Deutsche
Zeitschrift für
Geschichtswi
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DEUTSCHE ZEITSCHRIFT
FÜR
» 4 '
GESCHICHTSWISSENSCHAFT.
HERAUSGEGEBEN
VON
Dr. Xu. <^TJII> DE-
JAHRGANG 1889.
ERSTER BAND.?-
FBSIBUBa h B. 1889.
AKADEMISCHE VERLAGSBÜCHHANDLÜNO VON J. C. B. MOHK
(P&OL SDEBKCK). .
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Orack wen GbbMkltr KfMMr in atnllsart.
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Inhalt
Seite
lax EinfOimmg. Vom Heranageber . . . ; l — 9
Abhandlimgeii und Kleine Mittheilnngen.
üeber die chronologüche Eintheüung des hktomcbcn Stoffes.
Tai E. Bern heim 61—74
Die Bxnricihtinig der Sacftseii dnrch Karl den Ghnmen. (182.) Von
W. T. Bippen 75^05
Die Kollier Richenedie. Von G. Below 143 416
Die «miio regni ad imperimn*. Bin Beitrag mr Oeeehiebte der
iladMien Politik. LIL Ton Hans Kap-herr 96—117» 831—845
Zum Romzagsplan Wilhelms von Holland. (1255.) Von L. Q\i i d 1 167—169
i^MeDKhenalterFlo]mtinisclierGeB0hicbfte(1250--1292). I— IV.
Von 0. Hartwig 10—48
Waldensr-rthtiin und Inquisition im südöstlichon Deutschland bis
zur Mitte des 14. Jahrhundert«. I. Von Hf^rrnan Haupt 285—330
Enbischof Balduin'» von Trier italienische Einnahmen vom Jahre
1311. Ein neuerdings enuiecktes Einnahmeregister. Von
G. Sommerfeldt 448—454
Die üniveruiUitgprivil^en der Kaiser. Von 6. Kaufmann. . 118—165
Uitor deaa Plan der Eimxditung eines Fondaoo 4« TedMchi in
Mailand 1472. Von W. Heyd ~. . . . 454—456
Zar Horath der Lncreaia Borgia mit Alfone von Este. (1501.)
Ton O. Hener 160—172
Arn deotM&en Peldhigem wfthrend der Liga von Cambray. (1509
bis 1510.) Von H. ülmann 846—380
Zar inneren Elntwioklnng Castiliens unter Karl V. Von J. B e r n ay s 381—428
Seholdig oder non liquet? Zur Streitfrage über Maria Stnart
Von Moritz Brosch 49—60
Die Papiere des Grafen Heinrich Mathias von Thum. Von Konst.
Höhlbinm . . . . ' 172—173
Friaaö«i«ch>poijU8che Umtriebe in Preust^en, Ujb\t, Von H. Pruts 429 — 442
Berichte and Besprechnngen.
Neoere Literatur anr Qeachidite Englands im Mittelalter. Von
F. Liebermann 174—186. 463—470
Heaere Literatur zur Geschichte Englands seit dem 16. Jahr*
hundert Von Moritz Broach 457—462
Naohriehteii tnd Notiien.
Nr. 1—12. Histor. Conun. in München; 18—14. Monomenta
Oerm. histor.; 15 — 16. Preuss. Station in Rom; 17. Mona-
menta Borussica; 18—23. Histor. Comm. für die Provinz
Sachsen; 24. Hansischer G.-V. ; 25. Gesellschaft für Rhein.
G. -Kande; 26—30. Badiaohe histor. Comm.; 31—36. Zeit*
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IV
Inhalt
Seite
schrift^^n; 37. Lexical. Nachschlagewerke; 38. Herausgabe
deutscher VerwaltungHact.en; '.V3. Franx-ös. Beschwerden über
AuB.schlie.s3ung von elsaas-lothring. Archiven; 40 — 61. Auh-
länd. Literatur: 40 — 45. England, 46 — 51. Frankreich^
52—59. Spanien, 60—61. Italien; 62—67. Stipendien und
Preisausschreiben; 68 — 72. Personalien. — Antiquarische
Kataloge 187—206
Nr. 73—91. Monumenta Germaniae historica; 92 — 95. Berliner
Akademie; 96. Preussische historische Station in Rom;
97. Histor. Gesellschaft in Berlin; 98. Königl. Sach.sischor
Altcrthumsverein ; 99. Verein für Hamburgische Geschichte ;
100 — 113. Geaell8chaft für Rheinische (.ieschichtskundc ;
114. Vcisammlungen ; 115—117. Universitäten und Unter-
richt; 118. Archive. Museen, nibliothcken: 119. Frauzös.
Beschwerden; 120 — 121. Bibliographisches; 122. Jahres-
berichte der (jcschichtewissenschaft ; 123 — 124. Zeit.schriftA^n ;
125 — 132. Lehr- und Handbücher, Lexicalische Nach-
schlagewerke, Atlanten; 133—138. Alterthuni: Orient,
Griechenland, Rom; 139—140. Skandinavien: Schweden
(u. Norwegen), Dänemark u. Norwegen; 141. England;.
142 — 150. Frankreich: Mittelalter, Neuzeit, Revolution,
Neueste Zeit, Temtorial- und Localgeschichte, Kultur»
ge.^chichtliches ; 151 — 152. Spanion; 153— 157. Italien: All-
gemeines, Bildung, Literatur und Kunstgeschichte, Ober-
italien, Mittelitalien, Unteritalien; 158.Byzanz und (triechen-
land; 159. Nordamerika; 160 — 104. PreiHausschreiben ;
105 — 175. Personalien. — Antiquarische Kataloge. Ein«
gelaufene Schriften 471 — 50G
Bibliographie znr dentschen Geschichte.
Literatur von 1888. I — III. Bearbeitet von 0. Mas slow. G.
Sommerfeldt und der Redaction 207—282
I. Allgemeines, Nr. 1— 88> S. 208—211. — IL Mittelalter, Nr. 89
bi^ 532. S. 211—228. — III. Neuzeit, Nr. 533—1053, S. 228
bis 247. — IV. Culturge^chichte, Nr. 1054—1247, S. 247
bis 25(1 -- V. Territorial- u. Localgeschichte, Nr. 1248
bis 1627. S. 256-275. — VI. Hilfswissenschaften, Nr. 1628
bis 1697, S. 275—279. VII. Anhang: Sammelwerke u.
Zeitschriften. Nr. 1()98— 1756. S. 279—282.
Literatur von 1888, IV u. 18^9. I mit Nachträgen zu 1888, I— III.
Bearbeitet von O.Mass low .507 — 542
1. Allgem.nnes. Nr. 1757- 1S:VJ. S. 507— 512. —U. Mittelalter,
Nr. 1840—2197. S. 511 524. — III. Neu/.eit. Nr. 2198 Iiis
2677, S. 525 -544.
Verzcichniss von Abkürzungen 283—284, 543—544
Register für den ganzen .lahrgang 18S9 .s. am Schluss dea 2. Bandes.
•
Zur EmfÜhraiig.
Das Unternehmen, das mit diesem Hefte ins Leben tritt, hat
seinen Ausgang genommen von dem Gedanken, für die .Forschungen
zur deutschen Geschichte", deren Eingehen im Kreise deutscher
Historiker vielfach beklagt worden ist, einen Ersats zu schaffen.
Von Tomherein aber war klar, dass es sich nicht um eine ein-
&eiie Wiederbelebung des einmal zu Grunde gegangenen handeln
kdnne; denn, wenn auch ssufSUige Umstände das firgebniss der
Auflösung mit haben herbeifilhren helfen, so durfte man sich
doch nicht yerhehlen, dass das alte Programm der Forschungen,
denen der ruhmreiche Name eines Waitz und äussere Uaterstützung
im Kample ums Dasein zu statten i^ekumiiien war. nun. nachdem
l>ei(les verloren gegangen, aus sich heraus keine ausreichenfh'
Lebensfähigkeit mehr besass, vielmehr einer recht erheblichen
UmgesUiltung bedurfte.
Nicht zweifelhaft konnte sein, dass diese Umgestaltung vor-
nehmlich nach zwei Richtungen hin zu erfolgen habe und in
beiden eine Erweiterung der Aufgaben bedinge. Das Arbeitsgebiet
war von der deutschen auf allgemeine Geschichte des Mittelalters
und der Neuzeit auszudehnen; neben untersuchenden Aufsätzen
aber mussten Mittel der Orientirung Uber die gesehichtswissen-
schaftliche Literatur geboten werden.
Das BedOrfniss nach einem Orj^an fWr Forschungen, aussclilie^s-
lich zur deut^sehen (ieschichte, ist entschieden verringert, na< hflem
während der letzten Jahrzehnte eine Reihe von Zeitschriften, die
grosse Theile dieses Gebietes behandeln, ältere und neu geschafiene,
sich aufs glücklichste entwickelt haben.
Geblieben aber, oder vielmehr gewachsen ist das Bedttrfhiss,
den Zusammenhang mit der allgemeinen und ausserdeutschen
Deatadi« Ztätwbr. 1 OesoUebtsw. Li. 1
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2 Zur £iofühniDg.
Geschichte und zugleich mit der au^w iirtigen Forschung zu pHegen.
Die allgemeine Entwicklung der Geschiclitswissenschal't bietet dem
deutsclien Historiker, sofern er überhaupt der ausserdeutschen
Geschichte eingehendere Aufmerksamkeit schenkt, mehr Anla8s
als früher, in Specialuntersuchungen einzutreten, die sich zunächst
an das fachgenössisclie Publicum wenden, und andererseits ist die
fremde Forschung an vielen Punkten für die deutsche Geschichts-
wissenschaft in immer höherem Grade beachtenswerth geworden.
Die neue Zeitschrift, überschreitet also nicht nur in Einzel-
fällen, wie es auch die Forschungen, so weit es ihr Titel irgend
gestattete, wohl thaten , sondern grundsätzlich die Grenzen der
deutschen Geschichte, und zieht die aligemeine und ausserdeutsche
Geschichte mit in liiren Bereich.
Es sei gestattet, bei den Gesichtspunkten, die mit dieser
Frage zusammenhängen, noch einen Augenblick zu verweilen.
Noch im in er ist der Austausch der wissenschaftlichen Lite-
ratur zwischen den verschiedenen Völkern beschränkter, als man
wünschen sollte, die gegenseitige Beachtung von Forschungs*
ergebnissen von vielen Zufälligkeiten abhängig. Diesen Verkehr
zu beleben und zu vertiefen wird sich die Zeitschrift besonders
angelegen sein lassen, und, indem sie damit das schöne Vorrecht
der Wissenschaft ausübt, unbekümmert um politische Gegensätze,
in weltbürgerlichem Sinne zu wirken, wird sie zugleich vom
nationalen Standpunkt aus die eigentlichen Fachinteressen zu
fordern .suchen.
Durch Anknüpfung von Beziehungen im Auslande, durch
zweckmässige Uebersichten Über die Literatur zur vaterländischeu
Geschichte hofft sie der Verbreitung deutscher Forschung in der
Fremde Dienste zu leisten, und andererseits möchte sie das Ihrige
dazu thun, um der heimischen Wissenschaft befruchtende Anre-
gung aus dem Auslande zuzuführen.
Es ist vielleicht die Beobachtung nicht unbegrQndet, dass
häufiger als wünschenswerth im Kreise unserer Fachgeno.ssen
deutsche Geschichte und deutsche Forschunp^ ausschliessliche Be-
achtunjj finden. Die Getalircti, die auf diesem Wege liegen, iSchiefe
der Autfassung, Beschränktheit des Standpunktes, sind offenkundiir;
es sind die Gefahren, die jeder weitgehenden Specinlisirung an-
haften. Klagen über fortwährende Zunahme dieser Erscheinung
erschallen ja OberaU und laut genug. Die nothwendige und be-
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Znr EiDföhnuig.
8
rechtigte Entwicklung autzuhalten, wäre vergebliches Bemühen;
ea wird vielmehr darauf ankommen, ihr Gegengewichte zu bieten,
unA in dieser Hinsicht wird eine Zeitschrift, so sehr man auch
die Hoffhungen verständigerweise herabstimmen mag, immerhin
manches thun können.
Erwägungen ähnlicher Art würden allerdings dazu führen
mflssen, der alten Geschichte Yolle Berficksichtigung m Theil
werden zu lassen. Die tiefgehende Verschiedenheit des Materials
hat aber einerseits m lion zu einer fast vollständigen Treiuiuiig der
Studien und sindererseits zu einer so engen Verbindung des alten
Hj.siorikt'i> mit den Pliiloloj^en und Archäolotjen »geführt. dassHS ein
ganz aussichtsloses Bemühen wäre, eine Fachzeitschrill zu schaffen,
die beide Theile zugleich befriedigte. Die Specialforschung des
Elinen würde tod dem Andern einfach als Ballast empfunden wer-
den. So mdssen wir denn von Tom her^ darauf ▼erachten,
dem alten Historiker eigentliches Fachoigan zu sein, und mttssen
uns dantuf beschränken, den wttnschenswerthen Zusammenhang
der Forschung, soweit möglich, durch orientirende Artikel und
gelegentiiche Notizen zu wahren.
Eine ähnliche Abgrenzung mu.ss auch gegenüber jenen ge-
schichtlichen Studien stattfinden, welche besondere Seiten der
Culturentwicklung behandeln und sich als selbständige Wissen-
schaften von der Geschichte im engeren Sinne abgezweigt haben,
wie Kirchen-, Rechts- und Wirthschafts-, Literatur- und Kunst-
Geschichte. Bei aller Anerkennung der Thatsache, dass erst der
Zusammenhang aller Entwicklungsreihen die G^hichte, erst das
Qanze all' dieser Forschungen die Geschichtswissenschaft ausmacht^
und dass die politische G^chichte mit einer gewissen Ueberhe-
bung ihren beisatzlosen Titel fbhrt, muss eine geschichtliche
Fachzeitschrift, so sehr sie auf das Allgemeine hinstreben machte,
«ich doch bescheiden und ihre Kraft in engeren Grenzen zu-
sammenfassen.
Die politisclie beschichte, zu deren Pflege also diese Zeit-
?5ehrift bestimmt ist, wird aber im weitesten Sinne des Wortes
zu verstehen sein. Die politischen Ideen, die allgemeinen gesell-
schaftlichen Zustände und wirthschaftlichen Verhältnisse, soweit sie
das politische Ticben beeinflussen, die Zusammenhänge des Sinats-
lebens mit Hecht und Religion, Kunst und Bildung, sie alle fallen
in Ihren Bereich, und so aufgefasst, darf sie wohl behaupten.
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4
Zar Einführong.
in den iunigsteu Bezieliungeii zu allen übrigen geschichtlichen
Disciplinen und recht eigentlich im Mittelpunkte der Gescbichts*
wissenachaft zu stehen. Wie niigends mehr als im Staatsleben
die verschiedenen Interessenkreise sich berühren und durch-
dringen, 80 kommt auch das Gkmze der geschichtlichen Entwick-
lung, wenn auch nur in seinen Beziehungen zum Staate und unter
diesem Uesicht.spunkt betrachtet, iu der politischen Geschichte
mehr als irp^endwo anders zur Geltung. Dtiiigeniäss wird diese
Zeitschrift, wenn sie bei dem heutigen Stande der Dinge auch
unumwunden darauf verzichten muss, die Yerwandten Wissen-
schaften in ihren besonderen Zielen zu Terfolgen und zu fördern,
mit ihnen allen doch wichtige Grenzgehiete gememsam haben.
Desshalb wird es nicht eine nur äusserliche Verbindung sein,
wenn es unternommen werden soll, die Aufmerksamkeit in dieser
Zeitschrift auch auf allgemeinere Fragen, auf Geschichte, Methode
und Aufgaben der Geschichtswissenschaft zu lenken . ja gerade
dieses vielfach vernachlässigte Gebiet mit besonderer Vurliebe zu
pflegen. Der stolze Name, mit dem die Zeitschrift auf den Plan
tritt, wird ihr, wenn es ihr gelingt, diesen Aufgaben einiger-*
roassen gerecht zu werden, nicht als Anmassung ausgelegt wer-
den dOrfen.
Hat sich die Aufgabe dieser Zeitschrift mit der Ausdehnung
von der deutschen auf allgemeine Geschichte schon erheblich
von dem Ausgangspunkt entfernt , so niuss dazu doch, wie
schon angedeutet, noch eine zweite Erweiterung treten. Neben
den Aufsätzen, weiche selbständige neue Forschungsergebnisse
bringen, sollen Hilfsmittel dargeboten werden, welche über den
Fortgang unserer Wissenschaft im Ganzen, über die neuen Er-
scheinungen der Geechichtsliteratur rasch und in gewissen Grenzen
zuverlissig unterrichten.
In dieser Beziehung stehen wir augenblicklich in Deutsch-
land offenbar hinter anderen Vdlkem, insbesondere hinter unseren
westlichen Nachbarn zurück. Doch soll nicht etwa ein fremdes
Muster hier einfach aho-eschrieben . die Aufga})e vielmehr in
eigenthümlicher Weise mit einer durch die besteheuden Verhält-
nisse gebotenen Beschränkung angefasst werden.
An Referaten und Recensionen ist im Allgemeinen in unserer
Geschichtsliteratur kein Mangel; ihnen eine neue Stelle zu eröfhen,
sie in breiter Masse zuströmen zu lassen und dadurch auch
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Zur Einfilliraiig.
5
bertebenden Organen Concurrenz zu muchen, schien nicht wttn-
sdiensweiih; wenigstens aus dem Bereich der deutschen Geschichte
sollen nur eingehendere BesprechuDgen, die auf eigener Forschung
ruhen, in geringer Zahl Auiiiahme finden.
Die üebersicht ül)er die Literatur wird zweckmiissig die
^ieulsche Geschichte von der übri<^tMi sondern. Für jene miiss
es möglich sein, das Ziel einer vollständigen zweckmässig ein-
gerichteten und rasch erscheinenden wissenschaftlichen Biblio-
graplue zu erreichen. Die Beziehungen der deutschen zur
allgemeinen G^chichte sind dabei natürlich nicht zu vernach'-
llssigen, gegen die deutsche Territorial- und Localgeschichte
ist eine, freilich nicht ganz scharf bestimmhare Orenze zu ziehen.
Die Specialliteratur dieser Art zusammenzustellen ist eine Auf-
gabe unserer FtOTinziateeitscliriften, die ihnen hier unmöglich
abgenommen werden kann.
Was sich für Deutschland in Deutschland erreichen lässt
auch für das Ausland anzustreben, wäre, im Rahnu'n ein<'r Zeit-
schrift wenijrstens. ein Unding-. Das Bedürfniss, dein luer ui iiii'^t
werden soll, ist auch anders geartet. Während für Deutsciihiud
innerhalb der bezeichneten Grenzen unbedingte Vollständigkeit
gepaart mit Schnelligkeit zu fordern ist, es aber nicht viel mehr
als der blossen Titel bedarf, da sich andere Mdglichkeiten zu
näherer und bequemer Kenntnissnahme genQgend bieten, ist für
das Ausland eine solche Yollstündigkeit und gleichmftssige Rasch-
heat weder erreichbar noch nothwendig; statt dessen jedoch
kommt es hier darauf an, das Wichtigste aus der Menge hervor-
zuheben, dem Einzelnen seine Stelle au/.uweisen, ein Bild des
WLSsenscliaftlichen Lebens zu geben, das dem deutschen Leser
ferner -ielit imd das er sich nicht aus den Mosaiksteinchen einer
Bibliographie zusammensetzen kann. Das soll wenn möglich
geschehen tbeils in zusammen&ssenden Berichten, die also nicht
zum Kachschlagen, sondern zum Lesen bestinmit sind, nicht
erschöpfend, sondern nur Übersichtlich sein sollen, oder auch in
Einzelbesprechungen hervorstechender Erscheinungen nach Auswahl
der Berichterstatter, theils in vereinzelten mehr bibliogpraphischen
Notizen. Der Persönlichkeit der Mitarbeiter wird darin ein ziem-
lich weiter Spielraum gelassen werden müssen.
Mit den eben erwähnten Litei if m notizen werden sich andere
kleine Mittheilungen der versciiiedensten Art verbinden. Auch
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I
6 Zur Einfllbnuig.
für den Abdruck kleiDer Quellenstttcke bietet sich hier Platas,
wührend Editionen grosseren Umfangs ausser etwa in derFomi
von lieilagen zu Abhandlungen völlig ausgeschlossen sein sollen.
Für kkiiic Beobachtungen, wie sie jeder Farhgenosse wohl
gleichsuii) ijii \ orbeiixelien macht, ohne in grössertn Arl)eiteu da-
für Verwertliung zu haben, soll hier zum allgemeinen Nutzen
eine Stätte eröfiäiet werden, und allerhand sonst, was zu wissen
für Facbgenossen von Interesse sein kann, soll sich daran an*
schliessen.
Es liegt in der Natur der Dinge, dass diese beiden Ab-
theilungen der Zeitschrift, die LiterBiurberichte und die Meinen
MittheilunETen. besondere» Schwierigkeitru ])ieteii, und sieh erst all-
mählig eiitwiekeln können. Bei Beginn des Unternehmens können
sie sich kaum in den allerersten Aniangen zeigen . und noch
weiterhin werden sie auf 2^achsicht rechnen müssen, am Schiuss
des Jahres aber doch hoffentlich so weit gefördert sein, dass
man sehen wird, was beabsichtigt ist und wie es erreicht
werden kann.
Den Ausgangspunkt für die Berichterstattung über auswärtige
Literatur soll im Allgemeinen der Januar 1889 bilden, wahrend
<lie Bibliographie der deutschen (Teschicht^. im Anscliluss an
den Jahrgang 18S7 df-r wieder fintregangenen Bibliotheca historica
bis zum 1. Januar 18bö und manchmal noch darüber hinaus zurück-
greifen wird. Da die Bearbeitung dieser Bibliographie erst sehr
spät in Angriff genommen werden konnte, musste freilich darauf
verzichtet werden, für 1888 gans dasselbe au erreichen, was
künftig geleistet werden soll; doch wird hoffentlich, was hier
geboten wird, schon brauchbar befunden werden«
Unablässige Vervollkommnung in wissenschaftlicher und
praktischer Beziehung wird naturgemäss gerade für diese Ab-
theilungen des beriehterstattenden Theiles die Sorge der Kedactiou
sein müssen. Dabei wird sich gewiss manches anders gestalten^
als es jetzt geplant ist; nur die Ziele im Grossen sollen fest-
stehen, die Mittel nicht eigensinnig vorherbestimmt, sondern der
Erfahrung abgelernt werden.
Es ist nun allerdings nicht zu leugnen, dass die Zeitschrift
mit einem so erweiterten Programm in sehr viel höherem Grade,
als die Forschungen es thaten, in Wettbewerb mit anderen schon
bestehenden Unternehmungen tritt. Doch wenn sieh das, was
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Zur Einffllirung.
7
hier beabsichtigt wird, auch vielfach mit dem Wirkungskreis
anderer Organe berOhrt, so ist es doch eigenartig genug von
allen verschieden, die BedHrftiisse, denen abgeholfen werden soll,
siud zum Theil so offenkundige und, wie die Zustininiung weiter
Kreise zeigt, so vielfach enipiundene, dass das neue Blatt wohl
hoffen darf, in durchaus gesundem und berechtigtem Wettbewerb
sich seine Stellung neben den alten zu gewinnen, ohne einen
dem Gesammtinteresse schädlichen Kampf ums Dasein mit ihnen
zu beginnen.
Es wird nicht nQtfaig sein, noch im IBinzelnen zu zeigen, wie
sich die neue Zeitschrift von ihren alteren Genossinnen unter-
scheidet. Um den Charakter des Unternehmens vollends klar zu
legen, scheint es indessen geboten, im Folgenden noch auf einige
in den bisherigen Erörterungen nicht berOhrte Fragen einzugehen.
Als Publicum der Zeitschrift sind vorzugsweise Leser gedacht,
welche geschichtswihsenschaftliche Vorbildung umi t'achgenöstsische
Interessen haben. Zwar sollen nicht die Specialitäten geptiegt
werden, und es wird hoffentlich auch mancher Nichtiachmann an
vielem, was die Zeitschrift bringt, Antheil nehmen; aber die be-
sonderen Bedürfnisse des grösseren gebildeten und geschichtlich
interessirten Publicums sollen fOr die Auswahl und Bearbeitung
des Stoffes nicht massgebend werden.
Gemäss der oben entwickelten Aufgabe der Zeitschrift sollen
die sogenannten Hilfswissenschaften, soweit nicht unmittelbare
Beziehungen zur politischen Geschichte gegeben sind, zurücktreten,
ohne das© es die Absicht sein könnte, eine ganz scharf** Grenze
zu ziehen. Ebenso gehören Editionen und Editionsvorarbeiten
im Aiigtiueinen nicht in iliren Bereich, und reine Quellenunter-
suchungen ausser näherem Zusammenhang mit Aufgaben der poli-
tischen Geschichte werden auch schon auf der Grenze ihres
Arbeitsgebietes liegen.
Gänzlich fem bleiben soll der Zeitschrift jede Vermischung
mit irgendwelchen nicht rein wissenschaftlichen Bestrebungen.
Nahe genug liegen der Geschichte vielfach die Beziehungen
zur Gegenwart und zu den allgemeinen politischen Fragen, die
heute, wie vor Jahrhunderten, die alten Gegensätze auMhren
und allezeit wegen ihrer innigen Verbindung mit der gesammten
Welt- und Leben5?auffassung, mit dem innersten ethischen Kern
menschlichen Wesens so schwer ohne Leidenschaft behandelt wer-
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8
Znt Elnfliliniiig.
den konnten. So unbedingt durch Anerkennung dieser Tiiatsache
eine gewbee Verbindung zwischen dem Leben der Gegenwart nnd
der GeechichtswissenBcliaffe zugeetandep wird, so entaehieden liegt
darin zugleich die Mahnung, wie gefährlich dieselbe do<ih auch
der letzteren ist und wie schwere Aufgaben dadurch dem einzeben
Forscher gestellt werden.
Dürfen wir behaupten, dass in dieser Beziehung bei uns
silles zum Best* n bestellt ist? Eö köuute vielmehr scheinen, al?*
seien die Bezithun^en zwischen Geschiclitswissenschaft und Tages-
pohtik yiellach zu einer getährlicheu Intimität entwickelt. In
der Natur der Sadie hegt es, dass dabei die m&chtigeren Strö-
mungen des Tages am meisten . hervortreten und die charak-
teristischsten Beispiele bieten. Das Bedenkliehe in der Verbin-
dung kirchlicher Politik mit Geschichtsforschnng wird auch von
vielen besonnenen Vertretern dieser Richtung nicht geleugnet, und
andererseits ist ee dem Wesen wissenschaftlicher Forschung nicht
minder zuwider, wenn etwa eine sonst streng wissenschaftlich ge-
haltt n»! Abhandlung üi)er einen mittelalterlichen Chronisten in eine
pers(;uiich zugespitzte Verherrlichung gegenwärtiger Zustände
ausläuft.
Auch aiit unser Zeitschriftenwesen erstrecken sich diese Be-
ziehungen; einige der allgemeineren Organe unserer Wissenschaft
vertreten, zum Theil ausgesprochenermassen, zum Theil in mehr
zurttckhaltender Weise bestimmte politische Richtungen. Eine
Zeitschrift aber als solche wird, was der Einzelne kaum vermag,
▼öllig parteilos sein können, und der ehrliche Versuch dazu soll
hier gemacht werden.
Es gilt hier lediglich die Förderung der historischen For-
j^chung, der AVahrheit um der VValirheit willen, unbekümmert,
wem zu Leid und wem zu Freud, m voller TTnabiiängigkeit von
je^'liclier Parteirichtung. L)ie entt;e<^'en<j:e.setzten Auffasssutiuin
werden sich, soweit sie sich an den gegebenen historischen btoff
halten, frei äussern können; das äusserliche Hineintragen der
Tagespolitik in die Forschung aber wird streng zu verpönen sein,
einerlei von welcher Seite es auch kommen mag, und soweit die
Redaction als solche zum Wort gelangt, wird sie sich in allem,
was dieses Gebiet berflhrt, äusserster ZurOckhaltung befleissigen.
Es geschieht, um die Wissenschaft frw zu halten von schädigen-
den Nebenrücksichten; zugleich wird dadurch auch die Möglich*
i^iy u^L^ Ly Google
Zur EinfllhraDg. 9
keit der YrntiUidigung gefördert zwischen denen, die sich über-
haupt Tersi^ndigen wollen.
]):i>s die Zeitschrift öich auch in wissenschaftlicher Beziehung
'n volK^ster Unabhängigkeit von jeder einseitigen iiichtung, ausser
Zu^anuuenhiing mit irgend eiaer «Schule", frei von persönlichen
Einflüaaen behaupten solle, war ein Hauptgedanke bei der £r-
örtemng des Planes. Zeitweilig bestand die Absieht, diesem
Gedanken imd überhaupt dem ganzen Programm der Zeitschriffc
Ansdmek za geben durch Bfldung einer Art ymi RedactionBaus-
»diusses; doch wurde schliesslich davon abgesehen, da vielleicht
gerade das Gegentheil erreicht wäre und das neue Unternehmen
ab das Organ eines bestimmten mehr oder nTinder geschlossenen
Kreises erschienen wäre, was es nun uud uimmer sein und wer-
den soll.
So hat denn der Herausgeber allein die Verantwortung auf
sich genommen, in dem ToUen Bewusstsein, die Berechtigung dazu
efst erweisen zu müssen und ohne wohlwollende Unterstützung
der Fachgenoesen ihr nicht entfernt gewachsen zu sein. Das
Vertrauen, diese Unterstützung zu finden, und die Ueberzeugung,
eine Aufgabe von drincrendem Allgemeininteresse zu ergreifen,
für die doch aus naheliegenden Urilnden nicht so leicht ein An-
derer eintreten wird, haben den Muth gegeben, das Wagniss zu
beginnen.
Rom, 18. October 1888.
L. Quidde.
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Ein Menschenalter Florentinischer Geschichte.
Von
0. Hartwig.
Auf dieijeii Blättern soll die Geschichte von Florenz von
der Aufrichtung der ersten Volksgemeinde (popolo vecchio) bis
zur Vertilgung jeglichen legitimen Einflusses des Adels auf die
Leitung des Gemeinwesens durch die „Ordnungen der Gerechtig-
keit* nicht in allen ihren Einzelheiten erzählt werden, wohl
aber will ich auf Grund Yon Detailforschungen Tersuchen, die
Ursprünge und Wendungen der treibenden Kräfte zur Darstellung
zu bringen, welche trotz allef Anfechtungen von Aussen und
aller inneren Spaltungen doch folgerichtig im Verlaufe eines
Menschenalters für die gesammte nachfolgende Entwicklung der
Stadt die sichere Balm bereitet haben.
T.
Ein Jahrhundert war nöthig gewesen, um nach dem Tode
der Markgräfin Mathilde von Tuscien (1115) die unbedeutende
unfreie Landstadt des mittleren Arnothaies in eine kräftig
emporblohende Comune, welche sich in den Besitz aller Graf-
schaftsrechte gesetzt und eigene Statuten gegeben hatte, umzu-
wandehi. Nicht am Meere gelegen, und desshalb nicht der
Yoriheile theilhaftig, welche die seefahrenden Städte Ober- und
Ifittelitaliens seit dem Beginne der EreuzzOge aus dem gesteiger-
ten Handels- und See- Verkehre auf dem Mittelmeere errungen
hatten, von den Gebieten alter, reicher oder kräftig empor-
>-trebender Comiinen und niiichtif^er Dyiiastengeschlechter ein-
geschlosüeUf dazu nicht von einer überaus fruchtbaren Landschaft
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12
0. Hartwig.
umgeben, hatte sich Florenz doch gegen die deutsche Reichs-
gewalt und deren Bundesgenoesen von Aussen und im Inneren
in wechselvollem Ringen zur Selhsi&ndigkeit emporgekämpft.
Die Stadt liess sich 1218 nach dem Tode Otto's IV. Ton allen Be-
wohnern der Grafschaft Treue schwören, \md Kaiser Friedrich II.
hat trotz aller Gegnerschaft g( <]^en sie nie das schon mehrmals
bei ihr missluugene Verlahreu wiüiieiiiolt , ihr die Grafschafts-
rechte ah'zuerkennen , sondern nur versucht, sich der Comune
durch seine Podestaten zu vt rsichern. Beweist schon die That-
sache, dass Florenz sich nach dem Tode Kaiser Heinrichs VL
zur factischen Führung des gegen alle Reichsrechte gerichteten
tuscischen Bundes, in welchem Lucca, der Hauptstadt der Mark-
grafschaft, nur Ehren halber die erste Bolle eingei^umt war,
aufschwingen konnte, unzweideutig, dass sich die materielle
Macht des kleinen Staatswesens bedeutend gekräftigt hatte, so
sind die siegreichen Feld/.iige. welche es gegen die kaiserlich
geüiiniten, wafieiitüchtigeii und reichen Stadtt^. wie Sieua und
Pisa, in der ersten iiüU'te des 13. Jahrhunderts bestand, die
vollgültigsten Zeugen hierfür. Wäre Florenz nicht durch innere
Parteiungen, die Kämpfe zweier mächtiger Adelsfractionen,
deren Namen noch heute nicht yerklungen sind, geschwächt ge-
wesen, so würde es Kaiser Friedrich II. schwerlich gelungen
sein, der Stadt seine Podestaten vorzusetzen. Konnten sich die-
selben doch niu* mühsam dort behaupten, und zeigt die Auf-
richtung (irr ersten Volksgemeinde, welche sich vor dem Tode
des Kaisers vollzog, es zur Genüge, auf wie schwachen Grund-
lagen seine Macht ruhte.
Schon die älteren Chronisten von Florenz empfanden das
Bedürfoiss, dieses mächtige Emporkommen ihrer Stadt zu er-
erklären. Nach dem Pseudo-Malispini soll die Stadt, unter der
ConsteUation des Mars und des Widders gegründet sein; da
der Widder Handel bedeute und der Planet Mars den Krieg, so
sei es klar, warum Florenz durch seine kriegeri?«*clieii Thülen und
durch seine Handelsgeschäfte sich zu seiner (Jriisse emporge-
schwungen hiibe. Villani erklärt den Namen Fiorenza als gleich-
bedeutend mit spada fiorita, offenbar anspielend auf seine durch
das Schwert begründete Blütlie. Dass die Florentiner als echte
Söhne Roms sich durch Tapferkeit und Ehrgefühl hervorzuthun
hätten und von ihren Feinden zu respectiren seien, klingt aus
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Florentiner Geschichte 1250—1292.
den Reden und Schreiben liervor, mit denen der älteste Chronist
von Florenz, der Judex Sanzanome, seine Nachrichten geschmückt
hat Ohne grosse Tapferkeit und hervorragendes Kriegs-
geschick seiner ältesten Bürger ist in der That das Empor-
kommen von Florenz nicht denkbar. Ob aber diese Tugenden
sich nicht, ganz im Gegensatz zu den in der ältesten floren-
tinischen Historiographie verbreiteten Anschauungen, yiel wahr-
scheinlicher als ErbgQter der um das Haus ihres Schutzpatrons
ganz besonders zahlreich augesiedelten altadlichen Familien lango-
bardi'^chen Ursprungs, oder vielmehr als eine Folge der wie
überall >o auch hier sich für ihre Nachkoniiütnschaft als beson-
ders vortheilhatt erweisenden glücklichen Verschmelzung; zweier
Hacen werden erklären lassen, dürfte für den Unbefangenen
kaum zweifelhaft sein. Die Cattani Lombardi Villanis, die auf den
Buigen der Florenz umgebenden Höhen sassen und von der Stadt
gezwungen wurden, sich innerhalb der Mauern niederzulassen, waren,
wie zahlreiche seit Alters in der Stadt ansässige Geschlechter sicher-
lich germanischen Ursprungs, und man glaubt eine Erinnerung an
die StammesTerschiedenheit der ältesten Bevölkerung der Stadt
Tor sich zu haben, wenn die Stammbäume der vornehmsten
Familien der Stadt bald auf Catilina bald auf vornehme säch-
Es ist wohl nicht zurallijr, dass der Hinweis auf die AbsfnmTnnng
tlt-r I lorentiner von den Runiern von einem Juristen ausgeht. Die Wieder-
belebung des römischen Rechtes in Italien, die Reaction ge^^en das <;er-
manische Recht, ist der Keim gewesen, aus dem »ich die gesammte
Renaissance entwickelt bat. Die wissenschaftliche Jurisprudenz ist ja auch
dfts Bedeotendste, was der römische Geist geschaffen hat. Das lebhafte
Oefllhl des ZQsammeobaDgs mit der römischen Yergangenheit, das sich in
der Periode der mittelalterlichen Geschiclite Italiens, ilie mit 1950 anhebt,
äberail ausspricht, stellt mit der gaosen Cnltnr im engsten Zusammenhang,
ist aber merst von den Juristen ausgegangen. Die Einwirkung dieser auf
die Anp^psfaltnng: der seit c. 1250 umgebilde ten italienischen Staaten, „die
?i< h f;anz in romanischer Weise entwickelten", und in denen .das durch
die Longobarden, die Franken und Deutschen überbrachte Germanische
verschwand* (Leo, Geschichte Italiens II, 850). ist beJ^annt, wenn auch noch
nicht im Einzelnen geuiigend untersucht. Die Ausscheidung der Aiiels-
herrschafl in den Comnnen bildete einen der charakteristiscbäteu Züge der
fortschreitenden Romanisining Italiens im Mittelalter. Diese ist aber nicht
YOn den nicht mehr Torhandenen Ueberresten altrömischer Familien« sondern
von der dnreh Verscbmelaang Terscbiedener Racen neu entstandenen ita^
Uenischen Nation an^gimgen.
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14
0. Hartwig.
sische Barone zurückgeführt werden M. Einer andereu Auttassuug
der in Floren/, stattgehabten Vermisehun<j; verschiedener Be-
vülkerungselemente huldigt bekaimtlich I )iinte . der ja von dvr
Durchsetzung der guten alten Bürgerschaft der Stadt mit den neuen
zugezogenen Bewohnern der Grafschaft die blutigen Parteiunffen
der Stadt und alles Uoheil, das Uber sie kam, ableitet. Aber
mui wird, wenn «i unzweüelhaft richtig irt, dass die« rasche
Emporkommen der Stadt eine Folge der kriegerischen Tüchtig-
keit ihres Adels, nicht minder aher auch des kaufmännischen
Talentes des Theiles der BOrgerschaft war, welcher sich, wenn
auch keineswegs ausschliesslich, so doch grOsstentheils aus den
zugezogenen Elementen recrutirte, Dante hierin Unrecht gehen
müssen, und gerade in der lebhaften Reibung und Vermischung
der beiden auf verschiedenen ethnischen und sorialen (Tiundlagen
ruhenden Bevölkerungsschichten der Stadt die Ursache ihres Empor-
blUhens und der Schöpfung ihrer Cuitur zu suchen haben, — eine
Auffassung; der Entwicklung der Stadt, die ja auch insofern die
MachiaTelii's ist, als er das Sinken der Comune von der gewaltsamen
Ausscheidung des Adels aus ihr ableitete.
Und wenn man sich die weitere Frage Torlegt, wie es ge-
kommen sein möge, dass sich gerade diese kleine nach Norden
und Osten Ton hohen, theilweise unwegsamen (Gebirgen umgebene,
in einer sumpfigen Niederung gelegene Landstadt, die in der
Zusammensetzung ihrer Bevölkenm^ sich im Wesentlichen doc h
nicht von vielen italieniseheu Coniuneu unterschied, zu einem
der ersten Industrie- und Geldplätze des Mittelalters habe auf-
schwingen können, so UUst sich auch hierfür manches zur Er-
klärung beibringen. Die Grafschaft Florenz war im frühen
Mittelalter so wenig eine «üppige'' Landschaft, wie einst Attika.
Ihre Kornkammer, die Fluren von Empoli, kam erst gegen den
Ausgang des 12. Jahrhunderts in den Besitz der Comune. Von
früher Zeit an waren daher ihre Bewohner auf anstrengende
Arbeit angewiesen und gezwungen, sich bei steigender Volkszahl
nicht mit dem Landbau zu begnügen. Nach zwei Richtungen
hin konnte sich ihr Th;iti<^keitstrieb entwickeln. Die Aiikuti|tiungs-
punkte dazu befanden sich, so zu >agen, vor ihren Thoren.
War Florenz auch eine Binuenstadt, so lag doch kaum einige
>) G. VilUoi 1, 41 u. IV, 1.
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Florentiner Geschichte 1250—1292.
15
Tagereisen am damals wasserreichen Amostrome abwärts eine der
ersten Seestädte des Mittelalters. Die Flotte von Pisa, die den
Kreuzfahrern gedient und zum Schrecken der Ungläubigen von
Sicilien bis zu den Balearen geworden war . hatte die Uan*
delsthätigkeit gehoben. Die Florentiner, welche nach ihrer eigenen
Tndition im Anfange des 12. Jahrhunderts Bundesgenossen der
Pisaner bei den Kriegszügen gegen die Balearen gewesen waren,
bedienten sich fttr ihren Handebverkehr yorzugsweise Pisaner
Schiffe und gaben in Oberseeischen Flitzen , an denen man die
Flagge von Pisa kannte, während man Ton Florenz noeh nichts
wusste, bis in die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts trotz alles
heimischen Haders, sich für Pisaner aus*). Auch nach Accon,
der wichtigsten Handelsstadt Syriens, waren die Florentiner im
infolge der Pisaner gekommen, und als im Jahre 1291 diese
IStadt in die Hände der Ungläubigen fiel, machte das grosse
fiaoquierhans der Peruzzi glänzende Gewinne, da bedeutende
Summen, die ihm TOn Bewohnern Accons anvertraut waren, Ton
den bei der Belagerung und Eroberung der Stadt Umgekommenen
nicht mehr eingefordert wurden*). Aber wie hätten die Floren-
tiner sieh des Pisanischen Handelsverkehrs mit gutem Erfolge
bedienen können, wenn sie nicht selbst eigene Waaren zu ver-
laden gehabt hätten? Doch diese besassen sie eben.
Nicht weiter als Pisa von Florenz entfernt liegt Lucca. die
Hauptstadt der Markgrafschaft von Tuscien, ein Sitz alterCultur und
wichtiger Induptriezweige. liier war die Wollenweberei schon im
9. Jahrhundei*t heimisch gewesen und die Verarbeitung der
Seide nicht unbekannt o;ebIieben. Von Lucca aus kann Florenz
schon früh die Kenntniss der Bereitung wollener Stoffe erhalten
haben, und dass es schon im 11. Jahrhundert Lucca Ooncurrenz
machte, beweist die Thatsache, dass Kaiser Heinrich IV. in dem
grossen Privileg für Lucca vom 23, Juni 1081 die Florentiner
von den Handelsvortheilen ausdrücklich ausschloss, die er den
Lucchesen in einigen oberitalischen Städten einräumte '^). That-
Villau! VI, ö3. E eziandiu L Fiurentini si spacciavanu in Tunis!
perPiMQi; dies gilt fttr die Zeit nach 1253. In dieaem Punkte IstG. Vi Hanl
gewiss ein naTerdilchtiger Zeuge.
*) Cont. de Onill. de Tyr» p. 218 bei Hey d, Hiatoire du commerce I,
Hartwig, SIS, u. Quellen n. Forsehangen etc. II, 8. 232.
') Qoellen n. Forsehangen etc. I, S. 92.
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10 ü. Hartwig.
■
.saclie ist, dass im 12. .lahrhundert die Zunft der Wolleiizeug-
wilu'r nicht nur in Florenz in Blüthe stand, sondern schon als
enu- politische Corporation unter den übricfen sieben höiieren
Züntten Ötaatsverträge abschloss^). Ob schon damals die in der
Reihe der ZUnfto zweite Qilde, die Arte di Galimala, die Kauf-
maimszanft, welche sich im 13. und 14. Jahrhundert fast aus*
schliesslich aus den Händlern mit importirten nardischen Wollen-
Stoffen, die in Florenz ein VeredlungsTerfahr^ durchzumachen
hatten, zusammensetzte, hestand, möchte ich bezweifeln. Denn in
der Verpflanzung dieses Veredlungsverfahif ns nach Florenz möchte
ich das vornehmste Verdieii.st -uchen, das sich der erst 1'2JU» in
Florenz auttretende Humüiatenorden um die WoUenmanufactur
erworben hat. Denn dass sich dieser hier wirklich um die Förde-
rang der Wolleniudustrie sehr verdient gemacht hat, haben die
Florentiner selbst 1250 urkundlich bekannt'). Die Humiliaten,
welche schliesslich vor dem Westthore der Stadt, in der Um-
gebung der Kirche Ton Ogni Santi ihre Fabriken und Tuch-
rahmen aufgeschlagen hatten, waren hier dem Mugnonebache,
dessen kaltes Wasser vorzugsweise zur WoUwäsche benutzt wurde
am näclisteu.
Aber kaum würden die Florentiner die Wollenzeugfabrikation
so schwunghaft haben betreiben können, wie wh dieses fUr die
Mitte des 13. Jahrhunderts vorauszusetzen haben*), wenn sie
nicht im Besitze grosser Geldmittel gewesen waren. Diese aber
standen ihnen auch zur Verfügung. Der Industrie drängte sich
hier das Kapital fast ungerufen auf.
Die Finanzgeschichte der römischen Curie im Mittelalter ist
noch nicht geschrieben. Wer sie uns ^eben würde, würde da-
mit uns sicher das \'erständiuss vieler Vorgiini^e der mittelalter-
lichen (ieschichte, die jetzt nur schattenhaft an uns vorüberziehen.
') 8. die Urkunde in Quellen n. Fonchongen etc. II, 6. 192.
*) Tirabosebi, Y etera Hnmilialomm monnmenta II, 101. Die Schrift
von F. Mari Ott! , Storia del lanifieio Toscano. Torino 1864 enthiUt nichts
wesentlich Neues.
') Floreiitine Frliis et Reipublicae Dcscriptio aus dem Jahre 1339.
JeUt ain besten bei Frey, die Loggia dei Lanzi p. 120.
*) In einer Urkunde vom Ortolx-r 1251 werden paniii .Sanenses qui
dicuntiir Florentini d. Ii. dem Znsainmen liatige nacii Tücher, die in Siena
nach Flureiuiuer Weise fabricirt wurden, erwähnt
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Florentiner Gescbiclite 1250—1298.
17
encUiessen. Wir wissen nur im Allgemeinen, dass seit dem
IL Jahrhundert der Curie immer grössere Einnahmen aus allen
Landern der Christenheit zuflössen und Horn das Centrum eines
grossen Oeldverkehrs war.
Wo aber in dem geldarmen Mittelalter baare Müuze zu-
sammenfloss, da bedurfte man mehr als- heiitic^en Tages der
Wechsler (canipc-mes), und in Rom der MitteLsniiüuier, die in fernen
Ländern den Zehnten, den Peterspfennig, die Palliengelder und
dergl. eintrieben und ablieferten. Wurden dazu aurb vielfach
Cleriker verwendet, so waren doch diese nicht so geschickt wie
Kauf leute, welche in diesen Ländern mit dem für die Curie ein-
gesogenen Oelde Waaren kauften und in Born dann Ton ihrem
Hanse in der Heimath die fUUige Summe auszahlen Hessen. Konn-
ten die der Curie in der Feme Verpflichteten nicht zahlen « so
streckten die italienischen Geldleute die Summen wohl gegen hohe
Zinsen, oder, als später das Zinsverbot durcbt^^esetzt war, gegen
eine reichliche Donation vor. So waren namentlich in England,
und hier Ijesonders seit der unwürdigen Unterweiiung .lobanns
ohne Land unter den Willen von Innocenz III., die Agenten der
Curie thätig und wni=!sten sich dem stets geldbedürftigen Hofe
und den reichen Klöstern, denen sie den wichtigsten Ausfuhr-
artikel der Insel, die Wolle, abnahmen, unentbehrlich zu machen.
Es ist nicht festzustellen, in weicher Zeit die erste Verbindung
der Curie mit den Florentiner Geldwechslern geknüpft worden
ist Da die Stadt seit den Zeiten Heinrichs IV. mit nur ganz
verschwindenden Unterbrechungen stets auf Seiten des Papst-
thuüis gestanden batte, zu dem sie ibre Traditionen und der
religiöse, leicht in Fanatismus ausartende Sinn ihrer Be\\ olmer %
sowie ibr politiscber Vortheil zo^ren. haben die Päpstt Mch wohl
besonders gern der Florentiner als ihrer Agenten bedient. Und
doch scheint es fast, als wären sie auch hierin erst die Nachfolger
der Sienesen und Lucchesen geworden. Wenigstens können wir
unseres Wissens keine so frühe Verbindung der Curie mit einem
Florentiner Geldhause nachweisen, als z. B. mit den Sieneser
Buonsignori. Selbst im 13. Jahrhundert noch finden wir, dass
anfinglich lucchesische, sienesische, pistojesische Banquiers in Eng-
land mehr GeldgeschSfte machen als Florentiner Häuser, die sie
') Quellen u. Forscbangen etc. L, ö. 88 u. f.; II, S. 170 u. f.
Dentwln Zciticlir. t OeteUdiliw. I. l. 2
18
0- Hartwig,
freilich dann vom Ausgange des 13. Jahrhunderts an weit Uber-
flflgeln'). Und doch gab es schon im Anfang des 13. Jahr*
hunderts in Florenz nicht unbedeutende Handelshauser. Als die
Compagnie der Scali, Aniieri und Petri Söbne mit Paiisiven
von mehr als 400 fM)0 Gold<;nl<leii l'allirte. l)C'nierkt der in diesen
Dingen wohlunterrichtete G. V illani, die Geseilschatt habe schon
langer als 120 Jahre bestanden Das üebergewicht aber, das
die Florentiner in allen Geldgeschäften Ober ihre ConcurrenteiLi
etwa Ton der Mitte des 13. Jahrhunderts an, gewannen, ist die
Folge von dem EmporblQhen der durch die Humiliaten geförder-
ten Wolienindustrie in der Stadt und einer grossen handelspoli-
tisclien Manipulation , welche uns den ganzen Scharfblick und
das materielle Können der Kautmanniichaft dieser Stadt ins vollste
Licht setzt.
Die Münznöthe des Mittelalters sind bekannt genug. Die
Mannigfaltigkeit der Geldsorten, ihre Fälschungen und Verschlech-
terungen bilden den Gregenstand ungezählter Klagen. In Ober-
und Mittelitalien gab es im frtthen Mittelalter besonders zwei
Münzstätten, die Yon Pavia für das westliche OberitaHenf die toh
Lucca für Tnscien*). Die lucchesischen Münzen worden im
12. Jalirliundert jedoch durch XuLlipriigung von den Pisaueni
arcf geschädigt, obwohl Kai.ser Friedrich I. und sein Statthalter
den Pisanern dies wiederholt untersagten *). Die Florentiner
bedienten sich bei ihrer engen Handelsverbindung mit Pisa an-
fänglich einfach der Münzen dieser Stadt. Aber schon 1171
') Edward A.Bond hat in der Archaeologia vol. XXVm (Jahrg. 1840),
S. 207 a. f., auf Omnd too 211 Urkunden des englischen Staatsarchivs die
den englischen Königen im 18. u. 14. Jahrhundert von italienischen Kanf-
lenten gewahrten Anleihen ansammengestelit. (Ueber die neaere hier ein<
selilagende Literatur s. The Athenaeum 1887 vom 19. November p. 677
u. Hansisches Orkundenbuch in, S. 407 n. f. u. S. 586.) Es kommen in
ihnen fast nur iiiscische Geldleute vor. Nur einige Male werden Piacentiner
erwähnt Es ist aurfallig., dass nur Banquiers aus Binnenstadten erwähnt
werden, keine ans Seeplätzen, wie etwa Pi?a, Genna. Man sieht, das Capital
suchte in ihnen andere Wege als in lieii Iiidiistiiostadten.
Villani X, 4. Villani war htkaniillicli Kaufmann und Banquier-
die ältesten Ueberrei^ti' von Florentiner Banquiersbiichern sind von 1211,
Die doppelte Buchführung ist in Floren?- sehr alt.
Ptol. Lucc. Annales ad a. 11S2.
0 Ptol. Lnee. Annales ad a. 1155, 1164, 1175, 1176.
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FloMntiner Qeaehiehte 1250—1292.
19
liesseil de dch bei dem Abschlüsse des Tierzigjährigen Bünd-
nisses mit der Seestadt die Hälfte des Gewinnes« den diese aus
der Mflnzprägung zog, zusichern und waren nun ihrerseits bemüht,
die V^erbreituiig der pisanischeu Münze iu tleii Friedensschlüssen
mit unterworfenen Gegnern, z. B. mit Siena H7(> zu fördern^).
Aber immer mehr emancipirte s'wh Florenz politisch und com-
merciell Ton Pisa, und im November 1252 beschioss die Comune
nach Besiegung der ghibellinischen Eidgenossenschaft Tusciens
einen eigenen Goldgulden, der stets aus feinem, vierundzwanzig-
kar&tigem Gold geprftgt sein und 20 Soldis und 120 Denaren
entsprechen sollte, zu schlagen. Da die Florentiner Mflnzver-
waltung stets auf die Reinheit ihres Florens (fiorino) streng hielt,
gewann derselbe bald eine grosse Verbreitung und eine internationale
Geltung. Man konnte in Florenz kaum Gold genug auftreiben,
um ftir die 350000—400000 Stück, die im Anfang des 14. Jahr-
hundt-rLs jährlich zu prägen nöthig wurde, da«? Edelmetall zu
liesohiitfen. Es ist klar, welche Vortlieile der gesammteu Kauf-
maunfichait der Stadt aus dem Vorliandensein dieser Münze, die
bis auf unsere Tage den Namen ihrer Geburtsstätte getragen hat,
erwuchsen«
Aber noch ganz anderen Gewinn zog die Stadt aus dieser
genial concipirten Neuerung. Ueberall hin begehrte man floren-
timscbe Mttnzmeister, nach England, Frankreich, ja nach
Schwabisch-Hall. Diese kamen dann sicher nicht mit leeren
üänden in die Heimath zurück und vermehrten den Wohlstand
und den Huhm der Stadt, die bald auch als der erste Sitz der
Güld.>chiniedekunst galt. Freilich, im 12. und 1'^. Jahrhundert
fand diese Kunst in Florenz selbst noch keinen goldenen Boden.
Denn die Florentiner lebten bis iu die zweite üälfte des 13. Jahr-
hunderts hinein noch sehr einfinch und bescheiden und nur auf
Erwerb bedacht.
Die aus der Grafschaft eingewanderten Neubörger hatten
in der Regel auch noch nicht viel zu vergeuden. Diesem Zu-
zug bat es die Stadt aber ebenso zu yerdanken, dass sich deren
Einwohnerzabl Ton 1150 — 1300 um das Fünffache steigerte, wie
ihm ihr rasches Emporblühen als Handels- und Fabrikstadt be-
sonders zuzuschreiben ist. Denn aus diesen Zugezogenen sind
Quellen u. Forschuugen II, S. 6Ö u. 6(3.
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20
O. Hartwig.
zaUreiche Familien der Grosahändler und Fabrikanten henroige«
gangen f welche die HandekblflÜie der Stadt herbeiführten: die
Familien der Cerchi, Baidi, Franzesi, Ghenirdini, Frescobaldi,
Moszi und andere. Diese neu Zugezogenen, denen Dante mit
Recht Ton seinem Standpunkte ans die Schuld beimisst, den
Untergang des alten Florenz und seinir Tugenden lierbeigetülirt
zu haben hatten sich natürlich nicht im Kerne der alten Stadt
dem von dem römischen Mauerrinp^e eingeschio>»t'uen ^pr'sten
Kreise" niedergelassen, den die ältesten Familien in burgartigeu, mit
hohen Thürmen und mit Zinnen gekrönten Häusern bewohnton *\
sondern waren in den Vorstädten, zumeist in den ihrer üeimath
zunächst liegenden, geblieben. Sie füllten Torzugsweiee das Quar-
tier auf dem linken TJfer des Flusses, wo sich auch noch spater
genügender Baum für die Lagerhäuser, Fabriken, Tuchrahmen
') Ich hatte diese AusAhniDgeii schon liliigst geschrieben, als mir
in dem Bnche -von Heim J. del Lunge: Dante ne* tempi dl Dante. Bologna
1888) dessen Abhandlang: La gente nuova in Firenxe, an Gesicht kam. So
sehr ich auch mit den Resoltaten desselben: La gente nnova banchiera e
la gentp nnovn curialp, pono le diu' jipncu» di oittadini ntiovi cnntro cni
81 rivoha il Poeta 8. 83 und vielen andt'ren Homerkungen ilet* die Einzel-
heiten der Florentiner Gescliiclite zut Zeit Dantes wie kein anderer Mii-
lebender kennenden Autors zustimmen kann, so wenig vermag ich die üe-
sammtauffassung des Entwicklungsganges der frühesten Geschichte von
Florens und der geschichtüdien Stellung Dantes sa theflen.
*) Die Thttrme, deren Zinnen später durch besondere Formen ver-
riethen, welcher Partei, der Qhibellinen oder Onelfen, ihre Besitser an-
gehörten, wurden Ton Familien oder ComfHignien ▼erschiedener Familien
(sodetetes), welche sich Statuten über das Besitz- und Erbrecht an den
Thürmen gaben, Vorsteber ihrer Gesellschaften, Consnln wählten u. s. w.,
erbaut und unterlialten. Die früheste Erwähnung dieser Thürme findet
sich in einer Urkunde von 1077; die ältesten bekannten Statuten sind von
1178. Da die Kamen der Consnln dieser Barfrgennsssenschaften im 12- Jahr-
hundert vielfach mit den Namen der Consnln der Comune überein-
stimmen^ hat Santiui im Arch. btorico. Ital. Ser. IV, T. 20^ S. 25, in einem
sehr instructiven Auftatae die Vennnthong auegesprochen ^ die st&dtische
Consnlarrerfassung möge im Anschlüsse an diese Burggenossenschaften
entstanden und ausbildet sein. Diese Vennothung hat Tiel Bestechendes
für sich. Die Entstehung des stikdtisehen Organismus nach dem Tode der
Markgräfin Mathilde und bei dem Hangel einer regelmissig functionieren»
den Reichsgewalt aus, so zu sagen, schon vorhandenen und organisirten Zellen
erklärte sich so aufs Einfachste. — Je mehr sich die Stadr deniokratisirtc,
desto mündlicher wurden diese Tliiirme beseitigt und diese Gedenkzeicben
ihrer feudalen Zeit und deren Kämpfe vernichtet.
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Florentiner Gesdnchte 1250—1292.
21
IL s. w. der GrosBmdustrieUeti befand. Aber auch Tor dem
lidien Thore (San Pioro) siedelten sich Fabrikanten und Kauf-
leote an, nnd vor dem Westäior (San Pancrazio) irieben die Hnmi-
Hateu, die hier die Kirche Ogni Santi erbauten, mit anderen
Tuchwebern ihr Wesen. Bei dem rasch steigenden Wohlstande
dieser neu Zugezogenen — „la gente uuova et i subiti guadagni" —
konnte es nicht fehlen, dass sich dieselben auch bald der alten
Süse, der befestigten Häuser nnd Thttrme des durch die politi-
sehen Wirren nnd Austreibungen immer mehr herunterkommen-
den Adels bemichtigten. Wollte man etwas pointirt einen Vor-
gang namhaft machen, der den Wechsel der Machtverhältnisse
und der socialen Ordnung in der Stadt Florenz an einem Privat-
ge-cliiitrr lecht deutlich machte und den Abschluss des Uebergangs
des ahaiilichen Florenz in das der Grandi zur Anschauunj^ zu
bringen geeignet wäre, so könnte man den Kauf nennen, durch
den die Cerchi im Jahre 1280 alle Besitzungen der Grafen Guidi,
die fast das ganze Quartier von San Piero fOUten, Paläste, Häuser,
Htfe, PUUase n. s. w. in ihre Hände brachten. Aber nicht genug
damit! Bei der in Tuscien so frflh auftretenden Mobilisirung des
Gtimdbesiizes konnten die Familien der reichgewordenen Kauf-
leute sich wieder in der Grafschaft, auf dem Lande, ankaufen, hier
schlossartige Landsitze gründen und damit sich den alten land-
sa^^sigen Familien weiter ansiroiliren. Sie sind die ürandi, die um
die Wende des 13. Jahrhunderts eine so grosse Rolle in der Ge-
schichte von Florenz spielen nnd unter deren Einfluss auch die
Stadt in ihrem Aeusseren sich ganz lungestaltete.
War auf dem linken Amoufer der jüngste Sechstbeil (sestiere)
der Stadt beim Beginne der Epoche, von der hier die Rede
sein soll, noch nicht mit Manem und Gbäben versehen, sondern
bildeten die Kücken wände der Hiiuser selbst die Stadtbefesti-
{jnng. so verhielt sich das auf dem rechten Stadtufer anders.
Iher war mau jetzt bemüht, die alte rr>mische Stadtmauer, welche
die Urbs quadrata von den Vorstädten absperrte, niederzureissen,
da die Vorstädte schon mit einem zweiten Mauerring umgeben
waren, ünd noch im 13. Jahrhundert, 1284, fasste die Stadt
den Beschluss, der wie kaum ein anderer das Selbstvertrauen,
den Reichyium und Opfersinn ihrer Bürger verrieth, die Thore
» weit hinansznschieben, dass innerhalb ihrer die Stadt bis auf
unsere Tage (1865) Raum gehabt hat. Mochten die Florentiner
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22
0. Hartwig.
des 18. Jahrhunderts habsüclttit' iincl geliigierig sein, wie von
aileu ihren seefahrenden und handeltreibenden Landsleuten dieses
z. B. Jacob Ton Vitiy beklagt, und durfte vielleicht von ihnen ganz
besonders gesagt werden können, dass in ihnen .die Bninsfc zu
besitzen stets brenne**), so haben sie dagegen auch für die
Wehrhaftmachung und Verschönerung 3irer Stadt durch die
Erbauung von prächtigen Kirchen und mSchtigen Comunal-
palästen so grossartige Opfer jxeljracht. wie diese nur Athen und
wenige andere Städte des Aiterthums darzubringen fähig ge-
wesen sind.
II.
Seit 1246 war Kaiser Friedrich Ii. Herr in Florenz. Der
Kaiser hatte seinen Sohn Friedrich Ton Antiochien, den die gleich-
zeitigen Chronisten wegen seiner bedeutenden Stellung König
nennen, zu seinem Generalvicar von Tuscien gemacht. Anfänglich
verwaltete dieser auch noch das Amt eines Podestä von Florenz,
(las er dann mit Vicaren und kaiserlich gefäinnten Miinncrii be-
setzte. Es wiir dem Kaiser durch die Parteiungen des Floren-
tiner Adels, die, durch die Ermordung Buondelmontes de'
Bnondelmonti seit 1215 entstanden, anfanglich jedes politischen
Hintergrundes entbehrten, dann aber seit dem Ausgange der
dreissiger Jahre sich zu den Factionen der Guelfen und Gbibel-
linen umgebildet hatten, leichter geworden, sich der Stadtherr-
schaft zu bemächtigen. I>ie geregelte \'erwaltinig Tuseiens liatte
es schon ermöglicht, den von der Kirche ges^chürten und gelei-
teten Aiitstiind geffen die patarenischen Ketzer und den sie be-
schützenden laiiserlichen Podesta schliesslich doch niederzuhalten.
Aber fest begründet war die kaiserliche Herrschaft in Florenz
keineswegs.
Als der Kaiser nach der Niederlage yon Parma die letzte
0 In der Bfihon erwähnten Deecripüo Florentie vom Jahre 18S9 heiaat
es 1. c 8. 122: Nlmium eant ad querendam peeaniam solliciti et attenti,
ut in eie qualiter dici poasit: senaper ardet ardor habeodi et iUad: ,»o
prodiga rerum luxuries! munquam parat contenta paratu et qnaesitoram
terra pelagoqee habendornm ambitioea fame«.** ,1 Fiorentini sono grnndi
prestatori ad usura", heisst es in einem Witzworte bei G. Villani, VII, 140.
Wie Dante die Geldgier seiner Landsleute dem Einflnas der ZagezogeseD,
der naova genta, suBchreibl, ist bekannt genug.
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I?loreutiuer Geschichte 1250—12^2. . 23
Fahrt nach seiner Erbmonarchie antrat, nahm er eine Anzahl
gefangener Guelfenhäupter mit sich. Denn diese Partei hatte
den Versuch gemacht, die Stadt auf die päpstliche Seite hin-
überzuführen, war aber dabei von Friedrich von Antiochien
mit der Hilfe der Ghibellinen, namentlich der Familie Uberti,
nach dreii»g2gem Kampfe niedergeworfen und am 2. Februar
1248 aus der Stadt getrieben worden. Damit war jedoch die
antikaiaerliche Strömung, welche auch die Mehrzahl der Bürger-
schaft beherrschte, keineswegs vertilgt. Die Guelfen hatten die
:m Zahl und Besitz scliwächere Adelsfactiuu der Stadt gebildet,
finnz nattirlich daher, dasN sie sich an die wohlhabende und ein-
tlussreiclie Hürgerschafl anlrliiiic, und femer ganz natürlich, das«
diese, welche durch ihre Zünfte schon nachweislich seit dem
Ende des 12. Jahrhunderts grossen Einfluss auf die Leitung der
Oomnne hatte und durch den in ihr herrschenden kirchUchen Geist
beeinflusst wurde, sich mehr zur guelfischen als znr ghibellini-
schen Partei hingezogen fühlte. Die ewigen Fehden der beiden
Factionen in der Stadt und der Grafschaft störten Handel und
Wandel; die Beisteuern, welche die Verwaltung der Stadt für
kaiserliche Hilfstruppen und andere Bedürfnisse des Hofes ein-
trieb, hatten sie bei der Mehrzahl der Bürger verhasst gemacht.
Das Verlaiij^^n nach eigener. autonouiLr Uegierung. das sich
>chon seit mehr als einem .lalirhuiidert in diesem mateiicU jetzt
SO kräilig sich entwickelnden Gemeinwesen geregt hatte, war auch
keineswegs erstickt, gewann vielmehr tägücli an Kraft unter der
Bürgerschaft. Was dieser noch fehlte, war lediglich eine mili-
tärische Organisation, um ihrem Willen einen nachhaltigen Aus-
druck zu geben. Denn hatte auch die Bürgerschaft schon an
den ungezählten Fehden mit dem Landadel und den benachbarten
Comunen lebhaften Antheil genommen und sich tapfer ge-
schlagen, so war doch der Adel, der die Reiterei stellte, ihr ge-
borener Führer gewesen. T)avoii galt es sich jetzt zu emanci-
piren und eine Heeresordnimg mit eigener Fülirung ins Leben
zu rufen. L'nd hierzu liattf ihr schon die grösste orgauisatoiische
Macht des Mittelalters, die Kirche, eine vielversprechende An-
leitung gegeben.
Als der Inquisitor des Dominikanerordens Fra Ruggieri 1244
Ton Sta. Maria Novella aus den Kampf gegen die patarenischen
Ketzer, welche sich der Unterstützung einiger Adlicher und des
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24
O. UMTtWig.
Podesta der Pesamigola erfreuten, eröffnen wollte, stellte er die
Orthodoxen als die von den Ketzern Bedrohten dar und sammelte
zu ihrem Schutase eine Leibgarde der Gläubigen um sich. Der
hl. Peter von Verona hatte durch seine Predigten die Massen
des Volkes genügend dazu aufgeregt Er theilte seine Schaaren,
um sie besser zur Hand zu haben, in 12 Compagnien und stellie
an die Spitze derselben je einen Capitän mit Fahnenträger. So
vortreinicli bewährte sicli diesse Organisation dieser Duodici di
äta. Maria, dass die Ketzer mit sammt dem Podeätk io zwei biu«*
tigen Strassenkämpfen geschlagen wurden.
Das hatte das Volk noch nicht vergessen, als 1250 die Un-
zufriedenheit Uber die Verwaltung der Stadt durch das ghibelliniache
Stadtregiment, das Immer nur Steuern für die RQstungen des
Kaisers auflegen musste, in demselben Masse wuchs, als das kaiser*
liehe Ansehen in Oberitalien zusamraenschwand. Der Kaiser Reibst
weilte schein))ar uniliiitig im fernen Apulien, sein heldenhafter vSolin,
der i\(inig Enzio, war von den Bolognesen gefangen, Friedrich
von Antiochien, der im Sommer 1250 noch in Florenz anwesend
gewesen war, um den Kampf gegen die vertriebenen Guelfen
zu beleben und die HeeresrQstungen zu beschleunigen war
krank geworden und entfernte sich dann wohl bald nach Unter-
italien, und der Podesta Ranieri aus Montemurlo scheint wenig
Energie besessen zu haben. Eine Niederlage, welche seine
Truppen bei der Belagerung einer Feste im Oberamothal, die
von vertriebenen Guelfen von Florenz vertheidigt wurde, im Sep-
tember erlitten, beseiiieunigte den Ausbruch einer Erhebung der
Bürgerschaft*). So reif waren die Dinge, dass diese Kevolution,
welche das Stadtregiment im Gegensatz zu der durch eine Adels-
faction unterstOtxten kaiserlichen Oberherrschaft in die Hände
') Das ergibt aich ans einem Briefe des Generalvicars vom 25. Jnni
an die Stadt Siena., der von Florenz aus datirt ist. Die Krankheit
Friedrichs, die ich irp^endwo notirt gefnnd(Mi habe, kann ich aiif:^enblick
lieh nicht dnreh einen Heleg nachweisen. Friedrich starb bekanntlich 1256
in rnteritalieu. Capfis3o, Historia dipl. S. III. Es seiieint fast so, als habe
gegen Ausgang des Jahres Friedrich in Galvano Lancia schon einen Nach-
folger erhalten, Fickcr, Forschungen II, .519.
') Es muss hierbei übrigens daran erinnert werden, das« die popu-
läre Bewegung nicht vereinselt in Florens auftritt, daas aie vielmehr aehon
in Bologna, Pisioja ond anderen mit Florenz in naher Verbindnng atehen*
den SUidten aieh einige Jahre aoTor in ähnlicher Weiae darchgeaetst hatte.
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Florentiner GeacUichte 1250—1292.
25
der Bürgerscbal't brachte, zunächst ohne alles Blutvergiessen
ablief.
Nachdem sich die Fflhrer der Bewegung mehrere Tage
lang an tenchiedenen Orten Tersammelt hatten, traten sie am
20. October, nachdem sie B6 Volkshaupter (Caporali) gew&hlt
hatten, mit ihren fertigen Projecten herror, and die üm-
gestaltimg der militS&rischen und bürgerlichen Verfassung der
Stadt wurde vom Volke sofort angenommen. Es war vorerst
keine radicale Verfassungsveränderung, deren Spitze sicli sofort
gegen die kaiserliche üewalt gerichtet hätte, geplant. An der
Spitze des Gemeinwesens blieb der Podesta. Man entsetzte
Kanieri di Montemurlo keineswegs Derselbe wurde aber kurz
darauf, angeblich an dem Todestage Kaiser Friedrichs II. (am
13. December), in seinem Bette von einem auf ihn herab-
fallenden Gewölbe erschlagen. Neben dem Podesta wurde jetzt
aber ein ganz neues Amt eingeschoben, der Volkshauptmaiin
(Capitano del popolo), welcher der Vertreter der Interessen und
Rechte des Volkes im Gegensats zum Adel und der Fahrer der
bewaffiieten Bürgerschaft sein sollte. Diese war in zwanzig
Compagnien getheilt, von denen eine jede einen besonderen Be-
fehlshaber hal)( ]i sollte und eine sie auszeichnende Fahne hatte.
Eine Glocke^ deren (leläute nur dem Volkshauptmann zur Verfügung
stand, rief die Compagnien unter die Waffen. Die watfentahige
Mannschaft der (jhra£Bcbaft, die nach 6 Pfarreien (pivieri) einge-
theilt war, war der der einzelnen Stadtsechstel angegliedert.
Zog dieses Bflrgerheer, zu dem sich die gesunden Einwohner
Tom 15. bis zum 70. Lebensjahre stellen mussten, ins Feld, so
war seine Ordnung etwas Ton der, die es als BUrgergarde
des Volkshauptmanns erhalten hatte, Terschieden *). Denn im
Felde befehligte nach wie vor der PodestSt, der zu Hause die
l{epublil ;tl)er nur im Verein mit dem Volkshauptm iwi nach
Aussen vertrat j und oberster Träger der Justizgevvait war.
') So ?cl»eint es wenigstens (g^egen G. Vilinni). Wie lmff<' sonst M.
in der Stadt bleiben künnen ! Im folgenden Jahre gab es wieder einen
Fode.^tä in Florenr. den sich nach dem Tode de» Kaisers die Comune aber
selbst berufen hatte, wie dieses schon früher geschehen war.
') Quellen u. Forschungen etc. 11^ S. 300 u. f.
*) Die Staatovertrftge wurden damals abgeschlosMii dorch den Podesta^
den Tolksbaaptmaan uod Syndicos der Comane nach Anhörung und mit
i^iy u^Lo Ly Google
26
O. Hartwig.
Der ^ olkslmuptiiiann. der einen Hath von 12 Aeltosteii (anziaui),
je zwei aus einem Seehstheil der Stadt, zur Seite hatte, schloss
mit dem Podestä BUnduis^^e und Veriaräge der Comune ab. war
bei Veranlagung der städtischen Steuern thätig und beeinflusste
die gesammte Politik der Comune yom Standpunkt der Interessen
der BOigerscbaft aus. Hierfür liaben wir sowolil für die innere als
die äussere Politik der Stadt die deutlichsten Zeugnisse.
Dass die Erhebung des Volkes sEunäcfast gegen das gesammte
Adelsregiment ohne Unterschied der Parteien gerichtet war, wenn
auch die /.ulet/.t herrschende, die ghibelliiiijsebe , nameiitlieh die
FamiHe der Uberti, die vcrhasstere war, beweisen zwei Thatsachen.
Das \'()lk brach dif liolien Thürrae der Adlicljen in der Stadt
sämmthch bis auf die Höhe von Eilen nieder, um die ewigen
Fehden der Adelsfactioneu einzuschränken. Mit dem hierdurch
gewonnenen Materiale wurde die erste Stadtmauer um das Sechs-
theil auf dem linken Amoufer gebaut. £ine andere hierfür zeu*
gende Thatsache ist die, dass sich unter der Zahl der ersten
Stadtaltesten, die gewählt wurden, ein Führer der ghibellinisch-
ketzerischen Partei von 1244 befand. Die vertriebenen Guelfen
wurden auch keineswegs sofort zurückgerufen. Aber kaum war
die Nachricht von dem Tode des Kaisers nach Florenz gelangt,
als die innerste Tendenz der Bewegung zum DurchbriK h kam.
Todesfälle ihrer Herrscher hatte diese Comune stets auszunutzen
l,rl.iii!>iiiss f^enprali? et gpecioiis Consilii Ireeentum et uouagiDta viroruin
ci Cuijsiiii [indicti domini Capitanei et populi Florentie et Anziauorum
populi et capitiuluium Ariiuiu et Capitaneorum et Gonfaloneorum societa-
tam civitatis Florentie et consüii Oredentie «4 sonmn campanae ete. voca-
torom. (Urkunde vom 80. April 1251. Archiv, stör. Ser. UI, Tom. 28.
8. 223.) Id einer Urkunde ane demselben Jahre lieisst es dagegen: de
consenstt AnUanoram popali, Conailii generalis et specialis Credenlie« Con-
silii Capitanei, vezilliferomm et rectonim iocietatum pupuH et cspitti-
dinnm Artium congregatorum ad sonum campnnfic. Die consilia generalia
et specialin bestanden schon vorlier, t. H. 1234. In rinrr Urlcnnd«» von
1237 lieiset es: . . . Dei grati.i Florentie potestas et coiK^ilium q^onerale et
speciale, tarn vetns f)nnni nnviiin, et capitudines urlium et viginti elec-
toruui per ßextuui civitatis Florentiae et comune dictae civitatis Kl. l>ie
kaiserlichen Todestaten scheinen sie xuriickgedrilingt sa haben, wftbrend
sie z. B. 1250 die Znnltvorstftnde bei Eigenthnmsiibertragungen der Co-
mune noch IVagten und dann mit ihrer Zustimmnng vtffQgten. Die Cre-
denxa war der geheime Rath des Podestä, der die AntrKge an d» Con-
silinm generale vorbereitete.
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Florentioer Geschichte 1250—1292.
27
gewusst: den Tod der Grosagratiii nicht iniuder als den Hein-
richs VI. und Otto's IV. Wie hätte sie den Tod dieses Ge-
waltigen unbenutzt lassen sollen? Jetzt wurden die vertriebenen
Ouelfen zurückgerufen und damit direct ein Act der Auflehnung
gegen die kaiserliche Autorität begangen, kraft deren jene aus-
gewiesen waren. Doch wurden die Zurückgerufenen angebalten,
sich mit ihren ghibellinischen Gegnern m versöhnen. Schien damit
einer friedlichen Entwicklung im Innern U.iUiii güsciiaiil. so waren
die Geifensätze lioth schon so geschärft, dnss der gerin.£xste An-
stoss von Aussen ^enü<:t«*. sie hefti<rer als je wieder zu entzünden.
Die Führer der Ghibelliiieii, an ihrer Spitze die kraftvollen Häupter
der stolzen Familie der Uberti, »aheu sich von der Einwirkung
auf die Verwaltung der Stadt ausgeschlossen. Als Podestaten der-
selben hatte man dnen Mailänder Adlichen, Uberto de Mandello,
aus altguelfischer Familie berufen, der erste- Volkshauptmann Uberti
d'Orhmdo de' Rossi war ein guelfischer Luccheser.
Der natürliche Ezpansionstrieb der von allen Seiten von ghibel-
liniBcben Städten und Herren eingeschlossenen Comune und die
Interessen der Fabrikanten und Kaufleute der Stadt, welche sich
durch die politische Stellung der Heimath von der natürlichen Ver-
bindung mit der See abire schnitten sahen, niu>>ten bald zu einem
Contiicte mit den Nachbarn treiben. Und hollten die Ghibeliinen
von Florenz ihre eigenen Parteigenossen befehden helfen und sich
selbst damit jeder Hofihung^ einmal wieder zu Hause zur Herr"
schalt zu kommen, berauben? Sie sollten die Probe bald bestehen.
Zunächst suchte sich die Stadt von Pisa handelspolitisch unab-
hängig zu machen. Um dieses Ziel zu erreichen, kam sie aber
nicht nur in Gonfiict mit dieser Comune, sondern zu gleicher
Zeit mit Siena. Denn um südlich von Pisa an die See zu kom-
men, mussten die Florentiner sich mit den Feinden Sienas, den
(jrafeii Aldobrandeschi, verständigen. Das thaten sie auch in
ilen ersten Monaten des .lalires Aueh mit dw iilten Fein-
din Sienas, Montalcino, nahmen sie die alten Verträge wieder
auf. Schon am 30. April schlössen sie mit den Gtafen Wilhelm
und fiildebrand de' Aldobrandeschi einen Vertrag ab, in Folge
dessen ihnen nach Wahl die Seehäfen von Talamone oder Porto
Eicole und die Strassen dahin offen stehen sollten^). Kaum
^) Der wesentliche Theil des Vertrags abgedruckt im Arch. stor.
6er. HI, T. 23, i>. 22u u. f.
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28
0. Hartwig.
hatteu di« Sieneser und Pisaner KiiTide hiervon erhalten, als sie
am 19. Juni 1251 zu Pontederu am 6d\ui/- und Trutzbßndnis^j
auf ewige Zeit miteinander abschlössen, in das sie auch die von
Flofenz zunächst bedrohte Stadt Pistoja aufbahmen. Dieser Eid-
genossenscliaft traten schon nach drei Tagen die Ghibellinen von
Florens und Prato, nebst den Ubaldini aus dem Mugellothale
oberhalb von Florenz bei, der Graf Napoleone von Mangona folgte
rasch nach. In Folge hiervon wurde am 24. Juli in Siena ein
neuer Bundesvertrag geschlossen, in dem auch die Rechte und
Pflichten (kr ühibellinen von Florenz, solange sie noch in der
Stadt seien und wenn sie iius derselben vertrieben werden sollten,
«^cnau stipulirt wurden ^). Lienn diesem Vorgehen der ühibellinen
gegenüber verhielten sich die Florentiner nun keineswegs passiv.
Sie grüSTen ini Juli ra^ch Pistoja an, ohne jedoch Entscheidendes
zu erreichen. Da die Ghibellinen sich diesem Zuge geg^ die
gesinnungsverwandte Stadt einer Bestimmung des abgeschlosseneti
Vertrags entsprechend widersetzt hatten, wurden die verhaaatesten
Geschlechter, unter ihnen die Uberti und Lamberti, aus der
Stadt vertrieben. Diese entfalteten nun im Dienste der Eid-
genossenschaft die Fahne der Stadt gegen die Heimath. Darum
veränderte das Hürgerheer die seinige und nahm statt der
weissen Lilie in rutlieni Felde die rothe Lilie im weissen
Felde an.
Da die Mehrzahl der Glieder des Gralenhauses der Guidi sich der
Eidgenossenschaft anschlössen, der noch im November des Jahres
die Stadt Arezzo beitrat, so konnte Florenz in diesem Jahre keine
wesentlichen Erfolge erringen. Aber mÜssig waren seine Führer
nicht. Sie brachten einen nicht vexachtlichen Gegenbund zu
Stande. Mit San Miniato, wo jetzt kein deutscher Beichsvicar
befehligte, und Lucca wurde am 17. August ein Bund geschlossen,
dann mit Orvieto am 10. September, und am 10. November einig-
') V ergleiche iiIkt dieses und dai» Folgende die actcnnmssige Dar-
atellang dieser Vorgänge bei Freidbof^ die Städte Tusciens zur Zeit Man-
freds: Lycealprogramm von Meto 1879 ». 1880. Ich kann diese Urkanden-
auaxilge nach den Regesten Th. Wüsten fe Ida und eigenen Aufiseicbnangen
conirolliren. Wie es oft geht, sind wir über £inselheiten dieser Vorgttage
sehr genau unterrichtet, x. B. durch die noch erhaltenen Recbnangsbelegei
während wichtige Urkunden verloren gegangen sind. Die Chronisten sind
nnr oberilächlich and ungenan.
i^iy u^L^ uy Google
Florentiner Qeeeliiehte 1250^1292.
29
ten och Florenz aod Lucca mit Qenua^). Jetzt ging Florenz
warn An^ft Tor. Im Januar 1252 schlug es seine Feinde im
oWen Arnothale, Pisaner. Sienesen, die l baldiiii, Guidi und die
•-xilirt^n Gbihellinen, im Sommer «lie Pisaner «ranz furchtbar bei
Fontedera, nachdem diese die Lucchesen besiegt hatten. Dann
lOg das Volksaufgebot wieder ins obere Amothal, wo Figline
am 30. September capituürte. Der junge Graf Guido Novello
fibeigab die Feste unter der Bedingung, dass die Tertriebenen
CHiibellinen nach Florenz zurückkehren dOrften. Im Spätherbste
wurde an der Sodgrenze Tusciens Montaleino gegen Siena ftlr
Winter mit Proviant versehen. Auch im folgenden Jahre be-
haupteten sich die Florentiner geji^en ihre Feinde, wenn sie auch
geg»^n ilie Sienesen. die überall Söldner geworben und sich auch
eine bürgertreuudliche Vertassung gegeben hatten, kleine Schlappen
erlitten. Auch verproviantirten sie in diesem Herbst wieder
Montaleino. Seine Hauptkraft hatte Florenz an die Bezwingung
Fistojaa gesetzt, die auch schliesslich gelang. Am 1. Februar
1254 sclilose diese Stadt mit den Guelfen einen Frieden, durch
den sie ans der ghibellinischen Eidgenossenschaft ausschied^.
Dieser ErfoJg t- riiiuthigte die Florentiner zu um so energischerem
Vorgelien gegen den Rest ilirer Feinde. Eine Vermittlung, welche
die Curie schon seit dem März 1252 versucht hatte, verhinderte
den Fortgang der kriegerischen Unternehmungen nicht. Die
ghibelUmschen Städte wendeten sich desshalb an König Konrad IV.
Bsch Untetitalien, der ihnen die Eroberung Neapek angezeigt
liitte. Aber auch dieser, der ja bald starb, konnte ihnen nicht
helfett. Die Sienesen, Ton den Florentinern im Frühjahre hart be*
Mngt, muBsien am 11. Juni 1254 zu Stemmenano Frieden sehliessen.
Aul" dem Rückwege nach Hause bemächtigte sich das florentinische
Heer Poggibonzi's, brachte \ olterra in seine Gewalt und zog nun
gegen Pisa, das, der schweren Niederlage von 1252 gedenkend,
am 4. August auch seinen Frieden mit der unwiderstehlichen
Stadt adüoBS. Mit Stolz durften die Florentiner dieses Jahr das
Dnreli den ach^lUiHgeii Frieden , den Venedig mit Genna 1351
ciogegangen wer, war diese Stadt wieder in der Lage, gegen Pisa vorsn-
gclien.
*) Das Friedensinstrument im Kesnme in den DeJizie degli Eruditi
Togc. VII, 185. Die Florentiner scheinen sich den Pistojesen gegenüber
treuloser Mittel bedient zu babeo. Gebauer, König Richard S. 501.
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30
O. Hartwig.
siegreiche nennen. Der Friedensachluss war um so demüthigendor
für die reiche Seestadt, als sie, um auch mit Genua zum Fneden
zu kommen, den Schiedsspruch Uher die mit dieser Stadt strei-
tigen Punkte Florenz ühertragen musste, das für sich wesentliche
HandelsTortheile, freien Zugang zum Meere u. s. w., hedang. Die
Nachricht Villani's, dass die Pisaner die Währung von Florenz
hätten aiiiiehmen müssen, ist selbstvcrständlic Ii unrichtig. Nicht
einmal nach di r furchtbaren Nied* r! i^* . die J'isa im Souuner 1250
von den Florentinern am berchio erlitt, als die von ihren Feinden
bis aufs Blut gepeinigte Stadt sich nicht dem Schiedssprüche
der Florentiner hatte unterwerfen wollen und noch einmal das
Waffenglflck versucht hatte, wurde diese Bedingung gestellt^).
Pisa stand jetzt auch ganz allein in Tuscien. Denn am 31. Juli
1255 hatte Siena ein Bündniss mit Florenz geschlossen und am
24. März 125(j war Arezzo diesem Beispiele Lrefolgt.
Man würde irren. Avenn man glanbeu wollte, das« während
dieser Jahre beispielloser Erlblge gegen ihre äusseren Feinde
die Augen der Florentiner nur auf diese gerichtet gewesen seien.
Mau kann ohne üebertreibung behaupten, dass die Pflege der
inneren Entwicklung der Stadt mit den Waffenerfolgen gleichen
Schritt hielt Von der Einführung der Goldwährung war schon
die Rede. Dem Mangel eines Stadthauses, das dem Podesta und
seinem Gerichtshofe zum Sitz gedient hätte, wurde jetzt abge-
holfen. Die ältesten Theilc des Palazzo del Podestii (Bargello) ,
sind im Herbst 1255 volh-ndet. Eine dritte feste Brücke Uber
den Arno am Westende der Stadt wurde mit Unterstützung eines
reichen Bürgers rasch erbaut. Die Stadtverwaltung kaufte
fortwährend Terrain in der Stadt für öffentliche Zwecke an.
Nicht minder in Volterra, wo sie ein Castell erbauen wollte,
und von den Ghrafen Guidi und Alherti erwarb sie für grosse
Geldsummen Schlösser und Besitzungen in der Umgebung von
Florenz von Montevarchi bis Empoli*). Auch an die Regelung
und Sicherung der inneren Verwaltung legte man jetzt die Hand.
Frfeden vom 24. Sept. 1266^ die Bedingungen bei Ammirato, Ist.
Fior. ad h. a.
^) Ueber die zwischen Guelfea and Qhibellinen geibeilte Familie
der Ottidi s. in Kttrte K. Witte, DanleforBchungen II, 194 Q. f. Die Ur-
kunden für die Güterverliilafe finden sieh sahlrei«b8t in den Delisie degli
Erad. Tose. Vol. VIIL
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Florentiner Geecliiebte 1250-1292.
31
fimer Ordnung lidbendeot kaufmSnnisc]! gebildeten regieren-
den ßfligerschaft musste es Tor Allem darauf ankommen, eine
feste urkundliche Nachweisung über den Besitzstand an Rechten
und Gütern der Comune herzustellen. Man beschloss daher eine
Süiumlung von Abschriften aller der Urkunden zu veranstalten,
beziehungsweise wieder autzunehmen, „in quibus coniune Florentie
Interesse aliquod haberef. Der Cnpitano del Fopolo Lambertino
tiiiiäonis Lambertini legte diese Sammlung, die den libri jurium
oder paetonuR anderer mittelalterlicher italienischer Städte ent-
spricht^), an, und sein Nachfolger Guglielmus Ran-
giinis setzte sie fort. Die Arbeit fiisste auf einer schon Torhan-
denen Grundlage, die aller Wahrscheinlichkeit nach 1215 — 1218,
als ilit (^omune sich das Contado huldigen liess, von einem
Jaeobuö felici.s memoria e Henrici Imperatoris tabellio angelegt
is-t. Diese älteste Samndung*), die uns in Band^XVI c. pag. 1 — 85
der Registerb'ände des Florentiner Archivs vorliegt, wurde 1252
fortgesetzt; doch fehlen ganze Reihen yon Urkunden in ihnen,
die uns theilweise anderwärts, z. B. in Siena, erhalten sind. Da
die Urkunden aus der Zeit des ghibellinischen Stadtregiments
ebenso fehlen, wie die von 1260 — 67, während Urkunden von
12r)0— 60 in Ilülie und l ulle da sind, so scheint es, dass die
Rttlaction des ältesten Re^'stnims, das uns jetzt nur in der
Fassung von 12H2 vorliegt'), jene Zeit sammt den in ihr von
der ghibellinischen Regierung geschlosseneu Verträgen und anderen
Urkunden absichtlich unberücksichtigt gelassen hat, wenn dieses
Hb- die Jahre 1235—50 nicht schon von Lambertino 1252 so
*) Von den mittelikalieDiscben Stftdten alnd die Comnnalregister
toeConieta, Vilerbo^ Orvieto, Peni^nndSiena erfaslten^ die Th.W asten-
(eld Bimnatlieh excerpirt hat. Das Registriiin von Lncca citirt als Oe*
Kbiehttqnelle Ptol. Laocensis.
') Nach einer xon Gamnrini, Fam. nob. II, 242 angezogenen Urkunde
mI] adion 1184 eine Commlssion niedergesetzt sein, um das Registnun tn
ordnen (accomodare). Ich kann das Citat nicht genau flxiren. Das ohen
Mitgetheilte ißt das Ergebniss einer aasgedehnten Untersuchung, die ich issi
m Florenz anstellte. Ver^l. auch C. OiiaPti in I Tapitoli de»! Comune
di Firenze I. p. III u. f. Der Band XX LX der Ivegisterhande rulit auf
B*nd XXVI, beide entlialten rrknndcn bis zum 7. Juni 1281 (c. 353) herab.
*) Als 12?52 die Zünfte das Stadl ref^'iment ergrifFen. ordneten sie das
^esamnite Canzleiwesen um. Siehe darüber den Bericht des Anonymus bei
Capponi) Storia di Fir. L, 558.
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02
«
0. Hartwig.
augeordnet war. Dass sich unter diesen Abschriften nicht die
des Reichsregiments finden« durch welche den Florentinern die
Orafechaft abgesprochen oder xrar beschränkt verliehen wurde,
und ähnliche, versteht sich von selbst. Pflegte man ja doch
häufig bei Vertragsabschlüssen selbst nur den Theil der Urkunden
aufzuheben, der Rechte verlieh, während man die Aufbewahrung
der correspondirenden Verpflichtungen dem Partner überliess.
Entspricht so die Anlage dojs Uegistriims durchaus nicht den
Anforderungen, welche wir an eine vollständige Urkundensani iii-
luug stellen, so zeigt sie doch, wie sehr das damahge Stadt*
regiment auf die Wahrung aller Rechte der Comune bedacht war.
Es war ein Oberaus rühriges, thätiges, fUr seine Interessen
leidenschaftlich arbeitendes Geschlecht dieses «popolo vecehio*;
rauh und hart in seiner eigenen Lebensführung, streng ttber die
Erfüllung aller seiner Ordnungen wachend, unerbittlich gegen
seine Feinde, Angeliörige der Grafschaft, welche ein Castell an
Guido Novello übergeben liatten , band man zwischen Bretter
und sägte sie in Stücke. Ihre kriegerischen Erfolge nützten die
titadt und ihre einzelnen Bürger bis aufs äusserste aus. Neben
charaktervollen, uneigennützigen Rathsmännern bildete sich aber
schon früh, durch die florentinische Bedegabe unterstützt, ein Ge-
schlecht von ehrgeizigen, demagogischen Parteimännem aus. G. Vü-
lani weiss schon von einem Geiste des Üebermuths und der üeber*
hebung zu berichten, der sich der Volksmenge zu bemächtigen
begonnen habe. Dieser sollte noch einmal blutig gedämpft werden.
III.
Es ist das natumothwendige Schicksal aristokratischer Ge-
nossenschaften, dass sie sich um rein persönlicher Angelegen-
heiten willen leicht spslten und dass in ihnen gar häufig nicht
die Führung an ihre begabtesten und tüchtigsten Männer füllt,
sondern an solche, die durch ihre Geburt aus besonders vornehmer
Familie oder durch ihre Stelluug an der Spitze einer überaus
zahlreichen Clientel als die geborenen Führer angesehen werden,
ohne dass sie sich durch ihre persönlichen Kigenschaften hierzu
eigneten. Das Glück, einen solchen lediglich durch das Ansehen
seiner Familie, nicht aber durch Tapferkeit und sonstige Tüchtig-
keit ausgezeichneten Mann an der Spitze seiner Gegner zu sehen,
hatte Florenz fast das ganze Henschenalter hindurch, von dem
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Florentiner Gecebichte 1250— 1'^92.
88
wir hier sprechen. Es war das der Graf Guido Novelle von
Modigliana. Dieser gehörte der hekannten Grafenfamilie der
Guidi an, die langobardischen ürsprung.s durch ihre Yerbindung
mit der Markgräfin Mathilde und später mit Kaiser Friedrich I.
sich zu grossem Reichthiim aufgeschwungen hatte. Ganiurriiii
gibt ein uiivoUiständitz-es Verzeicliniss ihrer Güter, zählt aber doch
199 auf. In Tuscien liiessen sie im 12. und 13. Jahrhundert die
Grafen (Conti) schlechthin. Rings um Florenz, bis nahe an die
Stadt heran, hatten sie ihre Städte und Schlösser. In der Mitte des
13. Jahrhunderts war ihre Macht zwar schon sehr zurückgegangen
tmd das um so mehr, als die Familie nach den Parteien des
Landes gespalten war. Aber so gross war doch noch das Ansehen
des Efstgeborenen der Familie, des Grafen Guido Novelle, dass
er gegen den Brauch noch nicht dreissigjährig zum Podestä des
ghibellinisch gesinnten Arezzo gewählt wurde. Er trat dann 1251
ilin tuscischen Eidgenossen als selbständiges Bundesglied bei,
Ihi'ilte sich aber die Feste Figline an die Florentiner zu über-
geben und mit denselben Frieden zu machen, weil er sich von
Yerräthem umgeben glaubte. Und ähnlich hnt er sein Leben
lang gehandelt. Aufgeblasen und roh im Glück, war er ebenso
kleinmüthig und verzagt in der Stunde der Entscheidung. Hab-
süchtig und eigennützig plünderte er Florenz aus, um sein Schloss
Popp! auszurasten, als er als Podestii und später als Generalvicar
König Manfreds, semes Schwagers % dort hauste, um dann die
Stsdt kopflos ohne Widerstand den Guelfen zu fiberlassen. Durch
Papst Gregor X. mit den Florentinern 1273 ausgesöhnt, grifV er
darauf bald wieder in die Kämpfe der Parteien in der Homagna
t'iu. Die letzten Jahre seines langen Lebens, er starb im Januar
12f»3, hat er noch dadurch entehrt, dass er am Tage des Ent-
scbeidongskampfes der ghibellinischen und guellischen Parteien
Tuscicns am 11. Juni 1289 von dem Schlachtfelde von Gampal-
dino mit seinen Reisigen davonritt, ohne Verabredetermassen in
das Gefecht einzugreifen, während Gorso Donati, der florentiner
Podeeta Yon Pistoja, sich gegen Befehl in den Kampf stürzte
und rief: «Unterliegen wir, so will ich mit meinen Landsleuten
sterben, siegen wir, wer wird mich in Pistoja Terdammen?* In
') hl der Urkunde vom 7. Juiu V^oö (bei Ficker, lieg. 4793) nennt
iha Manfred seinea sororius.
Mflcte SSettachr. f, G«teldfllitav. 1. 1. 3
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34
0. Hartwig.
dem Gegensätze der Gesinnung dieser beiden Männer drückt sicli
das endliche Qeechick der Kräfte, die hier miteinander rangen,
ans. Denn standen auch auf Seiten der Ghibellinen hocbherzig'e,
tapfere, vaterlandsliebende Männer, wie Farinata degli überÜ in
Flort;n/ und Provenzano Salvaui in Siena, so waren sie doch
nicht SU mächtig, dass sie dauernd die Führer ilircr Partei hätten
bleiben können. Freilich hätten auch einzuiue geniale Führer
die ghibellinische Sache nicht retten können. Den Gang einer
grossen Culturbewegung, und das ist doch das Fortschreiten der
italienischen Comunen aus den Banden feudaler Institutionen,
können weder die Tapferkeit noch die Klugheit Einzelner auf-
halten. Aber die Partei wäre doch in Tuscien ehrenvoller er*
legen, wenn sie nicht einen so feigen und kopflosen Mann an
ihrer Spitze gehabt hätte, namentlich da sich ihr noch einmal
• von Aussen eine starke Hand zur Rettung bot.
Hatten die Pisaner 1253 in ihrer grössten Noth den Köui^
Alfons von Oastilien zum römischen Kaiser ausgerufen, so schlössen
sich jetzt die Ghibellinen Tusciens nach dem Tode König Konrads IV.,
der schon nicht ohne Verbindung mit ihnen gewesen war, an
König Manfred an. In seinem Kampfe mit der Curie musste es
diesem von Werthe sein, eine Seemacht wie Pisa auf seiner Seite
zu haben und das Patriiuünium Petri von Norden her bedrängt
zu wissen. Gesandte Manfreds kamen desshalb nach Tuscien und
tuscische gingen nach Unteritalien. Die Anfsinge dieser Ab-
machungen liegen in Dunkel gehüllt. Aber seit 1257 machen
sie sich deutlich fühlbar. Nur konnte Kt'hiig Manfred seinen
Freunden noch keine militärische Hilfe leisten. Die Pisaner
wurden daher 1256 niedergeschlagen, der ghibellinische Podesta
von Pisa 1257 vertrieben und von den überti und ihren An-
hängern in Florenz einige im offenen Kampfe erschlagen, die
Mehrzahl u urd (42 werden namentlich autgezählt) aus der Stadt
getrieben (Ende .Tu Ii 1258).
So leidenschatthch war hier die Bürgerschaft aufgeregt, dass
auf den blossen Verdacht hin, Verbindung mit den vertriebenen
Ghibellinen unterhalten zu haben, der Abt Tesoro Beccaria von
Gamaldoli, ein Pavese aus ghibeUinischer Familie, im September
1258 gefangen nach Florenz gebracht, gefoltert und enthauptet
wurde. Der Papst verhängte desshalb das Interdict Über die
Stadt, und am 22. October sprach der Erzbischof Friedrich von
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Florentiner Geschichte 1250—1292.
35
Pisa in Nsmeii des Papstes die Excommunication über sie aus.
Doch bald war die Sintrsclit zwischen der Cttrie und den Floren-
tinern wieder bergestellt. Der Papst konnte die florentiner
Banquim, die er damals in England scbQtzte, nicht entbehren
und fürchtete, auch sie in die Arme König Manfreds zu treiben.
Da die Florentiner eine Gesandtschaft an Alexander IV. abschickten,
(li'p den .hi-n/raord, den sie nn dem Abte beg:m<^oii . in einen
Act «1er leiden.schaftlicli erregten Volksmn^sen umdeutete, wurde
die Kxcommunication schon im November wieder aufgehoben.
Man hatte sich auch durch sie nicht in seinem Vorgehen gegen
die fieschfltzer der Tertriebenen Ghibellinen beirren lassen. Da sich
diese nach Siena gewendet hatten, so wurde noch im October diese
Stadt aufgefordert, die FtechtÜnge auszuweisen. Zu diesem Ver-
langen war Florens durch den Bllndnissyertrag von 1255 durchaus
berechtigt. Aber die Sienesen, TOn den florentinischen Flücbt-
hngen aufgestachelt, kamen der Aufforderung nicht nach, l^ni nun
gegen die Flui «.ntiner, welche gegen alle ihre Nachbarn, z. B. die
Grafen Alberti, ;ius ganz nichtigen Verwänden vorgingen, so-
bald diese nur im Verdacht standen, ghibellinisch gesinnt zu
sein, einen festen Schuts zu haben, wurden die Verhandlungen
mit König Manfred um so eifriger betrieben. Siena leistete am
9. Mai dem König den Treueid, und dieser nahm am 19. die
Gomune in seinen Schutz. Gegen die römische Kirche dem
KiSnig beizustehen, sollte sie aber nicht verpflichtet sein. Man-
fred hielt sich hiergegen vorläufig wenigstens noch sein Ver-
hiltniss zu Florenz offen Er kannte noch nicht die Gluth-
') Noch im Auf^ust r2")U ^^ehen GesRndte Manfreds vmi Are7,zo nach
Florenz, die von ghibelHnipcln n Wt-t^elntjerei n aufgeholten worden. Sie wer-
den den ßriei' gebracht haben, den Ficker (Hegest 4712} in den November
oder Dei^iiber 1^9 letet, und auf den die Gaelfen In ihrem fielireiben
Coandin anspielen. Zum Folgenden siebe aaeh meine Darstellung in
^ QneUen und Forschungen n, 297 n. f. Ich lasse eine Menge der
EiiseiheiteB, die namentlich G. YiUani berichtet, gans dahin gestellt sein.
Villa ni ist hier wie überall im Einielnen sehr nnzaverlftssig. Jede ein-
g«h«nde Untersnchang wird das best&tigen. Die Chronologie der Ereig-
nisse aas einer ihm relativ naheliegenden Zeit., wie die von 1260, ist un-
sicher, wo er nicht die sogenannten Gesta Florentinorum nup^rhroibt. Vor
*ilem aber ronss man ihm bei der Motivirung der Krcipnisse, die er i;\\>i. mifs-
traoen. Er hat ni^ sicher zum Theil erTunden. d. h. aus der Ges-imTiitlago
der Ereigniäde, die ihm beiiannt war, abstrahirt, oder er folgt der Partei-
36
0. Hartwig.
bitze des Hasses der Parteien in Tu^^cien. Bald wurde er auch
in die von diesem entzündeten Kämpfe hineingezogen. Ich über-
gehe die Einaselheiten. Am 18. Mai 1260 kam eine kleine deutsefae
Reitorecbaar, welche Maofred auf inetändigea Bitten den Sienesen
zu Hilfe geschickt hatte, in ein wildes Handgemenge mit dem
grossen florentiniachen Heere, das Siena belagern wollte. Toll-
kühn stürzten sich die hundert Reiter auf das Lager der Feinde,
das sie in völlige Verwirrung brachten. Schliesslich wurden die
Verwegenen aber iiiederge.schlageM und verloren die Fahne des
Königs, welche die Floit iitiiier, nach Hause zurückgekehrt, durch
den Koth schleiften. Das erforderte eine Bestrafung. Giordano
d'Anglano, der General vicar des Köuig.s in Tuscien, der den Sommer
über im Verein mit den Sienesen Montalcino, die Bundesgenossin
von Florenz, belagert hatte, vollzog sie in furchtbarer Weise.
Auf die Nachricht hin, dass ein grosses Heer der Florentiner
und ihrer Bundesgenossen — seine Sl»rke wird nidit zu hoch
auf 30 — 40,000 Mann berechnet — sich gegen Siena in Bewegung
gesetzt habe, um sp&ter Montalcino zu entsetze und zu ver-
proviantiren , wandte er sich mit einer von Manfred neuerdings
gesendeten Reiterschaar Ende August gegen den Siena bedrohen-
den Feind. Nachdem dieser die Stadt ohne Erfolg zur Ueber-
gabe aufgefordert hatte, zog er an Siena vorüber, um seinen
Proviant, der auf 2O,O00 Eseln mitgeführt wurde, nach Mont-
alcino zu bringen. Die Florentiner Heeresführung benahm sich auf
diesem Flankenmarsche sehr ungeschickt und unvorsichtig. AI»
das mit dem unendlichen Trosse beschwerte Heer am 4. September
früh seinen Marsch fortsetzen wollte, griffen es die Truppen
Manfreds, der Sieneser und ihrer Bundesgenossen von allen
Seiten an. Florentiner Ohibellinen, die den Heereezug mitmachten,
entfalteten nach dem ersten Angriffe der Sieneser verrätherisch
die ghibellinischen Feldzeichen von Florenz ') und steigerten da-
tradilioQ, die sehr trüb war. Wo wir nicht dareh die Geste FlorentiaoraiD
oder durch ürknnden geelcherte Angaben besitzen^ muss man Villani stets
misstraoen. Wie weit dieeea Misstreoen sa gehen bat, wird immer Sache
subjectiven Ermfppen? «ein. Ich kann nnr vnn mir sagten, dass je mehr
ich ilin studirt lial)C, desto unplimbifirr ihm pc};enuber ich geworden hin.
Und doch ist die Chronik mnii unschätzbar als treues Uesammtbild der
Zeit und ihrer AnbcUauuiigi-ii.
Mehr wird man nicht behaupten können und mehr si^en die
Qaelfen von Florems in ihrem Sehreiben an Conindin aneh nicht. Wenn
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Florentiner Geschichte 1250—1292.
37
durch von Anfang an die Verwirrung. Mehr als zwei Drittel des
Horentimächen Heeres wurden bei Montaperti erschlagen oder
gelungen genommen. G. Villani fasst das Endergebnis dieses
Tages dahin zusammen: damals wurde die alte Volksgemeinde
von Florenz gebrochen nnd yemichtet, die zehn Jahre lang sieg*
reich und machtvoll gewaltet hatte.
Die Kunde von der furchtbaren Niederlage wirkte betäubend
auf die in Florenz zurflckgebliebenen Ghielfen. Zugleich mit den
Flüchtlingt:u des Heeres flohen sie am 9. September, besonders
nach Lucca, die gut bewehrte Stadt den Siegern ohne Schwert-
streich überlassend. Diese zogen schon am 12. S. piem})er in sie
ein. Unterwegs hatten sie in einer Versammlung zu Empoü
darüber gestritten, ob Florenz nicht dem Erdboden gleich zu
machen sei. Der hochherzige Farinata degli Uberti rettete aber
seine Ueimath Tor den rachedflrstenden Sienesem und Pisanem').
Da die Stadt den Siegern widerstandslos die Thore dffhete, lag
auch für den GeneralTicar König Manfred kein Grund mehr vor,
dieselbe zu yerderben, namentlich da sein Verhältniss zu Pisa
keineswegs ein gesichertes war. Die Frflchte ihres Sieges hatten
da» Teetameiit, ▼on dem Caniini, Saggi IV, 28, ein SiQck veröffentlicht hat,
wirklich von dem »Verräther" Boeca degli Abbat! herrührt, so hat Dante
diesem mit Unrecht eine infamirende ünaterblichkeit verschafft. Die Floren-
tiner bitten den Hann, der bei Jlontaperli ihren Fahnenträger insammen-
gebauen^ nicht rahig im Besitze seiner Habe sterben lassen. Die Darstel-
lung Dante's (Inferno 32) verräth übrigens, dass der Dichter der Traililion
gegenüber selbst nicht sicher war. Kr will sich ja erst Sicherheit ver-
•cbafTen, als er (Jen Verdnninileu Jim Schöpfe fasst.
G. ViUaui VI, Wl setzt dU:^«'.'^ Ix ruhttitt? Piirhmu'iif in die Zeit, da
Giordano d'Anglano Tut»cien habe verlassen wollen. Das gegcluih aber
erst Ende 1261 oder Anfangs 1262. Die Zeitbestimmung ist also sicher
£slsch. Denn es k«nn doch nicht nneh dem 25* November 1260 oder gar
nach der Stiftung des tnscischen Bundes, Ilai 1261, gefallen sein. Da
Farinata degli Uberti den Guelfen auf das Aeasserste verbasst war, wnrde
ihre Tradition ihm nicht das Verdienst^ Florenz gerettet za haben , an*
gedichtet haben. Die Thatsache ist also nicht zu bezweifeln. Aber nur im
ersten Siegeataumel konnten die Sieger auf eine solche Idee verfnllen.
Da Empolj anf dem Wepe des siegreichen Heeres vnn Sienn nach Florenz
liegt und man hier vielleiclit abwariete. wn^ die Florenliiier tliun würden,
bin ich geneigt, den Vorj^aii^ auf den 10 oder 1 1. SeptemlKT zu vei lenrcn. Die
rheJorischen Bericlite verschiedener Humanisten des 15. und U». Jahrhun-
derts über dasselbe sind vollkomroen werthlos. Auch dem Berichte Sa vini*s
bei Freidbof (II, 5), der durch Orknnden keinerlei Bestätigung erhält,
i^iy u^Lo Ly Google
1
38 0. Hartwig.
die Sieiu'stii in ihren Händen und sie lie.ssen sich diesolheu in
dem Friedensschlüsse mit ihrem Rivalen, der am 25. November er-
folgte, nicht entgehen. Es wurde ein Schutz- und TrutzbUndniss
nebst Hftndelsveiirag abgeschlossen, die Florentiner verzichteten
auf alle ibie Ansprüche auf die sQdlich von Siena gelegenen Ge-
biete, SfAdte und CasteUe, wie Montaldno, Montepnlciano u. s. w.,
welche die Ursache des Krieges gebildet hatten, nicht minder
aber auch auf die seit einem Jahrhundert strittigen Grenzdistricte
zwischen den Grafschaften beider Städte, auf Castiglionccdlo delio
Trinoro, Popf f^ibongi , Staggia u. s. w. Es mochte dem floren-
tinischen Adel nicht leicht werden, diese Orte, um die ihre Vater-
stadt so lange gekämpft hatte, wieder herauszugeben. Aber da-
gegen war jetzt kein Widerstand mdglich. Erfreulicher war ihm
sicher der Umsturz der Verfassung von 1250.
Die Volksgemeinde sammt den Anzianen wurde aufgehoben.
Wie früher war ein Rath von dreihundert Mitgliedern der Träger der
höchsten Gewalt, der über KrioL»" und Frieden, neue Steuern u. s. w.
in h'tzter Instanz beschloss. Nt-hen ihm fuugirte ein zweites Oolleg
von 90 tlathsherreu, zu deren Beratbungen ein Ausschuss von
24 Buonuomini, eine Credenza, die Anträge vorbereitete. Durch
einen Aufruf des Generalvicars, der sich sehr masshaltig be-
nommen zu haben scheint, wurden die flQchtigen Gaelfen zur
Rückkehr aufgefordert, die Ausbleibenden gebannt. Daas die 6hi-
bellinen, deren Hauser 1257 zerstdrt worden waren, sich jetzt an
ihren i\ laden durch älnilicheGewaltthaten rächten, versteht sich von
selbst. Es werden nicht weniger als 59 Thürme aulgezählt, welche
möchte ich keinen Glauben schenken. — Der Einzug der Ghibellinen in
Florenz crrolgfe sicher dt-n 12. September (gegen F.i liren brucli). du der
16. kein Sonntag In den üesta Flor, ^tnnd ein Schreibfehler: XVI
für XTI. den Villani un<< der Cod. Neapolit. geiiieiTisuiii hnben. Paolino
Pieri hal d;is rii lifige Datum. — Ob die Voi'gunge bei dem Einzüge derV^er-
bündeten in i loreuz öicU so abgespielt haben, wie sie Malavol ti. ni>(orij\
di Siena 11^ 2. Bl. 23 b^ erzählt, wird unsicher bleiben. M. folgt labt iaimer
goten Qaelleo, die wir theilweise niefat oiehr beeitsen. Seine Urfcundenans*
sfige 8iod 6tet« zoTorlftssig. lat die Ersäblang richtig: die in die SUdt
Bindringenden wollen nicht an die widerstandsloBe Unter werfang glauben
and gehen daher sehr Toreichtig vor, die Zurückgebliebenen bitten de-
mflthigst uro Schonung der Stadt, so bestätigt sie nnr nnsere AulTaaaang '
der Ereigntsee. Die Florentiner hatten wohl von der Absicht gehört, die
Stadt sa zerstören.
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I
Fior«nUaer Geschichte 12&0— 1292.
39
zwischen 1260 und 120(5 ganz oder theilweise zerstört worden
sind Die Executive wurde, nachdem die Stadt dem König
Manfred gehuldigt hatte, von dessen Stellvertreter, dem mm
Podesta eingesetzten Gmfen Guido Novello, ttbemommen. Wie
G. ViUani berichtet, benuttte dieser Mann die Zeit seiner Amts-
flOhmng dasa, Florenz eines Theiles seiner Waffen nnd Kriegs-
geräthe zu berauben und damit die Rüstkammer seines CasteDs
zu Poppi zu ftfllen. Und doch hatte die gbibeUinische Partei
in Tuscien die Walfen noch sehr nöthig.
Zwar hatten sieh die ihr zugethanen zehn Städte unter der
Einwirkung Giordano's d'Anijlano endlich am 2R. Mai in Siena
zu einem jährlich zu erneuernden Bunde zusammengeschlossen,
der die dauernde Aufstellung ^ on r)00 Keisigen anordnete. £8
ist für die Machtverhältnisse der Stil It^ Tusciens doch recht he-
zeichneod, dass selbst nach der Niederlage Ton Montaperti
Florenz hierron löO zu stellen im Stande war, wahrend Pisa
und Siena nur je 130 aufbrachten. Aber dieser Bund, so Ober-
legen er auch den guelfischen Stildten Lucca, Massa und Fucecchio
an Macht war, hatte doch keine rechte Lebenskraft. Abgesehen
von dem Particularismus, dem die (iiieder desselben natuigemass
huldigten, wirkten besondere zahlreiche Umstände dazu mit.
An der ersten Stelle des Bundes stand wieder Pisa. Die
immer mehr herunterkommende Seestadt hielt an ihren alten
Ansprüchen fest und trieb die kurzsichtigste Krämerpolitik. Erst
seit 1257 von dem Kirchenbanne befreit, der seit der Ge-
iangennahme der zum Lyoner Konzil reisenden Kirchenfllrste^
«of ihr gelastet hatte, wollte sie keine Verpflichtung Über-
nehmen, gegen die römische Kirche aufzutreten. Dagegen
sdlten die tuscischen Verbündeten ihr die von den Lucchesen
abj^nommenen Castelle und St&dte wiedergewinnen helfen. Der
Krieg der tuscischen Union gegen Lucca, in dem alle vertrie-
beuen Guelfen des Landes eine ZufluchtHstätte gefunden hatten,
wäre viel rascher beendet worden, wenn nicht die Son«]erinteres.sen
Pisas im Wege gestanden hätten. Wenn die Erzählung Yillani'8,
dass Karl Ton Anjou, welcher im Mai 12G5 yon einem furcht«
baren Sturme auf seiner Fahrt Ton der Provence nach dem Kirchen-
staate nach Porto Pisano geworfen worden war, nur dessludb
*) Arch. Btor. 8er. IV, T. XX, S. 28.
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40
0. Hartwig.
nicht von dem Gejaeralvicar König Manfreds ^'elangen worden
sei, weil die Pisaoer den Eintritt dieses in ihren Hafen Ton der
vorherigen Abtretung des Gastells von Mntrone abhängig ge-
macht hätten, und jener nur dadurch Zeit zur Flueht gewonnen habe,
selbst wenn diese Entahlung Villanrs, sage ich, nicht richtig
sein sollte, so charakterisirt sie doch vollkommen die Selbstsucht;
der Pisaner und die UntYihigkeit Guido Nov«'llo s.
Was aber fast noch .scijünimer als ditst- Selbstsucht der Bundes-
glieder wirkte, war ihre politische Unsicherlieit und ihre ünzu-
verlässigkeit. In jeder Weise schürte die Curie die Zwietracht
in den einzelnen Städten. Man kOnnte glauben, dass die Partei*
Verhältnisse in denselben jetzt ziemlich gleichartig gewesen seien.
Das wttrde aber ein grosser Irrthum sein. War in Florenz
der Adel politisch gespalten, nur die Mehrheit desselben ghibel-
linisch gesinnt, so gehörte das Volk vorzugsweise der guel-
üschen l'artei an; in Siena war es umgekehrt: die alten vor-
nehmen Geschlechter, die Tolomei, Salimbene u. s. w. waren
guelfisch, die Volksgemeinde unter Provenzano Salvani schlug die
Schlacht von Montaperti. Da die tuscischen Städte der Curie
nun schon seit längerer Zeit ihre Banquiers geliefert hatten und
die Waaren ihrer Eaufleute auf den grossen Marktplätzen des
westlichen Europas überall verbreitet waren, ergab sich hieraus
für viele einflussreiche Kreise der Bundesglieder ein wesentliches
Hinderniss ihrer Actionsfreiheit. Die Päpsti^ Alexander IV.,
Urban IV.. Clemens IV.. knüpften durch ihre Banquiers, denen
sie die ihnen schuldigen Summen nicht auszuzahlen drohten,
Verbindungen mit deren Heimathsorten an. Wenn diese sich
nicht fügten und von Manfred nicht abfielen, so drohte man,
man werde Jedem die Freiheit geben, sich ungestraft der
Waaren ihrer Bürger zu bemächtigen. Die Päpste übten auf diese
Weise eine Art von geistlichem Repressalieniecht aus. Und das
w irkte. Wir linden in den Jahren nach 1262 sich die Ueber-
tntii der reichen Handelsherren zur päpstlichen Partei immer
mehren, trotzdem dass bis 12^5 der äussere politische Einfhiss
Manfreds in Tuscien im Steigen war. Die Curie , der jedes
Mittel recht war, Manfred zu stürzen, hetzte in den aristokratisch
regierten Städten, wie in Florenz, die Kaufleute und Fabrikanten,
z. B. die Wollweberzunft, gegen das Stadtregiment auf, während
sie in Siena die Aristokratie stützte und in Pisa wieder mit den
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Floreniiner GMchichto 1250—1292. 41
VolksfÜhreni ankaüpfbe. Denn seit 1254 hatte sich hier eine
Verftt^ungsumwälzuDg vollzogen, ähnlich der von Florenz im
Jahte 1250. Das Volk, der S^impfe der AdeLsfacüonen mQde,
hatte sieh als Gemeinde constituirt und einen Capitano del popolo
in seine Spitze gestellt. Wir sind leider über diese Vorgänge,
die wir nur aus den Ausstellern von Staatsurkunden und der
Notiz einer späteren Chronik als ein Factum kennen, sehr schlecht
unterrichtet Eine Anzahl ganz wankelmüthiger und treulo^ei
AdUcber und KirchenfUrsten, wie den kriegerischen Bischof von
Arezzo, Guglielmo de' Ubertini, der von Jahr zu Jahr seine
Parteistellimg wechselte und dadurch in die wunderbarsten Ver-
hütnisse kam, so dasa er bald die GKielfen in dieser und die
GhibeUineii in jener Stadt Ton seinen Bündnissen ausnahm, zog
die Curie,, als die sich in ihren Zielen allein yoHkommen con-
sequent bleibcude und rücksichtsloseste Macht, doch schliesslich
auf ihre Seite.
Aber alles hätte doch noch eine flir Manired günstige
Wendung nehmen können, wenn seine Partei einen tüchtigen
Führer in Tuscien gehabt hätte. In der Wahl dieser vergriff
sich aber Manfred vollkommen, wenn er die Wahl hatte. Qiordano
d'Anglano, der tOchtig war, wurde Anfangs 1262 abgerufen').
Sein Nachfolger, Francesco Semplice, machte den Versuch, Guelfen
nod GhibeUinen zu yersöfanen, was eine Unmöglichkeit war. Dann
wurde der unglückliche Guido Novello im Herbste 1264 General-
THMur. Hatte er als Podestii vun Tiorenz sich den Hass der
Bfirger aufgeladen, als er die Stadt zu seinem Vortheü aus-
plünderte, so war er jetzt nicht einmal im Stande, sie gegen
I^oca und die vertnebenen Guelfen zu schützen. £r musste
gegen diese 1262 ein HilfiBCorpe yon Siena schleunigst herbei-
rufen, und 1263 wäre die Stadt abermals fast durch eine Kriegs-
list in die Hände dieser Feinde gefallen. Das thatkräftigste
Parteiliaiipt der Florentiner Ghibellinen, Farinata degli überti,
starb am 27. April 12«)4. Schliesslich musste sich aber docli iui
Herbste 1204 Lucca dem Ueueraivicar, der eine grosse Kriegs-
') Vefgl. jetzt auch hierüber iScliuubc, Dau Ooneuiat des ileercs* in
Pi« 8. 43.
') lieber die Geschicke dieses Mannes, dem die Anekdoten bei Villani
bitteres Unreeht zugefügt, sind die Urkunden bd del Gindice, Godiee diplo-
■ttieo III zn vergleichen.
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42
0. Hartwig.
macht aufj^ebuleu hatte, ergelM-n, Aber der Frieden liieMT Stadt
mit Siena und Pisa kam erst im Juli i2ü5 zu Stande. Guido
Novelio, der das Schiedsrichteramt Übernommen hatte, scheint hier-
bei doch ganz ohne Einfluss geblieben zu sein« Jetzt erst räiinitein
die iuscischen Ghielfen die Stadt und flohen nach Oberitalieii
namentlich nach Bologna, oder gingen nach Frankreich und Eng-
land, von wo ans sie dann zur Hebung des Handelsverltehrs ihrer
\'aterstadt wesentlich l)eitrii^en. Noch ungeschickter und, man
möchte fa^t sagen, geradezu zweideutig, benahm sich Guido
Novello gegen Manfred .selbst. Nachdem er Karl von Anjou in
Pisa hatte entschlüpfen lassen, wollte Manfred, vom Süden vor-
dringend, mit Hilfe der von Norden her heram'ückenden tusci-
achen Heereskrafte den Papst und seinen Schützling Karl em-
schliessen und womöglich gefangen nehmen* Waren doch die
Truppen Karls noch nicht in Italien angelangt. Obgleich nun
die tuscische Union am 23. Mai 1 2(55 in Pisa erneuert worden
war und auf wiederholtes Dräntren Manireds» siili das Heer der-
selben in der Richtung nach Moni in Bewe<?nng setzte, kam es
nicht weit. Ks hielt sich bei der Belagerung ganz unbedeuten-
der Burgen und Städte auf und zog dann wieder nach Hause.
Ebensowenig trugen die verbündeten Städte etwas dazu bei, den
Marsch der Truppen Karls aus der Lombardei nach dem Süden
aufzuhalten, wahrend die Quelfen sich mächtig regten.
Nicht nur dass die aus Florenz Vertriebenen sich dem Heere Karls
anschlössen uii 1 aut dem Schlachtfeld von Benevent siegreich für
ihre Rückkehr in die lleiniiitli stritten, die Guelfen Tusciens über-
haupt hatten unter sich einen Bund geschlossen, von Clemens IV.
hierzu in aller Weise angetrieben. Am 2. Juli 1205 ¥nirde der
Bischof von Arezzo, Guglielmo de' Ubertini, von Hause aus und
auch später wieder ein eifriger Ghibelline, unter Vermittlung eines
vertriebenen Florentiners in Perugia, wo der Papst sich aufhielt,
zum Bundeshauptmann dieser Guelfenliga auf ein Jahr gewählt.
Die Katastrophe von Benevent brachte diesen Bund, der von jetzt
an die Geschicke von Florenz bestimmen sollte, zur Herrschaft
in Tuscien. Der ghihellinische Adel, der sich s( lion unter den
günstigsten Bedingungen zu den Lebzeiten König Manfreds, als
dieser noch eine gewisse Einheit der ghibclliuischen Partei in
sich verkörperte, uniähig gezeigt hatte, in Tuscien die Suprematie
zu behaupten, war jetzt gar nicht mehr im Stande, der von Rom
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Florentiner GcscbiGhle 1250—1292.
43
aus einheitlicb uiirl zielbewusst geleiteten guelüäclieii Partei das
Gleichgewicht zu halten. Er kämpfte nur noch um seine Duldung.
Und das mit schlechtem Erfolge.
IV.
Wird an den mittelalterlichen Florentinem ganz besonders
ihre Habgier hervorgehoben, so wird nicht minder ihre Rach-
sucht von den Commentatoren der Divina Comedia und den
Sitlenpredij?ern der Zeit beklugt^). Die Tieidenschaftlichkeit der
Partei küiupie zog damals .selbst die Frauen in ihre wildesten
Kreise^). Um so mehr muss man über die Vorgänge staunen,
welche sich in Florenz nach dem Tode König Manfreds ab-
spielten. Die ghibellinische Partei musste wissen, was für sie
aof dem Spiele stand. Der leidenschaftliche Papst Clemens IV.,
der unerbittlich harte Karl von Anjou, die von ihrer Heimath
Tertriebenen und um Hab und Gut gebrachten Guelfen von
Florenz, eine solche Dreizahl von Feinden hätte selbst einen
Guido Novello, so sollte man meinen, zur Energie aufrütteln
sollen. Aber er fand weder den Mutli, sich der siegreichen
Coalition rikklialtslos /,u unterwerfen, noch sich tapfer und ent-
schlossen dtrsellien zu erwehren.
Noch bestand die ghibellinische Union (taglia) von Tuscien.
Sie war sogar erst am 10. Februar 126Ö in Siena erneuert wor-
den. Hur Oapitän, Guido Novello, lag mit der Mannschaft des
Bundes, unttf der sich die besondefs gefürchteten deutschen
Reisigen befanden, in Florenz. Der von ihm eingesetzte Podeeta
Graf Napoleon von Mangona, aus dem Grafengeschlechte der
Alberti, legte aber schon auf sein Geheiss im April seine Stelle
nieder, nachdem er im März in seinem und der Comune Namen
eine Geöiiudtichaft an den Papst nach Perugia abgeschickt hatte.
Clemens IV. nahm die vier Botschalter wohl auf, als sie um Auf-
hebung der Exconimunication und des Interdicts baten und in
den Gehorsam der Kirche zurückzukehren versprachen. Am
25. März forderte er den angesehenen Cardinal Ottaviano degli
') 8. ob<'n S. L'2: pcmprr ardet ardor liahcndiin. und; I'litrentiiii ma.vime
ail vindiclam Bunt ardcnlisi-imi et j)ul)lice et privalirn, sa^rt Jicnvcnulo
da Imola. J. fiel Liiiij^o hat cino iiileressnnte Zusammcnäteliuiig der-
artiger Zeugnisse iiu Arch, stor. lUil. 8. IV, T. 18, p. 183 gegeben.
*) Benvenuto da Imola ed. Lacaita III, 86d.
44
0. Hartwig.
Ubaldini, den Freund Kaiser Friedrichs II. und ghihellinisch
gesinnt, auf, die Studt von den kirciüiehen Censureu zu befreien,
wenn ÜO solvente Kaufleute der Stadt sich mit Hab uud Gut
für den Oehorsam ihrer Gomune 7erbürgeii würden. So sicher
sah er schon die Unterwerfung der Florentiner an, dass er
an demselben Tage an seinen Legaten in Frankreich, asngleich
mit der Nachricht von der Schlacht yon Benevent, dieses mel-
dete In der That litote der Cardinal schon am 7. April die
Stadt yom Banne. Biese hatte sieh damit aber keineswegs einem
guelfischen Kegimente unterwerfün wollen. Das guelfische popolo
vecchio hatte sechs lainu vorher ,dic Arbin blutigroth gefärbt*,
die Häupter des guelti.schen Adels waren ausserhalb der Stadt,
die Ghibeilinen waren noch im Besitze der Herrschaft. Da
glaubte Guido Kovello seinen Feinden entgegenkommen zu
sollen.
An Stelle des ausschliesslich ghibellinischen Stadtregiments
sollte jetzt, in Nachahmung eines ähnlichen Versuchs in Piacenza
(1254), ein zweiköpfiges Podestatenamt errichtet werden. Der
eine der «Rectoren* sollte der ghibellinischen Partei, der andere
der ^uelfischen angehören. In Verbindung mit 36 Rathd*
mjiiüKiJi (buoni uoiuiiiij, die <lem wohlhabenden Bürgerstande
angehörten und gleichfalls den hriden Parteien entnoninien
waren, sollten sie die Stadt regiereu. Die Wahl für die beiden
Podestaten fiel auf zwei Bolognesen, welche zu dem nicht lange
vorher entstandenen Ritterorden der glorreichen Jungfrau Maria,
ll^ewöhnlich Frati godenti, vom Volk wohl auch Capponi (Ka-
paune) genannt, gehörten. £s waren der Guelfe Catalano de' Mala-
▼olti und Loderingo d'Andalö. Der Papst, der die natumoth-
wendigen Folgen eines so constituirten Regimentes von Anfang an
Ohersah und seine Aufgabe nur als eine vorübergehende bezeichnete,
musste die Beiden erst von ihren Ordensgelühden entbinden und
in sie drängen, diese zweideutige Mission anzuneluuen*). Ihr sind
') Marlene ei Durand. Tliesanrus II. 302, cap. 257. Der Brief an
den Cardinal bei G. Cappoin, Sioii.i di Fireiize I, 548. Es ist ganz be-
zeichnend für die Kennlniss, die V'illftiii von den Geschicken seiner Vater-
stadt besoss^ dass er die Einmiichung dea Papstes in dieselben gar nicht
erwähnt Oder hat er sie absichtlich verschwiegen?
*) Martine ei Durand, Thesannis II, 231, vom 12. Mai. Am 24. Mai
sind die beiden in Florens nachweisbar.
Ly Google
Florentiner Geechiehte 1250—1292.
45
sie denn auch zam Opfer gefallen. Sie haben es keiner Partei
recht machen können und sind TOn Dante als YerrSther fOr
immer gebrandmarkt worden. Wie hätte es auch anders kommen
sollen?
In der Stadt lag Guido Novelle mit seinen Keisigin.
die Lohn verlangten. Mit Ausnahme von Sienn. das sich in
seiner Parteistellung behauptete, waren die Glieder der giabel-
linischen Union sämmtlich in das feindliche Lager übergegangen.
Pisa verhandelte mit dem Papste seit dem März, in Lucca war
der Capitan der vertriebenen Guelfen von Florenz, der guelfische
Vetter Guido Novellos, der Graf Guido Querra, Podesta ge-
worden. Da sollte nun das Volk von Florenz die Truppen der
Union hezahlen. Es wollte aber nicht einmal seine Rectoren
und deren Beamten besolden. Der Papst musste seinen beiden
Figuranten desshalb erlauben, dem Volke eine Steuer aufeuerlegen,
befahl aber gleichzeitig, alle deutschen Söldner zu entlassen. Das
>v<dlt«^ aber der ghibellinische Adel, der wehrlos gemacht
werden sollte, nicht dulden. Sein Verhäugniss zo^' sich schon
von allen Seiten her zusammen. Die Zünfte wurden zu poli-
tischen Zwecken neu organisirt. Die sieben oberen erhielten je
einen Capitano, Consuln und Bannerträger; der Papst verlangte
f&r die Guelfen die £r]aubniss der Eückkehr in die Stadt, er
drohte mit der Absendung eines Stadthauptes seiner Wahl, des
Jacobo de Collemedio, der die Frati godenti ersetzen solle. Dieser
Hann war Justitiar König Karls in den Abruzzen, die Absicht
des Papstes, sich und seinem Schützling die Stadt m unterwerfen,
ganz durchsichtig. Es kam alles darauf an, dass das Stadt-
regiment mit dem ghibelHni.scliea Führer einig blieb. Aber dieser,
ungeschickt und brutal wie er war, trieb kopflos die Dinge einer
Krimis ent Liegen.
Guido Novello verlangte eine hohe Umlage von der Bürger-
schaft, zehn Soldi von hundert. Die Rathsherren der Stadt er-
klärten die Auflage in dieser Form für unmöglich, sie wollten
auf andere Art das Geld schaffen. Guido Novello erwiderte,
er könne nicht warten. Nachdem die Sienesen auf ihre Kosten
oodi im October die Schaaren der Söldner in Florenz Yer-
f^arkt hatten, erhoben sich zunächst die Lamberti am 11. No-
vember uiul sprengten mit ihrer Gefolgschaft den Stadtrath aus-
einander. Die ganze Stadt gerieth darüber in Aufregung. £in
4(5
0. H&rtwig,
GhibelliDO aus der angesebenen Familie SoldaDieri stellte sich
an die Spitze der Bfirgerschaft, welche die Strassen mit Barri-
caden sperrte. Ein vereinzelter Versuch, diese zu brechen, miss->
lang. Guido Novello verlor allen Muth. Mit seinen Schaaren
ritt er, von drei RathsmUnnern umgeben, die ihn gegen die
GeschosRe und Stein würfe aus und von den Häusern schützen
sollten, von Öan Giovanni nach dem Palazzo des Podestii, um
Ton den Frati godenti, die dort residirten, die Schlüssel der ge-
sperrten Stadtthore zu Terlangen. Diese riefen ihm zu, sich zu
beruhigen, sie würden das Geld beschaffen, er solle nur nach
seinem Palazzo reiten. Aber der Feigling hatte den Kopf ver-
loren. Durch das „ Ochsenthor " führte er die Schaaren der deutschen
Söldner ostwärts aus der Stadt, dann zog er mit ihnen nord-
wärts im Bu;r,u nuj sie lierum und kam nocli des Abends in
Prato unversehrt und iinbeiästigt an. Es hätte unter den so
schmählich Geflüchteten kein einziger tapferer Mann sein müssen,
wenn sich nicht doch einiges Schamgefühl unter ihnen geregt
hfttte. Man beschloss, wieder nach Florenz zurückzukehren. Als
man aber am folgenden Tage, jetzt von Westen kommend, vor
die Stadt kam, fand man die Thore geschlossen, die Mauern
besetzt. Das schien sehr bedenklich, und Guido Novello ritt
abermals von dannen, auf seinem Rückzüge seinen Muth durch
die Erstürmung eines elenden Sehlös<!chens kühlend.
Jetzt war der Moment gekommen, in dem Clemens IV.
energischer und erfolgreicher eingreifen zu können gedachte. Er
war Ton seinen Agenten natürlich von dem Vorgefallenen sofort
unterrichtet und angeblieh gebeten worden, Florenz einen Podesta
zu senden. Aber noch immer wollte man sich hier nicht auf
Gnade und Ungnade unterwerfen. Noch waren die angesehen-
sten ghibellinischen Familien, wie die Uberti. Fifanti, Scolari in
der Stadt, das Stadtre*ximent i^^emässigt ghibeliini.seli . d. h. in
diesem Falle autonomistisch, gesinnt. Der Umstand, dass der
von Clemens IV . bestimmte päpstliche Podesta Jacobo von Colle-
medio lieber in den Abruzzen bleiben, als sich in das ihm zu-
gedachte Florenz begeben wollte, erleichterte den Florentinern
ihren Widerstand. Der Papst schrieb Brief Über Brief am 20.,
am 22., am 23. November, wollte das Amt eines Oapitano del
popolo wieder ins Leben gerufen sehen, .schickte einen in den
tuscischeu Dingen sehr erfahrenen Geistlichen, Elias Peleti, nach
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Floreatiner OMehiehte 1260-1292.
47
dort und Terabscliiedeto die Fnii godenti. Der Brief Tom
27. December beweist aber, daes er doch nichts ron allem dem,
was er wünschte, erreicht hatte. Da die Frati. vom Papste auf-
gegeben, bfim Volke keinen Rückhalt hatten, legten sie ihr
Amt in den letzten Tagen des Decembers nieder^), als der von
den Floreutinerii selbst benifene Podcstii Ormanno de'Monaldeschi
und der Volkshauptmann P. Bernardini von Orvieto angekomnieQ
waren. Das reizte den Zorn des Papstes so sehr, dass er die
Stadt excommiinicirte und Karl von Anjou aufforderte, Truppen
nach Tuscien zu senden. Florenz Hess sich zwar dadurch nicht
schrecken und forderte im Januar 1267 Ghielfen und Ghibellinen
anf, in die Stadt zurückzukehren. Das geschah. Yersdhnungs-
fwte wurden jetzt zwischen den Parteien gefeiert und Ehen
zwischen Familien abgeschlossen , die schon Menscbenalter lang
die Stadt mit ihren Kämpfen erfüllt hatten. Aber dieser patrio-
tische Knthusiasnuis konnte nicht von langer Daner sein. War
auch Guido Novello in die Stadt zurückgekehrt und hatte seine
Tochter dem Forese Adimari zum Weib gegeben , sein Vetter
Guido Guerra kehrte mit den fanatischsten Guelfen iron Lucca
nicht zurttck.
Diese wollten nichts Ton Versöhnung mit den Ghibellinen,
sondern nur von deren Vertilgung hören. Sie wussten, dass
sie machtige Freunde in Rom und Neapel hatten. Es war
kaum nöthig, dass der Papst sie ermahnte, neben der Tauben-
einfalt nicht der Klugheit der Schlangen zu vergessen Wo-
durch man bei Karl von Anjou am besten wirke, hatte man
in ünteritalien selbst erlebt. Auf die Kunde, dass er in Rom
angelangt sei, rattten die Guelfen in Lucca zusammen, was sie
an Geld und Geldeswerth noch hatten und sendeten es an Karl,
damit er ihnen einige hundert Söldner zur Unterwerfung ihrer
Vaterstadt ablasse. Dazu war Karl jetzt um so eher bereit,
ak Pisa sich dem Papste ganz unterworfen hatte und Nachrich-
ten nadi Rom gekommen waren, die von Verhandlungen zwischen
Guido NoTello und dem Sohne Konrads IV. berichteten. Karl
TOD Anjou beauftragte einen seiner zuverlässigsten Heerführer,
den Grafen Philipp^) von Montfort, dem er den Juristen Kobert
') Der Fapal adretsirt noch am 27. December an sie.
*) Marlene^ Thesanrus II, 441.
*) Die florentiner Chronisten and alle Neoeren, die sich auf diese
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48
O. Hartwig. Florentiner Geschichte 18$0— 1292.
de Lavena zur Seite stellte, mit der Führang der Schaareo, die
im Dienste des Papstes Florenz unterwerfen sollten. Von diesem
im Voraus hiervon benachrichtigt, erhoben sieh in FloreuK die
Ouelfen, Guido Guerra kam von Lucca herbei, und damit auch
der Segen der Kirche nicht fehle, wurden zwei Mönche mitge-
schickt, die alle vom liamie lösen sollten, welche sich als an
der })('iulung der Orvietaner uiibetlieiligt ausweisr-n konnten.
Am 10. April 1267 kündete der Papst femer den Horentinem
an, dass er nur so lange, als der Kaiserthron unbesetzt sei, den
König Karl zum Friedensstifter (paciarius) in Tuscien bestellt
habe, den sie zu unterstützen hatten. Die fiorentiner Ghibellineii
wuasten im Voraus, was dieser Friedensstiiter zu bedeuten habe.
In der Nacht vom 16. auf den 17. April, es war die Nacht yor
dem Ostertage, verliessen sie auf die Nachricht von dem Heran-
iiali(m der französischen Truppen die Stadt. Dire Herrschaft
sollte hier nimmer wieder auleibteiien. (Schluss folgt.)
stützen, wie Capponi, Perrens, del I.ungo, nennen iliii Guido von
Monfort. Der kam aber erst zwei Jahre später hierher. Der Nhüip Pliilipps
ist <iuii!h /ahlreiche Urkunden bei del Giudice^ Codice diplonuituo I. 2i9,
H05, 'MO: II, 21 ii. 2H, eicher festgestellt, — The Briefe des Tapste? bei
Mnrtene 11, 4o4 u. f. Es ist echt jesuitisch, wenn der Papst dem Tlalz-
g raten Tuaciens^ dem Guido Gatrra, schrieb, er hal>e keine Truppen nach
Toscien geiendekf das habe der König gethan. Busson bei Kopp, Eidge*
nöuiache Bünde II, 2, 8 III, S. 82, Anm. 2. Dass Clemens IV. ein Ter-
rncht Irenloser PoliUker war, geht auch ans seinem Verhalten gegen den
Palftologen herror. Bei Qiadice, Don Arrigo etc. 8. 21.
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Schuldig oder nou liquet?
Zur Streitfrage über Maria Stuart
Von
Hoiits Brmeh.
Um die Mitte des Jahres 1566 gelangte an den englischen
ilof die Nachrieht aus Schott hmd, dass Graf Bothwell Über Maria
Stu.irt aXlkiS vermöge, duss er, der verrufenste der schottischen
£delleute, in höheren Gnaden bei ihr stehe, als alle übrigen Höf-
linge zusammeugenommen So erscheint Bothwells Namen, der
den schwärzesten Scliatten auf Mariens Charakter wirft, zuerst
in inniger Verbindung mit dem der Königin. Es war Bothwell,
der die Vorbereitungen rar Ermordung des Königm-Oemahla,
Henry Damley, in die Hand genommen und am 9. Februar 1567
zum arwtlnschten Ende gefQbrt hat. Es war Maria Stuart, die
den kranken Damley Ton Glasgow nach Edinburgh gebracht und
in (lern einsam gelegenen Hause einquartirt hatte, in dessen
Kellerraume die Pulvermenge aufgeiiäuft wurde, die genügend
war, es in die Luft zu sprengen Sehr bald nach der grauen-
«) Calend. of State Pap. Foreign 1566—68 p. 93, 110.
*) Bekanotlich ist Darnley nicht darch die Explosion getödlet worden,
aondeni vor derselben gefluchtet und anf der Flocht seinen Uördern in die
Binde gefallen. Die gewöhnliche Lesart, wie das zugegangen sei, finde
ich der Haaptsacbe nach hestätigt in einer venet. Depesche,' welche die
Erxablung des über Paris nach Schottland heimkehrenden savoyischen Ge-
sandten I.a Morette rcproducirt: Quando fil circa mer.zanotte il Re senti
romor Riande . , . onik' (luViitaiKlo di ruieJIo che gl» intrnvcnne ei cn\b giü
d'tina fiTicsitra che guidava sopra il {^iardino, ma nou puote an^lai- inaiiti,
perche lu attorniato da alquanti (juali con le maniche della stm caruicia
lo fitrangolorno etc. Dep. üiov. Correr. Paris 2ü. Marz 1567, Yen. Arch.
VcutMlM ZdtMhr. f. GMcUchtew. I. 1. 4
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5U
M. Broscb.
hatten That verbreitete gicb die Kutuic, das» Maria Stuart den
Mann heirathen wolle, der sie durch Mord von ihrem zweiten
Gatten befreit hatte; schon im «März schrieb Will. Dnuy ao
Cecil, es herrsche die Ueberzeugung im Volke, dass die Königin
mit Bothwell sich Terheirathen werde ')« iin April liess
Murray, auf der Reise nach dem Festland begriffen, «regen den
spanischen Botschafter in London diu Andeutung talitii, dass
solches geschehen kouur. Ver^rehons Wfirnten die Ktlnigin ihr<*
iretreuen Anhänger, .lames Melville und Lord Herries, vor dieser
allgemein anstössigen Ehe. Am 15. Mai, also im Beginne des
vierten Monats nach Damley's Ermordung, heiratbete Maria Stuart
den Mörder desselben, den Grafen Bothwell. Alles dies, so er-
staunlich es klingt, ist nicht Roman, sondern Geschichte und
steht unTerrflckbar fest, wird auch Ton keiner Seite mit irgendwie
ernsten Gründen bestritten.
Der Zweifel beginnt bei der Frage, ob Maria Stuart im Vor-
aus gcwusst habe, was Bothwell gegen Darnlev plane, und ob
sie mit der Ausführung des schrecklichen Plaues einverstanden
gewesen. Auch diese IVngo wHrde längst aufgehört haben, con-*
trovers zu sein, wenn die berüchtigten Cassettenbriefe, aus denen
sich ein vernichtendes Selbstgesföndniss der Königin ergibt,
durchgängig echt wären. Wie weit die Fälschung derselben sich
erstrecke, und wie es mit dem Tersuchsweise schon Mher ange-
tretenen, jüngsthin wieder versuchten Beweise stehe, dass nicht
bloss einer der Bride, sondern auch die libriLfen sieben gerdlscht
seien — will ich hier ganz auf sich bcrulieu lassen, ich .setze
hypothetisch den Fall, der Beweis sei erbracht, und es habe seine
volle Riclitif]rkcit mit demselben. Allein, selbst wenn es wirklich
und nicht bloss hypothetisch sich also verhielte, was wäre denn
eigentlich dabei gewonnen? Nichts anderes, als dass die Cassetten-
briefe die unwiderleglichen Beweisstocke nicht sind, f&r welche
sie sonst gelten könnten. Einzig dieses und nichts weiter. Dar-
aus nber schon den Sellin /u ziehen, dass die Unschuld der
Königin, weil die am s<liwersten wiegenden Schuldbeweise als
Machwerk von Feinden erkannt worden, eine ausgemachte Sache
sei, würde sich für einen Advocaten schicken, der die Partei
Maria Stuarts zu vertreten hätte, nicht für den Historiker, dem
seine Stellung angewiesen ist Uber den Parteien.
') Calend. of State Pap. ut supra p. 198.
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Znr Streitfrage aber lUiiriii Stuart.
51
Von den Casaettonbriefen ganz und gar abgesehen, verbietet
uns eine Reihe geschichtlicher Thatsachen, die Beschuldigung
Maria's wegen Gattenmordes so schlechthin asnrttckzuweisen. Es
sind Thatsacheu, denen mittelst der gebrauchlichen Methode der
Vertheidiger Maria Stuarts nicht beizukommen ist. Mit dieser
Methode hat es nSmKch die sonderbare Bewandtnis«, daos sie
dion, der sie anwendet, unmerklich auf den Punkt führt, von dem
•AMs bet rachtot als gefdl-scht erscheint, was zu Lasten der Königin
spricht, und ah echt und ghiubwürdig, was zu ihrer Entlastung
sich tauglich erweist. Treten nun Dinge hervor, welche diesen
Aassichtspunkt versperren, so werden sie mit dem Mantel des
Schweigens bedeckt, oder man gibt ihnen, den widerspenstigen
Dingen, eine nach Thunlichkeit harmlose Auslegung. Allein
schweifen heisst nicht widerlegen, Verdachtiges für hannlos er-
klSren heisst nicht es aus der Welt schaffen.
Als in Schottland bei Hofe kein Zweifel daran herrschen
konnte, dass Maria Stuart die Ermordung RiCcio's ihrem Gemahle
nicht verziehen habe und zum Mindesten durch eine Elieschei-
dimg >>ifh an ihm rächen wolle, traten fünf Lords, darunter
Bothwell und der übersclihiue Maitland von Lethington, vor die
Königin und machten ihr den Vorschlag, dass sie die von ihr
gewünschte Ehescheidung in die Hand nehmen und zu einem
glücklichen Ende fuhren wollten. Die Königin erhob den Ein-
wand, dass aus der Scheidung sich Folgen ergeben wOrden,
welche die Legitimität ihres vor etwa sechs Monaten geborenen
Sohnes in Frage stellen könnten. Darauf nahm Lethington das
Wort und sagte: „Madame, wir sind hier die H&upter von Eurer
Gnaden Regierung und Adel, wir werden die Mittel finden, dass
Eure Majestät ohne Präjudiz für .Ihren Suha den (it luuhl los-
werden, und obgleich Lord Murray hier nur um ein kleines we-
niger scrupulös als Protestant ist, denn Sie als Papistin, wird er
dabei durch die Finger sehen und nichts sagen, während wir
handeln." Murraj schwieg auch in der That; später wollte er
gar solche Worte nicht vernommen oder ihnen weiter keine üble
Deutung gegeben haben. Maria Stuart erwiderte: «Ich möchte
nichts gethan sehen, was meine Ehre und mein Gewissen be-
rührte; denn indem Ihr Gutes mir erweisen wollt, könnte es
leicht zu meinem Schaden und Missfallen sich wenden.* Was
Lethingtous Aeusserung bedeute, dass sie nichts anderes bedeute,
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52
M, Broscb.
als was zwei Monate später sich mit Darnley ereignet hat, seine
gewaltsame Beseitigaog, musste die Königin, die ja nicht stumpf-
sinnig war, Teratehen. Ihre Gegenäusserung war desshalb klug
und weise gpesetzt; aber eine unsweideutige Ablehnung, ein
strenges königliches Gebot, von der Sache absulassen, war es
nicht.
Die Scene, die sich hiermit abgespielt hatte gleicht der-
jenigen, die vor dem Papste Sixtus IV. gespielt wurde, als sein
Nepot Girolamo Riario und dessen Spiessgeselle Montesecco die
geplante Ermordung der (iehrüder Medici audeutun^^^sweise vor
ihm zur Sprache brachten. Nach der wiederholten Betln m i ung,
er wolle kein Blut sehen, sagte damals der Papst den beiden
Versuchern: .Ich bin es zufrieden, dass Ihr diese Barke lenket,
nehmet aber der £hre dee hl. Stuhles in Acht." Wie man immer
über die Willens&usserungen des Papstes und der ]£önigin denke,
wenn sie deutlicher gelautet haften, würde man wissen können,
ob Maria Stuart und Sixtus den Mord gewollt oder nicht; jetat
weiss man nur, dass beide auf Ehre und Gewissen sich berufen,
aber ein unbedingtes Verbot des Mordes nicht Ober die Lippen
gebracht haben.
\\ tiiii freilich der Angabe eines sehr übel berufenen Zeupen
sich Glauben In iiken Hesse, wäre Maria Stuart mit der Absicht,
Darnley ermorden zu lassen, denn doch aufs deutlichste hervor-
getreten: sie hätte Sir James Balfour direct aufgefordert, den
Mord auszufuhren und, als er sich dessen weigerte, ihn einen
Feigling gescholten^). Die Nachricht klingt unglaublich, wäre
es aber an und für sich genommen mit nichten. Wir haben
uns gegenwirtig zu halten, dass diese Königin und Philipp H.
Zeit- und Gesinnungsgenossen waren: dieselben Triebfedern, die
den spanischen Herrscher in Bewegung gesetzt, müssen auch auf
sie gewirkt haben, und Handlungen, die er für erlaubt hielt,
können nicht ihr als verwerflich erschienen sein. Denn dass ihr
Gewissen zarter besaitet gewesen, als das seinige, ist leicht ge-
') Der Beleg lur adbe it>( die Prou-sUiUuu der Lordtt Ar^ryle und
liuntley, die ihnen beiden von Maria öluarL zur Unterzeichnung gesendet
worden; s. Anderson.^ CollecUon relat. to the bist, of Mary Q. ScoUand.
LondoD 1728, IV, P. 2 p. 189. Der Protest Murrays gegen die ihm dabei
tttgeniathete Rolle ib. p. 194.
') Vergl. Fronde IX, 115.
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Zor Strdtihige Aber Maria Sksart
53
81^, aber schwer za denken und gar nicht zu beweisen. Wie
er den Mord EscoTedo's und Montigny's anbefohlen hat, so hfttte
sie den ihres Gemahls eintuleiten Tersuchen kdnnen, und wir
brauchten uns darflber nicht zu Terwundem. Unbequeme Menschen-
leben in bequemer Art aus dem Wege zu rfiumen, galt ihnen
beiden als \ orrecht der souveränen Gewalt; einen Mord abscheu-
lich zu finden, wenn er ihnen passte. däuchte sie beide ein
bürgerliches Vorurtheil. Philipp hat auf Oraniens Kopf einen
Preis gesetzt und diese ruchlose Preisausschreibung öft'entlich er-
lassen: Maria Stuart ist es sehr zufrieden gewesen, als ihr Halb-
bruder, den sie hasste, unter Mörderhand fiel: sie wollte dem
Mörder desselben eine Pension aussetzen^), und sie hat, wenn-
gleich dazu prOTOcirt, sich nicht entblddet, an Babingtons Ver-
schwörung gegen das Leben Elisabeths Theil zu nehmen. Dass
sie an Sir James Balfour das Ansinnen gerichtet habe, er möge
ihren Gatten meuchlings bei Seite schaffen, wäre desshalb leicht
zu glauben, wenn dieser Sir James es nicht ausge^say^t hätte,
und wir es von anderer, verlässiicher Seite erfahren würden.
Seine Aussacre aber ist werthlos, weil sein Charakter die Falsch-
heit und Käutlichkeit selbst war.
Vier Wochen waren nach Damley's Tode verflossen, Placate
auf Placate, die Botbwell des Mordes beschuldigten, in Edinburgh
angsechlagen worden. Man forschte nach den Urhebern der-
selben und wollte einen Ton ihnen entdeckt haben. Gegen diesen
eiliess die Königin eine Proclamation, mit der sie ihn des Hoch-
Terraths schuldig erU&rte, weil er ihre Majestät geschmält und
rerleumdet habe: allen denen, die ihm zur Flucht verhelfen
sollten, ward mit dem Tode gedroht Sie wollte Bothwell,
das ist klar, geschont haljen und dussen Ankläger, als einem des
Hochverraths Schul(iiij;en, das Wort abschneiden. Wollte sie es,
weil das Bewusstsein ihrer Schuld sie drückte, oder in Verblen-
dung der Leidenschaft, die der Schändliche ihr eingeflösst hat?
- Das ist eine offene Frage, der gegenüber es gleichfalls eine
offiine Frage bleiben muss, ob Marien eine Schuld am Morde
trifft oder nicht. Man wird vielleicht einwenden: sie hatte keine
') Labaiioir III, 341.
*) Wortlaut der i'roclamalion, vom VA. Uan läüT, bei J. iL Burton,
Tkc Rcgiater of Ihe Pri^jr Coenc. of SeoU. Edinb. 1877, I, 500.
54
H. Brosch.
Ahnung davon, dass Bothwell der Mörder sei, dass sie folglich
durch £rla88 der Proclamation sich selbat blosstelle. Allein die
Sache war notorisch: ganz Edinburgh wiederhallte von den An-
Idiigen gegen ihn. War denn Maria Stuart taub, dass sie den
Wiederhall nicht vernommen h&tte?
Binnen kurzer Frist sstellte sich heraus, dass königliche Proclu-
mationen nicht penOgend seien, eine gerichtliche ÜnieiMichung-
des grässlichen Fallen hintanzuhaUen. Man musste eine solche
anordnen; Zeit und Form derselben ward durch den geheimen
Staatsrath bestimmt, in dem Bothwell Sitz und Stimme hatte
und keines der Mitglieder ihm zu widersprechen wagte. Qraf
Lennox, der Vater Damley's, ward nach Edinburgh vorgeladen,
wo er seine Klage wider Bothwell vor Gericht zu begründen
habe. Es wurden ihm nur 14 Tage Frist gegeben, um deren
Verlängerung er nachsudite. Da er jedoch wusste, dass Maria
Stuart seinem Begehren zu willfahren nichts weniger als geneigt
sei, richtete er an Königin Elisabeth das Gesuch: sie möge die
Gewährung seiner Bitte um Fristverlängerung befürworten. Elisa-
beth schrieb sofort an die Schottenkönigin in dem von Lennox
gewünschten Sinne; der Ueberbringer des Briefes sprengte mit
verhängten Zügeln nach der englischen Grenzfestung Berwick,
deren Befehlshaber, Sir Will. Drurv. das Schreiben einem Officier
ül)ergab, dem General jirofossen der Festung, der es spornstreichs
nach Edinburgh trug und hier der Maria Stuart einhändigen
sollte.
Am frühen Morgen des Tages, auf den die Gerichtssitzung
anberaumt war, traf dieser Bote ein und begehrte im kdniglicheu
Palaste Zutritt, der ihm aber, weil Ihre Majestät noch schlafe,
verweigert wurde. Als er nach ein paar Stunden wiederkehrte,
fand er alle Zugänge des Palastes von der bewaffneten Gefolg-
schaft Bothwells besetzt und konnte nicht durchkommen. Ea
erschienen Bothwell und Lethington, denen er das Schreiben
Elisabeths übergeben luu ; sie kehrten mit demselben in den
Palast zurück, um jedoch nach einer halben Stunde wieder her-
vorzukommen und dem englischen Officier zu eröffnen: die Kö-
nigin schlafe noch immer; der Brief werde ihr eingehändigt
werden, wenn sie ihr Lever gehalten habe. Dann schwang sich
Bothwell in den Sattel und warf, bevor er nach dem Gerichts-
locale ritt, einen Blick nach den Fenstern des königlichen Schlaf-
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Zur Streitfrage über Uaria Staart. 55
gemachs. Aus einem derselben winkte ihm die Königin ihren
Onus 2u^).
Man wird fragen: Ist das auch wahr? Ist's zu glauben, dass
eine Königin dem Hanne, der sich wegen Meuchelmords vor die
Schranken des Gerichts yerftlgte, ihren freundlichen Gruss mit
auf den Weg gegeben? — Die Sache wird von Sir Will. Drury
an dtii englischeu Staatssecrefcär Cecil berichtet, und nmu vvüre
IBfeneigt, diesem Sir William, dessen Parteinahme gegen Maria
JStuart nicht zu leugnen ist, die Kigenschatl eines verlässlichen
Gewährsmannes abzusprechen. Aber seine Parteilichkeit konnte
nicht so weit gehen, dass er, nur um der Schottenkönigin eins
anzuhängen, sich selbst geschadet hätte: er musste den Bericht
des Offieiers, den er nach Edinburgh entsendet hatte, genau so
wiedelgeben, wie er ihm geworden, weil ihm sonst Gefahr drohte,
bei Eb'sabeth und Gecal, die auf wahrheitsgetreue Berichterstat-
tung etwas hielten, ausser Credit zu kommen. Ist dies aber der
Fall, so darf man sieh nicht einbilden, besser zu wissen, was
Maria Stuart in dem Momente gethan hat, als der Officier es
wusste, der mit eigeneu Augen es gesehen hat. Möglich ist nun,
dans die Königin trotz allem, was gesehelien war und ihr zur
Kenntniss gelaugt sein musste, Bothweli nicht für den Mörder
ihres Gatten hielt; möglich aber auch, dass ihr Gruss dem Mit-
schuldigen galt, der ihre eigene Sache vor Gericht zu vertreten
ging. Welches von beiden der Fall gewesen ist, entzieht sich
aller Berechnung, und eben desshalb, wie auch aus andern GrQn-
den, auf die ich gleich zu sprechen komme, ist es fraglich,
aber keineswegs ausgemacht und entschieden, ob Maria Stuart
den an Darnley b^angenen Mord nicht mitverschuldet habe.
Da es ohne die geringste Anwandlung von Scham darauf
eingerichtet worden, dass der Ankläger, Graf Lennox, nicht er-
fccheineu kunne, schioss die Gerichtsverhandlung mit der Frei-
sprechung liothwells. Allein der . j)ossenhafte Act dieser Frei-
sprechung hat die Stimmen, welche Bothweli und die Königin
der entsetzlichen That beschuldigten, nicht zum Schweigen ge-
Calend. of State Pap. Foreiffn 15C6— 1568 p. 207, 230; hierzu die In-
struction, mit der Elisalx th den Loni Grcy nach Schottland senden wollte,
ib. I». 215: ,The «^iieeij lias also chuso to niislike ihe usai;e of the Provost
Marshai ot üersvick .sent witi» her letters, and earnestiy requires tliat 80
opeii an insolencc inay bc openly repaired.'*
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56
H. Broseb.
bracbi Um die öffentliche Meinung zu beschwicktigeii, wurde
IE dem alsbald erdfineten Parlamente die Stellung der protestan*
tisehen Kirche gesetzlich geregelt und, etwas spftter, die Abhal-
tung des katholischen Oottesdieneies aufs strengste yerpönt
Maria Stuart, die eifrige Katholikin, gab zu allem ihre Zustim-
mung; ja ihre Trauung mit Bothwell ertnlgte nach calyiuscheni
Ritus. Was nichts auf der Well über sie vermocht hätte, l>e-
wirkte die Macht der Liebe oder die Kurcht vor drohenden Ent-
deckungen.
Um den Eheschiuss mit dem Geliebten su beschleunigen^
oder unvermeidlich erscheinen zu lassen, war Maria Stuart damit
einverstanden, dass Bothwell sie nach Bunbar entführe imd so
den Schein hervorrufe, als nehme sie ihn gezwungen zum Ge-
ni;i]il, als könne sie, um ihre Ehre zu retten, sich nicht anders
helten. James Melville, der bei dem Act^ der Entführung
gegenwärtig war, stellt es in seinen Memoiren ausser Zweifel^
dass die Königin, nach ihrem Betragen in dem Falle zu urtheilen,
weder überrascht, noch überwältigt wurde ; ihm gegenüber machte
man kein Hehl daraus, und er yerzeichnet dies, ohne es in Ab-
rede zu stellen, dass ihr nur geschehe, was von ihr mit Bothwell
vereinbart worden. In eben dem Sinne sprach sich der katho-
lische Vertrauensmann aus, welcher de Silva, den spanischen
Botschafter in London, mit Nachrichten aus Schottland bediente-),
und derselben Uebcrzeugung war man auch am frnnzö.siythen
Hote^). Der Versuch, diesen Aussagen mit dem Einwand zu
begegnen, dass die Entführung bei Foulbrigga oder Fountainbridge^
0 D. Burlo n, Refriaier a. a. 0. h 518.
*) Fronde IX, 64.
0 Dep. Giov. Correr im VeD. Arch. Fang 80. Hai 1567: Altri oll*
iDcontro dicono che '1 sforzo fosse volontaiio concertato da ella per faggire
in qualche parte il biasirao che di questo rofttrimonio le devrä seguire. —
ib. 25. Jitrti: T>{\ Reginn di Scotia'h.i Tnandnto a qnpsto Mftosta i! vef^ccivo
l)omlil;uuMise il ([unlr con una huifja dicfria {M-iticipiando dal nascimcDi»»
di essa Kt'f^iuu . . . inoätrö che la sua vita e 8fata sempre accompagnatn
da una instabile et dubiosa fortuna . . . com liidondo in fine che anco
questo matrimonio fatto all' Ugonotta sia statu piii toslo destino el aeces-
silä cht* propria ellezione. La iscasa fü sentita, ma da sae Maeätii bene
informate del fatto poco aecettata, perehe male ai pud atlribnlre a fona
quelle in ehe tanto apertamente 6 concorsa una spontanea ▼olont^
et premeditata deliberastoae.
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Zur StreiUhige über Haria Stnart.
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in unmittelbarer Umgebung, so zu sagen einer Vorstadt von
Edinburgh stattgefimden habe tiod die Betheüigten nicht bei
Sinnen gewesen sein mttssten, die CSomddie dort aufzufähren, wo
die Ge&hr der Entlarrung am nächsten ]ag — dieser Versuch
bitte etwas auf sieb, wenn nicht durch Dr. Ghalmers urkundlich
festgestellt worden wäre, dass der Ort der Entführung anderswo
zu suchen ist: bei der Brücke nämlich, die 7woi Meilen von
Edinburgh eutfernt ül>er den Fluss Almoiid geiülirt hat.
In Dunbar war Maria die Gefangene Bothwells, wenn anders
eine Gefangenschaft, in die sie sich freiwillig begeben bat, diesen
Namen Terdient* Was nun da zwischen dem Entführer und der
Entführten vorging, erfahren wir nur in dunkler Andeutung, aus
der sieh ebenso gut alles wie nicbts schliessen lässi Maria Stuart
hat sp&ter geschrieben, dass Bothwell, um ihre Einwilligung zu
erlangen, es an Bitten und ungeziemenden Forderungen nicht
fi^en lies«, ja selbst TOr Anwendung von Gewalt nicht zurdck-»
geschreckt sei. Allein diese Aeusserung der Königin entspricht
dem Zwecke, der mit der Entführung verfolgt ward ; ob nie der
Wahrheit entspricht, steht sehr dahin. Denn wer nimmt sich
mit Gewalt, was er schon vordem in Güte gehabt hat! Und
nach allem zu schliessen, was seit Parnley's Tode vorgekommen
war, gehörte eine ausserordentliche Naivetät dazu, sich das Ver-
hftltniss zwischen Maria und ihrem Geliebten als ein reines ?or-
znstellen, das erst in Dunbar befleckt worden wäre. Als Both-
well nach Dänemark entflohen war, soll er dessen Könige, unter
Vermittlung des französischen Gesandten Dauzay, gestanden haben,
dass er Maria Stuart in Dunbar gewaltsam dahin gebracht habe,
sich ihm preiszugeben. Das Actenstück, welches dieses Geständ-
niss enthält, ist auf der königlichen Bibliothek des Schlosses
Drottuinghohn in Schweden; ob es echt oder eine Fälscliung sei,
wäre erst zu untersuchen. Vollends verdient die Nachricht, dass
Bothwell auf seinem Todtenbett« bekannt habe, dass er sich
msgiscber Künste bedient, um die Königin zu bethören, auch
nicht den geringsten Glauben. Erst mttsste doch bewiesen sein,
dass ee solche magische Ktlnste gibt. Und wenn er dergleichen
auf seinem Todtenbette ausgesagt hat, so passte darauf das
Wort, das Lessing im Nathan dem Saladin in den Mund legt:
,Gar sterbend! — nicht auch faselnd schon?**
Die Hartnäckigkeit, mit der Maria Stuart au ihrem dritten
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Ji. Broscb.
Gemahl, nttchdem sie ihn längst als Mörder ihres zweiten erkannt
haben miis^s. unentwegt festhielt, mit der sie sich weigerte, durch
ihre Einwilligung zur Scheidung die Gewalt der Katastrophe zu
ermSengen, welche Uber sie hereingebrochen war: diese ihre
Hartnäckigkeit wäre ein Yerdaehtsgrund mehr fQr ihre Mitechuld
an Damley's Ermordung. Allein aus Verdachtsgründen ein ür*
theil schöpfen oder solche l'ür liiiit:illig erklären, ist beides gleich
leicht und in vielen Fällen gleich imrichti^. Was wissen wir
denn von den Motiven, welche die Kunigin bestimmt haben, lieber
das Schlimmste zu ertragen, als durch Preisgebung Bothwells
den Versuch zu machen, es von sich abzuwenden? Hat Liebe sie
so weit Terblendet? oder hat die Furcht auf ihr gelegen, dass
eine gründliche Untersuchung von Bothwells Schuld auch die
ihrige ans Licht bringen werde? oder glaubte sie, dass ihre
Feinde, auch wenn sie sich von Bothweil trennen wollte, ihr
dennoch unerbittlich das Verderlien bereiten wiinlen? oder war
ihr der Uruiid iimssufebend, den sie selbst Nicholas Throckmorton.
dem Gesandten Elisabeths, zu wissen gegeben hat dass sie
nämlich ein Kind unter ihrem Herzen trug, welches sie durch
Scheidung der Ehe mit Bothweil nicht zum Bastard stempeln
wollte? — Man möchte beinahe letzteres glauben, zumal sich
kaum bezweifeln Itot, dass die Königin während ihrer Gefangen-
schaft auf Schlots Lochleven eine Tochter gebar, die nach Frank-
reich gebracht , in einem Nonnenkloster von Soissons erzogen
wurdr und daselbst den Schleier ijenoninien hat^). Es ist dem-
nach möglich, duss Maria Stuart, wenn sie gegen eine Scheidung
sich sträubte, aus mütterlicher Angst und Vorsicht gehandelt
hat; es ist ebenso möglich, dass in dem Falle ganz andere Be-
weggründe entscheidend auf sie gewirkt haben. Ueber den
psychologischen Vorgang, der bei dem Anlass in der Seele
Maria's spielte, gibt uns Niemand Auskunft, und ohne solche
') Throckinorlons Beridit an Klisiiht-th. IS. >h\\\ lsti7 im Cnlt^nd. of
btarie Pap. Foreifj;!! 1566 — 1568 yj. 2^8. Schon ciiu-n Monat früher schrieb
Bedlbrd die Nachricht von Marius Sch\va)ip;('r.--cJiai't an Leicester, ib. [>. 252.
■') Selbst Labunuil uud Lingurd kunc»en nicht uiuUin, es für glaub-
würdig 20 halten, dass diese Tochter der Maria Stuart existirt hat; die
Meldong von Eniehong und Einkleidung derselben in 8oi«8on« findet man
bei Castelnsu de HaavisBÜre, M^moires ed. J. Le Labonreur.
Brazelles 1781, I, 648.
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Zur Streitfrage über Maria Stuart*
59
bleibt es eine mOssige Sache, erforschen za wollen, ob diese
KSnigin durch das drückende Bewuseteein einer gemeinsamen
schweren Schuld oder durch Moti?e besserer Art an Bothwell
gefesselt war.
Fasst man alles zu«umnien, so kann man sich der Einsicht
nicht trwehien, dass Maria's Betragen gegen den Mörder Darn-
iej'.s einer unaDtechtbaren Freisprechung von der Schuld des
Oattenmords im Wege stehe. Und man könnte das die Königin
belastende Material nach Belieben verroUständigen, konnte die
Aussagen aufführen, die einerseits ?on Grawford, dem Vertrauens-
mann, und Nelson, dem Diener Damley's, andererseits von Botii-
wells Mitschuldigen und Helfershelfern, Nicolaus Hubert alias
Paris. Powrie und Hephurn abgegeben wurden: sie enthalten
eine Kette von Thatsnchon. die als Indicienbeweis <jrefren Maria
Stuart zu verwerthen keine Kunst wäre und auch schon versucht
wurde. Allein bei diesem Beweise darf man sich aus dem Grunde
nicht beruhigen, weil jene Aussagen nicht ganz von Wider-
sprochen frei sind und theils vor dem scbottisdien Staatsrath
imd schottischen Gerichten, theils vor der in York niedergesetzten
englischen Conunission abgegeben wurden, also immerhin dem
Zweifel Raum gönnen, ob sie nicht })arteiisch zugerichtet und
protocoUirt sind, ob man dem (iedächtniss oder Uebelwollen der
\ enHJinmt licn nicht durch Verheisöungeu oder Zwangsmittel
oachgeholien habe.
Die Frage steht, was immer Uber dieselbe geforscht oder
gefabelt worden, noch genau auf dem Punkte, wo sie Robertson
schon im vorigen Jahrhundert, mit seiner ungemein grQndlichen
uut soweit die damals vorhandenen historischen Belege reichten,
erschöpfenden Untersuchung gelassen hat: aus den Thatsachen
ist bei objectiver Betrachtung auch nicht entfernt etwas anderes
zu ersehen, als dass Maria Stuart entweder sich des Gattenmordes
schuldig fühlte, oder aber so thöricht gewesen ist, durch ihr Be-
tragen vor und nach dem Morde, durch die einzelnen Stadien
und den ganzen Verlauf ihres Liebesabentheuers mit Bothwell den
Schein der Mitschuld auf sich zu laden.
Zwischen diesem Entweder-oder gibt es kein Drittes. Man
hat also die Wahl, Maria Stuart für eine grosse ThÖrin oder
eine grosse Verbrecherin zu halten. Gegen die erstere Annahme
spricht alles, wa.s vom Lebenslaute dieser Königin uns bekannt
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I
60 U* Broecb. Zor Streitfirage fib«r Maria Stuart.
ist und was Zeitgenossen beinalie einstimmig von ibr ausgesagt
liaben. Somit wäre nicht zu Terkenneu, dass man nach Regeln
der Wahrscheinlichkeit an ihre Schuld su glauben hfttte. Allein
glauben ist nicht wissen ^ die grösste Wahrscheinlichkeit noch
lange nicht eine mit Sicherheit ermittelte hist4)rische Wahrheit.
Es <;ibt Probleme, deueu «gegenüber wir iuks mit jener bej^nügen
mil>>rri, wfil diese .schlerhtridinjjs unerreichbar ist utmI flie Be-
mühung, ein Unergründliches zu lassen, mit Noth wendigkeit zu
groben Täuschungen führt. Solch ein Problem ist das vor-
liegende: es lockt zu tendenziöser Verarbeitung; es spottet exacter
Losung. Die Töllige Aufhellung der Streitfrage, die Parteigeist
und Hass auf der einen, Entrüstung und Mitleid auf der anderen
Seite, mit Absicht oder unbewusst, yerwiirt und yerdunkelt haben,
ist nach Lage der Dinge eine blanke Unmöglichkeit. Denn
solch eine Aufhellung mflsste schlechterdings darauf hinauslaufen,
dass Maria s Schuld oder Nichtschuld am Gattenmorde bewiesen
würde, das heis.st, dass nicht eine einzige Thatsache oder Zeugen-
aussage, die für das Gegentheil des zu Beweisenden spricht, un-
widorlegt stehen bliebe. Auf Grund des uns dargebotenen, spröden
und widerspruchsvollen Materials ist dies nicht zu leisten und
wurde auch nicht geleistet. Es fehlt uns keineswegs an gewissen-
haft Torgenommenen Untersuchungen des interessanten Vorgangs;
aber zu einem unumstdsslich gewonnenen firgebniss haben sie
nicht geführt. Immer wieder bleibt der Eindruck zurttck, dass
den beigebrachten Beweismitteln sich andere entgegenstellen
liessen, welche gleich schwer oder schwerer ins Gewicht iallen
und die scheinbar entschiedene Frage neuerdings in den Bereich
des Zweifels, der Ungewissheit rücken. Und mit jedem Schritte
über diesen Bereich hinaus läuft man Gefahr, ins Gebiet der
Legende abzuschwenken vorn Boden nüchterner historischer
Forschung, auf dem sich als völlig sicher nur herausstellt: dass
wir, in Ermanglung fester Anhaltspunkte zur Entscheidung der
Schuldfrage, uns damit zufrieden geben mUssen, dass Maria
Stuart Tielleicht Gattenmörderin gewesen ist, Tielleicht auch —
nicht.
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Ueber die chronologische Eintheilung
des historischen ätoöes.
Von
Enist Bemhelm«
Seit Bodingers Abliaiidlung in der Historisclien Zeitscbrift,
berausgegeben von H. Sybel 1862, Band 7, und dein Programm
d<T königlichen sächsischen Laudesschule zu Meissen 1804 von
Oertel über Periodisu uug der allgemeinen Geschichte ist das oben
genanDte Thema lange Zeit nicht behandelt worden. Erst jüngst
bat dasselbe wieder mehrfache Bearbeitung erfahren, tbeils histo-
rischer^), theils theoretischer*) Richtung. Es wird daher nicht
unangebracht sein, den Lesern dieser Zeitschrift eine zusammen-
fassende und beurtheilende Uebersichtdes Gegenstandes vorzulegen.
Die chronologische Eintheilung ist die einzige allgemebe Ein-
tfaeilnng des historischen Stoffes, welche gemSss der eigenartigen
Katur desselben möglich ist. Eine systematisisbe Gliederung lässt
derselbe uiclii zu. Seine charakteristische und allgemeinste Er-
scheinungsform ist die in zeitlicher Folge, die Ereignisse sind
Veränderungen m der Zeit. Um daraui' eine emheitliche Periodi-
0 H. Geiser, SextuB Jolins AMcansB and die bysantinische Chrono-
graphie^ swei Teile 1880 und 1885, speciell Aber Enaebin» Theil 2, 8. 23 C;
L. von Rauhe, Zar Chronologie des Eusebius, in Weltgeschichte 1881 Theil 1,
Abtheil QDg 2, Beilage 8. ^1 fT.-, F. X. von Wegele., Geschichte der deut-
schen Historiographie seit dem Auftreten des Humanismus 1885, S. 481 ff.;
f». Lorenz, s. Note 2; Ad. Btthm, Ueber Periodipirimgen dor Weltge-
schichte^ im Jahresbericht des Itaiholischea Gymnasiums zu Sagan für das
Schuljahr 1887/8S.
') O. Lorenz, Die Gescliiclilswißsenscliaft in HBU[)trictuiini,'eii und
Aufgaben 1886, Abschnitt 6, S. 217 — 311, Ueber ein naliirlicbee System
gttchichtlieher Perioden.
i^iy u^Lo Ly Google
62
E. Bernbeim.
sirung zu grUudeu, muss die Anschauung vorhanden und wirk»
sam ?em, dass eine innerlich zusammenhiingende Einheit in dieseii
Veränderungen besteht, oder mit anderen Worten, die Anschauung
Yon der Einheit des Menschengeschlechts und seiner Entwicklung
muss vorhanden sein. Diese Anschauung fehlte durchweg im
Alterthuro, und wo dieselbe uns einmal entgegentritt, wie bei
Diodorus Siculus. der in der Einleitung seines all «jre meinen Ge-
schichtswerkes Voll dem verwandtschaftlichen Zunauinienliang aller
Menschen spriclit ist sie nicht innerlich fmidirt, nicht aus-
gebüdet, nicht triebkräftig genug, um ein leitendes Eintheilungs-
princip hervorzubringen. Auch die weitesthlickenden Historiker
auf der Hohe der alten Universalgeschichte identificirten die Ge-
schichte des universus orbis doch mit deijenigen des Romerreiches
und behandelten die verschiedenen Völker nur je nach ihrer
Berührung mit jenem. Eine allpremeinere Periodisirung des
historischen Stoffes ist im Alterthuui nicht erreicht worden.
Erst im Gefolge des ( liristenthunr^ konnte eine wahrhaft
allgemeine Kintheilung aufkommen, lieber die Schranken der
nationalen Unterschiede hinwegsehend, lehrte es ja den Gedanken
einer Menschheit, welche durch die gemeinsamen Erlebnisse und
Schicksale des SOndenfalls, der Erlösung, des Weltgerichtes
innerlichst zusammenhing. Mit der ganasen Energie dieser trans-
ceodentalen Weltanschauung erfasste man alsbald auch die Ge-
schichte und empfand das Bedürfniss, die historischen Beijeben-
heiten der heidnischen Welt den grossen Etappen der biblischen
Geschichte einzuordnen, oder vitdinehr unterzuordnen. Es kam
ZU dem Zwecke darauf an , gewisse synchronistische iiaUpunkte
KU bestimmen, und hier setzte die Arbeit der Clironolouren ein.
Nach Vorgang des Sextus Julius Afncanus, dessen im Anlange
des 3. Jahrhunderts verfasste xpovo^pa^toii uns nicht erhalten
sind'), löste Eusebius von Caesarea zuerst diese Aufgabe. In
der Vorrede seines chronologisch-chronikalischen Werkes fixirt
er folgende synchronistische Haltpunkte:
Die Zeiten Abrahams — die Zeiten des Ninus,
die Zeiten Moses — die Zeiten des Cecrops,
die des Labdon und Samson — Einnahme Trojas,
*) S. Ad. Böhm 1. c.
0 S. H. 0 elter 1. c.
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Chronologitcbe Elntbeilang des hi«tori8ch«n Stoffes. ()B
die des Jeaaja und Hosea — erste Olympiade,
Wiederherstelliuig des Tempels — das zweite Regierungs-
jähr des Darius,
Ouristi Predigt — das fünfzehnte Regierungsjahr des Tiberius.
Ton diesen Punkten aus berechnet er noch einige dazwischen
Hegende Hanptdaten, sowie Hie wesentlichsten Daten der wich-
jl^r>ten < 'iiUnrreiclie . und entwirft dani.ioh seine weltgeschicht-
liche Chronik. o<h?r viehnehr seine synchronistische Tabelle (xavwv
/jiov'.xöv n^ nnt er s seihst) von der Geburt Abrahams bis zum
Jahre 32'» n. Chr. Die biblische Geschichte von der Welt-
ichöpfung bis zu Abraham schliesst er von dem Kanon aus, weil
nd) in diesem Zeitraum keine gentilis historia finde; er behan-
delt dieselbe kurz im £xordium. Am Rande zählt er die Jahre
fottbufend Ton der Cteburt Abrahams an, und zwar in Dekaden ;
an den erwähnten Haltpunkten pbt er jedesmal summarisch an^
vievit 1 Jahre von Al>raliani an und auch wieviel von einem Halt-
punkt /um anderen verflossen .sind. Hieronymus behielt in
seiner bearbeitenden Uebersetzung und Fortführung des Kanon
Ms 378 diese Grundlage ganz bei und führte dieselbe so in die
lateinische Literaturwelt ein. Augustin hob in seinen yerschie-
denen Werken 0 ^uf dieser gegebenen Grundlage einige andere
Eintbeihingspunkte heraus, die er dem Evangelium Matthaei 1, 17
entiuhm, wo es heisst: Alle Glieder von Abraham bis David
nnd vierzehn Glieder, von David bis auf" die babylonische Ge-
lüngenschaft sin<l vicrzelni Glieder . von der l)al)yIonisc]ien Ge-
fangenschalt l)is auf Christum sind vierzelm Glieder. Und zwar
so. (lass er diese Zeiträume je als eine Aetas auJttasste und
durch HinzufQgung von noch drei Aetates zu den aus dem
fiTsogelisten entnommenen im Ganzen sechs Aetates der Geschichte
gewann, die er bald mit den sechs menschlichen Lebensaltem,
bald mit den sechs Schtfpfungstagen verglich*):
1. Aetas von Adam bis Noah.
2. , von Noah bis Abraham,
M Z. R. in De rivitatc (ii-i, Hnch 22. cnp. 20, und an zalilrt'ichpn
anderen Stellen, welche au (zähl t H. llertaberg, in Forschungen zur deut-
schen Geschichte 1875. Band 16, Ö. 329, Note 2.
Ueber die bildliche Auffassung des Begriflfes Actas handelt O. Lorenz
L e. S. 233 ff.
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64
£. Beraheim.
3. Aetas von Abraham bis David,
4. „ von David bis zum babylonischen £xil,
5. » Tom Eiil bis zu Chnsti Geburt,
6. « TOD Christi Geburt bis zum Fiiiis saecdi.
Als 7. überirdische Aetas bezeichnet er den ewigen Öabbath des
Himmelreiches. Diese Eintlieilung Augustins führte Isidor von
Sevilla in seiner Weltclir iiik durch indem er über die be-
treffenden Epochen die Bezeichnung Prima aetas u. s. w. setzte,
die Jahre fortlaufend Ton Adam an zfthlend. Sbenso verfahr
Beda in seinen Chronicon sive de sex aetatibus mundi. Durch
diese weitverbreiteten Chroniken drang jene Periodisirung all-
gemein durch. Der wichtigste Haltpunkt derselben, die Geburt
Christi, erhielt noch eine besondere Stütze dadurch, dass die
bürgerlich-kirchliche Jahresbezeichiiuiig, welche Dionysius Exiguus«
in seiner Tabelle der Osterieste filr die Jalire 532 — 02<> zuerst
anwandte und welche in der Folge allmählig allgemein recipirt
wurde, eben von diesem Datum ausging.
Das durchaus transcen dentale Princip, welches diese £in-
theilung beherrscht, spricht sich am beseichnendsten darin aus,
dasB man die Zeit Ton Christi Geburt bis mm Weltende als
einen Zeitabschnitt, eine Aetas auffasste. Es mochte das noch
angehen zur Zeit des ersten Aufkommens dieser Periodisirung,
da man sich noch in der Epoche der ununterbrochenen Römer-
herrschaft befand, doch es musste immer schlechter zu dem realen
historischen Verlauf passen, da das Römerreich zertiel und neue
Völker, neue Reiche an die Stelk' trat<M"i. T'n^earhtet de?.sen
hielt man an dem transcendentalen Eintheüungsprincip fest, wel-
ches nun gerade aa diesem schwachen Punkte eine mächtige
Stutze erhielt durch jene bekannte Conception des Hieronymus
von der Dauer des römischen Reiches als der letzten der vier
Weltmonarchien. Bekanntlich legte Hieronymus in seinem
Commentar zum Propheten Daniel die beiden Traumdeutungen
Daniels 2, 37 ff. und 7, 3 ff. von den aufeinanderfolgenden Rei-
chen so aus, dass das erste das Regnum Babylonicum bedeute,
das zweite das Regnum Medorum atque Persarum, das dritte das
Keguum Macedonum successorumque Alexandri, da^^ vierte das
') Dass laidor dieselbe tinr von Augiistio entlehnt, siebt gescbalTen
iukty beweiat H. Hertsberg I. c.
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Chrono] ogiscüe Einlheilong des hivtoriaclien SloffeB. (35
Imperium Romanum. Diese Auslegung lag nahe, da man bereits
seit Claudius Ptolemaeus im 2. Jahrhundert gewohnt war, die
Reihenfolge der Weltlierrscher nach der Aufeinanderfolge der
assyrisch- medischen, persischen, griechisch-niakodonischtn, rÖmi-
i>c]\en Dynastien aufzuzählen^). Da das let/to flnr iieiche gemäss
Daniels Prophezeibung bei der Auferstehung vergehen solite^ so
eigab sich daraus die Dauer des römisoheii Reiches bis zum
jüngsten Gericht. Diese Interpretation des Hieronymus ward
abbald Gemeingut der historischen Anschauung: Sulpicius Severos
gibt dieselbe in seinem um 400 ver&ssten Ghronicon (2, 3) wieder,
Augustin operirt besonders in seinem Werke De civitate dei
damit, Orosius nimmt dieselbe in seiner Römischen Geschichte
mit der Modißcation auf, dass er das medisch-persische Reich
in das babylonische einbezielit und statt de^iseu nach dem make-
donischen ein Regnum Africanum ansetzt, seiner Tlieorie (2, 1)
zu Liebe, dass in jeder der vier Himmelsgegenden eine llaupt-
monarchie erstanden sei; doch hat diese Modification keinen be-
sonderen Anklang gefunden. Die derartig transcendental begrün-
dete Ansicht von der Dauer des Imperium Romanum entsprach
übrigens so sehr dem realen Eindruck der gewaltigen römischen
Cultnr, dass auch die germanische Welt sich tou dieser Vor»
Stellung nicht losmachen konnte und dass dieselbe, wie man weiss,
im Mittelalter geradezu eine politische Macht geworden ist. Man
half sich Ober den Sturz Roms hinweg, indem man zunächst die
Kaiser des byzantinischen Ostreichs als Vertreter des Imperium
ansah und dann durch Karl des Orosäen Kaiserkrönuug das Im-
perium Uonianum auf die Franken Obertragen sein lies«;: durch
diese Fiction war die Continuitiit gewahrt. Uebrigens iiat die
Monarchientheorie die Periodisirung nach Aetates keineswegs
Terdrangt; man begnügte sich, wie gleich der erste Historiker,
der jene anwandte, Orosius, die Theorie zu entwickeln und an
den betreffenden Zeitpunkten zu bemerken, dass nun dies R^-
nnm zerstOrt sei, jenes seinen Anfang genommen habe; ausser-
dem theilte und rechnete man nach den Aetatrs.
Das ganze Mittelalter hindurch herrschte diese theologische
Periodisirung der Geschichte. Die Verfasser grösserer Chroniken
pflegten mehr oder weniger ausführiiche Excerpte der Chronik des
V) Vgl. üertel 1. c. S. 28 f.
DvQUche Zeitachr. f. Oeschichtsw. I. l. 5
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66
E. Bern heim.
Hieronymus oder deren Bearbeitungen, namentlic]! durch Isidor
und Bedft nebst Fortsetzungen, ihren Werken zu Grunde zu legen,
indem sie bis auf Adam beziehungsweise Abraham znrttckgingen
oder wenigstens mit dem römischen Reich begannen. Seit dem
Aufkommen der Jahresrechnung nach Christi Geburt zählte man
die Jahre von diesem Zeitpunkt an fortlaulond , währeud man
die Zeiten vorher fortlaufend von Adam an oder innerhalb der
einzehien Aetates je nach diuen Anfangspunkten zählte. Es wäre
ungerecht, dio Verdienstlichkeit dieser Eintheilung des histori-
schen Stoffes für ihre Zeit in Abrede zu stellen; treffend hat das
0. Lorenz I. c. S. 221 f. betont. Allein die Schattenseiten der*
selben traten immer stärker hervor, als trotz des von Jahrhundert
zu Jahrhundert wachsenden Stoffes und trotz alles Wandels der
weltgeschichtlichen Gesichtspunkte das Vorurtheil von der Fort-
dauer des heiligen römischen Reiches jede sachliche Eintheilung
hemmte. Nur ganz vereinzelt taucht das Bewusstsein auf", da.«-.^
das Eintreten des gerni aiiisihen Elementes in die Geschichte
epochemachend sei: ein Historiker des 9. .Jahrhunderts, Frechulf
von Lisieux, lässt in seinem Geschieht« werk (2, 17) das Ilömer-
reich enden mit der Besiegung des Romulus Augustulus durch
Odoaker und inaugurirt damit die Herrschaft der reges gentium;
Ekkehard von Aura, den Kaiser Heinrich V. aufgefordert hatte,
ihm eine Chronik von Karl dem €hossen an zu liefern, ging, als
auf den natürlichen Anfangspunkt, auf die Urgeschichte der
Franken zurück und begann damit sein erstes Buch, welches er
bis zur Zeit Karls des Grossen führte, während er das zweite
Buch bi"^ zu Heinrichs V. Regierung ausdehnt«» in einer späteren
Recension seiner Welt^^hronik theilte er den Stoff in fünf Bücher,
welche je ahsrhlossen mit der Gründung Horns, der Geburt Christi,
der Herrschaft Karls des Grossen, der Thronbesteigung Hein-
richs V., dessen Regierung das fünfte Buch gewidmet war*);
in den übrigen Eecensionen seiner Chronik folgte er jedoch dem
altherkömmlichen Schema; bei Otto Ton Freising bricht ebenfalls
die sachliche Erkenntniss der epochemachenden Bedeutung der
germanischen Eroberung durch die traditionelle Anschauungsweise
hindurch, ohne dieselbe ganz zu beseitigen: er hSlt an der Mo-
') M. G. 88. VI, 9.
0 M. G. SS. VI, 10.
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Chronologische Eintbeilang des historischen Stoffes.
67
narchientheorie fest, aber er spricht doch im Chronicon 4, 31 £P.
von der Vemichinng des Römerreiches durch die Barbaren und
von der Aufrichtung der Monarchie Francorum, mit der er ein
neues, das f&nfte Buch beginnt. Diese vereinzelten Anläufe
blieben indess ohne Nachfolge.
Erst die grosse Umwandlung der allgeuitiiiBU und der liisto-
rischeii Anschauungsweise seit dem ir>. Jahrhundert bahnte eine
<fichfrcniä.ssere, weltliche Periodisirung an. In Verfolg des Stu-
diums der c]a«?9ischen Literatur ward man sich mehr nnd mehr
des historischen Unterschieds zwischen der antiken Cultur und
der des barbarisch erscheinenden Mittelalters bewusst. Mac-
chiaTelli eröfinete seine ilorentinische Geschichte eindrucksToU
mit der Eroberung des Römerreiches durch die Germanen als der
Orundlage der neueren Geschichte Italiens; Jean Bodin wider-
legte in seinem 1 566 erschienenen methodologischen Buche Methodus
ad facileni historiariini cojrnitionem cap. 7 mit bündiger Schärfe
bereits die «ranze Monnrchienthporie. Doch dauerte trotz dieses
und anderer Angritie der Bann der Tradition nrx Ii lange fort :
war derselbe doch so mächtig, dass selbst ein »SK ulan trotz aller
von ihm aufgeführten Zeichen der Auflösung dt s lieili^ren rö-
mischen Reiches den Glauben an dessen unentwegtes F( i t] . stehen
festhält, weil eine fünfte irdische Weltmonarchie zu Folge der
Prophezeihung Daniels unmöglich sei'). Im 17. Jahrhundert
kam man zuerst zu einer rationelleren Eintheilung des Stoffes.
Namentlich den Philologen und Literaten drängte sich das Be-
dOrfhiss auf, för den starken Unterschied zwischen der classischen
und mittelnlterliclien Literatur und Sprache einerseits, sowie
zwischen letzterer und der literarisclien Bildung seit der Renais-
•^ance undererseit'^ einen stehenden Ausdruck zu finden, und es
bildete sich so die BezeichnuuL: media aetas oder medium
aeTum für die Literaturepoche von Augustus oder von den An-
toninen bis ins 15. Jahrhundert^). Der Hallenser Professor
Christoph Cellarius (1634 — 1707) war es, der in seinen Com-
pendien dieses Eintheilungsprincip auf die Geschichte im All-
gemeinen anwandte, indem er unterschied:
») Vgl. F. X. Wegele 1. c. Ö. 481 l'.
') Vgl. F. X. Wpgple 1. c. S. 211 f.
') Die Fntwicklnug drf BegrifTes .,Mittelft1tpr" ist, gründlich dargelegt
ix«! Wegele 1. c. und bei Lorenz 1, c. S. 236 ff.
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68
E. Beriiheim.
Historia antiqua bis zur Zeit ConstantioB des Grossen,
und zwar bis dahin, weil, wie Cellarios ausdrücklieb
erklärt, die innere und Enssere BlQtbe des Rdmerreiches
noch weit über des Angustua Zeit hioausreiche;
Historia medii aevi bis zur Eroberung ConstantiDopels
durch die Türken;
Historia nova.
Diese Eintheilung drang aUmShlig, wenngleich nicht ohne
lebhaften Widerspruch durch. Die End- und Anfangspunkte der
genannten Epocben wurden zwar verschiedentlich bestimmt, doch
durchweg von demselben Gesichtspunkte aus: die classisch-
römische Welt von der barbarisch germanischen und diese von
der des neueren Bewusstseins zu scheiden. In unserem Jahr-
hundert erst ist die Begrenzung der alten Geschichte durch das
Jahr 476 als dem Zeitpunkt der Einnahme des römischen Thrones
durch Odoaker Torhenrschend geworden, während man das Mittel-
alter ja bald durch die Eroberung Constantinopels 1453, bald
durch die Entdeckung Amerikas 1492, bald durch die Refor-
mation 1517 zu begrenzen pflegt.
Diese Termine, für deren Festsetzung man zwar nicht
Gatterer nnd Schlözer verantwortlich zu machen Ii. 4t, wie Lorenz
1. c. S. 243 ff. nachweist, .sondern den allmählig übereinstimmenden
Usus späterer Compendien. mögen etwas äusserlicli auL^esetzt
sein; das ist bei jeder Periodisirung, sobald sie bestimmte Jahres-
zahlen ansetzt, unvermeidlich, weil ja die bistori.schen Entwick-
lungen nie in einem bestimmten Moment abbrechen, beziehungs-
weise anfangen. Allein man wird nicht ?erkennen kennen, dass
der Qesichtspunkt dieser Eintheilung durchaus sachlich dem
inneren Wesen des Stoffes entspricht. Denn wenn wir den ge-
schichtlichen Stoff überhaupt sachgemiss chronologisch einteilen
wollen, so müssen es durchgreifende Veränderungen in dem vor-
herrschenden Gesammtcharakter der men.schlichen Entwicklung
sein, welche den Gesichtspunkt der Eintheilung abgeben. Der
Gesichtspunkt, von dem die jetzt übliche Eintheilung ursprüng-
lich ausging, ist, wie wir sahen, die Veränderung in der Sprache
und Literatur der vorherrschenden europäischen Gulturwelt. Nun
gehören unleugbar Sprache und Literatur zu den wichtigsten
Kriterien der allgemeinen Entwicklung der Vdlker, und wenn
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ChronologUche £intJieUiuig des lustorisclien Stoffes.
69
man sich das Anfangs bei der Anweaduug dieses Eintlieilimgs-
pnnci]w auf die Geschichte im Allgemoincn auch nicht khur ge-
macht hat, so hat mas doch damit iostinctiT ein ausschlag-
gebendea Kriterium getroffen. Denn wer wollte leugnen, daea
wie in Spnushe und Literatur so auf den yenchiedensten Lebena-.
gebieten sich Alterthnm, Mittelalter und Neuzeit in ihrem Ge-
Mmmteharakter epochemaehend unterscheiden?
Abgesehen von der willkürlichen otkr uiizweckmassigeii An-
sietzung (lieser oder jener bestimmten Jahreszalil als End- oder
Anfan^'stermin können wir daher weder die Entstehung noch die
FesthaltuDg unserer jetzigen Eintheiiung für zufällig, unsachlich
oder gar widersinnig erachten, wie Lorenz 1. c. S. 228 ff. es
thut, indem er die eben herrorgehobenen Momente Übersieht und
die Schwierigkeit einer bestimmten Begrenzung der einzelnen
Epochen zum Dilemma zuspitzt. Wir können gern auf den An-
satz bestimmter Grenzen Terzichten, ohne den Begriff des Mittel-
alters, auf den es dabei ja am meisten ankommt, in dem eben
bezeichneten Sinne fiülen zu lassen.
Dieser Begriff stellt keineswegs, wie Lorenz 1. e. S. -.'')7 sa«^t,
,eine ganz inhaltsleere Kategorie" dar. wf'lche ^keinen anderen
Sinn hat, als in der langen Reihe von Jahrliunderteii eine Pause
eintreten zu lassen", sondern beruht, wie vorhin gezeigt, auf dem
durchaus sachlichen und sachgemässen Gesichtspunkt, dass die
betreffende Entwicklungsphase unserer Cultur einen eigenartigen
Qesanuntcharakter an sich tragt, der sich von dem der vorher-
gehenden und nachfolgenden Entwicklung in den wesentlichsten
Zuständen und Bethatigungen unterscheidet. Es mag schwierig
sein, diesen Gesammtcharakter allseitig zutreffend zu definiren,
ee mag in einseitigen Definitionen desselben viel gefehlt werden —
das ist aber kein (irund, das Vorhanden-seiu desselben zu igno-
riren , vielmehr wird die immer eindringendere Forschung uns
den Charakter des Mittelalters immer besser begreifen lehren
und jenen Mangel beseitigen. Andere Gesichtspunkte der Ein-
theilung als die allgemeine Differenz im Gesammtcharakter der
Entwicklungsphasen darf man von einer sachgemässen chrono-
logischen Eintheilung, die auf den Veränderungen der Zustände
und Begebenheiten in der Zeit beruht, nicht verlangen; sobald
man zu systematischen Eintheilungsprindpien greift, geiilth man
Hl das Gebiet von Abstiactionen, welche den conereten Verilnde-
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70
£. BtrrnUeiiu.
rungen in der Zeit nicht genügend itecliDUDg trageu. Wir
kommen weiterhin hierauf zurück.
Noch ein anderer Einwand wird zuweilen gegen unsere
übliche £intheüung erhoben: es mfisse dieselbe im Forlgange der
Zeiten nothwendig fiberholt werden, ja sie sei es vielleicht schon
heutzutage, insofern man Anlass haben könne, mit der Revo-
lution von 1789 eme neue Epoche anzusetzen. Dagegen ist gel-
tend zu machen, dass es in der Natur des historischen Stoffes
liejzt. keine endgültig abschÜL-ssende Eintheilung zuzulassL-n.
weil derselbe sich stets veniielirt und daher mich dem Ablaut
längerer Zeiträume so bedeiitnide N'eriinderuiigt ii autweist, dass
die ja eben aus der üesammtheit der Veräuderujigen zu ent-
nehmenden Gesichtäpuukte der Periodlsirung sich nothwendig v r-
schieben müssen. Keine chronologische Eintheilung kann desshaib
eine absolute und ewig dauernde Geltung beanspruchen, es muss
genügen, wenn wir dem jeweiligen Stande des historischen Wissens
gerecht werden. So genügte die Eintheilung in die Aetates wohl
der Zeit ihrer Entstehung, als das Rdmerreich noch bestand,
allein nach dessen Untergang, bei der steten Zunahme des Stoffes
im Laute der Zuit wurde sie nieiir und mehr uiibrauchbar . wie
wir gesehi'ji haben. Die lebhafte Erkenntniss von der nur rela-
tiven Bedeutung aller chronologischen Eiiitheilnngen wird un.«»
am sichersten davor schützen, durch dieselbe zu schematisch be-
schränkter Auffassung verleitet zu werden, und wir brauchen
dann das erwünschte Hilfsmittel zu besserer Uebersicht des
Stoffes, welches eine sachgemässe Eintheilung uns gewährt, nicht
zu fürchten (vetgl. E. A. Freeman, The methods of historical
study, 1886, S. 21 ff., 191 ff.).
Ein Einwand gegen unsere jetzt gebrftucMiche Periodisirung.
den ich in der Literatur wenig betont finde, liesse sich viel-
leicht noch erheben: ul» dieselbe nicht etwa /u einseitig vom
Gesichtspunkt di-r europäischm Sondercultur ausgeht, da unser
Eintheilung.«princip ja nur die (^lesammtveränderung im Charakter
unserer europäischen tuiturentwicklung berücksichtigt. Aller-
dings halten wir diese unsere Gultur für die vorherrschende und
massgebende des Erdballs, jedoch i>i i der stets innigeren Ver-
bindung der verschiedenen Erdtheile und bei der stets allgemei-
neren Entfaltung einer Weltcultur dürfte die Zeit nicht fem
sein, da wir uns einen umfassenderen Gesichtspunkt der weit-
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ChroDologUche EiotbeiluDg des historischen Stoffes.
71
gejschichtlicheu Einthuilung zu eigen machen müssen. Jedenfalls
erlaubt uns unsere Ansicht von der nur relativen Gültigkeit aller
chronologischen Eintheilung, verändertem liedürfiiiss vorurtheils-
frei zu entsprechen.
Entgegengesetzt dieser hier vertheidigten Ansicht hat 0. Lo-
renz in dem angeführten Abschnitt seines Buches ein absolut
gültiges £intheilungspruicip aufzustellen versucht.
Es sind öfter Eintheilungen und Periodisirungen des histo-
rischen Stoffes mit dem Anspruch absoluter Gültigkeit unter-
nommen worden, und zwar yon geschichtsphüosophischen Sjste-
luatikern, welche den historischen Verlauf, als liege derselbe
iibge«chlos>eii vor, von einem Begriff, einer Idee oder einem Ge-
setz auö tikJiiren und den gesammten Stoff .systematisch gliedern
zu können meinten. Am durchgreifendsten hat Hegel in seiner
Geschichtsphilosophie diesen Versuch gemacht, den noch jüngst
Michelet in seinem System der Philosophie ergänzt und bis ins
Detail des Stoffes ausgeführt hat; andererseits operiren die Socio-
logen der «positiven* Richtung Auguste Gomte's gern mit all-
gemeingültigen Entwicklungsstufen und -perioden, die sie aus
ihren Termeintlichen FundamentalgesetEen ableiten. Es wUrde
Tie] zu weit fahren, wenn wir hier die ünzuliissigkeit solcher
i>ysteniafi>clien Eintlieilim^^eu und Gliederungen der Geschichte
darlegen wollten; ich darf desswegen auf meine Schrift Qe-
:>chichtsforschung und Geschichtsphilosüphiu, GötLingen ISHH, ver-
weisen, wo ich gezeigt habe, dass all' solche Systeme mit dem
concreten Stoff in Widerspruch gerathen und denselben je nach
verschiedenen Beziehungen veoEgewaltigen müssen.
Eine scheinbar ganz andere Art absoluter Eintheilung will
Lorenz durchgefQhrt wissen. Er geht von der Bemerkung aus,
die er einem Aufsatz von G. Rtlmelin Ueber den Begriff und
die Dauer einer Generation entnimmt, dass immer drei Gene-
rationen vom Vater bis zum Enkel in einem Zusammenhang un-
mittelbaixr Einwirkung aufeinander stehen, so dass der mitt-
leren jedesmal die Aufgabe zufällt, auf die Kinder fortzupflanzen,
wai» .sie von den Eltern übcrkommmen hat, bezw. von jenen tern-
zuhalten, was sie bei diesen Abstossendes findet. Die durch-
^) Des Systems der Philosophie vierter Tbeil, entbaltend die Pliilo-
•ophie der Oesebiebte, 8 Abliieilnngen 1879 und 1881.
') 6. Ramelin, Reden and AnfsÜtM, Tttbingen 1875 8. 285 IT.
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72
£. Bernheim.
schnittliche Dauer dreier Generationen in historischem Sinne be-
rechnet L. auf 100 Jahre und vindicirt demgemäss dem Begriffe
des Jahrhunderts die Bedeutung^ das« dasselbe eine gewisse
geistige Jc^iuheit historischen Geschehens darstelle, welche aof
dem elementaren «Qesets der drei Generationen* heruhe. Dies(\s
Gesetz, meint Lorenz, lasse sich in der Geschichte herYorragend
irirkender Persßnliclikeiten, wie der Regentenfamilien, besonder»
deutlich erkennen, doch beherrsche es nicht minder die Aus-
breitung oder das ZurOcktreten bistoriseher Ideen nnd An*
schauungeii, ju die ganze geschichtliche Entwicklung. Nur müsse
man dann über das Mass des Jahrhunderts hinausgehen. Das-
selbe sei zwar „das objectiv begründete Zeitmass aller geschicht-
lichen Erscheinungen", insofern es der chronologische Ausdruck
für die geistige und materielle Zusammengehörigkeit je dreier
Generationen sei; allein ,i%tr die lange Reihe geschichtlicher Er-
eignisse w&re das Jahrhundert eine nur zu geringe Masseinheifc»
als n&chsthShere Masseinheit erscheint daher die Periode toii
300 und (300 Jahren, d. h. dreimal 8 und sechsmal 3 Gene-
rationen". Diese epocliemachende Bedeutung von 'M)0 bczw.
600 Jahren crschliesst Lorenz aus der beispielsweise ausgefülirtea
Betrachtung einiger in sich /usammenhängeDder Ereignissreihen,
wie der Geschichte des Christenthums, und er findet diese Be-
deutung gesetmässig erklärt und begründet in der »Periodicitfti
der Menschenproduction*, welche er f&r eine erwiesene Thai*
Sache annimmt. Die Genealogie, in diesem Sinne erfasst, meint
er, werde als Lehre von den physischen und geistigen (Qualitäten
die eigentliche „Zukunttslehre" der Geschichtswissenschaft wer-
den, in fünfzig .Taliren werde jeder S( hulknabe mit dem Mass-
stake der Generationenrechuung umzugehen wissen.
Wir glauben das nicht, denn wir erachten diese gauase
Theorie für haltlos in ihren Fundamenten wie in ihren Be- •
weisen.
Unerwiesen ist zunächst die Bedeutung des Generations-
cyklus fOr den geschichtiichen Verlauf. Was Lorenz an einigen
Beispielen zeigt, ist nichts als die Thatsache, dass sich zuweilen
der natürliche Zusammenhang nielirerer (Jenerationen in den Er-
cignissen bt'uierklirli macht: das Beweisiuaterial genügt noch
nicht einmal, um nur vou einer Hegel müssigkeit der Erscheinung
zu reden, geschweige denn von einer Gesetzmässigkeit derselben;
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Chronologische fantheilung des historischen Ölolles.
73
Lorenz hebt selber S. 285 f. umsichtig hervor, wie vielfach der
Zusaniiuenhan^ im Wirken je einer bestimmten Generation durch-
kreuzt und gehemmt wird — nach unserer Meinung ist das in
SO hohem Grade der Fall, dass überhaupt eine Gesetzmässigkeit,
wenn solche vorhaaden, nicht melir erkannt werden kann. Noch
weniger reicht das Beweismaterial für die Annahme, dass nnn
gerade dreimal 3 oder sechsmal 3 Generationen Epoche machen
sollen: hei der völlig willkttrlichen Abwechslung undAbmndnng
Ton 300- nnd 600jährigen Abschnitten machen die Periodisirungs-
versuche, die Lorenz zum Beweise und Beispiel seiner Theorie
anstellt, fast den Kiiidruck von Zahlenspielen.
Ganz haltk)s ist aber die eigentliche Grundlapre der Theorie,
die ge>etzmUssige reriodicität der Mensch enproduction ; denn die
Annahme 800-, bezw. öOOjäbriger Perioden der Bevölkenings-
hewegung stutzt sich auf so vereinzelte Beobachtungen, dass sie
sich Ober das Niveau einer Hypothese nicht erhebt; ausserdem
sind die Bevölkerungsstafcistiker einstimmig der Ansicht, dass die
Frequenz nnd Qualität der Heirathen nnd Geburten, d. h. also
eben die BeTölkerangsbewegung, ebenso von socialen, politischen
und anderen ideellen Factoren wie von physiBchen abhängig ist,
mit anderen Worten , dass die QuaHtät der (ieuerationen selber
einer der Factoren ist. welche die Menschenproduction bedingen.
Wenn es denmach auch richtig ist, dass die letztere wiederum die
Qualität der Generationen bestimmt, so kann man sie doch nicht
als die elementare Ursache der wechselnden Besrhaffenheit der
Generationen hinstellen, wie Lorenz es thut; vielmehr handelt es
sich da um Wechselwirkungen.
Der durchschlagendste Einwand gegen die ganze Theorie
ist indess noch flbrig. Wenn das «Gesetz der drei Generationen*
das «objeetiv begründete' Periodisi'rungsprincip der Geschichte
oder gar „ein der menschlichen Natur innewohnendes Princip*
sein soll, so mtisste es doch unfehlbar auf alle Geschichte An-
wendung tuiden können. Zu unserer grossen Ueberraschung be-
merkt indess Lorenz am Ende seiner Auseinandersetzungen S. vMO,
dass dieses „Gesetz* nur unter der Voraussetzung von Familien-
einrichtungen gelte, wie sie die Monogamie mit sich bringt! eine
Bemerkung, die allerdings schon Rümelin 1. c. gemacht hat, die
indess für Lorenz' Qenerationenlehre selbstmörderisch ist. Denn
dem zu Folge gebaren entweder nur die monogamischen Ydlker in
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74 Bernheim. ChronologiscUe Eiutheilung des historifichen StoiTes.
die Geschiclite oder die GenerationeutheoriL' ist kein ullgemeiii-
gl3lti|2res historisches Eintheüungsprincip und am allerwenigst*;«
ein hi.'itori.sche.s Gesetz*.
So kommt dieser Versuch absolut gültiger Heriodisiruug des
geschichtlichen Stoffes denn im Grunde auf denselben Conflict mit
dem concreten Stoff hinaus, wie alle Versuche, die von einer
Idee oder einem Gesetz ausgehen. Es ist wohl auch einleuch-
tend, dass Lorenz sich t&uscht, wenn er meint, sein Periodisinmgs*
princip recht eigentlich objectiv dem concreten Stoff entnommen
zu haben, da dasselbe doch auf der vagen Hypothese von der
Periodicität der Menschenproduction basirt ist. Und selbst wenn
man von dieser Vmsi^ absieht und nur die epochemachende Be-
deutung dreier Generationen, je einej» .lahrhunderts , ins Auge
fa^st, so ist diese Conception im p^ünsligsien Falle eine Beob-
achtung, die unter gewissen Umständen (also z. B. bei monoga-
mischen Völkern, in der ungestörten Nachfolge gewisser Herr-
schergenerationen) Geltung hat, die jedoch als allgemeines Princip
der geschichtlichen Bewegung nicht mehr Geltung beanspruchen
kann als so manche unberechtigte Verallgemeinerung einzeln zu-
treffender Beobachtungen auf dem Gebiet der Geschichtsbetrachtung.
Durch diesen verfehlten Versuch von Lorenz, wie durch alle
ähnlichen Versuche, gewinnen wir nur die verstSrkte IJeber-
zeuguiig, dass eine abi^olut guUigt- LiiiLlieilung und l'eriudisirung
der Geschi( lite sich nicht mit deren unlx'^irenzteni Stoff verträgt
und eine Gel'ahr für die unbefangene Auffutisang de.sselbeü mit
sieli bringt, weil damit versucht wird, die Auffassung systematisch
testzulegen, während dieselbe, wie oben betont, freie Bewegung
haben muss, dem stetigen Anwachsen des Stoffes und der Er-
weiterung unseres Gesichtskreises stetig zu folgen.
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Die Hinrichtung der Sachsen durch Karl
den Grossen.
Von
W. T. Bippeil.
In allen Darstellungen der Sachsenkriege Karls des Grossen
findet sich die Anga^^ 1 r sogenannten Annalen Einhards wiederholt,
datt der Kdoig im Herbst 782, als er nach der Kiederlage eines
fiiinkischen Heeres am Sflntel eiligst nach Sachsen surUckgekelirt
und bis Verden an der Aller vorgedrungen war, an einem Tage
4500 Sachsen habe hinrichten lassen. Daran knüpfen die meisten
SchriftsteUer einen mehr oder minder scharfen Tadel über diesen
schwarzen Fleckiii in dtn' Geschichte des grossen Königs über
die grausame That, welche ihm die Syiiipatliion entfremde oder
sie geben doch ihrem Abscheu über das „grause Gerirht" Aus-
druck, auch wenn sie das Verfahren für gerechtfertigt erachten ^j.
Nur wenige glauben es mit den Anschauungen der Zeit ent-
schuldigen zu sollen^), oder halten es auf Grund der angeblich
kurz zuTor erlassenen gesetzlichen Bestimmungen ftlr geradezu
nothwendig und also tadelsfrei. Am weitesten ist in dieser Rich-
tung Kentzler gegangen % welcher den König aller Verantwortung
*) So schon Leibnitz^ Annal. imperii p. 105: aeterno Caroli dede-
core; Luden, Gesch. des teutschen Volks 4, S. 336; Abel, Jahrbücher
8. 368; Kaufmann, Deutsche Geschichte 2, S, 314 tt. ft.
*) Wail z. Vei fassang^pf^esch. 3, S. 121.
') Dümmler, AUg. Biographie 15^3. 134i Gicsebrecht, Kaiserzuit I.
S. 117.
*) ß. besonders Philipps, Karl der Grosse im Kreise der Gelehrten
8. 34, Nr. 44.
*) Forsch, t. d. Geach. 12, 8. 373.
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76
W. V. Bippen.
für die That zu entschlagen sucht, und sie vielmehr theils dem sfich-
sischen Adel, theils dem mit ZustimmuDg der Sachsen erlassenen
G^etze zuschiebt. Die Entscheidung Uber die Masaeuhiurichtung,
meint er, habe gar nicht beim Könige gelegen. «Jene grosse Zahl
wurde ihm ausgeliefert — von den Häuptern des Volkes ; bei die-
sen ruhte die Bestimmung der Zahl, und wenn sie ein ganzes
Heer, wie sie wussten, gesetzlich dem Tode Verfallenar ausliefer-
ten, so scheinen gerade sie die Beseitigung so vieler gewOnscht,
zunächst das eigene Interesse dabei vor Augen gehabt zu haben. *^
Mit dieser Anscliauung steht Kentzler wohl ganz allein: sie macht
den König Karl zu einem blinden und u;ühuisamen Werkzeu^^e
des sachsiRchen Adels und eliminirt dessen eigensü(hti«;en In-
teressen gegenüber sogar das Gnadenreclit des Königs, das ihm
doch auch dann zustand, wenn wirklich das Gesetz die furchtbare
Blutthat forderte.
Dass dies der Fall gewesen sei, hat zuerst Waitz ausge-
sprochen^), und er hat daran, abweichend von seiner frühem
Ansicht, die Ton Kentzler weiter ausgeführte, auch TOn Dttmmler
u. A. anscheinend acceptirte Bemerkung geknüpft, die Hinrich-
tung sei «keine WillkOr, keine Rachethat Karls, sondern die Aus-
fi^hruntr dessen gewesen, was die Sachsen hatten als Recht an-
neinnen müssen".
Dem gegenüber wird ef notfuvendig sein, zu prüfen, ob
wir wirklich in der Massenhinrichtung die Ausführung einer kurz
zuvor getroffenen Gesetzesbestimmung zu sehen haben, welche die
Untreue gegen den Kdnig mit dem Tode bedrohte').
Waitz hat entgegen den älteren Vermuthungen, welche die
Capitula de partibus Sazoniae in das Jahr 785 oder 789 oder
in noch s^tere Zeit Terlegten, vor Allem aber gegen Richthofens
0 Nachrichten d. O. A. UnWeraitftt 1869, S. äS
*) Ich will hier die weder von Waits noch von Kentzler berOhrCen
Fingen wenigstens aufwerren : Wer war denn inOdelieim Sinne des Gesetzes?
Kunnte, auch wer nie der Herrschalt Karls sich nnterworfen Imttc, als
tloinuio repi infiflf'lis capifali eententin puniriV Uder über, wenn ein be-
^UIl(le^•er Act erst die fulelitas begründete, hatten denn die 4500 alle diesen
Act vollzogen? Von WidiiUind dari" man mit Öicljcrheit behaupten, dass
er dem Konige vor 785 niemuls fidelitus gelobt batic. Kr entging nur
dareh Zafall der Hinrichtung an der Aller. WKre nber diese anderenikllB
an ihm auf Grund peeetaUeher Bestimmnng Tollzogen oder nicht vielmehr
nnr an dem kriegagefangenen rechtlosen Feinde?
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Die Hinrichtimg der Sacbeen (782).
77
Aiuielit, sie seien scbon 775 oder 777 erlassen, ihre VerkUndi*
gang dem Lippspringer Tage des Sommers 782 zugescbriebeti.
Die Gründe für diese Datirung bewegen sich zur eintu Hälfte
in einem seltsamen Kreise: die Verdener That war keine Will-
kür, denn sie beruhte auf dem kurz vorher erlassenen Gesetze,
and dieses Gesetz muss vorher eriai^sen sein, weil es in dem
Verdener Blutbad scboo Anwendung fand Zur anderen Hälfte
ist fOr WaitK die Einsetzung Ton Grafen auf dem Lippspringer
Tsge massgebend und die damit verbundene Nothwendigkeit«
ihrer Stellung einen besondem gesetzlichen Schutz zu Terleihen.
Der gewiebtigere Onmd aber scheint ftkr ihn in der Hinrichtung
an der Alitr zu liegen-), denn bezüglich der Beistimmungen über
die Grafen gibt er zu, dass einzelne (c. 24, 28) auf eine spätere
Zeit hinzuweisen scheinen könnten. Auch sonst ist er der Mei-
nung, dass «fOr manches selbst das Jahr 782 noch als ein sehr
frOhes erscheinen werde".
Ich Yerstehe in der That nicht, wie man es rechttertigen
will, dass der König schon 782 für ganz Sachsen die Todesstrafe
auf Verachtung des Fastengebots (c. 4) und auf Unterlassung
der Taufe (c. 8) habe setzen, oder die Taufe der neugeborenen
Kinder innerhalb des ersten Lebensjahres (c. 19) bei hoher Geld-
bua«e habe anordnen können : selljst der Befehl, die christlichen
Todten ausschliesslich auf den Kirchhöfen zu bestatten (c. 22),
bleibt unverständlich. Gab es denn damals schon Priester genug
im Lande, dass allen Bewohnern das Fastengebot überhaupt und
die Zeiten seiner Anwendung bekannt waren, dass allen Gelegen-
heit zur Taufe sich bot? Gab es Kirchen und Kirchhdfe genug,
dass alle ihre Todten in geweihte Erde betten konnten ? Waren
nicht vielmehr weite Striche des Landes ohne jede priesterliche
Hilfe, war nicht insbesondere die Zahl der Kirchhöfe noch eine
vt-rschwmdend geringe gegenüber der Zahl der jährlichen Todten?
kh glaube, dass solche £rwägiin<reu dazu führen mUssen, selbst
das Jahr 785 als noch zu früh für das Torliegende Gesetz zu
'jl Waiti sagt a. a. O. Ö. 6S oben: »aber von dieser Strafe laL im
Jfthrft 782 Anwendung gemacht", und unten: „mir scheint darchaus notk*
wendig, dass vorher die gcsetsliche Androhung der Todesstrafe erfolgt
«tia mnsste*.
0 Ebenso für Kentsler a. a. O. S. 855/
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78
W, T. Bippen.
halten, dessen Autorität nicht ärjc^er geschädigt werden konnte,
als wenn es thatsäcUich unausführbar war^).
Richthofen hat bemerkt, wenn nachgewiesen wQrde, dass
die Capitula nicht bald nach der 775 erfolgten Eroberung Sach-
sens erlassen seien ^ so mfisse man annehmen, dass damals ein
Miuleres ähnliches Beeret ausgegangen sei ; schon zum Schutze
Sturms und seiner Genossen wäre das nothwendi^' «gewesen
Die Bemerkung ist gewiss begründet. Iiis scheint aber auch
nichts der Annahme im Wege zu liegen, dass ein älteres Gesetz
den uns vorliegenden Oapitulis yorangegangen sei und dass diese
wesentlich verschärfte Bestimmungen enthalten, wie sie der fort-
gesetzte Aufruhr des Landes in der Mitte der achtziger Jahre
zu erfordern schien. Und spricht nicht auch gerade die Pest-
setzung der Todesstrafe auf Infidelit'at für solche Annahme, jeden-
falls gegen den Sommer 782 als Zeit des Gesetzes ?
Waitz hebt selbst hervor, dnss nach den Annalen im Jahre
777 be«fcinimt wurde, wer ??ich Untreue gegen den König zu
Sr hulden kommen lasse, solle Freiheit und Eigen (omneni inge-
nuitatem et alodem) verlieren; die durch die Capitula auf das
gleiche Verbrechen gesetzte Todessiarafe erscheine als eine durch
die wiederholten Aufstände der folgenden Jahre veranlasste Ver-
schärfung, sie sei durch die allgemeinen Grundsätze des fränki-
schen Reichs über Majestätsvfrbrf^chon iiiclit zu erklären. Nim
aber war zwar im Jiilir«^ 77s der Uachezuir der Surliscii mi den
Rhein erfolgt, wofür sie durch die Niederlage an der EdvA- be-
straft wurden, und als Karl selbst im folgenden Jahre wieder ^
nach Sachsen gezogen war, hatte er an der Lippe (?) einigen
Widerstand überwältigen müssen, aber von da ab war bis in den
Sommer 782, drei volle Jahre lang, Ruhe im Lande gewesen,
so völlig, dass der König nach der übereinstimmenden Ansicht
') Wenn man mit Waiu bei 7i<2 0(Jer gar mit K i ch l Ii o Ir ii boi 777
.«telit'n bleiben wollte, so müs'ä'e mpinps Eraclitons dri- uMv Tito! d*"s tJe-
«etzes cn[»itnln de partibn«? Saxoniae mehr Sinn hfilxu, als man ihm
bisher beigch-gt hat. Rs komiie sich vielleicht inii i\u- sndwestlichen Tlieile
(Ic8 Landes beziehen, weiche der fränkiFchtu IlerradiMlt und namentlich
der christlichen Mission schon viel geiHUiaere Zeit zugänglich waren, ala
die Östlichen und nördlichen Gebiete. Aber solcher Vermutliung wider«
spricht doch zu vieles.
Zur lex Saxonnm (1868) S. 179, 180.
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Die HiDrichinng der SacbMD (782).
79
aller Creschiciitschreiber jetzt die Unterwerfüng des Landes für
▼ollendet hielt und eben desshalb zu Lippspringe 782 mit der Ein-
setsung sächsischer Grafen vorging. Welche Veranlassung hätte
er haben können, eben zu diesem Zeitpunkte die Verscbarfimg
der Strut'e für Infidelitaf und die draconischen »Straien auf Ver-
letzung cliristliclier Yorsthriften zu bescbliessen ^) ?
ünwillkürh» h sind diu Ereignisse des Herbstes 782, wie sie
von den Annalen Einhards berichtet werden, zu Argumenten tür
die Stimmung des Königs im Toraufgegangenen Sommer geworden.
Aber selbst wenn nachgewiesen wäre, dass das Verdener
Blutvergiessen auf legaler Grundlage beruhte, so wäre meines
Erachtens für seine Beurtheilung nichts gewonnen. An eine solche
Massenhinrichtung hatte sicher der Gesetzgeber niemals gedacht
GegenQber einem Thatbestand, nach welchem 4500 Männer die
gesetzliche Todesstrafe verwirkt hatten, hätte, wenn nicht die
sumraa justitia zur summa injuria werden sollte, auch im 8. Jahr-
hundert die strenge Forderung des Gesetzes der Gnade weichen
iiiiis.-en, es sei denn, dass politische Motive die Austiiliruug
des Gesetzes zwingend erheischten. Darf man aber das behaup-
ten? Die Ereignisse der Jahre 783 und 784 zeigen jedenfallSf
diiss Karl, wenn er jene Massenhinrichtung wirklich vollzogen
hatte, sich Uber deren Wirkung völlig getäuscht hat. Das Land
erwies sich keineswegs als «betäubt von dem gewaltigen Schlage" *),
sondern es spannte jetzt erst recht seine Kräfte an, um die Fremd-
herrschaft abzuschütteln. Karl scheint sich allerdings mehrfach
Tauschungen Ober den Zustand Sachsens hingegeben zu haben,
aber sollte er wirklich, im Herzen des Landes stehend, umgeben
von dem sächsischen Adel, unter welchem nur Widukind, der
Führer des Aufstandes, felilte, so sehr über die nachhaltige Kraft
des Volkes sich geirrt liaben. dass er erwarten durfte, mit diesem
einen Schlage das Land für immer bezwungen zu haben? Und
doch nur wenn dies seine Meinung war, Hesse sich das unge-
heure Blutvergiessen allenfalls politisch vertheidigen.
') Wie Kentsler 8. 856 aagesiehts der ec. 4 n. 8 behaupten kano,
«wie fern dem König der eigene Antrieb zu terroristischer Gesetzgebung
gelegen hat, das zeigt sich in der Vermeidung der Todesstrare als Straf-
IDA»» bei Verletzung von solchen Geboten, welche rein chrieüichen Ur*
•prangs sind", ist rrnnz unerfindlich.
*) So Abel S. 358.
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80
W. V. Bippen.
Mir scheint, wir werden immer auf den menschlichen Stand-
punkt surtlckgewiesen, von dem ans die Tbafc, wenn sie zweifel-
los beglaubig! ist, als die blutigste Gewalttbat erscheinen muss,
▼on der die deutsche Geschichte weiss als «das schwärzeste
Mahl im Leben Karls des Grossen", wie Luden sagte, »das durch
uichtä zu verwischen un(i kaum irgend zu mildem ist".
Aber ist denn das Zeugniss der Quellen wirklit Ii ein su be-
ätimmles und ein so zuverlässiges, dasjs es uua gebietet, das
Ungeheuerliche als Thatsache hinzunehmen, selbst wenn uns un-
begreiflich bleibt, wie es hat ausgeführt werden können?
Es ist merkwürdig, dass, soviel auch die Quellen zur Ge-
schichte Karls des Grossen nach allen Seiten kritisch geprüft
worden sind, niemals, so viel ich sehe, ein Zweifel an der Glaub-
würdigkeit der Ueberlieferung Über die Hinrichtung bei Verden
g< ;his.sert worden ist, merkwürdig, weil lioth diese dem grossen
Könige zugeschriebene That von jeher gerechtes Aufseilen erregt
hat. * Wenn ich es gegenüber dem einstimmigen Vertrauen in
die Zuverlässigkeit der Quellenaniral>en wage, diese anzuzweifeln,
80 muss ich um so mehr auf Widerspruch gefasst sein, als ich
einen bündigen Beweis ftlr meine gegentheilige Ansicht nicht
zu erbringen vermag. Immerhin schien es mir, da einmal der
Zweifel sich geregt hatte und im Fortschritt der Untersuchung
sich mehrte, angesichts der Persönlichkeit Karls des Grossen der
Mühe Werth, ihm öffentlich Ausdruck zu geben. Und der Zweifel
hat scharte Klauen ; einmal ausgesprochen, wird er vielleicht auch
andere Forscher ergreifen, denen es aus einer neuen Betrachtung
der Quellen besser, als mir, gelingen mag, den König von der
schweren Belastung zu befreien, die ein Jahrtausend auf sein
Gedächtniss. gewalzt hat
Nur darQber ist gelegentlich eine Meinungsverschiedenheit
entstanden, ob die 4500 Schlachtopfer wirklich, wie die Lorscher-
und die Einiiards-Anualon ,-agen. von ihren Landsh uteu ausge-
liefert seien, oder ob sie sich etwa selbst dem Könige gestellt
haben. Abel entscheidet sich der grossen Menge halber für das
letztere'), Kentzler baut gerade auf die bestimmte Angabo der
So auch die Meinang Kaafmaons o. a. 0.; «eine entseUliclte Tbati
wie die dentsche Geschichte deren keine sweite licnnt".
*) Jahrb. 8. 858, N. 3.
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Die Hinrichtttog der Sachten (782).
81
Quellen seinen seltsamen Beweis von der Unverantwortlichkeit
des KSnigs an 4er That. Aber keiner Ton beiden und ebenso
wenig irgend ein anderer Scbriftsteller bat den Versuch gemacht,
uns za erUftren, welche Gewalt die 4500, sei es zur Hinrichtung
zwaog oder sie antrieb, sich selbst dem Tode zu weihen. Es wird
nöthig sein, im Laufe der Untersuchung auf diese Frage zurUck*
zukommen.
Prüfen wir zunächst die Quellen, welche über die sächsiäcken
Ereignisse des Jahres 782 berichten.
Die Annaies Mosellani, mit denen die Lauresbam. und das
Chronic. Moisdacense übereinstimmen, berichten: Habuit Karins
rex conTentum magnnm azercitus sui in Saxonia ad Lippiabrunnen;
et oonstitiiit super eam comitea ex nobilissimis Ssxonum genere.
Et cum eos cognovisset iterom a fide dilapsos et cnm Widu-
diindo^) ad rebellandum esse adunatoe et quod nonnuUi suoram
in bac seditione interissent*), mnram abüt in Sazoniam et ya-
atavit eam et ingeutem Saxonum turbam atroci confodit grladio.
Wenn wir nur diese Nachricht hätten, würde NifuiHnd in
den Worten ingeutem turbam atrori confodit gladio eme nach
Toraufgegaugener Untersuchung erfolgte Hinrichtung vermuthen.
&e scheinen vielmehr nur zu sagen, dass der König den Auf-
stand mit Gewalt und ohne Schonung, atroci gladio, niederschlug,
wobei lahireicbe Sachsen, sei es im Kampfe oder auf andere
Weise, ihr Leben verloren. Andererseits ist freilich nicht aus-
geschlossen, dasB die Worte von einer förmlichen Hinrichtung
reden könnten, und es ist möglich, dass die Terlorene Quelle der
genannten Annalen deutlicher von einer solchen sprach. Viel-
leicht haben wir einen Beleg dafür in der knappen Notiz der
Ann. f. Amandi: Saxones rehellantes plurimos Francos inter-
ft*<:erunt; et Karolus congregatOvS Saxones jussit eos decollare.
Beachtenswerth ist hier, dass in den Worten, die Sachsen seien
congregati^), ein Gerichtstag angedeutet zu werden scheint.
Einen anderen, für die hier in Betracht kommende Zeit von
der Quelle der Mosell. und Lauresbam. unabhängigen, aber doch
0 cnm W. febU in Chr. Hoiss.
*) et ^Qod — interiaaent fehU in Ann. Laaresham.
*) Vergl* Cap. de partlb. Saxon. e. 34: nisi forte miasas noster de
Terbo nostro eos congregare fecerit.
Drataelie Zeitodnr. t OwclnidiUiw. I. 1. 6
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82
W, V. Bippen.
den Ereignissen sehr nahesteheiMlen Bericht haben wir in den
Ann. Petaviani : Hoc anno domniie et religiosus rex Karoliis habnii
magnam placitum in Saxonia super flumen Lippia: et ibi vene-
nmt legationee Unonun ad praeeentiam principis. Id ipsum
annnin Saxonee rebellantes et reducti ad prtore trandte, demn
abnegaiites et fidem quam promiserant , tunc cum magno exer-
citii hostes in Saxonia et caedcnint Franci de Saxones multitudo
hommum et niultos vinctos Saxuiies adcluxerunt in Francia.
Die Abweichungen von dem ersten Berichte sind beträchtlich:
weder ävr Einsetzung sächstscher Griffet^ nodi Widukinds, noch
der Niederlage der Franken, noch endlich der Verwfletnng des
Landes geschieht Erw&hnnng; dagegen wird der Qesandtschafi
der Hunnen (Agaren) und der Abführung sahlreicher sächsischer
Gefangenen gedacht, wovon wieder der erste Bericht nichts weiss.
Aber gleich wie dieser sprechen auch die Petav. nur davon, dass
zahlreiche Sachsen erschlagen, nicht dass sie bingericlitet Pcicn,
und gerade wie dort wird auch hier keine Zahl der erschlagenen
Sachsen genannt, und wird das Blutvergiessen nicht anf einen
Ort oder gar anf einen Tag beschränkt.
Nun kann es wohl nicht zweifelhaft sein, dass ein eingehen-
derer Bericht, als die bbher betrachteten dOrltigen Angaben,
schon bald nach den Ereignissen aufgeseichnet worden ist, sei
es am Hofe oder in einem der grossen Klöster, und nach all-
gemeiner Annahme baben wir eine Ueberarheitung dieses Berichts
in den sogenannten m »-.-uu Linscber Annalen vor uns. Sie be-
richten zum Jahre 782: König Karl ging bei Köln über den
Rhein und hielt bei Lippspringe einen Reichstag (sjnodum).
Dorthin kamen alle Sachsen mit Ausnahme des Bebellen Wido-
chind. Auch kamen dorthin normannische Gesandte des Ktoigs
Sigfrid, d. h. Halptans mit seinen Genossen, und ebenso avarisdie
Gesandte Ton dem Ohakaa und dem Jugnrr. Nach Schluss der
Heichsversammlung (placitum) kehrte König Karl nach Franken
zurück. Und als er zurü< kgekebrt war, wur(hm die Sachsen
gewohntermassen sogleich wiederum aufständiscli auf Anstiftung
Widochinds. König Karl aber, noch ohne Kunde hiervon, sandte
seine Missi Adalgis, Gailo und Worad, um ein Heer von Franken
und Sachsen gegen wenige aufständische Slaven zu fuhren. Als
die Missi unterwegs hörten, dass die Sachsen aufgestanden seien,
Tereinigten sie ihre Schaaren und fielen über die Sachsen her.
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Die Uinrichtung der äacUaen (782).
83
ohne dem K( iiig Karl Meldung davon zu machen^). Und sie
lieferten den bachsen eine Schlacht und, tapfer kämpfend und
viele l^ichsen tödtend, blieben die Franken Sieger. Und es Helen
«kft zwei der Missi, Adalgis tind Gailo, am Berge Slhitel. Hoc
radientque domniiB Carolns res una eum Eraoois, qnos 8ub cele-
ritate oonjuiigttre potoft, üluc perresit, et |»erTemt nsque ad
bcun ubi Akra confloit in Wnora. Tunc omnes Saxooee itemm
eonveniontoe rabdidenmi se rab potestete enpradieii domno rege, et
reddiderant omnes maMieloree illos, qni ipsud rebellium mazime
terniiuuverunt, ad occidendum, quatuor milia quinji^entos; quod ita
et factum est, excepto Widochiiiduin, qui fuga iapsus est partibus
Nordnianniae. Haec omnia peracta reversua estpraefatus domnus
rei in Francia.
Dieser Bericht, so genau und ausführlich er zu sein scheint^
leidet doch an Unklarheiten, von denen zwei für das Veretändniss
der Dinge minder wichtige in der Note bemerkt worden sind,
an ünToUatandigkeit gegenfiber den alteren Berichten und an einer
abetehtlidien EntsteOung der Wahrheit»
Die Meldung tob einem Siege der Franken, wo zweifellos
eine Niederiage «tattgefonden hatte, kann nur auf bewnsste
Schönfärberei zurückgeführt werden. Es bleibt höchstens zweifel-
haft, ob unser Annalist allein die Seluild trägt, oder ob er sie
schon in seiner Quelle vorfand. In jedem Falle musste er sich
isagen, das« den König nicht der Sieg seiner Truppen, auch wenn
dieser mit dem Tode zweier Führer erkaui't war, sondern ihre
*) Conjongentes «npradietam Bcanun: der Ansdrack Ist dnnkel, an
die HeravsiiÄnng der Sadtten ist schwerlidi sa denken, eleo weM nur an
Vereinigung der Schaaren der drei MiaBi; inruernnt enper Sazones et nul-
lam tnandatum exinde ieci-rnnt domuo Carolo rege: auch dieser Aasdruck
ist uoklar. Abel I, S. versteht ihn „ohne erst vom Könige Weisung
Rhznwarlon*, und Note 3 das. »sie thaten desshalb nicht, was ihnen von
KnrI aufgetragen war". Aclinlich Kentzler, Forschungen 12, R. 367: »sie
tbua das nach eigenem Entschlusä, ohne den Befehl des Königs''. Ich
kann die Worte nur in dem im Texte angegebenen Sinne verstehen. Klar
ist nor, dess der Annelist den Führern einen Vorwurf machen will, aber
schwerlich doch weil sie den anfstikndischen Sachsen anch ohne den Be-
foU des Königs sich entgegenwarfen, sondern weil sie versftumten, den
König sogleieli zn benaehriehtigen. Uebrlgens steht dieser Vorwurf ebenso
wie die hernach folgende Darstellung in seltsamem Cootrast sn dem aa«
geblieben Siege der Franlten.
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84
W. V. Bippen.
Niederlage beRtioiinte, zum zweiten Male in demselben Jahre
eilends nach Sachsen aufzubrecht'ii.
Von den Nachrichten der älteren Quellen verraisst man in
(l»*n Lorscher Annaleii voruehmlich die P^iiisetzimir sächsischer
Grafen auf dem Tage von Lippspringe, aber auch der Aljführung
zahlreicher Gefangenen, von der die Petaviani melden, wird hier
nicht gedacht.
Die Unklarkeit der AusdrucksweiBe des Berichts liegt gewiM
nicht im Willen des Verfassers, sondern entspringt nur der nn-
YoUkommenen Beherrschung der Sprache. Sie ist aber, wie sidi
spater ergeben wird, Ton grosser Bedeutung fbr die Beurtheilung
der sogenannten Einhard'schen Annalen.
In Lippspringe lässt der Annalist omnes Saxones. excepto
rebellis Widochindus, sich einfinden. Es ist eine verstärkte
Wiederholung dessen, was er 777 beim Paderboraer Reirli t;iije
gesagt hatte: ex omni parte baxoniae undique Saxone^s con-
venerunt, excepto quod Widochindis rebellis extitifc cum paucis
aliis: in partibus Nordmanniae confugium fecit una cum soeiis
suis. Die Bemerkung Qber die Flucht findet sich 782 aber erst
bei der zweiten Versammlung an der Aller, wo abermals omnes
Saxones erscheinen. Und diese omnes Sazonee unterwerfen sich
der Gewalt des Königs und überliefern dann, ohne Zweifel aus
ihrer Mitte, omnes malefactores iUos, qui ipsud rebelUum maxime
terniinaverunt, ad occidenduni, 4500. Was heisst das, qui ipsud
rebt liium maxime terminaverunt? die den Aufstand vornehmlich
bescblüssen, oder die ihn voniebnilie)) 'Inrchgefahrt hatten? waren
sie mit dem entflohenen Widukind die Anstifter, oder waren sie
nur dessen willigste Werkzeuge? In jedem Falle muss man an-
nehmen, dass sich weit mehr als die 4500 an dem Aufstände
betheiligt hatten, nur die vorzüglich Compromittärten wurden aus-
geliefert und zwar von ihren eigenen, mindestens zum Theü
gleichfalls am Aufstande betheiligten Landsleuten, von den omnes
Saxones, zu denen die 4500 mit gehören. Sie wurden zu dem
bestimmten Zweck der Tödtung ausgeliefert.
Nun darf man, glaube ich, mit Sicherheit behaupten, dass
im H. Jahrhundert so WLiiig wie lieute 4500 Männer sich willig
holcheni Zwecke hingegeben haben werden, Männer ülierdies, die
vor wenigen Wochen ein fränkisches Heer im oöenen Felde ge-
schlagen hatten und die seither nicht etwa, wenigstens belichten
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Die Hinrichtung der Sachsen (782).
85
die Quellen darüber ktin Wort, in einer neuen Schlacht unter-
legen und zu Getang^eneii inacht waren. Freih( h scheinen sie
vor dem herannahenden Köniu* sich nordwärts zurückgezogen zu
haben, und freilich war ihr Führer Widukind entflohen; aber
welche Gewalt zwang sie nur, sich an der Aller dem Könige zu
ateUen, welche Gewalt gab sie in des Königs Hände und welche
Qewaltmiitel hatte der König, um das furchtbare Strafgericht an
ihnen zu vollziehen? Die onmes Saxones, von denen sie aua-
gdiefert wurden, müssen doch wohl an Zahl weit stärker als
4500 gewesen sein, es muss mit diesen ein sSchsisches Heer yer-
sammelt gewesen sein, dem das von Karl sub celeritate zusammen-
geraffte Frankenheer und diu Trümmer des am Stiutel geschlagenen
Heeres an Zahl schwerlirh gewachsen waren. Wie hoch man
auch das Ansehen des Königs anschlägt und für wie bedeutend
man den Zwiespalt im Lager der Sachsen halten mag, ist es
nach allem, was vorangegangen war und was in den nächsten
zwanzig Jahren, was insbesondere aber im unmittelbar folgenden
Jahre geschah, f&r möglich zu halten, dass die Furcht der
Sachsen vor einem Kampfe mit dem Könige so gron war, dass
sie lieber 4500 der Ihrigen ohne Kampf opferten, als einen
Bolchen wagten, der ihnen doch im unglücklichsten FaUe kaum
eine so grosse Zahl gekostet haben würde?
Freilich hören wir in den späteren Kriegsjahren häutig von
der Abführung zahlreicher Geisselu durch den König; bis zu
700U Avenlen in einem Jaine genannt. Aber diese wirden nicht
an einem Orte übergeben, fioudern einzeln wurden sie in ver-
schiedenen Gbmen, die nicht zu gemeinsamem kriegerischem Wider-
stande organisirt waren, die schon unter mehr oder minder aus-
gebildeter fränkischer Verwaltung standen, Ton kriegsgerttsteten
frinkischen Schaaren zusammengelesen. Hier soll die ungeheure
Menge auf einmal Ton den eigenen Landsleuten zu dem bestimmten
Zwecke der Hinrichtung übergeben worden sein.
Wir mtissten das Ungeheuerliche freilich dennoch als uner-
klärliche Thatsache hinneimien, wie es wirklich bisher so liin-
genunimeu w< i hn ist, wenn wir einen unbedingt glaubwürdigen
Zeugen dafür hätten, und wenn dieser Zeuge es mit zweifelloser
Klarheit ausspräche. Ich linde weder den Zeugen ao glaubwürdig,
wie er sein mflsste, noch zweifellos, dass er habe sagen wollen,
die 4500 seien wirklich hingerichtet. Denn was heissen die
i^iy u^Lo Ly Google
86
W. V. iiippen.
Worte: quod ita et factum est, excepto Widochindum, qui fuga
lapsus est piirtibus Nordmanniae? Eine genaue Interpretation
des barbarischen Latein würde meines Erachtens den Sinn er-
geben: nurh Widnkiüd sei mit den 4öUÜ dem Könige ad occiden-
dum überliefert, aber er sei glücklich entwischt; oder wie anders
wäre das excepto W. an dieser Stelle zu verstehen, wenn das
ita et factum est nach der gewöhnlichen Annahme heissen soll,
sie wurden wirklich getödtet? Allein thateächlich kann doch der
Annalist das nicht sagen wollen: die Annahme, dass Widnkmd
sich so hatte ausliefem lassen und dass eben er, einmal ans-
geliefert, hfttto entkommen können, wftre zu absurd. Dann aber
ist die in Bezug auf Widukind statuirte Ausnahme nur auf die
Auslieferung der omnes malefactores zu beziehen, wie auch
seither stet« geschehen ist. imd nicht auf ihre Tödtung. und dann
kann die dunkle Wendung, quod ita et factum est, nur bedeuten,
die 4500 mit Auanahme Widukinds wurden wirklich ad occiden-
dum übergeben, aber ea steht dann nicht darin, dass sie anch
wirklich getddtet wurden.
In der That hat sich die Geschichtschreibung ¥on diesem
dunklen Berichtentatter iast immer zu einem viel klareren ge-
wandt und mindestens da, wo jener nicht zu entrftthsela war,
sieh diesem angeschlossen, dem Verfasser der sogenannten Annalea
Einhardi. Ob sie daran recht gethan hat, wollen wir im Folgen-
den untersuchen.
Ueber die Zeit der Abfassung der Einhards-Annalen und
Ober die Quellen der nur durch sie uns überlieferten Narhrir hten
herrscht noch immer die grösste Meinungsverschiedenheit; aber
es kann nicht die Au%abe der gegenwärtigen Untersuchung sein,
diese Fragen zu erntetem, wie erwünscht es auch wire, au wissen,
ob die £Mhlung, auf welche es hier ankommt, nodk zu Leb-
zeiten Karls des Oxossen oder etat nach seinem Tode nieder^
geschrieben worden ist Darttber, glaube ich, kann kern Zweifd
sein, dass der wesentliche Inhalt ihres Berichts Ober 782 direct
von den Lorscher Annalen abhängig ist. Eigenthümliche Nach-
richten bringen sie nur über den Aufstand der Slaven und ül>er
die Schlacht am Süntel. derm IVir die Franken unglücklicher
Ausgang hier nicht verschwiegen wird. Aber der Schlacht! >*' rieht
ist etwas verworren, weil dem Annalisten die richtige Anschauung
der Oerthchkeit fehlte, Tieiletcht auch weil er die mündliche
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Die HinriehtaDg der Stehsen (782).
87
oder scbriftlicbe Tradition incorrect wiedergab. Die neueren
Oeecbichtscbreiber haben sich die erdenklichste Mühe gegeben,
Üe unUaren Angaben der Annalen mit dei' geographiBcheo Wirk-
lichkeü in Einklang zu bringen, ohne zu einer befriedigenden
Lösung XU gelangen Abel nennt die Darstellung der Annalen
eine ,imbefungeae''f offenbar weil sie die Niederlage des frän-
kischen Heeres eingesteht; wenn man sich aber die gehässige
Insinuation gegen die gefallenen Führer Atlalgis und Gailo ver-
sre^enwUrtigt, die nur aus Eifersucht auf den Grafen Theoderich
sich so voreilig in den Kampf gestürzt haben sollen, während
^oeh Xheoderich selbst den Operationsplan angegeben hatte, so
ist man geneigt, die Unbefangenheit des Berichterstatters sn be-
zweifeln, ohne fireiUoh sie schlechthin leugnen zu kttenen.
Sehen wir zu, was die Einhards- Annalen sonst zum Jahre
782 berichten. Aeeiatis initio, so beginnen sie, cum jam iiropter
pabuli copism ezereitus dud poterat, in Sazornasi eundum et
ibi, ut in Francia quotannis solebat, genenileni conTentum hsben-
dum censuit. Die Worte sagen nichts Neues, obwohl in den
Laur. nichts von ihnen zu lesen ist. Die scheinbare Zeitbestim-
mung beruht nicht auf eigenthümlicher Kenntniss, wie Abel
einmal bei einer ähnlichen Wendung des Annahsten im Jahre 780
anzunehmen geneigt ist % sondern nur auf dem Streben nach
Eleganz des Ausdruckes. Qanz ähnliche Wendungen finden sich
wiederholt bei dem Annalisten an Stelle der einlachen Worte der
Vorlage iter faciens, iter peragens u. deigl. : 768 cum primum ad
bellum gerendum tempus congmum esse fideret, 777 Rex pruna
Teris adsphrante temperie Noviomagum proÜBctns est, was hier
auf die Osterseit (30. Harz) geht, 779 prima yeris temperie mo-
ven» Compendium venit, was nachweislich erst Anfangs Mai ge-
schali, 783 Adridente veris temperie. 784 cum prinium opor-
tunitas teniporis advenit. Die Wendung zu 782 muss um so
mehr als reine Phrase erscheinen, als wir wissen, dass Karl
frühestens gegen Mitte Juli nach Sachsen aufbrach«
*) S. Abel K 954 ff.; Kentzler S. 368 woselbst 8. 371 Vote 1
auch die übrige diese Schlacht betreffende Literatur angeführt ist.
*1 Ann. Einl). 780: cnm primum temporis oportnnitas adridcre visa
e«t, iterum ... Saxoninm profectus est. Ahr! S. 283 N. 4 halt das niclit
rur blosse Redensart, sondern für einen selbälandigen ^^usatz zu den Lorscher
Annalen.
88
W. V. Bippen.
Die Annalen fahren nach dem ersten Satze fort: Trajectoque
apud Coloniam Rheno, cum omni Francorum exercitu ad fontem
Lippiae yenit et cas teils ibi podtis, per dies non paucos ibidem
moratoB est. Auch hier haben wir in den Zusätzen zu den
Lorscher Annalen: cum omni Francorum ezercitu, castris ibi
positis nur gewöhnliche Phrasen des Annalisten Yor uns. Sa
liisst er, abweichend von seiner Vorlage, den König 775 cum
totis regni viribus. 776 contractis ingentibiis copÜR. 777 cum
ingenti exercitu, 7H0 cum ma^jin) exercitu nacli Sachsen zielien ;
ebenso berichtet er in Ausschmückung seiner Vorlage 779, dass der
König castris positis in loco nomine Midufulli stativa per aliquot
dies habuit ^) , 780 , dass er zu Lippspringe castrametatus per
aliquot dies moratus est, und femer, dass er an der Elbe,
castris ... ad habenda stativa conlocatis, die Ordnungsmassregela
für S^hsen und Slaven yorgenommen habe.
Von den Vorgängen in Lippspringe weiss der Verfasser der
Einhards-Annalen nichts mehr, als die Lorscher. Die Einsetzung
sächsischer Grafen ist ihm so weiiii^ wie diesen bekannt. Kur
die Gesandtschaft des DUnenkr» 11 igs und die der Avaren wird er-
wähnt; bei jener lässt er den Zusatz _id «'sf Halptani cum sociis
suis* weg, vielleicht weil er ihm unverständlich war, möglicher-
weise auch weil er in seinem Exemplar der Vorlage fehlte; bei
dieser fügt er den Namen Caganus et Jugurrus hinzu principea
Hunorum, was zu beweisen scheintf dass er die nomina appella*
tiva für nomina propria hielt, während dies Missyerständniss den
Lorseher Annalen missi a cagano et jugurro doch nicht mit
Sicherheit beigemessen werden kann; Einhard fügt noch weiter
hinzu „velut pacis causa*, offenbar eine lediglich aus der Sach-
lage geschöpfte Vermuthung, und endlich noch, dass Karl legatos
et audivit et absolvit, eine nichtssagende, weil selbstverständ-
liche Bemerkimg. Im Uebrigen verbirgt er seine Unkenntniss der
Nebenbei bemerkt, scheint mir nicht so sicher, wie Kentzler
8. 339, Note 1, annimmt, dass Medoluüi an der Weser lag (Abel S. 271
aagt das nicht mit gleiclier Bestimmtheit). Ann. Laur. maj t-agen: Rcliqui
qui uiiru VVisora fuerunt.^ cum junxisseL d. Carolas rex ad lucuiu qui
dicitnr Vcdofulli; darin liegt nicht die Behauptung, datt der Ort an der
Weser sich befand, Ann. Einh. maehen daraus: Inde ad Wisoram veniens,
castris positis u. s. w., wie oben im Text, aber das beruht nielit auf eigenen
Kaebricliten, soodem nur auf Interpretation der Lorscher Vorlage.
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Die Uinrichtung der Smcltsen (782).
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Verhandlungen des Tages hinter den Worten „inter cetera ne-
gotia". Am auffalieudsten iat, dass er die Worte seiner Vorlage:
ibi omnes Saxones Tenienies, ezcepto rebellis Widochindus, Uber-
geht. Auf WillkOr kann das wohl nicht beruhen, noch w^ger
aber auf abweichender Sechkunde, denn die Theikahine von
Sachsen t wenn auch freilich nicht von allen Sachsen, an der
Yersammlung muss mit Sicherheit angenommen werden. Wahr-
sciieinlich hat die Auslassung nur einen stilistisclien Grund. Er
liätte ja hier su gut, wie die ähnliche Wendung seiner Vorlage
bei df-ni l*;ul»'rbomer Reichstag von 777 durch totum gentis
senatum uc popiüum interpretiren können, aber er fand fast ge-
nau die gleichen Worte, wie am Anfange, gegen Schluss von
782 : tunc omnes Sazones iterum couvenientes .... ezcepto Wido-
chindum, und hier waren sie nicht zu entbehren, wie allenfalls
bei der Lippspringer Versanunlung; die zweimalige Wiederholung
aber erschien ihm g^cbmacklos und so fielen die Worte das
erste Mal dem Streben nach Eleganz zum Opfer.
Die Auslassung wird nicht aufgewogen durch die scheinbar
ueue Nachrieht des folgenden Satzes, Hier ist aus den Worten
der Laur. .Saxnnes solito more rebellati sunt, suadente Wido-
chindo- gemacht: Wi' ilokindus. (jui ad Nonlniannos profugerat,
in patriaui reversus v;uiis spebus Saxonum animos ad defectio-
nem concitavit. Der Satz ist für die Qeschichtschreibung unseres
Annalisten charakteristisch. £r erinnerte sich, dass Widukind
777 nach Dänemark geflohen war; seither war in den Annalen
seiner nur noch 778 gedacht worden, da nach den Lorscher An-
nalen der Aufstand per suasionem suprad. Widokindi Tel socio-
mm ejus erregt war (eine Stelle, welche die Einhards- Annalen
auffallenderweise unterdrückt haben); aber er musste doch, wenn
er die Sachsen zum Aui.^taad antrieb, zuvor /.urückgekehrt sein,
und da» muböte dem Le^er auch mitgetheilt werden, wie andere
Dinge, welche die Laurissenses als selbstverständlich dem Scharf-
sinne ihrer Leser zu vermuthen überlassen hatten. Nun ist es
durchaus unwahrscheinlich, dass Widukind erst auf die Kunde,
Karl habe zu Ende Juli Sachsen wieder verlassen, dahin zurück-
gekehrt sei es wäre dann fast unbegreiflich, wie er BoschQell
*) Abel tf. 852 n. Kentsler 8. 867 Schemen da» alleidiiig« ansu*
aebtaea.
Digiiizca by Liu^.' .
90
W. Blppco,
den neuen Aufstand hätte organiauren ktonen. Aber solche Er-
wägungen fechten den Annalisten nicht an, dem überall die Klar-
heit und Elegmiz des Auedraekee höher steht^ ab die hiBtontclie
Treue.
Wenn er im Folgenden aus den Sclari panoi, qui rebellee
fuerant, den langen Sats macht, quod Sorabi Sdari, qui ciunpoe
inter Albini et Salam interiacentes incolunt, in fines Thuringo-
rum ac Saxunum, qui eis erant contormini, praedandi causa fuis-
8ent ingressi, et direptionibns atque incendjis quaedani loca vas-
tassent, so ist es allerdings möglich, dass ihm iiiertür noch be-
aoudere Nachrichten zu Gebote standen, aber eb^uso möglich,
dass er seine auch sonst gerne hervorgekehrten geographischen
Kenntnisse für eine, wahreokeinlieh richtige, Combination ret*
werthet hat
Ich Übergebe den folgenden Schlachtberkht und wende mich
zu dem fllr uns wichtigsten Schhuee des Oapiieb. Caiue rei
nuntiiim (nftmlieh von der Niederlage am SOniel) cum res acee-
pisset, iiiliil sibi cum tanduiii arbitratus, collect^ festinanter exer-
citu, in Saxoniam prohciscitur , accitisqiie ad se cunctis Saxo-
num prnrioribus, de auctoribus Iik tat^ deiectionis iiiqui-
sivit. Et cum omnes Widokiudum huiue sceleris au-
etorem proclamarent, eum tarnen tradere nequirent, eo quod
18 re perpetrata ad Kordmannoe ae contulerat, caeterorum, qni
pereuasioni eins morem gerentee tantum facinue pere-
gerunty neque ad qualitnor milia quingenti traditi et super Aia-
ram fluvium, in loco qui ?erdi yocatur, iussu regia omnee
nna die decollati sunt.
Der Bericht weicht von dem der Lorscher Annalen in so
vielen Einzelheiten ab, dass man einen Augenblick geneigt sein
könnte, ihn für selbständig zu halten. Und das scheint auch
die Meinung der meisten neueren Ueschichtschreiber zu sein,
welche unterschiedslos den Angaben der Lorscher und der Ein-
harde« Annaleu folgen, beide combinirend; und damit nicht ge-
nug wird auch noch die Nachricht der Petaviani Über die Ab-
fOhrung aahlreicher Geieseln, Ton der jene beiden nichts wiesen,
hinzugefügt
Mir scheint, dass eine genauere Betrachtung der Einhards^
Annalen ihre Gkubwflrdigkeit sehr erschattort. Ihre Darstellung
beruht nicht auf selbständigen Nachrichten, sondern nur auf einer
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IMa Hinriefctiuig d«r fiuhani (782).
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pragmatiaehen Uebenrbeitimg der Loneher Quelle und ihre
scheinbar besonderer Kunde entfloflsenen Angaben sind nur im
Kopfe des Annalisten entsprungen, der die dunklen Worte seiner
Vorlage in eine verständliche Sprache zu bringen für seine
wesentlichste Aufgabe hielt.
Er üLBsi anstatt der unmöglichen omnes Saxonee nur cuncti
piimores erscheinen; gerade so halte er, wie schon oben erwähnt,
777 aus den ex omni parte Saxoniae undique convenientee Sazo-
nes der Lanr. toium perfidae g^miia (ein Lieblingsansdinek des
AnnafisteD) senatum ae popnlnm gemacht, nnd gerade wie dar
mais juam, Ifisit er sie hier acdti sich einfinden. Das ist schem-
bar glaublicher, aber, wenn man sich erinnert, wie eilig trad nn-
Torbereitet der König heranrückte, ebenso unverständlich, wie
das Zusammenkommen aller Sachsen. Da sie acciti kommen,
80 ist die von rlen Lorscher Annalen gemeldete Unterwerfung
unter den K<iriiL: nicht mehr erforderlich, sie ist schon durch die
Folgsamkeit bewiesen. Aue d^ unbegreiflichen Uebergabe von
4500 Volksgenossen wird nun ein förmlicher Gerichtstag, auf
dem es sich um die Bestrafung aufrOhrerischer Unterthanen
uidit um die Niederwerfung von Feinden handelt Wir sahen
aehon obtti, dass auch die kursen Ann. s. Amandi einen Ge-
richtstag anzudeuten scheinen, und- es ist nicht unwahrscheinlich,
dass auch die Laur. mit den Worten Saxones itenrai con-
Tementes, die auf den Lippspringer Tag zuiückdeuten, einen ge-
botenen Gerichtstag bezeichnen wollen. Auf die Frage nach den
Anstiftern des Aufrulirs wird Widukind einstimmig als liuius
sceleris auctor bezeichnet, wie ihn dieselben Annalen schon
777 als multorum sibi facinorum conscius nach Dänemark ent-
fliehen lassen. Nun konnten freilich die übrigen nicht mehrer-
scheiaen als malefactores, qm ipsud rebellium maadme terminaTe-
nnt, sotidem nur ak Yerflthrte, qui persuasimn eius morem ge-
renlas tantnm ftcinus peregerunt Ueher diese YerfÜhrton ergeht
nun das blutige Stntllifericht, und swar werden sie alle, gegen
4506, una die hingerichtet.
Man wird zugeben, dass diese Darstellung nicht geeigneter
ist, die ungeheure Blutthat zu erklären. Jetzt liefern die pri-
Dies bemerkt Abel Q. 358 im Anscliluae au die AuffMsang der
Aan.. Eiok richtig.
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92 Sippen.
mores, doch siclierlicli Bur eine kleine Schaar, höchstens einige
Hunderte die 4500 Volksgenossen aus, jetzt handelt der Könij^^
nicht mehr in augenblicklicher Aufwallung seines Zornes, sondern
nach voraufgegangener Verluiiullung, welche feststellt, daas der
ein/itr wirklich Schiibliue nicht zur Sttlle ist, jetzt wird die
furciitbare Rache nur an den Verfühiten vollstreckt, und das
Blutbad wird an einem Tage angerichtet.
Die letzte Behauptung ist die ungeheuerlichste von allen
und dennoch ist auch sie dem Annalisten wieder und wieder
blindlings nacherzählt worden. 4500 Menschen sollen an einem
Tage und an einem Orte hingerichtet sein! Auf dem Papier
läset sich das wohl machen , mit dem Schnellfeuer unserer Ge*
wehre könnte eine barbarische Nation solche Unthat vielleicht
auch au.sliihren; aber 4500 Menschen sollen so mit dem Schwerte
hingerichtet nein, und zwar Germanen von ^^Jermanen? Ich be-
kenne, dass mir unbe^reitlich ist. wie man das jemals für mög-
lich hat halten können. Eine an manchen Greuelsceuen genährte
Phantasie mochte sich das in stiller Klosterzelle ausmalen, in
der Wirklichkeit halte ich es fUr völlig unausführbar.
Den Annalisteiii selbst hat doch bei dem Gedanken ein leiser
Schauder erfasst: die nackte Zahl seiner Vorlage 4500 hat er
durch usqne ad ein wenig erm&ssigt, eine menschliche Anwand-
lung, worin ihm, soviel ich sehe, ausser Luden, kein neuerer
Geschichtschreiber gefolgt ist. Und das thut derselbe Mann,
der sonst die Zulilenbegriffe seiner Vorlage regelmässig zu über-
treiben ptlegt. Schon oben sind bei der Bemerkung über die
Heeresztige Karls nach Sachsen einige Beis])iele hierfiir angeführt^
ich füge noch einige hinzu, die sich leicht venaehren Hessen:
778 bei der Schlacht an der Eder heisst es in den Laur. multi-
tudo Saxonum ibi occisi sunt et fugientes cum magno contumelio
reyersi sunt^ in Ann. Einh. tanta strage cecidemnt, ut ex ingentt
multitudine ipeorum vix pauci domum fugiendo pervenisse dican-
tar; 783 bei der Schlacht bei Detmold sagen die Laur. ceddit
ibi mazima multitudo Saxonum, ita ut pauci fuga evasissent,
Ann. Einh. tanta eos caede prostravit, ut de innumerabiU eorum
multitiidine perpauci evasisse dicantur; in der Schlacht an der
Hase fiel nach Laur. non minor numerus Saxonum (als bei Det-
mold), nach Ann. Einh. infinita multitudo. dem noch beigelügt
ist spoliaque direpta, captivorum quoque magnus abductus est
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Die Hinrichtung der Saclisen (782).
93
namerus. \Varuin weicht er bei dem Verdener Blutbad von dieser
Gewohubeit so völlij. fla.ss er die Zahl vermindert? Ich denke,
weil er sie zu ungeheuerlich fand. Und ist nicht sein Zusatz
una die ebenfalls nur diesem Schaudergefühl entsprungen? Er
mochte sich sagen, dass der Mensch in wilder Aufwallung wohl
einmal etwas Ungeheuerliches begehen kdnne, dass aber eben die
Entsetzlichkeit der Tfaat gewiss schon am zweiten Tage zur Be-
nnnnng znrfickfiBliren werde, ünd eben das gleiche menschliche
Gefühl, dass er etwas Unerhörtes melde, scheint sich auch noch
am Schlüsse anszudrQcken, wenn er an die Stelle der Worte
seiner Vorlage ^haec omnia peracta' setzt: hnjnsmodi yindieta
perpetrata rex Theodone vill i m lubema concessit. Denn ni dem
Worte vindicta liegt anscheinend mehr, als nur der Begriff Strafe,
liegt auch der Nebenbegriff eines vollzogenen Racheactes.
Offenbar hat der V erfasser jedes Wort seines Berichts genau
Qberlegt, aber hat er auch seine Vorlage ebenso sorgfältig ge-
prüft? Er entnahm ans den Worten quod ita et factum est
ohne weiteres, wenn auch freilich nicht ohne Bedenken, dass die
auagelieferten 4500 Sachsen auch wirklich alle hingerichtet seien,
und darin sind ihm alle Neueren gefolgt. Ich glaube gezeigt zu
haben, dass es nicht unbedingt geboten ist, dies aus der unbe-
holfenen Sprache der Lorscher Annalen herauszulesen, und dass
wir nur an diese, nicht an die Annales Kinhardi uns zu halten
haben. Der Verfasser der letzteren ist durch seinen Pragmatis-
mus verh'it- f worden, aus der dunklen Ucberlieieruug seiner Vor-
lage eine für das oberflächliche Verständniss viel klarere, in
Wirklichkeit doch noch weit unbegreiflichere £rzählung zu machen.
Woher aber kommt, so wird man fragen, die bestimmte,
von den Einhards- Annalen etwas ermässigte Zahl 4500? Eine
nchere Antwort liest sich schwerlich darauf geben Wir mttssen
OBS aber der Stelle in den Ann. Petav. erinnern, wonach die
Franken auch jetzt schon, wie so häufig in den späteren Jahren,
multos Tinctos Saxones adduzemnt in Francia. Das ist in keinem
anderen Bericht wiederholt, abtr klingt es nicht unsrleich glaub-
licher als die Massenhinrichtung':' In der That haben, wie schon
erwähnt, die meisten n« in ren Darsteller ausser der Hinrichtung
der 4500 noch eine Abführung von Oeisseln angenommen, ob-
wohl jene wenigstens nicht mit Sicherheit in den Petav., diese
m den Laur. und Eiuh. bestimmt nicht erwähnt wird. Man
94
W. V. Bippen.
mOsste danach also annehmen, daas dem Könige noch ungleich
mehr als 4500 Mann überliekrt worden seien. Die Sache wird
durch solche Combination der Quellenangaben dem Verstand nisg«
nur noch weiter entrückt
Als gewiss können wir, glaube ich, annehmen, dass Karl
an der Aller Hinrichtungen vollzogMi hai, als sehr wahrschein-
lich, dass er Geissein forderte und empfing. Und freilich war
das Leben 8<^cher Geiaeek in die Hämde des Edniga gegeben;
iBBofem sagen die Laiir. mit Becht, daaa er sie ad oocideDdum
empfing. Aber ist es wahrscheinlieh, dass er sie nun auch wirk-
lieh tddtete oder dass er auch nur die Absicht gehabt habe, ee
zu thun för den Fall eines erneuten Aufstandes ? Vielleicht gab
eine Traililion, ob nicht weit übertrieben, muss dahingestellt
bleiben, die Zahl der Geis^selii auf 1500 an, und für nicht un-
wahrscheinlich halte ich es, dass noch die Laur. in ihrer un-
ge^ichickten Ausdruck» weise nichts anderes haben sagen wolleOt
als dass dem Könige eine solche Zahl von Geissein Uberliefert sei.
Sie behaupten freilich, das sei an einem Orte von den Ter-
sammelten Sachsen geschehen, und so bliebe die Frage, welche
Gewalt diese Masse in die Hände des Kteigs zwang, noch die
gleiche. Aber die Laur. sind schon selbst eine Ueberarbeitmig
alterer TJeberlieferongen , und da uns diese in ihrem Wortlaute
nicht bekannt sind, so ist es nicht möglich, in ihnen so wie in
den Eiiih.ir(l<- Annalrii, nachzuweisen, wie viel von ihren Nach-
richten auf wiiiküriiciie Interpretation oder auf Missverständniss
ihrer Vorlage kommt.
Wenn ich die gesammte QuellenUberlieferung überblicke, so
scheint mir die Annahme begründet, dass Karl im Herbste 782
viele Sachsen im Kampfe und auf der Richtstätte niedermachen
Hess, andere als Geissein abflQhrte, aber ich glanbe nicht, daas
wir berechtigt sind, ihn des furchtbaren Verbrechens zu zeihen,
das in der Hinrichtung Ton 4500 Männern liegen würde.
Ich wiederhole, was ich im Eingange gesagt habe, dass idi
weit entfernt von der Meinung bin, unwiderleja^lirh nachgewiesen
zu haben, dass das Blutbad an der Alier in das Bereich der
historischen Fabeln gehöre, aber ich hoffe wt ni^stens gezeict zu
haben, dass es in der historischeu Ueberlieierung sehr maiif^el-
haft begründet ist. Mit Bestimmtheit wird ea nur von einem
Autor berichtet, der lange nach dem Ereignisse schrieb und der
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Die HinncbtoDg der Sscbseo (782).
95
im Strebeu nach Klarheit und Eleganz des Ausdruckes und nach
pragmatischer Begründung der überlieferten Thatsachen seine
Vorlage ziemlieh willkürlich umgestaltete.
Freilich muse der echte Einhard, als er das Lehen seines
grossen Herrn schrieh, die SteUe der unter seinem Namen he-
bnmten Annalen gekannt haben, aber wenn er sie f&r wahr ge- '
halten hätte, konnte er dann, indem er von Karls Verhalten
gegen die Sachsen sprach, die Worte gebrauchen magnanimi-
tas regis ac perpetua tarn in adversis quam in prosperis mentis
GODstantia nulla eorum (sc, Saxonum) mutabilitate vel vinci po-
taiat fei ab his, quae agere coeperat, defatigari?
Nachtrag.
Erst nach Vollendung des Druckes geht mir die neue Be*
arbeitung des 1. Bande« der Jahrb. d. fr. R. unter Karl d. Gr.
Ton Simson zu. Sie wiederholt für das Verdener Blutbad die
Darstellun<_;- und Auffassung Abels im Wesentlichen unverändert,
nur betont Simson S. 434, Note 4, wo es sich um Auslieferung der
4500 handelt, schärfer das traditi der Ann. £inh. Die Ton mir
S. 83 Note 1 besprochene SteUe der Ann. Laur. „nullum mandatum
«xinde fecerunt d. Carole rege^S versteht Simson 8. 430, besonders
S. 660, Note 2, genau wie ich. Die cap. de partibus Saxoniae
setzte auch Simson S. 417 f., wenn auch nicht mit voller Be-
stimmtheit, nach Waitz u, A. in das J. 782, ohne auch seiner-
seits einen Erklärungsgrund für die strengen Massregeln eben zu
diesem Zeitpunkte zu geben.
JafR, Mon. Karolina p. 516.
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Die „xxnio regni ad Imperium".
Ein Beitrag zur GesohicMe der stanfischea Politik.
Von
Hans Ton Kap-herr.
I.
Kein Vorwurf ist häufiger und nachdrücklicher gegen Fried-
rich IT. erhöhen wortU-ii, als der Voi wui i" liintf rüstiger Treulosig-
keit bei den Verhandlungen mit der Curie über die Trennung
Sieiiiens vom Kaiserreiche. Hier legt Böhmer ^) den Massstab der
«Ehre, Treue und Redlichkeit* an das Verhalten Friedrichs, tind
da er ihn hier der Falschheit i^lnubt überführen zu können, so
kommt er all' seinen späteren Huidlungen mit dem Verdacht un-
lauterer Absickten entgegen: auf dieser Grundlage hat er in
grossen scharfen Zttgen das Bild der Regierung Friedrichs als
einer Kette yon Lüge, Venafch und Bosheit geseichnet.
Die Darstellung Böhmers ist trotis der apologetischen Ver-
suche Schirrmachers und Winkelmanns für die historische Be-
urtheilung der Persönlichkeit Friedrichs massgebend geblieben;
seine Auffassung beistimmt den besten neueren Kenner der Ge-
sell i'bte Friedrichs*), der wie kein anderer redliches Streben
darauf verwamlt hat, Friedrich Gerechtigkeit Aviderfahren zu
lassen, sie belierrscht auch diejenigen Darsteller, deren politischer
Standpunkt demjenigen Böhmers entgegengesetzt ist^); wenn
') RegesJa iniperii jt. XXIV fT., p. 109 zu dem Hrieie vom 13. Juli 1220-
Ficker in Bö h imT- Ficker, R* -est!i Nr. 8«»). 929. 1092, 1143.
*) Lorenz.» Friedrich II., Hi.stor. Zeitsciuitt XI, p. :>2i — In ge-
wissem Sinne auch Schirrmacher, Friedrich II., I, p. 79 tf. II, p. 442 A.
Auch Nüsse h, Stanff. Studien, Histor. Zeltschrift III, p. 878 accepUrt im
Wesentlichen Böhmers ResnKate.
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Di« „nnio rtgni ftd impoium".
97
zinaclien liberalen und ultnunontanen Historikern Streit geführt
wird Ober die Beurtbeilting den. Ziele Friedriclw, in der Verwer-
fmg der Mittel, die er yerwandt hat, um diese Ziele zu erreichen,
stimmen sie heute mit Böhmer überein
Die ^'el•ilaDdlungen Uber die unio re^mi ad im}>erium sind
nuü aber uicht bloss für die Bemtheilung des Characters Fried-
richs von pfrundlegender Bedeuiuiig. An sein Verhiilten in dieser
Ji'rage knüpft sioh derjenige Vorwurf, welcher auch die Ziele
seiner Politik richtet: der Vorwurf der Vernachlässigung Deutsch«-
lands gegenüber dem sicilischen Ktoigreich. Aus diesen Ver-
handlungen soll nach Böhmer hervorgehen ^, dase Friedrich von
Yomherein die Abmcht g^abt habe, Sicilien zum Hauptsitz seiner
Regierung, Deutschland zum Nebenland zu machen, seine könig-
lichen Rechte in Deutschland habe er geopfert, um sich die Herr-
schaft in dem reichen und sonnigen Lande seiner Jugend zu er-
iiaiten. Und auch dieser Vorwurf i«t an Friedrich haften geblieben.
Üm so dringen«] er mag eine genaue Prüfung der Frage er-
wünscht sein; erinnern wir uns kurz des Thatbestandes.
Mit schwerem Herzen hatte sich Innocenz III. entschlossen, den
letzten Spross des staufischen Geschlechtes als Gegenkönig gegen
den Weifen Otto au&nistellen, als dieser den Versuch machte, sich
des sicilischen Königreiches zu bemächtigen. FrQher hatte der Papst
die Möglichkeit einer Throncandidatur Friedrichs weit yon sich ge-
wiesen, weil dieser die Ansprüche auf Sicilien und Deutschland
in seiner Pmon Tsreinigte ; unterdessen hatte er an Otto eine
bittere Enttäuschung erlebt; Friedrich war als Vasall der Curie, als
Mündel des Papstes, als Schützling der Kirche aufgewachsen;
schlimmer nis i.)ttu koiiiit« er iiirht sein, vielleicht durfte Innocenz
auf die Dankbarkeit rechnen, die Friedrich gern öfi'entlich be-
kannte — unter allen Umständen konnte die Curie aus einer
Erneuerung des Thronstreites in Deutschlan d mir Vortheil ziehen.
Auf die Aufforderung des Papstes wurde Friedrich in Deutsch-
land zum König gewiUilt, in Rom holte er sich den Segen des
*) Ueber die sb weichende Ansicht Winkelm an ns ▼ergl. anten.
*) Reg. p. XXV.
•) Deliberatio Innocentii Rpgr?trura Nr. 29 in der Ausgabe der epp.
InnoccntH von Bnlnzins Hd. I. p. ^>08: Qnod non expcdint ipstim ira-
pf'riuni obtiuere patet ex »•(». oiio l [ > r imr regnom Sicüiae uniretur imperio,
et ex jp»a untone eoiUundcretur ecclesiu.
Deutscht Zeitachr. f. Qeschichtaw. I. l. 7
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98
H. T. iUp-htrr.
PapBtet; als ein PfafienkOnig, wie ihn sein Gegner Otto, als ein
KOnig Ton «Gottes und des Papstes Gnaden*, wie er sich selbst
nannte, kam er nach Deutschland; hier hatte ihm die Autoiitfti
der Curie und die Macht des französischen Geldes, welches In-
uocenz in seinen Dienst zu stellen verstanden hatte, die Wege
geebnet — er wurde feierlicii gekrönt, die Schlacht von Bouvines
entschied das SchickBal Kaiser Otto s; bald darauf hören wir, dass
das Yerhältniss des Königreichs Sicilien zum Kaiserreich in den
Verhandlungen zwischen Friedrich und der Curie eine Rolle spielt
IGt Recht gehen die Darsteller der Geschichte Friedrichs Ton
der Voraossetsung aus, dass Innoeena bei den Verhandlungen
über die Wahl Friedrichs das Ziel verfolgt habe, der Vereinigung
Sicilieuä mit Deutschiaiul vorzubeugen.
In der Verbindung der Ansprüche auf beide Reiche hatt^
er äülher das Uindemiss für die Candidatur Friedrichs gesehen;
über diese Frage war es zum Conflict mit Otto gekommen ; was
wftre natürlicher gewesen, als dass Innocens jettt die Trennung
Siciliens Tom Kaiserreiche zur Bedingung für die Erhebung Fried-
richs auf den deutschen Thron gemacht hUtte?
Es fragt sich nur, in wie weit es ihm gelungen ist, in dieser
Richtung Zugestand ni.sse von dem juntren Könip zu trlaii^en.
Man nimmt an dass die in Hom vollzogene Ki'önuug von
Friedrichs Sohn Heinrich zum König von Sicilien als ein Schritt
zur Trennung der beiden Reiche zu betrachten sei; Friedrich habe
dadurch die Absicht bekundet^ seinem Sohne die Regierung Sici-
liens zu Ubergeben, während er sich die Herrschaft im Reiche,
das heisst in Deutschland, Italien und Burgund vorhielt.
Und diese Deutung findet in einer Urkunde Unterstützung»
in welcher Friedrich am 1. Juli 1216*) dem Papste verspricht,
dass er sogleich nach seiner Krönung zum Kaiser seinem Sohne
Heinrich das Königreich Sicilien aU Leben der Kirche überliefern
werde. Er selbst wolle Ton diesem Zeitpunkt ab auf die Herr-
schaft in Sicilien Terzichten, und auch den Kamen eines Ktoigs
▼on Sicilien ablegen: bis zur Mündigkeit Heinrichs solle ein von
der Curie abhängiger ReichsTerweser die Geschäfte ftthren. Mit
') Böhmer, Rtg. p. X^LVy öchirrmacber I, p. 79^ Lorenz p. Si27 ',
Kitisch, D. G., p. 48.
3) Böhmer Ficker 866; HuilUrd-Breholies J, 46d.
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Die ,iiaio ngni «d imperlom*.
99
dieser Maaeregel beabeiehtige Friedrich der Meinung entgegen-
ntrefeen, aliquid nnkniis regnum ed unperimn quovis tempore
habere. IMe ttoedrtlekHdie Anerkennung dieser Trennnng Sici-
liens vom Kaiserreiche sei nicht bloss durch day Interesse der
Curie, sondern auch durch das Interesse seiner eigenen Dynastie
geboten.
Ich bemerke, dass die Urkunde vom 1. Juli 1216 ein Ver-.
^ireeben enthält, welches der König persönlich dem Papste In-
nocenz, nicht etwa der Curie gibt ; es ist insofern kein feierliches
Yerspredien, als es nickt die Oenefamigung der BeichsfUrsten
erkalten kat^); es ist wohl flbeikanpt nickt perfect geworden,
da der Papet, wakrsckemfick bevor er die Urkunde zu Gesickt
bekommen kat, am 16. JnK d. J. gestorben ist
Aber man nimmt an, die Urkunde vom 1. Juli habe j^e-
wissermassen nur Ausführungsbestimmungen enthalten für die
vorher erzielte principielle Vereinbanini; über die Trennung Sici-
liens vom Knivt ri t h Ise : sie setzt gewis-sermassen nur den Termin,
da diese Treuuung auch äusserlich zu Tage treten soll Die
Hinterlist in dem Verhalten Friedrichs liegt darin, dass er der
Trennnng Sidliens vom Reiche heimlich entgegenarbeitete, wäh-
rend er Sick öffentHck zu ikr bekannte. Nachdem er die Yer-
einigvng Siciliens mit dem Beicke itlr seine Person ansgescklossen
katte, emenerte er dieselbe in seinem Sokne und Krben, da er
die Wahl Beinricks zum deutscken König veranlasste.
Diese Intrigue muss er schon bei Lebzeiten Innocenz III.
eingeleitet haben: schon vor dem Versprechen vom 1. Juli 121G
hatte er den jungen König die Reise von Sicilien nach Deutsch-
land antreten lassen, um hier seine Wahl zum deutschen König
zu erwirken; ohne Vorwissen des Papstes, wie mau annimmt,
denn wozu hätte Heinrich den Seeweg von Sicilien nach Ober-
italien einschlagen müssen (während seine Mutter, die Königin
CoDstame, zu Lande reiste), als um gegen etwaige päpstliche
Naekstellungen geackert zn sein ? Bald nach seiner Ankunft in
Beotsckland wird Heinrick zum Herzog von Sckwaben, dann zum
Rector von Burgund erkoben : beide Maassregeln werden als Vor-
*) Aof die Bedeutung dieses TTntersi tuedeb koauue ich öpaler zurück.
Am dentlichsteo findet sich diese Aufisifsung bei Berthold, Eot-
wtcklixag der Landeshoheit p. 80 n. aasgesprocheo.
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100
H. V. Kap-hcrr.
bereiiutigen zur Königswahl gedeutet; schliesslich wird er zum
deuischen König gewählt und die vorher verpönte unio r^pi ad
Aiiiperium ist in der Person des Thronfolgers hergestellt.
Das Verhalten Friedrichs erscheint um so verwerflicher, ak
er, um seia Ziel zu erreichen, einerseits den Papst durch heuchle-
rische Znsicherungen fUr den Kreuzzug täuschte, andererseite
die Wahl des jungen Heinrich bei den deutschen Forsten nur
mit Freiflgebung der werihvollsten kdnigUchen Rechte erkaufte:
mit dem berOhmten Priyileg flOr die geistlichen Fürsten wurde
die Erfilllung seines Lieblingswunsches befahlt Das schlechte
Gewissen des Kdnigs spricht deutlich genug aus dem «Terlegenen
und trügerischen" Berichte an den Papst über die Königswahl
Heinrichs^). Hier .stellt er sich an, als oh er gar nicht be-
greifen künue, das.s iler Papst an der Wahl seines Sohnes An-
stoss nehme; früher habe er allerdings sich um Ueinrichä Er-
hebung bemüht, die jetzt erfolgte Wahl aber wäre ohne sein
Zuthun durch freien Entschluss der Fürsten zu Stande gekommen.
Er habe sogar seine Einwilligung geweigert, bis der Papst der
Wahl zugestimmt hätte; sein Hofkamder sollte nach Rom reisen,
um dem Papste die Wahlacten vorzulegen, sei aber bisher durch
Krankheit daran yerhindert worden.
Diesen ganzen Bericht betrachtet man als eine lügnerische
Entschuldigung an den leicht zu täuschendta päpstlichen Greis,
dessen Gutmüthigkeit sich Friedrich zu Nutze gemacht habe,
um ihm mit «1er vollemleU^ii Thatsache entgegenzutreten*).
Denn kurz vor der Königs wähl Heinrichs hatte Friedrich
das Versprechen, welches er am 1. Juli 1216 Innocenz gegeben
hatte, Honorius gegenüber wiederholt, und zwar wiederum unter
der ausdrücklichen Anerkennung» dass die Tollständige Trennung
Siciliens vom Kaiserreiche bestehen bleibe^), ja in dem Berichte
Über die Wahl selbst giebt er die feierliche Zusicherung, an der
Trennung Siciliens Tom Kaiserreiche nach wie vor festzuhalten.
Treibt Friedrich hier ein frivoles Spiel mit Worten*)? Hat er
0 Böhmer-Ficker 1143.
*) Vergl. Böhmer, Regesta cap. XXVI und Nr. 359. Ficker in
Bdhmer-FiekerlliS ftcceptirt dasUrlheil B ö h ve ra ; vergl. aaeh Be r th ol d.
Die EnlwicUiiDg der Landeehobeit p. 79 ff.
') Böbnier-Ficker 1201.
*) Dies scheint die Meinung von Beribold (8.84) sn sein; veigl. aber
i^iy u^L^ uy Google
Die «nitio ngin ad imperium".
101
einen neuen Begriff tob der Trennung der beiden Reiche heraus-
gefunden, welcher ihm ermöglicht, seine frClheren Versprechungen
'lern Wortlaut nach zu erfüllen, während er sie thatsächlich bricht?
So sollte man «glauben, wenn man die Urkunde betrachtet, welche
Friedrich unmittelbar Tor seiner Kaiserkrönung dem Papste aus-
stellte: sie versichert aufs feierlichste die Trennung Siciliens vom
Kaiserreiche; diese Trennung soll darin ihren Ausdruck finden,
dass ftr Sicilien besondere Beamte aus dem Königreiche selbst
angestellt werden, und dass Sicilien ein eigenes Siegel f&hrt.
Damit also glaubte Friedrich die Zusicherung zu erfüllen, die
er Innocenz und später ilonorius gegeben hatte! Eine äusser-
liche Trennung der Verwaltung soll an die Stelle jener absoluten
Trennung treten, von der die früheren Urkunden Friedrichs ge-
sprochen hatten. Und wie verhielt es sich mit dem Versprechen,
dass Heinrich nach erfolgter Kaiserkrönung seines Vaters in die
selbsttndige Regierung Ton Sicilien eingesetzt werden sollte?
Allerdings hatte Friedrich, als er dieses Versprechen Honorius
gegenüber wiederholte, der Hoffiiung Ausdruck gegeben, dass er
bei einer Zusammenkunft mit dem Papste für sich persönlich
das Recht zur Regierung Siciliens nwiikcn werde. Hat Fried-
rich dieses Zugeständniss von Honorius erlangt? Wir hören nidit-^
mehr von dem Plan einer Ueberlassung Siciliens an Heinrich,
aber wir wissen auch nicht, dass die Curie jemals an dieses Ver-
sprechen gemahnt hätte, Honorius selbst nennt Friedrich bald
nach der KaiserkrOnung .Imperator et rex Sidliae*
Im Ganzen haben whr den Eindruck, dass Friedrich einen
diplomatischen Sieg über die Curie nicht gerade lauteren Mitteln
zu danken hatte.
Dies ist, abgesehen von geringen Abweicliungen im Einzelnen,
der Verlauf der Verhandlungen über die sicilische Frage nach
der Auffassung von Böhmer, Huillard-Bräholles , Schirrmacher,
Berthold, Nitzsch, Lorenz und Ficker«
Einen Grund zur Rechtfertigung Friedrichs finden Schirr-
madier, Nitzsch*) und Lorenz*) darin, dass Friedrich die Curie
aneb Sebirrmaeher I, p. 119, der zweifelhaft itt^ ob er in dem Sehreiben
Friedrichs «kalte IronJe' finden soH.
0 A]nll.Deccmberl220Pottha9t6434(Huillard-Br4hollean,80).
^ StautT. Studien. Histor. Zeitschr. III, p. 377.
*> Uistor. Zeitschr, XI, p. 328.
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102
E. ▼. Kap-b«rr.
mit ihreu eigenen Waffen geschlagen habe: gerade von Innoceoz
aoll Friedrich die Künste einer yenddagenen Politik gelernt haben,
die er dann gegen den Nachfolger aeinea Meiatm Tenrandte.
Nur Winkelmann bat den Versuch einer BechtfiBttigung
Fiiedrielis aus einer abweichenden Deutung der Intentitnien der
Betheiligten unternommen.
Er unterscheidet die Verbindung Siciliens mit dem Il^iche
durch Personal- und durch Kealunion, eine Unterscheidung, die zwar
nicht in den Quellen der Zeit begründet ist, die wir aber Torläufig
verwenden dOrfen, um den thats'ächlichen Qegensats zwischen
der Trennung in der Person der Henscher und der Trennung
in der Verwaltung zu beaeicbnen. Ueber die Beseitigung der
Personalunion sollen yor dem 1. JuU 1216 Verabredungen nicht
bestanden haben; die Kealunion habe Friedrich vor seiner Reise
nach Deutschland durch Leistung der Lehnseide lur Sicilien aus-
geschlossen; erst in der bekannten Urkunde vom 1. Juli 1216
habe er auch auf die Personalunion verzichtet und zwar nur für
seine Person und erst für den Zeitpunkt der Kaiaerkrdnung.
Wenn ich Winkelmann*) recht verstehe, so ist es der Curie
auch bei AussebHessung der Personalunion Tomehmlich auf die
Sicherung ihrer Lebnsboheit über Sicilien angekommen. Die
vollständige Trennung Siciliens von Deutschland ist nach Winkel-
manns Meinung dadurch ausgeschlossen gewesen, dass der Curie
eine Einwirkung auf die Wahl der deutschen Fürsten nicht zu-
stand: der Papst konnte nicht hindern, dass der König von
Sicilien auch zum deutschen König gewählt wurde. Innocenz
hat sieh also begntigi, von Friedrich die Zusicherung sn erhalten,
dass er für seine Person auf die Regierung Sidliens ▼ernchten
wolle, um dadurch der Lehnshoheit der Curie Aber Sicilien
einen unzweifelhaften rechtlichen Ausdruck zu gehen. Auch
HonoriuR hat dann nichts anderes gefordert. Die Anerkennung
der Lehnishoiieit der Curie fand schliesslich durch gütliche Ver-
einbarung einen anderen Ausdruck, als ursprünglich verabredet
war: an Stelle der Trennung in der Person der Herrscher trat
die Trennung der Verwaltung, wie sie durch das Versprechen
▼or der KaiserkrOnung gewlhrleistet wurde.
Fürscliungen z. d. Gesch. 1, p, 14 ff.
') Forschungen z. d. Gesch. h p. 18; Friedrich II. p. 116.
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0ie «unio rcgni ad imperiam*
103
Wie gesagi, hat diese Deatuag wenig Beifall gefunden, doch
wohl deeehalb, weil sie Iimoceiiz eine allzu bescheidene Bolle
saidikebt» die mit der PoHtik diem Ptapefcee in dem Thionstreit
iwieehen Philipp und Otto schwer yereinbar aeheint. Wir he-
grdfen andi niehi, warum die Chirie ftkr die Anerkennmig ihrer
Lehnshoheit über Sicilien besort^t war, nachdem Friedrich und
sein Sohn Heinrich ihr Huldigung sfeleistet hatten? Warum
legte sie Werth darauf, dass die Beseitigung der Personalunion
gurade nach der Kaiserkrönung stattfinden sollte?
Diese Fragen bleiben ohne Antwort. Trotadem glaube ich,
da» die Anaichi Winkelmamu nur einer aehftrferen Formolirung
bedarf um die LOenng der Schwierigkeiten zu geben
ZuTArderet aber möchte ich betonen, daes «och die gegnerische
Aii^aht Zweifel genug übrig lässt. AuffaUend ist schon die Un-
befangenheit Friedrichs, mit der er Honorius gegenüber zuiaresteht,
dass er sich um die Wahl Heinrichs zum deutschen Künig be-
mOhthabe'), und zwar in demselben angeblich .yerlegenen*,
iQgnerischen Bericht, nach welchem die thataächlich vollzogene
Wahl ohne aein Zuthnn erfolgt ist Vor Allem »her bleibt ea
onerklirlich, warum die Curie, die bei dem späteren Streite mit
fViedridi an Vorwürfen und Sehmfthungen geg^ diesen nicht
gespart hat, ihm niemals seine Treulosigkeit in dieser Angelegen-
heit vorcrchalten hat.
Ich bemerkte schon, dass der Gegensatz der Personal- und
Bealonion, wie ihn Winkelraann eingeführt hat, den Quellen
fremd ist £r dürfte wohl überhaupt den Vorstellungen der
Zeügenoisen Friedrichs nicht geünig gewesen sein, jedenfalls
nicht in der Anwendung auf das VerlUUtniss des Kdnigreidies
Sicflien zum Kaiserreich. Die Ausdrücke der Quellen setzen ein
') Die Gründe, welche Lorens p. 827 ff. and Berthold p. 75 ff. gegen
Winkel m an B anfQhren, sind nur anler der VoranaseUung von Bedeutung,
dsM die Erklirnng Winkelmanns eine befriedigende Lösung nicht sa geben
▼ennsg. Ich erwihne nur, dass die Krönung des jangen Heinrich warn
König von Sicilien offenbar den Zweck hatte, die staufische Dynastie in
Sicilien tu sichern, für den Fall , dass Friedrich bei seinem Zuge nach
Dentschland den Tod fände. Ueber die viel erörterte Seereise kann ich
«Ohl schweigen; vielleicht hatte Frau Constaaxe gute QrOnde, die Seereise
xa meiden.
*) Böhmer- Ficker 1014. Theiner Cod. sacri dominii 1, 50i
Böhmer*Ficker 1143^ Winkelmann, Acta I, p. 156.
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104
iL Kftp'berr.
Herrscbattßverhältniss des Reiches über bicüien voraus, sagen wir
gleich eine Lehnshoheit des Beiches über Sicilien: sie sprechen
nicht sowohl von der Verbindung xweier selbständiger Reiche zu einer
Gemeinschaft durch Realunion, als Tielmehr Ton dem Anrechi
des Imperium an dem r^num, ak einem Theile des grossen Ganzen.
In der Urkunde Tom 1. Juli 1216 sichert Friedrich dem Papete
zu: ne forte pro eo, quod nos dignatione divina somus ad
iniperii fastigium evocati, aliquid unionis regnum ad*) imperium
(jUGvis tempore putaretur habere '-'). Deutlicher ist das Verhält-
niss in einem Briefe der Keichsfürsten an Hoiioriu^ l ezeichaet:
sie bestätigen die Privilegien Friedrichs an die römische Kirche»
und auch die Abmachungen tarn super facto imperii, quam super
facto regni Siciliae, ita quod imperium nihil cum dicto regno
habeat unionis vel alicujus jurisdictionis in ipso*).
In der Urkunde, welche Friedrich unmittelbar rot seiner
Kaiserkrönung dem Papste ausstellt, bekennt er: imperium prorsus
nihil juri.s habere in regno Siciliae, nec nos ratione imperii
obtinere aliquid juris in ipso. Also das Reich habe kein Recht
an Sicilien, und er wolle auch als Kaiser kein Recht über Sicilien
in Anspruch nehmen. Auch als Kaiser nicht! Als ob ihm die
Kaiserwürde ein besonderes Anrecht auf Sicilien hätte verschaffen
können! Nur als Erbe seiner Mutter*) und unter Anerkennung
der Lehnshoheit der Curie will er in Sicilien die Herrschaft
ausQhen.
Wie verhielt es sich nun Überhaupt mit dem Anrecht des
Reiches an dem Königreich Sicilien?
Es ist bekannt, dass Heinridi m. ftlr das Reich die Ober*
0 Micht etwa: et.
') Haillard -Rrcholles I. 469: Bo Inn e r - Fi ck e r 86«.
II u i 1 1 a r d - Ii r ('■ h o 1 1 e s I. 2. [>. 7tl3 ; B o Ii m e r - F i c k e r 1112. Diese
Anerkennung koniint auch in dem Briefe Friedrichs vom 13. Jnli 1220
(Buhmer-Ficker 1143; Wiiikchnann, Acta imp. Nr. 18U, y. 157) zum
Ausdruck: nam eU>i in regno Jus aliquod eccleaia non haberet, et nos sin«
herede legitime decedere legitime eveniret, prius ipso RomaDsm ecelesiam,
quam imperinm dotaremos. Er will Bidlien also dem Reiche schenken,
nicht Sicilien mit dem Reiche Tereinigenr
0 Cam ad nos non ratione patris aat praedeccssoram ipiaa, eed ex
matris tantum socceseione pervenerit, qnae a regnm Siciliae Stirpe descea-
dit Böhmer-Ficker 1901.
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Die »niiio r^oi ad imperiam*.
105 '
hobttt Uber Unteritallen beanspniclit hat^), Robert Guiscard
leistete dann {ftr seine LSnder der Curie Lehnslmldigung, aber
^Reebtibe«tAndiglreit dieses Aotes ist von den deutseben Kaisem
nuht aiurkaniit worden : Lothar IlT, wahrte das Recht des Uoiclies
beider bekannten Doppelbelehuung Kamulis, und Konrad III. be-
leichnete Hoger von Sicilien als Invasor imperii nostri^); auch
Friedrich I. betrachtete Sicilien als Bestandtheil des römischen
Reiches. So wenigstens berichtet der of&cielle Darsteller seiner
Tbaten: ipse (Fridricus) Tolens imperii soi limites tyrannica
Bogerü rabie nsurpatos ab erteris eripi . . . .
Erst Heinrich VI., so nimmt man an, habe die ünabb^ngig-
keit des sicilischen Königreichs vom Reiche dadurch zugestanden,
dass er in den Urkunden nach seiner Krönung in Palermo den
Titel eines Könifjs von Sicilien neben dem Titel eines Kaisers
der Römer führte^). Aber dies war keineswegs die Auffassung
seiner Zeitgenossen, welche daran festhielten, dass Heinrich dem
Reiche eine entfremdete Provinss zurOckerobert habe. So Ansbert ^) :
Henricos, qnia terrae Dlae Apulia Sicilia Oalabria in jurisdictione
tenebaotnr Romani imperii ; — und Petrus Ton Sbulo*):
Non patitor falso laniari principe regnum
Quod sibi per patrios jura dedere gradus
Hoc avus, hoc proa\iis quandoque dedere tributia
Quae pater Siculis regibus ipse tulit.
0 Leo OBtieRBii II, 78, p. 688, aniversam quam laue teoebant
tcrnuD üaperiali iovestitiira firmavit
*) Wibaldi ep. 843, p. 865.
*) Getta II, 49 ed. Wait« p. 126. Auch Otto von St. Blasien,
welcher aadi dem Jalire 1209 schreibt, hat noch dieselbe Auffassung (ed.
Wilmanns Schulausgabe p. 453): Fridericua . . . regnum Siciliae cum
dacatu Apuliae principatuqne Capuae . . . Romano imperio resHtnit. qiiod
po?t mortem T.otharii qnondnm imperatoris« a Roperio imperio ablatuni
faerat. Dieselbe Bemerkung lindet sich bei Gervasius von Tilbury.
Otia imperialia p. 381: ,Haec indigne possessa indignanter su^tiiuns magna.
QimD9 imp. Fridericua quibus poluit modle imperio Romano terrae iila^»
reddeudas vendicnt."
*) Zuerst wolii l)ei Fickci , de llennci VI. imp. coüalu etc. p. 47.
•) Fontes rer. AustriHCHruai tjcriptores V, p. 89.
•) Liber ad honorem Augusti 1, 3ÜÖ ed. \V initeimann^ vergi. Töcbe,
Ueiarich VL p. 4.
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106
H. V. Kap-herr.
August (>> iinitare tuos, defeiide tuum juö
Ooi^jugiö et magiu jura tuere patris
Nam tua, quam soceri limes contermioat muB
Nam jus oonsortis in tua jiura cadit^*
Und wenigstens ursprünglich scheint diea auch die Meinung
Heinrichs VI. selbst gewesen zu sein: in einer Urkunde vom
21. Mai 1191 sagt er^):
«NosproobtinendoiegnoSiciliae etApuliae, quod tum antiqno
jure imperii, tum ex liaereditate üluetne conoortiiB noatrae Gon-
stantiae — ad imperium deveniatur." Hiemach schreiben eowt^d
Petruä von i.bulo, als der Kaiser selbst sich ein doppeitos Hecht
auf Sicilien zu, einmal ein Keclit kralt der Kaiserherrschaft, oder
wie INtrus von Ebulo sagt, kraft väterlicher Erbschaft-'), so-
dann aber ein Erbrecht kraft der Verbindung mit der Erbin der
Normannenkönige.
Und es ist docb keineswegs ausgemaebt, dass Heinrich seinen
kaiserlichen Anspruch auf Sicilien spater aufgegeben habe.
Wenigstens hat er die Lehnshoheit der Curie Uber Sicilien nicht
anerkannt. Er weigert sich^ dem Papste den Lehnseid fOac Sici«
lien zu leisten, „propter dignitatem imperii", ^weil er ihn unver-
einbar mit seiner Kaiserwürde hielt" das heisst doch wohl, weil
er dadurch seinen kaiserlichen Rechten, zu welchen er die Lehus-
hoheit über Sicilien zählte^), (rwas zu vergeben glaubte.
Es scheint also, dass Heinrich ein Interesse daran hatte,
die Frage der Zugehörigkeit Siciliens zum Kaiserreiche in der
Schwebe zu lassen*). Wir werden diese Haltung sofort ver^
•) I, 880.
*) Oattala, Ad. hiat abb. Cuafneniis aceessiones I, p. 270.
') Ueber die Auffassung von der Erblichkeit dea Kaiaerthnme vergl.
Waltz VI, S. 174—177.
*) Innocentii registr. 29, p. 698.
») Nicht wie Fickor, Hperschild S. 28, and nach ihm Töche 8. 436
annehmen, weil die kaiserliche Würde nn und für sich für unvereinbar mit
einem LehnsverhaUniä» zum Papste gehalten warde. Nahmen doch die
Kaiser von ihren eigenen Bischöfen Lehen — and nahm doch Friedrich U.
thalitehlich als Kafaer Sidlien vom PnpMe wa Lehn.
*) Ich glaube, man mose sieh bdtan, ans dem Deppeltitel weitgehende
Conseqnenaen so sieben; thatsftchUoh wir Heiariehs HervsohaA in SicUieo
and Im Reiebe Tersehiedener rechtlicher Katar: die allodiale HerraehafI in
I>ie nunio ngal td imperiom*.
107
stehen, wenn wir uns eriniieirn, dass er mit Anerkennung
der Oberhoiieit des Beiohea Uber Sicilien das Erbrecht seines
Mae» in SieiUen gef&hrdete. Deutschland war ein Wahb*eich,
der Kaiser hatte kaine GewShr daBlr, dass seiner Dynastie die
Nachfolge auf dem deutschen Throne erhalten blieb: ein deutscher
Kaiser aus einem 'fremden Geschlechte konnte kraft kaiserlicher
Oüerlehnshoheit seinem Solim' die Herrschaft in Sicilien streitig
mafhfin Andererseits aber h^ktte Heinrich das lebhafteste In-
teresse, dass Sicüien mit dem Reiche in einer Hand vereinigt
blieb: die Verbindung der beiden Reiche bildete die Voianssetzang
der WeltiierTSGliaft, die er erstrebte.
Yen dieeem Gesichtspunkte aus gewinnt meines Eracbtens
der berühmte Reformplan Heinrichs das rechte Yerständiiisä.
Zweierlei hat Heinrich zu erreichen beabsichtig, erstens die Erb-
lichknit der deutschen Krone, und zweitens die Verbindung Sici-
Ueiis mit dem Kaiserreiche. Aus den binherigen Darstellungen
wird der Znsammenhang swischen diesen beiden Planen nicht
mcfatlich. Nach dem Vorgange Fickers ^) pfl^ man sie beide
sls Forderungen des Kaisers an die Fürsten zu deuten, während
iweildloe die Anerkennung der Zugehörigkeit Siciliens sum Reiche
das Zugestandniss ist, durch welches Heinrich von den Fürsten
die Krhiichkeit der Krone erkaufen will. Dies ist die Auffassimg
der Zeitgenossen: Ansbert') mgi,, der KRis-or habe sich bemüht,
die Anerkennung der Erblichkeit zu erlangen, die Sachsen aber
hätten Widerspruch erhoben, und der Plan wäre gescheitert,
ebgleich Heinrich Tenprochen hatte, Sicilien dem Reiche hinzu-
snftgen. Heinrieh macht also den Fürsten ein Zugestlndnisa,
«snn er die Zugehdrigkdt Siciliens aum Reiche anerkennt, die
entgegengesetzte Vorstellung, dass er damit dm Fürsten ein
Sicilien dankte er dem Erbrecht seiner Fraa, die Kaiserwürde leitete er
ton der Wahl der deutschen Fänten ab, sie konnte ihm nnr die Lehns-
hoheit über Sicilien verschaffen; wenn er beide Rechte festhalten wollte,
warum ?olltp fr Fie nicht beide in seinem Titel zum Aiisdrnck bringen?
Gan? arj(i. TS verhielt es sich mit dem Könif/thum in Deutsciiland , Italien
Qua Burgund, welches er von dem^elheri Rechtöact, wie die Kaiserwurde,
cimlich von der Wahl der Fiirstcu ableitete.
') Wie es thatsaiiliiicli GUu opatcr getliau iiatte.
*) De Henrici VI, imp. conatu p. 49.
*) Fönte« Aoiitriacae V, p. 89.
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108
ü. V. Kap-herr.
Opfer auferlegt, stammt aus u tlienretisrhou Erwägungen Fickers
über die zweckmässige Abgrenzung des Kaiaerreichey
Es ist bekannt, dass den deutschen Fürsten ihr Wahlrecht
werthToUer war, als die Verbindung Siciliens mit dem Kaiserreicbe;
nur so Tiel wusste Heiorich dnrchznseizen, dass sein Sohn, das Kind
Friedrich, zum deutsehen König gewählt und gekrönt wurde. In
seinem Testamente hat Heinrich die Lehnshuldigung iilr Sicilien,
die er der Curie geweigert hatte, seiner Gemahlin und seinem
Sohne zur Pflicht gemacht. Das IV.staiiient ist abgefasst, als
der Kaiser bei durchaus unsicheren Zuständen im Reiche die
gefahrvolle Reise nach dem Orient antrat; er steht unter dem
Eindrucke des drohenden Zusammenbruches seiner Weltherrschaft,
ialls ein früher Tod ihn abberufen sollte: nur ein BOndniss mit
der Curie konnte Rettung bringen. Daher galt es, diese mit
allen Mitteln zu gewinnen: die Lehnshuldigung an den Papst«
sollte seinem Sohne die Nachfolge in Sicilien sichern; die Ab-
tretung des matildischen Gutes und anderer mittelitalieni«cher
Landschaften wurde als Preis für die Verleihung der Kaiserkrone
ausgesetzt. Heinrich ging von der Ueberzeugung aus, dass sein
Nachfolger, wenn er nur Deutschland und Sicilien in seuier Huid
▼ereinigte, allen Feinden gewachsen sei, vor allen Dingen auch
eine beherrschende Stellung gegwfiber der Curie behaupten würde.
Die Entwicklung der Dinge in Deutschland und Italien nach
dem Tode des Kaisers zeigte, wie richtig Heinrich die politische
Lage beurtheilt hatte: die Nachfolge des jungen Friedrich wurde
in Deutschland nicht anerkannt, nur der Curie hatte er es ZU
danken, dass ihm sein sicüisches Erbreich erhalten blieb.
In Deutschland stritten sich Philipp und Otto um die Thron-
folge. Wie stellten sie sich m der Frage der Zugehörigkeit
Sidliens zum Reiche?*)
Ich glaube, dass diese Frage in der Geschichte des Thron-
streites eine grössere Rolle gespielt hat, als man anzunehmen
ptlegt.
Kicker. Das dontscho Kaiserreich S. 76. Auf diese Ansicht
Fickerg komn»e ich noch zurück.
') Dass sie durch dag Testament Heinrichs in dieser Frofre keines-
wegs gebunden waren, brauche ich kaum zu berühren. Das Testament
Heinrichs war kein gesetslicber Act, da es der Unterschriften der Fürsten
mangelte j es ist woiil fiberhaiipt nicht pttblidrt worden.
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Die „Bnio regni ad imperiom''.
109
Pliilipp liat nicht nur die Lehnshoheit der Curie über Sici-
liea nicht anerkannt, und demgemäss die Vorniundschaft des
Papstes Ober Friedlich, die dieser als Lehnsherr abte^), ver-
worfen, er hat Sicilien ab KdSmg kraft kaiserhchen Rechtes
direct als Bestaadtheil des Reiches in Anspruch genommen.
Nor so ist es zu eridftren, dass er Markward zum „procurator
regni Siciliae* zu seinem StellTertreter in Sicilien ernennt -j. Er
handelt hierbei im Einverständniss mit den Fürsten, welche ihn
gewählt hatten. Diethe schreiben nach der Königswahl Pliilipps
an den Papst, er solle nicht die Hand nach Rechten des Reiches
ausstrecken, und demgemäss Markward dem Markgrafen von
Ancona Herzog Ton Ravenna und procurator regni Siciliae Unter-
stüfziing gewähren^). So kdnnen sie nur schreiben, wemi sie
das Königreich Sicilien als einen Bestandtheil des Reiches be-
trachten. Und der Papst yersteht ihre Sprache, denn in seiner
Antwort behauptet er, dass kern Zweifel darQber bestehen könne,
dsss das Königreich Sicilien ad jus et proprietatem apostolicae
sedis gehöre^).
Im Uebrigen hütet sich Innocenz auf diesen Streitpunkt
gegenüber den deiit<( iien Fürsten (iewicht zu legen. Schon in
seiner Antwort aul den Brief der Fürsten erhebt er die Ver-
dächtigung gegen Philipp, dass dieser die königlichen Rechte
seines Neffen in Sidlien beeinträchtigen wolle gleichsam
') So sagt Innocenz selbst; vergl. Winkel mann , Philipp p. 125 u. 126.
') Chronica regia Coloniensis ed. Waitxp. 167; vergl. Win kelmann,
Philipp yi. HO. 176, 35S: Win kelmann p, 4Sij scheint es sich nicht klar
geniarht zu liaben. dass Philipp mit seinem An^priicli auf die Vormundschaft
über jbriedrich i'ur dn» Königreich Sicilien zugleich das päpstliche Recht
an Sicilien bestritt. Auch bei Ficker, Forschangen II, p. 387^ vermisse
ich die Scheidaog der kaiserlichen Rechte auf Sicilien, welche Philipp in
Anapmefa nahm, und der königlichen Rechte Friedrichs. Dass Philipp König
Ton Sidlien sn werden beabsichtigt habe, ist atlerdings eine Verdichtigang
des Papstes, an die er aelbet nicht glaubte. In einem Briefe an König
Philipp von Frankreich (Innocentii registr. 64, p. 718) sehreibt Innocens selbst,
dass Pliilipp Sicilien für seinen Neffen in Ansprach nithme (vergl. auch die
Colner Chronik; Mark ward habe Sicilien occupirt, nt fertur, servandum
puero). ^iichtsdestoweniger konnte die Carle mit Recht behaupten, dass
Hhihpp ihr Sicilien streitig mache.
Innocentii regislr, 14. p. 601.
*) Innocentii registr. 15, p. 691.
Ein Vorwurf, den er selbst niehi ernst meinte. Tergl. oben Note 2.
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110
H. Kap-htrr.
nur gelegentlich wahrt er hierbei den päpstlichen Anspruch.
Später wurden andere Einwände gegen die Throncandidatur Pbi*
lipps vorgebracht, die wir nur als Scbeingründe gelten lassen
können : die Befaauptong, dass Philipp znr Zeit seiner Wahl sieh
im Banne befinden habe^)* die Mheren Hasaregeln Philippe
gegen die Kirche, der angebliche Eidbruch gegen Friedrich —
deutlicher spricht sich Innocens in solchen ActenstOdcen ans,
welche nicht fftr die deutschen Pürsten bestimmt waren. In der
deliberatio ^) werden zwar auch die oben erwähnten Vorwürfe
wiederholt, zuletzt aber wird gegen Philipp eingewendet, dass
er dem lüiijiMjhen Stuhle Sicilien abwendig marhen wolle. Ebenso
in einem Briefe an König Philipp von Frankreich ^) : fall»
Philipp die Krone erlangte, wUrde er sich Siciliens bemächtigea,
und die Verbindung Siciliens mit dem Reiche lasse eine ESmeuerong
der Weltherrsdiaitspliine Heinrichs VI. erwarten^).
Auch bei der späteren Versöhnung zwischen Philipp und
Innocenz scheint es zu keiner Vereinbarung über Sicilien ge-
ktjiiiinen zu sein''). Charakteristisch ist es. wie Innocenz diese
delicate Frage in einem Briefe an seinen Gesandten bei Philipp
behandelt*). Er beklagt sich, dass dieser keine Mittlieilung
über den Stand der sicilisehen Frage gemacht habe, der Papst
wagt es nicht, darauf zurückzukommen — ofifenbar weil er fürch-
tet, sein Brief könnte in falsche Hände kommen — er schärft
aber seinem Gesandten die genaueste und eifrigste Befolgung
seiner Instruction ein. Innocenz legt das hdchste Gewicht auf
die Nachgiebigkeit Philipps in diesem Punkte, aber er zweifelt
an dem Erfolg, weil er nicht bloss bei dem König, sondern auch
bei den Fflrsten auf Widerstand rechnet.
Dagegen hatte Otto die päpstlichen Rechte auf Sicilien schon
*) WinkelmanB, Philipp p. 81.
RegiBtr. 29, p. 700.
*) Registr. 64» p. 718.
*) Ebento in einem Briefe von Honoriu« IlL, Mai 1226, bei Hai lUrd-
Br^bolles II, 508. Philippus non jam de jure dubitabat imperü, sed spem
ad occupationem regni Siciliae prorogabak.
') Wie Ficker, Forscbnngen IL, p. 889 und nach ibm Winkelmann
p. 455 anDahmen.
*) Registr. 148» p. 751.
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Die pnnio legni ad imperinm".
III
im Jahre 1201 anerkanot £r wiederiiolte diese Anerkennung
nach dem Tode Philipps und bestätigte stigleich alle pftpBÜichen
Ehreibnngen seit dem Tode Heimiche VI. Aber die Urkunde,
wdehe diese Zmicheningen enthieli, mangelte der Unterschriften
und de« Consensee der Forsten des Reiehes*). Sie bildete einen
geheimen Vertrag zwischen dem König und dem Pa})ste, durch
welchen jener nach der Anschauung der Zeit nicht rechtsgültig
gebunden war. Sie entlii* It nur eine p» rsonliciie Willenserklä-
rung des Königs: er verspricht darauf liiiizuwirken, dass der In-
halt der Urkunde zur Wahrheit würde, aber er übernimmt keine
Garantie für die Erfüllung.
Bekanntlich hat nnn Otto thats&chlich bald gegen den In-
halt der Urkunde verstossm, ohne das« es darüber zu einem
Zerwflrfiüifle mit dem Papete gekommen wftre : Otto war nach wie
Tor der , liebe Sc^n der Kirche'*); aach bei den spftteren
Stratigkeiten swischen Innocene und Otto hat sich der Papst
niemals auf diesen Vertrag berufen. Dagegen hat innocenz aller-
dings hehauptet, dass Otto mit der Occupation Sicilieiis einen
Treubnich ge^^» n die Curie begehe, und dif ser Vorwurf hat bis-
her, so weit ich sehe, allgemeine Beistimmung gefunden. Abel *)
meint, .kein Eid diente da mehr dem Meineid, kein Recht und
keine Pflicht mehr der Gewalt zum Deckmantel**, und auch
Winkelmann ist^ der Ansicht, dass das Recht der Oaxie an
Sicilien auch nicht im Mindesten bezweifelt werden konnte*
In den uns erhaltenen Briefen von Lmocens wird der Eid,
den Otto nach der Meinung des Papstes mit der Occupation
Sidliens gebrochen haben soll, nicht genauer bezeichnet'). Da-
ge^'on wissen die Quellen, dass Otto speciell den Eid gebrochen
habe, den er bei seiner Kaiserkrönung dem Papste geschworen
0 Böbmer-Ficker 217, Innoc. reg. p. 728. Adjutor ctiam ero ad
rctisendutn et defendendum ecclesiae ftomanae regnnm Slciiiae.
*) IJ tili m er- Ficker 274.
Fitker, Forschungen II, 394; Winkel mGDD« Otto p, 144.
*) Winkelmann, Otto p. 192.
») Otto IV., p. 94.
•) Otto IV., p. 491.
') Der Vorwarf der Eidbrilchigkeit findet eidi sebon in dm Briefe
tnOtto. Hnl)lard-Br^bolle8lI,555. Gegen Winkelmann, Otto
p. 490.
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112
U. V. Kap-herr.
hatte Ol ^i<^t ihn Terpflichtete, die Rechte des Patri»
monium Petri mi bewahren.
Dem gegenüber findet sich nun in anderen Quellen die Auf-
fassung yertreten, dass Otto gerade sein Kaiserrecht in SiciHen
geltend ^'emachi habe, und sich zur llechtiertiguug auf die Ver-
pflichtung berufen habe, welche ihm sein Kaisereiti auferlegte.
Ich stelle zunächst diejenigen Stellen zusammen, wekhe den
kaiserlichen Anspruch auf Sicilien betonen.
Die Köhler Chronik (Otto) «Apuleiam etiam imperio re*
stituere Tolens, quam Siculus a papa in iiado se teuere affirma-
bat, quam etiam quidam Rutgerus nomine quondam imperio Ti
abktam iuTaserat, exercitum ... in eam transiit.*
Ein indirectes, aber darum nicht minder gewichtiges Zeug-
niss für die Art, wie man den Zug Otto nach Sicilien in
Deutschland beurtheilte, iribt Otto von St. Blasien. Seiue Cliiouik
reicht bis zum Jahre 1;^ÜU, sie ist wahrächeinlich bald nach
diesem Jahre abgefas.st, und zum Jahre 1186^) erzählt er bei
Gelegenheit der sicilischen Heirath : Fridericue imperator . . . regnum
Siciliae cum ducatu Apuliae principatuque Capuae ... Romano
imperio restituit, quod post mortem LoÜiarü quondam impe-
ratoris a Rogerio imperio ablatum fuerat. Wenn Otto von
St. Blasien die Zugehörigkeit Siciliens zum Reiche hier ausdrück-
lich anerkennt, so wird er auch das Kecht Ottoä an Sicilien
nicht bezweifelt haben
Ein directes Zeugniss liefert eine den Zeitereignissen nahe-
') Vud zwar findet sich diewe Mt ldimg sowold in itßlieni?c!ien, frnn-
zösischen als deutschen Quellen, Vergl. Winkel mann. Otto p. 491,492. 41)3.
Ich luhi e an : ]{ i ccard u de ,S t. Ger m ft n o n. 1209. Robert von Auxi-rre
M. (i. SÖ. AXVI, p. 216. Otto wird gekroni. (jiubuedam ab eo praestitis jura-
mentil super Üdelitate Rom. ecclcäiae et super regno Siculo nuUateuus
impugnando, q u ae tarnen illico Tiolat. W i ) I el m d a B r i tt o H. G. 88. XXVI,
p. 802. Diese and die deutschen Quellen Bind bei Winkelmann an-
geführt. Ich bslte es fttr aehr wahraeheiolicb, dsas lonoeeni thstBKchlieb
dieae Verpflicbtang geltend gemaeht hat: die Stelle in dem Briefe an Otto^
Hnillard'Br^liollea II, S55 l&aat sieh aelir wobl mit dieser Anffnaanng
vereinigen: damus firmiter in mandatia, qoatenna Äpostolieae aedia jnra
de cetero nnllatenus inquietea, et quse noUia jurssti aerrsre atndeas.
2) Ed. Wait» p. m
') Ed. Wilmnnns p. 453 der Schulausgabe.
*) Ich benn'rke, dass mir die theilweii?e wörllioTie Uebereinatiromang
der beiden zuletzt angeführten Stellen nicht entgangen ist.
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Die »umo regni ad impehum". 11$
stehende engüäclie Quelle, die Fortsetzung des Roger von Ho-
▼enden^): Imperator cito post coronationem quaedam occupante,
qiiae apostolicus siiae proteotioni commendala asBeniit, inhibitus
«st in jus «lienum maniia eztendere. Gamque ille jus imperii
Romani, ut sibi Tidebatnr, jvste ad Imperium rsTOcaret . . .
Der Bericht der Quellen wird bestätigt durch Briefe des
Papstes, welche dieser nach dem Angriff Otto's auf Sicilien an
diesen selbst und an König Philipp von I rankreich richtet. In
dem ersteren *) macht er Otto zum Vorwuri , dass er sich nicht
an den Grenzen des Kaiserreiches begnügen wolle, mit denen
seioe Vorgänger zufrieden gewesen wären, i'hiiipp von Frank-
reich hält er tot, dass Otto, nachdem er Sicilien für sich be-
sospruchty nun an die volle Verwirklichung der imperialen Idee
gehen, alle KOnige der Welt seiner Herrschaft unterwerfen werde').
Die Beriehnng auf den Kaisereid Otio's finde ich in fol-
genden SteUen: Gfaronieon Montis Sereni*): Otto imp., cum in
consecratione sua, ut fieri solet, jurasset se bona imperii conser-
vare. et a quolibet detenta repetereetc. — Itoger von Wendower'*)
berichtet: Otto habe den päpstlichen Gesandten geantwortet: Si,
inquit. suniraus pontifex imperii Jura injuste possidere <lesiderat
a sacramento, quod tempore consecratiouis meae ad dignitaiem
imperialem me jnrare compulit, absolvat, quod videlicefc dispersa
imperii jura revocarem, sinral et habita consermem . . .
Denique cum papa imperatorem a praestüo juramento, quod om-
nes imperatores in sua consecratione inspectis sacrosanctis eran-
gelÜB jurare tmentor, absolTere toIuü etc. In den Otia impe-
liaUa sucht Oerrasius von Tilbury den Kaiser darüber zu be*
ruhigen, dass er durch seinen Verzicht auf Sicilien g«^gen seinen
Kaisereid yerstossen würde: „Si times conscientiam tuam, quasi
injustitiam propter sacrameutum augustale patiatiir" In der
«Disputatio inter Romam et papam entschuldigt die Koma ^) den
0 M. G. SS. XXVII, p. 18G u. 187.
») Huillard-I^röliollps II, 553.
•) Notices et extraiLa II, Aciu imp. Nr. 920.
«) M. 0, Sa XXIII, p. 179.
M. a. sa xzvm, p. 43.
•) K. G. 66. XXVn, p. 382.
0 Leibnits 88. rer. Bmnsvicanim II, 528; vergl. Winkelmann,
Otto p. 497.
Deatache Zdteobr. i. O«toliiclitaw. I. I. 8
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114
H. V. Kap-berr.
Kaiser damit, dass er geschworeo habe iutegritatem imperii sui
servare
Ich meine, die Uebereinstimnniog einer Reihe von nnab*
häogigen Zeugnissen aus ganz yerschiedenartigen Quellen machten
unzweifelhaft, dass Otto sich bei seinem Anspruch auf Sicilien
auf sein kaiserliches Hecht, speciell auf seinen Kaiseroid berufen
hat. Da wir nun wissen, dass die Fra^e der Zii<^ehörigkeit
Siciliens zum Kaiserreich unter den Vorgängern Otto's keines-
w^s zu einer klaren Entscheidung gekommen war, so werden
wir Tins hüten, Otto des Treubruchs gegenüber der Curie zu zeihen.
Otto nahm in Sicilien, wie Uberhaupt in Italien das yolle Erbe
der Yon den Staufem behaupteten Rechte für sieh in Anspruch.
Neu ist es dagegen, dass sich Otte speciell auf seinen
Krönungseid beruft, um seine kaiserlichen Rechte zu betrrüudeu:
diese Berufung legt die Deutung nfibe, dass er diese Ixechte erst
von der Kaiserkrönung ab bennspruchte, während bekanntlich Otto's
Vorgänger von jeher die volle kaiserliche Gewalt vor der Kaiser»
krönung geübt haben.
K^ren wir mit den hier gewonnenen Resultaten zu dem
Ausgangspunkt unserer Untersuchung, zu den Versprechungen
Friedrichs an Innocenz Uber die unio regui ad imperium zurück^
so werden wir im All*]^emeinen die Deutung Winkelmanns be-
stätigt finden, aber wn werden anerkennen müssen, dass diese
durch eine genauere Prüfung der Vorgeschichte erst ihre Er-
läuterung und Begründung findet.
Wir werden Winkeimann zugeben, dass es der Curie bei
dem Versprechen Friedrichs vom 1. Juli 1216 — wenigstens
officiell — auf die Sicherung ihrer Lehnshoheit Über Sicilien
ankam, aber wir wussten bisher nicht, warum die Curie Ursache
*) Bei anderen Kaiaerkrönnngen wird nna meines Wissens nichts
von' einem aolchen Eide berichtet Nur bei fViedricb II. kann ich eine
Erwähnung nachweise» nnd swar bei Matthaeua Paria i. J. 12S9 M. G.
SS. XXVIII, p. US. Friedrich IL aoU Sardinien für das Reich in Anspruch
genommen haben mit den Worten : i,£go vero jnrsTi, ait^ nt jam novil
mnndas^ dispersa imperii revocare, quod non eegniter adimplere
procurabo.* Friedrich hätte also dieselben Worte gebraucht, welche Otto
nnch Roger Ton Wen dover anf Sicilien nnfj^wrindf hat. Nur «c!iad(% dass
Matthat'iis Paris den Rof^cr von Wendover gekannt luifi lür die Oe-
gchirlite (Utü's aiiPgescliiit'LiL'ti liat. Hi'i dem bekannten Charakter dieses
Amors verliert sein Zeugniss dadurch an Gewicht.
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Die nimio regni ad imperiam*'.
115
hatte, fQr die Anerkennim^ ihres Rechtes trotz der Lehnseide
Fiiedrichs und Heiiiriclis besorgt zu sein. Wir yerstehen erst
jetst, warum die Abtrennung Siciliens Yom Reiche gerade auf
den Zeitpunkt der Eaiserkrdnung festgesetzt wird; offenbar be-
flrehtete die Curie, dass Friedrich als Kaiser gerade so, wie es
Otto getiian hatte, neue Rechte auf Sicilien geltend machen wQrde,
zu deren Wahrung ihn sein Kaisereid verpflichtete \).
Dem gegenüber betont Friedrich mehrfach, daxs er seinen
Anspruch auf Sicilien nur von seiner Mutter ableite, er v»'rleugnet
also den doppelten Ursprung seines Rechtes, den Heinrich geltend
gemacht hatte. Wir begreifen, dass Friedrich eine Zugehörig-
keit SicÜiens zum Reiche weder dem Interesse der Curie noch
dem Interesse seiner eigenen Dynastie entsprechend erachtete^,
nachdem der Weife Otto, kraft kaiserlichen Rechtes, die staufische
Herrschaft in Sicilien in Frage gestellt hatte.
Andererseits aber werden wir verstehen, dass, wenn Innocenz
officiell nicht mehr forderte und nicht mehr fordern konnte, als
die Anerkennung^ seiner Lehnshoheit über Sicilien, ihm doch
thatsiichlich mit diesem Zugeständniss wenig gedient war. Sein
Ziül war die endgüUij^e Trennung Siciliens vom Reiche, und er
glaubte, die deutschen Fürsten und namentlich die deutschen
Bischöfe gut genug in Zucht zu haben, um eine Wahl Heinrichs
zum deutschen König zu hindern. Hatte er leider zufrebcn müssen,
dftss in der Person Friedrichs die Herrschaft; Ober DeutschUnd
und Sicilien vereinigt wurde, so hoffte er zuversichtlich bei einer
Neuwahl in Deutschland einem Qegüer der Staufer die Krone
zu verschaffen. Der Tod des Papstes hat solchen Pl^^ em
Vergl. den Briet von Honorius M. G. L. II, 24;^ (bei Rodenberg
Epp. pont. p. 103). HonoriQS bst His8lraQ«n gegen Friedrich, weil dieser
die Jfsgnateo Siciliens naeh Rom m seiner Kaiserkrönnng berufen hat»
Es widerspreche den Privilegien der Kirche, dass Friedrieh „et prelatot et
magnates regni ad coronam Tocarit imperii et ab eis de novo fidelitatis
eategerit et exigat juramenta, per qnae in sedis apostolicae nec non posteri-
tatia anae dispendium videtur prefata unio procurari^. — Auch in der Ur-
kniulp vom 1, Jnli 1210 (Hohmer- Fi ck t r 86fn ist dirsor Gciianke deutlich
genug ausge^fTochen : iio ['m eo, qund nos diiziiiitior»' <iivina Bnmus ad
imperii faatigium cvocati (nainlich durch die Kaiserkrunuugj aliquid unionis
regauni et iroperium quoviij tempore putaretnr habere.
''^) U ai] lard -BrehoUes I, 4Ü9; Buhmer-Ficker 866^ vergl. auch
Böbner-Ficker 1201.
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116
H. V. Kap-herr.
Endo gemacht, sein Nachiblger Honorius war nicht der Mann
darnach, sie durclizu führen.
Allerdings hat Honorius gegen die Wahl Heinrichs zum
deutschen König Einwendungen erhoben, aber doch nur schüch-
tern, wie einer, der etwas fordert, wozu er kein Recht hat^).
Er hat seinen Widersprach immer damit begrOndet, dass er durch
die Wahl Heinrichs die Selbständigkeit Sicillens gegenüber dem
Kaiserreiche bedroht sehe, und Friedrich hat sich immer nur
gegen dt n VorwuH vertheidigt, dass er Sicüien dem Kaiserreiche
einverleiben wolle
Betrachten wir jetzt noch einmal den viel erörterten Bericht
Friefhichs Uber die Wahl Heinrichs an den Papst Honorius.
Nach den vorstehenden Erörterungen lässt sich bei Friedrich ein
Interesse an der verlogenen Entstellung der Thatsachen') nicht
entdecken, wie es Böhmer und Ficker voraussetzen. Friedrich
brauchte sich der Wahl seines Sohnes nicht zu schämen, sie ver-
stiess weder formell noch materiell gegen ein Versprechen, welches
er der Curie gegeben hatte ■*). AHerdings wusste Friedrich sehr
gut, dass mit dieser Wahl der Curie kein Gefallen geschah, und
*) Vergl. die Instruction an seinen (»esiuidten M. G. L. II, 242 und
RodcnbrTgr Epp. 103, Nr. 144. Ex|)res9e uuribus regÜB inculcantes, quod
vi de tu r cüutra promissa et privilcgia sua manifeste venire, cum illium
mnm corooatum in regem Siciliae in Romanorum regem eligi procuravit.
*) So im Mai 1219, Bühmer-Ficker 1014. Tbeiner Codex 8«ii do-
minii I, 50. Ebenso in dem p. 115 Note 1 ciürten Briefe; ▼ielleichl ist auch
hier statt saper vitaada regni atque imperii unlone (Rodenberg schreibt
irrthttnilich et imperii) ad imperiam nnione sa lesen.
*) Der Vorwurf der Lügenhaftigkeit wfirde übrigens in gleichem
Hasse Friedrichs Kanzler, den Bischof TOa Mets treffen, dessen Bericht in
allen Punkten die Darstellung des Kaisers bestätigt, vergl. Rodenberg,
Bpp. seU'ctnp p. 92, Nr. 127.
*) Ich habe schon erwähnt, daas Friedrich in diesem Briefe zugibt,
ßicli früher thalsächlicli für die Wahl seines Sohnes bemüht zu haben.
Man wäre t'ns=t versurht nnzunehnieu , dass Friedricli nachher dem Papste
verspruclten habe, keine weiteren Bemühungen (amplioreni curam) auf die
Wahl Heinrichs zu verwenden. AV>er dann würde eicli der Papst auf solche
specielle Vert;j)rt'ehungeii Ijerufen iialten, und niclit auf die ihm fcflbst
zweifelhafte I>chau[itung zurückgekommen &ciu, dass die Erhebung Heinrichs
zum König vou Sicilien an und fär sich seine Wahl sam deatschen König
ausgeschlossen habe. — Auf die Quellen, welche von den Bemühungen
Friedrichs um die Wahl Heinrichs berichten, ist kdn Werth su legen. Sie
unterscheiden nicht die verschiedenen Stadien des Vorganges.
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Die ,nnio regni ad imperiom*. 1X7
leb leugne nicht, dasB das Bestreben dem Papste die Pflle zu
TeraOssen seine Darstellung beeinflusst haben mag. Aber diese
Ännabme berechtigt uns nicht, Friedrich einer groben Lüge für
rähi»j^ zu halten.
.] ('derzeit hat man nun in dem unmittelbar nach der Wahl
ausgfterti^en Privileg für du- upistlichen Fürsten die bündige
Widerlegung der Wahrheit von Friedrichs Bericht gesehen. Dieses
soll der Preis gewesen sein, mit dem er die Fürsten erkaufte.
Aber dieses Argument ist doch keineswegs zwingend. Ebenso
gut, wie Friedrich zu den Fürsten gesagt haben kann: , Wählt
mir meinen Sohn, und ich gebe Euch das Privileg," können
auch die Forsten gesagt haben: ,6ib uns das Privileg, und
wir wählen Demen Sohn.* Es wäre ja auch möglich, dass
Friedrich den Fürsten schon vorher die in dem Privileg ent-
haltenen Conces^ionen angeboten hätte, und duss sie jetzt selb-
ständig darauf zurückgekommen wären. Jedenfalls lässt sich
ein Zu«ammenhang zwisrhen der Wahl und dieser Urkunde
denken, bei welcher Friedrich behaupten konnte, dass er sich
jetzt nicht für die Wahl Heinrichs bemüht habe — immerhin
mit einer kleinen reservatio mentalis, wie sie den diplomatischen
Gepflogenheiten dieser und aller Zeiten entsprach.
Durch die EOnigawahl Heinrichs hatte Friedrich einen diplo-
matischen Sieg über die Curie errungen, aber nicht mit den
Waffen der Hinterlist und der Lflge, sondern auf ganz legalem
Wege war die Absicht der Curie auf Beeinflussung der deutechen
Künigswahl durchkreuzt worden. Wenn wir die geheimen Pläne der
Curie berücksichtigen, m begreifen wir es auch, warum es Friedrich
später PO leicht geworden ist, bei der Curie die Entbindung v(»n
dem Versprechen zu erhalten, nach weichem Friedrich nach der
Kaiserkrönung die Regierung Siciliens an seinen Sohn Heinrich
abtreten sollte. Offenbar hatte die Curie gar kein Interesse
mehr an diesem Versprechen, nachdem durch die Wahl Hein-
richs nim deutschen KOuig ihr eigentlicher Plan, die Trennung
Deutschlands von Sicilien herbeisuftlhren, hinlRSllig geworden war.
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Die Universitätsprivilegien der Kaiser.
Von
6. Sjmfiiuum.
L Die Privilegientheorie.
Kuser Justinian hatte das Verbot erlaflsen^), Schulen des
rönuschen Rechts in anderen Städten zu erd&en als' in Beryt,
welches dies Privileg habe, und in den beiden Residenzstädten
(ciTitates regiae) Rom und Oonstantinopel. Im AnseUuss an
diese Vorschril't behauptete Bolou^a eine civitas regi;i zu sein,
indem sejue Juristen diesen Au.sdruck ^e<>;en den otlenbaren 8ina
des Gesetzes durch ^eiue von einem Kaiser gegründete Stadt*
erklarten und im Anschluss daran eine Urkunde fälschten, welche
beweisen sollte, dass Bologna von Kaiser Theodosius II. gegründet
worden sei.
Man trieb in Bologna einen förmlichen Gultos mit der Vor-
stellung, dass Schulen an Orten, die sich nicht solchen Vonugs
rühmen könnten, illegitim „studia adulterina'' «eien, und um sie
recht lebhaft zum Ausdruck zu bringen, wollten einige dieses
B^cbt in Bologna selbst auf die Altstadt beschränken und nicht
auf den später entstandenen Stadttheil ausdehnen. Padua, Modeoa,
Arezzo, Reggio u. s. w. gpründeten aber trotzdem Generalstudien,
und ebenso erö&eten zahlreiche Juristen, die in Bologna gelehrt
') Cofpns jnria civilis : Digesta rec. Tb. Mommsen Berel. 1872) p. XVI
Constitatio Omnein § 7: Haec autem tria Volumina a nobis composita tradi
eis (discipulis) tarn in regiis urbibns quam in Berytiensium pulcherrinia
civitatc . . . tantnmmodo volumus ... et noo in aliia locie, quae a majoribus
iale noQ meruerint privilegiam.
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UnivenitiCspriTilegien der Kaiser.
119
hatten, an anderen Orten Bechteschnlen, foUs ihnen daselbst Er-
folg winkte. Von hervoiragenden Recbtslehrem wurde denn
anch gleich heim Auftreten jenes Anspruchs darauf hingewiesen,
dass es keinen Sinn habe, die fOr das nicht mehr vorhandene
Reich Juütiuians erlassene VerorJiuiiig aiii das Italien des 13. Jahr-
hunderts zu übertrageu, und darauf, dass civitates regiae keines-
wegs »von einem Kaiser ^rihidete Städte" bedeuten solle.
Andererseits aber kam dieser Theorie die Neigung des Zeit-
alters zu Hilfe, den Bestimmungen des Corpus juris allgemeine,
für alle Zeiten und Länder dauernde Geltung zuzuschreiben, und
ao trugen ihr denn bisweilen auch andere Städte Rechnung und
bezeichneten sich als civitates regiae, wenn sie eine Rechtsschule
gründeten.
Hit etwas mehr Sinn liess sich jener Constitution die an-
<dere Bestimmung entnehmen, dass Rechtsschulen nur an den
Orten sein dürften, denen der Kaiser das Privileg d.izu gegeben
habe: und dies geschah dena na Laute des 1:^. und 14. .Talir-
hundertfi so. dass, was die Constitution Justiniuns von den Kechts-
scbulen sagte, auf die sich damals bildenden Universitäten über-
tragen wurde, und dass an Stelle des Kaisers Papst und Kaiser
traten.
Oleiehzeitig drängte auch die Entwicklung der Universitäten
XU mächtigen und einflussreiche Titel verleihenden Corporationen
dahin, ihre Errichtung nicht der Willkür jeder kleinen Stadt-
gemeinde preiszugehen, und jene Theorie versprach Abhilfe'),
aber in den grösseren Staaten sorgten die Könige bereits für
diese und ähnliche Bedürfnisse, und auch die ganze Art, wie
namentlich die italienisclien Universitäten im Jalirhundert
entstanden, die Thatsaehe. dass Uechtsschulen r* L!;i liuüssig schon
länger an dem Orte vorhanden waren, ehe sie zu einem recht-
lich geordneten Generalstudium entwickelt wurden, widerstrebte
einer Vorschrift, wie sie jene Theorie enthielt. Im 13. Jahr-
hundert sind in Itahen, Spanien, England und Frankreich zahl-
reiche (aber 30) Universitäten entstanden, und alle ohne ein
Privileg des Kaisers oder des Papstes, erst in dem
letzten Jahrzehnt finden wir vielleicht em Beispiel, dass ein Fürst
Sic leistete sie freilich nicht; um Gunst und Geld gaben Papst
und Kaiser Privilegien auch an ganz ungeeignet« Orte und an solche, die
in der Nachbarschaft von verschiedenen Universitäten lagen.
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120
0. Kaafmann.
«
zur (jrründuiig einer Universität ein Privileij dos Papstes erbat,
aber auch dieser hatte zunächat die Gründung aus eigener Ge-
walt vollzogen^).
Im 14. und 15. Jahrhundert wurden die Beispiele in allen
') Vergl. meine Geschichte der deutachen Uuiversitäten 1, 380. Da-
mals fehlte mir die CTiinmde des Ffalzgrafen, die mir Jetzt gestattet, das
Yerfliüin« genauer tu nnteteechen. Desihalb gehe ich erginiend daraet
ein. Sie ist gedmekt bei Beaun e, Lcs Üniveieit^ de Francbe OomU, D^on
1870, pi^ces jnstif. p. 2: Noa, Otto, comes palatinns Baigaadise et comes
Salinarum . . . statuimus et accedente sapientiam consilio ordinamas, qnod
in Villa nostra Grayaci i<>rny) sit Studium generale in omni scientia et
licita facultate. Ea folgen dann noch eine Reihe Privthgien nnd »'tit-
8prec1i< ndf Bpfehle nn die rnttTtiiancn. in dt-neii zii^leioh deutlicli iu-rvor-
tritt, da^s liial' UUelon dieees General^tudiuni als t iiie Landesscliule aii^uli,
wie die »panischen und neapolitanipi lii n Könige, und niclils rii utet darauf
hin, dass er sich nicht für genügend bereclitigt gehalten Imtle. Auch ist
nidit einmal sicher, dass er gerade einen Stiltnngsbrief erbat und nicht
etwa bloss besondere Privilegien oder Beetfttigung seiner Qrttndang; denn
Jobenns XZIL atiftnngebrief für Cambridge ist ja ein Beispiel, dass der
JBrlass eines Stiflnngsbriefes anch erfolgen konnte, wenn nur nm Privilegien
und am Be.stätigaeg gebeten war; siehe darüber 8. 122 Note 1. Wie dem
aber auch sei, immer ist diese leider niclit erhaltene Bulle Nicolaus IV.
der älteste StiftunjCfj-briif. fier von einem Papst v«n'f!tdirn ist, falls nicht
der 128'> t'ir MontpflliiT prtaf!?pne ihm etwas vorausging.
MüiiliMdiier beBtaiid biTcits hundert Jahre lan«: in anerkannter Wir k-
aamkeit als (u-ueralfitudiuui : auch au auj^drückliclifu Anerkennungen Seitens
der Fapste iehlie es nicht. Indem z. B. Papsl N tcolaus für diese Universität
einen Stiftungsbrief erliess, der da anf Grond der flbliehen Betrachtung,
dass die Stadt aptns valde pro studio sei, verffigte, ut in dicto loco sit
deinceps studinm generale« machte er es untweifelbalt, dass ihm eine solche
Gründung nur eine Form der Bestitigung war. Es wire nicht billig« wenn
man ihm den Gedanken suscbieben wollte, dass bis dahin Mont|«'11ier nar
ein Studium adulterinum, eine illegitime Anstalt gewesen sei. Im Uebrigen
verweise icli auf das Bd. I, 381 Gesagte. Das letzte Beii^piel eines iiiipst-
lichen ötiliungsbriefes im 13. Jahrhundert ist der von Bonifaz \ III. lur
Pnmier? erlassene (1295). Er pfehort aber insofern nicht hierh(M-. als Iii» r
der Papt^t nicht der Localobrigkeit mit peiiu-r AuturiUtl eaier elaatüchen
Gewalt zu Hille kam, sondern die Universität, von sich aus gründete.
Merkwürdig ist der Erlass nur dadurch, dass der Papet hier im Gebiet des
Königs von Frankreich eine Universitttt gründete, ohne den König an fragen;
es ist das ein Beleg fUr die Art, wie Bonifaa VlIL seine Gewalt anffhsst,
analog dasn, dass er den OrtPamiers damals zu einer Stadt erhob, eben-
falls ohne den König zu fragen. Ueber die Stellung von Pamiers lUr
Krone n. s,'w. verweise ich auf meine Ausführnng a. a. O. I, 881*
i^iy u^L^ Ly Google
UniveraitiUsprivilegien der Kaiser.
121
diesen Landern sehr häufig, aber die Aaf&aflung, in der diese
Conceasion des Papstes erbeien wurde, war auch damals nicht
die, 'dass die Staaten für sich allein nicht berechtigt seien, üni-
▼mit&ten m gründen; in Italien haben in diesen Jahrhunderten
äliulich wie im 13. bisweilen selbst noch die Stadtstaaten Uni-
veri«itäten gegründet, oline die Mitwirkung der universalen Mächte,
KiiistT und Pap5«t. anzurufen, so Modena 1328, Vercelli 1341,
Ferrara und sein kleiner Territorialiierr noch 1442'). Auch die
Papste bestritten dem Landesherrn die Befugniss nicht, in seinem
Gebiete eine ünivorsität zu errichten. Vielmehr liegt noch aus
der zweiten Hälfte des 15* Jahrhunderts in der Bulle ') Pauls II.
ftlr Huesca (1464) eine unzweideutige Erklärung Tor, dass sie
dies Recht anerkannten.
Femer ist zu beachten, dass in Italien, Spanien, Frankreich
und England diese Stiftungsltriefe, welche der Fassung nach die
Erlaubnis.-« zur Gründung ertheilten oder die Gründung rechtlich
vollzogen, tliiitsärhlicli mehr im Sinne einer feierlichen Aner-
kennung und Bestätigung als eine Empfehlung und ein Mittel
der Anziehung erbeten und ertheiit wurden. So erhielt Cam-
Siehe <lns Protocoll über die Verhandlang des Raths bei Boraelli,
Ui^ria ahni Ftrrariae Gymnasü J, 47 f.
Sie erzahlt, dass das von König Peter gegründete Studium durch
Krieg und «onstige Holk untergegangen sei (intermisanni), dass aber jetftt
König Johann contiderans ipeina Petri Regia praedeceBSoriB sai privilegiam
(StUtangtbrieO eiBdem dvitoti studioqne et universltati concessnm regia
aacloritate praedicta ionovavlt, apprebavik ae etiam conflrmaTit.
Qoaram quidem innovntionis^ approbationis et conßrmationis vigore studiam
ipsum inibi facultatibns — et scientiis memoratis — instaaratiim, inno-
vntuin et ereotum fsf. et in ipsis faenltfttibuB juxta morem aliornni «tndio-
rmn generaliuni crmtinue le^'ilur ordinfttnr Pt auditiir. Qnare pro parte Joiin-
nis regit", Juratorum et eiviuin prodietornrn iiohis fuit humiliter siipplieatiiin.
ut . . . studiam praedu tum in ipsa civitate pruut alias instilutuni el ordi-
naluiii fuerat. instaurare et innovare ac illud et personaa in eo pro tempore
•todentes, piivikgiis et axemptionibus alioram atudiomm praedictomm
eomninDira et decorare ao alias in praemiMia opportune providere de
benffBitate apostoliea dignaremur. L afnen t e, Vinc. Biatoria de laa Univera.
eo Eapäfia, Madrid 1884, I, 889. Der Papst fasat die Sache also ao anC,
daaa die Universität Huesca durch den König bereits von Keuem gegründet
sei und kraft dieser königlichen Gründung rechtmassig bestehe, dass also
da- (i. .-lieh des Königs und der Stadt eine Bestätigung nnd ünteratutzung
erldtte. wif den?! die Fürsten mancherlei Reg^iernngsnrte durc-b den l'apst
bestätigen liessen, zu deren rechtskräftigem Vollzug sie berechtigt waren.
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122
Q. Kaufmann.
bridge einen Stiftungsbrief'), als der König gebeten hatte, der
Papst möge die UniTersität und ihre Phrilegien bestätigen und sie
mit neuen beschenken. Und in diesem Sinne dlein konnten Peru-
gia 1355 und Florenz 1364 noch einen kaiserlichen Stiftungsbrief
erbitten f als sie bereits päpstliche besassen, und Lucca (1387),
Oranjjo (1^70) und Pavia (1389) einen päpstlichen erbitten, während
eiie .schon einen kaiferlichon besassen. Indessen gewann j»'ue
Theorie von der Nothwendigkeit einer Mitwirkung der univer-
salen Gewalten im 14. Jahrhundert mehr Boden, und besonders
wichtig war, dass die grossen Juristen Bartolus und Baldus für
sie eintraten. Wenn sie auch den Königen der ausseritalischen
Länder nicht das Recht absprachen, Universitftten zu gründen,
wenn namentlich Bartolus sich so ausdrfickte, dass die Lan-
desherren sich geradezu auf ihn hätten stützen können-), so
traten doch beide als Gegner derjenigen Juristen auf. weh-lie die
Nothwendigkeit einer solchen Erlaubniss von Kaiser oder Papst
bestritten, und so musste ihr grosser Name für die Ausbreitung
der Privilegientheorie in die Wagschale fallen.
Li Spanien^), England und Frankreich wandten sich die
Herrscher, falls sie nicht selbständig vorgingen, an den Papst
um ein Privileg, niemals an den Kaiser, wenn auch in Spanien
(his Gesetz (h r siete partidas ausdrücklich auch dem Kaiser das
Recht zusprach, in Spanien Universitäten zu errichten.
') Der Stiftnngsbrief Johanns XXII. für Cambridge ist abgedruckt bei
Fullfr, Histon," of the nniversity of Cambridge 1840. p. 80. Das Schreiben,
in welchem der Koiii^ um flie Be.stati'^iiii^ bat, bei Rynier. Fuedera (edit. 3.
Hague 173y — 45, iolio) I, 2, p. 147: Cum igitur universitAs jjraedicta (Cantabr.)
cujus stntnm f)ro^.{)t rari cupimus et firmari . . . .sedis apost. gratio.sa muiiilj-
centia niniiin jam indigeat et firmari . . . pupplicumus, quaiiim.s dictum
perpetuare etprivilegia, quibus cancellariut» et i^colares univvrttilulis illiub . . .
UBi sani bactenoa .... cum augmentatione novomm privilegioram ipsis
01 plae«t concedendorttm ex vestrae pleoitadine potestatii noskra oonsidera-
tione djgnemioi confirmare.
*) Barte Ins wiederholte die Regel des Jaeobaa del Arena, welcher
permisflione ejus tacita vel expreeea qui est priocepe ▼«! looo principit,
in territorio sno UniverBiüUen entstehen Hess. Baldns seheInt die Ver*
leihung des jus doctorandi Papst and Kaiser zu reserriren, allein die Ver-
hältnisse und Rechte der grösseren ausseritalienischen Staaten hat Saidas
aUem Anschein nach dabei nicht im Auge gehabt.
*) Hier erhielt sich denn auch Sicherheit daräber^ dass der Landes*
herr von sich aus Universitäten gründen könue.
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ünireraitfttsprivUegieii der Kaiser.
123
In Italien und im Königreich Arelat haben die territorialen
Gewalten dagegen bald von dem Papste, bald von dem Kaiser
Stiftungsbriefe erbeten. In Deutschland und den östlichen und
ndrdlichen Nachbarländern entstanden die Universitäten erst zu
einer Zeit, da die Theorie von der Nothwendigkeit der Mitwirkung
der uniTersalen Gewalten ausgebildet war und durch das Gewicht
der gioBsen Namen Bartolus und Baldus unterstützt wurde, ohne
dass ihr alte Gewohnheit Widerstand leistete. So begreift sich,
das«! die Theorie in diesen Ländern den grünsten Einfluss gewann,
und tiass selbst mächtige Landeslierren sieb nicht fiir berechtigt
Liült(^n, ohne Mitwirkung iler universalen Gewalten eine Universi-
tät zu gründen. In Deutschland besonders vermischte sich diese
Frage mit den schwankenden Vorstellungen über die Grenze der
Befugnisse der Territohalherren und der kaiserlichen Reservat-
rechte.
Im 14. Jahrhundert wandten sich diese Fürsten mit solcher
Bitte immer an den Papst« nicht an den Kaiser. Erst seit Fried-
rich in. wurden auch die Kaiser Ton deutschen Fürsten und
Städten um Privilegien zur Gründung von ümversitaten gebeten.
Diese Thatsache hat Anlass gegeben zu der Meinung, als hätte
der Kaiser kein Recht oder doch nicht das volle Recht gehabt,
solche Privilegien zu verleihen, als sei dies eine um 1500 auf-
kommende Neuerung^), aber eine Vergleichung aller Universitäts-
Zu begründen versuchte diese Ansicht der anonyme Verfasser des
Attfsatzos: ,rt'b»'r die kaiserliche Privilegicrunrr der Universitäten" ina All-
gemeinen Literarischen Any.eiger, Jahrgang 1800, S. 690 f. Ihm folgt
Th. Mutiier. Zur Geschiclite der lleciitswisscusciialt und der rniverHitaten
( Jena 1876) S. 256 ff. und Die Wittenberger üniversitäts- und Faculuiib-
tilatuten vuoa Jahre 1508 (Halle 1867) ö. IV. Von alteren Vertretern <]ieaer
Ansieht nenne ich J. G. Horn: Leben Friedrichs des Streitbaren (Leipzig 1733)
6wd06 Aain. Hermann ConriDg(Antiq.Acadeni.) war noch frei von diesem
Irrtham. Das Schwanken der juristischen Schriftsteller des 16. n. 17. Jahr-
hondwrts leigeii aar Qenfige dto in dem Tractatns illastrinm Jnrisconsal«
tomm Tom. XVIII Yenetiis 1584 (fol.) ansammengesteUten Dissertationen
und die von Chr. Besold im Tractatns practicns unter „Akademie" an-
geHihrten Meinungen.
Be?old seihst konnte das Recht des Landesherrn nicht grundsätzlich
bestreiten^ neigte aber dazu in deu Diüsertationes juridico-politicae. Argent.
1624, p. 192: academins conüruiare . . . ad inajora soH imiieratori compe-
icnitu rcgaiia 6pectare dicilur . . . Inferiores quidaui principe» ac res»
poblieae Aindare Scholas . . . aufhoritate queunt, sed . . . nedbi promoti in
Digiiizca by Liu^.' .
124
G. Kaofmann.
priTilegien, welche in diesem S^eitabschnitfc einerseits von den
Kaisern in Italien und im Arelat und andererseits von den Päpsten
in Deutschland und den Nachbarknden erlassen worden sind^
wird zeigen, dass jene Zeit selbst anders darüber dachte.
2. Die Kaiserprivilegien für Universitäten in
Italien und im Arelat.
1. Trevlso 1318. Der älteste Stiftungsbrief, durch den ein
Kaiser einer Localobrigheit bei Gründung einer UniTersilllt mit
seiner Obergewalt zu Hilfe gekommen ist ist Jas i^rivüeg
Friedrichs des Schonen iür die Siadfc Treviso von 1318: conce-
dimus quod in ipsa civitate utriusque juris traditiones et scientia
quaelibet solemniter et generaliter legi poasinf).
totn orl)f j)r(> talibus agnoscuntur. So gelte der Doctor von I.t iden m
England und Frankreich nur kralt besünderer Verträge. Andere lehrten,
in Deutscblaiid könne nur dtr Kaiser Oniversitäten errichten, nicht die
KeiciiSl ursten ^ iu uiidcrcu Ländern habe der König dicä Rccht^ 80 in
Schweden, Frankreich. So die Dispatatio Historico-politica de Äcademia
Jena« 16$5 von Joh. Fr. Oerhardus et Michael Ludovici, KegiälaceDsis
Tyrigeta (aus Königssee in ThQringen).
H. Denifle, Die Univenititen des Mittelalten, Bd. I, Berlin 18«^
hat die Frage nicht einmal reeht geatellt, geaohweige deon, daea er aie
gelöst h&tte; reine Willkür aber ist es, wenn er I, 384 behauptet s
^Der Kaiser hatte allerdings das Reclit^ Ilochschiüen zn gründen und die
ErlaobnifiS zu den Promotionen zu ertheilen. Allein gerade dieses letztere
Recht war theilweise durch das Gutdünken des Papstes bedingt." Denifle
sagt dies anlasslich der Universität Heidelberg, aber er spricht nllgemein,
wie er denn seine Untersuch uiifj nicht noch Liiiideru gliedert. Nnn k(>niit
Denith' die ohne jcle Kin.-Jchr^nkung- von den Knisern erlassenen i'rivi-
h'irien , sollte also wisaen., dasf; die Kaiöer das lieclit niehrfarli «i;eiibt
haben, uiui dass auch die Theoretiker, welehe die Privilegieutheorie
vertraten, dass auch BarLolus und Baldus von einer solchen Bei^chränkung^
des Kaisers durch den Papst nichts wnssten. Trotzdem tritt inmitten des
von gelehrten Cttaten ftarrenden Werkes diese tendenziöse Behauptung
auf, und der Les«*, der das Material nicht beherrscht, wird glanbeo, es sei
dies ebenfalls eine Thataache, und es ist doch nnr eine Behauptnog, welche
den Kaiser Tor dem Papste noch weiter erniedrigt^ als er es thatsiehtieh war.
0 Kaiser Friedrichs Oründong von Neapel 1224 ist nicht hierher tn
rechnen, denn er ▼oUxog sie als Landesherr von Neapel, nnr dass er scn-
gleich Kaiser war.
") Gedruckt bei G. Verci, Storia della marca Trevigiana e Ver' ntx^f,
Venezia 1786, VIII, p. 155 Nr. 911, darnach das Regest in Böhmers Regesta
imperü. Frankof. 1889, p. 172, wo für das verderbte apud Scotzam richtig
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IJniTereitätsprivUegien der KHiser.
125
Von Ludwig dem i>iivern ist kein Stiituugisbrief bekunut,
TOn Karl IV. siud dagegen, abgesehen von dem für Pra^, der
unten zu besprechen ist, in Italien im Arelat 2. im Ganzen
ako 8 öUituiigsbriefe für Umversitäten verliehen worden.
2—8. Arezzo und Perugia 1355. Den frühesten erhielt
Arezzo 1355, 5. Miii. In der Einleitung betont der Kaiser, dass
Arezzo bereits früher ein General&tudium gehabt habe, er wolle
es auf Birten der Stadt neu beleben und er thut dies in der Form
der Krnchtung eines Generalstudiums Kurz darauf stellte
TfTmiithet wird: apud Gretzam. So steht denn auch in dem verbeMerten
Abdruck bei Winkelmann Acta inedita II, 275, Nr. 484. Hervoniiheben
i»t, dass Frinlrich der Schöne noch nicht Kaiser war, aber als erwählter
römischer Kuoig die kaiserliche Gewalt übte; sodann dass der Sprach-
getirauoli iiianchp? RpFoiidcrf zeigt, unii tiasf der Bewerber um den Doctor-
grad Treue uM ^rrti den König schworen solle: quod erga regiam majestatem
se geret tideliter.
0 Böhmer-HttberRcgesU Nr. 2103 (1356). DeoText gibtDenifle
fit427. Karl IV. sagt coneediuins eilargimur, quod in ipsa cifitate Tigere poaait
«I vigeat stodinm generale in jore canooieo et civili el qnalibet alia facnl'
tele cnni poteetale et anctoritate plenaria doetorandi et doctores feciendi
in jnribne et faealtatibus qnibnBconqne, und in der Begründung des Aetes :
enm nostra majestas iide digne perceperit, quod prefata civitas Aretina
conMieverit ab antiqno }ial)»'ri' Studium generale et aiictnritatein doi torandi
»eu dociorari faciendi in j-irc . nrtnin'fd ««t rivjli ut (lualihet alia taciiltate,
et in eadeoi civitate longo tempore Bluriium vigueril juxta iroperialia privi-
legia, qae propter civiüum guerraruni discrimina diciintur deperdita. Karl IV.
hätte der Stadt auch ohne diese Erinneruiigeo das Privileg verlieben,
wenn er eich ihr geftllig erteigen wollte, aber die Stadt mochte Werth
darauf legen, dasa so in einer kait^lichen Urkunde die Rechtmüasigfceit
ihres bisherigen Stadiams anerkannt wurde, weil, wie oben erwähnt^ viele
Juristen, namentlich Bartolns and seine Schule ausser Bologna und Psdua
kein Generalstadiiiro als rechlroi^ssig anerkennen wollten, als die mit kaiser-
lichen oder päpstlichen Privilegien ausgestatteten. Auf diese literarischen
KiiTnpfp wci.-t lerner hin, 1. dass Karl IV. das jus dorlornndi besonders
herv(,rli(»b , denn jene Theorie betonte, dahs namentlich die Verleihung
lifca Doclorgradeä an ein Privileg geknüplt sei — und 2. die HfhauuUiag,
Arezzo habe früher kaistrliche Privilegien besessen, weiclie ihr das Recht
eines Generalstudiuros gewährten. Im 13. Jahrlmuderl wurden dergleichen
Privilegien Überhaupt nicht ausgestellt und dass Aresso sie auch nicht von
einem der leUten Vorgänger Karls im 14. Jahrhundert empfangen hat,
kann als zweifellos gelten; abgesehen von allen anderen Gründen schon
dessbalb, weil man sonst des Privileg nither su bezeichnen gewnsst hitte.
Kan erinnere man sich, dass Bologna sein Recht durch gefiüschte Diplome
Digiiizca by Liu^.' .
12G
G. Kaufmann.
Karl IV. der Stadt Perugia eiu gleiches Privileji^ aus in wel-
chem er zunächst hervorhebt, dass Perugia eiae angei^ehene
(honoral)ik') Universität in den beiden Rechten, in der Medicin
und in der Philosophie nebst den übrigen Zweigen der Arfces habe,
dasB es aber henuiiergekommein sei und, damit es zu neuem
Glänze erblühe, so verleilie er der Stadt kraft kaiserlicher Ge-
walt studii generaUs Privilegium, welches sie im Besitz eines
Generalstudiuiiis .sichere. Er regelt dann auch die Promotion,
.so wie sie bereits in den piip.stlichen Privilegien geregelt wai-,
aber ohne dies und ohne die päpstlichen Privilegien Uberhaupt
zu erwähnen. Das geschah sicher nicht aus Missachtung oder
in der Absicht, die Berechtigung des Papstes zu bestreiten, und
also nur dessbalb, weil Karl die Stiftnngshriefe, sowohl die eigenen
wie die päpstlichen, als eine Form der Bestätigung und Anerken-
nung behandelte, und zugleich als einen Anlass, neue Rechte den
alten hiuzu/.uiügen*).
den Kaisers Theodosius II. und des Kaisers l-othar l»egruii(iete und aui
Grund derselt)en sich dann Bpäter ein Privileg Knrl.'< V^ aus^btellen liess,
uud man liat die erklärende Analogie zu diefter btelle des Aretiner Privi-
legs. Mit Rücksicht auf jene Theorie rechtfertigten sie ihr thatsachlich
bestehendes Studium durch die Behauptung, sie hätten es ursprünglich auf
Orand von kaiverlichen Privilegien eingerichtet, die nnr verloren seien,
wihrend Bologna sieh dergleichen Privilegien anfertigte, Za beachten ist
endlich noch, dass sieh die Aretiner daneben anf „alte Gewohnheit' be-
riefen, weil die Theorie nehen dem Privileg alte Gewohnheit als Grand
gelten liess.
^) A. Rossi, Docnmenti per la storia dell* UniversiUk di Peragia.
Perugia 1875 (Estratto ans dem Qiomale di Entdixione Artistiea IV.— VL)
Nr. 96 anf p. 69 f.
*) Ughelli, Italia Sacra (Romae 1647) HI, 238 ff. KamenUich anch
in der Formel generale (bei Ughelli verdrackt, generali) perpetunm atqae
gratiOBiim atudii generalis Privilegium. Der Stiftungsbrief wird <:oiicrale
privilep^inm stndii generalis genannt im Gegensatz zu den Privilegien,
welche ihnen einzelne Rechte und Freiheiten y^ewährten. Recht bezeichnend
ist ein Ausdruck in den Protocollon des Kulhs von Siena (mitgetheilt bei
Den i I i e S. 44fl) : privilegia generaiiaconcessa stiuliis j^nneralibus vid. Bononie
et Perusio srcuiidiim genemlem formam. Nur iöt dabei wieder insofern
der Sprachgebrauch utibestiinmt, als Bologna keinen Stiftungsbriel' hatte,
wenn nicht etwa an das unn^cbliclic Privileg Theofiosiiis II. credarht ist.
Eine Abweichung von dem Privileg für Perugia ist, da»» Karl den Bischof
superiorem studii nennt, sodann im Sprachgebrauch: imperatorius statt
caesarens.
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Univenitätsprivilegien der Kaiser.
127
4. Siena 1357. Zwei Jahre später gewährte Earl Siena
einen Stiftungsbrief, welcher in wesentlichen Punkten mit
dem ftir Perugia flbereinstimmt. Karl sagt auch hier, dass bis-
her in Siena schon ein Generalstudium bestanden habe, dass es
f\i)fr gegeuwürtig zurückgegangen sei und nun durch ihn zu
neuem Leben erweckt worden solle. Karl erkannte also das
frühere, ohne Priviki^^ von Papst oder Kaiser lediglich unter der
Autorität der Stadt entstandene Generalstudium von Siena als
ein solches an, in gleicher Weise wie er das von Arezzo anerkannt
hatte. Kaiser Karl th eilte demnach die Anschauungen
▼OD Bartolus und Baldus nicht, seine Handlungsweise
entsprach der Ansicht des Richard Malumbra^) und der
tlbrigen, welcheBartolus bekämpften, und da er als Kaiser
die Quelle des Rechts darstellte, so muss man sagen,
dass die Lehre des Bartolus und Baldus mit einer fUr
die Frage wesentlichen Thatsache im Widerspruch stand.
Auch Bartolus und BaMiis waren eben fern davon, ihre
Theorie auf Grund einer Sammlung der einschlägigen
Thatsachen zu entwickein; sie waren Scholastiker.
5. Pavia 1361. Auf Bitten der Stadt Pavia gewährte ihr
Karl IV. l'MM ein Generalstudium in den beiden Hechten, der
Medicin und den Artes und verlieh dazu die Privilegien, welche
Paris, Bologna, Oxford, Orleans, Montpellier und ixgendwelche
andere UniTersifäten haben sollten'). 1380 erbat dann der
Herzog von Mailand auch von Papst Bonifaz IX. einen Stiftungs-
hrief für Pavia.
6. Hörens 1364. Als 1304 der Bischof von Florenz als
Legat des Papstes an Karls Hof kam, benutzte er die Gelegen-
heit, nach Erledigung seiner amtlichen Auftrüge für das General-
Vergl. meine Aoftfikbrang In Oeach. d. d. Un. I, 388 A. 2.
*) Hemorie e docamenti per la storia dell* nnivenitä di Pavia II, 2,
Xr. 2. Die Bitte der Stadt an Karl IV. lautete: quatenus ipei ad instar
■liamm nrbium de instanrandü generali studio In facaltatibus qiiibas*
canqup jrrntiam et privilp^rtum benignitatc cnesorea concedere dienarcmur.
Von (i( r Hittt' (ics Herzogs an den Pfip?t 1?^S9 lieisst es ib. p. 4 N. 3
desifi«i»t i'Iuriniuu» adct'be ghuliuni aiictoriuite aposfolica generale in
qoaltbel licita facultate. Dieser Ausdruck ist gan^ tnUprechend dem von
Urban VI. in der Bcstätigang von Lucca angewendeten.
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128
O. KattfmftDO.
shidium in Florenz eben kaiserlichen Stiftungsbrief 2U erbitten,
obscbon die Stadt bereite einen päpstlichen Stiftungsbrief für das-
selbe bemi^s. Karls Urkunde erzählt in der Einleitung diesen
Hergang, ohne jedoch des päpstlichen Stiftun^sbri«l.s zu er-
wähnen, und gewährt der Stadt das Privileg, ein Generalstudium
zu besitzen, als hätte sie es bisher nicht gedurit
7. Genf 1365. Auf Bitten des Grafen von Savoyen, dem
die dem heiligen Reiche zugehörige Stadt Genf singuhui com-
missione vicariatus et gubtjrnationis subjecta sei, gewälirte Karl IV.
durch Urkunde vom 2. Juni 1'}»)') aus kaiserlicher Vollgewalt
der Stadt Genf das Vorrecht und die Freiheit eines General-
studiums in den ^Artes, den beiden Kechten, der Theologie, der
Medicin und aller anderen Facultaten* Die Sprache dieses
Stiftnngsbriefes ist sehr schwfllstig und abweichend toq den an-
deren Briefen, anch ist das Stadium, so viel man weiss, nidit
ins Leben getreten, aber — nnd darauf kommt es bei dieser
üntersochung an — dentlich tritt die Auffassung Karls hervor.
Er yerleiht das Privilegium studii generalis als eine kaiserliche
Gnade und liir alle Wissenschaften, mit ausdrücklicher Erwäh-
nung der Theologie.
8. Orange 13S5. Zwei Tage spater, 1365, 4. Juni, stellte
Karl IV. zu Avignon ein ähnliches Privileg für Orange aus und
zwar auf JLiitte des Terriiorialherni und der Stadt. 1379 bat
dann die St«dt Papst Clemens VII., er möge dieses Privileg Kaiser
Karls IV. bestätigen; aber daraus ist nicht zu schliessen. das« sie
es für ungenügend gehalten, hatte, und der Papst willfahrte
wohl der Bitte, aber in einer Form, die da zeigt, dass ihm eben-
falls solche Vermuthung fem lag').
') Gherardi, 8tatuu della universitä e studio Fiorentino (lom. Vll.
der Dociiineiiti di storia itul. per le provincie di Toscana etc.) p. 139 mit
der ihm oigeiiLluunhclicn Formel generale perpeluum aiquc generosum
Btndii generalis Privilegium, die er auch in den Briefon fiir Sieoa, Arezzo,
Orange und (ilinlich) Liieca anwendet
*) K^moires de llniUtnt Q6n6vois XU (1869) p. 48 der Abbandlang
Ton Julei Vtty, Notes hiatoriqaes ... et doeuments inMito: sacimtisiiiDsraBi
professiODum canonioe sapientie et civilis eloquentie «I prudentie, eacre
theologie preheminencie, medicinalis profeetionis exoelleiicie aliarttiaque
qnarumlibet facultatum eradicionis exercicii.
') Deoifle druckt 8. 469 weseoUiche Abschnitte dee PriTilegs ab
üniTenitfttopiiTilegien der Kaiser.
129
9. LQfloa 1369. Endlich gab Karl IV. 1369 der Stadt Lucca
«m solches PrivOeg. Die Urkunde stimmt in der Einleitung fast
wörtlich mit der für Siena überein, hat dann aber im Sprach-
gebrauch manches "Besondere Für studiuni generale hat sie
den rolleren Aus(iruck suuliurii generale et universale. Die Fa-
cultaten zählt sie so auf: in juxe canonico et civili, notaria, loica
et philosophia, medicina, astrologia et in omnibus artibus libera-
hbiiB ac alüs quibuscunque scientiis et &cultatibu8 approbatis.
Weon er die Theologie durch diese Formel nur im Allgemeinen
dnschloss, sie aber nicht besonders erwähnte, so lag das wohl
daran, dass die Stadt die Absicht hatte, die Theologie den
Klosterschulen zu überlassen. H'ätte die Theologie als Faciiltät
geblüht, so würde Urban VI. sin schwerlich au!?geschlo.«?sen haben,
als er der Stadt l<ib7 auf ihre Bitte ebenfalls einen Stiftungs*
bhei gewährte.
Von Karls IV. Nachfolgern Wenzel und Ruprecht^) ist
kern Stifhmgabrief ausgestellt worden, aber der Herzog yon Mai-
Isnd erliess 1398 den Stiftungsbrief ftbr Piscenza mit so aus-
drtleklicher Berufung auf die ihm von König Wenzel rerliehene
AutArität, dass diese Universität doch mit zu den durch kaiser-
liche Autorität gegründeten zu rechnen ist^).
10. Tniin 1412. Von Sigismund haben wir endlich einen
kaiserlichen Stiftungsbrief für Turin. Ludwig von Savoyen
hatte 14i).j aut Grund eines päpstlichen Stiftungsbriefs in Turin
und theilt aucli i?. 470 f. die Bestätigung Clciiieit.-^ mit. Bemerkens-
werth ist, daes die Prot'essoren von der Stadt berufen werden und die
Promotionen unter Vorsitz des Rectors universitatis ejusdein öLudii vor-
genommen werden sollten.
0 Oedraekt bei Balnse, Hiscellanea ed. M anai (Lucae 1764, IV, 184).
*) Die Behanptnng, Rupreeht habe für Leipzig ein Privileg erlügen^
iM schon frdh widerlegt worden.
*) Maratori Seriptoree XX, 936. Die Uriiande enthält abweichend
tOD anderen eine längere an die hnmanistieche Skrömnng der Zeit er-
innernde Erörterung über den Werth der Wissenschaft und die Pflicht der
Fürsten, für sie »n SOrgen, die sich doch von den dem Inhalt nach ähn-
iacben Ausführungen anderer Stiftung?!) riefe merklich anterscheidet. Sie
wliliesst mit einem Hinweise auf die Gründung von Universitäten in den
übrigen Ländern, der allerdings nicht in der p^leichen Form in Wladislaus
Biiftongsbrief für Krakau von 1400 C^od. diplom. Cracov. I, 2ü} wieder-
kehrt
Deoteche Zeitschr. f. tieacbichtsw. I. l. 9
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130
6. Kanfiiiftiin.
ein ■ Universität errichtut, die aber zu keiner Blütbe geUuigte und
erbat doshalb 1412 »von der Güte des römischen Königs die
gnädige JBrlaubniss und das Recht, in Turin ein Oeneralatodium
einzurichten , wie es in anderen Städten bestehe* Sigismund
ordnete darauf an, dass in Tnrin ein Genereistudium in Theo-
logie, den beiden Rechten, Medicin und Philosophie errichtet
werde, ohne der wenige Jahre zuvor durch den E^pet vollz» »;^ nen
Gründung zu erwähnen^), verlieh die Privilegien von Paris. Bo-
logna u. R. w., regelte die Promotion und tr*'wäbrte am Schluss
dem Herzog von Savoyen und seinen Nat lilolgern das Recht, die
Universität von Turin an einen anderen Ort zu verlegen. Dieser
Zusata ist ungewöhnlich, stimmt aber überein mit anderen Zeug-
nissen, aus denen sich ergibt, dass die Verlegung und Erneue-
rung*) von Universitäten rechtlich ebenso behand^t wurde, wie
die Neugründung.
Also bis auf Friedrich III. sind von deutschen Kaisem
10 (mit Piacenza 11) Stiftuogsbriefe für Universitäten in Italien
und im Arelat verliehen worden, dagegen sind für die 9 Uni-
versitäten, welche in dieser Periode in Deutschland gegründet
wurden; Prag 1347, Wien 1S65, Erfurt 1379 (1389), Heidel-
*) Oeani ttorid s nlla regia OBiversitk di Torlno Tor. 1872 p. 9. Die
Stifinngtbriefe sind hier jedoch nicht milgetheUt; ick benutste sie in den
Statuta Venerandi Sacriqne CoUegü JnriacODSultorom Ai^astae Taaiinomoi.
Taur. 1614, p. 67 f. ti p. 59.
') Ib. Stat. p. 59: in nvHate Tanrina ad instar aliarnTn «rbinm de
inct;mraiido generale Studium in facultatibu? qnibuscunque gratiatn, Privi-
legium et facultatem de bcni^'nitate romaua regia concedere dignareiiiur.
•) Ibidem Statuta veii. collef^ii p. 59: liberam lacullateni et [M)te-
btalein pleiiariaui dictum Studium pro ejus et suorum heredum arbitrio
libere commatandi et traiiBfereiidi a dicta eititate Tanria. ad aliom loenm
ecdeaiae el dioeceeie. DerAnsdrack zeigt, daM Tom Standpunkt der Theorie
dieses Recht als etwas Neaes, mit dem privilegiom stadii gencFalis noch
nicht Gegebenes galt, nnd der Kaiser ffigt auch noch die Beschränkung
hinxn, dass die Verlegung nicht über die Grenzen der Diöcese gehe und
endlich noch die weitere, das8 es nach Turin anrttckgeffthrt werde, sobald
die Gründe der Verlegung aufluirten.
*) Für Ofen erbat Sigismund 1389 ein päpstlirh<*p Privileg, und zur
Keugruuduiig des eingegangen Studiums 1410 erbat er wieder ein päpFt-
liclies Privileg, und als diese l^uivcrsitat sjiafer noch einmal einging, holte
König Mathias Corvinuä ein drittes Mal die papstliche Erlauhniss ein. Siehe
die Grttndttngggeächichte bei Denifle L, 418 f.
I
ÜDivenitiUainifilegieii der KsiBer.
131
berg 1385, Knhn 1386, Eftln 1388, WOizburg 1403, Leipzig
1409, Rostock 1419, päpstliche Stiftungsbiiefe erbeten worden
nnd fttr keine ein kaiserlicher, ebenso für Ldwen in Flandern
1425 und in Ungarn und Polen ftbr Krakau 1364 und 1410, FOnf*
kircben 1367, Ofen um 1389 und 1410/U.
3. Formular der päpstlichen Privilegien für Uui-
versitäten im 14. Jahrhundert.
Üm eine Anschauung davon zu gewinnen, dass Tieles in
diesen ÜnlTersitatspriTilegien nur formelhaft wiederholt wird,
dem man leicht eine zu grosse Bedeutung beilegt, wenn man
nur ein einzelnes derselben benutet, und um die Bedeutung der
Abweichungen besser zu würdigen, empfiehlt es sich zunächst,
eine grössere Anzahl und im besonderen die von Clemens VII.,
Urban V. und Urlmn VI. erhi-ssinen Stiftungsbriefe zusammen zu
betrachten, also die tür Praf?. Wien, Krakau, Fünfkirchen,
Heidelberg, Kulm, Köha und Eriurt, denn diese 8 Bullen gleichen
sich in der Anlage und haben auch wesentlich den gleichen Vor-
rath von Worten und Wendungen. Sie zerfallen in zwei Haupt-
abschnitte: die Begründung (A) und die Bewilligung (B), und
es hegtet, dass eine BuUe in dem Abschnitt A der einen, in
B der anderen näher steht. Die Bewilligung (B) beginnt in all'
diesen 8 BuUen mit der Formel authoritate apostolica stainimus
et (ac) etiam ordinamus.
In der Begründung (A) lassen sich folgende Bestandtheile
.unterscheiden: l. Kine Einleitung, welche von der Aufgabe des
Papstes handelt, die Studien zu fordern. Sie beginnt: In su-
prema(e) dignitatis apostoücae specula, endet liberaliter imper-
ümur und lautet in allen jenen BuUen bis auf unbedeutende
Aenderungen wörtlich gleich, so dass sie gegenseitig zur Besse*
rung des Textes benuttt werden können.
2. Die Erzählung von der Bitte um ein Generalstudium.
Sie beginnt regefanSssig: Cum itaque sicut nuper pro parte (so
Krakau, Ffinfkirchen, Wien, Heidelberg), in etwas anders:
Nuper si quidem pro parte. In den Briefen für Erfurt und Köln
fehlt diese Erwähnung der Bitte. Dieser Abschnitt enthält ge-
wöhnlich die Mittheilung, dn-s t|]r Stadt zum Studium geeignet
sei, aber oft auch noch anderes und zeigt häufiger Verschieden-
heiten, als andere Theiie der Bulle.
132
6. Kaufmann,
3. Die Erwägung, das» der Bewerber der römischeii Kirche
treu sei. Sie beginnt mit der Formel^ Noe praemissa ac etiam;
und lautet in den fiuUen fUr Krakau, Fdnfkirclien, Wien, Heidel-
berg und Ihrag bis auf unbedeutende Abweichungen wörtlich
gleich. Köln zeigt etwas stärkere Umgestaltung, und noch mehr
Erfurt, aber der Hauptstock der Worte und Wendungen kehrt auch
hier wieder
*) In der Balle flir Krakau heiast es Cod. diplom« Cracov. I, 6: Kec
praemissa ac etiam ezimiam fidei paritatem, quam ipse rex et progenitores
siii, Poloniae reges, qnam ejusdem regni incolae ad s. romanam Ecclesiam
rros.«i«!se, prrnit ipse rex et incolae f^erere dinOFonntiir, attente considerantes
iVrvriiti (lesiderio (iuoiniür, quod refrnnm ipsiim (Heidflb. villa praedicta)
scientiarum muneribus arnplietur, üatque litterarum iVrtilitate foecundum,
iit viroa ]>roducat coiisilii maturitate conspieuos, virtuUim rcdimiios oraa-
libuü ac diversarnm facultatura dugmatibus ernditos sittjue Ibi fons irriguufi,
de cujus plenitudine hauriant uuiversi litterarum iiubui cupientes docu-
mentiB.
Köln hat statt n^tttente considerantes . . . daeitnar quod* attendeutes
et etiam fidei paritatem . . . dinoscuntnr^ dignam ducimus et eqaitati oon>
sonum ezistimamus ut . . . Die eDtspreehende Wendung desiderlo dneimor
hat die Bolle für Köln in dem Toranfgehenden Paragraphen Terwerthet» der
von der Pflicht des Papstes handelt nnd weit anaführlicher gehalten ist
als in den anderen Bullen.
Der Text der Bullen läset sich gegenseitig verbessern; so steht in
dem Druck der Füufkircbuer Bulle im Bullarium Romanum (Aug. Tanr.
1859) IV, 585: t*itqne illi? 8cientiarnm fons originis, statt sitque ibi pcien-
tiarum fons irriguutj, wie denn <las liullarium vieb' und schwere Fehler
hat. Diesen Mängeln kommt dann die Willkür der Auswahl ifleich. Hier
ist der Fehler um 80 weniger zu entschuldigen, weil Fejer m f-einem Ab-
druck Cod. diplom. Ilnngariae (1834) IX, IV, p, 66 zu originie das richtige
irriguuB in Ktuitiuicrn hiuzugel'ugl hatte.
Frag hat nach regnum ipsum noch den Zusatz quod divina bouitaa
moitttndine populi remmqne cupia praedotavit; denselben mit nnr etwas
anderer Fassung anch Köln. Urbans VI. Brief für Erhirt hat den ganzen
Sati stärker umgestaltet) und zwar im engen Anschluss an Clemens VII.
Stiftungsbrief für Erfurt 1879. Es ist doch bemerkenswerth, dass die
Uegnersohaft gegen den ,,fal8ehen Papst^ nicht hinderte, einen wichtigen
Act desselben so an ehren und statt der eigenen Formulare die des Feindes
au benutzen. Man sieht recht, wie «ehr diese Briefe und Gnadenerlasse, in
deren Worten wir jetzt Zeugnisse für besondere Gedanken und Absichten
der Päpste zu suchen geneigt sind, vielfach Handwerksproduct der ünter-
lieamlen waren, rebrigens ist anzuerkennen, dnss die thnrichte Wendung- in
dem Privileg Clemens Vll,, welche Erfurt als Seestadt behandehi in l'rbana
Brief nicht wiederholt ist. In Clemeos VII. wie in Urbans Bulle beisst
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4, ßine ZasammenfasmiDg und Wiederholung der in § 2 und 3
angegebenen Gründe, welche mit His igitur omnibus et presertim
idondtate dietae civitatis beginnt und ssu der Bewilligung, alao
ZQ dem Abschnitte B der Urkunde Uberleitet.
Diese Zusammenfassuntif lautet ftlr Krakau, Ftinfkircben,
Wien un<l HeidelburiT: gleich, in Köln ist sie verkürzt, indem die
WendunLT Ober die idoncitas der Stadt nicht wicderliolt ist: in
Prajr >^ind nocli einige weitere Wendungen hinzugel'üLrt und anders
geformt. In Eriurt ist sie wieder ganz anders gehtaJtet.
Der Abschnitt R, der die Bewilligung enthält, zerfällt in
awei Stücke. 1 . Die Errichtung des Studiums. 2. Die Verleilnmg des
jus ubique docendi. Letztere lautet in allen jenen acht Stiftungs-
biiefen bis auf Kleinigkeiten gleich und zwar, mit Ausnahme von
Prag, ohne Anwendung des in den Bullen Johanns XZII. f&r
Pemgia und sonst häufig angewendeten Wortes ubique folgender-
nassen! nU yero qui in eodem studio dictae civitatis examinati
et approbati fuerint, ac docendi licentiam et honorem hujusraodi
obtinuerint, ut est dictum, exttme ah?jqne examine et nj)jiruba-
tione alia regeudi (legendi Meid.) et docendi tarn in ciTitate prae-
dicta quam (in Heid.) singuiis aliis generalibus studiis, in quibus
Tolnerint, legere et docere statutis et consuetudinibus quibus-
ennqne contraiüs apostolica rel quacumque firmitate alia vallatis,
nequaquam obstantibus, plenam et liberam habeant facultatem.
In dem ersten Funkte finden sich dagegen bei im Uebrigen
fast gleichem Wortlaut nicht unwesentliche, sachliche Verschieden-
heiten, Tor allem so 1. in der Beziehung, dass in einigen alle
FacultSten bewilligt werden und zwar in: Heidelberg, Kulm,
Köln, Erfurt und Prag, in den anderen (Küikau, Wien, Fünf-
kirchen) die Fornn l alia qualibet liciüi praeterquam in thonlogia
facultat*' gebraucht wird, welche die Theologie nnsx iilicsst.
2. In der Beziehung, da.sH iu Eiiui-t und Köln das Recht die
Grade zu ertheilen nicht wie in Prag, Krakau, Wien, JFUnfkirchcn,
Heidelberg, Kulm mit der Errichtung des Studiums verknOpft,
sondern stärker davon abgetrennt und nachdrücklich als ein neu
ee nach dem Rahme der Treue der Stadt gegen Rom: et C|aod illas (fidera
et devotionein'l ad pncropam farn Rom. Eccl., matrem cunctonim ßdelium
et m«|^i?trani eo amjiliiis dchonnt ini^^nicnfar«». fjrin per nos et «"dem
ippam so i-ro'ijiexeriiit gratiis et [»rivilegüs honorari. Einen ähnlichcu
Zasatz hat an der gleichen Stelie Köln. S. oben.
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134
G. KaufioMiiD.
hinzutretendes Privileg bezeichnet wird*). In der Gruppe Prag,
Krakau u. s. w. besteht nämlich der Satz, der die Gründung
onsspricfat, aua drei Gliedern, deren drittes mit qnodque iUi, qni
proceesu temporis beginnt und die Promotion regdt. In der
Gruppe Erfurt und K5ln ist dies dritte Glied m einem selbstän-
digen Ab.scliniti ausgebildet, in welchem die Promotion als Gegen-
stand einer besonderen Bewilligung erscheint. Insuper, heisst
68 in der Kölner Bulle, civitatem et Studium . . . amplioribus hono-
ribus prosequi intendentes auctoritate ordinamus eadem ui. • . .
Aehnlich ist es in der Erfurter Bulle gefssst^.
Kleinere Unterschiede sind, dass in einigen Bullen (Ueidei*
borg, Köln) ausdrückUcb gesagt wird ad instar Stndii Parisiensia,
in Prag, Wien u. s. diese Formel fehlt, femer dass die Facnl-
täten in verschiedener Weise uufgezilhlt werden.
Der Name Kanzler wird in keiner dieser acht Bullen gebraucht,
aber in den ausführenden Acten, in den Statuten der tlieoio-
gischen Facultät zu Wien von 1:^89: tit. IV, 5; fcit. VI, 4; tit. XV
(Kink Gesch. d. Univ. Wien U, 105 f.). Ebenso in den SUtuten
der juristischen Facultftt yon 1889 tit. IX wiederholt, und tit.
Kink II, 146 f.; tit XI, ib. p. 149 f. Ffir Heidelberg ergibt sich
^) Die Formel heisst z. B. in der Bulle für KrnkRu a. a. 0.: staiuimuB
et etiam ordinRinns, ut in dicta civ. Crncov. de cactero sit Studium generale^
illudque perpetuii? temporibus inibi vigeüi iain injuria canonici et civilis quam
alia qualibet licita, praeterqnam in theologia, facultate et quod legentes et
stadentea ibidem Omnibus privileglis^ libertatibiu et immunitaübiis eoncesais
doctoribus, legenttbns et ttndentibits coramoienttbiie in studio generali gaii>
deaat et utantor; qnodqae Uli, qui proeessu temporis bravium Aierint in Üla
facultate, in qua stadnerint, asseenti, sibiqne docendi licentiam, ut alios emdire
valeant, ac doctoratos eeu magisterii honorem petierint elargiri per doetores
■en doctorem ac magistros sea magiatrum illios f^ltatie, in qua exami-
natio fuerit facienda, episeopoCracoviensi qni pro tempore faerit, Tel eccieaia
Cracoviensi pastore carente, vicario sen ofBciali dUectomm flliomm capi-
tuli ipsius ecclcsiae praesententur. Idem quoqae episcopus aut vicarins
Ben officialis docforibus et magistris in eadem facultate actu ibidem regen-
tibus convocntip. illos in his, quae circa promovendos ad doctoratus "ou
maffisterii honorem requiruntur, per s*' vcl per alium, juxta modum et con-
suetudineiu, qui 6uper talibus in gencraiibus studiis observautur, examinare
stwdeat diligenter, eisqiie si ad hoc suHicientee et idonei reperti luerint,
hujuämodi liceutiam tribuat et düctorutus seu magii>terä conferat lionorem.
*) Ueber diese Theiluug des Privilegs siehe meine Qesohiehte der
dentschen ünivers. I, 406 f.
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UniYersiUltopriviiflgieii der Kaiser.
135
iu Gleiche schon zur Q«nttge aiu dem Schreiben des knft
ja» Sttftang8brie& m Leitung der Promotionen berufenen
Dompropsts su Worms von 1407, Winkeh&ann, IJrkundenbueh
der UniT. Heidelberg I, 101 N. 62, denn in demselben nennt
er sich ejusdera universiiatis Cuncellarius. Die Zeiiy^isse sind
>o zahlreich, dasü es nicht nöthig ist, iäriger dabei zu verweilen,
dass das in jenen acht Stitiuogsbriefeu ohne Nennuag des Namens
Kaiuder verstandene Amt das Amt des Kauzlers ist
4. Die Grflndnng deutscher tJniyersitäten znr Zeit
der Luxemburger.
1. Prag.
Prag ^) wnrde durch einen Stiftungsbrief Clemens VI. Tom
26. Januar 1347 gegründet, König Karl, sagt der Papst in der
Einleitung, habe ihm vortragen lassen, wie in seinem König-
reiche Böhmen und vielen benachbarten Ländern kein Qeneral-
rtodium sei, und dass die Errichtung eines solchen sehr nützlich
wäre; desshaib und um der Devotion will^, welche Karl und seine
Vorfishien der römischen Kirche bewiesen hätten, wolle er ver*
fügen, dass in Prag ein Oeneralstudium in allen Faoultfiten sein
dttrfe. Wer nur diese mne Bulle liest, wird den Eindruck em-
pfangen, als habe sich Karl wirklich nicht selbst für berechtigt
gehalten , das Oeneralstudium zu errichten. xViiein wir liaben
gesehen, dass derartige Erwägungen nun einmal die Form der
Stiftungsbriete bildeten und sodann dass Karl selbst die von den
Stadtstaaten Arezzo und Siena ernchteten Universitäten als legi-
time behandelte nnd also die von Thomas von Aquin im 13. und
von Tiektt Rechtslehrem Italiens auch im 14. Jahrhundert yer^
Mene Ansicht zuUess, welche fOr die Inhaber der landesherr^
Der ans Raynaldi Annales ad 1347 Nr. XI, p. 441 eDtaommene
Draek dee Magoam BDUarinm Romaaum (Tariner Ausg.) lY, 496 ist nnvoll-
«tuidig. Es fehlt die Einleitang über Karls Gesuch. DerDrock bei Berg*
baner, Proto-Martyr Joh. Nepomucbniu (1736)1,72 f. ist vollständig, aber
▼oller Fehler. Der Abdruck der Moniimenta hist, nniv. Prngensis II, 219 ist
mir aagenblicklich nicht sugÄnglich. Der Stiftungsbrief Clemens VI. für
P»a (Fabroni, HistoriH ncad^nniae Pisanae (3 B. Pi^i" 1791—95) I, 404
liftt ganje Ab<5ohiiitte üben'instimmpnd mit dem für Prag, aber in d«*m
Pieaner wird dae jus doctorandi ab eme weitere Gnade (amplioribos bonori*
hm) bezeichnet, in dem für Prag nicht
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136
G. Kaafmaon.
liehen Gewalt das Recht in Anspruch nahm , Universitäten zu
errichten. Ausserdem war Karl römischer König, als er am den
StiftUDgsbrief bat, und daas er als solcher befugt war, üidverai-
täten zu errichten, das war allgemeine Lehre. Er kann desshalb
jenes Gesuch nur in der Weise gestellt haben, wie die politi-
schen Gewalten öfter auch Acte durch den Papst bestätii^^en Hessen,
die sie durchaus selb-^tiliulig zu vollziphen befugt waren. Dem
entspricht es, dass Karl l;U8 die ( iründung der Universität durch
einen Stiftungshricf vollzog in welchem er sich weder auf
eine ihm vom Papste ertheilte Vollmacht noch auf die von Papst
Clemens vollzogene Stiftung berief, sondern ohne diese Bulle zu
erwähnen, das Generalstudium selbständig und von sich aus
grflndete. König Karl verführ in dieser Stiftungsurkunde nicht
anders, wie die nea])<ilitanischen Könige bei der Gründung und
Neugründung von Neapel und Salerno, aus deren Stit'tuugsbriefen
er auch gröhstentheils die (ledankon und Redewendungen zu
seinen Urkunden entnahm ^) ; Karl war römischer König , die
goldene Bulle, welche er als Siegel benutzte, zeigt die Inschrift
Aurea Roma, aber der Stiflungsbrief ist, seinem Inhalt und seiner
Fassung nach, doch nicht mit den kaiserlichen Briefen zu
▼ergleichen, durch welche Karl selbst und Friedrich der
Schöne die von den territorialen Gewalten Italiens und
des Königreiches Arelat fire^niindeten oder beabsich-
tigten Generalstudien anerkannten und bestätigteUt
sondern den Stiftungsbriefen der französischen, spani-
schen und neapolitanischen Könige. Diese königliche Grün-
dung erscheint demnach als ein selbständiger Act neben der
päpstlichen, und Karl hat dies päpstliche Privilegium nicht
erbeten, weil er es ftlr unumgänglich, sondern weil er es fQr
nfltzlich hielt. Darum berief er sich auf diesen päpstlichen
Stiftungsbrief auch nicht in aUeu, aber in einigen Urkunden^).
Bohmer-iluber, Hegeeta Imp. t. VIII, 2sr. t)55 zaiüt die
Drucke auf.
*) Wenn er sie auch stärker einprägte, als dies bisweilen getichehen ist.
') So in N. 214 (leti von Johann von Lieiln Husen zusammt ngcstoUlen
uod von Hul't'maun, öuiiiuiiuitg uugudruckter Naolirichteu, Halle 17;i7,
heraufigegebenen Formelbuchs Yon Karls IV. Kanslei ib. II, 222, sowie in
dem Sehzeiben bei He ecken Scriptoree III, 2018. Das ente Sehreiben ist
ein Fonnnlar für BünladiingMchreiben an OrdenegenosBenscbaften, welche
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UnirersitätapriTilegien der Kaiser.
137
2—4. Wien mit Zuziehung yod Krakau und Js'ünt'kirelieiu
\\ ulirend der Rptrieruug Karls IV. sind von den drei be-
nachbarten und niiiclitigen Laudesherreii, den Künigeu von I'oleii
und Ungarn und dem Herzoge von Oo?;terroich ta<5t gleichzeitig
(13(»4 — 13(57) Generalstudieu gegründet worden, uud alle drei
Fürsten erbaten dazu Stiftungsbriefe von Papst Urban V.; dass
aie sich nicht an den Kaiser wendeten, ist bei allen schon aus
sie auffordern) geeignete Qenoeaen nacli Ffag tum Stndinin der Theologie
*XL senden.
Des andere (Meneken III, 2018) iet ein Sehreiben EarU an einen
llagister W., den er mit dem Reclorat über die Schale der Kirche Sta. Maria
penes laetam curiaai beauftragt. Dies Schreiben sagt^ dass in Prag de
gratia surami pontificis ad nostrae supplicationis instantiam ein General«
pfudium erriclitet sei. drt-^R aber noch an manchem fthle, und daes
Dainentlich die Ilriltuny und innnt,' der die Sidnile an der Marienkirche
besuchenden Sclujlnren zu wim ^cl len übrig layse. DepphalU ernenne er,
der König, den W. 7-um Kector und Magister dieser Schule mit Hllen Hech-
ten über dieselbe and erthelle ihm Vollmacht, in dieser Schale Medicin
and die Fächer der Artee sn lesen, alle nnd jeden actus magistrales sa
▼ollsiehen nnd alles an fhan, was für den glttcklichen Stand nnd heil-
sameren Fortgang des geplanten Stadiums geeignet sei,
Klar ist, dass diese Schule mit der Dniversit&t susammenhängt, dass
von ihrem Gedeihen das der Universität mit abhängt; das? aber diese
Schale nicht selbst schon das Generalstudium ist, dass hier nicht ein lebens*
länglicher Rector des Generalstiidinnis b«\tfellt wird. Denn erstens wnrdcn
in Prna jedenl'alls schon l'.^b'.i jährliche Recloren bestellt (lontfa rcr.
Aostr. \ rȆO), and es spricht alles gegen die Annalmie, Ua.s.s vorher
eine aodere Verfassung geplant sei, und zweitens uuterHcheidet der Brief
deutlich zwischen dem Studium generale und dieser schola. Es ist offen-
bar des bereits vor dem Genmlstodiam vorhandene Particalarstndinm,
dessen Karl IV. schon in seinem Schreiben an den Papst erwähnte. Der
Brief gehört dann in die Zeit, da das pftpetliche Privileg bereits erlassen, das
Generalstadiam abo* noch nicht eingerichtet und auch wohl die Stiftongs-
Urkunde Karls noch nicht erschienen war. Das lebenslängliche Rectorat
über diese Schule hinderte die Ausbildung des jährlichen Reetorats des
Qeneralstudium^ nicht.
Die Stellung wäre dann eine ähnliche, wie die der VorsttduT dp?- frro.'^Pen
Colio^ien in Oxford und Paris. Die Uebcrschrift bei Meneken K. Wal-
therutii lucit liectoreni perpetuum Acadeniiae Pragensis ist jedenfalls irrig,
und Dicht weniger irrig ist die Meinung Denifle's S. 590^ dass Karl dem
Magister hier das Beeht ertheile, Promotionen voraanehmen. Das steht
nicht da und ist mit der Ofganisation des Prager Generslstndiums nicht
an vereinigen.
138
G. Kaufuianu.
politischen GrüiKleu begreiflich, und es ist nicht einmal nöthig,
darun zu denken, dsiss es Karl IV. nicht erwünscht sein konnte,
drei neue Gpneralatudien in den östlichen Gebieten entstehen zu
sehen, aus denen Prag Zuzug erhalten hatte. Die 1 ürsien ver-
fuhren bei dieser Gründung nicht gleichmässig , aber die Vor-
gänge haben doch viel Gememsames und erläutern sich gegen-
seitig, TOT allem bei Krakau und Fünf kirchen. Krakoa wurde
mnächst gegründet durch einen Stiftungsbrief des Königs Kasimir
Ton Polen den derselbe ex regalis munificenttae benep]aciio
vollzog. Der König erw&hnt darin nicht, dass er vorher die
Zustimmung des Papstes eingeholt hatte, aber die Stadt Krakau
sagt dies in einer Urkunde von gleichem Tage König Kasi-
mirs Urkunde ist sehr ausführlich, enlbält wie Friedrichs Ii.
Stiltung.sbriet für Neapel und der nach dessen Vorhiide ge-
arbeitete Brief des Königs Jacob für Lerida gleich schon eine
Reihe von AusfÜhrungsbestimmungen flher Zahl und Gehälter
der Professoren, Wahl des Rectors u. s. w., und aus der Art
dieser Bestimmungen sieht man, dass ihm wesenüich italienische
Yorbilder mm Muster dienten*), mid dass er von den Anschauun-
gen ausging, welche die Gründung von Generalstudien ds eine
Angelegenheit der Landesregierung ansahen und dem Landes-
herm zuwiesen. Dem entsprechend ernannte König Kasimir
') Vom 12. Mai 1304, Codex diploni. stmi. ^en. Crneov, Kr. I, p. 1 — 4.
*) Die Stadt sagt nümlich, Cod. dipl. Cracov. I. p. 4 Nr. 2, der König
habe dasGener&lstudiuni gegründet ex voluDtatedivinaetbenignalargitione...
8aneti80imi in Christo Patris . . . Urbaoi Y. Durcli diese ürkmide b6>
tbelUgte sich die Stadt an der Orttndung, indem sie den Seholenn alle
Beehte und Firaiheiten Tenprach, die in Bologna fiblieh teien, wenn aie
in Krakau in vernünftiger Weite von den Scholaren festgeaetat wflrden:
omnia et singola statuta et paela in stndiia Bon. et Padwano eonaneta ae
per eo8 rationabiliter CnMOviae statnenda promittiniiit perpetao ipeis tenere
et inviolabllitcr observare.
') Zu Anfang heiest cf prhon. dass die Angehörigen der neuen
Universität juribuH, privilegiiß, libert«tibu8 et con»uetudinibu8 omnibus nliis,
quae in fitndiis generalibna videlicet BonoDienai et Padwano tenentur et
observaotur, geniessen sollen.
An Italien erinnert femer im Gegenaata m Paria die Brriehtnng einer
beatimmten Zahl beaoldeter Pirofeaanran nnd daa Vorwiegen der inrialen^
▼or allem aber die Baetlmmnng, daaa die Profeeaoren sa den beaoldeten
Stellen von den Seholaren der besttglichen Facoltftt gewIUt würden und
daas nar ein Scholar, kein Doetor, zum Recter gew&hlt werden aoUe.
UiiiT«nititopiivü^gieii der Kftiter.
139
«Qch seinen Krakauer Kanzler zum Kanzler der Universität, indem
«r ihn nut der Oberleitung der Prüfungen nnd Promotionen be-
faMite. Dass er trotcdem noch um einen pfipsttichen Stiftungs-
brief bat, geachah demnacb nur in dem Sinne, die werHiTolle
iaerkannung und üntentatrang des Wtmiachen Stuhles zu ge-
winnen, aber Papst Urban gewährte sie iii einem Stiftungsbriefe
(Jtr die Stiftunf» des Königs unerwähnt iiess, und ausserdem in
iwei wesentlichen Punkten abweichende Bestimmungen hatte.
Einmal errichtete er das Generalstudium nicht wie des Kihiigs
Brief in allen Facul4»ten, sondern mit Ausschluas der Theologie,
and sodann ernannte er nicht des Königs Kansler, sondern den
Sschof von Krakau zum Kanzler der üniversitilt ^.
Beides geschah aber Termuthlieh nicht in einem bewussten
Oe^ensatze gegen den Königs Brief, sondern weil der Papst re<jrel-
mäs-icr den Bischof (oder einen Kanonikt-r der bischöilichen
Kirche) zum Kauzler zu ernennen und die Theologie auszu-
schliessen pflegte, denn sonst würde der Papst diesen Gegensatz
bsiont und aeine Anordnung ?erstärkt haben. Nachträglich ist
der Gegensata aber bemerkt worden nnd der Papst sandte nun
zwei Wochen sp&ter noch ein Begleitschreiben zu seinem Sttf-
tungsbriefe, welches auf den des Königs und die ürlmnde der
SiaJt eingeht, den Kuing aut joidert, die hier zugesicherten Pri-
riiegien zu halten und /ii erweitern, zum Schluss aber von dieser
rühmenden Anerkennung und Empfehlung den Punkt ausnimmt %
in welchem der König den I< 'nnf^Hchcn Kanzler zum Kanzler der
UniversilAt ernenne. Der Papst begründet dies noch ausdrück-
lich mit der Behauptung, die Bezeichnung dieser Behörde stehe
0 Tom 1. September 1864 Cod. diplom. CraeoT. 9, m, p. 6 f.
^ Wie oben gezeigt ist^ wird der Name des KanslerMBlB io sUea
tesB dtiftongsbriefen aieht genaant, sondern aar die Fromotion geregelt,
Iber dies Reeht war der Kern des Kanileramis der UniTersit&t.
*) Cod. diplom. Cracov. I, p. 8 f. Vr. 4. Per hoc aotem (die vor-
«dgeheade Ermalnnuig ao dea König seine [regis] Anordanngen Meh
dorAsafihrea) ailieBlam positorn circa finem earundem litteraram tnarnm)
qao caTcAmr, ot eaneellsriaB CracovienBis qui foret pro tempore, sppro~
bandiexamen privatHm Rcnlnrium in qnalibet facultate . . . tanqnam snpremns
omnimof!am haberet putestatem. noltimus sub htijn^mndi tun rnnrrs-ione
*t ccmfirraalionp inde f"f«rienf!n njniunteniis includi: cum lioc .wl m s 'limta-
XAl periiaeat, qui eAaminalionem et appi n) >atiOQem bt^usmodi tieri per
didum episcopum . . . daxinms . . . ordinandum.
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140
G. Kaufmans.
ihm, dem Papste, zu. Dieser Anspruch war neu ^) und der
Papst hat ihn auch nicht durchgesetzt, denn als König Wladislana
1400 der 1397 durch die theologische Facultat*) erweiterten
ümTersitöt eine neue Stiftungsurkunde gab, da wiederholte er
unter aiidereu liest iiiimungeu aus Kasimirs Stiftungsbriefe auch
den Satz, dass der köiii'^lirbe Kanzler die Priiluugen hite und
die Grade verleihe. Die Stelle macht durchaus nicht den Ein-
druck, dass damit ein bestelundes Recht des Bischofs beseitigt
werde, und es ist also anzunehmen, dass König Kasimir Urbans V.
Verbot nicht beachtet hatte Auch Papst Bonifaz IX., der
') In Paris, Oxford und anderen Universitäten war die Ertbeilung
der Lieeni ebenso unter den Znaammenwlrken, beiiehnngsweise im Kampfe
der betheiligten Kreise geregelt worden, wie die anderen Einriebtungen d^
Universität, und Papst Clemens IV. hatte gelegentlich eines Streites iwischen
dem Könige von Äragonien und dem Bischof von tfontpellier geradeso
den Grnndsats anerkannt, dsss die Befogniss snr Ertheilong der Licens
ebenso dureh die Oewohnheit erwachse; Martine, Thesanros aneed. II,
603, K. 625. Zndem bot Neapel ein nnmittelbares Vorbild für die Hassragel
Kasimirs, und Koni^r Jacob von Arsgonien, der gewiss nicht gewillt war
ein dem Papste in Universitätsangelegeubeiten zustehendes Recht zu ver-
kürzen, erklärte irr seinen Vcrorrlnnugen für die Universität Lerida. dass
das Amt des Kanzlern in keiner Weise als ein officium vel benolkiiim
ecrlfpiai^ticuin anzusehen sei. La Fuente, Histnrin de las nniversidnties t-r.
KFliHna (1S84) 1. 305. Ein anderes Beispiel bietet Hwsca . - Ivonig
Peter (1:554) den iStiftuugsbrief {,'al) und dann die Einrichtung der L lit'.i'rsifat
und also auch der Prumotionsorduuug der Öiadt uberliess. La Fueute 1,
817 N. 20.
') Ueber die theologische Faeoltitt im nächsten Absatx.
*) Codex diplom. CracOT. I, 28: statnimns etiam nt qnotieeeanque
scolares in qnalibet facnltate per doetores sen msgistros ad priratnm examen
more consoeto poni eontigerit, eaacellarins noster, qoi pro tempore fherit
tsmqnam snpremns approbandi ipsnm examen oronimodam habebit potestn-
tem. Wenn in der Urkunde H. 44 von 1409, ib. p. 79, sowie in N. 50 vom
Jfahre 1411, ib. p. 96 trotsdem der Bischof von Krakau als Kanzler der Uni"
Tersitat erscheint, so mnss die Sache gegen die Bestimmung der Stiftungs-
briefe und auch gegen flie letzte Bestimmung des Papstes thatsächlich nach
der ersten Anordnung L'rhann \ . geregelt worden sein, denn wie mir Professor
Caro mittlieilt, i.«t der Biscliol" von Krakau in jenen Jahren nielit selbst
königlicher Kan/.ler gewe.seii. Aus w<;lciieu Gründen dies geschah, ist nicht
za ersehen, ebenso weuig, warum trotzdem in den Stiitungsbriefen die
königiiciie Vorschritt weiter geführt wurde. Die Vorschrilien standen aber
nicht selten nnr auf dem Papier. Noch ist zu beachten, dass es in Kasi-
mizs Urkunde heisst cancellarins Cracoviensis , später cancellarius noster.
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Univertitttspiivilegien der KaiMr.
141
der Universisät die Theologie verlieh (1397) und sich dann noch
in einer Bulle Ton 1401 Aber die Promotionen in Krakau aus
Anläse eines besonderen Falles zu äussern hatte « erhob keine
Einwendung (codex dipl. Gracoviensis Nr. 20), und Johann XXIII.
wiederholte in einer Bulle, durch welche er auf Wunsch des
Königs Wladislaus alle Anordnungen und Erlasse desselben zu
Gunsten der Universität liestätigte (codex dipl. Cracov. p. i)0),
ausdrücklich auch diesen Satz wörtlich, nur dass natürlich can-
cellarius noster m cancellaiius ipsius rt-gw, qui esset pro tempore
(p. 90, Zeile 6 ff.) geändert werden musäjte
Den anderen Punkt, in welchem sein Stiftungsbrief mit dem
des Königs in Widerspruch trat, den Ausschluss der theologischen
Facultot, erwähnte Papst Urban V. in dem Begleitschreiben nicht
weiter, ^ermuthlich desshalb, weil Ednig Kasimir zwar das General-
Studium in qualibet licita faculiate errichtet, aber in den Aus-
ftkhrungsbesttmmungen nur auf die beiden Rechte, die Medicin
und die Artes Rücksicht genommen hatte*).
Wie mir Prolessor Caro mitlheiit, wurde ein IteichäkanzJer erst nach lät>9
einj^eführt.
0 Diese Bulle Johanns XXIU. erwähnt übrigens nur die Stiftungs-
arkmide Urbsns V., sieht die Bonlfaiiiui IX. und bebsnptet toh ürbsn V.,
er habe in Krakaa ein stndinm ^nemle in sUen Faeolttten, anch in der
Theologie errichtet. Cod. diplom. I, p. 88, Zeile 1 ff. Drbanns Papa Y.
praedeceeaor noeter ad . . . KMimiri Regie . . . devotam eupplieationem
itadinm generale in civitnte Crecov. . . auctoritate apostolica institait ac
fieri Toluit nt deineeps in eisdem sacra theologia, utroque jure . . . vigeret
hajasmodi Studium genernlc. Man iiius'* pich nnlclu' Beispiele merken, tim
auf »ii»' AnL'aliPii der Hullen iiiclit gar zu hestimnUe Sciilu.sse zu hauen. Vor
allem i^t zu Iteacliten, ilass in ilinen Ott Urkunden ais nicht vorhanden be-
handelt werden, die wir noch haben.
*) Von dem Leben der Universität bis 1400 ist nicht» Genaueres be-
kannt, aber sie bettend doch im /ahre 1397, als Papat Bonifiulas IX. dnrch
Balle vom 11. Januar xa den abrigen Facnit&ten die Theologie hinsu fügte;
Codex diplom. Craeor, I, 24 Kr. 15: Bonifasiiu . . . illis prsesertim, per
qnae divioi . . . annuamus. Com itaqne ... in eiTitate CraeOTiensi ex
•tatato et ordinatioae Sedis apoetolicae ab olim fnerlt atqne ait in
ntroqne jure et alia qnalibet licita facultate, praelerqnam in sacra Theo-
\(nr\:\ stuflitim {»•enpralp ! pro j)arff» refris et reginae pracdictorum nobis fuit
huinilitor ^upiilicatuni, ut in civitalo praedicta «»fatnere et ordinäre bnin.«-
niofü ^tiKÜuin {generale etiam in ipsa thenln^iit de ben ifj^nitafe ii[Mist(»lica
digüareiuur ; nos itaque . . . teuore praesentiuni statuiraus et etiam ordiua-
mu8, qnod in ipsa civitate exnuuc in autea perpetuis fiituris temporibiiij
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142
G. Kaofinwiii.
Fünfkirchen wurde wahrscheinlich durch einen Stiftungsbrief
des Königs Ludwig gegründet^), der nicht mehr vorhanden ist, aber
fiit ac e8«e vnleat etiam in eadem theolog'ia liiijnsiriodi Studium generale,
cui prnesit is, qui eidem studio hacteuus pmr fuit ab antiquo.
Et nihilominus de nberioris dono gratiae coucediniuH, quud studeotes et
regentes pro tempore in ipj-o studio in eadem theolog^ia ac baccalaria-
tu8, licenliae vel doctoratus gradum ibidem suscipieutes, oniuibus privilegiie
libertadbus, praerogativis et indnlgentiis gaudeant et iituitiir^ quibus
^Qaeimqite anetoritftte <alM> «ach elwa Ton Königen) in eadem theokigia
Btndentes, regentes ae aiinUes gradns Pariaüs sotdpienteB gandent
Dass damalB (1897) daa 1864 gegründete Oeneralstadiam noch be-
stand, ergibt sich nicht bloss ans der Wendung cum ... in civ. Crac. , . .
ab olim (Uerit atqac sit . . . studiam generale^ sondern aus dem ganzen
Zusammenhang der Urkunde, welche die theologische Facnltät der be-
stehenden UniTcrsität hinzugefügt. Da« ergibt sich direct noch
aus dem etiam und aoa der Wendung qui eidem studio hacteuos praefuit
ab antiquo.
Trotzdem behauptet Denifle I, 627, das Studium sei, wenn 1364 über-
haupt zu Stande gekommen, bald eingegangen und habe 1397 nicht mehr
bestanden. Dies ergebe sich ans der Urkunde des Königs WladlslanSf durch
welche er das Krakauer Studinm nach Bewilligung der Theologie neu grfin>
dete. Allein diese Urkunde erwihnt swar das Bestehen der Univeraitit
nicht und erweckt so den Anschein, als handele es iieh darum, ein neues
Studium zu schaffen, aber das ist ja eine bekannte Form in Stiftungsbriefen
für bereit« bestehende Generalstudien. Auch der Satz, welcher sagt, dass
andere Länder durcli ihre Universitäten Ruhm und Glanz gewonnen hatten,
und dass der Konig nun Polen in gleicher Weise mit gelehrten i.euten
erfüllen wolle ipsumque cneteri« regionibus coaequare, begründet nicht den
Schluss^ dass iiberhaupt noch kein Generalstudium in Krakau bestand,
sondern erklärt sich zur Genüge, wenn das Studium nicht blühend war.
Zu beachten ist» dass sieh dieser Qedanke ihnlich 1398 in dem 6tif-
tungsbriefe des Henogs von Mailand für Piacenaa (Muratori Sciiptorea
XZ, 986) findet.
>) Deni f le behauptet I,il6, König Ludwig habe vorher für Filnfkirchen
zwar Privilegien gewihrt aber noch keinen Stift ungsbrief erlassen und
also die Gründung auch rechtlich noch nicht ▼ollsogen, weil Urban V.
in peinem Stiftnn^rsbriere schreibe: rex . . . plurimnm desiderei fleri et
Ordinari fer .si-deni !»{•(».>> toiicam stuffinm ^rrncrnlf^.
Ailein »o durfte niemand urliieileii, der die Ausdrucksweise dieser
Stiflungäbriefe kennt, denn »o schreibt der Papst auch im Juui 1365 iu
dem Stiftungsbrief für Wien, obschon Herzog Rudolf bereits die Gründung
dureh Stiflnngsbrief vom Mibrs 1866 ▼olliogea hatte, und Umlich schreibt
die pipstliehe Bulle für Pavia, obwohl Pavia seit Jahren einen Stiftongsbrlef
Karls IV. besass. Um seine willkürliche Behauptung auCMellen tu können,
mnss Denifle aodi daau die Worte eivitatem Qninq. ut in ea Tigeat Studium
i^iy u^L^ Ly Google
UniTersit&tspriTilegieii der Kaiaer.
US
aigleich richtete der König 1307 an Papst Urban V. die Bitte um
einen Stiftungabrief. Derselbe ^) ist bis auf den etwas kürzer
behandelten zweiten Satz Cum itaqua, der die £rzählung enthält^
uid etaen Zusatz*) dem Krakauer Stiftungsbrief wörtlich gleich,
QDcl wie für Krakau so erliess Urban auch für FOn£kirchen ausser
dieser Bulle nock ein Begleitschreiben, das ebenfSsUs bis auf zwei
Stellen genau mit dem fOr Krakau übereinstimmt^).
Wien wurde durch den Stiftungsbrief des Herzogs Rudolf IV.
vom 12. März 13(55 errichtet, der sich jedoch schon auf eine, also
in vorläufiger Form bereits erhaltene Erlaubuiss des Papstes beruft^).
generale dozerie ordinandnm so deuten, als sei die Grfindung nur beab*
liehtigt, aber nicht voUsogen, w&hrend er den entsprechenden Anedmck
det Begleitbriefe certa privilegia dazeria concedenda mit hast Tsr-
lieben'' erklären muss.
Den Ausdruck civitatein (Crac.) . . . ut in ea v. st. g. dux^is ordinan-
dnm gebraucht Urban überdies auch von Krakau, und da haben wir ja
noch (len nrknndliriw n Thatbestand, dass Urban mit diesen Worten einen
Siiiningsbriet" des K* i 'l's meint. Aus diesrni Isönigliclien Stiftungsbrief
für Krakau hi denn an n rlpr etwns seltsamt' Ausdruck entnommen, denn
es lieisst in demselben; tudex diplorn. Cracov. 1, p, 1: in Cracovia eiv.
noetra locom, nbi Stadium vlgcai generale . . . nominandum, eligeudum,
conatitnendam et ordinandam duzimot. Jene Worte hindern also keines^
wegs die sachlich nftchstliegende Annahme, dass König Ludwig ebenfalls
einen Stiftlingsbrief erliess.
0 Fejer, Codex diplomaticus Hangariae IX, 4, p. 65 V. 21.
') Vor dem bekräftigenden Scliluss ist der Satz Volamus antem^ qnod
in5i,'istris et doctoribus, qui in hujusmodi legent studio, per regem üngarie
pro tf mpore existentem, in competentibus stipendiis provideatnr. alioqnin
pre«enttp litterae nullius sint roboris et nionionti eingeschoben. 0(Ten-
bar wfil König Ludwig in stiin'm ßtiltungsbriefe für die Gehälter noch
nicht gesorgt hatte, während Kasimirs Brief die Gehälter der Krakauer
Professoren auf die Salzwerke von Wiliczka anwies.
*) Fejer IZ, 4, p. 69, N. 2d. Es fehlt die Erwftbnung, dass die
Orllndnng aaeb dnrcli die Stadt bestttigt nnd besiegelt seif sowie der gegen
die Emennnng des Ii5niglichen Kanslers gerichtete Satx. Zn beiden hatte
also der Papst in Ludwigs Briefe keinen Anlass gefunden.
*) Bereits 1304, wie das Schreiben Urbans vom 22. Sf ])tember 1364
zeigt, da.«« der herzo^^üche Kanzler in seinen Brit f vom 17. 'S. 1365 einge-
fügt hat (R. Kink, Geschichte der Universität zu Wien 1854. L, 2, p. 1 als
Urkunde N. 1).
Nach dippem Sflireilx'ii hatte Urban auf die Bitte des Herzogs den
Bischof von Brixen, der zugleicli Kanzler dea Herzogs war, beauftragt, ihm
Bericht zu erstatten, ob die Herzöge und die Stadt geneigt seien, die nftthi-
gen Rechte und Freiheiten au bewilligen. Der Bischof sandte darauf den
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144
Q. Kaatmaon.
Der Herzog spricht *) mit einem ausserordentlichen Gefühl von
der Chrdflse und Erhabenheit seiner Stellung, verfährt wie ein
Stiftungsbrief Rudolf?; und eine entsprechende Urkunde der Stadt an den
Papst. Kink entnahm jenes Schreiben einer späteren Abschrift und echeint
(Icsslialb nicht ganz ohne Zweifel über die Echtheit gewe«9en zu sein. Allein
dazu war kein Anlass, niul I) e ni f 1 o theilt 605 Anm. 1571 mit, dAM dM be-
zügliche Schreiben l'rlnui.H in den l^eprsten stehe.
M Dieser Stil'lun;^öbriet' iäi sowohl in lateinischer als auch, offeulifir aus
Rücksicht auf die Bürger von Wien, in deutscher Sprache ausgefertigt
worden und ist ungewöhnlich ausführlich. Hormayer, Wien, V, p. XLVII f.
nnd Kink II, p. iJ geben den lateinischen Text; Kink gibt dazu in den
Anmerkungen einige Sätze der deutschen Fassung. Nach einer Aufzählung
der zahlreichen HemeherUtel deB HaoBesOesteneich gibt der Hmog seinem
fürstlichen Selbstgefühl Ansdrnck In den Worten Omnipotentis Dei ClemeB-
cia, qne de sne divine Majestatis Ihrono et celsitadine nos a canctis nostris
prioribus i(^ hec tentpora natarali propagine et antiqno stipite principatas
decoravit tjrtnlo et committendo nobis sne gentis mnltitadinem et terra
latititdinem non modicas nos eciam volnit principari. Dafür gebühre ihm
dankbar an sein nnd das su fördern^ was zum Lobe Gottes und zur Ver-
breitnng des Glaubens gereiche. Des.shalb wolle er zum Wohle des Landes
und aur Ehre des Herzogthums Oesterreich und der Stadt Wien in den
Formen, welche die von den Kaisern und Königen diesem Herzogthum
verliehenen Privilegien forderten, atil Grund der Bewillin^uiifi; Pa[)?t Urbans V.
in Wien ein Gencralstudium für alle erlaubt» ii Faciiltaten errichten.
Auj Schluss tritt dn? fürstliche Selbstgcliihl in ähnlicher VV^eiae her-
vor nnd noch deutlicher in dem von Rudolfs Bruder und Nachfolger
Albnclit III. l;i84 erlassenen Stillungöbriel', in welchem eä(^Kiuk II, 49
Nr. 10, Zeile ti iT.) geradezu heisst: Nos . . . Albertus, dux Anstrie, cujus
principatnm et amministracionem cum anctoritate sen potestate plenaria
Domino anctore feliciter possidemns et gerimus.
Herzog Rudolfs Stiflangsbrief hat in der Wortfassung weder mit dem
Krakauer noch mit irgend einem anderen nähere Verwandtschaft, wohl
desshalb, weil Paris als Muster vorschwebte, Paris aber nicht durch Stiitunga-
brief begründet worden war. Eigenthümlich ist schon die Beaeichnung
des Generalstudiams als publicas et privilegiatas scolas et Studium generale
«nd dann etwas verändert mit Umstellung de? Beiworts privilegialtim als
scole publice ac generale et privilegiatum Studium. Ea ist ein lehrreiches
Beispiel der leicht zu künstlichen Unterscheidungen verführenden Do|,r«..i.
bczeichnung und sodann zugleich ein Beweis, dass der Zusatz {)ri\ iiej^Matum
nicht als wesentlich betrachtet wurde. Der Begrill i-t sch<»ii durch Studium
generale siclicr^e.sti llt, der Zutiala privilegiatum ist nicht nothwendi«^ und
ist auch Hielirfaclier Deutung fähig. Er kann üugen, dass dies Studium
allerlei Privilegien empfangen habe oder dass dasselbe durch ein Privile-
gium, das heisst durch einen Stiftungsbrief (von Papst, Kaiser oder JLandes-
herm) gegründet worden sei. Von Paris, Oxford, Bologna u. s. w. war es
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UniTersit&topiivilegien der Kaiser.
145
SonTeran und datirt die Urkunde auch nicht nach den Jahren des
Kaiflen, sondeni nur nach seinen eigenen Regierungsjahren.
Darin gleicht er den Königen von Polen und Ungarn, und die
Thatsache, dass er den Papst um einen Stiffcungsbrief bat, ist auch
hei ihm noch kein hinreichender Beweis, dass er einen solchen
ftr unumgänglich hielt
Herzog Rudolf starb bereits im ,Iuli desselben Jahres, und
z^vai auf eiueni Kriegszuge; der päpstliche Stiftiincfsbrief war
vermutblich nicht einmal mehr in seine Haud gekomnini , und
gegen seine Universität erhoben sich bald Schwierigkeiten mancherlei
Art aber sie entwickelte sich doch weiter ^) und bestand noch,
als Herzog Albrecht 1384 in die Lage kam, ihr seine Aufmerk-
samkeit und Hilfe nachdrücklicher sussuwenden. Auf seine Bitte
wiederholte Urban VI. den Stiftungsbrief Urbans V. und erweiterte
ihn durch die Gewährung der theologischen Facultät (20. Februar
1384, Eink, Gesch. d. ünir. Wien H, 43, N. 8), und er selbst er-
neuerte den Stiftnngsbrief Herzog Rudolfs in demselben Jahre
Albrecht sagt, er wolle die Bestimmungen Kudolfs knapper
und klarer fassen, aber er hat zugleich wesentliche Aenderungen
vorgenommen. Nach Rudolfs Brief durften Hector und Procu-
ratoren nur aus den Artisten gewählt werden, im engen An-
schluss an die Pariser Bestimmungen, Albrecht beseitigte diese
nur im ersten Sinne zu verstehen, von den „grjrründetcn" UniversitÄten
reg'el massig im letzteren. Kasimirs Stiftungebrief für Krakau bezeicimet
hich z. B. am Schlass selbst als praesens Privilegium j Codex diplom.
Cracov. I, 4.
') Dies zeigen schon die Urkunden Kink I, 2, S. 4, K. 2 und 3.
*) Erhalten sind 8 BeMhlttsee der UniTersitüt ans dem Jahre 1866;
Kiok II, 82 ffl, die Nummem 5, 6 und 7.
Merkwürdig ist, dass er dabei nur Urbane V. Genehmigung er-
wähnt, nicht auch Urbane VL and gleichwohl dai Genmletadiam in allen
vier Facultsten unter ausdrücklicher Erwähnung der Theologie beat&Ugt;
da in diesen Urkunden aber so vielfach Wichtiges unerwähnt gelassen
wird, so darf man ans diesem Verfaliren den sonst iialu* lie^'oiiden Schluss
nicht ziehen, dass Turbans VI. Bolie dem Herzog;«- ikm-Ii niclil zup'pp^ang'ef\
war, und ebenso wenig den anderen, das.s der llcrzot,^ I rbans V, Verbot der
Theologie absichtlich verschweige und als nichtig behandele. Umgekehrt
ist freilich aus der Thatsache, dass Albrecht die Universität mit Theologie
gründete, noch nicht tu folgern^ daes er Urbans VI. Bulle bereite erhalten
hatte. Da edn Stiftungsbrief (Kink II, 49, N. 10) ohne Datirung er-
halten ist, so mfissen diese Fragen unerledigt bleiben.
nenlsclw ZoHsdir. 1 Oeicliichtsv. L i. ]Q
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146
6. KanfmtoD.
Beflchiftnkntig. Dem entsprieht, dafls nadi Rndolft Bri«f die
Artisten ketnen Decan liaAien, daas der Beetor auch als ihr be-
aonderes Haupt galt, wäirend sie nach Albrechts Brief wie alle
Facultäteu einem besonderen Decan unterstanden. Beseitigt
wurde femer dit; oÜ'enbar den Bürgern unbequeme Bestimmung,
welche einen Tkeil von Wien zur Pfatfenstadt erklärte und in
demselben die Nutzung der Uänaer durch Miethe und Verkauf
wesentlichen Beachrinkungeii unterwarf. Auch die Eintheilung
in Nationen wurde gt^d^rt Sie benibto auf einem Beachivaa
der Universitiit, aber der Heraog findette sie durch seinen Erlaaa
md yerlieh femer auch erst noch durch besonderen Erlass der
Universität das Keclit, bindende Beschlüsse zu fassen. In allen
diesen Anordnungen scheint der Herzog seine Stellung zu der
Schule nicht anders aufzufassen wie die spanischen und neapüli-
tanischeu Könige, die Universität erscheint als eine Anstalt des
Landes, die herzogliche Gewalt verleiht ihr ihre Rechte mid
Befugnisse. Trotzdem mfioiite ich nicht behaupten, daaa die
Heradge die Uniyeraitiit ohne pSpstlicfaen StifbungstHdef zu grQnden
gewagt haben wflrden. Dergleichen Fragen sind eben nicht ab
blosse Principieniragen zu behandeln.
5—8. Erftart, Heidelberg, Köln, Kulm.
In vt rschiedenen Städten Deuts lilands, z.B. in Osnabrück. Köhl,
Hildesheim, Prag, Wien, sind im und 14. Jahrhundert Sciiulen
gewesen, an denen thatsächlich dieselben Studien getrieben wurden,
wie au der Artistenfacultät der Generalstudien *) und in der gleichen
Weise. Auch muss an ihnen studentisches Treiben geherrscht
haben, denn Deutschland war ein Hauptsits der Scholarenpoeaie'),
aber es findet sich doch an diesen Schulen keine Spur, dass
sie sich eine den CJ eneralstudien entsprechende Organisation ge-
geben oder das» sie den Ansprudi erhoben hätten, General-
studien zu sein. Eine Ausnahme macht Erfurt. Nur durch den
Zufall, der den Nicolaus von Bibera^) veranlasste, sein carmen
satiricum zu schreiben, haben wir Kunde von der grossen Eint-
*) Andere Fscoltikten waren wohl nicht oder nnr vereinseU vertreton,
Theologie war namentlich regelmässig den Ordenaschalen überlaBsen.
*) Gosdiichte der deutsehen Universitäten I, M7 nnd 158 f.
') Nicolai de Bibera carmen satiricum, herausgegeben v. Tb. Fischer
in den Geechichtoquellen der Provinx Sachsen I. Halle 1870.
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ünlversitiUvprtvitagian der Kaiatr.
147
wicfcluig der Bifiirter Schulen um 1282, aber dies Gedicht gibt
CHI nedimlieheB Bfld too dem vOllig studentischen Treiben dieser
Scholaren, die gegen 1000 an Zahl waren und auch die höheren
Zweige der Artes pflegten. Ob die Magister je fÖr sich lehrten,
oder ob eine gemeinsame Ordnung aulgerichtet war, davon be-
gejsrTiet in dem Gediclile keinerlei Andeutung, aber von einem
anderen Zeitgenossen hören wir, dns'^ man damals von dem .Stu-
dium zu Erfurt* sprach und 1^3 8ollen, ob zum ersten
Male oder in Emeaenmg, gemeinsame Statuten gegeben worden
sein *). Sie wurden erhiasen durch die Oapitel der Stifter, deren
Sefanlen sich su dieser Ausdehnung entwickelt hatten und unter
Genehmigung der hmdesherrlichen (Mamzer) Behörden. I>ie
Schulen waren also nicht nur Uber den Rahmen emEefaier Stifts-
schulen hinausgewachsen, sondern standen auch in einer gewissen
Gemeinschaft miteinander: andererseits aber zeigt die Nachricht,
dass die Schulen die Verbiiulang mit den einzelnen Capiteln noch
i.ulit gelöst hatten Dies i^önnte jedoch nicht hindern, die Er-
Turter Schulen als Genenilstudium aufzufassen, wenn andere That-
aachen darauf hinweisen; denn auch in Paris erhielt sich mitten
in der Entwicklung des Generalstudiums der alte Gegensatz der
Domschulen und der Schulen von S. Genovefa und führte sogar zu
dem doppelten Kanzleramt. Andererseits konnte aber auch eine
bloss thatsScUiche Gemeinschaft unter den Schulen bestehen,
keine rechtlich begründete. Die Nachrichten sind also nicht be-
stimmt genug, um Uber das Mass zu mrtheilen, his zu welchem da-
mals die rechtliche Ausbildung der Schulen zu einer gemeinsamen
Lehranstalt gediehen war, auch weiss man nicht, ob sich dieses
Erfurter Studium ^' ibst als Generalstudium betrachtete und be-
zei(}:!if ie: aber jedenfalls war thatsächhch eine den General-
Studien ähnliche Bildung im Gange.
Aus dem 14. Jahrhundert liegen bis zum Erlass des päpst-
lichen Privilegs 1370 nur zwei Nachrichten vor*), aber sie
^) Leireld Korthof sagt in aeintr Chronik som Jahre 1294; «odm
aano tmstnli me ad tindittiii ia Erftirt. Meibom. Reram Genoan. I, 89B.
*) Chron. Engel h uei i (Leibnits, Scriptoree rer. Bmnewie. II, 1128)
ÜMla Caemat etatnta pro eeholaribiii et rectoriboe scholarnm BrCfordiae
per omni» ibi eapitala et per jndieet s. tedie Maguntiaae confinnata, qaae
Mrito servarentar in omni schola.
') Weieeeaborii, Aeteo der UniversitiU Arfurt I, p. VIII. Sie sind
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148
G. Kaofmanii.
zt'igt'ii, das-s das Studium luclit nur Ibrtbestand. sondern sich
auch weiter entwickelte und zwar dem Anschein nach in der Weise,
dass jetzt die Stadt tiir das Studium Sorge trug. Womit über-
einstimmt, dass es die Stadt war, welche 1379 den päpstlichen
Siifliungsbrief für das Studium erbat. Diese Beziehung zur
Stadt ist eis Zeichen, dass die Beziehung zu den einzekien Ga-
piteln lockerer geworden war, und diesem Pkoeess wird dann
eine Verstärkung des Zusammenhangs unter den Magistern und
Scholaren der yerschiedenen Schulen entsprochen haben. Aus
dieser Zeit haben wir auch ein urkundliches Zeugniss, dass dies
Erfurter Studium sich als Generalstudium betrachtete und von
den Zeitf^eiiossen als solches betrachtet wurde. In einem Rotu-
lus von deutschen Gelehrten, welcher 13G2 — 63 an Papst Urban V.
eingesendet wurde, um dieselben für vacante Pfründen zu em-
pfehlen, hatte sich der Mnc^ister Henricus Totting, der minde-
stens seit 1355 in Prag als Magister lebte, als rector superior
studii generalis et solennioris Alemannie artiumErfbrd* bezeichnet,
und da er nun die gewünschte Pfründe erhielt, so erhobt einige
Nebenbuhler die Klage gegen ihn, er habe die Pfründe nur er-
halten, weil er sich rector uniTersitatis studH Erforden, genannt
habe, und diesen Titel könne er nicht führen, weil in Erfurt
keine Universität sei. Gej^en diese Anklage suchte der Kaiser
d^n Magister l'iCS zu vertiieidigen , als er ihn dem Papste zu
einer weiteren Pfründe empfahl, und schrieb, derselbe habe sich
nicht reetor u ni versitatis studü generalis Erford. genannt, son-
dern rector studii generalis arcium Erforden, und dazu sei er be-
rechtigt gewesen, quia indicto loco Erforden, secundum
usitatam ioquendi consuetudinem illius patrie et
earum circumjacentium dicebatur, prout adhuc dici-
tur, esse studium generale propter magnam studen-
tium multitudinem qui ad praefatum locum plus quam ad
aliquem alium locum t o c i u s Alemannie confluere consneve-
runt et eciam ex eo, quia ibidem sunt et fuerunt (jualuor scole
jirinripales, in quibu.s ]diiloso])hia tarn naturalis quam moralis
cum aiiis libris arcium cuplo:^e iegebatur, quarum scolarum supe-
unbestimmt, Bber man gewinnt tloch den Eindruck, dann dift Stadt nicln
erst durch die Stifter mit den Stadenien verhandelte. Man winl aber
berechtigt, dies VerhältniM noch mehr anagebildet za denken, dnreh die
im Text folgende Eriüblnng vom Magister Henricne TOtting.
UnivenititspiivUegieii der KaiBer.
149
lionim prefatuB Henricns rector ezistebat, lie«t ibidem non fuerit
oec adbuc tat ttniversitas priTÜegiata^). Also in TbO-
nagen und den umliegenden Landen wie in Erfort selbst war
66 tun die Mitte des 14. Jahrlranderte *) ttblich, Erfurt ein stu-
dimn generale zu nennen, und vollständiger mit dem Zusatz ar-
titim. Der Kaiser fögte hinzu, die Beztuluiung sei entstanden,
weil in Erfurt eine so <^rosse Zahl von Studenten zusammen-
strömte und weil nicht hloas die Element^U'iacher (Grammatik und
Logik), sondern auch die höheren Zweige der Artistenfacultät be-
hsndelt wurden. £ine univerntas privilegiata, d. h. eine mit
bestimmten Recbten ausgestattete Corporation der Magister und
Scholaren ^be es in Erfurt allerdings nicbt. Der Kaiser stellt
abo einmal fest, dass man in Deutschland Erfurt als General-
Studium bezeiclinete und liestreitet die Berechtigung
f!ie«e> Sprach<i'r]ir.iut;hs niclit. Karl konnte auch nicht -wohl
aaders. Dwis nur eine Facultät m Erfurt war, hinderte die Be-
leichnnng Gcneralstudium nicht; es wurden Qeneralstudien in
eimelnen Facultäten errichtet und auch da, wo mehrere oder alle
FacultiUen vertreten waren, sprach man doch auch genauer von
dem Studium generale in illa oder in illis facultatibus. Dass die
Magister imd Scholaren keine universitas privilegiata bildeten,
war ebenfalls kein Grund, der Schuh- dun Charakter eines
GeneraisiiHliuins abzusprechen: es war die Regel, dass eine solche
universitas bestand, aber es gab doch Ausnahmen •^). Dass das
Generalstudium endlich aus sich selbst entwickelt und nur von
den Localgewalten ausgebildet imd ausgestattet worden war,
konnte Karl IV. ebenfalls nicht hindern, denn er hat verschie*
dene so entwickelte Qeneralstudien als legitime Qeneralstudien
behandelt; er erkannte ja die Theorie nicht an, welche einen
päpstlichen oder kaiserlichen Stil'tungsbriet tür eine unumgäng-
hche Vorbedingung erklärte. Gerade weil diese Theorie in
Deutschland im 14. und 15. Jahrhundert vorherrschend war, ist
es wichtig, diese Auffassung Karls IV. und (Ur Erfurter Schule
hervorzuheben. Keine Nachricht ist erhalten, ob in Erfurt auch
0 Am Drbaot V. Reg., mitgelheilt von DenifU I, 407.
*) 1962 war ee bereits usitata consoetudo.
•) Orlean? war im 13. Jahrhundert ein berühmtes Generalstudium
Qud die Magifiter and Scholaren hatten nidit da£ Recht, eine amversitafl
la bilden.
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150
G. Kaufmann
PrüfuDf^en vorgenommeu und Grade verliehen wurden; wie dem
aber auch sei, wir haben heute kein Recht, Erfürt den Titel
eines Generalstudiums xu veraagen, den ihm die Zeitgenoesen zu-
erkannten. Mit dieser selbBiSndigeii und lange fortgesefeeten Ent-
wicklung stimmt es ferner gut zusammen^ dass die Statuten, weldie
sieh Ihrfurt einige Jahre nach Empfang der päpstlichen Ptivi-
legien gab, weit selbständiger gestaltet sind als die der anderen
deutschen Universitäten. Italienische und Pariser Ordnungen sind
in denselben in eigentliümlicher Weise verarbeitet worden.
Soweit wir wissen, war also Erfurt das einzige ohne
eigentliche Grfindung entstandene Generaistndium
Deutschlands» und Erfurt galt als Generalstudinm,
wahrscheinlicli bereits lange ehe Prag gegrftndet
ward.
Allein Erfurt hatte doch nur eine Facultät und keine den
berühmten Generalstudien entsprechende Selbstregieruug : auch
zeigt der Einspruch der freilich durch getäuschte Hoffnungen
erzürnten Gegner Tottings, dass man es unternehmen konnte,
dieser Schule den Charakter des Generalstudiums abzustreiten,
wie in Italien Bologna und die Schule des Bartolus die Studien
in Modena, Parma, Arezso u. s. w. als studiA adulterina beseich-
nete. Biese Lage, das Fehlen der Übrigen Facultftten und die
Hofihung auf weitere, die Unterhaltnng der Universität sichernde
und ihr Ansehen steigernde Privilegien erklären zur Gentige, dass
die Stadt, auch wenn sie ihre Schule bereits als ein General-
Studium ansah, doch noch einen päpstlichen Stiftungsbrief für
eui Generalstudium erbat, als sich ihr Gelegeuheit dazu bot.
Papst Clemens YIL gewShrte ihn 18. September 1379 und zwar
der Stadt und ihren BOigem^. Die Theologie war in dieser
Bulle nicht ausgeschlossen ') aber auch nicht besonders genannt,
sondern nur in der allgemeinen Formel mit einbegriffen. Bs
*) Diese Thatsache ist zu beachten bei BeurtheiluDg der damaligen
SteUang der Stadt vi dem Enbiachof von M ains, ihrem früheren Landet-
hemi.
Die Formel lautete a. a. 0 : Presentium tenore stalumin? . . .
dictisque proconaulibus, consiilibus et oppidanis ac univcrsitati de specialis
gratie dono concedimus, ut in eodem oppi(io de cetero sit studiuna gene-
rale üludque perpetuis futurie t^^mporibus in eo vigeat m grammatica,
logica et 2)hiloäuphia ntc uoa in junbus canuDico et civili et eciaiu in
medicina et qualibet alia licita facaltate.
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UDiversiUteprivilegiea der Kaiser.
151
war das eine Gedankenlosigkeit, toti der die Bulle auch sonst
nicht trei ist, es war dies Stück eben einem Formular nachge-
bildet ftir eine Universität, die zunächat keine theologische Facul-
tät wollte. Aber £rfurt fürchtete, es könnte diea später anders
gedeutet werden und €fbat desshalb noch eise zweite Bulle,
welche die Faenltäten in anderer B^benfolge aufzählt und zwar
die Theologie ausdrQcUich und im enter Stelle Clemene Vn.
hatte seine Partei in Frankreich, Kaiser Karl und der grdsste
Thdl ym Deutschland hielt die Wahl Urbans VI. für reehtmlsaig
und trennte sich nicht Ton ihm, nur besondere Verhftitnisse yer-
anlassten einzelne Stände auf ('lemens Seite zu treten. Auch
Erfurt trat in d« n nächsten lahren zu Urban V^L über und erbat
nun auch von ihm eliriitalls t in Universitätsprivileg". Man mochte
Bedenken tragen, ob nicht sonst die anderen, namentlich die von
Urban VI. priTÜegirten Generalstudien zu Köln und Heidelberg,
ihre Anerkennung versagen würden. Die Bulle Urbans VI. von
1389') erwähnt zwar die Stiftung Gleniens VlI. nieht, ist aber
ilotadem mit Benutzung seines Stiftongsbriefes ausgefertigt wor^
den und unterscheidet sich desshalb stiUrher voa den beiden an*
deren, die Urban VI. für deutsche ünivenilftten erliess.
Heidelberg. FOr Heidelberg erbat Kurfürst Ruprecht
den Stiltuiigsbriei' von Urban VI. Derselbe wurde von dem Papste
1385, 23. October ausgestellt und nach Zahlung der erforderten
Summe im .luni 138*) dem Kurfürsten ausgehändigt*).
Der Kurtlirst hat dann selbst keinen Stiftungsbrief erlassen,
sondern nnr AusfÜhrungsbestunmongeu. £r sagt dabei, er dOrfe
') Wird doch Erfurt als eine Seestadt behandelt, indem eine
zuerst wohl in Friedrichs IL Urkunde für Neapel gebrauchte Wendung in
dem Abschnitt Terweiibet warde, der die geeignete Lage von ErAirt rfthmt-,
es heilst nimlieh: penwwte» . . . eoannodStatet quam ptiiriiBea qass iätm
ffMmm^ qeod in Äleaianttie regno eoniistit, lam per loca maritiaia ^umb
P«r ierram siodentibot oportansB habere digooicitiir.
*) Weiseenborn, Acten I, p. XI gibt nur den Inhalt dieser Bulle, und
erklärt, er habe eie nicht mit abgedruckt, weil sie im Magdeburgischen
Arcliiv weder im Original noch in Abschrift vorhanden Bei: allein da W.
ni<'!»t an der £k;htheit zweifelt, so mi!;53te er sie unter allen Umstanden
ftixirucken. Ihr Fehlen bildet einen empündlichen Hangel der Ausgabe.
") Acten l, 3, N. 2.
^) Bericht des Marsilins Ton Inghen in Winkelmanns Ur-
kondsnbneh der UnircrsHit Beidelberg I, 1. N. 1, missis peenaiis svper
\literis diete eoncessionis impetrtndis.
1Ö2
G. KanfmuD.
damit mcht säumen, sonst wQrde er sich der ihm von dem Apo*
stolischen Stahle verliehenen Freiheit zur Gründung eines General-
Studiums unwürdig machen und verdienen, dass er des Privilegs
wieder beraubt werde. Unzweideutig tritt hier hervor, dasü der
Kurfürst sicli nicht berechtigt liielt. ohne eine päpstliclie Erlaub-
niss die Universität zu gründen. J:lr betracbtete dies oftenbar
als ein Reservatrecht des Papstes.
Köln. Für Köln erwarb die Stadt einen Stilftungsbriet'
Ton Urban VI., der am am 21. Mai 1388 in Perugia ausgestellt
wurde und zwar als eine Gunst und Gnade fOr die Stadt und
ihre Bfirger. Der Erzbischof von Köln wird nicht dabei erwähnt.
Am 22. December 1388 ToUzogen dann Bürgermeister und Rath
der Stadt die GrOndung in der Weise, dass sie den Stiftnngsbrief
iii teierliclier Versammlung bekannt machten und die Erklärung
abgaben, sie wollten das Studium annehmen und durchführen
(acceptarunt et manutenere volunt). Sie tügten hinzu, dass sie
bereits Fürsorge getroffen hätten, dass angeseiiene Lehrer gleich
nach Weihnachten die Vorlesungen eröffnen würden, und in den
angeseheneren Orten der Kölner Pjrovinz und der Nachbarlande
sei dies bekannt gemacht worden.
Dieser Act war aber nur die gesetzliche Vorbereitung der
Grttndung, die Gründung selbst vollzog sich in der
Weise, dass am 9. Januar 1389 21 Magister sich zu einer Ge-
nossenschaft Tereinigten und einen aus ihrer Mitte zum Reetor
erwählten Darin bricht der Grundzug in dem Wesen dieser
Universitäten wieder durch, dass sie ursprünglich aus freier Ver-
einigung der Magister und Scholaren hervorgingen.
Kulm. In Kulm errichtete Urban VI. auf Bitten des deutscheu
Ordens 138(3 ein Qeneralstudium in allen Facultäten, aber die
Gründung scheint von dem Orden nicht ausgeführt zu sein. Der
Stiftungsbrief gleicht den anderen drei für deutsche Umversitäten
erlassenen Briefen Urbans VI., aber mit dem Unterschiede, dass
es in dem Eulmer Briefe heisst instar studii Bononiensis *).
») FnndAtio atndii Coloniessis, Vorbericbt der Matrikel, herMiage-
geben von W. Schmitx 1878 (Frogramm des Kaiser Wilhelm-GjnMiaaiiuns
SU Köln) p. 6 f.
Urkundenbuch des Bisthams Kulm. Dansig 1885 f. (Neues Preus-
sisches Urkundenbuch Abth. II.) Uerausgegeben von C. F. Woelky 1^
89 m.
Universitätsprivilegiea der Kaiser.
153
9—10. Ofen, Würzburg.
Um 139ü ') hat Köiii^ Sigismimd TOn Ungarn von Boni-
faz IX. eine päpstliche Stiftungsbulle erbeten, um in Ofen ein
Generalsindinm zu errichten, und ab dasselbe dann später wieder
ins Stocken gerieth, erbat er zur NengrQndung desselben wieder
einen päpstlichen Stiftungsbrief und erhielt ihn 1411. Beide
BuUen sind nicht erhalten oder doch nicht bekannt, aber die
erste von Bonifaz IX. erlassene wird vermuthlich den eben be-
sprochenen Bullen Urbans V. und VI. ähnlich gewesen sein, denn
ihnen gleicht auch der von Bonifaz IX. für Würzbur^' er-
lassene Stiftungsbrief Verliehen wurde das Würzburger Privileg
auf Bitte des Bischofs von WUrzburg.
11. Lelpxig.
Alexanders V. Stiftungsbrief von 1409*) entfernt sich von
der Form der von Urban V., Urban VI. und Bonifacius IX. er-
la*-stnen erliebli( Ii, wenn auch ein Theil der in jenen Bullen ge-
brauchten VVenduniren liier wiederkehrt. Die Theologie wird be-
willig, das Recht die Grade zu verleihen als eine weitere Gnade
hinzu^etiigt *), Ueberhaupt tritt der Gesichtspunkt, dass die
0 Oeber die BoUen für Ofeo «iebe Denifle I, 419 f.
Gedruckt bei Wegele, Geschichte der Univenitit Wttrtburg II,
4 N. tS. In dem ersten HaQptabselinitt gleicht derselbe dem Urbans V. lür
Fllnftirchen, Fejer XK^ IV, p. 65 f., lkst wörttich. In dem sweiten Ab-
eebnitt ist das Recht, die Grftde zu ertheilen, nicht wie bei Köln als ein
weiteres Becht« sondern wie bei Fiinfkirchen, Heidelberg u. r. w. mit der
Errichtung enger vertiunden frwalint. Aurl» der Wortlaut i.«t bis atif
Btilii^tischr AbweicliungfM wie in jenen Hiilh-Ti IHe Theologie wird mit ver-
liehen, die l'rknnde klimmt also iii die.«eni Punkte mit Her Btille fiir }(< i- 1 r] berj^
übereil! und weiter auch in der Besonderheit, daes iu der Formel <ie cetero
Sit Studium generale hinzugefügt wird ad instar, aber nun nicht Parisiensis,
sondern Bononiensis, und ebenso steht Bononiensi stntt Pftrisiensi in der
Fonne]^ welche den Hegistem und flcboleren die an den ülteren General«
Stadien fibliehen Pnyilegien Terleiht.
*) Gednclit Codex diplomatfcns Saxoniae ZI, N. 1^ von ftlteren
Dnicken erwähne ich den in J. G. Horn Lebens- Qnd UeldeDgescbiehte
Friedrichs des Streitbaren, Leipzig 1738 p. 798*
*) Et insiiper eosdem fratre? (die Landgrafen Friedrich und Wilhelm)
amplioribu.s fnvoribus prosequi intejuientes auctoritate eadem ordinamuSf
ut illi qui processu tenipori? in eodeni studio brabciun in ea t'acultate aut
in illa scientia, iu qua studueruut^ mernerint obtiuere ßibique docendi
Uoeneiam nt alioe emdire valeant ac magisterii seu doctoratos honorem ac
baccalanreatos gradnm pecierint impendi.
154
Verleihung des Stiftungsbriefs eine den die Universität gründenden
Landgrafen erwiesene Gnade sehr stark hervor Die Land-
grafen baben keinen beeondem Stiftungsbrief erlassen, sondeni
die üniyeisität durch ihre frttheren Anordnongen nnd den pipet-
lichen Stiftangsbrief als begründet angesehen vnd desshalb dot
in einem feierlichen Äcto am 2. Deeember 1409 eine Reihe tok
Verfügungen (ordinationes) bekannt gemacht, durch welche einige
Hauptpunkte der Verfassung und namentlich auch die Hrsol-iung
von 20 Professoren geregelt wurde. Auch diese Bestimmungen
waren bereits vorher getroffen gewesen, wurden hier aber noch
einmal mit grösserer Feierlichkeit verkündet *).
12—13. Rostock und Löwen»
Rostock wurde gegründet durch die Herzöge Johann und
Albrecht von Meckhnburg und die Stadt Rostock und zwar in
der Weise, dass die Herzöge 1418 deu Papst um einen Stiltungs-
brief baten und die äfcadt dem Papste die Erklärung abgab, sie
') Einmal in der BegrOndung: conaidenotea iUqae fidei puriutem
et devocionem eximiam, quas dilecti filii nobile« viri Frid. ei WiJb. ger«
mani Lantgravii Thuriiig^iae^ Harchionee Misoenses et coraitea palatini
Saxonic ad noset apoBtolicam sedem gerere dinoscunlur. et sperante? quod il-
las a'^^ srirroo rom. ocrlfsiarn matrem cunclorum fidftiiiiii et magistrarn.
eo anrpiiuö debeant uu^utentare, quo per nos etifjsain > cciesiam se conFj>exe-
riiit graüia et privilegiiü apostolicia Hpecialius lionornii . , . Sodann hcißst
ea in dem Satz, welcher von den Privilegien der Fiirsten spricht, dasa die
Fürsten sub spe ut hujusmudi desui« nuiu eoruiu per clcmcuciam sedis
spoetolicae eompleretnr bereits 20 Magistern qoi causa exercendi ae in eodeoi
oppldo in urtibu et alüe aekntiis ht^utniodi ad id deeUnanurt Qehalt
geiahll hftttan. Und noch einmal in der GrQndnngaformel: aotlioritate
proseneiom stataimus et eeiam ordinamns dieiiaque fratribne de spedali
dono gracle eoncedimus, ut In eodem opido de eetero sit atndiam generale.
Da» jna ubiqne d<»eendi wird mit der gleieben Formel wie in Hdddberg et«,
ani^edrttekt, also ohne ubiqne^ sondetn bestimmter tarn in predicto opido
qnam in aingalis aliis generalibns studiis. Die Magister nnd Scholaren
von Leipzig wandten sich dann alsbald an den Papst mit der Klage^ dass
gi'ipflifhe und weltliche II^Tren ihnen ihre Einkünfte und ihren Besitz
voreuiinellen, worauf der i'.qjst den Bischof vmi Mprsi fnirg^ iinfl die De nrip
von Merseburg und Nanniburg zu Conservatoren ihrer Friviiegien beatdlte.
Horn S. ;iOi* druckt die Bulle ab. Ebenso der Codex diplom. Saxon.
Codex diplom. öiu omru \. 2, p. 3 — 5, Üase die Besoldung von
20 Professoren bereits angeorduel war, ergibt sich aus der Bulle Alexanders V.
ib. N. 1, p. 2.
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DniversitätspiiTiiegien der KaiBer.
155
sei bereit, die Universität aufzunehmen*), oder wi<^ der \lii\h der
Bürgersclialt mittheilte ,en mene un hilgh Studium menger haude
üaciüteten*. Papst Martin V. gewährte den Stil'tungsbrief *)
Tom 13. Februar 1419, der von den frOhertti Terschieden, aber
dem foa Martm V. i&x Löwen erlaMBen Sttmlich ist
Die Orflndnng der üniTersitilt ToUiogen die HeraOge durch
feierliche Verlesung des pl^>sÜidien Stiftungshtiefs und durch
Ckv^mng einer Reihe von Privilegien.
Die Herzoge hatten eine Universitftt in allen Facnltiten ge-
wünscht, aber Papst Martin schloss die Theologie auy und ebenso
versagte er die Theologie dem Herzog von Flandern, der in Löwen
eine Universität errichtete^}. In beiden Fällen fQgte er auch
') Krantz, Wandalia X, c. 30.
*) Abgedruckt hm David Franck, Altes and Neues MeUenborg,
Güstrow und Leipzig 1754, 4^ VII, 176 f.
•) Die Bulle für Löwen bietet das Ma^Miuiu Bullarinra Rom. (ed.
Taur.) IV, 723 1'. Diese beiden Stiltaugsbneie Martins V. untcrächeiden
«ich von denjenigen Urbans Y. und VI. und Bonifaz IX. stürker., sind aber
mtereinMder Umlich. Die Einleitung beginnt in beiden: Sapientiae im'
maree» tibills, e^}ns inextingnibile eradiat Inmen und «ehllessl in beiden
mit: propenslas exdtemns. In den Abschnitten, welche des Bnllur. Home^
num in seinem Abdruck der Bulle für Löwen als §§ 6 — 9 abtheilt, «eigen
beide Bullen grosse Uebereinstimmung, doch nicht in denn Masse, wie
Heidelberg, Wien u. 8. w. In der Formel, welche das jus ubique docendi
gewährt, hat Lowe» da? Wort nhiqnr. Hostock dagegen in aliis ^fnerali-
bu9 studiis quibuscniMjue. Die Bulle regelt auch die Gerichtsbarkeit des
Rectors und beschi aiikt sie in Strafsachen auf leichtere Ver^^hen. Schwere
Wunden, Mord und Diebstahl fielen nicht unter seine Befugniss. Der
dttflnngsbrief Ar L5wen gewUut dagegen dos Bector andngeschrankte
Qeriehlsbaikelt tarn in clviBbas quam in crimineHba» nad nnohdrackliob
verbietet der Ps]»at, dess der Henog oder des Cnpitel oder die Stadt iigend
weiche Geriehtsbaikeit oder Oberhoheit ftber die Universittt in Anspruch
nähme : praefatisque duci, sa^cessoribus, praeposito, decano, scholastico, capi-
tnlo, burgimagistris, scabinis, communitati et ofßcialibus et aliis quibus-
rntnjMP de rnnais ♦'t negotiis hujosmodi cognoscendi, sive illa dirimendi,
aMi :rjrriil)r!i ci öcrvitore«« hujusmodi vel ex eis alifjuem pro criminihns et
exceg.-ibuti eisdem, aut quomodolibet corrigendi vel puniendi, seu aliquam
in eos superioritatem vel j unädictionem exercenüi iacultate et auetoritate
penituB interdictis.
Es war das, abgesehen von der Hasslosiglieit des Eingriffs in die
tiaatliebe Ordnung, eine ganz ungewöhnliche und auch nach den Erfah-
nmgen der ilteren Qeneralstadieo ungehörig« Autonomie.
Den Papst trifft jedoeh nach dieser Blchtong die geringere Schuld,
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156
G. Kanftnann.
hinzu, dass diese Genebmigung eines Generalstadiums nidiiig sein
solle, &lls nicht binnen Jahresfrist bestimmte Hassregeln zur
tbats&cblichen Gründung getroffen worden seien.
Auch der König von Dänemark soll damals den Plan ge-
hal>t haben, ein Generjilstudium zu gi ümien, und zwar in Kopeii-
hak'en. ihn aber fallen gelassen haben, weil Papst Martin in dem
SUitungsbriefe die Theologie ausachliesäen wollte^).
5. Gründung Deutscher Universitäten zur Zeit
Friedrichs III. und Maximilians I.
14 20. Trier, Freibnri^, Clreifswald, Basel, Ingolstadt,
Mainz, Lüneburg, Tübingen«
Unter der Regierung Kaiser Friedrichs m. entstanden im
Reichsgebiete noch die 7 Universit&ten: Trier 1454 mit Stif-
tungsbrief 'Nicolaus V.*), Freiburg ^) und Greifswald*) 1456 mit
Briefen Calixtus III., Basel •'^) und In^jolstadt ') 1459 mit Briefen
Pius II., Mainz') 1477 und Tübingen') 1476—77 mit Briefen
da er sicii dem V or^i-hlage des Herzogs auechloss, wie denn die ganze UuUe
von den Inleressenten entworfen zu Fein scheint.
') Dahlmann, Gebchichle von Dänemark Iii, 2'6^.
') Gedruckt bei P. Chr. Brower et J. Mareeniiie Antiqnitatam
et anDBliam libri XXV, 2 fol^ 1670, II, 288. Diese BoUe ist kurt, mehr
desjenigen des 14. Jabrhnnderts ähnlich. Die Theologie wird nicht ms-
gesehlossen und die Promotion nicht als weitere Gnade bebandelt
*) Riegger, Jos. Ant., Opuscula ad historiam et jurisprudentiam
praeeipne ecclesiasticam pertinentia. Friburgi 1773» 8 S. 426 f. Die Bulle
Calixtus ITT. i?t hier eingefügt in das Decrettim executionis apostoHcae
Henrici episcopi ConstanUeosis de inatitalione et erecUone academiae Ed-
bttrgensis.
*) Kosegarteu, Joh. Gottf. L. Geschichte der Universität Greifs-
wald 1856, c II, 14 f.
*) Yischer, W. Gesehiehte der DmT«rrit»t Buel.
*) Med er er, Annales Ingolst Acad, 1782, IV, 16» Siehe Prantl» Ge-
schichte der Ladwig^Maximilians-UniveFsität in Ingolstadt, Landsham Mfto*
eben 1872, I, 13, Anmerkong.
^ W ü r (I t wein, Snbsidia diplomatica III, 182, and Qnd enas, Codex
diplom. IV, 422.
') (Urkunden znr Geschichte der lIniver«itHt Tiibingen ans den Jfthren
1476—1550. Tübingen 1877, N. 4. 8. 11 f. Der papstliche Stiftungsbriff
ist cingfJugl in das von dem päpstlichen Comnussar erla^Hene Fublicationa-
instrumeut. Die päpstliclie Bulle zeigt wohl noch das übliche Gerüst der
UnivenititapilTilegieii der Kaiser.
157
Sixtiu IV. Sie empfingen also ebenfalls alle päpstliche Stiftungs-
briefe and aus denselben erb< man noch stärker als bei
(irua.lunjT der Universitäten Erfurt, Wien u. 8. W. den Eindnick,
da-s (lif deiitvclien ^^^if'hsfü^8ten dem Pai)ste den entscheidenden
EinäudS einräumten und sich nicht für berechtigt erachteten,
von ath. ans eine Universität zu ^^rUnden*). Die wiederholte
Uebnng rnnsste natOrlich die Gültigkeit der Theorie verstärken.
Es kam hinzu, dass die Grttndung dieser deutschen Universitäten
gebunden war an die Incorporation oder UeberweiBung geistlicher
Stifter oder einzelner Pfrllnden derselben an die Uniyersität, und
dass solche Incor|)oration und die mit derselben verknüpfte
Vträudtjrung^) der stiftungsmässigen Ordnungen von dem Papste
bestätigt werden musste.
Aber dieser Höhepunkt des päpstlichen Einflusses bezeichnet
auch den Wendepunkt.
Einmal taucht doch jetzt auch in Deutschland das BedflrfiDiss
auf, den Kaiser um eine solche Bewilligung anzugehen, und zwar
unter dem Einfluss der humanistischen Str6mung und der stär-
keren BetoMunct des Studiums des römischen Rechts. Die Ver-
nachlässigung dieser Studien in Deutschland im 14. Jahrhundert
Stiftangsbriefe, enthält aber sehr viel Eigenthümliches^ besonders dftdarch,
daee die Incorporation verschiedener Pfirttnden gleich in derselben aosge-
sprocben warde.
') Sie sind nicht so gleichartig wie die Urbane V. und Urbans VI.,
aber es ist nicht nuthig. <]ie Abweichungen im Einzelnen zusammenzustellen,
nachdem an jener Gruppe die Art derselben zur Anschauung gebracht
worden ist
*) L<»hiTeich sind in dieser Beziehung die Lirkunden, welche sich auf
die Gründung von Greilswaid beziehen. Kosegarten^ Gescliichte der
ünirenittt Greilnrald 18öt>, IL, p. 4—18, 1 bis N. 8. Kicht bloss,
dass der Papst ^anf Bitten des Henogs das Studinm enricfatete*, es wird
aaeh wiederholt als ein Oeeebenk des P^istes an den Herzog, als eine
Qr&adnng des Papstes für den Herzog beseichDCt So sagt N. 5, p. 10« die
Stadt Greilkwald stndio noviter per . . . dorn, apostolicnm . . . domiao nostro
W. doei . . . ftindato nnd H. 6, p. 11 der Bischof dominus Calistas , . .
dorn. W. dnci . . . qnandam laigiflnam dederat donationem, videlicet erec*
tionem novi studii in Grypesvaldis,
') iiei der Qrttndang tou Ingolstadt wurde s. B. ein Kloster« das
im Besitz von patres conventuales seu gaudentes war. an fratres observnntea
ö herwiesen, welche keine unbeweglichen Güter besitzen durften. Prantl 1,
18, damit die Rente der Güter für Zwecke der Universität frei werde.
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158
G. Kftnftnmn»
hat vermuthlich dazu mitgewirkt, dass mftii sich um kaiserliche
PmilegieiL nicht bemühte, während man eie in Italien and im
Arelat von jeher suchte. Zum ersten Male ist dies in Freibiirg
geschehen. Allerdings war hier eine besondere Veranlassung dasu,
da Freiborg von dem Hengog Albreeht ytm Oesterreich ^'egrttndet
wurde, dem Bruder Kaiser Friedrichs III., und Friedrichs Zu-
stimmung schon desshalb erbeten werden mu88te, weil es sich
um Rechte und Besitzungen des Hauses handelte. Darum gab
Friedrich auch in seiner Urkunde zunächst «unsem gunst und
willen als Fürst ?on Oesterreich*. Aber Herzog Albrecht hatte
den Bruder auch gebeten, die Stiftung als rOmischer Kaiser m
bestätigen, und das that nun Friedrich ebenfalls in dieser ür*
künde; es macht das ihren Hauptinhalt aus. Der Kaiser be-
richtet, dass Herzog Albrecht „ain univer.sitet und gemeine holie
Schulle aller facultäte". „mit Vergünstigung unsers heiligen Vatters
Bab.st Calisti des dritten begabt, gestiü't und geordnet hat, nach
Juuhalt seines besigelten Stifftbriefs, uns darumb furgebracht,
den wir gesehen und gehöret haben*. Damach bestätigt er diese
Gründung ,Ton Römischer keyserlicher maohtvolkomenheit, wissent-
lich in craft des briefs, was wir denn als Römischer Kejser
daran zu confirmiren und zu bestettigen haben ungeyerlich*. Im
Anschluss an diese wohl absichtlich unbestimmte Wendung be-
stätigt er dann die in den Stiftunc^briefen des Papst«»« und
des Bruders getroffenen Bestimmungen, gewährt die Privilegien
anderer Universitäten, und fügt dann hinzu, dass er im Beson-
deren auch die Erlaubniss ertheile, dass in Freiburg das Kaiser-
recht (d. h. das römische Recht)^ gelesen werden dürfe, und dass
diejenigen, welche in derselben Facultftt die Grade erwerben
wfirden, die Rechte haben sollten, welche die Doctoren etc. des
römischen Rechts anderer Facultäten genössen, „von Recht oder
gewonheitf wie denn das von geschriben Rechten, auch dem hei-
^) Die püpstliohe Balle fasst der Kaiser nicht als Stiftnngsbrief,
sondern als Erlaubniss x«r Gründang, obschOB er Offenbar nicht bloss die
von Calixt selbst, Rondem aoch die von pcinem Commissar, dorn Bischof
von Conslnn?.. crlnfsenc Urkunde im Auge hnt. welche die Formel hat ia
gepe diclo ojiido Frili. ... geiiernlo Studium et pcTpetuis temporibu8
duraturdm ac {)uhlicam Ujiiversitutem et coramunem in theologia, jure
cauonico et civili. niedicina, artibos liberalibus et quibasiibet aliis per
praesentes erigimue etc.
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UniTeniUtspriTilegleii der Kaiser.
159
Ilgen Stule zu Korne und unsem Vorfaren am Reiche gesetzt,
angesehen und verhenget ist, ungeTerlichen*'. Der Kaiser be-
baiipiet nicht geradezu, dass der Papst diese Eriaubniss nicht
geben konnte, aber die Meinung ist doch, dass dies eigentlich
ein Reservat des Kaisers sei.
Diese Heinung war aber keineswegs die herrschende An-
steht. Nicht nur dass die Päpste in sahireichen Stiftungsbriefen
autli Facultiiteii des römischen Hechts errichtet habcu, und dass
andere ohne Bestätitrung von Kaiser oder Pap-t entstanden, son-
dern weuige Jalire iiut Ii dieser Urkunde wurde bei der Gründung
von Basel geradezu die Frage aufgeworfen, ob man aufiser dem
päpstlichen Stiftungsbhef auch noch einen kaiserlichen nöthig
habe, und da wurde in den Verhandlungen des Raths diese An-
sicht verworfen, denn dsss der Papst aberhanpt befugt sei, Schulen
SU stiften, sei Ton jeher anerkannt worden, und die pSpstUche
Gewalt stehe über der kaiserlichen'). Aber es ist doch be-
achtenswerth, dass man in Basel Oberhaupt die ErwSgung an-
stellte, ob man neben dem Pri?üeg des Papstes noch ein kaiser-
lichem nöthig habe.
Ausser dem Freiburger hat Kaiser Friedrich TIT. noch zwei
Stiftnngshriefe ertheilt, 1471 fUr Lüh. ]nirg und 1 184 fßr Tü-
bingen. Der LUneburger ist nicht zur Ausführung gelangt,
Terdient aber trotzdem ein ganz besonderes Interesse, weil es
der einzige ist, den Friedrich einer Stadt gewährte, die
noch keinen päpstlichen Brief besass, und weil er das
Genendstudium ausschliesslich in der Facultät dee rönuschen
Rechts errichtete. Man fühlt, dass dieses Priyileg im Sinne und
im Glauben an die Gültigkeit der Constitution Omnem erlassen
ist. Denn den Kern des Priviit gs bildet der Satz: de imperialis
potestatis ])lenitudine concedinius indulgeinus et clementer elar-
gimur, quüd deinceps perpetuis futuris temporibus m praefato
oppido Luneburgensi leeres imperiales, que et jura civilia, publice
legi, resumi et disputari ac alii actus scolastici in eadem facul-
täte exerceri libere et licite possint et valeant per duos aut tres
ejusdem facultatis doctores approbatos in looo decenti per tos ad
id deputando et ad instar generalium studiorum et unirersitatnm
pariformiter et absque ulla differentia. Biesen Doctoren gewährt
Yiacher, Geschichte der UniveraitlU Basel, 8. 1&
160
G. Kaofnanii.
der Kaiser dann weiter das Recht creandi et promovendi in
baccalaureos doctoresre in legibus
Tübingen. In der Urkunde für Tübingen Tom 20. Fe-
bmar 1484 beswichnet ee Friedrich als kaiserlicbe Pflicht, Sorge
zu tragen, daas die Kenntnis« des idmischen Rechts mehr Ter-
breitet werde, erklärt dann, dass in Tübingen von dem Grafen
Eberhard kraft des ihm von Papst Sixtus p^ewährten Rechts ein
Generalstudiiim in den Artes, der Medicin, dem kanonischen
Hecht und der Theologie errichtet worden sei, iind dass er,
der Kaiser, dieses (Tenoralstudium nun erweitern wolle durch die
Krlaubniss, dass duselbst das Kaiserrecht gelesen und in dieser
Facultät die Grade ertheilt werden könnten.
Papst Sixtus hatte aber das Generalstudium in allen Facul-
täten errichtet, auch in dem römischen Recht, und Graf
Eberhard hatte in der QrOndungsurkunde neben 3 Theologen
und 3 Kanonisten auch 2 CiTilisten (daam 2 Medianer und
4 Artisten) bestellt*). Wenn nun Kaiser Friedrich diese päpst-
liche Gewährung als nicht geschehen behandelte, so that er dies
offen l)ai . weil er die Errichtung einer Facultät des römischen
Rechts als ein Keserv«trecht des Kaisers anffasste. Man erkennt
hier wieder den Einliuss der humanisti.scheu Rirhtunjj: der Zeit,
welche mit anderen aus dem Leben in das römische Hecht ein-
gedrungenen Vorstellunf^en auch die Deutung der Constitution
Omnem auf Kaiser und Papst beseitigte und den Wortsinn des
Gesetzes, das keinen Papst nennt, erneuerte.
Der Kaiser unterliess es zwar, diese Ansicht (prundsfttzlich
zur Geltung zu bringen, er begnügte sich, es im einzelnen Falle
gethan zu haben, aber sehr merklich ist doch der Fortschritt
gegenüber der Freiburger Urkunde. Diese hatte wohl auch eine
Das Privileg ibi gedraoki in Caspar Sagiitarias, Kemorabilia
hitloriM Luaebargieae explieabunt Caspar Sagittarius et Heinrici» Gaase
Lunebttrg«ii8i8 (ohne Ort) 1688 and mit nnbedentendea Aendernngen Halae
Magdeb. 1714. Das Original ist noch im ArcbiT der Stadt Lfinebnrg vor-
handen, und eine aaf meine Bitte vorgenommene Vergleichung ergab nach
gütij^cr Mittheilung des Herrn Oberbürgermeisters, dass der Drucis bei
Sagittarius im Ganzen correct ist, nur steht Zeile 1 statt impulsa: intuit&
und Seite 31 letzte Zeile Ptatt f»ripn(iae: scientia. Weder in den Stadt-
rfcliiutn]w*»n noch in dm son.^tin^i'ii Acten finde sich übrigens eine Nach-
richt darüber, ob zur Ausluliruiig des Privilegs Schritte gescheiten siud.
■) ürkanden aar Geschieht« der Uni^ersit&t Tftbiugen 1877, N. 6, S.29.
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ÜDiverftitätoprivileglen der Kalter.
161
besondere Gewibnoig des rOmiiicheD Rechts, aber Torber butte
sie doch ftusdrQcklicfa anerkanni, dass das Generalstudmin auf
Grand des päpstlichen Privilegs ,in allen Facnltilten* also anch
im rtaischen Recht gegrOndet worden sei^).
21-22. Franknirt, Wittenberg.
Kaiser Maxiniüian .soll auf dem Keichstatc zu Worms 1495
die Kurlüxsten ermahnt haben, dass ein jeder in seinem Lande
eine ümyersit&t enichfce doch ist damit nicht gesagt, dass er
ihnen das Recht sugesprochen hätte, dies aus eigener Gewalt zn
thiin. Aber wenn auch die KnrfQrsten selbst noch fern davon
waren, dies zn beanspruchen, so mussto doch diese Anregung
die Yorsiellung ▼erstSrken, dass es Sache des Einseistaates sei,
UniverBitiften zu gründen. Mochte man die Mitwirkung der
Universalgewidten erbitten: mit jener Anschauung musste die
Vorstellung von der Wichtigkeit dieser Mitwirkung zurücktreten.
Dies geschah denn auch im 1(>. Jahrhundert, aber langsam.
Frankfurt. Zur Gründung einer Universität in Frankfurt
erbat Markgraf Johann Cicero (f 1499) ein Privüeg von Papst
Alexander VI. ^) und von Kaiser Maximilian*), starb aber, ehe
er die QrOndung YoUziehen konnte. Seine Söhne erbaten dagegen
*) R i e g g e r , OpQSCQl» p. 436 ,ain Univerrit&t und gemeine hohe SehuUe
aUer Faeoltile*.
*) Die Nechridit wird «le aUgemein bekaaal behandelt too J. J.
H aller, Reichstegstheatnim unter Maximiliaa I., I. Theil (1718), U. Vor-
itelliiDg eap. ZLV, p. 463 f., der sich dabei auf Lambecius Commentaria
de bibliotheca Cesarea I, 31 (ed. 2, Kollarii opera) stützt. Auf meine An-
frage hatte H. rimarin d'ip Oiite zu untersuchen, ob sicli dirfcte Zeugnisse
(ialiir fiuden Hessen; er findet iie Nachricht an sich f^Hatilihalt und m()chte
unter den äusseren Zeugnissen um meisten Oewicht itgen auf die uhnliche
Nachricht bei Chytrseuö in seiner 1585 abgeschlossenen Chruuica Öaxonica
(Leipiiger Ausgabe in Folio, welche bis 1593 fortgesetot ist,) p. 146. Der
KarfQret too SechMn eel 1502 dorch den Cardinal von Gark wr Orttn-
dang einer UniTersil&t anfj^efordert und femer dnreb Kaiaer Maximilian,
qai omnia llbeFaliom aiünm . . . eindia ezdtarit et aliqnotiet in coroitiis
eleetores hortatas erat, ot einguli in enis ditionibus academiam conderent.
') Dies ergibt sieh ane dem erzählenden Theil der Bulle Julius 11.
▼Ott 1507, Becmanns. Notitia p. 14. Die Bulle selbst ist nicht bekannt.
■•l Maximilian sagt es selbst in der di*n Solmen 1500, 26. Octbr.
ausgestellten Urkunde. Becmanus. Notitia univ. trancofnrtanae 1707. fol.
p. Maximilian hatte das Privileg für den Vater noch nicht ausgestellt.
Dealecte ZeftMiir. f. OeeeUchtow. 1. 1. U
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162
G. Kaufmanu.
nur von Kaiser Maximilian ein Privileg, und dieser stellte es aus,
ohne die frühere Bewilligung Alexanders VI. zu erwähnen. Die
Einleitung sagt, dass es Pflicht des Kaisers sei, auch für die
Pflege der WissenBchaflen zu sorgen, preist den Werth der
Studien, besonders des römischen Rechts und zeigt, dass man
schwer daasu gelangen könne, ausser an Generalstudien. Darnach
errichtet er in dicto oppido Frankfurt generale Studium tarn in
Sacra Theologia, quam in juie c Hnomco et civili, artibus et medi-
ciiia ac quavis alia licita facultate sicut in aliis generali l)us
stiidiis, iit etiam laici doctores et mai^istri lecrant et doceaiit et
studere volentes, undecunque tuerint, .studeant et gradus solitos
conferre et suscipere valeant, eadem authoritate nostra Regia
tenore praesentium erigimus. Damach regelte der Kaiser die
Verleihung der Grade und ertheilte endlich den Studenten und
Lehrern alle Privilegien, welche die früheren Kaiser oder irgend
eine andere Gewalt anderen Generalstudien yerli^en habe
Die Kurfürsten erbaten trotzdem 1506 noch einen Stifhings-
Brief von Papst Julius Tl., und da ihnen eine Stelle desselben der
Missdeutuug fähig schim, noch einen zweiten, und endlich iriir>
von Leo X. ^in Privileg üuer die personae prohihitae. nb\v»>hl
dies bereits in Papst Julius' II. Stittungsbrief in ganz uml'assender
Form enthalten war. Man sieht, die Markgrafen betrachteten
diese Briefe wie es früher Perugia. Florenz u. s. w. tbaten, und
häuften so viel als möglich davon auf.
In ähnlicher Weise verfuhr Kurfürst Friedrich der Weise
bei der Grflndung von Wittenberg. Auf Bitte des Kurfürsten
errichtete Kaiser Maximilian I. die Universität in Wittenberg
durch Urkunde vom 1. Juli 1502. In der Urkunde bezeichnete
er es wieder wie in der Urkunde für Frankfurt, aber in anderer
Form als Pflicht der Kaiser, für die Wissenschaften zu sorgen,
errichtete dann da«; Generalstudium in der Tbeolcjui* , beidon
Rechten. Artes, Medicm und Philosophie, übertrug den CoUe-
') BefmaTHiB. Xntitia p. 10: qnod ipsi et (jiiilihpt eornm omnibiis et
i^Jiif^iilis jiriuTOgativis , |irivilppii5 . . . per no.« ol praedecessore« iiostros
roronnofe iioperatore?, reges aut ([navis nlia niithoritate seil potestate quovis
luddo nliis stndiis geiieralibus concei>sis et ab eis eraanatis, quorum omnium
tenores praesentibus pro ezpressis haberi volumue et quibos alia studia
genendia et in illis gradaati «eholarea et stadentes ntantnr . . . gandere
ponint . . . indalgemne.
Dniversitiltoprivilegien der KüBer.
163
gieu der Doctoren die Prüfungen und Promotiunen, gewährte
den Eronumrten das jus ubique docendi und alle Rechte und
VonQge, welche die Doctoren von Bologna, Siena, Padua, Paris
n. 8. w. von allen anderen G^eneralstudien genöesen^). Der Rur-
fOrst Friedrich errichtete darauf die Universität, erbat aber
einige Zeit darnach für dieselbe von dem päpstlichen Legaten
eine Beefötigung, „weil man hoffe, dass die üniversit&t, die sich
schon schön entwickele, noch bedeutendere Fortschritte machen
werde, wenn zu dem kaiserlichen auch noch der Glan?, eines
päpstlichen Privilegs hinzukonioie'* . Und als er diese BestUti-
fiTing in einer umfassenden, unzweideutigen Urkunde erhalten
hatte, die deutlich zeigt, dass der päpstliche Legat eine solche
gar nicht ttlr nothwendig hielt, da bat der Kiirtlirst, dass der
Universitiit authoritate apostolica noch einmal besonders Ter*
brieft würde, dass sie auch in der Theologie und im kanonischen
Recht die Grade verleihen k5nne, denn einige behaupteten, in
diesen Faenltftten habe nur der Papst das Recht, die Promotion
zu geetatten, nicht der Kaiser*). Hau sieht, wie die Meinungen
') Uhr. A. Grohroann, Anoalen der üniversiiät zu Wittenberg.
Meißen 1801. T. 11 f.
Die« Privilt ir lii fribi In i lel »\c\i erheblich von dem Privilecj tfaxi-
miiians iur Fraukiurt. Hervorzuheben ist, diiBn Maxiimiiiui in der Ein-
leitung daran erinnert, das» seine Vorgänger in allen Tbeilen des heiligen
Reichs Üniversitftten errichteten. Potissimam cum omninin scientiamm
tatela et patrocininm peoes Romani Imperii moderatores consistat, qnf
etiaan ipsaram profesiores dignis praemlis et honoribuB atqne privil^ie
alttcicnles» Gymnasia QDdiqne in socro rom. imperio inetituemnt et
erexernnt. Nos itaqne . . «
*) Der päpstliche Legat erfüllte aneli diesen Wunsch, obgleich er es
nicht fiir nothig hielt, gab aber nnn an Schlnsa seiner Verfttgiing eine Be>
schrankung auf dir Dauer seiner Legation, die er in der ersten, allgemeinen
Bej=t.'itif:ung niclit hinznppf lirrt Imtte. Genau genommen verlor niiTi die
ürnvirftjtat «sfntt zu gewiniieii, denn der pogitive Gehalt dieser zweiten
Confirmaiion war auch in der ersten enthalten.
Diese Confii*mationen sind bei Grohmann a. a. 0. p. 14 und 15
aod bei And. Senner t, Athenae itemqne Tnseriptiones Wittebergenses,
Witt. 1655, p. 22 f., Toro Febmar des Jahres 1502 datirt Das ist un-
möglich, da sie das im Juli 1502 erlassene Privileg Maximilians und die
auf 'Gmad desselben ToUsogene Errichtung der Facullat Toranssetsen, und
auch olfenbar i^chon eine gewisse Zeit nach derselben verflossen ist. Später
als August 1503 können sie andererseits auch nicht sein, da sie nach Alezan-
Digiiizca by Liu^.' .
104
G. KaufuÄADu.
schwankten, und wir wissen auch, das^^ im Mai ir)0:i ein an-
gesehener Kanonist Petrus Kavenua^» in Wittenberg in einer
feierlichen Rede den Satz Tertheidigte. dass der Kaiser das Recht
habe, Universitäten auch fUr Theologie und kanoniflches Recht
zu prirüegiren.
So ist aleo durch die Gründung tod Frankfurt und
Wittenberg die in Deutechland frtther ungewöhnliche Befugniss
des Kaisers zur GrQndung von UniTersitäton, die aber m Italien
und im Arelat praktisch, sowie in der Theorie bei Kanoninten
und hei Legisten stets alljOfemein anerkannt war, aucii in
Deutschland zur vollen Anerkennung und Lebuug gebracht
worden: aber da.s Scliwanken der Ansichten wurde durcli sie noch
nicht beseitigt, und in die Theorie kein neuer Grundsatz ein-
geführt. Viehnehr trat der unter Friedrich III. von dem Kaiser
▼ertreten e Satz, dass der Papst die Facuitat des römischen Rechte
nicht errichten könne, wieder zurfick, und er ist auch sp&ter
nicht zum Siege gelangt. Die Sammeigerichtsordnung von 1555
stellte allerdings einen Satz auf, der UniTersitftten ohne kaiser-
liches Privileg im römischen Recht als nicht berechtigt behan-
delte, allein e8 i<st sehr zweifelhaft, ob der Kaiser damals diesen
Gedanken uiiNeiliüUl auch nur autgestellt, geschweige dass er
ihn durchgeführt iiätte.
Mit Bestimmtheit kann man terner .sagen, dass weder der
Kurfürst von Brandenburg noch der von Sachsen sich um 1500
für berechtigt hielten, von sich aus, ohne Mitwirkung der uni-
versalen Gewalten, die Gründung einer Universität zu vollziehen.
Es bedurfte der ungeheuren Erschütterung aller Verhältnisse,
welche die Reformation mit sich brachte und der durch sie unter-
stützten Steigerung der Selbständigkeit der Reichsfürsten, um die
während des 18. und 14, Jahrhunderts in Deutschland herrschende
Anschauung Über das Recht, Universitftten zu gründen de jure
erigendi stndia generalia, zu verändern. Diese Veränderung voll-
zog sich gleichzeitig nach zwei Seiten. Es schwächte sich die
der VI. duiiren, der August IbO^i starb. Vergl. auch Muther, Die
Wittenberger Statuten S. V.
Auch von Papet Julias erhielt Wittenberg noeh eine Bestätigung.
Univertit&tspriTil^gien der Kaiser. 165
VoiBtellaiig von der Noihwendigkeit päpstlicher Stiftungsbriefe
Qod es stärkte sich die Yoretellimg der ReicksfQrsten yod ihrer
Magmas. Von besonderer Bedeutung in dieser Entwicklung
war die Gründung von Marburg, Königsberg und Leiden.
Bei diesen Griin-hmgen ist es zu grundsätzlichen Auseinander-
>ttzungen gekommen und bei Leiden namentlich wurde der
•inindsatz anerkannt, dass die £rrichtung einer Universität Sache
dfö Staates sei, und dase die Anerkennung der von der Uni-
fotaiftt des einen Staates verliehenen akademischen Grade durch
die Univeisifäten anderer Staaten Gegenstand von Staatsvertr^en
m. Durch solche Verträge wurde eine weit bestimmtere Grund-
lage geschaffen als das von Kaisern und Päpsten verliehene, aber
TOD den angesehensten Universitäten nicht anerkannte uithine
docondi; allein dit^e Entwicklung bedurfte nucii mehrerer hiiir-
iuBuierte, um zum Abächluss zu kommen. Bei der Gründung
der protestantischen Universität Halle, 1(596, ist yon dem mäch*
tigM Kurfürsten Ton Bnndenbwg noch ein päpstliches Privileg
eingeholt worden, und 1737 erbat der König von England als
Kurftrst von Hannover für die Grttndung von Göttingen ein
ksiseitiches Privileg.
Rücksichten aller Art liessen die bloss staatsrechtliche Be-
liaudlung der Frage zurücktreten.
In der Theorie aber herrschte eine vollkommene Begriffs-
rerwirrung, von der man eine Vorstellung gewinnt, wenn man
etwa Besolds Thesaurus practicus aufschlägt Sie erklärt auch«
Wimm die Frage ttber die akademischen Privilegien ein besonders
eifrig bearbeitetes Feld juristischer Dissertationen bildete.
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Kleine MittheilangeiL
Zum Kamzugäplaii Wilhelme von Holland. In der Cluonik
des Nanrlcnis , die bekanntlich vielfach aus werthvolleu Quellen
geschöpft hat, ist uns eine zuerst von Ficker (Böhmer Regesta 5
Nr. 5259a) beachtete Nachricht erhalten, des Inhalts, dass König
Wilhelm znm 24. Juni 1256 eine Pürstenversaramlung nach Köln
berufen, dort über den Bomzug verhandelt und die Sammlung des
Heeres in Augsburg auf den Sonntag Qoadragetimae, das wftre den
25. Februar 1257, angesetzt habe.
Man bemerkt sofort, dass diese Angabe nicht ohne Weiteres zu
verwerthen ist, da Wilhelm bereits im Januar 1256 auf dem Feld-
zuge gegen die Friesen fiel. Das nttchstli^geade Auskunftsmittel,
1255 Ar 1256 einznsetxen» ffthrt aber auf Schwierigkeiten, da ein
Kolner Eoftag Ende Juni 1255 nicht ins urkundliche Itinerar passt;
und ein Tersuch, dieses Hinderniss durch Annahme von Datirnngs*
▼ersehen zu beseitigen, wurde neue Bedenken im Gefolge haben.
Ficker hat desshalb zwar die Nachricht seinen Regesten zum 24. Juoi
1255 eingereiht, aber ohne die Consequenzen ziehen zu wollen, die
sich aus dieser Annahme, wenn sie gesichert wftre, ergeben würden.
Hintse, in seiner Schrift: Das Königthum Wilhelms von Holland
(Leipzig 1885) S. 211—218 hat nach Ficker die Frage nochmals
hin und her erwogen, kommt aber zu dem Ergebniss : ,Gs muss also
... die Unvereinbarkeit , wenn nicht der ganzen Nachricht, so doch
der Datining des Nauclerus mit dem anderweitig Bekannten constatirt
weidin. Einen Auswep aus dieser Schwierigkeit sehe ich nicht und
muss daher die Fragt- des weiter tu auf sieb beruhen lassen."
Und doch ist die Nachricht wichtig genug, um der Frage ihrer
Verwerthung Interesse zu verleihen, und sie tritt zugleich mit solcher
Bestimmtheit auf, dass man annehmen mus^ (wie auch Ficker und
Hintze anerkennen), sie gehe auf eine Jlltere und gute Quelle zuiiick.
Die Schwierigkeit will gehoben . nicht durch Ablehnung der ganzen
ISachricht bei Seite geschoben werdeu.
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Zum Roioziigsplan Wilhelms v. Hollaad (L. (^uidde). I(>7
Die »Stelle bei Nauclerus lautet (ich citire nach der Aub^^abe von
1564 Bd. 2 p. 314 — 315): „Anno düinini millesiino duoentesimo qain-
qnat^fsimo seJrto rex Guilielinus conventum principum ad octavum
kalipiidav julii Oolouie fieri mandat, in quo iu Italiam pro uancis-
ctüd i inii). rii cuiona proficisci proponit utque principe^ ad »juadra-
jfesin a^^ uistaotis dies Augu.stae occurrant indicit. veinim dum iiaeu
Coioruae apud coraitia tractantur. Frisones gens admodum levis et
iuquieta . . . Holland lam igne ferroque devaatant. quod rex Guilielmus
aadiens. veritus ne luajora propter sui absentiam atteutar«'nt. coadu-
nato suoruiu valido exercitu vicesiina octava die raensis decembris
in Frisones niovit.'' Es folgt nun ein Bericht über den Tod des
Königs.
Lesen wir die Erzählung des Nauclerus im Zusammenhang, so
schliesst sich seiner Auffassung nach der letzte Zug des Königs gegen
die Fritiien (D i-. 1255 — Jan. 1256) fast unmittelbar an den Kölner
Hoftag an; jedentalls liegt nicht noch ein anderer Heeres/uy: (der
vom August, von dem wir sonst wissen) dazwischen. Nun ist uns
nnuiittt^lbar vor dem letzten friesischen Feldzug zum 13. Dec. 1255
ein Auienthalt Wilhelms in Köln urkundlich bezeugt (Böhmer-Ficker
Reg. 5286), und da das Datum bei Nauclerus so wie es dasteht,
(125ß Juni 24) unmöglich richtig sein kann, so wird man durch den
Text --11 »st zu dem Versuch gedrängt, den Kölner Hoftag hier au
dieser Steile. Ende December 1255. anzusetzen. Ficker hat diese Mög-
lichkeit auch .c<'hon berührt (Iv- 'j. 5260* und 528«;), aber nicht weiter
verfolgt, da ditse Combination eine für einen Hottag sehr ungeeignete
JahreszL'it treffen würde und man von der bei Nauclerus überlieferten
Zeitangabe ganz ab-f lu n müsste. Der erste dieser Gegeugründe ist
natürlich nicht nuln itls ein leichtes Redenkon, das nur so lange
einige Be(1eutung hat, als es sich um eine vage Verniuthung handelt:
schwerer wiegt aber allerdings der Umstand, dass als reiiir- Will-
kür ers.cheinT, die so bestimmte Zeitangabe des N;uiGlerus gaii/. fallen
zu lassen und ohne iiu'^- nd i iiic Erklärung dieses Datums Has Er-
eigniss vom Juni in den DeMi li ^r zu verlegen. Diese Schwierigkeit
nun. an der die Verwerthbarkeit der ganzen Nachricht hängt, wird
geiiul t n und die geforderte Verbindung der TTfhprIiefernncr, wie sie
vorli» ;^'-T. mit di r vermutheten nrspriuij,'^lii lien Quelle ^lerge^t t'llt. wenn
man tVli/'-ndes erwägt. NanrN'ius i^il^t als Datum 8. kai. julii, den
24. Juni, das ist Johannis bapti^t.u. .\uch im December haben wir
einen Johannistag, Johannis evangeiistae Dec. 27. Der Trrthum, der
in Naui U i-u>" Datum steckt, dürfte also so zu erklären sein, dass er
in seiner (Quelle Johannis ev. odci auch nur Johannis angegeben fand
uod diesen Tag mit dem so viel gebräuchlicheren und bekannteren
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168
Kleine Mittheüuogeo.
Jobaimis bapt. verwechselte. Eine sehr deutlich sprechende Bestäti-
gung für diese Vermuthung haben wir in der Jahresangabe 1256,
die man bisher ohne weiteres in 12^5 glaubte ändern zu müssen.
Johannis ev. 12^)0 ist nach der alten Jahresrechnnng mit Weilmachts-
anfang eben der 27. Dec. 1255; die Jahresangabe 1256 in der Quelle
des Nauclerus ist also ganz richtig und eine Aenderung nicht er-
forderlich.
Selbstverständlich wäre durch diese Beachtung des Johann.es-
tages zunUcbbt nur eine Erklärung gegeben, wie 'las Datum entstan-
den sein könnte: man hat die Möglichkeit gewouuea, die Nawh-
richt zum Dec. 1255 einzureihen, ohne das überlieferte Datum als
ungelöstes Räthsel stehen zu lassen. Aber die übrigen Thatsi Uea
der Ueberlieferung, der Zusammenhang des Berichts bei Naucleras
und der Gang der Ereignisse unterstützen auf das Entschiedenste
diese Einreibung, die nur durch das unerklärbarr Datum des 24. Juni
bisher untersagt zu werden schien. Allerdings wii l man nun nicht
behaupten kOnnen, dass der Berieht des Nauclerus in jeder Einzelheit
richtig sei. Er ist offenbar dadurch beeinflusbt, dass Nauclerus von
dem ersten ZuL'e Wilhelms gegen die Friesen nichts weiss. Der
Winterfeldzug ward nicht erst, wie Nauclerus angibt, während des
Kölner Hoftages beschlossen, sondern ist voiher vorliereitet worden.
Auch wird man zweifeln könueii , ob der 27. i)ee. nun ^^erade das
Datum ist, zu wi Ichem die Versairmilnng berufen war; denn man
kommt damit an Wilhelms Aufbruch aus KOln, der si hon am folgeu-
den Tage stattgefunden haben soll, etwa« zu naiie heran. Möglieh,
<i.i>-, d( 1 J7 Dec. der Tag der Schlussberathung, der Verkündigung
<b r Komlahrt oder des Ausschreibens für die Heeressammlung iu Augs-
burg war. Dergleichen Verwechslungen liegen ja so nahe, dass sie
ohne Bedenken angenommen werden dürfen.
Wesentlich aber ist die Ansetzung des Hoftages im Dec. 1255
und die Sicherung der damit zusammenhängenden Nachricht über
das Romzugspi üject, und dieses Ergebniss ist insofern nicht unwichtig,
als die einzige genauere Kunde über das Project eben in dieser Notiz
enthalten ist. Man sieht aus ihr, wie ernstlich doch der Romzug
ins Auge gefasst war und erhält ein Zeugniss für die Bedeutung
der Erfolge, die das Jahr 1255 dem König gebracht hatte. So lange
Konrad lebte, nur ein particularistiscber Gegenköoig, schien W*^ilhelm
jetzt befähigt, im Innern und nach Aussen als Vertreter des Reichs
und der Reichspolitik aufzutreten.
Der Verlauf der Ereignisse würde iu Küize folgender sein: Im
Frühjahr und dann im Spätherbst 1255 hatte Wilhelm mit über-
raschend grossem Erfolg, die Organisation des Rheinischen Bandes
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Zar Heirftth der Lacresi« Bof|pa iß. üeaer). 169
benutzend, seine AntoritSt in Oberdeutsch land hergestellt, dort die
Verhältnisse geordnet und dabei, wie uns durch Beka (Böhmer Fon-
tes 2, 447) berichtet wird, schon den Gedanken des Bömerzngs ver-
folgt. In der Absicht, einen Winterfeldzug gegen die Friesen zu
unternehmen , wandte er sich gegen Mitte November rheinabwilrts,
berührte Mastricht, vielleicht schon am 17. Nov. (Reg. 5285), und
war Mitte I>ecember, wie eine Urkunde vom 13. zeigt (Reg. 5286),
in K&ln. Dortbin batte er nach unserer Nachricht eine Fürstenver-
samralung entboten , um über den Homsng ZU berathen , und nichts
acbeint in der That natürlicher, ah dass er seinen Aufenthalt in der
niederrbeiniscben Metropole und die Weihnachtszeit zu diesem Zwecke
benutzte. Wir werden uns den Hoftag natürlich nicht als eine grosse
allgemeine Reichsversammlung, sondern im Wesentlichen als auf die
niederrheinischen Fürsten uiid Herren beschränkt zu denken haben.
In Oberdeutschland hatte Wühelm ja schon früher den Romzug vor-
bereitet; jetzt kam es also vermuthlich darauf an, die Unterstützung
div Niederdeutschen zu gewinnen. Dass das Ergebniss der Verhand-
lungen nun mindesten leidlich befriedigend, die Vorbereitung des
Zuges überhaupt schon ziemlich weit gediehen war, scheint sich darin
auBSUSprechen , dass für die Sammlung des Heeres in Augsburg ein
so naher Termin, der erste Fastensonntag, d. i. der 5. März 1266,
bestimmt wurde. Am 27. December fand ditse Besprechung statt,
am 28. (so s( hllessen sich die Daten in des Nauderus Bericht anein«
ander) brach Wilhelm auf zu seinem Zuge gegen die Friesen, der
ihm den Tod bringen sollte.
L. Quidde.
Zur Ueifmth der Liioresia Borgi* mit Alfens Ton Este*
Die folgenden beiden Briefe Maximilians T. an den Hersog Ercole
▼OD Ferrara sowie dessen Antwort, vom August und September 1501,
AUen eine kleine Lflcke in der Kenntniss der politisehen Verhand-
lungen, welche der VermKblung der Lueresia Borgia mit Alfonse, dem
Erbprinsea von Ferrara, vorausgingen. Die Thatsaohe, dass Maxi-
milian dem Herzoge brieflich abgerathen hatte, sich mit dem Papste
Alexander VI. su Terschwigem, gibt Oregorovius in seiner
»Lucrsna Borgia* nebst ausführlicher Brjtartemng der politisohen Er^
wVgnagen, welche den Kaiser sn diesem Sdiritte bewogen« Die Briefe
selbst aber waren damals im Archive zu Modena nicht aufzufinden
') QregoroviuB, Lueresia Borgia. 3. Aufl. 8. 187 Note 1 : »die Briefe
Maximiiieos sind niehl im ArehiT Este vorhanden, noch finden sie dch so
Wie».*
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170
Kleiue MiitheiluugeD.
Die Antwort Ereole's findet sieb bei Gregor OTias nicht erwAbnt.
Wie wenig sie dm Kaiser befriedigte, bezeugt der Benog selbst in
der an seine Gesandten am römischen Hofe gerichteten Instmction *)
vom 28. October 1501.
1. König Maximilian an Herzog Ercole von Ferrara. 1501
Aug. 6. Innsbruck.
Alis Modena Si A Cancelleria, lettere di pnncipi esteri, orig. chari.
Ut. daua c. tag. in veno imfir.
Mazimilianus divina ^vente dementia Romanomm rex Semper
augustus.
lUnstris prinoeps consanguinee charissime. penrenit nuper ad
nos mmor admodnm molestns illnstrem Alphonsum filinm taurn pri*
mogenitnm uxorem dncere Lucretiam summi pontaficis ftUam, cigaB
rei noTitate ita sumus plane commoti nt defioere ab offido nostro
▼aide existimaverimus, si ejnsmodi fa«siniis tadti preterissemus. visam
est igitor nobis et pro principatos tni decore, qui a nobis et sacro
imperio dependet, et pro illo afiBnitatis vinculo, quo ipse natns tnos
paulo ante conjunctos nobis erat te hortari et acrioB admonere
nt pro tua singulari pmdentia, si qnicqnam certe rei is romor ad
nos attnlit, cavere Telis a tarn impari oonditioni tue oonnnbio. si
enim nihil alind esset qnod absterrere ab hoc animnm tanm posset,
preteritoram maritonim ezitns monere satis superque natnm tanm
deberent effngere ejnsoemodi femine consortiom. memor itaqne hiyos
pateme nostre admonitionis et tantam dignitatis tue notam evitabis
et nati pariter salati, que ante omnia tibi karissima esse debet,
pro debita tua pietate prospicies. ex oppido nostro Jnsprack die
6 mensis angnsti anno domini 1501 regni nostri Roin[aniJ 16.
[in verso] Illnstri Herculi dud Ad mandatum domini
Ferraiie principi et consangui* regis proprium
neo nostro eaiissimo. Serntein.
2. König Maximilian an Hersog £rcole von Ferrara. 1501
Aug. b. Innsbruck.
Aus Modena St. A. Cancelleria, leitere di prindpi esteri, orig. chart.
Iii. clausa c. sig. in vemo impr.
Maximilianus divina favente dementia Bomanonim rex semper
angnstns.
0 a. a. O. ö. 100 f.
-) Alfonse war in erster Ehe mit Anna Sforza {^f 1497), der Ücbwester
von Majumilians Gemahlin Bianca Maria, vermählt.
Digitizcd by d
Zur Heirath der Lacraaa Boiyto (0. Heuer).
171
Illustris princeps consanguinee charisbirae. sr-ripsimus ad ie
nndius tercius in negocio matrimonii illustris Alphonsi Hlii tui quem
rumor ad no8 attulit ducere uxorein Lucreiiam filiam summi pon-
tificis, sicuti ex litteris ipsis nobtris clare edoceberis. ut autem fa-
cilius monitis uostris acquiescere possis visum est nobis et hoc addere
exhortationi nostre, quod, si res tua omiiino postulet ut eidem filio
tuo uxorem eihibeas, curaturos nos ut ex Germanie principibus dig-
nam et convenientem generi et conditioiii tue consortem nanciscatur;
unde et tibi et illi et comraodum majus ac gloria exoriri possit, ne-
qae talis tbemine consortium et nobilitateui domus tue mactilet et
tibi ac nato tuo malam quarapiani sortem, ut aliis ante feeit, in po-
sterum pariat. ex oppido nostro Inspnick die ö augusti a. 1501,
regai nostri Romani 16.
[in verso ] Illu^tri Herculi duci Ad mandatum domiDi
Ferrarie principi et oonsangui* regis proprium
UM nostro chariadmo. Serntein.
3. Herzog Ercole Tou Ferrara au Kdnig Maximiliaa.
1501 Sept. 14. Ferrara.
Aus Modena St. A. Cancelleriu. minute di lettere a pnncipi esteri
conc. «-hart.
Ad eesaieaai majestatein respoiisiiui.
lilne mihi littere niajestati.s vestre uiu> tempore reddite fueruut,
quibujj et res sibi meas eure esse ostendebat et affinitatem cum pon-
tifice. de qua tractari intellexerat, ralionibus et exemplo dissuadebat.
sed quam') sunt ad me sero delate, cum res amplius integra iion
esset, fs. eis consilium capere aut majestati ve-slre morem gerere non
potui. peracta jam n>> erat nee quideni inconsulto aut precipiti sun-
ttrntia, sed quia salvis rebus meis recusare aut ditiere non licebat.
hinc pontitex instabat , hostis mihi accepta repuls i vel interposita
üiora procul dubio futurus. inde christianissirnns riuuLliorum rex
intercedebat, cui me plurlmum deltere meritü iateor quod eversis Sfoi"-
ciadum et generi mei ') rebus nedum mihi noeere noluerit, scd nee
volentibus t-onsenseril immo aperte i)rohibueril nieijue probe et con-
stanter tutatus tueiit. intelliget aliunde ccsarea majestas vestra con-
siliorum raeorura rationera, quibus — ut est prudentissimi e(iuissimi-
que judicii — facile ( xlvtimabit me non ab re, non tenierc a domus
mee digiutaU' uLn^uaululum declinasse et status mei comodum sa*
lutem ac tutelam generis nobiliUtLi et superbie ceterisque rationibus
hac tempebtaLe auLepuuundam t'uisse. utcuiuque iamea eveuerit, ma-
*) Zu lesen qaia? oder quoDlamf
Lndovieo Horo mr mit Beatrioe, der Toefater £reole*a» vennfthlt.
172
Kleine Mittheilungen.
jestati vestre gratias ago, quod tanta me benevolentia proseqm videa-
tur ut mihi, apud quem Judicium consilium admonitionesque SU6
ponderis et auctoritatis plurimum Semper habuerunt, sponte sua con-
STilere me(iue summa humanitate beni^nitate et dementia pariter
admonere voluerit, et me huroiliter ac plurimum majestati vestre
comendo.
Perrarie, 14 septembris 1501.
Di« Abflcbrift dieses dritten Siftoktts Yerdanke ich der GeftUIg^
keit des Herrn Gonte Halagozsi Valeri, Direktor des StaatsaiehiTs aa
Modena» dem ich auch an dieser Stelle filr sein frenndlicfaes Btti>
gegenkommen meinen Dank nnssprechen mOchte.
0. Hener.
Die Papiere de^ Grafen Heinrich Mathias Ton Thum. In
der Wallenstein-Forschung hat mau, um von anderem zu schweicfen, nach
dem Verbleib des Archivs von Graf Heinrich Mathias von
Thurn noch imitir-r vrrfjeblich ansucht. Manche wichtige Briefe des
Grafen hat neuerdiiii:^ E. Hildebrand in der Schrift über Wallenstein
und seine Verbindungen mit Schweden aus dem f?chwedi<w^hen Reichs-
archiv bekannt gemacht; das gräfliche Farailienar 'biv ^-»'ir 1649 soll in
Stockholm in dem Archiv des kgl. Kammercollegiums bi ruln n (Irmer,
die Verbandlun^'en Schwedens mit Wallenstein, 1, S, XIV, A. 2);
aber noch nicht ermittelt ist der Verbleib der Hauptmasse von Thurn's
Papieren. Graf Heinrich Mathias starb am 18. Januar ir)40 (nicht
1641) in Pernau hA seinei- Si:huie<^ertochter Magdalena, geb. Gräfin
Hardeck , der Wittwe des Grafen Franz Eberhard von Thurn, und
wurde erst am 8. Milr/. 1641 in der Domkirche zu Reval beerdigt,
wo das Grab noch heute ge/eij^t wird Hiernach hat man vermuthet,
dass die Papiere nach seinem Tode m ein estländisciies Archiv ge-
rathen seien (Irmer a. a. 0. S, XI). Mir s«'heint, mit wenig Kecht. schon
wenn man die damalige politische Zutjehürigkeit des Sterbeoi tes und die
erwähnten Fundstätten Thurn'scher Hriefe l)eacjitet. .Vber neuerdino^s
angestellte Erkundigungen weisen die V'ernmthung auch unmittelbar
zurück. Herr Harald Haron Toll, estUindischer Ritterschaftssecretär in
Reval, durch die tief eindrin<fenden l^*'.ulirn meines Vaters um] Axwch
eigene Forschungen mit den Archiven von Estland vertraut, immer
von Theilnahme für geschichtswissenschaftliche Fragen erfüllt, hatte
die Güte, neue Umschau zu halten. Er stellte zunächst fest, dass
nicht das estlandische Ritterschaft^ar< Iii v , ebenso wenig aber auch
das grosse Archiv von Kiskers in Estland, dem Besitzthum seiner
Familie, wo man die Nachweise über die FamUienarchive von Esthland
Die Papiere des Grafeii Heisrioli MafclüM von Thum (ICHölübauiii). 1 73
tindet , eine j*^]iiir von dem Briefwechsel und überhaupt von l'apiereu
des Grafen 'Ihurn noch erkennen lasse. Herr Baron Toll forschte
weiter und wandte sich nach Audern in Livland , das mit der <traf-
schaft Pernau einst durch Gustav Adt)lt' dt-ni genannten (Jrafen Franz
Eberhard von Tliurn verliehen war; aber auch in der ,Brieflade* von
Audern sind nacli den Mittheilungen des Herrn Baron AlfPilar von
Püchau Papiere der Thurnschen Familie überhaupt nicht vorhanden,
vielleicht weil das Gut Audern in der Zeit der sogenannten Uednctionen
von der schwedischen Regierung einge^^ogen worden ist. Auch hier-
durch wird man wieder auf Schweden gewiesen, während das liv-
Illndische Kitterschaft^^archiv in Kiga für die Frage ganz unergiebig
zu sein scheint. Wie Herr Baron Toll mir fi rner angil)t . ist eben
diese Grafschaft Pernau mit dtin Gute Audern im Jahre lb<)5 in den
Besitz de« Grafen Magnus <iabriel de la Gardie übergegangen (nach
dem mir nicht zugänglichen Werke von L. v. Stryk, Beiträge zur
Geschichte der Rittergiiter Livlands I). Nicht ausgeschlossen wUre
es nun. dass in den faniiliengeschichtlichcn Sammlungen der Grafen
de la Gardie der lange gesuchte Gegenstand ermittelt werden könnte.
Die Bibliothek der Grafen, die einen bedeutenden Umfang hat, wird
auf T^^iberöd in Schonen, fünf Meilen von Ystad, aufbewahrt und ist
vor lüntzig Jahren von P, Wieseigren repertorisirt worden, nicht aus-
reichend, mehr suni inarisch. In seinem Werke begegnet nur Graf
Heinrich von Thum als schwedi.«;cher Generalgouverneur in Reval
7UTn Jahre l»)'»'»; aber es liegt nahi-, in den anderen Theilen der Samm-
iun;: r( ichere Aufschlüsse zu vermuthen. Die längste Zeit mit der
r»ibliotlick auf Löberüd vereinigt, ist das eigentliche Archiv der de
la Gardie neuerdings der riiiversitätsbibliothek in Lund übergeben
worden. Hier hätten meines Erachtens nviic Nachfoi"schungen einzusetzen.
Wie das grosse Oxenstierna-Archiv zu Tidö, jetzt im schwedischen
R^ichsarchiv, werthvolle Beiträge zur deutschen Geschichte gespendet
hat, so liessen sich wenigstens brauchbare Bausteine, wie mir scheint,
aus den d« la Gardie'schen Archiven erwarten. Jedenfalls aber müsste
die Forschung nach den Thurn 'sehen Papieren sich auf die Archive
und Bibliotheken von Schweden, zunächst von Schonen» insbesondere
von Lund. richten, um zu einem Ergebniss zu gelangen. Der Zweck
dies»^s kurzen Berichtes über die Erkundigungen in den ritterschaft-
Hehtn .\rchiven von Estland ist erreicht, wenn er die deutsche und
skandinavische Forschung zu neuen Erhebungen über die Papiere des
Graf n Heinrich Mathias von Thum in Schweden selbst anregt; die
estländifichen Archive kommen hierbei weiter kaum noch in Frage.
Konst. Höblbanm.
■ •
Digitizca by Gu..- . 1^
Berichte und Besprechungen.
Neuere Litenitar rar Oeschiehte EDglsnds Im Mittelalter.
Dem Wnnsehe der Bedaction, einen zmammenhttngeiLden nnd
das wichtigste erschöpfenden Bericht über die neuesten haupteaeh-
liehen Erscheinungen rar mittelalterlichen Geschichte Englands zu
erhalten, scheint die nachfolgende Anzeige wenig zu entsprechen.
Ref. hftlt jenes Ziel für höchst erstrebenswerthi aber fttr kaum erreich-
bar, soweit sein Beferatsgebiet in Frage kommt, wenigstens nicht unter
den Verhältnissen, unter denen er arbeitet: si^ diesst ihm die Lite-
ratur zu, zwar in ziemlich ausreichender Ffllle, aber in fast zuftlliger
Auswahl. Doch auch wer an einer grösseren Bibliothek und selbst
in England arbeitete, wfkrde bei der Herstellung eines systematischen
Literaturbericbts auf Schwierigkeiten Stessen, die im tiefsten Grunde
mit der England eigenthümliehen Vereinzelung der historischen Ar-
beiter zusammenhangen. Einem deutschen Werke sieht man ausser-
dem leicht an, wo der Verfasser über das vor ihm Bekannte hinaua-
zugehen anfüngt; ein englisches Buch verbiigt den Punkt, wo die
blosse Darstellungsarbeit aufhört.
Es gab bis vor wenigen Jahren an den Universitäten keine
historischen Schulen ; noch heute werden keine Dissertationen in deut-
scher Art gedruckt. Eine Untersuchung findet nur, wenn sie ein
glänzendes Gewand anthut und das Handwerkszeug von sich wirft,
Aufiiahme in den grossen Magazin es oder Reviews: sonst wird sie
in Transactions oder Proceedings localer Gesellschaften neben
alten Urnen begraben; und oft sorgt der private, auf die Mitglieder
beschränkte, Absatz dieser Berichte, dass sie nicht über den Canal
wandern. Kein Führer leitet durch den Wald dieser Literatur; nur
einige Magazine haben dassificirte Indices erhalten. Bis vor wenigen
Jahren wurden ausserdem Berichte und kleine Mittheilungen über
geschichtliehe Bücher oder Gegenstände allein in den archäologi-
England, Mittelalter (F. Liebermann).
175
fichen oder den allgeiueiu literarisclun Zeitscbriften (Athenaeuui,
Ai:a'.leniy, Notes and Querieb) veröffentlicht: jetzt bietet, die
Englisb historical review, tüchtig redijBfiri und miteiniL^-n treii-
lichen Aufsätzen, einen Sammelpunkt. Aber auch hier lindet man
keine Qu' 11» nuntersuchung und das englische Mittelalter zni-tickgefietzt
gegen andere Perioden. Noch immer soll drüben du (Teschichte /.ura
Theil der Politik >dt r der allgemeinen Bildung dienen: freilich ver-
edein sich die^' n oileubar durch eine Verbindung, die der syste-
matischen Entwicklung strengster Wissenschaft nach deutscher Auf-
fasimng wenig förderlich erscheint.
Mit um so wärmerer IJewunderang wird man nun zu jenen ein-
zelnen Forschern aufblicken, die, wie ihr Volk fordert, nur das
vollendete Kunst^s ri k der Oetientlichkeit überreichen , zahllose Vor-
arbeiten aber, die bei uns viele Zeitschriftenbände füllen würden, nie
herausgeben. Das jetzt leitende Werk, Stubbs' (jetzt Bischof von
Oxford) Constitutional history, enthalt z. B. eine Fülle an Er-
gebnissen von uns verschwiegenen Untersuchungen ; ein anderes Buch,
in dem er mehr in seine Werkstatt zu Mu kt n erlaubt, Haddan and
Stubl»s. Councils and eecles. doc um ents III, wird dagegen noch
immer nicht, wie es sollte, als einzige wissenschaftliche Grundlage
angeKiirhsi-> lir-i 1 ii^chieht*- bi-nntzt. Da sich also der Fortsehritt der
Fors hiniL' oii in kleinen Anmerkungen und Vorreden zu Quellen-
ansgaben verbirgt, ist er durch schnelle Charakterisirung einiger
Hauptwerke nicht nachzuweisen. Die allgemeine Orientirung, wie
«ie mit iler Hedaction jeder Forscher wünschen wird, zieht daher Re-
fer»'nt vor. nicht in eiligster Verfolgning der wichtigeren Erscheinungen
fceinev ganzen lu Jcratsgeliietes, sondern in freierer Anknüpfung an eine
B' -prtchung, durch Bmicksichtigung auch der » mige .fahre zurück-
liegenden Literatur, wenigstens je in I i nein (iel)iete, zu ermöglichen,
üm so schneller soll der Leser künftig unter den Notizen wenigstens
die Titel der hervorragendsten Publicationen, in einer, soweit es die
leidige Kücksioht auf den Baum gestattet , systematischen Auswahl
erfahren.
Aus brieflichen Anfragf-n, die zu beantworten sich Heferent auch
ferner gern bereit erklilrt, folgt, dass die Angabe der unserem Dahl-
mann-VVaitz und W^atten bach etwa entsprechenden, freilich nicht
entfernt gleichkommenden, Werke über Literatur- und Quellenkunde
dfh » nglischen Mittelalters manchem deutschen Historiker willkouinien
*;ei. In Gardiner and Mullinger, Introduction to the study
of English historj 1881,^) bringt letzterer dankeDSwerthe Angaben
') Bei air meinen Literaturangaben ist, wo nichts Gegentheilige« be-
merkt^ Pormat 8*, Baadzahl 1, Verlag bei engl. Titeln London.
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176
Berichte und Besprecbaogen.
übel» Literatur und Quellen ; wo sie nicht penüpen , entschuldigt
ihn der Mangel an Monographien. Für die Quellenkunde unentbehr-
lich ist aber noch immer Hardy, Descriptive eataloguo uf ma-
terials l el. to the hist. of Great Britain and Ireland, 3 Bände'),
l^o2— 71, bis 1327. Eine Fortsetzung und Ergänzung rauss man
aus den einzelnen Editionen sich selbst zusammensuchen. Diese aber
sind (mit wenigen Ausnahmen) wie Hardy's Werk selbst, published
. . . under the . . , Master of the Rolls, heissen Rolls (Govern-
ment) Series und erscheinen von einander redactionell unabhängig.
Die leitende Commission of her Mftjesty's Treasurj bestimmt
nur das Werk und den Herausgeber, gibt aber für die Art der £di«
tion bloss mechanische Vorschritten , darunter die Forderung von
^Tai-ginalinhaltsangaben und vorzüglichsten Indices. So ist denn der
Werth dieser Ausgaben ein (wohl bei Ilhnlicheii Regierungsarbeiten
beispiellos) ungleicher: naivster Dilettantismus machte sich anfangs
geltend; die Ausgaben dareh Stubbs und Lnard befriedigen da-
gegen die strengsten Ansprüche nnd haben glücklicherweise Schule
gemacht. Jedem Bande wird ein Teneichniss der Titel nebst Iraner
Inhaltsangabe aller erschienenen Bünde angeheftet. Die Quellen ediren-
den Regiemngscommissionen und gelehrten Gesellschafken nebst ihren
Publicatlonen bis 1861 nennt Hardy, I,.681*) und verteichnet anch
die Einzelsttleke der grossen Qnellensammlongen '). Bedeutende
Nachtr&ge zu Hardy 's Quellenkunde findet man auch in Pauli's und
meinen Auaxttgen deutscher Stöcke aus englischen Historikern des
10.— 13. Jahrhunderts in Mon. Germ. 88. XIH, XXYII, XXYIU
(1881 — 87) und in meinen Angionorm. Geschichtsquellen (1879).
Fremde und besonders deutsche Publicationen TemaehlHssigte
Hardy; und gerade von diesen ist sehr viel nach ihm erschienen.
Namentlich die deutschen und französischen *) philologischen Zeit-
schriften, die ich hier natürlich nicht nenne, enthalten recht viel Eng-
land, besonders das Altertlium betreffende Aufsiitze und ( liie Anglia
z. Ii.) Literaturberichte auch über geschichtliche Erscheinungen. Die
deutschen Philologen bieten überhaupt zur Quellenkunde und Biblio-
') Der vierte Bund wird seit 20 Jaliren als in Vorbereitung angezeigt.
Nachzutragen ii«t die Catnl)ridge Antiquarian society; Hak-
luyt soc. (Oeographie) ; Harleian miscellany : Histor. soc. oi science
(darin Wrights Top. treatises mittelalt. Katurwi^senischatt); Jona Club
(Scbottiecli-Irisch-Nordischea); Welsh msa. soc.
*) Vergessen ward Mansi Concilia, Labbe, Nova bibl. mss. Lude*
wig, Reliquiae mss., Hone, Quellen und Forsch.» 8chiUer, Thesannis aat.
Tenton.
*) Besonders F. Meyer in Romania.
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England, MHtelalter (P. Liebermann).
177
j^phie englischer Geschichte bedeutende Hilfe: soElze, Grundriss
der englisclien Philologie (1887); Ebert, Geschichte der
Literatur des Mittelalters» III (1887. Ags. Zeit.): Wülker,
<$rundri88 zur ... ags. Literatur (1885); Körting, Grund-
riss der .. . englischen Literatur (1887), während ten Brink
Geschichte der englischen Literatur I. (1877) auch über latei«
uische Historiker zwar Trefflichstes bemerkt, aber keine Belege mit-
theilt.
Die wichtigere historische Literatur der G^nwart wurde 7on
Pauli, wenigstens in früheren Jahren systematisch, in v. Sybels
Historischer Zeitschrift, dann in den Göttin^er Nachrichten
<ziiletzt schon posthuoi, 3), V, 82), von anderen in BeTue historique
and R. des Questions bistor. (in den Courriers), nur sparadisch in
den^ittkeilungen aus der bistor. Literatur, der Deutschen
Literaturseitung, Athenaeum, Acadomy, Revue critique
o* s. w. besprocben; die Biblioth^que de l'Ecole des Ohartes
gab ausserdem gute Auswahl der Titel ; und für diese beansprucht
<Iie seit 1887 wieder erstandene (aber inzwischen wieder eingegangwe)
Bibliotheca historica von Masslow Vollständigkeit. Von sonsti«
^en nichtenglischen Zeitschriften , die Forschungen zu und Ausgaben
von kleineren Quellen des engl. Mittelalters enthalten , nenne ick
Forschungen zur dt. Geschichte: Neues Archiv derGes. fftr
ftltere deutsche Geschichte. Wie diese, so bleiben leider auch
andere deutsche Schriften mit englischem Quellen material, sogar die
hansischen YeröffentlichuBgen , in England wenig beachtet. Dass
die historische Literatur des nordwestlichen Deutschland, der Nieder-
lande, des westlichen und nördlichen Frankreich wichtii^^en, besonders
urkundlichen Stoff für britische Geschichte birgt, sei, obwohl selbst-
Terstftndlidi, hier betont, weil sich die Engländer so wenig darum
kttminen).
Die Planlosigkeit, mit der die historiographiscken Quellen in
England edirt werden, l&sst zahllose kleine DenkmMer im Bibliotheken-
staub schlummern, weil sie keinen ganzen Band Allen oder literarisch
werthlos sind oder einen Lihalt bieten, der — vielleicht jedoch nur
durch fitere Ableitungen — schon anderswoher bekannt ist. Vollends
die ürkundenpublicatlon hat in dem Jahrzehnt nach Hardy so gut
wie geruht. Stuhbs gah Seleot charters . . of constit. bist
r5.«d. 1888) und Bigelow Placita Apglonormannica (1879).
Aber der uBTergleichliche Sehatz der Ags. Urkunden wird anstatt
Kemhle*8 höchst Terbesserungsbedfirftige Arbeit auf die HOhe fran-
zösischer oder deutscher Diplomatik zu erheben, von Birch im Oar-
tularium Saxonicum (I [1885], II [1887] bis 947) zwar fieissig
DeiMsete Zgitacbr. f. 0«sdiiciiUw. I. i. 12
i^iy u^Lo Ly Google
178
m
Bericht« und BesprecbujigeD.
gesammelt und mit leidlicher Sorgfalt ;jt iniekt hIm-f dun haus
nicht unttTsucht. Ein anglononnann. Ti kundml.ueh oder em Uc^m -,Ten-
werk iehlt ganz — und damit die Grundlage liir eine Darstelluuir.
die für das Thatsächliche nach Art unserer Jahrbüclu r wi&seuscliatt-
lich abscbliessen könnte. Für die Zeit c 1157 — 1199 brinet di<'
Pipe Roll Society die Scbatzrollen li rans. und werden Königsur-
kunden zur Ausgabe vorbereitet. spätere Zeit bat eine zu reiche
Fülle von Urkunden in den Archiven hinterlassen, als dass <'in voll-
standiger Druck möglich wäre: um so mehr sollte man endlicli Ca-
lendars drucken, wie sie tür die Neuzeit so Vorzügliches leisten.
Von liechtsdeiikmiilern im enjjf'ven Sinne sind seit Hardy mehrere
Neudrucke erschienen. Den trett lichsien Ueberblick üher die Ge-
schichte der norm, und engl. Hechtsquellen giblHrunner in
Holtzen dorff s Encyclopädie der K ec h t s wisse ns ch. (4. A. 1882)
297 "). GegenwUrtige Literatur findet man in N ott velle re vue h ist or.
de droit tranvais et etranger, Zeitschrift für Kechtsge-
schichte, Zeitschrift der Sa v igny-Sti f tu n g. Die Ursprünge
des englischen Rechts sind weit mehr von festländischen als von eng-
lischen Rechtshistorikern bearbeitet worden. Hier muss genügen
aufBrtmuers und auf Schröders 1) e u t sc he R ech tsgeschic b t e
( 1887j zu verweisen, die die Literatur aller germanischen Völker
meisterhatt verwertbet haben.
Wenn somit deutsche Arbeiten über englische Gcschi<"hte iinem
inneren Werthe gemäss auch jenseits des Canals aulmerksame Be-
achtung beanspruchen dürfen, so braucht diese Zeitschrift deren be-
sondere Beiücksichtigung um so weniger zu entschuldigen. Dass ferner
die Zeit vor etwa 1300, die Edition der Schriftsteller, die Lite-
ratur und das Recht in die> m Bericht bpvorzu«Tt werden, erklärt sieh
aus dem Arbeitsfeld des Reteictiten. Und da er ei|:eiips llrtheil, das
ja oft nur durch Weiterforschen entsteht, also zum Theil mit
Die wesentlich palftographisclieii Zwecken dieneDdcn kostbaren
Bfldier der Palaeographieal Society, namentlich aber Facsimiles
of Ag8. charters in the British Huseuni und Face, ol Ags. mss.
photoziucographed, transl. Saunders (Ordnance Survey) erlauboi
ein Urtlieil; um so weniger war die sklavische Beibehaltung graphischer
Eigen th Um lichkeiten nöthig.
Seitdem: Henr. Bract<»n, De leg. Angliae ed. Twiss: Ca?es
lti),J Henry 111 ann. hy . . seemingly Bratton {zum er.sten Mal) ed.
Muitlüud. Uugedrucktes zu ags. Recht Imiehte ich Zs. d. JSaviguy- G e».
germ. 188^, S. 127; 1885; Anghu iX. k^iu Gesetz Aethelred des II in
Hauptes Zs. XXIV, 193.
•) Mehrere Amerikaner Teriassten die zTun Theil trefflichen Kssays in
Anglosaxon law 1876.
£ngJ«Ddf Mittdaiter (F. Li«bennann).
179
technischer Untersiichnng im kürzesten Ausdruck bieten mOehte, wird
er auf glatte Gleiehmttssigkeit der Form verzicbten müssen. Hiermit
und durch den Eingangs erwähnten äusseren, hoffentlich theilweise
künftig abstellbaren, Mangel hofft er die Abweichung vom Plane der
Bedaction und die willkürlich erscheinende Auswahl des nachstehend
Besprochenen an entschuldigen.
Ch. Will. Kent, Teutonic antiquities in Andrea« and
E 1 f u e ( Leipziger Diss., Halle 1887. VII und 64 S. 8°). Der aus Virginia
u'«'ljürtige, auf deutschen Hochschulen germanistisch gebildete Verfasser
iand des angelsächsisch Pn Dichters Cynewulf Elene und Andreas
(ein Gedicht , derselben literarischen Periode*) durch J. Grimm, Kemble,
Grein, Zupitza wohl durchforscht, unterliess deunoch den V(i;,'leich
mit anderen Bcnkmltlern (z. B. des monatlichen Volksdings S. Ü7 mit
(iesetzen über Hundrcd), liefert aber der angelsächsischen Cultur-
«^€«chicht€ eine brauchbare Vorarbeit zur Stoffsammlung, Unter den
Kategorien „Mythologie, Religion, Staat, Krieg, See, Naturerschei-
iningen, (Einzelmensch und) Gesellscliaft*' schöpft er aus Wörtern
und Wt-nduiigeu der zwei Gedicht* I it rrarhistorisch d'w A iischauuiif^
•b s Dichters und seiner Zeit und tsprachgeschichtlich die prähistorische
• 'ultur, dpr Jone Wöi-tor entsprangen, auch ohne dass der Dichter
ihr«^n anfänglichen Sinn noch empfand. (Vermengung beider Unter-
^uchungsziele, nuist richtig vermieden, verführt zu dem Einfalle S. 6
/.u Elene 165). Zu schnell erblickt Verfasser (lermanisches in alljre-
inein Volksthümlichera (Talisman S. 23), tiefe Gefühle hinter unv» r-
ineidlichen Ausdrücken (ethel, ham), dauernde P^inrichtungen hinter
einmaliger .Ausschmückung: (Hun^^er S. 41 als Ötrafart aus El. 696),
angelsächsischen Stoff in dem aus lateinischem Uebersetzten ( Kennt ni??s
Troja's H. <.i4 wo Cynewulf nur hcrüberiiahm). Die brkannie Thatsache,
«iasö dem Germanen das ganze Leben im Lichte des Kampfes strahlte,
erhellt hier in vielen Belegen: da wird jeder Mann /um Kämpfer,
jedf^r Anhänger zum Dienstritter, der Führer zum Herzog, das Volk
/uin Heer (selbst der roheste Haufen Wilder erscheint militäris( h
gt <jrl ledert ), die Tugend zur Tapferkeit, das Glück zum Siege; T'i« I'rn-
cent aller Wörter in Elene beziehen sich auf den Kneg. — (Genauer
al« in gangbaren Wr»rterbüchern findet der Historiker hier mehrere
iho angebende Ausdrücke erlUutert: so eorl (Vornehmer, Ausgezeich-
n<''t^r ohne Rücksicht auf Stellung unter dem König oder Herrschaft
Uber Untergebene), Looswerleu 8. t}b, das aber zu den Gotte^erichteu
la stellen ist.
Muütiiu, Zu Aldhelm uudBaeda. Wien, 1886. 1028.8*.
(Auch in den L^^'i^Q^r] SB. der phil. Cl. der k. Akademie der
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180
Bericht« und Beaprechuogen.
Wissenschaften CXII, 2). Dient zwar zunächst der Kunde altflassi-
scher Texte, belehit aber den Historiker in ungeahnter VolUtändig-
keit, welch umfassende Kenntr.iss lateinischer Literatur die (ielehrten
unter den Angelsachsen nur Ein .lahrhundert nach der Hekt^hrunrr
erworben hatten. Aldhelm und Beda citiren oder benutzen, wie M.
mit erstaunlichem Fleiss, Spürsinn und Wissen aub StilUhnlichkeit
(/um Theil etwas gewagt) nachweist, eine grosse Anzahl lateinischer
Autoren von der vorclassischen Zeit bis auf Zeitgenossen hinab
Ueber Bedas Interesse für liüthsel s. S. 83 und über die ags. Räthsel-
dichter Tatwine, Eusebius und den hl Bonifaz 78. 80, lieber Aid-
hclms verlorene Schriften und die Reihenfolge der »«rbalteiien handelt
Manitius S. (> f., über Qaellen des Jonas, Alouin, Erzb. Lull ^6, 100.
Edward A. Freeman, William the Cou querer (Twelve
English statesmen). London, 1888. VIII und 200 S. 8«. Aus seinem
grossen Zeitgemälde The Normann conquest den Eroberer als
englischen Staatsmann herauszuheben, entsprach der Natur des Ver-
fassers, der überall mehr lebendige Menschen mit warmer Tbeilnabme
zu begleiten als die Entwicklung abstracter Ideen und Einrichtungen
zu verfolgen liebt, der, von Tagesfragen stets selbst bewegt (S. 77),
vor Allem der Politik in der Geschichte feinsinnig nachspürt. Zn
jeder That weist er Beweggrund und Wirkung, die er richtig oft als
unbeabsichtigt hinstellt^ weitbin Ja bis zur G^enwart, nach; dazu hilft
*) Im folgenden stelle icli die von Manitius nachgewiesenen Aa-
toren zusammen, mit Angabe der lietreffenden Seiten in M's Schrift. Zu-
nächst die von Beiden bennt/tfni oder citirten: Vergil S. 15. 84, 98. Ovid
29. 85. 98. Hora7 30. I'« imu.^. Juvenal 82. 85. 08. Liuau r?.'. R5. 9^♦.
Juvencuö '66. 86, Paulin von .Nola und Pörigueux '6S. 47. H4. SS, i'rudentius
30. 87. 99, Prosper 41. 89. 97, Sedul 43. 47. 8a. 89. 99, Avil 47. 91, Ura-
conüus 47. 91, Aiator 48. d2. 99, Fortunat 50. 92. 97, Ambros 71. 93.
Isidor 71. lOS; Aldhelm biancfat ferner Terens 31, Cicero 68, Seneca
32. Plinina See. 69, 8ueton 75 ff, ApuleiuB 36, Solin 69, Auaon 38, CUndia»
40, Sidon 42» Phocaa 42. 75, Coripp 49, Symphonus, Siaibut, die Terlorenen
^PauluB Quaestor". ^Proba". .Sybilla" 51 ff., Vergile «Paedagogus* 28,
Audax. .Tunil 57. 70, Priscian 34. 59, Donat und Commentatoren Servius.
Sergius. Pompeius, Phocas, Diomedes u. a. Grammatiker 27. 62. 65. 68.
Julian von Toledn fAldhelms filterer Zeitgenos.eie!) 65, Noniu'- Marcellus
67. 77: Hit^roriN iiius* (dessen Chronik er als Enseb oitirt) 27. Ari^Misiin, Orosins,
HutiUij Eu,seb und Vitae patrum. (ire^a^r I.. Tertuilian. C.isi.ian, Cyprian,
äulpic Sev. 69 ff., einen Bibeltext zwischen itala und N'ulgata 55. 13 ed*
allein benutst Ifartat Victor 88, Epitaphien auf Cicero, Gregor L. Oaedvalla.
Erxb. Theodor, Biech. Wilfkid 97 f.. Carmen in ezodun 98 und den Ald-
helm lelbst 43. 92.
Digitizod by vi^
England, UiUelalter (F. LiebermsiiD). 181
ihm neben ti« t« i Stoffdnrrhdrinefiinp rege Combination und der Ver-
gleich versehit (Ir ni 1 [^'noden, der freilich, auf so umfassender Bildung
fr auch fusst, incituhniHl recht trewacrf erscheint. Zwar verschweiget
er nicht, wie wid» rsprechend oder lückenhaft, die Ueberlieferun^'. wie
unsicher die Entscheidung ist. er lllsst d^n T/Pser selbst zur höheren
Kritik zu; allein der Gesammtbau aus einzelnen Wahrscheinlichkeiten
gibt sich dann doch als unerschütterlich. Wie vieles ruht auf der
VoraussetzuncT, di^ damaligen Er/ilhler hatten wohl entstellt, aber
nicht f^erade/u L'do^jt n : was in ruhigen Zeiten gelten majcr, aber für
heftiije Parti ik ani te rih lit zutrifft; man denke an die Investitur-
Schriften! Vuiu ^^laudpunkt des patriotischen Enjt^liinders und des
ernsten Sittenricht*'rs filUt Verfasser Urtbeile mit lungeren Erkennt-
nissgranden über den Werth der That: ich glaube, dabei vermischt
fr nicht sowohl die damalige Moral mit der heutigen (vor deren
Verwechselung er selber mehrfach warnt) als die bürgerliche mit
<l**r piditischen. Er stellt die Dinge lieber mit kräftiger Wucht als
mit feiner Glatte dar, luvor/ULrt im Ausdruck die lehrhafte Formel,
die er dann breit auseinandersetzt, vor der abwägenden Einschriln-
kiiDg, und im Wortschatz das Germanisch-Alterthümliche vor dem
romanisirten Zeitungsenglisch, fiern achtet man auf g»de;rentliche
allgemeine historische Betrachtungen, z. B. dass durch Befriedung
einzelner Wcchi utau'^e die Anschauung, an den übrig»'n sei Fehde
erlaubt, erst rtclit liehen Ausdruck erhielt, dajss kirchlith*- Sprengel
meist früher pulitische Gaue waren, dass der Bau von Adelsburgen
gewöhnlich die Anarchie, deren Fall den Landfrieden bedeutete, dass
um 104S das Hitterthum noch keinen Wai }" iischild kannte (R. 14.
23. 17. 22). — Dem Laienlfser zu Liebe musste die Hälfte d*-s Bandes
der Einleitung bis 1067 gewidmet und jeder gelehrte Beleg fortge*
lassen werdf^n Um so einheitlicher erscheint das kleine Kunstwerk;
man kann nichts daran ergänzen'), so fertig ist alles; wer es be-
') Im Einzelnen möchte Referent in einer gewiss bald erscheinenden
zweit4.'n Auflage dip normannijichen Neuerungen in der ^?ch«tzvf'rw;iltuDLr,
dem gerichtlichen Beweis, dem Erbrecht schärfer betont wi.süen; mir »t-
scheint Qberhaopt die Entwicklung der englischen Verfassung als durch
die normannische Eroberung mehr durchbrochen ab Freeman (ä. 127) zu-
gibt. Orininer Sohens imd Formalumat, als aoimanniidie Cbarakterzüge
(S. 41. 61) beobachtet» qyrechtti eicfa im germaniscben Rdcbtilebeii über-
bmiipi ftos; dae Silbenitecheik dnrduiebt im Besonderen den normanniMhen
PMcess. Die »landsittende* dtbfeo nidit nie Voxahnnng dee Unterhaiuea
(S. 196) gelten; denn sie ersdieinen nicht als Vertreter und nicht zur Be-
rathung. Die Jagd als blosses Vergnügen (S. 172) wird lange vor Wilhelm
geübt: Eadgar verbietet ne den Priestern. Das Wort , Forst* (S. 171)
182
Berichte und Ii«dprechuDgeu.
krittelt, zerstört miv. Ein künftiger Forscher mag jede Einzelquelle
zu Wilhelms Geschieht t im eigenen Zusammenhang untersuchen, Ur-
kunden nebst liecht.sdt iikjiiulern gründiiclier heranziehen, und so ge-
nauere Regesten oder .lalirbücher herauszubringen hoffen: ein Bild
von Wilhehns Persönlichkeit, wenn er an der Möfflichkeit es wahr zu
zeichnen nicht ülurhaupt verzweifelt, wird er in wesentlichen Zügen
nicht klarer hinstellen als es Freeman gethan hat.
8. (jioldschinidt, OpscIi ich t e der Juden m England von
den äl testen Zeiten bis zu ihrer Verbannung, i: 11. und 12.
Jahrhundert. Berlin, 1886. Vlllu. 7üS. Der dankbare Gegenstand harrte
einer neueren wisseuschaftlichen Bearbeitung. Die vorli^ende Studie
entdeckt zwar keine weiteren Gesichtspunkte oder besonders merkwürdige
That^achen, verzeiehnet aber mit dankenswerthem Fleis-s und nicht ohne
Kritik (S. 36 ricbtig gegen Grätz) bisher bekanntes und manche an*
beachtete Einzelheit aus lateinischen Quellen und bisweilen — so über
den (lelehrten Benjamin aus Canterbury und die zu London, bez. York,
1189 f. ermordeten Rabbinen Jacob aus Orleans und Jomtob ausLoignjr
^ aus hebräischen Notizen (S. 80 f.). Bedeutender Stoffzuwachs ist
aus den neuerdings erscheinenden Pipe Rolls und den «Shtaroth, Hebrea
deeds of english jews before 1290* (von den Englftndem als star,
Stern missverstanden) ed. Davis 1888 su erwarten. — Ben Irrthum,
unter den Angelsachsen hätten Juden gelebt, folgert Verfasser aus
Ganones, die nur angeblich (Stubbs, Councils III, 175. 415) den Ens-
bisehOfen Theodor und Egbert gehOren, und aus geftlschter Urkunde
des sich Ingnlf nennenden Betrügers ; vielmehr leugt Gynewulfis ,Elene*
gegen Kenntniss von Juden ; und de begegnen in keinem Uterarischen
Denkmal bis hinab zum Domesday einschliesslich; wahrscheinlich
also richtig galt schon um 1180 der Eroberer als Gründer der
Londoner Judensohaft durch Yerpftansnng aus Bönen (Will. Malm.
IV, 817). — Die englische Kammerknechtschaft der Juden der
deutschen, wie Vedksser bemerkt, analog, wesshalb er nicht 8. 19 von
»Bürgern* reden sollte — bestand von Anfang an; denn die Leges
Edwardi Cf. sind nicht zu Ende Heinrich II. (S. 23), sondern unter
Heinrich I. [s. meinen Dial. de Scacc. 75] geschrieben. Sic ent-
stammt also wohl, wie Englands Process, sein canoniscbes und
fiscalisches Recht, der Normandie, d. h. dem fränkischen Reich. So
findet man in gangbaren Wörterl^diem richtiger erklärt. Anselm gehört
nicht (iS. 3) za den englischen Stsatsmännem ; sebe Hanptthat ist England
und dem Staate entgegengesetst. Der Name Northmaanen verlor das th
nicht ichon nm 1080 (8. 6). 8.7,5 lies kingdom, 28 Moretolinm, 26
Mantes, 141 La-Croiz-Saint-Lenfrojr. 1S8 Hersfeld, 194Wnlfnoth.
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England, ilittelalUr (F. Lieberroann).
183
vrerden die Einrichtungen der freiwilligen Gerichtsbarkeit, des Juden-
bischofs, z. Ii. mit den neuerdings aufgehellten Kölner VerhUlt-
iu*>ö^n 7A\ verj^leiclien sein. — Schon 1189 wohnen die Juden zwar
thatsichlith zusammen, sind aber auch hier nicht ins Ghetto hinein-
geTxrungen und im Grnnderwerb unbeschränkt. — Von den Ursachen
d»-r .judeüh»-tz»>n gibt Verfasser richtig emige, Pöbelwuth gegen Keiche,
Raui>«ucht der .Schuldner, Giaubensfanatismus und Mordlust der Kreuz-
fahrer, an. Er erklärt die Thatsache, dass England im 11. Jahrhundert
sich der Verfolgung enthielt, (zwar falsch auch aus angeblicher poli-
ti'so'her Einflusslosigkeit der PrHlaten S. 7) richtig daraus, dass es
am ersten Kreuzzug fast iinbetheiligt blieb (demnach hätte er die Reju-
dai^atio \%. Ducan<^c| zu Kouen mit der Kegensburn^er von 1097 ver-
gleichen und als Rückschlag gegen das Kreuzfieber erkennen sollen).
Doch andere Ursachen des Judenhasses betont Verfasser zu wenig: die
Zinshöhe bis 50 Procent, die er mit Geschäftsgefahr richtig erklärt,
und die ans dem ordentlichen ßecbtsleben, zum Theil auf eigenen
Wunsob, auigenomiDeiie Stellung der Juden. Statt nämlich dem
Volke sich in j^meinsamer wirthschaft lieber and staatlicher Arbeit
verbinden, fanden sie in einem Gewerbe, das vom Volksgewissen und
TOm canonischen Rechte (Endeinann, Rom. kanon. Wirthsch. II, 387)
ihnen nicht etwa im ricgeosats tu Christen erlaubt war, bei der Krone
allein tbatsächlichen Schutz, und zwar, wie Verfasser erkennt, nicht
ans Grftnden der Aufklärung oder Volkswirthschaft, sondern ans
Habgier: was die Jaden dem Volke abgewnchert hatten, konnten
die Könige jederzeit wieder einziehen. Allein zar Entsehnldigong
f&r diese niedertiflchtige Finanzpolitik h&tte der Verfasser hin-
weisen sollen auf den staatlichen Geldbedarf, den za decken noch
keine geordnete Stenerrerfassnng half. Auch hätte er den Baseins-
gmnd des damaligen jttdischen Wuchers hervorheben müssen: die
Volkswtrihschaft brauchte, was kanonistische Lehre und adUche Ge-
schiftarreTaehtiuig verpönten, die Ansammlung grosser beweglicher
Kapitalien zar Aasföhrong mächtiger Untemehmangen (vergl. Green,
Short Bist, of the English people 85 über Baaten dorch jüdische
Vorschfisse. Hftngt vielleicht mit Wilhelm des II. Baulast seine
Gonst für Juden zosammen?). Ganz verfehlt ist es, den damaligen
englischen Pfaffen die Greuel von 1189/90 zur Last zu legen, die
zwar kirchlichen Anschaaungen, aber nur theilweise und nur mittel-
bar, entsprangen ; and diese waren anderwüi^ und früher entwickelt.
Vielmehr erldirten sich die damaligen gebildeten nnd höheren Geist-
lichen Englands, darunter die Historiker und die Beamten, mit Wort
und That gegen jene Roheiten der Laien : und der gesellige Ver-
kehr von Juden mit angesehenen Geistlichen steht vereinzelt fest:
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184
Berichte und Besprechungen.
ein in Mainz gebildeter Hebräer dispntirt um 1100 mit dem Abte
TOn Westminster freundschaftlich (Okleb. Orisp. Disp. de fide); ein
jüdischer Witsbold reist um 1185 mit einem Archidtakon (Gir. Ctoibr.
VI., 146). Qeme wttrde man etwas toiI Beeinflussong angloDorman-
nischer Gattar dnnsh Juden hören : Steinbau des Profanhauses und mediei-
nische Lehre z. B. finde ich dafür angeführt. Unter den Apologeten
schrieben gegen die Juden auch zwei Schtkler Anselms von G^nterbniy:
jener Gilbert und Wibert von Nogent. Das christliche Studium des
HebrSischen bediente sich nacbweislicb wenig später der Juden, riel«
leicht so schon Robert von Cricklade (vergl. Mon. Genn. 88. XXVII»
34), der fftr Oxford als dessen Vater (s. meinen Nachweis N. Archiv
IV, 18) wird gelten dürfen *).
JoMph Mteiiy Robert Grosseteste, Bischof tou Lincoln.
Ein Beitrag zur Kirchen« und Gulturgeschichte des 18. J ahr*
hunderte. (Fraiburg 1887. VIII u. 112 S. 8*) sammelt fleissig zeitge-
nössische Nachrichten ttber Leben , Schriftentitel (doch ohne Echt>
heitS'Untenuebung) und damaliges Ansehen Roberts. Fttr diese Ge«
Sichtspunkte wird wohl nun nach Brewer, Luard, Pauli, Perrjr und
dem Verfasser wenig Bedeutendes aus Gedrucktem zu entdecken
bleiben; allein in Hss. liegen noch viele Bücher Roberts undurch-
forscbt (ttber De virginitate s. Mon. Germ. 88. XXVHI, p. 85, n. 5).
— Robert tritt hier bauptsichlicfa als Seelsorger in neues Licht: danach
scheint er mir unmittelbar mehr auf M&chtige und höher Gebildeter
dagegen auf das Volk nur durch Anstellung guter Lehrer und
Pfarrer gewirkt zu haben ; wie er denn, obwohl ein Freund fdner Poesie
und Husik, die Volksthümlichkeit in Narrenfest und Mirakelspiel ver*
folgt«. Seine Stellung in der Geschichte der Scholastik, anglonor>
manu. Literatur und engl. Verfassung liesse sich selbst aus gangbaren
Handbttohem klarer bestimmen (ten Brink, Stubbs, Prothero^s und
Bdmonts Bttcher blieben unbenutzt): die hier gewählten Auszüge ana
seinen Schriften zeigen weite Bildung und geistvollen Styl, aber zum
Theil entlehnte Gedanken und schiefe Definitionen. Seine Belobigung
*) Im Einzelnen besBert« man 8. 9 „Wumierbild von Lucca' für Bild
des heiligen Lucas: 25: «Hess die Reichen (zu sich nach der Normandie)
überfahren (statt verjagen) und (diese ditiores) den Best emsch&tsen: 84
«Gnildford* (statt Geddington); 46 «s. Hugo von Idncoln* (statt l^schof von
NoTtharapton) ; 62 tallia Qoittongskerbholz. Der Anm. 56 Ende erwUmte
Jacob Ton London ward 11 99, Juli 81 zun Bisdiof bertUigt (Sdden, Hist.
of tithes 22); zu Sportein für Urii tthaconsens waren die Juden vielleicht
nicht bloss kraft Äusnahmerechts (6. 75) demFiBCUs verpflichtet: auch adlioho
Hannen des Königs zahlten solche.
England, Mittelalter (F. Liebermaun).
185
durch den sonst so tadelsüchtigen Hoger Bacu wird also auch ferner-
hin Roberts Ruhm als Philosoph fast allein begründen : sie hätte
durch Kölkers persönliche Vorliebe für den En^^länder, den Oxforder,
den in '»ritenfreund, den freigebigen Förderer griechischer Literatur
(Kobertä eigene Ktnatniss des Griechischen üUerschlUzt Verfasser
nachweislich) vielleicht Erklärung und Einschränkung finden müssen
und durfte niramerniehr den Verdacht veranlassen, als habe Baco
den Lincolner Bischof geplündert. — Der Loser wird, auch ohne
dass Feiten die mannigfachen Ztigf» rn einem Bilde deutlich ver-
bände, klar genug ersehen, wie der kluge, gelehrte, geschäftskundige
Mann thaikräftig an der Spitze der Universität lehrte, organisiii e,
Studien anregte und Studenten und Betteloidtn beschützte, in seiner
weiten Diücese die ordentliche Pfarre geilen die einreissende Be-
pfründnng von Klöstern, Fremden, Plur,ili>tni. üngeweihten wahrte,
ais Baron in und ausser dem ParlamenL die Tyrannei der Krone,
besonders den Steuerdruck, abwehrte und wilde Parteigegner vom
Bürgerkrieg veibuhnend zurückhielt. Allein er verfocht hierin doch
mehr die unter strengen Prälaten damals herkömmlichen Gedanken
(so die Trennung geistlicher Personen von weltlichen Studien und
istaatiiciien Aemtern'), als dass er eine verfassungsgeschichtlich wichtige
Organisation zu schaffen versucht hätte. Ein echt- mittelalterlicher
Ktiü«>nist, ahnt er nicht die selbständige Würde von Staat, Land-
recht , Wissenschaft oder Evangelium gegenüber beziehungsweise
Hierarchie, Kirchenrecht, Glaubenslehre und katholischer Ueberliefe-
ning. Als Held tritt er aus der allgemeinen Bewegung erst durch
den rücksichtslosen Eifer hervor, mit dem er die Missbrauche
frei von Menschen furcht geisselt und zu welthistorischer Br butiing
wächst er erst durch seine Weigerung, auf päpstlichen Befehl eugli.sche
Pfründen mit unfähigen Günstlingen Roms zu besetzen. Verfasser
erklärt nun das Manifest dieses Widerstandes, einen Brief nicht an
den Papst, sondern den Nuntius Innocenz, gegen .lourdaiu^ Zweifel
mit Recht als echt (und will richtig nur die Aufforderung zu all-
gemeinem Aufruhr gegen die Erpressungen der Curie Robert nicht
beigelegt wissen), verurtheilt aber gerade diese bezeichnenden Züge
Grossetestes als unklug, denn — daran scheiterte der Versuch, den-
selben später heilig sprechen zu lassen ; wie denn im umgekehrten
Fall Erxbischof Bonifaz gepriesen wird, der kirchliche Amtspflicht zu
Canterbury gröblich hinter savoyischer Hauspolitik vernachlässigt
bat , denn — dieser zählt zu den Heiligen. Verfasser will offenbar
den 'irundsatz des Kam} fes nicht sehen und meint, der Papst habe
nur ungern aus zeitweiser Noth die Provisionen zugelassen, die doch
nur eine Folgerung des centralisirenden Gregorianismus sind: so er*
186
Bericlite und Besprechungen.
scheint Urosseteste noch weniger systematisch als er wirklich war.
Freilieh handelte Robert als Greis nicht im Einklang mit seinen früheren
Ansichtfin von Roms schrankenloser Macht, auch im Besonderen über
die Pfründen aller Kirchftn; wohl durfte, wer Friedrich II. (den Verfasser
ganz papistisch beurtheilt) abgesetzt, nicht hinterher die Kriegspolitik
der Curie tadeln und wer strengste Hierarchie nach unten übte, sich
nicht der Beaufsichtigung durch den Metropoliten widersetzen. Lftngst
ist Orosseteste des Verdachtes entledigt. Luther oder Wicliff vorbe-
reitet zu haben ; zum Reformator fehlt ihm doch die Grösse des An-
grifFsgegenstandes: nii ht etwa das Papstthum hillt er für unevangelisch,
scmdern den ziitigLu Rath des Papstes für zufiUlig mißleitet — die-
selbe Formel, deren sich beginnende Opponenten in scheuer Ehrfurcht
vor einer geheiligten Eiuiichiung oft bedienen, ohne dass sie später
immer vor offenem Widerstand zurückschrecken. Verfasser erklärt
mit Recht die Nachrichten des Matheus Paris über heftige Verfol-
gung Grosseteste's durch Rom für unhistorisch: die Schwäche der
Curie, Roberts grosses Ansehen und sein baldiger Tod mussten jeden
otfenen Kampf gegen ihn und sein Vorgehen widerrathen. Müssige
Frage, was sonst erfolgt wäre, wenn das Evangelium, auf das sich
Grosseteste berufen hatte, schon damals in Gegensatz zum Papstthum
selbst gestellt worden wäre! Werthlos aber dürfen des Matheus Anek-
doten nicht gescholten werden: aus ihnen erklingt der Beifall, den
fromm kirchliche, aber zugleich patriotische Engländer dem Bischof
zollten, selbst solche, die Mönche des eximirteu, dem visitirenden
Diöcesan feindlichen, St. Albans waren 'j.
F. Liebermann.
') Verfaiser befleiusigt sich im Gänsen eineg guten Styls und bringt
ans euutiger Stellung als (katholiecher) Profewor des Uehaw College in der
Grafaehaft Dnibam Verständniss f&r die englischen Namen heim ; im Ein-
xelnon lies S. G zurückrief für , umrief; Lebewohl für , Adieu«; 52(24)
Orden ftlr , Manche"; 9. 62 St. Davide fili .Menevia"; 16 streiche .oder
AVallis"; 16 (80 f.) vertausche „LirdseV mit „Lincoln"; 24 stammt «scot*
nicht von «schottisch*, sondern von ags. scot, d. L Scboss, Einlage.
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9
Nachrichten und Notizen.
Üeber die Abkürznof^n vergl. Voib«oierknng zur Bibliographie.
lli9tori«ifh«CoininUsion in Miinehen. Berif lit übni <lie29.Plenar-
versamnilung. München im October 1888. Die diesjährige rienarvereamm-
luDg der bist. Commission fand vom 27. bis 29. September statt Von den
«Mwirtigen ord«iitlidieii Hitgliddini nalunai an den Sitsungea theil: Hof-
ntii TOB 8 i ekel tau Wieo, Kloaterpropat Rrh. von Li Ii euer on ans Sdiles-
«ig, die Geh. Begivaagtrftihe Dfiminler imd Wattesliach aot Berlin, die
PkoteorenBaomgarten am Stratstnirg. Hegel am Erlangen» von Eluok-
höhn am Oöttingen, von Wegele am Wttnbaig und von Wyti am Zürich;
ton den einheimischen ordentlichen Uitgliedem: Prof. Cornelias, Geheim*
rath von LOher, Geh. Hofrath von Rookinger, und dio neuemannten
ordentlichen Mitglieder: die Professoren von Druffel, Heigel, Stieve und
OberhibliotheV.ir R i *'/ 1 MI-. Auch dio hniflon neuemannton ausscrordfntlichon
Mitjrlii»df»r : Dr. IjOfisen. Sekretär der Akademie der Wissen^f h;ift<'Ti . und
Dr. Quid de au« Kciuiggberg wohnten den Sitzungen bei. Da der \ erstand
der Comraission, der Wirkl. Geh. Oberregieningsrath von Sybel, aus Ge-
fondheitsrücksichten zu erscheinen verhindert war. leitete der ständige Secre-
tärder Commiasion. Geheimrath von Giesebrecht, die Verhandlungen. (1
Seit der Toijährigen Plenarrenammlung sind folgende Pnhlicationen
dsidi die Comminion erfolgt: 1. Jahrbflcher der deatMhen OoMhichte.
•lahrbflcber dei frSnkitöhen Beicbee unter Karl dem Gronen von Sigurd
Abel. Bd. I:- 768—788. Zweite Auflage, bearbeitet von Bernhard Simeon.
— 2. Jahrbflcher der deuticihen Geiduehte. Geaohidite dei ostftttnkiichen
Bflidiet von Ernst Düramler. Zweite Auflage, Bd. TTI. Die letzten Karo*
iiager. Konrad I. — 3. Deutsche Reichstagsacten. Bd. VI. Deutsche Keicha-
ta^pMcten unter König Ruprecht Dritte Abtheilung (1406—1410). Heraus-
gepehen von .Tnlius Weizsäek»*r. 4. Die Chroniken der deutschen
8»;i']tf vom 14. bis ins 16. Jahrhundert Bd. XX. Die Chroniken der west-
üiischen und niederrheiniachen Städte. Bd. 1.: Dortmund. Neuss. — ö. All-
gemeine deutsche Biographie. Liefening 126 — K^. — Mit Unterstützung
der Commission wurde veröffentlicht: Ludwig Molitor, Urkundenbuch zur
Geschichte der ehemals pfalzbayerischen Residenzstadt Zweibrücken. Die
im Laufe der VerhandlUDgai etetatleteD Berichte ergaben, dan die Arbeiten
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188
Nachrichten und Notizen Nr. 2 — 4.
fttr die meisteii*Uiiteriiehmiiiigeii der Cbmminiott in mmnterbrocheiieni Fort-
gange lind und auch Ar daa nftclnte Jahr wichtige nene Pablicationen
in Auaridit etdien. Die Nachforschungen in den Archiven und Bibliotheken
sind in grossem Umfange fortgesetzt worden, und inuuer TOS neuem hat
die Commiaaion mit dem wärniaten Danke die Zuvorkomnunheit anzu-
erkennen, mit welcher ihre Arbeitern von den V'orst&ndea der Archive
und Bibliotb'^keu unterstützt werdtMi. f2
Da^ {grosse rnternehnien (l<'r deutschen ReichstagHacien ist uuch im
verflossenen Jahre nach verschiedenen Seiten gefördert worden. Von der
älteren Serie der Reichstagsacten ist noch im Jahre 1887 der 6. Band
snr Aosga1>e gelangt. Er behandelt die sweite H&Ule da: Begierang
K. Ruprechts (1406—1410) und schlieast damit die bisher noch beitehende
Lücke, so dasB nun eine ununterbrodieiie Reihe von nenn Binden die Zeit
von 1370—1431 umfasst Der sechste Band ist von Proibaaor Weizsäcker,
dem Leiter dieser Serie, von Professor Bernheini und Dr. Quidde be-
arbeitet, die Registf^r hiit Dr. Schellhass geliefert. Für die Fortsetzung
dieser Serie waren die Mitarbeiter Dr. t^>uidde, Dr. Schellhns!? und
Dr. Heuer unausgesetzt thSltig. Auf verscliifHleneii Krisen wurde von ihnen
aus italienischen und deuti>chen Archiven und Bibliotheken eiu umfassendes
Material geiainmdt, besonders für den Romzug K. Sigmunds mud Ar die
khrchenpolitischen Verhandlungen der deutschen Reidutage in der Zeit dee
Baaler Condls. Längere Zeit arbeiteten Dr. Quidde und Dr. Heuer in
Venedig und Rom, eraterer dann allein in Uailand, Dr. Heuer auf einer
Reis^ die Oenf, Turin, Genua, Pisa, Lucca, Florenz, Siena, Bologna, Modenftf
Ferrara, Parma, Mantua berührte, besonders in Oenf, Turin und Florenz,
Dr. Seh eil Ii aas. zeitweilig mit Dr. Quidde zusammen, fast ein Viertel-
jahr in \S len ; ausserdem besuchte Dr. Si hrUhas^ Oldenbur«;, Bremen,
Hamburg, Lübeck, Hannover und Braunschweig. Die unvermeidliche Aus-
dehnung eines Theils der Arbelten auf einen längeren Zeitraum wird
allerdings eine VercSgerung im Erscheinen des n&disten Bandes be>
dingen, doch ist zn «rwarten, daas dann ebe Reihe von Bbideur bis sn
Friedrichs m. KuserkrOnung in rascher Folge wird ausgegeben werden
können. |8
Die Arbeit«n für die zweite Serie der Reichstagtacten, welche sich
auf die Zeit K. Karls V. beziehen, nahmen in nöttinfren. wo Dr. Friedens-
burg von den Hilfsarbeitern Dr. VVrede und Dr. H'^fllich unterstützt
wurde, einen erspnCHslichen Foi"ti»anjjf. Eine stattliche lieihe von Archiven
und Bibliotheken stellte, dank der gütigen Vermittalung der Verwaltimg
der Göttinger Universitätsbibliothek, Acten und Handschriften zur Verfügung,
wodurdi zonftchst die Materialien fllr die Jahre 1520 — 1585 ansehnlich ver-
mehrt wurden. Das Wiener geheime Hans-, Hör* und Staatsarchiv, in
weichem, unter der Leitung des geheiaMn Baue-, Hof- und Staatsarchivai»
Dr. Winter. Archivar Peukert f&r das Unternehmen arbeitete, lieferte
Werth volle Beiti^ge, besonders aus den Beständen des ehemaligen Kr&-
kanzler- Archivs. Reisen wurden unternommen von dem Leiter dieser Serit*
selbst. Professor von Kluckhohn, nach zahlreichen thüringischen, fränki-
schen und schwäbischen Archiven — von Altenburg bis Augsburg und
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Nacfariehiai und NotiMn Nr. 4-9.
189
HeuuniBgen , später nach Constanz und SD den Archiven der deutschen
Sehweb in Schaffhaosen, Zürich, Luzern. Bei-n und Basel. Dr. Redlich
betrachte Trier, Mete und die ehemuli^'en Reichsstädte im Elsas«, arbeitete
dann längere Zeit in Ulm. Dr. Wrede ist i^ejjenwärtig mit der Benätzung
(ip-j ^rfh<*imen Staatsarchiv« /u Miinclien beschäftigt, während Dr. Friedens-
burg sich im Interesse der Heichstagsacten nach Rom begeben bat. Büt
w^iigen Aimalmieik gewUirteii die buher benfitsten Archive eine erfrenliehe»
oft Qbemwdieiide Ambeate. (4
Yen der Sammlimg der deutiehen St&dtechronikeB ist der
im vorjährigen Bericht angekündigte 20. Band, welcher all erster Band
der niederrheiiuach'WeelfiUiBcheii Serie die Chroniken von Dortmund und
Neuss enthält, im vergangenen Spiitherbst<* erschienen. Der folprende BhtkI
dieser Serie, der gegenwärtig f^edruckl wird. l«rinj?t Chroniken der Stiult
Soeflt: Bartholomaeus von der Lake, eine noch unbekannte Reimchronjk
und Volkslieder, sämmtliche Stücke auf die Soester Fehde mit Köln sich
beziehend; er ist, unter der Leitung des Professors Lamp recht in Bonn,
vom Dr. Hausen und Dr. Joatee, beide in Mttneter, bearbeitet. Für den
dritten und letsten Baad dieeer Serie alBd Soeater Anfaeiehnnngen von
1417— '1556» eine noch unbekannte Chronik von Doiabnig und Aadiener
Beimehronikeo bestimmt Um dem Wunacbe dee Profeasiwa Lampreeht
va entsprechen und ihn von der ferneren Leitung der Herausgabe d«r
niederrheinisch we.stfälischen Chroniken, der er sich liMier in sehr dnnkena-
werther Weise unterzogen hat. 7;u entbinden, wirf! l'r Hansen dieselKie für
den letzten Band der Serie, unter der t'ortdiiuei-n<i' n 'iberleitung des Pro-
fessors Hegel, de§ iJ erausgeben der ganzen äammiuiig, übeiueiimen. [5
Der Druck des sechsten Bandes der ftlteren Hanaerecesse, bearbeitet
von Stadtarofaivar Dr. Koppmann in Boctoek, ist nadi I&ngerer ünter*
brediung wiedw anfgenommen imd so weit gefördert worden, daaa die
YerOlientiichnng deaadben in naher Anaaicht steht. [H
Die vaticaniaohen Acten zur Geschichte König Ludwigs des
Baiern. herausgegeben von Oberbibliothekar Dr. Riezler, sind im Druck be-
gonnen, doch ist derselbe durch einen beklagenswerthen Unfall imtorbrochen
worden. Nachdem 16 Bogen gesetzt waren, lirach am 24. .laniiar d. J. in d»^r
Wagner schen Druckerei in Innsbruck ein Brand avi-<, der einen ansebnliclit ii
Tbeü des Manuscript«» zerstörte. Da das Werk mit einer so klafi'enden
LQcke nieht m veröffentlichen war, unternahm der Heraaageber dne neue
Betae nach Born, und ea gelang ihm in wenigen Wochen die Lfldie dea
Hannaeripta völlig wieder anaaufllUen, ao daaa der Druck demnldiat fort*
gesetzt werden kann. [7
Die Arbeiten für die Wittelsbacher Corre.spondenzen sind, theils
wegen Erkrankungen theils wegen anderweitiger Behinderungen der Heraus-
geber, wenig gefördert worden, sollen aber im nächsten Jahre um ao kräftiger
fortgeführt werden. (H
Die U tischichte der Wissenschaften in Deutschland wird um zwei
neae BSnde in kurzer Zeit vermehrt werden. Der Druck der Geschichte der
Kriegawimachaft bearbeitet von Obetstlientenant a. D. Dr. H. Jfthna in
Berlin« wird jettt begonnen und aodb die Geaehidite der Medidn, bearbeitet
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190
Nacbiicbten und Notiseu Mr. 9^13.
von dem geheimen Mediciiiiilrath Prolessoi A. Vürscli in Berlin, voraus-
sichtlich noch im Laute des » i eschul"t«jabret» «li-ucklertip hergestellt werden.
Für die Bearbeitung Uör Ueachichte der Geologie iät es der Comuiission zu
ihrer Freude gelungen, I^ofeasor Dr. K. A. von Zittei m München zu ge-
wmnen. Auch für die Geschichte der Phjsik sind die Verhandlungen mit
einem bmorragenden Gdthitoi M weit gediehea, dan der AbMshlws in
•ioharar Ananclit «fceht (9
Von mehreren im Buchhandel vergriffenen Bänden derJabrbfteherder
deuteohen Oeschichie and neue Auflagen nOthig geworden. IMe sweite
Anllage des 1. Bandes von Abers Geeddclite Kark des Grossen, be«rbeit8t
von Professor B. von Simson in Freiburg, ist ersdiieneu ; auch Bümmler's
Geschichte des ostfränldsohen Reiches liegt nunmehr in zweiter Auflage
vollendet vor. Von des verstorbenen H. K. Bonneil Werk: ,Die Anfänge
des karolingischen Hauses" hat Profesj^or L. 0 eisner in Frankfurt n. M.
die Bearbeitung der neuen Auflage übernomuicn und gedenkt sie im nächsten
Jahre xu vollenden. Eine neue Bereicherung werden die .lalirbücher durch
die (ieschichte König Friedrichs IT. in der Bearbeitung des Geheimen Hof-
raths rrolt'MHur Ed. Winkelniann in Heidelberg erhalten; der Druck des
erätcu Bandes hat bereits begoimeu. Auch Professor G. Meyer von Knouau
verspricht den ersten Baad der Jahrbttoher KOnig Heinridis lY. in naebster
Zeit so weit so Tollenden, dass um Ostern der Brock in Angriff genommen
werden kann. (10
Die allgemeine deutsche Biographie bat audi im abgelanfeneD
Jahre ihren regelmUmigen Fortgang genommen. Es smd der seobsiind-
awanzigste und der siebenundzwanzigste Band eraoiiicnen. Der Druck des
Buchstaben K. wird sich noch in das Jahr 1889 hineinziehen. Mit dem
Buchstaben ä. beginnt das letste Viertel des grossen Werkes. [II
Der Commission lag ein grosser Theil der von Professor Dr. Eduard
llosenthal in Jena bearbeiteten Geschichte der G erichts- und Aemter-
verfassung Bayerns im Manuscript vor und wurde ein Ihuckzuschuss be-
antragt, um die Veröffentlichung desselben zu ermöglichen Die Commission
hofll die gewünschte Unterstützung für die verdienstliche Arbeit erwirken zu
können. (12
Monnmenta Ctormaniae lüttariea» Der Bericht Aber die leiste
(U.) PlenarrersammluBg vom 17.— 19. Mftrs 1888 ist durch Abdruck an
verschiedenen Stellen (u. A.: NA Up 2—8; HZ 60, 881—884; MJÖG 9, 864
bis 868; HJb 9, 600-005; Mitth. aus d. Stadtardüv v. KSfai 15, 96—99)
Ifingst so weit verbreitet, dass ihn hier noch einmal wiederangebea nicht
n5tbig sein wird. — Was die seitdem vollaogenen Aenderongen in der
inneren Organisation anlangt, so ist zunächst zu erinneni an die in weiteren
Kreisen wenig beaehtete und auch nicht in allen Abdrücken des Bericht«
mitgetheilte Statutsänderung, wonach der Vorsitzende der Centraldirection,
der bifher durch dicf^elbe frei gewählt wurde, jetf.t .nach »'rlolgter I'rä-
sentation mindestens /.wcit r \ün der Centraldirection für geeignet erachteter
Personen auf Vorschlug des Bunde^raths [der , wenn wir recht verstehen,
weder an die ,Prilsentatiou' noch au den MitgUeUerbestand der Central-
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NHChriditeii und Notisen Nr, 18—15.
191
directiun gebunden ist?] vom Kaiser ernannt" wird. Der Vorsitzende hut
also. V ü> erläutei-nd bemerkt wird, fortan die Hechte und Pflichten
eines Keiclinbeamten. Der Bericht glaubte diese SUitutsändonino' ;ils einen
bedeutenden Fortechritt zur Ueberwindung des so lauge .iiuhiuLmilt u provi-
i»orischen Zustandes bezeichnen zu können, und in der Thai ibt die Kut-
aohodung der eohwebenden Frttgeu dann bald erfolgt. Herr Qelk'Bath
Dflmmler, mm 8. Hai sum Vorntsenden ernannt» hat abbald die Leitung
des Untemehment, sngleicfa auch vorlftafig die der Quarteerien der Scziptoree
ttbemonnnen, während die alte Folioeorie unter Leitung Herrn Dr. Holder*
figger's gestellt wurde, beides bis zur Entscheidung der nächsten Plenaf
Versammlung. Herr (^eh.-Rath Wattenbach hat die Leitung der Ab-
theilnng Epistoiae \>r\(] die Redartior ilr^« Neuen Arcliivs niedert^plecd , ist
aber in der Centraldirection verblieben, i'ie Äbbheilung EpißtoUui hat Uen
Geh.-Rath Dümmler, dieRedaction des Neuen Archivs Herr Prüf. Bresslau
bis auf definitive Bestimmung durch die nächsljäbrige Versammlung über-
nommen. — In der Abtheilong ScaiptoreB ist am L October Herr Dr. L. von
Heinemann anegeediieden und Hör Dr. G. Saeknr eingetreten. Heir
Dr. Stoeber in Wim, der bei den OaUiadien ConcdlBaoten thitig war, ist
durch Tod aus der Reihe der Mitarbeiter ausgeschieden. [18
Die Publicatienen des Jahres 1888 findet man in unserer Bibliographie;
hier erwähnen wir nur. da<?s seit dem letzten Jahresbericht erschienen sind:
l>ij>b»matuni touii II pars I \ind Legum Sectio l toini 5 pars 1. Noch vor
.Schluii«s dess Jahres ISiSS, während dieses Heft im Druck i.st, sind aus der
äcriptores- Abtheilung zu erwarten: Scriptorum tomi XV pars 2, Öcriptoruui
r«r. Merowingicarom tomus II, and in der Scfanlanegabe in 8^ das Garmen
de belle Saxonioo» femer in einigoi Monaten Thietman CSironioon (8*) und
in der Qnartaaegabe die langersehnte Xaiserduonik (deuteehe duoniken
Bd. I Abth. 1). — Von besonderem Interesse für die deutsohe Historiker*
weit wii'd en aber sein, zu hören, dass in Kurzem eine Inhaltsübersicht &ber
alles in den Monumenten Enthaltene, bearbeitet von Uolder-Kgger und
Zenmer ersoheinen soll.
Preassiscbe historische Station in Rom. Nach dem Beispiele der
ö«»i«:rreichiachen Regierung bat im vergangenen Jahre aucii die preussische
ein Insütut rar E^lffdenrog der geschichtliefaen Stadial in Rom begründet.
In dem Statut vom 9. April 1888 (CenttalbL f. d. ges. Untemchtsverwal'
tong in Freossen I888y 511^12) heisst es: «Zweek der historischen Station
ist die wissenschaftliche Erforschung deutscher Qeschidite, zunächst im
vaticaniedien Archiv, sodann in den übrigen römischen und italienischen
Archiven und Bibliotheken* (§ 1). Dieselbe ist einer von der königlichen Aka-
demie der Wissenschaften gewühlten CommiBsion von drei Mitgliech'rn unter
stellt; diese berichtet jährlich an den Minister und die Akademie, sililägi
dem Minister den Secretär der Station und die erforderlichen Assibteuten.
und die diesen zu übertragenden Arbeiten vor, regelt deren Honorirung,
ertheilt ihnen die erforderliehe Instruction und empfängt Berichte ttber den
Forlgang der Arbeiten (§ 2—5). Jeder aur Station xu entsendende Gelehrte
«hftlt seinen Auftrag der Regel nach auf ein Jahr (§ (»). «Die entsandten
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192
Nachriditan und Notisen Nr. 15—17.
^jrelehrten sind verpflichtet, auf wissenschaftliche Anfriig-cn
<leutschen Forschern Auskunft 7, u er th eilen, deren Arbeiten
in Horn zu unterstützen, euitn tt mh'n Fa!!*^*! die Aufhndung von Hilfci-
iirbeiteni ku vermitteln, soweit dies alleH oluie hSeemträchtigunj,' ihrer Haupt-
aufgabe geschehen kann. Honorar darf für derartige Bemühungen nicht
berechnet werden" (g 1). Mit dem Deutschen archäologischen Institut wird
besonders betreffs Bibliotbeksangelögenheiten ein Einvernehmen gesucht
werden (§ 8). Die Mitglieder der Station dftrfen ohne Qenehmigung der
Gommiasion wfthiend der Dauer iluree Anffaragee keine andere wiaaeneohaift-
Uehe Arheit in Angriff nehmen oder fortMtien (§ 9) und mfinen alle Ah-
eduiften. Regelten, CSoUectaneen u. e. w. der OommiMion dnUefem 10).
Ueber alle diese Arbeiten hat die Commiasion freie YerfOlgiing, soweit eie
dieselbe nicht in einzelnen Fällen den Verfassern überläaet: eie wird, soweit
tbonlich, für deren Publication Sorge tragen (§ 11). (1€
Zu Mitgliedern der Commission sind die Herren vonSybel, Watten-
bach und W eizsä cker erwählt worden. Zum Secretäi der Station wurde
auf zw (M .^abre Herr Dr. Nr h ottmüile r (Jfrofesaor an der Cndettenanstalt in
Lichterielde) ernannt, der schon im Frühjahre seine Stellung angetreten hat ;
zu Assistx'uten Herr Dr. W. Friedensburg ( rrivatdocfltnt in Oöttingenj und
Herr Dr. D. M. Baumgarten (bisher in Rom für die Herausgabe der Papst-
urkimden der Köhaer und Trierer Diöcese thätig). Die Station hat ver-
Bchiedeae Aufgaben in Angriff genommtti, daranter andi die Sammlung der
Nuntiaturbanohte des Id. Jahrhunderte. Beeonders aber wird eine aUge»
meine Orientirung su gewinnen getnöht, die den venohiedeiuten Intereaeen
und Foncfaeni au gute kommen soll. (16
MairameBta Boniiioa. Der prenariache üntonichtnuniater hat im
Jahre 1868 die historiBehe WiHeaechait mit awei neugegrOndeten Unter»
nehmongen beschenkt . ~ der eben erw&httten römischen Station , die der
geaammten deutschen Geeofaichte au dienen bestimmt ist, und den der
preusaiRchen Geschichte speciel! gewidmot*»n Monumenta Borussica. Den
Titel erlnutcrt da? Statut vom 28. März 1888 (Centn! n>l f. d. ges. Vnter-
richtswesen Preussens is>i8. 8. 51"^— 513): .Ge^jenstand de» Unternehmens
i<t die Sammlung und Herausgabe der auf die innere Verwaltung Preussent«
liezüglichen Acten aus der Zeit von 1713— 178t) in einer nach ihrer Wich-
tigkeit tür die histomche Krkenntniss bemessenen Au^walil theils im wört-
lidien Abdrucke, theils in Regestenform, Üxeils in zusammenfassenden oder
einleitenden Darstellungen. Je nadi dem aachlichen Bedflr&iaae kann Ittr
etnaelne Materien in die Zeit vor 1713 surOckgegriffen oder die Betrach-
tung bis 1806 fortgeftthrt werden. Was bereita in anderen Sammlnagen au-
gftnglich iat, wird der Regel naofa nicht wieder aum Abdruck kommen*
{% 1). ^Da^ Werk soll in awei Hauptabtheilnngen cerfallen, die erste wird die
Acten über die Staat«- und Beamten-Organisation, die zweite die Acten
der im Folgenden näher bezeichneten drei Verwaltungsgebiete umfassen" (§2).
„Zunäclist soll die erste Hauptabtheilung und aus der zweiten die Verwaltung
der indirecten Stenern, einschliesslich der Handel- imd («ewcrbepolitik. sowie
die Militärverwaltung in Angriti genommen werden. Die MUnzverwaltung
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Nachrichten und Notixen Kr. 17—19.
193
wird erst daun behandelt werden können, wenn die zur Zeit nocli schwe-
bende Frage über die Herstellung eines Corpus Nnmmorum Borussicoi um zur
Entocheidnng gekommen ist" (§ 8). Die unmittelbare Leitung des Unter-
nehmen« wird dner dnreb die königliche Akademie der Wiaaenadiaiten ge-
iriUbltoi Comminion von drei Mitgliedern ttbertragen. IHese wfthlt rieh
einen Vorsitzenden, berichtet jährlich an den Minister und an die Akademie,
w&hlt die Mitarhoiter mis, erthfiilt clieeen Instructionen und iUiprwulit
die Arbeitfn (§ 4 — G). Di»' Mitarlieitcr werden rcmimcrirt ftntweder durch
feptt' .Iahresbezüj?e oder durch Autorhonorar; solche mit tV;«ten Julirejjheyj'igen
dürfen ohne Genehniigunt,' der Cüuiuiission keine anderen wissenschaftlichen
oder literarischen Arbeiten unternehmen, und die Ausarbeitungen, Auszüge
und Abschriften der Mitarbeiter werden Eigenthum der Commisdion. [17
Historische Commlsslon ffir die ProTlnz Sachsen. Die letzte
(14.) Sitzung fand am 22. und 23. April ISS« in Halle a. d. S. statt. Da
diese« Mal der sonst übliche Jahresbericht nicht erwchienen ist, so geben
wir nach dem uns gütigst lur Verfügung gestellten Protokoll an dieser
Stelle die ersten genaueren Notizen. Anwesend waren die Mitglieder Herren
Brecht, Dämmler (Voraitsender), Hertel, Jacobs, Opel, Schmidt,
Sehnm (SdiriftfBhrer), Sommer» v. Tettan, Zechlin, anaserdem als
Oaet der Herr Laadeadirector Graf t. Wintiingerode, verhindert waren
die Heuen QrOieler nnd Otte. Von einer Neuwahl an Stelle des nach
Berlin scheidenden Vorsitzenden wurde vorläufig abgesehen, vielmehr wird
der stellvertretende Vorsitzende Herr Director Schmidt (in Haiberstadt)
bi*» auf Weiteres die Geschäfte leit<>n. .Ihrer dankbaren Oesinnnnpr gegen
Herrn Prof. Dümmler gab die Commission am ächluss ihrer Zusammenkunft
feierlichen Ansdnick. (18
Von den Gesch ich tHquellen der Pro vinz Sachsen waren wulu-eud
dm Jahres 1887—1888 Bd. XlVb (Halle*sche Sdidffenbftcher. Theü 2, be
«itieitet von Hertel) nnd XX (Hansfeldiaehes Urkundenbnch,. bearbeitet von
Krfihne) ersehienen; der Dmck des Erfurter Urkondenboches hatte be-
gonnen, von der Matian-Corre«pondenz, die bereits gedruckt ist, fehlten noch
Vorrede und Register, su der Thünngisch-Ei-furtischen Chronik des Härtung
Kammermpi«ter war kurz vor der Sitzung ein Theil der Vorrede und Ein-
leituni? einpclauten , und da« Manuscript znm 2. Bunde der Vatikanischen
Regesteu von Dir. Schmidt stand in nalier Aussicht. Dieser Hainl ist seit-
dem gedruckt worden und gelangt jetzt (Ende Der.) als Ha ml XXI der
<^ueUen cur Ausgabe. Als zunächst zu drucken wurden in AuKijieht ge-
nommen das Womigeroder Urkundenbuch von Dr. Jacobs und die Me-
laaehthon*Bclie Conespondens von Dr. Nie. Hflller» fismer ein alphabeti-
schee Nameaverseichniis snr Erfurter Studentenmatrikel, bearbeitet von
Dr. Hortssehansky. Für das nächste jetzt laufende Jahr waren angesagt
die Mannscripte zum tloslarer Crkiindenbuch IJand 1 von Staatsanwalt Bode,
ttnn Eichsfeldischen rrkiindenbuch (3 Bünde) von Dr. Jäger, zum Pfor-
taischen rrkundenltuch (1 Band) von Profe*«sor Böhme und zum Urkunden-
buch der Nordhüuser geiatlichen Stiftungen von Dr, Rackwitz und
K. Mejer. Die Arbeiten für da« Merseborger und das Naumburger Urkunden-
Deatiehe Zsitsdnr. t OesoUeblsw. L l. 13
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194
Nachrichten und Notizen Nr. 19—24.
bneli, die Dr. IL Schmidt und Dr. Mitiichke abemommen hatten»
iind dagegen etwas im Stocken geraiben. Besprochen warde die znklloftige
VerdffentlicbiiDg eines Magdebnrger (städtischen oder erastülischen) Ur-
kundenbuchs und der Verhandlangen der niedersächsischen Kretsstände, weiter
der Hallischen Statuienbücher resp. eines Hallischen T'rknndenbuche. [19
Als Neujahrsblatt fiir 1R89 wurde eine Arbeit H i n Divisionspredigers
Schild Über Lnthcr in Torgau in Aussicht genommen fdie jetzt eben er-
schienen ist) ; auch wurde principiel] an der bisherigen Form der Netyahrs-
blätter festzuhalten beschloi^äen. [iO
V(MB den Baodenkmftlerbeschreibnngen war soletzt das Heft
Nordhansen Stadt «rsclnenai» das HeA Landkreis Nordhausen lag im Haan-
script fertig vor, der Drodc wurde avfgeschoben» bis fttr den Kreis die
Frage der Namensänderung entschieden sei. Sdtdem hat man den Druck
dieses Heftes , Grafschaft Holiensiein* begonnen. Folgen soll dann weiter
zunächst der Kreis Oschersleben. Für die Bearbeitung von Erfurt (Stadt
und lirtnd) und Nnnniburg ist bereits Vorsorge getroffen, auch Stadt Magde-
burg beschäftigte die Commission. (21
Ton dpn vorgewchichtlichen Altr rt bümern war ein Heft mit
AusgrabungMberichten von Dr. Reischel und dem Provinziaimuseumsdirector
Oberst von Borries im Dmek. Dinselbe ist seitdem erschienen. Für die
Fortsetzung steht eine Arbeit Dr. Zscbiesche*s aber Torgesohichtliche Be-
festigungen in MitteltfaQringen in Aussiebt. [82
Das Provinsialmuseum gab in Folge steter gedeihlicher Entwick-
lung nicht zu längeren Verhandlungen Anlas«. Für den Geschichtsatlas
ist die Aufnahme d<'s Regieruntjsbezirks Ma<^debur^' durch Kata.«t<'n ontrolpur
Herber«! ziemliih vollendet, vom Ketjieningsbezirk Merseljurpr werden /.n-
nii< li.«t (iic Maiisfpldt'r Kreis*' bearbeitet, üeber Fortfülmin^ der Arbeiten
an einem Wüs-tungsverzeichniss für Nordthüringen wurden Beecblüsse
Hansischer OetehlehisTerefn« Nach dem letzten (17.) Jahresbe-
richt des Vorstandes erschien während de« Jahres 1887—1888 der Jahr*
ganir iSi^G der Hansischen Geschichtsblätter, ferner von den Hnnse-
recessen der :^>. liaiid fler III. Abtheilung, bearli»'it''t von Professor Schäfer
(1491 — 1497), wiilirciid der 5. Band der II. Abtbeilun^'. bearbeitet von Pro-
fesKor V. d, Kopp ^1400 — 14ii7), sich im Druck befand. Auch dieser ist
inzwischen vollendet und vor kurzem zur Ausgabe gelangt. Den drei früher
erschienenen BRnden der Hansischen &eschicbtsqaellen haben sida
swei weitere angereiht, das Buch des Vogtes auf Sdionen, von Professor
Schftfer, und Revaler Zollbfldi» und Quittungen, von Professor Stieda
herausgegeben. Von Letzterem steht als B. Bnnd der Geschichtsquellen
aurh die Veröffentlichung eines Rechnungsbuches der Lübecker Novgorod-
fahrer in Aussieht. — Die ArVieiten fl^r Fortfübrung des Hanf-ischen I'r-
kundenbncbes konnten von Dr. HaneHorn dienstlicher VerpÜichtungen
wegen nur wenif,' «?ef?»rdcri werflen, — Die Hearbeitunir der von Dr. Riess
(jetzt Professor in Tokio) auf seiner Reise nach England gewonnenen Aus-
beute ist Dr. Kunse am GMtingen fibertragen worden. — Um die üt-
gefasst.
(23
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Naebrichten und Notisen Mr. 24—26.
195
forachung der hangifclu n < it t^cliicht*» des IH. und 17. Jahrhunderfs zu
fördpni. ist seit dem 1. April Dr. Kt.unsen in Köln mit Verzeichnung der
bezüglichen Akten, zunächst im Kölner Stadtarchive beschäftigt. — Die
letzte Versammlung sollte am 22. Mai 1888 in Lüneburg sbtttfinden, wurde
aber im HinbUck auf die Krankheit Kaiier Friedri(dis aufgegeben und anf
1889 vertagt. Die Tage des 11. and 18. Jnni (Dienstag und Mittwoch nach
Pfingaten) aind für sie in Äuaddlit genommen. 184
Geseiliehaft für Rheinische Oeschichtskiinde. Die 8. Jahresver-
sammlung fand am 19. Dcc. in Köln statt. Der soeben zur Ausgabe
gHnn«x!e Beriebt des VorsitTienden Prot. Höhl bäum ^nl)t Kunde von der
Füll« der wissen-schaftlichen Unteniehmungen, welche die Gesellschaft be-
schäftigen. Wir werden im nächsten Heft darauf zurückkommen und be-
gnügen uns beute mit einer kurzen Aufz&hluog: Kölner Scbreinsurkunden,
Rheiniaebe WeiathOmerp Aach^ier Stadtredmongen» Urbare der ErzdiÖoese
Köln» Buch Weinsbeig, Landtagaacten von JQlicfa-Berg, Utere Matrikel der
üniversit&t K5ln bis 1500, filteste Urkunden der Rheinprovinz bis 1000,
Ada-Handsi-htift, geschieht). Atlas der Rheinprovinz, Beschreibung d. ge-
schieht]. Denkmäler derselben» Zunftarkunden der Stadt Köln. [26
Bad Ische historische ComnilsBion. Df.in i; »rieht über die
7. P ! n ;i r s i t -/ u 11 i,' am 9. und 10. Novrinlirr \b><6 in Karlsruhe entneb-
uien Hii tolgeude». Anwesend waren als ordentliche Mitglieder die Herren
Banmann, Diets, Erdmannsdörfer, Holst, Knies, Schröder,
Schulte, v.Simson, Wagner, v. Weech (Sekretär), Winkelmann (Vor-
•ttsender), ala ansserordenttiche die Herren Hartfelder und Boder> als
Vertreter der Regierung S. Exe. Minister Nokk und die Herren Frey und
Arnsperger. Verhindert waren die Herren König, Kraus und Roth
S c h r <■ c k n 9 1 e i n. [2ö
Von il'-n vfr.''<:'hipdenen Hegesteu w er ken . wolrlir dio Commi55sion
in Aii^'ritV <^fnoiiauen bat, wurden .sowohl die Kogeateu der i'falz-
grafen am lihein, hearbeit^jt von Dr. Wille, wie die Regesten zur
Geschichte der Bischöfe von Konstanz, bearbeitet von Dr. Ladewig,
durch einen Brand in der Druckerei sur Verzögerung im Erscheinen ge-
ndthigt Von den ersteren wurde Lieferung 8 (1850—1878) voigelegi,
Liefenmg 4 und 5 (mit denen Band I absebliesst) sind 1889 au erwarten.
Von den letzteren brachte das Jahr 1888 keine Lieferung, Material für
zwei bis drei Hefte liegt aber druckreif vor und der Druck ist soeben wieder
aufgenonim«n. Die Snnimbing und B«wbeitung der Rcfjesten der Mark-
grafen von P>.id."n i.-^l im KarLsruliL-r Archiv stetig gefordert worden ; jetzt
wird der Besuc h uuswärtiirt'r Archive duidi J)r. Fester beabsichtigt. [27
Unter den übrigen Editionen hat die pulitiscbe Correspondeuz
Karl Friedrichs mit Bd. 1(1783— 1792), bearbeitet von Hofirath Erdmanns-
dOrfer und Dr. Obaer, an erscheinen begonnen, Bd. II (1792 bis sum
Raatatter (Tongrsas) wurde fttr 1889 in Aussicht gestellt, ebenso die Pby>
siokratische Corref^pondenz Karl Friedrichs, bearbeitet von Qeh.*Rath
Knies» und die Tagebücher und Kriegsacten des Markgrafen
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196
Nadmobton und NotiseD Nr. 28 -32.
Ludwig Wilhelm 1693~-1697, bearbeitet von Archivrath Schulte; auch
von den Heidelberger Universitätsstatuten des 16. — 18. Trihr-
hunderte, bearbeitet von Director A. Thorbecke, soll der Druck Anfang
Ebeusu stflxii die lieiirbeitungen, Nvelche die Commiääion veran-
lasst hat, dem AbschluBä nahe, l'rof. Gothein lugte das Manuscripi
MilierWirthfeliaftBgescIliebte de« Sebwarswaldee und der angren*
senden Craue cum Theil vor und hoflÜ dawelbe bin Ende 1889 volloiden»
Dr. Heyek den Druck seiner Geschichte der Herxoge TOn Zfthringen
Ende April 1889 beginnen zu koniifn. Kine (»esehichte der Abtei
Reichenan wurde auf Antrag des Professors Krausin Aussicht gen niumea.
Vom topof^raphischen Wörterbuch des Grosshf r/of^tliums Baden von
Dv. K ri e^'er darf die nächste Flenareitzung daa Mauuscript der ersten Bogen
erwarten. (29
Von der Zeitäcbrift für die (iesuhichte des Oberrheins er-
achiooi unter Archivrath Schulte's HedactioD Band III d«r neuen Folge
mit Kr. 9 der Hittheilungen der Conunisflien. — Die Durcbforscbung,
Ordnung und Verseichnnng der Archive und Registraturen der
Gemeinden, Pfarrei^, Körperschaften und Privaten wurde eifrig fortgesetxi.
Berichte darflber siehe in den gen. MittlM-ilnngen. Ausserdem ist für 1889 der
Druck zweier grösserer Re|)ertorien beabsichtigt, nämlich des Stadtarchives
von Altbrf'isach, bearbeit«^ von Hau]ttninnn a. D. Poinsignon, und des
Stadt- und l'farrorchivs von Waldshut, bearbeitet von Landgericbtsrath
Birkenmeyer. [30
ZelttcMftea* Von den Yeiftaderungen auf dem Gebiet des Zeit-
schiiftenweaens , welche das Jahr 1888 gebracht hat, ist in erster Linie tu
erwfthnen das Entstehen der Forschungen zur brandenburgischen
und preu.ssischen Geschichte. Dieselben wollen als Neue Folge der
, Märkischen For8chun<?en* zu^leioh ftir dio 188:? abgeschIo?:sf ne .Zeitschrift
für ])rfiu86i8che Geschiebte und Landeskunde* Ersatz bieten und werden
von Kein hold Kos er in Verbindung mit Fr. Holtze, O. i>chmoller.
A. Stötzei, A. v. Tayseu und U. v. Treitschke herausgegeben. Dem ersten
vidversprediendein Halbbande, der im April emohien, ist der «weite im
October gefolgt, beide je 20 Bogen stark. Yergl. im Debiigen unsere
Bibliographie in Gruppe V, 2. |S1
Andererseits ist 1888 eingegangen die erst 1887 wieder ins Leben ge-
rufene Bibliotheca historiea, hrsg. v. 0. Masslow, der dafür die Be*
arbeitung der Hibliographie unserer Zeitschrift übernommen hat. Ferner
steht nach dr-m Tode des Freihorm Carl v. Cotta auch die Zeitschrift
für G. n. Politik, hrsg. v. H. v. Z w iediii e» k - S ii d en Ii cm-.s t , im Hej:ritl".
ihr Dasein mit dem letzten Heft des h. Jalirgan^'.< /u ]>e^( liliessen. \'or
Jahresfrist hatte die Zeit«chriit ihren Titel (bis dabin „Z. f. allgem. G.,
Cultur*, Lit' u. Kunstg.") geSaidart and im Sinne des neuen Titels auch
ihrem Programm eine etwas andere Fftrbung gegeben. Für die poli.tiscbe
Seite desselben war der wesentlichste Gesichtspunkt wohl Vertretung des
deutsch^nationalen Gedankens in Oestttreich. Den weitaus grOmeren Raum
1889 beginnen.
[28
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Nachrichten und Notizen Nr. 32—37.
197
nahmen aber nach wie vor reingetehichtliche Anfs&tM ein, mit denen die
ZeitBchrift befähigt echien, dw Sache hittorischer Bildung in weiteren
Kzeisen die besten Dienste zu leisten. Auch dem eigentlichen Fachmann,
fllr dessen He-lrirfnisse sie nicht in enter Linie berechnet war, hat ne manche
werthvoUt.' (iiil>L' geboten. f32
In Frankreich i^i aln neue uns intere^^ircnde Zeitschrift zu verzeichnen:
Le Moyen-A<j[e. huHelin nieiisuel d'histoire et de i»hilülügie , unter Di-
rectiou von A. Marignau, G. Plutou, M. VVilmotte. Den liauptiuhult
machen Recensionen resp. kurze Anzeigen nen erschienener Bücher und eine
recht nmfavende ZeitechrÜteDscban aus. Daneben findet man noch einzelne
Uflinere Hitkheilungen. Der AbonnementepreU betragt 8 Fr. Air Frank-
reieh, 9 Tr. ftr den WeltpoetTerein. — Em anderes neues Organ, das gleich«
falls wesentlich «1er G. d. MA. dient, ist die schon seit dein Mai 1887
encheinendt' Hömiache Quartalschrift f. christl. Althkde. u. f.
Kirchen -(;., hrsg v. A. d.- Waal. [3.1
Von «len der poiitis(hen (t. nahe verwandten Wissenschaften hat die
Fiiteratur-G. ein npues Organ erhalt-'n, di»» Vierteljahrsschrift für Lit.-G.,
hing, von H. Seufiert uutei- Mitw. von E. Schmidt und B. »'^uphan.
Entsprechend der äusseren Verbindung mit Weimar wird die Geschichte
der neaeren Literator hier besonders gepflegt. Auf der andern Seite sind
>wei vor wenigen Jahren begründete Zeitechrilten, die Z. f. vergleich. I«it.-6.
nnd die Vjschr. f. Cnltnr u. Lit d. Renaissance, gegen Ende 1887 za einer
Zeitschrift f. vergleich. Lit.-G. u. Renaiss.-Lit. unter Redaction der
beiden bisherigen Herausgeber M. Koch und L. Geiger vereinigt worden. —
Die Geschichte der Philosophie hat um dieselbe Zeit ein eignes Örp^an er-
halten im .\rrhiv für G. d. Philos. , in Gemeinschaft mit H. Diels,
W. Dütlicv . B. Krdmann und Ed. Zeller. hi-8g. von Lud w. Stein. (34
Von uudereu 1887 — 88 entstandenen Zeitschriften seien noch äuinuiariHch
aufgefllhrt; Historische Qnartalschriit (Kwartalnik Historyczny) . hrsg. von
Xaver Liske; Jb. f. HfinchenerG.; Z. f. (^ristl. Kunst; Archief voor neder-
landscbe kerkgeschiedenis; K. d'histoire diplomatique; A. stor. deir arte; R.
delle bibliott che; R. ital. di numismatica. (85
Die HZ hat durch R. Arnold ein Register zu Bd. 1— 50 (430 S.,
M. die RH durch C. Couderc eine Table g^erale zu den Jahrgängen
1881 -ä5 (140 p., Fr. d) bearbeiten lassen. 18«
L«zte«ll8eke HaehBehlagswtrke. — a) Gegen Ende des Jahres 1887
ist die nene Ausgabe von Dueange*s Glossarium mediae et infimae
latinitatis zum Absdiluss gelangt. — b) Des Jahr 1888 hat dann den in
niederdeutscher fJesrbichte arbeitenden Fachgcnossen ein erwünschtes sprach-
wisFenschaftl. Hilfsmittel gebracht mit der 2. Hälft« des Mittelnieder-
dfutMchen Handwörterbuchs von Aug. I. i'ibben, nach d. Tode des
Verf. voll. V. Chri^to]ih Walt«'r. Dn'^^elbe hat iiehen dem grossen Mi ttel-
niederd. VVorterbuili vunSc Iiilli r und Lübben einen selbständigen Werth
und ist (abgesehen davon, da:»» jenes seit 1881 überhaupt vergriffen ist)
andi dem Privatmann leicht zu^nglich. Die beiden Hälften (die erste er-
schien 18^5) kosten zusammen 10 Mk. ~ t) Eine Erg&nsnng in mancher ße*
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NaeluichteD und Notiseo Nr. 37—39.
ziehunp; bietet daa im 3. Bande des Hansischeu ürkundenbuchs schon 1886
erschitntno Ol ossär zum 1. — 8 Bande dieses Werkes von Paul Vp\t. —
d) Kill goöcliiclitlich rreographisches Wörterbuch orsrhit'n von W. Martens
(Breslau, Hirt 175 S. M. 2), ist aber mehr für den Sdiulgebrauch be-
rechnet. — e) Da« Dietionnair»' historique de la France von L. Lalaunc
(1. Aufl. 1877) lif^gt jetzt in 2. Auflage vor (Paris, Hachette. 8". 1807 p.
Fr. 25). — Aul andere Werke dieser Art werden wir künftig zurück-
kommen. [8?
Die Henoff abe destieher Tenraltanvsaeteii nnd deren Yereitii-
gnng in einem grossen Unteraelimen , dem er den Titel «Monamenta Ger-
xnanioe regiminalia" geben möchte , wird in .Anregung gebracht von M. J.
Neudegger in seiner Schrift Beitr, z. G. d. BchSrdon Orijanisationen . d.
K itlis- und Beamtenwosons (I). Kanzlei-. Raths- und Gerichtsordnung Kf.
Friedrichs II. d. Weisen v. d, Pfalz als He^^ierondpr zu Arnberg v. ,1.
Der Plan, wie ihn der Autor mehr andeutet als entwickelt, hat unleugbar
etwas Pliantastisches an sich. Es liegt, wie auch schon Schmoller in
seiner Recension (JbGVV 12, 1040 f.) bemerkt hat, kein sachlicher Grund
vor, auf diesem Gebiete Monomen ta Germ an iae zu verlangen. Die ganze
Entwidclnngt um die ee sieh bandelt» vollzieht sich in den Territorien» ancb
nur zum kleinen Theil in den heutigen Territorialataaten , vorwiegend in
kleineren Kreisen. Die Aufgabe ist also auch in den einseinen Gebieten
ansufiusen. Mit dieser fQr die praktische Ansfilhrung ja sehr wesentlichen
Aenderung aber dllrfte der Gedanke, die Herausgabe deutscher Verwaltungs-
acten mehr systematisch als bisher zu fördern und eine gewisse V»'rständi-
gung über Ziele und Methode der Veröflentlichungen anzubahnen, beachtens-
"werth sein. Die Aufgabe seheint recht auf dem Wege der jetzigen Entwicklung
der deutschen Geschichtswissenschaft zu lie£r**n , wofür zufällig gerade unsere
diesmaliiy^n Nachrichten zwei Zeugnisse beilningen f«». oben Nr. 12 nnd
Nr. 17). Vemmthlich werden in den nächsten Jahr/i iuitt ii niebi Kräfte
als bisher auf diej<ein (Jebieto thätig sein, und manche Lücal-Gescljichts-
vereine dürften der Aufgabe bald näher treten. Da erscheint es wünüchcuij-
werth, einem gar zu zersplitterten, plan- und ziellosen Vorgehen rechtzeitig
voranbeugen ,* um so mehr, da die Frage, wie und was edirt» was sofort
verarbeitet werden soll, bei diesem Material ganz besondere Schwierigkeiten
bieten dllrfte. |88
lieber Sehlleflsiing der elsasg-lothr. Archive für franiSsIsehe
Forscher wird von Monod und Bemont in ihrem Bullet historique
(RH 38, UO— 57) lebhaft Klage geßkhrt Es heisst doi-t ,que las archives
d'Alsace-Lorraine par une mesure inquali6able sont desorniai.s interdites
aux erudits fran^ais". Die deutsche Historikerwelt würde sich gewiss zum
Anwalt dieser Beschwerde ihrer französischen Faebf.,'enossHn machen, wenn
diesi ilie ihrem f^nnzen Umiaiig nach begründet wäie. Das ist aber allem
Anschein nach nicht der Fulh So viel wir erfahren konnten, besteht keine
allgemeine Verfügung, welche tranzö-sische Gelehrte von den el8a>>8 loihriug.
Archiven aussdilOsse, und vermuthlich hat man aus einm einzelnen Vor-
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Naichrichten und NotiMn Vr. 89—43.
199
iall zu schnell auf eine grundsätzliche Ma.»sregel geschloBscn. Vor längerer
Zeit ist allerdings einem Herrn Giry (wohl dorn bekannten Forscher auf dem
liebiete franzfi«. Städte- und Verfaasungsgescbichte des MA.) die Benutzung
d^r Archive und Bibliotheken des Keichslaudes versagt worden, vermuthlich
doch aus besonderen Gründen, die sich der allgemeinen Kenntniss und Be>
nzilieiiiiiig entsfeben. Satd«& aoll, soweit nnaere Erkundigungen reichen,
aioht» Aehnliehc« voxgekommen lein. Es ivftre im Ihtereflse der «isMiiachaffcp
liciMn Besiehnngeii jedenlaU« erfirealicb, venn naeh erneuter Prflfong der
Sadklage die RH Vwanlfwntng finden kOnnte, ihre Beschwerde zurflckza*
[89
Ueber auslSndisehe Litorntnr werden erst von Anfang 1889 an
regelinnj?5ti>rpre Notizen gegeben werden. Aus IHM« fu. S7) soll nur einiges
Wicliti«.'<'r<'. was sich gelegentlich gerade darbietet, nachgetragen werden.
Sowüit die auswärtige Literatur sich init deutscher Geschichte berührt,
findet sie ihren Platz auch in der Bibliographie.
BiiglMd» Die Reports der Historical ManateriptB C om-
ni ission sind jetzt beim 12. Bande angelan^H. d«^r durch den 1. Appendix
(Earl Cowper [Coke Mss. at Melbourne Hall] vol. I) eröflnet ist. Vom
11. Bande waren 1887 sechs Ajipendie»>s erschienen (8krine, Salvetti corrcsp.:
House of Lord.s 1078— «8; Corj». ol' J^outlmiupton and L^uu; Marq. Towub-
hend; Earl of Dariiuouth; Duke (»f Hamilton); der letato (7.) Appendix war
mi October 1888 noch unter der Presse. [40
In der Beihe der Ghronioles (Berum Britann. medii aevi Scri-
pte res) sind, so viel wir flbersdien, suletst ersduenen: a) Chronides of
Stephen Hemy II. and Richard I. ed. Howlett, vol. III; b) Chronica Bogeri
de Wendower (Flores hist.), vol. II; e) The letter books of the monast. of
Christ, Church. Canterburj-, ed. J. B. Sheppard voll. 1. 11 ; d) The metr. chronical
of Robert of Gloucester, ed. W. A. Wright, 1. II; e) Chroniclc of Robert of
Brunne, ed. I'. .T. Furnivall, 1. II; f) Iceland Sagas und other bist, docu-
menu rel. to the Settlements and de-scents of tln' Northmen on the British
isles. I. II. ed. G. Vigfusson; w) The tripartite life of St. Patrick ed.
W. Stokes, 1. II; h) Willelmi m. Malmesbir. de regum gestis Angl, et
hisfc. noveDae, ed. Stubbs, yol. I; I) Year books of tbe reign of Ed*
ward m. a. 14 ed. L. O. Fike (Prooesse in Common-Law-Oeridtten). Jeder
Band in 10 sh. |41
Von den Schottischen Record Publications erschienen /.u
letzt: a) Register of the privy Council of Scotland ed. J.H. Burton, vol. VIll
0607 — 10>, ir) sh.; b) Rotuli scaccarii regum Scotorum . ed. G. Burnett,
voK X 11488 — 96), 10 sh.; Calendar of documents rel. to Scotland ed.
J. Bain, vol. III fl307 — .')7). In d) Ri'.,'ister of the great seal uf Scot-
land, ed. J. B. Paul and J. M. Thomson, a. d. 1.580-ya, 15 sh. [42
Von den Calendars of State papers etc. verzeichnen wir als
neuerdings erschienen: Letters and papws foreign and domestic of the
reign of Henry VllI.» vol. XI (1588 Jtdy— >I)eo.), ed. by James Qairdner
(645 Pn 15 »h.). |4<
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Nachrichten und Noliien Nr. 44—46.
In der Serie der Twtlvi- Enprlish 8 1 a Lti ui ea (L. , Macuiilla«)
sind neuerdings erechieneu : E. A. F r e e m a n , William the Conqueror ;
J. B. Green, Henry IL; M. Creighton, Oardinal Wols^; F. Barritoa,
Omwt Giomwell; H. D. Traill, WiUiam lü, [44
Die Domesday oelebration von 1886 hat veraohiedene VetOffentlicliungen
yeranJawi, so a) die Domeiday stadies von P. E. Dove (1888. 4°); b) daa
Domesday Book (populär account) von Walter de Grey Birch (hrsg.
V. d. Society för proinoting Christ, knowledge 1887); c) Sawyer and
Madden*8 Abtes on Domeadaj anrvqr of Sussez and Larrey (1886). [4^
Frankrakh« Aof dae aUgemeinate fnterene in dl Fachkreisen darf
wobl Monod*» Bibliographie de Thistoire de France reebnen
(Paris, Hachette. 8*. 420 p. M. 9). AnsgeBproebenes Vorbild dieses Hand-
buches, das füri^nkreich etwas gans Nenes bietet, ist unser Dahl mann»
Waitz. Bei der vielfachen Berührung der Ent \ i 1;!ung beider Nationen
kann der dt. Historiker, auch soweit er nicht gerade in französ. G. arbeitet,
erwaitt'D, bei Monod vielfach Erprinzunpon zur Auskunft seines dt. Berathers
zu Hilden, zumal da Verf. häufig in rei lit austrif^bin-pr Weise die allgemeine
enropiÜscbe Geschichte neben der nationaleu btrückbichtigt. Eine Liste von
Nachtrügen und Berichtigungen zu geben, ist hier nicht der Ort ; dass daacu
die erste Bearbeitong eines solchen Werkes verhftltnifsm&ssig reiche Ge*
legenheit bietet, ist so sdbstverstlladlidi, vom Verf. audi so fineimfttbig aa-^
erkanntr daas man» statt Worte des Tadels darüber au verlieren, lieber dem
Verf. helfen wird» die 2. Auflage vollkommener au gestalten. Von dt Seite
hat dazu schon beachtcnswerthe Beiträge geliefert die Recensiom von
L. Müller (DLZ 1646 f.). Die dort gerügte auffallende Vernachlässigung^
deutscher Literatur zur G. de? Klsass wird man hoffentlich für Zufall halten
dürfen. — Ein die Bonntzun^' erschwerender Druckfehler findet sich in
der Table des iiiatierct»; S. 418 ist dort unter HUe zu lesen ,ln.stitutiou*
tinancieres- statt „Institutions judiciaires". — Eine kritische Bemerkung
betreffs der Disposition sei aoch gestattet, die ebenso den Dablmann'-
Waitx fadfft und bei einer Neubearbeitung desselben erwogen werden möge.
Beide Bflcher aerfallen in 2 Haupttheüe: „Allgemeine Werke" (Recueila et
ouvrages g^neraux) und „Quellen und Hilfsmittel naeh der Folge der Be-
gebenheiten'* (Histoire par äpoques). Innerhalb des ersten Haupttheils sind
vier f^rosse Gruppen gemacht (bei Monod nur III und IV umgestellt):
l. HilfswiFscnechnftcn ScieTices anxiliaires) ; II. Quellen (Sourcos); III. Ge-
sammelt*» Aljhaiiillungen uixl Zeitschriften <R^c«f*ils et preriodiques de
memoires); iV. Bearbeitungen ^Iravaux de second nmin). riit. r II und TV
kehren zum Theil dieselben Unterabtheiiuugen wieder, — zum Tbeil aucb
nicht, in dea. Quellen wird vornehmlich nach formaloi, in dext Bearbeitangen
nach ^stematisdien Gesichtspunkten groppirt, und dadurch entsteht nun
der Uebelstand, dass das Zusammengehörige lediglich nach dem Gesichts-
punkt, ob Quelle oder Bearbeitung, ob allgemeine Quellen- oder Chroniken-
oder Kegestensammlung, auseinander gerissen wird, für manches sich aber
gar kein paHscruier Platz findet, da naturgemäss nach dem Trennen von
Quellen und Bearbeitungen die systematische Gmppirung beengt ist. So
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Naebriditeii und MotiMD 1fr. 46—51.
201
hat man im Dahlmftiin-Waitz Quellen imd Bearbeitungen zur Territorial»
gescbichte an %'ier verschiedenen Stollen zu suchen und wo will man dort
t. B. ein Quellenwerk ^ur Wirtliscluiftsprscbffhtc . daR nicht chronolor^ipch
einatui rdneii ist, unterbringen V Keine derartige Giuppirung trägt allen An-
forderungen tiechnung, aber wer seinen Dahlmanu-Waitz eifrig zu Nach-
trägen benutzt hat, wird gewiss auf Mängel aufmerksam geworden sein,
die eidi durch Versteht auf dieM Scheidung twisohen Qaellen nnd Be*
irbeitongen heben lieeeen, ohne andere erhebliche Nnchtheile berbeisn-
fthren. — Um anf Monodie Bibliographie sorftelaiikominen, so möge der
Benutser noch einen Umstand rechtzeitig berücksichtigen. Das starke Papier
iit nicht geleimt und die Tinte verläuft. Bei einem Buche, in dem man
gern Notizen nnehtrii<?t . ist das ein Uebolstand , zumal da heute unsere
Buchl)inder nicht mehr .in das Planiren gewöhnt sind. Eine 2. Auflafje,
der wir recht baldiges Erscheinen wünschen, wird hoffentlich auch ihn be-
seitigen. [46
Von Oatton Paria erachien La litMratnre iranfaiBe an HA. (11.
"-U. ai^e. Paria, Hachette. YIl, 292 p.}, nicht ftür daa groaae Publicum,
t(nidem zur Einfuhrung in das Studium berechnet. [47
Die Documenta inedit«« brachten für das MA. zuletzt: Itint^raire.« de
Philippe le Hardi et de .Te.-m sans peiir diics de Bour^ro^me (liiii:^ — 14 10)
d'apres los comptes de düiienses de leur hoteJ, recueülis et mis en ordre
par Erueat Petit (12 Fr.). (48
Vergl. die Notizen unter Nr. 33. 36. 37 e. 39.
Der Iftngat angekflndigte sweite Band dea nmfaaaenden Werkes, welches
der ▼eiatorbene Duc de Chanines dem Italiensoge Karle YHI. (1494)
hatte widmen wollen, ist 1888 bei Bidot herausgekommen, er behandelt,
auf reichstes Actenmaterial gestützt, von der „Expedition de Charles Vlll.
en Italie' die diplomatische und militürische Seite und ist von Dela-
borde verfn.'äst; mit seiner \veitÄU8greifendeu Einleitunj/ wird die Wissen-
schiilt noch alr/nr> ( lini n lialipn. Der erste, kunstgeschichtliche Theil (la
renaiüsance en Italie et eu France «i Tepuque de Charles VIII., von
E. MQnts) lag seit 1885 ?or. [49
Die verachieden»! Urknndenpublicationen dea iranxQaiachen Staates
nehmen rOatigen Fortgang, a) Von dem Recueil dea inaiructiona
donn^es aux ambaaaadeora et miniatrea de France (von 1648 bis zor Revo-
lution) sind drei neue Bünde erschienen: Pologne, von L. Farges (I:
1648—1720, IT: 172!)-17!i4): Rome. von G. Hanotaux (1: 1648-1087;
Paris, .\lcan. 188"^). hl Die diplomat. Correspondcnzt-n nus dem 16. Jahr-
hundert, ebenfalls Theil eines Unternehmens des Archivs des auswärtigen
Amtes (Invcntaire analytique des Arch. du dep. de.s äff etr),
hat Lefe vre-Pontalis um diejenige Odet de Selves' (England l'}46
bia 49) beraicfaert (Alcan). [ftO
Ana der UoUection de documente in^dita anr Thiatoire
de France entflillt auf daaaelbe Jahrhundert a) der 8. Band Ton de la
Ferridre*a I*ettrea de Catherine de M4dicia (1567-1570; 1887).
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202
Nachrichten and Notisen Nr. '51^59.
Im üebrigen scheint sich diese grosne Sammlung der Vorgeschichte und
Geschichte der Revolution mehr zur Verfügung stellen za wollen: btrcits
ift h) iliT erste Band der Tiusaerst w i'-htigen Rem o n t r a n ce ? du Parie-
men t d e P a r i s au X V III* siecle, von F I a in m e r ni out. auH<^f trehen worden
(17 15 — 17fi:|) ; C| es wird angezeigt, dass deui i'anser luliabur der äUldtischen
Prolessur lur HevolutionHgeschiclite, Herrn Aulard, die Veröffentlichung von
Acten des WoblffthrbausBcihiiBSet flbertragen ist. d) AndererseiU» hat G. Picot
im Vorwort der s weiten Auflage seiner verdicnatroUen Hietoire des
^tatsG^n^ranx (Hadiette. 5 volt.) eine Beibe von Urkundenbindeo
Qber die Geschichte der Reichsstftnde, ebenfUls in den Boe. iaM., in AnS'
siebt gestelll: sie werden, an S'lt lle der vorhandenen unzulänglichen Samm-
lungen, för die französische Verfassungsgeschichte des 14.— 17. Jahrhunderts
ein werthvolles Material beibring'en: ein erster Band fPliilipp der Schöne)
sei im Bruck : ein weiterer Über die Keichestände von Orleans (1660) sei
alsbald zu erwarten. £. JL [St
Spanien. Von derColeccion dedocumentos iueditos para la historia
de Kspatiu ist 1887 der BD. Bund erschienen, der die Correspondeuz
Philippus II. mit seinen Gesandten in England vom Janosr 1564 bis sum
December 1567 entib&Jt. [63
Die Soctedad de bibliofilos Andaluces hat 1886 Zevallos, Ia Italica
(der classische Name für Sevilla) wid Antonio Martin Villa, Beseiia histo-
rica de la Universidad de Sevilla herausgegeben. [53
ImselbenJahr ist d> r 28. Band der Sociedad de bibliofilos espaiioles
erschienen. Er enthält Briefe des Leibarztes Francisco Lopez de Villa-
lohos. die für die K^'nntnisa des geselligen Verkehrs am spanischen Hofe
in der er>ten Hälfte des l»}. Jahrhunderts von Wichtigkeit yind. [ö4
Uloichlulls 188G itit der 12. Band der libroa de antaüu publicirt
worden ; er bringt den 2. Theil der rccopilacion en metro des Di^o Sanchei
de Badi^os. [ö3
1887 ist die Coleccion de libros espanoles raros ö cnriosos bis
sam 18. Band gelangt Er enthalt die an den YicekOnig von Neapel, D. Juan
de Zaäiga, im Jahre 1581 gmchteten Briefe, die sich hauptattchlich aal
die auswärtige Politik .Spaniens beziehen. [&^
l^'-iR i^t dei .5. Band der liiblioteai de escritores arapfon eses : sec-
ciou historieo-duL triiial erschienen. 8ein Inhalt besteht aas zwei juristischen
Abhaudluu^'en de.-. 17. .Jahrhunderts. lo7
Victor Balitguer hat 1885 - 8G eine /.weit« vermehrte Auflage
semer Hi>toria de Cataluha in seinen Obras Bd. !»— 1»> veranstaitci. |58
Von Mürel -Fatio ist 1^88 ein erster Band: Ktude« sur l'Espagne
(Paris. 1888. F. Vieweg. XI u. 244 8.) eisehienen. Er enthfilt: 1. Eanea
karzen Ueberblick Uber die literarischen Einwiikongen Spaniens aof Fhuik>
reich. Im Anhang werden einige Docomente über eine Sendong des Fer^
nando del Pulgar nach Frankreich im Jahre 1475 mitgetheilt. 2. Eine
Untersuchung über den Roman Lazarillo de Tormes; er wird dem Diego de
Mendoza abgesprochen und sda Verfasser im Kreise der Gebrüder Valdte
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üftchricbten und ^ioUzen Mr. 59—64.
203
gesacht 3. Einen Essai über die historische Grund] aj<e von Victor
flugo's Huy-Bias. J. Ii. [69
Itallea* Yon hutoriaoher Idtaratnr der letsten Zeit notirai wir:
a) K Bonghi, Storia di Borna. Vol. H. Hilano 710 p. L. 12; b) De Rossl,
iBfcriptioneä christianae urbis Romae 7 saec. niitir{uior(>s TT, 1. I^)ma. 4*'.
m p. L. 80; e) Codex diplomaticus Cavensis. T. VII. VI II. Milano. 4^
ä L. d) Consulto d'Azzone dell' a. 1205 pubbl. L. Chiappelli e
L. ZHekauer. Piatoia. 4®. L. -^.öO; e) Consulte della repubblicn fioren-
tina, pul.hl. A. Oherardi. Fiuc. 3—4. Fir.'n/.o 4* 200 p. L. b: fj Vitt.
Malaniani, Meniorie del Lonte Leop. Cicognara, tratU* dai doc. orif,'. 1.
11. mit.i \ onezia. s". ;i25. t4U p. a L. 5; Sanaooe, A., La rivoluzione
del l-^^«» in Sicüia, con doc. t- carleggi ined. Toniio. lü". 279 p. L. 4;
k) M. Minghetti, Miei ricordi, vol. I (1818-48). Torino 443 p. L. 4.
— YerhftltnisBiii&ang sahireich i«t italien. liteiator in die Bibliographie auf-
gcgonmen, sowohl in den einseinen Epodien, wie anch sonst» vgl. s. B. unter
IV, 4 snr CnivernüLtsgeschichte und nnter V, 8. [60
In d»"i ^.iinmiuag der Schriften der Societa Napoletuna di btoria
patria, Monutucati storici Serie 1, Cronache sind unter dein Titel: Ignoti
Monscbi (Sstereiensis S. Mariae de Feiraria et Rycourdi de S. Germano
Chranica prior (Napoli, preeso la Sodetä. fol. 164 p. M. 12) eine bisher un-
bebumt gewesene Chronik des gen. Klosters nnd eine &1tere Chronik des
Biehard v, S. Germano, beide nach einer Hs. der Comunalbibl. in Bologna,
som ersten MsJ von Aug. Gandensi herausgegeben. Die zweite ist wichtig
besonders desabalb, weil sie die Oesetigebung Kaiser Friedrichs II. jetzt
dmmologisch aufsuld&ren gestattet 0. H. [61
Stipendien u. Preisaiinschrciben. Die Statuten des von Ii. Köpke
jfrtiifteten Süiiondiums für Geschichte sind im CBI f. die ges. l uterrichtüVtirw.
Preussens, 18S8, 635—38 publicirt worden. Da.s Stipendium von 1200 M.
jährlich ist bestimmt, jungen Blstorikeni die Zeit des Uebergangs von der
Umveint&t in eine gesicherte Lebensstellung zn erleichtern. Dasselbe wird
sof drei Jahre ertheilt und erworben durch eüie Preiaarbeiti deren Thema
£e philos. Facnltftt in Berlin ausschreibt. Der Stipendiat mass Preusse
mid evang. Confession sein, auch mindestens ein Jahr in Berlin studirt
Ittben. [62
Die Verwaltung 'Ter Wedekind'schen Preisatiftung in GOttingen liat
für die Preise von je 1000 Thalem in Gold (3300 Mark), welche nm 14. März
lS'.»tl zur Vertheilung gelangen, fol i:cnde Aufgaben gestellt: 1. (wiederholt)
eine A u ? 2: a b e d e s E b e r h a r ( 1 W i n d e c k e . *2 fine (ieschichte des
Herzo u' t h 11 ni .s Scliwaben vom ]('. i>i.s .Hi. — Hie Bewerbungen
um den 'Iritten Prein «ind nicht an ein bestiminks Tiiema gebunden.
Die Ein- ndungsfrist läuft am 14. Män: 1895 ab. Nähere Bestimmungen
s. in den Nachrichten von d. kgl. Ges. d. Wiss. zu Güttingen 1887. Nr. 4
(Härs 16). (68
Als Preisaufgaben der Bubenow- Stiftung hat der Oreifswalder Senat
imDee. 1886 bestimmt: 1. eine Geschichte d*. Offentl. Meinung in
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204
Nacbrichten und Notuwn Nr. 64—71*
Preuesen u. ftpeciell in Berlin 17d5 — 1806; 2. eine Unterrachiing
d. geidiichti. Entwicklung d. dt. Recbtssustandes in Betreff
d. Beg^renzttng d. Gebietes d. ordentl. Civilgerichtsbarkei t.
Einsendungstermin: 1891 März 1. Preise: 2000 Mark. (64
Die fUrstl. Jablonowskische Gesellschaft zu Leipzig hat für d. J. 1890
einen Preis von 1000 M. ausgesetzt für die Darstellung der Entwicklung,
w«?lcht' der Gewerbflciss in Polen seit dem Aufhören der pol-
nischen N atio n a Iselb s tü n d i ^ k p i f gehabt hat. für 1891 einen
gleichen für die Danstellung des g r i e c Ii. ( i e n o h s e n s c h a f t s- u. Vereins-
wesens. — Einsenduni^stennin ist in beideji Jahren der 30. Nov. (H5
Die hist. Ges. für die i'rovin^ Posen bestimmt einen Preis von löOü M.
für die beste in dt. Sprache geschriebene Arbeit zur grosspolnischen
besw. poaenUehen Provinsiftl'Q. Die Mas. mflssen bis xom I.April
1890 der Ges. eingereicht werden. (60
IMe Berliner Akademie bat den sur Ezinnerang an den Vertrag von
Verdun gestifteten Preis Prof. M. Lebmann fttr seine Scharnhorst-
Biographie verlieben. [67
Pprsonallen. Geh. Rath K. LUiinmler ist zum Mitgliede d. Berliner
Akad. gewählt worden. — Die iMünelu iier Akail. hat zum ordentl. Mitglied
Oberbibl. Dr. S. Riezler «^ewalilt, y.u ausseroid. : Dr. H. Simonsfeld u.
Dr. E. V. Oefele. zu auswart.: Prüf. J.Weizsäcker in Berlin, Dir. Dr.
A. 0. Esi:enwein in Nürnberg, zu correspond. : Prof. K. Müller in Glessen,
Prof. G. Kaufmann in Mttnster» Dr. E. Mttntz in Paris. (68
Prof. L. Brentano in Wien ist als ord. Prof. nach Leipzig be^
mfen worden. — An die Stelle des nach Berlin gegangenen Prof. Harnack
wird als Kirch^historiker in Marburg Lie. 0. Hirbt in GOtttngen treten,
nachdem Prof. K. Mäller in Gieasen die Berufung dorthin abgelehnt bat.
— Prof. R. Falckenberg in Jena hat eine Berufung nach Erlangen als
ord. Prof. der Philosophie angenommen. — Die vor Beginn dieses Semesters
erfolgten zahlreichen Veränderungen in Besetzung der histor. Lehrstühle
worden den Fachi^enopsen bekannt sein. Wir recapituliren nur kurz. : Prof.
D. Schäfer von Hieslau nach Tübingen an Stelle von Prof. GutKchniid (t),
Profes-or M. Lenz von Marburj^ nach Breslau, Prof. M. Lehmann, bisher
in Berim, nach Marbin«^. IVof. Th. Lindner von Munster nacli Halle an
Stelle von Prof. Dümmler, Prof. Kaufmann, bisher in Strassburg, nach
Münster. (Ü»
Habilitirt haben sich in Berlin Hlr Gesch. Dr. R. Sternfeld u. Dr.
A. Naudö» femer ebend. f. G. u. Völkerkunde Dr. F. v. Luschan, in
Halle für Gesch. Dr. L. v. Heinemann, in Bonn deagl. Dr. G. Buchholsr
bisher erater Custoa an der Dresdener kgl. Bibliothek. [70
ArchiTrath Dr. K. Janicke in Hannover hat den Titel Geh. Archiv-
rath erhalten; Archivar Dr. K. Sattler ist von Hannover nach Berlin ver-
setxt worden und hat den Titel Archivratli erhalten; Archivar Dr. K, Kohl*
mann ist unter Beförderung zum Archivar I, Ulasae von Königsberg nach
Hannover vernetzt. Archivnssisteiit Dr. H. Ehrenberg in Po.^en als Archivar
U. Classe in Königsberg angestellt. — Heich&archivdirector Dr. Fr. v. Löh er
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Nficbricbteii n. KotiseD Nr. 71 — 72. Antiquariache Katalog« . 205
in Manchm ti»t am 1. Januar in den RoliMtand; sein Kacfafolger ist der
liisherige Director des dortigen Haus* u. Staatsarchivs Geh. Hofrath Dr.
L. V. Rockinger. StaatsarcbiTsecretikr Dr. Leist iot zum Geheimsecretär
am kgl. Hausarchiv in Münelion ernannt worden. — Archivar Dr. £. Wülcker
in WLimai wurde zum Archivrath ernannt. [71
In Wi-n starb am 6. Nov. Prof. Dr. A. Ilorawitz, Docent an der
l uiVfibität, 41* Jahre alt. durch zahlreiche Arbeiten besonders um die Gesch.
des Humanismus verdient. — In Brüssel starb der Archivar und Bibliothekar
Gast. Oppelt, 78 Jahre alt. Im Jahre 1861 «techien von ihm eine
Histoire de la Belgique 1830^60, avec mie introd. rem. aux övto. de 1767. —
Am 17. Dec. starb in der Schweis Qf. i\ Riant, 55 J. alt, Uitgl. d. In-
atatots, bdnnnt durch seine Arbeiten zur G. d. KreuzsQge und die energische
FSrderimg aller damit zusammenhängenden Bestrebungen, die sich in den
letzten Jahren an die SocitHo de rOrient latin knrtpft^n. [72
Vgl. auch noch f ertionalien unter Hr. 13. lü. 67.
Atttlqnaritehe Kalaldge*
Nach Mitthettungen von J. Baer A Co. in Frankfurt a. M.
Ackermann, Th., in München.
Kat 227 : FranzOs. Gesch. — Kat 239:
Bavarica. - Kat. 240: Allg. dt. Gesch.,
Gesch. u. Geogr. NorddÜds., Gesch.
u. Geogr. Süddtlds.
Anheisser's Buchhdlg., in Stutt-
gart. Kat. dl: Dt Gesch., Geneai.
tt. Numism.
Antiquariat, Schlesvrig-Holst., in
Kiel. Kat. 94: Sdüeswig-Holsteiu,
DäriJ'niark.
Bacr, Joseph, A Co., in Frank-
furt a. M. Kat. 223: Militaria II.
(Krieg^gesch.) — Kat. 22<i : Oesch.
Italiens. (Allg., Provincial- u. btädte-
gescfa.) — Kat 231 : Httnz-, Medaillen»
n. Gemmenk. — Anz. 382: Memoiren
u. Briefwechsel. — An/.. 38f»: Miscel-
lanea. — Auswahl: Neueste Krwerbgn.
auf d. Gebiete d. Oesdi. mit ihnn
Hllf-^win,«.
Beck'sche Buchh., in Nördlingen.
Kat 184: Gesch. u. ihre Hilfswiss.
Blüm ich. Aurel, in Leipzig.
Kat. Gesch. u. Oeo^r.
Cruse's buchhdlg.. in Uumiover.
Anz. 48: Lit Niedersachsent.
Dörlinj.,', F., in Hamburg. Kat. 87:
Lebens^beschreibgn. , Denkwürdigk.,
Briefwechsel - Hamburgensien.
EisensteinftCk>.,inW2en. Kat4:
Auj'triaca u. Hungnrica.
tock, G., in Leipzig. Kat 17:
Kaust u. Kunstgewerbe.
Gilhofer u. Rauschburg, in
Wien. Kat. 17: Bohemica, Moravica,
Polonica. (Gesch. . Cultur u. Liter.)
Kat. 2^?: Kriegsgesch. n. Kriffjswespn.
Uarrassowitz. 0.. in Leipzig,
Kat 145: Gesch.. Sprache, Literat ii.
Kunst Frankr's. — Kat 146: G^ch.,
Sprache. Liter, u. Kunst Engld's. —
Kat. 149: Auöw. werthv. Werke aus
d. Oesammtgebiete d. bist. Wissensch.
Jolowicz, J., in Posen. Kat 100:
Gesch. u. deren Hilfswiss.
Josephson's Antiquariat, in Up-
sala. Medddanden 5: Kyrkohisto-
ria t.'fe.
Kampflmeyer, Th., in Herlin.
Kat 806: Gesch., Milit&rwiss. und
Kriegsgesch.
K i r ch h o f \V i p a n d , in Leipzig.
Kat 820: Gesch. 1: Vermischtes u.
Hilfswiss. — Kat 821 : Oesch. TL (Das
dt. Reich u. d. früh. Reichslande.) —
Kat. 822: Gesch. HI (Die europ.
Staaten.) — Kat 823: Gesch. IV. (Die
auBsereurop. LAnder.)
Köbner. W., in Breslau. Kat 197:
Gesch. u. ihre Hilfswiss.
Köhler, K. F., in Leipzig. Kat 473:
Kunstgesch. lUustr. Werke. Kunst»
gewerbe u. Baukumt.
KrüH'sche ITon>uclihdIn^., in In^jol-
siadt. Kat 5: Militaria u. Kriegs-
geschichte.
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206
Antiqnaiiselie Katatoge,
Kubaste Voij?t, in Wien. Kai.
4^: Austriaca u. Hungan'ca.
Kyromel, N., in Ba{ra. Cal:
Sciences bittor.. Ardifelogie, G^n^a-
logie.
L e h ma n n . r a u 1 , in Berlin. Kat'55:
Militaria, Numinn., Geneal. u. He-
raldik.
Lipp er t "sehe Buchh., inliallea. S.
llitth. Nr. 1: Geacb. n. Gco^r.
List i^: Francke. in Leipzig.
Kat. 198: noneal . IT- ruMik. NnmiMn.,
Gesch. d. sächs. Lande. — Kat. 199:
Kriegs* u. Revolutionagescb.
Loront/. , A lfr«d , in Leipzig.
Kat. :^9: Uesch.
Loescber, Erui., in Turin. Bull.
Nr. 42: Storia itaL, Numiamatiea.
Mrtmpc, Ad., in Berlin. Küt. 15:
Gesch. 1 (Allg., (ieneal.. Biogr. etc.)
— Kat. 1*): (jesch. II. (Dt. u. nreuas.
Gesch.) — Kat. 18: Militaria. Kriegs-
jro^ch. - Kat. 19: Milit. Kriegfpr.
>ieubner, Paul, in Köln a. Kh.
Kat. 12: Gescb. u. Geneat. d. Fttnien-
häuser.
Nolto. Ed.. in Bonn. Kat 27:
liesch. u. Geogr. .
Otto^scheBuchbdlg.inErfart Kat
385: Gesch. (Dtld. n. Ausland. Politik»
Staats- u. Reclit«gesch.)
Peelmann, J. & Co., in Paris.
Cat 1: Arehitecfcure e( beauz^arts,
bist, et g^ograpbie, UtMrature Fzan-
Prager, R. L., in Berlin. Kat. 101 :
Gesch. L (Hilfswiss. u. allg. Weli-
gefch.) — Kat. 10L>: Gesch. IL (Ge-
sch. d. einz. Zeitabschnitte. - Die
einz. Länder.) — Kat. 104: Philo-
sophie, Encyclopädie, Gesch. d. Rechts.
- Kat. 10'»: Staufs- u. Völkerrecht
Kirohenrecht etc.'
Roh räch er. F.. in Liens (Tirol).
Kat. 22: (ie.scli.. Geogr. etc. Oester-
rf'i'-bs (Tirolensia). — Kat Gesch.,
Geogr. etc. Ungarns.
Sattler. R., in Brannscbweig. Kat.
28: Gesch. u. Genealogie. — Kat. :i2:
Gesch.. Genealogie. Heraldik etc.
Scheible. J.. in Stuttgart. Kat.
209: Werke üb. Russland, Polen, die
griecb. Kirche etc.
Schmidt. H. W , in Balle a. S.
Kat. 527 : Allg. u. alte Gesf Ii.. Henfn*.
etc. — Kat. 5;J0; Gesch. (Oesterreich,
Böhmen. Ungarn a. Siebeobfligen.
^Ojähr. Kriei,' etc.)
Schneider, Felix, in Basel. KaL
204: Werke ans allen Wissensch.
(Nr. 1-573: GeMsh. ü. Geogr.)
Seligsberg, B., in Bayreuth.
Kat 202: Gesch. u. Hilfswissl
Siebert, Rieh., in Berlin. Kai.
190: r!r5i?8t're Wr-rko aus The« .lofrie.
(iej4(h. etc. — Kat. 185: Dt. Städle-
u. Ortfigesch., Gesch. d. Burgen.
Soeding. E., in Wien. Kat. 24:
Hist. Hiltswisa., Bibliogr. I-iti r. ^'Cm h.
etc. — Anz. 1 : ßibliotbekswerke.
StahePscbe Boehhdig.. in Würs>
bürg. Kat. 4t): Bavarica im Allg*
(Nr. 152 468: Franconica.)
Stargardt. J. A. . in Berlin.
Kat. 170 : Gesch., Kunst, Archilologie.
S t a u f f e r , Th., in Leipzig. Kat 20 :
Gesch. u. a.
Völcker. K.Th.,inFrankftirta.M.
Kat. l."2: Dt. u. prenss. Gesch. in»
Allg. - Kat. 153: Gesch. Norddtlds.,
nacn Ländern u. Provinzen geordn.
- Kat. |.".}: (Jesch. Süddtlds. u. d.
8r1i\v»'i/. ' Kat. l-'p.'): ' Jesch. d. ntss-
herzogths. Hesi-en u. d. Prov. Hessen-
Nassau, Prankfurt a. M.
Weber, W.. in Berlin. Kat 157:
Nuiuisniatik u. Sphragistik.
W e i g e 1 , 0 s w,. in Leip;iig. Kat 3G :
' ;< ii< al.. Heraldiku. Venr. — Kat i^7:
Numismatik.
V. Zahn u. Jacnäch, in Dresden.
Kat. 23: Bibliotheca »axonica. —
Kat. 24: Geogr.. Pithnogr., Länder- u.
V<^^lk.'rkdo. — Ktit 25: (Je8cb.,Geneal.»
Heraldik, biograjtbie.
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Bibliographie znr deutschen Geschichte
Uteratur von 1888, I— III.
Bearbeitet von
O. MassloWy G. Sommerfeldt nnd der Red actio n«
¥«i««MtrlmagMi. DieB«arb«itangder vorliegeiid«nBibliograpbie wurde
der Redftctlon iweh maacheflel Filnllclikeiten durch die «afbpfemde GefiUligfkeit der Herren
Dr. Ma-^-iiiw niiil Pr. Summerfeldt ('niiÖRli' lit : ilii si-llicii Iinlifu fast die ßaiizc Saiimi-
Inng des )(aterial.<« in wenigen Wochen besorgt; die italienischen Züitschiitteu hatte Ilerr
Dr. Seb^llbatiR, s. Z. tn Rom. die Ottle derehsitgeben; für di« Anordnnns dei Stoflbi
nnd Afn Hin det Ganzen i^t die Ri^rlnrtion allein TenmtWWtlieb. Rfinftig wird die Be-
artx'itaiiir :\ni H*»rm I>r Ma»slou ubtrijt^hen.
Aufsähe der Bibliographie i!«t es. di«> neuo wiMeitmiMlIlicbB Literatur zur all-
geoMiB-deutadien politischen (i«eebichte vollstiadig nnaiiiraenzQst«11en. Dabei soll die Ge-
ttfuntipneUpIit« Barotm« und de« AUgtnneine der histor. Wissenschaft mit beriicksirhtigt
wenlpn, ebni- " ilic rii-nf CulturKesi hicht«' (im weiterfii Sinn. Crupiif IV; uiul /\\,ir
nm so mehr, Je näher sie der politiiH;ben Geschichte steht ; von der deutscheu Territorial-
geechidite war nur das Wichtigste avtennehinen. Die beaditeinweitiMreii Recev^onen,
d. h < 1< h> . die mit Begründung krifHr h Stellung nehmen oder aasfKhrticlier Aber den
Inhalt UtinliU-n. sollen mit aufgeführt werd*»n.
Ihrrm zeitlichen Umfange naeh nmfasst die vorliegende Zusamnenstellong un-
jgeflUir die drei ersten Vierteljahre von 1H8«, doeh mit allerlei Abweichungen von dieser
Orenx*. Veröffentlichungen von 1887, welche in der Uibliotheea historica 18«7 fehlten,
warrii iKitiirlicb aufziiJKhmen : versehledene Zeitschriften sind bis Anfang December durch-
gegangen, auch sonst ist manches, waa sich aas dem letxten Quartal bequem darbot, auch
mit WTwntbet; andererseits nnssten efnige x. Z. «ehwer engiIngUcbe Zeitschriften und
Samraehverk*- rmcT) '/iiiürk)^'. «itdli w.tiIi n. Di'-^r- X.-irlilc^i^ mul ilm letzte Quartal des
Jahres l»***» wcrdm zu'*.iniini n aiit AiiUiig Lv*:* im niuhsttit Hefte folgen
Zu r K rläu t erii n t; cl < rAn ordnu ng ist noch zu bemerken : Jede Publication wurde,
wenn dlener Oesit-htypunkt irgend zutreffend schien, in die Gruppen II u. III (Mittolidt'^r
und Neuzeit), also chronologisch eingereiht. Schien da» nicht zweckmässig, so kam zu-
nächst Grupp»* IV (Culturgeschichte), dann erat V (Ten-itorial- und Localgeschichtet, dann
VI iHilfowissenschaftenj in Frage. In den einzelnen Upterabtheilungen wurde der Stoff
Olm» iagstliehen Zwang, mögHehst nach den (lesiebtspnnliten , die sich aus Ihm selbst
rrL'-ili' H. »geordnet. Trn Aü^r- in* inen gehen die Quellen den BfarlKMftiri;:' ti vt ran, doch
sind je nach Umständen häutig noch innerhalb der Cnterabtheilungen Gruppen gebildet,
die Öaellen und Bearbeitungen In sieh vereinigen. Die Bemerkungen unter den Ab«
th' iT nTigsübersebriften deut*»Ti diV Anordnung kurz an. Die Zeitsehriften-Aufsnt?'' wurden
Uli Alljenieiuen einz^-ln eingcrtiht; eine gewisse Ausnahme, die aber mit «l-m (irund-
gedankt II un-'-n r An^nlnung im Kinklang steht. \^ ui>Ie bei denjenigen SpecjalEej{!«rhrifl<'n
gemacht, wekbe ihrem Titel nnd wesentlichen Inluilt nach in eine bestimmt« Gruppe
mseres 8y*t«ms gehnien. Ht^r seMen es «weelcmilsstg, den bhalt, soweit er fttr nns in
B«>traeht knin. u'l'Mrh mir :ittfziifii1ii> ii IM'' iii'T{;;t'ii. nicht SO einzuordnenden historischen
Zeitschriften findet man im Anhang (Vllj bei einander.
Wae die tnssere Form der Notisen salangt, so wird der Titel mit den dam ge*
hörvndfn .\ngab*Ti von etwaigen Bemerkungen des Bearbeiters und von <\fr Auffuhrung
der keeensionen duri 1» einen Stern getrennt. Steht dieses Zeichen vor deia ganzen Titel
rdrr dann auch nur abgekürzt gegetwn ist), so war nicht das betreffende Buch an dieser
Steile anfitaföhren, sondern es sollte nur die Rccen<sion als neu hinzngeliommen notirt
weiden. — Fehlt die Jahresangabc, so ist 1R8B zu ergänzen.
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208
fiiblio^phie Mr. 1-21.
Ein VerzeictaniSB der Abkürzangen und der SigUu für Zeitachriften
lat am Schlnn sa Huden. Es selrieti zweckmäsrii?, sfi* d«>ni Master der „Jahresberichte"
anzuschlicsseii. dns violpn Benut7.ei-n unspi f r HiMi(t^:i;i],ln*' In'. Hieb vertraut sein wird. Eini^
der httufijjHt vorkoiiinienden Abkürzungen wird man gut thun sich von vonüiereUi zu
inerk« 11. A (Ambiv. Archivio), OBl (CentxvlbUtt, allelnztehead : iw Litemr. CsntnlblattK
DLZ (Leutsche LiteraturzeilunR), dt. (dentsdii, O. fOf^srhichtet, Ges. . Gesellschaft) , HJb
(Hiztor. Jahrbuch). HZ (Histor. Zeitscbnlti. .Ib iJabrbuclu. Jh. (Jahrhundert». MA. (Mittel-
alter), ma. (mittelalterlich), MHL iMittheiluMgen aus der bist. Literatur). MK u; ( MittheOoigaB
d. InstitaU f. baterr. Üe»ohichtsforscbiuig>, NA (Neues An hiv der GesoUs. haft für ältere
dentodw Oeiciaditsfciuide}, Qu. (QaeUen), R. (Revue, Review, Rivista), V. (Verein), Z.
(ZcitscbrUtU
L Allgemeines.
1, Ge9chichtsphilo8ophiet Jkfe-
thodiki Ge.HcM<;hie der Ge-
MhichtswiaseMchaft»
O. Philos. u. allffomeine Staatslehre l-io;
Theorie (Methodik ) d ( j -Wiss u. d. Unter-
liobtaU-31: <<esrh <1 (i -Wims.. BiOgIBpU«n
V. Historikern '6i a\.
Labriola, Ant., Die Probleme e. Phi-
losophie d. 6., dt. Uebers. v, Otto
R i c !i a r ( Kntn. Vorlesung.) Leip-
zig, Reissner, H*. 47 S. (1
BHganti, A., Ln niosofia della sto-
ria e la civiltü: meditazioni lllos.*
istor. Torino, SaJaBiana. 1887. 8*. xj,
672 ü. [2
Mliaril, Braut, Zur Phfloaopbie
d. G. (Wiss. Beil. d. Lps. Zte. Nr. 67
bis 69.) [3
Lutoslawäki, W., Erhaltung u, Un-
tergang d. Staatsverfgn. nach Plato,
Aristoteles u. Machiuvdli. Dorpat,
Karow. 1887. 8*. 140 6. AI. 1,50. [4
M«rrlS, G. 8., Hogel's Philosophy
OftheStnte and of HistOiy. Chicago.
16" XI, a06 p. 5sh. \:^
Paulsen, Friedr., System der Ethik
mit e. UmriSB d. StaatS' a. Gesell-
schaCtslehre ; in 2 Hülften. Bulin,
Hertz, gr. H\ XII, 868 S. M. 11. [6
OSlIInger, J. v., Die Bedeutung d.
Dynastien i. d. Weltg. (DölHnger,
Ak. Vortr. 1, 1-24.) [7
Eliinger, Georg, Die antiken
'1. .Staatslehre Macbiavelli^s (Sep. aus
Z. f. d. gee. Staalsw. 44, 1 58.) Tü-
bingen, Laupp. Vlll, 62 8. ^ Ree:
HZ 61, 176 f. (Brosch); Z. r. vgl.
Litt:. II. Kon.lit. N. F. 1. 386 f. [8
Neumann, Fr. J., Volk u. Nation, e.
Studie. Leipzig, Duncker u. H. 8".
XV, 164 8. M. 8,a0. [9
Roscher, Wflh., Umrisse d. Natur-
lebre d. Casarismus (Sep. aus AbUb.
d. sächs. Ges. d. Wies. X.) Leip2ig,
Hirzel. gr. 8°. 115 8. H. 5. [10
Natoff, Fr, Cnrso di .-^toi ia eecondo
rindirizzü degli studi moderni. I: 1
preliminari o la teoria generale della
storia. Torino, Locacher. 1887. 16*.
190 p. L. .S. [11
Moeller, Jean, Trait«^ des dtudea
hist^ pnbl. avec des additions par
C !i a r 1 i' .s M 1 1 <> r. 2 livr. (p. 104-8S5.)
Louvain, Pfciers. 8". [12
BOHrdeau, L, L Hläioire et les hi-
Btorien«, eBsai erit. aor rhist. contid.
comme science positive. Paris, Alcan.
8^ 476 p. Fr. 7,50. [13
Pftugk-Harttung, i. v., Geftihren i.
d. G.%vi>s. f( i , , /Jx 47 Nr. 34 f.) [14
Pflugk-Harttung, J. v., G.forschung u.
G .'^chreibunfr. (AZtg. Beil. Nr. 293 bis
299.) [15
Böhm, Adolf, Ueber Periodisiran-
gen der Welig. (I^rogr.) Sagan. 4*
18 8. [16
Chevalier, Ulyaae, Des r^glea de
In cniKiue lu«f. (H< p. a. RNAlsace-
Lorraine. 8, 2. » Lvon, Vitte et Per-
niBeel. 8*. 20 p. ' [17
Wljnne, J. A. , Rulln difficolt4 di
rintrncciare la veriiÄstorica: discorso
inaug. IVad. dairolandcae di Ce-
sare Lapierre. Atri, Donato de
Arcangelis. 8". 49 p. [18
Bansaa, Emst v.. Die TTeherliefening. växf
Entstellung und Ktitwicklung. In 2 Bdn
I r.einziß, Brockhaiiij gr. 8». IX, 360 s.
M. 7. ^H.imli lt nicht etwa gesrhichtspbilo-
sophisrh Von der Ueberlieferung überbaapfc,
sondern Kpeciell von derjenigaa der Jwu
und cbristüchen Religion. [!•
NoliearnjHMrlct, L'biatoireet Par-
clit>ologie. (R. inlernat. de Tenseign.
VIII, 4.) [20
DelbrDck, Hans. Die hist. Methode
d. Ultraniontanismus. (Hist. u. polit.
Aafsätze v. H. Delbrück 5-32.) [21
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Bibliographie Kr. 22-45.
209
Nippold. Friedrich, Infallibilismus
0. U.lorscbg. Prorectoratsrede. (Jbb.
C prol. Theol. XIV, 29-66.) [22
NNiifer, J. v.« Ueber d. Stndinm
<J. dL 0. (Döllinger, Ak. Vortr. 2,
-W7-427 ) f9H
Lefranc, Albert, Notes sur i'ensi'igti.
de 1 hist. dans Ict nniv. de Ltfipzig
«t de Berlin. (R. intern, de l'enseiRn.
VIII. 3.) [24
Foltz, 0., Zur Methode d. G.unier-
rkhtt. (MidehenMliiile. I, 2.) [25
Wittneben, A., Zur Metbode d. G.-
Unterrichts. (Lehrproben nnd Lehr-
gänge. 17. Hll.) [26
Frtnk, JMef« Znr Methodik d. U.-
anterrichtft. (Z. f. d. Realeehulw.
13, 7.) (27
Fredericq, P., The Study of History
in England and Scottand. Anth.
iransl. from the French by Hen-
riettaLeonard, Baltimore. 8^ 54 p.
Ish. 6d. [28
Fetter, Frmnk K., The eeminary me*
thod of orig. study in the hist.sciences ;
iiJ. from church histon'. New- York,
Scribner. UL, I2y p. Doli. 1. [29
Aiiat, Herbert 6., The study oi
histury in Amer. coUcges and uni-
*tr?itH5. Was!).. Goverumeiit Prin-
UDg Oltice. 1887. 299 p. [30
MUaaon, W. P., The study oi po-
litics: an introd. lectnre. Boet, üo-
'■"^n. i;;^ p. 50 c. [31
Pflugk-Harttung, J. v., Ueber die
Entwicklung d. dt. G.wiasenschaft.
(AZtg. Beil. Nr. 188 194.) [82
Lasch, Berthild, Das Erwachen u.
die Entwicklung d. bist. Kritik im
MA. (vom 6.-12. Jh.). (1. Berl. Diss.
8.) Breelaa, Koeboer. 1887. 8«.
121 S. ^ Ree: CBl. 779; MHL 16,
219 f. (Bernheim). [33
Wetzstein, 0., Die dt. G.schreibnn^
t. 2. d. Reformation. Ein Beilr. z.
0. d. Historiographie. (Prog, Neu-
strHit/.lLpz.. Fock.4».29S. M.0.80. [.H4
Ranke. Leop. v., Von d. bist. Com-
miisiou bei d. kgl. Ak. d. Wissen-
schaften zu UttncheD. (Abhaodl. n.
Ver.nrhe [Werke, 51. nnd 52. Bd.]
482 5S4.I [35
Dillinger, J. v., Die bist. Glasse d.
Jeyer. Ak. d. Wissensch. *. d. bish.
MittODgen derselben. (OÖllinger, Ak.
Vortr. 2, 358-385.) [30
WhHe, A D., European sclioois of
DsBtsebs Zsttschr. t Geedüshtsw. t 1.
history and politics. Baltimore, Mur-
ray, m p. 25 c. [37
Biographien dt. Historiker in d.
ADB 26, nach d. Geburtsjahr ge-
ordnet: n) S. 413 f. P. I.. Müller,
Job. Lsacius Pontanus, niedcrl. Hist.
157Mt>39. — b) S. 701-8. H. Bress-
lau, Sam. Pufendorf 16d2-ltf94. —
c) S. 545 8. Heyd, Joh. Ölr. Pre-
gitzer, Jurist u. Hisl. 1647 170S. —
d) S. 805-7. Aug. Sacb, Ulr. Peter-
sen, scblesw.-holst. Hist. 1656-1785.
— e) S. 749-77. F. Frensdorf/,
Joh. Steph. Pütler, 1725-1807. —
f) S. 224-7. Wagen mann, Gottl.
Jak. Planck, Kirchenhist., 1751-188S.
— g) S. 461-4. Binder, Krn.'^t Lndw.
PoBseit, 17t)3-1804. — h) Ö. .581-84.
F. Jonas, Joh. Dav. Erdm. Preuss,
1785 1868. — i) 8. 611 f. Krön es,
Franz Xav. Pi itz, österr. Hist.. 1791
bis 1872. - k) 8. 710-12. Meyer
V. Knonan, Joh. Ad. Pupikofer.
Schweiz. Hist., 1797-1882. — I) S. 80
bis .S8. Schulte, (Jeorge P. Phil-
lips, 1804-72. — üi) ö. 304-7. Hauck,
Qast. Leop. Plitt, Kirchenhist., 1836
bis 80. [38
SaJomon, Ludwig, Leop. v. Ranke,
d. Hegrunder d. dt. G.wissenschaft,
(Westermanns M.hefle 82, Sept.) [39
Duncker, Max, Johann Gustav Droy
sen. (Abhh. a. d. neueren G. v. M.
Duncker 350 393.) [40
HSfler, GeMtantin v., Bin Qedenk-
blatt auf d. Grab Alfreds v. Reu-
mont. (HJb 9 4<»-7*> 1 [41
Landwehr, Hugo, Zur Erinnerung
an Adolf Schmidt. Berlin, Calvary.
l^PT 8". M. 1,50. [42
Bourdcau, J., Un historipn eaiho-
liquc de la reibrm.: Jean Jani»t$en.
(R. des 2 mondes 86, 4.) ^ Vgl.
Allfr. Knn.s. Monatsschrift Nov. (Jans-
sen in Frnnkrf ich.) [43
Löwenfeld, S., l^aul Ewald. (HZ 59,
507-516.) (44
2, LUeratur- u, QusUenkunde.
Bibliographie und LiU ratnrkunde 4i .'i2;
Bibliotkekswefien (Kataloge) öa-78; Arohiv-
w«86n (Repertorien) 73-82.
BIbllotheca Uistorica. Viertelj. Sy-
stem, geord. üebersicht der auf d.
Gebiete d. gesammten G. in Dtland.
u. d. Auslande neu ersch. Schriften
u. Zeitschr.-Aufsätze, lirsg. v. Ose.
14
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210
Bibliographie Hr. 45—70.
Masslow. N.F. 1. 4. Eft. ö. 441 G37.
Göitinfcn, Vandeohoek 4 Raprecht.
gr. 8". M. 3,00. [45
Jahresberichte d. G.wisaenschaft.
VI (1883) u. Vll (1884), 1. Anftr. d.
hisl. Ges. zu Ht-rlin hrsg. y. J, Her-
mnnTi u. J. Jastrow, bezw. v. J.
Jastrow. Berlin, Gärtner, gr. 6°.
XVI, 188, 488, 826; XVI, 248, 385,
:;98 Ö. ^ Rp.\ üb. Hd. C: GGA 883
h\» 894 (0. V. Below, sehr scharf,
insb. üb. Jastrow's Ref. zur Verf.g.);
HPBll 101. 119-:i0. — Die einzelnen
Artikel a. zu Beginn »ier einzelnen
Gmppeo. — Inzwischen ist auch
Bd. VlU (1885) erschienen. [4G
Chevalier, Ulyese, Rtpertoiro dea
j-durces historiques du Moyen-Age.
Hio-bibliographie. Oomplemenl-sup-
pl6ment. gr. 8". 256 p. Fr. 10. [47
Zeitschrift, histor., hrsg. v. Heinr.
V. Sybd. Register zu Bd. 1-3Ü u.
N. F. 1-20 (Bd. 1 56) unter Zu
grundelegiing d. Registers v. M. Pos-
iier, bearb. v. R.Arnold. München
und Leipzig. Oldtnbüurg. ö". X,
480 S. M S. [48
Müller, Johs., Dii' u ipsi upcli. Vor-
eiue u. Uesellschaflen DUands. i. 19.
Jli. Bfbliogr. ihrer VeriMTeiitiicbgn.
bfit ihrer HegrUndg. bis auf die
Gegenwart. 11. (Schlu88-)Lfg. (XXI
u. S. 707-878.) Berlin, Asher 6: Co.
4«. M. Ü. [49
Monod, G., liibüograjdiie de l'hist.
de France, catalogue melhod. et
chrono], des sonrces et des onyrages
rel. 4 rbist. de Fr.-ince depuis les
origines jusqu'rn 1789. Paris, Ha-
chette. ai XII, 420 p. Fr. 9. ^ Ree:
DU 9, 164 f. (L. Hflller). [50
Zdekauer, L., Lavon suIIm >türia
mcdioevale d'llalia in Ueruiunia
1880-1887. (A. gtor. Ital. Ser. 5 t. 1,
40M(>; 8ehlus8 folgt noch.) [51
Relazion! mand. dulle rr. deputa-
zioni e societa di storia patria sui
lavori pubbl. negli a. ISSO-S?. (Ball,
deir ist. 6tor. Ital. nr. 4. 14-60.) [52
S|i' irilbinfn^tj»hi''n < t •. sui.H locis.
Centralblatt hu Bibliothekswesen
Gruppe Vll.
Goldmann, Vcrzfulmiss der IIss.-
kataloge d. osterr.-ung. Bibliotheken.
(CBl f. Biblw. 5, 1-87; 5.5.73.) [53
Wattenbaoh, W., Ans ni iuxMi Hss.-
verzeichnispfn. ( N \ M. l'JS-L'Uu.) [54
Leitschuh , Fr. , ivaulug der Hi^p.
d. kgl. Bibl. zu Bamberg. II. Die
Hss. der Helleriamt. Leipzig, Hacke.
MV. 201 I [55
Handschriften-Verzeichnisse , Die,
der kgl. Bibliothek zn Berlin. VII.
Berlin, .^.^licr. IS^T. gr. 4". M. 20.
-je>Rec.: ML1A.57, 107 'J (Di eterici).
RC. XXU, 3 CDerenbourg). [56
Riadene, Leandro, I manoseritii
ital. della coli. Hamilton nelr. mnseo
e nella r. bibl. di Berlino. (Giorn.
stor. della lett. lt. 10, 313 55.) [57
Rtth, F. W. E., Mitthlgn. a. Darm-
städter Hss. (NA LS, .591-602.) [58
Schmidt, Adolf, Mittlil^n. a. Darm-
öladter Hfls. (NA 13, 003 022.) [59
•X> Sohra, W., Vers. d. Anoplon.
Hss. zu Erflirt Ree.: Areb.2;. 12.
31012. [60
Holder'Eggeri 0., Aus Münchener
Hss. (NA 18, 557-587.) [61
Heinemann, 0. v., Die Hss. d. hrzgU
Bibl. zu WolfenbnttH. T. Die Helin-
stedter Hss. Bd. III. Wolfenbüttel.
Zwissler. lmp.-8«. 1 Bl. 280 8,
Tit.I!; t; ^ T.ieln. M. 15. [62
Martin, Henry, Cataburnc de? rnfs.
de In bibl. de rArs^iial. III (Cat.
gen. des uiss. des bibl. pabl.deFrance).
Pnrih, Pb.ri ^" ' l'; [63
•jf Mazzatinti, Gius., InveDtario dei
mss. ital. delle bibl. di Francia. 2 voll.
1880-87. Ree: Giorn. etor. della lett.
Ital. X, 40* M 3 (Rcnierl
Notices et extraits des mss. de la
bibl. nat. et antres bibl. publ. par
rinstitiit nat. di' France. T. XXVIII.
Paris, Klincksicck. 4". \\'M p. -Jf Nur
Orientalia. — Auch Bd. 32 schon
erschienen. (65
Catalogue de la bibl. publique de
Gen6ve. VI. Table alphab. üeneve.
Schuchardt. 8". 585 p. [60
Deiisle, Leopold, Les mss. des fonda
l.ibri et f>ari(iis. Rapport ä M. 1p
ministre de 1 instr. pubi. (liELh. 4ii,
41-46.) [67
Catalogo dei libri antichi e mo«
derni form, la bibl. Colbncchini di
Venezia: opere impr. nel secolo XV.
Milano, Giacomo Pirola. 1887.8**. xj,
315 p. It»8
Sohnidt, Otto Eduard, Die Visconti
u. ihre BibHothek zu Pavla. (Z6P
444 47{.l [»iy
-K- Müntz, E. vi P. Fahre, La bibl.
du Vaticun au XV hieck*. Ree: Riv.
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Bibaographie Mr. 70—^.
211
fcior. lu ((Jian). RC 21,
48 (de Nolhac). (70
■Jf De ROSSI, G. B., De ... indici
bu6 ftcrinii et bil>l. scdi» apost. IHHti.
R«»c.: Arch.Z. 12, 313 14. [71
Müntz, Engine, Les Collections des
Jledicis au 15 8i6d»': Ic Musee, la
Bibl.., Je Uobilier (app. uux Pr^ur-
•enrs de la renain.). Paris, Roaam.
4*. lUJ p. [72
Zeitschrift, Archivalischef s. im An*
hang (Gruppe VII).
LÖlier, Franz v., O. d. A.wesens in
Dtiand. I. (Ar. h.Z. 12, 198-2G2.) [T.\
LÖlier, Fr. v., Zahl u. Öchicksal dt.
ArchiTe. (Arcb.Z. 18, 298-309.) [74
Thndiclium, F., Die ehem. dt. Reichs-
archive u. ihre Schicksale. (Arch.Z.
12, o.i ba.) [75
laventare d. trankf. Stadtarchivs,
mit Unterst, fl. Stadt Ffl. a. M. lirsp.
r. V. f. G. u. Althk. xu Fft. a. M. I,
fingel. T. H. Grote Ten d. Frankf.
a. M.. Vblcker. X, 322 S. Lex.-8^
Ii. 3,50. -J-f Enthalt Abth. Rc-ichs-
»achen bis U1>Ö. — Ree; DLZö^iöÖ^j.
(L. Quidde). [76
Champollion-Figeac, A., Krttir»- snr
les archived d^partera. de France.
(Bnll. deTac. delphinale. 3 ser. t. 21.)
t; FL noble, Allier. 8^ 35 p. [77
•K- Lonigo, Mich., Custit. dell
Yattcaoo e suo primo indice soUo
Paolo V. M«. inedito. Ree: Stodi
e d<.c, fli ritoria e diritto. VIII, 3 02
(Gusparolo). [78
Carte Stroiaiane, Le, Ucl r. a. dl
alato in Firenze. Invent. pabbl. dalla
r. ^ofirintendenza degli a. Toscani.
(A. slor. lt. 5. Ser. 1, 481-512.) [79
BelgnuM, L. T., U secondo registro
della curia arcivesc. di Genova. (Atti
della soc. Lig. vol. 18.) 540 p. fso
Bongi, Salvat., inveutario del r u.
di ^Utto in Liicca. IV. (uU.). Lucca,
Giti'^fi. viij. 557 p. [81
ReunUMt, A. v., Das Staaiä A. iii
8ieno. Urcb.Z. 1«, 195-197.) [82
Zur G. <1 .1'. Bihll. vfil. Grupjoe IV, 4,
ub. ArckiV'* u. Bi>>l. Kutaliigf» auch Umppc V.
3, VnivenaigemsMchie
elBachllessl. allgemeine dentseiie
Ue schichte.
Ranke, Leop. v., ^Veltge8c•llichte.
1.-3. Auil. Vill; Kreuzzüge u. papst-
Hclie WeUherrschafi (12, u. 13. Jh.).
Hrsg. V. A 1 ir. Dove, Ceo. Win-
ter, Ttnlr. W i t (l emann. l.eipzie,
Duncker « Huinblot. 1887. gr. 8*.
XVI, 655 8. H. 17. « Rec.:l3llLÖ
58 00 (Prutz). Vjschr VPK 97, 225
bis 232. cm 1178-80: Dl.Bl 10. 17:
MHL 16 Nr. 2 (Sch ultze). — Ks u-
schienauch schon Bd. IX (Schlusslid.),
ferner ßd. IV in 4. Aufl. f82a
Geschichte, allgeiu. in Linzeldar-
stellungen hrsg. V. Oncken, 187-154.
Abth, Berlin, Grote. Lex.-b**. k M. 3.
Vgl. im Anhang (Gruppe VII).
Mfeltgescbiobte, Aligeoi. v. Fiat he
etc. Lfg. 74-94. Berlin, Grote. Lex.-8«
h M. 1. Vgl. \inter III, 1.
Schlosser's, Fr. C, Weltg. i. d. dt.
Volk. 4. Ausg., durcliges. u. ergänzt
V. Ose. Jäger n. Fri. Wolf. 20.
Aul!. 19. (Register OIl.l. Berlin. See-
hagtii. i^v. X«. VI. 484,74 8. AI. ::. [«3
Weber, Gec, Allg. Weltg., 2. Aull.,
unter Mitw. v. Facbgelehrteii rev. o.
überarb. 88-9<>. Lig. (Bd. XIT. 689-034
u. XIII, 1-848). Leipzig, Kngelmanu.
1887-88. gr. 8«. k M. 1. [84
Weber, Geo., Lehrbuch d. Weltg,
2 Bde. 20. Aull., durchg. rev.. verb.
u. fortgvtührt. Leipzig, Engelmanu.
gr. 8«. LX, 1052; XXII, 13006. [85
Jäger, Ose., Weltg. in 4 Bdn. 9.
Abth. (3. Bd. S. 1-144.) Bielefeld,
Velhagcn k Kl. gr. 8". M. 2. [86
Cantd, Ges., Storia oniversale.
Disp. 91-125. (Vol. V, VL VII.) 10.
ed. Torino. Unione tip. tri 18H7-88.
8*. 806; 973; 510 p. u L. 1. [87
BiMIcthek dt. G. hrsg. von H.
Zwiedineck-Sü den hörst. Lfg.
19 33. iStiitt/rnrt . Tottn. i — Q»
11 M. 1. Vgl. im Aiihtiiig.
Lex. -S'
[88
IL Kttdalter.
<ha^II*^n rp. ut.sr)iian>l u Paitstüinin) 90-9iV;
Ja8trow,i.,[Liieraiurd.J. 1883-1886
betr.] : Mittelalter, ANgemeines. ( IBG
Bd. ti, II, 341-871.) [89
Momimenta Germaniae Mstoriea
inde ab a. Chr. 500 usque ad a. 1500
ed. soc. aper, fontibus rer. germ.
inedii aevi: a) Srriptores XX VIII,
8. unter Abth. II, 5. -— b) Auct.
antiquiss. VIll (ApolL Sidonius)
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212
Bibliographie Nr. 90—105.
s. unter II, 2. — c) Legum Sectio
I. V, 1 (L. Alam.) s. unter II. 3. —
d) Diplom ata II, 2 ((Utonia II)
9. unier II, 4, — e) Epistolae I, 1
(Gregorii papae) 8. nnter II, 2. —
f) tfilae snec. 13 v rej^i-stis
ponlit". U, js. unter II, fj. — gr) N e-
crologia I, 2 e. unter V", 7. Han-
nover, Hahn, b«iw. Berlin, Weid-
mann, foj. bezw. gr. 4'. [90
Geschtchtochrelber, Die, d. dt. Vor-
Mit. in dt. Bearb. hrsg. v. Perts etc.,
fortg. V. W. Wattenbach: a) Lfg. 7
(Adam v. Bremm). 2. Aufl. — b) Lfg.
21 (Bruno v. säclis. Kriege). 2 Autl.
— 2. Oeaammtausgabe: c) Bd. 11
(Fredegar etc.). 3. Aufl. d) Bd. 12
(^Leben des h. Gallus etc.). 2. Aufl.
— e) Ed 18 (Willibald, Leben d.
Bonifaz etc), 2. Aull. — f) Bd. 14
(Leben d. h. Willibrord, Gregor v.
Utrecht, Liudger, Willehad). Leipzig,
Dyck. Vgl. einaeln a— b nnter
Gruppo II. 4; c — f unter II. 3. -K-
von Bd. 11 u. 12; MHL 16, 309 f.
(Hirsch). [91
Jim, Phil., lU'gPSta pontif. rom. ab
eondita ecolesia ad a. post Chr. na-
tam llü8. Ed. 2, corr. et auct.
auepiciis Gull. Wattenbaebii enr. 8.
Loewenfeld. F. K alten b r u ii n e r,
P. Ewald, Fase. 14 et 15 (ultimus),
Leipzig, Veit. gr. 4". (2. Tlieil S.
601-82;t) k U. 6. cplt. M. 5)4. (92
Acta pnnt. mm inedit.i. III. Urkk.
d. Papste c. 590 1197, ges. u. hrsg.
▼. J. Pflngk-Hantnng. III, 2,
S. 413 506. Indices. Stuttgart, Kohl-
hammer. Lex. 8**. M. 5.50. -Jf-Rec:
HZ ÖO. 516-518 cMenzel). [93
•tf SpeolMilUI selecta cliartarunpon-
tif. rom. V. J. v. I'flugk-Hnrttting.
STheile. 1885-87. Ree: HZ 60, 518
bis 521 (Mensel). Areb.Z. 12, 314
bis 31»)). [94
Uber pnntificali?, f. unter TL 2.
Oesimoniy C, Uegesti delle lettere
ponti6eie rignai-d. in Ligaria, dai
piü antichi tempi flno all' avven.
d'Innocenzo III. (Atti della soc. Li-
gure 19, 5-146.) ^ Bespricht in der
Einleitung die hier in Betracht kom-
menden Publicationen v.Pflugk-Hart-
tung's. [95
EIcke«, Nalnrleli v., G. n. System
d. ma. Weltanschauung. Stuttgart,
Cotta. 1887. 8". XVI, 822 S. M. 12,
#Rec.: ZOP 133-148 (Winter, Ein
g.-philos. Werk iibei dat» MA.)i DI /
9, T38-740 (Bern heim); Beil. A/Jn.
178 fr. (Heyck): SonntagsbL d. N.
Pr. Ztg. 810; BIILÜ 124 f.: Köln. Ztg.
8, 9 u. 10; Beil. s. Lps. Ztg. ; ThLBI
134-136; Gegenwart 2; CBI 1140-42;
MHL IH m") r. (Kirchner). \^fi
Jourdain, Excur.'iions last, et |)hi-
los. 4 traven le MA. Paris, Didot.
8'. 639 p. «Ree.: RC 28, 82 (Le
franc). [97
Zeller, J., Histoire rteam^e de
l'Allemagne et de Pempire germ.,
leurs institutions au rooyen-Age.
Paris, Perrin. 12". Fr. 4. [98
Dollinger, J. v., Einfluss d. griecli.
Literatur n. Cultnr nuT die al)eti'll.
Welt in MA.(Döllinger, Ak. Vortr. l,
163 186.) (U9
DSIIinger, J. v.. Die Beziehunge n
der Stadt Korn 7u Deutschland im
MA. (Döliinger, Akad. Vortr. 1,
56-T7,) flOa
YgL doca «11«. Wetke fn Gruppe IT.
Urzeit u. Fölkerivandet'ung
Prähistorie 102-101 ; Oenn. üneit 105-113;
Bertthrg. m. d. JEMmen V&Iker-
wanoennif iM-iss; Rfrolieiig. iss-us.
LAdewIg, P., [Literatur d. J. 1^6
n. 84 betr.] t Germ. Urseit bia x. Ende
d. Völkerwanderung. (JBG Bd. 6. II,
113 u. Bd. 7, II, 1-10.) [101
Literat. ftb.Att8crabangen u. Fände
(s. aaeh in den Prornistalseitactixiftoii) i. «U-
gemeiiiBii TOD ans niebt an^eoonnifln.
Bela, Rob., Die vorge^ch. Rund*
walle i. o<it!. Dent?srhlnnd. Eine vergl.-
archäol. Studie. Mit 1 praltist. Karte.
Berlin, Aeher. gr. 8". X, 210 S.
M. 6.50. "5f Ree: 51HL It" 303 306
(AI fr. G. Meyer); KBIGV 31 f.
(Friedeil. [2
AlterlMhier, Vorgesch. , d. Fror.
Sachsen u. nngr. rfeV)iete, hrsg. v. d.
hist.Comm.d. Prov. Sachsen. I. Hft. 9.
Halle, Hendel, fol. M. 8. [8
Oppermann, Aug.v., AHns vorge^ch.
Befestigungen in Nieder^achsen. Ori-
ginalaafnanmen u. Ortsuntersnchgn..
im Auitr. d. htsk. V. f. Miedersachsen
bearb 1 Hit. Hannover, Habn. 1887.
toi. M. 5. [4
'K'Mllfolher, Ktrt, Di Alterthnmelc.
Tl. Rec.:GGA 297-307(Toma8chek);
MIÖG 9. 474-6 ^Jung); NatZt^r 663
(Pniower); WschrKPhö, 12{8teig);
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Bibliographie Hr. 105—190.
2ld
KC 22, 32 («l'Arboi« deJoubain-
ville); LBl 1. geriu. u. rotu. Piiil.
9. 10 (Breuer); DLZ 9, 1409 18
(Henning). [105
TMiaaehek, Wilh., Kritik d. ültesien
Kachrr. flb. d. akyth. Horden. I.: Ueb.
«1. Arimaspische Gedicht d* Aiisteas.
i^BWAk 11(5, 715 80.) [6
Zimmer, H., Germanen, germ. Lehn-
worter n. germ. Sagenelemente in
t\ hit. r'flic) lief. (1. irischen Helden-
hafte. czDA a2, m-du.) r*
BHad, Karl, 0n arattes uerauMen-
Volk in Schottland. (MUA 57^ 83-35:
oi< 00; 82 ><4; 97-100.) (8
HofTmeister, W., D. Konigthum
i. alt^crm. Staatsleben. Ree.: DLZ
9 l'M'i fK' :( u finann.) [9
Ritteriing, Emil, D. Friesterihum
bei d. Germanen. (Hiet. Tascheub.
6. F. 7. Jahrg. 195-232.) (10
Kägi, Aller u. Herkunft <I. germ.
GüttesurtUeils. (Sep. aus Festechrift
X. 89 Yen. d. Philologen in Zürich
1887.) [11
Mach, Rttd., Der Name öueben.
(ZDA 32, 407 410.) * [12
Wormitall, Jot., Ueb. d. Chamavt r.
Brukterer n. Angrivar'uM- rti Huck^.
auf d. Ursprung d. Frauken u. Öach-
•en. Veue Studien s. Oermania d. Ta<
citns. (1 I - 1 MiuK^ter. 4*' 24 8. [l:i
Schlerenbery, G.Aug. B., Die Krit-gp.
d. Römer zw. ilhein., Wtaer ti. Elbe
QOter Aognfltna n. Tiberius, u. Ver-
wandtes. (Veniollst. u. Berichtigg.
d. 1. Aufig. von: Die Kömer im Che-
rnskerlande 186^). Fft. a. M., Reite
A KoI.Ut. ^r. s\ 19^ S. M. 2,50. [14
Sondermühien , M. v., Spuren der
ViirnsMchlaclil. Berlin, Issleib. gr. 8°.
III. 123 8. M. 2. «Ree.: KBIGV
77 ( (' ). \]'y
Neabourg, Die Üerüichkeii der
Vnrasschlacht. Ree.: Phil. Wschr.
Vlll. 2 (WolfT). [10
Höfer, Paul, Die- \'anisöchlacht, ilir
Verlauf u. ikir Schauplatz. Leipzig,
Dnneker A Hnmblot. gr. 8^ XIII,
33:i S. M. 7.20 * Ree; BIlLö 559
bis 5<;i (Malily). [17
•ifr Knoke, Fr, Die Kriegsiüge des
GermanicuM in Deutschland. Ree.:
MHL 1*;. 2'n n02 (Abraham: roc
zugleich Schriften betr. Varusschlacht
▼an A. Deppe. H. Neobourg, H. Veit*
mann u. Fr. Bocker, alle 188t>-87);
Fieckeiten» J bb. 12(0 0 e b el). 1 18
Baehr, Paul, Die OertÜchkeit der
Schlacht nuf Idistaviso. Halle, Hen-
del, gr. 8". 37 S. U. 1. ^ Ree.:
C151 972-74. [19
Wiegand, Wilh., Die Alemannen-
sehlaeht vor Stras»bnrg 857. (Beitrr.
z, Landt'8- ii. ^'(llkf'skunde v. Klsass-
Lothringen. Hit. 3.) Stras.«htn f^. Ht'itz.
1887. 8^ 4üS. ^ litc; HZ GU, 89 f.
(Vogel); MIÖG 9, 670 f.; (Heyek);
WZ 6, 319 335 (Nissen). Vgl. auch
\V7. 7 C^?.^:•^ f Wieg and). [20
Maurer, Heinr., Valeutaiianj» Feld-
zug gC'^'cn liif Alemannen., 889. (ZO
OlM'rr!, III. 302-32?.) [21
Weltkarte des Castorius gen. die
Peutinger'sche Tafel, hrgg. v, Konr.
Miller, Raveiinliurg, Dorn. 5 Bl. fol.
(N. ! t ein). Text. 8". 128 S.) M. 6.
ifr Ute; HPBH 102, 133-40 (S t ein-
berger), Phil. Weehr.B, 20 (Hirsch*
feld). NPhRs IG (Wei zsiicker);
DLZ 9, 1582 f. (.J. Part sc h). [22
Asbach, J., Die Anlange d. Ubier-
stadt. (Festsehr. d. 19. allg. Vers,
d. dt. niithrtipol. Gq^. |,'e\viii. v. d.
V. V. Alterthumsfr. im RUeiolaude.)
Bonn, Marcus. [23
Näher, J., Die röm. Militürstrassen
u, Handelswege in d. Schweiz ii. in
Südwestdll., insb. in Elsass Lothrin-
gen. 2. Aull. Strassburg, Koiriel.
4". 33 S. m. 2 Kurten. * Ree: Herl,
l 'i !. W^rh: \Ul 4 (Wolff). [24
Ohlenschlager, Friedrich, Die röm.
Grenmark in Bayern. AbbHAk 18, 1
S. 'tU 144.) [25
Nonnemann, Friedr., Dir» Völker-
wanderung u. die Cultur ihrer Zeit.
Leipzig, Werther. Lex.-8*. 149 8.
*Kec.: Ev. Kirchen-Zlg. 557 f. [26
Emerton, Ephr., Introduction to the
study of the Middie Ages (375 814).
Boston,Ginn ä Co. 2ü8 p. Doll.1,25. [27
Pflugk-Harttung , J. v., Attila der
Huuiienkonig. (Vom Fels zum Meer
1887/88, 19.) [28
SIdonll, 6al Soliii AiMlIinarit, Epi-
.«tnlae et cirniina rec. Clii n. Luet-
|(»hann. Fausti aliorumque epi-
slulae ad Ruricium aliosqiie eplstulae,
rec. Bruno Krusch. (Monum. Ger-
manifie historica. Aud. anliquissimi
Vlll.) Berlin, Weidmann. 1887. gr.i^
LXXVIU, 484 8. M. 16. # Ree.: RC
22,308-311 (Emile Chatelain). [29
Manitiiia, M., Zur G. ▼. Snlpicins
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214
Bibliographie Nr. l;M)~-164.
Sciinfleu Uber S. Martinus im MA.
(NA 14, 165-170.) [180
Zosiml comitis et exadvocati ilsci
histori« nova ed. Ludov. Hendels-
sohn. Lipaiae, T«iibncr. 1887. gr.8'.
UV, 306 8. M. 10. *Q. f.dieVöl-
kerw. — Ree: CBI 1540 f. (F. ROh 1).
MHL IG, 302 f. (Hir^clO. 1:51
Bradley, H., The story of the Uoths,
Crom the earliest times to the end
of the Gothic dominion in Spnin.
(Story of the nations ser. ) Lomlüii.
Fiplier ünwin, u. Newyork, Putnams
Sons. XVI, 'Mit \). Doli. 1,50. [32
Schmidt, Ludw., Aeltrstc Gesch. d.
Wandalen. Ein Beitr. z. G. d. Völker-
wanderg. Leipzig, Fock. gr. 8^ 29 8.
H. 0^. [33
^ DMriMMe, L, Le Uber pontifi-
cnU^ texfc. iritrod. et comment. I.
188«i. Kec: A. dellasoc. Rom. U,3ö3
bis 3.')7 (Lumbroso). [34
Efll, Enil, AUchristl. Stadien. Mar-
tyrien u. Martyrologicn ältester Zeit.
Zürich, Schulthesp. 1887. <IC> Ree:
HZ 60. H4 ?S9 (Gör res). [3ö
Pfluok-Harttung, J. v., Die Anftnge
d. Papatthomt. (Orenxb. 47, 621 bis
(324.)
Newman, J. H., The Arianf« of the
4. Century. 5. ed. London, Lungmana.
492 p. [87
Sonnino, Gius., Di uno scisma in
Roma a" lentjpi di Valentiniano I.
Livorno. Giu8ti. 1G^ 48 \: [:\S
Mirbt, C, Die Stellung Augustins
in d. Piiblx istik d. Gregorian. Kir-
chenstreits. Leif>zig, Ilinrich«'. gr. 8*^.
IV, 1 13 S. M . 3. — Zuerst als Gott. Diss.
(75 S.) ^ Ree.: ThLBl 210 f. [39
Friedrich, Ueb. d. L'nechtheit d.
Decrctalr «Jf recipieridi.-^ i-t non reci-
piendis libris des F. Gelasius I.
(SBHAk m. I. 8. .54-86.) [40
6oerre8, Franz, Rictius Varus, der
berüchtif^ti' N'eriolger d. f^allischen
tt. zumal der trier. Kirche. (WZ 7,
28^'i.) [41
Qarenfbid« Viel., Die Trierer Bi-
schöfe d. 4. Jh. (Dlsf .) Bonn , Beh-
rcnd. pr. 77 S M. 1.20. M-*
Lippert, Wold., Die Vertasscrsciialt
d. CTanoiien gall. Ooncilten d. 5. u.
6. Jh. (NA 14, 9-58.) (43
S. Frätüciacfie» Reich
Allgem. I4#-Il»i; Merovinger 117-1.S7: Karo-
linger, Qai>UeniiW-l76; Kai»Uiiger, Bearbi-i-
tungen 17^19«: VeriMsaug i9^Sfi7; Puptn-
tJMUB (n. Kirche) ä08 'iir.; itHlien (OotlMii n.
Ijan^'ohard«ii) SflT-üW
Gutsche, Oskar, Di. G. v. d. L'r^t it
bis zu d. Karolingern. Lief. 3. S. 161
bis 240. (Bibl. dt. G. 31.) [44
Dahn, Felix. Dt. r,. I. 2 (-S14.)
Kec: GGA ül7-b31(W. öickeJ): Clil
IIOI S; Ev. Kirahen-Ztg. 785. f4.n
Dahn, Felix, Urg. d. germ. n. x*-
man. Volker. III. S. OdMlgn. (A\Ur.
G. hrsg. V. Oncken, AbtU. 141 u.
143, 2.) Berlin, Grote, gr. 8» » Ree:
CBI 1101-3. (46
Schultze, Walther [I.iterHtnr d. .1.
1883 u. 1884 betr.J: Frank. Reirh
unter d. Merovingem. (JBG Bd. 6.,
II, 14-23 II. Bd. 7, 11, 11-20.) |47
Fav6, li'Kmpin des Francs dep. sa
foiidation jusquasoii demembrement.
II : Les temps merovinpii ns. (Sep. an»
n, de la sf>c. des {-ludee bist.) Amiens.
Delattrc-Lenoel. 8^ 195 p. [48
Chronik, Die. Fredegars und der
Frankenkönige, die Lebensbcschrei-
himgen d. Aliir»; (.\»liinihan. d. Bi-
schöfe Arnulf, Lcodegar n. Eligius,
der Königin Bathilde, übers, v. Otto
Abel. 3. neubearb. Aull. v. W.
Watten bach. (G.schr. d. dt. Vorzeit
Bd. 11.) Leipzig, Dyk. S". XW.
187 S. M. 2.80. ' [Ui
Wattenbach, W., E. gleichz. Gcdidii
z. Preise d. hl. Audoenus. (NA 14,
17M72.) [50
ManHiMS, M., Zu Venantius For'ii-
r^nln- ii. zu metrischen Heiligenlel»«-!!.
(in III. zu versch. (^.sjclir. II n. IH iiit
NA 13, 634-39.) (.>l
Gundlach, Wilh., Eine Sainmlung 1.
Epistulae Austrasiacac. (NA IS, 36.>
bi.s 387.) [••»•2
Leben des h. Gallus u. des Abtes
Otmar v. St. Gallen, über.^. v. A. Pot-
tliast. 2. Aull., neu bearb. u. eingel.
V. VV. Watten bach. (G.8chr. d. dt.
Vorzeit B<1. 12.i T.eipsig, Dyk. 8*'.
X, 86 S. M. 1,2U, [-'»a
Arbeo's Tita Corbiniani in ihrer
urspriingl. Faasnng, hrsg. v. 8ipm.
Riezler. (Sep. au." AbhMAk. IS. 1
S. 217-274.) München, Franz. gr. W
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Bibliogrftphie
Nr. 154-184.
215
58 8. M. 1,70. ik ßec: Ctii r2>9 f.
(W. Arndt). [154
HliVtt, Julien, Qnestions Merovin-
^iennes. IV : les cliartes de Saint-
Calais. (Sep. aus BECli 48.) Paris,
ChminpioD. 1867. 8*. 97 8. <9C' Ree.:
MIOG 9. 485 489 (M Ulilbfteher);
CBl f)H f\V. Arndt). [Ö5
Schwemer, R., Chlodwigs Alamau-
neosieg. Vortrag. (Berr. d. fr. dt.Hoch-
«tilV* N F 4 !:',7 141.)
Schmitz, Herm. Jos.« Zu Columban's
Klontcrregel nnd BuBsbnch. (AKKR
■V»'J-223). [57
Hahn. H. [Litfratm- d. .1. 1883 u.
Ü4 betr.]: Karoliiig. Zeit (JliG Bd. 0,
II, 23 41 u. Bd. 7, II, 20-34.) [58
Leben des h. Bunifazin? v. Wili-
bald, der b. Leoba v. KudoH' von
FUda, dei Abtes Sinnni Eigil,
<1. h. Lehuin V. Ilucbald. Ucbers.
V. Wilh. Arndt. 2. Aull, ((i.schr.
d. dt. Vurifcit Bd. i;j.) Leipzig. Dyk.
fi". XX, 143 S. M. ?. . [59
Lebensbeschreibungen, Die, des Iii.
Willibrord., Gresors v. ütrecbt, Liud-
gers a. Willehad*» V. Bremen. Ueber».
T. W. Wattenbacb, G. Gran-
dfltM-. M.Laurent (G.schr. d. dt.
Vorzeil Bd. 14.) Leipzig , Dyk. 8^
VI, 1288. M. 1,60. [60
Ranice, Lpop. v., Zur Kritik frl\nk.-
dt. Keichsanuaiisteo. 1. Die Ann. d.
Einhard. Anh.: Ueber die Vita Ka-
roli <1. Einhard. 2. Ueber d. Ann.
d. Lambertus v. FTfrsfeld. (Abhdl.
u. Versuche ^Werkc, 51. u. 52. Bd.],
6, 98 160.) [rn
Bttchting, Ernst, niaubwürdi^Ueii
Hincrnarh von Keims im 3. Theile
d. sngen. Ann. v. St. Bertin. (Dias.)
}! : - Waisinhaus. 1887.8".57S. [O'i
Steffen, Hans, Beitrr. z. Kritik d.
Xantener Jbb. (NA 14,87-108.) [63
ScImIz, P., Die Cbronik dee Re-
gino V. Jahre 818 an. CDiee.) Halle.
f<r 74 S. [64
Ctaoix de capiluluires cnroliugit*iiä
^r^mprim^s avec Tautor. d* -s t ditenrs
des Mon. OeriD.). Mfteoo, Protat. S^.
44 p. i(t»5
Iwnibtrger, A., Die angebliche Un*
echtheit d. Fredigten des h. Booi-
fatiu.'». (NA 14. 109-134.1 [60
Holder-Egger, 0., Zu dt. Heiligen-
leben, a) Uozwin u. Oozechin Dom-
•ebolaeter zu Mainz. — b) Ueb. die
Beiligen Marinus u. Annianus. —
c) üeb. Adalbert v. Egmoad. (NA
13, 9 32). [67
Aus e. verlorenen Codex traditio-
num d. Bonner Miiti5terkirche St.
Cassius u. Florenti US, mitg. v. M. P er 1-
baeh. (NA 13. 145-170.) [68
INeier, Gabriel, Amalarü rortimati
episcopi Trevirensis epistula de ten>-
pore consecrationis et ieiunii. Nehst
Nachtrr. zu d. \ « rz. d. Briefe v. W.
Gnndlarh. (NA 13, 305 32:11 (C'J
Gaste, Armaiid, Les serments de
Strasbourg. 6tnde bist, crit et phiIoL
2. t'd. ^\ 40 p. [70
Schulte, Aioys, Die Urkunde Walah-
frid Strabo's von 843 eine Fälschung.
(ZGOberrh. III. 345-.m) [71
HIncmar v. Reims, rwpi Schriften
des Erib. , hrsg. v. \V, Gundlach.
(ZKG 10, 92-145-, 258-810). [72
■dfSedulii Opern omnia r«*c.ll uemer.
Ree: VVsrlnKPh4,48(Deutsch). [7:i
Briefe u. Verse des 9. Jh., hrsg.
Ernst Dammler. (KA 18, 848
bis 3G3.1 [74
Ermahnuiigsschreiben an e. Karo-
iinger, hrsg. E, Dämmler, (MA
13,1911»*;) -X- finde 9. Jh. (75
Karolinger Diplome, 2 ungedr.. mit-
getheilt v. E. Miihlbachcr (MioG
9. 128 134 ) « Ende 9. Jh. [76
Alberdlngk-Thljm, Paul, Knrolin-
gischo m unten. Gund, Leliaert, öilTcr.
8". 3 p. Fr. 0,20. (77
PrOU, J. K., Notes 8ur dos tiers d«
80U ro^rovingiens du Mus^e britan-
uique. (RN 3. Si r. 6, 69 77.) [78
MIMbaeker, Enfelbert, Dt. G. nn-
ter drn Karolingern. Lief. 3. 8, 161
bis 240. (Rib!. dt. G. 2^.> [79
4f Richter, Gustav, u. Horst Kohl,
Annalen d. dt. (j. im .MA. II: Ann. d.
fränk. itrichs i. ZA. d. Knrulin^pr
(1887J. — Enthält auch von Kohl
a) S. 558-678 e. Anhang „Das karo-
lingische Staatswesen" u. 2 Excurse:
b) S. 673 ßOß „Ueber d. Schenkun-
geu d. Karuliayer au die Papste**.
c) S. 697-714 „Bericht über d. ge-
genw. Stand der Annalenfrage**. Ree. :
MHL 16, 1 (Hahn.) [80
>in d. Aeltere. Pipnii
d. Mittlere. ( Al)B26, 153 f. u. 154 f.) [^l
Mahn, H., Pippin d. Aeltere. Pippin
Mittlere. (Al)B26, 153 f. u.
Höfler, ConSt. V.. Boüilatiua e[c.
Hr..: MHI. Ifj, III 1. (^Haiinj. [82
Hahn, H., Pippin d. Jflngere. (ADB
2';. l."." l'>2.) [*<3
Abel, Sigurd, Jahrbücher d. Frank.
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21G
Bibliographie ^r. 184 -209.
Keiches unter Karl d. Grossen. I.:
768-788. 2. Anfl., bearb. v. Bernb.
Simsoii. Leipzig, Duncker u. Hum-
blot.gr. 8**. XVI. 0988. M.16. ^Kpc:
MUL 16,310-314 (U. Uahn)^ DLZ %
1257-60 (Oelener). [184
SImson, Pippin. König v. lialien.
(ADH 2«: 162-1G4.) [85
Althof, Herrn., Angilberts Leben
a. tMebtongen. (Progr.) MUndeo. 8^
.V2 8. [86
Amelung, Karl, Leben ii. Schriften
<J. Bischüls Jonas v. Orleans. (Progr.^
zugleich alsDiss.l Dreedeo, Vitzthum -
Cvu\y. r\ M S. [87
Mareks, Joh. Frledr. , Di»' polit.-
kirchl. Wirksanikeit d. Erib. Ago-
bard Lyon mit bes. Rücksicht
nuf s. schril'tst. Thiitigkeit. (/iigh-ich
Progr., Vierten). Lt ipzif^. l'ock. gr.4*.
48 Ö. M. 1. 'X- Itfc.: MHL 16, 204
biß 205 (K. Fo8s). [88
Tamm, Traugott, Die Anfange <\.
Erzbth. Haniburg - Bremen (Disp.),
Jena, Neuenhahn. 8**. SOS. M.2. [89
^ OhHOdo, Manuel de, L education
carulingionne. (849)' Reo.: RC 22.
1, 345-349. [90
SImson, Pippin L, König v. Aqui-
tanien. Alm 26, 164 Kit;. |91
SImson, Pippin 11.. König V. Aqui-
tanien. (AÜß 26, 166-168.) [92
^ DQmmler, Ernst, Gesch. d. ostfr.
Reiches. 2. Aiül. Bd. 1 u. 2. Ree:
MHL Ki. 112-118 (F. Hirsch):
CBl llu i\V. A.). [93
Trog, Hans, Rudolf I.ii.Riidolf IL
von Hocliburgund, Ree.: DLZ 9.
1 682 f. (G .Meyer v. K n o u 8 n). [94
-^Textes relutlfs aux inetitutiuns
priv^es et publiques anx epoques
merovingienne etcarolingieniie. publ.
par Marcel Thevenin, Ree. CBl
617 f. (W. Arndt). [95
AlamaDDorum, ed. Karol us
Lehmann (.Mon. Germ. bist. Legum
»Sectio I. l egum nationnm {rerm.V,l).
Hannover, Hahn. gr. 4^ 176 3. M. 9.
#Rec.: Krit. Vjsehr. f. Qeset^. n.
Rechtaw. N.F. X,3(Lehmann). [96
Zeumer, K., Ueber Heimath und
Alter der Lex iiomana RaeticaCurien-
sis. (Sav Z 9, 151.) [97
Canetta, Carlo, I rapporii della
Lex RoTTiaim Utinenpis con la Lex
Alamannorum. Milano, Vallardi.
1887. <^Ree.: NQOva AdIoL 8 Ser.
vol. Xm, 862-364. [98
Ficker, J., Ueber nähere Verwandt-
schaft sw. gotbisch-spaniscliem n.
norw.-isländischem Recht (1IIÖ0 £r-
gänzbd. 2. 4:>r. 542). [99
Glaason, £., Hi8t. du droit et des
institttt. de la Franee. II: ^poqae
franqne. Ree.: G6A 433*46 (W. Sic
kel). r-jui^
Sickel, W., Die meroviag. Vulkti-
verBammlunir. (MIÖ6 2 Ergänzung«-
l)ai l S. 295-360.) 201
Wey!, Rieh., Das frankische Staats-
kircbenrecht z. Z. der Merovinger.
Rechtegesehichtl. Studie. (Unters,
dt. Staat«- u. Recht^gesch., lirsg. v.
0. Gierke. 27.) Breslau, Koebner.
8". 80 S. [2
BruBMr, Noinr., Zar G. des Oe>
folgs« e.«?cn8. 1. Die Antrn.stioneii
und der Hausmeier. 2. Die frank.
Gaaindi und die sogen. Säcutaris. d>
Kirebengutes. 3. Die röin. Protec-
torp'' f Snv 7 0. i« 10-219.)
Wickede, Fr. v.. Die Vogtei in d.
geistl. Stifliern d. fränk. Reiches von
ihrer Entstehg. bis t. Aussterben der
Karolinger in Dtld. (DissO« Leipzig.
K«. 48 S. [4
Pronzel, Adelb., G. d. Kriegs-
verf. nntcr d. liarolingern von der
Mitte des 8. bis /, Ende d. 9. Jh. 1. Th.
Ree: MHL 16,315 f. (Ü-Hahn). [o^
KoehiM, Carl, Die Geseblecbtaver-
bindangen d. Unfreien L fränk. Recht»
(Unters, z. dt. Staats- u. Rechtsg.,
hrsg. v. Otto Gierke. 22.) Breslau.,
Koebner. 8^ VI, 85 S. U. 1,20.
^ Ree.: AKKR 60, 199-202 (von
ScluTov) [6
Opet, Otto, Die erbrecht!. Stelig. d.
Weiber in der Zeit d. Volksrechte
(Unters, zur dt. Staats- u. Reclilsg.
hrP(^. V. 0. Gierke. 25). Breslau,
Koebner. gr. 8°. XIV, 86 S. M. 2,40-
— Zuerst als BerL I>t8S. [7
Gregorn I i»apae registrum episto-
larnm. I, 1 (l.iber I-IV) ed. Paulus
Ewald. (Mon. Germ. hist. episto-
larnm I, 1.) Berlin, Weidmann.
1887. gr. 4^ V, 280 S. M. 9. * Ree:
Nuova Antol. Ser. 3, vol. 18. IC« fT.:
CBl 81 2 f. i MÜL 16, 200-204 (H i r c hj.
— VgL auch J. R. Seeley, Paul
Ewald and pope Gregory L (EHR
Nr. 10, S 'JU5-H10.) [8
<^ Hauck, Alb., Kircheng. Dtlds.
1. Th. Bis s. Tode d. Bonifatius.
Ree.: Z. f. wiss. Theol. .Sl, 105<11
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Bibliographie
Mr. 209—242.
217
{C. r r p 8); AKKRt>0,215f.(Sch e i d e-
iLd:itell. [209
Sperinlarbfiten zur Kirchenf». il. Zeit oben
Uli üem PoKtiscb«n • bronolog. e)Dg«roiht.
Sekiilrer, Gustav, Djo polit. Siel-
long d. Pnpsilliiims z. Z. Tbeoderichs
d. <;r iIMi. -I'A 2^?,.) [10
PflHgk'Harttung, J. v., Pupsi Gregor
LGr. A/lg. Beil. Nr. 209-15.) [11
nahmen, Jos., r)a8 Ponlifiliat Gre-
gors II. Düs^seldorf. Schwann, gr. 8".
VIU. 120 S. M. 1,20. [12
SairanvttMe, Carl, Die Patrimo-
nien d. rem. Kirche lut- z. Gründg. d.
Kirchenstaates. 'Disp.) Berlin , Kob-
Unsky. 1887. 8". 32 ö. [13
Wallwtf, L, Die Constont Sehen-
Iraag. II. (7KR 22, 185-210.) (14
Fournler, P., La «juestion des laiiascs
dtfcreiale«. (^iouv. rev. bist, de droit
irto^ et «tranger 1, 103-109.) (15
Flak, F., D. Papetwahldekret in
c. 28 Diet. 6;1 (HJb 9, 2Ö4-299.)
«- Ende 9. Jh. [lÖ
HariMta, M., Zo Jordanei». (Zndt.
G.-qn.d. C. u. 11. Jh.NA13,2I3r.) [17
Schupfer, Francesco, LVdittn di
Teodorico. Studi suir auno della
SV« pnblicasione. (Atti della r. aec.
dei Lincel, 8er. 4. Cl. di Scienze
r.K TU 1 2-2S -247 1 [18
PHugk-Harttung, J. v., Beiisars Van-
dalenlirieg (HZ 61, 69-90.) [19
Sehnidt, Ludwig, Paulus Diaconns
n. die Oripn trentis Langobardorum.
t)vA 13, 3ül-3i>4.j [20
Raak», Leop. Paolos Diaeonns.
lA'-'i']!. II. Versuche [Werke 51. n.
.V> Bd.) 6.77-92.) * Verfaast 1884;
bisfier ungedruckt. [21
WieklMir, Fruit Die ^.monasteria^
l-i A^'nt-lln? mini 9. 34-45.) [22
Cbroast, Ant., l.'ntersuchnngen üb.
die iangob. Königs- u. Herzogsur-
kiinden. Orax, Styria. gr. 8*. VII,
212 S. M. 1 [23
Wieser, Frz., Das longohard.
Furj«tengrab u. ileihengräberleld von
Civezzano. Ree: R€ 22, 1, 24-20.
(S. Rein ach). [24
it Weise, Julius, Italien u. die
Langobardenherrscher 5ü8 (528. Ree:
BZ 60, 514-516; MHL 16, 196-200
( H r > , ],> : DLZ 9, 520-522 (Hoi d e r-
tg^er.) [25
Tanassia, G., Longobardi. Franchi
e chiesa romanafin'* a tempi di re
1 iiirpraitdo. Bologna, Zanichelli. 8^
m p. L. 4. [26
4, SüchMitche utul SeUiäcfie
Allsem. : 10. Jh. iso-ii; ii. i^. .Tli. 24 4 ü.
(QaeUeaM5*$s, Kin henrefomn.InTestitar-
sLrmt iw ff.).
Kurze, F., Abl'assungszeit u. Ent-
stehnngsweiee d Chronik Thictmars.
(N.A 14. 59 68.) [27
Manitius, M., t>i.G. unter d. sächs. u.
>aiißch. Kaisern. Lief. 5-6. S. 321-480.
(Ilibl. dt. a. 21 n. 24.) [28
llwof, Fr., [Literatur d. J. 1883 a.
1884 betr.]; Koiirad I. u. die Sachsen
bis 1002. tJbli Bd. 6, II, 42-46 u.
Bd. 7. $4-38.) [29
Urkunden, Die, Otto's II. [hrsg. v.
Th. SickelJ. (.Mon. Germ. hist. dipl.
regum etimper.üernianiaell.,! :0tt0-
nis II. Diplomata.) Hannover, Halin.
gr. 4^ 38t> S. M. 12 [30
SIckel, Th., Uhlirz, K., Fanta, A., Kx-
curse zu OiLouischen Diplomen. (MiUG
2. Ergänzungsband. S. 548-567.) [31
Errera, Carlo, Un diploma inedito
dei re Berengario II. e Adalberte
[960J. CA. stor. Ii. Ser. 5. tom. 1,
289*293.) [32
Codex Hirsaugiensis, hrsg. t. K.
Schneider (Württ. VierteTj. -Helte
X^4 : WürU. G.-qn. I.J Stuttgart, Kohi-
hamroer. gr. 8*. 78 8. [33
Liliencron, R. v., Der Runenstein
von Octforfi. Konig Siglryggs Stein.
Mit einem Ani). v. H. Uau del mann.
Kiel. Univ.-Bnchh. 8*^. 82 S. ^Zu
Hol 1 T. [34
Wegele, Popim T . Rischof v. Würz-
burg, 941-961. (ADB 26, 823 f.) [35
Unlirz, Pilgrim, Bischof v. Passau,
97] f AHH 26. I:?M:^4.) [36
Boehmer, Arthur, Erzh, (üsi-llitT v.
Magdeburg. Em Beilr. z. G. d. ^uohs.
Kaiserzeit. I. II. (GBll Magdeburg 23,
40-70; 185 2"7.) [37
^ Uhlirz, Karl, Ge.sch. d. Erzbth.
Magdeburg unter den Kaisern aus
dem säch?. Hause. Ree. : CHI 940. [38
VC Havet, Julien, L t rritnrc !^ecrke
de Gerbert. Ree: ÜGA 308-31 2 (S t e i n-
dorff). [39
Nagl, Alfred, d i lu rt n. die Rechen-
kunst d. 10. Jh. (SßWAk 116, 861
bis 922.1 (40
Manitius, M., Liter. Zustande in
DUd. im 10. Jh. (MLIA 57. 734-8.) [41
Hudson, W. H., Hrotsvitha of Üan-
dersheim (EHR Kr. 11 S. 431-57.) [42
üigiiized by Google
218
Bibliograpbie Nr. 243-271.
Grathof, Otto, D. Uenediciinerinnen-
stiftOandersliein» u. Hrotavitha. Forts.
(StMHCO IX, 78-95«. 417-429.) [243
Bresslau, H., [Literatur d. J. 1883
u. 1ÖÖ4 betr.]: Ueiiirtcii Ii. u. die
Salier. (JBQ Bd. 6, II, 47 53 n. Bd. 7.
11, 88-44.) [44
Adam v. Bremen, Hamburg. Kirchen
gesell, übers. v.M. Lauren mit \ or\v.
V. J. M. L a p p e n b e r g. 2. Aull.,
neu bearb. von W. Wattenbacb.
(G.schr.d. dt. Vorzeit. 7 L Fg.") Leipzig,
Dyk. 8». XV, 262 ö. M. 'SM. [45
Brief, Ein, desAbts Bern v. Reiche-
nau, mitgeth. t. A. Holdor. (NA 13,
680-632.) ^ V. J. 1026 od. 27. [46
Manitius, M., Bemerkungen zn vcr-
sciiied. Q.-8chrirteu : a) Ann. Altaii.
b-e) 8. Nr. 151. — d) Ruperti
chron. 8. I^anr. Leod. — e) TranBl.
S. Dionysii Areop. — f ) Gestn abb.
Gemblac — g) Anselms Gesta epp.
Leod. (NA 18, 683-47.) [47
Huiltlus, M., Zu dt. G.qn. d. 6. a.
11. Jh.: a) Vita Biirchnrdi cp, Worm.
— bj Werke Alpert^. — c) Thang-
roars Vita Bemwardi. — d) Sigeberta
Gesta abb. OembK — e) HLlikehard
n Tr rdanea, 0. Nr. 217. (NA 13, 197
bib 214.) [43
Biioliholt, 6iisl., Ekkehard v. Aura.
UllterBachun;jren zur dt. Reichsgesch.
unter Heinrich IV. u. Ihiiirich \
1. Till. Leipzig, Duncker u. U. gr. 8' .
XI, 275 8. U. 6. 4e^Rec.: OlZ 9,
1786^ (Meyer v. Knonau). [49
Holder-Egger, 0., Ueber ein Ekke-
hard Fragment. (NA 14, 175-7.) [50
Bruno's Buch vom sachs. l^riege,
übers. V. W. Wiuienbach. 2. AulL
(G.ßchr. d. dt. Vorzeit, 21 I i\m. Lpz.,
Dyk. S\ W ni. 180 S. M. 2.*i0. [51
Pflugk-Harttung, J. v., Ueilrr. z. Kri-
tik V, Boniso, Lambert n. Bertbold.
(NA 13, 325 .341.) [52
Clironicles. Wilhelmi Malmesbi-
riensi» monachi de gcstis regum Aug-
lornrn. Libri 5. Historiae Novellae.
Libri 3. Vol. I. (GovemmeDt publi-
cations.) 10 ßh. [53
Oiplon, Ein unedirtes, Heinrichs V,
mitg. H. Bresslau. (NA 13, 215
bis 21t;.') [54
Müller, J., Ueber Ruiu rf v. Dentz
u. dessen „vita S. Heriberti' . (Progr.)
KöId, Bachem. 4* 31 8.
Dietrich, Otto, Der Trinmphos St
Remacli e. t^. f. die 0. d. 1 1. Jli. (Diss.)
Halle, Waieenb. 1887. S\ 40 8. [56
Holder-Eotor, Goswin n. Gosechin,
8. Nr. (j7a.
Carutti, Dom., 11 conte L'uiucrto I e
il re Ardoino. Roma, Aecad. dei LIneei.
8*. 384 p. L. ö. * Ree: Atti della
acc. di Torino 23 (Chiretta). [57
Wagner, P., Erzb. Foppo v. Trier,
1016-1047. (ADB 26, 431-4.) [58
Lesser, Frdr., Erzb. Poit[>o v. Trier
(1010 1047). E. Beitr. zur G. d. df.
Epiäcupalä vor Ausbrucli d. luvesli-
turstreites. Leipzig, Dnncker u. H.
gr. 80 S. M. LMO. ^ Ree: MHL
\i:>. 222-223 (Sackur). [51»
Bäumer, Suitb., Hugo d.Grusrie, Abt.
v.Clognv. (Weteern. Welle's Kirch. -
lex., 2. Aufl. Heft 57. S. 372.) T'iO
L'Huniler, A., Vie de saint Hugue.-.
abb6 de Cluiiy ClO24-U09). Solesme.«.
Babin. 8^ XVI, 048 p. [61
Klosterreforn,Die,Clugny's.CHPHl!
101, 44;i-453.) [«52
•9f> Martens, Wilh., Die Besetzung <L
papstl. Stuhles unter Heinrich III
tt. Heinrich TV. Koc: DLZ 9,
(L. v, Heinemann). [.(i3
Salls-Marschlins, IN. v., Agnos von
Poitou, Kaiserin v. Dtld. E. hist.-
krit.-psychol. Abhandig. Zürich. Ru
dolphi u. Kl. gr. 8". 91 S. Fr. 1. [64
Fischer, Ulrich, Das Rcichsregi-
inent in Dtld. wühr. d. itinderjährig-
keit Heinrichs IV. (Progr.) IVeptovi'
a, R. 4". 18 S. [65
Eckerlin, Jobs., Das dt. Reich währ.
(1. Minderjährigkeit Heinrichs IV. bis
z. Tage V. Kaiberwertli. i Diss.) Halle.
8", 48 S. — Dasselbe auch: Trogr.
Halberstadt. 4^ 34 S. [66
Delarc, 0., Le pontiru-ai dWIexan-
dre IL lAt;i.7 : (li(^H 43, 5 t_;0.)[67
Fetzer, Cari Ad., V or un tersucUgn. zu
e. 6. d. Pontifieatfl Alezanders II.
(DUs.) Strassburg. Heitz. 1^^R7.8^ IW
70 S. ^ Ree: MHL 16, 14-l<>(Frans
Stern). [68
Btepbent, W. R. W., Hildebrand
and Iiis time^. (Epochs of church
bist.) London, Longmans. 12". 242 S.
2 ah. ü d. [69
DonllCM, Vita della grande eon-
tessa Matildedi Canossn, scr. in versi
croici e volg. per la 1. volta da
Francesco Davoli. Reggio, Arn-
gianelli. fol. 429 p. L. 30. [70
Sehcirer-Bclcliorst, Piiil, Zu den
uiyiii^cd by Google
Bibliographie
Nr« 271-296.
219
mathild. Schenkungen. ^KL Kor8ch.
z.Ü.d.MA.,Xin MIÖG9,177-91.) | >71
MarttM, Wllh., Heinrich IN', und
Gregor VII. nnch der Schilderung
T. lUnke ä VVeltgeschicUle. Krit. Be-
traehtgu. DftDsig, Weber. 1887. gr. 8*.
91S. M.2. ^ Dazu vgl. Krit. Beleuch-
tung d. Hchrit't ..Heinrich IV. ii. rii-f-
gor Vli. von Marteufc". von Hans
Wistulanus. Danzig, Lehmann. 8".
63 S. M. 1. Ree: MHL 16. 316-8
(E. Her übe im, ungünstig): UZ 61.
187 (Bernb»rdi>:l;B1 1142. [72
•K* UhngrlhMr, Hugo, Benzo von
Alba. Ree: GGA .V.):^0^)5 (Stein-
durl'O^MHL 16, 16-iy (Frz. Stern):
CBl 110 f. [73
Delbrück, Hans. Catiossn. (llist. u.
pol it. AufsÄt«! V. U. Delbrück. 1887.
S. 83 50.) r74
MeV8, Wilh.,.Zur Legntion d. Bi-
schofs Hn^o V. Die unter Gregor VII.
(Dias.) Ureifßwald, Öubarf. 1887. gr.
8* 42 8. M. 0.60. 175
•Je- Jurltsch, Georg. Adalhero. Grar
V. VVt ls u. Lambach. Biscüof'v. Würz-
bürg. Ree: CBl 359 f. [76
Zisterer, A., Zur eth, Würdigung
d. .-Vnnahnie (i. Köiugswahl «itirch
Kudoir V. Schwaben. Eine hii.t.-pol.
Studie. (HPBll 102, 485-509.) [77
Miller, Hugo, Hermann v. Luxem-
burg.GegenkonigHeinrichsIV. (Diss.)
Halle. Ileynemaiin. 8\ 54 S. [78
Kayser, Rütf., PlaeidnB v. Nonan-
tiil.'i; F'»- honnre ercli'.^ine. E. Ht'itr.
z. G.d. Investiturstreilö. (Uibs.l Kiel.
üöiT.-Bochh. gr. 8«. 65 6. M. 1. [ 79
tOMhom, Joh., Der heil. Bischof
Otto [von Bamberg]. Nnch den (^)n.
bearb, Festschrift. München. Zi(>i»erer.
gr. 8* 868 S. M. 6. [80
Bresslau, Harry, Zur Chronologie
n. 0. d. h\L Biscböfe v. Branden-
burg;. Havelbery o. Aldenbnrg. (FBPG
1. 385 407.) [81
\aL-Q. d«s ZeitimamB s. iiMter U. 5.
.Stanfisc/ie Epoche
All«, n. 12. Jli :iHä.:soi ; u. .Iii. aoä-il ; Kreuz
Siig«S25-S$ ; \ Ii fa^.stiui? v. II . b. 13. Jli. 339 .'..'>,
Schum, W. a. Fr. Kohlmann, [Lite-
ratur d. J. 1883 u. 1884 betr.]: Lo-
ikiir in. a. die Stanfer bia 1206.
U ; Bd. 6, H, 53-61 n. Bd. 7. II,
44 it.} [82
Gesta di Federieo 1 in Italia.
descritte in versi latini da anon. con-
temp..pnbb!. da Ern. Monaci. Ree:
EHR Nr <\. 135-7 (Balzani). ff^:',
Heinemann, L v., Ueber ein ver-
lorene« efteba. Annaleowerk. (XA 13,
;^ V 1 v> Bis c. 1104. [84
Zingerie. Ein Hrnehstnck d. Kaiaer-
chronik. (ZDA 32. 57-60.) [85
Meyer, Walther, Das Werk d. Kunz
l« r.- (iiniebert v. Mons^ bes. als verfas-
sungsgesch. Quelle beti'achtel. (Jen.
Diss.) Königsberg i. Pr.. Raatenberg.
8". 101 v^. fBß
■■r Böhmer, Albert, Vieelin. Ein
Beitr. z. Kr. Helmolds u. d. alt. Urk.
V. Nenmünster u. Segeberg. Ree:
M!![. 1<;. :U*) 21 fH. v. Breska). [87
Holder-Egger, 0., Zur Textkritik
des Saxo a. Sneno Aggeson. (NA 14.
135-162.) [88
SchefTer-Boichorst. Paul, n) l eber
einige Kaiserurkk. in der Schweiz
(3 Urkb. Friedricba I. v. J. 1152.) —
h) :> ungedr. Beiirr, z. d. Regesien
Fr. s 1. u. ll.'s VI. aus elsass. L'rkk.
— c) Ueber einige Diplome Fr.'s I.
für Cisteicienserklöster. (Kl. Forscli.
z. G. d. MA., Xl-Xlil in MIOG 9.
191-226.j [89
Urkunden, Ungedruckte. Friedr. L
und IlndoM I. für St. Marien in Ui
recht, mitg, v. L, Weiland. (NA 13.
627-9.) [90
Perlbach, M.. loliannes Dingos«,
»jtii. f. die dt. Ii. in 8. ersten 6 Büch,
bis 1240. (NA 14, 183~-195.) [91
Baer, Aug., Die Beziebungen Ve-
nedigs z. Kaiserreiche i. d. Stauf.
Zeit. Von d. philo?. Fac. d. Un. Hei-
de) lerg geki. Prri^j»clir. (Diss.) Inuh-
brück. Wagner, gr, 8*. V. 126 8.
M. 2,80. [92
Jackach, A. v., Zur Leüensg. So-
phia d. Tochter König Bela's IL
V. l'iigarn (verlobt mit d. alt. Sohne
Konrads Ul.J. (MlOG Ergünc-Bd. 2>
361-379.) (98
Giesebrecht, Wilh. v., G . d . dt. Kalaer-
zeit. V, 2. Friedrich'^ I. Kämpfe g.
Alexander III., den Lombard enbund
u. Heinrieh d. Ldwen. Lpz., Dancker
u. Hiimblot. gr. H". VI, S. 448-979.
M. 11, <9f Hec.: BilLU & 626-627
(Prutz). (94
Breyer, Hob., Arnold Breacia.
(Hist. Taschenb. 6. F. 8. 121-78.) [95
Qräf, Ffitl, Die Gründung Ales-
Digilized by Google
220
BibÜograplüe JKr. 296—320.
sandrias. £. Beitr. z. G. d. Lombar-
denbnndes. (Bert. Disa.). Dresden^
Meinhold. 1887. 8^ GO S. — üebere. ine
Ilal. V. G. A. HohshauBer. Ales-
saiidriH, Chiari. b". i'd2 p. Ree: A.
sU»r. U. Ser. 4, T. XX, 288 (Papa-
leoni). [296
^Hoeck, Wilh., Zur G. Heinrichs
d. Löwen. Ree: CB, 360. [96a
Kehr, P., D. Vertrag v. Ansgni ▼.
J. UTi; fXA 75-118.) f97
Krause, Kür.Ht Pribisluv v. Meckb'n-
biug, V ii78.(ADli 26, 584-G.) [y8
MarteMt Pbil. Heiosberg, Erzb.
V. Kt f ADH 26. 3 8.) [99
Heinemann, L. v., llt inr. VI. aii^ebl.
Plan e. baciiiarisatiun des Kirclien-
•taates. (MIÖG 9. 134-6.) [800
Sturmhoefel, Konr., Gorholi v. Rei-
chersberg üb. die ÖiUcii zustande d.
ieitgen. Geistlichkeit. Theii II. (Difes.
u. zugleich Progr.) Leipzig, Hinrichs.
4". 44 S. M. 1.60. [301
Altmann, Wilh., [Literatur d.J. 1883
u. 1884 betr.J: Deulschlaud im 13. Jh.,
1208 1273 (JBG Bd. 6, 11, 61-70; Bd. 7,
II, 48-50.) [2
Cipolla, C. , Notae historicae äe-
nenses (1141-1286). (MlUG 2 Er-
ginz.-Bd. 568-584.) [8
MonumORta Germaniae liistoricn.
Öcriptoram t. 28. Kx reruni AngUca-
rum «eriptoribiu eaec. 13, edd. F.
Liebermann et R. Pauli. Hanno-
ver, Hahn. fol. VI!1, 702 S. M. 38.
^ Am uml'angreichöLcu sind die Aus-
züge aus den Werken des HatthftaB
Paris (74-443), voi Iut geht Roger v.
Wcndover (;.>-7;3); e.*^ folgen die Fl<i-
rea historiarum des Matthäus v. Wesi-
minster (456-504), dann roeitt kürzere
Auszüge. Die Ausgabe ist fast ganz
V. I i<'l>ermnnn. [4
Ghronicies. The Kiowers of Hiatory,
ü) Roger de Wendover. Vol. 2.
(Ooveriiin. pubiicalions.) [5
Köster, Alb., Die Wormser An-
nalen. l^ueiienuuters. Ree: JUHL
10,328 f. (KrolHck). [6
Boerner, 6., Z. Kritik d. Qn. f. die
G. d. h. Elisabeth, I.andgräfln V. Tbü-
ringen. (NA 13, 431-515.) [7
Mtolke, Hellnirtb, Zur Biographie
d. h. Elisabeth, Landgräün v. Thü-
ringen. (Diss.) Rostock, Boldt. 8".
75 ö. [8
EpittolM saec. 18 e regestis pon-
tificam romanorttm selectae per 6.
H. Pertz, ed. Card. Rodenberg.
II. (11 on. Oerm. bist.) Berlin, Weid-
mann. 1887. gr. 4^ XIX, 626 S. M. 18.
•X- Her MHL 16,321 f. (Hirsch). [9
Di Marzo, G., Una caasetta d' avorio
nella r. eapelia palatina di Palermo:
ricerche storiche. Segue: Un diploma
inedito dell' imperatore Frederico IL
Palermo, Slatuto. 1887. 8^ 45 p. [10
Regetta Honorii papae III ex Var
ticanis archetypis aliisque fontibus
ed. P. Pressutti. I. Romae, ex typ.
Vaiic, ^ Ree; HJb 9, 715-30 (P.
Mar. Baum garten, giebt Berich'
tign., tadelt Editionsgrunds.); A.della
r. PIX- Rum. XI, 357-59 (.G. Levi) fll
RegistreSi Lcs, dluuocentiV , recu-
eil des bolles de ce pape, pabl. oa
anal, d'apr^s les mss. orig. du Vati-
can et de la bibl. iiat.; par Klie
üerger, 8. iu&c. InL^od.: Öt. Loui«;
et Innocent IV. Paris, Thorin. gr. 4**.
293 I Fr. 18,75 [12
Caesariusv. Heisterbach, Wunderb,
u. denkw . Geschichten aus d. Werken
d. C. V. H., ansgew., ttbers. uud erl.
VOM Alex, Kaufmann, I. (Ann. d.
bist. V. r. d. Niederrli. 47.) [18
Philipp! , F., Zur G. d. Reichs-
kanzlei unterd. letztenStaufern. Ree:
A.3tor,It.Ser.5. tom. 1,363-372. [14
Mlohael, E., K. Friedrieb II. u. d.
Kirche. (ZKTIi 289-308.) [15
Köhler, Carl, D. Verhältoiss K
Fiifdrirlhs II. 7.u d. Päpsten s. Z<ii
m. Rucke, auf die Frage nach d. Ent-
stehg. d. Vernichtungskampfes zw.
Kaiserth. und Pap.«tthnm. (Unters, z.
dt. Staats- n. Reciits^^. , hrsp. v. 0.
Gierke. Hft.24, vorher als Beri. Diss.)
Breslan, Koebner. gr. 8". 708. M. 2. [16
Halbe, Max, Friedrleli IL n. d.
päpstl. Stuhl. V>]s z. Kaiserkronnng,
Nov. 1220. Berlin, Mayer & Müller.
8«. 96 S. M. 2,40. Vorher ein Thdl
als Münch. Diss. u. d.T.: DieBeziebh.
zw. F. 11. u d. päpstl. Stuhl v. Inno-
cenz III. bis z. Goslarer Tag, Juli 1219.
8« 45 8. (17
^ Feiten, Josephi Papst Gregor iX.
Ree A della r. soc. Romana 10.
342 ;44ö (,G. L.). [18
Knöpfler, Gregor IX. n. Friedr. II.
(llPI!:i 100, 901-909.) [19
Rondoni, 6., La Rocca di S. Mi-
uiaio ai Tedesco e la morte di Pier
della Vigna. (R. stor. It. 5 fasc 1,
88 46.) [20
uiyiiized by Google
Bibliograpbie Jir. 821—850.
221
Ranke, Leo|i. v., Notiz üb. die Mutter
ManfrH». (Abhh. n. Vereache (Werke,
51. n v\ Bd.], 151-4.) [321
üebermann, F., Zur G. Friedr. II.
II. Richards v. Coruwall. (NA 13,
217 222.) [22
Koch, Hugo, Rie-Iiard V. Corinvull.
I.Tfa., 120y 12.V7. (Di88.) Ötrassburg,
Heiti. gr. 8*. 143 S. M. 2. [23
Ntthusias-NilmtMlt, Helnr. v., Die
Deutschmeister vor 12^2. (Difs.) Mar-
burg. S*. 3o ö. [24
MNtor-FnniMraMtii, 999r§, Ranke
über Krenziüge und pnpstl. Welt-
herrschaft. (Wies. Beil. Leipjt. Ztg.
Nr. 46-48.) [25
Zur Pfipstpest ht«^ in diesem Zaftmun
vgl. t)e8d8. Kr. »0«; Ii; Ii; le-ia.
DSIIfllfer, J. V., Uie Orient. Frage
in ihren Anfängen. (Döllinger, Ak.
Vortr, 1 1^7 208.) [26
Kugler , Berhb. v. , Aualecteu z.
Kritik Alberte Aacben. Tdbiogen,
Eues. 4^ 34 S. M. 1. «Ree.: MHL
16, 318 f. (H. Bloch). [27
Heermann, Otto, Die Gefechtsfüti-
rung ahendl. Heere i. Orient i. d.
Epoche d. 1. Kreuzzugg. (Dise.). Mar-
burg, El wert. gr. 8*. 130 S. M. 2,40. [28
Vieamlard, E., Saint Bemard et le
schii^me d'AnalectUen France. (RQH
22. *J112n.) [29
Vacandard, E., L hist. d. Saint Bcr-
nard. Cntiqne dee eooree«. (RQH
23, 3;^7 I [30
Huffer, Der b. Beruard v. Ciair-
iraox. I. ^ Ree.: GGA Nr. 1 (v. Druf-
fel); RC XXI, 52. [31
Hoogeweg, Herrn., Der Kölner Dom-
»cbolaster Oliver als Krenzprediger
12U-I217. iWZ 7, 23$*270.) 132
Hoogeweg, Herrn., Der Kreuzzoff v.
Damiette 1218 1221. Il-IU. (MIOG
9, 249-288 : 414-447.) [33
Pnitz, Hans, Forschungen z. Ü. d.
Teropelherrenordens. I. : DieTempler-
regel. (Königeb. ätndien 1, 145 80.)
Kbg. i. Pr., HBbner * M. 1887. [U
Prutz, Hans, Entwicblang n. Unrer*
gan^d. Tt rnpelherrertnrdHiiF. m.Ben.
biaher ungedr. Mat. Üerlin, Grote.
Sr. 8*. X, 868 S. # HlUt frohere
rnndauffasaang fest, polem. gegen
Nr. SS(j [85
SchottmQHer, Konrad, Der Unter
gangd.Templerordens. 2 Bdf. Berlin,
Mitt'. r A Sohn. 1887. 8«. 760. 450 S.
M.22. Kec.;UJb9,496•506CKnöpf-
le^); GGA 405-511 (K. Wenck);
MIOG 9, 490-515 (liiisson); Vjschr
VPit25,n, 92-98; MHL 16, 134-141
(Hoogeweg); DLZ 8, 1661 f. (K ug-
1er); CBl 173 f.i EHR Nr. 9, 149-154
(Lea); PJbb 82. 537-5S2 (Gebhard,
rn 1 l'ni. Fi; d. Templerordens). [86
Hoogeweg, Die Ehrenrettung d.
TempU r. ( ZGP 628 637.) «9f Beruht
ganz auf Nr. 336. [87
Lavocat , Prfipt-'i des fren s et de
Tordre du Temple, d'apres des nieces
InM. pnbl. M. Michelet. Parts^
Plön. 8". 420 S. Fr. 7,50. ^ Ree:
BECh 49, 275 270 (Funk- Bren-
tano); HJb 9, 50Ü-509 (Knöpf ler);
U Livre 9, 354 f. |88
SchefTer-Boichorst, P., Die Ilt-i mat
d . üonstitutio de expeditione Kouiana.
(ZGOberrb. III, 173-91.) [89
Michael, Woifg., Die Formen d.
unmiltelb. Verkelirs zw. d. dt. Kaisern
u. souv. Fürsten, vorn, im 10., II.
u. 12. Jh. (Berl. Diss.) Hamburg,
Voss. pr. VI, 156 S. M. 4. [40
Helnenann, Lothar v.. Der Patriciat
d. dt. Könige. Ein Beitr. z. G, d.
Bezieh, zw. Staat u. Kirche im MA.
(Habil.-schr.). Halle. 8". >> S. [41
Brock, Jul., Die Entsteh, d. Fehde-
rechtes i. dt. Reiche d. MA. Ree.: MHL
16. 220 2-' (W. So hu Uze). [42
KQch, Fdedr., Die Landfriedens-
bestrebungen K. Friedrichs 1. (DisH.)
Marburg. Pfeil. 8". 78 S. [43
Schreinsurkunden, Die Kölner, d.
12. Jh. 4^n. z. Hecbta- und Wirth-
schaftsg. d. Stadt Köln. hrsg. v. R.
Hoeniger.I,3(Schlu88-)Lief.rPubLd.
Ges. f. lUiein. Gkde.1. 8.) Bonn. Weber,
gr. 4°. IV. S. 209 376. M. 9,30. [44
Below, 6. V., Z. Entsteh, d. dt. Stadt-
verfaRsiing. II. ( HZ 59. 19:l-2-17.) [45
Schaube, Kolmar, Die Entstehung
d. Rathes in Worms. (ZG Oberrh.
in -^'T -m.) (46
Kruse, Hichrrzeclies. in Gruppe V 5.
Weymann, K., Vergleichg. d. lehnr.
Capitel des Uailänd. Stadtreehts
1216 mit d. Liber Fendoram. (Diss.).
Berlin, Feicht. 1887. 8». 48 S. [47
80lirlMer,Rl0h., Zur Kunde d. Sach-
senspiegels. (SavZ 9, 52 63.) [48
-Jg-Stetfenhagen, Emil, Di.- K II f Wick-
lung d. Landrechtsglosse d. Sachsen-
spiegels. IX. Ree: CBl 484. [49
Zallinger, 0. v., Dit- Schöffen-
barfreieo d. Sachsenspiegels. Ree.:
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222
Bibliographie hr, 350 — 375.
HZ 00, lua-lOO (ü. V. Belüw, gegen
f1. Hiiuptresultat). [:J50
Borch, L. V.. Zu den 6cliotTet)l)rir-
freien d. daclu^eospiegeis. (ZHurzV
20, 565-560.) [51
Borch, L V., ZnrEntwickl. l. -uchs.
Wergeides. ( ZHarzV 21. 'J<»:!-i j.) |
Rockinger, L. v., Teb. d. Lcuuuuug
des mg. Hrachylogus juris rotnani
im Ldrecht de? Di.-spieg«'!.-? i;. des
sog. Schwabenspiegeis. (^ÜlUAk 11^
123-159.) [h^
Bruchstück eiuer tis. d. .Schwaben-
spiegelp. h^SL^ v. Alb. Bac Ii in a ri ri.
(Alemauuui Ii), 87-88.) [ÖA
WiMkelaanii, E., Zur EinHihning d.
Todesstrafe fiir Ketseroi. (MIÖG 9,
136-138.) [55
ff« Vom Interresfwim M *um
SeMmna 1954^1979.
AIlg€Jneiue.s 35»j t;i ; bis lf» inrirh VII, M'>2 n ;
Ln'hvlj^ '\. H n Kail IV. ;i!>S-ll:i.
Friedensburg, W. j Literatur d. J.
1888 n, 1884 betr.]: Deutsches Reich
von 127:M400 (JBG IM. 0, II. 71 81
II. Brl. 7. II, 51-58.). Für 1254-73 vgl.
Alimann Nr. 302. L-56
BpMiniia paUeographica regesto-
rum Roman, pontiflcnm al» Inno-
centio III ad Urbanum V. Homae ex
archivo Vaticano. Gr.-fol. ^ Ree:
HJb 9, 511' (Bau ui ga rie n):
MIUÜ 9, :5.j1-35G (.Sickei); IllXh
49, 254-255 (Delisle)i HPiill 101,
.'>a0-589. (67
Cronlcon siculum iuccrti .luilinri.-
ab a. '440 ad a. 1390 in tortua diary
ex ined. cod. Ottob. Yatic, cura et
studio Josephi de Blasiis. (>Suc.
Napol. di sl. patr.; mon. j^for.. serie I.
Croa&che.) Napoli, Uianniui. 1887.
4» XI, 143 p. L. 12. [58
Lindner, Theod. , Dt. a. untn <i.
Iiabsbiir':jerit u. I nxemburwein, 1273
bis 1437. Ug. 1. .8. 1-80. \Bibl. dt.
G. 33.) (59
Souchon, Martin, Die Papstwaliien
V. Bonifaz \ III. bis Urban VI., 1294
bis 1378. (Diss.) Hänchen 1887. 8«
IV, 35 Ö. [00
Zeller, J., La Irontiere frn neo-alle
maude au 14. si^cle. (NR avrii.) [61
UrliMideR, Ungedruckte s. Nr. 290.
Regesten derPlalzgrnlVn tun Klioin,
1214-14UU. Hrsg. v. d. bad.hist.t'omm.
unter Leitg. v. Ed. Winkel mau d,
bearb. v. Adl'. Koch u. Jak. Wille.
2. Lfg. ^6. 81-160). Innsbruck, Wag-
npr. 1*^7. gr. 4". .M. 4. * Reicht
von 1294-1350. Lfg. 3 (bis 1373}
seitdem erschienen. [62
Registres, Les, de Nicolaus IV,
reciu'il de» bulles de ce ftape, publ.
Uli anal, d'apres les ms.'-, orig. des
archives du V'atican^ \inv B. Lang-
l o i s. 3 läse, Paris, Tborin. gr. 4*.
p. 273-400. Fr. 9,00. [68
^ R^latres, Le», de Bonifaee VIU.
1-3. Wir.: ZIvTh I (Grisar). (04
•5f Registres, Lt.-. de üenoitXLl-4.
Kec. ZKih 1 (Gr Isar). |05
ROfiettlllll Clementis V papae. fix
v.'iticani? arcliotypis I.t onis XIII jiis.Mi
et muniL nunc priniuot cd. cura et
studio roonaeh. ord. s. Benedieti. Ann.
VIL (Regest, vol. LIX.) Romae. ex
typ. Vatic, 1S87. 4». :J54 p. !00
Levi, Guido, Aica Traversari : aned-
doto »Salioibeniano. (Atti e men.
dtHIe deput. di .-t. |«. |ier le prov.
Mudene^i o Pannensi, ser. 3. vol. IV,
parte 2.) 3Iodena. Vincenii, 1887.
8". :;3 p. [67
-X-Ourrieu, Paul, Ktude sur les
registres du roi Charles I (1205-85).
1 n. II. l884>-87. Ree.: A. stor. per
le prov Kapol. XII, 459-472 (Raff
Batti). [68
Teige, Jos., Die Qn. d. sog. Dali-
mil. (illül, !i ;mi .uU
Cosentino, G., Ln Diploinn rel. ai
Vespro biciliano. (A. stor, rficil. N.
8. 12, 40-55.) 170
Döhmann, Karl, K. Wilhelm v. Hol
iand. die rliein. Erzbb. u. d. Neuwahl-
plan v. 1255. (.Progr. u. Leipz. Diss.)
Lemgo, Wagener. 18S7. 8". .52 t^. [71
Scheffer-Boichorst, Paul, Zur ü.
Allbns A. V. CüsUlien. (i^L Forsch, z.
G. d. MA, in M1Ö0 9, 226-40.) [72
Koch, i::r;,;irii v. C<>rnwalls.Nr.323.
Sternfeld, Rieh., Karl von Anjou
als Gral" der Provence (1245-1265).
Mit 2 Karten. (Histor. Unters., hisg.
v. .Inslrow. Iirt. 10. 1 Berlin, Gärtner,
gr. 8". Xll, 327 ö. M. 9. ^ Kec;
DLZ 9, 14.55 57 (H e y c k). [73
Joubert, A., L Ktabl. de la maison
d'AnJou dans le roy. de Naptes, d'apres
des doc. uouveaux, 1205-85. Angers,
Gcrroain. 1887. 8». 43 p. (74
Waltz. I'ei-thold v. Re^t-n.^Vmrg. d.
grosse Prediger des MA. (Kirchl.
Mtechr. VIL 7.) [75
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Bibliographto
Nr. 37^-404.
223
Eubel, Konrad, Dit Minorifen Hein-
rich Kooderer u. Konrad Frobus. I. II.
(HJb 9, 89B-449 : 650-878.) (376
Kroaes. Pliiliipp v. Sponheim \er-
uahlter Erxb. v, S&lzbarg]. (ADB
26. m7.) [77
ScMte, Al«y«, 6. d. Habsburger i.
d. ersten 3 Jhh. (Erw. Sep. a. MIÖO.)
Itinabr.. Wat^ntr gr. III,
152 8. M. 4. Hec: Cßl 015-17
(ü. Hedlich). [78
* Zeistberg, H. v., Ucb. d. Rechts-
vin*. Rudolfs" V. Uabsburg g. Oitokar
T. iK.hmen. (AÖG 69.) Hec: UZ 60,
(Quid de). [79
Berchtold, Jos., Die Bullr Unam
>tQctafu. ihre wahrt- lietieuig. u.
Tragweite f. Staat u. Kirche. Miin-
chen, Kaiser. 1887. 8». 182 8. M. 2,70.
*Rec.: HJb 9, i:?7-l.'l (Grauert)-,
TliLZ 13,433-4:36 (K. KbUler); CBl
4^; AKKR 60, 219 f. [80
Sefcaeben , Die Bolle Unam Sanc-
tntn und ihr neuester Gegner [Jos.
Herchtold]. (Der Katholik. 449-483;
•V; 1-602.) [81
Martens, Wiih., Das Vatieannin u.
Bnnifnz VIII. Eine Auseinandersetzg.
mit Berchtold. München, Stahl, gr. 8".
m B. M. 1,20. * Ree: AKKR 60,
••m: HPBU 102, 127-132; 361-872;
U^ 144 fP. H., Das Vaticaoam n.
UoDilaz VIII.}. [82
KaSpfler, Das Attentat v. Anagui.
(HPBIl 102, Ml.) [83
Digard . 6., l'n nonveau rceit de
i atteniat d Anagni. (HQE 23 anuee
l» »irr., 557 561.) [84
Duhamel, L., Le tombeao de Jean
-\XII ä Avignon. Avignon. Segnin
ireres. 1887. 8^ 23 S. * Ree: HECh
49, 282 (Paneon). [85
lm«taire du tresor du saint si^;e
?pns Bonil.i< f. \ HI (loi)")), pobl. par
Kmile Moli nie r. Suite et fin.
(BECh 49. 296*287.) [86
f'-li.-r T.-ü-jiliMjiVfi. -'ss s. Nr, r,35-3«.
•sS- Felsberg, Otto, Heitrr. z. G. d.
Homerzuges Heinrichs Vil. Ree:
MHL 16, 20-28 (Altmann). [87
SooiMerfeldt, Gast., Die Rorafahrt
K. Heinrieh'8 VII. (1:510 1?,13). l.Th.
Hit Exkurs : Die 2 Speierer Reichs-
tage d. J. 1809-10. (Diss.) Königs-
terg. Qr&fe 4 ünaer, gr. 8*. 57 S.
M l.eo.
Prowe, Frz., Die Finanzverw. am
Hofe Heinrichs TU. wihr. d. Römer-
zuges. Nach d. Rechnungsberr. bei
Bonaini. (Üiss.) Berlin, Siemenroth
« Worms, gr. 8^ 97 S. M. 2. [89
Fratl, L., La contesa Tra Matteo Vis-
conti epapa Giovanni iCXII sec.idocu-
menti deir arch. Vaticanu. (A. stor.
Lomb. Ser.2. Vol.5, 241-258.) [90
Mähiy, J., Der Ursprung derTell-
h&'^v. (PJbb 62 •:>>^0--?05.) [91
Urkundenbuch, Hansigclies. Iii.
(1848-60), hrsg. Höhlbanm. Ree:
Jhcvv ]'2 lM [92
Vertrag /u , l^r/ii lialduin v. Trier
u. Biscii. AJüii V. Luttich, 1334
jQoi 9<, raitg. Ladw. Weiland.
(WZ 7, M .'■.'^.) [93
Simonsfeld, H., Zu Heirridi v. Dis-
senhoven. (NA 13, 22:3-224.) [94
Uher, Frant, K. Ludwig d. B. Regi-
stratnrhnch. (Arch.7. 280-87.) [95
^ Chroust , Anton , Ikiirr. z. G.
Ludwigs d. Bayern u. s. Zeit. I: Die
Romfahrt (1827 1329). Ree.: GGA
98-105 (Loserlh); R. stOr. Ital. 5,
559-562 (Bigoni). [96
Döllinger, J. v., Dtlds. Kampf mit
d. Papsllhum unter K. Ludwig d.
B. (Ak. Vortr. 1, 118-137.) [97
^ Feiten, Wilb., Die Bulle Ne pre-
tereat u. d. Recognitionsverbdll. Lud-
wigs d. B. ni. d. Papste Joli. XXII.
2. Th. R r DLZ 9. 833-835 (Karl
M ü 1 1 e r j; Mi UG 9,017-521 (Chroust);
HZ 61, 138(Bernhardn;lIHL 16,
23-24 (AUmann); CBl 1722f.;KBlGV
10 f. [9S
Schaperi Max, Die Sachsen häuser
Appellation r. ].'324. (Greiftw. Diss.)
Berlin, Rehm. 8». 94 S. [99
Huber, Alfons, Das kirchl. Straf-
verfahren g. Margaretha v. Tirol w.
d. Verjagiin^' ihres 1. Qaroahls u.
ihrer Verlieir. m. Ludwig d. Bran-
den b. (AUG 72, :i07 ;3:'.2j [400
Glasschroeder, Frz. Xaver, Maik-
wart von Randeek, Bisch, v. Augs-
burg u. Patr. V. Aquileja. 1. Th.
M/s Jugendzeit u. Thätigkcit i. D.
Ludwigs d. B. (Diss.) München,
Straub. 8^ IX, 57 S. [401
<^ Rodooanachi, Emanuel, Cola di
Rienzo. Hist. de Romc de 1342 a 54.
Ree: A. della soc. Rom. 11, 181-190
(Ann. Gabrielliy [2
Gabriefll, A., Elenco delle lettere
di Cola di Rienzo. (A. della soc.
Rom. 10, 323-329.) [8
Tordl, Dom., La pretesa tomba di
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224
Bibliographie Nr. 404—4^^1.
Cola di Rienzo; 2 memorie e 1 let-
tera deü^ ill. sindnco di Roma. (Sep.
aus: „II Biionarroti". Ser. III, Vol.
III, 2-3.) Roma. tip. delle Scienze
mal. e fis. 1887. 8*. 31 p. [404
Tli0mer, Eall, Der Uebergang d.
Mark Brandenburg v. Wittelsb. an
d. Lnxrmb. Hans. (Rerl. Dis?.) Gör-
litz, Hortmann Reiber. 1887. 8*.
82 S. [5
GrQnhagen, Preczlaw v. Pogarell,
Bischot V. Breslau, 1342-137«. (ADB
26, 541-545.) [6
Stointorz, 8., Die Beziehh. Lud-
wigs I. V. Ungarn zu Karl IV. II :
Die Jahre 1358-1373. CMlOü 9, 529
bis 637.) 17
Stelnherz, 8., Karl IV. u. d. Ö8fcerr.
Freilifitf^rnriv. ( MIOO 9. n:V8l.) |8
Steinherz, S., Die Reibe Rudolfs IV.
n. Tirol im Winter 136a. (MIÖG 9,
469 461.) [9
Korth, Leonard, D. ^rrosBe Reiter-
8iegel d. Erzb. Rudolf IV. v. Oester-
reich. (Z. f. chrisü. Kunst I, 6.) f 10
AmnMiiRfHartMiann, Hz. Leopold HL
r. Oesterreich u. V. ( Jrt «:or XL i- J.
1372. (MIOÜ ,9, 667-669.) [11
Prou, M., Etade sur les relations
pol. da pape Urbain V av. les rois
de PVnTire Jenn II et Cliarles V,
1362-1870. (Biül. de l ec. d. hautes
Stüdes. 76. fasc.) Paris., Bouillon A
Vieweg. 8". 200 p. [12
Fiiippi, Giovanni, II < omtme di Fi-
renze ed il ritorno della s. sede iu
Roma^ 1367. (Mise, di stor. Ital.
26. 387-426.) (IS
V«Tftw«rafllgMeliichte dei; Zpitraams s.
am Sohlundär alckiten Gruitp^ «U. 7).
7. Pom grossen SchiHma bi» zur
UeformoHfm I^H-15t8.
Allgemeines. Wenzel , Ruprecht, Sigmund
114-45 ; KriedricJi III. u. Maximilian 44»«»;
Geistige, bes. kirchl. Entuicklg. im 16. Jli.
(Uusanea, Gonoilien, Papsttbom, HumaniB-
mos) 470-60>; VevCusttnstt. Wirthaobaft im
(IS.) II. n. 15. Jh. 504 ff.
Huckert, E., [Lii. d. J. Lss3 u. 84
betr.]: Dt.li.im 15.Jh.tJBG Hd. 6. II,
81-87 u. Bd. 7, 11, 58 64.) —Für 1378 bis
1400 vgl. Friedensburg, Nr. 356. [14
Pappershandlingar , Svenska Riks
nrrhis'Pts 1351 1-100. Fortecknade med
angifvande af mueliället. ätockbolni.
Rikaarkivet. 8^ 39 S. 50 öre. [15
fiaatti, Cmre, Rtcordanse di mes-
ser Gimignano Inghirami conc. ia
storia eocL e civ. dal 1378 al 1452.
{A. tr i Tt. Ser. r>. t. 1. 'iO-f^^J.) f l6
Weech, Fr. v., Die Kaiserurkk. v.
I:i79-14;i7 im grossh. Gen.-Landes-A.
in Karlsrnhe. (ZOOberrh. III, 42: t
bis \ \i
Heinemann, L. v., Ueh d. dt.Clno-
nik u. undere ^>chrilten d. Ma^;.
Dietr.Engellius. (NA 18, 171-87.) [\^
Heinemann, L. v., Zur Lebensg. d.
Chronisten Dietr. Engelhus. (NA
14, 196-197.) (19
Gebhardt, Bruno, Zur Chronik des
Dietr. V. Nietn. (N A 13, 225-30.) [20
Erler,G., DerLibercancellariaeapo-
stolicae v. J. 1380 u. d. stilus palaiii
abbreviatus Dietr.'s v. Nieheim. Leif»-
zig, Veit. 8». XXX. '2:U S. M. 7.
Ree.: MlOG 9, 67 U 682 (,v. Otteii-
thal): MHL 16 Nr. 3 (Volkmar);
CBI 974 (0. Lr.). [21
Reichstagsacten , Dt.. lir?<.r. diu-cli
die bist. Comm. bei d. kgl. Ak. d.
Wiss. VI: Dt. Rt acten anter K. Rup
redu. 3. Abth. 1406-1410, hrsg. v.
Jnl. Weizsäcker. Gotha, Perthes,
hoch 4". VHI, IV, 833 S. M. 4(>.
* Ree.: CBI 1479 f. [22
Köln u. K. Ruprecht. Briefe [hrsg.
V. llöhlbniin)]. f Mitth. a. d. St^dt-
arch. V. Köln. Uft. 14. 65-112.) [2:i
4f WliMl«eto, Das Leben K. Sig
munds. iibers. von v. Hagen. Ree:
GGA Nr. 10 (Reifferscheid) [24
MauldOi R. de, Les diics d'orieaos
en Lombardie avant Louis XII, 1887
bis 1483. <R. d'hist. dipL 2. annee.
(•.2-89.) [25
Mau, H., K. Wenzel u. die rhein.
Kurtürsten. (Diss.) Roatock, Boldt.
8«. 86 S. [26
Eechbach, Peter, Die kirchl. F»age
auf d. dt. Reichstagen v. 1378-1380
(Berl. Dies.) Gotha, Perthes, 1887. 8^
IL 80 S. [27
Caro, Przemyslaw I., Hzg. von Te-
sciien^ dt. Reichsvicar unter König
Wenzel. (ADB 26, 682-684.) [28
<3f Hartmann, Otto, Noclnuals zur
Sempacher Frage. Ree: MÜL 16,
322 f. (R. Foss). [29
Psltignon, A., Wappentafel d. bei
Sempach gefall. Angehörigen d breis-
gauischen Adels. (Schauinsland, XIII
Nr. 1 u. 2). (30
HMr, efr., Zur SOOj. Oedichtnlss-
feier d. Schlacht bei Näfele. Feat^
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Bibliofmphi« Mr. 431-459.
225
Schrift. GlaruB, Baescblio. gr. 8*^.
VII, S. M. 8. [431
Rede d. Geeandtschaft d. Hzgs. Al-
brecht III. V, Ofiiprreich an P. Ur-
ban VI., mitgetli. V. H, V. Sauer-
Und. (möO 9, 448-458.) [82
Wutke, Conr., Bcitrr, z. G.d. (frossen
Stadtebundskrieges f. d. J. 1M87 88
<S(fp. a. Uilth. d. Ges. f. Öal^b. L4ikde.
1887; Th. I, 28 ^3., noch ato ßerl.
1>;^, 1 Q" t;n s M. 2. [33
Mette, Alex., Die grosse Dortmun-
der Fehde 1888 u. 89, nebet ITrkb.
u. 1 Karte. (Beitrr. z. G. Dortmunds
hrsg. v.hist.V. HeftIV), Dortm., Kop-
pen. 1887. gr. 8^ 296 S. M. 5,50. [iU
Itaekirt, Ego«, War Enb. Johann II.
V. Mainz der Urheber d. Tödtung
Hzgs. Friedrich v. Braunschweig?
(Progr.) Neisse. 4". 21 S. [35
Feisbero, Otto, Die Ermordung d.
H/g«. Friedrich v. Braunächweig i. J.
1400. E. Beitr. z. Reichsg. des 15. Jh.
(Progr.) Coburg. 4*. 82 8. [86
Floke, Heinrich, Zur G. Jakoiis v.
Soest u. Hermanns v. Scinldesche.
<ZVtG 46, I. Abth. 188-205). [37
Krassen, Herrn., Die KoIium- Revo-
Intion 1:?96. (Sep. n. Mittli. a. d. Stadt-
archiv V. Koinj. Köln, Du Mont-
«cbanber^. gr.8« 57 8. H.1,50. [88
Hayn. II I - r Quattermart 8. in V,5.
Kehlert, Otto, Die Insel Gotland i.
Besitz d. dt. Orden» 1398-1408. (Diss.)
Königsberg, Gräfe n. Unser. 1887.
gr. 8«. 58 S. M I. [39
Sohisdelwiok, Kart, Die Politik d.
Reiehsstildted. Mh.Schw&b. Städte-
boodes seit d. Egerer Land fr. bis
z. Anerk. K. Ruprechts, 1389 1401.
(Bresl. Di93.) Leipzig, Fock. gr. 8".
7«S. M. 1.20. (40
Heuer. Otto, Städtebundflbestrrbfrn.
unter K. Öigmiind. 1. Tii. (Diss.) Berl.,
fiittenfeld. 1887. 8». 30 8. [41
Erler, Georg, Florenz, Neapel u. d.
päp^il. Schisma. (Hist. Taschenbueb.
«. Folge, 8, 179-230.) [42
Flike, H., P. Gregor XIL n. K.
Sigismund i. 3. 1414. (RQ3cbr 1,
369.) [43
Müntz, E., LWntipape Clement Vil.
I. (R. archeol. 8-18.) \U
Raillick, L, La ]»rin)a pnerra fra i
Veneziaoi e Filippo Maria Visconti.
I. (R. stor. It 5, 441-468.) [45
Müller, K. E. Herrn., Das magnum
Cbronicon Beigicum u. die in d^nis.
Dentsciie Zsitsebr. f. Gesebiditsw. I. i.
enlh. Qn. , e. Beitr. zur Uistoriogr.
d. 15. Jh. Berlin, Mayer & Müller,
gr. 8«. V, 48 S. M. 1,20. [46
->r Grube, Des Augustinrr Propptes
Jobä. Busch chron. Windei^hemense
n. Uber de ref. nonasterionim. Ree.:
GGA Nr 17 fs, Imlze). [47
Sanuto Marino, I diari. T. XVlIt
bis XXIIl. (Üd. a cura della r. deput.
venet^ di st. p.) Venezia, Visentini.
4". ^ Kpc: A. stor. Lorab. Ser. 2.
voL 5, 49 68 (Cantü, Diari di M.
Sannto. Vertheid. d. Ausg.). [48
Hanserecesse, hrpg. v. V. f. Hans.
G., 3 Abth. 1477-1530, bearb. von
Dietr. Sc häf er, III (1491-97). Lpz.,
Duncker ». H. hoch 4*. XIL, 590 8.
M. 20. [49
Regesta Leonis X., e tabularii Va-
ticani ross. etc. coli, et ed. Jos«
H e r (• 11 r o e t h e r. Fase. 5 et 6
f p. 521 808). Frei bürg i, Br., Herder,
gr. 4°. k M. 7,2U. [50
Kraue, Victor v.. Dt. Q. im Aus-
Rai.t,'.' d. MA. 1438- 1519. Lief. 1.
Ö. 1-80. (BiliU dl. G. 26.) [51
Hansen, Jos., Westfalen u. Rhein-
land im 15. Jh. I: Die Soester F» lide.
(Publ.a. d kgl. pr. Staatsarch. XXXIL)
Leipzig, IlirzeL gr. 8^ VIll, 141 u.
484 8. M. 16. (52
Du Fresne deBeaucourt, 6., Hist.
de Clinrles VIL T 4. LVx[))(n--ion
de la ruyautt' 1411 1419. Kec: lH^il
44. 299 f. [53
Hoffmann, Alfred, K. Friedrichs III.
Bezielign. zu Ungarn in d. J. 1453
bis 1464. (Diss.) Breslau, Schttlxe.
1887. 8". II, 50 S. [54
Markgraf, Prnfa'^ von Czprnfthora,
Bisch. V. OlmüLz 1457 82. (ADB 26,
668-670.) [55
■K- Delbrück, Hans, Die Perserkriege
u. die Burgunderkriege. Ree: DLZ
9, 175 178 (Soltau); N. phiIoL Rs.8
(B r u n t k e); RO 22, 1, 107-109 (Ha n
vettc"). 1.')^)
Busson, Arnold, Die Sage v. Max
aar d. Martinewand n. ihre Entsteh^.
fScp. n.SinVAk IK).' Wien,TeBlpskv.
Lex.-8''. 48 S. M. ü,i<0. |57
V. Bezold, Kurf. Philipp v. d. Pfalz,
14881508. (ADB 26, 16 18.) [58
Dreher, Theod., Das Tagt n !, üb.
Friedr. v. HohenzoUern, Bischof v.
Augsburg, 1486-1505, hist erlila-
lert etc. Ficibiirf^ i. Rr., Herder, gr.
8^ IV, 252 3. M. 3. [59
15
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226 Bibliograpbfe
Kr. 460^86.
Germaiii, Leon, Ren^ II, duc de
Lorraioe, et le comt^ de Guiae. Nancy,
Cr^pin-Ublond. 8**. 70 p. [460
HmMi' Adolf, Die Schlacht bei
Nürnberg v. 19. Juni 1502. (Diss.)
Greifswald, Kunike. 8*. 82 S. -X- Kec.:
MVG Nürnberg, 7, 277-283 (Ka-
mann'). [61
Redlich, Oswald, Z. BelufjprJing: v.
Kuistein i. J. 1504. (MiUü 104
bis 113.) [62
Dreher, Theod., Mkgf. Friedr. d.
Aelt. u. die Nttraberger 1506. (FBFG
1, 600 GOl.) [63
Ulmann, Heinrich, K. Maximilians
Abeiehten aaf d. Papstthnm i. d. J.
1507-11. GrcitBW. Fct^t.sohr. Statt
^art. Cotta. 8^ 74 S. M.1.50. ^Kec:
HZ61,139-141(Wenck)5DLZi*.1606f.
(G. Seeliger). [64
Delaborde, H. Fran^ois, LVxpedi-
tion de Charles VIII en Ttnlio. hisf.
dipl. et milit.. Paris, Firmin-Didot.
4^. vm, m p. 4h Ree.: RC 22. L
88-90. [65
Cantu, Cesare, Gli Sforza e Carlo
YUI. (Archivio stor. Lomb. Ser. 2.
Vol. 5, 319-849.) [66
Caivi, Fei., Bianca Maria Sforza-
Visconti, rpg^ina dei Rotnarii . iinp.
germanica, e gli ambasc. di Ludo-
▼ieo il Moro alla corte Cesarea sec.
nuovi doc. Milano, Vallardi. 8*". 180 p.
L. 3. «X-Rec: A. stor. Lomb. Ser. 2,
Vol. 5, 411-413 (Carotti); Riv. stor.
Ital. 5, 591-596 (Sangiorgio). [67
LegazionI di mes^er Bulgarino Bul-
p^r^ririi alTinip. MassimiliaiK» I e alla
iSeiina di Venezia, pubbl. da Aless.
Lisini.) Siena^Lazzeri. 8^ 19 p. [68
Zoppl, VInO., Diario del Campo Te-
desco nella guerra Veneta 1512-16
di un contemp. , trascr. dalTaiitogr.
(A. Yen. N. S. 35, b3 il6. ConUn.;
er. 84, 133.) [69
Ribbecli, Walter, Beitrr. z. G. der
röm. Incjuisilion in Pentschi, währ,
d. 14. u. 15. Jh. (ZVtG 46. i. Abth.,
1S9-156.) [70
Loeerth, J., Die lat. Predigten Wic-
lifs, dif Zeit ihrer Abfap^nnfj ti. ihre
Au8itützuug durcil Hos. (ZliU 9. 523
bis 564) [71
Loterth, J., D. Klrcben- a. Kloster-
Bturm d. HuHiten n, sein üreprung.
(ZGP S. 259-290.) [72
Haupt, Hern., Haasitiscbe Propa^
ganda in Deut«chl. (Uial, Taacbeob,
6. Folge. 7, 233 304.) [73
Preger, Wilh., Ueb. d. VerbHltnis»
d. Taboriten zu d. Waldesiern d.
14. Jh. (AhhMAk 18, 1 S. Mll.) [74
Lit«ratur üb. Waldenser 8. in ih^iiipe
IV, 3.
Braunsberger, 0., Concilienleben
im 15. u. Beginn d. 16. Jh. (Stim-
men aus Maria Laach, Nr. 2.) [75
# Erler, Georg, Dietr. Nieheion.
Rec.:GGAG59 ()ti3(Lo8erth);PJbb61.
379-392 (B r. (t t> h h n r d t, Dicfr.
V. Nieheim;; MHL Iti, 228 234 j (V o 1 k-
mar); GBl 238-240 (0. Lorens). [76
Fritz, A., Ist Dietr. Nieheiiti d.
Verf. d. 3 sog. Constnnzer Tractale?
(ZVtG 46, L Abth. 157-167.) [77
Sauerland, H. V., Kard. Job. Do-
rainici u. s. Verhalten zu d. kirchl.
ünionsbestrebungen währ. d. J. 1406
bif 141. n f r/K«; 9. 240-292.) [78
Schuberth, Guat., Nicolaus v. Cle-
mangea als Verf. der Schrift: De
corrupto ercU siat- statu. (Leipz. Diss.)
Grossen h.Mir Starke. 8". 38 S. [79
Maaiu8, A., Ueber die SUllung d.
Kamaidnleneera Ambrogio Traver-
sari zu P. Engen IV. u. z. Bo^h r
Conril, fProfif ) D'.beln. 4". 22 S. [^U
Gebhardt, Bruno, Matthias Döring
der Minorit. (UZ 59, 248 294.) [81
^ Hefele, Concilleng., fortg. von
J. HergenrÖther. VIII, \c. 1450
bis 1519.1 Ree: Uesterr. Lit. CBl 2
(Kopaliik); CBl 276 f.; HPBll 101,
352 361 (B e 11 e 8 h e i m) ; Liler.Hand w.
4(Finkf); ThLP.l ^1-84: HZ 60, 2«2
bis 285 (G e bh ar d t) i MHL 16,239-242
(Schmitz). [82
* Paator, Utfw. G. d. Päpste. I. (ZA.
d. Renaiss. bis 1458 ) Ree: A. della
soc. Rom. X, 337 341 i ThLZ 13,403
bis 407 (Karl Miiller); Thi^Scbr
70, 2 (Schmid). [83
Paator, Louis, II ist. des Vnpe» dep.
la tin du M.A.: trad. de ralU-in. par
F urcy R uy n auü. 2 vol. Patiö, Plön,
NourHt. 8°. XLIV,S80 Q. 480 p. Fr. 15.
# Ree. : Le Livro 9, 104-106; RQH 44,
294 f. [84
Kiraob, J. P., Die Annaten u. ihre
Verwaltnnf^ i. d. 2. Hälfte d. 15. Jh.
(!!.!• !i. noo-312.) [85
Sforza, Glov., P. Nii-olaus V 11 1 i-
math, Familie u. Jugend. Dt Aut-g.
V. Hugo Th.Horak. MU5 6lanm-
Digitized by Google
mbliogtaplue Nr. 486-612.
227
taf. Innsbruck, Wagner. 1887. gr. 8".
U, 291 S. M. 7,20. im
BaebMUin, A., P. Pins II. (BD«a
Silvio de' Piecolomini). (ADB 26,
206 10 1 187
Vitlari, Pasq., La storia di Girolanio
SftvonaroU e de* anoi tcmpi. Nuova
ed. aom. e corr. dall'autore. Vol.
U (nltimo). Firenzf, Lu Monnier.
8*.a61,CCCLVI p. L.8. *Ree.: Oiorn.
stör, dellu lelt. It. 10. 238-2M (Pt l-
legrini): A. stör. It Sir. 5. T. 1.
372;i87 (ßondonij; il. sior. it. 5,
307 818 (Zaila); RH 88,485-70. [88
Villari, Paaq., Nuove ([uestionl
inU alla ,Storia di G. Snvonarola e
de' 8uoi tempi' a prop. d uno scritto
del proC. F. ('. Pelleprini. (A. ator.
It. S. r .-■ T. 1. m 205.) [89
Gherardii A., Nuovi documeoti e
atndi Int. a Gir. Savonarola. 2. ed.
Pirenze, Sansoni. 1887. XII,
400 p. L. 5. «Jf Kec: A. J^tnr. It. Spr. 5.
T. 1, 372-387 (Gius. iiondoni); H.
stor. It. .5. .588-7 (A. Zalla). [90
Rondoni, 6., Una rolazione Sciu'se
au Girulaiuo Savonarola. (A. ator.
It. 8er. 5. T. 2, 277-282.) [91
Fromm. E., Zur Streitfrage üb. d.
Vprfn^ser der .(Imitatio Christi". (ZKG
10,64 dl.) -X- Gegen die Autoracliaft
deaThomaa, nach ha. Material, [92
Janicke, Andreas, Proles, Aneusti
ner Generalvicar, 14^-ld03. (ADB
26, <U;i-3.) (93
Keller, Staupitz s. Nr. 55:'..
Liesaem, Herrn. J., liil.li-.gr. Ver-
leichuids d. Schriften Hermanns von
d. Boacbe. (Forle.) Nebat neuen Ac«
tensr./.Ho iiciilin'sehen 8treUe.(Proffr.)
Köln. 4^ 7 Bl. [^4
Stern, Eug., Das Geburtsjahr d.
Erasmus v. Rolterdam. (ZKG 9, 181
Nolhac, Pierre de, Eraame en Italie.
j^tnde etc.. accomp. de 12 lettre« in-
edit. d'Erasme. Paris, Klinksieck. 16^
VIII, 139 p. -Jf Kfc: R. stör. It. 5.
o96-8 (Cipolla); f. vgl. Litg. u.
Beoaiaa. N. F. 1 : .78 (G e i g e r). (96
Morneweg, Karl, Joh. v. Dalberg,
e. dt. ilumanist u. Bischof. Kec:
KBWZ 7. 1B9 142 (Knod); MHL IG,
159-161. (97
Czerny, Albin, D. Hrima!n«f n. Histo-
nograpln Kaiser Maximilians I., Jos.
Grflnpeck. (AÖG 73, 315-64.) [98
I, 6., Zur Bibliographie Wim-
pfeliugt». E. Nnchtr. z. Schmidts Index
Wbl. (CBl f. Biblw. 5, 463 81.) [99
Cleiger, Ludw., Bilibald Pirekheimer.
(ADB 26. 810-819.) [500
-dfRoth, Fr, VVilibnld Pirkheimer.
Ree: Ev. KirchenZtg. 39-40; MVÜ
Nttrnb. 7« 288-291 (R. Hagen). [501
Kaufmann, L, Albrecht Dürer.
Ree: MVGNürnbeig 7, 291 d. (P.
J. R«e). [2
Norawitz, Zur G. d. Ham. s. in V, 8.
Wedewer, Herrn., Joh?. Dit lenber-
ger 1460 1537. Ö. Leben u. Wirken.
Freibur^ i. Br., Herder, gr. 8*. VUI,
499 S. M. 8. (3
Werunaky, E., Die Majeataa Karo-
lina. (SnvZ 9, 64-103.) (4
Undner, Theod., Die \ t me. Mün-
ster u. Paderborn, Schuiiiiifrh. gr. 8°.
XII, 668 ä, ifr Verwerlhei groaaea
nrkundl. Mat. n. komnit >u neuen
Ergebnissen. — Ree: PJbb 62, 9 bis
19 (C. Born hak, Die Verne): GGA
865-883 (Luschin v. Eb engreu Iii);
Vj.clir\ l'K 25, IV, 114-126. [5
Philipp!, F., U. we.'^tf. Vt-nn f^n richt
u. 8. Stellung in d. dt.Recbtsg. Stettin,
Herrcke & L. 8*. 20 S. U. 0,60. [6
TalhofTer'a Fechtbuch aus d.J. 1467;
gerichtl. n. andere Zweikämpfe dar-
stellend, hrsg. V. Gust. HergselL
Prag, Calve. 1887. 4^ 46 8. and
270 Taf. M. 50. ^ Ree.: Ana, f. dt
Altenli. 14, 281 f. [7
^ Schellhaaa, Karl, Das Kon igi^lagcr
vor Aachen u. vor Frankfurt in s.
rechi.^n;. Bedeutniitr. (Hist. Untersuch,
hrsg. V. J uslrow 4.) Ree: MILL 16,
12-14 (W. Schnitse); CBl 898 (E.
Beckmann, Gust., D. mittelaiterl.
Frankf. a.M. als Schauplatz v. Reichs-
u. Wahltagen. I; Dir Beherbergung
u, Verpdegunf; d. K'iMiiy^s u. d. Für-
sten. (Sep. aus A. f. Frankf. G. u. Kunst.
3 P. Bd. 2. Berl. Diaa.) Frankf. a. M.,
(Jst.Ti [r-'t, .Ml [9
Ropp, G. V. der. Die Hanse u. die
dt. ^^itinde vorn, im 15. Jh. Vortr.
(Hanf.GBll Jahrg. 1886, 31-48.) [10
Moahack, Rieh., Die Keichsland-
vogtei i. d. Wetlerau. (Diaa.) Jena,
Neuenhahn. 8*. 46 8. [11
Kelleter, Fritz Joa., Die Landfrie-
drn>biinde 7.\v. Maas u. Rhein im
i4.Jh.(Mün8t. Beitrr.z.G. forsch-, hrsg.
v.Th. Lindoer, Heft 11.) Paderborn,
Bchdningh. gr.8* 1008. M.2. »Ree:
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228
Bibliographie Nr. 512—687.
KBIWZ 7, 82 f. (Lamprecht); DLZ
9, 1750 1. (t^uidde). [512
# MIer, Die OrgeniMtion d, G^d-
trelverwallung unter K. Maximilieal.
Ree: Krit. Vjschr. für Gesetzg. u.
Rechtow. N. F. 10,4 (Meyer). [13
Gelter, Karl, O. d. bemlMhen Verf.
1191-1471. Bern, Bächler. gr. 8^
VII. 8»; ö. M. 1,60. fl4
6ierke, Otto, Badische Stadtrechie
II. ReformpliUie d. 15. Jh. (ZGOberrb.
8, 130 172.) [15
Seidenberger, Joh.Bapt., DieKampfe
d. Mainzer i^uulle geg. üeistlichkeit
u. Geachlechlcr im 15. Jb. (HJb 9,
1-27) [16
Nahmer, Ernst v. der. Die Wehr-
Verfassungen d. dtStädte i. d.2. Hälfte
d. 14. Jb. (Marb. Dies.) 8*. 51 6. [17
Buchwald, Gustav v., Dt. Gesell-
scliaftslcbcn im endenden MA. II:
Zur dt. Wirthacbaftsg. im eod. MA.
Kiel, Homaoo. 1887. 8*. 802 8.
M. 4.50. « Ree: IUI. f), .mr)32
(Kays er): MlOU 9, 14b f. (Mayer);
Vjscbr. V PK 97, 118 123 (t. D.). [18
# Blldiar, K., Die BeTölkemng von
Frankfurt a. M. im 14. n. 15. Jh. I.
Ree: Z. f.d. pcB. StnatBW. 44, 152 IStl:
JbGVV 12 Nr. 1 (Bonigt;!). [Iii
Kreie, Emst, Köln. Geld G. bis
1386,nel>st Beitrr.z.knrrhpin.GHld-G.
bis 2. Ende des MA. (WZ Krg. hvW 4.)
Trier, Li nu. gr. 8 '. 124 ö. M. 4. [20
Bir, Max, Der Koblenzer Mauer-
baii. Rfcliimnrroii 1270-89. (Pub), d.
Ges. 1". Rliein. G. künde V.) Leipzig,
Dürr. gr.8*. X, 146S. M.8m ^ Ree:
DLZ 0, 1115-7 (V. Below). [21
JahrMreobnmg d. KöJq. Offieialai-
gericbts in Soest vom 1. März 1438
bis 1. März 1439, von J. Uansen.
(WZ 7, 85-54.) [22
^FrensdorfT, F., D. Statut. Recht
d. dt. Kaufleute in Nowgorod. 1. u.
2. Abth. Ree: CBl 780 f. (M. P.) [23
#Zollb8eher n.QuiUangen, Reraler,
d. 14. Jh., hrsg. ▼. W.Stieda. (Hans.
G. (in V ) Ree: MHL 16, 145-147
(Koehne), GBl 1735 f. [24
Bcfcifer, Dietr., Daft Bneb des
lübeck. Vogts auf Schonen. Ree:
CBl 878 (M. Perlbach): MIIL 16,
147 149 (.Koehne); DLZ 9, 19-20
(P.Hasse). [25
Sattler, Handelsrechngn. s. in IV, 2.
Stteda, W. , Hansische Vereinba-
rungen ub. Stadt. Gewerbe im 14.
Q. 15. Jh. (HansOBIl Jahrg. 188<t
s. 101 rvv) [26
Harster, Wilh., Die Veränderungen
des Zunftregimentes in Speier. (ZG
Oberrh. IIL 447-500 ) [27
Krause, K. E. H., Die Rostocker
metallenen Nornial.-^clietTel u. d, Eicb-
verlähren im MA. (Uaus.GBll Jabrg.
1886 8. 77-97.) [28
Wysa, (Viiteiil.erp oder Coster? (CBl
r Bi'.'.w % 2^5-272.) [29
Stehlin, Karl, Register z. G. des
Buclidrueks bis z. J. 1500. Aus d.
Büchern d Hn.'^lor Gericlif!*archiv8.
fA. f.G.d. dt. Buchhandels. XL Puhl,
d. Börsen verein». N. F 5- 182.) [30
Lorgues, oomte Roselly de, Chri-
stophe Colnnth. :l cd. Brijx» !h\'^, Snc.
beige de lihr. S'\ 688 p. Fr. 30. [31
Staglieno, M., Tre nnovi docnroeoti
sopra Cristoforo Colombo e suo padre.
(Qiorn. Ugastico XV, 3-U.) [32
nL Nenzeit
1, Allgemeines»
Enoyktopidie d. neueren 6., begr.
V. Wilh. Herbst. 86 u. 37. Lfg.
( Hd. IV, 401-544.) Ooiba, Perthes, gr.
8°. ä M. 1. [33
Pbilippson, Mart^ Die neuere Zeit.
Th. 2. (Allg. Weltg. Bd. 8.) 15 Liefgn.
(74-88.) Berlin, Grote. 1887. gr. 8°.
669 8. 4 M. 1. [34
Flatbe, Ttieod., Die neueste Zeit.
Th. 2 (Allg. Weltg. Bd. 11), S. 1-288.
6 Liefgn. (89-94). Berlin, Grote, gr.
8». k M. 1. [85
Stuirella d'Alta Rope, E., Abr«g^
de Thistoire dip!. (\v TEurupe ä
parlir de In )>iiix de Webtphalie,
jusqu'ä HOS joui6. Wien, Seidel, gr.
8^ 840 8. M. 10. [36
•X- Hohoff, Wilh., Die Revolution
seil d. 1(5. Jh. im Lichte d. neuesten
Forsch. Ree: HZ 59, 313-816 (Geb-
hardt); CBl 80 f. (F.); Katholik.
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fiibliographie
Nr. 537—561.
229
N. F. 80, 5i MHL 16, 377 f. (W.
Fiseher). [537
DtMlwr, Max, Abhudliingeii, s.
Anhang (Oruppe VII).
JanMen, Joh., 0. d. dt. Volks, s. in
Grappe III, 3.
Ranke, L. de, Histoire de France,
princip. pendant le Iti et le 17 ai^e.
iSnidoeUon de J. Jacqnes Porahat,
contin. pftr C. Miot. T. 5. Paris,
KUnckaieck. 8^ VI, 421 p. [38
B^omuUionszeit lölS-öö.
AllgetD. , «ist, Ii«beB «. innen Zmrtinde
; Schrift«n and Leben der Refonna-
ton n et«. 548-70; Polit. Entwicklunf; (aUg .
dann chronol.) &71-606; TenitorialeH und Lu-
ealcs Ma>M.
Winter, Georg, [LU. d. J. 1883 u.
84 betr.]: Dild. 1519-1618. (JBG Bd. 6,
Ul, 1 20 u. Bd. 7, HI, 1-230 [39
Ef elluuif, Gettlok, Dt. O. im 16. Jh.
bis tum Aug8b. Religionsfrieden. L(g.
3 7, S. 161-560. (BiUL du 0. 20. 22.
23. 25. 30.) [40
BmMf Frdr. V.« G. d. dt. Refor-
mation. S. lül 320. (Oncken, Allg.
G. Abth. 145.) Berlin, Grote, gr. 8*.
M. 3re8p.6. «X-Rec: KatZtg 116. [41
Crelghton , M. A., A history of
tbe Papacy during tbe period of tht>
Reform. III u. IV. Ree. : The Presbyt.
R. April (Moffat); DU 9« 987-989
(Kolde). A. sior. It. 8er, 5, t. 2,
63-74 (Virgili). [42
«K* Hagenbach, K. R., Kircheng. v. d.
Ut. Zeit bis z. 19. Jli. Nene .\u8g.
III: Ref.-G. Ree. HZ (.0, 281 f. (Geb-
hard l)^ Ev. Kirchen Ztg 37-39. [43
^ Girrten, Morlz, D. phüoe. Welt-
aDBchauangd. Ref.-Zeit in ihren Be-
zieh^, nur Ggwart. 2. Aufl. Ree:
HZ bO, 310 f. (Gebhardt); vgl.PJbb
02, 42S-449 (A. Laeeoti, Die phil.
WfM-L Iv 1. Ref.-Zeit.) [44
Wetzstein, 0., G.-schreibf. s.Nr.34.
Gebhardt, Zur Ref.-G. (Gegenwart
Nr <j. 10.) [45
Buchwatd, Da? Bettlernnwesen hol
Beginn d. Reformation; e. Beitr. zur
Caltnrg. d. dt. Volkse. (Wise. Beil.
d I f 7 7.1g. Nr. 1^4 n. Sr..") TM
Ehrle, Franz, Die Armenordnungt n
V. Nürnberg (1522) u. v. Ypern (1525).
I. (HJb 9. 450-47y.) [47
# Briefwechsel M. Luthers, beorb.
u. mit fcrlant. verschen v. E. L.
Enders. II. Ree: ThÖtK 378 388
(O. Kawerau). [48
Tschackarl, Paul, Unbekannte Iis.
Pretl igten u. Scholien H. Luthers,
aufgi't. , beschr. u. nntera. Berlin,
Reuther. gr. 8». IV, 72 S. M. 2. [49
Luther, Mariln, 11 ungedr. Pre-
digten, geh. in der Triuitatiszeit 1539.
Nach Zwiekaner v. Haidelb. Hsa. aum
1. Malt- veriilT. v. Geo. Bucliwald.
2. Abdr. VVerdau, An», gr. 8«. V.
116 S. M. 2. [50
Domtner, A. v., Lutherdrucke auf d.
HainV)urj;pr Stndtbibliothek 1516-23.
Leipzig, Grunow. gr. 8". V, 277 Ö.
M. 10. (51
Gyuratz, Ferencz, Luther Mdrton
(M Luih.T'^ l>4.fn). Papn. ;"?28 S. f52
Keiler, Luüw., Johann v. ätaupilz
u. die Anfl&nge der Heformalion, nach
d. Qn. dargesli'llt. I.pz , Ilirzel gr. 8**.
XIII, 434 Ö. Greift vielfach auf d.
Zeiten vor d. Reformation aarttck. [58
üleckhotr, Aug. Wilh., Lutherg Lehre
in ihrer ersten Gestalt. Rect.-Progr.
f. 1887/88. Rostock, Kahl. ^ Ree:
Ev. Kirchen-Ztg. 59-6a [54
'K*6ott8Chick.Joh.,Lntiier8AnschRn-
ungen v. christl. Gottesdienst u. Re-
form desselben. Ree: GGA, 118-128.
(Kawerau). [55
GrUnberg, Paul, Die retormat. An-
sichten u. Bestrebungen Luthers u.
Zwfngll'ain Betogauf d. Ootteedienet.
(TliStK 401!- -ni;.) [56
Werckshagen, C., Luther n. Hutten.
Eine bist. Studie üb. d. Verhältniss
Luthers z. Humanismus in den J.
1518-20. Mite. Vorw.v. W. Bender.
Wittenberg, llerrose.gr. b'*. Vli. 94 S.
> U. 1,50. * Ree. : ThLBl 263 f. (G uss-
mann); Rv. Kirchen-Ztg. 407-409; Z.
f. vrr^M. Litg. u. Renaiss-Lit N. F.
2, 140 1. (Geiger). [57
AllMoada, Gattano, Liit<-rn e iitalia,
T(*riiio,tip. Saleeiann. h". .\LIV,756p.
* Ree; CivilU Catt. Ser. XIII, 12,
588-599. [58
Hartfelder, Karl, Der Aberglaube
Phil. Melnnchthon». (Uist. Taschenb.
6. Folge 8, 231-269.) [59
BriefWaeliteliohann Bngenhagena.
Im Auftr. der Ge«. f. pnmm. (3. ti.
Althk. gea. u. hrsg. durch ü. Vogt.
(8(>i>. ans Balt. Stadien 38.) Stettin,
Saunier. 8". XX, 636 S. Ree: Kv.
Kirchen-Ztg, 020 1. [60
Hering, Herrn., Doctor Pomeranus,
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Bibliographie Nr. 561—590.
Job. BagenbftgeD. Ein Lebensbild a.
d. Zeit der Ref. f Schrift m 1 V. f
Ref. ti. Nr. 22,) Hiklle, Niemeyer. 8".
IV, 176 8. fsei
Zinzow, Biigenhagen, d. Evangelist
d. Nordens. (Kvang. MonntsbU. f. d.
dt. Schule. 1887, 353-3t>6.) [62
RQtelMflltor, Das Leben n. Wirben
des Ernsrans Sarccrins. E. Beitr, z.
Ref.-gcsch. (Frogr.) Annaberg. 4*.
28. 8. ^Rcc: ThLBl 243 (G. Mül-
\vT] [63
Döllinger, J. v., Aventin ii. s. Zeit.
lAk, Vortr. 1, l.jÖ l62.) [64
^ Drewt, Wilibald Pirkheimers
Stelluiif? z. Ref. Ree: ThLZ 107 100
(End ei s): DLZ 0, 305-307 (Baur);
HZ 59, 13U Ml (Ellinger). [65
<X> Kolde, Th., Albr. Dürer u. die
Ref. Ree: MVG Mürnberg, 7, 291 tT.
CP. J. Ree). [66
Calvini, Joa., opera quae stipersnnt
omnia. edd. Gnil.Baiim, Ed. Cu-
nitz. Ed. Renas. Vol. .S5 (rorpns
rerormatorum Vol. 63). Braun^chw.,
Schwetochke. 1887. gr. 4«. 688 Sp.
il. 12. [ti7
LefranO, A., Etudes t<ur la jeuitesae
de Calvin et la Reforme k Noyon,
d'apres des doc. in^dita. I. IL (äoc.
de l liist. du prolest, frangais. 3. Ser. 7,
39 52; 92-106.) * Ree: Prot. Kirch.-
Ztg. 845-55 (Hei?.). [68
Cornelius, C. A., Die Riukkchr
Calvins nach Genf. I. Die Guillermioa.
(Sep. a. AbhMAk). Mfinchen, Franz.
gr. 4". 62 S. M. 1.80. [69
^ Sandonnini, Tommaao, Deila ve-
nuta di (Jalvino in Italia. 1887. Ree:
A. dell» aoc. Ron». XI, 177-79 (Fon-
tana). [70
<df Correspondenz, PoHt.. der Stadt
Strassburpi. ZA.d. Hef. Ree: MHL16.
167-172 (Sc1i;m r ). [71
^ Briefwechsel Ld^^i. i'hilipps d.
Grossmüthigen v. Hessen mit Bucer,
hrs^. V. Lerne. TT. Ree.: 66A918>S88
(( M Ml ^v ; ,1 1.; : Tiia nn). [72
Perret, P. M., Notes sur les acles
de Fran^ois 1, cons. dans les archives
de Turin, Milan, G< Florence,
Mnd^ne et Mantoue. Paria^ Picard.
8*^ IV, 58 p. [73
Btiraigarteii, Her»., G. Karls V.
II. 2. Stuttgart, Cotta, gr. 8°. VIII.
S. 383-717. M. 5. * Reicht Iiis 1530.
Ree von II, 1 : HZ 59, 317 319 (G.
EgelhaaO- [74
Salzer, PfaUgraf Philipp, 1503-48.
fAT)H 2G. 18 27.) [75
Ney, Philipp IL, Bisch, v. Speier,
1489-1552. (ADB 26. 47-50.) [76
Schmidt, Berthold, Bgf. HtinricliIV.
zu Mei.ssen, Ohcrstkanzler d. Krone
Böhmen u. s. Regierung im Vogt-
lande. Gera, Griesbacb. gr. 8^ V.
416 ."^ M. 10. [77
Thlkötter, J., U!r.. v. Hutten u. Fr.
v.SickiuKeij. (Ül. cv. Uli. 77-103.) [78
Gess, Fei., Luthers Thesen u. Hzg.
Gror^r V. «^Mrli^rr. f7K[', [). ^OO C) [79
Redlich, Otto Reinh., Der Reiclistag
von Nürnberg 1522-23. (Diss.) Lpz.,
F<.cl(. 1887. 1498. M 2,40. *Kee:
HZ 60. 1 10- 1 1 1 ( F g e 1 h a a f ) : MHL 16,
40-42 (U. Schmidt); MVGNümberg
7, 283-287 (R. Hagen). [80
Richter, Arwed, Der Reichstag zu
Nürnberg^ 1524. (Disp.) Leipzig. Kock,
gl-. 8". V Ill, ia4 Ö. M. 1,80. [81
Grethen, Rudolf^ Die polit. Beciebgn.
Clernrns' V!I. zu Karl V. in d. .1.
1523-27. (8tr«s8b. Diss.) Hnun., Bran-
des. 1887. 8^ II, 185 S. M. 3. [82
Popeseit, Mlohail, Die Stellung dea
Pa{i^.t(h. uriri d. cliristl. Abcjullandes
gegenüber d. Türkengefahr v. J, 1523
h\n 7.. Schlacht bei Ifohacs 1526. (Lpz.
Diss.) Bukarest, Göhl. 8« 92. 8. [88
Vogt, Wilh., Die Vnr^rppcli. des
Bauernkrieges. Ree: MHL 16, 243-245
(M. Plischke). [84
Schwelm, L, Zur Kritik des Peter
Harer. (MIiHi 9, n?)'^-f;n4.) [85
l»el8t, F., t.^n.-Bcitrr. z. G. ri. Bauem-
aufrabrs in Salsbnrg 1525 n. 26. (Sep.
a. xMitth. d. Ges. f. 8al-/l.. l.dk.) Salzh.,
KcrluT. gr. 9». 171 8. M ;5..^0. [86
Winter,GeorQ, l). Ursaclien d.Uauern-
unruhen der Ref.zeit. (Wies. Beil. d.
L|.z. 71 j Nr. 2 und 3.) [87
Chronik, Die Werdensteiner, e. Q-
i. G. d. Buutinkriegs im Allgäu,
hrsg. V. F. L. Bauma nn. Kempten.,
Küfiel. 'h; S M. 1. [m
^ Radlkofer, Max, Johann Eberlin
V. Günzburg u. s. Vetter Jakob Wehe
V. Leipheim. Ree: ThLZ 137-140 {\\\
Friedensburg); DLZ 9, 874-76 (v.
Druffel); ThLBl 46 4S(B o s s e r l),CBl
653; MHL 16, 247-251 (K. Schmidt);
Z. I. vergl, Liifj. u. Renaiss. Lii. N. F.
1, ;'i7H I !• i .j er). [8ii
•X> Falukenheiner, Wilh., Philipp d.
Qroasmüthige i. Bauernkriege. Ree. :
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Bibliographie Mr. 590-616.
231
CBl 74fcif.i MHL 10,245-47 (Rob.
iSchmidt). (590
Stoy,Steph., Erste Biindnissbestreb.
evang Sfandf. .Mit arch. Beilagen.
(Sep. uu» Z. I. tliuring. <i. u. AJtljk.j
oline Beil. als Jen. Hab.-Sebr.) Jena,
Fischer. Jfif^ S. [91
Virok, H., Die rftadte u, d. Biirui-
aiMd .evang. Fürsten 1526 u. 1527
(Progr.) Weimar. 1887.4». 13S. ^Rec:
DLZ 0. 1501 f. (K. Wr tick). (92
^ Friedensburg, Walter, Der Reichs-
tag IQ Speier 1590. Ree.: HZ 60,
11M14 (Kgell.aafi: GGA 1887,
Nr. 25. (Selbstanz.); MilL IG, lGl-7 (R.
Schmidt); ZKG9, 593 6(Ney); DLZ
9, 1501 f. (K. Wenck). {93
Hey, J., Analecten z. G. d. Reiciis-
iAg6 zu Öpeier i. J. 1526. CZKG 9,
137481). [94
Virck, H., Melanchthons pol. .Stel-
lung nul* «1. Reichstn}y zu Augsburg
1530. (ZKG 9, G7-104i 293-340.) [Ü5
Phllippi, F., Der sogen. Artikelbrief
des Münsterschen Wiedertäufer-Kgs.
Jtfb. V. Leiden. (ZKG 10. 146-55.)
•||>Qiebt S. 148-152 biaiier uiibek.
deutschen Text. [96
Heide, Gustav, Die Verhandlgn. d.
kaiserl. Vicekanzlers Heid mit d. dt.
«länden, 1537-38. (HPBl! 102, 713
Inventaire analytiqne des arcliivea
du min. des afl". etr.; Corresp. polit.
<\e HM. de Castilion et* de Ma»
rillac, amb. de France en Angle
terre 1537-42. ParJ.Kaulek. Paris,
Alean. 1887. #Rec.: HZ 60, 312-15
i>riirri-n [98
Heide, Gustav, Die Fehde der Ro-
senberg luiL d. fccliwäb, Bund. (ZGP
t^. 9« 120.) [99
De Leva, Clus., La politica papale
nella controv ersia su riuterim di An-
^usta. (R. stof. It 5, 251-270.) [600
Zum Tridentincr i unt« i m, 3.
Kaangiesser, Rieh., Der Zug d.
fiag. Oeorg V. Mecklenburg ins Erz-
fitift Magdeburg i. J. 1550, (Progr.)
Jfrik'deburtj. 4". 40 S. [601
Witter, Jul., Die Beziehgn. u. d.
Verkehr d. Korf. Morits t. Saehsen
mit dem röm. K. Ferdinand seit d.
Abschlüsse der VVittenb. Capitnlation
bis z. Passauer Vertrage. Neustadt
•/d. Haardt, Gotlschick- Witter. 1886.
gr -"^r R« S. M [2
Hollaender, Alcuin, Strassburg im
franzos. Kriege 1552. ( Bidlrr. z. Lan-
des- u. Volkeskde. v. Els.-Lothr.
Hft. 6.) Strassburg, Heit«. gr. %\ 68 8.
M. 1.50. -3«. Ree; HZ 61, 141 f.
(Wenck); CB! 1373 f. [8
Urkunden, 2, z. G. d. Kurf. Moriu
V. Saclu-icn aus d. Monat Jali 1558.
»lit^r V Th. Distel. (NASilchsG 9,
14M44.) [4
KOhn, Anton, Das Verhftitniss d.
Augsb, Reiigionafricfiens zu d. inne-
ren Entwicklung d. Reiches. (Progr.)
Eutin. 4". 20 ö. [5
• BflaflB i. Aotenttfieke ans d. Zeit
der |.n'iiss. Herzöge Albrecht u. Albr.
Friedrich (1517-1600). hrsg. v. Ri-
chard Fischer. (Altpr. Mtschr. 25,
Schiemann, Th., Wolter v. Plotteu-
berg, Meister d. dt. Ordens in Liv-
land 1494-1535. (ADB 26, 282-8.) [7
^ Tschackert, Paul, Georg v. Po-
lentz, Bisch, v. Samland !N r : Altpr.
Mtschr. 25, 166- 169 (Loh m ey er). [8
Hate, Karl Alfr. v., Georg v. Po-
len tz. Bischof V. Samland, 1478-1550.
(ADB 2H, 382-385.) [9
Geaa, Felician, Die Kloster^ isitatio-
nen d. Hzgs. Georg v. Sachsen. Nach
ungedr. Qu. dariiestelU. (Habil.-Schr.)
Lfipzii:. Orif'hcn. gr. 8*. IV. 5.") S.
M. 1,2U. #Hec.: ThLZ 13, 376-378
(Ka wer au); CBl 1070; ThLBl 185 f.
(Lerhlpr). [10
Distel, Th., Eigenh. Briefe Melanch-
thons an Katharina, Hzgin. zu Sach-
sen, einen Freiberger Knaben betr.,
1550 51. (Mitth. Freib. Alth.-V.
24, 65-66.) [n
Bnobwald, Georg, 2 Jahrzehnte e.
Sachs. Pfarre in d. Ref.zeit. rWiss.
Beil. d. L-.;' Ztg. Nr. 70-72.) [12
Vagel, Jul., Die G. d. Ref. in Plauen
i. Vogtlande. (Wies. Beil. d. Lpi.
Ztg. Nr. r.- '4.) fi3
firube, Karl, Der Niederj^ang d.
kath. Religion im Bisth. Hiidesheim
währ. d. 16. Jh. (HPBU 101, 481-505:
645 071.) [14
-äfi-Wrede, Adolf, Die Einführung
d. Rer. im Lttneburgischen durch Hzg.
Ernst d. Bekenner. Ree: MHL 16,
m2-m fSchaer); CBl 393. [15
Erdmann, Geo., G. d. Kirchen-Rei.
in d. Stadt Göttingen. Göttingen,
Vandenhoeck & R. ffr. 8". s\ 8. M. 1,60.
— Ein Theii als Oött. Diss, (41 S.)
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232
Bibliographie Mr. 616— 64ä.
unter il. Ittt-l : bL.iuluiir{^. d. Het*. i. d.
Stadt Göttingen. [616
Iken , Jakol» Probst, Prediger in
Brcnx'M n. Freund Luthers. (ADB
2Ü, <a4 G17.) (17
Schaianbirg, L, D. Tänferbeweg.
in d. Uli. Üldenburg-Di lmenhorst u.
d. II l t. Jever r. Z. d. Kef. Oldenb.,
ßtalling. 8^ ÜO .S. M.l^ Ree: DLZ
9, 1633 f. (L. Keller). [18
Daniel v. Soest, Ein wcstr. .Satiri-
ker d. 16. Jh., hrsg. u. erl. v. Franz
Jostes. (Qn. u. Unters, i. 0.., Ciillur
Q. Lit. We8tla]en^«. hrsg. v, V. f. G.
U.Alilik.We8tr.T.)Pa(lerb..Sclu)ningli.
^ Ree: HZ 61, 167-69 (Hansen);
BllLU Nr. 26 (Schroeter); DLZ 9,
979-81 (Schröder). [l'j
Darpe, F., Humanismus n d kirchl.
Keueruiigen d. 16. Jb., sowie deren
Bekam plg. in Rheine. (ZVlO 46,
I. Abth., 1-44). [20
Rodder, Alfr. de, Les Pays Bas pend.
les regues de Piiilippe<le Beau et de
Charles V, d'apr^s lee relations des
amb. v^nit. (fin). (llag. litt, et scient.
»r ♦) !Kiv 1887.) [21
Zuidema, WUlem, Wilhelmus Frede-
rici, persona van Sint Maarten le
Groningen (1489-1S15) cn de gronin-
ger 8(aatenkunde van zyn tyd. (DiPP.)
ironingen. 8^ XVI, 168 ö. [22
Nochf Heinr. Hub., Die Ref.i.Hcgth.
Jülic h 1. u. 2. 11 lt. Fft. a/M., Foesser.
188;5-HH. irr. y\ ll'J S. 51. 1.75.
^ Buch Weinsberg 1. s. unter III, 3.
Grevel, W., Der Anfonfr d. Ref. i.
d. Stadt £90en. (ßeitrr. z. O. v. Stadt
o. Sütt Essen 12, 93- 110) [24
Falk, F., Zur ü. d. Einlnlirg. d. Ret.
}. Oppenheim. (HPBll 101,255-67.) [25
Boos, Heinr., Frz. v. Sicking! n u.
die Stadt Worms. (ZUOberrh. 3, 386
bis 422.) [26
Quellen s. Frankf. G., hrsg. H.
Grotefend. II.: Frankf. Chroniken
u. annal. Anfzeirlingii. ti. Kel'.zeit, be-
arb. V. R. Jung. Fit. a/M., Jügel. fe".
XXXII, 780 S. M. 12. [27
Bossert, Briefe r.nr G. d. Ref in
Franken (Tliefil. Sludieu aus VVürt-
tembv. IX, 1.) |28
^Cronthtl, Martie, Die Stadt Würz-
bur^ im Banernitriege. Ree.: CBl
10:^(;. f2:>
# Schneider, Eugen, Würilemb.
Ref.g. 1887. Ree: HZ 60, 128-129
(Bgelbaaf). fSO
Hoilaender, A. , Beitrr. z. üioer.
Sleidans. (KBIWZ 7, 150-158.) [Sl
Chronik, Die Himer, des Vnlerius
Anslu'lni, lir?^. v. hi^t. V. <i. Kt.
Bern. lU. Bern, VVyss. gr. 8". 498 S.
Fr. 7.50. (3»
Wundern, Gust., Zürich i. d. Periode
l.M'J ;il. Kach d. Urkk.sariimlgn. d.
eidgen. Ab^ciiiede etc. v. Egli u.
Strlokler. In bes. Beräokaicht. d.
Jnnspen'schen Anpriffr . Zürich, Höhr.
1887. i-r ,;7 S. M. 2. [^^3
£gli, Emil, Die 6t. üaller Tuuter,
mit Beitrr. s. Vita Vadiaai. 18S7.
Ree.: HZ 60, 165-166 (Meyer v.
Knonau). ]34
Oggier, G., Die Ref. i. Lande Wallis.
(Monat-Rosen 28, Hfl 3 n. 4.) [85
Biösch, E. , Das Ende d. Ref. in
Wallis. (Theol. Z. aus der Schweix
V, 1 u. 2.) [36
NMadeMl, Alex., Job. Bttnderlin
V. Linz u. Stellung zu d. Wieder-
tänfern. (Mus. Franc.-CaroÜDuni. 46.
Bericht,) [37
^MMKum, R., Beitrr. an e. G. d.
Ref. in Böhmen. 1. Ree: MV(3D
Böhmen 26. LiL Beil. 32 f. (W.
Hieke). [38
•^Leeiohe, Job. Mathesins.. e. Beitr.
z. böhm. Ref.G. R.-c: MVOD Boh-
men 26. LiU Beil. 81 f. (L. S.). [39
3, OegenreformaHon und
30'Jäßir, KHeg Ia55'ie48,
Oegenref. 641-63; (Trid. ConoU 043 ff);
sojahr. KrieR 664-81; (Wallenstein 67n fT.);
Aug. dütuiceschichtUrbes 68S-88; Tacrito-
riales u. Lo a1«s 6S9-7S0.
Winter, Liieraturbericht, s. Nr. 539.
Ritter, Mortz, Dt. G. im Zeitalter
d. Gegenref. u. d. SOJ&hr. Krieges.
Lfg. 5 n. 6. S. 821-480. (BibL dt. G.
19 n. 29.) f^''^
^ Janssen, Joh., G. d. dt. Voike^». ^
(1580-1618). Ree.: DLZ 9, 35a4^
(Kluckhohn; sehr scharl"). — In-
zwischen ist auch Bd. VI (Kunst- u.
Volksleben bis lülB) crschieueu. [41
Wolf, Gust., Zur G. d. dt Prote-
stanten 1555-59. Hrrlin, Seehagen,
gr. H". XII, 473 M. 8. — Zuerst als
Leipz. Djs.'«. (Zwickau. 214 S.) [42
^ DrufTel, Monumenta Tridentina.
H(l. 3. Ree: A. stor. It. Ser. 5. T. 1,
118-123 (Ferrai); CBl 425. [4$
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Bibliographie Kr. 644—073.
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Cittoas and decretö of tlie Council
ofTrent, Cnmtl. byJ. Waterworth.
2. ed. London^ Burns and Oates; New-
york, Cath. Pub. Soc Co. 8*. 254,
32ti p. Doli. 2,75. [44
■ufMbrecher , Wilh., Tridentiner
CoaeiJ. Begrfindg. d. kaih. Olaaben«-
Vhff (Hiüt Taachenb. Ö. FoJge. 7,
S<i.VM-N,1 • [45
Boralevi, Gaatavo, I primi mesi del
pODtifieato di Paolo IV. LWorno,
Giusti. 8«. 47 p. [46
Müller, Th., Das Konklave Pius IV.
Ibb^. (Leipjs. Diäs.) Gotha, Perthes.
Ö*. IV, 82 S. * Nor Anfang einer
grö*8. Abb. [47
Vom, W. , Zn ,Sickel, zur G. d.
CoDciU Ton TrienU'* fWien 1870.)
OllÖO 9, 464-466.) (48
you, W., Die Verhandl. Pias IV.
mit d. kath. Mächten über d. Neu-
berufuog d. Trid. Concils i. J. 1560
bif f. Briaaa d. Indictionsbulle v.
29. Nov. dess. J. (Dias.) Leipzig, Fock.
1887. «0 i;;,; s. M. 1,80. [49
U«we, Hugo, Die Stellung d. K.
Ferdinand J. z. Trienter Concil v.
Oct. 1561 bis z. Hai 62. (Dias.) Bonn,
Cohen. 18^7. s». 88 8. •If Rec:XHL
It), 4:; f. (Pliachlce). [50
lAlnz , A, Der Ehevorachrift d.
Coaella v. Trient Avidehng. n. beut.
OeUnnp. Ree: CBl f. Rechttw. 8,
117 (v, Snlis). [51
8aii«, L. R. V., Die Publication d.
tridentiachaii Rechte d. Eheechlles-
»ong. Basel, Detloff. gr. 8^ 74 S.
M. IM. [^^2
Lettre« de Catherine de Medicia
pub). par comte Hector de la Fer-
TÜTt. lU. 1567-70. (Coli, de doc.
inW.) Poris 1887. [53
Bagueoault de Puchesee, G., La cor-
Ktpondance de Cath. de Medicis
(RQH 28,86 liTr. p. 561-70). (54
Hübner, Aless. de, Shto V dietro
lascortu d. corrispondenze dipl. ined.
Ver«. dal rronc. del Filippo Gnt-
Uri. I. Roma, Salvivcci. 1887. 8*.
M6 p. [55
Briefe, Wittelsbaclier, uns» den J.
1590 1610, mitg. V. Felix ÖUeve.
II. (AbhMAk 18, 1, 113-316.) «Ree:
CBl 814 f. [r,n
Krebs, 0., Die polit. Lage Kuro|)ns
im L J.zehnt d. 17. Jb. (ZGP 311
W» 814.) [57
^ EglofTatein, H. V., Der Reichs tag zu
Regenaburg i. J. 1608. Ree: MHL
16, 1 (Fischer). [58
4f Kohl, Dletr., Die Politik Kar-
snohsens wäbr. d. Interregn. u. d.
Kaiserwahl 1612. Ree.: MHL 16,
342-7 (Fischer). [59
«Aiiquez, L., Henri IV et PAlle-
magne. d'npres les memoirea et la
conesp. de Jacques Bongars. Ree:
RC 22, 1. 112-116 (B. Rott). [60
Pelissler, Leon 6., Henri IV, Bongars
et Strasbourg, Nancy ^ergep-LeTrau lt.
8«. Fr. 3. [61
Zeller, B., La fin de Henri IV. Le
grand desaein (l»i04-10). Extraits etc.
(P. tite bihl. ill.l Paria, Hachette.
io Vn. 175 p. Fr. 0,50. [62
Eyssenhardt, Frz., Die Verschwö-
rung g. Venedif: i. J. ißig. (Saminlg.
wisB. Vortrr. . hrag v. Virchow a.
V. HoltzendorfT. N. F. 56.) Hamburg,
gr. 8". 34 S. M. 1. [63
Fischer, E. [Lit. d. J. 1883 betr.]:
Dculscliland 1618-1713. (JBG Bd. 6,
III, 20-:^l.> fiU
Heidenhain, A., [Lit. d. J. I8b4
betr.|: Deutschland 1618-1713. (JBG
Bd. 7 III, 23-40.) [G5
Droysen, Gustav, Das Zeitalter d.
30j. Krieges, ü. u. Vorg. S. 1-144.
(Oncken, Allg.G. Abtb. 142.) Berlin,
Grote, gr. 8". M. 3. reap. 6. [66
Jacobs, Ed., Werbe weaen i. 30j.
Kriece. (Z. d. Uari-V. f. ü. u. Altli.
21. 282-7.) [67
Reltzenstein, Karl v.. Der Feldaug
d. J. Klül mit d. Besitzergreifung d.
Oberptalz. Suppl.helt z. Jb. d. Milit.-
Ges. Httnchen, 1885-87. # Ree:
MVGD Böhmen. 26, Lit Beil. 87
(U. Gradl). [68
Weatrin, Th., Note sur la corresp.
d*Oxensti«rna, (R. d'hiat. diplom. U,
lU 1.) [62
Gaedeke, Arnold, Die Ergebnisse
d, neueren Wallenstein-Forschg.(Hi8t.
Taschenb. 6. Folge. 8, M20.) [70
Lenz, M., Zur Kritik Seayma Ra-
sin.- (11/ -Ii, 1-G8; 385 480.) [71
Irmer, Geo. , Die Verhandlungen
öciuvedens u. 8. Verbündeten mit
Wallenstein n. d. Kaiser 1631 34.
1. Th. 1631 u. 32. (Publ. aus k. pr.
'^t n ri f sarcb i veii ;i5.) Lpz., UirxeL gr. 8".
L.\XXV1II, 316 ö. M. 9. [72
K5pl, Karl, Zar Benrth. d.Verpflegs-
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234
Bibliugrapliie Nr. 673—704.
Ordinanzeu Wallenstcins. (MIüG 9,
114-127.) [678
Hallwich, Octavio Piocolomini: nach
Urkk.d. k. Arcliivp zu Wien n. zühlr.
Privatarchive. (ADÜ 2(>, ^5-103.) [74
^ Hillwich, Herrn., Gestalten aai
WalleiiPtrin« Lns^r. Joh, Merode.
Ree-.; GGA 81-!*8 (Lenz). [75
vi- Hallwich, Herrn., VValienateiu u.
Waldfltein. Brief an Gindely. Ree:
liVGDBohmeii 2G. I.it. Heil 1-4. [76
Fagnicz, 6., Pete Joseph et
Richelieu. La prcp. lie iu rupture
ouv, av. la maisun d'Aolriche (16B2
4. SM Fir, (RH S<^. >'\ «4.) [77
Wetzer, v., Der l eldzug am Ober-
rhein ti. die Belag, v, Breisach. Forts.
(Mitih. d. k. k.Krjega-A. KF. Bd. 2.
257-;^T^> [78
Petersdorff, Herrn, v., Das Te^ia
nent RichcHcus. (ZGP 706-20.) [7Ö
Ferraro, GUlS., Viaggio dcl cardi-
Tialr Rossetti l'atto nel 1G44 da ('o-
lüuia a Ferrara scr. dal suo stcr.
Arroanni Vincenzo. (Atti e Uem. d.
r, dep. di etor. putr, p. le prov. di
Romagna. Ser. UI, 6, 1-90.) [80
Heigel, Karl Theod., Das wesiiui.
Friedenswerk v. 1648-1648. (ZOP
411-443.) [81
Schuster, Leop., Juh. Kepler n. d.
grossen kirchl. Ölreitt'ragen s. Zeit.
Eine Repler-Studie. Graz, Moser,
gr. 8^ VTI. 21:1 S. M. 4. ^ Ree:
ThLZ 22n 7 flleusch); HPBll 101,
188 196i CBI 777 f. (L.)\ ThLBl 21 ^
DLBi 11. 11 (Baeraeister). [82
•K- Diefenbach, loh.. Die luth. Kan-
«el. Beitn z. G. d. Religion, Politik
n. Cultur i. 17. Jh. Ree: Cßl 681 f.
(nogönstig). [83
Niemttller, J., Mathias Flacius u. d.
flacinnische Geist in d. prot. Kirchen-
histcirie. (ZKTh 1. Hit.) [84
Rtitll, R., Die fUrstt. Libere! anf
Hohentühingen u. ihre Entfährang
i. J. 1635. (Vcrz. d. v. der philoF.
Fac. zu 1887/88 ern. Doctoren, Beil.)
Tübingen, Fnes. 4^ 47 6. [85
Vögelin , S. , Aegidius Tschudi'a
epigr .Studien in SüdCrankr. u. Italien.
Km Beitr. z. G. d. dt. Humanismus.
(8ep. aas Uitth. d. antiq. Ges. in
Zürich 2:1. T.) Lpz., Hiersemann. 4^
47 S. Fr. 2.70, [86
Sch5nherr, David v., Wenzel Jam-
oitsers Arbeiten f. Ersh. Ferdinand.
(HIÖG 9, 289-305.) [87
Gurlitt, Cornelius, Das dt. Tumier-
wesen in d. 2. HiUfte d. 16. Jh. (ZGP
500-511) ) [88
Zur Culturg. Vgl. auch beim nun folgen-
<lcn Lucalen.
Meinecke, Friedr. , Reformpläne f.
die brandeubg. Wehrverl', zu Anf, d.
17. Jh. (FBPG 1, 425-50.) [89
Pyl, Philipp II., Hzg. V. Pommern-
Stettin, 1.573 l<;i«.(ADB 26,34 e.H^O
V. Bülow, Phiiipp 1., Hzg. V. Pom-
mern-Wolgast, 1515 60. (ADß 26»
31-34.) [91
Pyl, Philipp Jtilin?, Hz^^ v. Pom-
mern-Wolgast, lo84 1622. (ADB 26,
37-43.) [92
Valbert, Un bourgmestre de Stral-
sund au 16 .'ii^cle. (R. des 2 mon-
des 89, 203-14.) [93
Hoppe'8, Israel, ü^in. zu Elbing,
G. d. schwed.-poln. Krieofcs i. Prena-
seil, nebst Anh.. lirsg'. v. M. To eppen.
(Preuös.U.-schreiberd.lü. u. 17. Jh.V.)
Lpz., Duncker n. H. 1887. gr. 8*.
785 S. M. 18. *Rec.: CBl 1606 f. [94
Deutschordens-Statüten de It)06,
miLg. V. F. W. iL RotlL Öchluss.
(KBIGV 16-20.) (95
Bolte, Jobannee, Lied auf die Fehde
Danzigs mit K.Stephan v. Polen 1576.
(Altpr. Mtschr. 25, 333-8.) [96
Hassenkarap, R., Papst Sixtus' V.
polt). Politik, insb. s. Stell ungnahme
z. Königswahl ▼. <ZIlGPoflen
4, 49-68.) (97
<$^Aiiert, Zacharias, Tagebuch a.
d. J. 1627, hrsg. v. Jul. Krebs.
(Erg.-heft z. 64. J.-ber. d. Sciiles.Ges.
f. vat. G.) Ree: CBl 1004 f.; MVGD
Böhmen 26, Lit. Beil. 21 f. [98
Ziegler, Heinr. , Die Gegenref. io
Schlesien. (Sclnirton d. V. f. Ref.g.
Nr. 24.) Halle, Niemeyer. 8*. VI,
157 8. [99
Schwabe, L, Heiraihspläne K.
Erichs XIV v. ächweden. (NA Snchs
G 9, 38-58.J [700
Kade, Reinhard, Andreas Möller,
d. Chronist v. Freiberg, 1598 lOOO.
(NASaehßG 9. .".9 114.) (701
Glafey, Woldemar, Die .Streitigk.
zw. d. Rathe u. d. Burgeröchaft d.
Stadt Leipzig währ, d, 30j. Krieges.
(Progr.) Leipzig. 4^ 40 S. [2
Wittich, K., Znr Katastrophe des
10/20. Mai 1631. iL HL (GBll Magde-
burg 23, 188) 10M32.) [3
KoMewey, Friedr., Die angebl. Ver>
Digltlzed by Google
Bibliographie
Nr, 704—725.
235
»ttimmelang d. apost. Glaubensbe-
kcDBUiiasee in d. Kirehenordnunfr d.
Ezgs. Julias V. Braanwhweig-Wolfb.
Randbent. 711 Janssens G. d. dt.
Volkes. CihötK 542-Ö56.) [704
Kfliltr, Mw., Die Gegenref. i. Weiil-
falen u.am Niederrhein, Actenstücke
0. Erläutern ngen. 2. Th. 1585-1609.
(Publ. ans d. k. pr. •'!>taat8arcbiven
m yUh «98 S. M. 16. « Htc:
DLZ9, 760-3 (Kol de); ThLZ 880-2
aM-Iin): CBl :393. [5
iy^te, Theodore, Les Pays-Bas sous
Philippe II (1565-1567). Brazellea,
: n^S p. Fr. 3. [6
Relations poiit, des Pays-Bas et de
l Anglelerre, BOUS le regne de Phi-
lippe II<, pttbl. par 1« baron Kervyn
de Letten Hove. T. VI: Gouv. du
duc d'Albe, 2. partie (5 oct. 1570
i 29 nov. 1573). Bruxeiles, Hayez.
XIV, 871 p. [7
Bich Weinsberg, Das; Kölner Denk-
word. a. d. Ifi. .Ih htarb. v. Kon st.
Hdhlbaum. Ii. [i;)d2 78]. (Publ. d.
Ges. f R ! K i n . 0-k . I V.) Lpa., Dürr. 1887.
gr. 8». XII, 443 S. M. 10. ^ Ree.
(».Th. auch üb. Hfl. I. 151^ 52): GGA
35{$*9; 515-9 (Kaulmann); Vjschr
VPK 25, IV, 107-14; HZ 60, 128-5;
ÜIOG 515-7 (U h 1 i r z); CBI 1036 f. [8
Uteen, Max, Zur G. d. päpsll. Nun
»iaiur in Köln 1573-95. (ÖliiiAk
Hft.lL S. 159-196.) [9
ßoossens, H., G. .=;pan. Einralie
in öladl u. StUt Essen am Ende d.
16.«. am Anf. d. 17. Jh. u. ilir Ein-
floN auf die Gegenref. (Beitrr. z,
G. T. Stadt u. Stift Essen. 12 ). [10
Wagner, P., PhilippChristoph^Erzl..
▼.Trier, 1567-1652. (ADB26. 50-6SJ.)
Matthis, Guet., Di(; Leiden 1 Kvan-
gelischen in d. Gft. Saarwerdeii. Ref.
u.öegenref. 1557 1700, nach d. Qn.
«rtihit Ötrawbnrg, Heitz. ^r. 8*>.
VIU, 272 S. M * Ree: ThLZ 13,
4268; Tiil K! 170 l'. (Erichson);
Soc. de 1 lti»t. du protest. fran?.
Bau. 87, .381-3; DLZ 9, 1778-9 (Th.
Schott). [12
6otthold, Christ., Die Schweden in
Frankfurt a/M. II. (Progr.) Frankf.
•/K. 4» 48 Ö. [18
Braun, F., Andreäs Wirksannkeit i.
Sachen d. Reich.s.>.tridt Mcmmingcn.
(Tlieol. dtudien a. Württemb. 9 Nr.
i a [14
X., HatMaux p. servir
ä Phist. de lu guerre de 30 ans, tir^s
desarchives de Colmar. (R. d Alsace.
39, 99-113; 199-210; 249-261.) [15
Rosenthal, E., Die Behördenorga-
nuiaiiün K. Ferdinands I. Ree: Krit.
Vjschr. f. Gesetzg. u. Rechtaw. N. F.
X, 4 (Meyer); ZGP 795-9 (Frau«
Ilwof, Die Verwaltiingsreform in
Oesterr. unter Ferd. 1.) [16
itr Hirn, Joeeph, Erzh. Ferdinand II.
V. TiroL IL Ree: HZ 61, 171-4
(Stieve); Cßi 204 f.; DLZ 9, 396 f.
(Inama). [17
Mayer, Frau Martin, Der Bmcker
Land lag d, J. 1572. (AÖG 78, 467
bis 508.) [18
Manul, Oaw., Die Occnpalion d. kgi.
Sudt Pilsen durch d. Gfn. Bmat v.
Mfinsfeld 1618-21. Warnsdorf, Opitz.
1S87. -SfRec: MVGD Böhmen 26.
Lii. Beil. 50 53 (H. Gradi). [19
Winter, Stadt n. Kreta Rakonitz
wahrend d. 30j. Krieges [in czcch.
Sprache]. (Cosopis rnnsea krjilovst\ i
ceok^ho. Z. d. kgi. bohm. Museums.
61. Jahrg. 8. 168 ff.; 446 ff.). [20
4» Vom westfäl, Frieden bis z,
Tode Karls VI, und Krieär»
Wilhelms I. lß4H~1740.
AUgem. 7il-85: Bczielih. zu Frankreieh ete.
73S-6I; Tttrkenkriece 7ö8-5:> ; Kotdiscke Ter»
hUtniSSe 7'>ti-til ; Brandenburg; 763t'78; An-
dere T**rritoripri n\-m.
Fl8cher,bzw. Haldenhain Lit. berichk
zu 1648-1713 8. Nr. 664 f.
Koser, R. [Literatur d. J. 1888 u.
1884 betr.]: Dent.'^chland. 1713-86.
i.)B<l Bd. ü, III, 34-35 u. Bd. 7, III,
40--l->,) [21
Erdmannsdorffer, Bernh., Dt 6. v.
wesif. Frieden bis z. RegiertTnr^s-
antritt Friedrichs d. Gr. 1648-1740.
S. 1160 (Oncken,Allg G. Abth.146.)
Berlin, Grote. f;r.8^ M.3re8p. 6 [22
Zwiedineck-Südenhorst, H. v., Dt.
G. im Zeitr. d. Gründg. d. preuss.
Königthams. Lfg. 5 n. 6. S. 321 480.
(Bibl. dl. G. 27 u. 32.) [23
Wolf, Gustav, E. Vurhandlg. v. 1650
zw. Brandenburg u. Sachsen üb. d.
ReehtsverbindHehlceit des geistl. Vor-
behalts. (FBPG 1. 601-605.) |24
Pribram, Alfr. Francis, Belir. z.G.
d. Rheinbundes von 1658. (Sep. aus
SBWAIi.) Wien, Tcmpsky. Lex. 8®.
100 S. U. 1,50. ik Ree.: UZ 60, 527-529
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2m
Bibliographie ht. 725—751.
(Hirsch); CBl 1223 f. (W. A); MHL
16, 256 r. (Hij öch). [725
Pribram, Alfr. Francis, Zur Wahl
Leopolds 1. {AÖG 73 Hl 222.) [2ö
6elehrter,Ein,au('(ieni Knisertiirone
[Leopold 1.] (HPBIl 101, 30-48.) [27
Corritpondenza epist. tra Leopoldo I.
Imperatore, cd il 1*. Marco d'Aviano,
Capuccinü, dai vass. orig. tratta e
pubbl. da 0 D 1) o K 1 opp. Oraz^ Styria.
fol. XVIII, 328 8. M. 10. -5f Vgl.
dnzn tiVmi 102, 553-573: aiicli vbvud.
176-200 i 287-öÜi (P. Marco d'Aviano,
e. biogr. Skizze). [28
Olivi, Luigi, Correpp. d'un repre-
aentant du duc de Modene h la coiir
de Vienne. 1659-60 (R. d'liist. dipl. 2,
886-401 ; 567 87). [29
Zwiedineck-SUdenhorat, H. v., Die
öffeniliclie Meinung in Dlld. i. ZA.
Ludwigs XIV. 1650-1700. Ein Beitr.
t, Kanntnias d. dt. Fhig8chr.*Litarat.
(z.Th. in ZOP 565-607; 645-677) Stutt-
gart, CotlQ. 8». V, 117 S. M. 2. ^ Alis
lese aus d. Flugschr. 1650-1700 und
Zusammenetellg. v. gegen 400 Sehr.
1656-99 HUB d. Bibll. aa München u.
Dr*"^'!»'!) I! <i niarium Europ. [30
Landau, M., .^lobiiisirg. u. üriegsbe-
raitscbalt a. Auf. d. vor. Jh., bea. in
Oesterr. u. Dtld (AZtgBetl. 22-35.) [31
Brode, Reinh., Esaias Putendorf,
Dipl. 1628-by. (ADB26, 695-9.) [32
Valkmiaer, Peter, Memorial vom
20.,'80. Nov. 1690, hrsg. v. Th. v. Lie-
benau. (Ana. I. Schweis. G. 19« 165
bis 170.) [33
PMtMoatodi Innoeenao XIL Diariu
delconte G.B. Ca m pell o, ed. Paolo
Cu m pello d e !l n 8 pi n a. 1.11. (Stndi
e doc. di St. e dinttu 8» 167-198. 9,
67-90.) [34
Benedlct'8 XIV. Briefe an d. Cano-
nietih Tier !• raiicTPco Peggi in Bologna
(1729-1758), n. ßenedicls Diarium d.
Conel. 1740, hrag. v. F r z. X a v. K r a u s.
2. Ausgabe, \ erm. ni. Fl. 8ciir.«!elli'8
Biof,'r. des Paps^tes u. c. Hil)Iiogr. g.
Werke. Fj eiburg i. Br., Mohr. 8". XX.
808 ö. M. 8. [35
Meinecke, Fr., Der Regensburger
Reicil^lag und der Devolutionskrieg
(HZ 60. 193-222.) [36
Scheichl, Frz., Leopold I. und die
ÖPtorr. Politik wühr. d. Devolutions-
kric ges 1667-68. (Dias.) Lpz. Wigand,
gr. 8". VI, 110 S. M. 1,50. *Rec.:
DLZ 9, 1581 (Fr. Heinecke). [87
Reusa, Rod., Louis XIV. et Peglise
protestante en Strasbourg au moment
de la r^vocation de l'6dit de Nantes
(1685 16861. l'nris, Fisclibn. lirr 1887.
•55- Ree: HZ 60 , 568-564 (Öcliott);
Ciil 144. [3S
Koch, Gottfried, D. unumschr. Kgth.
Ludwige XiV. (Progr.) Berlin. 4°.
40 S. [39
Döllinger, J. v., D. PoHt Lndw. XIV.
(Ak. Vorlr. 1, 265-325.) [40
Dussieux, L, F' ~ jr. gi'n^raux de
Louis ,MV, nolicetj liist. Paria, Le-
coffre. 8» X, 420 p. [41
Saintsbury, George, Marlborough
fEiigl. ^^o^thica). Longmaoa. Fost-H".
210 p. 1 sh. [42
^ MalleMt, fi. B., Princ« Eneene of
Snvoy. Ree: Acad. 127 f. (Will-
0 ' C ' o TT Ti o r Morris), (43
Feldzüge d. Prinzen £agen v. Sa-
voyen, lu ^g. v. d. Abtb. f. Kriegsg.
d. k. k. Kl Arc hivs XIL u. XllI:
H)Hi Ti88ich,Carl v..d. ppnn. Succ-
kneg. Feldzug 1710. b).M ühl werth-
O&rtner, Frd r. Frb.,d.8pan. Sacc-
krief^ Feldzug 1711. Wien, Gerold.
1H87. Lex. 8« .Will. 631, 467 ß.; IX.
550, 168 ö. ä M. 30. [44
Parrf, Ettore, Vittorio Amedeo IL
ed Eugenio de Savoia nelle guerre
della siicc. span. Studio stor. eon
doc. ined. Milano, Uoepli Vill. 420 p.
4f Ree: A. etor. It. 8er. 5. Tom. 1,
387-390 (Filippl). [45
4f Bourgeois, Emile, I^enehatel et
lu puiiiujue prubs. en Franche-Comt6
(1702-18). Ree.: GGA 894-904 (Hei-
gel, ta 1 1( Parteilichkeit). [46
Parnell, A., The war of the pticc.
inSpain dur. thereign oi t^ueen Anue,
1702'11, baa. on orig. Maa. and con-
lemp. Recorda. Bell and Sona. 8".
346 p. [47
Polen, B., Hein r.v Podewils, 1615-96.
(ADB 26. 311 44.) [48
•)f Klopp, Onno, Der Fall d. Hause«
Stuart u. die Succession des Hniises
Hannover. 18. u. 14. (Schluss.) Bd.:
dieJ. 171M4. Ree: UBl 174 f. und
720-22; Beil. z. AZl{? 362. [49
Relazioni dipi. della monarchia di
Savoia dnlla 1. alla 2. rest 1559-1814,
pubbl. dn Ant. Manno, firm. Fer-
rer o e P. Vayra. Francia: periodo
III, vol. II: 1715-17. Torino, ßocca.
8''.viij,473p. * Ree. :CB1 1447. [50
# Weber, Ottek., Die Quadrupel-
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Bibliographie
Mr. 751-777.
237
AWiMi V. J. 1718. Ree: CBl 779 f.;
XV6D Böhmen 26, Ut. Beilage 32;
RC 22, 1. f. (C h u q u e i). [751
Wodzintki, A., Lettres <)e Sobietiki
k ia reine Uarie-Casimire.) dur. la
«ampagne de Vienne 1683. (NR 54«
121 150.) [52
Götz, K., Kuroly Gustuv jeU>leüte49ei
az 1685-86 iki täbcrzä^röl. (Die Berr.
d.Mgli!. KnrlGufttav v. Baden- Durlach
üh. d. Fel.lz. V. 1085 u. 86.) Pest,
Kilian, gr. 8". 68 8. M. 1,50. [58
llurtr, JM.T Kard. Leopold Oraf
Kolloiiithclu Primas v. Ungarn. Sein
Leben und sein Wirken. Innsbruck.,
Rauch. 1887. 574 S. M. 6. * Ree:
HJb 9, 320-3 (Kerschbaumcr). [54
Serba, Die Kaiserlichen in Albanien
1689. (MiUh. d. Kriegaarchiva Wien.
N. F. 2. 115-178.) [55
^ Pribram, Alfr. Franc, Die Berr.
d. kaiseri. Gesandten Franz von Li-
«ola 1665-60. Ree; ÜÜA 55-1 58 {Uök.
Krebe): MHL 16, 52 55 (Hirsch);
CBI 477 f. (W. A.); RC 22, 1, 6-9
(Chuquelji DLZ 9, 1530 (Fr. Mei-
necke); BZ 60. 468-498 (Hirsch, d.
öaterr. Di plomat Fr. v. Ligola etc.). [56
Arnilt, W., Die Sendung d. Graten
Schlippenb ich zu Kurbraud. u. Kur-
lachsen i. J. 1654 (ZGP 8. 11-82.) [57
Sctimiele, EmÜ, Zur G. d. sdnvrrl
Dolii. Krieges v. 1655 60. Gr.ChritttüpIi
Karl Schlippenbach. Th. IL(Progr).
Berlin. 4» 26 S. [58
Bosae, Friedr., Zur dipl. Vorg. d.
Köuigsb. Verir. ^1656) auf Grund e.
krit. Vergl. ▼. 8. Pnfendorfs eebwed.
lind Iirandenfj. Her. untereinander u.
m. d. Acten. (Diss.) Berlin, Eeichsdr.,
1887. 8". 89 S. [59
Bonac, marquis de, M^m. aur les
affairrs du nord, de 1700 Ii 1710,
pobl. par Chr. Scheler. (ü. d'hiat
dipl. 2, 009*626.) [60
Jungfer, Joh., Die pchuedisclien u.
brandenburg. Kriegsdiensie Landgraf
Friedrichs v. Homburg. (Progr.) Herl.
Fried richs-Gymn. 4*. 22 8. — Auch:
Berl r, Gärtner. M. 1. [61
i^Urluiiiden u.ActeaatScke zurG. d.
Karr. Fried. Wilhelm v. Branden-
borg XT. hrsg. V. Ferd. Hirsch.
Ree: MIoG 9. VA fPril. rnrn);
UZ HO. :i20 24. MHL IG. 2.^^7 270
(Berner). [62
Friedrich Wilhelm (d. gr. Kurfürst),
Schreiben aa s. liiichte, d. K. Charl.
Amalie v. Dänemark. Mai 1671 [mitg.
O. Meinardns]. (HZ 59. 517-20.) [68
Koeer, Reinh., Zar Erinnerg. a. d.
gr.Kurfür>^ten (PJbb.61.4;M 4:i) [64
Koppen, Fed. V., Der gr. Kurfürst
u.d.Reicb. (Ausd.Reichefllrd.Rcieh.
Heft 11 u. 12.) Barmen« Wiemann.
8". 46 Ö. h M. 0,50. [66
La Roaidre, Etat de la coor de
Brandenbourg en 1694. Ree: RC
22. 1, 12 f [66
Waddington, Aibert, L'acquiaition de
la eonronne royale de Frasae par
les Ilohenzullern. (Bibl. de la fac.
des leltres de Lyon. T. IX.) Paris,
Leroux. gr. 8^ XV, 460 8. ^ Ree:
DLZ 9, 1457-58 (Schirren); RH 88,
150-51 (Monod, rühmend). [67
Naiide, Marquard Ludwig Freiherr
T. Frintxen, prenas. Dipl. 1675- 1725.
(ADE 26, 596-600) [68
Mülverstedt, George Adb. v., Die
braudenb. Knegsmaclit. unter d. gr.
Kurfürsten. Hit e. Beigabe bisher
ungedr. Urkk. so%vie v. 127 R^ng-
liateu u. MusterroU. Magdeb.,Baen8ch.
Lex. 8^ XXI, BIS 8. M. 13. ^ Ree.:
MHL 16. 347-53 (F. Hirsch). [69
Lebmann, Gust., Die brandenb.
Kriegsmacht unter d. gr. Kurfürsten.
(FBI*G 1, 451 5^.) [70
Schmollpr, Gust., Das brandenbg.-
preuö». innungswesen v. 1640 1806,
haupts, d. Reform ant. Fr. Wilhelm I.
(FBPG 1, 57-109 u. 325.8KJ.) [71
Landwehr, Hugo, Die kirchl. Za-
stände d. Mnrk unt. d. gr. Kurfürsten.
(FBPO 1, 181 294.) [72
Seidel, Paul, Die Berliner Kunst
unt. Fr. Wilhelm I. (Z. f. bild. Kanst
23 Nr. 7.) [78
Bodeauil, Ed., Herzogin Sophie t.
Hannover. Rin Lebens- u. Uultur-
bild d. 17. Jh. (Hist. Taschenb. 6. F.,
7, 27 86) — Vgl. Nr. 846. [74
Woker, Die Bisehofpwahlen v. Mün-
ster in d. J. 1706 u. 1719. Au? d. Pap.
d. Bisch. V. S{)iga. (Katholik 141-165;
313331). [76
Benoit, A. , Le duc de Lorraine
Leopold et les r^form^ de Lixheim.
(Corresp. in^. da rol de Prnsae
Fred. GuilL 1 et du duc L^op.) (RN
Al^ace Lnrrninf VIII, 10; 11.) [76
Boehne, W., Die pudagug. Bestreb.
Emat d. Frommen v. Gotha; naeh
archiT. Qn. Gotha, Thienemann. gr,
8«. VII, 825 S. M. 4,4U. [77
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238
BlbUognpbie Kr. 778—806.
Wächter, Phil. Wilhelm, Pfgf. a. Rh.
1615-90. (ADH 2Ö, 27-31.) [778
Heigel, Corbinian Frh. v. Prielmay er
Priel, bair. Siaatsroann., 1643 bis
1707. ( ADB 26, 586-8.) [70
Heigel, Die Gefangenschaft d. Sühne
d. Kurf. Max Emanuel v. Bayern
1705-14. (SBMAk U, 1-78.) [80
5. ZeUaUer rriedrlchs d. Gr.
1740-X7H6,
AUgem. vor d. Tjahi. Kri* Tsi '.♦:>, • Tjähr.
Krieg 796-807 ; Maria Theresia a. Oesterreich
810-17; Friedrich d. Gr. 818-33; Preussen
884-48 ; Asd«re Tarritoritn 844^7 ; Udatiget
Lebsn 848-5t.
K08er, Lii.zu 1740-86 s.JSr. 721.
Pez, CphemeHdes rer. gestftrnm
1741 46, ed. V i n c. S t a n fe r. StMBCO
9, 143-57; 276 83; 493-^01.) [81
AoUllstiioke, Milit. u. poUt., z. Q.
d. 1. eehle». Krieges 1741, hrsg. von
Duncker. Forts. (Mitth, d. Kriegs-
arch. Wien. N.F. 2, 17y-2:)6.)
Beck, P.| Varia d. 1. schles. Krieg
betr.(ZVGSchle8ieii22,S10-dl4.) \m
Qrifnhagen, C, Ocsterr. Anr^olihij^'e
anf Breslau u.Schweidnila 1741.(ZVG
Schlesien 22» 167-193.) [84
Beitnm, Ein, s.Biogr. Winterfeldt's
(hrsg. M. Lehmann). HZ 59,
183-7.) (85
Roeseben, Der Marsch d. Feld-
marsehallsUr. Batthyany durch Ober>
hessen i. J. 1745. (Qnartalbll. d. bist.
V. r, i\ r;ros.^!.. Wc^^-w. Nr. l.) [86
vv- Karge, Paul, l>ie russ.-osterr.
AlliariKv. 1746 n. ihreVor-Q. Ree:
Cni 7' ^ [87
Danielson, Joh. Rieh., Die nurd.
Frage in d. J. 1746-51. Helsingfors,
Prenckell u. Sohn. gr. 8*. III, 455 8.
^ i:.-,: vv.\ \rrs\ ]r~o, [88
Michael. Wolfgang, Die engl. Coa-
litioni«euUvuri. ,i. J. 1748(FBPG 1,527
bis 572.) [89
Cludiue, Otto, Vom Frieden zu
Aachen Iiis z. Neutralitätsvertr. von
We8lmiii!*ter. Beitrr. z. Pol. dieser
ZeiM748-56. (Progr.) Königsberg.
Realgymn. auf d. Burg. 4'. 18 S. [90
Gehledorf, Herrn., Die Frage d. Wahl
Erzh. Josephs z. rum. Könige, haupts.
T. 1750-1752. TDise.) Bonn, Holte.
l^^i. 'jr, ."5. [91
Bourges, Gaeton de, Li- romte rle
Vergennes, ses debuts dipl. eu Alie-
raagne aiiprr- rf» Vv]. dt- Tr6ves et
de r^l. de HaiKtvre d apres des doc.
iüiid. 175Ü-52 (K(^U 44, 112 16Ü.) [92
Koeer, Reinh., Friedrich d. Gr. in
Dresden 1745. (ZGP 485 499.) [93
^ Brunner, Hugo, Die Politik Land-
graf Wilhelms VIII. v. Ueasen, vor
u. nach d. Ansbr. d. 7jähr. Krieges.
Ree: CR! 7?-: [94
^ Winter, Georg,Die kriegsg. Ueber-
lief. iib. Friedr. d. Gr. (Uist. Unters.,
hrsg. V. Jastrow. Heft 7.) Ree.: GBl
.519 f. [95
Vilmar, Theod., Leb. die (Quellen d.
histoirc de la gnerre de 7 ans Fried-
richs d. Gr. (Strasab. DisB.) Cassel,
S.-!n>.'l. 74 S. [9G
Mitchell, üngedr. Memoiren. Aus-
zug: Ueb. d. Ansbr. d.7jähr. Krieges.
Milg. V. L. V. Ranke. (AMi. i A r?..
[Werke 51. n. r.2. n.l.], 3-J9 3.".»;. ) [;*7
Dsncker, Max, Die Bildg. d. Koa-
lition d. J. 1756 geg. Preassen. (Dan>
cUer. Abb. a. d. neuer. G. 49-75.) [98
Duncker, Max, Prens^en u. England
im 7jahr. Kriege. (Duncker, Abb. a.
d. neuer. 0. 76-109.) [99
Delbrück, H., Ueb. d. Feldziigsplan
Friedrichs d. Gr. i. ,J. 1757. (Beiheft
z. Milit. Wochenbl. 1887.) [800
Aiiflium, Friedr., Die Schlacht b.
Prag am 6. Mai 1757. (Strassb. Diss.)
Hei'lelb., Petters. 1887. 8«. IV, 142 S.
u. 1 Taf. M. 3. ^ Ree: HZ 60, 327-329
(Delbrück); MVGD Böhmen 26, Li t
Beil. 25 f. (Tu petz). [^01
Koser, R., Vor n. nacli d. Schiacht
b. Leuthen. Die Parchwitzer Rede u.
d. Abend im Lissaer Scbloss. (FBPG
1, G05-G18.) [2
Lehwaldt u. Apraxin 1757 in Ost-
ßreussen. (Jbb. f. die dt. Armee u.
[arine 67, 152-169; 258-278). [3
Grabe, Erlas.s Friedrichs d. Gr. an
d. Feldm. v. T.ehwald nach d. Schlacht
b. Gr.-Jagerndori. (ÖB d. AJterthums-
ge.H. Prossia 43.) (4
Obser, Karl, Zur Mission d. Frhrn.
Genrpf Ludwig v. Fdelsheimi. J. 1760.
(ZGUberrh. III, 354-8.) [5
Behwarb, Frani, Organisation n.
Verpflegung d. prenss. Landmilizett
im 7jähr. Kricjje. (Sehmoller'? sfants-
u. socialw. For»eh. VII, 4.) Leipzig,
I>unckern.H.8« VIII, 200 S. M.4,60.
Zuer.«! als (Jott. Di??. 48 8. *Rec.:
JbOVV 12. 1352 54CHintze)i Vjschr.
VPK 98, 120- 122. [6
üiyiiized by Google
Bibliographie
Nr. 807—885.
239
Hfrraiann, Otto, üeb. Farolebücher
B. Noli7kn]HTidpr aus dem 7jähr.
Kriege. i^rBi'ü 1, 271-279.) [807
Mrty, A.J Une n^cialion & 1b
cour de Catli^rioe IL (R.d*hist.dipl.
•> :U4 1 [8
Ooniol, H., DocumeiUs in^d. sur
le rapprcM:h. dti g^uvern. de LouiB
XVI av. Fred^ric II. (S* ances et trav.
d? Vac. fies sc. mor. et polit. N. S.
XXIX, 74 y2.) [9
Arneth, Alft*. v.» Iferia Theresia.
(8ep. •« ADB) Leipiiff, Dnneker n.
H. 8«. 85» S. M. 1. [10
Lang, Carl, Maria Theresia. Vortr.
(SirefTleurs osterr.^milit. Z, 29. Jahrg.
2. Bd., 1 r . i [11
Brogüe, duc de, .M.u ie-Thert'^^e. im-
peratrice. 1744 -40. i'aris, C. Levy.
2. vol. 8». 458, 423 p. Fr. 15. # Ree:
Kt^H 44, 301 f. CG. de B.). [12
Wolf, G., Aus d. Zeit d. Kaiserin
Maria Theresia. Wien, Holder, gr. 8®.
IV, 96 8. M. 2. (IS
RecuetI des anc. ordonnance.«? de
la Belgique. Orduunances des Pavs-
Bw aatrichiens. 3 ser. C1700-17<J4),
Vi: 27 mars 1744 ~ die. 1750, par
M. Gachard, avcr introdtict. par
ä.Piot. Bruxelles, üobbaerts. 1887.
toi. XXVn. 660 p. [14
CntZ6lly G., Principanx d^fauts du
syst. corp. dans les Pays Bas nutru h.
4 la än du 18 aiecle. (Sep. a. K. de
riDttr. pnbl. en Belgique 30, 5-6.
31, l.)Gand, Vanderhaeghen. 1887-88.
67 p. [15
Rieger, B., Aus d. Uerroanisations-
beitrebg. d. 18. Jb. [in tfchech.
Spraehc]. (Osveta. BD. z. riti< liau
hl Knnst, Wim. u. Polit. 17. Jahrg.
587 ff.). [IG
# Fotmfer, Ai|., Handel a. Ver-
kehr in Ungarn u, Polen um d. Mitte
d. 18 -Jh.; e. Beifr. z. G. d. österr.
Commercialpolilik. Kec: CBl 318
(B. H.). [17
Correapondenz , Polit., Friedrichs
d. Gr. XVI. Berlin, Dnneker. gr. 8".
445 8. M. 12. * Hec. über Bd.l-XV :
BZ eo, &29-87 (Wiegend). [18
ArnlMta, Fritz, Die Memoiren d.
Konigin v. Schweden, Ulrike I.iii.<^e,
Schwester Friedrichs d. Gr. Ein qn.-
krii Beitr. a. G. Schwedens i. 18. Jb.
Halle, Niemeyer. gr.S*. 142 S. M. 3 60.
- Zner^st als Diss. (32 S.) [19
Menoirea de Fred^rique Sophie
Wilhelmine, margrave de Bareith,
Roeiir de Frederio le Gr. dep. Tann.
17ÜÜ jüsqu H 1742. Nouv. id. cont.
jusqu'^ 1758. 2 vol. Leipzig, Barsdorf.
8®. l\\ 359 S. M. 9. [20
Naude, Albert, An.'? nne:edr. Me-
moiren d. Bruder Friedrichs d. Gr.
(FBPO 1, 231-269.) [21
RanIce, Leop. v., Friedr. IT., K. v.
Prenspen. fAbh. u. Vera. [Werke, 51
u. b2 Bd.J 357-401.) [22
Waber, 6., Frtedrieh d. Gr. (AZtg
IMI
'r 1
[23
Wiegand, Wilh,, Friedrieh d. (Jr.
an Lrilieii d. Maciiwelt. Vortrag.
Strassbarg, Heitz. gr. 8^ 81 8. H. 0.80.
« Ree. : RC 22. 1, 377 f. (A. C). [24
Treit8chke, Heinr. v. , Das p(dii.
Königth. d. Anli-Muciiiaveil, Rede,
geh. zu Berlin am 22. Marz 1887.
Berlin, k. Ak. d. Wiss. 4". 22 S. [25
Trost, Karl, Die Ötaatyidiilo.iopliie
Friedrichs d. Gr. (Grenzb. 47, 41.) [26
TestaiMnte, Zwei polit. n. die An-
fänge f. L^esch. Werkes v. Friedrich
d. Gr.. mitg, v. Max Lehmann.
(HZ 60, 255-268.) [27
Fay, Friedrichs d. Gr. Stellung zur
Religion, rnt -ev. BD.. 550-f:7.) [28
Seidel, P., Friedrich d. Gr. als
Kronprinz in Rheinsberg a. die bitd.
Künste. (Jb. d, kgl. prenss. Kunst-
prmimlLMi. 9 108 127.) [29
Suphan, Bernii., Friedrich d. Gr.
Schrift iib. die dt. Llt Berlin, Herta,
gr, 8*. 111 S, M. 1.80. -^Rec.: DLZ
9, 1641 !. (D. Jacoby). [30
Briefe, Drei, Voltaire's über seine
Uebcrsiedelg. nach Preossen 1750,
mitg. V. Reinh. Koser. (FBPG 1,
225 220 ■) [31
Beitrag, Ein., Zur Beurth. d. Krieg-
ftthrg. Friedrichs d. Gr. (Jb f. d. dt.
Armee u. Marine 67, 69-90.) * V<rl.
220r. e. ErkliirfT. v. Delbrück. (32
Delbrück, Hans, Leber d. Verschie-
denheit d. Strategie Friedrichs u.
Napoleons. (Hist. u. polit. Anfsilt/e
V. H. KclbriK k. 227-305.) [33
Reimanit, E., Neuere G. d. preuss.
Staates Hnbertab. Frieden bis a.
Wiener Congresc. II. (G. d. europ,
Staaten. Lief. 50. Abth. 1.) Gotha. Per-
thes. 8". hl. 13. ^ Ree: BilLU 325-327
(W. Schultae); CBl 1148 f. [34
Tuttle, Herbertf Hiatory or Prussia
nnder Frederick the Great, 1740 56.
Boston, iloughton,Miiilin u.Co. 2 vol.
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240
Bibliograph!« Nr. 885-862.
8^ XXIII,308n.XI.334p. Doli. 14,50.
3^ Ree: Cßl 1224 f. [835
Koter, 6f. Uefniieb v. Podewils.
(ADB 26, 344-351). [36
Naud6, Erich Christoph. Edler Herr
V. Plütlio. (ADB 2t>, 311-17.) [37
# Fechner, Die kandelspolit. Be-
ziehgn. Preussenszu Oesterreich währ,
d. provinr.. Selbständigkeit Schlesiens,
1741-180G. Hec: MHL lö, 1ÖÖ-92
(Naad6.) [88
•Sf Zakrzewski, C. A., Die wich liie-
ren preuss. RcCorm. d. dir. Iftnd!.
äteuern i. 18. Jh. Ree: JbGV V 12,
758 f. (Hintse); DLZ 9, 1655 f.
Schuitze, Walt., G. d. preuss. Regie
verwaiig. i7(iü-li8ü. I. (SchmoUer'a
Staats- u. sodalw. Forsch. VIl, 3 )
Leipzig, Dunckeru.H. 8". VIII, 4318.
M. O.fiO. ^ Hec: JbGVV 12, 764-7
(Hiuize); CBl 1302-4. [40
Charpentler, Das alt-preuss.Tabaks-
monnpnl. (P,lbb Cl. 14.5-163.) [41
Naude, Aibert, Friedrich d. Gr. u.
d. Einführg. d. Regie in Preussen.
(Uli S.MO Zeit Nr. 6.) [42
Schmoller, Gust., Die Einfilhrg. d.
franz. Regie ditrcli Friedr. d. Gr. 1766.
(SBBAk 63-85.) Vgl. DRs 14, 6. [43
Oertel, 6., Marie Antonia Walftur-
gis Kurfürstip v. Sachsen (Wies. Bei I.
2. Lpz. Ztg. Nr. 73-75.) [44
Briefe d. KnrfärsUn Sophie v. Han-
nover an d. Raugräfinnen u. Raagfh.
zu Pfak, hrsg. v. Ed. Bodemann.
(Publ. a. d. kgl. preiiss. Staatsarchiven
37.) Lpz., HintcL er. 8«. XXVI, 865 8.
M, 9. — Sollte vor Nr. 774 stehen! [45
Hausmann, S,, Die grundherrl. Verf.
Bayerns in d. 2. Uälfte d. 18. Jh.
(Diss.)Stra88b.,Trfibner.8* 786. [46
Döllinger, J. v., Zur Erinn. nn Kur
fürst Maxiniil. III., d. Stifter d. AUad.
CDöllinger, Ak. Vortr.2,386 406 ) [47
Jaooi^, Karl, Die ersten moral.
Wochenschrr. Hamburgs am Anf. d.
18. Jh. (Progr.) Hamb. 4^ 48 S. [48
Scbmidt, Ferd. iac, Henierä [jan-
theistische Weitanschaoang (Diss.)
Berlin, Mayer n. Hülier. gr. 8^ 51 S.
M. 1,20. [49
GreyerZi Otto v., Beat Ludwig v.
Mtiralt (1665-1749). S. liL- v. knV
targ. Studie. Frauenfeld, Huber. 8°.
112 S. M. 2.40. 150
Hosäus, With., Johann Kaspar La*
Tater in seinen Bezieh, «t Frans n.
Luise V. Anhalt-Dessan. (8ep. a. Mitth.
d. V. f. Anhalt. G.) Dessau^ Baumann.
gr. 8« 84 8. H. 1,20. (51
^ Leltschnii, Franz Fr., Die Fa-
milie Preisler n. Markus Tuscher. E.
Beitr. z. G. d. Kunst im 17. u. 18. Jh.
Ree: DLZ 9, 1505 f. (v. Don o p). [52
Nachtrag z. geisf . Leben u. z Lit. d
18. Jh., die in tuui«xn Vorarbeiton nicht aoa-
reichend berfleksiobtigt sind, «. iE
UefL
Zeitalter der frantHn. Ite^
volution utid HapoiaoM
X7S9'-lSiS.
Allgemeines, die Revolution a. ihre. Ein-
wirKung anf Kumpa sf);v71 ; Revolations-
kriege H7f-Bi; Xapolt-r>iiische Kriege SSA
bis SIS; Napoleon :*14 2^: Preussen SSS-ia;
Anden Staaten M»47.
[Bericht üb. Lit. d. J. I>^S3 ». 64,
l»etr.]: Deutschland 1786-1815. (JBG
Bd. H. m. 243 f. Bd. 7, III, 278 f. [53
Oncken, Wllh., D.ZA. d. Revolution,
d. Kaiserr. u. d. Befreiungskriege.
II. S. I-XL 321-954. (Oncken, Allg.
Gesch. Abth. 137-140.) Berl., Grote,
gr. 8^ ä M, 3 resp. 6. [54
Weiss, J. B., G. d. franz. Revola-
tion. 4 Bde. 2. AuÜ. Wien, Brau-
müller, gr. 8°. LX, 1517 u. 2Ü,
1405 S. k M. 10. f55
-Sf Sorel, Alb., L'Eiirope et la r6vo«
lütion. I. U. Ree.: HZ 60, 829-35
(Kos er). [56
Sybel, H. de, Bist de l*Barope pend.
la rivolution franf. Trad. de Italien),
par M. Do.Hqnrt. Ed. rev. par Tau-
teur et preced. d*une pr^f. ^crite pour
r^d. fran?. VL Paris, Alcan. 8*. 462 p.
Fr. 7. [57
Trost, Karl, Die Theorien Rous-
seau's u. die Praxis der Jakobiner.
(ZGP 8. 325-42.) [58
Dabney, R. Heath., The cause« of
the French revolution . Kew-York,
Holt. 12° VllI, 297 p. Doli. 1,25. [59
^Gazier, A., Etudes sur I'bist.
rdhg. de la r6v. fran?. Ree.: BC 22,
127 1" :A Clinquel). [60
Nordenflycht, F. 0. Frhr. v., Die
trauz. Revolution v. 1789. Darleg.
ihrer Anlftsse etc. II: Die Ausfüh-
rung. Berlin, WiegandtftOr. gr.8°.
VIII, .358 S. M. 4,r>0 [61
RiCOtti, ErCOle, La nvoluz. irunc
deir a. 1788. Diseorsi sicir. Op.
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BibUognphie
Nr. 802—891.
241
stuma. Torino. Unione tip. <^Rec.:
R. stor. It. 5, cm n (Ri n a u d o). [862
Cappelietti, Liourgo, üu capitoio
di stor. della rivolas. fraae. : U 18 ftnt»
tidoro. (Sep. aus Ann. dei istitnti tecn.
e naut. di Livomo. 2 Ser. Vol. 6.)
livorno, MAneei. 8". 81 p. [63
Gugiia, El|., Die ersU>n lit. Geg-
ner d. KeTolution in Dtld. 1789-1791.
(ZGP 7Ö4-794.) [64
Cinnt, M., Lee premim« de
la rev. fran^. (Sep. a. St'ances et trav,
de l'ac. des sciences raor. et poiit.
180.) Paris, Picard. 8". 45 p. [65
Vicchi, Leo, Vincenzo Mouti, le
lellere e la yo]\t. in Italia dal 1750
al leaO. estr. (17ü4-17y9;. Fasignano,
Morandt. 1887. 8» 718 p. L. 10. [86
Bockenheimer, H. G., Die hiirgerl.
Ges. u. d. ofFentl. Liben in Mainz
wabrd. d. franz. Herrschaft. (Vjechr.
VPK 25, IV, 1.35.) [67
Hechelmann, Adolf. Westfalen u,
die tranz. Emigratioo. (ZVtG 46, IL
Abth., 88-91.) (68
Papiers de Bartbelemy, ambaas. de
France en Snisse, publ. par Jean
Kaulek. 11. janv. aoiU 1793. (Jnv.
aiislyt. des areh. Strang.) Paris, Al-
€•11. 8« 527 r Fr. 15. [69
SaMlosfl, Amtl.^ d. Acten au» d.
ZeH d. HeWet. Republik (1798-1808),
bearb. v. Job. Strickler. 11. Basel,
gchn. ider. -i". 1237 S. Fr. 17. [70
Correspondenz, Polit.^ Karl Friedr.
T. Badea 1788- 180&, hrsg. d. bad.
h^t. Conira.,bearb. v.B. Erd m a n n s-
d ö r f f e r. 1. 1783 92. Heidel b., Winter.
Lex,-8*. XI, 518 8. M. 16. [71
Zeiasberg, H. v., Quellen z. O.d. Po-
litik Oi»s?f.,reicb.H währ. d. französ.
Revui.knege l. * Ree: RC 21 Nr.52
(Chnqnet). [72
Welachinger, Henri, Le diu ri n
ffhieo 1772-1804. Parie, Plön. 8".
U, 498 p. Fr. 7, 50. ^ Ree: RC 22, 1,
941 r. (A. Choquet). [73
Zeissberg, H. v., Kr/h. Carl und
Pnnz Hobeniohe-Kirchbere. E. Heitr.
a. G. d. Feldaoges in d. Champagne
1792. (Sep. aus AoG 73.) Wien,
Tempflky. 77 S. M. 1,20. *Jtec.:
DLZ löö4 5 (G. Wolf). [74
Kriegstagebuch, ß. amtlich.^ üb. d.
Belag. V. Mainz 1793. Bearb. nach
arch. Vorlage vonDechend. Forts,
(m. f. d. dt Armee u. Marine. 66,
1-25, 120-147, 288-261.) (75
DsilidM Zeltsehr. f. OesdilaUsw. I. u
Dechead, I). anglückl. Ausgang d.
Feldzugee 1793. Nach <^q. d. Staats-
archives Marburg. (Streffleurs österr.
milit. Z. 29. Jahrg. III, 199*212<) [76
Benoft, A., Lea coinbats de Berst-
heim, 1793. R^i de la camp, en
Alsaee da eorps da prince de Condi.
(R. d'Alsace 39, 809-829.) [77
Zeissberg, H. v.. Zur G. d. R&nmfr.
Belgiens u. d. poln. Aatstandes 1794.
(Sep. ans AÖ6 72.) Wien, Tempsky.
8*. 87 S. M. 1,40. ^ Ree: CBl 1005
f.; 1>LZ 1855 (G. Wolf). [78
^ Bailleu, Preussen n. Franl^reicli
V. 1795- 1807. 2. Tb. Kec: DLZ 9,
277-270 iKluckbobn). [lU
ifr Maresca, B., La pace dei 1796 tra
le dne BidHe e la Pranda sind, sni
düc. dell'arch. di stalo di Napoli.
Ree; A. Stor. per le prov. Kap. 12,
165-9 (Schi pa). [80
i^ebaert, J. v., D. Sturz d. Repabl.
Venedif^ n. d. erste Occup. d. venet.
Provinzen durch Oesterr. (üesterr.-
Ungar. K. April.) (81
Ricciardi, Aned., Memoria sugli
avven. di Nopoli nell' a. 1799. (A.
stor. per le prov. Mupol. 13,36-94.) [82
Doownents in^dits: Extrait de la
COTTc^'p. de Talleyranfl nvec Rona-
parte, publ. p. G. Grusjean. (R6v.
fran?. 8, 86-93.) - [88
Blomberg, A., Marskalk B- madott.
Skildringar ur bans )if ocli bans tid
(1763- 1810). 1. Stockholm, Bonnier.
8*. 96 S. 1 kr. [84
Browning, Ose, Knnrlnn l and Na-
poleon in 1808 i being tbe despat-
clies of Lord Wliitwortli and others,
now first priuted fr. the orig. in thie
Record office. New-York, Longmans.
XI, 307 p. Doli. 5,75. [85
KarMM, B„ I dne trntlati slipnl.
dalla Corte Napol. nel sett. 1805. (A.
stor. per le prov. Napol. 12, 589
bis 698 [86
^ Foucart, Campagne de Prasse
180G. Jena. Ree. : Le Livre 9 ,H5ß f. [87
Beitrag z. G. d. Felda, v. 1800 [mit-
getbeilt M. Leb mann). (UZ 60,
69-7<M [8H
Schiemann, Theodor, Zur G. d. Po-
sener Friedens v. 1806. (HZ 00, 34
bis 55.) [89
Sorensen, Carl Th., Den politiske
hrib*i 1 1807. (Bist. Tidsakrift. Kjoben-
bava. 6. Raekke. 1, 1<78.) [90
ItaltaiMn, I., D. Felda, v. 1809 in
16
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242
Bibliographie Vr. 891—921.
Tirol, im flalsbar^. n. «n d. bayer.
iSüHgrenze; mit bes. Be^ng-n. auf d.
Anth. d. bayer. Truppen. (Jb. 1'. d.
dt Armee n. Marine. 68, 20*89; 161
bis 68.) [891
Faller, Emil., Andreas Hofer n. d.
Volkbkrieg v. 1Ö09 in d. Tir. Alpen.
(Der HansArenod. Bern, Suter Lle-
row, 16, Nr. 30-33.) [92
<3(>Chotard, H., Le l ape Pie VII.
4 Savone. Ree.: KQR 44, 295 f.
(Sciont). [93
Kleinschmidt, Arth., Die Irrfahrten
Gnstav's IV. Adolf v, Scliweden. (Hist.
TaacUenb. Ö. F. 7, 87-105.) [94
GMehteMe, Dipl., d. Kriegee von
1812. (Streffieura österr. n\ili(. Z.
29. Jnhrg. I. 1-54 u. 129-181.) [db
Liebert, v., Die Rüstungen Napo-
leon« r. d. Felds. 1812. (Beihefte «.
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logy of War. Napoleon and üie Rus-
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New-York. IJ". f')H p. .j &h. [97
Aua d. Tagebuche d. ireiw. Jägers
im meckl.*strelito*9chen Haaaren-Reg.
V. V. 0. 18KMr, (.11.. f. d. dt. Armee
u. MariiH tw; iTiti s:; n. 2t)'2-S8.) [98
Barclay de Tolly, Üricde aua d. J.
1812-15, hmg. V. Otto Harnack.
(Balt. Mf.rhr. 400-514.) [09
Ciausewitz ub. <lie öchlacht a. d.
Bere.sina [mitg. v. M. liehmann].
(HZ 61, 110 2.J [900
Wehner, Otto, üeber 2 Denkschrr.
Radetaky s n. d. Frühj. 1813. (DifP.)
Greifsw., Abel. 8". 43 8. [yül
Diaries, 2, of Waterloo, comm. by
F. N. Tliorpr and W. H. Bullock
Hall. CKHR Nr. 11, 539 552.) [2
Förster, Fr.,G. d. Belr.-kriege 1813,
14 n. 15. Mit Benutzg. vieler bish.
nnp:('dr. Qn. etc. 9. Aiiil. 1-4. Lfg.
Jubil Pracht- Ausg. Berlin , Dümm-
1er. gr. 8» 8. 1-192. h M. 0,50. [3
«S^* Metternich- Winneburg, Oester-
reichs Theiln. an d. Belr, -kriegen,
nach Aufzeichn. v. Fried r.v. Uenti,
geordn. von v. Klinkowström.
jtc: HZ 59, 357-60 (Flathe). [4
Armee, Die IVanzos., i. J. 1813. E.
Beitr. z. ü. d. Befr.-kriege. ^Jb. (. d.
dt. Armee q. Marine. 67, 2-24; 129
bis 152. 230-67. 68, 2-19; 128-150;
240-173.) [5
Scbmeiaaer, Geo., Die kroat., illyr.,
u. dalniat. Contingente in d. Armee
d. erst. Kfiif>erreich3. (Progr.)Bchwe-
rio a, d. W. 4 *. 11 Ü. [6
Meier, Lebensbilder a. d. Zeit d.
Erhebg. Preussens 1813. (SB. d. Al-
terthtirT!ö^fes<>11sch. Prussia 43.) [7
Ursprung, Der, d. dt. Verwaltuoge-
rathes t. 1813. Ber. d. Prhm. Stein
an d. Zaren v. 16. März 1813 [mitg.
V. M. L e h in ti n n]. ( HZ 59. 205-301 . 1 (fe
Wohlwill, Ad., Die Belremng Ham-
burgs a. 18. Mira 1818. Hamburg.
Iier(dd. gr. :^2 8. M. 0,40. [£►
Aus d. Zelt d. WafTenstüIst. von
1813 [mitg. V. M. Lehmann]. (HZ
59, 520-6.) [la
Defense deDantzig en 1813. Joum.
de si^gc, publ. p. Ch. Auriol. Pari';
Plön. 12». Fr. 4. [11
Boslelli, fi., Stodi crit. soU^ult.
guerra Napoleonica. II inareßc. Soult
e il stio libro degli ordini fNuov.
Antol.öfr.3. Vol. XVII, 280-311.) [12
Vorvea, de, Projet de d^membre-
ment de la Frnnce, par les AUies en
1815, av. la carte dr. par le g^n.
Knesebeck. (R. d Idbt. dipl. 2, 401
bis 405.) il3
•V Correspondance de Marie T nnlse.
1709-1847. Ree: RC 22, 1. ;{57 00
(Cii u q u e l),iniL 10, 282 f.(v. K a 1 c k-
8 t ein). [14
Cockburn, 6., Extract froni a Diary,
witli partic. reier. to gen. Nai>oleon
Bnonaparte ou passage from Eng-
land to St. Helena in 1815 on board
H.M.S. Northumberlaod.Simpkin. 8^*.
96 p. [15
Zanichelli, 0., La tradizione Napo-
leonica. (Nnov. Antol. 8er. S, SVIII,
12414L) [16
Gallot, Napoleon 1, d apr^s quel-
ques livres rdc. (NR 15 mars et
1 avril.) [17
Peyre, Roger, Napoleon I et son
teinps. Ree: CBl III f.; R. st. It.
5, 602 608 (Rinando). [18
6agnlire,A.,Napoltonftmed*£lbe
(m 2^^' ;{15.) [19
Livi, Giov. , ^^apnleone all' iaola
d'Blba, see. le carte di un areh. ee-
greto et altre, ed. ed ined. Milano,
Treves. 16°. viij, 316 p. L. 4. [20
'^Berichte, Die, des Freih. v.
Starmer ans St Helena 1816 18,
hrsg. V. Hans Schiitter. Ree.: A.
stor. It. Ber. 4, XX, 272-8 (A. Baz-
zoni). [21
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Bibliographie
Nr. 922—948.
243
SaM-Oira et H.SeblHtor, Napol^a
i Sainte-H^Knc. Rapports off. du
t<aron .'^'tnrmer eU'. (vgl. vorige Nr.).
Paris, libr. iil. IS\ XXXiX, 293 p.
F^. SsSO. [922
Spiess, M., Fried r. v. Gentz üb. d.
Rrgierun^^antr. Fr. Wilhelna III.
{.m' 291-304.) [23
# SMtMUlH, IM., PreDBMD» K6'
T^'C' in ihrer Thätij^k. f. die Landfis-
cuiiar. IV. Ree; CBl 780 f-i MHL
16, 361-4 (Koehne). (24
Egelliaar, 6^ Briefe d. Kön. Luise,
mitßeill. (V. FVl^z M. er. Nr. 2.) [25
Dtticiier, Hax, ir. Wilhelm III. i.
J. 1809. ( Abh. a. ü. neueren Ü. 2ö4
'.I? ■:'X,.\ [26
Dwcker, Max, Dio Denkwürd. d.
Staaisk. Fürsten v. Hardenberg. (Abh.
«. d. neaeren G. 1 U 92.) (27
(hmcker , Max , Graf Uaagwiti u.
Preüi. V. Hardenberg. Actenst. z. d.
Denkwürd. d. Fürsten v. Harden-
berg. Bd. V. (Abh. a. d. neaeren
0. W3-2G:3.) (28
Tagebuch 'i I- roih vom Stein wälir.
1. Wiener Coagre&äcö, niitg. u. erl.
V. Max Lehmann. (HZ 60, 385
(29
<X>Seeley, J. R., Stein s lin Leben
•. «eioe Zeit. III. liebere, v. Emil
Ubaann. Aee.: CBl 548 f. [30
# Klipp, fi. F., Bauernbefreinng
in Preossen. Ree: PJbb 61, 27« «9
(Goar. Born hak. Die Bauernbetr.
■.fLQntobeirL In FreasBen); Vjschr.
VPK 25, II, 220 Jbb. f. Nat.-
•)ek. a Stat. N. F. IH. :i.58-?,8:^: A.
J. WC. GeBetrg. u. Ötat. 1, 1 (.Kabiu-
kow);JbOVV 12,645-55 (Sehmol-
ler); AZtg Beil. 251 57 (E. Gothel n,
Die RrfUt rT-V.i'fr. in Prenpfen). [31
koajtp, georg FrtedriGh, Zur G. d.
BuenilMfr. in d. ftH. TheilcB P^a-
[VliPG 1, 578-585.) [32
Maaroth, Karl, Die Lnxn^steuer
io Preuwen v. 1810-14. (FBPG 1,
^•299.) [88
AltMUi, Willi., Die Anfänge d.
Hffresrf form in PreiUaen 1807 U. 8.
iGrenib. 47, 16.) [34
PtaMB n. d. allg. Wehrpflicht
im J. 1809. [Miilh. ▼.M.Lehmannl.
■HZ f]i. \*7 iii>.) [35
iC'Lehmaan, Max, Scharnhorst. Ree. :
«78-87 (Klnckhohn; aehran-
trkennend): DLZ 9, 435 f. (Kluck-
iiökn); Q^aw. 33 Nr. 5 (Geb-
hardt); CBl 1088 f.; AZtg 1887,
343. (36
Zwiedineck - Südenhorat , H. V.,
Öcnarnhüibt. (ZGP 721 f.) [87
fiMlaniMl*« Entlassongsgesacb v.
14. Jan. 1909 [mitg. v. HX eil mann J.
iH7 59. 1S.S19Ü.) [38
Gneiöenau, brieic an Prof. äietfling
in Erfurt 1814-31 (mitg. ▼. M. Leb-
mann]. fllZ .VI. 301-8.) [39
# Blaaendorff, K., Gebhard Lebe-
recht V. Blücher. Ree. : UZ tiO, 116-118
(Goldscbmidt); RC 22, 138-40
(Chuquet). [40
Schert, Joha., Blücher; s. Zeit u. 8.
Leben. 4. Aufl. IL-X. (Schluss-) Bd.
Lpz.. Wiirarifi. 1887. 8». i M. 1. [41
Delbrück, Hans, General v. Clause-
witz. (Bist. u. pol. Aufs. v. H. Del-
brück. 209-226.) [42
^Briefwechael d Kön. Katharina
u. d. K. Jerome v. Westfalen. II.
Ree: BllLü 380-3 (.Speyer); CBl
1037 f. ; RC 22, 1, 49-51 (Mo n od). [43
Du Cam, La reine Catberine de
We.^tpli., ?on journ. et sa COrrflap.
(HH 3ö, ö91U; 346 i'.J (44
Goeeke, R., Daa Kttnigr. Westfalen.
7 JJ. franz. Fremdberrsch. i. Hersen
Ütlde. 1807- 13, hrsg. v. Tli. Ilgen.
Düsseid., Veit. gr. Ö". Xü, 272 S.
M. 6. «Ree.: BULD 183 f. (Wal-
tber); UHL 16,864-71 <t. Oraner).
[45
DenkwUrdiokeiteo d. bayer. Staats-
mintat. Maximilian Gf. v. Uontgelaa
(1799-1817), übers, v. Max Frh. v.
Frey herp-Eisenberg. fitnttpart,
Cotta. lööT. 8*. 574 S. M. 10. Ree:
Beil. s. AZtg 340 (Zwiedineck);
BULÜ 181-83 (Waltber); Vjschr.
VPK 25. II, 215-220. [4*^
Pflater, Alb., König Friedrich v.
Wttrttemberg a. seine Zeit. Stuttgart,
Kolilhammer. gr. 8r XV, 381 S. M. 6.
Ree: DLZ 9, 1788. (Lorena). [47
7. Neueste ZeU seU 1HI&,
AlIgeineines94S-59; ZA. d. Restaaration 9&9
bis ti5 ; Einheit«- a. Preibeitubevegang 966-76;
Earop. Politik, bsds. d. ISMier Jahre 97<{-88;
Oesterreich 989-94; Mittelstsaten 995-10(U;
Preassen I0ftf>-ii ; Rcgiei unp K. Wilhelms.
Biographisi-hes lou-ii; Kriege v. 18M-T1:
10164a ; Osgenwart io4o-43 ; CaUarcaMliclit«
Hermann, I. [Literatur d. J. 1883
n. 84 betr.]: Neneate, inab. dt. Q. aeit
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244
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Vjprhr. VPK 25. Tl. 107-llv' [49
Beust, Fr. F. de, Trois quarls de
li^le. M^m. pab). avec dce notet
teM. et une prcf. par Fr^d. Kobn-
Abrest. 2 vol. Pari», WeBthaaseer.
8*. XXXI, a99 u. 591 p. Fr. 15.
#Eee.: U Livre 9, 461 f. [50
Flathe, Die neueste Z<Mt. r. >Jr. 535.
Jäger, Ose, G. d. neuesten Zeit v.
Wiener Coiigr. bis z. Gegen w. a. AuBg.
8 Bde. 21. Aufl. Berlin^ Seehagen.
frr. H«. 588, 586, 642 u. Reg. 74 S.
M. Iti. [51
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Frankr.'^. im 19. Jh. (Ge(>ainmtauFg.
49/50. B(l ) Hec: DLZ 9, 21-22 (0.
Lorenz). KHK 9, 184-6 (Ward);
CHI 11 f. [r)2
Pape, R. , Der dt. Bund. Forts.
(Grenzboten 47, Nr. 6 8.) [6^^
Mabtonbeek, E., Emde rar les orig.
de la St.-AUiance. Straasb., Heitz,
1887. gr. 8». V, '.m S. « Ree: BllLU
465 f. (Wpspy); CHI «81 f. ^"0;
Dl/Z y. (0. Lorenz). [54
Kleinschmidt, Arth., Frau v. Kni-
dener. (ZGP tilü (5270 [55
Sobllttmr, Kant, K. Franz I. v. die
Napoleonid. v. Sturze Napoleons bis
zn dessen Tode. (Sep. aus AÖG 72,
33.>Ül;3.) Wien, Tempsky. Lex.-8".
281 8. M. 4. [50
Czartoryski , Prince Adam, Me-
moira of, and bis Corresp. with
Alex. 1.; with docunents ete. ed. by
Adam Gielgnd. Remington. 2 vol.
8". 70G p. [57
Zlni, Luigi, Le memorie del Duca
di Broglie. (A. «tor. It. 8er. 5. T. 1,
69-98: 206-247 . 294 332.) [r.8
Malleeon, 6. B. , Life ot prince
Metlemick. Allen. S\ 217 p. [59
MMtdb, Ohariea de, Un chancelier
d'ancien rejjime. IV: M. de Metter-
nich et la monarchie de juillet, la
politiqae du chancelier en Europe
et en Allem., les rt-volutions de
1848, leH 2 chanceliers. (R. dee 2
mondee 87 Nr. 4.) [r.O
Hartens, F. v., Ruesland u. PrcubH.
währ. d. Restauiation. (Dt R. Ul
Nr. 6 a. 7.) [61
Gaatrt, Giov. de, La reatavrasione
auetriaca in Milano 1814-17. (A. stor.
Lomb. der. 2. Vol. 5, 591-658.) [62
Machalicky, Der Feld^ufr pe«?. d.
neapol. Involution 1821. (Mittli. d.
Kriegfarch. Wien. N. F. 2, M14.)
•Je- Ree : Bril 7 AZtg 278. [f^H
Treitschke, H. v., Der Hzg. v. Cum-
beriand n. d. hannov.Staata^rund^es.
V. 1833. (FBPG 1,301-9.) [64
Viecher, Adolf, Die (; d -i \ntr.
1833. Mit urk. Belegen n. Karten.
Basel. Schneider. 8*. 808. F^.a {9^
«Jf Ernst II., Hzg. v. Sachsen-Cob.-
Gothn. Aus meinem Leben n. a. ui.
Zeit. I. Ree. : DLZ 9, 697-701 (H e i-
gel); MLIA 57. 746 8 (Kaemmel);
HZ 61, 154-62 (Flathe): BlILü 85 f.
(Winter)i CBl 479-81 {F.). ~ In-
xwiechen auch Bd. 11 ereehienen. [66
Jansen, K., Die Eriimergn. d. Hzgs.
Ernst II. V. C'ol'. -Gotha aus «Schlesw.-
Holst. 1848-51. geprüft. (Sep. aus:
Z. d. Ge§. f. KShl.-holst.-laiienb. (. >
Kiel. Il(Mninn gr. R». 07 S, M. 2. |»i7
Levy-Briihl, Les idees polit. en
Allem, an 19 eiMe. Oervimia el
Dal.! )i 1 t, R.d.2monde988,l.) [6P
Falkson , Ferd., Die liber. Beweg,
in Köiiigt*berg ( 1840-48 1. Breslau,
Schott liander. 8« 902 8. M. 2. [69
-vf Biedermann , Karl, Mt in Lehen
u. ein Stück Zeit-G. 1. II. Ree;
HZ 60, 841-348 (Loeerth). [70
Wichmann, W., Denkwürdigk.ans
d. Paulskirche. Kec -. V]^chr. VPK
25. IIL 109-112; Cßl 941 3. [71
Stratz, Rudolf, Die Revolutionen
d. .1. is<48 Tl. 49 in Enropa. I.: Die
Februarrevol. u. ilire nächst. Folgen.
Heidelb., Wintar. 8*. XII, 378 8.
M. 5. ^ Ree.: BllLU 272 f. (W.
Schultze). [72
Langenau, A. v., Zur Thronentaag.
E. Ferdinands. (Dt. R. 18, 9.> [n
Gdrgey, latvÄn, 1«48 es ]^\9 ho].
III. (Aus d. J. 1848 u. 49. Erlebn.
u. Eindrücke, ürkk. u. Erklärung
ders. 8tud. u. bist. Kritik.) Budapeat,
Franklin. 732 S. (74
Torre, Lu., La difesa di Caaale
Monferrato contro gli Anetriaoi nc41e
giorn 24 e 25 innrzo 1849: mem. e
doc. Casale. Malfei. S° 56 p. L. 2. [75
Rothan, G. , Souvenirs dipl.: La
Prusse et üon roi pend. In giierre
de Crim^e. Paris, Wvy. 8*. 400 p.
Fr, 7,50. [76
RaMiafl, 0., Souvenire dipL: Uae
cour allem, nu 19 si^cle, L IL; La
reconnaise. dn 2. empire par lee ooara
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BIbliQgrsphio
Nr. 977— lOOa
245
du Nord, I. (U. des 2 mondee 88
Nr. 3; 4. 89 Nr. 8; 4.) [977
Memoirs or tbe baron De Rimini
(GriscelU' De \ ez/aniX "^rrrrt atreDt
ot Kapoleoo Iii., Cavour, Antonelli^
FVsocf» IT.^ the «mp. of Amtria. R«*
rnin^'tniis S'" 320 p. [7S
Metternich über die Neuenburger
Frage — [mitg. v. M. Lehmann].
(HZ 59, 190-2.) [79
Tatistchef, La politicjne ext^r. de
I tmp. Nicolas l. St. Fetersb. 8**.
689 8. [80
Metel, F. M., Polit. Federzeich-
nuDgen. 1. ii. 2. Aufl. Rerl. . Allg.
V. f. dt. Lit.8''. 61öS. il.U. -JfRec:
BULU 327 (W. Sehaltze). [81
Santfers, C, Life of Palmerston.
CSUtesm. Ser.) Allen. 8^ 240 p. [82
Bamberg, Felix, G. d. orient. An-
gelegenheit i. Zeitr. d. Pariser u. d.
Berl. Friedens. S. M60. (Oneken,
Allg. G. Abth. 149.) Berl., Grote, gr.
B* U.d. #R«e.:Bei].AZtf m [88
^ Cavour, Lettere edite ed ined.,
pubbl. da Cbiala. Vi. Hec: Nat.-
ztg. 51. [84
Oiario iiied. con note autobio>(r.
i\t' rcnte di Cavour, pubbl. da
Dooi. Berti. Roma, -j^^ B«c.: Nuov.
Antol. 8«r. 8. XVn, S51-4; Atti de!
r. ist. Ven. Ser. 6. VI, 1849*58 (Jac
Bernnrdi). [85
■Hr Memorie, Le, di Garibaldi. Ree:
Nuov. Antol. Ser. 8. Vol. XIV, 125
bis 137. [86
Blind, K. , Lücken iu Garibaldis
Denkwlkrdigk. (Sep.aa8llLIA.)Dre8d.,
Ehlerniaiin. S**. 41 S. M. 0,60. [87
Lettere c doc. del bnr. Bettino
Ricasoli, pubbl. da M. Tubarini e
A, Gotti. I-lll. Firenze, Le Honnier.
1^87 n. 1888. «HZ 61, 178-181
CBrofcb). [88
Bertbt, A. d«, Pran^ . Joeeph I et
»OD regne (1848-88). 3. 6d. Paris,
Weslbausser. fl». 164 p. Fr. 3,50. (89
•K> Kranes, F. v., Moritz v. Kaiser-
fdd. Ree.: CBI 686 f. [90
V. Zeissberg, Anton Prokcsch (spä-
ter Graf V. Prokesch Osten), 1795
bis 1876. (AÜB 26, 631-645.) [91
Bteiabach, 6., Zur G. d. October-
diplom?. Acten.stiickPZ.ö8terr.Verf -g.
(Oe«iler.-ung. R., bept.) [92
Mffayl , A., Zwanzig Jahre Ver-
fassu ngs 1 e ben i nOesterr.'Ungara .(DRs
14. Jahrg. 5. Ufk) [93
Wolf, G. , Zur Culturg. in Oester-
reich. Ungarn (1848-88). Wien, Holder.
8^ IV, 186 8. H.4,80. «Behandalt
JudenemRnctpntion, mit Benutzung
V. archiv. Material. [94
« LerebenfBld, Max Frhr. v., Ans d.
Papieren d. k. biij er. Staatsmin. Maxi-
milian Frhrn. v. Lerchpnfeld. Kec:
iiZ »ig, 55Ü-9 (Fiat he), BULL 544-6
( W. H ü 1 1 e r); MHL 16, 288f.(Bl o c h) ;
CBI 619 f. [95
Llngg, M., Ein Beitr. z. Frage tib.
d. VerhftUniss d. bayer. Cooeordats
z. bayer. Religions-Edict (AKKR
60, 311-323.) (96
Reidelbach, Hans, iv. Ludwig I. v.
Bayern o. e. Kunstschöpfangm 6-15.
CSchhisi.OLrg. (S. 89-292). München,
Franz. IK.^7. gr. 4« k M. 1,50. [97
Helgel, H. Th., K. Ludwig 1. v.
Hävern als Krzieher 8. Volks. (A/tK
Beil. Nr. 209-15.) |!iH
Hertling, 6. Frelb. v., Gedaciitmas-
red« auf K. Ludwig L Baiem].
(HPRl! ln2; nO '^t\.) f99
Heilroann, V., K. i.udwigl.v. Bayern
u. f. Kunstschoplungen. 1. 2. (AZtg
ildl. Nr. 202.) [1000
Pflugk-Harttung, Jul. v.. Da? Würt-
temberg. Ministerium Linden. (Hist.
Tasehenb. 6. Folge, 7, 1-26.) j 1001
Lang, Wllh., Julius Hülder. 4 Jahr-
zehnte wiirttemb. Politik. C^Jbb 61,
213-243.) [2
Dnnekar, Max, KaH Mathy. (Abb.
a. d. neueren G. 296-341.) [3
Döllinger, J. v., Gedachtuissrede
anf K. Jobann v. Sachsen. (D51-
liTi-< 1 Ak. Vortr. 2, 228-240.) [4
Ucke,A., Die Agrarkrisisin Preussen
währ. d. JUor Jahre dieses Jhs. ( Diss.)
Halle. 8**. 7»; 8. (5
Dnnkschriftend. Frhrn. C arl Ernst
Wilh. V. Canitz a. Dallwita
OeneraladJatantK. Fr. Wilhs. IV. etc.
n. Minister d. answ. Angel., aus d.
Nachl. hrsg. v, s. Kindern. Berlin,
Uertz. 2 Bde. gr. 8». IV, 360 ; 344 S.
M. 12. « Reicht v. 1812-49. [6
Natzmer, GneonarEmst v.. Unter
d. UoheozollerB. Denkwurdigk. aus
d. Leben d. Generals Oldwig v. Nat»
mer.lI.III.(1832-4R) (;ot ha, Perthes,
gr. 8". Vn. 338 u. VIII. 288 S. k M. 6.
-56- Ree: BULU 327 L u. 747 (W.
Sehaltze); CBI 1006 f.; HHL 16.
284-287 (iM.y.s). [7
EichendorfTfV., Preussen u. die Cou-
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246
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V. Prctissen. (Abb. u. Vers. pT^erke.
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Preussen u, die reichsständische Verf.
1840-7. (FBPO 1. 5«7-59R.) (10
BatSOb, Prinz Adalbert u. die Ad-
fönge Hfl«. Flotte. (PJbb 62, 297
hw 3:r 1 [11
Oncken, Wllh., Das ZA. d. K. Wil-
helm. S. 1-320. (Oiickeii, Allg. G.
Abth.150 n. 151.) Berl., Grote, gr.8*.
k n M [12
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1. Hfl. München, VerUanst. f. Kunst
o. WiM. gr. A\ 12 6. H. O^SO. flS
Smith, G. Barnett, William I. and
tlie (ierm. em[»ire: a biogr. and bist,
äkelcli. London, Sampson Low ^ u.
Chicago, Ourg. VI, SS5 p. Doli. 8.
^Rec: MUA 57, 599-600 (Har-
def,'en). [14
Klee , Herrn. , D. preuss. Konigth.
u. K. Wilhelm 1. £ine hist. polit.
Studie. Berl., Möter. gr. 8» XIII,
168 S. M. 3. [15
Schneider, L, Ans d. Leben K.
Willu'lms, 1849-73. -i Bde. Berlin,
JaDke. Lex.-g". IV, 341. IV, 38G. IV,
91 S. M. 30. -Jf Ree: BllLU Ö45 7
(Bienemann). [16
NtlNi, Ludw., Wilhelm, d. 1. Kaiser
d. neuen dt. Reichs, hrsg. v. Ose.
Hahn, ßerl., Herta. 8®. X, 476 Ö.
M. 2. [17
Forket, Arobtb., William of Ger-
raany: a succinct biography. Kew-
York,Cassell. VIII, 366 p. Doli. 1,50.
Davon dt. Uebers. : K. V/ilhelm. Gotha,
Perthes, -r. 8". III, 368 8. M. 8.
i^Ror (Bl 1070-72. [18
Bonghi, R., Gugiiehno 1. (Nuov.
Antol. Ser. 3. Vol. 14, 308-22; 407-23;
598 r. 10. Vol. i:.. 47-69.) [19
Rodd, Rennen, Friedrich III. als
Kronprinz u. Kaiser, mit einer Einl.
d. Kaiserin Friedrich. Dt. Ausg.
V. Si'h. Mensel. 1-4. Aufl. Berlin,
Aslu r k! «0. 196 8. M. 3. (20
Böhm, Wilh., Fürst Bismarck als
Redner. Vollst. Sammlung d. pari.
Reden B. s. seit d. J. 1H47. Bd. 6.:
d. Cultnrkampf 1871-7;{ (IM. lliind-
n. Hausbibi. Bd. 280.) Stuttgart, Sim-
mann. 8^ 282 8. M. 1. [21
Kohl, Horst, Fnrpt Risniarck-Ge-
denkbuch. AuTzeiciingu. üb. wichtige
Begebenh. ans d. privaten n. polit,
Leben, Briefe etc. Chemnitz, Bü)a.
12». 95 S. M. 0.50. «K- Enth. e. Bis-
marck-Bibliographie. [22
Boglietti, G., Bismarck e i suoi
20 annididiplomazia militante. (Nu r>v.
Art. 9pr. -A. Vn]. V',. 2e '>'2.) [28
Loe, Otto Frhr. v., turst iiismarck.
Urkundl. lieitrr. z. Ruhme e. grossen
Mannei). 2. Aufl. Baad, Bernbeim.
8*. 269 8. Fr. 6,25. [24
Geschichte d.Einigungskrieg«- lx*'>4.
ISüO, 1870-71. Nach d. vorzügl. qn.
f. die Mitkämpfer u. d. dt, Volk ge-
schildert. Mit Karten, Plant n. Por-
traits etc., IV, s. Triniu8,Nr. Iü34. —
I-IV cplt. M. 29,50. [2o
^ Krfefl, D. dt.-dinisebe , 1864,
lir.Hg. vom gr. Generalstabe. Abth. f.
Kriegsg. I. II. Ree.: HZ 60, 343 f.
(Delbrück). [26
Schubert, v., Mitth. Qb. d. Aufenth.
Sr. Mnj. d. K. Johann vnit Sachsen
bei s. Armee i. Feldz. 1866 in Oesterr.
(Wiss-.BeiL d.Lpz. Ztg 26-27.) (27
An« Kalaer Friedrichs Tagebucb,
1870-71. (DRs l.V \-'.V2.) — "Nach-
druck: Budapest, Beuko. .^^ [28
Dryander, K., Erinnergn. a. d. Kriege-
zeit 1870-71. Anfaeicfanongen, ans
dessen Nachl. hrsg. Halle, Miemeyer.
8*». 122 8. M 1^0 [29
DalTner, Frz., Erinuergu. an d. dt.-
trfMi. Felda. 1870-71. (Strefflears
österr.-milit. Z. 29. Jahrg. III, 05
bis 1W u, 17D-1!)SM (30
Kist, Leop., Erlebnisse e. dt. Feld-
Eaters währ. d. dt.- frz. Krieges 1870
is 71. Innsbruck, Vereinsbaehh. 8*.
407 8. M '2 no [Hl
Deckend, Ein iranz. Feldzugsplan
1870-71. (Strefflenrs österr.-milit. Z.
29. Jahrg. III, 213-227.) [82
•X- Darlmon, Alfr., Beitrr. z. G. d.
Kriege.s v. 1870. Ant. Uebers. von
Rogallav. Biberstein. Rec.;CBL
1183 f. [88
Trinius, A., G. d. Krieges g. Frank
reich 1870-71. II. (G. d. Einigun^s-
kriege IV.) Berlin, Dümmler. gr. 8°.
XIV, 626 8. H. 8. [34
HiltI, Gec, Der franz. Krieg von
1870-71. 5. And. Bielefeld, Velhagen
Ä Kl. gr. 8». IV, 754 S. M. 15. [35
^ Duquet, Alfr., Onerre de 1870-71.
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BibUognphie Nr. 1086—1056.
247
Lee gr. bataille« de Metz. Hec: RC
22, h (Cbnquet). [1036
^Duquet, Alfr., Lea dern. jours
de l ania-e du Rhin^ 19 aortt jus-
au 29 octobre. 2 ^d. Ree: RC
22, 1, 154^ (A. Chnqaet). [37
MrlSMll, Graf M. J. v., Die Legende
V. Metz. Uebers. v. O. Th. Alexan-
der. Berlin, Ulrich ^ Co. 8". XV,
-904 8. M. 8. [38
Chanzy, Campagne de 1870 71. La
2 armee de la Loire. 9 6d. Paris,
Plön. 18». 548 p. Fr. 4. [39
Die Literatur zur G. d. Gegenwart sollte
hin nur so weit berücksichtigt werden, als
sie biatorische .\bsichten verfolgt,
lüebt anderon, poUk-ptaktiseben Zwacken
dfeat und talbit bist. Material ist. Die-
letztere za venceicfanen and zu siebten,
jat Aufgabe anderer Onrane. Natärlich ist
die Grpnze nicht üb<'rail 8*haif zu ziehen,
and h»«i Sanimlung dfs Material» für das
hi«T vorlif'cende Heft ist zeitweilig nach
df-ui (irundsat« verfahren, dass die ganxe
Z^it uii. h auszuschliessen sei. Die da-
darcb entatandenen Löcken werden, so gat
et gdit. Im t. JMtt »ug^Ult werden.
Lftkand, P., Da« Staatsrecht d. dt.
Reiches 2. Aull. Bd. 1. Freib. i. Br.,
Jdohr. 8". XVI, 800 ö. ^ Ree: Jb.
f. Natök. n. 8t»t 51, 119 f. [40
Staatsarchiv, Das. Samml. d. offic.
Actenstiicke z.G.d. Gegenwart. Begr.
V. Aegidi u. Klauhold. In tortlauf.
Hftn. hrsg. v. H. Delbrück. 48. Bd.
(6 Hfle.) 1. u. 2. Hit. Lpz., Duncker
u. ü. gr.S". S. M2Ö. ä M.1,40. [41
Wller, Wllh., PoHt 6. d. Gegenw.
XXI. Das J. 1887. Berlin, Springer,
gr. 8". .XV, 31« 8. M. 4. [42
Manroth, Kart, Die Entwickig. d.
öaterr.'dt. BaodeUbes. v. Entatehen
4L Zolleinigungsbestr. bis z. Ende d.
«nsfichl. Zollbegünstigungen . 1849
bi8l8f;.5. (Di88.)ßerl., Heymann. 1887.
8'. 1!»:. s. M. 4. [43
Oallo, Aadr., Gebiet^ 6. n. Cliarakt.
d. Seehandels d. grossten dt. Ostsee-
plätee seit d. Mitte dieses Jhs. (Kö-
nigsb.Diss.) Jena, Pitc8^498. M.3.
•jC-Rec: CBl 1574 f. [44
Dawaon, W. H., German Soeialism
and Ferd« LaaaaUe: a biogr. liistory
of Germ, social, movements dur.
this Century. Lond., Sonnenschein.
8°. 300 8. 4 8h. 6 d. [46
Naehtxige su diesen wenigea Nir. bcte>
WirthschaftBff. d. neaesten Zdt soll Heft t
bringen. Vol. die Bemerkungen oben naeh
Nr. 1039. Aetanlich st^bt es mit der LIt.-
u. Kunstg., vgl. Bein nach Nr. 85:;.
ifr KolfmaM, Abriss d. Kirchei^.
d. 19. Jti. Ree.: CBl 853 f. [40
Brück, Heinr. , G. d. kath. Kirche
im 19. Jh. 1.: G. d. kath. Kirche in
Dtld.l.Th. (bis zu d. Concordatsverbll.)
Kaina, Kirehheim. 1887. S». VI,
478 S. M n. * Ree: HPBll 101,
59 GG (B e 1 1 e 8 ii e i m) ; Kath. Schweiz.
Bll. 4: The Dublin Review, July
(Beilesheim); AKKR4; Lit.Handw.
14 (Peters); CBl 447 ft^bweisend,
^der Verf. ist kein Historiker, son-
dern ein Pamphletist«.) [47
Förster, BHx, Jean Paul in Wei-
mar. Nach Origiualbriefen. (Nord
u. Süd 46, 352-380.) [48
Flathe, Theod., Hegel i. e. Briefen.
(HZ «0, 22:3 237.) [49
Briefwechael v. Jacob Grimm u.
HoffioB.-nillersl. m. Hendrik Tan Wyn ;
nebst and. Briefen z. dt. Lit. hrsg. u.
erl. V. K. Th. Gaedertz. Bremen,
Müller. gr.8°. VI, 60S. M. 1,80. [50
Grimm, Wilh., Ueber die Zustände
u. d. Geist d. Univ. Göttiiifren [Mitth.
v.ü.Meinardu8j.(UZ60) 76-79). [51
Weber, Georg, Jagendeindrttcke a.
Erlebn. Lpz.. Engelmann. 1887. gr. 8*.
M. Ü. *Rer.: BllLU 85 87. [52
Linde, Ant. v. d., Kaspar Häu-
ser. Ree: Vjschr. VPK 25, IV, 126
bis 181. [58
IV. Coltargescliichte.
1. AUgemeines,
Nyström, A., Allmän kulturhistorin.
III, 5 10. Sthlm, Looström. 8*. ß. 198
bis 480. ü 1 Kr. [54
Heihrald, Knltnrg. s. Nr. 1227.
Sterne, Carus, Die alte a. d. neue
Weltansch. Lief. 1. u. 2. Stuttgart,
Weisert.. 1887. 8". uM.0,50. «Jj-Bec:
BllLU 717 f. (Münz). [55
Eicken, Ma. Weltanachanong, ir.
Nr. 9G.
Kurth, Godefroid, Les origines de
la eirilisation moderne. 2. ta. L W.
Namar, Lambert- De Roiein. 12*. 380
a. m p. 4 Fr. 3,50. [56
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248
|Bibliographie|Nr. 1057—1075.
Matirenhottz, Rieh., u. Aug. Wünsche,
Grandsfige d. itMilL n. ^pitt Entw. d.
europ. Völker. OppelD,lVMidi. gr. 8^
VTT. 427 8 M. 8. [1057
Süpfle, Th., G. d. du Kulturein-
flnMa» ftof Prankreleti m. bes. Berficks.
d, lit. Entw. II, 1 : Von Lessing bis z.
Ende d. romant. Schule d. Franzosen.
Gotha ) Thienemann. gr. 8^ XIII.»
210 8. H. 4. #Vgl. MLIA 57, 729
bis 732 u, 750-2 (Max K.« Ii . G. d.
dt. Koltureinllusees aufl'iankr.). [58
Kydd, Samuel, A sketch ol' the
growth of poblie opinlon: ils in-
flnence on the constittition and go-
yernment. Stock. 8*. 84 p. [59
Biese, Alfr., Die Entwickl. d.Natar-
gefühls im MA. u. in d. Neur. I.pz..
Veit & Co. 8». VIII. 4G0 S. M. 8.
«J^ Ree: Z. f. vgl. 1/itg. u. Ueuaiss.-
Lit. N. F. 2. 114-18 (Hes-s); BllLU
160-62 (Osk. Külpe). [60
Vgl. anoh Nr. Q9, 100; 106, 06; &31, 44;
708, 30, 74; 81«, 45, 49, 55; 966-78; 1053.
2* B0chi»-p VerflOMunffB- und
irtlMchaft^hen.
RAchto-O., Privatmohi io«l-7i; Teit-O.
(Eeichsverf. . TeRftOTien. Stidte, Ocinirts-
•tinde) 1072-88 ; Kriegswesen i08S-8<^ ; Wirth
acfaaftfl-O. (ländl. Yerhältni»<8e , Hnudel u.
bdUtlie. Handwerk u. ZunRei lOSV^llOS;
Anliün^r: .luden 1107-11 Iti.
Jaatrow, J. [Lit. d. J. 1883-86 betr.j:
Di. Verf.-g. nebst Rcehts- n. Wirth-
!?ch. ^chichtliehem (JBQ Bd. 6, II,
:t76-4i^s) [Ol
Zeitschrift d. Savigoy-Stiftg. ä. im
Anhang.
^ Brunner, Helnr., Pt R( ditsg. I.
Ree: (iG.\ 41-60 (v. Amiraj; Krit.
Vjaclir. 1". Gesetzg. u. Rechtsw. N. F.
X Nr. 3 (Maurer). [62
<3f Siegel, Dt. Rechtsc:. R'^c. : Krit.
Vjschr. i'. Gesetzg. u. Rechtsw. N. F.
X Nr. 3 (Manrer). f63
Zur allg. Reohtsg. N'r j
BechtsqaeUen a. ihn> Kritik 8. Nr. li>5,
95-09; 218; 348-54; 504.
Lehmann, Karl, Abhh. z. germ., insb.
nord. Rechtsg. Berlin ^ Guttentag.
8«. IV, 215 8. M. 5. # Ree.: CBl
1269-1272 (K. M . . . r). [64
^ Dahn, F., Bausteine. Privatrechtl.
Studien. Ree. : GG A Nr. 2 (v. Am i ra) \
Krit Vjsehr. f. Gesetsg. n. fteehCsw.
N. F. X Nr 3 (Kohler). [65
Gaudenz!, Aug., Lc vicende del mun-
dio nei territori longobardi deir
ItsJ!» merid. (A stor. per le prov.
Nspol. la, 95118). [66
Hübner, R., Die donatione« post
obf tnm V. d. Behenkgn. m. Yorbelinll
d. Niessbrauchs im älteren dt. Recht.
(Unters, z. dt. (Staats- u. RecliLsg..,
hrsg. y. 0. Gierke 26.) Brettlau,
Köbner. 8*. 152 8. — Zuerst als Herl.
Diss. {\U S 1 fC7
Re, Gamilio, Del palto ßuccesaorio.
Cout. e line. Studio di Icgisias. com-
paratn. (Stndi e doc. di stor. e
diriitn '!M42.) [68
Brink, Ludw,, Umstellung d. dingl.
Rechte an Iremden Iruiuobilien iiu
MA. I. (Diss.) Breslau, Kdbner. 1887.
8«. 48 S. [G9
Jfiger, Otto, Die Kcclitsveriih. des
Grund bcüiizcB in d. Stadt Strasburg
währ. d. MA. Btrsssburg, Fisehbach.
8«, 56 S. [TO
Simoncelli, Vincenzo, Deila presta-
zione detia „Calciarium* nei con-
tratti agmrii del medio evo. (A. stor.
per le prov. Napol. 12, 787-800.) (71
Zum Privatrecht, vergl. Nr. 207; 344. Straf-
rcchtlit hrs s. Nr. . 56; 605. 6. ZUB
frooeM vgL Nr. lli; iOO; 605, 7.
8ohwtret, Qyttia, Az eurdpai num-
archiak rendszeres alaptörvenyeirol.
(l'fh d ^yt-temat. Grundgesetae d.
curop. Monarchien, m. bes. Riicks.
aof d. verfassangsg. Voransselsangen
derselben.) Budapest, Akademie.
1887. 80 S. [72
Wersche, Carl, Das staatsr. Ver-
hftltniss Polens z. dt. Reich währ. d.
MA. I. II. (ZHG Posen 3 , 247-296;
37.5 414.) — Zuerst als Barl. Diss.
48 S. [78
Zur y«Kf.-g. i. AllgfliB. Vgl. Nr. 9S; HS.
45, soa; SSO, 8. 86 ; SST; 888: 1018, 40. —
Zar O. d. Konigthmia, der Rdohagiewalt»
ihrer Oreanisataon . ihres Verbal taisses zn
den Glieoem d. Keiciis u. d. Reichagehiet««
8. Nr. ; in»; 201, 65, 77, 92; 314, :i!»-<l,
til. 79; 408; 508-9, 11; 791; 953. — Eeichs-
tage etc. 8. Nr. 422 ; 5»0, 81, 93-96, 97 ; 65H ;
796. — Staat nad £irche s. Nr. soi, 7s;
800, 18-17, 41» S0-8>. 97, 99 ; 4t7, Si, 8« ; lOSl.
Pappenhelm, Max, Bin altnorw.
Scliutzgildestatut, n. f. Bedcntg. f. d.
G. d. nordgerro. Gildewesens erlaut.
Breal..,Köbner.8» VII, 1678. M.4. [74
Kelleter, Landfr.-bflnde, s. Nr. 512.
ündner, Die Verne, s. Nr. 505.
Zar ü. d. Orcaaiaationen helnifii Baad-
hebung von Frii den oadBÄbtt, vgl. Hc. SiU:
506, 11. — Fehdewesen a. Nr. 842; 484, 58;
599; 6(8. — Oenoasenschafts- und Bllnd-
ni8>wc<;on s. Nr. ?n«; 4;i3, 4 . n r, i , yi;
625. \gl. unleu ätadtewesuu u. Zuntto.)
StBliti, Adolf, Brandenb.-Pn»s^
Rechtaverw. u. Reebtsverf. I. II. Ber«
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Bibliogimphie Kr. 1075~109&
249
im, Vahlen. gr. ><^. LH. 44« u. 774 S.
M. 22. * Ree; BllLü Ö16 f. (W.
Schnitze); CBl f. Reehtow. 8, 1-8
(Fuclisi; >'aiZtg 276. [1075
Bi0lfetd,Hara!d. < ; d. magdeb.Steuer-
weacDB V. d. Ueiurmatioosz. bis ins
1& Jh. (Schmoller*8 ataata- o. aocialw.
Forech. VIII, 1). Leipzig, Duncker
n. H X, 19Ü S. M. 4,60. — Zuerst
al» Lcip^. Diss. Ree: JbGVV 12,
13544856 (Hintae). [7G
Borch, L. V., Ein Unheil d. Reichs-
kammergerichts üb Landesliolif it. fZ.
L d. ges. Sinatsw. 44. 3ö4-90.) [77
Zar O. d. Territorial verÜMmugen und d.
aUg. TflnüomlTervaltang vgl. Nr. 7S, 74;
M; ata; mm, ir». ll, IS; 71«, IS. »7, 79;
15, 16, 8», 4<). 4a, 46; 931, 5»2. l' l's
M, i«. Wl, 95, »6; 1(H)M, 10. 15. I jiiauz-
verwaltung s. Nr. i>'' : i' . i..; .>ii. -
iriploniatip n. GeBau<I^si.JtiiiHsv.>si ii s. Nr.
55«: trf"/\ t)7-6lt. 81; 709, 32, jO , 58, j7,
4a, 60, 68. 9S; S06. «, »6, S7. 69, &3, 86, 96;
a», s», «0, Ta-Ta, 83-s.<>, »i; ioot. —
BMres Verwaltung ? nv,XfT KriegswesPTi .
V. Below, Entstehung d. Ötadtvert.
a. Nr. 845.
Kniae, Richcrztche s. unter V, •").
Zar O. d. Stadt ewesena, vgl. Nr. 123;
laa. - Stidtäbilnda a. Nr. 480, 40, 41. —
Baaaa a. «nter T, 4.
KleinwScbter, Fr., Z. Frage d. stand.
Gliederung d, Gesellscli. I. (Z. f. d.
ge.-. Staat.sw 44, ;U)7 :145.^ [78
Roth V. Schreckenstein, K. H. Freih.,
Der Fr«ihemititel einst und jetit.
Betrachtgn. üb. d. hist. Grundlagcu
d. litul. Abfetutg. d. dt. Adel». Berlin,
V. Dycker, gr. 8». 94 ö. [79
Uwe, Fritz, Die raahtl. Stelig. d.
friiÜK. Bauern i. MA.,darg. auf Grund
d. V. Grimm u. Schröder ges. Weis-
thomer. (^Ueidelb. Diss.). Würzburg,
Köhl IL Hecker. 8*. 88 8. [80
Fadw» Carf Mk, Der UntergaDg
d. B?iiit'rii'*tandc? u. d. Aufkommen
d. üulsht;rröchait.^ nach arch. Qn. aus
llaa*Vorponimem u. Rfigen. (Abhh.
ana d. ataatsw. Seminar zu Strassb.,
br^jr v«in G. F. Knapp, 6.) Strßssb.,
Trubner, gr. 8^ AI, 377 6. iL 8. —
Der Aafang ala Stittsab» Diaa.: O. d.
Baneniatandes in Pommern n. Rü^^en
bis znin 30jähr. Krieg. 81 8. [81
Brianeck, Willi., DieLeibeigenschat t
in Pommern. (SavZ 9. 104-52 ) [82
KMffi, Banernbefirrimig a. Nr. 931.
Zur G. d. socialen u. Qeburts-Stände vgl.
Nr. 310«; 360, 51 ; 1>3J:. — Juden s. Nr. 1107 ff.
Kreittiiber, Im-, D. dt. KriegaweMn
i. 15. u. 16. Jh. (StretFleurB österr.
miiit. Z. 29. Jahrg. III, 230-54.) [88
BaliOk, Qoo., Zur Bewaffnung und
Kriegsführg. d. Ritter d. dt. Ordens
i. Preu.'fgen. Königsberg, Koch.gr. 4".
22 ö. M. 1,50. (Auch Progr.: Königs-
berg, Altatädt. Gjrmn.) [84
Mannen, Woifg. Frdr. v., G. d.
Schweizer Soldner bis zur Errichtg.
d. 1. steh. Garde (1497). Bern, Uuber.
1887. gr. 8^ 184 S. M. 4. «Ree.:
Bllir 7:VJ f.? entgeh). (85
Schlachten-Atlas d. 19. Jh. : 1820
bis z. üegi-uw. Plane tl. wichiigäieu
Schlachten, Gefeehte u. Belagergn,
rn, brgleit. Texte, nach aratl. <,>nr]!en
bcarb. 8.-13. Lfg. (12 lith. Karten u.
Ü3 Bl. Text). Iglau, Bauerle. 1887.
i'ol. ä U. 2.60. [86
Zur G. d. Kriegswesens vgl Nr. 205, 19;
8S8, 31»; Ahd; 517; 667, 73, H9; 7S1, «9, 70;
80(i, 7; 931, M. — Kriegsgeschichte ö. Nr.
114 21; vs:s. (il-ü2; jtJj-üa, tiOJ, a, 2:», ÜH, 78,
94; 713, Ii', 41-47, 52-63 , 56 , 58, «1. 8i'-80.
95, 9«; 800-4, 7. 32, 33, 74-78,84, b7, »H, 91,
92, 94-90«, 9, U, 1.'. ^0, «8, 76; m6-39.
Lamprecht, Karl, f'eber Principien
d. neueren wirthächaltsg. Forsche, m.
Replik von Adalf Brnder. (Hlb9.,
76-91.) [87
•K-Lainprecht,Karl,Dt.Wirthschalt«-
lebeu im MA. Ree: MÜL 16, 206-18
(Jaatrow). [88
Sebnoller, Guat., Die sociale Ent-
wickig. Dtlds. und Englands, haupts.
auf d. platten Lande d. MA (JbGVV
12, 208-18.) ^ Im Anaehl. bea. an
Nr. 1088. [89
Hertzog, Aug., Rechts- und Wirth-
schal'ts-Veri. d. Abteigebietes Maur-
münater wfthr. d. MA. (Beitrr. a. Land.-
u.Volkesk.v.Elsa88-Lotbr.9.)8traaBb.«
HeiU, 8*. 115 S. (»0
Zur Wirthsdiafis-O. i. aUg. vgl. Nr. aU;
61H, 19, 46, 47; 1046. — Rechnungen etc.
(z. G. d Preise) s. Nr. 5«l, 28, 2i, 25: 109«.
Zur G. d. hindl. Verhültniiaa Vgl. 1». 584
bis »o; m^, 46; i^3i, 32.
^ Heyd, W., Hiai da conunarce
du Levant au m.-äge. Ree: A. stör.
It. Sor. 4. T. 17. 572-88; 20. 114-33
(pcsimoni); HJb 9, 678-714 (A.
Gottlob). [91
Schaube,Ad.,D. Consulat d. Meerea
in Pisa. Ein Beitr. r. G. d. Seewesens,
d. Handelsgilden u. d. Handelsrechts
i. HA. (Schmoller*a ataata- and so-
cialw. Forsch, VIII, 2.) Lpz.. Diuieker
& H. 8". XIII, 310 S. M. 7. [92
Simonafeid, H., Der Fondaco dei
Tedeachi in Tenedig u. d. dt.-venet.
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250
Bibliographie Nr. 1093—1117.
Handelsbeziehgn. 2 Bde. Ree: MIÖG
9, 488 95 (Heyck); HZ 61, 181-84
(Brosch); R. «tor. It. 5. 14^ 51 fCi-
polU:); Ä. Vnneto. N. S. 35, 22i\ 'M
(.Pef tile);RC22,l,408 10(aaUoi8);
MVG Nürnberg 7, 296-98 5 EHR Nr. 11,
5eS-67 (H, F. Brown). [1093
Coen, 6u8t., Le gmndi strade del
cotiiiuercio internaz. propo^te ün dal
sec. 16. Livorno, Vigo. ^ Ree.: R.
stör. It. 5, 107-9 (Sangiorgio). [94
Jacob, Georg, f). nord.-bait. Handel
d. Araber im MA. ^Üiss.) Lpz., Böhme.
1887. 8« 162 8. IT. 4. [95
•^Sattler, C, Handelsrechnungen
d. dt. Qj-dLMis. Ree: DI// 9, 200-2
(P e r 1 b a c h ) ^ Uans.Ü Uli Jalirg. 1886,
181-4 (Stieda). [9G
Hirschfeld, Paul, Leipzigs Grossin*
dnstrie n. Grossharidol in Wirt^r Cnl-
tnrbedtg. Mit e. Vorw. v. R u d.VV ac h 8-
muth. Lpz , Dnncker & H. 1887.gr.
4«. XVI, 171 S. M. 6. [97
Huybrechts, Pierre, Resuiiie de l'hist.
du cumm. et de i'indust. en Belgique^
des temps leB plus recul^s jusqu'ä
r^mancip. de Charles V. Bi iigcs,Maer-
ten-Meis^;^lP^ 236 p. Fr. 2.50. [98
-Jf Tesdorpf, W., Gewinnung etc. d.
Bernsteins in Preussen. Ree: Vjschr
VPK 25, U, 8; CBI 1509 f. [99
Zur G, V. Hfiiult l, Verkehr u. Industrie
vgl. Nr. 122, 21; :.L'«\ -iS-iö, SW; 817, 38. 40
bi8 48; loKi, M. — Zum GeWwcson v^;!.
weiter üben R»'(hnungen und in Gnippo
VI, 2 Numismatik.
Burckhardt, Alb., Aus dem Basler
ZunflweP. (Basler .Ib. 8.1(52-90.) (1100
•d^Crull, Friedr., D. Amt d. Gold-
schmiede zu Wismar. Ree: Anz. f.
dt. Alth. 14, 276 f. (Heyne), [1101
Ermisch, Hubert, D. säi-hs. Berg-
recht d. MA. Ree: MHL IG, 149-53
(Heydenreich). [2
LeutholdjDieFreibergerBergwerks-
verf. i. 14. Jh. (jL f. Bergrecht 29,
71-97.) [3
Nauwlrtli, Jos.« Die Satzungen des
Regenslv ^^teinmetzentages im J. 1459
aaf Gr. der Kiagunrurter Steinmetzen*
n. Hanrtrordng. v. 1628. Wien,
Gerold, gr* 8*. VI, 55 8. M. 2. [4
Höndorf, Paul, D. Sleinlinurrzunft
zu Übernlcirclien. Ein Bt itr. z. G. d.
Zunftwesens. (Diss.) Halle, Nietsch-
mann. 8". 50 S. [5
Schöne, C. 0. Mor., Die modorne
Entwickig. d. Schuhmachergewerbes
i. bist., stat. u. techn. Hinsiclit. Ein
ßeitr. z. Kenntu. uns. Gewerbewe«,
(Dis8.) Halle, PKtz. 8«. 508. 11.3,60. (6
Znr G. <1. Handwerke O. d. ZfioAe VgL
Nr. 516, 26-27; III.
Zeitaebr. r. G. d. J u i e n il,2 : a) w o 1 f,
S. G. der Juden in Üesterr. IV. —
b) Steinschneider, z. Qn.-kde.
f. G. d. Juden. — c) Goldschmidt,
d. Riickkehr d. Jnd. n. Frankf a. H.
i. J. 13f50. [7
Arontoe, lul., Regesten z. G. der
Juden i. fränk. u. dt Reiche b. e. J.
1273, hrsg. im Auttr. d. bist. Comm,
f. G. d. Juden in Dtld. 1. Lfg. bis z.
J. 1033. Beri., SimioD. 1887. gr. 4^
t>4 S. M. 3,20. [8
Jidemchreinsbveh, Das, d. Laurenz^
pfarrc 7. Köln, nnter Mitw. v. Mor.
Stern hrsg. v. Rob. Hoeuiger.
(Qn. z. G. d. Juden in DÜd. I) Berl.»
Simion. gr. 8^ XX VIII. 261 S. M. 10.
* Ree: CBI 1(505 f. (v. B.) [9
Döllinger, J. v., Die Juden in Eu-
ropa. (Ak. Vortr. 1, 209-41.) [10
UltKtti,L.,I martiri ebrei nel mcdio
evo e san Bernardo di ChiaravaHe.
(Nuov. Antol. Ser, 3, Ib, 446-57.) [11
Gldeaann, M., G. d. Erxiehungswa.
u. d. Cnltur d. abendl. Juden. III:
G. d. Juden in Dtld. nähr. d. 14. und
15. Jb. nebst bisher ungedr. BeiU.
Wien, Hölder. gr. 8^ X, 809 S.
M. 7,20. ^Rec.: NatZtgd89(Lan d a u);
CBI 17()8 r. [12
Ganganeili'8 Gutachten in Ange>
legen h.d.Blatbe8eha]digung d. Juden
(1759). Aus d. Ital. übers, v. A. Ber-
liner. Berl . Deutsch. 8". HI, 48 S.
-H-Rce: CBI 9^7. (H. Str.). [13
Stolle, Fr., Ans d. Q. d. Jud. i. Köln
a.R.; e. Gaiiff durch d. dt. G, Barmen,
Wiemann. S». IV. 57 S. .M. 0,-50. [14
Kaufnann, Dav., Zur G. jüd. Fami-
lien. I.: Samson Wertheitner,d.Ober-
hoffactor u. Landesrabb., 16^8 1734,
u. 8. Kinder. Wien, Beck. gr. 8^ IX.
113 S. M. 4. [15
Frledliiider, H. H., Hatorialien t.
G. d. Juden in Böhmen. Brünn.^
Epstein. S\ IV, 106 8. U. 2. [16
Zw d. Juden tkI. nooii Nr. Mi.
.'i. Kii'cUe UiuL HeUffion»
AUgemeiniM and katbol. Kirdm im-S5:
Papstthum ilStJ-40; Orden Uli if5: IiKjiusi
tion und Ketzer (Wal den sei) lUT.iS; Kvan-
gel. Kirche 11. "»3-56.
Hauck, A., ( I/iteratur d. J. 1883 n.
84 betr.j: Pupstthum u. Kirche. (JBG
Bd. 7, II, 177-201.) [17
Digitized by Goog[e
BibUo^phie Kr. 1118—1141.
251
ZeHschrifl für Kircheng. in Verb.
II ii L>. W. Ga«8, D. H. Renfer u. A.
Riatchl. hri^. t. Tb. Brieger. IX.
X,l m. 9. Gotha, Ptethes. gr. 8*. 641 8.
a. 1-34 1 Irih. 8. i. Anhang. [1118
Archiv i. Lit.- n. Kircheng. d. MA.
hreg. V. Üeinr. Denifle a. Franz
Bbrle. 4. H. I. n. 8. Freiborg, Herder.
S. 1 200: a) S. M90Ehrle,die
Spirituaien. ihr VerluiUn. t. Franzis-
kanerordeii und zu den Fraticellen
(eeUo»). ^ h) 8. 191 200 Ehrle,
der constantin. Schatz in d. päpstl.
K.iiiimer in. n. 14. Jhs. fl9
Beafhi, R., Lautoriiä spirik e la
temporale nella storia. (Nnov. Antol.
Ser. Vol. XIII, 406-21. [20
Hagenbach, Kirclieng. s. Nr. 543.
Hauck^ Kirclieng. Nr. 20^.
Ricboa, L., Hist. de l'egiise 8. edit.
III. Paris. I.ctlnrllenx. 8" 593 p. [21
Fiaiier, G. P., ilist. of tli«> Christian
Cliorch. New York. 8^ 701 p. [22
#Knilfa, F. X., Lehrb. d. Kirch eng.
:^ AH. Trier, Lintz. 1887. Ree: HPBU
102, 279-86 ; 342-60 ; 434-42 ; 525 31 ;
661-69. (ZnrKrit. e. verbese.K. g.) [23
Stihlll, Rlld., Kirchcng. i. (irundriss.
Lpi., Böhme. 8". VI, 194 8. M. 3.60.
« Ree: FJbb 61, 319-52 (M. Lenz,
£. nene Aaffass. d. Kirchg.). Beil. z.
LptZtg. 1887. 101. [24
Tost», Lu., rrol«'(r. alln storüi uiii-
Ters. della chiesa. Koma, cam. dei
dep. 8* xriiij. 481 p. L. 8,50. [25
Hatsch, Edw., Die Onindlegnng d.
Kirchenverl'. Westeuropas im frühen
MA. Autor, üebera., besorgt v. Ad.
Harnack. Oieseen*. Ricker. gr. 8°.
¥11 130 S. M. 2.50. [26
Bang. A. C, IM^igt over d. norske kir-
kes hi&t. under katliolicism. Christia-
iiia.Oaniiiienneyer. 8^ 8688. Skr. [27
V©8Al,6. J.,Gesrhiedeni8 der vnder-
Inrif^ kerk. van 680 lol 1842. 2 dnik.
i>ordrechl, Revers, gr. 8®. XXil, 446
bl. Fl. 4,25 [28
# StMiieit kirchengeschtl.., Herm.
Reater z. 70. Gebnrtstflpre gew. Ree:
ThLZ 160-67 (Bornemann); DLZ
9453f.(M5n er);TbLBl 1887, 140. [29
^ Harnack. A., Lehrb. d. Dogm.g.
lI.Rec.:PJl>b »i2..'v74fT. (La88On).f30
Talano, S., Le origini del Cristiane*
•ino e tl peDsiero etorieo. L II.(6tiidi
« doc. di Btor. e dir. IX, 11*42 u.
175202.) [31
Seeberg, Reinh., Die germ. Anffass.
d. Christenthums in d. früher. MA.
L (Z. f. kirchl. Wise. Q. kircbL Leben.
IX Nr. 2 u. 3.) [dS
ÜHSMlIa, A., Stndien wa d. ma. Ma-
rienlegenden II. (Sep. a. SBWAk.)
Wien. Tempeky. Lex. 8^ 90 8.
M. 1.40. [8$
MOMbaaiar, Woifo.t ThesanruB reso-
lulionum 8. c. concilii, ijuae consent.
adTridentinorum pp.decrt tn nliasque
can. juris sanctiones prodier uut usque
ad a. 1885^ eom omo. conatitat. ete.
V. Fase. 9. (S. 785-880.) Hünelieii,
Stab! l^ST. frr. 4^ M. 3. [84
Lingg, M., G. d. lust. d. Pfarrvisi-
tation in Dtld. (Bamb. Progr.) Kemp-
ten. Kosel 8". 75 S. *Rer.: AKKR 60,
368 (Hob. Scheidemuntel). [35
Zar alldem. Kirchen-0. vffl. Nr. 110; 20»;
543; stio; 1046. — Zar 6. d. kath. Kirche,
vgl. Nr. 3S. 37, 8«, 41-43, 66, «•), 89; 204,
2«. 2r,, ;t8. 79; »OO, l, 29-al, 7;»; 40C, 75-82,
»3; 603; 610. I I, 4S-.'»2, 99; 70 » — Biogn»
phien v. Heiligen, BischötV-n ftc. Nr. 149^
59, «0, 67, «7, «W ; 2;i:.-37 , 5.^, 56, 58-Ö<, 19,
80, 81, 99 ; 307, 8, 77; 401, 58, 59; M*. TS;
711, 12, .'.J.
Grisar, Hartm., lieber Sammlgn«
älterer Papstbriefe n. deren theolog.
\ er werthg.(ZKTh 487-582.) #Rec.:
AKKR 60. 220 223. [36
Thaner, F.,Z.reehtl. Bedtg.d.pupstl.
Regesten. (MIUG 9, 402-413.) [37
^Creighton, M., Historv of the
Papacy. IIL IV. Kec: The Dnblin
R., Jnly. [38
Pattor, 0. d. Päpste, s. Nr. 488 t.
Caatelar, L, The Papncy and tbe
temp. power (The ForlDightly R.
1887. t;7r,-(;95.) [39
Schubert, Hans v., Roms Kampf
um d. Weltherrsch. ; eine kircheog.
Studie (Sehr. d. ^^ f Keformationsg.
Nr. 23). Halle, iNiemeyer. 8^ IV,
136 S. M. 2,40. [40
Zur O. d. Papstthoms vgl. Nr. 92-96; 154,
36, »8, 40, 180b; 208, 10-16, «3, 67-75; 80»,
11, 1«, 1«.U, »5, 41, 60, 63-6«, 80-86, 90,
97-99; 402-4, 11-13, 21. 27, 82, 42-44, 60, 64,
83-87; 542, 82, 83; 600, 46, 4", 49, 5«, 97;
784, 35;
Studien n. Mittliign. aus d. Bened.-
n. Ci»terc,-Orden. IX, 13. Brünn:
8». 552 8.: a) 8. 1-22; 189-213
B a n e r, üeb. Orden.'ipri vv. — b) 8. 57
bis 73; 234 51 : :5(il-86 Sc h m i d t, üeb.'
d. wis.^eiibch. Bildg. d. Ii. Benedikt,
— o)OraBbof, s. Nr.243. - d)Pe»,
g. y r. 781 . — e) S. 382-94 J . G . .M a y c r,
Skizxe e. G. d. Schwab, u. Schweiz,
Bened.-Congregation. — f) S.394bia
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252
Bibliographie Kr. 1141—1160.
;i98 Mitlerm üllcr, D. Regel-Com-
nientar d. Paulus Diaconus^ d. Hil-
demar tt. d. Abtet Basilius. — g) S. 399
bis 416B e r Ii i r D. Bened.-Congress
zu Kp'jfnsbg. i. J. 1631. — Ii) S.
445-04 Hu 1er, Die Bened.-Stiftgo. i.
d.Rbeiii1andeii. — Vgl. Nr.l562.[IUl
Annales ordinis cartus. ab a. 1084
ad a. 1429, auct, Car !.«• Cnuteulx,
nunc primum a moaachis ej, ord.
in laeem ed. 3 ▼ol. Henville-eoas-
Monii .. Duquat. 4». 524, 568 p. (42
Epistolae niieBionariorum ord. s.
»ancisci ex Frisia et HoUandia, ex
eod. ms. r. bibl. Honachii in Bavaria.
Ed. Marc, a Civetia et Tht-oph.
Domenichelli. Ad Claras Aquas,
collegium S. Bonaventurae. 8^ vij.
408 p. [43
BertOMoh, Ernst v., Kurzgef. G. d.
geistl. Genossenschalteii u. d. daraus
faervorgeg. Ritterorden. Wiesbaden,
BechtoTd. gr. S". 207 8. H. 8,60. [44
^ Petteneg, V., Die Urkk. d. dt Or-
dens Central A. z. Wien. I (1170 bis
1Ö09. ) Kec: H Z 59, ia5-7(T u p e t x j. [45
IMMu«, E., Beitrr. s. Charakteristik
d, Brüder d. gemeins. Löbens. (Diss.)
L)./., Gninii.acli. 8". IV. S. |45a
Zückler, 0., D. Jesuitenorden n. 8.
Slellg. i. d. Entwicklung9g. d. Uöncb-
thums. Barmen, Klein. 59 8. #Rec.:
£v. Kircb. Ztg. 409 f. [46
Zw O. d. imen vgl. Kr. 157 ; ns; SM
Ub 38. 7«; 417, 93; «95; 781.
<X> Lea, Henry Charles, Hist. o( the
Inquisition of the HA. Ree.: EHR
III. 773-88 (Ac ton); Ath. 182-4. [47
^ Molinierf Charles, Etndes sur
quelq. ross. des bibl. d'Italie conc.
nnqnisition et les croyanMS hMt.
du 13 nu 17 siecle. Hec: £HR Kr. 11,
561-563 (H. C. Lea). [48
Naupt, Hern., Neue Beitrr. z. G.
d. mittetalt. Waldenserthnms. (HZ 61,
39<;s.) [49
Haupt, Herrn,, WHlfleiiBia; 1. Ani-
cuiiVVald. 2. Regula Wald. ^ 3. Huuuia
fr. Torsonis de haoretfeis; 4. die Sekte
4. Ortlib. r. f/KG 10. 311-329. [50
Golf, Jarosiav, Die VValden.^er im
MA. u. iiirc Literatur. Ber. iib. neuere
Sehr, u Publ. (I11Ö6 9, 826-51.) [51
«9f Müller, Karl, Die Waldenser.
Ree.: A. stor. lt. Ser. 5. T. 2,75 93
(Toreo). [52
Z 1 ; il. Inquisition, de» mu. K«t/or-
liiunm u. d.Reformbewegungen vgl Nr. 296 ;
S06; SS-Sl; S5S.
-X« Zahn, Ad., Abriss e. G. d. evang.
Kirche auf d. europ. FesU. 2. Aul«
Ree.: ThLBl Kr. 20 f. (B. L.) [58
Jahrb. d. Ges. f. d. G. d. ProtesUnt.
in Oesterr. 9. .Jahrg. Heft 1 u. 2.
Lps., Klinkhardt: m) Loe8che,Joh.
Mathesins. 1^^ Pritsebe, Extnwt
der in materiareligionia ergang. k. k.,
auf d. Gepenrefürnmt. im Teschener
Gebiete bezugl. Verordngn. — e}Koch
Lnüieranisierg. d. Oen. Gnesen. —
d) Scheuffler, D. Zug d. österr.
Geistlichen nach u. ans Sachsen. [54
Bl&tter f.%vürtleinb. Kircbeng. Beil.
a. Et. Kireben- n. Scbnlbl. f. Wfirtt,
red. V. O. Hermann. III. Stnttg.,
Greiner i PfeifTer. gr. 4^ M. 2. (56
Friedberfl, E., Verf.recht d. ev.
Landeskirchen in DUd. n. Oesterr.
Lpz..Tuuchnitz. 8®. XV, 446 S. *Rec.:
AKKR 60, 207-9 (F. tieigel). [5i
Zur O. d. IteftirmMlon q. d. evangell*
sehen Kirche vpl. Xr. 51H-70, 79, 89. 9f., 96;
600, .'S, 1.., ti-', s3. 84; 704, I5f, 14, 38,
'Zur G. a. .luden s. Kr. HOT t.
Zur i; • 8ch. d. tidig. Aber^aobsass. nntsn
Gruppe IV, 6.
'4, Bildung, IdtertUur und
KunM.
UniveraftiteB n. Aksdsmlcai lU7o1t; «ndetv
Scholen iKS sti ; lUbliotheken n«3 H5;Buch
druck u. liuclibanilpl 1186-90; U. d. Wiasen-
soksfleB n. Literatur 1 i9i.i90i; Knnatg.
Universitats-Matrikeln, Aeltere. I.:
Univers. Frankfurt &. 0.; a. d. Orig.-
Ha ant.llitw.v. Oeo. Lieben. Emil
T h u n e r hrsg. v. Ernst F ri e d 1 an-
der. 1 150G-1()48. (Public, a. d. kgL
pr. biaat^iarch. 32). Lpi.,, Uirsel.
1887. gr. 8*. ZVL, 798 8. 11. 20. [57
Laverrenz, C, Die Medaillen n. Ge-
dächtnisszeichen d. dt. Uo( h.schulen.
E. Beitr. z. G. d. Universitäten Dtlds.
2. Th. Kit 24 Ansichten u. 42 Taf.
Berl., T.nverren«, 1887. gr. 8*. XIII,
165 Ö. M. 16. [58
Statut! deile uuiv. e dei coiiegi
dello studio bologn., nnbbtdaCarlo
Malagola. BoL, Zaaichelli. fol.
xxiiij, 524 p. f59
Acta uatiunis Gernianicae univers.
Bononien. edd. Ern. Friedlftader
et Car. Maln-rnla. Cum lahnlis.
Herl., Heimer. 18H7. 4".503Ö. -X-Hec:
MlUG 9, 141-148 (Schulte); GBl
683 f. (L.). [60
Digitized by Google
Bibliogr^hie Vr. 1161-1187.
253
Gtoria, A«dr..M()nnm.della nntvers.
di PadoTm 1222-1818. (Mem. del r.
kt. Ven. 22. 281-674.) [1161
■ossmenti e docuroenti per 1« slo-
ri» della iiniversita di Paima nel
nedio evo. vol. I. Parma. 4*. 250 p.
L. 8. [62
Kaifmann, Gm., G. d. dt. Univer-
sitäten. I : Vorg. Stuttg. Cotta, ^ Bec. :
CBl 1405-7 ; Jbb. t. >]ational<>k.u.Stat.
K. F. 17. 8 (Schräder); DLZ 9^
1492-94 (E. Fried Und er). [68
Nitzsch, F., Zur G. d. Entstehg. d.
Universitäten. (Jbb. f. prot. Theol.
XIV, 210-220.) [64
Albieisl, C, Le orig. dello stnd.
di Bologna. 1. (AtH e mein. etc. di
Houiajrna.Ser. III. Vol. 6. 219-31.) [65
Nani, Ges., Lo studio bologn. nelle
Bikt orig. di L. Cbiapelli: nota. (Sep.
aae Atti della r. acc. di Torino. 23.')
Torino. I.opf»cher. 8". 7 ]>. [66
Tamassia, Giov., Bologna e le sae
acaole imperiali di diritto. Bot., Fava
e Gare^Tiani. 8". 48 p. (Sep. a. A.
giur \f t> r 12.) [67
Ricci, Corrado, I primordi dello
atad. di Bologna. 2. edis. Bo)., Ho-
ma^noli. ^Hec: Ci^iltii Ca«. Ser.
Xni. 11. 20,s -.'IS. [68
Ascbbach, Jos. v. (t), Die Wiener
tJfiivera. n. ihre Gelehrten, 1520-65.
hri^cr. V. d. Tniv. in Wim. (G. d.
WieiM r Univ. Bd. III.) Wien, Holder.
8^ VllI, 408 S. M. 10. [09
Slllein, W., Studenten a. Harobarg
n. d. XaL-libfirpeh.. in Erfurt v. 1492
bis 1636. in Witten Lcrg v, 1602-60.
(ZVHambG 5, 267-342.) [70
Seberaaitt UiCt D. Plan d. QrttDdg.
e. Jesuiten-Univers. an Posen. (ZHG-
Posc-T, 4 W D'.).) [71
Döüinger, J. v., a) ö. :^55. Die
Uoiverrititeo sonst n. jetxt — b) 8. 56
bis 92. Festrede z. 400j. Stiftnngs-
feier d. Univ. Mütu-Ihmi. - c) S. 193
bis 227. Kg. Aiaxiunlian II. u. die
Wfsseoaebafl— 4) 8. 827-40. Ueber-
blick üb. die ^escli. Entwickig. n.
die gegenw. Aufg. uns. Ak. (DöUinger.
Ak. Vortr. 2.) [72
ZoT G. d. üniversitit«!! n. Akadenuen
vgL Kr. »7; »47; 1061.
# MawiiBWita Gernaniae paada-
fo|^ica(V 8. näclisteKr.) Ree: Hb. I-V :
tÄBCO 9,315 24 f(^. Meier) m
^ Ratio studiorum et institutiones
acbolast. soc. Jesu per Germ, olim
vig. collectae aU. M. Pacliler. 6i'r. 1.
Tom, 2. (Mon. Germ. paed. V.) Ut'c:
DLZ 9, 1069-72 (Ziegler); HPB11
101, 822-8; Anz. f. dt. Alth. 14, 91 f.
(Seemüller). Vgl. vorige Nr. |74
ActeaatüOke z. G. d. früh, latein.
Sehole a. Itzehoe. I, nnitg. v. 8eUs.
(Progr.) Itzehoe. 8°. 56 S.
[75
Grupp, Rud., Die dt. Didaktiker u.
d.Öchulcnd. 12. u. 13. Jhs.; e.kulturli.
Vers. 1. Tb. (Progr.) Brandenburg a.
d. H. 4 10 S. [70
Bdhme, Paul, Pforte in s. kulturg.
Bedeutg. währ. d. 12. u. 13. Jbs. (Neu-
iahr8bll. hrsg. v. d. bist. Comm. d.
Prov. Sachsen 12.) Balle, Pfeffer,
gr. 8^ 47 S. M. 1. [77
Veil, Hellir., D. protest. Gymn. zu
Strassb. i. d. J. 1538-1888. E. bist.
Skizze. Strassborg, Heita. gr. 8".
17 S. M. 0.1)0. [78
Miilier, 6eo., Das kursacbs. Schuiw.
beim Erlass d. Sehtilordo, v. 1580.
(Progr.) Dresden. A\ 82 S. [79
5|! Koldewey. Friedr., Die Schulge-
setzgeb, d. ilzgi^. August d. JüDg. V.
Brannsehw.-Wolfenb. Ree.: MHL 16,
271 f. (C. Rethwisch). [80
Börner, Em. Rieh.. Die Entwickig.
d. sächs. Volksschulw. im 18. Jli.
E. Beitr, a. O. d. Ersieh.« u. UDter>
richtaw. (Lpz. Dias.) Schönefeld,
Müller. 8". 46 S. [81
Rische, A., Der Unterr. an d. höh.
Schulen Heeklenhurgs im 18. Jh.
(Progr.) Ludwigslust. 4^ 24 S. [82
Zur G. d. Sehülen vgl. anch Nr. 777.
Burdaoh, Die pfälz. Wittelsbacher
Q. die altdt. Bas. d. Palatina. (CBl
f. Biblw. r,. 111-133.) [83
Roth, F. W. E., Zwei Bibliothekf-
katal. saec. XI n XV d. Abtei Mur-
bacb. (Straaab. Studien 8> 88642.) [84
Kooti, Ernst, G. d. herzogl. öffentl.
Bibloth. z. Meiningen. (Progr.) Mein.
4». 26 S. [85
Z. G. d. BibUothekcD vgl. Nr. 69-73; 68».
Heyer, Nochlese 7.n Weiler: Die er-
sten dt. Zeitgn. (CBl f. Biblw. .5, 214
bis 225 n. 272 283.) [86
Archiv f. d. G. d. Buchh., hng.
v. d. bist. Comm. d. Börsen-V. d.
dt. Buchhändler. XI. Lps., Verlag d.
Vereins. 8^ 864 8.: a) Stehlin,
Regesten z. G. d. Buclidrucks bis z.
J 1500. - b) S. 183-203. Kirch hoff,
die Leipz. Büchermease 1550-1650. —
c) S. 204-282. Klrohhoff, Leipz.
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254
Bibliographie Kr. 1187—1312*
ÖorliraentsverlniltnisBo i. 16. Jh. —
d) S. 283-357. Meyer, Papierfabri-
kation u. Papierhandel. [1187
Nolhac, P. de, Lcs rnrrrspondants
d'Alde Manace^ matt-nnux noiiv.
d'hist. litt. 1483-1514. (Studi e doc.
dl ator. e dir. 8, 247-99. 9,203-48.) (88
Mayer, Ant., Wiens Buchdrucker-
G. 1482-1882, hrsg. v. den Buchdr.
Wien». 11: 1G82-1882. Wien, Frick.
1887. gr. 4". VIII, 427 S. M. 24 [89
Scherzer, K. V., Wiens Buch druck er-
gescli. 1482-1881. CÜ«U. AZtg 98 biö
104.) [90
Zur G. d. Buchdrucks a. d. BoidUMiiad»
s. noch Nr. «8; &it9, äo.
Seiimoller, Glitte Zar Literatnrg. d.
Staats- u. Souiniwis?. Lpz., Dancktr
& H tTT- XU 304 ö. M. 6. [91
Zeitschrift i. dl. Alterthum u. dl.
Lit.,hr8g. v.£.StelDnieyer. Bd. 82.
4 Hefte. Berlin, Weidmann. 8^
M. 15. [92
Zeitschrift f. vergl. i.itcraturg. u.
RenatM.-Lit., hrsg. v. MaxKochu.
Ludw. Geiger. N. F. I. n. Tl. Heft
1 u. 2. lierl., Hiiück. 1887-88. 502 S.
u. 1 1G4. Bd. B M. 14. [93
Viertetjahrsohrlft f. Llteraturg. unt.
Mitw. V.E.Schmidt n.B. Suphan,
hrsg. V. Bernh. Seuffert. I, 1 u.
2. Weimar, Böhlan. M. 5,60. [94
Den in unsere Üioffranhie aaferenoniiiK-nen
Inhalt dieser Z«itscbrirten stellen wir noob
in Hell t zusammen.
Stern, Adf., 0. d. Weltlit. in übers.
Darstellg. 5-7 Ltg. (S. 35.S-Ö92 ) Sluit-
gart, Hieger. 1887. gr. 8». ÄM.l. [95
Soherr, Johs., Allg. G. der Lit.*
2 Bde., 7. Aufl. 5.-1 1» (I S .1 320
u. IT S. 321-488.) vStuiigart, Conradi.
1867. gr. 8^ tt M. 1. [96
Riglttrin moltor. anctt^ Das, dee
Hugo V. Trimberg; e. Qn.-buch z. la-
tein. Literatur^. (I. MA., hrsg. v. Juh.
Huenier. (^SBVV Ak 116, 145-90.) [97
^ Eberl, Alls. 6. d. Lit. d. MA.
im Abend). III. Rf( .: ZDPh XX. ^'r.3
rVoifrt); MflL lü >ir. 2 (Hahn);
UZ 59, 127 f. (Bernhardi). [98
G«nllM, L, Profils de la litt, allem.
Paris. Fisch haber. 8". I'r. 7, .^O. ^ Ree:
Bin n s. ifir> r (Wespy). [99
■Ä- Kluye, Friedr., Von Luther bis
Lessi ng. K ec. : U6 A 249-86 (E. 8 c h r ö-
der). ll'2<^n
Mahrenholz, Rieh. u. Aug. Wünsche,
Dt. Dichter v. Gottsched bis auf uns.
in Urlheil, leilgen. nnd spilt.
df. Dichter. Leipzig. Brnnd ~t «n tri , i^v,
8°. M. 6. ifr I^e.; BULü, 7ia t. [1201
^ SchnoMer, L, G. der niederL
läl., ni. Heiiül/g. der hinterl. Arbeit
V. Ferd. V. Helhvald. Hec: ßllLÜ
Ü01-ÜÜ4 (Wald ni ulier). [2
Baeohtold, G., G. d. dt. Lit. in der
Schweiz. Lfg. 1 u. 2. Ree.: DLBl
Nr. 37 (Haug). (3
Gaspary, Ad., G. d. ital. Lit. II.:
Die ital. Lift. d. Renaisa.seit. Berlin,
Oppenheim, gr. 8^ M. 12. #Rec:
BlILÜ 581-5 (Speyer). [4
Z. Q. d. allgem. Bildung u. d. Wissen'
Schäften (insb. Staatslehre n. Geschieht«')
Vfd. Nr. 4. 5, 8, ; 107. 90; «40; iW-SOl ;
iih2. 81, «6; 82.% 26, 51; 10-19.
Zur LitprRtnrp. vgl. Xr. u^;», äo. 7<». 7S,
71. Hr,-sH; U; T.'., !il ; VrJ, 9J; :»0I,
4'J. &i) ; liia, 83, m ; 735 ; 830, 18-50, 64;
104.H, 50.
Repertorium f. Kunstwiss. red. v,
H. Janitschek. 11. Berl. u. Stuttg.,
Spemano. Wien. Gerold. 8^ VI, 438
LXXXIV:a) S. l-22.Thode. Studien
z. G. d. ital. Kunst im 14. Jh. —
b) S. 147-66i 396-404. Kordhoff,
dorvei n. d. westf.-sftehs. Frllharchi-
tektur. — c) S. 240-55. Groeschel,
Die erst. Henaiss.- bauten in Dtld. [5
Zeitschrift f. bildende Kunst, hrsg.
V. C. T. Lauow. XXIII (12 Hefte).
Lpz., Seemann. M. 28. (6
Quellenschriften f. KunBtg. n. Kunst-
tecbnik d. MA. u. der Meuzeit.^
Unterst, d. öeterr. k. k. Minist, für
Cultus u. Unterricht begr. v. Rod.
Eitelberger v. Edelberg, fortg-. v. A 1 b.
11g. N. F.: L Thdr. Frimmel, Der
Anonimo Morelliano, 1. Abth. Wien,
Graeser. 8". XX, 126 S. M 2. [7
Sybel, Ludw., Weltg.d. Kunst bis z.
Erbauungd. Sophienkirche. Marburg,
Elwert. Lez.-8^ XU, 479 8. M. 18.
^ Ree: HZ 61, 113 f. (Well); BULÜ
642 (See,k). [8
Springer, A., Gruud^uge d. Kuustg.
Textbuch z. Handansg. d. kunst-
liist. Bilderbogen. 3. verb. Anll. d.
Textbuch?. II u. III. (>1A. u. lieuaiss.
iu Italien). Lpz., Seeuiaun. gr. 8".
M. 1. u 1,50. {9
Rosenberg Adf., G. der mod. Kun^t.
7-10. Lfg. (Bd. II, 97-489.) Lpz., Gru-
now. Lex.-8". ä M. 2. [10-
Woltmana, Alfr. u. K. Woemann,
G. d. Malerei. 19-22 (Scliinss ) Lfg.
(Bd. 3, 673-1138). Lpz., Seemann,
gr. 8*». 4 M. 3 cnlt. M. 66. [11
a|e Debio «. v. BttOld, Die kirchl.
•
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Bibliognpbie
Nr. 1212—1284.
255
BanJinn?t d. Abend 1. Ree.: Beil. z.
AZtg 197 (Riehl). [1212
Frantz, E., 6. d. christl. Malerei. I:
Von d. Anfängen bis z. Scliluss d. ro
man. Epociie. Freit».. Herder. 1887. X,
&75 S. -^Hec: HPtill 101, 19-36
(Chrietenth. n. Malerei). [13
Geschichte d.dt.Ktmetv. Uo d eetc,
Lf. 15-25: hii. II (I'lHsUk v. Hode),
28^444 ,111 (Malerei v. J a n 1 1 s c h e k),
145-336 : V (Kunstgew. v. v. Fa 1 k e),
M92. Berlin, Grotr. 1887-88. Lex.-8^
iU.2. «Je-Rec: BllLr241 (.(Porti -V.
Grenzboten IV, 129-38 (Uesprochea
»«gleich Nr. 1215 f.) [14
Lfibke, Wilb., G. der dt. Ktine^i,
Uef. 12. (S. 1-96.) Stuttgart, Nett.
Lex. 8^ a M. 1. [15
KMekfiMS, Hm Dt. Kanstg. 1. n. 2.
Abth. (BrI.1, 1-464.) Bielefeld, Velha
fren Kinsing. Lex.-8" ^ M. 4. [Ui
Bao- II. Kun^enkmälerTharingene.
Im Aaftr. d. Regier. 8aebs.>Weimar*
Eisenach etc., beerb, v. P. Lebfeldt.
1 Hft.: Gro89herzogth. Sachs. -Weim.-
Eisenach. AoiUger.-Bez. Jena. Jena,
Ftoeber. Lex.-8* XVI,244S. M.S. (17
Haapi, Rieh., Die Bau- u. Kunst-
denkm. d. Prov. Schleswig- Holstein
m. Ausn. d. Kreises Herzogih.Lauen-
bvrg. Im Aafkr. d. proTlnsialst. Verw.
bearb. 8-11. Lfg. (1, 373-575.) Kiel,
Homann. 1887. 8®. h M. I. [18
Darstellung, Beschr., d. ält. Bau- u.
Kanetdenkm. d. Fror. Sachsen und
aogr. GeMete. hrsg. von der histor.
Comm. der Prov. Sachsen. 11 Ilft.
Die Stadl Nordhausen, bearb. v. J ul.
Schmidt. Halle, Hendel. 1887, Lex.-
B*. 240 S M. 7. [19
Steinbrecht, C, Die Baukun.si d.
dt. Ritterordens iu Preussen. II. Mit
40 Taf. Q. zablr. Abbildgn. Berlin,
Springer, fol. VIl. 132 S. M. 50. [20
MiniatUreR, Die, der l'niv.-Bihl. zu
Heidelberg, befeclir. v. A. v. Üechel-
hänser. I.Heidelb., Köster. 1887. 4»
1088.-X- Ree: M1()G9,521 f.(Puegl);
W7 7- 73-!^0 iLamp recht). [21
Neumann, W., Grnndr. e. G. d. bild.
Künste n.Kiinst^'ewerbe inLiv..,Eatb.*
u. Kurland. Reval, Kluge. 1887. gr.
Ö«. M. 6. -X- Ree: BlILU 448. [22
Nenwirth, Jos., G. d. christl. Kunst
L Böhm, bis z. Aussterben d. Premys-
liden. Prnp, Calve. 8° 493 8. M. 10.
# Ree: MVGD Böhmen. 26. Lit.
Beil. 75-78. [23
Galland, 6eo., Zur G. d. Holznrchi-
tektur in Holland. (Z. f. bild. Kunst
XXlIl. 6.) [24
Trautaiann, Karl, Ital. Schauspieler
am. l ay er. Hole. (Sep. a. Jb. f. Münch.
G. Bd. 1.) Münch., Lindauer. 1887.
'Ar i^ec. : Z. für vgl. Literalurg. und
Henaiss. Lit. M. F. 1, 475 f. (Job.
C r u c g p r). [25
Brambach, Die Keichenauer Sün-
gerschttle. (GBl f. BIblw. Beih. 2, 1
bis 43.) [26
Zur Konat«. s. noch Nr. &0i; 661; 779;
fii ; 9S7.
JIü usliches lind gesellige»
f.f bcn, Sitten und Gebräuche,
Wohnung, Kleidung. Gerätbe 1227-38; ge>
selliger Verkelir u. Vergniigungt^n iSS4*4l;
GabruMhe, AberKlunben , Hexeaproceese
1^42-47.
Heiiwald,Frdr.,v.,lllustr. Kulturg.I:
Hans und Hof. 13-18. chln8s-)Lfg.
(S. 385-581.) Lps, Schmidt AGantber.
gr. 8^ i M. 0,50. ['27
Hirtb, Geo., Kulturg. Bilderbucli a.
S Jbh. 40-.S7. Lig. S. 154M828 (V..
1. 9 Lig.) Mflneh., Birth. 1887*88. ol.
a M. 2 40. [28
Hefner-Alteneck, J. H. v., Trachten,
Knnstw. u. Gerätbsefa. v. frühen MA.
bis Ende d. 18. Jh. n. gleichz. Orig.
2. Aull. 89.-106. Ltg. (Vlll, 51X, 16.)
Frankf. a. M., Keller. 1887-88. lol.
kVL. 10. [29
Hottenroth, Frdr., Trachten-, Uatis-,
Feld- u, Kriegt^genith.'tch. d. Volker
alter u. neuer Zeil. Gez. u. bthchr.
2. Aufl. 15. u. 16. Lfg. (II. 771 16.)
Stuttg.. Weise. 1887-88. gr. 4*. &
M. 3.50. [30
Racinet, A., Le eoi^tume liist. Types
princ. dn vdtenient et de la parnre
rappr. de ceii.v de riiit 'r. di- l'habita-
tion etc. T. J. Fans, Firmiu-Didot.
4*. XLllI, 337 p. [81
Raolnet, A.,G. d.Cosiümsin 500 Taf.
in Gfdd- und Karhendr. Mit crl. Text.
Dt. Ausg., bearb. v. A. Hosen berg.
V. Berl., Wasmuth. 4^ M. 40. [32
BIfitter f. Cbstfimk.: hist. n. Volks-
trHcliten, hrsrt. von A. v. Heyden.
N. F. 18. Hit. (Bl. 205-16; Bd. III,
159 85.) Berl., Lipperheide. hoch 4*.
M. 4.50. (33
Lammens, Ifet huiselijk levrn onzer
Voorvaders. Voordr.geg.op het letter-
kundig feest d. Gentsche afdeeling
a by Google
256
Bitliogrftphie Nr. 1984—1958.
V. het DavideiV nr! Qand, Leliaert,
8^ 20 p. Fr ti.r.ü [1234
Birlinger, A., üeitrr. z. K. mu. iVrso-
nennaineii a. mittelrhein.Orkk. (ZDA
82. le^ ]:^f3.) \db
Moderner, V., Die dt. u. frani. Helden-
gedichte d. MA. als Quelle für die
Oaltarg. ^ Ree: Z. f. vgl. UVIg, tbl
BiMini^ .-T.it. N. F.I,Nr. 2-3.(11 e n n e
am Ii Ii V n). [3G
Leiat. F., Höf. Sitte im alten Brief-
stil (ZOP 548-554.) [37
Hanncke, Rud., Pomm. Adelsleb^n
zu Anf. d. 17. Jh. (ZGP 475-83.) [38
Murner, Thom., Badenfahrt Nettdr.
n. d. Ansg. Strassb. 1514. Hit Erl.
insbe?. iib. d. filtd!. Badewresen v.
£. Martin. (Beitrr. zur Landes- u.
Volkeskd. v. Ele.-Lothr. 2. Hrt.)8traM-
bnrg. Heitz. 1887. 8^ XXm,44S. (89
Frank«, Karl, D. Tanz u. ^ Tanz-
lied bei d. Dt. (MLIA 57, 399-404.) [40
^ Specht», Frx. Ant, Gattm. and
Trinkgel. b. d. Dt. v. den ülteslon
Zeiten bis i. 9. Jh. Hec: CBl 683r.
(W. A.); Beil. z. AZtg 116i Ani. f.
dt Altk. 14.144 f. (St.) [41
Kalbe, W., Hess. Volkssitten n.Gebr.
i. Lichte d. heidn. Vorz. 2. sehr verm.
Aufl. Marburgs Elwert. 8^ 191 S.
M. 1,80. ^nec: MHL 10, $74 f.
( W. K n 1 r k p n h e i n e r). [42
Höfler, M., Vulksinedicia u. Aber-
gUiibe in Oberbayems Gageowart
II. Ver^^angenheit. m Vorwort r. F.
V. llellwald. München. ÖlabI sen.
gr. 8'\ M. 2.80. * Üec. BilLü 352 f.
(Schlossar). ^8
Weiland, L., Ein Uezenprocaas im
11. .Jh. (ZKG 0. 502.) [44
Längin, Geo., Religion u. Hexen-
process. Zur Würdigg. des 400j4lir.
.lubiläams d. Ilexenbullp n. d. Heren-
hammers, sowie der neuest, kathol.
G.-schrbg. a. dies. Gebiete. Lpz., Wi-
gand. gr.8». XVIII. 385 8. M.6. [45
Lerchheimer. Aug.. Prof. H Wire-
kind in Heidelberg und s. Öchrift
wider d. Hexenwabn. Lebensgescbtl.
Q. Abdruck d. letzten Verf. bee.
Ausg. V. 1597. Spracbl. bearbeit. v.
Ant. Birlinger, hrsg. von Carl
Bins, StrasBb..» Heits, kl. 8*. XXXU,
188 S. M. 3,50. « Ree: CBI 17B4, f.;
AZtg 25 1; [46
Diefenbach, D. Hexenwabn. Ree. :
ZKTh Nr 1 (Dohr). [47
Altortliiinii 1 u. dergl ». Nr. lOt-4. »&;
'iii, a4. - Zur allgem. Sittfnfjrsrhlchte ».
Nr. 301 ; 507 ; 708. — Geaelliger Vorkf^hr u.
Vergnügung«!» s. Nr. «HS; 766; 867; 9SS.
V. Temtorial- and LocalgesclüclLte.
i. AUgeniehn s.
Pape, R., Die Gebietsentwickig. d.
Einzelstaaten Deotechlands. (Qrenz-
boi. II 17. Jahrg. Nr. 40 fT.) [48
Schulte vom Brühl, Dt. Schlöeser
u. Burgen. 1-5 Hfl: 1. Die Kaiserpf.
Gelnhaaeen. 2. Vom Rodeneteiner
u. 8. Burg. — 3. Die Ebernbarg. —
4. Die Marburg. — 5. D. Dilsberg ti.
die 4 Burgen z. Neckarsteinach. —
Lpz.,V08e. 8».S. 1-174. 411.0,50. [49
SeelMMR, W., Znr Q. d. dt. Volks-
.^tiiinme Norddtlds. u. Dänemarks im
Alth. u. MA. (Sep. a. Jb. d. V. f.
niederdt. Spracbf.) Norden^ Soltan.
1887. gr. 8^ 94 S. M. 1,80. [50
Bldermaan, H. J. , Neuere slav.
Siedlgn. auf süddt. Boden (Forsch,
a. dt. Landes- a. Volkskde. linig. y.
R i 0 h. L e h m a n n 11^ 5). Stuttgart,
Engelhom rrr. 41«. M. 1;2.5. [51
Ernst, Heinr., Die Colonisation v.
üsidtld. Uebersicht u. Lit. (Procr.)
Langenberg. 4*. 32 8. [62
Vgl. auch zur 0. d. Nordost^^ns Kr \0i ;
1095; zur a. d. Südwestens Nr. 1X2; 4äS,
41: ft84, S5.
2* JMr Nordosten. Brandenb*-
preii»8, CrTuppe*
BnuKlonli pn tiss. Staat 18.M-57; Branden-
burg I2ää-;i; Pommern i87«-80: Preossen
itai'SS; AuM. OstseeprovinzeB IMS-ST;
POf^en 1298-130».
Forschungen z. brandenb. u. preuss.
ü. (N. F. d. „Mark. Forsch.* d. V. f.
G. d. Mark Braodenb.l In Verbdg.
m.Fr. Boitze, G.Schmoiler. A. Stülzel.
A. V. Taysen u. H. v. Treitschke
hrsg. V. R, Kos er. L Lpz., Dunckcr
Q. H. gr. 8* 647 6. M. 12. — Vgl.
Nr. 281; 463: 689: 724, 70-72, 87;
802, 7. 21, 31; 932, 88. 64: 1010:
1254, 59, 71. [53
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fifbliographi« Nr. 1254—1282.
257
Koaer» Reinh., Umschau aui'd, Ge-
Mete d. brand.-prouas. Geächichts-
forschg. (PBPO 1, l-M; vgl. aach
ö. 599 f.). [1254
# Brosien, H., Preuss. G. 1. Abth.
Die O. d. Hark Braadenborg. Ree:
HZ 59, :]21 3. (J. Heidemann). [55
Stolze I, Preuss. Rechtaverwaltg.
8. Nr. 1075.
Rinptor, H., Ueb. innere Colon!-
sationt'Fi n. Pol. -versuche in PreaeseD.
(Di88.)Lpi.,Ouncker(SfcU. 8". 70 S. [56
♦ Mitle, Neinr., Die Lehninache
WeiMagg. Roc-. : KBIGV 147. ['.7
Zur G. (1 Preuss. Staat« vgl. Nr. S8b:
405; 724. .')7, til-73; Si\ö, 9, 18-44, 7», 8T.88:
^"i^'J^ J**' «I W »• -
ZorO.d.HohenzoUeniTgl.SeluiilditiitarV 7.
Berner, E. [Liter, d. J. 1883 betr'.J:
Braodenburg (JBG 6, U, 179-88 u.
nL4i^ß8.) [58
CiirOHioa narch. Brandenbargen-
«iuin, hrsg. n. eri, T.a.Sello (FBPG
1, 111-80). [5y
Riidolpii,Tli., Die nieder]. Kolonien
d. Altm. Brandenburg im 12. Jh.
1. Tb.(Di88.) Berl.. Walter A Apoiant.
58 8. *^ [60
AllreoM, R. l., Rule u. Klans v.
Brsninrck. (ZGP 520-30.) [til
Altrichter, Karl, G. d. Stadt Wueter-
haneen a. d. Dosse; auf Or. ÖlTentl.
11 priv. Urkk. dargest. 1. Abth. Neu-
Ruppia , Petrenz. gr. 8«. V, llö 8.
M 150. • £62
8eHo, Siegel d. Alt- u. Nengtadt
BrfiTidenhurg. fJber. d. hiel. V. zu
Brandenb. a. H. 17-19.) [63
Olli«, Beitrr. i. Communalg. d.
Stadt Brandenb. (Jber. d. hiflt. V.
zu Brandrnb. h. H. 17-19.) [G4
Schwebe!, Gek., G. d. Stadt Berlin.
M. Lfg. (I, 8. 81.556.) Berl., Bradi-
▼ogel & Ranft, gr. 8". ^ Rec.:BllLU
733 f. CJentsch); CBi 974 f. [65
Sdirffton d. V. f. d. G. Berlins.
24. Hft. Cbrph. Benj. Wacken-
rode's Corpus Bonorum d. Magistr.
d. k. Resid. Berlin 1771, hrsg. von
F. Brose. Herl., Mittler St Sohn,
gr. 8». VI, 160 S. M. 3. [66
Mittheliungen d. V. f. d. G. Berlins,
hrsg. V. R, B^ringuier, 5. Jahrg.
Berl., Mittler & 8. gr. 4*. M. 6. [67
Seile, 6eo., Potsdam u. Sa ns-Souci.
Forsclign. u. Qn. ». G. v. Burg, Stadt
n. Park. Breelan, Sehottltoder. Lez.-
8«. XXVI, 471 S. M. 10. [68
'X* Wedel, Heinr. Fr. P. v., Britrr.
Deutsche Zeitschr. f. Uescbichtaw. I. i
a. ält. G. d. neamärk, Ritferschaft
LH. Ree.: HZ 61, 164-6 (Heide-
mann). [69
Urkundenbuoh z. G. d. schlossgese.ss.
Geschl. d. Gfn. u. Herren v. Wedel,
bearb u. hr»a. v. H. F. P. v. Wedel.
II, 1. Lpa., Hennann. gr. 4*. 106 8.
M. 12. [70
V.Arnim-Criewen, Ueb. d. Vogtei.-n
d. Uckermarck (FBPG 1, 409-23.) [71
Krause, Lit.beriebt betr. Pommern
B. unter V. 4.
Studien, ßalt., hrsg. v. d. Ges. f
Pommer. G. n. Alterth. Jahrg.
Heft 1-3: Bngenhagens Rriefw.
s. Nr. 560. Vgl. auch Nr. 1277. [72
Urkundenbuch, Pommeraches. IlLl.
(1287-1295). Hrsg. vom k. Staats-
arch. zu Stettin, bearb. v. Rodgero
Prümers. Stettin, Nagel f^r 4»
358 8. M. 6. «Jf Ree: CBl 1577 fi
(K-L).
Dannenberg, H., Zur poram. u.
meklb. Münzkde. (ZN 16, 99-114.) [74
Pyl, Ootdieb Swunel Pristaff, m-
acher pommer. Urkk. a. Denkmiler.
(ADB 26, 601 f.) [7.5
Wlesener, W., DieGrüudg. d. Bisth.
Poramern u. d. Verlegg. d. Bischofs-
sitzes V. Wollin n. Cammin. (ZKO 10«
1-53.) [76^
Blumek«, Otto, Stettins bans. Stetig,
u. Häringsliandel in Schonen. (Sep.
a. Baltische Studien ') Stettin 1887
-96- Ree.: Vjschr. \ 1 K 25, IV, 260-71;
HZ 60, 347 f. (ötieda). [77
Woltersdorf, Th., Die Rechtsverhh.
d. Greifswalder Pfarrkirchen im MA.
nacb d. Qn. nnters. (V.-schrift d.
Ges. f. poram. G. u. Althkde.j Greifs-
wald, Bindewald, gr. 8». VIL 79 ö.
M. 1,60. • ^ [78
* Pyl, Th., G. d. Gteifw. Kirchen
U.Klöster. 1-3. Rc : KBIGV 30 f. (79
WotOCh-Rekowski, Frz. v., Veranch
e. 6. der Adelsgeschl. v. Wotocli,
V. Styp, V. WrycB u. v. Gynz Re-
kowski. Berlin, Stargardt. 1887. gr. 8».
VIT, 199 S. M. 25. [80
Zur (} PomiiK-ms VgL Nr.660-8S: 6S0-SS:
1044, 81 -»2; was. *
Bertling, A. (Lit d. J. 1883 u. 84
betr.]: Dt. Orden u. Preassen (Ost-
u. Westpr.) .JBG Bd. 6, II, 186-93 u.
III, 53-59; Bd. 7, II, 153-62 u. IH,
49-54. [gf
MoiMtMCiirlfl, Altprsnas., hrsg. v.
17
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258
BibUogMpMe Nr. 1282—1801.
Rud. Reicke u. E. Wiehert 25,
Königsb., Beyer. 8". S. 1-512:
a) BoHe 8. Nr. ii^ii. — V) Briefe b.
Kr. e06. — «) 8. 18».^; 37:^81 ,
602-12. Altpr, Bibliogr, 1887. [1282
Zeitschrift d. Westpr. Geschichtev.
Heft 23 u. 24. Üanaig, Bertling. S*.
251 B. 73 8. M. 2^ n. M. 1,50.
•)2B,1-261. Schult«. D. Stadl Kulm
imMA. — b) 24, 1 ü8. v. Müiver
i^tedt^ D. Beamten u. Conventsmitgl.
in d. Verw»ltg».-Di»trikt«li d. dt. Or-
dens innerli. d. Reg.bezirke Danzig.
- c) 24. 69-73. V. Mülverstedt,
Zur Ordensg. i. J. 1454. [83
Gesohichtschreiber, Die preuss. d.
16. n. 17 Jb.. brig. d. V. f. die
6. V. Osi n Westpr. V, fi. Kr. 694.
^ Perlbach, M., Preu88.-poln. Stu-
dien 1. u. 2. Kec: HZ 60, 106-110
(Scbieraaan). (84
^ BnUin, H., Alte n. neue Bilder
a. Maauren. Kec: Altpr. Mlechr. 25,
362 f. (Frisch bier). [85
Knaake, Emil, Die wirtbeeb. Zu-
stande OstpreuBsens u, Lilhauens a.
An f. dieses Jb. m. bes. Kücka. auf
d Familie v. SchenkeudorlF. (Mitüi.
d! lilh. lit. Ges. 13. Hit [III, 1).) [86
AM Tlttttt VtrfugeiilwK, 1. Tbl :
Tilsit seit d gr. Kriege. 2 verb.
u. Vinn. Ausg. Tilsit, Loliaiiss. S*.
224 fi. M. 1,50. (87
ZeitoChrlft d. Allb.-ges. Insterburg.
I. l!tf Insferb., Roddewig. gr. 8*
128 t). M. 2. Inhalt: Kreis- u. Aemter-
eintheilg. Preusseas 1525-1728. (88
Zur O. PrcusBen» vgl. Kr. ^.
96: 159; 808, 4; 907. n. o.t; lOU, »»; 1*20.
Zur Ö d. dt ora. ns vei. Nr. SM; 4a»;
«01, 95; 1087. 9ü; U45; ISJfO.
liettia, C, [Lit. d. J. 1883 u. 84
betr.l : I>i v-, Est- ti. Kurland (J Bd. 6,
II, l^t4 fi u. III. 59-68; Bd. 7, II,
163-70 u. III, r,4 67). (89
Poelchau, Arth., Die livUnd. G. J.it.
i. J. 1886. Riga-, Kyromel. 1887. 12^.
101 8. M. 1. [90
Wonatsschrlfl, Ball. 35. 1 6. Bev«!,
Kluge. 8*. 526S.: a)8.20 38^ 115-43:
186-200. Stieda, Ans d. Leben
d. Rigaer üoldschniiedeanitej!.
b) ö. Ki^* *^''>- llasselblalt, Kirchl.
Binnabuicn in Altlivi. — c) 8. 388-426.
Ratblef, D. Fall Wendens. —
d) Barclay de Tolly,8. Nr.809. —
Vgl. aucb Nr. 1296 n. 97. {91
mttbeilaagea a. d. livländ. G. 14,
2. (ö. 145 298.) Äig», Kymmel. gr. 8^
M. 2.25. [22
HiflelinuHl, Herai., UvoDiea, Toni.
a. d. 13. Jh., im vatik. Archiv,
Riga, Deubner. 1887. * Ree: HZ
60, 379 81 (Schiemaun). [93
* Toll, Rob. V., Siegel n. ll«ii«eti
d. weltl. u. geistl. Gebietiger über
Liv-, Est u. Corlaiid bis ?. J. 1561.
(V. Toll, Est- u. livländ. Brieflade.
4. Th ) Ree.: CBI 46-48. (K-L.);
HZ59,367-80(8cbieinann); Arcb.Z.
12. 316 f. [94
Napiersky, J. 6. L, Die iiibebücher
d. Stadt Riga. 1384-1579, hrsg. von
der Ges. f. G. u. Althk. d. Ostsee-
prnv Russlnnds. Riga, Kymmel.
L( x - LXXX1II,515 Ö. M. 10. [95
Christlani, T., Bischof Dr. Job.
Rvdbeckios u. die 1. estländ. Prov..
pynode. I ti. II. (Balt. tttscbr. .34,
54 •» >*7 ; »;37 »18). ' [9ö
Greiffenhagen, W., Poln. Witthach.
in Livland 1595 ti. I. IL (Salt Mtechr.
34, 669 83 u. 721 >'0 f*^7
Zur O. d. TOS». Usl-seeprovinzen f tc. vgl.
Nr. .W3, «4; 607; 1232.
Geretenberg, L., Li(.-Beriobt betr.
Posen 8. unter V, 3.
ZeiUcbrift d. hiat Ges. f. die Pro-
vinz Po^en. hrsg. T. R. Prümers
III. 3 u. IV, 1. Posen, Jolowic?.. 8'.:
a) Wersche s. Nr. 1073. — b) 3,
297-340. Die Chronik der Stadt-
schreiber V. Posen, hrsg. v. A. W a r-
.schaner. VI. — e) :i 415-57. War-
schauer, Die ÖUdischreiber v. P.
u. ihre Chr. — 4) Hasseakainp
s. Nr. 697. — •> Seheraa an a.
Nr 1171. [^
Jahrtaaoh d. Bromb. bist. V. i. d.
Netsedistr. Bromberg^Gmenaner : 8*.
a)S. 24-38. Erich Schmidt, Beitrr.
z.G. Brombergs im 17. Jh. - b)S. 52
bis 63. Erich Schmidt, Verteichn.
d. Urkk. d. Bromb. Stadtareh. [89
Mitttwltamen , Posener archäol.,
hrpg. V. der an h. ConiTn. d Ges. d.
Fr. d. Wiss. zu Posen (Torvaraystwo
Przyjacidl Nawk Poananskie), red.
V. Jasdsewski u. Bol. Erzepki.
Uebcrs. v. L. v. Jazdzewski. 1. u. 2.
Lfg. Posen, Türk. 1887. imp.4*'. 28S.
iM. 8. (1800
GrodbOoher, Die ält. grosspotn. I:
Po»en 1380-99, hrsg. v. J. v. Lek-
Biycki (Publ. a. d. k. pr. Slaatsarch.
31). Leipzig, Hinel. 1887. gr. 8*.
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Bibliographie Kr. 1801—1390.
259
IVIII. 417 S. H. 10. ^JUc : CBl
1704. (1301
Caro, J., Ü. Polens, V, 1 u. 2
(1465-1506). Gotlia, Perthes 1886
u. g«t. 8^ XIII n. XII. 10:^1 S. ^Rec;
ZHGPoM-n.4.113 l8(VVar8chauer);
Altpr. Mtsclir. 25, 3t)3üü (Perl-
b*ch). (2
Ulaiiowski,Bole8l.. T>oknni Ktijaws
kie i Uazowieckie priewaznie z XIII
wiekn. Kraköw. ■Jf-Rec. : ZHG Posen
;l 477 f. (Prümera). (3
ULwnQ. Folensi AllgoB. afoht 1
Zmr O. PMeas Nr. m ; lOTO-UMo; 71.
S, Oestl, MUfeldetOaehland*
Sehiet.^'Säch». Gruppe,
S«hl6si«ti ir.oi IS; Lausitz i l>2; Königr.
ÜAchcen (mit Bdoss a. Alteoburgj iS^ftt-Si;
fww. S*clu«n (mit Anlialt) vaM<4X
irg, C, u. A. Wagner [Li-
teiaUir d. J. 188:i betr.J: Schlesien
Q. Posen. (JBQ Bd. 6, U, i9»S u. III,
84 f.) [4
Wagner, A. [Literatur d. J. 1884
letr.h .Sohle^^ien. (JBQ Bd. 7, II,
l.Vt-3 11. III. 90-3.) [n
Zeitachrift d. V. i'. (i. u. AUh. Schle-
riena. 29. •) 8. 1-24. Markgraf, D.
Entwicklang d. sehlet. Geschieht-
whreibg. — 8. 7B. Weipelt.
D. Kirchenstreit in Urossglogao 1564
bilim. — e) 8. 74-98. Friedens-
barg^ Einführg. in d. schles. Hünzg.,
m. bef. Berücksichtg. d. MA. — d)
Ö. 94-108. Knoetel, Der Verf. d.
„aao. Ologovieneea*. — •) 8. 116*60.
Karge, D. österr. Ünternelimen nuf
Polen n. d. Schlacht b. Pitschen 1588.
— f) Grünhagen, s. Nr. 784. —
f) 8. IM-m Neostadt, Beitr.
i. Genealogie schles. Fürsten. — h)
S. 249*80. Markgraf, ZnrG. d. Bres-
lauer Kaufiiauses. - 1) S. 29t>-309.
Markgraf. D. Qewalttbat auf d.
Keisser Landt v. 1497. — k) Back,
a. Nr 783 (6
Codex dipl. Silesiae^ hrsg. vom V.
f. 6. o. Alth. 8eble«lans. Xfll (m. 17
Lirhtdr.-Tafeln zu Bd.XII): Solilesicns
Münzg. im MA., 2. Th. Miinzg. u.
Mänibeschreibg. v. F. Friedens-
bvrg., Breal., Ifaz ä Oo. gr. 4*. X,
322 s M. 12 [7
Schlesiens \ Orzcit in Bild u. Schrift.
Z. d. V. f. d. Mub. schles. Althmr.,
red. V. G rem pl e 1- n. u t s r b. ^■.
Nr 1 Ilresl., Treweudt. gr. 8°. 48 S.
M. 1 [6
^ Weinhoid, Karl, Die Verbreitg.
n. Herkunft d. Dt. in Sclilt ?if n. Ree:
MVGDBöhmen. 26, Lit. Beil. 41-8
(L. S.). [9
Weiniioid, Z. Entwickigsg. d.Orts-
naroen i. dt. Schlesien. Ree.: A. f.
slav. Phil. 11, 1 (Nehring). [10
Bahrfeldt, Beitrr. z. »cbles. Münz-
kunde d. MA. (ZN 16, 116-80.) [11
Weiss, F. G. Ad., Chronik d. Stadt
Breslau v. d. alt. bis z. neuesten Zeit,
24 Lief. Bresl., Woywüd. 1887-88.gr.
8». 1185 8. H. 12. [18
Markgraf, Herrn., G. Breslaus in
knr/.er l'cht t si ht, mit Wappen v.
1530. BresL, Kern. 8' 63 S. [13
Ylarto^rttehrlflf. G. n. Heimaths-
kunde d. GfL GlaU, red. v. Vo 1 k m e r
u. Hohau«. 8. Jahrg. 1. u. 2. Hft.,
8. in onserm nächsten lieft. — Vgl.
hier Nr. 1S16 u. 18. [14
Gatohlchtsquellen d. Oft. Glatz,
hreg. V. Volkmer vt. llohaus. II:
Urkk. u. Rege. z. G. d. GfL Glutz v.
1401-1500. Habelsehwerdt, Franke,
gr. 8*. 647 S. M. 10. [15
Zeschau, Wilh. v., Die Germanisierg.
d. vorm. tsciiech. Glatzer Landes i.
13. tt. 14. Jh. n. d. Stammeezuge-
hörigk. d. dt. Einwanderer. (Vjschr.
f. G. u. Ueimathsk. d. Oft. Glatz, 7.
l-15i 97-108i 193-221 ; 2yti-328.) [10
Mttltelik«, Emt, O. d. Olatser
Landes v. Beg. d. dt. Besiedelg. bis
zu d. Hupsitcnkriepen. (Bresl. Diss.)
Habelschwerdt. gr. 8". 72 8. M. 1. [17
KnStel, P., Die Stftdtewappen d.
Gft. Glaiz. (Vjschr. f. G. u. Heimaths-
kunde d. Gft. Glata, VII, 4.) fl8
Sturm, L, O. d. Stadt Goidberg in
SebMen. 2.-9.Uaf. (8.66-676).Qoldb.,
Obst. 1887. 8". k M. 0,50. [19
Zur Q. Sclü««iaii8 Tgi. Kr. 406; «w, M;
761-85; am, SS.
Magazin, Neues Lausitz. Im Auftr.
d. Oberlaus. Ges. d. VV. , hrsg. v.
Schön waider, Bd. 63. Gurlitz,
Hemer, gr. 8^ 891 8.: a) 8. 1-174.
H. Knotlie. G. d. Oberlaus. Adels
11. s. Guter v. Mitte d. 16. Jh. bis 1620.
Fort«. — hj S. 306-31. Korscheit,
Die Strafen d. Vors. in d. Oberlan-
sitz. — c) S. 332-50. K r r > Ii c 1 1,
Kr!Pf:«drnnf:''«k' v, Görlitz u. Umg. z.
Z. d. 30j. Krieges. [20
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260
Bibliographie Nr. 1321—1342.
Klrchhofer, Wie wardeOdrlitz evan-
gelis« h ? (Vortr.) Görlsts, Tkicbascbel.
12^ 27 S. M. 0,25. [1821
Mittheilungen d. Niederiaus. Ges.
r. Anthrop. n. Urg., hng. v. Vorst.
1 üft. Liibben, WiQckler. 8*. S. 185
bis :3Ü4. M. KAO. [22
Literaturbericht betr. 8aehsen(Kgr.
n. Provinz) v, Schum u. Laue besw.
Sch III i (1 1 s. unter V, 6.
Archiv, Neues, f. Sachs. G. u. Altbk.,
hrj-g. V. H. Ermisch, 9, 1. n. 8,
S. 1-1S4. Presdt'ti, Baenscli. M. 3:
a) Schwabe s. Nr. 700. — b) Kade
8. Nr. 701. — c) S. 1.57-9. Burk-
hard t. Hofnnclirr. üb. Hzg. Georg
11. s. Sohn Friedrieb. — S. 139-41.
Bericht üb. d. Ende d. üzg. Heinr.
V. S., Tnitg. V. Th. Distel. — e)
Urkni , . Xr. 604. [23
Jäschke,M.,D.Mei88nerlaiul.(Für.'^cIi.
z. dtLaiuIis- n. Volkgk. 3, 2.) Stuttg,,
Eaffelhorn. M. 1,90. [24
Hasse, Herrn., 0 d. Sftcbf. Klöster
in d. Mark Meissen u. Oberlaositz.
Gotha, Perthes, gr. 8*. M. 6. 4k Ree.:
CBl 813 f. (Th. F.); ThLBl 136 f.
(E. Müller) [25
Mittheilungen d. V. f. G. Drci^denä.
8. Hert. Dresd., Tittmann. gr. 8".
110 S.: a) Neidhardt, D. Nachl. d.
K,ttrsäch8.Premier-Mini8ter8Reichsgr.
Heinr. v. Brilhl. — b) MUller, G.,
Die Getstliclikeit d. Saperintendentur
Dresden im J. 1578. [26
Mittbeilungen d. V. f. G. d. ötadt
Meissen II, 1 n. 2 (8. 1-896). Mefss.,
Mosrhr crr. S". M. 1.25: a) Flnthc,
Kictiard liirschberg. Burgerm. v.
Meissen. — b) Loose, Die iiathslinie
d. Stadt Meissen. — t) Langt r.
Bi'^f'i. B*^nno v. Meissen. [27
Mittheilungen d. V. f. G. v. Anna-
berg u. Umg. I. Jb. f. 1885*88. Annab.
GraiVr 46 S. M. 0,80. [28
Zöllner, C. W., G. d. Fabrik- u.
Handelsstadt Cherauitz v. d. ält. Zei-
ten bis z. Gegenw. 10-16. (Sohlnas-)
Lfg. Chemnitz, Troitzsch. gr. 8*. VIII,
S. 289-504 m. 3 Taf. ü M. 0,50. [29
Mittb«ilH«geii d. gescb. u. alths.«
forsch. Ges. d. Osterlandes IX. 4:
S. 112 5. Lobe, Ob srlinn i J. n34e.
dt. Kaiser in Altenbnri^ gew estuV [30
Völkel, A. F., G. d. dt. Ritterordens
im Vo;,rt!Hi,,lr. K. Beitr. z. Heimathsk.
Plauen, Kell. gr.8". V,233S, M.3. [31
Mftth»ilin|0ii d* g.- a. a]th.-forseh.
V. zu Eisenberg. 2. Hell Eiaenb.,
Geyer. 8^ Pilling, Nachrr. a. d. J.
167Ö-80 betr. llzg. Christian z. Eisenb.
u. d. Schlnsshnu daselbst. Forts. [.S'J
Zar Q. Kgr. Sachsens oto. vgl. Nr. 577 ;
608, 4, 10-13, 59 ; 700-S, 24, 57, M; Ci^ 8»;
949. 50. 70; IS04, 17, 97; lUlt, 8, 54«, 7»,
81, 87 b u. c.
Gesohichtsquellen d. Prov. Sachsen
u. angrenz. Gebiete, hrsg. v. d. hist.
Comm. d. Prov. Sachsen, s. di« beiden
näcli8ten Nrr. [33
^ SoliiHfenMolier, D. Hallischen,
TIi 1 II. 2, In-iig. V. G. Hertel. Ree.:
M H L Ui, 236-8 ( VV . S c h u 1 1 z e ). [.34
Urkundenbuch d. Kloster d. Gft.
Mansfeld , bearb. v, M K r ahne.
(G.-qn. d. Prov. Sachsen XX.) Halle,
Uendeh gr.8<>. XXIV, 780S. M.16. [3o
firSttler, Das Werden e. dt Stadt,
veransch. in d. Entstehg. d. Stadt Eis-
leben. Th. 2 n. 3 (Lehrproben u.
Lehrgänge 15 u. 17.) [.36
Mitthsflmgen d. G.- U. Alth. Ver-
eine V. Snngerhausen u. Umg. 2. Hft.
Sangerh., Franke, gr. 8°. 227 8.
M. 3. (37
Mitthellungen d. V. f. Anhalt. <>.
11. AUhk. V, Heft 3-5. S. 137-328.
Dessau, Reiter. 8*: a) S. 114-28; 175
bis 189 ; 293*98. H osäns. Dichter n.
Dichterinnen a. d. Hiuise d. Askanier.
- b) S. 164-7L Blume, Zur G. d.
Stadt Kothen. — e) S. 189-92. 8 len-
ze 1, Die neuesten Müiufunde in An-
halt. — d) S. 195 f. Bltimp, litt.
Nachweise z. G. u. Landesk. Anhalts.
— •) Hosilns., s. Nr. 851. — f) S,
282-8. Irmer, Anhallisches a. aii.^1.
Archiven. — f) 8. 288-93. Blume,
e. Achtbrief K. Friedrichs III. geg.
die- Stadt K(»tlien 1445. [38
Geschichtsblätter f. Stadt n. Land
Magdeburg. Jahrg. 23. Uelt i u. 2.
Magdeb.. Sch&rer. 8*. 212 8. M. 6:
a) Wittich, 8, Nr, 703. - b)Bopli
mer, s. Nr. 237. - c)S. 71-1)7 : 133 184.
ScUo, Brand. -Magdeburg. Bczichgn.
1286-88* L U. — d) S. 208-11. Besse-
rung. Die. d. Wappens d. Erzst.
Magdeburg durch K. Wenzel i. L
1400. [♦
^ Regesta archiepiscop. Magde-
burg. III. hr«g. von V, Mülverstedt.
Ree: GGA 10.V9 (W. Schum). [40
Stoeckert, Geo., Beitrr. z. Verf.-g.
d. StadiMagdebnig.(Progr.)Zilllichau .
4». 30 8. [41
^ TolKn, H., 6. d. tnat, Coloni«
Digltized by Google
Bibliographie Kr. 1842-1859.
in Magdeb. I. II. Ree: QGA 184<9
(L. Schu 1 7 ( 1 : Fv. Kirchenztg. 153 f.;
IIUL 16^ 1 (B e h e i m-S c h w a r z-
l>»cb). [1342
Di« Altm&rk s. in Qrnppe t, die Thüring.
Tbefle d. Prov. Sachsen in Orappe «
Zar G. d. Prov. Sachsen etc. vgl. im
•teigea Mr. lo»; »i, M; 4Si: 648^, 7»;
•Ol: 7M: SU; IW; U70, 77; IStt.
#• Der liordwegten*
fo^nschweig (mit Harz) 1343-47 ; Hannover
«. KtedMMchaeii U4»-Aö: Mecklenborg 1S67
faia M; 8aliletw.-Holflt«bi iSflO^: lUnse-
«lidle 18»-7f ; Westftl«!! (mit I4n>e) lOTA-W.
Winter, 6eo., [Literatur d. J. 1883
^'ftr.]: Niedfnlflff ( IBG Bd.6,11, 126
hiB I4b u. 111, bü y«.) [43
Joachin, E., [Literatur d. J. 1884
b€tr.]: Nieder.! ild. (JBG Bd. 7, II,
106-16 n. III. 94-103.) [44
ZtitSCbrifl d. Uarz Y. f. G. n. AI-
tcftbk., hrsg. t. Ed. Jacobs. 21.
Jshig. 1. Hälfte. Wernigerode, Selbst
Verlag. 8". 272 S. M. 6: a)Selncht,
». Nr. 1463. — b) S. 75-88. Meyer,
Die Kbertborg. — e) S. 89-130. Ja-
cobs. Alter u. Urspr. d. gräfl.Diener-
•ehafi XU Wernigerode — d) S. 131
bis 158. Jacobs, Johauo Christian
Böberg. E. Bcftr. s. G. d. Goldmaehe-
rei am Hars. — e) v. Bore Ii
Är. 3.^)'? f) J n cobs, 8, Nr t;» " [4">
Häliaeliaann , Liidw., Werki»tucke.
Geeamm. Studien o. Vortrr. z. brann-
schw. Ii. I. II. Wolfenb., Zwis.sler.
1«^'7 8». M. 6. * Ree.: HZ 61, 166 f.
BIILU 420 1. (Brandes); CBl
1003 f. [46
Norrie de Beaiicalre, Une m^s-
alliancc dans la maison de Hruns-
wic. * Ree: KC XXU Nr. 2. J47
Zur 0. d. Harzes vgl. auch in Omppen
;i u. 6. — Zur 0. Braanaohwe^ TgL Mr. «t :
Ui, 43; 435, 36; TOi; 1180.
Zeltschrin d. Ii ist. V. f. Nieder-
«achsen, Jahrg. 1888, s. im nächsten
ilea. [48
TewM, Fnir., Unsere Vorseit £.
Heifr. zur Urg. u. Altlik. Nicder-
sachs«-nt. in.Al)b. Hann., Schniorl «fc
V. Seefeld. gr. 8^. VI, 49 S. M. 1. [49
Meyer, Jak., Die Prov. Hannover
in G.-, Kultur- u. Landsch.ljüdern.
2. umq-. Atitl., ni. AM>. Hann,, Meyer.
^. 8". All, 1080 Öp. M. 14. [50
Urkaadenbacli d. Sudt HÜdeshelm,
im Anfir. d. Mng^istr. hrsg. v. Rieh.
Doebner. III (1401-27). MitNachtrr.
2Ü1
I so Mll. Hildesb., Gerstenberg. 1687.
I Rr. 8«. LX, 856 S. M. 18. Ree.:
Ulil Uli; MHL 16, 327-33 (H. Bress-
lau). [51
# Urtuinilenbiieb d. Stiftes u. d.
Stadt Hameln bis z. J. 1407, hrsg. v.
M e i n a r d n s. (Qn. u. Darstelign . z. G.
Niedereacliöens. IL) Ree: HZ 59,
348-52 (C. J.); DLZ 9, 771 f. (P.
Zimmermann); HHL 16» 38(M)2
(H. Hrpsplau). [52
Bu&sche, Gust. v. d., ü. üei v. d.
Bussche. 1. Tbl.: Regest, n. Urkk.
ra. 20 Stammt n. 1 Bl. Hameln,
Fuendeling. Ibb7 . 8^ Vlii, 242 S.
u. Anh. 28 lu. a Taf. M. 10. [53
Uslar-fileichen, Edin.Friir.v.,Beitrr.
7.U e. Familien-G. d. Freihh. v. Uslar-
Gleichen. Aus gedr. w. ungedr. Qu.
bearb. Hannover, Hülm. gi. 4". VII,
573 S. m. 9 gen. Tab. M. 12. [54
Hake, F. A. 6. Ä. v., G. d. n-eih.
Fatu. v. Hake in Nieder^aclisen. Ha-
meln, Fuendeling. 1887. gr 8". aöi/ 8,
m. 13 Taf. u. 7 geneal. Tab. M. 9. [55
Zur 0. Niedanaohaens vgl. Nr. im, 14-19.
Bn. 89; SiS. 48c 51, 84, 96a; 8484S. — Zur
G. Hannovers vgl. Nr. 88e; 614-16; 748, 48.
74; »45: 9«4.
Krause, K. E. H., [Literatur d. J.
1883 u. 84 betr.]: Sclile.^w. -Holstein,
Hamb., Lübeck, Meckl. u. Pommern.
(JBG Bd. 6, II, 161-68 u. HI, 08-83;
Bd. 7, II, 126-49 u. lU, 67-90.) [58
Jahrbücher d. V. f. meckl. G. u.
Althk 53. Jahrg. ui. angeh. Quartai-
ber., hrsg. ▼. H. Grotefend. Schwe-
rin, Stiller, gr. 8». UI, 356 m. 27 S.
51 ^^■ a) S. 1 IHo C. Beyer, G. d.
Stadt Lage. Foits. — b) S. 131188.
W. Stieda, Das Amt d. Zinagiesser
zu Rostock. - c) S. 189-204; 356.
Grotefend, Mecklenburger auf d.
Univ.Bologoa, 1295 1562. — d) S.205
bis 816. W. V. Schult«, Mecklen-
burg u. d. 7jähr. Krie^r. Tli. 1 —
e) S. 317-38. Wunderlich, Der
Münzfund v. Damm. — f) S. 339 50.
G. Sehmidt, Rostocker Drucke tu
Halberstadt. — g) S. 851-55. Crull,
Bericlitgn. n. Kachlrr. zu d. herald.
Arbeit in Jb. 52. — h) Plan von
Schwerin am 1750 mit Erklttrnng. [57
Dannenberg, Z. meekleob. Müosk.
s. Nr. 1274.
v& Koppnann, Kari, G. d. Stadt
Rostock. 1. Th. (bis 1532). Ree: HZ
60. H4S ; (Wiggers). [58
Lange, Rud., Rostocker Verf.kitmpfe
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2G2
Bibliographie ür. 1859—1872.
bis z. Mitte sl. 15. Jh. (PrOgr.) Ro-
stock. 4". :32 S. [1359
Zur 0. Meckit'nburga vgl. Nr. «98; 528;
601; 89«; ivn, «2
Zeitschrift d. Ges. f. Schlesw.-Hol-
8t€iu-Lauenb. ü 18, 1. Kiel, Univ.-
Bticbh. 8*. 130 S.: a) Jansen, 8.
Nr. <)67. - b) S. 99-180. Wolff,
Flenshnr- i J 171S. [60
Möller, Cajus u. C. Godt, G. Schles-
wiff^HoisteiiM, d. ält. Zeit bis auf
d. Ge{?(nwart. 3. Ahtli. (1848-88),
V. C. Godt. Altona, Retier. gr. 8^
XII, 272 8. M. 4,50. [61
ChalytaMMf Rob., O. Ditmarsch.
bis c. Elroberg. d. Lande» i. J. 1559.
Kiel, Lipains & Tischer. gr. 8®. XII,
329 ty. M. .5. ^ Ree: BllLO 782 f.
(Jen ts ein; CHI 1447 f. (62
^ Schmidt, 6u8t. H., Zur Agrarg.
Lübe-k8 u. Ostholsteins. Ree: GBl
652 1 (V. B.). [63
# SchnWt, Rob., Schloss Gottorp,
p. rKird. Fnrstrnsit/. Ree: Repertor.
I . K u uatw. 1 1, 8t>- 90 (Ü 0 r i 8 S c h n i 1 1-
ger). [64
Zm* 0. Scbleswig-Holstcins Mr. Ud;
234, 87; »67; 1026; 117i; 1218.
Hansen, J. H., [Literatur d. J. 1883
tt. 84 betr.]: Die Hanse (JBG Bd. 6,
II, 207-15 II. Bd. 7, II, 171-7.) [65
Geschichtsblätter, Hans., hrsg. v. V.
f. hans. G. Jalug. 1886. Lp»., Doncker
4H. a)8.d-80. Brehm er, d. häusl.
Lehen in Lübeck z. Ende d. 15. Jh.
— b) V. d. Ropp, 8. Nr. ölO. —
e> S. 49-76. V. Bippen, die brem.
Bftrgermeister Heinr. n. .loh. Zobel.
^ d) Krause, s. Ts'r. 528. — e)
Stieda, 8. Nr. 526. — f) S. 161-168.
Grotetend, s. Eroberg, Qotlands
durch d. dt OrdMi - g) S. 164-168.
K op pm an n,d. Wehrkraft d. Rostock.
Aemier. — h) S. 169-177. Hoff-
meister, e. hans. Seerersieh. a. d.
J. 1531. 166
Urkundenbuch, Hnn !!!. s. Nr. 892.
Hansereoease ». ^r. 449.
Zur O. d. HanM wl. Nr. 48»; 69S*ie. Ygl.
tamer bei (I^-ti ' iiixemen Städten.
Zeitschrift tl. V. f. Lübeck. G. u.
Aliiik. V, 3, S. 293-464. Lübeck,
SchmersahL 8": a) S. 293-392. Wehr-
mann, d. Lübeck. Patriziat. — h)
S. 455 460. C r u 1 1, Aeltere Aufzeich-
nungen üb. d. Oerichtsverfahren in
Lübeck. [67
Urkundenbuch d. Stadt Lübeck, hrsg.
V. d. V. f. Lübeck. G. n. Althk. V Iii,
7.-10. Lfg. S. 4^1 800. Lüb., Schmer-
sahL 1887-88. gr. 4°. ä M. 3. [68
Zeitschrift d. V. f. Hamb. O. K. F.
5, Heft 2 (8. 207-420). Hamburg,
Lütcke & Wulff. 8". M. 2,50: a) S. 208
bis 22. Aktenstücke z. D&nen-
Übertuil Hambs, am 19. Aug. 1686,
hrsg. V. H. Er d mann. — b) S. 223
bis (36. .Auszüge a. Aktenst. d. k.
Geh. Staat.^-Ä. Berlin, betr. d.
krieger. ». polit. Vorgange in H. um
Haubg. V. 19./29. Aug. bis Auag.
Oct. 1686, V. J. Lieboldt — c>
8 i 1 lem, s. Nr. 1170. — d) S. 343-420-
Gaedechens, G. d. Hospitals «. hl.
Geist in Hambg. [69
Mitthellimoen d v. f. Hamb G .
hrsg. V. V.-Vorst. 10. Hamb., Hauke.
1887. gr. 8*. V, 160 8. M. 2: •)
S. 4-2t). Voigt, Die Bewohner v.
Bergedorf i. J. 1570. ~ b) 8. 20-29.
Wo h 1 w i 1 1 , Zor ßeurthg. d. Verhalt.
V. Davonst in Hamb. i. J. 1813. —
C) 8.34-38. Heyden, Ordng. f. die
Boten nach Amsterdam n. Antwerpen
V. J. 1580. - d) ö. 38-40. Wich-
mann, Vom Rödingsmarkt a. d.
13. Jh. - e)S. 62 68. Voigt, Vom
Kornhandel d. Amtniiinner auf Berge -
dorf. — f) Ö. 82-94. Emige biah. un-
bek. Urkk. Üb. iltere Deich- u.
Schleusenhaulen im Amte Berge-
dorf 1344 1518. mitg. v. F. Voigt.
— g) S. 94-96. Holstein. Berichte üb.
d. hamb.-dün. Seetreffen v. 1680,
milg. V. Detlefsen. — h) 8. 113-20.
Hübbe, Topograph. Miscellen üb.
d. alte Hamburg. — i) S. 138-43.
Hübbe, Znr ehem. Raths-Umsetsg.
in Hamburg. [70
Wichmann, E. H., Hamburg. G. in
Darsteiign. a. alter u. neuer Zeil.
1. Hülfte. Hamb., Meissner. 1887.
gr. 4«. IV, 151 S. M. 8. [71
Jahrbuch, Bremisches, hrsg. v. d.
h. Ges. d. Küntitl er Vereins. XIV.
Bremen, Müller, gr. 8^ Xll, 208 S.
m. 7 Taf. M. 4: a) S. 1-26. W.
V. Bippen. Die Epochen d. Brem.
G.— b) t>. 27-51. E.Dünzelmann,
Die topogr. Kntwicklg. d. Stadt Bre-
men. — c) 8. 52-85. H. A. Schu-
macher, Die neueren Arbeiten f.
Brem. G. — d) ö. 86-128. A. KÜht-
mann» Geistl. Recht n. geistl. Ge-
richtsbark, in Bremen. — c) S. 129
bis 171. Joh. Pocke, Die Werk-
meister des Rathhausambans.
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Bibliographie Nr. 1872-1887.
263
0 S. 177-208. W. V. Bippon. "Neue
Untere«, z. Bung d. I)nias. [1372
Zar Ii, V. Lulteok, ilümhurg, BrtnoD
TgL Kr. «7- M8: »08; 1044: II«».
Zttt 9. Olätmtmgt n. OftftiedaadB «.
Nr. eis.
ZdtSClirlft f. vaterl. G. a. Altllk..,
Itfsg. V. f. O. Q. Alihk. WettfUeas.
46. Monster^ Regensberg. 8*. 220 S.
m) Darpe, s. Nr. 620. — b) Ab-
Iklg. 1)45-95. Josies n. EffmanO)
Vorobrim. AlCerthftnier i. Gwae 8tt-
derberge. — c) I, 96-106. Held-
mann., üeb. d. Stnmm?itr. d. Ge««hl.
Wolraeringhaoaen. — d) i, 107-28.
Sebneider, Propst F^iedr. Klar-
UoIl - e) Ribbeck, e. Nr. 470. —
f) Fritz. Nr. 477. — g) I, 168-87.
Ilgen, Zur alt. gescb. Ueberlief. d.
Kl. Cappenberg. — b) Pinke, s.
Nr. 4:^7. - I) 1,206-9. Hohgraefe,
Die .Marfj'.nr.kapelle in Münster. —
k) U 21U-12 Teuhagei), D. Sixtus-
tafel in Vreden. — 1) II, 8*89. Grfle,
Ge^rh. Nachrr. üb. Stadt n. Pfarre
Bortrholz. Schluss. — ni) H ec hel-
lo au n, g. Nr. 868. — B) II, 1^2-122.
Hoogeweg, Die Paderborner Bi-
!^^llof.-wahl v. J. 1223 — 0) II. ]'2n
bis 132. Schiert' n he rg. Die Guita-
beide. — p) II, iaa-200. Reges ten
a. Urkk. s. G. d. ebeni. Abtei Marien-
münster. I, gea. Schräder.
Forts. [73
•K- Chroniken, Die, d. westfäl. n.
»iaderrh. Städte. I: Dortmund, Neuss.
Ree: DLZ 9, 474-7 (Höblbanm);
CBl 180 f. 174
Urkandenbaeh , Westfäl., hrsg. v.
d. V. f. G. u. AltUk. Westfalens. V,
1: Die Papsturkk. Westfs. bis z. J.
1378, bearb. v. Finke. 1. Tbl. (Die
Papstnrkk. bis 1304.) Mänstcr, Re-
ireiiit.erg. gr. 4*. XUIV, 410 ö.
M. VXnO. [75
Cadex traditionum westläl., hrsg.
V. V. f. G. u. AUhk. WestfUens.
ni: Die Heberegister d. Kl. Ueber-
vatser u. d. Stift St. Moritz, be-
arb. V. Frz. Darpe. Münster,
Theiasing. gr. 8^ 329 8. M. 8. [76
Stogal, Die westfäl., d. MA. Mit
ünteretützg. d. Landst. d. Prov. hrsg.
V. f. G. u. AllUk. Weatfs. 2. Heft.
2. Abth. (Die Siegel d. Städte, Üurg-
mannsch. u. Hinisterialit., bearb. v.
G. Tiinibült.) Münster. Regens-
berg. 1887. fol. Vn, 48 u. 2ii S.
M. IS. [77
Falkmann, A. , Beitrr. z. G. d.
Fürsteoth. Lippe aus arch. Qn. V:
Graf Simon VI. a. Lippe n. i. Zeit.
Detm., Meyer. 1887. <3f Ree: HZ
60, 355-7 (Kluckhohn). [78
Haoaea, Soester Fehde, s. Mr. 452.
Daalal Soett, s. Kr. 610.
Meyer, Adf., Die Münzen d. Stadt
Dorfnmnrl. Nachtrag. (Sep. a. NZ)
Berlin, Mittler de 8. gr. 8^ 16 S.
M. 8. Ree.: R. beige de nnraiem.
44, 578 f. (Cnmont). [79
Darpe, Fn., G. d. Stadt Bochum.
I: Bochum i. MA. (Progr.) Bocb.,
Stumpf, pr.8« 11,115 8. M.1,50. [80
Zar G. Westfalens vgl. Nr. 420, 81, 34,
47, 76; 605, 6, S», 96; 681; 705, 75; 943-45;
ItOBb.
'5. J>er Westen, Rheinische
Gruppe,
Rheiulaiide i.AUgem. 1381-84; ho)läad.-b«l«
Anschluss l385-i4iM; Niedenboia 1405-So;
Mosellandschaften. Lothringen USi-SliPfikbs
(baier., bad.) 148t-3«; OroMbzgth. Hessen
i4ST-tt; Nanaa, Frankfurt o. Wetlmn
1 1
Zeitachrift, Westdt., f. G. u. Kunst,
hrsg. T. F. Hettner u. K. Lam-
p r e c h t. 7. Jahrg. (4 Hfte.) Heft 1-3.
Nebst Korresp.bl. (12 Nrr.) Nr. 1-8.
Trier, Lintz. 8<». S. 1-811; Sp. 1-192.
Jg. k U. 15; KorrbJ. apl M. 5. —
Inhalt vgl. Nr. 141; 832, 98; 690,
22: ir.l : 1S85; 1425. [81
Publicationea d. Ges. f. rhein. Ge-
8chk. I, 8. IV. V, 8. Nr. 844; 708;
521 [82
^ Mehlis, C, Studien z. ältest. G.
d. Rheiiiiande. 10. AbtheiL Ree:
KBIGV 146 r. (B. Priedel). [83
Lamprecht, Karl, Skizzen z. rhcin.
G. Lp/g., Dürr. 1887. 8". 246 S.
Ree: PJbb 61, 9 CAle»titen);
RC22, 178*180 (Lefranc); Le Moyen-
Age 216-19 (A. Harignan); CBl
1104 f. [84
Znr allg. O. ä. Bheintande vgl. Nr. »71;
426; 725; 1141 h
Bl0k,P. J., Die heimathl. G.-Forscb.
in Holland. (WZ 7, 1-22.) [85
6eneotieht|l, bist. Werken v. het
liist. genootflchap, gcvestigd te Ut-
recht. N. S. Nr. 46-50. Utrecht,
Kemink A Zoon. gr. 8^ [86
BIjdragen voor vaderl. geschied,
en «Midhcidk. IHtg. door R. Frnin.
3. recks. 4. deel. 2. aü. 'sUage. Nij-
hoff. gr. 8*. FL 1,25. [87
Digitized by Google
264
Bibliographie Hr. 1380-1418.
StairMblw, WcstMes., nitg. door
M. S. Pols I. (Oude VaterlandBche
Rechtßbronnen 7) sGraTenhagc, Nij-
hoff. gr. 8". ( GXXXIV, 186 S.
Fl. 7.80. f1388
Riemsdljk, Th. H. F., Bijdrogen tot
de gefichied. van de kerapelkerk van
St Jacob te Utrecht. Leiden, Brill,
gr. 4« X, 74 6. Fl. 6,50. [89
ÖOUW, J. ter, GrsrhipHenis v. Am-
eterdam. VI, 2. AniBterd., üolkema.
97-192. gr. 8» Fl. 1,S5. [90
Ntevenaars, W.,De abdij ranOrval,
als kweekschool v. Janeenistf-n m al?
de oorsprong v. de Janseniet. prioiy
te Rljnwyk. (Areb. Toor deOesehied.
v. Utrecht 16, 46-89.) [91
Kesteloo, H. M., stadsrekeningen
V. Middelburg. III. löÜO-49. (Sep. a.:
Arehief. Deel VI. 8. atnk, uitg. door
het Zeouwsch Gr iMiotscliap d. We
tensch.) Middelburg, Altorffer. gr. 8".
170 8. Fl. 1,60. [92
Hubert, M. E. (Literatur d. J. 1883
u. 84 bt'tr.) : Bclgiqne. (JBG Bd. 6,
n, 828-30 u. III, 191- 3i Bd. 7, 11,
854 n. III, 288 a) [9$
Yander Haeghen, Ferd., J. Arnold
u. R. Vanden Berghe, BiMiothecn
Belgica. Bibliogr. g^ner. dea Fays-
Bae Uvr. 88-86. Gand, Tander-
hpfr'i' n 1887. h Fr. 2. [94
Alberdingk-Thljm, P. P. M., G. d.
Wohltliätigkeitsanstalten in Belgien
Karl d. Gr. bis z. 16. Jh. Freib.,
Herder. 1887. gr. 8*. M. 4. ^ Ree:
BULU 175 f. (W. Scholtze); AKKR
60, 868-5 (Scheimpflug). [95
Blllotin de l acad. d'arch^ol. de
Belgique MV. j». 29:^ ;VJO. 8". [96
Coster, L. de, et Everaerta, A. J.,
Atlas cunten. toutee Ita monnaies du
Brabaat frapp. depuis Tan 1(K)0 jus-
qn'eu 1506. finixelle», Dvpriez. 4^
61 pl. Fr. 12. 1.97
Wautera, Lee aermente pr6t^ ans
▼illes princip. du Brabant p. les ducs
lors de leur Inauguration ; Anal.de
diplomatique. IV. (CR. de l ac. Belg.
8«r.IV T. 14. BalL 2-4.) 198
Archleveablad (Antwerpsch) uitg.
op last van het gemeentebestuur dnr
F. Qenard. Bulletin des arch. d Aii-
▼era^ pabK par ordre de l'adinin.
commun. pnr P, Genard. XV et
XVI, 1. Anvcra, De Backer. 8**. [99
61lllodte-wii Soveren, M., Hiit. de
la magistratnre bnigeoise. Bruges,
De Planche. 8^ 24 p. [1400
^ Schodt, Alph. de, Ri'sunu- hist.
de la Dumiam. brugeoise. Ree: R.
beige de niiin. 44, 584*6. (A. de
\^' i 1 1 r 1 [1401
Neuaa, Henri van, luv. des archives
du Chapitre noble de Muusterbilsen.
Hasselt, Billen. 4^ £07 p. [2
Lonchay, Henry, De ratutude den
souveraioa des Pays-Baa ä l'^gard
du paya de Ll^ge au 16. ei^ele. Bm-
xelles, II iv* / V". 230 ]>. fa
^ Chestrct de HanefTe, J. de, Ku-
mismntique de In pnncip. de Li^ge
et de eeg d^pendance^. Ree: R. belce
de niim. 44, ('(H (Cumont). [4
Zur G. der Niederlande i. ÄUgem. vgl.
Nr. .iSa; 160, 67c; 44G 47, 95, 9«; 547; 621;
H)6, 7. — Znr U. Hollands 890; M7; «tS;
112t«, 43; ]^J4 - Z. G. Belgiens MT, «Bd,
86; 446; 814, 15, 7«; 109»«; 18S4.
Hanaen, J. [Liu d. J. 1884 betr.]:
Niederrhein. (JBG Bd. 7, II, 98-106
u. III. 103-7.) fr»
Jaatrow, J. |Lil. d. J. 1883 betr.j:
Niederrhein (JhG Bd. 6, II, 372-6
u. III, 245-7.) (6
Annalen d. hist. V. f. d. Niederrhein
40 u. 47. Köln,Boi88er^e. 8^ IV, 703;
VIII, 280 8., M. 10 Q. 4: «) 40, Ke-
gieter zu Heft 1 btarb. v. Carl
B o n e. — b) Cäaarius v. Helsterbach
8. Nr. 313. {7
Jahrbücher d. V. v. Alterthft^. im
Rhein]. 85. Heft. Bonn, Marcus. Lex.-
8« IV, 184 S, M. 6. {8
Zettaebrlfl d. Berg. G.-V. XXIU, s.
iii ii 1 i r m nächsten Heft.
Reinhold, F., Verl. G. Wesels im
WA. (L'iiierö. z. dt. blüals- u. Reclitsg.,
hrsg. v.OttoÜierke. Heft 23.) Bresl.,
Kot hner. gr. 8*. VIII. 122 8. M. 3,20.
Zuerst al8 Berl. Diss. ^ iiec: CBl
1541 f. (v. B.).
CletCbichte d. Stadt Düsseldorf in
12 Ablih. FeslBchr.. lirpg. v. Düsseid.
G.-V. Düsseid., Kraus. 8". VII,
499 S. M. 9. # Ree.: DLZ 9, 1717 f.
(G. V. Below). [10
Leapenaf C, G. d. Sudt Elberfeld
V. d. ilU. Zeiten bia z. Gegenw. Elberf.,
Loewenstein. gr. 8*. 88 S. M. 1,50. [11
Beiträge z. G. v. Sladt u. Stift
Eb^en. 12: aj Goossenas. Nr. 710 i
b) Grevel s. Nr. 624. [12
«Jf Chroniken, ft< .: Ni'iKs.s.. S.Nr. 1374.
Mittheilungen a. d. ötadtarcliiv v.
Köln, hrsg. v. Konst. Höhlbaum.
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Bibliographie Nr. 1413-1486.
265
Heft 14 u. 15 imii ütU 13 zus.
Bd. Y). Köln, D« Mont-Scliaiiberg.
8* 151, 110 8. M. 4 u. 2,80: •) 14,
Urkk. A. d. Stadt Köln seit d.
J. 1397. Inventar. II (140110). —
b) Kdln n. K. Rnpr. 8. Nr. A2B. —
C) 14, 118-7. Zur G. d Kdlnt-r Rev.
139Ö. — d) 14, 117-24. Kortb, Der
Köln. Baaer u. das Quatemionen-
syelem. — e) Keussen 8. Nr. 438. —
f) .5;') S«^ r>H' 51 ndtköln. Kopien
bücber. Vii (1431-34). [1413
KMflM, Wilb., Die Einführg. d.
Chrifitfiitliiims in Köln a, Umg. I.
(Progr.) Köln. 4^ Ib 6. [14
Hayn, Raa., Ritter Hilger Quatter-
mart v. d. Slessrn. E. Bcitr. z. Faro.-
n. Stadtg. Köln^! i. 14. Jh. (Münster.
Beitrr. z. Q.f., lirsg. v. Tli. Lindner.
18.) Ptderb., Sehöningh. gr. 8*. 86 8.
11.2. Zui r sf M linst. Di88. (43 S.) [15
Kruse, Ernst, Die Kölner Richer-
zeche. (üovZ lö2-2Üli.) (16
# Jidenschreinebuch, s. Nr. 1109.
Kruse, Kuln. Geldgesch., 8.Nr.520.
Bilder a. d. U. v. Bonn u. e. Vvn-
gebg. 3 Hefte. Bobd, Hauptmann.
§•.71,28, 114 S. M. 0,60 ; 30; fiO. 1 17
Zeitachriftd. Aachener G.-V. Bd. 10,
8. in unserem nächsten Heft.
MittiiefHiiigtii d. V. f. Kde. d.
Aachener Vorzeit, im Auftr. d. VorFt.
hrsg. V. Rieb. Pick. I, 2 (Schlusej-
Heft Aachen, Creiner. gr. 8*. 8. 97
bis 196. M. 2. [18
Dreaemann, Otto, T^ie lacobskirche
zu Aachen. Gesch. Nachrichten u.
Urkk. Aachen. Crener. gr. 8^ 124 S.
M. 2. [19
Schon, Karl, Killia Sacra od. G.
d. Klöster u. geiell. Stiftgn. u. s. w.
d. Bifel. Lief. 1—8 (Abth. 1 n. 2).
Bonn. Hanstein. 18F7-88. 8". * Ree:
BllLU 17r> (W. Schultz»'). [20
Zur ti. d Ni' ilf rrli- iiih vgl. Nv. 123, '16,
6S, 6«; 2bh. Ö6, 98; Slft. 87, SS, U; 88,
58, M; 508, 1», tO; «tS, M, 86; 185, 8-10;
1109 n
Otto, F. [Lit. d. J. 1883 u. 84
bttr.]: Mittelrhein. (JBG Bd. 6, II,
107-17 u. III, 104-8; Bd. 7. II, 79
bis 91 u. III, 107- 13.) [21
Terwelp, fierfc., Beiirr. t.G. d. Stadt
Andernach: a) D, Grab K. Yalen-
tinians, b) 4 Ablassbriefe. (Progr.).
Andernach. 4*. 13 S. [22
Sohaaffhauaea, H., Die vorgescit.
Ansiedelg. in Andernach. (Ff t rhr.
d. 19. allg. Ver£. d. dt. aniluopoL
Ges. eewid. d. V. v. Altertbuoisfr.
im Rheiol.) Bonn, Maieiw. [23
Urkunden, Ungedr., d. Erzbb. Jo-
hann 1. u. Arnold II. v. Trier, die
Kirche zu Engers, Kreis Neuwied,
betr., mitg. v. Lndw. Weiland.
(WZ 7, r)8 60.) [24
Zangenieister, K., Zur G. d. civitas
Treveroruro. (KBIWZ 7, 50-55.) [25
FalkfOertlichkeitentnTriererUrkk.
(MIÖG (9, 322-25.) [26
Scbneeoana, W., Geschichten des
Nahethals n. Urkk. n. Sagen. 8. Anfl.
Kreu/nnch. Schmithala. gr. 8*. VIII,
271 iM. H. (27
Salles, Felix de, Chapitres nobles
de Lorraine. Annales, preuves de
nf)bU'f;se. dor. rtr (Sep. n. d. Jh. d.
k. k. herald. Ges. Adler i. Wien.) Wien,
Gerold. Imp. 4*. 52 8. M. 8. (28
ThU, Conet., Diedt. fi nnz.Sprachgr.
in Lothringen. (Beitrr. z. Lnndr? a.
Volkesk. V. Ele.-Lülhr. 1. u. 5. iielt.)
Strassb.. Heils * M. 1887 n. 88. 8*.
34 u. s [99
Banoit, A. , Notes s. la viDe de
Boalay. cHNA]a.-Lorrafne 8,5.) [30
Benoit, A., Les visites L^pisc. de
Mgr. d'Aubusson de la Feuillade,
^vßq. de Metz, dans le 8aargau 16(^9
-97. (HNAls.-Lorraine 8, 4.) (31
Zur U. d. MosellandBchaften u. Lotbrin-
gens vgl. Nr. Ul, 42, 64, 09; S4«b, &8'«S;
361,78. 93,94; 460; 521; 711, 12.76. Zur G.
Lothringens Tgl. auch Elsass in Gruppe V, 7.
Regeatea d. Pfalcgfti. a. Rhein a.
Nr. M<".'2,
^ Urkunden z. G. d. ötadt Speyer^
hrsg. V. H i! gard. Ree: G6A Nr. 24'
(S c h u 1 1 e) ; WZ 6, 403-7 (Wy 8 . [ 82
UrkundenbUCh z. G. d. ehem. plalz-
bayr. Res.stadt Zweibrücken, hrsg.
T, Lud w, Mol i t (1 r. Dm cli Unterst,
d. bist. C<''Tiin). bei d. kgl. bayr. Ak.
d. W, i. Druck geg. Zweibr., Huppert,
gr. 8* XXIII, 252 S. H. 8. [88
Molitor, Ludw. , Die Fürt^tengnifl
d. Witlelsbacher in d. Alexander-
kirche zu Zweibrücken. Zweibr.,
Lehmann. 4^ 26 S. M. 1. [84
Schmitt, G. d. Stnfit Edenkoben
in d. Pfalz. Hec: Berl. phil. Wschr.
VUI, 81-82. (85
Sammlung v. Vortrr.,geh. i.Slfinnh.
Allh.-V. 2. Serie: a) liauniann,
Karl: Urg. v. Mannh. u. Umgeg.
I — b) Christ, Karl, Rom. PeldaHge
in d. Pfalz, insb. d. Befesligtingsnn-
I lagen d. K. Valentinian geg. d. Ale-
üiyiiizeQ by GoOgle
266
Bibliographie Mr. 1436—1456.
mannen. — e)Seubert, Die 1. lie-
lagernng u. Einnahme v. Hanoh. i. J.
1622. Mannheim, Löfller. gr. 8^
121 8. M. IM [1436
Zw0.4l.(lMiflr. ii.lMd.) PAds wl.Kr. iti ;
S48a; 306, 46. 62 ; 4ö8, »7 ; 5*7, 76, 7C, 78,
85, 93, 94; B2ä, )f6: 778; IIS».
Qi»rtalhntterd.hi8t.V. f. d.Grossh.
Hessen, red. v. Ernst Wörner.
Darmsladt, KlineelhöfTer. 8^ M. 1^ :
a)Roe8eheii8. Nr.786 b) We e k e r-
1 i n E. neu {,'efund. rom. Meilenstein
dercivitfts Vaogionum a. d. J. 25^. —
c) Ro « 8 c h e n, z. 0. d. Abgrenzung
d. Bosecker Thslet. (87
Nick, Gust. , Verzeichnies d. Druck-
werke u. Has. d. Bibl, d. hist. V. f. d.
Grossh. Hessen. Darmstadt^ Klingel-
höffer. gr. 8*. IV, 78 8. M. 2,80. (38
4f Quellen z. G. d. Stadt Worms,
lirsg. V. H. Boos. I. ThI. Urkkbuch
d. Stadt Worms. 1 (tJ27-1300j. Ree:
WZ 7, 80-98 (Sc henk v. Schweins-
ber^V, vpl. WZ 7 163-64 (Boos);
GGA Nr. 24 (Schulte). [39
Joseph, P.,D. Münzen d.grätl. Hauses
Erbach. (Sep. a. Bcrl. Münzbll.) fJerl.,
Weyl. 1887. gr. 8". 99 S M 4,50. [40
Widmann, Die Eberbacher Übronik
d. Mainzer Er»bb. (NA 13, 119-43 ) [41
Schüler, Th., G. d. Stadt Hochheim
a. Main. Mainz, Frey. 1887. gr. 8°.
VI, 165 ö. M. 3. [42
Weiss, J. G., Aus d. G. d. Trank.
Städtchens Adelaheim. (ZOOberrh.
UI, 206 227.) [43
Znr O. d. Oroshb. Hessen (mit Erzbittli.
Main/, vpl Nr. 5H, 5S; ItS, STa, SS; STff;
51«, 90; 794; «67, 75.
Sehilephalie, F. W. Tb., G. v. Nassau
d. ftltett. Zellen bis auf d. Gegen w.,
auf d. Gründl, «rkiindl. Qn.forschg.
Fortges. v. Karl Menzel. VII, 1.
(Von d. Mitte d. 14. Jh. biss. Gegen w.)
W\esh., Kreidel. 1887. gr. 8*. 352 S.
M. 5. [44
Arohiv r. Frankr. G. u. Kunst.
8. F., hrsg. V. d. V. f. Q. u. Alihk.
zu Frankr. ft. M. T. Frankf. a. M.,
Vökker. gr.8". Xlll, 333 Ö.: «).S. o5
bis 201. D iarium d. Ofßciercorps
d. lolil. 9. Stadtquartiers von 1797
bis 1812 a. d. Urschrift i. Stadtarch.
zu Frankf., raitgeth, v. H. G r o t e f e n d.
— 8. 202-m Schellbass, D.
Stadt Frankf. a. M. währ. d. "ilriinz.
Bisthumsfehde 1461-3. — c) ö. 224
bis 296. Frankfurter Buchbinder-
ordngn. v. 16.-1Ü. Jh., hrag. v. Karl
Bücher. — Vgl. auch Nr. 509. [45
loventare d. Fraal(f. Stadtarebivs
8. Nr. 76.
•X* Junghans, F. W., Versoebe. O.
d. fr. Rt ii lisstadt Gelnhausen. Ree:
MHI Iii 371 3 fj. Fifltor)
^lunghans, W., Kurze G.d. Kreit<e4
u. d. Stadt Haneu. Ree.: HHL 10,
373 (J. Pistor). [47
Schwan, Karl, Landgr. Fried r. V.
V. Hessen-Homburg u. s. Familie.
Aus Arehivalien a. Famileapapieren.
2. Aufl. 3 Bde. mit Stammtaf. o.
Beil. Homburg v. d. 11., Schick.
frr. 8°. X 314; IV, 2öO u. III, 442 S.
M. il [48
Solms -Rödelheim, Otto Graf zu,
Friedrich, Gf. za Solms-Laubach,
1. reg. Graf m Rödelheim (1574 bis
l<i35). I. Beri., Lnckhardt. Leai.-8*
VIII, 517 8. M. 12. [49
Zur U. V. NsMaa, Frankt, Wetterau etc.
vgl. Kr. 7«; MS, », u, U; St7; TIS.
6. n'e/tU, Mitteldeiifurhland.
Ihüring. -fränkische Gruppe,
Hessen Oasbes Karbewen, mftWaUkMk)
I4at*58; Thttrinsen 1459-S7; Bsisr. VmSkMm
(mit OlMTpfUs) 14SS-74,
Schum, W., u. M. Laue [Literatur d.
J. 1883 betr.]: Obor.^achsen, Thürin-
gen, Hessen. (JBG Bd.6, II, 145-53
u. in, 98-108.) [50
Schmidt , Erich fLiteratnr d. J.
1884 betr.j; Obersaclisen, Thüringen,
Hessen. (JBG Bd. 7,11,366-373.) [51
Zeitschrif! d. V. f. Hess., G. «. Lan-
desk. 13. Kassfl, Froyschmidt. gr. 8".
M. 6,50: a) Brunner s. Nr. 794. —
b) S. 225-397. Alb. Dunclter, G.
d. Chatten. Fragm. e. G. d. ehem.
Rurfürsteotb. Hessen, hrsg. von G eo.
Wolff. (52
PHtter, Nenn. Chattisehe Stam-
roeskunde. Anhanji;. Kassel, Hiihn.
pr. S**. VIIL .'4 S. M. 1.50. [53
Mittheilungen uu d. Mitgl. d. V. f.
hess. G. n. Landeslt. Jahrg. 1887.
Kassel , Freyschmidt, gr. 8". IV.
114 S, M. 2.75. [54
Weber, 6., Kurbessen unL 3 Ge-
nerationen. (AZtg Mr. 195-201.) [^5
Heussner, R., G. d. Stadt n. Fest.
Ziegeiihain. M. Ans. d. Stadt u. Urkk.-
Beil. Ziegenh., KoreU. 8*. IV, 108 S.
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Blbliogmphia Nr. 1456—1474.
267
M 1.2x ^ Ree: MHL 16, 373 f.
(J. Pistor). [1456
VIgelitts, J. C.| Denkwürdigk. von
Hmfeid. Naefa .Piderit". stidt Act.,
artb. u. anderen (Quellen bearbeitet.
Hertfeld, HoetU. gr. 8^ VIII, 223 S.
M. 2.50. (67
Waiatr, Alfr., Die G. Waldeckt tt.
Pyrmonts, m. (J. in Faibcndr. au?ypf.
Staatswappen (i. FüreteDt. W. und
Pyrm. Wildongen, Sachtlebeo. 8^
DI, 95 S M. 1,20. [58
Zar O. Hessens, insb. Eiiik«8sens vgl.
Hr 11?: ; 7k6: 1105 : im. — Grosshzgtli.
H« unter V
Geschichtsquellen, Thüririf^.N. F. III,
(d. gaua. F. Vi, 1): Urkkb. <l. .Stadt
Jena o. Ihr. gdstl. AnsUUen. I. (1182
bis ]40r)). hrsg. v. J. E. A. Martin.
•Tniü. FiBcher. gr. 8". XIV, 649 8.
M. 15. [59
IMhtf't, Job., Chronik v. Thüringen,
bearb. u. hrsg. von E I'ritsclie.
1 U'r. Eij^foach^Bacineister. 8*. 32 Ö.
M. 0,40. [60
Zetttehrift d. V. f. thüring. G. u.
Alterthnmsk. N. F. VI. Hft. 1 11. 2.
Jena. Fischer. 8*. 296 S. M. 5: 6. 3
bis 270. ötoy, s. Nr. 591. [61
Bftilri|6 I. Laodea- n. Volksk. d.
Th&ringerwaldeB. 2. Heft. Im Aui^r.
d Thüringerw.-V. hrsg. v. Fr. Re-
gel. Jena, Fischer. 1887. gr.8".48i3.
M. 1,50. [62
Sebicht, Rieh., Die Cistercienser
u. d. niederländ. Colonistcn in d.
fi)ld. A ae im 12. J h. (Sep. a. Z. d . Harz v .
eli 21; aoch Di«s.) Halle, Hendel.
33 S. (63
Stephan, F., Verf. 0 d. Reichs-
•ladt Ml hl hausen in Thuriug. -^Rec.:
BZ er, 120-122 (r. Below). [64
BUra, Wilh. Frhr. v., Beitrr. a. Fa-
niil' nf^. (1. Reichsfreih. v. Bibra. Auf
Gr.irk.I^achr. bearb. 111,1. Mit7Abb.
gen. Taf. Münch., Kaiser, gr. 8*^.
§06 S. M. 6. [65
Schriften d. V. f. Meining. G. u.
Kndesk. 1. n. 2. Hft. 1. Jahrg. 1. u.
: Stuck. Mein., Bruckner & Renner.
'«z.-8<*. a) Otto F. Mül
er, Mei 11 iTiL'or Ortsnamen und Bau-
werke ant .Hunzen u. Marken. E. Ab-
rita d. Munzk. d. Herzogth. Sachsen-
M. (27 8.) — b) Rieb. Loth u.
G. Jacob, 7nr Vorgesch. meining.
Orte u. Geffenden. (25 S.) [66
Hamann, Rud. Armin., Chronik d.
Stndt HildbnrghanseD. Ree: CB1
878 i". [67
Zur 0. Thüringens vgl. Nr. no; 307, b ;
7?l: mi 1048; 1170, 83; 1217, lÄ. — Au-
sdunuw luuih ProvfM Sachsen a. nnter v.
3, nach dem Hara unter V, 4.
Mittheilungen d. V. i\ G. d. Stadt
NAmberg. Heft 7. Nttmb., Sehrag.
gr. 8". IV. 300 S. M. 6,80: a) S. 19
bis 38. V.K res 9, Die Berufg. d.Johs.
Cochlaas a. d. Schule b. St. Lorenz
i. Miimb. 1. J. 1510. ~ b) S. 89 bis
168. J. Kamann, Aus Nürnb. Haus-
haltfrs.- n. Hechnungsbüchern d. 15.
u. 16. Jh. Schluss. — c) Ö. 169 bis
296. Matthias, D. Nttmb. Meieter-
sänger Kunz Has. — d) S. 237-62.
Petz, urkundl. Nachrr. üb. d. lit.
Naciilass Hegiomontana u. B. Walters
1478>1522<^ e) 8.263-8. Gebert, Die
friank. Münzvereine v. 1407 u. 57. —
f)S. 268-70. Drei ürkk. K. Friedr. III.,
mitg. V. L. Schmidt. — g) Klei-
nere Mittheil. B. Mummen hoff
(betr. eins. Faeta d. Niirob. O. im
16. Jh.). [68
Mehlis I C, Archäul. v. d. Kaiser-
burg zn Homberg. (KBIGV 61 f.; 94
bi.^ i:^9 142.) [69
Schmid, Die ält. G. d. UohenzoUern
8. unter V, 7.
Arehiv f. O. u. Alterthk. v. Ober-
frnnken. 17. Heft t, hrsg. v. d. bist.
V. I. Oberlr. zu Bayreuth. Bayreuth,
Burger. 1887. 8". 311 S.: a) S. 1— 13.
Kaiser'Orkk., acht, a. d. Schloss-
nrchiv z. Aut'spfi^ vrrolT. v. Ernst v.
u. zu A u 1 3 e .s s. - b) S. 14-236. Lehe u-
buch d. Markgr. Friedr. I. v. Bran-
denburg. 1421 ff. Abth. «Gepirge''.
1. Hülfte, veröff. v. Aign. e) P.
bis 251. Ludw. Zapf, Diewcudische
Wallstelle auf d. Waldstein i, Fiehtel-
gebirge in ihr. hist-polit. n. cultur-
gesch. Bedeulg. [TO
Looshorn, Joh. , G. d. Bisth. Bam-
berg; nach d. Quellen bearb. II: 1102
bis 1303. Llg. 1-3. Münch., Zipperer.
gr. 8". S 1-400. M. i->M. [71
Wittmaan, P., Das gräü. Giech'schc
A. in Tbamau. (Aus atftdt., gräfl.
u. Adels-A. Saddüds. T. Arch. Z. 12,
263 6.^) [72
Döberl, Mich., Keichsunmiltelbar-
keit 0. Sehntsverhftitnisse der ehem.
Cisterc.abtei Waldsassen in d. 3 ersten
•Jhh. ihres Bestehens. (Erlang. Diss.)
Passau, Bucher. S\ 58 S. M. 1. [73
Biahacfc, Frz., Die Markgrafen im
a by Google
Eibliographie Kr. 1474-1486.
268
>iürdgau,ali>EiDl.z.G.d.Ci6tercieu8er>
«HftM WaldaMM» n« bandtehr. Qn.
bearb. (Sep. a. Vcrhdlgn. d. htot. V . d .
Ubcrpf. n, v. Repretipb.) Amber}^, Hab-
bel. 1887. gr.b''. M.0,50. -X-Hec:
MVQDBöiimen 26. Lit.Beil.53. [1474
Z. O. FrankeiiH v(?l. Nr. ftS; 8Sß, 48e, 49,
r»0, 76, 80; 4(il, 03; 5O0-5i, 47. OS, 6«, 80,81,
*.':*; t;W, 29, 68 ; 852; 105S; imT. — Kht iu
fr&uken s. in Gnippe V, 5, wttrtteiub. ¥ na-
hm io V, 1.
7» JDer Südwest en. Schwähiache
Schwaben i. AIIkl^u. . baier. bciiWrubeu,
WOrttemberg U7;> <'i ; Baden 1492-1504; Jü'
lass l.'>n.'. Schweiz 1523 54.
Necrologia Germaniae: ^^opee^^ Au-
gunL^CoiiBtani., Cunensis ed. Franc.
Litdov. Banmann. ParslI.tUonmn.
Germaninc hisloricai'. Necroloj^iii (ler-
TiiPtiiae 1.2). Berl., Weidmann. i8b7.
yr. 4". Vlll iy. u. 345-798. M. 14. [75
Baumann, F. L , Ueb d. Todten-
bücher d. Bielliümer Augsb. , Con-
6tanz u. Cur. (NA 13, 409 29.) [76
2nr G. Schwaben» i. AUgem. vgl. Nr. Ul,
W: 8&S, 64; 440; 686, 8»; 1140e.
Zeitschrift d. Iiist. V. f. Schwaben
11. Hcuburg. 14. Jaiirg.. nebst J.-ber.
d. V. 1. d. J. 1885-87. Augsburg,
Schlosser. 1887. gr. S\ III, 301 u.49 Ö.
H. 10: ft) S. 129. Jol). Mich.
Welper, Nachricht, üb. Pliilippine
Welser. — b) S. 221-301. Ad. Buff,
l). Band. Augsbureer Kathhause». [77
fietehichtafreuna^Allgfttter. Z
lose lüttlilgn., hrsg. v/^m Alili ^
Kempten. 1. Kemnt.., Kut.el, hoch 4".
V. 4. [78
Baumann, Frz. Ludw., G. d. AM-
pöuF. n.Hfi. (II. S.:?a5-448). Kempten,
Ko8el. gl. h". M. 1.20. [79
8elirm«id. V. f.G. d. Bod ensees u.
S. ünifirbniig in. Uli. IV. 210 S. Lin-
dau. StetUur. 1887. Lex. ö**. M.ö.[8ü
Zur G. d. baier. Schwabens vgL Mr. 401.
69; b«>>, «9, »5; 714.
Bessert, 6., f Literatur d. J. 1883
u. 84 betr.] , Wurlleinbi rg (JHG Bd. 6,
II, 100 7 u. III, 118-28i Bd. 7, II,
73-9 u. UL rn^iS 181
VlertelJalir«li«ne,Wlirtteinb., fLan-
des-G. In Verbindg. m. d. V. f.
Kunst u. Alth. in Ulm u. Obpr-
Hchwaben , d. württemb. AUhv. in
Stuttff.^ d. hisUT. f.d.württ. Franken
u. drm Sülclig^atier AUhv.. hr?g. v.
d. kgl. Statist. Landesamt. X. Stiitt
gart, Kohlhammer. 1887-88. gr. 8**.
IV, 224, 78 8.. 1 KaHe. M. 4:
a) S. 17 25. Kornbeck, C. A., Ueb.
d. Wappen d. Gfn. v. Marstetten. —
b) S. 26-34; 113-19. Schulten, A.,
Die Familie d. Besserer in Ulm. —
cl S. 48 50. Bossert, G., Die Zer
storg. V. Ensberg 1384. — d) Ö. 52
bis SB. Drück, Au8grabg. d. Römer-
kastells in Miirrhardt. — e) S. 58
bis 62; 187-44; 269 f. Bossert, G.,
Z. alteren Topogr. Württ..^ bes. i.
Codex Laaresnan. — f*b) 8. 71*80.
K ft 11 f t' , F. V., Bedeut. d. röm. iS'it-
derlussg. aul d. kl. Ueuberg; Rom.
Heerstrasee v. Kottenburg üb. Brom-
beig II. Cannetadt; Röm. Niederlass.
bfi Wacliendorf (mit Karienjikizze).
" 1) S. 89-101; 171-80. Klüpfel,
Karl, Die sehwib. Oesehtchtsfor-
sclier u. Geschichtschreibcr. Eine
Uebersidit. - k) S. 102 *J. PuiiluP.
Die Heerstru.s^e d. i'eutinger Taiel
von Yiiidonissa bis Abusina —
1) S. n«»21 !U)ssprt, Die Cliri-
8liaDi^i^g. ü. t^uül. Uberschwabens.
- M) 8. 124-96; 186-94. Ebrie. Die
Privili y:ieii d. Stadt Isn}'. — n) S. 155
bi? i;o Hossert, G.. Kl. Beiträge
z. G. ü. lUrrsch. Hohenberg i. 16. Jh.
- •) 8. 181-6. Buck, Zu d. Orts-
namen d. Peutinger'echcn Tarel. —
p) S. 200-6. Gussmann, K., Die
Jagsth&user Ausgrabgn. i. Herbst
1886. — q) 8.205-14. Schmit. H.,
Militärisches i. d. Künielsau 1074
bis 1785 Cnach städt. Urkk.). —
r) 8. 220 f. Hartmann, O., Be-
zeichnungn. d. chriutl. Zeitrechnung.
- 8) Codex Hirsuug., s. Nr. 233 [82
Geschiclitsquellen , württemb., I.
8. ebenfalls Vr. 283. [88
-X- Stilln, PtHl Fr, G. Würtem
bergs I) 2. Ree: HZ 60, 126 i.
(Bgelhaaf): A. stor. It 8er. 5 T. 1,
126 r. (T.. Z.); HHL 16, 824 7 (H.
Bresslttu). j«4
Schmld, L., Die ult. G. d. crl. ti«-
sanimthauses d. königl. n. fürstl.
Hohenzollern. 3. (Inzlcr) ThL: Die
Entscheidg. d. ötreiUrage, ob die
Kge, V. Preassen Hanse aus Hoben*
zollern od. AbcnbiTgei .'■i 11(1 ; * li Tiib.,
Lnupp. gr. 8**. XIV. 2H0 8. Äl. 7,60.
* Ree: DLZ 9. l'6Ü\) f. (B. Kug-
Icr). [85
Vochezer, Jos., G. d. finsil. Hauses
Waldburg in Schwaben. Im Auflr.
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Bibliographie Hr. 1486—1506.
269
8r. Durchl. d. Fürsten Franz v. Wald-
bnrg SO Wolfegg- Waldsee. I. Kemp-
ten, Hösel. Lex.-8^ VIII, 994 8.
M. 15. Hec: DLZ 9, 1818 f. (AI.
SehHlte). [1486
Stilin, Paul Fr., Ü. <! Stadt Calw.
Calw, V. buchh. gr. 8". III. 132 S.
ii.2. * Kec: CBl 1408 (E. H.). [87
Bruaniler, HirMhav (Hirsaii), ehe«
mal. Benedictirer Abtei an d. Nagold
in Württemb. (Wetzrr u. Weite's
Kjrchenlex., Hft. 5ü, 6. 23.) [ö8
BMnuR, Fr. Lndw., D. Schluss d.
WeisRcnntier Giitergeacb. (ZGOberrh.
m, 359-73.) (89
K«|l|ller, Wanderir. durch Würt-
tembergs lit/te Kldsterltauten (HPBll
102, 260-78; 321-35 i 409- 17 i 473-85;
649-61 i 739-56.) [80
Zlii9eltr,ZnrKl08terlitenitar : Zwie-
falten . Maulbronn , Bebenhaoaen.
(HPBli 101, 861-73.) [91
Zw 0. WflrttemlMnt« vgl. Hr. ns; 680.
8.'.; 047; lOO) '-' ; ll.'.S.
Hartfelder, K., (Literatur d. J. 1883
betr.l: Bnden. (JBG Bd. 6, U, 90 bis
100 u. III, 114-8.) (92
Krieger, A., [Literatur d. J. 1884
betr.]: Baden (JBG 7, II, 68-72 n.
in, 116 23). [98
Zeitschrift f. A. G. <\. Oberrheins.
N. F. III. (dabei Mitth. d. bad. bist.
Comm. Nr. 9). Freib., Mohr. 8«.
51»; n. 128 8.: M. 12. — Inhalt 8.
Nr. 121, 71 46; 417; 515, 27;
626; 805; 144.;, 89. 98; 1515. [94
Mittheilungen d. bad. bist. Comm.
Nr. 9 (verl). m. Z. f. G. d. Oberrh.
N. F. III). 128 S.: a) 8. 1-16. Ber.
üb. d. 6. Flcnaraitig. — b) S. 17 f.
Arebivalien a. Weinneim. ▼. S 1 e ▼ er t.
~ C) S. 19 30. Archivftlien a. Mos-
bach, V. Weiss. -— d) 8. 31-48 Ar-
chiv zu Markdorf, Wold eck.
— e) S. 49 67 Archivalien a, Bühl,
V. Reinfried. — f) S. (»«-79. Amts-
bezirk Ettenheim, v. Grenle. —
M) 8. 80-84. ArehWalien d. Pfarreien
Altdorf et.-.. V. Sti»rk. — h) 8. 85
bis Amtsbez. Lörrach, v. Em-
] e 1 n, — I) S. 100-7. Amt«bez. Bretten,
y. Woerner ii. Feigenbtitz. —
k) S. 108-12. ürkk. d. Mannh- imrr
Alterih.-V., v. Claasen. 2. Abth.
— 1) tf. 118-7. ArehiTaUen d. Amts-
bez. BI.Miiifieim , v. Claasen. —
n) S. 118 2ü. Archivalien d. Amts-
bez. Heidelberg, v. Salzer. —
n) 8. 127 f. Arcliivaiien a. Schopf-
heim, v. Wei.^». [95
^ Claretta, Gaud., Le relazior^i
polii. e dinast. dei priocipi di Sa-
▼oia coi nargr. de Baden dal sec
1^ 1 18. Ree: CBl 1510 f. [96
Sickingen-Hohenburg, Ferd. Hartm.
Graf V., Tagebuch, mitg. v. F. W.
E. Roth. (KBIGV 78 f. u. 148 f.) [97
Kraut, Frz. Xav., Die Knnstdenk-
mäler d. Gro^sh, Baden. Beschr,
Statistiii) im Auflr. d. groash. Mini-
aterinms d. Justli, d. KoHoa- u.
Unferr. hrsf^. I: Die Knnstdenkm. d.
Kreises Konstanz. Frei!»., Mohr. 1887.
Lex.-S**. XII, cm S. M. 10. -5f Kec:
StMBCO 9/2 (Kieule). (98
Burk, M. R., (ialHsche Fluss- n.
Ortsnamen in Baden. (ZüGbeirlu
3, 328-44.) . [99
Feoht, K. 6., G. d. Haupt- u. Ke-
sid. Stadt. Karlsruhe. Im Auftr. d.
Stadt. Archiv-Comm. bearb. 7. Ltg.
(S. 385-448.) Karltr., Macklot. er. 8°.
M. 0,50. [1500
Schriften d. Y. f. G. u. Natuig. d.
Baar n. d. angrens. Landeatbeile in
DonaueacbiDgen. 6* Heft. Tübingen:
a) Rod er, Billinger Chronik v. 1794
bis 1812, v.J. 8. Eiseic. — b) Bau-
mann, Tagbneb ttb. d. tllgl. Kriegs-
vorfallenUeiten 1789-98, von J P.
Merk. [1501
Roggenbach, Max Frhr. v., Chronik
d. freüjerrl. Familie v. Roggenbach.
Nach Urkk. u. Druckw. bearb. Freib.,
Herder, gr. 8". VII, 138 ö. M. 3. [2
Regeata episcop. Conetantienaiani.
Regg. z. G. der Bisch. Konetant
I, 1. u. 2 (517-1227). hrj»g. v. Paul
Lad ewig. Innsi^ruck, Wagner.
1886-1887. 8«. 8. 1-160. « Ree.:
GGA )■ f Wart mann). [3
Huppert, Ph., Konstanzer Beitrr. z.
badieclien G. Konst., Sartori. gr. 8*.
IV, 156 S. M. 3. [4
Zur G. Badens vgl. Nr. 171; Si6: sa»;
41T; »16; ts«; Mft, Yl; lOOS; ItM.
Holländer, A., [Literatur d. J. 1883
u. s4 hetr.]: Klsn.'^P-Lothr. (JBG Bd. i\
H, 87-ÜU u. III, lUU-ia; Bd. 7. II,
64-7 n. III, 113 6.) [5
Revue d'Alsace 39. (N. S. 2.) Paris,
Fischbacher. Janvier-Sepk 8^ 3648.:
a) S. 93-66; 145-74; 882-48. Pff eter,
Le i-omte de Horbourg (1680-1792).
- hl S 7'.] dh. Roth fuchs, Chroni-
que, trad. de l'allero. par J. See, —
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270
Bibliographie Nr. 1500—1527.
e) S. UU-lia^ 199-210i 249-iil. Moss-
msnn, s. Nr. 715. — S. 175-86.
RpTioit Notes poTir servir a riusi.
du prutealanli&me dans )a seigneurie
de Diemeringeii. — e) 8. 909-99.
Benoit, s. Nr. 877. (1506
Jahrbuch rür G. , Sprache u. Lit.
£l8.-Lotlirg8. f hrsg. v. d. hist.-litt.
Zwelgv. d. Voigeseii-Clabe. IV. Jahrg.
Strasßb., Heitz. 8" 139 S. : a^ S. 88
bis 100. Lempirid, Verecliwun
dene lotbring. Orte. — b) ö. 112-21.
Volk$thüml. Fest«, 6itten u. Gebr.
in El8.-T.(.thring. - f) S. 122-29.
Fuchs, Oie Marca aquileiensia oder
Eiehelmark. 17
Beiträge z. Landoei- u. Volkesk. v.
Kls.Lcir.i^r. Heft 1-8. Strassbnrj:.
HeiU. 1887 88. 8*. - Vgl. Nr. 120;
600; 1090; 1230 ^ 1429: 1512. [8
Studien, StraMb«, Z. f. G.. Spradic
u. Lit. des Elsasses, hrsg. v. E. Mar-
tin «. Wilh. Wiegand. III, 3
(8.843-842). Siraeeb.» Trttbner.gr. 8*.
M. 2. - Vgl. Nr. 1184. [9
Faudel et Bleicher, Mat^rlaaz ponr
une ätude pr^bist. de 1' Alsace. 5.pubU-
cation. (Sep. a. Ball, de la eoe.
d'hist. nntnr. di- fv imar.l Colmar,
Barth, gr. 8°. 138 Ö. m. 17 Taf.
M. 4,50. flO
Rocholl, Heinr., Zur G. d. Annex ujn
d. Elsass dnrcli d. Krone Frank-
reichs. Uist. Aal'fiälzc auf Gr. arch.
Doee. Gotha, Perthes, gr. 8*. XII,
161 S. M. 3. -3f Ree.: OlZ 9, 1260
bis (i2 (Mareks). [H
Ney, C. E., G. d. hl. Forstes bei
Hagenau i. E. 1. ThI.: 1065-1648.
(Beitrr. z. Landes- n. Volkesk. von
£l8.-Lothrg. 8. lieft) Straaab., UciU
ft M. 8*. 114 S. [12
Bamhard, Beraard, Recherches eur
l'hist. de la ville di- Hibnuvill^, pnbl.
aoua lea auapices du conseii monic.
par X. Moaemann. Colmar, Barth,
gr. 8^ XVI, S. M. 8. [13
Urkundenbuch d. Stadt Strassbnrg.
IV, 2: Stadtrecbte a. Aafaeichngn.
IIb. bl8ch.-Btidt n. biteböfl. Aemter.
Bearb. v. AI. Schalte u.0. Wolf-
ram. Straasb. , Trtibner. 4* VT,
;)09 8. * 6 Stadtrechtl. Auu. v.
1870-1322. Anfz. betr. Sehalthelaaen,
Burggrafen Zoll. 51i;nzf u. Haiisge-
noaaen, biscboli. Aemter u. Lehen«
Lebnalente 4. SftraMb. Kirche a. d.
14. Jh. IV, 1 Boll Nachtrr. zn MI!
u. Register an II u. III bringen. [14
Correspondeni, Polit., e. Nr. 571.
Wiegand, W., D. Melker Seelbuch
d. ätrasäb. Kirche. Sciilu^ts. (ZG
Oberrh. III, 192-205.) (15
Horning, rrkund!. üb die Jung-
st.-Feter- Kirche u. -(ienaeinde. l.Tfal.
Straaab., VomhofT gr.8*. VÜI, 1168.
M. 2. [16
Reusa, Rod., La catbedrale de
Strasbourg pend. la r^volutiun. Paris,
Fischbaeher. 12*. XII, 659 8. «ifRee.:
RC 22, 490 f. (Chnquei). (17
Ludwig, H. , Strnssl.iu '.r« Rbein-
schifTfahrt vor 100 .1. (^A/.tg Beil.
Nr. 244 50.) (18
Ludwig, Herrn., Familien u. ge-
tieltscb. Leben in Strassb. vor 100 J.
(Wiss. BeU. d. Lpa. Ztg. Nr. 110.) [19
SchMidt, C, ätrassburger Gasaen-
u. Hftnsernamen im MA. 2 Aufl.
Strassb., Schmidt, gr. 8^ V, 206 8.
M. 4. (20
Rettig, 6eo., Die Beziehgn. Mül-
hausens z. Schweiz. Eidgenosp. bis
zu deu Burgunderkriegen. Bern,
Schmidt Francke A C. 8^ 52 6,
Fr. 0,80. (21
Chartea, maa., docc. bist, sur la
Bourgogne fais. partie d'nne colleo'
tion partic. Saite. Dijoa,I>araatiire.
B**. 22 p. [22
Schulte, A., G. ü. Habsburger, ».
Nr. 378.
Zur G. d. Elsass vgl. Nr. ito, 24, 70:
W9b: 4»; 571; SOS, 15, »1, 78; 758; 877;
lOftiV 1178, »4: 1239.
Hidber, B., [Literatur d. J. 1883 u.
84 betr.]: Sehwelai Mittelalter. (JBO
Bd. II, 196-206 n. Bd. 7« U, 373
bis 85.) f2.^>
Dändlicker, G., [Literatur d. J. 1883
betr.j: Schweix, Neueit. (JBO Bd. 6,
III, 154 6.) [24
Thomnaa, R., [Literatur d. J. 1884
betr.] : Schweis, Neaaeit (JBO Bd. 7,
III, 165-73.) [25
Anzeiger f. Schweiz. Alterthk. (In-
dicateur d'antiquites suisses.) Hed.
▼. J. R. Bahn. 21. Jahrg. Nr. L
'/'iirirh, Hcrzug. Lex.-8®. M. 2,80:
a) S. 4-6. Heierl i , Vorrom. Gräber.
— b) S. 6-10. Vögel in, Bibliogr.
Excurse u. Nachtrr. zu d. „Inscript.
Confoeder. Htdvet. Lalinae". (26
Anzeiger f. Schweiz. G., hrsg. v.
d. allg. g.- forsch. Ges. d. Schweis.
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Bibliographie Mr. 15^-164d.
271
N. F. 19. Jaiirg. iNr. 1-4. S. 157-248.
Bern, Wyss. 8**: a) Ladewig^ 8.
in Gruppe VI, 1 unter Chronologie.
— b) 8. 165-70. Valkenaer, a. Kr.
788. — e) 8. 186-91. Oiei, Die Ab-
kunft d. Bischöfe Heinririi I. u. II.
V. Lausanne etc. — d) S. 212-14.
Gi 8), Nachtrag zu: D. Urspr.d. Häuser
Heuenbnrff i. Schweis n. im Breis-
gau. r> S. 225-30. Toblcr, Ein
Unterwakluer Wilhelm Teil. [1527
Jahrbuoli für Schweiz. G.., hrsg. auf
Veranst. d. nllr^. g.-forsch. Ges. d.
Schweiz. Bd. lo. Züridi. Höhr. 8".
XXIII, 554 8., 1 Tab.: a) 8. 1-498.
W. Oecbtll, Orte u. Zugewandte;
e. Studie z. (1. ri. Schweiz. I'm Ics-
rechtep. — b)S. 499-544. E.Krüger,
Zur Herkunft d. Habsburger. [28
•X* Dierauer, Job., G. d. Schweiz.
Eidgen. I. ) Ree: BUi r 222 l.
CProtz)^ EHR 11, 558-63 (Coo-
lid^e); CBl 841 (D-r). [29
Dandlicker, Kari, Gesch. d. Schweis^
m. knlturhipt. Illustr. u. Pinnen. 9.
bis 12. Lig. (III, ö. 513-8ÜÜ.) Zürich,
Schnlthess. Rr.8« kFr. 1,20. -je- Ree.
Öl'fr !!ri I n II HZ 60, 146 .50
(Weyer v. Kiionau). [IH)
Boos, H., Znr sehweis. G.-8cbreibg.
(Beivelin in Mtschr. 11. Hefl6.) [31
Rott, Edouard, Inventaire somm.
des docc, relot. k l'hist. de »Suisse
eoot. dans les arch. et bibl. de Paris.
III: lfi48-84. Bern. XIII, 824 S.
* Ree: I)LZ9, 1607 f.(A. Stern). [32
Documenti, I, sviaseri del periodo
Visconteo nell' arch. di stato di
Milane. (Bull. stör, della Sviasera
itai. 10. Nr. 1 u. 2.) [88
Beltrif« B. Tai. G.« hreg. v. d. bist,
u. antiq. Ges. zn Basel. N. F. III,
1. Basel, Georg. 8*. 8. M39: a) S. 1
bis 30. Ryff, Der Stadt Basel Re-
?1ment u. Ordof. 1597, hng. von
End. Warkernngel. — b) 8. 31
bis82. Burck bardi-Piguet, Th...
Oberennftmeieter BenedietSodn 1594
bis 1664. - C) 8. 83-139. Wacker
napel, Tins Kirchen- a. Schulgnt
d. Cunt. Basel-8tadt. (34
•K* CbronikM, Bateier. 8. Bd. Ree.:
CBl 478 r. i:^^
Jahrbuch, Basler, 1888, hrsg. von
Alb. Bvrekhardt und Rnd.
Wackeroagel. Basel, Detloff. 8'.
299 8. M. 4,50 : a) 8. 39- 79. J.Keller,
Ztncendorfs Aufnahme i. d. Schweiz.
— b) 8. 80-115. M. Birmann, Der
3. Aug. 1833 (mit e. Situat.-Karte).
- rl S. 116-161. R. Lu^M-nbiihl.
Die Basler Hoehsclmle 1798-1803. —
4) Bnrekhardt s. Nr. 1100. — •) 8. 199
bis 215. Au8 c. Basler Kam.-chronik
d. J . 1622. — f ) Ö . 2 1 < ; 24 Fr. T h o m a e,
Die in Tübingen muaair. Basler v.
Qründg. d. Univ. bia 1888. — 9)8.285
bis 55. R. Wackernagel, Die Er-
haltg. vateri. Althmr. in Basel. [96
Argovia, J.8cbrift d. h. Qet. d. Oant
Aargau. 19. Aarau, Sauerlftnder. 8*.
XV. 1378.: a)S. 142. Münch, Arn.,
Regesien d. Grafen t. Habsburg d.
Laafeabni^r Linie 1198-1408i, nebtt
weiteren Beitrr z. ihr. G. u. urkdl.
Beill. 2, 2. Hallie - b) 8. 43 80. Be-
ziehungen, die, des Chronisten Ae*
gidius Tschudi z. Aargau. [87
Fetzer, Karl, Pol it. u. bürgerl. Zu-
stand d. Frickthals vor 100 J. (V.
Jora s. Sebwarswald. 5^ Heft 8.) [88
S c h u Ite, G . ti . II a I >.s hu rpe \\ s. N r. 37S .
Tascheabuch, Zürcher. aut d. J. 1888,
s. in unserem naciitilen litlt.
Vögelin, Sal., Das nite Zürich. IL
Beitrr. z. G. d. Stadt Zürich u. ihr.
Nachbargem. 1. Lfg. Zürich, OrelJ,
Füseli & Co. gr. 8<>. 64 8. M. 1,50 [39
Schneider, Alb., Der Zürcher Ca-
nonici! s n Cantor Magister Felix Hcm-
merli an (i. l nivers. Bologna 14o8 12
u. 1423-24. Zürich, Scbaltbess. fol.
42 8. m. 1 Taf. M, 5. [40
Pupikofer, J. A., Gesch. d. Thur-
gans. 2., vollst nmg. Ansg. 10 1 1. Lfg.
(2. Bd. S. 481-800). Frauenfeld, Huber.
tjr. 8». h M. 1.60. [41
ZahrbOcher, Appenzeller, .j. Folge,
Heft 2: a) Zürcher v. Tenfen, Atta-
zug a. d. Protocollcn im I.andesnrch.
V. Appenzell. — b) Verzeichniss d.
V. gross. R^th bewilligten Steuern a.
Geschenke v. 1616-1769 [42
6emeindearchive,St. Gallische, hrsg.
V. bist. V. d. Cant. 8t. Gallen. Der
Hof Widnaa-Haslach, bearbeitet
II e I' it) . \V a r t ni a n n . 8t. Gallen, Hu-
ber. Ib87. -äf Ree: HZ 60, 661-63
(Moyer v. Knonan). [43
Grafen, Die, Werdenberg, Hei-
ligenberg u. Sargans, hrsg. v. h. V.
V. 8t. Gallen. 8t. Gallen, Huber. fol.
52 8. Ft. 240. [44
Geschichtsfreund, Der, Mitthlgn. d.
hist.Y.d. ■) Orte Lnzern. ITH, Schwya,
Unterwaiden u. Zug. 58. Bd. Einaie-
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272
Bibliographie )Ir. 1545-1565.
dein u. VVaidsiiut, Beuzige^.8^ XXIII,
416 S.: a) S. 1-126 ürkk. a. ITri. 3.
Abtli., ires. von A. Denier. — b) .S.
127-394. Ring holz, s. Nr.l547.| 1545
MItthellongen d. bist. V. d C-mi.
Schwyz. 5. iielt. Eiusiedeln, benzi-
g«r. gr. 8^ X, 96 8. M. 1,60. [46
Ringholz, Odilo, 0. d. fürstl. Bene-
dictiner^tiltes LT. L. Fr. zu Einsiedeln
unU Abt Johannes L v. Schwaben
1298-1827. Mi« orlidl. «. »tat. BeUl.
Einaiedeln., Benziger u. C, gr. 8^ VIII,
297 S. M. 4. (Krwpiferter Sep. abdr.
aus: G.-freand Bu..i>ö.) ^ Ree: DLZ
9,1889-91(0.lfeyerv.Kiionau). [47
Sdgesser, A. Ph., 45 J. im Lnserni-
acben Staatsdienett. ?]rinnprnnpen ti.
Acten a. d. cant. Leben 1841-87. Bern^
Wyss. 1887. gr. 8». XIV, 708 8.
U. 8. [48
Archiv (1. hiat. V. d. Cant. Bern, 12,
2: aj Rettie, s. Nr. 1521. — b) v.
Liebenau, die ünacheo d. Iniioer-
krieges v, 1478. — C) v. Mülinen,
Waadtl. KrieGrsbPTichte d. Hans Franz
Nägeli. — d) Biöscb, Zur Q. d.
WiederCftnfer. [49
Fontes rer. Bern. Berns Gcsclnchts-
quellen IV., umf.d. Zeitd. Airt onomic
d. Stadt Bern 1218 hinweg. 2. u.
S. Lfg. 8. 97-416. Bero> Schniid,
Fruiicke & Co. Lex,-8*. k Fr. b. [50
Memoires » l docc. publ. par la Soc.
d'hist. de la Öuisse romaude. IX ser.
T. I. 8^ 304 8. Lansaane, Bridel.
Fr. 5: a) Extrait des mannaux
du Conseil de Lan?nnnc de 153<^ k
64, publ. et annoL par Em. Cha-
Y an nee. b) Bist, mon^talre de
Laosanne, p. A. Morel Fatio. [51
Mlltte neuchdtclois. Recueil dliist.
nat. et d'archeoi. 2b*i ann. Neuchätel,
Wolfrath. gr. 8^ Fr. 8: a) S. 6-8. Da-
gaet, l'election des ^vi^ques de Lau-
sanne. 16-198i6cle. - b)S.7-10.Chale-
lain^ le chäteau de Joux soua les
eomtes de NeachAtel. [52
ttagnier, Fr., Notes et doc. in6d.
Sur les ev^ques de Geneve-Annety
(15.^.5-1879). 2. hl. revue et augm.
Paris, Champion. 8". 360 p. [53
Mtrfcel, Carl«, Üna pretesa domi-
nazione Provenzale in Piemonte nel
sec. IP,. (Misc.di stor. It. 20, 301 8»J.) [54
Zur G. d. Schwei« V<?1. Nr. 3Hk; lU, 53,
JH, 97; ;?H!*a; 373. in, 91; 42;» :U, 5«; 511,
SO, 58, 67-70; «32-3«, 88; 733, 4*. 4«, dO;
Sfil, es, 70; 96»; lOW; mie; 1108.
S. Der Südeiu Jßaierische
Cfruppe,
Königr. Bttan UiS-70; Salsbug a. Tivol sait
Voiääbeig 1671*75; Ital. Aasouasa lS7e-W.
Göhl, S., [Literatur d. J. 1883 u. g4
betr.]: Baiern fJBG Bd. 6, IT, 118 26
u. III. 129-35; Bd. 7, 11, 91-8 u. III,
132-8.) [55
Schwann, M., Illustr. G. v. Baiern.
(In ca. 60 Llgn.) 1. Lfg. (I. Bd. S. 1 «H.)
Stuttg., Süddt. Verlags-Inat. Lex.-8^
M. 0,40. [56
ßeltrife s. Anthropol. u. Drgesch.
Bayerns. Organ d. Münchener Ge»,
f. Aaihr., Ethn. u. Urg., hr^. v. W.
Gümbel etc., red. v. Job. Ranke
u. Nie. Rüdinger. VIII. München.
Lit.-art. Anst. Lex.-8**. M. 24. [57
Seefried, J. N., Urz. Tassilo II. u.
d. Ghiemseekldster. (Sep. a. Angs-
burger Postzeitg.) Augsb.,, Hoitler.
gr. 8». 43 ö. M. 0,75. 158
Baasch, E., Die Steuer im Uerzogth.
Bavem bis b. 1. landst Freiheitsbrier,
1811- fnis.H.) Marbjr. 8«. 55 8. [59
Döllinger, i., v., Das Haus Witte Lö-
bach u. s. Bedeutg. i. d. dt. G. (Ak.
Vortr. 1, 26-55.) [60
Bieder, Otto, Das k. KreieA. Neu-
burg »n (1. Donau u. s. Vorlaufer
öeitl78ö. Fürl.(Arch. Z. 12, 149-94.) [61
Sehrttt, W., Beitrr. s. G. d. Bened.-
Reichsstiftes Sf. Eiunu'ran in Regens-
biirrr Schlufls. (.StMBCÜ IX, 157-9 Km2
Schratz, W., Die Antoniter-Bulit v
Regensburg. CKBIGV 25-8.) [63
Verhandlungen d. hist. V. f. Nieder-
bayern. 25. Landshut, Thomann. 8**.
397 S.: a) i>. 9-70. Uobmaier, Die
Ed elgeschlechter aaf Nf ederaicbbaeh.
- b) S 71 94. Schratz, D. Münz-
fund V. Uralenau. — c) S. 95-182.
Fürstenurkk. z. G. d. Stadt Straubing,
! hrsg. V. Joh. Mondschein. [64
Archiv, 0!)erbayr., f. vat. G., hrsg.
V. d. hist. V. V. Oberbajern. 44 Bd.
Münch.. Franz. 1887. gr. 8*. 287 S.
M. 4,50: a) S. 2-82. Aventiniana,
mitg. V. K. V. Oefele. — b) S. 38
bis 1 10. 8. K i e z 1 e r , Die Ortsnamen
d. Münch. Gegend. - c) S. 111-246.
.1. H. Prechtl, Beitrr. z. Chron. d.
Pfarrei I-uihol/en bei Freising. —
d) S. 247 85. Pirmin Lindner,
Album Bttalense; Vera, aller Aebte
n. Religiösen d. Bened.-stifts Ettal. [65
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Bibliographie Nr. 1589.
273
Jahresbericht d. bist. V. v. Ober-
bayem für d. J. 1885 und 86. Im
Auftr. d. Ausscli. erst, durcli L. v.
Rockinger. Münch., Franz. 1887.
gr. 8*. LX, 108 8. M. 4. [1506
Jahrbuch f. Munchener G., begr. o.
hrsg. V. K. V. Rein liardstöttner
u. K. Traut mann. 2. Jahrg. Münch.,
Lindsner. gr. 8*. YHI, 508 8. M. 8. [67
Wittmann, P., DasA. d.ersb.Ordi-
neiriats München Froiping. (Aus Stadt,
etc. Archiven äuddlschlds. VI. Arch.
Z. 18, 865-79.) [68
Heimbucher,llt)(,Kiine6. Preisings
Q. a. Bischöfe. 2. Ausg. Münch., Stahl.
1887. gr. 8". XI, 7ö ö. M. 0,60. [69
PraeMI, J. B., Das Kanonikatstift
St. Andraauf d. Domberge za Freising.
(Zugleich 6. u, letzte Lfg. d. Beitrr.
z.G.d.ÖtadtFreisiiig. Freis.^Datterer.
8*. m, 188 8. M. 1,50. fTO
Znr 0. Baiems (altes Stammeshzgth. ;
Ob.-n. Nied.-Baiem, niitNenbarg u. Regens-
barg; nioderuer Staat) vgl. Nr. 36, 61 ; i'ih,
54; «36; 301, 7.5, 9.5; 5«! ; 6/.«; 736, 79, 80;
H46, 47. 91; :>4C, '.».'.-inoo . 77; 11(V4, 11 g ;
1243. — Baier. Franken o. ÜberpCalz s.
anter V , 6 ; SdiwaiMB unter Y, 1; PMs
anter V, ft.
NtrawHi, Mtlk., Zur O. d. Hnroa-
nismus in d. Alpenländern. II. III.
Wien. (;en.ld. 1887. pr. 8^ 22 und
<jU ö. M. l,au. -i^ Kcc: DLZ 9, 185.S f.
(L. Geiger). [71
Herzberg-Fränkel, S., Ueb. d. nekrol.
^n. d. Diueesen öalzbg. u. Kassau.
(NA 13, 209-304.) [72
^ Üayr-Deisinger, Wolf Dietrich
V. Raittenau, Erzb. v. Salzburg. Kec. :
MHL 16 Nr. 1 (Fischer). [73
WMttrntyer, 6eo., Das dt. Kirchen-
lied i. salzb. Sprengel um d. Mitte
d. 16. Jh. (HFBIl 102, 249-60.) [74
Zeitschrift d.Ferdinaudeums f. Tirol
u. Vorarlberg, hrsg. v.d. Vw.-Aaaaeh.
desselben. 'A. F. Heft 32. Innsbr. 8*
LXXXIII, 198 S.: a) S. 1122. Wald-
n er ..Qn.-studie z. G. d. Typographie in
Tirol b. z. Beg. d . 1 7. J h. — b) S. 12344.
Lampel, die Stetig. Salzburgs im
hayr. Erbfolgekrieg 1504. Mit 12 ur-
knndl. Beill. [75
Ansohlnss Vonullu if^H an die Schwei«
s. unter V. 7 — Zur ü. v. Salzbarg und
Tirol vgl. Nr. m; 377 ; 400, 9 , 57, 61; 5SS;
«4S-45. 44-68, 87; 717; bSl, 9t.
Cipolla, C, [Literatur d. J. 1883 u.
84 betr.]: Italien. Mittelalter. (JBG
Bd. 6, II, 235-92 u. Bd. 7,11,226-76.) [76
Morsolin, 8.» [Literatur d. J. 1883
.f.
r. L 1.
u. 84 betr.] : Italien. Neuz.eii. (J HGBd. ti,
III, 179 87 u. Bd. 7, III, 211-27.) [77
«X- Galanti, Arturo, l ! ( deschi sul
vereante meridion. delle Alpi, ricer-
ehe stor. Ree.: Areheogr. Triest. }i*
S. 13, 226-32 (Co. na); A. stor. It. 8er.
4. T.20,92-114; 218-'35(Moro8i). [78
Oocioni-Bonaffons, Gius., Biblio^.
stor. fnulana dal 1861 al 1885. II.
Udine, Doretli. 1887. 8<*. ztU, 875 p.
L. 4. [79
Oegani, E., Monografie frinlaiie.
Nuova ed. ron agginnte. 6.-Vi(0. 16*.
368 p. L. 2. [80
^ Renaldis, Giroi. de, Memorie,
stor. dei 8 Ultimi see. de! patriaveato
d'Aquileja (14lM7r>l). Ree: R.stor.
It. 5, 608- 11 (Musoni). [81
Pellegrini, F., Delle fonti dellastoria
Bellunese. (A. Veneto. M. 8. T. 84,
11, 423-36.) [82
Winlielmaan, E., Zu Andreas Dan-
dolo (M1Ö6 9, d80-8). [88
Bolletino di bibliografia »tor. Lom-
barda, sett. 1887 — giugno 88. (A.
stor. Lomb. öer. 2 vol. 4, 848 - 81;
5, 153-88; 415-43.) [84
Manzoni, Lu., Saggio di una bi-
bliogr. stor. boiognese. 1. Bol., Gene-
relli. 8f xvj. 180 p. [BS
Zum Oberital. Anschlass inA. Nr. 68, 69,
80-8*, 9.'.: 19b; 217. «0-85, 82, 57, 70, 71,83,
98, 96; 803, 47. 67; 401. ü.',. ir>, «&^; SSI;
M2, 76; 1092. 93; 1159-<;2, ti.) 6K.
iß. JJer SüdoBUn.
OetterrelehABehe €fruppe.
Oesterreich, Kaisenreich, Ober- u. Nieder'
Oesterreich 16S6-97 ; Stetemuurk. Kämtfaia,
Krain, nwlmatlen US8-ieo7; Böhmen (o.
Mihran) ISOS-IS; Unnr. Ansehlwn (Siebea-
Mögea) ietO*ST.
Krönet, F. v., [Literatur d. J. 1888
u. 84 betr.]: Oesterr. Ländergruppe.
Mittelalter. (JBG Bd. t), U, 153-61 u.
Bd. 7, II, 117 25). [86
Loserth, J., [Literatur d. J. 1883
und 84 betr.): Oesterreich. Neuzeit
(JBG Bd. 6, m, 136-49 u. Bd. 7, III,
139-46). (87
Archiv f. österr. G., hrsg. v. d. zur
Pflege Taterl. G. aufgest. Comm. d.
kaiserl. Ak. d. Wies. Bd. 72 u. 78.
Wien, Tempsky. Lex..8°. (Bd. 72:
613 S. M. 8,50.) — Inhalt 8. 400, 98;
718, 26; 874, 78; 956; 1591, 92;
1001, 8. — Vgl. aoch Nr. 879. [88
Mittheilungen d. Institut. s i*. österr.
G.forschung s. im Anhang.
Huber, Aif., G. Oesterreichs. IIL
18
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274
Bibliographie Nr. I5bl*-1009.
(G. d. t'urop. Staaten, hrsg. v. Heeren, 1
Ukcrt und v. Giesebrecht. Lief. 49,
Abth. 1.) Gotha, P. rthps. gr.S". XX,
ö. 1-563. M. 11. Hec: DLZ 9,
1^M223 (T. Rroaes); BllLU 480
(Sehl ossär); CBl 1372 f. [1589
Zar 0. OeiWraichs (Oesammtetaat) vgl.
Nr. 88i, KS; 379; 4»S; 51S; 656 ; 716, S7-89,
81, 37, 55-56; 81017, 38, 72, 74, 78; 901, 4,
6, 21, 82, 49, 50, 56, 59, 60, 62, 63, 73-75, 78,
79, 89-94; 1048; III'.,
Goaaender, Hans, Materialien zur
landcsknnd. Bibliogr. Oberöaterreichs
(Uu8. Frauc.-Carolinum. 40. Ber.) [90
Schrotl, Beda, Ürkk.-Regesten z. G.
d.Hosp, am Pyrn i. UberosL 1 190-1417.
(Sep. a. AUG 78, Wien,
Terapsky. Lex.-8^ SO S, M. 1,20. [91 '
Necrologium d. ehem. CoUegiats-
stil'tes Spital am Fyrn in Obarötterr.,
mitg. V. Beda SehrolL (AÖO 72,
91-199.) [92
Blätter d. V. f. Landesk. v. I^icder-
aeterr., red. Ant Mayer. N. F.
21. Jg. ClP'^Ti. WioiK Druck v. Jas-
per. 8\ 527, 30 S. ; a}b. 1-136. Hich.
Müller, Neue Vorarbeiten z. alt-
österr. Ortsnamenk. — b) S. l;{7 87;
311-55. A. Zitter ho f er, Die Pfarre
Ki.-£ngersdorl., e. Beitr. z. Ldk. —
c) 6. 188-92. Jos. Hatirer, Einige
verscholl. Orte. — d) S. 193. J. Lam-
pe), Heristall i. d. Wachau. — e)
S. 196 f. Rieh. Müller, Kleedorf.
— f) S. 198-287. W. 0., Zur G. v.
Hainbnrf:: u. Rottenstein. IL — g)
ß, 228-310. J. Lampel, Das Ge-
mikrke d. Ldbnchee. II. — fe) S. S89
bi8412. Rieh. Müller, Entwicklgsg.
des ftptrrr. Stammescharakters. —
I) S. 430 a2. K. Schälk, Kl. t^u.-
beitrr. i. G. v. Medling u. Umg. —
k) 8. 4^:? 90 K.Schalk, Qn.-beitrr.
zur alt. niederöaterr, Verwalt.- u.
Wirthsch.-g. - 1) S. 508-27. W.Haas,
Bibliogr. s. Ldk. HiederÖsterr. i.
J. 1887. [93
Pez, HlerOD., Ephemerides^ 8.Nr.781.
Sehtik, K., Die niederösterr. weltl.
Stände d. IT). Jh. n. ihr. specif. Ei-
genlh.foruien. (MlüG 2. Erganzun^s-
bd. S. 421-54.) [94
Berichte u. Mittheilungen d. Alterth.-
V. /u Wien. 24. Wien, Gerold. 1887.
gr. 4"». XL, 224 S. M. 16. [95
MomtsUttt d. A1terth.-T. so Wien,
red. V. W. Bö heim. 5. Jahrf;. Wien,
Kubaata A Voigt. 4^ M. 2,40. [96
Kisob, Wilh., Die alten Strassen u.
Plätze V. Wiens Vorstidten n. ihre
hist. intcre.->s. Hiuser. 26. u. 27. Heft.
Wien, Frank, gr. 4* i M. 1,50. [97
Zur O. V. Ober- v. N{«der6«teneich vgl.
Nr. 408-11, 3f; ti.i7, -.8; 781; 1169, 89, 90. —
Sahsbarg u. Tirul a. unter 8.
Mittheilungen d. hist. \ . f. Steienn,
36 Heft, a) K rat ()ch\vi]l,J., D.Fran-
zosen in Graz 1809. E. gleichz. Tage-
buch ; mit e.Vorw. v. Fr. Krön es.
— b) Zahn, J, v., Z. Sittengesch. i.
Steiermark. 1. 2, — c) Anat, Ant.,
Aus d. Kriegsj. 1809. [98
Meyer, Fn. Mrt., Steiermark im
Franznsenzeitalter. Oras, LeyluStt.
8". IV, 264 S. M. 2. [W
WlebRer, Jak., KL Admont n. s.
Beziehgn. z. Kuiisl. Wien. X. 241
* Rer : HPini 101,90'j 964. 8". [1000
Wichner, Jak., G. d. Clarisaenkl. Pa-
radeia an Jodeoburg in Steiermark.
(AUG 73, 365-466.) (1*^01
Carinthla, Z. f. Vaterlandsk., lirag.
V. G.-V. u. natnrb. Landesmua. in
Kärntben. Red. v. M. v. Jabornegg.
78. Jahrg. Klagenfuri, v. Kleinmayr.
gr. 8". M. 6. [2
Neerologiom d.ebero. Bened.>6Ufles,
Ossiach in Kilrnthen, bearb. v. Beda
Sc h roll. CAÖG 73, 275-314.) [3
Meli, Ant., Die hist. n. territ. Ent-
wickig. Krainfi v. 10. bis ins 13. Jh.
Graz, Styria. i^t. 8^ 136 S. M. 2. [4
Aroheografo Triestino. 8. 13.
14, 1. Trieste, Herrmanstorfer, 8^
2 Fase. 474 p. n. 1-26 L Fr. 15 (der
IM.): a) 1-, 49-99; 379-410. 14, 21
bis iK). V i II c. J o p p i , Docc. Goriziani
del sec. 14. — b) 14, 1-20. Franc.
Sevida. Miscellanea I (enlh. u. n.
Bullen Pius' 11. betr. Triest). [5
Mitie, Silvio, La Dalraazia ai tempi
di Lodovico il gr., re d'Ungberia.
fE.'^tr.flairAnnua r.Dal ni.)Zara, Artale.
1887. 8°. 141 p. -^Kec: Archeogr.
Trieat. N. S. 14, 260-261. [6
Geicich, E., Die letzten Tage der
Republik Ragusa u. ihre Einvcrleibg.
in Oesterr. fOest.-ung. K.. Sept.) [7
Zur Vi V, St»-it'riiiaik, Kninthen, Kiaitt,
Dalmatieu vgl. Nr. 718; 906; 1104.
Heroloka, A. [Liter, d. J. 1884 betr.l:
Bühnien. (.J HU Bd. 7, III, 155-6.5.) [8
Mittheiiungen d. V. f. G. d. Dt. in
Böhmen, red. v.S ch 1 esi nger.XXVl,
8 u. 4 tt. XXVII, 1: a) S. 221-245.
Loserth. Simon v. Tischnow. —
b) S. 245-266. Srhleainger . Die
alt. Q. d. Stadt Saai. — c) S. 266
Digltized by Coog[e
Bibliographie Vr. 1609—1629.
275
bip 282. Gradl. Rcitrr. z. G. Nord-
westbobmens. ~ d) S. 283-303; 350
bi» 881. Tapeti, G. d. dt. Sprach-
insel V. Neubau» u. Neubistritz, —
e) S. 110-113; 217-229; 322. Tho-
mas^ Sacen üb. Friedland u. Um-
gebg. — f) S. 325-aS8. Lippert, Die
älteste Colonisation im Brannaaer
Ländchen. — g) S. 75-107; 381-805.
Hieke, Die Berka Daba n. ihre
Besitzen, in Riihnien. — h) Schle-
singer^ zwei Fornielbücher (i. 14. Jli.
aus Böhmen. i) liilek, D. nüid-
westJ. Böhmen u. ij. Aofot. im J.
1618 (Forts.). — k I H T T ni ann, nus
d. Chronik des Man. Koiher. [ItjOO
ÜHNitafmriMiHilungen ».LaudUig?-
beschll.. Die böhm., v. J. 1526 b. auf
d. Neuzeit, hrsg. v. kgl. böhmischen
Laiidesarcli. V: 1577 80. Prag, Verl.
d. Londesanssch. 1887. 4*. Vf^ 835 S.
^Kcr • cm ]:m r. [lo
Rottmanner, M., Hei irr. zu d, Re-
SESta Bobemiae. III. (BlI. f. d. baier.
ymnlw. 23 Heft 10.) [11
^ Codex juris municipnlis regni
Boliemiae. 1. Ree: SavZ VIII, 2
(Brummer). [12
-5f Städte-Wappen d. Königr. Boh-
men. Hec: MVGDBöhmen/26, Ut.
Beil. 8-10 (K. K.). [13
Kaieaohek, Joh., Der Streit am d.
Konig-inhofer n. d. Grlineberger. Hs.
(äamrol. gemeinn. Vortrr., hrsg. v.
dt. V. s. verbreitg. gemeinn. Kennt-
nisse in rnxg. Nr. 125 27.) Prag, Dt.
V. gr. 8". 58 ö M. 0.50. [14
TruhlAr, Jos., Zur Beleachtong d.
Hfis.streites in Böhmen. (HIÖG 9,
869-401.) [15
Svatell, Der Baaemant'st in Böh-
men J. 1680 [in tschech. Sprache].
(Osvt'l.'i. Bll. z. rmschau in Knnst,
Wisseiisch. u. Polit. 17, ß. 42 ff.;
97 ff.; 307 ff.) fl6
KlHtschak, Frz., Chronik d. Anna-
Uoetcr« in Prag. Aia Ms. gedr. Prag,
Haase. 1887. 136 8. ^ Ree: MVGD-
Böhmen. 26, Lit. Beil. 48-50. [17
<)f DoliiRger, Fr., 6. Pttivlits.
Ree.: MTGDBöhmen. 26, Lit Beil.
30-32. [18
Knotlie, Herrn., Zur ältesten G. d.
Herrsch. Schluckenau. (Mitth. des
nordböhro. Excnrs.-Club.''. März.'i [19
Zar O. BöTimens a. Mähreos vgl. Nr.
bis 4a«, 56, 71-74; 504, 77; 638, M; TW,
so; 801, 16; IIIS, Ma, b. d; Iii».
Sohwioker, J. H., [Literatnr d. J.
ISm betr.]: Ungarn. (JBG Bd. 6, U,
322-27 u. III, 140 .';4; 221-229.) [20
Mangold, L, [Literatur d. J. 1884
betr.]: Ungarn. (JBG 7, Bd. 11,348 bis
3ö4 1- III, 146- 154.) [21
Archiv d. V. f. siebenbürg. Landesk.
N. F. 21, 3 (S. 441-716). Hermannst.,
Michaelis, gr.8'. M. 1,40: Teutsch,
G. L).. Teh. (1. Anfänge d.slebenhürg.-
Bächs. G.schrcibg. [22
Zimn«nMnn , Fr., Da« Arcb. der
Stndt Hermnnnstadt u. die sächp. Na-
tion. Hermanrisladt. isMT.gr.H". M. 1.
^ Hec: Arch.Z. 12. 312 f. [23
Zimmermann, Fr, ürkk. d. Sudt-
arck. Bistritz in Siebenb. 1286*1026.
(Arch. Z. 12, 75-107.) [24
Kelttiel, Gm., Deb. d. Herkanfit
d. Siebenb. Sachsen. Hermannstadt,
Michaelis. 1887. gr. 4*. 52 S. M. 0.80.
Auch; Progr. Bisirilz. ^ Ree: MIÖG
9, 160 f. [25
Zimmermann, Franz, Ueh. d Weg
d. dt. Einwanderer n. ÖlebenbürgeD.
(MIÖG 9, 47-62.) [26
Herrmann, Geo. Mich, v., Daealte n.
neue Kronstadt. Ein Beitr. zur G.
Siebenbürgens im 18. Jh., bearb. v.
Ose. Meltzl, hrsg. y. Ausich. d.
V. r. .fiiiebenl). Landesk. II: Von d.
Reg.antritt Kais. Josephs II. bis z.
Ended.l8. Jh. Hermannst., Michaelis.
1887. gr.8». VII, 664 S. M. 9. ^K r
BIILÜ 455 f.; CBl 1261 f. [27
Zur Q. Ungarns vgl. Nr. 293; 407, 54;
754 ; 817; 074.
VI. Hilfswissenschaften.
Literatox« a. QaeUcaikiaid«, BibUognipliie efeo. s. oben in Qmppe I« t. Oeogrsphisohe und
Ifngoirtlache HUltanittel «oDen In den Vadnlolrten n. UMtMtu berBeksidItigC'
i. ^afiteographief DiplomaUk,
Chronologie*
Fataeographie im u ; Diplomattk l«n.l9 ;
Chronologie l(iö0-54. *
Wattenbteii, W. (Llterainr d. J.
1883 n. 1884 betr.]: Palaeographie.
(JBG Bd. 6, II. 330 3 n. Bd. 7, U,
355-8.) [28
^ Album paleographique oa recueil
de tloc. Import, rel. k l'hiBt. et & ]a
litt, nat., reprod. en fa^liogr. ee. In-
trod. p. L^op. Delisle. Ree.: A.
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276
Bibliographie Nr. 1629— 1657.
8lor. It. öer. 4. T. XX, 250-257
(C. Paoli). [1629
SpselMlna pnlaeo^aphica s. Kr, 7.
Arndt, WUh., 8chrirttaff. z. Erlerng.
d. Jatein. Palaeogr. 2. Aull. IL Ber-
lin, Grote, fol. S. 9-20 ra. S8 Taf.
M. ir,. ^ Ree. V. Heu I: A. stor. Tt.
Ser, 5 T. I, 251-4 (C. Paoli). [30
<K> Watteataek, Anleitg. z. latein.
PalaeOfTinpliie. 4. Aufl. Hec: Phil.
Anz. XVII. 89 (Öchwenke). [81
Paoli, Ces., Programiua scolastico
di paleogr. Jat. e di diploni. I. 2. ed.
Firen«e, Sansoni. 8*. vij, "^17 p. L. 2,50.
llec. CBI 1260 (W. A.). [^2
Havet, 1., La tachygraphieitalienne
du 10 si, de. (CR 1887, 3 trim.) (:«
Wagner, F., Stufiien zn e. I^phre v.
d. (Jehfimsclirilt. Forts. (Arch.Z. 12,
1-29.) (34
Niedling, A., Ii(icher-Omainentik in
MiniatureO) Initialen, Alphabeten etc.,
in hiat. Daratellg. (9.-18. Jh.) Wei-
mar, Voigt. 30 Poliotftf. m. erkl.
Tvstv M. 12. f:l.')
Bradiey, J. W,, A dictionary of mi-
niatnriata, illnmlnatora, calligmphM
and copist.«^. Vol. I. I! 1 A-F. G-N.)
London, QuariUch. lbÖ7-88. 8'. XI,
863, 372 p. [36
Hartwig, 0., Das älteste u.d. jüngste
Papier. (Cßl f. Biblw.5, 197 201.) [37
Paoli, C, La storia delln carta »ec.
g\i Ultimi stadi. (Nqot. Antol. Ser. 3.
Vol. 18, 297-313.) [3«
Breaalau, Harry, Papyrus u. Per-
gament in d. päpstl. Kandel bis z.
iiitt.' <1. 11. Jh. (MIÖG 9, 1-34.)
Pfluglt-Harttung, J. v., Ft b. papstl.
Schreibschalen d. alteren Zeit. (UJb
«, ifll-M [40
Zur Palaeographie vgl. Nr. 94; t89.
Breaalau, H. [Liuratnr d. J. 1883
Q. 84 betr.j: l)i{iloiDftiik. (JB6 Rd. 6,
II, 334-40 u. Bd. 7, II, 3.58-65.) [41
Kaiaerurkaaden in Abbildgn., hrsg.
von H. V. Sybel u. Th. v. Sickel.
9. Lfg. Herl., Weidmann, gr. fol. 32
UrkK. nuf 24 Lichtdr.-Taf. (u. Text
8. 285-336, in 4"). M. 30. [42
Ciiarte de Metz 27. Dec. 848, ac-
cunip. de not<'s tironioiiix's, (piihl.]
p. J . H a V (. t . ( H KCh 49, 95- 101.) [43
Pflugk-Harttuno, Jul. v., Die tichrilt-
arten a. Eingangszetchen d. Pap»tbnl-
If n i. früh.M A. (Ai . 12, 59-74) [44
Pflugk-Harttung, Jul. v., II. Rresslan
II. PapHturkk. tStultg., Koiiiiiammer.
fr. 8«. 21 S. M. OJO. ^ Vgl. MIÖO
, 687-92. (Breealao, J. ▼. Pfloek-
Harttong 11. 8. Polemik.) (45
* Posae, 0., Die Lehre v. d. Pri-
vaturkk. Ree: RC 22, 136-9. (H.
Pi renne.) [46
Cosentfno, 6., I notari in Sicilia.
(A. stor Siril. N. s. 12. 304-65.) 47
Rye, Wait. , llecurds and record
searehing a guide to the genealoaist
and topographer. London. [48
üiker, Fr. v., Die Personennamen
in ürkk. (Arch.Z. 12, 30 52.) [49
Zar Diplomatik vgl. Nr. 94; IM, 7t; Stt,
«1; »14, 67, M; 431; itJb', 1609b.
ftnrtafMid, H., Chroaol. Analakten
(Berr. d. fr. dt floefaatifla. N. F. 4>84
bis 87). [r,0
Redlich, Oaw., Kleine Beitrr. s.
Chronologie. L (MIÖO 9, 665-7.) [51
Matzat, H., Der Anfangstag d. Ju-
lian. Kfiif.nHpps. fnerme923, 48-69.) [52
Riegi, Alois, Die Uolzkalender d.
HA. u. d. Renai.<)sanoe. Mit 5 Taf.
(MIÖG 9, 82-103.1 [53
Ladewif , Zur Anwendg. d. Nati-
▼ittttaatilea in d. Dföceae Konatant.
(Anz. f. Scliweiz. G. 19, HU 5.) (64
Znr Cbionologie v^. Mr. I48tr.
2. yumimuatikf Heraldik f
OenealogiCf Sphragistik,
Nomiunatik 1454-7»; Heraldik (mit Oenea-
logt«) tf7»«»; Spimaiatik im-9T.
Zeitachrift f. Numism., hrsg. von
A. V. Ballet. 16, 1 u. 2. Herl., Weid-
mann. 8°. S. 1 150, Taf. 1-8. M. 14
(d. Bd.): aj Ö. 1-32. A. v. 8 all et.
Die Brwerbgn. d. k. Münieabineta
fl. Apr. bi8 1. Apr. 88). — b)
8. 33-90. Kupido, Der Uakwitzer
Miinzenfuud. — c) S. 93-8. Bahr-
fei dt, Naehtrr. Aufsätze: Funde
dt. .Münzen a. fi. MA. — d ) Dannen-
berg, 8. Nr. 1274. — e) Bahrfeldt,
8. Nr. lail. [55
Zeitachrift, Numism., hrsg. v. der
nnmism. Oes, in Wien. 19. Jahrg.
Wien, Manz. 1887. gr. 8'. XII, 444 S.
M. 12. [.56
Anzeiger, nnmism.-sphragist., Ztg.
f. Münz-, Siegel- u. Wappenkde. Or-
gan d. Mänaforacher^V. s. Hannover,
hrsg. v. H. Walte u. M. Bahrfeldt.
19. Jnhrt:. Hann.. Meyer, gr. 8'. M. 2,
m. d. Nuiiiism. Litt.bl. }A. 3. [57
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Bibliographie Nr. 1058-1671.
277
HOnzbfIfter, Berliner. Mtechr. s.
Verbr. d. Jliinzkde. , brsg. v. Ad.
Wevl. 9. Jahrg. Bert., Weyi. gr. 4».
M. 2,50. [lt>58
Btttttr r. Mfinsfireande. KBl. d. dt
MiinzforBcIier-V., hrsg. v.J. u. A. Erb-
stein. 24. Jg. Lpz.y Tiiieme. M.6. [59
Kimis, M., Die Numism. in der
virale; sngl. e. Einl. in d. Studium
dieser Wissenscb. (Progr.) Neamun-
eter. 4". 30 S. * [60
BhIMIii de la soc. eniMe de nn-
misin. 1887, 10-12 u. 88, Ml : a) v.
Licbenftii, nie project. iliinzcon-
vention zw. Trivulzio u, d. VVald-
stätteii. — b) Geigy, Medaille dite
<1e la Truide. — c) Dcmole, .Jcton
de Louis de Longueville. — d) We-
ber, D. Mlltiswesen v. Zug ete. —
4) V. Liebenau, Zur Münzg. v. Chur.
— f) Schweizerische Münzen in dt.
Miiuzt'unden. — g) Geigy, Dicken
V. Solothnrn viim Jahr 1624. — h)
Lade, Conlribntion u l'histoire nu-
mism. des pays voisins du L^man.
— I) Motta., Nnmismattca Tieinete.
— k) V. Liebennu, Die Laxerner
Dukaten v. 1656, e. Nothmünze. —
1) Forrer, E. unbek. Spottmünze
T. Zürich. — M) Die Münzen v. Uri,
ßchwvz n. ünterwalden (1. Th. von
Tb. V. Liebenau, 2. Th. v. Satt-
ler). — n) Le Roy, Monnaies des
comtes de Ferrette. — 0) üeigy,
I). Miinzrecht v. Brugg. — p) Geigy,
Rollbatzen. — q) Brüderlin, Aus
d. MüDsacten d. Baaler Staatearch.
— r) V. Liebt' IIIIII, BtT. d. Luzern.
Münzmeisters Jost Uartmann iiber d.
Schweiz. Mnnzwesen L J. 1622. [til
Cliranicle, The nmniBiuatic, and
Journ. Ol* Ihe numism. soc, ed. hy
John Evans, Barclay V. Head
and Herbert Grneber. VIll, 1
bis 3. (Sei. 3. Nr. 29-31.) London,
Quaritsch. 8°. p. 1 291, m. 10 Tnf.
15 sh. (cplt. in 4 Hellen): a) p. 22-46.
John Evans, On a hoard of Roman
coine found at Eaet Harptree near
BristoL ~ b) p. 59-94; 249-284.
Grueber, Bnglish personal medals
from 1760. [Forts, zu Bd. VIIL] —
«) p. 1:1^-44. Sam. 8mifh, Is it
certaiu tUat the Anglo-Öaxon cuinä
were always atmck at the towns
named on ihem? — d) p. 145-53. T.
Withcombe Greene, Germ, me
dalliBtaof thel6andl7centurie8. [62
RiVM beige de nnmisra., pubL sons
ies ausp. de la soc. de numism. 44
ann^e. livr. 1-4. Brnxelles, Decq. 8*.
644 p.: a) S. 1-54. Chestret de Ha-
neffe, nnmiem. d'Ernest, de Ferdi-
nand et de Maximilifin-Henri de Ra-
vtere, princip. d'apres les arch. de
Li^e. — b) Kaserolle, Monnaies
de Ferri IV, de Lorrai ik . restit. ä
Ferri III. — C> S. 447-70. Maurin
Nahuys, üonsidärations sur les de-
niers flamaode au nom de Bandotiin,
- d) S. r>05-41. Bamps, Recher>
ches historiques sur Talelier moni*
taire de Hasselt. [63
Revue numism., dir. par Anat. de
Barth elemy, U. Schi u in berf^er,
E. Babelon. Ss^r. t. 6. Paris, Rollia
et Fenardent. 8^ 8. 1-496: •) 8.78*63.
Robert, Double moiiton d'or du
chapitre dpCambrai. b) vS. 84 120.
de Vienne, Etablisn. el allaiblis«i.
de la livre de comte. — o) 8. 121*51.
Rondot, Claude W.irin, gravetir et
m6daiileur, 1630-54. - YgLNr.178. [64
Annualre de la soc. Franc. nu-
mism. et d'arch^ol. XII. Paris, au
si^ge de la soc. 1888, janvier-aoilt.
8'. 404 rt.: a) 8. 10-31 i 326-36. Ro-
bert, Monnaies, jetons et m^dailles
des ^vi^qiif.s de Metz (Suite). — b)
S. 224-9. Blancard, L'origine du
marc. — c) S. 230-6. Serru re, monn.
de Berthold, (v,M|ue de Toul (995
bis 1019). — d)ö.375. Hildebrand,
üue monnaie de Robert, ävdqae de
Metx. — e) 8. 191-39; 240-58. De-
latlre, Monn. de Cambrai decouv.
depuis 1861. — Vgl. auch noch 8.
222, :i37-9, 304-8, 345-9, betr. dt.-
iranz. (Grenzgebiete. [65
RIvista iial. di numism., dir, da
SoJ. Am broBoii. I, 1. Milano, Oo-
gliati. 8^ XllI, 128 p. L. 7. [66
-Jf Keary, C. F., Catal. or English
ooins in the Rrit. Mii.«.. An(T'" '^f!"^''>n
Ser. I. Ree; Acad. 1887 Aug. 27
(Bradley). (67
Bumty Coinage crSL^ttlmd from
David 1. to the Ünion, illusir. from
the FergusKe eabinet (68
Bamps, C, Note s. un poids ancien
de !a ville de Hasselt. Hasselt, Klock.
8'. 12 p. Fr. 1. [69
RMliiaMi, Jbr., Btndies over gold-
en muntweien. *sHage, Belinfante.
gr. 8». X, 297 8. Fl. 8. [70
Eno«lt Artfair et Rayn. Sermr«,
ijiyiiizeQ by GoOglc
278
Bibliograpliie Nr. 1671—1687.
Rupert, des sources impr, de la nu-
miem. frang. I, Paris, Lerouz. 1887.gr.
B: 399 S. * Ree. : ZN 16, 187-9. [1671
Bertolottl, G., Illnetraz. di un dc-
naro d'argento ined. di Kodolfu di
Borgoena, re d'Italia, con. in Milanu
circa il 982*925. Milano, Civelli. 1887.
6 p. (72
Zum Münzwest-n vgl. Nr. 177, 78: 1174,
94; 1S06C, 7, 11, 3Si«. 57 ft, 7», IT; 1401,4,
88, ««», 68e: 15älb, 6411.
VierteqälirMelirtft für Heraldik,
Sphragistik u. Genealogie, hrsg. v.
V. .Herold* in Berl., red. v. Ad.
M. Uildebrandt. 15 n. 16, 1-2.
Berl., Heymann. 1887, 1888. 8*. 480,
6C S. u. S. 1-338: a) 15, S. 339-92.
Wertner, Hist.-si'neal. Unrichtig-
keiten. — b) Ö. 40ö l9. Teige, Bel-
wits v.Noftwitx; ein Beitr. z. meiBsn.
u. nnrdbölim. Geneal. — c) 16, S. 1
bis 171. Kind 1er v. Knoblau c 1k
Der Wappen- Codex d. V. Herold.
— 4) 8, 185*870. Zin geler, Das
Wfiftpen d. fürstl. Hauses llohen-
zollern liist. erl. — e) S. 271-;324.
Wertner, K. Peter v. Ungarn u. s.
Familie. [lA
Herold, Der dt., Z. f. Heraldik,
Sphrair. u. (ienea!., red. v. Ad. M.
Hilde brandt. 19. Jahrg. Berlin,
Heymann. gr. 4*. H. 12: •) 8. 17.
Das alt. Wappeneiegel d. Kämmerer
V. Worms. — b) S. 17 f. Schenk
V. öch weinsberg, Das Wappen-
Biegel d. Ritters Eberhard v. EreO'
bürg zn Worms. — e) S. 1^^-20. Ein
vStarumbuch v. J. 1600. - d) S. 20.
CreceliiiB, «Schwindel ui. Wappen-
u. Familiengesehiehten. — e) S. 22.
Creeelins, Aebte v. Heisterbach. [74
Jahrbuch d. k. k. Herald. Gee. Ad-
ler in Wien. 17. (14.) Jahrg.: a) v.
Salles, B. Nr. 1428. — b) v. Ret-
berg, Die G. der It, Wapponbilfier
— C) Wissgrill, Öchaupi. d. nieder-
österr. landsäss. Adels vom Herreti-
u. Ritterstande 9. bis s. Ende d.
18 .n,. [75
Archives herald, et sigillogr. publ.
h Nenchätel par H. Tripet Kr. 13
bis 22: a) Tripet, Leaarmoiries des
^difices pMbücs monam. etc. de Nf-n
ch4tel. — b) de Pury, Notes gur
les armoiries de quelques familles
nenchÄt. — e) Docc. pour servir
a l'hrst. des coulenrs de NeiichAtel.
Suite. — d) Stutz, Beitrr. z. Kenntn.
d. Heraldik n. Sphragistik der dt.
Schweiz. - e) Attributs de« rnnullcs
patrie. de Berne. — f) Couleurs et
embMnes de la r4piibl. helv4t. —
g) Humbert, Resum^ de la genial,
du prince Guillaume I. dT» ränge et
d'Emilie de Nassau. — hj Jm Hol*,
SchweiserkrensQ.Baselstab. ~ I) H e n-
selrr I" tis >n föderal suisse. [70
Siebmachers, J., grosses u. allg.
Wappeiibuch, in e. neuen u. reich
verni. Anfl., m. herald, u. hist.-genea1.
Er I a u t . . n e 11 1 1 r .^g. . 273-287.Lfg. N ü r n 1 > . ,
Bauer «k Raspe. 1887 u. SB. gr. 4*.
423 8. m. 254 Steintaf. a M. ti. 177
Wappe«, Die, aller sonver. Lftnder
d. Erde. 12 Taf. Cliroinolith. 3. ver-
vollst. Aull. Tp? Rnhl M.3.35. [78
eriUner, M., u. Ad. M. Hildebraadt,
Wappenalbom der grütl. Familien
Dtldp., Oesterr.-Ungarns etc. 49-54.
Lfg. ((30 Taf. mit 12 Bl. Text.) Lpx.,
Weiffei. gr. 4». ä M. 2. [79
6ritiiier, Hax, Rerald.-decoratiTe
Mnstorbll., hrsg. nach amll, Qn. etc.
Nr. 18, ti8 71, 73-76, 78, 87, 89, 95.
90, 101. Frankfurt a./M., Rommel,
fol. h M. 0,60. (80
Hefner, Otto Titan v., Handb. der
theor. u. jirakt. Heraldik, unt. steter
Bezugn. auf d. ubr. histt. Hiifswiss.
in 2 Thln. o. 25 Capit. II. 2. Anfl.
Görlitz, Sterke. 1887. 4«. IX, 278 S
M. 25. [81
Hausen, Clem. Frh. v., Prakt. He-
raldik. Oörlits, Starke. 1887. gr. 8".
^0 m. 10 Taf. \\. 2. [82
Kiinyspor, C. A., tiandbok i piak-
tisk vapenkonst. Kurt populär sam-
manfattning af de hufvudsak Ii gaste
herald, och geneal. reglerna. Upsal».
Lundequistska bokb. 8^ 78 S. 1 kr.
50 öre. [83
Retberg , Ralf v. , Die G. der dt.
Wnppenbilder. Frankfurt a./M., Rom-
mel. 1887. gr. 4«. 102 S. M. 4. [84
LSher, Franz v., Bedeutg., Recht
u. G. d. Helmkleinode. Forte. (Arch.Z.
12, 288-97.) [85
Klingspor, C. A., Sveriges ridders-
kaps och adels vapenbok, omfattande
alla kända sä väl introdncersde som
0 introducerade alters vapen, 3. lift.
Stokholm, Beijer. fol. 10 kr. [86
Lies, J. W. N. M., Beschrijving v*
de k. Nederlandsche en grooihert«
1 nxrnib. rid<lerorden , ben. de vf>r
schillende eereteekenen en ver^ier-
selen in Vederland en Nederlandsch-
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Bibliographie Mr. 1687—1706.
279
ludie. Met 7 tabl. Amsterdam., van
Leeuweu. tekst gr. 8^ atJas br. lol.
a 80 p. atlu 5 plt. Fl. 6. [1687
Renton, E. H. , Hist. and science
Ol' heraldy in KnulHnd, 4*. [88
Miaoellanea geneuiogica et heral>
dica. ed. J. J. Howard. N. 8. 1. IL
^- [89
Sima, Rieh., Manual for tlie genea-
lopist. 2 ed. London. 8''. [90
Zur H< mldik vgl Nr. im3. ih. 39 d;
Ui^.ba, bHA; 1613. — Zur Ueuealogie (da-
fcei F&tnilieDgeechicbten) vgl. Nr. 1169, 70,
te; ujwg. xoe, 5s^: im, sib, a», 86; isot,
tre. d, Mb, 44. 6ta: iM».
Claretia, Gaud., Illustraz. di sigilli
h'.rd. dei scc. 15 e 16. fSep. a.
Aili della Acc. di Torino. 23.j Toriiu).
Loc scher. 8®. 23 p. [Iii
Primbs, K. , VVanderg. durch d,
Sallimll^^ v. Siegelabf^üssen im kgl.
allg. Keichi^arcli. xu München. Forts.
(Areh.Z. 12, 1064&) [92
Buchwald, G. v. , Das Clinge'sche
Siegelgeheimuifaö. (Sep. a. MIÜG8.)
Innsbroek. ^r. 8". M. 0,50. [93
Cadler, Leon, Stüdes sur la sigil-
logr. des rois de Sicile. I; Les buUes
d'or des Arch. du Vatican. (Mel.
d*areh. et d*hiet. 8, 147-86.) [94
Birch, W. de Gray, CataL of seals
in tlie dejiart. of mss. in the Brit.
Mus. I. London. 1887. 8°. (95
Wyon, A. B., and Wyon, A., The
great seals of England from the
earliesl-present. London, fol. [96
Sceaux gascons du moyen iee
(gravures et notices), pubL pour la
8oei^t6 hist. de Gaseogne par la
comni. des iirch. hist. 1" partie:
Sceaux eccles. sceaux des rois de
Navarre et des grands feudataires.
Pari8,Champion. 8*. XXVU,201p.[97
Zur Splizagistjai vgl. Mr. 410; if«a, H;
1977.
VH Aiiiang. Sammelwerke und ZeitsclirifteiL
i. Geßtunmeite AMkondiunffefi
tmd andere Sammelwerke,
AlphabetiMh geordnet.
AMHUNHungen, Hallische, sur neue-
ren Geschichte., lirsg. T. Q. Droysen.
H^f 21, s. Nr. ^59. [98
Beiträge, Mun.'iterisclie, zur üe-
tebiditsforsehuDg, lirsg. v. Thdr.
Lindnar. Heft 11 a. 12, s. Nr. 512
und 141 .^i. [99
Bibtiothek dt, 0 . unter Mitwirkg.
V. 0. Gutschf, ilühlbacher, M.
Xanitius , J. Jastrow , Th. lindner,
Y. V. Kraus. G. Egelhaaf, M. Ritter,
R. Kofeer, K. Th. Heigel, A. Four-
nier, hrsg. v. H. v. Zwiedineck-
Südcnhorst. Lief. 19-32, s. Nr. 144,
7"» : -JJ- -.r-'j 451 ; MO; 640; 723. [ 1 700
Biographie, Deutsche allg., Bd. 26.
(Uef. 12Ö-30.j : Plulipp (III.) v. Hessen
bisPyrker. Auf yeranl.8.H.d. Königs
V. Bayern hrFg. durch d. hist. Comm.
Ifi d. kgl. Ak. d. W, Lpz., Duncker
4 Humblot. 832 Ö. 8°. M. 12. — Die
in Betraeht kommenden Artikel sind
einzeln an ihrer Stelle aufgeführt.
Aach Bd. 27 u. 28, 1 erschienen
schon. [1701
Mbriek, Halt, Hist. n. poUt. Auf-
sitze. Berlin, Walter 4e Apolant.
1886-87. 8* 856 S. M. 6. Tnlialt s.
Ur. 21; 274; 833 ; 942. *Rec,: BULU
746 f. (W. Schul tze.) [2
Mllinger, J. v., Akadem. Vorträge.
1. Nördlingen, Beck. 8^ V, 428 S.
M. 7. Inhalt s. Nr. 7, 23, 99-100:
326, 97; 564; 740i 847; 1004; 1110,
72; 1560. # Ree: Ev. Rirchenztg
683-86, 711-15; CBl 1442 f.; ThLBl
37 (Gassmann); Beil. a. AZtg Nr.
115. • ' fS
Duncker, Max, Abhandlgu. auä d.
neueren Gesch. Leipzig, Duncker A
Hun.blot. 1887. 8". 393 S. M. 8.
Inhalt 8. Nr. 40; 798, 99; 926 28:
1003. * Ree: Vjschr. VPK 25, iü,
99104; CBl 1688 f. (v. P. H.). [4
Forschungen, Staats- n. socialwiss.,
hrsK. V. (i. Schmoller. VU, 3; 4.
Vlll, 1. (Helte 30-32.) 8. Nr. 806,
40; 1076. [5
Geschichte, Allgemeiin in Einsal-
darstellungen. Unter Mitwirkt,' v
Felix Bamberg, F. v. Beaold, Alex.
Brückner etc. hrsg. v. Wi 1 h. O n c k e n.
137-51. Abth. gr. 8. Berlin, Grote.
Subscr.-Pr. k M. 3; einzeln h M. f!.
Vgl. Nr. 146; 541; 666; 722; 854;
988; 1012. DieflbrigenAbtheilungen:
Digitized by Goog[e
280
Bibliographie Mr. 170<)— 1721.
E. Meyer^ 6. d. alten Aegyptens
S. 305-420; S. Lefmann, G. d. alten
Indiens S. 529-t)72; F. Hommel. G.
BabyloDiens-AasyrieDS S. 481-t>40;
B. Stade, Q. d. Volkes Israel II,
M60. [1706
Geschichte der europ. Staaten, hrsg.
V. A. U. L. Heeren, F. A. Ukert
Q. W. Oiesebreeht. 49. n.
50. Lfg. k 2 Abthlpn. gr. 8. Gotha,
F. A. Perthes. M. 34. Vgl. Nr. 145;
834; 1302; 1589. [7
QeMhIoMteliralber d. dt. Voneit
8. Nr. 91.
-Jf GregorOViUS, Kleine Schriften
zur G. u. Kultur. 11. <^ Ree: BllLU
51-54 (Speyer). [8
Heigel, Karl Theod., Hist. Vor-
träge n. Studien. 3. Folge* Ree:
CBl 548. [9
MoaiMlU Garmaniae historica s.
Nr. <K).
Publicationen aus d. kgl. preusü.
Staataarchiven. Veranlasst u. unter-
stützt durch die kgl. Archiv-Ver-
walt^. 31.-37. Bd. Leipzig. Hirzel.
1887-88. gr. 8". Vgl. Nr. 452; 672;
705; 845; 1157; 1801. — Bd. 86 ist
Bd. II zu Nr. 1157. [10
Ranke, Leop. V., Abhandlungen u.
Versuche. Neue ÖanimiuDg. Hrsg. v.
Alfr. Dove n. Th. Wiedemann.
(Sainmtl. Werke. 2. u. 8. Gesanomt-
ansg. 51.U. 52. Bd.) Leipzig, Dnncker
A Humblot. 8^ X, 598 S. M. 12.
Vgl. Nr. 85; 161 ; 221 ; 821 ; 797; 822 ;
10O9 [11
Uotersuchungen, Histor.^ hrsg. v.
J. Jastrow. 8.-10. Heft. Berlin,
Oii-tner. gr. 8". Heft 10 ». Nr. 373.
— Heft 8: R. Maschke, Der Frei-
lieitsprocess i. class. Alth.; Hel't 9:
K.Hftbler, Die wirthsehaftl. Blttthe
Spaniens im 16. Jh. n. ihr Verfall.
~ Frühere Helle s. Nr. 273; 508;
598 ; 795. [12
UHtertaehiRgeii %. deatsclien Staats-
u. Rechtsgeschichte, hrsg. v. Otto
Gierke. 22.-25. Heft. gr. 8^ Breslau,
Koebner. M. 8,80. Vgl. Nr. 206, 7;
1067; 1409. [18
Weltgeschichte, Allgem. , von Th.
Flathe, G. Hertzberg, F. Justi,
J. ▼. Pflugk-Harttung, M. Phi-
ippson. 74.-94. Lief. (Bd. VDI «.
XI, 1-288) s. Nr. 534, 35. [14
Alphabetisch geordnet. Es aind hier nur
die allf^nieineren historischen ZeitsohriAen
aufgenommen; histor. Specialgeitaohriftw
stehea i& dm einsehien Otappen ; Litentar»
blitter «ad andere Zeftsdinften nicht tot-
wiegend hisior. ('hünkN rs aiiid all solche
überhaupt nicht eiiij,'t'i. iht, aber, sowett
nöthig. excerpirt H»m den Inhaltsaiipaben
sind Hecensionen etc. nicht mit beruck-
AMMMlInigsii d. bist Cl. d. kgl,
bayer. Ak. d. WIfs. Bd. 18, 1, s. in
nnserm nächsten Heft. Vgl. Mr. 125»
54; 474; 569; 656. [1»
Anniier d. german. Nationalaia*
seum?. hrsg. v. Directorium d. gerni.
Huseunis. red. v. A. Esse owein.
5. Jahrg. Leipzigs Broekbaus. Lex. 8*.
M. 6. [16
Archiv, Neues, der Ges. f. ält. dt.
G.kuude zur Beturd. e. Gesammt-
ausg. der Qn.schriften dt. Ctesebicbten
d. MA. Xm. XIV. 1. Hannov., Hahn.
8*^. 614 8., 8. 1-221. Jahrg. ä M. 12.
Inhalt s. Nr. 54, 58, 59, 61; 130, 43,
50-52, 63, 66-69, 74, 75: 217, 20, 27,
46-48, 50. 52. 54, 84. 90, 91, 97;
807,22,94; 418-20; 1441,76; 1572. [17
Arolilv f. Lit.- Q. Kireheogeseb. d.
MA. 8. Nr. 1119.
Archiv f. osterr. G. s. Nr. 1588.
Blitter, Histor.-polit. für d. kath.
Dtld.. hrsg. V. Edni. Jörg u. FrSr
Binder. 101. 102,1-10. München,
Lit.-art. Anstalt, a Jahrg. (2 Bde.)
M. 21,50. — Vgl. Nr. 262, 77; 819,
8:3: 597; 814, 25; 727, 28; 1490, 91;
1574. [18
Centralblatt f. Bibliotheksweseu.
hrsg. V. O. Hartwig, 5. Jabrg. (12
Hefte) 1.-8. Heft. Lpz.. Harassowitz.
gr. 8«. 4 Jahrg. M. 12. — Vgl. Nr. 53;
529; 1188, 86; 1687. [19
Forschungen zarbraadenb.ii.preii8S.
G. s. Nr. 12r>a.
Jahrbuch Hisi., im Auftr. d. Gorres-
Ges., hrsg. v. Herrn. Granert. IX,
München. Herder, fjr. 799 S. M. 12.
Inlialt 8. Nr. 210, 16; 376; 4ti5; 516;
1087; 1640. [20
Jahrbücher, Preuss., \\ts^. v. H e i n r.
V. Treitschkr u. H. I)elbriick.
Bd. t)l u. 62. Berlin, Heimer. 8°.
IV, 858; IV, 686 8. 4 M. 9. — Vgl.
Nr. 891: 764: 841: 1002; 1124. [21
Jahresberichte d. Q.- Wissenschaft,
s. Mr. 46.
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Bibliographie Kr 1722-1739.
Korrespondenzblatt d. Gesamrot-V.
(1. dt. G. u. Alterili.vereine. 36. Jalirg.
Nr. 1—11, hrsg. V. d. VerwAttsseb.
d. Gesammtv. in Berlin. Berlin,
Mittler. 4«. S. IM«, h Jahrg. M. 5.
— Vgl. Nr. 695 i 1469, 97 ; 1563. [1722
Miitinnmiaa d. Inatitots f. «aterr.
G.forschung, unt. Mitwirkg. v. Th.
V. Sickel u. U. v. Zeisaberg red. v. £.
Mühlbacher. 9. Bd. (4 Hefte) n.
ßrg*nz.bd.II,Hel12. \nus\^rnr\<. Wnif-
ner. 8«. VIII, 692 8. : III. S. 277 bis
584. 13 u. M. 6. Inhalt s. Nr. 176,
99; 201. 22, 31, 71, 89, 98; 800, 8,
3:3, 55, 69. 72, 78; 407-9, 11, 32, 62;
585; 648. TS. 87; 1137, 51: 1426;
1583, 94; lül.j, 26, 39, T)!, 53. [23
MntiMilungen au» d. bist. Literatur,
hrsg. V. d. bist. Ges. in Berlin u. in
deren Auttr. red. v. Ferd. Hirsch.
16. Jahrg. (4 Hefte.) Berl., Gftrtner.
gr. 8». M [24
Quartalschrlft, Römische, hrsg. v.
A, de Waal. Bd. I, s. im nacböten
Heft. Vgl. Nr. 443. [25
Sitzungsberichte d. philos.-philol.
tt. historischen Claase d. kgl. bayr.
Ab. d. Wies. 1888, Bd. I Heft 1-3 n.
Bd. II Heft 1, s. im nächsten Heft.
Vgl. Nr. 140; 353 ; 709, 80. [26
Sitzungtberlciite d. kais. Ak. d.
Wiss. [sn Wien). Phfl.-hiat. Glesse
Bd. 116, 8. gleichfalls im nächsten
Heft. Vgl.Nr.240;457;1133,97. [27
Taechenbuoh, Bist., begründet v.
Friedr. Haumer, hrsg. Wilh.
Man renbreche r 6. Folge. Jahrg.
7-b. Leipzig, Brockhaus. 1Ö88 u. 89.
8*. 3 Bl., 328 ; 3 B1. 327 8. 4 Jahrg.
M. 9. Inhalt 8. Nr. 110: 473; 645;
774; 894; 1001. Bd. 8: 295; 442:
559; 670. [28
YlertelJahrMohrifl f. Volksw., Poli-
tik n. Culturg., hrsg. v. Carl Braun.
Berlin, Herbig. 2^. Jabfg., I-IU u.
IV, 1. (Bd. 97 100, Heft 1.) 2 Bl.,
240 S.; 2 Bl., 244 2 Bl., 244 S .
S. M44. i Jahrp. M. 20. f20
ZelttChrift, Are nivalis che, hrt^g.
T. Frana v. Löher. 12. München,
Ackermann. 1887. gr. 8°. 320 S.
M. 12. Vgl. Nr. 73-75, 82; 395; 1472;
1561; 1624, 34, 44, 49, 85, 92. [30
ZeltaebrUI f. Geschiclitc u. Po-
litik, hrsg. V. Hans v. Zwiedineck-
Südenhorst. 5. Jahrg. (12 Hefte),
MO. a 1*804. Stttttgart, Cotta. 8*.
k Heft M. 1. Vgl. Nr. 69; 337; 472;
599; 657. 79, 81, 88; 730, 57, 93;
858, 64 ; 923, 37,55; 1237,38, 61. [31
Zeitschrift, Histor., hrsg. v. H. v.
Bjbel. N. F. 23. 24. 25, 1. (Der
ganzen Reihe »iO »11, 1.) Münch,
u. Leipzig, Uldenbuurg. 1887-89. 8**.
Vm,568; VIEL, 568; 192 8. bJahr^.
(2 Bde., 6 HefiO M. 22,50. Vgl,
Nr. 44; 219; 345 ; 481 ; 671; 736, 63,
85; 827, 88, 89 ; 9Ü8, 10, 29, 35, 38,
39, 79; 1049; 1149; 1343, 44. Re-
gister zu Bd. 1-56 s. Nr. 48. [32
Zeittobrifl für Kirchenge-
schichte (vgl. Nr. 1118). Inhalt
s. Nr. 172; 471, 78, 92, 95; 579, 94
bis •i'i; lir>l; 1244. 76. f33
Zeitschrift I". G. d. Überrheins
8. Nr. 1494.
ZeittChrift d. Savignv Stif-ainn^ f.
Bechtsgeschichte, s. in uuäerem
nftchsten Heft. Inhalt Tgl. Nr. 197 ;
208: 348; 504: 1082; 1416. [34
Zeitschrift, Westdeutsche, s.
Nr. 1381.
VgL Yoibsmettauv snr wri8>n Gfupp«.
Archivio storico Italiano 8er. 4 T.
20: Ser. 5T. 1 n. 2, 1-2. (Anno 1887
disp. 4-6. Anoo 1887 dis»p. 1-5.) i-'i-
renze, Vieassenx. 8**. 540; 448; 1
bis 288 p. Jahrg. & L. 21, resp.
(fürs Ausland) 24. — Vgl. Nr. 51,
79; 232; 416, 91; 958. [35
Archivio storico Lombard o. Ser.
2 vn] 4 (Anno 14), fasc. 4; vol. 5
(Antiu 15) fasc. 1*3. Hilano, Du-
molard. 1887-88. 8*. p. 661-908; 1
bis 704 [falsch paginirt 904]. h Bd.
(4 Hefte) L. 20, resp. 25. — Vgl.
Nr. 390; 466 ; 962. [86
Arohlvia stör, par le provincie
NapoletHne Anno 12 u. 13, 1-2.
Napoli,GianniDi. 1887-88. 8^ 870 p.;
p. 1-441. b Jahrg. M. 20. — Vgl.
Nr. v'^o SH: 1071. f:'7
Archivio della r. »ocieta Romana
di storia patria. Vol. 10. 11, 1-2.
Roma, nella sede della societik alla
bibl. Valicell. 1887-88. 8". 725 p.;
p. 1-378. ä Vol. (4 fasc.) L. 15. —
Vgl. Nr. 318; 403. [38
Archivio storico Sieiliano. N.S.
Anno 12. 13, 1-3. Palermo, tip.
delio „Statulü-. 1887-88. 8°. XXil,
494 p.; p. 1 344. ä Vol. (4 fasc.)
L. 12. - Vgl. Nr. 370; 1647. (39
üiyiiizeQ by GoOglc
282
Bibliographie Nr. 1740-1756.
ArcfiivioVeneto. N.S. T. 34 fAnno
17), 2 n. T. 35 (A. 18), 1. Venezia,
Vißemini. 1887-88. 8*. p. 265-458^
l-2a5. kJBhrg. M. 18,90. — Vgl. Nr.
469 \m. [1740
Atti della societ^ Ligure di Btoria
patria. Vol. 18. 19, L (Scr. 2 Vol.
2 u. 3, 1.) Genova, tip. del r. ist.
Sordo-Mnti, 1887 S8. S\ 540 p.;
p. 1-175. — Vgl. Kr. 80. [41
Attl e memorie Hella r. deput. di
ttorla pfttria p* t ir ])rov. di Rn-
magnn. Scr. 3 Vol. 5 u. 6, 1-3.
Bologna, pressa la r. dep. di St. p.
1887-88. 8^ 536 p.; p. 1-240. 4 Vol.
(6 fwc.) L. 20 mp. 25. — Vgl. Nr.
680; 1165. H2
Blblietil^tte de T^le des charles.
R. d^^raditfoii conmcrte epfelal. k
IV-tude du MA. Ann^e 49 (6 livr.),
livr. 1-3. Paris, Picard, gr. 8'. p. 1
bis 308. ä Jahrg. Fr. 10 resp. 12 resp.
(Avtland) 15. — Vgl. Nr. 67; 155;
1643. [43
Bnllettino deir istituto storico Ita-
liano. Nr. 4 6. Roma, nella sede
dell ist, iülft Minerva. 8*. 110; lU;
137 p T. 2:2:2.50.- Vgl Kr. 52. [44
Giornale Ligustico di archenlogia
storia e letteratuia. Anno 15 l'asc.
1>10. Genova^ tip. del. r. ist Sordo-
Muti. 8^ p. 1-400. k Jahrg. (12 fasc.)
L. 8 resp. 10. k Fase. L. 2. [45
Giornale storico della letteratura
Italiana. Vol. 10. Torino etc.,
Loescher. 1887. 8^ 472 p. ä Jahrg.
(2 Bde.) L. 25 resp. 28. — Vgl.
Nr. 57. [46
Mleoellanea di storia Italiana.
T. 25. 26. (Ser. 2, 10; 11.) Torino,
Bocca. 1887. gr. 8*. 450; 657 p. -
Vgl. Nr. 41S. [47
Moyen-AQe, Le, Bulletin mensuel
d'histoire vi de philoIogie. Direction:
A. Marignan, G. Piaton, M. Wil-
uiotte. Nrr. 18. (.\nn^•»■ l p. 1 212.1
Paris, Picard, gr. 8". a Jg. Fr. 8
ref*p. 9. [48
Review, The Englieli bistorical, ed.
by M. Creightnn Nr 9-11 (Vol. 3,
1-3). London, Longmaus. 8". ä Vol.
(4Nrr.) M. 26,50.— Vgl. Nr. 242; 902. [49
Revue hietorique par. tous les 2
rnois. Tome 36. 37. 38. (Ann^e 13;
Nrr. 71-76.) Paris, Alcan. gr. Ö**.
k Jahrg. (3 Bde.) Fr. 30 resp. 33.
— Vgl. Nr. 677; 944; ferner in
Ut!P«'rm nächsten Heft. [50
Revue d hist. dipiomatique, publ.
par lee eofnsde la 8oe. dliiet. dipl. 2.
Annöe. Paria, Leroux. 8**. 656 p. Fr. 20
resp, 22 resp. (Ausland) 25. — Vgl.
Mr. 425 ^ 669^ 729, 60; 808; 913. [51
Rewo det ^aettlOM lilitoriiiM«.
T. 43. 44. 1. (Ann^e 28, 1-8. Livr.
85-87.) l'aris, Palm*, gr. g«. k Jg.
Fr. 20 resp. 25. - Vgl. Nr. 267;
329, 80. 84; 654; 702. [52
Rlvlsta storica italiana. Anno V,
fasc 13. Torino etc., Bocca. 8*.
p. 1 660. a Jahrg. (4 fa»c.) L. 20.
resp. 24. 4 Ftac. L. 6. — Vgl. Nr.
320; 445: 600. [ri3
Studi e dooumentl di storia e di-
ritto. Anno 8. 9, 1-3. Roma lip.
Vatic. 1887-88. 4«. 306 p.; p. 1-804.
k Jahrg. C4 fasc.) L. 20 resp. 82. —
Vgl. Nr. 734; 1068; 1188. [54
Tidekrift, Historisk, Sjette Raekke,
udgivet ai' den danske historiske
Foren ing ved dens Bestyrelse. Redi-
geret af C. F. Bricka. 1, 1. u. 2.
Kjobenliavn,Lnnos. 1887-88. 8". 4948.
— Vgl. Nr. 890. [55
Tiöskrift, Historisk. utgifven af
Svenska histonska i'oreningen genom
£. Hildebrand. 8&rg. Sloekliolm,
Fritze. 8^ k Jahrg. (4 Hefte, e. 92
Bogen) 8 kr. Inhalt 8. in nneerm
nächsten Heft. [56
Bericlitigang'en und Nn^ htrüg<<«.
Gutsche, Dt. G. v. d. Urzeit bis zu d. Karolingern (Nr. 144) sollte
in Gruppe IL, 3 stehen.
Hansen, W^estfalen u. Rheinland im 15. Jh. (Nr. 452) ist nicht
Bd. 32 sondern 34 der Publicationen ans d. k. prcuss. Staatsarchiven.
Verwiesen ist im Allgemeinen nur in den späteren Gruppen auf
Titel, welche in den früheren eingereiht sind, nicht umgekehrt, in üeft 2
wird man diese letzteren Verweisungen nachgetragen finden. Aneh von
manchen Zeitschriften, die hier nur dem Titt'l nach aufgeHllirt sind, folgt
der lobalt in Heft 2, ohne daes das hier immer ausdrücklich bemerkt wäre.
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Vcrtflielmlsa von Siglen und AbkfiniiDgeii.
283
Yerzeichiuss von Siglen und AbkUrzungen.
A.: Archiv, Archivio.
a.: aas.
Abh., Ablih.: Abbuidlong^ Abhand-
AbhMAk: AbhnndluDgea der Kuo-
chener Akademie.
AOB: Allgemeine I>eQtflehe Bio-
graphie.
AG : Archiv für Geschichte.
ANV: ArehiT des biet Yerelne.
AKKR: Archiv Air kathoL Kircben-
reclit.
Alth., Altbk.: Alterthnm, Alter-
thamskunde.
Altpr. Mtachr. : Allpreassische Mo-
nfttnwhrift.
Am.: Annalen.
Anz.: Anzeiger
A06: Archiv lur uslerreichische
Geschichte.
Arch.Z.: Archivalieche Zeiteehrift
Ath. : The Athenaeam.
AZtg : Allgemeine Zeitung (eheroal.
Augs burger j.
BCCh : Bibliothäque de T^le des
chartes.
B«ll., Belli.: Beilage, Beilagen.
Beitr. , Beltrr. : Beitrag?, Beitrage.
Ber., Berr.: Bericht, Berichte.
Bl., Bll.: Blntt, Blatter.
Bomar Jbb.: Jahrbücher des Ver-
eine vnn Alterihnmifrennden im
Hiieiniande.
Bill.: Bnlletfn, Balletino.
CBl: CrritrnlMaft f ! .itorriri.^ches').
CBl f. Biblw.: Uentralblatt für Bib-
liothekswesen.
CR : Compte renda (de Tacad^mie
des inscrtptions et helles lettres).
OLBl: Deutsches Literatorblatt.
BLZ: Dentaebe Literataneitung.
DR: Deotsche Revue.
DRs: Deotsche Rund.'>cliau.
Dt., Otld. : Deutsch, Deutschland.
EHR: English bistorieal review.
FBP6: Forscliungen zur branden-
bargischcD und preussischen Ge-
lebfebte.
6.: Cr«' schichte.
GBII: Geschichtsblätter.
Ges.: Gesellschaft.
GQA: Göttineer gelehrte Amtigen.
BV: OeMhichtiTerein.
HJb: Historisches Jabrbach der
Gorres-Gesellschaft.
NPBII : HittorischpolitieeheBlitter.
Hs., Hss., hs.: Handschrift, Hand«
Schriften, handschriftlich.
HV: Historischer Verein.
HZ: Hietoiiacbe Zeitaebrift (t. 87-
beJ).
J., JJ.: Jahr, Jahre.
Jb., Jbb.: Jahrbuch, Jahrbfieher.
IB8: Jabretberiebte derQeecbiehts-
wi8sen8chaft.
JbGVV: Jahrbuch für Gesetzgebung,
Verwaltung und Volks wirthschaft»
Jh. . Jbb.: Jabrhanderk, Jabrhiin'
derte.
K. oder Mo: Knude.
KBIBV: Korrespondenz- Blatt det
Gesammtvereins der deutschen Qe*
schichts- und Aiterth ums- Vereine.
KBIWZ: Korrespondena^Uatt der
w r ^ 1 1 e n tscben Zeitschrift.
m.: mit,
MA.: Mittelalter.
ma.: mittelalterlieh.
Mag.: Magazin,
MeM.: M^moires.
IIHL: Mittheilnngen ans der histo-
rischen Mteralur (Hirsch).
MHV: Ihüttheiluogen des histor.
Vereins.
MIÖG: Mittheil ungen des Instituts
ftir nsterreich. 6e9chiclit.8for8chung.
MLIA: Magazin für Literatur des
fn- nnd Anuandes.
Ms., Mss.: Manuscript, Mannserlpte.
Mtschr.: Monatsschrift.
MV6: Mittheilungeu des Vereins
für Geschichte.
MVGDBÖhmen: Mittheilungen des
Vereins für tieschichte der Deutscheu
in Böhmen.
N.: Neu, Noaveau ete.
n.: nach.
NAt Neues Archiv der Gesellsciiatt
für i^ltei i ii( utsche Geschichtskunde.
NASächsG : Neues Archiv Ittr sich-
sische Gescliichte.
N. F.: Nene Folge.
NPhRt: Vene philologische Rnnd>
schau.
NR: Nouvelle revne.
N. S.: Nene Serie, Nnova Serie,
New Series.
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284 Venei«Iiii]08 ▼on 8igl(
Ntztg: Natinnalznitang.
NZ: Numismatische Zeitschrift
PhRs: Philologische Randschaa.
PJbb: Preassische Jahrbttcher.
Q., Qn.: r>tipllr <^*uellpn.
R. : Revue, Heview, Hividta.
RC: Revue criiiqae.
RH: Revue bistorique.
RN: Revue finmismatique.
RNAl8ao»44)rraiiie: Revue nouveile
d*AlBace-LoR»ine.
ROH: Kerne dea qaeetions histo-
RQScbr: Romische Quartaiscbrift.
Rt.: Randsehfttt.
SavZ: Zeitschrift der Savigny-Stif-
tanfi für Rechtsgeschichte.
SBBAk: Sitzungsberichte der Ber-
liner Akademie.
SBMAk: Sitzungeberiebte derMan-
cluMier Alcarlcniic.
SßWAk ;6iLzmigsberichte d.Wiener
Akademie.
Mr., Schrr: SrhriCt., Schriften.
Sep. a.: Separatabdruck aus.
StMBCO: Studien und Mittheilun-
gen ans demBenedictiner* nnd Cisler^
aien«er-Orden
ThLBI : Theologisches Uteratur-
Blatt.
ThLZ: Tbeologiaehe Literatnr*Zei>
tnng.
TnQSchr: Theologische Quartai-
aehrift.
ThSiK: Theologische Stadien und
Kriliken.
en nnd Abkftrsnngen.
Urk., Urkk.: Urknode^ Urkunden.
V.; Verein.
V.: von.
Verf.: Verfasser^ Verfassung.
Vlschr.: Vierteljjilir^chrirt.
VlaobrVPK: Vierte^abrschrift für
VoUiawirthBehaft, Politik und Knitar-
geschichte.
WschrKPh: VVochenscbriAfiir klaa-
sische Philologie.
WZ: Westdentsehe Zeitacbrifl für
Geschichte und Knust
Z.: Zeitschrift,
z.: zum, zur.
ZA«: Zeitalter.
ZDA : Zeitsehrift fttr deutachea AI-
tertbnüi
ZOPh: Zeitschril't lur deutacbe
Philologie.
ZGOberrh: Zeitt^cbrifi für die Ge-
schioiite des Ohprrheins.
ZGP: ZeitschniL tiir Geschicble und
Politik.
ZHG: Zeitscbiilt der hiakoriaeheD
Gesellschaft.
ZK6: Zeitschrilt für Kirchenge-
schichte.
ZKR: Zeitschrift für Kirclienrccht.
ZKTh: Zeitachrift für katholische
Theologie.
ZN: Zeitschrift für Nnmiamatik.
Ztg.: Zeitung.
ZV6: Zeitschrift des Vereins für
Geschichte.
ZVtG : Zeitschrift für vaterlKndiaehe
Geachichte (Weaifalena).
ij I. d by Google
Waldenserthum und Inquisition
im s&dösüiolieB DentsoUand bis zur Mitte des 14« Jalirhiuiderts.
Von
Uerman Haupt*
Wenige Jahrzehnte nach der ershnaligen Verbängung des
Kitdienbannes Uber die valdendsche Secte im Jahre 1184 sehen
wir dieselbe schon im Westen des deutschen Reiches, in den
Bisthümem Mets« Toul, Besan^on imd Strassburg verbreitet, und
auch den Beginn der waldensisciien Missionsthätigkeit im übrigen
Süfideutschland werden wir nicht weit über den Beginn des 13. Jahr-
hunderts hinausr&cken dürfen Zur Zeit des ßeligionsgespräches
V o r Im- m e rk u n jj. Dor von mir Uearbeitt te Stoff ist zum Theil
schon Uurcli Cr. E. Frioss (L eber Patinener, BegharUen und Waldenser in
Oesterreic h. in der Oesterr. Vierteljnhrssclir. f. kathol. Theologie XI (1872)
S. 209 tJ.) und W. P reger (Beiträge xur Geschichte der VV'aldesier, in den
Abbandlungca der histor. Claaw der Mfiiutaier Akademie XIII, Abth. I,
8. 188 ff.; Ueber daa Vorhilt&ias der Taboriten zn dtm Waldetiera dea
14. Jahrb.» ia denflelben Abhandlimgen XVIII, Abth. 1) behandelt worden.
Da ich die sehr verdiengtlichen Nadiweirangen beider Oelehrtea in einer
Bethe von Punkten, zun Theil dordi nngedmcktes Material, ergänzen kann,
andererReits mit ihrem Urtheil über den Charakter dt r im südö^tü» ht n
Deutschland auftretenden Hilresien mich mannigfach im Widei^pruch be-
finde, so hiVlt ich es für gcliotcn. um ein zutreffendes Bild der religiösen
Volksbewegtin^'t-n in OcKtorreich nnrl den Nachbarlrmdem zu geben, dpicn
(»eschichtc vom 13. Jahrhundeii alt Kis auf dii- Husitenzeit nochrnnl- zu-
Hammenfaesend darzustellen. Die von Fries» und Prep^er erstmals hi-
schlossenen Quellen sind für verschiedene Abschnitte meiner DarHt».*üung
grundlegend gewesen.
*) Ueber die Waldenser zu Hetz von 1199 vergL Alberic von Trois'
Fontaines, Hon. Germ, bist Script XXIII, 878. Casar ins v. Heister-
Dralsdie ZnÜMht, f. GssciUclitsw. 1. 1. 19
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286
U. üaupt
von Berj^amo. dd^ 1218 zwischen Abgesandten der französischen
und der lombardischeu Gruppe der Waldenser stattfand und eine
lange dauernde Trennung beider Parteien herbeiführte, war die
Ftopaganda der lombardischen Armen in Sflddeutschland bereite
organisirt;: wenige Jahre nach jenen Yerhandhingen werden
die deutschen Reiseprediger und ihre Glftubigen von dem Miss-
erfolg des Gtosprilehes in Kenntniss gesetzt, und zwei Angehörige
der lombardischen Genossenschai't. Ugolo und Algosso. zur nülieren
Informirung der Giaubensgeuosseii in Deut-^chland entsandt*). Nur
den lombardischen Zwei(( der waldensischen becte, welcher der
Kirche gegenüber eine weit schroffere Haltung einnahm als die
französische Gruppe, sehen wir künftig in Deutschland vertreten,
und bis in das 15. Jahrhundert hinein ist das denische Wal-
denserfihum der Oentralleitung der lombardischen oder italienischen
Armen untergeordnet geblieben.
Wie aHerwSrts, so trafen die Waldenser auch in Oesterreich
den Boden für die Verbreitung ihrer Reformideen durch die ilmen
vorangegangenen Katharer — au( ii deren Au.st(anrr-{)uukt ist
ohne Zweifel die Lombardei gewesen — vorbereitet. Zum Jahre
1210 he richten die Klostemeubuiger Annalen') von einer Yer-
bach, IlluBtriuin minie, et histor. IIb. V, cap. 20. Berger, La bible
fran^ise au moyen-age S. 37 ff. Ueber Waldenser zu Moutpeilier vergl.
Cäsar, v. Heisterbach a. a. 0. Ueber Edicte gegen Waldenser im Bis-
Ühum Tool im Jahre 1192 vergl Martine et Durand, Tbesaanu novos
aaeedotor. IV» 1180. Aneh die 1212 und 1215 in Strassburg prooessirten
Ketser (vergl. C. Schmidt, Die Sekten su Stranburg im Hittelalter. Zeit-
tehrift Ar bist Theologie X (N. F. IV, 1840)» Heft 8, S. 81 ff.) nnd wohl
den Waldeneern /.uzurechneD. Ueber die angeblichen Verbindungou dieser
»Strassburgw Waldenser mit Glaubensgenoesoi in Böhmen nnd deren Füiirer
Birkhardus vergl. Excurs I.
') Vcrgl. die beiden genannten Abhandlungen vonPreger, sowie die
Schrift von K. Müller, Die Waldenser und ihre ''in/flnen Gruppen während
des Mittelalters (Sep.-Abdr. amt den Theolog. Studien und Kritiken, Jahr-
gang 1)^80 und 1887) S. 27 (691). Das Sends^chreiben kann kaum gp&ter
als einige wenige Jahre nach dem Religionsge^prilch des Jahres 1218 ab-
gefasät sein, da, wie Preger bereits gesehen, von den sechs Abgeordneten
ZVL jenem Geepr&ohe dch f&nf ab Abaender doB Sebreibens aeichnen, unter
ihnen auch die Brüder Thomas nnd Johannes Franoesdbns (aL F^eigena),
über deren Angelegenheit an Bergamo verhaadelt worden war; andereEseits
scheinen die von Preger snletat geltend gemachten Grflnde die Ab&ssang
des Schreibens unmittelbar nach dem GespAch von Bergamo auszuschliessen.
*) Mon. Genn. Script IX, 621 (vergl. 635) ad a. 1210: Pestüens heKesis
. d by Googl
Waidenaertbum und Inquisition.
287
folgung der «Patarener**, die vielleicht mit den grausamen von
Herzog Leopold VI. (1198 — 1230) gegen die österreichischen
Ketzer ergriäeuen Massregeln, von denen uns Thomasin von
Zirkläre ^) erzüMt, in Verbindung zu bringen ist. Als sich der
Herzog in den Jahren 1207 und 1208 um die Gründung eines
eigenen Bischofsitzes in Wien bemühte, wiurde dieser Plan von
ihm besonders durch den Hinweis auf die weite Verbreiiang der
Eetter in seinen Lindem b^grflndet Ein etwas bestinunteres
Zengniss f&r das Vorhandensein Qetenreichischer Katbarer im
ersten Viertel des 18. Jahrhunderte liefert uns der merkwürdige
Brief des vor der Albigenserinquisition um 1215 aus Frankreich
geflüchteten Clerikers Ito von Narbonne an den Erzbischof
Girald von Bordeaux (1227—1261) aus dem Jakre 1242»); der
geistliclie Abenteurer berichtet in demselben sehr ausführlich
Ober seinen Verkehr mit den Katharergemeinden von Como,
Mailand, Gemona (n. von üdine) und anderen Städten Oberitaliens,
von seiner Wanderung über die Alpenpässe nach Friesach in
Kärnthen, wo er, wie es scheint, abermals Katharer autriüt, und
Ton seuiem Aufenthalt in Wiener-Neustadt und Wien: hier und
in den umliegenden Orten will er viele Patarener zur Kirche
zurflckgefOhrt haben. Auch der zwischen 1220 und 1250 in
Paterinorum cum plnrimos christiani nominis serpendo comimperet, auctore
deo prodita est, et varüa tormentis multi conim necati sunt. Ein zwing-onder
Grund, die ganz allgotneiii gclialteno Angabe auf Oesterreich oder gar auf
Klogterneuburg zu bt'zi»'hen, liegt nicht vor.
') Der wälsche Ga^t. Herausg. v. II. Kückert v. 12683 ff.:
Lamparleti waero suelden riebe,
biet si dun herin von Oäterricbe,
der die ketater aiedaa kan,
er vaat ein aohoene geriht dar an.
*) YergL den Brief des Fapetee Lmocens Ol. an Biaehof Manegold
von Pamn vom Jahre 1207 (Hoanni. Boica XXTIII, p. 2, S. 274): quod
gtavins est» naque adeo, ntaeaerxtur, ibi pestis invalnit horeticae pfavitatiSf
nt passim in caulas dominicarum ovium Inpi rapaces imunpaat.
') Matthe! Parisiensis Chronica maiora. Mon. Germ, hint Scriptor.
XXVIII, S. 230 ff. Der päpstliche Legat und Cardinal Robert von Courron,
dessen Verfolgung sich Ivo entzog, weilte 1213—15 in Frankreich und starb
bereite 1218 unter den Mauern von Damiette (Hauröau, Histoire de la philo»
Sophie scolaatique U, 2, S. 103. Raynalda«, Annal. eedesiMt «d a. 1213
Nr. 2» 63; a* 1218 Nr. 5). lvo*s Verkehr mit den lombardisdien und dentschen
Patarenem dflxfie demnacih etwa um das Jahr 1214—1220 aaxQsetsen sein.
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288
H. Haopt.
OeBterreich dichtende ^ Stricker" widmet in seiner «Klage'' 0
Ketzern seiner Zeit ein längeres CapiteL, in welchem er die
dualistischen Lehren der Katharer zurückweist.
Die Zurflckdrängung des Eatharerihunis in Deutschland in
der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts werden wir uns wohl in
der \N eise vorzustellen haben, dass dasselbe durch die walden-
sische Secte, deren streni^e Sittenlehre und Feindscli<i!;keit ^^ei^en
die herrschende Kirche sich von der der Katharer kaum unter-
schied, rasch aufgesogen wurde. In Frankreich sehen wir die der
Kirche entfremdeten Volkskreise um die Mitte des 13. Jahrhunderts
häufig genug überhaupt gar keinen Unterschied zwischen katha-
nschen und waldensischen Beisepredigem machen, bald die Seel-
sorge des einen, bald die des anderen in Anspruch nehmen^;
ebenso werden auch gleichzeitig in Oesterreich die Bekenner des
Katharerthums, dessen dualL-.tisclie Lehren dem religiösen Bedürf-
nisse des deutschen Volkes oÜ'enbar wenig entsprachen, in ihrer
grossen Mehrheit den rastlos thätigen waldensischen Missionaren
sich zugewandt haben. Aus einzelnen Stellen der Predigten Ber-
thold's von Regensburg') scheint zwar herrorzugeben, dass um
^ Kleinere Gedichte von dem Stricker. Hrsg. von Hahn (Bibliothek
der gesammten deutschen Nationalliteratur Bd. XVTIl) S. 70 ff'. T'eber die
Heimath und ZeitverhUltnisse des Stricker vergl. Barts ch's Eiuleituug zu
seiner Ausgabe des ,Karl d. Gr." S. I ff., VI ff.
'•*) VtTgl. Lea, Hi'story of the iiiquiüition Vol. II, S. 14<> f. Zur Zeit
Davids von Augsburg wuchten die deuUchen Waldenser, OrÜiber, Kuncarier
tu s. w. ängsUich darüber, dass ihre Gläubigen nicht znm CJebertritt za
anderen Seefcen verleitet würden, machten aber der Kirche gegenüber ge-
meinsame Sache (Auig. v. Preger S. 216). Em Beiapiel des üebertritts
von den Kathaiem za den Waldensern liefert die wahmehemlich dem
Fomelbuch desFloreDtmenBQoncompagno (nm 1215) entlehnte Fonnel
des sogenannten Formelbaebes K. Albreclit'.-; I.. welche ich im Anhange nach
einer Abschrift, die ich der Güte der Dircction des Hau»-, Hof- und Staate-
aichiv."^ in Wien verdanke, mittheile; ein Bischof richtet in derselben an
den rajist die Anfrage, ob ein KloiLkcr, der nach Empfang der nitdercu
Weihen l'ataitnor geworden, nach der Al'.^chwörung seiner Ketzerei und
seiner Weihe /.um Diakun aber sich mit der iSecte der Leonisten eingela<>t-n
hatte, die PriesUrweihe erhulteu dürfe. Leber das Fomielbuch vergl. l'huu l
im Archiv f. Kunde Österreich. Geachichtsquellen Jl (1849) S. 213 f.. und
Schweizer in den MittheiJungen des Institute ffir österr. Oeschichtsfonchnng
n, S. 229 C
*) Predigt: Saelic eint die reines Herzen sint, in Pfeiffer*8 Aufgabe
der Predigten 1, S. 402 ff. (vergl. auch S. 180), vro Berthold nach der
nioi'i-pr) bv C^oogle
Waldenserthum and im^uisition.
289
die Mitte des 13. Jahrhunderts iu Süddeutschland neben den
Wahleusern auch die Katharer noch verbreitet waren. Dagegen
nennt Berthold s Lehrer, der wohlunterrichtete David von Augs-
burg^), dessen zwischen 1250 und 1272 verfasster Tractat über
die Waldenser die von David als Inquisitor gemachten Ertahrungen
zu Grunde liegeo, als die gefährlichsten Ketzer seiner Zeit eben
die Waldenser, neben welchen die Katharer überhaupt nicht, die
Ortliber, Arnoldisten und Runcarier nur beiläufig als Abzwei-
gungen der Waldenser erwähnt werden. Der gleichfalls aus
vielseitiger eigener Erfahrung schöpfende sogenannte Passauer
Anonymus femer, desseq grosses polemisches Sammelwerk aber
Juden und Ketzer zwischen 1260 und 1270 in der Diöcese
Passau und zwar in deren dstetreichischem Theile entstanden
ist, kennt als ketzerische Secten in Deutschland nur noch die der
Runcarier, Ortliber und Leonisten (Waldenser); die Katharer
sind nach ihm thimals bereits auf die Lombardei be-
schränkt gewesen^).
Von dem grasseii Verfolgung^^iuiiiie. der in den Jahren
123U — 1233 über das deutsche Ketzerthum hereinbrach^), sind
AufsähliiDg der verschiedenen Secten — unter ihnen allardingi auch Arianer!
— g^^en die Schöpfungslehre der Katharer, alsdann gegen die laxen An-
schauungen der Waldenser (vergl. Maller ft. a, 0. S. 122 [98]) vom er-
zwungenen Eide i)()k*tni«irt.
') Ausgabe von P reger in den Abhandlungen der histor. Classe der
Münchener Akademie Bd. XIV, Abth. 2, S. 204 f., 216.
-) Vergl. die von Müller (a. a. 0. S, 148 [122]) mitgetheilte Stelle
ailfl den Httnciiener Handsdirifbeik des Anonymi»; SectM haeraticorom
fbentni plus quam septasginta, qnae ornnfis , . . stiiit ddetae praeter t eotaa
Hanicheoriini et Patarinornm, quae oeoupant Lombardiam
et praeter sectaa Ordlibariomm Rimeariorum et Leraistamm quae Aleman-
miain infecenmt. Auf Verfolgungen von Katharem in OeRterreich scheint
da? von Friess (a. n. O. 8. 252) aus einer Handschrift von St. Florian
initgetheilte Fragel'ormuiar hinzudeuten. Der i'atriarcli von Aquileja Ber-
trand (1:'.34 — 1H50). dessen Diöcese bekanntlieh auch Krain und Theile von
Kürntueu und Steiermark einschloss, erliess in »einen Synodabiatuten ein*
gdiende Verordnungen gegen das Umnchgreifen der Katharer und anderer
Häretiker, die aber dodi wohl nur das traaaalpinische Gebiet des PatriarcbateR
betroffen haben (Rabeisi Monnmenta ecdesiae AquAcjenais eol. 881).
*) ^ergl. darüber namentlich Ficker, Die gesetaUche Einf&hmng der
Todesstrafe für Ketzerei, in den Mittheilungen des InatitntB f&r Sstarreidi.
GeechicbtsforBchong I, S. 212 ff.: Feiten, Papst Gregor IX, S. 215 ff.;
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1
I
290 H. Haupt
die baierisch-östenreichiBchen Waldenser siclierlidi nicht Tetschont
geblieben; haben sich doch in Mittel- und Sfldwestdeutschland
jene Verfolgungen in erster Linie gegen die »Armen von
Lyon" gerichet^)! Was wir von der Inquisition in Baiern und
OesteiTeich aus jener Zeit erfahren, beschränkt sich allerdings
fast nur auf die verschiedenen päpstlichen und kaiserhchon Erhisse,
wie sie damals für sämmtlirhe Theilc des Reiches ergingen; über
die Art und Weise ihrer Ausführung sind uns Zeugiii-^^e nicht
erhalten. Nachdem Papst Gregor IX. am 20. Juni 1231, wie
an die Übrigen deutschen Prälaten, so auch an den Erzbischof
von Salzburg und an dessen SnffinganbischOfe die von ihm gegen
die Ketzer erlassenen neuen Statuten behufs allgemeiner Be-
kanntmachung übersandt hatte *), beauftrage er am 27. November
desselben Jahres die Doniiiueaiier zu Friesach und wohl gleich-
zeitig auch die /ii Rctrensburfr. jene Statuten mit rücksichtsloser
Strenge zur Ausführung zu bringen^). Die österreichischen
Hausrath, Eloine 8diriiieii religionsgeMhidhtlidien Inhalts 1883, S. 137 ff.;
Kaltner, Konrad von Marburg 1S82.
*) Yergl. die wenig beachtete Stelle in dem von Alberic von Troist-
Fontaines (Mon. Germ, bist Scripton XSHI, S. 878) mitgefheilten Briefe
de« Erzbiacfaofs Siegfrid von Kains und des Bominioanen Bernhard an
Papst Gregor IX : Magister Conradus contra pauperum Lugdaneneium
astutias zelo fidei armatus nefandam haere&is Manicbcorum filiam olim .
absconditam . , . putavit ex toto deprehenderc. Die Glaubenslehren, dio
Konrad von Marlmr^ den von ihm verfolgten Kt-tzem beilpfrte (Verehrun>^
von Kröten, Katern und des in den Zusammenkünften der Ketzer erscheinen-
den Satan8, Yerülnmg von Unzucht n. dergl.) sind natürlich sanimt und
sondern Aus^ol)ui-ten des religiösen Fanatismus; wie luau noch heute (verj^l.
Kaltnur u. a. 0.) jene Vorwürfe als thatsachlich begründet heiteiclmen
kann, ist unverständlich. Mit Ausnahme einzelner offenbar erfandener Züge
(namentlich bezüglich angeblicher WeibcrgememBCbafI) sind die von Ttithe-
mina der angeblich nm 1280 in gana Deatschland verbreiteten Secte bei*
gelegten Lehren (Annales HivaangienBes Tom. I, S. 548 f. ad a. 1230) darch>
ans waldensiseh.
^) A. v. Meiller, Regesten zur Geschieht« der Salzburgor Erzbischofe
Nr. 872, 252. Der Text der Bulle ist offenbar ganz übereinstinnuend mit
der am 25. Juni 1231 an den Ei-zbischof von Trier und dessen Sofiragane
gerichteten fRöhmer, Acta imperii sclecta Nr. 059, 8.
•*) Winkelniann, Acta imperii intnlita Nr. 024, 8.499. Ebenda*?ell »st
die Nachweisungen ähnlicher Erianse an die Dominicaner von Strai^^sbnrör.
an Konrad von Marburg et<^. Die von Feiten (a. a. 0. S. 217. Aumerk. o)
gegen die Authenticität des an Konrad von Marburg gerichteten Erlasses
erhobenen Bedenken scheinen mir ganz haltlos.
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Waldansertbum und Inquintion.
291
Dominicaner erhielten noch die besondere Weisung, j^^euen das
in Oesterreicii angeblich weit verbreitete Laster der widernatür-
lichen Unzucht einzuschreiten Jeder Widerstand, den die
Inquisitoren bei der damals besonders in Stlddeutschland vorbände*
nen bedenklichen Gährung der GemUther zu befDrchten hatten,
schien aussichtslos, als Friedrich II. mit seiner ganzen kaiser-
lichen Autorität fUr die Inquisition in Deutschliind eintrat. Es
ist bekannt, dass seine auf dem Reichstage su Ravenna erlassenen
Constitutionen Tom März 1232 zum ersten Male die Hinrichtung
der Ketzer reichi»gesetzlich forderten und das jedem Herkommen,
aber auch den einÜBchsten Forderungen der Gerechtigkeit wider-
sprechende Gerichtsyerfahren der päpstlichen Inquisitoren durch
die rückhaltslose Be-stätigiinu: der vorausgegangeneü päpstlichen
Erlasse für immer sanctionirten. Die uns vorliepfenden Aus-
fertigungen der kni-^erlichen Constitutionen sind, obwohl an die
geistlichen uml ^veltlichen Fürsten, Herren, Amtleute und üh^n--
haupt an Alle im Reich gerichtet, sämmtlicli für deutsche 1 >onii-
nicanerklöster, unter ihnen auch die zu Regens bürg und
Fries ach im März 1232 ausgestellt; der Kaiser nimmt in ihnen
zugleich die mit der Inquisition „in partibus Theutoniae" beauf-
tragten Klosterconvente in seinen Schutz und gebietet, sie bei
der Ausübung ihres Amtes zu beschirmen und zu unterstützen,
an den durch sie verartheilten Ketzern aber die Terdiente Strafe
zu ToUziehen Den päpstlichen und kaiserlichen Erlassen sind
die Landesfllrsten im südöstlichen Deutschland ohne Zögern nach-
gekommen; gleich dem Herzog Otto von Baiem, der seinen
Beamten die ünterstOtzung der Begensbnrger Dominicaner bei
Ausrottung der Ketzerei befahl, haben auch Herzog Bernhard
von Kämthen und Erzbischof Eberhard II. von Salzburg ihre
Richter und Amtleute zur Unterstützunp- der Dominicaner von
Friesach und zur Ausführung der von diesen erlassenen Straf-
urtheile angehalten ^j. Die schleunige Bestraiung der der Ketzerei
*) Schreiben Gt^r*8 IX. vom 3. September 1838. Monuinenta Germ,
hist. Epist. saec. XTTI, Tora. I, S. 388. Auch den von Konrad von Marburg
verfolgten Ketzern ist bekanntlich die Verilbung unnatai liclier rn/ucht vor-
e< worfen worden; vei^l. da« Schreiben {jtegor'a IX. vom 13. Juni 1233*
ebenda S. 433.
») Vergl. Ficker a. a. 0. S. 215 ff.; Böhmer. Hegesta imperii 1198
bb 1272, hrsg. v. Ficker, Abth. 1, S. 385 f.
") Winkelm ann> Acta imperii inedita I* Nr. 326, S. 502. Quellen
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292
H. Haupt
fiberfUhrten Geistlichen ^nirde dem Eizbisdiof Eberhard II. von
Salzburg in einer päpsüichen Bulle vom 22. Kovember 1232 ans
Hei-z irelegt, indem er gleich anderen Bischöfen zur Einhaltung
eines abgekürzten Verfahrens bei der Degradiruug der ketzerisciieu
Geistlichen ermächtigt wurde
Die grenzenlose Verwirrung, in welche DeuL.si liland durch
die Massenhinrichtungen der Jalire — o'A, durch die von den
Inquisitoren gegen die Stedinger und die Ketzer ain Khein ge-
predigten Kreuzzüge, endlich durch die Ermordung Konrad vou
Marburg und seines Genossen Torso gestürzt wurde, scheint der
Thätigkeit der Inquisition in Deutschland tiir kurze Weile ein
Ziel gesetzt zu haben'). Während Gregor IX. unverdrossen die
Bekämpfimg der Häretiker in der Lombardei fortsetzte') und
Friedrieh II., um sich der ihm drohenden Excommimication gegen-
über als treuen Sohn der Kirche zu zeigen, seine Ketzergesetze
1238 und 1239 wiederholt veröffentlichte^), liegen Ober weitere
Ketzerrerfolgungen in Süddeutschland bis gegen Mitte des 13. Jahr*
hunderts Berichte nicht vor; man mochte wohl auch in kirch-
uncl KrörteruDgen zur buierischen uuü deutschen Geschichte V, Ö. 55. Die
drei ErUwie dnd wohl knrs aadi Win 1282 «iiBiiietsen.
1) Winkelmann a. a. O. Nr. 628, S. 504; auch Fries« a. a. O.
8. 249. Vergl. die gleichlantenden Sclireiben an den Erzbitcbof von Bremen
und den Bischof von Strassburg bei Pottlinst. Kt i^esta pontific. Nr. 9042
und 904G, und Monumenta Germ. Epist. s. XllL T. I. S. 390. Nr. 485.
^1 Vergl. Alberic von Tr ois Fontaines a. a. O. ad a. 1233: Per
Alemanniam vero facta ^>9t tanta heieticoruin coinbustio, quod non possit
numerus comprehenUi, uud üIkt die Vorgäni^n na( Ii ilem Tode Kourad's von
Marburg: Facta eätcoofuoiü a seculis iuaudita. Als eifrigen Ketzer*
▼erfolger in der Schweis lernen wir auch einen Habsburger, GrafHertnumn
von Kyborg, kennen aus einem Schreiben GregorV IX. vom 8. Januar 1288.
worin er den Grafen in seinen beeondetea Sehnte nimmt. Mon. Genn. Ep.
8. XUL T. I, Nr. 508, S. 408. Ueber die weite Verbreitnng der Ketzerei in
damaliger 2ph vpru'l. «lie Klacen des Provinzialconcils von 3iainz vom Jahre
1233 (mitgetli. v. Mon.> in der Zeitscbr. f. Gesch. d*>- Ol.orrhoinp TJd. TTT '1R52|
8. 35 ff.): Virus herctice iiravit.itis partibus Al»'njannia>\ nesciinus a quo
lonte, infusum nostris heu teuiporibus sc usque adeo dilatiivit, ut vix civitas,
▼illa velopidum expers buiusmodi feditatis valeat inveniri.
*) Hon. Germ. Ep. s. XIO. T. 1, S. 589, 594 , 605> Nr. 093, 699, 704.
') Ficker a. a. 0. 8. 223. Ueber die Th&tigkett der Inquisition in
den Niederlanden während d. r Jahre 1232—1247, vergl. Duverger, L*in-
qiiisition en Bolgique. Verviers 1888. S. 31 f., und Fredericq, Corpus
documentoruiu inquisitionis Neerlandicae. I. Gent 1889, i^. 82 ff.
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Waldemserthum und InqaigitioD.
298
lieben Kreisen Bedenken tragen, den wilden Fanatismus gegen
iaa Ketzetthum angesichts der mit dem «furor Teutonicus*^
gemachten schlimmen Erfahrungen Ton Neuem zu entflammen.
Aber auch die zeirQtteten kirchlichen Verhältnisse Deutsch-
lands schlössen, namentlich in den uns zunächst intereesirenden
südostdeutschen Landschaften, eine straffe Handhabung der kirch-
lichen Strafdisciplin gegen die Ketzer während der folgenden
Jahrzehnte aus. Es ist bekannt, dass nach Friedrich-s II. Ex-
oommonication vom 2ü. März 1239 die baierischen Bischöfe mit
giosser Entschiedenheit Partei für den gebannten Kaiser genom-
men haben; im Jahre 1240 wurde von dem päpstlichen Bevoll-
nüichtigten, dem Passauer Erzdiakon Albert von Behaim, der Bann
aber die Bischöfe yon Freising, Eichstädt, Regensburg, PassaUt
den Erzbischof Yon Salzburg, den Herzog Friedrich von Oester-
reich und zaliLlose Geistliche jener Bisthümer verhängt
Während nach dem Jahre 1245 die baierischen Bischöfe — Eber-
hard TT. von Salzburg ist 1245 im Kirchenbann gestorben —
ihren Frieden mit Rom machten, trat Herzog Otto von Baiem
1245 von der päpstlichen Seite zur kaiserlichen Uber, der er
trotz der gegen ihn geschleuderten Excommunication bis an sein
Lebensende (1253) treu blieb. Bischof Rfldiger yon Passau, der
abermaligen Hinneigung zur kaiserlichen Partei TCrdächtig, wurde
1250, nicht ohne Anwendung yon Waffengewalt, abgesetzt, die
Kirchen füi'sten von Salzburg, Freising und Regensburg 1249
wegen angeblichen Ungehorsams abermals excommuiiicirt *). Im
Erzbisthum Salzburg endlich hatte das durch die Absetzung des
Erzbischofs l*hilip|) und die Wahl ülrich's von Seckau im Jahre
125G ansgebrochene Schisma, das bis zum Jahre 1265 andauerte
imd abermals zahllose gegenseitige Excommunicationen der beiden
PlrStendenten und ihres Clerus zur Eolge hatte, zu völliger Auf-
hebung jeder kirchlichen Ordnung und zu grauenvoller Ver-
wQstung des Landes gefOhrt'). Es ist nicht zu verwundem,
') Schirr mncher. Alliert von Possemünster 8. 54 ff.
') Schirrmacher a. a. O. S. 131 ff., 150 ff ; R i ezl er, Gesch. Baiems
•S. 74 ff., 81 ff'., 93 ff., vergl. dairegen S. ^S. Die Minoriten in Oesterreich
erhalten 1250 vom rai)st Innocenz IV, den Auftrag, das Kreuz gegen den
gebannten Kaiser, «einen Sohn Kourad und deren Anhänger zu predigen.
(^Utgetheilt von Friese im Arehiv. f. aatenr. Oe£ebiciite Bd. 64, S. 185.)
*) 0. Lorenz, Deutache Geschiebte im Id. u. 14. Jakrhundert Bd. I,
S. 175 £. 231 ff.
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294
H. Haupt
dass auch der rechtgläubige Klerus zum Theil in ischroffe Oppo-
sition gegenüber dem reichsfeindlichen Papstthum gedribigt wurde :
den Magister Harquard von Ried hatte um 1229 der Bischof
Gebhard von Passau excommunicirt , weil er den Papst einen
liänliker genannt hatte, der l'lurrer von Wien wurde 1250 als
der Ketzerei verdächtig abgesetzt
Noch weniger konnte die kirchliche bteüung der süddeut-
schen Volkskreise durch den seit 1239 entbrannten Vernich-
iungskampf zwischen Kaiserthum und Papstthum unberührt bleiben.
Wie hoch zeitweise die Wogen der leidenschaftlichen Feindselig-
keit der ghibellinlschen Kreise gegen die Kirche gingen, zeigt am
übeiraschendsten die um 1250 von sch-vröbischen Geistlichen
ghibellinischer Richtung geschürte, vornehmlich von Sehwabisch-
Hall ausgehende Bewegung, welche auf nichts weniger als auf
die Beseitigung der gesammten Hierarchie und der mit ihr zu-
sammenhängenden kirclih'chen Ordnungen hinarbeitete. Die \'er-
werfung des Papstthums, welches Kaiser Friedrich als gottgesandter
Richter zur Rechenschaft ziehen sollte, wird hier allerdings aus-
schliessUch durch joachimitische Gedanken und Erwartungen
motivirt; aber in den einschneidenden praktischen Folgerungen,
dass Papst, Bischöfe und Klerus, weil von Sttndenschuld befleckt,
ihre Amtsgewalt verloren hätten, dass man sich um ihre Inter-
dicte nicht kümmern, ihre Seelsorge nicht in Anspruch nehmen
dürfe, trifft doch die ,Secte von Schwäbisch-Ilall" mit der
waidei].>i Ih n Opposition zusammen^). Während der weiteren
Ausdehnung der joachimitisch-ghibellinischen Bewegung der Tod
König Konrad's IV., der offen für dieselbe eingetreten war, ein
Ziel setzte, hat die waldensische Propaganda gerade in jener Zeit
der Wirren erneuten Au&chwung genommen. Wir hören von
David von Augsburg, wie die Waldenser die mit dem Klerus in
Streit liegenden Volksmassen für sich zu gewinnen wussten, wie
sie aber auch einen deutschen Reichsftirsten der staufischen Partei
— Otto von Baiern oder Friedrich II. vuii Oesterreich? — auf
ilire Seite zu bringen suchten^). «Wird das Interdict verhängt,
') Mon. Boica XXIX, 2, S. 348, 370 ff.
^) Vergl. den Aufsatz von Völter in der Zeitsohr. Ar Kirchengeach. IV
(1881) 8. 360 ff. tmd die Ergftasungen BoaserVs in den Wtbrttembergischen
Vierteyahnfaeften V (1882) S. 290 ff.
*) Aufgabe von Preger a. a. 0. S. 219. Preger (Abhaadl. d. MUncb.
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WaldenseiÜram imd laqiuritioD,
295
flo jubeln cUe Waldenser, weil sie dann das Volk verderben
kSimen*: so berichtet der Passauer Anonymus^). Wessen man
«ich speeiell In den Tolkskreisen Oesterreichs zu den Päpsten
versah, lehrt die drastische Aeusseruiig einer Wiener Chronik
flher Martin IV.: Der Papst wünsche die Deutschen in Frösche
Terwandelt. um ihnen als Storch den Garaus machen zu können
Auch Otakar von Böhmen hat bekanntlich als ThronfoltTPr,
solange er den Stunc seines Vaters Wenzel betrieb, auf der
Seite der Ghibellinen gestanden ') ; nach dem unglücklichen Aus-
gange seiner Anschläge hat jedoch Otakar alle Beziehungen zu
seinen früheren staufischen Verbündeten abgebrochen und ist
Akad., Bist. Cl. XllI, S. 227) bezieht die Stelle auf Fiiedrich II. von
Oesterreich, Riezler, (Baieriache Gesch. II, S. 227j mit j^rösscrer Wahr
Mfaemfiehkett auf den im Kuchenbaime gestorbenen Herzog Otto II. von
Baieni.
*) Fladus niyr., Catalogus testium veritatia. Francof. 1666, S. 958.
>) Contmuatio Vindob. ad. a. 1284, in Monumenta Germ. bist. Script
IX, 8. 712.
*) Mit der Venchwörung Otakar's und der staufisch gesimaten In^hmi-
schen Landherren hat snerst Palacky (Ueber die Beziehungen und das Vei-
hältniss der Waldenser zu den ehemaligen Secten in Böhmen. Prag 1869.
»S. 7 ff.) eine Bulle des Papstes Innocenz IV. (dat. Lugduni , XTV kal. Sopt.
pontif. nostri anno secundol in Verbindung gebracht, welche den ungari.scht ii
Kpi-»lcopat zur Bekämpfung der ,haeretici in Boemiae regno constituti' aut-
tordert: n. a. ist auch Lea a. a. 0. II, S. 427 dieser Combination bei-
getreten. Dagegen hat C. v. Höf 1er (Mittbeilungen f. Gesch. d. Deutschen in
Böhmen. Jahrg. VII (1869), Heft 5 and 6) mit entscheidenden Gründen
die Anndkt Tertreten, daes die von H. R. Luard (Annales monastici 1, S. 264)
poblidrte Bnlle, deren Datum jedenfallt falsch iat und welche sieb in
E. Berger*« Regeeten des Papetes Innocens IV. nicht findet (Pott hast setzt
sie als Nr. 11818 in das Jahr 1215), sich nicht auf Böhmen, sondern auf
Bosnien besiehe, in welchem liande allein der ketserieche Papst, welchen
die Bulle nnint. gebucht xverden könne. Eine allerdings recht nachlässige,
in Einzelheiten aber den Luard'sclicn Dnick erji^änzende und verbe?sprnde
Abüchrift der Bulle findet sich in der von mir eingesehenen H'-- \r. \h2 ib-r
J^tadtbibliothek zu Lübeek (Dictamina Petri de Vineis betitelt und von
W. Wattenba eh im Oesterr. Noti^enblatt I '18511, S. 382 ff. beschriebrn)
fol. 154 unter Briefen des 13. Jahrhunderte. Leider fehlt Eingang und
Dutum. Dass es sich bei dem L u a r d'schen Abdruck nicht um einen Lese-
fehler bezüglich der auf Böhmen resp. Bosnien bezüglichen Stellen handelt,
s^gi die T^hatsache, daae anch in der Lübecker Hs. BOhmen an die Stelle
Ton Boenien getreten isl Die in der Labecker Hs. enthaltene Lesart:
ria Boemien regno* ist ohne Frage ans ^in Bosniensi regno* (entstanden.
290
H. Haupt
fortan die festeste Stütze der päpsÜichen Partei geblieben. Wahrend
er im Jahre 1258 der Kirche den Eid unbedingter Unterwürfige
kcit leistete und seine Regierung in Oesterreich und Steiermark
mit einer wahren Uebertulle von Gnaden und Vertrauen.sbezei-
gungeu an den dortigen Klerus ercjffnete, bat andererseits da.'j
Papstthum nicht nur die gewalttliätigsten Schritte der Politik
des böhmisclien Königs gutgeheissen, sondern ihm eine geradezu
beherrschende Stellung auch hinsichtlich der kirchlichen Verhält-
nisse Südostdeutschlands zugestanden* Wir erinnern in dieser
Beziehung namentlich an den Ausgang des Saizburger Kirchen-
streites, zu dessen Schlichtung Otakar von Alexander IV. und
Urban IV. die weitgehendsten Vollmachten erhielt, und der 126S
zur Besetzung des erzbischöflichen Stuhles yon Salzburg mit einem
Verwandten Otakar's führte, wShrend gleichzeitig ein dem Könige
ergebener Prälat den bischöflichen Stuhl von Passau bestieg').
Das selbständige Vorgehen Otakar's in Inrchlichen Angelegen-
heiten, aber auch sein lebendiges Interesse für die Herstellung
einer straffen kirchlichen Disciplin lernen wir aus einem Erlasse
des Königs vom 10. October 1259 kennen, worin er die Visita-
tion aller österreichischen Pfarreien und Stifter ankündigt. Mit
verstecktem Tadel gedi'nkt das Schriftstück der bisher von dem
Bi^^(•hof Oftn von Passau seinem Klerus gegenüber geübten Nacli-
sicht. betont die Gefahrrn. welelie aus den allzulau^^e geiliildeteii
kirchlichen Missständen für das Seelenheil des Volkes entstünden,
und weist von vornherein jeden etwaigen Widerspruch gegen
die Massregeln der Visitatoren mit Entschiedenlieit zurück. Ind^
Otakar die Uebereinstimmung des Passauer Bischofs, wie es
scheint, stillschweigend voraussetzt, werden von ihm zwei Öster^
reichische Geistliche mit der Ausfahrung der in Gemeinschaft mit
dem Bischöfe yorzunehmenden Visitation beauftragt*).
Auf einem anderen Gebiete zeigt uns Otakar eine BuUe des
') Verj?l. Lorenz. Deutache Geschichti- I, S. tV., 2'M tf.
*) Mon. Boica XXIX, 2 S. 427. Damit ist wohl identisch die in Längs
Regesta III, S. 138 aufgeführte angebliche Aufforderung Otukar s an IJischof
Otto von PSaaan, den IMerreiduwheii Klerus zn reformiren. Dam es in der
That whlinim nm die M onüitftt der Oiterreiduscheii Geutlicben stand, seigt
«na dsa Beispiel des Ffurreia von Wien, Iieopoldp der 1250 wegen des gleieli'
Reitigen Besitzes zweier Pfründen, Todtfclilag, Ehebruch, Simonie. Meineid
und Kellerei abgeseilt und acommunicirt wurde. Mon. Boica XXIX, 2»
S. 370 ff.
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Wftldenaertlinm und Inquisition.
297
Papstes Alexander IV« vom 17. April 1257 ihätig: wir erfahren,
da» der König in der unmittelbar Torangebenden Zeit als eifriger
Ketserrerfolger in seinen Stammlanden aufgetreten ist. Der
Papst zollt den Massregehi, welcbe Otakar gegen die in ver-
hcliiedeneii Theilen des Königreiches und an der polnischen
Grenze aufgespürten Ketzer ergriffen hat, volle Anerkennung:
durch sie seien Viele auf den rechten Weg geleitet, manche
Gefahren beseitigt worden. Nichtsdefitoweniger ernennt Alexan-
der IV., dem Ersuchen des Königs nachkommend, zwei Minoriten,
den als Prediger hochberOhmten Lector des Brttnner Klosters,
Bartholomäus f und Lambert .den Deutschen* aus der Prager
IHöcese, zu Inquisitoren für die bezeichneten Gebiete mit weit-
reichenden PriTÜegien; neben ihnen sollen aber auch die Bischöfe
kraft der ihnen früher ertheilten Vollmachten Processe gegen
die Häretiker einleiten diüien
Wälirend uns von dem Erfnltr*' der Tliätigkeit «kr beiden
böhmischen Inquisitoren*) jede Kunde fehlt, sind wir über eine
gleichzeitig im Herzogthum Oesterreich stattfindende umfassende
Ketzerrerfolgung aufs beste unterrichtet. Ein Geistlicher der
Fässauer Diöcese, welcher zwischen 1260 und 1270 ein weit**
schichtiges polemisches Sammelwerk gegen Juden und Häretiker
mederschjneb, ist es, dem wir die ttberaus werthTolIen Nachrichten
Codex diplom. et epial HoiaTiae III, S. 2S8. Man wird sich hüten
rnltaMa, aas den ehutefaien ^tsen der BnUe aUsavid für die «pedellen Ver-
hfHiniwe B5hmens in Betracht Eommendee heranMoleeen, da dieselbe fast
Wort ftr Wort mit der aai 18. Dec. 1255 an den firansBsisdien Dominicaner«
promxial and den Pariser Miaoritengoardian erlassenen Bulle des Papstes
Alexander IV. fibereinstiramt, worin diese als Inquisitoren filr Frankreich
Mlgestellt werden (Ripoll, bullar. predicatorum I, 291, Nr. 52 und dar-
nach Fredericq, Corpus documentonim inquisitionis Neerlaiidicae I, 125).
^ Die Ketzer trctfn ^in aliquibus partibns rogni vi dotninii . . . regis
Hoemonm et Poloniae continiis" auf; man kann ;:weilelhaft sein, nb dar-
uütt^r nicht etwa aiicli die österreichischen Länder inbegriilen sind. Im
Hinlilick auf dio im Folgenden zu besprechende Ö8t€rreichische Waldensor-
verfolgong derselben Zeit, die sich bis an die böhmisch-mährisclie Grenze
sudehnte, zweifle idi nicht daran, dass die böhmischen Inqointoren in
erster Linie gegen Waldenser einsoschreiten hatten. Die kirchlichen Ver-
WteiM im deatodi*b«hniisdien Grensgebiete hat jedenfsJls der Passaaer
Anonymos (Flacins 8. 651) im Ange, wenn er als eine Ursache des Wachs-
ttunm der wald^unsdi«! Ketaerd die Abnahme der Beichte durch böhmische
Geiiiliehe in deotschen Bexirken bezeichnet.
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298
H. Haupt
über diese Inquisition verdanken Der Vertasser hat nach
seiner Angabe an der gegen die österreichischen Ketzer ange-
stellten Untersuchung oft Antheü genommen, zeigt sich (Ton
wenigen Ausnahmen abgesehen) mit den Glaubenslehren derselben
wohl vertraut und liefert uns Tor Allem einen mit seltener Ruhe
und Unparteilichkeit abgefSsssten, seinem Verfasser dadurch zu
hoherEhre gereichenden Bericht. Mangels genauerer chronologischer
Angaben können wir nur verniuthen, dass die Anlange dieser
r)sterr«'iriiisciien intjuisition mit der uns aus der Bulle Alexander'8 TV.
vom Jahre 1257 bekannt gewordenen Ketzerverfolguug zusammen-
fallen, vielleicht auch mit der oben erwähnten Kirchenvisitation
vom Jahre 1259 in Verbindung zu bringen sind. Dass die Ini-
tiative von König Otakar ausgegangen ist, iftsst sieh um so
sicherer annehmen, als die Mittheilnngen des Passauer Anonymus
sich ausschliesslich auf den dsterreichischen Theil der Passauer
DiOcese beschränken, was doch wohl kaum der Fall wäre, wenn die
Inquisition sich auf die gesammteDiöcese Passau erstreckt hätte. Den
Höhepunkt hat die Thätigkeit der Inquisition i. .1. 12(iü erreicht, in
welchem in weit über 40 Ortschalteu Oesterreichs, von der Grenze
Baiems bis nach Wien und vom Alpengebiete bis an die mährische
Grenze ketzerische Conventikel au%espttrt wurden'). Sie alle
^) JJehet das Folgende vergl. namentlich Preger» Beiträge a. a. O.
S. 184 iL, 220 S., wo snm ersten Male die Bedeatung des ■ogsaaiuiten
Pseadoniiaer (theilweiae gedruckt in Greta er , Opera tom. XU, Bibliotheca
max. Lugd. XXV, 8. 202 ff., Flacius Illyricns, Catalogus testiam veri-
tatiä. Francof. 1666, S. 641 ff.) erkannt und gewttrdigt worden ist. Die
Entstehungszeit zwischen 1260—1270 hat Preper. Ueber das Yerhältniss
der Taboriten zu den Waldesiem a. a. 0. 8. 30 gegen K. Müller (a. a. O.
S. 147 fl21] ff.) nu' hir»* wiesen.
■) i'reger, Leber das Verhältniss der Tabonten etc. S, 80. Das
Verzeichniss der „Schulen" der Waideuser findet sich bei dein i'assauer
Auunynms [um voiistündigbteii bei 1* reg er, Beiträge S. 241 aus CLM.
unvollständiger in Bibliotheca max. XXV S. 264 B), femer als Anhaag m
dem Bericht Ober die Inquisition von Krems Tom Jahre 1S15 in swei
siemlich vendiiedeiien Fsasongen bei Pes, Script. Aoatriac II, coL 586, imd
bei Friese, Vierte^ahnscllriit eta a. a. 0. S. 254 ff. Ein Zweifel aber die
Identititt der von dem Passauer Anoojmas nad in dma Berichte von 1315
mitgetheilten OrtsUrten ist durchaus ausgeschloMen. Am engsten sehliesst
eich an den Anonymus die von Pez benutzte Tis. von St. Florian an, die
mit wenigen Ausnahmen auch dieselbe Reihenfolge in der Aufzählung der
Orte, wie der Anonymus, beobachtet; doch ist auch die Abweichung der
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Waldoiserthom und laqnisitioii. 299
reclmet der Pasäauer AnoDymas, uud gewiss mit Recht, der wal-
densischen Secte, den ^ Leonisten zu, neben welchen die Ort-
Über, Roncarier, SiegMder, die um 1261 aach in Oesterreich <
von Fr i eis aus einer Klosterneuburger Ha. mitgetheilten Liste nur eine
fcheinbar^ da sich bei nftherem Zusehen ergibt, dass hier die Ortschaften,
mit geringen Abweichungen, einfach in umgekehrter Ordnung aufgeführt»
einzelne üb»'r«eh*^ne aber am Schlüsse nachgetragen werdon ; Apv tmr hier
erscheinende Urtäuamo .Nochiing** ist vielleicht identisch luit dem ^Nach-
lewl)* ((iretser: Nachleub; CLM 14ü;»7: Neleus) der Liste des Anonymus;
den Namen ,Huebing* (Hubing bei WelsV) hat nur die Hs. von bt. Florian.
Am volkuiudigsten ist da^ von Preger a. a. S. 241 mitgetheilt« Verzeich-
ne des Anonymus von 42 Orten; in Gretser'a Ausgabe des Anonymus
wden 41, M Pei 85, in der KkMtameabiirgflr Ht. 87 Orte aufgezählt
Tob Widitigkiit aber iit, dan anr die AaalaaaQiig der auch in Greiser*»
Vodi^ flbergangeaea Gemeinde Algenbaeh den beiden die Inquisition
foft 1315 behandelnden Has. gemeinsam ist» so dass ans beiden Reiben so-
«mmen das fast vollaABadige Veneicbniss des Anonymus sich heisteUen
lisst Bei Durchsicht verschiedener Münchener Hss. dos Anonymns, (z. B.
Nr. 4144 ond 14637) constatirte ich, das» auch in diesen mehrfaeh Ans^
laesungen von Ortsnamen durch Versehen der Abschreiber vorgekommen
sind. Wir werden demnach festzuhalten haben, dass dem luquisitionsbericht
von l:jl5 einfach die kurze Notiz über die Inquisition des Jahres 1266
sammt der diesell^e betreffenden Ortsliste des Anonymus angeiiängt worden
ist. Auch in das Werk des Anonymus scheint die Liste von dem \'erfasser
erbt utkch Abschluhs des betretieuden Abschnittes aufgenommen worden zu
MOL Die Anordnung der Liste ist eine geographische ; zuerst werden nieder*
(Msneidnseke, dann oberOstenreichisehe Gemeinden, ond innerbalb dieser
bcidan AbtheUnngen wieder Groppen benaebbaiter Orte aofgei&bltp was
Ar die FaststeUimg der richtigen NamsnsfoixDen von Wiehtigkeü ist. Die
Nsdiwcisiiiigen von Preger nnd namentlich von Friess benatsend, aber
tach ergftnaend nnd berichtigend, lassen wir die Liste der waldensischen
, Schulen* folgen: in Niedcrösterreich: Lengenfeld, Stratzing, Langen-
loib« (vergl. Oesterley, bist-geogr. Wörterbuch des deutschen Mittelalters
8.406), Drosendorf, 8t. Oswald (bei Perecnbeug), Anzbach bei Neulengbach,
OHenbach bei Neulengbach fOosterley S. 501). Christofen, Böheimkirchen
Wi .St. Pölten. Ips, JSt. Georgen (südl. v. Seitenstetten?, südh v. St. Pölten?,
.1. Reith bei Waidhofen?, a. d. Leis bei Scheibbs?, a. Walde bei Grein Vj, Am-
stcUen, Winklaru (ßezg. Amatetten), Neustadt! bei Ips, Ardagger, »Seitenstetten,
St Feier in der Au, Asbach (Asohbaoh, nordöstlich von Seitenstettea), Wolft-
iMwb bei Amsfeetten, Weisbaoh (so richtig Pez), Haag, Smdlburg, 8t Valentin
bei Haag, HaidersboliBn, NOehling bei Amstetten; in OberOsterreieh:
Stoyer, 81 Flooan, Ansfelden, 8ieming, Weisshirehen (bei Nenhofen), Ke-
maten (sicher bei Nenhofen, nnd nicht am Innbach), Nenhofen, Wels,
Sebwaanenstadt Gunskirchen, Marienkirchen bei Waitsenkirchen, Pupping
bei Efferdtng, Grieskircben bei Wels, Naam westl. t. Grein, £ns. Poch-
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SOG
U. Haupt
auftretenden Öeissler und die um die Mitte des 13. Jahrluiiiderts
nachdem Südosten Detit8thlamls sich verbreitendeSecte der Brüder
vom freien Geiste offenbar nur eine unbedeutende Rolle spielten
Die grosse Masse der österreichischen Waldenser hat jedentalls
der Landbevölkerung und dem Handwerkerstand angehört, aus
welch letzterem auch die Mehrzahl ihrer .Meister* — d. h. der
eigentlichen ^ Armen" , welche sich der fq)08tolischen Armuih,
Keuschheit und Wanderpredigt gelobt hatten — hervorging.
Doch hören wir auch von erfolgreichen Versuchen dieser Reise-
prediger, in den adelichen Familien des Landes Anhänger zu
gewinnen; der Nachricht des David von Augsburg, dass auch
ein staufisch gesinnter ReichsfQrst zu den Waidensem Beziehungen
unterhielt, haben wir bereits oben Erwähnung gethan. Dass sie
andererseits auch die von der Welt und der Kirche verlassenen
Kreise nicht verschmäht hahen. zeigt uns die Thatsache, dass
die Meistijr ihre Seelborge auch den Leprosenhäusern zugewandt
haben Die Conventikel oder „Schulen" der Waldenser — in
der einzigen Pfarrei Keniaten gab es deren zehn, die sich wohl
ausser den Filiaidörfem auch noch auf Weiler und Höfe ver-
theUten — sind natürlich nicht als eigentliche kirchliche Gemeinden
idichen bei Wds, Kammer im Atfergav» Babing bei Weh. Eb ist wohl
Sil beacfataa» das» die Liste nur Pfarreien (ecclesiae) enthält» und dass bei
einer Reihe von Namen die Notiz ,ibi scolae' beigesetzt ist; in einzelnen
Pf'arrfien. d. h. in deren Filialdörfern, Woilern, H5fr»n n. s. w. bestanden
also mehrere , Schulen", so z.B. in der Plarrci Kematen allein ileiea zehn!
(Flactus 8. G30: in sola paruchia Camiiuich fuerunt deceui scholae
haereticoruin.) An Conventikel uichtwaldensischer Secten (vergl. P reg er,
Bdtifige 8. dürfSen wir dabei aicherlieh nicht denken. Gans ähnliche
Verhältnieae finden eich um 1887 bei den in den piemonteeiaolieiL Tbfilern ver>
folgten Waldeniem (Arcbivio etor. italiano 8er. III, Tom. 1* parte 1, % 1865).
*) üeber die österreichischen Geissler um 1261 — 62 vergl. Förste-
niann, Die christl. Geisslergesellschaften S. 39 flF., über die pantheistischen
Scctirt r mii die Mitte des 13. Jahrhunderts im schwäbisch-frihiki^chen Rit»<-
meine «Mitlheilung in Zeitschrift fOr Kirchengesch. VII, 8 äOo fi. ^ iell. ii lit
bezieht sich auf die letztgenannten Ketzer die Brielformel dm lol2 voll-
endeten Fomielbuches des Bemold von Kaisersheim (n. von Donauwörth),
w(»rin ein Abt dem Papste Ober die in der Umgebung dee Kloeters ver-
breiteten ^reiien Anzeige erstattet. (Qaellea cur baieriseben nnd deatscben
Oeechicbte. Bd. IX, Abth. 2» 8. 856.)
•) Bibl. max. XXV, S. 20311: . . . docent etiam et discunt in domibos
leproeoram; ib. S. 264 £: item in Newenhoffen et ibidem scholae lq>n>9oroin.
Waldeaaerlliniii und InquisiUon.
301
mit bis ins Einzelne geordneter Seeisorge zu betrachten. Doch
war es gerade der Druck der äusseren Verhältnisse, welcher die
Gläubigen der Secte als „Kunden" oder «Freunde'' und ab
Glieder der «wahren Kirche Christi* gegenüber den Katholiken
enge aneinander schloss und das religiöse Element zu dem alles
Andere beherrschenden Mittelpunkt in dem Leben jener öster-
reichischen Bauern und Handwerker werden Hess. «Alle Leonisten,
Minner und Frauen, Gross und Klein*, so klagt der Anonymus,
«lernen und lehren unabUlssig, bei Tag und hd Nacht; der
Handwerker widmet den Tag seiner Arbeit, die Nacht religiöser
Belehrung, sodass für das Beten wenig Zeit übrig bleibt; Neu-
bekehrte suchen schon nach einigen Tagen auch Andere zur
Secte zu zielien.*" Wir sehen, der lockere Verband, der ander-
wärts die waldensischen Gläubigen mit den nrsj>rünglich die eigent-
liche Sf'fte ))ildenden „Vollkommenen", den Reisepredigem, ver-
knüpft, ie>t hier bereits zu einer engen kirchlichen Gemeinschaft,
welche auch die Keime wirklicher Gemeindebildung in sich
ecUieest, umgestaltet. An der Spitze der österreichischen Wal-
denser ist wohl der nach, dem Zeugniss des Anonymus in Anzbach
in NiederOsterreich residirende Bischof gestanden; aber auch mit
der Centralleitung der lombardisch-waldensischen Secte wurden
Verbindungen unterhalten und den «Bischöfen* in der Lombardei
CoUecten zugeführt^).
In erster Linie war es wohl die sittliche Reinheit und
Strenge der waldensischen Meister und ihrer Gläubigen und deren
Contrast zu der von Zeitgenossen aufs schärfste getadelten Ver-
wilderung des damahgen katholischen Klerus, welche der Ver-
breitung der Secte Vorschub leistete: von unserem Passauer
Anonymus wird tadellose Lebenstülirung geradezu ein verdächtiges
Kennzeichen der .Leonisten " genannt. Gleichwo]i] i<t die Secte
nicht nur auf die .Stillen im Lande** beschränkt gebliel)»'n,
sondern ist offenbar mehr und mehr der Mittelpunkt auch fUr
weit radicalere Sts'ömungen der volksthUmlichen religiösen Oppo-
sition geworden. Bereits ganz taboritisch klingt die yon dem
') Bibl. XXV. S. 2G3 H, ib. 266 C: item peregrinantur et ita
Loiubardiam intrantes visitant t j^iscopos siio?. ib. 274 A (Frageformular für
die Inquirirung von Waldemern): an un<iuaui collectas fecerit fratribus in
Lombardia? ib. S. 264 D: item Emzerapach (P reger: Einzinspach) et ibi
flcholae et epiwopas.
DeotadM Zeittefar. t OMcUehtaw. I* S. 20
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iL Haapt
Anouymus bezeugte Aeusseruni^ österreichischer Waldenser. der
Kienis solle durch Verweigerung' der Zehnten und Einzi liung
des weltlichen Besitzes zur Tagelöhnerarbeit gezwungen werden;
einem den Scheiterhaiifen besteigenden Meister legt der Ano-'
nymus die Drohung in den Mund, dass bei gegebener Gelegen-
heit die Waldenser Gleiches mit Gleichem vergelten wQrden.
Aber auch in blntigeiD Gewaltthaten sollte der dnrch die gran-
samen Vecfolgiingen genifarte Haas der Österreichischen Waldenser
gegen die »Pharisler und Schriftgelehrten* sich kundgeben: in-
Kematen (Oberasterreich, bei Neuhofen) und Ndchling (Nieder^
Osterreich) wurden die Pfarrer, angeblich zur Bache fttr die
Terartheilten Waldenser jener Ctomeinden, erschlagen ^). Üeber
den Ausgang der ganzen Verfolgung von 1206 berichtet die
einzige uns erhaltene Quelle, die leider nur in einer späteren
Bearbeitung vorliegt, dass die Inquisition nicht vollständig habe
durcli^etühit werden können; auch die Ermordung der eben
genannten Geistlichen sei ungeahndet geblieben. Dem in Kur^iem
folgenden Zusammenbruche der Macht König Otakar's und den
grossen politischen Umwälzungen, deren Schauplatz mit dem
Emporkommen der Habsburger die «stldostdeutschen Länder wur-
den, hatten es die österreichischen Waldenser gewiss in erster
Linie zu danken, wenn nach den Verfolgungen der sechziger
Jahre eine kurze Ruhepause in der gegen sie gerichteten Thätig-
keit der Inquisition eingetreten ist.
In den Oesterreich benachbarten deutschen Land-'
Schäften hat wohl erst der ausserordentlich rege Eifer, welchen die
Päpste Alexander IV. und Urban IV. für die Untersttttzung der In-
quisition bekundeten, zu den daselbst eigi itlenen Massregeln gegen
die Verbreitung der Häresie und insbesondere des Waldenser-
thums die Anregung gegeben Aehnliche scharfe Verordnungen
>) Bibl. max. XXV, S. 264 C und E. Frieas a. a. 0., 8. 257. Cod«z
Vorowensis in Mon. Germ. Sorqit. IX, 8. 827: in Chempnaten plebnanm et
in NachlingeD plebanum cum socio ooeidemat et viadieta nulla es detidta
prelntorum secuta foit. Da es wenig wabncheinlich ist, dass sowohl um 12C6
als U;i .'. die Pfarrer von Kematen ermordet wurden, so ist wohl auch dieNotis
über >Vu- IMutthat Ton Nöchling in die Zeit um 12(36 zu setzen.
'i Ueber die Thätigkeit der fTiquisition um die Mitte des 13. Jahr-
hunderts, vergl. Lea II, S. 222 ft. Kaynaldus ad a. 1255, Nr. XXXI «.
Potthast, Regesta pontificum Romanorum, Vol. II, Nr. 15 797, 15804-5,
15824, 15831, 15952, 15958, 15969, 15986, 15995 (smn Jahie 1255)»
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WaldenaerUram und InquiaitioD.
303
gegen die Ketzer, wie sie daa Mainzer Provinzialconcil im Jahre
12ÖI erliess, werden wir wohl auch fUr die verlorenen Salz-
bui'ger Prorinzialstatuten des Jahres 1 260 vorauszusetzen haben
Einem Erlasse des Herzogs Ludwig II. von Baiern vom 17. Be-
eember 1262 entnehmen wir, dass damals die B^nsburger
Dominicaner als Laqnisüoren thätig waren; ibre nacbdrUcUiche
Unterstütznng im Kampfe g^en die HSretiker wurde den ber«
zogücben IGnisterialen und BUiOrden ans Herz gelegt NSber
gekeimaeiclmet werdoi die Kotier in jenem Erlasse nur insofern,
als es yon ihnen beisst, falls sie nicht entdeckt worden, sei Leib
und Gut der Katholiken durch sie bedroht gewesen Emen
bestimmteren Fingerzeig gibt uns eine urkundliche Notiz aus dem
Jahre 126.'», woniadi der Viceplebau Konrad von Nittenau (am
Regen, norflnortlo.stlicli von Regensburg) in der vorausgegangenen
Zeit Anhänger der waldensischen Secte zur Rechenschaft gezogen
hatte Damit sind femer die Nachrichten des mehrfach an-
geführten Tractates des David von Augsburg (verfasst zwischen
l2i5t) und 1272) zu verbinden, denen allem Anschein nach die
von David bei der Verfolgung baierischer oder schwäbischer
Waldenser gemachten Erfahrungen zu Grunde liegen^). Auf der
Nr. U2^6. l<]2ir? IT, 29*,. 1G45;5, 10480, ItiÜll (zum Jahre 1256), Nr. 16667,
16679, 1Ü6^?0, I'i7b4, l.i j4r), 17 097. 17102, 17112. 17113 (isum Jahre 1257),
Nr. 17236, 17:302, 17 377, 17381—2. 17 400-1, 17403—5, 17414, 17429,
17434, 17486 (zum Jabie 1258), Nr. 18723, 18895 (zqa Jahn 1268-4),
Nr. 19145, 1984Q, 19871—2; 19879, 19428, 19488 (smn Jahfe 1265), ftber
die biq[ainti<m in den Niederlanden 1250 ff. vergl. Dnverger, L*inqi]inti4m
en Belgique S. 33 und Fredericq, Corpus S. 119 ff. Ueber die weite Ver-
braitnag der Waldenser um 1260 vergl. fiibl. nuuc. Lngd. XXV, S. 264 F:
fere nulla est terra, in quu haec secta non ?it.
') Vergl. H ii r t z h e i m , Ck>ncilia Germania«' III , S. 59*» ; n n e r,
Gesch. der Bischöfe von KegenshiirjSf II, 8. 4»>8 t. Albert den Grossen, der
1260—1262 den biacböflichen Stuhl von Regenwburg innehatte, kennen wir
ans Manen Aoftdämmgen Uber die pantlieirtbdie& Seetinr Im Eies (vergl.
oben 8. 800» Anm. 1) alt eüUgen Verfolger der Eetaerei.
*) Vergl. Beilege.
^) Ried, Codex chronologico-diplom. epiRCopatuä Ratisbonensii I»
8. 481 (Beurkundung einer Schenkoi^ deti^imradus viceplebanus in Nitnaw
an ein Regensburger Hospital): per quem invenÜ Bunt et oompreiienai here*
tici sectae pauperum de Lugduno.
«) Vergl. Müller, Die Waldenser 8. 157 ff.. (131 tf.) ; P reger,
Gesch. d. deutschen Mystik 1, 273 i., und Abhandlungen der MOnchener
Akad. Hifli Cl. XIV, Abth.3, S.198f. Preger irrt, wenn er «nie^Aeiiiie-
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304
H. Haupt.
1284 zu St. Pülttju abgehaltenen Passauer Diöcesansyiiodp wurde
dem Klerus eingeschärft, viermal im Jalue die ötralsenteiizen
gegen die Häretiker zu verkündigen; die Unterlassung der An-
zeige der der i\ etzerei verdächtigen Personen wurde mit der
Strafe der Excommunication bedroht Von dem gleichzeitigen
Einschreiten der durch Kudolf von Habsburg ') kräftig unter-
stützten Inquisition in den baierisch-österreichischen Ländern
hören wir nur im Salzburgischen/wo 1285 ein gewisser Albert
aus dem Lungau (dstl. von Qaetein), der sich einen eYangelischen
Lehrer nannte und jede Autorität des Papstes leugnete, festge-
nommen und verbrannt wurde').
Zu Beginn des 14. Jahrhunderts brach ein abermaliger,
überaus heftiger Sturm von Verfolgungen über das Ketzerthum
in Oesterreich und den Nachbarländern los. Schon in den Prager
Synodalbeschlüssen vom Jahre 1301 ist von päpstlichen Inquisi-
toren in der Diöcese Prag die Rede, welchen die der Ketzerei
Verdächtigen angezeigt werden sollen *). Aul Grund von Klagen
Uber den zunehmenden Abfall von der Kirche in (Im nördlichen
Theileii «b's Patriarchates von Aquileja (also wohl in Kärnthen,
Krain und in der südlichen Steiermark) hiess der Patriarch
Ottobuono de Razzi (1303—1315) im Jahre 1318 den Karthän5:er-
prior von Seitz (östl. von Cilli in Steiermark) g^^ die dortigen
Ketzer einschreiten^). Fttr das Bisthum Passau ernannte Bischof
mag des Fassauer Anonymus Ober die Missachtung der Eucharistie in
Baiem (quidam onchariatiam servant in cameris et in hortis ut in Bavaria)
auf die ilortipen ketzerischen KreiBe bezieht; wie der Zusammenhang zeiu'1.
rügt der Anonymas an jener Stelle Missbräucbe, die sich bei dem katho-
lischen Klerus eingeschlichen hatten.
Hartiheim III, 8. 077. Dai EinladmigMcbreibea tia dem SaU-
bnrger Provindalooncil det Jahre« 1288 erwähnt ab eiiie der Aoijgaben der
Venammlang «die den Wemherg dea Herrn durchwOhlendeD Fttcliae mit
Gottes Hilfe zu Tei^jageD* (Binterim, Pragmat. Oeech. der deutsdien
National-, Provinzial- und Diöcesanconeilinn V, S. 120)» worunter ohne Zweifel
die Bekämpfung der Ketzerei verstandfni wird.
*) Vertrl. die Formeln hui Ho il mann, Uodex cpistolari^ Rudolü I,, Kom,
regis S. i4s und bei Gerbert, Codex epiätolaris Rudolfi I., ilom. regis S. 173 f.
') Annales St Rudberü Salisb. ad a. 1285 (Scriptor. IX, 810).
*) Dndikt Iter Romanum I, S. 213.
*) Dae Schreiben ist gedrnckt bei de Rnbeie, Moanmenta ecclesiae
Aqailöeiuis S. 881 und von Friess S. 229 beaast Dank der Oate des
Herrn ArchtTdiredon von Zahn konnte ich seine Abschrill des Docunientes
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Waldenserthnm und Lsquwitioii.
805
Bfrnhnrfl zwisclien l^iUS und 1311, im Einveraehmen mit dem
Erzbiischof Konrad von Salzburg und dem Herzog Friedrich dem
Schönen von Oesterreich, eine Anzahl von Inquisitoren, der^n
Thätigkeit, nach den erhaltenen Nachrichten zu schliessen, sich
wieder vornehmlich auf den österreichischen Theil der Passaner
Diöcese concentrirte Im Jahre 1311 finden wir die Inquisitoren
in Steyer, wo sie eine Anzahl von Häretikern zum Tragen von
Busskreuzen vemrtfaeilten. Andere dem Scheiterhaufen ttberani-
worteten; ein Theil der Angeklagten entzog sich der Verfolgung
durch die Flucht^). In den folgenden Jahren — Kaiser Fried-
rich'fl n. Eetzei^^esetze waren mittlerweile durch Heinrich VH.
erneuert worden^) — dehnte sich die Untersuchung Über ganz
Niederösterreicli aus. In dem eng begrenzten Gebiete zwischen
Traiskirohen und St. Pölten waren es nicht weniger als 3<i Ort-
schat'teu, in denen die Ketzerei Eingan<j^ gefunden hatte; in Krems
erlitten 16, in St. Pölten 11, in Wien an^oMicb irar 102 Ketzer
den Feuertod. Unter den Opfern der Verfolgung wird auch ein
Bischof der österreichischen Ketzer genannt, der um 1315 zu
Himberg (südsUdösU. von Wien) verbrannte Neumeister, der sein
Amt seit 50 Jahren verwaltet hatte. Seinem Zeugnisse zufolge
zählte die Secte allein im Herzogthum Oesterreich über 80,000
Anhänger, wahrend in Böhmen und Mähren deren Zahl eine
geradezu unermesBliche gewesen sein soll*).
am den Kanzleibüchern des Melioraiiza (I f. 87, Museo ci^CO zu Udine)
benutzen, die mehrfach correcter ist, als «lor a. a. 0. vorliegende Druck.
Da das Schroibpn ztinä(1i<t auf Urkunden de« Jahre« 1318 folgt» 80 d&rfte
es ebenfalls in dieses Jaiir /.u setzen sein.
') Vergl. die Formel ilt.s togeiumnUn Formelbucht!« K. Albreclit's I.,
luitgetheilt von Chmel im Archiv 1. Kunde österr. Gescbichtb4uelleu II,
S. 248, sowie, bezOgUoh ihrer Datirong, Frioss S. 22U, Anm. 1.
Prevenhaeber, Annales Styrenae» 8. 47 (nach den Jahrbttchern
von Qaitten).
\) Böhmer, Regeäta iraperii 1246—1813, S. 302, wo der kaiierlicfae
Erlaes wohl mit Recht in das Jahr 1312 gesetzt wird.
*) Die Hatiptqupllc ffir ilio fjesthilderten Vor^'linire und die f()lf,'enden
Kr<5rtertingen i-t der wahisclieinlicli von einem Kreiuser GeLstliclien her-
rfihr«'ntlt' Uericht über die 1315 (oder 1312?) zu Krems ungestellt« Inquisi-
tion, der um in vier auf eine gemeinsame Quelle zurückgehenden Fassungen
Torliegt (Pez, Scriptores rerom Austriacarum T. II, col. 533 ff. nach einer
H«. der StiiUbibliotiiek von St Florian, die, wie scheint, eine ältere ond
ursprünglichere Form des Berichtes reprftsentirt, Friess S. 254 E nach
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30Ü
H. Haupt.
Wie unsere im Anhang miti^etheilte Untersuchung über die
religiöse Stellung der üsterreiclii.'scheii Sectirer von 1311 it. zeigen
wird, haben wir dieselben der w{ildensi«?chen Secte zuzurechnen,
die demnacli die Verfol^ainj^eu der seclizifrer dahre des 13. .Tahr-
hundert-s sie«^reicli überdauert und nameiitlicli in Niederüster-
reich ihr Verbreitungsgebiet weit ausgedehnt hatte. Den hass-
erfUllten Aeusserungen gegen die Hierarchie und den Cultu«; des
Eadiolicismus y.ufolge, welche die Inquisitionsberichte dea Uäre-
tikem in den Mund legen, war die Klufb zwischen ihnen und
der Kirche eine noch tiefere als vordem geworden. Schon
standen die österreichischen Waldenser, wie ein in St. Pölten
yerhrannter Anhänger der Secte aussagte, im Begriffe, ihren
Glauben öffentlich zu predigen mid mit den Waffen in der Hand
zu Tertheidigen; einer der Inquisitoren, der Kremser Dominicaner-
prior Arnold soll angeblich im Jahre 1318 Ton den Ketzern in
Krems auf der Kanzel uiigetallen und ermordet worden sein
Am deutlichsten verräth sich die Leidenschaft des von der Kirche
geifen das Waldensertlmm iret'ührten Kampfes in den Anklaufeu,
welciie jetzt die österreichische Inquisition geir^n die Seele er-
hob und welche ihren Zweck, die Waldenser zum Abscheu der
frommen Gemüther zu macheu, wohl vielfach erreicht haben.
Satansdienst und grauenvolle Unsittlichkeit, die in unterirdischen
Räumen verQbt wird, diese Vorwürfe werden auf Jahrzehnte
hinaus stehende Anklageartikel in den gegen die Waldenser
geführten Untersuchungen, deren eigentlichen Lehrbegriff wir
erst in den Inquisitionsacten des ansehenden 14. Jahrhunderts
einer Klostemeuburger Hü., Annales MaUecnses in Mon. Germ. Script. IX,
8. 825 f. imd die Faanmg einer Ha. des Klotten Voran, ebenda). Die ge-
meiiuame Qnelle hatte bereita am Sohltuse die Notii über die Inquiiition
des Jabres 1266 und die bei dem Paesaner Anonymus begegnende Ortsliste
beigefiigt, welche Friess (a. a. 0. 228 und Arcliiv f. österr. Gesch. (>4,
S. 89, Anm. 4) und Müller (Die Waldenser S. 154 [12>^ ff.) auf die In-
quisition der Jalire 1311 f., Preger (Boitr;ic:e S. 220 H. . T'eber da« Ver-
hältniss der Tiilioritcn zu den Waldesiern t tc. S. 27) richtig auf die Kelzer-
verfolgung der Jahre 1260 ff. bezog, in wenig veränderter und erweiterttrr
Fonn begegnet der Bericht auch in dem Chronicon Hiraaugiense des Job.
von Trittenheim (St Gallen, 1690» Tom. S. 139 f.).
^) So berichtet F. St ei 11, Ephemerides Dominicoao-sacrae I, 2,
8. 68 f. f,ex registr. oonr. Crembsensis'. Andere Nachweise bei Friess
S. 23L
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W'aldensertbum und Inquisition.
307
wieder zu erkennen vermögen. Die letzte Consequenz aus diesi ni
Ankl.igesjjjtem bat mau bekaniitlicii im 1.'). .Tahrhundert in den
romauischeu Ländern gezogen, wo ^Vauderie*" geradezu der
technische Ausdruck für die Anklage auf Zauberei und Teufels-
bttklschaft geworden ist.
Die Angabe des InquisiiionsberichtB voa 1315, dass die in
Ober- und Niederosterreicli Terfolgte Secte auch in den Nach-
barlftndeni masBeiiliaften Anhang gehabt habe, legi es nahe,
die Berichte über gleichzeitige KelizenrerfolguDgen in anderen
sildostdeutschen Landscliaften gleichfalls mit den Waldensem
in Veri>induug zu hüügen. In erster Linie gilt dies beziii^-
hch Böhmens und Mährens^), wo, wie wir sahen, die In-
quisition bereits zur Zeit der Waldenserverfolgung von 1260 ff.
in Thätigkeit getreten, und wo nach der Aussajje des öster-
reichischen Waldenserbischofs Neumeistor das WaldenserÜiuni um
1315 besonders tief eingewurseU; war. Die Inrtiiflmer, die P^t
Johann XXII. den um 1318 verfolgten bdhmischen Ketzern auf
Onind der ihm aus Böhmen zugegangenen Berichte beilegt
sind zum Theile dieselben wie diejenigen, welche uii> iu dem
Kremser Inquisitionsberichte begegnen: Verwerfung des Eidei»,
Verwaltung der Busssacramente innerhalb der Secte, Erwartung
der Erhöhung Lucifers, Veranstaltung von schändlichen Orgien,
welche sich an die in Höhlen stattfindenden Fred igten der ketze-
rischen Bischdfe anschliessen; ausserdem wird den böhmischen
Ketzern noch die Vornahme der Wiedertaufe, Leugnnng der
Auferstehung der Todten imd der Trinität und die Irrlehre,
M AnffalleiiH ist angesiclits dt/r im Fols^raden zu l-espri^chendcn Thal-
ifathcn die At-usscrung des liischüfis Bruno von Ohuütz in »einem Scbreibi-u
an Papst Gregor X. Tom 1. Januar 1278 über den Zustand seiner DiOcese:
de infidelibus vero inter nos conTenanttbuB, deo teste, de haereticifl nihil
ecimos {Codex dipl. et qt>iBto1ar. MoraTiae YI, d69). Auch in den OlmOtser
Sjnodalfltataten von 1818 (ib. VI, 386) geschieht der Hftretaker nicht Kr-
w&haung.
*) Bulle vom 1. April 1318» abgedruckt beiDudik, Iter Romanura Tl,
130 ff., auch erwähnt bei Peter von Königsaal (Königsaaler Geschichts*
quellen, hrsg. v. Loser th S. 866); die Anzeige über das Ueberhandnehmen
der Ketzerei in Röhmün war doni Papste von dem mit dem Prngfr Bisnhof
aufs hefti]t(stf' verfeindeten rotuht-rm Heinrich von ScliöjiUurg erstattet
worden, was l»ei der Benrtheiluug der Giaubwürdiirkeit der diesbezügUclien
Angaben der Bulle nicht ausser Acht gelassen werden darf.
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308
U. Huupt.
Christus habe einen Scheinleib gehabt, vorgeworfen. An ihrer
Spitze stand angeblich ein Erzbischof mit sieben Bischöfen; deren
jeder über 300 Gläubige gesetzt war. Ohne Frage hat ein Ge-
misch von zum Theil arg missverstandenen Zügen des walden-
siöchen und katharischen Lehrsystoms als Unterlacfe für die
Aufstellung jener Anklagepunkte gecJieiit. Wir lügen al)er auch
sofort hinzu, dass durch dieselben (iriinde, welche uns die Zuge-^
hörigkeit der Kremser Ketzer zu den Katharern verneinen Hessen^
die Annahme, das Katharerthum habe in Böhmen bis ins 14. Jahi*>
hundert hinein fortbestanden, ausgesdilossen wird; fUr eine Be-
ziehung des Beriühtee auf die Secte Tom freien Geiste sind
Anhaltspunkte überhaupt nicht gegeben. Weist andererseits das
päpstliche Schreiben von 1318 im Zusammenhalt mit dem gleich-
zeitigen entschiedenen Vorgehen der Curie gegen die Hiretiker
in Böhmen und den Nachbarlindem auf eine straffe Organisation
und weite Verzweigung der Terfolgten Secte hin, so werden wir
auch hierdurch wieder auf die Waldenser geführt ; die Thatsache
ferner, dass nur deren Secte, abgesehen von den hier nicht in
Betracht kommenden Begharden, in der Folge Jie boiiniisclm
Inquisition beschäftigt und dass insbesondere die von den be-
sprochenen Ereignissen nur durch eine kur^e Spanne Zeit getrennte
Inquisition der Jahre UH;iu ü. sich gegen die waldensische Secte
kehrte, lässt kninn einen anderen Schluss zu als den, dass die
böhmischen Häretiker von 1318 ff. Waldenser gewesen sind
Auch zeitlich gehören die österreichische und böhmische
Ketzerrerfolgung zusammen. Die letztere hatte aller Wahrschein-
lichkeit nach, nachdem bereits die Präger Synodalstatuten dea
Jahres 1301 die Aufinerksamkeit des Elems auf die HSretiker
gelenkt hatten*), um 1315 erhebliche Ausdehnung gewonnen;
in Prag bestiegen in diesem Jahre 14 Verurtheilte den Scheiter*
häufen. Wohl die Gewaltthätigkeit des Vorgehens der Inquisi-
toren hatte heftige Conflicte zwischen diesen und dem Prager
Bischof Johann von Drazik (1301 — 1343) zur Folge, in deren
') Die zuerst von Dubrnvius (Hist Boh. 1. XX, \). 108) ausgesprochene,
jeder BegrOndwig entbehrend« Andciht» die bohmisdieii Keteer von 1815 ff.
h&tten der Secte der Apoatoliker angebOrt^ ist bis anf die Q^enwart vid>
buch wiederholt worden. Die grauumte Secte hat auf deutscbm Gebiete nie
Boden gefa^st.
Dudik I. 213.
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Waldensertham and Inquisition.
309
Verlaut der Bischof, aber auch König Johann von Bühmen dem
Papste als Beschützer der Ketzer denuncirt wurden Bekannt-
lich haben die gegen den Bischof von einem persönlichen Feinde,
dem Domherrn Heinrich von Schönburg, erhobenen Anklagen
im Jahre 1318 zur Suspension und Vorladung desselben nach
ÄTignon geführt, von wo er erst im Jahre 1329 in seine Didcese
zurückkehrte. In wieweit jene Wirren durch den gleichzeitig in
Böhmen tobenden Bfirgerkrieg *) mitherbeigeftthrt waren, entzieht
sich der Entscheidung.
Die unmittelbar nach der Abberufung des Prager Bischof»
von der Corie ergriffenen Massregeln belehren ans, dass man
die Gefaliren, mit welchen die Verbreitung der Häresie in
Böhmen und denXachbarländern die Kirche bedrohte, als sehr
ernste angesehen hat. Eine wahre Fhith von päpstlichen Bullen
ging am 1. Mai 1818 an die Bischöfe von OlmUtz, Meissen und
Krakau, an den Knm^ von Böhmen, den Markgrafen von Meissen,
die Herzöge von Krakau und Breslau, die böhmischen Landhen-en
und die Magistrate der böhmischen und mährischen Städte aus,
welche den Adressaten die geschehene Ernennung von päpstlichen
Inquisitoren für die bezeichneten Gebiete ankündigten und deren
eifrige Unterstützung in dringliclister Weise forderten. Die an
die BischQfe gerichteten Bullen enthalten den Vorwurf, dass diese
nicht wachsam genug ihres Amtes gewaltet und damit dem Um-
sichgreifen der Eeteerei Vorschub geleistet hätl;en. Zu Inquisitoren
fttr die Didcesen Krakau und Breslau werden der Dominicaner
Peregrinus von Oppeln und der Minorit Nicolaus Hyspodinet von
Krakau, zu solchen für die Diöceseu Prag und Olmütz der Domi-
nicaner Colda aus dem luilimisehen Herrengeschlechte von
Colditz*) und der Minorit Hartmann von Pilsen ernannt*).
') Verj^l. Palacky, Ueber die Beziehungen und das Verhältniss der
Waldensei zu den ehemaligen Secten in Böhmen (1861») S. 12 ff.; Tomek,
Gesch. der Stadt Prag 8. 580 f.; Dudik II, t . 101 Nr. 146.
Vergl. ralacky. Geschichte von Bühiiieu II, 2, «S. 113 ff.
^) Vergl. über ihn — er war zugleich päpstlicher Ptaitentiar and
Lector im Prager DommieanerkhMiter ~ Tomelc's Geeohiehte von Prag I,
8. 485. m
^) Die pSpstlicben Scbreibeii in Codex dipl. et eputol. Moiame VI»
101—106, auch bei Wadding, Annales minorum VI, ad a. 1318 Nr. 6
und Theiner, Vetera »onam. Poloniae et Lithnaniae I, 137^189.
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310
H. Uanpt
Ueber die Ergebnisae der m Böhmen angestellten Inqui-
sition sind wir ohne Nachricht. Wir erfahren nur beil&ufig,
dass die Glaubensrichter auch diesmal wieder dort auf Wider-
stand stiessen; einen Ordensbruder des Dominicaners Colda,
Nicolaus Otachari, den dieser zu seinem Subdelegaten eniannt
hatte, haben angeblich die ihm aus Anlass seiner gewissenhaften
Ausübung erwachsenen Anleinduugen sogar zum Austritt aus
seinem Orden genöthigt In Schlesien war dagegen schon
vor Aufstellung der päpstlichen Inquisitoreu eine systematische
Ketzerverfoltrung seitens der vom Breslauer Bischof Heinrich I.
damit beauitragten Breslauer Dominicaner und Minoriten einge-
leitet worden. Im Jahre 1315 bestiegen 50 Personen, unter
ihnen Weiber und Kinder, in Schweidnitss den Scheiterhaufen;
andere Autodaf^'s fanden in Breslau, Neisse und anderen Plätzen
stattf nicht ohne dass auch hier in weltlichen und klerikalen
Kreisen oppositionelle Stimmen g^geo das Vorgehen der Inqui-
sition laut geworden wären *).
Im Herzogthum Oesterreich dauern auch nach der blutigen
Verfolgung von 1311 — 1318 die Klagen Ober das Ketzerthum
fort. In den Mittheilungen des Abtes Johann von Victring über
die um 1327 in Oesterreich und Böhmen verbreiteten Häretiker
wird die frühuro Anklage der VeranstaUuiig von Orgien in untcT-
irdisclien Htihlen gegen die „luiamitische Secte" — zum ersten
Male begegnet uns hier die Bezeichnung in diesem Zusnmnien-
hang — wiederholt, daneben der Vorwurf der Verwerfung der Messe
*) Vergl. Dndik II, 102, 104, 194.
*) Vergl. Orflnhagen, Qescfaiohte Sehleuent I, 1$2 und Anhang 6d.
£rwfln0chte Aufschlflne gewShrt an<^ da« von Wattenbach heianagegebene
Formelbuch desDoinlierm Arnold von PxotMin (Codex diplomaticiisSilesiae V);
Nr. ü4 de« Fonnelbuohes unterrichtet von der Absetzung eines Geiptlichen
der Breslauer Donikirche durch Bischof Heinricli T. (1301 — 1310). der u. a.
in einer zu Breslau gehaltenen Preilij^^t für die der Ketzerei VerUiit litigt n
eingetreten war; in Nr. 69 weiden die Ketzerverbrennungen in Schweidnitz
und Neisse erwähnt und der Klerus zur Verfolgung der fldditig gewordenen
und rieh verborgen haltenden Keteer emrantert; Nr. 70 und 71 beiiandelt
die Kmiennung von Inqntritoren; nach Nr. 72 tind Ketaer nach Keine ge-
ilflcbtek, wo eie ihre Lehren verbreiten; in Nr. 89 wird der Famulus eine»
Breilauer Bürgers, der als Helfer der Ketzer aufgetreten ist uncl die In-
quisitoren bedroht hat, excommunicirt ; in Nr. 95 wird der Archidiacou von
Ologau, Magister Miririaus» ala der Ketzerei im höchsten Grade verdächtig
genannt.
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Waldeoserthnni und InqoiaitioD.
äll
und der Fürl)ittL' tür die Todten erlioben Ganz ins Fratzen-
liaft« verzerrt erscheint das Bild der österreichischen Häretiker
bei Johann von Winterthur (/um Jahre 1338), der die Schilderung
der schamlosen Zusammenkanfte der Secte noch durch Teufels-
erscheinungen Terschiedener Art belebt ^. Gemeinsam ist beiden
Berichten die Angabe, dase die Ketzer heftig verfolgt und In
grosser Zahl auf den Scheiterhaufen geführt irorden seien. Aus
andeien Quellen edahren wir, dass 1336 in Elostemeuburg, 1338
in Enns, Steyer und sonstigen Orten saUreiche Eetzerreifol-
gungen stattfinden; die Inquisition begegnete dabei, wie es scheint,
mehr&eh einem sehr entschlossenen Widerstande, der auch einer
Reihe von katliolischen Geistlichen das Leben kostete
Dass es sicli bei diesen Vorgängen um ein planinässiges
\ orgehen gegen das immer bedrohlicher sich ausbreitende VVal-
') Böhmer, Fontes reruin Cjeruiauicar. I, 4ü2.
Ausgabe von G. v. Wyss im Archiv f. schweisensche Geschichte
XI (1856) 8. 129 und ISO f. Vergl. auch seinen monatröBen Bericht Aber
die brandenburgiaefaen Ketzer des Jahiea 1388 a. a. O. 8. 136.
*) Catalo^ abbatum Glunieemiuin in Pes, Scriptor. rer. Ansfriac.
11 f 380: eo tempore (1386), praedpue autem anno 1838 in civitate LaiH
rtrttcensi et Styroiisi alii?qiic viHni«? loris snhorta Pst inquisitio haercticonim
et ab istis econtra pcrsecutio catliolicormn, praesertim cleii et relijriosonini.
Annalos MolUcemt'.-^ (Mon. (ierm. Script. IX. 512) zum .hihre i;{88: maguu
multitudo hereticorum in lucem deducta e»t, qui clericuu seculares et reli-
gioMS plttres ocdderant Klehie Eloileninaburger (aueooik im Arofahr Ar
Kunde Orterr. Oeschlchtaquellen VII, 232: 1386 hat man die Ketaer xent6rt,
vaa man ir feadt, in der Driachlergaaaen und in der Gaysluecken. Zum
Jahre 1340 berichtet Johann von Victring (1 BoIihilt S. 488), ein
Priester Rudolf habe in Reichenhall und dann wiederholt in Salzburg den
Kelch vom Altare genommen und den confspcrirtfn Wein \or«rhüttPt; des»*
halb zur K^ciienschnft sfe7oef(.'n. ha In- er siL-li gf<,'en die Taute und das Altar-
.«acranient aufljje.oproelien iniH sich zu »ler Ansicht, dass die gefallenen Kngel
wieder erhöht werden köuuLeu, beiiannt. Ei wurde ab unbuaafertiger Ketzer
rerbnouifc. Ein beatimntaa Urthdl ftber aeine leligiOae Stellung ermttg-
liehen diaw Angaben nicht Um 1327 erklärte aieb Ersbiaehof Friedrich III.
von Sabburg dem Papate Johann XXII. gegenüber bereit, mit aeinen
SuAaganbischöfen und den päpstlichen Inquisitoren Beiner Provina gegen
etwaige Anhänger und Vertheidiger der Lehren der Fraticellen einznschreiton
(Mayer, Bcitras:e zur Grsrh. des Er7l.i'.fli. Salzburg II. im Areliiv lur
österr. Geschieht«' f>2, S. 1«>5); ein Zusaimuenliantr /wischen ilen rniticellen,
über ileren N'erbieitung in den österreichischen i^ancioni sonst nichts be-
kannt ist, und der oben geschilderten religiösen Bewegung in Oesteneich
hat keineafiillfl beataaden.
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312
H. Haupt.
denstrthuni handelte, machen die zu derselben Zeit gegen die
Waldenf?er in Franken der Mark Brandenburg*), in Böhmeu
und Polen eingeleiteten Processe in hohem Grade wahrscheinlich.
Die Acten über eine um 1330 in Böhmen und Polen gegen
die dortigen Waldenser angestellte Untersucliimg waren noch im
Besitz dos Flacius ; seinen Mittheilungen daraus ist die Thatsache
des Fortbestehens einer engen Verbindung der lombardischen
Centanüleitung der waldensischen Secte mit deren Anhängern in
Böhmen imd Polen tu entnehmen *). Auf diese Inquisition bezieht
eich ohne Frage eine Reihe von päpstlichen Schreiben, die in den
Jahren 1327 und 1330 nach Polen und Ungarn gerichtet
wurden. Am 1. April 1327 theilt Papst Johann XXII. dem En-
bischof TOn Gnesen uud dessen Suffraganen, ferner dem Bischof
von Kiiiüiaiü und dem König W'Iadislaw von Polen mit, dass er
es für notlnvendig befunden, Massregeln gegen die aus Deutsch-
land und Böhmen nach Polen eindringende Ketzerei zu treflV'n:
er habe desshalb dem pohlischen Dominicanerprovinzial VoHmaeht
zur Äulstellung von Inquisitoren ertheilt, die von den Adressaten
unterstützt werden sollen^). Am 1. Februar desselben Jahres
') Vergl. meine »Keligiöseu Seelen in Frunken" S. 4 und Ib lt. Johann
von VVinterthur berichtet untei dem Jahre und 1346 über Ketzer-
verbrennungen itt lffltnberg (a. a. 0. S. 108 und 286) , die ebenso wie die
grone U&tenadMmg vom Jahre 1332 am ungeBWUBgenaten mit der walden-
nscbea Seele, tn dem haiiq>ttfichHeh«ten 8tfitqpimktea Nttraberg m Ende
dfi» 14. nnd Anfang des 15. JalirfamidertB geh9ite» in Verbindung gebracht
werden.
») Vergl, Wattenbach. Berlinßr Sitzungsbericlito 518, und
meine .Husitische Propaganda in Deutschland* iui Hi^tor. Tasclienbuch,
«. Fol«re. VII, (1888) S. 237, Anm. 1. Johann von Winterthur a. a. O. S. 13U
(zum Jahre 1338).
*) Catalogus testinm (Fraakf. 1606) 8.638. Ein irgendwie stiehhaltiger
Gnmd, der Angabe d«e in seinen Mittiteilnngea Aber die Waldenser dundiaiis
zaverlfleaigen FladtM besflglicli der seitlichen AnseUnng dieser hqnisition mit
Preger (Ueber das Yerhältnin etc. f^. 6) zu misstr.men, lie-rt niclit vor;
wir werden im Gegentbcil im Folgenden das Zeugniss dea Flacius Aber die
von Preger iti< rezweifelte polnische Ketzerverfolgang um ISSO ausdrück-
lich bestätigt sehen.
*) Theiner, Monumentu vetera Folüuiae et Lithuaniae 297 1". Der
am Anfang des 17. Jahrhunderts achreibende Wengieraki gibt an, um
1830 sei die waldensisdie Secte in der Gegend von Krakan verbreitet ge-
wesen (Krasinski, Histor. sketch of the reformation in Poland I, S3).
Ausser den Waldensern worden vm diese Zeit ancb Begbardea dnreh die
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Waldenserthum und Inquisition.
hatte der Papst bereits für den iJominicanerproviiizinl in Ungarn
die gleiche Vollmacht ausgestellt und dem ungarischen Klerus,
dem König Karl IL, dem Ban von Slayonien, dorn GrossfÜrsten
von Siebenbürgen und der Walachei, sowie den ungarisclien
Magnaten die Förderung der Inquisition anbefohlen; von der das
ungarische Reich bedrohenden Ketzerei heisst es hier, dass sie
ihren Ausgangspunkt in den deutschen und polnischen Land-
schaften habe. Drei Jahre später, am Id. Wkn 1380, fand es
der Papst für nothwendig, die Behinderung der ungarischen
Inquisitoren bei der Verfolgung der aus Deutschland und Polen
sich einschleichenden Ketzer nochmals unter allen TJmsfönden zu
untersagen^). In Schlesien endlich finden wir im Jahre 1330
den Dominicaner Johann von Schwenkenfeld aus dem Kloster
von Schweidnitz als päpstlichen Inquisitor thätig -).
Es lässt sicli nicht deutlich erkennen, ob bei der W-Q
erfolgten Auistellung von Inquisitoren filr die Piöcesen Prag
und Olniütz es sich um die Fortsetzung einer unmittelbar
vorausgegangenen Ketzerverfolgung, zu der die 1326 ^ on dem
Mainzer Erzbischof angeordnete Visitation der Diöcese Prag^)
Veranlassung gegeben haben mochte, oder um die Einleitung
einer neuen Inquisition gehandelt hat; die eben besprochenen
auf Polen und Ungarn hesQglichen Schriftstücke machen die
erstere Annahme wahrscheinlicher. Wie in den genannten •
Ländern, so werden auch in Böhmen und M&hren der zum Inqui-
polnische Inquisition verfolgt, u. a. um 1319 in der Diöcese Wlndislaw
(Theiner I, 150, 163) und 1354 im ganzen polnischen Reiche (Tb ein er
1, 555). Eine an den polnischen Dominicanerprovinzial gerichtete päpst-
liche Bulle vom 29. April 1327 erwähnt Wattenbach (nach bullar.
praedicat II, 175) im Codex dipl. Silesiae V, 1 Nr. 69 Anm.
') Theiner. Vetera monumenta historica Uungariam eacram illu-
»tnuti» I, 511 527. Eine fieuebang der Sdiriftttttcke aaf die im sOd-
lichen Ungam und namentlidi inBoaniea verbreitelen sAdalavitehea Eatharer,
gegen die im gleichen Jahre das Kreuz g^redigt wird, sowie auf die 132G
in üngam genannten Fratiodlen (Theiner, I, 506, 518) ist jeden&Ua
aiMge8chlo!:sen.
^ <i rü n haj^f II . Konig Joliiinn von Hrbnun und Bischof Nanker
von Breslau. SitÄUUgsil>t richte* der Wiener Akademie, i'hilos.-liist. Clftsse 47
(1864) S. 86; Watten bach, Codex dipl. Siles. V, 1, Nr. t>9 Anm., wor-
nach Job. von Schwenkenfeld am 23. November 1880 als biquidtor für die
DiOoeie Breslaa bevolhnftditigi werde.
*) Vergl. Em 1er, Regesta Bohemiae et lfo»viae P. III» 459, 469.
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314
H. Haupt
sitor fQr die Präger DiÖcese ernannte Domiiikaner Gallus de
NoTa Castro ^) (Nimburg, Gratzen bei Budweis, Neubaiu?) und
sein für die OlmÜtaser Diöcese bestimmter Amtsbruder, der Minorit
Petrus Ton Nacsseracz, dem KSnig und dem Thronfolger,
dem Duiggiiiieii von Prag, den Bischöfen und dem Klerus
behufs thatkräftiger Förderung der Inquisition eni]>ti)]iien. Und
wie dort so lieisst es auch von den böhmischen Ketzern, dass
sie aus Deutachland und den umliegenden Landschaften einge*
dnmgen seien; auch in dem sofort zu besprechenden päpstlichen
Schreiben vom Jahre 1840 werden die in gans B((hmen, besonders
aber anf den Herrschaften des Ulrich von Neuhaus verbreiteten
Ketzer als «Deutsche und Fremdlinge* bezeichnet*). Aus all'
dem scheint henrorzugehcD, dass die Inquisition von 1327 ff. in
erster Linie die erst jüngst germanisirten, an das« Hcrzogthuni
Oesterreich anstossenden Landestheile von Böhmen, Mähren und
Ungarn, dann auch Schlesien und die angrenzenden polnischen
Gebiete, wo in vielen der bedeutenderen Städte, wie z. B. in
Krakau, das deutsche Element die Oljerliand hatte, betroffen
haben wird^). Auf einer weit in das tschechische Sprachgebiet
Die gewöhnliche Uebersetzung fDr Neuhaus ist im 14. Jahrhundert
„Nova Domus"; in früherer Zeit kommt mehrfach auch der Name „Novam
Castrum* vor. Vergl. Pangerl, Die Witigonen. Archiv f. österr. Ge^^cbichte
' 51, 559, 562. Nimburg a. d. Elbe war Sitz eines Doniincanerklo-tf^rs.
') Codex diplom. et epist. Moniviae VII, 52--5»i; Dudik, Aufzüge
für Mährens allgem, Gesch. aus den Hegesten der Päpste (1885) S. 6 f.;
Raynaldus ad a. 13;i5, Nr. 61— 02. Wenn es heilst, dass die Ketzer ,de
remoti« tarn Alamawiae quam etrcompotitb regionibtu* nach B^Jhmen
gekonnieD sind, lo ut hier vie an den enteprechetiden SteUea der nach
Polen und Ungarn gerichteten Schreiben der Naehdmdr offenbar darauf
gelegt, daae die HSretiker aus fremden (remotis) LBndem konunen, deren
ÜMnen dann erkUteend betgeeetat werden; dagegen kOnnen die Stellen
unmöglich so verstanden werden, dass nach Ungarn die Häretiker ans enir
fernten Gegenden Deutschlands und FoimiM, nadi Polen aus entfernten
Landscliaflen Deutschlands und Böhmens u. s. w. kommen. Die deutachen
Einwanderer, welche die päpstlichen Briefe nennen, haben wir uns gewiss
nur zum kleineren Theil als Flüchtlingo, — vercjl, ülter solche z. B. die
Urkunde von 1336, worin König Johann von Jböhmen verheisst, die auf-
rührerischen ünt<»rt}janen der Herxöpre von Oesterreich nicht aufzunehmen
(Codex dipL Morav. Vil, 94) — in ihrer Hauptmasse aber als Colouisten
so denken.
*) Ueber die dentache Einwandemog in BOkmen, Mftkren nnd Ungarn,
namentlich im 13. Jahrhnndert, vergL Hoher« Geackichte OeiterreichB 1,
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Wridnuerthom und Inquiaitioii.
315
hineinrageiideii deutschen Spracbinsel des südlichen Böhmens, in
Neuhaus % finden wir den hdhmischen und mfihxischen Inquisitor
im Jahre 1898 in vereinter Thätigkeit Nachdem eine Anzahl
derhSretiBchen Unterthanen des Dynasten Ulrich m. Ton Neuhaus
— sein Gebiet umsehloss tmter anderm das sfldwestGch von Tabor
gelegene Descbna und die mährischen Orte Zlabings undTelfesch —
ihre Ketzerei abgeschworen hatte, führte die Abreise des Inqui-
sitors Gallus an den päpstlichen Hof zu Avignon um 1330 zu
einem abermaligen allgemeinen Abiall vou der Kirche. Wir
erfahren aus einem an Ulrich von Neuhaus gerichteten Schreiben
des Papstes Benedict XII. vom G. März 1340, dass, ganz analog
den früher von uns im Herzogthum Oesterreich beobachteten
Verhältnissen, die böhmischen und mährischen Ketzer der gegen
sie eingeleiteten Verfolgung entschlossen entgegentraten und durch
Brandstiftung und Gtewaltthätigkeiten yerscluedener Art — der
Papst spricht sogar von einer Fehdeerklänmg der Hiretiker
gegenüber Ulrich von Neuhaus — die Inquisition lahmlegten.
Die Angelegenheit war ernst genug, um den Neuhauser zu einer
Reise nach Avignon zu yeranlassen, wo ein förmlicher Kreuzzug
gegen die Rebellen verabredet wurde; die Theibiehmer sollten
dieselben kirchlichen Gnaden wie die Kreuzfahrer nach Palfistina
gemessen ■^). Dass der Inquisitor Gallus nach seiner Rückkunit
nach Böhmen mit grosser Entschiedenheit gegen die Häretiker
eingeschritten ist, ersehen wir aus einem Briefe des Papstes
Benedict XII. vom 13. September 1341, worin er die Ueberführuns^
der durch Gallus verhafteten Ketzer in die Getaugmsse des Prager
Bischofs anordnet, da für dieselben sonst keine Kerker vorhanden
seien. Zur gleichen Zeit wurd Ulrich von Neuhaus von dem
464 ff., 57fi ff. — Ueber dip deutsche Colonisation in Polen und Schlesien
verprl. Caro, Geschichte Poiens II, 525 ff., 555 f.; Qrüubagen, Gesch.
Schlesiens I. 36 ff., 58 ff., 87 ff, III, 131.
Zur Geschichte der Germanisirung diesen Theiies von Südböbmen
and sor 0«8cliichte der Heiren von Nenhans vecgl Tnpets, Geaeh. der
deatsehen Sprachhiael von Neohane wid Neabistcits m den BGtfheQimgen
des VereuM ffkt Geschidite der Deutschen in BQhmen. Jahrgang XXVI
(1888) Nr. 8 und 4, S. 283 ff., 859 ff.
*) Am 18. November 1338 besiegeln beide Inquisitoren als Zeugen
eine in Neuhaus von Ulrich von Neuhaus aasgeatellte Urkoade. Codex
dipl. et epist. Mo^a^^ne VIT, 157.
Cod. dipl. Mor. VII, 190.
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31ü
U. üaupt
Papste ersucht, für die Durchführung die&cr Massregel einzutreten,
und ebenso der böiimische Tlirontolger, der spätere Kaiser Karl IV.,
zur Unterstützung des Inquisitors Gallus aufgerufen Bereit-
willig gab Karl dem Verhmgen des Papstes nach; schon um
1344 sehea wir das Inquisiüoiisgericht im Besitze einer Anzahl
von Häusern in Prag, welche aus dem confiscirten Vennögen
der verurtheilten Häretiker bezahlt av erden Nichts desto
weniger erhebt Papst Clemens VI. in einem Schreiben vom 30. Juni
1346, auf Beschwerden des Inquisitors GslIIub sich berufend, bei
dem Prager Erzbischof abermals Klage Uber den Mangel von
Gefibignissen für die bdhmischen Ketzer und heisst den Erzbischof
Abhilfe treffen Im Vertrauen auf die in ihrer Art in Deutsch-
land einzig dastehende michtige Unterstatzung seitens des Landes*
forsten scheint der Inquisitor GaUus in Attsttbun«:^ seines Amtes
den Bo<x<^'n allzu straif gcsjiaimt zu haben. In der Zeit nach seiner
RUckkeiii aus Avignon wurde er in Prag von einem im Einver-
nehmen mit Mitverschworenen handelnden gewissen Albert über-
fallen und verwundet; wohl nur durch glückinlien Zufall ist er
dem Schicksal seines Ordensbruders, des ermordeten schlesischeu
Inquisitors Johann von Schwenkenteid entgangen *).
Dass die aui den Neuhausischen Gütern verfolgten Ketzer in
ihrer Mehrheit den Waldensem zuzurechnen sind, dürfte aus dem
Dttdik S. 14 und 23.
Vergl. die Formel in der ^Suiunia Gerhard!*» hrsg. von Tudra,
Archiv f. ö^terr. Gesch. 03, 309. Dor in der Form»«] ^jenannte Prag-er Stadt-
ricliter W[fiic>>s1;u]c Hokycziiner], welelier für die Hezuhlung der Kaufsumnie
im Ulf zu Gunsten der Infjuisition angekauften Häu.ser Bürgschaft geleistet
hatte, bekleidete jenes Amt 1661 — Mai 1342 und Juli 1343 — März 1344.
Vergl. Tomek, Gesch. der Stadt Prag 1, 684, Ü46. — Frind, Kiichen-
gescb. BObmens II, 86, nennt als Nadifolger des Galliu alt Inqtuiitor den
Domimcaner Konrad, bemerkt aber an einer «päteiea Stelle (U, 273), dsM
derselbe mit dem Inqnisitor Johann von Sdiwenkenfeld verwechselt w^e.
') Dudik S. 31.
Vergl. die Formel in dem von Tad ra herausgegebenen Formelbuch
de« Krr.bischofs Ame^t von Trag (1343 — 1304) im Archiv fi!r ?\?terr. Ge-
.M hichte Gl, 405. Eine ^^enauere Bestimmung des Datums der Formel, iils
^um 1350", ist schwerlich möglich. Nach Tad ra S. 272 rülu'en die Formeln
der »CoBCellaria Arneeti' meist aus der Zeit 1350—1360 her. Ob da«
gleicfafalls in der Cancellaria (8. 324 ff., 426) erwUmte Attentat auf den
Canonictts von Wyssegrad, Ulrich Neumburger, mit dem berührten Vorgang
in Verbindung steht, muss dabingestellt bleiben.
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Waldensertham und Inquisition.
317
Zusaniinenhiiiig der bisher besprorhoneii Thutsachen mit ziem-
licher Wahrscheinlichkeit hervorgehen. Es kommt hinzu, dass
das päpstliclie Schreiben vom (5. März 1340 geheime Zusammen-
künfte der Ketzer „mit ihren Meistern, die sie Apostel nennen*^
orwühnfc 0, dass die Ketzer, wie schon bemerkt, als „insgemein
Eingewanderte und Deutsche bezeichnet werden, dass endlich
in der Nähe des im Sflden an NiederOsterreieh anstossenden und
Theile des mährischen Thaja-Thales einschliessenden Nenhauser
Gebietes die in den Untersuchungen YOn 1260 ff. und 1890 ff. als
Sitse Yon Waidensem genannten Orte Drosendorf und Hardeck,
beide an der Thaya gelegen, sich befinden.
In Amest von Pardubic (1343 — 1304), wohl dem bedeutend-
stfcu in der gesammten Ueihe der Prager Kirchent'ürsten, erstand
dem böhmischen KetzerÜium ein höchst getahrlicher Gegner. Wie
ihm die Kinrichtung des ständigen mischen Inquisitionsgerichtes
zuzuschreiben ist, so hat er auch seinen Diöcesanklerus forto-nsetzt
zur Wachsamkeit jretrenüher der Häresie angehalten. So lordern
bereits die Diöcesanstatuten von 1343 die Verlbltyung der Häre-
tiker und ihrer Gönner durch die Pfarrgeistlichkeit, in erster
Linie ihre Anzeige bei dem Krzbischof und seinen Inquisitoren;
dieselbe Verordnung kehrt in den Statuten von 1B53 und von
1355 wieder. Die kirchliche Verwaltung der Prager Diöceae
*) Cod. dipl. Mor. VH, 190: in errores priitinos «nnt relapsi, con-
TentilUlcnlaB illicitas cum rnagigtris eorum, quos vocant apostolos, fuciendo.
Preger (üeber die Tiihoriten S. B f.) erbUckt mit Recht in der 8tf'lle
einen Hinweis auf (Wa \\ akleiisistho Secte. Die Apostoliker und Kntliarcr
können au- den früli<'r an^ejjolM'n»'n (iründen nicht in Betracht kommen, /war
heisst e8 auch einmal von den begharden (Erlass de» Erzbischofs Heinrich 1.
von Köln vom Jahre 1306 bei Mosheim, De beghardis et beguinabas S.211 ff.),
daM tie sieh Apoatd nennen; aber auf pantheistisdie Grflbler kann die
Enfthlnng von den Banemaufstinden im Neuhanaer Gebiete am atler^
wenigsten besogen werden. Die Unwahrscheinlichkeit der früheren Auf-
fiusnngen von emer massenhaften Verbreitimg der Secte vom freien «Teiate
und von deren anpebhchen kommunistischen Tendenzon habe ich an anderer
Stelle (Zeitachrift für Kirclit'nK'e<-r)iir}ite VII \im>l S. 538 tV.) darznlecrpn
gesucht. Das»* einzelne (liiedcr der Secte sich auch in Mähren fan<i'n,
zeigen die von Wattenhach (Sitzungsberichte der Berliner Akademie
18S7 , S. 517 fr.) raitgetheüten MennbuMe der Begharden Johannes und
Albert von Brflnn, welche «ie vor Gallas de Novadomo ablegten, deren
OlanbwQrdigkeit allerdinge von Punkt xu Fnnkt feetsnatellen sein wird.
Von «Aposteln* der Secte >om freien Geiste ist aneh hier nicht die Rede.
DeatwlM ZritMChr. f. OsseUebtsw. I. «. 21
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B18
sowie der jeiast dem Erzbischof untergeordneten Diöcesen OlmOts
und Leitosraischl wurde von Amest durch seine Provinzialstatuten
von \'M9 zum Theil aui ganz neue Grundlagen gestellt, und
namentlich wurde auf die Disciplin des Klerus und dessen gewissen-
halte Amtslührung ein scharfes Augenmerk gerichtet: di:u An lii-
diakonen wurden sowohl in den Statuten als in specieilen Mahn-
schreiben des Krzbischofs alljährliche V^isitationen der Pfarreien
zur Pflicht gemacht, wobei vor Allem den Häretikern nachgespürt
werden sollte
Als Inquisitor finden wir noch im Jahre l -34d den Domini-
caner Gallus im südlichen Böhmen thätig. Wohl erst nach seinem
Tode und, wie es scheint, niclit vor dem Jahre 1351 wurde das
Amt des Inquisitors ftr die Diöcese Prag dem Dekan tob Wysse-
grad, Johann von Padua, übertragen; etwa zwischen 1351 und
1357 sind diesem dann der Prior des Dominicanerkiostecs zu
Prag, Leo, und der Lector der Iglauer Dominicaner, Swatibor, als
Amtsgenossen heigegeben worden. In dieselbe Zeit dürfte die
Berufung des Lectors des dem Meissener Bistlium angehörenden
tiorlitzer Minoritenklosters , Siegfrid, zum Inquisitor der Prager
Erzdiöcese fallen^). Die Machtbefug^se, welche die Ernennungs-
') Vergl. Höfler, Concilia Pragensia 1353—1413 in den Abbau !
lungen der npsfllsch. der Wissenflchatten zu IVag. V. Folge. XI U 8. XXVIII Ü".
2. 5: Emlcr, Regcsta dipl. Bohemiae et Morav. IV, 540; Loserth,
Hus und Wiclif S. 30 ft'.; Dudik (Olmützer Statuten von c. 1349) im
Archiv f. (Matt, Gesch. 41, 207: Wilhelxai Wissegradensi« vita Amesti in
Höfler'a Oetddehtidireibeni der huaiiisdieB Bewegung U, 6: praecipoe
oomctoiit et inqniiitorit officium cenaoit exeroere» ut . . . haeretiooniiii
perfidiam et ipsorum doctrinam detestabilein realiter et efBcaciter confutaret.
Tadra, Cancellaria Amesti im Archiv für österr. Gesch. 61, 348. — Die seit
1348 auch in Böhmen auftretenden Geissler hiolt der Erzbischof in si-harter
Zucht fHöflt'r a. a. 0. und Benescli voii Weitmühl z. J. 1848 in Scriptor.
r«r. BoUemicar. II, 847), ohne aber die uiieiitlichen Geisselungeu schleclit-
weg zu verbieten (Dudik, ätAtuten von 1350 im Archiv f. österr. Gesch.
37, 41ti).
^ Tadra, Cancellaria Anutti im Aich. f. Oatenr. Oetcb. 61, 880,
338 mid 296, Anm. 2. In der Emeimmigtfonnel flir Leo uiid Swatibor
wird Johann von Padua schon als Inquisitor geoamit; im November 1350
führt er diesen Titel noch nicht (Dudik, Statuten der Prager Metropo-
litanlcirche vor: 1350 im Archiv f. österr. Gesclüchte 37. 422), um 1357 ist
er nach Tadra .s N'ermuthunj,' gei=tor!>"!i Die Formeln iler Cancelluria
Amesti gehören, wie bemerkt, grösstentheiiti der Zeit von 1350 — 13Ö0 an.
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Waldenserthum und Inquisition.
319
decrete den Inquisitoren einräumen, sind sehr weit gesteckte;
sie dürfen zeitweilige oder ewige Kerkerstrafen verhängen, die
Angeklagten foltern, gegen Widerspenstige mit den schärfsten
kirchlichen Strafen einschreiten.
Es ist eine bedeutsame Thatsache, dass die uns über die Thätig-
keit der genannten Inquisitoren erhaltenen Nachrichten abemals
ausschliesshch den südlichsten Theil Ton Böhmen, das an
Baiem, Ober- und Niederösterreich und Deutsch-Mihren angren-
zende Dreieck, betreffen. So richtot Exzbiechof Amest an den Pfarr-
klema des Bechiner Archidiakonata — dasselbe, das sQdHchste
der sehn Aicbidiakonate des Enbisttuuns, umfasste gerade den
eben genannten Bezirk — in einer Fonnel seiner Cancellaria die
Miitlieilnng, dass der Inquisitor Swatibor in EtlRe im Arcbi-
diakonate erscheinen werde, um daselbst« was sich als h((chst
nothwendig herausgestellt, seines Amtes zu walten; er solle, über
die iiiin \on dem Bischof gewährten Diäten hinauji, seitens der
Geistlichkeit mit Geldbeiträgen unterstützt und in Ausübung
seines Amtes mögliclist gefördert werden Noch bestimmter
wird das Feld der Tliätigkf'it Swntibor''»! in einer zweiten Formel
bezeichnet, die ihm, in Verhinderung des Johann von Padua,
die Vollmacht Überträgt, auch allein die Inquisitionsprocesse im
Districte von Pisek durchtufOhren Dass es sich hier, unweit
der deutschen Sprachgrenze — unter der Bevölkerung der Stadt
Pisek war zu jener Zeit wie in allen anderen freien kdniglichen
StSdten Böhmens wohl daa deutsche Moment noch stark ver-
treten — um die Verfolgung einer seit Langem emgewurzelten
und sich von Geschlecht lu Geschledit for^flanzenden Ketzerei
handelte, scheint aus einer Stelle der Acten des Prager Consistoriums
Ton 1381 hervorzugehen; es heisst dort, der Priester Johl von
Pisek könne nicht ordinirt werden, weil sowohl tmn Vato: als
sein Grossvater als Ketzer verurtheilt worden seien
Cancellaria Arnesti S. 549. Als die zehn Archidiakonate, in
welclie im 14. JahrhunHort die Erzdiöcrsr Pracr s'eOieilt war, ftihrt Tomek
(Gesch. fler Stadt Prag 1, 84) auf: Prag, Kaunm, Becliin, Bis<diof-Tejnita,
Pilsen, Siuiz. Bilin, Leitmeritz, Bunzlau und Königgr&ts.
*) Cancellaria Arnetiti 8. 340.
>) Ebenda 8. 340 Arnn. Als kCnigliche Stadt neben Filten, Klattau,
Taus, Ifies u. s. w. wird Pitek q. a. in einem Frivüsg von 1387 genaimt
(Emter, Regetta IV, 188). Ein ,8eidil Ton Pi€ik* erscheint mn 1388 mdir-
fach als Schaffe der (deutschen) Pm^er Altrtädt in Urkunden (Em 1er IV, S02»
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320
H. Haupt
Wir brecben die Darstellung der Gescbicbte der hiretischen
Bewegungen des 14. JalirbnndertB in Böhmen und seinen Nach*
barl&ndern mit dem Zeitpunkt der Thronbesteigung Karl's TV.
ab. In einem folgenden Artikel werden wir die Geschichte des
Waldensertl! Hills im südöstlichon Deutschland bis zur Mitte des
15. Jahrhundei*ts und im Zusammenhang damit seine Beziehungen
zum üusitismuB zu schildern haben.
Aphftpg i. Die Strassbiirger Waldenser von 1212 und das
boluDüsciie Ketserhaapt ,3irk]iardas".
Nach dem sich ausdrücklich fiir urkundlich ausgebenden Zeug-
nisse des Strassburgers Daniel Specklin (gestorben 1589), dessen
Glaubwürdigkeit bisher, so viel ich sehe, von keiner Seite angezweifelt
worden ist, müsste Böhmen bereits im Jahre 1212 als Hauptsjitz des
Waldenserthums in Deutschland gelten. Specklin , der seinen von
C. Schmidt ') mitgetheilten Bericht (die einzige ihn eiit haltt ii l. Hand-
schrift ist leider im Jahre 1870 mit der Strassburger Bibliothek zu
Grund gegangen) aus einer Handschrift des Klosters zu St. Arbogast
bei Strassburg geschöpft haben will, erzftblt, die im Jahre 1212 in
Strawburg entdeckten Ketser, die Specklin mit aller Bestimmtheit als
Waldenaer^ beidebnet, seien unter drei .Obristen* gestanden,
welchen Geld und andere GegenatSnde vor ünterstfltznng der Amen
204 etc.). Die von mk vertretene These, das« uns in dem ,CodoxTepl**nf«is*
die Bibelübersetzung der deuUchen Waldenser d^ Mittelalter» erhalten iA,
•ebeint dordi die obenstebenden ErOrtenmgen eine nene BestiUigmig zu
erfahren. Eäneneüs iat das sttdliche B9hmen allen Ansuchen nadi ein
IBbnptntx des Waldeuerthnma im 14. Jabrbimdeii gewesen; aadereneits
hat dif^ von W. Weiss geführte „Untenmchung zur Bestimmung des Dia-
lektes des Codex Teplensis" (Hallenser Dij..^ertation 1887) zum Ergebniss
geführt, dass die Bibelöbor<»M/)in<; der Tepler Handschrift im letzten Fünftel
de« 14. Jahrhunderts im südlichen Böhmen« etwa zwischen Knimau imd
Prag^ entstanden ist, so dass wir auch hier wieder auf die liegend von
Tabor oder Pisek geführt werden.
■) Die Secten in Sttanbnrg im Mittelalter. Zeitscbrift fttr bistoriKhe
Theologie Bd. X (Nene Folge Bd. IV. 1840), Heft 8, 8. dl ff.
Willkflrlicb genug gibt ihnen Specklin (a. a. 0. S. 36) gleichseitig
den Namen «Brod durch Gott*, der seit der Mitte des 13. Jahrhundert«
(vergl. /. B. Moshe im, T>e beghardis et begninabus 8. 616) den bettelndm
Beginen und Begharden beigelegt wurde.
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Waldensertliuni obcI Inquisition.
821
sageschickt wurden. Das gemeinsame Oberhaupt habe seinen Bits
in Mailand gehabt; ein aweiter «Obrist* sei der Priester Jobannes
TO Strassbnrg, der dritte ein gewisser «Birkbardns* in B9bmen ge*
wesen. Dürfen wir die letztere Angabe als antbentiseh betrachten?
Kaeb unserer AnfPassnng yerbietet sich dies durch den ganzen Charakter
der Specklin^scben Anfiseichnnng, welche gans anverkennbar mit den
ans der Klosterhandschrift geschöpften Angaben Tersehiedene yon
Specklio erfnndene Zttge yerqnickt. So wird von dem Priester
Jobannes in ansAlbrlicber Bede die Intberiscbe Lehre von der Recht-
fertig^g dnrch den Glauben nnd von der Unznlftnglichkeit der gnten
Werke begrftndet; unter den angeblich waldensisoben Glanbensartikeln
linden wir die Fordenmg des Laienkelchs und der Priesterebe, sowie
die Bekftmpfnng der Ohrenbeichte — was alles auf keine der am
Anfang des IB. Jahrhunderts am Oberrhein auftretenden Secten passt.
Dass die Inquisition, deren Acten Specklin vorlagen, keinesfalls im
Jahre 1212 stattgefunden haben kann, gebt schon daraus hervor,
dass sie, nach 8pecklin*s Angabe von den Dominicanern geleitet wurde,
deren Orden erst im Jahre 1216 die päpstliche Bestätigung erlangte und
in Strassbnrg wohl nicht lange vor dem Jahre 1224 sich festsetzte 0*
Die Quelle, auf welche höchstwahrscheinlich Specklin's Notiz
über das bOhmiscbe Ketzerhanpt zurückgeht, ist nicht sobwer zu
ermitteln. Sein ^Birkhardns' oder ^Picardus*, wie ein zweiter Be*
nutzer der Specklin*schen Handschrift liest*), mnss wohl als identisch
mit dem fabelhaften «Pichardus* angesehen werden, den zuerst Aeneas
Sylvins zur Erklärung des Namens der böhmischen Picarden (Beg-
harden) des 15. Jahrhunderts in die Kirchengeschichtschreibnng ein-
führte ^) und der, nachdem in der Folge die böhmischen Brüder den
') DentBche StädteehroniKen Bd. IZ (Straaeburg Bd. II), S. 738. Mit
Recht weist Lea, A History of the Inquisition. Vol. II (1888) S. 317 Anm.
den Bericht Specklin*», du« fitschof Hemricb von Strassbnrg bei Gelegen-
heit seiner Romfahrt im Jahre 1209 dem Papste Innocenz III. nnd Domuiicus
salbet die ünterstfitzung des Dommicanerordens in Deutschland zugesagt
und 1210 Predigennöndie in seinem Gefolge nach Strassborg mitgebracht
habe, als unglaubhaft zurück; liegt hier sicherlich eine willkürliche
Conibination der Romfahrt des Bischofs mit dem viel spftterm Auftreten
der Dominicaner in Deutscblnnd vor.
R5 Ii rieh. Die ( Jott.'st'i cunde un«l tiit.- Wink<'l*'r am Überrhei«.
Zeitschrift I. lii^tor Tiieologie lid. X (N. F. IM. IV, 184U), IMl \, S. 122.
^) liisstoriii iiuhemica cap. 41 (de Adiuiiitis hereticj«) : Picardus quidaiu
ex Galliu Belgica transmisso Rheno per Germaaiani in Bohemiam peue-
trarit, qui praestigii^ quibusdam fidem sibi cmiliaat brevi tempore non
parvam moliemm vironmque plebem ad se trarit, qnoe nndos incedere
jubens Adaroitas vocavit.
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322
H. Haupt
Kamen i^Piearden* und Waldenser beigelegt erhalten hatten, ziemUeh
allgemeiii ala Stifter des bohvlseheti Zweigs der Waldenser — soweit
man nicht Walde« selbst nach Böhmen versetzte — gegolten bat*)-
Anhang IL Ueber die religiöse Stellung der östeneichiBclieii
Hfiretiker Ton 1311 iL
Die Frage, welcher Secte die uns hier beschäftigenden Häretiker
zuzurechnen sind, ist bisher in sehr verschiedener Weise beantwortet
worden. Gieseler-), Priess (S. 222 ff), Hahn») und Lea (II, 358)
betrachten sie als einen Zwei^'' der pautheisiisehcn Brüder des freien
Geistes, Preger*) als Katharer, Riezler*) als Waldenser. So grös.se
Schwierigkeiten die Jkscliaftenheit unserer einzigen Quelle, des Kremser
Berichtes*), der Untersuchung entgegenstellt, so dürfte es bei sorg-
filltig kritischer Behandlung jener Aufzeichnung doch gelingen , die
religifise Btellnnsj der Sectirer von 1311 flf. mit annähernder. Sicher-
heit 7.U tixiren.
Die den österreichischen Ketzern beigelegten Glaubenslehren l.'ussen
sich in drei Gruppen scheiden; die erste deckt sich im Wesentlichen
mit den Lehrsätzen, die man zur Zeit Konrad 's von Marburg den
„Luciferianern* zuschrieb; die zweite charakterisirt sich durch eine
scharf ausgeprägte Opposition gegen das cultische System des Katho-
licismus; die dritte Gruppe bringt leider nur vereinzelte Angaben
über die Organisation und den Cultus der verfolgten Secte.
Wollte man den Mittheilungen des Berichtes über den Satans-
dienst der österreichischen Häretiker Glauben schenken, so wäre
ihre Secte noch am ersten als eine Abzweigung des Katharerthums
zu bezeichnen; Beziehungen zu den Amalricianern läset der Beriebt
ftberbanpt nicht erkennen. Aber auch als Katbarer können die
Kremser Ketzer nimmermehr gelten. Den fundamentalen Grundsätzen
der Katharer entgegen essen sie, voran ihr angeblicher ,fiUus major*,
Fleisch und ergeben sieb geschlecbtliohen Ausschweifungen; Angaben,
') Vergl. z. B. Camerarins, Hiat narmt. de fratrum orthodozorom
eodesiis S. 7.
') Lehrbuch der Kirchengesch. 11. Ü (2. Aufl.), S. 807 f.
») Geschichte der Ketzer TT. S. 523 f.
*) Ueber das Verhältni&s der Taboriten u. s. w. S. 29.
Geschichte Baiems II, 227.
") üeber die verschiedenen Fassungen dieser Quelle vergl. oben S, 298r
Anm. 2.
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Waldenserthum und Inquidtion.
wie die, dass sie Lacifer zu Ehren Messen lesen liessen, and dass ihr
«filins major* 0 seine eigenen beiden Kinder in feierlicher Weis«
ehelich miteinander yerbunden habe, dürften sich kaum anders als
doroh Geständnisse, welche die Folter von den angeklagten USretikem
erzwang, erklftren lassen Das Misstrauen, welches die angedeuteten
Widersprüche gegen die Glaubwürdigkeit des Berichtes erregen, wird
noch bedeutend durch die Beobachtung verstärkt, dass die Anklage
des Satansdienstes rom 13. bis ins lö. Jahrhundert gegen die ver-
sefaiedenartigsten ketzerischen Parteien, und awar offenbar ohne jed-
welehen stichhaltigen Orund, erhoben worden ist. So bedflrfen in
enter Linie die sebon von dem deutschen Klerus jener Zeit als solche
erkanntfln Mftrcben Konrad's von Marburg") von der TeufelsTer-
ehmng und den Orgien der von ihm Terfolgten Ketser fttr den un-
be&ngenen Leser der Quellenbericbte keiner Widerlegung; und doch
sind dieselben ohne Zweifel Ar fthnliche grundlose Anklagen der
*) Es ist IQ beachten, dass bei Pes, deasen Temen in mancher Be-
siehung den Vonag tot den Übrigen Fanongen verdienti» dieser Titel nicht
▼crkonimt. Sollte er erst in der gemeinsamen Quelle der anderen Fassungen
eingeaetst worden sein? Dass man Einrichtungea der Eatharer aof andere
Secten flbertnig, kommt auch an l n.ärU vor; so mussten sich z. B. die
1387 proceesirten piemontesiachen Waldenser (vergL S. Anm. 3) durch-
gehends zum Empfang de« Consolamentum bekennen.
^ üeber die Anwendung der Folter und anderer gewaltthätif^r Mittel
zur Erj)rei«?unf^ von GoHtrindnisson in den Inquisitionsprocessen vergl. Lea
T. 417 ff. und die churiiktenstische Aeusserung des 1319 proceesirten Bernard
Deiicieux : quod beati Petrus et Paulus ab heresi defendere se non pos!;eüt,
si viverent, dum tarnen imiuircretur cum eis per modum ab inquiaitoribus
observatum (Limborch, Liber sententiar. inquiaitionis Tolosaaae S. 269).
David Ton Augsburg (S. 223 und 225) empfiehlt Bedrohung mit dem Tode,
Zmichenmg der Amnestie nach abgelegtem Gestttadniss, durch Nahnmgs-
entddinng veiscfaiHie Einielbaft und Anwendung der Folter, um die an-
geklagten KetMr cum Oesttndnias sn bringen. Der um 1346 eniannte
bSbmiaohe Inquisitor Swatibor erhält die Ürmiehtigongp seinen l'nter*
suchnngsgefangenen Ketten und Haadeisen anzulegen, sie zeitweilig oder
lebenslänglich einzukerkern und zu foltern (Arch. f. österr. Ooscli, 61. 339).
') Vergl. Hnrtzheim, Concilia Germaniae \U, 543 tt'. Ketzer- und
DämonenKCschiciiten von geradezu unbegreiflicher Naivetat erzählt u. a.
Cri>ariuö von Heisterbäch. Ili^t. memorab. V, 18, und Alheric
vonTroifi-Fontaines ad a. 1160 ^a. a. Ü. IS. b45). Statt den im 12. und
13. Jahrhundert herrschenden, sich in solcherlei Ammenmärchen auasprechen»
den Aberglauben Ar die Erdichtung der unsinnigen, gegen die Ketaer jener
Zdt eriiobenen Anklagen verantwortlich su madien, bemerkt K altner
(Koanul von Marbuig 8. 61), jenes nabesu allndkihtige Schalten Satans habe
sidi ent aus dem Systeme der ^thaier und Luaferianer eatwi<&elt.
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324
ü. Haupt.
späteren Zeit, wie z. B. die des Templerprocesses vorbildlich gewor-
den. Der Inquisitionsbericht über die sangerbaosischen Geissler vom
Jahre 1454 ISsst dieselben Ketzer bnssfertige Gebete an OhrittiiB
riebteD, die seinen Starz dnrcb Lndfer erboffen nnd diesem m Ehren
die absciheuliehsten Orgien veranstalten; die sittenstrengen böhmischen
Brftder sind Ton Renegaten nnd Inquisitoren aller nur denkbaren
Bittliehen Anssohrdtangen, der Weibergemeinschaft, des Tenfelsbttnd*
nisses nnd der Verefarnng eines Fliegengottes beschnldigt worden');
auch eine Omppe der italienischen Fratioellen wird 1466 der Ver»
anstaltang nachtUoher Orgien nnd des ritnellen Kindermords für
scbnldig befanden*). Besonders aber die Waldenser sind frivolen
Anklagen der erwähnten Art in den yerschiedensten LSndem aus-
gesetzt gewesen. So erpresst sin italienischer Inquisitor im Jahre
1387 piemontesischen Waidensem durch die Folter das Gestftndniss,
dass sie Sonne und Mond anbeten, die Qoiteskindsdhaft Christi leug-
nen und in ihren Versammlungen sehlndliche Unsueht yerftben; ganz
ähnliche erzwungene Oestlndnisse kehren in italienischen Waldenser^
Processen der Jahre 1451 und 1492 wieder"). Wfthrend David von
Augsburg die deutschen Waldenser gegen den Vorwurf des Satans-
dienstes in Schuts nimmt, wird diese Aniclage, sowie der, auch bei
dem Passauer Anonymus und David von Augsburg angedeutete Vor-
\vurf der Unzucht und Weibergemeinschaft wieder gegen ei clistäd tische
Waldenser des 14. Jahrhunderts eihol.en: brandenburgische Waldenser
werdeif 1336 zu Angermftnde als «Luciferianer* abgeuiiheilt und noch
in dem grossen Prooesse gegen die pommerischen und brandenburtrischen
Waldenser der Jahre 1303 — 1394 werden diese über ihren Glauben
an Luclfer befragt^). In den romanischen Ländern endlich war schon
Vergl. uieuit' Mittheilungen in der Zeitschrift für Kirchengesch. IX
(1888), S. 114 ff. — Uindely, Gesch. der böhmischen Brüder I. 56 f., 97 t.
*) Die Actoi sind mitgetheilt von Ehrle im Archiv für Kirchen- und
Literaturgeschichte de« Hittelaltex« IV (1888), Heft 1—2, 8. 110 ff.
*) Archivio atorico italiano Ser. m, T. I, pan 2, S. 18, 40 etc.,
21, 39 f., 22: Rivist« cristiana IX (1881). S. 368 ff.; AlHx, Some remarks
Upen the ancient charchea of Piedmont. New edition (1821), S. 340 f. — Im
Jahre 1332 wt.iden dif» pipinontesiechen WaMi^iser der Leupnnnfr der kirch-
lichen Lehre von der Eucharistie und der Incarnation Christi beschuldigt
(Raynaldns, Annale« ecclesiastici ad a. 13;)2, Nr. 31). Die Grundlosig-
keit der auch gegen die Katharer erhobenen Beschuldigung der Verawutal-
tung nttchÜicher Orgien «rird von einem Inquisitor des 13. Jalnhundert«
mit Entschiedenheit betont (vergl. Molinier, llltttdes sor quelques mann-
Berits Goncemant Tinquitition da XII* an XVIl« si^e. Extrait des archives
des missions scientifiques et litt'-raires T. XIV, 1887).
*) David von Ausgsburg in P reger*» Ausgabe 8. 211, 207^^-; Flac
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Waldene^rtbuiu und Inquisition.
325
in der ersten HiUfte des Jahrhunderts die Bezeii.hnuDg ,Vauderie*
gleichbedeutend mit Teufelsbuhlschaft Uüd Hexerei «geworden, so dass
die proven9alischen W aldenser im Jahre lo3o den Namen »Vaudois*
als beschimpfe Ii d abwiesen *)•
Gibt uns nach dem Gesagten die erste Gruppe der den Kremser
Ketzern beigelegten Lehren nicht das Recht, sie dem manichäischen
Sectenkreise ohne Weiteres zaznrechnen und ihre Zugehörigkeit zu
der waldenjdschen Seote abzuweisen, so wird auch dnreh die Lehr-
aätae der zweiten Gruppe die Abgabe eines abschliessenden Urtheils
nicbt ermOgHdit» Die Kremser Ketser Terwerflen angeblich die Taufe,
die Eucharistie, die letzte Oelung, den Eid, die kirchlichen Fasttage,
Feste und Weihen, den Kirchengcsang; die katholische Kirche gilt
ihnen als eine heidnische , die kirehlichen Qeb&ude nennen sie Stein«
bftuser, die Ehe «ne pfomicatio iurata* *)• Ausnahme des letsten
Satses, der sich aber unschwer aus dem ICssverstehen der bekämpften
ketserischen Lehre erklären lJUst, finden wir die sttmmtliehen An-
klageartikel in den Veneichnissen der waldensischen Irrtbftmer, wie
sie uns David von Augsburg und der Passauer Anonymus liefern, zum
Theil in wörtlicher Uebereinstimmung wieder*); aber auch die
Katharer sind hinsichtlioh der au^gef&hrten Punkte in Opposition
zur kirchlichen Lehre gestanden. ESnen festen Anhaltspunkt erhalten
wir erst durch die Lehrstücke der dritten Gruppe und zunSchst durch
lllyr.. Catal. lest. ver. (16G0) . S. Nr. 24; Wittenbach in den
Berliner Sitzungsberichten 1687, 6. 517 ff. — Das» die eichstädtischen Ketzer
Waldenscr hind, ergibt sich schon daraus, dass sie sicii die ,vor Gott Er-
kannte* (Kunden) nennen. Ueber die brandenburgischen Waldenaer vergl,
meine Bemerlnmgen im ffistor. Tatdienbneh 6. Fotge» Yll (1868). S. 887.
Vergl. DnveTger, La Taaderie daas lei ^tati de Philippe leBon
(1875) und Bouiqiiolot »Les Vaudois du XVe siecle" in Bibliotheque de
r^cole de? cluntos, 2. serie, T. III (1846), S. 81 ff.; C. Schmidt, Zeitsclir.
f. hiit. Thcol. Bd. XXU, S. 250. Vcrgl. den Nachtrag am Knde dieses Anhiinj;s.
*) Hier wie im Folgenden kommt als Quelle in erster Linie die aifs-
fiihrlichere Fassung des Kremser Berichtes, wie sie die von \^ez benutzte
^ndsdiiifl enthält» in Betracht
Badicale Verwerfung der Taufe wird u. a. auch den etchstftdtiMdien
Waldensero des 14. Jahrb. (Wattenbaoh 8. 519), Bddbnpfung der Trans»
aubfltantiation im Altarsacramente sowohl diesen wie den Mainzer Waldenseni
von 1393 („Der waldensische Ursprung des Codex Tepleasis'' S. 36) vor*
fyeworfen. »Steinhäuser" nennen auch die I.eoni.-<t*'n des Passauer Anonymus
(Bibl. max. XXV. S. 26<) A) die kntholi.'ichcn Kirchen. Aehnlich wie die
Kremser Ketzer sprechen sich die Waldcnsfi- DavidV von Aup^sliurg (S. 207)
über die Ehe aus: matrimonium dicunt es«e l'ornicatioueu) iutaiaui, ni»i
conti nenter vivant ; qualeeounque alias luxurie immundiciaB magis dicunt
eiM liettas quam eopulam ooniugalem.
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326
H. Haupt
die Aussagen der Kremser Ketser über ihre Hierarchie. Darnach
steht aa der Spitze der Secte ein Bischof und zwölf Apostel, &ls
deren ausschliessliche Function die Abnahme der Beicht erscheint,
und welche seitens ihrer Gläubigen eine unbegrenzte Autorität ge-
niessen; die Apostel durchziehen die verschiedenen G^enden der
Erde und besuchen abwechselnd zu zweien das Paradies, wo sie von
Henoeh und Elias die Macht za binden und za lOaen erhalten, um
sie auch ihren Amtsgenossen mitzutheilen. Ganz ähnliche aber-
glftnbische Anschauungen über das Wesen ihrer Heiseprediger finden
wir bei den eichstädtischen nnd brandenbnzgisoh- pommerischen
Waldensern des 14. Jahrhunderts; nur werden dort als Ertheiler der
himmlisoben Vollmaohten bald die Engel des Paradieses, bald die
Apostel, bald Gott selbst genannt. Entscheidend ist, dass diese Vor-
stellungen ansscUieeslich dem waldensischen Sectenkrnse ^genthOm-
lieh sind, nnd dass ebenso die Bezeichnung als Apostel, Zwölfboten
nnd Beichtiger für die waldensischen Beiseprediger charakteristisch
ist 0* Angaben des Kremser Berichtes fiber die Beiohteeremonien
der Österreichischen HAretiker lanten in den einxelnen Versionen Ter-
schieden; da wir anch ftber die waldensischen Beichtoeremonien nicht
bis ins Einzelne nnterriohtet sind, so müssen wir jene Angaben, die
übrigens anch keine nähere Beziehung zum katharischen Cnltns ver^
rathen, hier ausser Betracht lassen Abermals aaf die waldenstsche
Secte weist dagegen die Angabe des Inquisitionsberichtes über die
bei den Kremser Ketzem als Erkennungszeichen dienenden Losungs-
') Vergl. Wattenbach in den Abhandlungen der Berlinei Akademie
1886, S. 43 flf. und in den Berliner Sitzungsberichten 1887, S. 519; Müller,
Die Waldeaser S. 105 f. [81 f.l. Der Bischof der Kremser Ketier heiast
einmal aaeh »magister*, was rielleieht ein Irrthom ist; bei P es cd. 586
begegnet der Ausdruck: oonfeasores.
*) Nach den Annalen toa Mattooo und der Voraner Ht. befiehlt
der Bisdiof der österreichischen Ketser den Beichtenden : „Chuss auf di
erden; darauf seit du geraynet werden.* In der Hs. von St. Florian
hieas es angeblich: .Kuss auf de Huer' (??); die Klostemeobarger Hs. bat
die Version: „chusse an dio hindern.* Die 149-4 in Valcnce im Daiiphine
processirte Waldenserin Prvron*'ttn Vi**kannte : ipsa confessa e.st peccata siia
alten [ex raagistxis Waldensium] genibus flexi s ac si fuisaet conim ^*uo
proprio sacerdote, et inde facta confessione ipsam abaolvebat, luanuui ikd
Caput iniponendo more sacerdotuiu. Bei der Weihe der waldensischen
Predigercandidaten in Deutschland gleite sich der nider, den tu de su eime
meistere woltent machen, nff die erden nf emen mantel' ; im Verlaufe der
Cexemonie kniet er nieder und erhilt die Weihe durch Amdanflegong
(Rohr ich, Mlttheill. aus der Gesdiichte der evangel. Kirche des Elsasses
I, S. 42. — Fries 8 8. 258).
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WftldauerCluim oad laquiaitioii.
327
«orte hin: was tma der Passaner Anonjmns über die »Leonisten*
TOD 1260 in dieser Beaehnng mittheili, stimmt ganz mit dem Über
die Kremser fl&retiker Berichteten überein'). Auch die letzte noch
erübrigende MHtheilnng unseres QneUenbericfates endlich, dass nnter
den tatcrreichiadien Ketsem beiderlei Geschlechts sich selten Jemand
finde, der nicht den Text des nenen Testamentes auswendig wisse*),
dürfte sieh am nngetwnngensten mit den Gläabigen der Waldensersecte
in Verbindung bringen lassen.
Za den inneren Gründen, welche cUe Benehtmg des Kremser
Berichtes auf die waldensiache Seete wahrscheinlich machen , kommt
als unterstütiendee Moment noch die bereits früher (S. 289) von uns
herForgehobene Tbatsache hinzu, dass die Katbarer, die allein ausser
den Waldensern noch etwa in Betracht kommen könnten, schon um
1^0 aus Süddeutschland und speciell auch aus Oesterreich durch
die Waldenser zurück<2rediilngt waren. Die ausserordentlich weite
Verbreitung der ketzerischen Secte von 1311 ff. in Oesterreich und
den Nachbarländern lässt sich ferner nnr unter der Voraussetzung
erklaren, dass dieselbe dort seit Generationen eingebürgert war: ihr
Bischof hatte damals schon 50 Jahre lang seines Amtes gewaltet,
und bereits die Eltern der Verurtheilten hatten der Secte angehört ').
Dies alles fuhrt uns in die Zeit um 1250 — 1261» /.urüek, zu welcher,
wie den Mittheilungen des Pa.s&auer Anonymus zu entnebmeu ist,
die Inquisition in Oesterreich ausschliesslich durch die Verfolg^ung
der dorti<:en Waldenser in Anspruch genommen war. Und auch die
locale Verhrf'itung der Secte von 1311 ff. entspricht zum puten Theile
derjenigen der österreichischen Waidenser von 1200. aber auch dem,
was wir von der Geschichte der Secte am Ende des 14. Jahrhunderts
wissen. So bef^egnet Steyer sowohl in der Liste der von den Wai-
densem inficirten Pfarreien von 1266, als auch in den Ket;^rprocesscn
Friesfi S. 256: item cum alter ad alterum voluit venire, ne christianis
pnMMUtibQS inopiaate intnuet» appropinqnane iannae dicit : »ist icht chrumpea
hritie drinne?* womit tu vergleichen die Angabe des PasRaner Anonymus
Uber die Waldeneer in Bibl. max. XXV, 264 6: qvando simul oonveniunt,
tone primnm dieunt: »Cavete, ne mter noe dt lignmn cnrvnm, id est, aliquis
eitnaeu«'.
*) Pez coL 596: nuo est apud eos homo cuiuscunque sexus. qui
testara novi teatamenti non eciat cordetenus in vulgari. Vergl, die An-
gaben des Passaner Anonymus über die Waldenser a. a. 0. S. 204 A : novum
et vetus testamentum vulgariter transtulcrunt et sie docent et discunt : audivi
et vidi qnendam rnsticmn idiotam , qui Job recitavit de verbo ad verbum
et plures qni totum novum testamentnm perfeete sciverunt. •
*) Vergl. Pcz col. b'.^ö: quidam, Andreas uuniine, tune temporis cre-
matus dixit : ab infantia parentes nostri in haeresi nos noirierunt.
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328
H. Haupt
der Jahre l-ill ff.; um 1390 erscheint die Stadt und Umgebunjif
wieder als ein HauptstüUpunkt der Waldenser. Im Gebiete zwiscbea
Traiskireben und 8t. Pölten, wo die Ketserei von 1311 ff. in 86 Or^
Schäften ESngang gefiud«!, hatten auch die Waldenaer von 1266,
wie die OHsliste dea PasBaner Anonymus zeigt , ihren Anhang; als
Sitze von Waldensem nennt die Orteliste von 1266 anch eine Anzahl
von Pfarreien in der allemBchsten Umgebung von Krems, das in der
Inquisition von 1815 eine so bedeutende Bolle spielte. Wien endlich,
wo um 1815 Autodaf6*8 stattfiuiden, sehen wir später mehr&ch in
die Waldenserverfolgungen aus dem Schlüsse des 14. Jahrhunderte
verflochten. Dass die gemeinsame Quelle unserer Berichte Aber die
Kremser Inquisition die Kotier von 1266 und von 1811 ff. als identisch
betrachtete, ergibt sich daraus, dass fde die Ortsliste von 1266 ohne
weitere üntm^eidung ihren Hittheilungen fiber die Kremser Ketzer
aafftgte. Fasst man zuletzt noch ins Auge, dass der Inquisitor
Petrus Zwicker im Jahre 1895 von einem ununterbrochenen 150jSh*
rigen Bestände der waldensischen Secte in Oesterreich sprtebt dass
femer die Bekenntnisso dnr seit 1391 verfolgten Waldenser aus der
Umgebung von Stcyer die Verbreitung dieser Secte in derselben Gegend
am Anfang des 14. Jahrhunderts bezeugen dass endlich in Böhmen
und Mähren, wo die Ketzer von 1315 unzählige Anhänger gehabt
haben sollen, von 1330 an wiederholt die waldensische Secte verfolgt
und über deren Verbreitung geklagt wird, dagegen niemals von
Lucifeiianern oder Katharern die Rede ist, so wird man wolil den
Wahrscheinlichkeitsbeweis für die These für erbracht erachtfu: die
Österreich isclien Ketzer von 1311 W. und ihre Hlaubens-
genosseu in Bübmen und Mähren sind Waldenser gewesen.
Nachtr^.
Eine sehr willkommene Bestätigung der Kichtigkeit unserer so-
eben vorgetragenen Vermuthung bringt Wattenbach 's Mittheilung
über das Handbuch eines Inquisitors aus dem ersten Jahrzehnt des
15. Jahrhunderts f Abhandlungen der Berliner Akademie 1889). Unter
den in diesem Handbuch den Anf^aben des Nicolaus Eymerici über
die Waldenser beigefügten Zusiltzen (S. ilO) begegnet der Hätz: ^ifeti
se tilios Israel nominant". In der mir bekannten Ketzerliteratur hat
diese Notb. nur in der Angabe des Krenuser Berichtes über die dortigen
I) Priese S. 262.
*) In den sp&ter mitsntheilenden InquisitionsprotokoUen wird eine 1391
firoeessirte GOjähiige Waldenserin aus Dammbnch bei Steyer als .nata in
eecta' beieichnet
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Waldensecihatn und Inquisition.
329
KctMr (Fhess S. 256) ihr Gegenstück : „ nostros presbyteros Bomaniolas,
suos vero Israfaeliticos appellabant*'. Vergl. auch den von Watten,
bacb mitgetheilten Satz: ,et die Lüne et die Mercurii [Waldenses]
Ubidini totaUter se exponnnt et ntendo carnibus ieinnanf
Beilage L
Gesvcli um pftpstliche Entscheidung der Frage, ob ein
zweimal in Ketzerei Terfallener Kleriker zum Priester ge-
weiht werden dfirfe.
Au Cdd. ms. 577 des k. h. H.*. H.- und Staatsarchives zu Wien p. 131.
8i clericas in daas bereses lapsoa posrit ad sacerdociam pro-
moveri.
Licet omnes, qui cbristiano nomine oensentur, a Tobis tamquam
a Gbristi vieario et magistro catholiee fidei saper dnbitabilibus querere
documenta, ne christiana professio Tacillare noscatar. quidam autem
nostre dyocesis dericns, dum at ') in minoribus ordinibus constitutus,
se Pateren orum secte frequenter immiscuit, sed postmodum ad peni-
teutiam rediens postulavit ad sacros ordines promoveri. qui cum
postea consisteret in ordinc dyaconatus, Lconistas non timuit imitari
et cum eis fuit diucius conversatus. nunc autem qiialicumque poni-
teiitia ductus instanter petiit, ut ipsum ui sacerdocium debeamus
promovere. verum quia in duabus heresibus vacillavit, in facto
tciaiii procedere pertimemus, presertim cum heretica labes consuoverit
difßcUe removeri.
Beilage II.
Herzog Ludwig II, von Baiern empfiehlt die als Inqui-
sitoren aufgestellten Dominicaner dem Schutze und der
Unterstützung seiner Beamten. 1262 Bec. 17. Regensburg.
Ao8 München Reichsarchiv, Klöster (Dominicaner in Regensburg fasc. 10)
or. monbr. c. sig. pcnd. laeso. — Das an einer grünen nnd rottmi
seidenen Sdmor bftngende Siegel ist jetst sienüieh ddiset — Die
Absehrift der Urkunde Terdaake ieh der Gftte des Herrn Arcfainaths
Dr. Will in Regenshm^. — (Abschrift in Codex chnmologico-
diplomaticus episcopatus Ratisbonensis III, Nr. 386» Mannscript des
Kreisarchivs zu Regensburg; hiemach benutzt TOn Janner, Ge>
f«chichte der Bischöfe von Regensbnrg II, 479.)
Lndwicus dei gracia palatinus com^s Beni et dux Bawarie
uniyersis ministerialibus suis dilectis et fidelibus scultetiSt prepositis.
') So die Hs.; 1. eet (= esset).
Digiti^uu Ly LiUv.*v.i^
330 Haupt. Waldenserthum und Inquisition.
iudicibos, sive ceieris ofScialibiu suis in dvitatibos, eastelliB ant
villis in sna inritdictione constitntis graciam snam et omne 1>onnm.
quoniam ad defendendos pauperes d« maniboB diripientium eos in
sublimitate snmus constitnti, precipne tarnen ad axstirpaadas hereses
et infideles homines, qui ben sicut audivimus in nostris finibas nuper
emerserunt , (luorum diabolus versucia quasi in occulto, cum in
palam nocere non possit, tunicam domini scindere et vineam domini
Sabaoth nititur dtuiuliri et hereditatem eius delere, gladio materiali
sumus accincti, qui iiuauio fainiliariores secundum phylosophum,
tanto sunt nocentiores, discunt enim euriose circuire domos, sicut ait
apostolus, sub specie pietatis verbiß vanis et supertluis sub vertontes
corda simplicium, multipli4it]ate cloquii infigtntes eis sagittas lingne
igneas plenas veneno mortifero infidelitatis, detrahentes sacramentis
ecclesie, legibus sacratissimis principum et sanctionibus patrum, suam
per omnia iusticiam constituere volentes, quos nisi citius deus reve-
lasset in suis latentes perfidiis, fideles qnosque simul privassent vita
et repno. cum auteru multi ad defendendam creatoris iniiinara
relictis iil i ris et uxoribus omnibusque, quae possiderint, iiudi uuduin
Christum sequantur, portantes crucein suam in terras' longinquas et
trans maria, fidei vestre mandamus et districte precipimus, quatenus
divine remuneracionis intuitu ac nostre dilectionis respectu dileulos
fratres predicatores, quorum ordo ad hoc noscitur institutus, ut tal^
inimicos ecclesie perscrutentur et proclament, cum ad vos venerint,
benigne rccipiatis, ferentes eis contra heretieos et eorum defeusores,
fautores sive receptatores sub obtentu gracie nostre consilium et
auxilium tidplo et oportunum , ut et ipsi ab iniuriis et violentiis
nostro defensi auxilio niinisterium suum adimplere valeant et nos,
qui extra terras pugnando dispersa congregare non possumus , domi
saltem eongregata consenremus. datnm Ratispone anno domini 1262^
XVI. kal. Januarii.
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Die „unio regni ad imperium".
Ein Beitrag zur GeBoMolite der stanflsclLen Politik.
Von
Hni6 Ton £ap-äerr.
n.
Wenn es mir in meinem ersten Artikel gelungen sein sollte^
das Verhalten Friedrich's gegenttber der Curie in der sicOischen
Frage moralisch zu rechtfertigen, so wird mir jetzt der Versuch
gestattet sein, die Bemühungen um die Verbindmig Siciliens mit
dem Kaiserreiche von einem weiteren politischen Staudpunkte
zu würdigen.
Bekanntlich hat Ficker nicht bloss denUntergang des? staufischen
Geschlechts, sondern auch den V edall der deutschen Köuigsgewalt
von dem verhängnissTollen sicilischen Froject hergeleitet.
Durch den Erwerb Siciliens scheinen ihm die natürlichen
Grenzen des Kaiserreichs als einer mitteleuropäischen Frieden
sehUisenden Grossmacht Überschritten, das deutsche Kaiserthum
wird jetzt unaufhaltsam in die Bahn der Welteroberung geleitet,
in der es seinen Untergang findet
Nicht bloss der deutsche Reformplan Heiniich's VI. wiid
durch die sidlische Erbschaft gestört'), der Sturz Otto's IV.
-wird durch sein Streben nach Sicflien herbeigeführt^) — am
schwersten aber soll sich die Verbindung Siciliens mit Deutsch-
land an dem ilegimente Friedrich'ö II. gerächt haben. Ficker
*) KaiserNidi p. 76 —77* Bentsohes Kdnigtliom n. KaiBOrthimi p. 59.
*) Kaiaemidi p. 182. DeutBcfaesStaigtham u. Kaieerthnm p. 101—102.
'KKaiseneieh p. 112.
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332
U. V. Kap-herr.
macht dem Kaitier den Vorwuri, dAss er utn Siciliens willen die
letzte Gelegenheit zu einer Reorganisation Deutsclüand's versäumt
und damit den politischen Verfall Deutschlands verschuldet bahe ^).
Freilich hätte er in Deutschland eine schwerere Aufgabe zu lösen
gehabt als in Sicilien. Hier fand er einen fertigen, wohlge-
schulten Beamtenstand, dort hatte er den Kampf auizunehmen
gegen die feudalen Gewalten, einen zwar mühevollen, aber lohnen-
den ivaiupf. dem die Hilfsmittel des doutächen Königthums wolil
gewachsen gewesen wiiren Friedrich ist dieser nationalen und
königlichen Püicht aus dem Wege gegangen und zwar wesent'
lieh durch egoistische Motive geleitet: er wollte sich nicht trenneu
von dem sonnigen Lande seiner Jugend und von den Genüssen
einer reichen sfldlichen Natur, um ihretwillen ist er an seiner
deutschen Nationalität zum Terräther geworden*). Wir wollen
untersuchen, ob dieser Vorwurf berechtigt ist Zunächst aber
gilt es eine Voraussetzung zu erörtern, welche der Argumentation
Ficker's zur Grundlage dient.
Durch den Erwerb Siciliens soll der natürliche „zweck-
mässige'' Umfang des Kaiserreichs Uberschritten sein, von dessen
Grenzen in dem Bewusstsein des Volkes ein deutliches Gefühl
gelebt habe, da dieses das Königreich Sicilien als regnum von
demimperium schied, welches Deutschland, Burgund, Ober- und
Hittelitalien umfasste*).
Ich bezweifle, dass dieser Sprachgebrauch vor Friedrich II. ^)
nachweisbar ist, und falls er nachweisbar sein sollte, zu irgend
welchen Folgerungen berechtigt. Vor Allem vermisse ich ihn
dort, wo man ihn am ehesten erwarten sollte: in der Correspou-
denz Inuocenz' III. Wir finden hier öfters regnum dem imperium
gegenübergestellt, aber jedesmal so, dass der Zusammenhang
oder die Adresse ergibt, ob das deutsche oder das sicüische
Königreich gemeint ist.
So ist z. B. in der deliberatio mehr^M^h regnum als deutsches
') Böhmer-Ficker, Regesta p. XVI.
*) Böhmer-Ficker, Regesta p. XVII,
^» Böhmer-Ficker p. XVII.
*} Fioker, Kaiterreich p. 76 und 86.
Daas dieser Sprachgebraudi unter FHedrich II. Fiats greifen konnte,
kann nicht Wunder nehmen; hatte doch Friedrieb die NichtkogehOrigkeit
som Kaisenreiehe ansdrilcklidi anerkuint.
*) p. 699, 1 tt. 2. y
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0ie aimio regni ad imperium*.
338
Königreich dem imperium gegenübergestellt, ebenso regelmässig
in den Briefen des Papstes an die deutschen Forsten
Wenn das sicilische Königreich gemeint ist, so wird es aIs
solches beseicfanet, so in der deüberatio *), in einem Briefe an
den König von Frankreich *) und in Briefen an dentsohe Fürsten *),
In den Gesta Innocentü wird KcOien öfters ein&ch als
regnum beieichnet *), aber niemals im Gegensatz su in^erimn *).
Als regnnm wird es den benachbarten Provinzen gegenübergestellt:
und zwar finden wir diese häufig auch nicht mit ihren Namen,
.sondern yrewisserniassen mit ihiem Amtstitel als Markgrafschalt,
Herzogtlmm benannt.
So z. B. c. IX p. 3, 1 : Papa reliquit marchiam et regnum
intrayit; oder c. XX p. 5. Marchualdus accessit in marchiami
Conradus rediif m ducatum '^).
Die Benennung des Königreichs Sicilien als regnum steht
auf einer Stufe mit der Benennung der Markgrafschaft Ancona
als marchia und des Ducats von Spoleto als ducatus: das
Königreich Sicilien ist in der AufGassung der Italiener das regnum
7MX' H^X^^* ebensowenig wie man bei der Mark oder dem
Dncat ans dem Namen auf eine Nichtzugehörigkeit zum Reiche
scUiessen darf, ebensowen^ hat diese Schhtssfblgentng Air
Sicilien eine Berechtigimg % Aber neUeicht Hesse es sich nach-
weisen, daas das dentsehe Volk odor doch die deutschen Fürsten
sieh der Gegens&tze zwischen Sicilien und dem Reiche bewusst
gewesen wären. Haben sie gegen den Versuch der Erwerbung
') z. B. p. 702. 1, p. 704. 1. Ebeiksu im Briefe Otto's p. 6d4, 2.
p. 700. reguuni Siciliat; nohi^ aiiferre conatur.
*) p. 718, 1. Noati, quod ai Philippus . . . imperium obtineat, regnum
Siuiliae occaparet, . . . cum imperium ei vironun vires, regnum autem divi-
tiarom copiain miniitnuret
^ p. 99h % p. 725, 2. Ebenso in dem Briefe an adnen Oeeandten,
den B^of tob Ostia» p« 751, 2.
") Aber durdiaua aiclit iminer, veigL p. 2, % p. 3, 1, p. 5, 8, p. 11, 2
und sonst mehrfach: regnnm Siciliae.
*) Vieimebr wird dam Siciliae hinsngefllgti p. 4: es divisione imperii
et turbatione regni Siciliae.
n V»>rp;l, überhaupt p. 2, 3, 4, 5.
Otto IV. scheint Apulien geradezu zum imperium zu rechnen, \er^\,
Innocentii regiatr. ep. 20, p. Ö94 : qualiter enim conversatus fuerit in Apulia,
Tntda oeteruqne psrtibiw imperii
DnitMilia SMlMbr. f. QwMdbtaiw. L 9. 22
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U. V. Kap^herr.
Sicüiens Widerstand geleistet, weil sie damit die Grenzen des im-
perium überschritten sahen ?
Ich erwähnte schon dass Ficker bei Beurtheiliuig des
Reformplanes Heinrich's VI. von dieser Annahme ausgegangen ist,
dass aber das Zeugniss der zeitgenöeaiachen Quellen ihm wider-
spricht Wir sehen die deutschen Forsten, welche Philipp gewShlt
haben, an dem Ansprache dea Reiches auf Sicüien festhalten;
wir sehen, daas der Papst diese Frage ihnen gegenüber mit
besonderer Delicatesse behandelt; hätte Luiocenz bei ihnen auf
Beifall rechnen können, ich zweifele nicht, dass er die sidlische
Angelegenheit in seiner Polemik gegen Philipp in den Vorder-
grund gestellt hätte
Auch Otto tüichtete den Widerspruch der Fürsten, als er
in dem geheimen Versprechen von Speier das päpstliche Recht
auf Sicilieu anerkannte. Ganz unbegründet würde die Meinung
sein dass die deutschen Fürsten an dem .sicilischen Unter-
nehmen Otto s aus principiellen Gründen Anstoss genommen hätten,
in diesem Falle würden sie wohl nicht gerade den sicilischen
König als Gegencandidaten aufgestellt haben.
Als sie dann unter Friedrich II. die rechtliche Abtrennung
Sicüiens vom Reiche zugaben*), zeigt die Thatsache, dass die Curie
auf eine solche Anerkennmig besonderen Werth legte, dass sie
diese keineswegs als selbstyststindlich betrachtete.
Die Ffirsten werden sich Ar die rechtÜchen Subtilitilten
wenig interessirt haben, fiOr sie konnte es nur von Bedeutung
werden, ob sie Aussicht hatten, in Sicilien ab Beamte Yerwendet
zu werden oder nicht.
Es besteht demnach kein principieller Gegensatz zwischen
dem Kaiserreich und dem KoniLMeicli Sicilien — weder in den
Anschauungen der Italiener im h in den Anschauiincren oder
Wünschen der deutschen B ürsu n. Sicilien ist ein Theü Italiens
wio der Kirchenstaat ein Theil Italiens i«t. und die Frage nach
der Berechtigung der deutschen Herrschalt in Sicilien lässt sich
von der Berechtigung der deutschen Herrschaft in Italien nicht
trennen. Die letzere Frage ist aber die wichtigste der staufischen
') Heft 1 p. 105 ff..
*) SoUte dieMS die Anneht Winkelmann** (Otto p. 237, 250) Min?
*i BOhmer-Ficker, Bageita 1112. UailUrd^Br^holUt 1, 2 p. 768.
2d. April 1220.
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Die «nnio regai ad imperimn*.
335
Politik Uberhaupt, und von ihrer Beantwortung wird das UrtheO.
über die Staufer und speciell über Friedrich II. abhängen.
Der Zweifel an dem Becht der deatsohen Herrachaft in
Italien scheint mir zuerst unter Friedrich L zu einem klaren
Auedruck gdangt zu sein. Als Friedrich Tersuchte, in Genua
dieroncalischen Beschlüsse durchzuführen, wurde ihm hier bedeutet,
dass die Genuesen sich jeder Verpflichtung gegen das Beich für
entbunden erachteten. Von dem Boden des Reidies besissen sie
nicht so viel, um sich davon zu ernähren ; das, was sie zu ihrem
Unteriialt brauchten, müssten .sie selbst mit Mühen und Geiahreu
von weither herbeisiliatlen; das Reich hätte nicht einmal eine
Flotte, um sie zu beschützen.
Es spricht hier das stolze Bewusstsein der jungen Kaufmann-
schaft, die alles sich selbst verdankt, nichts dem Reiche. Das
Reich erscheint als eine veraltete Institution, und ganz unbillig
rlünkt es ihnen, wenn es die Früchte ihres Fleisses und ihrer
Thatkraft auf Grund von Rechten beansprucht, die längst durch
den Gang der Dinge überholt sind.
So war es thatsSchlich: in der Zeit, da die deutsche Herr-
schaft in Italien geruht hatte — wir kOnnen im Grossen sagen:
in der 2jeit vom Tode Heinrich's III. bis zu Friedrich I. — , war
hier eine neue Cultur erwachsen, zu der die alte Ordnung von
Staat und Recht nicht mehr passte«
Dies war auch der Eindruck, der den. Bischof Otto von
Freising beherrschte, als er über den ersten Zug Friedrich 's nach
Italien berichtete. Er konnte dem lebhaften, fleissigen Leben,
das sich in den Städten regte, seine Bewunderung nicht ver-
sagen, ihm gefiel die feine Sitte und die elegante Rede der
Italiener, aber höchst seltsam erschien dem würdigen Prälaten
ihr seltsamer Drang nach Freiheit. Dass hier nicht die Bischöfe
und Fürsten die Herr«r]iaft in Händen hatten, sondern gewählte
Vertreter aus den drei Ständen der Stadt, dass hier Leute aus
der Hefe des Volkes zum edlen Knegshandwerk zugelassen wurden,
musste er mit missbilligender Verwunderung bemerken.
Man sieht wohl, es lag ein tiefer Gegensatz zwischen den
Zustanden Deutschlands, an denen der Freisinger Bischof seine
Begriffe von Ehre und Recht gebildet hatte, und dem Jungen
Italien.
Dieser Gegensatz erweckte den Zweifel, ob die Deutsidien
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336
siir Hemchoft in Italien befähigt und demiuidli berechtigt; sein
wurden.
Die Einheit des mittelalterlichen Abendlandes hatte auf der
Eiufurmigkeit seiner Cultur beruht; von der Vogelperspective
aus betrachtet mochten die abendländischen Völker zur Zeit
Karl s des Grohden wie eine groü>se Masse von bäuerlich arbeiten-
den Menschen erscheinen; die Gegensätze der Stämme verschwanden
gegenüber dieser grossen gemeinschaftlichen Aufgabe; Papstthum
und Kaiserthiun arbeiteten im Bunde an der Erziehimg der Ger-
manen aus barbarischen Nomaden zu halbwegs gesitteten fleissigen
Bauern: Recht, Qhube und Sitte des Abendlandes waren Recht,
Glaube und Sitte eines Bauernyolkes.
Als diese Einheit der Cultur verschwand, wurde auch der
Anspruch des Kaisertiiuins auf einheitliche Beherrschung des
Abendlandes hinfällig. AUmählig entwickelten sich culturelh
Gegensätze, die einzelnen Völker wandten sich verschiedenen
Aufgaben zu, verschieden nach der Lage ihres Landes, nach
ihrer individuellen Veranlagung, nach ihren historischen Schicko
salen; nationale Gegensätze spalteten die einheitliche Masse;
ein Oberhaupt konnte die divergirenden Sl&nme nicht mehr
leiten.
Zuerst gingen die romanischen Völker gesonderte Wege.
Die Einwirkung der erhaltenen Reste antiken Lebens, die Be-
rührung mit den höher civilisirten Byzantineni und Arabern, der
commercielle Austausch mit dem Orient zeitigten hier die frühe
Entwicklung geldwirthschaftlicher Cultur. Nicht etwa als ol>
die grosse Masse der Bevölkerung bäuerhcher Arbeit entfremdet
worden wäre; nur ein geringer Bestandtheü des Volkes braucht
sich dem Handel und der Industrie zuzuwenden, um die Durch-
fthrung eines einheitlichen Tauschmittels zu ermöglichen: die
entscheidende Wendung tritt dann ein, wenn der Staat sich des
Geldes für die Befriedigung seiner Bedürfnisse bemächtigt. Dieser
Ums( Invung nun vollzog sich bei den romanische n Völkern und
im halbromanischen England im Laufe des 11. und 12. Jahr-
hunderts. Es wird zunächst ein engeres Gebiet, die königliche
Domäne, geldwirthschafllicli organisirt und durch rechenschafts-
pflichtige Beamte oder durch Pächter verwaltet. In der Domäne
liegt die finanzielle Macht des Königthums. Daneben steht m
feudales Eriegsheer: in den Contingenten der Barone, welche
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Die „unio regni ad imperiiun".
387
mit Kronlehen aussfest-nttot sind, ruht die militärische Kraft des
Staates. Den Haiidel.sst;i(1trn ist ein grösser' r oder geringerer
Grad von Selbstverwaltung zugestanden, der sich manclmial zu
vollständiger republikanischer Unabhängigkeit steigert. Das
Königthum hat sich von dem Wahlrecht der Aristokratie eman-
cipirt: die strenge Erblichkeit der Krone wird anerkannt Es
sind dieses die Ubereinstimmenden Züge der unteritalischen, spani-
schen, französischen und englischen Verfassungen des 12. Jahr-
hunderts.
Deutschland stand ausseErhalh der culturellen und Tcrfiusungs-
rechtlichen Entwicklung, welche sidi in den romaniachen Lindem
▼olbog. Die deutsdie Verfassung bewegte sich im Grossen und
Ganzen noch in den Formen, welche ihr aus der karolingisehen
Zeit überhefert waren. Friedrich I. stand als ein Fremder der
italienischen Cultur gegenüber. Aber er erkannte bald, da.ss er
>iich ihren BedUrinis^eu anpassen müsse, wenn er in Italien
herrsciien wollte.
Er versuchte in (.)l)eritalien die Staatsorganisation nachzu-
ahmen, weiche die Normannen in Unteritalien durcbgetührt hatten:
hier wollte er eine geldwirthschafÜich verwaltete Domäne er-
werben, welche die Grundlage fQr eine moderne königliche Ge-
walt geben sollte, wie sie die costilische, aragonesische, sicilische»
französische und englische Dynastie aufgerichtet hatte.
Der Versuch ist ihm nicht gelungen. Seine FlSne sind an
dem Widerstand der oberitalienischen Repubh'ken gescheitert,
welche für ihre Freiheit kSmpften.
Nicht etwa als ob sich dieser Widerstand yon yoniherein
geltend gemacht hätte: als Friedrich nach Italien kam, wurde
die Erneuerung der Kaiserherrschaft von einem grossen Theil
der lombardischen Städte als eine Wohlthat begrüsst, alle Städte,
welche unter dtiii Uebergewicht Mailaiids m leiden hatten, sahen
in ihm ihren Ketter; sie hofften, von ihm die Abstellung der
städtischen Fehden, sie hoftten, nun unter dem Schutze kaiser-
licher Ordnung in triedlicher Concurrenz miteinander wetteilern
zu können.
Diese Erwartung hat sie getäuscht: nach Kestauration der
deutschen Herrschaft finden wir in kurzer Zeit auch diejenige
Städte, welche ihre Existenz dem Kaiser verdankten, mit ihren
früheren Feinden gegen die Deutschen verbündet.
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aas
H. V. Kap-herr.
IHe Unacbe ihres AbfaUe lag darin, dass es Friedrich nicht
gelunf^en war, ein Beamtenpersonal zu 8chaj9en, wie das sicilische,
welches ihm uLs Muster vorschwebte. Die iiurmannischen Be-
niiiUn waren, aus den StÄdten selbst rekrutirt, mit den Interessen
d» r Bürgerschalt vertraut. Iht It iit^ciien Ministerialen dagegen,
denen Friedrich die Verwaltung der lombardischen Städte an-
vertraute, mochten in der in Deutschland herrsehenden Guts-
wirthflchaft wohl bewandert sein, von den Bedürftiissen des
Handels und der ladustrie verstanden sie nicht^c als rohe, un-
geschhichte Qeselieo mussten sie den verfeinerten Italieoern er-
scheinen. Vor allem aber hat es Friedrich selbst versäumt, die
intensive Arbeit anf die Anfgaben der neuen Cultur zn ver-
wenden, wie ee von dem Normannen Roger II. gerühmt wird,
welcher die Technik seuies Staates gleichsam wissenschaftlich
studirte. Friedrich glaubte mit den ihm von Deutschland her
gel&ufigen Begriffen auskommen zn können. Er betrachtete
seine italienischen Beamten als seine Vertrauensleute, verlies»
sich aul ihre Treue, die Grundlage der älteren deutschen Amts-
pflidit, und glaubte daher specieller Instructionen entbehren zu
künneu; er konnte sich nicht dazu entschh'essen , sich zu ilinen
auf einen gleiclisam geschäftlichen Fuss zu stellen, wif >•> na«
mentlich in den Normannenstaaten, in Sicilien und in England
üblich geworden war. Eine solche peinliche Ueberwachung aber
bildete bei den gesteigerten Versuchungen des geldwirthschaft-
lichen Betriebes die Voraussetzung der Brauchbarkeit des Be-
amtenthums.
So ist aus dem Gegensatz der deutschen und der ita-
lienischen Cultur der nationale Gegensatz erwachsen, auf die
Herrschaft Friedrich's in Italien fiel der Fluch der Fremd-
herrschaft.
Im Konstanzer Frieden blieb nur noch eine nominelle Hoheit
Ober den Lombardenbund, welcher in Tributzahlungen der Stidte
zum Ausdruck kam.
Wa.s Friedrich in Italien vergeblich erstrebt hatte, hotfte er
in Deutschland zu erreichen. Als er aber hier mit italieni.^chem
Gelde ein kruii^liches Donianiali/ebiet zu erwerben ver>u».ht^,
musstc er sich mit den Mitteln liegnügen, welche ihm die deutsche
Cultur darbot: an die Organisation eines geldwirthschaftlichen
Beamtenstaates konnte er nicht denken; er musste seine Herr-
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Die ,uniu regni ad imperium".
339
Schäften durch Ministerialen verwalten lassen, denen er Burgen
und Güter zu ihrer Besoldung anwies. Bei dem Streben nun
nach Erwerl) und nach Arrondirung seines Hausbesitzes kam
er bald in Couflict mit den Fürsten: er trat hierbei nh Concur-
rent ihrer eigenen Wünsche nach Erweiterung und Ab.s( hli» ssung
ihrer Territorien auf: seine treuesten Anhänger verfeindete er
sich durch sein Streben nach Landerwerb.
Dem romanischen Vorbild entsprachen auch seine Bemühungen
um die Erblichkeit der Eöuigakrone. Ihm gelang niu", die Nach-
folge seines Sohnes zu sichern, und als sich ihm am Ende seiner
Tage durch die Vermählung Heinrich's mit der sicilischen Urbin die
Aussicht auf das reiche nonnanuische Kdn^preich darbott mochte
er hoffen, dass seiner Dynastie jetst endUoh die geldwirthschaft-
lich organisirte Domftne zu&Uen wflrde, welche die Voraussetsung
für diejenige Königsherrschaft bildete, die ihm als Ziel vor-
schwebte.
Er hatte dafür gesorgt, dass sein Sohn Heinrich sich in
Toscaua eine gründliche Schulung in der Ver%valtuiig tines hoch
cultivirten Landes aneignete; in der That schien Heinrich seinem
ganzen Charakter nach viel mehr geeignet zur Schöpfung eines
Beamtenstaates als sein ritterlicher Vater. Mit voller Energie
nahm pr dessen Pläne auf. Seine Bemühungen um die Erl)lich-
keit der hLrone und um die Vereinigung Siciliens mit dem Reiche
habe ich schon erörtert Für die Beseitigung des fürstlichen
Widikechts war er zu wichtigen Zugeständni.ssen bereit: er bot
den weltlichen Fürsten die unbedingte Erblichkeit ihrer Lehen«
den PrSlaten die Beseitignng des Spolienrechtes. Beides hatte
auch das fnmztfsische Königthimi seinen LehenstrSgem zuge-
standen. Heinrich hatte das Beispiel Philipp's IL vor Augen,
weicher, auf seme Hansmacht gestutzt, solche Goncessionen illu-
sorisch gemacht hatte. Sr mochte darauf rechnen, dass er im
Besitz SiciHras und unter Anerkennung der Erbliohkeit der
Kione jedes Widerstandes Meister sein werde.
Sicilien wurde unterworfen, und die Nachfolge seinem Sohn**s
in Deutschland schien gesichert, da glaubte sich Heinrich stark
genug, über die Ziele seines \ aters hinau.s die Begründung eim^r
Weltherrschaft erstreben zu k'innen. Gegen di* <t ii Plan trat
nach dem frühen Tode des Kaisers unter Innocenz III. die
Reiiction ein: Innocenz hat zuerst deu Gedanken einer nationalen
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340
Einigung Italiens an^gesproehen; er laste die Veibindnng xf?iscfaeD
Dentsehland und SicÜien, auf dem Boden des alten Reiches be-
gründete er in Mitteliialien eine pftpsiUdie Herrschail: er ging
weiter, indem er das deutsehe KOmgthmn in DeutBeUand selbst
angriff. Es gelan^r ihm, gleichsam die Wurzeln der deutschen
KüDigsgewiiit abi^ugrabeu, da er deu Episcopat dem Königtliimi
entfremdete.
Um die Bedeiitunpf dieser Thatsache zu würdigen, müssen
wir ein^n Blick aut die tinaimelle Grundlage der deutschen
Köüigsgewalt weri'en.
Die finanzielle Macht des englischeu, französischen, sicilischeu
Königthums beruhte auf der Centralisation der Einkünfte der
königlichen Domäne in der Hand eines direct Tom Könige ab-
hängigen Beamtenthuma. Dem deutschen Könige mangelte beides:
das abhSngige Beamtenthnm nnd die Centaraliaatioii der Finanz-
verwaltimg. Die weltlichen Beamten des Reiches, die Herzoge
und Grafen, hatten ihr Amt in erblicheti Besits Terwandelfc, regel-
missige Einnahmen ans der Oesanmitheit des Reiches bezog der
Kdnig nicht: die Einkünfte der Gra&chaften, Henogthttmer
flössen in die Taschen der früheren königlichen Beamten.
Nur dort vermochte das Königthum von seinen Rechten
Gebraucli zu machen, wo er gerade verweilte. Da fielen ihm
alle Rechte und Einkünfte zu, und ausserdem ruhte auf den
Beamten die Pflicht, den König mit seinem Gefolge zu verpflegen:
so zog der deutsclie König von Provinz zu Provinz, er war ein
theurer Gast ; wir hören Klagen , wenn er zu lange verweilt.
Allerdings war der König nicht bloss auf diese erzwungene
Gastfreundschait angewiesen, er hatte Güter in den TerschiedeneD
Gebieten des Reiches, deren Einkünfte er auf seinen Reisen ver-
zehrte. Der deutsche König, der die Kaiserkrone trag, machte
doch den Eindruck eines GiossgrundbesitBers, der in verschiedenen
Gegenden begütert ist und von einer Domine zur anderen reist.
Mit Vorliebe aber wählte er die BischofiMitee zu seinem
Aufenthalt, namentlich diejenigen des westlichen Deutschlands,
weil in ihnen an den Stätten alter Cnltnr der Handel und das
Handwerk am firOhesten Fuss gefSust hatten, und daher hittr am
besten für die materiellen Bedürfnisse des königlichen Hofe»
gesorgt werden konnte. Auch desswegen verweilte er hier am
liebsten, weil er sich auf den guten Willen seiner bischöflichen
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Die qunio regni ad impenum'.
341
Gastgeber verlassen konnte. Das Bisthum war vermöge der
kirchlichen Natur des Amtes nicht zum erblichen Besitz gewor-
den, wie das Laienamt; die Bischöfe verdankten ihren Sitz dem
Könige, sie waren wirkliche köniofliche Inarnte prebliebeii. Auf
ihren Leistuii^^t n ruhte wesentlich die tinan^iielie Kratr des iieiciies,
sie hatten auch den grössten Beitrag zum Reichsheere zu stellen:
mit Recht konnten die Bischöfe ala die Säulen des Heiches be-
seichnet werden.
Es ist bekaimtf dass dieses Verhältnisi dem Investiturstreite
in Deutschland seine eigentliche Schärfe gegeben hat. £s war
ein Streit mit Rom um die Beamten dea Beiches. Friedrich 1.
hatte es verstanden, dem Kdnigthnm den masagehenden Ein-
flusB auf die Beeetznng der BischoftstOhle zu sichern: die
deutschen BischSfe waren seine trenesten Verbündeten in seinem
Kampfe mit dem Papatthum. Während er die EniwicUmig der
TerritoriaHtöt auf den Gebieten der Laienfürsten förderte, hielt
er streng an den königlichen Rechten auf den geistlichen Herr-
schaften fest.
In der Zeit des deutschen Thronstreites nun benutzte Inno-
cenz das Streben der Bischöfe nach territorialer Emancipation,
um mit ihnen ein BUndniss gegen das Künigthum einzugehen.
Ganz in der Stille wurde hier der Investiturstreit zu Gunsten der
Curie entschieden^): der Papst besetzte die deutschen Bischofs-
stühle, die Bischöfe ordneten sich der Curie unter, von der sie
keine Beeinträchtigung ihrer territorialen Bestrebungen zu fürchten
hatten; und die Macht, wehshe Born hierdurch in Deutschland
gewann, zeigte sich an dem Schicksal Kaiser Otto's, den ein Wort
der Curie hinwegfegte.
So war das Königthnm geschwächt und erniedrigt, dessen
Erbschaft Friedrich IL antrat: die Grundlagen der alten dent-
schen Königsgewalt waren morsch geworden, tmd die neuen
Grundlagen, auf denen sein Vater und Grossvater die Königs-
gewalt aulzubauen versucht hatten, hatten nickt Stand gehalten:
das Hausgut der Stanfer war wäiirend des Thronstreites ver-
geudet worden, der Schatz war geleert: Friedrich iiiocht-e er-
kennen, dass ein Kampf gegen die von Rom geleiteten Fürsten
') Vergl. Sehwemer, Innocenz III. und die deutsche Kirdie. Straaa-
barg 1882.
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342
U. y. Kap-berr.
vergeblich sein würde, und er scheute sich nicht, die Reste der
alteu Königsgewalt in Deutschland aufzugt-beu, um sich des
Beistandes der Fürsten für seine italienischen Pläne zu versichern.
Unter diesem Gesichtspunkte ist Friedrich's deutsche Politik,
ist vor allen Dingen das viel getadelte Privileg an die geistlichen
Forsten zu verstellen. Es xeigt mit den späteren Edieten von
Worms nnd von Ravenna die gememschaltliche Tendenz, die
Goncurrenz der königlichen Gewalt auf ffirstlichem, speciell auf
geistlichem Gebiete auszuschliessen , die Staatsgewalt als eine
einheitliche Gewalt in die Hand der Fürsten zu legen. Daher
wird das königliche Herbergsrecht und das Recht der Privüegien-
ertheilung beschränkt, zum Theil aufgehoben.
Im Ganzen enthält die Urkunde von 1220 den legalen Aus-
druck für die thatsächlicbe Entfremdung zwischen dem König-
thum und dem Episcopat, wie sie sich unter Innocenz vollzogen
hatte: die deutschen geistlichen Fürsten stellten sich als Landes-
herren auf eigene Fflsse.
Wir werden zweifeln können, ob das, was Friedrich hier
aufgab, wirklich so viel Werth hatte, als mau aiizunehmen pflegt.
Auch hier ist der Vergleich mit Frankreich lehrreich. Die
Rechte, auf welche Friedrich jetzt in Deutschland verzichtete,
hatte das französische Königthum ausserhalb der königlichen
Domäne viel früher aufgegeben, und doch ist in Frankreich die
Restauration der königlichen Gewalt gelungen, die in Deutsch-
land verfehlt worden ist Das französische Königthum hat nicht
etwa die alten Rechte wieder erobert, seine Macht ist auf ganz
neuer Grundlage angebaut worden: durch «Ilmählige Vereini-
gung der Vasallenstaaten mit der königlichen Domäne zu einem
einheitlichen Beamtenstaate. Thatsächlich war <lie alte Form
der deutschon Verfassung, die auf einer Theilung der Staats-
gewalt zwischen dem König und seinen Beamten beruhte, über-
lebt: der Zug der Zeit ging auf eine Zusammenfassung der
Staatsgewalt in einheitlicher Leitung«
Man darf sich daher nicht wundem, wenn Friedrich in
Sicilien und Deutschland eine scheinbar entgegengesetzte Politik
verfolgte; es entspricht durchaus dem modernen Bewusstsein
Friedrich's, dass er die veralteten Königsrechte in Deutschland
aufgab, während er in Sicilien der Begründer der absoluten
Königsgewalt geworden ist.
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Die .anio regoi ad imperiom*'.
343
Zugleich aber vemchtet^jE'riedrich in deu genannten Privilegien
daraui\ die Versuche zu einer Neubegründung des Königthums
fortzuführen, wie sie eein Vater und Groasvater mit dem Erwerb
einer Hamnafilit in Dentechland nntemommen hatten. Diese
Bemflhimgen hatten sich als verfehlt erwiesen; die Ministerialit&t,
in welcher Friedrich I. und Heinrich VI. ihre StOtze gesucht
hatten, war mit dem Adel zu einem einlieitlichen Stande ver-
schmolzen, sie hatte die strenge Pflicht der Dienstrechte nbire-
-chüttelt. Auf dem Wo den seine Vorgänger eingeschlagt^i,
litö8 sich ein grosses arrondirtes Territorium nicht erwerben,
ohne mit den concurrirenden Bestrebungen der Fürsten einen
erbitterten Kampf aufzunehmen.
Einem solchen Kampfe aber konnte sich Friedrich nicht
gewachsen fthlen; die fiimnadelle Grundlage, welche das König-
thnm mehr and mehr bedurfte, da der Strom geldwirthschaft-
licher Cultur jetzt auch nach Deutschland zu fluthen begann,
war für Friedrich nur in Italien, zunächst in Sicilien zu finden.
Damm mu?*ste es ihm vor allen Dingen daran gelegen sein, die
Verbindung des Keiches mit Sicilien zu sichern.
Dies gelang ihm, als er die Wahl Heinrich's zum deutschen
KOnig im Jahre 1220 durchsetzte. Aber hierbei blieb Friedrich
nicht stehen; er verwendete das nächste Jahrzehnt, um in Sici-
lien seine Autorität fest zu begrOnden; der Kaiser ist in dieser
Zeit zu jedem Zugeständniss gegenüber den Fflrsten und gegen-
über der Curie bereit, welches seine sicilischen Pläne nicht stört.
ALs ihm die Con.solidation des sicilischen Reiches crelungen war,
•schritt zur zweiten Aufgabe, welche die Voraussetzung einer
Erneuerung der deutschen Königsgewalt bildete. Er konnte den
Besitz -von Oberitalien nicht entbehren. Die Geschichte der
Reichstage von Cremona und Bavenna hatte gezeigt, wie leicht
der Weg nach Deutschland gesperrt werden konnte; in der
zweiten Periode seiner Regiemng ist er wiederum zu jedem Zu*
gestandniss gegenüber den deutschen FSrsten und gegenüber der
furie bereit, soweit es ihm nicht bei der Unterwerfung der
Lombardei hinderlich ist. Ficker ^) wundert sich über die Zähig-
keit, mit wt i< her der Kaiser diesen Plan verfolgt hat; sie scheint
ihm nicht wohl verembar mit der von Böhmer und auch von
*) Böhmer-Ficker, Aegesta p. XIV.
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344
H. V. Kap-h«nr.
ihm selbst Torausgeseteten Unaufrichtigkeit der kaiserliclien Politik.
Friedrich hätte so leieht Frieden haben können, wenn er in
diesem einen Punkte hätte nathgtben wollen.
Seine Politik ist nicht von bequemem Egoismus, wohl aber
Ton einem wohlbedachten System beherrscht. Er ist ein modemer
Meuscli : ihm fehlt die impulsive Leidenschaftlichkeit, die sich
sofort in Worten und Thaten äussert ; dieser, wenn ich so sagen
darf, kmdiiche Charakterzug, der uns bei mittelalterlichen Men-
schttl oft so sympathisch berührt. Keine Vorstellung ist irriger,
als wenn wir uns Friedrich von einem glühenden, leidenschaft-
lichen Kaiserstolz geleitet denken (wie er sich bei seinem Vater
und Qiossrater findet); Friedrich stand in der Defensive den
gewaltig Tordringenden Mächten der Hierarchie und des Ffirsten-
thums gegenaber; er hatte in trauriger Jugend sich fügen, hatte
warten gelernt, Schritt fUr Schritt musste er sich den Boden
erobern. Wie mSchtig auch das staufische Blut in ihm wollen
mochte, er wusste seine Glutii zu dämpfen; er hatte ein viel wa
lebhaftes Geftlhl für das, was möglich war, als dass er sich je
zu Masslosigkeit und Uebcrstürzung hiureissen liess; er war der
erste Diplomat auf einem deutschen Throne. Als solcher durfte
er sein letztes Ziel nicht verrathen, wenn er es erreiclicn wollte.
Tch zweifle nicht, da.ss dieses Ziei eben die liestauration der
deutschen KönifTstrewnlt war deren Versiiumniss man ihm y.um
Vorwurl macht. Er unterlag in dem Kampf um die Unterwerfung
Oberitaliens, welche die Voraussetzung für die Verwirklichung
seines Planes bildete.
Vom nationalen deutschen Standpunkte aus darf also kein
Vorwurf gegen Friedrich's italienische Politik erhoben werden;
eine andere Frage aber ist es, ob der Kampf, den Friedrich hier
gegen das Papstthum und die italienischen Städte aufnahm, Er-
folg Torsprechen konnte.
Unzweifelhaft war mit der Vereinigung Siciliens mit Deutsch-
land der Kampl mit der Curie gegeben. Seitdem Papstthum und
Kaiserthum nicht mehr in eintrÄchtigLr Gemeinschaft ihre Ziele
verfoljfften. liatte der Friede von Venedig eine Aubcinaudersetzung
zwischen den beiden Gewalten auf der Basis des Oleichgewichts
^) Vcrgl. Rodenberg, Kaiser Friedrich II. und die deutsche Kirche
in «Historische Aufsätze, dem Andenken von G. Wait/. gewidmet", p. 228 ff.
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Di« gUBio regni ad imperinm*.
345
TOTBUcht. Dieses Oleichgewicht aber war durch den Erwerb
SiciUens za Gunsten des Kaiserthnms zerstört worden. Das
Papstthum war von beiden Seiten von kaiserlichen Ländern um-
geben: es war in Gefahr, wieder in die Stellung zurückzusinken,
welche unter Heinrich III. eingenommen und die noch ktlrz-
lich Heinald von Dassel ihm vorgeschrieben liatte; der Papst
wäre wieder der erste Bischof des Kaiserreichs geworden. Es
war kein Zweifel: die Stellung, welche Gregor VII. der Hierarchie
erobert batte» die Freiheit der Eirehe, wie der Klerikale zu sagen
pfl^^ war in Frage gestellt, wenn der deutsche Kaiser ganz
Italien unter seiner Herrschaft yereinigte.
Wie sehr Friedrich sich bemüht hat, den Kampf mit der
Curie zu verhindern, es war eine welkhist/>rische Nothwendit^keit,
welche die beiden Mächte in den Kampf trieb: das Kai-Mtli .ia
konnte Italien nicht entbehren, das Papstthum konnte die deutsche
Herrschaft in Italien nicht dulden.
Wie schwer ist es doch, die Menschen der Vergangenheit
emem historischen Urtheil zu unterwerfen! Hätte Friedrich den
Kampf mit der Curie unter allen Umstanden vermeiden sollen?
Bitte er auf seine italienischen Pllne Terzichten sollen, um einen
höchst wahrscheinlich aussichtslosen Kampf gegen die Fürsten-
macht Deutschlands zu kämpfen?
Friedrich war durchdrungen von dem providentiellen Beruf
der Kaiserherrschaft, welche ihm von seinen Ahnen überliefert
war; diese Kaiserherrschaft war ebenso göttlicher Herkunft und
jedenfalls älteren Rechts als der hierarchische Anspruch des
PapstÜioms« Daa Ideal der Kdnigsherrschaft, wie er es in seinem
stidifcalienischen Reiche durchgef&hrt hatte, stand in directem
Widersprach mit den pftpstlichen Ansprachen: er kämpfte hier
den Kampf des modernen Staates gegen Rom, nicht als ein
Nachlolger der Salier, sondern sAa ein Nachlolger H einrieb's IT.
von England und als ein Vorläufer Philipp s des Schönen und
Ludwig's des Btiiern.
Ich meine, wir thun besser, uns des ürtheiies zu enthalten
und uns auf den Versuch zu beschränken, die Motive der mit-
einander ringenden Mächte zu begreifen.
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Aus deutschen Feldlagern während der Liga
von Cambray.
Von
H. Ulmanii.
Nicht die Politik einer der Mächte, welche an jenem merk-
windigen Bündnisse Theii hatten, aber auch nicht systematisch
der Verlauf ihrer kriegerischen Unternehmungen soll auf folgenden
Blättern dargestellt werden. Hauptsächlich wird die Rede sein
Ton den geheimen Plänen der deutschen Heerleitung und
den Anläufen zu ihrer Ausführung, femer von den mannigfiM^en
Henunnissen, welche in der Organisation und ZusammenBetgung
der Kräfte, in der gegenseitigen SteUimg der Personen sich
geltend machten und dazu beitrugen, selbst bescheidenere Erfolge
zu erschweren oder zu vereiteln.
Ich wähle zu diesem Behuf den Tbeil des Krieges nach dein
fehlgeschlagenen Angriff des Kaisers MaximiUan auf Padua im
Herbst 1509 bis Ende 1510, der durch die gleiche strategische
Idee bezeichnet ist. Auch sibd es dieselben Männer, die während
dieser Frist mit ihrer Ausführung betraut sind, Ton denen der
iiine am Ende unmuthig sich zurOdodeht, nachdem den Anderen
im Dienst der Tod ereilt hat. Ich will gleich hier sagen, dass
das aus dem Nachlass jenes auf uns gekommene Feldarchiv
fUr das Jahr 1510 die weseutUchäte Quelle unserer Kenntniss
bildet.
Dass Kaiser Max seit dem, einen muthwiliig heraufbe-
schworenen Krieg schimpflich beschliessenden Waffen stillstand
von 1508 den Venetianem unyersöhnlich gram war, ist begreiflich;
hatte er doch seine Unvorsichtigkeit mit dem Verlust der östet^
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Aus dentBchen Feldhig«ni 1509—10.
347
reichisclieiL Seepositton in Frümi und Istrioi benhlen mllflsen.
Demodi wird bei uns aUgemein sein Beitritt sur laga von
Gambray im December 1508 als ein imyeizeiblicher Fehler be-
trachtet Seine Caase war zu erschöpft, als dass er trota der durch
die Siege und Erfolge seiner VerbQndeten bewirkten unyeigleich-
Uehen Gunst der Lage im Stande gewesen wftre, im Sommer
1509 den Venetianern alle die angeblich dem Reich oder dem
Haus Ilabsburg ^eliörenden Besitzungen zu entreissen, auf welche
der Tractat von i Vunbray ihm ein Kecht zugesprochen hatte.
Man macht sich in der Regel doch keine genügende Vor-
stellung davon, bis zu welchem Grad das Verhältniss der vier
Haupttheilnehmer der Liga innerlich unwahi*, durch Misstrauen
und Besorgniss vergiftet war. Nur wer kräftig auf gebunden
Füssen einherwondelte und die Ellenbogen frei hatte, konnte in
solcher Umgebung seine Zwecke fördern. Wie anders Maximilian,
der von Beginn an sich bewusst war, wie abhängig er bei jedem
Schritt Ton dem guten Willen seiner Partner war. Seitens der-
selben hat er vom Papst und von Ferdinand von Aragon stets
nur sehr laue UnterstQtzung erfahren; um so mehr war er auf
den ihm persönlich gar nicht sympathischen KOnig von Frankreich
angewiesen'). Da aber, wo er allzu sanguinisch freudige Zu-
stimmung vorausgesetzt hatte, traf er auf kalte Ablehnung. Das
Reich versagte seinem Kaiser anfönglich jede Heeresfolge und
hat auch später in diesem Kriege nichts Nemienswertheö geleistet.
Man hatte in dit-sen Kreisen wohl keinen rechten Glauben melir
an die Möglichkeit und den Vuriheil einer Wiederherstellung der
»eit Jahrhunderten schattenhaften iieichsrechte in Oberitalien.
Hätte man ihn aber auch noch besessen, so würde das fest ein-
gewurzelte Misstraueu gegen die Fähigkeit des regierenden Kaisers,
die Dinge mit Bedacht und Ausdauer in die rechte Bahn zu
lenken, doch einen freudigen und fruchtbaren Anschluss an seine
Politik verwehrt haben. Man muss das beklagen und hat sieber
gar kernen Anlass, den ReichsstKnden ihren Kaltsinn als Tugend
anzurechnen. Aber man hüte sich doch auch recht, in ihrem
') l)A6 Geschichtchea über den Verzicht Maximilian« auf die alte
FeindBcbaft, wie «s, iiadi Gaicciardini, Storia d*italia (Venedig 1610)
285 b, der Verfatter (Dabos) der Histoire de hi ligoe faite & Cftmbray I» 10
und 92 snreditgeatiitKt bat, ist ai<dit glaubwürdig.
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348
H. Ulmanii.
Thun und Lassen gegenüber diesem Herrscher, wie er nun ein*
mal war, nur Hangel an Patriotismus zu sehen.
Auch in den habsburgischen Hauslanden bestand durchaus
keine Begeisterung für diesen Krietr. Hier schreckte noch alJzu
irisch Hie Erfahrung, die man in deiu eben, Anfang loOS, beendig-
ten Kampf an so vielen Punkten der sechzig deutsche Meilen
langen Grenzlinie ^) mit Venedig gemacht hatte. Auch jener Kri^
war schon gegen den Wunsch der Einwohner der Brblande aus-
gebrochen; Max hatte ihn, allem Abrathen zum Trotz, gewollt
Er hatte seine getreuen Untertfaanen gleichsam wider ihren
Willen ins Wasser gestossen und zum Schwimmen genöthigt.
Was Wunder, dass sie nun weniger eifrig darauf aus waren,
schwimmend ein ihnen angewiesenes Ziel zu erreichen, als bald-
möglichst irgendwie aufs Trockene zu kommen.
Es kann hier nicht erörtert werden, welche saure Mühe es
sich im Winter 1508 9 die Agenten Maximilians hatten kosten
lassen müssen, die Stände der österreichischen Erblande zu einiirer-
massen befriedigenden Leistungen für die Kriegspolitik des Landes«
herm heranzuziehen. Die Geschichte der Landtage und Aus-
schusslandtage weiss davon zu berichten. Nicht ohne recht
unliebsame Zugeständnisse zu Gunsten der ständischen Selbst-
regienmj? war es dabei ab^'egaugen *). Obendrein waren an die
H( \Mlli«j:un^en auch in militärischer Beziehung allerhand lästige Be-
dingungen geknüpft worden. Auf dem Ausschusstag in Mürzzuschlasf
z. B. war die Verwendung des Aufgebots ausserhalb der provin-
ziellen Grenze abgelehnt worden, während zugleich die Stände sich
gegen das kaiserliche Verlangen erklärt hatten, auf ihre Kosten
fremde (z. B. böhmische) Kriegsvölker in Sold zu nehmen Wur
werden im Verlauf unserer Skizze den aus diesen Anschauungen
und Stimmungen hervorgegangenen Yttiiältmssen unsere Aufmerk-
samkeit zn schenken haben.
Nach der fehlgeschlagenen Belagerung des starken Padua
zog das deutsche Heer nordwärts ab. Ausser Koyeredo und
*) So liprochiu't Miix einmal selber die Länge des Graulattfe». Le
iUay, Nepfociations diplom. I, S. 300.
') Adler: Die Organisation der Centralverwaltung unter K. Maximilian
266 ff., wonach die Stände das Kriegsrecht des Landesherrn au ihre Zu-
stiitimung banden.
*) Dimitz, GeBchichte von Krain II, 16.
. d by Googl
Aus deutschen Feldlagern 1509—10.
a49
t^inigen anderen Flecken im Norden des Garda^^ees blieb, dii auch
Vicenza wieder verloren wurde, nur Verona in kaiserlichen Hän-
den. Damit war wenigstens der Pfad nach Italien, dessen Mangel
Max in den verflossenen Jahren so häufig beklagt hatte, behaui>tet
worden.
Die getreusten Anhänger des Hauses erklärten es für Ehren-
sache, dass Max in solcher Lage Italien nicht den Rttcken kehre,
dass er sich selber den Winter über in Verona') gleichsam auf
die Bresche stelle. Der Kaiser wies sokhe Baihsohläge von sich;
er glaubte auf anderen Wegen seine Sache besser f5rdero zu
kSnnen. Ihn stimmte der FehlscUag, der andere nicht ohne
Grund für den Rest seines Ansehens tilrrhten liesis, nicht herab.
Getrost ging er auf französische Vorschläge, die Verträge zu
Cambray zur Schwächung Venedigs duith neue zu dessen Ver-
nichtung zu ersetzen, ein. Ktinig Ludwig sollte den Oberbefehl
führen^) in diesem EnUcheidungskampf. Trotzdem war. wie »^s nach
misslungeneu Coalitionsfeldzügen zu gehen pflegt, sein Verhält-
nisH zu Frankreich durchaus nicht ungetrübt. Seinen General-
lieutenant vor Padua Constantin Areniti schalten die Franzosen
einen Verräther; Max musste sich nothgedrungen seiner Dienste
entschlagen. Das alles hielt den Kaiser nicht in Italien zurUck,
ihn zog es mächtig nach Augsburg, wo er doch noch das Reich
zu ausgiebiger Hilfe zu drängen gedachte*).
Es frag sich, wie fUr seine Person iirsatz geschafft werden
sollte. Die Bewohner der Erblande, die nach Mazimilian's eigenem
ZeugnisB längst zn nrarren begonnen hatten^), wQrden noch unwill-
fähriger werden, wenn wieder, wie im Frühjahr 1508, der Landesherr
sie sich selber und ihrem Scliicksal überlicss. Bisher waren die Streit-
kräfte zweigetheilt gewesen, in Venetien und in Istrieu war geiochten
worden. Hier handelte es sich um die 1508 verlorenen Hauslande,
M Mcrciine von (Tuttinara an die Hegentin Margarethe, die ihren
Vater dazu bestimmen sollte. Bloi's 29. October 1.509. LeGlay, Negociat.
diplom. I. 26f!. Verffl. 27:5 und des Kaisers Ablehnung 298.
Le iJiiiy a. ü. U. 281. Betr. Ai-eniti eWuduü. 272; 302 vergl. 33t).
— Chronique de Bayart, in Choix de chroniques par Buchon IX, 45 u. 47.
*) Er behauptete am 8. December, von Fürsten und Reichsständen ge-
wissennaasen die ferte Zvmgte von 12000 Mann su haben. Le Glaj a. a. 0.
8. m •
Le Glay 284; 300.
Oeotuche 2S«itaohT. (. Ocachiclitaw. I. 2. 28
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350
U. Ulmaim.
dort Ulli Ansprüche im Namen des Reichs. In Frankreich sprach
sich etwas später ^) (doch vor dem Beginn des Sommerfeldzuges
von 1510) König Ludwig in dem Sinne aus, dase der CCaiser
wohl daran thim würde« seine Armee in Friaul eiifimstelltn and
in Person zu commandiren, in Veneiien dagegen lediglich dnrcb
die Besatzung von Verona im Anschluss an das fitaaiOmachß Heer
den Krieg führen zu lassen. Eifersucht und Befürchtung hin8ichi->
lieh dei' iranzösi5?chen Bundestreue konnten es freilii h unräthlich
erscheinen lassen, ilire Streitkräfte sich in Hem kaiserlichon Antheil
Venetiens zu sehr festsetzen zu lassen ; andererseits gebot die
Rücksicht auf die Stimmung in den Erblandeu, sowie auf dio
Bedingungen der dort nur allzu ungern gemachten Bewilligungeiit
die Grenzen nicht zu enthlössen und so nicht nur Triest, Gdrs
und Istrien, sondern selbst YiUach und Laibaoh der rach)iiSfligeB
KriegsfiOfarung der Venetianer auszusetzen.
Wie der Kaiser bei seinem Abzug aus Italien im üerbst
1509 dieser Doppelaufgabe gerecht zu werden sucht«, ohne den
Gedanken einheitlicher Aütion ganz aufzugeben, muss zunächst
erzählt werden.
Bei seiner „italienischen" Armee — gelegentlich taufbe er
sie wohl das Heer in Vorderlombardien — hatte der Kaiser loB
dahin selbst den Oberbefehl gefOhrt. Den der , ö s t er r ei chiseh en *
Armee, welche Görz, Triest und die Verluste in Istrien wieder
beibringen und daneben die Feinde in Friaul angreifen sollte,
hatte Herzog Erich von Braunschweig. Um durch Friaul hin-
durch der italienischen Armee in Feltre oder Bassano die Hand
zu reichen, hatte derselbe schon die Führten der Livenza und
Piave auskundschaften lassen; da er aber durch das feindliche
Gebiet ohne die ihm in Aussicht gestellte Handreichung der
Hauptarmee nicht durchdringen konnte, hatte er diesen Theik
seiner Aufgabe nothgedrungen unausgeführt lassen mOssen').
^) Bbendat. 337, Meldung de Burgo*s aus Melun am 5. Api-ü 1510.
In einem Bfickblick vom Mftrs 1510, JaBiien, Fmakftirta Beiclis-
eonrespondeiiz II, S. 791. Vergl. SchSnherr, Der Krieg Eaber Msiiiniliaa*s
mit Venedig 1^9, im Organ der miliiftrmMensehaftlielien Vereine, Wien
1876; Xm. Baad. Letstere Dantellang reicht ttbrigena nur bis tum Ab>
bmch der Belagerung von Padua. Der Name ,noBtr»>ann^ cl*Hslie* von
Max gebraucht, Le Glay, Gorresp. I, S. 388.
^) Bericht £rich'8 von Braonschweig an den Kaieer, OOra 14. Angnst
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Ans deatBclieii Feldlagen 1509—10. 351
*
Auf seine Trappen war daher, da der gegenUbersliehende Feind
sie nicht loefiees, nicht zu rechnen bei der Aufgabe, nach dem
Rückzug von Padua im Oetober 1509 die Vertheidigung der
treiwilli^ oder gezwimgen dem Kaiser '/ugefalleuen venetianischen
Iti. t<tlu'il(» zu organisiren. Um es kurz zu sagen, war bei der
Entmutbigung und Desorganisation des Heeres die Aufgabe uulös*
bar, die dem Banner von St. Marco leidenschaftlich ergebene
fie?dlkeniiig des platten Landes, sowie sahireiche Sllklte und
Flecken yob mehr ale schwankender Qeeinnung in der Treue
festsuhahen« Im Lauf weniger Wochen gingen dann, wie oben
aagedentet, die leicht gemachten Eroberungen ebenso leicht wieder
verloren. Max war über Vicenza und Verona nach Koveredo
geeilt, rhm einen Stellvertreter zurückzulassen. Jede unmittel-
bare obere Tieitung liörte auf. Jeder Führer, jeder Commandant
bandelte aui' eigene Faust, wie es ihm den Umständen nach
iweckmisaig enchien.
Man ist wohl der Ansicht gewesen, dass Fürst Rudolf von
Anhalt damals in die Stelle eines obersten Feldhauptmanns ein-
getQekt sei. Doch scheint mir das nur eine durch Zeugnisse
and Thatsachen widerlegbare Pri&snmption zu sein, «ne der Rolle,
welche im folgenden Jahre ihm zugefallen ist \), Rudolf, der von
•lugend auf dem Kaiser huiKlgr* i fliehe Beweise uneigennütziger
Anhänglichkeit «^c*^^« hf-n und ihm uorh im verflosseneu Jahre als
(jeneral im geldrischen Kriege wichtige Dienste geleistet hatte,
nahm 1500, wenn nicht alles trügt, nur die Stellung eines Be*
fehkhabm der deutschen Landsknechte, Tielleicht sogar nur
eines neben andern, ein'). Als solcher hatte er sich bei dem
1509, Geh. Haus- Hof- und Staatsarchiv zu Wien. CJeber Erich*8 Be-
«dieidiuig nun Kiaumr s. SchOnherr Vi mit der Berichtigung Haber*e
G«Mhkfate Oerteixeidu HI, 260,
0 S. a. Stier, Heraog Bodolf der Tapfoe in Italien, in Hittheam^
dst Veraint ftr anhaltiiche Gesehicfate m (1881), «5.
*) 8o an der Spitze von 6000 Landsknechten ftlhrt ihn zuerst der wohl*
gerinnte Biograph Bajart's ein a. a, 0. 44. Bei der Uebergabe Vicensae
wild er von einem Angenzeugen als capitanio zeneral di le fanterie im-
peratorie bezeichnet. Sanuto IX, H20. Doch wird bei demselben Autor
vorher (aber auch nach <h?m AVizug von Padua) Lunardo Felzer (Welzer)
capitanio generale de le faDWne . . . a Costoza genannt 8. 267. Möglich
i^t. dat-B nach der Trennung der Heerestheile thatBüchlicii auch die Stellung
.lüualU erst ^ich geändert hat.
352
H. UlmAon.
Vormarsch und besonders bei der Belagenmg Paduas durch Uner-
scbroekeiiheit und Umsichfc, wie aueh von französischer Seite
rtthmend hervorgehoben wird, ausgezeichnet. Beim Rfickzug fiel
ihm die Deckung von Vicenza zu. Der Kaiser hatte die Stadt
am 17. October passirt; als Gouvemenr war jener wenig Terläss-
liehe FnicaHSO Sanseverino zurückgeblieben der schon vor Padua
durch ilngstlic'he Rathschläge sich den Dank der Feinde verdient
hatte. Das!? er von Vicenza aus geheimes Einver^tänduiss mit
der Sigiiorie suchte, ist durch ausdrtickh'che Zeu<fni.sse ausser
Zweifel^). Vielleicht haben wir in ihm die Persönlichkeit zu
erkennen, vor der schon während der Belagerung von Padua der
getreue Nidas von Fiimian, damals noch Gommandant Ton
Vicenza, seinen kaiserlichen Henm gewarnt hatte: die Venetianer
wUssten aOe Vorgänge im Heer durch eine Person, die viel um
den Kaiser wäre
Nicht weniger unzuverlässig waren die sieglosen Landsknechte,
etwas über 4n0n an der Zahl. d\r liuduli nach und nach in di«-
Stadt zu führen gewusst hatte. £s heisst, dass sie seit drei
Monaten nur jeder einen Gulden Sold ausgezahlt erhalten hätten *\
wohl glaublich bei der Leere der kaiserlichen Gassen. Da die
Einwohner, in der Qherwiegenden Mehisahl sehnsüchtig nach
RQckkehr der. alten Herrschaft, durch die Anforderungen, die
Anhalt an ihren Beutel machen musste, noch unwirscher wurden,
ward beim Anmarsch eines venetianischen Heerestheiles die Lage
der Kaiserlichen in der Stadt bahl sehr unbehaglich. Dennoch
wagten die Bürger nicht, die erwaitcten Zeichen des Einver-
ständnisses dem Feinde zu geben. Als jedoch der borgo de Pusteria
überrumpelt worden war, fühlte durch das aunloyale*" ^) Benehmen
Le GUj> nigoc dipl. I, 269; Sanuto IX» 207 f. Hinsichtlich
PaduM Moceniffo bei Graevios V, p. 4, S. 88.
^ Sanuto 8. November S. 290: etaam oon Frachasao i pratica etc.;
vetgl. 282, wonadi er sich zum Vermittler mitHttx angeboten; Hocenigo
(Gxaevifu thesaur. antiquit Italiae V, p. 4, S. 39): Vincentia in fidem
recepta est, praetertim opera Severinatis Fracaen, qui Dia hostiam in>
tus erat et eam rem summa ope euravemt.
») Vicen7.a 5. Sept^^mVier 1509, Statthalt. Awsh. »u Innsbruck.
*) Sanutu 290, s. 28:^..
') So drückt sich der Kaiser selbst nun in einem bicher auf Viet'u/.t /.u
beziehenden Brief {aus Stein hei talliauoj vom 25. Nov., Ledlay, Coi n -ip.
I, S, 214. Das Detail nach den officidlen Berichten bei Sanuto IX, 310
bis 820, vergl. 811.
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Ana denUefaen Feldlagern 1500^10.
353
der Massen und durch die Fmcbt vor Verratli der kaiserliche
Fohrer sich bewogen, an Sicherung der ihm anyertrauten Truppen
zu denken. Doch konnte er schon nicht mehr, wie er wollte.
Anscheinend ohne sein Zuthun kam aswischen Ticentinisehen Ab-
gc^audten und den Venetianern ein Abkommen zu Stande, krat't
dessen am 14. November die Eingeschlossenen mit Sack und
Pack abzielieü durftet: locli nicht nach Verona, wie sie gemeint,
sondern über Marostica nach Bassano. Anhalt's würdige, ieste
H^l^ing bei dieser peinlichen Scene imponirte diesmal dem Feinde
ebenso wie die Entschlossenheit, mit der beim Rttckzug von
Padua er die Artillerie gerettet, ihm die Bewunderung der Alliirten
eingetragen hatte. Auch in Bassano war des Bleibens nicht für
die Besiegten: sie gingen auf der Strasse Aber Valstagna bis
Trieat zurück. Hier blieb auch Anhalt, welcher noch im Kovem-
her in der Umgebung des Königs in Trient erwähnt wird und
da wohl bi.s zum Jahresscblnss verharrte
Die Feinde drängten eifrig nach; kaum war aber das Auf-
treten Bewaffneter uöthig, um überall die Herstellung alter Ver-
hältnisse herbeizuführen. Selbst die Feste Scala, sowie das
Bergnest CoTelo bei Primolano und damit die Möglichkeitt den
Feind daheim, im Val Sugana, heimzusuchen, ward von den Vene-
tianern gewonnen^.
Die Leiter des französischen Heeres hatten die zur Deckung
Ton Vicenza und Verona vom Kaiser empfohlene Einnahme von
Legnanf» in dieser Jahreszeit für unnniglich erklärt. Ebt ii o
hatte äicli der (jrrandmuitrp dem Wunsch Maximilian s versagt,
mit gemeinsamen Kräften die Venetianer bei Vicenza anzugreifen^).
Daher hatten nach dem Fall Vicenzas sich die venctianischen
Proveditoren Uber St. Bonifacio Verona genihert in der Voraus-
') Irrig iät die oft nachgescliriebene Angabe von Beckniunn, Hiatohe
des Fürstenthum!? Anhalt V. 120. da«s Anhalt nach Verona gelangt sei u. ?. w.,
<jhwnhl p\e sich w;\hrscheinlich stützt auf die chroniquee <1p liayart 55.
üanz Unbrauchbares lieiiihtot rier spät»' Kirchmair, Fontes rer. austr.
T. 431. Die im Teit •j;< \viililte Auffassung beruht auf genauen Angaben
hanutu's IX, 32S^, Ml, M8, 444, mit dem auch Berabus üb. IX, ^^7^ sich
in Uebereinatimmung befindet
*) Die Lage dieser Punkte zeigen z. B. Hocenigo 40 und Bembus
IX. 886.
*) Le Glay, N^godat dipl.I, 269, a. 265 und lettres de Louis XU.,
1. Bd., S. 213.
Digiti^uu Ly LiUv.*v.i^
354
Ii. Llmunn.
fietaung, dass ohne souderliche Anstrengung durch Erheljung der
Einwohnerschait die w ichtige Stadt, die letzte, die der Kaiser in
Italien behauptete, ihnen zufallen würde. Wie sich ijaid zeii^te,
waren .sie zum AngriÜ' aui das wichtige Bollwerk weder stark
noch entschlossen genug.
Jene Erwartung Hess sie im Stich. Wohl waren wie ander-
wärts die Gemüther der VeroDeser in lel)hufter fiiregnng. Aber
wir wissen es aus venetianiaehem Mnnd, dass Ton den drei Par-
teien, in weldüe die Bevölkerung sich spaltete, der yenetiatikekeii,
der deutacbea und der firanxdeisclieii, die letztere die stftrkite war
Eine besoBders Terantwortungsreiebe Angabe fiel unter
eolcben Umständen dem vom Kaiser zprflckgelaaaenen BefeUs-
baber, dem wackem Georg von Neideck, Biscbof Ton Trient, zu.
Die Zabl der Truppen genügte nicht, um die zweifelhafte Be-
vOlkervng augesicbts eines etwaigen Angriffs mit stärkeren EürSffcen
im Zaum zu halten: auch fehlte es Yon Anfang an an Geld, um
die Soldaten bei guier Laune und strammer DiscipUn zu erhalten.
Max selber wusste seinen Getreuen nichts Besseres zu rathen, aU
den getVvhrlichen Schritt, (zur Befriedigung der Spanier bis zur
Ankunft des ferrarischen Geldes) in Verona 20000 Dukaten aut-
zunehmen Wenig später wird die Stärke der Besatzung ange-
8chll^;en auf 2000 kaiserliche Reiter und ebensoviele apaniscbe,
dazu 4000 deutsche Landsknechte^), dann traten noch einige
hundert französische Lanzen und spanische Infanterie hinzu.
Unter solchen Verhaltttissen bandelte der Bischof wohl zweck-
n^kssig, wenn er die StadtschhlBsel dm einheimischen NobiU
verizaiieiisvoU flberliess und sich darauf besehrinkte, mit den
deutschen Truppen die beherrschenden Befestigimgen zu besetzen*).
^) Saanto 325, vergl. 333 üfUESndo fl ano fondamenio tu fkanoeo,
beidM ol&deUe Meldungen der Proveditoren vor Verona. Betrefod die
getftiucbte Erwartung 345.
^ Max an den Bischof v. Trieat, Sdiloas Stein a. d. EtMjh, 22. Nov.
1509. Der Biscbof meint in s^er Antvcni vom 23., die Stadt sei wohl
verseben, die ("einde wttrden wohl bald wieder abziehen. Innsln-. Arch.
*) Instmction Maxens vom 9. Dec, Le Olay, Negoc. dipl. l, 298.
*| Sanuto :>33. Mit den Fiiin/osen soll es darüber gleich jetzt Ditie-
renzen ^»r^'eben haben ;>42 f. l)«)cli wird muri «olchp. wif» anriere, Berichte
aus dem v«'netiani«chen La^'ir über Vorgänge im Innern mit einiger
Zurückhaltung anzunehmen haben.
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Aus dentflcheik Feldlagern 1509—10.
35&
Der Kaiser hAtte damals, wie er behauptet'), noch 4000
Mann im Yal Sugana und ebetisOTiel in FriauL Er war vollkommen
ausser Stande, diese Trappen zu erhalten. Eine Leistung der
Florentiner, Anleihen auf den Nachläse des verblichenen Cardinak
Ton Bixten und Dailehen des getreuen Lichtenstein hielten seine
Zahlmogafahi^^eit in jenem Moment nothdfhrftig aufrecht. Zur
Deckung der dringendeten Bedürfnisse in Verona schoss der fran-
zösische Grandmattre die Sunune von 8000 ^us Tor, für die
Valeggio ihm Terpf&ndet werden musste').
Zu den deutschen Hauptleuten in Verona gehörten wohl von
Anfang an Georg von Frimdsberg und Franz von Colulto; erst
1510 erschien mit Verstäikung Rudolf von Anhalt ').
So war der Kaiser Ende 1500 an Etsch und Alpen aui die
iJeiensive angewiesen.
Noch wech&'elvoller als in der oberitaheiiischen Ebene ge-
etaheteu sich die Kriegsverhäitnisse in den Österreichischen Greuz-
llndem an der Adria und am Karst. Hier war, wie oben erwähnt,
2um obersten Hauptmann des , österreichischen" Heeres (herror-
gegangen aus der Bewilligung der Stftnde der beiden Etzherzog-
thflmer« sowie Steiermarks, Kamthens und Erains) der Herzog
Srich Ton Brannschweig bestimmt; ein Kriegsmann, dem Kaiser
durch treue Dienste und Opfer werÜi und den Landen selbst kein
Fremdling mehr. Als im Frühjahre 1508 wihrend des Yenetianer-
kriegeä in Friaul, 05rz und Istrien es sidi unmöglich aeigte, dem
rasch und Uberlegen vordringenden Feind den Widerpart zu
lialteii, da rief mäiiniglich nach dem tapferen Herzog, der damab
au der Spitze einer Heeresabtheiluiig zur Deckung des Puster-
thaies und zu Operationen auf (bis Thal von Cadore bestimmt
war. Erich riss sich Ion, aber er i'nnä nicht, wie er vorausgesetzt
hatte, in Viilacii krieg.sl^ereit da?^ Aulgebot der niederösterreichischen
Lande. So vermochte er nicht den feindlichen Eroberungen Halt
zu gebieten, kaum war er im Stande, durch eine Flankenstellung
Le Glay, Negoc. dipl. I, 299, Z. 10, wo ein Komma nach ,pugna-
toram' zu setzen ist. — Die Geldzablunir von Florenz ebendas. 273. Vergl.
Reisner, Frundslierg Bl, 8- Sinnachor, Heiträtre z. G. v. Säben und Brixen
VII. 120; .liilirl^uch der kuiisthistor. Saniinlungen d^ (österreichischen)
Kaiserhauäe» I, 2. Abth., S. 4U liegest Nr. 275.
*) Le Glaj, N^goc. dipl. I, 306.
^ Reisner a, a. 0. Bl. 8b; vergl. oben 8. d$3 Anm. 1.
356
U. Ulniaon.
in Laibach das zumeist gefährdete Kram zu deckeu. Seiner ritter-
lichen Denkart, die manch' versvaiuUeu Zug mit der seines kaiser-
lichen Gönners und Lehrherrn aufweist , entsprach diese Art der
Krie^^sführunp; keineswegs. Lebhait und leicht aufbrausend !n;i'^
er ein unbequemer Vorgesetzter gewesen sein, wie es denn (zur
Erklärung des Verlaufs in Istrien) nicht verschwiegen werden
darf, dass er bereits mit dem in Tirol ihm beigegebenen Kriegs*
rath Michel von Wolkenstein nicht sich vertragen konnte, und
dasB nur mit Zittern ier kaiserliche Beamte, der ihm den Ab-
schliiss seiner damaligen Thätigkeit ankOndigen sollte, zu dieser
Mission sich auf den Weg machte Aber dabei war firich ein
hochgemather Eriegsmann, der, wenn er andere nicht schontet
noch weniger an sidi dachte und nur ohne Wanken der Ehre
nachrang %
Aber er war nicht auf eine verwandte Gesinnung bei den
Stünden der nächstbetheiligten Erblaude gestossen. Da dachte
jeder nur an sich^ liöchstens au die eigene Landesmark, aber
durcliaus nicht daran, dass doch Portenau, Görz, Triest und
Mitterburg (Pisino) auch Imbsburfrische Lande waren. Aus Steier
hat damals (nicht ohne dass ein Theil der Schuld der am Hof
üblichen Verschleppung der Geschäfte beigemessen werden müsste)
nur Hans von Tschoppach eine winzige Schaar unter Erich'a
Banner geführt. Die Kärthner wollten Uberhaupt keine Mann-
schaft ausser Landes lassen : in ihrer Angst sahen sie schon die
streifenden Btradioten Venedigs über Monte-Croce oder über
Ganale und Flitsch im Lande selbst In Kram machte Erich's
persönliches Erocheinen zwar den Adel willig, aber die Bauern
hatten mangels wirklichen Kriegsrolkes keine Lust, sich todt
schlagen zu lassen*). Es wird frommen, dieser Erfahrungen ein-
gedenk zu sein bei dem Versuch, die Verhältnisse im nieder-
österreichischen oder schlechtweg österreichischen Heer wahrend
der Liga von Cambray zu verstehen.
Es ist für unsere Zwecke nicht erforderlich, hier die Be-
schlüsse der Einzellandtage und Ausschüsse hinsichtlich der Kriegs-
*) BhuiiM H2AtI an Serateiii, Hewenfeli 81. Itiirs 150B, und Lengfeld
in WindiMhoark 17. Juli* Wien. Areh.
*) G5bler, Chronica der Kriegahftiidel . . . durch Erich« Henog sa
Braunschwei^ ... im J. 1508 Blatt 52 vergl. 15 b.
') Gabler a. a. 0. eib, ^5, 79; ChmeJ, Urkandeot Briefe etc. S. 297.
Aus deutschen Feldlagern 1509 — 10.
357
rilsfniifj für 1509 nochmals acharf ins Auge zu fassen — die
Beiichräukimg der Bewilligung auf kurze Zeit (vier Monate), so
dass bei verschiedenen Antrittsterminen derContingente die Steirer
und Krainer Anfang September, die Oesterreicher und KSImthner
Ajifang October abziehen durften^), dabei die dausel, dass vor
dem persönlichen Eintreffen des Kaisers auf venetianischem Gebiet
ein Eindringen der österreichischen Armee auf lass» D o nicht
statthaft sein sollte, schrankte die Operationsfähigkeit lun>Khtlich
^er OÖensive auf ein Vierteljahr ein. Der oberste Hauptmann,
Herzog Erich beklagt sich gegen Ende des Feldzuges, am
14. August, dass ihm 2500 Mann zn Fuss und etliche hundert
zu Roes mehr, als gestellt, zugesagt gewesen seien. In demselben
Bericht*) schiigt er die Kosten der von den fünf Landen gestellten
Rflstung auf ttber 300000 Oulden an. Damit will doch nicht
«Bimmen, dass er im Zusammenhang seiner beabsichtigten Ope*
riitiuiien seine vertügbaren StreitkriUU- uui nur 700 Pferde und
löUU Fussknechte berechnet. Bei einer viermonatlichen Feld-
zugsdauer könnten diese den Ständen nur auf wenig tiber ein
Sechstel jener Summe zu stehen gekommen sein. Den Wider-
spruch, dass er in einem Brief vom 6. October seine Stärke noch
viel niedriger schfttzt, weiss ich Tollends nicht mit Sicherheit zu
erklären.
Als mit der Niederlage Venedigs am 14. Mai die unver-
gleichliche Gunst der Lage nicht nur die Wiedergewinnung aller
Verluste des verflossenen Jahres, sondern auch eine leichte Offen-
sive auf das Herz des iren^nerischen Gebiets gestattete, war auch
auf diesem 1- iügel der deutschen Aufstellung nichts fertig gewesen.
Dennoch kehrten auch hier die Unterthanen rasch und grossen-
theils ohne Zwang unter das alte Scepter znrttck. Wenn Venedig
an einigen Punkten sich behaupten konnte, so lag das an dem
Hader der Deutschen untereinander. Als der streitbare Bischof
Christoph von Laibach in Gemeinschaft mit dem Landeshaupt«»
'( Erich'a Beiicht ;ni den Kni^er vom 14. Auij^ust 1509. Geh. Hau»-, Hof-
nnd Staatsarchiv zu Wien. Im allgemeinen Dimitz a. a. 0. 12; Schön-
herr a. a. 0. 8; II über a. a. 0. 377.
^) Vom 14. August. Vergl. den Brief vom 6. Oct. bei Chmcl <S2o.
Herberstein (Selbstbiographie, in Fontes rer. aostriac Script. I, 73)
nennt die Ldstnng der fOiif Lande «eine swBehnliche Rfietung, dergleichen
mvOT and hernach nit wt gesehen worden*. Er dient damals aelbst unter
Hans V. Reichenbnig.
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358
mann von Krnin flie Steiennärkpr nach Gürz beschied, um, wie
er meinte, ohne bch wertstreich Fnaul zu gewiimen, lehnte der
Landeshauptmans Steiers, Hans t. Beichenburg, das mit dem
Bemerken ab, er wolle niclifc kommen, um jenem das Patriarchat
mitzugewinnen
. Mittlerweile hatten sieh die Yeneüaner *tie der ersten Be-
täubung erholt und gingen kedc und eehoniingslos auch hier wieder
zum Angriff tot. Trote aller Tapferkeit der Kaiserlichen, beson-
der a des (jiiiiien Christoph von Fiaugipan schlugen Görz und
Istrien thcilweise wirder um. Auch hier wiederholte sich lins
schon beobachtete Schauspiel, dass (dank einer auf Ueberra^chung
und Zufall gestellten Kiiegsführung) dieselben Orte im wilden
Kriegestanz aios einem Arm in den anderen und wieder zurQck Jn
den ersten geschleudert wurden.
Diese Lage fand Herzog Srieh Tor bei Uebemahme seines
Conmumdos. Schlendrnm und Unordnung in den Verbindungen
mit dem kaiserlichen Hauptquartier^ ftns dem wochenlang auf
tägliche Bestürmung iniit der Post sowohl ui> mUtelst kühner
Boten durch Feindesland) keine Antwort zu erhalten war; gegen-
seitiger Hader der ProriuTien und ihrer Vertreter. Unfaliigkeit
und Unzuverlässigkeit mancher Beamten hemmten sein Thun.
Statt mit dem „Heer von Oesterreich* der «italienischen
Armee^, der kaiserlichen Idee gem&ss, aur rereinten
Offensive die Hand reichen zu können, stand er am 23. Juli
noch am Isonzo und ist auch nicht wesentlicfa weiter westwlrts
▼orgedrongen Wir sind gut genug unterrichtet, am sagen «n
können, wie es gekommen ist, dass jene dem kühnen Degen hoch-
erwünschte Idee des Aufmarsches durch feindliches Land nicht
ausiührltar war. Die Trupj)en, welche ihn beim Verlassen FriauLs
hätten auihehmen müssent die Landsknechte Anhalts und Welsers,
hatten kein Lebenszeichen von sich gegeben, so dflss er mit
seinen geringen Streitkräften nicht voraussetzen konnte, doreh
die patriotisch erregte Bevölkerung, in der Flanke der feind-
') Ghrbtoph von Lsibach an den Katter. 8. Oct, Chmel 323.
*) Seina Aollfordening an Qradiflca ist von dieiem Tag> Sanuto VlU»
577. Sein Angriff auf Udine und Cividsle war i-esultatlos. Max an Mar»
garetbe am 23. August, Le Glay, Correap. I, 183. Dass nicht er (wie
fibngens schon Mocenigo 19 irrig angibt) Feltre und Bellono erobert hat,
bat auch Huber 380 gesehen.
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Aus deutsch«!! Feldlagern 1509—10.
359
liehen Hauptaufstellung (Ldine-Treviso- Padua) vorbeikommen
zn könaen. Begreiflicherweise wünschten die provinziellen
Autoritäten unter den Kriegsräthen am Karst, das inneröater-
reichische Landesaui'gebot zu eigenem Schutz hübscli dabeim zu
behalten. «Üw. Haj. soll wahrlich glauben* (schrieb Erich in
jenem Bericht vom 14. August« dem wir dies wie das
Folgende entnehmen) ,wo die Finanzer und der Ptoriant-
meister treulich und fleissig die Nothdurft des Feldes bedacht
hätten, ich wollte Ew. Maj. mit Sieg zu Feltre oder Bassano
gesucht haben/ Der Gmndschaden war, der Feldherr fand keinen
rechten Gehorsam ; wie er es in einem späteren Brief vom 6. October
ausdrückt: »Es ziehen nicht alle gleich im Si'ilc" Das hinderte
die Befolgung der kaiserlichen Anweij^ung, war aber nicht minder
ein Hcliwerer Hemmschuh für alle Unternehmungen im Karst-
gebiet selber.
Aufs bitterste beklfif^e Erich sich am 14. Aujj^ust über die
Selbstsucht der Krainer, besonders über den Bischof von Laibach,
den Landeshauptmann Hans v. Auersberg, den Vitzthum Jörg
von Eck, die zu Görz eine Art Nebenregiroent aufgerichtet hätten.
Die Schuld einzelner Verloste schrieb er geradezu der Besetzung
wichtiger Posten mit ihren Verwandten und Orefttoren zu. Eck
sei unflhig Ctöiz in rechte Verfassung zn setzen und sollte am
besten nach Laibach in sein Amt zurttck geschickt werden.
Dazu hätten die Krainer Landherren sich selbst und die
Crooten, die beinahe wie in Feindesland hausien, sicher unter
Dach und Fach gebracht und woU Tersehen, während «Hunger,
Mangel Proviants, Gebrechen an Geld und böse Versehung * das
Heer fa>i /aw Selbstauf löüuug gebracht hätten. Ueber 1000 Mann
seien aus Hunger abgezogen, welche in 13 Ta^^en kein Brnd
gesehen, 300 Pferde gefallen, 5U(> krank. Ebenx» seien viele
Kriegsleute krank, weil sie. Roch wie Niedrifj, kein ßrod und nur
wenig Wein gehabt und von unreifem Obst und trübem Walser
hätten leben müssen. Gar mancher sei vor Hunger vom Pferd
gefallen und gestorben^). Wenn der Kaiser die Sachen nicht
>) Chmel 825.
*) Hsrberstein^s Erzählung a. a. 0. stimint su diesem Bericht. Was
er über seine persönliche Unversehrtheit sagt, bestätigt die en>robte Begsl
Ton der Ueberlegenbeit moraiiscber über bloss physische Kraft.
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360 ülmami.
anders hätte versehen wollen, hätte er den Herzog und so viele
tomme Ritter und Knechte, den Kern aus seinen Landen, wohl
verschonen mögen.
Von 30000 Gulden, die ihm beim Vitethum von Krain ange-
wiesen, habe er nichts erhalten: keinen Pfennig ftlr Kundschafter,
kt'iii IMerd vor eine Sclihinge. Der Bischot" von Laibacli als
Proviantnieister habe seine Zusage nicht gehalten. Es gehe das
Gerücht, er habe verboten, Proviant und Futter zuzuführen, deren
doch in CiUi, Laibach und Oberlaibach mehrere tausend Star
lägen. Wenigstens seien davon dem Feld in vier Wochen nur
9 Saumladungen sugeftlhrt, den Krainem dag^en in sechs Tagen
Uber 100 Säume. Auch seien alle Preise zu hoch angesetzt fOr
das Kriegsvolk. Die Stimmung der unter freiem Himmel ohne
Futter und Nothdurft lagernden Ritter und Knechte gegen die
in wohlgespeisten Häusern" ^) liegenden Krainer und Croaten
saninit dem Bischof sei so erbittert, dass nur seine Dazwischeu-
kunft etliche Male böse Häiidel verhütet habe.
Der Bischof von Laibach, dem von der Anklage etwas zu
Ohren gekommen, parirte den erhobenen Vorwurf, dass mangel-
hafte ProTiantauluhr die Auflösung des Heeres verschuldet, mit
der Behauptung, dass aberflüssige Mengen an Wein, Getreide,
Fleisch und Futter vorhanden und nachgewiesen gewesen wiren,
nftmlich in Feindesland. Dem Landeshauptmann von Steier,
Hans v. Reichenburg, und seinem Einfluss auf den Herzog
mass er die Schuld bei, dass nie derselbe in Beschlag genommen
worden. Er erhob gegen den Öteierniärker laut die Klage, das8
er des Kaisers Nuts^n seinem Privathass gegen ihn, den Bischof,
nachgestellt
Mit solchen Truppen, solchen Officieren, waren freilich keine
grossen Lorbeeren zu pflücken. An dem an sich nicht unbe-
rechtigten Bestreben der Krainer, zunächst die 1508 yerlorenen
Vorwerke ihres eigenen Landes zu sichern, fanden die offensiTen
') Aus diesem Au^Uruck erhellt, dass die Krainer in G6rz und Istrien
die Besatzungen der festen Flfttxe gestellt hatten. Offenbar veranlasste die
Vorsorge fBr diese wenigstois sum Tbeil die Ton Hersog Erich gerügte un-
gleiche Verproviantinuig der einselnen Heeresthefle.
Chmel 821. Der Kaiser semendtB sprach Erich v<m aUsr Scliald
an dem erfolglosen Feldzag frei, 1509 Stein, 20. November, Wien. Arch.
Hinsiehtlieh Kftmthens s. anch SchOnherr 105.
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Aus deutschen Fetdlagern 1509—10.
361
Gedanken des Kaisei-s und seines obersten Hauptmanns nicht
nur diesmal eine unüberwindliche Schranke. Ein weiteres Hemm-
niss hatte sich nach firich's Anschauung Max selber geschaffen,
indem er die entg^enkommende Stimmung der Fnauler durch
unzeitgemasse Beechlagnahme von Gutem zu Gunsten dritter
Personen ins Gegentheil yerwandelt hätte '
Dass endlich den Herzog Erich auch em Theil der Schuld
trifitf ist wahrscheinlich. Er scheint es Terschmaht zu haben,
seinen Befehlen durch pen9nliche Verständigung mit Häuptern
des Adels eine sicherere Grundlage und willigeren Gehorsam
zu verschafTen Die Zurückhaltung der Edelleute wirkte auf
die Willfahrigkeit der Bauern. Die aus Krain waren ohnedie«
wüthend, dass man sie dreimal im Jahre 1509 ohne lieisige uuf
die Schlachtbank geführt. Nicht nur Hessen sie einmal vor Triest
ihren Führer im Stich, sondern sie hätten ihn auch beinahe todt
geschlagen. Es mag die Erbitterung gesteigert haben, dass der
Herzog den aufgebotenen Bauern nicht ^ Lieferung" dem Herkom-
men nach gethan, wodurch < < auch unmöglich wurde, die armen
Leute über fünf oder sechs Tage zusammen zu halten*), da sie
ihr Brod doch nur fOr einige Tage auf dem Rttcken mitschleppen
konnten.
So Termochte noch hm October mit nicht 1000 Hann wirk-
licher Truppen der Herzog nicht mehr als ein paar Schlösser
am Karst zu erobern. Mittlerweile hatten die Venstianer unter
Benutzung ihres Uebergewichts zur See Fiume überfallen und
in eine Einöde verwandelt, hielten von Muggiii aus Triest, wo
die Bürgerschaft nicht sonderlich treugesinnt, in unaut Ik »i Hcher
Beunruhigung und machten sogar Miene, durch Wiedereroberung
von Cormons Görz zu bedrohen.
( , I -!■ •
') In dem Bericht vom 14. August 1509.
-) Das erwähnt, a!f^ früher versäumt und dringend nothwendig, der
A'evweser von Krain, Paul Ha^p, in einem Briefe an Erich, Laibach 24» Februar
1510. (8taat!?arcli. tu Hannover, s. 8. 384 Anm. 1.)
') Kusp in dem eben citirtcn Ihiei. Sicher galt damals schon der
kaiserliche Befehl , wonach ilie Proviantnieister nur gegen baares lield
Proviant hergeben üoüten. Die Notli wendigkeit schleuniger Auihebuug des-
selben betonen noch, Laibach am 4. April 1510» Jörg v. Eck und Paul
Ra«Pp HamnOr. Arob. Der Befehl konnte flieh wohl eigentlich nnr auf
die LancUkneehte beliehen, in dnen Sold die Yerpflegung eingerechnet war.
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I
362 üimium.
Herzog Erich drang in den Kaiser Mittel zu schaffen: ,Jch
wejfls mich nyt lenger m enthalten, dan allejn mejnen lejb, der
soll dar bleyben so lange er wart*
Wenig boffiningsreich endete so das Kriegsjahr. Dnrfte
man Ton dem kommenden gfinstigere Resultate Torausselsen?
Inwicitm die iillgemeiueii Verhältnisse der Mächte von
i.A»*J auf lölO eine Verschiebung erlitten, ist schon Eingangs
theilweise angedeutet worden. Hier ist weiter in Erinnerung zu
bringen, wie Papst Julius mehr und mehr sich Venedig näherte,
wie sein Vorgang auch bedeutsam wurde für Spanien. - Der
Krieg von 1510 war daher wesentlich ein solcher des Kaisers
und Frankreichs g^n Venedig, welches bald den Papst und
selbst die von ihm gewonnenen Schweizer ab Buadesgenosaen
ansehen durfte. Maximilian, dem der Reichstag in Augsburg
zwar eine kleine Hilfe bewilligt hatte, war niclitsdestoweniger
ganz auf Frankreichs guten Willen angewiesen. Seine Stellung
an der Etsch , besonders in Verona , hätte er ohne die Üntar-
sttttsung Ludwig s XII. gai* nicht zu behaupten vermocht. Längst
lagen zum Schutz der wichtigen Stadt neben einigem FussTolk
auch ein paar hundert französische Lanzen innerhalb ihrer
Mauern. Aber auch das deutsche Kriegsvolk wurde in gewiaeem
Sinne von Frankreich unterhalten. Von Februar bis Mai 1510
schössen die Franzosen zur Besoldung der Kaiserlichen erst
18 000, dann noch 32 000 Dukaten vor: erstere gegen Einräu-
mung der Cita(]( lle von Verona, letztere, fllr die ursprünglich
das Castt l \ ( < ( liio daselbst gefordert, sciiliesslich ohne dasselbe
Aber im Juni wai* dann wieder Elil e in den kaiserlichen Kassen.
Max wUns»chte abermals 60 000 Dukaten vorgestreckt zu haben,
fUr welche er alle gemeinsam zu machenden Eroberungen (auch
Padua) verpfänden wollte. Aber Ludwig KIL bestand auf der
Einräumung des Gastel-vecchio und ganz Veronas bis zur Be^
Zahlung des Darlehens. Da der Kaiser, gewarnt durch Ferdinand
den Katholischen, dem hartnäckig seine Genehmigung versagte,
Berichte des Florentiner Orators ans dem französischen Mailand vom
21. Febraar; 25. April; 10. Mai 1510 (Excerpte Erdmaansdörfer*« am
dem floreat. Staatisichiv). Vergl. Ooieeiardiai, storia dltalia YUL Budi,
S. 240b <Ven6tia 1610). Die wirkliche Zahlung aach der sweite&
Rate von 32000 Dukaten bestitigt durch A. de Bvrgo, Lettret de
Loaia m, I, S. 290.
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I
Aus dentBehon Pddlageni 1$00— 10.
363
be8chlo88 Ludwig nur den laufenden Monat (Juli) seme Trappen
noch in Verbindung mit den kaiserlichen nun Besten der An-
sprüche HaximiUaii'fl operiren zu lassen^).
Trotpdem waren diese französischen Darlehen nur ein Tropfen
Wasser auf einen beiaaen Stein. Sie halfen hfichstens Aber augen-
blickliehe Verlegenheiten hinweg. Dringend bat Bndolf von
Anhalt, den Max am 7. April 1510 zum obersten Hauptmann
seiner Armee in Italien ernannt liatte den Herzotf von Braun-
schweig, bei der beabsichtigten Vereinigung beider k.iiserliche
Kriegsvölker, die nicht bezahlt wären, dahinten zu lassen und
ihn damit nicht zu beladen: denn er wisse mit seinem eigenen
Kriegsvolk der Bewaldung wegen nicht woraus^).
Man muss verzichten zu bestimmen, wie stark die Feld-
arxnee Anhalt's war — abgerechnet die Besatzung von Verona.
Am richtigsten dürfte die Beiterei auf 3000 Pferde, einschliess-
lich der französischen Lanzen, festzustellen sein. Das Fusevolk
betrag nach kaiserlicher Mitthailnng an Frankreich 7000; nach
Guisciaidini nur 3000 Mann^). Jedenfalk war, ohne bAftigen
Beistand des firansOsischen Grandmattre, Anhalt zn kernen gvBeseren
Unternehmungen im Stande.
Von Tomherein hatte ihm auch seine Vollmacht gemein-
schaftUches Handehi mit den Franzosen zur Pflicht gemacht.
Erst spät im Jahre, im Mai, erhoben sich die Verbündeten,
um gemeinsam den Venetianern zu entreissen, was des Kaisers
sein sollte. Aber wenig entspuu Ii lie Action dem eingefleischten
Verlangen desselben, drn ^t_ii;i--teii und verachteten Feind aus
der Ktihe der Lebendigen zu stossen.
Nachdem Vicenza wieder eingenommen und, dank der Ver-
mitthmg der Franzosen, eine yerhältnissmässig gehnde Bestrafung
•) Le Gla \ . Ntgücuit, dipl. I, vergl. ;Hö f. und d54.
^) Beckmann a. a. 0. V, 130.
') 1510 zu Santi-Crud am 9. Juli. Hann. Arch.
*) A. de Burgo an Hsjrgaiethe, Le Qlt^j, N4goc dipl. I, 848 be<
richtel Mazeni Angabe. Doch hatte deraelbe swei Monate Maer nach
derselben Autorität 9000 zu Fuss aufgesSUt, Lettre* de Loois I, 228. —
Vergl. Guicciardini BL 244 1'. Hei euer, Fmadtberg hat, eiflgerechnet
die Besatzung Verona?;, gar l.')000 Mann im Ganzen. Daher kann es un-
bedinfj^t nur unter Ein.Mchliiss Jcr tranzösischon Armee genieint sein, wenn
Max am 14. Mai dio Gci^ammtätärke gegen Venedig auf 34000 Mann etwa
anschlug, Le Glay, Corresp. I, 264.
H. Ulmami.
lür sein VerbalteE im verflosseneii Jahre erfahren hatte, haben
die Franzosen Legnano, wichtig als Stutzpunkt ftkr Verona,
erobert und Namens äe» Kaisers besetzt. Dann vereinten sich
die Heerestheilc aufs neut' u.nd überschritten, Padua rechts liegen
lassend, den Bacchiglione, so dass das Iranzösisrh* Heer bis zur
Breiita vordrang. Hier nahm es Stelhing, um Aiilialt zu decken
vor einem Angriff von Padua her. Dieser aber machte sich an
die Unterwerfung des nördlich von Vicenza gelegeneu Gebiets.
Oitadella, Bassano, Marostica fielen in seine Hände. Es gelang
ihm auch der Terlassenen Bergnester Scala (Leiter) und Corelo
bei Primolano sich zu bem&chtigen, und dadurch für den Kaiser,
dessen persdnMches Erscheinen immer noch erwartet wurde, den
Weg zu öffnen.
Air (la.s geschah unter zahlreichen Hinderungen und Uei-
hun<^en. da der ürandmaitre Chaumont anderen Gesichtspunkten
öfters iölgte als seine Verbündeten. Nachdem schon im Juni
seine Unlust, für Max die Kastanien ans dem Feuer zu holen,
hervorgetreten war, musste der Kaiser mit dem Umstand rechnen,
dass bloss noch für den Juli das französische Heer ab Ganzes
ihm zur Verfügung stehen wUrde. ^
Auch bei der «österreichischen* Armee ^) war es durchaus
nicht besser bestellt, als bei der in Italien. Noch immer war
da Schinaliiuns der Säckelmeister. Ihr oberster Hauptmann, der
Herzog von Braunschw» i^. weicher schon vorher bei eniein Frank-
furter Juden seine Juwelen hatte verset:^ müssen, sah sich
genöthigt, was er noch an Silberzeug und seine Frau an Schmuck
besass, in Görz zu Yerpflnden, um die ungestümsten Forde-
rungen der Knechte zu befriedigen. Dennoch hatte er sich ihnen
mit Leib und Gut für Zahlung der Soldreste verbürgen müssen %
Zur Kriegsftthrung waren ihm Yorlftufig, bis die Ausschüsse der
Stände der niederösterreichischen Lande in Augsburg mit dem
Kaiser sich geeinigt, 28 000 Gulden angewiesen, nämlich aus den
') Wo im Folgenden nichts Anderes angegeben ist» sind die Acten-
stücke entnommen aus dem Hannöver. Staatsarchiv, Calenberg. Briefarrliiv,
Df!). 16 Milit. Nr. 159 (Herzog £rich*8 Handlungen im venctianischen Krieg
1,510 bis 1514).
^ Erich an den Kaiser, G5rs 22. Mfirs: Briefe seino» Gesandten aus
Augsburg vom 10. März u. s. w.
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Aus deutschen Feldlagern 1509— >10.
365
Aemteni 4000; französisches Gold 8000; ürbarsteuer 16,000 0-
Datou war bis in den April nichts eingegangen. Da die urbar-
steuerpflichtigen armen Leute auch Proriantfohren thun sollten
und bald bei dringender Gefahr auch sur Landwehr angeboten
wurden, waren sie, nach kundigem Urtheil völlig ausser Stand
zu jeuer Leistung. Die Stände Steierniarks, Kämthens und Krains
strengten sich, wenigstens Erich gegenüber, durchaus nicht
»londerlich an. Der Opfeininth Einzelner, wie der Brt^der von
Herberstein au> bteier, und die wenig /.uverläsaige Hille <ier
nur dureh Strenge zusammengetriebenen Bauemhaufeu aus Kraiii
konnten daran nichts ändern. Daher sali Erich sich zu einem
eigenthümlichen Mittel veranlasst, um Geld flüssig zu machen
und seine schwachen Streitkräfte für ein paar Monate zu erhöhen.
Um alle Umtriebe mit den Venetianem unmöglich zu macheUi
war längst jeder Verkehr mit welschen Landen für Kriegsdauer
in KSmthen und Erain untersagt. Bei hSufiger Zuwiderhand-
lung war am 4. M8iz ein neiier Befehl des Kaisers ergangen,
wonach' ohne seine eigenhändige Srlaubniss bei Strafe der Be-
schlagnahme weder Häute noch andere €Hlter in welsche Lande
sollten aus- oder eingefohrt werden dürfen*).
Der bedrängte Herzog (der bereit« die Rücksicht auf die
Privilegien Steiermarks hatte aussei Arht lassen müssen, inso-
fern zur Ernährung der Truppen in den ausgesogenen Gegenden
die ungarische Getreideeinfuhr unentbehrlich schien) *), hatte sich
<'rts( blossen, Ausnahmen von der Befolgung jenes kaiserlichen
♦Strat hetehls zu gestatten. So ward z. B. in seinem Auftrag
durch Jörg von Thum mit etlichen Kaufleuten aus Laibach ab-
gemacht, dass ihneut gegen Stellung von 100 Husaren auf einen
Monat, gestattet sein sollte, 500 Säume Häute sammt etwas
£isen und Nägel in die römische Mark und nach Spanisch- Apu-
lien zu Terladen und entsprechende Rflckfiracht einsuKlhren
*) Henogl. Instraotton iHr H. Orflnhauer an den Kaiser.
Jorg V. Eck, Vitstnm und Pattt Raq», Verweser zn Krain an
Erich, Laibach 4. April.
') Augsburg 4. Märr. an den Vitztum von Krain.
*) Erich an Caspar von Khienberg, Verwpst^r in Steiermark. (i6rz
24. März, mit Berufung auf einen früheren Beieiti vom 31. Januar aus
Villach.
JOig TOB Tbuni an Eridi, in der Katiohe (Castua) MHtidi'i in
Dmitodw Zettsdir. f. 0«s«hielitaw. I. i, 24
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U. Ulmwiit.
Und bei diMen durch die ganze Anlage des Krieg^es rer^
gchuldeten Nöthen fand der Herzog, wie er auch jetzt klagte,
nur wenig Gehorsam im Lande: aucli nur wenig Leute, die
Kaiserl. Maj. Sachen sicli zu Herzen nähmen Zti letzteren
gehcHTte nach seiner Meinung zweifelsohne nicht der Krainer
Hans von Auerspeigt der ihn selber in Augsburg beim Kaiear als
Heerrerdarber angeschwärzt hatte. Der Hersog meinte, er wun-
dere sich darüber nicht f denn war selber nioht rein, wUneeliet
dass Jedermaim befleckt sei« Die lotrigne in Augsburg wirkte
natfiriich sehftdlieh zurück auf das ferne Gremrland, und es be-
dürfte niclit der Kunde von den blutigen iländeki zwischen
beider Herren Dienern, ausgebrochen beim abendlichen Schoppen
zu Raibach, um uns zu lehren, wohin- die Dinge zu laufen
drohten
£ridi verstand es doch, seine Autorität zu bewahren. Um-
geben von überlegenen und regsamen Feinden, sehleeht unter-
stützt von den Grossen im Land, bald aus Triest, bald aus GOn^
bald ans Connohs, bald ans Pismo erschreckt durch die ftbla
Zeitung vom Abfall meuterischer Knechte, denen selbst seine
Person nicht heilig war , fand er in seiner Kraft und seinem
Eifer die beste Stutze*). Seine Gemahlin Katharina theilte mit
ihm die Beschwerden des Krieges. In Görz achtete sie sorp^samst
auf alle Vorgänge, erliess, wenn es sein musste. Aulgebote Na^
mens des abwesenden Gemahls, vermittelte den Briefwechsel mit
dem Kaiser und hielt den Gatten, den die Thätigkeit der Feinde
und die unaoreichende Menge seiner Streitkräfte zwang, bald
Ostern; Antonin Lauteri, Ant Vitzin und (ieuossen an Erich., Laibacb
9. April 0. 8. V. Aehnliehe OeKliftfte tcheinen anob soart gemadit ta sem.
') Erich an den Kaiser, Auf dem Sehellenbertr. o. März.
^) Erich an den Kaiser, Götz 22. März. Zwei Briefe, der eine mehr
militärische, der andere mehr persönliche Itechtfertigung versuchend. Der-
selbe an denselben am 23. März veriangt Recht wegen seines von den Aoezt-
pergiacliea umgebrachten DienerB, aadevenfaUs müBse er Gewalt mit Oewali
vortroibeii.
*) Hierüber finden sich deiaiUirte Nachrichtea in der OocreqMmdens
Erich*« mit seiner Gemahlia, mit Haas von BQrrt Hanptmaaa von Pirioo
(Mitterboig) u, s. w. Interosaant iit, dsM sogar die croatischea Oliciere
an letzterem Ort mit Wegsiehen drohen. (A. Wlasitz u. a. aa Erich, Ifitter»
borg 85. April.)
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Aus dentichCB Fddla^eni 1509—10.
367
dahm bald dorthin zu eilen, anf dem Laufenden'). Fnäicfa-
konnte er seine beeten Gedanken nickt ansfthren. Der richt^e
Plan, das nnentbekrliche und doch neben anderem durch den
Wankelmuth seiner Bürger gefährdete Triest zu fesseb durch
Einnahme Hnggias, scheiterte an dem Mangel hinreichender
Bedeckung für den Transport des Getchüfanes aus GcJn? *). Aber
er durfte floch erhobenen Hauptes alle Anschuldig-uugen ab-
wehren in einem interessanten Bericht an den Kaiser. Vor
Cividale hatte er den Feind nach Friaul zurllcks?eschlagen, dann
in Istrien Pisino £?er( ttf t, Muggia zwar nicht nehmen kömiyn,
weil bei dem Sturm 7*h> Bauern fortgelaufen^ aber dafür von
Triest aus dem Feind 1500 Haupt Vieh weggetrieben. Der
Noihschrei seiner Frau rief ihn nach Görz zurück, da die Vene*
tianer stark zwischen Udine und Cividale aufs neue ^ich Ram*
meken, in Görz ein Theil der Knechte zum Feind abgefallen
war, und derselbe Wippelsbach (Vipuhano) genommen hatte.
Erich warf ihn zurück und nahm das ScUoss wieder. Eatun
dieser Sorge ledig, musete er sich aufs neue auf Belagerungen
einrichten. Mit Verlust von nur 50 Mann hatte er, wie er sich
rühmte, 600 Feinde erlegt. Der Kaker fand sich ireianlasst, die
letztere Notiz seiner Toditer wieder zu erritfden. Noch dachte
er damals selber auf dem Kriegsschauplatz dem Feinde eine
derbere Lection zu geben: «denn es genügt nicht, sie zu
Hunderten todt zu schlagen, mau muss das zu Tausenden be-
sorgen"
Dazu hätte er freilich andere Streitkräfte bedurft, als sie
in Istrien und Fnaui auch nach diesen Vorspielen vereinigt
wurden. Die ganze Armee des Herzogs war noch im August
nicht stärker als 4000 Mann, davon 2000 zu Pferde: die eine
Hälfte im Sold dee Kaisers, die andere in dem der & Lande
') Briefwechsel Knch's uiit der Herzogin Katharina, besondera im Monat
liärs; Erich au Max 15. Märs.
F. V. Witzleben, Nidas von Tum u. a. an Iikich, Göra 5. Märs.
Erich versadite «b tratsdem» den «Tabor* sn itflnncB, Ofilitäritohev
Brief vom 22. MSn an den Kaiser.) Der Plan betr. Hoggisfl hatte Eridi
•eboo 1509 vorgsschvrebi Cbmel 894.
*) Le Glay, Correspond. I, S. 254 am 6. April.
*) Bischof VOM Laibach an Rudolf von Anhalt am 21. Juli. Vergl.
Le Glay, Negoc. dipl. i, 346. Ein genauerer Etat ist in den Feldsstsn
enthalten vom 11. Augast, al« £rich's Abmarsch bevorstand. , ■
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368 H. Ulmaan.
Zu erzählen, was ntm auf diesem östlichsten TheÜ des Kriegs-
iheaters weiter geschah, hätte kein allgemeines Interesse. Bald
Vorstoss von der einen Seite, Wegnahme und Verwüstung von
Städten und Ortschaften, Plünderung und Misshandlung der Be-
völkerung, Wegtreibung des Viehs und Vernichtung der Saaten
und Heben dann Gegenstoss seitens des Feindes, Rückpnill
des bisherigen Siegers, Zerstreuung der Mehrzahl seiner Streit-
kräfte aus Missmuth oder Mang^: so im ewigen Einerlei wie*
derholen sich die Vorgange dieses kleinen Kriegs, ohne — was
das TrosUoseste ist — auf den Qang der Dinge einen wesent-
lichen Einflnss auszutthen. Wie von einem intermittirenden
Fieber wurden die unglücklichen Einwohner von Istrien nnd
Ost-Fnaul geschütteh. Welche Partei sich auch schliesslich lii.T
behaupten mochte, ausserhalb der Festungsniauern konnte sie
nur eine Wüstenei vürhnden. — Der Kaiser selbst legte an-
scheinend in jenem Sommer 1510 auf die Resultate dieses Grenz-
krieges nicht den hauptsiichiichsten Nachdruck. Die Herstellung
der Besitzrechte Habsburgs an der Adria hoffte er indirect von
einem Hanptschlag innerhalb der terra ferma. Es war sein Plan,
eine Vereinigung des «italienischen' und „dsterreichiscben* Heeres
auf italienischem Boden zu bewirken. Ersteres sollte dabei, ge-
deckt durch die französische Aiiurf, dem letzteren die Haiid
reichen, so dass daäsell)e unuefahrdet am Feind vorbei kununen
könnte. Auf der Grundidee i)estand er: für die Ausführung gab
er nur Kathschlüge, nicht Befehle^.
In der Voraussetzung, dass die französische Ueerleituni^
nach dem erwarteten Fall des Schlosses Ton Legnano darauf
bestehen wttrde, einen Angriff auf Monselice (sfidwestlieh von
Padua) auszufahren, schlug der Kaiser Tor, nach der Einnahme
jenes Ortes Padua in der Ri<^tung nach BoYolenta und Stra (an
der Breuta) zu umgehen und von der Verbindung mit Venedig
■) IntersMttPt ist höchstens, daas deathalb die Beeatsiugea der Be-
tiastigiaigea znm gotea Thcal ans Reiterei iiuamnieiigMetst wurdeD, um die
Arbeiter in den Wembergsn nt 'Bohütasn. Baaa v. 0Qir an Erich » Mittet^
barg 31. Juli.
Non per deliberatione, ma per modo di discorso et oonsiglio, Max
an den ( irandmaitre , Aii'^^hurg 9. .hmi (Ins Italienische übersetzt»^ Btn-
la^^o einer Depesche I'andoltini's an Florenz; Kx''*'rpf»' aus dem Florent,
Stautsarch.; Ebenso am 28. .luni an Anhalt (Uannöv. Arch.) , allein Rats-
wei«" . .....
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Ans deatachen Feldlagern 1509—10. 369
»bzuschneiden. Von da bis Noale (in der Mitte zwischen Padua
and Treviso) vorrückend, sollte der französische Grandmaitre
Chaumont hier Posto fassen (um die Aufmerksamkeit des Feindes
anf sich zu ziehen)^ bis Anhalt nach Einnahme der Berglandschaft
(nördlich von Yicenza) nach Sacile ') vorrücken könnte, um dem
aus Friaul herankommenden Heere des Kaisers den Weg zu
offnen. Die Franzosen könnten mittlerweile (bis zur Vereinigung
der Heere) Padua oder Treviso angreifen.
Ehe diese Anweisung von Einfluss werden konnte, ward
der Kaiser vergewissert, das», auf Andringeo Anhalts und seiner
Jvriegsräthe , Chaumont den Marsch nach Monselice aufgegeben
und statt dessen sich zur Unterstützung des deutsrlien Angriffs
auf Citadella entschlossen hätte. Max beeilte sich seinem Stell-
Vertreter zu Tersichem, dans er diese Absicht durchaus, mehr
als den Zug auf Monselice , gut heisse*). Es ist von Interesse
seine Gemehtspunkte auch dieser Wendung gegenflber zu stndiren.
Ihi iliin die NaLlincht zugekommen, dass der Feind das
tVl'l l äuiiie und sich auf stärkere Besetzung seiner festen Plät/e
beschränke, wies er Anhalt an, wenn irgend angängig, die Fran-
zosen bis zur Ausrichtung des Krieges an seiner Seite festzuhalten.
Dem Ghrandmaltre war für diesen Fall die Stellung des obersten
Feldhauptmanns aber beide kaiserliche Heere zugedacht; ja falls
er mit Zurttcklassung einer Abtheilung abzöge, sollte sogar
seinem Vertreter diese Ehre, um die Franzosen bei gutem Willen
zu erhalten, zu Theil werden.
Auf alle Fälle sei der Grandmaitre zu bewegen, wenigstens
l>i> an die Livenza mitzuziehen, und Saeile ^) zu erobern. Bleibe
derselbe länger, so möge er von Noale an^ «rei^'en das Herz der
Feinde vorgehen, während Anhalt mit einem französischen Zu-
') An der Livenm. P:i>^' sopni la Piav»' des kiuserlich<'u ijchreibens
vom 9. Tiini fs. vorliergtdu nde Anni.) inu.ss L'in Verseheu sein. Ein Wider-
hall dic.-es Vur-clilaj^'s an den fnin/.ösisclien Generalissimus ist, was aus Blois
am *j. Juli A. de Burgo an Margarethe berichtet, wo als Zweck der Stellung
der Franzosen zwischen Padua und Treviso das „fax spalle alle gente cesaree'
angegeben ist Le Qlay» N^goctat dipl. I, S. 948.
Max an Anhalt, Augsburg 28. Juni HannOr. Staataarchiv.
') «TsehitKhejl", wie es in dem Britf vom 28. heint^ kaon nur Sacile
sein. Denn Beihilfe sn denen Erobenmg hatte Max in der That, wie er
hier erwähnt, am 9. Juni vom Grandmaitxe erbeten. Die Namensform findet
•ich auch in einem Schriftstück des Jahres 1511 bei Chmel 332>
370
H. Ulmaon.
satz Friaul einnehmen imd da> t'stL'rreiLhi.srlu- Hrur zu sfich
bringen sollte. Wolle Chaumont aber nicht uusliurreii, so raOsse
er sur Zurüekkssung toh 500 Lausen und 2000 zu Fuss be-
stimmt; werden.
Fttr die Bunuhine Friauls wird nun folgende Weitung er-
tbeilt: Nack Eroberung und Besetzung Sacfles sei ebenso mit
Peuschlsdorf (Venaone am Tagliamento) eu yetfahren, um die
Clausen zu Sffnen und dadurch die Zuftihr des in Kärnthen auf-
gespeicherten Pi viants für das Heer zu ermöglichen. Andere
Städtf , wie 1 (1 1110, seien nur der Mauern zu berauben und zur
Centn bution heranzuziehen, Cividale und Gradisca nur, wenn
ohne Muhe einnehmbar, zu berücksichtigen. Denn es hie»se
Zeit und Geld verlieren, wenn man sich in Belagerung der festen
Plätee einliesse, in welche die Venetianer ihre Feldarmee rer-
theilt hfttten. Man solle sich begntigen, ausserhalb jener die Ge-
birge und üebergänge einzunehmen und aus den unbefestigten
Orten »Frucht und Nutz" zur Erhaltung des Heeres herbeizu-
Bchaifen. Dadurch würde man auf die Dauer die feindlichen
Festungen aushungern. Zu Zuiuhr und Nachschu)> >Mirde man
nach Ausföhrung dieses Plans heherrschen mittelst Görz den
Isonzo, durch Peuschlsdorf (Venzone) deu Tagliamento, durch
Socile die Livenza, durch Belluno u. s. w. die Piave, durch
Bassano u. s. w. die Brenta und endlich durch Vioenza den
Baccfaigüone.
Nach Sicherung Friauls solle das Heer tod Noale aus syste-
matisch dem Feind Mittel zu seiner Unterhaltung entziehen
Das werde eher als Belagerung einzelner Plätze dessen Nieder-
werfung zur Folge haben.
Eine weitere Ausführuui^ zeigen oln'ge Gedanken in einer
Instruction vom 2U. Juni, durch die Erich von Braunschweig
zur Vereinigung mit Anhalt angewiesen wird*): Eine besondere
Chifire wird ihm dazu zur Verfügung gestellt und zugleich an-
empfohlen, durch geheime Unterhandlung die Unterwerfung
Friauls vorzubereiten. Erich erhielt Vollmacht, die von den
Dem Orandiqsltre hatte Jlax am 9. Juni Totgeschlagen, allein Ge-
treide, aueb das unreife, abiii«chii«ideDr um es nicht in Feindes Hftude
faUtn KU iMsen,
') Au;?sbnrf? 29. Tuni. Von gl»'iclieiu Datum eine Vollmacht fiir des
Herzog und die Kriegscommisiäre (Uana&v. Staatsarchiv).
^ kj 1^ o uy Google
Aus deutschett Feldlagern 1509—10. 371
Venetianfirn erhobenen AuftcU&ge am ein Drittel lierabsiisetseii,
gute Justiz mm Schutz der theilweise lu entwafiPnenden Ein-
wohner sofort nach der Besetzung einzurichteii Uinl flie Städte,
besonders die mit Gewalt eingenommenen, der Maueru zu be-
nuiben.
Schliesslich ward Braun>( ii wtig ermächtigt, falls er. trotz
aller Mühe, den Pass durch iViaui nicht Ölinen könne, nEch starker
Besatzung von GK3rz durch die Flitscher Clause (also durch
Kämtheo) nach Liens und von da durcha Pasterthal zur Ver-
einigung ahzumArschiren 0.
Aber es htun alles ganz anders, als der kaiserliche Sfawteg
Torausgesetst Von Bassano nuisste Anhalt mit Chaiunoni su-
rOck nach Vifienza, weil die Franzosen es doch fltr unerlisslich
erachteten, Monselice zu wjhem, angeblich weil Yon da aus so
grosser Schaden am Proviant angerichtet würde ^, Anhalt ist
nicht mehr viel aus dem Vicentiaischen herausgekommen. Den
ganzen Juli und die eiste H&lfte des August suchte er die wenig
willfährigen Ftlhrer der Verbündeten zu bestimmen, ihm in der
einen oder anderen Weise das Uebersclireiten der Liveuza zu
ermöglichen. Bald glaubte er dem in Giirz gespannt harrenden
Kameraden seinen Abinar^^ch te^t ankündigen zu dürfen, bald
traten neue Schwankunifen ein
Äniangs wollte mau dem beargwöhnten Kaiser keine weiteren
Opfer bringen, dann, als unter bedrohlichen Aspecten der Welt-
lage seit Ende Juli ein engerer Zusammenscliluss Ludwigs und
Maximilian's sich anbahnte, zwang der Angriff des Papstes auf
den Hersog von Ferrara, die Bedrohung Mailands durch die von '
demselben gewonnenen Schweizer die franzßsisehe Heeresleitung
an die Sicherung des eigenen Bemtzes zu denken. Mochte selbst
«beim Hals* der Kdnig von Frankreich seinem Generalissimus
*) Max sa Anhalt, Angibuig 10. Juli In diesem Fall batte Anbali
bei Noale Stellung zu nekmen ond dnrdi Entsendung einer Abtheilung
Braiinschweigs Anzug etwa fiber das Kreu« bei Innich«! nnd durch da«
Thal Cadore zu erleichtem.
*) Max an Erich von Bniunscbweig, Weilheiiu 22. Juli
') UeV'pr die Wandliinsfen der fraiizö-;i>clv»n Politik in jenem Sinne hal>e
icli jüngst ^ri li indelt in der Fest^cliritt der Grfits walder philosophischen
Fncultät zuiii 14. Mai \^fi: .Kaiser Maximihan s I. Absichten auf das Papst-
thum" S. 12 H.
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372
H. UlnuuiB.
gebieten, mit dem ganzen Volk beim kaiserlichen Heer zu ver-
harren % 80 Yermochte doch eelbei ein anscheinend so scharfer
Befehl nicht, die auf Girund der eigenen Verantwortlichkeit ge*
troffene Entschliessung des Grandmaftre m corrigiren.
Obwohl Aiiiialt wieder iiiii 0. August bestimmt darauf rechnete,
demnächfiL aii der Livenza einzutreffen, hat er diese Absicht doch
auch in der Folge nicht auszuführen vermocht, sondern »tÄud
am 2<3. August in 8oave auf dem Rückzug nach Verona, welches
tun jeden Preis gerettet werden musste.
Die Aufgabe des Herzogs von Braunschweig war während
dieser Zeit tmerquickiich durch Ungewissheit Ober seine Be-
stimmung, unbefriedigend dm^h den nur sn begrflndeten Zweifel,
ob er in der Lage sein wtirde, dmelben in befohlener Form
nachzuleben. Die Ebbe seiner Kriegskasse war immer bedenk-
licher geworden, täglich gab es wegen Mangels der Besahlnng
Ueberlftufer, täglich wurden selbst die Hanptleute, die ihre Mann-
schaft nicht mehr zusammenzuhalten wussten, schwieriger. Die
Zfit des >teirischen und kärnthnischen Aufgebuti» näherte sich der
Ablaufstrist: die Landtatre. div auf kaiserlichen Wunsch eine
Viriängerung beschlit-.-« n sollten, waren noch gar nicht ver-
sammelt. Nur TrOOi) Gulden waren dem Feldherrn zur Mobili-
sirung seiner Truppen zugestellt worden, diese, sowie 400U Dukaten,
bestimmt zur Anwerbung croatischer Husaren (auf deren Leistungs-
fähigkeit Max grosses Zutrauen setzte) hatten zur Deckung aller-
dringlichster Ausgaben verwendet werden mflssen. 21000 Gulden
galten als mindestens noch erforderlich, um das «dsterretchische*
Heer nach irgend einer Richtung in Bewegung setzen zu kdnnen.
Am 6. August erst hatte, durch UnpfinktHchkeit der Poet-
boten, Erich ein Schreiben Anhalt's vom 30. Juli erhalten, das
nur den Marsch durchs Posterthal offen Hess. Ein Kriegsrath
beschloss über Villach nach Toblach mit den. die Besatzungen
abgerechnet, verfügbaren Truppen aufzul)reclien. Erich musste^
um die unzufriedenen Krieger in Bewegung zu bringen, ihnen
in Toblach Bezalilung versprechen. Zwar hatte er dringend.st
den Kaiser um (ield ersuclit, wusste aber nicht, wie es damit
') P. V. Lichteiiätein an Erich vou Braunscliwei^'. Bi anecken 12. Aagust.
Dies wie ali^ Folgende wieder nach den Papieren des hannOver. Staats^
archivs.
Am deutMhen FelcUagera 1509^10.
373
stehen wfirde. Ein paar hiuideit Chüden hatte er entliehen auf
Scfaloss Gdrz, tausend echoss ohne Zinsen Geoig y. Herberatein
gegen eine seiner Frau günstige Aussicht vor. Am 11. August
meldete Erich sich reisefertig; er wollte den Truppen voraneilend
deu LviiistT aufsuchen, um iiiit demselben endgültig über Beseiti-
gung verschiedener Mängel zu verhandeln. Die zurückbleibende
Besatzüiijj; der Orte Görz, Cormons. Tohnein, Triest. Duino,
Mitterburg, Adlcv-lier^ und dreier kleinerer bestand — abge-
sehen vom x\uigebot aus *.Mt> .Soldböhinen und ö deutschen
Knechten, dazu 452 Reitern. Was hatte bewogen werden können,
mit Erich nach Tirol aufzubrechen, waren, nach dem erhaltenen
Etat, 1242 Pferde, darunter die Croaten, nebst dem ateirischen und
kärthnerischen Aufgebot, sowie 949 deutsche Fussknechte, also
wenig über 2000 Mann. Der Herzog meldete jedoch, dass auch
von diesen in Toblach wenige bleiben oder gar weiter marschiren
würden, wenn kein Geld k&me.
Am 14. August war dies kleine Heer bis Tarvis am Canale in
KSmthen vorgerückt, als Erich Briefe Anhalt's aus der vorange-
gangenen Woche erhielt, die wieder eine Handreichung an der Li-
venza in Aussicht stellten. Auch abgesehen von der Zweifelhaftigkeit
der Sache (Anhalt hatte am Ü. August <lf tji Kaiser ausgesprochen,
er sei bei diesem Vorgehen bei dem wimkelmtlthigen GemUth
der Franzosen des göttlichen Segens sehr bedürltig) war ein
Henimwerfen der Tolonnen unmöglich, einmal des Proviants
halber, dann weil Toblach als verheissener Zahlung.splatz tür die
Soldaten eine zu grosse Anziehungskraft hatte. £rich entschloss
sich daher zu der Auskunft, auf Bescheid des Kaisers zu warten.
Dieser drang freilich, indem er sich den Besucli des Braun-
Schweigers verbat, auf schleunige Verbindung mit Anhalt; aber
kostbare Zeit war mzwischen verloren gegangen. Erich, der in
Brunecken eine Zusammenkunft mit Paul v. Lichtenstein ge-
habt, war nSmlich wieder nach Villach zurückgeeilt. Wohl trieb
ihn die Soige um seine erkrankte Gemahlin, die man in jenen
Tagen 8ch<m mit den Sterfoesaeraraenten versehen hatte, haupt-
sächlich aber der Landtag und die leidige Geldnoth. Mittler-
weile war e.s im PusteiLiiul /.u inst offenem Zerwürfniss zwischen
der Civil- und Militiirgewalt geko nni* n. Nicht genug, dass die
verwilderten Schaaren ßraunsciiweig aiistfck^Midp l\r ;inldieiten
ins Land emgeschleppt haben sollten, ward ihnen, die unbezahlt
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374
H. Ulmaim.
und darbeiMl, vorgeworfen, dass sie eich an der Habe der unglack-
licben Baueni Tergziffen hftttea. Beeonders die CroeAen waren
arge Räuber von Fleiecb, Brod, Heu und Streu, unter dem falschen
Yoigeben, Erich habe ihnen das gestattet. Die Stimmung der
Bedrängten Hess blutige Vergeltung befilrchten. Der vorsichtige
Lichtenstein tadelte sdiarf, dass Erich semem Volk von Lienz bis
Toblach Stelldichein gegeben habe, da doch der Kaiser des Volks
nicht im Land, sondern gegen den Feind benötlügt :sei. Sehr
wahre Worte, aber was kannte der durch kaiserlichen litlrhl
auf diese Bahn gewiesene unglückliche General dafür, das^ »ein
hungerndes Kriesrsvolk Selbsthilfe übt*', ja endlich, da keine
Abhilfe eintrat, aufbrach und den Kriegsschauplatz verhess.
Hatte er doch dies Ende seit Langem vorausgesagt; er konnte
es nicht mehr wenden, als er jetzt aus der Nähe von St. Veit,
vom Krankenlager seiner Gemahlin weg, herbeieilte. Am 2. Sep-
tember war er in Sillian, um zu retten, was noch m retten war.
Die croatischen Husaren sowie das steirische und kimthntBche
Au%ebot« also fast seine gesammte Reiterei, hatte er abzieheii
sehen mftasen, als er mit einem Theil seines Fussvolks und seinem
militSrischen Staat, etwa 50 PfSerden, am 5. September in Brisen
einritt. Kur die emspUnnigen Knechte des Kaisers und einige
Stradioten hatten, unter Lichtensteins Vermittlung, den Weg
nach Verona cingeschlageii.
l)adurcli waren von selbst die weitergehenden Pläne des
Kaiser- durclisclinittt n, der jetzt noch gern durch A^h ilt und
Brauuschweig (onegliano erobert und als Stützpunkt gegen
Treviso verwendet gesehen hätte. Ja, noch als das wachsende
Uebergewicbt des Feindes Anhalt zwang, sich auf Verona zurück-
zuziehen, hatte Max am 25. August vorgeschlagen, die Vertheidi-
gung zu leiten mit allen deutschen Reisigen, allen Spaniern unter
dem Hersog von Termola und der Hilfle der deutschen Lands-
knechte, aber die andere Hälfte derselben und alle burgundischen
und lombardisdien Hannschaften sammt Erich's Heereetfaeil dem
letateren zu unterstellen. Mit diesem Corpe sollte Brich gegen
die Pi^stliehen unter franaSsiBeher Fahne und in französischer
Besoldung fechten. All' das zur Erleichterung der Kosten fttr
die kaiserliche Kasse*).
■) Max aa Rudolf voa Anhalt «ad an Erich von Bianiuchweig, Bemeok
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Atta deottfcheti Fddlagem 1509—10.
375
Aber der Abmarscli der Croaten und der steirischexi und
kSrnthnischen Reisigen enthob den tapferen Weifen dieser Rolle. So
.blieb auch dieser «Anschlag" wie die Torangegangenen, eine Seifen-
blase. Umsonst mahnte Max seinen obersten Hauptmann in Italien,
nicht zu feiern, sondera weuigsteus durch eine , Streife" auf Padua,
dem Feind Abbruch zu thun. Anhalt empfing das Gesetz des
Kriei^es bereits vom Gegner. Bald sah sich die kleine, tapfere
Schaar der Kaiserlichen in Verona eng umschlossen. Max selber
war eben über den Arlberg der schweizerischen Grenze zugezogen
in der Ho&ung, die Eidgenossen dem Papst wieder abwendig za
machen; Herzog Erich musste sich wegen der gegen seine Be-
fehle von seinen Leuten gegen das arme Volk geübten „unfuer*
vor d^ tiroler Landschaft rechtfertigen« niit den kaiserlichen Be-
hörden streiten und sich schmerzlicb mit Undank fttr seine Auf-
opferung belohnt sehen; da starb nach kurzem Kränkeln in dem
belagerten Verona am 7. September der Herzog von Anhalt*).
Bringend verlangte jetzt der Statthalter von Verona, der
Bischof von Trient, "Eneh's Ankunft, da die Feinde alle Tage die
umschlossene Stadt berannten.
Der Braunschweiger, der angesichts seines unverschuldeten
Missgeschicks und in Anbetracht seiner ohnebin zu Martini ab-
laufenden Bestalluntr eben in Gefahr geschwebt, ungnädig bei
Seite geschoben zu werden, entschloss sich (nach Beratlmng mit
Faul von Lichtenstein) mit schwerem Herzen, weil ohne Befehl,
in Verona sein Bestes zu thun. Sein Brief, in dem er dem
Kaiser dies meldet, läset durchblicken, dass er neue Verhand-
lungen über Verlängerung seiner Dienstzeit erwartete^).
Aber schon war es nicht mehr so leicht, zu den bedringten
lisndaleuten zu gelangen, besonders da Brich kaum fiber eine
HandvoU Leute gebot, und die Bemer Clause bald so eng vom
Peind geschlossen war, dass nicht einmal Boten durchschlfipfen
25. August Etwas modificirt an Georg von Trient, Statthalter in Verona,
und Anhalt» SchloM Wisperg 81. Augusi
Max an Erich« mm KlOsterlem am Arlsberg 5. September.
*j Georg von Trient an Eridi, Verona 7. September* Also nicht am
8., wie Beckmann n. a. angeboi*
^) Erich an Max, Brixen 10. September, hat gestern die To<lesnachijcht
erhalten. Den Schluss der C?lau«e berichtet der Hauptmann denelben an
£rich am 21. September.
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H. Ulmaun.
konnten. Mit 100 Manu war da nichts anzufangen, wälirend
doch die immer ungeduldigeren Hilferufe aus Verona es bedenk-
lich machten, die Ansammlung des zur Kettung aufgeboteneft
tiroler Landvolks abzuwarten.
Von einem unterwegs ausgebrochenen Ruhranfall geechwächt,
entschloss er sieh in Roveredo Halt zu machen, um die Mittel
zum Ersatz zu organisiren
Ihn beschUt"ti<^te <hi der Gedanke, mit Hille der Fiaiizost^u
über den Gardasee nach Peschiera und von da nach Verona zu
gelangen.
Aber es war dem tapleru Degen nicht beschieden, an der
Vertheidigung jener Stadt durch den Bischof von Trient und
seiner Helfer theil zu nehmen. Ehe der Plan zur Reife ge-
langte, war die Lage ganz verändert. Mangel an Entschlossen-
heit bei der venetianischen Leitung, Ungunst der Witterung, die
Kunde Yon dem sich vorbereitende Entsatz, die gute Haltung
der Besatzung, gaben Veranlas.sung, dass die Feinde nach filnt-
tägiger Beschiessung olnie Ruhm den Abzug nahmen Das
tiroler Aufgebot durfte nun daheim bleiben. Ericli von Braun-
schweig aber eilte auf wiederholte Einladung des Statthalters
nach Vert^na, um am Kriegsrath und den von ihm m beschliessen-
den Unternehmungen sich zu betheiligen'). Ganz unerwartet
waren freilich die Fährlichkeiten, welchen er sich daselbst aus-
gesetzt sah.
Man hatte den Gedanken aufgeben messen, mit unbezahlten
Truppen dem weichenden Feind zu fol^^en. In träger Müsse
blieben Deutsche und Spanier in Verona. Die UTi^lilckliche Stadt
war dem Kuin nahe. Ihre Bewoiiner, deren Aecker und Gärten
gleich denen der ganzen Landschaft durch unausgesetzes Foura-
giren verödet waren, hatten ihre letzte schwache Hoffnung gesetzt
auf den Ausmarsch der Kriegsbesatzung nach Aufhebung der
Einschliessung. Da ersterer unterblieb, sahen sie sich durch
') Erich an Trient, Nafit (La Nave zwischen Neumarkt und Lafis im
Etschthal), 17. Seplemb«r. Einer der Rri^pnfttbe, Qeatg von Liehtenstein^
hatte ihn vor dem Venveh des Btttchbnidis gewarnt! Yon seiner Erkrankung
schreibt Kiich. Neumarkt am 16. Hinsichtlich der Rente Ober Peechiera,
B. den Brief an Lichtenstein, Roveredo 10. Sejit. u. («i. w.
^) Georg von Trient an Erich. Verona 21. ^>pf,
^1 Am 25. i^ept. ocbrieb er aut» Verona an den Kaiser.
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Aus deutschen Feldlagern 1509—10.
377
die darbende Soldatesca völlig ausgebeutet. Massenhaft verliessen
sie die Stadt. In vierzehn Tagen, berichteten der Heizog und
der Biechof von Trient dem Kaiser würden wohl nur noch
srenige Bürger da sein.
Dieser Zustand löste begreitlicher weise den Rest von l)i>cij)lin
auf. die, wie öfters während dieser Jahre geklagt wird, im kaiser-
lichen Heer ohnedies nicht sehr fest gewesen sein soll. Um wenig-
stens den gerechtesteu Vorwand zum Murren den unzufriedenen
Landsknechten zu benehmen, wendeten sich Braunschweig, Trient
und die beigeordneten Kri^gsräthe an den französischen Grand-
maltre mit dem Ersuchen einer Anleihe von 25000 Kronen.
IMeeer wäre erbötig gewesen, einen Monatesold f&r 4000 Mann
Tonnischiessen, gegen Ausantwortnng des Oastel-vecchio. Darauf
durften die deutschen Befehlshaber nicht t uigehen; die hervor-
r;ttr»ndsteu unter ihnen, Erich, Trient, Gonzaga und Frundsberg
eilt hellen aber von dera Franzosen auf ihre Kleinodien 00(10
Gulden, mit denen sie hofften, die Unzufriedenen wenigstens noch
acht Tage hinzuhalten. Aber schon am 27. September hielten
die meuterischen deutschen Landsknechte — sie zeichneten sich
such hier vor den gleichfalls unbezahlten Reisigen und den Ge-
schützmannschaften aus — Gemeine. Sie heischten^ dass die
Fohrer sich ihnen für 24000 Gulden verschreiben sollten. Acht
Tage wollten sie mit der Auszahlung Geduld haben, wenn mai.
jedem ^iutorL einen Gulden und einen Dickpfeunig g;ti)e. Nach
Ablauf der Frist würden sie dann des Kaisers Geschütz in sicheren
Gewahrsam bringen und selber anderswo, doch nicht gegen den
Kaiser, ihr Bestes suchen.
Als man nun versuchte, den unumgänglichsten Forderungen
gerecht zu werden, und als zu dem Behuf Herzog Erich eine Muste-
rung der Knechte abhielt, da drangen an Tausend schreiend auf
ihn ein, behauptend, dass man einen ihrer Wortführer gefangen
gesetzt. Schon senkten die Wüthenden ihre Spiesse gegen den
Befehlshaber, ihrer drei schlugen die Büchsen auf ihn n. als
Erich auf Bitten einiger Treugesinnten sich entnchlüss, di-m
Hturm auszuweichen und in »St. Peter s Sclüoss zu fliehen. Doch
dadurch sei er, wie er schreibt, erst vom Teufel auf seine Mutter
') Verona 27. September. Dieaem Brief und weiteren vom 29. Sept.
imd 8. October folgt die Dar^lhing.
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378
H. ülmann.
•
gekommen. Aller Bande ledig, warfen eich die Knechte auf den
unglttcklichen Profossen, verwundeten ihn und stachen seine
Diener todt. Die Gefiuigenen wurden hefreit, die Ketten ine
Wasser geworfen. So schwebte den Tag über die Stadt in steter
Sorge vor Plflnderung, während Erich in St Peter's-Schloss, Trieni
im Oastel-vecchio belagert wurden. Nachdem der ärgste Tumult
vorüber, weigerten sich die Meuterer zwar hartnäckig, die üebel-
th'äter au.szulietem, doch liessen sie sich bereit finden, sich von
Erich — für dessen Person musste erst Sicherlieit gestellt wer-
den — mustern zu lassen. Die Knechte erhielten auf AhsrhlaiZ'
je einen Gulden von dem auf die Kleinodieu entlielienen (ieid.
Die Musterung' hatte eine schlimme Ordnung ergeben; sollte er,
schrieb Erich, wieder mustern, so müsste er noch einen Kopf
in der Kiste haben.
Als Retter nahte sich am 29. der Grandmaitre, der, auf
dem Marsch zum Herzog Ton Ferrara, sich der Stadt bis auf
eine Meile näherte, um die Unruhe zu stillen. Auf dringende
Bitte Hess er eine französische Besatzung in der Stadt und ver-
sprach in acht Tagen das zur Besoldung ndthlgeGeld zu schaffen
Während der tapfere Heizog so beinahe sem Grab auf frem*
der Erde von der Hand der kaiserlichen Kriegsleute gefunden
hätte, hatte er auf seine Eingabe an den Kaiser noch bnm^
keine Antwort erhalten. Endlich am 6. October kam ihm eine
Ordre vuiu 6. September zu: sie enthielt nur den Befehl, Görz,
auf da^ Erich Vorschüsse gethan, au zwei kaiserliche Bevoll-
mächtigt« auszuantworten.
Da riss dem Weifen endlich die Cieduld. Der Abtretung
entzog er sich nicht, drang aber auf Ersatz seiner Auslagen und
Erstattung seiner verschiedenen Darleben. Zugleich erklärte er,
er kOnne hier die Kosten seiner Unterhaltung nicht mehr auf-
bringen, kränkele und sei zu Hause nöthig. Er ha])e daher
beschlossen^ sich Ober einen Monat") Ton Verona zum Kaiser und
In der Hut hat er am 8. Oetober «inen halben Monatnold mit
Ii 108 Ctilden dargeliehen. Die Knechte blieben ausser Rand «ad Band
und drohten fortwährend mit ihrem Auszog. Der Grandmaitre handelt«; auf
directen Befehl seines K'"'nit'>* da die Verhandlung:en in Hlois glatt ver-
liefen. Matthäus Lang an Hrrzog Krich, Blois 3. November 1510.
*) Erich iiu dön Kaiser, Verona t>. Oct. .\m 27. Oct. hatte er noch
keine Antwort. In der histruction ftlr einen jetzt entsendeten Bevollmäch-
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Aus dentaeken F«ldlag«m 1509^10.
379
▼on da nach Hause zu erheben. Denn es sei ihm unmC^kh,
Sr. Mi^. dennassen länger zu dienen.
Am 5. November hat Srich Verona verkssen; in Trient
arfuhr er, dass der Henog toh Termc^ mit seinen spanischen
Lanzen, die immer etnen zuverlässigen Rückhalt geboten hatten,
auf Befehl seines Königs gleichfalls abgezogen sei
Beinahe hätte den liuiciisfürsten sein soldatischeH Herz noch-
mals nach Verona geltlhrt. Während die Venetianer durch eine
Bewt ^iiüg gegen den wiciitigen Covelo-Pass die Aufmerksamkeit
abzulenken suchten, bereiteten sie einen neuen Angriff auf Verona
vor, wo die Besatzung noch immer schwierig war. Jlinch, der
mit seinen 50 Heitern eben, wenngleich vergebens, versucht
hatte, die Besatzung des Kofels mit Proviant zu versehen, war
auf Trient's Wunsch (er solle ihm Hilfe schicken, damit man
doch in dieser Noth merke, dass man m Deutschland nicht ver-
gessen sei) bereit, wieder nach Verona zu eilen, falls das Regi-
ment in Innsbruck so flOir seinen Unterhalt sorge, dass er sich
dort eine Zeitlang ,ohne Spott* enthalten könnte. Diese Ab-
sicht muss um so höher angeschlagen werden, als er vom
Kaiser noch immer ohne Antwort war und nicht wusste, ob er
in Gnade oder Ungnade stehe Aber nur von Triest aus
vermochte er eine Handvoll Leute in die bedrohte Stadt zu
w. rt n. Das ergangene Aufgebot hatte nur geringe Resultat«,
da es vom guten Willen der Tiroler ahhing, oh sie ausserhalb
der Grafschaft dienen wollten iSo machte denn Erich, der in
Tirol nichts wie ^Schimpf und Spott** zu erfahren meinte, gern
von der endlich eintreffenden Ordre des Kaisers *% die ihm einen
gnädigen Abschied gewährte und mit kleinem Gefolge zu sich
berief, Gebrauch. £r hatte noch gezögert, um an der Spitze
des Landesaufgebots den stilrker bedrohten Kofel zu retten.
tigten erUftrte er anf «eiBe Pflicht, dass er (bis zvl der angegebenen Fritt
aqduunend) Kau und Kumiieh Lebens halber werde venetsen mHaaen. Am
9. Nev. wird er auch zur Abtrehins Telneiiis aufgefordert
') Erich an Max, Trient 10. November.
Krich an das Regiment, Trient 20. November.
^) L. V. VöU, Landeshaaptmann an der Etsch an £rich. Prefels
18. November
*) Max an Erich. Breisach 14. November. Erich an den Bischof von
Trient Trient 20. November.
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H80 H. Ulmiuo. Ans dentachen Feldlagern 1$09— 10.
Deon es würde ihm nicht geziemen, von den Feinden zu rücken.
Aber als der Kofel am 28. November gefallen war, die strenge
Kälte aber in dieser Höhenlage dem Feind jede weitere Bedrohung
der Leiter von selbst verbot, erklärte auch Erich seine Mission,
die er nur dem Kaiser zu gut so weit ausgedehnt, für beendigt
') Erivh an das Kegiment zu Innsbruck, Irient '2. Dec. Abschied von
<leni Aufgebot, Telvana, 9. Deoember. — Zur Lage von Kofel (Cktvelo) und
Leiter (Scala) vergl. S. 353 Aum. 2.
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Zur iuneren Entwicklung Gastiiiens unter Karl V.
Von
J. Bemays.
Der beispiellose Yezfall des spanischeti Weltreiches von
seiner impoeanten Hachtstellung im 16. Jalurlrandert zo der kläg-
lichsten Schwache im 17. musste sofmerlEBame Beobachter zu einer
Erforschung der Gründe dieses seltsamen Schauspieles reizen. Die
nÄtionalökoiioaiische Schule, die in dem uiitLi Karl III. wieder
aufblühenden Spanien sich erhob, erkannte, dass der wirthschaft-
liche Ruin den politi.scheu nach .^ich* gezogen habe, dass die
ersten Symptome schon in der Zeit des liöchsten Glanzes unter
Karl V. und Philipp II. hervortreten. Das durch den V'olks-
loieg gegen Napoleon unendlich gesteigerte Nationalgefühl war
nur zu sehr geneigt, diese Wahrnehmung dahin auszudehnen,
dass das fremde Herrschergeschlecht alles Unglück Spaniens ver-
achuldet habe. Von Glemencin^), der in seiner entfaueiastischen
Iiobschrift der Regierung Isabella's der Katholischen sein Licht-
gemSlde durch die diteteren, auf den Nachfolger fallenden Schatten
erst recht hervorzuheben wusste, bis auf Ferrer del Rio*), der
in seiner Geschichte der comunidades »Karl von Genf* ab Ver-
niehter der Yolksfreiheit an den Pranger steUte, ist dieser Vor-
wurf immer mehr verschärft worden und hat unleugbar zu starken
Uebertreibungen geführt. Es ist daher wohl nur der natürliche
Rückschlag, wenn K. Haebler in seiner Schrift: «Die wirth-
') Klogio de la reiua cutolica Dona Isabel in den Memorias de la
real academia de la historia. Vui. VI. Madrid 1821.
') Decadencia de Espaaa, Primera parte. Historia del lerantamiento
de las oomunidedeB de GMtiUe. Hadzid 18M.
I»«nttdM ZehMlif . f. G«Mhiditow. I. 2$
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882
J. Bernays.
schaftliche Blttthe Spaniens im lö. Jahrhundert und ihr Ver-
fall* ^) Karl Y. von jedem Flecken zu reinigen sucht, seine Re-
gierung auch wirthschafÜich für die Glanzsseit Spaniens erklärt^
ja in ihm sogar einen Schützer und Beförderer der Volksrechte
sieht, der nur durch die Thorheit der Gortes sein Ziel nicht habe
erreichen köimen. Diese überraschenden Resultat« werden mit
grosser Schärfe und advocatorischer Gewandtheit verfochten;
docli tritt Raehler von Anfang an nur als parteiischer Anwalt,
nicht als ruhig urtheileuder Historiker auf, so dass eine ein-
gellende Würdigung seiner Resultate doppelt am Platze sein
dürfte. Wir beschränken uns dabei auf die Regierung Kari's V«, da
in HaebWs DarsteUung nur sie der bisherigen Auffassung wider*
spricht, und auf Castilien, für das allein die vorliegenden Ma-
terialien eine wenn auch Ittckenhafte Behandlung ermöglichen.
Haebler (p. 92 ff.) hat nun zunächst vollkommen Bechtt
wenn er die Mittel, durch die Karl nach fianke^ die Gortes zur
Bedeutungslosigkeit herabdrHckte, schon auf eine Mhere Zeit
zurückführt. Eine von der Regierung vorgeschriebene \ tilhnacht
für die Cortesahgeordneten , die die Städte bewilligen nius.^ten,
finden wir nicht erst 1523 nach der Niederwerfung der comu-
neros, sondern schon 1506, ja schon 1499 Ihre Besoldung
beziehen die Vertreter schon 1422 vom König und schon 1480
werden 4 cuentos (Millionen marayedis) zu diesem Zwecke ver^
wandt, die fortan bei jeder Umlage bewilligt werden*). Und
*) Heft 9 der Historisehen Unterenehiiiigeii, herausgegeben t. J. Jastrow.
Berlin 1888. R. Gilrtaer*s Verlagsbnchhaadlaiig. 179 8. Veigl. die Bar-
stellung Baumgnrten's, Geschichte Karr« II, 2, 646 ff., die mir erat
nach der Vollendung des Aufsatzes zuging.
^) Die Osmanen Und die apaniache Monarchie. Siliinmtlicbe Werke
Bd. 85—36, 184 ff.
') Danvila y ColJado. El podcr civil en Espana. Madrid 1885 iT.
Vol. V, 17 und Martinez Marina, Teoria de ]«s Cortes III, 1, 17»j: e otor-
guedes nro. poder bastante coaforme al raemonai que at^ui va senaiado
de Miguel Peres de Almazan nro. secretario.
*) Colmeiro, Cortea de los anügnoa reiooa de Leon j de Caatilla.
Introduceion. Madrid 1888. Vol. I, 48.
Danvlla V, 80 ff. Ana den TerkandloDgen der Cortea Ton 1525
ersehen wir, das« wirkliek mebrere Stftdte ihren Abgeordneten keinen Ge-
halt sahlen; daher bekämpft der Vertreter Sevilla's vei^eblich die alther-
gebrachte Bewilligang (British Museum, Additional Ms. 9980. fol. 246 ff.).
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Zur inneren Entwicklung Castiliens unter Karl V.
383
dass die Verliandlungen im Beisein von königlichen Beamten
stattfiiaden, ist aucb schon unter Ferdinand nnd Tsahella einge-
führt worden Wir sehen also, dass das Sinken der Cortes —
denn wenn auch Ranke's Zeitangabe für das Aufkommen der Mass-
regeln Tiirht haltbar ist, ihre Bt (leutiing hat er mit gewohnter
Schärte erkannt — nicht erst unter Karl V., sondern schon unter
den katholischen Königen erkennbar ist; und ein Blick auf deren
allgemeine Stellung wird ihr Vorgehen hinreichend erklären.
Es war ihnen gelungen, den langen Kampf zwischen hohem
Adel und Königthmn mit den Waffen siegreich zu beendigen.
Diese gOnstige Gelegenheit benutsten sie, um die feudalen Ein«*
richtungen definitiT zu beseitigen und den modernen Beamte n-
staat autzurichten. Ihnen verdankt der Staatsratli seine end-
gültige Gestaltung, da sie die Granden ausschlössen und ihn
fli« wurde im Auftrage des Könige von einigen Mitgliedern der Cortes
selbst Tcrtheilt (Danvila V, 80 n. 882); doch konnte die Regierung mise-
liebige Vertreter durch Kttnung ihres Antheils bestrafen (ib. 85). Die
vier cuentop wurden aber nnr in Verbindung mit einem senricio bewilligt;
und '^ri unter den katholischen Königen die Cortes häufiger nur zur An-
trktnnung des jeweiligen Thronerben berufen wurden^ erhielten sie in
einem solchen Fall wohl anderweitige GiiaiienbeweiBe. So dürfte die von
Ferdinand 1512 (pet. 24; vergl. Cortes de los anliguos reinoa de Leon y
de Caatilla. Madrid 1861 ff. Vol. IV, 243) anerkannte Sitte entstanden
iein, den Yertretem naeh der Huldigung gewiese VergflnetiguDgen zu ge-
wibren. 1590 suehte Karl durch derartige Veniprechungen die Vertreter
SU gewinnen. Und wenn dieser Gebrauch ▼ielleicht nach dem Protest
der comuneroi fftr einige Zeit aufbiete, so muss er doch bald wieder auf-
gekommen sdn; denn 1552 flberreichen die Abgeordneten eine so ansehn-
liche Zusammenstellung persönlicher Wünsch wir sie es znm ersten Male
unmöglich gewagt hätten. (Danvila V, 387 ff.). Eine ähnliche Bestechung
war es. wenn den Vertretern die Einziehuni? des servicio Überlassen und
ihnen dabei gewisse Vortheile zugestanden wurden. 1515 fppt. ^?>^ muss
ihnen Ferdinand dieses Vorrecht bestätigen, das sie seit der Eiuluiirung
der serviciüs (wohl seit 1500 oder 1502) besitzen wollen. (Vergi. Cortes
TOD 1Ö25 pet. 26).
*) 1506 wird bei einer Berathung geltend gemacht, que todas las
▼eiet que en lo pasaado el Hey y la Reyna doia Isabel Ilamavan a cortes
e» C^tilla, temian de Im llamar: y despnes de llamadoe y ayuntados los
pfoenradores ponian tales personas de sn parte, que continuamente sc jun-
tassen oon ellos: por eseosar lo que podiia resnltar de aquellos ayunta-
mientoe: y tambien por darles a entender, que no tenian tanto poder, que
ellos se imaginavan (Zurita, Annales de Aragon VI, 96a).
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384
J. Bemays.
SEiim weitaus grössten Theil mit Juristen besetzten ^) ; und dieBe
Bdlben Juiiaten, die Hauptstütsen eines straffen Königthuins und
der modernen Staaisidee, massteiL sich ellmShlig die ganze innere
Verwaltung des Landes an*). Es ist begreiflich, dass die so
gekraftigten Monarchen nicht Iftnger in Ablülngigkeit Ton den
meistens dnrch das Loos gewShlten*) Vertretern d^ 17 priTi-
legirten Städte bleiben wollten; und so sehen wir denn auch
gleich nfich dem Siege über ihren portugiesis( ht n lii^ al* n damit
beschäftigt, sich von den Bewilligungen und zugleich der Auf-
sicht der Cortea selbständig zu machen. I^ie 1476 errichtete,
vielgenannte hermandad diente nicht nur zur Herstellung der
Rohe und Ordnung, sondern noch viel mehr ak sichere Ein-
nahmequelle für die R^erung. Jeder Steuerpflichtige zahlte
danach 180 mrs.; aber nur der in der Provinz angebrach-
ten Stimme yerblieb ihr. um die Kosten der Polizei zu decken
erhielten die Könige, die ausdrQcklicli versprachen, au die
Mitglieder keine weiteren Foith rangen s-ulien zu wollen^).
Nachdem dieae Institution geregelt war, und den Königen daraus
jährlich eine bedeutende Summe zutioss fanden sie es nicht
mehr nöthig, die Vertreter des Landes zu berufen^. 1498
0 Corlea von 14b0 cap. 1 und 32 in (Jortes IV, III i., 120.
GaitnOD-Lonbens, Esaais tiir TadminiBtration da la CaatOle aa
XVI« sitele. Paris 1860. p. 206 ff.
*) Colmeiro, Introd. I, 8$.
^ Kneva Recopilacion de las leyes de Espaila. Libro VIII titnlo
18 ley 34 und S7.
*) In dem Berufnngsschreiben der Corles fOn 1478 wird folgende auf
der Versammlang der Iiermandad von 1478 erlassene Bestimmang mit-
getheilt: otrosi sepan todos . . . qne los dichos Rey e Reyna nrop. sefiores
por liHser bien e nicrced a sus puel)lo^ p snbditos e naturales e on alguna
emienda e patipfaeioii de sn fidelidad e latigas e trabajo8, que por ?n ser-
vicio han ri'cebuiu e reciben, lian proruetido e prometen e dado bu fe e
palabra real de no cchar ni repartir ui pedir pedido ni niouedas nin
emprestidos nin otros pechos algunos eobre las cibdades e villas e logares
destOB dhos. sat Reguus, qne han entrado o entraren o oontribayeren en
las dlias. bennandades todos los dhos. trss ados qae a sas Altesas son
otorgadoe (Danvila V, 11).
*) Valia at r^ dneuenta eaentos, a los grandes otros tantoe, 1 al rey
algnnos anos otro tanto de ietria a dinero (Verdesoto bei Clemencia 188 f.;
▼eigl. Goanon-Lonbene 48).
') Dass 1483 keine Cortea gehalten worden, liat Colmeiro, Introd.
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Zur inneren Entwiclilang Castiliens unter Karl Y.
385
hoben sie die hennnnflad nnf, wohl um dem Lande die schwere
Belastung zu ersparen; und schon 14i»9 niussten sie sicli um
eise neue Bewilligung an die Cortes wenden , die seitdem mit
nur einer Unterbrechung regelmässig erneuert wurde % In der
Zwischenzeit aber war das Eönigthum so Obermächtig geworden,
d«8S es wagen konnte, die Freiheit der Cortes wesentlich zu
beschr&nken. 1499, soweit wir wissen zun ersten Male, wird den
St&dten die Vollmacht für die Abgeordneten Torgesebrieben *); und
ebenso leitet 1499 ein königlicher Prisident die Verhandlungen,
-«^Übrend 1480 ein solcher sich noch nicht nachweisen iSsst'). Da
ausserdem seit 1480 die R^emng in allen bedeutenderen Orten
corregidores ernannte und dadurch die Oentralgewalt mit ihrer
Bureaukratie die Leitung der Städte immer mehr in ihre Hand
bekam, hrauchte die Krone von den Cortes trotz der allmählig
ständig" werdenden Bewilli^^unpen keinen Machtverlust zu be-
fürchten. Haebler will allerdings in der Alleinregienm^ Ferdi-
nand's ^) eine vollkommen veränderte Sprache der Vertreter und
ein Nachgeben des Königs bemerken; doch diese nicht näher
belegte Behauptung kann bei einer Vergleichung der Petitionen
von 1512 und 1515 mit denen yon 1476 und 1480 nicht Stich
halten
Wenn die Cortes am Beginn der Regierung Karl's einen an-
deren Ton anschlagen, so war das nicht etwa der Ausfluss des
„übertriebenen Selbstgefühls* der Abgeordneten, wie Haebler
II, 67 gezeigt. Es liandelt eich vielmehr um eine Verbainmluag der Mit-
glieder der herntaDdad^ vvie eine äoicbe auch 1478 Btaitgefauden (vergl.
oben Anm, 5). Noch 1483 ist keine weitere nachweisbar.
>) PanTila 17. Vergl. die AaikKhlung der senridoe seit 1500,
ib. 480 ff.
*) 8. obea 8. 882 Anm. 8.
•) Brit. Mus. Addit. Ms. 9926 fnl. 499. Vergl. die Vertheilnng der
▼ier cnentos in den Jahren 14€0 und 1528 beiDanvila V, SO ff. u. 382 f.
*) Pulgar, Cronica de los reye« catolicos Lib. II. cnp. 95 in der
Bibiiotcca de autores e?panoles 70. 354. Ueber die Bedeutung dieses Amtes
vergl. Gounon-Lou bens 20S iT. u. 221 ff.
'■') Sie ist nach Haebler (p. 9) «nur eine öcheinregierung". Dafür
Iii B. B. Ferdinand*! Anitreton in Aadalniicn im Jahre 1608 recht ktäftig.
*) Nur sie sind erhalten (Cortea IV wd Cl amen ein 597 ff.)- Wie
seharf lind z. B. die Antworten auf die Petitionen 16 n. 24 der Cortea
▼on 1512.
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J. Bernays.
(p. 9) meinf , sondern die Folge des thörichten Uebermuths
mit dem Karl und seine Vlamländer den spanischen Ötolz kräDk-
ten, und durch den letztlich die Erhebung der Nation gegen die
Herrschaft der Frenulen herbeigeführt wurde. Denn dieser Auf-
stand lässt nch nicht deashalb, weil die Junta unter ihren 118
Forderungen auch einige ökonomische au&telltef oder weil die
Unruhen in mehreren der grossen Industriestödte am heftigsten
tobten mit Haebler (p. 9 und 52) auf wesentlich wirthschaft-
liche Bestre])UTigen der Industriearbeiter zurückfüliron. Im Grunde
waren die coniunidades vielmehr die nationale Reaction. treeren
den Versuch des jungen Königs, das Land mit seinen frem-
den Niederländern zu regieren ; und g^en das einmal er-
regte Misstrauen hatte Karl noch lange nach seinem Siege zu
kämpfen. 1523 hatten die Vertreter den Auftrag, das senricio
nicht eher zu bewilligen, als bis die Beschwerden beantwortet
seien; und Karl konnte dieser Neuerung nur dadurch ent-
gehen,'dass er schriftlich sein Wort dafür Terpf^dete, daes
die Petitionen vor dem Ende der Cortes erledigt werden sollten.
Mit Recht wahrt hier Haebler^) den König vor dem Vorwurf,
die Privilegien der Stände verletzt zu haben. Aber das nach
den Vorkommnissen von 1520 nur zu erklärhche Vorgehen der
Abgeordneten findet bei ihm eine höchst unbillige Beurtheilung.
*1 So wird man das Verhalten der Reglemog beieiehnen dürfen,
wenn auch ohne Frage die Kla^^en der Spanier arg flbertrieben sind.
Welche Erbitterung mnsste es z. B. bei den stolzen Spaniern erregen, dass
der allmächtige Chi^vres^ der das Land regierte,, selbst Ende 1519 nicht
ohne Dolmetscher sich mit ilnien verständigen konnte (Sandovai, Vida
y hechos del cmpcrador L'arlos V. Lib. III, § 15).
') Die Rebellen verlangten übrigens uiciit die AusweiöUiiL,'^ ib r Fremden
(Haebler p. 9), sondern iliren Ausschlug^ von Aemtem und Üeneilcien.
eine durchaus politische, nicht wirthschattliche Forderung. Ebenso war
des Verbol der Geldansfnhr nach dem Vorgefallenen mehr eine politische
als ökonomisehe Xassregel. Des« endlich jeder Anfiruhr in den Indoatrie-
Btldlen mit ihrer groeeen Arbeiteruhl leichter Nabrang findet sie anders«
wo, ist 10 selbetverstiindUch, dass daraos kern ScUusb aaf die Tendens
der Erhebung gesogen werden kann, üebrigens betheiligen sieh einige
derselben gar nicht oder nur sehr lan; 80 anner Crranada nnd Gordoba
daa darch seine Tuchraanufactar berühmte Cuenca, während umgekehrt
andere, von deren Industrie nichts bekannt ist, wie Madrid, Leon nnd Toro,
an den eifrigsten Anhängern der Junta gehören.
•) p. 97 f.
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Zar inneren Entwicklung Caatiliens anter Karl V»
387
War es docb naittriidi, daaa me sicli gegen emen Fttnteiit der
jseine Versprecliungen toh 1518 so leiehthm gebrochen hatte,
auf jede Weise zu sichern suchten. Wie begründet ihr Ver-
dacht war, sollte sich sofort zeigen, in den (Portes von 1524
beschwerten sich die Abgeordneten sehr heftig darüber, dass
Karl seine Verheissimiren schon wieder nicht gehalten habe
und seit 1525 liessen sie am Hofe zwei ständige Vertreter, die so-
genannten d e p u t a d o s d v 1 r e y n o , zurück, die über die Ausführung
der Versprechungen wachen sollten. Da Karl auf diesem Reichs-
tage ein doppeltes servicio verlangte, über das zweite aneh erst
verhandelt wurde, nachdem die Petitionen beantwortet waren
er also die Vertreter nicht verletzen durfte, wenn er die ausser-
gewdhniiche BewÜligong erhalten wollte, so Hess er die Corte«
gewShren. Er konnte es um so eher, als die deputados, denen
gar keine Gewalt zugestanden war, ihn nicht im Geringsten hin-
dern konnten. Und wirklieh geht gleich die erste Bitte der
nSchsten Versammlung dahin, er möge doch die beschlossenen
Gesetze ausfuhren lassen Die neue Institution hatte sich also
sofort als ganz unwirksam erwiesen; wenn sie beibelialten wurde,
so verdankte sie es wohl dem Umstände, dass. als der Kaiser
die Erhebuntr der Verkaufssteuer (alcabala) durch das sogenannte
encabezamiento general gegen eine Ablösungssumme den Städten
überliess, den deputados die Umlage der Abgabe übertragen
wurde. Auch dieses neue Recht wird man gut thuu, nicht zu
überschätzen. Nicht genug, dass die deputados nur die einmal
feststehende Summe auf das Land im Einzelnen vertheilen durf-
ten, um Unbilligkeiten auszugleichen, auf die Vowendung des
CMdes aber gar keinen Einfluss hatten und die Begierung also
auch nicht controliren konnten; nicht einmal dieses beschrünkte
Gebiet wurde von den königlichen Finaasbeamten respectirt.
Die contadores majores, so klagen die Gortes von 1548 (pet. 8),
0 Brit. Mos. Addit. Ha. 9930 fol. 180 ff.; Danvila U, 64.
Erst am 17. Auguet beginnen die Verhnndlungen über das zweite
«ervicio fBrir. Mus. Addit. Ms. 99:i0 fol. 2r>9 fT.; eine Copie der officiellen
CJortesftcten), nfilirrnd dir capitulos mit iliren Antworten schon am
7. August verkündet wurden (Cortes iV\ 446). Man wird danach die Frei-
wiUigMt der „Verleihung" bemessen.
*} 1528 pet. 1; vergl. auch pet. 17* Ueberhsnpt kehren meluwre der
alten Kiefen wieder, ein ticlieres Zeichen dafilr, dsM der etindige Ana«
sehnie niebte genfttst hst.
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888
J. Bernays.
entscheiden nicht nmr die Streitigkeiten der einzelnen Orte mit
den deputados, wozu sie berechtigt waren — und man ersieht leicht,
dass bei geschickter Ausnutzung dieses Rechtes das Amt der
deputados fast illusorisch gemacht werden konnte, — sondern sie
mischen sich auch in die Admiinsfration des encabez iiin. nto und
hindern jene an der Ausübung ihrer Befugnisse. Daraufhin ver-
bietet der König seinen Ministem, den deputados Hindemisse in
den Weg zu legen. Trotzdem beschweren sich auf der nächsten
Versfunmlung die Vertreter schon wieder, dass den deputados
seit vier Jahren eine nene Vertheilung unmöglich gemacht sei;
und diesmal weist sie die Krone kurz ab
Aber nach Gebier soll der Kaiser 1588 die Absicht ge-
habt haben, diesen Deputiiten einen viel bedeutenderen Antfaeil
an der Regierung einzuräumen, und nur an dem ÜnTerstond der
Vertreter gescheitert sein; es wird sieb daher Terlobnen, auf die
Oortes von 1588 nSher einzugehen. Als Karl damals nach
Spanien zurückkelirte . waren die Staatseinnahmen derart mit
Schulden belastet, dass sie nicht einmal mehr f in die nothwendigsten
Ausgaben, geschweige denn für die Abtragung der Staatsschulden
ausreichten. Trotz des Missertolgs von 1527 wurde daher ein
Versuch gemacht, allgemeine Portes der drei Stände zu berufen.
Man legte ihnen einen Entwurf einer Verbrauchssteuer auf
Lebensmittel, der sogenannten sisa, vor, die alle Stände« auck
die beiden bisher abgabenfreien, treffen und der Regierung jihr-
licb 800 000 Dukaten einbringen sollte'). Dass sie nur Torüber-
gehend bleiben werde, wie die Regierung yersprach, fand mit
Recht keinen Glauben. Nur die Geistlichkeit, die den Zehnten
zum TheQ in Naturalien bezog und daher Ton der Steuer kaum
betroffen worden wire, liess sich zur Bewilligung herbei; die
Granden erhoben den schBrfsten Widerspruch, und auch die Ver*
treter der Städte leimten den Antrag ab^). Da so die sisa ge-
*) Ckirtes von 1551—52 pet. 23: esta dada orden por Ist eondieioae»
del encabezamiento de lo que 8e ha de hazer. y no convipne hazeree otra
novedad. Doch wird sich diese erst l.SriP ertheilte Antwort auf die Be-
dingungen der 1555 erfolgten Verlängerung des encabezamiento beziehen,
die deD depuudoä melir gerecht werden mochten.
*) p. 98 f.
Ö Alb er i, ReUiioni dsgli anbasdatori Veiieti. 8eri0 1». Vol. 1, 800.
«) Brit. Mtu. Addit. Mt. MdO toh 482. Wir kenaeii ihr« OrlUide
nicht; aber da Mhon 1582 mehrere Stiidte das serrido dareh eine tiaa
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Zur inneren Entwicklung CaatiUene unter Karl V. $89
fallen war, beschlo.s.s dw Kaiser, mit den Abgeordneten allein
weiter zu verhandeln. Erst jetzt kann er ihnen den Vorschlag'
gemacht haben, den Sandoval in seiner verwirrten Darstellung ^)
erwähnt, dass das Reich gegen die Ueberlassung des servicio
ordinario die ordenÜichen Ausgaben bestreite , während er mit
den flbrigen Einnahmen die Staatsschniden begleichen wollte.
Von einem «Anfheil an der Regierung* oder einer , Aufsieht
Uber den geeammten Staatahaushalt* ^ ist keine Bede. Ünd
was bedeutete die geplante Aenderung? Statt der 100 cuentos
(oder 266 666 % duc.) des serneio sollte das Land künftig Ober
770 000 duc.*) aufbringen, also eme Mebrleistong Ton Über
500 000 duc. (oder fast 200 cuentos). Diese ungeheure Forde-
rung setzte Karl nicht durch. iSachdem die Abgeordneten sich
aufbrachten fNueva Recop. VI, tit. 14 le}' A), und eie sich auHriirklirh die
Erlaubniss geben liessen, auch zur Erhebung des servicio ext uh n il mario
echar sisas eu ius maDtenimientos (Cortes you lb4ö pet. 21'6)^ kunuen sie
keine principiellen Gegner der Steuer gewea«n tein. HmH der Summe,
die sie Ebringen sollte (Anm. 8), war sie ihnen mit Recht su hoch.
Hatte fiaebler dieae Zahl mitgetheilt, so wäre «dne ganze Darstellnng der
Verhsndlnngen hinflillig geworden.
>) Wie arg die Verwirrnng ist, seigt ein 7erglflich mit dem Bericht
des Grafen von Cornna 4ber die Sitrangen der Granden (Brit. Mus. Addit
Ms. 99ä0 fol. 387 If.; vergl. aoeh Danvila II, 112 ff.)- Aber Haebler
halte doch merken können. das9, so langp Korl auf der sisa bestand, er
nicht jenen Vorschlag machen konnte. Derselbe lautet bei Sandoval 24, 8:
Lo que pur parte del einperadur st; propuso a los procuradorea , fue (jue
sostu Viersen el eatadu de t>u Mag. y buena conservacion destos reynos, y
que para eUo an Heg. daria al rcjno el swvicio ofdinario de ayudaj y
qne avian de sostenw las galeras de EspaSa y las de Andrea de Oria,
7 la cssa de sn Heg., eonscjos j ehsacillerias, gnafdss, foerQsa, Dronteres 7
Ingares de ģric&; j que su Mag. con las reotas ordinarias de CastiUa 7
lo que viene de las lälas y Indias., se desempe&aria de los cambioa que
pagava. Haebler gibt den Aiitrutj iolgendermass^n wieder: ,Da die l'eichs-
deputirten bchon einen wichtigen Theil der Ötaatseinkimfte — die Ertrage
der Alcabala — unter ihrer Obhut hatten (I). wollt« Karl V. den ge-
sammten Staatshaushalt ihrer Aufsicht unterstellen und behielt sich zur
Tilgung der Staatssehnlden nor einige i^lj Stenern vor* (p. 99).
*) Die Haebler dem Bericht entnimtnt (p. 98 f.).
Ende 1535 betragen die von Sandoval angegebenen Posten 7722tiO
dne. (Lafnente, Historie geaeral de Espaüa. SdSden de Injo. Toi. 12, 500;
die dort mitgstheilte Somme von 112260 ist offenbar ein Behreib* oder
Druckfehler; die Addition etgibt 772260).
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J. Bernays.
mit ihren Auftraggebern verstiincligt hatten bewilligten sie ^)
neben dem servicio ordinario noch ein extraordinario von 150
cuentos auf drei Jahre, d. h. jährlich 5() cuentos (oder 133833 7»
duc). Dafür musste ihnen der Kaiser das encabezamiento auf
zehn Jahre verlängern^), versprechen, keine Städte oder deren
Gemeinland zu veraussem^), und ihnen erlauben, zur Beitrei-
bung der neuen Umlage Verbrauchssteuern oder sisas auf Lebens-
mittel SU legen und Gemeindeweiden zu yerkoufen^)« Das ser-
Ticio extraordinario, das natOrlich jedesmal Ton Neuem Terlangt
wurde, konnte den Cortes zur Handhabe dienen, um die Regie*
rang zu Zugestündnissen zu zwixigen. Doch diese wnsste sich
Concessionsobjecte zu yerschaffen. Die mit der Anwesenheit des
Hofes verbundenen üebelstände hatten in den betroffenen Städten
schon längst zu Klagen geführt, die trotz aller zum Schutz der
Bevölkerung erlassenen Gesetze^) nie verstummten. Als die Cortes
1542 die Beschwerden von Neuem erhoben, wurde iimen die Ein-
scbärfung der bestehenden Erlasse zupfesagt, aber nur aut drei Jahre,
d. h. bis zu ihrer nächsten Versammlung ; und trotz ihrer Bitten,
den Gesetzen dauernde Geltung zu verleihen, blieb es auch 1544
und 1548 bei diesem AuskuuftsmitUl ^. £m derartiges mehr
praktisches als würdiges Verfahren gentigte 1551 nicht; die
Cortes erhielten das Versprechen, dass das encabezamiento auf
dreissig Jahre verlangerb werden soUto. Aber einige gegen den
Vertrag in den königlichen Erlass emgeschobene Bestimmungen er-
schienen den Vertretern unannehmbar, und damit war das Zu-
geständniss hinfällig. Die Abgeordneten mussten sidi 1555 mit
einer fünfjährigen Verlängerung begnügen^).
1542 schreibt Karl an Toledo: en cuanto al otorgamiento de lo>
otros 150 cuentos .... han querido [los proeorsdores] consnltsllo con tob-
otroBt como te biso en las dhst. cortee de Toledo (von 1588—99)
(Martine! Marina m, 1, 182).
MitAntnshme TonBurgoa, Salsmancs und VslladoUd Cl^anvila
II, 116).
") Von 1547-155») (Cortes von 1542 pet 2; Danvila V, 286).
*) Cortes von 1558 pet. 6.
Cortes von 1548 pet. 213.
*) Vergl. z. B. Nueva Recop. III, tit 15^ ley 10.
') Cortes von 1542 pet. 4 u. 5 Cbei Danvils 287 f.); 1544 pet. 15
(ib. 3S4); 1548 pet 80.
*) So stellen die Cortes 1558 (peu 5) den VorlSll dar, ohne anf
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Zur inneren Entwicklung Castiliens unter Karl V.
391
Diese Anga})eii dürften hiiireiclien, um jeden Gedanken daran,
du8» Karl den Cortes einen grösseren Antiieil an der Re^e-
rung habe gewähren wollen, auszusthlie^sen, Nathdem er durch
den Sieg über die comuneros die sehr bemerkenswerthen Vor-
schläge der Juata zur Kräftigung der Landesvertretung*) l>e6eitigt
hatte, gelang es ihm trotz seiner häufigen Geldforderungen, die
anderswo die Macht des Parlaments gehoben hätten, die Cortes
in der Bedeutangsloagkeit zu erhalten, auf die sie durch die
katholischen Könige redudit waren *).
Die letzten Betrachtungen berühren zum Theil schon die
Finanz Verwaltung, zu der wir jetzt übeigehen wollen. Seit Ferdi-
nand und leabeUa 1498 die hemandad aufgehoben hatten, waren
sie genöthigt, die Cortes um die Bewilligping einer directen Um-
lage, des seryicio, anzugehen. Das erste wurde schon 1500 unter
dem Yorwand der Dfitgift ftlr die Ftinzessinnen Maria und Ca-
tharma erhoben'); und nach einer Pause in den Jahren 1505
bis 1509, in denen der Thronstreii und Misswachs das Land
heimsuchten, wurde die Abgabe seit 1 r» 1 0 zu einer regelmässigen
trotz des Protestes der Cortes von 1515 Die Vertreter be-
w^üiigtün alle drei Jalire 150 cuentos. so dass das Land jiilirlieh
50 cuentos (oder 133 333 ^/a duc.) aufbrachte. Unter Karl stieg
diese Summe sehr schnell; 1532 betrug die jährliclie Abgabe
schon 90, 1537 schon 100 cuentos; und seit 1539 bewilligten
die Cortes alle drei Jahre 450 cuentos. Die Steuer hatte sich also
seit Karls Thronbesteigung verdreifacht
Widerspruch bei der Regierung zu stossen. Auch das \ tT8j)ri'chen von
153ü. die Landereien der St&dte nicht xu veräussern, wurde niclit streng
gehalten^ auf die Beschwerde der Cortes von 1542 (pet. 16) antwortet
Karl: qne despoes de las nltimas cortes . . . en esto se ha tenido tnncha
modersdon (DanTila 292).
0 Vergl. SandoTal YUy 2 (in dem Abschnitt procuradores de Cortes).
») Wenn die Cortes 1544 (pet. 54; Danvila V, 330; Colmeiro,
Introd. II., 212) bitten, dass sie nicht öfter als alle drei Jahre berufen werden,
während sie nocli 1520 mindestens alle drei Jahre selbst ohne könif,'liche
Berufung sich versammeln wollen, t^o gelangt hier wohl das Bewusatsein
der eigenen Schwäche zum Ausdruck.
*) Vergl. die Aufsfthlnng der serridos von KOO— 1500 beiDanTÜa
V, 480 ff. Wenn Cl emenein 167 dieses servido unter die Einnahmen
▼on 1504 versetxtf so mnas hier ein Irrthnm TOrliegtu.
*) Cortes IV, 24».
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J. Bernaya.
Weit einträglicher war die alcabala, eine Verkaufsabgabe
von 10 ^'^^ des Werthes, die wie alle iiidirecten Gefälle von Steuer-
pächteru beigetrieben wurde. Da diese verderbliche Erhebungs-
ort nicht nur das Land übermässig beschwerte, sondern auch der
Krone ihre Einnahmen nicht genügend sicherte^), begann man
seit 1494, die Steuer den Städten selbst zu Uberhusen, die riaftkr
an die Regierung einen bestimmten Betrag abführten. Dieser
Modus« encabezamiento genannt, sollte nach Isabella's Testament
beibehalten werden Die Frflehte ' dieser wohltiiatigen Aende-
rung Uessen nicht auf sich warten. In den ersten Jahren Earls
hOren wir, dass »jetzt alle freiwillig das thun, was sie froher
gegen Belohnung nicht thun wollten* Aber Karl brauchte Geld
tmd so liess er sieh trotz der Mahnungen des Staatsrathes und
trotz seines Versprechens auf den Cortes von 1518 bestimmen,
1519 die alcabala wieder den Steuerpächtem , die eineft bedeu-
tend höhern Preis versprachen*), zu tibertragen. Die Furcht
vor den Plackereien der Pächter, die bei der starken Mehr-
belastung nur um so fühlbarer werden mussten, liess die herr-
schende Unzufriedenheit auf das Bedenklichste anwachsen. Schon
die€k)rte3 von Corufla (pet. 10) verlangten 1520 die Wiederherstel-
lung des alten encabezamiento; und während des ganzen Aufstandes
gehört diese Forderung zu den stSndig wiederkehrenden. Auch
*) In einer Denkschrift Qaintanilla'e Tom 14. September 1495 heitet
es aber des aieabesNiiento: Lo primero, la yntendon fae, que todo el
aumero de rent» que vras. AltaiM tenisa arreadado » eos recaadadoree
buenos e malo», que tele« <]uale9 bc sabe qup son, que al precio se sanoflp^e
(? dem ßinne nach etwa cargassp) «obre los ronrojos. porque su renta
fuese cierta e nn obieBPe vai alos, ni <[Ue leeipondiessen lo8 recnuda-
doree que cabiau loa libramientus e no cabian, e las otraa burlas, qae
conoeideneate los reeaadedoree &eea, e tales (1 wohl et a los) paebloe le
les qoitaeea lee estoreionee <f meagitae e robos e engedoe qae ee les Mea
(Brit Mae. Egerton He. 2084 fbl. $d).
Dontter, Disenreoe varioe de historia. p. 382 f.
*) Y deepnee egora en (iempo de V. AI. todos hacen de voiuntad
lo que con premios antignamente no qnerinii liazpr (Brit. Mos. Egcrton Ms.
307 fol. 115 ff., wip ('?■ 5chcint, eine Denk^rhrift dp« «^onsqlo für Karl, um
ihm von der Verpai litung der alcabala abiuraiht-n i.
'') Hatte df>ch Karl echon vor lö2a einen Theil des Aufschlags er-
laeeea mfleeea (Cortes voa 1528 pet. 87 i Cortee I?, 896). Vergl each
Corte« Toa IS20 pet» 10 . . . porque de tabir las rentes en taata deeordea
nanea tieaen los arrendedores pars pagar por entero lo que deben.
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Zur inneren Entwicklung Cutiiiens unter Karl Y. 393
ab er niedergeschlagen ist, dringen die Görkes immer wieder
mm Srlaas eines encabecamiento general*). Kari war schon
wieder in Geidyetlegenheit'); er mochte ndt den Pächtern die<>
selben schlechten Erfahrungen gemacht haben, wie seine Vor*
ganger^); er bot daher den Städten ein encabezamiento nicht
mir der alcabala uud der tercias*) an, wie es früher bestanden
hatte, öundem aller indireeteu Steutin. Nach Abzug der schon
gewährten Ermässigung und des den Pächtern zustehenden Ge-
winnes wollte er ihnen von der Mehreinnahme von etwa 20 cuentos
(oder 53 333 ^js duc.)i die seit 1519 sich herausgestellt hatte,
30000 dnc. erlassen*)* Daf&r sollten die Ptovinzen die Er*
hebnng der Stenern ttbemehmen und vor Allem die ZdUe ganz
in der bisherigen Form Terwalten. Es ist daher &l8ch, wenn
Haebler dieeen Plan als ^das Ph>ject einer einzigen, allgemeinen,
directen Steuer'" ®) feiert; die Zölle wurden sogar aut^drücklich
nur den Provinzen, in denen sie erh()])rn wurden, übertragen,
nicht über das ganze Land vertlieiit. Doch dieser wohl zu un-
gÜBfi^e Vorschlag wurde von den Cortes von 1524 nicht ange-
nonunen. Da kam Karl 1525 mit einem neuen Anerbieten^,
Das encabesamiento sollte nur die aicabala und die tercias um*
iMsen; und yon den 60000 Dukaten, um die sich die Stenern
seit den Cortee von Valladolid vermehrt hatten^, wollte der
0 Cortes von 1523 pek 87^ 1525 pet. 10; 1520 pet, 12; IbiU pet. 86.
*) 0e«aon*Lottb«ss 274 Ann. 1.
*) Siehe oben A. 898 Ann. 1.
0 £iiien Theil der kirdiliclien Zehnten, der eehon Mit alter Zeit der
Krone ftberleasen war«
*) Daraus macht Haebler (p. 110): ,J)aan wollte er nioht nur auf
die unter seiner Regierung augeeohriebenen Stcnererhj^hnngen^ sondern
überdies jährlich auf die Summe von 80000 Dukaten zu Gunsten des
Landes ver2ichten.'*^(!) Und dabei behielt Karl nicht nnr emen Tlieil des
Auf£>chlag8 von 1519, tondero aacli fast die Hälfte der seitherigen Mehr-
einnähme.
*) p. 12. UdLi iiitHiL Haebler damit die sisa von 1538? Sie, die
neben den anderen Abgaben erhoben werden sollte , konnte er doch nicht
die ^einzige Stenei^ nennen.
0 Vergl. die Denkeehrifl, die er den Yertretem mitgeben liess (Brit
Uns. Addit Um, 9980 fol. 348 flL).
*) . . . e por tu Mag. Tieto, eoBO qniera se Terifiee, qne donde (wohl
desdfl) lee eortee pesadas de YnlladoMd haeta (woU Sfora aaagelasien)
las dlias. rentae havian ereeido e p^jado eeaenta mil daeados eada afto
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Bernays.
Kaiser 4ü (lOü erlassen, so dass das Reich ihm jShrlich 300
cuentos aufbringen sollte. Doch die Vertreter hofften wohl, diese
Summe auf den froheren Ertrag der Steuer vor dem Au&chlag
Ton 1519 reduciren zu können^); es kam auch jetzt zu keiner
Verstöndigung Aber die SMte, die unter den fiedrOckungen
der Steuerpächter litten, waren bei dem Streit im Nachtheil;
und die Regierung wusste sich ihre Zwangslatce zu Nutze zu
macheu. Als 1584 das erstt? encahezamiento i^^ iu ral vereinbart
wurde, bot der Kaiser nur noch einen Nachlast von 20 000 Du-
katen an Nach längeren Verhandlungen, die sieh noch bis
1536 ausdehnten^), trat der Vertrag mit Anfang 1537 auf zehn
Jahre in Kraft und wurde dann, wie oben schon erwihnt'), bis
1556 und 1561 Terlftngert Die Summe belief sich jetzt auf
etwa 334 cuentos; es ist also seit Karls Regierungsantritt eine
nicht unwesentliche Steigerung bemerkbar.
Noch deutlicher zeigt sie sich bei den Abgaben de^ Clerus.
Als Leo X. dem König loll» eiueu Zehnten des geisthchen Ein-
kommens gewährte, erhob sich ein aligemeiner Sturm dagegen^);
1532 hören wir schon von einem Viertel und 1539 gewährt
der Clerus, nachdem die sisa nicht zu Stande gekommen war,
die Hälfte seines Einkommens, die sogenannten medios frutos, für
(ib.). Die letzte Angabe, dius alljährlich der Ertrag am 60000 dac.
gestiegen sei^ scheint der Naduicht gegenüber, dass Ton 1519 — ^28 sich
nur ein Plus ▼on 53000 dac ergeben liat (Cortet lY, so stark Uber*
trieben sa sein, dan man wohl ein Veraeben des naehlftasigen Coplsten
annehmen darf; 60000 dac. betrag wahrscheinlieh die gesamnte Ver^
mehroDg. nicht die jährliche.
*) Sie verlangen (pet. 10): qua las rentaa . . . ee den per encabeia-
mientns . . . en el preecio qaestaTSii antes qaa se biiieBe la piga de
Barcelona.
■) Doch hatten die meisten Städte, jede für sich, mit der rricning
ab|^'eschlo8sen^ su dass 1525 von 315 cuentos 220 im encsbezamieuto waren
(vergl. die citirte Denkschrift).
•) Cortes von 1534 pet. 86.
*) Danvila V, 247.
*) Oben 8. 890.
•) Sandoval lU, 18.
^ Danvila 855. Da Karl in dieaem Briefe noch die Kaiaarin
erwähnt, auf seine Berichte en lo del Turco venrelil (p. 855) und pacm
mi salida de Alemania Geld verlangt (p. 357), gehArt das Schreiben oifeB-
bar ina Jahr 1582.
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Zar inneren Entwieklnng Caetirlioie anter Kerl V. 395
<lie Jahre 1540 — 42 1543 erneuert der Papst diese Bewilli-
gung^); 1547 auf den Cortes von Monzon erwähnt Prinz Phi-
lipp das Fortbestehen der Abgabe^); und 1557 lässt sie der
neue König selbst gegen den Willen dos Papstes forterheben*).
Wenn femer 1548 der Verkehr mit Indien schwerer belastet^),
1546 die Seidensteuer Ton Qranadft. bedeutend erhöht wird *),
endlieh die Gold- und SilberertrSge der Neuen Welt immer
wuchsen so ist es Uar, dass £ark Einkommen als König von
Castilien das seiner Vorgänger bei Weitem flberstieg ^).
') Brit. Mus. Addit. Ms. 9930 fol. 482a.
Vergl. die Instruction Karls an den consejo de )a hazienda aus
Barcelona vom 1. Mai 154H im Brit. Mus. Egerton Ms. 2u84 fol. 117 tT.
•) Danvila V, :'A1. Da nach dieser ErnfTnungsrL'df der Prinx, der
doch schon 1544 die Cortes von Valladolid abgehalten iiatte (ib. 334),
die Sti^ode ^dieser Reiche'* zum ersten Male versammeiu soll (p. 348)«
and doeb acboa die Sehlaeht bei Mttblberg erwttbnt wird (p. 847), lo
maaa sie aaf den Corte« Ton Honson von 1547 (ib. II, 187) gehalten
worden sein.
*) Lafuente 13,47. Auch der escnsado, der naehGounon-Loubens
311 erst 1567 eingeführt werden soll, wird eebon im Jabre 1544 erboben
(Sandoval 26, 33).
Nicht nur wurde d<'r ihnoxarifazgo auf die bisher zollfreien Theile
der spanischen Küste ausgedeiint., wie Uaebler 55 meint (Karl redet in
«einer Instraction von 1543 [oben Anm. 2] von den derecbos nuebos, que
se deben poner de almoxarifazgos en las partes de GastiUa, qae non se
IMgan); ea woide woM anob die Anaftihr nach Indien ilun unterworfen*
B^l aebreibt nibnUch in der dtirten Instraction : Lo qae se a eordado
[wolü aeordado] en lo qne toea a la franqneza de mercaderias, qae se
llevan a las Indlas, se dere tambien execntar.) Und diese Worte werden
sich anf den neuen Erlass vom Febr. 1543 (Naeva Recop. IX tit, 26 ley 1)
beziehen, nach dem der almoxorifazgo auch die Ansfnhr nach Indien
treffen sollte, die seit 1497 von ihm befreit war. Wenn das Gesetz nach
Uaebler den bisherigen Zustand niclit änderte, warum entschuldigte es
Karl mit der Finansnotb? ~ Aach der neue EinftibnoU tob 8 Ptoeent, Aber
den die Ab^^eoidneten 1544 klagen, ist niebt, wie Haebler annimmt, nar ein
Btrengerer Erbebnngamodns feweaen. Aoe der Petition 8 der Cortea Yon
1544 eiseben wir vielmehr, dass wirklich eine neue Abgabe eingeführt
war, aber anf die Beschwerde der Cortes snspendiri wurde (Danvila
?, 322).
•) Kueva Recop. IX tit. 30. Nuevo araticel.
*) ir).56 betrug der Antheil der Krone last 261 cuentos oder o'J6 000 duc
(Lafuente 12, 469 Anm.).
*) Oenan lassen sieb seine Einnahmen nnd damit die Belostong des
Landes niebt bestimmen, da in den ans vorliegenden Becbnnngen die vw-
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39t)
J. Bcrnays.
Haebler wendet dagegen ein^ dass unter des Kaisers Re-
gieruug der Werth des Geldes bis auf ein Drittel de« früheren
gesunken und daher das Land trotz aller Steuererhßhungen
erleichtert worden sei*). Aber auch angenommen, das Sinken
des Geldwerthes sei ganz in diesem Umfange vor sich gegangen,
wogegen iminerbia Bedenken bestehen, so erfolgt eine solche un-
geheure Umwälzung in den Preisen doch nicht «uf einen Schlag
im ganzen Lande und in allea Verkehrszweigen. Es gehört viel-
mehr einige Zeit dazu, das alte Gleichgewicht wieder herzu-
stellen; und dieser Zwischenraum birgt noihwendigerweise für die
Menge der kleinen Existenzen, die sich immer nur langsam in
die neuen Yerhiltnisse fOgen, die grössten Gefahren, wihrend
die wirthschaftlich Stärkeren, vor Allem die grossen Eaufieute,
die stets mit den wechselnden Goiguncturen rechnen, den Stoes
leichter auihfllten, dem jeweiligen Stend der Pl^eise sich schneller
anpassen und folglich aus ihren Veränderungen auf Kosten der
Schwächeren sogar Vortheil ziehen können. Ein derartiges Sinken
des Geldwerthes wäre daher selbst für ein blühendes Land
äusserst bedenklich gewesen; für Castilien, dessen Vertreter auf
jeder Versammlung Ober die Verarmung des Landes und die
Verschuldung der Bauern klagten*) — und mochten die Be-
schwerden auch stark übertrieben sein, ohne allen Grund konnten
sie nicht vorgebracht werden — musste es geradezu yemichtende
äaseerten Sammen nicht mltgesählt werden. Die venetianiaehan QetMidiMi,
die Mbrifren« mit Ausnahme von rnntnnni nnti Andrea Navag^ro par nicht
in S|i;im< ii '.vnron. p-eben sie gewöhnlich zu gering an. So rechnet Hernardo
Navageru l^AO alle drei Jahre 800 000 diic. auf da» aervicu) (Alheri, 1. ser.
29i>X während es seit 1539 1200000 du«, betrug. Auch nui Karl aus
dea Ritterorden sicher melir als flOOOO dac belogen^ wie Ca^elli Ibbl
angibt (fb. II, 196); und gerade dieter BelattOB wirft Haebler (117 Anm. 14)
UeberMfrang w»r. Ba kaon anoh nieht aar Aofklftmng der Leaer diea^,
wenn er fttr die Zeit Karls nnr die Einnahmen aus Castilien and Indien
in Betracht zieht ^ bei Philipp aber ohne irgend welche Erinnerung die
Ge^amniteinkünile eeiner Staaten angibt (p. ISl; vergl. Alberi, 1. aar.
UI, 863).
>) p. 117.
So erkl&ren sie 1528 pet. 4: ay agora menos possibilidad para
haeer pequeio aarvicio, qae an otroa ti«npo8, quando ealaTaa eatoa reynoa
holgadoa, may grande. Der Stand der labradorea eata tan fatigado qne
le ftlta poeo paia perdldo (pet ISI). Anf die anderen Klagen wird weiter-
hin eingegangen werden.
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Zar ino^ren Entwicklang; Castiliena nnter Karl V. 397
Folgen halben. Keinesfalls konnte das Land ohne Weiteres das
Dreifache der bisherigen Steuerlast ertragen; und man darf es
daher nicht mit Haebler fUr eine Erleichterung halten, wenn
die Abgaben sich nicht in diesem Verhältniss vemehrt haben.
Aber auch abgesehen von solchen Erwigungen hatte Karl
gar keinen Anlass, seine Anforderungen su Terdreifachen, da
seine Ausgaben lingst nicht dennassen gestiegen waren. Ja,
der wesentlichste TheO, der Sold der Trappen und die Gb-
hilter der Beamten, scheint in der ganzen Periode sich gar
nicht oder nur wenig vei^dert su haben. Noch 1558 verlangten
die Gortes ohne Erfolg eine Aufbesserung der Richtergehälter;
sie erfolgte erst 1500, als die Vertreter eine besondere Summe
zu diesem Zwecke bewilligten '). Die Garden erhalten 1504
«0 cuentos (oder "iliio^a »'3 duc.)«): und noch 1560 setzt Phi-
lipp IL fllr diesen Posten -mehr als 200 000 Dukaten" an').
Die Ausgaben für die Flotte Doria's , die spunischcn Galeeren,
die Festungen in Afrika und den Inseln belaufen sich 1543 auf
339000 Dukaten*); 1560 rechnet Philipp darauf 360000 Du-
katen ^) ; also kann unter Karl nur eine kaum merkliche Er-
höhung stattgefunden haben. Die Soldaten wurden nicht ein-
mal pflnktlich bezahlt; schon Ende 1535 ist Karl für ein Jahr
im Rückstand*); 1^43 Terstandigt er sich mit den Truppen
dahin, ihnen die Hüfte ihres Guthabens auszuzahlen^), und
erst 1550 erhalten sie ihren Sold ffir die letzte Hälfte des Jahres
1547»).
») Cortes von 1558 pet. 10; Hnebler U)2.
*) Coleccion de doeumentoa ineditos p&ra la historia de Espaoa.
Vol. 39, 425.
') Weiss, Papier» d'^tat du cardinal de Graavelle. VI, 159. Auch
1530 (Lafuente 12, 500) und 1543 (Brit. Mus. Egerton Mb. 2084 fol. 117 ff.)
«etat Karl ffir die goardaa 200000 du«, ans. 1550 erhalten sie aogar für
sechs ifonate nur 75000 dac. (vergl. den Brief det cou^o de U hasfe^ds
an Karl vom 3. Angaei; ib. fol. 149b ff.). Wenn daher nsch Annage der
Cortes von 1552 (pet 119) ihr Sold erhöht worden let, so icheint er eben
aar den alten Stand erreicht /n haben.
*) Vergl. die Instruction KaiV» (Brit. Mus. Egerton Ua. 2084, fol. 11 7ff.).
'■) Weiss VI, 158.
•) Lafuente 12, 500.
0 Vergl. seine Instmetion aoi diesem Jahre.
*) Brief des eonsejo de la hazienda (Brit Hns. Egerton M«. 2084 fol.
149b ff.).
Deoledi« ZeHsefar. f. Oeadiklilew. I. s. 26
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398
J. Bernaus.
Wohl hören wir fortwährend JÜagen Uber die übermässigen
Kosten des Hofhaltes; aber sie b^;innen schon sofort nach
KaiTs Begienrngsaatritt^ und sind in Wirklichkeit gegen die yer-
schwenderische burguadische Sitte gerichtet, die Karl eingeführt
hatte. Während Ferdinand 1505 für seinen Hof 10 cnentos
(oder 26666*/» duc.) brauchte^), verwandte Karl .sthoii 1520
150 000 Dukaten diiraul'^). Auch der Hofstaat der Prinzen
wurde nach burgundischer Art eingerichtet^), so dass die Cortes
nicht ganz mit Unrecht 1558 klagen, die iremde Sitte habe so
ungeheure Summen verschlungen, dass man damit ein König-
reich erobern könne Musste doch 1562, als der Verbrauch
des Hofes anf 415 ODO Dukaten gestiegen war, selbst der contador
major dem König den Rath geben, den Hofstaat «nach der Art
von Castüien' einzurichten*).
Die burgundische Etiquette also, und nicht die höheren
Preise, haben das Wachsthum der Ausgaben des Hofes verschuldet.
Auch die schon erwähnte Vermehrung der Einnahmen ist offenbar
') Vcrgl. die Forderungen Valladolids im Jahre 1520 (pet. 2) bei
Danvila 201; die capitalos der Junta (Sandoval VII, 2) und die
Ck^rtes von 1523 pet. 4.
Documentos ineditots 39, 427.
Difse öurnnie etwa ergibt sich aus der Klage Valladolids, das»
Karl laylich 150000 rars. verbrauche (Danvila V, 2011 153(3 sind für
den Holhall Karl's 170 000 duc. angesetzt; 1543 nach dem Tode der Kaiserin
nur 150000. Auch Tiepolo berichtet 1532, daas Ferdinand nie 50 000 duc,
Kirl mehr als 150000, öfters 200000 für seinen Haosbalt aasgegeben habe
(Alberi, 1. ler. I, 41).
Lafueate 12, 401; vergl. die Cortes von 1555 pet 1. Prins Philipp,
der 1548 mit seiner Schwester nar 65000 doe. jährlich besogen hatte (Brit.
Mus. Egerton Hs. 2084 fol. 117 IT.), erhilt 1550 für vier Monate 55000
(ib. 149b ff.).
*) pet. 4: ... de haver t«iido tantos niios la Mag. imperial sn casa
al nso 7 modo de Boigoiia y V. B. Mag. la snya eomo la tiene al presente
con tan grandes costas y ezeessivoe gastos, qne bastaiui para conqoistar
y ganar un reyno, se ha conänmido en ellas nna gran parte de vras.
rentas. (Vergl. Laluente 13, 58 Anm., wo Haebler die Petitior! zugäng-
lich war.) Recht bezeichnend für Karl ist es, dass er 1543, wo er selbst
ein Dehcit von 707 667 duc. herau.srechnet, den Iloflialt des Prinzen und
der Prinzessin um 21 000 dnc. reicher bedenkt. (Vergl, seine Instruction.)
*) S. M. fuese servido, que se asentaeen las casas al modo de Castilla
(Lafuente 13, 118).
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Zar inneren EntwicUang Castiliens nnter Karl V. 399
Ton dem Sinken des Geidwerihes unabhängig, da sie ihm grössten-
theüs sseitlich voranging. Denn wShrend das encabe«amiento
BchoQ 1&37 seine endgAltige Höhe unter dem Kaiser erreichte,
das serncio, das sehon 1532 fsai yerdoppelt war, 1539 den drei«-
£Msheii Betrag einbrachte^), klagen die Cortes erst 1548, dass
seit 8 — 10 Jshren die Preise aufs doppelte gestiegen sind: erst
1558 sollen sie sich verdreiiücht haben. Und noch für die Zeit
um "158(1 liisöt sich nachweisen, dass zwar eine ganze R-eihe von
Lebensmittel zwei- bis dreimal so theuer sind als 1519*), mehrere
Metalle aber ihren alten Stand bewahrt haben. Nicht die Preise
Steigerung, sondern vielmehr die andauernden Kriege Karl's waren
es, die die Erhöhung der Steuern 'erforderlich machten und den
Ruin der spanischen Finanzen herbeifOhrten. Ferdinand der Katho-
lisdie hatte mit seiner treulosen Politik es vortrefflich verstanden,
Spanien die Fohrertolle in Europa zu erwerben, ohne doch dem
wirthschaftlich seinen Rivalen weit nachstehenden Lande zu schwere
Lasten aufzuerlegen. Karl df^egen musste seine Kriege fast ganz
mit eiLi;enem Geide t\lhren, und dazu reichten seine Einnahmen
nicht aus. Schon im Januar 1523 wird darüber geklagt, dass
man zur Deckung der Kosten auf die Einkünfte des kommenden
Jahres Obergreifen müsse 1536 sind von den Ein^^bagen
des Jahres nur noch 28 cuentos oder 74665 Dukaten verwendbar;
und es mfissen 80 cuentos (oder 213 333 Vs Dukaten) des folgenden
im Voraus ausgegeben werden*). 1543 hat sich der Stand der
fHnanzen wohl durch die neuen Einnahmen v^bessert; vom
Jahresertrag sind noch 200000 Dukaten vorhanden, und das
folL^dide Jaiir wird nur für loOOOO Dukaten in Anspruch ge-
nommeu 1557 soüeu am 18. März noch etwa 25 cuentos
abng sein^.
>3 Siehe oben 8. 881 ff.
*) YergL Aber die Terindenuig der Preise den Anhang 1.
OonnOB-Lonbens 274 Anm. 1.
*) Lafaenie 18, M>1. Da diese Angaben Uaebler sar Veifllgoiig
standen^ ist es seltsam, dass er nur Philipp II, den Vorwurf macht, ^^dasa
er bestisdig die Erträge der folgenden 4ahre vorwegnahm^*' (p. 129), gleich
Alf sei es nnter Karl nicht geschehen.
*) Vergl. seine Instruction ans dieaem Jahre; er bemerltt dabei: como
M hizo el ano passado.
*) Lafnente 13, 46 Anm. Doch sind diese Angaben verdächiigi
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400
J. Bernays.
Dauernder war der Schaden, wenn die Eüiküiitie veräussert
wurden, so daä« die Käufer ihren Antheil als feste Rente direct er-
hoben. Der Preis dieser sogenannten juros soll nach Haebler*)
durch Karl s Gewissenhaftigkeit von 1<M)()() auf 1 4<>00 für das Tausend
erhöht worden ssein; das heisst, Karl soll den Zinsfuss der Staats-
schulden von 10 Procent auf 7 ^ ? Procent ermässigt haben. Haebler
hat seine Behauptung nicht belegt; sie ist indess falBch; es lässt
sich nachweisen, dass der Zinsfuss unter Karl's Regierung gestiegen
isi. 1525 erklärte der Kaiser den Cortes, dass er einen Theil
der alcabala fOr 18000 el miliar (5^/» Piocent) Terkauft habe").
Wenn dann 1539 jährlidi 99 cuentos fOr juros von 14000—20000
das Tausend (7V«— 5P^rocent)*zu zahlen sind*), so wird dieVer-
scbiedenheit zum Theil auf der grösseren oder geringeren Wandel-
barkeit des Ertrages der Steuern beruhen « auf die die Renten
angewiesen waren. Theüweise dürfen wir sie aber auch einem
allm'ahligen Steigen des Zinsfusses zuschreiben; denn 1558 ist
für juro.s auf die alcabala, deren Ertrag seit dem encabezamiento
keinen Schwankungen mehr ausgesetzt war und die daher die
vergl. iinteii 8. 401 Anm. 5. Wenn der Finanzrath 1550 die ordentlichen
Einnahmen gar nicht envihnt, so sind sie wohl schon für Ausgaben ver-
wendet worden, die er, wie etwa den Hofstaat des KaisiTH. c^anz übergeht
(vergl. seinen Brief iui Brit Mus. Egerton Ms. 2084 fol. 14;jl» ff.).
p. IIG. Er bezieht sicli wohl auf die Aeusserungen der venetia-
nischen üesandten (Alberi, 1. ser. I, 301 u. II, 209), da&s Karl seine
Wechselschulden ganz bezahlt habe und daher stets Geld erhalten könne.
Aber nicht nur reden de nicht yon einer Ennissigung des Zin8fViMe«f sie
Staimen im Gegentlieil fiber die hohen ^nsen (bis in 90 Froeent), die
Knrl beiahlt Ffir den Preis der jnros waren nneh gsns andere Gesichts-
punkte massgebend als für den Zinsfuss der Anleihen. Die juros mögen
wohl 1532 im Durchschnitt 14 mil el miliar ergeben haben, wie Tiepolo
angibt (ib. I, 38 u. 45); aber wir finden nirgends. dns8 si«^ bei Karl's
Regierungsantritt ( und das war doch zu erweisen) wi i il:* r einbrachten.
Denn wenn die katholischen Könige 1489 in der iiuclisten tiedrangniss des
granadinischen Krieges Verkäafe sn diez mil el miliar abschlössen (Pulgar
m, 118 in der Blblioteca de antores cspailoles 70, 407), so wer des ein
MisserordentUcher Preis, ans dem man nidit den in ihrer R^emng ge-
brftneUichen Zinsfbss entnehmen lienn.
*) In der schon dtirlen Denkschrift im Brit. Mos. Addit. Ms. 9090
Ibl. 249 fr.
*) Nach der Angabe, die die yon Kerl abgeordneten Finensbeemten
den Qrenden machen (ib. foi. 423)..
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Zur inneren Eatwicklang Castiliens unter Karl V.
401
grösstmögliche Sicherheit bot ^) , nicht einmal mehr 14 000 el
miliar (7 */i Procent) zu erzielen
Eine so zugängliche Geldquelle wurde von der Regierung
reichlich benotet. Während 1504 die einlösbareo Renten (juroe
al qnitar) 18 cuentos, 1505 19 cuentos betrogen*), sind sie
1539 aof 99 cnentos geetiegen 1536 ist die gesammte Be-
lastung schon aof 269^/1 cuentos angewachsen'); und 1560
gesteht Philipp IL seihst, dass alle Einnahmen Teräussert sind
und ihre Einlösung 20 Hillionen Dukaten erfordert*).
Da Karl aber diese Summen zum weitaus grflssten Theil
für die Erfordernisse seiner Kriege und der auswärtigen Politik
verwendete, so war er auf Banquiers angewiesen, die die Uf^ber-
weisung der Gelder vermittelten. Hierbei konnten ihm nur die
Crossen italienischen und deutschen Baiikhäuser von Nutzen sein;
imd bald war er financiell vollständig von ihnen abhängig. Nicht
') Bei der die Hegieron^ daher auf gflnstige Bedingungen rechnen
konnte. Dieser Umt^tnnd erklärt d«iin such sam Tbeil den Eifer Karr» für
da« encabezamiento general.
Cabrera de Cordoba. Historia de Felipe II. Madrid 187tJ IT.
Vol. I, 4>^; !?eine Zaiika ert^<*l»en nicht elDinal 11 mi! el tnillar. — Die
Veräasserung von jurus aui aicubula im Jahre L)4 >, bei der Karl auf
eioen Freie von 42000 el miliar (nicht ganz 272 Procent) rechnet (vergl.
•eine lastmetionX ist wohl eine dauernde.
*) Docnmentos ineditos 88, 428 n. 426. Da aie als aituado de presti-
doe qne eetaa eon eondicion qn« se paeda qnitar (p. 423) nnd als aitaado
de a qnitar (p. 426) besonders hervorgehoben dnd, so mnss die fibrige
Belastung (cir^ 94 resp. 89'/} cuentos), soweit sie nicht, wie ausdrttcklich
erwähnt wird, nur ftnf Lebenszeit des Künfers geht (situado de por vida,
p. 420). als ewifife Rente angesehen werden, — 1509 ist die g»'9amnite Be-
lastung durch die Austalle der letzten schlechten Jahre aut" 180 cuentos
gestiegen (Zurila Vi, 208, den Haebler statt des abgeleiteten Mariana
bitte benntsen tollen); 1505—1509 warde aber auch kein serricio erhoben.
*) 81ebe oben 8. 400 Anm. 8.
*) Lafoente 12, 490. Wenn dagegen in dem bei Lafnente 18, 46
Anm. 1 gedruckten Budget von 1557 die Belaatnng nnr IW/t cnentoe be-
tragen soll und noch Uber 220 cuentos der ordentlichen Einnahmen als
frei bezeichnet werden, so muss hier sicher ein Fehler vorliegen-, denn
war am 18. März 1557 noch ein so gros.'^pr Theil des Ürdinariums frei, so
konnte doch unmöglich am 26. Juli desstlben Jaiires die Prinzessin von
^dem kleinen Kest, der nuch zu verkaufen ist^^ (Danvila 371: de lo
poeo qne resta por vender)) redw.
•) Weiee VI, 156.
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r
402 Beniaya.
nur tlberlieas er ihnen die Erhebung aller noch Terpftchteten
Steuern und EinkOnfte in ihrer Geldnotfa muaste die Regierung'
bei ihnen Wechselschulden eingehen, die sich schon 1539 auf
1 Million«), 1557 auf 6800000^) und 1560 ausser den durch
juros verzinsten Summen auf 7 Millionen Dukaten l)elieten * K Da
der Kaiser öfters zum Termm nicht zahlen kuuute, musäte er
sich die Verlängerung mit Wucherziusen erkaufen^).
Eä wäre seltsam, wenn trotz solcher Finanzverhältnisse die
ökonomische Entwicklung des Landes eine günstige ge-
wesen wäre. Zu ihr wollen wir jetzt übergelien.
Für Haebler ist die Zeit Karl's die Blttthe des wirthschaft-
licben Lebens in Spanien. Nach ihm hat der Kaiser nicht nur
durch seine weise Förderung der Landwirthschaft und der Indu*
strie die eifrige Fürsorge seiner gepriesenen Vorgänger über-
troffen; in .seinen freihändlerischcn Anschauungen ist er den dem
Merkantilsystem anhängenden Spaniern weit überleben. Diese
heilen Farben heben sich vortreft'lich von dem düsteren Hinter-
grunde ab: von den Massregeln der Vorgänger, die eine un-
genügende, von denen des Nachfolgers, die eine ungerechte Dar-
stellung finden''), Ton dem Unverstand der Oortes^ der parteiisch
Vergl. die Klage der Cortes vou 1542 pet. 87 (Danvila V, 311).
') Siehe oben S. 400 Anm. 3.
Das hat Badoer vor sdn«!! Abgang erlUireii (Alberi, 1. ser.
m, 812).
^) Weiss Vif 156 n. 158. IHe Staatesoholdea beUefen sich also auf
27 um. dnc, ohne die an Sold imd GehUtem ilUlig«& 8990000 dne. (ib.
160X deren Deckung 1561 doch nur 1 833 000 dnc vorhanden waren
(ib. 165). Und dabei ist die Aafsftblung nach Philipp selbst anvolletändig
(ib. 157: Y &^in<iae hay inaB, las que agora se me acuerdan son estas).
*) So rechnet Karl 1543 für Zins und Prolongation bei einer Summe
von 90 000 duc. , wenigstens" 30 000 (vcrgl. seine Instruction). Auch
die Venetianer staunen über die hoiien Zinsen. Bernardino Navagero redet
1546 von 15—20 Procent (Aiberi, 1. ser. I, 391), Cavalli 1551 selbst von
80 Procent (ib. III, 209).
*) Es soll hier nicht näher auf Philippus Regierung eingegangen
werden. Aber schon oben (S. 395 Anm. 8 u. S. 899 Anm. 4) musste
Haebler^s Unbilligkeit gegen Um gerügt werden. Hit ünredit behanptet
w nach, dasB Philipp nicht so gewissenhaft gewesen sei wie Karl. 1557
in der höchsten FInansaoth hat die Prinsessin die grtieste Mühe, die Scrapel
des Königs sa überwinden und die Erlanbniss snm Verkanf von Adels-
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Zur iuuereu EuLwickiung Castiliens unter Karl V.
403
flbertrieben wird. Dm gfllbizende Gemälde ist auch nur dadurch
möglich, dass Haebler die Wirthschaftsverhaitnisse Spaniens von
denen des übi igun Europa isolirt; ein Vergleich mit den Nieder-
landen oder Italien hätte ihren kümmerlichen Stand sofort auf-
gedeckt Endlich macht sich Haebler iil>er die Wirkung der
Gesetze die seltsamsten Illusionen; ihr Eriass soll in kürzester
Zeit die weitgehendsten Folgen gehabt haben. Schon die stän-
dige Wiederkehr derselben Petitionen trotz der ergwagenen Wei-
sungen hätte ihn eines Besseren belehren sollen.
üm mit der Landwirthschaft zu beginnen, so soll nach
Haebler') die Aufhebung des Verbotes der Getreideausfuhr
nach Aragon im Jahre 1480 den Ackerbau in dem benachbarten
Murda so enonn gesteigert haben, dass IsabeUa schon 1486 der
darunter leidenden Viehzucht, deren Bestand von 50000 auf
10000 Stflek gesunken war, zu Hüfe kommen musste. Diese
Wirkung ist für den kurzen Zeitraum yon sechs Jahren so rapide,
dass man sich billig verwundert. In Wirklichkeit verbietet die
Königin die Einfuhr fremder Tuche, die die einheimische Industrie
geschädigt und dadurch indirect auch die Viehzucht in dem ange-
gebenen Masse (aber natürlich nicht erst seit 1480) vermindert
habe*). Von einem Aufschwung des Ackerbaues ist in dem Eriass
keine Rede. Wohl aber suchte ihn die Regierung auf jede Weise
zu fördern; 1492 liess sie in Murcia eine Untersuchung anstellen,
ob nicht Ackerland, das sich zur Anpflanzung yon Reis, Sesam,
Baumwolle und Hanf eigne, aus PriTatinteressen dem Anbau
brief«n (hidalgiiias) zu erhalten (Daavila V, S66i'.i vergl. Aiberi, l. eer.
III 233 f.).
^) Denn wa8 will es s. B. besagen, dass iwei der ftr die Tnoh-
maanlisctar wichtigsten Stikdto Spaniens snsamnien jilhrlich 5000 Stüde
Tnch ikbrieiren (Haebler 67 Ann. 87), oder dass die spanisehc Industrie
Jlthrlieh 20-80000 arrobas (= 5000—7500 Centaer) Wolle verarbeitet
(Martinez Marina m, 1, 194), wenn Brügge allein 36—40000 Ballen
aus Spanien bezieht und daraus 90—100000 Stück Tuch herstoHt (Dam-
houder bei Sempere, Hiptoria del luxo . . . de Espana. Madrid 1788.
Vol. IL, 45 Aom.). So erklaren sich denn auch die wegwerienden Ur-
theile der italienischen Gesandten^ die Haebler (p. 47 Aom. 5) mit der
schwftehlichen Ausducht sn beseitigen sueiit, dass diese Vertreter der
gritastca Haadelsst&dte sich von der Hissachtang des Hofes gegen die Ge-
werbe sollten haben anstecken lassen!
») p. 27 f.
') Cletnenein 245.
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404
J. Beruayü.
entzogen werde, und suchte diesem Uebelsiatide abzuhelfen und
1501 wurde eine Erleichterung des Pferdeausfuhrverbotes zu-
gestanden, die dem Verkehr /.wischen Murcut uud Anigon zu
Gute kommen niusste *). Bei der überm'ass'igen Keglementir-
sucht der dainahgeu Zeit konnten auch schädliche Massregeln
nicht ausbleiben: die 15U2 erlassene Getreidetaxe musste 15l>6
aui' Verlangen der Cortes aufgehoben werden *). Doch wenn
auch einem fremden Beobachter, der an den fortgeschrittenen
italienischen Landbau gewöhnt war, der spanische recht verächt-
lich erseheint so wird doch in den folgenden Jahren die Land-
wirthschaft nicht zurQckgegangen sein, d» die Cortes keine Klage
erheben. Dagegen muss der Anstand der comunidades, der das
Land Terheerte« den Ackerbau schwer geschädigt und die Bauern
verschuldet haben. Denn 1523 erklären die Abgeordneten, dass
seit kunser Zeit (de poco tiempo aca) ui wudierischer Weise
(especie de usura) und zum Schaden des Landvolkes das Getreide
auf dem Halm verkauft werde. 1528 hat sich der Wucher auch
auf den creditirteu Verkauf von Ochsen geworfen, und die über-
mässigen Schuld'zinsen in NatunUieu. zu denen sich die Bauern
verstehen niü.^>en, bieten den Kapitalisten die Mittel, das Land
billig einzuschhichten^). 1539 haben die Renten schon das Doppelte
des gesetzlich erlaubten öatzes von 7 \'7 Procent erreicht**). Und so
•) ib. 247.
>) Nueva Recop. Vi ÜU 18 ley 19.
*) pet. 18.
*} Vergl. die düstere Scliilderung Guicciaidini'g, nach dem viele
Strecken gar nicht, die übrigen nur schlecht belmut sind. Opcre inedite
VI. 273 «. 276.) Wie weit Italien Spanien voriiiis war, ergibt sich daraus,
dass Medina (Grandezas y cosas uotablee de Edpaiia. Akala 15l;l5, i'ol. 144b;
doch ist das Werk nach einer handschriftlichen Notiz des von mir bcnntxten
Exemplars schon 1543 ersehieaen) am 1540 es bemeritenswMth findet, dnss
in Oranada du Land keiner Erholimg bedarf; dass noch 1558 eine Denk-
schrift Philipp II. den Vorschlag macht: que ningnno deje de tres en tres
nnos de pembrar sus heredades (Brit. Mus. Egerton Ms. 2056 fol. 189 b)^
während Coniine.s sich schon 1495 darüber wundert, da?.'* die Bewohner
der Lombardei ne sejournent jamais leura terres (MemoireSf Livre VIII
cap. 8; II, 459 ed. Dupont).
*) Cortes von 1523 pet. 48; 1528 pet. 6U u. 129.
') 14 mii ei miliar (Druck der zu Gesetzen erbobeoeu Petitionea von
15S9 n. 1542. VaUadolid 154*2, pet. lö).
Zar inneren Entwieklaog Caetilien» onter Karl V. 405
retssen die Klagen niemals ab'). 1548 erklären dieCortes, daea
der Kauf auf Credit die Bauern zu Grunde gerichtet habe und
sie völlig Temichten werde Diesen Uebelständen suchen die
Abgeordneten oft nur zi; t ilrig abzuhelfen'); der Verkauf des
Getreides auf dem Haliu soll ganz verboten werden*); nur die
Kornmagazine der Städte sollen es zum Emtepreis erstehen
dürfen, damit dem Landmann in seiner Noth geholfen werde*).
Die Betrügereien, die mit den Zinsen in Naturalien getrieben
wurden, sollten verhindert werden Die Regierung ging auf die
Melirzahl der Vorschläge ein; nur statt den Verkauf auf dem
Ualm ganz 2U yerbieten, liess sie ihn zum Emtepreis zu ^. 1530
wurde sogar jeder Zwischenhandel in Getreide untersagt
Solche Klagen und Gegenmassregeln sind mit einer Blfithe
der Landwirthschaft» wie sie Haebler annimmt'), nicht verein-
n Hierher gehören 1523 pet. 40,48; 1528 pet. 18, 14^ 5», 129; 1534
pet. 97, 127 (hier spricht die Regierung selbst von den censos al quitar
qne de pocostiempoe aca nros. sabditos an pnesto sobre sus liaziendas);
1537 pet. 4ti, 117; 1539 pet. 10; 1544 pet. 47^ 1548 pet. 121, 15;^ 158, 159,
180, 187; 1552 pet. III.
pet. 187 : . . . lo roas principal qae tiene destraydos los labradoree
deatoe rejrnos y los sosYars de perder totalmente» es las coias que com-
prsD y lee den lUdo.
*) Haebler (p. 32 Anm. 11) hat verksnnt, dsM ihre Anlvige, die er
* inconseqneiit nennt, gegen den Wucher gerichtet sind und dadurch voll>
kommen verständlich werden, üiiigekehrt überschätzt er Karl's Vorgehen
in der Frage der (jfetr( idt'au.'»l"uhr nHcii Aragon. Zunächst genehmigt doch
1525 der Kaiser den Antrag, sie zu verbieten, wahrend Ferdinand, was
Haebler halle erwahueu aollen, 1512 (pet. löj ein ähnliches Ansinnen
rundweg abgelehnt hatte. DaM Karl dann 1529 den Ebrocanal beginnt,
fttr den ihm der Papst eisen Zehnten bewilligte, nnd der ihm noeh 1551
280000 dttc. einbraclite (Alberi, 1. aer. II, 196), ist doeh aieber nur in
«weiter Linie ans der Sorge fttr die LandwirthscbafI ta erkUren.
*) Cortes von 1523 pet. 48; 1528 pet. 18.
^) Cortes von 1528 pet. 14.
•) ib. pet. 129.
^ ib. pet. 13- Die Zinsen in ^naturaiien wurden 1534 (pet. 127)
verboten.
Nueva Recop. V, tit. 11, ley 19. Haebler (p. 82 Anm. 11) ent-
nimmt den Worten : vitto i platieado con loa del nro. eooeejo, daaa gerade
dieaea Oeaeta anf Drangen des Staataratbea erlaaaen aei. Aber die Formel
iat damala atindig nnd nur in der Sammlong, die die Einleitung der Ter-
ordnangen meistens fortlässt, öfters ausgefallen.
*) Nach ihm aind die Jahre 1550— tiO n^ie Zeit der gröasten Bliithe
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40Ö
J. Bernaus.
bar. Nicht uur hören wir ir>41 von einem Vertheidiger Spaniens,
dass seit 25 Jahren die Einfuhr fremden Getreides nacli Kord-
spanien nicht aufgehört habe, da manche Theile des Landes
noch immer unbebaut seien 1548 klagen die Cortes, dass
die Bauern aus Mangel an Pflugstieren grosse Strecken nicht
mehr besäen*). In schlechten Jahren waren sie vielfsch ge-
zwungen, ihre Güter su ▼eraussem').
Unter solchen Verhälinissen mussten die Kompreise in die
Hohe gehen. Um diese Tendenz in gewissen Grenzen zn erhalten,
erliess Karl 1539 eine Taxe, die den Maximalpreis lür den Scheffel
Weizen auf 240 mrs. festsetzte^). 1548 wird den Pächtern der
Spaoiens auch in Bezog auf den Aekerbau^*^ (p. M). Damals „wie von
elBeni Zauberstabe berührt, bedeekle sich das Thal des Guadalqaivir bie
hinauf an die Sierra Morena mit wogenden Getreidefeldern, mit üppigen
01)8f- und Oelgärten und mit Weinbergen, deren Errrap^ allein ganze Schiffg-
l;i(iiiii7<'n füllte" (p. 35). Diese phantasievolle Schilderung läj^st aber ausser
Betracht, dass Navagero schon 152»J ans Sevilla schreibt: Tutto il paese
intomo Siviglia e raolto hello e moUo aliboudante e di frumeuti e di
vini e di olj e di ogni altra cosa. ^A, iSaugerii opera uiunia. Patavii
1718 p. 314.) — 1555 soll der Flachsbau soweit eingebürgert geweeen sein,
daas die EinAihr von Leinwand nnndthig warde (Haebler 35). In Wirk*
liehk^t beklagen die Cortee la mueha 'folla qne aca hay de lino y el dee*
caido qne ae tiene en lo sembnr (pet. 126) , bitten, den Anbau sn be>
fehlen und, comentando de iMber mueho lino en eetos reynos, qne eon
ayuda divina aera dentro de dos aKos, alle Frauen inm- Spinnen anan«
halten. Dann werde das Land keinen Mangel an Leinwand haben, und
der Verdienst nicht aasser Landes gehen. Haebler hätte den WorÜaat
der Petition bei Senipere II, 86 IT. finden können.
0 Damianas a Goes, Hi«pania, bei Schott, Hispaniae illastratae.
I, 11G9.
') Cortes von 1548 pet. 158: dexan de sembrar mucho. Auch 1537
klagen sie, dass durch den scklecliten Zustand der Wege und Brucken der
Ackerbau anrückgehe (pet. 57). Da ausserdem die spanischen Landarbeiter
immer recht l&ssig waren (vergl. Guioeiardini, Opere Inedlte VI, 276;
A.llangeril opera 880; Cortes von 1548 pet 174, beiColmeiro^ Introd.
II, 288), ao iat die Bitte der Cortes von 1552 begreUJich, die FaoUenaer
sollten aur Arbelt angehalten werden, da es eher an Tagdtthueni als an
Tagewerken fehle (antes faltan jornaleros que jornales^ pet. 122). Haebler
beiüeht flUschlich diesen Ausspruch auf die Fabrikarbeiter (p. 59 Anm. 21).
') Cortes von 1548 pet. 180.
*) Unbegreiflich ist es, wie Haebler (p. 36 Auni, ?1) diese Angabe
Colnieiro's bei St iir schieben kann. ..da «ie keine (Quelle nennt'", wnhrpiui
Colmeiru ausdrücklich in der Anmerkung die pragmatica del pau dada
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Zur inneren Entwicklung CastilienB nnter Kurl V. 407
GroflsmeisterthUmert die über einen bedeutenden Tlieil des spani-
schen Getreidea TerfÜgten ^) , der Verkauf desselben wie den
ZwischenlüLudlem verboten *); dagegen sollen sie die Hälfte des
Kornea den Stödten f&r die YorrathslAnser zum Kostenpreise
fiberlaaeen Als aber 1550 der FinanzraÜi in Folge dessen ge»
ringere Pachtertrage in Aussidit stellt, entschliesst sich der
Kaiser, wenn auch widerwillig, diese Verordnungen wieder ausser
Kraft zu setzen. Seine Antwort an die Rftthe liefert den besten
Beweis dafür^ dass seine Anschauungen sich nicht wesentiich Ton
denen der Vertreter unterschieden, dass ihm ein Widerstreben
gegen ihre Beschränkungen des Getreidehandeis*) vollkommen
fern lag.
en Madrid el aho de cilirt (Hist.de la econ. polit. II. 232)- Gounon-
Loubens 343 enuuiiuiii, s?ie Carranza, Aju9laiiiiento y proporcion de las
monedas. 1629) i'ol. 185^ und Danvila II, 175 gibt sogar das Datum des
ErliMes an. Die SidstoBB d« G«t6tnB ist alK» gar ni^t sn bnweifoln.
Es kaan aadh nicht loealer Katar gewesen sein; denn die Bestimmungen
für die einifllnen Orte erlieasen die 6tadtrtthe (▼ergl. Corte» von 1525
pet. 30; 1542 pet. 50; 1552 pet. 128). — ünerflndlich ist «0 anck, wie
Uaebler die Cortes von 1558 für die in diesem Jahre erlassene Getreide-
taxe verantwortlich machen kann (p. 3<j). Nicht nur verlangen sie kein
solches Gesetz (auch die Versammlung von 1555 nicht)^ es ist sog-ar schon
vor ihrem Zusammentritt publicirt worden, nümlich am 9. März (Jiueva
Recop. V. tit. 25^ lej 1), während die Abgeordneten erst auf den 27. April
bflrnliNi w«den (DnnTila V, 340^. In der Yttordnung ist dnlier aneh
keine Bede von der Hitwirknng der Cortea.
Vergl. Cortee ron 1552 pet 124: .. . soa mneBtradgos, que es la
mayor parte del pan del reyno de Eatremadara.
») Cortes von 1548 pet 180.
') Nneva Recop. V. tit. IT. ley '21.
*) Das Hftebler 33 anzurieiimen scheint. Folgende Stelle aus Kari's
Briei aub Kola vom 12. Juni 1560 mag genügen: En lo que deciti que si
no queremos, que se pierda una tercia parte de la renta, combiene derogar
la pregmaticft qoe habla, que puedan lomar a loa arrendadorea la meitad
del pan por el tanto, y la nltima, en qne ae proveyo qne todoa loa
qne arrendarm pan, aean bavidoai» en eaao qne to Tendan, por revende*
dores^ y ae exeeuten «1 ellos las penas puestas por las leyes; havitudo
mirndo en ello, parece qne deveis tratar del dicho arrendamiento con
derogazion de In^ dh-i??. pragmatirns y dexandn tacultad a los pueblos,
que por lo menoö puedan tomar la tercia parte del pan para su provei-
mienlo, porque esto es mny nezesario para el bien comun ; y con hacerse
eato temeis fin^ a que ae cresca el arrendamiento todo lo possible, pues
de ra^on parece, que ae debria hacer por eataeanaa. T aeria vien^ que
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408
J. Bernays.
Aber Haebler') weiss von einem Gesetze zu beri(ht»^n.
nach dem Karl 1532 die Bebauung des bisherigen Weidelandes
gestattet und so den Ackerbau begünstiget habe; es ist nöthiji:,
auf diesen Erlass etwas näher einzugehen. Per andauernde
Krieg gegen die Mauren, der den Anbau des Landes behinderte,
hatte die Viehzucht zum Haupterwerb der Bauern gemacht
Weite Strecken waren Weide gebheben imd als solche nicht an
Einzebie Tertheilt worden; jede Stadt besass ausgedehnte Gemein-
landereien. Sie reisten zu Uebergriffen und Occupationen, gegen
die schon im 14* Jahrhundert eingeschritten werden xnusste').
Aber die Klagen hören nicht auf , und selbst die katholischen
Könige, die doch Ruhe und Sicherheit wiederhersteUten, mussten
immer wieder neue Verbote gegen den Missbraueh erlassen').
Natürlich erhoben auch die Vertreter gegen eine solche Be-
einträchtigung ihrer Städte energischen Protest*); kaum eine
Versammlung geht vorüber, auf der sie nicht die Regierung zu
Gegen I IUI- -regeln drängen. Da soll nun Karl den Anbau dieser
Läudereien im Ge«^ensatz zu den bisherigen Verordnungen auf
jede Weise begünstigt haben. Haebler stützt sich auf einen
Paragraphen einer Instruction^), die der Staatsrath den AI-
nos embieis relacion de lo que pensais, que podria abaxar el
dho. arrendamiento no derogando las dhas. pregmaticas, sin
tratar de proposito en esla materia con ningan particalar, paraqae tenga^
mos eotondido lo ano j lo otro (Brit Hnsv Ggerton Ms. 2084 fol. 148).
Der Schloss des Citats IKsst deutlich erkennen, wie angern der Kaiser den
finanziellen Erwägnngen nachgab. — Recht charakteristisch für seine Förde-
rung des Landtsaues ist auch seine Verordnung vom Jahre 1525. durch die
er das Todlen der Wolle verbietet^ damit die Adligeu jagen konnten
(Clemencin 322 Anm. 1); Haebler hätte sie nicht übergehen sollen.
') p. 33. Wenn er (Anm. 13) das Orginal in den ordenanzas reales
vttrmutliet, so scheint er nieht «i wissen, dass diesen Namen die 148$
pablieirie Gesetosammlnng trigt (Tergl. s. B. Clemencin 206 C).
*) HoAva Reoop. VII, tit. 7, ley 1.
') ib. ley 2 ff. Doch vernachlässigen sie dabei die Interessen des
Ackerbaues nicht. Das mit der Erlaubniss der Städte occupirte und seit
20 Jnliren bebaute Land überlassen sie den Bp^jitrim gegen einen jähr-
Ikhen Zins (ib. ley vergl. für ihre Sorge tür den Ackerbau auch oben
S. 403 f.).
*) So klagen die Corte« 1532 (pet. 51 u. 52) über die terminos nsnr-
pados \ ond Karl venprieht ihnen die Einsehftrfnag der Gesetie.
•) In der Ausgabe der Kaeva Beeopiladon ntm 1598, in der natar-
lieb die Gesetie PhiUpp's HI. ond PliUipp'elV. fehlen, ist der Titel 14 des
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Zar inneren Entwicklung Ca«tiliens unter Karl V. 409
Calden ühn- <\'d-> (jememlim 1 <'rtb»'ilt hat, nach dem Niemand
ohne seine Erlaubniss ei l» ii id ln^as) anlegen soll*). Dass
damit keine Aufmunterung zum Anbau beabsichtigt war, zeigen
die kurz vorhergehenden Capitel des Gesetzes, nach denen die
Alcalden beackertes Weideland wieder den Hirten übergeben
und sogar die erzielten Früchte durch das Vieh vernichten la^ssen
sollten Es wird auch nicht verboten, Ackerland in Weide
umzuwandeln, sondern aus dem Gemeinland eine umfriedete
Privatweide anzulegen, für deren Benutzung der Eigentfallmer
ein Pachtgeld erhob'). Karl hat abo keine Neuerung ein-
3. Buches, auf den Haebler sich bezieht, ganz anderri geordnet. Die Er-
lasse Karl 8, die in den spateren Ausgaben unter dem Jahre 1532 im 4. Ge-
Beiz stehen, bilden hier dM ente onter dem Titel: Emp. D. Carlos y O»,
Juana; es provision «eordada 'te el eonsejo dads por instmction a los
alcaldea entregadores. Despnes qae sn Hag. resnmio en si la provision de
alealdes entregadores y los proveyo letrados, se mudo en nigunas cosas
esta Provision. Kur das capitalo 24 trägt die Ueberschrift : El mismo
emperador y D»- Jaana r-n Segovia ann 1532 pet. 53 (vcrgl. Cortes 1\\
551 (.)• Danach scheint in den späteren Ausgaben das ganze Gesetz ins
Jahr 1532 versetzt za sein.
') Nueva Recop. III, tit. 14 ley 4 cap. 28. In der Ausgabe von
1598 heisst es in ley 1 cap. 8: Otrosi qoe q^ualqaier o qualesqnier qae
hiaieren dehesas sin nra. lieeneia y mandado, qne peehe 800 mrt. de la
misma [corriente] moneda y la dehesa sea deshecha. .... mas qne las
▼engan a pedir ante nos los qne las avieren menester. Haebler sieht
hierin den Beweis, dass das Ackerland damals nicht genügte (p. 33).
Mit besserem Grunde hätt«- pr aus dem £rlas8 eines solchen Verbotes den
entgegengesptzten Schlus.s gezogen.
^) Nuevn Hecop. iU, tit. 14 ley 4 cap. 22 u. 24. In der Ausgabe von
1598 heisst es an den entsprechenden Stellen : ley 1 cap. 3 . * . prendan a
los que ballaren, que las [dehesas etc.] cerraron y labraron ... Y ansi
mismo desbagan los que hallaren acrecentados en las dhas. dehesas sin
nra. lieeneia. — Cap. 4 . . . lo qne ansi hallaredes arado, rompido, sem-
brado, lo deshagays y rednsgays a pasto eomim eomo de antes estava;
y si aignna [dehesa ete.] estnviere sembrada y nacido en clla lo sembrado,
proveed luego, como los ganadoa dol dlio. concejo de la mesta y otros
qualeequier los coman y pazcan libremeiile todo ello.
^) Das Wort dehesa, altspan. delesa, kommt vom mittellateinischen
defenea lüiez, Etymologisches Wörterbuch der romanischen Spraolien.
5. Aufgabe IIb ». v.). Und so erklart. denn aucli das diecionario de la leugua
eastellana por la real academia espa&ola (12. Ed. Madrid 1884) dehesa als
parte o pordon de tierra acotada destinada regolarmente pars pasto de
gaaados; und nachSaWa (NnoTO dieeionario de la lengna eastellana) ist
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4iU
J. Bernays.
geführt. Zwar verlieh er, wie auch schon seine Vorgänger^),
Theile der Stadtländereien an Privatpersonen *) und Hess sich
auch durch sein Versprechen von 1539 nicht ganz davon ab-
bringen'). Aber wenn 1551 gegen die Occupationen der letzten
zehn Jahre eingeschritten wird^), so ist darin doch nur eine
Verischai-fung des bisherigen Vorgehens, nicht aber mit Haebler 'O
ein Systemwechsel zu erblicken. So weit dm vorhandene Material
ein Urtheil gestattet, ist Karl in seiner ganzen Regierung der
Agrargesetzgebung seiner Yor^^iiger treu geblieben^; die Land*
wirthschaft Gastiliens aber Iftsst unter ihm einen Eückgang
wahrnehmen.
Noch grössere Verdienste als um den Ackerbau hatten sich
die katholischen Kdnige um die spanische Industrie erworbsiL
Wihrend Spanien fast nur Bohproducte ausfOhrte und vom Aus*
land die Fabrikate empfing suchten sie durch £inführ?erboto,
durch VergfOnstigungen fOr fremde geschulte Arbeiter") und
den Anschauungen ihrer Zeit gemäss durch detaillirte yorschriften
iüi »iie einzelnen Gewerbe der heimischen Industrie aufzuhelfen.
Einer der wichtigsten Zweige derselben war die Tucluuauulac-
tur, der die inländische Wolle, der bedeutendste Ausfuhrartikel
Spaniens, zu Gebote stand. Wohl waren schon im 15. Jahrhundert
in mehreren Städten Tuche fabricirt worden, aber nur minder-
werthige; die theuren lieferten Flandern und Italien^). Diese
Rinfiihr wurde Ton den Königen zum Theil verboten; noch mehr
deliesar Boviel als hacer dehepn? (^p tierrae comtines. Diese Bedeutung
eines abgegrenzten Weideplatzes ergilit sich auch deutlich aus Nueva
Recop. VII, tit. 7 ley 13 ; und 1528 klagen die Corte« über die £rhoiiung
der Taxe dtr deheaas (peU 61).
0 Vergl. Gortefl tob 1516 pet 12.
*) Cortes Ton 1528 pst 27; 1587 pet 120.
') Siehe oben 8. 890 Aom. 8. Wahncheiiilicli war dies cinci leiner
Mittel, Geld sa erhalten.
*) Nneva Beoop. VII, tit. 7 ley 6.
'') p. 34.
•) 1582 erklärt er ausdrucklich, da?? r? im i der Instruction der katho-
lischen Könige iiber die terminos sein Bewenden haben solle (pet. 51).
0 Vergl. die vortreffllehcn AusfOhrangen bei Capmany, HcmoriM
hiBtorieM totre 1* mMina, eomerdo j uiea de la aatigaa eindad de Bar^
eelona III, 884 ff.
*) Clemeoein 245.
*) Capmany m, 888 f.
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Zor innoren Entwicklnog Cftstilien» vster KArl V.
411
aber suchten sie sie dadurch unnöthig zu machen, dass sie die
Herstellung der feineren Sorten beförderten. Das Gesetz von
1511 Hess bei gewissen Tuchen überhaupt nur die besseren
Qualitäten zu^). Diese Bemühungen waren auch nicht ohne Er-
folg. Guiociardini, der 1513 die Industrie Spaniens mit grdteter
Geringschfttnmg behandelt, ja sie ihm fast ganz abapricht')»
muas doch zugestehen, dass sich in der letaten Zeit die Tuch-
manufactttr gehoben hat. In den ersten Jahren Karins hdren wir
sogar von der Ausfuhr i^panischer Tuche*). Aber bald ist schon
wieder ein Rflckschlag bemerkbar; 1537 klagen die Cortes, dass
die Waare nicht mehr so gut sei wie vor 10 — 15 Jahren: nach
sechs Monaten könne man au einem Tuch schon alle Fäden
zählen*). 1542 beschweren sie sich über die Nachlässigkeit der
Fabrikanten ' J ; 1548 finden .sie an den Tuchen „grosse Defekte"
und 1552 erklären sie geradezu, ,die Tiichmanufactur sei nicht
in solcher Vollkommenheit, wie es sich gehöre" Um so höher
0 Vnm Recopilacion VII, üU 13 ley 20.
*) Opere inedite VI, 274 n. 278.
*) Capmftny III, 848.
*) pet. 116. An anderer Stelle reden sie von der ruyn labor der
Tache (pet. 148). Auch den Missbrauch glttDxender Fabrikmarken schreiben
sie nicht nn sl ändischeo Fabrikanten ra, wieHaebler behauptet (p. 60;
vergl. pet. 75).
*) pet. 91.
') pet. 171: ... los paiiot» . . . tienea grandes defectos.
') pet 144: el obr^Je de los paüos no esta an tal pwfeeeion eomo
conviene. Es ist fttrBaebler charakteristisch, wie er diese aom grOssten
Theil schon von Colmeiro aogefilbrten Beweisstell«! (Bist de la econ>
pol. II, 186 ff.) sn entkräften sucht (p. 60 Anm. 23). Klagen ,in Beauf
auf Tnchfabrikation nnd Handel* sollen auch schon auf jodem frtthersn
Reichstagp ♦•rhoben worden sein und also nichts zu bedeuten haben.
Wirklich führt er auch eine ganze Reihe von Petitionen an; alle iViideren
sind aber nur gegen gewisse üebelstände nnd Hetrügereicn beim Verkaul'
der lache gerichtet; erst 1537 wird ausdrücklich ihre schlechte Herstellung
betont Wohl findet man also auch früher Klagen über den .Tuchhandel'*
aber von ihm hatte Colmeiro nicht geredet — Es geht auch nicht an,
die Beschwerden der Cortes für werthlos zn halten, wie Haebler will, d»
gerade die Petitionen von 1587 eine eingehende Kenntniss der Industrie
▼errafben. — Wenn endlich Habler Colmeiro die ...eigenthümliche An-
eicht" znschreibt, dass die Tuclifabrikation in ihrem \'erfall in den vierziger
Jahren noch einmal aufgehalten worden sei, so beruht die Selteamkcit
lediglich aut meiner Wiedergabe. Colmeiro sagt kein Wort von einem
solchen Stillstand.
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412
J. Seroays.
ati^ die £iiit'uhr aus Flandern; 1545 soll Brügge für seine Tuche
«18 Spanien 500000 Dnkaien bezogen haben Und jefcrt kam
von aussen eine schwere Galatnität Das rapide Sinken des
Geldwerthes seit 1540^ mnsste das schon zurückgehende Spanien
Teniichtend treffen. Die nationalffkonomische Kenntniss der Zeit
reichte nicht aus, um den Schlayf auch nur einigormassen pariren
zu lassen. Vielmehr sehen wir die Cortes in der Ntnh die ver-
zweifeltsten Vorschläge machen, wie etwa das Verbot der Ausfuhr
nach Indien^) oder des Exportes der Falirikate überhaupt; und nur
zu oft gab die Regierung ihnen Geliör^). Hin und wieder gmg
sie sogar Ober ihr Verlangen noch hinaus. 1511 war ▼erordnet
worden, dass fremde Tnche, nur wenn de den geltenden Be-
stinunungen entsprachen, eingeführt werden durften'), so dass ge-
wisse geringe Tuche, die in Spanien nicht Terfertigt werden
sollten, ganz ausgeschlossen waren. Als nun das gemeine Volk
die hohen Tuchpreise nicht mehr bezahlen konnte, ersuchten die
Cortes den Kaiser, die Einfuhr jener Sorten zuzulassen' ). Die
Regierung bewilligte nicht nur diese Bitte; um dem Mangel
gründlich abzuhelfen, verbot sie 1549 die Herstellung der feineren
Tuche Auch als die Fabrikanten und die Cortes Ton 1552
') Semperp II, 4.'). der diese Angabt- wohl anch »1er in der An-
merkiHig citirten Schrift des liollandiBchen Juristen Damhouder entnimmt,
der um jene Zeit Syndicus von Hrütrgp war. Auch ßon?t beweist da?
€itat aus Damhouder eine sehr bedeutende Tuchausfuhr von den ^'iede^•
landen nach Spanien.
') Siehe Anhang 1.
') Cortes ▼on 1548 pet 214. Daneben verlangen sie aber, dase die
fremden vom Indienhandel ansgesehloMen werden (pet 128).
*) Haebler (p. 64 Anm. 25) wirft den Cortea ^planloset Experimen»
tiren in wirthichaftliehen Fragen*^ vor; für dieae Zeit nicht mit ünreeht
Aber der Vorwarf trifft niclit minder die Reglemng. Als sie 1558 die
Verbote von 1552 suspendirt, lieiest es immer wieder: JS eomo qniera que
sc hizo per justas y buenas eonsideraciones y parescio aer conveniente . . .
la cxperiencia ha mostrado lo contrario. (Qnaderno de todts las BOSpen-
siones de pregmaticas. Valladolid l.')59.)
Nueva Recnp. VII, tit. U ley 117.
•) Cortes von 1548 pet. 169: ... el grau dnho que se rrscibe ... de
no poder bestir la gcnte llana y cibdaduna . . . sino de panoa finos.
0 Nneva Becop. VII, tit. 16 ley 1. Es durften keine feineren Toche
als veintiqnatrenos fabridrt werden. — Haebler entnimmt der in der Recop.
▼erkttrsten Einleitung des Gesetses, dass damals die Binfiihr fremder Tacke
aufgehört habe (p. 60). Die 8telle lautet dort: de no enferar pulos forasteros
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Zur inneren Entwicklung Castiliens unter Karl V. 413
sich gegen diese Massregel bescli werten , wurde nur eine theil-
weise Erleichterung gewährt; die feineren Tuche blieben unter-
sagt^). Und doch hatte gerade auf ilinen die heimi.sclie Manu-
factur beniht. da sie quantitativ recht unbedeutend war; producirte
doch ihr iiaujftsitz Sec^ovia um 1540 jährlich nur 3U0ü Stück,
die sich aber durch ihre Feinheit auszeichneten^). Um so ver-
.derblicher mussten die Wirkungen jenes Verbotes sein').
Ein ähnlicher Rückgang ist bei der Seidenindustrie zu be-
merken. Die katholuchen Könige hatten sie yon den Hamreii in
.Granada Überkommen und suchten sie in jeder Weise zu be-
gttnstigeD. Wie froher wurde von der Rohseide vor der Be-
arbeitung 10 Procent erhoben; ausserdem musste sie bei der
Ausfuhr nach Gastilien 5 Procent beosahlen^), während die Fabri-
kate frei ausgingen. Fttr den sonstigen Tersandt war zwischen
beiden noch kein Unterschied gemacht*); aber 1503 wurde diese
•n e8to8 reyno«; in dem OrigliMl heiMt es aber: no» nipUcaron mandaae-
moe platicar . . . si seria bien qae entraaen en eatOB nros. reynos panos
fornsteros, aunqne no tubiesen la cn^ntfi que la pregmatica del
<> h r a i «' d «• 1 1 o H m a n d o (wie pet. 169 von 1548) (Druck in Valladolid 1549;
tlaoacli cupirt im Hnl. Mus. Addit. Ms. 9930 fol. 620 ff ).
') Nueva Kecop. VII, tit. 17. Eis wird die Herstellaug der panos
benies, die 1M8 gans aatersagt war (ib. tit. 16 lej 3), erlaubt, aber auch
nar TeiiitiqQatrenM i dende abaxo.
*) Kedina, Grandezas de Eepafia fol, 212b.
*) Die Angabe des venetianischen Gesandten Bsdoer im Jahre 1557,
dsis nur in vier SUdten Castilienf Wolle verarbeitet werde (natürlich
redet er nnr von beachtenswerthen Mengen) und das Ausland fast alle
Tuche liefere (Alberi, 1. ser. III, 256), ist daher nicht so unglaublich,
wie Haebler (p. 47 Anm.j 5) meint. Wenn Badoer die Güte der spani-
scheu Fabrikate labt, su stimmt er so genau mit dem Urtheil Navagero's
Uber die SeidenindiiBirie Qranadas flberein, deeg er wohl diese Quelle
beaattt hat CBadoer: 8i fenno peid in Spagna taffetik molto bnonl
ele sije, sarge e Tdlnti non sono eatttTi [ib.]; If avagero in sdnem Brief
»ns Qianeda vom 81. Mai 1526 [Opera 932]: Fanno per6 i taffettä molto
bnoni^ e ferse migliori che in Italia; e le sarge di 9eta: i velluti anche
non pon tristi.) Daas bei der Abfassung der Relationen die Vorgänger
öfters ausgeschrieben wurden, haben schon Ranke (Werke 35 — 36, 558)
und Baumgarteu, Karl V. I, 67 Anm. bemerkt. £& ist in unserem Fall
um so wahrscheinlicher, als Badoer selbst nach KarVs Abreise bei Philipp
in den Kiederlaaden blieb (Alberi, 1. aer. m, 176), aleo Spanien ger
niebt gesehen hat
0 Nneva Becop. IX, tiU SO 1^ 1—6.
') Bei der Ausfuhr zur See wird nur der Venandt nach Tunis be»
Deatsohe Zettsohr. f. Oeachiotitsw. I. t. 27
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414
J. Bemays.
Lücke, die den Export der Roliseide zum Nachtheil von Castilien
begünstigte, ausgefüllt^). Es wurde eine Abgabe von 10 Prozent
— das Doppelte des Durchgangszolles nach Castilien — auf die
Ausfuhr unverarbeiteter Seide ins Ausland gelegt, ein Zoll, der
tier heimischen Industrie nur fiirderlich sein konnte*). Da sie ZU*-
gleich durch das Verbot der Einfiikr fremder Seidenstoffe gegen die
ausländisclie Goncnztenz geschiftet war*), scheilit nie ta ziemlicher
Blttti» gelangt m aem. 1526 geeteht ihr der teneilaaiiiflche Ge-
sandte Kavageio in einzdnen Fabrikaten sogstr eme Uebedegen^
heit gegenüber Italien zü^). Auch in Sevilla nnd Tolede er^
hoben eich Seidenwebereien ; doch zeichnete sich auch in dieeett
Industriezweig Spanien mehr durch die Qualität als die Quantitilt
seiner Erzeugnisse aus. Nach der höclisten Angabe, die auf
Glauben Anspruch machen kann, waren in Sevilla 800«) Web^
stöhle thätig '); Granada hatte um 1540 sogar nur 1000 Web-
stühle in Betrieb®).
Nicht so grosser Gunst hatte sich diese Industrie bei Karl V.
zu erfreuen. Trotz der Bitten der Cortes erlaubte er die Einfuhr
fremder Seidengewebe er wandte sogar der aosländiechen In*-
steucrt (Nueva Rpc. TX tit, 30 ley 4). Wahrscheinlich bestand zwischen
dem Maurenreich und den christlichen Stneten nnr ein geringer Verkehr,
der eine besondere Abgabe unnöthig in inacheu schien.
0 VYahrbcheinlicli hatte vröt inzwischen die Seidenindastrie in Castilien
adlMk Wortel geftchlagen. Daa atiinmt sa dem Naebwdfe Capmany's,
daaa «ie in SeTÜla erst swiaeheti 1492 und 1502 sn einiger Bedeatung ge-
langt «ein kann (Ilt, 349).
•) Nueva Recop. IX, tit. 23 Uy 7.
Ib. VI, tit. 18 ley 49.
*) Siehe oben S. 413 Anm.
^) Capmany III, 350 nach einer Denkschrift von 1650. Selbst sie
mag stark übertrieben sein.
') Med i na (frUhere Aasgabe) in den libros de antano 8, 556.
*) Zwar niebt schon 1518, wie Haebler 57 behauptet; denn bei
Sempers n, 114 ist 1518 ein timekfehler Ar 1618; beisst es doch einige
ZeQen weiter: el s&o sigaiente de tÖ19. (Debrigens hätte Heebler etteh
bemeilcen mfiasen,, dass das Citat bei Sempere nicht den Prtitlonen ron
1518 entnommen ist.) Wohl aber gcheint das Verbot schon vor 1532 auf-
gchnlien zu sein, soweit man aus der nur vt-rstümmelt erhaltenen Petition
46 dieses Jahres schliessen kann; keinesfalls enthält sie die Bitte um Zu-
lassung der tel&g de ceda^os, wie Haebler (p. 58 Anm. 20) angibt. Wohl
aber verfügt sie Karl in seiner Antwort; nud bei diesem Bescheide Ter*
birrt er 1587 gegen die Beschwerden der Abgeordneten Cpet. 84).
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Zur inneren EnIwiokhiBg CMtiliens unter Karl V. 415
dufltrie Mif Kosten der einhemiiselien Vortheile zu. Als 1546
die Seidensteuer toü QrBnada neu geordnet wird, soll der Durch-
gangszoll der RoliBeide beim Üebergang nach Ottilien auf
15 Procent erhöht werden; Seidengewebe, die bisher frei passirten,
sollen 10 Procent erlegen^). Bei dem Versandt ins Ausland dagegen
soll alle Seide nnr H) Procent zahlen; d. h. der Ausfuhr von Roh-
<:eide nach Italien wurde tbatsächlich eine Prämie von 5 Prooent ge-
wahrt, welche die castiüsche Industrie untergraben mnserte. Bine
90 eelteune, zu dem Vorgehen der katholischen Ktoige in direeteai
Widenprocli stehfende Massregd wurde damit begründet, dass
main den Seidenhasdel beföidem und die SeestSdte heben wolle.
Da aber die Verordniing einen Streit swischen den PHehtem der
Seidensteuer, der Stadt Granada und einigen genuesisclien
Kanfleuten scblicliten soll. ?40 kann kein Zweifel darüber ob-
walten, zu weisen (iunsten sie in WirWichkeit erlassen wurde*).
Klagen doch auch die Cortes von 1548, dass die Fremden unter einer
Reihe anderer Waaren auch die Seide aufkaufen^). Und ebenso
0 Nueva Baeop. IX, ttt 30 Arancel oap. 2 u. 8. Ausserdem mnsste
die Seide in Qranada niclit nnr die alcabala., sondern auch den gewohnten
Zehnten entrichten (ib. cap. 1 n, fi). Denn da Aer 7.oll von 10 Procent
für die Gewebe aus besonderer Naclisicht gewährt wird, sie aber schon
TOT der Bearbeitung den Zehnten a<lten, so ist dicppr nicht in die"
15 Procent für Rohseide einbegriffen : denn sonst wäre sie besser gestellt
gewesen als die be|j^ünstigten Gewebe. — Dass bei einer derartigen Er-
höhung der Zollsätze der Ertrag der Seidenftener wuchs, ist selbstverständ-
lich attd kann nieht aum Beweis für die Bi&the der Industrie verwindt
wtrdsvi. Uebrigens Ist Hmebleir's SunuBeittr 1504 nuToIlstindig, mindestens
den Posten Übr ileniceda (Markt ftkt Rohseide; vergl., aneh HangeMi
Opera 868) bitte er müreeiiiien jnilisen.
*) Koeva Recop. IX, tit. 90 Aranoel cap. 4. Die Bnaftssigung wird ge-
wilnt por knser bten i nsvced a los criadores i hlladoi«« de la dha. ssda i
porqne les pneblos qne son paertos de mar se pueblen i ennoblezcan i
srecea el tr^to de 1» dfm. seda. In der Kinleitung des «Jesetzes aber heiest
««. da'^' Hl Folj^'p lU'v uii'^^enügenden Ik.stunmuup'fn Iwui nascido alp^unos
pleit<is i ilebates cnure ios recaudadoreö de la dha, seda i la dha. ciudad
de üranada i aigunos Ginoveses i niercaderes i tratantes. Haebier
behauptet von der Verordnung (p. 58 Anm. 20): alm Uebrigen [d. h. ausser
der Erklärung dss PHnsen, dass der flddenlieadel sfoh gshobstt habe]
wird m der altea Qesetcgebung kann etwas geftndert.*^(!) Er hat offen*
bar das Geeste nieht durchgelesen,
*) pet 124; ^ei^. -dempere 11^ SO der die Petition AlscUieb
ins Jahr 1542 setst
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416
J. BeruftyB.
bemerkt 1557 der veiietianische Gesandte, dass in Granada be-
sonders viele fremde Kautieute sich auilialten, die mit der Seide
grosse Geschäfte machen^). Da war ^es nur natürlich, dass,
während die fremde Einfuhr sich immer mehr auflehnte*), die
heimische Industrie dahinsiechte. So hören wir 1558, dass Toledo
den grössten Theil seiner Seidenwebereien verloren habe').
Auoh in anderen Industriezweigen, über die nur zerstreute
Bemerkungen yorliegen, ist um dieselbe Zeit ein Bttckgang wahr-
nehmbar. 1537 hören wir, dass in Spanien sehr schlechtes Schuh-
werk febricirt wird*). Im selben Jahre klagen die Gortes, dass
durdii ■ die Obermässige Ausfuhr von Erz nach Frankreich den
einheimischen Fabrikanten das Material entzogen und dadurch
indirect auch der Kohlenbergbau geschüdi«rt werde 1548 be-
schweren sie sich darüber, dass die Fremden alle Wolle, Seide,
Eisen, 8tahl und andere Waaren autTvaufen, so dass der in-
ländische Handel vernichtet werde und aller Verdienst ins Aus-
0 Albari, 1. »er. III, 256.
') 1557 bitten die italienischen Kaufleute, ihnen für die Rohseide^
die sie ausführen, und die Fabrikate^ die sie einführen, den sicheren Land-
wet? durch Frankreich tu gestatten (Danvila V, 379), mit dem jeder
Verki In wegen des Krieges verboten war. Der Handel muss daher recht
bedeutend gewesen sein.
') In einer Denkschrift für Philipp II. erklärt Luis Ortiz 1558;...
Mte dudad [Toledo] solia «er muy prospera por los maehot tratos y ofidoa
^oe teniA, eapedal [t\ por lo de Im sedatf qne en d [! wohl eile] se Isbra-
van, qne la mayor parte «e a perdido y de jade, porqne franeeses
y otraa naeionee Ueban a aus tierrae las sedas eu madeja yladas • . . y
alla ponen sus telares (Brit. Mus. Egerton Ms. 2056 fol. 208b). Haebler,
der Colmeiro die Willkür vorhält (p. 58 Anni. 20), mit der er die Blüthe
der Seidenweberei in Toledo auf das Jahr 1480 Tprlept (er folgt Naranjo
y Romero, der das verlorene Memorial ded Uaniiau de uhvares. auf das
sich auch Haebler stützt, am ausführlichsten wiedergibt; vergl. Co Im ei ro,
Hist de la econ. polit II, 190 Anm. 2), redet mit nodi vid weniger Orond
von der «naehweidieben^ (leider aber niigends nachgewieMaen) ^Bltttbe
Toledos niD 1560^ (p. 67 Anm. 28). Doreh das eben angefflbrte Citat
dArfte sie endgültig beseitigt sein. — Jenes 1621 Terfasete Memorial
(Carapomanes Dicnrso sobre la educaoion populär. AppendicelV, 22)
leidet übrigens wie die meisten dprnr(i£ren Schriften des 17. Jahrhunderts
an «turken Uebertreibnngen. Capniany III. 347 f. hebt mit Recht hervor,
d&a» ihren Verfassern., die £ur Zeit des tiefsten Verfalls lebten, die Ver-
gangenheit in sa roi^igein Licht erschien.
*) Cortes von 1587 pet 90: baten mny md cdsado,
*) Cortes Ton 1587 pet 58.
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Zar inneren Entwicklnng CMtUiena unter Karl V.
417
laod geheO; ja Bach ihrem draatiBcheii Ausdruck ist Spauien mn
»Indieii der Fremden' geworden*). Vergebens suchteh 1544
und 1548 die Oortes, fremden geschulten Arbeitern gewisse Be-
günstigungen zu erwirken, um neue Gewerbe einzubürgern^).
In einer Denkschrift von 1558 heisst es geradezu, dass Spanien
keine Industrie besitze und daher von den Ausländem schlimmer
als Indien ausgesogen werde*); und 1560 erklären die Cortes,
dass die heimischen Producte im Ausland verarbeitet werden
müssen, da Castilien keine geschulten Arbeiter hat^). Mögen
diese Lamentationen auch stark abertrieben sein, jedenfalls be-
zeugen sie einen Verfall der spanischen Industrie am Ende der
Regierung Karl's V.«).
Für diesen Niedergang machen die Cortes zum grossen Theil
die fremden Kaufleute yerantwortlicb; und nicht ohne (3rund.
Wohl hatte Spanien zu allen Zeiten viele Rohproducte ausge-
ttlhrt und dafür ausländische Fabrikate bezogen ') ; es war daher
') Cortes von 1548 pet. 124 (bei St inj ere II, 50 f-"). Die Fremden
nehmen lo que habia (luedado a los iiaiufa.es para poder tratar . . . y el
provecho, que habia de quedar en vros. reynos, va todo luera dellos.
0 ib. pet. 148; vergl. pet. 125.
0 Corte« von 1544 pet. 86; 1548 pet. 143.
. . . a oo80tro> por no teaer eate yndastria [wie in DeatBchlaad,
Italien and Ffiokieicli] elloa y otias nscionee lo lieben y noe tienen por
tebavoe y noa traten «n todo mny peor qne a Indioe (Bt it. Maa. Egerton
Me. 8056 fol. 246X 1657 moBi die Regieroog trota des Kriege» nnd des
erlassenen Verkehrsverbotes Papier aus Frankreich beliehen, nm ihren
Bedarf zu decken (DanviU V, 379).
pei. 83: . . . en estos reynos ay mucbo hierro y uero y lana, y ae
rria mncha cantidad de seda y todos los otros materiales, que son menester
para poderse liazer y fabricar en ellos todo genero de armas y sedas y
psnoe y fustanes y tappcpria y brocados y oro hilado: y por no aver
en estos reynos pt i^ inasquetenganpraticaeindristriade hazer
la« dhag. mercaderias^ ilevan lo susodho. a reynos estranos^ en donde con
eUna loa naturales dellos hazen y fabrican las dhas. mercaderias y las
embinn n eatoe reynos pa» venderlaa en eUos a ezoessiTos predoa; y lo
qne peor es, qne nincha gente pobre deatoa reynos^ por no aver en elloa
lndha.indttstriay üabricn de laa dhas. mercaderias, no tienen en qne
ocnparse y pndescen mnehn necessidad.
*) flaebler> dem sie grösataniheils snginglieh waren, hindern sie
allerdinga nichts von dem ,^blühenden Znstand des Landea^^ bei Philipp*»
Regierangsantritt za reden (p.
Capmany lU, 334 tt.
418 B«raftj8>
auch jederzeit die Handelsbilanz ikm uugünstig gewesen M. Selbst
in der Zeit der buclisten Bltithe, um 1516, bezeugt eine Denk-
Schrift den Ueberschuss des Imports über den Export^). Trote
alletr Gesetze musste daher das Geld ausser Landes gehen; die
Regianmg stellte gegen eine Abgabe tcoi 7 — 8 Feooeiit EcUub-
ttisssdieiine aus*). Der eint^lidie HaadaL lockte Tiele fremde
Eanfleute ins Land; schon 1515 Sueben die Gortea, wenn auch
▼ergeblich, ihre Anweeenheit zu besdv&nken^). Aber geftiirlieh
wurden sie erst, als Karl durch seine auswärtigen Kriege immer
mehr in die Abhängigkeit der gi'ussen deutschen und italienisclien
Banquiers gerieth^). Nicht nur gingen alle Geldgeöchiitte der
') DiM sagt das Memorial toh Medina del Campo von 1606 mit be«
stimmten Worten (Documentos ineditos 17, 552: Presupone aaimismo qoe
el debito de Castilla en los reinos y provincias de Europa fue mayor qne
cl credito; und p, 554: siempre fue mayor el debito de las mercaderia.s
de Castilla en ]a8 provinciaa estranjeras que el credito basta que la ^aca
del dinero le ajusto). Und da hier der Auagleicli der Wechsel staiuaad.
ist das Zeu^niss beweiskräftig. Doch die Angabe des Consulats von Burgos
im Jahre 1503^ dass der Werth der Ausfuhr nur \t9 desjenigen der Ein-
fahr aosmaehe (Gouaon-Loiibens 295), bemht ohne Zweifbi auf sterker
Üebertreibung.
*) Brit Mos. Addit Mb, 28572 M. 161 ff. (Cojpie Bergenrotii's nach
Simaaeaa. CaatUla Leg. 1. fo. 285). D«r YerfaMor Lnmi, der Vertreter
Madride aaf den Cortea von 1$15 (Gortea IT, 246), hat sie an den Cevdinal
Ximenes gerichtet. — 1568 wird die Gesammtansfuhr Castiliens auf drei Mlll ,
die Einfuhr auf Sieben Hill. dne. geeeblUst (Brit Mne. Egerton Ks. 2066
fol. 242b).
•) Documentos iu* ditos 17. 552.
*) pet. 30. Von einem Verbot für die Fremden, mit Lebensauiieln
zu liuudeln , steht aber weder etwas au der von Haebler (p. 166) an-
gegebenen ötelle, noch in den Petitionen der Coxiea. Und da die Ver-
treter noch 1548 (pet. 124) und 1552 (pet. 125) den Fremden diesen HanM
vorwerfen, erst 1552 ein Terbot desselben fordern, ohne sich auf frühere
Oesetse so berufen, so bernbt die Hotis wohl anf einem Irrtfaom.
*) AasdrflekUch sehreiben 1548 die Cories Kerl's Geldgeeehlflen in
Dentsehland nnd Italien das Vordringen der fremden Kanllente m (pei 12A
bei Sempere II, 50: • • « a eansa de las neecsidades qne V. M. ha tenido
para ser soeorrido dellas, asi en Alemania eomo en Itslia, ha sido neeesario,
que Tonga a estos reynos tanto Ttrimero de estrangeros eomo han venido
j- hay en ellos^ los quales non satisfechos eon los negocios, que con V. M.
han fecho y facen, asi de cambin? eomo de las coprs que V. M. les con-
sigim pRfB svr [layados dellos, se hau entremelido en tnmnr todfis la? otras
negociaciones , i^ue hay en estos reynos). Seine Anleihen betrachtet auch
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Zur inneren EntwieUnng CartÜieni unter Karl T. 4 IQ
Regierung durch ihre Hftnde^), ob beautsteo «ach ihre groasea
Kapitalien dssu, eine Waore nach der imdeni «Q&ukttofeii mA
sich 80 praktisch ein Monopol zu erwerben. Schon 1538 klagen
die Cortes, duh:? die l icmdeu uui den iMiirkteu alles G^ld an
aich idtihen und es dann zum doppelten Freite abgeben*), 1532
kaufen die Genuesen alle Seife äiuf, und ein KapitaliHt hat den
Alaun des ganzen Landes gepachtet*). Die Fugger verschaffen
sich, als sie die Grossmeisterthümer übernehmen, ein Monopol
auf Quecksilber^). Die plötzUche £)ntwerthung des Gelde« bot
den Cirosshändlem auf Kosten der grossen Msisse des Volkee
weitere Yortheile; in den vierziger Jahren ziehen sie fast aUe
Rohproducte des Landes an aicb^). Natürlich nutzten sie ihre
Mßfihi nach Kräften aus'), so dass die OppoeitioQ der Cortes
gingen ein solehes Anssange^stem TSllig bereohtigl war.
Aber damit gaben sich die Banquiera noch nicht ai^eden;
oad die Regierung, die oft ihm Verpflichtungen nieht «ach*
kommen konnle, muaete so^ hin und wieder die Gesetae nach
ihren Wünschen modificiren. So wird 1526 der Indienhandel
allen Unterthanen Karl's, auch den Deutschen und Genuesen, frei-
gegebeUf wahrend er bisher den Spanituu ic^ervu't war'). Dem-
entsprechend wird 1528 die Eroberung und Besiedeli^ig Vene-^
die Deukschrift Ton Medins eis die Ursache des Verfalls (Do«. Ined.
17, 553 f.). Haebler stellt ihren Inhalt geradezu anf der; K'>pf. wenn er
von ihr bemerkt (p. 18): „Klarer als in dieser ist das merkantilistiHchc
Princip nicht oft zur Darstellung gebracht worden, wenn sie z. H. nacli-
re^luiet, dadä d«r Niedergang öpanieos voa der Zeit her datire, wo suerst
Mine HendelabilAnz gegen das Aoslaad sa Ungunsten Spaniens ebaoUoH.^^
üq4 dabei brachten naoh Ihrem VevfiMser die durch die nngönstige Bilaas
erforderten Erlattboiasaeheloe aar OeldauaAibr „dem Reiche groaaea Vor-
tbeU** (de dar eataa lieeneiea resaltoba mvßko provecho a el rehw, porqaa
habia mas larga contrataeton y major ceaeorao de loa «eyaoe evtva&oa;
Doc. ined. 17, 652).
n Cortes von 15^ (^L 87; 1548 pet. 12i\ 1562 peU 125.
2) pet. 166.
') pet Ö6 n. 95.
*) Cortea von 1552 pet. 129.
0 Cortea von 1548 pet 1SS4: . . . egora de pocoa eSoa aea.
*) 6o klagen die Cortea von 1568 pet 76« deaa die Wiederveikiiifer
für die zu 400—500 mra. erstandene Wolle 1200 van. verlangen.
^) Herrera, Llistoria general de laa Indiaa. Madrid 1796 ff. Dec.
m, lib. cap. 11, p. 295.
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420
J. Bernays.
zuelas den VV eisern übertragen^), die sotrar den Gouverneur
einsetzen*). 1532 muss der Kaiser mit den Jb'uggern, denen er
die Ländereiea der GrossmeiBterthümer verpachtet hatte^), ein
Abkommen Uber die von ihnen zu zahlende alcabala treffen und
ist froh, als sie es annehmen^). Im selben Jahre Idagen die
Coites, dass anf Karrs Befehl auf den M Srkien nur Genuesen snt
Vorstehern der BOrsen ernannt werden, während ein Gesete von
1499 den Fremden die Wechslergeschäfte Überhaupt verbot*). Die
Bevorzugung der italienischen Kaufleute in dem neuen Tanl der
Seidensteuer von 1546 ist schon erwähnt worden; ebenso dass
die erst vor Kurzem erlassenen Bestimmungen Ober den
Qetreidehandel zu Gunsten der Fugger suspendirt werden®).
Diese Angaben, die sich bei einer genaueren Kenntniss der
B^erungshandlungen Karl's, als sie uns zu Gebote steht, wohl
noch yermehren liessen, beweisen zur Genfige den TerderbUchen
£influs8 der Fremden^. Haebler leitet zwar einige der tfasa-
regeln aus den fr«ihlodlerisehen Tendenzen her, die er Karl zu-
schreibt Solche Anschauungen wird man bei einem Fürsten des
Iii. .lahrlmnderts nicht jjerade voraussetzen; und dav^s der Kaiser
sie wirklich gehabt, ist vcillig unerwiesen geblieben'-^). Ja es fehlt
nicht an durchschlagenden Gründen dafür, dass er auf den merkanti-
listifichen Bahnen seiner Vorgänger weitergewandelt ist Gleich
ihnen verbietet er die Geldausfuhr, damit das Reich nicht verarme.
>) ib. Dec. IV, üb. IV, csp. 8, p. 70 f.
-) ib. Dec. IV, üb. VI, cap. 1, p, 101 und das Original des Copial-
buches der kuBerlichen Kaoslei für Veneso«la (Brit. Mus. Addifc. Ms. 24906
fol. 97b).
') Vergl. Cortes voa 1552 pet. 129; sie sind also unter den mercadexes
verstanden.
•*) Danvila V, 3.59. Siehe oben S. 394 Anin. 7.
*) Cortes von 1532 pet. 48 ^ >fueva Recop. V, tit. 18 ley G.
*) fliehe oben 8, 407 n. 415. Hierher gehört vielleicht auch die Er*
laobnisB, tolas de cedti^s eiDsufÜhren (Cortea voa 1882 pet 46; vergl.
oben 8. 414 Ama 7).
^ Sie illostriren auch Haebler*t Behanptang (p. 11): «nie nnd
nirgends hat er (Karl) berechtigte InteieHen der Spanier nnberftcksiclitigt
gelassen, geschweige denn fremden geopferf^
^) Vergl. seine Bemerkungen flbcor die Freiheit des Indienhaadels
p. 11 und 53.
*) Was nnrd Hnebler s Darstellung zum Beweise dienen könnte, ist
im Voretehenclen im rechte Licht geaetxt worden.
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Zor innemi Entwiektang Ca0tili«oa unter Karl V. 421
Und daran bftlt er nicht nur 1524 im Kriege gegen Frankreich fest,
als das spanische Oold seinem Rivalen zum Solde der Trappen
Terhilft*); auch im Frieden und in einem vertraalichen Schreiben
an den Priisidenten seines Staatsratiies schärft er die Beobachtung
des Verbotes ein*). Wie die katholischen Könige sucht er liatidel
und Verkehr durcli Verordnungen zu beschninken und zu regelu^}.
Wohl aber verräth er nicht dieselbe Einsicht wie jene grossen
Regenten; selbst die Vertreter der Städte, die Öfters recht selt-
same Forderungen stellen, sind ihm hin und wieder überlegen^).
JedenfaHs ist es verfehlt, den Kaiser zum Vertreter einer frei-
händlerischen Politik zu stempeln*).
Diese kurzen Bemerkungen, die natürlich kaum die all*
gemeinsten Umrisse der Entwickltmg wiedergeben können — für
ein lebendiges Bild wäre auch das vorliegende Material ganz
unzureichend — dürften docli genügen, um die Annahme einer
wirthschafllichen BlUthe Spaniens, wie sie Haebler^) verficht, zu
*) So klagt er in dem Berufungsschreiben der Cortes von 1524 über
c! intolerable dano qnc pstos dhos. nrop. rpvnof« ropribiftn en sacarse y
Uevarse el dinero t'iiern (1p eWos para otro n vun. especialmentc el reyno
de Francis; ioqual se liani.i fecho e hacia tan sueltamente, que por causa
de ello estoa dlios. reynos se empttbrecian y e! reyno de Francia se enrri-
qaecia tacto, que eranioB ccrtiticados que el dho. rey de Francia pagaba
mttclia parte de I<» ezereitos, que contra dos tenia, eon la gaoanda que
tenia del dinero, que de aea ee pasaba (Brii Mos. Addit Ms. 9980 fol. IIS),
*) DanTila V, 856. Der Brief gehört ins Jahr 1588; afehe oben
S. 884 Ann. 7.
O Stehe 8. 405 IT.
*) Siehe oben S. 418 u. 417. Denn meg man auch geneigt sein, fftr
die übrigen Gesetze gegen die überhandnehmende Theuerung, die Prinz
Philipp 1550 — 1552 in Spanien erlies« (vergl. die gleichzeitigen Drocke und
Clemencin 289 f.)i dem Kaiser keine Verantwortung aufznbiirdpn . j^ne
Verordnung von 1549 (eiehe oben S. 412) über die Tuclimnn\i!actiir, die
in Brüssel, wo er damals residirte, pablicirt wurde, kann seinen Inten*
tionen nicht widersprochen haben.
•) Wie Ilaebler (p. 11) es thut.
*) Es wird nicht noibig sein, noch einmal auf seine Arbeitsweise
einragehen> da die angefahrten Beispiele dem Leser ein eigenes Urtheil
ennögliehen. Hier mag nnr noch folgende Selteamkeit erwUint werden. P. 8
heieet es: ^e Inquisition, die den Spaniern Jener Zeit als eine Muster^
einriehtang ersehienen war, Ar deren Ausbreitung sie melir als dninal
zum Schwerte gegriffen hatten, unter Uorente^s Feder wurde sie sn einer
Handhabe der Tyrannis, sn dem geheimen Sehreökeastribnnal der Herrscher,
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422
beseitigen. AmEude der liegierung Karl s sind vielmehr die Spuren
des Ver&ilB deutlich erkeimb«r, der daoA unter seinem Nachfolgior
rapide zummirafe.
Wenn zum Schluss die Bedeutung des Blaisers für die
innere Entwicklung Castiliens charakterisirt werden soll, so ist
zunScbat zu bemerken, dass seine Wirksamkeit für die Kraftjgang
des Königthums bedeutend ttberscb&tzt worden ist. Das Wesent-
liche hatten hier schon seine Yoxgänger toUbradit, als sie den
modernen Beuntenstaat mit seiner Bureaukratie ausbauten. Selbst
der Sieg über die comimeros hat die Stellung der Krune nicht
verändert. Wohl aber scheint der Aufstand für die wirthschaffc-
liche Lage CnstiHeiis Epociie machend gewesen zu sein. Die Un-
ruhen werden vielfach eine Bebauimg des Landes verhindert uud
so die Verschuldung der Bauern verursacht haben, über die schon
in den nilchsten Jahren geklagt wird und von der sich der
Bauernstand nicht wieder erholte. Auch für die Industrie dürfte
das tolle Jahr yerhingnissToU geworden sein. Sie hatte unter
den katholischen Königen einen starken Aufschwung genommen
und erreichte in den ersten Jahren Earrs ihren höchsten Stand.
Doch war e.s iiir auch jetzt noch nicht gelungen, es dem Aus-
lande gleich zu thun : dazu Hessen ihre Arbeiter es schon im df-m
nöthigen Fleiss fehlen. Durch die Revolution wird dieser Hang
zur Trägheit gefördert worden sein. Auch mag der hochgeachtete
Waffendienst, dem sie während des Aufstandes obgelegen, viele
Handwerker ihrem Gewerbe ent&emdet haben. Natürlich traten die
schlimmen Folgen hier nicht so schnell hervor wie bei der Land-
wirthachaft; aber schon 1597 iSsst aioh ein allgemeiner Rflckgang
der Industrie erkennen. Dasu kam in den nftchsten Jahren die un-
geheure Preissteigerung, die von den kapitalkräftigen fremden Kauf -
leuten zum grössten Schadtu der einheimischen Gewerbe ausgenutzt
wurde. Wohl hatte die Filrsorge der Regierung nicht aufgehört;
der Staatsrath, in dem noch längere Zeit die alten Käthe Ferdi-
nand's und Isabella s sassen^) und ihre Anschauungen fortpflanzten,
die jedea geistiigsB Ferts«liritt vataidrackteii. Und so ward« an dem
Ruhmeskraase dst 16. Jahrhunderts munter weiter gerupft.^^ (!) Xa Wirk-
lichkeit musste erst Ranke gegen Llorente die Inquisition als einen
ki^niglichen Gerichtshof nachweisen (Werke 35 — 36, ld5 ff.).
*) Z. B. (knr%)ai ist noch bis 152& nachweisber.
Zar inneren fintwicUimg CasUlieiu unter Karl V. 423
ordnete noch in ihrem Geiste di« einz^en lodustrieeweige bis
ins Kleinste^). Aber der Kaiser selbst und die ersten seiim
Bfimstor worden immer mehr von der auswärtigeD Politik in An«
sprach genommen, so dass der rechte Lnpnls für die inneres
Angelegenheiten abhanden kam. W&hrend die kathoUsdien
K5mge aus eignem Antrieb Oberall fördernd eingegriffen hatten,
Uesfi man sich jetzt von den Cortes zum Vorgehen dränsifen.
Noch schlimmer war es, dass Karl durch die Kostea seiner ;iu.s-
läiidi-( lien Unternehmungen gezwungen war, seinen Gläubigt rii,
den grossen deutsrlipn und italienischen Baukhämsern, Vieles, ssum
Theil für Spanien Schädliches, nachzusehen. Endlich war er ge-
Döthigt, das Land mit stets wachsenden Steuern zu belasten.
Es ist daher erklärlich, dass GastUisn nnter Karl V. zurOokging.
Das Grundübel, an dem es litt nnd das die andern erzeugie, war
die internationale Weltpolitik seines Herrschers, der das Land
wirIhsehaflUch nicht gewachsen war. Und da sie von d^ 6ster-
reiehischeu Dynastie inauu;urirt wurde, haben die Spanier mciit
mit Unrecht in dem Avil kommen des neuen Herrscherhauses die
Epoche des Verfalls gesehen.
Anhang L Zum Sinken des Geldwerthes.
Haebler (p. 160 fL) sucht Tergebens nacbsmweiseni dass die durch
diD EdelmetiÄzuflnss aus der neuen Welt bewirkte Preissteigerung
in Spanien schon in den zwanziger Jahren, des 16, Jahrhunderts be-
gonnen habe. Wohl klagen die Cortes schon 1528 (pet. 73) und
U28 (pet. 12), dass Alles das Doppelte koste; aber diese Angaben,
die nicht wörtlich zu nehmen sind, finden ihre genügende Erklärung
is dem Krieg, der den Verkehr störte, und dem Wucher, der die
Bauern bedrängte (Cortes von 1528 pet. 18, 14, 129), so dass man
nicht eine dauernde» Vertbeuerung anzunehmen braucht. Noch 1537
sind Wolle nnd Färbstoff billiger geworden (pet. 116). Auch nach
den Vertretern der Cortes von 1548 soll die Preissteigerung erst seit
8—10 Jahren begonnen haben (pet. 153). Wirklich mochten die
Vergl. 2. B. die Gesetze über die Tucbmanafactur von 1528 und
1529 (Naeva Becop. VII, tit. 14 u. 15).
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424
J. Bernay».
reichen Erträge Peru's nicht obnA EinfliUB auf den Geldwerth ge-
blieben sein. Aber bedeutend konnte die Emwirknng der neuen Welt
auf die Preise erat seit dem Jahre 1545 werden, in dem die mSchtige
Mine Ton Potosi entdeekt worde^. Doch ist es kaum glanblich,
dass schon bis 1548 der Geldwerth anf die Hftlfte gesanken ist*).
1558 soll er sogar nnr noch ein Drittel des früheren betragen haben
(pet 19 nnd 55). Wir kOnnen diese Behauptungen nicht controlixenO;
eist Ar eine etwas spfttere Zeit stehen uns einige Vergleichszahlen
SU Gebote. Wir haben nftmlich: L den Bericht aber die Verprovian-
tirung der Flotte Hagalhaens' von 1519 (Navarrete, Colecdon de los
Ti«jes j descubrimientos IV, 162 iL); II. den Kostenanschlag eines
Armeecorps» den MoretFatio unter Papieren Alba*8 gefunden^) (also
wohl Tor 1580); III. eine Berechnung der Kosten der Armada aus
dem Jahre 1586 (Duro, La armada invendble I, 250 ff.). Daraus Ittsst
sich folgende Tabelle gewinnen*):
') Vergl. die statistischea Aogaben bei Softtbeer, Ede]metel]-Pro>
dnetion im 57. Bri^niangsheft Ton Petermanns Hittheilangen p. 51 ff.
und 71 t
*) Keinesfalli ist er noch sOiker gefslleiH wie es nseh swei Angaben
der Vertreter scheinen sollte. (Ein Huhn kostet statt 21 mrs. mehr als
2 reales od. 68 mrs. [pet. 142]; ein Ochse statt G mehr hU 20 duc. [pet.158]).
Biese sind übertrieben. Noch 1560 bestimmt Philipp II. als Taxe für die
vom Hof reqnirirteii Hiihnpr nnr 1"!: rls.; ein Ochf«' kostet noch hdm Bnu
des E^curiai nur 1:5—15 duc. (Lafuente 14^ 429 Anm.)i auch mag hier
wieder Wucher im Spiel sein (vergl. pet. 121).
») Die Siitze der Korntnxen von 1502. 1539 nnd 1558 (110, 240 und
310 mrs.) dürfen nicht mUeinander verglichen werden; denn während
1502 ein mittlerer Preis festgesetst wurde (vergl. die Tabelle bei Giemen«
ein 551)i ist offenbar. 1539 ein Ifszimum angenommen worden, das nnr
den seUimmsttn Wucher anssehliessen sollte. Kostet doch noch beim
Ben des Escurial, als die Preise seit 1539 ungeheuer gestiegen sein
mnesten, ein Scheffel Weisen 7^9 rls. (288—806 mrs.; Lafaente 14^
429 Anm.).
*') Morel -Fatio, L'Espagne an XVI<^ et XVII*" si^cle, 15>? f., 218 fT.
Haebler setzt ihn ins Jahr 1594, wohl nur weil er als Anhang zu dem
1594 verfassten diano Borghese's gedruckt ist. Andererseits lässt das.,
was p. 239 von Portugal gesagt wird, es zweifelhaft erscheinen, ob das
Stadt vor 1580 geschrieben ist
*) Dabei ist tu beme^en, dass 1 qnintal as 6 arrobes k 25 PfUnd ist
(▼ergl. Morel*Fatio 224); dass 1 pipa27*/i arrobas fasst (Dnro 1,275),
nnd dsss 1 dnc 11 reales k 34 maraTSdis gilt
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Zar innerai Entwidclang CMtUiens UDter Karl V.
426
1 quintal Zwieback
1 arroba Oel . .
1 quintal Speck .
1 arroba Käse
1 arroba Edsig .
1 quintal Reis .
1 pipa Hehl . .
1 hanega Bohnen
und Erbsen .
1 quintal Pulver .
1 arroba Blei
1 quintal Siahl .
1 quintalGasseisen
L
170 mrs. (p. 170)
203VTmrs.(p.l71)
770 mr?. (ib.)
235 mra. (.ib.)
ISV* rare. (p. 172)
500 mrs. (p. 173)
1185 mn. (ib).
162 mrs. (p. 171)
2084 mrs. (p. 167
180 mrs. (p. 168)
1800mr8.(p.l7Ü)
500 mrs. ip. 177)
n.
1 '/2 duc. (p. 224)
12-14 rls.(p.225,227)
50 rls. (p. 226)
Vi duc. Cj). 225)
4 rls. (p. 226)
4 duc. (p. 225)
82V« rls. (p. 227)
12 rls. (p. 225)
17 duc. (p. 222)
Vi duc. (p. 223)
4 duc. Cp. 232)
1 Vi duc. (p. 222,232)
m.
16 18 rls. (p. 275)
9 rls. (p. 277)
70 rls. (p. 276)
11-/» rls. (ib.)
4Vii rl8.(p. 277)
1500 mrs. (p. 278)
10 rlB. (p. 277)
150 rls. (p.298)
5 rlH.(ib.)
1800 mrs. (p.30d)
Um 1580 sind also die Preise der meisten Lebensmittel swei bis
dreimal so bocb als 1519; der Efise allein bat seinen alten Wertb
nnr am ein Geringes yerttndert ')• ^on anderen Gegenständen dagegen
haben Blei» Stabl nnd Gusseisen ibren Irtlberen Preis bewahrt; nur
Pnlver ist anf mehr als das Doppelte gesti^en. 8o lange die selt-
same Stetigkeit der Metallpreise nicht anderweitig erklärt ist, er-
lauben die widerspmehsToUen Daten keinen sicberen Sehlnss ttber den
Stand des Gddwertbes. Jedenfalls scbeint er seit 1519 noch nicht anf
ein Drittel gesanken zu sein.
Anbang IL Zur Bevölkenrngszimabme.
Die Yon ibm entdeckte Bltttbe Spaniens am 1560 sacht Haebler
(p. 144 ff.) aocb dorch den Nachweis annehmbar sa madien, dass
das Land am jene Zeit am diebtesten berölkert gewesen sei. Dag^en
soll hier nnr dargetban werden, dass seine Angaben aacb in diesem
Punkte fehlerhaft sind. Zanftohst ist zu bemerken, dass fast alle ei*»
baltenep Statistiken nnr die Zahl der Steaerpflicbtigen (vecinos pecheros)
▼erseicbnen and es gans onmOglicb ist, mit nor einigem Ansprach
auf Gaiani^xt daraas die Kopfisahl su berechnen, da selbst bei täxtm
and derselben Zlhlang yerschiedene Massstftbe angewandt wurden^.
') DasB Essig aufs Sieben- und Achtfache gestiegen ist, beruht wohl
auf den Monopolpreisen der reichen Händier, die ihn anfkanfen. (Vergl.
Cortes von 1555 pet. 124.)
') N'ergl. Gonnon-Loubens 4ö f. Aucl> Haebler gibt theoretisch
die Dumuglichkeit einer sicheren Berechnung zu (.p. 147 \ troudeni wirft
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Da feiner die Verzeichnisse nur zu Steuerzwecken dienten, und natOr-
Hch mit der wachsenden BelaBtang auch die Schftrfe der Gontrole
und die Genauigkeit des Censns stieg, so ist der Vermeliniiig der
yeoinoB nieht an Wachsen der Berdlkenmg in demaelben YerbittaiBa
zn entnehmen*
üeber ihren Stand unter den katholischen KSnigen Hegen nur
swei Schfttmngen Tor, deren eine mit ihrer flhertriebenen Angahe von
1500000 yednoB Haehler mit Recht verworfen hat^; die andere f&hrt
indirect auf eine Zahl von etwa 850000 veoinos*).
fifst ans dem Jahre 1580 sind atatistiaohe Berichte eihalten, die
aher die Königreich« Mnroia und Qraaada nnd einen Theil von
Galicien nicht nmfaesen*). Im TTebrigen soll Oastilien dämals von
694953 vednoB^) bewohnt gewesen sein; doch sind dabei alle von
gewissen Stenern Befreiten nicht mitgeztthlt*).
Der nSchste Geusas von 1541 wnrde hei der Einftthrong der
Millionenstener 1690 zn Grande gelegt, and da sie alle Bewohner
des Landes treffen sollte, wnrde er durch eine Schfttsang der Adligen,
Geistliehen nnd der sonst von den Stenern fiximirten erginzt^. Aas
seinen Angaben hat Haebler seit 1580 eine Zunahme von 142 299 vecinos
er dea kuiuglichen Beamten einen Sc häteongs fehler von 1 Hill, vur^ nur weil
er durch seine Moltiplicstion mit 5 (uach der Gleichung 1 vecino = 5 Seeleu)
sa einem andern Besnltat gekommen ißt (p. 149 und 150).
') Clemencin 601 ff.; Oonsales, Censo de pobladon ... de Gastilla
en el tiglo XVI. Madrid 1829, p. 94 f.; vergL Haebler 145 f.
*) Denn man wird Verdeaoto (siehe oben 8.884 Anm. 6) mit Oonnon-
Lonbens 48 tvots des onverstindUdien de istria a dinero wohl dahin
auslegen dftrfen, dass die herraandad jUarlich dem König nnd den Granden
150 enentoi einbraehte. Da jeder vecino 180 mn. saUie (NacTa Becop.
Vm, üt. 13 ley 37), erlialt man so etwa 880000 vecinos. V«o des Ertrages
verblieb aber jeder Provinz zur Bestreitung der Folizeikoaten (ib. ley 34);
so kommt mRn rnnd nuf 850 000. — Ilechnet man mit Clemencin 139 und
Haebler nur 100 cuentoa, so betrug die Zahl der vecinos etwa 570000.
— Die Angabe m dem üintührungsgeBetz der hermandad (Nnevn Ree. V'lll,
tit. 13 ley 34) ist für unseren Zweck werthlos, da noch nicht alle Provinaen
betheiligt waren (Danvila V, 12).
*) 2s'äialich die Bezirke von Orense, Mondohedo. Campostelia und
Tay (vergl. Qonsalea 35 ff.). Das hat Haebler nicht beachtet
0 Nieht 686641, wie Haebler 148 angibt; er hat wohl den Besirk
TOn Oomfta mit eelnen 8818 veeinoe (donsales 85) nicht mitgenchnet
*) Gontales 89.
*y DoenmentOB ineditoe 18, 521 ff. nnd natoUsliiMUg bei Lafaani«
18, 128 Anm. Die Ammie beträgt 1179808 (Doc ined. 18, 580), nicht
1169i06 wie Gonxalei 898 mgibt
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1
Zur innefcn Emtwicklang Cutiliens unter Karl V.
427
berechnet (p. 149), aber nur dadurch, dass er hier die bidalgw mit-
zllhlt, während sie doch, wie er selbst bemerH, 1580 ausgeschlossen
sind. Berichtigt man diesen Fehler und zieht ausser dem erst 1590
hinzujjerechneten Granada') auch noch das 1530 nicht einbegriffene
Murcia ab, so bleiben von 781582 vecinoR pfThcros noch 725 289; der
Zuwachs in den elf Jahren betrüge also nur oU836; und selbst er ist
übertrieben , da jedenfalls ein guter Theil der 60 383 vecinos des
Königreichs Galicien auf die 1580 übergangenen Bezirke fUllt
Die Zunahme kann also nur ganz minimal sein*). Wenn daher in
den Jahren 1498 — 1541 eine Vermehrung von über 150000 recinos
eingetreten ist*), so muss sie vor 1530 viel stiirkf r gewesen sein als
seitdem, oder mit anderen Worten, in der Bevölkerungszunahüit ist
ungefähr in denselben Jahren ein Sinken wahrnehmbar, die oben als
die Epoche des wirthscliaftlichen Niederganges nachgewiesen wurden.
Auch weiterhin wird der alte Zuwachs nicht mehr erreicht.
Nftchst der Zahlung von 1587 , zu der die Bischöfe die Materialien
für ihre Diöcesen lieferten, die aber kider nicht vollständig uud daher
/.um Vergleich nicht geeignet ist*), kouinit der Census von 1594 in
Betracht '^^). >;ach ihm, der für die Milliouensteuer augelegt war
und daher alle Bevolkerungsklassen mitzahlte, besass Castilien da-
mals 1340320 vecinos (Gonzalez 387); es ist also gegenüber den
1179808 vecinos von 1541 ein Mehr von 161017 za yendelinen
') Gonzalez 367 ff. und Gounon-Lonbens 50.
1594 betrug ihre Bevölkerung 80406 vecinos, wahrend die 1530
mitgezählten Bezirke Galiciens nur 45 302 vecinos aufweisen (vergl. Gonzalez
23 ff. u. 3ä7). — Vergl. die Eintheiliing Galiciens ib. 378 unter Zaniora.
') Für Salamanca, eine der volkreichsten Provinzen Castiliens, haben
wir nodi eine Angabe ans dem Jalire lli84 (Qonsales 107); ee enthüt
danach 52420 vednos gegen die 51705 von 1580 (ib. 57); in vier Jahren
aleo eine Tennelming von 715 vecinos oder nicht gani 1,4 Proceni.
*) Die ursprünglichen 743265 vecinos des Census von 1541 (ohne
Granada) wurden 1590 zu 1179303 ergänzt (Doc. ined. 13, 5.30); zieht
man hiervon die 108 358 Adligen (ib. 528) tind die 23123 Geistlichen ab
(ib. 530), so bleiben 1 047 422 vecinos, die den ca. 850000 vom Jahre 1498 ent-
sprechen. Es siud zwar bei den Zusätzen der öchatzuog die Verauderungen
von 1541—1590 in Betracht xu ziehen, aber sie sind bei der Ziffer des
Textes schon sehr reichlidi berttcksichtigt. mach Hsebler wilre die Ter-
mebmng noch viel bedentonder (siehe oben S. .426 Anm. 2).
*y Da die Diöcesen sich nicht mit den sonst angeltthrten Provinsen
nnd Beiirl^en decken nnd daher die den fehlenden entsprechenden Posten
der andern Zählungen nicht zu bestimmen sind. Aach Uaebler ttbergeht
diese Angaben (Gonzalez 171—352).
•) Gonzalez 1-90.
0 Und niclit 450320, wie Haebler 151 angibt. Aber etwas höher
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428 ^- B«n^AyB-
Trotzdem es sich auf 53 Jahre vertbcilt, übertriflft es kaum (viel-
leicht gar nicht) den Zuwachs, der sich 1541 für die letzten 43 Jahre
constatiren iHsst. Die jährliche proceutmässige Zunahme ist also
jedenfalls 1541—1594 viel geringer als in dem yorhergebenden Zeit*
Mehr dürfte aus diesen unsicheren und verschiedenartigen Mate-
rialien nicht zu gewinnen sein; es wird ausreichen, um auch die Be-
Yölkerungsstatistik mit den oben gewonnenen Besaiteten in Binklftng
SU bringen.
mag das Pius sein, da unter den 1 179 303 vecinos Zusätze von 1590 ein-
begriffen sind, die den damaligen ötand angeben. Dafür iat hinwieder
auch ein Theil der grösseren Genauigkeit zuzuschreiben.
^i^aebler (p. 151 f.) wiii seit 15G0 eine Abnahme wahrnehmen und
weist znm Vergleich auf einige Daten von 1557 aus Galicien. Diese eind
aber nur snm Theil höher als die eDtsprechendMi von 169i. D«r Berirk
Orense beritit vielmehr 1594 1280 vecinos mehr als 1667 (Oonsalet 87).
Die Regiernng behanptel auch 1590, es seien wohl einselne Theilo tnrftek-
gegangen, aber noch keine ganae Provins; es habe sich immer wieder
ausgeglichen (ib. 367). Wirklich hat gaas Galicien 1594 125708 vecinos
(ib. 887) nnd 1557 nnr 121603 (ib. 40).
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Französisch-polnische Umtriebe in Preussen 1689,
Von
Han8 Prutz.
Seit er durch die Treulosigkeit seiner Verbündeten in die
Miiunge Nothwendigkeit versetzt worden war, im Frieden von
Ö. Gennain den gesammten Gewinn von fünf glorreichen Feld-
zflgen den gedemüthigten Schweden zurückzugeben, hatte der
grosse Enrfikrst Friedrich Wilhelm Ton Brandenburg in enger
Anlehnvng an Frankreich Schute gesucht gegen die Nachstel-
lungen der offenen Widersacher und geheimen Neider seines
jungen Staates, obgleich er sich dadurch unverkennbar neuen
Gefahren aussetzte.
Besonders eindringlich offenbarten sich diese bei den Ver-
wicklungen, zu denen bald danach in Folge der Reimionen
zwischen Deutschland und Frankreich kam. Brach der drohende
Krieg am Rhein damals wirklich aus, so musste der Kurfürst
ffirchteUi zwischen den beiden streitenden Mächten förmlich zer-
malmt zu werden: stand er dem geschlossenen Bttndniss gemiss
KU Frankreich, so hatte er den AnfaU seiner zahlreichen deut-
schen Gegner zu gewärtigen; erfUlte er Deutschland seine reiche-
Itlrstlichen Pflichten, so drohte ihm am Niederrhein eine fran-
zösische Invasion, wahrend im Norden und (3sten Schweden und
Polen gegen ihn irleichsam losgelassen werden konnten. Nicht
bloss im Interesse «It s Reichs, welches einem französischen An-
griif damals ziemlich wehrlos gegenüber gestanden hätte, sondern
auch um der eigenen Sicherheit willen bemühte sich der Kur-
fürst desshalb van die Erhaltung des Friedens, selbst um einen
Dentoche Zeitsdir. L 0«aeIiichtaw. I. ». ^
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430
U. PruU.
hohen Preis. Seiner Vermittelung vornehmlich war der zwanzig-
jährige Stillstand vom 15. August 1684 zu danken, welcher
zwar die Beute der Keumonen sammt Strassburg in den Hän-
den Ludwig*s XIV. Hess, andererseits doch aber dem Kaiser die
Fortsetzung des sich eben glücklich wendenden Türkenkriegee
ermöghchte und die Rückforderung des ?orläufig Hiogegebenen
für künftige, bessere Zeiten oifen Hess.
Aber in der Natur der Verhältnisse ebenso sehr, wie in der
der massgebenden Petsdnlichkeiten lag es begrOndefc» dass dieser
StiUstand ein Tonseitiges £nde nehmen mnsste. In der Üner«
Sittlichkeit seiner Lftndergier nnd seines Machtstrebens benutzte
Ludwig XIV. die Ohmnacht Spaniens und die Beschiftigung des
Kaisers in Ungarn, um die Tereinbarten Bedingungen vielfach un-
gestraft zu verletzen. In den angeblichen Ürieans'schen Erban-
sprüchen auf die Pfalz gewann er zudem eine bequeme Hand-
habe, um das Reich dauernd in Athem zu erhalten und jeden
Augenblick einen kriegerischen Anfall fürchten zu lassen. Gleich-
zeitig leitete der König mit der Aufliebung des Edicts von
Nantes und der offenen Begünstigung der kirchlichen Reaction
in England eine Politik ein, welche auch die Idee der rücksichts-
losesten katholischen Propaganda der Erweiterung der fnaoMßei»
sehen Vorherrschaft dienstbar machte und £uropa einem neuen
Religionskriege entgegendfingte.
Eben diese Wendung aber machte dem grossen Kuiftrsten
das Verbleiben in der fiwns^taiMhen Allianz unnri^lich: er suchte
dch derselben allmShlich zu entwinden und auf der anderen Seite
diejenigen Zusieherungen und Bflzgsofaaften ausEuwirken, deren
er bedurfte, um im entscheidenden Augenblick für den bedrohten
evangelischen Glauben und zugleich für Kaiser und Reich ein-
treten zu können. Bald befand er sich in vertrautem Einvcr-
stJlndnihs rnit Wilhelm III. von Oranien und war mit Rath und
That an der Vorbereitung von dessen grossem Unteniehmen
betheiligt, das in der schwer bedrohten anglicani sehen Kirche
und den verfassungsmässigen Kechten des englischen Volks und
Pariaments die festesten Schutzwehren gegen die drohende fran-
sOsische Gewaltherrschaft aufrecht erhalten sollte.
Es war Friedrich Wilhelm freilich nicht m^ vergönnt, das
grosse Ereignis« sich yoUenden zu sehen, welches den unheil-
vollen Gegensats zwischen England und den vereinigten Nieder*
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Französisch-polnische Umtriebe in Preusaen 1689. 431
laudeu endlich ausglieli und m der eogen Vi ieinigimj? der beiden
Seemächte flie fe^fe Grundlage schuf für eine europäische Coali-
tion gegen Frankreich. Wiederholt war Ludwig XIV. Ton scharf-
blickenden Agenten, wie namentlich d'A?aux, anf die von dort-
her drohende Gefahr hingewiesen worden, aber er hatte nicht
an sie glauben wollen oder mindestens sie arg unterschätzt,
▼iehnehr sich gerade in dem entsoheidendeii Moment ans Anlass
der FfSker Erbschaft nnd der KAfaier Snbischo&waU durch den
Angriff auf FhüipiMbuig in einen Krieg mit Deutschland ein-
gelassen und damit seine Krftfte nach einer Seite hin gebunden,
wo unter den nun so vdllig TerSiidert»! Verbiltnissen ein ent-
scheidender Yortheil fttr ihn nicht zu hoffen stand.
Durch diplomatische Künste der verschiedensten Art suchte
der König den schweren Fehler, den er begangen hatte, wieder
gut zu machen. Eine hervorragende Rolle spielte dabei das
Bemiihen, Brandenburg bei der französisch* n Allianz zu erhalten
oder ftlr dipselbe zurück zu gewinnen. So sehr der neue Ktir-
fUrst Friedrich III. als Freund des Hauses Habsburg bekannt
war, so musste bei der damaligen Lage seines Staates die Aus-
sicht doch viel Verlockendes für ihn haben, sich der schweren
Belastung, welche die Theilnahme an dem drohenden europäischen
Kriege SEUr Folge haben musste, nach Möglichkeit zu eotn^Mii.
In diesem Sinne trat die fraiutOsisGhe Diplomatie, die in dem
General y. Sehlteing am kurftrstliehen Hofe selbst einen be-
soldeten Vertreter ihrer Interessen besass wiederholt mit dem
Anerbieten erst T^ger, daam wenigstens theilweiser Neutnditttl;
an Brandenburg heran, ja suchte dasselbe schliesslieh dureb die
Aussicht auf die Erwerbung Schlesiens zu sich herüber zu ziehen *).
Diese Anträge, für deren Annahme es im Rathe des Kurlürsten
nicht an Fürsprechern fehlte, kamen aber zu spät; nachdem
Oramens Zug nach England, der Kirche und Verfassung hatte
retten und die geplante Allianz Englands mit Frankreich hatte
hindern soUen, wider Erwarten weit Gröaseres erreicht und dem
bedeutendsten Gegner Ludwig's XIV« die englische Krone und
eine leitende SteUung in der grossen europftischen Politik ver-
^) 8ifllie H. Pnits Bxandenbxixg nnd Fhmkreiöh 1688 in Baumerts
Hbt TMcfasabach 188S^ hng. ?on Manrembreoher S. 9—10.
*) Ebendas. 8. 20 ff.
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432
Bcbafßb hatte, konnte es für Friedrich III. keinen Angenblick
mehr zweifelhaft sein, daea er unter HintenaiiaetKang aller anderen
RflckBichten aich ganz und voll der nun in ihren GmndzOgen
gegebenen grosaen AUianz anachlom und die Eriifte seines Lan*
des und Volkes zur Verfügun^r derselben stellte, freilich nicht
bloss aus kaisertreuer Gesiniiung und auch nicht bloss aus Hin-
gebung an die grosse Sache, die es galt, sondern in der seinem
unruhigen Grössestreben entsprechenden Absicht, an Land und
Leuten oder mindestens an Ansehen und £influ8s dabei Gewinn
zu machen').
Diese schliessiiche Entscheidung Brandenburgs bedeutete
einen zweiten schweren Fehler in den Berechnungen Ludwig's XIY. :
es war nicht gelungen, seinen Gegnern die beträchtliche Ter-
stftrkung vorzuenthalten, welche die kriegstüchtige Armee des
Kurfürsten ihnen zuzulühren verhiess. Hinfoii dachten der König
und seine Rathgeber namentlich darauf, wie sie diese tretlliohe,
in zahlreichen Feklzügen auf den yerschiedensten Schauplätzen
bewährte Armee wenigstens von dem Theil des Kriegstheaters
fem hielten, wo nach ihrer Meinung die Entscheidung in diesem
neuen Wafiengange voraussichtlich erfolgen musste, den rheinisch-
niederländischen Gebieten. Die eben auftauchende aachaen-
lauenburgisehe Frage war so wenig wie die holstein-gottorp'ache
geeignet, eine Verwicklung im Norden Deutschlands zu erzeugen,
welche die daran interessirten deutschen Fürsten Ton der Theil-
nahme an dem Reichskriege hätte zurückhalten können, weil dvin
von Frankj eich unterstützten Dänemark alsbald das den See-
mächten befreundete Schweden entgegengetreten wäre. Bessere
Aussichten schien der französischen Diplomatie die polnisch-preus-
sische Frage zu bieten, da sich dieser vielleicht eine Wendung
geben tiess, welche durch die Bedrohung der preussischen Sou-
Terinitat den eigentlichen Lebensnenr der europäischen SteUung
der Hohenzollem gefährdete.
Mit tiefem Groll gedachte man in Polen der listigen und
rücksichtslos eigennützigen Politik des Grossen Kurfürsten und
hatte es nicht verschmerzt, dass deren Triumph im Olivaer Frie-
Veigl* die Absicht auf Oewinnnng der Statthaltecschaft in den
Niederlanden für emsa temer jnngen SOhne: t. Prntz, Brandenburgiacfae
Politik 1689 in der Zeittchrift f. pretm. Oeschiebte nnd Landeskunde 14»
S. 815.
Digitizuu Ly LiOv
FraozOBitcb^poliiiscbe Umtriebe in Fretmen 1689. 433
den Polen endgültig um die Hoheit Aber das Herzogthum Preussen
gebracht hatte. In Preussen selbst waren die Stände voll bitteren
ünmuihs Ober den Staatsstreich, dem ihre bequeme Libertat
1662 zum Opfer gefiallen war. Nun hatten der Tod des ge-
strengen Herrn, dessen eiserner Hand man sich, wohl oder übel
gebeugt, und die so gauE anders gerichtete Art semes Nach-
folgers bei manchen gar die fioffirang auf die Rückkehr zu der
alten Ordnung erweckt. Eben das war derP^inkt, wo die fran-
zösische Politik alsbald einsetzte: mit Hilfe der unzufriedenen
preussischen Herren und der leicht entzündbaren Polen dachte
Frankreich jetzt die HohenzoUern m i'reussen zu bedrohen mal
dadurch au einem ernsten Eingreifen im Westen zu hindern. In
denselben Tagen, da es zwischen Frankreich und Brandenburg
zum Bruche kam und des letzteren Gesandter, Ezechel von Spau-
heim, Paris verliess, im Januar 1689, erfuhr man in Warschau
bereits, dass man zu Versailles «die Sache von Polen mit dem
deutschen Krieg zu flechten, so gut als richtig halte*
Ohne Frage hätte eine solche Action für Friedrich III.
hdchst gefährlich werden können, hätte sie nur nicht auf ein
so zerfahrenes Staatswesen wie Polen gegründet werden mUssen,
das zu energischer und einheitlicher Action unfähig war. Mit
Rücksicht darauf mussten die französischen Diplomaten ihre
Hebel Ton sehr Terschiedenen Seiten her einsetzen und nicht
bloss nationale Aspirationen und Erwägungen der hohen Politik
wirken lassen, sondern auch die kleinen persönlichen Interessen
und die Selbstsucht der endlos zerspaltenen Parteien in der
polnischen Republik für sich auszunutzen suchen.
Johann Sobieski . der Eeireier Wiens, der damals die pol-
nische Krone trug, hatte nächst der Fortsetzung des Türken-
kriegs nur den einen Gedanken, seinem Sohne Jakob die Nach-
folge zu sichern. Grund genug, um die Mehrheit des polnischen
Adels, der das Schreckgespenst einer drohenden Erbmonarchie
nicht los werden konnte, in leidenschaftliche Opposition gegen
ihn zu treiben. Gesteigert wurde diese noch durch die Ehe-
pläne, welche der König mit seinem Sohn verfolgte, indem er
für denselben um die Hand der verwittweten Markgräfin Lud-
1) Cbiffinte Meidimg Dohna's und Scaltetna* 5/15. Jaiiiuur 1689. Barlin,
Geh. Staatsardiiv,
üiyiiizeQ by GoOgle
484
HP.,,,!.
wig von Brandenburg varb, der geborenen Prinzessin Luise
Rftdawill, die mit dem 1687 vmtorbeneii talentYolIen zweiteii
Sohne des GroBsen Eurfttrsten Terbeiraibet gewesen war. Die
grossen Güter t namentlich in Lithanen, welche die Markgrftfin
ihrem Oemahl Tubringen moaste, Terspracben den Bemühungen
Jakob Sobieski's um die pobiische Kroue besoudcr.^ förderlich zu
werden, was natürlich die polnischen Magnaten vollends geg-en
dieses Heirathsprojekt einnahm. Der Berliner Hof dagegen hatte
sich dem Vorhaben freundlich gezeigt, ohne darum freilich den
Werbungen entgegen zu treten, die von anderer Seite um die
Hand der reichen Wittwe begannen. Solche gingen namentlich
aus von Pfalzgraf £arl Yon Neuburg, dem Bruder Ton Kaiser
Leopold's junger dritter Gemahlin, für den natOrlich der Wiener
Hof mit sehr nacbdrHeUicben Empfehlungen eintrat Aber der
Pole schien den Nebenbuhler bald völlig ausgestochen zu haben;
nach einer persönlichen Bege^nunyf hatten Jakub Sobit ski und
die Markgräfin die Ringe i!;ew( ( hsi It und eiiitn förmliclieii Khe-
pact vereinbart. König Juhaun war bereits damit beschäftigt,
dem Sohne aus Marienburger und Grrodnoer Gütern die Mittel
zu einem standesgemSssen eigenen Haushalt zu schaffen, als eine
unerwartete Wendung eintrat und alle seine Hoffiiungen snnichte
machte. Fast unter den Augen des Kurfürsten Friedrich III.
fand SU Berlin in dem Hause des kaiserlichen Gesandten, an-
geblich freilich ohne dessen Wissen, die Trauung der Markgrafin-
Wittwe mit dem ganz unerwartet dort erschienenen Pfalzgrafeu
statt. Trotz des Ringwechsels, trotz der feierlichen Verpflich-
timgen, welche die Fürstin ihm gegenüber enigegangen war,
trotz der Geldbusseu, mit denen in dem getroffenen Abkommen
der Rücktritt davon bedroht war, sah sich der polnische Prins
um seine Verlobte betrogen und hatte zu dem Schaden, den
dieses Ereigniss seiner Bewerbung um die polnische Krone thun
musste, noch den Spott seiner triumphirenden Gegner au tragen,
welche unmittelbar bei seiner Verlobten gegen ihn intriguirt
haben sollten. Es biess, die Markgräfin habe Briefe erhalten,
„worinnen der Prinz aufs Aergste denigriret und ihr abge-
malet sei".
Am polnischen Hofe war man ausser sich: in seinem ün-
muth beschuldigte man den Kurfürsten von Brandenburg, um
die Sache gewusst, wohl gar die Hand dabei im Spiele gehabt
^ kj 1^ o uy Google
FranzOfisch-polniBche Umtriebe in Preussea 1689. 435
zu haben, ünier solchen Umständen koinne Könif^- .Toliann, der
das Geschehene als eine schwere persönliche Beleidigung empfand,
dur<üi die Aufreizungen Frankreichs und den pohlischen Mass
gegen den Räuber Preuasena leicht zu einem Acte offener Feind-
seligkeit hiageiinen werden, der dem Kurfürsten angesiohta des
neuen Krieges am Rhein ernste Verlegenheiten bereiten mnsete.
Deeahalb wttnechie Friedrich UL aogelegentlicbt den pobuehen
Hof dftTon KU fibeneqgen» dws er ui der lo abeonderlich ins
Werk gesetsten pfllziscihcsi Heizatii der Msrkgrttfin^Wittwe TöHig
«nbetheüigi und aach eeberseiis ftberlistei sei Zu diesem Zwecke
ordnete er Ende 1688 den Grsfen Alezander Bolma nnd den
Hofrath Dr. Scultetus in ausserordentlicher Mission nach Polen
ab obgleich er dort in der Person des Geheimeraths v. Wiehert
bereits einen woklangesehenen und bewahrten ständigen Ge-
sandten hatte. Jene beiden erhielten den besonderen Auftrag,
d^ Kurfürsten Unschuld an der _Avt nture mit der pfälzischen
Heirnth" darzuthun Derselbe habe, so sollten sie ausführen,
den Eintritt der Wittwe seines Bruders in das polnische Königs-
haus «flQi' ein sonderbahres Glttck und £bre geschätzt" und sei
dem Eheproject daher alle Zeit geneigt gewesen , habe »nur
dieses dabei desideriretf dass man dasjenige, was die biens^anee
in dergleicben FäUen swischen f&rstlicken Personen erfordert,
beobachten nnd eich nicht allzu sehr prftdpitiren möge". »An-
stalt aber*, so äusserte sich derKurfOrst weiter, »dass man solchem
ünsem an sich ganz raisonnaheln Kinrath auszuschlagen ganz
kein Ursach gehabt hette. Wir, wiewohl nicht ohne alle morti-
ficatioD er&hren müssen, dass bemeldter Prinz mit Terweehse-
lung der Ringe und andern von gedachter Pfalzgräfin genomme-
nen Engagements vorwärts gegangen, als man sich Uns gestellt,
worauf dann erfolgt, dass mehrbenannte Pfalzgräfin, gleichwie
Sie ins Geheim und ohne Unser Vorwissen in dieses Vinculum
soweit eingetreten, also Sie auch dasselbe eodem modo wieder
verlassen.* «Wie aber dem Allen* — heisst es in der Instruc-
tion fUr die beiden Gesandten dann weiter — »so hatten Wir
Uns festiglich yorgenommen, diese und andere bei der Sache
1) TetBchiokmig des Qnftn Älennder Dona und Hofrath Br. Schnlteti
«af dfln Baiebstag in Pohlen. Beilmer Staatsarchiv.
*) Inetmction vom S8. Oei. besw. 7. Nov. 1688.
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430
H. Prutz.
vorgegangenen Irregpilaritäten der Vergessenheit zu übergeben,
hofften auch, dass Königliche Majestät Dero weltberühmte Ge-
nerosität und Grossmüthigkeit auch in diesem Fall a, la faiblesso
du aexe und suncierlich einer jungen Princess, so allem Anselm
nach durch allerhand artificia und amorces zu dieser deiuarche
inducii't worden, etwas nachsehen und Deren gerechtes ressenti-
ment fahren lassen werden.*
So leicht war nun König Johann freilich nicht zu begütigen.
Er enip£uid das Geschehene am so schmerzlicher, als er früher
in Wien sowohl wie in München mit Brautwerbungen für seinen
Sohn abgewiesen worden war. Zudem wirkte der Vorgang aucb
auf die inneren VerhaltiiisBe Polens in einer ftlr ihn nachtheiligen
Weise ein. Von dem Reichstage, der An£uig 1689 in Warschan
zusammentrat, verlangte der König, auf Grund der Abmachungen
bei der Verlobung der nunmehrigen Pfalzgräfin mit seinem Sohne,
dass die Güter derselben mit Beschlag belegt würden, da sonst
am Ende der Pfalzgraf selbst als Bewerber um die polnische
Krone auftreten könnt«. Eben das aber wünschte die Opposition,
weil alsdann die Candidatur des Prinzen Jakob an Aussicht ver-
lor. Der lithauische Kronfeldlierr legte gegen die angeregte
Beschlagnahme der Radziwill schen Güter in Lithauen förmlich
Protest ein; ja, die Opposition wollte dem Ffalzgrafen ausdrück-
lich das Indigenatsrecht yerleihen, um ihn erst recht zur Be-
werbung um die Krone zu beföhigen. Die Schmach, welche
König Johann in -riiir>m Sohne zugefügt sein sollte, liess die
Herren vöUig gleichgültig. »Diese lesion*, erklärten sie, »geht die
Republik nidits an, weil man auch deren Hilfe m der Heirath
nicht y erlangt habe ^).* Darüber kam es dann auf dem Reichs-
tage zu ungewahnlich stürmischen Auftritten. Der Kdnig be-
schwerte sich bitter über die unerlaubte «Gorrespondenz mit
fremden Potenteten*, die einige Grosse unterhalten sollten. Die
m einer königlichen Proposition mituntergelaufene Phrase yon
der „pereunitas domus regiae*' beantwortete der hthauische Schatz-
meister mit einer entrüsteten Verwaiirung, .weil solches eine
successionem im Reiche nach sich zu ziehen scheine'*. Der König
erklärte darauf, e^ ^in formliches Btindniss gegen ihn ge-
schlossen, das bestimmt sei, mit Ausschluss jedes Piasten einen
Wiehert aot Wanchan, U. Nor. 1688.
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FrauOfliach-poliusohe Umthebe in Frenaseii 1689.
437
Frem(1en auf den Thron zu briiigeu, und nannte m leidenschaft-
licher Erregung den lithauischen Schatzmeister geradezu einen
Verr'äther. In heller Wuth fuhren die lithauischen Magnaten
und Landboten auf: echt polnisch waren sie gleich mit der
Dtolrang mit einem Bürgerkriege bei der Hand. Entsprechend
erUirte der Hthamsche Kronfeldheir Fttisi Sapieh» dem neuen
kaiBerlicheii Qeeandten, Baron von Zarowsld, die polmache Frei-
heit «Hege in den letsten Zflgen', so da» mutatio status zwei-
felsohne bald erfolgen werde, und knüpfte daran die Bitte um
die finaazielle Beihilfe de« kaieerlichen Ho&, .damit er die
Uthauische Armee an sieh haltm und mit derselben die bedrohte
Freiheit vertheidigen könnte*. Trotz dieser inneren Wirren
aber liiclt man doch den Augenblick für geeignet, um wegen
Preusseuö Weiterungen zu beginnen, über deren schliesdüches
Ziel kein Zweifel obwalten kunnte.
Während die Republik mit dem Grossen Kurfürsten zuletzt
in einem guten Verhältniss gestanden und sogar wegen der
Ueberlassung brandenburgiBcher Truppen zum Krieg gegen die
Türken verhandelt hatte, waren durch die an den inzwischen
erfolgten Thronwechsel geknttpften Hoffiiungen die nationalen
Antipathien wieder stark anregt worden. Ob der König diesem
Zuge widerstehen würde, war zweifelhaft, da er ja nur durch grosse
Süssere Erfolge seinem Hause den Thron zu sidiem hoffen dufte.
Bereits im Mai 1688 hatte Wiehert dem neuen Eurf&rsten
den Rath ertheilt« die Huldigung in Preussen mSgliehst zu be-
schleunigen, indem er darauf hinwies, wie unmittelbar nach dem
Tode Friedrich Wilhelm's Polen sich auf Anlass Frankreichs
mit Schweden in Verbindung gesetzt habe. Bereits hatte der
König Beschwerden und Supplicationen unzufriedener preussischer
Herren angenommen. Im Herzojarthum herrschte eine gewisse
Gährung, und Adel und Städte machten kein Hehl daraus, dass
sie die Huldigung nicht eher leisten würden, als ihre alten Pri-
vilegien imd Freiheiten bestätigt wären. In diesem Sinn wurden
die Abgeordneten sämmtlicher preussischen Aemter für den nach
Königsberg berufenen Landtag instruirt. «Ich fürchte," schrieb
Wiehert, .dass hier die malitz was auszurichten trachten will
und dass die dem französischen Interesse dienenden Subjecte sich
bemühen, Misshelligkeiten zwischen dem Kurfürsten und seinen
ünterthanen anzustiften, damit die kurfOrstliche Armee zum Theil
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438
H. Prutt.
in Preiusen fisatgehalien werde.' Man sah es m Berlin niolit
ohne Sorge, dasB der frsnzösische Friedenabrudi die fOx den
Herbst 1688 geplante Beise Friedriche m. lur Huldigung naöh
P^wissen nnmOglicb machte.
Diese Dinge sollten Graf Dohna und Scultetus in Warschau
ebeuiails mit dem gebührenden Ernst zur bpruche bruigeii und keinen
Zweifel darüber lassen, dass Friedrich III. auch nicht das Geringste
von der Stt lluiig aufgfeben würde^ die sein Vater in Preussen ge-
wonnen haft* Würde man polnisch ers ei ts wirklich preussische
Gravamina betUrwortend zur Sprache bringen, so sollten die beiden
Gesandten das einfach sorlUskweieen und sich streng an die ent"
gegenstehenden Bestimmungen der geschlossenen Vertr&ge halten.
Das musste auf König Johann um SO mehr Eindruck madien,
als inzwischen nicht bloss die versuchte Verstfindigung mit
Schweden gescheitert war, sondern dieses nrndheraos erUiit hatte,
jedes Brandenburg zugefügte Unrecht als ihm selbst geschehen
betrachten und ahnden zu wollen. Noch im März 1680 benach-
richtigte es den Warschaner Hof, es werde einen Angriff Polens
auf Fk'eussen oder vaf den Kaiser in Sohlesien akbald durch eine
Invasion in Livland beantworten.
In l'reussen selbst aber wurden gleichzeitig die nöthigen
Massregeln zur Abwehr eines Ueberfalls getroffen. Am 6. Januar
1689 meldet Friedrich III. an Wilhelm von Uranien, er habe
sichere Nachricht, dass Pnlrn in das Ermeland einfallen wolle,
und begründet damit seme Bitte um schleunige Rücksendung des
Marschalls von Schömberg Auch kam der Feldmarschall Derf-
linger dorthin, um die Pässe zu besetzen und auf alles ein wach-
sames Auge zu ha1)en, obgleich man meinte, dass den wilden
Aeden gegen Brandenburg auf dem polnischen Reichstag die ent-
sprechenden Thaten Tovaussichtlich doch nicht gleich folgen
würden. Denn .es ist nichts Ungewohntes, dass auf den polniwrJien
Beichelagen dergleichen impertinente dedamationes bald wider
diesen, bald wider einen andern und in specie auch gegen uns
zu geschehen pflegen*. Diesmal aber schien doch mehr dahinter
zu sein. ErkUM« doch der nach Sdiluss des Warschauer Reichs-
tags zusammengetretene Senat, höchst nöthig sei die Entsendung
der Deputation nach Preussen, um bei der Huldigung der Stände
*) Berliner Archiv.
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FraasOfludH'Polnische Umtriebe ia PreaeMn 1688. 4^9
vor dem neuen Landesherrn die Polen vertragBmäsäig zustehende
jSTentuaUuUdigung in Empfang zu nehmen, zumal dabei ^zu-
gleich wegen den habenden praetensionen Erinnerung geschehen
könnet veü die EurfOrstliche Durchlaucht bei jetziger eoigmiclian
leichter zur leAezion ad jnsta nostra desideria gebtacht werden
kdmie*.
Was die «habenden pfaeiensumen* und die «jusia nosfcra desi-
deria' bedeuten, war Idar genug. Schon hatte man in ihrem
Interesse mit den prenssiechen StSnden gehe&ne Verbindungen
angeknüpft. Gleich nach dem Thronwechsel im Mai 1688 hatte
der Cardinal Radziewski nach dem katholischen Ernieland die
Weisung gehen lassen, mau möge dem zur Huldigung reisenden
Kurfürsten zuvorkommen, denn jetzt sei die i^^wilnschte Gelegen-
heit geboten, um das Herzogthum Preusseii wieder üii ^\ch m
bringen, „und brfiiicbc luan dazu nicht so viel Geld und Truppen
wie zur Wiedergewmnung yon Podolien und Kaminiez" : d. h.
für die Enttäuschung, welche der Tttrkenkrieg der polnischen
Eroberungslust bereitet hatte^ dachte man sich durch die ZurOck-
nahmä Preussens schadlos zu halten. Der Oberschenk von Pod-
lachien Tezrieth die Absichten dieser nationalen Heissspome durch
die Erklärung, »er nehme pro yacanti alles in Anspruch, was
der yerstorbene Kurfürst von Brandenburg der Krone Polens
abgedrungen habe', d. h« der Friede yon Oliva mit den ihn er-
g&nzenden Tertrigen galt bereits ftr einen überwundenen Stsnd-
pnnkt.
Auf eigene Hand freilich konnte Polen eine solche Politik
nicht durch! iiliren; sie lag auch nicht in seinem Interesse: Vor-
theil davon hätte zunächst doch nm* Frankreich gehabt. Dieses
war es denn auch, welches solche Pläne nährte und die pol-
nischen Eiferer ni derartigen Aboichten bestärkte. Auf Frank-
reichs Drängen hatte Polen den Frieden mit den Türken abgelehnt,
den der Kaiser des französischen Angriffs wegen Torgeschlagen
hatte. Bald darnach aber bemühte sich die französische Diplo-
matie nm einen polnisch-türkischen Separatfrieden, damit die
Türken dem Kaiser in Ungarn mit ungetheilter Kraft begegnen
kannten. Auf ihre Fttrsprache bot die Pforte an Begimi des
Jahres 1680 den Polen ausser einer bedeutenden Geldentschftdi-
gung die Rückgabe von Kaminiec und einem Theil Podoliens,
ja selbst die der Wallachei an. Aber auch direct gegen Preussen
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440
H. Prutz.
wurden in Warschau P^e gesponnen. Aus einem aufgefangenen
Brief des französischen Gesandten in Warschau, de Veil, vom 1. Juli
1689 erfuhr man in Berlin das Vorhandensein eines Anschlages auf
Preussen (dessin sur la Prusse), der von de Veil im Auftracre seines
Herrn mit Jobann Sobieski und dem polnischen Grossf'eldherru er-
örtert war, und in einer gleichfalls intercipirten Corrcspondenz
des III Kopenhagen beglauhigten Marquia de B^thune mit seinem
Oollegen MontargU wurde offen von einem Angriff auf Preussen
gesprochen, dem Polen Yorläufig stillschweigend zugestimmt
haben sollte.
Seine Frage also, dass Preussen emstlich bedroht war. Unter
diesen ümstfi&den war es fllr Brandenburg wirklich ein glück-
liches Zusanmientreffen, dass Johann Sobieski mit dem lithauischen
Kronfeldherm zerfiel und dieser unter dem Torwande, die pol-
nische Freiheit liege in den letzten ZU^en, offen zum BUrger-
kriege rüstete und dazu um die Hilfe des Auslandes warb.
Desswegen gingen der Kaiser und der Kurfürst denn auch unbe-
denklich auf die Anträge des Fürsten Sapieha ein. Friedrich III.
liess ihm im April 1(189 durch Graf Dohna eröffnen, er sei
bereit, die ihm sehr am Herzen liegende polnische Freiheit nach
Kräften zu schützen Da zerriss ein unangenehmer Zwischen-
fall das Netz der Intriguen, das die brandenburgischen Diplomaten
in Gemeinschaft mit den einheimischen Gegnern des zu Frank-
reich neigenden Johann Sobieski gesponnen hatten. Ein Zettel
mit Notizen über die finanzielle Beihilfe, die Sapieha zur Durch-
führung seines Unternehmens bei Friedrich HL nachgesucht hattet
wurde yon Wiehert unachtsamerweise im Pälais zu Warschau
liegen gelassen, dort gefunden und nun natürlich ebenso gegen
die lithauische Opposition wie gegen Brandenburg ausgenutzt.
Der König wollte ihn yerrielföltigen und in aUen Woiwod-
schaften circuliren lassen, um einmal unwiderleglich darzuthun,
mit welchen verwerflichen Mitteln man gegen ihn arbeite.
Natürlich gab dies langwierige diplomatische Erörterungen, und
dem Kurfürsten blieh schljesslich kein anderer Ausweg, als
V. Wiehert zu desavouiren und die Sache so zu di« In n, als ob
der Gesandte ohne Auitrag, auf eigene Verantwortung sich mit
Dohna an Warschau 23. März 2. April.
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Franxöfiach-polniaobe Umtriebe in Preussen 1689. 441
Sapieha eingela.ssen iiätte. Um die leidige Sache abzuthun, ehe
der bevorstehende neue Reichstag zusammentrat und sie zu einer
mächtigen Agitation benutzte, entschloss man sich endlich im
September 1089 Wiehert abzuberufen und für einige Zeit in Peitz
festzusetzen.
Im Uebrigen gestalteten sich die VerbaltniBse freilich un*
gOsstig für die polnisch-fraiuBösischen Entwürfe g^en Preussen.
Der Conflictf zu dem die Heirath der yerwitfcweten Harkgrftfin
mit Pfalzgraf Ludwig den Anlass gegeben hatte, wurde durch
päpstliche Yermittelung beglichen und die Pfalzgräfin, im Besitz
der ihr gebührenden RadziwiU'schen Güter belassen. Die Furcht
vor einer schwedischen Inrasion als Antwort auf einen AngrifiP
gegen Preussen legte dem Kriegseifer der Polen doch einen
Zügel an. Die Hauptsache aber war, dass die erbotiten Erfolge der
französischen Waften ausl)liebcn, ohne die Polen zu ofienem
Eintreten für Ludwig XIY ii * ilich nicht bestimmt werden konnte.
Unter solchen Umstünden hatte auch die litbauische Opposition
keinen Grund mehr, ihre Pläne weiter zu verfolgen, für deren Aus-
führung sie nun auch in Brandenburg und Oesterreich keine För-
derung mehr hoffen konnte. So machten denn auch Fürst Sapieha
und die Seinen ihren Frieden mit dem König.
Natürlich wirkten diese Vorgänge abkühlend audi auf den
anfänglichen Eifer der preussischen Herren Stande. Als Friedrich m.
im Frühjahr 1690 in Königsberg erschien, um die Huldigung zu
empfangen, da hat kein Mensch mehr daran gedacht, ihm diese
zu Tersagen oder von der Torherigen Erneuerung der alten Rechte
tmd Freiheiten abhängig zu machen. Zur Entgegennahme der
Yertragsmässigen Eventualhuldigung für Polen erschien damals
eine glänzende Gesandtschuil unter dem Kronbofmarschall Für-
sten Lubomirski. der man durch eine Oberaus prunkvolle Auf-
nahme vollends die Lu>t benahm, auf alte aussichtslose Diffe-
renzen zurückzukommen. Hei der Rückk^lir nach Warschau
konnten die Herren nicht genug Rühmens machen, wie sehr sie
den politisch doch thatsächlich völlig bedeutungslosen Act der
Erentualhuldigung „cum glnria gentis" verrichtet hätten. Nie-
mand war darüber froher als König Johann selbst: „Ich kann
gestehen* — so meldet der braadenburgischeCorrespondent Werner
Ende Mai 1690 nach Berlin — ,da8s ich den König so lustig und
mit einer so tendren ezpression Ew. Kurfürstlichen Durchlaucht
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442 Frutz. f xaxuösiach-poliutche Umtriebe in Prea»en 1669.
Gesundheit trinken noch niemals gesehen habe." Die Gefahr einer
poknsch-fi^nzösischen Action gepen Preussen war glücklich abüTe-
wandt, und Johann Sobieski entsagte meinen darauf gerichteten
£ntwürfeii um so yollatändiger, als er im Laufe der Verhaad-
langen von dem Kurfürsten die Zusage erhalten hatte, derselbe
wolle der Erhebung Jakoh Sobieski's auf den pofauaehen Thron
unter der Hand nach Kräften Vorschub ieisten.
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Kleine Mittheilungen.
Die Kölner Richerzeche» Die Teifassnng Ton Köln ist nnter
allen dentsohen Stödten dee Mittelalters am meisten behandelt worden,
und nnter den verschiedenen Kölner Yerfassnngseinricbtnngen wiedenun
am meisten die Bicherzeche. Sehr zahlreich sind die Erkll&mngen, die
man für ihre £ntstehnng, für ihr Wesen gegeben hat Soeben wird
für ihren Ursprunfr von E. Kruse in einem in der Zeitschrift der
Savignystiftnng für Kechtsgeschichte Bd. IX, germanist. Abtheilung
8. 152—209 erschienenen Aufsatze (,die Kölner Bioherzeche') eine
ganz neue Hypothese aufgestellt.
Knise geht von der Gildetheoric von Nitzsch ans, nach welcher
in manchen Städten (wir übergehen hier die Frage, in welchen) in
der f^vsfpn Zelt eine grosse Gilde, die sämmtliche am Verkehr be-
theiligten Einwohner vom Grosskaufmann bis zum Krämer und Hand-
werker hinab umfasst, bestanden hat. Eine solche, vollkommen orga-
nisirte fS. 166) Gilde hatte nun ii;icli Kruse auch Köln bis zum
12. Jahrhundert. Dir Vorstand waren die beiden Bürgermeister.
Aus dtn Bürgermeistern entwickelte sich dann die Richerzeche. So
ist die letztere durch das Medium der Bürgermeister indirect auf die
grosse Gilde zurückzuführen: und zwar ist ihr Zusammenhang mit
derselben nicht bloss em äusserlicher, sondern sie hat auch ihre Crom-
petenz von daher geerbt.
Diese Gedanken führt Kruse in einem sehr eleganten Aufbau
aus. Sein Scharfsinn und seine Combinationsgabe, sowie die voll-
kommene Klarheit seines Stiles machen die Leetüre der Arbeit zu
einem Genuss; man ist über dieselbe um so mehr erfreut, als die Köl-
nische Verfassungsgeschichte seit Hegel s pruudlegender Einleitung
/Ti den Kölner Stildtechronikcn nur wenig litiViedigende Bearbeitungen
aufzuweisen hat. Dennoch können wir Kruse niuhL zustimmen. "Wenn
man eine genauere Prüfung vornimmt, gewinnt man das Resultat,
dass der talentvolle Baumebter versäumt hat, ein Fundament ftLr
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444
Kleine MiiilieilaDi^n.
sein elegantes Gebäude zu legen. Es fehlen für die von ihm versuchte
Beoonstniction der Entwicklung die Voraussetzungen.
Znniebrt kt dieNiiasMh*s6he grosse Gilde «in leeres Phutadegebilde.
Diesen Nachweis hat bereits Hagedorn in den Gesehichtsblättem Ar
Ifagdebwg, Bd. XX, 8. 88 ff., erbracht (was Kruse unbekannt ge-
blieben ist). Wir können aber auch ans Kmse's eigener Sehildeimiig
Argumente gegen die Gildetheorie entnehmen. Als wesentliche Eigen-
schaft der Gilde führt er an, dass sie »voUstftndig autonom' sei
(S. 157). Wie ist indessen daran m denken, daja weitaus die Mehr-
sahl der dentsohen StSdte (zumal in der ersten Zeit der sttdüacfaen
Entwicklung, für welche allein die Existenz der Gilde behauptet wird)
abhftngig war! Die Gilde soll femer ein spedfisch „nordgermanisehes*
Institut sein, wobei als aNordgermanien* — horribile dicta — Skan-
dinavien, Norddeutscbland, Kordfrankreich und England zusammen-
gefasst werden I Sie wird also als Product eines besonderen ethno-
graphischen Zusammenhanges angesehen, der thatsttchlich nicht existirt
hat. Endlich sei der Sata citirt, in welchem Kruse von der histo-
rischen Ueberlieferung über die Gilde spricht (S. 157): «Ihr Ursprung
liegt in grauer Vorzeit und ist durch keine Nachricht, keinen Stif*
tungsbrief bezeugt.' Würde sieh jemand anders ausdrücken, wenn
er die ganze Gildetheorie ironisiren wollte?
Eine Gilde (nur nicht die von Nitzsch construirte) ist in Köln
im 12. Jahrhundert allerdings vorhanden. Wir wissen von ihr sehr
wenig (wenn Kruse S. 106 ihr eine ausgebildete Organisation zu-
schreibt, so ist das absolut aus der Luft gegriffen). Durch Kruse's
eigene Ausführungen scheint jedoch Hegels Ansicht (Stftdtechroniken
14, Euikiiau«! Anm. 1) bestätigt zu werden, dass sie mit der
später nachweisbaren Weinbruderschaft identisch ist. Welcher Art
sie aber auch sein mag, jedenfalls stammt — das ist der Kern der
Frage — die Competenz der Bürgermeister und Richerzeche nicht
von ihr her. Vergegenwärtigen wir uns die Beweise, welche Kruse
für seine Behauptung vorbringt. Den Mittelpun!^t dtr Comp^tonz
jener Organe lalden einmal die Verleihung des liuiircrrerlit Kudaun
die Ordnung des Ma.sses und Gewichtes, des , feilen Verkaufes", über-
haupt des Gewerbewe&ens. Gibt es nun Urkunden, welche diese Be-
fugnisse einer Gilde zusprechen? Kruse (S. 19G) beruft sich auf das
bereits mehrfach missbrauchte Privileg Heinrichs III. für Quedlinburg,
wonach in Goslar, Quedlinburg, Magdebuig der , Gilde" das iudicium
de cibariis zustehe. Thatsächlich alior spricht das Privileg mit keinem
Worte von einer »Gilde** (s. meine Entstehung der deutschen Stadt-
gemeinde, S. 31). Ferner erkliirt Kruse (S. 197) jene Competenzen
für ,nAturgem&8se Pertinenzen des Vorstandee einer Kau%ilde'.
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Die Kölner RieberMche (G. t. fielow).
445
Allein es fÄllt doch auf, dass das, was angeblich „naturgemäiis'' ist,
durch äussere Zeugnisse so wenig belegt wird! Endlich gebraucht
Kruse noch folgendes Argument (S. r.*7): Die Gilde des 12. Jahr-
hunderts hat das Vorrecht des Weinzapfes; die ßürgenneister \er-
theidigen im 13. Jahrhundert das bürgerliche Vorrecht des Weinzapfes
gegen die weinscheukende Geistlichkeit; also sind pic < homalige Gilde-
beamte. Nun nehmen jedoch die Bürgermeister bekaiiutlich in allen
Städten, auch in den süddeutschen, für welche Kruse mit Nitzscli die
Existenz von Gilden bestreitet, jene Function wahr! Wie es sich in-
dessen auch mit der Gildecompetenz verhalten mag — mag auch
manche Gilde die Competenz liaben, welche den Mittelpunkt der Com-
petenz der Communalorgane bildet — , weder ilussere noch innere
Gründe sprechen dafür, da.sb die letztere aus der ersteren stammt*).
Jedeniiaiiii weiss, dass die deutsche Gemeindeentwickluag nicht mit
der Studtgt uicuide beginnt, dass vielmehr vorher die Landgemeinde
vorhanden ist. Diese aber besa&s im Keime bereits die Competenz,
welche später der Stadtgemeinde in ausgebildeterer Form zusteht:
Verleihung der Gemeindemitgliedschaft, Ordnung des Masses und Ge-
wichtes» des »feilen Verkaufes' (s. meine Entstehung der dentschen
Stadtgemdnde, S. 4 ff.). ^ man bei dieser Üebereinstimmung nidit
zu der Annaibme genOthigt, dass die Stadtgoneindecompetenz in der
Landgemeindecompetenz ibren ürsprang bat? Mttsste nicht ein er-
drückendes Material von Anssagen, die das umgekehrte VerhSltniss
bekunden, herbeigesdiafit werden, bevor man die Annahme, welche
sich durch so grosse innere Wahrscheinlichkeit empfiehlt, anheben
darf? Nicht genug aber, dass solche ToUkommen fehlen, wir haben
im Gegentheil genug Äussere Zeugnisse, welche den Zusammenhang
der Stadtgemeindecompetenz mit der Landgemeindecompetenz direct
aussprechen (a. a. 0. S. 48 n. 76 ff.). Wir kOnnen auch hier wieder
aus Kruse^B eigenen Ausführungen Argumente gegen seine Ansicht
*) Kruse föbrt Ö. 197 nach Nitzsch das Beispiel der Stadt Menden
i&bnlicb ist es angeblich in Groningen) an, wo die Güderaeister die Auf-
sicht über Mass und Gewicht fahren. Allein dieses Beispiel stammt aus
spftter Zeit und kann daher snmaglicb fOr die Bestimmung des Wesens
einer Gilde, welche nnr in der ersten Zeit der städtischen Entwickelung
bestanden haben soll, verwandt werden. Im Übrigen spricht alles dafür,
da88 die Gilde in Menden ihre Competenz von der Gemeinde erhalten hat
(und nicht unigekehrt). Man vergegenwärtige sich, dass die Zünfte im
Mittelulter nach dem B^itz eigener Gerichtebarkeit in Gewerbewichen streben.
Ebenso wird es sidi mit jener Gilde verhalten. Die Bedeutung der Gilden
kann nur dann xichtig gewürdigt werden, wenn man sie mit den Hand«
werkssttnften in Farallde bringt.
Deutsche ZeitMlir. t GcscUditsir. L s. 2d
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446
Kleine HittheUnngen.
entnehmen, liefert (S. 180) den sehr intereasuiten Nachweis, da»
in Köln bis zum 12. Jahrhundert die Oemeindemitgtiedacfaaft Ton den
Sondergemeinden (welche eine -Analogiebildnng nach der Laiidge>
meinde sind) verliehen wurde, dass die Verleihung seitdem jedoch
dureh die Biehenseche (das Organ der Gesammtgemeinde) geaebah.
Erbt die Biobeneohe diese wichtige Oompetenz also von der Gilde?
Kmse bemerkt femer sehr treffend (S. 1^), dasa zwischen den Or-
ganen der Sondergemeinden nnd denen der Gesammtgemdnde (Bfliger-
meistor nnd Blcfaeraeche) ein genauer Parallelismus besteht (8. 194)
und setzt in sdilagender Weise gegen Liesegang auseinander dass
die Competenz der enteren durchaus gewöhnliche (Land-) Gemeinde-
oompetenz ist (S. 201 ff.). Was aber kann die Competenz der Bürger-
meister und der Bicheneche anderes sein, wenn sie den Organen der
Sondergemeinden ,genan parallel* sind? Hiernach darf es als er»
wiesen gelten, dass die Competenz der Kölner Oommunalorgane *)
Bftrgermeister und Bioherzeohe kein Erbtheil irgend einer Gilde, son-
0 Kruse (Seite 901) erklärt dieiea PaiaUeHismoB ohne Weitere« ftr
«uralt*. Die Ftagß, ob dnm überhaupt dne Gesammtgemeinde in Köln von
jeher bestanden hat» bennmhigt ihn mdbt, trotzdem et selbst oonetathct^
dass es in KOln bis zum 12. Jahrhundert nur ein Bflrgerredit der Sonder»
gemeinden gegeben hat. Dasa der Parallelismus durch Nachahmung herror-
gebracht worden ist, erklärt er S. 194 ftr .schwer denkbar", hat aber
S. 202 gar kein Bedenken, den Ursprung einer ähnUchen Gleichförmigkeit
in jiusserlicher Nachahmunc,'" zu sehen.
') Kruse führt dict^en Beweis, obwohl er sirli dessrn nicht bewusst
ist. Er erklärt daa Burgericht der Kölner Soiiderp^emeinden f^r ,ein*
^fenosfenschaftHch-autonomes. Es ist aber nicht ein beliebiges Corpora-
tionsgericht , sondern ein ganz bestimmtes, uamlich daa (lemeindegericht.
S. 208 bemerkt er, dass das Burgericht der Kölner Sondergemeinden ein
Gerichtswedde von 5 Schillingen hat, welches «einem genossenfehafUich«
autonomen Gtezichte wohl hat zustdien kOnnen". Auf das beqneme «wohl*
hätte eich Kruse nidit beschittnken sollen» Es wftren Gemeindegeriehte
ansuflQhren gewesen.» welche denselben Satz haben.
') In K r u 86*8 Darstellung werden Bürgermeister und Bicherzeche schon
deutlicher als Oommunalorgane aufgefasst als in manchen anderen Dar*
Stellungen der Kölner Verfassung. Doch liegt auch seinen Bemerkungen
noch oft die irrige Vorstellung zu Grunde, als ob <?ie neben der Gemeinde
standen. Po setzt er S. 184 Schöffen rnid Rat als .Stadtobrigkeit' den
Bürgennei8tern und der nicherzechts entgegen! Femer sollen (S. 182) die
Bürgermeister gewisse Befugnisse zu „eigenem Recht" besitzen! Vergl. auch
die sonderbare Bemerkung S. 178 über .Stadtrecht". Wie Kruse selbst
her?orhebt, tagt die Bicheneche im Bürgerhause (S. 176; als die SchOfiSm
noch Gk)mmunalorgan waren, tagten sie darin: Lac I., 866) und führt das
Stadtsiegel (8. 177); damit aber erweist sie sich als reines Gommunalorgaa.
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Die Kölner Rioh«rseehe (G. Below).
447
dem ledigUoh Weiterentwicklung der in der gewöhnlichen (Land-)
Gememdecompetenz liegenden Keime ist. Damit ist die Frage von
allgemeinem Interesse, welche sich an den Ursprung der Rieberzeche
knüpft, d. h. die Frage nach dem Ursprung ihrer Gewalt, beant*
wertet. Nebensächlich und theilweise nur von localgeschichtlichem
Interesse ist dem gegenüber die Frage , in welcher bestimmten Art
und Weise die Richerzeche entstanden ist. Widmen wir indessen der
Ansicht, welche Kruse hierüber aus'^pricht, doch noch einig-e Worte.
Nach Kruse sind Bürgermeist r und Kicherzeche nicht gleichzeitig
eingesetzt worden, sondern die Bürgermeister sind alter als die ßiober-
zeche. Früher erwähnt werden sie in dessen nicht; er operirt daher
nur mit inneren Gründen, fn der Geltendmachung innerer Gründe
zeigt or sich aber leider ebenso sehr als Anhänger der Nitzsch'schen
Methode, wie er seine Gesaramtauftassung Nitzsch entnimmt. Zu-
nächst wird der Beweis geführt, dass die richterliche Stellung der
Bärgermt ister , uralt" sei (S. 182). Grund zu dieser Annahme ist
ihm ihr Amtaabzeichen, der Stab. ,Tn der Natur der Sache liegt ob,
dass dies Symbol von Alters her den Bürgermeistern eigen war und
nicht erst spiltcr von ihnen angenommen worden ist.* Ferner schwören
die Bürgermeister nachweislich seit dem Ende des 14. Jahrhunderts
detaiüirte Amtseide: „aber der Inhalt derselben bleibt durch Jahr-
hunderte hindurch so stabil, dass wir ihnen ein höheres Alter zu-
scbreibea dürfen* (S. 181). Hiermit hält Kruse für erwiesen , daas
die Bftvgermeister »uralt'' seien, wahrend thats&chlioh ans don TOn
ihm geltend gemachten Momenten günstigstenfalls nur folgt, dass die
spiteivn Beftignisse der Bürgermeister ebenso alt wie ihr Amt fiber-
hanpt sind. Darauf geht er dasn über, das seitliche VerhSltniss
zwisehen Bürgermeistern nnd Bieheneche za bestimmen. Das Bürger*
meisteramt sei , wie eben dargethan , ,Ton hohem Alter* ; dagegen
habe sieh das Hauptrecht der Bicherzeche, die Verleihung des Zonfb«
rechts, »als relativ jung* erwiesen (S. 185). Dies ist ein nnsnllssiger
Oedankenspnmgt Kruse hat vorher in Besug auf die Verleihung
des Zunftrechts nicht von einer »Belation' der Bicherzeche zu den
Bürgermeistern, sondern zu dem 8eh0ffeneoUegium gesprochen (S. 177 ff.) 1
Schliesslich erwtime ich noch folgendes Argument: Die Bürgenneister
spielen — sagt Kruse (S. 185 ff.) ^ im 18. Jahrhundert eine grüsseie
Bolle als die Bicherzeche, wahrend sie im 14. von dieser überragt
weotden'). Nun müsse man die Entwicklung in dm hiermit ange-
deuteten Gange noch weiter nach rückwärts verfolgen und gelange
dann zu dem Besultat, dass im 12. Jahrhundert die Bürgermeister
Inwiefern diese Behauptung richtig ist, lasse ich hier dahin
gestellt.
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448
Kleine Hittheilmigeii.
eine noch viel grössere Rolle gespielt haben, ja dass sie damals sogar
ganz allein vorhanden p-ewi'sen seien. Ich weiss nicht , ob eine der-
artige Beweisfiihrunrr auf jemand Eindruck machen wird Ich sehe
mich durch Kruses Darlegungen niciil /u der Auüabme veranlasst,
dass die Kicherzeche, jünger als das Bürgermeisteramt, aus ihm her-
vorgegangen ist').
G. V. Below,
Erzbisehoi Halduiu's von Trier italienische Einnahmen
YOm Jahre Ein neuerdings e n t d e <• k t e s Einnahme-
register. Dass ein Codex des Trierer Domtapiieisarchivs (kl. 4*.
chart. f. 0 B. Nr. 27 Bl. 1) ein von dem Trierer Erzbi.schof Balduin
eigenhändig geschriebenes Ver<6üichuit>& der Einnaiimen enthalte, welche
diesem Erzbischof während seines Autenthaltes in Lombardien auf
dem Komzuge i^utiossen, war seit Längerem bekannt. Inner, die
Eomfahrt K. Heinrich'« VTI. im Bildercyklus des Cod» \ liaiduitu
Trevirensis (Berlin 1881 j p. VI. und p. 14— lö, namentlich aber
0 Ton denelben Art wie die im Text enriUmten Argumente ist es^
wenn Kruse S. 166 b^anptet: »Ein Beeht» welebes aachweulidi 4—500
Jaliie in hohem Ansehen gestanden hat, musa doch auch früher ezistirt
haben." S* hr beliebt ist bei ihm das Mittel dann, wenn ihm keine CnUide
zur Verfügung stehen, /u erklären, es .mfisse*' so sein. S. 186 Anm. 3
?afrt er, der deutsche Au.<(huck für die magistri civiuui iler Sondt'rgcmoin-
dcn »müsse' Burmeister gelautet haben. Man ist in dif.stni Fallt? keines-
wegs genötigt, sich des Beweises zu überheben, »oudern hat genügendes
Material (s. meine Entstdiang der deatsefaen Stadtgemeinde 38). Vergl.
die mebtihcbeB «mdseen' S. 195, welche den maBgefanden Beweis dnrcbaos
nicht SU ersetsen Tennfigen.
*) Auf andere irrige Ansichten Kra8e*B gehe ich hier nicht Idi
will nur noch enrittmen, dass er die Bedeutung des ZunH/wanges (den er
im übrigen f^egen ^chmoller richtig als wesentlichen Inhalt der Zunft auf-
fasst) überschät/t und den Zusuinnienban^ desgelben mit der Ordnitnfr von
Mass und Gewicht übersieht. — Wie an;^M_'deut»'i, eaÜiält Kruse'ü Aulsatz
auch manches brauchbare, äo hat er /.. Ii. die Ansicht Ennen's welche
HOniger nachgeschrieben hat) von einem ditecten Hervorgehen der Richer*
secbe aus jener angeblichen grossen Gilde definitiv beseitigt Seine vor-
sflgliche Kenntniss des £.9]ner ürkondenschatses imd die oben henrorge>
hobenen Eigenschaften seines schriftstellerischen Talentes legen den Wunsch
nahe, ihm bald von neuem auf dem Gebiet der Kölner Verfassungsgeschichte
7.U lirgej^en. Insheponderc wäre ein»^ Darstellung der Kiilwickbnig des
t'alriciut« auf Grund der Schreiiiskiirtcn und liroinsbüchrr i \ergl. darüber
Kruse S. 161) danken-wert. Nur blejljt die \ orüu^!4t't/,llIl^' eintT gi-(lfiljiirh«»n
Fortsetzung der Studien Kruse's die vollkommene Trennung von NiUsch
sowohl in AufTassung wie in Metbode.
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Balduins v. Trier ital. Einnahmen 1311 (0. Sommerfeldt). 449
W. Frieden 8 Vurg (Westdeateche Zeitaclir. f. Qesoli. q. Kunst m,
299) hatten den Codex eingeselien und auf dkses nerkwardige
Stack, das daselbst die 1. n. 2. Seite Ton Blatt 1 Allt, hinge*
wiesen. Die Sehriftzüge seien leider arg verloscht und die Lesung
eine schwierige.
Knn hat Unlieh Frans Prowe, die FinaniTerwaltnng am
Hofe HeinricVs VIT. während des Bömenoges (Berlin 1888) p. 94—97»
dieses SchrifUtttck in seinem Wortlaute bekannt gemacht. Ob er
den Codex selbst stadirt hat oder etwa nnr eine Abecfarift des Stückes
ihm sn Gebote stand, sagt er nicht. Dia grosse Menge der Unrich*
tigkeiten, welche sein Text bietet, machen jedoch das tetstere wahr-
scheinlicher. Da dnige dieser Unrichtigkeiten schwerwiegender Natnr
nnd nnd leicht zu fabdien AnSassongen Aber den Gang der Ereig-
nisse des Jahres 1311 Yeranlassnng geben kannten, so erscheint es
geboten, das EinnabmeTeneichniss anft neue in gereinigter Gestalt za
ediren.
Den Text, den ich im Folgenden mittheile, habe ich mit gütiger
ünterstützting des Herrn Prof. Franz Hühl in Königsberg und des
Herrn Geh.-Rath Prof. Wilhelm Wattenbach in Berlin vor länger
als Jahresfrist festgestellt auf Gmnd einer mir durch Herrn General-
vikar» Domcapitnlar Dr. Henke zu Trier freundlichst ftbersandtra
photographischen Nachbildung von S. 1 und einer Durchpansung von
8. 2 des besagten Codex. Herr StadtbibUothekar Dr. Max Kenffer
in Trier hatte dann die Güte, für mich eine Collationinug dieses
Textes mit dem Codex selbst an Ort und Stelle vorznnehmen. Ich
hoife , dass es mir an den meisten Stellen gelungen sein wird , zu
einer richtigen Lesung dieses StUckes, das allerdings grosse Schwierig-
keiten bietet, zu gelangen.
Seite 1.
Proventus mei MCOCXI. Ind[ictione] VUU.
in Lombardia.
Erste Spalte.
C. I. ab abb[at]e de Clavate.
C. IUI. de iuramfenjtis.
5 C. VI. de Canobio.
C. III. a iiuodalml Asten[8i].
C. G. de Modletija'j.
*) Prowe liest hier .Hodena", was graphisch swar gleich&Us mög-
1]<^ ist) nicht jedoch dem Ztuammenfaange nach. Das Nfthere darflber vergl.
unten am Sdünsae tuuere» Artikels, f
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450
Kleine IBtthfiilmigeiL
C. XZVL d» T[ri]v]]l[io].
G. nL de Talle camo[o]ica.
10 0. XXV. gnalt[eriii8] de beGha[r]ia.
C. VnL d[oiiiiiiTiB] giialt[6riiis] de eii(r}te.
C. XXV. de Sondiio«
C. XXV. a Veiit[xuüio] d[e] Faiidiit[e].
C. I. a Joba[n]ae de beiiz[oni8].
15 C. I. a CaB[oDi]co papienCsi].
C. I. a co[man]i de B[r]i8ago.
C. L. de Crema.
C. LXXV. de Laude.
C. I. p[rü] q[u]ada[m] litte[rja.
20 C. II. de Vuen «)•
0. U. p[ro] boUis.
Zweite Spalte.
C. CCC. a p[er]gamen[sibti8].
C. XX. p[ro] [con]p[ro]mis80 perenCniJV*
C. X. de litte[ri]s plu[r]imo[rum].
25 C. XXV, co[mun]e c[re]monen[8e].
0. G. oo(mnD]e Novar[ien8e].
0. I. a inonach[o] i>apien[si].
0. L. d[ominu8] M[atbeus] Vicecomee.
C. XVTTI. a cofmunli asole.
30 C. XV. pfro] ca[m]pan[a] papien[si].
C. XXV. p[ro] ballonib[usl.
C. XX. a captis Mod|etiJe*).
C. I. p[ro] Tina litte£rja.
C. VI. p[ro] vino.
85 C. XVUI. a Giorieto
G. C. a co[muuJe Laude
apLudJ papiam.
") Dies Wort i?t mir tinvetslandlich. >iit i'iowe ,de Vicentia* zu lesen,
iat unter keinen Umstünden siattbaft, eber möcbte icb de Yicivino (= Vige-
vaao) TenDuthen, doch inid hier Dberhanpt nidit an irgend dne Stadt in
denken tein, da die Summe von Kwei Florinen hierfUr gar sn Uein ist
perenni iat sweifeUiaft, doch und die Bodutaben pe..n noch
deutlicb erkennbar.
•) Vergl. S. 449 Anm. 1.
*) Diese Buchstaben lassen sich nach Kenffer noch genau eri^ennen,
doch der Üixax des Wortes bleibt unklar.
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Balduin^B v. Trier itel. EmoaluneB 1811 (6. Sommeifeldt). 451
C. XXXVI. de Pp , . .
S[itmiiia] lomOairdie]*) KCIIIL
Seite 2.
40 C. XX. a Liicbaii[i8] IConethariis
p[ro] [coii]proiiiU80 ^deli[eet] p[ro] illa
p[ar]te q[ii6] retDUia[er]at ad 8olTe[ii]dQ[]ii]
iiom[ine] Sornachi*).
C. • . 4 |i[ro] Coracinis.
45 *XXV. de fhi]B[en]to Asole^).
C. XXV. a coiii[it]6 de blandrate.
C. XVni. de Roaomo abb[at]is S. Zenonifl.
C. XXXnL a d[ommo] 8ymo[ii]e C[ri]reUo.
C. XXIin. f. a BayEmiiiiduio] de incisa.
Es er&brigt nocb auf Gnmd dieses Terbeaserten Textes die ein*
seinen IBiDtragangen des Yetsetcbnisaes cbronoIogiBcb za fixiren und
auf ibren saeblicben Wertb bin zu prQfen.
Den Ansgangspnnkt fftr die TJatersnebang bildet, wie sieb yon
selbst ▼ersteht, Zeile Hl: apnd Papiam, (wo Prowe fMscbliob ante
Papiam liest). Dieser Tbeil des Yerzeicbnisses mnss darnach geschrieben
sein, wSbrend sieb Balduin in der Nshe Ton Paria aulhielt. Die
ZeitbestinimTingen, welche sich aus Zeile 25 und Zeile 26 ergeben
würden, wenn man mit Prowe hier ante Cremona und ante Noraria
lesen wollte, fallen fort, weil es keinem Zweifel unterliegt, dass statt
ante in beiden F&Uen eomune zu lesen ist.
Iii Paria nun hat sich Heinrieh TU. tmd mit ihm Erzbiscbof
Balduin, sein Bruder, wftbrend des Jahres 1311 nur zweimal aufge*
halten, einmal zur Zeit des Osterfestes, nSmlieb in den Tagen rom
11. bis 13. April, wie urkundlich bezeugt ist, sodann in der ^ten
HUfte des Monats October (rergl. BOhmer, reg. Henr. Nr. 432). Der
letztere Zeitpunkt kommt nicht in Betracht, denn die Gesammtbeit
der in dem yerzeichnisse namhaft gemachten Posten ergibt, dass wir
es mit einer erheblich firttheren Zeit zu thun haben. Die Au&eich-
') Das Wort ist nnoh in clor Vorlage nicht nusgeschriebcn , sondern
zum Zeichon der Abkürzung über dem ^r" ein Haken angebracht.
Ihe Ergänzung bei ^lom'' ist unsicher. Die Prowe'scbe Leaart
»inventa* ist jedoch ganz unmöglich.
') Gemeint ist wohl Guillelmus Sornachus, der als Gesandter Lucca's
beim pilpätlichen Hofe erwähnt wird unterm 21. Juli 1311: Reg. Clem.
pnpae V Nr. 7110 (Ann. VI p. 889).
^) Diese Zeile findet rieh i« Original yon dem Schreiber selbst durch*
({sslriehen.
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452
Kleitke MitÜheilimgen.
Bimg anseroB St&ckes hat demnftch Mitte April 1811 auf der Hin*
reise Ton Mailand Baob PaTia oder auf der Bikckkebr yon dort —
am 17. April nrkandet Heinrich YSL schon wieder in Mailand -~
stattgefnndeD.
Einen weiteren Anhalt bietet uns Zeile 28. Der dort genannte
Matteo Yisoonti war nach Niederwerfdng des Mailinder Anlnibrs
TOm 12. Fehmar 1811 durch den KGnig nach Asti Torbannt worden
(Joh. de Germenate, bei Mnratori SS. DC, 1248). Er harn von
dort erst znm Osterfeste nach Pavia, wo er die Venseihung des Königs
fand (Job. de Cermenate a. a. O. 1249). Es wird daher anzu-
nehmen sein, dass auch die In Zeile 28 gekennzeichnete Zahlung an
Erzbischof Balduin in Pavia erfolgte und sich Zeile 28 bis 87 ftber-
haupt auf den Aufenthalt zu Pavia beziehen. Dazu passen auch
vortrefflich Zeile 80 und Zeile 86. Die erstere steht offenbar in
Zusammenhang mit der Privil^gbestätigung zu Gunsten gewisser
Cisterciensernonnen zu Pavia vom 18. Aprü (Bonaini, acta Henrid.
I, 879—880), und Zeile 86 weist auf Lodi hin, welches damals im
Aufruhr geigen den König begriffen war, aber, wie wir wissen, zu eben
jener Zeit flehentlichst um die Gnade des Königs nachsucht« (vergl.
Nicolaus V. Butrinto bei Böhmer, Fontes rerum Germanicarum 1, 84,
Joh. de Cermenate a. a. 0. 1249).
In Zeile 22 werden 300 Florin von Bewohnern Bergamos ent-
richtet. Dass es sich hier um Bergamo handelt , scheint Frowe gar
nicht erkannt zu haben, denn er ergänzt irrthümlich Pergamonis
statt Pergamensibus. Er unterlägst es auch, bei diesem l'i slrn einen
\ erweis anzubringen. Und doch ist es klar, dass hier eint- Zahlung
vom 1. April gemeint ist, denn an eben diesem Tage werden bei
Bonaini I, 286 „a 24 rusticis do comitatu Bergami, qui fuerant
electi valvassores' 6UU Florin an Heinrich VII. entrichtet. Auch
Zeile 26 weist auf eben diese Zeit hin. denn bei Bonaini I, 286
zahlt Novara am 28. Marz au Heinrich VXL die Summe von 1000
Florin.
Nachdem sich somit das Resultat ergeben, dass die Zahlungen
von Zeile 22 bis 37 sämmtlich ungefähr der ersten Hälfte des April
angehören, virird es leichte sän, auch diejenigen von Zeile 3 bis 21
gewissen Zeitpunkten zuzuweisen. Prowe will, nach den Anmerkungen
▼on ]>. 94 und p. 95 zu schliessen, dieselben alle in den Januar ver-
legen. Er bezieht sich zu dem Zweck auf gewisse Privilegien, die
einzelnen der in unserem Verzeichniss erwähnten Personen und Ort-
schaften durch Heinrich VII. im Januar 1311 gewährt wurden. Damit
ist der Zahlungstermin aber noch nicht gegeben, denn es seheint,
dass die mit solchen Privilegien Begabten ihren dabei eingegangenen
Digiti/ca by Co
Baldain's v. Trier ital. Einnahmen 1311 (G. Sommerfeldt). 453
pecnniiiien Verpflichtunfjen oft erst in sehr später Zeit genügt haben.
Der schon erwähnte Rechnungsbericht Bonaini T, 286 zeigt, das»
Cani^bbio ( vergl. Zeile 5 unseres Verzeichnisses) erst am 23. Februar
600 Florin an den König entrichtete. Das in Zeile 8 prwilhnte Tre-
riglio zahlte erst am 30. Mitrz 1000 Florin an Heinrich VIT. und
Brissago (verirl. Zeile 16) erst am 31. Milrz die ihm auferlegte Summe.
Es wird kfiura zu bezweifeln sein, dass sich Balduin mit der Bezah-
lung in den meisten Fallen ebenso lange gedulden musste als sein
Bruder, der König. Die Ansätze Prowe's sind mithin falsch. Die
in Zeile 1 bis 21 namhaft gemachten Posten sind, zum mindesten
der grossen Mehrzahl nach, erst in den Monaten Februar und März
zar Zahlung gekommen. In diesem Sinne werden daher die An*
gaben unseres Verzeichnisses für die Geschichtsdarstelliuig zu ver-
wert hen «ein. Zeile 15 scheint mir wegen seiner Benehung zu Urkunde
Böhmer, reg. Henr. Nr. 374, siemlich eieher auf den 18. BUxz zu
▼aweisen.
Besondere Erwähnung verdient Zeile 13, woselbst Prowe den
Namen des Bischofs von Brescia , Fedengo de' Maggi, vermuthete.
In Wirklichkeit handelt es sieh hier um Venturinus de Fundute,
einen Mann , der uns als Haupt der gaelfischen Partei von Sonoino
begegnet bei Joh. de Cermenate a. a. 0. 1268. Diese Zeile hängt
also mit Zeile 12 (de Soneino) anft engste zusammen, wahrend der
in Zeile 14 genannte Jobwmes de Bensonis ein angesehener Cremenser
ist (vergL z. B. Bonaini I, 20).
Koeh mnss mit wenigen Worten auf Zeile 7 nnd Zeile 82 ein-
gegangen werden, da ich im Gegensatze zu Prowe in beiden Flllen
Modetia statt des scheinbar so viel nftber li^enden ICodena lese*
Der Omnd ist erstens der, dass ich mich nicht entschliessen konnte
zn glauben, Balduin habe in diesem Yerseiebnisse unter »Lombardia*
etwas anderes verstanden, als was in mittelalterlieben Quellen ge-
wöhnlich mit diesem Namen bezeichnet wird, nämlich nur die grosse
westliche Hftlfte des oberitalischen Tieflandes. Dazu kommt aber
nocb, dass Modena, so viel wir wissen, zum deutschen EOnige nur in
ganz losen Beziehungen gestanden bat, Monza dagegen sich seines
ganz besonderen Schutzes erfreute. Heinrieb war dort am SO. Januar
in Begleitung seines Bruders Balduin persönlich anwesend (Bonaini I,
141 — 142) und hat die ^adt wiederholt gerade in der ftr uns in
Betracht kommenden Zeit durch Privilegien ausgezeichnet. Vergl.
Bonincontro Morigia, chronicon Modoetiense bei Muratori SS. XII,
1098 und Böhmer, regesta Henr. Nr. 378.
Im Ganzen betrachtet ist unser Verzeichniss eine wichtige Quelle
für die Geschichte Heinrich 's VIT. Es bleibt nur bedauerlich, dass
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454 Kleine Mittheilungen.
wir die Fftden der stottgehabten Benehnngeii nioht in allen Pnnktea
mit gleicher Schürfe zn verfolgen TermOges.
G. Sommerfeldt.
Ueber den Plan der Errichtung eines Fondaco dei Tedeschi
in Mailand 1472. Das dentsche Kaufhaus in Venedig hat neuer-
dings wieder Tie Aufmerksamkeit weiterer Kreise auf sich gezogen.
Dass es sich einmal darum liandelte, auch in Mailand ein solches zu
errichten, konnte man aus einer kurzen Notiz E. Motta's in der
Rivista storica italiana (I, 262. not. 3) entnehmen. Da mir durch
die Güte des Herrn Archivbeamten Ghinzoni in Mailand die Urkunden
selbst in Abschrift vorliegen, aus denen Motta <?wcböpft, bin ich in
den Stand gesetzt, Nliheres über jenes Project mitzutheilen. Die
deutsche Kaufmannscolonie m Mailand scheint es anfangs nicht ge-
wagt zu haben, dem Herzog Galeazzo Maria Sforza ihren auf ein
Fondaco hinzielenden Wunsch selbst vorzutra^ren . vielmehr wurde
dieser Gedanke zunächst niedergreleort in einer Denkschrift , welche
Taddeo de' Busti an den Herzog gelangen liess. Busti gehörte einem
niaililndischen Kaufmannshause an, das nachweislich mit deutschen
Kautieuten in näheren Geschäftsverbindungen stand. Seine Denk-
schrift muss um den Anfang des Jahres 14T2 geschrieben sein, ist
aber nicht auf unsere Zeit gekommen, wenigstens bis jetzt nicht
entdeckt. Ein an Busti gerichtetes Erwiderungsschreiben vom 8. Fe-
bruar d. J. zeigt aber, dass sie vom Herzog sehr wohlwollend auf-
genommen und weiterer Erwägung würdig befunden wurde. Auf
dieses hin wandten sich erst acht dentsche Kaufleute an den Herzog
mit der Bitte um die Genehmigung des Baus eines Kaufhaoses fUr
ihre Nation in Mailand (de poter fare uno fondico de ioro mercantie
ad Milano). Der Herzog gewann die Ueberzengnng, dass die Eiittena
eines solchen Hauses für ihn und seine Hauptstadt von Nutzen sein
werde, und überwies (14, Nov. 1472) die Angelegenheit seinem
Oeheimen Bath, damit dieser unter Zuziehung von Zoll- und Steoer-
beamten erwäge, ob und eventuell unter welchen Bedingungwi dm
Gesuch stattgegeben werden könne. Vom Geheimen Rath zu einer
Besprechung eingeladen , beriefen sich die deutschen Kaufleute auf
gewisse uns nicht nfther bekannte Aussprüche in den Privilorrien-
briefen früherer Herzttge, des letzten Visconti und des ersten Sforsa,
.und formulirten ihr neues Anliegen so: der regierende Herzog mdge
ihnen zu bleibendem Aufenthalt eine Wohnung (stantia) anweisen,
in welcher sie weder Miethzins noch Abgaben für Brod, Wein und
Fleisch zu zahlen hfttten. Das Gutachten des Geheimen Baths (4. Dec)
lautete für das Project günstig, und zwar rieth derselbe dem Herzog,
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Plan eines Fondaco dei Tedeschi in Maiiand (W, Heyd). 455
m dem Zweck der Unterbringung der dentadhen Kaufleate nicht etwa
ein Haus au mietbent damit er nicht immer wieder aufs neue
Borgen mttaser sondern ein BolcbeB ro kaufen; man werde finden, da»
die Deutschen, welche gerne bequem wohnen, ein daoemdes Heim
binnen weniger Jahre doppelt so schdn ansBtatten werden, ale sie
es angetreten habmi. Wenn man den Dentaehen anf diese Weise
entgegenkomme, werden sich gewiss die Einkünfte des Henogthnms
steigern, sei ja doch auch das Fondaco der Deutschen in Venedig
dne Hanpteinnahmeqnelle fCLr diesen Staat. Letzteres freilich werde
sich wohl ftndem, da Toranssichtlieb das nene Fondaco in Mailand
dem za Venedig bedeutenden Abbmch thnn werde. Dem Herzog,
welcher auf die Nachbampnblik sehr schlecht m sprechen war,
mochte diese zu hoffende Nebenwirkung ganz besonders einlenchten.
Aber so geneigt auch im Anfang der Herzog sowohl als sein Ge-
heimer Rath dem Project waren, verliert sich doch mit dem Gut-
achten vom 4. Dec. 1472 jede Spur einer Weiterverfolgnng desselben;
wir wissen nicht, was hindernd in den Weg trat — knrz das Fon-
daoo kam nicht zu Stande. Für uns muss die Thatsache genügen,
dass der Plan dazu gefssst und emsttich erwogen werden konnte.
Dentiicher als aus den geringen üeberresten der Privilegienbriefe,
welche die Herzoge aus den Häusern Visconti und Sforza den »von
Ober- und Niederdeutscbland* kommenden Kaufleuten ausstellten,
deutlicher als aus den nicht seltenen Geleitsbriefen für einzelne der
letzteren , sieht man aus jenem Plan , wie stark die deutsche Kauf-
mannschaft in Mailand und wie unausgesetzt der Verkehr dahin von
Deutschland aus war, als das Mittelalter zur Neige ging. Wilre es
nicht so gewesen , wie hätte sich sonst das Fondaco mit Insassen
geftillt? Aber auch darüber, aus welchen Städten diese deutseben
Kaufleute kamf ii, gibt eim s unserer Documente einige Fingerzeige.
Die acht VertirTpr der Colonie, uilche das Fondaco begf hiti 11, wer-
den namentlich genannt. Ich gestehe nun freilich rathlos zu sein
darüber, welchen deutschen Kaufmannsgescblechtern ich die an ihrer
Spitze erscheinenden Pandolto Henrico Fraruso und Giliolo Franzo,
sowie den den Bchluss der Reibe bildenden Sebastiano Stefaner lu-
theilen soll. Desto deutlicher kennzeichnen sieb zwei Fuchaer (Matheo
e Luca) als Fugger von Augsburg, zwei Fuotrer (Henrico e Zorzo)
als Ftitterer von Nürnberg, zumal da auch nach Lazarus Holzschuhui s
Aufzeichnungen eben dieses Kuuluiaunshaus „seineu Handel in Mai-
land und Genua hatte" Endlich glaube ich auch dem Jacomo
Franco seine Heimath in Gonstanz nachweisen zu können. Ein Ver-
^) Chroniken der deutschen St&dte. Nürnberg. Bd. I, S. 218.
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456 Kleine Mittheüungen.
wandter desselben »Enricus Franchus de Constantia** brachte im
Jahre 146G als Unterhändler für die deut'-chf Kaufmannschaft in
Genna die dortigen ,Conventiones Allamanoi um " zu Stande, welche
ich an einem anderen Orte veröif entlicht habe^j.
W. Heyd.
^) Im Urkundenanhan^ der Abhandlung: Der Verkehr Rüddeatscher
Städte mit Genua während de« Mittelalters. Forschuiigeu zur deutschen Ge-
schichte. Bd. 24, S. 215 if.
I
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Berichte und Besprechungen.
Neuere Literatiir zur Oeseblchte Englands seit dem
16. Jahrhnndert
Als R. Paul i vor 31 Jahren des Auftrags der en^jli < h- n Ko-
gierung gedachte, demzufolge eben damals mit Veröffentlicbunj^^ von
Katalogen oder sogenannten Calendern der Ötatr Papers begonnen
wurd»'. machte er dazu die Bemerkung, dass bokhe Uegesten dem
Foix her, der sich nicht an Ort und Stelle befindet, schwerlich be-
deutende Dienste leisten würden. Wie nun die Dinge heute liegen,
hat sich diese Bemerkung keineswegs als richtige Prophezei iuilt er-
wiesen; vielmehr ist unfraglich, dass für die neuere Geschichte niciit
bloss von England, sondern auch der übrigen europäischen Staaten
eben in diesen Calendars eine Fundgrube vorliegt , die trotz der
Mängel, welche ihr anhaften, alles übertrifft, was aut dem Continent für
Aufscbliessung der Quellen neuerer Geschichte gethan wurde. Ein
das Wichtigste knapp zusammenfassender Bericht ül)er Publicationen
zur Geschichte Englands seit Ausgang des Mittelalters ist daher, wie
billig, mit dem Hinweis auf diese Sammlung zu beginnen, die uns
in der Abtheilung für innere Politik (Dom esti c Series) in ununter-
brochener Folge durch die Jahre 1547 bis 1044 leitet, dann die Jahre
der Republik und des Frotectorats (1649 — 1659) umfasst und hierauf
die Zeit Karl's IT. bis 1GG8 in sich begreift. Diese Doraestic Series
zeigt demnach eine Lücke: die Jahre des Bürgerkrieges waren zu-
nächst ausgefallen ; doch ist ihre Bearbeitung neuerdings in Angriff
genommen worden. Ergänzung und einstweiligen Ersatz hierför wird
die von Gardiner besorgte und von der Clarendon Press schon in Druck
genommene Urkandensftininlang zur Geschichte der puritanischen
Be^olution bieten.
Die einsoblSgigen Serien zur schottischen, irischen und Colonial-
g« St hichte seien hier im Vorübergehen erwähnt. Von grösstem Belang
for Erkenntniss des Ganges enropttischer Geschichten ist die Foreign
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458 fieriehte und BeBprechnngCD.
Series, welche bei der Regierung Eduard's VIa beginnt and Ar die
Elisabeth'» leider nur bis 1678 gediehen ist. Man darf hoffen, dm
die Forteetzimg, Bank dem Geiste weitherziger Liberalitilt, der das
Gebahren der englischen Regierung auszeichnet, in stetiger Folge wird
ermöglicht werden. — Ausserdem wurden separat die spaotsohen Pa-
piere Ton Bergenroth nnd Gayangos, die venetianisdien bis zum
Jahre 1558 von Rawdon Brown yerS&ntlicht, mit dessen Tode die
Aussieht anf weitere Pubiieation der letzteren wohl geschwanden ist
An der Schwelle der neueren Geschichte von England begrüsst
oder schreckt uns eigentlich die Gestalt König Heinrich's VIII. Das
Material fiir dessen Geschichte ist in den letzterschienenen Bänden des
Regestenwerks von Gairdner') bis Ende des Jahres 1536 geführt
worden. Man kann nicht sagen, dass die Auftchlüsse, welche der 10.
Band bringt, in wesentlichen Dingen zu einem ürtheile berechtigen,
das nicht ebenso gut aus den yon Fronde benutzten Acten (abge-
sehen Ton der in Betreff Heinrich*s ganz vei*fehlten Darstellung Fronde's)
oder auf Grand des ungemein schätzbaren Friedmann'schen Buches
über Anna Boleyn zu schöpfen wäre. Allein wenn von Gairdner
nicht immer Neues geboten werden konnte, so entschädigt er vollauf
durch schärfere Beleuchtung des Alten, durch kritische £rhlrtang
oder Beseitigung des Bekannten. Reichliche Bel^e zur Charakter»
Zeichnung Heinrich's fehlen in dem Bande nicht, aus dem zur Evidenz
hervorgeht, dass der Grundzug im Wesen dieses KOnigs, wie es Gairdner
ganz richtig ausdrückt, die Brutalität war.
Ins Fach der darstellenden Geschichte schlägt eine Monographie
über den Klostersturm in Heinrich's Zeit, die auf Befehl des
Papstes Leo XIII. geschrieben und Sr. Heil, gewidmet wurde 0-
selbe unterwirft die Berichte der königl. CommissarieUi die zur Unter-
suchung der Klosterzustände ins Land gesendet worden, der kritischen
Prüfung und spricht ihnen alle Glaubwürdigkeit ab. Es heisst dies
sicher zu weit gehen; denn was auch im Auftrage von Th. CromweU
über die Kloster gelogen und wie sehr auch der in denselben vor-
herrschende Sittenverfall übertrieben wurde, gans erdichtet waren
diese Commissionsberichte nicht, und so gans fleckenrein, wie Gasquet
den Wandel der Mönche und Nonnen schildert, war er keineswegs.
Bezeichnend für des Verf. Anschauungen ist der Umstand, dass er
sogar für Elisabeth Barton, die Könne von Kent, eine Lanze bricht:
sie habe richtig prophezeit, dass Heinrieh keine 6 Monate mehr nach
.! . (t n i r d n e r , Lettern and I'ap. For. and Dornest of the Reign
of Henry Vlll. Vol. 10 u. 11. Lond. imim.
A. Gasquet, 0. B., Henry Vlll. and the English Monasteries:
an Attempt to illnsttate tbe History of their SnppreeiiOD. Lond. 1888.
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JBngland, Neoseit (M. fixMeh).
459
seiner Heirath mit Anna Boleyn König sein werde; denn trotzdem
or noch 14 Jahre darnach regierte, sei er als Gebannter nieht de jnre,
sondern nnr thatsächlich König gewesen.
Ueber Elisabeth* s Zeit erhalten wir in einem mBssigen Bande
die snsamnienfassende Darstellung der m&cbtigen geistigen
Bewegung, die während der Herrschaft der grossen Frau sich ent-
\vickelt und an unerreichten Meisterwerken ein Ewiges zu Tage gefördert
hat Das Buch ist dtis Ergebniss 25jähriger Studien und flir deutsche
Forscher, denen es biographische und literargeschichtliche Einzelheiten
über Lebensgang wie Leistungen auch der Grössen zweiten Range»
bietet, von besonderem Werth. Wer darin nach Auskunft über die
lärmniachrnde Shakespeare-Bacon-Controverse sucht, wird freilich ent-
täuscht werden; Verf. thut dieselbe mit den treffenden W<n-ten ab:
„Was Shakespeare-Bacon-Theorien und ähnliche Gattung von Thorheit
betrifft, sind sie kaum der Erwähnung werth."
Für die Geschichte der ersten Hillfte des 17. Jahrhun-
derts ist gesorgt durch das monumentale, die Auffassung dieser
Zeit für Menschenalter abschliessende Werk des Sam. Raws. Gar-
diner, welches in den bis jetzt veröffentlichten elf Bänden bis 1643
reicht; ein weiterer Band, der die Jahre 1644 bis 1647 enthält, ist
unter der Presse^). — Ueber eine Episode der puritanischen Revolution
hat sich, angeregt durch einen vor zwei Jahren erschienenen Aufsatz
der Q'«-i'ii"terly Review, eine zitiulich heftige Polemik entwickelt und
seither in der English Historie. Review fortgesponnen. Es betrifft
den im Jahre 1655 versuchten und unterdrückten royalisti-
schen Anfstand, von dem einerseits bestritten wird, dass er wirklich
▼orgekommen sei: Cromwell habe ihn hervorzurufen Anstalt getroffen
und dann als einen wirklich bedrohlichen vorgeschützt, um BepressiT-
massregeln gegen die Bojalisten zn beschönigen. Andererseits wird
gdteod gemacht, es sei dies eine wiUkftrilehe, anf falscher I^tnng
▼on Stücken in ThnrWs Collection of State Pap. bemhende An*
nähme. Die Entscheidnng steht noch ans, nnd die Wahrheit mag
vielleicht in der Mitte liegen: Cromwell wird das Seinige gethan haben,
die Boyalisten zn ihrem Anfstandsversnch an prorooiren; aber diese
haben in der That ihr Qlttck verancht nnd sind keineswegs so nn-
schnldig als die Sünder hingestellt worden, die man an Paaren treiben
müsse. — Das Qnellenmaterial aar englischen Qeschichte des 17. Jahr-
hnnderta ist von der Oxforder Clarendon Press vermehrt worden nm
eine nene, endlich nach OrnndsKtzen modemer Kritik besorgte Aus-
gabe von Glarendon's berühmtem Bnohe nnd nm die Edi-
^) G. S a i n t s b u r \ , A Hist^ry of Kli/abethan Literature. Lond. 1887.
*) Mittlerweile erschienen. Anm. d. Hed.
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460 Berichte and Bespreehnogen.
tion der Oxtnider Un i versitätsstatuteu von 1536, die unter
dem Namen Etv.bisehof Lauds gehen'), aber das Werk commissari-
scher Berathungen sind, denen ältere Ötatuteu unterworfen wurden.
Lob und Tadel, weh^he diese Feststellung von 1536 verdienen jnaof,
treffen d<^ninaeh wenij^er den Erzbischof, als die UaiversitüUkörper-
schalten, die er mit Bearbeitung der Sadie betraut hatte.
Die Geschichte des Hauses Stuart ist heutzutage in Eng-
land auf die Initiative hoher Kreise lashiunable geworden. Ein soeben
erschienenes, sehr lebbares und stellenweise auf selbständiger Nach-
forschung beruhendes Buch dürfte — wenn anders es Erfolg liat —
geeignet sein, diehit/,ige Parteinahme filr dieStuarts etwas abzukühlen").
Was der Verf. darin von Jacob I. sagt, ist freilich, wenn gut, nicht
neu und viel be^^er bei Gardiner zu tinden, wenn neu, schwerlich stich-
haltig. Auf eine Bereicherung historischer Kenntniss laufen die Mit'
theilungen hinaus, die von dem Gerichtsgang wider die Theilnehmer
an der Monmouth-Bebellion gegeben werden: sie vermebren das m»
kttndliche Substrat der grauenhaften ^diildemngen , die von diesen
SohenssUebkeiten und Jnstismorden bei Macaulay zu lesen nnd. —
Der zweite Band Ton Law 's Gescbiebte des Palastes von Hamp-
ton Court enthalt die Palastgeschichte wfthrend der Stuart^Zdt; er
bietet Anregendes ttber die politischen Vorgänge und die Gestaltung
des Hoflebens innerhalb desselben. Law erzfthlt solches gut*); aber
Evelyn und Pepys, die lebendigen Zeugen des Privatlebens und der
Geheimgescbichte des Stuart'scben Hofes, erzftblen weit besser.
Von Lecky's Geschichte Englands im 18. Jahrhundert
sind voriges Jahr zwei weitere Bttnde, der 5. und 6., erschienen.
Sie umfassen die Zeit von 1784 bis 1798 und reihen sich den früheren
Binden als würdige Fortsetzung an. Es ist sehr zu bedauern, dass
die deutsche üebersetmng dieses gediegenen Buches allem Anschein
nach ins Stocken gerathen ist — Fttr Auffassung englischer Geschichte
zur Zeit des spanischen Erbfolgekrieges eröffnet £lliot*s Leben Go*
dolphin's ne\i. desichtspunkte *), Es steht abzuwarten, ob sie sich
auch als die richtigen bewähren. Was der Verf. ül)er den offen-
baren Verrat!) sagt, den Godolphin und Marlborough im Jahre 1694
>) Clarendon, Bist of the Rebell, and Civil Wars in England. Be-
edited by W. Dmm Hacray. ^ 8tatotea of the Umvemity of Oxford compüed
in the year lt>3(i under the authority of Archbiab. Land. Ed. by J. Griffith.
With Introduct. by Ch. L. Shadwell. Oxford, Clarendon Press 1888.
») F. A. Inder Wiek, Sidelights on the Stuarts. Lond. 188«.
E Law, 1 he Ui»t. of the Hampton Court Palace. VoL Ih in Stuart
Times. Lund.
*) Hugli tiüut, The Life of Mducy Kari Godolphin, Lord High
Treasurer of England 1702- 1710. Lond. r^b^S.
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Englaad, Neoteit (M. Brotoh).
m
durch Bf'karintgeben der Expedition von Brest an den Hof von S. Ger-
maiu begangen haben, scheint keineswegs geeignet, das von Macaulay
gefüllte strenge ürtheil über den Vorgang zu widerlegen. Und wenn
er mit Burton in dem Lobe der Haltung übereinstimmt, die Godol-
phin der vom schottischen Parlament votirten Sicherheitsacte gegen-
über angenommen hat: so wissen wir aus Noorden, Europ. Gesch.
im 18. Jaliihuucl. 1, 511 ü., dass diese Haltung des SLluitzkanzlers
mit nichten auf dessen ausserordLiitlichtj bagiicitiit zurückzutühren,
sondern der Verlegenheit entsprungen und die Folge der von ihm
selbst begangenen Fehler und MissgrifFe gewesen ist. — Eine nicht
bloss für Literaturgeschichte wichtige Publication liegt mit der Aus*
gäbe der Briefe David Hmne'» sn W. Strahan tot*). Weniger
die Briefe aelbst, so boobintereBBaat sie sind, als die doselben Tom
Hmnsgeber angefügten Erlftatoniiigeii bieten eine Fttlle kostbarer,
grOflstentheils ans erster Quelle geschöpfter Nachrichten rar Geschichte
der englischen Politik nnd ihrer namhaften Vertreter, des gesellschaft-
lichen Lebens und Treibens, der Entwicklung von Handel und Finans,
von Kunst und Wissenschaft Birkbeok Hill, der seiner Zeit durch
eine mit ausserordentlich gelehrtem Apparat versehene Edition von
Boswell*s Johnson Auilwhen erregt hat, ist ein Herausgeber vom Schlage
des Florentiner Mehus, der im vorigen Jahrhundert die Brie&ohaften
Ambrogio Traversari's und anderer Notabilitftten der Benaissance
edirte und mit so ausfthrlichen, grundgelehrten Commentaren ver^
sehen hat, dass diese seine Ausgaben noch heutsutage einer Fund'
grübe solidesten Wissens ftber die Benaissancesät gleichsusetsen und
dem Forscher unentbehrlich sind. Basselbe wird, aufii 18. Jahrhundert
bezogen, von HiU's Ausgabe der Hume'schen Briefe zu sagen sein.
Die geschichtliche Entwicklung der irischen Frage von
der Reformationszeit bis auf Irlands Union mit England (1801) ist
dem deutschen Publicum aus dem vortrefflich gearbeiteten Compen-
dium Hassencamp\s ersichtlich'). Wer der Sache tiefer auf den
Grund gehen und den Verlauf der irisch-englischen Wirren bis in
früheste Zeit verfolgen will, sei hier auf ein Buch verwiesen, das ur-
sprünglich aus Vorlesungen entstanden, aber durchweg auf umfas*
sende Quellenforschung gegründet ist'). Richey's Vorlesungen
sind ursprünglich in den Jahren 1869 und 1870 veröffentlicht worden:
die eine Serie derselben bis 1584, die andere bis zur Ulster*Siedelung
') D. Hume. Letters to Will. Strahan. New first edited with Notct.
Bj G. ßirkbeck Hill. Oxford (Clarend. Press) 1888.
^) R. Ha<^ftenoamp, Geschichte Irlands von der Beformation bis zu
seiner Union mit England. Leipzig 1880.
*) A G. Richey, A Short History of the Trish People down to the
Düte of the Planlation of Ulster. Edited hy R. lioiiin. Ivane. Dublin 1887.
Dratsohs ZeMsehr. t OeeeUohtsw. I. S. 80
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462
Berichte und Betprechangen,
reichend. Sie liegen jetzt, nach dem Tode dt s Verfassers, zu einem ein-
heitlichen Ganzen vereinigt vor und bitit* n eine Ges<;hichte des irischen
Volkes von allem Becfinn historischer Kenntniss bis zum Äbschluss
der Tudor-Epoche , also eine Geschichte fortwithiender K&mpfe nicht
bloss zwischen Iren und Engländern, sondern auch zwischen den eng-
lischen Siedlern und der ihnen stets misstranenden, oft entgegenwir-
kenden heimischen Regiening. Der Verf. hat mit dieser seiner Arbeit
gezeigt, dass strenge Wissenschaftlichkeit bei vollendet künstlerischer
Form der Darstellung bestehen kann; er hat zugleich, was m Betreff
Irlands so ungemein schwierig ist und bisher wenigstens nicht geleistet
wurde, Licht und Schatten völlig unparteiisch zwischen den Streitenden
getheilt. Amtliche Proklame, erflossene Gesetze und Anordnungen,
überhaupt Begierungsacte, und ebenso Knndgebungen von regierungs-
feindlkib«! Parteien behandelt er nach dem Grnadealin» daae sie keines-
wegs nnanfeebtbareii Beleg von Thatsaeben bieten, sondern yolles
Vertrauen nur in den Punkten verdienen, welche die Regierung oder
die Parteien gegen sich selbst entweder direet aussagen oder indirect
zugestehen. Ss wftre sicherlich nicht vom üebel» wenn die historische
Forschung auch in anderen als irischen Dingen tou diesem Qrund*
sats l}fter, als gemeiniglich der Fall ist, Gebrauch machte.
Wollte man diesen Gmndsats an Benrtheilung der Briefschaf*
ten O'Connell's legen, die nun in iwei Bänden gesammelt Torliegm %
so würde die Qestalt des grossen Agitators rielleicht manches von
dem Zauber einbOssen» den sein Anhang und seine kleinen Nach-
folger um sie gebreitet haben, und manches an echter Grösse wie an
rein menschlicher <}emüthstiefe gewinnen. Richtig gelesen ergeben
die O'Gonnell'schen Briefe die nicht wegsnleugnende Thatsache, dass
die Haltung des Mannes während seiner Kämpfe f&r die Katholiken*
emansipation bis zur Durchführung derselben im Jahre 1829 eine
▼Ollig untadelhafte und vorwurfsfreie gewesen ist, dass aber nadiher
sein plötzliches Eintreten fftr den Widerruf der Union aus nicht ganz
und gar lauteren Beweggründen sich erklären und zum Tbeile auf
die sonst bei ihm nie zu Tage tretende Einwirkung des E^oismns
sich zurückführen läast. Uebrigens zeigt uns die Leetüre dieser Briefe
aufs klarste, dass von einer Analogie zwischen den Be<!trebungen
O'Oonneirs und der Methode, wie er sie durchgeführt hat, auf der
einen, und den Bestrebungen ParneU's und der Landliga auf der and^n
Seite, nur sehr bedingt die Bede sein kann.
Venedig, im Febr. 1889. M. Brosch.
*) Cofreapondence of Dan. 0*Connell, the Uberator. Edit witb Noticee
of Bis Life and Times by W. J. Fitspatrick. Lond. 1888.
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England^ Mittelalter CF. UebermaiiD).
463
Neaere Literatur zur Gesdüchte fiugland» im Jütt«iaiter.
Tefgl. dBB ArUkd im 1. BMt S. 174 ff.» IwbcMiidere tfle Btadeltaiig dmt.
"W. de G. Birch, Catalosrne of seals in the Department
of manuscripts in the British Must um, I, Lond. lHb7 j^VIII
und 86^1 S., 12 Plates). 4578 Sie;?el von Englands Fürsten, Staats-
iimtern (seit dem 13. Jahrh.j, Geistlichen (ausser S. 213 seit ca. 1100),
Stiftern (seit 11 Jahrb.), Orden und Brüderschaften (Gilden) werden
hier nach Material, Form, Fundort, Darstellung beschrieben; Legenden
sind abgedruckt, Literatumotizen und von 60 Siegeln Lichtdruck«
bilder, meist nach beiden Seiten, beigefügt. Die Reihe beginnt mit
790, doch nur 4 betreffen die Zeit vor Eduard dem Bekenner.
Für das Siegel der Aalidis von Brabant, der zweiten Gemahlin
Heinricb's I., wurde das der ersten Frau „Mathildis* nach Ausstechuag
dieses Namens verwendet» dagegen aSecundae" — welches Wort diese
schottische Prinzessin von der ersten Mathilde (des Eroberers Gemah-
Iis) unterschied — blieb stehen. Die Wittwe Kaiser Heinrich'a V,
nennt sich um 1141 richtig Mathildis Dei gratia Romanoram regina,
nicht Kaiserin. Das Wappen der 8 LOwen begegnet zuerst auf
Richards I. zweitem Siegel zur Urkunde von 1194, Dec. 12 [nicht 1198],
wo es heiest: nnser erstes Siegel, quia aliquando perditum fnit et»
dnm capti eeeemus in Alemannia, in aliena potestate constitutum, mu-
tatom est. — Gothische Verzierung beginnt um 1259. — Die Ma-
trize des ttrosfisiegels Edwards I. diente auch, doch mit kleinen Aen*
derungen, seinem Sohn und seinem Enkel. — Natürlich wird die
Geschichte d^ königlichen Titels hier vielfach belegt: z. B. seit 1259
bleibt Normaodie und Anjou fort» 1840 tritt Frankreich in denselben
ein. Diese werthvolle Sammlung verdient die Beachtung nicht bloss
des DiplomatikerSy sondern auch des Yerwaltongs- und Kirohenhisto-
rikers, des KostQm- und Knnstforschers: die überladene Pracht auf
Edwards KI. Siegel, die Serapisgemme anf der Bückseite des Si^ls
des Bischöfe Heinrich Yon Blois (Künig Stq^an's Broder, ygl. anch
Kr. 1699, 8981} bezeichnen den Sinn für glänzende Aenaserliebkeit
bei dem einen, den frühesten Sammeleifer classisohe Alterthflmer
(vgl. Job. Saresber. Eist» pont. SS. XX, 542) bei dem anderen. Bin
Index wird hoffentlich in sp&teren Bänden folgen.
Sogeri de Wendover Flores historiarum ab a. D,
1154 etc. The Flowers of history by Roger de Wendover : from 1154
ed. from the original [?!] mss. by Henry G. Hewlett. I. (Rolls
Series) Lond. 1886. 8^ XH und 320 8. — Willküriich wird der
Anfang der Chronik, darnnter das nie gedruckte erste Stück nnd
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464 Berichte und Besprechungen.
eine Reihe inhaltlich werthvoller Notizen, fortgelassen (nicht einmal
beschrieben), auf einen längst wul» i L gien Trrthnm Hardy 's hin. Eine
Genealogie der Hss. ist nicht ver^nclit, die frühesten, die von Matheus
Paris fortgesetzten, sind nirht erwähnt, geschweige Luard's Ausgabe
für den Text benutzt; dass die Hss. Douce und Otho collationiit sind^i
macht den einzigen Werth des Buches aus. Für die Kritik ist nichts
geschehen, auch Luard's und meine Arbeit sind nicht verwerthct:
Quellennachweis, Unterscheidung des Abgeleiteten, Correctur der Namen
oder Daten fehlt. Das Verstöndniss des Textes charakterisirt 236,
19 non alieni statt alieni und 273. 2 matris prost ratu statt
mattis pro stratu (Mon. Gern. SB. XXYUI, 40,23). Band I bricht
mitten in 1204 ab.
Hugo Koch, Richard von Cornwall. I. (1209-57), Strass-
burg 1687. 143 S. 8**. Diese Strassburger Dissertation liefert aus
fleissiger Benutzung gangbarer Quellen und Literatur eine so reich-
haltige Sammlung von zum Theil nie vorher verwertheten Einzelnacb-
ten zu Bichard's Lebens dass der Leser sich dessen Gestalt leicht
deutlicher — und meines Eraohtens fEkr diese Zeit günstiger und gross-
artiger — wird vorstellen können, als sie Koch echildert ; dieser Hess
sich die Skizzen echter Meisterhand bei Stubbs, Early Plantagenets
183 und Luard, Matthew Paris VII, p. XXVIII, entgehen und folgte
zu sehr dem ürtheile der damaligen Geschichtschreiber, die, als
MOnche der Volkspartei angebörig, in jedem Auftreten für die
Krone, oder auch nur für den Staat, Verrath wittern. Der innere
Widerspruch in Bichard's Stellung als des Königs nächster Agnat
und erster Baron erklärt zum Theil seine schwankende Haltung: wo
er dem schwachen Bruder mit warnender Stimme oder offenem Wi«
derstand entgegentrat, handelte er so offenbar patriotisch — oder
doch rechtlich — dass ihn schon Zeitgenossen lobten ; dass er aus der
einmal Tollendeten Thorheit des Königs nicht den Bürgerkrieg durfte
entbrennen lassen, sondern überall vermitteln, die Adelsforderungen aV
scbw&chen musste, kann erst der unparteiische Historiker begreifen.
Der Abfall von der baronialen Opposition war keine «Schuld*
(S. 50): wie konnte der Thronerbe — wie kann auch Koch — die
£insetsung des Staatsmimstenums durch den Adel fttr »das Richtige*
halten? Bichard*s stetig steigender Erfolg setzt nothwendig eine un*
gewöhnliche Kraft des Benkens und Wollens voraus ; da die materiellen
Mittel nicht aus einer bedeutenden Territorialmacht flössen, war er
auf Gelderwerb angewiesen. Die unleugbare Habgier, die selbst der
heftige Matheus Paris nicht überall offen zu verlastem wagte (Mon.
Kach Stevenson, EngUsh histor. review 353 ungenügend.
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England, Mittelalter CF. Li«beniiMn).
465
Germ. SS, XXVIII, 87, n. 12), diente nicht dem Geix, sondern fp-oss-
artigen Zwecken: sein Bankgeschäft wäro den Mönchen auch dann
als Greuel erschienen, wenn es bloss rechtlich der auch sie treftenden
Landesbesteuerung durch Krone und Curie gedient hätte. Wenn es
zweifellos in bösen Wucher aasartete fvergl, Grosseteste ed. Luard
83. nrO, so moss 7Aim Urthell darüber das damals in England be*
ginoprile Treiben <]t;r Toscaner Wocbslor verglichen werden. Ebenso
erhielten die Beamten iür Vollzug il* r Amtspflicht überall Geschenke;
schuldig könnte Richard erst dann genprücheo werden, wenn er Be-
stechung für ungerechte Amtshandlungen genommen hatte. Die Glan-
benseifeier verübelten ihm z. B. die Anwaltschaft für verklagte Juden.
Freilich übernahm er sie aus Gewinnsucht — wiewohl nicht ohne
einen Zug von milder und vielleicht selbst aufgeklärter Gesinnung
— , nber was sind die Anklagen V Die alten Lügen vom Mord eines
L'hristt akindes u. dergl. ! — Ueberall müssen die einzelnen Nachrichten
des Mathe US Paris im Lichte der allgemeinen Anschauung über ihn
verwerthet werden: er schöpft theilweiso aus bester Quelle (von
Bichard selbst: SS. XXVIII, p. 82 f !), th eil weise aus wirren Gerüchten,
kanoegiessert (mit offenbarer politischer Anlage !), liebt Seaa^sl niid
Anekdote. Wobl eifindet und Iflgt er nie, besitzt Sduurfirinn, Gelehr-
samkeit and weltliehe Erfakrang, versteht und bewiudert politische
Grosse, er liebt sein Land, Volk und EDnigthum; aber sein ürtheil
wird befangen, wo der Nntsen des Klosters in Frage kommt: wenn
Krone und Oarie Geld den .Armen* , d. h. auch St. Albans, ent-
ziehen, so denkt er nicht an die Zweclse, die er meist selbst billigt»
sondern begeifert jene und ihre Gehilfen mit blindester Wath. Wohl
vertritt er darin meist die Volksstimmnng; diese aber soll man als
damalige Macht yermerken, nidit heute als Bichterin T^hren.
Znr KOnigswahl Bichard's hat Koch die mannigfachen Streit-
punkte fleissig in der Literatur nachgelesen und besonnen gepr&ft,
ohne gerade durch nene Stfttsen sein Ergebniss sieher zu stellen. Er
h< die Ansicht von Bichard's Candidatur schon für 1247 fest, schiebt
die Initiative 125S nicht Avesnes, sondern Heinrich III. und Bichard za :
der erste Antrag sei nicht an Mainz gegangen, sondern Köln habe, mit
Pfalz schon einig, in Prag Ottokar ftir Bichard gewinnen wollen,
wie Böhmen denn auch die Vollendung der eastiUsohen Wahl in
Frankfurt hinderte. Die fi an7,ösischen Umtriebe, die Heinrich IIL
(im Briefe an Bonquer, den Koch (mit Ficker Reg. imp. V, 5287]
zum 27. März ansetzt), und die Doppelwahl , die die rheinischen
Städte fürchteten, beträfen noch nicht Alfons' oder Conradin's Candi-
datur. Nachzutragen wären viele Einzelheiten^), im Ganzen aber
') Schon die Mon. Germ. SS. XXVII f. (dtn .\XVIiI konnte Koch noch
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466 Berichte nnd Bcepreehangen.
ißt die Schrift eine verdienstliche Vorarbeit and macht dem Verfasser
«rie dem VeranlaMer Scheffer-Boichorst Bhre.
The metrical chronicle of Robert of Gloueester ed.
Will. A. Wright (Bolls Series London 1887. 2 Bde, XLVIII und
1018 S.). Robert — so nennt er sich — gehörte nach Sprache, Loeal*
kenntniss und (zeitweiligem?) Aufenthalt der Nfthe Gloucesters an
und war, da er nur lateinisehe Bücher benutst und Vorliebe ftür
Klöster hegt, Mönch ; dass er gerade in St. Peters zu Gloueester lebte,
was Antiquare seit dem 17. Jahrhundert behaupten, lässt sieh durch
nichts wahrscheinlich machen. Er compiürte aus bekannten Quellen
kurz nach 1297 in engl. Alexandrinern und Septenaren eine poesielos» 1
Beimohronik von Bntttis bis auf seine Zeitr da hinter 1271 dss
Ende verloren ist — doch folgte wohl nur ein Blatt bis 1272 — , so y
bietet nur das Istste Zwölftel des Werkes Spuren eignen Wissens.
Wrigbt's Aufgabe ist pbilologtseb ein grosser Fortsehritt gegen&ber i
dem alteren Druck. Glossar und (unvoUstilndlger) Index sind beige-
nidit kernen; Referent freut sich, in vielen kritischen Punkten mit ihm [
flhereinzustimmen) ergeben msnches: dass Richardis Charakter wollüstig j
gewesen (XXVII, 503), dass er die ungesetzlich gehinderte Fischerei be- |
freite (XXVITI, 509), das Datum der zweiten Tloclr/.Mt (552), den Eintritt |
der Karniehter nach England in Folge seines Kreuzzugs (5t)S). Namentlich
al'er liefern ürkundenbiSf^lier mehrere Daten: ilans. Urkb. (11. No?. 1254)
Botuli de Liberate, Munuuenta Gildhallae Londoniensis, Michelle Kölet»
Gaäcons.
Zu streichen ist in den Citaten stets Oxenedes: er häcgt von 8t
Albans ab (88. XXVIII, 506. 506). Der Haas gegen Peter des Rockes be-
traf snaftchst den Poitennen, nicht den «Römling* (8. 80); der »AnsUader*
Simon von Monifort war sdion Oraf von Leicester (S. 48); ftr Avignen
darf nicht Lyon onendirt werden, das Itinerar scheint verschoben (S. 51);
dose Gascogne nicht schon 1225, erst Mitte 1242 an Richaid verliehen
ward, nimmt schon Ficker Reg. 5286s an (S. 138); ob Innocenz im April
1250 sich noch nicht niirb einem Asyl in England habe umsehen können,
bleibt fraglich, da die Franzosen, lange bevor sie ihren König gefangen
wussten, dem Kampf des Papstes abgeneigt waren.
8til (S. 4:^ mächtige Macht) und Anordnung (S. Ö7. 108 dasselbe
ohne Verweisung! höchst Wichtiges iu Anm. S. 59') einer Erstlingsschriil i
▼erdienen Nachricht; Uttsiniiiche Stellfln im Test (s. aach 8. 20. 5&. 84) |
konnten xvm Iirtfaum veifUiren» als sprftchen anglonormsnnisehe Barone
Latein. Die Namen messen besser tthersetst werden: 8. 8 de Marisco |
(oder Marsh), 9 Westminster, 12 Eye, 19 Walliser, 20 8t Gile«.
25 Berkhampstead, 28 Reading, 35 Ma rlborough, 4G Haveringt
66 Cläre, 70 am (obwohl latinisirt weiblich) Tyne, 78Nimfa, SSMayor,
97 fiheriff (statt Vicomte), 98 Elias.
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England, Mittelalter {F. Liebermann).
467
geben; der historische Leser vermisst moderne Interpuiniinn, Her-
vorhebung der Eigeunamuii durch grosse Anfaugsbucljätaben , In-
haltsaubzüge am Rande , Unterscheidung des Abgeleiteten durch
kleineren Druck. Den Quellennachwtis m der Voriedt möchte man
genaoer wünschen. Gelegentlich der Auszüge deutscher Stücke in
Honmm. Germ. hist. XXVIII, 668 konnte ich neuere Forschungen
anftllireii, einiges nachtragen und Zweifel an einheitlicher Verfasaer*
flchaft widerlegen.
The Störy of England by Robert Manning of Brunne, a. D.
1888. Bd. {rom mss. at Lambeth palaoe and the Inner Temple by
Ftred. J. Fnrniyall Part L U (Bolls Series) Lond. 1887. 8* XXSSI
und 846 S. — Nnr di« ertten 16680 Yeise bis a. 689 werden hier,
und swftr aam erstenmal ToUstSudlg, berausgegeben. Für den spl^
teren, snletst biatoriscfa wichtigen, Theil der Beimehronik bleibt man
auf Heazne's An^be angewiesen. Also nur für das 14. Jahrhundert»
a. B. fttr dessen Ansohaunng von der Yorseit und flir Bobert's Quellen*
künde wird die Qesehioihte ^iges aus FunuTall's Text notirra kflnnen:
das Ags. Beeht gilt vom Festland herstammend 16574; Englands
Volk ist wie der Adel sohOnbintig und wohhiecbend 14886; die
Kamen England und Searborougb werden naeb Thomas of Kendal
und Meister Edmund fabulos trklftrt; der weitaus mdate Stoff ent-
stammt aber aus Waee, der Best, den Furnivall duroh einen Punkt
Tor der Linie ausieicbnety last ganz aus Bares Phiygius» Beda, QalMd
▼on Monmouth, und namentlieb Feter von LangtoftO» Aus Fumi-
vaU's Einleitung: der Gilbertiner*) Bobert Hannyng aus Boume reimte
1808 au Sempringham, nach fttnfeehiqtiHrigem Aufenthalt, .Handlyng
tynne," (aus einem firansfis. tbeolog. Gedieht), dessen sittengeschichtlich
wichtigen Inhalt Fnrnivall hier TSizeichnet *). Bobert sah auch einmal
XU Cambridge Tor 1306 den [späteren Schottenkönig] Bruce banket-
tiren, er reimte 1888 zu SizbiUs^) die vorliegende Chronik; ob er
auch die Heditacyuns verfasste, bleibt unentschieden. Hierüber
und Über manches andere Literarische gewftbrt deutsche Forschung*)
') Vergl. Mon. Germ. XXYllT, p. 648.
Dasa er Novizenlehrer gewesen, scheint mir unbeAviesen, da«« Laieu-
bruder, höchst unwahrächeinh'ch: Robert*« Sprachen- und Litemturkenntniss
UDd V. 14837 sprechen dagegen.
■) Er editte es 1882.
*) firymwake, irüber als Robert*t Eloeter genannt, eigab «idi alt
fitlsehe Lesong.
') Körting. Gnmdritt Engl. Lit 119, 128; ten Blink, Engl. Ltt 872;
Anglia IX, 43, 622.
408 Berichte und Besprecbtmgen.
Ergänzung. Verzeichniss der Reime, Namen- und Sachregister und
Glossar bat Furnivall seiner philologisch wichtigen Arbeit beigefugt.
W. J. Ashley, Edward III. and bis wars 1327,60: ex-
tracts from the chronicles . . . and other co ntem porary
records (Lond. 1887, 199 S. 8" für die, französischem Muster fol-
gende Reihe ,English history by contemporary writers") ver-
bindet die meist in modernes Englisch übersetzten Auszüge aus
historiographischen Quellen, Gesetzen, Urkunden, theologischen Ab-
bandlungen und Gedichten durch kurze Einleitungen, liefert erklärende
Anmerkungen und mehrere Bilder (leider keine Karte). Es wird
natürlich auch deutsche, namentlich niederländische Geschichte und,
weiter als der Titel andeutet, auch die innere Entwicklung Englands
berührt. Das geschickte Büchlein wird za erster EinfiÜining oder
volkstbümlichem Zwecke wilikommen tein.
Riess, L., Der ürsprnng des englischen Unterhaases
(Historische Zeitschrift hrsg. von Sybel LX, 1), yertbeidigt, im Wesent»
liehen gegen Gneist (auch ich widersprach Riess inHistor. Zeitschr.
N. F. XX [1886] 126), seine frühere Behanptang, dass Vertz«(er von
Grafecbaften nnd Stttdten TomKOnig anfangs einbemfen wurden (I),
nicbt (wie man irrig ans Analogie der Oescbichte Staart'scher und
Bismarok'scfaer Kftmpfe (?) Toranssetsce) lediglich (was auch nicht die
mas^ebende Ansacht) nud aneh nicht hauptsSchlich tnr Geldbewüligang,
sondern (II) am 1. Beschwerden der FroTinsialen yoisolegen, unter-
suchen zu helfen, den Regiemngshescheid heimzonehmen, 2. die Local-
yerwaltnng a) theilweise aosKafOhreni b) fiberaU regelmässig, besonders
in der Steuererhebung, zu überwachen. Nor als eine Folge dieser
(als Nebensweck des Parlaments längst anerkannten) Absicht Sache
die Krone Yerstftndignng über Steaem mit den (Gemeinen, ohne deren
Bewüligangsrecht nnbedingt anzaerkennen.
Seine Beweisgründe (für I) sind: 1. Die Parlamentsrollen be-
richten vor Edward III. nur von Einer Cleldbewilll^u:lg a. 0 Edward II.
2. Unter den Schriftstellern spreche nur (der sogen.) Matheus vou
Westminstor von einer Bewilligung zu 1297; sie alle, obwohl Steuer-
druck stets beklagend, übergehen die Schöpfung des Uuiei iiauses.
(Riess, der sich berufen könnte auf die Klage [wohl vom Ende 1297]
bei Wright, Folit. songs 184: Rieu greve les grantz graunter
regi sie tributum: Les simples deyvent tot doner... Nam
concedentes nil dant regi sed egen tes, übersieht aber z.B. Mathei
Paris. Contin. Alban. II [irrig sogen. Risbanger] S. 143. 165 und Bar-
tholom. Cotton S. 314. 299: concesserunt civitates, burgi,
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England, Mittelalter (F. Liebermann).
460
antiqua dominiea regia septimam). 8. Auch die Urknnddn von
1275, YOn 1288 (wo die allerdingfs bewiliigenden Gemeinen nißbi ge-
wählt [wM aber {Qr diese Frage gleichgültig], sondent nur depatirt
seien) und selbst die Urkunde von 1295 mit AnsdrOckett wie com«
mnnitates concesseriint bewiesen nichts (? unter et alii de regno
hinter milites scheint mir wie 1801 nur cetere communitates
gemeint), weil (?1) die Steuerproclamation die Politik der Stenerbe-
willigung durch Volksstimme nicht ausspreche. 4. Der nie inrotolirte
lateinische Text des Statutum de tallagio non eoncedendo bei
Hemingborough (u. A.1) ist nicht authentiseh (was langst bekannt),
sondern sei nur Forderang der Barone (dies hielt schon Stubbs fftr
möglich, aber unwahrscheinlich; Riess beweist nicht dies, sondern nur
die bekannte Authentidtftt des frans. Statuts); die Schätzung hinge
nur hiernach ab Ton assensu eommuni . . . baronum, militumf
burgeusium et aliorum Uberorum hominum; wofür dieauthen-
tisdien Worte grant^ . . . a . . . seinte eglise et as . . . barons et a
tote la oommunautö, . . . qe . . . aides ne prendromsforsqe par
eommun assent de tut le roiaume einen ganz verschiedenen (?)
Sinn baten, nämlich nur das Oberhaus betrafen. Dafür spreche, dass
Hemingborough (der eben anf verfassungsgeschichtlieh grobem Fehler
ertapptet — daneben aber Barth. Cotton) die Befriedigung nur der
Magnaten erwähnt. 5. Die päpstlichen Dispensbullen von 1305,6
erwfthnen das Zugeständniss als nur den Baronen gewährt (was doch
seinen Inhalt nicht trifft). 6. Bis 1377 werde in den Freiheitsbe-
slAtigungen die Steuer deutlich nnr an das Oberbaus geknttpft (? com-
mnne nnil plein parlement begreift offenbar das Unterhaus mit).
7. Edward I. habe a) das Unterbaus zwar 1295 (mit einem Schlage?)
freiwillig (?) gegründet, b) aber der Steucrbewilligung rt) 1297 lange
widerstanden, i^) 1305 sie rückgiingig zu machen gesucht, folglich
c) nicht das Unterhans zur Steuerbewilligung geschaffen. (Der Schluss
i-t unlogisch, da die Krone in a und b unter verschiedenem Druck
handelte.) S. Zölle und Verbrauchssteuern waren auch nach 1297 nicht
an Farlamentsbewilligung gebunden.
Das Unterhaus verdanke seinen Ursprung auch nicht der Höf-
lichkeit des Königs, sich, was er nehmen konnte, gewähren zu lassen
(denn Edward erscheint um r2*J5 7 schroff; noch 1377 waren die
Gemeinen zufrieden, wenn die Krone mit den Baronen allein Rück-
sprache nahm; die fernen Städte hätten lieber kleine unbewilligte
Steuern als theure Diäten zur parlamentarischen Vertretung bezahlt).
TT. Dass das Unterhaus zum Zwecke der Localverwaltung ent-
stand, erhelle 1. daraus, dass Stüdto darin vertreten sind, obwohl
dieselben als Domänen der Schatzungs will kür auch nach 1297 (wie
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1
470 Bericiite uud BeäpreciiUDgea.
Stobl» deutlich sagt) nnterlagen, also nur weil sie znm Verwaltangs*
berioht unumgänglich waren; 2. aus Berufung TOn je zwei Vertretern,
was zur Bezeugung von Localzuständen nöthig war, während nur
Oeldbewilliguug einer noch 1353 und 1362 genügte; 8. aus der
Häufigkeit der Parlamente, die vom steten Wechsel der Provinzial-
vei iiultnisse (?) erfordert wurden, während Geld ebenso leicht (?) auf
mehrere Jahre hätte bewilligt weiden können . 1. aus der Nicht-
wählbarkeit von Sheriü^ und Auwaiteu; ebeu diöäe äolilea nämlich
controlirt werden.
Riess rennt offene Thüren ein, wenn er nachweist, Edward habe
nicht aus der Kronhobeit das gesammte Schatzungsrecht wie ein beu-
tiger Verfassungssystematiker herausgenommen uud zu dessen Aus-
übung das Unterhaus geschaffen. Er leugnet selbst nicht, dass that-
sächlich Ritter und Bürger fast in jedem Parlament dem Könige Geld
bewilligten, dass sie einige Male sogar nur dazu berufen waren, dass
Edward 1297 ein Stück Besteuerungswillkür gesetzlich und thatsäch-
lieb einbüsste und sieh des Verlustes schweren Herzens bewusst war. Er
untersehät7t aber doch das htaatsrechtliche VerstHndniss der englischen
Kl i]iv,^e, wenn er meint, sie hätten im 13., 14. Jahrhundert den StÄuden
tiioen Schein von Mitwirkung bei der Besteuerung gewährt , weil sie
sich noch so stark gefühlt hätten, dass sie auf die Pai'lamentam acht
nicht eifei-süchtig zu sein brauchten.
Berlin 1888. F. Liebermanii.
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Nachrichten und Notizen.
TorYienierknnr. Für den Inhnlf rüoser Ahtheilung ist auch im Einzelnen der Iloraas-
geb«r «Uein vezsntwortUch, soweit uicht Notizen irgendwie unterzeichnet sind. Fortlaufend
uUntttst wird derselbe bei Sammlung des MaterialB durch H. Dr. 0. Sommerfeldt.
<- Zb d«ii AXkltawtng&n. TCKgl. du TBadduiiM au SeUaas de» Heftes.
MoBiMBto OeniftnlM klitorlea* Berioht üb«r die dies*
jfthrige PlenarTeraammlnng. fierlin, im April 1869. Die Plenar*
verMumnlmig der GeDinldireetiioii der Honiunei^ OennaiuM hirtorica wnrde
m diesem Jafaie in den Tagen vom 21.— 2S. Xftn in Berlin abgehalten.
Erschienen waren alle Mitglieder — unter ihnen zum erstenmal die Herren
Prof. Bresslau und Dr Holder-Egger — mit Ausnahme der Profes-
soren Hul>or, Maaseen, Mo mm Ken, von Sickel, Wattenbach,
welche durch Reisen oder nus anderen Gründen verhindert waren. [78
Der in dem letzten Beneble beklagte provisorische Zustand des Unter-
n^ehmens hat endlich am 9. Mai 188^^ durch die Ernennung des Professors
E. Dümiiiier m Halle zum Vüraitzunden der Centraldirectiou mit den
Rechten and Pflicbtoi einee BeiefaBbeamten nach mehr als zweijähriger
Bauer Mine Endeehaft enreiclit. Dan die Arbeiteii aneli in der Zwiachen-
seit ihreii migeetOrten Fortgang nehmen konnten, wurde der einatweiligen
Leitong dea Herrn Prof. Wattenbach verdankt |74
Vollendet wurden im Laufe dee Jalirea 1888--89: in der Abtheilong
Scriptores: Scriptorum Tomns XV, 2; Scriptores rerum Merovingicarum
ed. Krusch tom. II; Carmen de hello Saxonico ed. Holder-Egger in 8*;
Thietmari Merseburgensis Chronicon ed. Kurze; in der Abtheilung Leges:
Lex Alamannorum ed. K. Lehmann; in der Abtheilung Diplomata:
Die Urkunden Otto's II; von dem ^euen Archiv der Gesellschaft:
Band XIV. 175
Die Abtheilung der Auetores Antiquissimi nähert sich
ihrem Abschlüsse. Die Ausgabe des Claudian von Prof. Birt wird noch
in dieoem Jahre enefaeinen, die von Hemi Vrot Hommaen aelbtt be-
aibcsteian kleinen Chroniken, Hieronymoa und aeine Fortaefaier» amd in der
Hamdachrift von ihm ToUendet» PBae die lange eiaehnte Anagabe dea Gaaaiodor
amd die kritiaehen Vorarbeiten mit Beihilfe dea Herrn ArohiTara Krnaeh
in Marburg an Ende gefthrt Die italieniachen Handachriflen in Rom,
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472 Nachrichten lud Notueu Nr. 76—79.
Florenz und Neaiifl hat Herr I'rof. Mominsen liei Gelegenheit einer im
FrübÜDg 1888 uiitenionimenen lUim selbst verglichen, die französiachen,
«oweit dies nicht schon durch Herrn Prof. Wilh. Meyer g'eschehen war,
und die englischen in dieseti) Frühjahre. Die Acten der römischen Synoden
aus der Zeit Tbeoderich*B sollen der Ausgabe beigefügt werden. Aiie>
gedehntere Unterraehangen» die mit defselben rasammenhftDgen, sind im
Nenen Archiv niedergelegt worden. Der Drnck des Cassiodor wird im
nftdiiten Sommer beginnen, im Anschlösse an den der Chroniken. [76
Ffir die Abtheilnng Scriptores hat Herr Dr. Krosch den
2. Band der Scriptores Merovingici, über dessen Inhalt achon b6>
rirht v.urde, durch Hinzufügmig der Register vollendet, nachdem diese
durch die Theilnahme des Herausgebers an den Cassiodorarbeitcn sieh lange
verzögert hatten. Für die noch fehlenden Merowinpschen Heiligenleben,
deren ümfan^i: auch bei manchen Hescliränkungen, ab»,'r mit Kiuschluss
einiger älterer Stücke, auf zwei Bünde veranschlagt werden muss, wird der
Herausgeber im Spätherbst oder Winter die schon lUnger geplante Reise
nach Frankreich antreten. [77
Die Fortsetzong der alten Reihe der Scriptores in Folio
wurde HeirnDr. Holder-Egger su selbstindiger Ausftlhrung llbertragea.
Herr Dr. E. Sackur, welcher seit dem 1. Oetober 1888 als lütarbeiter
an die Stelle des Herrn t. Heinemann getreten ist, leistet ihm hierbei
ünterstut/.un«,'. Vollendet ist die 2. HUfte des 15. Bandes, dessen Register
zum Theil noch Herr v. Heinemann vorbereitet hatte, und es sind damit
die Nachträge zu den früheren vorstaufischen Bänden zum Abschlüsse jje-
lanprt. Neben dem Hernnspeber betheiligten sich an der Arbeit ^imial I^f"-r
Dr. »Sauerl a n d in Tn<^r und die Herren W a 1 1 en bach , Weiland und
Perlbach. Von bisher uniukannten Stücken verdienen u. a. die Lebens-
besehreibungen der fünf Einbicdler von Brune» von Querfurt und des Abtes
Gregor von Burtscheid und kurze Annalen aus Laon und St. Vincenz zn
Mets Erwfthaung. Der Druck des 20. Bandes ist so weit fortgeschritten,
dass seiner Vollendung vielleicht schon im Laufe dee Jahres entgegengesehen
werden kann. Die Hs. der Annales Haanoniae des Jacques de Ouise au
Valenciennes soll in Verbindung mit anderen Reisesielen von Herrn Dr. Saoknr
verglichen werden. Gleichzeitig wurden die Vorbereitungen fllr den .30. Band
fortgesetzt, für den Herr Dr. Simons fei d im vergangenen Frühjahre
einige Vergleichungen in Oberitalien ausgeführt hatte. Dieser, ebenso wie
der 31. Band, ist für die Italienischen Chroniken der staufisehen Zeit vor-
behalten und muss deshalb mit ihm zugleicli in Angriff genommen werden.
In dem 30. Bande stehen die umfangreichen Werke Sicard s nebst dem
Chronicon Regiense und Salimbene'ei iu Aussicht, im 31. einige z. Th.
poetische Schriften von allgemeinerer Bedeutung, wie das Carmen de Gestis
Friderici I, Ligurinns, Petrus de Ebnlo, Rektionen Uber den Frieden von
Venedig, denen die anderen Quellen in landschaltlieher Anordnung folgen
wurden. Üngemein wflnschenswerth vom kunstgesohichtüchen Standpunkte
aus wSre eine voUstftndige Veröffentlichung der etwa fSnfsig geschichtlich
werthvollen Bilder der Berner Handschrift dee Petrus de Ebulo. [78
[0 et Av au 8 gaben.] Von dem durch Herrn Holder-Egger be-
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Nachrichten imd Notü&ea Kr. 79—82.
473
arbeiteUin Carmen de bello iSuxonico ist wegeu de» vielseitigen Interesses,
welches es in neuerer Zeit erregt hat, aiM Sonderausgabe erMdüenen. Die
none kritbche fttndaiugabe Thietmar's von Hmebnrg Ton Henn Dr. Enrze
in Halle hat duroh nodiinalige Yerglddrang der Dreedener Handachzift au
wicbtigeii Ergebnissen über die Art der Entstehung geführt und iit soeben
vollendet. In Yorbereitong Mn !> t Ach von denuelbeii eine Ausgabe der
Chronik des Abtes Kepino von i'ium, für welche in umfassender Weise die
Hiindcchriften in München, Umsiedeln, Scbaft'bausen, Paris, London, Köln
und W ien benutzt worden sind. Sie soll im Traufe des Jahres getiiuckt
werden. Es wäie sehr zu wünschen., dsL&a auf den Bibliotheken solcher
LehTanstalten, denen die Genaimtausgabe der Honimiento Germaniae vn-
iQgänglich ist, wenigrtena die itatllidie Rohe dieser Handan«gabea wich-
tiger Qoellen als Ersata Eingang linde. [99
Die auf swei Bände berechnete Sammlung der Streitschriften
des 11. und 12. Jahrhunderts, an welcher von den Jlitarbeitem
namentlich die Herren Dr. Kuno Francke und von Heinemann th&tig
waren, ist soweit vorbereitet, dass seit Anfang des Jalires der Druck des
1. Bandes beginnen konnte, der namentlich auch Beiträge der Professoren
T hau er in Graz und Bern he im in Greifswald enthält. Er wird u. a. auch
ein bisher nngedrocktes Werk des Ifanegold von Laatenbaeh bringen. [80
{Bentsohe Chroniken.] DerDmdc der von Hetm Prof. £. Schröder
bearbeiteten Deutschen Kaiserehronik ist swar etwas weiter fortgeschritten,
wird aber vor dem Sommer dieses Jahres keinesfalls an sein Ende gelangen
können. Es soU deshalb mit dem Drucke der Werke Enenkels durch Herrn
Prof. f^tranch in Tübingen, von denen die Weltchronik im Texte vollendet
vorliegt, neben der Kaiserchronik begonnen werden. Herr Prof. Seemüller
in Wien hofft Otacker's Steirische Reimchronik , die für den 3. Band be-
stimmt ist, bis zum Herbst druckreit' vorzulegen, nachdem er iin vorigen
Deeember noch einige handsehiiftUohe Studien dafllr in QOttweig und Lina
gemadit bat. [81
hi der Abtheilung derLeges ist die neue kritische Qnartaosgabe
der Lex Alamannorum von Herrn Prof. K. Lehmann in Rostock im Sommer
schon ausgegeben worden. Der Druck der Lex Romana Curiensis, mit
welcher der 5. B;md und die Folioausgabe der Leges absrh!ie.est. von Herrn
Dr. Zeunier schreitet uuunterbrocbeu fort. Als näcli^le Aufgabe sind diesem
die Leges Visigothorum übertragen worden, deren ältesten Codex rescriptus
in Paris er bereits im October 18ä8 verglichen hat Die Redactiou des
Königs BekesvinÜi mit diesen Pariser Fhigmenten wird snnAcfast in einer
Handausgabe erscheiaen. Die Aufgabe der beiden Burgundiseben Leges
hat Herr Prof. von Balis in Basel Übcmonunen und hofft sie im laufenden
Jahre fertig zu stellen. Eine damit zusammenhängende Revision der
Bluhme'schen Ausgabe de.s Fdiduni Theoderici hat Herr Dr. B urchard in
Berlin im Wp«entlichen vollendet. Auf die Fortsetzung der Capitularien-
ausgabe mussie Herr Prof. Boretius wegen seines leidenden Zustande«
verzichten, doch ist Aussicht vorhanden, seine Arbeit durch andere Hände
ergftnsen an lassen. Für die DeutNihen Reichsgesetse setst Herr Professor
Weiland in GC^itingen sdne namentUdi in handschxxftliehen Unter'
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474
^lachricbteo und KoUaen Mr. S2— 87.
aucbungen bestehenden Vorarbeiten fort. Herr Dr. Kehr wird datüi die
dwMim SteatemMge mit Venedig neu vcrglcidMn, [82
He» Hofrath Maatsen m Wien iet in seiner Arbeit u der Henun*
gäbe der Merowingiacben Synoden dor^ den frohen Tod aehMi
MitarbeiterB Dr. F. StOber am 26. Aogntt 1888» eowie dnrch die YOiaih
gebende Erkranktug desselben nicht unerheblich angehalten worden, trete*
dem ist es ihm mit der Unterstützung des Dr. Brethols ? Inngen, den
Text so weit zu fSrdem, dass der Beginn des Dmckes nach Jahresfrist in
Atissicht stc'ht. — An den Deutschen Stadtrechten hofft Herr Prof.
F r 0 n s d o r f t seine länger unterbrochene Thätigkeit demnächst wieder auf-
nehmen zu können. f8S
In der Abtheilunp Diplomatii ist unter der Leitung des Hofratiw
von Sickel der Halbband mit den Diplomen Otto's IL im Sommer 1888
ausgegeben worden. Ffir die Fortsetzung ist an Stelle des ausgeschiedenen
Dr. Kehr als Hitarbeiter Dr. W. Erben getreien, der aeben dem Wiener
StadtarchiTar Dr. ühliri an den Diplomen Otto*s HI. tbUig war. Diese
sollen im Herbste dem Dnicke ttbei^bea werden, üm die groeee Samm-
Imig der Kaitenirknnden etwas laeeher zu it^rdeni, hat Heir PtoL Breeslaa
es ftbemomraen , die Periode der salischen Kaiser von Konrad II. un sehen
jetet Torzubereiten, wftluend die Ausgabe der Urkunden Ueinhch^e U. von
Herm Dr. V. Bayer in Strassburg zu erwarten steht. [84
Die Leitunj^ der Abtheilun^ Epistolae i-'t von Herrn Professor
WattpTihacli auf den Vorsitzenden übergegangen. Herr Dr. Roden-
berg hat seine HöniLsche Heise im Juni 1888 vollendet und auf ditiser den
grössten Theil des Materials für den 3. Band der aus den pilpstlichen
Regesten zu entnehmenden Briefe theils durch Abschrift theils durch Ver-
gleidiung erledigt. Mnr etwa 150 Nnmmem mfissen nachtrftglieh noch auf
anderem Wege besehafft werden. Von den Vorstinden des valieaniscben
Archivs wurde er in suTOrkommender Weise mtenttttrt. Der Band wird
im Laufe des Jahres dmekfertig werden and diese Sammlung ab*
8cli]ies><en. (8S
Für das Registrum Gregorii konnte an Stelle des verstorbenen
Dr. Ewald noch kein geeigneter Fortsetzer der überaus schwierigen Auf
gäbe gefunden werden, wenn auch nach verschiedenen Seiten Unterhand-
langen angeknüpft worden sind. f86
Inzwischen i.st nach den beiden für die Briefe Grepor's offen gefallenen
liäiidta der Di-uck des dritten der Kpistolae seit dem Ende des vorigön
Jabi'Cä begonnen worden, die Briefe der Mero wingischen Zeit um-
fassend, in welchem Herr Dr. Gundlaob mit einer fiamwlung aus Arles
den Anliaag maeht Aueh von den nachfolgenden Sdureiben hat er einsn
grossen Theil bearbeitet. Die Briefe des Biscboft Desiderius von Gahon
sind von Herrn Prof* W. Arndt beigesteuert worden; die seit langer Zeit
von demaelbai flbemommenen Briefe des heiligen Bonifaüns hat er dem
Vorsitzenden überlassen. Nach den Merowingisoben sollen unmittelbar die
Karolingischen Briefe in Angriff genommen werden. Herr Dr. Gundlach
hat die von ihm hergestellten Ausgaben durch erlflutemde Abhandinngen
im Neuen Archiv begleitet und wird darin fortfahren. [87
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Nachrichten and MotiMn Nr. 88—04.
476
Tn flor Ab theilung Antiquitates wurde der Druck der Necrologia
Germaniae II, die Salzburger Erzdiöcese, bearbeitet von Herrn Dr. Herz-
berg-Frftukely fortgesetzt, der im Sommer dafür eine Reise nach Graz,
8t PiMil, Klagcnfbrt mä Salsbnig uitenuümi. Die ente HUfte diMes Bandes
ivird in enugea Honaten ereeheinen. Döi Drodc des 3^ Bandes der Poetae
lathd Csiolini hofit Herr Dr. Harster in Speier im Hevbsle irieder auf-
nehmen zu können , nachdem toswischai die Handsdiriften des Hilo von
8t. Anianil in Valenciennes noch verglichen worden. [88
Die Anfertiffung f inf s ausführlichen Inhaltsverzeichnisses aller
bisher gedruckten Bünde der Monumenta Germaniae haben die Herren
Dr. Holder-Egger und Zeumer übernommen. Dasselbe wird als ein
Band der Quartauggabe erscheinen. [89
Die BedacHon des Nenen Archivs ist von Herrn Prof. Wattenbach
%nf Herrn Prof. Bresslan llberffsgangen, welcher den 14. Band in legel-
rnftseiger Folge herausgegeben hat Diese ftr jeden Besitzer der Monumenta
Oeimaniae unentbehrliche Zeitschrift wird neben einzelnen Quellenschriften
Torzuf^wcise durch kritische UntetsQchtuigen ansgefiällt welche die Ausgabe
der Quellen vorbereiten. [90
Einzelne Vergleichungen oder Abscliriften wurden im verflossenen
Arbeit^ahre freundlichst besorgt von den Herren Graf Cipolla in Turin,
Plrof. HShlbanm in Köln, A. Molinier in Paris, Kmile Ouverleaax
in BrOssel, K. Schottmflller in Rom, Dr. H. Simonsfeld in Mttnchen
n. s. w. Handschriften worden theüs nach Berlin iheils naeh Küle oder
Marburg zur Benutzung zugesandt aus Einsiedeln, St. Gallen, Hannover,
Karlsruhe, Köln, Kopenhagen, München, Paris, SchafFhausen, Trier. Eine
befremdliche Aunnahme bildete die Bibliothek zu "Wolfenbüttel, welche nach
einem neuerlichen HeschluFse dp- h'^r~r;sjlich Braunschweigischen Ministe-
riums die Versendung von Handsclinften vollständig versagen zu müssen
glaubt [91
Berllaer Akademie» Der letzte Jahresberidit Aber die üntemdimnngen
der Akademie ist in den Sitanngsbericbten 1889 S. 87 ff. gedniekt Soweit
diCMlben sich auf alte Geschichte beziehen, s. dort S. 37—39 über;
1. die griech. Inschriften, 2. das lat Inschriftenwerk, 8. die römische Proso-
graphie, 4. die Sammlunpr anfik»^r Münzen Nords^echenlands, 5. die Aus-
gabe der Aristoteles-Commentare. Hervorzuheben ist an dieser Stelle, dass
n. a. der Druck der Germanischen Inschriften, bearb. von Zange-
meister im XIIL Bd. ded Corpus inscr. lat. (Nordgallieu und Germanien)
in dieson Jahre beginnen wird. [9S
Von der Polit Correspondent Friedrich's des Gr., anter Leitung
der Herren Sybel, SobmoUer, Lebmann und unter Redactaon Herrn
Dr. A. Nandus sind Bd. 1-5 u. 16 publicirt; Bd. 17 ist im Druck. - Von
den Preussischen Staatsschriften aus der Regierungszeit Friedrich's
d. Crr. wird binnen kurzem Band III, brsp. von O. Kranske zum Druck
kommen. Derselbe umfasst den Beginn des 7 jähr. Krieges. (08
Für die Monumenta Borussica (deren Statuten s. in Heft 1 Nr. 7>
ist eine Commission aus den Herren v. Sybel (Vorsitzenden), Schmoller
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47a
Nachrichten und ilotizen üx, 84— dd.
(wüseüächuiü. u. geschäftl. Leiter) und Lehmann gebildet worden. Drei
Ftahlicationen sumI snnftdiBt in Angriff geiunnnm: t) Für die Herauigftbe
der Adan der Central TerwAltuBg, betr.Beh^Jrdenorgamsnnu and Beamten*
orguiiaatios, ist Herr Dr. 0. Eraneke gewonneiiirordeB; derMlbe hat be>
gönnen, die Acten des Qeneraldirectoriums v. 1718—23 auszuziehen und
wird auch Provinzialarchive auszubeuten haben ; b) Üeber Begründung der
Seidenindustrie in der Ö8tl. Hälfte df^r prpuss. Monarchie arbeitet Herr
Dr. 0. Hintze, und es besteht die Hoiftiung, im Laufe des Sommers drucken
zu können; c) Herr Dr. W. Naud^ hat die Bearbeitung der preuss. Ge-
treidehandelspolitik im 18. Jh. übernommen. — Vorarbeiten, die von Herrn
Prof. Schmoller aar Verfügung geateUt wurden, ermöglichen eineB vegp>
hUtmatmlaaig xaaeben Fortgang dieaer PnblicationeD. [94
Daa mit den Ißtteln dar SavigayatiftnBg nnternommeDe WSrterbnch
der class. Rechtswissenschaft ist stetig, wenn auch langaam, geiftrderif
worden. — Die Bearbeitung des für die Acta nationis germ. univ.
Bononiensis in Aussicht genommenen Ergänzungsbandes ist II. Knod
in Schlettstadt übertragen. — Ueber die Uistor. Station in Eom s. uachste
Nummer. [96
Pra«ailsohe biitorlaebe Statlra in Bom« üeber dieae wichtige
NüuprOndung, welche der Erforschung deutscher Geschichte dienen soll, s.
im 1. Heft Nr. 15-16. Nach dem Ber. der Ak. (SB. p. 44) beschäftigt
sich der Secrctär der Station H. Prof. SchottmtiUer mit Acten /nr G. d.
Templerordens, Herr Dr. Friedensburg mit Materialien zur Kciciis-G.
d. IG. Jhs., Herr Dr. Bauiug:irten mit Zollerana. — Ausserdem hat Herr
Prof. Schottmüller Schritte geüiau, um die in den Vatican. Sammlungen
j^t andi f&r deutsche Provinaialgeschiehte erachloaaenen Schfttae
heben zu laaMn. Da die Mittel der Station bei weitem nicht aoareiehen, um
so weitansgreifende Arbeiten mit der wünachenawerfben Schnelligkeit an
idrdem, auch vielfach provinzialgeschichtliche Specialkenntnisse wünschens-
werth sind, fallt den einzelnen deutsehen Landestheilen , Staaten und Pro-
vinzen, die Aufgnlu' zu. das Material filr ihre Geschichte mit Unterstützung
der Stution und im Anschluss an dieselbe durch besonders entsandte
Historiker Bammehi zu lassen. Leu ersten Anfang hat der Bremer 8enat
gemacht« dem sich die Gelegenheit bot« durch den gerade in Rom anwesen-
den Herrn Dr. Schellhaea dnß nmfiaagreidie Recherche nach Bremenden
▼oniehmen an haien. Herr Dr. Schellhaea wurde für dieaen Zweck bei
den Deutschen Reichatagaaeten für einige Monate benrlanbt — > Gefolgt iat
mit Bewilligung der Mittel für einen Bearbeite auf die Dauer eines Jahrea
der Brandenburgische Provinzialausschuss. — Femer ist för Ostpreussen
Aussicht vorhanden, den nächsten Winter zu umfassenden Vorarbeiten l>e-
nutzen zu können, wenn die Provinzen Westpreussen und Posen sich mit
Ostpreussen zu gemeinschafllichem Vorgehen entschliesaen. — Hoffentlich
findet da« Beispiel Nachahmung und sieht der nächste October eine Colonie
dentacher ProTinaialhiatoriker in Rom beiaammen. [M
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liachrichtan und KoUseo Nr.
477
Historische Ciiesellseliaft a^u Berliu. lu der Sitzung vom 14. Jan. 1888
sprach Azehiviur Dr. Bern er Uber die neuere fraaaOt. LH. b. preuss. Geech.
Der Vortragende ging hauptaftchlich auf die Arbeitoi von Emeat Larisie.
Chaquet, Waddingtmi, Bonrgeoii u. a. ein. — Am 4. Febr. 1869 ipraeb
ObentL Dr. Jfthns über das Ersatzwesen des preuss. Heeree im vorigen Jh.
Der Vortragende gab einen Ueberblick über die einzelnen geietslichen Kr-
la««e. welclie ilie Anwerltung. die Enrollirung, das Cantonwesen etc. rcfj^.lten,
machte auf die zahlreichen Lücken unserer Kenntniss aufmerkaam und
z.ei^e scliliesislich, wie die praktischen Ver»uche in Wechselwirkung Uiit
den Aensseiningen der gleichzeitigen Kriegswissenschaft standen. — Am
4. Mftr2 hielt H. Pkof. Dr. Frey einen Vtntng Aber die ProtorenauHanee am
Hofe Friedrich*» II. in SflditaJien. Bysantinieche und arabteebe Goltnrein-
flüsie begegnen ridi hier mit der Wiederbelebung der Antike; die nach
Ordnung der ftaatlichen Verhftltnifse erst in Sicilien, dann auf dem Fest-
lande begonnene Entwicklung erreichte ihre Höhe unter den letsten Nor-
mannen-Horrschem und unter Friedrich 11., um dann nach der Invasion des
Anjou hier plötzlich abzubrechen; in Mittelitalien und Toscana setzte sie
sich fort J. [97
K9algl* SichslMlier AltertirnntTmlB« Derselbe hielt seine regel-
mässigen Sitzungen allmonatlich in Dresden ab. Am 7. Januar kamen ▼er'
•chiedene seltene alte Drucke zur Vorlage, darunter ein Exemplar der ersten
1460 in Strassburg gedruckten deutschen Bibelüb^etzung (aus dem Besitse
de? bekannten 8ammleri? Henn Klemm), ein Hrcviariura v. 1502 und ein
Missah,' von 151S). "gedruckt von Melchior Lotter in Leipzig. H. (Jurlitt
hielt einen Vortrag' üi<er da< dt. Hüttenwesen (d, h. die Hauliütten ih-r
Steinmetzen) und den Auuaberger üüttenstreit ^1618 — 21). Am 4. Februar
Vortrag des Herrn L. Schwabe ttber den Bauernkrieg in Sachsen und
Thüringen. Am 11. Mftrs nach Erledigung geschäftlicher Angelegenheiten
(Bericht Aber abgelaufenes Vereinqahr, (Sfenehmigung des Voranschlags»
Wiederwalil des Vorstandes) ein Vortrag des Herrn Freiherm v. Mans>
her? über Mark und Bisthum Meissen z. Z. König Karl's (Kaiser KarKs IV.)
von Böhmen. Am 1 . A|)ril Vortrag de« Herrn Dr. Berling Ober die Dresdener
Haler-Innung (gegründet 1674). [98
Verein fQr Uamburgische (leschichte. Am April d. J. leierte
dersslbe sein 5(ti&briges Jubil&um. Die Festsitsung fand unter dem
Ehrenvorsitx des Bflrgermeisters Dr. Petersen statt, des Einsagen, der dem
Verein seit leinem Stiftungstage bis zu diesem Jubiläum angehSrt hat
Auf die Ansprache desselben folgte die Festrede von Dr. Adolf Wohl will
und alsdann die Entgegennahme von Oltickwünschen, welche die Kieler Uni-
versität durch Prof. I^usolt, die Stockholmer Akademie <1. Wiäst nsch. durch
KeichsaDtiipiiir Dr. Hans Hildebrand, eine h'eili«' auswärt ij^'t-r hiator. N'ereine,
sowie zahlreiche Hamburg. Uesel Ischalten durch deputirte Vorstandsmitglieder
darbrachten. Mehrfach wurde Joh. Martin Lappenberg s als de^enigen ge-
dadit, der dem Ver. f. hamb. G. seine wiMenichalUichen Aufgaben «!•
gewiesen and demselben Ober 26 Jahre (1639—1865) Leiter und Berather
D«iitsehe Zeitschr. 1 6«s«liialitew. I. s. 8|
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478 Nachrichten nnd Notizen Nr. 99—101.
gewesen. Den Schluss der Sitzung bildete eine Ansprache dee enten Vereins-
Toratehen* Dr. Th. Schräder, welcher ein vielseitiges Programm der in
Anpriff zu nehmenden Arbeiten entwickelte, die Ernennung von f\ der
ältp^ton Mitglierler, sowie das bishcripren correep Mit«?bVdes. fh>H städt.
.\r(hivura Dr. K. Koppmann in Rostock, zu EhrenniitgliLHleiu verkündete
und ausserdem das Preisausschreiben verlas, von dem wir unter Nr. lOO
Notiz nehmen. Als Gratulationsschriften wurden dem Verein von auswärts
gewidmet: 1) im Namen des ßergischen G.-Y.i Briefe von Joh. Magdeburg,
ans den Orig. in d. BQehetsatnmlnng der Katharinenkirche an ffiunbug,
hrsg. W. Crecelina; 2) im Namen der biator. Ges. d. Kllnatoer-V. an
Bremen; Seeveraichemng nnd Seennb eines hanaisdien Kanfmaims im
16. Jahrhundert von W. v. Bippen. — Vom T. f. Hamb. G. selbst wurden
als Festscbriflen herausgegeben : 1. Barbarossas*8 SVetbrief fitr Hamborg vom
7. Mai 1189 v. 0. Rüdiger und 2. das Schlussheft des 8. Bandes der
V.-Z. (enth. 2 Beiträge von C. F. Gaedechens: »Das Hamb. Militfir bis
zum Jahre 1811" und ,Die han.seatische Legion"). Dem Vorstande des V.
wurden von dem frühereu vieljährigen Vorsitzenden Dr. J. F. Voigt ge-
widmet: Die Hanil)urLr Hf)chzeit8- und Kleiderordnungen v. 1583 u. 1585.
— Die vom Festausschuss Dr. J. H. Hansen übertragene Herausgabe der
aus der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts stammenden Geschäftsbücher des
Hamb. Handlungshauses van Gheldersen, von welchen bisher nur ein 1841
ersehienener, heutigen Ansprüchen nicht mehr genflgender Ansang von J.
C. ]f. Laurent vorlag, konnte leider unvorhergesehener Hindanisse halber
nicht bis aum 9. April fertiggestellt wwden; doch dfirfte das Erscheinen
der fSr die Handel^;, sehr bedeutsamen Pnblication in nicht alku ferner
Zeit an erwarten sein. — Ausserdem sind seitens des Vereins in Aussicht
genommen: eine Besehreibung der Hamb. Hauptkirchen, ihrer Kunst-
werke und Inschriften, in Wort und Bild, und eine Neubearbeitung und
Fortsetzung des Hamb. K Hnstl er] exicons. dessen 2. Rd. die Tonknnstler
enthalten jsoll. Die Vollenduni; der Edition (Itn Hanib. Käraereirechnungen
durch Bd. 0 nebst Register, wird im Auge behalten. A. W. [99
(jiesellächaft für Rheinische Geschfchtskiiudc. Achtt Jahres-
versammlung in Köln am 19. Dec. 1888. — Dem Bericht des Vor-
sitsenden ( vgl . Nr. 25) entnehmen wir Eolgendes. Anwesend vom Vorstand die
Herren Prof. Dr. HOhlbanm (Vorsitaender), Prof. Dr. Lamprecht, Prof.
Dr. L Oers oh, Prof« Dr. Menzel» Comro.-R. B. vom Rath, Landg«-BL
Ratjen, Prof. Dr. Ritter. Seit der 7. Jahresversammlung gelangten aur
Ausgabe : 1 . Der Koblenzer Mauerbau, Rechnungen 1276 — 89, bearb.
von Dr. Max Bär; mit einem Plane. (V. Puhl.). 2. Kölner Sclireins-
urkunden des 12. Jahrhunderts. Qn. z. Rechts- und Wirthschafta-G. d.
8tadt Köln, herausgegeben von Rob. Hoeniger. Bd. 1, 1884 — 88.
Scbluss-Liefg. [100
Der 2. Band der Kölner Sc hreinäur künden des 12. .lalirhun-
derts wird die Urkk. der Bezirke: Aposteln, Gereon, Niederich u. Severin,
Bruchstücke des Scbütlenäciireins, die Bürgervcrzz. und die Mitgl. -liste d. Gilda
mercatoria, die Einltg. d. Herausgebers und das Register zu beiden Bänden
HaehrichteQ und Notiien Nr» 101—107.
479
«■tiiaitai; das Ma. wird Tonuisrichilicli im Herbst 1889 dw Prwwe übergeben
Der Druck des 1 . Baiules der Rheinischen Weisthfimcr von
Prof. Dr. Loersch wWd nunmehr beginnen, nachdem die philol. iiear-
beituTii» der Texte Herr Dr. Kon st. Nörrenberg in Marburg eben zum
Abschlu>s (gebracht hat. Nach «»einer Vollenduns^ wird die Herstallnng eines
2. Bande« kurtrierischer Weisthümer ohne Auteutijalt in Augriff genommen
werden; einzelne Hss. der Trierer Stadibibl. hat dafür Herr Dr. Saner^
land doichfoKwht. Die von Hmn Dr. Herrn. Forst begonnene system.
Doteharbeitoiig von Acten des DOsseld. Staate-A. ist dnreh s. Yenetarang
aadi Osoabxflck naterbroehen worden. Weitere Forseliimgea nach unge-
dmckten karkOlnisehen WeiiAhltinem wird Qebeininith Dr. H a r 1 e e s , welcher
die Weisthümer des nOrdl. Theiles der Provins mit heransrageben bereit
ist, in nächster Zeit anstellen. Von verschiedenen Seiten wurde durch Nach»
weis oder Mittheilung ha. Stoffes and sonstige Förderung der Ausgabe zu
dem Werke heig-estcuert. (102
Die Ausgabe der Aachener Stadtrei^h nungen von Prof. Dr.
Loersch konnte nur geringe Förderung erlahreu, diese durch die Mit-
wirkung des Aachener Stadtarchivars Herrn R. Pick. [lOB
Für die Ausgabe der Urbare der Erzdiocese Köln von Prof.
Dr. Crecelins hat Herr Dr. Wächter in Dflsscldorf ans dem dortigen
Staatt'A. ein Vers, yon 15 Heberegistem ans d^ 12. bis 16. Jabrhimdert
neuerdings anfgesteUt und gedenkt Herr L. Korth in K51n die KSUn, Ar-
ehive, besde. die reichen Sammlnngen der stftdt. Axmenverwaltwig, genau
xn dnrehmnstecn. Den Urbaren von Xanten wird in dem A. des Hoghen
Baad van den Adel im Haag nachgegangen werden müssen. (104
Der E rl&aterungsb an d zum Buche Weinsberg von Prof.
Dr. HS hl bäum wird wahrscheinlich im Jahre 1889 im Ms. vollendet
werden. Er soll durch die Urkk. und Acten des Kölner Stadtarchivs und
anderer .Archive dieselben Verhilltnisse und dieselbe Zeit der .stadtkolnischen
Geschichte Ix-leut ht«n, welche die Denkwürdigkeiten Uermann's von Weins-
berg geschildert haben. [lO«*)
Der Druck der unter Prof. Dr. Ritter 's Leitung bearb. Landtag s-
acten der Herzogt hflmer Jfllich-Berg hat noch nicht beginnen
k<hmen. Abbaltongen des mit der Ansfllhrung betrauten Gelehrten Herrn
Dr. vonBelowin Königsberg, daneben auch die Sdiwierigkeiten» die mit
der KOrxong des weitschweifigen Materials nnd der Erlftntening seines
mannigfiuhen Inhalts verbimden sind, haben dem raschen Fortgang der
^itionsarbeit im Wege gestanden. Gegenw&rtig ist alle Aussicht auf an-
haltende Förderung des Werkes vorhanden. Dem noch rückständigen 3. Theil
der Untersuchungen ilerm Dr. v. Relow's über die Anfange der landständ.
Verfg. von Jülich-Berg wird ein erster Theil der Acten hoffentlich bald
folgen. (106
Von dCT Ausgabe der Tt Heren M a tri kein der Universität Köln von
den Herren Dr. H. Keusseu und Dir. Dr. W. Schmitz ist für 188!^ der
1. Band sa erwarten. Er wird die beiden älteren Matrikeln aus denJJahreu
1889 — 14fö nmfiusen und mit Ezttatemngen versehen sein. Ffir diese, su-
werden
[101
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480
Kehrichten und Kotizen Nr. 107—112.
gleich zur Ergilnzung (1er Matrikeln, hat Herr Dr. Keusseii neljen den
Urk. und Acten des Kölner Stadt-A. Hss. aus der kgl. Bibl. in Berlin und
der Nationalbibl. in Pariü durch die Vermittlung der ^Staatsbehörden in
Kohl b^utzen können. Pie Uebersendung ttodnw Pariser Hss., am clef
Bibl. d. Sorbonne, iat in Aiuiioht gestellt. Die aelir ergiebigen Deceaats*
btlohw der arfcist Faenlt&t, die in Köln selbst noch Torbaaden sind, wurden
dem mit der Edition beschäftigten Oeldirten vorenthalten. [107
Bei der Ausarbeitung der Regesten derErzbischöfe vonKöln
bis 7. J. 1500 von Prof. Dr. Menzel i^t die Untersuchung des älteren
ürkk. Wesens der Krzbb. fortgesetzt worden. Eine einpehonde und abschlies-
sende Behau Jlung wurde den Urkk. der 1. Hälfte des 12. Jh. zu Theil;
iür die Bearbeitung der Urkk. des ganzen 12. Jh. ist ein Mitarbeiter ge-
wonnen. [lOS
Für die Ausgabe d«r ältesten Urkunden der Rheinlande bis
a. J. 1000» gleichiyis Ton Prof. Dr. Menzel, sind in diesem Jahre voll*
stftndig bearbeitet die Ghartulare von Prüm (Trier), S. Maarimin (Koblenz)
und Echternach (Gotha)» welche den grössten Theil der älteren Urkk. her*
£?eben. Das Chartular von Stablo (Düsseldorf) ist in An-^riff penoinmen
und wird mit Heranziehung des in Bamberg helindl. Cod. Stabulensis weiter
bearbeitet werden. Sämmtliche im Heb. 8taat3-A. in Berlin betindliche
Orig.-Urkk. über das Rheinland und die Orr. tür Stablo in Düsseldorf sind
dnrohforseht. (109
Die Arbdten war Herausgabe der Ada^Handsehrift, wriche Prof.
Dr. La mp recht überwacht, sind soweit gefördert worden, dass die Druck-
legung unmittelbar bevorr^teht. Der 1. Theil, die Darstellongf umfasst Bei-
träge der Herren Prof. Dr. Menzel (paläogr.), Dr. Corssen in Jever
(textkrit.), Prof. Dr. J a n i t s cli e k in S(rasshur<; (kunstgesch.), Domcajiitular
Schnütf^en in Köln u. Dir. Dr. Hettnerin Trier (üb. den Einband);
die M^?. sind insf^e-ammt eingelaufen. Den 2. Theil bildet ein Tafelwerk,
das HUääer allen wichtigeren Blättern der Ada-Hs. auch Abbildungen aus
▼wwai^tten Hss. wiedergibt. (110
Für den geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz hatHevr
Cand. bist Konst. Schulteis in Bonn die Orundkarte, welche in allen
BIL des Werkes wiederkehren wird, vollendet; ihre Vervielf<igung ist zu-
nächst ins Auge gefa.<ist. Die Bearbeitung der einzelnen Karten soll in
Anknüpfung ati die Amtsbeschreibuntjen von den jünfsr^ren Verhältnissen
ausgehen und die ^'escli. Oestaltuni: der Prosinz rückwärts verfoljyen. Herr
Bchulteis wird liierlM'i seine Aufmerksamkeit zunächst vorzÜL'lirh dem
güdl. Theile der Provinü zuwenden und daneben die Verzeichnung aller
fttteren kartogr. Darstellungen fortsetaen. Eine Vmnefarung der Atbdts»
krftfte ist in Aussi<^t genommen. Das Werk hat übereil Fürderung er»
fkbren: für die Darstellnng des Hzgth. Jülich hat der Herr 6f. Ernst
von Mirbach-Harff die umfangreichen Vorarbeitoi s. Terstorb. Bruders,
des G r a f e n W i 1 h. V 0 n M i r b a c h • H a r f f , Bur Verfügung gestellt. 1 1 1 1
r>ie Leitvuig der Beschrr'iVnini? der pesehichtl i elien Denkmäler
d e r H Ii e i n p r o \ i n z iA eiinMii 1 '«sonderen Ausschüsse des Vorstandes
übertragen, welcher sich durch die Herren Prof. Dr. Justi in Bonn, AppelL-
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Nachrichten und Notizen Nr. 112 — 116.
481
Qflr.-Bath Dr. Reichessp erger und Dorocftpitalar Schaütgen inKOIn
und Dr. Thode in Bonn er^^bust hai Die Gmnds&tzQ fllr die Ausarbei-
tung der Besebieilnuig nnd die AnsciUSge fttr die Kosten de« gaasen Unter*
nehmena sind featgestellt und dem Herrn Laadetdirector mitgetiieUt worden;
der Provinzialausschnss hat sich mit dem vorgelegten Plane einverstanden
erkliirt und tichon für das laufendo .Talir eine weitere Beistencr bPscLlossen.
Inzwischen sind Vorbereitunj^cn «^ctroft'en, welche die Aussicht eröiFnen,
da?s in nicht allzu femer Zoit dia Beschreibung der Denkmäler einzelner
lü'eiäe fertig gestellt werden kann. [112
Ala nenee Untwnehm«! der Ges. hat der Vorstand die Bearbeitung
und Heransgabe der Zvnftnrknnden der Stadt Eoln beschlossen.
Die Leitung hat Prof. Dr. H ö h 1 b a u m . die AusflUimng Herr Cand. Kaspar
Keller in Köln flbMnoninien; letstere ist auf eine Zeit von zwei Jahren
veranschlagt. Das Werk soll eine voUst. Sammlung der Kölnischen Zunft-
urkunden worden, die Entwicklung bis 7ai ihrem Abschlüsse l^^fleiff^-n (nicht
blosa f|ie älteren Zeiträume berücksichtigen), und neben dem reichen ein-
heimischen auch da-; auswärts vorhandene Material verwerthen. Die Arbeit
ist bereitä in Angriff genommen und hat schon eine stattliehe Zahl bisher
unbekannter Znnftnrkk. xn Tage gefördert (118
TerMmmlnngen. Die Yersanunlnng des Hansischen 6. V. findet
vom 11. bis 13. Juni in Lüneburg statt, die Generalversammlung der
dt, G, u. AI th.-V ereine im September in Metz; der nächste Orienta*
listencongr^ tagt vom 2.-' 13. September saerst in Stockholm, dann in
Cbristiania. (114
UttlTeraltlteii md Uaterrleh«. a) Der soeben genehmigte prenssische
Etat enthält als neue Professuren für G.: ein Ordinariat ftlr alteG,
(neben dem bisher. Extra Ordinariat) in Halle, ein Ordinariat (, künftig weg-
fallend" statt des bish.'r. Extraordinariat.^) für G. [bsd.s. MA.] und Tlilfs-
wissenschaften in GreitVwald und ein nicht näher bezeichnetes Kxtraordi-
nariat (»künftig wegfallend*) in Königsberj,'. — b) Im CBl. d. preu?s. Unterr.-
Verw. 1888 tindet man S. 510 1". die Statuten des bist. Seminars zu
Berlin» femer 8. 757 ff. das Reglement für das Institut f. Althk. deraelben
Universitftt, v. 15. Ang. 1888. — e) In Santiago (Chile) wird die Er-
richtung eines hochschul artigen Instituts banptsftefaUeh sur Heran-
bildong von Lehrern geplant. Es besteht die Absitzt» die Lehrstühle in
erster Linie mit Dooenten deutscher Universitäten zu he>et/.en. Für die
Profeasur der G. wurde ein Pocent g'^«ucht, der neljenliei nicht nur Geo-
graphie, sondern auch Mathematik vertreten «ollte. — Da inzwischen die
Nachricht durch die Zeitungen gegangen ist, dass ein lionner Docent der
Mathematik von der chilen. Regierung gewonnen wurde, so scheint es, dass
der Plan Jener etwas weitgehonto wüsensdiafU. Personalunion hat auf-
gegeben werden mttssen. (J.). — Vgl. auch die Personalnachrichten. (115
Nach den Zusammenstellungen im CBL der prenss. Unterr.-Verw. war im
Jahre (1. April) 1887— 88 unter einer Gesammtzahl von 4G9 (im Vogahr544)
Prafungenfar das höhere Lehrfach die 6. an den einsehien preuss.
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482
^'ach^ichleu und Notizen l^r. 116 — 119.
Umvezntäten mit folgendfla ZUfis» (denen wir die des Votjabres in KUuounem
beilftgen) beOidligt, und swar 1) zusammen mit Geogr. aU Haoptfack,
in Verbindung mit Oriech. o. Lat. fGir Miiielclassen, 2) an zweiter Stelle,
aber auch mit facultas für alle Cla«8en, in der Zusammenstellung (kriech.
U. Lat, G. u. Geogr.: Köni^'sberg G (4). 1 (2); Herlin 9 (18), 3 f8): Greift-
wald 8 (2). 3 (1); Breslau Ii (8), 2 (3): Halle 11 (4), U, (10); Kiel 1 (2).
2 (8); Göttingen 3 (2), 2 (2); Münster 2 (14), 0 (2); Marburg 1:5 (4), 8(12):
Bonn 2 (4). 6 (1). Gesammtzahl 56 (62), 42 (49), d. i. im ganzen 98 gegen Ul
im Yoijahre. [119
Die Zahl der* 1) in O. u. Geogr. und 2) in alten Spraohen n. 6. be-
schäflagten Probeeandidaten betrug nach derselben Quelle wShrend
des Jahres Ostern 1887/88 bezw. MiehaeliB 1880/87, Dir welch letzteren Zeit-
raum wir die Zahlen in Klammem geben, in den preuss. Provinzen: Ost-
preussen 2 (1), 0 (0); Wcstpreupsen 1 (1), 1 (0): Berlin 8 (8), 8 (4); Bran-
denburg 0 (2), 0 (1); Pommern 1 (0), 0 (1): Posen 1 (8), 2 (1): Schlesien
3 (7), 1 (4); Sachsen 5 (1), 6 (7)-, Schleswig-HoMefn 2 (1), 2 (2); Hannover
2 (1), 2 (0); Westfalen 4 (3), 3(1); He.sseu-iNa«feau 1 (0), 5 (2); Kheinprovinz
5 (6), 8 (1); in Snnmia 35 (29), 28 (24) auf eine Gesammtzahl von 27» (246).
Im Sommerballgahr 1887 kamen also 116 Historiker auf 521 Pkobe-
eandidaten. [117
Archive, Mngeen, Blbliotbeten. r\ In Frankfurt n. M. wurden
Anfang Febr. beim Umbau eines zum liüiuer gehörenden Hauses 17 aus
dem «Stadtiircliive dorthin verirrte und lan^e vermisste Kaisserstlireihi n von
1275 — 1498, ausaerUem kui trier. Archivalieu, betr. die Herrschalt Oberbleiu,
gefunden und in das Stadt* A. gebracht — b) Die Elsass -Lotbring i-
schenArcbive haben verschiedene Bereichemng«^ erhalten. Über welche
B. Th. die RH 39, 229 f. (nach der Strassb. Post vom 23. Oct), z. Th. die
RC Nr. 10 (S. 179 f) berichtet. Vergl. Bezirkstag d. Unterelsass, Sitzung
1888, im Bericht etc. d. Bez.-Präs. S. 243 f. u. 244 f. — c) Im Wiener Rath-
haus ist i..T. 1888 eine Sammhin*T aufgestellt worden, die als rielvnrsprethrnder
Grundstock eine« historischen Museums der Stadt Wien gelt'-n darf.
— d) Die Verwaltung des Nationalarchivs iu Paris hat beschlos.-* ü. fiir
die Weltausstellung Facsimües ihrer Merovingerdiplouie auferiigen -ixk
lassen. — Lit. Über Archive u. Bibll. s. in der Bibliogr. unter I, 2. [118
FnBxSsiselie Beschwerden ober die Verwaltung deutscher.
TOrnehmlicb elsass-lothring. Archive u. Bibliotheken, von
denen wir unter Nr. 39 Notiz nahmen, werden im ApriJheftc der RH (89, 4Ö0 f )
mit steigender Lebhaft i<:keit zur Sprache gebracht. wird behauptet,
dass u. a. einem (b lehrten, der sieh mit Karolinger Diplomen bi f-chUftigen
wollte, der Zutritt veni-eigert sei , und nicht nur im Keicliökud . sondern
auch in Trier und Koblenz sei man so verfahren. — Von deutscher Seite
gebt uns in der Sache eine Zuschrift au folgenden Inhalts: .Die in Heft 1
nach der RH berichtete Beschwerde über die AuBSchliessung franz. Gelehrter
Ton eisäse. Arrhi\cn cursirt mündlich in leiser Qelehrtenkreisen in viel
weiterem Umfange. Ein ürthett wird sich erst gewinnen lassen, wenn be*
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Nachrichten und I^oUzeii Kr. 119—121.
483
atdmmte Angaben Aber eip»elne FBlle vorliegen. Die von Zeit in Zeit wieder*
kehrenden Klagen über AuMehlieaning franz. Gelehrter von irgendweldien
deatacbai Archiven rOhren aber s. Tb. daher» daae für die Benniaong der
Archive bei uns andere, und, wie sich nicht leugnen lässt, vielfach pein>
lichere ,Reglements' gelten als in Frankreich, dessen Archive von der prak-
tischen Verwaltung mehr getrennt und ausschliesslich wissenschaftlichen
Zwecken gewidmet «ind/ — Es handelt Kieh , wie wir erfahren, bei den
,au moins trois anciens elevea de 1 ecole des chartes*, von welchen die
RH spricht, um die Herren Ch. Pfister (Prof. in Nancy), Bourgt^ois uud
Oiiy. Entgenanntem soU durch Verweigerung des Paasee, den beiden anderen
dnreh ein Verbot der Arohivbenntanng die Verfolgung Ihrer Studien (die
bei Bourgeois das Bisthum Meli, bei Giij tJrkk. dea 0. Jahrb. betrafen)
verwehrt sein. Erkundigungen j die wir versuchten einzuziehen, hüben au
dem Ergebniss geführt, dass wahrscheinlich wenigstens ein Theil dieser
Beschwerden (ähnlich wie die obige Zuschrift annimmt) durch Missverständ-
nis«c oder Versehen im Geschäftägan^e zu erklären ist. Das wird be-
fiouderä für die Rheinprovinz gelten. In Eiüass-Lothr. scheinen die Dinge
allerdings insofern andere zu liegen, als Abweisungen vorgekommen sind,
bei denen anadidnend nicht nach jenen ireieren Gmndafttaen yerlhhren ist,
wie aie aoaat auf dieaem Gebiete jetat im In- und Aualand unter dem leb*
haften Beifalle aller Betbeiligten immer mehr hefzacbend werden. Die
Angelegenheit weiter zu verfolgen, ist nicht Sache dieser Zeitschrift; aie
wollt« nur die Aufmerksanikeit in Deutschland auf eine in Frankreich ver-
breitete Meinung richten, die man eich dort nicht sollte festsetzen lassen.
Vielleicht fühlt man sich an berufener Stelle veranlasat, die Sachlage zu
klären und — sei es durch Widerlegung, ani durch Berückäicbtigung
jener Klagen — dafür einzutreten, dass die so natürlichen und fruchtbaren
wiMeoacfaaftlicben Beaiehungen beider Länder vor Sdifidigung möglichat
bewahrt bleiben. [119
Bibliographisches. In Berlin ist vor kurzem ein b ibliographi-
ßches Bureau eröffnet v/irlen, welches sich zur Aufgabe macht, biblio*
gra[)hi8che Auskunft zu ertheilen, Literaturzuäamuienstellungen und wis?en-
tichafÜich zuverlässige Uebert^etzungeu zu veranstalten. Die Leitung der
historischen Abtheilung hat Dr. v. Kalkstein. J. [120
In Nordamerika hat die bibliographische Beriebteratattang
Aber die Fortschritte der historiachen Wiasenachaft eine amtKofae Oxgani-
aation in so umfkssendem Hasse gründen, wie kaum in einem der eure«
päischen Länder. Durch Beaohloss der beiden Häuser des Congresses vom
17.— 19. Dec. 1888 ist von Staatswegen der „American Historical Association"
der Anftraj^ crtheilt worden, der Unionsregierung durch Vermittlung der
,8Miithsoniau iuötitution'" iilljiilirlich einen ausführlichen Bericht über alle
literarischen Ersohtinuugun auf dem Gebiete der Geschichtswissenschaft
innerhalb der Union zu erstatten. Für die nothwendigen Geldmittel ist
reidilich gesorgt — Damit haben die Bestrebungen von Dr, Adams in Bal-
ttmore, einem der tüchtigsten Vertreter deutscher 8cbule in Nordamerika»
nadi jahrdangem Bemflhen ihr Zid erreidit. J. |121
484 Nftchrichten and Notazen Hr. 122—123.
Jahresbe richte der Geschichtswissenschaft. Viel Autseben hat der
scharfe Angriff erregt, welchen G. v. P. elow in der GliA ge^'cn das Unter-
nehmen und den Herausgeber J. Jastiow gerichtet hat. Der Leitung des
Unternehmens als solcher wurde vorgeworfen, dass hie die Berichterstattung
neaerdingB mebifMh in ungeeignete Hftnde gelegt habe; den nfther be*
•prochenen Bericht Jastrow*e Aber ma. dt Verf.'G. aber (neben Unrichtig*
keiten nnd Flttchtigkeiten im einEdnen) vor allem, daaa er in hohem Orade
Iflokenhaft sei. Jetxt liegen nun Jastrovr*s Ent^gegnnng und die darauf
von Below abgegebene Erklärung in der MHL Tor (s. Bibliogr ). und das
Ergebniss der Discussion dürfte im Wesentlichen folgendes sein : Die gros^iC
Mehrzahl der von B. schlechtweg als fehlend bezeichneten Schriften ist
allerdings nicht in dem Referat über Verf.-G., fiV»er an anderen Stellen d^r
JBü besprochen, wohci viellucli auf diese Lücken im verf. rreschichtl. Artikel
aufmerksam gemacht ist ; B. aber erklärt sowohl den Grimdsutz einer solchen
Vertheilung als aucli die Art. wie dieselbe in einzehu n Fällen durchgeführt
sei, für verkehrt. Darüber wird sich vielleicht streiten lassen, aber es deckt
»ich offenbar nicht mit dem, was die Besprechung in den GGA behauptete
— oder nundettens doch lu behaupten schien. — Den sweiten Hauptvorwmf
betr. Zutheüung mancher Beridite hftlt t. B. aufrecht, lehnt es aber ab
auf einzehie Namen hinsuwttsen. Venucht man, sich ohne solche bestimm*
tere Anhaltspunkte ein ürtheil an bilden, so wird man die grosse Vec^
sduedeahdt in der Leitung des Unternehmens, welche nadi B. zwischen
den neueren Bänden (von H an) und den früheren beHtehen soll , nicht zu-
f^eVicn können ; die Mitarbeiter sind grösstentheils dieselben geblieben, und
B.'s Tadel kann also nur wenige Fftlle treffen. In dieser Beziehung mag no< h
eine RemcrkuiiL' gestattet sein. Bei der Schwierigkeit, für ilerarlige Aul-
galten geeignete und willige Mitarbeiter zu finden, liegt es nahe, das- für
verwaiste Bt rit'hte Freunde des Unternehmens, besonders jüngere Faehgenos-
sen, eintreten, die auf dem betr. Gebiete kaum schon selbst genügend thfttig
waren und sich erst lernend einarbeiten müssen. Dergleichen mag uumch*
mal gar nicht xu vermeiden sein, wenn nicht zu schlimme Lficken entstehen
sollen; es mag auch oft zu ganz annehmbaren Ergebnissen fuhren; aber
unleugbar liegt eine Gefahr darin. Ob die Jahresberichte sie soigfUtig
genug vermieden haben, konnte erst entscheid«!, wer die hier in Frage
kommenden Artikel genauer geprüft hätte; jedenfalls aber ist ein Beweis
für die Berechtigung der B.\schen Kritik nach dieser Richtung hin einst-
weilen nicht erbracht, ja nicht einmal versucht worden. (122
Zeitschriften. «) Das Arohiv für Lit- u. Kirchen-G. des MA..
hrsg. V. Denifle u. Ehrle, iät ujit dem vorigen (4.) Jahrg. aus dem Weid-
mann*schen Verlag in den von Herder in SVeiburg ilbergegangen und erfreut
sich jetzt der UnterstOtzung der Gftrree-Qesellscfaaft. — b) Die Revue des
questions historiques erseheint seit diesem Jahre in eigenem Verlage.
Bei Palm^, dem Verleger der eisten 44 Bftnde, werden noch zwei Begtstei^
bände veröffentlicht; der erste über Bd. 1—20 (1866—76) liegt schon vor,
der «weite über Bd. 21 — 40 (1877-8'i) wurde für den April angekündigt
Sie bestehen aus 1. einem sj^temat., 2. einem alpbab. Autoren* und 3. einen
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Nachnchten und Notixen Nr. 123—125.
485
Saclirt^irister zu den Aufsätzen etc., poun« 4. einem Index zu den bibliograph.
Mitthexiungcn. — c) Das Archivio storico itiiiiano hut im Jahre 1888
mit dem 168. Heft etne iieoe (die 5.) Serie b^onnen, unter Redaction von
C. Paoli, und iet «ugleteh dasii abergegangen, literabiiberiohte wa geben.
Den Anlang hat L. Zdekaner gemaoht mit einem Artikel Uber die dt
Literatnr d. JJ. 1880—87 zat ma. 6. Italii-ns {». Bibliogr. Nr. 51). Ali
Correspondenten werden zunächst genannt: für Dentechland : E. v, Otten-
thal u. n. Semper in Innsbruck ; für Frankreich: E. Münts u. ß. Zeller
in Paris; für England: Conte Ugo Ualzuni im ! ondon. fl2Jl
Einige neue Zeitschriften (v^,'!. Nr. 35) mmi noch zu notir» n. a) Seit
1888 erscheinen Schriften des V. f. Heining. G. u. l.andeakunde,
in emielnen Heften, die nüt dem Jafaresberidit m Jahrgängen vereinigt
werden. YgL Bibliogr. Nr. 1466. — b) Die Blätter f. baier. Kirehen-G.,
hrsg. Volkm. Wirth» sind im Oct 1888 ichon in den 2. Jahrgang ge-
treten. — e) Seit Jan. 1889 erscheint ein Juristisches Literaturblatt
(Berlin, C. Heymann, lOmnl jührlich, M. 3), das auch über recht8.-gesch. Er-
scheinungen berichtet (mit Ausschluss der eigentl. Kritik). — Schliesslich
noch zwei t'rauzöaiache Unternehmungen: d) Revue d'histoire c ou tem-
poral ne, seit dem 1. April 18*^«, hrsg. v. Bouvard u. Hcrthault, i'arin, Boul.
Montiuartre ii, jetzt in 2 Edition^ (ed. litt, et arlibt. 1 mal, ed. poUt. 2 mal
i. Monat, & 12 Fr., zoBammen 20 Fr.), mehr belletrut-polit als histor.
Organ, n. nnrflir ihuute. Zeitgeeehiehte. — e) Annales du Midi, revue
arehtol. bist et philol. de la France märidionale, publ. eoas les aoepicee
du conseil gäi^nU des fac. de Toulooee, par Ant. Thomas, seit dem
Lehr- und Handbücher, Lexlcallsche Nachschlagewerke, Atlanten.
Der 1. Bd. von H. Bresslau's Handbuch der Urkundenlehre für
Deutsehlaad und Italien, dessen 1. H&lfte Ende 1886 ausgegeben wurde,
Uegt jetxt ToUstftndig yor (Leipsig, Veit 992 8. M. 20). Derselbe gibt die
allgemeine Urkundenlehre; der 2. Bd., der den spcciellen Theil enthalten
soll, wird sich auf die hier schon besonders berücksichtigten Papst- und
KSnigsurkunden , daneben etwa noch einzelne geschlos^jene Gru|ip<'n Tie-
schränken. Das Buch, das lun^e prehe^en Wünsclien ent3[>richt, wird sich
natürlich erst nach liin^'erein «icl'rauch recht l-emtheilen lassen. Be-
sprechungen führt unäere Bibliographie auf in Abf^chnitt Vi, 1; s. zunächst
Eine Ähnliche Stdlung, was die Befriedigung praktasehen und wissen-
schaftlichen Bedflribisses durch zusammenfassende Darstdlung lange ser^
pplitterter Studien anlangt, nimmt da.s eben erschienene Lehrbuch der
histori.Nchen M« tliode von E. Bernheim ein (Leipzig., Duncker&H.
5Hü 8. M. 10). Mit der Er^i-temnjr der allpemeinen methodisclien Frajren
unserer Wissenschaft (in <ler Art des Aufsatzes in unserem 1, Hoft) vorljindet
dasselbe die Anleitung zur Handhabung der Hilfsmittel liistorischerForschung;
es will mit dem Fachmann die Grundfragen systematisch erörtern, will
dem arbeitenden Genossen bei Schwierigkeiten auf minder vertrauten Ge-
bieten als erster Wegweiser dienen und zugleich den Anfänger in das
1. Jan. 1889.
1124
in Heft 8.
(126
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486
iSachricbtea und Notneu Nr. 126—
vviiitjenscballlicbiC Studium eiiilühreu. 13. gliedert diesen seinen «eieton Ver-
such, die Methode der G.- Wissenschaft von den Grundbegritfen aus bis in
4ie oonereten Details der tecbn. Haadgiilfo eiiibeitlich dftmutelleii* in die
aeeha Capitel : Begriff und Wesen der G.-wisfienBCliaftp Methodologie, Quellen*
Inmde (Hennttik), Kritik, Auffassiingp Pentellimg. Nicht recht glüdclich
erscheiiit flbrigene die aoffaUende und offanlwr lait Absicht dnrchgeflihrte
Venneidiing aller Anmerkungen ; denn ttOrend wirken ntin im Text, oft
mitten im Satze, ausfQhrliche Lit^raiurangaben und häufige Verweisungen
auf andere Abschnitte. £b handelt sich aber (soweit wir urtheilen kOnneo)
auch bei diesen letzteren nicht etwa um einen tiefergehenden Fehler in der
Anlage des Buches, sondern um eine bloese Aeosserlichkeit. — Vergl. künftig
in der Bibliographie unter 1, 1. [126
Am Schlüsse '27. Biimles der Allgemeinen Deutschen Bio-
graphie Hndet man zum ersten M;il ein Register der in dorn Han l'' ent-
haltonon Artikel, in dat» auch alle bisher als Nach träj^e erschienenen
Artikel aufgenommen sind. Diese letztere Miisfire<,'el hilft einem immer
dringender werdenden Uebelstande ab; denn man rnui^atc in der That bisher,
um sich zu vergowissem, ob etwa ein in Bd. I fehlender Artikel später
naehgetiagen sei, alle ereehieiienen 26 Bft&de dnzdieeheD» KQnfUg hat man
nur dieses Register des 27. Bandes an Baäi an liehen. Damit durch die
Nacbtittge der nftcfaslen Bftade das Uebel, mm anch Termindeit, nicht aofs
neue entstehe, wird die Redaefcion gut thon, nach etwa 4 Binden, auf der
HKlfte d^ Weges, den sie bis snm Schlnasbande mit seinem Generalregister
noch snriicksulegen hat, dieses Nachtragtregister au wiederholen. [187
Von anderen biographischen nnd historischen Encyelop&diea
ist n) Wurzbacirs Biograph. Lexicon d, Kaiserth. Oestcrrei eli (seit
1750) jetzt dem Abschlüsse nahe. Mit dem so^>en ausgegebenen i>~. Tbeil
gelangte es bis zum Namen Wolf. — b) Da? tmserer ADB entsprechende Unter-
nehmen des Dictionary of National Hiography, hr^ir v L. Stephen,
rückte mit dem im März erschienenen 18. Bande bis Finan vor. — ci In
neuer (10.) Aull., bearb. von M. D. Darsy erscheint das Dittiontiaiie
general de biogruphie et d'histoire ctc- von Ch. De/obry und Th.
Bach el et. (Paris, Delagrave, Lex.-8'', cpl. 25 Fr.). — d) Durch eine buch-
hftndl. Notiz irregeführt, gaben wir an (s. Nr. 87 e), dass von Lalanne*t
Dictionnaire bist de la France eine neue Aufl. erschienen sei. Die
letxte> 2. Anfi. liegt aber schon seit 1877 vor. [128
Drei im Exeoheinen begriffene Staats wissenschaftliche Wörter-
bOcher werden auch den Historiker interessiren. — a) Ein Hand werter*
buch der Staats Wissenschaften, hrsg. v. J. Conrad, L. Elster,
W. Lexis u. £. Löning soU im Verlage von 6. Fischer in Jena in Lie^jn.
Ton 10 Bogen au 3 M. erscheinen und binnen drei Jahren (im Ganzen 300
bis 350 Bogen stark) vollständig vorliegen. — b) Kin Wörterbuch des
deutschen Verwaltungsrechts, hrsg. v. K. v. Stengel (auf 2 Bde. von
zusammen etwa 100 Druckbogen berechnet, die in Lieferungen v. 6 Druck-
bogen /u 2 M. während d. J. 1889 ansfjegeben werden sollen), hat im
Verlage von Mohr in Freiburg zu erscheinen begonnen. ~ c) Das Staats-
. d by Googl
KaohriehteB and ^'oti£eQ Kr. 129—183^
487
lexicon. hrsg. v. d. Görres-GesellscLaft, ist mit dem 8. Hefl (S. 1121
bis 1280) Itis zum Artikel Carey gelangt. (129
Allgemeine Enc/clopüdien. a) Die 9. Ausgabe der Eneyclo-
paedi» Britftnnica (Edinburgh, Bladi) ist nüt Bd. 24 (üra— Zym) zum
AbsehluBB getätigt, bis auf einen Index^Bd*, der für den angekündigt
rnude (4*, e. &00 S. 20 »h.). Ein Supplement dazu (in etwa 7 Bdn. an
8 Doli.) mit besonderer BerQdniehtagung Amerikas wird von Hubbard in
Philadelphia, und Newyork ausgegeben; 3 Bde. liegen vor. — b) Im Er-
scheinen begriffen ist in England eine neue Auppnbc von Chambers'
Enc ycl opiiedia (Bd. 3, Cat— Dig, kam am 14. März berans), die auch
wissenschaftliche Ansprüche macht.. — Auf unsere entsprechi'ndt'n deutschen
UnternC'huiuiigeu braucht nicht nocli besonders liingewiesen zu werden. [130
Deutsche Wörterbücher: n) Vom ürimm'öcheii Wörterbuch ist
Bd. VII, die Buchstaben N, 0, P, Q umfassend, bearbeitet von M. Lexer,
sum AbscfaluM geltomnien. Der Stand dee Werkee iit jetit der, daei in
den Binden 1^7 (A— Q) nur noch die Lttcke am SchluM der 2. H&lfle der
1, Abtb. des 4. Bandes (wo der Rest des 0 von i^Genug" an fehlt) durch
Hildebrand zu schliessen ist und da^s von den spMeren Bänden vor-
liegen 3 Lieferungen des 8. Bandes (R— Reich, bearb. von Heyne) und
2 Liefgn. des 12. Bandes (V — Vergeben, bearb. v. Wülrker. — b) An-
gekündigt wird soeben von Hirtel in Leipzig ein Deutsches Wörter-
buch von M. Heyne (etwa 250 Bogen, hoch i^, iu '6 Bdn. oder Ü Hulb-
bänden zu M. 5). «Dasselbe soll nicht jedes Wort unserer heutigen Sehrift-
bprucbe, namentlidi nicht jede Zusammensetzung oder Abldtnng, sondern
nur den wesentlichen Theü unseres Wortscfaatscs, diesen aber in aUseitiger
Beleucbtong geben; es steht auf geschichtlicher Grundlage und bringt
daher zunächst Herkunft, Verwandtschaft. Urbedeutung, sowie Formen des
Wortes, um rlai-an die Entfaltung der Bedeutung an zu seh Ii essen, die Zeit
des ersten Vorkoniniens wird, soviel thunürh. ausdrücklicli anrrerreVicn oder
wenigstens angiMh'utet, und für Formen und Bedeutungen sind BehvuT"- f,'e-
geben." — ci i^oeben erschien bei Trübner in tstrassburg die 4. Auti. von
F. Kluges Etymolog. Wdrterbuch der dt. Sprache (Lex..8», XXIV,
458 S. 10, geb. M. 12). [181
Atlanten: a) Von Stielers grossem Handatlas evacfaeuit s. Z. eine
neue Lieferungsausgabe, die n. a. auch ein voUstftnd. alphab. Namensver*
seichniss enthalten soll. Das Beispiel des populären Andrte'sdien Atlas
hat wohl diese Neuerung veranlasst, die spedell auch dem Historiker will»
komm«! sein wird. — b) Von Aug. Longnon's Atlas historique de
1a France erschien die 3. Lieferung (Text und Karten). (182
Alterthum, Allgemeines, n) Die Denkmäler des vln^s. Alth., zur
Erläutg. d. Lebens d. (Mieelu n u. Kömer, lexic. bearb. v. B. Arnold, E. Ass-
mann, H. Blümner etc. u. d. Hregeber A. Baumeister, eiad luitd. 68. Lfg.
z. Abschlnss gelaugt, Mflnchen, Oldenboutg. 1889. 4^ VII, 2184 Sp. — b) Ad.
Schmidt, Abhandlgn. z. alten G., hrsg. v. F. RH hl. Lpz., Teubner 1888.
VI, 568 8. M, 12. Sftmmtlich schon frOhcr gedruckt, aber z. Th. an ent-
488
jMachrichten und Is'otizen Kr. 133 — 135.
legenen Orten ; dio bisher schon bequem zugänglichen, wie die üb. die t^u.
des Zonaras sind ausgeschlossen. [ISS
AlUrthBtty Orient« Neue Bücher: t) Orient Bibliographie,
hiag. Aug. Müller, 2. Jahrg. 1888—69. Heft 1. Berl., Reather. 1889.
gr, 8*. 95 S. M. 7,50. — b) Keilinschriftl. Bibliothek, Sammig. von
aasyr. u. babyl. Texten in Umschrift u. Uebers., hrsg. v. Eb. Schräder.
1. Berl., Renther. 1889. 8*. XVI, 268 p. M. 0. — c) H. Win ekler, Die
Keilinschrifitexte Sargon si, hrsg. Lpz., Pl'eifler. 1^81). 2 Bde. 4". XLVL 244
u. 5 p. mit 49 Taf. M. 48. — d) Sam. A. Smith, Die Keilschrifttexte
Asurbftnipal's Kg. v. Assyrien. Heft 3. Lpz., Pfeiffer. 1889. gr. S^. VIT.
129 S. M. 18. — e) J. N. S tras a m aier, Babyl. Texte. Heft 4 u. ö ;
Inschrr. v. Nabonidus, Heft 4^ Inachrr. v. Kabuchodonosor^ Heft 1. Lpz.^
Pfeiffer. 1888—89. 8«. 88 p. n. p. 481-640. M. 17 ; 160 p. M. 19. —
f)Pr. Hommelf Q. Babjrloniens- Assyriens (Oncken, Allg. 6.), mit der
5. Lief. voll. Berl., Grote. 1889. 802 8. — f) 0. Trenber, Beitrr. i. Q.
d. Lykier. Tb. 2. Tttbg., Fues. 1888. 4*. 47 p. M. 2. — h) 6. RswÜnson,
Phoenicia (Story of the Nationa). Lond., Fisher ÜDwin. 1889. 8". 370 p. «. 0.
— i) Renan, Bist, da penple dlsrael. II. Paris, Levy. 1888. — k) G.
Maspe ro, Aegypt. Kunstg. ; dt. Ausg. v. G. Steindorff. Lpz., Engel-
mann. 1880. gr. S**. TX, 335 S. M. 9. — 1) Victor v. Stranss u. Tornov.
Der nhAfi} pt. Gotterglaube, 1 ; Die Götter u. Göttersagen. Ueidelb., Wimer.
1889. b X, 505 S. M. 12. [lU
Alterthum, Griechenland, n) Vom Corpus inscrr. Atticarum
liegt II, 3 vor, bearb. ▼. ülr. Köhler. Berl., Reimer. 1888. fol. Vm,
856 8. M. 40. — b) W. Immerwahr, Die Laconiea des Paiuanias anf
ihre Qn. unters, Berlin, Mayer MilUer. 1889. gr. 8*. 150 8. M. 8. —
0) Von Dnncker*s O. d. Alth. sind die Bände üb. griech. G. in billiger
8ep.*Ansg. erschienen. Leipx., Duncker & H. (17 liefergn. an M. 2.) —
d) Cnrtius' Griech. G. liegt in 6. Aufl. vor. (Berl., Weidmann. Bd. IIL
1889. M. 12.) e) A. Holm, Griech. G. II. Berl., Calvary. 1889. B\
Vni, 608 S. M. 12. Reicht bis z. Sturz d. 30 Tyrannen; reich an neuen
Auffassungen. (R.) — f) V. Durny, Hipt. des Orccs. III: 387 — 14(3. Paris,
Hachette. 8°. M. 32. — g) E. Th ramer, rerrrnmos; Unterss. über die
Früh-G. Kkinasiena u. Grieclienlands. Leipz., Teut)ner. l'*88. 8*. X. 421 S.
M. 10. — h) L. Whibley. Polit. parties in Athen durinti: the Pelop. war.
Cambridge. 1889. 8°. VI, 141 6. il. 8. — i) A. Kirch holt", Die Ge-
treidesperre bei Bysantion in d. ersten Jahren d. pelop. Krieges. (SBBAk
1888, 1179-88.) — k) W. Christ, O. d. griech. Lit. bis anf die Zeit
Justinian's (Handb. der class. Alth.-Wiss. 10., 12. u. 18. Halbbd.). »ördl.,
Beck. 188& 8«. XI, 689—923; XI, 664 S. H. 6,50 n. 12. Bei d. voUst.
Mangel einer ansführl. griech. Lit-G. snr Uebersieht sehr braachbar (XL),
— 1) Von K. F. Hermann's Lehrb. der griech. Antiquitäten ist Bd. I,
1: Lehrb. der griecli, Staatsalterthünier in 9. Anfl von V. Thumser er-
pchienen. Freib., Mohr. 1889. 8». XVIU, 272 S. M. — m) Die 2. AuÜ.
von H. B r u n n '8 G. d. griech. Künstler ist mit d. 20 Liefg. abgeschlossen.
Digilized by Ci.
Nachriehten und Notiseu Nr. 185—188.
489
Stuttg., Bbner n. Seubert. 1889. Lex. 8^ 2 Bde. VlU, 4S2\ VU, 586 8.
U. 20 [185
Der 2. Conservator des Louvre-Museums H. R e v i 1 1 o n t hat auf einem
ober«gy]»tischen Papyrus eine unbekauote uud intereesaDle Rede des Uy-
pereides Cg^gen Atbenogenes) entdeckt and dieeelbe für dee Hitienni
erworben. In der Ac. dee InseriptionB wurde von ihm ansftthrlicher da-
rüber berichtet. |186
AltertliniB, Rom« Allgemeines a.polit. Geschichte. Quellen,
Darstdlnngen, Untersnchangen. a) Die RH* brachte im Jan.<Febr.-Heft
(39,- 91— 118) einen Lit.-Bericht t. 8. Reinach ttb. fransOs. Lit. s. röm.
Gefell. — b) Dionysii Halicarn. antiqoitatum Romananim quae supers.
ed. C. Jacoby. Vol. II. Lpz.. Teubner. 1888. IV, 408 S. M. 3. (Enthält
Buch 4—6. Cod. Urbinas ist neu verglichen.) — c)Valerii Maximi
factorum et dictorum niemorabilium libri 9 etc., iterum rec. C. K e m p f ,
Lpz., Teubner. 1888. JvÄXlV, 672 p. M. 4^0. Benutzt auch Cod. Ash-
buAh. (ansStablo saee.8— 9). — d) C. Flinii CaecilU Becnndi epistolae
ad TVi^annm, by EL 0. Hardy. Lond. 1888. 8*. 242 p. U. 12;B0. —
•) Flayii Josephi opera omnia; post J. Bekkernm reeogn. 6. A. Naber.
I. L])z., Teubner. 1888. 8*^. XXV, 384 8. M. & Freier gegenfiber der
Ueberliefg. als die Niese'sche Ausg., aber im wesentl. auf ders. Grund*
Inge. (R.) — f) De Rossi Inscriptiones s. Nr. 60 b. — g) Von Momm-
sens» Rom. G, erschien Hd. II. in 8. Aufl. Herl,, VVeidm. 1889. M. 5.
— Von einer ital. üebers. des 5. Bandes unter d. Titel Le provincie romane,
trad. E. de Huggiero, liegt der 1. Theil vor. Roma, Paaqualucci, 1888.
8'. 887 6. M. 8. IHe fransös. üeben. d. Werks (von Cagnat a. Toutoin)
ist in rüstigem Fortschreiten. — h) H. Matsat, R5m. Zeltrechnnng
f. d. JJ. 219—1 Chr. Herl., Weidmann. 1889. 4*. VIU, 800 8. M. 16.
i) W. So Hau, Die röm. Aintsjahre auf ihren natürl. Zeitwerth reducirt.
Freib., Herder. 1888. 8«. 64 S. M. 2. — k) Fr. Tarducci, Del luogo
ove fu sconßtto e morto Asdnibnle frat. di Annibalc. Roma, Voghera.
1888. 22 S. — 1) G. Laco ur-(i a ye t, De P. Clodio Pulchro, trib. plebis.
Paris, Thürin. 1888. 8°. 84 S. (vgl. R(^II 45.:!:12). — m) H. Kloevekorn,
Die Kämpfe Caesai fl geg. die Helvetier i. J. 58 v. Chr. Lpz., Fock. 1889.
gr. 8^ 25 S. Jf. 0^0. — h) Ch. Seitt, L'oeuvre polit de G^sar jugt^e
par Iss historiens de Rome an 19e siöcle. (Dies.) Genf, Georg. 12«
180 8. Lant RB 40, 240 eingeh. Kritik d. Anffassnng Hommsen*s. — •)
Gius. Stocchi, Prima conquista della Britannia per Opera dei Romani.
Firenze, Cellini. 18<s. 8*. 218 S. M. 4. — p) G. Lacour-Gayet, An»
tonin lo Pieux et son temps. Pari«, Thorin. 1888. 8*. XXVII, 499 8.
(vgl. R(^H 45, 829). £187
Alterthüiner u. Verf.-G. a) J. W. K u b i t sc h e k , Imperium roma-
num tributim descri]itum. Wien n. Prag, 'rempsky. IbÖÖ. gr. 8". IV.
276 S. M. 12. — h) ü. Kicliter, Topugrapiue d. St. Rom. (Hdb. d. class.
Alth.-Wiss.> Nördl., Beck. 1889. 8*. 206 S. M. 5. — c) R. Lanciani,
Ancient Rome in the light of recent discoveries. Lond. 188& 8^ 850 6.
Digrtlzeü Ly <jOOgIe
490
Kaohricliteii und Noüzea Nr. Id8-<139L
100 Illiiptr. M. -28 80. — d") Von Marquardt n. Mommsen, Hdb. der
röin. Alterthümer, erscheint e. fransös. üebersetzuni,' fManncl dr~ antiquites
romaines) uuter Leitg. v. G. Hurabert. Bd. 1 — 7 sollen Mommsen, Staats-
recht, Bd. 8 — 13 Marquardt, Stoatsverwitiiung , Rd. 14 n. 15 Marquardt,
Privatleben enthalten. Es lagen gegen Ende 1888 vor Bd. 1. VI, 1. VIII.
X. — e) F. Robiou et D. Delaunay, Lea institutions de Tancienne
Romt* III. Pwri«) Didier. 1888. 8* (in BH 88, 92 ungünstig rec). — f)
W. Liebenam, Fortchgn. s. Verwalt-6. d. rGm. KuserrelehB. I: Die
Legalen d. röm. Provinsra Ton Angaatns bis Diocletian. Lps., Teubner.
1889. gr. 8^ V, 482 S. M. 12. — ir) P^iSi Alcnne osaenraiioni snlla
storia e sulla amministr. della Sicilia dnr. il dominio romano. Palermo.
8". 148 S. M. 5. — b) A. Schneider, Der Procew d. C. Rabirius betr.
Verl, widrige Gewaltthat. (Festechr.) Zürich, SchuUbeas. 1889. gr. 8^ IX,
50 S. M. 1,20. (188
Skandinavien* Schweden (und Norwegen), a) Vor Kurzem bat
sich in üpsala eine wisseasehafmehe Vereinigung unter dem Namen
„Hnmanlstische Oesellscbaft* gebildet Dieselbe zerflUlt in eine bislar(seb>
philosophische und eine philologische Section nnd verfttgt snr Zeit Aber
einen Fonds von 50000 Kronen, die ihr von einem als Sammler bekann-
ten Bürger in Stockholm geschenkt worden. In Folge Terschiedener Be-
stimmungen und Verfügungen des Testators wird es freilich noch geraume
Zeit währen, bis mit dem Abdruck gelehrter Abhandlungen in den An-
nalen der Gesellschaft begonnen werden kann. Die Gesellschaft wird
monatlich eine Sitzung mit wissenschaftlichpn Vortragen abhalten. (F. A.)
— b) Literatnrberichte s. in JRG. 8, II. 263—6 u. III, 231— 42. v. K. Beck-
ni !i n (1885) und in RQII 45, 612—23 v. E. Beauvois (lö87). — c)
Montelius, The civilisation of Sweden in heathen times; trans.
by F. H. Woods. Macmillan. XVI, 214 p. — d) K. Gr. Grandinson,
Fragmentnm de vlta et miraeolis mag. Petri Olani conf. b. Brigittae.
(Liroverksprogram) Karlstad. 1888. 16 p. Nach e. Hs. d. Stockh. Bibl.
— e) K. Vilh. Viktor Key- Aber g, Om konanga-och tronfO^jareval nr
Svensk historisk och statsrüttlig synpnnkt Ak. Abb. Dpsala» Almqvlst n.
Wifcsell. 1888. gr. 8^ 129 p. — I) Ueddelaaden Mn Sveaska Riks-
Archivet, ntgifna af C. Th. Odhner. XTT. Stockh. 1888. 1 Kr. Sie ent-
halten u. a. ein Verzeichniss über den im Schwed. Reichsarchiv befindl.
Briefwechsel von Magnus Gabriel De la Gnrdie und die auf ihn beziig"!.
Actenstücke , sowie eine genaue Liste aller seiner (.'orrespondenten ; desgl.
ein Verz. iiV)er die Depeschen, Concepte n. s. w, der schwod. Gesandten i«
Italien, Spanien nnd Portugal. Dabei mag noch erwähnt werden, dass
ein Tausch von Actenstücken zwischen dem Reichs-A. und d. Üniv.-Bibl.
zu Lund stattgefunden. (Näheres in Svensk Hist. Tidskrift VIII, 283^84.)
Eine derartige Coneentration wird man freudig begrün«! mftssen; nm so
mehr, als ein grosser Tbeil der wichtigsten, kostbarsten Akten in Privat-
archiven sieb befindet nnd noch henttntage der Entdeckung harrt. (P.A.)
— g) A. A<*kerblom, Sveriges förhälland« tili Noige ander Medeltids-
Unionen. (Ak. Abb.) Land. 1888. 91 8.— h) Svensk a Biksdagsakter,
Nftdurlchton und Notisen Kr. 189— Ul.
491
jamte andra handlingiir^ som höra tili statfförfattningens historia under
tidehvarfvct 1521—1718, utg. genomEmil Hildebrand. Bd. 1,2. (1544—60).
Stockh., Norstedt. gr. 8**; V22 p. Ree: Sven«k. liist. tidskr. 8,34--6(Kyström).
Ea ist ü. a. der so wichtige Stockholmer Keiclistag v. 1560 sehr aus-
führlich behandelt. — !) Svergea Traktater, med l'rumniande magter
jetnte andra diiliorande handlingar, utg. af 0. S. Rydberg. IV. (1521
bis 1571). Stückh., Norstedt. VI, 604 p. Ktrc: Svensk Hist. Tidsk. VIII,
76—80 (Hildebrand). Sehr wichtige und sorgfältige Actenpublication,
zeigt die vlelf. VerbiBdnngen Sehwedens mit dem Antlande nnter der Re-
gierung QostaY Wue'g und Erich's ZIV. (F. A.) — k) Epochemachend
wird die begonnene Pnblieetlon der Schriften und d. Briefwechaele Oxen-
•dem&*a sein. I, 1 (von C. G. Styffe) behandelt O's biet, nnd pollt.
Schriften, IT, 1 (von Per Sonden) die Briefe nnd Instructionen Gnetav
Adolfs. (F. A.) Vergl. in der Bibliographie unter III, 3. — 1) A. Brise-
man, Sveriges inre styrelse und. Gustaf IV Adolfs förmyndareregering.
Ak. afh. Lund, Lindatedt. 8 178 p. 1 Kr, 75. — m) S. J. BolUIiius,
Goptaf IV Adolfs förmyndareregering ocli den iVanske revolutioneu. Forts.
(Svensk hist. tidskr. IX, 1 — 44). — A. Blomberg, Bernadotte, s. iu der
Bibliogr. Iir, 6. [189
Dauumark und Norwegen, a) Die „Dausk Historisk Foruning**, die
Heraasgeberin der «Dansk Uistorisk Tidskrift*", hat am 14. Febr. ihr 50. Stif-
tnngefest gefeiert. IMe FcstBchrifl von Prof. Steens trup betitelt sich:
.Historieskrifningcni Danmark ander 19aarhnndradet (1801^68).** — b) Li-
teratorbericbt s. G. Norwegens n. Dftnemarks (1885) von H. Schjöth s.
JBG S, II, 266—82 n. m, 242—57. — 0) Eine neue Ansg. von Laing^s engl.
Hebers, der Heimskringla y. Soonre Stnrlason, rev. n. erl&ntert v. Rasmas
n. Anderson, soll bei Kimm 0 erscheinen. — d) Die dan. Regiernng Imt
4500 Kronen für phototyp. VerötTentlichong des Ms. der Älteren Edda aus-
gesetzt. — e") Kancc'llict.s Brovböger vedrÖrende Dnnmarks indre Forhold
l,'i56— 60; i Hddrag adgivne ved C. F. Brioka eto. 2. Halvdel. Kjob.,
R.'itzei. 8". a:i8 p. 2 Kr. 50. — DT. Lund, Danmarks üg Norges Hist. i
Sliitn. af dct Ißde Aarh. 1. Indre Hi«t. 9. Bog. Dagligt Liv: Trolovelse
Kjob., Reitzel. 8**. öOÜ p. 7 Kr. 50. — g) E. llulm, Den ollentlige Meiling og
Statsmagten i den dansk-norske Stat i Slutn. af 18. Aarh. (fra 1784 — 99).
Kjob., Gad. 8*. 210 p. 3 Kr. — h) 8. B. Thrige, Danmarks Hist. 1 vort
Aarh. Iste4de Haefte. Kjöb. Schnbothe. 8^ h48 p. 475 öre. — i)A.Thorsöe*
Kong Frederik VII Regering. S8te Hefte, ^öb., Gyldendal 8«. 48 p. 50 Öre.
— k)0. Nielsen, Kjöbenhavn i Aarane 1660—99. Hefte t— 2. (Kjöb.
Bist V, 1—2). Kjöb., Gad. 8*. h 192 p. &. 2 Kr. 50. - 1) Job. C. H. R.
Steenstrup, Bonden og Universitetet (D, Bauer n. die üniverdt&t.) Kjöb.,
Klein. 1888. 48 8. (140
Grossbrltannieu iiiid Irlaud. — Da Aussicht ist, schon im nächsten
Helte auf ürund be.-^ouderer Vereinbarung der Berichterstattung über eng).
Geschichtsforschung (ohne Beeintrftchtigiing der Übrigen Abtheilungen) eine
lehr erweiterte Gestalt zu geben, so stellen wir die Hehrsahl der gesammelten
Kotfien einstweilen sarilcb and crwihuen nur einige Publieationen von
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492
Nftehrichten und Kotisen Nr. 141.
allgemeinerem Interesse. — a) Literaturberichte s. JB(i 8. III, 173—203
(Mangold üb. 1883 f. Nenzeit), RH 39, 384—400 (J. G. Blnck), RQH, 45,
267 — 74 (G. Masson). — h) Die Ilistoricil Mss. Cftmmis.^iun (vgl.
Kr. 40) liut von ihreu lleports den uocU ausstehenden 7. Tli. des 11. Re-
port publicirt: Duke of Leeds, Lord Uothfield, Hr. le Strange (Honstan-
ton), Kr. A. W. fiavile (RuiTord Abbey), Corp. of Reading, Inoer Temple
Libraij ete. — Vom 12. Report sind weiter erschienen der 2. Tb. der
Cooke papera und der 1. Tb. der Bntland päpera (nnerwartete n. böebat
wiehtige Fnnde in Belvoir Castle, von denen «mftehtt die frttberen Sachen
für 15.— 17. Jb. dargeboten werden). — c) Der dorcb Ä, Honod besorgten
französ. Uebers. von Green's Short History ist nun rasch eine deutsche
gefolgt: J. R. Green's G. d. engl. Volkes; nach d. verbess. Aufl. d. engl.
V. 1888 übers, v. E. Kirchner; mit e. Vorwort von Alfr. Stern. Bd. I
[bis 1603]. Berl.. Cronbacli. 1889. XVII, 547 8. M. 5. Der 2. u. letate IJd.
wurde für April angekündigt. — d) A. J. Cliureii, Henry V. (English mt-n
of acti(in). Lond.. Macmillan. 2 J»h. 6 d. — e) Chronicle ol" Henry \"1I1
Ol' Ktigiand, written in bpanish by au unknowu haud. trausl. by A. S.
Hume. Lond., Bell. er. 8^ 242 p. 6sh. — f) Calendar of State pa-
pers; dorn, series of tbe reign of Charles L XIX. (1644) ed. by VV. D. Ha-
milton. Lond., Stationery olBce. 15 sh. — 8. R. Oardiner, A bi-
stoiy of tbe great civil war, 1642—49. II: 1644—47. Lond., Longmana,
596 p. 24 ah. <— h) J. Gillow, Tbe flaydock papers; a glimpae into
Englisb catb. life etc. Lond., Burns & Oates. 270 p- 7 sh. 6 d. — i) F. C. Hon-
tagne, Life of Sir Robert Peel (Statesmen SeriesT I md., Allen. 8**.
225 p. 2 sh. 6. — k) Ch. C. F. Greville, A Journal ol" tlie reigns of
King George IV. King William IV and Queen Victoria: ed. by H. Reeve.
8 Bde. Longmans. 8". k 6 sh. — 1) Ashley. An introduction lo English
economic liistory and theory. I. 1. The iiiddle a<rt'.'i. Lond., Hivington.
XIL 227 p. :> sh. — m) Will. Hunt, The English church in the MA.
(Epochö Ol Church llisLory). London, Longmans 224 p. 2 sh. 6. — n) Will.
Roberts, The earlier history of English bookselling. Sampson Luw. 7 sh 6.
— 0) Historical register of the university of Oxford. Ozf., Clarendon
Press. 455 p. 5 sb. — p) E. Baines, History of the county palatlne of
Lancaster; ed. J. Cr os ton. IL Manchester, Hey wood. 4^ 16 sh. — In
der Sammlung der Historie Towns erschien N. Creighton» Carlisle.
Lond., Longmans. er. 8^ 3 sb. 6d. — r) llontagae Bnrrows, Cinqne ports.
[Dover, Sandwich. Haslings, Romney, Hythe.] 2. ed. London, Longmans.
Green 4 Co., 1888. 8% 261 p., 4 M. — 8) Von den Scotch Record Works
(verj^l. Nr. 42) erschien Bd. XI (1497—1501) der Rotuli scaccarii regum
Sootorura. (Kxchiqurr rolls ofScotland), hrsg. v. ü. Burnett. Edinburgh.
10 feh. — t) VV. Lock hart, Church of Scotlaad in the 13. Century,
1239-.'>3. 8". 6 f«h. — n") Skelton, Moitinnd of Lethington and the 8ool-
land of Maria Stuart, ii. Loud., Blackwüod. 444 p. In sh. 6. — t) M. Piu-
lipp8on*8 J^tudes sur l'histoire de Marie Stuart, die sich seit d. Sommer
1887 (Bd. 34, Nr. 68) durch die RH hinzogen, sind im 39. Bd. (Ueft 78
V. Jfftn 1889) abgeschlossen. — w) Angekandigt ist von Black in Edin-
burgh F. T. Henderson, The casket letters and Mary Queen of 6eots. —
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N&ehrichten uod Nottsen Kr. 141—144.
493
x1 T«o centuries of Irieh history. 1691—1871: ed. by J. Uryce. London^
Kegan Paul. 8\ '4A p, 16 sh. Sammelwerk au8 6 nicht ziiBammenh. Auf«
«auen Terscb. Autoren (vgl. Ath. ^r. 3189 a. Ac. Kr. 879). (141
Frankreich. Allgemeines, a) I.iteraturberichte von G. Monod^
L. Farges und A. Molinier 8. RH 39, 118—35; 349-84.40, 107—35. -
b) Berieht fiber die flraDide. Archhrrerwaltg. im J. 1887, Charmes
(1. jQli 1888): BECh 49, 568—64. — e) Die Sodit« Uistoriqne gibt bei
Pleafd eine walilfeüe Bamnüang v. Originaltextausgaben heraus, ohne Be>
scbriphnng aaf F^nimieh. Bd. IV enthält Sager's Vie de Lonis IsGros,
snirie de Thist. du roi Louis Yll, herausg. A. Molinier. — Torher
ging in der Sammlung schon Omont's Ausgabe des Gregor t. Tours.
— d) Neuere Bände der Inventaires somroaires des arcbives d^part ant
ä 1790: Card, arch. civ. sCrie E, snppl. T. I ; Haute Vienne, H, suppl.., hos-
pices et hopitaux de Limoges. lirsg. v. A. Leroux; Indre. G, Hvr. 8—4
(Th. Hubert): Morbihan, arcli. civ. T. V: E suppl. 2e partie (Rosen-
zweig und Estienne): Nord, arcli. civ., Ii ciiambre d. comptes de Lille
T. ^ 1 CJ. Finotj j Oise, arch. eecl., Ii. T. 1. (A. Kendu u. Coüard-Luys).
Desgleichen der archives commnnales: Chartres (L. Merl et); Cr«^cy en
Ponthien, dep. Somme (G. Durand); Nantes, T. I: sMes AA— DD (S. de
La Nicolliire-Teijeiro); Ronen, T» I: d^lib^rations (Oh. de Ro-
billard de Beaurepaire); Seclin, d4p. Kord (Finot und Ver-
maere). [148
- Mittelalter. Zur Z. d. frankisehen Epoche vgl. Bibliogr. unter n, 8.
Weiter notiren wir: a) G. Masson., Medieval France. (Story of tlie Kations.)
Lond., Fisher ünwin. 8". 454 p. 5 sh. — b) Robert Davidsohn.
Philipp IL August v. Frankreich und Ingeborg. Stuttgart, Cotta. 1888. 8".
S37 p. M. 4. Denntzte arciiivalisches Material, — e) Cli. V. Langloiü,
L^ne reunioii yubl. u Paris sous Philippe le Bei. 24 juin lo03. (Bull, de
Iii soc. de 1 iiKsi. de Paris 15. 130—4.) — d) F. Funck-Bren t a uo,
Philippe le Bei et la noblesse Iranc-comioise. (Sep. a. BECh 49.) gr, 8*.
52 p. — e> E. Jarry, La vie polit. de Louis de France, duc d'Orleans,
1372— 1407. Paris. Pieard. Fr. 10 — f) Ko«l Valois, Le röle de
Charles V. au d4bat du grand schisme, 8 avr.— 16 nov. 1878. (Sep. a.
Ann. buU. de la soc de Thist. de Franee 24.) 8^ 28 p. — g) A. Lecoy
de la March e, Louis XI et la suee. de Provence. (RQH 48, 127—57.) —
k) J.deFriminville, Les ^corcheurs en Bonrgogne. 1485—45; ^tnde snr
las comp, franches au 15e sitele. D^on, Daranti^re. 1888. ^^ XI, 274 p. —
i) Textes rel. ä l'hist. du parlement depnis les origines jusqu'en 1814,
publ. p. Ch. V. Langlois. Paris, Picard. 8', XXXVI, 248 p. Fr. 6,50. - Vgl.
auch Nr. 148 u. 149. 1148
Neuzeit bis zur Revolution. — a) Einen wichtigen Beilrag deutsclier
Forschung z. franz(js. G. d. l<j. Jh. bietet E. Mareks, die Zusammen-
kunft V. Bayonne; das franz. Staataleben u. Spanien in d. JJ. 1563 — 67.
Strassb., Trübner. 18^9. XX VI. 326 p. M. 8. Verf. hat seine Aufgabe,
das Räthsel diee^er Zusauimenkunlt zw. Katharina u. deren Tochter (der
Gemahlin Philipp s IL von Spanien) su Idsen, auf breitester Grundlage an-
Dsutseli« Zsitsohr. f. QssShiehtsw. I. s. 82
494
Hachriehten aad Motisea Kr. 144—146.
gegriffen ; mit besonderer Betonung der inneren Politik führt er den Lest^r
in ein verwickeltes Getriebe sich kreuzender Interessen und Bezieliangen
ein, von dem sich natürlich in Kürze keine Andeutung geben lässt.
Katharina hat nach M. die Zusammenkunft keineni'allä um einen religiösen
Bond ZQ schlieBKn, soDdem aus nin polit u, persdnL Mottven gesaebt;
sie wfinaehte sieh Spaniens f^nndschaftlieh an versiehem, dasselbe zugleich
in seinem EinÜnss aof Europa in Ifthmen und Heirathspline sa betreiben.
Die in Bayonne scUiesslieh genaehten weitgehenden Versprechungen
meinte sie nicht ernsthaft^ den bösen Folgen (einer Abhftngigkeit von
Spanien und Rückwirkung auf die Protestanten) suchte sie alsbald aus-
suweichen; fiberall behielt sie^ gleichsam halb strebend halb zurückhaltend^
„mit innerer Zweizüngigkeit" entgegengesetzte Ziele im Auge. Verfasser
vertN'crthet ausser dem weitschichtigen gedruckten auch archival. Material.
— b) CoUection des ordonnances dep rois de France. Catalogue des
actes de Fran^ois I. Tome 1 (1515— lü iu). Paris. Picard. 4°. Fr. 10.
Auch Bd. 2 ist jetzt erscliienen. — c) De Terrier Santans, Cainj-agnes
d'Alexaiidre Faruese, 1591 --92. Paris, Berger-Levrauit. 1888. 4*^. IX,
130 p. Fr. 5. — d) F. Gachon, Lea dtats de Langaedoc et VMit de Beziers.
1682. Paris, Haebette. 8^ XVUI, 801 p. Fr. 7^. — e) de Yogüe,
Villars d'aprfts sa correqvondance et des doce. inMits. 2 vols. Paris, Plön.
1888. 8*. XII, 452 p. et 409 p. F^. 15. — M4moiren aar G. Lndwig*e XIV.,
s. in d. Bibliogr. III, 4. — f) Le comte d e P a j o 1, Les gnenres soos Lonis ZV.
Paris, Didot. 8**. Fr. 12. - g) Ch. Nisard, Quill, de Tillot, un valet
ministre etsecretaire d'6tat; Episode de l'hist. de France en Italie de 1749 — 71.
Paris, Ollendorf. 1889. 8"». 83S p. Fr. 8,50. — h) Th. Schott, Das
Toleranzedict Lndwig's XVL (HZ 61. 3^5—424.) — I) P. Jacquinet,
Jime (Je Maintenon dans le monde et ii 8(. Cyr, choix de ses lettres et
entretiens. Paris. I]< lin. 12^ LXXXVIII, 511 p. — k) M. Blampignon,
Le duc de Nivernai^.. Paris, Perrin. 8". IV, 380 p. [144
Revolution. Unter den neuereu Erscheinungen i&l naturgemäss die
Revointionsgeschichte sehr stark vertreten. Qaellenpablicationen : a) Aus
den Veröffentlichungen der diplom. Archive Bd. III der von Kaule Je hrog.
Papiers de Barth^Umy (vergl. Bibliogr.). — b) Ans der Collection de
docoments rel. k l*hist, de Paris pend, la r^vol. Ihm^., welche der Pariser
Conseil mnnidpal veranstaltet: Ohas sin, Les ^lections et les cahiers de
Paiis en 1789. T. II : les assembUes primair« et les cahiers primitifs.
Paris, Quantin. 8^. Fr. 15. — Daneben mehren sich die Darsteilungeo,
sowohl diejenigen, welche lebendiger Veranschaulichung dienen wollen,
wie die Tendenzschriften der Parteien. Zu ersteren zählen: c) H. Gautier,
L an 1789; ^venements, moeurs, idces etc. Paris. Delagrave. 18><9. gr. 4*.
804 p., und d) G. de Goncourt, Hist. de la societe pend. la revolution.
(Quantin, 4**, 374 p. Von letzteren ist zu nennen: e) Ch. d' Uericault,
La France revolutionnaire. Paris, Pernn. XL, 756 p. E. M. [145
Einen Theil d. Lil %, Revolotioneg. findet man aneh in d. ttbliogr.
unter III, 6. Wir tragen hier noch nach: a) Dictionnaire parlemen-
taire de la Firanee depnis 1787 jasqu'li nos jonrs, seit Jan. 1888 in
-wöchentl. Lie^. erscheinend. — b)Archives parlementaires de 1787
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Nachrichten und Notisen Kr. 14b'- 148.
495
k 1860. le sMe (1787—99). T. XXJOl. XXXin. Table g«n. chronol.,
resp. Table 9611* alph. de Taas. conetit. — e) H^moires de madame de
La Roehejacqnelin; 4d. orig. pnbl. aar BOn ms. antogr. par son petlt>fil8.
Paria, Bonrloton. 1889. 8*. 606 p. — d) F. B. Harri son, Contemp.
hiatoiy of the French revolution. er. 8^ 3 sh. 6d. — e) P. Gaulot. Un
complot 8OU8 la terreur. Marie-Aiitoinette, Toulan, Jarja5'e9. Paris, Ollen-
dorff. 1S89. 8". 336 p. — f) H. WaUon, Les repr^sentants du peuple
en nüssion et la justice rcvol. dnns Ips departements en Tan II. 2 vols.
Paris. Hachette. 18R9. 8". IX, 488, 502 p. ä Fr. 7,50. — g) E. Fayard,
Hi6t. des tribunaux levol. de Lyon et de Feurs. Paris, Picard. 8". Fr. 7. —
hj Cel. Port, La Vendee Angeviiie, les origines, Tinsurr. dapres des doc.
ijiedits etc. 2 vol». Paris, Hachette. 1888. XV, 439, 409 p. Fr. 16. —
I) F. BoBOt (et L. de Nenfbourg), Le Forez peud. la x^vol.; coli, de
docnjncnto etc. Lyon, Brun. Soll 4 B&nde an 820 p. (dasa TafelD u. Illoatr.)
bilden a. encheint in Liefgn. (s^lee) t. 80 p. an Fr. 5. — k) J. Cor-
nillon, Le Boorbonnais loas la r^Tolotion. T. I. Kouline, Durond.
290 p. Fr. 5. — 1) Laarent*Hanin, Hist. mnnicipale de Versailles 1787
bii 1799. [146
Neueste Zeit, a) Le duc de Richelieu, Correspondance et docii-
mtv.t^ 0766—1^22), publ. par Polovtsoff. Paris. Champion. 8". Fr. 12.
— b) Imbert de St. Am and, La duchesse de Üerry et la nvolution
de 1830. Den tu 1889. 12^ 353 p. Fr. 3,50. - c) Von P. Tliureau-
Dangin's Hisi. de la monarchie de jnillet erschien Bil. V (1841—45). Paris,
Piou. 1889. 8". 5^1 p. Fr. 8. — d) F. iiamel, llistuire du regne de
Louis Philippe. Vol. 1. Fr. 8. — e) C. Rousset, La conqudte de TAI-
gerie, 1841—57. 2 vols. Paris, Plön. Ft. 20. — f) Thonvenel, Le secret
da remperenr. 2 vols. Fr. 15. — g) Bondois, Histolre de la rivol.
de 1870—71 et des origines de la 3e r^pnbliqoe. Paris, Picard, gr. 8^
Xn, 468 p. Fr. 10. — h) Edm. Hippean, HistoiredipL dela Ser^u-
bliqne 1870— 89. Dentu.XV, 691 p. Fr. 7,50.-1) A. Wagner, Die frana,
Besteuerung seit 1789. Oeschicbtl. Uebersicbt (Wagner u. Nasse, Lehrb.
d. polit. Oek. VU, 3.) [147
Territorial- u n d L 0 c a 1 g e s c Ii i c Ii t e. ft) G. II r e 1 1 e , La refornie
et la ligue en Cliampagne; documents. I. Paris, Champion. 1888. 8°. XII,
444 p. — b) Rose rot, Le plus ancien registre des delib, du cnnseil de
Tille dt Truyeij, 1419 — 83. Troyes. Dufour-Bouquot. 308 p. — C) Ili iiocque,
HisU de l abbaye de la ville de St. Hiquier. U. III. (M4ni. de la soc. iled
antiq. de Picardie. Doc. ined. T. XI.) Paris, Chossonnery. 4". VI, 574 p.
— d) A. Lefrane, Bist, de la Tille de Noyon etc. jusqu*i la An da
18* d^e. Paris. 1888. — •) J. Flamm ermont, Lille et le Nord au
HA. Lille, libr.* centrale. 1888. 8*. 848 p. M. 4. — f) F. Bonnardot,
R4gi8tre8 des d41ib. dn bnrean de la rille de Paris. T. IV: 1552—58.
Paris, Champion. 4*^. XUV, 621 p. Fr. 80. — g) H. d e Cn r B o n, La
Mair ii lu Temple de Paris; hist. et description. Paris, Hachette. 8*. 364 p.
Fr. 7,50. — h) A. G i ry , Archives anciennes de la ville de St. Quentin. T. I.
8t. Qnentin. Poette. gr. 4°. CXLVI, 568 p. - f)Ch. deRobillardde
Beaarepaire, Cahiers des etats de Normandie soua le r^ne de Henri III.
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496
Kachrichten und KoÜsen Kr. 148—150.
Ronen. Lcstrin^yant. Fr. 12. — k) F. B. Coquelin, Hißt, de rabba\-e de
St. Miclul flu Tnport. T.II. Kouen. Lthtringant. Fr. 12. — 1) M. P 1 a n i o 1,
L^asflise hu coiiite Geoffroy; 6tude sur les successions Itod. en Bretagne.
Pariö. 1888. B**. 102 p. — m) A. Bon c hart, Les graiides croiiiiims '\t
Bretaigne, 1514 i i»ouv, ed. pur H. Le M eignen. Fase. 3. Rennes, Cailliere.
At\ 160 p. — n) H. Carr6, Le parlement da Bretagne apre« la Ligae
(1598—1610). Paris, Quantin. 8*. — •) H. Carr^, Reeherchea aar Tad-
iDinistr. mnnic. de Rennes aa temps de Henri V. Paris, QnaotiD. 96 p.
Fr. a — p) A. Joabert, Hiat de la baronnie de Craon de 1886 h 1696.
Parts, Leehevalier. VIII, 600 p. [148
Femer: •) G. d'Espinaj, La coutame de Tonraine au 15e sMe.
Tours, Pericart. 8**. XXII, 848 p. (Ezir. des H^moires etc. de Tonraine
T. XXXIV.) — b) A. Leroux., Konveaux documentfi bist. 8ur la Marche
et le Limmisiii. 1. Limnpes, Oely. 8^ IV. 372 p. — c) A. Leroux,
Hist. de la retorme dans la Marche et le LimouBin. Paris. Fi^chbacher.
gr. 8". XLVIII, 391 p. Fr. 8,50. - d) Cl em en t- 8 i m n n . Tulie tH le
Bas-Liniuuaia pendant les giurre.H de rt lif,'ion. Paris, Champiuii. — ^) N.
deKicolay, G6ner. dcöcripLioa du Hourbounais en loti9, publ. j^ar
A. Vayssiere. Paria, Durond. Fr. 10. — f) Ph. Milsaud, Bibliogr.
bourguignonne. ßuppl. et tables g«§n£rales. (Pabl. de Pac de Dijon.)
Dijon, I^tmarcbe« 8^ VI, 204 p. — f) Arm. Lods, Bemard de Saintes
et la r^nnion de la prineipaat6 de Hontb^liard & la France. Paria^ Fisch-
bacher. 1888. 8^ 801 p. ^ Ii) J. Roman, Tablean bist dn depart. des
Bautes- Alpes, le partie. Paris, Picard. 4^ XXXII, 204 p. — I) G. Lam-
bert, Hist. de Toolon. Suite: reunion de la Provence k la France 1487
k 87. (Ae. du Var., Bull. 14, 1.) — k) Blancard, Docum. in^ito snr
le commerce de Marseille au MA. T. II: contrats commercianx dn
13e siede. - 1) Arnaud, Hist. des prntestnnts du Vivarais et dti Velay.
Vol. II. Parif«, Grassart. 477 p. — m) Cariulaire des Ho.';|(ifn1iers (Ordre
de tiaiul-Jean de Jerusalem) du Velay. pnbl. i)ar A. (Jhaösaiug. Paris,
Picard. Fr. 8. — n) C. Daux, Hi.st. rie 1 »f^lipe dt» Montauban. 2 vols.
Souli^'. — o) Leun Cadier, Lc« clats de ßcarn dep. leurs origines
Jusqu'an commencement du 16e sitele. Paris, impr. nat. 188^<. gr. 8*. XXIV,
488 p. [149
Caltnrgeschichtliclies. •) H. Pigeonneau, Hist. da com-
merce de la France. T. n (16e titele, Henri IV., Richelieu). Paris, Cerf. 1889.
8*^. 486 p. Fr. 7,50. — b) A. Franklin, La Tie priv^e d'antrefois;
arts etc. des Parisiens du 12e au 18e siecle. III. IV. Paris^ Plön. 1888. 12*.
839, 2t»5 p. — c) Ch. Jourdain, Hist. de l'universite de Paris an 17e et
an 18e siecle. Paris, Firmin-Didot, Hachette. 2 vols. 8^ II, 492. 53^^ p. —
d) M. Fournicr. La nation aüemande a l'universiti d'Orlean? an 14e ?■
(Öcp. a. hH. de droit etc.) l'aris, Laro.se. 8". Fr. 2. — e) A. Dounrche,
L'universite de Paris ei lei' Je^inites (Itie et 17e «i^cles). Paris, Haehelte.
1888. 8*. IX, 327 p. Fr. 7,Ö0. — f) L. J. de lirouillant. L'^tat de ia
liberte de la presse en France aux 17e et 18e siiicles: liisi. de Pierre du
Martean imprimeur ä Cologne. Paris, Quantin. [150
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Nachrichten und Koliaen Nr. 151—154.
497
Spanien und Portugal, n) Seit dem Januar 18>^9 erscheint in Bar-
re!i>na nsonatlicli eine Ilcvista Catahina. Jedes Heft hoII je zwei IJogeii
Beilagen eDthalten^ die allniahlicli eine Biblioteca Catalana bilden polleo.
Das erste Heft beginnt mit je eiuei» (besouders paginirtLu) iJogen vou La
Fi del Comte d Urgell. Cronica del segle XV. und Sentencias morales
per Jafuda, Juheu de Barcelona (aus d. 13. Jahrb.). — b) Die Revista de
EtpeÜA braehte 1888 neben Fasten rath*» Gedenkartikeln anfK. Wilhelm
and K. FHedrich anch einen Deutschland berührenden histor. Anfliata:
Cambronero, ReciUmiento hecho en Madrid a la reina Da Maria Ana
de Nenbonrg el 22 del Hajo 1690 (vol. 122, 398-411). - Im Jahrg. 1889
schrieb Manuel Bnrillo de Santiago fiber La instruccion publica en
Alemania (voL 125, 49 ff.). — c) Noch ins Jahr 1888 fallt auch der 25. Bd.
der Publicationen der Sociedad de bibliofilos espanoles (in Kotiz 54 ist
irrthümlich der 28. statt des 24. Bandes orwalint). Er enthält die IGOO
vorlassten Blemoiren von D. Felix Nieto de Silva, luarques de Tenebron.
der Vicekoni^' in Oran gewesen war. Vor Kurzem folgte aucli Bd. 26,
der die Fort?, des schon im 2.^. begonnenen Werkeö von Villalba y Kstaua,
£1 pelegrino curioso y grandezaa de Espana bringt. J. B. [151
Wir notiren sonst noch: a)K,Haebler'.s Lit<raturberioht f 1883—5) betr.
Spanien, MA. u. Neuzeit (in den JBG 8, II, 300; III, 223- 227), sowie des-
selben Artikel: Neuere Arbeiten z. ß. Spanien? im 17. Jh. (HZ 60, 56— f!^.)
— b) M. Lafuente. Historia gen oral de Espana. T. IX. X. Barcelona,
Montaner y Simün. IBSS. 4°. :i95. 385 p. 0 pes. — c» A. Canovas del
Castillo, Estudios del reinado de Felipe IV. T. I: Kevoiucion dp Portu-
gal etc. T. II: Antecedentes y relaciön crit. de la bat, de Rocroy. (Cull, de
escr. Castell. tiT u. 71.) Madrid, Murillo. gr. 8". XIV, 473; 570p. ä5 pes., 50.
— d) Ant. Chabret, Sagunto; su bist, y snos monnmentos. Madrid,
MurÜlo. 1888. 4*. 2 tomos. XIU, 507; 520 p. Iti pes. ^ •) Xs. Carini,
QU arehivi e le blbliotheehe di Spagna in rapp. alla storia dltalia etc. 1, 8.
Pslermo, tip. dello Statnto. 1888. 4^ p. 887-544. CIV p. L. 10. (168
Italien. Allgemeines, n) TJteraturberichte s. JBG 9, II, 199—263
u. III, 203—22 (C. Cipolla u. B. Morsolin üb. 1885); RH 40, 144— Ö6
(P. Orsiüb. 1888). — b) P. C. Falle tti, Deila democrnzia ital. ml m. evo.
Palermo, tip. dello Statuto. 18S8. 4*. 35 p. — c) Giac. Bland ini, La
tiraanide ital. nel rina.'^citnento. Catania 1889. 12^ 130p. — d) G. Riecardi,
Cssa di Savoia e la rivol. italiana. Firenze, Le Monuier. 18«9. Iti". 4-07 p.
— 6) Locascio, La fallita ital. ribellione del 1848 e la invasiunc pie-
moutese in Sicilia nel 1860. Vol. I. Palermo, Ii Gutemberg. 322 p. Vol. II
im Erscheinen. — f) Is. Ghiron, Annali dltalia in contin. a1 Muratori e
sl Coppi. 1: 1861-68. Milano, Uoepli. kl. 8*. IX, 400 8. — g) Francesco
sd Eroole Oneechi, Sag^o di bibliografia numism. delle leccbe italiane etc.
KUsno, Cogliatl. 1889. gr. 8«. XXI, 469 p. [ISS
Bildungs-, Literatur* nnd Kunstgeschichte, a) Hariotti, G.,
Hemorie e docc. per la storia dell' universlti dl Parma nel medievo. Vol. 1.
Psrma, Battei. 1888. 4« CXVIII, 115 p. b) Brngi, B., La scuola pado-
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498 • Nachrichten und Notizen Nr. 154 — 155.
vana di diritto ronaoo nel eee. 16. Padov«, Saechetto. 1888. 4^ 77 p. —
c) Zur Univenitilts-G. vgl. Bibliogr. IV, 4 im 1. n. d. Heft^ grössere Be-
spredrangen der Lit, welche das Bologneser Jnbiliam veranlasste, gaben
n. a. Del Veeehio Sa A. stor. it nnd Landsberg in der 6«vZ 9. —
d) C. Castellani« I privilegi di stampa e la propieU lelterari» in Vene-
zia etc. Vi nr/ia, Visentini. 1.^88. -- e) F.Bertolini, Storia del risorgiraentO
italiano; disp. 19—20. Milano, Treves. 1888. p. 577—640. ^ L. 2. —
f) Isid. Del Lnngo, Dante nc' teniiii di Daiiti-. Bologna. Zanichelli.
18*«. 12''. V. 485 p. 1.. T). - g) G. A. Maudalari, Fra Barlaarao Caia-
bre.-e maestro del Petrarca, lloma, Verdesi. 1888. 8^ 127 p. L. 2. —
h) La passioue di Gefü Cristo. iap])r. sacra in Piemonte nel sec 15, ed.
da Vinc. Promis. Toriuo, Botca. 18b8. gr. 4*. XXV, 532 p. — i) F. Ga-
bott o^ Una relazionc ßconosciuta di A. Pollziano colla corte di Milano.
Torino, tip. d. lelt 1889. — k) G. Rossi, Francesco Hanrolieo e il
risorg. filos. e scient. in Italia nel sec. 16. Hessina, De Stefano. 1888.
8^ 217 p. — 1) Zar Oiordano Brnno-Feier ist eine höchst werthvolle
lUerar. Gabe ans Dentschl. gekommen durch Lagarde*s Ansg. der itsl.
Schriften, Le opere ital. di Giord. Bmno ed. P. de Lagarde. Göttiagen,
Dietericli. 1888—89. 2 Bde. 8°. 800 p. Vgl. L.'s Selbstanzeige in GGA.
— m) L. G. Pilissier, Lcs amis d'Uolstcnius. III: Alcandro le jeane.
(Mi'langes etc. publ. par rt'-cole fran^. de Rome VIII, 107 — 274.) —
ni F. Guardione, t>toria della letteratura ilal. 1750--1850. Palermo
It^^. 16". XV, 472 p. — o) U. Gobbi. L'economia politica negli Pcriltori
ital. del sec. 16—17. Milano, Hocpli. 1889. 8". XVI, :{74 [). L. 6. —
p) Bericht üb. franz. Lit. zur ital. Kunst-G. v. E. Müntz, .s. A. stor. it. III,
87 -99. — q) Eug. Müntz, Hist, de Tart pcnd. la renaissauce. 1: Italic,
les primitifii. Paris, Hacbette. 1889. 4^ 744 p. — r) L. Thnasne, Gen-
tile Bcllini et Mohammed II. Paris, Leronz. 1888. 4*. 71 p. S) W.
V. Oettinger, Ueber d, Leben nnd d. Werke d. Antonio Averlino, gen.
Filarete. Leipz., Seemann. 1888. (Beitrr. znr Knnslgesch. K. F. VL) —
i) U. G rim m , Life of Raphael trans. by S. H. A d a m s. 7 sh. 6 d. {IM
Oberitalien, a) Ghernrdo Gherardini, Contributi all' arche«^
logift Itir Italia guperiore. Koma, Salviacci. 1888. 4". 215 p. — b) G.
Cn 1 1 i t:a ri .'^ , Un' anticn cronaca piemontese inedita: la cronaca di Frut-
tiiaria. Torino, LoeM-her. 1888. 8«. VII, 144 p. L. 8.50. — c) Em. Teve-
ren i. Tl cnnsif^lio di .stalo nella nionnrchia di Savoia dal conie Tommaßo I
liiio ad Eman. Liliberlo. Udina, Mantellate. 1888. — d) Fr. (iasparolo,
Dissertazioni storico-critiche supru Alessandria. Aless., Jacqut mod. 1888.
8^ XIV, 221 p. — e) Costa de Bcauregard, Prologue dun regne; Is
Jennessedn roi Gharles-Albert. Paris, Plön. 1887. 8^ VII, 360 p. — OGÜ
statnti della Lignria, per Girol. Rossi. Vol. 1. Appendioe. (Efetr« dagU
Att della soc. Lig.) Genova, Sordo<Mnti. 8*. 91 p. — g) Agost
Brnno, Font! di storia Savonese; gli statnti delle arti nei sec, 14—16.
Savona, Bertolotto. 1888. — h) F. ed E. Gnecchi, Tre opnscoU di nn-
inisra. milanesc del contc Giov. Mulazzani. Milano, Cogliati. 1889. gr. 8'.
59 p, — I) V. Forcella, Iscrizioni delle chiese e degli altri edificii di
Jlilano. Vol. I. Milano, BortolotU. 1889. gr. 8^* XIX, 515 p. L. 24. -
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Machrichten und Notizea Nr. 155—156.
499
k) Alberti, Antichita di Borinio. Como, Ostinelli. 1S88. 8**. p. 1—80.
(Raficoltft storiea I, 1.) — 1) V. Barelli, Monumenti Comaschi. I., 1 und
n, 8. Como, Futlnonl. 1888. fol. p. 1—3, u. 10 Taf. — ■) L. Fi o ran-
tini, Monograaa dalla provinci» di fiargamo. Berf., Bolls. 4*. L. 12. —
b) f. BeoTennti-Sforza^ Dizionario biogr. Cremasco. Disp. 8 ed ulL
Crema, Cazzamalli. 1888. 4". p. 305- 65 u. XV-XXIIl. — o) Ang. Be-
renzi. Storia di Pontevico. Cremona, Manini. XVI. 560 p. —
p) Sarfatti, I codici vencti delle biblioteclie di Parigi. Roma, Forzatii. —
Ci) B. Cecchetti. Di alcuni dubbi nella sloria di Venezia. \'eiu'zia, Fon-
tana, Ö 31 p. — B. Cecchetti) Bolle dei dogi di Venezia, sec.
18—18. (A. di atato in V.) Venaiia, Naratoviah. 1888. 16**. 37 p. — s) £ug.
M asatt 1, Storia dalla promlaalona docala. Padova, Seminarlo. 1888.
8*. 218 p. L. 2^0. — t) Gins, da Lava, Paolo Parata naUa ana laga-
zione di Roma. Veneaia, daputaa. Yen. — n) A. Batti Stella, II eonta
di Carmagnola. Genova, annuario gener. 1889. gr. 8". XXIII, 525 p. —
t) Vinc. Marchesi. T 'nr^cnale di Venezia nvl 2 nltimi sec. della repubbl.
Vpneta. Udine, Seitz. Id^S. 8**. 2^»; p. — w) W. Bode, Lodovico III
Gonzaga, Markgf. v. Maiitua. (Jahrl). der k^\. preuss. Kunstsaromlgen. 10,
fasc. 1.) — x) AI. Tassoni, Giov. da Bazzano, Boiiil'. Morano,
Cronacha modanesi, pubbl. a cur» di L Yiaehl, T. Sandonnini, O. Ra-
aal 11. (Mon. dl storia p. delle pror. Uod.; cronaeba vol. ZV.) Modana, soa
tip. 1888. 4^ XXXI, 876 p. 7) Statatl dalla terra del GO0.dlMiran-
dola e della ccrte di Qaarantola rifonnati nal 1886. Hirandola, Cagardli,
1888. 8*. XXV, 247 p. [155
Mittel Italien inel. Togeana u. Romagna. a) Von Gherardi'a Ausg.
der Consuiie della rep. tior. (in d. Notiz <iOe lie?: fasc. 3—7) führte fasc.
8 (p. 281 — 320) bis 3. Nov. 1285. — b> J. Cioiupi, Cronache e doc, con
notizie int. alla vita di Michele di Lando per Gius. Odoarda Coraz-
aini. Firenze, Sansoni. 1888. 16*. CV, 234 p. — e) La«t Ac. n. Atb. wird
bei Barbara in Florens ein Leben des John Hawkwood» von J. T. Leader
a. llaraotti, sogleich engl. n. ital. eracheinen. — d) F. T. Ferren s
Bist de Florence etc. 1434—1531. T. 1 n, 2. Paris, Qnantin. k Fr, 7,50.
— e) Von P. Villari's Savonarola erschien eine engl. Uebers.: The life
and timP3 of Gir. Savonarola trans. by Linda Villari. 2 vols. I.nnd.,
Fisher Unwin. 8^ 32 sh. — f) L. Fra t i . T.a lega dei Bolognet>i e dei
Fiorentini contro G. Gal. Visconti, 138^—90. (A. stor. lomb. VI, 3—24.)
— g) G. Filippi, L'arte dei mercanii di calimala in Fireoze ed il sao
piik antico stainto. Torino, Boaea. gr. 8^ 196 p. — h) Statntvm po»
test. comni. Piatorii 1296 nunc prinrnm ed. L. Zdekaner, praec. da
statu tis Pist. saec. 18 diss. Hediol., Hoepli. 4*. LXXX, 844 p. L. 20. —
1) R. Nulli. La procedura penale nella republ. Seneee sec. lo statuto
vol^aro drl imO. rStndi Sene?i V. 05—82.) — V) P. D. Pasolini.
I tiranni di Kouiaj^'na e i jiajii nel ni. evo. Imola. Galeati. 1*^*^. 1*^»".
XI, 340 p. — Literatur z. Gesch. d. Universität Bologna s. in d. F^ildiofrr.
V, 4. - 1) Tünini, Rimini dal 1500 al 1800. VoL VL Rimiui, Da-
nesi. 8^ XXIII, 1055 p. — m) N. Benedei, Latte» al Alassandro VI
per gli sponsali di Lncresia Borgia con Alfonso I d'Bste. Farrars, Taddei.
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500
Nachrichten und Notizen Nr. 16ö— 15«.
1888. 8^ 10 p. — n) A. ainandra, Deila aignoria di Fr. Sfona nella
Mafca sec. 1« memoria e i doeamenti deirareli* Fabrianese. (A. itor. it
U, 289—828.) — 0) G. F. Gamurrini, Le antiche cronaehe di Orrieto.
(A. stör. it. III, 1-49.) - p) Baracconi, G., Irioni di Roma. CitOt dl
Castello.Lapi. 1889. lü". VIII, 718 p. — q) A. Gabrielli, L'epistole di
Cola Kienio e repistolagrafia medioevale. — r) 0. Tommasini, II diario
di Stef. Infessiiiu; studio prep. alia nuova edizione di easo. Roma, soc.
rom. di stor. p. 1889. gr. S''. 164 p. — 8) A. Oabrielli , Tn duca dl
Mantova a Roma [1686]. (A. »tor. lomb. VI, 25—49.) - t) 11 regesto di -
Farik, compil. da Gregorio di Catino, pubbl. da F. Giorgi e ü. Bai-
aani. Vol. IV. Roma, ioe. Romana. 1888. 4^ XVI, 875 p. ^ ■) Od.
Lucarelli, Memorie e gaida 6tor. dl Gnbbio. Citti di Gaatello, Lapl.
1888. VI, 689 p. L 6. [ISft
Unter- Italien and SicUien. a) Fed. Faraglia, Codiee dipl. 6al-
monese; Lanciano, Carabba. 1888. 4*. LVII,466p. — b) G.Albignente,
Le consuetudini ined. di Salerno. (Studi e doc. di stor. e dir. 805—87.)
— c) Carini, s. 152e. — d) Graf A. F. v. Sc hack, Die Normannen
in Sicilien. 2 Bde. Stuttgart, Dt. Verl.-Anst. XVI, 322 ; 378 p. M. 10. —
ei L. Conforti, Najjoli dalla pace di Parigi alla guerra del 1798, con
doc. ined. (Bit>l. stor III). Nap., AnfoBsi. 1889. — f) T, Fornari, Delle
teorie econ. nelle prov. Napol. dal 1735 al 1830. Milano, Hoepli. 1888.
8^ 786 p. — g) Gae. Dl Giovanni, U vita e le oper« di
Giovanni Agoetino De Coami. Palermo, Claoeen. 1888. 8 ^ XI, 411 p. L.
6,25. In Aqoila trat a. 5. 8ept. die Soeietä di atoria Abmzieso
ins Leben. Pritoident: Karcheae G. Dragonetti (e. A. stor. V, 2,
455). (167
Byzanz und Griechenland, a) Einen Literaturliericht von P. Caro-
lides über griech. G.forschting s. RH 39, 136—44*, einen solciien znr
byzant. G. (Lit. v. 1885) von F. Hirsch, s. JBG 8, II, 170—3. — b) A.
Gasquet, Etudeä byzantiuea; i eiupire uyz. etc., &. Bibliogr. Nr. 1966.—
O) Ch. Diebl, Etttdea sor Tadministr. bysant dana Texardiat de Raveone
568—71. Paris, Tborin 8*. XIZ,^ p. — d) Soeben erscheint L. X. Hart-
mann, Unlevsnchgn. t, G. d. byx. Verwaltung in Italien, 540—760. Lp&,
Hirzel. gr. 8°. 182 8. H. konnte zu Diehl's Stüdes nicht mehr im Einzel-
nen Stellung nehmen ; behandelt 8. Thema i. d. Capiteln : Exarchen, Civil'
beamte, Militär-. Finanzverwaltung. — e) Vita Enthymii; ein Anecdofnn z. G.
Leo'8 d. Weisen (886—912); hrsg. v. C. de lioor. Berlin. Heiner. Ib88.
8*. Vni.282 S. — f ) Ein in München studirender Amerikaner, John S c Inn i 1 1,
hat kürzlich daselbst mit einer Dissertation über .Die Chromii vuu Morta'
promovirt (HOnehen, Bachbola n. Werner, ISO 8.). Die Chroni]^, haupt-
alkeiilieh von Wichtigiceit fUr die Zeit nach dem sog. 4. Kreoisoge ist bereits
mehrfadi nntersneht worden. 8. spricht sich dahin ans, daaa das Original
in der griech. Chronik, n. aw. in der Gestalt des Kopenhagener Textes za
erblicken ist; die französ. sei späterer Auszug. Als Verfasser vermuthet
er den Veneaianer Gtiiai, 1811—1841, Connetable von Aciii^a (<!,) — g) Von
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■
2iachrichttiu und 2iütizen Hr. 158 — 160. 501
C. N. S»thas* Doetnnentfl in^its rel. k Thist. de 1» Qrtee an HA. (Hvv|*
|ttta iXXi)vtK% ioiopfttc) enehien Bd. VIII. PariB, MAiaolinenve 1888. 4*.
Fl 2). — h) Gregorovius, G. d. Stadt Athen im MA. wurde für dieses
Frühjahr in Aussicht gestellt. Das Werk wird gleich der G. der Stadt Rom
im MA. im Cotla'schen Verlage erscheinen. — i) Die erste Liefg. einer
G. Athens unter d. Türkenherrschc^, von Kampourc^lou ist bei Papa-
georgios in Athen erschienen. [158
HoHABeiika* Vereinigte Staaten n. Canada. a) ISnen
Litbericht (flb. 1885) gab v. Kalckstein in den JBG8, in, 26&— 292. —
b) P. Uargry, H4moires et doe. ete.; dAcouTertea et ^tabliaieineikts dea
Fran^ais dans l'ouest et dans le sud deTAnierique scptentr. V. VI. Paris,
Maisonneuve 1887—8. & Fr. 20. — c) M. Kingsford, The hist. of Canada.
II: 1697—1725. Lond., Trnbner. 8» 559 p. 15 sh. — d) 0. E. Hart, The
fall of Kew France 1755 — 60. i«ew-York, Putnam. 8". Doli. 3. — e) J. Fiske,
Critical period of amer. hist., 1783—09. Lond., Macmilian. 8^^. XVIIl, 368 p.
10 eh. 6 d. — f) P. L. Ford, Pamphlete on the eonstit. of the United- States,
pnbL dnriDg its diee. by the people, 1787—88. Brooklyn, Ford. 1888. VI,
451 p. Doli. 5. — g) Ein Leben Washington*« H. C. Lodge soll in
diesem Jahre erscheinett, ebenso wird eine Ausgabe seiner Briefe n. Seiirif-
ten von W. C. Ford ffir Putnam vorbereitet. — h) Angekündigt ist
A. Brown, The gcneeis of the U. -States, iu 2 Bdii. bei Houghton. —
i) E. Haie nnd E. Haie jr. , Franklin in France; from orig. doc. IL
Boston, Kobens. 1888. X, 470 \>. Doli. 8. Schlusa d. Werks. — ki H. Do-
niol, L'hist. de la particip. de la France k Petabliss. des Ktats-Unis
d'Am^que III. Paris, Picard' 4^ X, 872 p. Fr. 20. — 1) The diary and
letters of gonv. Morris, ed. by A. C. Morris. 2 toIs. Lond., Kegan Panl.
1220 p. 80 sb. — b) Dao de Hoailles, Cent ans de ripnblique anx
^tats-ünis. II. Fr. 7,$0. - n) J. R. Ireland, The repnblic; a hist of
the U. States of Am. in the administration. 18 vols. Chicago, Fairbanees.
8'. Ii Doli. 2,50. — 0) F. W. Taussig. Tlie lariff hist. of the U. StAtes
1789-1888. N.-Y., Putnam. 2C9 p- I^'^H- 1,25. — p) G. Bryce. The amer.
coromonwealtli. 3 vols. I.ond., Macniülan. 54 sh. — q) The corresp. of
John Lothorp Motley ed. ü. W. Curtis. 2 vols. Lond., ilurray. 810 p.
30 sh. » r) W. 0. Stoddard, Abr. Lincoln and A. Johneon. (Uves
of presidents-Series.) N.-Y., Stokes. 284, 73 p. Doli. 2,25. — 8) R. John-
son, A Short liist. of tfae war of secess. 1861 — 5. Bost., Ticknor. C^2 p.
Doli. 3. — t) Personal nemoirs of general P. H. Sheridan. 2 vols, Lond,,
Chatto. 976 p. 24 sh. — n) H. H. Bancroft, Hist. of the Pacif. States of
North-Am. Vol. 30: California inter pocnla. Vol. IS: Calif. VI, 1848—59.
S. Franc, ä Doli. 4.50. — t) J. Phelan, Hipt. of Tennei^see. Host., Hough-
ton. 478 p. DoU. 2. — w) D. J. Ryan, A hist. ot'Ohio. Columbus, Smythe.
210 p. Doli. 1. [150
Preltuiselireibeii. Der V. f. Hamb. 6. setat e, Preis 1000 M.
ans für d. besten binnen 3 JJ. eingereichten Beitrag zur Kenntniss d. An-
theils Hamborgs an d. Entwicklang d. dt. Literatur wfthrend d. ersten
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502
NachriehleQ und Kotisen Nr. 1(K)^166.
Hälfte d. 1^ Tlt Die näheren Bestimmungen des AusschreibeDS werden
in Nr. 5 di-r .MitUi. d. V. f. Hamb. G." veröffentlicht. [160
Bei der Ob er lausitzer Ges. d. Wiss. stehen znm Jan. 1^00 noch
Preise von je 150 M. aus für Arbeiten: 1. üb. die Secunternehmungen d.
gr. Kurfürsten, 2. über Görlitz u. die westphäl. Fehme. — Neu ausge-
schrieben ist ein Preis über das Görlitzer Processverfahren während des
14.-16. JIl (Bfnsendnngstermin: 81. Ju, 1891). [IUI
Von der Aedes inecript. et belle» letirea eind n. a. gröMerc Preise
Ton 2000 resp. 9000 Free, anageeehrieben fOr Arbeiten flb. die OeograpUe
Strabo's, Üb. die ürsacben dea Stoixea der Omejjaden-Herraehafl, fib. die
Chrottiqnea de Normandie (Termin 81. Dec. 89), (Ib. die Tradition ttb. die
medischen Kriege, üb. die Arbeiten d. Karolingeneit znr Festatellnnpr des
Int. Bi^le1textes, flb. die Oescbichte fidesaaa bia snm 1. Krenssng (Termin
31. Dec. 90). flC2
Die A 0. des scienoes momlc^ et politiqnes hat fiir die Preise
des Jahres n. a. folgende Themata gestellt: Die Moral in der Gesch.
(2500 Frcß.), (.esch. d. öffentl. u. privaten litchts in Lothringen 843—1789
(6000 Frcs.); für 1892: die kgl. Verwaliurig unter Franzi. (2000 F res.), die
ausw. Politik d. Abb»i Dubois (2000 Frcs.); für 1893: das Pariser Parlament
RegiemngaantriU Lndwig's IZ. bis tn dem Lndwig*a XII. (6000 Pres.).
Binaendnngstermin ist je d. SL Dec. des vorhergehenden Jahres. [168
Italieniaehe Preiaanaachreiben. Am 81. Dee. 1889 linffc der Ein*
sendnogstermin ab fftr einen ▼. ital. Minist d. Unterrichts ansgeschr,
Preis ttb. d. Thema: Pie Mfti. ▼. Hontferrat in Italien n. im Orient wäh-
rend d. 12. u. 13. Jahrh. — Von der Ac. dei Lincei in Rom ist u. a.
ein Preis von 5000 Lire ausgepetzt für eine Arbeit über die statutarische
Gesetzpebnng Italiens, mit der Aufgabe, die Statnfen d. Italien. Städte zu
ordnen u. zu clas<iificiren nach dem Einflnss, welchen die polit. Scliickfale
der verschiedenen Lander, altes Gewohnheitsrecht u. Gesetze auf ?']v aus-
geübt haben. Termin am 31. Dec. 1890. — Beim Tstituto loinbardo di
scienze stehen folgende Preise ans: 1000 Lire für eine bistor. Darlegung
d. ökoD. und finanz. Theorien in Italien 1800—48 (Termin: 1. Juni 1890),
1500 Lire fUr eine Gesch. d. Lebens nnd d. Werke Leonardo*s da Vinci
(81. Mai 1891). [164
Personalien. Berufen sind: der Germanist Prof. A. Wein hold
von Breslau nach Berlin in die Stellung MüllenhofTs, Prof. A. Hanck als
ord. Prof. f. Kirchen-Gfscli. von Erlangen nach Leipzig, Prof. G. Meyer
alb ord. Prof. d. dtsch. Staats- u. Rechts-Gesch. v. .Jena n. Heidelberg, der
Kationalokonom Prof, v. Miakowski von Breslau nach Wien an Bren-
tanos iStelle, der bisherige ao. Prof. Ed. Schröder in Berlin als Ordina-
rius f. germ. Pkilol. nach Marburg. — Prof. E. Bern heim in Greifswald
Ist sam ord. Prof. d. Gesch. daselbst ernannt worden (vgl. Notiz 115 a),
Dr. E. Zenmer, Hitarbeiter der Moo. G.^ desgl. snm ao. Prof. der RechtS'G.
in Berlin. Der Privatdocent d. Kirch.O. Dr. G. Krüger in Giessen hat den
Prof.'Tltel erhalten. — In Kiel ist durch Anaacheiden Prof. P. Haaae^a, der
ala Senataaeeretitr nach Lflbecfc gegangen ist, eine Vacans entstanden. [166
. d by Googl
Nachrichten und Koüzen Nr. 166-172.
503
Hnhilitirt haben sich: in Halle Dr. Brode aus Berlin für Geschichte
(Hab.-Schr. : Der gr. Kiirfnrpt u. d. dt. Fürstenstand in d. Epoche von
1672), in Würzburg Dr. M. Maurer aus München für G. (Hab.-Schr.:
P. Calixt II, Th. II, Pontificat, 1. Buch), in Marburg Dr. P. Kehr, bisher
JGtorlMiter an den Mon.-Germ., speciell fttr hj«t. Hilfswissensebaften (Hab.-
8ehr.: Die Datirnng der Diiilome Otto's IIL)i in Leipzig Dr. Ciehorine f.
alte 6. [166
Archivar Dr. 8elIo In Magdeburg ist naeh Oldenburg als Vorstand
des dortigen Staatsarohivs berufen, desgl. Dr. Hagedorn als Senatsseeretir
(u. Archivar) von Lübeck nach Hamburg. Ihn ersetzte Prof. Hasse (s. oben).
Dr. O. Winkelmann ist an die Stelle J. Brucker's (s. unten) als Ober-
archivar des Strassb. Stadtarchivs getreten. Privatdocent Dr. Schiemann
wurde zum Archivar ernannt und am geh, Staatsarchive in Berlin ange-
stellt. Dr. G. Jochner in Aniborg ist als Staatsarchivsecretar nach
München versetzt, Dr. Schneidewind zum Secretariatsverweser am
Amberger Kreisarchiv ernannt. [167
Von ausländ. Ernennungen notiren wir: Reich8anti(^uar H. Hilde-
brand xom Prof. f. ▼orchristL ArchiU>logie in Stockholm, H. l^yärne
aam ord. Prod in Upsala, Prof. 0. Th. Odhner, bisher in Lund, snm
Dir. d. ReichsarehiTs xn Stockholm (an Stelle Malmstrom's), Geffroy sum
Dir. der i^ole fran^;. de Borne t Senator M. Tabarini sum Presidenten
des Istituto stor. itaL, Fr. Novati tum Prof. d. G. in Genua, L. Zdekauer
desgl. in Siena. -- An die neu errichtete kath. Univers, an Washington
ist Prof. Dr. Pohle (am Seminar xu Fulda) berufen worden. [168
Seinen 80. Geburtstag zu feiern war am 80. Januar dem Staatsarcbivar
Dr. jnr. C. F. Wehrmann in Lübeck beschieden. Der Senat ehrte den
TerdienstvoUen Beamten, welcher in weiteren Kreisen, besonders als Heraus-
geber des Liibecker Urkundenbuchs und der Sammlung Lübeckischer Zunft-
rollen bekannt ist, durch Verleihung seiner grossen goldenen ^Tedaille;
der V. für Lüb. G. u. Alt hk. widmete ihm eine von Senator Dr. W. Brehmer
▼erfesste Schrift: „Die Strassennamen in der Stadt Lübeck'; die G.-Vereine
von Hamburg und Bremen, der hansische G.-V.. die Ge?. für 0. und Althk.
der ( »stseeprovinzen Kn?5«land.s zn Riga sandten Begrüssungsschreilien ; die
Universität Rostock verlieh dem Jubilar die philos. Düctorwürdc honoris
cau9a. Der unlängst erschienene 5. Band der Zeitfchrift des Vereins für
Lübeckische üeschiciite entnali neben mehreren kleineren Mittheilungen
Wehrmann's zwei grössere Aufsätze aus seiner Feder: „Die Entstehung und
Entwicklung der Eisenbahnverbindungen Labecks** und „das Lübeckische
Patrixiat^ M. H. [169
Der 90. Geburtstag J. v. Döllinger*s am 24. Febr. gab su einer
Reihe von Ovationen für den gefeierten Gelehrten AnlaM, von denen die
Tagespresse berichtet hat. ^ Vgl. auch Bibliogr. Nr. 1799. (170
Der Kirehenhistoriker Prof. Y* Lechler in Leipzip, Verf. d. Buches
üb. Wieliff u. die Vor-G. d. Reform., ist am 26. December, 78 Jahre alt, ge-
storbenj [171
Am 1. Febr. 1889 starb In Marburg Geh. Archivrath Dr. Stripp el-
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504
liachrichten imd Koiizen Nr. 172—175.
mana, 84 J. alt, öcit lb56 Vorstand des kurf. hess. Staatsarchivs u. auch
nocli bis 1878 im preuss. Staatsdienst thätig. Aas den Act«a des Archivs
gab er benos: Beitrr. i. Q. Heseen-Kasself (1791— 1814X 2 Hefte. 1877 u. 78.
W. 0. [178
Am 29. K&n starb in Strassbarg nach knrser Krankheit im 74. Jahre
der langjährige Vorstand des dortigen Stadtarchivs J. Brucker. Derselbe
hat sich namentlich dadurch ein unvcrg-esslichea Verdieiist erworben, dass
er wahrend der Belagernng die ihm anvertrauten Schätze durcli unermud-
li'-he und aufopfernde Fürsorge vor dem Verderben bewahrt hat, welclieni
bekanntlich die Stadtbibliothek zum Opfer gefallen ist. Er hat ferner
nnablissig an der Ordnung des Archivs gearbeitet und Uber die wichtigste
Abtheilung desselben ein Invoitaire sommaire In 4 Btoden (Strassbnig,
1878^1886) herausgegeben, welches bis wm Jahre 1790 reicht Die cahl»
reichen Oelehrten, welche namentlich seit 1872 in den Acten des Archiya
geforscht haben., werden dem liebentwilrdigen and kundigen alten Herrn
ein dankbares Andenken bewahren. H. B. [178
Ferner .'»tarb am 5. Febr. im 60. Lebensjahre der bekannte Hechts-
khrer Prof. Franz v. Holtzendorff in München; am 20. März, 67 J.
alt., der Göttinger Theologe Prof. A. Kit sc hl., besonders durch seine G.
d. Pietismus, auch am histor. Studien verdient; am 27. Kftrz in Hains,
80 J. alt, Prof. L. Noir6, von dessen philosoph. Schriften (am bekann«
testen wohl : der Ursprung der Sprache) Terschiedene auch bistor. Fragen
behandeln; am 8. Apr. in Dresden FMherr Beanliea-Marconnaj,
Verfasser mehrerer histor. Arbeiten, meist zur Gesch. d. ausgehenden
18. Jahrh. {174
Aus dem Auslande notiren wir folgende Verluste: Am 25. Januar
Prof. Sven Fromhold H n m ni a rs t a n d , geb. 1821, 1802 Nachfolger Malm-
tftrums H. d. Univ. Upsaiu; er schrieb u. a. üb. d. 30j. Krieg, veröü'ent-
licbte noch letsthin: Romeraka rikets författningsbistoria frin Angustus
tili Testromerska rikets fall. — Am 31. Jan. in Oxford Q. Vigfusson,
Prof. d. skandinav. Althk. dort, 59 J. alt (vgl. Ae. Nr. 877 u. 878). —
Am 5. Febr. Jean Qaberel, dessen Hauptwerk, eine Q. d. Genfer Kirche,
1852—62 erschien. Am 9. Febr. Cardinal J. B. Pitra, Bibliothekar
d. Vatican». durch zahlreiche Arbeiten nm die Kircliengeschichtc verdient. -
Am 12. Febr. in Florenz Ces. Guasti, Vor&land d. Toskan. Archive,
geb. 1822; seine Pul>licationen betrafen meist die G. Toskanas und d. icai.
Renaissance. — Am 15. Febr. Baron Ernouf, 72 J. alt, Verf. verschie-
dener Arbeiten s. O. d. Revolution d. d. Napoleonischen Zeit — Am
26. Febr. in tlpsala Prof. W. B-Svedelius, 1816 geb., Mitgl. d. schwed.
Ak«, ansgexeiehnet durch seine Forsehongen auf d. Gebiet d. G.* u. Staats^
Wissenschaften. — Am 16. M&n in Venedig B. Cecchetti, Dir. des dor>
tigen Staattiircbivs n, Redacteur des «Archivio Veneto", 51 J. alt, durch
zahlreiche' Arbeilen nm venetian. G. verdient. Oben unter 155 fl — r no»
tirten wir noch zwei derartige Beiträge von ihm. [US
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AntiquariBcbe Kataloge.
505
AvtlqiiarlBehe Kataloge.
Ackermann, Th., in München.
Hat. S82: Ital. GeMh. — Kat. M:
Cultar- n. Sittengeeeh. — Kat. 846:
GeofTf. n. Gesch.
Baer, Joseph, A: Co., in Frank-
furt a. M. Kat. 228: Die westlichen
Provinzen d. russischen Kei —
Kat. 2ad: Geneal. u. Heraldik. Gesch.
d. Orden etc. — Kat. 2S6: Greisere
Serien v. Zeitschrr., Sammelwerken
u. Ges.schrr. — Kat. 237: Archiui-
logie, — Kat. 238: Judaica. Gesch.
u. Liter. — Kat. 240: Werke über
Böhmen n. Mähren. Fhigschrr. a. d. Z.
des Krieges. — Kat. 242: Docam.
u. Briefe s. Geseh. d. 80j. Krieges.
•— Kat. 248: Hist. Qu.werke.
Bose, in Leipsig. Kat. 6:
Geogr. n. Gesch.
Calvor,G., in Göttingen. Kai 12:
Gesch., Numism. u, Geogr.
Cohn, Alb., in Berlin. Kat. 134:
Autographen u. hist. Docum.
Dieterich, in Göttingen. Kat 5:
Bechts- u. Staatswiss.
Edelbeck, J., in Münster i. W.
Kat. 41 : Gesch., haupts. Provinzialg.
Nerdwettdtld'8.
Fischhaber, in Reatlingen. Kat.
68: Biogrnplii» !! u. Briefwechsel.
Freies!«: beu « ^achf., in ötraas-
barg i. R Kat 2: Geach.
Halm & Goldmann, in Wien.
Kat. 104: Ctc-Bch. i. AUg., Austriaca,
Biographien etc.
Harrasso witz, 0., in Leipzig.
Kat. 153: Dt. Sprache u. Althk.
Hoepli, U., in Mailand. Kat. 55:
Storia d'Italia.
Kirchhoff A Wigand.) in Leipzigs
Kat. 819: Ethnographie, Prähistorik,
Altcrthümer etc. — Kat. 828: Aus-
wahl bedeutender Werke. Dabei:
Gesch. n. d. Hilfswiss.
Köbner, Wilh.. in Breslau. Kai.
199: Auswahl v. werthv. Werken,
dabei Gesch. u. Hilfswiss.
Köhler's Antiquarinm , FiHale
Berlin : Knt. 4 : Sprachen, Gesch. u.
Lit. d. europ. Länder u. Völker.
Lehmann & Lutz, in Frankfurt
9k, U. Kat. 76: Cultnr^n. Sittengesch.
List d- Franke, in Leipzig. KAt.
203 : Geogr., Reisen, Americana. —
Kat. 204: Gesch. v. Ober- u. Kieder-
sachsen. — Kat. 206: Allg. u. europ.
Gesch., HoHand, Belgien, Skundinn-
vien, Italien, Spanien u. Portugal. —
Kat 207: Gesch., Sprache Q.lit d.
.<lav. Völker,
Mai, Em an.) in Berlin. Nr. 85:
Histor. Bücher.
Mampe, Ad., in Bertin. ifot 17:
Ausl. Gesch. — Kat. 21 : Dt. u. prenss.
Gesch. — Kat. 22: Gesch., Geneal.,
Adel, Heraldik etc.
Merkel, R.', in Erlangen. Kat.
108: Gesch. u. Geogr. v. Dtld.
Neubner, P., in Köln. Kat. 14:
Gelehrtengesch. (Leben und Wirken
derPftpste, Cardinäle etc.) — Kat. 17:
Staats- u. Volkswirt hsehuft. Soziole
Fragen. Bibliotheca biograpliica.
Personen, Familien, Briefwechsel,
Memoiren etc.
Otto, in Erfurt. Kat. 390: Gescli.
— Kat. 391 : Lebenabeschreibgn.,
Denkwflrdigk., Briefnreclisel.
Rohracher, F., in Lienz. Kat. 24:
Auswahl tnmeist älterer anch seltener
Werke.
Rosenthal, L., in München.
Bibliotheca slavica V : Lcs Pays slaves
du Sud. — BibL slav. VI: Icono-
graphie de la Boheme.
S c h w e i tser , in lIQnchen. Kat.
20: Gesch.. Bavarica.
Siebert, K., in Berlin. Kat. 187:
Lit d. 16. u. 17. Jb.-, Ms«, etc.
Uebelen, C, in Mflnehen. Kat7:
Gesch. u. Politik.
Unfiad, A., in Zürich. Kat. 140:
Bibliothek v. Prof. Job. Schern (Lit.-,
Cnltnr- n.Sittengesch. Memoiren etc.)
V ö 1 k e r , K. Th., in Frankfurt a. M.
Kut. 15*;: Staats- u. Völkerrecht.
Politik, Revüi.getjch. etc.
Weyl, Ad., in Berlin. Humlnn.
Correspondenz Nr. 8485: Bficher flb.
Mamism.
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1
506 Eingelaufene Sehriften.
BliigreUiifeBe Sehrlftea»
Brans, Friedr., Die Vertreibung
Hz. Heioricb*8 ▼. Braanscbweig dar^
d.Schmalkald. Band. 1, Tb., 8. Biblio-
graphie Nr. 227^1.
Dondorff, Das hellenische Land
als Sehenplats d. altheUen. Gesch.
(Sammlung gemeinverst. wiss. Vortrr.,
hr?g. V, H. Virchow N. F. 3 Ser.,
Heft 72.) Hamb., Richter. 188^. 8
42 S. H. 0^.
Dziatzko, K., Boitrr. z. Gutcn-
bergfrage. Mit e. Lichtdruck-Facsi-
miled. Helmasperger'schen Notariatb-
inetramentes v. 6. Nov. 1455. (Samm>
lung bibl.-wissenscliaftl. Arbeiten,
hrsg. V. K. Dziatzko, Heft 2.) Berl.,
Asher. lsS9. gr. 8". 89 S.
Fischer, K., Ist e. Philosophie
d. Gesch. wissen scliaftlio Ii erforder-
lich, bezw. möglich? 6. Bibliogr. Nr.
1764.
Friedrich, J.,DieCün8tan tinische
Schenkung, s. Bibliogr. Nr. 2002.
Cosmus V. Simmern's Lebenslauf,
brsg. ▼. R. Hennciie (Sep. a. Bell.
Studien), 1889. 8^ 43 S.
Hart mann, Ludo Mor. , Unter-
suchungen z. Gesch. d. byzantin. Ver-
waltung in Italien (540^750). Lpz.,
Hirzel. 1889. gr.8^ 182 8.^ s. Maehr.
n. Not. 158 d.
Kehr, Paul, Die Datirungen d.
Diplome K. Otlo*0 m. (Harb. Habil.-
sehr.) Innebmek» Wagner. 1889 .8^
85 S.
Kretschmar, J., Die Formel-
bticher ans d. Kanslei Radolfs von
Habsburg. Innebr., Wagner. 1889.
8". 1>U S.
Mareks, Die Zusammenkunft
Bajonne. Das französ. Staatsleben
u. Spanien in d. JJ. 1563 — 67, siehe
Nachrr. u. Notizen 144 a.
Marten s, W., Die falsche General*
Concession Konstantin's d. Gr., 8.
Bibliogr. Mr. 2003.
Martin, K., Theoderich d. Gr. bis
s. Erobemng Italiens, s. Bibliogr.
Nr. 2012.
Mitt Heilungen aus d. Stadt-
archiv V. Köln, hrsg. v. K. llohl-
banm. Heft 16. Köln, Dumont- Sehan-
berg. 1889. 8". 137 S. M. 3,60.
Mendheim, Max, Das reichs-
stadt., besoud. Nürnberger, Söldner-
wesen im 14. n. 15. Jh. Lpz., Fock.
1889. 8". 96 S. M. 1,50.
Pfister, E., Die (Inanf.iellen Ver-
hältnisse d. Univ. Freiburg bis Aiitte
d. 19. Jh. Freib., Mohr. 1889. 8*.
XII, 196 S. M. 4.
Prut/. H . KntwirkliiTi«:^ n. T'nter-
gang U. Teuipellierrenordens, siehe
Bibliogr. Nr. 335 u. im 3. Heft.
Richter, W., Die Auflösung des
karoling. Reiches u. die GrirndTiTicr
dreier selbständiger Staaten. (Baiuni-
lung gemeinverst. wiss. Vortrr., hrsg.
V. Rnd. Virchow. N. F. 3. Ser., Heft
70.) Hamb., Richter. 1889.8*. 52 S. M.l.
Ristelhuber, P., Heidelberg et
Strasbourg, recherches biographiques
et litt^raires snr les ^tudianta AI;
saciens immatricul^s k l'universite
de Heidelberg L'^Sd- 1062. Paris,
Leroux. 1888. gr. 8 . 141 S.
Rosenmnnd, Rieh., Ans d. Yer-
mächtniss d. J. 1888. Historisches u.
Politisches. BerL, Hofmann. 1889.
8^ 101 S.
Steinfaavsen, G., Gesch. d. dt.
Briefes. Th. 1. Berl.. Gaertner. 1889.
8". V, 190 S. M. 4-^0.
Zdekauer, L., Proposta alla reale
depataa. di storia x ^tria solla com>
pilaa. di nn Codice dipl. Pistoiense.
Firenze, direz. deU' arch. stor. ital.
1889. 8"». 7 S.
Zeitschrift d. Aachener Qe*
Schichtsvereins. Bd. 10. Aachen* 1688.
gr. 8^ 286 8. M. 6.
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Bibliographie zur deutschen Geschichte.
Literato von 1888, IV ü. 1889, I. mit Erganzimg von 1888, 1—IIL
Bearbeitet ▼on
Dr. Osear Hasdow.
VMk«a«rkuf. Ueber Plan uid Anocdnong der Bibliographie vor^l. die Voi-
bemerknngpn im i. H"t^ Anf genommen ist hi'-r im allfiLmcinen die von Anfang Ootobez
bi» Mitt« März ziigäiiKiiLü gewordene LittTaiiu. Als JaliT des Erscheinens ist, wenn
keine Jahreszahl angegeben ist, 1888 oder 1889 zu ergänzen, bei Zeitschriften, welche nach
JakrgÄngen (ohne Band-Ziffer) citirt werden, 188». - In d«r Begel werd«n die ZeÜr
•eliriften nach Band n. Seiten citirt. nur ausnahmsweise nadi Heften oder KonaDem, die
daiui iiifist als solche bezeichnet sind. — Unser»-' eigene Numerirung scliliosst siili uniiiittfl-
bar aa daa i. Heft an. Kammern uater 1757 , aof welche verwiesen wird , bat man also
dort m mtSun. Kam TeiatiiidiiitB miierer Vvaamem nnd Citate sei noeh dannf hin-
gewi- t; ^r! = 5 vif!fti<?ij nur die beiden letzten Stellen pcpolien sind, die TInndprte tiTid
Taoi^eude aus dem ZnaammeuhaDg ergimat werden mäasen. — Das Yerzeiclmiss der Ab-
kfimmgen b. am SeUvae. — Fftr kleinere Beitxige hia ieh nach venohiedenen Seilen «n
Dank verpflichtet. tVa regelmässige Hil/e Hemär. O. Sommerfeldt. — Nacihtdlce «Ild
B<:ncliUguQgen werden mit Dank verwerthet. 0. V.
Die schon druckfertigmi Abtiieilungen IV— VII wurden , Om daa Heft nicht ttber-
mässig anschwellen zn lassen und spiii Erscheinen nicht za sehr rn verzögern, für das
nächste Heft, weldies diesem rasch folgen wird, zurückgestellt. Ebenso auch einige Tit«l
ilterer Bücher, die lediglMl wegen Teteinaelttt BeoeiiitoiMa wtedarholt hüten aufgefOkrt
«eideii miiMeD. L. Q.
I. Allgemeines.
1* QmehiehisphUMopMef Me-
thodik, OescJUclUe der Ge-
schicMatvissenschaftt
ü.-Philos. u. allgemeine Staatslehre 1757-73;
Tb<»i'ne I Methodik) d. G. Wiss. u. d. Unt^r-
lieht^ 1771-97 • Gesch. d G.-Wiss , Biogra-
phien V. Historikein etc, 17U8-1806.
Krtuse. K. Ch. F., Ahriss d. Philo«
d. lirßg. V. P. Hohifeid u. A.
W fl n c h e. Lpz., Schtdze. gr. 8*. IX.
18:3 8. M. 4. [1757
4(r Labrlola, A., Probleme, übers, v.
Bich. Otto (s. Kr. 1^ wo falsch:
Ollo Richerd). Reo: Z. f. PhUos. N. F.
98; 125 f. (Cour. Herrn enn). [58
Ceedil, Leop., I. tistemi ed il nae-
todo nella filos. d. storia. (Sep. a.
R. it. di filos. Jahrgr. 3, Vol. 2, 8ett.
e Ott.). Roma, Prasca. 6°. 40 p. L^9
Sdralek, Max, Die Stellg. d. G. z.
Philos. u. Naturw. RecUrede. Münster,
Öchöningh. P'\ S. [60
Welzer, Ernst, Die theist. Gotles-
u. VVelLauschauung als Gründl, d. G.-
philos. (Sep. a. 24. Ber. d. Philo-
mathie in Keissel. Noissi-. Graveur,
gr. 8". 80 S. M. 1. -Jf Ree: Philos.
illshfte. 35, 227-9 (Knoodt)-, HJb 9,
m. [61
Cottaul, Enr., Q resionalismo e
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508
Bibliographie Nr. 1762—1807.
la ragione stor. Koma, Setth. 8*^.
XV, 227 p. [1762
Ranke, Leop. v., Wie der Bcgriflf
,Fortsohritt" m d. G. aufzulaesen sei.
Was von (I. sog. leitenden Ideen in
d. Q. zu halten sei. (Weltg. 9, 2
[Epochen], 8 '2 6-13.) [63
Fischer, Karl, ist e. Philos. d. G.
wissenBelmfIlich erforderlich bezw.
niöglicli ? (Progr.) Dillenbiu^, Wei-
denliiicli. 8''. 53 8. [64
Carrau, L., La conscience psycho!,
et inov. (i;ins l individu et dana I'hist.
Paris, Perrin. 18«. Vni,291 p. Fr. 8,50.
-K^Rec: R. philos. 13, UfU 2; Poly
bibl. 2. 86r. 28, 580 f. (L. Cou*
tare). [65
Rogers, J. E. T., The econ. inter-
retation of history, Lond., Unwin.
558 p. 16 Sh. * Ree.: Journ. des
6con. 45, 112-8 (S. Raffalovich);
U. Ant. 19, 862-4; Ac. Hr. 868i Ath.
110. [«6
Costa-Rossettl, Die Stantslohre d.
Christi. Philos. (Philos. Jb. d. Uorretj-
Ges. I, 896-420.) [67
Jastrow, J., Der Staatsbegriff i.
rom. u. du RechW (Vjaohr. VPK 26,
1, 1-27.) [68
Preast, Hiqo, Die Persönlichkeit
d. Staats, org. u. individ. betrachtet.
(A. f. offentl. Recht 4, 62-100.) [69
KiniMlofr. A., DasWandem d. Staats-
grenzen. (Dt. R., 23-33.) [70
Fonoln, P., La forraation territor.
des principaux Etats civilises. (R. de
gtogr.22,41-6; 126-82; 20748.) [71
Frantz, C, Grossmacht u. Welt-
macht. (Z. 1'. d. ges. äUatsw. 44,
674-722.) [72
Simmel, G.. Bemerkgn.xu sociale th.
Problemen. (Vjschr. f. wis«. Philos.
12, 32-49.) [73
SohSfer, Dietr., Das eigentl. Ar-
beitsgebiet d.G.; ak. Antr.rede. Jena,
FiPcher. gr. S**. 35 S. M. 0,80. [74
Droysen, J. 6., Precis de la scieuce
de riiistoire, tradait de Tallein. sur
la ( d. par P. A. Dormitv. Pari.s.
Leroux. 8^ IX, 110 p. -je-Kec: RC
26, 295 r. (A. Lefranc, abfällig);
Bull. crit. IbSS. Nr. PK [75
*MoeUer, J., Etud.-s hist. Nr.
12. Ree: RC26,228f. (Reinaclg. [76
^ Dolol, P., Sintesi di sciensa eto*
rica. Nai*oli 1887. Ree: DLZ 10, 58
(E. Bern heim). [77
Svedelius, W. E., Om hisi ▼etens-
kap och hist. studier. (Hist Tidskr.
Stockb. 8, 29-78.) (78
Sickenberger, H., Grundsätze f. G.-
scbreibg. ; 4. Th. einer Finleit. in d.
G. d. Menschli. Progr. Freising, Fei-
lerer. 8". :^.5 S. [79
Bernhelm, E., Chrono!. Eintheilg. d.
hist Stoffes. (DZG 1, 61-74,) [80
Lattre, de, L'exactitude et la eri*
tique en histoire. (Mns^on 1888»
573-84.) [81
<^ Bourdeao, L, L'hist., s. Nr. 13.
Ree.: S^ances etc. de Pac. des sc.
raor. et polit 30, 753-5 (Heaussire);
Bull. crit. 1888. Nr. 19 (^Baudril-
lart); RH 88, 388-6 (Monod). [82
Strödt, Die Scholastik u. die G.
([IPBll 102, 789 etc. a. 103, 93 etc.
bis 178.) [83
B», 6., Zur Entwicklungsbdhe d.
ticnostcn dt. G.-schreibg. (Stimmen
a. Marin Laach. 34, 245-56.) [84
Dahr, B., Die dt Jesniten als m-
storiker [mit bes. Riicks. auf W^gele's
G. d. Jfist.] (ZKTh H7->*9.) [85
Nippold, Frz., Die inlallib. G.-
schreibg. [Literat d. J. 1887). (Theol.
Jber. 7. 271-:^ t [86
Wattentiaoii , W., 0. Lorenz u. G.
Watts; e. Wort «. Abwehr. Dasn: ein
Ber. a. d. .1. 1884, v. G. Waits.
(NA 13, 24y-58; 259 fi« ) [87
4f Holder-Egger, 0., Die Mon. Germ,
n. ihr neuester Kritiker. 1><87. Rei .:
MHI. 17. 4 r. fW. Schul tze). [^^^
Rossi, Luigi, Gii scrittori politici
bolognesi. Bol., soc. tip. 258p. 4t Ree :
A. stor. It 8er. V. T. 2, 449 f. [89
Adams, H. B., The study of hist
9. Nr. 80. Ree.: Polit seienee qaart
:3, In.-, fHaker): R()H 43, 574-9 (de
Bourmont, L'enseign. de l'hist aux
Etats-Unis.) [90
Korvath,Arpad, [bt tr. Organis, eines
hist. Semin. in Hiidapp«=r^ n. Replik
Fehe rpat akys. (Sza^aduk. 21,235
bis 50; 251-4.) [91
Genz, H., Die Bedeutg. d. G. Unter-
richts aut d. höh. Lehranstalten. (Z.
r. d. Gymnw. 32, 657-68.) [92
Scliilier , H. , Bedarf es e. bes. n.
Unt.gegenstande? . um d. Solnilern
hob. Lehranstalten d. Kenntniss d.
staaU. Binriehtgn. ihres VaterL su
i
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I, 1. (j.-i^liiloäopliie, Methodik u. G. d. G.- Wissenschaft. 509
sichern? <Z. f. d. Gytntiw. 32, 401 bis
aO.) [1793
Bartels, Zweck u. Auswahl d. Unt.-
stoffes. Behnndig. u. Lehrpian d.
Ustorr. in d. G. (Rhein. Blf. f. Er-
«eh. u. ünterr. Ilft. 2.) [94
OUclier, Wie ist d. G.uuterr. am
Seminar n. d. Sem.-Ü6bnng88cbttle
»II gestalten etc. {Pädag. Bll. 18, 1.) [95
Blümel, Die neii»'Ste G. in d.
Volksschule. (Sammig. padag. Vf)rtrr.
III. Hft. 6.) Bielefeld u. Lpz.. Vel-
batren & Kl. 8». 12 S. M. 0.40. (90
Muller, J. W., Die jÜDgaten kgl.
Verordngn. fib. d. Ünterr. in d. 6. etc.
(Conjunctis viribus. TIT. 83-92.) [97
Zar Methodik d. Uoterricbts Tgl. Nr.
Biographien dt Historiker in d.
AHB 27. nach d. Geburtfjnlir peord-
net. a) i9.534-(>. Harles s^ Job. Godt'r.
V. Redinf^horen, jfil.-berg. Arch. 1628
bis 1704. — b) S. 232 f. v. Riilow,
Mart. V. Range (Range), colberg. Lo-
kalforecher 1634-88. — c) S. 756 f.
Wagenmann, Adam Rechenberg,
lutb. Theolog u.Polyhi8tor.l642 1721.
— d) S. 173 f. G. V. Wyss, Joh.
Hnr. Rabn, Schweis. Hist. 1646-1708.
— e) S. (104 n. P. Zim iiir^rmann,
Phil. Jul. Rehtraeyer, braunscbw.-
lüncb. Hist. 1678- 1742. — f) S. 429 f.
V. Krön es, Bernh. Raupach, evang.
österr. Kirchcnlii^t. 1682-1745. — n)
S. 228 f. Schnorr v. Carolsfeld,
Mich. Raoffl 1700-74. — h) 8. 886 f.
V. Krön es., Adrian Rancb^ österr.
Hist. 1731-1802. — I) S. 571-8. F.
Frensdorf, Aug. Wilh. Rehberg,
fitoatsm. u. pol. Schrill.«!. 1757 1836.
— k) S. 188-90. P. Beck. Joh. Nepom.
Fr«. Ant. v. Raiser 1768-1853. —
1) S. 62-4. Haairen, Christian Qnix,
Aachener Hist. 1773 1844. - m) 8.
294-7. V. Krön es», Jos. Kapp, lirol.
Hist. 1780-1865. — n) S. 403 14 We-
gele, Frd, V. Räumer 1781-1873.—
O") 28P.-5. Brüll, Sah Jchnda T.öb
Rttpoport, jüd.G. u. Alth.slorsch. 17^0
bis 1867. — p) S. 600 f. Wegele,
Frd. Rehm 1792-1847. - q)S. 242-69.
Alfr. Dove, Leop. v. Ranke 1795
bis 1886. — r) 8. 544. Glinthcr,
Holger Cbrst.v. Heedtz, fchlesw. Hist.
1800- 57.-8) S. 13. V. Bülow, Joli.
Ldw. Quandt (f. ältere G. Pommerns)
1801- 71. — t) 8.480 f. Frz. Briim-
mer, Baltbas. Reber (Prof. d. G. in
Denlsdie Zeitsdur. f. Oeschiditow. 1. 1
Basel) 1805-75. — n) S. 58 62. K.
Lohmeyer, Ernst Ant. Quitzraann
(germ., bes. bai war. Alth.) 1809-79. [08
Hartwig, 0., Ignaz t. DöUinger.
(Unsere Zeit 10-29.) 199
Burckhardt, Ach., Worte d. Erin-
nerg. a. W. Vischer (tl886). (Beitrr.
z. vaterlftnd. G. Basel. 12, 343-55.)
•^Anhang: Veneichn. d. Scbrr. Vi>
scher«, [1800
Loersch, Zur Erinnerg. an A.
V. Renraottt (ZVOAacben 10^ 1 bis
21.) [1801
Broglie, Em. de, Mabillon et la soc
de Tabbaye de Saint-Germ. des Pr^
älafindulTe siecle 1664-1707. 2vol.
Paris, Plön. gr. 8^ XI, 429: 390 p.
Fr. 15. «äf Ree: R<^H 44, 656-8; Le
Livre 1888, Nr. 10; Polybibl. Partie
litt 188«. 129 32 (Rndery): Moyen-
Age. imö, Nr. 8 (A. Giry); Etudes
relig., philos., hist et litt. 1888, Sept.
(J. Brucker); EHR 3, 585-92 (Ac-
ton); ThLZ 1:1 r,24-6; Kathol. 1888,
Juli; Lit. iiandw. 1888, 332-4 (Bäu-
mer); RC27, 171-6 (A. Rebelliau);
HH .37, :j55 f.-, AZtgBeiL 76 (Gold-
man u). [2
P1l«t0r, Ch., Jean Daniel Sehdpflin,
et. biogr. [Sep. a.: Ann. de l'£st.].
Nancv V". 13^ [3
Muratori, L A., Lettere al P. Filippo
Cameriui., pnbbl. Greg. Palmieri.
(Atti e mrm. di stor. pafer. 8er. 3.
Vol. 5, 2;i5-87.) [4
Muratori, L. A., Lettere ined. al
Card. Ang. Maria Querini, pubbl.
Agost. ZaneUi.(A. stor.lt äer. V.
T. II, 324-65.) [5
Vogt, W., Oeofg Karl Frommann.
Nürnberg) Ballhom. gr. 8*. 18 S.
M. 1. [6
Zar G. d. Wits. etc. vgl Nr. 125i; 1306a,
S&: lissi; mi, S7, 66a: im-, auch Mar
Nr. U8S-S».
2, XdtBraiur^ u, Quellenkunde,
BibliogiapUe and Literatinrkimde iadt-iü;
BlblioUieiswMen (Kataloge) 1S1«>S1 ; AiohiT-
wesen (Repertorien) I8M-8O.
Jahresberichte d. G.wiss. (vgl. Nr.
46). Bd. VTII(1885). hrsg. v. Jastro w.
Berlin. Gärtner. 1888. Lex.-8^ XV,
195, 343. 402 S. M. 26. * Ree. v.
VI: DR8.289; KB1GV36,99; Erwidrg.
Jastrow's auf Rec.v. Below's MHL
17, 921 16; darauf H s Erklürg.
33
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510 Bibliographie Nr. 1807->1846.
ebd. 210-12. [Vgl. darüber Nachr. n.
Not. Nr. 122.] — Ree. v. VII und Vlll:
Nord u. 8üd48, 264 (Löwenfeld);
KBIWZ 8. 48 0. — Ri-r. d. neuesten
Jgg.: Lpz. Ztg. Wi88. Beil. 31 -H (G.
Winter). [1807
^ Chevalier, Ul., Repertoire (s. Nr.
47). Ree. HC 26, 8G SH; Polybibl.
Part. litt. 28, 68 (Le Vsvasseur). [8
Luteyrie, R. de, et E. Leftvre-Pton-
tellti Bibliogr. g^n. des travanx bist,
et arch. pnbl. par los socit'tes gav.
de la France. I: Ain-Gironde. Paris,
Hecbette. 4^ XII, 711 p. k2 col. [9
Couderc, Cam., Denxi^me Table
g^n. de la R, bist. (isSl fi85). Paris,
Alcan. 8°. 140 p. Fr. 3. • [10
SteiRi H., Invent sotnm. des tables
gen. des p^rindiiiucH hi.st. en langue
franc. I.pz.. Hnrrnssowitz. >J^. HSp. [n
Repertoire des travaux hisi.^ com.
ranelyee de» public, feites en France
et n r«''fr. snr Diist. etc. de 1h France
pend. l'a. 1883. III: Suppl.^ Index.
Paris, Hacbette. 8*. i». 1003-1491. (12
Rpecialbibliographien pto. s. suislools. —
Vgl. Nr. Vi9b; I40i; I67i>, &i,
CentralNttt für Bibliothekswesen
s. Gruppe VII.
Gutiprrez del Cano, Marc, Codices
y iiiöö. i^iXG se conaervan en )a biblio-
teea de la univera. de Valladolid.
Madrid, Mnrillo. 1888. 4".210.5pe8.[13
Roth. F. W. E., MitthfilLni, z Liter,
d. Miilellateins. (^Roman. i ursclign. 6.
17-$6.> ^ Bist. Hss. d. Darmsttidter
Bibl. [14
Roth, F. W. E., Älittheilgn. aus nlt-
firanz., italieu. u. »pan. Uss. d. Darm-
stiMlIer Hofbibl. (Ebd. 6, 289-70.) [15
Keuffer, Max, Beschreib. Verzeichn.
d. Hss. d. Ötadtbibl. zu Trier. 1. Hft.
Trier, Lintz. gr. 8". IX., 77 ö. M. 3.
#Rec.: SIHBCO 9, 847. [16
Kraus, F. X., Die Schatze St. Bla-
sien'? in d. Alit^'i St. Paul i. Knrnthen.
(ZGOberrh. 4» 46-68.) * Verzeichn.
d. Hss. [17
Notices et extraits (s. Nr. 65). T.
XXXU, 2. 'MO p. (Abth. 1 erschien
1886.) luh.: a) ö. 1-36. Haurdau,
Nol. snr le nam. 14590 des mss. )at.
de la bibl. nat. [60 Predigten a. d.
2. Hälfte d. 12. Jh.] — b) 8. 37-81.
P. Mejer, Not. sur le ms. II, 6, 24
de la bibl. de Cambridge. [1. Nor-
mannencbron. — 2. Chron. d. Könige
Frankreichs -1215 (= SS IX, 895 ff.).
— Chron. Turpins in franz. Uebers.
— 4. E. Chron. d. engl. Könige r,
Wilh. d. Erob. bi= Rieh. L — 5. D. fran-
zös. metr. Lucidaire d. 13 Jh. v. Gille-
bert de Cambray.] - c) S. 8:^-106.
Haur^an, Notice sur le num '<AS^
des mss. Int, de la bibl. nat. [Verse
u. einige Predigten lit.- geschieht!.
Interesses]. d) 8. 107-66. Hanr^an,
Not. sur les sernaons attrib. k Hilde-
bert dr T.avardin (12. Jli. ). — e)S. 197
bis 273. Tanon, Not. sur le for-
mulaire de Gaillanme de Paris. —
0 S. 276-338. Hanr^au, Not. sur
le num. 14952 de? rnps. lat de la
bibl. nat. [Predigten a. d. 13. Jabf
hundert.] [18
Catalonae g^n. des mss. des V)ibL
pnbl. de France. Departement«. T. IX.
Paris Plön s^r :57a p. Fr. 12. [19
Mazzatinti, Gius., Invent. dei mss.
ital. (s. Nr. 64). III. Roma, Benaini.
8". VIII, 730p. L. 6. «Ree: Giom.
stör. d. lett. it. 12, 468-71. [20
Delisle, Leop., Cntal. des mss. an*
eiens et des chartes, suivi d'une no-
tice snr im rectud! lii.'^t. du 18e siecle,
par M areel de Freville. (Coll.de
M. Jules Deenoyers.) Le Pny, Mar-
ehessou. 8^ VUI, 84 p. # Enthält
Papstbriefe. [21
Zeitschrift, Archivfil. in VII.
Löher, Frz. v., G. d. Archivwesens
in Dtld. (s. Nr. 78). Schluss. (Areb.Z.
13, 107-98.) 122
•X* Inventare d. Frankf. .Stadt-A. 1,
8. Nr. 76. Ree.: HZ 61, 320-2 (Wan-
bald); CBl 267 f. [23
Schneiderwirth u. Bauch, Ueber-
sicht d. Inhalts d. Bodmaun-Habel-
schen Archivs. (Arch.Z. 13, 241 bis
265.) [24
Catalogue dos mss. conservt.«* dans
les depots d arch. departera., com-
roun. et hospitali^rea. Paris. Plön. 8*.
471 p. Fr. 12. (25
La NicoIIlere-Teyetro, S. de, Invent.
somni. des arcii. commun, ant^r. ä
1790. T. I. Ser. AA k DD. Ville de
Nante.^. Nantes, 8ehwob. 4*. XXIIL,
40.' p. Fr. {-26
Archiv, Das. auf Montecassino.
(Arch./. 13, 234-7.) [27
Malagola, C. , L'archivio govern.
della repabblica di S. Marino. (Atti
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U 2—3. literatiir- n. QaeUeokimde. UiiivtnfJgeiehlebte. 511
e mevn. di Romagna. Ser. Iii. Vol. 6.
260-34Ö.) [1828
Basli, 6., L'ftnshfTio 8a«salelll in
Imola. (Atti e memorie di Romagna.
Ser. 3. Vol. 6, 423-86.) [29
Carte Strozziane, Le, del r. a. di
ateto in Fbenxe. II. p. 481-656. (Beil.
a. A. stör. It. Ser. V. T. 1 u. 2 ") [30
Zurü d. dt Bibll, n. Archiv« vcl. Gruppe
IV. 4, üb. Archive u. Bibl - Kataloge auch
Onippe V. Vgl. Nr. 1473» 96; l&3:f-3S, «i,
fS; MtS.
S» VMveraalifettMehie
«insehliesslich In allgemeinen dent-
«■•hen (t" -'liirlitfl. Nr. lM.ii.39
Raalie, Leop, v., Weltg. 1. 3. Aull.
IX^ 1: Zeiten d. Uebergangs z. mo-
dernen Welt (14. u. 15. Jh.), hrsg.
V. A. Dove n. 0. Winter. Leipz.^
Duncker & II. gr. S\ X, 275 S. — IX,
2: Ueb. d. Epochen d. neneren 0.
Yortrr. d. Kön. Maximilian II. v.
Bayern gehalten, hrsg. v. A. Dove.
Kebst Gesammtreg. zu MX, bearb.
G. Winter. Ebd. XXVI, 628 8. IX,
1 n. 2: M. 19. *Excerpirt u. ein-
tren ilif - Ree: UllLU 49-öKPrn tz);
DLHl 11. 239 (Hertzberg); Nord u.
Söd 48, 120-3 (0. Winter). —Ree.
V. VIU: DLL 10, 132 f. (Kugler).
- Kec V. IV: DLZ 10, 273-Ö (Kauf-
mann). , [31
Weltgesdllollte allgem., Flathe
etc. Lfg. 95-105. B«^rl.. CnAe. frr. S\
k 1 M. Vgl. unter II, 1 u. III. 1. [32
Weber, 8., Allg. Weltg. (s. Nr. 84).
2. Anfl. 97-104 Lfg. (Bd. XIO 8. 849
bis u. IM. XIV S. I-Pr.4). « Ree.
V. Bd. XIU: CBl 303i DLBl 149 f.
(K a i 1 8 e u). [33
Anaegatn'a Weltg. in 8Bdn.6. Aull.,
V. Mfinster, Theieeing. gr. 8**. 329 S.
M. 2. [34
Eicken, H. v., Ma. Weltanschau-
ung, s. Nr. 96. Ree;- HJb 10, 128
bis r.n (v. H«M'tnnf(). [35
Jäger, Ose, VVeltg. (s. Kr. 86).
10-12. Abth. (Bd. III S. 145-652.) [36
CantÜ, Ges., .Storia m p . ;>nie (s.
Nr. 87); disp. I2r,-U0. (T. VII, p.513
bis 620 u. Vlll, 1-85Ü.) -äf Ree. v. T.
Vni: La rassegna naz. 43^ 16. »et>
tembre, [37
Seldlitz, W. V., Allgr. hif^t. Porträt-
werk. Mit biogr. Daten v. H. A.
Li er. Lfg. 84-92 (ä 5 Bl. m. je 5 S.
Bl. Text). München , Verlaganet. f.
Kun.^t u. Wies. Fol. k M. 2. [38
Galeria stor. univcrs. di ritratti;
disp. 28-30. Hilano, Sonzogno. 4^
k 4 Bl. [89
IL Mittelalter.
1. Aügemenii's,
iJtoeU«n iDenuiciilaiida. Papstthiun) IMO-««;
B««rbeitTitifr'*n 1S47-50.
Monuroenta Germ. hist. (v<,H. Nr. 90).
Sciptore» XV, 2, s. Nr. 2020. —
Vgl. auch Nr. 1841. [40
Scriptorea rer. german. in \\?nm
Bchol. ex mon. Germ. hist. reciisi : Car-
men de bello saxonico, s. Nr. 2036 [41
Moranenta Germ, selecta ab a. 768
usque ad a. 1250. ed. M. Doeberl.
3. Bdchn : Zeit <i. Salischen Kaiser.
Münch., Lindaner. 8". 72 S. M. 1,30. [42
GeaeMcIltaoiireiber, Die, d. dt. Vor-
zeit (8. Nr. 91). a) Lfg. 19 (Hel-
mold's 81n%-enchron.). 2. Aull. —
b) Lfg. 38 (Hrotsuitha). 2. Aufl.
— a) Lfg. 53 (Wipo etc.). 2. Aufl.
- 4) Lfg. 82 (Job. Victrlng).
2. Aufl. — e) Lfg. 83 (Leben d. Eigil
V. Fiilfin otr > f) Lfg. 84 (Bert-
hold s Forts, d. Herrn, v. Reichenau).
— 2. Gesammtausgabe: g) Bd. 15
(Paulus Dinconus etc.). 2. Aufl.
— h) Bd. in (Einhard, Leben
Karls). 2. Aull. — Ij Bd. 17 (Ein-
hard*8 Jbb. etc.). 2. Aafl. — k) Bd.
1^ (Ermoldus NigeiUe). 2. Aufl.
— 1) Bd. 19 (Th c g-n n n. d. sofr. Astro-
nomas). 2. Aull. Vgl. eiuzelu e u. g-1
unter Gruppe II, 3; b, c n. f unter
IL 4; a unter II, 5; d unter IL 6. [48
Kehr, P., Die Kaiserurkk. d. vatican.
Archivs. (NA 14, 343-76.) * Ori-
ginale T. 1026-1303, Copien ancli
alterer Stücke. [44
Battifol, L'ngedr. Papst- u. Kaifor-
urkk. aus brasil. Archiven. (RQSchr 2,
36—63.) [45
Baungarton, ünbek. Papetbriefe a.
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512
BibliograpHe Vr. 1846^-1902.
d. Zeit vor 1198. (RQ^chr 2, 3?2
bis 40n.) [im
Pflugk-Harttung , J. v., Mittelalter
Th. 1. [Alle. Weltg. 4. Bd.] 8. 375
bis 528. BerU Grote, gr. 8^ 4 Lfen.
k M. 1. [47
Hallam, H., Hist. of the MA. Vtw-
York, Horst. 2 vol. 8^ Doli. 4. [48
•K> Jourdain, Ch., Excursions hi?t., s.
Kr. 97. Ree: RQH 44, 631-3; Journ.
desöavanta. 1888. Aoöt (Walion);
Polybibl. 28, 442 f. [49
Scheffer-Bolchhorst, P. , Kleinere
Forschgn. z. 0. d. MA. XV u. XVI
8. unter II, l> u. h. — X-XIV 8. Nr.
271, 289, 372. [50
Vgl. dara «llg. Werke in Oxuppe IV.
2* Urzeit u. Völker wanderung
bis c. r>ao,
Prähiatorie 18.'>i-m, Germ. Crzcit 1S5.V69;
f. m. d. Römern ih70-*.»7 ; Völkerwan-
1M8-1808; Jürohong. i»08 i5.
Ladewig, F., [Lit.-rat. .1. J. 1885,
beti 1 (Term. Urzeit bis z. Ende d.
Vüikcrwanderg. (JBG Bd. 8. U, 1
bis 10.) [51
I,it< rat üli AusprabUMßen u. Funde
(8. uurli in ilt 11 l'rimnzialzcit«chriften) i. all-
geau'iuf^ii V uns ni' lit aufgenomnit-ii.
^- Behla, Rob., Vorgesch. Rund-
wälle, 8. Nr. 102 (dort falsch Belal).
Ree: N. Uns. Mag. 64, 332 f.; KBIGV
36, 31 f. (E. Priedel). [52
Oppermann, A. v., Atlas vorgesch.
lielestiggn. iu Niedersachsen (8. Nr.
104). 2. Hft. Fol. 9 Taf. m. 18 8.
Text. M. 5. [53
Tobler, L., lieber sagenhafte Völker
d. Alth. u. MA. (Z. f. Völkerpsych.
u. Sprachw. 18, 225-54.) [54
^ Mullenhofr, K., Dt Althk. II,
8. Nr. 105. Ree.: CBl 1888, 327 bis
82. [55
Laistner, Uidw., Inveoto nomine.
Germ. cap. 2. (ZDA 32, 334-6.) [56
Blind, K., rraltestes Qerm.-Volk.
(MLIA 5s. 1-5 etc.) [57
Much, Rud., a) Saltus liiicauus. -
b) Ilercynia. — c) 'AaxißoypY-ov 2po>-
(ZDA 32, 410-2, 455-62 u. 83, 1-13.)
i!iTi'-it/.e tl. Germanen. [5^'
Nehring, Ueb.d. Lygier. (Schlesiens
Vorzeit. iV, 79 86.) [59
Koenm, Conit., Die vorrom., rdm.
u. fränk. Gräber in Andemacb. (Boo-
ner Jbb. 86, 148-230J (80
Joste«, F., n. W. BtaMS, Alter-
thümer i. Gaue Süderberge, s. Kr.
1373b. Sep. Münster^ R^eneberg.
8». 51 S. M. 1,60. [61
Duncker, Alb., O. d. Chatten, e.
Kr. 1452b.
KIrchmayr, H., Der altdt. Volks-
Btamm d. Quaden. Wien, Deuticke.
4«. XV, 173 8. M. 8. [62
Zimmer, H., Germanen (s. Nr. lOT).
Berichtiggo. Q. NacbtTT. (ZDA 32,
462-71.) [6B
HaRdelMann, H., u. W. SpIMk, Nene
Mittheilgn. v. d. Runensteinen b.
8chl(»swig, hrsg. v d. seh lesw.- holst.
Mus. vaterl. Alth. Kiel, Univ.-Bucbb.
gr. 8*. 15 S. H. 0,50. [64
•^Kaegl, Germ. Gottesiirtheil, s.
Nr. III. Ree: Anz. f. dt. Alth. 14,
224 f. (Martin) i ZOG 39, 898 (öto-
wasser). [65
Grimm, JaC, Teutonio mythobigy:
trans. from the 4. ed., bv J . St, S t a 1 1 v-
brasa. IV. Lond., Bell. 8*, 600 p.
18 eh. [66
Osterhage, G., Anklänge an d.germ.
Myth. in d. nltlranz. Karlssage. IV.
Chanson de Roland. (Z. f. rom. Fhilol.
12, 365-80.) (67
HofTory, Jul., Der german. Himmds-
gott. (Nachrr. v. d. k. Gea. d. Wies.
z. Gött. 1888, 426-43.) (68
Golther, Wolfy. , Die nordisehen
Volkeliedcr von Sigurd. (Z. f. vergl.
Litteratff. u. Renais8.-Litt. 2, 205 bis
12.) [69
Cougny, Celtea et Qermaine depnia
laconqu^te de Cesar; Franc.« et Ala-
mans au 6e «ii^cle. (Soc. des sciences
de Seine-et-Oi&e. M^m. T. XV.) [70
SeyfTert, F., Quaeat. ad Angoati
bella Germanorum criticae, I: De
clade Lolliana et de Drusi bellis.
(Dips.) Erlangen. 8°. 32 S. [71
Dahm, 0., Die Herrmannschlaebt.
Vortrag. Hanau . All«erti. gr. ><'^.
III, 52 S. M. 1,50. -Sf Ree: KBIWZ
7, 262-4; Milit. Lit.-Ztg. 16-21 (G.
Wolff); Jbb. f. d. di Armee 69,
325. (72
Florin, Cl., Nene Ansichten nb. d.
Oertlichk, d. Varusschl. (Wiss. Beil.
d. Leipz. Ztg. 7.) (78
DiRtelmaiin, E., Der Schanplats d.
^ kj 1^ o uy Google
II, 1^2. Mittelalter, Allgemeines, Uraeif, Vdlkerwanderang. 513
Vftrnspclilacht. Gotha, Perthes, gr.
S*. 24 S. M. 0,(;0. [1874
Stamford, v. , Die Oertlichk. der
Ynrussclil. (Mitth. d. V. f. hess. G.
1887, 31-40.) i.75
Knocke, Fr., DieKriegssli^ed. Ger-
manicus in Dtld. Nachtr. Berl.. Gart
ner. gr. 8«. 215 S. M, r,. ^ Ree. d.
Uauptwerks (s. Nr. iiÖ>: BU 1. baier.
Oymnw. 24 Nr. 5 n. 6; RH 37, 386
bis 3^)0 (Haupt, auch ?eparal>; üb.
Hauptw. u. Nachtr.: HZ 61, 473 ff.
(W. Harten«^ rec. aagleieh Mch:
Neubonrg;, s. Nr. 116; Höfer, s.
Nr. 117; Bahr, 8. Nr. 119). [76
Oppermann, Der letzte röm. Krie^sz.
nach Nordgermanien i. J. 16 n. Chr.
fZHV f. Kieders. 1888,20-41.) #N8ch
Knoke, Nr. 118. (77
•X> Otoin, St Maurice et la Ugion
Thibeenne. Annecy. 1887. Ree.: RQH
45, 333-5 (P. Allard). [78
Bemard de Montmeiian, J., Sf. Mau-
rice et la It-gion Thel)ienne. 2 Vol.
Paris, Plön. 8^ 427 u. 411 p. -Jj-Rec.:
ROH 45, ;^36 (P. AUard). [79
Bohneidnr, I., IHe alten Heer- n.
Handelswege der Gcrra., Römer u.
Franken i. dt. Reiche. 6. Hit, Düsseid.,
Baeel. gr. 8". 31 8. M. 1. [80
Quetsch, F. H., Das Verkehrswesen
am Mittelrhcin i. Alth. Mainz, Wil-
ckens. 8". 45 ti. M. 1,50. [81
Veith, C. V.» Das alte Wegeneto
zw. Köln, Ltmbnro^, Mastricht u. Bn-
vfti, m. bes. Berücke, d. Aachener
Gegend. Schhuw. (ZOV Aachen 9,
1-13;. [82
Cohausen, A. v., Rom. Mainbrücken.
(Ann. d. V. i*. nass. Althk. u. G.-
Forach. 20, 87.) (83
:<r Asbach. J., übierstadt, s. Nr. 123.
(Bonner .Jbb. 86, 121-34.) [84
Klein, J., Das r5m. Lager in Bonn.
Vorir. (KBl d. anthr. Ges. 1888. 8.97.
V^r], KRliiV 7. 2:30-2.)
Veith, C. V., Ca.stra Bonnen^iu.
Festacbr.a. VViiu kelm. Geburst. Bonn,
Marcus, gr. 4«. XVII, 488. m. 2 Kar-
ten. M. 5. [86
Wolff, Hanau in d. Römerx. Otfitth.
d. ^■ f. lu's^. G. 18«7. G-G.) [>^7
Wolff u. Dahm, Die Anagrabgu. in
KüHselstadt. (Mitth. d. V. f. hess.
G. 1887. 81-9.) [88
Milier, K., Röm. Lager in Rottweil.
(KBIWZ 8, 33-9.) [89
Bürger, Röm. NiederlasBung. im
, Löhle^b. Ofter«tetien.CWürtt, Vjh fte.
1888, 29-36.) [90
BorlOlit, erster, üb. die Altbav.
Kempten [a. V.] vorgen. Ausgraben,
röm. Baureste auf d. Lindenberge b.
Kempten. Kempten, Kiieel. liow 4*.
45 S. m. 27 T., M.6. « Ree: KBIGV
Nr. 3. [Ol
Ludwig, Herrn., Neue Unteröuchgn.
Iii*, d. Lauf d. röm. Grenzwalls v.
Hohenstaufen bis z. Jagst. (Progr.)
Schw. Hall 4*». S. 1-36. Tö2
Hilles, E. Aventicum, the wch
Hill: III« tropolis of H^vetia, (ArchaeL
R. 188Ö. Nr. 5.) [93
Morel, Ch.,,OendTe et la colonie
de Vienne. Etüde Sur nne coloni*
salion munic. ä l'epoque rom. Goneve,
JuUien 8^ 84 p. •ä^Rec: Bibl. uii.
40,662-4; RC26.288 f. (Cagnat). (94
Kailee, E.V., Da.S rhätisch-olv r^^r rm.
Kriegstheater der Homer. (Wurtt.
Vjhfte. 1888. 81-127.) [95
Piohler, Fr., Viruuum. Graz., Leusch-
ner. 8". S. M. 12. ^ Rtc : IlJb
10, 231 (K. Werner); PhiL Wsclir.
9, 90-2 (G. V^Tolff). [96
Bizarro, P. V., Dus Standlager in
Heidenacbaft. (Mitth. d. k. k. Ceu-
tral-Comm. s. Erforsebg. der Knnst-
etc Denkm. 14, 215*7.) [97
Dahn, F., Die LandnuUi d. Germ.
(Sep. a. .Festschr. z. Jub. Wind-
scheid's".) Lpz , DunckerA H. gr. 8°.
'A S. M. 1.20. [98
Ranke, L. v.. Umwandig. <\. röm.
Reiche» durch d. fiinwandergn. d.
Germ. n. d. Erobergn. d. Araber.
(Welt-. IX 2 Epochen. S. 30-.'',n.) [99
Hodgkin, T., ThedynnMv ofTheo-
dosius; or 80 years' strui^yle with the
b«rb«riana (377-455). Lond., Claren-
don. 8" 238 p. .^r. 7,20. [1900
^ Ranke, L. v., Weltg. IV. Ree,
s. Nr. 1831.
Benlng, H., Welches Volk hat mit
d. Öachsen Briianuien erob. u. d.
Namen England gegeben? (ZHV f.
Nieders. 1888, 1*19.) Die En-
rrorn [1901
Winkelmann, Ed., Sturia degli Auglo-
Sassoni. (Oncken Storia univ. fasc.
115-6.) 1. vers. it. di A. Coorth.
Disp. II u. III. Milano, Vallardi. 8**.
p. 97-247. (2
Digitized by Goog[e
S14
Bibliographie Nr. 1909—1958.
LOMling, Edg., Die Gemeindeverrg.
d. Urchristenthums. Festschr. z. Ju-
biläum Gneisi's. Halle, Niemeyer,
gr. 8*. YII, 155 S. M. 4. [1903
Sfliedt, Ch. de« L'organis. des eglises
chr^t. jasqu'au miliea du Öe siecle.
(RQH 44, 329-84.) [4
Rhys, J., LectQr«8 on the origin
and growth of relipion in Celtic
heathendom. I.ond., William'? i "Nor-
gate. 8". 680p. 10 sh. (j d. -JfRtc:
EHR m, 558 f. (Powell); Ac.
188«. 2 jnn. (Hradl« vV Ath. 1888,
1 1 jul; Presbyt. \i. 18ö.S,jui. (A i k«-ii):
l«ialure 1888, lü. Aug. (Sayce). [5
Allard, P., Diock tK n et ItS ehre-
tiens avant lYtabliss. de la tetrarcliie,
285-93. (RQH 44, 51-91.) [6
Harnack, Ad., Der ps.cyprian. Trac-
tat de aleatoribusd. ältest. lat. christl.
Schrift, e. Werk d. röm. Bisch. Vic-
tor I, (Texte u. Unterss. z. G. d.
altchr. Liter. V, 1.) Lpz., Hinrielis.
gr 8^ V, 135 S. AI. 4,50. * Ree. :
HZ 61, 479-81: Bull. crit. 1888, Nr. 22;
ThLBl 4-6 (Bonwetsch): Dublin
R. Jan. [7
Funk, Die Schrift de aleatoribus.
(HJb lU, 1-22.) [8
Wölfflin, Ed., P8.-Cyprianu8 (Victor)
de aleatoribos. (A. f. lat Lexicogr.
V, 487-99.) -If Ree.: TbLZ 14, 15
(Harnack). [9
^Reuter, H., Au^ubliu. Stud. Ree:
HZ 61, 481-4 (G. Krüger). (10
^Mirbt,C., Stelig. Augustiif.-^,. S.Nr.
139. Ree: DT.Z9, 1 138 (Bü h ri nger);
Presbyt. R, 1868, Oct. (F. Brown);
ThQ0ehr 71, 149-58 (Rottm an-
ner). . [11
Cäbrol, F., Lc ms. d'Arezzo. Kcrits
inM. de St. Htlaire et pelerinage d*une
danse gauloi^* du 4e siecle aux lieu.x
saints. Fans. I'aliiu-. n". 48 p. [V2
Priscillianiq^uaesupersunt ed.üeo.
Schepss; aceedit Oroeii eomnioiii-
toriam de errore Priscillianletarum
et f)nr,^pnist?\rnm. (Cnr]>ns Script.
ecclKsiuöUcurum latin. XVllI.) Wien,
Tempdkv. gr. 8*. XLVI, 228 S.
M. S.r,o.' [13
Hinschlug, Dns Kirchenrecht d.
Katbol. u. Protestanten. Bd. i, II, 2.
Berl., Gattentag. Lex.8^ X, 691 bis
925 S. M. 8.."0. «äfG. d. Handhal-f;.
d. kirchl. Straf- u. Disciplinargewalt
bis 2. merow. Zeit. [14
PmoN, AiMi, Prudence; ^tvde aar
la pocsie lat. i lirt't. an 4e .'»iecle. Paris,
Hachette. 8". :U2 ]>. #Rec.: HJb
10. 124-8 {Wey man). [15
Zur (). d. Zi'itrnums vcrgl. Nr. 1422a,
28. h, 37 b« SS d, f-h. k, O, «Sl; I&IO,
S< a, ST.
3. FriluUi sehen Beieh
Allerem.; Herovinger i»!;o-a»; Karolinger,
Quellen 1940-51 ; K»rolin^r, B«arhe{tfui{*«ii
19.i2-"H; VerfasHunR 1S79-»1: rnpstthuio
(u. Kirche) lnW ifiow; Itaüeu (LuuguUardea)
S0Q9-1».
Cartulaire de Pabbaje de S^'Oelaia»
publ. p. L. Froger. Mamers, Fleurv.
8". X.W, 96 p. -JfRec: Le Mnven-
Age 1888, 265 f. (Fi not).
WIegaidf W», Aeltere Archivalien
d. Abtei Münster i. Eis. (MIÖG 10.
75-80.) ^ 5 Urkk. a, d. merov. u.
karol. Zeit. 675-896. [17
Burkhardt, A., Die Heiligen d. Bisth.
Basel. (Baal. Jb.. 144-71.) [18
^ Dahn, F., Dt. G. I, 2, s. Nr. 145.
Ree.: RQH 45, 270 (L. Pastor);
EriR4, 152-4(T. Hodgkin); Streff-
leur's österr. rnilit. Z. 20, IV, 246 f.;
BllLÜ 173 L (Frulz); DLBi 11,97 f.
(A. Kleinschmidt). [19
Schultze, W., [Literat, d. J. 1885,
betr. |: Frank. Reich mit. d. Mero-
wiugcrii. (JBG Bd. f*. II, 11-7.) [20
Fave, L'empire des Franca (Tgl.
Nr. 148). Paris, Thorin. gr. 8^
724 p. ^ Ree. : S^ances etc. de l'ac.
des sc. mor. et polit. 31, 349 f. (Da-
reste); RH 89, 859 f. (Monod: «nn
homme dt^ponrvu de teilte prepar.
bist, et jurid.*) [21
Hilerry, A., RMts des temps m^-
roving; n. e<i., ann. et prec. d'une
introd. par I'. Lecöne. Paris, Le-
c6ne. 4^ 320 p. [22
Barthftlemy, A. de, L^endes des
mo n 1 1 a i ( 9 gattloises, 1887. (R. celtique.
9, 26 35.) [23
Prou, Maur., Lesateliersmonetaires
m^roving. (R. nom. Paris. 8 s4r. 6,
54:» [24
Esperandieu, Diverses monnaipf
iniper. ou raeroving. recemmenl de-
coQv. p. de la Croix. (Soe. nat.
dr> an tiqa. de France. S^nc 1888.
7 \\V:\v^ ) [25
Deiouhe, M., Etüde» bur quelques
eachets et anneanjt de l*^poque m6*
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U, 2 — 8. Völkerwanderang, FriiokiBches Reich.
515
roving.., suite. (,R. arch. ü B«r. 12^
17-1-83.) [1Ü2G
ltolO€ll09 Mm Des monnaies d'or au
nom du roi Th^odebert L, 2e mera.:
De Torgauis. de la fabric. des mon-
uaied dans I'Austrasie. Paris ^ Imp.
nftt. 4«. 27 p. [27
Kurth, 6od., Les sources de l inst,
de Clovis dans Greguire de Tours.
<RQH 44, 385 447.) [28
^Canet, YIct., Clovis et ks ori-
gines d«' In Ftrnve t'}ir»'t. Lille, Des-
a»ec. Ibtil. lUc: K^^li 44,2U71*. [29
tieriVlia, Un episode iDCOnnii de
VhiBi. des Wisigoths. (Ann. da Midi.
Sere«ia, Alfr., L'eglise et 1 etat, buus
les roie fraae»^ an 6e Bihdt. Qand,
VuyL^i' K.'. 12*. 153 p. Fr. 1.50. ['M
Boaaertf 6., Die AnlT. d. Christt-nlh.
in W ürttemberg. Erweit. Abdi*. a. d.
»Bll. f. württeiDb. Kircheng. ' Stuttg.,
Greiner 6l Pfeiffer. 8^ 35 S. M. 0.50.
^j.Rrr : ThLZ 13, .522-4 (Hauck). [32
Vaaderkindere, Lu condition de la
femme et le manage k l'epüque mc-
roving. (Bull, de l'ac. de Bmxelles.
3e f»er. T. XV, 5.) [33
Niaard, Chart., Des poeaiea de s.
Sadegonde attrib. juaqa*iei 4 Fortu-
nat. (RH 37, 49-57.) [34
Dümmler, E., Radegunde v. Thü-
ringen (f 587). (ADB27, 114-6.) [35
Oelaner, Raduir. Ilrz. v. Thüringen
<6eit (ADK 27, 152 f.) [36
Schumi, Frz., Die WindiscUe Mark.
(A. f. Ueimauk. % 1-22.) (37
Miflnard, Prol^gom. hist. sur les
diverp etat« en ßourgogue aux 5e et
<>e siecles. (R. de la soc. des etudes
hist. 4e a^r. T. V.) [38
Blillit J> F., La Gaseogne sous les
rois meroving. 1 partie: 507 C28.
(R. de l Agenais 1887 livr. 11-1888
livr. a> [39
Hahn, H., [Literat, d. J. 1885, betr.]:
Karoling. Zeil. JBG Bd. 8. II, 17-:34.)
— VgK auch Kr. 2022. [40
Nürnberger. A., Ans, d. litter. Hinter-
lassenscii. d. h. Buuif. u. d. h. Durch.
(Öep. a.: 24. Ber. d. Philomathie.)
Keiase^ Graveur. 8". 4^ S. M. 1. !
* Ree: ThQScl.r 71. 172 f. [41 ;
Leben d. Abtes Ligil v. Fulda u.
a. AebtiMin Hathumoda v. Gandem-
heim, nebst d. üebertragg. d. hl.
Uborins u. d. hL Vitus. Uebers. v.
Geo. Graudaur. (G.sclir. d. dl. \'or-
zoit. Llg. 83.) Lpz., Dvk. S'. XI,
lU'J S. M. 1,80. * (42
Einhard, Kai.-*, Karl's Leben, übers.
V. O. Abel. 2. Aull., bearb. v. \V.
Watten bach. (Gjclir. d. dt. Vor-
zeit Bd. 16.) Lpx., Dyk. 8^ 76 8.
M. 1. [43
Einhard'« Jahrbb. Aus d. Paulus
Diakonne G. d. Biaehöfe Ve^
Die leUten Fortsgn. d. Fredegur.
üebers. v. O. Abel. 2. Aufl. bearb.
V. W. Watten bach. (G.schr. d. dt.
Voneii. 17. Bd.) Lpz., Dyk. 8*. VI,
180 S. M. 2,25. [44
Baoba, E., l^ltude hiogr. sur Egin-
hard. (Dissertations ac. du prof.
God. Kurth.!.) Li^ge,Demarteaii. [45
Turpln, HistDtia de vita Caroli
Mau'ni. s. Nr. 1818 b, 3.
Traube, Ludw., Karoling. Dichtgu.
Aedewnir, Alchuine, Angilbert,
Rhythmen. (Schrr. z. germ. Philol.,
hrsg. V. Rodiger. 1. Hit.) Berl.,
Weidmauu. gr. 8**. 101 8. M. 5.
•dfRec.: DLZ 10, 55 L (J. Huemer);
KC 27. 12»? f.; NA 14, 446 f. (E.
Dümmler). [40
Thegan, Leben K. Ludwigs d. Fr,
u. d. sog. Astronom US, übers, v.
J. V. .Tasmund, Neu boarb. v. W.
Watten bach. 2. Auü. (G.scbr. d.
dt. Vorz. 19 Bd.) Lpz., Dyk. 8». XVI,
147 S. M. 2. [47
Ermoidus Nigellus, Lobgedicht auf
Kais. Ludsv. u. üUegien au K. Pippin,
übers, v. Th. G. Pfund. Neu bearb.
V. W. Wattenbach. 2. AulL (G.-
schr. d. dt. Vorz. 18. Bd.) Lpa., Dyk.
8". 2l, 121 S. M. 1,80. [48
Belaael, H., Das Karoling. Evan-
gelienbuch d. Aachener Münsters. (Z.
r. . hristl. Kunst. 1888, 2 ) [49
Oeliale, L, L'^vangeliaire de St.«
Vaaatd'ArrasetlacalliKraphie franco-
sax. du 9e si^le, Paris, Champion,
gr. 4^ 18 p. [50
•i^ Cerexhe, Mich., Les monnaies de
Charlemagne. Ree: R. it. di niiin.
L Kr. 3; Dt. Warande. N. R. 1, 176 f.
(Alberdingk-Thijm). [51
Zu Ksrollnier-Qn. TCKgl. Kr. 164S.
Loup, Scrvat, Lettres, publ. p. Des-
d e vises du Dezert. Paris, Vieweg.
Fr. (). * Ree: RH :]ü2 f. [52
DÜniinler, E., Magneuuui» Urabanus
d by Google
516
Bibiiograpiue Hr. 19dd— 2010.
Maurus, Abt v. Fulda (82242) a. Erxb.
V. Malus (847-56). (ADB 27, 66 bis>
74 I [1953
Baumker, Wilh., Kegino v, Prüm.
(A1>B '27. 557 f.) [54
DSmmler, E., Radbod. Biscb. v. Ut-
recht m-m (ADB 27, 110-2.) [55
Dtfnmter, E., Pasehasiaa Radbertas.,
A t V C m I i, (ADB 27, 108-10.) [56
Meyer v. Knonau, Katpert, Mönch
u. (j. Schreiber in 8t. Gallen. (ADB
27, 365 f.) [57
Ranke, L V., Die karoling. Zeit
nebät d. Periode d. dt. Kaiserlh.
(Weltg. 9, 2. Epochen. S. 60-81.) [58
Oelsner, Rntlioil, König d. Friesen
8eit»Mwfir,80-710. (ADH27, 340f.) [59
Heer, Gfr., 8t. Fridolin, d. Apostel
Alamaanienä. Vurir. Zürich., Schalt-
hess, 'jr s. M. 1. [60
Reinecke, Alb., Die £ioführg. d.
Christenth. im Harsgan im 8. Jh.. m.
bes. Berücke, d. Grilndgs.-G. d. Bislh.
Haiherstadt. Osterwieck, Zickl'eldt.
gr. 8". 83 S. M. 1. *Rec.: ThLBl
58 f. (G. Bos.'^ert). [61
Bessert, G., K. Pipin in Wehrstein.
(Kl. Beitrr. z. alt. G. Schwabens. 1.)
(Württ. Vjbfte. 1888, 140 f.) [62
Mombert, J. E., Chnrles the Great.
London, Paul & Co. ««. 560 p. 15 sh.
^Rec: Saturd. R. 224 f. [63
Bippen, W. V., Die Hinrichtg. d.
Sachsen durch Karl d. Gr. (DZG 1,
75-95.) , [64
Uvltte, E., Emdes snr Phiet d'AUe-
mngne. La fondation du Snint-Km-
pire. (R. des 2 mondes. 15 mai ISüK)
# KaiMTkröng. Karre d. Gr. [65
Gatqaet» A., L*empire byiantin et
la monarchie frRnrjne. Psri«. Hachette.
8". XII, 484 p. Fr. 10. Ree. : R.
d bist. dipl. 2, 631-4 (H. Chotard);
RH 38, 146 f.j Folybibl. 29, 155 t
(Kurth). [66
MerDhier, A., Essai aar le gonvem.
de l eglise au temps de Charlemagne.
(Mem. de la soc. ac. de 8t.-Quentin.
IV Str. 7, 5Ö 74.) [67
Hauck, Alb., Zur Uissionsg. Ost-
frankens I. 'Hll f. baier. Kireheng.
1^88. ÜT. Q.) if: Die Frage nach d.
14 Slavenkirehen KarPs d. Gr. unter-
ßii 'if. [68
Aronius, J., Karl d. Gr. ii. Kalony-
nujs ans Lucca. (Z. 1". G. d. Juden 2,
82 7.) [69
PetitJeM, J., Abbon Phomble et
soo po^me enr le ai^g« de Paris par
les Normands, 886. (Ann. d. )a fac.
de rr^*.n 1888. 1.) [70
Uhlirz, Halpod, Erzb. v. Iner 88iJ
bis 915. (ADB 27, 366 9.) [71
Dümmler, E., G. d. Ostfr. Reiches.
2. Aull. III.: Die letzten Karolinger.
Konrad I. Lpz., Dancker ft H. gr.
8". X, 722 S. M. 10. ^ Ree. v. Bd. 1
u. 2 : Liter. Uandw. 1888, 48-5 (C Up-
pers). [72
Biade, La Gnscogne et les pays
voisins dans la K'gende carollng. (R.
de Gascogne, janv.) [73
Pflater, Ch., L^Alsace et la Lorraine
511 H ]:'. , Ann. de l'Est. 1888. 1.) [74
Luick, K., Zu r G. d. Wortes „deutech".
(ZDA aa, 135-140.) [75
Leitschuh, Fit. Frd. , Der Bilder^
kreis d. Karoling. Mal» rei seine I'm-
grenzg. u. s. Qn. Gekr. Preisschrift,
Bamberg, Bnchner. gr. 8*. M. 8. —
(Th 1 als Strassb. Dias. III, 88 S.
M. 3 ) [76
Levasseur, Sur la population de
la France k T^poque de Charles le
Chauve. (CR 1888, 28 sept.) [77
Oelocbe, Observations sur la com-
mnnieatfon de M. Levassenr, relat.
a la dontiite de Ift population etc.
dans la Gaule au 9e si^cle. (CR 4e
ser. 16 , 429-38.) Vgl. ibid. 438-44
I.«irassenr, A^poose. (78
Lex WIsigothorum, codex antiquior,
trad. et ann. p. L. Beattchet Parle,
Larose. 8» 148 \k M. 2. [7&
Lei, ia, Gonbette, reprod. integr.
de toas les ms«, ree. p. J. B. Valen*
tin- Smith. 1. fahc. Pari,-, Picard,
gr. 8^ VIII, 80, 42, 3 p. -X- Soll in
7 illttn e. Ausg. der 12 vorh. Hsf.
d. Leges Burgund. Gnndob. werden.
Rer.: CHI 188 f. [SO
Beer, H., La Lex Romana \ i&igo-
thoram y la Biblia italica en nn cod..
palimpsesto de la catedral de Leon.
(Bol. de la r. ac. de la bist 1888,
Febr.1 [81
Choix de formules de Maroulfe.
Reimpresj-ion d'apr^s IMilion des
Uon. germ. liist. et av. les notes de
K. Zenmer. Paris, Picard, gr. 8*.
Fr^ [^2
Arbois de Jubalnviile, d\ I^ saisie
dans la loi sulique et dans le droit
irlandais. (NR bist du droit fran^.
12, m6.) [8a
Digltized by Goog[e
U, d. FränkiacbM
Heich 0. 500—918.
517
Pustel de Coulanges, Hii^t. des In-
stitut, poliu de i anc. France. La
monarehie franqne. Pari«, Hschetto
S\ II, 659 p. Fr. 7,50. 4f Ree. : R. d'hist.
'^ir-! 3, 119-22 (Fn n ck- Brentano);
MUA 58, 76 f. et-. Groth). [1984
filiMon, E., Hist da droit el des
instit de la France. III: Epoque
franque. (Vgl. Nr. 200.) Paris. Pichon.
8^ XIX y 704 p. Fr. 10. -if Ree v.
T. II: RH 89, 125 f. f85
Violiet, P., Mt-moire sur le s,vst^'me
soccess. appele tanistry et la tonda-
UoQ da eaint emp. romain de la
Bation gerroan. (CK 25 janv.) [86
Pfat2, F., r>ic rnpitularien d. friink.
Kon ige bia zu Karl d. Gr. II. Form
d. Gesetzgeb..»Verwaltg. (Progr.) Pforz-
heim. 4». 16 S. [87
Kögel, Ladw., Sagibaro. (ZDA
13 -24). Gerichtet gegen d. v. Sohm
angenommene Unabbängigk. d. Sa-
cebaro Tom Grafen xnr Zeit d. Lex
Salica. [88
Oippe, Oeo., Geiuigschait u. Huldi-
gung im Relebe d. Merowinger.
(Diss.) Kiel, Lipsins & Fischer, gr.
8*. 50 S. M. 1,20. [89
'X'Sickel, W., Merow. Volksvers.,
e. Hr. 201. Ree.: R. ital. p. le sc.
ginr. 5, 483 fT. (C. Nani). (90
Lamprecht, K., La centaine comme
cadre juridique chez le3 Francs.
(Moyen-Age 270-4.) [91
Baudoln, Ed., La partidpation des
hommes libres an jngement dans le
droit lYaue. i^Sep. a.: NR de droit
ft-an^.) Paris, Lsrose t ForceL 8^
29(> p. a|t Ree.: RC 26, 421-8 (V i o 1-
let). [92
Leaear, P., Des consequences du
d4Ut de Teselave dans les Leges Bar-
barorum et dans les cnpitnlaires.
(NR bist, de droit franfi. 12, 576 031,
657-728.) [y3
^ Opet, 0^ Stellg. d. Weiber, s. Nr.
•207. Ree: Z. f. cl. Privat- u. öfTcntl.
R. 16,497-502 (D a r g u n) ; CBI 428 f. [94
Zu inneren snstSnaen vgl. auch oben,
beadt Kr. tt- u. 1975 tf.
Sickel, Th. v., Prolegomcna z. Liber
dinmus L II.(Sep.a.: SBWAk 117).
Wien, Qerold. Lex.-8^ 76, 94 S.
M. ^10. f9r>
Liber »liuums Roman, puntt. Ex
unico codice ed. Th. v, Sickel.
Wien, Gerold. Ux.-8*. XCH, 220 S.
M. 10. 7f Tie. : MIÜG 10, 139-45
(E. V. Ottentiiul). [95a
Bruyn, P. de, De pauskeuze tot
aan d. onderg. v. h. Oost-Goth.ryk in
It. (Kathnliek. .1888. Nr. 10 f.) [96
Leveque, L., Etüde sur le pape Vi-
gile. Amiens, Rousseau- Leroy. 204p.
^ Ree: Liter. Rs. 1888, Nr. 9 (Jnng-
mann). [97
Kellet, F. W., Pope Gregory the
Great and his relations with Gaul.
(Cambridg'e hist. essays.) Lond.,
üambr. Wareiiouse. 8^ 118 p. 2 sh*
6 d. [98
Rawl, J. B. de, L'inscription da
tnmKpnn d'Hadrien I. fSep. a.: M6-
langeö d tirch. et d'hist. 8.) Rom,
Cngniani. 8*. 24 p. (99
Heimbucher, M., Die Papstwahlea
unt. d. Karoling. Augsb., Huttier,
gr. 8". X. 200 S. M. 4. [2000
BrMamr, H., Das eonstitntiim Con-
stantini, mit Abdr. d. ältesten Textes
von K. Zeumer. (In: Festgabe f. R.
V. Gneist. Berl., Springer. S. 1-36,
87-59). 4f Röm. F&lschg. nach d.
11. Sept. 813, doch vorOct. 810. f200l
Friedrich,!., Die C'onstamin.Sclu'n-
kuug. Nordl., Btck. gr. 8". VU,
197 8. H. 4. ^ Ree: AZtg.BeiL78. (2
Martens, W., Die falsche General-
Concession Koost. d. Gr. München,
Stahl, gr. 8«. VI, 130 S. M. 3 20. [3
HauCK, Zur donatio Constantini.
(Z. f. kirchl. Wis.-. etc. 18S8. 201-7.) [4
HooniOd, P., Donatio Constantini.
(De Katholiek 1888, Nr. 1012.) [5
Fournier, P., Une forme partic. des
fau8fe.-< (U'or»,'lalt's.| d'apr. un ms. de
la Grande-Uharlreuse. (Sep, a.: HECh
Nogent-le-Rotrou. 8*. 25 y. [6
Gaudsinl, F. I., Gottscbalk. moine
d'Orbais, ou le commenc. de la eon-
troverse sur la predestination au 9e
sitele. 8.-Qnent!n, M oiireaa.8*. 61 p. (7
Corres, F., Der Khalif Harun al
Raschid u. d. Christenth. Beifrr. z.
raa. Kircheng. (Z. f. wiss. Theol. 32,
42-94.) (8
lordanis de Getamm sive Gotho-
rum origine et rebus gestis, rec. C.
A. Closs. Ed. 3. ReotL, Fisebhaber.
8«. 224 S. M. 4. [9
Gaudenz}, Aug., Sui rapporn tra
ritaÜa e l'impero dOriente ira gii
anni 476e 544b Bologna, tip. Militare.
8". 232 p. [10
Digitized bv Google
1
518
Bibliographie Vr, 2011—2064.
Mommsen, Th., Ostgoth. Studien.
iHA 14, 22a-49 u. 451-544.) [2011
Hartin, K., Theoderich d. Gr. bis
s. Erobei^. Italiens. (Diss.) Freib.,
Ragoczy. 8". TO S. M. 1. * Mietet
eiDgebende (^n.untersuclign. [12
Cipolla, C, Intomo al panegyrico
di E^nodio per re Teodorico. (8ep.
a.: Atti e mem. della r. nc. rii Pa-
dova. IV. fasc. 2.) Padova. Kun<li.
8*. 18 p. [13
Lechler, Die Erlasse Theodorich's
inCassiodors Varien Buchl'V (Progr.)
Heübronn. 4^ ^2 S. [14
Paulus DklCMin tt. d. übr. G..
ecbreiber d. Langobarden. T'ebers.
V. 0. Abel. 2. Anfl. bearb. v. Reinh.
J a c o b i. (G.bchr. der dt. Vorst.
2. Gesammtaupg. Bd. 15.) Lp«., Dyk.
8". XXXII. 278 S. M, 8. * Ree:
ThLBl 1«88. 482. [15
Wolischack, Theod., Die Verhält-
nisse Italiens., inbea. der Langobarden,
nach dem liiiefweclisel Gregorys I.
(Frofjr.) Horn. 8". 28 Ö. [16
Baye, J. de, Ktudes archtol.: epo-
que des invasions barbare*; Industrie
langobiu de. Pfiris, Nilsson. 4". 148 p.
Fr. 30. #14ec.: R. stör. lt. 5, 709
bia 712 (P. Orsi); RC 2», 153-5
(Barth^lemiy); Bult. monDin. 1888,
mai-juin. [17
BrambliU, Gam., Tr<^iuiȊe inedito
al nome di Deeiderio re dei Longo-
bardi. Pavia. Fusi. 4". 26 p. [18
Diehl, C. , Ktudes sur Tadministr.
by^aiiiiue duus l'exarchatde Ravenne
568*751. (Bibl.des^c. fran^. d'Athtoes
et de Konie. 58.) Pari^, Tliorin. 8".
XIX. 42<i p. ^^-Rec: RH 39, 360-2
(Munod). [19
4* SäehsUehe und SaUache
Kaiser 919^2125.
AllRem.; 10. Jh. «OM^l; ll.(-lt.) .Tb 2(132
bi« 47. Veif. u. KreusKog« s. unter 11, b.
Monumenta Germ. hist. Script, t.
XV. 2. Suppl, tomorum 1 XII pars 3:
Vitae aliaeque hisiüiiae minores
[saec. 10-11]. Suppl. lomi XIII. Hann.,
Hahn. fol. 8. 575-1399. M.44. * Ge-
naueres s. im nächsten Heft, [20
Wisaowa, Fei., Polit. Bcziehgn. zw.
England u. Dtld. bis z. Untergange
d. Stauler. (Diss.). Hreal., Koebner.
gr. 8«. 76 S. M. 1,20 [21
llwof, Fr., [ Literat, d. J. 188.%. betr.]:
Konr. 1. u. d. Sachfiea. (JBG Bd. 8.
n, 35-41.) [22
Hrothsuitha, Gedicht üb. Ganders-
heims Oründg.u.d.Thaten K. Otto's L
Ubers, v. Th. G. PI und. 2. AutL
W. Watteobach. (G.Mhr. d. dt.
Vorzeit Lfg. 38.) Lp«., Dyk. 9^, Xli,
62 S. M. O.fiO. [23
Hantech, M., Ueb. Liudprand v. Cre-
mona. (Progr.) Leobeo. # Charalrt.
d. Schriften, bes. d. hist. Ottonis. (24
ColinI Baldeschi, L, Liudpmndr»,
vescovo di Creraona. Giarre^ C»»to-
riDa; 8*. 73 p. {25
Boubnov, N., La collectiondea Icttree
deGerberl (Sllvp-trr Tl.) ertmmcsonrce
hist. P^tersb.S". XXli,369p. «X-Vpl.:
NA 14, 212. [26
Humann, G., Die dt. Kunst x. Zeit
d. sächs. Kaiser. (A. f. kixclil. Bau-
kunst 12.) [27
Vogel. A., Ratherius, Bisch, v. Ve*
rona. (ADB 27, 350-2.) [28
Uhlirz, Ramnold (Hamwold), Abt
d. Kl. 8. Kmrneratn 7.n Itegensburg,
957-1000. (ADB :i7, 222-5.) [29
SoiiHMi, Frz., Erwiderg. dem Prof.
Dr. Alf. Huber auf d. Abhdlg.: Die
polit. Org^unisaf i<in Krains i. 10. u.
11. Jh. (A.f.Heimai^ii. 2,219-28.) [30
Adams, G. B., A note of a point
of medieval history: ilie vear 1000.
(New Engl, and Yaie Rev. 1888,
Mai.) [31
Zur Zelt d. Sftdi«. Kalaer vgL Nr. Ui7e;
16S3, «5C, 72.
Breeslau, H., [Literat, d. J. 1885,
b( tr.l : Heinr. IL u, d. Malier. (JBG
Bd. s. II, 41-9.) [32
Geschlchtequellen, Trierer, <1. 1 1 . 1 h.,
unters, u. hrsg. v. ü. V. Sauer! au d.
Trier, Paulinus, gr.8*. 212S. ^Ree.:
R(>ll 45, 277. (L. Pastor, „dun
inieröt geueral pour Diist. du He
>i.ei. '')-, Liter. Haudw. 1888, tk>5 f.
(C Uppers). [33
Wipo, Das Leben K. Konrad's IL,
nebst Auszügen a. d. .Ibb. v. St. Gallen
u. d. Schwab. Wehchronik, ubers. v.
W. Pflüger. 2. Aull. v. W. Watten-
bach. (G.schr. d. dt. Vorzeit Lfg.
53.) Lpi., Dyk. 8®. Xi, 100 S.
M. 1,60. [34
SaCkHtt C, Studien üb. Rodullüs
Glaber. (NA 14, 877-418.) [35
Digitized by Google
4—5. Sftclisiselie, SalUehe, Stanfisehe Kaiaer.
519
Carmen de hello saxonico rec.
O. Ho 1 d er- Kg^^er: ncc. comjuestio
Heinrici IV. ioip. (ÜÜ. rer. gerni.)
Hannov , Hahn. gr. S*. XIV, 28 S.
M. 0,60. [2036
^ Gundlach, W., Wer ist d. Verf.
de» Carmen de bello Sax.? Ree:
CI' 4 (37
Berthoid's Fortsetzg. d. Chronik
Hermann s v. Reichenau, übers, v. G.
Grandaur. (G.achr. d. dt Vorzeit.
18. Bd.) Lp«., Dyk. 8*. IX, 177 S.
M. 2,40. [38
Gallier, E., Wojny Boieslawa cLiro-
bre^ xd Henrykit*»! II. pod wzgledem
grt <»ü'«'aticznym. 1002-1018. Poznan.
4HS. (Boleslaus d. Kühnen Kriege
mit Ueinr. II. 1002-18, vom geogr.
Standpunkt.) ^Rec: ZHGPoeen 4,
218 r [30
^ Lesser, F., Poppo v. Trier, 8. hr.
259. Kec: GBl 237 ^ HJb 9, 359
(Sehnttrer); HZ 61, 489 f. (W.
Schnitze), Lit Hdw. 1888, 838 f.
(Kiehues). [40
Voigt, Fr., Die Klosterpolit. d. sal.
Kaiser u. Könige mit bes. Berück-
eichtg. Heinrich'» n . bis z. J. 1077.
E. Beitr. z. G. d. Reiclisabteien. (Diss.).
Lpa., Fock. gr. 8^ 79 S. M. 1,50 [41
IteakiB, L. V., Emancipation d. Papst-
tharus v. Kai$erth. (Weltg. 9, 2. Epo-
chen, ö. 82-93.) [42
Trana, Ant., Storia di 8. Gre-
forio. VII. Roma, tip. Vatic. 1887.
ec. Civ. Catt. 14. Ser. 1,457-69. [43
Zisterer, Zur ü. Gregor s VII. u.
Heinrich*« IV. (ThQSchr 71, 49-76).
•vt Gegen Ranke u. .Martens. [44
Capecelatro, A., Storia di S. Pier
Damiano e dei suo tempo. Touruay,
Owd^. 8« 556 p. Fr. 4. [45
Bartheleoiy, Ed. de, La famille d'Ur-
hniii II. (R. d. Champagne et de
Hriv 1888, juin.) [46
Riezler, Iiapoto IL, Graf Cham
n, Vohburg, baier. Pfalzgraf, etwa
1086-1099. (ADB 27, 285 f.) [47
Zur Zeit d. Salisrhen Kaiser vgl. Nr. 15S»b.
YerfMwmg^gwchidite unter II, 5.
Stat^ttehe Epoche
AWiZ^m. U. 12. Jh. 2i)4H-:.8 ; 13. Jli. 205!)-2O69 ;
Ki'«;uzzüge 2070-77: Verlassung lo.-is. Jh
»7646. Qeittiges Leben 10.- lu. Jb. 2i)J!<t>-90.
Scham. W., u. F. Kohlmann, [Lit. d .J.
1885. betr.]: Loth. III. u. d. 6tauler
bis 1208. (JBG Bd. 8. II, 49-55.) [48
Ranke, Woltg. VIII. s. Nr. 82a.
Balzani, Ugo, Tiie ]>o|)eü and the
Hohenstaufen. Lond.. Longmans.Post-
8". 262 p. 2 tJ d. -de^Bec.: Ae.
108 f. (11 or. F. Brown.) [49
Ranke, L. v. , Ueberwältigong d.
weit]. Gewaltdurch d. Papfitth. (Weltg.
9, 2. 8. 99-116.) [50
Wisaowa, Beziehgn. xw. England
u. Dlld., s. Nr. 2021.
Sebaoiiy Frz., Verwandeeh. Be«
ziehgn. d. Markgr. u. Gr. v. Istrien
u. Krain zn d. Hohenstaufen. (A.
f. Heimatbsk. 2. 23-36.) [51
Wattenbach, Rahewin. (ADB 27,
166 f.) [52
Helmold'8 Chronik d. Slaven, übers,
v. Laurent, 2. Auü. v. W. Watlen-
bach. (G.eehr. d. dt. Vorz. Lfg. 19.)
Lp/ I vi ' xni,27lS. M.3,80. [53
Zeppelin. Eberh. , Der Konstnnzer
Verlr. K. r nedricU s 1., 1103. (bchrr.
d. V. f. G. d. Bodensees 16, 30 ff.) [54
Martens, W., Reinald Dassel.
(ADB 27. 728-85.) [55
EglofTstein, Herrn, v. , Der Sturz
Heinr.'ü. d. Löwen u. d. Erastift Bre-
men. (ZCI* •, 1-2 1-44.) [.56
Köhncke, 0., Wibert v. Havenna
(P. Clemens IIL). Lpz., Veit. gr. 8".
VIII, 134 S. M. 3,60. [57
Stenzel, Th., Drei unedierte Brac-
teaten Markgr. AI brecht'» d. Baren.
(A. r. Bracteatenfc. 1, 275 80.) [58
Vgl. Kr. ISSO; ISSO; 14C8.
Altmann, W., [Liter. d.J. 1885. betr.] :
Dlld. i. 13. Jh., 1208-73. (JBG Bd. 8.
II, 55-61.) [59
Chronica ignoti monachi Cisterc.
et I\vourdi de S. Germano chron.
priora, ed. A. Gaudenzi; vgl. HU. 1
Nachr. ja. Not. Nr. 61 (wo irrig:
prior). Nap., Giannini. [60
Acta Gengenbacensiii 1238 H5, tnitg.
V. A. Schulte. (ZGOberrh. 4, 90
bis 114.) ^ Aus e. Hs d. 16. Jh. in
Wi.M). [61
"jf Köhler, C, FHedr. II. u. Päpste,
s. Nr. 316. Hec: DLZ 18 (R. Stern-
feld, anerk.: wesentlich im Sinn
Ficker s); HJb 9. 769; CBl f. Rechtsw.,
D.T (V. SrilisX [62
Grandjean, Ch. , Benoit XI avant
son pontificat, 1240-1303. (Melange«
d'arcli. et d'liist. 8, 21f> 01.^ [63
Brentari, Ott., iCcelinu da Romano
uella meule dei popolo eneila poesia.
520
Bibliographie Nr. 2064—2116.
PadovR e Verona, Drucker. IG". S-l p.
L. 1.25. Ree. ; ü. Ant. a Öer. XX,
387 f, [2064
Seoperim del palMso di Federico II
a Viterbo. (A. stor. deU'iurt« 1, I p
51 fT.> [05
Mothon, Jos. Pius, Das Leben d. sei.
JordanoB ▼. Sachsen , 2 Generals d.
Prediger-Orden9;au8d.Franzö8.iibprs.
Dtilmen, Laumann. 8^ XIX, 371 8.
M. 2. [66
Wiete, Alb., Die Cistercienser in
Dargun von 1172-1300. E. Beitr. z.
merkleiib.-pomm. Colon. -G. (Dia?.)
Güstrow, Kitzing. gr. 8°. S.
M. 1,20. [67
Montalembert, Graf v., Leben d. hh
Elisabeth etc., 1207-31 ; aus d. franr.
übers, v. J. Ph. Stadtler, m. Vorw.
T. K. J.Greith, 2. And. Einsiedeln^
Benziger. 4". 381 S. Fr. 16,25. [68
Wackernagel, Rud., Zur G. Hn f Is
imia.Jh. (Basl.JU. 207-21.) *Theiin.
Basels am Kample Fr.'s. IL mit d.
Curie.
Tgl. Nr. ia73d,ii: 1554.
Ranke, L. v., DieKreusaüge.(Welt^.
9. 2. S. ya-b.) [70
-ä^ Heermann , 0., Geleehisluhnuig
abendl. Heere, b. Nr. 328. Ree: M.-
A^e. 1?8S. 2Gn 8 (F.. v. d. Nahmer
Biit-rk.); SfrctTlfur"s osterr. roilit. Z,
29. Jahrg. IV, 210 {.\ CBl 238; Jbb.
f. d. dt. Armee u. Mar. 67, 323 f. [71
Chevalier, 6., Hist. de 8t. ßernurd,
abb'- ii' Clairvaux. Briiges, I)e?i lee.
413, 44o p. Fr. 12, * Ree: R^H 43.
640 f. (Vacandard). [72
Vacandard, E., St. Bernard et le
schisme d'AnacJet U en Italic. (HQH
45, 5-69.^ [73
<^ Zu Ni. 331 vgl. G. Hüll er' ft
Enriderang. (HJb 2, 480-90.) (74
HUfTer, 6., Die Wunder d. h. Beru-
hard u. ihr Kritiiier. (ÜJb 10, 23-46.)
* Geg. Druffel. [75
Cerone, Franc, II Papa ed i Vene>
ziani nella 4 crociata. (A. Veueto.
N. S. 36, *T 71 287-97.) [76
Roth, F. W. E., Bericht d. Ludoll'
Sndheim üb. d. Einnahme Aeere,
12ti4. Nach e. Darmstadter lU. (Z.
d. dt. morgenL Oes. 42, 421-4.) [77
Maurenbrecher, Wilh., O. d ät.
Königswahlen v. 10. bis 13. Jh. Lyz.,
Dancker & H. gr. 8*. XII, 244 6.
H. 5,40. [78
Rodenberg, K., Ueb. wiederholte dt.
Kouigswahlen i. 13. Jh. (üntera. ».
dt. Staats- u. Kechtsg. 28.) Breal-,
Kbbner. gr. 8^ 62 8. M. 1,60. fn
ZSIiner, DnaZolIreg^al d. dt. Könige
bis z. J. 1235 ni. bes. Berficks. d.
auf d. Mark Meissen bezügL Verhaltn.
(Progr.) Chemnits 4». 87 S. [80
Mterker, Oto., Die .collecU* in
d. monarchin Sieula K. Friedrich's II.
Heidf'lherc, Petters. gr. 8". 16 S.
M. 0.75. [81
Beiow, 6eo. v., Die Entstebg. d.
dt. Stadtgemeiiule. Düsseid., Voss,
gr. 8". XI, 127 S. M. 3. *Rec.:
DLBl 11, 237 f. (W. Fischer). [82
Lövinson, Herrn., Beitrr. z. Verf.-g.
d. westmh Reichsstiftsstädte. (Th. 1
als lUrl. Diss. 40 S.) Paderb., Schö-
nin^'li. 8^ 132 S. M. 2.40. [83
Zeer van lutphaas, Der Sachsen-
spiegel i. d. NiederlaDden. (ReehCs*
geL Hagas. 7. Kr. 1-2.) (84
Otto, E., Die tabula juris d. Kloster-
bibl. zu l^aygern ; e. Beitr. z. Lit.-
G. d. can. Rechts i. 13. Jh. (Sep. a.:
SBWAk 117.) Wien, Tempsky. gr.
8*» 77 S. -9^ Ree.: AKKR 61, 218
bis 220. [86
Predigten, Altdeutsche, hrsg. v.
Am. Schönbach. IL Texte. Graz,
Stvria. 8«. Xn, 328 S. M. 9. * Der
auf d. Münch. BibK befindl. Ober-
altaicher Codex. — Ree.: DLZ 10,
377-379 (Strauch). [86
Martin, E., Zu den >iibeiuugen.
(ZDA 82, S80-6.> #Bahrrceht [87
Neumann, F., IMe Entwieklg. d.
Kudrundichtg. BerL, Gftrtner. 4^
27 S. M. 1. [88
Orendel , Dt Spielmannsgedicht,
mit Einl. u. Anmerhgn. hrsg. ▼. A.
E. Berger. Bona, Weber. CSV,
192 8. M. 9. [89
Bcissel, Steph., Kunst en weten-
scliH|. Hl de friesche kloosters Hoozen-
kamp en Bloemhoi" te Wittewierum.
in de 13. eeaw. (Dt. Warande. N. K.
1, 13-27.) LÖO
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II, 5—0. Stanfer; Vom Interrcgiuim bis jl fichisma.
521
6, Vom Interregnum bis zum
SeMmna 1264^1S7a.
Allgenieim s: Tiitt ir. H.-inrich VII. 2095
bis 8111; Lad^\ig d. B. u. Karl rV'. 2112-29.
VeKüttMuig B. Iii II, 7.
Altnann, W., [Liter, d. J. 1685, betr.] :
Dt. Reich v. 1273-1400. fJBG Bd. 8. II,
62-96.) — Vgl. auch Nr. 2059. [209 1
Ranke, L. v., Zeiten d. üebergangs
z. mud. Welt (Weltg. IX, 1); 14.
u. 1.5. Jh. (Weltg. IX, 2. £pochen.
S. 117-26.) [92
Aadrö, J. F., Etndea snr le 14e si^e^
hist. de la papaute & Avignon. Avign.,
ßeguin. 8^. V, 564 p. Fr. 7,50. [93
SoHchon, M., Die PapstwahleD von
Bonilaz VIll. bis Urban VI. (vgl. Nr.
360). Braunschw., Göritz, gr. 8^
VI, 200 S. M. 5,50. "äf Ree: ZKO
10, 486-8; HJb 10, 199 (GlaaBchrö-
der); CBl 420 f. [94
Ehrlsmano, G., Zum Seiirid Hel-
bling. (Oermania 21, 970-9.) [95
Nicolai ep. Dotrontinensis relatio
de Heinrici VII. imp. itin. ital., hrsg.
V. Ed. Heyck. Innsbr. , Wagner,
gr. 8"*. XLIII, 104 S. M. 3.t;o. ^Rec:
HC f. (Pf ister); NA 14, 440. [90
Rondoni, G., Dino Compagni e la
critiea. (HaBsegna naz. 1888, 1.
Jan.Y [97
Registres, Les, de HoiK)rius IV.
recueil des bulle» pnbl. d upr. h; ms.
orig. des arch. du Vatic fiar M. Pron.
(Bibl. des ^colcs frang. d'Ath. et de
Rome. 2e s^, VII., 4.) Paris, Thoriu.
gr. 4^ k 2 col. CXI, 942 p. Fr. 45. [98
Regestum Clementis V, s. Nr. 366.
Ann. VIII et IX. (Regest, vol. LX
Mb LXI). Roniae, ex typ. Vat. 4*.
471, 130 p. [99
Joubert, A., Les archives angev. de
Naples, 1265-85. Angers, Germain
8*. 24 p. « Ree.! RC 29 f. [2100
•X- Durrieu, P. , I.t s registres de
Charles I, s. Nr. :{(i8. Ree: MIüG
10, 150-3 (E. V. Ültenllial). [2101
Codex dipl. Flandriae, 1296-1325,
ou recueil de docc. rel. aux guerres
et dissens. susc. par Philippe le Bei
eontre Gni de Dampierre, corate de
Flandre, publ. p, Tliierry de Lim-
it u rjj- Stirn m. (Pnbl. de la soc. etc.
de la Flandre.) Fase. 5-6 (T. 11
1-216). BmgeB, Beautter.
Funck-BrentanOi Frz., Document p.
serr. k Thist. dea relatiooB de la
France av. TAogleterre et l'Alle-
magne soqb Philippe le Bei. (RH 39,
326-48.) 13
Quldde, L, Zum Romzngaplan Wil-
helms V. Holland. (DZG 1. 1G6-9.) [4
Hartwig, 0., Ein Menschennlter
Floren««. G., 1250-92. l.Th. (DZG 1,
11-48.) [5
"jf Schulte , A., G. d. Habsburger,
8. Nr. 378. Hec: HZ 61, 326 f. (J.
L o 8 e r t h) ; MUL 1 7, 22-6 (Rrs. II wo f);
StMBro 0. 'V2^ M2. fO
SohefTer-Boichorst, P., Die ersten
Beziehgn. aw. Bababnrg n. Ungarn;
z. Krit. d. Baumgartenberger Formel-
bnc)).'« s \r (.MlUG10,81-9.)[7
Aibrecht, K., Anselm II. v. Rappolt-
stein, 1257-1811. (ADB 27, 302-6.) [8
Lohmeyer, K., Meinliard (Meineko)
V. (^uerlurt» Landm. d. dt. Ordens in
FreoBBen, 1288-99. (ADB 27, 40.) [9
Denifle, Heinr., Der Plagiator Nico-
laus V. Strassburg. (A. f. Lit. u.
KircheiifT. 4, 312-29.) * Darin 2
Schreiben P. Job. XXIL v. 1. Aug.
1325, betr. ViBitat. der dt. Domin.-
Klöster. [10
Koch, Iw., Das Leben d. Erzb.
Burch. III. V. Magdebiiru'. 1307-25.
(GBll f. Magdeb. 23, 213-78, 825-69.)
Auch Diss.: Halle, Wuliert.8".6GÖ. [11
Tgl. Nt. 1179; ISWo; UU, 4,1, BO.
•t> il. 11 p.
gr. 4«. [2
Johan« V. Vielring, Das Baeh ge-
wisser Gescliicbten , übers, v. W.
Friedens 1» u r g. (Ii. sehr. d. dt. Vor-
zeit. Lfg. 82. Lpz., Dyk. 8°. XXIV,
337 S. M. 4.80. [12
Sieber, Ludw., Zwei neue Berr. üb.
d. Erdbeben v. 1356. (Beltr. z. vat.
G. etc. Baeel. 12, 118^.) [13
Formulare a. d. Kanzlei T.udw. d.
Baiem, mitg. v. H. Bresslau. (NA
14, 435-50.) [14
Regesten der Pfalzgr. am Rhein, (s.
Nr. :mV2.) 3. Lfg. (6. 161-240): 1363
bis 1370. M. 4. [15
UrioRidm Ragesten, Pftpstl., a.
d. JJ. 1353*78, d. Gebiete d. heut.
Pr. Öachaen etc. betr., hrsg. v. d.
biet. Comm. d. Pr. Sachsen [Vatic.
Regesten Bd. 2], ges. v. Paul Kehr,
bearb. v. Gust. Schmidt. (G.qn.
d. Prov. öaehsen 22.) Halle, Hendel.
8«. Vm, 446 S. M. 12. [16
Digitized by Goog[e
522
Bibliographie Kr. 2U7— 2172.
Narici, Leop., lAconteCAtisLndov.
U Bftv. e la corttt rom. Nftpoli, Gen-
naro. 8°. 42 p. [2117
Rodocanacbi, E., Cola di Rieozo^
t. Nr. 402. Hec: Stonce» etc. de
Tbc. des sc. mor. et pol. 30, 296 f.;
R. 8tor. It. 5, 728-32 (Paolucci). [18
Volkmer, Die Regierg. d. K. Job.
V. Bölinx ii . unter bes. Hervorhebg.
d. Glatzer Lande». (Vjscbr. f. 6. v.
Glatz 7, 234 ff.) [19
DreteiMnn, 0., Zur G. d. Heichs-
stadt Aachen im 14. fMünst. Dis.«».).
Rec.:ZAacbGV ö,221-4CLör«cb). [20
GtassolirMtr, Fr. X., Zum Frankf.
Reichstage v. 1306. (HJb 10^ 69 f.)
Brief Urban'.» Y. [21
Huber, A. , Marquard v. Hnndtck,
Bisch. V. Augfhurg 1348-65 u. Pn«r. v.
Ati'iü-in T^fi.^-'^l. (AI>B27,227r.) [22
Tv-Prou, M., Lrbain V, 8. Kr. 412.
Ree: RQH 44, 616 f. ; HH 37, 858. [23
Vpl. Kr. isoe. 9 h
VcrtJUfsungsg. s. am ScLluss d. nächsten
Gruppe {II, 1).
T» Tom ff rossen ScMtmia hi» zur
liejormation 137S~1517,
Allg» laein*^ . Wenzel. Ruprecht, Sigmond
Friedrich III. n Maximilian )el97'50.
Oeiatige, bes. kirchL Entwicklg. im U. v.
Jb. (K«tzer. ConeiUen, Papstthoin ete .
Huni«nisiiius) 2iM-7.'>: VerfiaMinng ii Wirth-
»cbaa im M.) U. u. 15. Jh. 917«-HH; Uuch-
drack «189-97.
Haokert, L, [Liter, d. J. \my, betr.] :
Dt. G. i. 15. Jh. (JBQ Bd. 8. II, 69
bis 76.) [24
Rinke, Zeitend. üebergangs, s. Nr.
Robinson, Mary F., The end of the
MA. i'is'ber L uvvin. ^ live: Ac.
Nr. 871p. 20. (H F. Brown; dar-
nach 3 Aliliillj^'n. üb. nia. Mystic, u.
6 üb. tranzüs. Beziebgn. zu ltalieu.)[25
OrMamwiit Die Krong. K. Wen-
zer.s zu Aachen. (MT f. K. d. Aacii.
Vorz. I. 1, 51-7.^ [26
^ Mette, A., Öortm. Fehde, s. Nr.
484. R« c.: WZ 7. 3^5 9. [27
Riegel, Uther d. i:»>7.i.'lif;n. d. ßi-
schols Ekkehart v. Worms z. Univ.
Heidelberir. Vortr. (Z. d. Oes. s. Be-
ford. d. G. et«. V. Freibarg 7, 222
bis 226.) [28
Albrecht, K., Bruno v.Rnppoltstcin,
1330-98. (.ADi; 27, 306-12.) [2'.'
Cireoart, Alb. de, Le dac Louis
d'Orltens,, frAre de Charles Vl^ ses
entreprises en Italie, 1892-90. (RQB
45. 70-127.) [:30
Weizsäcker, Jui., Die Urkk. d. Ap-
probation K. Raprecht*s. (8ep. a.:
AbhBAk.) Berl., Reimer, gr. 4^
117 S. M. 5. 131
TtembDIt, Geo., fichwib. Ehiigk.-
ix .'-trebgn. unt. K. Sigmund, 1426-32.
(MKul 10, 98-120.) [32
Bericht d. Oberlaus. Stände an K,
Sigmund üb. d. Einfall d. Hnssiten
i. FrUhj. 1427, mitg. v. H. Knothe.
CN. Uus. Mag. 64, 32440.) [33
Korth, Die goldene Bolle d. K.
Sigismund. fZ. f. chrigtl. Kun*«!
1888.42 ) -H- Für Köln 14:U. \}^
Bachmann, Johannes n. Pmcop v.
Rabenstein. (ADB 27. 93 5.) [.35
Bär, M. , Rabnn. Hiscli. v. Speier
u. Er7b. V. Trier. (ADB 27, 74-7.) [36
Vgl Nr. 1302. 15, SSd» Sl» CS f.; UlZ
c. U "i^ b, ftt 0.
Chroalkea, Die, d. dt. Städte t. U.
bis ins 16. Jh., hrsg. durch die hist.
Comm. etc. Bd. 21. (Chron. d. westf.
u. niederrh. Städte Bd. 2: Soest [be-
arb. ▼. Hansen].) Lps., Hinel. st.
8«. XLVIH. 1:^1 S. M. 12. [37
Hanserecesse, hrsg. v. V. f. Bans.
G., 2. Abth. 1431-76, bearb. v. Gosw.
V. d.RMi.{p.\ (l t»)0.7). Lpz.,Duncker
Ä H., Lex.-8". XIII, 647 S. M. 22.
Ree. V. 3. Abth., m, hrsg. v.
Schäfer (s. Nr. 449): MOL 17, 31
\m (W. Fif..-h.r). [88
Hansen,!., ZurKrüng. Friedrieh*sin.
in Aachen \. Jnni 1442. (ZAaehGY
9, 211 f.) [39
Reissermayer, J., Der pr. rin i^ten-
tag zu Hegensburg 1471, Tii. 11.
(Progr.) Regen.sb. 8^ 159 S. «Betr.
Türken hiltV u. rriodrn. nnch arcliiv.
Mat., mit Aull. v. Actenstückeu. [40
Blirkiwrt, Aob., Christian Worstiaen.
(Beitr. z. vat. G.-Basel. 12, 357-98.)
^Kritik c. l5r»sl.T r'Iirnnil. [41
'.X Üu Fresne de Beaucourt, G., Hi8t.
de Charles VII. s. Nr. 458. Ree:
BECh V.K (L. Lecestre); EHU
4, 161-7 (.A. Mary F. Hobiasou);
S^nces etc. de Tae. des sc. mor. et
pol. 30. 578 f. (Baudrillart)i RH
'M. '.m f.; Polybibl. 27, 442-4. [42
Matthieu, E., La connaissance par
1< Etats de Hainaut de Charles le
Tem^raire comme h^riüer da comte
Digitized by G(
II, 7. Vom gr. Schisma bis s. Reformation.
523
en 1465. (Sep. a.: Bull. d. la comm.
dabist, de Belg. 18, 8.) Bmx., Hayes.
8«. 20 p. Fr. 1. [2143
Oevillera, Leop., Le Hainant aoas
la r^gence de Maximilian d*Aatrietie,
1480-88. (Bull, de la comm, d'hist
de Belg. 15, 154-360. Vgl, 14, 191
bis 270.) [44
Vlsolier-Ilariaii, K., Hans Imer t.
Gilgenberg, Bürrrerm. V. Hasel. (Bcitr.
z. vat G. — Basfl. 12. 247-94.) [45
Frimmel, Th., Erganzgn. zu Burgk-
mai rs Genealogie d. K. Maximilian I.
(Jb. d. knneth. Sammig. d. allerh.
Kaiserh. 10.) [46
Rfv-Alpon, Maximilian L vor Knt-
stein, 1504. (Orgai 1 militärw. Ver-
eine. Wien. Hl. Hit. 2.) [47
Ulmann, H., Max-'s Abs. auf d.
Papsttli , 8. ^r. 4t>4. Ree: GGA 1020
bis 1024 (J. Ih'rnavs); EHR 4,
190; MHL 17, 4U . (Br. Gebhardt);
RC 26, 208 f. (Plif-ter). [48
Zeller, B., Charles VIII en Itnüe,
1492-98. Extraits de Philippe de
Commines. Paria, Hachette. 32". 191 p.
Pr. 0,50. [49
Heuer, 0., Zur Heirath d. T.ncrezia
Borgia m. Alfons v. Este. (DZG 1,
169-72.) [50
VgL Mr. 1S06 1, Mg; lU6h, «8 f; U16 b.
1^ i ' 1 I 1.1 w (' 1 nscrs. inOiTippelV. 3.
WycUf, Joh., 6enuuue»> now lir*<t
ed. from the niss. with crit. and hist.
notes by J. Loserth. II. Super evan-
gelica de Sanctis. Lond», Trübner.
8**. XXV, 467 p. [51
PMI«, R. L, WyoUffe and move-
ment« for reform. Lond., Longmans.
8*. 206 p. 2 sh. 6 d. [52
Wittenbach, W., Ueb. d. Handbuch
e. Inquisitors i. d. Kirchenbibl. üt.
Nicolai in Greifpwfilti. (Sep. a. Abh-
BAk.) Berlin, lleimer. 28 S. gr. 4".
M. 1.50. [58
Zur Hussitf'iig'. vgl. Nr. 2133.
Funk, F. X., Martin V. u. d. Con-
cil Konstans. (ThQSchr 70, 451
bii- I i i [.54
Finke, Zur Charakt. d. Pntnar.
Manrosii ▼. AnticMshien auf d. Concil
stt Oonstanz. (HQSchr 2, 165-74.) [55
Bernhard!, Wllh., Dietrich v, ^ie-
heim. (HZ 61, 425-40.) Beruht
auf Erler. [5G
1* N. V., Card. Joh. Domi»
nici (vgL Nr. 478) IL (ZKG 10, 345
bis 898.) [57
Blrck, M., Der Kölner Erzb. Diet-
rieh V. Moers u. P. Eugen IV. Bonn,
Hanstein, gr. 8^ III, 88 S. M. 1,50. [58
Du fnwM de BeamNmrt, Q., Char-
les VII et la paeific. de l'^glise, 1444
bis 1449. (Ht^U 43. ;;;)0-419.) |59
OHenthal, E. v.. Regulae cancell.
apostolicae. Die päpstl. Kanzlei-
regeln V. Johann XXII. bis Nioolans
V. ges. u. hrsg. Innabr., Wagner, gr.
8». LH, 317 S. M. 9,60. fto
Piatina, B. , Live.^ of the popes,
from ihe access. of Gregory VU to
the death of Panl II, trans. into
Euplisli. ed. by W. Benham. Lond.,
Grit'lilh & Farran. S". 310 p. 1 8h.
«Ree: La cultura IX, >Jr. 11-12. [Ol
BurchArdl, Joh., diarium, «ive rer.
nrban. commentarii (148;M 500); texte
lat. publ. intdgr. pour la le lois, avec
introd. ete. p. L. Thaasne. III: 1500
bis 1505. Paris, Leroax. 8* LXIII,
585 Fr. 20 [62
Pastor, Wahl u. Charakter Paul s iL
(Katholik 47-59.) [68
Höfler, C. V., Don Rodrigo de Borja
(P. Alexander VI.) u. s. .Söhne Don
Pedro Lnis u. Don Jnan. (Sep. a.
Denksohrr. rl. Wiener Akad.) Wien,
Terapbky. Imp.- 4". 84 S. M. 4,20.
•JfRee.: AKKR 61, 224 (R. Scheide-
mMutel): HJb 10, 199 f. [64
Thomae a Kempis de irnit. Christi
libn IV. Tt'xtumed,, considerationes
etc. adjecit Herrn. Gerlach. Fireib.,
Herder, s". XTV. 891 S. M. 2.40. [65
Crulse, Franc. Rieh., Thomas h
Kempis. tiondon. 8* 230 S. [60
Röfirioht, Pilgerreisni in IV, 3.
Auerbach, H. B., J«ih, v. Wesel u.
8. Zeit; i\ Ketzerproc. a. d. 15. Jh.
(Neuer Pltaval. N. 8. 22, 1-88.) [67
Klette, Th., IJeitrr. z. G. u. Lit.
d. ital. Gek'hrteureuaiss. I. Greifsw..
AbeLSr V,598. *Rec:CB1119f. [68
Marc-Monnier, Literatur«^. <]. He-
naiss. v. Dante bis I.TiHier. Dt. Ausg.
Nordl., Beck. 8". 422 fc». M. 7. [69
Herrmann , M. , Ein Brief an Alb.
V. Kv'. ab-rmania 400-5nf;.) [7()
Hartmann, B., Konr. Uelüs in Nürn-
berg; e, Beitr. s. G. d. Human, i.
Nürnberpr. Nümb., Schräg, gr. H".
(38 S. M. 2. [71
Hartfelder, Karl, Eine dt. üebers.
V. Cicero's Cato a. d. Hiiman.ieit.
524
BibUogn&plue ^r. 2172-2217.
(Germ. 32, 27-31.) Nicht VViiupfe-
ling, sondern Jon. Gottfr. v. Odern-
heim. [2172
Jaoobs, Ed., Jakob ^aestenberg,
Humanist n. eifr. Fördwer d. dt.
Sache am röm. Hofe, 1460-1527.
(ADB 27, 44-7.) [78
Holstein, Hhoo, Joh. ßeuchlin s Ko-
nödien. Halle, Weisenliniu.8*. VUI,
172 S. M. 4. -K-Rec: CBl 90. Vgl.
Hahn, nun (KBIVVZ 8. 72 7). [74
Woiff, 6., Sebastian Murrho» Ge-
burts- u. Todestag. (Am. f. dt. Altb.
14, 298-aOl.) •K'Colroarer Huma-
nist. [75
-X- Wedewer, Dietenberger 8. Nr.
2212.
VgL Nr. 14«8 a, d.; IMO, 4» b.
Rocl(inBer, Ludw. v., Ueber d. Ab-
fas^. d. kais. Land- u. Lehnrechts.
2TUe. (Sep. a. AbhMAk.) München,
Franz. gr. 4** 104 n. 112 8. ^ Ree:
HZ 61, 493 5. [76
Welnieker, Approb.-Urkk. s. Nr.
2131.
Seeliger, 6., Die älteste Ordng. d.
dentschen Reichskanzlei 1494, Oct 3.
Hecheln. (Arch.Z. 18, 1-7.) [77
Baumann, Fr. L, Zur G. d. kgl.
HolgerichU. iZGüberrh. 4, t>9-75.)
^ Abdr. V. 16 Urkk. a. d. f. Fürsten-
i..rj Ai ^1 vy)Q-md. [IS
Kerier, Dietr., Zur G. d. Besteuerg.
d. Juden durch K. Sigmund u. K.
Albreclit U. (Z. f. d. G. d. Jad. 3,
M3.) [79
Herden, Gust., Entwicklg. d. Land-
etifcnde i. Herzogtli.Braan8ehw.«Lflne-
],iu'<r V. 13. bis z. An^t;. d«-? 14. Jh.
(Diss.) Jena, iieaeuhahü. Ö**. 60 8.
M. 1,H0. [80
Jürgens, Otto, Die Landeshoheit im
Füretenth. Liintliarg bei Beg.d. Erbf.-
iu-ieges 1371. Hann., UaUn. gr. 8**.
Vm, 83 8. M. 1,40. [81
MSiler, R. L, Mitthlgn. üb. d. Ge-
richtew. in den preiis«. StädtPti nnt.
d. Ürdeiisiicrrsch. bis zum Anlg. d<-s
15. Jh. (ZHVHarienwerder 21, 1
bis 24. [82
Blsoliof, Ferd., Das Pettauer Stadt-
recht V. J. 1876. (SBWAk 113, 2,
S. 095 744.) * Ree: MnVÖteierm.
ae», (V. Krön es). [83
Weistum uh. «i. Dienste d. freien
Höfe in d. Bürgersch. Düsseid. 1494,
24. Juni. (Z. d. Berg. GV. 23, 248.) [84
<?f Frensdorff, F., Recht d. dt. Kauf-
leute in Nowgorod, s. Nr. 52;! Ree;
Krit. Vjschr. f. Oesetsg. n. Rechtsw.
31, 26-33 (K. Maurer). [85
Trenkei, J., Bergordng. d. K. Maxi-
milian V. J. 1517. (Schau ins LandL
14. Jalirg.) [86
Festing, F., L^art de la fonderie
des m^taux en Allem, k la fin du
MA. (R. de Tart ehret. 6, 1-15.) [87
Manlik, Mari., Das Leben «.Treiben
d. Bauern SUdostdtld's. i. 13. u. 14.
J h. ( Progr.) Mälur. Weia«kii«lien.
8"*. S. 1-53. 188
Vgl. Kr. 1195; ISOI, IS, SSa, M; 14Uc, ««•.
Cieteihuii, C, Da cM e dove la
Ptampn fti inventata? {Sep. a. : R.
delle bibliot. Nr. 5-7.) Fireoze, Carne-
secehi. 8*. 42 p. Reo.: H. Antol.
19, 428 f. [S9
Bouchot, H.,L'oenvre (leGutt'uberg.
L'imprimerie ; 1 iliuöiration. Avec
vignettes et planehes. Paris, Leeftne.
g:r. 240 p. [90
Linde, A. v. d.. De boekdrukkunst
voor d. pauselijken Stoel. i^Dt. Wa-
rande. K. R. 1, 97-102.) [91
Buclier, B., Die erste Lobrede auf
Joh. Gutenbei^. (BU. f. Knnstgew.
17, 1.) [92
Linde, A. v. d., De ondste lofrede
oj» de uitvituler der liuekdrukkunst
(Gutenberg), d. 1. Jan. 1472. (Dt.
Warande. N. R. 1, 91-6.) (93
Hessels, J. H., Haarlem de gelworte-
plaats der boekdrukkunst niet Mainz.
Haarlem, Enseliede. 8^ 20, 167 bl.
Ü. 2,50. [94
Hemiei , Trier's Wiegendrucke
nebst Beitrr. z. Köln. Buclldr.«G. i.
15. Jh. 2. verand. Aasg. Lps. gr. 8*.
16 8. M. 1,50. [95
Hennen, Die Buchdruckerei i. Trier
i. 15. Jh. Düsseldorf, fol. 4 8p.
M. 0,60. f<^6
Rotll, F. W. E., Die Bachdruckerei
d. Jakob Köbei, Stadtschr. sn Oppen-
lu im. u. ihre Erzeugnisse, 1503-72.
(CBl. f. Biblw. Beiheft 4.) [97
Digitized by GoCK?Ie
II, 7. Schisma bis R«f. UI, 1^2. Nenuit, AUgem., Retxeit 525
HL NeozAit
1, AUffemeines,
Encyclopädle der neueren O. von
Herbst (8. Nr. 533). 38. a. 39. Ll'g.
(Bd. IV, 545*704.) & H. 1. [2198
Flathe, Neueste Zeit., 8. in III., 7.
Ranke, L. v., Ueb. d. Epochen d
neueren Li. (VVellg. IX, 2.) Lpz.,
Duncker & H. gr. S". XXVIII, 238 S.
M. (J.40. H«nec.: s. Nr. 1831. [99
Koaer, Reinh., Die Epochen der
abftol. Monarchie io d. neueren G.
(HZ 61, 24&87.) (2200
2* ReförmaUonszeU 1517~S5»
Allgeui. , «t i!<t. Leht-n u. innere Zuatändf
Schriften und Leben der Keforma-
toren etc. «215-58; Poli{.Eutwicklttng(alIg.,
dann chn>noL)SS&8-8S; Tenitoiiates ondLo*
eales ttMMU.
Winter, G., [Literat, d. J. 1885,
betr.]: Dt. ü. 15194618. (JBG Bd. 8,
lU, 1-24.) [2201
Predigtea a. d. Rerorm.zeit; mit
e. Binl. ttb. d. Predigerwenen in d.
Reform. z., hrsg. v. G. L. Schmidt.
Langensalza, Bayer, gr. 8^ V, 228 S.
M. 1,80. [2
Aventlnlana, mitg. Edm. v.
Offele. I. l>if Vorrt'den z. Avent.
»Chron. ^uatiuor inonarcbarum'* u.
M Germania illnstr.** mit Briefen» au*
meist an Aventin. (Oberbayer. Arch.
44, 2-32.1 [3
Leib, KiL, Kleine Annalen, hrs^.
V.Jos. Schlecht. (Sep. a. Sammelbl.
d. HV Eichstädt II.) Eich,«t .. Brönner.
8«». 33 S. M. 0.00. -Jf 1Ö03-34. [4
Janaaen, Joli., 6. d. dt. Volkes
(vgL Nr. G41). VI: Culturzust. d. dl.
Volkes seit d. Ausg. d. I1A.4618.
1. u. 2. Bneh. 142. Aufl. Fhsiburg,
UiT'h'v. Kr. XXXI, 522 S. M. 5.
^Wi'c: HPHIl H»;5 -^^o-' U- Katholik
31. Jan.i Dl. Merkur 20, Nr. 3 10;
lAL Handw. 1145 (A. Reiche n
perger). [.")
Jaaaaen, J., L AUemagne et la re-
forme. II; trad. fmrB. Paris. Parie,
Plön. 8^ XXIV, (136 p. Fr. 8. »Ree:
R( ItN 71 (Dejob). (5a
Schaff, PhlL, LIist. ot ihe christ.
ehnrch. Modern cbristianity: the ger-
Dentsdi» Zettsdu. I. OescUelitaw. L 9,
man reform. 1517-30. Theil I. 2 Vol.
Lond., Hamilton. 8°. 760 p. 21 sh.
sfe Ree; North Armer. R. 148, 138 f.;
Satnrday R. 67, 54 f.; vgl. Lnth.
Quart. 19, 144-Ö. [ö
Pelüaaiar, A., Le 16e sitele. Paria,
Haton. 8^ 854 p. •K'Rac.: RQfi4S,
645-7 (Huit). [7
WllkMa, C. A., G. d. Span. Prote-
stant, i. 16. Jh. Gütersloh, Bertele-
mann. XV, 259 S. M. 4.
•JS'Rec. : TULiii 59-62 (G u 88 m an n), [8
LiitkeM, Die Stetig, d. ReLieitr
alters zu d. „Mitteldingen". (Bali.
Mtscbr. 36, 47-65.) [9
WMnann, S., Eine Mainaer Prasse
d. Kef.zeit i. Dienste d. kath. Lit.;
ein RiM'tr. z. G. d. Buchhandels u.
d. Lit. d. l«i. Jh., auf üruiid v. bish.
anbek. Hriefen. Padb., Schöningh.
gr. 8*. VIII, III S. M. 2,40. [10
^ Wedewer, H., Joh. Dietenberger,
s. Nr. 508. Ree.: HPBU 108, 54-65
(J. Janssen. Kathol. Vorkämpfer
Dtlds. i. IfK .Th.l; GGA 27-3.5 (T h.
Kolde. crk. trotz znhh. Ausslellgn.
d.Fleiss an): St. m N! l.fiach, 36, 98 ff.
(Nieniollori; ThLZ Sry'^>^ (Kawe-
rau) jLit. Handw. lö88,478Ö0(Falk)-,
Katholik 1888. 826 ff. [11
Baumgartner, Der Verfiill d. dt.
Volkelit. u. Kunst i. IG. Jh. (St. a.
M. Laach 36. 192 ff.) [12
Holstein, H., Zur Lit. d. latein.
Schauspiels d. 16. Jb. (Z. f. dt. Phil.
20, 97-103.) [13
Haftief-AltenMkf J. H., Orlginal-
Zehlingii. dt. Miister d. 10. .Ih. zu
ausgeführten Kunstwerken f. Konige
V. Frankr. u. Spanien u. andere Fttr'
sten. Frkf., Keller, gr. fol. 18 Taf.
mit Text. M. 25. [U
Luther'S reformat. Hanptschriftpn :
mit Finl. v. K. A. v, llase (liibL
ilieol. Classiker II). Gotha, Perthes.
s\ in. 314 S. M. 2.40. fl5
Luther'S Werke. Krit. Ges.ausg. 6.
Weimar. Böhlan. H. 16. [16
Luther'S summtl. Schriften , hrsg.
V. .J. (i, Walch, rev. Stpre<»tyi>.-Anf5<j.
Bd. 18 (Wider die Papisten). Si.
Loais u. Dresden, Naumann. 4 . VIII,
84
Digiii^cü by Google
526
BibliOfirnpbie Nr. 2217—2277.
2011 S. M. Iti. — :i: Ree. v. BU. 22
(enebien 1887, enthiüt Tischreden) :
Th! Tn 1S88, 38<j f. [2217
Luther'8 Briefwechsel, bearb. von
E. L. Ell der s, 8. Nr. 548. III ( Dec.
1520 bis Aug. 1522). Calw u. Stutig.,
V.-Buchh. S". VIII. 448 S. 11.4,50. [18
Abel, E., Uned. Briefe v. Luther,
Melttnchtb. n. L. Stöcke). (Ungar.
H. ^. T0V21.) I 19
■Jf Tschackert, P,, Predigten Lu-
thers, S.Nr. 549. Ree: ThLZ 18.
610 f. (EiHiers) ; ThLBl 1888, 329 f.
( B u c h w a 1 d) ; DLZ 9. 1 0n3 f. (Kol d e) ;
UUA 282-6 (Kawerau). [20
Luther, M., Atisgew. Predigten n.
Car^ualri^deri. m. einl. Monof^r. v..I()h.
Z i nt m t> rm a n n. 2. Lpz., Ricbter. 8**.
172 S. M. 1,60. [21
Buchwald, Kine geschwärzte Stelle
a. Luthers Werken. (ThStK 1888,
16G-9.) ^ VUdlg. ro. Cajetan. [22
Haase» Theod., Latber an Ciupi-
nianua. (Prot. Kirehenttg. 157 bis
160.) [23
UrtheKa Fabeln, nach s. wiedergef.
Hs. hrsg. u. eingel. v, E. Thiele.
(Noudrr. dt. Literaturw. d. 16. u.
17. Jh. 76.) Halle, Kiemeyer. 8*.
19 S. M. 0,60. [24
Luthers Tit-chreden a. d. J. 1531
u. 32 nach d. Aufzeichngn. v. Job.
Scblaginbaafen. Ans e. Htincb.
Hs. hrsg. V. W. P reg er. Lpz., Dorff-
ling. gr.8". XXXII. HC, 8. M. 7. [25
MQIIer, G., Drt;j Witleub. Ürdiua-
tionszeugnisse, ausgestellt v. Luther,
M(danchthon u. Bugenlia<?en. (Z, f.
kirchl. Wißs. etc. 1888. 471-6.) [26
Kolde, Th., Hart. Lather; e. Biogr.
11, 1. Gotha, Perthes, gr. 8*. 287 s
M. 4. [27
Dorneth, J. v., Martin Luthers
Lehen u. Wirken. II. Hannover,
Schmorl & Seefeld. gr. 8*^. 194 S.
M. 2. [28
Evert, 8. G., MarÜD Luther, 11. a.
12. LffT. Mainz, Kirchheim. 8». (V. Bd.
8. 321-H38.) M. 4,95. [29
Tschackert, F., Kleine Beitrr. zu
Lnther*e Leben [betr.: «) Abln.'-s
thesen; b") Matthin« ep. Gadensis :
c)— e) ungedr, Briefe: c) Veit
Dietriches, 1590; d) Hs. Albr.*s
Preussen, 1537; e) Gfin. Dor. v.
Mansfeld, 1543J. (TbStK 359 Ms
378.) (30
Kintziger, J., Luther; £tude biogr.
Brüx, et Paris, Leb<igue. 8^ 127 p.
Fr. 1.50. [81
-Sf Keller, L., Job. v. Staupitz, s.
Nr. 553. Kec: DLZ 10, 121-3 (Ka-
weraui: ilennonit. Bll. 1888, 23 V
DLJJl 1888, 39 (v. Gloats); DL R.
14 , 252 f.; Bull. etc. du protest.
franj. 95 f; BllLÜ 195 f. (K. öall-
mann). [82
MDtler, Geo., Zu Joh. t. Staupitz
Vikariat. iZ. i, kircbl. Wiss. etc.
93-7.) fSS
Schaeffer, C. W., Luther's doctrine
in its ür?t stnc^e. (Lutb. church R.
1888, 108- 18.) [84
Pfleiderar, 0«, Luther aa fonnder
of prot in orale. (Lntb. Qnarterly
188», 31-53.) [85
Beyschlag, W., Luther's Hausstand
in s. r«'i Bedeutg. Bannen, Klein.
12". 39 S. M. 0,50. [36
Kleiner!, Paul, Luther i. Verhältu.
B. Wissenscb. u. ihrer Lehre. (Abbh.
u. Vorirr. Nr. 4.) [37
Zange, Die nat. Bedeutg. d. Lather.
Bibel-Üebersetzg. (Christi. Welt 7,
686-701 ; 780-91.) [38
Fava, Rob., M. Luther u. 8. Ein-
lluss üul d. dt. Bildg. u. Liierat.
Parma, Grazioli. 8*. 48 p. [39
Gründl, Fr., Luther s Vtrh. z. Vul-
gata. (Z r kirchl. Wisa. etc. 31-9.) [40
Franke, C, Grandzüge d. Sehrift-
spr. Luther's. (Sep. a. N. Laus. Mag,
G4. 1.) Göriits, Hemer. 8^ 307 &
M. 4. (41
Grundlehner, F. H. J., Ulr.-v.Hntten.
(Th S'nd. 1^88. 139-53.) [42
Levertin, 0., Ulr. v. Hutten. (Ny
Svensk Tidskr. 1888. Nr. 7-8.) [43
Kolde, Th., Wie wurde Cochläus
z. Gegner Luther's? (Kircheng. Stud.,
H. Reuter gewidm.) Ree: HJb 10,
110 12 (Dittrich). [44
Holstein, H., Simon T.cmnius. (Z.
f. dt. PhiloL 20, 4^1-7.) -Ji- Verf. v.
Schmfthsehriften gegen Luther, Eck,
Cficli'i'ii- 11, T-':il.ier. [45
Horning, W., Ans d. latein. Brief-
wechsel V. Melanchthon, Brenz,Chera-
nitz etc. m. Joh. Marbach in Strassb.
Stranslnirg, Vomhoff. gr. 8*. 48 S.
M. 1,5U. (46
Weathoir, i. P. 6., Mag. PhU. Me-
lanchthon. Amstord., Höveker. 8*.
Xll, 208 8. 6. 1.20. [47
^ Briefwechsel Joh. Bugenhageu's,
s. Nr. 560. Ree.: MHL 17, 49-52
Digltized by Google
III, 2. Ret'on&aüonBzeit.
527
(J. BsrtB); TbLBl 1888, 899-401
(KtwerBn u. Bnchwald); ThLZ
13. «11-3 fEnders); DLZ 10, 339 f.
(Kol de); HZ 61. 499 (Egelhauf);
HVAnball.G. 5, d44 /. (Kind-
seher). {2248
Krause, K. E. H., Erasm. Sareerius.
(Z. d. Ilarz-V. 41, 426-8.) [40
Baur, Aug., Zwingli's Theologie,
ihr Werden u. ilir System. 11, 1.
Halle, Hiexncyer. 8^ 4006. M.9. [50
Handy, J. G., Dlric Zwingli. Edin-
burgh , Nimmo. 8^ VII, 312 p.
2 8b. 6 d. [51
Itateri, i. M., Zar theol. Entwickig.
Zwingli's. (ThStK 140 f.) [52
Calvin, J., Institution de la relig.
ehret.; n. ed. sur l'^dit. fran^. de
1560,parFr.BaQiDgartner. Genive,
Beroud. 8«. Fr. 10. [53
Lefranc, Abel, La Jeunesse de Cal-
vin. Paris, Fischbacher. 8". XVI,
229 8. Fr. 6. 4i Ree.: Boll. ete. da
prot. frao9. 1888, Nr. 9; RH 38,
149 f. [54
SandORRinii T., Ancora del sog-
giomo dl Calvino in Ferrara. (Raas,
emilianadi storiaetc. I.Ott. 1888.) [55
Heiz, J., Calvin s Thätigk. f. die
Schule. (Z, f. prakt. Th. U, 1 bis
29.) (56
Molard, QuandTh6od.deBezc a-t-il
rnrnpii avec l\'gliso romnine? (Soc.
des sc. bist, de l Yonne. 1888. 1.
sem.) (57
Van 't HoofI, A. J., De theologie v.
Heinr. Bullinn-rr in hptrekkiT)j.f ttit
de Nederl. Heform.; aead. proelschr.
Leiden. Amsterd. , de Hoogh. 8".
251 3. [58
TraktotorfSveriges, med f rämmande
mng^tcr jcmte andra dithörande hand-
lingar, uig. af 0. S. Rydberg. IV:
1521-71. Stockh.,Nor8tedt. VI,G04S.
« Vgl. Nacbr. n, Not. 1391. (59
Collection des ordonti. des rois de
France: catal. des aetes de Franc.
I. T. 2; 15Ü1-4. Paris, Imp. nat. 4*^.
7e8 p. [60
^ Perret, P. M., Actes de Fran<;(n8
I. 8. Nr 573. Ree: BECh 49, 487 f.
CE. JarryJi RC 152 f. [61
Holattio, H., Hieron. v. Eadorf.
('ZK<; 10. 453- G2.)
SteifT, Zur Entfübrg. Luther s auf
d. Wartburg, (Tb. Stud. a. Wiirttemb.
1888, 210-12.) [63
Niemöller, J.| Die Thaten Sick ingens
u. d. Pläne d. Umsturzpartei s. Zeit.
(Frkl'. zeitg. Broscb. N. F. 9, Helt 9
Q. 10.) Frkf., Fösser. gr. 8**. 56 8.
M. 1. [64
^ Richter, A., Reichstag zu Nürn-
berg, 8. Nr. 581. Ree; MHL 17, 52
bis 54 (R. Schmidt). [65
Werner, Jul., Joh. Eberlin v. Günz-
berg. d. ev.-soc. VolK-sfrcnnd. Heidel-
berg, Winter. 8^ Vli, lOaS. M.2. [66
#8toy,Stepli., BündniMbestrebni.
ev. Stände, s. Nr. 591. Ree: UBl
206 (wenif? günstig). [67
Geiger, L., Eine lat. Rede über d.
Sclilacht bei Pavia 1525. (Z. f. vergl.
Lit.- n. H n.-Lit. 1, 444 f.) [68
Burkhardt, C. A. H., Luther's u.
d. Kürfürsten v. Sachsen Reise nach
Koburg, bez. Augsburg, 1580. (Z. i'.
kirchl. Wiss. etc. 97 f.) [HO
Busteter'S, Hans, Ernstlicher Be-
richt; Abdr. d. eins. Ansg., 1532;
m. e.Wörterverz. v. Änt. Birlinger,
hrsg. V, Ign. Peters. Bonn, Strauss.
1887. 8". VlU, 66 Ö. M.2. * Rath-
Bchläge an Aagsb. betr. Kriegsführg.
I Anz. f. dt. Alth. 14, 226 f. (M a r
t 1 n ). [70
Blösch, E., Zur G. d. Wiedertäufer.
(AHVBern 12, Heft 8.) (71
Kielstra, T., Het Munsterche oproer
1534-35. (Doopsgezinde fiijdragen.
1888, 1-47.) [72
Rotmami, Bern., Restitntion rechter
Tl. gepTinder christl. Lehre ; e. Wieder-
tauierschr. Münster 1534. (Neudrr. dt.
Lit.werke d. 16. u. 17. Jh., Nr. 77
u. 78: Flugschrr. a. d. Kef.zeit VII.)
Halle, Niemeyer. 8^ XU, 114 S.
M. 1,20. [73
Crecelius, W., Zur 6. d. Hz. Karl
V. Geldern. (ZBcrg.GV 23, 30-49.) [74
Crecelius, W., Der Oeldrische Erb-
folgestreit zw. K. Karl V. u. Hz. Wil-
helm Jülich, Berg a. Cleve, 1538
hh 43. (ZBcrg.GV 23, 50-155.) [75
Bruns, Frledr., Die Vertreibg. Hz.
Heinrich s v. ßraunschweig durch d.
Schmalk. Bund. 1. Th. Vorgesch.
(Diss.) Marb., Schirling. 8^ 94 S.
* Bi.H.Inli 1511 : Th. 2 bis Aug. 1.542,
soll nach einem Jahr folgen, [76
Dniirel, V., Ueber Luther's Schrift
an d. Kurf. Joh. Friedr. v. Sachsen
u. d. Ldgf. PbiL v. Hessen wegen d.
528
Bibliographie Nr. 2277—2335.
gpfniTg. Hs. Hcinr. t. BratinschweiK,
iSiniAk 2, 279-3080 [2277
Kannengiesser, P., Die Capitulation
zw, Karl V. u, P. Paul III. gegen d.
dt. Protestanten 1546. (Festschr. d.
prf>t (Ivnin. z. Strassb. II.) [78
Matthias, E., £ia Pasquill a. d.
S^it d. Sehmftlkald. Krieges. (Z. f.
dt. Philol. 20, 151-88.) [79
Beutel, Geo., Ueber d. Ursprung d.
Augsb. Interims. (Dies.) Leipz. 8^
128 8. [80
De Leva, Politica papale (s. Nr. r>00) :
cont. e fine. (R. stor. it. (>, 40 bis
62.) [80a
Zum Tridentiner Condl s miti^r III, 3.
# Witter, J., MoritsE v. öachet n u.
K. Ferdinand, 8. Nr. 602. Ree.: HJb
10. 10'. 7 (DiltrirhV [81
Otto, Hilter Fneür. v. Reiffeuberg
1515-96. (ADB 27, 687 90.) [82
Acsady, Ign., Burg Drigel u. ihr
Vertheidiger. (Öziaadok. 21,3b bis
47.) [83
^Taehakert, P., Geo. v. Polenta,
8. Nr. m. Reo.: HJb 10, 112-16
( I) i 1 1 r 1 c h) ; Th . Jaliresber. 7, 200 f.
(H ^rrtth). (84
Soffner, J., <i IRpforro.i. Schlpsit-n.
11. Brebl., AUeriiuiz. 8*. XIX, 462 S.
M. 5. [85
Mulert, Evatij^'t'lisclie vor d. Refor-
mat. i. Kgr. Sachsen. (Leipz. Ztg.Beil.
28.) [86
Griinhagen, Fried r. Frei h. v.Redern,
d, erste Präsid. d. schles. Kammer.,
t 1564. (ADB 27, 518-21.) [87
KItetllR, D. J., Die Baccalaarei a.
Magistri d. Wittenberger philns. Fac.
1503-17. aus d. Fac.matrikel vtrofT.
Halle. (Progr.). 4«. 29 8. [8«
Schild, E., Luther in Torgau. I Neu J -
ini. hrsg. V. d. liist. Comm. d. Prov.
Sachs. 13.) Halle, Pteiler. gr. 8*.
43 8. M. 1. [89
Reformation u. Willkür d. Gem.
Grossen-Uarssleben. PapierJls. i. 8*^.
V. J. 1617. Mitg. V. L. T. Borch.
(ZHariV 41, 420-4.) [90
Elze, Th., .loh. (ironer, Ekklesiastc.-
'£. Zerbsi 1524. (MVAuimluG. 5, ii36
bis 40.) [91
Koldewey, Fr., nuffcnhapm n. die
i>(adt Ürauuschweig. (beiirr. zur
Kirchen- tt. Sehnig, d. Hzth. Brann-
schweig 1-24.) [92
^ Erdmann, fi., Ref. Göttingens,
8. Nr. 616. Ree.: HHL 17. 47-9
rr.aii{,'enbeck); DLZ 10-
(V.
Zimmermann); TiiLZ 84 (Kawe-
ra u) ThLBl 1888, 371 (Bossert). [9S
Urkunde, Eine f. d. Ref.g. d. Ffir-
stenth. Lüneburg wichtige, mitg. v.
A. Wrede. CZHV f. Nieders. 1888,
68-72.) [94
Bertheau, F., Heinrich Ranzau hU
Humani.«!t. (Z. d. Ges. f. bchlew.-
Holsu-Laueiib.-G. 18, 131-96.) [95
MaiMtarg, L, Diel%nfert»eweg.
in d. Ofsch. Oldenburg-Delmenhorst
etc. Uldenb., Stalling. gr. 8". 60 8.
H. 1. ifr Ree: CB1 299 f. (siemlich
unjjiinstig). [96
Briefe, die ostfries. Reform, betr.,
mitg. V. Bartels. (Jb. d. Ges. f.
bild. Kunst ete. tu Emden. 7, 104
bis 9.) [97
Hölscher, L, Ref.g. d. ötadt Her-
ford ; i. Anh. : Kirehenordng. v. 1582.
Gütersloh, Bertelsmann. 8". 108 S.
M. 1.20. -5f Ree: DLZ 10. 227 f.
(Th. Külde)i ZKG 10,4991,, XixLZ
84 f. (Kaweran). [98
^ Zuideroa, W., Wilh. Frederici, s.
Nr. 622. Ree.: DLZ 10, 428 f. (v.
d. Ropp). [99
4f> Briefe t. Andreas Hasius u. s.
Freunden. 15:^8-7^^ hrs^. v. M. Los-
sen. Ree: Z Aachen GY 9, 224-7
(H. Loerseh). [2300
Mayar, Chr., studt u. Stift Köln
gpjrenubcr d. Ref. (AZtg. 1888, Nr.
24U-2.) [2301
Falk, Mainz als Zufluchtsort ver>
trieb. Kirchenfürsten u. Klosterleute
im Ref. ZA. (Katholik, 18««. 81 ff.) [2
Matthias, E., Magister Leonh. Jacobi
B. Nordhansen. (ZHarzV 41, 869
Neudegger, M., Beitrr. z. G. d. Be-
hördenorgauisal. , d. Raths- u. Be-
amtenwesens. 1. Kanzlei-, Raths- u.
Gerichtsordtig:. d. Kf. Friedr. IL als
Reg. zu Arnbergs 1525. — 2. Amts-
ordng. d. Kf. Friedr. lU., 1661 n. 66.
München, Ackermann. 8". 00- 86 S.
M. 3,20. # Vgl. Nachrr. u. Notisen
Nr. 38. [4
Bessert, G., Die brandb.-niirnberg.
KirchenvisitaHon v. J. 1528. (Uli.
f. baier. Kircbeng. 1888, Nr. 5-9.) [5
BolMtirl, A. V., Die Lehranweisg.
d. brandb.-uürnb. Kirehenordng. v.
1538, neu hrsg. Nördl., Beck. 8^
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m, 2—8. KeformAtionaseit n. Oegeiurefonnalioii.
529
VII, 70 S. ^Kt^c: ThLZ i:^. 626.
(Kohle r) : TliLBl 18^8, 482 C [2300
Briefe U. d. Kelorm. in Franken.
CTh. Stod, ft. Wflrttemb. 1688, 76
bis 8:1) [7
Paulue, Strr\?sb. Ref. u. Gegenref.
CR. c&th. d Aisace. 1888, 217-23 etc.
bia 664.) [8
fierbert, C, G. d. Strassb. Secten-
bewegung z. Z, d- Reform. 1524-:U.
Strasßb., Heitz. pr. 8". XV , 200 S.
M. 3. "K- R«e. : DLBl 1 8, 91 (L. K e 11 e
▼erw»^rtVriiTt, [9
«X-Horning, l'rkundliche;^. ?«.Nr.l51ti
[Briefe Bulzer'sJ. Ree; TliLÜl 1888,
SSI f. [10
Veil, H.,Znm Gedaclitn Jnh.Sturm'?:
e. Studie über J. Sturm s ünterr.-
ziele II. Schuleinrichtgn. mit bes.
Berücks. 8. Beziebgn. ztt d. nieder!.
Humanismus. (Festschr. etc. d.prot.
liynni. z. Strassb. I.) [11
Tachuüi, Val., Chronik d. Rel.jj.
1521-38, hrsg.n.erl.v. J.Strick 1 er.
(Srp. a. Jb. d. HVGlarus. Hft 24.)
Bern, VVysa. gr. 8°. IV, 259 S.
M. 4,80. [12
Briefe a. d. Rcf.zeit, gröMtentheil.s
n. M«??. d. Zwingex''8chen Briefsammlg.
veröff. iiaöel,Schneider,4^ M.l,tiO. [13
Becker, Die engl .Fremdengemeinde
in Genf z. Z. Luther's. (Beform.
Kirchenzt^. 1«88. 052-4.1 [14
OeutSCbi 6., Die mährisch evangel.
Kirehengeineindeii u. ihre Seelaorge
i d. Ref.zeit. (Jb. d. Ges. f. Protest,
i. Oesterr. 1888, 145-71.) [15
BunyiUI, Vinc, Aus d. Zeit d. iu
fonDtttioD.(Sz&xadok 21, 389-400.) [16
Vgl. \r. 1S88; iseeh, M; 140», 68b, Mb;
lS5la, 71.
3* Geaenr^tnTnaHan und
Sßfähr, Krieg UNfS^lSäS.
Q^g^nwi. 2317-32; 30jähr. Krieg 2333-19;
AU«. CulturseachichtUohca ssd0.5&; Territo-
riales n. LoctÜM
Winter, Literauirberidit, s. Nr.2201.
JaMseii, 6. d. dt. Volkes VI, «. Nr.
2205.
Giaira, Mich, dl, L'equilibrio euro-
peo stud. ne iraltati de' sec. 16 e 17
(Röm. Habil.Bchr.). Catania, Pastore.
157 S. ' [17
"X- Woif, 6., I>t. Prnte.->tanton. s. Xr.
642. Ree: MHL 17, ü4-7 (Laugen-
beck); CBt 343; ThLZ 18, 568 f.
(Friedensburg); Presbyt. R. 1888,
Oct. fPh. 8 eil äff). [18
Müller, Karl, Die Symbole d. Liither-
thuniB. (PJbb 63, 121-48.) [19
-X* Philippeon , La contre-r^volut.
relig. au 16e siijcle. Ree: Nederl,
Mus. 1888, 188-94 (A. Gitt6e). [20
Goetsoiltlek, L'intol4raace des pro-
testants aa 16« Bi^e. (Beifort
1888, 2.) [21
Evans, T. Rhys, i iie couucil oi Trent.
Lond., Relig. Tract. 8oc. Posi•8^
2sh. 6 d. [22
Palazueios, J. Lop. de, Los conci-
lios de Trento. (Diss.j Madrid, Fe.
4^ 76 p. 2,50 pes. [28
^Loewe, H., Ferd. L z. Trient.
Conc, s. Nr. 650. Ree: HJb 10,
107 9 (Dittrich). (24
Sohmid, Otto, Jodocus (Josse) Ra-
vesievn 1506-70. (ADB 27,472 4.) [25
Vgf. Nr. 2358.
<K>8al!s, L R. V., Trident. Recht
d. EheschL, s. Nr. 652. Ree (iGA
1888, 987-91 (Cb. Meurer)^ AKKR
61, 211 f. [26
Dechent H., Cassindoro de Reina,
f vanrr. Theol., 1520-94. (ADB 27,
720-3.) [27
Sehnld, Otto, Job. Jakob Rabna,
kath. Polemiker. (ADB 27, 95-7.) [28
Brosch, Nor., Habsburfr. VermähL-
plane mit Elisabeth von England.
(MIÜG 10, 121-.W.) (29
Crecelius, W., Aus d. Korresp. sw.
Hz. VVilh. u. Ldgf. Philipp üb. d.
franzüs. Krieg 1557 ff. (ZBerg.GV 23,
159-65.) rSO
Briefe, Wittelsbacher a. d. JJ. 1590
bis IHIO. niitf^. v. F. Stieve (s. Nr.
6dt)) III. (Sep. a. AbhMAk 18.) Münch.,
Fnmt. gr. 4". 120 8. H. 3,60. I-m:
M. 10.20. [:51
^ Anquez, L., Henri IV et l Alle-
uiBgne, s. Nr. 660. Ree: R(^H 43,
313 f.; RH 39, 156-9 (Tessier). [32
Heidenhain, A., [Lit. d. J. 1885, betr.]:
Dtld. 1618-1713. (JBG Bd. 8 UI, 25
bis 42.) [38
Riksrldets Protokoll, Sveuska, med
undcrstdd af ^'tat8medeI i tryck utg.
af k. Hiksarchivet genom Severin
Bergli. V: 1635. Stockh., Norstedt.
gr. S". IX, 444 S. Kr. 5,75. * Wichtig
f. d. G. d. ttOj. Kr. [34
Oxenstierna's Axel, Skrifter och
brefvexling, utg. af K. Vitterh.-, bist.
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530
BibUognphie Nr. 2835—2390.
och antiqvitetsak. Förraafd..,!: Histor,
och polit. skrifter [hrsg. C. 0.
Styfle]. Senare afd., I: Kg. Gustaf
II Adolfs bi pf och instruktioner [hrsg.
V. P. So Ii d i n]. Stockh., Norstedt.
gr. 8» XXVni, (579; II, 915 S. 9 u.
11 Kr. -5f Wicht. Puhl. --Kec: Svensk
Hi3t. Tidskrift 9, 15-20 (U. F. U d h n e r)i
Ny 8mA Tidskrift 27-44 (0. A n n e r-
»ted t). — Vgl.Nachr.u.Not.l39k. [2335
Troeger, Curt, Die Memoiron d. Mar-
gchaliü V. Gratuunt; e. liaiU. l. (^u.kde.
d. f)r«n>. G. i. 17. Jh. (Hallcsche Abhh.
z. nrut>r. (i., lirsfT. v. (7. Droysen. 24.)
Halle, ^lemeye^. Ö". 105 ö. M. 2,40.
^ Ree.: GBl 110 f.; HJb 9, 580. [86
Schwicker, Joh. Hnr. , Peier Päz
mnny, Card.-Erzb. u. Primas %*. Un-
garn, u. 8. Zeit. (2. V.schr. d, Görres-
Ges.) Köln, Bachem, gr. 8". 99 S.
M. 1,80. * Beruht auf d. Werken
Fraknois üb. Pazmänj. — Ree. : HPBll
102. 947-51. [87
Gregorovius, F., Die beiden Crivelli.
(Gregoroviu8, kl. öchriften. 2, 83-90.)
-^Agenten Baierns a. d. Curie. 1G07
bis 1659. [3H
Pechtl, H., Ein Bankett m Prag
lOüO. (ZGP 998-1003.) [39
Ciiarwriat, E., La question de
Wallensteia en 1886. (BQH 48, 250
bis 2Ö5.) [40
Patsch, Karl, Albr. Waldalein'a
Studentenjj. 2. Aull. Prag, Eiirlich,
gr. 8». 16 S. M. 0,50. #Bec.: HZ
61, 499 f. (Tu petz). [41
Frana, J., Waldatein a pomer jeho
k ci'sari Fcnlinatidovi II. (Wählst, u.
8. Verhaltn. z. K. Ferdin. 11.) Progr.
Jungbunzlan. ^2
Höhlbaan, Konst., Die Papit i« d.
Grafen Heinr. Math. v. Tbarn. (ÜZG
1, 172 f.; [43
Hallwich, Gerh. v. Qaestenberg,
Staatsmann unL WallenatoiD. (ADB
27, 41-4.) [44
Ptoten, P., Hana Heinr. IX. Frh.
Reinaeh.kais. Feldseogmeiftter.t 1045.
(ADR 723 f.) [45
Baur . J. B. , Die Kapuziner u. d.
."-rlivved. Geiitiiilitat i.30j.Kr. Brixen
Wc'ger. 8". 72 S. M. 1,00. [4»;
Fagniez, G., P. Joseph et Kiciielieu
(vfri. Nr. 677). Fin. (RH 89, 82-62.) [47
Wetzer, V., Feldzu^ a. ni,er Uhein
(vgl. Nr. 078). Scliluss: Miuh, d. k. k.
Kriegs- A. K. F. 3, 1154. ^ Ree:
HZ 61, 546 f. (Tnpetz). (48
Dea Robert, F., Campagnes de Char-
les IV, dae de Lorraine et de Bar,
en Franche-Comt^ etc., 1638-43. II.
PariP, Champion, gr. 8». XIV. 413 p.
Fr. 7,50. « Ree: RH ^9, 146 f.;
Polybibl. 29, 1 f. [49
Canovas de! Castfllo, A. , La bat.
de Hocroy s. Kochrr. u. Notizen 152.
Vffl. Nr. KiO e; 14M e; ISO» i.
Quellen z. G. d. geist. Lebens in
Dtld. währ. d. 17. f\\. . lir.-><:. v. AI.
Reifferscheid. 1: Briefe Liogelä-
heims',M.Bem«gger*8Q.lbrerFrenttde.
Hei Ihr., Henniiiger. gr.S**. XIX, 1048 S.
M. 30. [50
Bolte, Joh., Stände- u. Vulkernecke-
reien. Rüstg. z. Turkonkriege. ( Ale-
mannia 16, 85-8.) ^ 2. HUAe des
16. Jh. [51
ReforMgedankeR, Kircbenpol., in d.
Litciat. d. 17. Jh. (Dt Merkur. 19,
Nr. 46.) [52
Tille, AI., Die relig.-polit Satire in
d. Fliegenden Blftttern d. 17. Jh. (Lpz.
Ztäi. Beil. 10.) {■^'^
Minor, Jak., Zur G. d. dt. Theaters
im 17. Jh. (Vjschr. f. Lit.-G. 2, 118
bis 21 1 f'l
BauinQarten,Gelils'>rten u.iiir Cours
in Wien «u Anfang d. 17. Jh. (RQSchr
2. 221-4.) [55
Zar Caltaxg. vgl. aacii beim nun folgendtn
Localen.
Schiemann, Th. , Ein abentfuirl.
Anschlag. (Balt. Mtschr. 36, 21-34.)
•df Betr. Livland. [56
GreifTenhagen, W., Karl IX. in Reval.
(Ball M'- I r 3.5, 567-601.) [57
Hosii, Stan., ep. Warm., et qaae
ad eum scriptae sunt epistolae, tnm
etiani eins (irationes b ^'ationc!?. Pars
II: 1551 5Ö, ed. Fr. Hipler et Vinc.
Zakrzewski (Acta biet, res gest.
Polon. illiistr. IX). Crac, acad. Iii.
4°. S. .5211119. : Lit. Handw.
1888, 475-8 (Bell es he im). [58
Sellilling, M., Qnellen s. O. d. Stadt
Zwickau wälir. d. 30). Krieges, 1632
n. 1 (;S3. (Mitth. d. AltL-V. f.Zwicknii.
•J, 2U-51.) [59
Ulrich, Ad., Die Einnahme Eim-
becks durch Pappenheira im J. 1632.
(ZHV f. Nieders. 1888, 24ö'6d.) [60
Wiesener, Etudes sar les Fays-Bas
au 16e a.: Charleo V, PhiBppe II et
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UL, 3. Gegenreformation a. dQifthr. Krieg.
531
le ducdeSavoie, 1559-60. (R. rJe la
aoc. des et. bist. 4e ser. T. V.) [2361
nyeleati Le passe-temps de Jean
Lhermitte. (Ball, de Tac. d'arcb. de
BcIr-. 17. oct.) [62
Van der Haegheo, Vict., Archives
gantoises. Lea Jteuitea k Gand aa
l*^e sieole. (MeMag. des sc. bist etc.
1S88- 216-27.) [63
Fniin, R., Over het ontstaan cd de
eersce hoogduiti^clH' uitg. v. Emanuel
van SIeteren's Hi-t irien. (Kijdr. voor
de vaderl. geach. eu uudlieidk.a.reeks,
4, 417-29.) [64
Andreae, A. J., Die Auflekng. d.
Friesen geg^ d. epan. Zwingherrach.,
1500-74. (De Vrije Fries. 3. reeks,
5. deeL, afl. 1.) [65
Brieven, Tw « e, uit d. tijd d. troe-
belen over d. beeldenstorm en de
Üpaansche furie, overgen. uit Hes-
sels' Orteiii EpisttHae, door R.
Fruin. (Bijdr. voor vaderl. gesch. en
oudheidk. 3. reeks, 4, 405 16.^ [66
CoUecci6ndedocumentus ined. para
la hist. de Bapaila. T. XG*XCIL Ma-
drid, Murillo. 8". 571, 573, 5:15 p.
Corresp. Phil. II. u. d. Gesandten
iü London 1567-84. [67
Beridite eines Gesandten d. Stadt
Emden nm Tranz. Hofe z. Z. d. Wa.sser-
geusen; niitg. v. Schnedermann.
Cyb. d. Ges. f. bild. Kunst etc. zu
Emden. 7. Bd. 2, 1-17.) [68
Correspondentie betr. Lodewijk v.
Kassau en andere oauitgeg. docam.
▼er*, door P. J. Blok. (werken
het hist. grnoolsch. te Utrecht 47.)
Utrecht, Kemink. 1887.8^X111,2108.
fl. 2,90. ifr Kec: GBl 144 f. [69
ReJntion« poUt. des Pays-Bas et de
TAngleterre (s. Nr, 707). T. VII: Gou-
vernem. de Requesens, 1 partie fnov.
1573 bis oct. 75). 4'. XXII, 616 p.
#Ree.: ▼. T. VI: R. d'hist. dipl. 2,
Sri4 - Saturd. R. 132. [TO
Eed, door graaf Jan v. Nassau als
siadhouder v. Gelderland etc. 1578;
medeged. d. J. H. Hof man. (Bijdr.
Toor vad. gesch. en oadheidtt. d. reeks^
4. 227 f) ^ [71
Resolution^, Les, des deputcs pour
l'union d'ütrecht, 29 juil. — 17 nov.
1570: publ. p. P. Genard. (CR . tc.
de la ronun. r. d'hist. 15,75-130.) [72
Terrier-Santans, de, Campagnes de
Alexandre Famese, duc de Parmc
et de Plaisance, 1591-92. Paris,
Berger- LevrauU.d®.IX, 130p. -^Rec:
RC 27, 15 f. [73
MBIIer, P. L, Lanrens Reael, nieder-
länd. Staatsmann» 1588*1637. (ADB
27, 476-9.) [74
Nachrichten üb. d. Einfall d. Spa-
nier in d. niederrb.*we8tfllL Kreis,
1598 u. 99; naitg. v. W.Crecelius. (Z.
d. Bcrg.GV 23, 178-85 n. 24, 23 5.) f75
Beiträge, Urkdl., z. Krankheits-G.
d. Hsge. Wilh. n. Job. Wilh. ▼.Jülich,
Cleve u. Berg; von W, Crecelius.
(Z. RcrfT.GV 23, 1 29.) [76
Falk, Kurf, Friedr. UI. v. d. Pfalz
u. d. Nonnenkloster Marienkrone tu
Oppenheim. (HJb 10, 47-66.) 177
Kübelt, W., Nied im 30j. Kr. (Ann.
d. V. f. naas. Aithk. etc. 20, 107 bis
112.) [78
Poten, B., Jakob Frh. v. Ramsay,
Vtriheid. d. Stadt Hanau i.80j. Kriege.
(ADB 27, 220-2.) [79
Krieg, Der 30 j., in Schwaben; naeb
ungedr. Aufzeichgn. v. Zeitgenossen,
(Sep. a. Württb. Neuj.-bll. 6.) Stutttr..
Gutidert. 8°. 48 S. M. 1. [80
Schilling, Alb., Patrik Ruthven,
schwed. Commandant in Ulm, lti:V2
bis 16:r.. (Württ. Vjsbfte. 1888, 142
bis lö'a.) [81
Vogt, Wilh., Bernhard v. Rehtingen
1563-1645. (ADB 27, 597-600.) [82
Wagenmann, Ludw. Rabus, luther.
T!ip«>!. 1.^lM-!»-2. (ADB 27, 97-9.) [83
Mossmann, X., Mat^riaux etc. (s.
Nr. 715). Saite: (R. d'AIs. 89, 409
bis 428). [84
Cruger, Ueb. d. Strassbgr. Theater
v. d. Reform, bis zum 30j. Kriege.
(Verhdl. d. 89. Vers. dt. Philologen
S. 186-9.) T^5
Bögli, Hans, Der bern. Bauernkrieg
in d. JJ. 1641 n. 53, naeb d. Acten
im bern. Staats-A. Bern. Nydegger
Bnnmg. ^r. 8^ 137 S. M. 1,80. [86
Vataer, Mich., Joh. v. Planta, e.
Beitr. z. polit. G. Rhätiens i. 16. Jh.
Zur.. Schulthess. gr. 8^ X, 118 S.
M. '2 ^.'r Ree : HJb 10, 208. [87
Radics, P. v. , Wnllenstein's Ende
u. d. krait). Mark, CA. f. Heimathsk.
2, 132-7.) (88
Radics, P. v., Wirthschaftliches a.
d. 16. u. 17. Jh. (A. f. Heimathsk. 2,
144-7.) 189
Landes-Ordnung , Vemeuertf, des
Erb'KOnigr. Böhmen 1627, hrsg.
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Bibliographie Nr. 2390—2438.
582
J. Jireeek. (Tschech. u. dt.) Wien,
Tempsky. 8*. 506 8. 11.20. [2390
# Roiek, Auf,, 0. d. Beweg.
unter d. gem. Volke in Böhmeo. I.
(Tschech.) Ree: HZ Ol, 548 f. (Tu-
petz). [91
VgL Nr. 07, 99a; I3f>'' t , 20 a,
iti b, 70 c, g, 78; 144i>, tiS b. bii D; iJU a.
96 «, «3 b; IMI r, 6* o, 74 c.
4» Vorn westfäl. FrietJeit fn's z.
Tode Karins VI, und Jbriedr,
WUhOm^s J. 16^1740.
Allgemeines; Beziebgu. sa F^wakreldi etc.
2394 10; Türkenkriege u. OestoiTeich 2iii
bis aui; Nordisch« Verhättniäac u. JJraaden-
lmfg'PTOa8<e& 2417 j:*; Andere Tenritorieu
Heidenhain, Lit.-bericbt s. Nr. 2333.
Recueil des instrnct. denn, aux
ambasftsd. et rainistres de France
dep. les traitt's de Westphalie jo8«
qu tt la revol. fran9.: Fologne; av. une
introd. etc. par Louis Farges. I:
im- 1 720, II: 1729-1794. Pari6,Alcan.
8 '. T XX XII, 348 u. 376 p. [92
Benedlot'8 XIV. Briefe an Peggi,
B. Nr. 785. Ree.: ThLZ 55 f. (F. H.
Renscli); CHI 287 f. [93
Safnt-SImoD, Memoires. Nouv. ^d.,
publ. p. A. de Boislisle, T. VI.
Paris, Haehette. 8^. 657 p. -K-Ree.:
RQH 44, 62(5; Ree. v. V. u. VI: Journ.
des savants 22 33 (H. WalloiO. [94
Sourchea, de, Uemoires sur le regne
de Loais SIV, pnbl. par le eomte
Gabr. Jules de Cosnac et Ed.
Pontal. VIII: 170.1 4. Paris, Hachette.
8^ 452 p. Fr. 7,50. * Auf 15 Bde.
bereclmet. [95
Choisy, de, Mnnolres pour serv. h
rinst. de Louis J^IW publ. p. M. de
Lescure. 2 Vol. l'ariü, lil>r. de tibi.,
16^ XXIV, 248 u. 267 p. Fr. 6. [96
Huygens, Const., Jniu iinl( n. III, 1.
(Werken v. het iiist. genootsch. N. S.
46.) Utrecht, Kemink. gr. 8*. 162 p.
•df 1680 polit. Reise nach Celle und
Berlin. [97
Elven, van, Relation nouv. du siege
de Namvr en 1692 par Lotiis XIV.
(Ann. de la soc. arcli. de Namur 17,
4e IWr.) ^ Ber. e. Brandenb. Otfi-
ciers. [98
EllMitlli Charlotte, Hzgin. r. Or-
leans, Briefe an den Mgfn. Fried r.
Magnus Baden-Durlach n. an d.
Kurf. Joh.VVilh. v.d. Pfalz. (ZGOberrh.
4, 115-9.) *Betr. franz. G«ldfofde-
ruiif^eti. [90
Schratz, W., Zwei baicr. mich auf
Meuburg a. D. bezügl. Medaillen auf
d. Kriegsereign. 1708-14. (Keubvver
Kollektenbl. 51. Jahrg.) [2490
Melin, Hiyt. de l Eiirope et par-
licul. de ia France 1610-17ÖÖ. Ree:
RQH 44, 300 f. [3401
Naber, Joh. de Witt en zijn joiigste
g.-schrijver. (DeGids. 1888,202-41.) [2
Rijsens, van, Uoe Lodew. XIV. den
oorlog van 1672 lieft voorbereid. (Tijd'
sehr, voor ?<1) V<--<- 113 57.) [S
^ Wüllenheim-Rechberg. v.. Die An-
nexiou d. Elaass durch i-r;i 11 k reich.
Htc: RH38,411f. (Ch.Pfialer). [4
Noblesse, La. (rAlsaco en 1697.
(ÜNAbace- Lorraine 8. Nr. 5-8.) [5
Reuss, Rod., L'u vol aux archives
de Strasbourg. 1707. (R. ebr^i. 4, 96
bis 112) [6
Vogue , de , Viliars d apr. sa cor-
respond. et des docc. ined. Paris, Plön,
2 vol. 8». ^ Ree: RH 39, 126-9',
DL/ 10. 311 f. (Schirren). [7
Rochas, A. de, La campagne de ia
snccession d'Espagne dina lea Alpes,
1707-13. (BalL etc. des Hantea Alpes
188^^, avril.> [S
•Ä- Parnell, A., War of succeasion
in Spaitt, s. Nr. 747. Ree.: EHR 4,
179-83 (A. ü Ropes); Ath. 1888,
25. Aug. [9
Monnier, La bataille de Malpiaquet.
Qni^vrain, Leooeq. 12*. 86 p. [10
Lieboldt, Des Hz. Anp^nst v. Nor-
burg-Plon Comra.-ber. an d. Kaiser
Leopold I. betr. d. Qewinng. d. Kf.
Fripdr. Willi, von Brandenb. z. Stcllg.
V. Hihstruppen wid. d. Türken. (Z. d.
Ges. f. öchksw. Hulöt. Lauenb. G. 18.
262-81.) [11
Urkunden, Türkische, d. Krieg d.
J. 1683 betr., n. d. Aufzeichngn. d.
Marc. Ant. Mamucha della Torre,
hrsg. V. T. R e n n c r ( Frogr.). Wien,
Holder, rrr. 8^ 48 S. M. 1. -X-Rec:
MI(»G 10, 164 CPremJ; MHL 17, 176 f.
(W.Fischer). [12
Arpäd, Kar., Herr. d. Sfarkgr. ron
Baden Durlaoli a. J. Feldlager v. Ofen
1685/86. (Tortenelmi Tär 10, 275 tf.,
495 ff., 765 ff.) [13
Krlegs-ChronlkOesterreich-Ungnrn.*.
liilit. Führ, auf d. KriegsschanpL d.
d by Google
lU, 4. Vom westflU. Frieden bis Tode Karls VI.
533
üonarcbie. 3. Der sädöstl. Kriegs-
sehanpl. i. d.Ltodem d. ungar. Krone^
j. Dalmatien nnd Bosnien. Forts.
(Mitth. f!. k. k. Kriega-A. N. F. 8,
39-143.) Beliaud. Ereiguisse d.
JJ. 1658-99. (2414
Dräne, Äug. Theodosla, Der Jolian-
nit.-Ür(ien: in Verbindg. damit d.
BelagLig. V. Wien u. d. Schlacht v.
Lepanto; aus d. Engl. Aachen, Jacobi.
8". 360 S. M. 2,40. <3€-Rec.: HZ 61,
492 f. (Forst); CBl 463 f. [15
Thaly, Kolom., Zur G. d. Feldzugs
V. 1683. (Tört^nelmiTAr 10, 102-29;
298-318.) (16
Joret, Cfc., Le Toyogeur Tavemier,
1670-89. ün ms. des „Vojagej;"; relat.
de Tavemier nvcc le Grand Electeur.
CR. de geogr. 12, 161-74; 267-75.) [17
Mringiller, Rieh., Die Colniiieliste
V. 1699. Röle g6n. des iVangois refu-
giez dans les estats de sa s{'r. 6Iec-
torale de Brandenbourg. Berl., Mittler,
gr. 8». VlI, 279 S. M. 18. *Rec.:
Dt. Herold 19. 166 f.; KBIGV 37,
36-9 CK. Kocli). flS
Ayerat, W., Letters, 1706-21, ed.
by G. !<:. Dohle. (EHR 8, 751-60.
4, i n 13; 338 50.) [19
Frederic-Guillaume , roi de Prasse,
lettre du 3 d^c. 1737 an rol de Sar-
daigne; comm. par M. Mugnier.
(Mi m. et docr. pnbl. p. la soc. savoi-
öieune 27, XLIV f.) [20
Bonae, Les äff. da nord, s. Nr. 760.
Önite. (R. d'hist. dipl. 3, 92-116.) [21
Rogge, Bernh. , Zur Erinnerg. an
d. 200j. Todest. d. Gr. Kurf. Berl.,
Brachvogel & Ranft. 8». 121 8. M. 1.
#Rec.: ÜLZ 10, 347-9 (Brodc). [22
^Jungfer, J., Sehwedischr eti .
Kriegsdienste Friedr.'s v. Homburg,
s. Nr. 761. Ree.: Svensk histTidskr.
8, ITt : [23
Vogt, Herrn., Die Schlacht bei Ffl-r-
bellin. (G. d. dt. lieiterei in i^m/el-
bildern 2.) Rathen., &kbeasien. gr.
8*. S. :;i-h"4. M. 1. [24
Brock, L, Das hrnndenh. Heer i.
d. Kriegen v. 1688-97. l u. II. Beitrr. z.
brandenb.-preuss. Heeresg. (Progr.)
Königsh-itf-. 1". 25 II. 30 S. \->b
Poten, B., Benjamin Kaule. Gene-
raldlr, d. karf. brandeob. Kriegs-
marine. (ADB 27, 398401.) [26
Landwehr, Hugo, Job. Duraeus'
Unfonsverhdlg. m. ffnrbrandenburg.
(ZKG 10, 463-79.) [27
Meyer, Mor. , 0. d. preuss. Hand-
werkerpolitik. II: Die Handw.-pol.
K. Fr. Wilhelra's L Mind., Bmns.
Lex K° Vlir, 394 S. M. 10. [28
Breysig, Curt, Der Process gegen
Eberb. Danckelmau, e. Beilr. z. braud.
Verwaltgs^. (SchmoUer's Forschgn.
VIII, 4.) Lpz., Duiicker. 8". VIII, HHS.
M. 2,60. - ö. 1-34 als BerL Diss.
^ Ree.: FBPQ 2, 296. [29
Auerbach, Bertr. , La diplomatie
frany. et la cour de Saze (1641-80).
Paris, Hachette. 8". 24, 491 p. Fr. 10.
*Kec.: R. d hist. dipl. 2, 433 f.
(Bernon); HZ 61, 503 5; RH 37,
143 f. [30
Uhlhorn, Friedr., Luther. M n he
in Loccum j e. Beitr. a. G. d. Unions-
beslrebgn. d. Oerh. Wolt. Uolamis.
(ZKG 10, 399-438.) [31
Oetlefsen, Ans d. Chroniken der
holstoin. ElbmarÄchen. 1. Erricbtg.
11. Einziehg. d. Reichsefscb. Ranzan.
(Z. d. Ges. f. Schle8W.-Ho]8t.>Laoenb.
G. 18, 11)7-205.) [32
Christine-Charlotte, Fürst, v. Ost-
fHesl., Verordngn. v. J. 1678 d. Schul w.
n.d.Katechisat.betr.CJb.d.Ges.f. bild.
Kunst eic. z. Emden. VIII, 1, 82-4.) [33
<^ Hiising , A. , Fürstbisch. Christ.
Bernh. v. Galen, e. kath. Reformator
d. 17. Jh. Münst., Schöningh. 1887.
Ree: HZ 61, 316-8. (Köcher: „ver-
nnglQckte Bhrenrettang*.) [34
Kroon, A. W., Amsterdam in 1672.
Kaar ot'tic. l>ronnen. Amst., Ten Brink.
8". 4, 8, 124 S. Ü. 1,25. [85
Boehne, W., Fttdag, Bestrebgn.
Ern?t'8 V. Gotha, e. Nr. 777. Ree:
GGA 159 f. (E. V. Sallwiirk). [36
Schotti Th., Württemberg und d.
Franzosen 1688. (Württ. Neaj.-BU. 5.)
Stuttg., Onndert. 8"*. 52 S. M. 1.
•X- Hpc. : HZ ti 1 , 539 f. fE g t- 1 h a a Q. [37
Ferdinand Maximilian, Markgr. v.
Baden-Baden, 2 Instrnet. ffir d. Er*
ziehg. 5. Soline.t I.udw. Willi. : mitg.
V. Alb. Krieger. (ZGOberrh. 4,76
bis 89.) [38
Vgl. Xr. 1338, öob, «:) a, b; U68b, SCq;
1911, 48 b. itfis; auch Nr. 1357 h.
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Bibliographie i^. 2439-2491.
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Friedrich (l. Ur. u. Primussen :Jt5ö- 73 ;üeiä>tiÄe8
Leben UIM»*
Koser, R., [Liter, d. J. 1885, betr.]:
Dtld. 1713^ (JB6 Bd. 8, III. 42
bi.« 44\ [2439
Recueil des instr., s. Nr. 2392.
AeteiMtiiek« s. G. d. 1. achlet.
Krieges Nr. 1^2). Forts. (Mitth. d.
k. k. Kriegs-A. N. F. 3 , 249-312.)
Ree: HZ 61, 545 f. (Tu petz). [40
Bremen, W. V., Die Schlacht bei
Kesselsdorf, Vortr. Bcr!. , Mittler,
gr. 8». 51 S. M. 2,40. ^Rec: Jbb.
f. d. dt. Armee etc. 67, 825 f. [41
Tineen. Uarschall Uorits t. Saebeen
u. 8. Kriegskunst. (Hilit Tidsskrift
1888.'» f42
^ Danielsun, J. R., Die nord. Frage
1746 51, 8. Nr. 788. Ree.: EHR 4,
(W. Michael); Firisk Ti.lskr.
25, 215-9 (M. G. Schybergson):
Ru88. H. 17, 50 i-10 (Brückner); Nord.
Tidekr. Nr. 1 (H. HjUrne). [48
Lehmann, Max, Zur Charakt. d.
7j. Krieges. (HZ 61. 288-91.) (44
Wandelt, Rieh., Di«- Cftnvpnt. von
Westminster. (Frogr.) Tless. 4". S. 1
bis 15. [45
ttaeelOWtki, Der 7j. Krieg n. rnss.
Daretellg. l.Th.: Der Fldz. Apraxins
i. Ostpr. 1756i57. üebers. v. Ä. ?.
D r V ga Iski. Berl.. Eitenechinidt. 8^
XVI, 358 S. M. 12. ^Rtc.: CBl
303 f.; Jbb. f. d. dt. Armee etc. 70,
a66-9i DLZ 10, 624; FBl'Ü 2, 297f. [46
Trotha, T. v.. Zur 0. d. ms8.-deterr.
Kooperation i. Felds, v, 1759, n* d.
rnss. Doc.-Sammlp^. d. OherPt Mass-
lowski bearb. Hann., Heiwing. ö
158 S. H. 4. [47
Barthliemy, Ed. de, Le traitc de
Paris entr*« la France et l'Angletcrre,
17ü3. CK<|H 43, 420-88.) {48
RIepfneM, G. K., Gottl. Heinr. Tot-
lebcn, 1715 03. (Starina, Oct. 1888.) [49
Weerth, 0., Die Gfscii. Lippe n. d.
7j. Krieg. Detm., Hmricha. 8". 191 ö.
M. 2. ^ Ree. : CBl 206 f. [50
Tgl. Kr. 1357 d.
I -K-Brofllie, de, Marie Therese .1 s.
Nr. 812. Ree.: R. d'hist dipl. 2, 627
bis 629. (Alb. Sorel); Journ. des
savants 1888, 625-3y (II. Walion);
RH 37, 357 f.; Polyb. 28, 353 i. (be
la Roeheterie); FBPG 2, 296 f. [51
Herrmann, Aug., Mar. Theresia als
Gpfct7.gpberiii. Wien , Holder. 8*.
15Ü Ö. M. 2,80. *Abth. 1 eiiilialt
Public, betr. d. Staatsverf., Abth. 2
Verfii]L,rgii. ])v\r. d. StaÄtsverwaltg.[52
Ebner v. Ebenthal, Maria Theresia
u. d. Handelsmarine. Triest, Lloyd.
8». IX, III s. M. 4* #Ree.: Arch.
Triest. 14, 480-3. [5'^
Pigorini-Beri , C, La 6e fiUe de
Marie-Tbirtee. (R. fntemat 18, 5
u. 6.) [54
Koser, Reinh., Eine Bibliogr. d.
Scbrr. Frledrich's d. Gr. (AZtg BeiL
64.) (55
<jf Arnhelm, Fr.,Mem. Ulrike Luise s,
8. Nr. 819, Ree: CBl 47. i Övensk
bist Tidskr. 8, 178 f. [56
Friedrich d. Gr., 4 Briefe an die
Stadt Aachen. (MV Aach. Vorz. I. 1,
90-3.) [57
UvI, Biov., Otto lettere ined. di
Federico il Grande al card. Qaerini.
(lllustr. Ital. 15, Nr. 49.) [58
Lettre, üne, de Frtdenc ie Grand.
(RNAls. Lorr. 8, Nr. 10.) [59
Carlyle, T.. llist. of Frederick the
Great; new ed. Lood., Chapmao. ^2^
10 vols. a 1 sh. [60
Horn, Geo., The nuirgr. Wilhelniine
of Baireuth , aiid ^'o]tai^e, transL
from the German bj Prioce£it
Christian. Lond., Stott. 8*. 178 8.
7 sh. 6 d. [fil
Kleinschmidt, Arth., Eine Schwester
Friedrich s d. Gr. (GBU Magdeb. 23,
279-91.) Anna Amalie. [62
Fischer, P. B., Friedr. d. Gr. n.
d. Italiener. (Dt. Rs. 15 Hft. 3.1 ft>3
Kleiner!, Paul, Beziehgn. Friedrich s
d. Gr. s. Stiftg. d. BerL ünivers.
(A' iili IL Vortrr. Nr. 6.) f04
Kleiner! , Gust., Friedrich's d. Gr.
Stellg. z. \ Olksbiidg. (MLIA 58, 65
bis 68 u. 92-95.) [65
Frietlrlch's d. Gr. firtheil ül.. d.
Werth d. Iran/,. Litterat. i, Ver^,'!. i.
rum. u. griech. (Ztg. 1, d. höh, üaler-
richtsw. 18, 88 f.) (66
Preise, Friedricli'.« d. Gr. Bej'trehirn.
um d. J ugenderziehg. (Piidag. Nr.4.)i67
Digrtized by Google
III, 5. Z«ttait«r Friedncha des Grosien.
535
(.Schbg.,) Ueber Belohngu. u. Aus-
Keiclingn. i. Heere Friedr. d. Gr.(Jbb.
f. (1. fU, Armee etc. 70, 1-19.) [2468
Poten, B., Joh. Karl Frh. v. Rrhen-
lisch, preuBS. Generalmnj. (ADB 27,
479-80.) f69
Burchardi, üeb. d. prens?. Festtrngs-
ey&t. b. Hegier.-antritt Friedr. d. Gr.
a. üb. d. Verandergn., welche bis s.
Abschl. d. 2. schles. Krieges vor sich
trinaen. (Milit. Wocheubl. 232-4.) [70
Hammond, Rob., Mission da comte
de Otiines k Rerlin, 1769. (RH 37,
822-48.) [71
Oamus, R., Die St. Danzig gegen -
Üb. d. Polit. Friedr. d. Gr. u. Fr.
Wilh. II. Ree: HZ 61, 528-30 (K.
L 0 Ii III t> V \ [72
Schmoller, G.,Ötudieu ub. d. wirtb:
seh. Polit Fiiedr. d. Gr. n. Prenssens
nherh., v. 1680-1786. XU: Die wirth-
fchaftl. Zustande im Uzgth. Magde-
burg etc. (JbGVV U, 789 ff.) [73
Til. Nr. im.
Welr, Modern Europe s. Nr. 2497.
üchtenberger , 1., Uist. des idees
religienses en AUemagne. dep. le
milieu du I8e sitele. Paris. Fisch-
bacluT. 18". 8 vol. Fr. 10,50. [74
Grundke, 0., Kant's Entwickig. v.
Bealismiis aus nach d. subj. Idealis-
mn» hin. (Dies.) Breslau, Koebner.
gr. 8°. 59 S. M. 1. [75
Herder*« Briefe an Job. 6. Hamann ;
im Or.-Texl. hrsg. v. 0. Hol Traann.
Berlin, Gärtner. VI, 284 S. M. 6. [76
Hofteann-Wellenhof, P. v., Zur G.
d. Arroinias-Coltop in d. dt Litter.
III. Th Schluss: Dfis ZA. Fried-
nch's <i. Gr.; das ZA. d. Befrei-
ungskriege. (Sep. a. 37. J.ber. d.
steierm. Landes-Oberrealsch.) Graz.
8". 42 S [77
-^Kawerau, W., Aus Magdeburgs
Vergangenheit (CuUurbilder aus d.
ZA. d. Aiiaiiiniiig I.). Ree.: BllLU
120 (Ii H mx »M TfTi.r). [78
Kawerau, Walü., Aus Halles Lit.-
leben(Cultarbild.II). Halle, Niemever.
S\ M. r,, '[TD
Netoliczka, Ose, Öchät'erdichtg. u.
Poetik i. 18. Jh. (V^schr. f. Litg. 2,
1-80.) \>ii)
Trost K., öuddiid. vor 100 JJ.
(ZGP 837-55.) ^ Ueber Schubart als
Politiker. [81
WolflTi E., Die Sturm- u. Draug-
komödie u. ihre fremden Vorbilder.
(Z f. vergl. Litg. u. Ben.-LH. 1, 192
bis 220: 329-37.) [«2
Hosäus, Wilh., NacUlrage zu äiat-
thissotrs Leben. (HVAnhaltG. 5^
348-77.) f8S
Aus d. Josepbin. Wien: Briet-
wechsel Gehlerts n. Nlcolai's wftlir.
d. JJ. 1771-80. lir.sLT. V. Rieh. Wer-
ner. Berlin, Hertz. 8". 1668. M. a.60.
*Rec.: CBl 62 f. [84
Geseilschaflskritlli, IHe ravolut,
in Schiller 8 Jttgenddramen. (Qrensb.
48, 280-7.) [85
BIMena, Olm. Gaili, Theaterdeco-
rationen etc. aus Opern u. Schau-
spielen d. 18. Jh. Berl., Claesen. 26
Taf. Fol. M. 40. (86
Ludwig, H., Das Kunstgewerbe i.
Strassb. vor 100 JJ. (Dt Kunstgew..
Ztg. 2.) [87
BIHinger, A. , Zur Sittenkde. vor
100 JJ. (Alemannia 16, 57 f.) « Ge-
legt n I 1 1 p rcdigten. [88
Schliemann, F., Die letzte KirLlitn-
visii. zu Metela; e. Culturgeiiialde h.
d. Mitte d. vor. Jh. Waren, Kaibel.
80. 61 S. M. 1. [89
6*. Zeitatter der fratizfin, Re-
volution und Napoleons
178»— taut.
AUcremeines , die Rerohition n. flsre Efai-
wirKuuR auf Europa :?i!>r -250»: Revohitions-
krif-ffc s.',o;Mt;; Napolerinisch«' Kriege 2."»17
bis S.M«; Napoleon 2.'>i7-.)5r; Preusson
bis S'Hjf); andere Staaten '.»."iU-hö; CuUur-
ge8C'bi>^htlii'li«fs wurde in die i-Iu-quoI. tt.
territor. Ürupptn clugeordnet.
[Literat d. J. 1885, betr.j: ütld.
1786-1815. (JBG Bd. 8. III, 292 bis
4) [90
Revolution, La. frBii 'fH?o , W. Inst.,
dir.- red. encbel'F. A. Aulard. Tome
14. 15. 16 livr. M. Paris, Chara-
vav. s^. S. .%77-1151, 57-^ S.. S. 1-384.
Inhalt nieist betr. innere KevoL-G.
Frankreichs. Hier zu erw&hnen etwa:
a) 14, 1110-7. La politique 6tr, du
comite de .«^alnt publ. ian II,
publ. p. Aulard. — b> i.j, 86-93.
Tallevrand^ Lettres k Napoleon, publ.
p. G.'rrrnsjcan. — c) 16, 30-6. G.
Esc au de, Les armees de la republ.
de 1792 k 1800. — d) 16 , 236 IT.
Jourdan, 2 lettres k Kleber publ.
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530
Bibüographie Kr. 2491-2548.
p. Charavay [betr. Schlacht von
AldenhOTen]. [2491
Hyde de Neuville, Uömoires et Sou-
venirs. La rcvol,; le consulat; l'em-
pire. Paris, Plön. 8". XI, 538 p. Fr. 8.
•N^Rec: RQH 44 , 572-9. (Th. de
Puymaigre); Polyb. 28, SSfJ f. (M.
de U Rocheterie); RC 240 t.
(Chuquet)^ Correspondant 1888,
mal (Delorme); RH 88, 874 f. (Ko-
nod). Bibl. univ. 41, 663-7; N. Ant.
20- 575-84 (F. Martini). [92
•jSr Correepondance ined. du mart-
chal Davon t etc.^ 1790-1815, par la
niar(| r] c B 1 o c q n e v i 11 e. Pn ri
iVriDi ls-7. Ree: R(^U43, 64*J. [ij:]
VT Papiers de Bartlielemy, s. Nr.
869. Ree: R. d'hi8t.dipl.2, 119 f. 296 f.
(E.deBarthelemy):RQn44. 02« f ;
RH 39, 118 1'.; RC 27, IHi. (Uliu-
quet); R6v. fran?. 14, 1051-3. [94
^ Correspondenz, Polit.,Karl Fried-
ricli"s V. Badi'ii, 178;V180f>. s. Xr. S71.
Ree: DLZ 10, 59-62 (.E. Heyck);
HJb 9, 772; Dt. Rs. 15, 77 f. (Haus-
rath). [95
Flathe, Th., D. neueste Zeit, Th. 2 (s.
Kr.535), S. 289-634. 7 Ugn. k M. 1. [96
•9f W«ir, ArcMb., The hist. basis
of modern Europe, 1760 1^15. Lond.,
Sonnenschein. 1887. Ree; EHR 3,
389 f. (A. R. Ropea). [97
Mabrenfiolti, Rieh., 6. d. 1. franz.
Revol., 1789-95. Lp«., Wigand, gr.
8^ VII, 254 S. M. 4. ^Rec: DLBl
11, 259 (H. Landwehr, anerk.). [98
Gaitier, Nipp., L*aii 1789, ^y^ne-
menls, idies. moenr? etc. Paria, De-
lagrave. 4^ 804. p. ^ llec: Mr.
tVan^'. 16, 95 f.; RH 39, 37ü l',; K.
de geogr. 58 04 (Dapeyron); Poly-
bibl 2«. 357 f. (Pierre); AZtg
Beil. 120. [99
Blennerhassett, Lady, Frau v. Stael,
ihre Freunde u. ihre Bedtg. in Po-
litik n.Lit. IlL Schlu88. Berlin, l'aote).
gr. 80. XIV, 569 S. M. 9. -j^-Üleich-
leiiig engl. Ausg. — Ree.: AZtg
Beil. Nr. 67-69; Ath. 466 f.; /. i.
neufr Spr. 10.4 (0. Knau er): üt.
R8. 15,5 (Fr. X. Kraus). [2500
Plerr«, Viot, Le r^tabliaa. do culte
cRtholique en 1795 et en 1802. (RQH
44. 507-39.) [1
Samyn, De fransche revulutie iu
Vlaanderen, 1792-1802. 2 voL Gent,
Leliaert en Biffer. 1888. [2
Galitzin, N. S., Allg. Knegsg. aller
Völker n. Zeiten; ans d. Rnaa. üben.
V. Slreccius. IV: Die neueste Zeit.
2: Kriege d. ersten franz. Revol. u.
d. RepubL, 1792-180L Caaael, Kay.
8» XVI, 950 8. M. 80. {8
Xyluder, E. V., Aniheil d. char-
pfalzbaier. Kavallerie an d. Feld-
zügen 1790-96. IL (^Kriegsg. Ein-
zeiechrr., hrsg. Generalatabe. 9,
209-359) Beri., MitÜer. gr. 8^ «See:
DLZ 10, 477 r. [4
Bonnal, Carnot d'apr^ les arcu.
nation., le d^pöt de la gnerre et les
s^ances de la conv. Paris, Dentu. gr.
8^ XXXm, 407 p. Fr. 7,50. [o
CBttine, La Situation dipl. de la
France en mars 1792. (R. de la r^ToL
mai-jniii. 1888.1 [ß
-Jf Welschinger, Henri, Le ducd En-
ghien, s. Nr. «73. Ree: B. d'Ala.
89, 489-92; S^ances et trar. 80, 554
(J. Simon); RQH 44, 306 8: RH rtT.
360. CnrreBpondant 1888, 25 juin
(de Brct^lie). (7
Maze, H., Le gän^ral F. 8. Hareeaa,
sa vie, sa correspondauce. Paris.
Martin. 8^ ^ Ree. : RH 39, 122 f.: Le
Livre 10, 135; Öeances et travaux
31,682 f. (Greard). [8
La Fayette, Lettre indd. publ. p.
H. Doniol. CRH 38, ^5-8.)
Sorel, Alb., Lea discordes de la
eoalition en 1798. (Ann. de Ptoile
libre des so. polit. HI, Nr. 2.) [10
Wengen, Fr. V. d.,Das inr?*! Fürsten-
berg. Coniingent i. Kriege v. 1792
bis 96. (Z. d. Ges. s. Beförd. d.
G.kde. ete. v. Freiburg 7, 9-100.)
* Vgl. Al'uv llilil.-Ztg. Nr. 7 ff- \M
Oechend, Der 2. Abschnitt d. Rhein-
feldzuges 1793 u. s. Verlauf nach
[hess.] Berr. etc. (Jbb. f. d. dt Armee
etc. 70. 2»; 11' 2iO-7ü.) [12
Unternehmen d. Preu^s^'n aui'HUiich
in d. Nacht U. 17. Nov. 1793. (R
nouv. d'Ala.-Lorr. 1886, juin et
jni'li't.l [13
Stocker, F. A„ Kriegsereignisse in
Murg 1796- 1800; aus d. Pliirrbucii
a. Hnrg. (V. Jura z. Schwarzw. 6. Bd.
I. Hrt.) [U
Koechlfn, R. , La politique fran^.
au cougrcs de Rastadt. Suite. {Ana.
d. r^c. Jibre des se. nolit. IU, Kr. i
et 8.) [15
Correspondance de Fred.-C^. La-
iU, 6. ZA. d. franz. Revolatioa u. iNapoleons.
537
haipe et Jean de By (mai 1798-99),
SabK p. Ldonce Pingaud. Fri-
oaiff^ Fragniere. 8^ 40 p. [2516
SlfTarel, P., Campagnes da con«
Bulftt et de Tt miiire: iter. des Bucces
(1800-7). Paris, üachette. 319 p.
Fr. 2,60. [17
Broglie, de, La politiquc de la Rus-
sie en 1800. (&. d'hist. dipl. 3, 1
bis 12.) [18
LftrMOn, ST«rigt8 deltagande i den
vapiiarle noutralitf trr. 1-00-1. Efter
akter i Stockb. och Kopcnhamni.
Ltind,Lind8tedt.8». 140 8. Kr. 1,50. [l'J
Blomberg, A. , Bernadotte (s. Nr.
^m. 2.-.5. (Slut ) Hft. S. 97-451 u Kr. 1.
«äf Ree. : Överiölt Hist. Tidskriit 9,
1-9. [20
Bertrand, Pierre, M. de Talleyrand,
rAotriclie et la quedtiou d Orient en
1805; doe. ioM. (RH 89, 63-75.) [21
Leer,M.,Pudrobnyi Konspekt Voina
1805 goda. Oulemskaia operatsiia.
(Ausführl. Studie d. Krieges v. 1805.)
8t. Petersb., Boiobraaova.8". 71 S. [22
Foucart, Campafjnp de Prusse,
8.Nr.887. Ree: RC2ü.l30(Cbnquet);
RH86, 143; Polybibl.27,846 f. [23
Qalll, H., Lärmte fran^. en Alle-
magne, 1806. Paria, Garnier. 8^ 340 p.
Fr. 3.50. [24
LeazozynskI, K., Kriegerlebe n d.
J(»h. V. Borcke; n. dessen Aufzgn.
Berl., Mittier. 8^ IX, 398 S. M. 6.
4h Ree: AZtgBeil.74; DLZ 10,31-8. [25
Pailain, G., Papiers ined.de Talley-
rand, 1806. (R. polit. et litt. Nr. 5.) [26
Froelich, Xav., üeber Feldm. de
Courbir-re. (Altpr. Mtschr. 35, 652
bi^ «>9.1 [27
HeilmaM, J., Der Feldz. v. 1809,
a. Mr. 891. Schloa». (Jbb. f. d. dt.
Armee etc. 69 , 29-48; 126-48; 243
bis 77.) [28
Roten, B., Emst v. Qnietorp u. Aug.
V. Quistorp , Theilnehmer a. Zuge
SchiU'e 1809. fADB 27, 48-51.) [29
DebidOUr, Le g^n. Fabvier, suite:
1800-14. (Ann. de T B8t.l888.Kr.2f.) [30
vf Hogendorp, Dirk van, M^moires
publ. p. 8oti petii-iils. liec. : RC 26,
242-5 (Cliu.ju et); RH 30, 138-40. [31
Ahnfeit, Arv., La diplomatie russe
a Stock Uolm en d^c 1810. (KU 37,
68-78.) [32
Nanaoll, 0., Zur Vorgeech. u. G. d.
Kriegea v. 1812. (HZ 61, 198-212.) [88
Aurlol, C, Retraite do lOe corps
de la gr. arm^e de la Dwina snr
Dantzig 1812. fSep. a. Spect. milit.
1888.) Pari», Noirot. 8^ 32 p. [34
Arntt, Die fimi., i. J. 1818 (a. »r
905). Schlnea. (Jbb. f. d. dt Armee
69, 1-28.) [36
Campredon, de, Docnmenta milit
Defense de Dantzig en 1813; annot.
et putd. p. Ch. Auriol. Paris, Plön.
1«^ Vlli, 312 p. Fr. 4. *Rec.: KU
89, 128; RC 27, 177 f.; Le LWre 10,
18G f.
Ablaing van fiieaaenburg, W. i., Uet
oprnkken d. Prttlss. Gen. Btllow,
uit Munater naar Nederland in 1818.
(Bijdr. voor vad. geech. etc. 8. reek»,
4, 345-58.) [37
HMWtye, H., 1814. Paris, Didier.
8^ VIII, 647 p. -Jf Ree: RQII 45,
234-45 (Arth, de Ganuiers), RC
26. 353-5 (C h u q u e t); RH 37, 362 f. [38
1815. 1796. Eine kriegefz. Studie
{Bei lieft z. Mil.-Wnchenbl. 22 52. ) \ '.VJ
Nöaaier, J., Die Lütticber ADairc.
(Progr.) Meissen. 4*. 16 8. # Meuterei
unt. ßl
[40
Buatelli, 6iiia.| Lenigma di Ligny
e di Waterloo atud. e aciolto. 1.
Ceeena. 80. LXVIII, 488 ]k L. 5.
^ lU-r : X. Ant. 8 Ser. 18, 201 f. [41
Fay, H., Les Pru^siens en Tour-
raine et en Anjoa, en 1815* (R. de
TAnjou 15.) [42
Baehr, P., Vergleicbg. d. Lyrik d.
Befr.kriege m. d. Lyrik d. dt-frans.
Kr. V. 1870-71. Halle, Hendel,
59 S. M. 0,75. [43
Baehr, F., M. v. Schenkendorf als
Patriot. Dichter. Balle, Hendel. 8*.
27 S M. 0.50. [44
Dreacher, Alex., Ein Beitr. za e.
Biogr. M. Scbenkendorfa. Frogr.
Mainz. 4". 35 S. [45
Tauben- u. Raketenpost in d. Be-
freiungskriegen. (A. f. Poet u. Telegr.
1888, Kr. 24.) [46
Napoltea Bonaiiarle, Oenvreo lit-
ter., publ. p. Tancr. Härtel. IV'
(dernier). Paris, Savine. 18^ 583 p.
•X-Rec. T. T. 1: R^vol. ftan^. 14, 860
bis 863. [47
Fournier, Aug., Napoleon I.. e. Biogr.
II: Napoleons Kampf um d, Well-
berrsch. Lpa., Ftrey tag. 12*. X, 255 8.
M. 1. «Ree: CBl 144. (48
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588
Bibliognpliie Kr. 2549-2604.
Walthoffen, Walt,, Napoleon als
FeidüeiT. (^Xnt. K. über d. ges. Arm.
Q. Flotten. 6, Hit. 7-10.) [2549
Welschinger, Le divorce de Napo-
leon, d'apr. des doc. noiiv. (Le Cor-
resp. 1888, 10 et 25 oct.) [50
Duhr, B., Ehescheidg. u. 2. Heirath
Napoleon '8 I. (ZKTh 1888. Hft. 4.) [51
O'Meara, B. Edw., Napoleon at St.
Helen». Lond., Bentley. 2 vola. 8°.
850 p. 30 sh. ^ Veo-Ansg. d. Pohl.
V. 1822, mit krit. Ein., Indices etc.
Ree; Saturday R. 67, 198 f.; Ath.
aOti 1. [52
Friedrich Wilhelm III., Regier, prugr.,
mitgcth. V. Max Lehmann. (HZ Ol,
441-60.) [53
Braun, J. W. , Luise, Königin v.
Preussen, in ihr. Briefen. Berl., Henlze,
8*». 194 S. M. 5. [54
Steln,A.,K( Uli ligin Louise v.Pruisen,
een levensbeeldi uit het Hoogd. v.
J. P. G. W esthof. Nijkerk, Callen-
bach. P08l-8<^. 8, 319 6. Fl. 1,80. [55
Baur, Wilh. , Prinxess Wilhelm v.
Prens?eii. g^cb. Pr. Marianne v. Hessen-
Homburg; a. d. Tagebüchern u. Briefen
2. AnO. Hamb.^ Ranhcs Haus. 8°. XI,
391 S. M. 5. ^Rec.:TkLZ14, 180f.
(Härtung). [50
Poten, B., Gu8t. Joh. Georg v. Rauch,
prenss. General und Kriegsnünistt r
177M-n. (ADB 27, 388-00.) [:>T
Clausewitz , V. , Nachriclüen über
Preussen in s. grossen Katastrophe.
II. (Kriegsgesc hiebt 1. Einzelschrr,,
hrsg. V. Generalstabe. 10.) Herl., Mitt-
ler, gr. 8». S. 417-548. M. 2.25.
^ Ree: ÜLZ 10, 316-320; AZtg
Beil. 74-, Jbb. f. d. dt. Armee etc.
70, 221-5. [58
Pyl, Th., Pommerache Geschichts-
denkraäler. Vir Der IVans. Krieg u.
d. Ueberg. Rüg.-Poniiiierns an Preus-
sen. Greifsw.. Rinilewald. gr. 8^
162 S; M. 2. -dS-Hec: Mtsbll. d. Ges.
f. pomm. 6. 61 f. [59
«Sf Petrich, Herrn., Pomm. Lebens-
u. Laiidesbilder, II, 2: Ans d. ZA.
d. Befreiung. Ree: HZ 61 , 530 f.
(BlaeendorfO. [60
Erdmannsdorff, F. W., Gedanken üb.
e. allg. vorbereitende Unterricbte-
anstalt xn mechan. Gawerben n, bu
bild. Kunst für Deseau. (MVAnhaltG.
5, 377-91.) [61
Frensdorir, F., Frans Lndw. von
Reden, liannov. Staatsmann. 1754 bis
1831. (ADB 27, 507-10.) [62
Frensdorff, F., Aug. Wilh. Rehberg,
Staatsmann n, ]>(>lit. Schriftst., 1757
bis 1836. (ADB 27, 571-83.) [6:J
Wohlwill, Adf., Zur U. Hamburgs
i. J. 1818. (MVHamb.G. 11, 185 bU
95.)
Du Casse, La reine Catherine (s.
Nr. 944). Suite. (RH 39, 76-90; früher
schon: 36, 233-5; 37, 79-100.) f65
Rol, Ün, qui s'amusait et la cour
de Westphalie de 1807 k 13. Pans,
Dentu. 18". 286 p. fr. 3,50. Hec;
RH 39, 188.
Brunner, Hugo, K t, i n i - v. We5t
fal. u. 8. Residenz. (Beil. z. AZtg
489-91, 506 f.) [Ö7
Bieberstein, Rofalla v., Die Preussec
vor Amsterdam, 1787. C^^t. R. 14.
221-36 i 355-63.) [68
Veen, S. D. v., De gercformeerde
kerk van Frieeland, 1795-1804. Gro-
ningen, Wolters. 298 S. FI. 2,90. [69
Looajea, Viac, Louis Bonaparte, de
koning v. Holland. Amet., r. Looy.
8". 219 S. Fl. 2,25. [TO
Fruin, R., Twce nieuwe bi/'i'-'i: « ^i
tot de kennis vaa het tijdvak vaa
K. Lodew^k. (Bijdr. voor ▼aderl.
aesch. etc. 3. reeks, 4, 153-90.) ["1
Slothouwer, F. 6., Nog icts over
d. lijd van K. Lodewrijk. (Ebd. 229
bie 42.) m
Dalen, J. L. v., Dordt in 1813.
(Ebd. 35!) in.) [7^
Pauls, E., Aus d. Zeit d. Fremd-
herrschafr. III. Der 2. Hära 1798 a.
8. Foltien f. Aachen. (ZGV Aachen.
10. (74
Moes, Joh. Frledr. , Beschreibg. d.
seit d, 15. Sept. 1795 erlebten Krieg«'
fatalit&ten. (ZBerg.OV. 23, 209 bis
21.) r*^
Herder, Veh. d. theo!. Faealt&t in
Jena: von Karl Siegfried. (Prot.
Kirchenztg. 278-81.) l"*^
Correspondenz des Provinzialrathes
Theremin üb. d. Verwaltg. d. Stsdt
Elberfeld in d. JJ. 1806 u. 7;
mitgeth. V. Wächter. (ZBerg.GV 23.
237-44.)
Correepemieiii, Polit. n. milittr.. K.
Friedr. v. Württemberg u. K. Naj "
leon's 1., 180d-13. ätattg., Kohlhaoi
III, 6^7. Frans. Bevolttüon, l^iapoleon, Neueste Zeit.
539
mer. gr. 8". Vlli, 342 8. M. 10. -X- Ree:
BULÜ 225-8 (0. Speyer). (2578
Hoppe, Alfons, Die Besitznahme v.
Mergentheim dnrch d. Krone Würt-
temberg i. J. 180y. II. (.Progr.) Trop-
psu. 8<>. 53 8. -jf Ree.: MIÖ6 10,
164 (Prem). [79
Obser, C, Badiscbe Politik 1782
bis 92. (ZOP 1888 , 818-86 n. 901
bis 20.) 180
Stern, Alfr., Le elnh des ymtrintt's
ßuisses h Paris, 1700-91. (KU .',9,
282- 322. ) [81
Burckhardt-Biedermann , Th., Die
Staatöurawalzung d. J. 1798; nach
d. Papieren e. alten Bsslers. (Beitrr.
«. vaterl. 0. Basels 12, 183-224.) [82
Boiilot, P^spais de ]evle et d'or-
?;anis. d une lurce natioti. en Suisse
nov. 1798 k mars 1800). B< rn, Jent
4 ReiiuTt. V". vn p. M. 2,50. \m
Luglnbühl, R., Grenzvertrag Basels
mit Napoleon I. (Basler Jb. 86-110.) [84
Thurheim, A., Ludwig Fürst Star-
liemberg, ehem. k. k. Gesandter an d.
Höfen: Haag^ Lond. u. Turin. Graz,
flt>'ria. gr. 8«. VI, 871 8. M. 5,40.
#Rer.: HC 36,479 f. (Chuquet):
HJb 10, 205 1. (85
\g,l. Nr. 1^70 b; IU5 a; 1501 a, b, 9(> c,
SA «, C, 99.
7. yeuette ZeU Mtt 181IS,
Allgemeim H , RestsOT. a. Revol. »SSS-MSt;
RMCtion a. Nengründiuiff A. Heiehs 26o:,-\', ;
Kriege IWl-TO: S81«-ST; Uioeraphisches
z. R»'g. K. Wühelm's i628-:tl ; Das ncao dt.
Reich '^ti35-13: Mittel- u. Kleinataateu 2iiU
Us5};0e8tenrei Ii l»; s , Cultiixgeschiclit-
lii'in-s lm;','.»-77.
Hernann, J., [Lit. d. J. 188d> betr.J:
Neueste, insbes, dt. 0. seit 1815.
(JDG H.i. s. III, 44-9.) [86
Flathe, Theod., II periodo della
reataur. e della rivol.., ISlö-öl; trad.
di GiOT. Cerqnetti etc. (Oncken,
storin nniv.) Pi^p. 7-11 (p. 377-720).
Jlilano, Vallardi. 8**. (87
Czartoryskl, Prinoe Adam, Me-
moires, e. Nr. 957. Reo.: HZ 61,
552-6 (Flatlie): IM>H 43, 324-6
(Mar tinü%); Polybibl. 27, 446-9
(d'Avril). (88
Villele, comte de, Memoircs et
correspoiidance I-III. Paris, Perrin.
8«. vi, 518: 528; 545 p. Fr. 30.
4; Reo.: RH 86, 358; 87, 375 f.
(Monod); HQH 43, 315 f.; 44, 629 f.;
45, 245-57 (Gandy); Polyb. 27, 24S
bis 5t) J * 254 f.' [89
^ Canitz u. Daliwitz, C. E. W. v.,
Denkschriften, s. Nr. 1006. Ree:
Jbb. f. d. dt. Armee etc. 70, 235-7;
Dt. n. 1-26 f. [90
Nadier, V., Kaiser Alexander I. u.
d. Idee d. hl. Alians. (Russisch.)
III. Charkow, 1887. 8". IV, 432 S.
•»e- Ree. : RH 38, 392 f. (Yakousrh-
kine). [91
Niebuhr u. Genossen geg. Schmalz.
(HZ Ol. 295-301.) ^ Immediat-Ein-
gabe V. 12. Dec. 1815, etc. [92
a|r SeMitter , H. , Frans I. u. die
Napo!eoniden, s. Nr. 956. Ree: CBl
109 f.: R. dhist. dlpl. 3, 129-31
(Gyory); MHL 17, 190-4 (U.
B 1 o c h). [93
Castro, Giov. de, La restauraz. anstr.
(s. Nr. 9d2). Schluss. (A. stor. Lomb.
8er. 2. Vol. 5, 905-79.) [94
Weber, 6eo., Die Göttinger Sieben
a. das geüügelte Wort vom „be-
schrftnkten UnterthanenTerstand*.
(Dt. R. 13, Hft. 12.) [95
Zustimmungsadresse, Die. Hamb.
Gelehrten an d. 7 Gottinger Profes-
soren i. J. 1837, mitg. v. Ad. Wohl-
will. (MV U l i' G. 11, 262-5.) [96
Friedriob Wilhelm IV., Schreiben
an Hettemiclt 9. Nov. 1844. Abdr.
des V. Ranke ADB 7, 746 erwähn«
ten Sehrt Ibens. (Köln, Ztg. 1888.
12. Aujr.) [97
Minghetti, Marco, Miel ricordi. I.
(1818-48.) T'.rin.i. Houx. *Rec.:
R. 8tor. It. 5, 771-4 (C. Hinaudo):
Satnrday R. 67, 258-60. (98
Aus d. Leben n. d, Aufzeiclinrrn. d.
koLuirg.-goth. Staat^min. Frhn. v.
Stein. (AZtg 18ä^8. IJeil. Nr. 305
bis 7.) [99
Liiiencron, R. v., Jos. M. R. Chr.
V. rtadowitz, 1797- 1853. (ADB 27,
141-52.) [2600
Wippermann, Franz Raveaux, Poli-
tiker in d. JJ. 1848 u. 49. (ADB 27,
465-70.) [2601
■;<• Krig, Den dan.sk-tydske, i aarene
1848-50; udg. af Generalstaben. III.
Krigen i 1850. II, 3: 1850-51. Ree:
Mil. Lit.Ztg 5-8. [2
Nettl, Tom., Castehniovo e gli
Austriaci uel 1848. Verona, Pos&zati.
16". XXVn, 239 p. L. 3. [3
Zur GomMehte des Ungar. Frei-
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540
Bibliographie Nr. 2604—2652,
heitskampfes i. J. 1849. 3. Art. (üiigui
R. 8, 687-722.)
Ernst II., Au.« meinem Leben etc.,
(s. Nr. 966) Bd. II. III, 54;'. S. M. 13.
iüebers. v. I u. U. London, Heming-
ton. 8*.) * Ree.: CBl 176-8; DLZ
10, 19-21 ( lU- i g f 1) BllLU 26 (B i e n e-
in ann); AZtg Beil. Nr. 308 f-i Ntztg.
Nr. 587; Gegen w. 34, Nr. 50 (Br.
Gebhardt); ün /- it 81-94(Biene-
mnnu): Dt. Ks. 131-41 fG. Egel-
hoai)i Westmioster K. 130, ÜÖ5-98;
Dt R. 14, 254 f.; R. des 2 mondes
1888, 1 jinv u. 1 dec. (Valbert);
Lpr. Ztg" 188^, Nr. 20; Allg. MiliU
Ztg. 63, 90-5; Ath. 732 f.; Vjschr
VPK 26, 92—104. [5
Natzmer, 6. V., Unter d. Hohen
zoUern (s. Nr. 1007). IV: 1840-Ül.
2 Thle. 286 u. XVII, 304 S. a M. 6.
^Rec: BllLÜ 107 (W. SchultziO:
DLBl 11, 231 (C. Wittin gl; CBl
672 f. — Ree. v. Bd. I-IH: VjschrVPK
26, I. 98 bi.s lOG: Dt. R. 14, 251 f.;
MHL 17. 194-0 CH. Fngs). [6
Roihaiii 6., Souvenirs dipl. (vgl.
"St, 976 V. 977). L'entreviie de Statt-
gart. (R. de? 2 mondes, 1 dec. n.
1 jan.) ^ Hec: A/tg Beil. 19. — Hec.
V. Nr. 976: RH 37, 148 f.; RC 26,
879 f. (Chuquot). [7
«Jf Tattstchef, Nicohis I. s. Nr. 980.
Ree: H. de droit intern. 20, 210 i.
(Kamarowsky); RH 38, 893 f.
(Yakouschkine). [8
Ricasoli, B., l.t itcre e docc. pubbl.
p. M. Tubiirrini i- A, Gotti (s.
Nr. 988). Vol. IV: IS 59 60. Firenie,
! i Monnier. 8°. XIII, 490 p. L. 8.
liec. V. Bd. III.: R. stor. It. 5,
769-71 (C. Rinaiido); K.Ant. 20,
5.::- i'd. Fi na Ii). fii
Bonnal, E.de, La Pruste et la France
en 1859. (R. Brit. 1888. aoüt.) [10
Kunz, H., Von ftlontebello bis Sol-
lerino. Berlin, Luckhardt. gr. 8**.
178 S. M. 3. 5f: Hec: Jbb. 1. d. dt.
Armee ete. 68, 884; Mil. Lit. 7Ag
70. 71-3. [11
Nippold, Frdr.,Die verlruuien Briefe
d. Errb. Sjnegel v. Köln. Barmen,
Klein. 12^ 112 S. M. 1,20. [12
Bismarckbriefe, 1^44-70. Orig.-
Briefe B. a an s. Gemahlin, a. Schwe-
•ter etc. 4. wohlf. Aull. Bielefeld,
Velh.& Kl. 8«. VUI, 196 8. ]t.a [18
Bismarck, Fürst, n. d. Aufbta d.
dt. Heiclu-.-^. (Dt. R. 14, I, 1-9; 189
bis 42. II, MO, 129 37.^ ("U
Binding, Karl, Die Gründg. des
norddt. Bundes. (Sep. a. Festgabe f.
Windscbeid.) Lpz., Dancker * H.
gr. 8^ 72 S. M. 1,80. [15
Blasendorfr, K., Der dt.-dän. Krieg
V. 1864, nach gedr. Qn. u. eig. Er-
inncrgn.. mit 2 Karten. Berlin, Weid-
mann. 8». VUI, 237 S. M.3. -je- Ree:
CBl 603. tie
•^Wengen, Fr. v. d., Gen. Vogel
V. Fiilfkenstein u. d. liannov. Feldz.
IÖ66. Kec: MHL 17, 91 (Fuss). [17
Krieg, Der, v. 1870/71, dargest.
Mitkämpfern. MII: a) C. Tanera,
Weissenburg, Wörth, Spich« rn b) J.
Steinbeck, Metz. C) C, Tuuera,
Beaumontu.Sednn. Nördl., Beck. 8^
YL -:» r:': VII, 204: VIT. 235 8. h M.2.[18
Canonge, F., Guerre franco- allem,
de 1870-71. (Ulst. mUit. eontemp. 2.)
Paris, Charpentier. 18^ 514 p.
Fr. :150. [19
Bois, M., Guerre frauco-allfm. de
1870-71. Paris, Dentu. Fr. d. |20
Roessler, v., Vergl. d. Feldz. 1^09
am Tajo mit d. Kämpfen 1870-71
a. d. Loire. Vortr. (Belb. b. Milit
I WochfiiM. iv-S, I.") [21
I '^f Hepp , Edg., Wissembourg au
dubui de 1 luvHÄion de 1870. Ree:
HC 27, 70 (A. Chnqnet); Polyb.
27. 250 f. [22
Herisson, comte d'f La legende de
HetK (vgl. Nr. 1038). Parja« Olleo-
dortT. 18^ VlU, 316 p. Fr. 8.50.
ifr Hec: RH 37, 149 f. [23
Algermissen, J. L., Karte d. Krieg»-
Operationen um Idetz. 1:50000.
5. Aull. Metz. Lang. Imp. fol. M.2. [24
Stärkeverhältnisse, Die, i. dt.-iVauz.
Krieg 1870-71. (Kriegsg. Bincelsehrr.,
hrtig. V. Gen.-stabe 9,367-416.) Berl.,
Mittler, gr. 8^ •di'Rec. : DLZ 10, 477 f.
[25
NuimliV, Das Verptlegungs- n.
Rtappenwesen bei d. 3. dt. Armee
im Kr. 1870-71. (Milit. Tidsskrift.
1888.) [26
Busch, Mor., Fürst Bismarek 11. s.
Leute. 7. verm. Aull. 1 Volksausg.
(in 10 Lfgn.) Lfg, 1. Lpz., Grunow.
gr. 8«. 64 & M. 0,60. [27
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neueste Zeit, eeü 1815.
541
Kugler, B., K. Wilhelm (s. Hr. 1013).
2.-;iO. (SchlnsB-)Hft. S. 13-3G9. [2628
Forb«t, A., K. Wilhelm, s.Nr. 1018.
•X* Hec: HZ 61, 625 f. (Egel
haaO. [2V
UviM«, Eniett, Trois einpereiirs
d'Allcmngne, Guillaunie L Fred»'ric
III, Gnillaume 11. Paris, Colin. H*.
29.5 p. Fr. 3,50. -Jf Ree: RC 26,
331 : liH 38. 378 f. (Monod); Polyb.
29, 255 f. (d'Avril). [30
Simon, Ed., K. Friedhci) III., a. d.
fninsös. ttberi. Bresl., Schottl&nder.
S". VIII, 220 S. M. 3. [31
Rodd, R., Friedrich III. (§. Nr. 1020).
Engl. Ausg. Lond.., Stott. — Ital.
Ansg. Hilano^ Prato. [32
Kohl, Horst, Fürst Bismarck-Ge-
denkbuch (b. Nr. 1022, wo Seiten- u.
Preisftngftbe lUseh). 2. Aufl. 2Thei)e.
XII, 200; 84 n. 311 S. M. 7.50.
* Ree: BULÜ 283 (Fr. Biene
mann). [33
Simon, Ed., 6. d. Fttnten Bismarck
1^47-87, übers. v.O.Th. .A 1 p x n n d er.
Berlin, Ulrich, gr. 8*. VllI, 444 Ö.
M. 5. — Ree. d. fr. Or.: R. d'hlst.
dipl. 2. 300-2(n e n Billard d es Par-
tee); Polyb. 27, 25d-6 (d Avril). [34
Recueil nuinuel et pntlqae de
tr.'iite.'^ et convent., snr lepquels sont
etabl. les relat et Ics rapports exist.
aujourd^hui entre lee divers ^tats
eonver, flu globe, dep. 1700 jupqti'fi
i'ep. actuelle; par Ch. de Martens
et Ferd. de Cnssy. 2 8*r. III.
1879-1885 l'ar F. II. G e (Tc k i- ii. Brock-
hans. gr. 8**. 705 S. M. 13. [3.5
Hartmann, Ed. v., Zwei Jzehnte dt.
Folie, n. d. gegenw. Weltlage. Lp?...
Priedr. S". XVI, 402 S. M. 6. [36
ü., F., Historisches Itb. Fürst Bis-
marck vor Anf. u. am Ende d. Cul-
turkampft. (BBBU 102, 829-912. 103,
9-26.) [37
Schulte, J. F. V., Der AUkatholicis-
mus; O. s. Eutwicklg., inneren Ge-
staltg. n. reclitl. Stel!^. in Dtld.
Giea8eD,Hoth. 1887. 8<*. 683 ö. M.12.(38
Vlerliaus, F., Die EntstehungS'G.d.
Entwurfes e. bürgerl. Gesetzbuches
f. d. dt. Reich. Berlin, Outtentag.
gr. 8". VI, 82 S. M. 2. [39
Lotf, W., 6. Q. Kritik d. dt. Bank-
ges V. MM^!ir2l875. Li)Z..Diin<:ker u.
H. lbS8. 8". Vm, 347 8. M. 7. *Rec.:
JbOW 18, 234-6 (E. Struck). [40
Msohe Zettsdor. t Oemdilcbtsw. 1. 1.
Tesdorpf, A., G. d. kais. dt. Krief^?-
marine in Denkwürdigk. v. allg.
Interesse. Kiel, Lips. & Tischer. B'.
V, 379 S. M. 4. * Ree: CBl 181-3;
Jbb. f. d. du Armee etc. 70, 119 bis
21; PJbb 63, 478-94 (Bat seh, ,Ueb.
dt. Marine f; "V. FHPG 2, 302 f. [41
Wippermann, K., Dt. G.kalender IV.
Jahrg. (1888) Bd.I: Jan. -Juli. Bd. II:
Aug. — Dec. Li)i., Grunow. 8*. XIII,
431; W, 452 ö. h M. 6. [42
Schuitheas , Barop. G.kalender.
N. P. Jg. in (1887) u. IV (1888),
hrsg. V. H. Delbrück. Nördl.^ Becic.
gr.8MX,601;VllI,470S.äM.9. [43
Scliwerdfeger, Otto, Zur Cl i.'xrakte-
rist. d. Kön. Johann. (Lpz. Ztg. Beil.
Nr. 25-27.) [44
Frensdorir, F., Frz. I.udw. v. P.cdcn,
hannov. Staatsmann. 1764-1831. (ADB
27. 507-10.) [4&
Rl8t, Joh. Geo., Lebenscrinnergn.,
lirsg. V. G. PoSl. III. Gotha, Perthes.
8* lY, 358 8. H. 7. 4^ Ree: DLBl
11, 156 f. (G. Hertiberg). [46
Melle, Werner, v., Gn^^t. Hefnr,
ICirchenpauer. Hamb., Voss. gr. 8".
XT, 459 6. H. 8. «Ree.: DLZ 10,
469-71 (Wohlwill); Dt. R. 254 f.;
Grenzb. 4«. I- 390 f. {AI
O&roMielm, Ferd. Graf Eckbrecbt,
Erinnetgn. alter n. neuer Zeit. 2. Aufl.
Stuttgart, Metzler. 2 fide. gr.8".VlII,
34H u. 294S. M. 10. -»^Kec.: Vjschr
VPK 25, III, 210-28. [48
Ringseis, Joh. Nep., Erinnerungen;
hrsg. V. Emilie Hingseis. III. Arn-
berg, Habel. 1889. 8*. Xll. 471 S.
M. 4.80. i^i Ree: HPBtl 103. 194 bis
202. [49
Burkhard, With., Das bayr. Staats-
budget i. d. ersten 70 JJ. seit Be-
stehen d. Verf. 1819-88. (Finana-A.
6, 220 :"'.) [50
Stecker, A., Vor 40 JJ.; Ue-
schichtl. üb. d. Entstehg. d. Sonder-
bunde» u. dessen Bezieiign. /., Aus-
lände. Luzcrn, Gebhart. 8^ 97 S. [51
Vgl. Nr. mi ; 1536 b. 48.
-Sf Bertha, A. de, Fran?. Joseph,
fl. Nr. 989. Ree: Jbb. f. d. dt. Armee
et.-. 00, 232 f.; Polyb. 28, 363-5
(d Avrilj; ÖtMBCO 9,713-15; DLZ
10, 594 f. (F. V. Krones). [52
85
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54^
BibliogTftpbie ür. a6^2<{77. Keueste Zeit
Richter, H. M., Joset Gf Hadetzky.
1704-1858. (ADB 27, 122 ^4 ) 12053
WolfsgrubM*, C9I., Joaeph Othmar
Cardinai Rauscher, FürBterzbiscliof v,
Wien. Freib., Herder, gr. 8*». XXXIU,
622 S. M. 10. 4e-Rec.: Grenxb. 48,
II, 62 71. (64
Lütge, H. A. 1., Der Aufschwung
d. bühro.-mähr. Kirche, unter K.
FVans Joseph I., 1848-88. Amatd..
SchefTer. XII, 108 S. H. 2,50. [55
Witz, C. A., Kais. Franz Jos. a. d.
evaog. Kirclie. {Jb. rt. Ges. f. d. 6.
d. Protest i. Oetterr. 9, 175-241.) [56
Apptiyl, Graf Geo., Zor G. d. österr.-
nngnr. Ausgleiches; e. Denkgilir. n.
d. J. 1863 an d. Kaiser Franz Jos. I.
(Oeiterr.-Dogar. R 6. Hit 4 6.) (57
Steinbaoh, Gust., Franz Deik, (Sc^.
a. Oest-nng. R.) Wien, Mains,
8*». 78 8. M 1,80.
Brandes, 6., Ferdinand Lassalle:
e. litt. Charakterbild. 2. verm. Aull.
Ana d. Dto. Lpz., Bardorf. 8^ V,
190 8. M. 2,50. ]|cRec: DU 10,
429 (0. Lorenz). [59
Quaok, H. P. 6*. De eooialisteu;
peraonen en alelaela. III. (1880-50.)
1« atnk. Amst., Kampep. gr. 8**.
Vni, 350 8. Fl. 3,15. [00
Entwicklung v. Industrie u. Gewerbe
in Oesterr. 1848-88 ; hrsg. v. d. Comro.
d.Jubil, Gewerbe- Auselellg. zu Wien.
1888. Wien, Lechner. gr, 8®. XII,
407 8. M. 4. [61
Falke, J. , Das Kunstgewerbe in
Wien 1848-88. (Denkschr., hrsg. v.
(iemeinderathe Wiens. II.) [62
Harnack, Ad., Rede anf A. Neander.
(Sep. a.: Preuss. Jbb.) Berlin, Reimer.
8". 34 8. U. 0,50. [6!^
Möller, Karl, Leben u. Bride v.
Joh. Theod. Laurent, Titalarblacb.
V. Cbersones, apost. Vikar v. Ham-
burg u. Luxemburg. 2. Th.: 1840 56.
Trier, Paui.-Dr. er. 8". XXIV, 694 Ö.
M. 5. « Ree. : TbLZ 14, 2S5-7 (F. H.
Beusch). [64
Sliphan, Bernh., Friedrich Bücken.
Vortr. WeiiDAT, Böhiaa. gr.8*. 328.
M. 0,60. [65
FreiUgrath, 6., Beitrr. z. Biogr.
Ferd. Freiligraib's. Minden« Brnos.
8". 208 S. M. 2,40. [66
Heioe'8 Antobiogr., nach s. Werk cd.
Uriefen u. Gesprächen, hrsg. ▼. G.
Karpeles. Beri., Oppenheim. 8**.
586 8. M. 8. ^7
Karpelea, 6., Eeinjr. Heine tt. aon«
Zeitgenossen. Barl., LeluBeaii. 8^.
347 8. M, 4.
Beckhajia, Geibel ala VerkiLudiger
d. dt Einheit dareh Kaiser WIlbeTia.
(Progr.) Oetrowo. 4**. 12 8. (69
Scnack, Ad. Frdr. v., Ein halbes
Jahrhundert. 2. Autt. 3 Bde. Statt*
gart, Dt Verl.-Anat gr. 8*. VIII,
432; IV, 443 u. VI, 4008. M. 15. (70
Carriere, M., Dreissig JJ. nn der
Akad. d. Künste zu Mtiodieu. Lebens-
erinnergn. (Westerm. Mtahfte. 1888.
Oct.) [71
Pecht, Frdr., G. d. Münch. Kunst
i. 19. Jh. m. 40 Beil. u. zahlr. Ahl.
Mfineh., Anat f. Kosak n. WIsaeoech.
Lex -Sr XII, 499 S. M. 20. ^ Ree:
Nord u. 8iid 48. 264 f.: AZtg Beil.
:>24 (Heber); DLB II, 153 ü.
(Krell). [72
Lfltzow, C. V., Die Kunst in Wien
unt. Fr. Joseph I. Wien, Ges. f.
vervieU". Kunst. foL 36 S. mit 32
Abbild, u. 6 Kiinstbeil. U. 24. (78
Bodenatei«, C, Hundert JJ. Kun'^t^
Wiens. 1788-1888. Wien, Gerold.
Lex.8». LXIV, 206 8. M. 10. * Ree:
Knnstchr. 4; Mittli. d. k. k. öaterr.
Mns. .3, 178 f. (Chnielarz). f74
CostOBOMa, Carl Lodw., Auä d.
Bargtheater 1818-37. 2 Bde. Wien,
Konegen. 8*. VIII, 347, 376 8. M. 6.
Ree: DLZ 10, (Erich
Schmidt). (75
Felkier, R., G. e. dt Mosterhühne;
Karl Immermann's Leitg. d. Sta it-
' leat. z. Düsseldorf. Stnttg., Cotta.
8°. 526 S. M. 8. (76
Hllte«, H0l. V., Munter twei Köni-
gen". Erinnergn. an Botlio v. Hülsen.
Berlin,£ckstein.gr,8<>.363S,M.6. (77
Bcrichtijfungcti
zu den Nachrichten und ^'ulizen und zur Bibliographie des 1. UelLes sind in
den betreffenden Abtheilungen selbst gegeben. — Zu Noti» 37e vgl. 128d,
7A\ 54 vgl. ir,h /II 60e vgl. 156a zu 61 vgl. Bibliogr. Nr. 206Ö. — Zu
Bibliogr. »r. l vgl. Nr. 1758, su Nr. 102 vgL an Nr. im vgl. Nr. 8638.
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&43
Ygranidmiiw tob AikflnoogaL
AftkMk: AbUL d. BerÜMr Ak.
AMMAk: Abhh. d. Mänchener M.
Ac.: Academie. The Academy.
ADB: Allgemeine DeuLsciie Bio-
AG: Archiv für Geschiebte.
AHV: Archiv det hkt Yereiiu.
Mu: Akadmw.
AKKR: AfchivOirlnliMtLXiicheB-
recbt.
AJtb. , AlthL: Aitertbum(6kuade).
Anz.! Anzeiger.
A06: Archiv f. östorr. Geschichte.
MkJL: AfdiMfoeiie ZdtKhrift
Ath.: The Athenaeom.
AZtg: AUgemeioeZcitangCehemal.
Angsburger).
BECk: mbUotbftqoe de YiocH» des
chartes.
Beil., Beiil.: Beilage, Beilageu.
Biitr., BtHiT.: Bätn^» Bdtiige.
Ber,. Berr.: R-rii ht. Berichte.
Bibl., Biblw.: liibiiot,hek(swesen).
Bl., BIL: BUtt, Blätter.
BtimHf Jbb.: Jahrbücher des Ver-
eins YOD AlterthniMfreandm im
Kheinlaode.
Bill.: BttUetin, BoU«tiDO.
CBt: Centralblatt (Literarisches').
CR : Compte renda (de Tacad^mie
des ioscriptioiui et bellra lettre).
DLJBI: Dentsches Literatnrblatl
DLZ: Denteche Literatnrzeitung.
Ot, Otid.: Deutsch, Deutschland.
US: Deotsehe Zcitsehrin t Qe-
Schi c h tf! s se n schaft.
EHR: English historical reriew.
FBPG: Forschmigeii sv branden*
bni^. Q. preoss. Geschichte.
G.: Geschichte.
6B11: GescbicUUblatter.
Ges.: Gesellschaft.
06 A: n, ,ttir:^Tr jj el ehrte AnieJgeiL
6V: Geschieh tsvereiu.
NJb: Historisches Jahrbveh der
Görres-Gesellschafi.
HPBII : Historisch politischeBlätter.
Ms., H&S., he.: llandsckrifl^ Haud-
sci r tten., handschriftlich.
HV : Historischer Verein.
HZ: Histor. Zeitschrift (v. äybel).
J., JJ.: Jahr. Jahre.
ilL, JM.: Jahrbach, Jahrböcher.
iB6: Jehreeberiekte derGceebiellte-
w ~ r : chafL
IbGVV : Jahrbuch lür Gesetigebong,
Venftaltung and Volks wrirthschaft»
Jh.. Jhh.: Jahrhunderten
K 'er Kde: Kunde.
KBIGV : Korresp.-BUtt d.Gesammt-
verenis d. dt CL- «. Allli.*V«Miiie.
KBIWZ: Korre£p-BL dw Wertdt. Z.
Itt. : Literatur.
HA. : Uittelaltex , Moyen - Age,
Middie Ages.
ma.t miT:e!alierlich.
IU|.: Magasin.
■ml: MAmoirce.
MHL: Hitthei'ii! R n aus derbislo-
risciien Literatur (Hirsch).
MHV: Mittheilungen des histor.
V.r,',_L^,
MIÖ6: Uittheilungen des Infititate
l'iir osterr. Geschichisforschung.
■UM: Magaiin für Literatiir dce
In- und Auslandes.
Ms., Mm.: Maimschpt(e), Mauu-
scrit(s) etc.
Mtochr.: UoDatsschrifl.
MV6: MittheUnngea des Vereins
für Geschichte.
MVmibMNi: MTG der Dentselien
in Böhmen.
n.: neu., nouveao, etc.; oder: nach.
NA: Neues Archiv der Gesellschaft
Air ältere deutsche Geschichtskunde.
NASichsG : K A f. sächs. Geschichte.
N. F.: Neue Folge.
NR: Nouvelle revne.
N. S.: Nnir ?rrip, Nnnva Serie, eto.
Ntztg: Nationalzeitung.
NZ: Knmisma^he Zeitaebrili
PJbb: Preussische JahrbAeher.
Q., ün.: Quelle, Quellen.
R. ; ILevae, Keview, Rivista.
RC: Revue critiqne.
Ref.: Reformation.
RH: Hevue iustorique.
RN: Beme nnmiemttlqne.
RNAIsace-Lorralne: Bewe nonveUe
d* A 1 ?fi<'e-Lorraine.
RÜH; Revue des questioDS histo-
riques.
RQSchr: Römische Qnartelschrift.
Re.: Rondschao.
544
Vendehniss von Abkannngen.
SftvZ: Zeitochrirt der Savigny-Stif-
Uatg für Rechtiigeschicbte.
SB: Sitzungsberichte.
SBBAk: SB d. BerUner Ak.
SBMAk: SB d. Münchener Ak.
SBWAk : SB d. Wiener Ak.
•0.: acience, scieoces.
Sehr., Sebrr.: Schrift, Schriften.
Spp. a.: Separatabdruck aus.
StMBCO: Studien und Mittheilun-
gen aus demBenedictioer- und CUter-
lienser-Orden.
ThLBI: Theolog. Literatur-Blatt.
ThLZ: Theolog. Literatur-Zeitung.
ThQScbr: Theolog. (^uart&lschrilt.
ThStK: Theol. Studien n. Kritiken.
Urk., Urkk. : Urkunde, ürkunden.
V.; Verein.
Verf.: VeriusBcr, Verfassung.
Verli.: Yerbalten, YerbiltnlaB.
Vhdig: Verhandlung.
VJechr.: Viorteljalirsrlirirt.
VJechrVPK: Vjschr. 1. Volkswirih-
schaft, Politik n. Kultargeecfiichte.
WZ : Westdeuteehe Z. f* G. u. Kunst
Z.: ZeitHchrift.
ZA.: Zeitalter.
ZOA: Z. t deutsches Altertbnm.
ZaOberrb: Z. f. die O. des Ober-
rheins«
Z6P: Z. f. Gschichte und Politik.
ZNS: Z. d. biet. Gesellechalt
ZKG : Z. f. Kirchengeschichte.
ZKR: Z. für Kirchenrecht.
ZKTh: Z. für kathoL Theologie.
ZN: Z. flir Numitmatlk.
Ztg.: Zeitung.
ZV6: Z. d. Vereins f. Geschichte.
ZVtG: Z. für valerländieche Ge
aehiehte (WestfbteBe).
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DEUTSCHE ZEITSCHRIFT
GESCHICHTSWISSENSCHAFT.
HERAUSGEGEBEN
VON*
ZWEITER BAm>.
JAHRGANG 1889. ZW£IT£B BAND.
FBEIBÜBfi^ L B. 1889.
AKADEMISCHE VERLAGSBÜCHHANDLUNG VON J. U ß. MOHR
(PAUL SISBECK).
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Dnsck TOD Ü«brUd«r Kj-OMr In Stuttfut.
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I
Inhalt
Saite
Abhandlung tili und Kleine Mittiieilangeii.
Julius Weizsäcker. Vom Herausgeber , . 327 — 340
ürspmng und Wesen der moderueii Geschichtsauliassuiig. Von
Gustav Bucliliolz 17 — 37
Zur Hinrichtong der SadiMn 782. Ton H. UliBftnn .... 156—157
Zur älteren norwegischen Geachiehte. Von Konrnd Hanrer 444— 445
Der ReehtHlreit der Klöster Wankorl nnd Haatitee. Ein Bei-
trag zur Geschiehte mUtelalterlicher FUsehnngen. Von
Ernst Sackur 341—388
Ein Menscbenalter florentinischer Geschichte. (1250—1292.) Forfc-
setxung. V— VI. Von Otto H artwig 38—96
König Heinrich VII. und die lombardischen Städte in den Jahren
1310—1312. Von Gustav Sommerfeldt 97—155
Differensen swiseben Kari V. nnd adnem Bruder Ferdinand im
Jahre 1624. Von Hermann Banmgarten 1—10
Der Winterkönig im Liede seiner Zeit Von R. Wölken . . 390 — 409
Zur Geschichte der Frankfurter Association TOn 1697. Von
Richard Fester 157—159
Beitrnp^' zur Geschichte der nordischen Frage in der zweiten
iiülfte des 18. Jahrhunderts. Von Fritz Arnlicim . . 410 — 443
Zwei 6clwiftstücke .Justus Gruner s. Eine Dt-nkschrift aus dem
Jahre I&Ü9 und ein Bericht an den Staatskanzler Harden-
berg aus dem Jahre 1811. Von J. t. Gruner .... 445—449
Rehfties Aber die Anflinge seiner administratiTen Thitigkeit in
den preussischen Rheinlanden. Von A. Kaufmann . . 448—458
Berichte und Besprechnngen.
Die geschichtlichen Studien in Frankreich. VonG. Monod 160 — 17t), 523
Die neuere böhtn. Geschichtsforschung. Von H. Vancura 176—192, 523
Neuere Literatur zur Geschichte Englands iui Mittelalter. Von
F. Liebermann 198-285, 462-523
PnbUcationen der kgl. belgiseben historischen Commission. Von
£. Hnbert 459—462
Nachrichten und Notizen.
JJr. 176-177. Centralcommission lür wissenschaftl. Landeskunde
in Deutschland. — 178-178a. Historische Station u. Uistor.
Institut in Rom. — 179. Verein für Reformationsgeschichte.
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IV
Inhalt.
Salt«
— 180. Verein für die Geschichte von Ost- und Wett'
preussen. — 181. Oberlausitzische Gesellschaft der WiMMB-
Schäften. — 182. Historisclu' ConiTni^^gion für die Provini
Sachsen. — 18.S. Hansischer Geschichtsverein. — 184. Uni-
vertiilÄleu. — 185 187. Archive, Museen, Bibliotheken. —
188. Versendung von Handschrilten. — 189-190. Zeit-
achrifteo. — 191. Handbttehcr, NachftcUagewerke. —
192-198. PreiMiusdiniben und Stipendien. — 199-2M.
Pereonelien. — Antiqiuuifehe XeUloge 236 -245
Kr. 205. llünchener historische CommiBsion. — 206. Gesammt*
verein der deutschen Geschichts- und Alierthums-Vereine.
— 207. K^l. sächsischer Alterthumsverein. — 208. Codex
diplomaticuH Saxonia? regiae. — 209-212. Hi.^torisclie Com-
mission für die Provinz Saclisen. — 213. Gesellöchaft Im
lothringieche Geschichte und Alterthumskunde. — 214
bU 216. Bibliotheken, Archive, Hneeen. — 217. Zeit-
schriften. — 218*219. Lehr- und HandbQcber. — 220-226.
Frankreich. — 227-228. Spanien. — 229-286. Italien. —
237. Polen. — 238. Russland. — 239-247. Personalien. —
248-249. Todesralle. — Antiquarische Kataloge . . . 524-538
Bibliographie nur deotsehen Gesehlohte.
Gruppe I— III: Literatur von 1889 Mitte März bis Jtlitte Juni.
Gruppe IV— VII: Literatur von Anfang October 1888 bis
Mitte Jani 1889; mit Vachtrftgen an 1888 Jao.—Sept.
Bearbeitet von Dr. Oscar Masslow 246^24
I. Allgemeines, Nr. 2678-2728, S. 246-248. — II. Mittelalter,
Nr. 2724 3000, S. 248-2.59. - III. Nr uzcil, Nr. W0 13102.
S. 259-274. - IV. Culturgeschichte, Nr. 3463 3887, S. 275
bis 29:'. V. Territorial- und Lncalgeschiclitc. Nr. ?S^^
bis 8. 293-318. = VI. is»euschaften, Nr. 4:U'>^>
bis 4438, 8.318-322. — VIT: Anhang: Sammelwerke und
Zeitschriften, Nr. 4439-4493, S. 322—324.
Gruppe I— III : Literatur von Mitte Jnni bis Ende September 1889.
Bearbeitet von Dr. Osear Masslow und Dr. 0. Sommer*
feldt 539-562
I. Allgemeines. Nr. 4494-4532, 8. 539-541. - II. Mittelalter,
Nr. 4533-4806, S. 541-550. — III. Nenxeit, Nr. 4807-5151,
8. 550-562.
Verzeiehnisa von Abkfinrongen 825—326, 563-5()4
Eingelanfene Schriften 826, 538, 564
Register 564-570
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Differenzen zwischen Karl V. und seinem Bruder
Ferdinand im Jahre 1524.
*
Von
Uenuauii Baumgarten.
Es mag nicht oft Torgekommen sein, dass zwei Brüder« welche
nebeBeinander regierten, ein ganzes Leben hindurch so einträchtig
zusammengewirkt haben, wie Karl Y. und König Ferdinand, und
zwar unter Verhältnissen, welche so mannigfaltige Anlässe zu
tietgreif enden Differenzen enthielten. Denn wenn auch beide im
Grossen und Ganzen durch dieselben Interessen, durcli gleiche
Gesinnungen und Bestrebungen zusanimensrehalten wurden . so
gab es doch in der Natur der \ou ihnen reuit-rten Lander und
der ihnen gestellten Auliraben viel (iLMrensätzlic hes, dass oft
ein starkes Auseinandergehen ihrer Politik kaum vennieden werden
zu können schien. Seit Ferdinand König von Ungarn geworden
war, konnte ihm die wesentlich gegen Frankreich gerichtete Politik
des Kaisers r-idit mehr conveniren; er musste jetzt ebenso
dringend den Frieden unter den christlichen Mächten wUnschen,
damit sie ihre Tereinigten Kräfte gegen den Türken kehrten, als
er frOher seine begehrlichen Blicke auf Italien und Burgund ge*
worfen und den Kriegseifer des Bruders gegen König Franz ge-
schürt hatte. Wir hören denn auch seit 1526, namentlich aber
seit 1528 aus seinem Munde immer ungeduldigere Mahnungen
an den Kaiser, er möge dem Kriejye mit Frankreich ein Ende
machen und alle steine Krüfte aui die BeschirnuinfT der Christen-
heit vor den Ungläubigen concentriren. während umgekehrt Karl
der Meinung iit, Ferdinand solle sich mit einem leidlichen Ab-
Deatsche Zeitscbr. f. Geschiclitaw. 1889. II. 1. 1
Digitized by Google
2 H. Baumgarten.
kommen in Ungarn begnügen. Dieses Auseinandergellen der
beiderseitigen Interessen schien die Brüder um so mehr trennen
zu müssen, als ja doch höchst pfinliche Erinnerungen aus ihrer
frühen Jugend zwischen ihnen standen. Hatte nicht Karl lange
fürchten müssen, die Vorliebe des GrossYBiers Ferdinand fttr den
jüngeren Bruder würde ihn tun das spanische £rbe bringen?
Hatte er dann nicht, nachdem er die spanische Regiemng an-
getreten, in wohl übertriebenem Argwohn mit äusserster Schroff-
heit nnd Rttcksichtshisigkeit den Bruder all seiner Freunde und
Vertrauten beraubt, hatte er ihn nicht bald nach seiner Ankunft
in Spanien aus diesem Lande seiner Gkburt und Liebe entfernt ?
Hatte er nicht, als während des Wahlkampfes bei den im Reiche
thätigen Agenten die Ansicht aufgetaucht war, die Stimmen der
Kurftlrsten möchten leichter ftlr den in Deutschland anwesenden
Ferdinand zu gewinnen sein als für den fernen König von Spanien,
mit .schärfster Emplindlichkeit jede derartige Möglichkeit zurück-
gewiesen?
Solche Eindrücke der Jugend ])riegen doch tief im Geniütlio
zu haften, und dass das bei Ferdinand der Fall war, zeigt eine
Instruction vom 8, December 1528, welche seine Vertreter beim
Kaiser beauftragt, demselben vorzustellen, welche grosse und
wahre Ergebenheit, Liebe und Untertbänigkeit er ihm Zeit seines
Lebens bewiesen habe, vor Allem damals, als er auf Karl's Be-
fehl Spanien, das Land seiner Geburt und Erziehung, Terlasseo
habe, die Liebe zur Heimath im Interesse des Bruders vezleugnend.
Er habe sie aber auch damals bewiesen, als er sich auf Befehl
KarVs Terheirathet habe, ohne seine Gemahlin gesehen und ge-
kannt zu haben, ohne zu wissen, ob diese Heirath ihm zusagen
werde, lediglich, um einen Wunsch des Bruders zu erfüllen').
La grande y verdadera obidiencia, amor y umildad, in der
That, sie hatte Ferdinand bei all diesen Gelegenheiten in seltenem
Masse bewiesen. Während bei den berührten Verhältnissen unter
den beiden Brüdern sich sehr leicht eine gefährliche Rivalität
hätte entwickeln können, ordnete sich vielmehr Ferdinand mit
unbedin:;ter Fügsamkeit dem doch nur drei Jahre älteren Karl
unter, konnte mit Kecht in jeuer Instruction sagen, er habe
^) FerdiDand's Instruction für Antonio de Mendov«. Pedro de Coidova»
Martin de SsliiuM und Gabriel Sanohes. Wien. Aich. P. A. 7.
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Differenzen zwischen Karl V. und Ferdinand, 1524.
3
mi ihrem letzten Zus«immensein in den Niederlanden keine Ge-
legenheit Tersäumt, um Karl evidente Beweise seiner Ergebenheit
m bieten; mehr aber noch als diese äusseren Handlungen be*
deüte die innere Gesinnung, durch die er mit dem Bruder Ter-
bnnden sei, und welche niemals einen Wandel erfahren werde.
Diese Hingebung an das kaiserliche Interesse ging ja lange so
weit, dass er von den besonderen Ansprüchen der seiner Ver»
waltung anvertrauten österreichischen Länder wenig berührt zu
sein schien. Mit ganzer Seele lebte er in dem grossen euro-
päischen Kampfe seines Bruders; nach Italien und Burgund
strebten seine Gedanken. Ex hatte über Karl viele und grosse
Beschwerden zu führen; der Kaiser erftillte die ihm gegebenen
finanziellen Zusagen ebenso wenig, als die den Reichsfürsten er-
theilten; die Statthalterschaft im Reiche war für Ferdinand die
Quelle unendlicher Verdriesslichkeiten und Verlegenheiten, nicht
nur weil der Kaiser nicht asahlte, sondern auch weil er auf die
wichtigsten Entscheidungen nicht selten ungebührlich warten Hess.
Abt-r wie dringend auch Ferdiiiainl an die Eri'üllung gegebener
Zulagen mahnte, und wie lelihaft er immer neue Wünsche in Be-
treff der österreichischen Lande, des Reiches, Italiens u. s, w. vor-
trug, und wie wenig der Kaiser auf diese Wünsche einging, er
blieb seinem Dienste immer mit derselben unwandelbaren Treue
ergeben.
Der Kaiser schien diese brüderliche Liebe im vollsten Masse
zu erwiedem. In seinen Briefen äussert er sich öfter geradezu
ertlich; die Wendung, er liebe und achte Ferdinand comme
Ulli; aultre nioy mesmes, er liebe ihn nickt nur wie seinen Bruder,
>uiideni wie seinen ältesten Sohn, kehrt nicht selten wieder.
Allerdings entsprechen diesen Worten die Handlungen lange
recht wenig. Manche sehr berechtigte Wünsche Ferdinand'»
bheben Jahre lang uneritlilt, die Geldnoth immer dieselbe. Aber
konnte der Kaiser beim besten Willen den Bruder befriedigen?
Ferdinand wusste wohl, wie es mit den kaiserlichen Kassen be-
stellt war und wesshalb die ihm auf Neapel und Venedig an-
gewiesenen Zahlungen ausblieben. Schwerer mochte er sich er-
klären, wesshalb Karl so lange zögerte, ihm die Regierung über
<lie abgetretenen Lande aus eigenem Rechte zu übertragen. Er
hat sich einmal sehr empfindlich darüber geäussert. Immerhin
kamen dabei keine emstliche Zwistigkeiten zum Vorschein. Der
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4
U. Baumgurten.
Verkehr der Brüder während der Jahre l^>22 — ir>24 ist eui
herzlicher, sie geben so Hand in Hand, dass wir sie uns iu alk n
wesentlichen Fragen Ton erfreulicher Uebereinstimmung erftOlt
denken mQssen. Da ist es denn höchst Oberraschend, den Kaiser
mit einem Male in scharfem Widerspruche mit der ganzen Regie-
ningsweise Ferdinand's zu finden.
Fdrstemann hat in seinem «Neuen Urkundenbuche* S. 143
eine vertrauliche Werbung KarVs an Kurfürst Friedrich von
Sachsen aus dem Jahre 1524 abgedruckt, welche auf das Ver-
hältiiiss der l)eiden Brüder ein sehr eigenthUmliches Licht wiri't.
Der Kaiser ersucht darin, um es kurz zu sagen, den Kurtürsten,
er möge doch seinen Eintiuss bei Ferdinand dafür geltend machen,
dass er seine sehr bedenkliche Kegierungsweise ändere und
namentlich denjenigen Mann entferne, welcher die hauptsächliche
Schuld daran trage, ,unsers lieben Bruders Liebhaber Salamanca^.
Das von Förstemann mitgetheilte Actenstflck ist nicht OriginaL
sondern gleichzeitige Abschrift, überdies nur das Fragment einer
solchen, und endlicli, wie sofort zu bemerken, eine sehr un-
beholfene üebersetzuDg. Gegen die Echtheit desselben regen
sich alsbald starke Bedenken. Wie, fi'agt man sich, sollte wohl
Kafi auf den Gedanken gekommen sein, dem Kurfürsten eine so
missliche Zumuthung in demselben AugenbUcke zu machen, wo
er ihm den grossen Kummer bereitete, die vor drei Jahren Ter-
abredete Verbindung ihrer beiden Häuser durch die Verheirathung
seiner jüngsten Schwester Katharina mit dem Kurprinzen Johann
Friedrich aufzukündigen? War es überhaupt Ton dem höchst
vorsichtigen Kurfürsten zu erwarten . dass er sich auf eine der-
artige überaus delicate Intervention einlassen werde? Stand er
in so intimen Beziehungen zu Ferdinand. ü))te er über denselben
eine so starke Autorität, dass sich von seineu Vorstellungen
irgend ein Erfolg hoffen Hess? Konnte der Kaiser jetzt noch
in diesem ganz vertraulichen, herzlichen Tone zu dem Beschützer
Luther's reden? Und kann man es glauben, dass Karl gegen
diesen Fürsten Uber seinen Bruder so weit gehende Besorgnisse
geäussert habe, die Besorgniss, Ferdinand könne das Schicksal
seines Schwagers Christian von Dänemark erfahren, wenn seiner
jVIissrei^ieruni^ niclit rasch Einhah j^^ethau werde?
Es ist bekannt, wie ]>einlir)i sich Ferdinand von der Voll-
macht berührt füiilte, welche der Kaiser seinem ausserordentlichen
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Biffarens» swiidieii Karl V. uid Perdin«nd, 1524.
5
Botschafter zum Nürnberger Reichstage des Jahres 1524 ertheilt
hatte, und von dem ganzen Auftreten dieses Hannart während
der Nürnberger Yerhandlungen. Eben Hannart sollte nun auch
jene Werbuug an den Kurfürsten ausrichten und ihm gleich-
zeitig eröÖ'nen, dass aus jener Heirath nichts werden könne, da
sich der Kaiser durch wichtige Interessen genöthigt sehe, seine
Schwester Katharina mit Portugal zu verhiiiden. ,Es scheint,*
sagt Ranke, „als habe Hannart, statt baiani Hirri zu stürzen, ihn
vielmehr auf seine Seite gezogen : die Zuschrift wenigstens, durch
welche der Kaiser den Kurfürsten von Sachsen aufforderte, zur
Entfernung Salamanca's mitzuwirken, lieferte er demselben nicht
aus." Bänke meint mit dieser Zuschrift doch ohne Zweifel das
Ton Föratemann publicirte Actenstttck, dessen Echtheit er offen-
bar nicht bezweifelt. Woher er weiss, dass Hannart dasselbe
dem Kurfürsten nicht übergab, sagt er nicht; es ist freilich im
höchsten Grade wahrscheinlich. Wie kam es dann aber in des
Kurfürsten ArchiT? Bucholts theilt zwar einen Brief Ferdinand's
an Karl mit, worin er sieh über das anmassende und dem kaiser-
lichen Interesse schädliche Benehmen Hannart's bitter beschwert ;
dasb aber dieser von Karl derartige Aufträge gehabt habe, ver-
räth er mit keiner Silbe. Auch Chmeh welcher doch diese Jahre
der Geschichte Ferdinand s H»M>-i<4 durchforscht hatte, erwähnt
bei der Mittheilun^ einer andtrLii Hescliwerde Ferdinand's über
Haunart ^) nichts von solchem Vorkonimuiss. Wird es da nicht
doch recht wahrscheinlich, dass jene „Werbung" auf irgend einer
Erfindung oder einem Missverständniss beruhe?
Nun aber findet sich in dem Wiener Archiv *) unter der
Correspondenz Karl's (P. A. 3) dasselbe Actenstück in vervoll-
ständigter lateinischer Fassung. Sie ist auch nur gleichzeitige
Abschrift, vennuthlich ebenfalls Uebersetzung aus dem französi-
schen Original; denn die Werbung an den Kurfürsten stellt sich
hier als ein Stück der Hannart ertheilten Instruction dar. Der
Kaiser sagt darin unter anderem, er höre, dass sein Bruder
contra consuetudinem Germanicae nationis hucusque observatam
gubernare. Nam Majestati suae veneruut informationes et avi-
'( Archiv für öst'Treiehischp n»>schirhtf' 1. loO.
-) Mit diesem kurzen Ausdrucke meine ich selbstverätimdlich immer das
Haus-, Hof- u. Staatsarchiv.
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6
H. Baamgarten.
sationes per priTatas peraanas et per literas in haue eeotentiaiii :
nisi Majestae sua fecerit celerem proTisionem« alias stabtt in ilio
puncto, quod Majestas sua ejusdemquc Irater irrecuperubile dam-
num pati cogerentur, quemadmoduDi regi Datie noviter contigit.
Cujus quideni casus praefati Majestatis Caesareae fratris amator
Salamanca potissima sit causa. Nam in onioibus suis negocüs
avaritia manifeste apparet, qui justitiam vendit, loca Majestatis
Gaesareae ejusdemque fratris hereditaria sine aliquo juato titulo
sibi attrahit. Cum itaque illa contra Migestatem Gaeaaream
attentat, quid non poterit machinari contra alioe et praeeertina
contra conaerrationem et conoordiam utriusque fratris, quem*
admodum Dilectio sua taraquam antiquus princeps elector, rerum
muiulauHi um experieutiam habons, melius cogitare poterit. Der
Kaiser habe alle diese Dino-e aus allen seinen deutschen Erb-
landen, besonders aus Tirol und Württemberg, erlahren. Da er
dem Kurfürsten vor Allen wie seinem Vater (paterne) vertrane
und der Bischof von Tiient (Ferdinand's intimer Rath) dem
Salamanca alles nachsehe, so ersuche er Seine Liebden freund-
schaftlicb und bitte ihn aufs hdchste, qnatenus Dilectio sua Telit
super annexis litteris credentialibus per Hajestatem suam manu
propria scriptis juxta tenorem istius brevis instruetionis cum saepe
nominato Caesareae Majestatis fratre nomine suae Majestatis.
prout suae Dilectioui magis videbitur consultum, tractare ea quae
ad praecavenda praenarrata incommoda et pericula magis wde-
bitur et Orator Caesareus a Majestate sua oretenus clarius inteliexit.
Sollte der Kurfürst dieses Geschält für sich allein xu schwierig
finden, so könne er die alten Käthe des Kaisers zuziehen. Et
prae omnibus. Dilectio sua summe requiretur, quatenus ef&ciai,
ut dictus Salamanca deponatur a curia fratris Gaesareae M^estatis.
Endlich wird Hannart beauftragt, dem Bischof Ton Trient alles
CKite zu sagen und ihm das Vorstehende zum Tlieil zu eröffnen
und ihm zu erklaren, der Kaiser habe nie gedacht, dass er aut
solche Weise den Salamanca werde gewähren lassen. Er solle
den Bischof ernstlich ermahnen, seiner Pflicht eingedenk zu sein.
In der kaiserlichen Canzlei war ein so barbarisches Latein,
wie es dieses Schriftstück aufweist, nicht üblich; auch aus der
Ganzlei Ferdinand's wird etwas Aehnliches kaum nachgewiesen
werden kOnnen. Da nun überdies alle sachlichen Bedenken,
welche sich gegen die Werbung'' bei Förstemann regen, diesem
Differenzen zwischen Karl V. und Ferdinand, 1524.
7
lateinischen Stück wenigstens in deniM-lben Umfaug ent^^egen
stehen, so kann der Umstand allein, dass es sich unter den Papieren
des Kaisers findet, selbstTerständlicli für seine Echtheit keine
genügende Bürgschaft leisten. Wir werden aber in unseren
Zweifeln um ao mehr bestärkt, als Ferdinand in einem ausftUir-
lichen ActenstOcke, welches unter anderem Sakmanca sehr nach*
drQcUich gegen alle Verdächtigungen und SchnüUrangen in Schutz
nimmt, sich zwar mit grosser Lebhaftigkeit ttber Hannart aus-
lässt und auch seinen Missmutli diuLibti nicht verbirgt, dass Karl
eine solclu^ Persönlichkeit in solcher Weise abgeortliiet liabe,
dass dieselbe sich als seinen Herrn habe geriren können zum
grössten Aergemiss aller in Nürnberg versammelten Stande, aber
das Vorhandensein einer derartigen Instruction doch nicht ahnen
läast'). Als aber Ferdinand so schrieb, hätte er, sollte man
meinen, ¥on jener Weisung des Bruders, TOn jenem Aber aUes
empfindlichen Auftrage an Hannart doch wohl wissen müssen.
Es haben sich aus derselben Zeit, in welcher Ferdinand jene
ausführliche Instruction für Bredam aufsetzen liess, drei Briefe
Ferdinand's an Karl erhalten, d.d. Stuttgart den 10. und 12. Juni*).
Der eint dt r Im i len vom 12. Juni ist ganz eigenhändig. Ferdi-
nand empfiehlt dann zuerst den Bischof von Trient aufs wärmste
und bittet den Kaiser dringend, er möge doch die Versprechungen
erfüllen, welche er ihm bei seiner Abreise von Brüssel mündlich
und dann Terschiedentlich durch Briefe für den Bischof gegeben
habe. Er höre auch, fährt er fort, dass man Salamanca gegen
aUe Wahrheit beim Kaiser verleumdet habe, während derselbe
ihnen beiden ein tres leal serviteur sei. Auch hier von jener
Instruction keine Spur. '
Al)er einen Moii;it später stossen wir auf ein Schreiben
Ferdinand's, das nun freilich doch jeden Zweifel beseitigt. Aus
Linz den 11. Juli theilt er dem Kaiser eigenhändig Folgendes
mit: Monseigneur. Jay entendu non sans mon grant desplaisir
torlmcion et regret a gens dignes de foy oomen vre Miyeste par
les Reporte des anvieulx de mon honeur et amour fratemele entre
') S. die für Herrn von Bredam Stuttgart den 13. Juni 1524 unter-
zeichnete Instruction Ferdinand's im Archiv für österreichische Geschichte
1, 129 f. u. 130.
•) Wiener Arcmv. P. A. 7.
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8 H. Baumgarten.
noua ait baillest (et) envoie par decha quelque instrucion en la-
quelle sont contenues plusietirs choses injustement ^tes contre
moy et malignement excogitees, et combien que nuUement
croire que ce proccde (de) vre voulonte et sent^nce ne que ladicte
in<<trncion ai teste despechee de vre ceu et voulonte, neantmoins
je nie trouve uon petitenient blesse. Er sei aul das Schmerz-
lichste davon berührt. Da er Niemand an Treue und Ergeben-
heit gegen den Kaiser nachstehe, ihn wie seinen Vater verehre,
so habe er gemeint, Karl könne solche Dinge nicht nur nicht
schreiben, sondern nicht einmal denken. Er könne dazu nur
von solchen angestiftet sein, welche von ihrer Zwietracht Vor-
theil hofften. Seine (Perdinand's) Ehre sei aufs empfindlichste
durch diese Instruction des Kaisers, die schon überall bekannt
sei, i^a ki iinkt. Karl möge doch bedenken, wie demrticre Vorfälle
ibnen beiden schaden müssten. Er beschwört den Bruder bei
Gott und dem Mutterleibe, so bösen Verdacht zu bannen and
die Verleumder zu strafen.
Man kann kaum etwas Dringenderes und Rührenderes lesen
als dieses Schreiben Ferdinand's. Unter demselben aber lesen
wir, ich meine von Gattinara's Hand, Ferdinand sei zu antworten,
comme Sa Majeste ne scet riens que Hannart ajt eu Charge de
dire ny proposer chose que soit ou doit estie au prejudice de
Ihonneur et reputacion de Moiiseiicneur sou Irere, ny eiiten<l
avoir signe instruction de la substance contenue en la copie en-
vovee. Et si teile cho>e eust este faicte, ce seroit au desceu de
Sa Majeste et pour quelque habilete, dont Sa Majeste se trouveroit
tres desplaisant et le vouldroit bien chastier. Der Kaiser lasse
an Hannart schreiben, er solle seine Originalinstruction einsenden;
dann werde sich die Wahrheit herausstellen und der Kaiser alles
thun, um Perdinand's Ehre volle Genuttthuung zu gewihren.
liiernudi lässt sich nun doch wohl kaum zweifeln, dass die
eopie euvoyee jenes lateinisch abtrefa<ste Schriftstück gewesen
sei 0. dn^": üaunart eine solche Instruction (wie sie auch immer
') Wenn Fenlinnn l in '"h in Bri<.'lV an den Kaiser die L eU^seudimg
tiie*er Coyii.^ ni» ht erwiihut uud ilie<t ll*e auch jenem Briefe nicht beiliesrt,
80 erkiast s^ich das daraus, dass rerLÜii^uid alle Details seiaeiü Llesaudieu
aiu kaiserlichen Hofe, Martin de Sahnas, aufzutragen pflegte. Von d&n
Briefen Ferdinands an diesen Sahnas haben sidi im Wiener AzduT nnr
gans Tereinielte Fragmente erhalten.
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Differensen zwiBchen Karl V. und Ferdinand, 1524.
9
entstanden sein möge) nicht nur gehabt, sondern auch mit ihr
80 indiscret operirt habe, dass de Anfang Juli schon ttberail be*
kannt war, woraus sich dann auch erklärt, dass eine abschrift»
liehe Üebersetzung derselben in den Besitz des EurfOrsten von
Sachsen gelangen konnte. Dass ein solcher Vorfall fOr Ferdinand
nicht nur im höchsten Grade verletzend sein, sonderu aueli seine
an sich schwache Autorität empfindlich erschüttern musste, ver-
steht sich von >elbst. Denn wenn es überall bekannt wurde,
dass der Kaiser über Ferdinand s Regierung und den hauptsäch-
lichen Trägpr derselben so urtheile, so konnte es nicht anders
sein, als dass die längst rege Opposition sich dadurch ausser*
ordentlich ermuthigt fühlte. Um den bedenklichen Charakter
eines solchen Zwischenfalls recht zu würdigen, müssen wir uns
erinnern, dass eben damals Waldshut den Befehlen Ferdinand's
kecken Widerstand entgegen zu setzen und die Bauern von Stüh-
lingen sich sregen die Grafen von Lupfen zu erheben beirnnnen
hatten, während die drohende AnsfÜhrun»x der Uegens))ur^* ]■ lie-
schlüsse ganz Oberdeutschland mit wachsender öährung ertüiite.
Wie verhielt es sich denn nun aber mit diesem seltsamen
Actenstück? Hatte der Kaiser dasselbe wirklich, wie die ange-
kündigte Antwort an Ferdinand behauptete, nicht ausgefertigt?
Wie war es dann entstanden? Hatte es etwa Hannart sich selbst
geschmiedet? Das wäre doch ein höchst verwegener, fast bei-
spielloser Streich gewesen.
Sehen wir den Entwuri der Antwort genauer an, so zeigt
sich, da^s der Erlass der Instruction doch nicht so kategorisch
abgeleugnet wird, wie es auf den ersten Blick scheint. Der
Kaiser „meint (entend) nicht eine solche Instruction unterzeichnet
zu haben, und wenn etwas Derartiges geschehen wäre, so wäre
es ohne Wissen Sr. Majestät geschehen et pour quelque habilete".
Han soUte doch wohl meinen, wenn Karl wirklich die fragliche
Instruction nicht erlassen hätte, so würde die Antwort gelautet
haben : »Ich habe eine solche Weisung nicht gegeben, ich werde
Haiinarfc sofort zur Verantwortung ziehen." Statt dessen will
er Hannart auffordern , seine Originalinstruction einzusenden,
dann werde sich die Wahrheit herausstellen ! Wurden denn von
60 wichtigen Actenstücken in der kaiserlichen Canzlei keine
Goncepte aufbewahrt? Und wenn wir dieses schwer D- nkbare
einmal annehmen wollten, waren denn Karl und seine Räthe
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10
U. Baumgarten.
VOD so schwachem Gedächtniss , dass sie sich im Sommer 1524
nicht mehr erinnern k nuten, ob sie Haiiuart im August oder
September^) 1523 den Auftrag ertheilt hatten, gegen Ferdinand's
Regierung in solcher Weise vorzugehen;' Ks wäre das eine
durch au. s vereinzelt dastehende Thatsache.
Wir kennen aber nicht nur, was Gbittinan für die Ferdinand
zu gebende Antwort aufgezeichnet, sondern auch das, was Karl
wirklich seinem Bruder am 4. October aus Tordesillas geant-
wortet bat Der Kaiser schreibt: ,Je tous certiffie mon frere,
que je nentends avoir jamais eigne ny ordonne teile Instruction,
et suis tres desplaisant de si grande faulcete, laquelle jentende
bien faire ayerer, et aussy fftire punicion du delict, teile que
ce soit exemple a tous aultres. Et si du couste de pardela
en pouvez par quelque facon avoir la Tente tont au der, me
lerez tres grand plaisir de men advertir. Car je ne vouldroye
soufiPrir teile cho.se demeurer impugnie tant pour le debvoir de
justice que pour Ihonneur et reputacion de nous deux, et mes-
mement de vous que jextime ung aultre moy nirMutf. Et scavez
bien la bonne amour (|ue je vous porte , hniuelie ue diminuera
jamais, mais la trouverez tousjours tres terme et tres ait'ec-
tione que meilleur ne scauroit estre" *).
Das klingt nun allerdings doch sehr anders. Freilich sagt
der Kaiser auch hier nicht rundweg: .eine solche Instruction
habe ich nie unterzeichnet oder befohlen', sondern nur: «ich
meine eine solche Instruction nie unterzeichnet zu haben"; aber
der ganze Ton seiner Antwort ist doch von der Art, dass man
nicht denken kann, er habe je wissentlich eine derartige Weisung
gegen den Bruder erlassen. Er hat eine lebhafte Empfindung
dafOr, wie sehr durch einen solchen Vorgang sie beide Terletzt
und geschädigt werden. Er fordert eine emstliche Untersuchung
und verheisst nachdrückliche Züchtigung. Was jedoch der Kaiser
in dieser Beziehung angeordnet, was er Hannart selbst geschrieben
und dieser zu seiner Rechtfertigung geantwortet hat. ist mir nicht
bekannt. Am 'J. Decen^ber dankt Ferdinand dem Kaiser für
seine freundliche Erklärung; er habe nie geglaubt, dass der-
') Noch am 9. September wnrdoi hutructioneii fllr ihn aa Maigaretfae
aofgeeetzt.
*) Wiener Archiv. P. A, 5.
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Differauten «witchen Karl T. und FenUnand, 1524. 11
selbe eine solche Instruction erlassen habe, weil dadurch nicht
nur ihre beiderseitage Ehre, sondern namentlich auch EarVs
Autoriti&t nnd Reputation Terletzt worden w&re. Er sei fest
fiberzeugt, dass sie Ton solchen erfünden worden, welche weder
des Kaisers Ehre noch Ferdinand's Wohl liebten. Damit nun
aber Karl diese grosse Bosheit genauer kennen lerne und die
Schuldigen strafen könne, möge er in den Niederlanden zwei
oder drei geeignete Persouf n wählen und zu ihm senden, damit
sie alles unter.^nfhten und hei zuverlUssifren Personen , nament-
lich auch dem Kurfürsten von Sachsen, ürkundiguiigeu einzögen.
Am 16. December schreibt der Kaiser an Ferdinand, er habe
Hannart befohlen, bis zum April nach Spanien zurückzukehren,
damit er sich wegen der Instruction und der anderen Dinge,
welche ihm Ferdinand Schuld gegeben, rechtfertige. Ferdinand
möge bis dahin alle mt^liehen Informationen und Documente
zur Begründung seiner Aiüdagen senden, damit Hannart bestraft
werde, wenn er schuldig befunden werde. Am 4. Februar 1525
erwidert der Kaiser auf jenen Vorschlag Ferdinand's, er habe
seinem Wunsche gemBss angeordnet, dass drei romehme Nieder-
länder zu Ferdinand geschickt würden, damit er sie von allem
in Kenntniss setze und durch sie einen unterzeichneten und ver-
siegelten Ikricht an ihn sende. Um die Wahrheit noch besser
zu erfahren, schreibe er an den Herzog (Kurfürsten) von Sachsen
und andere von Ferdinand genannte Personen. Ferdinand selbst
möge die nöthige Sorgfeit anwenden, um auf den Grund der
Sache zu kommen. Hannart habe er zu seiner Rechtfertigung
citirt. Sollte etwa Margarethe wegen Geldmangels die drei
Herren nicht senden können, so mOge Ferdinand einen der
Bäthe des Reichsregiments mit der Tersiegelten Information
senden. Car fl fault que je sache la verite de eeste prac-
tique. —
Inzwischen trugen sich grosse Dinge in der Welt zu, welche
die Sonden Haanart's wohl in Vergessenheit bringen konnten.
Die Schlacht bei Pavia verftuderte die Lage des Kaisers und
seines Bruders von Grund aus und berflhrte auch ihr gegen-
seitiges Verhältniss wesentlich. Ferdinand hatte alle seine deut-
schen Nöthe zur Seite geschoben, und was er von Mitteln hesass,
auf die Rettung der kaiserlichen Position in Italien verwendet.
£r hatte sich um den grossen Sieg, wie Karl wieder und wieder
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12
H. Bamngarten.
anerkannte 0« wesentlichsten Verdienste erworben. Ueber
Pavia und dem Bauernkriege gerieth dock wokl bei den Men-^
sehen in Vergessenheit, was im Sommer 1524 durch jene In*
struction autgewühlt sein mochte. Hannart fand sich auch
keineswegs, wie ihm der Kairoer befohlen haben wollte, im
April , sondern erst im Herbst in Spanien ein. Sollt« da nicht
die ganze Geschichte begraben gewesen sein?
In der That finden wir sie Monate lang in der Correspon-
denz der Brüder nicht mehr erwähnt Aber am 25. Juni nimmt
sie der Kaiser mit merkwürdiger Lebhaftigkeit wieder auf. .Quant
au fait de Hannart*, schreibt er an diesem Tage dem Bruder
aus Toledo, „je ne lay bien entendu a cause de la mabdie que
lors javoye.* Er lial)e Hannart. um sieli zu rechtfertigen, nach
Spanien geladen. Ferdinand werde gut thun, ihm die gesauiaite
Information über die Angelegenheit zu übersenden. Gar la chose
touche taut a tous et moy, que ue la veulx laisser en caildy
ou endormir. Mais la veulx bien entendre pour ce quelle e^t
fort commune et en parle Ion en diyerses sortes *), Am 1. Sep»
tember meldet Ferdinand die Uebersendung von allem, was er
über Hannart hat erfahren können. Das ist aber zugleich die
letzte Notiz, weldie ich über den merkwürdigen Handel ge-
funden habe.
Wir sehen uns also sclüiesslich in der fatalen Lage, unsere
Zuflucht zu Verniuthungen nehmen zu raü.ssen. Eins dürfen wir
da von vornherein als ausgeschlossen hinstellen, dass nämlich
Hannart, dieser im kaiserlichen Dienst ergraute, seit dem Be-
ginn des Jahrhunderts in den wichtigsten Stellungen verwendete
Mann die unerhörte Verwegenheit besessen habe, aus irgend
welchen Gründen das fragliche Schriftstück zu schmieden. Denn
in diesem Falle würde er doch der schärfsten Züchtigung kaum
haben entgehen können. Statt dessen finden wir ihn zwar nichts
wie Brewer in seltsamer Verwechslung gemeint hat, als kaiser-
lichen Comuiissär beim Speierer Reichstage des Jahres 1520 %
*) Nach der gOtÜidben Gnade» schrieb er ihm am 81. IfSrx. je me
tieas tenu a tous comme celay qoi en est une des prindpalles caoses.
*) Diese Brief»' Karl s in dem Copialbuch des Wiener Archivs (Lettres
de remperenr Charles-Quint ä son frere Ferdinand 152-4 — 1543) p. 4b u. 9b.
^) Calendar IV, 2, 1067. Brewer hat ein zum Nihnherger Reichstage
von 1524 gehöriges Schriftstück auf den Speierer Reichstag von 1526
übertragen.
Differenzen eviscben Karl V. und Ferdinand, 1524. 18
wohl aber im November desselben Jahres in diplomatischer
Thätigkeit am englischen Hofe In den folgenden Jahren
wird er Terscfaiedentlich in niederländischen Geschäften genannt.
AU Karl seine Schwester, die Ednigin Marie von Ungarn, mit
der Yerwaltimg der Niederlande betraute, ernannte er Hannart
ebenso zum Mitgliede ihres Rathes, wie er diese Stellung bei
Margarethe eingenommen hatte. Endlich ging er 1532 als
kniserlicher Botschafter an den französischen Hof und erwarb
f^ivh in dieser scliwiengen Mission die ausgezeicbnete Zufrieden-
heit des Kaisers Es ist docli wohl undenkbar, dass ein
Mann in dieser Weise das tortwährende Vertrauen des Kaisers
genossen haben könnte, welcher sich gegen ihn und den Bruder
in 80 skandalöser Weise vergangen hätte.
Es bleibt also nur die Annahme übrig, dass Hannart im
Angust oder September 1523 wirklich eine Instruction erhalten
habe, in welcher sich jener seltsame Auftrag an den Kuriürsten
von Sachsen fand. Wie sollen wir uns die Mörrliclikeit seiner
Entstehunur vorslelleiiV Konnte er ohne Wissen des Kaisi-rs in
die Instruction aufgenommen werden ? War einer der Käthe des
Kaisers, war selbst Gattinara (der übrigens mit den deutschen
Dingen wenig zu thun hatte) in der Lage, etwas Derartiges zu
wagen? Konnte auf der anderen Seite der Kaiser so nachdrtlck-
lieh erkii&ren, er habe von der Sache nichts gewusst, wenn sie
mit seiner Zustimmung geschehen war? Lag es in seiner Art,
sich in so grellen Widerspruch mit der Wahrheit zu setzen, zu-
mul dem Bruder ^e^'enüber?
Man wird viele wichtige Momente in der Regiernn'j- des
Kaisers nicht verstehen, wenn man sich nicht stets gegenwärtig
hält, dass er bei all seinem Geschäftseifer doch völlig ausser
Stande war, das ungeheuer ausgedehnte Getriebe seiner Politik
wirklich zu beherrschen. Wie könnte man sich (um nur das
aufföUigste Beispiel aus dieser Periode zu erwähnen) die anti-
päpsUichen Schriften der Gebrüder Vald^s, diese im Dienst und
zur Vertheidigung des Kaisers abgefassten und doch mit dem
ganzen System des Kaisers im ^rrellsten \\ iderspruche stehenden
Schriften erklären, wenn man annehmen dürfte, der Kaiser habe
I. c. p. 1172.
^ Biographie nationale 8, üd5 tX.
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14
H. BaamgarteiL
von ihnen irgend genaue Kenntniss gehabt? stehen ja
freilich derartige literarische Productionen auf einem wesentlich
anderen Boden ab eine wichtige Staateschzifibi wie die Hannart
ertheilte Instruction. Sollen wir uns Toratellen, der Kaiser habe
ein AetenstQck yon dieser Bedeutung unterzeichnen kÖnnMit ohne
▼on seinem Inhalt Kenntniss genommen zu haben, so mfissen
wir, scheint's, unsere Meinung von seiner politischen Thätigkeit
und Selbständigkeit beträchtlich herabstimmen. Und doch liegt
die Sache wohl etwas anders. Nach dem, was wir von Hannart's
Instruction wissen, war sie ein höchst weitläufiges Actenstück,
das sich fast über den gesammten Umfang der europäischen Politik
erstreckte, die englischen, niederländischen, dänischen, polnischen
Angelegenheiten ebenso behandelte, wie die deutschen. Die Redaction
einer derartigen Weisung konnte kaum in allen Einzelheiten
durch den Kaiser bestimmt, noch weniger ihre wirkliche Ab-
fassung von ihm controlirt werden. Bs war schon viel, wenn
er mit seinen iiäthen die wichtigsten Punkte ini Allgemeinen
feststi'lhe: die Auslülirung im Einzelneu musste er ihnen über-
lassen. Wenn der Kaitser Ende Juni l^rlh seinem Bruder sclireibt:
Quant au fait de Hannart, je ne laj bien entendu a cause de
la maladie que lors javoje, so sehe ich darin das Zugeständnisa
Karl's, er habe allerdings den anstössigen Auftrag ertheilt, aber
Krankheits wegen die Tragweite desselben nicht wohl übersehen
können. — Diese Entschuldigung würde freilich nicht ganz mit
den Thatsachen stinmien (so viel wir wissen, befand sich der
Kaiser im August und September 1523 sehr wohl, erst ein Jahr
später wurde er von aiilialtendem Unwohlsein heimgesucht), aber
das ist ja sehr oft die Art der Entschuldigungen.
Allerdings bleiben auch so der Seltsamkeiten genug übrig,
vor Allem der Appell an den KurtUrsten von Sachsen nahezu
unbegreiflich. Aber darf man sich darüber wundem, dass aus
einer höchst abnormen und irrationellen Situatbn eine Menge
der wunderlichsten Handlungen heryorgingen? Würde es nicht
in Wahrheit viel überraschender sein, wenn das unmögliche
Unternehmen, die deutschen Dinge von Spanien aus m leiten,
ohne die erstaunlichsten Verstösse gegen die Natur der Dinge
abgelaufen wäre? Liess sich etwas Sinnwidrigeres denken, als
im August oder September 1523 in Toledo feststellen zu weilen,
was üannart im Februar oder März 1524 in Nürnberg und noch
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Differenzen zwischen Karl V. and Ferdinand, 1524. 15*
viel später beim Kurlürsten von Sachsen zu thun haben werde ?
teststellen zu wollen auf Grund von Inforinationeri, welche in
den Frühsommer oder gar in den Frühling 152;3 zurück reichten?
Das historische Interesse des Vorganges beschränkt sich aber
nicht darauf, einen lehrreichen Beitrag zur Charakteristik der kaiser-
lichen PoHtik zu liefern, er wirft vornehmlich ein scharfes Licht auf
die damiilige Regierung Ferdinand's. £& müssen doch am kaiser-
lichen Hofe sehr bedenkliche und gewichtige Nachrichten über
die Zustände in Ferdinand's L&ndem eing^aufen sein. Hätten
der Kaiser und seine vornehmsten Räthe nicht die üeberseugang
gewonnen, dass da in der That eine recht ernste Gelnhr drohe,
so if^e die seltsame Werbung an den Kurftlrsten von Sachsen
▼ollkommen unbegreiflich. So wäre aber auch die ganze Be-
vollmäclitii^ung Hannart's unerklärlich. Der Kaiser konnte diesen
Mann nur dann in solcher Weise pewissermassen seinem Bruder
überordnen, wenn er von der Ausiclit erfüllt war, Ferdinand s
Uet^nerung bewege sich auf den übelsten Wejgfen. er sei in der
Hand von Personen, denen ebensowenig die Leitung <ler Keichs-
j)olitik, als die Verwaltung der österreichischen Gebiete anver-
traut werden könne. War es nun wirklich mit der damaligen
Regierung Ferdinand's so überaus schlimm bestellt ? TJebte der
vielgeschmähte Salamanca einen so höchst verderblichen EinflussP
Eigentlich wissen wir von diesen doch in der That keineswegs
gleichgültigen Dingen so gut wie nichts. Auch der sonst so
Terdienstliche dritte Band von Huber's Österreichischer Geschichte
lässt diese Verhältnisse in dem bisherigen Dunkel; er verweist
auf die sehr dürftigen Notizen, welche ich in meiner Geschichte
Earl's y. geben konnte. Es wäre doch recht erwünscht, wenn
sich österreichische Forscher mit dieser wichtigen Periode ihrer
vaterländischen Geschichte eingehend beschäftigen und da dann
auch die bis jetzt sehr i iithselhafte Gestalt Salauianca's in ein
helleres Licht rücken möchten
Leider müssen wir aber noch mehr sagen. Auch unsere
Kenutniss der Regierung Karl'sV. steht m manchen Beziehungen
noch in recht bescheidenen Anfangen. Als Lanz vor 36 dahren
seine Actenstücke und Briefe zur Geschichte Karls V. zu ver-
Für dex^jenigen, welcher sieb dieser dankbaren Aufgabe widmen
wird, bemerke ich, data eich im Stuttgarter Archive zwei retche Oonvolnte
der ComepODdens Salamaaca*« aot den Jahien 1524 n. 1529 befinden.
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* 15 H. liauiugarteo. Differenzen zwischen Karl V. u. Ferdinand^ 1524.
öffentlichen begann, \n ui Je damit die wiclitigste Quelle, die sogen.
Brüsseler Cauzlei des Wiener Arciuvs zum ersteumal emstlich
bertihrt. Leider ist diese Publieation gleich mit dem ersten bis
1520 reichenden Bande ins Stocken gerathen. Der fleissige
Gkmel hat zwar eine beträchtliche Menge Abschriften zur Fort-
setzung des Lanz'schen Werkes anfertigen lassen, dieselben baben
aber nie das Tageslicht erblickt. Und doch machte man meinen,
es gebe für die Wiener Akademie keine wichtigere und dank-
barere Aufgabe, als der Forschung Uber die grösste Zeit des
Haust'.s Hababurg die unentbehrliche Grundlai^e zu bieten. Ohne
eine wirkliche Correspondenz KarrsV. (wie weit die von Lanz
meist nach den unvollstündiiren Brüsseler Copien gegebenen drei
Bände davon entlernt sind, eine solche zu bieten, weiss jeder)
dürfen wir nicht hoffen, auf festen Boden zu kommen. Der
ungeheure Umfang des Stoffes mag eine Theilung der Arbeit in
der Art empfehlen, dass z. B. die auf die Niederlande be-
züglichen Stücke einer besonderen Publieation durck die Brüsseler
Akademie Überlassen werden, wozu man ja in Belgien bereits
die Anregung gegeben hat. Aber die Hauptmasse der die
grosse Politik des Kaisers betreffenden Correspondetiz wird
immer der Wiener Akademie als dem natürlichen historischen
Organ des Hauses Habsburg zutallen. Man wird wohl sagen
dürfen : Was auch von den mannigfaltigsten Publicationen zur Ge-
schichte der Keformationszeit gegenwärtig unternommen werden
mag, für die politische Seite der damaligen Epoche wird sich
an Bedeutung keine mit der Herausgabe einer erschöpfenden
Correspondenz des mächtigen Kaisers messen können.
i
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ürsprang und Weaen der modernen
Geschichtsauffassung.
Von
Gustav BuchhoLz.
Wir sind gewohnt dea Aufschwung der deutschen Geschichts-
wissenschaft in unserem Jahrhundert auf die Wiedergeburt des
nationalen Gedankens zurückzuführen, welche sich nach einer Zeit
der Noth und des Druckes ohne Gleichen in der mächtigen Be-
wegung der Freiheitskriege gewaltsam vollzog. Und wer wollte
leugnen, dass hier ein enger Zusammenhang besteht, dass un-
widerstehliche Impulse die NaÜon, welcher das Bewusstsein ihrer
Eigenart und Zusammengehörigkeit unter der Fremdherrschaft
aufgegangen war, zu ihrem gHSssten gemeinsamen Besitzthum,
ihrer Geschichte, zu rück führen inussten. In diesem Sinne wird
es ewig denkwürdig bleiben, dass der Freiherr von Stein es war,
welcher die Begründung- der Moniimenta Ciermauiae unternahm.
Aber die Wurzeln <kr Erscheinung lie<:en tiefer. Denn nicht
um den zeitweilii^en und i^olirtrn Aufschwung einer einzelnen
Wissenschaft handelt es sich im Grunde, sondern um die Genesis
einer ganz neuen geistigen Anschauunfrsform, um das £rwachen
des historischen Sinnes, der nicht bloss den Betrieb der geschicht-
lichen Wissenschaft von Grund aus umgestaltett sondern dem ge-
sammten Zeitalter die Signatur gegeben hat.
Vorbemerkung. Für den nachfolgenden Aufsatz könnt« Bern In im's
inzwischen erschienenes lehrreiches Buch nt t-r die historische Methode nocli
nicht lieiiutzt werden. Wenn ich aucli iiarh (ioju Kr^cheinen diese-; Huchos
mit iiK'iiu n ursprünglich nur für den mündlichi n \ ortrag wiedergescbriübeiien
Betruclitungen hervorzutretcu wage, so veruulusöt mich dazu der Umstand,
dan ich auch bei B. die Ableitung Niebuhr s u. seiner Quellenkritik aus dem
Ooetbe^Horder'achen Ideenkreise der Entwicklung nicht gefunden habe, und
der Wunsch, diese Aaffnsrang dem tJrtheil der Faehgenossen su unterbreiten.
DeutadM Ztitiehr. f. Octchidito«. im. It. 1. 2
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G. Bachhoiz.
Es wäre ein vergebliches Bemühen, die Ursachen dieses großs-
artigen geistigen Processes, welcher sich iu der romantischen
Bewegung vollzog, aus nationalen Motiven allein ableiten zu
wollen. Der nationale Gedanke, so bedeutungsvoll er ist, hat
doch nur als ethischer Impuls gewirkt, er selbst ist keine piimAre
Erscheinung, er ist bedingt und befruchtet durch Motive rein
intellectueller Natur.
,Die roinaiitisclie Ktaction — sa^ Lord Acton — , die mit
der Invasion von 1791 begann, war dw Kmjxirung der mis.s-
handelten Geschichte" Wir machen uns dies Wort zu eigen,
aber wir setzen den Ursprung der Bewegung noch wesentlich
weiter asurdck, Uber die Jahre der französischen Invasionskriege
hinaus« ja selbst vor den Beginn der Revolution, unter deren
Ansturm so viele historische Bildungen in TrQmmer gingen.
Denn auch die Revolution ist uns nur die Verkörperung des
rationalistischen Gedankens der Epoche auf politischem Gebiete.
Dieser Gedanke aber war innerlich schon tiberwunden, ehe er
sich in der Revolution und den ihr folgenden Kriegen der revo-
lutionären Propaganda zu seiner letzten und grossartigsten Be-
thätigung erhob. Er war iiberwundeu von Deutschland aus, längst
ehe die Schlachten der Freiheitskriege geschlagen waren.
Die Namen Winckelmann, Herder und Goethe gilt es
hier zu nennen. Das Letzte, was aus Goethe's Feder geflossen,
war das Wort von der «genetischen Denkweise, deren sich
der Deutsche nun einmal nicht entschlagen kann*^. Er hatte
selbst die wissenschaftliche und philosopische Arbeit eines langen
Lebens in den Dienst dieser Denkweise gestellt llini und Herder
verdanken wir es in erster Linie, wenn diese Ansehauungsform,
welche nun die Welt beherrscht, von Deutschland aus ihren
Siegeslauf angetreten hat.
Nicht als ob die Idee unvermittelt dem Haupte dieser Männer
entsprungen wire. Auch sie hat ihre Genesis wie jede andere
historische Erscheinung, und es wäre lockend genug, ihren Wur-
zehn nachzugehen. Aber ich muss es mir versagen, im Einzelnen
das vielverzweigte Geflecht aufzudecken, mit dem die historische
Weltanschauung iu dem geschichtlichen Boden w urzeit. Nur die
Die neii«re doutsche GeschichtswisMDtehait, übers, [ans der Eng),
hilt Review 1] v. Imelmann, Berlin 1.h87, S. 3.
>> Werke, CotU 1840 XL, 525. Werke, Hempel XXXIV. 174.
Moderne Qeichiehteaiilfaa«aDg.
19
beiden Hauptaste, welche sich zu dem Wurzelstamm der neuen
Idee zuBammenschlossen, mag es gestattet sein, hier nachzu-
weisen.
Jean Bodin war es gewesen, der von antiken Vorstellungen
befruchtet 0 ^um die Mitte des 16. Ja^hunderts den Satz yon
der AbhSngigkeit des Menschen von klimatischen und tellnrischen
Bedingungen in seiner ^Methodus ad facilem histonarum cogni-
tionem" (15613) zuerst ausgesprochen hatte. Auf seinen Schultern
stand Montesquieu, als er zwei Jahrhunderte später in der
^clirift über die Ursachen der Grösse und des Niedergangs der
Römer (1734) den Einfluss der natürlichen, in örtlichen, zeit-
lichen, nationalen Verschiedenheiten gegebenen Verhältnisse auf
den Gang der römischen Geschichte zu erweisen unternahm
und im , Esprit des Lois* (1749) allgemein die geographischen
€hrundbedingungen der verschiedenen Staatsfbrmen entwickelte.
Aber er blieb noch bei der Einzelerscheinung stehen, ihm fehlte
der Begriff einer das Ganze zusammenschliessenden Entwicklung.
Und doch war dieser Begriff damals schon gefunden. Es ist
Leibniz'ens unvergängliches Verdienst gewesen, ihn philosophisch
ausgepracrf und als die lex continuationis zum Grundprincip seiner
Metaphysik gemacht sm haben. Sein Satsc, dass im Verlaufe einer
Entwicklung jede Erscheinnugaform das Ergebuiss aller frflheren
und die Ursache aller kOnftigen sei, mueste in seiner Anwendung
auf die Auffassung der Geschichte von den weittragendsten
Folgen werden.
Aber ich halte innc. Wir stehen bereits an der Schwelle
der nem-n Zeit. Derjenige, welcher den er.sten Schritt hinUber-
that, war Winckelmann. Seine Geschichte der Kunst des
Alterthums (1764) ging aus der Vermählung der Ideen von Leib-
olz und Montesquieu hervor. Sie grUndet sich auf den Ge-
danken, dass die Entwicklung der griechischen Kunst abhängig
war Ten dem Werden und Wachsen, von der Blflthe und dem
Verfall des Volkes, welches sie herrorbrachte. Wie wenig die
Zeitgenossen sich ftthig erwiesen, diesen Gedanken sogleich auf-
zunehmen, zeigt das Beispiel Lessing's. dessen Laokoon zwei Jahre
später erschien (17M6): seine Auf^eii, sonst so hell und durch-
dringend, in diesem Punkte waren sie gehalten, er machte keinen
*) Veigl POhlmann, HeUenische Antchannogeii Uber den Zuaanuneii-
hang zwischen Natur and Qesehiehte S. 75 Anm.
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20
0. Baehhote.
Unterschied zwischen den £pochen und beurtheilte alles mit dem-
selben absoluten Hassstab der Yerstandeskritik, ebenso wie er
in der Dramaturgie die Regeln des Aristoteles einfach auf das
moderne Drama der Engländer und Franzosen übertrug.
Auf um so fruchtbareren Boden fiel der neue Gedanke bei
der jüngeren Generation, der Herder und Goethe angehörten.
Mit Enthusiasmus nahm man ihn auf und durchtränkte sich mit
jener genetischen l)enkwci<e, die hier zum erstenmal an einem
historischen Stoffe erprobt ward.
Ja man ging weiter. Goethe, den ?:eine ganze Richtung
mehr auf die Natur als auf die Geschichte hinführte, that den
bedeutungsvollen Schritt, den Begriff der Entwicklung in die
Naturbetrachtung hineinzutragen. Sowohl sein Aufsatz Uber den
Zwischenlmochen (1784) wie die Metamorphose der Pflanzen (1790)
sind getragen von der Idee der Stammverwandtschaft, der Ein-
heit und Coaiinuitat aller Lebewesen. So ist er der Anfänger
und Bahnbrecher einer Richtung geworden, welche in unser* m
Jahrhundert die Naturwissenschaft vollkommen beherrscht, \\ « nu
anders man Anfänger und Bnlmbrecher denjenigen nennen darf,
der den methodischen Grundgedanken einer neuen wissenschaft-
lichen Richtung zuerst aufgestellt hat, mögen im üebrigen seine
sachlichen Ergebnisse föngst flberholt sein oder die Oonsequenzen,
welche Spätere ziehen, weit Aber den Kreis seiner eigenen Ideen
hinausgreifen.
Das Evangelium aber der neuen Lehre der Entwicklung hat
Herder in seinen ^ Ideen zur Philostjjiiiie der Gescliichte der
Menschheit" niedergelegt, deren erster Band im .Talire 1784 er-
schien Hier ward der bei so beschränkten Mitteln fast ver-
wegene Versuch gemacht, die gesammte Schöpfung aus sich heraus
als Ganzes zu begreifen, als eine unermessiiche, durch die Beiheu
aller lebendigen Erdwesen hinaufsteigende organische Kette, al»
den sprossenden Baum des Lebens, der vom pflanzenartigen zum
weissen Saft der Thiere, sodann zum rötheren Blut und endlich
zur vollkommeneren Wärme organischer Wesen aufsteigt -j. „Das
Resultat der Reize wird Trieb, das Resultat der Enip6ndungen
Gedanke: ein ewiger Fortgang von organischer Schöpfung, der
^) Ich citire nach Bacb und Gapitel, da eine im allgemeineii GebAoch
befindliche Ausgabe nicht «ziatirt, die Saphan'sdie noch nicht vollendet ist
*) Ideen, Buch III, Cap. 1.
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Moderne Oeaehiditaanffossang.
21
in jedes lebendige Geschöpf gelegt ward" „Es ist" — sagt
Herder — «anatomisch und physiologisch wahr, dass durch die
ganze belebte Schöpfung unserer Erde das Analogen Einer
Organisation herrsche* Man sieht, -wir begegnen hier
wieder dem Gedanken Goethe's, der sich beiden unabhängig aus
dem Begriff des Werdens und der Entwicklung ergab und im
geistigen Austausch eines intimen persönlichen Verkehrs, wahrend
Qoethe seine Entdeckung des Zwischenknocliens Torbereitete,
Herder den ersten Band der Ideen niederschrieb, anrischen den
Freunden hin und her ging.
Auf der l^a^Jis dieser Natiiranscliauung erhebt sich nun bei
Herder dio Auffassung der Menscbengescliielite. Alles ist in der
Natur verbunden , ein Zustand strebt zum anderen und bereitet
ihn vor: der Mensch schliesst die Kette der Erdorganisatiou als
ihr höchstes und letztes Glied Auch in der Geschichte ist die
genetische Kraft, d. h. die in allen Tbellen und in jedem
nach seiner Weise wirkende eingeborene Lebenskraft die Mutter
aller Bildungen, der das Klima — wie es im siebenten Buch^)
nicht ohne bewusste Wendung gegen Montesquieu heisst — feind-
lich oder freundlich nur zuwirkt „Angeboren, organisch, gene-
tisch ist dies Yermögen: es ist der Grund meiner Naturkrftfte,
der innere Genius meines Baseins* Auch die Vernunft ist
diesem allgemeinen Gesetz der Genesis unterworfen, sie ist eine
Summe der Erziehung unseres Geschlechts**). „Hier hegt" — sagt
Herder^) — ^das Principiuiü zur Geschichte der Menschheit, ohne
welche es keine solclie Gej^chichte gäbe. Empfinge der Mensch
alles aus sich selbst und eutwickeltii es abgetrennt von äusseren
Gegenständen, so wäre zwar eine Geschichte des Menschen, aber
nicht der Menschen, nicht ihres ganzen Geschlechtes möglich." So
tritt neben die natürliche Genesis die geistige, die — wie jene
durch die organischen Kräfte — durch Erziehung und Tradition
wirkt und von Herder als Cultur oder — im Sinne des 18. Jahr-
>) Ebendort
') n, 4.
') V, 6.
*) VTI, 4.
») Ebd.
•) IX, 1.
Ebd.
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22
6. Bacbholz.
hunderts — als Aufklärung bezeichnet wird '). Von diesem Stand-
punkt aus überblickt er «die pfanze Kette der Bildung unseres
Geschlechts in der Gescliiehte" -) und findet als das grosse Hau})t-
gesetz, wcklies in Jillen Erscheinungen zum Ausdruck gelangt:
ffdass allenthalben auf unserer Erde werde, was auf ihr werden
kann, theils nach Lage und Bedürfnis« des Ortes, theils nach
Umständen und Gelegenheiten der Zeit, theils nach dem ange-
borenen und sich erzeugenden Charakter der Völker* *).
Uns heute erscheint dieser Gedanke fast trivial, eben weil
es uns so vollkommen in Fleisch und Blut Qberg^gangen, Keim
und Trieb der modernen Geistesbildung geworden ist. Aber in
jenen Tagen bedeutete er eine Revolution. Die einseitige Rich-
tung der rationalistischen Geschichtsauffassung, welche — mit
Herder zu reden — nach der einen Form ihrer Zeit alle Jahr^
hunderte modelte und nur das begriü, was ihr geistig conform
war, hat lui diesem Worte SchiflPbruch geh'tteu. Der Gedanke,
da.si» die Epoclien aus sich selber zu vergtehen seien, dass an die
Stelle des Beurtlieilens : der ahRoluten Bewunderung^ wie des un-
gerechten Tadehis und Meisterns das Begreifen und genetische
Verstehen treten müsse, war die einfache Conaequenz dieser
Anschauung, weiche in den geschiclitlichen Ereignissen und Wand-
lungen nicht ein willkürliches Thun und Machen, sondern em
naturwüchsiges, organisches Werden erblickte.
Wie aber alles um uns her geworden ist, nicht bloss Staat
und Kirche, unter deren Ordnungen wir leben, sondern auch
Recht und Sitte und die wirthschaftlichen Einrichtungen der
Menschen, die Systeme der Philosophie so gut wie die Gebilde
der Kunst, die Wissenschalt in all ihren Zweigen, ja zuletaet das
Volk selbst, dessen Glieder wir sind, und die Sprache, die wir
reden, so hat auch alles seine Geschichte, eine Gescliichte nicht
in dem Sinne bloi^ser Anliäulun;/ chronologischer Daten und
Materialien, sondern Geschichte als Entwickhni^s^rfinEr. als iIuü
Product organischer Krütte und der Einwirkung von Zeit, Ort
und äusseren Umstanden.
') Ebd.
•) Ebd.
•) XII, 6.
^) Auch me FUtoMpliie der Geichicbte zar Bildung der Menschheit
(Riga 1774» Herder^s Werke» Hempel XXI. 162).
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Moderne GeMhichtsAiiffMauog.
23
So war mit dem Begriff auch das Gebiet der Geschichte
uneudlich erweitert und eine Fülle neuer Aufgaben gestellt.
Herder selbst bat einige von Urnen ausdrücklich bezeicbnet, so
die Gescbicbte der rdmischen Reditsgelehisamkeit und die
Gescbicbte der deutschen Sprache*), und wie viele andere bat
der Fortgang der Wissenschaft zu Tage gefördert von der ver-
gleichenden Sprachwissenschaft an und der durch Bitter mit
historischem Geiste getränkten Geographie bis herab auf jene
dem populären Bewusstsein so geläufige, den historischen Fach-
männern so ominöse Cultuigeschiclite, die Zusamraeiifassun«»: alles
Wissens von Natur und Menschheit in der Form der Entwick-
lung. Ja gibt es überhaupt ein Gebiet wissenschaftlicher
Forschung, welehes nicht durch den geschichtlichen Gedanken
dauernd belruchtet und innerlich vertieft worden wäre? Ihn sehen
wir heute siegreich nicht bloss im Mittelpunkte des gesammten
Geisteslebens stehen, wir dürfen auch sagen, dass er die Ent*
Wicklung unserer staatlichen und politischen Verhältnisse im
neunzehnten Jahrhundert gelenkt hat.
Was ist der nationale Gedanke, die Triebkraft aller politi-
schen Bildungen des Zeitalters, anders als ein Zweig neben
anderen an dem Baume der genetischen Denkweise Herder's und
Goethe's? Ein Volk ist sowohl eine Pflanze der Katur wie eine
Familie, heisst es in den Ideen, der natürlichste Staat ist ein
Volk mit einem Nationalcharakter ^) : er ruht auf sieh selbst, denn
er ist von der Xatur begründet und steht und iiillt nur mit den
Zeiten, ein zusamraengezwungenes Reich ist ein Ungeheuer, kein
Staatskörper*). E.s ist gevviäjs keine Uebertreibuug zu sagen,
dass hier die Wurzeln unserer modernen Autfassung vom natio-
nalen Stjiat Hegen. Freilich Herder und Uoethe waren desshalb
keine Patrioten in unserem Sinne, und für uns Deutsche war es
noch ein langer Weg durch Krieg und nationales Elend hindurch,
ehe die philosophische Erkenntnias Einzelner das dunkle Gefühl
der breiten Schichten des Volkes durchdrang und sich in poli-
tische Thaten umsetzte. Denn die grossen Ereignisse und Wand-
lungen der Yölkergeschichte werden Torwiegend durch sittliche
') XIV. h.
») IX, 2.
«) IX, 4.
*) XII. 2.
üiyiiizeQ by GoOgle
24
0. Bachhols.
Antriebe bestimmt. Gerade sie waren es, welche in erster Linie
die Tolksthfimliche Erhebung des Jahres 1813 ins Leben riefen,
sie hatten aueh an der romantischen Geistesbewegung einen kaum
hoch genug zu schatzenden Antheil. Aber alles das soll uns die
Erkenntniss nicht verdunkeln, dass hinter den ethischen Motiven
doch noch andere Factoren stehen . diiss ein ursächlicher Zu-
sammenhang vorhanden ist zwischen der Ausbildinm des histo-
rischen Sinnes und der Entwicklung des nationalen Jiewusstseins,
mit einem Wort: dass auch hier das , Analogen einer Organi'
sation" herrscht.
Die Einzelheiten der Herder'schen Geschichtsauffassung zu
yerfolgen, hätte keinen Werth. Wir schulden ihm den befreien-
den Gedanken; die Ausftlhrung, die er selbst gibt, ist häufig
einseitig und befangen genug, wenn auch immer interessant und
anregend. Ueberall geht er andächtig dem Werden und Wachsen,
dem Aufblühen und \ erwelken nach , die ganze Menschen-
geschichte ist ihm eine , reine Naturgeschichte" alle histori-
schen Erscheinungen die .natürlichen Producte ihrer Lage, Zeit,
Einrichtung und Umstände* Aber die Auffassung ist im
Einzelnen doch in hohem Grade durch die rationalistischen An-
schauungen der Zeit beeinflusst. Schon die Annahme einer Ent-
wicklung auf die Humanität hin, die er aus «Lessing's Erziehung
des Menschengeschlechtes* entlehnt, trägt diesen Charakter, noch
mehr al^er seine Beurtheilung des Christenthums und des Mittel-
alters. Er findet, dass der menschliche Geist durcli die christ-
liche Religion, wie sie sich nun einmal historisch entfaltet, eine
unglaublich schiefe Form erhalteut und dass das Kreuz, das Uber
die Nationen errichtet war, sich auch den Stirnen derselben
sonderbar eingeprigt habe Von Grund aus zuwider war ihm
diese »Mdnchsreligion* und die «Barbarei des römischen P^t-
thums Es ist bekannt, dass er in den Ereuzzügen nichts sah
als .eine tolle Begebenheit, die Europa einige Millionen Menschen
*) Xlil, 7. Die Bedeoken, welche man gegen die einseitig natarbafle
GesoluchtsaQffaesung geltend machen kann, berOhren den Qnmdgedaaken
der Entwidclnng niebt
«) XIII 6.
») XVII, 1 (6).
*) XVllI, 5.
») xvm, 6.
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Moderne CtoachiehtsaiiffeMiiiig.
25
kostete und in den Zttrttckkehrenden grOsstentheils nicht auf-
gekliiie, sondern losgebundene, freche und ttppige Menschen zu-
rQckbmehte*. Das Gute, das zu ihrer Zeit geschah, kam nach
Herder meistens von Nebenursachen her^).
Aber all diese schiefen Urtheile. die sich leicht vermehren
Uelsen — ich erinnere noch an dir nni^erechte Beurtheilung der
R/inier — , k^iunen daa Verdien.-t th r Ideen niclit schmlUern. Es
war der Tribut, den sie ihrem Jahrhundert abtragen mussten.
Auch hat Herder nicht zu allen Zeiten so absprechend über die
christliche Beligion und das Mittelalter geurtheilt, vielmehr hatte
er seibat, anderthalb Jahrzehnte frOher, in jener kleinen Schrift,
die den keimkrftftigra Grundgedanken der Ideen schon enthielt
und den Titel trug: «Auch eine Philosophie der Geschichte zur
Bildung der Menschheit* (1774), gerade eine Lanze eingelegt für
jenes verschrieene finstere Zeitalter und einer unbefangeneren
Belli theihing desselben die Bahn geebnet, auf der daun bald die
Romantiker in hellen Haufen einherzogen.
Und noch mehr! So einseitig und ungerecht Herder häufig
in seinem Urtlieil war, so hat er der Geschichte doch nie Gewalt
angethan. £r hat nicht, Avie es von Hegel später geschah, den
Stufeogang der Entwicklung einem dialektischen Princip unter-
geordnet und im Fortgang der Geschichte jenen berufenen Ent-
wicklungsprocess des Weltgeistes erblickt, welcher in Europa
seinen Abschluss findet, vielmehr war er der Ansicht, dass zu
gewisser Zeit, unter gewissen Umstunden auf jedes Volk ein
Zu>tand des Glückes, der Blüthe, der Ausgestaltung einer rela-
tiven Humanität traf). Ihm waren bei seiner geschichtlichen
Betrachtung .die Weitbegebenheiten nur das Zifferblatt, dessen
Zeiger von inneren ührgewichten geregt wird* und wenn er
oft genug die Ziffern falsch ablas, so hat er sich doch nie ver-
messen, mit vorwitziger Hand in das innere Getriebe zu greifen
oder an dem Zeiger eigenmächtig zu rflcken. Darum mochte
seine historische Auffassung im Einzelnen tausendfälng corrigirt
werden, ohne dass dies den Grundgedanken berührt und der
Wirkung seiner Ideen Abbruch getlian hätte. Schon Goethe
konnte sagen, Herder's Ideen seien dergestalt in die Kenntnisse
') XX, Einl.
^ Aach eine Phflotophie * « • Werke Hempel XXI, 1(^8.
*) Ideen Bach XX, Einl.
26
G. Bttchhols*.
der ganzen Hasse übergegangen, dass nur wenige, die sie lesen,
dadurch erst belehrt werden «Das Werk* — sagt er an einer
anderen Stelle — ,bat unglaublich auf die Bildung der Naüon
eingewirkt" -).
Diese unvergleichliche Wirkung der Lleen stellt sich dar
und ist nur völlig zu verstehen ais das Ergebniss eiin r all-
gemeinen Heaction gegen die einseitige VersUmdeskritik des
Zeitalters, gegen die Missachtung des geschichtlich Gewordenen
im Vergleich zu der reinen Idee der Aufklärung und der Huma-
nität Denn nicht darauf kommt es an, dass ein neuer Gedanke
ausgesprochen wird, sondern dass die Bedingungen gegeben sind,
ihn 2U Toller Wirksamkeit auf die Zeitgenossen kommen zu
lassen. Der Gedanke des Bodinns lag zwei Jahrhunderte todt,
bis er in Montesquieu's Schritten zu nenem Lehen erwachte? und
nun aui einmal durch tausend Canäle das AUgemeinbewusstsein
durchtränkte. Leibniz'ens Tdeo der Entwicklung brauchte fast
ein Jahrhundert, um aus der Abgezogenheit philosophischer Spe-
culation herauszutreten und in der Anwendung auf das natürliche
und geschichtliche Leben Fleisch und Blut zu gewinnen. Als
dann dieser Schritt gethan und die genetische, d. h. die geschiGhi-
liche Anschauungsform mehr und mehr in die oberen Schichten
unseres Volkes einzudringen begann, du bedurfte es immer noch
der giinzen Wucht ethischer Inipulse, welche die europäischen
Kriege, die Fremdherrschait und die gemeinsame Erhebung der
Völker gegen Napoleon ausübten, um jenen Umschwung auch
im Bewusstsein der Massen herbeizuführen, welcher den Anbruch
des neuen Zeitalters endgültig besiegelte.
Die Geschichtswissenschaft im engeren Sinne hat verhältniss-
mässig spät die befruchtende Einwirkung jener Ideen erfahren.
Sie stand abseits von der Bewegung der Geister unter dem Banne
der utilisirenden Denkweise Gatterer's und SchlÖzer's, und erst
Johannes von Müller stellte die Verbindung her mit den An-
schauungen der Romantiker. Aber nicht von dieser Seite konnte
W.M-ke. Cotta 1840, Bd. ;.W S. 17;i, AVerk.-. Ihniii-el. Hd. 29 S. 783.
«) Werke, CotU 1840, Bd. 33 b. 124, Hempel, Bd. 2^ Ü. 70*2.
üigiiized by Google
Moderne Geeehiehtsauffiissiuig.
27
der Wissensdiafl; Heil erwachseD. Denn gerade die kritische
SdArfe war Mülier^s scliwäcliste Seite. Und das Tor Allem war
Notli, dass die historische Methode sich frei machte von der
ratiuiiaii>,irenden Kritik der Autklärunj:^sopoche und mit vollem
Bewus»»tsein den «^eiieiisi'heu, im < im titlu hsteii Siune historisclien
Gedanken in sich aufnahm und verarbeitete. Ein Orientalist
und Theologe war es, der, Herder'schen Spuren folgend, hier
die Bahn brach, Job. Gottfr. Eichhorn, dessen Bibelkritik die
Znsammensetzung des Pentateuchs, speciell der Genesis, aus
mehreren selbständigen historischen Werken zu erweisen unter-
nahm Ihm folgte Friedr. Aii^^ Wolf mit seinen Prolegomena
zu Homer (1794), welche die Philologie zu einer ^Geschichtlichen
Wissenschaft machten. Hier zuerst war es ausgef*i)roclien, dass
auch die Ueherlieierun^ etwns Gewordenes sei, eine Geschichte
habe, und mau weiss, mit welcher freudigen Zustimmung diese
Uebertragung des genetischen Gedankens auf ein neues Gebiet
Ton Goethe aufgenommen wurde'). Aber fast zwei Jahraehnte
noch soUten vergehen, ehe Niebnhr mit semer römischen Ge-
schichte (1811) auftrat und die neugewonnene Erkenntniss auf
dem i ngeren Gebiet der politischen Geschichte zur Anwendung
brachte. Freilicli nun auch gleich mit einer Meisterhaftigkeit
und genialen Sicherheit, welche über die Versuche der Vorgänger
weit hinaus griff und nach Macaulay's Zugeständnis« Epoche
machte in der Geschichte der europäischen Intelligenz^).
Kritik an den überlieferten Thatsachen der Geschichte hatte
man längst gettbt, selbst das autorifötsgläubige Mittelalter bietet
nicht wenige Beispiele hierfür, aber erst das achtzehnte Jahr-
hundert liatte den kritischen Verstand auf den Kichterstuhl er-
hoben und den Zweifel mit Methode betriehen. Man gefiel üich
in der Beslieitung fler Glau})würdigkeit aller Tradition und war
gross darin, iiire inneren Widersprüche aufzudecken. Das ij^r-
') Eichhornes Einleitung ins alte Testament erschien in erster Auflage
1780—83, in zweiter 1787.
*) fcLlegie: Hermann u. Dorothea; ür. an Schiller, 19. April 1797.
•) The appearance ol' the book is really an era in the intellectual
history ot turope: Mucaulay an Napier, 19. Aug. 1830. (Trevelyau, Life
and letters of Lord Macaulay 1, 195. Wegele, Gesch. der Hiatoriographie
S. 1006.)
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28
G. Bacbholz.
gf})ni-> war ailgemeiiuT Zusammenbruch morscher Ueberliefe-
ruiigeii, unerhört in 'l*'r Geschichte des menschlichen Gei5>lt;'^.
Aber die Skepsis zum kritischen Principe erhoben , erwies
sich als unfruchtbar und unfähig zu positiver Leistung. Indem
sie vor Allem das Wunderbare aus der G^chichte wie aus
der heiligen Schrift zu entfernen bemOht war, wusste sie
doch nichts an seine Stelle zu setzen, als jene vemunft*
gemSssen ümdeutnngen, welche der rationalistiBchen Interpre-
tation und Kritik einen Namen ftlr immer gegeben haben.
«Man kann", sagt Niebuhr mit Bezug auf das Wunder in der
römischen Sage, ^»diesem seine Eigenthflmlichkeit rauben und
so lange weglassen und ändern, bis es zu einem gewöhnlichen
mögliclien Vorfall wird, aber man muss auch fest Oberzeugt
sein , dass das übrigbleibende Caput mortuum nichts wenisfer
als ein historisches Factum sein wird" — Und überall da,
wo es sich einfach darum handelte , verschiedene Berichte über
einen gewöhnlichen historischen Vorgang abzuschätzen, kam
man — einzelne wenige Ausnahmen abgerechnet — im Grunde
nicht über den Standpunkt vergangener Jahrhunderte hinaus
und erschöpfte Fieiss und Scharfsinn in künstlichen Harmoni-
simngsrersuchen, welche die widersprechenden Ueberlieferungen,
so gnt es eben gehen wollte, auf ein Niveau brachten, — wenn
man es nicht vonog, in skeptischer Laune mit der falschen auch
die echte Tradition Ober Bord zu werfen. Dies Ergebniss war
noihwendig, da die einfadie Kritik der Thatsachen nie zu
einem Werthmassstab für die Beurtheilung der Ueberlieferung
verhelfen konnte.
Hier eben war es, wo der genetische Gedanke einsetzte.
Indem er von dem Begriff der Entwickluug ausgins: und diesen
in alle geschichtlichen Bildungen hineintrug, konnte es nicht
ausbleiben, dass er auch in der geschichtlichen Tradition den
Spuren organischen Werdens nachging und an die Stelle blosser
Kritik der Thatsachen eine Kritik der Ueberlieferung setzte.
Es war ein ungemein bedeutungsvoller Schritt, der damit gethan
ward, es war die Geburtsstunde moderner €leschichtsforschung.
Die gesammte Tradition veriLnderte auf einmal ihr Antlitz, die
todte Masse gewann Leben: aus der Umhüllung einer sagenhaft
') Köm. Gesch. I (1. Auil.j, 148.
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Moderne OeeehichtMuffasanng.
29
ausgescbmackten oder durch falsche Bezüge und Reflexionen
entstellten Erzählung eines Jahrhunderte später lebenden flistori**
kers, der in die Darstellung der Vergangenheit die Ideen seiner
Zeit hineintrug, löste sich der ursprüngliche und zeitgenössische
Kern einer knappen und trockenen annalistischen Berichterstat-
tung los. Man erkannte und schied die manniglarluni Epochen
der üeberliet'erung. die, wie die Formationen der Erdrinde, bald
reinlich in Schichten geordnet übereinanderliegeui bald im bunte-
sten Wirrsal gemischt sind, und indem man den Process rück-
-wärts verfolgte und Oberall bis auf die älteste Form, das Ur-
gestein der Ueberlieferung, zu dringen versuchte, eigab sich die
Aufgabe, die versprengten TheQe der einzelnen Ueberlieferungs-
epochen zu sammeln und voneinander zu scheiden, um so das
Bild der ursprünglichen Tradition, soweit es noch erreichbar,
wiederherzustellen.
Mit bewimdernswerthem Scharfsinn ist Niehuhr auf diesem
Wege vorangeschritten, ohne sich viel um Vorgänger und Hilfs-
mittel zu kümmern. „Ich hatte das Ziel erreicht' , sagte er
selbst später, »vrie ein Nachtwandler, der auf der Zinne schrei-
tet*^ *), Was er lieferte, war darum auch nicht so sehr — und
konnte es damals noch nicht sein — eine Geschichte Roms im
gewöhnlichen Sinne, als vielmehr eine G-eschiehte der römi-
schen Tradition, und isclion Goethe hob ganz richtig hervor,
das« der Titel eij^^entlich hatte lauten sollen: „Kritik der Schrift-
steller, welche uns die römische Geschichte überlieferten"
,Wir müssen uns bemühen", so bezeichnet der Autor selbst in
der Vorrede des ersten Theiles seine Aufgabe^), „Gedicht und
VeriiÜschung zu scheiden und den Blick anstrengen, um die
Zttge der Wahrkeit befreit von jenen Uebertttnchungen zu er-
kennen*. Die Grundsätze aber, nach denen diese Sonderung
Torzunehmen ist, entwickelt er im zweiten Theile *) so: «Für
echt kann in der älteren Geschichte Roms nur der kürzeste
Begriff der Vorfälle ^eibai gelten, jede Ausführlichkeit ist
>) Bd. I (2. Aufl. 1826), Vorrede S. X.
*) Br. an Niebuhr Tom 23« Not. 1812. (Lebensnachrichten Über B.
O. Niebuhr III, 862.)
*) S. IX.
*) Vorr. S. V.
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30
U. Buchholz.
verdächtig , die beurtheilende Erziihluug das Werk einer
späten, dem Alterthum ganz fremd gewordenen Zeit". Eben
auf (liest-r Scheidung des Echten vom Unechten, des Gleiiii-
zeitigen vom Späteren, die zum Grundaxiom aller heutigen
Quellenkritik geworden ist, beruht der Anspruch, welchen ^ie-
buhr für seine Forschung erhebt, der Skepsis zum Trotz ein«
sichere und glaubhafte Geschichte herstellen und behaupten zu
können Da die Nachfolger jedesmal die ihnen Überkommene
ecbriiUiche Tradition, sei es Tollstandig oder wenigstens zum
Tbei], sei es im Wortlaut oder in redactioneller, vielleicht auch
tendensnOser Bearbeitung in ihre Werke aufgenommen haben,
so li^ auch der späteren üeberlieferung häufig noch ein Kern
guter Nachrichten zu Grunde, es kommt nur darauf an, ihn
aus der Umhüllung fremdartiger Zuthaten loszulösen. Das Ge-
scbiiil tier (^)uellenkritik ist, hierzu die Kriterien zu tinden, die
denn nach den versthiedenen Gebieten hi«'t(*i i>eher Forschung?
im Einzelnen verschieden genug sein mögen, im Ganzen aher
doch alle auf jenen Satz zurückgehen , dass die ursi)riingliche
Tradition knapp und sachlich ist, häufig annalistischen Charakter
tragt, die spätere Bearbeitung dagegen sich durchweg als reflec-
tirend, ausschmückend, ausführlich kennzeichnet. Bei dem Stande
unserer mittelalterlichen Üeberlieferung ist es nicht selten mög-
lich gewesen, verlorene Quellen werke mit ziemlicher Sicherheit
sogar für ihren Wortlaut aus einer grossen Zahl von Ableitungen
und Bearbeitungen wiederhenusteUen; die altere rSmische Ge-
schichtsforschung muss in den meisten Fällen zufrieden sein,
wenn sie den Inhalt bestimmter Abschnitte der gleichzeitigen
Werke feststellen kann, — immer aber ist es dasselbe Ziel,
welches verfolgt wird, und im letzten Grunde dieselbe Methode.
pTch vergleiche*, sagt Niebuhr in der zweiten Ausgabe^), ,das
Ergebniss solcher Forschunp^en der Entblössunfj^ eines über-
tünchten alten Frescogrundes , von dem die Farbe ohne alle
Spur herab ist, und nur der mit dem Griffel eingedrückte Um-
riss, wie ihn die alten Maler einzureissen pflegten, hie und da
sichtbar wird : wir verachten den Fund nicht, aus dem sich doch
errathen lässt, was einst dort gemalt stand/
») T. 2 (2. AiMg. 1830) S. lY.
* n (1880) 1B4.
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Moderne OeschichtüauXlassuBg.
31
Und auch da, wo uns statt dürftiger Umrisse die ursprüng-
lichen Farben des Gemäldes in voller Frische erhalten smdi wo
ein günstiges Geschick die gleichzeitige Berichtorstattung vor
dem Untergang bewahrt hat, ist es wieder die genetische Methode
der historischen Kritik, weldbe auf den überkommenen Stoff An«
Wendung findet. Die Fragen: in welcher Stellung befand sich
der Chronist? konnte er die Wahrheit erfahren? wollte er sie
mittheilen? inwiefern war sein Gesiclitskreis landschafthch
beschränkt oder durch Parteirüeksichten beeinflusst? welche
Dinge berichtet er als Augenzeuge? wo stützt er sich auf die
Aussagen anderer, etwa auf eine schon ausgeschmückte münd-
liehe Tradition? wo haben ihm Briefe und Actenstücke Tor-
gelegen und sind zum Theil wörtlich von ihm herObergenommen?
und was sich sonst noch alles an kritischen üinzelfragen er-
heben kann, — es fasst sich schliesslich zusammen in die eine
Hauptfrage nach der Genesis des überlieferten historischen
Stoffes.
Gerade die Erkenutniss, dass wir es immer nur, auch in
der besten und ursprünglichsten Ueberlieferung, mit Auffassungen
von den Dingen, nicht mit den Dingen selbst zu thun haben,
nOthigt uns, den Standpunkt des Schriftstellers kennen zu lernen
und die Medien, durch die er sah. Zu diesem Zwecke lösen
wir sein Werk kritisch auf, Yersuchen uns dessen Entstehung
nach Zeit, Ort und Umständen zu erklären, seine Missverständ-
nisse und seine Vorurtheile, sein Pragma und seine Tendenz zu
bL><rreifen und fühlen mi^ dann erot im Stande, seine Nachricliten
für den kritischen Aufbau der Geschichte zu verwerthen. Dieses
ganze Verfahren ist rein genetisch, getragen von dem Gedanken
des organischen Werdens.
Die Ueberlieferung erscheint hier nicht mehr als etwas
schlechthin Gegebenes, das man entweder gläubig hinnehmen
oder skeptisch yerwerfen kann, sondern als eine historische
Erscheinung so gut wie jede andere, die aus dem Gesichts-
punkt der Entwicklimir verstanden sein will. Eine reiche Lite-
ratur auf allen Gebieten der hii>tonschen l' urschung dient
diesem Zwecke, und die Wissenschaft darf sich diese mühsame
Detailarbeit nicht verdriessen lassen. Denn eben die gene-
tische Quellenkritik ist es, welche unsere moderne Geschichts-
forschung Ton der geschichtlichen Arbeit vergangener Jahrhunderte
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32
6. BachUols.
so wesentlich unterscheidet. Sie üben, iieisst die Entwicklungs-
geschichte der Ueberlieferung verfolgen
Ist dann diese Arbeit gethan, der Schutt unechter Tradition
hinweggeräumt und das sichere Materia) einer bej?laubigten Be-
richterstattuiig herbeigeschafft, so mag der eigentliche Aufbau
der gescbichtUchen Darstellung beginnen. Die Methode der wis-
senschaftlichen Arbeit ist auch hier ausschliesslich die genetische.
Mag es gelten, eine historische Einzelerscheinung, den knappen
Ausschnitt aus einem grösseren Ganzen, snir Darstellung zu
bringen, vielldicht eine Episode von wenigen Jahren, oder Leben
und Wirken einer einzelnen Persönlichkeit, mag das Ziel weiter
gesteckt sein und die Entwicklung eines bestinunten Zeitalters,
eines ganzen Volkes, ja schliesslich den gesammten Umkreis der
Weltgeschichte uaifassen, immer ist — im Kleinen wie im Grossen
— die Aufgabe des Flis: Dikürs dieselbe: den Spuren der Ent-
wicklung bescheiden nachzugehen , sie ungetrübten Blickes auf-
zufassen und möglichst rein und unverfälscht wiederzugeben.
Höhere Ziele wagt er sich nicht zu stecken, und wenn die
Menschen des 18. Jahrhunderts in dem angemassten Vonirtheil,
als sei die WeU^eschichte das Weltgericht, alles vor dns kritische
Tribunal des richtenden Verstandes zogen, und an Dinge wie
Menschen den absoluten Massstab ihrer Anschauungen legten,
so geht unser Bestrehen in erster Linie dahin, jede historische
ErscheinunfT zu verstellen, das heisst: ihre Ursprünge Idnr zu
legen, ihren mneren Zusammenhang mit anderen Erscheinungen
der Zeit festzustellen, ihre Wirkungen auf die Folgezeit kennen
zu lernen und sie so gewissermassen in den grossen und ewigen
Zusammenhang des gesammten geschichtlichen Lehens als Glied
einer unendlichen Kette einzureihen.
') Was ich hier }ill»nn von der Kritik erzilhlonder (Quellen auagefabrt
hiilie. ifilt nutürlicli nichL minder von der Kritik des ganzen übrigen histo-
riijcheu »^ueilenmuterials. Ich verweise beispielsweise auf die belehrende
DanteUiuigf welche Bresslau (im 2. Cap. seines Handbachs der ürkiuid«n-
lehre Bd, I) der Geschichte der Urkundeokritik gewidmet hat. Was beute
fiber Editheit oder Unechtheit der eineeln^ Urkunde entaoheidet, ist im
Grande nichts anderes als ihre Entstehungsgeschichte. Diese klarsQlegen
dienen alle Operationen der Diplomatak.
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Modem« GeschichtBauflaseoDg.
33
Aber wollen wir uns denn nun des liistorischen Werthurtheils
gänzlich begeben? Wollen wir nur Thatsachen verzeichnen, Ent-
wicklungsreihen anschauUch machen, aber uns geflissentlich be-
mühen, unser eigenes ürtheil über all diese Dinge zu unter-
drücken? Leugnen wir es nidit: — die Gonsequenz der genetischen
Geschichtsbetrachtung führt dahin. Aber es wäre eine yerhäng-
nissvolle Selbsttäuschung, auch nur zu glauben, dass wir dazu
im Stande waren. Unser Urtheil beeinfiusst unsere Aufibssung
auf Schritt und Tritt. Es ist nie anders gewesen und wird nie
anders sein, so lange denkende und ftlhlende Menschen Geschichte
schreiben. Wir würden eine stkiechte Lelire aus den Geschichts-
schreibern ziehen, welche uns als Quellen dienen, wenn wir uns
von jenem Gesetze ausgenommen wähnten, welclies lehrt, dass
jede historische Thatsaehe, indem sie durch das Medium des Er-
zählers hindurchgeht, eine Brechung und Färbung erleidet, ver-
gleichbar jener, welche die Strahlen des Lichtes im Prisma er-
fahren. So gewiss wir im 19. Jahrhundert leben und nicht im
11. und 12., so gewiss wir auf dem Boden dieses deutschen
Staates stehen, dessen Aufrichtung wir erlebt haben, so gewiss
ist es, dass wir mit all unserem Denken, unserem ürtheilen und
Fuhlen verwachsen sind mit den mächtigen Factoren. welche die
uns umgebende Welt bestimmen. Es liegt nicht in unserer Macht,
uns über uns selbst hinauszuheben, und wenn wir Geschichte
schreiben, so können wir uns von den Meinungen und Vor-
lal heilen nicht loslösen, welche uns unbewusst beherrschen, ja
die uns in gewissem Sinne „das Leben ^i;aben''. Diesem Gesetze
sind wir alle unterworfen und auch unsere grüssten (ieschifhls-
schreiber von heute gehen unrettbar einer Zeit entgegen, welche
sie bei aller Würdigung ihrer geistigen Bedeutung in erster
Linie doch als Material betrachten wird für eine Geschichte der
historischen Anschauungen ihres Zeitalters^).
Hier also liegt die Schranke unserer genetisch-historischen
Betrachtungsweise. Unser Ziel: die von aller subjectiven Bei-
mischung losgelöste Barstellung reiner Entwicklung ist ein Ideal
so unerreichbar in der Wirklichkeit der Dinge, wie je eines.
') Diesen Gedanken führt sehr lichtvoll aus ein Wort von Pattison,
angeführt bei £. A. Freeman, Methode of bistorical study (1886) 266.
Vergl. aneh S. 295.
neatfldw Zdtscfar. f G«soliiolit0w. im It. l. 3
üiyiiizeQ by GoOgle
34
0. Bnchhols.
Wir werden stets von dem ünsrigen binanithun. Ja, mag die
Ueberzengung uns nocli bo tief eingeprägt sein, dass wir in
unserem moralischen und intellectuellen Urtheil kein absolutes
Werthmass der Dinge besitzen, fUr uns bleibt dieses Urtheil
dennoch das absolute.
Und wenn dem so ist, wenn wir uns bewusst sind, unsere
politisehen, wie unsere sittlichen und religiösen, ja auch unsere
intellectuellen Anschauungsformen nun einmal nicht diminiren
zu können bei unseren historisclien Arbeiten, wenn wir in Folge
dessen jedem Ansprucii darauf von vornherein entsagen müssen,
als könnten wir darstellen, wie die Dinge wirklich gewesen, und
uns bescheiden, nur zu sagen, wie sie uns erschienen sind, —
stehen wir damit nicht vor dem Bankerott unserer Geschicht^f-
auffassung, ist ea nickt au der Zeit umzukehren und Ernst zu
machen mit jener naiven Anschauung, die uns ja doch im Blute
steckt, das« der Mensch der Gegenwart mit seinem Denken und
Fohlen, mit seinem Lieben und Hassen der einzige Massstab sei
für alles geschichtliche Leben der Vergangenheit?
Ich fürchte nicht, dass Jemand mit Bewusstsein diesen Schritt
wird unternehmen wollen. Freilich, wir wollen jenen Widerstreit
zwischen Ideal und Wirklichkeit, zwischen Theorie und Fnuds
nicht Terringem, nicht kflnstlich zu ttberbrQcken suchen, wir
wollen sein Dasein einfach anerkennen. Kr weist uns darauf
hin, dass auch diese Anschauung, der wir heute huldigen, nicht
die abschliessende ist, dass eine Zeit kommen wird, welcher sie
veraltet, .historisch'' erscheint. Alier noch ist ihre Mission nicht
erfüllt und uns, denen die genetische Denkweise zum geistigen
Lebenseiemeut geworden ist, kann es das Ziel nicht verrUcken,
wenn wir uns klar machen, dass wir es doch nicht erreichen
können. Es ist hier nicht anders, wie ai;f allen Gebieten des
Lebens. «Unser Gang ist ein beständiges Fallen*, ein ewiger
Compromiss zwischen Wollen und Vollbringen.
Nicht also um eine principielle Lösung des Widerspruchs
kann es sich handeln, wohl aber um eine Ausgleichung in der
Praxis. Und diese, meine ich, liegt nahe genug. Genetisches
Begreifen und naives Beurtheilen der geschichtlichen Vergangenheit
— mögen sie in der Idee noch so weit auseinanderliegen, in der
^^ ii klichkeife treten sie zu einander in die fruchtbarsten Wechsel-
beziehungen, sie bedingen sich gegenseitig, sind eins ohne das
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Moderne OeechicbtsaafCunrng.
35
andere undenkbar. Wir kdnnen einmal ohne unser Werthurtheil
in der Geschichte nicht operiren — selbst das massive Gefüge
roher Geschichtstabellen diircli(lrin<z:t sein Hauch — , wir können '
es liicbt streichen und die Idee der Ent\vicklun<,'' an seine Stelle
setzen. Wohl aber können wir es dieser Idee bewusst unter-
ordnen. Und das eben muss unser praktisches Ziel bleiben.
Mit anderen Worten: Was wir erstreben und Ton uns und anderen
Terlangen, ist einzig, dass aller gescbicbtUchen WerÜibeurUiellung
▼onuigehe der redliche Versuch, einer jeden historischen Erschei*
nunj^ ihren Platz im EntwicUungBznsammenhang anzuweisen, Ver-
hältnisse und Menschen genetisch zu begreifen. Daun erst mag
das Urtheil in seine Rechte treten, für das wir auf diese Weise
eine sichere Norm gefunden haben. Und eben, je mehr jener
Versuch gelunijen ist, desto weniger einseitig wird sich das
Ürthcil den historischen Ereignissen aufdrängen, desto besonnener
und stichhaltiger wird es — eine reife Frucht vom Baume der
Erkenntniss — sich aus dem Zusammenhange der Dinge selbst
ergeben: es wird nicht aufgehoben oder yerdrängt, sondern ge-
reinigt, geläutert und vertieft werden.
Ich glaube, damit ist dann auch der wichtigen pädagogischen
Aufgabe der Gescliichte, die neben ihrer wissenschaftlichen Auf-
gabe einhergeht, genug gethan. Die Menschen der Getuen wart
werden sich nie das Recht nehmen lassen, über die geschicht-
liche Vergangenheit zu urtheilen, wie es das Recht der Zukunft
sein wird, die Summe zu ziehen aus den Bestrebungen und Lei-
stungen unseres Zeitalters. Die grosse praktische Aufgabe des
Historikers aber ist es, dieses ürtheil in richtige Bahnen zu
lenken. So wenig er sich derselben entziehen kann, ohne sich
an seiner Nation, ja an der allgemeinen Bildung" der Menschheit
zu versündigen, so wenig kann er dabei des \\ ei t hurtheils ent-
rathen, ohne welches die Geschichte dem populären Bewusstsein
arm und leer erscheinen würde. Aber auch hier wird er sich
stets bewusst bleiben, dass dem historischen Werthurtbeil das
genetische Begreifen und Verstehen voranzugehen habe.
Und Yon diesem Standpunkt aus schlichtet sich auch meines
Erachtens der alte Streit über die Objectivitftt des Historikers
Ton selbst. Genetische Betraclitung und historische Objectivität
sind ffist synonyme Bej:^riffe: beide im höchsten Sinne unerreich-
bar, aber in praktischer Beschränkung auf das Erreichbare das
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36
O. Baehliok.
gemeinsame Ziel aller unserer heutigen GeBchiclitBclireibttDg.
Eine subjective d. h. verBiandeskritieche GeschichtBcliFeibimg
* im Sinne des 18. Jahrbimderts — im unsrigen noch ^mi
Sclilüsser mit so grossem Erfolge vertreten — ist heute wissen-
schattlicli uiimtiglich. Alle uiLsere Forschung ruht auf dem Boueu
der genetischen Denkweise, ist darum ihrem Grundcharakter nach
objectiv. Ein Pnncipienstreit Uber diese Frage ist heute gegen-
standslos, wenn auch selbstverständlich die grossen individuellen
Unterschiede der schriftstelleriechen Charaktere darum nicht ver-
schwunden sind oder je verschwinden werden. Aber mag der
eine den reinen EntwicUungsprocess als solchen, der andere die
Werthbeurtheilung in den Vordergrund stellen, — dennoch stehen
beule auf demselben Boden und ringen nach demselben Ziel.
Was sie scheidet, sind keine sachhchen Gegensätze, sondern nur
die Gradesunterschiede, die individuellen Abstufungen einer und
derselben wissenschaftlichen Anschauung.
Alles Geschehene als ein Gewordenes zu erfassen, schwebt
unseren Bestrebungen als letztes Ziel vor. Wir sind uns aber — noch
einmal sei es gesagt — . vollkommen bewosst, dass dieses Ziel un-
erreichbai- ist. Um die Entwicklung der Menschengeschichte rein
auffassen und wiedergeben zu können, müssteu wii- einen Standpunkt
ausserhalb dieser Welt haben, nicht selber Menschen sein. Wir
wissen, wie unser Urtheil so häutig trübend und irrefülirend unserer
JSrkenntniss vorgreift und sie in falsche Bahnen lenkt. Dass
unser Material lückenhaft^ unser Wissen Stückwerk ist, predigt
uns jeder Tag. Es wäre unter diesen Umständen mehr als ge-
wagt, wenn wir versuchen wollten, wie dies in der That ver-
langt worden ist, nach Analogie der Naturwissenschaften zu be-
stiumiten Gesetzen der geschichtliclieii J'jitwicklung zu gelangen.
Gibt es solche Gesetze der Entwicklung und des Fortschritts iu
der Geschichte — und wir können uns den Verlauf der Dinge
ohne sie nicht vorstellen — , so sind sie jedenfalls für uns nur
ein Gegenstand des Ahnens, der philosophischen Speculation und
des religiösen Glaubens, nicht des Wissens und Schauens. Jede
Zeit und jedes Volk, jede Religion und Philosophie legt das
eigene Lebensideal dem Gang der Geschichte als Ziel des Fort-
schritts unter, die historische Wissenschaft als solche kennt kein
solches Ideal. Von dem Strom, in welchem wir dahiugetragen
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Moderne GeBcliichtBaiiffaMnng.
37
werden, kl^nnen w, rückwärts gewandt, nar ein ganz kleines
SiQck übersehen, vor uns liegt dichter Nebel: Richtung und Ziel,
Quelle wie Mflndnng sind unserem Blicke gleichermassen yer-
borgen. Wir wissen weder, von wannen wir kommen, noch
wohin wir gehen. Nur die Bewegung, in welcher wir und alles
um uns sich befindet, fühlen wir, aber den Bewegenden sehen
wir nicht. Auch die Geschichte vermag den Schleier nicht zu
heben, der das Räthsei des Daseins umhüllt, und es wäre Schwär-
merei und vermessener Walm, da von Gesetzen zu sprechen, wo
wir bescheiden kaum von Wahrnehmungen und beschrankten
Eirfiilimngen reden kennen.
Es ist eine ganz scharfe Linie, welche Wissen und Glauben,
empirische Erkenntniss und religiöse Vorstellung scheidet, —
im Interesse beider liegt es, dass sie weder von hüben noch von
drüben überschritten werde.
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Ein Henschenalter Florentinischer Oeschichte.
(1250—1292.)
Von •
0« Hartwig.
(Fortsetzung.)
V.
Die im Jahre 12(57 nach dem bturze König Manfired's unter
Beihilfe seines Besieg^rs nach Florenz zur Uckkehreoden guelfischen
Verbannten setzten sieb aus verschiedenen Gruppen zusammen.
Zu ihnen gehörten Yomehme guelfische Adliche, welche die Siege
König KarFs mit erfochten hatten und die theilweise um so
leidenschaftlichere Gegner der gestürzten Regierung waren, als
sie Familien entstammten, die liuer Tradition nach ghibellinisch
gesinnt waren. Ganz begeisterte Anhänger des Papstes waren
natiirhch die Mönche und Geisthchen, welche das dem Gerüche
der Ketzerei verfallene Regiment mit besonderem Hasse ver-
folgten. Aber auch zahlreiche Kaufleute und wohlhabende Btlrger,
welche das Brod der Verbannung gekostet hatten und die Treppen
Fremder auf und nieder gesti^en waren, kamen in die ersehnte
Heimath zurück. Nicht als ob zu diesen viel niederes Volk ge-
hört hatte. Unter den Kaufleuten und Banquiers, welche sich
jetzt wieder des Anblicks von «San Giovannis Hürde" erfreuten,
befanden sich auch Sprossen adliclier Geschlechter, welche die
Noth zu tüchtigen Geschäftsleuten gemacht liatte, denn «bisogno
fa produomo". Ausdrücklich wird der grosse Autschwung, welchen
Florenz im letzten Drittel des 13. Jahrhunderts in commercieller
Hinsicht nahm, mit der Vertreibung der Guelfen aus der Stadt
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FloKntixier Oeschiohte 1250—1292.
39
im Jahre 1260 in Verbindung gebracht. Sie, in alle möglichen
Linder ssentrent, hätten den Verkehr ihrer Heimath mit diesen
angeknüpft lind gesteigert Diese Männer^ kOhle Rechner und
praktische GeschSftsleutef waren die erbittertsten Gegner des feu-
dalen llegimentus, das die Stadt im Inneren zu keiner geordneten
Verfassung und nach Aussen zu keinem Frieden mit der geld-
}>f(iüritigen, aber auch geidspeiideiiden Curie kuiiuiien Hess. Jetzt
wollten sie aber vor Allem für die in den bösen .sieben Jahren
erlittenen schweren Verluste, die ihre Habe in der Stadt erfahren
hatte ^ entschädigt sein. Viele der Verbannten waren doch auch
arm geworden und gar manche fanden ihre Häuser und Burgen
zerstört oder in fremdem Besitze.
Um das so Verlorene wieder zu gewinnen und Rache zu
nehmen an den Zerstürern des heimathliehen Heerdes, galt es
zunächst eine kräftige, rücksichtslose Parteirefrieruiiij einzusetzen,
welche hierzu sowohl die sofort zu ergreifenden, mehr transitori-
schen Massregeln traf, als auch bleibende Verfassungsverände-
rungen ins Leben rief, welche die Rückkehr des ghibellinischen
Feudaladels unmdgHch machten. Darum durften die Heimgekehrten
^ie Parteiorganisation, die sie zusammengehalten und den Sieg
mit herbeigeftlhrt hatte, nicht nur nicht auflösen ^ sie mussten
sie yiebnehr zu einer bleibenden, womöglich die ganze Comune
beherrschenden machen. Und das ist auch geschehen. Die Con-
stituirung der guelfischen Partei in der Stadt zu einer geschlos-
senen, unter eigenen Vorständen sich selbst regierenden, un-
abhängigen und reichen Körperschaft, welche die Comune
beeinflusste, sich aber von allen Wandlungen derselben in ihren
eigenen Institutionen kaum anfechten liess, das ist das wichtigste
Ergebmss der 1267 mit fremder Hilfe herbeigeführten Umwälzung
dieses Gemeinwesens für dessen ganze spätere Entwicklung. Dass
diese Revolution sich aber nur durch Beihilfe von Aussen hatte
vollziehen und dann behaupten können, das zeigt scln>u die Um-
gestaltung, welche mau der Spitze der comunalen i^ehürden geben
zu müssen glaubte.
Die Stadt hatte bis dahin ihre Selbständigkeit gegen Kaiser
und Papst durch die von ihr selbst jährUch vollzogene Wahl
0 VtUani VI, 85. Hit Berafnog snf die Anasagea älterer GewIUirs-
tiAnner.
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0. Hartwig.
ihres höchsten Beamten, des Podesta, zu erringen und zu sichern
gewusst. Jetzt machte man aber den vom Papst« zum »Friedens-
stifter Tusciens" ernannten Führer der Guelfenpartei ganz Ita-
liens, den König Karl von Anjou, zunächst für den Seat des
Jahres 1267 und dann sofort auf seehs^) weitere Jshre als
Podestä zum Haupte der Stadtverwaltung. Wie zwanzig Jahre
ssuTor , Köllig" Friedrich vou Antiochien die Stadt durch Vicare
regiereil liess, so jetzt ein anderer König. Was man damals aui j*
Weise zu beseitigen gesucht hatte, fand jetzt die Guelfenpart. i
ganz in der Ordnung. Einen bedeutenden Unterschied gab es irei-
lich. Hatte der Sohn Friedrich's II. damals mit Hilfe eines un-
disciplinirten Adels die Stadt verwaltet, so stand jetzt neben dem
Vicar König Karl's ein aus zwölf Mitgliedern bestehender Stadt-
rath. Diese zwölf Buonuomini, je zwei von den Sechsteln (sesti)
der Stadt gewählt, verwalteten ihr Amt zwei Monate. Man rief
damit die zwölf Vorsteher (anziani) des Volkshauptmanns (capi-
taiio del popolo) von 1 250 wieder ins Leben . nur dass sie eine
andere Stellung im Organismus der Verfassung erhielten. Dieser
erlitt jetzt überhaupt eine gründliche Umbildung.
Waren vor 1250, je nach dem Stande der kaiserlichen Au-
torität in Florenz, bei der Beratbung der wichtigsten Angelegen-
heiten, dem Abschluss von Verträgen, der Veranlagung von
Steuern, bei Kaufverträgen und Kriegserklärungen u. s. w. nur
die Vorstände der oberen sieben Zünfte und dann die Vertretung
der gesammten Comune, der grosse und kleine Stadtrath (consi^Iio
generale et speciale del Connnie), gefragt worden, und waren
diese Rathskörper auch noch nach 1250 bestehen geblielMn,
so verschob sich jetzt der Schwerpunkt der Regierung, sowohl
was die Gesetzgebung als was die Verwaltung betriffl;. £r
befand sich nicht mehr in dem aus Adlichen und Bttrgerlichen
zusammengesetzten Bathe der Comune oder des Podestä, son-
dern in dem Volksrathe (consiglio del popolo), der ebenso wie
der andere sich aus zwei Käthen zusammensetzte. An diesen
Rath brachten die zwölf Rathsmänner ihre Anträge zunächst, uiul
der VolkshauptTiiann leitete die Verhan<llung in seinem Rathc.
Dann erst kamen sie an den Gemeinderath. Denn so neueruugä-
0 Die Angabe yillaili*s, dass die Erwählang auf 10 Jahre statte
gefunden habe, ist ftkUeh. Hartwig, Quellen n. Forschungen II, 279, Ann.
üigiiized by Google
Florentiner Geaehiohte 1250--1292.
41
sQchtig man in Florenz auch war^ so wenig radicnl verfuhr man
bier. Wenigstens jetzt noch nicht. Die bestehenden eonstitu-
tionellen Factoren witrden keineswegs beseitigt nnd sofort durch
neae ersetzt. Zeigten sich in der Staatsmaschine Fehler, so riss
num das Torbandene RSderwetlt nicht weg, sondern schob zwi-
scheu dasselbe ein neues Element ein, welches die Heibungen
des alten verhindern und die Gangart der Maschine ausgleichen
und regein sollte. Dadurch entstand freilich eine sehr zu-
sammengesetzte und schwerfallige Staatsmaschine; doch wusste
man ihren Betrieb dadurch wieder zu beschleunigen, dass man
die Sitzungen der yetscbiedenen Bftthe in ein und dasselbe Ge-
bäude und aemlich auf dieselbe Zeit verlegte. Aus der Ka-
pelle einer Kirche, in der dieser Rath Beschluss gefosst hatte,
kam die Proposition in Dringlichkeitsfällen an den anderen Rath,
der in derselben Kirche, aber in einem zweitijii lUume tagte, und
so konnte man doch ziemlich rasch fertig werden. Von der
grossten Wichtigkeit war es jedoch, wer eine Proposition zuerst
2U berathen hatte. Da der Volksrath dem des Podesta jetzt voran-
ging, so hatte jener also die Initiative in den wichtigsten Staats-
angelegenheiien. Ohne ihn konnte keine wichtige Angelegen-
heit und keine Ausgabe beschlossen werden. Diese nacheinander
Beschlflsse fisssenden Rätbe, von denen der erste aus den Zunft-
Torständen und Vertrauensmännern, der Credenza, bestand, denen
daun der grosse Rath des Capitano, der 190 Köpfe zählte, folgte,
und der kleine und grosse Rnth des Podesta, welcher -iOO Mit-
glieder hatte, bildeten in ilirer Gesammtheit die sogenannten con-
sigli opportuni, d. h. die Qesammtheit der constitutionellen Körper-
schaften. Die Erledigung wichtiger Fragen, die Besetzung der
Aemter aller Art u. s. w, musste durch sie erfolgen In grossen
Da hier keineswegs beabsichtigt wird, eine Verfassungsgeschichte
von Florenz za geben, so sehe ich davon ab, die Ansichten anderer über
die viel amstrittenen Verfassungsfragen wiederzugeben. Wer sich ein un-
gefähres Bild von der Verwirrung, die auf diesem Gebiete herrscht, machen
will, kann die drollige Ziipammenstellung, die Perrens II, 94 gibt, ansehen.
Da, 80 viel ich weiss, keine Urkunde aus dem Jnhre 1267 vorhanden ist,
welche den ganzen Verfassungsnpparat in Thätigkeit zeigt, und Villani
in allen V^errassungsfragen , die vor seiner Zeit liegen, ungenau ist, wird
man schwer sa ganz festen Ansätzen kommen, namentlich da in dieser
Zdt in Florens alles in stetem Flosse war. Den Hamen der Gesammtheit
der Rftthe: Conslgli opportani hat uns Villani VII, 16 aufbewahrt Er
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42
0. Hartwig.
Lebensfragen des Staatswesens trat, alle diese Räthe überraj^end,
dann noch das Parlament zutjainmeu, d. Ii. die Gesammtheii aller
Bürger,
War durch die Vielheit der Küthe, deren Competenzen nicht
streng geregelt waren, so dass man häufig erst tlber sie be-
schliessen muaste, die Thätigkeit vieler Bürger schon sehr in An-
spruch genoQimeii, so geschah dieses fast noch mehr durch die
Wahlen zu ihnen selbst. Diese erstreckten sich nilnilich nur auf
kurze Wahlperioden lud waren keineswegs einheitlich geregelt.
Denn die Rathe wurden auf sechs Monate^), und tlieilweise
wenigstens von localen Wablkörpem, bei denen sich der Einfluss
der alten und reichen Familie geltend machte, nach den Sesti,
bestellt. In dem Rathe der Gomune waren Adel und Volk zu
gleichen Theilen vertreten, im Rathe des Popolo nur dieses.
Die Wühlliarkeit in einen Rath war au das Alter von 25 Jahren
gebunden
War durch diese Verfassung dem Volke ein sehr bedeuten-
der. — ja man würde sagen können: Ausschlag geljender An-
theil an der Regierung gesichert, wenn der durch seine historische
Stellung, durch seine Geschäftskenntniss und allgemeine Bildung
und Waffentüchtigkeit dem gemeinen Bürgersmann doch weit
überlegene und zum Herrschen erzogene Adel seinen £influs8
nicht noch persönlich zu behaupten verstanden hätte, so waren
die Pr&rogativen der guelfischen Partei noch grossere. Denn
«inen Bestandtlieil der Magistratur bildeten £emer zwei andere
Behörden« von denen die eine ihrer Natur nach nur eine transi-
torische Bedeutung haben konnte, und die andere streng genom-
men nur der Vorstand einer Privatgesellschaft war. Und doch
Ondet flieh aber anch ml« der ofBciell gebrauchte Atudruck in uihlreichen
Actenstttcken: Le Consnlte della Bepabblics Fiorentina pubbL da A.
Gherardi) p. 29, 87, 90, 91 n. a. w. n. ». w. Ich bemerke noch ans-
drttckUch, das» Villani das VerbältnlM der beiden Vollufithe omkebrt,
indem er den Rath der Hundertmänner vor dorn der Zünfte und der
credenta abstimmen lässt. In der Kegel sollte den Beschlussi'asBungen der
Rithedes Capitanos die der Räthe des Podcsta am folg^endcn Tage nachfolgen.
') So nach Marchionue di Coppo Stefan! in Delkie degh £rudiU
Toscani T. VIII, S. 11.
*) Einzelnes bleibt auch hier immer iVagiiclt. Ich kann hier nicht
weiter darauf eingehen. Ueber den UDtenchied von Adel nnd Volk wird
weiter unten noch gehandelt werden.
Florentiaer Ueschichte 1250 — 12^2.
43
waren es Behörden von der grö&äteu actuelleii Jiedeutung für diu
Comune: ich meine die sechs Hauptleute der Partei der üueiien
und die sechs Tapitani der Genossenscliaft <?egeu die Verbannten
(bocietas continatorum). Mit den zwüil Kathsherreu des könig-
lichen Vicars lag den zwölf Vorständen dieser l>eiden Genossen-
schaften die Reinigung der Stadt von aUen aiisgespiochen ghibel-
liniBchen Elementen ob. Sie konnten Terbannen und xurückrufen.
Eine Sentenz YOn ihnen war unwideirufUcb gültig, wenn nur von
jeder der drei Körperscbaften ein BGtglied bei ihr thätig geweaen
war. Sie haben denn auch bia zum Jahre 1269 die Stadt metho-
disch und grOndlich gesäubert Die Ghibellinen wurden in zwei
grosse Ciassen geschieden, von denen die eine wieder in vier
Unterabtheiluugen zerfiel. Da pib es die einfach ghibellinisch
Gesinnten, als verdächtig fsos]»etti) verzeichneten, die man nach
dem Grade ihrer Verdüchtigkeit. bald aus der Stadt, der Graf-
schaft und dem District. bald nur aus der Stadt und der Graf-
schaft, bald nur aus der fcjtadt selbst auswies oder in ihr zurück-
behielt, jedoch 80, dass sie jeden Augenblick ihrer Ausweisung
gewärtig zu sein hatten. Von diesen vier Kategorien Verdäch-
tiger, deren Zahl man auf 1600 angegeben findet, waren die
echten, aus der Stadt ausgesEogenen Ghibellinen, an deren Spitze,
wie immer, die Uberti, Lamberti u. e. w. standen, geschieden.
Zwischen diesen und der Stadt, die sie als Rebellen ansah, wür
jedes Yerhaltniss abgebrochen. Man lebte auf Kriegsfnss mit-
einander. Dieser Rebellen waren es ungefähr 1400. Auf Grund
einer Durchmusterung der ganzen Stadtbevölkerung und der
darüber aufgenommenen Specialacten, von denen uns nur einige
Reste erhalten sind . wurde ein (Trsammtverzeichniss dieser
3000 Personen angefertigt, die nach den Sesti geordnet in ihm
aufgeführt wertlen Die Ktlckkehr der so Proscribirten war
jedoch nicht ganz ausge^jchlossen. Die drei Behörden hatten
Aber jeden einzelnen Fall zu befinden. Die Eidesformel, welche
der wieder zu Gnaden Aufgenommene vor ihnen zu leisten hatte,
ist uns authewahrt
') Die Prüscriptionsliste ist uns in dem ?o*renannlen Liber del Cliiodo,
das lier Tartei der Guelfen pfehf»rt<'. und im Bd. XIX »iiT Capitoli del Comune
erlialLtii. In den Didiy.ie dviy\\ Eruditi Toscaui Vlli^ 221— 2Ö1 lindet sich
ein fehlerhafter Abdruck derselben.
*J Archivio stor. Ilal. Ser. IV, T. 18, S. 396.
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44
U. Hartwig.
Deuten schon diese Anordnungen auf eine planm&gsige, den
Schein willkürlicher persönlicher Vergewaltigung vermeidende Ver-
folgung und Ausrottung des Ghibellinismu?; in Florenz liin. so
tragen andere Massregeln diesen ('harakter noch schärfer zur
Schau. Nur dass sie kaufmännischer gehalten sind. Die 1
nach Florenz zurückgekehrten Ghibellinen hatten die Thürnie,
Häuser und Güter ihrer Feinde in junkerlichem Hasse und Ueber-
mutbe geschädigt oder zerstört. Jetzt kamen diese zurück und
trieben ihre damaligen Verluste mit VN ucherzinsen wieder ein.
Zunächst wurde eine Taxation des Schadens, den die Gnelfen
an Haus und Hof von 1260 bis 1267 erlitten hatten, Torgenom-
men. Aus den einzelnen Posten zusammengesetzt, ergab sich
hieraus eine Summe von 172160 Lire. Es lag nahe, sich hier-
für an die Guter der jetzt Tertriebenen Ghibellinen zu halten.
Um das mit bleibendem Erfolge und emer Art von legalem
Hintergründe zu thun, wendete man sich an den Usurpator der
Reichsrechte in Tuscien, den Papst, uml dessen Mandatar, den
König Karl, und bat sich Verhaltung^.riiassregeln aus. Aul ihr
Geheiss. d. h. auf ihre Zuistimmung hin, wurden nun die Güter
der (Tliibellineii eingezogen und in drei Theile zerschlagen: den
einen erhielt die Stadt, den anderen die vertrieben gewesenen
Guelfen, den dritten die Parteiverwaltung der Guelfen als solche.
Indem so die Interessen der Comune und der guelfischen Partei
aufs Unlösbarste aneinander gekettet wurden, war es den Ghibel-
linen fast unmöglich hier je wieder zu ihrem Besite zu kommen.
Der mSchtige Cardinal OttaWano degl' Ubaldim, der Freund
Friedrich's H., dem man das Wort in den Mund legt: Wenn
es eine Seele gibt, so habe ich sie für die Ghibellinen Terloren,
soll auf die Kunde hiervon sofort gi-sagt haben: Seitdem die
Guelfen von Florenz Geld machen kehren die Ghibellinen
nimmer zurück. In der That, seitdem die guelfische Partei-
') Villani VIT, 17: Fanno mohile d. h. Reichthümer anfliäufen.
Der Papst und der Kiiniw- gollen das UritU'l nur interimie tisch der Parte
Guelfa zugewiesen haben. Diese behielt aber fiir immer. Üb (iie ge-
Bammte Darstellung Villani 's von der Organisation der Partei scbuu für
dieM ersten Jahre sotrellNid ist, weiss ieh nicht. Die üJtesten Statuten
derselben sind verloren. Die seehs Capitani eind aber ans der Urknnde
▼on 1268, die J. del Lange im Arch. itor. Ital. 1. c S. 892 verOlTenUicht
hat, nacbweiabar.
. :.cl by
FlOMDtiDer Qesehicht« 1250-1292.
45
Organisation in den Besitz von grossen Geldmitteln gekonniK'u
war, aus denen sie der Stadt gelegentlich Vorschüsse machte,
und sich einen vollständigen Beamtenstaat ausbildete, war sie
die erste Macht der Oomime geworden. Sechs Hauptleute stellte
sie an ihre Spitie, von denen drei dem Adel, drei dem Bürger-
stande angehörten. An dieser Zusammenstellung ist nie etwas
geändert worden; durch sie blieben die adlichen Familien, selbst
nachdem sie aus allen Öffentlichen Aemtem verdi^ngt waren, doch
noch immer mittelbar von einigem Einflüsse auf die GJeschicke
der Stadt. Ein grosser' und ein kleiner Rath wurde gebildet,
ganz nach dem Muster der Stadtverfassung, ein Syiidicus ge-
wählt, dessen fv^ie Auf<;abe es bildete, die Ghibellinen anzu-
klagen, und ein biej^eibewahrer. Ehe die Partei sich einen eigenen
Palast erbaute, der jetzt noch in seinen unteren Stockwerken
erhalten ist, versammelten sich ihre ßathe und Magistrate in der
Kirche von Santa Maria sopra Porta.
Die Ghibellinen, deren Muth stet> erst dann gewachsen zu
sein scheint^ wenn sie sich ausserhalb der Heimath befanden, Ter-
zichteten einer solchen furchtbaren Organisation ihrer Feinde
gegenüber keineswegs auf eine gewaltsame RQckkehr in die Stadt
Sie gaben sich eine ähnliche Verfassung wie diese. Nur wenige,
so scheint es, gingen zur siegenden Partei Uber und wurden
dann die wOthendsten Gnelfen. Alle Hoffnung aufzugeben, hatten
die Ghibeilinen auch nocli niclit nöthig. Denn keineswegs Latten
.«ich alle tuscischen Städte dem Mnchtgebot« des Pa])stes und
dessen Vicar gefügt. Das von Paiteihader ganz zerrissene nnd
haltlos hin und her schwankende Pisa stand jetzt aul' ^liibel-
linischer Seite. Siena führte das Schwert der Partei, ihnen
gegenüber hatte sich jetzt eine Keihe kleinerer Orte mit Florenz
und Lucca zu einem neuen tuscischen Bunde vereinigt, dessen
Heerhaufen der Generaivicar König Karl's anführte. Florenz
ttberragte in diesem aber alle Glieder weitaus« Namentlich als
Geldkraft. Als der König 1268 eine Umlage ausschrieb, wurde
Florenz mit 1992 Pfund eingeschätzt; die fibrigen elf Guelfen-
städte, Lucca ausgenommen, die reichen Guelfen Sienas aber mit
eingeschlossen, hatten 2436 Pfund aufzubringen Einen Bundes-
genossen hatten die Ghibeilinen an der Raubsucht und Grausam-
Del Giudice, Codice diplomatico II, 1^ S. 117.
L.icjui^L.ü cy Google
46
O. Hartwig.
keit der Franzosen* Schon im August 1267 sah sich der Papst
veranlasst, seinem «Friedensstifter* in Tnscien zu schreiben und
ihn zu bitten und zu ermahnen, die Qransamkeit in seinen und
der Seinigen Thaten zu yeimeiden und sich mehr als Sieger denn
als Vollstrecker der Rache zu zeigen Aber die Bewohner
Tiisciens waren zu sehr vom Parteihass hesesbeu, als dass sie
den Sicilianeni Inltten ein Vorbild li<'fern können. Sie iiiru^ieten
sich lieber untereinander. Eine grosse Zahl der vornehmsten
Exulanten von Florenz hatte sich in ein Castell des Sievethales,
San Ellero, geworfen. Jm Juni 1267 zogen die Florentiner
unter der Führung des Marschalls der tenzdsischen Truppen
gegen diese Feste aus, belagerten und eroberten sie. Die Sieger
schonten Niemanden. Selbst Weiber und Kinder wurden um-
gebracht. Als die Florentiner das Castell von Gressa erstürmten,
stürzte sich ein Jüntrling nm der Familie überti von dem Thurme
der Kirche herab, um nur nicht den Todfeinden der Seinigen,
den Buoudelmonti, in die Hände zu fallen.
Im Grossen und Ganzen waren jedoch die Fortschritte,
welche die Guelfen machten, nicht Ton Belang. Den Muth der
GhibeUinen belebte die Hoflnung, dass doch Oonradin Ton
Schwaben, den sie gerufen hatten, nach Italien herabsteigen
und ihnen Hilfe bringen werde. Da beschloss König Karl die
Führung des Krieges selb-t m die llaiid zu nehmen, und das
Geschick schien ihm auch luer zu lächeln. Alles Hess si. ii
gut an , um jetzt sogar Siena zu unterwerten. Die reichen
Banquiers des Papstes aus dieser Stadt waren zu Verrätheru an
ihrer Heimath geworden. Die gewaltsam von ihr unterworfenen
kleineren Oomunen im Süden und die adlichen Herren der be-
nachbarten Oasteile fielen zu ihren Feinden ab. Montepulciano
ging Ober. Aber der Handstreich auf Siena selbst blieb resultat-
los. Dafdr sollte Poggibonzi, die vielfach umstrittene Grenzfeste
der Grafschaften von Florenz und Siena . in die sich jetzt an
1200 GhibeUinen geworfen hatten, erobert werden. Alle guel-
fischen Städte Tusciena sendeten dem Marschall Karl s Hilfs-
truppen dazu, als er Mitte Juli sich vor der Stadt lagerte. Die
aber war nicht so leicht zu gewinnen. Am 20. Juli lautete
man in Siena Sturm., um den Freunden zu Hilfe zu ziehen.
^) Brief vom 4. Augaat bei Martine et Daran d, Theeanma H, 515.
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Flomitiaer Geachiehte 1250— 129S. 47
Die Einschliessimg zog sich in die Länge und König Karl muaste
sieb entsdiliessen, selbst den Oberbefehl Uber die Belagerung za
fiberoehmen. Doch ehe er dieses that, besudite er im August
Flofrenz, wo er, ehreuToUst empfangen, acht Tage verweilte^).
Aber auch der berühmte Krieger vermochte nichts gegen die
tapferen Vertheidiger Poggibonzis. Nur vom Hunger getrieben,
ergab sich die Besatzung erst am 30. November gegen freien
Abzug mit Hab und Gut. Der Cardinal Ottaviano d' Ubaldini
Termittelte den Vertragt). Karl benutzte diesen Erfolg, der
äun aber kein Geld eingetragen hatte, um seine Freunde
zu besteuern. Er legte im Februar 1268 den verbündeten
Städten eine Umlage auf zur stärkeren Befestigung Poggibonzis;
dazu hatten die Florentiner allein jene 1992 Pfund beizutragen.
Aber der Bau der Miiuern Poggibonzis kam nicht zu Stande,
und Karl , den der Papsi nicht ohne Grund einen Armen
genannt hat, der sein Gut unordentlich verzehre'*), steckte das
Geld in seine Tasche. Mehr noch hoÖ'te er durch die Nieder-
werfung von Pisa herauszuschlagen. Denn gegen diese Stadt
zog der König vom 16. December von Poggibonzi ab, obwohl
die Nachrichten, die ihm Clemens IV. Uber den Stand seiner
Angelegenheiten in Rom und dem Königreiche zukommen Hess,
ihn nach dem SUden hätten rufen sollen. Auf die Kunde von
der nahe bevorstehenden Ankunlt Conradin's von Schwaben war
fast das gcsammte Königreich Sicilien von dem Fürsten von
des Papstes Gnaden abgefallen und der Abenteurer Heinrich
von Castüien, der in Rom zum Senator gewählt war, stellte
sich immer deutlicher in die Reihe von dessen Feinden. Aber
Karl zog gegen Pisa, verwüstete dessen Gebiet, gerirte sich als
kaiserlicher Yicar, wozu ihn der Papst damals noch nicht be-
stellt hatte, und borgte den Feinden Pisas, den Lucchesen,
') Unter den üenii?sen. welche die Florentiner fieni König bereiteten,
wird auch der genannt^ Uass sie ihm die berühmte Madonna Ciinabue's
zeigten^ gewiss sehr charakteristisch, wenn vielleiciii auch erfunden.
Perrens II, 120 macht den Cardinal, den der Papst noch am
4. Attgott der rflekBiehtwollen Bebaodlau^ Kwrl's empfiehlt, tsm ^febls*
hib«r ▼on P., In offenbareiD MiaaveraUndniase der Ann. Piacent. Ghib. ad h. a.
') Martine et Durand, Tbeaauroa 472. Wanim Perrena II, 122
dieae Urkunde, die in den Mai gehört, In den December aetxt, ist nicht
entchtlieli.
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48
0. Hartwig.
UOO Pfuud Pfennige ab Sogar den Florentinern wurde dieses
AussaugungssjBtom des «Friedensstifters'' zu arg. Es wäre inter-
essant, einmal aus den ActenstUcken des florentiniachen und
neapolitanisclien Archivs zusammenzustellen, welche Summen
dieser Podesi4 und Oeneralvicar den anhsltsamen Florentmem
abgepresat hat Denn was darüber bisher veröffentlicht, ist
gänzlich ungenügend Ich habe keine Zeit gefunden , bei .
Durchsicht der Registerbände der Capitoli mir alle die Summen
zu notiren, die au König Karl gezahlt worden sind, und will
hier nur zusammenstellen, was sich für die ersten Monate des
Jahres 1268 nachweisen l'asst.
Schon am 18. Januar stellte Karl zu Porto Fisano eme
Vollmacht an seinen Marschall Johann de Braysilya aus, in der
dieser ermächtigt mirde, 600 Goldgulden, welche die Floren-
tiner ihm versprochen hätten, einzunehmen. Am 13. Februar
quittirte der Mandatar des Marschalls dem Florentiner Kämmerer,
dem Cisterziensermönch Francesco von San Salvatore di Settimo ^)
im Namen des Königs und seiner Barone über diese oder eine
andere Summe. Am 11. Februar wurden Niccolo de Barro und
Mercaderio de Grassa Ton Karl beauftragt, jene 1992 Pfund als
Beitrag der Stadt zum Aufbau von Poggibonzi einzuziehen.
Als Karl im März Tuscien verliess, kaufte die Stadt TOn dem
inzwischen vom Papste zum Reichsvicar in Tuscien bestellten
Könige ') dasselbe Poggibonzi ftSr 'iOdoO Pfund. Am 17. Febriiar
erklärt der Mandatar Karl s und seiner Barune tier Doctor der
Decretalen Kgidio de Fuscarulis, von dem eben genannten Käm-
merer der Comune 3854 Pfund und vier Soldi als Kestbetrag
*) Karl gab dem Papste gegenüber vor, er wolle die Apenniasen*
passe in sichere H&nde bringen. Es mag dies Motiv für ihn mitgewirkt
haben. Sicher hoffte er aber, an dieser «Quelle des Paktolus" seinen SchaU
zti füllen. Erst als selbst Tuscien für die immer leeren Kassen Karl s nichts
mehr hergab, 7.0g er nach dem Süden ab, ,mehr aas Hange! nn Geld als
auf seinen Rath ". mpinte der Pnpst in einem Briefe vom 'J. Marz 1268.
Karl \'pr.«tand Fchlcclitcrdiiigs nicht mit Geld «m7.ug^ehen. Er eriuoert in
manchen Zügen gar sclir an ilie Habsburger Spaniens.
*) Perrens II. 131 u. f. Delizie degli Kruditi Tose. VIIT. 218. Wüsten-
feld's Register liaben mir einige unbeknnnte Daten gelieler(.
*) Die Stadtkämmerer von Florenz waren damals immer Mönelie voa
Kwei Klösiem, ein ehrenvolles Zeugniss für die Ehrlichlieit der Frati.
*) Del Oiadice 11^ 1, lia. Urkunde Tom 15. Febmar.
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Florentiner QeeeUchte 1260— lSt92.
49
auf die Summe von 72000 Pfund, welche die Gomune dem
Köziige und den Semigen, und «war 30000 Pfund an den Mar-
echall, 30000 Pfund an den König als Anleihe und 12000 Pfund
als Geschenk an den Kdnig, seinem Caplan und seinen Baronen
▼ersprochen habe, erhalten zu haben. Der König fand aber,
dasB mifc dieser Summe sein Guthaben an die Stadt noch keines-
. wegs beglichen sei , und verlanj^te . dass Egidio derselben einen
kurzen und percmtorischen Termin setze ; dabei taucht das
Verlangen auf, niclit nur den Rest des geborgten und gesclionkten
Geldes, sondern auch die Quote, welche Florunz für die l <)6 ilei-
sige, die die Stadt zu den 500 Rittern des tuscischen liundes
zu stellen hatte, zu erhalten. Wir sind über den Erfolg dieser
Thütigkcit des Doctor decretalium nur theilweise unterrichtet.
Als Beitrag für den Sold erhielt er jedenfalls am 14. März
5810 Lire pisanischer Kleinmflnze ausgezahlt. Es scheint, als
habe der König, der vom 24.— 30. März in Florenz sich auf-
hielt, dann noch einmäl selbst am 27. März quittirt Mit
diesen Gontributionen von Seiten der Comune war aber der
Aderlass, den Karl an Florenz vornahm, noch lange nicht ab-
geschlossen. Fflr die Ertheilung von PriTÜegien und dergleichen
an Florentiner Kaufleute, z. B. für die Erlaubniss, aus Pisaner
Uäfeii Waaren auszufüliren , was jetzt verboten war, mussten
diese dem Reichsstattlialter ordentlich bezahlen.
Und doch nützten alle die.se Geldopfer der Stadt jetzt wenig.
Der König hatte über Arezzo am 81. März Tust ien verlassen,
am 7. April landete Conradin jubelnd empfangen in Pisa. So-
fort entbrannte wieder der grosse Krieg im unteren Amothale
zwischen Pisa und Luccn, und das von den Florentinern theuer
erkaufte Poggibonzi, welches von einer schwachen Besatzung
von Sangeminianesen bewacht war, fiel sogleich an Conradin
ab. Dieser versuchte seine Kräfte nicht an dem von einer fran-
z^Ssischen Ritterschaar vertheidigten Florenz, sondern suchte sich
im Juni nur mit dem Senator Heinrich von CastUien in Rom
zu vereinigen, um nach seinem Erbreiche zu ziehen. Das
suchten die Florentiner mit dem Marschall König Karl's zu
verhindern. Am 24. Juni zogen sie aus der Stadt in der
') Uelizie degii Eruditi T. ViU, 219, uad Del Giudice 1. c. II,
1, 124, Aimi. 1.
Detttovbc Zeitsclir. f. Ocschicbtow. 1889. II. 1. 4
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50
O. Hartwig.
Kiclituiig nach Südosten, um Conradin die Strasse von Siena nach
Rom zu verlegen. Die Florentiner hatten den Marschall Johum
von Braysilvii bis MontevaiLlu ^eleiti't. Als die Ortskundigen
fretrfiiiton .sie sieb nicbt in das Detile hinein, welches bei Laterina
den Eingang in die Thalebene von Arezzo bildet. Um so sorg-
loser drangen die proven9ali8chen Ritter in demselben vor, wurden
aber hier von dem Herzog Fried rioli von Oesterreich, welcher
von Siena herbeigeeilt war, überfallen und 'fest g^ntlich auf-
gerieben. Die so schwere Niederlage der Franzosen führte einen
Rückschlag der allgemeinen Stimmung zu Gunsten Gonradin's
in ganz Tuscien herbei. So stark war derselbe, dass selbst
Florenz schwierig oder doch unsicher wurde. Clemens IV. musste
den Podeptji des Königs, dt-n Proven^aien Isnard Hiigolin , den
Grafen Guido Guerra, ja sogar seinen eigenen Legaten Wilhelm
von Tonneux auffordern, keine Vej^derung in der Stadtveriassung
zu Ungunsten des Königs zuzugeben und sich nicht, wie er ver^
nommen, in Verhandlungen mit dessen Feinden einzulassen*).
Doch glaubte der Papst selbst in persönlichen Fragen einlenken
zu müssen. Einzelne Florentiner, die noch von ihm excommuni-
cirt waren, weil sie dem von ilini gesendeten Fode.stu Jacopo
de roUemedio *) das Salar noch schuldeten, wurden wieder in den
Seilt »SS der Kirche aul «genommen. Doch bald war der Papst
wieder von aller Sorge frei. Die Niederlage Conxadin's bei
Tagliacozzo welche der König den Florentinern und Lucchesen
sofort anzeigte, und die Hinrichtung des letzten legitimen Sprosses
des staufisehen Hauses gab der guelfischen Partei ein Ueber-
gewicht wie nie zuvor. Sei es nun, dass die französischeo
Podestaten Karl's sich in Florenz sehr raissliebig gemacht hatten,
>) Martine et Durand^ Thesaurus LL, 615.
8. oben I, 8. 46. Jakob von Collemedio war factisch nie PodeaA
in Floreni gewesen. Doch sollte er bexahlt werden.
') Der nicht ganz zutreffende Name für die Schlaelit ist in Florens ent-
standen und dnrch die sogenannten Gesta Florentinorum in die Chroniken
und die Divina Comedia gekommen. — Selbst den Florentinern war die Hin-
richtung Conradin's zu nrg. Villani sucht den heiligsten Vater von
der Mitschuld an ihr frei zu halten. VII, 29* Herr Perrens kann sich
auch diese Gelegenheit nicht entgehen lassen, um seinem Grimme gegen
dentf^ches Wesen Aufdruck zu rrehcn. Er citirt bei dieser Oelegfuheif in
einem Aih*>in Voltaire und J. de Maistre gegen das romisch-deutsche Kaiser-
reich II, 152.
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Florentiner Geschichte 1250—1292.
51
oder man in der Stadt fürchtete, der König könne seinen Sieg
auch gegen ^ie zu stark ausbeuten: durch Vermittlung des
Papstes suchte man beim Könige die Ernennung eines Pode-
s taten italienischer Nationalität zu erreichen Der Papst em-
pfahl dem Könige, den Chrafen Guido Guerra zu bestellen. Das
ihat der KOnig zwar nicht, doch ernannte er in der That einen
Italiener, der ihm vom Papste im Allgemeinen empfohlen war,
einen Malatesta de Verolo (Verucolo) yon Rimini. Im November
1268 ist er schon in Florenz nachweisbar 2). In Vtrljindung
mit ihm haben dann die Guelteu die StaJL von aUon t^hibellini-
«f hfMi Elementen gründlich gereinigt. Ist doch die gru.s^ic \ er-
bannungsliste vom 12. December 12G8 datirt^). Weniger energisch
zeigte sich die Comune gegen die ghibellinischen Feinde der
Nachbarschaft. Sie unternahmen erst im Mai des folgenden
Jahres einen erfolglosen Zug gegen Poggibonzi, den die Sienesen
mit einem Einfall ins Elsathal beantworteten, als König Karl
in der Person des Jehan Bertauld Herrn von Nangis^) einen
Vicar mit einer Abtheilung französischer Ritter nach Tuscien
cjeschickt hatte. Dieser warf sich am 17. Juni 1269 ^) mit
seiner und der Floreiiliiur lieilerei höchst ungestüm auf die
Sienesen, weiche im Begrüt' waren, die Belagerung ron (Jolle
auf7Aigeben, da sie den Anmarsch des florentinischen Fussvolks
in Erfahrung gebracht hatten. Die guelfischen Heiterschaaren
erfochten einen vollständigen Sieg. Guido Novello salvirte sich
glttcldich mit seiner Umgebung, aber Provenzano Salvani, die
Seele der ghibellinischen Partei, blieb mit den gefOrchteten
deutschen rieisigeu auf dem Schlachtfelde. Die Franzosen gaben
keinen Pardon, die Florentiner schlugen ihrem verhassten, viel
gefürchteten Feinde den iiLopf ab. Ein rachesüchtiger Sienese
iMariene et Durand^ Thepaunis II. <!29. Ich sttze hierbei vuraua,
dnif* tltis, was dt^r Papat so beftimmi vorliersagte. auch eingetreten ist, und
da£*s d&a Ganze ein abgekartetem Spiel zwischen deui Papst und der Comune war.
') Del Giudice II, 1, S. 236.
• ") Areh. stor. ItaL der. IV, T. XVIU, S. 862.
*y Nuigeo. Wesshalb Perrena diesen Froven^en, der n. a. Con-
ndin seinen Tod anseigte, Sire von Hangest nennt, ist mir nnTerständlicb.
Sein Vomanie wird allerdings sehr Terscbieden gesohrieben, s. B. anch
Biicandi. (Saint-Priest m, 889.) Die Italiener nennen ihn Giambertaldo.
*) Ueber das Datum kann kein Zweifel besteben. S. Quellen und
Porsebungen II, 280, Anm. 1.
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52 0, Hartwig.
trug diesen, auf eine Lanze gespiesst, durch das Lager. Es
war eine schwere Niederluge, welche liier die Sienesen erlitten.
Do( h ist es übertrieben, wenn die Florentiner Chronisten sie
mit der von Montaperti vergleichen. Denn das guelfische Heer
wendete sich nicht gegen Siena, sondern zog nach Florenz zurück,
obwohl das Fu88?olk von drei Stadtsechsieln Ton Florenz nach
GoUe nachgezogen kam. Der Tod Provenzano Salvani'a, welcher
in Siena, ohne in Amt und Würden zu stehen, seit einem Jahr-
- zehent der einflussreichste Mann gewesen war, war der unersetz-
lichste Verlust, den die ghibellinische Partei erlitt. Denn nun
regten sich in Siena die reichen ^uelfischen Adelsfaniilien wieder
und besetzten Montiilcino. l'isn inuclite im April 1270 auch
seinen Frieden mit König Karl aul erträgliche Bedingungen hin,
und der neue Statthalter des Königs, Guido von Montfort, be-
drängte mit neuen Truppen Siena vom Süden her. Durch seine
Yerheirathung mit einer Tochter des Grafenhauses der Aldo-
brandeschi, das schon seit lange mit Siena verfeindet war, gab
dieser dem Kampfe noch einen p< rsönlichen Charakter. Doch
waren die Bedingungen, unter denen die Sienesen jetzt mit dem
Könige abschlössen, noch ^;inz glimpfliche. Dieser wollte offenbar
vor seiner Expedition nach Tunis wenigstens für den AueenbiKk
in Tuscien Frieden haben und der Pisaner Flotte sicher sein.
Die Sienesen versprachen ihre Stadt Verfassung zu reformiren und
die Guelfen zurückzurufen. Aus vier von der Comune vorge-
schlagenen, der römischen Kirche gehorsamen Personen wählte
der König oder sein Vicar den Podestä und Capitano del popob
aus; die Gefangenen werden gegenseitig ausgetauscht; den Sie-
nesen sind dieselben Handelsvortheile zugestanden wie den Pi-
sanern; erst wenn die städtischen Parteien untereinander Friede
geschlossen liaben, darf der Ivönifj (»der sein Viear die Stadt
betreten Auf diese und andere Bedingungen hin einigten
sich am 4. August die Vertreter der Comune und Guido von Mont-
fort in Lucignano. An die Stelle des Podestaten Guido Novellu
trat Palmerius Martini von Fano, der sich von Gottes und »des
Die Verlrage vom 4. August bei Sai nt-Pri est IV. 246 u. f. Auf
Liriind des uberreiclu ii Acteninateriales, das in iSiena über diese Zeit vor-
luuiden iftt, Hesse sich eine Bein- eingehende Darbtellimg dieser l'OiwaizuDg
geben. Wir können liier nicht auf sie weiter eingeiien.
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Florentiner Geschichte 1250—1292.
53
Königs (inatk'ii Podesta nennt Die Sienesen feierten .am
Himnu'Iiahrtstage iliror Scliuizpiitronin . den 1'». Aii^n^ist, ihr
groü.ses Stadtfest, als wäre nichts vorgefallen. Aber kurze Zeit
darauf mussten doch die Ghibellinen die Stadt verlaR^^en. in der
jetzt das Ansehen des Königs Karl fast unbedingter herrschte,
als in Florenz.
Hier hatte nach dem Siege von Golle das Bürgerheer der
Stadt in Verbindung mit den französischen Truppen allerlei Vor-
theile Uber die ghibeUinischen Adlichen der Grafschaft erfochten.
Das Castell von Ostina, das den Pazzi gehörte, wurde geschleift.
Dann sogen die Schaaren den Lucchesen zu Hilfe gegen die
Pisaner, welche sich hinter ihren Mauern hielten. Es kam zu
kerinem bedeutenden Znsammenstosse mehr. Seit dem October
hatten entsetzliche Regengüsse den Arno Ober seine Ufer ge-
trieben. Holzstaiiuiie. welche der Strom von den Bergen lierab-
geführt, lind die au den Brücken der Stadt sich festgesetzt hatten,
stauten das Wasser in die Höhe, das so hoch und so rasch in
die Stadt drang, da*?s viele Menschen ertranken. Die dritte der
alten Brücken, Ponte deila Trinitii, wurde von dem Wasser-
schwall schliesslich hin weggerissen. Dasselbe Schicksal erlitt
darauf die unterste, Ponte della Carraja. Ein böser Winter
folgte. Die Stadt konnte ihren Geldverpflichtungen kaum nach-
kommen. Noch im December erklärte sie an den königlichen
Vicar, sie werde, den königlichen Briefen entsprechend, hundert
neue Reisige in ihren Sold nehmen, aber nicht mehr nach dem
alten Bundesrertrage die alten bezahlen. Der Vicar, der die Stadt
in Strafe genommen, und dessen Söldner sich an Hab und Gut
der Stadt und einzelner Bürger schadlos gehalten hatten, musste
sich dazu bequemen, seine Ansprüche zurüc kzuziehen und alle
Forderungen m^it der empfangenen Summe von 77 tM Pfund kleiner
Pfennige als erledigt /u erklären *). Jetzt erhoben die Florentiner
auch direct ihre Stininitj bei dorn Könige und baten um die Zu-
sendung eines Podesta italienischer Nationalität, um Schutz ihrer
Rechte gegen ihre auswärtigen Feinde und die Ueberginffe seiner
Statthalter. In einem ausserordentlich gnädigen Rescripte vom
Palmeriiu war einer der beiden königlichen Abgesandten, die im
Mai den Frieden twieehen Piea nnd Fiorens vermittelten.
*) Saint- Priest m, 889 n. f.
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0. Hartwig.
4. Januar 1270, in welcher Karl die Stadt ihrer Treue wegen
höchlichst belobte und ihre Interessen mit den ^einigen identi-
ficirte, verspracli er alle die iliiii „weise, wohl und ehrerbietigst*
vor^etrnixeneu \V ihi>Lhe der Stadt zu erfüllen Doch ernannte
der Künig den Oralen Taddeo von Montet'eltre und Urbino, den ihm
der Papst st hon trüber empfohlen hatte, erst nach langem Zögern,
am 1 vi. Juli 1271, zu seinem stell vertretendeü Podestä in Florenz
Da Pisa im April 1270 mit dem König« Frieden geschloflsen
hatte, konnte die Feindschaft zwischen den alten Anhängern
Karl's und der Seestadt nicht fortbestehen. Am 2. Mai kam in
Pistoja der Friede zwiaehen Pisa und Florenz nebst einzelnen
kleinen tuscischen Städten wirklich zu Stande. Die alten Feind-
seligkeiten sollen vergeben und yergesaen sein, keine Partei soll
den Feinden der anderen beistehen, ausgenommen die Yerpflich-
tuug gegen den König Karl, die Pisaner Tendchten auf jede
Verbindung mit den Ghibellinen von Florenz; sie wollen alle
von dieser Stadt Vertriebenen als auch von ihnen gebaunt an-
sehen, mit Ausnahme derjenicfen, die seit zwei Jahren in Pisa
ansässig sind. Alle tuseisehen F*'inde des Königs werden hinnen
<)0 Tagen naeh Ver<")fl"eiitliehun^^ des Vertrarrs aus Pisa aus-
gewiesen ; die Florentiner in Pisa sollen vor dem Strafgerichte
behan<lelt werden wie Pisaner, die ihnen entzogenen Güter zu-
rückgegeh« II und alle Pisaner freigelassen werden; sie dürfen
mit ihren Waaren Pisa und dessen Gebiet frei passiren, Salz
und Lebensmittel von dort frei einführen und haben von ihren
Ubers Meer kommenden Waaren nur die bisherigen, nicht zu
erhöhenden Zdlle zu bezahlen. Die Florentiner versprachen volle
Gegenseitigkeit in allen den ihnen zugestandenen Begünstigungen
gegen Pisa und wollen sich auch bemtlhen, mit Beihilfe des
Königs den Papst zu bestimmen, die Über Pisa ergangenen geist-
lichen Ceusurun zurückzunehmen. Zweitausend Pfund Gold wurden
als Strafe für den Brecher dieses am 5. Mai in Pisa ratihcirten
Friedens festgesetzt*).
») Del Gindirc IT. 1. 116.
*) Del (riiMli.M' II, 1. Taddeo war 1270 Podestii in Lucca,
1272 in 6iena. i'odestä von Florenz war 1270 als Vicar Karl's noch
Berardo de Raiano, nicht Ariane. 1273 war er Podestik in Rom.
^ Dm FHedenBinstrament itt mitgetbeilt im Aiusnge von Ammirato
dem Jüngeren «d h. a. u., in den Delisie degli Eroditi Toieani IX, 41
üigiiizea by GoOglc
FioreDÜner Geschichte 12&0— 1292.
55
Man sieht, die^ur Fritnle. der im Wesentlichen dem von
iJotj entspricht, zei^t die beiden Städte noch a!« gl eich werthige
Mächte. Man kann bezweifeln, dass sich Florenz /u Jcmselben
verstanden hätte wenn K<)nig Karl ihn nicht drinu- ad gewfiiiseht
hätte, und die Stadt selbst nicht in Folge ihrer Verheerung
durch den Arno der Ruhe bedürftig gewesen wäre.
Da also Siena seinen Frieden mit König Karl gemacht hatte,
auch Pisa und Lucca im September ihre ewigen Kriege durch
einen Friedensschluss unterbrachenf so könnte man glauben, es
seien fttr Tuscien jetzt beBsere Zeiten beraulgezogen. Das war
aber doch nur im Allgemeinen der FalL Die Gbibellinen, welche
jetzt aus den grossen St&dten ausgestossen wurden, setzten sieb
überall wie gehetztes Wild zur Wehre. Einzelne Burgen, die
noch in ihrem Besitz waren, mussten emstlich belagert werden,
der Kleinkrieg war noch das ganze Jahr hindurch in vollem
Oang. Die Florentiner leisteten dem Vicar des Königs hierbei
willig Heeresfolge. Gewiss stellten sie auch den grösst^n Theil
der Truppen dazu, deren Befehlshaber aber der Vicar des Königs
war. Ihre Chronisten erzählen die Vorgänge aber so, vlU ob sie
der leitende Theil bei denselben gewesen seien. In Folge hier-
TOn sind sie denn auch so consequent, Thaten, die ihrer Gesin-
nung wenig zur Ehre gereichen würden, auf ihre Rechnung zu
setzen. So soll die Comune bei König Karl im Frühjahre 1270
angefragt haben, was sie mit einigen auf ihrer Flucht von Siena
nach dem Casentino aufgegriffenen Gbibellinen aus der Familie
überti anfangen solle; der König habe befohlen, sie zu köpfen
und einen noch unmttndigen Knaben ihm zu senden, den er dann
in den Kerkern von Capua habe umkommen lassen. Die That-
sache ist unzweifelhaft riehtig. dass am 8. Mai 1270 mehrere
NachkoDimen des Retterts von Florenz in dieser Stadt hingerichtet
worden sind. Das geschah aber im Namen des königlichen
\'i(ars.. Ist der Köniir seilest hierüber vorher befragt worden,
i:«o hat das auch sein Stellvertreter gethan^). Die tapferen und
nach den in Florenz trhailenen Urkunden in den Libri delle Rifonnayioiii
26 u. 29. Der Friede wird der „zweite" genannt. Merkwürdig' ist. dass
seiner Yillani nicht gedenkt^ noch merkwürdiger freilicli., daes Perrens
ihn nicht kennt.
>) Gnido de Corraria bei Muratori, Scriptorw XXIV, 675. Der
venweifelte Kampf gegen die Carie hatte viele 6hibe]linen seit Friedrieh IL
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56
0. Hartwig.
hochgemuihen Söhne Farinata's degli Uberti sollen mit einem
Scherz anf den Lippen in den Tod gegangen sein.
Nachdem sich Fucecchio und andere Oastelle der siegreichen
Pntei er<;('l>en hatten, musste sich auch Po^gibonzi dem Guido
von Montfort unterwerfen. Die alte Ghibeilinenieste wurde rlieseg
Mal bis auf den Grund zerstört. Die guelfisch-angioviüiscli«'
Partei war die Siegerin gel)liel»en und König Karl's Maciit schit-n
für immer befestigt zu sein. So sah er auch selbst jetzt seine
Lage an. Denn nun erst liess er seine vier Kinder, welche bis
dahin vorsorglich in der Provence zurückgeblieben waren, zu
sich nach Italien kommen. Am 11. Mai 1270 verHessen sie seine
getreue Stadt Florenz auf der Durchreise nach dem Sttden.
ünd doch gab es Elemente genug, welche Italien noch in Auf-
regung erhielten. Mit Karl hatten die leitenden Mächte Italiens,
das Papstthnm und das aufstrebende Bttrgerthum der Stftdte, den
ersten, später oft wiederholten Versuch gemacht, einen Feind
ihrer nationalen Entwicklung durch einen anderen zu ▼erdrSngen.
Sie empfanden es gleich damals^ dass sie nur einen Herrn mit
einem anderen vcrt:iii>( l:t hatten. Und ein sanfter und uneigen-
nütziger Gebieter war Ktinig Kurl am allerwenigsten. Auch seine
provenyalischen Ritter erwarben sich nirgends Freunde. Wie
selbst die Florentiner sie gerne wieder los geworden wären und
sie mit italienischen Statthaltern vertauscht gesehen hätten, sahen
wir schon. Wie hätte sich der spedfisch italienische Geist — denn
von einem Nationalgeitlhl in unserem Sinne zu reden ^ wäre fUr
diese Zeiten noch yerfrOht — nicht auch in der Institution regen
sollen, die wie kaum eine andere ein Product dieses Geeistes ist?
Papst Clemens IV. war am 29. November 1268 gestorben.
Drei Jahre lang liees es der Gtegensata: der italienisch und firan-
zOsisch gesinnten Gardinäle zu keiner Papstwahl konmien. Ein
kirchliches Interregnum war eingetreten wie das politische nach
dem Tode Kaiser Friedrich's II. Der Mittelpunkt des hierarchi-
schen Systems der Kirche schien sich auflösen zu wollen und
alles, was dem Volke im Getümmel der Zeit noch heilig ge-
gegen die Glaubciisanschauungen der Zeit verbittert und mit einem antiken
Stoicismus erfüllt. Wir fitossen schon jetzt auf Aeusserungen , die man
dem Zeitalter der RensissMiee entsprangen denken könnte. — YilUni
yUI, 85 hat eich hier wieder einen Zoaamvenhnng eonstniin, der nieht
existirt.
. kj i.uo i.y Google
Florentiner Geschichte 1250 — 1*^92.
57
blieben w&r, untergeben zu sollen, und das in dem Momente, in
welchem der anLieblich schlimmste Feind der Kirche gänzlich
niedergestreckt war und das dogmatische System der mittel-
alterlichen Kirche sich in seinem alles umspanueuden bis ins
feinste Detail gegliederten Auil^aue zur nie ül) ertroffen en Aus-
bildung zusammenfasste. In Viterbo, wohin jetzt der Sitz der
Curie verlegt zu sein schien, erschlug der Statthalter König Karins
in den geweihten Räumen der Cathedrale aus Blutrache den Ton
dem Kreuzzug zurückkehrenden und darum ganz besonders um-
friedeten Prinzen Heinrich von England, den Sohn Bichard'a von
Gomwallis, und liess den Leichnam durch die Kirche und die
Strassen der Stadt schleifen. Eine solche Schandthat an heiliger
Stätte, die freilich spftteren Zeiten nur als Vorbild ftlr die Aus-
bildung der Mordtechnik in geweibten Bäumen und in besonders
heiligen Momenten dienm sollte, erregfte ungeheures Aufsehen.
Selbst König Karl konnte sich dem Eindrucke, den sie gemacht,
nicht ganz entziehen. Doch verzieh er dem hohen Mörder bald
wieder. Dagegen erhob das Gewissen des italienischen Volkes
8eme »Stunme gegen die hadernden Cardinäle durch den heiligen
Bonaventura. Zum ersten Male wurden ihnen Conclavezellen ge-
baut, über denen man schliesslich das Dach wegnahm, damit der
heilige Geist sich leichter auf sie herabsenken könne, wie einer der
internirten Cardinäle scherzte. Endlich wurde am 1. September
1271 Theobald von Piacenza, also ein Italiener, gewählt. Er
weilte freilich zur Zeit nocb als Patriarcb von Jerusalem im
heiligen Lande.
Diese seine bisherige Stellung musste die Blicke Gregorys X.
Aber die Wirren Italiens hinaus auf die Weltstellung des Papst-
thums, auf die dringenden Bedürfnisse der gesammten Christen-
heit lenken. Diese verlangte nach Schutz des heiligen Landes,
das die Ungläubigen nach und nach wieder ganz in ihren Be-
sitz zu bringen drohten. Um aber einen Zug zur Wiedei-
eroberung des Verlorenen unternehmen zu können, war es nöthig,
vor Allem in der Christenheit selbst den Frieden wieder herzu-
stellen und die lediglich egoistische Politik Karl s zu l)rechen und
den höheren Zwecken dien.stbar zu machen. Nicht als ob der
Papst die Macht des Königs habe zerstören wollen. Er trat
vielmehr zunächst fUr seine Machtstellung in Tuscien und der
Lombardei ein. Aber wie in Deutschland geordnete Zustände
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58
0. iiartwig.
hergestellt und ein Friede zwischen dem römischen Könige und
Karl Ton Anjou angebahnt werden sollte, so sollten auch die an
sich unbedeutenderen, aber um so näher liegenden Conflicte in
Italien beseitigt werden. Dazu setzte der Papst nun auch in
Florenz seine Macht ein, Ton wo aus ja die Parteinamen, die
jetzt alle Welt erfüllten, ausgegangen waren.
Nach seiner Inthronisation hatte der Papst eine allgemeine
Kirchenversjininiluug nnrh Lvon für das Jahr 1274 ausfj^eschrie-
ben. Aul <ler iieise dahin kam er sclion am 18. Juni 127.> nach
Florenz. In seinem Gefolge befand sich das CardinaUcoUeg.
Der König Karl und dessen Schwiegervater, der vertriebene
Kaiser Balduin ron Constantinopel, waren schon seit dem 14. .Juni
dort. Der Papst stieg im Palast seiner Banquiers, der Mozzi'),
in Oltramo ab, die Fürsten in verschiedenen Quartieren. Sofort
begann der Papst seine auf die Aussöhnung der Parteien in
Florenz gerichtete Thätigkeit. Am 12. Juli hatte er die Genüge
thuung, das Friedonsinstnimcnt durch die Syndici der Parteien
unterzeichnen und die vor seinem Paläste in der Nahe dvi liiüike
Rubacoute bis in das Flussbett des Arno hinein yer.sammelte
Volksgemeinde den Frieden beschwören lassen zu können. Es
war fast mehr ein Friede zwischen den Führern der ghibelli-
nischen Partei in Tuscien, den Grafen Guido Novello und Simone,
dessen Bruder, und den Florentinern als zwischen den beiden
Parteien dieser Stadt. Wie die Dinge aber jetzt lagen, mussten
die Grafen und die Vertriebenen die Kosten des Versöhnunga-
werkes fast allein tra^^en. Die Grafen unterwerfen sich dem
Konica', dessen Vicar und der Kireiie vollstiindii;. Sie «»flntn
ihre Burgen in Tuscien dem Könige, der sie besetzt hält, so-
lange er Reichsvicar ist, imd nach ihm der Kirche ftlr zwei Jahre
oder länger. In einer besonderen Urkunde wird dem Grafen
Guido Novello noch garantirt, dass er für das, was er vor der
Ernennung Karl's zum Reichsvicar in Tuscien gethan, nicht diesem
und dessen Vicare, sondern allein dem Papste zu Rechte stehen
soll. Die ühibeliiueu von Florenz können nur mit Einwilligung
Der letftte der Grafen Hossi iai ia unseren Tagen in einem Zimmer
des Hintergebftndes des Palastes seiner Vftter gestorben , nachdem er die
leisten Reste des Vermögens vergeudet Batte. Er lebte von dem Yerkaof«
des Silbergeschirres der Familie, das eine TOmehme Dame ihm aus Mit-
leid gerettet hatte, wie sie mir selbst ersihlte.
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Florentiner Geschichte 12^0 — 1292.
59
des Königs in ihre Heimath zurückkehren, nachdem sie Geij>.seln
gestellt wie die Graft ii. Nur ihre i rauen und die Kinder unter
10 Jahren sollen heimziehen und die Familien ihren Imniobiijen-
be^itz zurückerlialteii. JJenen, welclie nicht zurückkehren, weist
der KDni<>: den A uteüthaltsort an. Alle werden von dem Kirchen-
banne gelöst
Trotzdem daas durch diesen Frieden den Ghibellinen nur
ein Aeusserstes zugestanden war, woUte ihn König Karl nicht
zur Ausfuhrung kommen lassen. Es scheint fast so, als ob er
den Papst, welcher vielleicht den alten Plan, Beichstnscien zum
Kirchenstaate zu schlagen, wieder aufgenommen hatte, fast mehr
f&rchtete als die florentinischen Ghibellinen. Auf keinen Fall
sollten aber diese ein Sttttsspunkt bei der AusfOhrung desselben
werden. Vier Tage nach dem Abschlüsse des Friedens bedeutete
der Befehlshaber König Karl's den Unterhändlern der Ghibellinen,
die Stadt zu verlassen*). Das geschah auch eilende, und der
Papst folgte ihnen bald nach. Er begab sich ins Mugellothal
zum Cardinal Ottaviano degh Ul)aMini. War der Papft wohl
auch gef^eii den König persönlich erbittert, wie die Cliro-
nisten das versichern, so verhinderte ihn doch seine Umgebung
und die allgemeine Lage der Dinge seinem Missmuth einen zu
deutlichen Ausdruck zu geben. DafQr wurde aber der Kirchen-
bann über Florenz verhangt. So gross war der Groll des Papstes
gegen die Stadt, dass er im December 1275 auf der Rttckkehr
Yon Lyon nach Rom die Stadt zwar wieder von ihm loste, weil
er sie passiren musste, um Uber den stark angeschwollenen
Arno setzen zu können, sie aber sofort wieder excommunicirte,
nachdem er glücklich wieder ausserhalb ihrer Thore angekommen
*) Die beiden Urkunden sind an verschiedenen Stellen wiederholt ge-
druckt. Zusammen bei Lami^ Monumenta eccl. Fl. I. 4*JD.
') Der König hatte iIitipti unmittelbar vor Ankunft des Papste? am
19. Juni Freibriele. ausgestellt. Arch. slor. Itnl. .S. III, Vol. 22. S. 2:^8.
Hier sind auch die Kamen der Parteiliaupter genannt. — Der Vertrag mit
den Grafen Oaidi blieb bestehen. Denn am 26. Juli «endete Karl Ab-
geordnete nach Poppi, wo die Grafen und deren Veaallen ihm Trene schwören
sollten. Der Graf Simone verliesB im folgenden Jahre w^n Erhstreitig-
keiten mit «einem Bruder Guido Novello die ghibellinisehe Partei und
machte seinen Frieden mit Florens. Giornale stor. degü Arch. Toscani III, 98.
Der iUteste Sohn Qaido KoTello*a sollte 10 Jahre in der üafi KbtVb bleiben.
Digrtizeo Ly <jOOgIe
60 0. Hartwig.
war Die Flurentiner freuten sich desshalb des Todes diesps
feindseligcu Papstes, der wenige Tage hierauf, am 12. Januar
1270, bei Arezzo eintrat. Die Stadt hatte den Papst auch nicht
nur durch ihren unTersohnlicheii Hasa gegen ihre eigenen Söhne
gereizt , fast noch verletzender hatte sie dessen Pläne mit Pisa
durchkreuzt. Ja sie hatte sich dieser Nachbarin gegenüber noch
^ueliischer gezeigt als König Karl — vorausgesetzt dass dessen
üfficielle Politik eine ehrliche war^). So schwach war noch das
nationah' Empfinden in ihr und ganz von kleinlichem l'articularismus
und roher Habsucht überwuchert. Nichts ist daher thörichter
als die gueltische Partei zur Trägerin der nationalen Idee zu
machen. Sie war es m wenig, als die ghibellinische.
Pisa war mit der Kirche und dem Könige ausgesöhnt. Die
Stadt zahlte diesem 1273 7500 Pfund pisaner Pfennige zu dessen
schmählichem Kriege mit Genua. Im folgenden Jahre stellte sie
fdnfzig Söldner dazu. Das verhinderte die Ghielfen Tuseiens aber
nicht, einen Krief^szunr ^e^'en die nocli immer sehr reiche Stadt
zu unternehmen und deren Grenzburgen, welche sich in den Hän-
den päpstlicher Castellane befanden, wegzunehmen. Zum Vor-
wande diente, dass die Pisaner einige Häupter der guelfischen
Partei aus der Stadt vertrieben hatten Mit dieser schlössen
die Florentiner, Lucchesen, Sienesen, Pistojesen, Aretiner und
anderen Quelfen am 30. September 1274 einen neuen Bundes*
Im Jahre 1278 wnrde er gegen aeinen jüngeren Bruder Wilhelm so^etoiuehL
Archiv, etor. Ital. Ser, IV, T. 1, S. 246.
0 S. hierüber den 1. Bzcors am Schlosse.
^) Das ist allerdings stark zu bezweifeln. Schon 1274 sagten die
Grafen von Biserno^ der König sei von ihrem Kriegszage g^en Pisa unter-
richtet, ?ie spicn die Freunde des Kijnigs. Tronci, Mem. di Pisa S. 220
bei Ko[(|»- B us^on 1. c. Ö. 119. Wahrend der Schlacht von Asciano befand
sich der Vicar Karl's im Heere der Gnelfeii. Ik'i der panz zweideutigen
Politik, die König Karl namentlich seit der Wahl König Rudolfsi. den
Beschwerden des Papstes über ihn bei dem Könige von Fnuikrtioh und
der Aussöhnung des Paläologen mit der Kirche einschlug, ist es sehr leicht
möglich, daes die Pieaaer von Anfang an von ihm betrogen worden sind.
In ihrer Versweif long wendeten sie sich gegen den Ausgang 1274 an
Rndolf von Habsbaig, der ihre Gesandte 1276 mit den seinigen an den
Papet schickte. Cenni, Monnmcnta d. p. II, 330.
*) Woher Roaeioni die bestimmte Nachricht hat, die Florentiner
hätten durch eine Gesandtschaft die vertriebenen Onelfen aafgefordert, n
ihnen sa kommen, weiss ich nicht*
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Flonntiner Oescbichte 1250—1292.
61
vertrag. Der Krieg begann sotbrt, gegen den Willen des Königs,
wie selbst die Pisaner annahmen, und den des Papstes, der die
Allürten durch den PredigermÖnch Johann Ton Yiterbo excom-
munictren liess Die Pisaner verloren am 5. Noveniber 1274
das Gastell von Hontopoli, wurden am 9. September 1275 sehr
empfindlich bei Asciano geschlagen und mussten sich 1276 ihren
Feinden unterwerfen, nachdem diese ihre mit einem tiefen Wasser-
graben (fosso ftinonichi) ▼erstftrkte Landwehr am 9. Juni 1276
forcirt hatten Gesandte des neuen Papstes, Innocenz's V., der
am 3. MäriL dem Köni<; Karl das Reichsvicariat ü))er Tuscien
erneuert hatte, waren schon mit Boten des Königs vor dieser
Niederlage am 0. Juni in Pisa angekümincu, um den Frieden
herzusteUen. Gegen ihr Verbot war der Angriff der Guelfen am
9. Juni erfolgt. Am 13. Juni wurde dann der definitive Frieden
geschlossen: die Pisaner mussten die vertriebenen Guelfen wieder
aufnehmen, an Lucca einige Castelle ausliefern und den Floren*
tinem die Zollfreiheit zugestehen, welche die Pisaner bei ihnen
genossen, ein Resultat also, das zu dem durch drei Jahre sich
hinziehenden Kriege in gar keinem Yerhältnisse stand').
Die innere Entwicklung Yon Florenz hatten diese jährlichen,
immerhin doch nur auf kurze Zeit stattfindenden Mobilmachungen
auch nicht aufhalten können. Da man jetzt mit Siena in Frieden
lebte, war die Ruhe im Arnothale doch eine viel grössere als früher,
wenn auch die ghibcllinische Partei hier ebenso wenig ausgerottet
war, als in Unteritalien. Immer uocli fanden die aus den Städten ver-
triebenen Adelsgeselilecliter auf den Burgen ihrer Parteigenossen
im Mugeilo und in den i ii rn/:^rebieten der Romagna sichere Zu-
fluchtsstätten. Um so mehr waren daher die Städte darauf bedacht,
diese durch Gewalt oder durch Kauf an sich zu bringen. Wie
die Lucchesen gegen die Dynasten von Corraria vorgingen, hat
G uido de Corvaria 1. c. p. 685. Das Schreiben des Papstes vom
September 1275 bei Dal Borgo, Scelti diplomi S. 266. Ick fasse die kriege-
rischen Vorgänge nar gans kurz susamman.
') Dieses ist der fosso Aroonico VillanPs. Der Verlust der Piaaner
bei dieser Ifiederlage scheint nicht so gross gewesen sn sein, wie der bei
Asciano erlittene. Guido de Corvaria ist glaubwürdiger als Villani.
Die Pisaner hatten die Landwehr achwach betetet, da sie keinen Angriff
mehr erwarten konnten.
*j Das Fritdeusinstrutnent in Aaszügen in den Delizie degli E, T.
IX^ 42, bei Ammirato ad h. a. u. Koucioui.
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62
O. Hartwig.
einer von diesen uns erzählt. Nicht vi»»] anders verfuhren die
Florentiner ^ep'en die Guidi. Die Familie war in sich gespalten
und arg verschuldet. Was der eine Zweig der Familie noch TOD
dem Districte von Empoli, Montomuxlo und Montevarchi u. s. w.
besass, kaufte die Gemeinde won dem Pfalzgrafen Guido SiiIte-
tico im AnguBt 1273, um dessen Florentiner Glaubiger zu be-
friedigen und die Hintersaesen des Grafen der Gerichtsbarkeit
der Stadt zu unterwerfen. Bei dem engen Bunde, in welchem
die Comune mit dem KOnig Karl stände fanden diese guelfischen
Feudalhenen keinen BQckhalt bei ihm. Er hatte Ton lütte Juni
1273 bis in den Aug^ hinein in Florenz reeidirt und zahlreiche
persönliche Beziehungen angeknüpft und befestigt. Das machte
sich auch für die innere Entwicklung der Stadt sehr bemerklich.
Zahlreiche Florentiner traten in den Dienst des Könio'?'.
Manche wurden zu Podestaten der von dem Könige abhängigen
Städte Tusciens und der Lomljardei ernannt. Aber auch in seinem
unteritahschen Keiche finden wir so viele höhere Beamte aus
Florenz, wie aus keiner anderen Stadt Italiens. Ein Qherardo aus
Florrriz war Vicar in Malta, ein Taddeo Castellan von Clarenza
in Achaja, ein Lucasino Comroandant von Aquila in den Abrazzen,
zwei seiner höchsten Justizbeamten, ein Aldobrandino und jener
Taddeo waren Ton dort, wie sein Leibarzt Tommaso, der zu-
gleich Bfitglied der staatlichen PrQiungscommission iUr Mediciner
an der Universität Neapel war. Saly und Bello aus Florenz
dienten dem König als Abschreiber von Handschriften^). Die
Geldmünner, deren Karl vor Allem bedurfte, — hatte er doch
seine Kronjuwelen an tuscische Kaufleute versetzt, von denen er
sie 1274 wieder einlöste — erfreuten sich seines liesonderen
Schiit/' - gegen gute Bezahlung, und so verl)reiteten .sie sich rasch
in seinem Keiche von Öicilien bis tief nach Frankreich hinein %
') Arcliivio 8t. Ital. Ser. IV, T. 4, S. 153; IV, 5, 184^ IV, 4, 357;
IV, 5, 181; IV, 1, 246; III, 23, 427; III, 25, 194; IV, 4, 183.
Arcli. St. Ital. III, 28, 40. Tn Mes^inn hatten die FIortMitirier schon
1273 »in»' I.ogf^ia. 1, c. III, 22. 28. Das merkwürdige Testament eines
Flor«-imtieis in Har sur Aube hei Lami, Mon. Eccl. Fior. IH. 1662. — Dem
Tiioma» Tuecut» kamen Kaciiricliteu über die Schlacht aul dem March'
felde auB Brieren von Kauf leuten zu, die dort gewesen. Den Brief, weleheik
Rudolf TOD H»b«burg nach der Schlaclit an die Florentiner richtete, hat
•Ueln dieser Chronist aufbewahrt. — Die Verfolgung, weiche die italie>
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Florentiner Qesehichte 1850^1292.
63
Als Karl die Augosialen Kaiser Friedrirh's II. durch seine Car-
Imen ersetzen wollte, berief er 127B den Florentiner Francesco
Fonnica als Müozmeister. Im Castello Capuano schlug dieser
seine Münzstatte auf
Noch in einer ganz anderen Beziehung war die Einwirlrang
König Karre auf die Stadt von nicht zu unterschätzender Bedeu-
tung. Der Kdnig beschleunigte den Aufldsungsprocess der alten
Feudalaristokratie. In den Städten war der Gegensatz von Adel
und Bürgern zwar stets vorhandtii, aber doch immerhin ein
fliessender gewesen. Wie wäre sonst z. B. der Streit möglich,
ob Dante adlicher oder bürgerlicher Abkunft gewesen sei. Be-
kannt ist ja auch das Wort des Dichters Ober den Werth des
Adels, das doch nur der Ueflejc der Zeitstimmung ist:
Du bist ein Rock, der schnell Verkür/ung leidet,
Den, setzt man nicht tagtäglich wieder an,
Die Zeit mit ihrer Scheere rings beschneidet!
Der Adel und der Betrieb des Waffenhandwerkes hatten sich
früher gedeckt. Jetzt, nachdem die bürgerlichen Handwerker
Watten zu tragen gelernt hatten, und sogar anfingen, Reiterdienste
zu thun, schwand der Gegensatz der Stünde immer mehr zu-
sammen. Nicht nur nach siegreichen Schlacliten erlioben die
Könige tapfere Krieger in den Ritterstand. Karl von Anjou. der
selbst gegen die Rechtsanschauungen des Mittelalters Herr in
Unteritalien geworden war, hatte kein Interesse an der Aufrecht-
erhaltung der schon durch Kriege und Hinrichtungen sturk de-
cimirten Adelsgeschlechter. Entstammten ihnen doch in Ober-
und Unteritalien seine erbittertsten Feinde. Er wollte daher
einen neuen kriegerischen Adel um sich sammeln, den Kreis der
Aristokratie erweitem. Es ist ein modemer Zug, möchte man
fast sagen, der ihn hierbei leitete. Und ihm ist er nicht nur in
der Ptovence und Unteritalien, sondern auch in Florenz gefolgt.
Er hat vielen Florentinern den Ritterschlag gegeben. Aber er
nitchen Ksufteiite und Banquiers dareh König Philipp ▼on IVankreieh zn
erleiden hatten, erstreckte sich auch auf die Florentiner. Denn Villani
berichtet ans ausführlictier über diese Massregel. Der König nahm sein
Au8wei8iinrr«!gebot abergfejTen die Zalilnnp einer grossen Geldsomnie sartLck,
60 dasa die meistea Italiener doch in FruDkreich bliebea.
') Arcb. stor. Ital. I\\ 1, 229 u, l.
ijiyilizeQ by GoOglc
64
O. Hariwig.
nicht allein. Als 1272 König Eduard von England in Florenz
auf seiner Blickreise Yom Kreuzzuge weilte, ertheüte er zaihl-
reichen Bürgern den Bitterschlag Ich möchte nicht hesweifeln,
dass gute Bezahlung hierhei, namentlich bei König Earl^ keine
ganz untergeordnete Rolle mitgespielt hat.
Durch diese Creirung eines neuen Adels kam Künitf Karl
einer socialen Bewegung entgegen, welche sich in der Arnostadt
immer unaufhaltsamer vollzog. „Das Geld vermischt die Stände*,
hat schon Iheognis geklagt. Die reich gewordenen Bürgers-
söhne der Amostadt heiratheten, wie einst in Megara, die Töchter
des Adels und verarmte Adliche reiche Btbrgermädchen. Das
Exil und seine Noth hatte seit 1260 schon ausgleichend gewirkt
Es bildete sich eine neue Aristokratie, die der Grandi, so genannti
„uiclii weil sie sämmtlich edel von Blut waren, sondern um anderer
Nebensachen willen" Da sich unter den alten Gesclilechtem
manche Feighnge bet'andeu — üuidü Salvatico von Dovadu]a,
der Heerführer der Florentiner gegen Forli, 1278, scheint nicht
viel tapferer gewesen zu sein als sein Vetter Guido Novello —
während die Popolanen sich um das Garoccio der Stadt nieder^
hauen liessen, erblasste allmShlig sogar der Respect vor der
einzigen Tugend, die man noch am Adel bewundert hatte, und
die Bürger waren um so weniger geneigt, diese vornehmen Herren
iu dii' «Kunst des Friedens und der Regierung** sich hineinreden
zu lassen. Noch weniger ertrug der Kern der Bürgerschaft, «lie
buoni popolani, die Tyrannei der Emporkömmlinge. Die Bildung
des neuen Geldadels liatte die Stärkung des streng bürgerlichen Ele-
mentes im unmittelbarem Gefolge. Wäre dieses nicht noch von
der guelfischen Parteiströmung beeinfiusst und damit au^ehalten
worden, so würde es wohl noch früher zur Alleinherrschaft ge-
kommen sein. Noch waren aber die alten Parteibildungen stärker
als die neuen Standesgegensätze, und so bildete sich zunächst
die Comuue iu der Richtung jeuer in diesen Jahren vollends
') Villani Vif. 39.
^} Die Alis fit hruugen von Saiut-Friest III, 314, über diesen Puakt
aind sehr instniL'tiv,
') I poieuti ciiiaiidiiii. i quali non tatti eraiio nobili di sangne. ma
per altri accidenti trauo detli ürnndi. Das Wort uccideiili erklärt J. del
Lungo: Grandi divenivano per accidente, lua popolani Fe8ta?aiio nelU
sostanzB. Dino Compagni II, 57.
Digitized by Googl(
Floreaüaer Geschichte 1260—1292.
65
aus. Nicht nur die Volksgemeimle (il popoio). stuulern das ganze
Staatswesen identiticirte sich dergestalt mit der guelHsclien Partei,
dass i!iau alle Ghibellinen von der Wahl zu irgend einem Staats-
amte (officium) in der Stadt und Grafschaft ausschloss. Auch
zum Vorstände irgend einer Zunft konnte kein Ghibelline ge-
wählt werden. Wer einen solchen zu wählen wagte, und ebenso
jeder Ghibelline, der etwa eine Wahl annahm, wurde hart bestraft.
Wenn eine derartige Bestimmung in das Gemeindestatat des
Podesta aufgenommen wurde, wie aus der Urkunde vom 12% Fe-
bruar 1278 hervorgeht so stand sie sicher und erst ganz selbst-
yerstindlich im Statut des Yolks, des Gapitanos. In die Statuten
der Zünfte, die uns freilich erst aus späterer Zeit erhalten sind,
hat sie gewiss (laiii.i,ls aurh schon Aufnahme gefunden*).
Den Absrhluss dieser Etitu ukliing hildet die Vereinigung der
Würde des Ifaiiphnanns (capitam)) der gueltischen Partei mit der
des Volkshall ptmanns der ganzen Stadt, die sich in diesen Jahren
vollzog. Das Jahrzehnt von 1269 bis 1277 bildet den Höhe-
punkt der guelfisch - angiovinischen Entwicklung der Stadt.
Brunetto Latini, Rathsschreiber der Stadt ~~ notarius necnon
scriba consUiorum comunis Florentiae — und ein zu diploma-
tischen Sendungen gebrauchter Gelehrter, welcher sein Haupt-
werk nicht etwa in lateinischer oder italienischer, sondern in
i^ranzdsischer Sprache abfasste, kann als der literarische Reprä-
sentant dieser Epoche ^) gelten. Ich glaube auch nicht zu irren,
M Giomale stör, degli Arch. Tose. III, 170.
Leider sind nns die ältesten Statuten der ComuD« tind des Popolo
nicht in ihrer ursprünglichen Fassung und Ordnung erhalten. 8ie ans der
sogenannten castrensischen Ausgabe mit Hilfe der Stntiilen von Pistoja
und gelegentlicher Citate wiederherznstpllen . whrp r\ne schwierigp. nher
auch lohnende Anl>abe. f»n der sich ein jun>i;t r Historiker versuchen Itonnte.
Auch die ältesten Zuiiitstatnten besitzen wir nii lit mehr. Eine gute Aus-
gäbe der ältesten erreichltai eii i a&sung der Statuten der Arte di Calimala
hat uns liUralieh G. Filippi geliefert. Das Statnt ist von 1301. In ihm
ist der Ansschlnss der Qhibeilinen (Lib. IV, 2) jedenfalls schon ane
älterer Zeit.
') Ich weiss wohl, dasB die Livree dou Tresor von B. L. noch in
Frankreich geschrieben wurden^ aber doch auch in fransöeischer Sprache
„por ce f]iip la parleure est plus delitable e plus cAmmune h tontfs ^cns**.
O. Villmii ( VlIT. 10) rühmt von R. T... er „dor Aii!un<j;('r und Meister
gewesen sei im Zusttit/en (di«3rrnsdare) der Flurentiiier und sie get^chickt
geniaciit habe zum guten öpreclien, sowie auch darin, den Staat nach der
Üeatsehe Zeitsobr. f. Oescldolrtsw. im. IL 1. 5
ijiyilizeQ by GoOglc
66
O, Hartwig.
"wenn ich das allgemeinere Eindringen des karolingischen Sagen-
kreises in den Gesiclitöki eis der Florentiner und die Verknüpfung
desselben mit den Stadtlegenden als vomigsweise in ihr vollzogen
ansehe. Würde diese Richtung sich länger behauptet und das
angiovinische Regiment sich dauernd durchgesetzt haben, Dante
wäre auf diesem Boden sicher nicht erwachsen. Aber eine von der
Curie ausgehende Reaction dea italienischen Wettens und das will-
kürliche Stadtregiment der guelfischen Granden bewirkten, wenn
aach nicht einen Umschwung, so doch eine Wendung in der
politischen Entwieklnng der Stadi Sie machte sich zunächst als
eine Ablenkung von der einmal eingeschlagenen Bahn geltend.
VI.
JDie Grundlage, auf der die politischen Zustände Italiens,
wie die von Florenz, beim Beginne des letzten Viertels des
18. Jahrhunderts ruhten, bildete die Einigkeit der drei Factoren,
welche sie geschaffen hatten, die Einigkeit der Curie, der guel-
fischen Partei und König EarFs von Neapel. Das Aufitreten ver-
schiedener Tendenzen innerhalh dieser drei Mächte haben wir
schon beobachtet. Sie vermochten die einmal eingeschlagene
Entwicklung zu retardiren, nicht aber sie aufzuheben. Wenn
aber die in den Städten herrschende Partei sich zu spalten he-
gann und gleicii/.eitig die Curie und der König sich miteinander
überwarfen und sich entgegenarbeiteten, dann mussten Stockungen
und Störungen in ihr eintreten , welche ihr Bestehen ganz in
Frage stellten. Und beides trat ein.
V^'^ir kennen die Ursachen nicht genau, welche in Florenz
den guelfischen Adel spalteten und namentlich die Adimari mit
den Donati, Tosinghi und Pazzi entzweiten^). Der Uebermuth,
Politik SQ Icitea nad tu regieren". Er ist wabnehelallcli 1266 nach Floreni
snrQekgekebrt und m den widitigsten poliüBehen Oeaeliäften TCrweadct
worden. Snndby, Branetto Lstini trad. per enra di R. Renier 8. 11 a. f.
— Der dlrecte EinfliiM B. L.'s aaf Dante ale eeinen Scbttler ist bekannt-
lich neuerdings mit guten Gründen bestritten worden.
') Villani f,'ibt keine bcsnndero VeranlasBun» d«zn «n. Ilim ist nur
der lU'l>ormuth des Adels daran 8chal<i. I)iL' sogcnunnle (Jhronik des Di no
Com pHtini. derpn SnbPtaiu sicher von dem bekannten Prior l>inn Conipagni
herrülirl, die in Kiuzelbeiten aber, so wie sie uns jetzt vorliegt^ eine üeber-
arbeitang erfahren haben mosa, dnreh welche Oarichtigkeiten in eie hinein-
Florentiner Oesefaichte 1250—1892.
67
der, um mit Theognis zu reden, die Kentauren ins Verderben ge-
stürzt, hat auch an dem Arno die Gewalthaber zu Falle gebracht,
wie einst die Ton Megara, Sm^rma und Kolophon. Die guelfiache
Partei spaltete sich wegen der Feindschaft dieser altadüchen
Familien und mit ihr die ganze Stadt. Die Feinde der Adimari
Yerdachtigten diese, sie könnten Ober ihre Köpfe hinweg mit den
Tertriebenen GhibelHnen abschliessen und die Stadt das Opfer
dieses Friedens werden. Und das lag nicht ganz ausserhalb des
Bereiches der Müglichkeit. Denn die beiden Bundesgenossen der
guelHsclien Partei, die Curie und der König Karl, hatten sich jetzt
auch miteinander verfeindet.
Nachdem das Jahr 127(3 drei Päpste hatte sterben sehen,
und Johann XXI. 1277 auch abberuien worden war» folgte dieser
Creatur Karl's ein Mann auf dem Stuhle Petri, welcher sich als
Italiener und Angehöriger des römischen Adelsgeschlechtes der
Orsini von dem französischen Gebieter Italiens abgestossen, ja
persdnlich beleidigt fühlte. Aus einem früheren Anhänger des
Königs war er dessen bitterer Feind geworden. An dem Könige
Rudolf von Habsbnrg, der nach seiner Wahl den entscheidenden
Sieg auf dem Marchfelde erfochten hatte, war ihm eine brauch-
bare StOtze gegen den hochmUthigen Angiovinen erwachsen, die,
gefällig gegen die Kirche und bescheiden in der Geltendmachung
der Keichsrechte in ItaHen , ganz iiaeh dem Herzen dieses ehr-
geizigen und herrschsüchtigen, moralisch sonst aber tadellosen
KirchenfUrsten war. Kar! hatte dies sofort zu erfahren.
Er musste nirlit nur dem neuen Papste seinen Lehnseid in
strengster Form leisten und auf seine Stellung als Senator von
Rom verzichten, sondern auch das Reichsvicariat in Tuscien
niederlegen
grkoinnicn sind, safit. Bonaccorso flegli Adimari sei sehr hoffärtig ge-
Würth'n und liivUe. den Tadel der Partei verachtend, seinem Sohne Ftjrese
eine Tochter Guido NoNello'ä zur Frau gegeben. Das kann der Grund des
Haders aielit gewesen sein, wenn man die Worte streng uimml. Denn
diese Ehe war schon 1267 neben anderen offlciellen Heirathen sbgeselilosseo,
welche den Frieden swisclien Gnelfen nnd Ghibellinen besiegeln sollten.
Nalfirlich erschien später dieser Band den extremen Gnelfen verdichlig,
wie G. Villani VII, 15, dieses bezeugt.
M Am 16. Se[itemt»er }2"^ lejito er t)eide8, ohne den V«T'^iich Pinea
Widerstandet» zu maclien , nieder. L)ie vmfi dem Vioar Karl s in Tuscien
besetzten Burgen wurden dem Legaten deö l^'apstee ausgeiiei'ert
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08
0. Hartwig.
Die Kunde hiemn und Ton grossen Plänen des Papstes,
nach denen unter anderem ein selbständijOfes Königreich Tuscien
errichtet werden >olle, konnten den überall «lurcli ihre Handels-
verbindunjjen gegenwärtigen Florentinern in ihrer volUn Träg-
weit« nicht unbekannt bleiben. Ein anscheinend ghibellini&ch
gesinnter Papst wird zu jener Zeit die Stautsmnnner Italiens
ebenso ühcrra.^cht haben, wie dieses vor vierzig Jahren ein libe-
ralisirender that. Es war um so nothwendiger, dass die noch
herrschende, aber in sich gespaltene Partei von den sich vor-
bereitenden Dingen nicht Oberholt wurde, als die freilich auch
in sich zerfallenen Ohibellmen eine Gesandtschaft an den Papst
geschickt und um Auaf&hrung des 1273 yon Gregor X. abge-
schlossenen, aber von den Guelfen gestörten Friedens gebeten
hatten. Nach vielen Parteiberathungen beschlossen die Guelfen
im Stillen, auch eine C^esandtschaft an den Papst zu senden und
ihn zu l)itten, die Stadtgemeinde mit den verbannten Ghibellinen
zu l)etrieden. Drei Angehörige alter guelfischer Adelsfamilien,
unter welchen sich aber kein Mit;4;liiMl der jetzt miteinander ver-
leindoten Oe<?elilechter befand, Canlinale de" Tornaquinci, Gherardo
de' Buondelmonti und Fortebraccio de' Bostichi, und der Jurist
Oddone Altoviti, wurden 1279 an den Papst geschickt, um mit
ihm Ober das Friedenswerk zu verhandeln. Dieser Schritt wird
den Guelfen nicht leicht geworden sein. Hatte die Stadt doch
noch die ihr von Karl eingesetzten Yicare, einen Baglione von
Perugia bis zum 1. Juli 1279 und dann einen anderen, Scurta
della Porta von Parma, beibehalten, obwohl der König sein Vicariat
aber Tuscien langst niedergelegt hatte. Ein- Druck von Seiten des
Papstes scheint diesen Entscheidungen vorausgegangen zu sein. Denn
wie sollten sonst die Florentiner Gesandten dazu i^ekommen sein,
dem Papste die Unterwerfung der Stadt unter .seine Knt>cheiilung
bei einer Strafe von r>0,000 Mark Silber zu versichern 'j. Viel-
*) Die Chrouologie dieser Vorgänge ist im Einzelnen nicht sicher.
Nor!» wenif^pr ihr innerer ZnsRmmenhang. Die Florentiner Chronisten
»chwtiL't'ii sicli ahsicJitlK-h ndi-r unabsichtlich über pic ans. Bnnnini liat
sie im Liiuruale blorico Iii, 171 n. f. noch am beste« beliandtlt iiimI schiin
bekannte Urkunden zuerst vollstaniiig verwendet. Doch ist er niciil scharf
genug im Einselnen. Ich gebe hier keine Begrflndong meiner Darstellung^
bemerlce aber aiudrficklieh) dass meine Inhaltsangabe des sehr umfussenden
Friedentinatramentes auf Bonaioi's Darstellang roht Es hat noch kein
Florentiner es f&r der Habe werth gefnndeni den «Frieden des Cardinais
Floreniiner Geschichte 1250^1292.
69
leicht fürchteten die Florentiner , iinri das mit Recht, der Papst
werde auch ihnen, wenn sie ihre Parteien nicht miteinander aus-
söhnten, den Frieden dictiren, wie er das 1278 fUr ßologna ge-
than hatte. Denn wenn auch Florenz nicht wie diese Stadt der
Eirche von Rudolf von Habsburg abgetreten war, so stand
der Papst jetzt, nachdem sieh ihm im Sommer 1279 die Romagna
unterworfen hatte, so mächtig da, dass sich die Florentiner des
Schlimmsten Tor ihm versehen konnten. Er nahm denn auch
die ihm angetragene Friedensvermittlung an. Es ist möglich,
dass er, wie Ainiiiirato meint, den Glauben lyfehögt hat, König
Karl habe die Zwistigkeiten der Stadt geschürt, um ihrer Herr
zu bleiben. Dass dieselben aber tiefer lagen, sollte sich bald
herausstellen.
Mit der Befriedung der Stadt beauftragte Nicolaus III. den Sohn
seiner Schwester, den Cardinal Latino Frangipani de' Brancaleoni,
einen durch Frömmigkeit, Rednergabe und Gelehrsamkeit ausge-
zeichneten Dominicaner. Er war schon seit 1278 als päpstlicher
Legat neben dem 0eneral?icar Berthold Orsini in der -Romagna
mit grossem Erfolge thätig gewesen. Jetzt, im Herbste 1279,
zog er mit einem Gefolge von 300 Reisigen fiber den Apennin
in die ruhelose Stadt, deren Geistlichkeit, Behörden und Volks-
massen ihn am 8. October aufs Ehrenvollste und Festlichste
einholten. Er nahm seine Wohnung zunächst in seinem Ordens-
kloster Santa Maria Nf)vella. Erst nachdem er die Verhältnisse
an Ort und Stelle näher studirt hntte, traf er seine Entscheidung.
In einem auf den 19. Jsoveniher auf dem Platz vor seiiieni
Kloster einberufenen Parlamente aller constitutiunellen Factoren
der Stadt, dem Podestii und dem Vicar des Königs, dem Capi-
tano der öuelfenpartei, den Zwölfmännern, den Rüthen (consigli)
und der gesammten Bürgerschaft, stellte er in einer Ansprache
die ihm gewordene Aufgabe dar und knfipfte die Uebemahme
derselben an Bedingungen. Er wolle die Streitigkeiten zwischen
Guelfen und Guelfen, Ghibellinen und Ghibellinen und dann
zwischen den beiden grossen Parteien selbst schlichten, wenn
Latino" wörüich sn veröffentlichen, wfthrend die BologOMen, z. B. Ohirar-
dacci, echon lftng»t die Aetensttteke ttber du Friedenswerk des Papstes in
ihrer Stadt abgedrackt haben. Ilofrentlich veröffentlicht Santini in seinen
über kurz oder lang erscheinenden Urkunden zur älteren Florentiner Yer-
fassungsgeschichte aocb dieses Friedensinstrument.
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70 0. Hartwig.
ihm hierzu von allen Anwesenden die nöthigen Machtbefuj^nisse,
eine sogenannte balfa, gegeben werde. Diese bestanden darin,
das« er alle Städter und Grafechaftsbewohner ssum Gehorsam gegen
seinen Schiedsspruch zwingen und alle Ung^ehorsamen rerbannen
könne; dass er sich aller Häuser, Castelle, Guter u. s. w. der
Widerspenstigen bemächtigen und mit ihnen nach seinem Gut-
dünken verfahren dürfe; dass er in höchster Instanz Strafen
verhängen . Geissein fordern und sicli aller festen I'lätze ver-
sichern könne; alle Processe und btraien, welche hieraus er-
wachsen, sollten angesehen werden, als gingen sie vom gesammten
Volke aus ; alle Beamten der Stadt mlissen sich seiner Autorität
fügen, ohne sich gegen seine Befehle auf die Statuten und die
Gewohnheiten der Stadt berufen zu können ; thäten sie es doch,
so müsse er das Recht haben, sie zur Unterwerfung zu zwingen,
und wenn sie sich widersetzten^ sie mit geistlichen und welt-
lichen Mitteiii zu -trafen. Man sieht, der Cardinal liess sich das
Amt eines Dictaiors übertracjen. Xiclit durch eine Ueberrumpe-
lung, sondern mit freier Zustimmung aller Florentiner sollte das
aber geschehen. Nachdem er seine Bedingungen gestellt und
sie angenommen worden waren ^ forderte er nochmals auf, Jeder-
mann, der gegen diese Uebertragung solcher Machtbefugnisse
etwas einzuwenden habe, solle sich frei aussprechen. Alle
stimmten zum zweitenmal bei. Jetzt erst liess der Cardinal
durch einen Notar ein öffentliches Instrument über diese Macht-
ex'theiliin«^ autnehmen
So tief liatte die reiche und mächtige Stadt eiich noch nie
vor einem Fremden gebeugt. . J^iii mächtiges Verlangen nach
0 Die FloreDliner Terliehen dem Cardinal formell freiwillig diese
Bogemuinte baUa, welche Kicolaos Iii. iBetnem Keffen fflr Bologna ans eigener
HachtvoUkomruenbeii gegeben Imtto. Der Inhalt derselben, sowie aoeh
der des Friedensinstrumentea selbst, hat mit der Urkunde grosse Aehnlich-
keit, welche der Papst lür Bnlognn erliess und dio Ghirardacci. DpIIs
historia di Holofrnn I. i.'37 u. 1, hat ölHirncken ia6s«ii. Der ^Friedfn des
Cardinals Latiiiii* für Florenz ist in seinen GrHndzügen nur eine Wieder-
holung des von Bologna. Die \ erh!iltiiis.He beider Stiidie waren einander
auch sehr ähnlich. leli will auf dier-e Tliataache nur aurmerksaiu machen,
weil sie, soviel ich sehe, nocii nicht bemerkt ist, unterlasse es aber, auf
die analogen Bestimmungen in beiden Friedenainetramenlett n&ber hin«
anweisen. — Der Cardinal Latino ist wahrscheinlich der Dichter des weit*
berühmten Hymnns: Dies irae. Er entschied auch die WM CeleBtin*B V,
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Florentiner Geachichte r2&0— r2i»2.
71
Frieden oder arger 8» hrec ken vor dem Papste muss durch die
ganze Bürgerschaft gegangen sein. Am stärksten vielleicht durch
die altadlichen Geschlechter, denen ja dieses Mal noch die drei
Gesandten an den Papst angehört hatten, die aher kaum im Un-
klaren darüber sein konnten, was ihnen bevorstehen werde, wenn
die Stadt sich dem Papst widersetzen und in der popnlSren
Richtung weiter entwickehi werde. Die Leichtigkeit, mit der
man in ihr, namentlich in späteren Zeiten, sich in den ver-
hiedensten künstlichen Verfassungsexperimenten versuchte, tritt
bei (H»'sor Gelegtulu-it zum erstenmal hervor.
ha konnte wohl auch manchem bedächtigen und erlahrenen
Bfkrger scheinen, dass dieses Mal ein dauernder Frieden und eine
den verschiedenen Interessen gerecht werdende Verfassung werde
hergestellt werden. Denn unzweifelhaft war der Mann, dem die
Stadt die Balfa anvertraut hatte, tüchtig und eifrig. Schlug er
auch hier fast denselben Weg ein und verwendete dieselben
Mittel, die er bei der Befriedung von Bologna gebraucht hatte, so
schien er doch auch in Florenz mit unparteiischem 611111*., mit
Schonung und unter Berikksichtigung dos Alleinmiiglichen an
sein schwieriges \\\rk heranzutreten. Und — doch verlohnt es
sich kaum, dasselbe hier in allen seinen Einzelheiten, welche uns
durch die Urkunden vollständig aufbewahrt sind, darzulegen.
Von so kurzer Dauer war dieser letzte Versuch, allen Elementen,
welche bisher in dem Leben der Stadt eine Rolle gespielt hatten,
gerecht zu werden und sie auch f&r die Zukunft zu verwerthen.
Dass dieser Versuch schon nicht mein aus dem Schosse der
Stadt belbst direct hervorging, sondern, wie es allerdiugs damals
vielfach Sitte war, von einem Fremden gemacht werden rausste,
Venrath die Unhaltbarkeit des ganzen Versuchs. Wie einst in
dem kleinen hellenischen Staatswesen ähnliche Verfassungs-
künsteleien nirgends ^) von Bestand gewesen sind, so auch jetzt
nicht in diesen mittelalterlichen italienischen Comunen.
Allein wenn auch das Werk des Oardinals Latino nicht
von langer Dauer war, so bildet es doch einen Factor der
späteren Entwicklung, nicht nur desshalb, weil seine Ordnungen
') Man muss vielleicht den in Kyrene von Demonax gemachten ans-
nehmen. Dn« delphische Orakel spielte bei ihm die Rolle des Papstes ia
Florenz. Duncker, Geschichte deg Alterihume. VI (5. AaÜ.), 273.
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72
0. Hartwig.
in die Statuttü der Stadt aufgenumiiien wurden, sondern weil
wichtige Verfassungsvorgänge unmittL'Ujjir daran auknüijl'ten.
Die Aufgabe, der sich der Cardinal zu unterziehen hatte,
setzte sich aus drei Tbeilen zusammen: £r hatte die feindlichen
Parteien zu Yeradbnen, eine Verfassung zu schaffen, welche für
die Zukunft den geschlossenen Frieden aufrecht zu erhalten ver-
sprach und diese mit Garantien zu umgeben, die eine Beseiti*
gung unmöglich zu machen schienen. Um diese schwierigen
Aufgaben zu lösen, hatte er sich Ober die dem Streite zu Grunde
liegenden Thatsachen und Uber zahllose Personenfragen von ein-
geborenen und kundigen Florentinern belehren zu lassen^). Sie
mussten ihn auch bei dem Fortgange des Versöhnungswerkes
unterstützen. Er berief dazu vierzehn angesehene Männer, seck:»,
80 scheint es, aus jedem Stadttheil ; nur Oltrai'no und San Piero
Scheraggio stellten je drei. Acht von ihnen sollten Giielfen und
sechs Ghibellinen sein. Es waren geschäftskundige Männer, zwei
ersten Adelsfamilien der Stadt angehörend. Es begegnen uns
unter ihnen die Namen Buondelmonti, Cavacanti, Donuti, Toma-
quinci, della Tosa u. A. Der Cardinal beschloss, dieses Vier-
zehnmännercolleg, deputati super bono statu civitatis Florentie et
tractatu pacis, sofort auch ausserlich bei seiner ersten grösseren
Action in Th&tigkeit treten zu lassen. Das geschah in einem
Parlament der gesammten Comune, das auf dem Platz von
Santa Maria Novella am 18. Januar 1280 abgehalten wurde, und
in dem er seinen Schiedsspruch zwischen den Parteien verkündete.
Sämmtliche R'äthe der Stadt, deren Beamte und Magistrate
wohiiLeii demselben bei. Eine Reihe von hohen Würdenträgern
der Kirche, der Erzbiscbof von Bari die Bischöfe von Lutea,
Pistoja, Arezzo u. A. umgaben den Legaten des Papstes.
Dieser hatte ächon am 13. beziehungsweise lo. Januar die ganze
•) Es versteht sich das von selbst. Der Cardinal sagte es aber auch
ausdrücklich in seiner Redf» vom 18. Jannnr: multis siquidem cum pr^dictis
Guelfis et Gil)elliiiiö Uactiitibu;* Imbiiis et condictione negotii providn cieli-
beraiioiie pen^ata super concordia et pace partium predictarum presentem
senteutiam fecimut;.
*) Dieser geistliche Würdenträger scheint den Cardinal ständig be-
gleitet zu haben. Er war auch bei den Friedensschlüssen der LarobertMSl
and Oeremel in Bologna und ImoU im Juni and Angnst (?) 1279 gegen*
wftrtig. Obirardfteci 1. c. I, 248.
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Florenüner Geschichte 1250— 12d2.
73
Gemeinde und die Massa dei Guelfi, d. h. hier die Volksgemeinde,
zwei rechtsgelelirte Vertreter (siudici) der einen der beiden Par-
teien feierlich bestellen lassen, nachdem die vertriebenen öhibel-
liueu in Forli, im Mugello mid in Pisa schon kurz nach seinem
Einzüge in die Stadt gleichfalls zwei Vertreter mit den nöthigen
Vollmachten ausgestattet hatten.
Der Cardinal leitete am 18. Januar die VwkUndigung seinea
Schiedsspruches mit einer Rede ein. Alle Zeitgenossen rQhmen
seine grosse Redegabe. Dann las er seinen Spruch^).
Die Guelfen und GhiheUinen schliessen miteinander Flieden
und verzeihen einander alle bisher einander begangenen Unbilden
und Feindseligkeiten. Zum Zeichen hiervon geben die Sachwalter
der Parteien einander den 1 iiedenskuss
Die Güter, Mobilien oder Immobilien, welche in fremde
Hände übergegangen simi, werden ihren Eigenthümern ohne
Rückhalt zurückgegeben. Dieses wird durch fünfzig Angehörige
jeder Partei besonders bestätigt. Wo Güter in gemeinschaft-
lichem Besitze waren und ein Theilhaber der einen Partei ohne
die Einwilligung des Theilhabers der anderen Partei dessen An-
theil veräussert hat, treten besondere Bestimmungen in Kraft,
Uber die der Volkshauptmann summarisch befindet.
Den mit Schulden beladenen GhiheUinen wird eine Zahlungs*
') VVir können liier nur das Wichtigste aus ihm wiederholen: um
nur eiüigL-nnaRpen vineri Einblick in eine <ier;iriige Yeriiandlung zu gebeu,
müssen wir aiistuUrlicher sein, als uns lieb ist.
Das geschah auch, wie Le Consulte della Kepubblica tiorentina
p. 3 ausdrücklich berichtet wird. — Hier, wo ich anfange, diese fttr die
florentinisehe Gcaehichte vom 8. Jannar 1280 an so aQMerordentlieh
wichtige Quelle häufiger an citireii, freot ee mich, die Dankbarkeit
aller Durebforscher dieser Zeit gegen A. Gherardi, den Heranageber
dieser Consulte — d. h. der Protocolle der Sitzungen der Räthe (Coo-
sigli) von Floreni, welche der Kathsschreiber der Stadt in den Sitzungen
RufTifilim, um sie dann zu den prowisioni weiter auszuarbeiten, — aus-
siirecheu zu dürfen; denn ich bin wohl der erste, der von dieser ausge-
zeichneten Ausgabe A. Gherardi s wirklichen Gebrauch macht. Nach
der Handschrift hat diese Consulte für seine Aufgabe des Dino Coiupagni
J. dei Lnngo aehon stark herangezogen. Icli kann aar CharakterisUk
derselben also anf die AnsfÜhrungen dieses Forseliers der Kurse halber
▼erweisen. K c. 1, S. 86 n. f. Ist die Ausgabe Gherardi*s erst ▼oll'
endet, wird sie aach in einer Einleitung Genaueres bringen.
üiyiiizeQ by GoOgle
74
O. Hartwig.
friät voQ vier Monaten gewährt, wenn sie nicht in der Lage sind,
sofort zu zahlen.
Sind auf dem Grund und Boden von Guelfen oder Gliibel*
iinen von der. Comune £irchen, Plätze, Öffentliche Wege etc.
angelegt worden, ohne dass die Eigenthflmer dafQr bezahlt wor-
den smd, 80 werden dieselben jetzt nach der Schätzung der
Stadtältesten (sapientes) entschädigt werden. Für den Fall, dass
ein Guelfe auf den Grund und Boden eines Gl int lUnen creHaut
hat und inn^ekehrt. sind besondere Bestimmunt^tn vorgt-tlien,
die der Billigkeit entsprechen. Auch die Ghibellinen, weiche ohne
verbannt gewesen zu sein, dennoch ihren Verpflichtungen gegen
die Comune nicht nachgekommen sind, sollen toü den Wohl-
thaten dieaes Friedens nicht ausgeschlossen sein. Es sind dieses
nur die, welche vor Jahren in Valdamo Kleriker und Prälaten
erschlagen hatten und schon Ton Papst Clemens X. ^) in Strafe
genommen waren. Ebenso erstreckt sicli der Friede nicht auf ge-
wrdiidiche Fälscher, Käul)er und Mcirder u. s. w. , während alle
die, welche im ausc^esproolienem Dienste ihrer Partei ein Ver-
brechen begangen haben und desshalb in die Acht (bando) erklärt
waren, hiervon freigesprochen bleiben sollen.
Wenn man die Gesammtlage der Parteien ins Auge fiisst,
so wird man kaum umbin können zu bemerken, dass die mate*
riellen Vörtheile, welche diese Entscheidung einer der beiden
Parteien bot. fast ganz auf Seiten der ghibellinischen lagen.
Da die zur Hecht bestehende Verfassung ganz nach den Bedürf-
nissen der guelfisclien Partei eingerichtet war. so kamen auch
die meisten Veränderungen an ihr der ghibellinischen Partei zu
Gute
Zunächst soll ein Monat nach der Ratification des Friedens
eine Heform aller Räthe der Stadt und der Beamten des Podeste
und des Capitano der Massa dei Ghielfi stattfinden Diese
') So stffht bei Bonaiui 1. c. p. 180. Entweder muBS es aber
Clemens IV. odtr Gregor X, heissen.
An die Stelle des Podest^ Scurta della l'orta war vom 1. Januar
ab schon der römische Proconsul Pietro di Stefano di Ranieri vom Cardinal
ernannt, getreten. Der Capitano sollte areprUngltch wohl seine Amtsteit
noch anshalten, Wfthrend wir daher am 8. Januar noch Adenolfo del
Conte im Amte und mit obigem Titel bezeichnet finden, so tritt doch schon
am 9. Mära Giovanni di San Eostachio als capitanens et conservator psci«
et gnbernator popnli in den Consnlte 8. 15 aaf.
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FloreDtiner Geschichte 1250—1292.
75
haben zwölf Männer zu wälileii, von denen sechs Guelt'en, sechs
Ghibellinen sind, die ein Alter von 21 — 70 Jahren haben müssen.
Diese zwölf Männer theilen die Bürger der Stadt in Guelfen,
Gbibellinen oder Neutrale d. b. solche, die zu keiner der beiden
Parteien gehören wollen. Die Räthe und Beamten der Stadt
werden gleichmSssig aus Guelfen und Ghibellinen zusammen«
gesetzt. Doch sind auch Neutrale zulassig. Acht Tage, nach-
dem so die Rathe reformirt sind, sind taugliche Leute zu wühlen,
welche die Statuten zu revidiren haben. Um die Einheit des
Ut'giinents zu sifliem imd jeden Anlass von Spaltungen zu ver-
meiden, ernennt der Papst den Podesta und den Uapitano. Der
Velkshauptmann darf sich nicht mehr Capitano einer Partei
nennen, sondern aliein Capitano von Florenz und Coneervator des
Friedens. Beide Beamten üben ihr Amt zu Gunsten beider Par-
teien ans nach den Statuten. Finden sich in den Statuten un-
billige Satzungen, die dem göttlichen Rechte und der kirchlichen
Freiheit widersprechen, so sind sie aufgehoben und die genannten
He:initen nicht an sie gebunden. Damit sie ihr Amt aber aus-
üben können, erhält jeder von ihnen hundert Ritter (cavalieri)
und ebensoviel Fusstruppen zu seiner Verfügung, die nidit der
Stadt oder der Grafschaft entstammen dürfen. Da die Comune
sie zu bezahlen hat, werden drei Männer ernannt, die mit dem
Stadtkämmerer vereint sich von dem Vorhandensein und dem
guten Stand der Truppen zu überzeugen haben. Die Podestaten
und Capitani. welche der Papst nach Ablauf der Amtszeit der
gegenwärtigen aul zwei Jahre bestellen wird, werden fünl/ig
wohlbewaftnete Cavaliere und Fusstruppen mit sich bringen. Dio
Soldtruppen, welche im Dienste der Couiune oder der beiden
Parteien stehen, werden vierzehn Tage nach der Ratification des
Friedens bis auf die entlassen, welche der Volkshauptmann bat.
Fflr zehn Jahre soll kein Podesta oder Volkshauptmann ohne die
Zustimmung des Papstes ernannt werden. Nie darf ein Feind
der Kirche zu diesen Würden gelangen. Nachdem die neuen
Räthe (consigli) der Stadt einen Monat lang im Amt gewesen
sind, soll eine neue Steuerveranlagung der Stadt- und der (iraf-
pchaft^besvoiiuer von geeigneten (discreti) und beiden Parteien
entnommenen Männern stattfinden. Alle fiidgenossenschatten
) IndHFereDti and eomnni genannt.
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0. Üartwig.
beider Parteien gegeneinander oder sonstige Yereinigimgen des
AdeU und des Volks, mit Ausschluss der Handelscompagnieu
und Zünfte, werden aufgelöst. Nur nach üebereinkunit der
Stadthäupter mit den Zunftvorstäudeu werden sich diese erlaub-
ten Gennssensi haften versammeln. Die Feier der Gedenktage der
beiden Parteien wird untersagt.
Um diese, wie man sieht, doch sehr einschneidenden, wenn
auch im Einseinen noch sehr unbestiinnit gelassenen Verfassungs-
▼eränderungen und den geschlossenen Parteifrieden zu sichern,
ordnete der Gardinallegat noch Terschiedene sehr kräftige Mass-
regeln an. Geistliche und weltUclie Mittel mussten bei einem
Frieden, der von emem Papete ausging, selbstrerstandlich ein-
ander erg&nzen*
Für die beiden Parteien werden hundert und mehr BOigen
gestellt, die fllr das Brechen des Friedens von Seiten ihrer An-
gehörigen fUnfzigtausend Mark Silber zu bezahlen haben. Zeigt
sicli die gesammte Gemeinde widerspenstig, so verfällt sie in die-
sellie Strafe, verliert alle ihre Privilegien und wird mit Interdict
belegt. Drei Castelle, Ampinana, Montaguto und rilicüone
bleiben einstweilen in der Hut des Papstes, der auch Geissein
erhält, die gegen andere geeignete von ihren Angehörigen (pa-
renti) umgetauscht werden können.
Zürn Wächter über diesen Frieden ist vor Allem der Volks-
hauptmann bestellt, der, von den Zunftvorständen und allen Bür-
gern unterstützt, ftlr seine Aufrechterhaltung verpflichtet ist.
Dem Podesta soll damit freilich nichts von seinen Amtsbefug-
nissen genommen werden und er nach wie vor auch fdr Ruhe
und Frieden in der Stadt und dem District sorgen. Alle Be-
stimmungen von Statuten, Privilegien, Gemeindebeschlflssen u. s. w.,
welche mit den Satzungen dieses Friedens in Widerspruch stehen
und der AusfiUa uiig desselben im Wege sein könnten, sind auf-
gehoben. Dies Friedensinstrument selbst bildet einen integrireu-
den Theil der Statuten der Comune. Alle Podestateu und V(»lk>-
haiii)tleute hiihen seinen Inlialt zu beschwriren. wie ihn auch die
Syndici der Parteien noch besonders beschwören müssen. Den
Ghibellinen wird noch einmal besonders eingeschärft, dass sie in
alle Zukunft sich dem römischen Stuhle treu zu erweisen haben,
sich an keiner Rebellion gegen denselben weder direct noch in*
direct durch Unterstützung Anderer betheiligen dürfen, üm alle
üigiiizea by GoOglc
Florentiner Geschichte 12ö0— 12d2.
77
in den Frieden der Kirche aufzunehmen, werden .scliliesslicli noch
die, welche wegen ihres Widerstandes gegen den von Gregor X.
1273 aufgerichteten Frieden noch mit kirchlichen Strafen belegt
sein könnten, von dem Interdict gelöst.
Wenn der fUr diese Friedensstiftung so eifrig bemühte Car-
dinall^att der seinen Spruch mit einer herzlichen Bitte an Gott
scbloea, auch Alles geordnet zu haben glauben konnte, was zur
Wiederherstellung und bleibenden Aufrechterhaltung der Ruhe ge-
schehen mOsse, so konnte er doch kernen Augenblick Übersehen,
dass bei leidenschaftlichen Menschen der persönliche Haas störker zu
sein pflegt, als alle Vernunft und aller guter Wille. Wie konn-
ten die Männer, die seit Jahren einander nicht nur in ottener
Feldschlacht gegenüljwi- ge.-itanden, sondern sich auf allen Wegen
und Stegen, bei Tag und Nacht verfolgt hatten, jetzt nihig in
den Stra,ssen der Stndt mit einander wandeln oder c^iir in den-
selben Rath.sversammlungen sitzen? Dazu war das Elend, das
sie abwechselnd einander zugefügt, doch noch zu frisch und das
vergossene Blut noch zu warm. Die in den Augen des Volks
gefahrlichsten Unruhestifter und schlimmsten Feinde der bttrger-
Üchen Ordnung und Gerechtigkeit konnten unmöglich sofort in
die Stadt zurückkehren. Es wurden desshalb fünfundfünfzig
Häupter der ghibellinischen Partei yon der sofortigen dauernden
Rückkehr in die Heimath ausgeschlossen. Sie sollen sich inner-
halb eines Monats nach dem Patrimonium Petri zorOekziehen und
nach Anweisung des Papstes zwischen Orvieto und Rom Woh-
nung nehmen, bis der Tupöt ihre Rückkehr in die Ileimath für
uagetVihrlich hält. Aber nicht mittellos ^üllen diese vornehmen
Adlichen, unter denen vor allen die noch lebenden Söhne Fari-
nata'*: deg-li TTberti und andere Glieder dieser Familie neben den
Lamberti, Fitanti, Scolari, Soldanieri^j genannt sind, in der
Fremde leben. Die Comune soll ihnen bis zu ihrer Bttckkehr
Die Namen der Verbannten, nach den Sesti geordnet, sind anfge>
sählt in den Delizie degU Eruditi Toscani IX, 72 n. f. Von den Gnelfen
weigerten sich nach Villani nur die Söhne Rinieri'a Zingane dei
Buondelmonti. welcfier unter den Gefangenen war, die Kaiser Friedrich II.
mit nnrh Apnlit ii ^cnntiimpn li.iite (s. oben S. 23), und der gebleTidiH auf
Moiiteeliriüio als Muncii gt'siorbeu stia j>üll, den Frieden zu beschwören
und wurden desshalb sofort aus der Stadt gewiesen. In den sehr aus*
fahrllchen AosiDgen bei Bonain! finde leb niehte hiervon erwfthnt.
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78
0. Hartwig.
eine Art Pension regelmässig auszahlen. Der Graf Guido Ko-
▼ello darf gleicli&lls nicht in der Stadt yerbleiben, aber kann
sich ausserhalb ihr und dem District aufhalten, wo er will. Hatte
der Graf, ebenso wie die Pazzi aus dorn Valdaruo öchon durch
Syndifi diesem Frieden im Voraus zugestimmt, so beschwor er
ihn auch jetzt mit seinen Geschlechtsgenossen, den Contalberti
von Mangona, den Pazzi u. A. am 27. Februar persön-
lich vor dem Cardinallegaten und vielen Zeugen im Palaizo
MoKzi. Dort leisteten auch zahlreiche andere Adliche aus der
Grafschaft und der Stadt den Eid, welchen schon am 18. Februar
in einer feierlichen Versammlung auf der Piazza Santa Maria
Novella alle Magistratspersoneu der Stadt und die angesehensten
Guelft II und Gliibellineii nach den Sechbtheilen geordnet abge-
legt littttm; tür all«' Zuwiderhandlungen gegen ihn nahmen sie
die angedrohten Strafen auf sich. Am 7. März vollzogen eben
dort die Syndici der oberen sieben ZOnfte dieselbe Eidesleistung.
Die Namen der, man möchte fast sagen, unzahlbaren Büiger,
Syndici, Procnratoren und der Manner, die diesen Frieden i»er-
sönlich für sich beschworen, sind uns noch aufbewahrt Er
wurde auch in das Statut der Comune aufgenommen. Noch
die italienische Bearbeitung der Statuten des Podestä von
enthält die öentenza dt-s Cardinais.
Dieser verliess erst am April die Stadt, um sich nach
Bologna zu begeben und dort die schon einmal befriedeten, aber
bald wieder verfeindeten Parteien — die ghibellinischen Lamber-
taz2i waren aus der Stadt getrieben — auszusöhnen tmd zu be-
strafen. Am 24. April beschlossen der Volkshauptmann und das
Vierzehnminnercollegmit den zugezogenen Bathsherren (sapientes),
dem Cardinallegaten tür seine Mühewaltung und die gehabten
Au8lagen zu den schon vorher festgesetzten und deponirten
1U(KJ (toldgulden und Kleinudien ( zoia) noch weitere 5()t) Floren«
für ihn und seine Begleiter (lamilia) und 60 Gulden dem Magister
Bonamore, dem Notar des Cardinais, für seine Tbätigkeit, nament-
ftlr die Ausfertigung des Friedensinstrumentes, durch die Raths-
collegien der Stadt (consilia oportuna) bewilligen zu lassen, was
auch sicher geschehen ist ^).
0 Datum der Abreiße steht durch Guiflo de L'orvarii» 1. c.
S. 688 fest. In dem Rathfbeschlusse vom 24. Ajail keimst es von dem
Cardinal^ er werde in proximo abreiben. Le Con^ulte 1. c. S. 29.
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Florentiner GeMhicbte 1250—1292.
79
Es wird schwer sein , sicli ein zutreffendes Urtheil über
diesen Versuch, einen dauernden Frieden in Florenz herzustellen,
zu bilden. In der Stadt selbst war man zunächst mit ihm im
Allgemeinen wohl zufrieden. Die Räthe der Stadt erkannten
die Verdienste des Cardinallegsten dankbar an, wenn wir auch
in ihren Berathungen bei besonders wichtigen Punkten sehon
während seiner Anwesenheit auf tiefgehende Meinungsverschieden-
heiten stossen. So konnte man sich 2. B. sehon am 7. Februar
nicht über die Reformation des Statuts des Gapitano einigen*
Die Organisation der Guelfenpartei war zu eng mit ihm ver-
bunden Die Chronisten preisen indirect das Werk des Cardi-
nais, indem sie die „ Wohltiiaien des Friedens", den er geschaffen^
rühmen. So Dino Conipagiii und G. Vilhini. der sein Zeugniss
nur dadurcli abschwächt, dass er sagt, (iit Stadt sei nach ihm
„buono tempo" in einem friedlichen, guten und ruhigen Zustande
verblieben. Dass dieser nicht lange angehalten habe, scheint
Villani in dem Augenblicke nicht bedacht zu haben. Denn das
ist wohl die schwerwiegendste Instanz , welche man gegen den
Werth des Friedenswerkes anrufen kann: dass es ebenso wie
das in Bologna aufgerichtete nur ganz kurze Zeit Stand gehalten
hat. Wollte man seinen Werth nach dem Effect allein be-
urtheilen, dann könnte man es wie alle ähnlichen Versuche nur
verurtheilen. Aber es kamen hier .wirklich eigenthümlich widrige
Yerhftltmsse zu den nicht zu beseitigenden Schwierigkeiten noch
hinzu, und diese machten es scheitern. Das Reformwerk in
Florenz war ein Werk der Kirche und ausdrücklich unter ihren
Schutz gesteilt. Aber die Kirche ist niemals die stille, unver-
änderliche Gröfsse gewe.sen. zu der sie ihre Angebüri<:rii machen.
In jenen Zeiten, in denen sich französis» h und italienisch gesinnte
Parteien im Cardinalscolleg gegenüberstanden und durch rasch
aufeinanderfolgende Sedisvacanzen in ihren Parteistellungen sich
entgegenstehende Pontifexe den Stuhl Petri bestiegen, kann gar
nicht hiervon die Rede sein. Die Coalition, welche das stau-
fische Haus in Ilnteritalien gestUrzt, war durch Nicolaus III.
Tollständig aufgelöst. Aber wie nun, wenn dieser Papst, der
Florenz soeben dem Einflüsse des dritten Bundesgenossen ent-
zogen hatte, bald das Zeitliche segnete und ein von König Karl
') Le Consulte S. 7—8.
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80 0. Hartwig.
abhängiger Mann die dreifache Krone sich aufs Haupt setzte?
Und (lieser Fall trat ein. Der Cardinallegat hatte noch nicht
Tier Monate Florenz verlassen, als sein Onkel am 22. Angust
die Augen scbloes.
Sechs Monate dauerte im Conclaye der Kampf der Parteien«
Endlich drang die französische Partei durch Bestechung imd
Gewalt durch, und Martin IV., em Franzose, wurde gewählt. Es
ToUzoi^' sich damit ein Yollstftndiger Umschwung in der plipst-
liclien Politik, der auch auf Florenz seine Rückwirkung sofort
äussern musste. Und kann man glauben, dass König Karl ia
den vorausgegangenen .T;ihren seine Augen ganz von die??er
Stadt" abgewnndt und alle Verbindungen mit srinen dortiLfen
Freunden abgebrochen habe? Ein, wir müeliten jetzt sagen,
anachronistisches Vorgehen des deutschen Königs Hudolf, das
von den Florentinern jener Tage aber doch nicht so aufgefasst
wurde, musste diesem dort sehr zu statten kommen.
Nicolaus ni. war nicht nur in Florenz als Friedensstifter
aufgetreten. Die gesammte Christenheit sollte unter den Flflgeln
des Papstthums friedlich und sicher ruhen. Nach vielen Ver-
handlungen hatte die Curie ein Abkommen zwischen dem deut-
schen König und dem Herrn der Provence und Unteritaliens zu
Stande gebracht: der deutsche K9mg belehnte den Angiovinen
mit der Provence und Forcalquier, erkannte ihn als König von
Neapel au, wogegen dieser alle Reichsrechte in Italien /u
schützen versprach ; zur Sicherung des Friedens sollte Clemeutia,
die Tochter Rudolfs, den ült«'vtf'n Enkel König Karl's heirnfhcn.
Dieser Pact, dessen Aulange noch in das Pontiticat Gre-
gor's X. hinaufreichen und von dem die reellen Vortheile ganz
auf Seiten des Königs und der Curie lagen, da sie den Kirchen-
staat von der Umklammerung dureli Eine Macht befreiten,
wurde auch von Martin IV. und dem Könige Karl aufrecht
erhalten, und König Rudolf sandte seine Tochter nach Italien.
Sie wurde auch in Florenz im März 1281 aus Rflcksicht auf
den ihr in Bologna durch Procuration angetrauten Gatten
freundlich aufgenommen^). Gegen die Gesandten ihres Vaters,
die sie bis nach Orvieto begleitet hatten, den Bischof Johannes
») fUeofs Motiv für tlie freundliche Aufnahme führt Paoliuo Pieri
ad. h. a. aaedrucklich an.
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Fioreutiner Geschichte 1250—1292.
81
von Ourk und den Hofkanzler Rudolf verhielten sicli die Floren-
tiner dagegen , als diese vom päpstlichen Hofiager mit Briefen
des Papstcü vom "21. Mai. welche sie und alle Reichsaiicrehörigen
Tusciens zum Gehorsam gegen den König Rudolf aufforderten,
zurückkehrten, nichts weniger als freundlich und gefügig
Die Stimmung, welche die Florentiner der neuen Entfaltung
der Reichspolitik in Tuscien entgegenbrachten, war von vorn-
herein eine äusserst feindliche. Hatten die Cardinille während
der SedisTacanz im Januar 1281 ein Schreiben an alle Mark-
grafen, Städte tt. s. w. Italiens erlassen, welches sie au£forderte,
die Tochter König Rudolfs, dementia, auf ihrer beyorstehenden
Reise zur Verm&hlung mit dem Enkel ESnig Karrs ehrenvoll
aufzunehmen und hierher zu geleiten, so kamen die Florentiner
wie die übrigen Städte Oberitaliens diesem Gebote wohl nach, sie
erneuerten aber sofort wieder auf ein Jahr einen Bund mit den
guelfiselien Städten des T.andes, Lucca, Sieua, Prato, Pistoja
imd N'olterra zu gegenseitigem Schutze imd zu friedlicher Schlich-
tung der Streitigkeiten unter den Freunden der Kirche. Alle
drei Monate solle ein Tag der Verbündeten abgehalten werden,
die 500 Reisige in ihren Sold nehmen'). Gegen wen anders konnte
dieses Bündniss gerichtet sein, als gegen den deutschen König?
Denn Niemand bedrohte die Städte, als dieser; ihm war ja die
Geltendmachung der Reichsrechte durch den Vertrag, den Nico-
laus m. zwischen Rudolf und dem Könige Karl zu Stande ge-
bracht, eingeräumt worden. Die Nachricht über diesen Vertrag
kann man in Florenz auf die Terschiedenste Weise erhalten haben.
Allein es liegt nahe, daran zu denken, dass König Karl die ihm
so Werth volle Stadt auf die ihr möglicherweise drohenden Ge-
fahren hmgewie<en und sich dieselbe zu sichern gesucht hat.
Schon Muratori hat vermuthet, König Karl habe in Florenz
insgeheim dem deutschen König ent:^egengewirkt. Eine zwei-
deutige Wendung in jenem Schreiben vom 24. Mai scheint ihn
hierauf gebracht zu haben Sicher beweisen lässt sich das aller-
dings nicht, aber doch bis zu einem gewissen Grade von Wahr-
scheinlichkeit erheben* Und ob die Wahl des Unterhändlers
') Siebe £xcnra 2.
Die Urkunde bei Saint-Prie8t IV, 258.
») Knpp-rins^oii 1. c. fe. 1>7. Anra. 2 a. 3.
Detttsche Zcitacbr. 1 Oesclüchtsw. 1889. II. 1. d
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82
0. Hartwig.
Und Dohnetscbers, den sich der liofkanzler Rudolf i'ür - ine
Unterhandlungen mit den Florentinern ^rH^viilllf , eine glück li< iie
war, erscheint uns auch nicht zweifellos. Denn wer war doch
jener Guido yod Suzaria, von dem es in der Consulta vom
20. Mai heisst> er erwarte den Hofkanzler in Florenz und balie
dem Ratii dessen an ihn gerichtetes Schreiben gezeigt? Wir
kennen ihn nur zu gut als einen alten Diener Earrs, der an
dem Tage, als Conradin in Neapel hingerichtet wurde, hundert
Goldunzen — beiläufig 6090 Franc* damaliger Währung — als
Prolessor in Neapel ausgezahlt erhielt, von seinen Schülern aber
das Gerücht verbreiten lieas, er habe im Käthe der vom Könige
einberufenen iiechttikuudigen der Verurtheiiung Conradm's aufs
lebhafteste widersprochen. Seitdem war der in modern bunter
Tracht einherstolzirende Professor freilich in den Diensten Vieler
gewesen und hatte dem Hofkanzler schon bei dessen früherer
Fahrt nach der Lombardei und der Bomagna 1275 als Dol*
metscher gedient, indem er das, was Rudolf literaliter gesagt
hatte, da dieser der lateinischen d. h. hier der italienischen Sprache
nicht mächtifit war, in die Volkssprache übersetzte Jetzt hielt
sich Guido in Bi Iimtuu auf. Ob dieser Mann aber die liiteres?;en
des Uofkanzlers ganz treu vertreten hak, scheint mir niclit recht
sicher. Als der Rath der Stadt beschloss. dem Könige Karl auf
sein ostensibles Schreiben vom 24. Mai durch eine Commission
▼on drei Rechtskundigen und drei Stadthäuptem (? capitudines)
antworten zu lassen, was dem Recht und der Ehre des Königs
und der Oomune entspreche, da war man wohl sicher, dass
der höflich abwehrende Bescheid den König nicht sonderlich
verletzen werde Das Stadtregiment lag ja damals schon
') Öttviguy, Geschichte des r. R. im ilittt lalter V, 3iM), Anm. o.
*) Der Inhalt der Antwort an den Konig ic<t unfj in den Consulte
wieder nicht aufbewahrt. Ich liabe übtT sie hier nur zasamm engestellt,
was rieh am den Aeasaerungen der Rathsberren ergibt. Cardinale Torna-
qufBoi, derselbe, der 1279 der Ffihrer der OesandtechAffc an Nicolen» IH
war, lietb, dieselbe Commisaioii, welche dem kg;1. Gesandten geantwortet,
solle ancb dem Könige schreiben: dummodo nalla responsio obligatoria et ex
qua Comme Florentie possit reprehendi. Wie -viele in des Intrignenstttck,
das hier anfgeführt wurde, eingeweiht waren, entsiebt sich jeder Kenntnis«.
Der Kanzler Rudolf Hess ▼on dem Briefe König Karra vom 24. Mai be-
glanbigte Abecbriften nehmen (Lami, Monnmenta I, 496). Aber was
half das?
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Flore&Uner Qeschichte 1250-1292.
83
wieder ausschliesslich in der Hand der Guelfen, und zwar der
guelfischen Magnaten und Oeldmänner, die mit der Curie und
Karl Geschäfte machten. Und die waren also wahrlich keine
Freunde des deutschen ESnigs. Wie hätte das unter den Tor-
fiegenden VerhEltnissen auch anders kommen können?
Factisch war ja nach dem Spruch des Cardinallegaten das
Uebergewicht im Stadtregimente doch in fU n Hiirulen dvr Guelfen
verblieben. Sie hatten ihre Parteiorj^anisation trotz der entgegen-
stehenden Bestimmungen des Friedensinstrumentes nicht aufgelöst.
Man hielt damals schon den Cardinal hin, und die Gomune
borgte bei der Parteicasse, wie sich aus den Consulte ergibt.
Nachdem der Cardinal abgereist war, und dann gar nach dem
Tode Nicolaus' IQ. hat sich daran sicher nichts geändert. Jetzt
stellte man die Zahlungen an die in der Verbannung lebenden
Gbibellinen ein und trieb diese dadurch zur Wiederauftiahme
von Gewaltthätigkeiten. Ueber den 1. Juni 1281 hinaus scheint
ihnen gar nichts mehr gezahlt worden zu sein. Denn am 19. Fe-
bruar 1282 kommt in einer Rathsversammlung zur bprache, dass
man von diesem Termme an den Ghibellinen mehr als 2000 Pfund
Pensionen schulde*). Die gesammie Entwicklung der Comone
drängte in die alten Bahnmi zurück.
Die herrschenden adlichen Quelf enfamiüen , welche, unter-
einander entssweitf ror allem anderen die Bitte an den Papst ge-
richtet hatten, die Stadt zu befrieden, um ihre Herrschaft nicht
ganz zu verlieren, sahen sich nach dem Tode des Papstes* von
diesen Gefahren hefreit. Einen schlimmeren Feind unter'^fhätzten
sie vielleicht noch. Denn das aufstrebende Bürgerthum war ihnen
gefährlicher. Und dieses regte sich jetzt sehr lebhaft.
Der Oardinallegat hatte zur Befestigung der von ihm ein-
gesetzten Regierung dieser eine aus fremden Söldnern gebildete
Leibwache von zweihundert Mann beigegeben. Diese Söldner
mussten bezahlt werden. Hatte die 0>mune nun auch schon
Iriiher fremde Söldner in ilirem Dienste gehabt, so war dieses
doch immer nur als ein vorübergehender Zustand für Kriegs-
zeiten augesehen worden Jetzt waren ständige SOldnerschaaren
Le Con?nUe S. 65.
') Abgeselien von den bezahlten Söldnern, welche mau aber zum
Theile weuigsteua der lleimalh eutnahm und die das Contingeut der
Comune für die verschiedenen Taglien der guelftehen Slidte Tnseiens
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84 0. Hartwig.
zu bezahlen. Wer sollte dazu das Geld schaffen? Das konnte
doch nur die Büru* rscliatt, d. h. der gewerbe- und handeltrei-
bende Theil der .stiid tischen Bevölkerung, welcher allein im Besitz
flüssigen Geldes war. Sollte diese sich aber nun, wenn sie vor-
zugsweise die Geldmittel zur Erhaltung des Staates aufbringen
musstet voll relativ wenig zahlreichen Adel, der von seinem
alten üebermutbe und seinen GewaltthäÜgkeiten nicht lassen
konnte, weiter regieren lassen? Und hatte nicht gerade der
guelfische Adel, freilich sehr gegen den Willen des Friedens-
stifters, durch die neue Verfassuiigsordiiung eine neue Stärkung
urlahren, die zu besonderem Widerstande reizte? Dass sich ihnen
einzelne sehr reich gewordene Familien bürgerücher Herkunft
angeschlossen und mit ihnen eine neue Parteigruppe, die der
Gh*anden, gebildet hatten, die ungefähr nva aus sechzig Familien
bestand, das konnte die Bürgerschaft, in der sich eine andere
Generation zu einem neuen popolo (im Gegensatz zum popolo
vecchio von 1250) heraufarbeitete, noch weniger an der Verfol-
gung ihrer Interessen hindern. Es galt vor Allem sich in einer
der leitenden Bt'hr>rden dauernd festzusetzen. Der Cardiiialle^at
hatte das Vierzehiimännercolleg, das mit dem ^ Dlkshauptiiiann
Uber den geschlossenen it'rieden und die Erhaltung des guten
Standes der Stadt wachen sollten, ins Leben gerufen und die
ersten Mitglieder desselben selbst ernannt, lieber den Wahl'
modus dieser Vierzehn sollte nun das neue Statut des Volks-
hauptmanns entscheiden. Schon Ende April 1280 wird hierüber
im Rathe des Gapitano verhandelt und ein Beschluss gefasst
den wir jedoch nicht genau kennen Aber immer wieder wird
über die Wahl dieses Collegs von Xeuem gehandelt. Die lurr-
schende Partei wollte üiv in ihrer Hand behalten und womöglich
das Colleg alle paar Monate nur durch sich selbst orneuem
lassen. Jedenfalls sollten die Vierzehn zu den Wahlmännem
ihrer Nachfolger gehören. Die andere Partei suchte den Zunftvor-
ständen die ausschlaggebende Stellung bei dieser Wahl zu schaffen.
bildeten, hatte man s. B. 1260 su dem Krtegssuge gegen Siens, der edt
Schlacht von Montaperto führte, sweihandert lombardiaehe Reisige in
Sold genommen.
Es ist in der Aufzetchnong der Consulta über den Vorschlag des
Bonaccorso Beilincioni, der angenommen wurde, leider eine Lftcke. Le
Consnlte 31.
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Florentiner Oeechiclite 1250--1292.
85
So hat man sich in denRathsversammlungon hin und her gestritten,
bis dasa dann das ganze OoUeg aus der Reihe der verfassungs-
mässigen Gewalten Tollkommen eliminirt war. Das geschah nach
und nach, wenn auch in dem kurzen Zeitraum von zwei Jahren, auf
relatiT friedliche Weise. Der Weg dazu war dieser, dass man
den Rath der Vierzehn durch den Volkshauptmann in Verbindung
mit (Tierzehn) WahlmUnnem (sapientes), aber* doch auch schon
unter der Mitwirkunf]^ jener Behörde ernennen Hess, welche eben
den Rath der Vierzehn vtnlränpfen und ersetzen sollte, unter der der
Prioreii nämlicli ^1. Dieser Wahlniodus setzt voraus, äns^ das Priorat,
d. h. die Behörde^ \vi l lie bis zum Untcrfrange der Republik als
die biguoria schlechthin — später allerdings nur nominell — an
der Spitze der Republik gestanden hat, schon einige Zeit neben
dem Rath der Vierzehn existirt hat^j. Wenn uns auch kein
zeitgenössischer Chronist das aufbewahrt hat, so beweisen es
uns zahlreiche Rathsprotocolle* Offenbar hat man versucht, wie
neben den Rathen des Podestä (der Comune) der Rath des Ca-
pitano (des Volks) eingeschoben war, dem Rath der Vierzehn,
in dem Adel und Volk vertreten war, einen nenen Rath, der
ausschliesslich aus den Zünften, d. h. dem Popolo, hervorging,
nebenzuordnen. Das ging natürlich nicht so leicht. Denn wenn
man sich wohl hüten muss, unsere modernen Unterscheidungen
von executiven und iegislativen Factoreii des Staatswesens auf
die mittelalterlichen Verfassungen zu übertragen, so steht doch
so viel fest, dass das VierzehnmännereoUeg und dio IVioren nieiir
die Executive, die grossen Käthe aber die Legislatur vertraten.
Die Executive verträgt aber solche Spaltungen nicht, wie die
Legislative. £s begreift sich daher vollkommen, was Villani
Le CoTisnlto 8. inO u. 137. Die?e« wurde ntn 29. Januar 1283 nuf
Katli und Antrai,; Aibizzo Corbinelli's beschlösse n. Kbeii§ü war schon am
27. November 1282 für gut befunden. Le Con^-ulie S. 123. Bonaccorso
BeUiucioui degli Adimari wollte schon damals, das» die Vierzehn von den
Prioren 'allein gewählt würden, er war also sehr zundtfreundlich.
^ Ferren«, der sich wiederholt auf die handechriftlichen Coosnlte
bezieht, hat das nicht bemerkt J. del Lnngo hat es nach dem Vor'
gange des Daretellere der Verrassangsgeschichte von Florens von 1280 bis
1292 bei Capponi, Storia di Firenze I. 552^ gesehen. Der Name des
Vfrfnsj'prs dieser Darstellung, sowie die Zeit, in der sie entstanden, ist
nicht bekannt. Sie war schon in den Delizie degli Ernd. Tose. IX, 256
gedruckt.
^ kj i^uo i.y Google
86
0. Hartwig.
unter dem grande rolume e confuaioiie ^) versteht, die mit dem
Rath der Yieizehn beseitigt worden sei
Haben uns die Chronisten nichts von dem Nebeneinander-
bestehen der Vierzehnmänner und der Priorcn. das vm I ilir lang
dauerte, berichtet, so geben sie uns dagegen den Zeitj)unkL der
Entstehung des Priorats genau an, während uns die noch yor-
handenen Rathsprotocolle hierüber im Dunkeln lassen. Denn
die Consulte sind uns aus dem Frttlyahre 1282 und aus dem
Sommer 1283, in welchem die Vierzehnmänner Terschwinden,
nur bruchstückweise erhalten*). Dino Gompagni, der uns von
seiner persönlichen, hervorri^enden Theilnahroe an der reTolu-
tionären Bewecrung erzählt, welche zur Kinsetzung des Officiums
der Prioren iulirte. hat in lieb' 1 1 in-uniniung mit Villani den
15. Juni 1282 als den Tag genannt, an welchem die ersten auf
zwei Monate gewählten Prioren zu amtiren begonnen hätten.
Die Verfassung des Cardinais Latino, welche nach einem Bestände
von kaum anderthalb Jahren so widerstandslos zusammenbrach,
hatte also offenbar keinen festen Boden in Florenz gefunden.
luiiu^ (kr laittelharen Ursachen hiervon haben wir sclion in
den j)ecuni;iren Anforderungen gel'unden. welche >.ie dauernd an
die Comune stellte. Die Ausgaben, wekbe der Stadt zuge*
muthet wurden, stiegen so zu sagen tagtäglich. Hatte man sieh
auch nicht gegen des Königs Hofkanzler Rudolf und dessen
Nachfolger, Dithalm von Guttingen, die ziemlich ungefährlich
und machtlos in San Miniato de! Tedesco eine wenig ehrenvolle
Existenz fristeten, mit einer irgendwie bedeutenden Heeresmachi
Villani VII, 79. Üm diese Confasion sa beseitigen, war eehon
im Juli 1282 Torgeschlßj^en worden, vierzehn Prioren aus den sieben oberen
Zünften zu wifthlen. Le Ck>nsnl(e 8. 94. Damit kam man aber so firüb noch
nicht durch.
Soviel ergibt sich aas ihnen, dass die Prioren am 27. April 1288
noch nicht da sind, welche hier zuerst am 26. Juni erwähnt werden; femer
dass die Vierzehn am 24. April 1283 noch vorhanden sind, aber jetzt schon
nach den Prioren genannt werden, während im Juni 1282 fHe Reihen f'»We
noch eine umgekehrte ipt. Im Decemher 1283 sind sie (iaiin verpchwimdea.
öo gross ist hier die Lücke in den ('onsulte. Das Amt der A'ierzehn soll
erst im Jahre 1287 ganz eingegangen »ein. So die Darstellung <lpr tloren-
tinischen Verlussung von 1280 — 1292 bei Capponi, Ötoria di Firenze 1,555.
I3as ist aber unrichtig.
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Florentiner Geschichte 1250—1292.
87
zu vertheidigeii so suchte man ihn doch durch Geldzubluugeu
bei guter Laune zu erhalten. Im September 1282 beschliesst
z. B. der Rath der Stadt, dem Uofkanzler bis vierhundert Pfund
Goldguldeu und zehn Pfund Kleiumünze auszahlen zu lassen.
Mit derartigen Zahlungen erkaufte man von dem Kanzler die
Hinausechiebiuig des Treueeides und die Yersieherang, dass er
die Stadt nicht weiter belastigen wolle, bis der Kaiser selbet
nach Italien komme und alle bisher ergangenen Vorladungen
zaraekziehe Wie die Florentiner diese Zahlungen an den
HtMclisvicar ansahen, ergibt sich zur Genüge, wenn wir lesen,
dass in derselben Kathsversamnilung, in welcher diese Summe
ausgesetzt wurde, auch der Beschluss gefasst wurde, den Thür-
hütern ihostiarii) des Papstes sechs Goldgulden zu geben, damit
die Geschäfte der Stadt mit der Curie rascher expedirt wUrdenl
Theurer aber als diese Handsalben kamen der Comtme die
Söldner zu stehen, welche sie zur Unterstützung des Papstes
und der Quelfen in der Romagna gegen den verschlagenen und
tapferen Ghibellinenftihrer Ghiido von Montefeltro stellen musste.
Und noch grös.sure Summen verschlang die Beihilfe, welche
Florenz für König Karl ^ojxen die aufständischen Sicilianer und
gegen König Peter von Aragcuneu seit dem Sommer 1282 in
grossem Massstabe leistete. Schon im Juni 1282, so lesen wir
in den Eathsprotocollen ^ j , haben sich mehrere Rathsherren des
Podeste und des Capitano in den Dienst Karls begeben und
wollen abreisen, so dass man neue Rathsherren bestellen mnss.
Im Ociober wird darüber berathen, woher man das Geld fQr den
zweimonatlichen Sold der Reisigen im Dienste des Königs nehmen
Die Nachricht Villain''^, der Uofkanzler Rudolf sei mit einer
TruppenPcliBiii üach Tuscien gekcjinnoen, ist sicher unriclitig. Der Mann
konule eä nicht einmal verhindern, daas die Luccheseu daü Städtchen
Pescis, welches ihm Gehorsam geleistet, serstörten, wu sogar den Papst
ennpörte. Die Florentiner, die den Luccheaen hierbei hatten Beistund
leisten wollen, worden von diesen obendrein verhöhnt
*) Le Consnltc 8. 99. Das Ergebnlss dieser Zahlung ist die Urirande
Rudolfs an Florens yrom 21. September 1282, die Fi eher, Forschungen
IV, 481, nicht im Original einsehen konnte und von der er nur den obigen
Inhalt nach dem Repertoriam angibt. — Aehnliche Slinunen, mit gleichen
Vergünstigungen belolut, lies« sich der Hofkaniler TOn Biena, Pistoja
O. S« w. auszahlen.
0 Le CoQsulte, 8. 94, 105 u. f., 119 a. s. w.
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0. Hartwig.
soUe. Von bedeutenden Vorsi liüssen einzelner Privatpersonen
wird jOfleiclüiiilö aus dieser Zeit berichtet. Villani erziililt uns
dann auch, dass der Graf Guido von Battifolle tunlzig Kitter und
ebensoviele Junker (donzelli), im Ganzen lunl hundert Berittene,
dem Könige zum Feldzug gegen MessiDa im Namen der Stadt
zugeführt habe. Sie legten bei ihm wenig Ehre ein. Die Mes-
sinesen erbeuteten beim RUcl^zuge der Belagerer die Stadtfahne
▼on Florenz, welche sie in ihrem Dome aufhingen. Gleichzeitig
mit den Gteldforderungen f&r diese Truppen soll die Comune
hundertundsechzig Pfund als Quote flir die dreihundert Rei-
sigen des tuscischen Bundes aufbringen, die unier dem Grafen
Guido Salvatioo noch gegen die Romagnolen verwendet wurden !
Das sparsame Volk TOn Florenz musste riel Geld hergeben,
das den damit bezahlten Adlichen zu gute kam. Hierüber aber
wollte es mit, und zwar entscheidend mit zu berathen haben.
Und das um so mehr, als sich die herr^^chende Hasse, die guel-
tischen Granden, auf jede Weise v^n den Bestimmungen der zu
Recht bestehenden Verfassung frei zu machen suchte. Sie wollten
nicht mehr mit den GhiV^elliuen in einem Kathscolieg sitzen,
versichert der Guelfe Villani, und Dino Compagni, das Mitglied
der Zunft der Seidenweber und mehr Yolksfreundlich als guelfisch
gesinnt, erzählt, die Guelfen hätten von Tag zu Tag den Be*
Stimmungen des Friedensrertrages zuwider zu handeln begonnen, den
ausgewiesenen Ghibellinen ihre Pensionen vorenthalten, die Staats-
Sinter ohne Ordnung besetzt, die Ausgewiesenen zu Rebellen
erklärt, den Ghibellinen die Aemter und Ehren entzogen, so dass
die Zwietracht, so führt er weiter aus, in der Stadt stets ge-
wachsen sei. Da hätten einige Bürger, welche der Entwicklung
der Dinge mit Besorgniss entgegengesehen hätten, sich an an-
gesehene Männer des Popolo gewendet und sie gebeten, auf Heil-
mittel für das durch Zwiespalt bedrohte Vaterland zu sinnen.
Sechs volksfreundliche Bürger (cittadini pojiolaui), unter denen
sich Dino Compagni selbst befunden habe, hätten sich dann,
gegen die Bestimmungen der Gesetze, welche er wegen seiner
Jugend nicht gekannt habe zusammengethan, sie hätten darauf
ihre Mitbflrger durch ihre Beden an sich gezogen, so dass drei
*) Es Bind offenbar die BestimmiiDgen gegen uaerlaabte Verbindongen
gemeist, welche das Friedeasinttmineat des Cardinals entliilt.
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Floreulinef Geacliichte 1250->12d2.
89
Zuiiftvorstiinde, Bartolo di Jacopo de' Bardi, Salvi del Chiaro Gi-
rolami uud lio^so Baccharelli zu einer Behörde gewählt worden
seien, welche die Kaiifleute und Handwerker da, wo es nöthig
sei, unterstützen sollten. Diese Behörde habe ihren Sitz in San
Brocolo aufgeschlagen und sich bald so kräftig gefühlt, dass sie
Ordnungen und Gesetze erlassen habe, die es schwer gewesen
sein würde wieder zu entfernen. Nachdem diese drei Prioren
swei Monate ihres Amtes gewartet hatten, seien am 15. August
sechs andere nach den Stadttheflen gewihlt worden, welche ihre
Residenz in den Thurm della Ckstagna in der Nähe der Badfa
Terlegt hätten, um eventuell einer Tergewaltigung yon Seiten
der Magnaten Widerstand leisten zu können. Sie hätten das
Recht gehabt, ständig Waffen zu tragen und sechs Diener und
sechs Sbirren zu halten.
Aus dieser kurzen, aber prä^n^anten und authentischen Dar-
stellung der Entstehung des Priorats ergibt sich, dass diese Be-
hörde in erster Linie zum Schutze der ar])eitenden und stenerzalilen-
den Bürgerschaft gegen die Vergewaltigungen der Verfassung durch
die Granden ins Leben gerufen war. Ausdrücklich hebt Dino Com-
pagni hervor, die neue Behörde habe eine Controle über das Ver-
mögen der Stadt ausüben sollen. Wir wissen , welche Summen
aufgebracht werden mussten. Und wie schwierig- musste das
namentlich in einem Jahre sein, in dem, wie im Winter 1282/83,
eine solche Hungersnoth in Tuscien herrschte, dass der Scheffel
Getreide fast einen halben Goldgulden kostete, und ein Theil der
Stadt am 25. Becember durch den Arno unter Wasser ge-
setzt war.
Unter solchen Umständen fassten sich die Zünfte zu einer
Einheit zusammen und gewannen rasch auf die Leitung der
Staaisgeschäft« den entscheidenden Einfluss, Denn darin besteht
das Epochemachende der Einsetzunj:^ des Priorencollegs , dass
Ton jetzt an die Zünfte , und zwar zunächst die sieben,
wenige Jahre darauf' die zwölf oberen Ztlnfte, nicht mehr als
einzelne Corporationen , sondern durch ein TOn ihnen selbst ge-
wähltes BegierongscoUeg ^) die Herrschafk in ihre Hand brachten.
Yon der mächtigsten dieser Zünfte i der Arte di Calimala, ging
Die Piioren worden durch die abtretenden Prioren nnd die Zunft-
TOiattode gew&hlt
90
0. Hartwig.
die ganze Bewegung aus % wie denn auch der erste Prior Bar->
tolo dei Bardi dieser Znnft der Händler mit ausländischen Tuchen
angehörte. Es kam nur darauf an, oh die Zünfte untereinander
einig bliehen. Und das geschah.
In Florenz «jab es schon I JöG einundzwanzig Züiilie. von
diiuen damals sieben die oberen, vierzehn die unteren (inaiziriori
e minori) genannt wurden. Sehen wir von der der Theorie nach
ersten Zunlt, der der Hichter oder Notare, ab, so reprä>5entiren
die Mitglieder der übrigen sechs oheren Zünfte (der Tuchhändler,
der Wechsler, der Wollweher, der Aerzte und Materialisten, der
Seidenweher und Pelzhandler), die Geschäftsleute, welche mit dem
Auslande in ständiger Verhindung standen und welche die grSss-
ten Geldmittel und die reichste Geschäftserfalirung besa.ssen. Erst
durch sie war die Stadt und die übrisren Geschäfte in ihr zu
grössert-r Bedrutuii«^ ^^elaii^t. Von den Zünften, in die sicli diese
abschlössen, waren naturgeraäss die wichtigsten, deren Genossen
für den täglichen Bedarf der Stadt zu sorgen hatten: die Tuch-
krämer, die Metzger, die Schuster, die Bauhandwerker, die
Schmiede und Schlosser. Diese fünf Zünfte hildeten die oberen
Zünfte der vierzehn niederen. Sie schlössen sich dann mit den
ursprünglichen sieben oberen Zünften zu einer neuen Einheit
zusammen. Diese Veränderun«^ .scheint sich ohne l)hitiLre llei-
buugen nach und nach in den näch>Un Jahren voll/oi^en zu
haben. Ich finde die oberen zwölf Zünfte als solche zuerst ira
Januar 12Hr> erwähnt^). £5 scheint aber so, als ob. wie man
die Vierzehnmänner noch eine Zeitlang neben den Prioren fun-
giren Hess, die Vorstände der sieben oberen Zünfte noch neben
denen der jpQnf anderen eine Zeitlang eine Art Vorzugsstellung inne
hatten, bis auch diese verschwand. Die Nachricht Villani's, dass
erst nach der Schlacht von Campaldino (1289) die sieben oberen
Zünfte sich mit den lüiif anderen aus Furcht vor den Granden
zusammengeschlossen hätten, bedarf danach der Berichtigung^).
0 Nach Yillani Vm, 79. Die Bardi wurdeD neben denPenttti im
14. Jahrhundert das erste Bankierhaos von Florenz. Sie nahmen eine
Weltotellung ein, wie heutigen Tages etwa die Botbachild*8. Die Familie
existirt noch, ebenso wie die Peruzzi.
») Le Consulte vom 12., 13. 11. 19. Januar 128.^. ^. 140, 150, 153.
*^ Villani VII, 132(133): rnllcgaronn con loro. Auch J. del Lungo
i«ciieint die betreffenden Consulte nicht gekannt zu haben. Dino Compagni
II, 24, Anm. 13.
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Florentiner GeecMchte 1250—1292.
91
Die Bew^ng, welche seit dem Frtthjahre 1282 die Be-
Tölkenmg Ton Florenz ergriffen hatte , war also yon breiten
Schichten der gewerbetreibenden Stände aiis^gegangen und darum
uiiwidersteblich. Diese Stände mussten wohl auch tüchti^i-e Führer
haben, weiche zuzufassen verstanden. Denn kaum sind die Prioren
in Thäügkeit getreten, so sehen wir sie nicht allein in einer
Weise in den Staatsorganismns bestimmend eingreifen, die ge-
radezu in Erstaunen setzt, sondern auch die Zünfte sich durch
neue Institutionen schlitzen und der durch den Adel und die
Granden bisher geübten Gewaltiierrschaft einheitlich entgegen-
treten. Gewährte schon das Priorencolleg , das an drei Tagen
der Woche allen Bür*jeru Auilien/. gab, dem Volke einen mäch-
tigen Schutz gegen alle Vergewaltigungen, so fanden die Zünfte
sich doch noch veranlasst, einen besonderen Defensor ihrer Rechte
an ihre Spitze zu stellen. Ich finde denselben zum erstenmal
im NoTember 1282 mit seinem Rathe erwähnt, der sich wie
üblich aus einem grosseren und kleineren (generale et speciale)
zusammensetzte. Der erste namentlich bekannte Defensor arti*
ficum et artium war Bemadino della Porta, der für 1283 dann
zum Volkshauptmann gewählt wurde, üeber die Entstehung,
die Amtshel'ugnisse u. b. w, dieses neuen Beamten erfahren wir
aus den HathöprotocoUen niclits. Er ist plötzlich da und tritt
sofort, die Geschäfte mitbestimmend, auf. Man wird sich hier-
über nicht wundem können, wenn man liest, welchen Einflus«;
die Prioren wenige Monate nach ihrem „schwachen Anfange*" auf
die Gesetzgebung der Oomune ausübten.
Das Friedenswerk des Cardinallegaten hatte eine neue Be-
arbeitung der Statuten des Podesta (Comune) und des Capitanos
zu seiner Voraussetzung gehabt. Mit dem grössten Eifer hatte
man sich auch an diese Arbeit gemacht. Die uns erhaltenen
RathsprotocüUe bezeugen das. Fortwährend finden wir in ihnen
über Berathungen berichtet, die sich auf die Statuten beziehen.
Die Richtung, welche diese Berathungen einschlugen, können wir
nicht genauer verfolgen. Denn ihre Ergebnisse liegen uns nicht
deutlich vor, da diese Statuten in ihrem ursprünglichen Tenor
uns nicht erhalten sind, geschweige denn die älteren, zu deren
') Ponsnlte p. 116, 132. 13:^. 137, 140 vom »l. November 1282 bis
6. Februar 12B3. Der Defeosor hatte ein eigenes Haus.
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92
0. Hartwig.
Ergiiuzung und Erläuterung sie bestimmt waren, und da die Raths-
protocolle sich damit bepiügen, nur die Anfangsworte vieler ein-
seiner Paragraphen derselben anzuführen. Nachdem aber über
diese Statutenredaction in vielen Einzolberathungen 1280 — 83
verhandelt worden war, berief der PodeaU Aldighieri Ton Se-
nazzs (Adegherius' de Senacasa) anf den 5. Januar den Rath der
Neunzig ein und legte ihm und zwei Prioren, welche dazu von
den Obrigen autoridrt waren, die zweiundftlnfzig neuen Rubriken
der Statuten vor^). Von diesen Paragraphen, welche simmtlicli
Wort för Wort vorgelesen wurden, werden vierzig, als fiir das
Jahr 1 283 gültig, sofort gutgeheissen, zwölf dagegen den Prioren
der Zünfte überwiesen und beschlossen, dass das, was diese über
die vorliegenden Ordinamenta befinden sollten, von dem Rathe
gebilligt sei. Die Prioreu uehmea dann elf von diesen zwölfen an
und einen verwerfen sie
War die junge Behörde schon damals von solchem Einflüsse
auf die Glesetzgebung, so konnte es ihr auch nicht «schwer fallen,
Mk der ExecutiTe zu bemächtigen, zur wirklichen Signoria zu
werden. Wie weit ihr hierbei Spaltungen des Adek und der
Granden zu Hilfe gekommen sind, oder andere Umstände mit-
gewirkt haben, wird sich nach dem vorliegenden Materiale
nicht sicher ermitteln lassen. Die lakonische Ettrze der meisten
RatfasprotocoUe und der Wechsel der Rathshenren gestatten mir
wenigstens keinen tieferen Einblick. Glaubt man aus der Ab*
Stimmung eines der namhaftesten Vertreter der alten Fractionen,
z. B. des einflus8reichen und rasch zufahrenden Bouaccorso di
Bellincione degli Adiniari, den Schluss ziehen zu dürfen, dass er
sich mit grosser Bestimmtheit auf die Seite der Zünfte für die
Machterweiterung der Prioren im Gegensatze zu dem Kath der
Vierzehn gestellt habe, so scheint dieser Tendenz wieder ein
anderes Votum desselben Mannes zu widersprechen. Auch der
schrofifote Repriaentant des gewalttlüitigen Adels dieser Tage,
Gorso Donati, Ton flause aus ein Freund Bonaccorso's, zeigt sich
') Diese Statuten begannen wie flblich: In nomine Domini nottri
Jhesu Christi amen. Hec sunt Ordinamenta ComiiDis Floreatie, und «chloMen
mit den Worten: vel aliquo ipsorum j'lenius continetnr.
*1 Le Consulte S. 131 u. f. Der Rathsschreiber der Comune Bon-
signore, schreibt auch das Protocol! über die Sitzung der Prioren (S. 133
u. 134) im Hause des Defensors der Ziiutte.
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Fiortsutiuer Qe«chiohte 1250—1292.
93
in einzelnen Abstimmungen den Zünften geneigt. Bnmetto
Latiui tritt in den Eathssitzungen nicht besonders hervor Der
Haas gegen den halbaiifgozwimgenen Frieden des Cardinals La-
tino, an den das Golleg der Vierzehn stets erinnerte, mag man-
chem der guelfischen Adlichen die Gefahren, die ihm Yon den
Zünften her drohten, in einem ungeföhrlicheren Lichte haben er-
scheinen lassen. Waren doch die Zünfte guelfisch gesinnt waä
gehörten ihnen auch schon adüche Familien an. Zaliheiche
Söhne der.^t'lben, welche jetzt, im Dienste der Conmne gut bezahlt,
die n itterwürde und andere Ehren erwarben, fühlten sich augen-
blicklich in ihrem Dasein wohl auch ganz befriedigt. Einen Ver-
zicht auf ihre Herrschaft hatten ja anch die grossen Familien
noch keinesw^ geleistet. Was man nicht auf directem W^e
für sich beanspruchen konnte, das war -vielleicht auf einem Um-
wege zu erreichen und neu zu befestigen. Nach heissem Ringen,
das sich durch das nächste Jahrzehnt hinzieht, sollten sich abtt
die Grandi in dieser Hoffnung bitter betrogen sehen.
1. Excurs zu S. 60.
Es mag an eiDem Beispiel gezeigt werden., wie achwierig die Fest*
stcllnng des Thatsächlichen hier bei den scheinbar genauesten Angaben
ist und Villani's so oft mit Rocht angefochtene Erzahlnngon nuch ein-
mal wahr sein können. Villau i erzählt (VIIT, 5n) '^fr Papst sei am
18. December 1276 in der Cirafschat't von Florenz angekommen, habe über
den Arno setzen wollen, dieses nicht gekonnt, da der Arno zu stark
angeschwollen gewesen sei, habe desshalb die Brücke Rubaconte passirt
und die Stadt durch das Thor San Kiccolö wieder verlassen, nachdem er
dieselbe wieder exeonunuiiidrt und dsa Paalmenwert Aber sie gesprochen:
In camo et fireeoo maziilaa eoram eonstringe. In der Badia a RipoU habe
er Qbernaehtet und aei dann aofort welteigereiat Hit Villani atinkmt im
Weaentliehen Paolino Pieri flberein, anf den aich Villani bei aeiner
Angabe au berufen aeheint Vor ist er nieht so detailHrt in aeinen An-
gaben wie Villani.
Guido de Corvaria hat die Motas: Die Jovis XIII Deeembria
*) Er war bei den Verhandiuugeu über den Abscltlubä des Friedens
des Cardinals Latino einer der beiden Sjndici der Guelfenpartei, nahm also
eine hervorragende Stellung ein. In den Conanlte finde ich ihn nur inm
21. Oclober 1282 und som Januar 1285 ala Bathaherr erwfthnt Das eine
Mal aprsebt er für die Parte Gnelfa, daa andere Hai aur Beriaion wichtiger
Statatenparagraphen. Le Conaulte S. 109 n, 158.
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94
0. Hartwig.
trastivit Domina» Pap», Milicei Oregorins X., per Ftorentiam, et feeit
Patcha Nativitatie tnnc scqnene mpmk Aretinm . . . Die Venw» X Janoarii
decessit DomiDUB Papa. Hnratori, Scr. r. Ital. XXIV, p. 685.
Ptolomaeue Lueeneis schreibt in den Annalen von Lucca: Eodem
anno Grcfrorins rediens de concilio venit Florentiam , ibique stotit per
mens e ni ad tractaudom pacem iater cives, et inde recedeiu venit
Aretium etc.
I>er Papgt selbst schreibt in einem vom 1. Januar 1276 aus Floreas
datirten Briefe (PatthMt Kr. 21097) an König Karl, er sei am XVm. ktl.
Jannarii tn Santa Croee in der Dittcese Florens angekommen, ubi die nna
solito itineris intermisso labore deinde Terens Aretium procedentes, festwn
nativitatis dominieae ibi proponimns eelebrare, dann wolle er, wenn ee
sein Zustand gestatte, nach dem Kirchenstaate aufbredieri.
Alle diese Nachrichten, selbst das päpstliche Schreiben, enthalten
falsche Angaben T)ie Nachricht des Tolomeo von Lucca ist die un-
richtigste. Der i'apst konnte sich keinen Monat in Florenz aultialten. er
konnte damals keinen Frieden schliessen. Es ist eine Verv^echslung mit
dem (Mheren Aufenthalte des Papstes in Florenz, die Tolomeo hier
begebt
Die Zeitangabe des Guido de Corvaria ist gleiehfslls falsch. Da»
ergibt sieh aus dem Briefe de» Papstes, der an Karl sehreibt, er sei am
15. Deceoiber in der Villa des Cardinais OttaTtano de* Ubaldini su Santa Gtaee
im Mttgellothale, nordöstlich von Florenz, an der Strasse von da nach
Bologna, angekommen. Das Datum des 1'^. Di eember bei G n i d o ist auch
schon <U'!<sha]b t.ilsch, \\ eil dieser Tag gar kein Dunnersta^' war.
Aber aiicli die Datiruug des Briel'es de? Pa|iBte.s nii Konit,' Karl vom
1. Januar ist unrichtig. Raynaldus hat das auch schon wolil gesehen,
da er den Brief ohne Datum und noch zum Jahre 1875 setat Ist der innere
Widerspruch schon entscheidend, da der Papst dem Könige au 1. Januar nicht
geschrieben haben kann, dieser möge naeh der Feier des Weihnachtsfesies
und der sich ihm anschliessenden Festenach Rom, oder wo er, der Papst, sieh
aufhalten werde, kommen, so ergibt sich die falsche Datirung des Schreibens
ebenso sicher nti? dem Factum, dass der König sclion am 25- Deceinber 1275
den Brief des Pajotes empfangen liat. Denn an diesem Tage ernennt
Karl seineu NelTeii, den Grafen Robert von Artoi^. zu seim in Generalviear
im Königreich diesseits des turu, da er sich nach Uoiu zum Tapste be-
geben mflsse. (Arch. Sior. S. III, Vol. 24, p. 400.) Ich vermuthe daher,
dass das Sehreiben des Papstes aa Karl wohl schon in Santa Croce ge-
sehrieben, aber von Florenz aus datirt ist, weil der Papst Floren» auf
seiner Reise pessirend (versus Aretium procedentes, ». oben) es dort riel-
Iticht dem Vie»r KarFi^ zur Weiterbeförderung übergeben wollte. Das
genaue Datum war in das Cnnrept , nach dem der Abdnick b»i Campi,
Sff^ria di Piaoenza II, 485. und Raynaldus erfolgte, noch uiciit einge-
tragen. Diese Veraiuthung setzt allerdings voraus, dass es mbglicii war,
von Florenz eine Estafette nach Neapel in ö — 8 Tagen gelangen zu lassen.
Ich halte das in diesem Falle nicht für aasgeschlossen, wenn auch Handels-
couriere von Floren» nach Neapel 10—12 Tage in der Regel brauchten.
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FJorentmer Gescbicbte 1250— 12&2.
95
(Perusxi, Storia del eommcrcio, p. 218.) Da wir von einem frfiheren
Briefe des Papstes an König Karl nicht« wissen, der König noch am
5. Januar 1276 von Anagni aas Qeldsendangen Tür ihn nach Viterbo, oder
wo er eich sonst aufhalten werde, zn richten befiehlt fArch. stör. S. III,
T. 29. p. 19), diese Ordre der uugeuauen Angabe, die der l'aj^st ilini in dem
fraglichen Briefe über seinen Aufenthalt (ut ibi [Roinae] vel exinde alibi,
ubi tanc erinius etc.) gemacht hat, vollkommen entspricht, so halte ick
far erwiesen, dass der ^ef des Papstes, der von Florenz datirt ist, sehon
am 25. Deeember in den Hilnden des Königs war nnd der König anf ihn
hin seine Reise naeh dem Norden ansatreten besehlossen hat. Der Gesund-
heilsanstand des Papstes mnsste ibn aueh bestimmen, bei dessen etwaigem
Ableben in der Nähe der Tudesstelle. beziehungsweise des Conclaves zu
sein. Karl ging auch sofort nach Empfang der Nachricht vom Tode des
Papstes, die er schon am 13. Januar in Rnm hatte, nach Arezzo und be-
fiehlt, dorthin grusee GeidBummen zu senden, 1, c. T. 25, p. 21.
Die richtige Chrouuiügic mochte folgende sein:
Am 15. December war der Papst nach seiner Angabe in Santa Croce
angekommen. Den 16. ruhte er dort. Am 17. machte er sieh auf den
Weg nach Florena. Es ist nnmöglieh, in einem Tage von Santa Croce
bis nach der Badia von Ripoli au kommen. Der Papst passirte also am
18. oder 19. Florenz. Da Villani, beziehungsweise dessen Quelle, sagt,
der Papst sei am 18. in der Grafschaft Florenz angekommen, und Guido
de Corvaria berichtet, er habe an einem Donnerstag Florenz passirt, der
19, aber ein Donnerstag war, so halte ich daiiir, dass an diesem Tage der
Papst durch florenz g»kommen ist. Die Zahl XIII bei Guido ist ein
Schreib- oder Druckfehler. Die nächsten Tagesnauieu aiimiuen bei ihm
sonst mit den Tagesiahlen. Dass die Lösung und Banaung der Stadt so
erfolgt sein kann, wie der streng kirehliche Villani berichtet, scheint mir
nicht swelfelhaft. Perrens, der bei dieser Gelegenheit sein kritisches
Licht besonders leuchten lassen will (II, 181, Anm. 3), verwirf! die Er-
znhlnng Villani's mit dal Borgo, Bonucci, Bonaini. Es passirt ihm
aber dabei, dnss er V i 1 1 a n i sagen lässt, der Papst sei nm IS. Sejiteniber
nach Florenz gekommen, dass er Santa Croce für identisch mit Florenz
hült, offenbar weil er t iwas von Santa Croce in Florenz weiss, aber nicht
von SauU Croce im Mugello, u. 8. w.
2. Excurs zn S. 81.
Leider sind wir durch die Consulte ([». 47, 49. 50) nnr über die Zeit
und den Modus der ersten Verhandlungen mit dem Kanzler Rudolf, den
die italienischen Chronisten Loddo nennen, aber nicht über deren Kesultat
unterrichtet, Die Consulte sind uns gerade hier, wie leider nur zu oft,
ganx lückenhaft erhalten. Am 20. Mai heisst es in ihnen, der Kanzler sei
noch heute oder morgen äber Areuo zu erwarten. Das gehe aus einem
Sehreiben hervor, welches der Kansler an Guido von Suzaris, der ihn im
L.icjui^L.ü cy Google
96
O. ilariwig. tlorentiner Geschichte 1250—1202.
Namen des Könige Kerl in Florens erwarte, geriehtet, nnd das dieeer dem
PodesU geieigt habe. Darauf seblligt Zambertus dei CaTaleanti vor, der
PodeBtk, der Capitano nnd die Magnaten sollen dem Legaten entgegengehen
und ihn alacriter empfangen. Das wird wohl auch beschlossen sein. Aber
(]or Beschlnss ist nicht nnf nm gekommen. Jedenfalls kam der Kanzlfr nicht
am 20. oder 21. nach Florenz, wenn er. wie Guido de Corvaria be-
richtet, mit Schreiben He.<« Papste.-, und de.s Königs dort eintraf, itenuder
Brief des Papstes au die L'niveiäos luarchiones . . . ceterusi^ue per partes
Tnwiae Romano snbjeetot imperio (Potlhaet 21757) ist vom 21. Mai ans
Orrieto datirt nnd das Schreiben des Königs gar erst vom 2i. Mai (Lami,
Monnmenta e. Fl. I, 450). Da anch erst am 29. Mai im Rath des Podesti
Qber ein Antwortschreiben an den Kanaler berathen wird^ so wird wohl
anzunehmen sein., dass dieser erst gegen den 24. Mai in Florenz einge*
troffen ist und nur das päpstliche Schreiben vorweisen konnte. Zu dieser
Annahme finde icli mich durch die Notiz des wohlunterrichteten Chronisten
Paolino Pieri gedrängt, der da sagt, die Florentin»>r hätten dem Kanzler
geantwortet, sie konnten nichts ohne die augdnickliciie Einwilligung des
Königs Karl thun. Hatte Kudoli das Schreiben Karl s vom 24. Mai schon
vorweisen können, so wäre ja diese Aasrede nnmöglich gewesoi. Oestfitst
wird diese Vermuthnng ttber das spilte Eintreffen des Briefes des Königs
noch dadurch , dass die lUthe der Stadt dem König erst am 20. Jani an
antworten beschliessen. Leider unterrichten ans die Consulte nicht über
die Antwort der Comune; am 29. Mai wird zwar auf den Antrag des ein-
flnssreichen Bonaccorpo Rellincioni deg^li Adimari beschlossen, dem Kanzler
sobald möglich seinem Verlangen gemäss die Gelegenheit zu bieten,
der gro^hen llathsver.-jammlung und dem Parlamente die Propositionen des
Königs Rudolf vorzutragen. Das muss auch sofort geschehen sein. Denn
am 30. Mai beschliesst der grosse Rath anf den Rath Lottos de Alleis dem
Kanaler nicht dorch den Rath, sondern durch eine Gommisdon, deren Mit-
glieder bestimmt werden, nnd diar die weitgehendste Tollmacht ausgestellt
wird, za antworten. Was aber geantwortet worden ist, erfahren wir durch
die Con.iulto leider nicht. Jedenfalls lautete die Antwort, wenn nicht ganz
abweifiend, so dr)ch hinhaltend, wie Paolino Pirri berichtet Der Hof-
kanzler ging von Florenz den Arno abwärts nach der lieichsburg Sau Miniato
dei Tedesco, von wo die Keichsvicare Friedrich s 11. Tuscien verwaltet hatten.
König Heinrich VII. und die lombardischen Städte
in den Jahren 1810-1812.
YOD
GnstAY Sommerfeldt
1.
Ak Hemrich VII. im Jahre 1310 an die Ausführung seinee
lange geplanten und sorgsam Torbereiteten üniemehmens des
Rdmerzuges ging, war die Lage der Verhiltnisse in Oberitalien
für ihn so günstig, als sie es zu jenen Zeiten der geschwächten
Kaisermacht irgend sein konnte Die lombardisclien Städte
empfinrren Heiuiüch mit ^us.^er und, was wichtig war, mit un-
geheuchelter Freude. Sie hofften von dem Könige, der mit so
grossen Verheissungen ihr Land betrat, das Beste für sich und
strebten mit allen Mitteln danach, sich sein Wohlwollen zn er-
ringen. Heinrich's Marsch von Susa bis Mailand glich daher in
Wahrheit einem einzigen Trinmphzuge.
Wer nun die Dinge nur nach ihrer Aussenseite betrachtete,
musste glauben, dass l)ei der offenbaren Willfährigkeit aller Ita-
liener Heinrich's Herrschaft durch die blossen Acte der Besitz-
ergreifung, die er in den einzelnen Städten vornahm, genügend
gefestigt sei. Es bedurfte eines tieferen politischen Verständnisses,
als es miterlebenden Zeitgenossen eigen zu sein pflegt, dazu, um
die weite, unausfüUbare Kluft zu erkennen, welche die auf ihre
') Vgf]. darüber meine Dissertation „Die Romfahrt Kaist r Heinrich 8 VIl.**
(1810—1318). Theil I. Königsberg, (irale u. Unzer 1888, iM-sonders S. 82 ff.
Ich bemerke, dass der gegenwartigt' Aul>atz an die Dipscrtatiun unmittel-
bar aoknüptt und die Fortoetzung der dort gegebenen Daratellung bildet.
Deutsche Zettadir. 1 OtaeUehtow. ISW. n. 1. 7
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98
6. 8ommerf«ldt.
naiioiuile Selbständigkeit so eifersüchtigen Italiener von dem Ver-
treter der Idee des UniversalreichB, Heixurich VII., trennte. Es
konnte sidi nur dartun liandeln, wie lange es dauern wQrde, bis
der Zauber, welcher die Gestalt des Königs in den Augen der
Italiener umgab, rerflogen sein würde. Dieser Moment trat bald
genug ein.
In einer der kürzlich erst beiriedeten Stftdte, Piaeenza,
missbrauchten die heimkehrenden Giielt'en schon im Januar 1311
ihre Macht, um den alten Capitan Alberto Scotto mit einem Theile
Siemes Anhangs zu verjaireii Alicr der Anstoss zu all<i:emeineu
Unruhen ging von Mailand aus. Die Ursache war wie so oft
bei derartigen Gelegenheiten eine ganz geringfügige: Der König
pflegte, wenn er in einer Stadt durch Aussöhnung beider Par-
teien den Frieden hergestellt hatte, sich eine Summe Geldes als
EntschAdigung für die gehabte Mühe auszahlen zu lassen.
Dies that er auch in Mailand, doch überliess er es hier den
Borgern, die Höhe der Dotation festsusetsen ^. Die Forderung
wird Ende December 1810 oder Anfang Januar 1311 gesteOt
sein'). Sie kam im engeren Rathe der Stadt und zwar im
Chron. Placentinum, bei Muratori Script, rer. Ital. XVi, p, 4Ö7.
') Alb. Mnssato, bei Muratori Script. A', p. 341.
•) Jerientallö vor dem t>. Januar. Der Augenzeuge Guil. Ventura
(Honum. hiator. patriae edita jussu Caroli Alberti V p. 778) sagt: »et
conoeM» est baylis Hediolsni geDeralis et sie (d. h. in Folge der Ueber>
trsgang der baylia) dictn« Henriens ▼oluit habere florenos centom oiilfia
snri et eidem dederast eoe in^iü. Post haee dictns Henricns et^nsnxor
acceperunt cOfOnam ferream". Bieber glaubte man in Folge der theils
irrigen, theils tendenziös beeinflussten Angaben anderer Quellen^ dasa diese
ganze Angelegenheit erst in die Zeit naeli dem fi. Januar zu verlegen sei
und wir es hier mit einer Kronsteuer zu thun hatten, die mit dem Kruuuugä-
act v(im 0. Januar vcrknujift gewesen sei. Vergl. z. B. A. Dominiens,
Baldewiu von Lülzelburg (Koblenz 1862), p. 106; G. Giulitii., memone
ipettaati alle atoria etc. di Milane IV', 872; Fr. Laozani, storia dei
commnniltallaoi delle origine al 1318 (in Vallardi'e „Italia% Milano 1882,
p. 796). Gleiebwohl liset aneb der Ansdruck des Nicolans Ton Batrinto
(Böhmer, Föntet rer. Germ, l\ p. 78 (qnod aliqna cnrialitaa fieret regi)«
niebt die Deutung zu, dass es sich hier um eine Kroneteuer gehandelt Imbe.
Ganz abzuweisen ist die durch Joh. de Cermenate (Murat. IX. 1239;
vergl. D. König. Kritische Erörterungen sa einigen italienischen Quellen
für dj6 Ueschichte des Ruuierzuges Kaiser Heinrich s VII. [Diss.j, Gottingen
1874t P> ^) vertretene Auffaasung, welche in dem Sienesen Nicolü de' Buon-
Heinrich VIL u. die lombard. Stftdte IdlO— 1313.
90
Beisein eines königlichen Commissars zur Verhandlung. Die An-
sichten gingen beträchtlich auseinander; endlich beschloss man
die Normining der Summe Gaillelmo di Püsterla, einem der
angesehensten mailSndiachen Edlen, zu ttberlaasen. Dieser zögerte
anfangs, nannte aber dann die Summe von 50,000 Goldfiorin.
Damit wäre 'die Sache abgethan gewesen, allein Matteo Visconti,
der Führer der zurückgekehrten Ghibellinen, beantragte plötzlich,
man möge ausserdem noch der Königin ein Geschenk von 10,000
Goldflorin machen. Der mailändische Capitan Guido rlella Torre
gerietii darüber in Entrüstung und schlug, um den Vi.sconti zu
übertrumpfen, vor, dann doch gleich im Ganzen 100,OUU Gold-
florin zu schenken Diese letztere Summe liess der Commissar,
signori den Veranstalter dieses ganzen Manöven sieht. Micold wurde nach-
weislich erst Mitte Januar Vicar Mailandsi.
*) So erzahlt Joli. de Cermeuate 1239 — 40. Indp?spTi ist schwer-
lich ein Znfftll, daas Matteo ziiBammen ^^erfide ijOOOO Goldllorin fordert.
handelt sich hier wohl um Auötiihruiig jeuet> (geheiiuea ?} Vertrages,
durch den er sich am 22. Oecember beim Aufbruch von Kovars zur
Zahlung von 60000 Goldflorin ▼erpflichtete. (Bonaini, acta Heinrici I,
lO?*— 106.) Anders freilich wurde sich die Sache stellen, wenn hier nicht
Joh. de Cermenate sondern Nicolaus von Butrinto die richtige Zahl
böte. Letzterer berichtet nämlich, dass Guillelmo di Pusterla nur 40000
vorgeschlagen und Matteo 10 000 hinzugefügt, mithin nur 50 000 gefurdert
habe. Ks liegt alier. was hier nicht näher bewiesen zu werden brniicht,
bei Niooluuö von Butrinto (iurciiweg die Tendenz vor, die Zahlen zu
verkleinern oder zu vergrossern, je nachdem dies für die Sache des von
ihm vertbeidigten Königs vortheilhaft ist. Oar keinen Glauben verdient
Joh. de Cermenate, wenn er berichtet, dass Quido den Vorschlag,
100000 Goldflorin sn schenken, nicht emstliaft gemeint habe, sondern
nur ironisch gerufen habe: «Warum nicht gar 100000? I>as wftre ja
eine runde Bumme." Cermenate hat bei dieser Gelegenheit dem ihm
verhassten Guido ein völlig albernes Benehmen andichten wollen. Als zweites
Motiv wirkte !r('i!ic)i lu-i Cermenate auch mit, dass er die Halisucbt
der „deutschen Barbaren" im denkbar grellsten TJcht«» erseheinen lassen
wollte. (Vergl. über diesen Funkt Döuniges, Kritik der (Quellen etc.,
p. 94.) Die Schilderung, welche Nicolaus von Butrinto 78 — 79 von
dem Verlauf der Berathung gibt, and der auch ich in obiger Darstellung
gefolgt bin, wird demnach in diesem Fhll die richtigere sein. Hierbei mag
Übrigens nicht Tenchwiegen bleiben, dass der neuerdings von EL Heyck,
Kicolai episcopi Botrontinensis relatio de Heinrici VII. imperatoris itinere
Italieo (Innsbruck 1888), p. JLL ff., gemachte Versuch, den Nicolaus
von Butrinto von den schweren durch U. Lorenz und K. Mahren-
boltz gegen ihn ausgesprochenen Beschuldigungen zu reinigen, nur sehr
Digrtizeo Ly <jOOgIe
100
G. Sommerfeldt.
gleich als sei sie die bescUoesene, notiren. Das Verfahren der
Deutschen grenzt, wie wir sehen, bei dieser Gelegenheit nahe
an Erpressung, doch stand die Höhe der Summe nur im Ver*
hSltnifls SU den Zahlungen, welche auch von anderen Städten
damals geleistet wurden'), und es Hast «ich woU annehmen,
dass die Mailänder bei eiiumm <ruten Willen leicht im Stande
gewesen wären, die geforderte Summe zu zahlen. Zudem
wurde nur die eine Hälfte durch directe Umlage unter den
Bürgern aufgebracht, die andere durch zeitweilige Verpachtung
der Einkünfte der Stadt. Gleichwohl kam es bei Eintreibung
des Geldes, wie Augenzeugen berichten, zu Widersetzlichkeiten
und heftigen Auftritten, was ganz erklärlich ist, denn die Er-
bitterung der Mailänder darüber, dass sie, denen die Anwesen-
heit des Königs schon Kosten genug verursachte, nun auch noch
zu Geldzahlungen herangezogen wurden, war durchaus gerecht*
fertigt»
Dei königliche Vicar Jean de Chaux zeigte sich unter so
schwierigen Verhältnissen seiner Stellung nicht gewachsen. Kr
wurde seines Amtes enthoben imd durch den energischen Vicar
von Asti, Nicolu de' Buonsignori, ersetzt'). Aber die Energie
unvollkommen gelangen ist und os ganz anderer Gründe als der von
Heyck vorgebrachten n!lgemeineii Krwägnngen bedarl',, um die Sehrift
dieses BiscLotä als die „walirlieitt^betli^-ene Zeugenaussage eines Mannes,
der . . . eben keinerlei Scheu tragt^ sowohl in der Hauptsache wie in Keben*
dingen seine volle Individnslittt se offenbaren**, erteheinen sn iMsen. Wir
werden im Verlaufe der Uotersncliaiig wiederholt Gelegenheit haben su
sehen, dessDeteileogaben der Belation bisweilen mit raffinirtesterSehlaubeit
daranf angelegt sind, uns über den Verlauf der Ereignisse fklsche Aof-
fassnngen beizubringen.
") Dieses hat Felsberg, Beiträge zur Geschichte des Römerzuges
Heinrich's VIT.. Theil I. Leipzig l'-'^^i», p. 44 IT. u. 62 ff. über/enrrend nach-
gewiesen, obwohl sich die Zahleuzuaemmenstellimgen leicht noch hatten
erweitern lassen.
Am 20. Januar üuden wir Nicolo schon als Vicar Maiiuudf.
(Bonaini I, 185; vergl. Job. de Cermenate ISS?— 38). Giulini, IV*,
868, gibt als Tag der Emennong den 12.ienQar an; ob mit Recht, weiss
ich nieht Nachfolger des Nieolö in Asti wurde Tomasino da Ensola von
Parma. (Urk. 18. Januar, Bonaini I, 147.) Im Uebrigen ist die Annahme
D. König's, Kritische Erörterungen, p. 42, dass Nicol6 de' Buonsignori in
Asti ^unmöglich geworden war", völli» willkürlich, im Gegentlieil l.e*.vcist
das Vertrauen^ welchea der König demselben schenkt«, indem er ihn auf
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Heinrich VII. n. die lomliard. Stühle 1310—1312. IQl
dieses Vicars und die Kücksiclitslosigkeit, mit welcher er bei
irersclviedenen Gelegenheiten durchgriÖ*, verdarb alles. Dazu kam,
dass Üeinnch in Folge seines Geldmangeb mit immer neuen For-
derungen hervorzutreten gendtfaigt war. Allein schon für den
Unterhalt des Generalvicars und seiner Truppen mnsste Mailand
yierteljahrlich 7440 Goldflorin zahlen.
In Folge aller dieser Umstände trat in den breiteren Massen
des Mailänder Volkes eine Gährung ein, welche leicht gefahr-
liche Dimensionen annehmen konnte und durch welche —
das war das Schlimmste — sich die mit der Neuordnung der
Dinge unzufriedenen Elemente zu Umtrieben gegen die deutsche
Herrsthaft ermuthigt fühlten. Zu den ünzulriedeuen gehörte
aber vor allen Guido della Torre. Es liatte eine Zeit lang ge-
schienen, als wolle sich der Mailänder Getneter mit Ruhe in die
veränderten Verhältnisse schicken. Indessen kam vielen schon
sein Verhalten bei der Berathung über die dem Könige zu ge-
währende Dotation verdächtig vor^), und es kann wohl als
zweifellos gelten, dass jener bei Festsetzung der hohen Summe
von 100 000 Goldflorin weniger darauf ausging, sich beim Könige
beliebt zu machen, als yielmehr bei den Mailändefn Erbitterung
gegen die Deutschen hervorzurufen.
Als dann die Ernennung des Sienesen ssum Vicar Mailands
erfolgte, erkannte Guido klar, dass von dem parteiischen Regi-
ment dieses Mannes für das Guelfenthum nichts zu hoffen sei,
und der Entschluss stand bei ihm fest, sich gewaltsam wieder
zum Herrn der Situation zu machen. Desshalb hielt er sich
vom Hofe nielir uiid mehr fern und trat schon damals in ge-
heime Verbindung mit Florenz und den anderen Städten der
Tuscischen Liga. Trotzdem wäre er wohl noch nicht zum Aeus-
sersten geschritten, wenn nicht ein Umstand hinzugetreten wäre,
der ihm die Nothwendigkeit raschen und energischen Handelns
klar machte. Der König wünschte möglichst schnell nach Rom
zu gelangen, doch wollte er eine sichere Gewahr dafttr haben,
dass die Städte Oberitaliens auch in seiner Abwesenheit den
Frieden bewahrten. Das einstimmige Urtheil aller Italiener
den ungleich schwierigeren Posten nach Mailand beriel', dass er sich in
Aeti gat bewährt bab«a rnnss.
0 KieoUus von Bntrinto 79.
üiyiiizeQ by GoOgle
102
G. Sommerfeldt.
lautete bei dieser Gelegenheit dahin, Heinricii luöge als BtLrg-
Bchaft für Erhaltung des Friedens aus jeder der Städte einige
der angeseliensten Führer beider Parteien nach Rom mitnehmen.
Der König, dem die Zweckm'asfsigkeit dieser Massregel ein-
leuchtete, traf sofort Anordnungen betrefis der zu leistenden
Gefolgschaft und setzte am 9. Februar als Termin des Auf-
bruchs TOD Mailand deu 14. fest Die Stadt Mailand sollte
50 ihrer Bibrger zu dem Gefolge stellen. Es wurde gewählt ; die
Guelfen nannten 25 QhibellineD, darunter den Matteo Visconti
und seinen Sohn GaleazsBO, die Ghibellinen hingegen 25 Guelfen,
darunter den Guido della Torre und den einen seiner beiden
Söhne. Bald indessen zeigten sich die letzteren unzufrieden ; sie
klagten, dass sie bei diesem Wahhnodus den Ghibelfinen gegen-
über ini Xachtheil blieben. Daher wurden neue Wahlen nach
einem anderen Princip aufgenommen und nun nicht JSO, sondern
100 Mailänder ernaimt*). Doch die guelfische Opposition ruhte
nicht, sie suchte die Sache zum Scheitern zu bringen, indem sie
den Geldpuukt betoute. Es war ja selbstverständlich, dass die
Kosten für die Ausrüstung und den Unterhalt der Gefolgschaft
der Stadt zufielen; aber der Mailänder Rath, in dem die Guelfen
das Uebergewicht hatten, weigerte sich, die Summe zu bewilligen,
obwohl Nioolö de' Buonsignori alle Mittel der Einschüchterung in
Anwendung brachte*). Der Rath erklirte, das Volk sei durch die
früheren Geldforderungen zu sehr belastet, man dürfe ihm keine
neuen Opfer zumuthen.
Dass der eigentliche Grund der Weigerung Uefer lag, dass
Intriguen der zur Gefolgschaft bestimmten Guelfen dahinter
steckten, merkte Heinrich sehr wohl. Auch musste ilim bald
klar werden, dass die Opposition namentlich von den della Torre
ausging, denn Guido Anhänger hielten sich deüMMistrativ von
der Oeffentlichkeit fem; dieser selbst liess gar sagen, er »ei
') Dönniges, acta flenrici 38.
•)Ki(*o!no«> von Bii tri ii i o 81. Vergl. Job. de Cermenate 1240.
') Joh. (\ V Ccrroenaie 1241. Die Aagabe, dass Nicolo de" Buon-
sigixtri bei die±-t'r (M'!<*g^enheit dem Könige vorgesclilageu habe, den ganzen
Rath gefangen zu fccUen, «lürfte aber auf Eriindung beruhen und in dem
grimmigen Haas, welcher nnseren Oermenate, wie aach andere mai-
Iftedisehe Patrioten gegen den tynnniaehen Vicar erfüllte, ihre aasreichende
Erklärung finden.
Heinrklk VIL a. die lombvd. Stftdte 1810-1818.
103
knmk und kOnne eleu Zug nach Rom nicht xnitmachcoi Onido
litt an der Qicht und war, wie wir sehen werden, wirkliefa bett-
lägerig krank, indessen war auch des Königs Argwohn durciiaus
gerechtfertigt. Es lag ja in der Natur der Sache, dass die della
Torre in Mailand zurückzubleiben wünschten, weil sie fürchteten,
es würden sich anderenfalls die Ghibellinen mit Hilftj des ihnen
günstig gesinnten Vicars in den Vollbesitz der Gewalt setzen.
Ausserdem aber hatten «ich die della Torre auch in eine gegen
die deutsche Herrschaft gerichtete Verschwörung eingelassen,
eine Verschwörung mit den Visconti. Es war ein offenkundiges
und durchaus nicht unbegründetes Gerede, dass Guido's Sohn
Franceschino della Torre mit Oaleazzo Visconti auf einer ausser-
halb der Stadt, vor der Porta Tieinese gelegenen Wiese eine
längere Besprechung gehabt und bei der Rflckkehr von dort
sehr Tetdachtige Aeusserungen hatte fallen lassen*).
Dass die della Torre allen Ernsti > an Empörung dachten,
kann danach keinem Zweifel mehr unterliegen. Was aber be-
zweckten die Visconti? Welchen Grund konnten sie haben, die
Deutschen, deren Ankunft sie so sehnlich gewünscht hatten, zu
verjagen? Wenn wir erwägen, wie Matteo Visconti gleich nach
seiner Ankunft zu Asti gegen Guido della Torre conspirirt hatte,
wie sein ganzes Streben darauf gerichtet war, mit Hilfe der
Deutschen die Herrschaft in Mailand zu erlangen, wenn wir
femer bedenken, dass die Visconti ihr Spiel yerloren geben
mussten, wenn Guido della Torre in Mailand zurflckblieb, wUh-
reud sie selbst den König nach Rom zu begleiten gezwungen
waren, so werden wir nothwendig zu der Annahme gedr&ngt,
dass die Visconti es bei jener Verschwörung nicht ehrlich
raeinten, sondern es auf Ueberlistung ihrer Gegner, der della
Torre, abgesehen hatten. Der Plan war: die della Torre sollten
zum Autruhr verleitet werden, die Deutschen sie besiegen und
sie ein für allemal unschädlich rnacht'n. Wir haben es dem-
nach mit einem sehr fein angelegten Complott zu thun, welches
') Nioolaaa von Butrinto 81.
*} Vergl. Job. de Cermenate 1940^2. Es geht wu teinem Be*
rieht mit genflgender Sicherheit hervor, dast die Falsat bedienten der della
Torre, welche bei der geheimen Untorredmig ingegen werea, des Geheim-
niM sosplaaderten.
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0. Sommerfeldt.
aUerdings fitar den Anstiftor MaHeo selbst leicht TerhlngnissToII
werden konnte.
Als Tag fttr die Ausfülmmg war der 12. Februar verab-
redet worden Die Deutschen wussten wohl, dase ihnen Gefahr
drohte, nur darüber, wie die Verschworenen da» Complott aus-
füliren würden, waren ^ie im Ungewissen. ZuluUig machte nun
Herzog Leopold von Oesterreich in der Frülie des 12. Februar
mit mehreren Begleitern einen Sp^ierritt vor die Tbore der
ätadt. Als er zurückkehrte, musste er das Stadtviertel der
0 Joh. de Cermsnate 1242 lührt an, dMS die dell» Torre »non
eam dlem, eed poeteram, nt dieitnr, ordinaveraot ad tamaltnm*. Ich
halte dies fUr ein in der Stadt nach BewUltigang des Aufrnhrs entstandenes
leeres Gerede, dem kein Glauben beizumessen ist, weil anderenfalls nicht
einznsehen würe^ wesshalb sich die >'rr! chworenen sclmn am 12. Februar
in Kampf irni tschaft setzten, üehrigens ist das Datum di's 12. Februar
für den iiiaiiander Aufruhr durchaus niclit so t>ehr über jeden Zweifel er-
haben, als die bisherigen Darsteller zu glauben scheinen. Nur die Monzaer
Cbronik des Bonineontro Morigia (Hnrat. XII, p. 1099) and die Ann.
Mediolanensea (Marat. XVI, p. 692) nennen den 12. Febraar. Dm
lonet recht tnverlümige Cbron. Regienee (Hnrat. XVHI, 21) and der Notar
von Xovara^ Petrae Azarius (Murat. XVI, p. 304), hingegen geben
den 21. Februar an — das ^die XXI Januarii'' des letzteren dürfte wohl
einfnch ein Versehen in der Monatsangabe sein. — Da sich nun kaum wird
b< -treiteu lassen, dass Morigia, der ducli im übrigen nur den (Jermeoate
auBScbreibt. dieses bei Cermenate nicbt vorkommende Datum alten Mai-
ll^nder Annaleu entlehnt hat, da ferner es mehr als wahrscheinlich ist,
den diese nftmlichen alten Mailftnder Annalen in den ans Torliegenden
Annales Mediolanensea Tsmbeltel sind, so wttrde bei Annahme eines
Tersehens oder einer Tezt^erderbniss in jenen alten Mailftnder Annalen
die Entscheidung zu Gunsten der Chronilien von Reggio nnd Novara aus-
fallen. Gleichwohl halte ich an dem 12. Febraar fest aus folgenden Gründen:
Erptens hat der Abfall Cremonaf». der doch erst eine Folge des MailnTMltr
Aufruhrs war, schon am 18. Februar stattgefunden; zweitens hatte Heinrich,
wie oben er/ahlt. als Termin fiir den Aufbruch von Mailand den 14. Februar
festgesetzt, die V erschworenen mussten also vor diesem Tage zur Ausführung
ihres Planes schreiten j drittens steht es arknndlich fest, dass Heinrieh am
20. Febraar die Mailfoder eioen nenen Fidelitttseid schwören liess und
am selben Tage den Bürgern das Eingeben jeder Verbindnng untereinander
Terbot, beide Massr^eln hatten aber nnr dann einen Sinn, wenn sich
Mailand vorher in der Trene wankend gei«igt hatte. Vergl. Dönniges I,
80—41. Viertens endlich sagt Joh. de Cermenate 1242> der Aufstand
sei erf<<1j>t „priusqnam ipeius hcbdomadae foret finis". Dies passt offenbar
besser auf Freitag den 12. Febraar, als auf Sonntag den 21. Februar.
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Heinrich VIL \l die lombard. Städte lälO— 1312. 105
della Torre passireii. Zu seinem nicht geringen Erstaunen fand
er hier alles in kriegerischer Bewegung, sah kampfhereito
Scliaaren dastehen und hörte die aufgezäumten Rosse wiehern
Sofort eilte er zum Pal aste des Königs, theilte diesem das Ge-
sehene mit und erreichtet dass sofort an alle Trappen, inner-
halb wie ausserhalb der Stadt, der Befehl erging, sich kampf-
bereit zu halten. Zugleich sicherte man den königlichen Palast
durch eine starke Beeateung, bemilchtigte sieh, ohne Aufsehen
zu erregen, des Broglio des grossen Hauptplatzes, in den die
Mehrzahl der Verkehrsstrassen ausmündete, und liess durch eine
berittene Schaar auslvundschatten , in welchem Tlieile der Stadt
die verdächtigen Truppenrüstungen stattfänden. Ihrem Auftrag
gemäss begab sich diese Schaar zum Palaste der Visconti, fand
aber hier nichts Vardichtiges vor. Matkeo hatte allerdings
Rflstungen Toigenommen ') — sein Verwandter Ludovico Visconti
stand für alle Fälle mit einer ansehnlichen Schaar mailändischer
Gesta Baldewini (ed. Wy ttenbach und Müller; Geata Trevi-
rorum IL, p. 214 — 215). Wir haben um so weniger Grund daran zu zweifeln,
das» die Entdeckung der Ymchwörnng wirklieh dareh Henog Leopold
'von Oesterreich erfolgte, da auch Job. de Cermenate 1246 herichtet,
dist Leopold «paoIo ante tamnltna inittnoi pancis comitatus alomnis*
■ich tarn Palaste des Königs begab und bei der Rttckkebr Ton dort durch
eine anfUlig (?) geBchleoderte Laase tut uns Leben gekommen wiie. Im
Debrigen hat W. Friedensbnrg (Geschichtsschreiber der deutschen Vor-
seit, Lief. 67, p. 474^ Anm. 1) den schlagenden Beweis geführt^ dass bei
Cermenate 1242 eine Lücke vorürr^t, welche nns über die letzten Vor-
bereitUTigen znm Aufstand nnd den Ausbruch desselben im Unklaren lässt.
*)Joh. de Cermenate 1242 berichtet, dia Besettung des Broglio
sei unter dem Vorwande erfolgt, dass man einen , armen Sünder" dem
Feuertodr tU rrlielern wollte. Dazu stimmt aiic)i Mntth. von Meuenburg
(Böhmer, Fontes IV, p. 182), nur verdreht dieser (resp. sein Gewährs-
mauu Albrecht von Hohenberg) den Sachverhalt, indem er erzählt,
die Verschworenen hatten vielmehr beschlossen, einen -mtu Tude ver-
lurtheilten Sodumiten aus der Stadt heraui«2uiuhren, um ihn m ver-
Ivennen, so die schaulustigen Dentschen mit heranszulocken nnd inswieeben
den König in der Stadl an ermorden (?).
*) Dae ert&hh Job* de Cermenate a. a. 0., welcher in Folge eeiner
nahen Beriehnngen an dem Hanie der Yiaeonti wohl im Stande war, sieh
darüber GewiMheit sn ▼erachaffen. Uebrigene war es sehr seblan Ton
Matteo, das» er an die Spitie dieser Bewaffbeten den Ladovico und nicht
seinen Sohn Galeasao stellte, da letzterer sich durch seine Verhandinngen
mit den della Torre compromittirt hatte.
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106
G. Sommeifeldt.
Ohibellinen zum Ausrücken bereit — aber er erhielt rechtseitig
genug Ton dem Herannahen der deutschen Reiter Kunde, um
die zum Kampfe Gerüsteten im Innern des Hauses zu ver-
bergen. So ritten denn die deutschen Späher in der Meinung,
dass hier alles wohl in Ordnung sei. nach kurzem Aufenthalt zu
den Vasta Torriana weiter. Hier sali es freilich ganz uiiJcrs
aus, und alsbald erhob sich ein heftiges Kampfesgetümmel. Die
della Torre, obwohl mit den EOstungen noch lange nicht fertig,
denn es war früh am Tage, warfen sich mit Ungesttlm auf die
deutschen Reiter und schlugen diese, da die Schaar ja nur klein
war, in die Flucht Dann Uessen sie eiligst die Porta Oomana
schliessen, wodurch sie die drauasen befindlichen Truppen Hensog
Leopold'« Ton Oesterreich absperrton, und riefen die BOiger
zu den Waffen. .Tod den Deutschen*, hallte es bald auf den
Strassen und öffentlichen Plätzen wieder. Zahlreiche Parteigänger
der della Torre riefen, man habe sich geeinigt, Galeazzo Vis-
conti und Fraucescliino della Torre ständen in dem Torrianischen
Stadtviertel bereit, um in gemeinsamem Kampfe die Deutschen
aus der Stadt zu treiben. Wilde Aufregung V)eniiichtigte >ich
in Folge dessen der Bürgerschaft und jeder eilte zu den VVafieu.
Dennoch rührte sich die Mehrzahl der Bürger nicht aus ihren
Stadtvierteln heraus, denn besonders die Ghibeliinen IQidten sich
dadurch befremdet, dass der ganze Lärm allein von den Guelfen
ausging und Angehörige der yiscontiscben Partei nirgends unter
den Schreiern zu erblicken waren*).
Der ganze Au&tond beschrftnkte sich daher sehr bald auf
die Vasta Torriana. Hier fiel auch die Entscheidung: der Ge-
neralvicar (iraf Amadi'us, welcher vom Könige mit der Leitung
des Kampfes betraut war, hatte nämlich nicht sobald von dem
*) Diese Notiz entnehme ich aus Ferreto v. Vicenza (Murat IX,
1061). Dt r.-iflbe bringt über den Maibinder Aufrulir originale und durchaus
nicht in allen Punkten unglatiliwiirdige Nachrichten, ^'e^gl. W, Friedens-
bürg (Fnr^rhungen zur fleutsclit-n Geschichte XXIII, p. 59). Pas Factum
scheint mir auch durch Alb. Mussato 343 seine Bestätigung zu üuden.
Dass die deutsche Reiterscbaar nicht sofort tarn König inrAekkdirte, ift
aberdies 8chon desshalb wahraeheiBUclH wdl dieier andereafUl« woU ntdii
den Uaftbefebl gegen Hfttteo Viaeontt erluien bitte.
*) Dies geht ans dem eingehenden Bericht detJoh. de Cermenate
1343^-44 aufs klarste hervor.
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Heinrich VII. u. die iombard. titädte 1310—131*2. 107
Unglück, das die vorausgesandte Reiterschaar erlitten, gehört,
als er grössere Trupjjenmassen crooreii die Aufständi.scheii ent-
sandte. In eili*>;('in Kitte sprentrten deutsche Reiter, t^eführt von
dem Marschall Heinrich von Flandern und dem ehemaligen Vicar
Jean de Chaux, quer durch die Stadt. Bei der Kirche des
heiligen Benedikt traf man auf die immer noeh ungeordnete Menge
der Aufständischen. Einige PfeilschUsse genOgten, dieselbe aus
ihrer ungedeckten Stellung hinter der Kirehe zurückzutreiben,
ein leichter Flankenangriff bewirkte ihre völlige Flucht Nun
begann ein grausiges Morden; nur wenigen Ghielfen gelang es,
mit Franceschino und Simone della Torre durch die Pnsterla di
San Harco nach Norden zu entkommen.
Guido della Torre lag unterdessen von der Gicht geplagt
krank und hilflos in seinem Hause darnieder ^). Jeden Augen-
blick niusste Hereinbrechen der Feinde erwarten; da er-
schien noch zur rechten Zeit ein heldenmüthiger Jüngling, Riz-
zardo da Pietrasanta. Unter eijj^ener Lebensgefahr war e<; ihm
gelungen, sich noch bis zum Hause der della Torre durchzu-
schlagen. Jetzt riss er den von allen Vergessenen schnell aus
dem Bette, trug ihn über die angrenzende Gartenmauer hinweg
in das Kloster Maria von Orona und liess ihn von hier in das
Haus des Rittermönches Jaoopo di Beccaloe bringen, wo Guido
wirklich allen Nachforschungen seiner Feinde entging *).
Durch ein ttberaus schlaues Verfahren hatte, während das
Schicksal der della Torre sich in wenigen Augenblicken entschied,
Matteo Visconti sich vor dem Könige zu rechtfertigen und von
dem Verdachte der Mitschuld zu befreien gewusst. Es hätte
Matteo ja genügen können, dass ihn die deutschen Reiter am
Morgen dieses verhängnissvollen Tages friedlich in seiner Be-
hausung Yorgetunden hatteu. ludessen, er wollte sich noch mehr
*) Es isl fireilioh sehr aaflUlend, dsss die Gvelfea, wMirend ihr
Fährer Guido schwer krank war, zum Aufruhr schritten, indessen wftre
es verfehlt, nun diesem Umstände, wie ältere Forscher wohl gethan, folgern
zu wollen, daes sie gnr nicht ernstlich eine Empörung beabsichtigt hätten.
Ein strfifhares Vergehen war es überhaupt äciion, dass die delln Torr»- Bich
bewaiTiieteij,tienn nach Nicolaus von Butrin to p.82 war den Mailandern
jedes WaflTentragen durch den König aufs strengste verboten.
Vergl. jedoch Job. de Cermenale 1247—48, wo enlUilt wird,
wie Guido selbst hier von teinem Todfeinde Hatteo Visconti ftst entdeckt
worden wtot.
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6. Sommerfeldt.
sickern. Desshalb ertheilte er, als der Tumult wirklich losbrach,
dem Galei/zn den Befehl, im Palaste zu bleiben und keineeüalls
zu den Waffen zu greifen. Dann eilte er, so schnell er konnte,
zum Hanse des Hof kanzlers Bischof Heinrich Ton Trient Das
Zengniss des Hofkanzlers mnsste ihn, sagte er sich, gegenllber
allen Verdächtigungen hinreichend decken. ZuflÜlig war. i^dirend
Matteo ankam , im Haus:e des Hofkanzlers auch der Prediger-
mönch Xicolaus, nachmaliöfer Bischof von Butrinto*), unser Be-
richterstatter, zuge<i;en. und es traf sich g^ünstig, dass dieser sich
bald darauf zum Könige begab. Wie nun unser Nicolau£ das
königliche Gemach betrat, hörte er den König eben den Befehl
ertheilen, dass Matteo sammt seinen Söhnen als AufrOhrer Ter-
haltet werden sollte. NatOrlich setzte Nicolaus den König sofort
in Kenntniss, dass Matteo ruhig im Hause des Hof kanzlers wefle
und bewirkte dadurch, dass der Verhafhingshefehl zorttckge-
nommen wurde, Nicolaus selbst den Aulüag erhielt, den Matteo
herbeizuholen.
Galeazzo Visconti hatte inzwischen dem Verbote des Vaters
zuwider doch zu dßo. Waffen gegriffen. Ohne an die misslichen
Folgen zu denken, welche dies Verhalten für ihn und den Vater
haben konnte, ritt er zum Platze della Piscina. Vielleicht be-
sorgte er, es möchten die Deutschen im Kampfe mit den della
') Dass Matteo dies sofort beiiu ersten Tumult that, scheint mir
ansNieolaneTCn Bntrlnto 82 natweifelhafllierrorzugehen. Böhmer^
Hfigesto Henrici, p. 286— 86, und seit ihm alle neueren Darsteller stellen
es als sweifelhaft hin, ob Matteo die della Tom snm Aufnihr verleitete,
damit dieselben von den Dentschen vemichtet wttrden, oder ob er vielmehr
die Vertreibnng der Deutschen wttnscbte nnd die Absieht hatte, die della
Torre zu unterstützen, falls diese Sieger blieben. Vergl. hierüber auch
besonders die gelehrten Ansfiibrangcn von A, Cernti (Arch. stor. Lomb. !>,
148 iT.). Auch Lanzani a. a. 0. p. 797 sagt nur: „Probabilmen t e
i Torriani forono vittima d'una insidia infernale de' loro awersarii."
Gleichwohl planhe icli, dass jene Stelle des Nicolaus von Butrinto
die AullHöeung, dass Matteo den \'fr]Rnf f^er Din^e abwarten wollte, un-
möglich macht. Zudem würde Mnlieo ü gauzet^ Verlmlten ein völlig aiideri r
gewesen Mein, wenn er es mit den della Torre ehrlicit gemeint hätte und
sie nicht nur hätte ins Verderben locken wullen.
*) Er wurde erst am 28. Mai 1311 dnrch pi^pstliche ProTision tnm
Bisebof von Bntrfnto ernannt (Reg. Clem. Nr. 6851.) Hcyck a. a. 0.
hat diese Bolle noeh nieht gekannt^ aber dass die Emennnng angefihr in
diese Zelt fallen mOsste, bereits veirnnthet
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Heinrich VH u. die lombard. Stidte 1810—1812.
109
Torre unterliegen, vielleicht trieb ihn nur innerer Thatendrang,
kurz er aammelte die in jener Gegend anaSesigen Gbibellinen nm
aieb und eilte den nördlichen Stadtvierteln zu. Eine Schaar
Deutscher, welche gleichfalla noch nicht in den Kampf einge-
griffen hatte, schloss sich, als sie merkte, dass sie hier befreun-
dete Gbibellinen vor «ich hatte , ihm an Bei Ponte vecchio
angekommen, merkte Galeazzo jedoch, dass der Kampi' sclion
entscbieden war, denn er traf auf Reste der von den Deutschen
geschlagenen und zersprengten guelfischen Schaaren. Er unter-
liess es daher auch, sofort zu den Vasta Torriana zu eilen, son-
dern iiess vorerst die Porta Comana öffnen und die österreichi-
schen Truppen in die Stadt eintreten. Dann erst ging es zu den
Vasta. Als man hier ankam, war in der That schon alles vor-
über, die Deutseben waren nur noch damit beschSffcigt, die Häuser
der besiegten Feinde, aber auch diejenigen ganz unschuldiger
lütbUzger auszuj^ttaidem. Galeaoo bemühte sich nach Erftften
dem Treiben Einhalt zu thun, doch hatte er wenig Erfolg,
die Zerstarungswuth der Deutschen kannte keine Grenzen. Erst
ein königliches Edict stellte nach Verlauf mehrerer Tage die
Rechtssicherheit wieder einigermassen her '-}.
Dieses war in den Hauptzügen der Verlauf des für Heinrich's
Unternehmen so folgenschweren Ereignisses Dass dasselbe
in Guelfenkreiaen Uberall die grosste Erregung hervorrufen
') Freilich P. Scheffer-Boiehor»t, Florentiner Stadien (Leipzig
1874), p. 177, denkt sich den Hergang ganz anders. Er sagt: „Es ist kein
Zweifel, dass eine Verbindurif^ Galeazzo Visconti's mit Franceschino della
Torre die Kevnlte veranlasst hat. Zunächst kämpfen beide für die Frcilieit
ihrer Vattrstadt. Erst als die della Torre das Writc gesucht , macht #
Galeazzo mit den Deutschen gemeinsame Sache." Diese Auffassung Ondet
indessen in den Quellen dnrehaos keine Begründung, vielmehr muss man
nach dem Berichte des Cermenste notkwendig annebmen, das«
Galeavso, w&brend der Entsebeidongsliainpf erfolgte, daheim im Palaste
seines Vaters war.
*) Alb. Hnssato 844.
*) Bei der obigen Dantellnng ist im Wesentlidien Job. de Cer-
menate su Grunde gelegt Sein Bericht ist genan, beruht auf Autopsie
und eingehenden Erkundigungen und findet auch durch Nicolaus von
Rntrinto 82 ff. die vollste Bestätigung. Zu dem absprechenden UrtheÜ,
wtldips hier Dönniges, Kritik etc., p. 91—92, über Cermenste fallt,
liegt kein Urond vor.
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I
110 6* SommerfeMt.
wOrde, war ▼onuszuselieD, um 80 mebr mussie der König daianf
bedacht sein, 'dnrcli genaue üntenrachnng des Sachyerhalts die
Walirheit an den Tag zu bringen. Matteo Visconti war. w iihrend
noch der Kampf tol)te, durch Nicolaus von Butrinto zum Ivünige
gelülirt worden. Heinrich fuhr ihn hart an, fragte, warum er
so spät kommet erkundigte sich nach dem Aufenthalt seines
Sohnes Galeazzo nnd beschuldigte ihn geradezu des Aufruhrs und
geheimen EinTeratibidnisses mit den della Tonre^). Matteo ent-
schuldigte sich, wie er dies vorher bedacht hatte, damit, dass er
beim Ausbruche des Tumultes zum Hof kanzler gegangen sei
ür habe diesen gebeten, ihn zum königlichen Palaste zu geleiten,
denn wäre er allein geganL'en, so hätte er befürchten müssen,
unterwegs von deutschen Kriegsschaaren angefallen zu werden.
Da der Hofkanzler alle diese Angaben Matteo's bestTttigte, so
gab sich Heinrich schliesslich zufrieden und beliess den Matteo un-
gehindert auf ^iem Fuss Nach Niederwerfung des Aufruhrs
wurde jedoch gegen die Visconti ein Verfahren angestrengt,
welches denn doch den Nachweis geliefert haben muss, dass
die Visconti bei dem Oomplott ihre HSnde mit im Spiele gehabt
hatten, denn Matteo wurde nach Asti, Galeazzo nach Treviso
in die Verbannung geschickt^).
*) DieBes Benehmen des Königs lehrt anfs klarste, dass die Angabe
desFerreto von Vicensa 1061, Matteo habe kars vor Anabnieh des
Anfhikrs den König von dem Vorhaben der della Torre in Kenntaiss ge»
setzte unrichtig ist und nur als eine breit ausgesponnene Fabel betrachtet
werden darf. Vergl. auch Dönniges, Kritik etc., p. 84 — 85.
') Dass die Visconti es in der That einzig und allein darauf abge-
sehen hatten, die della Torre znm Aufruhr zu verleiten, ist von mir schon
oben aus einer ötelle des N i c o I a u 8 von B u i ri n to geschlo.'-^en worden;
auch entscheidet sich die Mehrzahl der massgeblichen italieuiüchen
Chronisten in diesem Sinne. Vcrgl. K. Mahren hol tz, Ueber die Relation
des Nicolaus von Butrinto (Diss.), Halle 1872, p. 12. Wenn wir er-
wägen , wie Ualleu in Abii sofort gegen Guido intriguirte (vergl. S. 48
meiner Diseertation), wie er sieh nnr eben mit HUre der Dentscben in
Mailand sn behaupten hoffen dnrlte, so werden wir ee für nnmöglich
halten, dass er mit den della Torre ein ehrliches Spiel Tor hatte. Die
ganse Verschwönng war nnr eine Falle, in der sieh die della Torre langen
sollten. H&tte sonst Matteo den Lndovico ViseonU und dessen Genossen
sieh snm Kampfe rfisten lassen? Bitte er sich sonst swecklos in die Ge-
walt der Deutschen begeben? Hätte er nicht wenigstens abgewartet, welche
Entscheidung der Kampf im Viertel der della Torre bringen werde?
')Alb. Mussato843 Ittsst die Untersuchnng »drei oder vier Tag«
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Heinrich VD. v. die lomberd. Stidte 1810-1S12. Hl
H&rtore Strafe sollte die offenbaren Empörer, die de]]a Torre,
treffen. Sie wurden geladen, sieb binnen acht Tagen in Mailand
zur Verantwortung zu stelieu. Sie erschienen nicht, vielmehr
Terliess Uiiido eben jetzt das Maüändische, wo er sich so lange
verborgen gehalten hatte ^) , und floh nach Cremoua. Gruido's
Söhne wehrten sich in der Feste Monteorfano ; — dorthin hatten
sie sich nach dem Missüngen des Aufruhrs geflüchtet — aufs ver*
zweifeiste. Auch eine zweite Ladung erwies sich als nutslos.
Ntrn hatten sich die ehemaligen Guelfengebieter TOn Pam,
Vercelli, Novam und Lodi gleich nach Niederwerfung des Auf-
standes für ihren Parteigenossen Guido beim Könige verwandt.
Ihrem Wunsche j^emäss beschloss dieser jetzt, es bei Guido mit
Milde zu vei.-u( lit ii , ein Beschluss , zu dem er freiJicli nicht
nüiider auch durch die gerade in diesen Tagen emtreffende Nach-
richt vom Abfall Cremonas und anderer Städte gedrängt sein
wird. £r erliess am 27. Februar an die della Torre die Auf-
forderong nach Mailand zurCIckzukehren und sicherte ihnen Ver-
xeibung, ja sogar Rttckentattung ihres Besitees zu, wenn sie
Monteorfano auslieferten und in die Verbannung gingen, wo er sie
hinsciiickeu würde. Er erklärte auch, die abtiLiiinigen Städte in
Chiaden wieder annehmen zu wollen, nur müssten sie bis zu einem
bestimmten Termin Abbitte thun und sich unterwerfen. Die er-
wähnten vier GuelfentUhrer selbst wurden beauftragt, die Ver-
handlungen mit den Aufständischen zu führen, doch mussten sie
vorher verspreehen, wenn die Rebellen trotz dieser so annehm-
baren Bedingungen im Widerstande verharrten, sich von diesen
völlig lossagen und gegen sie als ihre Feinde auftreten zu
nach dem Aufstand* erfolgen, Joh. de Cermenate sagt: ,po8t paucos
'Hrs". Den Grund der VerbnnnnTig dürfte nicht dns Verhalten Oalenzzo'»
walirend des Anfruhra gcebildet liiiben, sondern vielmehr seine t'riilieren
Unterhandlungen mit Franceseliino della Torre. Wenn C e r m e n a t e diese
Verbannung als die Folge von Verlenmdiiugen der auf Matteo neidischen (?)
mailandischen Grossen hinsLeilt^ so wird dies nicht allzu wörtlich zu nehmen
sein and sich darin wohl nur die Entrüstang Cermenate's widerspiegeln
darttber^ dmn aaoh Qhlhellinea «ich dasa braoehen Hessen, Zevgoiat gegen
Ibtteo absulegen*
Der Name des mailindisehen Ortes, an welehem Gnido sieh ver-
steckt hatte, bleibt uns in Folge einer Lficke im Test des Ferreto von
Yioenta 1002 nnbeksnnt.
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112
G. SommerfddU
wollen^). Dieser Schritt des Königs war äusserst klug, denn
durch jenes Versprechen l^^n alle Anhänger des gemässigten
Guelfenthums gewissermassen das Gtoldbniss ab, auch ferner trotx
der Mailander Vorgänge eine Stutze fDr die Friedenspolitik des
Königs bilden zu wdlen. Ausserdem aber wurde die Kluft inner-
halb der gnelfischen Partei noch mehr als bisher erweitert.
Dieses war denn auch der einzige wirkliehe Erfo]gi den das
entgegenkommende Verhalten des Königs hatte. Denn als An-
tonio di Fissir^a, der ehemalige Gebieter von Lodi, der, wie
wir aunehmen müssen, von den drei anderen Quelfenftihreru mit
der Ausführung des Vermittlergeschäftes betraut war, die Auf-
ständischen zum Gehorsam y"et?en den König und zur Annahme
der gestellten Bedingungen auttorcierte , richtete er nirgends
etwas aus. Guido erklärte, lieber umkommen als um die Gnade
des Königs betteln zu wollen, und in den aufrührerischen Städten
hatte man für Heinrich's Anträge nur Hohn und Spott, man
legte seine Milde wohl gar als Schwäche oder als Hinterlist aus.
Die Folge war, dass zunächst die della Torre als Hochverrftther
g^htet und ihres Besitzes, soviel noch von der FlQndemng ver-
schont geblieben war, beraubt worden. Das feste Monteorfano
gdang es bald darauf zu erstttrmen, doch hatten Franceschino
und Simone della Torre 2eit gefonden, nach Cremona zu ent-
kommen.
II.
Sehen wir nun zu, in welcher Weise die aufständischen Be-
wegungen verliefen, welche in Folge des Mailänder Aufruhrs in so
Ueber alles dies liegt ein wichtiges Protocoll vor bei DönnigesII,
8—4. Vergl. auch Alb. Mussato 349. Wie hohen Wt-rtli Heinrich VII.
auf die Freunilschaft und Trene der Guelfenführer li^ijtp. {,'eiit ain-h daraus
hervor, (i;i >s er dieselben daiualä auf jede Weise auszeichnele. 6o bestätigte
er dem Fahppoue di Laugosco nicht nur mancherlei Privilegien ^W * ^ '
mann, acta imperii inedita II, 251—52), sondern beschenkte ihn auch mit
der 8tadi Cuale (NtcoUut von Biitrinto 83, Alb. V «asato 333),
•düng ihn endlich am Oateifeatc (11. April) snm Ritter. Dem Simone d»
Colobinno von VereelH verlieh er die erbliche Qrafenwfirde, begabte ihn
mit 1000 Reichspfund aus den Einkttnften sn Yercelli und zeichnete ihn
gleichfalls durch PrivilegbeMätigungen aus. Vergl. die Urkunden bei
Capellina, i Tizzoni p gli Avogadri (Torino 1842X P> 98 ff.> und Nico-
laus von Batrinto 83.
Heinrich VIL a. die lombard. Stkdte 1310—1812.
113
vielen anderen Städten Oberitaliens zum Ausbruch kamen. Zuerst,
wahischeinlich schon am 18. Februar erhoben sich Crema und
Oremona. . Die Ghibellinen sammt den königlichen Vicaren beider
Stftdte wurden teijagt Nach Cranona waren ja schon die della
Tone und die anderen aus Mailand yertriebenen Quelfen geflohen,
«letzt stand der nltroguelfische Markgraf Chiflelmo di GaTalcabö an
der Spitze der Bewegung. Gremona wurde das eigentliche Centrum,
in dem sich alle mit der neuen Ordnung der DÜige unsnfriedenen
Elemente sammelten. Nun ersefaieui vennutiilich AnfSrag Mte,
Antonio di Fissiraga in der Stadt mit den erwähnten Anträgen
des Königs, die Cremonesen aber wollten von Rückkehr zum
Gehorsam nichts wissen, sie erklärten, sicli dem Despoten, der
es auf die Vernichtung des (iut-lieiitliuins al>gesehen habe, nie
unterwerfen zu wollen, auch wären sie ausser Stande die ihnen
auferlegten schweren Geldlasten zu tragen In ähnUcher Weise
antwortete auch Crema; daher sprach Heinrich am 5. März, d. h.
wohl nachdem Antonio di Fissiraga nach Mailand zurückgekehrt
war, aber Crema und Gremona die Beichsacht aus und beraubte
beide Städte aller ihnen Tom Reich yerliehenen Schenkungen und
Privil^en*).
Etwas spater empörte sich Brescia In dieser Ghibellinen-
stadt war erst kOrzIich die Rflckf&hrung der Guelfen erfolgt
Maffeo de' Maggi, der Signore der Stadt, ein Bruder des schon
im Jahre 1308 verstorbenen Berardo de' Maggi, war durch den
königlichen Vicar Alberto di Rovoglione da Castelbarco, einen
') Chron. Mutinense, Mural. XV, p. 569. Zwar ist liier der Zu-
satz ,die Sabbati* falsch^ der 18. Februar war vielmehr ein Donnerstag,
indessen iMst sich nachweisen, dass derartige falsche Tagesbezeichnnngen
aaeh sonst in dieser Chronik ▼orkommen, ohne daas die Daten darnm
falsch w&ren. Ueber Crema Tergh Cbron. Mntin., Marat IX, p. 98*
Abweichende Daten geben Yillani, ed. Dragonanni, CoUesione di
storiei e cronfsti Italiani, Vol. II, 168 nnd Chron. Rcgiense 21.
') Sehr ansprechend ist die neuerdings von G. Weber, Weltge-
schichte VII', 83, aufgestellte Vermuthung, dass der Abfall Cremonaa
direct veranlasst sei durch die Ankunft Guido's della Torre in dieser Stadt.
') Alb. Mussato 349—50. Nicolans von Bntrinto 83.
*) Bonaini I, 170—71.
*) Vielleicht am 23. Februar. Vergl. F. Odorici, storie Bresciane
(Brescia 1856) VI, 287. Lanzani p. 798. Uchrr die gerade in Brescia
besonders trostiueeu Parteiverhältnisse berichtet J oh. de Gernicnate 1238.
DeaUctae Zeitachr. f. Geschichtsw. 1&89. II. 1. 8
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G. Sommerleldt.
gemässi<rteu Ghibelliin n, ersetzt worden. Der ^estiftet^ Friede
war aber nur von kurzer Dauer. Auf die Kunde von den V^or-
gäcgen zu Mailand, Crema und Cremona empörte sich auch hier
die guelüsche Partei: ein heftiger Strassenkampf entbrannte,
schliesslich mussten die Ghibellinen die Stadt räumen und zogen
sich in r^as Castell Orci zurUck Nichtsdestoweniger liessoi
eich die siegreichen Guelfen die Herrschaft des königlichen Vicars
Bvmsk femer gefallen und Tefspracben, allen ihren Verpflichiinngen
gegen den König nadunkonunen, wenn dieser in die dauernde
Aussehliessnng der GhibeUinen willige. Was die Brescianer dem
Könige zumutheten, war der völlige Verzicht auf die bisher
von ihm so consequent verfolgte Versöhnungspolitik. Dieses An-
sinnen aber wies Heinrich voll Entrüstung zurück. Auch hier
vermochte daher Antonio di Fissiraga niclits auszuriLliten -), und
es war eigentlich selbstverstiindlich, dass die Brescianer jetzt
die nothwendige Consequenz zogen, indem .<ie den köniiTlicheu
Vicar aiis-^viesen und den energischen Uuelfen Tebaldo Brusato
an ihre Spitze ätellten.
Aehnlich ging es in Lodi m ; auch hier richtete sich die
Bewegung anfänglich nur gegen die GhibeUinen, der Vicar Jacopo
di Borcesello führte nach der Vertreibung derselben die Regie-
rung noch eine Zeit lang weiter*). Antonio di Fissiraga fand,
*) Diese Ereignisse sind übrigens nicht recht durchsichtig. Villani
158—54 und Alb. HutsatoSIS berichten im Oegensats an den anderen
Quellen, daae die de* Meggj mit den Feindaeligkeiten den ersten Anfang
gemacht bitten. Die von 0 derlei VI, 287—88, gegebene Schildemng
desKampfes ist unbrauchbar^ da deganx anf Dino Compagni und Jacopo
Mnlvezzo beruht, die nicht ohne Weiteres als Geschichtsqucllen benutzt
werden können. Bezüglich Malvezso's vergl. D. König, Kritische
Erörterungen p. 58 ff.
') Nicolaus von Butrinto 83, der auch Quelle lur die Vorgänge
an Lodi ist. Dass Antonio s Wirksamkeit nirgends Erfolg hatte, war^ wie
wir aahen. In den YwUltaisfen begründet und, am nns sein späteres Ter-
halten sa erkliren, bedarf es gar nieht der Annahme, dass er damals schon
sich mit Abfallsgedanken getragen habe.
•) Das'Vicariat Jacopo8 ist noch für dm 20. Februar bexeogt. Vergl.
C. Vij^nati, Codice diplonintico Laudense IV, 478. Das genauere Datnm
der Robpllion ist überhaupt mil)ekannt. denn die von Ferreto von
Viceuza 1063 gegebene ZeitbciLiiumung: eadeui die, iina Guido repulsus
abcessit, Antonius Laudensis, de se nietuens, regem abnegat., ist talsch,
weil Antonio noch Anfang März. Crema, Cremona etc. im Auftrage des
Königs b«reisto.
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Heinrich VII. a. die lomlMvd. Städte 1810—1312. 115
als er die Aufträge des Königs ausführte, auch Lodi, seine
Heimathsiadt^ schon in ToUer Bebellion. Er yersuchie zu Gunsten
des Königs zu sprechen, fand jedoch kein Qehdr. Er kehrte
nun nach Mailand zurOck und erstattete dem König Bericht.
Aber die Liebe zu seiner Heimathstadt und der Wunsch, sich
mit seinen Mitbürgern eins zu wissen, war in ihm Nlüiker als
die Zuueigmig 7.11 TTcinrirli. Er erbat und erliielt die Erlaubm'ss
aufs neue nach Lodi zu gehen Hier angelangt, übernahm er so-
fort die Leitung des Aufruhrs, vertrieb den Vicar und bewirkte,
daaa sich Lodi mit den anderen aufständischen Städten aufs engste
Torbttndete.
Auch in Como und Bergamo kam es zu unruhigen Be-
wegungen *) ; in Tiel scl^rferer Weise aber äusserten sich die
Parteileidenschafteu in den Städten des Ostens, wo ja überhaupt
die deutsche Herrschaft auf recht unsicheren (im nd lagen stand.
In Parma empörten sich die gufllischen de' Rossi schon am
25. Februar, unterlagen aber und wurden aus der Stadt ge-
trieben Glücklicher waren die Guelfen zu Reggio, welche am
26. (oder 27.) Februar die ghibellinische Partei der di Sesso
sammt dem königlichen Yicar Spineta, Markgrafen Ton Mala*
Spina, verjagten *). Dieses Beispiel wollten auch die 6uelfen von
Modena nachahmen, doch wurde von dem dortigen Vicar Guida-
loste de' Vercellesi die Empörung im Keime erstickt*).
Seuir Wirivungen äussert« der Mailänder Aufruhr endiuii
auch — treiiicb in völlig entgegengesetzter Richtung — auf Man-
tua. Hier beschlossen die ghibellinischen de' Buonacossi, als die
Kunde eintraf, wie gut es den Visconti geglQckt war, sich ihrer
*) Der KöDlg gab diese ErlaubnlsB nnr widerwillig and erat oeeh-
dem Bich Antonio ▼erpAichtet bette, bis einem bestimmten Termin
sarfickzukebren. auch seine Parteigenossen Filippone <li Langosco and
Simone da Colobiano für ihn Bürgschaft geleistet hatten. Nicolaus von
Butrinto 84. Der nuf^cri^rlieinlich weniger gut unterrichtete Joh. de
Cernienate 1249 spricht irrthUmlicb von einer Fl uc h t des Antonio
ans dern koni^liclteu Lager.
') Alb. Mussato 357. Nicolaus von Butrinto 85.
') Alb. Mussatu '641. Chr. Regiense 22. Chr. Estense, Mural. .W,
872. Chron. Mutinense^ Murat. XV, p. 570. Istoria di Parm&, Murat. XII,
p. 731.
^)Alb. Massato 854. Chron. Regiense 22. Chron. Matinense 570.
*) Chron. Matinense^ Hnrat. ZI^ p. 98.
116
6. Sommerfeldt.
Gegner zu entlerligen, ein gleiches Verfahren auch den GKielfen
ihrer eigenen Stadt gegenüber anzuwenden. Sie Heesen su dem
Zweck in der Stadt durch^ ihre Anhänger einen Tamnlt erregen,
zugleich aber das Gedieht aussprengen, die Guelfen hätten ver-
i^therischerweise zu den Waffen gegriffoi. Als nun aus dem
Tumult sich ein harter Kampf entwickelte, blieben die de' Buo-
nacosn, da sie ja alles gut vorbereitet hatten % Sieger. Nun aber
hüteten sie sich wohl ihre besiegten Gegner aus der Stadt ssu
vertreiben, sondern wandten sich vermittelst des ilmt ii ij^ünstig
p'esinnten Vicars Lappo di Fai'inata an den König und verlangten
die Ausweisuni^ der (ruelfen.
So machten sich wiederum überall die Parteigegen sätze ganz
mit derselben Schärfe geltend wie vorher, ehe Heinrich nach
Italien kam. Der Grund dafür war wesentlich in der verkehrten,
allzu idealistischen Politik des Königs zu suchen. Indessen be«*
durfte es noch weiterer Erfahrungen für Heinrich, um ihn zum
Aufgeben dieser Politik zu bewegen.
Zunächst beschäftigten ihn die Mailänder Verhältnisse. Mai-
land musste schon am 20. Februar aufe neue den Fidelitätseid
leisten aber erst am 20. März erhielt es die ihm von frtlberen
Königen und Kaisern gemachten Schenkungen bestätigt*). Oremona
und die anderen rebellischen Städte hoffte Heinrich leicht zum
Gehorsam zurückzuführen. Er befahl dem Generalvicar Amedi us
von Savojen, das Gebiet dieser Städte zu verwüsten Aber der
0 Alb. Hasaato 358 undFcrreto von Vicenza 1068 ff. Nach
letiterer Quelle wurden die Qaelfen im Kampfe aogleieb vertrieben,
Miiseato hingegen erwähnt von dem Kampfe nichts, läset vielmehr des
Weggehen der Onelfen in friedlichater Weise geschehen, indem sie einem
Befehle des Vicare und i1< s Bischöfe Aimo von Genf gehorchen. Ich
glaubte Ferreto's Bericht nicht gsns verwerfen sn sollen, weil derßelbe
gnt unterriclitt t sein konnte und e« andererseits nicht pfanz unwahrschrin-
lieh sein diirft*'. dass der an diesen Vorf^ängcn personlich intereeairte
Mussato hier absichtlich den wahren Öachverhalt verschleiert.
*) Dönniges I, 39—41.
') Dnmont, Corps diplomatique 363.
*) Da Amedene am 17. April schon wieder su Mailand nrknndet
(Dönniges II, 6), so wird ihm der Auftrag sn jenem Flilnderongssuge
vielleicht schon Ende Kärz ertbeilt sein. Dass auch Walram, des Königs
Bruder, an diesem Zuge Theil genommen h&he^ berichtot F<>rreto von
Virenza 1067. Diese Nachricht scheint auch durch Nicolaus von
Butrinto 86 ihre Bestätigung su finden.
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Heinrich VII. n. die lombard. Städte 1310—1312. 117
EinschüchteniDgsversuch schlug fehl ; das Einzige, was Amedeus
erreichte, war ein Vertrag mit den Brescianern, welcher, wie es
scheint, die Auswechslung der beiderseitigen Gefangenen betraf
Was die Aufständischen in ihrem Widerstand bestärkte,
war einmal der Umstand, dass sie wussten, Heinrich wolle zum
Pfingstfeste in Rom sein, sodann die Hoffnung, es werde dem
Könige viel mehr daran liegen, Florenz und die anderen Städte
der tuscischen Liga zur Botmässigkeit zu zwingen als noch
weiter seine Kraft den lombardischen Angelegenheiten zuzu-
wenden. Heinrich aber dachte anders; er hielt es für noth-
wendig. ehe er nach Rom aufbrach, die Rebellen zu deraütlii^^en
und seine kfmiir'iche Autorität in Lombardien dauernd zu be-
festigen. Daher iorderte er durch Sendschreiben vom 12. April
alle treu gebliebenen Städte auf, zunächst zum Kampfe gegen
Oremona Truppenoontingente nach Treviglio , einer kleinen
Grenzfeste des mailändischen Gebiets, zu entsenden % und setzte
zugleich im üinverständniss mit dem Papste einen späteren
Termin fUr die Eaiserkrönung fest^ den 15. August^).
Dieses energische Auftreten des Königs wirkte: Lodi und
Crema schickten Gesandte, um ihre Unterwerfung anzukündigen.
Am 17. April f wie es scheint, trafen die Gesandten ein
>) Vergl. hierüber auch Urk. 8. Mai 1311: Oinlini, memorie IV 886.
') In der That wÖrde, wenn Heinrich damals gegen Florenz ge-
zogen wäre, sich diese wichtigste aller Gnelfcnstädte ihm gutwillig gefügt
haben, denn die Riistiuip-'Ti , welche der Hund vcriTvsJaltet hatte, waren
ungenügend^ die Versprechungen Konig Robert s boteu wenig Sicherlieit,
ond Clemens V. wies eben daraals in nachdrücklichster Weise die Floren-
tiner an, den*Wttn8chen des deatschen Königs in allen Punkten so will-
fahren. Vergl. ILPöhlmann, Der Römeraug Kaiser Heinrich's VII. nnd
die Poli^k der Carie, des Hanses Anjoo and der Weifenliga (Nfirnberg
1875), p. 80-31.
>) Alb. Mnssato 858. Dönniges II, 142—44. Als Tennin wird
hier der 18. April festgesetzt.
*) Urk. 17. April: Dönniges II. 6-7. Bonfiini T. 174--7G. Ein
pÄjistliches Schreiben vom 28. Februar, das lüerauf Bezug hat, bei
Bonaini I. 168—70. (Vergl. nucli lieg. ('!eni.Nr. 7499.) Heinrich muss
nach Bouaini I, 280 das Schreiben sehou aiu 14. Marz erlialten haben.
Deber die anfst&ndisclien Bewegungen in der Lombardei scheint Heinrich
den Papst gleich anfangs genau informirt ra haben, wenigstens finden
wir dnen Qesandten desselben, «Anlonins eondominns Bargiaram**, am
86. Febmar 1811 in Avignon anwesend, ürk. Reg. Clem. Nr. 6594.
*) Anf dieses Datnm würde wenigstens die Angabe des Nieolaus
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G. Öommerfeldt.
Heinrich empfing sie sehr ungnädig, doch lies.s er sich nach
langem Bitten zur Milde stimmen und sicherte beiden Städten
seine Vei /,( ilmng zu Der Miirseiiali Heinrich von Flandern
ging gleich am nächsten Tage nach Lodi und Crema und er-
griff, nicht ohne Schwierigkeiten von beideu Städten für den
König Besitz. Dieser selbst folgte am 19. April nach und
stellte dort den Zustand, wie er vor dem Aufruhr geherrscht
hatte, wieder her^). Antonio di Fissiraga und eine Anzahl
anderer yomehmer Lodesen bfldeten auf dem weiteren Manche
von Butrinto 84: »die, quo vestii nunUi . . . publicarent gratitm, quam
regi faciebatis snppr commissione Piie coronationis" führen.
') Der Zorn des Kuiii|,'^.s wurde ganz besonder!» durch den Umstand
erhuht, dass der trenlo-c Antonio di Fissiraga einer der Gesandten Lodis
war. Es bedurfte erst der Fürsprache der Königin und des üralen Atnedeus,
am den König m besinftigen. Audi Enbiacbof Balduin von Trier wird
eich SU Onnaten der Bittenden verwandt haben ^ denn er erhielt ungel&hr
um diese Zeit TOn der Commune Lodi 100 Goldflorin geschenkt Dies geht
ans einem von Balduin eigenbindig ▼erfaseten Einnahmeveneiclmiis
(Deutsche Zeitschrift iUr Geschichtswissenschaft I, 450) hervor.
.IoIk de Cermenate 1250 — o2 schildert wenigstens, wie die
Stiinmiiiifj zu Lodi beim EiutretTen Hfinrirh.s von Fland(?rti iuinuT noch
sehr kriegerifch war und die Hiirger die Thore erst utlneten, als man
drohte^ die als Geissein znriick behaltenen lodischeii Gesandten zu tödten.
*) Heinrich orkuiidet am 19. April — das Osterfest hatte er in Pavia
gefeiert — noch au Hailand (Urkunde hrsg. von £. Winkelmann in
Forschungen a. dt Gesch. ZVin, 480), am selben Tage aber aneh schon
SU Lodi. (Bahmer, Reg. Henr. Nr. 886. Bonaini I, 174—76 und
Böhmer, Reg. Henr. Nr. 888.) — Eine hödist fabulose Geschichte von der
Ontreue eines königlichen ünterkanzlers, welcher während des Hailänder
Aiiif Titlialts einen Anselilag^ znr Erniordnng des Königs und seines ganzen
Heeres entworfen haben sollte., erzählen die Gesta Baldewini 216 — 17.
Schon Doaiiuicus^ Baldewin von Lützelbarg p. 107., An m. 4^ und Dbu*
niges, Kritik etc., p. 104 — 105, haben das Ganze — und mit Recht —
fQr ein schlecht erfbndenes lUrchen eriüirt. Trotidem sucht Irmer,
Die Romfahrt König Heinrich^s VII. im Bildereykins des Codex Balduini
Treverensis (Berlin 1881), die Geschichte an retten durch Heraoiiehong
einer Stelle der Bologneser Chronik des Matteo de" Griffoni. Mtira-
tori XVIIL p. 137. Bei Vergleichung mit der Historia miscella Bono-
niensis., Muratori XVIIT. p. ',',22. hatte Irmer aber leiclit merken können,
dass es sich an jener Stelle des Matteo de' Grit't'oai nicht um einen
Unterkanzler Heinriclis V II. handelt, sondern nm einen Bol ügueäer
Notar, der uut ilelehl des Todesia von Bologna hingerichtet wird,
und der mit Heinrich VII. nicht das Mindeste tu thun hat
*) Bonaini I, 176--77.
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Heinrich VIL u. die iombard. Städte 1310—1312. 119
des Köni|2fs stämiigf.-s Geleite Kach Lodi kamen in diesen
Tagen Gesandte Cremonas , welche aucli für ihre Stadt um die
(iuade des Königs baten In Cremona hatte nämlich , als
Heinrich so plötzlich anrückte und die Hilfe des tuscischen
Bundes ausblieb die friedliebende Partei der degh Amati die
Oberhand erhalten, so dass Gtiillielmo di CaTalcabd mit seinem
Anhang fliehen musete.
Die einfachste Klugheit (so könnte es scheinen), hätte er-
fordert, dass Heinrich sich den Cremonesen, welche ja nur das-
selbe gethan hatten wie die Bürger von Crema und Lodi, günstig
zeigte. Aber so sehr sich auch die Bewohner dieser Stadt
demüthigttsn , und so augonl allige Beweise tiefgehender iieue
sie an den Ta^ lepften, Heinrich blieb dabei, diesmal Strenpfe
walten zu lassen, entweder weil er meinte, so am besten neuen
Rebellionen voi-zuheugen , oder weil er gegen Cremona, als die
widerspenstigste aller Städte des Lonibardeubundes , von gams
besonderem Hasse erfüllt war. Nach kurzem Aufenthalt zu
Crema ^) zog er am 20. April über Soresina gegen Cremona
heran, welches ihm willig die Thore öffnete, da es die Hoffiiung
anf eine schliessliche Sinnesänderung des Königs nicht ganz auf*
gegeben hatte. Bei der Ankunft zogen ihm Sovramonte degli
Amati und sechzig andere edle Cremonesen entgegen. Heinrich
Hess sie ergreifen und in den Schlössern der Umgegend gefangen
setzen. Er bedachte nicht, dass ja gerade diese Männer die
Wendung zum Besseren in Cremona bewirkt und sicli so gios.<>e
Verdienste um die königliche Sache erworben hatten, üeber
Cremona erging am 29. April ein entsetzlich hartes Straf-
gericht •^). Die Tliore und Mauern der Stadt wurden geschleift,
ebenso alle Thürme, mit Ausnahme des Turriazzo aui dem Markt-
') Joh. de Cerm- nate 1252—58.
*) Alb. Mu88atoot>4. Ferreio von V icenza 1067— 66. Nicoiaus
▼Ott Butrintu 85.
*y Die Florentiner hatten in der That eine Schaar aasgerüstet, um
sie den Cremonesen sn Hilfe sn senden, doch war dieselbe noch nieht ab»
gegangen, als die Nachrieht' von der Ergebung CremonM eintraf. Tergl,
Bonaini TL, 25— 26> 28—30.
*) Hier finden wir ihn am 25. April. Bonaini I, 260.
*) Vergl. Job. de Cermenate 1345—55. Ferreto von Vieentt
1068. Alb. lfas8ato864. Chronici Cremonensis Cragmentum, Mon. Qenn.
SS, XVIU, p. 806.
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120
G. Sommerfeldt.
pkti. Dieser bmstrolle und durch sein Alter elirwttrdige Bau
blieb auf Bitten der Königin verschont. Ausserdem ging Cremona
aller seiner Pnvilt'gieii iüi- immer verlustig, wurde Keichskammer-
gut, musste auf seinen Landbezirk verzichten und 100000 Gold-
florin zahlen Die entflohenen Rädelsführer endlich verfielen
als Reichsfeinde dem Banne , wukU n von nWen f^rs etzlichen
Acten ausgeschlossen, ihr Vermögen conüscirt und ihre Häuser
niedergerissen
Dieses Edict, zumal es mit grosser Strenge zur Duchführting
gebracht wurde« bedeutet einen völligen Umschwung in der Politik
des Königs. Bisher hatte er seinen Ruhm darin gesucht, als
der segenspendende Friedensstifter zu erscheinen, dem das Wohl
aller in Reicher Weise am Herzen Hegt; jetzt dagegen begann
er strafiEere Saiten au&uziehen, weil er sah, dass mit der ein-
ÜMshen YersShnungspolitik nicht zum 2Sel zu kommen sei, und
weil er meinte, dass er es bei seiner nunmehr gefestigten
Stellung wagen dürfe, die Widerspenstigen seinen Zorn flihleu
zu lassen.
Dieser Wechsel in Heinrich's Politik zeigte sich damals
auch in anderer Hinsicht sehr deutlich. Heinrich hatte bald
nach Beginn des Römerzuges die Vermittlung des Papstes an-
gerufen, um König ßobert zur Herausgabe Alessandrias und der
anderen von ihm occupirten Städte Piemonts zu bewegen').
Clemens Y., der völlig unter französischem Einfluss stand, hatte
in Ghmsten Robert's entschieden daher schickte Heinrich gegen
das Ende des Maitihnder Aufenthalts eine Gesandtsduft nach
Avignon, welche gegen diese Entscheidung Protest einlegen und
*) NieolaoB von Batrinto 92 gibt nur 60000 Qoldflorin an. Er
8etit dit Snvme hfimnter, denn es kommt ihm darauf an, den König weniger
eebnldig mebetaen so lassen.
*) üeber letzteres veigl. Urk. 10. Mai. Dönnlgee IL, 148^51.
') Vergl. 8* 41 meiner Dissertation.
*) Pühlmann, p. 44. Heinrich liattp Rnf pin«» für ihn günstige En t-
Bcheidung des Papstes fest gerechnet, da dieser bei Beginn de? Römer-
zuges im Herbst 1310 an Alba und Alessandria je ein Sclireibeu gerichtet
hatte mit der Aufforderung, dem aukommenden deutschen Könige den
Treueid sn leisten. Reg. Clem.Nr. 6836. Vergl. nach Dönniges 11,114
und Kicolans von Batrinto 71. Damals hatte also Clemens die Stidte
^ba und Alessandria noch als xnm Verbände des Beiehes gehörig be-
trachte«.
Heinrich Vil. u. die lombard. ätädte 1310- 1S12. 121
Tom Papste eine thatkriiltiurre Unterstützung der Bestrebungen
Heinrich s verlangen sollte
Eine nicht minder energische Behandlung fanden jetzt auch
die Angelegenheiten der östlicheren Gebiete. Anfang April sandte
Heinrich dorthin seinen yertrauten Rathgeber Bischof Aimo tod
Genf^. Hier handelte es sich in erster Linie um Padua*).
Gesandte dieser wichtigen Guelfenstadt liatten schon der Er0-
nungsfeierlichkeit vom 6. Januar beigewolmt, dann hatten die
Paduaner auch schon Uber die Bedingungen yerhandelt, unter
welchen die Herrschaft Uber ihre Stadt an den König Ubergehen
sollte. Heinrich hatte sich damals zu sehr weitgehenden Oon-
cessionen verstanden: bei der Auswahl des für Padua zu er-
nennenden Vicars sollte den Paduanern eiu gewisses Mitbestim-
mungsrecht zustehen und dieser Vicar nur ein halbes Jahr im
Amte bleiben. Ferner sollte Padua auch im ungestörten Besitze
Vicenzas belassen werden, nur sei die Entrichtung einer Con-
thbution von 100000 Goldfiorin erforderlich.
Die Verhandlungen waren durch paduanische Bevollmächtigte
in Mailand geführt worden. Als diese nun Ende Februar oder
Anfang März heimkehrten, hatte soeben der Abfall Oremonas
und so vieler anderer Städte stattgcfonden. Unter diesen ver»
änderten Verhältnissen hatten die Padnaner, welche im Geiste
schon eine allgemeine Erhebung Itsliens voraussahen, kerne
Lust, auf den Pact einzugehen, und brachen die Beziehungen
zum Könige ab. Nun war aber die Herrschaft Paduas bei der
Stadt Yicenza sehr unbeliebt^) und für Heinrich mithin die
') Dies ergibt sich aus der wichtigen Ge8andt.'<c1iaft8inBtmction., Dön-
niges II, 219 ff. Sie lehrt, dass Heinrich'» Verhaiiui."*? «um Papste damals
noch nicht getrübt war, aber die Ereignisse unaufiialtsani einem Conilict
sttdräaglen.
*) Diw fiingirt in Urk. 81. Hän (Oinliai Vn*, 204) noch in
Mailaad als Zeug«.
') Genauer haben über das Vwliilltaiss Paduas zu Heinrich VII. ge»
handelt: Toews, AJbsrtinns Mnssatns und Heinrich ¥11. (Diss.), Greifs-
wnld 1874. Wychgram, Albertino MussatofDissO. Leipzig 1880. Friedens-
bürg (Forschungen zur deutschen Geschichte XXIII. 1 (T.j.
*) In Vicenza beötand eine förmliche A'erpchu uning '^''^
Paduanerj Heinrich VII. war davon in Kennitiiss gebetet durch den ver»
triebanen Tieantiner Sigonfrado Oanaara» Vergl. Ferra to von Vicansa
im ff.
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122
ii. öommerieldt..
Möglichkeit gegeben, sicli. wenn er wollte, an den i'aduanem
für ihr zweideutiges Verhalten aufs empfindlichste zu räclien.
Hiermit zögerte er denn auch nicht, und Bischof Aimo. kaum
erst in Verona angekommen, vollführte mit Uilie der della
Scala am 15. April ^) die Befreiung Vicenzas von der Herrschaft
der Paduaner. Yicetizs durfte sich als freie Commune consti-
tttiren und wurde einem Vicar, dem Pisaner Giomnni Zeno,
welcher bisher das Vicanat von Verona bekleidet hatte, unter-
stem.
In Mantua stellte Bischof Aimo die Ordnung her, indem
er, den Wttnschen der de' Buonacossi entsprechend, die Guelfen,
weil sie an dem Aufrulir schuldi«i^ yfeweseu wären, aus der Stadt
Verbannte. Auch in Parma und Modena. wo die Guelten ja
schon vertrieben waren . wurde das liegiment der Ghibellinen
sanctionirt und He;j:i^no kelirte eben damals wieder zur Herr-
schaft des Königs zurück 'j. Selbst nach Venedijj; und Treviso
ging der Genfer Bischof und hatte sich hier des ehrendsten
Empfangs zu erfreuen Beide Communen standen treu zu der
Sache des Königs^).
üm sich der Treue der Ghibellinen in jeaen östlichen
') Dieses Datum ergibt sich am sichersten aus Urk* 9. Juni bei Alb.
Mussato 372. Vergl. auch Frieden sburg (Geschichtsschreiber der deat*
sehen Vorzeit, Lief. 67, p. 398, Aum. 2.).
BonaiDi U, 28, vergl. 31-r^2.
•) AJb, Mnssato 876—77,
*y Gesandte VenedigB waren schon am 5. November 1310 an Heinrich
geschickt worden. Vergl. H. Simons fei d, Der Fondaco dei Tedeschi in
Venedig und die Deutsch -Venezianischen Handelsbeziehungen (Stuttgart
1887) I, 12, und Mnn. Germ. T.T.. TT. 509. Eine zwoite Gesandtschaa
war in Mailand bei dir Anmung zugt'f^'rn. Eine dritte begab sich am
20. Januar au den kouigliclieii Hof. (Mun. Germ. LL. II, 509—510.) Diese
letstere richtete an den König die Bitte, er möge far Venedig, welches
unter dem snf ihm lastenden Inlerdict — vergl. S. 13 meinw DissertatioD
— schwer su leiden hatte, Fürsprache beim Papst einlegen. Heinrich that
dies bereitwillig (Winkel mann, Acta II, 257) und hatte anch den Erfolg,
dass Clemens Y. des Interdict anfhob. LUnig, Codex Italiae dipl. 17,
1611 — 20. Roman in, Storia documentata III, 28 ff. üebrigens möge es
gp?»tattft sein, einen Fehler zu berichtigen, der an jener Stelle meiner
Dissertation stehen geblieben i.«f T)ie gegen Venedig gerichtete Inter-
dictionsbnlle ist am 20. Marz 130^, und nicht, wie dort falschlich ange-
geben ist, am 27. Marz erlassen.
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Heinrich VII. a. die lombard. Städte 1810—1312.
123
Gegenden zu versichern und zugleich auf Padua einen Druck
auszuüben, ging Heinrich zu eben dieser Zeit in der Begünstigung
der Gkibellinen noch einen Schritt weiter. Er ernannte die Brüder
Alboino und Cangrande deUa Scala zu lebenslänglichen Reichs-
Ticaren für Verona, den Passenno de' Buonacoesi zum Beiche-
Ticar fQr Mantua und dem Rizzardo dft Oammmo Übertrag er
dasselbe Amt in Treviso Diese Ernennungen bedeuten den
endgOltigen Bruch mit der bisherigen Yermittlungspolitik. Hein-
rieh stellte sich auf den Standpunkt des Parteimannes und be-
gann, dem Zwange der Verhältnisse folgend, das Parteiinteresse
der Ghibeliinen über dasjenige der Gesammtheit zu stellen oder
doch dem der Guelfeii weit vorzuziehen.
Aus diejsem Zusammenhange heraus erklärt sich uns auch
jenes harte und scheinbar so ungerechtfertigte Vorgehen Hein-
rich's gegen Crcmona. Dasselbe war nicht der Act eitler Kach-
.su( }it, als welchen ihn unsere Quellen und mit ihnen die neueren
Bearbeiter hinsustellen lieben, sondern entsprang der Ueber-
zeugung, dass völlig neue Grundlagen geschaffen werden mussten,
wenn die Pacificirang BeichsitaUens dauernd gelingen sollte.
Verliert daher tou jetzt ab die Politik Heinrich's den roman-
tischen Charakter, welcher ihr bis dahin angehaftet hatte , so
war seine Lage darum nicht ungünstiger geworden; denn jenes
über Cremona verhängte Strafgericht übte in der That auf die
beiden allein noch im Widerstande beharrenden Städte ßrescia
und Padua einstweilen den heilsamsten Einlhiss aus.
Padua hatte, als die Kunde von der Eroberung Vicenzas
durch die Deutscheu und Veroneser eintrat', zuerst versucht, diese
') Für die Uebertragan^ di«a«r lebenalftnglicheii Ti«ariste (▼ergl.
anch Felsberg^ Beitrr. p. 28 ff.) worden sehr bedeutende Sammen genhlt;
so zahlte Riiiardo da Cemmino 16000 Goldflorin (Verci V, 138), Passe-
rino de' Bnonacossi sogar 20000 Goldflorin, (Vergl. Bonaini I, 200.)
Die Ernennnniv des Rizzardo zum Vicar Trevieos erfolgte am 10. Mai
(Verci V. lAs). die der Vicare von Mantua und Verona etwas früher
(Alb. Mustiatü 358), doch sind die genaueren Datni nnlirknnnt, Pan-
▼inius^ Antiquitates Veronenses (Palavii 1608) p. 206 sagt zwar, dass die
della Scala am 7> Min (die dominieo, nonte Uftrtii) »i Reiehrriearen er-
nannt aeien^ indeeaen sagt er nicht, welcher Quelle er dleeet Datum ent-
nommen bat. Dasselbe dürfte zudem falsch sein, denn als Aimo Ton Genf
Anfang Apiil in Verona eintraf, hatte der bisherige Vicar Veronas, der
Pisaner Giovanni Zeno, soeben erst sein Amt za Gunsten der delia Scallt
niedergelegt. Vei^l. Ferreto t. Vicenza 1069.
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124
G. Öonunerfeldt.
Stadt' wiederzugewinnen, dann aber dieses üntemelimeii als
aussichtslos aufgegeben. Dagegen arbeitete man um ho eifriger
daran. Padua selbst in Vertheidigungszustand zu setzen Man
war eutschlnvx II, .sich bis aul's äubserste zu wehren, und schickte
auch Gesandte nach Florenz, um die Aufnahiue Paduas in den
Verband der iuscischen Chielfeuhga zu bewirken Diese krie*
gerische Stimmung schlug freilich schnell um, als in rascber
Aufeinanderfolge die Nachrichten Ton der Ergebung Lodis,
Oremas und Oremonas und dem harten Schicksal, welches die
letztere Stadt betroflEen, anlangten.
Jetzt fürchteten die Paduaner, der König werde eogleich
gegen ihre eigene Stadt heranziehen. Um dieeee abzuwenden,
entschlossen sie sich zum Gehorsam. Am 8. Mai wurde eine
aus den angesehensten Männern der Stadt zusammengesetzte
Gesandtschaft beauftragt, sich m das Lager zum Könige zu
begeben und die Bedingungen festzustellen, unter welchen die
üebergabe der Stadt zu erfolgen hätte ).
Auch die Bresciaten zeigten sich damals zu einer Ver-
ständigung bereit; sie schickten auf die Kunde von der schweren
Bestrafung Cremonas zwei Gesandte und erboten sich aufs
neue, ihre Stadt dem Könige auszuliefern, wenn dieser auf die
Rückführung der GhibeUinen verzichte*). Hätte Heinrich den
Yonchlag angenommen, und wäre er, wie es ihm so viele ein-
sichtige MSaner aoriethen % damals schnell nach Tuscien geeilt,
so wflrde er in der That dem Ziele, welches er sich gesteclEt
hatte, der Wiedergewimfiung Reichsitaliens ftir die deutsche
Herrschaft, bis zu einem beträchtlichen Grade nahe gekommen
sein. Indessen Heinrich wies die Anträge der Bresciaten zurück.
Vielleicht meinte er, dieselben würden sich noch weiter ein-
Verci V, 135—37.
*) Dlete QsMHidten fiodea wir mh wIrUleb am 80. April in FIokdi
anwesend. (Bon als i II, 96.)
*) In Urk. Dönniges n, 147—48 wird uorkwitrdigerweise nnr ein
einsi^r Gesandter Paduas, Antonio di Yigodarzere genannt Die Ifamen
aller Gesandten (zu diesen gehörte anch nnser Geaehiehtsschreiber Mus-
iato selbst) nennen Alb. Mussato 336 nnd Ferreto Ton Yieenza 1073.
*) Dies berichtet I^icolaus von Butrintn '^Q.
^) Am klarBton sprach dies Dante in dem schunen, von tiefem
poUtischen Scharf blick zeugenden Briefe aus, welchen er am 18. April 1311
an Heinrich VIL richtete. (Fraticelli, üpere minore di Dante III, 488 ff.)
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Heinrich TIL u. die lombard. Städte 1310-1812.
125
schOchtern lassen und so ohne Kampf, wie es ja Crenioiia gc-
than, ihre Stadt bedingungslos übergeben* Sicher aber war ein
anderes Moment auf die Entechliessimgen des Königs von viel
grösserem Einfluss : Breecia war eine der Städte des Ghibellinen-
bundes. In Folge der neuefiten Wendung seiner Politik sah Hein-
rich sich mehr und mehr auf die üntersttttzung durch die Ghi-
bellinen angewiesen und daher auch zu Concessionen gegen diese
Partei genöthigt Eonnte er aber auf die Treue der Ghibellinen
rechnen, wenn in der alten Ghibellinenstadt Brescia die Guelfen
trinmphirten ? Hnsste er nicht mit Aufbietung selbst der ftusser-
sten Mittel versuchen , den Maffeo de' Maggi und dessen Partei
nach Brescia zurückzuführen? Um dem Könige gerecht zu
werden , wird man s.ich endlich auch vergegenwärtigen müssen,
dass derselbe schwerlith im Stande war, sich von der Wider-
standsfähigkeit, welche Brescia in Wirklichkeit besass, die richtige
Vorstellung zu machen und nicht im Voraus wissen konnte,
dass sich die Belagerung dieser Stadt so sehr in die 'Länge
ziehen werde.
Bereits am 8. Mai hatte Heinrich Ausschreiben an die
Städte Oberitaliens erlassen, in welchen er zur Stellung von
IVuppen ftlr den Kampf gegen Brescia auffordert*); am 10. Mai
leisteten die Cremonesen aufs neue den Treueid'); am 15. Mai
erfolgte der Aufbruch von Gremona*), und am 19. Mai auf dem
Wege ttber Quinzano d'Oglio und Pompiano die Ankunft vor
Brescia*). Hier aber fand man es anders, als man gedacht
hatte. Die Brescianer sahen an dem Beispiel Cremonas. welches
harte Schicksal sie erwartet«, wenn sie jetzt ihre Stadt aus-
lieferten, und beschlossen, lieber das Aergste zu erdulden, als
') Nicolaus von Butrinto 86 erzählt sogar, die br» .scintiHrheu
Ghibellinen hätten Walrani, dem Bruder des Könige^ vorgespiegelt, Bre^ia
werde sich nicht länger als höchstens vierzehn Tage halten können.
*) Das an Treviglio gerichtete Schrcihen ist erhallen: Gnilini IV*.
88Ö — ^7. Dns Anfgehot der Stndt Modcna nickte selion nm 12. Mai von
Modeim auii und langte am lU. Mai vor Bre.'^fia an. Chron. Mutinen.,
Murat. XV, 570. Chronic. Mutinen., Mural. XI, 98.
') Bonaini I, 118-19. Dönniges II, 150.
*) Nach Bonaini I, 292. Ver^jl. auch I. 178—79 und 317-48.
*) Irmer, Die Komlahrt Heinrich s VII. im Bildercodex etc. Bild Xlla.
Geita Baldewiui 218. Jacopo MaWezzi, Marat. XIV, 967.
126
(i. tiommerfeldt.
dem ünterdrikker ihrer Freiheit die Thore zu öffnen. In der
That leisteten sie während der nunmehr foljtjfenden vier monat-
lichen Belagerung den heldenmüthigsten Widerstand Ihr
Führer, Tebaldo Bmsato, wurde am 14. Juni Tan den Deutschen
gefangen genommen und, da er sich nicht zum Verrathe an
seiner Vaterstadt brauchen lies»'), hingerichtet. Die Brescianer
Übertrugen an seiner Statt die Leitung der stSdüschen Aut
gelegenheiten einem OoUegium TOn vier Männeän und setzten
den Kampf mit grösster Erbitterung fort.
Die Belagemngsmaschinen der Angreifer Termochten wenig
f^egen die festen Mauern der Stadt auszurichten. Des Königs
Bruder Walram fiel bei einem Au.sfall, den die Belagerten am
27. Juli unternahmen Damals liess sich der König den Termin
für seine Kaiserkrönun^ durch den Papst auf unbestimmte Zeit
hinausschieben"*), Clemens V, selbst legte ani 4. Juli beim
Könige Fürbitte für die Brescianer ein ^) , da viele derselben
nur aus Unbedachtsamkeit gefehlt hätten. Sehr erwünscht war
unter diesen Umständen das Eintreffen der Cardinäle, welche
Clemens beauftragt hatte, die Krtoungsfeierlichkeit in Rom zu
*) Den Verltaf dieser interessanten Belagerung im EinxelneD «i
sehildem^ konnte ich mir ▼ersegcii, sumal Irmer, Bildercodex etc. p. $1 IT.
darüber in ausgezeichneter Weise gehandelt hat. Die Schrift: Fr. Bettoni,
Tebaldo Brusato^ brano stotioo del secolo XIV (Brescia 1874) ist mir an-
sngftnglicli geblieben.
') Das llähere hierüber berichtet Jacopo Malveisi 970. Ich würde
die gnriTe Sache, die sehr alientenerlich klinp:t. fnr ein bre«<'iani8che8
Märchen halten, wenn nicht auch Ricobald von Ferrara, .M urit. IX,
p. 257 darül)er berichtete. Ueber den Tod des Tebahlo lirusiitu ver^l.
Alb. MuBsatü U74. J oh. de Cer nien ate 1257. Das Verurlheilungödecret
detirt vom 20. Juni, (ßonaini 1, 179—82.)
'} Walrain ä Leiclie w urde auf Bitten Caiigraude a deila iScala,, welcher
im Heere Tor Brescia diente, nach ?erona überltthrt n&d hier beigeaetet.
Alb. Mnssato 882. Chron. Kntinenie, Mnret XV, p. 571. Fr. W.
Bartboid, Der Römerang König Heinrich's von Lfitielbarg C^dnigeberg
1880- 31> II, 24 ff.
*) Ee geschah dies dnreh die in Avignon befindlichen Gesandten:
die Bischöfe von Basel und Novara und den Predigermönch Jobmties de
Lucidomonte. Die Hauptaufgabe dieser Gesandten war jedoch die Ver-
lianrllun",' mit König Philipp dem Schiinen, welche gerade damals in ein
neues stndiunn getreten war^ zu fähren. (Winkelmann II, 263.)
*) Bonaini I, 183-84.
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Heinrich VU. u. die lombard. Städte 1310-1312.
127
vollziehen Als die ersten langten Arnald de Frangeriis,
Cardinalbi.schof von Sabina, und Leonard de Guercino, Cardinal-
bischof von Albano, am 7. August vor Brescia an; der erstere
war zugleich bestimmt, als ,,legatus a latere" zu dienen, und
dieserhalb mit weitgehenden Vollmachten ausgestattet. Wenig
ip&tor kamen Nicolaus de Prato, Cardin albischof von Ostin, und
Lucas Fieschi, Gardinaldiakon toh St. Mana in via lata, nach.
Ein fünfter t Franciscua de Campofloria, Gardinaldiakon Yon
St Lucia in Silice, weilte in Rom und bereitete hier aUes ftkr
die bevonriiehende Krönung Tor*).
Die lier im Lager TOr Breecia anwesenden Cardinäle be-
gaben sich nun nach Verlauf von acht Tagen, also wohl etwa
am 15. Auguöt, in die Stadt, hielten den Brescianern. wie es
Papst Clemens befohlen hatte, ihr Unrecht vor und forderten die-
selben auf, zum Gehorsam gegen die Curie zurückzukehren.
Natürlich richteten sie nichts aus, denn die Brescianer erklärten
swar der Kirche und dem Papste gerne dienen zu wollen, nie
aber einem so tyrannischen und parteiischen Könige wie Hein-
rich VII. Die Gardinäle erstatteten dem Könige Uber diesen
Misserfolg Berieht und zogen sich dann, um nicht die Greuel
dee Krieges mit ansehen zu mflssen, Arnold nach Soncino, die
anderen drei nach Gremona zurOck.
Nachdem am 20. August noch ein grosser Sturm, welcher
mit Aufbietung aller Yorhandenen Streitkrftfl;« unternommen wurde,
fehlgeschlagen war, gab Heinrich, zumal er von den Cardinälen
erfahren, dass die Brescianer noch gut verproviantirt waren, die
*) Die ihnen vom Papste erlheilten Vollmachten nnd Anwelsnngen
datiren vom 19. Jnni. Keg. Clem. Nr. 7181, 7548-7581. Thriner I,
447—49. (Vergl. anch Reg. Clem. Nr. 7179, 7180, 7530— 754t> nnd 7588).
Ein Schreiben Clemens' V. an Ilpinrich VIT. vom 8. Jnli, das auf dieee
Sache Bezug hat, findet sich Bonaini I, 186 — 87.
*) Alb. Mussato 384. Joh. de Cermenate 1260. Jacopo i^Inl-
vezzi 972 giiit das Datum des 7. August an. Es wäre zu untersuchen,
obHaWeftsi danelbe nicht vielleicht üUeren schriftlichen bresdaniaeh«!
Quellen Yerdankt.
*) Hanptqaelle für alles dies ist Alb. Mussato 884 V. In einigen
Einaellieiten treten Ferreto Ton Yieensa 1076 ttnd Jacopo Halveszi
973 ergänzend hinzu. Bei Mussato liegt hier jedoch ein Fehler vor, Cttr
welchen mir die Erklärung fehlt, denn während er am Anfang nur die
CfirdinaU'isi'höfe von 8abina und Albano in die Stadt gehen lässt. liält
nachher bei ihm plötzlich der von Ostia die Ansprache an die Brescianer.
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128
a. »>ommerfeldt.
lioÜiiun<? auf schneUen Erfolg auf. Er beschloss Lotnbardien zu
verlassen und nach Rom zu eilen. Der Generalvicar Ämedeus
von Snvoven sollte zurückbleiben und die Belaf^erung tu Ende
fülncu. Er sollte zu diesem Zweck ausser den 1500 Mann,
welche ihm ohnehia zu Gebote standen, noch 1 3 000 Mann Fnas-
volk und 2000 Mann zur Bedienung der Schleudermaschinen er-
halten^). Das Heer begrflsato den Plan mit hellem. Jubel*).
Doch kam denelbe nicht zur Auaf&hmng. Eine iurththare
Seuche, Yerursacht durch die glllhende Sonnenhitze und die Ver-
pestung der Luft durch die Leichname der Gefallenen wQthete
schon seit Mitte August entsetaslich in den Reihen der Belagerer.
Anfang September griff dieselbe auch in die Stadt Uber und
richtete hier bald noch grauenvollere Verheerungen an'). Die
Wirkungen machten sich bald geltend: die Armee der tapferen
Vertheidiger begann zu erlahmen. Soeben noch hnttHii die
Bresciatier in Briefen an die Florentiner der Hoffnung Ausdruck
gegebeni dass das königliche Heer mit Spott und Schande ab-
ziehen werde *). Jetzt halfen keine Ermahnungen, keine Geldsen-
düngen der Florentiner mehr Als Cardinal Lucas Fieschi am
5. September abermals in der Stadt erschien, nahmen die Brescia^
>) Alb. l[uB0ato 891. Di« Zahl der su steUenden Soldaten gibt
denelbe anf „tresdecim milia" an. Barthold II, 51 setzt dieselbe gans
mit Uaracht auf 3000 herab, denn jene 13000 Hann sollten, wie sich ans
Mussato ergibt, nicht dem dentBchen Heere entDommen werden, sondern
durch die italienischen Stikdte selbst aufgebracht werden.
Freilich Kicolaus von Butrinto 87 will uns glauben machen,
Heinrich habe tit-sorgl, dftss es im eigenen Heere zu Widersetzlichkeiten
kommen werde, wenn man daran ginge, die Belagerung aufzuheben. E»
ist das aber wohl nur dafUr churakteristifich, dass dieser Hi.schof sfiaem
apologetischen Zwecke zuliebe auch otTenkuudige Lügen nicht scheute.
') Alb. Hussatü 393. Job. de Cermeaate 1260.
£inen' solchen Brief, der in die Hftnde der Dentschen gefallen
war, iheiit Nicolans von Butrinto 87 — 88 im Anssnge mit; es ergibt
sieh aus demselben, dass die Brescianor, nra die Florentiner sa desto nach'
drücklicherer Unterstützung zu bewegen, auch lügnerisch Aber Siege be-
richteten., wenn sie nnr Niederlagen erlitten hatten.
^) l'elicr ilt'p regen Verkelir, welcher zwischen Hrescia und Florenz
während dieser «ranzen Zeit hestaml. verj;l. lionnini 11, 3ti — 39, 41—42.
Noch Anfang 8e|jleniber zahlten die Floreniiner einem bresciauischen Be-
vollmächtigten 1000 Goldiluiiu aus. Es lag ihnen ja alles daran, den
König möglichst lange in Lombardieu festzuhalten.
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Heinrich VII. jl die lomb«rd. Stüdte 1310—1312.
129
ner seine Vermittlimg an Ueber den Verlauf der nun fol-
genden Verliandlnngen sind nur yerworrene Nachricliten auf uns
gekommen Das ResuUnt war, dass sich Brescia am 19. Sep-
tember dem Könige auf Gnade und Ungnade ergab Dass die
üebergabe eine völlig bedingungslose war, zeigt schon die Form,
in welcher sie sich vollzog. Vornehme Brescianer zogen im
Büssergewaude, mit Stricken um den Hals, genau wie es einst
dif ('remone?;eTi gethaii, dem Könige entgegen und erflehten
dessen ünade. Heinrich willfahrte ihren Bitten insoweit, dass
er Leben und Eigenthum der Bürger schonte. Sonst aber legte
er der Stadt recht harte Strafen auf. Die erlassene Strafsentenz
liegt uns in doppelter Fassung, einer längeren und einer kür-
zeren, Tor, doch ist vieUeicht keine derselben in Wirklichkeit
die massgebende gewesen^). Es wurden im Wesentlichen die-
selben Bestimmungen wie bei Cremona getroffen. Die Hauern,
die Tbflrme, Überhaupt alle Befestigungswerke wurden geschleift,
die Gräben Terscbüttet, die Stadtthore ausgehoben, um nach Rom
0 Alb. Muaaato 390 — 91. Nicoiaus vuu Üutriuto 86. Waln-
sehelnlieli hatte sieh IlMebi — ein Umstand, der ▼on dm bitherigtin
Forsehem BOnderbarerweise uabeachlet gebliebeo ist — in die Stadt be«
geben, nm mit den Bresdanem über die Freilassung des von denselben
gefangen genommenen BischoA Nicolaus von Bntrinto sn verhandeln.
Vergi. Nicolaus von Butrinto 90. Auch Arnald de Frangeriis befand
sich damals in der Stadt, doch ist nichts darüber bekannt, ob er die Be-
strebungen des Fieprbi nnterstiitzt hat. Die Florentiner wussten Hclmn
am 9. Sept.. dass Fit'8chi sich von Cremona nach Brescia befjfben linbe,
denn sie warnen an diesem Tage die Hresciaiier. den Versprechungen
dieses Cardinais Glauben zu schenken. (Buuaini II, 36 — 39.)
*) Ich meine damit vor Allem Ferreto von Vicensa 1080 — 81, dessen
eingehende Machrichten ttber die Verbandlungen wobl ans den Ereignissen
heraus ^post festnm" surecht eonstruirt sind.
*) Dies ergibt sich am klarsten ans einem Brief, welchen Hdnrich
gleich darauf am 21. Sept. an seinen Sohn Johann von Böhmen richtete
(bei Peter von Zittau ed. J. Loserth p. 343 — 45). Darin heisst es, dass
die Unterwerfung Brescias „libere omni conditione cessante" erfolgt sei.
Ef« bestanden also keinerlei Abmncliim^^ n, welche den König verpflichtet
hätten, gfgen die überwundenen Rebellen Milde zu üben.
*) Dönniges II, 19 — 23. Der Umstand, dass in beiden Entwürfen
der Strafsentena nur die Anfrttbrer inr Zahlung der 70000 Goldflorin
verurtheilt werden, obwohl thatsftchlich sogar die vertrieben gewesenen
Qhibellinen dam beitragen mnssten, legt allerdings die Vermntbung nahe,
dass wir die wirkliche Sentenz hier nicht vor uns haben.
Deatflche ZeiUclur. t Oescbiclitsw. ISS». II. 1. 9
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130
G. Sommerfeldt.
mitgeführt zu werden ferner sollte Brescia ewig iinbewehrt
bleiben, verliert seinen Landbezirk, wird Gut der Reichskammer,
bOsst alle jEVivilegien und Freiheiten ein und muss 70000 Gold-
florin zahlen, doch so, dass die Sunune yod den Guelfen und
OhibeUinen gememaam aufgebracht wird. Einige der Haupt-
schuldigen wurden in die Verbannung geschickt^ die Ghibellinen
wieder in ihren Besitz eingesetzt und mit den Guelfen ausge-
söhnt*), die Bflrgerschaft vereidigt und Markgraf Galeotto Ton
Malaspina mit dem Yicariat betraut.
Heinrich hatte^ was er wollte, erreicht: auch die letzte der
rebellischen Städte fügte sich seiner Herrschaft, er war jetzt
unbedingter Herr Oberitaliens. Aber welche 0}>fer waren auch
gebracht! Zwei Drittel des deutschen lU^erfs w nreii vor Brescia
theils im Kampie, theils durch Krankheit umgekommen, viel
kostbare Zeit war verloren, eine der blühendsten und hot^'nun<rs-
voUsten Städte Italiens, wenn nicht vernichtet, so doch auf Jahr-
zehnte hinaus ihres Wohlstandes und ihrer besten Lebenskraft
beraubt. Und etwas Dauerndes war dennoch nicht einmal ge-
wonnen, denn die Opposition, d.h. das Guelfenthum, war höch-
stens für den Augenblick unterdrückt, neue schwere Unruhen
mnssien entstehen, sobald Heinrich der Lombardei den Rttcken
kehrte.
m.
Heinridi's YQ. erste Erfolge in Italien waren wesentlich durch
die Sympathien bedingt gewesen, welche die grosse Masse des
italienischen Volkes diesem Unternehmen entgegenbrachte. Die
Begeisterung war schnell abgekühlt, als sich herausstellti'. dass
Heinrich nicht im Stande war, die an ihn gef^tellten Erwartungen
zu erfüllen und bittere Enttäuschuncr trat ein, als Heinrich selbst,
die ündurclifUhrbarkeit seiner idealen Versfilinungspolitik erken-
nend, an die Spitze der Ghibellinenpartei trat und mit deren
Hilfe sich in der gewonnenen Stellung zu behaupten strebte.
Hätte er sich von Anfang an mit Anerkennung seiner Herrschaft
durch die an der Gewalt befindlichen theils guelfischen, theils
') Hierüber vergl. dM Mfth«r« b«a K. W«nck (in Sy bel's Uifttorischer
Zeitschrift 50 p. 506).
Diesbezügliciie Bevollmikchligle seUten die Ghibellinen am 22. Sepl.
ein. (Bonaini I, 201—6.)
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Heiraicb TII. u. die lombard. Stildte 1310—1312.
131
ghibelliiuBdien Parteien begnügt und wäre dann auf dieeer Chrund- '
läge fussend schiittwebe mit «roUdberlegten Reformen Torge-
gangen, so hätten sich vielleicht Institutionen herausgebildet, die
von einigem Bestand gewesen wSren. Die Begünstigung aber,
welche er im Gegensatz /.u seinen ursprünglichen Bestrebungen
jetzt den Ghibellinen zu Theil werden Hess, konnte nur nachth eilig
wirken. Die Massen, denen die wahren Beweggründe für die
Politik des Künigö unbekannt blieben, mussten meinen, dass
Heinrich die della Scala, de' Buonacossi und da Cammino nur aus
Hass gegen die Guelfen, und nur weil sich ihm aui' diesem Wege
neue Diimalirasquellen darboten, zu Reicbsvicaren ernannte.
Von der allgemeinen Unzufriedenheit legten die unruhigen
Bewegungen Zeugniss ab, welche, schon während der König
Brescia belagerte, bald hier, bald dort zum Ausbruch kamen.
Nur ein schwacher Erfolg war es, dass Padua Anfang Juni hul-
digte ^) und sich der deutschen Herrschaft fOgte. Die Vorrechte,
welche Heinrich dieser mächtigen Guelfenrepublik Tor den anderen
Oommunen Oberitaliens einräumen musste % waren ausserordent-
lich hoch. Heinrich überliess den Paduanern in der bei den
früheren Verhandlungen verabredeten Weise die Wahl ihres
Vicars, erlaubte ihnen, nach ilirem eigenen Gesetz und Recht zu
leben, legte iluieii dafür freilich auch die Zahlung von jährlich
20 ODO Mark auf. Von Rückgabe Vicenzas war aber natürlich
keine Rede, viebnehr wurden Bestimmungen getroffen, wonach
beide Oommunen sich völlig gleichberechtigt gegenüberstehen
sollten. Als einmalige Contribution versprachen die .paduanischen
Gesandten schliesslich am 10. Juni die Zahlung von 10000 Gold-
florin*). Daraufhin erfolgte am 20.. Juni die Uebergabe der
Stadt an Bischof Aimo von Genf, den Beyollmfichiigten des
Königs, welcher aufs neue mit der Ordnung der paduanischen
Angelegenheiten beauftragt war^). Auf dieser Grundlage nun
Es f^eschati diea am ti. Juai uud ^war durch jene Gesandlsciiaft,
welche die Paduaner, wie oben erzählt, am '8. Mai entsendet hatten.
(Dönniges II., 10— 11> und die sehr ausführliche Schilderang bei Alb.
Kufsato.)
*) In xwei Erlaseen ▼om 9. Joni, welche ons Alb. KiiSBato 86S
bis 372 ttberliefert hat.
•) Dönniges II, 11-12.
*) Alb. Hasssto 373. Da Aimo 7011 Genf am 6. und 7. Jnni noch
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G. Sommerfeldt.
hätte sich vielleicht ein gesuuder Rechtszustaiul entwickelt, wenn
auf beiden Seiten der gute Wille geherrscht hätte, die einge-
ganc^enen Verpflichtunfren pünktlich zu erfüllen. Indessen die
Paduaner hatten ja überhaupt nur dem Zwange nachgegeben,
indem sie sich zur ünterthänigkeit verstanden. Jeder Schritt,
den der Köllig zu Gunsten der Ghibellinen that, wurde von den
Paduanem aufs ängstlichste Überwacht^ daeu gesellten sich noch
Streitigkeiten zwischen Padua und Yicenza, und schon bei der
Einsetzung des ersten Vicars, des Parmesen Gerardo de Enzola,
kam es am 28. September zu Auftritten, welche zeigten, dasa
die königliche Herrschaft hier auf ganz unsicherem Boden stand
In Pavia hatten schon im Juni ernstere Ruhestörungen
stattgefunden, bei \Yelchen die Ghibellinen schliesslich den kür-
zeren Zügen und aus der Stadt weichen niussten^). Heinrich \'1[.
sandte seine Rathgeber Isnard, Erzbischof von Theben und
den königlichen Hofrichter «lohann Jacobi dorthin. Sic stellten
den friedlichen Zustand wieder her, indem sie die am meisten
schuldigen ghibellinischen Geschlechter der di Becccaria und der
di Curte auf ihre Villen verbannten und ihnen das Betreten
der Stadt untersagten^). Auch in Norara und Como kam es
um diese Zeit zu Kämpfen^), leider wissen wir aber nichts 0e*
naueres über die Art derselben. Asti befand sich in einer sehr
üblen Lage: hatte es gehofft, in Heinrich VII. und dessen kö-
niglicher AutoritSt einen Rückhalt gegenüber den Annezions-
gelüsten der benachbarten Barone und Fürsten zu erhalten, so
im Lager von Bresciii urkundlich crwuhut wird (n«mnigcs 11, II), .-o
ist P8 w.ilirHclii'inlicli . dfiss er die Keise nach Padna in Gemeinschal't mit
den hciinkeiirenden |)aduuuiäch*in Gesandlen Diaclile.
') Alb. Ma«»ato 891-92.
•) Gttil. Ventura 780.
") lanard von Theben halte, wie hier beilttofig erwähnt werden mag,
im Jahre 1S06 das Amt eines päpstlichen Vicnrs der Stadt Rom bekleidet
(Regestum Clem. Nr. 2990 , 3450, 3577 , 3591, 3594 u. ö.) and war mit
den italienischen Verhältnissen selir vertraut. Auch sclicint er sicli darch
seine Friedensvermiithmg- dir Zuneigung der Favcscn in hohem Grade
erworben zu haben, denn bald darauf, am 5. August, linden wir, das.-; er
durch Papst Clemens V. zum lebenölanglichen Adniinistrfltor des gerade
erledigten Bisthums Pavia ernannt wird. (Urk. Reg. Clem. Nr. 6854.)
*) Bonainl 1, 182—88.
») Gttil. Ventnrn 778.
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Heinnch VII. a. die lombard. Städte 1310-1312. 133
sah es sich in rlieser Erwartunj^ bitter G^etUuscht. Heinrich h'ess
dem Graten Philipp von Savoyen freie Hand, sich wie früher
in die Angelegenheiten Astis nach Belie^fer) einzumischen, und
Philipp liesg sich denn auch in seinen Plänen nicht im 0e*
ringsten stören; er hatte sogar die Keckheit, am 8. April mit
den ghibellinischen di Oastello ein enges Bündniss einzugehen
und Verabredungen zu treffen, welche zunächst auf die Vertrei-
bung der guelfischen di Solario abzielten^). Auf geheime Ma-
chinationen des Savoyers gehen wahrscheinlich auch die Unruhen
zurück, welche im Spätsommer zu Vercelli stattfanden*). Die
streitenden Parteien nahmen hier schliesslich die Hilfe Phiiipp's
von Savoyen sell)st in Anspruch und versohuien sich am 18. Sep-
tember über die vorgefallenen Feindseligkeiten Im K'-ittio er-
drückt wurde endlich auch eine aufständische Bewegung der
Guelfen zu Bergamo. Heinrich s danialij noch am Leben befind-
licher Bruder Walram Hess 22 der HaupträdelsfUhrer ergreifen
und ins Lager vor Brescia bringen^).
Unter diesen Umständen kann es nicht Wunder nehmen
dass Heinrich fortfuhr, mehr uod mehr seine ausschliessliche
Gunst den Ghibellinen zuzuwenden. Es war nur eine Gonsequenz
der Torausgegangenen Ereignisse, dass er am 13. Juli den IMbtteo
Visconti zum lebenslängliche Vicar fdr Mailand ernannte ^) und
*) Dif über diesen Verlriif^ ausgestellte Urkande (Codex Astensis ed.
ßella [in: Atti della accad. dei Lincei. Ser. II, Vol. VIIJ IV, 75— T'J) durfte
kaum fiir die OefTentliclikeit bestimmt gewesen sein, da die di Cnstello
dann dem ürat'eu Philipp für den Fall des Ablebens Konig Ileinricli s VII.
die Herrschaft über Asti zusagen. Die di Solsrio echeinen sich gegen
die devteelie Heneehaft erhüben su haben, wenigeteDS lieei Heinrich vier-
zehn deraelben gerangen nehmen and nach Breecia bringen. Dass wir
hier nicht gans klar sa sehen vermögen, hat darin seinen Qrand, dass
Guil. Ventura 779 diese Toigftnge, welche ihm sichtlich unangenehm
sind, vertuscht.
Gnil. Ventura 780 sngt: „Vercellenses praeliati sunt iiisimn! et
ex eis mnrtni luorunt plures gladio et teruia pars Verceünrnni combusta
esti et priirli.'iti sunt per dies quadraginta et nullus eonun inde exivit.*
Das ergibt sieb aus der über dietieii Act uu^gesteliien Urkunde.
Dieselbe befindet sich im Archivio Hnnieipale sa Teroelli und ist, da sie
bisher nngedmckt war, von mir in der Beilage sa diesem Aufsatse mitp
getheUt worden.
*) Alb. Mossato 881—82. Nicolaas von Batrinlo 94.
^) Bonainl I., 189 — 91. Fflr die Uebertragung dieses Amtes musste
Matteo 50000 Goldflorin sofort sahlen, weitere 25000 Goldflorin ans den
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134
G. Sommeifeldt.
so den Ghibellinen auch in den Städten des ehemaligen Lom-
Vardenbundes zum Siege verhalf. £s war ganz erklärlich, dass
er den Giberto da Corriggia, welcher an der Spitze der parme-
aischen Truppenmacht tot Brescia gedient hatte, bald darauf
zum Vicar Reggios ernannte und ihn, um sich seiner Treue desto
mehr zu Tersichem, mit Guastalla beschenkte^). Es war bei-
nahe selbstverständlich, dass er auch Cangrande della Scala für
seine vor Hrescia geleisteten Dienste belohnte und ihm im Fe-
bruar des folgenden Jahres zu seinem Viciiriü; il er Verona noch
das über Vicenza hin/utüi^ae Heinrich hoilit- nicht mit Un-
recht, dass es diesen Männern, welclie so gewisserniassen zu der
Stellung kleiner Dynasten emporstiegen, gelingen wUrde, sich
gegen den Ansturm der Guelfen zu behaupten, und dass sie den
nothwendigen Rückhalt fQr eine kräftige Keichspolitik geben
wUrden.
Am 2. October erfolgte der Aufbruch von Brescia vorher
aber erliess Heinrich Einladungen an die Städte Oberitaliens,
Abgeordnete zu einem Städtetag nach Pavia zu senden^). Der
Marsch ging in grosser Eile von statten. Am 8. October pas-
sirte man Soncino, welche Stadt damals das Recht der Reichs-
unmittelbarkeit erhielt ''). Die nächsten zwei Tage brachte Hein-
Einkflnfteo ciiMS jeden Jahres aa die königliebe Kasse entriehten. Alles
Kuhere vergl. bei Th. Sickel, Das Vicarlat der Viaconti. (SR d. Wiener
Akademie 1859, p. 7 ff.)
0 ^'icolan? von Butrinto 94. Eine Aiiznlil untergeordneter
Quellen, so \' i 1 1 a n i 158, Ferreto von Viccnz" 1072 Istorin di
Paroia, Murat. XII. p. 73. geben an. das? (übcrlo niicti lih.i \ icariat von
Parma bekleidet hübe. Es beruht dit d aber aui eineni Irriltum. \ ergl.
Annales Farmenses, Mod. Germ. SS. XVII, p. 752. Obren. Estense 372
bis 78 and Urk. 11. April 1312: Hon. Oerm. LL. II, 52S.
') CiiroD. Mutineiise, Iturat XV, p. 572. Anonymi Vicentini sup«
plementum, bei Qraevins tfciesauras VI, 1, p. $2.
') Dieses Datum nach MaWetzi 975; dasselbe wird richtig sein,
da Heinrich am 3. October schon zu Sondno urkundet und am 1. October
Errhifichof Balduin von Trier wenigstens norh in Brescia anwesend er-
scheint. (Urk. hei Friedens bürg in der Westdeutschen Zeitscliriil für
Geschichte und Kunst III, 300.)
Alb. Mnssalu 895. Dma es indessen keineewegs Ileinricli's Ab-
aicbt war, sieh in Pana aaf lange Verhandlungen einsnlassen, ergibt sidi
aae dem oben erw&bnten Briefe an seinen Sohn Johann (Peter von
Zittau d45X
*) Böhmer, Acta imperii selecta^ p. 797—98.
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Heinrich Vn. u. die lomberd. Städte 1310—1312.
13&
rieh iu Cremona zu % wo er endlich den Befehl zur Freilaasung
der unschuldig gefangen gehaltenen cremonesischen Edlen von
der Partei der degli Amati gab. Auch erliess er am 5. Oetober
Sendschreiben, durch welche er alle Städte Oberitaliens anüör-
derte, zum Tage seiner Ankunft in Genua, dem 21. Oetober,
angesehene Bürger in diese Stadt zu schicken, welche das Krö-
nungsgefolge bilden kdnnten ^. Kurz war auch der Aufenthalt zu
Piacenza. Hier hatte Alberto Scotto, wie es schemt, wiederum
einigen Einfluss gewonnen, doch war die Mehrzahl der Piacen-
tiuer der Herrschaft desselben abgeneigt. Heinrich hielt es daher
nicht für rathsam, den Alberto zum Vicar m ernennen, sondern
betraute mit diesem Amte den Veronei>er Pietro di Mesa
In Pavia fanden sich bereits einige der hierher entbotenen
städtischen Abgeordneten vor^) und nach Verlauf einiger Tage
wurde das Parlament eröffnet. Die Italiener scheinen grosse
Hoffnungen auf diesen Städtetag gesetzt zu haben. Diese Ter-
wirklichten sich jedoch in keiner Weise, denn das angewandte
Verfahren war ein sehr summarisches. Der Hoirichter Giovanni
de' Gancellarü hielt eine Einleitungsrede des 'Inhalts, dass der
König bis jetzt erst zum kleinsten Theile den Parteizwist zu be-
seitigen vermocht habe, Heinrich müsse jetzt nach Rom, werde
aber nach erfolgter Kaiserkrönung es sich angelegen sein lassen,
das Friedenswerk zu Ende zu fühj-eu. Die Abgeordneten wurden
aufgefordert, alle Wünsche und Beschwerden, welche sie etwa
vorzubringen hätten, scliriftlic h aufzusetzen und beim Hofkanzler
einzureichen. Dies gesc hah : nach acht Tagen fand eine Schluss-
sitzung statt, und Heinrich zog weiter. V orher traf er noch eine
sehr wichtige Entscheidung: er setzte den Grafen PhiUpp von
') Alb. Hussato d95.
Das dieserhalb an Karino Zorzi, den neuen Dogen von Venedig,
gerichtete Schreiben ist crhnlten: Mon. Germ. LL. II, 517.
Bis dahin iiatte der Florentiner Lamberto Cipriaiio das Vicariat
von Piacenza bekleidet (Mon. Germ. LL. II, 510). Daj» Clirun. Placen-
tinnm 488 läset diesen letzteren irrthümlicherweise erst während des
Aufenthalts su Payis eingesetat werden. Unter Pietro di Mesa ist Tfel-
leieht identiseh mit dem in ürk. 29. Oetober 1801 (Tarlassi, Appendiee
ai monnmenti Rarennati I, 452) erwftbnten «Petrus de Mesiis notarios^.
*) Alb. tf nssato 896 IT. hat allein über diesen Städtetag eingehende
Nachrichten. Die Ankunft zn Paria listt das Chron. JEUgiense 23 sclion
am 6. Oetober erfolgen.
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136
G. Sominerfeldt.
Savoyen unter Sbxilichen Bedingungen, als sie firfiker den della
Scala, Visconti etc. gew&brt waren, zum lebenslinglichen Vicar
für die fc?tiiJte Pavüt, Vercelli uiul Novara ein '). Was diese
Ernennung bedeutete, war klar. Es war eine Fortsetzung jener
Politik, einheimische Grosse för die Aufrechterhaltung der Ruhe
in jenen Gegenden verantwortlich zu macht-n, es war eine Stsir-
kung des savoyischen Emliusses und endlich eine Coucession an
alle die Theile der gueliischeo Partei, welche noch nicht die
Treue gebrochen hatten. Die Savoyer Grafen galten ja in den
kmbardiflchen Städten als Guelfen, und Philipp war der specielle
Vertrauensmann aller jener gnelfischen Parteifillhrer, welche sich
im Gegensata gegen Guido della Torre beim Beginn des Römer-
suges dem Könige freundlich gesinnt gezeigt hatten. Zudem
hatte Philipp, wie oben ensüblt, soeben in Vercelli einen Frieden
gestiftet. Heinrich VTI. glaubte also durch die Berufung des
Savoyers zum Reichsvicar jene Elemente mit seiner neuen Politik
auszusöhnen und sie fester als bisher an sich heranzuziehen. Es
war dies aber ein neuer schwerer Irrthuni: jene GiielfenfUhrer
konnten nur dann versöhnt werden, wenn sie die Gewalt, welche
sie vor dem Erscheinen Ileinrich's besessen hatten, zurück er-
hielten und sie selbst in den von ihnen einst beherrschten
Städten zu Vicaren bestellt wurden. Filippone di Langosco
leigte sich daher schon wihrend des Königs Aufenthalt zu Pavia
sehr unbotm&ssig und es war leicht vorauszusehen, dass er
*) Job. de C«r Dien ate 1261. Ferreto von Vicensa 1067* Nico-
laus von Butrinto 93. Letztere Quelle läset die Ernennung schon vor
ßrescia geschehen. Es ist dies aber ein Irrtlium. vergl. Mnndelli, II
comune di Vercelli IV, 188. Capelliua, I Tizzoni e gli Avo^^adri p. 26.
In der von mir in der BfiUi'^'e mitgetheilten rrkunde tritt Philipp noch
nicht als Vicar, sondern nur als Friedensstiiter auf. Urkundlich wird er
ala Vicar meines WiMens ttberhaupt erst am 21. October erwähnt. (Sum*
xnariom mODomeDtomm arcbivii Vereelleaiis p. 282). Felsberg, p, 18>
findet es wunderbar, dsM Philipp den ofSciellen Titel .viceriOB generalia"
Ahrt Die Sache erklilrt lieh aber eelir einfach: Philipp hatte, wie nrkundlkb '
nachweiebar ist, in Pavia, Vercelli und Novara seine Untervicare. Fels*
berg, welcher irrthümlich annimmty Philipp habe nur das Vicariat von
Pavia gehabt, hat dies übersehen,
*) Da das deutsche Heer in Folge der vor Brescia erlittenen Vt-rlusle
sehr ziit<amu)engei>cimjülzeu war, so iiatte Heinrirli VII. den Matleo Visconti
mit mailaudiuchen Hiifäschaareu zu sich nach i'uvia entboten. Doch ver-
wehrte Filippone di Langosco dem Visconti unter nichtigen Vorwanden
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Heinrich VII. u. die lombard. Städte 1310-1312. 137
nach dem Weggange des Königs alsbald das verhasste Joch ab-
schütteln werde.
r)pr Aufbruch von Pavia war, wie es scheint, am Nach-
mittage des 15. October erfolgt Heinrich gelangte über
Voghera nach Tortona, passirte dann Serravalle, Gavi und
Ponte Decimo und traf zur festgesetzten Zeit, am 21. October,
in Genua ein Die Genuesen bereiteten ihm einen überaus glän-
zenden Empfang und baten ihn umJ^ingeres Verweilen, damit er die
Angelegenheiten ihrer Stadt ordne. Auch hier also herrschte, wie
wir sehen, das GefQhl der Unsicherheit vor. Man sagte sich,
dass die friedlichen Zustände, deren sich die Stadt augenblick-
lidi erfreute, nur dann von Dauer sein wflrden, wenn eine höhere
Autorität dm Ausschreitungen der Partien emen festen Damm
entgegensetzte.
So bereitwillig sich nun aber die Genuesen auch im Allge-
meinen zeigten, bo waren die Ansichten im Einzelnen doch sehr ge-
theilt, ja es wii'd glaubwürdig versichert, dass die Bemühungen
des Königs um eine zweckmässige Regelung der städtischen Ver-
hältnifise fruchtlos geblieben wären, wenn nicht der General-
vicar Amedeus TOn Savoyen und der Cardinal Nicolaus da Prato
ihren Eifer daran gesetzt hätten, die vorhandenen Schwierig-
keiten zu beseitigen. Der vertriebene Obizzino Spinola hatte
sich schon in Asti beim Könige eingefunden ; er durfte jetzt in
Genua einziehen. Den Treueid hatte die Commune Genua schon
zu Beginn des Jahres 1311, am 28. Januar, geleistet'); jetzt
erfolgte die Erneuerung desselben^). Die weiteren Acte ge-
schahoi am 22. November. Zunächst hob Heinrich alle Ver-
den Eintritt m die 6 ladt. Nicolaus von Butrintu 95. Indessen dürfte,
wae dieser Autor Aber einen zu Pavia veranstalteten Anschlag gegen das
Leben des KOoigs beriehtet, schwerlieh eniai in oehnen sein. Vergl.
P. Ilgen, Nicolans von Batrinto als Qaelle für dieOesohiebteHeiarieh*s VJI.
(Diss.) Jena 1878, p, 46.
^) Böhmer, Regesta Heinrid Nr. 432. In Tortona nrkundet er am
17. und 18. October. (Böhmer, Reg. Nr. 433— di.) Vergl. Irmer,
Bild XVI a.
*) Nach Georgius Stella, Mural. XVU, p. 1025.
•) Dönniges I, 37—38.
Die Wahl des Syndicna, welcher Namens d«r Oesammtbiirgersehaft
den Treueid leisten sollte, geschah am 18. November (DOnniges II, 166
bis 167), die Eidesltistnag selbst vldleieht an einem der nftehsten Tage.
Digrtizeo Ly <jOOgIe
138
G. Sommerfeldt.
trilge, welche Genua jemals mit König Karl IL von Neapel
eingegan«j:en war, auf'); dünn liess er sich durch besonderen
Volksbeschhiss die unbeschränkte Regierungsgewalt für die
nächsten zwanzig Jahre übertragen*), bestätigte aber zugl* K^h
auch den Genuesen alle ihnen von früheren Kaisern und Königen
verliehenen l'reiheiten und Privilegien. Dazu gehörte nament-
lich, dass sie nur auf der Strecke von Arles bis zu St. Angelo
in Sicilien und hier auch nur zwei Tagereisen landeinwärts sur
Heeresfolge Terpflichtet waren ')* Die bisherigen Beamten wurden
abgesetzt und die alten Aemter beseitigt, mit Ausnahme des
Vorstehers des Volkes (abbate del popolo). Auch dies Amt hatte
Heinrich gerne beseitigt, aber er stiess bei der Bürgerschaft auf
so entschiedenen Wideretand, dass er es vorzog, diese Wflrde be-
stehen zu lassen^). Die Oontribution , welche Oenua zu zahlen
hatte, war verhältnissmässig gering, sie betrug 60000 Goldflorin.
Die lebhaftesten Erörterungen rief die Neuvertheilung der Aemter
hervor; sie erfolgt« schliesslich in der Weise, dass die Familien
der Doria und S])inola den hauptsächlirlistcn Antheil an der
Stadtverwaltung erhielten. Doch gingen auch die guelfiachen Ge-
schlechter keineswegs leer aus.
Während so Heinrich immer noch mit der Sorge für die An-
gelegenheiten Oberitaliens beschäftigt war hatten Truppen der
tuscischen Liga die von Genua nach Süden führenden Pässe besetzt,
um das weitere VorrOcken der Deutschen auf dem Landwege zu
hindern Truppen Bobert's von Neapel unter dem Befehle des
') Moniim. hift. palr. IX, 450 — b'S. Jene Vertrage seien „in grave
preiudiciuiu et iacturam et iu diminuciouem iuriuiu et regaliuxn aacri
Romani imperii** geBchloseen, heisst es in diuw Urkande.
I) Honam. hJst. patr. JX^ 458— Sa
') Hieolaas von Batrinto 96.
*) Alb. Museato 893. Qail. Ventura 781.
Doch bereiste sagleich eine königliche Gesandtschaft^ an ihrer
Spitze Bischof Micolaus von Butrinto und der päpstliche Notar Pandolfo
de' Savrlli. seit KnrJp Ortnhpr rlip Städte TuPoiPTi«. um. wenn möglich-
einige derselben auf die iieite Heinrich's VIL herüberzuziehen. (Nicolaas
von Butrinto 98—106.)
°) Ursprünglich halten die Florentiner in der Meinung^ daas Heiniieh
Beinen Weg über Bologna nehmen werde, alle ihre Trappen in der Kühe
dieaer Stadt eoncentrirt Ihre Bestflnang, als Heinrieh statt deeeen nach
Genna sog, war groee. (Bonaini It, 46—50.) Sie erholten sieh indessen
^ j . ^ci by Google
Heinrich VII. u. die lombard. Städte 1310—1312. 139
Marschall I )iego de la Rat nahmen schon am 2. November in Lucca
Stellung und bildeten so die Reserve der weiter nördlich vor-
geschobenen Bunde sarmee. Das Spiel Robert's bei dieser Gelegen-
heit war ein unglaublich hinterhaltiges und treuloses. Ende
November befahl er dem Diego de la Rat, um des Erfolges desto
sicherer zu sein, von Lucca aus in die Lunigiana vorzurücken,
ertheilte ihm auch Verfaaltungsmassregeln , falls Heinrich VU.
wider Erwarten zur See nach Pisa ginge. Zugleich wies er seinen
Vicar in der Romagna, Güiberto de' Santinelli, an, mit 200 Rei-
tern im Bedarfsfalle dem Diego de la Rai zu Hilfe zu eilen
und schickte endlich seinen eigenen Bruder Johatm. Fürsten von
Achaia. nach Rom mit dem Befehle, die Stadt zu besetzen und
unter allen Umständen dem König'e streitig zu machen Und
trotz aller dieser ofienbar feindseligen Massregeln Hess Robert
dem Luxemburger gegenüber die Maske immer noch nicht fallen,
sondern schickte gerade damals seinen Seneschail Riz/nrdo Gnm-
hatesa sammt dem Archidiakon von Anagni an den Hof des
Königs, um trügerische Verhandlungen über eine Familien-
Verbindung der Häuser Anjou und Luxemburg zu führen^.
Unsere Berichte sind hier sehr mangelhaft und weisen, theils
bewusst, theils unbewusst die Tendenz auf, den deutschen
König dem Anjou gegenüber argloser erscheinen zu lassen, als
er es in Wirklichkeit gewesen «ein dürfte '*). Es steht aber fest,
schnell von ihrem Schrecken, riefen die Truppen surück, besetzten
Samminiato und Volterra und rückten, als Heinrich seinen AitfenthaU in
Oenua verläng^erte. bis Pietrasanta und Serrnzznno vor.
') DiPS alle.« prpiltt sirli -mx^ dem Dankschrcitn;!!, welches die Floren-
tiner am 1. December an Kunig Robert richteten, (üonaini II. 71 — 73.)
Villani 103 laset irrthümlich erst am 15. December die ersten Truppen-
sendungen Robert's erfolgen.
0 Johann brach^ wie die Florentiner selbst in Urk. Bonaini 11^ 75
sagen, am 18. Deoember mit 400 Reitern nadi Rom auf. Vergl. auch
Tolomeo ▼on Lucca 43—44.
Dieses Ton Papst Clemens V. eifrig befürwortete Heirathsprojeet
war nicht neuen Datums (rergl. Wenck, Clement V. und Heinrich TIL,
p. 147 iT.)i unter anderem war darüber auch im Lager TOr Breeeia ver-
handelt worden. Nicolaus von Butrinto 87.
*) Am zuverlässigsten ist der Bericht des Alb. Mnssato 406 — 8.
Dies ist Hiich ^ranz erklärlicli. denn Mu^sato hielt sicli damals in Genua
aul und emphng seine Nachrichten aus erster üand. Schlechter orientirt
Digitized by Google
uo
G. Sommerfelds.
dsLss Heinrich VII. Aufklärungen ülier das Einrücken neapoli-
taniächer Truppen in Tuscien verlangte. Dieselben legten im
Verein mit der Armee der tuscischen Liga der Komtahrt emate
Hindernisse in den Weg. Der König verlangte daher die so-
fortige Entfernung der Truppen. Die Geeandteii aber erklärten,
in diesem Punkte keine Zusicherungen machen su können, denn
daTon stftnde nichts in ihren Instmetionen. So waren die Ver-
handlungen flher die Vorstadien noch nicht hinausgediehen, als
plötzlich die Nachricht eintraf, Robert's Bruder Johann sei in Rom
eingerückt und bekBmpfe im Verein mit den kdnigsfeindlichen
Orsini die ghibelUniiche Partei der Colonna. Die Gesandten
Robert's gingen auf die Kunde hiervon bei Nacht und Nebel
davon, sie hielten es nicht einmal iür uötbig, sich vom Könige
zu verabsciiieden.
Robert's Verrath lag klar zu Tage , der letzte Zweifel des
Königs Bchwand , als Stephan (Jolonrüi Haid darauf persönlich
in Genua erschien und die volle Wahrheit des Gemeldeten be-
stätigte. Dennorh begnügte sich Heinrich VII. Robert gegen-
über mit brieflichen Vorstellungen. Diese fruchteten natürlich
wenig, denn Robert, sein verstecktes Spiel immer weiter treibend,
antwortete, die Entsendung von Truppen nach Tuscien habe gar
nicht die Bedeutung einer femdseligen Massregel, es sei damit ge-
rade besweckt, die Macht des tuscischen Bundes lahm zu legen. Und
Prinz Johann habe sich nicht nach Rom begeben, um der KrOnung
Schwierigkeiten zu bereiten, auch nicht, um in die Streitigkeiten
der Römer untereinander einzugreifen, sondern um durch seine
persönliche Anwesenheit bei der Kaiserkrönung den Vasallen-
ptlichten, die Neapel gegen das Reich habe, zu genügen So
sehr die Nichtigkeit dieser Austlüchte auf der Hand lag. so that
Heinrich doch, als sei er durch die Erklärungen zufrieden ge-
stellt, denn aus Rücksicht auf den Papst wünschte er den Bruch
mit Robert, so lange es irgend anging, zu vermeiden Florenz
ist Job. deCermenate 1262, und Tdllig (endeniias, wi« gewühnlich,
Nicolaus von Bntrinto 96—97.
•) Ueber diese Corresiponfipn« berichtet mir Jnli. de Cermenate
1262; seine Angaben (inden jedoch ilire I^e?f atiL'iing in (ier spater geg?n
König Robert erlas-pru'ii Bannsentcn/ (Donnigee II, 188), wo an?" fiTi-
solche von Roben zu jener Zeit ertheüte Antwort Besag genomiueii wird.
*) Bitte HdBrieli in der That, wi« diea neaeie D«nte])«r meinen.
Heiarich Vll. u. die loinbard. Städte 1310—1312.
141
dagegen wurde am 24. December mit dem Ileichsbanne be-
legt
Inzwisicheii stellte sich immer mehr heraus, dass, um nach
Pisa zu gelaniren , nur norli der Seeweg übrig blieb. Die Rü-
stungen hierzu wurden mit um so grösserem Eifer betrieben,
da die Genuesen selbst schon ungeduldig zu werden begannen
und sich weigerten, weitere Zahlungen zu leisten. Schon fehlte
es in der Stadt nicht an Stimmen, welche meinten, es sei vor-
eilig gewesen, dem abenteuernden Könige, welcher nicht einmal
seinen eigenen Gläubigem gerecht zu werden vermCge, die Herr-
schaft über G^ua zu übertragen. Die Aufregung stieg aber
aufs höchste, als sieb herausstellte, dass die pestartige Seuche,
welche vor Brescia so grosse Verheerungen angerichtet hatte,
durch das Heer nach Genua eingeschleppt sei Am 14. De-
cember ^) erlag dieser Kranklieit die Königin. Heinrich verlor
in ihr nicht nur die treu*» Gattin, sondern auch die kluge Be-
ratherin, deren Beistand ihm bei Erledigung der schwierigen
politischen Geschäfte oft von Nutzen gewesen war.
Und doch häuften sich für den König noch die Leiden:
aus Lombardien traf eine Unglttckshotschaft nach der andern
ein, alle Bande der Ordnung schienen sich hier gelöst ku
haben, die während eines fast anderthalbjährigen Ringens auf-
gewandte Muhe schien verschwendet. Zuerst hatte sich das
den Vertiehernngen König Robert'« Glauben geschenkt, «o würde «r doch
wenifBlena ▼ersndit haben, den Manch dnreh die •üdwürts fllbwnden
PiUse so erxwiDgea, Dass Heinrich andererseits noch immer nicht gm
die Hoffnung aafgegeben hatte^ mit Robert cur Vertlftadigang sa gelangen,
ergibt sich darauB, dass er die vortbeilhaften Bttndnissanträge, wpI' he ihm
KobtTt'i' Cipf^ner, Konig Friedrich von Sicilren, Anfang- dnroli den
Admiral Oonrado Lancea machen Hess, rand ablehnte. Vergl. Alb. Jlussato
408—9. Joh. de CermenHtc 1262.
Moü. Gerra. LL. II, .ÜIU— 24. Das Verfahren gegen iiorenz war
schon am 20. November eingeleitet.
*) Alb. Ma«Bato 410— U.
*) Alb. Hossato 404. Georgias Stella 1025. Annale« Hedio-
lanenses 692 nnd Galvaneut della Flamma 722 nennen als Todestag
den 18. December. Es ist daa ein Irrthnm, denn in Urk. Bonaini I, 215
lieisst es ausdrücklich: ^in die sui obitus. rjnnrtadecinia decembris*. Vergl.
auch Irmer, Rildorcodox, Bild X\ I. und Liljro degli nnniversnrii dcl cnn-
vento di iSan Francisco di Casti-lUto in Gcnovn. ed. V. Promis (in: Atti
della societä Ligare di storia patria 400 u. 402).
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142
0. Sommeifeldt.
dem Filippone di Langosco Boiner Zeit geschenkte Gasale Yoa
der königlicben Hemchaft losgerissen und eine neapolitaniselie
Besatzung aufgenommen. Seinem Beispiele folgte bald darauf
auch Asti Als nämlich l'iiiiipp von Savoyen zum Reichs-
vicar über Pavia, VercL'lli und Novara ernannt war, sahen die
Guelfisclieu di Solariu khir, was sie von diesem ihrem erbitterten
Gegner zu erwarten hatten. Um nicht überrascht zu werden,
empörten sie sich, vertrieben die di CastelJo und überlieferten
Asti an Hugo de Baux, den in Alessandria befindlichen Seneschall
und Vicar König Robert's.
In Pavia hielt Philipp von Savoyen nur mit Mühe seine
Hemdiaft noch aufrecht Filippone di Langosco gehärdete sich
hier wieder vQllig als Herr der Stadt. Dass er den Abfall plante,
war kkr; denn zu eben dieser Zeit trat Filippone nicht nur in
engere Beziehungen zu den verbannten della Torre, sondern machte
auch sonst aus seinen reichsfeindlichen Gesinnungen kein Hehl.
Philipp rausste ihn gewähren lassen, er hätte sonst die sofortige
Empörung der Pavesen 7ai gewärtigen gehabt. Filippone aber fühlte
sich durch die gegen ihn geübte Nachsicht zu immer keckeren
Schritten ermuthigt. Als Heinrich VII, Toi-tona passirte. hatte sich
Antonio de Fissiraga, der eheuiuhge Cxehieter Lodis, heimlich vom
Heere entfernt, um in seine Heimathstadt zurückzukehren und
neue Umtriebe anzuzetteln. Schon zu Voghera fiel derselbe jedoch
Anhängern des aus Pavia verhannten Manfredo di Beccaria in
die Hände und wurde von diesen dem Mailänder Vicar Matteo
Visconti ausgeliefert. Dafür beschloss Filippone di Langosco
an dem Beccaria Rache zu nehmen, liess denselboi überfallen
und mit Zustimmung des Savoyers, wie es scheint, in sicheren
Gewahrsam bringen
Diese That, welche Philipp geschehen liess, weil er sie
nicht zu hindern vermochte, trug ihm den wOthenden Hass der
Ghibellinen ein. Diese waren seitdem seine erbittertsten Gegner
und thaten alles, um ilm zu stürzen. Xamentlich suchten sie
durch geheime Einflüsterungen seine Treue beim Könige zu ver-
*) IJicolaus von Butrinto 97. Alb. Mu.s^aiu 438.
>) Alb. Huaiato 39a Mit Oiulini a. a. 0. V, 11—13 von einer
eigentlichen Bmpöning des Filippone di Langosco schon nm diese Zeit su
reden, ist nnmöglichf da in unseren Quellen nichts von einer solchen steht.
*) Joh. de Cermenate 1264. Nieolans von Bntrinto 97.
Heinrich VII. u. die lombard. öt&dte 1310—1312.
143
dächtigen. Natürlich waren es nur Verleumdungen, an der
Treue Philipp's war nicht zu zwrilf ln: dieser verfolgte eben
dynastische Interessen, und diese liessen sich nach der Lnire der
Dinge nur verwirkliclieu, indem er sich mit ganzer iiratt in den
Dienst der königlichen Siiche stellte
Zu Unruhen kam es auch in Vero^, wo trotz der An-
wesenheit von Philipps Unierricar Aimo Ton Aspromonte die
alten Partoiungen wieder aufloderten* Philipp . hat sowohl
hier als in Novara den Frieden in einer f&r das Reich Yortheil-
haften Weise herzustellen gewusst
Am schlimmsten aber stand es in den 6sÜicheren Gegenden.
Oiberto da Corrigia war durch die Verleihung des Vicariats über
Reggio durchau:? nicht befriedigt. Ei haiie sich auch auf die
Herrschaft über Parma und Modena HofPnuner treniacht und
gedachte, dies Ziel durch Abfall von dem Kiturre. dessen
Popularität im Schwinden begrirt'eu war. zu erreichen. Dess-
halb versicherte er sich der Treue der ihm ergebenen Par-
teien zu Parma und Reggio, trat mit den aus Modena vertrie**
benen Ouelfen, fexner auch mit Guido della Torre, der sich zu
Bologna aufhielt, und den geächteten cremonesischen Flücht-
lingen in Verbindung und schloss sich sammt allen diesen AI-
lürten dem tnscischen Bund an. Auf einer Tagsatsung zu Bo-
logna wurde das neue Bündniss am 1. November bekräftigt.
In schmutasiger Geldgier' erklärte Giberto daselbst, den Abfall
der Städte Parma und Reggio sowie ihre Einverleibung in den
tuscischen Bund bewerkstelligen zu wollen, wenn man iiini
3UIIUU üoidiiorin zahlte. Natürlich gaben die anwesenden Be-
vollmächtigten dies Versprechen ohne Zaudern
Ueber Philipp's rein egoistiflclie nnd nur auf Krweiieiung des
eigt'iicii Maciitln-reichs gerichtete Politik vergl. Guichenou, Preuves p. 139.
Mandel Ii a. a. 0. IV, 141 ff. Das Vorgehen des Savoyers gegen FilippoDe
di Langosco «ad die ▼«nrithoritohe Gefangeniiahoie des Sohnes des letiteren,
Rissardo, gehört, obwohl man sie sich aacb Nicolaas Ton Batrinto 97
als schon jetot erfolgt denken mttiste, einer viel spütercn Zeit an. Vergl.
Job. de Cermenate 1269. Alb. Mnssato 485.
«) Vergl. Mandelli IV, 171.
') Urkunde bei Mnratori, Anti^uitatr.s IV. tilä — 16. Das von den
BevoUmRfhtirjtcn Aiipüroiuhrtf wurde in den einzelnen Städten dtirch be-
sondere Beschlüsse sanctionirt. in Florenz am 5. November (lltmaini 1!.
55 — 56). Eine feierliche Erneuerung des Bundes ertoigte zu Bologna aui
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G. Sommerfeldt.
Die Wirkungen der neuen Conl'öderatiou zeigten bkh bald
überall an dem zuTersichtlicberen Auftreten der Guelfen. Die
guelfischen Markgrafen de Cavalcabö bedrängten von Casal-
maggiore aus Gremona aofs heftigste. Giovanni da Castiglione,
welcher zu Cremona neben dem doridgen Vicar eine Stellung als
Procurator des Reicfasfiscus einnahm, schrieb in Folge dessen
am 16. NoTember an den Vicar yod Breacia und forderte Ihn
auf, schleunigst Hilfe su senden Veratirkungen, welche schnell
9xa Brescia, Mailand und andern OhibeUinenstädten herbeieilten,
retteten für diesmal noch Gremona, dagegen brachte Giberto
da Corrigia, nachdem er das yersprochene Geld erhalten hatte,
das in Bologna Geplante zur AusfÖhrung. zunächst am 4. De-
cember in i'.ivmd '), einit^o Tage daraut m Reggio und dem
benachbarten Sau Doniiuio Alle drei Städte verleibte er,
nachdem er die königlichen Vicare und die Anhänger des Königs
veijagt hatte; dem tuscischen Bunde ein.
Auf die Kunde hiervon erhob sich auch die guelBsche Partei
zu Brescia. Diese war trotz des harten Druckes, welchen die
de' Maggi auf sie ausübten, wieder zu Kräften gekommen, sie
wusste sogar den Vicar Moroello, Markgraf von Malaspina,
für sich zu gewinnen. Dieser nahm in der Nacht des 14. De-
cember viele der angesehensten Ghibellinen, darunter Bertolo
de' Maggi, gefangen*); dann, am 16. December, erfolgte der
eigentliche Aufruhr. Die Guelfen, geschmückt mit den Farben der
Brusati, erregten einen wilden Tumult, besetzten die festen Punkte
der Stadt, verbrannten den bischöflichen Palast und vertrieben die
Ghibellineu. Diesen gelang es nur, iu einigen der äussersten
8. Decembor. ( Ii o ii a i n i il, To — 74. M u r b t o r i, Antiq. IV , öl5— 22. < Die
Zahlung dtr erwähnten Summe, welche ültrigens Nico laus von B ii -
trinto 98 wieder zu iiieilrig angibt.^ indem er nur 12000 Goldgolden nennte
«rfolgte noch l&ide November and tw«r indem die Bologneser »ie vorl&ufig
bei dem Banqnier Romeo de* Pepoli in Bologna hinterlegten. Vergl.
Bonaini II, 68, 70-71.
*) Dieser Brief ist erhalten beiDönnigetll, 017.
*) Bonaini II, 7S— 74.
') Mon. Oerm. LL. II, 525.
*) Wichtigste Quelle für das alles sind die noch erhaltenen Aeten
Uber den nachmals gegen den ungetrenen Viear angestrengten Proeess.
Dönniges II, 24—29.)
Heinrich VIL a. die lombard. Sttdte 1810— 181S.
145
Stadtviertel sich noch zu behaaptem % Nach «inigen Tagen
endlich eilte Bailardino da Nogarola, der Yicar Bergamos, her-
bei') und unterdrückte den Aufrührt indem er die Badekfilhrer
gefangen nehmen und hinrichten Hess, die andern Gudfen meist
verjagte. Er hatte nur desshalb so leichtes Spiel, weil die Guelfen
nicht Zeit gehabt hatten, die zerstörten Festungswerke Brescias
neu aufzurichten.
Inzwischen verloren auch die Verbündeten keine Zeit, son-
dern bedrängten Creniona mit immer neuen Angriffen. Der nie
ravstende Guido della Torre hatte eigens zu dem Zweck der Er-
oberung Cremonas 100 Bewaffnete zugetheilt erhalten Den-
noch gelang es Galeazzo Visconti, welcher die Vertheidigung der
Stadt leitete, alle Angriffe glücklich abzuschlagen. Durch seine
Erfolge kühn gemacht, wagte dieser es sogar, als die Kunde
Ton der Erhebung Brescias eintraf, einen TheU seiner Truppen
dorthin zu entsenden. Das aber benutzten die Angreifer: Gui<-
lelmo de' Cavalcabd drang am 13. Januar an der Spitze der
vertriebenen Quelfen in die Stadt ein Überwältigte die wenigen
zur Vertheidigung entschlossenen Ghibellinen und vezjagte den
königlichen Vicar Goffredo de' Vercellesi. Galeazzo musste froh
sein, dass es ihm nach hartem Kampfe gelang, mit seiner kleinen
Schaar aus der Stadt 7A1 entkommen.
Alle diese Vorgänge überzeugten den König davon, wie
nothwendig die Concentration aller Kräfte zum Schutze der so
mUlisam hergestellten Ordnung in jenen Gegenden sei. Bisher
hatte in der Person des Grafen Amedeus von Savoyen ein
Diplomat den Poeten des Statthalters von Oberitalien bekleidet,
fortan bedurfte es dazu eines Kriegsmannes, dem BUcksichten
*) Jacopo Halveivi 976—77 entwirft, wie gewöhnlich, auch Ton
diesen Vorgängen eine sehr übertriebene Schildernng^ hingegen verkleinert
Alb. M ti s s a ( o 402 die Sache, indem ernar von einer Verschwör an g
der Guelfen spricht, die blutig unterdrückt sei.
*) Die Angabe des Villani da^f* der AulViihr durch (Jangtaime
della Scala unterdrückt eei^ ist wulii nur eine Verwechslung, iicrvorge-
gungun ans dem Umstände ^ dass Bailardino da Kogarola der veriraute
Frennd nnd Genosse des Cangrande war.
*) Bonaini n, 68— 65. Vergl. 71, 79— 80, 91-92.
OJoh. deCermennte 1264—65. Dm Datnm nach Chron. Regiense
2i and Chron. Mntin., M nrat. XV, p. 571. Villani 164 nennt etwas
ungenau den 10. Januar.
DentaehA Zeitsohr. f. 0««ciaclit«w. im II. 1. 10
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146
O. Sommwfcldt
irgend welcher Art fremd waren, und der mit nnbormlierziger
Strenge die Ungehorsamen zu beetrafen Willens war. Heinrich
enuumte daher am 13. Februar einen seiner trenesten Begleiter
auf der Romfahrt, den GraÜBn Wemher Ton Hombeig, lum
Feldhauptmaim fDbr Oberitalien, beauftragte ihn mit der Organi-
aation eine« Bandes aller »Reiefasgetrenen* imd machte es ihm
zur Pflicht, gegen die, welche sich diesem Bnnde nicht an-
scUiessen wtirden , gewafinet yorzngehen Diese Ernennung,
welche militärisch und politisch die nothwendige Consequenz der
vorausgegangenen Ereignisse war, ächaffl;e endlich Klarheit. Dass
hier unter „ Reich sffefreuen" nur die Ghibellinen verstanden
waren, dass der zu >tilteiide Bund die Ausrottung der (iueiteu
und damit zugleich des Princips der nationalen Unabhängig-
keit Italiens bezweckte« lag auf der Hand. Es kam Heinrich
nur noch darauf an, sich mit Hilfe der Ghibellinen, gleichviel anf
welche Weise, den Besitz der Herrschaft zu sichern.
Wenige Tage nach der Einsetanng des neuen Statthalters
Terliess Heinrich Genua*), wo er seinen Verwandten Guibert
Ton Aspiomonte als Viear zurflckliess Nach gefahrvoller
Seefahrt eireichte er am 6. Hftrz Pisa, um in neue, noch schwie-
rigere YerhiUtnisBe einzutreten und auch hier die ündnrchfishr-
barkeit seiner allzu kühnen Ideen zu erkennen.
Die von ihm in Oberitalien geschaÖene Ordnung ging bald
völlig in die Brüche, denn bei seinem Aufbruch von Genua
traten auch I^adua, Piacenza, Pavia, Tortoua und andere Städte,
welche bisher noch geschwankt hatten, zur Partei seiner Gegner
*) Das Diplom über die Ernenn an g theüt Bonin c o n t ro M orlgia,
Morat. XII, p. 1106—7, mit. Ueber Wernher von Homberg, der sich
hxioh n]9 Minnesänger einen "Namen gemnclit hat. vergl. v. Wyss in den
Mittheilungen der antiqnarisciien Gesellschaft zu Zürich, Bd. XIII.
') Heinrich urltundet in Genua zum letztenninl am 16. Febrnar
(B 6 lim er, Reg. Henr. Nr. 456), aber Erzbischof Balduin, welcher nach
ftld XVII b 4«« nidereodez die UeberfUirt omIi Pisa in der Begleiln&g des
Königs machte^ ersdieint in Genna noeh am 18. Febniar anweaend ia iwei
üfkosden, welclie Friedenebnrg (Weetdentscbe ZeitMbrift tür Geeeb. n.
Knnft III, SOO^dOl) im Regest mitgetheilt hat.
•)Ferreto von Vicenia 1089; derselbe gibt hier wie in einigen
anderen Funkten etwas mehr als seine Quelle Alb. Mussato. Die Ein-
setzung des Uguccione di Faggiola zum Vicar Genuas, wolche Stella 1025
schon jetzt geschehen lasst, ist thateächlich erst viel spater erfolgt
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Heinrieh VH. n. die lombud. SOdte 1810—1312. 147
über. Die Ghibellinen blieben in der Minorität, gie Bchienen in
dem Kampfe gegen die Uebennacht Qirer Gegner erliegen za
BoUen. Das8 dies gleichwohl nicht geschah, hatten sie weniger
ihrer eigenen Tüchtigkeit zuzuschreiben, als Tielmehr dem Um-
stände, dass die im ^egen b^pnffene guelfische Partei sich im
entscheidenden Moment plötzlich aller Ffihrer beraubt sah; denn
Guido della Torre wurde noch im Jahre 1311 durch eine pldtz-
liche Krankheit hinweggerafft, Guilelmo de' Calvalcabö fiel im
Kampfe 1 Filippone di Langosco gerieth in die Gefangenschaft
und Giberto da Corrigia warf sich , unfähig , die Leitung der
guelfischen Partei zu ttberuekmen, bimdlings in die Arme Kobert'ä
▼on Neapel.
So hing also die definitive Gestaltung auch der lombardi-
schen Verhältnisse von dem Ausfall des grossen Entscheidungs-
kampfes ab, dem alles mehr und mehr zudrängte. Die Frage,
ob der deutsche oder der neapolitanische Einfluss in Italien der
massgebende sein sollte, schien allein noch yon Wichtigkeit.
Bekanntlich ist es Heinrich nicht Tergönnt gewesen, diesen
Kampf auszufechten; auch wftre die Bntscheidung schwerlich in
dem Sinne, wie Heinrich es wUnschte, erfolgt. Die Idee des
unirersalen Eaaserthums, die sich so oft schon als ein Phantom
erwiesen, hatte aufgehört die Völker zu begeistern, Erfolge,
welche in dieser Richtung errungen wurden, konnten kaum noch
eine ephemere Bedeutung haben. Wo die realen Machtgrund-
lagen fehlten, war an ein (r^^lingen PO hochfliegender Pläne, wie
sie Heinrich beseelten, nicht ernstlich zu denken.
War demnach dieser Römerzug ein verfehltes und von
▼omherein aussichtsloses Unternehmen, welches nur dazu diente,
die vorhandenen Gegensätze noch heftiger aufflammen zu lassen,
so darf man andererseits doch auch nicht verkennen, dass Hein-
rich's Romzug, im weltgeschichtlichen Zusammenhange beixachtet,
keineswegs bedeutungslos, theilweise vielmehr von sehr weit-
tragenden Folgen begleitet gewesen ist. DemSingreifen des Luxem-
burgers vor Allem verdankten es die Savoyer, dass sie der üeber^
macht des Hauses Anjou nicht erlagen, sondern im Laufe der
Zeiten zu der Grossmachtsstellung emporsteigen konnten, welche
es iluien ermöglichte, das von andern so vielfach vergebens er-
strebte Ziel, die Einigung U^iliens, ins Auge zu fassen und gliick-
lich zu vollbringen. Ebenso haben auch die Geschlechter der
Digiii^
148
0. Sommerfeldt
Visconti, della Scala u. s w erst in Folge der ihnen durch
Heinrieb VIT. gewährton thatki^fitigen Unterstützung ^\ch zu dem
heraiiabilden können, was sie sp&tor in den Zeiten der l^eogestal-
tung aller Lebensformen geworden sind. Den Boden zu ebnen,
anf dem die zarten Keime der beginnenden Renaissance sich
entwickeln konnton, hat Heinrich's Rom£BÜurt eine mSchtige Bei-
hilfe geleistet.
Beilage.
Philipp, Graf von Savoyen, ordnet auf Grund der ihm
von den Vercellensern übertracrcnen Vollmachten einen
Frieden zwischen den in dieser Stadt streitenden Parteien
an. Vercelii 1311, Sept. 28.
Urkunde de» Archivio Municipale zu Vercelii, Blseioni IV, fol. 183.
Herr Avv. Marrochino zn Vercelii hatte die grosse Qftte, diese
bisher unedirte Urkunde für mich abschreiben zu lassen.
Pas pronnntiata per Dominum Principem inter Tizones et Ad*
vooatos.
In nomine Doniini Amen. Anno a nativitato eiusdem millesimo
treoentosimo nndecimo, indidone nona die decimo octavo Septembris,
in presencia subscriptomm tostiam* Cam inter nobües viros de
Advocatis de civitate VeroeUamm et distrietn et eorum partem et
sequaces et coadiutores ipsorum ex una parte et nobiles viros de
Tizionibas de ipsa civitate et distrietn ac sequaces et coadiutores
ipsornm ex altera orta esset matoria questionum pretestu ininriaram
offensaram et contamelianim intor ipsas partes illatamm et speciales
personas ipsarum partium in personis et rebus et pretestu gnerre
interposite et ventilato inter ntrarnqne partinm et personarum singu-
larum earundem et homicidiorum ferutarum et incendiorum Tastorum
et dampnorum datorum et perpetratorura hinc vel indc.
Yolentes et cupientes infrascripii nobiles de partibus suprascriptis
eorum nominibus et noraine et vice eorum partis coadiutorum et
sequacium earundem de predictis omnibus ad pacis amabilitatem et
ad concordiam pervenire, desiderantes eciam et volentes discrimina,
qnn propterea possent contingere, ovitare, pacis dilectionis atque con-
coidi*' Ipvilatem predictis nominibus eligentes, dcliberato con^cilio et
consultü suliscripta forma sponte et ex conscientia super dictis cnn-
trovcrsiis (luestionihiis litibus et rancnris guci'ris ininiicitiis coii-
tumelüs bomicidüs dampnis et iniuriis datis et perpetratis et super
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Heinrich Yll. u. die lombard. Städte 1310—1312.
149
Omnibus aliis et singulis qne quocumqne modo verti potorant inter
predictas partes eoropromiserunt et plenum compromissuin feceruiit
in virum niagnificuin el Uluslrein dominuin Philipura de Sabaudia,
Principem Acbaye, licet absentem tamquam in arbitrum et arbitra-
torem et amicabilem compo.sitorem, die predicta in civitate Vercel-
larum iti ecclesia Sancti Juliani in presencia et testimonio domini
Guillelnii de Rippis iuris professoris et Guillelmi de Guialardis
canonici ecclesio Vercellarum testium ad hoc specialiter vocatorum.
Dominus Richardus de Tizionibus, dominus ßonifacius de Guidalardis,
dns. Jacobus de Bulgare, dns. Petrus de Arborio, KayneriuB de
Sonomonte, Francezius de Ast, VerceUiniiB de Kipis, Luoina de Sono*
monte, Jacobus dictus Berlofa de Tmonibus, Obertns de BondonniSi
Jonselinns de Castellengo, Johannes de Is Milta, Henricns de Tizio-
nibus, Qencellns Oarengus, Obertinns de Tinonibas, Pein» de Albano,
omnes de Tixionibns vel de ipsomm parte, tarn eonim nominibus
propriis quam BOiniDe et vice omBram et singaloram de eorum parte»
de eivitate Yeroellarnm et districtu, sequacinin et coadintornm ; pro-
mitfcentes se eurataros et factiirOB toto posse, quod ceteri de parte
ipsomm sequaces et coadintoree ipsoram de dicta ciritate et districtn
presens compromissum ratam &>inum atqne gratom habebant et
tenebunt et com debita soUempnitatc aprobabunt« dederont et com*
promisenint, pront melius potuerint, dicto dno. principi plenam po-
testatem et generalem auctoritatem et facaltatem liberam atqiie
bayliam omnimodatn, quaotumcamqQe plenior et liberior potest aliqua
commissione concedi, super predictis disoordüs controversiis litibos
qnesttonibns et rancnris et super omnibiis guerris bomicidiis femtis
contnmelüs dampnis ininriis et offensionibus factis datis illatis et
perpetratis qnocamque modo et qualttercumqne in ipaos supetins
nominatos et alios de eorum parte sequaces et coadintores ant ali-
quam singolarem personam de eomm parte per predictos de Advo-
catis aut per aliquam aliam personam de eorum parte super omnibus
aliis et singulis, qne qnocnmque modo et qualitercumque et qua*
cumque ratione yel cansa verti poterant inter dictas partes et singnlas
persona« de dictis partibus, dicendi pronnntiandi sententiam deeUk
randi dilBniendi interpretandi et arbitrandi de concordia vel de iure,
servato vel tion senrato iuris ordine in predictis quoeumque modo,
stando vel sedendo die feriata vel non feriata et quoeumque loco,
presentibus partibus vel absentibus dtatis vel non citatis alta et
bassa in seriptis vel sine, pront dicto domino principi videbitur ex-
pedire. Promittentes nomine antedieto mihi subscripto notario ut
publice persone stipulanti nomine et vice sacre regie magestatis ao
dicti dtti. principis ae dictorum Advocatorum et partis ipsorum et
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Q, Sommerfeldt.
oiiiiUMmmqiie singnlam penoiie, Gaias interest Tel intenaae poant»
attendere et obserrare com effecta laadnin whitriam sentenoiam de-
clarationem interpretationem diffinitioaem ipdas dni. principis sab
pena müle marchamm boni et pnri argenti in Bingiills eapitii& pro-
nnntiatioiiis eiafidem dai principia oommittenda, cniufl peae, si eam
committi eontingerit, soWatar dno. Imperatori pro dimidia aen dioto
dao. principi aomine ipsina et alia dimidia parti Advobatonua öb-
aerranti pronontiationeiD prediotain auchi notario at aapra recipienti
aoUempniter atipalata et promiaaa, et pena aolnta Tel aon aolata
pronnntiata nidiilominiu in ana pennaneant finnitate; obligantca
miohi notario redpienti at aapra et nomine quo snpra pro hüs om-
niboa et aingolia attendendia inplendia et obaervandia pignori omnia
eonun bona eam refectione dampnomm expenaia et intereaae. Be*
nnnciando ezprease omni exceptioni et iure oanoaioo Tel eiTili alTe
mnnioipaH, qaibna mediantibaa contra predicta Tel aliqnod pre-
dietomm poaait in aliqno oontrafaoere Tel Tenire tarn ratione reram
quam ratione personarum in ipeo oompromiaao oontentanun; aalTis
aemper in predidäs mandato et preoepto dni. Imperatoria et aalTa
et reaerrata aenteneia lata inter eiTea Veroellenaee per dictum dnm.
Imperatorem , de qaa sentencia oonst&t per instmmentam publicum
factam manu Bernardi de Mejna notarii pabUd BeUioenaia dioeeeeia
anno domini milleslmo treeenteaimo decimo et continetur.
Item anno, inditione et die qoibna aapra in dicta civitate Ver-
oellarom in domo comnnia prope palacium in presencia et tcstimonio
Syraonis de Canalibus clerici et famiüaris dni. principis, Bergadani
Sardonis de Vigono domicelli sui et Andree de Oappo testium ad
hoc specialiter vocatorum. Nobiles viri dns. Synion Advocatus de
Colobiano, dns. Petrus de Arborio, Jacobus de Arborio de Gati-
naria, Martinas de Montonaiio, Thixius de Arborio, Ubertoa Pecti-
natus, Rajnerius de Vassallo, Fredericua Oooorella, Franciscus de Co-
lobiano, Frandscus de Baymundo, Provaxius de Verale, Riccardaa
de Vassallo, Franciscus Gocorella, Nicolaoa de Arborio de (iatinaria,
Obertiiius Gocorella, Jacobus de Queregna, Sadinus de Turineto,
Symon Advocatus do Balaola, Ardicio Pectenatus, Jorius FreapanuB,
dna. prepoaitas de Moxo, magister Pectenatus, Ardicio de Monte-
formosso, Symon de Arborio, Raynerius de Calvis, Buzinus do Que
regna, Bertbolinus ' de Arborio, Jobannes Gocorella, Gothofrodus de
Cerridono, Franciscus Arzonenga, omnes et singuli de parte Advoca-
torum de dicta civitate Vercellarum eorum nominibus propriis et nomine
et vice omnium et singularium de eorum parte eoadiutorum et sequa-
cium ipsorum de dicta civitate et districtu. promitteutes se lacturos et
curaturos [etc. wie oben S. 149, Zeile 17 bis mm Scbluss des AüneasJ.
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Heinrich VIL u. die lombard. Stadt« 1310—1312. 151
Anno eodem qao sapra et inditione, vigesimo octavo S^ptembris
in diota dvitate VeroeUamm in domo illQram do CriyoUs. In pre-
aeaoia et tesÜmoitio dni. Andree BiTom miUtifl, dominonim GhiiK
Idmi Portnmdi, Yxvuaad Burgni et Fraacuci Cargnani iuriiim pe-
ritomm et pliirinin alionun teetium, TOcatomm ad honorem sancte
et indmdae trinitatis, patriB et filü et Spiritus sanoti et bestissime
lirginis Marie, saneti Eosebii et saneti Andree ac eciam ad honorem
et laudem omnium sanctomm et sanetanun Dei et ad honorsm
gloriam et angmentnm exoellentissimi dni. Henrid Dei gratia So*
manonim regb Semper angnsti, et ad reformationem prosperam et
tranqnillam et pacifficam statnm dntatis et distrietos VeroeUamm
et omnitim amioorum. Noe Philippus de Sabandia, princeps Achaje,
arbiter et arbitrator et amicabüis oompodtor electne a dietis partibus
de AdTocatis et Tizionibns de Vereellis super gnerris controTersiis
ioinrÜB oontnmelüs dampnis datis qneationibus et ranooribos» pront
anperins in preoedenti latins est ezpressom.
Yolenia in dubio iudicionun anfiraetns effugere tediossoe et
discrimina, qne possent contingere, eritare, desiderantea et Tolentes
in quolibet bonnm pads ao edam desiderantee statnm ipdns dvitaiis
ac dTinm dnsdem efBd padfficnm et tranquiUnm, deliberato pro-
podto et consttlto ex forma et potestate dieta oompromisd nobis a
patübaSy nt premittitnr attribnta Yiam paois et ooneordie totaltter
eligentes babita sapra premlssia deliberatione soUempai, presentibns
infrascriptis personis de partibns snpradictis et de dieta dvitate et
distriotn et Dd nomine inTocato» didmns pronnntiamna deolaramns
sentendamns et arbitramnr pront in seqnentibnB continetnr.
In primis pronnntiamns ex arbitraria potestate nobis ut snperins
eontinetnr atribnta, qnod pax et forma pads et omnia et nognla
eapitnla pacia inite et &cte in dvitate Yeroellarum per serenisdmnm
dnm. Henrieam Dd gratia Bomanomm regem Semper angnstnm de
mease Deesmbris prozimi preteriti, pront in diota forma pads plenins
eontinetnr, inyiolabiliter obserrentor per omnes et singnlos, inter
qnos dieta pronnndatio fiiit faeta et mazime inter nobiles de Tido*
nibns et partem ipsomm ex nna parte et nobiles de Advoeatis et
eonun partem ex altera et inter seqascee et coadiotorss utrinsqiie
partis. Et si atique inhirie olfennones oontnmdie personales dfo
dampna aliqna faete vel facta fderint dye aliter illata Tel peipetnia
qnomodoeiunqite et qnaliteronmqne porsonaHter inter partes pre-
dietas ant inter aliqnas singnlares personas dietamm partium vd
inter ooadintores, undeenmqne dnt et eainscnmqne oonditionis ezistant»
a tempore siqnidem predicte paois prolate per dictnm dnm. serenis-
dmnm Begem nsqne ad präsentem pronnnciationem, hinc inde dnt
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G. Sommen'eldu
et Mse debeuit remiaae et totster quietate et pro remissis et qme-
tatis perpetno habeantnr tarn anetoritate hoina pronunciatioBU
quam omni modo et forma, qnibus melius exprimi et fieri potest;
ita qnod de ipaomm ininriit et ofknm sea dampnis datis et illatis
in person«, ut snperiiiB est ezpreesom, inter dictaa partes aut singa-
lares personas dietamm partium et coadintomm et sequacinm eonuidem
jnUla poasit «Iteriiis querimonia Tel ranchnra per atiqnem ooram
aliqno maipstrato yel iudioe promoTeri vel aliter sositari nee eeiam
propterea fieri possit aut debeat modo aliquo re?endieatio Tel
Tindicta.
Item didmns et pronimoiamiis ob tranquillnm statum et qnietom
in ipsa ciTitate et distriota, Deo dnoe, fiitaris temporibus conser-
Tandnm, qnod omnes et singnli in dieta dTitate et districtn, qoi
Bimt'banmti Tel exnlti siTe eondapaati de dicta eiTitate a tempore
dicte pronuntiationis facte perBegiam magestatem asqne ad presentem
pronuntiationem de aliquo maleficio ex aliqua cansa, ezcepto de forte
robaria et strata violata, sint penitns absolut! a predictis oon-
dampnationibus sive bannis, prius tarnen prestita cautione ydonea
de parendo nostris mandatis et nostre curie et quod stabunt padfiee
et quiete et servabunt paoem et oonoordiam pronunciatam ut superins
in precedenti est ezpressnm, qua qaidem prestita cautione, possit
libere et secure venire stare et redire et residenciam facere in civitate
Vercellamm et districtn ipsins ciTitatis. £t huiusmodi banniti et
condapnati, si Totuerint gaudere gratia et beneficio supradictis
teneantur se presentare et comparere coram nobis aut nostro vicario
Vcrcellensi infra decem dies a die preseutis pronuntiationis nume-
randos et cautione ydonea prout superins.
Item tlicimus et pronuntiamus , qiiod infrascripti et omnes et
singuli, qui sunt de civitate Vercellaruni et districtu, tarn de partibus
predictis quam de foniunalibus ipsius civittitis ei districtus, prestent
nobis et prestare debeant iuxta nostrum beneplacitum et mandatum,
sufficientem et idoneam cautionem, quod ipsi stabunt legales et fideles
Iraperii atque nobis nomine et vice regie mapestatis et vicarii^ et
nuntiis uustris, qui pro tempore fuerint in civitate predicta et di-
strictu ad conservationem status et honoris et augmenti predicte
magestatis et nostri et nuntiorum uostrorum, et quod conservabunt
et manuteiiebunt statum pacifficum et tranquillum ipsius civitatis et
districtns et parebunt fideliter mandatis et imperio serenissime mage-
statis et mandatis et imperio nostri et nuntiorum nostrorum, que-
cumciue auteni per no8 et nontios uostros iuste precepta et decreta
fuerint, servabunt sine deflfectu fideliter et constanter.
Item quud lulrascripti de partibus Tizionorum et Advocaturum
üigiiizea by GoOglc
Heinrich Vli. u. die lombard. Städte 1310—1312. 15S
sibi iiiTioem teneantur remitere absolvere qaitare omnes et Bingulas
iniorias offansiones iaotiiras contumelias et querimomias personales
hinc Tel modo sHquo perpetratas vel illatas qualitercumque a dicto
tempore dtra tarn oominibus eorandem quam nomine coadiutorum
ipsonun et predicta implere et faoere teneantxir usque ad quindecim
dies a die presentig pronimtiattOBU numerandos.
Nomina lant bec de parte Adroeatomm : dng. Bymon Advoeatua
de Colobiano, dns. Thyssins de Arborio . . .
Isti snni de parte Tlzionomm: dns. Bicbardns de Tixioaibas^
Baynerins de Sonomonte . . .
Item inlhkecripti dieuntnr comnnales de dicta dvitate et dtstriota:
dns» Petrns Alsatns . . .
Item pronnntiamiu et dicimns, quod ei eontingerit, quod aliqnia
derieofl ant religioens Tel peraona eeclesiastica contra fecerit preeenti
pronontiationi ant contra pacem prefatam duxeiit temerarie Teniendnm
sen contra fecerit ad aliqna de predictis proximior agnatns ipsiiu
aen prozimioree agnati, si plnres ftterint, teneatnr et teneantnr ad
penas in preeenti compromisso et pronnntiatione et reetitationes et
emendae funendas proinde ac si agnati predicti fecissent contra Ben-
tenciam sapradictam, eandem penam incarrant quam posset et deberet
incnrrere dictns dericos Tel eeclesiastica persona, si esset secolaris;
et si proximiores agnati non essent solvendi ad atios proximiores in
eo casn recnrrant et teneantur ad penas nt saperins est expressnm.
Et predicta omnia et singnla saprascripta dicimns pronnntiamns,
attendi et obserrari per partes predictas et per qnamenmqne singnlarem
personam dictanim partium sub pena in dieto compromisso contenta.
Reserramus tarnen nobis ex forma et vigore compromiasi omni-
modam potestatem ac universalem et generalem bayliam auotoritatem
et facultatem iterum semel secundo tercio et pluries pronunciandi
dicendi arbitrandi et interpretandi inter ipsas partes et quasUbet
personas singnlares dictamm partium et coadiutorum, potisnme super
questionibus controversiis litibus et ranenris Tertentibus seu verti
sperantibus inter ipsoe snperius nominatos occaxione alicnius dampnl
dati seu offensionis illate aut iniurie in bonia et rebus eorundem
sive occaxione alienius robarie aut captionis faote de aliquo homine
civitatis Vereellanim aut districtus sive edam occaxione alicuius re-
demptaonis babite per aliquam specialem personam .sive alia qua-
cnmque de causa; retinentes insuper expresse nobis omnem bayliam
et potestatem &dendi pacem inter dngulares personas, ipnus dvi-
t&tis et districtnB de gnerris Td iniurüs inimiddis, que singulariter Tel
spedaliter inter aliquas dngulares personas reperirentnr intervenisse
Yorbo Tel facto modo aliquo tempore aupradicto.
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G. Sommerfeld U
Nomina illorom, qui fnemiit presentes dicte sentencie el pro-
nuntiatioDi «t diotam sentetid&m aprobaTerunt et ratiffieaTenuit per
ipsos et quemlibet infrascriptomm iuramento interposito corpofBli
sofit liee: dns. 87111OD de Colobiaao, dns. Martiiras de Mcmtooario,
Tbedixins de Arborio, Nioolaus de Hargaria, Jacobiu de Qnaregna,
Jorins de Gnaldengo, Rieardiu Adrocatna de Cblobiano, OnillebDVfl
de Balaola, prepoätiis de Mozo, Karolm de Arborio, qni sniit de
parte AdTOcatomm ; item doa. Jaeobo« Berlofa de Tisiotiibiu, Fran*
eiflcus Oagnolius, Henriooa de Tirionibus, Frsneiaeiia de Aat, Jaeobus
de Bulgare, Maphena de la Muta, Raynerim de Sonomonte, Nieoloniu
de AnxilianOi KiooUnus de la Muta, Vereelliniu de Bippis, Ubertums
de Tizionibna, Jaoobus FreapanuSf qoi omnes sunt de parte Tioonoram;
item JacoboB de Bippia, Thomaa de Bertholo, Petmaeho de Bodobio,
Henriotns de Maxino, Francieens de Santo, Henriens de Turriono,
Baynerins de Lomelio, Beriholiiras Alxatns, Johannes de Montenario,
Leonardna Gbigelotne, Germaniu Freapanns, Pazins deOremona, Fran-
ciBcns de Terato, Jaoobas Mina de Bodobio, Miliaatis de Alice, Oa-
liardoniu de Cassali mbeo.
Item infirascripti iorayeroiitt interposito per eosdem prent infra
seqaitar, aprobavernnt conflrmaTemnt et rattifficayerant dictam sen*
tenoiam et proniinoiatioDeffl fkctam per diotam dnm. Prineipem et
pront dieta sentenoia eontinet, serrare. In primls Bnfaa de Caasa*
noTa et bontia Johannes de OassanoTa et Onalinns de Tiiionibaa die
XXVIIL Septembria preaentibus testibna ad hoc vocatia et rogatis
Drayone de Paacapalea et Jordano Oavay.
Item Kicolinna de Beniyolis die eodem präsente dno. Veroellino
de Bippis et Sorcello de Carrono.
Item die XXDL Beptembris dns. Oamosaa et dns. Jaoobus de Ast
fratres preseutibos Buffino de Miraida et Obertbo Mala.
Item die eodem Nicolinns filiua dni. Thome de Meleto sno no*
mine et proenratorio nomine diotl Thome, de cnins proonra est in*
sirumentnm factum per Jaoobnm Cerexiam notarium anno eodem et
die preaentibas Francisens Burgionns et GuiUelmus de Provana.
Item eodem die et eodem modo presentibns dictis testibos Fran-
eisoas de Quinto. Item eodem die presentibus dno. Petro de Maadello
et Vaaohapino testibas Toeatis dns. Bonifacius Guidalardos.
Item dns. Uenricns de Qointo preaentibas Frandsoo Tnrnni et
Nioolino de Meleto eodem die.
Item Lafranchus Guidalardi presentibns Jacobo Freapaai et
BertboUno de Meleto die eodem.
Item dns. Jacobus de Arborio de Gatinaria presentibns dno.
Gnillelmo Provana et dno. Franoisco Bnrgensi.
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Heinrich VII. u. die iombard. Städte 1310—1812.
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Item eodem die dus. Franciscus de Coiobiaao et Franciscus cor-
cicer de Centorio presentibus sapradictis.
Item Johannes Gocorella eo die presentibus suprascriptis.
£o die penultimo dicti mensis Gxialinas de Tizionibus, Roglerins
de Bondonnis et Petrus de Albano presentibus Uueto de Marzaro et
Petro de Mandello.
Item die ultimo Septembris presentibus Fapui ella de Carpagnato
dns. Petrus de Bondonnis et Jonselinus de Castellenpo.
Item dns. Dalphmus Tizonus eodem die presentibus Jacobo de
Ast et Vercellino de Rippis.
Item dns. Jacobus de Sancto Germano presentibus dno. Mar-
tino de Montonario et Jacobo Snrtario eodem die.
Et ego Johannes dictus iiubeui dt Maboneriis de Pinarolio
publicus imperiali aiictoritate notarius scribaque dicti dni, Principis
predictis omuibus et singulis vocatus interfui et hoc presens instru-
menta m tradidi et scribi feci de prothocollo meo et nichilominus me
subscripsi et Signum meum subscripsi.
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Kleine Mittheilangen.
Zur lliiiriclituiig der Sachsen 782 (s. Bd. I. dieser Zeitschrift
S. 75 ff.). Bippen hat die psychologischen und praktischen Schwierig-
keiten der herkömmlichen Auslegung der Berichte über das Blutbad an
der Aller scharfsinnig dargetban. Auch mit seiner Ausführung über
die eine der beiden Hauptquellen, die sogenannten annales Einhardi,
kann man einverstanden sein : dagegen scheint seine Interpretation des
wichtigsten und ausschlaggebenden Berichtes, der annales Laur. maj.,
nicht recht zulHssig. Ich möchte Folgendes zur Discussion btelb^n.
Die Stelle lautet: ,(Saxones) reddiderunt omnes malefactores ilios,
qui ipsud rcbellium maxime terminaverunt, ad occidendum,
quatuor milia (luingentos". Es ist bisher versäumt worden, den Wort-
sinn von termiuare scharf 7.u fassen. Das Zeitwort bedeutet im das-
Bischen Latein zuerst begrenzen, dann bestimmen, festsetzen. Dass
es auch in der Zeit Karl's des Grossen in dem gleichen Sinne ge-
braucht wurde, lltsst sich nachweisen. Zwar die annal. Laur. be-
dienen sich seiner, so viel ich sehe, nur noch einmal, doch gerade in
dieser Bedeutung: z. J. 787 petierunt apostolicum, ut pacem termi-
naret (so und nicht terminarent muss mit einigen Handschriften auch
der Verfasser der ann. Einhardi gelesen haben). Häufiger stösst das
Verbum in den Capitularien in derselben Tiedeutung auf. So im cap.
de justitiis facicndis (Capitul. regum Franoomm ed. Boretius I. 176)
causae vel lites . . . discutiantur et congruo sibi judicio terminentur.
^Vtlmlieh juditium terminetur und Judicium non terminetur S. 148
und 153, 3 (vergl. 170, 4 hinsichtlich des Sinnes der letzteren Stelle).
Endlich gehört hierher die hübsche Parallelstelle zu unserem Passus
der Lorscher Annalen im capit. missorum bei Boretius S. 66: in-
fideles homines magnum conturbium in regnum d. G. r. voluerint
terminare.
Aus alledem erhellt meines Erachtens zur Genüge, dass termi*
nare In jener Zeit nicht etwa im Sinn des Ausfübrens, üntemehmeiis
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Zar Hinrichtung der SacUseo, 7b2 (U. Uimanu). 157
(peragere der ann. Einb.), sondern im Sinn des Beschliessens, Festsetzens,
EntScheidens angewendet wird. Die Sachsen liefern demnach alle Uebel-
thäter zur Hinrichtung aus, welche „hauptsächlich jenen Auf-
ruhr beschlossen hatten'. Das sind aber nicht die irregeleiteten
Massen, sondern die Rädelsführer, wie denn selbst in der pragma*
tisirenden Wiedergabe der ann. Einh. der König nur de aucto*
ribus factae defectionis inqoisint. Das so gewonnene richtigere
Veiständniss des Relativsatzes steht aber nun im inneren Widerspruch
mit der als Apposition folgenden Zahl 4500. Der Anstifter können
unmöglich so viele gewesen sein. Matt wird demnach nnans*
weiehltch zu der Yennnthung gedrängt, dass in der Zahl der
Fehler steckt. Am wahmdieinHalisten dürfte die Annahme sein,
dass der Verfosser der annales Laar, in Folge folsohen Lesens seiner
Vorlage ein paar Nullen zn Tiel «itnommen habe. Wie letzterem
aber auch sei, so viel scheint gewiss, dass nicht Tansende von ,TJr^
hebern' des An&tandes ate aosgeliefert beseichnet werden sollen.
Damit fiUlt meines Erachtens die Hanptschwierigkeit des YerstKnd-
nisses nach jeder Beuehong hin, wie dem anfinerksamen Leser des
Bippen'schen Anftatus nicht naher dargelegt su werden braucht.
Ebensowenig braucht dem Kenner gesagt xu werden, dass es durch-
aus nichts Besonderes ist, wenn die auf Lrrthum beruhende Tradition
jegliches Wissen von dem thatsichlichen Hergang vOllig verdrilngt hat')*
H. ülmann.
Zur Oesehiclite der Fmktoter Atsoelatioa toh 1697* Die
Hoffiaungen, welehe man Ton Terschiedenen Säten auf die Frankfurter
Association der vorderen Eeichskreise setste, empfangen einiges Licht
durch die Berichte des Hessen-Casselischra Qoheimraths und Kammer^
prftsidenten, Freiherrn von OSrz aus dem Haag (Harburg, Staats»
archiv. Eriegssacben 9d91), von denen ich hier einiges mittheilen
will, da ich sobald nicht auf das in meiner Schrift ,die armirten
Stände und die ReichskriegsverfassuDg' behandelte Thema lurflck-
kommen werde. Sie enthalten namentlich interessante Details Aber
die Verbandlungen der Reichsdeputirten im kurmainnschen Quartier.
In einer Conferenz am 9.fl9. September 1697 erklärten sich noch
') Ich benutze die Gelegenheit ein weiteres HissTerstftndnisa in der
Ueberlieferung der Lorscher Annalen zu verbesBem. Zum J. 774 h» i-t i s
ganz sinnlos, die Sachsen hätten sich gegen den in Italien weilenden Karl
empört, nulla omnino foederatione suecepta. Es ist gewiss zu l*^«^'n:
faide (ütler faida«') ratione. Im Folj?enclen i«t dann das in vielen Hss.
fehlende veio als Flickwort zu streiclien. Damit wird die gezwungene Er-
klärung AbePs (Jahi'büchei- I, 150) übertlüsaig.
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158
Kleine Mittbeüimgen.
viele Reichsstände, wie u. a. Brandenburg, Hannover, Sachsen-Gotha
und der schwäbische Kreis mehr oder minder bestimmt für die Fort-
setzung des Krieges, doch gab die Antwort, welche Wilhelm III. den
beiden Deputirten, dem württembergischen Geheimenrath Georg Kalpis
nnd dem kui'trierischen Obermarschall t. Saffich, ertheilte, den Ans-
schliß nach der Seite des Friedens.
Bie lautete nach einem von Grörz abschriftlich beigelegten BerielitA
Saffich's vom 10./20. Sept.:
,Les Fran^ois n'ont jamais eu envie de rendre Strasbourg que
duis la demiera neooBsit^ Enfin je ne YWt pas esp^rer, que les
ImpAnanx lauseront ^uler le Tenne de demain ; ear alors ils perdront
Strasbourg, et n^anront point d'equivaleni. Lea Fran^ois n'entendent
plus ancane raison, je ne yois k präsent point, qa'ils Tondroat mg'
maiter l'eqiuTalent de la moindre cbose; eaßn par nos manitees
Tiolentes et autres noas sommes la duppe de cette negotiation. B
n*7 a qii*iio seol moien poiir nAtre senretö que de demeorer nnis
eosemble, et de bien ^blir la garantie reciproquement comme mm
raffaire de l'assoeiatioii de l'liiapire. II faot aggrandir le fort de
Kehl pour faire nne bonne tdte et plaoe d'annes. (Le comte de
Portland noos a rapport^ apres cela comme an socret, qve le Boy
et les Etats donneroit pour cela un miUionO Je ne pnis pas seal
continaer la gnerre, toqs oonnoissei aiisst bleu que moy, en quel
^at sont les afikires k la cour de Vienne, et comme on abandonne
le Prince de Bade. L*on a ontre cela les Tarcs sor les bras et les
brovilleries de Pologne, et la gnerre continiiaBt nona anrons eacore
80000 hommes de plus snr les bras, qni ont ^ en Catalogne.
Outre j'ay affaire & mos Parlament, et si Tenvie lenrs prenoit de ne
plns tant fonmir d'argent pour la gnerre, h quoy en serions noos?*
Wir sshea ans diesen Erwlgongen des Königs, welchen Werth
er auf die Association legte. Kein Wunder, wenn dann auch Kul^
in seiner Propaganda ftbr Ausdehnung ^des Associationswerkes noch
eine Zeltlang fortAihr. Dagegen macht auf der Sttte der Armirten
der kursftohsische Gesandte Boso, «dem die association der Creise
gar nicht anstehet", den Vorschlag, an Stelle einer Beichsarmee die
gegenwärtig yorhandenen 80000 Haan, ,communi imperii sumpta*
anzunehmen und inzwischen auf Boichs- und Kreistagen die Verhand*
lungen Uber die Kriegsrerfassung su itthren. Doch will Kursachsen
es jetzt yermieden sehen, dass einer der Armirten »durch Assigpationes
an die schwftohere, sonderlich in [seinem Lande gelegne Stftnde ge>
wiesen werde', erhlftrt sich Tielmehr dafür, dass alles zu Geld an-
geschlagen werde, und berechnet die Kosten für 80000 Mann ein-
schliesslicfa yon Generalit&t, Artillerie, Fuhrwesen und Hospitälern
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Zur Frankfurter AMOciaUon, 1697 (R. Fester).
159
auf ungetUhr 8 bis 9 Millionen Tbaler. Von diesem Vorschlage heisst
es nun in dem letzten der Görzischen Berichte, d. d. 1697 Oct. 12.;22.
Haag: er sei ,caeteri8 paribus wohl und gründlich gefasset, jedoch
zu dessen bewerckstellnng noch viel zeit und muhe erfordert wird,
dergleichen vorschlilge sind verschiedene, zumaiiln zu einer interims-
guarantie vorkummen, bia man in dem reich zu einem perpetuo milite
gelangen könte. endlich hat h. Culpis nach laugen raisonnementen
bt^'i .Ifen, dass sich dasjenige, was in den beiden creisen Francken und
Schwaben practicirt, in den andern dergestalt gar nicht eingerichtet
werden kanu. — Es ist auch gemelter Culpis vor erhaltung der
alten manschaft portirt, und liegt seinem gnädigsten herrn seibsten
dran, dass dessen regimenter auf der Schwäbischen stände kosten mit
stehen bleiben mögen, und glaube ich, dass, da er begreifet, dass
die association durchgehends nicht herauszubringen, er werde künftig
auf bessern wegen sein, ob nun die repartition der reichsTerfttming
zu Regenspurg, oder in einer andern znsammenkiinft debattirt werden
wird, stehet besonders noch darof, wessen sich die Keiserl. resoWiren,
oder an band geben werdtfi.' Alto aneh Kolpis, der Yorkftmpibr der
Association, wäre danach sehlietslieh ni der Uebenengnng gekommen,
dass dieae nur f&r Sdiwaben und Pranken einen praktasehen Werth
hatte.
Bichard Fester.
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Berichte und Besprechungen
Die geschichtlichen Studien iu i^ ruukreich.
Der Aufschwung der Geschichtswissenscliaft ist einer der charakte-
ristischen Züge der geistigen Bewegung im V.K Jaiirhundert. In ihm
Ijekuudet sich — auf dem Gebiete der humanistischen Studien — der
wissenschaftliche Geist, dem fortan die Leitung der modernen Ge-
sellschaft gehört. r)ic Geschiclite bat den ganzen Tlaiz eingenommen,
welcher frei geworden Lst durch die Verminderung künstlerischen
Schaffens und abstracter Speculation. Die Philosophie verlässt immer
mehr und mehr die Höhen der Metaphysik, um sich einerseits mit
den Naturwissenschaften zu verbinden, andererseits sich auf die Ge-
schichte der älteren Systeme zu besdurftnken. An die Stelle der
früheren ftsthetiscben Stadien sind Kunst- und Tiit^ratnrgeschidite ge-
treten. Die Bechtsgeschichte überflügelt die juristisehon Theorien,
und die Geschichte der Vergangenheit gewinnt schliesslich einen ▼or'
wiegenden Einflnss selbst auf die Politik; denn sie ist es, welche
hanptsichlich mitwirkt bei den nationalen Bewegungen, von denen
die hentige Politik beherrscht wird. Es ist die Geschichte, welche
die Volker ihre eigene Persönlichkeit kennen lebrt. Wenn die natio-
nale Bewegung bei den Dentsehen, Italienern, Czechen, Ungarn und
81aTen durch historische Gelehrsamkeit vielleicht auch nicht gerade
geschaffen wurde, so hat sie wenigstens in ihr ein mitehtiges Hilft-
mittel, einen Herd der Erregung, ein wirksames Werkseug der Propa-
Ifanda gefunden.
Es konnte im ersten Augenblick scheinen, als ob Frankreich,
welches im 18. Jahrhundert ganz plOtzlidi mit allen historischen und
nationalen Traditionen brach, welches dann die Durchführung seiner
Bevolutlon und die Wiedererrichtung des politischen und socialen
Gebftudes nach rein Temunftgemassen und abstracten Ideen unter-
nahm, etwas ausserhalb dieser historischen Bewegung bitte bleiben
üigiiizea by GoOglc
GeschicbU. Studien in Frankreich (G. Honod).
161
müssen. Und doch ist dem nicht so. Wenn es auch wahr ist, dass
in gewissen l^rziehunoren, z. B. auf dem Getiiet der juristischen Studien,
die Kevolutiou theoretische und praktische Untersuchungen zum
Schaden der historischen Richtung geturdert hat , so hat sich der
Sinn für Geschichte darum nicht weniger mit wunderbarer Gewalt
entwickelt, und er hat sich in demselben Masse füliibar gemacht, in
dem die Unbeständigkeit der politischen Verhältnisse die Franzosen
i&hlen Hess, was es sie gekostet hatte, plöt^ilich die Banden z» i ! eissen
sa wollen, welche die Vergangenheit an die Gegenwart knüpftüi.
Wir können uns nicht anmassen , ein vollständiges Bild der
historischen Bewegung im heutigen Frankreich zu entwerfen. Ich
werde nur versuchen, ihre Hauptzüge anzugeben uud gleichzeitig
v:a zeigLU , lu welcher Art das historische Studium augenblicklich
organisirt ist.
Im letzten Jahrhundert figurirte die Geschichte, so zu sagen, nicht
in den Unterrichtsprogrammen ; heutzutage nimmt sie auf allen Stufen
des dffentUohen Unterrichts den Ehrenplatz ein. In den Elementar-
sehnlen vnterrichtet man in Nntionalgeschichte; in den Lyceen wird
die fransOmlie Qeeebiohte in den BUementarolaaaen gelehrt, wlllirend
im claat wehen Untemoht von der sechsten bis xnr Philosophieolasse,
d. h. sieben Jahre lang, ein Sechstel bis ein Fünftel der ünterrichta-
stnndeii der Üniyersal-G. gewidmet ist. Das Terbttltniss ist sogar noch
günstiger in den Faehschnlen des Enseignement sp^al («reiche etwa den
deutschen BeaUehulen entsprechen) nnd in den Seeondlrschnlen fftr
Mftdchen. Im höheren Unterricht behauptet die Cbschichte eine hervor^
ragende Stellung. An der Facnlt^ des lettres in Paris kommen auf
88 Professoren 10 für Geschichte und 2 für Geographie, ohne die freien
Torlesungen des Hm. Seignobos mitzurechnen. Dasselbe VerhUtniss be-
steht in den Facultäten der Provinz. Dieser grosse Aufschwung des
historischen Unterrichts datirt übrigens erst aus den letzten JabreUf
seitdem unser höherer Unterricht ToUstttndig reforroirt und sein Bahmen
unendlich erweitert worden ist. Unter dem zweiten Kaiserreich gab
es in der Faculte des lettres nur drei Pirofessoren der Geschichte,
•inen für das Alterthum, dnen für das Mittelalter und einen für
die neuere Zeit. Heute wird die alte Geschichte gelesen von den
Herren Bouch^-Leclercq und Guiraud, Mittelalter von den
Herren Luch aire, Langlois, B. Zell er. Neuere Zeit von den Herren
Lavisse^Pigeonneau, Aulard, Rambaud, Archäologie von Herrn
Collignon. Dabei ist noch hinzuzurechnen, dass einige Professoren
der Literatur, wie Hr. Gebhart, eigentlich historische Vorlesungen
halten. Hr. Fustel de Coulanges, welcher auch Geschichte des
Mittelalters liest, ist augenblicklich beurlaubt. WHhrend die Vor^
1>e«lMlM ZaHMbr. f. QaulUtiUlam. las». H. 1. 11
I
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162
Berichte nnd Beepfechnngen.
lesimgeii der Faimlt^ des lettres vor zwanzig Jahren fast nm Dilettanten
als Zuhörer hatten, werden sie heute von mehr als tausend eifrigen
Schfklem besacht. Die G«Bchichtsvorlesungen sind eingetheilt in
grosse Cursp, in denen der Professor ein mehr oder weniger all*
gemeines Thema behandelt, und welche einem grösseren Publikum sa-
gänglich sind, und in geschlossene Vorlesungen, in welchen Texte er-
klärt und kritische oder pädagogische Hebungen geleitet werdeu. Die
Hüfirwissenschaften, Archäologie, Diplomatik, Paläographie, — bisher
nicht einbegriffen in den historischen Unterricht, werden heute eben-
falls getrieben. Ein ziemlich grosser Theil der Schüler der Facultas
des lettres widmet sich der Lehrthätigkeit (dem Professorat), und
manche von ihnen bekommen vom Staat Stipendien. Der Geschichte
gehört ein weiter Raum in den Examina, die zum Professorat führen.
Wahrend früher die .Licence" ein rein literarisches Examen war, ist
sie heute in literarische, philosophische und liistorische Licence ein-
getheilt. Ebenso gibt es verschiedene höhere Examina, agregations
jTcnannt, welche die Candidaten verschiedener Unterrichtszweige be-
stehen müssen; eines von ihnen ist die Agregation der Geschichte
und (ref^üi^raphie (da der Geschichts- und Geographieunterricht am
Lyceum m der Hand emcs und desselben Professors liegt). Die Aus-
gedelintheit des Programms, welches die tresammte Opsfhichte uin-
fasbt und als Proben der wissenschaftlichen Ausbildung die Erläute-
rung und Coramentirung griechischer, lateinischer und französischer
Texte und eine Untersuchung über ein bestimmtes, vom Studenten
ein Jahr vorher gewähltes Thema verlangt, sowie die Anzahl der
Concurrenten (80 — 90 für 12 — 15 Stellen), machen dieses Examen
zn einem sehr schwierigen. Ausserdem sind die Doctoratsthesen förm-
liche wissendchaftliche Werke, so dass einige der besten historischen
Bücher aus den letzten vierzig Jahren als Thesen erschienen sind.
Bis zur Zeit der Reform des höheren Unterrichts war der Ge-
schichtsunterricht lediglich auf Specialschulen Deschrilnkt. Diese Schulen,
weit entfernt davon unter dem Erwachen des wissenschaftlichen Lebens
in den Facultäten zu leiden, haben aus dem Wetteifer mit ihnen
neue Kräfte geschöpft. Die älteste unter ihnen ist die Ecole Nor^
male Sapirienre, geschaffen durch den Convent und neu errichtet
durch Napoleon!, hauptsBcUidi dazn berufen Lyceumsprofessoren aus-
zubilden; in ihr ist der Geschichts- und Geographieunterricht unter
drei Lehrer Trertbdlt. Da man in sie nur nach rinem sehr schweren
Examen gelangen kann, enthalt sie die Elite der wissenschaftlichen
Jugend, und die Hehrzahl der Professoren des höheren Unterrichts
ist aus ihr hervorgegangen. Wshrend der letsten Jahre hat sie einen
immer höheren und wissenschaftlieberen Aufschwung genommen. — Die
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*
GMcbiclitt. Studien in Franlcreich (O. Monod). 163
^cole des Ghartes, durch die Regieining der Restauration gegründet,
bildet Archivare und Bibliothekare aus; sie ist ganz naturgemäss di«
Pepiniöre der Palilographen , der Diplom atiker, der mittelalterlichen
Historiker, der Romanisten geworden. Namen wieDelisle, Quicherat,
G. Paris, P. Meyer genügen wohl, um sie zu cliarakterisiren. Viele
ihrer besten Schüler besuchen p^leich/.eitig die Vorlesungen der Facult^
des lettres, und viele unter ihnen widmen sich dem Universitllts-
unterricht. Die Ecole pratique des Hautes Etudes, gegründet
1868 durch Hrn. Duroy, ist eine rein gelehrte, historische und philo-
logische Schule. Sie ist ein(> Vereinigung von Öemmaren für Ge-
schichte, Archäologie, Urkundenkritik, Epigraphik etc., in denen sich
Schülpr der Faculte, der Ecole normale, und der Ecole des chartea
zusammenfinden, lediglich um sich im Gebrauch der wissenschaft-
lichen Methoden zu vervollkommnen. Ihr Diplom gibt keine Be-
rechtigung zum Eintritt in irgend eine bestimmte Carriöre, abpr sie
hat mächtig mitgewirkt bei der neuen Entwicklung des höheren Unter-
richts. Von ihr ist der erste Anstoss dazu ausgegangen, sie ist die
Hefe gewesen, welche den Teig gehen machte. Etwas später, 1883,
wurden im Louvre eine Reihe Vorlesungen eingerichtet für Kunst-
geschichte und Archäologie ; ferner sind 7ai erwähnen Geschichts- und
Kunstgeschichtscurse in der Ecole des Beaux-Arts, einige historische
Vorlesungen in der Ecole des Tjangues orientales, Vorlesungen über
Archäologie in der Bibliothc(jue nationale, Geschichts- und Archilologie-
Vorlesungen im College de France, nicht zu vergessen endlich, dass seit
einigen Jahren die Rechtsgeschichte in den Facultas de Droit eine Be-
deutung erlangt hat, welche ihr früher keineswegs eingeräumt war.
Neben den Staatsanstalten ist eine vorzügliche Schöpfung des
freien Unterrichts zu erwähnen, die Ecole libre des Sciences
politiques, 1872 gegr. von Hrn. E. Boutmy. Sie uiiUi richtet in den
Cameralwissenschaften und gewährt dabei der polit., Handels-, Finanz-
und Verfassungs-G. einen grossen Raum. Dazu kommen die Instituts
catholiques, welche einige gute Lehrer besitzen, in Paris einen ganz
hervorragenden, den Abbe Dnchesne.
Daneben haben wir noch im Auslande Institute zur Förderung
des Studiums griech., röm., oriental. AUtithiuuer, sowie ital., oricnt.
und byzantin. Geschichte unter den Namen Ecole archöo 1 ogi que
d'Ath«*nes (Director Foucart), Ecole iVauvaise de Rome (Dir.
Geffroy), Ecole du Caire (Dir. Bouriaul), Mission de Tunisie
(Dir. de la Blanchere); Mitglieder sind die Schüler der Ecole nor-
male, Ecole des chartes und Ecole des Hautes Etudes.
Man sieht, welch' ein zahlreiches Personal an Historikern und Ge-
schichtsprofessoren in unserem öffentlichen Unterricht thätig ist.
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164
Berichte und BesprechongeiL
Man niiisii jedoch nicht glaubeu, dass die ganze wissenschaftliche
Arbeit auf die Facultliten oder die Schalen beschränkt ist. Es existirt
eine grosse Anzahl Gelehrter, sowohl in Paris wie in der Provinz,
welche ihr Leben dem historischen 8tudium in durchaus uninteressirter
Weise widmen. Sie sind es, welche fast ausschliesslich die gelehrten
GeseUscbaften der Provinz bilden, und auch in den Pariser Akademien
und Vereinen spielt n sie eine Rolle.
Wenn der Unterricht auch einer der wichtigsten Factoren des
geschichtswissenschaftlichen Lebens ist, s tragen die gelehrten Ge-
sellschaften doch auch mächtig dazu bei, dieses Leben wach zu er-
halten, die Bestrebungen der Einzelnen zu sammeln, Forschungen
anzuregen, historische Publicationen zu unterstützen.
Unter diesen gelehrten Vereinen gehört der erste Platz dem
Institut. Unter den fünf Sectionen , welche es bilden (Academie
fran^aise, des luscriptions et Beiles Lettres, des Sciences raorales et
politiques, des Sciences und des Beaux-Arts), zählen die drei ersten
eine Reihe Historiker unter ihren Mitgliedern und tragen zur Enl-
wickluug der historischen Studien bei, theils indem sie Preise für die
besten historischeu Arbeiten aussetzen, theils indem sie selbst hisio*
rische Publicationen veranstalten, theils endlich indem sie in ihren
Sitzungen historische Fragen erörtern.
DieAcad^mie fran^aise stellt keine Proisanfgaben, abar sie
tbeilt Freise aus für die besten Arbeiten, welche im Laufe des Jahrea
erscheinen. Jedes Jahr Terleiht sie seebs PrMse speciell fftr histonsehe
Werke, die beiden Prix Oobert von 10000 und 1000 Frcs., den Prix
Bordin, den Prix Thiers, den Prix Thironanne, den Prix Marcellin
Quirin. Ausserdem werden die Preise Monthyon an^ oft historischen
Bflebern verlidieD. Mit Ausnahme dieser ProsYerthttlnngon besehiftigt
sieh die Acad^mie nicht mit Geschichte, da ihre Sitzungen, soweit sie
nicht ta blossen Unterhaltungen dienen, ausschliesslieh der Fertige
Stellung des praktischen und des historischen Sprachlexikons gewidmet
sind; und die Historiker, welche sie su Mitgliedern wfthlt» werden ee
als Schriftsteller und nicht als Historiker.
Die Acad^mie des Inscriptions et Belles*Lettres da-
gegen ist allerdings fast ausschliesslich aus Historikern snsammeu-
gesetet; ihre Mitglieder reprisentiren alle Gebiete der phÜologisehen
Wnsensohaften. Sie ertheilt Preise fftr die besten gesdhichtswiasen*
schaftlichen Werke > welche in jedem Jahre erschienen sind: zwei
Preise Gebert TOn 10000 und 1000 Free., drei Medaillen Ton 600 Fna.
für Arbeiten über die sogenannten Antiquitäs nationales, den Prsis
Lafons-Melicocq für Studien Uber Municipal-Oeechiehte der PIcardte
und der Ile de France, und den Preis der Numismatik. 0er Preis
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Ge«chichtl. Stadien in Frankreich (Cr. Monod}. 165
Delalande Guerineau wird zum Theil fiir historische Arbeiten verwandt.
Die Academie schreibt ausserdem juhi lich /woi Preise aus (den Prix
ordiuaire und den :\ PordinJ für ungedruckte Abhandlungen über ein
vorher bestimmtes Thema. Der Prix Brunet ist für bibliographische
Arbeiten bestimmt. Die Academie beschäftigt sich in ihren Sitzungen
beständig mit historischen Gegenständen. MUglitder und fremde Ge-
lehrte werden dort zugelassen, um Abbandlungen (M^moires) zu leeen,
welche in den Beriehten (Comptm rendus) znsammengefasst werden,
nnd welche oft zn sehr interenonten DiseniBioneii Veranlanang geben.
Die wichtigsten dieser Abhandliiiigeii werden in den Memoire» de
i'Acadömie nnd in den Memoire» pr^sent^s par dirers
saYants TerQifentlieht. Eine besondere Serie von TerSifentlicbungen
ist den Hotices et extraits de mannscrits tirös de la Biblio-
th öqne Kationale gewidmet. Ausserdem yerOffi»ntlicbt die Acad^ie
die Histoire littöralre de la France, welche bis mm 14. Jahrb.
gediehen ist, den Reeneil des Historiens de la France, den
Becueil des Historiens des Croisades, die Table des diplömes
imprim^s rel. l*histoire deFranoe nnd das Gorpas inscrip-
tionnm Semiticarnm. Die Acadömie verwendet f&r alle diese Ar^
beiten unter dem Titel von Hilfsarbeitern eine Anzahl jnnger Ge-
lehrten.
Die Academie des Sciences morales et politiqnes ist
in fünf Seotionen von je acht Mitgliedern eingetheilt. Eine dieser
Sectionen, nnd zwar eine der thfttigsten, ist die fttr Geschichte. Die
ffitznngen sind wie in der Academie des Inscriptions dnrch Vor-
leswMCen von Abbandinngen und Discussionen ansgefUllt. Die M6-
rooires werden nicht in einer officiellen Sammlung, sondern in einer
Art Zeitschrift dureh Hm. Verge unter dem Titel ,Comptes rendus de
VAcad. des Sc. nior. et pol.* veröflfentlicht. Bis vor wenigen Jahren
veranstaltete diese Academie aberhaupt keine Publication. Sie hat jetzt
unternommen, die grosse Collection des Ordonnances fortzusetzen,
welche dureh di» Acad»'mie des Inscriptions mit dem Ende der Regierung
Lonis' XII. unterbrochen wurde. Sie hat schon zwei QnartbSnde
eines anf fünf Bände berechneten Cataiogne des Actes de Fran^ois I.
erscheinen lassen. Die wichtigsten Acten werden in extenso in einem
Folioband abgedruckt werden. Jedes Jahr vertheilt die Acadömie
einen Preis: Prix Bordin, für die beste Arbeit über ein von ihr ge-
stelltes Thema.
Das Journal des Savants ist eine gemeinsame monatliche Publi-
cation der fünf Academien, in w<'leher aber die Mitglieder der Aca-
demie des Inscriptions die besten und zahlreichsten Artikel erscheinen
lassen.
üiyiiizeQ by GoOgle
1G(3
Berichte und Beeprechungen.
Heben diiaeen Academien, welche so za sagen die höchste VerkOr^
pernng der Wissenschaft in Frankreich sind, und welche einen unbe-
streitbaren Einflnss anf die wissenschaftlichen Arbeiten haben, indem sie
sie censiren und ihnen selbst Vorbild und Richtung liefern, existirt noch
eine sehr betrftohtliche Anzahl von gelehrten Gesellschaften, die keinen
offideUen Charakter haben. Uan wird die Zahl derer, die sich mit
Qeechichte und ArcbSologie besdhftftigen nnd welche ihre Thfttigkeit
dnreh Veröffentlichangen bethtttigen, anf 2&0 schltien können. Ihre
Publicationen bestehen in einfachen Sltsongsbericbten (Bulletins und
Comptes roidns), Zeitschriften (Bernes), gesammelten Abhandlungen
(BecueÜs de Mömoiies) nnd in der VeröffenÜichnng von unedirten Texten.
Die wichtigsten dieser Gesellschaften sind natürlich in Paris.
Die Societe Nationale des Antiquaires, der Academie des Tn-
scripttons im Kleinen Tergleichbar, besteht wie sie nur aas 40 Mit-
gliedern nnd ergänzt sich durcli Cooptaüon. Sie hält wöchentliche
Sitzungen und veröffentlicht jährli« h einen Band Bulletins nnd einen
Band Meraoires. Die Societö de THistoire de France , gegründet
1833 durch Hrn. F. Guizot, veröffentlicht jedes Jahr drei Bände
Texte (Memoiren, Chroniken, Briefe) und einen Jahresbericht (Annnaire-
Bull ). Die Society d'Histoire de Paris ei de Tlle de France
gibt ein Bulletin, einen Band M^molres und ansserdem Documente
— auf Paris und ümf^ef^end bezüglich — heraus. Die Soci^te de
rOrient latin publicirt Documente über die Kreuzzüge, welche in
dem grossen Recueil des Historiens des Croisades noch nicht gesammelt
sind, und ferner die »Archives de rOrient latin", in welchen kritische
Abhandlungen, Verzeichnisse, Documente etc. l'iatz finden, DieSocifUe
de l'Histoire du protesta ntisme franrais hat als Organ ein
monatl. Bulletin, welches eine richtige historisch-protestantische Revue
darstellt, und ausserdem hat sie eine neue gänzlich umgearbeitete Ans«
gäbe d^r France Protestante unternommen. Die neue Society
d'Histoiie dipl M fii IL M veröffentli -ht oine wichtige Zeitschritt:
Revue d'Hibtoii"e diplomaii<[ue. Die Socieie de THistoirc de la
Revolution fran^aise ist soeben gegründet, um Acten und Docu-
mente über die Revolution zu veröffentlichen. Die Societe des
Anciens EUves de l'Ecole des Sciences politiques lässt Annales,
eine Art historische Zeitschrift, erscheinen. Die Soci^tö Asiatique
hält Sitzungen, hat eine reiche Bibliothek und veröffentlicht die Revue
Asiatique. Die Societe de l'Ecole des chartes hat drei wichtige
Textpnblicationen unternommen, aber ihre Thiitigkeit concentrirt sich
hauptsächlich in der Biblioth^tiue de l'Ecole de chartes, welche seit
1839 einen wichtigen KmiUiss auf die mittelalterlichen Studien aus-
geübt hat. Die Öocietö des Etudes juives und die Societe des
Geschichtl. Studien iit Fraokreieh (G. Monod). IG7
lindes greoqaeB TerOffentliehen Jede eine Revue, welche der 6e-
sehichte einen weiten Baum gewährt. Die Soci^tö de l*Hi8tolre
de VAxi fran^aiB, die 8oei6t^ des Aneiens Textee fran9ais,
die Sooi^t^ des Bibliophiles haben auch ftlr (lescbicbte werth-
ToUe Texte TerOffentlicht. Unter den Anspielen der Sociötö Histo*
rique erscheint seit drei Jahren eine CoUection de textes ponr servir
ä r^tade et ä Tenseignenient de l*histoire, und unter denen der So-
ci^t^ bibliographique seit 1868 das Polybiblion, eine Berue biblio-
graphique universelle. Endlich vertheilt eine xiemlich unbekannte
Soei^t^ des Etudes bistoriques jährlich einen Preis fftr eine Arbeit
Aber ein von ihr gestelltes Thema und veröffentlicht eine Bevue.
Unter den uns&hligen Gesehichts- und Alterthumsvereinen
der Provins verdienen viele mit Ehren genannt zu werden; sie ver-
einen und ermuthigen die Bestrebungen von Gelehrten, die — sich
allein überlassen — ohnmficbtig sein würden ; sie Subventioniren Aus-
grabungen, sie organisiren und bereichem Alterthums-Museen und
nehmen Theil an vortrefflichen Veröffentlichungen. Ich nenne u, a.
die Sociitte d'Antiquaires de Picardie, de la Morinie, de Normandie,
de rOuest» du Centre, duPoitou, die Sooi^t^ d*H!stoire de Noimandte,
welche Texte als Quellen ihrer Provinzialgeschichte veröffentlicht,
die Soci^t^ des Bibliophiles Normands, die 8oci^ historique de 1a
Gasoogne, welche eine ausgeieichnete Serie von Documenten unter dem
Titel Aichives historiques de la Gascogne herausgibt, die Sod^t^
des Ardiives historiques du Poiton, deren Pnblicatlon, die Archives
historiques du Poitou gleich vorzüglich ist, die Society arch^ologique
de Touraine, die Sociöt^ d'Archtelogie Lorraine, die Soci^ feluenne
zu Autnn. Andere weniger bedeutende haben oft Memoiren oder sehr
bemerkenswerthe Editionen veröffentlicht Gerade den Provinzial-
vereinen verdanken wir die Herausgabe einer grossen Anxahl von
Kloster-Urkundenbüchern.
In einem centralisirten Land wie Frankreich, wo alles schliesslich
in Paris seinen Oulminationspunkt hat, ist die Lage der (belehrten
in der Provinz wenig beneidenswerth. Sie haben oft eine mangel-
hafte erste Ausbildung erhalten, haben Niemanden gehabt, der sie
in die richtige Methode einführen konnt-e ; sie leben in einer Umgebung,
in der das geistige Leben wenig entwickelt ist, und gehören zu Ge-
sellschaften, welche über keine Hilfsmittel verfligen und oft von
einem kleinlichen Cliquengeist beherrscht werden. Sie laufen Gefahr,
sich in vetgeblichen Anstrengungen zu verzehren oder sich ent-
muthigen zu lassen, üm diesen UebelstÄnden abzuhelfen, hat Herr
Guizot, damals Minister des Öffentlichen Unterrichts, das Comit4
des Travaux historiques et scientifiques gegründet, dessen
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168
Berichte und Beipreehongen.
Zweck war, die Arbeiten der in der ProTinz lebenden Gelehrten,
welche Gorrespondenten des Görnitz worden, m leiten ond zu nnter-
Bttttxen und sie an gemeinsamen üntemebmnngen, wie dem Beoneil
des docnmente relatife k Thistoire du Tiers «feat mitarbdten %a
lassen. Das Gomit4, welches za veischiedenen Malen nmgsstaltet
worden ist, besteht heute ans fünf Sectionen: Qeschiohie und Philo-
logie; Axohftologie; Nationalökonomie und Sooialwissensehaften; Mathe*
matik, Physik, Chemie und Mechanik; Katnrwissenschaften nnd
Geographie. Die historische nnd archSologische Section veröffent-
lichen jede ein Bnlletin, in welchem die interessantesten der tmedirten
Documento odor Ifittheilnngen der Provinzial-Con-espondenten ver-
öffentlicht werden, während die übrigen im Archiv des Görnitz de-
ponirt bleiben. Sie unterstützen die wissenschaftlichen Vereine bei
manch* wichtiger Publication. Sie stellen jedes Jahr eine Liste
von Fragen auf, über die sie Untersuchungen der Gorrespondenten
wünschen, nnd je zu Pfingsten wird ein Gongress von Delegirten ab-
gehalten, um Mittheilungen entgegenzunehmen und Discussion dieser
Fragen zu veranstalten. Das Gomite leitet die Veröffentlichung der
grossen Gollection des Documents inedits relatifs ä rhistoire
de France, welche gegenwärtig mehr als 180 Quartbände umfasst, ferner
der Dictionnaires topographiques , der Repertoires arch^o-
logiques des departements, und der Bibliographie des travaux
bistori((ues et archoolofrifjups pnblies par Ic«; Sociotf'S savantes,
endlich des Repertoire des travaux historiques, welches eine
jährliche Analyse aller Arbeiten bringt, die sich anf die Geschichte
Frankreichs beziehen, und ferner aller historischen Arbeiten, die durch
die gelehrten Gesellschaften oder die periodischen Zeitschriften ver-
öffentlicht wurden. Man könnte manches gegen dieses System der
Bevormundung der wissenschaftlichen Vcn itir einwenden, man könnte
denken , dass der Aufwand von Zeit und Geld nicht im VerhiUtniss
stehe zu dem Kesultat der Thätigkeit des Comites; trotzdem wird
man, wenn man die Entwicklung der historischen Studien in Frank-
reich während der letzten 50 Jahre betrachtet, sehen, dass das Görnitz
schon dmch seine Einwirkung auf die Richtung der gelehrten Gesell-
schaften und auf die Erhaltung historischer Documente grosse Dienste
geleistet hat, ohne von der CoUection des Documents inedits zu reden,
deren Lob nicht er&t ausgesprochen zu werden braucht. Unter der
geschickten und hingebenden Leitung des Herrn Delisle übt es fort-
dauernd einen sehr fühlbaren und günstigen EinÜuss aus
') Herr X. Charmes hat in seinem Werke: Le Görnitz des travaux
Historiquei alle von dem Comite seit seinem Anfang herau'igegebenen Doca-
mente gesammelt» und eine interessante Geschichte des Comites geschrieben.
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Qeschichtl. ätudien in Frankreich (.ü. Monod).
1(59
Noch in tausend anderen Formen aber gewährt der Staat wissen-
schaftlichen Veröffentlichungen and gelehrten Untersuchungen seine
Hilfe und Unterstütznng. Zwei Commissionen, dem HiniBteriom fftr
ttfoÜielieB ünterrioht beigegeben , die Comminion det Hisaiona und
die Comminion des Sonsoriptions, sind beauftragt , die ernte: dem
Minister die Oelehrten m beliehnen, welohe eine staatliehe Ünter-
stfttmng verdienen, sei es um fremde Bibliotheken und Arehive
SA dniehforachen , sei es um avehftologische Ansgrabnngen an unter»
nehmen — die zweite: die Bttcber sa beseiehnen, welche verdienen
durch mmiaterielle Snbscription fftr die OlKBntUohen BibHotheken er-
worben an werden. Die Hoffimng, diese oft bedentenden Snbscriptionen
kn erhalten, spornt die Heran^eber an, die VerOffBotlicbong grosser
gelehrter Werke zu unternehmen. Aneb die Direction des höheren
Unterrichts verf> Aber Fonds filr Studien im Aasland nnd für
Sabscriptionen anf wissenschaftliche BUcher. Der Staat nnterstfltzt
auch noch die VerOffentlichnng gewisser gelehrter Werke, indem
er die Dmckkosten in der Kationaldmekerei übernimmt. Endlich
snbventionirt er reichlichst eine grosse Ansabl historisefaer Pablica-
tionen, welche nnter seiner Leitung stehen, aber Verlegern überant-
wortet sind, welche einen Theil der Kosten tragen. Wihrend er die
VerOffhntlichung der Inventaires sommaires des Archives natio-
nales et ddpartementales und der Catalogues des manuscrits con-
serrte dans les biblioth^ues de Paris et des d^partements gans ttbei^
nommen hat, snbventionirt er nur die VerOffimtlichung der Catalogues
des mannscrits de la Biblioth^ue nationale und die der Inven-
taires analytiques des Anhives nationales. Diese Sammlung, in
der sich die schünen Ausgaben der Layettes du tr^or des ehartes
und der Actes du Parlement befinden, ist lange unterbrochen gewesen,
eben aber wieder aufgenommen mit der bemerkenswerÜien Sammlung
der Arrets du Gonseil d'Etat sous Henri IV, herausg. von Hm. N.
Valois. Das Ministerium für öffentlichen Unterricht subventionirt
noch die Bibiiothe(iue de TEcole des Hautes Btudes und die
Biblioth^que des Ecoles de Rome etd'Atb^nes. Diese Samm-
lungen umfassen eine grosse Anzahl historischer Aufsätze und Docu-
mente. Neben der Eibl, des Ecoles de Rome et d' Äthanes in 8 "-Format,
in welcher alle Dissertationen der Schüler jener beiden Anstalten er-
scheinen, veröffentlicht die Ecole francaise de Rome noch die Melanges
d^arcbeo 1 0 i/i e et d'histoire und eine Serie in 4°-Format, in der man
pRpstliche Kegesten (Innocenz IV., Honorins IV,, Bonifachi« VTTF.,
Nicolaus V.) den Liber PontiticaHs, den Liber Con«?r!ntii. tindet.
Die Ecole d'Athenes lilsst eine Revue erscheinen : le Bulletin de
correepondance hellenique. Die Ecole des Langues orientales bat
170
Bniehte nnd Betprechongen.
aneb ihre Bibliolhöqne, ans welcher man vom htetorischen Stand-
punkt ans Yor Allem eine «ehOne Bdhe von alten orientalischen Beiee-
beriehten heryorheben kann.
Auch die Facnltftten der Provinx haben ihre Yom Ministerium
subventionirten Pablicationen. Es sind entweder Bulletins, wie das
Balletin de la Facnlt^ des Lettres de Caen und das Bulletin de la
Facult^ des Lettree de Poitiers, oder Revuen, wie die Annales de
TEst in Nancy, die Annales de Bretagne in Bennos, die Annales des
Facultes de Bordeaux et de Toulouse, oder Sammlungen analog denen
der Ecole des Hautes etudes wie die Biblioth^ue de l'Uni versitz
de Lyon, von der jeder Band einer besonderen Arbeit gewidmet ist.
Lyon nimmt übrigens eine besondere Stellung unter den Universi-
tätsstädten ein. Die Facultäten haben sich dort spontan derartig
vereinigt, dass sie eine richtige Universität bilden, die von ernstem
SolidaritUtsgeist beseelt ist. Die Professoren ▼eröffentlichen gemeinsam
ein Bulletin ihrer Arbeiten. Die Faculte des Lettres in Paris hat
noch nichts veröffentlicht, aber die Herren Chatelain und Denifle
beauftragt, die Acten der alten Universität Paris herauszugeben.
Zur Centenarfeier von 1789 hat das Ministerium für öffentlichen
Unt erricht noch die Veröffentlichung einer Reihe von Documenten
vorbereitet, welche sich auf die Revolutionsepoche beziehen.
Es ist dieses Ministerium aber nicht rlns einzige, das historische
Pu 1 >1 1 r at i 1 >u i n unternimmt oder unterstützt. 1 > i (• Coramission des Archives
dipluinati jues , beigegeben dem Ministerium der auswärtigen An-
gelegenheiten, hat, unnlilKLiigig von dem Inventaire du fonds
France, die Veröffentlichung zweier Actcn-Samnilnn<?en begonnen:
die Instructions aux ambass ad eurs et ministi f-. de 1613 — 1789
(Oesterreich, Polen 2 Bde., Portugal, Schweden, Korn 1. Bd., sind
schon erschienen) und das Inventaire analytique, welches schon
3 Bände der Correspondenz von Bai thtUeray und 2 Bünde der Missionen
in England im 16. Jh. umfasst. Das Maiinenunisleriura lUsst die Revue
maritime etcoloniale erscheinen und veröffentlicht das Inventar
seiner Archive. Die Papiers de Colbert, von Clement heraus-
gegeben, sind im Auftrag des Ministeriums des Innern erschienen.
Auch die Städt« haben sich für jhre Departements- und
Municipalgeschichte interessirt. Viele unter ihnen .subventio-
niren ihre loealen Geschiehtsvereine. Die Stadt Paris hat in der
Faculte des Lettres einen Leb rstuhl für die Geschichte der Retro*
Intion gegründet. Dasselbe geschah in Lyon. Bordeaux gründete
einen Lehrstuhl fär die Geschichte des Sfldens. Die Verwaltung
der Stadt Paris besitzt eine historische Commission, welcbe aus ttich-
tigen Mftnnern zusammengesetzt ist. Unter ihrer Leitung sind vor»
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Geäcliiclitl. iStudien ia Frankreich (G. Müiio<i).
171
treffliche Pablicationen erfolgt. AnzaitUiren sind beeonders 5 Bände
der hietoriscben Topographie dei alten Pens, der Atlas der alten
PUne TOB Paris, das lavTe des Metiers d'Etienne BoUeao, das Gabinet
jfles HanvserltB de la Bibliotbdqne nationale von Hm. L. Delisle, die
Begistres du Borean de la VUle, die Statuts des Mätiers parifliens,
das Gartnlaire g^n^al de Paris, hrsg. von Hm. R. de Lasteyrie.
Die Stadt Paris wird bei Gelegenheit der Gentenarfeier von 1789
yereohiedene BSnde Ton Acten herausgeben, welche sich auf die
Geschichte von Paris wtthrend d«r Bevolntion besiehen. Die Acten
der Commune, die WahlprotocoUe, die Acten, der Jaoobiner, eine
Bibliographie der Paris snr Revolntionsieit betreffenden Dmcke und
Mannseripie. Die Stadt Bordeaux TerOffeatlicht ihrerseitB ebenfalls
eine bedentende Sammlang tou Acten ihrer stSdtischen Geschichte.
In dieser Sammlnng erscheint aiogenblicklich die schtae epigraphische
Sammlung von Hm. Jullian, les Inseriptions de Bordeaux.
Obgleich wir bereits — bei Erwühnong der Schulen und ge*
lehrten GeseUsohaften — eine grosse Ansahl historischer Zeit>
Schriften genannt haben, wie Berne Asiatique, Revue des Stüdes
juives, Sevue des Stüdes greoques, Bulletin de Correspondance
heU^nique, Biblioth^ue de TEcole des chartes, Bulletin de Thistoire
du protestantisme fran9ais, Revue d'histoire diplomatique, Annales
de l'Ecole des Sciences politiques, Annales de l^Est, Annales de Bre-
tagne, Polybiblion etc. etc. — so hAtten wir doch noch viel zu thun,
um einen voUstllndigen Begriff von der historischen periodischen
Fresse zu geben, ünsere grossen vieriehntftgigen Revuen, die
Revue des denx Mondes, die Nouvelle Revue, der Correspondant riumen
den dritten oder vierten Theil des Raumes, Aber den sie verf&gen,
historischen Aufifttzen ein. Verschiedene der besten historischen Ar*
beiten unserer Zeit sind ganz oder zum grOssten Theil in der Revue
des deux Höndes erschienen, z. B. die der Herren de Broglie,
Bothan, Bousset, Du Camp. — An diese allgemeinen Zeitschriften
reihen sich historischeFachseitschriften an, welche aber das Gebiet
allgemeiner Geschichte umfassen. Die Slteste ist die Bevue des questions
bistoriqnes von Herrn de Beaucourt 1844 gegründet, (riertelj).
Im Jahre 1876 gründete Hr. Monod die Revue bistorique (zwei-
monatlich erseheinend). Als Spedalzeitscbriften sind ansser den vor-
her schon genannten hier noch aufzuführen: die Ilevue arch^>
logi [Uf , hrsg. von den Herren A. Bertrand und G. Perrot,
welche sich mit Alterthum und Mittelalter beschäftigen ; die Gazette
archtologique (hrsg. von Herrn de L a s t e y r i e) ; die Revue Oel-
tique (hrsg. von Herrn d'Arbois de Jubainville; die Hevue de
Thistoire des religions (hrsg. von Herrn J. BöviUe); die Bevue de
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172
Berichte und Besprechongen.
l'Extrime Orient (brsg. von H«mi H. Cordier). Der Bpeetatear mili*
t&ire Ist eine fast anaechliesslieh bistoritche Zeit^farifL Fttr Becht»-
geecMelite haben wir die Berne bistoriqne du droit firaa^^ et langer
nnd die Berne gto^Ie de droit, de lägislation et de jnrigprodence.
Die Bevue retrospecAive eradieint sweimal im Jabre nnd TerOffmt-
liebt seltene oder nnedirte Teite. Le Gnrienx von Herrn Nanroy bat
aneb einen mebr aneodotisebeo Cbarakter — er bringt nnr Unedirtet.
Zwei Bernen sind der Bevolntionsgesebiehte gewidmet, die eine: die
B^vdlntion fran^aise, von Herrn Anlard in repablikaniscbem Sinne
redigirt» die andere: die Bevne de la B^folntion, brsg. Ton den
Herren Bord und d*H4rtcault von fanatiseh reactionArem Geiste
beseelt. — Die Berne eritiqne und das Bulletin crittqne d*bistoir«
et de litttetDxe, die erste wOcbentlieb, die sweite sweimal im Monat
erscheinend, enthalten nur Analysen und Kritiken neuer Arbeiten.
Das Moyen*Age der Herren Harignan und Wilmotte (mona^
lieh) ist hanpts&cblich interessant, weil es ein sehr rollständiges
Bild der Artikel gibt, welche mit Bezug auf das Mittelalter in den
Zeitschriften der ganzen Welt erschienen sind. Herr Bournon
kündigt das demnäcbstige Erscheinen der Correspondance histoiique
an , einer monatlichen Zeitschrift, bestimmt als Informationsorgan
für die Historiker zu dienen, nnd in mehr metbodiseher und wissen»
schaftlicher Weise für die Geschichte dasselbe zu sein, was fär gana
allgemeine Zwecke der Interm^iaire des ohercbeurs et des curieuz
des Herrn Faucou ist.
Wir haben noch einige Prorinzial-Zeitschriften, welche ron
wirklichem Interesse sind. Ich nenne zuerst die Berne historique et
arch^ologique du Maine, dann die Revue de Gascogne, die Revue de
1' Agenais, die Revue Bourbonnaisp, die Revue dliistoire ecciesiastique
et d'arch^ologie religieuse du dioc^se de Valence. In Algier erscheint
die Kevue africaine. Endlich hat Herr Thomas soeben eine Revue
meridionnlp- rjefriündet , der man einen grossen Erfolg vorhersagen
kannte , wenn die Zahl der historischen Zeitschriften nicht bereits
eine so bedeutende wilre.
Es wilre ungerecht, beim Aufzählen alles dessen, was die histo-
rischen Studien fördert, wie die Organisation des Unterrichte, die
Wirksamkeit der wissenschaftlichen Vereine, die Thiltigkeit der Re-
n uncr. der Einfluss der periodischen Presse, nicht der grossen Buch-
händler-Unternehmungen zu gedenken, die zum Theil der Initiative der
Verleger 7.11 verdanken aind. Ich will nicht von den Unterrichts-
büchern sprechen, obgleich in dieser Beziehung in den letzten Jahren
grosse Fortschritte gemacht bind, ich will mich darauf beschränken,
an die schOnen Publicationen zu erinnern, welche dem Aufschwung
GeschichÜ. Studien in Fnnkreieh (Q. Honod).
178
der Illustrationskunst ihr Entstehen verdanken. Die Verlagshandlung
Hacbette nimmt die erste Stelle unter denen ein, denen ihr
Beichthum und ihr Uniernehniuugsgeist vergönnt haben, eine glück-
liche Initiative auf dem Feld historischer Stadien zu ergreifen. Dank
ihr hat Hr. Elisee Reclus seine Geographie nniverselle begonnen, Herr
V. Duruy die grosse illustrirte Ausgabe seiner Hist. des Eomains in
7 BSnden und der Hist. des Grecs in 3 Bänden. Herr Perrot beginnt
in Gemeinschaft mit Herrn Chipiez den 5. Band seiner Hist. de l'Art
dans TAntiquite. M. Müntz hat soeben den 1. Band seiner Hist. de
l'Art pendaut la Renaissance herausgegeben, Hr. Longuon bereits
3 Fascikel seines vortreli liehen Atlas hi-tm ic^ue de la France verotfent-
licht. Hr. R. de Lasteyrie wird eine Hist. de l'Art an Moyen-Afze,
Hr. Lavisse eine Hist. de France unternehmen. In der Collection
des Grands Ecrivains de la France ist die Ausgabe der Werke Saint-
Simons durch Herrn Boislisle ein Monument hist. Gelehrsamkeit.
Der Verlag Fir m 1 n-Didot hat besonderes Verdienst um die
Sammlung giiechischtr Aut iien, muss aber auch genannt werden
wegen seiner Ausgaben von Villehardonin und von Joinville durch
Herrn de Wailly, wegen der Wiederliei ausgäbe des Glossarium von
Du Gange durch Henschel, wegen der illustrirten Werke von
P. Lacroix über die Institutionen und Sitten des alten Frankreich.
Das Hans Palm^ bat nefu herausgegeben die Historiens des Gaules
et de la France, die Gallia Obristiana, die Acta Sanetomm, die His-
toire littMre de la Fraiice, da« Monasticon QalUcanum. Ein Verlag
in der Prcmi», das Hans PriTat in Tonlimse, hat bedeutenden
Gdehrten, Herrn Mabille, und naoli aeiDemTod Herrn Holinier
die Wiederherai^gabe der Geschichte von Languedoc tod D. Vais^
seit 6 mit wichtigen Yerbes8enio|{en, Anmerkungen nnd Zus&txen
ttbertragen. Hr. Lebigue hat die Inschriften TOn Narbonnaise, nnd
Hr. Bosehaeh die G. yon Languedoc im 17. n. 18. Jh. hinsugefügt.
Um ein TollstlndigeB Bild der historischen Studien in Frankreidi
XU entwerfen, sollte man nun noch aogeben, welches die Hanpt-Charak-
ten&ge der franiOsisohen Geschichtswissenschaft, welches die sameist
ansgebenteten Felder, welches die Temachllssigsten sind, welcher Geist
die Historiher In ihren Stadien belebt and leitet Ich kann, um
diese Einfllhrnng nicht übermlssig aossodehnen, nnr sehr sammarisch
die allgemeinen CSharaktenflge herrorhebsn.
Was diejenigen, die seit 30 Jahren der historischen Bewegung
in Frankreich gefolgt sind, haaptsBchlich frappirt, ist, wie sehr das
Studium, namentlich seii dem Kriege zugleich an Ausdehnung und
Tiefe gewonnen hat. Die Facultitai, die Tor 1870 eine sehr un-
bedeutende ItoUe im inteilectuellen Leben des Landes spielten, sind
4
174 Berichte and Besprechmigeii.
Herde wissenschaftlicher Thätigkeit 2:ewordcn und haben um ihre
Lehrstühle eine zahlreiche und eitrige Schülerschaar versammelt. Die
Ecoles des Hantes Etudcs, deKome, des Sciences politiciues, sind — wie
auch fast alle oben genannten Zeitschriften — nach 1870 oder kurz
vorher sjetrründet. Die Zahl der Studirenden ist sehr gewachsen und
auch ili« Uualitilt ihrer Arbeiten hat sich verbessert. Die polnische
Feindseligkeit zwischen Frankreich und Deutschland hat sich auf
wissenschaftlichem Gebiet in einen heilsamen Wettstreit verwandelt.
Man hat die fremden Sprachen gelernt, geht auf deutsche Lniversi-
täten studiren, ist in ihren Geist und in ihre Methoden eingedrungen
und hat sich in sehr viel ernsterer Weise für die Geschichte des
Auslandes interessirt. Die Revue internationale de l'enseignement
superieur, Organ einer 1876 gegründeten Gesellschaft zum Studium
ölfentlicher Unterrichtsfragen, hat in dem Lehrkörper den lebhaften
Wunsch nach Reformen und FortschiilL verbreitet, indem sie fort-
während auf das Beispiel fremder Nationen hinwies. Es hat nicht
an gegnerischen Elementen gefehlt, die diese neuen Tendenzen tadel-
ten und behaupteten, Frankreich würde seine angeborenen Eigen-
thümlichkeiten verlieren, ohne sich die fremden aneignen zu können,
— die behaupteten, die Wissenschaft nach deutscher Manier treiben
hiesse unsere literarischen Eigenschaften ezstioken, indem die Auf*
Forderung zu to minutiSieii Stadten die Verneinung unserer natio>
nalen Traditionen wSre^ Man -Tergass dabei, dass, wenn Frankreich
auch das Laad von Boasuet und Voltaire war, es moht weniger das
Land von Du CSange, Mahillon und Br^quigny ist, man vergass, dass
Frankreich zu allen Zeiten Gelehrte gehabt hat, wie Quicherat, Ouö-
rard, L. Delisle, welche die tiefete und minutiöseste Qelehraamkeit
mit leuchtender Klarheit, mit gUnsender und auserlesener Kunst der
Darstellung vereinigt haben. Wer konnte denn heute, wenn er die
Werke vonFustel deCoulanges, Boissier, Taine, de Broglie,
A. Sorel, E. Lavisse liest, sagen, dass Frankreich das Mindeste von
seinen literarischen und kfUistlerischen Eigenthftmlichkeiten verloren
hat? Aber andererseits ist es erfreulich, lu sehen, dass FränkreicA
Dentsohland nacheifert auf dem Gebiet rein wissenschaftlicher Ar-
beiten in Philologie, Textkritik und Editionen, dass man die rnn
deelamatorisdhen Gemetnplfttse aus den Bfichem der Professoren
schwinden sieht und ihre Arbeiten siditlieh tlglioh an Soliditftt und
Tiefe gewinnen. Statt die Gelehisamkeit und die Literatur wie zwei
feindliche Schwestern xu betrachten, sieht man iu ihnen zwei ein-
ander unentbehrliche Alliirte; man nimmt nicht mehr an dass man
ein guter Historiker sein könne, wenn man nicht ein kritischer Ge-
lehrter ist, oder dass Gelehrsamkeit ohne die Kunst des Styls aus-
Geaehicbtl. Stodira in Frrakrtieli (6. Monod).
175
kommen könne. Derselbe Geist bele1i»t die toole des Chartes wie die
Boele Nonnale, die Facolt^ des lettres wie die ieole des Hautee ^itadee.
Die orientalischen Stadien prosperiren; mit den Hm. Maspero,
Gröbant, de Roohemonteiz, R6vllloat gedeiht unsere ftgyptolog.
Scbnle gleich der assyr. unter den Herren Oppert, H aUvy, Amiaud
und H^nant. — Das griechische Alterthum hat Daok der
£cole d'Athtoee nie aufgehört, Gegenstand leabUmcher Arbeiten su
sein, und in den letzten Jahren hat die QodiM pour rencouragement
des travaux grecques diesem Zweig der Wissenschaft einen neuen
Anstoss gegeben. Wir wollen nur an die Namen der Herren Poucart,
Perrot, Homolle, D. Bajet, A* Dumont, Th. Beinach
erinnern. Das römische Alterthum ist viel mehr vemachlAssigt.
In den letzten Jahren jedoch ist durch die icole de Bome auch auf
diesem Gebiet die Thitigkeit wieder aufgenommen worden. Die epi-
graph. Studien werden durch die Herren Jullian, Cagnat, Häron
de Villef osse, S. Beinacb , Thddenat reprftsenttrt Die Bearbeitung
rOm. Geechiclite dnrdi die Herren Boissier, Boucbö-Loclercq,
Bloch, L^crivain, de laBlanch^re, Jullian, Quiraud, Lacour-
Gayet etc. IftsRt hoffen, dass die römische Geschiebte für ansere Ge-
lehrten bald ebenso viel Anziehung haben wird, wie die griechische.
Was die Studien über Mittelalter und Neuzeit anbetrifft, so hat
sich nicht nur die Anzahl der Studirendcn merklich vcrgrössert, sondern
auch ihre Arbeiten zeigen viel mehr Genauigkeit und Kritik wie
früher. XTm sich Bechenschaft abzulegen Ton den erreichten Fort-
schritten, genügt es die Textaus^^aben zu Tergleichen, welche heute
durch die Societe d'histoire de France gegeben werden, und die,
welche zwischen 1840—60 erschienen sind, oder die bewundemswerthe
Ausgabe der Briefe Gerbert's, welche Herr J. Havel soeben hat
erscheinen lassen, mit derjenigen des Herrn Olleris. Kritische
Arbeiten haben sich vermehrt, Kenntnisse in Diplomatik und in Faläo-
graphie haben sich bei denen veraUgemeinert, welche sich mit mittel-
alterlicher Geschichte beschäftigen, ob sie nun zum ÜniversitUts-
Untenricht oder zur Ecole des Chartes gehören. Zu bemerken ist
auch noch, wie sehr sieb die Arbeiten über Verfassungs-Geschichte
vermehrt haben; nach dieser Seite bauptsftchlich wendet sich die
Aufmerksamkeit derer, die sich mit unserer National-Geschicht^ be-
schäftigen. Die Arbeiten der Herren FusteldeCoulanges, Beauchet,
Glasson über die fränk., Luchaire über capeting. Institutionen,
Thomas über Provinzialstände, Molinie r über Languedo« . Aubert
tiber das Parlament, N. Valois über den künigl Batb — um nur einige
Dieser ist neulich darcb ^nen plötzlichen Tod der Wissenschaft
entriMcn.
^ ..L o i.y Google
176
Berichte und Be«precbuagen.
der neuesten Erscheinungeu zu citiren — zeigen uns, dass die Juristen
auf dem Gebiet der Verf-G. mit den Historikern wetteifern. Fügen
wii noch hinzu, dass unsere Historiker, die sich bisher gar zu
gern auf französische Geschichte beschrankten, ein immer wachsendes
IntcrCöSe der Geschichte des Auslandes nehmen, ihre Forschungen
immer mehr auf auswärtige Archive und Bibliotheken ausdehnen.
Die Geschichte von Florenz von Hrn. Perrens, die Bücher des Herrn
Bemont über Simon v. Montfort, von Hrn. Durrieu über die Archive
von Neapel, von Hrn. Yriarte über Cesare Borgia, von Hrn. Des-
devises du Dezert Uber den Prinzen von Viane, von Hrn. Auerbach
über d«n tttohilschan Hof, von Hrn. Waddington über die Gründung
dee pmuBiachen Ednigtimme, von Hm. Ramband Uber Boisland,
sind Beweise dieser Erweiterung des Horizontes unserer Historiker.
Ich glaube also obne falschen Optimismns sagen zu können, daas
die historischen Studien in wirkliohem Fortschreiten sind. Seit
20 Jahren hat der Unterricht sich anaserordentHcb entwickelt, die
Gelegenheit zu arbeiten und zu fmbliciren hat sich Tervielfacht, and
die Geachichtswerke haben an wiaseaachaftlichem Werth in demadben
Masse gewonnen, wie das Feld der üntenmohnngen ein weiteres und
der Wissensdrang der Historiker ein universalerer geworden ist.
Versailles, im April 1889. G. Honod.
Die nenere böhmUiche Oesehiehlsforsohiuig.
Es acheint zweckmfissig, unsere Berichterstattung Uber böhmische
Chschichtaforachung mit einer etwas zurückgreifenden üeberaicht der
neuesten wissenschaftlichen Tbätigkeit auf diesem Gebiete zu beginnen.
Als Ausgangspunkt wählen wir das Tode^abr Fr. Palacky's,
des berühmten böhmischen Landeahistoriographen (f 1876), welches
in der Geaehichte der inneren Entwicklung der böhm. Nation einen
bezeichnenden Wendepunkt bildet. Der Käme Palacky atellt una den
vomehmaten BeprSaentanten jener idealen patriotischen Sichtung dar,
welche ans den Erfolgen der unter K. Josef H. belebten wissenschaftlichen
Beetrebungen den Impuls nahm, die in den vorangehenden Jahrhun-
derten verfallene böhmische Sprache in die Poesie und Wissenschaft
wieder einzuführen und ihr den früheren Einfluss und neue Geltung
in dem öffentlichen Leben wieder zu verschaffen. Der Versuch gelang,
und das grOaste Verdienst darum gebührt dem unermüdlichen und
schöpferischen Geiste Palacky'a Die böhmische Geachichtsforachuag
insbeaondere wird den scharfblickenden grossen Slaviaten Dobrovsky
Neuere böhm. Geschichtsforschung (H. VanÖura). 177
in dankbarer Erinnerung behalten, der in den 20er Jahren den jungen
MSbrer lor biatoriicben Arb^t anagew&blt nnd anfgemuntert hatte.
Darch ein halbes Jahrhundert blieb Palacky Mittelpunkt der böhm.
Oesebiehtsforschang, welche unter seiner Ldtung grosse Fortsehritte
zu Terzeiehnen hatte. Weleh ein Unterschied swisehen der hUto*
rischen AullFassang und Schilderung in seiner Geschichte BOhmmis
und jener seines unmittelbaren Vorgängers Fr. Pubicka, der auf
einem trockenen annalistischen Standpunkte stehen blieb 1 Welch ein
Unterschied zwischen den Qnellenpublicationen eioes Balbin, Dobner
und zwischen den Sammlungen, die Palacky in den 60~70er Jahren
besorgt hati Neuerschlossene Quellen, eine nttehtemere objectivere
Auffassung und eine eingehendere Kritik des Qnellenmaterlals haben an
Palacky's berühmtem Hauptwerke schon viel verBudert und werden
noch nel an ihm zu corrigiren haben. Allein wir dttribn nicht ver-
gessen, dass zu diesem Fortschritte Palacky selbst durch seine zahl-
reichen Quellenpublicationen und durch seine Fürsorge fttr weitere
Pflege der Geschichtsforschung die Bahn gebrochen hat.
Wir wollen unsere Aufmerksamkeit zuerst den neuesten Quellen-
publicationen für die Iltere Zeitperiode, welche schon Palacky zum
Gegenstande seiner Forschung machte, zuwenden.
Das böhmische Diplomatar, zu welchem Palacky seit dem
Jahre 1831 Vorbereitungen traf, indem er im bohm. Museum Tau-
sende Ton Goplen und tfrkunden ftr die Zeit der Premjslidenherr*
Schaft ansammelte, wurde noch nicht herausgegeben, in dieser Hin-
sicht wurde Böhmen dnrch das Schwesterland MKhren flbertroifen,
wo durch die Mnnifioenz der mfthr. Stinde schon im J. 1886 mit der
Herausgabe des Codex diplomaticus et epistolaris begonnen
wurde. Unter der Leitung des unermttdlichen mfthr. Landesarchivars
V. Brandl wurde schon der XL Quartant (1875—1390) dieser Publi-
cation Teröffentlicht. Zum böhmischen Diplomatar werden derzeiten
fleiSBige Vorbereitungen vom böhm. Histor. Vereine gemacht. Unter
Aufsicht des Prager Stadtarchivars und Üniv.-Prof. J. Emier wurde
eine immense Zahl von Urkunden in den heimischen und fremdlftn-
dischen Archiyen oopiert. Wenn die ganze Arbeit nach dem ver^
sprocbenen Plane ausgeführt wird, so können wir uns auf eine be-
sonders reichhaltige Publication freuen, <iie das ganze urkdl. Material
bis zu den Anfängen der hussitischen Kriege enthalten wird. Den
Mangel eines bOlim. Diplomatars ersetzen inzwischen die , Regest a
diplomatica ueenon epistolaria*, welche nach dem Tode
K. J. Erben's Prof. J. Emier weiter fuhrt, und von denen er bereits
den IV. Band herausgegeben hat. Die Pnblication geschieht auf
Kosten der k. böhm. Oes. d. Wiss.
DwtMto Z«ttMlii. f. OMcUdktow. IM», n. 1. 12
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178
Berichte und Üesprechungen.
Durch die materielle Untt'rstützurii,' des l)ölnn. Landtages wurdo
neaestens die Fortsetzung' des ,Archiv eesky", einer Sammlnug vuu
bölimiscb geschriebenen Gcseliichtsquellen, die im J. 1840 begonnen,
durch die IJnj^unst der polit. Verhältnisse im J. 1872 mit dem
VI. Bande aufgegeben wurde, wieder in Angritf genommen. Die
wissenschaltliche Leitung wurde der k. böhra. Ges. d. Wiss. anver-
traut, welche dazu aus ihrer Mitte eine Commission wählte (Tomek,
Giudelj, Emier, Kalousek, Göll, öelakovsky und B«sek). Der präch-
tige, inhaltsreiche VII. und Vm. Band (1887—88), deren Redaction
Univ.-Prof. Dr. J. Kalousek fthrto, «ntiiftlt zablreicbe Qn.-Samm-
lungen aus dem fllnU. Schwanenberg ischen Ä. in Wittingau, aus
dem Bndweiser Stadfc-A., ans der k. k. Prager üniT.-ßibliotiiek, die
Register des Kammetgeriobtes, das Biariuin der bOhm. Gesandtschaft
zum fraosOrisehen Hofe im J. 1464.
Allein das grossartigste Archiv des gansen Königreichs ist der
böhm. Forschung durch den schreckUchen Brand vom J. 1541 yer^
loren gegangen: die bOhm. Landtafel, in welche nicht nur alle
gericbtUdien Acte, alle Besitzverlnderungen, sondern auch die Land*
tagsbeschlttsse aufgezeiehnet worden waren. Einige yon den üeber^
resten, die sich sufUllig erhalten hatten, wurden bereits von Palaeky
im Archiv cesky abgedruckt; die ganze Sammlung aber wurde von
Dr. J. Emier auf Kosten des Grafen Heinrich von Glam-Martinic in
zwei Bünden herausgegeben. Palaeky war es auch, der auf den flir
die böhm. Forschung aus den Formelbflchem fliessenden Nutzen
schon im J. 1882 in der böhm. Musealzeitschrift hinwies und in dem
instruettven Werke: ,Ueber Formelbftcfaer* zuerst wichtige Muster
aus etlichen Sammlungen yerOffentlichte. Zu den fleissigsten Heraus*
gebem auf diesem Gebiete gehört in der neuesten Zeit F. Tadra,
Scriptor der k. k. üniversitfttsblbliothek zu Prag, welcher in den
Publicationen der Wiener Ak. Formelbfleher des Prager Erzbi8eho6
Ernst von Pardubic (1880), des Olmützer Biseboft Johann von Ken*
markt (1882) und die Summa Gerhardi ans der Zeit des K. Johann
von Böhmen (1882) herausgab. Eine ausserordentliche Bereicherung
erwartet die böhm. Qn.'For8chung aus den pftpstL Registern des
vatia Archives, zu dem Durchforschung der böhm. Landtag eine
betrilchtUche Summe bewilligte.
Mit Ausnahme der Sammlung: ,8tari letopisov4 cesti* (die alten
böhm. Annalen) besorgte Palaeky keine weitere Ausgabe böhm.
Chroniken, deren Werth er in dem preisgekrönten Werke: «Wtr*
digung der böhm. Gesdiichtschreiber* (1880) so trefflich und meister-
haft eharakterisirt hatte. Wozu er selbst nicht gelangte, dafür trachtete
er andere Kräfte zu gewinnen, indem er aus dem Geschenke, welch««
i
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Neuere böhm. OesebfobtsforBchang (H. Vancam).
170
ibm bei der Feier seines 70. Geburtstages von Frennden und Ver-
ehrern gewidmet wurde, einen Fonds ,zar Förderung der böhm. Ge-
sebicbtscbreibiiBg* gründete. Ans diesem Fonds worden unter Lei*
tang Prof. Emler's bereits vier stattliche Bünde der Fontes r er uro
bohemicarnm herausgegeben. Der erste Band enthftlt die altslav.
und lat. Legenden der heimischen Heiligen, die Biographien der
Prager ErzbischOfe Ernst von Pardnbic und Johann von Jensenstein
und die des eifrigen Predigers Johann Uilic von Kremsier; der zweite
die Chronik des berühmten Oosmas und dessen Fortsetser; der dritte
die bShm. Beimchronik des sogenannten Dalimil mit einer alten ge-
reimten und einer prosaischen dt. Uebersetznng; der vierte die
Königsaaler Chronik und die Annalen der beiden Canonici Franciscus
von Prag und Benessius Krabtoe von Weitmil. Für den nfichsten
Band wird die bOhm. Chronik des Pnlkava, eines Zeitgenossen
K. Karl'sIV., vorbereitet Die üebersetznng der lat. Texte ins Böh-
mische (meisterhaft ist die des Costnas durch Tomek) wurde vom
vierten Bande an aufgegeben.
Klein von Umfang, aber wichtig durcli ihren Inhalt sind: Die
Chronik von Johann Zizka, welche nach einer Freiberger Handschrift
aus dem 15, Jahrhundert J. Göll (1878) herausgab und die Momoiren
über don Prager Aufstand im J. 1624, welche nach einer Brünner
Handschrift A. Rezck besorgte (Abh. der böhm. Ges.. d. Wiss. 1881).
Von den wissenschaftlichen Bearbeitungen der bOhm. Geschichte
Ultf-rer Zeit sind derzeit lipsondcvs Mithrens Ge^- r Ik ■ 1: t e von
Dr. B. Dudik und die Geschichte der Stadt Prag von W. W. Tomek
hervorzuheben.
Auf breiter GnandlaL^H' mit kritischer Benutzung des gesammton
Qo. -Materials ist das Werk des (gelehrten Benedictiners Dr. B. Dudik
aufgebaut. Mit besonderer Vorliebe und Gründlichkeit werden die
culturellen Verhftltnisse ausführlich geschildert. Von dem Werke sind
mit Hilfe des m&hr. Landesausschusses 1875 — 84 bereits neun niinde
erschienen, welche die Ereignisse bis zum Aussterben der Pi'emysliden
begleiten.
Tomek's Geschichte der Stadt Prag enthält mehr, als der
IHtel meldet: eine ausführliche Geschichte Böhmens, dessen Geschicke
In denen der Hauptstadt sich abspiegeln. In den J. 1855 — 86 sind
sieben Bünde erschienen, welche die Zeitperiode bis zum Olmützer
Frieden 1478 schildern. Der Werth dieser monumentalen Arbeit
wächst mit jedem Bande, und die Knn^i des Autors culminirt be-
sonders in der Schilderung des bewegten 15. Jahrhundert«. Einzelne
hervorragende Personen werden hier nüchterner und mehr realistisch
als bei Palacky charakterisirt. Besonders fUllt dieser Unterschied in
180
Berichte und Besprechangen.
die Augen bei K. Georg von Podebrad, dessea Peräoa Palacky gerade
ideaiisirt hatte.
Das angesammelte Qn.-Material über Johann Ziika v. Troenov,
das in der Geschichte Pi a<?s nicht benutzt werden konnte, gab Tomek
Anlass zur Bearbeitung einer B ior/raphie (1879), welche viele neue
Data enthält und durch eine ueue treffliche Charakteristik »iieses be-
rtihuiten Feldhenn sieb auszeichnet, übrigens auch in dt. Uebersetzung
erschienen ist.
Unter den Correcturen, welche Toiuek'b Forschung au manchen
Ergebnissen Palacky's angebracht hat, ist besonders die veränderte
Auffassung der Premysliden-Ilestauration v. J. 1003 hervorzuheben,
ünbewusst berührte er damit eine Frage, deren Lösung ganze Partien
der bist. Auffassunj^ Palacky's bis in die Grundlagen erschüttert.
So fest war T'alacky's Glaube an die Echtheit der epischen Gedichte
der sog. Grün berger und Kuuiginhoter Iis., dass er sich nicht
begnügte, dieselben zur Schilderung der culturelleu altbühm. Verhält-
nisse zu benutzen, sondern auch — was der ganzen Natur der epischen
Poesie zuwider ist — als urkundliches oder annalistisches Qn.>Material
der Erzählung der politischen Ereignisse zu Grunde legte. Er be-
richtete nach ihnen Ereignisse, von denen alle anderen Quellen
scbireigen, und auch fftr die Restauration der Premysliden im J. lOOS,
tlber welche ansllihrliehe Nachrichten bei Thietmar yon Merseburg
und Cosmas vorliegen, hielt er sich an das Gedicht der EGniginh. Hs.
»von der Vertreibung der Polen', Tomek nun» der über die
alte Topographie Prags die eingehendsten Studien gemacht hatte,
bewies in einer Abhandlung der böhm. Musealzeitschrift (1849), dass
die Angaben dee Oedichtes mit der Thatsache, dass die Prager Alt-
stadt am Anfange des 11. Jahrhunderts noch eine offene Stadt war,
nicht EU vereinbaren sind. TTnd im ersten Bande seiner Geschichte
Prags (1855) schilderte er das Ereigniss, ganz abweichend von Palackj,
nach den glaubwürdigen Nachrichten der alten C9irontsten. Dabei
gelangte er indessen zu keiner anderen O>nclnsion, als dass das Ge>
dicht nicht, wie Palacky annahm, mtt den besungenen Ereignissen
gleichzeitig sei, sondern erst aus dem Ende des 18. Jahrhunderts
berrahren kOnne, denn auch er glaubte mit anderen fest an die Echt-
heit der Hs8. Allein die Zöohen der ünechtheit dieser Denkmftler
mehrten sich durch die Forschungen der deutsdien Gelehrten; die
Apologie der Gebrüder Jirecek (1862) war ungenttgend, aber die
Autorität Palacky's schützte in Böhmen die in der Fremde immer
ni licht iger angegriffenen Handschriften. Erst mit dem Tode Palacky's
( ls76j fiel der Strom des Misstrauens und Zweifels auch in die böhm.
Länder ein. Im J. 1877 wurde in der bdhm. Mnsealzeitschrift die
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Neuere böhm. GeBcbicbtafoncbong (U. Vancnra). 181
Unechtheit der Glossen der ,Matfr verLorum" von liöhm. G(^1ehrten
nachgewiesen, und ffleich darauf folgten die trefflichen philologischen
Einwendungen des Prof. Vasek gegen die Königinhofer Hs. Die Er-
rjffnung der böhni. Hochschule in Prag (1882) und die damit ver-
bundene Anregung der wissenschaftlichen Bestrebungen in Böhmen
hatte im J. 1880 eine neue gründliche Durchforschung der ange-
zweifelten Hss. durch alle betreflenden Disciplinen zur Folge. Obgleich
die buhm. Publicistik die streng wissenschaftliche Frage in die unein-
geweihten Massen des Volkes warf und einen unerhörten Terrorisnius
gegen die zweifelnden Forscher entfesselte, zeigte sich gegen die Er-
folge der wissenschaftlichen Forschung bald du "^^'iderstand kraftlos.
Prof. Dr. J. Gebauer, dem ausgezeichneten KeiiUtr der altbijh mischen
Sprache und Literatur, und seinen unerschrockenen Freunden an der
böhm. T'nivrsität gehört in der That das Verdienst, »durch Hinwegrilu-
mung eines gefälschten literarischen Balaistes der böhm. Nation das
kostbar^to Erstlingsgeschenk einer wissenschaftlichen Forschung, wie
sie eine Hochschule fordert, dargebracht zu haben".
Neben der Vnjhm. Philologie ist es die böhm. G.-Forschung, die
den grössten Nutzen aus der endlichen Beseitigung der gefälschten
Hss. ziehen wird.
Vom bist. Standpunkt wurde die Unechtheit der Königinhofer Iis.
oder vielmehr der drei epischen Gedichte derselben in der Pul)lication
des Prof. Dr. J. Göll: Historicky rozbor bäsm' R. Kr.: Oldficha, Benese
a Jaroslava (Prag 1880) klargelegt. In dieser bist. Analyse werden
zuerst die Resultate, zu welchen Tomek im .1. 1849 in Bezug auf das
Gedicht 01di*ich gelangte, weiter ausgeführt, das Gedicht wird nach
vergleichender Methode analysirt und die »chun von Büdinger und
Nebesky bemerkte Congruenz mit der Erzählung Hajek's ( H). .Tahrb.)
durch die Vorlage erklärt, die der Fälscher in dessen Chronik vor-
fand. Die Nachricht von der zweimaligen Tan)iil)esteigung Jaromir's,
in welcher Palacky ein Merkmal besonderer Altert hümlichkeit des
Gedichtes sah, weil die heimischen Chroniken davon schweigen, konnte
der Falscher aus Dobner's Annalen (1772) schöpfen. Ebenso wurden die
Quellen fftr die Construction des Helden eines anderen Gedichtes
Benei-HermanoY nachgewiesen, obwohl sich Palacky das Verdienst
SQSchrieb, diese Person erst ans den Urkunden des 11. — 13. Jahr-
hunderts erairt in haben. Die ganze Schilderung des Sachseneinfalles
hat eine anfbll^ide AehnUehlceit mit Häjek's Erzfthinng von der
traurigen Brandenburger Herrschaft nach dem Tode Pifemysrs II. Auch
der Inhalt des dritten Gedichtes »Jaroslay* wird vom Verf. auf seine
Quellen zurückgeffthrt. Besonders interessant ist die Entwickelnngs-
geschichte der 8age von dem ang«bliehen Siege der Tataren bei
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182
iicttckiu uud Bc^precUuiigcn.
Olmüte, wie sie sich seit Dalimil und Palkawa allmtthlich heranbildete,
bis wir sie im 17. Jahrhundert bei Pesina u. s. w. *ia ausftthrUchster
Darstellung finden, welche auch der Dichter benutzte.
Prof. Göll gelangte demnaeh tu dem Besnltate, dass die epischen
Gedichte der K. Hs, unmöglich in der alten Zeit entstanden sein
können, sondern als Geistesproduct eines modernen Dichters gelten
mttssen. Gegen die treflflichen Beweise GoU's suchte umsonst Prof.
W. W. Tomek, der den Vertheidigern der K. Hs. in der böhm.
Museaheitschrift (1887) hilfreich beigesprungen war, m. beweisen,
dass Häjek aus dem Gedichte der K. Ha. geschöpft habe. Ebenso
wollte Prof. A. Truhhir in Beckoirsky's Schüderoiig (Poselkyne 1700)
der Tatarenniederlage bei Olmütz eine offenbare Heminiscenz an das
Gedicht «Jaroslav* erblicken. Allein wer erkannt hat, wie in den
serbischen und rassischen Chroniken ganze Paraphrasen der volks*
thümlichen epischen Gedichte vorkommen, so dass auch in der pro-
saischen Erzählung sich doch die poetische Form des Ausdruckes erhalt,
und dagegen den prosaisch trockenen und jeder dichterisdben firhe*
bang baren Stil H^jek's und BeckoTsky's erwttgt, der wird auch die
Meinung der beiden Yertheidiger als eine unhaltbare zuräckweisen.
Eine ähnliche Angabe wie Prof« Göll bei der K. Hs., unternahm
Prof. Masaryk in Hinsieht «der inneren Wahrhaftigkeit* der sog.
Grünberger Handschrift (im Archiv für slav. Philologie 1887). Un-
widerstehlich ist . auch da der Beweis von der modernen F&lschung
geliefert, und es wird das s&mmtliche Material, welches dem Fälscher
in der damaligen Iiiteratnr zu Gebote stand, vorgeführt Auf diese
Weise wurde die Forderung, die der bekannte russische Gelehrte
Pypin in seiner Geschichte der slav. Literaturen gestellt hatte, durch
die allseitige Prüfung der fraglichen Hss. erfällt, denn ee ist ni^t
nur durch die einschlägigen Disciplinen die Fttlschung nachgewiesen,
sondern es sind auch die Quellen derselben aufgedeckt worden.
Für die spätere Zeit der böhm. Geschichte nach dem J. 1526
ist das reichste Qn.-Materia] in dem k. bÖhuL Landesarcbive ange*
sammelt, das gritastentheils den grossen Geschichtswerken des Prof.
A. Gindely zur Grundlage diente. Unter der Leitung desselben
Gelehrten wird seit dem J. 1877 auf Kosten des böhm. Landesaus-
Schusses eine monumeutale Qn.*Pablication unter dem Titel: «Snemy öes.
od r. 1526 azpo nasi dobu* («Die böhm. Lancltaf,'S Verhandlungen
und Landtagsbeschlüsse vom J. 1526 bis auf die Neuzeit") heraus-
gegeben. Diese sehr reichhaltige Sammlung bringt nicht nur die Land-
tagsbeschlüsse als Resultate dir ganzen Landtagsverhandlungen, son*
dern auch k. Propositionen und Instructionen, Briefe, Berichte von
dem Verlaufe der Landtage, aus welchen die Verhältnisse der poUt.
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Neuere bdhm. Geachichufonchiuig (,U. Vaucara). 183
l'arteien zu einander und zum Könige ersichtlich sind. Der bereits
erschienene vierte Baiul (1574 — 1575) ist von besonderer Wichtigkeil
für die Verhandlungen der Parteien über den reliffiöseu Frieden im
Landü. Wir finden da emu ganze Menge von Documenten, di" sirli
auf diesen denkwürdiL'en Landtatr beziehen, bcsunders die Briete
Iv. 'Maximilian'i» IL, da» Dianum des aus den Ereignissen des l'»47
bekannten Sixt von Ottersdorf, die Aufzeichnungen der bühm. Bruder
aus dem Herruhuter Aichive. Schon daraus kann man erkennen,
was für eine reiche Quelle aus dieser grossartigen Sammlung für die
ganze spUtere böhm. Gt^schicbte äiesst.
Aus Mangel an Unterstützung ging die umfangreiche Queilen-
publication: ,Monunienta Historiae Bohemiae" (1865 — 1870)ein,
welche die vverthvollen Aufzeichnungen Skula's und Slavata's von dem
\'erlaufe der religiösen Zwistigkeiteii und des 30jährigen Krieges ge-
bracht hatte. Den Anfang der geschichtlichen Aufzeichnungen des
Grafen W. Slavata aus den J. lÜOl— 1603 entdeckte und veröffent-
lichte Prof. A. Rezek (Abhh. der bühm. Ges. der Wiss. 1888). Von
demselben Gelt-hrlen wurden auch herausgegeben: die Memoiren des
Nikolaus Dacicky von Heslov, welche fiir die böhtnisehe Cultm-
geschichte des 17. Jahrhunderts und für die G. Kutteabergs von
besonderer Wichtigkeit sind, und der zweite Theil der grossen
böhm. Chronik des Kreuzherrnpriesterü Joh. Beckovsky (1526—1716),
welche hauptsächlich für die G. des 30j. Krieges viele neue Nach-
richten enthalt.
Die Schlacht bei Mob^ bildet einen entscheidenden Wendepunkt
in der bOhm. (beschichte, indem durch die darauf folgende Wahl Fer-
dinand*8 tos Habsburg die Lftnder der bfihm. Krone in den Verband
mit den Osterreichischen und ungarischen lAndem traten nod ans
dem freiwilligen Staatenbnnde sich allmfthlig das mächtige Habs-
bnrgerreich entwickelte. Mit dem J. 1&26, wo Palacky*6 Geschichte
aufhört, beginnt die geschichtliche Forschung und SchUderang des
Prof. A. Qindely. Schon in seiner filteren Geschichte der böhm.
Brftder findet sich eine Darstellung der Regicrungszeit K. Ferdi-
nand*8 1. Allein eine ansf&rlichere wisseosehafUiche Arbeit Uber diesen
Regenten, der durch sein staatsmflnnisehes Talent zum eigentlichen
Begrtlnder der Habsburger Monarchie wurde, gibt es noch nicht in
der böhm. histor. Literatur. Hoflhungsrolle Anfitoge dazu erblicken
wir in den Abhandlungen des Prof. A. Bezek, die in der böhm.
Musealseitschrift (1876—1877) veröffentlicht wurden und sp&ter in
einer dt. Bearbeitung als erster Theil der G. der Regierung Ferdi-
nand*8 I. (Brtg 1878) erschienen. Es darf mit Recht erwartet werden,
dass Prof. Resek als Nachfolger Tomek*s auf der Lehrkansel der
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1$4 Berichte und Beeprecbungea.
(teterr. G. an der Prager bOhm. Universität die mit grossem Fleiss
und Gründlichkeit begonnene Arbeit fortführen werde. Derselbe Verf.
ergänzte in den ,Pamätky Archaeologicke* (Arch. Denkmäler 1876)
eine ältere histor. Arbeit des Prof. K. Tieftrunk: Odpor staru ces.
proti kr. Ferdinandovi I. (Der Widerstand der böhm. Stände gegen
K. Ferd, 1. 1872) durch ein Verzeichniss aller damals confiscirtea
Güter in Böhmen, das nach den Aufzeichnungen der böhm. Land-
tafel mühsam zusan-Tr.engestellt wurde. Netiestens übernahm Prof.
llezck auch die Fortsetzung der beliebten Ceskomornvsk'^ Krnnika
(der böhmisch-mährischen Chronik). In Anlehnung an Pahicky
wurde dieses volksthüraliche Geschichtswerk von K. Zap gegründet
und bis zur Jageiloneuzeit fortgeführt. Soin Xachfolger J. Koran fand
in den Publicationen Gindely's sein Hauptmaterial. Nachdem diese
Quelle später versiegt, hörte das Erscheinen des Werkes auf einige
Zeit auf. Erst unlängst nahm sich seiner Fortsetzung Prof. Fezek
an ; er beabsichtigt, sie bis iu die neueste Zeit fortzuführen. Die
neue Arbeit wird auf selbständiger Durchforschung des gedruckten
und hs. Qn. -Materials beruhen; sie will zwar auch wie die früheren
Theile durch die Form der Err.ählung den weitesten Kreisen zu-
gänglich bleiben, daneben aber auch wissenschaftlichen Bedürfnissen
entsprechen durch gewissenhafte Aufzählung der benutzten Quellen.
Als Separatabdruck erschien im J. 1888 die Geschichte des Sachsen-
eiatalits im .T. welche alle die erwähnten guten Eigenschaften
ihres Verfassers an sich trügt.
Das grosse wissenschaftliche Werk, welches der Landesarchivar
Prof. Dr. Ant. Gindely über die Geschichte des 30j. Krieges
in böhm. tind dt. Sprache verüflentlicht, gelangte im J. 1880 biB mm
vierteil Bande, in welchem die Ereignisse des kurpfUlziscben Krieges
geschildert werden. Die grosse Bedeutung dieses Geschichtswerkes,
in welebem nicht nur die 6. Böhtnens, sondern «nch die G. des
mittleren nnd südwestlichen Europas ihren Platz findet, und die Vor-
züge der Schilderung Oindely's sind so bekannt, dass es nnnOthig
wire, sie hier ausführlich anseinanderznsetsen. Neben der neuesten
reichen Qn.-Pnblication desselben Gelehrten ttber Waldstein wihrend
seines ersten Qeneralats(1886) ist eine fieissige Studie des Fr. Dvorsky,
A^juncten des bOhm. Landesarchives, in der bOhm. Musealzeitschrift
(1885) zu erwAhnen, in welcher von den Jugendjahren Waldstein's,
von seinen ersten Kriegsdiensten und von den letzten vier Tagen —
worflber bisher spftrliche Daten bekannt waren — ausführliche Nach*
richten verzeichnet werden.
Als ein hochwichtiger Nachtrag zur Oeschtcbte des bOhm. Auf-
Standes verdient das Werk Th. Bilek^s: Dejiny konfiskaci v Öechaoh
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Keuere böfam. Geaehiehtaforachung (H. Vancara).
185
po roee 1618 (G. der Confiscfttionen in Böhmen nach dem
J. 1618) erwShnt zn werden — das bOhm. Domeadaybook in der G.
des 80j. Krieges, eine der mühevollsten Arbeiten, die je in der hei-
mischen G.*For8chiing ontemommen worden sind. Auf Grand der
amtliehen Acten des Prager Statthalterei-Archives tibersehen wir einen
Theil der bodenlosen Misswirthscbaft, welche nach der nngltteUichen
Schlacht auf dem Weissen Berge die h5hei«n 8tftnde des bOhm. Volkes
traf, als beinabe drei Viertel der Güter in BQhmen den rerschiedenen
geistlichen Oorporationen, wichtigen Persönlichkeiten oder Gl&obigern
theils geschenkt, theils spottbillig verkaaft wurden. In der verdienst«
Tollen Arbeit findet man zugleich einen festen Grand ftr die neaere
Topographie und eine unerschöpfliche Fundgrabe fttr die Genealogie des
heimischen und fremdlftndischen im Lande nen angesiedelten Adels.
Die Geschichte des inneren Lebens in Böhmen wfirde reiche
Quellen in den historischen Monographien einselner Städte und
Stftnde finden. Tomek'sG. der Stadt Prag kann heute als die lehr-
reichste Ooltorgesohichte Böhmens gelten und zugleich als Mnsterwerk
solcher monographischen Arbeiten dienen; ebenso kann anch die Sorge
der Hauptstadt Prag um ihr Archiv als musterhaft anerkannt werden.
Allein dasselbe können wir nicht von anderen böhm. Stftdten sagen,
deren werthvollste G.>Qaellen nnangerflfart im Staube nngeordnetor
Archive liegen. Wie vandalisch wurde z. B. noch in den 70er Jahren
in Königgrätz mit den alten Stadtbüchern umgegangen ! Erst in der
neuesten Zeit wurden nach dem Beispiele Prags in einigen Städten
(Pilsen, Klattau, Caslau) eigene Stadtmnseen gegrOndet, wo fttr £r-
haltang der heimischen G.'Quellen Sorge getragen wird. Was die
einzelnen Bearbeitungen der Städtegeschichte anlangt, so müssen wir
die beiden neuesten Publicationen des Prof. Tomek hervorbeben:
a) Pfibehy klastera a mesta Police nad Metuji (G. des Klosters u. der
Stadt Polic an der Methau, Prag 1881), welche werthvollf Beiträi^e
znr G. d. Colonisation Böhmens in der älteren Zeit und der schles.
Kriege unter Maria Theresia enthält; die letzteren wurden aus den
. gleichzeitigen bisher unbenützten Denkbüchern des Braunauer Klosters
geschöpft; b) Mistopisn^ pameti mesta Hradce Kr. (Topographische
G. d. Stadt Königgrätz. Prag 1885), eine Geschichte der Oeburts-
stadt unseres berühmten Geschichtsschreibers, welcher durch Schleifung
der Festunfjsmanorn eine bessere Zukunft aufgeht. Neben Königgrätz
besitzt noch Koliii au der YAho eine gründliche Monographie in dem
Werke des Prof. Vävra (IböS). Von den anderen nach Prag wich-
tigsten Städten : Kuttenberg, Pilsen, Täbor, Tauss hat bisher keine
eine vollkommene Bearbeitung ihrer Geschichte erhalten, obwohl
manches werth volle Material durch den Fleiss der heimischen Mittel-
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180
Bericlite und Beeprechuageu.
schullehrer (Rebäk, Slavik, Strnad, Kolär) zasammengetragen wurde.
Aus der Reibe dieser strebsamen Arbeiter ist besonders der Täborer
Professor A. Sedlicek hervorzuheben, dessen gniodlich vorbereitetes,
groBsartig angelegtes und reich illustrirtes Werk: Hrady a zämky
zeme etskA (Die Burgen and Scblttsser Böhmens, Prag 1882 ff.)
«1 den bemerkenswertbeften Erscheinungen der neiustflii bObim. bistor.
Literatur gehört. Eine der wichtigsten Partien der bOhm. Oultur-
gescbicbte, das Leben der höheren Stände im Lande» «rhfllt dadurch
viele Aufklttningen ; aneh die bistor. Hilftwiasenschaften: (Genealogie,
Spbragistik, Heraldik finden darin ihre reichen Qnellen.
Für die Oescbinhte des Bauernstandes und der Ünterthft-
nigkeitsverhftltnisse wnrde noch wenig Qn.*Material gesammelt. Za
den wichtigsten gehören die verschiedenen Urbarien, a. B« das Urba-
riom der Rosenberger Herrschaft ans dem J. 1379, welches J. TrabUr
im J. 1880 in d. Abbh. d. bOhm. Gesellschaft der Wissenschaften heraus^
gab. Die übrigen, soweit sie in die Zeit vor 1400 fallen, hat J. Emier
gesammelt and heraasgegeben (Decem registra censaam 1881). An-
läse za einer intensiveren Forschong in dieser Richtong gab Fürst
Georg von Lobkovic, indem er za diesem Zwecke der k. böhm. Ge*
Seilschaft der Wissenschaften einen Fonds widmete^ Die Aofgabe, diese
wichtige Partie der böhm. Caltozgeschichte za bearbeiten, übernahm
Prof. Dr. J. Kaloasek. Neben den beimischen G.-Quellen wird diese
Arbeit aach ein vergleichendes Stadtom über das Leben and sociale
Einrichtangen des Banemstandes in Bassland and Serbien erheischen,
mit welchen die ältesten slaviachen Verhftltnisse in Böhmen viel Aehn-
lichkeit haben. Es ist dabei dem Forscher Glück zu wünschen,
dass der handschriftliche Streit in Böhmen in eine Phase gelangt ist,
in welcher wir denselben als beendigt ansehen können. Prof. Ka-
loasek trat zwar in diesem Kampfe als ein eifriger and streitbarer
Verfechter für die Echtheit der angegriffiBnen Denkmäler auf and
wagte es, aocfa das Feld der altböhmischen Philologie zu betreten.
AUdn anf diesem Gebiete konnte er gegen den Fachmann Pro£ Ge*
bau er nicht aufkommen, and aach die bistor. Beweise vermochte
er nicht za widerlegen. Wir sind der Hoffnong, dass der Autor bei
. der Bearbeitang seines neaen Gegenstandes das Ergebniss dieser wissen-
schaftliehen EiÖrtenuig, den Sieg der WissenschiüCt über den Olanben,
aach seinerseits anerkennen wird.
Allein die interessanteste Partie in Böhmens Culturgeschichte
bildet die G. des geistigen Lebens, wie sich dasselbe in Relif,nons-,
Kirchen-, Rechts- a. Literatni^G. kundgibt. Was die böhm. Kirchen-G.
anlangt, so ist diese seit dem Anfange des Christenthurns mannig-
faltig and ereignisereich. In den böhmischen Ländern fand der
Kenere böbni. GesehichtofonehuDg (fi. Vancara). 137
Kampf zwisoben slavisclier und lateinischer Liturgie statt, wel-
cher mit dem Siege der letzteren endete. In Böhmen war der
Schanplats der reforra. Thätigkeit, die Mag. Johann Hub eröffiiete, die
aber später auf halbem Wege stehen blieb und, obwohl sie Ton der
Unitfit der böbm. Brüder mit vielem Emst and Eifer übernommen
wurde, doch in dem Kampfe mit der utraquistischeu Kirohe, welche
in die luther. Strömung gerieth, nnd mit der neu belebten and darch
die Gunst des königl. Hofes erstarkenden kath. Kirche unterlag.
Die Schrecken der kath. Gegenreformation hörten erst anter der hu-
manen und toleranten Regierung K. Jose£i IL aaf.
Eino stattliche Reihe von Qaellensammlnngen zur böbm. Kirchen-
geschichte wurde bereits herausgehoben. Zu den älteren Pablicationen
Dadik's (Statuta Arnesti) und Höfler's (Acta conc. Prag.) treten
neuere von F. Tadra (Cancellaria Arnesti 1880) und F. Meneik
Nekolik statutuv a narizeni arcibp. Arnosta a Jana 1882 (Nachträge sa
den Statuten der Erzb. Arnest u. Jobannes) hinzu. Dio Publication
der Libri confirmationum, welche auf Kosten des histor. Vereines
vom Prof. E m l e r lierausgetjeben worden , ist mit dem X. Hand
soeben beendet. Von den Libri erectionuni, einer Art von Landlafel
der Geistlichkeit , in welche alle Fundationen , Beschenkunj^en von
Kirchen, Pfarren, Schulen, Altaren eingetragen wurden, wurde im
J. 1884 der fünfte Band (13Ü8 — 1407) verötlentlicht. Die Publication
wird auf Kosten des Prager theol. DoctorencoUegiams von Dr. Kl.
Borovy gewissenliaft besorgt.
Andere wichti;^fe Queilen aus dem 14. Jahrhundert (Acta con-
fcibtorii, Liber visitationis, Acta judiciaria), auf deren Grundlage Tomek
die glänzendsten Partien des III. Bandes seiner G. Prags aufgebaut
hatte, schlummern noch in dem reichen Prager Capitelarchive. Eine
noch grössere Arbeit erwartet die böhra. G.-Forschung in der Heraus-
gabe latein. und böbm, relig. Schriften der Vorgänger Hus', denn
nicht einmal die Werke eines Sti'tny, der doch ein Classiker der ali-
böhm. Literatur war, sind wissenschaftlichen Ansprüchen genüirend
veröÜeutlicht worden. Wer wird e.s zum Nutzen und Frommen der
böbm. G.-Forschuug unternehuieu, eiucs der reichhaltigsten und wich-
tigsten böhm. Archive zu publiciren, welches die Brüder-Ünität als
ein werthvolles Vermächtniss hinterliess? Von den zwOlf grossen
Folianten, welche f&r die böhm. Coltor-G. des 15.— 17. Jahrhunderts
die wichtigsten Aafseichnangen enthalten, werden elf in Herrnhat,
der zwölfte in der Prager Mosealblbliothek anfbewahrt Die Be-
schreibung derselben von Pro! Göll kann man in der bOhm. Museal*
Zeitschrift (1S76) nachlesen.
Von einzelnen Perioden der Kirehen^O. Böhmens erweckte in
Neuere böhm. GeBchichUfonehnng (H. Von^ara). 189
zum Gegenstande eines eingehenden Studiums gewählt. In der böhni.
Mus.-Z. (1883— 87) wurde seine ausführliche Arbeit: .Tednota bratrskä
V XV, stoleti (Die Brüder- Uuität im 15. Jh.) veröffentlicht , welcher
schon im J. 1881 eine Abh. über Petr Chelcicky und über seine
Schriften voraugegaugen war. Die schwersten und dunkelsten Fragen
aus der ältesten Brüder-G. (von dem Eintlusse der Waldenser, von
der ursprünglichen Organisation der Unitilt etc.) werden da glück-
lich gelöst. Auch die Schilderung der Entwicklung und Ver-
breitung der Unitüt, welche trotz der häuligeu Verfolgung allniiUilig
gedieh, erhielt durch das eingehende und kritische Quellenstudium
des Verf. viel nenes Licht, so dass die einschliigigen Partien des
grossen G.- Werkes (ündely's hierdurch ausgiebig corrigirt und ver-
ändert werden. Was den Werth dieser Publication noch erhöht, ist
die Art und Weise, wie der Autor seine bist. Auffassung klarlegt.
Den einzelnen Partien beiner Schilderung f'^lgt nämlich eine Reihe
von lieilagen, in welchen der wichtigste Iheil des Qn.-MtiiLiials ver-
öffentlicht und kritisch geprüft wird, wodurch wir uns von der Gül-
tigkeit der voraugeheudeu Resultate Uberzeugen können. Der deut-
schen G.-Porschung wurden diese kritischen Studien theilweise in den
zwei Bänden der ,f Quellen und Untersnohungen zur G. der böhm.
Brüder" (1878 — 1882) zugänglich gemacht, indem die böhm. ein«
schlagigen G.-Quellen ins Deutsche übersetzt sind.
Ans dem reichen, mmstentbeils noch migedniekten Qn.-Materiale
des Prager Capitelarchives schöpfte Dr. Kl Borory den Stoff m den
Biographien der zwei EnbischOfe nach der Wiederbesetmng des Prager
enb. Stuhles (1561): Anton Bras (recte Pnis) Ton Mttglitz (1874)
und Martin Medek (1877). Beide Werke sind «ngleich eine bist.-
kritische Schilderung der relig. und socialen Verhaltnisse in Böhmen
in der Zeit, als die katholische Kirche im Lande wieder erstarkte.
Viel umfangreicher ist die Biographie des Prager Erzbischofii und
Cardinais Emst Grafen von Harrach, welche Dr. F. KrAsl ver-
fasste (1886). Die Person des th&tigen Cardinais verliert sich bei-
nahe in der detaülirten Beschreibung der relig. und kirehl. Verhält-
nisse seiner Zeit All das Bemflhen der kath. Kirche seit dem J. 1620
um die Gegenreformation im Lande, obirohl es durch die Staatsgewalt
m&chtig unterstützt wurde, prallte durch mehr als anderthalb Jahr*
hunderte ohnmttchtig an dem Widerstande der treuen Anhänger der
alten evaog. Kirche ab. Die Verfolgung, die suletst unter Karl VL
und Maria Theresia wieder strenger wurde, endigte mit dem Toleranz-
patente K. Josefs IL, welches eine relig. Aufregmig der Oemftther in
Böhmen zur Folge hatte, die die Q. unter dem Namen des «böhm.
Deismus* kennt. Den Verlauf dieser Tolksthflmliehen religiösen
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190
Berichte und Besprechungen.
Bewegung beschreibt uns Prof. Dr. A. Rezek in dem Werke: Dt-jiny
proBtonnrodniho hnuti naboztuskt lio v (Jechäcb od vyd;ini tolerancniho
pateatu az na nase casy (Pra|? 18S7). Der erste Band enthält als Ein-
gang zu dem eigentlicbtn Gegenstande die Martyrcdogie der bribni.
evang. Kirche in den JJ. nj20 — 1780, welche in einfaeber. aber desto
ergreifenderer Weisa geschildert wird. Dieser einleitende Theil ist auf
Grand eines nmfangreiclien, raeistentheils gedrackten, aber in ver-
schiedenen Monographien nnd Zeitungen zerstreuten Qn.-Materials
verfasst worden, hn zweiten Bande verspricht der Verf. auf (ivand
vieler bisher unbenutzter Qn. die reliü:. Schwärmerei unter K. .Josef IT.
und Leopold IL zu behandeln, mi dritten Bande das neue AuliUtiiinen
derselben im .T. 1B48 und die endliehen Gaschicke bis /.um J. 1871.
Ein nii-hi minder dankbares Feld bietet sich der wissenschaft-
lichen Forschung in der [heimischen Kech tsgesehichte. Drei VAc-
mente begegneten sich in den böhm. L?indern, als mit der Ankunft
der dt. Colonistcn das deutsche Recht und mit der Machtvermehrang
des geistlichen Standes im 12. — 13. Jh. das röm.-canonische Recht
eingepflanzt wurden. Den ürspniug, das allmählige Anwachsen, die
wechselseitige Einwirkung dieser drei Elemente zu erforschen und zu
erklären, ist die dankbare Aufgabe der böhm. BecbtB^}., welche mit
vielem Fleiss nnd Olfick yon einigen wissenBchafUich geschulten
Bechtsgelehrten systematisch betrieben wird. Ihre Arbeiten beruhen
auf den werthTolIen und reichhaltigen Qn.*Publicationen, welche in
Böhmen besonders Dr. H. Jirecek lieferte (Codex juris bohemici, Svod
zäkon€ sloT., Sammlung der böhm. Landesordnungen, deren Reihe
die vemenerte Landesordaung aus dem J. 1627 abschUesst etc.). Die
Ausgabe der wichtigen Codiftcation des Stadtrecfates, welche unter
Bedaction des Paul Chr. Koldin im 16. Jh. zu Stande kam, wurde
von Jos. Jirecek besorgt (1888). Qrossartig projectirt ist die Qn.>
Sammlung des Dr. Jos. Celakovsky: Codex munidpalis regni Bohe^
miae, dessen erster Theil die Privilegien der Prager Stftdte enthalt.
Eine stattliche Reibe von wichtigen B^ohtsbftchem (KnihaRozmberski,
Tovacovski, Dmovski) wurde von dem fieissigen milhr. Landesarchivar
y. Brandl herausgegeben. Dr. H. Jirecek besorgte die Herau»>
gäbe der bertthmten neun fittcher Yiefard's von dem Landrecbte, von
der Landtafel etc., eines durch Inhalt und Form klassischen
Denkmales der b6hm. Rechtswissenschaft aus dem 15.— 16. Jh. Von
den neuesten wissensdiaftlichen Bearbeitungen heben wir das gedie-
gene Werk des Dr. Jos. Han el Uber die 0. des dt Rechtes in Böhmen
(1875) hervor. Dr. Em. Ott liefiorte die hochgeschätzten Bmtrr. zur
Beceptions^. des rOm.-canon. P^Hicesses in den böhm. L&ndem (1879).
Dr. Jos. Celakovsky beleuchtete verschiedene Partien des Land-
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Menere böhm, Uescbichtsforschung (U. Vancara). 191
rechtes durch eine Rfilu i^'r. liege ner nnd gründlicher Abhandlunirt n.
I>jp meisten Arbeiten dieser und anderer Rechtsgelehrten wurden in
der bühm. Facbzeitschnft sPrävnik" und in der böhm. Museai-Z. ver-
öffentlicht.
Wir müssen noch einige Bemerkungen anschliessen über die
Fortfichrilte der böhm. Literaturgeschichte. Nach der Ausschei-
dung der modernen Fälschungen der K. und Gr. Iis. aus der altböhm.
Literatur verschwand auch die erdichtete Theorie von den zwei Strö-
mungen, von denen die eine rein slavisch, die andere rein fremd-
ländisch, we8t.euro])!iisch sein sollte, und es steht klar bewiesen, dass
die altböhm. Lut-ratur zum Bereiche der westlichen christl. Cultur
gehört, die nach Buhiiieii durch Vermittlung der deutschen Litei atur
vordrang. Die altböhm. Poesie zum Beispiel, welche ihr Vorbild in
den ritterlich-romantischen Epen der dt. adlichen Sftnger vorfand,
gelangte zu einer ungeahnten Stärke und Blüte. Um die lit.-hisl.
Durchforschung dieser altbSfam. Dankmifler, deren Zahl durch neue
Funde neuerlich nngemeio sieh Termehrt bat, hat (neben Patera,
J. TrvbUr, Meneik) Prof. Dr. J. Gebauer die meisten Verdienste;
Ton diesem ausgezeichneten Kenner der altbOhm. Sprache und Literatur
werden auch fleissige Vorbereitungen zu einer altböhm. Literatur-Q.
gemacht.
Die weitere Entwicklung der b5hm. Literatur wurde müchtig be>
einflusst durch die Reformation, durch die humanistischen Studien
und durch das Aufblfihen der neuen dt. romantischen Schule. Wichtige
Monographien ttber diese Partien der b5bm. Literatui>G. haben J. Tru*
hUf, J. Jireoek, A. Bybioka u. a. geliefert Von V. Brandl rührt
eine gelungensLebensbeschreibung Josef Dobrovsky's her, desBegründers
der Slawistik, dessen reelle wissenschaftliche Thfttigkeit heutzutage in
Böhmen wieder an Ehren kommt.
Nach SafalFlk's berfibmtem Werke Uber die slavischen Alterthflmer
wurde es auf lange Zeit stille auf diesem Gebiete. Erst aus der
neuesten Zeit können wir ein bemerken swertbes Werk erwfthnen.
Dr. Konst. Jireeek's G. des bulgarischen Volkes (1876), die auch in
der dt. Bearbeitung volle Anerkennung fand. In Betreff der Slayistik
muss man den bedeutenden Fortschritt verzeichnen, den der gelehrte
Verf. dadurch gethan hat, dass er sich von den alten Theorien
Safari k's über das Wesen und den Charakter der alten Slaren
emancipirte.
Einzelne Partien der älteren slav. G. fanden einen fleissigen und
tüchtigen Bearbeiter in dem Professor der Warschauer Universität
Perwolf, von dem viele Abhandlungen in der böhm. Mus.-Z. und
im A. für alav. Philologie veröffentlicht wurden. Von den neuesten
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192
Berichte und Beaprecbuogejk
V
Pnblicatiüiien verdient die Arbeit des Prof. Dr. J. Rezäbek: Jiri II.
posledni knize Male Rusi (1883j hervorgehoben zu werden. Es ist
eine bemerkenswerthe Studie, welche eine der duukelsten Partien der
galiz. G. heil erleuchtet. Mit vielem Fleisse und kritischem Talente
wird da der Beweis geliefert, dass Georg IL, den man seit Karamzin.
für den letzten Pürsten des alten Homanovicer Geschlechtes hielt,
und Boleslaus (Sohn des Trojden, eines Mazowischen Fürsten), der
Erbe und Nachlulger der alten Dynastit wurde, eigentlich eine und
dieselbe Person sind, üidera Holeslaus mit dem orthodoxen Glaubeu
den neuen in der griechischen Kirche beliebten Namen Georg annahm;
die alte galizischc D;^nastie erlosch schon im J. 1322 mit dem Tode
Leo's II. Die Arbeit Rezäbek's erregte die Aufmerksamkeit der russi-
schen Gelehrten, von denen Kunik sie ins Bussische übersetzte und
durch neue Belege den dargebrachten Beweis bekräftigte.
Viele und grosse Aufgaben erwarten noch die Geschichtsforschung
in den bOhm. Lftndern, deren politische Berfthrungeu mit den ger>
manischen und romanischen Elementen in der Vergangenheit ao
mannigfaltig und lebendig waren lud deren geistiges Leben besonders
im 14.— 17. Jahrh. so intensiT, reioh und anregend war. Mit awei*
fächern Mangel kämpften bisher die heimischen B^fthnngen: einer-
seits fehlte es an materieller Unterstützung, andererseits reichte die
Zahl der geschulten Forscher doch nicht ans. In beiderlei Hinsicht
erhoffen vrir in baldiger Zukunft eine .entscheidende Wendung. Durch
Errichtung der bOhm. Hochschule in Prag kann die wissenschaflUohe
Thfttigkeit auch in derbOhm. G.- Wissenschaft besser und systematischer
organisirt werden. Viele Hoffnungen Tetspricbt das an der philos*
Faeultllt erOfhete histor. Seminar zu erftkllen, das unter der Leitung
der Professoren J. Bmler u. J. Göll steht. Durch günstige Erfolge
der neubelebten histor. Studien wird dann wieder das seit den
letzten Jahren schlummernde Literesse des adlichen und bürgerlichen
Standes erwachen» so dass es auch an materieller Untentfitinng der
wissenschaftlichen Bestrebungen nicht fehlen wird. Die mftdhtigste
Stütze aber können diese Bestrebungen in der zukünftigen selb-
stSndigen böhm. Ak. der Wissenschaften finden, d«en Errichtung, auf*
gemuutert durch ein grossartiges Geeohenk eines ungenannten MScenaten
(200000 fl.), der bdhm. Landtag in den zwei letzten Sessionen be-
schlossen hat und deren kaiserliche Sanctionirung bereits erwartet
wird. Mögen unsere weiteren Berichte über Fortschritte der böhmi-
schen G.-Wisseoschaftin dieser Zeitschrift diese unsere Hof&iung sehen
im Interesse der allgemeinen Geschichtsforschung bestätigen.
Kolin, April 1889. Heinrich Vancura.
r
England, Mittelalter (F. Liebennann).
19B
Neuere Literatur rar GeeeUehte Eaglftn^« im Mittelslter*).
h BesprMhuigffi eiaseiaor Werke.
Edw. A. TfWBOak, The jnethods of historical study, 8 W
tures *) read in the XJmwemtj of Oxford in Micbaelmas term* 1884
with the inaugural lecture on The offioe of the historical prolnsor.
London 1886. 8«. VII, 335 8.
Diese VortjUge in leicht verständlicher Form') regen den an-
stellenden Historiker zn wissenschaftlichem Ernst an; philosophische
Tiefe , encyklopädische Vollstilndigkeit , systematische Anordnung,
scharfe Definition, technische Winke *), oder Ausbeutung der methodo-
Iogi5;chen Literatur erstreben sie nicht. Manche Mahnung wird dem
deutschen Leser überflüssig erscheinen ; den englischen Studenten aber
mag z* B. der wiederholte Hinweis auf die einheitliche Wurzel der
romanisch -germanischen Staaten weit vor insularer Beschränktheit
wahren. Und da diesen Darstellungsgabe, politischer Sinn und der
Mangel einer Schule, deren Kritik er zu furchten hfttte, früh zum
leichten Essay reizen, musste ihm hier abgerathen werden, dilettantisch
bei der Neuzeit zu beginnen. Zuerst, meint Freeman, solle jeder alte
Oeschichte und Literatur studiren, auch wer spiitere Epochen bearbeiten
wolle ; denn z. 6. Eoger vonSicilien bleibe unverstanden ohne Timoleon.
*} Vorbemerkung. Dank dem freundlichen Entgegenkommen dea
Harb BeriofatersMen ist die Bedaction m der Lage, die mittelalterliohe
Gesdijefate ünglands in einem Umftage m berftcksiohtigea, welcher die
dieser Abtiieilniig sonst gesteckten Grensen weit überachreitei Der übrige
Inhalt der Zeitschrift wird dadurch in keiner Wei.^e Terkürzt,
vielmehr der Umfang des Jahrgangs entsprechend verstärkt werden. Die
Reduction glaubt in diesem Fall»^ «He Srhranken ihres sonst festzuhaltenden
Programme uu^nahmsweise durehitrochcn zu sollen, da einerseits nur für
wenige Gebiet« auswärtiger Geschichte eine derartige Behaudlungsweise
überhaupt in Frage kommen dürfte, und andererseita gerade die Literatur
Über eqglisehes Mittelaltor seit Jahren in der deotsehen Beriditetstatinng
hesondnes vemachUengt worden ist
>) S.48: Gesefaichte und verweadte Studien; 80: Sehwierigkeltea des
geschichtl. Studiums; 117: Die Art de« gp-ichichtlichen Beweises; 156: Ur-
quellen; 191: Claas, und uia. Schriftsteller: 22(5: üilfbqaellen [darunter
Urkunden :j; 261: Sohriftsteller unserer Zeit; 296: Geographie und Reisen;
829: Index.
*) Die Beispiele hiätoriücher Irrthümer sind daher krass gewählt: daas
um d&a Jahr 1000 Euaaen von Constantinopel durch die Türken abgeäcklageu
worden,^ oder dass das Lsx Salica EVankreidis Thronfolge ordne.
DiploBsatik wird nicht» PälAographie kanm erwKhnt.
Dratcbae Zdtidir. f. OeMliielitmr. 1S89. H. 1. 13
194
Berichte and BeapreeKangen.
£me ideale Forderung, nur einem Ranke erfüllbar! Andere Sterbliche
werden wohl bei der gewohnten ArbeitstlieiliiDg nach Epochen weniger
Erkenntniss zu verlieren iUrchten, als wenn sie 68 nnterlieesen , die
Einzelheit aus der gleichzeitigen Gnltur zn b^reifsn: Freeman selbst
hat mit schönstom Erfolge aas Ortsbeschreibung, Kunst und Sprache
die Staatsgeschichte erhellt; und die heutige Wissenschaft schreitet
offenbar in der Richtung fort, dass man Recht, Wirthschaft, Kirche,
Literatur, Philosophie, Volksglauben und Zustand der Nachbarländer
in der betreffenden Periode zur Erklärung eines seitlich und örtlich
begrenzten Stnffns benutzt. Ja, der Vergleich angeblich ähnlicher
Gestalten oder Ereignisse in grundverschiedenen Epochen führt oft
irre') und bringt selten mehr als ein blosses Hilfsmittel der Dar-
stellung. — Der Satz: „Geschichte ist vergangene Politik, Politik
gegenwärtige Geschichte", drückt zunächst zwar harmlos die Einheit
der Geschichte aus, die innerlich keine Abschnitte kennt — übrigens
empfiehlt Freeman, zum pädagogischen Zweck mit 407 das Mittelalter
SU beginnen — ; allein der Satz birgt auch eine m. E. gefllhrliche
Verwechslung von Wissenschaft des Vergangenen und künstlerischem
Schaffen des Zukünftigen; diese Verquickung der Geschichte mit der
Moral verleiht zwar der enn-li-chcn Geschichtsschreibung die Kraft, den
Charakter zu veredeln, verlührt aber in der Darstellung leicht zum,
Prophetenton und lässt das ethisch Gleichgültige als trockenen Stoff
gern bei Seite liegen.
Von J^!-hriftstellern über das Mittelalter preist Verf. btubbs und
Waitz am höchsten, verehrt als Lehrmeister Kenible, Guest, Willis
Palgrave, charakterisirt ausserdem Gibbon, Finlay, Milman, Hallani
und bekennt sich in der Darstellung als Macaul;i \ 's Schüler. Nach-
drücklich wird vor Blackstone*s und Thierry's In-thümern') über die
Geschichte des 11. .Th.s gewarnt; wenn dies Fachleuten gegenüber
heute unnöthig erscheint , so ist das gerade Freeman's früheres
Verdienst.
Die gewühlten Beispiele ueir« tlVn bisweilen das Mittelalter •'J: so
wird Gregor von Tours kräftig geschildert, und die Schweizer Freiheit
von der Bergnatur abgeleitet. Manchmal wird englisches Mittelalter
gestreift: die Hintersassen des Grossguts waren nicht alle von .\n-
beginn Unfreie; die , sächsische* Baukunst ist die allgemein früh-
romanische; agsächs. Namen bei Normannen stammen wahrscheinlich
^on agsächs. Pathen; die Theorie, dass alles englische Land unter
<) llfliiisas Pans darf nicbt .liberal" heiaten; der Papel» der den Seipio-
nensarg im Vatican birgt, nicht «der unfehlbare RSnber*.
*) Z. B. daas 1086 FeudaHsmus eingeführt worden sei.
S. 22. 164 lies .Hevefeld**. Lambert wird zu gAnitig beortheüt
England, MtttdAlttr (F. Liebennann). 195
der Krone bewaaen werde, stammt von Wühelm's I. Beditsfietton,
daw es dureb TVenloaigkdt der Beeitier ihm Terfalleii und nur dnreb
seine Qnade wieder amgelieben sei; Heinridi I. ist nm* m4}glicher>
weise au Selby, Edward II. zu Oaemarvon, aber nicht in dem als
sein Geburtsort geseigteo Adlerthnrm g^ren; Bamstaple behauptete
▼or Edward III. ftlsohliehi dnrtiti AetheUtan znr TheiUiahme am
Parlament berufen und daAr TOn Lasten befreit an sein; in Walsall
nnd Kidwelly begfgnen Reste einer rolksfiremden Anasenstadt
Karl Elze, Grundriss der engl. Philologie. Halle 1887. 8*
Ym, 363 8. Verf. (f 1888) bedauert, dass ,es an Spedalforsehnngen
ans den Quellen, namentlich anf dem Felde der Altertbllmer fehle'» be-
rtteksichtigt zwar wesentlich Sprache und Neoxeit, bringt aber höchst
dankenswerthe Ansfttxe sor Bibliotbeca engl. MA.S, namentlich fftr
histor. Hilftwissenschaften *) nnd Nachbaxgebiete*), z. Th. seltene Titel,
in ansreichender FfiUe nnd bewnndemswerth genau, nur leider, da
er die Bttcher grOestenthetls nicht sah, nicht immer glficklich ans-
gewShlt. Für ma. Geschichte benutse man die Capitel „Geographie,
Geschichte, Privatalterthttmer*, findet aber «Literaturgeschichte, Ge-
schichte der Sprache* andenwo TollstSndiger behandelt. Das fleissige
Werk ermangelt zwar des InhaltsTeraeichnisses und Registers, entrebt
aber anf BOckh's Spuren gewissenhafte Systematik und liefert damit
dem Methodologen der Geschichte ebenso im Allgemeinen wie im Ein*
idnen fttr yiele Fragen, z. B. Textbebandlnng, eine Vorarbeit.
Denman W. Ross, The early history of landholding among
the Germans, lio^ton 1883. 8^ VIII, 274 S. Obwohl Ross die
Gessmratheit der Germanen bi<? zum Ansganj^e der Karolinger be-
trachtet, so mag sein Buch hier unit i angelsächsischer Geschichte
desshalb besprochen werden, weil er, wie mir scheint, angeregt wurde
von der Reaction gegen die Annahme, dass auch in England freie
Markgenos,senschafl mit Gesammteigen an Land geherrscht habe. Er
schreitet zum äussersten Gegensatz: der Eiuzelhof des Freien habe
unfreien Dörfern neben sich herrschaftlichen Boden zu Besitz aosgetheilt.
Dieser mittelalterlich r Zustand herrsche schon in Taciteischer Zeit des
halben Nomadtutbums. Nur für die Pächter, nicht für den Eigen-
thümer, gebe es Gemeindeland (mit Gemenglage); alle ihre Rechte
daran (rights of common) seien Rechte an fremdem Land, nilmlich
des Herrn. Niemals habe eine Gemeinschaft von freien Bauern Land
zu eigen : wenn es auch zeitweise noch unter den Erben eines Eigen-
thümers un vertheilt, gemeinschaftlich besessen werde, so künne doch
') Chronologie 8. 21, 201.
*) Konit 27.
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196
Beriehte und BcApreohungeD.
jeder Miterbe sein Stück (selbst aa Wald und Weide!) herausTerlangen,
sei also stets Individualeigenthümer. Selbst der Wald gehöre wenigen
Magnaten, deren Oberherrschaft das Volk erst später abwftlse.
Cttsar's privati nihil, und Tacitus* agri in vlces occupantnr
auf groBsherrscfaaftUflhes Frivateigenthum zu deuten, war aber nur
durch voreingenommenes Lesen möglich: da heisst ,cu1tor' Knecht
und «spatia camporom* Gewänne, ,gesett (bestelltes) land" Pächter-
besitz im Gegensats za «inland* (Domäne), als ob es kein ^uv-
land** gäbe!
Mir erscheint Boss* Ergebniss völlig unhaltbar: an cinzelneu
geschriebenen Quellen leidet es vielleicht weniger Schiffbruch, aber
in diu Gesammtanschauung der heutigen Wissenschaft vom urgerma-
nischen Staat, Recht und Heer tu;,4 es sich meines Eracbtcns nicht ein.
Immerhin sind Gelehrsamkeit (auch Kennt niss deutscher Forschung, be-
sonders Inania-Sternegg's), Fleiss, ursprüngliche Denkkraft, klare Dar-
stelluni? dem Werk nicht abzusprechen. Vermittelst des Index kann
mau unter den reichen Noten für viele Fragen altdeutscher Verfassung
(Orundlasten. Erbrecht z. B.) brauchbare Quellennachweise finden:
allein die Stiimme und Zeiten werden überall zu wenig gesondert.
Und wie nothwendig ist das doch gerade für eine Uebergangsperiode,
wie die Zeit zwischen Cäsar und Karl dem Grossen!
Anatoeta BoimwHana V. VI. Edidenint Car. de Smedt, Gnl.
yan Hooff, Joseph de Bäcker et Gar. Hönze, pr.s. J. Par. Bmx.
1886 f. 2 Bde. 432, 416 8. Ffir englisches Mittelalter findet sich
V, 53: „Hymni paracteriei *) 8 in landem s. Swithnni Wtntoaiensis
einscopi [f 862] ex cod. Botomag. s. X [ex. oder XI in.], Alen^n.
8. XI^ ed. P. Sauvage*. Diese Verse in sehwiengster Fprm nnd
doch klarem nnd iehlerlosem Latein entstanden im Domkkwter von
Winchester'), jedenfalls erst nach der Scholrefbnn unter Fleiuy*s
Einfloss» also etwa knn ror 1000. Als Poesie oder Geschiehts^
quelle besitBen sie keinen Werth. 8. 165: ,Yita s. Malori in Bri-
tannia Minori ab anonymo snppari [vor 849?] conscr., enr. F. Plaiae*
erzahlt die Ermordung des MeliaT^) Yon Comovaillet nnd eeioes
Sohnes Melior zwar in nrspr&nglioherer Form als di« ni 411 datirte
*) D. h. gegenschligig: in jedem Distichon kehrt der Beginn dw
Hexameters als zweite Hälfte des Pentameters wieder.; anseerdem bilden
die Anfkngs])uch8tahen der Distichen das Alphabet.
lieber beide Mas. vergl. Hardy DcBcr. Cat. 1, 5U. Ueber die Rouener
Hs. vergl. Warren, Leofric Missal.
*) „bwitliun noster; corpora mederi' 55, 14; 2L
*) Dessen Vita Acta sanct. Oct. XI, 943.
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England, Mittei<er (F. Liebermann).
197
Leidende von Cornwall '), welche ein Glatibensmotiv unterschob, bedarf
aber einschneidender Kritik'). Ein angefügter Hymnus meldet: ,Hilde-
bertus rex Franciae Locnm auxit Melori*; daraus folgert Plaine:
Melor starb vor 711 — S. VJ4: ,Passio s. Mononis", eines seotischen
Missionars in Nassogne im 7. Jh., macht Scotia znr ,insula inter
Angliara et Hibemiam", auf die sie den Ruhm Irlands am Beda
übertrugt, entstand also kaum vor dem 12. Jh.*), dem die Hss. an-
gehören. — VI, 8. 16: ,Vita s. Bertuini", der im 7. Jh. in Eng-
land geboren und Bischof "') war und 7ai \falonnes verehrt wird. —
S. 72: „Fpi^tolu^ von H[oofy] erklärt den Besitzer des Wiener Livius
saec V für den Frisenapostel Swithberht, Willibrord's Genossen. — 8.77:
,Vita s. Sarasonis Dolensis fum SSO")] ed. Fr, Plaine", verfasst von
einem Bretonen und benutzt von niehreren Biographen Samson's,
i. B. a) einem Dol'schen Dichter vom Beginn des 10. Jh.s^), dessen
Werk hier erseheint; b) Baldric von Dol, dessen Prolog abgedruckt
wird; c) der in .Acta SS. Juli VI 578" nach Mabillon veröffentlichten
Vita. Diese üntersucbnng ist wichtig, beansprucht jedoch nicht
Vollständigkeit — S. 305 : ,The lyfe of 8t. Wenofreide a. D. 1401 * *),
mittelenglische Predigt ans Ue. Stonyhurst s. XVII, inhaltUeh s. Th.
nach derlateinisclieii Vita**) und werthlos. Der Herausgeber übersah
den Dmck in Heame's Feter Langtoft I, p. CXCVI in frftberer Sprach«
form. Es folgen Wunder der Wenefreda im 16.» 17. Jh.
Bevnhavd ten Brink, Beownlf. Untersuchungen. [Qnellen
und Forsch, zar Sprach- nnd Cnltargesch. der gennan« V91k«r; hrsg.
Ton ten Brink, Martin, Schmidt. 62. Heft.] Strassb. 1888. 8"*. VIII,
') VergLHardy I, 39 f.; Haddan and Stabbs, Cooncüs and eccl.
doc. I, 3G.
*) Vielleicht bietet Fredegar zu a. 577 den historigchen Kern. Nicht
gesehen habe ich: LeGouvello, Vie deS.Mertial ouMeloir, Redon 18>^0.
■) Dam, Hist de Bretagne I, 179 setzt 799, aber offenbar nur durch
«Kese Legeade [mittolbBr] beeiainiBi
*) Aneh sind Herigeri Oesta Ttongr. citiri H[o1der] E[gger] Im
N. Arduv XU, 234: «im XL A. wohl im Kloster 8t Hubert in den Ardemien
geschrieben."
*) Englische Qnellen gedenken seiner nicht
•) Vergb über diesen Südwalliser Haddan I, 149; II. 1, 75 f.
'■] 117. Hieraus erhellt Abfas^iTng vor 900; auch ist 11. 21 vor Ankunft
der iNormannen ge-ehrieben. Nach (iOO, da Gregor 1. benutzt i«t; vergl.
auch II, 11 ,multiä anniü'.
Viele Hss. ausser den von Plaine genannten bei Hardy I, Hl.
*) Die Sptaehe bat der Sdireiber modeniisirt.
>•) Acta 88. Nov. I, 700 nnd Hardy I, 179 ii:
\
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Bencbte und Besprechongeo.
248 8. Widenprficbc, Wiederholungen, Unebenheiten im Beownlf-
Gedichte machen die Annahme mehrerer YerfiuBer nothwendig. Spl-
tere Aenderungen und Erweiierangen geuügen zur Erklftrung nicht:
ten Brink weist nun mehrere gleichzeitige, nnabhängige Behandluugcu
derselben Stoffe nach in .bahnbrechender**) üntersuchnng, deren
texthritische und Ssthetische Einzelbemerkongen ihren Werth be-
halten, selbst wenn das (hier nur in grossen Zttgen darlegbare) posi*
tive Brgebniss anfechtbar wftre: Der Beowamjthos, Angeln nnd
Sachsen*) gemeinsam, Terknftpfe sich tun 585 auf dem Festlande,
also bei den Angeln^), mit der im Grunde histoxisehen Sage von
Beowulf, der im Heere des GautenhÖnigs Hygelae auf dem Beutezug
snm Kiederrhein um 515 als Held und Schwimmer hervortrat (aber
nicht, wie das Epos erdichtet, lange über die Ganten regierte). Aus
jenem Mythos entnehme die Beowulbage schon damals das «Wett-
schwimmen ') mit Breoa* und gewinne dorther, nachdem sie um 550
die Angeln nach Britannien begleitet, den »Drachenkampf*; diesen
allein behandle um 610 ein Bernicier episch. SelbstAndig daneben
besinge man in Deira, wo «Wettschwimmen* xur Episode werde, aus
der BeowuUsage die «Heorotreise* und den «Grendelkampf* des
Beowamythos und steige um 625 mit der «Reise* sur H5he alteng*
lischer Epik: die Kationaldichtung finde nimlich in Northumbrien
unter den milderen scotischen Bekehrem längere Duldung als im
Sftden bei den strengeren BOmem, ersticke freilich auch dort um
650 in Theologie. — Das noch heidnische Herden empfange schon
vor 650 vom Norden die «Reise* und entwickle nun dne wildere
Epik aus der «Reise* und eigenen Sagen von Beowulf 's dänischen Thaten
nnd .Kampf mit Grendel's Mutter*. Dann trete zwar seit etwa 655
vor dem eindringenden deiriscben Epos die mercische Epik zuiück,
fiige jenem aber mancherlei hinzu: Dttnisches, ChrisÜicbos, «GrendeFs
Mutter* und die Thrydho-Sage in Anknüpfung an die 697 ermordete
Königin Osthrydh. üm 690 singen mercische Dichter von Grendel
und Grendel^s Mutter untereinander abweichend. Vom «Drachen-
kampf* werde in Mercien erstens die berniciache Version um 690
mit der alteren Form der beiden Reiseabenteuer und zweitens die
deirische um 710 mit der jüngeren Form verbunden und aufgezeichnet.
Beide mercisehen Schrifton verwebe vor 800 ein Redactor zu einem
») K. Wülker, Lit. Cenfrl.l. 16 1! 1889, 251.
') Nur als cinzt lno Nacliklango vorepischen StyU, nicht als Kegel,
wird strophische Gliederung Ueä Beowulf stellenweise zugegeben.
*) Besonders hi wesbiidis. Namen nachweisbar.
*) Weil nach der Awwanderang der Sachsen.
*) Hierin und im Namen fthndn Mythos und Sage.
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England, MittelaUer (.F. Lieberiuann).
199
Werke, das bald darauf einem theologisehen Einacfaalter anhdmfalle.
80 selireibe das Buch ein Kentw vor ÖOO ab. Und dieser kentisohe
Beownlf liege dann westslohsisefaen Scfareibem vor, mittelbar aucb
den beiden der einaigen Hs. um 975.
Ans Skandinavien stamme weder die Sage noch eines der Ideder^
gescbweige das ganie aus jenen erwacbsene Epos, sondern nur die
Episode von Headhobarden und Schwedenkampf; die Oertlichkeit des
.Beownlf* sei weder in Seeland nocb in Korthnmbrien naobweisbar;
aber m seiner OefiAUsweicUieit und Sittenmilde seien lun 700 (weleber
Zeit die Grammatik der ältesten Tbeüe angehöre) nur die BngUUider
gereift. — Mit Beeht schildere Beda Eenter und Wigbter als einen
Stamm, der aus Jfltland wanderte, awd Hensehenalter bevor es Dänen
besetsten, der nicht dSaisch, noch mit Beowulf s Geatas, d. h. skan-
dinavischen Ganten, identisch sei.
A. Nürnberger, Aus der lite rarischen Hinterlassenschaft
des hl. Bonifazius und des hl. Burchardus. Sonderabdruck
aus dem 24. Bericht der wiss. Ges. Philomathie in Neisse, zugleich
Festschr. zum 50 jähr. Jubililum derselben. Neisse. 1888. 8". 49 S.
Pie von den Ancrelsachsen im 8. Jb. geschätzte Literatur, uu Be-
sonderen Bonifaz' Bibliothek wird Üeissig zusammengesucht ') aus
dessen Briefwechsel und vielen agsilchs. Hss. in Fulda und Wür/.burg,
die genau beschrieben werden. Darunter sind GIühsi n, wahrschein-
lich von Bonifazius' Hand, auch ein Codex mit beigelegten Zetteln
zur VVorterklärung, wie Beda solche dem Ki^zbischof Nothelm anfer-
tigte. — Zum Schluss erscheint eine Homilie bonifazischer Zeit aus
Sanct Galkii gegen Rückfall ins Heidenthum, die für genuauisehe
Mythologie wichtig ist. Die gediegene Schrift bereitet, wie mehrere
frühere Arbeiten des Verf.s'), eine Gesammtausgabe der Werke des
Bonifazius vor.
Ludwig TMnbe, Earoling. Dichtungen. Aedelwulf, Alchuine,
Angilbert Rhythmen. (Schrr. Bur gem. Philologie, hrsg. Bödiger L)
Berl. 1888. 8«. YOI, 161 & Aedelwulf sei Tielleicht Abt des von
Inhalt: Bibel, Hieronymus, Origenes, Augustin, Paeudo-Augustini
sermones, Ambrosius, Isidor, Leo I., tiregor 1, Sergius" I. Urkunden, Cereal,
Agnellus, Fanttos, Gaessriuii, Bed% SdntiUae (Beda Colon. YII, 370), Donat
u. a. Otammatiker, Codex. csBonum (DionyM-Hadrianal), sog. Theodori
Poeniteatiale: Patnenei maityrom, Juliaoa, Caedlla, Agnes, Agatha,
Eugenia, Potitw; Litnrgica, Bonifitt* Consorq>tio •ententtaram , Burcihardi
homiliae u. s. w.
^ N. Archiv VU f. XL Katholik 1881, 15; 1882, 63. NeisMr Gynm.
i*rogr. 1883.
üiyiiizeQ by GoOgle
200
B«riehte und BMpreckiuigeii.
ihm bwongenen Klosters und der angeredete, B. Ecgberht von Lindit-
teile (dessen Bio||(r&|ihie 8. 38), sein Vorgftnger. Beides ist mögliGh.
Daliegen das Klostor för eine Insel za halten, bietet das von Traube
angeftihrte .Uebersetzen* eines Boten keinen Anlass: dieses kann
sieh a;ach erklären, wenn der Bote vom , Gebiet der Sooten* [nicht
, Grenze Sehottlands*], s. B. Hj, herkam. Unter dem Selbstcitat einer
Dichtung von Hyglac und englischen Heiligen verstehe Aedelwnlf
nicht, wie frühere annehmen, ein verlorene Werk, scmdem nur
«im sp&teres Oapiiel: dies scheint mir mit „iamdudum perstrinxi,
dum cecini" anvereinbar. [Man vergl. Stubbs in Smith and Wace
.Diction. of Christian biogr.*: Ethelwulf.] Als Quellen weist Traube
nach: Bedae Carmen in Cuthberhtum, Bibeldichtung, Alcuin's .York*,
Aldhelm. Die drei Hss., unter denen 0 C eine Gruppe bilden, gehen
auf eine verderbte Abschrift ags. Hand zurück. Traube's Haupt-
verdien'^t Hegt aber in den höchst scharfsinnigen, nur selten über-
kühnen Textemendationen des schwierigen Gedichts, die jedem Be-
nutzer künftig unentbehrlich sind: mit 1?f^rechtigtem Stolze, der aber
Vorgänger schonen dürfte, erklilrt er alle Fehler der Ueberlieterung an-
gedeutet, die meisten behoben zu haben. Um so mehr ist zu bedanern,
dass Amold's Abdruck von 0 in Symeonis [Dunelm.] op., Rolls Ser. 1882,
I, 265, nicht benutzt ist: da finden sich viele gute Lesarten (gleich
in der Rubrik erklärt sich Aethelwulf als ,,presbiter"), deren manche
Traube's Schlüsse bestätigen. Arnold rieth p. XXXIII, das Stift sei
Craik; aliein ,cella' beisst damals jedes Kloster, nicht bloss ein
abhängiges. — Traube trennt S. 43 Aldhelm's Stück VHI mit Recht
von IX, erklJlrt und bessert S. 131 die Rhjrthmen in den Bonifaz-
briefen. — Der übrige Theil der wichtigen Forschung gehört mehr
in die deutsche Literaturgeschichte.
Oraat Allen, Earlj ßritain. Anglo-Saion Britain. (Soe. lor
prom. Christian knowL) Lond. o. J. 8*. Vm, 287 S. Yerf. ver*
werthet die beste Literatur etwa Ins 1880'), auch philologische,
archHologisehe nnd anthropologische, sieht die Geschlchtsqnellen mehr^
fach selbst nn, nrtheilt nnd yerbindet selbständig und stellt das Er-
gcbniss in nesehidcter Weise ▼olksthttmlich, d« h. ohne Anmerkungen
«nd etiraa ta apodiktisch, dar. Zu aUgemeinem üeberUiek, aar An*
regung nnd IKnÜbning empfiehlt sich das Bfiohlein, besonders weil
es «alles Wichtige und das heate noch ans Angelsa<)bseaMft Nach*
wirkmde mit besonnener AbwSgiing heryorhebt. Die ISnselforsohnng
zn fordern, wird zwar nioht beansprucht, doch wird auch die Wissen-
') Seebohm's a. a. Arbeiten über Landver&mng encbieneD eiAter,
«
England, Hittelalter (F« Uebermann).
201
Schaft immerhin manehes dankW Termerken von Allon'i aeliarf*
sinnigen Erklftrungen und Beobachtungen, deren Gewitshett er in
weiser Bescheidenheit meist selbst beschrttokt: Cynewnlf' s Preis der
ebenen Landschaft and des milden Klimas gegenüber der Beschreib
bong wilder Klippen nnd rauher Seestürme im Beownlf bedeutet den
Sieg des Ackerbaus; in Dunstan's Politik tritt gcrmanisirtes Halb*
keltenthum hervor, indem südwestliche Orte nnd Personen bevor*
äugt werden; die Dlnen erlangten, weil an Blat nnd Sprache den
Angeln näher, in den angliseben Gebieten leichtere Erfolge als in
den Bi&dhsisohen 0.
Charles Franels Keary, A catalogue of Englisb coins iu
the British Museum. Anglo-Saxon series I. Ed. by Keg. St. Poole.
With 30 Plates. Lond. 1887. 8«. X, XCVI, 262 B. Mit lebhafter
Freude begrüsst nicht blosä der Münzforscher dieses tüchtige Ver-
zeichniss: es gewährt auch für die Geschichte Aer angelsächsischen
Sprache, Schrift, Kunst, äusseren Beziehungen, inucren Verwaltung,
Wirthschaft und Königsreihen wichtige Belege. Kearj hat die Benutzung
durch ags. Eegesten, gelehrte Hinweise auf verwandte Sammlangen
nnd treffliche Indices erleichtert und mit Fleiss nnd Sch&rfe in der
Einleitong eine Münzgeschichte schon selbst herzustellen geSQoht: auf
der Höhe englischer und französischer Forschung beachtet er doch
deuteebe Arbeiten Aber fränkisches Münswesen ') , germanische Yer^
fiusnng und angelsächsische Sprache zu wenig. So gibt er in der
Vorgeschichte den Gk^ldring, der doch erst Werthbewahrung in Edel*
metall darstellte, schon für Geld aus und erwilhnt nicht, dass Vieh
als Oeld diente« Das Verseiobmss beschreibt auf das Genaueste
etwa 2558*) Münaen, von denen 468 *) verschiedene Prägungen beider-
seitig in Idchtdmck erscheinen. [Der ttbrige ags. Münzbestand des
firitischen Museums ist wessezisch; er bleibt dem andern Bande vor-
behalten.] Der Stoff ist in 6 Theile geordnet: I. ein Qoldsolidus,
nach einem Honorins'schen kurz vor 600 in Englaad (?) gesehlagen,
diente vielleicht noch zum Schmucke. Er bietet die iUteste englische
Im Einasinsar Die engl. Vttfiusoiig, alleidings nicht kettisch oder
romaniseh, müHle nicht sowohl als ags. denn als gefmaolteh dastehen:
Veif. uiterschfttat den aormamt Ehiflnsi; der Name Aagdsachsen ist doch
nicht bloss modern; nicht alle Angeln verlieraen Deutschland; die frühesten
engl. Gesetze sind nicht lateinisch; in den Literaturanf&ngen ist Canterbury
vemachl&asigt; Toten)i«mn<) fol^t aus Thiemamen noch nicht; nicht aller
private Grundbesitz entMaiumt dtmi Buchlund.
So et beer, Forsciiungen /. D. U. I. U. IV. VI.
') Leider fehlt fortlaufende Züiiiuug.
L.icjui^L.ü cy Google
202
Berichte und BesprechnngeD.
Bnnenitiflelirift .Scanomodu*. Diesen Namen und 10 fernere in
Ronen auf Bpftteren Hltnxen Vis um 825 erUSrte Wimmer dem Verf.
8te stammen gimmtlidi ans anglischem Gebiet, Ausserdem leigen
viele Mttnzen Ronen, vereinzelt oder mitten in sonst lateinlsehen
Wörtern; dies dauert (ausgenommen die noch im 12. Jb. erhaltenen
Ronen f&r th, dh, w) bis kors nach 900. — Classe II, etwa 600—750,
umfasst a) Goldmünzen, theils nach Solidi des Magnus Maximos,
theils nach merowin^schen Trientes') geprnrrf ; b i silberne Sceatt^*),
in Gewicht unl Werth nach merowingischen Silbermfinzen , in der
Zeichnung nach diesen oder nach römischen und byzantinischen Gold*
ond Knpfermfinzen geschlagen. Die Angelsachsen haben, \m Gegen-
satz zu den nach Südwesten gewanderten Germanen, nicht die römische
Prägung fortgeführt (Britanniens Gultur wird auch bierin im 5. Jb.
onterbrochen), sondern nach langer Pause, in der fränkische und
Kaissrmünzen des 4. — 6. Jh. 's auf der Insel umliefen, die letzteren
nachgemacht; vermuthlicb begann damit Aethelberbt von Kent zuerst
mit fremden Arbeitern. Allein die ungeschickten Nachpr9ger lassen
von Wort und Gestalt der Vorbilder oft nur sinnlose Punkte und
Striche übrig'). HeiTiiiscbe Neubildung mannigfacher Form zcicrt
sich zuerst auf der Rückseite in Monogrammen und nordischen (Jrna-
meuten: als Spirale, Punktlinie, BandverschHngung, Schlange, Drachen,
Thicre, die sich in den Schwanz beissen. Von den z. Th. runischen
Buchstaben ist fast kein Wort sicher entziffert. Der Name ,Lon-
donia", ,Londnnium' auf Stücken schlechten Silbers beweist, dass
London auch im Beginn ags. Zeit alte Ueberlieferung und eine gewibse
Selbötaadigkeit bewahrte, hh) Die frühesten agf?. Kaaien von Münz-
herren stehen runisch aut der Kückseite mercischer Scoattas: ,Pada"
(um 65Ü), »Ethilired*; vorne bleibt das verderbte Kaiserbild. Diesen
Culturfortschritt scheint also Peada gemacht zu haben, derselbe
König, der das Christenthnra einführte. — III. Sein grosser Nachfolger
Offa prilgt dann Englands erste Silberpfennige*). Aus deren Schön-
heit bis zum 15. Jh. in England nicht übertroflfen, folgt die Cultur-
') Aua der Tremisse entstehe .Thrymse", der Name vielleicht ursprüng-
lich für diese Goldmflnse, später für einen ganz anderen Rechnongswertb.
Vergl. Bicbtbofen» Znr Lei Sazonimi.
*) Das Wort, unser ,8chaia*, ist nicht etwa von sont sn trennen,
*^ Virehow, Zs. fttr Ethnologie 29 [1889] S. 32 vergleicht glücklich mit
der britii^chen Entstellung römi.tcher Vorbilder die Nachahmung des Shilling
in goldähnlicham Meaaing, aoa&chst zum Schmuck, durch die heutigen Sr\.).
aficikaner. *) Fltymologie aus „Pfand" ist ^^tr ■lll„^
') Thr allmähliches Sinken im fulgenden Jh. bedeutet nicht bloss Üück
gang der Cultur, sondern auch massenhaftere Anfertigung.
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England) llittelaltor (F. Liebermann).
203
hohe, auB deren Naehahmang nach Pipin's und Karl'« 0 Denaren die
fränkische Beziehung, «os deren Anfertigung zun Theil in Canter^
haxj (wo auch die Erzbiachdfe auf ihren Mftnsen neben sich Könige
der Herder, spftter der Westiachsen nennen) die Abhängigkeit Kenia,
ans deren Eiz^hmng allmfihlich durch ganz England die sich vor-
bereitende Einung Britanniens. Offa*s berüchtigte Gemahlin Cynethryth
.regina' ist die mnsige Frau auf diesen Münsen, Der Pfennig ist
grosser, aber dflnner als der Soeat, nennt den Regenten, meist mit
seitlichem Brustbild (das bald in Haarflechten und Diademen der
Könige, bald in Bchnnrrbibrten, bald in Tonsur und Pallium der
Erzbischöfe — nur diese erscheinen, vielleicht nach pftpsttichem Vor-
bild, in Vorderansicht — individuelle Zfige wagt), und gibt auf
der Bückseite den für Schrot und Korn verantwortlichen Münzer an
(manchmal mit «me fecit", so dass der wirkliche Präger, nicht etwa
ein Beamter zur Münzbeaufsichtigung, gemeint scheint) oder später
bisweilen die Prngestadt: Dorobernia (d. i. Canterbury), York, Lin*
coln. Von Münzern ^) nennt dieser Band ü1)er 400. Dieser englische
Benar, der, wie sein friiakisches Vorbild, unter Oft'a an Schwere wuchs,
behielt fast sechs Jahrhunderte nahezu seinen Werth — ein starker
Beweis für die finanzielle Beständigkeit des Beiches — und diente
den Anfängen schottischer, irischer, skandinavischer Münzung zum
Vorbild. Er zuerst lUsst den Werth am Gepräge sehen, während die
autoritUtslosen Sceattas bei grösseren Zahlungen wahrscheinlich noch
gewogen w^erden mussten. Seine Prägung steht nur den Königen
und Erzbischöfen zu — ein Grundsatz, der, vielleicht in der Wikinger-
Anarchie durchbrochen, im Jb. Gesetz wird — , auch wenn der
König die Münze, d. h. iliien Ertrag, Prälaten überweist. Merciens
Münze (III) endet mit semer Eroberung durch die Dänen 874, Kentische
Denare (IV) sind a) von Königen geprägt seit dem von den Ge-
schichtschreibern vergessenen Ecgberht II. um 780 bis zur Unter-
werfung unter Wessex 825, b) von den Erzbisehöfen von Canterbury
c. 766—900. Von den Kleinstaaten Essex und Sussox sind keine
Münzen bekannt: ihre Selbständigkeit endete zu früh. —
V. Aus ObLaugeln stammen Pfennige, die dann nach Northumbrien
eindrmgen: a) der Könige von c. 760 bis Aethelstan-Guthorni (8'jO),
*) Nur in der Zsidmu^ werden nsbenbei anch Wsermflnsen imd
Sceattas fernerliin oopirt Einmal ist Ludwig des Vt. Goldsolidns nach-
geahmt
*) loh fllrohte, mancher sonderbare Namen bei Keary entstand aus
Verprägung oder aus Verlerang (so Wintred aus Wihtred) ; die Bichstabon
sind oft mehrdeutig. Warum sollen die Münzer anders geheissen haben
alB die Zeugen der Urkunden, die Verf. zu wenig benutzt?
L.icjui^L.ü cy Google
204
Behebte und BesprechungeD.
der dem Typus seines Pathen Aelfred folgt. Daneben werden b) nach*
weislich vor 905, schöne Denare .8. Eadmundi" (t 870) geprägt
Ton xmn Theil fremden Mftnzem, ancb Franken wie Beringar, Hlo-
doTicns, Milo, Bather, Bemigius, Robert, Walter. Im 10, Jb.
hat ausser Wessex kein Herrscher angelsfiehsisehen Blutes mehr ge-
münzt und kein eniflisoher Staat anaser Northambrien, Dieses (VI.)
prägte a) kupferne Stycas ohne Brustbild. ,8t1lck*, Schatz, Pfennige
allein beieichnen Mflnsen, alle librigen ags. Oeldnamen, wie Schilling *)
u. s. w., nur Reehnongswerthe'). Die Kupfermflnzen beginnen a) bei
den Königen etwa 670, bei den BnbischOfen von Tork um 734, laufen
ß) neben silbernen um, entbalteji selbst zum Theil Silber, sind den
Soeattas verwandt, bezeicdmem aber, seitdem Sfidengland znm Pfennig
übergeht, northnmbnscha Selbständigkeit nnd enden erst mit der
nordischen Eroberong Torks 867. Die Wikinger-Könige führten ei«
nige Jahre spftter hier b) ffilberpfennige ein, die sie 874—954 —
als die frühesten skandinavisohen MünsprBger — anfangs nach frSn*
kischen (erst im 10. Jh. nach westslchsischen) Mnstem prftgen. Diese
fremd«! Herrscher übermitteln ein Gepräge König ÄetbeUed's II.
von Northnmbiien (von ca. 844) an Irland nnd Skandinavien zum
Vorbild flb* deren erste Münze. Tiele Münzen Cnnt*0iithred*s zeigen
^Quentovici' (Etaples) nnd »Cnnnetti' (Cbnd4?) als Frftgeort und
Karl's des Kahlen Monogramm, ß) Die zn St. Peter [York] ge-
schlagenen Pfennige gehören etwa der Mitte des 10. Jhs. an. Kon
vorher begegnen uns auf Northumbriens Münzen die Wörter «cununc*
und ,minetres*, w&hrend anderwOrts ausser Kamen nnr lateinische
Inschriften und zwar, abgesehen von ,rex* und „monetarius", fast
nnr kirchliche Wörter vorkommen. — Für die Geschichte des Costüms
bemerke man unter den Münzbildern: Schwert, Pfeil und Bogen,
Wimpel, för die Paläographie das Keilförmige der Schrift seit etwa 850;
die ältesten ags. Texte könnten hier datirte Namensformen finden,
die freilich (z. B. „Edilredd" nm 845 mit , Eilred") wechseln, als
wären sie durch Jahrhunderte sprachlicher Abschleifimg getrennt').
Alpta. Bellesheim, Gesch. der kathol. Kirche in Schottland
I. 400-1060'), Mainz 1SS.3. Zum erstenmal, und daher will-
1) Die Eigfmologi« »AbeehnittS nftmlioh vom EdelmetallRDg, ist be-
stritten.
*) Vf. folgt hier nur Schmid, G. der Ags.
^) Vergl. Si^ro Somund, Dege*Daiemond ; aber Hadhere kann nicht ab*
«ichtlich statt Oudhero stehea.
II reicht bis 1878.
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I
£nglaiid( Mittelaller (F. Liebermann). 205
kommen, erscheinen hier ausführlich die Forschungen von lleeves,')
H a (] d a n -) und Ökene') deutsch verarl»eitet. Hütte sich Veri". nur stets
an diese Führer pjehalten und nicht durch ältere Literatur*) sich auf
die Irrwege der Sage verleiten lassen ! Auch W. Robertson '), In ues
Freemanu"; hätte er folgen dürfen. Denn die Art, wie er die Ur-
quellen selbst benutzt, bringt wenig Gewinn: nicht nur fehlen ihm
dazu die keltischen und canonistischen ') Vorkenntnisse — von denen
aus ni. E. noch höchst frutihtbare Forschungen hier möglich wilreu — ,
sondern auch die allgemeine historische Kritik®), wie sie Heiligen-
leben gegenüber, denen Verf. unverhältnissmässig viel Ka,un. widmet,
])esonders noth thut. Da wird aber z. B. iVa i'uthbert neben Beda
eiue Fabel verwerthet, die ein halbes Jahrtausend junger ist'"). Und
mehrfach ' ') wird das Latein nur flüchtig verstanden.
Der Wunderglaube und die ultramontane Absicht, jede wichtige
Eigenthümlichkeit der keltischen Kirche zu leugnen ^ und ihr grego-
rianische Strenge'*) unterzulegen, treten zu offen auf, um schaden zu
können'*); wo er Skene widerspricht, hat Verf. ra. E. ausnahms-
los Unrecht, während er allerdings über Phantasien von vorprote*
stantisehen .romfreiea* Caldeern leichte Triumphe feiert.
») On the C^li de (1860) und Life of St. Columba 1874.
Councils and eccles. doc. rel. to Ureat Britaiu Ii.
*) Celtie ScotUnd
^ Auch Grnh's ent 1861 enchie&enea Werk.
Scotland under her early kinge 1862.
*) Bcotch legal antiquities 1872.
^ Essays [übe. ron Locher, Zur Gesch. des MA4». 1886: Be-
siehungen v:wischen Englaml und f^chottland].
") Die Echtheit der Birssbücher z. B. wird gar nicht untersucht, der
AHus-HyTTinnp fftr Columba einfach in An'^jjruch genommen.
•) W'üä S. 02 ' aus , Anseimus Mi^.'ne LH"* (lie^^ Eadmer 159. besser
bei Raine, Lives of York I, 168) citirt wird, entstammt nur Beda.
Ebenso fttr Niniaa AUred.
s. B. Beda 8. 88; ferner 8. 90 [»mit Schilfirohr bedachte*]; 8. 108
nidit •Vater Joeelyiu*, eoodem Bisdiof Jocelyn yon Glasgow; 8. 170 nicht
,ver8chwiegtti*r sondern gescheit; 6. 240 nicht „auf sieben Jahre zu ver-
theilen ** , sondern sieben statt sechc .Tahresrenten einzuziehen; 294 nicht
„Teppich von KOln*, sondern Arrastapete mit Dargtellong der hl. drei
K&nige.
Columba in S. Peter zu Korn!
"} Klerikerehe und Bischofsweihe durch einen Bischof soUen von Antang
an als Ünregdmftesigkeiten gegolten haben.
Edward's L Politik, sich Schottiand zu unterwerfen, erfahrt
(moxaUaeh gegrOndeten) Tadel, Bonifhs* Tin. gleiche Abriebt nicht
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206
Berichte and Betprechangen.
In tieferer DarcbdriDfrttnt? etwa das Gemeinsame der anzäbligen
Elnaelheiton selbständig auf leitende Gedanken zurückzaführen, einen
eigenen Ueberblick z. B. über Gottesdienst, Kirchenzuobt, Sittlichkeit,
Theologie, Wirtbscbaft der Kircbengflter im Zusammenhang zu ge-
wiDnon, versucht Verf. kaum. Wollte er aber den Annalen der ilus-
8ez«n, jader rein politischen Oesohichte, sogar der Königsbiograpbie')
einen so weiten Baum widmen, so hätten wenigstens die zwei Haupte
Ursachen für die Befireinng der schottischen Kirche von der englischen
Hierarchie klar angegeben werden sollen: erstens der Zwist zwischen
Canterbury und York, zweitens Roms Eifersueht auf den britischen
Patriarchat, den Lan&anc und Eadmer planten : nicht etwa York zu
Liebe begann dieser den schottischen Investiturstreit').
Bei solcher Oberflächlichkeit misslingen denn nicht nur die Cha-
rakterschilderungen — Richard I , der neben vielen Kronrechten auch
Schottlands Lehensabhängigkeit verschachert, erscheint »grossmüthig"
— : es bleiben wichtige Verhältnisse*), z. B. der spätere Widerstand der
Kelten ^egen Wilfrid und K. Alexander's II. Beziehung zum Legaten
Otto^), einfach unverständlich. Und die Standartenschlacbt erzilhlt
V^rf gar in der Weise eines nia. Compilators nn zwei Stellen und
zwar verschiedentlich "^j. Kann also selbst für Einzelheiten^) das
1) Seiten leag wird Tytler, Seotland from Alei. m (1879) aus-
gesogen.
') Der gaanse Abschnitt ist verbeneni ans meinen Angionorm.
Gquellen 287.
') Dass K Wilhelm ArbroaÜi Decket weihte, kommt vor, aber nicht
daas dies gleich nach seiner Gefangenschatl geschah, welche am Tnge, nach-
dem sich Heinrich 11. am Sarge lieckot's gedcmflthigt, brennen hatte. —
Dat) Londoner Conuil vor dem Legaten 1268 und das Perther werden er>
'vriUmt, aber nieht, dass letzteres bedeutet, Schottland sei an ersteres nicht
gebunden. — Dass «SebotUaads PaUadivm*, der Stein von Seooe« »zu
London ist*« wäre wenig widitig: er bildet einen Theil des brit KrSanng^
Stahle zu Westminstor.
*) Darüber die tüchtigen Schriften: Obser, Wüfirid d. A.; Weber,
Verhältniss Englands zu Rom 1237—41.
^) S. 175 (wo statt »SchottiBoh* Englisch, statt .unglücklich* glQck-
lieh ZQ lesen); S. 190.
•) S. 1 : St. Alban's nicht »Ciütercienser" ; 87: statt ,Södpicten" Scoten
iii SüdiriKtul; 172: Wilhelm 1. mit 11. verwechselt; 173; »ijüdgrenze seit
1093 bis 1707" [aadi seitdem!] blieb nicht so (Benriek maiä englisch);
188 f.: Ues Heiniieh 1. stati H; 112 nnd stets: lies Hagostald; 116: Dnr-
faamer Otnament an aiabisdie (!) Ennst erinnemd; »Waloiodor* ist Valcouii;
1(31: E. Bdmmid nicbt vom »Mordstabl*. nicht von .Ardric', nicht ,1017*
niede^üestreckt; 149, 153: Die gans yerwitrto Gesch. Combnas tst» i. B.
ans Freeman» Norman Conqnest — sn Terbessem.
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England, Mlttelslter (P. Liebennann). 207
Bttcb nieht ds mverllaBig dtirt werdfin und bringt es auch Ar
dentsehe Qeiohiolite 0 niobts NeaeB, bo bleibt w doeb ffir Dentache
em dankenawertbea HilüBiiiittel. Aueb üt Ar das 18.— 15. Jb. die
Öftere unmittelbare Benntzung Tbeiner's') und Robertson*«*) an-
merkennen. Das Feld aber, auf dem Verf. ofEenbar besser m Hause
ist und laut saehverstBodigen Urtbcilen bOdist bedeutende Ergebnisse
bringt, ist dieKeuseit. die mebr als die HSlfte seines Werkes fUlt.
WaltMF de Qnj BMi, Vita Haroldi. Tbo romanee of tbe
lifo of Harold king of England. From tbe nniqne ms* in tbe Britisb
Mnseam edited witb notes and a trandation. London 1885. 8*.
XV, a04 Sw Ans der Hs. Harley 8776, nm 1800 zu Waltbam
piraei] TOtt einem ungebildeten Absebreiber verfertigt, dmekt Biieh
den Text mit allen Flüobtigkeitsfebleni *) und unsinniger Interpunktion
ab und notirt unnftts feblerbafte Abweicbnngen aus den Ausgaboi
Hichel's, der nur derselben Hs., und Oiles', der meist*) nur Micbel
folgte, Bieber ungedmckt waren nur die Gapitel 8 und 12. Hardy's
Hypotbese, Verf. sei einer der Weltgeistlichen, die [1177] vor Regn*
laxdomberren aus dem 1060 gegründeten') Stifte Harold's weichen
mussten, und habe Waltham die Ehre der Grabstätte des letzten hci-
miseben Königs raaben wollen, verwirft Bireb mit Becht^ obne doob
weitere kritische Hilfe zn gewähren.
Einer der bei jener Beform Vertriebenen sobrieb vor 1190 [p. 9
sq. 13] die Abhandlung „De inventione s. cruds nostre in Monte-
acuto [Montacute in Somerset] et de duotione eiusdem apnd Waltham " ,
die Stubbs 1861 trefflieb herausgegeben hat. Mehreres darin betrifft
deutsche Geschichte: zur Einführung deutscher Eirchenbräuche und
ScbulznobtO setzte Harold den Magister Adelard von Lftttiob aus
Die Miirion der Heroriogeneit wird nicfat eibellt Eine vttmiscbe
GeMoidtsehaft gegen Middelburgh 1425 8. S. 278; Hmntenverbrennung 1483
9. 277; Heimtb Haria's von Geldern 1449 S. 287; Basler Concil 8. 291 ; Propst
Johann Husemaan von Soest madit 1474 dem £b. von St Andrews den
Frooess S. 300.
Vetera mon. Uibern. atque Scot 1864.
Concilia Scotiae 1860.
*) S. 11 ^ hatten Frühere richtig „diversanim', wie die p. 87 wieder-
holte üeberschrifl ; Biroh 8*»t7t ans der Hs. „divieiarum" !
') Wohl aber durften Giles' Emeodationen S. 18^ 37* im Text bleibenl
S. 45, Z. 14 streiche .in* und .non".
•) Freeman, Norman Conquost IT, 439; 443. m, 518.
^ Mit deutlichen PrQgeb (vetgl. Mon. Germ. 88. XXVUl, 608).
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208
Berichte und Besprecbnogen.
ütrechter Schule in Waltham ein. Adelard's Sohn Peter pflegte dort
weiter nach deutscher Art Literatur, Poesie, Kirchenpesang \m(\ war
der Lehrer des Verf. 's von De inventione, der sich bcpfrünfl- 1 rühmt
»mit Beistimmung der Königin Adeliza**, der Gemahlin Heiurich's L
und Tochter Gottfrieds von Loewen , die 1151 starb. — Nebenbei
wird des deutschen llofgoldschmieds Dietrich [um 1*'86] gedacht,
offenbar eines der seit Eadgar's Zeit von englischen Grossen beschäf-
tigten Künstler '), und der Handrischen Söldner, die 1144 Waltham
plünderten |.De inv. c. 15. 25. 24. 31.].
Diese Abhandlung nun ciiirt unser Biograph (S. 25. 45, was
Birrh nicht bemerkt), der kurz nach 1204 (S. 51. 85) zu Waltham
(Prolog) seinen schwülstigen Roman schmiedet und doch noch Leute
aus liarold's Zeit gesehen /.u haben vorgibt (8. 30. 85. 95). Er er-
zählt, jener Adelard sei der Leibarzt ,,imi)eratoris Alemanuorum
[also Heinrich's IIT.]" gewesen , von diesem dem befreundeten und
verwandten Edward [dem Bekenner, Heinrich's Schwager] fiir den i)ara-
lytißcheu Harold zugesendet worden und habe die Beschenkung des
Hl. Kreuzes von Waltham mit Erfolg empfohlen (S. 17 f. 2Ü). —
Harold sei 1068 nach Deutschland entkommen und habe die „stamm*
verwandten" Sachsen und Dänen vergel)lich dem unglücklichen Eng-
land zur Hilfe aufgerufen. Dai»s Harold nicht bei Senlac gefallen
sei, ist eine Fabel, die .schon jener frühere W althamer (der Verf. von
De inv., S. ^0) verwarf und die Birch anderswoher*) hätte nachweisen
und nicIiL lur möglich halten sollen. Der FabuHst, der auch Wilhelm
von Malmesbury und Ailred, S. HO. 82, citirt, wusste aber offenbar, dass
1067 — 1085 die englische Nationalpartei sich u,ui dänische, friesische,
flaniiiibCiLtj ililfe gestützt hat (vgl. Fk ( ni mn IV, 119; 248; 586: 687),
und fühlte die deutsche Verwandtichafi vielleicht deshalb besonders
warm, weil eben damals sein König Johann mit Otto IV. und nieder-
deutschen Füi sten sich verband. — Auch zu Harold's Romreise [a. 1058,
Freeman II, 430; 635], auf welcher er Reliquien') von Ghrysantbus
und Daria erwarb, wird hier eine Beraubung auf der Heimkehr er-
zählt, die vielleicht von den wahren Erlebnissen Tosti's [Freemaii II, 457],
des Inders Harold's, herstammt [Stabbs 1. o.]. — Als greiser Eremit
soll Harold zn Chester versebiedeBMiA: genwi so f&belte dieselbe Zeit
Aber Kais« Heinrioh Y. (Hon. Germ. SS. XXVin, III). — Die
englisobe üebersetsaog liest sich gut und erwies ttcb bei einigen
') Vergl. Freemau IV, 41: Will. Pictav. ed. Gilea S. 155.
Freeman Iii. 515: 75^ und Rad. Coggeehale S. 1.
^ Die Italiener verkauften solche damals auch anderen Kirchen;
Stubbs, De inv. Ö. XVL
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Englftnd, Mittelalter (F. Uebermann).
209
Stichproben meist riebtig'). Der Index ist uageougendi die Ausatattung
kostbar.
Kami PlanloL L'assise an comte Geffroi. itnde aar las
aacoessioDS föodalea en Bretagne. [Eztrait de la Kouvelie revne
bistor. de droit firan^ais et 4tr.] Par. 1888. 8^ 102 a Daa Gesetz
von 1185, Uber Ontbeilbarfceit der Baronien und Bitterleben dnreb
Erbfolge des Emtgeborenen , das in der Bretagne fast ToUkomDien
bis 1580 and tbeilweise bis 1791 berrscbte, gebttrt nach ürspmng
und Wirkmig in den Kreis des aoglonormann., besw. nordfraniSs.
Lebenrecbts; es ist dnrcb Hdnricb IL, Gottfried's Vater, mindestens
mittelbar veranlasst: damals tritt die Bretagne, die seit dem 6. Jb.
tbeilweise aafs nene keltisiert nnd, mit Ausnabme des karolingisoben
Jabrbonderts, fast nnabbini^ gewesen war, f&r immer in das &an-
ztfsiscbe Staatsleben ein. Als Brancb kommt jene Leben-Üntbeilbarkeit,
aucb in der Bretagne, scbon etwas frUber vor; als gesebriebenes Recht
begegnet sie uns nur in England früher, erst etwa 15 Jahre nachher
in der Normandie, wo Verf. die Spur einer nns verlorenen, der breto-
nisdien entsprechenden Assise nachweist, dann in anderen Territorien
der Plantagenets, femer bei den Nachbarn, endlich in franzSs. Tochter-
rechten: Jnre Fk'ancomm* ist in Sicilien das ontheilbare Leben. Sorg^
fiUtig nnd gelehrt zeigt Varl beide Zwecke der Asme: sie solidem Herzog-
thnm die kriegerische Leistnngsfthigkeit der Lehen und, was freilich
unansgedrftckt bleibt , den Baronen den Familienbesiis erhalten, und
erscheint daher in der Form eines Vertrages zwischen Herzog nnd
Baronen. Aber nicht alle Adelshäuser unterwarfen sich ihm (S. 42).
Bei Fehlen von Söhnen folgt die älteste Tochter. Die spätere
Geschiebte der bretonischen Lehenvererbung, die Verf. ausführlich und
klar bis 1580 berabführt, mildert den Ausschluss der Nachgebe renen;
und scbon die Assise betrifft Ja nicht alle adlichen Ländereien, kennt
Landschenkung auf Lebzeit und Afterleihe und befiehlt dem Erbfolger,
mit Beirath der Sippe die jüngeren Brüder zu versorgen und die
Schwestern auszusteuern. Kein Original des Lateintextes existirt. Seit
spätestens dem 14. Jh. gab es altfranzOs. Uebersetzungen ; Verf. bringt
eine aus einer Hs. des 15. Jh.8 zu Rennes. Den seit dem 15. Jh. oft
gedruckten Text aber stellt er nicht diplomatisch her: an der Un-
reinheit des Wortlautes oder an übermässiger Bttcksicht auf nachbar-
*) Streiche S. 152, Z. 3 v, u. ,tbe man of*; mit .mistress" S. 153, 4
ist Reuen gemeint: 118, Z. 2 v. u. lies .cmperor" für ^king*; 136, Z. 9
V. u. fehlt ein Satz; Z. 7 v. u. statt ,but grieves to find tbat" : „selbst
bekiai^'ons Werth, beweint er*; Z. 4 v. u. statt ,one of their own stock" lies
,their own race".
Oeatiche Zsitiete. t OwMdbl^MW. 188». n. i. U
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210
Berichte and BesprecbuDgeo.
liebes oder späteres Kecbt muss es liegen, dass er einige Stellen miss-
verstand.
1. Nnr bei Fehlen von Söhnen, bei Erbfolge des Gatt-en der
ältesten Tochter, muss dieser den jüngeren Töchtern Mitgift de terra
ipsa geben. Dass der erbende Bruder die Schwestern de terra ii>sa
ausstatten müsse, was er doch den jüngeren Brüdern nicht schuldet,
folgere ich daraus nicht (gegen S. 59).
2. Unter dem vom erbenden ältesten Bruder m versorgenden
Junior verstehe ich den jüngeren Bruder, nicht jede Schwester, weB«-
halb stände sonst nicht «soror* ? Durch diese Unklarheit erschiene j&
die vor dem Erbenden geborene Schwester ausgeschlossen und die jüngere
ihr vorgesEogent Dass auch der üebersetxer ,le jouveignour paiö* Ter-
steht, übersieht Verf. und in der TMs ane. ooutnme erklärt er es für irrig.
8. 8i maritagiiun alfqnod aeeidere contigierit s sMl adneot qiie . .
cbeige aueon mariage, hetBst nicht: ,wenn man Amstener finden
kann*, sondern: «wenn [dem erbenden Aeltesten] ein Heiratbsgnt
[nicht TSterliehes Krblehen, etwa Mitgift der Hntter] znfiUIt*.
4. Dass ein vom Aelteren an den Jfingeren als seinen Lehnsmann
yerUehenes Gut, wenn letzterer intestat stirbt, dem seigneur de Ii«
gence des Siteren Bmders heimfalle (8. 65), steht nicht in der Assiae,
sondern nichts weiter als was Branner, Agnorm. Erbfolg. 25, darin
fand: der Mger des Afterlebens darf dieses jedem Verwandten, nnr
nicht dem principalis dominus, d. h. hier dem ältesten Bmder, hinter-
lassen. Verf. selbst fthrt dies anf den andh sonst bekannten Grand-
sats rorüek: «Nemo einsdem tenemenU simnl potest esse haeres ei
dominos (bei GlanyUla Vn, 1, 9); der Sati dauerte in der Bretagne
nur ein Jahrhundert fort [ebenso Übrigens wie In Britannien]. Einen
bretonischen Sonderbraudi finde ich hierin nicht, vielmehr ein dent^
liches Zeugniss flir die Verwandtschaft plantagenetischer Lehenrechte.
Custumals of Battie Abbey in the reigns of Edward I.
and Edward II. (12s3— 1;312). Prom, Mss. in the Public Record
Office. Ed. S. E. Scargil 1 • Bird. Lond. For the Camden Society.
1887. 4". XLVI, 166 8. Von dreizehn Grossgütern in den Graf-
schaften Sussex, Surrey, Kent, Essex, Oxford, Berks und Wilts hat
der Eigenthümer, das Benedictinerstift Battie in Sussex, nach dem
Master der Begierungs-Grundbücher durch Umfrage unter seinen ein-
geschworenen Pächtern aufnehmen lassen: Namen, Ausdehnung und
Jahreswerth der in Domäne verbliebenen Grundstücke, Namen und
Stand der Hintersassen, Namen und Ausdehnung ihrer Grundstücke,
ihm geschuldete Ab!7a^pn, Dienste und Hoheitsrechte, besondersKSericbts-
folge. Von dieser Aufnahme ist tbeilweise sowohl Urschrift als Bein*
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England, Mittelalter (F. Itebermann).
211
schriftf beide lateinisch, im Liber regins de Bello einst AngmeBt.
mtto* 17 erhalten (ein Stück druckt Hrsg. ans Mise. 18, Mitte 13. Jb.B);
Im 14. Jh. sind axtf Bftndem and leeren Blättern Aendemngen und
EigSntimgen nachgetragen. — För die Geschichte der Landwirth-
Schaft, der Preise, des Besitsrechtes, der Oebnrtsstftnde im 13 Jh. bietet
sich hier eine Aberans wichtige Quelle. Noch bezahlt die Herrschaft
den f&r ihre Dora&ne arbeitenden Pflcbter in Brod, KSse, Bier, Sappe,
Httring, Weissfisch, Fleisch, doch theilweise nar dem Namen nach, also
schon in Mflnxe. Nach Geld sind die Arbeiten and Mahlzeiten fest
geschfttst, nm die Gesammtrente beim Bnohabschloss de daro (netto)
ro erhalten. Manchmal fibersteigt die herrschaftliche Gegengabe an
Werth die Leistung des Arbeiters, ünd die Leibeigenen erscheinen
llberhaapt nicht schwer gedrückt. Der Vogt wird bisweilen aus ihnen
gew&hlt. Ueberau sind die Dienste gemessen, nicht mehr sklavisch
in des Herrn Willkür, geschweige denn dass ein Mensch — wie
200 Jahre früher — ohne das Grundstück verkäuflich erschiene. Die
Unfreien dürfen nur nicht ohne herrschaftliche Erlaubniss aoswandern,
Töchter (aus dem Grossgut heraus oder überhaupt) verheirathen, SOhne
(geistlich) .scheren*, Vieh verkaufen, Holz schlagen. Ueber den an
die Scholle Gebundenen stehen Preisassen, die den Boden veräussern
nnd verlassen dürfen, aber auch acker- und spanndienstpflichtic]: sind;
mancher Leibeigene besitzt auch Freigut. Als Glessen der Nativi be-
gegnen Erdlinge, (ags. yrdlin^), Cottarii, Goterelli, znletst die land-
lose Cotoria, die auf dem Felde der Wohlhabenderen gegen Lohn
arbeitet. Der Herausgeber hat in der Einleitung das Wichtifi^Bte ge-
schickt hervorgehoben, einiges Oekonomische statistisch geordnet and
ein Glossar beigefögt, das auch Philolorren angeht'); sn topographi-
schem oder genealogischem Zwecke fehlt jedoch ein Index.
Thomas Bdwafd Seratton. The inflaence of the Roman law
on the law of England. Being the Yorke prize essay of the Univ.
of Oambridge for the year 1884. Cambr. 1885. 8». XYI, 199 8.
Des Verf.s Thema ist im Zosammenhange Torher nicht behandelt. Da
er gründliche Ksnntniss des rOmiseben Rechts mit selbständiger Scharfe
und Yorncht des Urtheils vereint and klar darstellt, hfttte er ein
llberaas werthvolles Bach znr englischen Rechtsgeschichte liefern kOnnen,
wenn er im germanischen Recht and frfihmittelalteiliehen Ableitungen
aas spttrOmischem Recht besser Bescheid wflsste. Allein für die Yolks-
') Die uDgedi-uckten, späteren Stflcke dieser Hs. sind S. III verteidmet.
') Hlosa, desien Bedeutung .Schafttall* ich, Oerefii S. 11> nur ver^
mnthete, ist hier belegt
212
Berichte und Besprecbongen.
rechte wird noch Mackeldey citirt: alle neueren Forschungen — z.B.
Brunner's, Ficker's, Eittings, Conrat's, Caillemer's — sind dem «Pro-
fessor of constitutional law and history in University coUege London*
fremd. Und anstatt die Quellen selbst zu durchforschen, prüft er dif
von englischen Darstellern angeführten Gründe für römischen Ursprung
angelsächsischer Einrichtungen. Dabei wendet er sich zwar mit volbtem
Recht, aber viel zu grosser Wichtigkeit, namentlich gegen Finlason udcI
Cooto: z. B. die trinoda necessitas ist den römischen onera patrimo*
nialia wohl ähnlich, aber nicht entnommen (S. 27); die ags. Land-
erbfolge entstammt nicht römischem Erbrecht. Wenn auch der Be-
ginn der ags. Geschichte mit freier Dorfgemeinde [germanischer MarkJ
unbewiesen sei, so scheint dies System ihm doch wahrscheinlicher, als
Seebohm's immerhin mögliche (?) Theorie (nach welcher röm. Soldaten
alamannischen Stammes die römische Villa weiterführten, die Ort
Schäften mit der Namensendung ,ing", das Jüng^stenrecht und die den
Nordwest-Germanen fremde [aber auch bei Süddeutschen des 4. .Th.s
nicht nachweisbare!] Dreifelderwirthschaft bepiiindeten, und dann die
Sachsen weiter nicht selbst, sondern durch Sklaven, Colonen, Laeten,
— die Ahnen der Villani des 11. Jh.s — den Acker bauten, so dass
also der grosse Herrenhof keine späte ausnahmsweise Eatartongt 8on*
dern Englands ursprüngliche Einrichtung gewesen sei).
Aus der ags. Literatur hätte Verf., der vom canonischen R*?cb:
überall absieht, bei Beda (Hist. II, 5) und Aldhelm (ad Heddam)
Belege für Beschäftigung mit römischen Loges finden und für früher.
Untergang dieser Gelehrsamkeit anführen können, dass von römiscbf'ni
Recht keinp ags. Hss. oder Uobcrsetzungea , die doch von 80 vielfifl
anderen Studien zeugen, vorhanden .sind.
Für die anglonormannische Zeit sind von Rechtsciuelleu u. a. dit
sogenannten Gesetze Wilhelm's c. 37 f., Dialogus de Saccario (s. meint
„Einl." S. 95), der Process von Canterbury (Epistolae Cant. ed. Stubbs
521», die schottische Thronfolge 12i>2 (Mon. Ger?Ti. BS. XX VIT!. 52-3i
übersehen, die Abfassungszeiten der nach Heinrieh 1. und Edward
benannten Büeher und Glanvillas (Fnrschungen zur dt. Geschiebte
XVI, 582; Savigny-Zs. Germ. l'SH'^,, i J^i ungenau angegeben. Hear.
82, -S ontstamrat Aelfred 42, 7, niclit .Justinian. T'p})rr Vacariu? ist
liluhiiie in Prrt/, Archiv f. dt. Gesch. Xü, 391 nachmtrageo. —
Massenhalt aber könnte man Anspielungen auf englische Legistec
aus den iUirigon Quellen des 12., 13. .Ih.s sammeln; jedes Handbuol
zur Literatur- oder UniversitHts- oder Roclitsgeschichte bietet Aus-
beute; ich nrnne z. B, Johann Saresber. (Scbaarschmidt S. 350),
Girald Carabr. (Invect. 5, 20\ Chronicon Evesham. CMon. G^rin S.S.
XXVn, 422), ßoger Baco (SS. XXVIIl. 575). - Des Franz Accursios |
Google
EnglAnd, Mittelalter (F. Idebemumi).
213
Anwesenheit in England i»«^zweifelt Verf. mit Unrecht: Stubbs (Const.
hist. II, 107. 262 tt.j bietet eine Fülle von Beweisen (dazu ArohaeO'
logia XXVIII, 283).
SelbstUndige Forschung bietet Verf. über Bracton; hier fand er
an Güterbock eine tüchtige Vorarbeit, wilhrcnd er Twiss* neue Aus-
gabe häutig verbessern uiuss. Doch sucht er irrig rümiscben Ursprung
tiir Beschreien der vier Wilnde als Zeichen für Lebensfähigkeit des
Kindes (S. 99; s. Grimm, Kpchtsalt. 75) und für ,caput lupinum " des
Geächteten (S. 109; s. eb. 7-^4 und Edw. Cf. 6). „Infangentheor' ist
nicht eine Art des V»'rfahrens, sondern ein Vorrt'cht zu richten
(S. III). Den Ursprung der Assisa de nova disseisina erkliirt richtiger
Bi-unner, Schwurgerichte 828 f. — Die Vergleichung der einzelnen Stücke
Bracton's ergab, dass die-^tr etwa ein Zwanzit/stel von Azo, den In^ll1u-
tioii» n und Digesten geradezu abgeschrieben hal'e , do<'b nieht ohne
Aeii^lcrun«? und Auslassung zu (runsten englischen Rechts, diiss t r etwa
für ein \'Lf rtel /.war römisches Rahmenwerk an Gnindsiltzen und Kunst-
ausdrückrn, doch erfüllt mit englischem Stofte biete, dass er endlieh für
eL\v;i / wei Drittel rein entjlisches Kecht darstelle, wenn er auch als rrmiisch
und scholastisch geschulter Jurist die Aljsicht zu systeiiuLtisii < n nirgends
verleugne. Er copire zwar nichts gedankenlos, hege aber auch nicht
den IMan , Englands Recht durch Jnstinian zu verdrängen. Nur wo
ersteres keine Widersprüche gegen diesen, vielmehr nur Lücken aufweise,
vervollstnndige er es aus Azo. und zwar, un i - sn Ii um Unpraktisches
iiandle, ohne diesen erst zu ariL'liviren. Vieles Kuiiiische habe schon
¥or Bracton's erster Darstellung in England gegolten, aber den Inhalt
des ersten Theils habe dieser zuerst eingeschwilrzt. — Das Ende des
Werkes behandelt die Neuzeit, und weist nach, in welchen Rechts-
gebieten und welchen Gerichtshöfen Englands römisches Recht bis zur
Gegenwart gilt.
Frederick Polloek, The Land Laws. Lond. 1883. 8". XTI,
218 S. Für Nichtjuristen stellt Vf. nach historischer Methode die
Grundsätze und Ilaupt/üge des englischen Rechts am Boden klar und
bündig, oft in anziehender Lebendigkeit, dar. Etwa zwei Drittel des
Buchs behandeln das Mittelalter. Tacitus Germ. 26 bezieht er auf
Ackervertauschung nicht bloss unter den Einzelhufnern eines T)orfes,
sondern sogar uTiter den Gemeinden eines Gaues. — Die Erbfolge di 9
Jüngsten (horough -English, Wiegenbesitzrocht) vom keltischen
Recht abzuleiten, zaudert er mit Recht: gegen den Zusammenhang
mit Wales spricht n. a. ihr Vorkommen auch in Deutschland.
Vür^ii hi!^'- ( rbliekt er in Aelfreds c. 41 keine archaische Tendenz der
Rückkehr vom individual* zum Familieubesitz, sondern blosse Ein*
214
Berichte und BeaprecUongen.
schärfung dee vom ersten Erwerber (Urkunden- Empfänger) aasbe-
dungenen Besitzrecbtes , und wehrt sich echt historisch gegen ein
logisches Weiterspinnen und systematisches Einordnen der vieldeutigen,
unjaristischen Begriffe der Vorzeit, wenn er z. B. Folkland (.SiaaLa-
domäne, nur zu einstweiliger Nutzung Privaten gegen staatliche
Dienste verlieben) nicht als „unbooked La;n'* bezeichnet wissen will,
da die Angelsachsen, dieses Begriffes entbehrend, bei Leen an eine
Person als Verleiher und private Gegendienste des Beliehenen denken.
Nicht einmal den Gegensatz zwischen „Bocland** und Familien- (Erben-)
Land vermag ich aus der Urkunde Birch Nr. 588 nothwendig zu
folgern. — Den Ursprung vieler abhängigen Ortschaften erklärt Verf.
damit, dass diese Gemeinden Folkland besetzt hatten, das später durch
die Witan einem Grossen überbucht wurde, der damit Herrenrecht
und Einkünfte, aber nicht den Bodenbesitz erwarb: wobei aber doch
die Sftthsel ungelöst bleiben, wie Bauerschaft und Staatsdomäne den*
aelbea Boden beanspruchen konnten und wesshalb das Dorf ruhig
ftber aidi verfügen liess. Die anderen als möglich bekannten Ursachen
dendben Erscheinung werden auch hier nicht an EinselfUlen erwieeen:
nftmlieb das wii-thschafbliche Hinauswachsen eines Qrosabanern über
die Kachbam, die ihn schliesslich zum schützenden Heim wSblten,
und die Ansiedlung von Armen oder Freigelassenen dnroh einen
Onmdberrn, der so persönliche Dienste belohnen nnd ein abhängigee
Dorf schaffen konnte. Allein mir scheint ein sicherer Fortschritt der
Wissenschaft nur möglich durch mühsame Localforschung in den
ags. Urkunden einerseits und in den agrarischen ZnstiUiden, wie sie
greifbaire Sparen heute noch hinterlassen haben, andererseits; daraus
erst wtoen allgemeine Schlüsse zu ziehen. Verf. hat sich hiecttof
nicht eingelassen, sondern bis um 1300 nur das Material und die
Folgerungen früherer Forseber nachgeprüft Dass er dies jedoch mit
culturhistorischem Sinn und juristischer Schärfe getbaa hat, macht
den Werth seines Werkes auch für die früheste Zeit aas.
Er vemrtheilt mit Fug die legalen Fietionen der Becbtsgelehrten»
die, namentlich früher, jede offene Wiese als vom Bittergutsbesitser
dem Dorf gutmüthig überlassenes und im Dorfbenti nur verjährtes
Land betraebteui während es entweder umgekehrt lange vor der Feu*
dalitftt die Gemeinweide einer ursprünglich freien Bauersobaft bildete
(an deren Bestehen, ebenso wie an dem sonstigen wirtbscbaftlichen
und communalen Gebrauchsrechte, durch den Eintritt der Herrschaft
nichts unmittelbar geändert werden sollte) oder Tbeil eines Königs-
forsts war. — Den Vorgänger des Copyhold findet er im ags. nicht
urkundlich privilegirten Familienland, das seine bunten Gewohnheiten,
die auch schon im 11. Jh. rechtlich bestimmt waren, lange, durch die
i^iy u^L^ Ly Google
Eiiglaud, Mitleialler (F. Liebtirmüun).
215
Eroberung ungestört, erhielt; ans dem BeiBpmehsreebt der Erben
(und ursprünglich aneh der Gemeinde) zur VerSnflsenuig sei das Beeht
des Herrn, Verkanf tob Banerland sa genehmigen, entstanden. Die
Erbfolge des Erstgeborenen — die im niehtritterliehen Freibesitz erst
im 18. Jh. dnrehdrang — schlich sich anch ins Copjhold ein; der
Vorgang imEinielnen bleibt bisher nnklar, weil die Saehen niederen
Bedtses nicht snr Kenntnias der Beichsgeriehte gelangten. Die lehen-
rechtUehen Juristen bewirkten TOr 1292, dass überall im englischen
Landrecht die Erstgeburt Erbrecht am Boden erhielt — Den Angel-
sachsen blieb lAndliche Lohnarbeit oder Pacht auf weniger als Lebens-
seit für Freie so gut wie fremd; erst im 13. Jh. beginnt die Pacht
auf Jahre — nicht unter drei, wegen der Dreifelderwirthsehaft. Also
erscheinen die an knechtische Bedingungen gebundenen westengliachen
ZeitpSchter nicht als Nachkommen der erst Ton den Normannen unter-
worfenen Angelssohsen, sondern der wüschen Eingeborenen, wie denn
das Besitsreoht der Bergdistricte in Comwall und Derbyshire, der
bretonisdien Goutume verwandt, ab keltisch gilt Dasn stimmt, dass
die Yerb<Dianahl der früheren Sldaven zur BeyOlkemng vom eng^
lischen Sftdosten nach dem keltischen Westen hin steigt ~ Bookland,
dessen Eigenschaft .ohne Oberherm* aus II Cnut 77 su bestimmen
war, wurde seit der Eroberung nicht mehr geechaffen; noch am ühn*
liebsten ist ihm der, auch thatslchllch theilweise daraus gebildete»
Frankalmoign-Besits der Stifter. — Verl untersucht S. 197 die swei
Unfreiheiten der Person und des Dienstes, die einander keineswegs
immer decken. Der Villan des Domesdaybuchs — der spatere Copj-
holder war pMSÖnlioh frei, wenn auch stets unter einem Herrn und
SU Ftohudienst, der sich erst im 18. Jh. in Oeldrente umwandelt, pflicbtig.
Nicht TOn dieser Classe, sondern von den Servi und Nativi des
11. Jh.s, Blutsunfreien, die erst bei den späteren Juristen auch YiUani
beissen, gilt es, dass sie Unfreiheit der Person und des Besitzes erst
allmählich abschüttelten. Doch gab es Knechte, die auch ohne das
Land verkiluflich blieben, lange nach der Normannenzeit, und andere
persönlich Unfreie bis ins 17. Jb. — Bei den für das Eigenthumsrecht
auf lange hinaus wichtigen Oeset^n £dward's L trennt Verf. scharf Ab-
sicht und Folge; diese unterschied sich von jener oft, Dank der von
Richter und Anwalt zu Gunsten des lebendigen Bedürfnisses geübten
Umdeutung, — Die Bodenverfassung anderer Länder hat Verf. nicht
vergleichen können: meint er doch gar, deutsche Orossgüter würden
nur in Slecklenburg durch Arbeiter unter einem Inspector vom Bigen-
thflmer, anderswo aber von Pächtern bewirtbscbaftet.
Soeben, 1888, wird eine xweite Auflage yon diesem Buche an-
gekündigt.
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Beliebte und Besprechungen.
Alb. Yeim, Dieey, The Privy Coancil. The Arnold i»nie
aeaay 1860. Lond. 1367. 8«. VIII, 147 8. Neudruck einer
▼ollen nnd lange vei^ffenen Jugendarbeit» die nnr in der schwie-
rigen EntBtehnngsgeacbiehte des 8taateratha ans der Oona regis seit
1066 veraltet') ist, aber Ar 1886—1460«), die Zeit* da PMeedings
of the Privy Connoil Yorbanden sind, sin aneh neben Stnbbs und Oneist
werthToll gebliebenes, anschanliohes Bild Ton den Geschäft», des Ge-
heimen Baths entrollt: damnter betreifen deutsche Beiehsgeschiehte die
Massregeln über ITremde nnd Handsl An€uig des 15. Jhj, S. 55-^61.
Bass nnter Heinridi Vt der Geheime Bath dnroh die Unfthigkelt
des Königs nnd die Ohnmacht der ordentlichen üxeontiTe gegeattber
der Magnatengewalt die H6he der Macht erklimmt, war bekannt; dasa
aber erst nm 1426 ans dem Ordentlichen Staatsrath sin Geheimer
Ansschnss sieh entwickle, nnd mit diesem sein Name PriTj coancil
erst damals anfkomme, ist nnhaltbar.
Lor. üonbaiOlu Ueber den Ursprung der nenengiisehen
Schriftsprache. Heilbr. 1888. 8*. X, 188 8. Veif* schildert snersi
den Sieg des JSoglischen Uber FransdsiBch nnd Latein seit Edward lU.
Nachdem seit der normannischen Brobemng drei Jahrhunderte lang
keine gemeinenglische Schriftsprache bestanden hatte, erwachst eine
solche um 1400 aus dem Londoner Dialekt*). Dies« verdtflngt vor
1500 die Localdialekte selbst aus den der Hauptstadt fernen Urkunden.
Morsbach stellt ihn 8. 16^152 aus Privat-, Staats- und Parlaments-
urknnden von 1884 — 1480 dar, deren einige er selbst erst n>chstena
für die Barly English Text Society drucken wird; die Staatsurkunden
nnd noch mehr die parlamentarisofaen seigen eine etwas nördtiebere
Spradie als die Londonfr FriTatacten. Noch 1258 redete London
fast rein sicbrisch (sftdlich), schon um 1880 hatte es einige anglische
TOne ans Osten angenommen, und dieser nördliche Einfluss dauerte
an; so ist der zum Gemeiaenglisch gewordene Londoner Dialekt des
15. Jh.s ostmitteUlndisch. Er ward von dem Londoner Chancery
dessen geringe Abweichungen von der Urkundensprache Verf. aach-
wetst, nicht geechafien, sondern nur yerbrntet; Wydif bcfitrderte
Btsonders wird die Wiehiigkeit des Lehenweeens stark übencUltst:
des Königs Hoheit und die normannische Curia regis waren keineswegs bloss
höhere iStafteln baronialer Herrschaft und Curie. Auch S. 35 Sieprelung der
Writs ist zu verbessern. Abzweij^n^' von King's Bencb und Common Pleai
aus der Curia regis wird zu früh datirt.
-) Die Urkuaderj zeigen von da an eine Lücke bis in die Neuiei^ der
S. 80 IT. gewidmet sind.
Die« HaaptergebdM bestätigt Holthanien, DLZ Jg. 1888, Sp. 1718»
£Dgland) Mittelalter (F. LiebermanD).
217
ebenfalls ein Gemeinenglisch, namentlich aber der erste Drucker
Gaxton. Londons sprachlicher Sieg über die Provinz stützt sich
daranf, dass des Landes Regierung, Recht, Wirthschaii uud z. Ib.
Schule in der Hauptstadt ihren Mittelpunkt fanden. — Diese Ab-
handlung ist also nicht bloss philologisch, sondern cultnrhistorisch
für Englands späteres Hittelalter wichtig.
Bemh. ten Brink, Geschichte der englischen Literatur.
II (bis zur Thronbesteigung Elisabeth's), 1. Berl. 1889. 8°. 352 S.
Dieser Halbband beginnt mit Englands Befreiung von der päpstlichen
Lehenshoheit 1866, greift bei den Ursprüngen des Dramas (243) in
das 12. Jli. zurück (anderswo, doch nur gelegentlich, in das 16. vor)
nnd bricht vor dem Schlüsse des Buches .Lancaster und York* ab.
IHe englische Geschichtschreibung > wird, wie sie es verdient, zwar
nnr knn her&hrt; dennoch wird, auch wer sich bloss mit Englands
staatlidier Ekitwicklung beschäftigt, dankbar dieses grundgelehrte
und doeh angenehm lesbare ') Werk begrüssen (dessen hauptsächlichen
Inhalt« den literarisdien mit glücklichen üebersetzungen, Ref. frendig
bewundert, aber zn henrtheilen sich nicht vermisst). WiclHT's *) Qeist
durchweht jenes Jahrhundert, beeinflnsst die Beadehung der Insel m
Rom, die Kirche im Lande, das Verhftltniss der Stände: unmittelbar
durch Wanderprediger, weit nachwirkend dnreh die Bibel in der
Volkssprache. Liebevollste Soi^gfalt widmet Brink Chanoer, ftber den
er mehrere werthYolle Arbeiten ftHher TerOfFentHohte. Freilich ver*
fittste dieser, im Gegensats za Gower (187. 210. 219), Langland (209)
a. A., keine politisdhen Schriften, lebte aber so sehr in persönlichen
Beziehungen zum Hof nnd Adel tmd im Staatsdienst *) , dass er nur
Torstanden werden konnte*), indem die leitenden Ereignisse and
U&nner ▼orgeftthrt wurden^, üeber die Gewissheit der Geschichte
Wilhelm Fitz Stephen 248; Trivet 162; Robert von Brunne 195;
Higden und Trarisa 83 f., 285; FxoisMurt 39, 212; Wkettuunitede 242, 325;
T. Idrios Forcdol. 332; Zeitschildeier: Oedeve 217, 220 IL; Netter 346;
Peoock 846.
*) Wohl nur dem Wechsel im Wortachatz zu Liebe eracheinen un-
nöthige Fremdwörter : wie .delikat' 4. 125. 163. 272. 297. 810 fOr .heikel*.
Die geistvolle DarRtcIlnng vermeidet glücklich die Klippe neoeeter Literatur-
historiker, die gepresbte Uebcrfülle an Vergleichen.
•) S. 5-33. 95. 103. 227. 343.
*) S. 51. 63. 75 f. 102. III. 121. 206.
Feinsinnig spOrt Brink auch den nur vielleicht möglichen Zusammen-
hingen swiseiien Sttmmnng der Seinriften nnd Zeitgeadiiefate naeh.
*) 8.128 f. 144. Die ümwUsQng von 1886 ff. :B. 122/5/7 ;Ton 1897:205;
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218
Berichte und Besprechangen.
und die Entstehung des Gerlichts hat Cfaaucer nachgedacht (109).
Der Au&ehwung des Bftrgerthums, der überhaupt jene Periode be-
zeichnet» erhellt auch in Chancer's Moral (117. 174) und im Drama
(807), dessen AufEUirung fast ganx den Gilden anbeimfiült '). Warden
die Canterbniy-Pilger Ittngst als Typen jener Zeit erklArt, so schfirft
nun Brink auch in den romantischen, allegorischen, fremdstofflicben
Dichtungen nach GoldkOrnem geschichtlicher Wirklichkeit Wie bis-
her allein Frankreich, so übt daneben') fortan auch Italiens Benaisr
sance*) bestimmenden Einfluss auf Englands Geistesentwicklnog. Die
Yon damaligen Engländern laut Brink*s Nachweis benutzten Bttcher,
lateinische, italienische, französische , seit Widiff auch englische, nur
keine deutschen, würden eine stattliche Bibliothek füllen. Im 15. Jh.
regt sich der Humanismus^) in Britannien; in Anknüpfung daran
wird die Entwicklung der Hochschulen (284. 886. 840) verfolgt In
der Satire gegen Astrologie und Alchymie (65. 187), in der Kritik
an ApokiTphen und Cottstantinischer Schenkung (849) dlmmert eine
neue Zeit herauf', im Ganzen freilich herrscht noch das Mittelalter:
in der Kachblüthe des Bitterthums (85), auf der Bühne*), wo der
Teufel sagt: ,mir als dem Lehnsherrn liess ich Adam huldigen* (252),
im Strafrecht gegen Hexen und Ketzer (845). Sachkundig erklRrt
Brink zum Volkslied die Stellung der Teomanry, zur Bobin-Hood*
Sage das Recht des Forstes und der Acht (191 ff.) und schildert in
wenigen treffonden Strichen die vielen Grossen*), die die englische
Literatur des 15. Jh.s beeinflussten.
Visitations of the diocese of Norwicli a. D. 1492—1532. Ed.
A. Jessopp. Lond. Camden Soc. 188«. 4\ LH, 335 S. Aus dem
Norwicher Bischofisarchiv entnahm Tanner die jetzt der Bodleiana
gehörigen, hier gedruckten Berichtbticher von fünf (Jntersacbungs-
reisen der Bischöfe Jacob und Richard durch 44 Stifter, die 8. 820
Richard II. 103. 137; s. auch 2r)0. 277; Anna von Luxemburg 87; Johann
von Gent 76 ff.; Heinrich IV. 203. 207. 213. 217 f.
») 267. 277 f. 285. 292. 811.
*) Deschamps 199; Christine von Pisa 217; Orandson 200.
*) Dante, Petiarca (mit Voltaire ▼eiglidien 58), Boccaccio 65 f& 90,
Chanoer Aber afldeotop&iache Forsten der Zeit 8. 184.
100 f. 326. 331 f.: Poggio und Enea SUvio in Enghuid.
*) Ein historischem Schuu^pirl. Befreiang von den Dänen S. 300.
«) Heinrich V. 99. 218 1 1^:^ , -8. 241. 202; Heinrich VI. 237. 242 f.
292; Rii-hard III. 292. 303: Huniphrey von Gloucester 236 f. 243, 323
"Wai-wu k 237; Lady March 24U; Johann Graf Worcester 335; Erzb. Arundel.
Cardinal Jieuutori 330 u. a. Prälaten 334; A. de Muleyus 331 (wo Z. 24
lies »Leben durch PObelaufruhr" &tatt .Haupt auf dem Schaffott').
EngUud, Mittelaller (F. Liebermano).
219
▼erzeichnet sind. Dem lateinischen Text fügt Her. iiihaltsangabLU am
Bande, Index und eine glänzend geschriebene Einleitung Ii i; die Zahl
der Begularen wird darin — auf etwa 700 — geschätzt, die Exemtion
melirerdr Häuser aus der Inspectionsgewalt des Diöcesans angegeben,
die EiitwicUiling und Verschiedenheit der Orden beschrieben, Zeit und
Art der Unftersiiehiiiig, die ernst und eindringend erscheint, bestimmt,
vor Allem aber die Geaehichte damaligen Klosterlebens aus dem Ver-
gleiche der üntemuiliimgsergebnisse au den Terschiedenen Zeiten an
einaelnen bervorsteobenden Beispielen ansobanlich entwiekelt. Die
Klagen betrete bftufig Tmnlniicht, Zlakerei, Sdnddenmadien, nur
in wenigen Stiftern Unkensobbeit: eine Nonne bekennt, dass ein be-
naobbarter Gutsbesitser aSoacitaTit ^lem ex ea infira prioratnm*
<8. 109). Von allgemeinem Sttenverfall, wie die nach Kloetergnt
Itlsteme Begienmg Heinrich'a VIII. aussprengte, ist hier keine Bede,
W* Loftto» A bistory of London. Witb [61] maps and
Ulnstrations. In 2 vols. Lond. 1883. 8« XX, 447; VIU, 419 8.
VerfL, schon doicb mehrere Schriften über London nnd Umgegend
vortheilbaft bekannt, behandelt die natllrliche I^agOt die Geschichte,
die Gilden, Gewerke, Besirke und Kixoben der Stadt, dann Uiddlesex,
Westminster, den Tower und die beatigen Vorstlldte nnd hingt Listen
der Londoner Mayors, Sheriis, Parlamentsabgeordneten, Pfiircen und
Cathedral-FronbOfe an. Er verschmiht mit Beoht das Romanhafte,
die Anekdote, das von Antiquaren seit dem 12. Jh. Erdichtete, die
Cnriosa nnd fiust sich über die so htofig dargestellten letzten Jahr-
honderte abeiobtlioh knrs. Uebergangen ist leider anch die literarische
Entwicklung des Mittelalten, obwohl allein an Büchern und Ur-
kunden, die dem Geschicbtschreiber naheliegen, eine solche Fülle
im 12., 18. Jh. in nnd nm London entstand, obwohl allein an
St Panl*s (veiKl. Stnbbs, Bad. IKcet I, XXI nnd über Balf fiL Pnlcredi,
einen sonst unbekannten Dichter, M^. Soe. Antiq. Kormandie XVII,
269} so viele Gelehrte wirkten, dass schon daraus einleuchtet, wie
London der staatlicbe, wirtbsefaaftliche und Bildungs-Brennpnnkt Eng-
lands war. (Für Deutsche genügen die Citate Mon. Germ. SS. XXVII,
17. 611 81. 191. 249. 859. 480; XXVIII, 458. 527. 548. 552. 560;
die Annalen von Southwark und St. Panl's nnd da zuerst veröffent-
licht.) Für deutsche Gesdiicbte erbringt Verf. nichts (Erwihnung des
Steelyard I, 178); die hanseatischen Forschnngen künftig beachte
man Höhlbaum, Ukb. III, 879 — kennt er nicht. — Auch die un-
gedruckten Urknndenscfafttse der Stadt berührt er nicht. Vieles wäre
selbst aus bekannten Büchern nacbsntragen: nicht beuutst sind z. B. für
die römische Periode das Corpus inscr. lat. VII, für die angelsächsische
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220
Berichte und Besprechangeii.
Beda IV, 22, Hlothaere's, Eadmund's, Eadgai's (III, 8) Gesetze, viel«
Urkunden (Birch III. 115, wilhrend 245 unrichtig angezweifelt wird)
und die agsächs. Ancuilt n /.u 839. 872. 806. 910. 962. 982, für die auglo-
uorraannische die Liberias civiUitum und Leg. Henr. 22. — Für früheste
englische Geschichte vernachlässigt man nicht ungestraft Stubbs,
Ecclesiastlcal Councils III: aus S. 218 z. B. hätte Verf. lernen können,
dass Essex auch vor 693, mindestens vorübergehend, unter Wesses
stand. Des Verf.s allgemeine Anschauungen sind von Green beein-
flusst, also teutonisch; da Londons Strassenzüge und topographische
Namen fast alle nichtrömisch sind, und Zeitgenossen von der Erobe*
rung der Qrossstadt nichts erz&hlen, folgert Verf., dass die Ostsachsen
sich wohl In einem aeit dem 5. Jh. TrerOdeten Bninenplatz ganz anft
Nene einriehteten. Aber wenn er meint: , die BOmer haben moraliseh
^ät^ ftr das sSehdaohe L<mdon getban* (S. 75), so ywfpatk er
mindestens das dnroh die Eirebe ftbermittelte, dner Stadt doch nneni»
behrliohe Urhondenwesen und Fremdenrecht* IMe Bfcirke des mittel*
alterlichen Theils dieses Büches liegt in dem topographischen Wissen
— Tezgl. Uber Gnnt's Oanal 6. 71 — nnd in der Darstellnng der
Verfassnagskltanpfe im 18., 14. Jh. Wer ttber dne einzelne städtische
Eiariehtiing, flber die Benrksgrenzen , über die Geschiehto einer
Strasse oder Banfichkeit Londons sich nnterrichten will, wird dem
fleissigen Verf. flir gute Cütate, z. Th, seltener Sonderforsehnngen,
nnd die treffliehen Karten dankbar sein. Für jeden noch sichtbaren
Alterthnmsrest besitst er offenes Ange nnd stellt darartiges warm, doch
sachlich dar, » In der Sammlung „Historie towns* (Lond., 12*) hat
Verf. soeiben «London* yollendet, Terrnnthlich eine Tolksthfimlti^e»
kurze Dazstelhuig.
IL £uxe Jlittheilniigen iLber die literator voa 1887-88.
Adams (H. B.) TerOfftotBohte: The stndj of histoiy in American
Colleges and oniversities. Washington 1888. — üeber desselben Verf j
Methods of histor. study (1884) veigl. Kalckstein, Mttth. ans bist
Lit. XVI (1888), 98.
Bömisch-britische Alterihümer bilden den Gegenstand der
ersten Bftnde (Lond. 1887) von Qomme's Clasitffed contents of the
Gentleman*8 Magazine 1781^1868.
Em ertön Terflffenttichte: An introduetion to the study of the
middle ages, 875—814. Boston 1888, 8*
Die Zeit des 5. Jh.s wird erhellt durch P, Biyer's Ausgrabungen
zu Cranbome Chase, flber welche ein Anonymus im Antiquaiy, Oet 88,
berichtet.
«
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England«, Mittelalter (F. Liebermann).
221
Zur altkeltischen Kirche: Für die Ueberliefemng . dass Pa-
trick mit Glastonbury zusammenhänge, führt MacClure, Academy
20. X. 88, 258 einige keltische Alterthümer an. — J. Newell ver-
öffentlicht: A populär history of the ancient British chun.h , und
E. A. Cooke: Life and work of St. Columba (88. S»). -- Schmitz,
Herrn. Jos., Zn Columban's Klosterrcgel und Bussbucb (Arch. f.
kath. K.-Recht 1888, 209 gegen Seebass Zs. f. K.-Gesch. VllI [1886]
459) meint, das Columban'sche Poenitentiale sei erst um 750 verfasst,
und auch die Regel erst später Coluraban zugeschrieben; derselbe sei
weder Bussreformator, noch habe er die Regula coenobialis der ^^chotten-
klöster wörtlich fixirt, sondern nur eine wohl aus Hy, von Uoiumba,
stammende Observanz eingeführt. — Ueber The Culdees handelt C. C.
Grant, Scottish review 22. IV. 88. — Von W. Btokes' Irelaud and
the Celtic church [biä 1172] erschien 2. Aufl. 18Ö7. — Marg. Stokes,
Early Christian art in Ireland [bis 13. Jh.] wird als treffliches
Handbuch gerühmt, Academy 21. IV. 88, 230. — Ueber die Ogham-
Schrift vertrl Acüdemy 26. XL 87, 359. — Zehender, Die runden
Tbürmr la Irland (Nord. Rundschau TV [1885] 42), hält diese je
einer Kirche gehörigen Bauwerke des 9. — 11. Jh.s für ursprünglich zur
Wacht, dann erst zu Glocken bestimmt; sie stehen hauptsächlich an
der Ostktiste als Schutz cregen die Dänen, die solche 050, 906, 1013 und
1020 verbrannton. — Hinter der irischen C an onen Sammlung (ed.
Wasserschieben) steht in einer Hs.: „Hucusque Kuben et Cu-
cummne". MacCarthy (Academy 3. XI. 88, 291) identificirt diese
mit den 725 bezw. 747 verstorbenen Gelehrten und folgert, die Samm-
lung sei im ersten Viertel des 8. Jh.s verfasst. — Runenkreuze auf
der Insel Man verzeichnete Kermode, Catal. of the Manks crosses.
Stanton, Rieh., A mcnology of England and Wales, Lond.
1887, ordnet dif^ Heiligen, auch die bloss volksthümlich verehrten,
nach dem Kalender und bringt sorgsame kurze Nachricht-en über ihr
Leben, auch mit Wundern und Visionen. Vergl. Peacock, Academy
31. iii. öb.
ChalraerR, Geo., Caledonia [histor. topograph. Samralg., zuerst
1807, nie vollständig erschienen]. Von neuer Aufl. bisher Bd. L
U. m. 1888.
Nutt, Alfr., Studies of Wa- legend of the holy Grail erklürt
die Gralsage ai.s dem heidnisch-keltischen Volk entstammt und später
christlich symbolisirt; et stellt die germanische Heldenjungfrau der
keltischen ^^t genüber, die auch in und nach dem LieV>p^vprhäitniss
Herrin un l Göttin bleil<e, d-m (ieliebten in ihr Land ziehe und nie-
mals Haustrau und Mutter werde. So Atbonaeum 15. IX 88. 346.
wo hieraus 2. Th. die Charakterverschiedeuheit der deutschen und
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222
Berichte uod Besprechangen.
französischen Frau erklärt wird. — Btiddhistischen Ursprung der
Gralsa^re behauptet Bendall, Athenaeum 22. TX. 88, 387.
Zur Geschichte der Paliloo-raphie erwähnt West wo od (.\cademy
13. X. 88, 245) als Schreiber und Maler den Iren Holcundus (Ms,
aus Tours), Notker Teuton icus, Luitherus Eberhart (S. Gallen),
die Iren Laurentius fMs. Dettingen) und Vidrug (Ms. Fulda),
B. Arno fMs. Salzburg), Eutalius (Ms. Verona), Aedelvald von
Lindistarne als Maler eines vonZadi geschriebenen Mr rnnibr. Univ.,
darin auch den Iren Oillas, Thomas (Abt v. Hohenau 750—70,
Ms. Trier) A d alramm us £b. Toa Salzburg, Amalric (Ms. Freising,
jetzt München).
Aus der reichen Literatur über Englands Kirche seien ritirt:
Hook Church dictionary, 14. Autl. 1887; Outts, Dict. of th*- Church
of England 1887; Bonnej, Abbejs and churcbes of England and
Wales 1887.
Die für die Bekehrung der Angelsach=;en wichtige, älteste Vita
Gregorii T., in Northumbrien vor 713 vcrt;isst, Quelle schon für
Beda, Paulus und Johannes Diaconus, weist Ewald nach. Bist. Aufs.»
dem Andenken an G. Waitz gewidmet. Hann. 1886.
Ueber den 716 von Abt Ceolfrid am Grabe Petri darg*' brachten
Bibeltext, Codex Amiatinns der Vaticana (vergl. N. Archiv, f. Jllt.
dt. Gesch. XII, 233; XITI, 234. 668 j, handelt AI Sommo pont.
Leone XIII. omn-inggio giubil. dclla bibl. Vatic. Rom. 188*^
Dass neben Sa -hsen und Angeln auch Frisen sich in Britainiifn
ansiedelten, war aus histor. Nachrichten bekannt. Auf Veru iiii'lt-
scbaft des Inselfriesisch mit dem westsJlchsischen Dialect macht auf-
merksam Bremer, Einl. zur Amring. Sprachlehre (Lpz. 1888). —
üeber die Friesen in Nortbnmbrien vergl. Hilmer, Zur ali*
northumbr. Flexion 4.
Maiden (H. E.), The Westsaxon conquest of Surrey (English
bist. rev. Juli 88, 422) verneint, dass Surrey von Anfang nn Theil
von Sussex gewesen, da es später -mr westsftcbs. Kirche gehörte,
früher als Snssex bekehrt ward, dunh den noch lange keltischen
Anderida-Wald von ihm getrennt blieb, Ende 6, .Th.s, als Ostsachsen
über London herandrangen, von Westsachsen besetzt war und schliess-
licb im W^esten einen westsächsischen, im Norden einen ostsächsischen
Dialect s[iiieht. — Ans der natürlichen Ortsbescbaffenheit und Eück-
Schlüssen aus späteren Verhillrnissr»n lassen sich m. E. wohl einige
grosse Züge der german. Eroberung Britanniens vermuthen. aber nicht
t( iri( Einzelfragen erledigen, wie namentlich seit Green's Knglish
Uonquest versucht wird.
T. Kerslake behandelte Vestiges of tbe supremacy of Mercia.
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England, Hittalalter (F. Uebemnnn).
228
Die früheste ags. Kirche» besonders ibre festlSadisobe Mission,
bebandelt ansfabrliob und auf der Hobe der Kenntniss und Kritik
Hanck, Kirefaengescb. Dentscblands I (1887) 881.
Des bl. Bonifas Ftedigten Terfheidigt als ecbt Kürnberger, N.
Ansbiv f. <. dt. Geseb. XIV (1888), 1.
üeber Sednlivs Scottus und einen ihm nacbdicbtenden an-
deren Schotten des 9. Jh.s gab Hahn (in* einer Anzeige von T raube's
Poetae Carolin, Monom. Germ. Antiq. HI, 1886) Nachriebt in Mitth.
ans bist. Lit. XY (1887), 814.
Heber Alfred, the hero*kmg bandelt Blackwood's Magasine,
Oet. 87.
Die Dänen haben Spuren ihrer Ansiedlnng in England im
9.»11. Jh.') in Ortsnamen hinterlassen; ftber die ans Londons Nshe
handelt Bye, Academy 18. II. 86, 116; 7. IV. 241.
Die islSndischen Annalen gehen auf eine um 1300 entstandene
Quelle zurfick, deren Vorlage eine westsftchs. KQnigsreihe eni-
Inelt, also wohl altenglisch war. So -gk im Lit. Gentr.Bl. 24, XL 88,
8p. 1652 Aber 6. Storm*s Ausg. der Islandske Annaler Christ. 1888.
Von Cynewuirs Gedicht .Schicksale der Apostel* entdeckte den
Schluss A. Napier im Vercelli-Codez, dem Schatz ags. Poesie (Aca-
demy 8. IX. 88, 158).
Der englische Flotten plan von 1008, wonach 810 Hiden 1 Scegth,
d. b. Galeere stellten, wird aufbellt durch das Sheadding auf der
lale of Man, das Vigfuason, English bist rer. Juli 88, 501, als scegth-
thing, als Beurk sur Stellung eines Schiftbmchtheils erklSrt
Cnut d. Gr. soll nach Saxo Gramm, das Witherlagsrecht, mit
Strafe strenger Friedloeigkeit auf Todtechlag am Genossen, geschaffen,
dann sich fttr dies Verbrechen mit neunfacher Vierngmarkbusse ge-
straft haben. Diesen Bericht bezweifelt Lehmann (KOnigsfriede der
Nordgermanen, Berl. 1886, 184), weil Svend Aagesen nur eine
Demllthigung Cnut's und, in Uebereinstimmung mit dem Witherlags-
recht, die erste Busse für Witherlagsbmch erst nach 1104 meldet
— Zu Cnut's IV Heerfahrt gegen England 1085 mgl. Lehmann 188.
Die Urkunde Edward*s des Bekenners, die LeoMc und God-
gifu*s Gründung Von Coventry-Minster bestfttigt, Jetzt im British
Museum, beschreibt Birch, Athenaeum 17. XL 88, 665.
Ermenfried Ton Sitten war pftpstlicher Legat bei Edward und
Wilhelm L; Torgl. über ihn Cooldige, Engl, bist rcT. Oct. 1887.
WyoD (Alfr. and Allan), The great seals of England, be-
schreiben die 190 Grosssiegel seit Edward d. Bek. und Teizeichnen
die Siegelbewahrer und deren Pflichten.
') Vergl. Sireatfeild, Lincolnshire and the DanCA,^J/ODÜon 1884, 8".
^ ..L o i.y Google
224
Berielite und BesprechangcD*
Stephen (Sir .lames Fitzjnrtips) , A historj of the criminal
law of Enfrland (;} Bde., Lond. iö^'d. 8'^), vernachlässigt die pernian.
Reehtsgeschichte und deutsche Forschung und bleibt für die Zeit bis
xum 12. Jh. weit hinter Schniid's (ies. der Ags. zurück.
Die hauptsächlichen Schlachten von Senlac und Bouvines bis
zu Edward III. und Azincourt behandelt G. Köhler, ,Die f^nl-
wicklaug des ^^iegswesens . . , [^1050] bis zu den Hussiteu." Bresl.
1886, 2 Bde.
Freeman (E. A.), The parentage of (iundrada, wife of William
of Warren (Engl. bist. rev. Oct. bS, 080), behandelt eine seit 4(> Jahren
umstnttt'!;' Frage, die für Wilhelm des Eroberers Bezieh ulil,^ zu
seiner Frau, Flandern, Koni und LaniVanc wichtig ist. Gundrada. die
Schwester Gerbod's des Flämingers, Grafen von Chef?ter [Liber df»
Hyda, Ordricj heigst ,stirps [welcher?] ducum" auf ihrem Grabmal
zu Lewes und (vielli'irht nur desshalbVj irrig hei Lewes'schcn späten
Fälschern in zwei Urkunden des Eroberers einmal Tochter des letzteren,
das andere Mal Tochter Mathildens, seiner vlämischen Gemahlin, ferner
iu einer Urkunde ') ihrefs Mannes, des ersten Grafen von Surre}* und
Gründers von Lewes, Tochter dieser Mathilde, aber nicht Wilhehn's.
Allein diese Urkunden schilt Waters unecht . ihre Aussagen wider-
sprechen vier Thatsachen : 1. Warren erscheint nirgends als des Königs
Schwiegersohn ; 2. er erlässt eine Urkunde tur Cluny, worin Gundrada
ohne Beziehuno- /nm Königspaar vorkommt; 3. Gundrada's Sohn und
Heinrich's I. Tochter waren nicht etwa in erster Vetterschaft, sondern
nur in ,4. et 6. generatione* verwandt (Anselm! Cant. ep. IV, 84);
4. ein zweiter Sohn Gundrada's spielt schon lO'JO eine Kolle, so dass
sie nicht einer erst 1049 oder 1058 geschlossenen Ehe entstammen
kann. Dass Mathilde vor ihrer Ehe mit Wilhelm Kinder gehabt
habe, bleibt also kein Grund anzunehmen ; wie sie ab» r mit ihm ver-
wandt gewesen, so dass der Papst für die zwischen 11*49 und 59 ge-
schlossene Ehe Dispens ertheilen musste, bleibt fraglich. — Ein (für
Mathildens drittes Kind erster Ehe früher ausgegebener) Friedrich
nicht Giindradens. s iuli in Warrens Bruder. — Jene Cluny'sche Ur-
kunde ist neuerdings r.t i:insL^. 1 - n von Duckett, Record evidences . . .
of Cluni, worin sämmiliche auf Cluny's englibcb» Töchleistifter be-
zügliche T'rkuuden (aus Pariser Bibl. nat.) erscheinen: die ältesten
betreüen des Eroberers Gründung von Battie, andere Bermondsej
^) Dms die ürkunde authentbcli, soll au« BaGkett, Hist . . of 8. Pancra«
at Lewes (Süsses arehaeolog. collectioi» XXY), worin manebes Ar LooaU
wd Coltnrgesdi. Wichtige, folgen (Athenaeum S7. X. 88, 559)» aber veigl.
Botmd. Athenaeum 17. XT. 8^, 663.
*> fievne des Questions hist. Jan. 88, 286.
EogUad, lüttelaller (F. Liebenaum).
225
üater den durch die Normannen nach England einj^eführteri
Grundbesitzrechten ist auch das geistliche Landeigenthum .zu
reinem (freiem) Almosen* d. h. voller Immunitüt. TJeber dessen Ent-
stehung in Frankreich handelt Chenon, Etüde sur l'hist. des alleux
(Par. 1888) S. 54, ohne Brunner, Schwurgerichte 233. zu benutzen.
Wilhelm des Eroberers Gesetz bestätigte die unter Edward, seinem
^Mao'en*, in England zu Schoss und Loos (»Steuer und Bürn-errecht)
aufgeiiominenrn Franzosen bei ihrem Recht. Im Gegensatz zu ihnen,
meint Cunningham, En?!, bist. rev. Juli 88, 567, seien die im 12. Jh.
nicht gleichberechtif^-^ten Weber, Walker und Färber ursprünglich un-
freie, von den eingeborenen Städtern eifersüchtig ausgeschlossene Ein-
wanderer.
Smith (Sydney S.) behandelt ,The creed of the Norman and
Plantagenet church concerning papai supremacj'' in ,The Month*,
April f. 88.
Morley, Henry, bespricht in ,Engiish writers, III: Conquest to
Ohancer* die Literatur Englands, auch in latein. und französ.
S| räche, und die auswärtige, sofern sie Englaud beeintlusste, lässt zwar
Eiüzelforschung und Kenntniss des Mittelenprli^ eben vermissen, hat
aber für England als erster volksthümlicher Versuch seinen Werth.
Deutsche mögen sich an ten Brink halten; vgl. oben S. 217.
Powell (Engl. hist. rev. Jan. 89, 87) übersetzt eine nordische Sage
über Wilhelm den Erob. und Swein's Plan auf England, die hinter
der Jätuardhar [Edward d. Bek.] Saga des 13. Jh.'s steht. Nach Däne*
mark geschicktes englisches Geld bewirkte, dass Swein vom Kriegszug
abstand, aber Herrscher Englands hiess. Die also von Dänemark nicht
unterstützten ags. Gegner Wilhelm's erobern unter Graf Sigurd von
Gloucester Ceuta, Mallorca, Minorca, erfahren in Sicilien, da.ss Cou-
stantinopel unter Kaiser Alexis von Heiden belagert wird, kapern
deren Flotte Nachts, nehmen theilweise von Alexis Wäringer-Sold an.
Der andere Theil beansprucht eigene Herrschaft und erhillt von Alexis
ein einst griechisches, o.n. östlich 6 Tage entferntes Land. Dieses
erobert Sigurd und nennt es England, gibt auch alten und neuen
Städten die Namen London, York und anderer engl. Orte. Sie holen
ihren KUi lls nicht aus Constantinopei, sondern aus Ungarn und wohnen
noch in diesem trefflichen Lande. — Powell sucht es nahe der Krim
und identificirt diese Einwanderer mit den im 13. Jh. dort gefundenen
Goten [über welche Mon. Germ. SS. XXVIU, 572].
Dass Wilhelm II. um 1098 die römische Curie bestach, um
Anselm's Streit ungefUhrlich zu machen, behauptet Eadmer. Dies be-
stfttigt eine Satire auf Urban II., bei v. Pf lugk-Harttung, Iter
Deutscbe ZtttMhr. t GMcUobtow. im, IL 1. 15
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Beliebte and fieapreehimg«D.
Italicam 447: «tellus Anglicu, in qua renes Albini (d. Ii, des heiligen
Weisspfenuigs) sepulti astruuntiu-, ad vos respicit".
Schmitz, Mitth. aus der histor. Lit^r. XV (1887) 117 erklärt
sich mit meiner Schritt , Anselm von Ganterbory and Hugo von
Lyon* (Hann. 1880) einverstanden.
Die englische Legation Guido's von Vienne |1100] zeigt M.
Maarer 's fleissige Dissertation „Calixt II." (Münch, i8öüj 48 im
Rahmen der gesammten Bior^raphie. Freundschaft oud entfernte Ver-
wandtschaft mit Anselm waren zu l>etonen.
Innocen/ Tl. berichtet 8. Juni 1133 Heinrich I. seine Noth,
gleich nach Lothars Krönung, und f rbittet Geld in einem Briefe, den
ieh N. Archiv f. alt. dt. Gesch. 188i# abdruckte.
Ein von König Ötephan's Sohn Wilhelm, vielleicht zu Christ-
church (Hants.) geprägter Denar lag der Numismatic societ^ vor;
Athenaeum 27. X. 88, 558.
Ueber die frühesten in Schottland gant^baren auswärtigen
Münzen and die erste einheimische Prägung unter David I. vers^l.
Athenaeum 23. VI. 88, 799. — Bums, E., verötVentlichte Coinage of
Scotland from David I. to the union; Lond. 1888. 3 Bde. 4«.
Die Pipe EoU Society bat die englisohen £xcheqaerrollen ll^H
biß 11*'»5 edirt.
Im Interesöc König Heinrich 's II. und Gilbert Foliot's, Bischofs
von London, war an der römischen Curie, im Wesentlichen gegen die
Partei Frankreichs und Thomas Becket's, ein Engländer David um
1170 thätig, über den am Besten Stubbs, Rad. Dicet. I, XLIX— LTTI
handelt. Ausser Jaffe-Löwenfeld Nr. 11 710 8 915—8 sind über ihn
zu vergleichen die von mehreren Cardinftlen der englischen Partei an
Künig und Bischof für David geschriebenen Empfehlungsbriefe bei
Pflugk-Harttung, Jter Italicum' 8. 490—8. 733.
Ueber den Jungen König" Heinrich (III.), Sohn Heinrich's U.,
isammelt Stellen Toynbee, Academj 21. IV. 88, 274.
, Fragments d'une vie de S. Thomas de Cantorb^ry en vei*8
accouples* ed. Mejer für Soc. des anciens tt xtt's fran^ais, ist von einem
Engilluder am 1220 aas dem Qaadrilogus übersetsit, also historisch
werthlos.
Gesta Henrici 11. war ein Bach der Abtei Readiug laut ihrem
Catalog des 15. Jh.'s (Engl. bist. rev. Jan. 88, 113) betitelt: falls der
sogenannte Benedictus abbas gemeint war, fehlte also anch in dieser
Hs. der Veri'assername.
Heinrich II. gab La Ch ar i t e- sur-Loire (Cartulaiie de La
Cb. s. L. pai" Lespin asse, Nevers 1887. 8°) zwischen 1154 u. 61
Zollfreiheit and za Bur zw. 1170 a. 80 Besitzbestätigang. Dieses Stift
£ngiand, Mittelalter (ß. Liebermann).
227
hatte zu Bermondsey, Nortbampton, Pontefract, Daventry und VVeulock
Prioreien. Ijetztere klagt um 1162 — 5 dem Mutteihause ; die Hörigen
wollen [wohl weil mit Fronden überbürdet] einen anderen Prior in
Werlock einsetzen, verschaffen sieh königliches Writ an den Sheriff,
weigern sich den Streit durch Grafschaftsbarone und Priorats-Preisassen
schlichten m lassen, werfen dem Kloster die falso entliehenen] Acker-
geriithe hin, greifen die Procession der Mönche thätUch an, unter-
werfen dann zwar ihre Klage einem Schiedsgericht von (i Mönchen
und 4 Rittern, das sie , in misericordiam prioris" verurtheilt, und
nehmen die Ackerarbeit wieder auf, erlangen aber einen günstigen
Entscheid von La Charite, — Der Hörigen Geschlossenheit und Un-
abhängigkeit von Henenwillkür sind merkwürdig. Dieser Brief stand
früher in Bibl. de l'Ecole des Charles I, 3, 565.
Die Gedanken über unumschrilnktes KSnigthum bei Glan-
YiUa, Bracton, Fortescue *) erörtert im Zusammenhang mit denen der
Nachbarpolitiker Koser, Hist. Zs. hrsg. v. Sybel LXI (1889), 249.
Die älteste Wal Iis er Poesie, z. Th. dunklen und spurenhatt
heidnischen Inhalts, gab aus der frühesten wülschen Hs., saec. 12 med.-
ex., neu heraus .1. G. Evans: Facsimile [autotyp] of the ßlack bouk
ot Cai tiiarthen with a paiaeogr. not©, Oxf. 1888 (Welsh texts). [Athe-
naeum 20. X. 88, 514.]
Ball, J. T., Histor. review üf tlie legislative Systems operative
in Ireland 1172—1800 (Lnud. 1888) wird von Dunlop, Academy
8. IX. 88, 147 als populär und unparteiisch, aber nur für die Neuheit
als vollstündig gelobt. Dass Johann 1177 König von Irland ward,
dass die Vorladung zum Parlament bis zu Heinrich VI. von Statt-
halter und Rath, spilter nur von jenem ausging, lasse Ball uner-
w&hnt, stelle aber Poynings' Recht (1494 j, wonach von der Regierung
u. a. Berufung und Gegenstand des irischen Parlaments abhingen,
richtig als vom Iren-Parlament selbst gegeben dar. — Richey ,A
Short hist. of the Irish people down to the . . . plantation of Ulster*,
Neudruck von Vorlesungen 1869 f., wird für Verfassungs- ü rsprüuge
gelobt.
Die Pflugsteuer von 1198, ein Fortschritt in der Verwand ang
der Geschworenen- Vertretung auf die Einschätzung, war nur im Plan
bekannt. Von den damals durch die Regierung über ganz England
hin aufgenommenen Urkunden weist nun Round (The great caru-
cage, Engl, hist, rev. Juli 88, 501) Theile nach, und zwar die Ein-
schätzung des jährlichen Geldertrages der Tenures by serjeanty, im
') üeber Plummers Ausg. von dessen Govcmance of England, mit
Einleitung über 1399—1483, s. Revue Ufllor. Sept $8, leO.
228
Berichte und Besprechaogen.
Testa de Nevil (Lehensverxeicliniss 13. Jh/s, hrsg. 1807), weiciies die
Zahl der Canieaten, ihren Werth, die Namen der Lehensträger an-
gibt. Als Erfolg der neuen Katastriruug galt bisher weit sf^härfere
EinschSltznng ; allein wenigstens eine Probe ergibt im Gegentheil Ver-
lust des Fiscus gegen früher. Round's Icrnere Behauptung wird von
Kate Norgate (Carucage, Engl. bist. rev. Oct. 88, 702) widerlegt;
der Name Carucagium ist nit^ht erst auf die Zeit nach 1220, als die
Schatzuntrsgrundlage vom Landmass (carucata'1 auf den Pflug (caruca)
verschoben worden sei, anwendbar, sondern begegnet schon 1217; der
Schatzungsmassstab heisst schon 1200 Caruca, andererseits kommt in
Testa de Nevil Caruca terre vor: die synonymen Wörter erlauben
also nicht, eine Verschiebung <]« r EinschätzungscrnindlafTf» anzunehmen.
Norgate sieht in der Steuer eine Gleicbmachung der bisher schwanken-
den Carucata: auf Acres wird fortan ein Pflug gerechnet.
Langlois (C. V.) veröffentlicht einen Brief aus Rom vom eng-
lischen Agenten, Hugo Abt von Beaulieu, an König J o b ann Jan. 1216
(Revue historique Juli 88, 318): Innocenz III. erhielt am 15, Jan. ein
Schreiben der Gräfin von Cbampafrno, sio sei von Ludwig (VITI,) um
Hilfe zum Zug gegen Encrlnud u^' l^ tt-u und aui ihre igi l unL'; heraus-
gefordert worden, habe aber bei Philipp II. Kccbt bekommen. Inno-
cenz sinnt wegen Belagerung Accods auf Frieden und schickt dess-
halb Legaten [Walo] nach England statt des England [zur Magna
Charta-Forderung] aufregenden und bedrückenden Pandulf.
Des Capit'iins und hlstor. Protessors Mont. Burrov^s Geschichte
der Cin(iue Ports wird als lehrreich nrplo))t. Diese Häfen Hastini^s,
Sandwich, Dovei . Romney, Hythe, spült i mcheisea, Rye, bisweilen
kleinere Mittrlieder iu der Nähe, beherrsihten um das 13. Jh. den
Canal , versahen dt-n Küstenhaiide! . vf^rtluidiL,'1ea England am ver-
wundharsien Punkt und vermittelten den \'erkehr mit dein Festland.
Das Zurückweielion der »See und der Westliandel raubten ihnen jede
Wichtigkeit (Academv 27. X. 88, 265). Ihre Corporirung zur Flotten-
station mit b siei rteedienslptiicht weist Verl. Edward dem Bekenn^ r zu.
Dagegen betont, m. E. richtig, Athenaeum 3. XI. 88, 586 mehr das
normann. Element in Namen, Amt und Geschichte; hier wird ein
Breve ,baronibus regis de Hastiugg' (? 1137) citirt. wonach diese über
Yarmouth herrschen, schon den Häfen vorangehen und neben den
Tenentes in capite stehen.
Die Universität Oxford entstand nach H. Rashdall (Afadeniy
2. Vi. 88, 378; 4. VIII. 88, 72; 18. VIII. 88, 104) aus Emwanderung
Pariser Studenten 1167: damals „Francia alieuigenas scholares abegit*;
und Heinrich II. rief englische Pfründner zwisrbon 1164: u. 9 in drei
Monaten zurück. Dass diese Zurückkehrenden Oxford vergrüsserten,
Digitizca by Ct.
Englind, MiUelalter (F. Liebennann).
229
ist eine werthvolle Combination ; dass sie es g r ü n ^1 p t c n , bezweifelt
Holl an d (Acaderay 21. VII. 88, 40) an der Hand /w. i. i Nachrichten
ra 1133 bezw. 1149 über frühere Oxforder Lehrer Hob. rt PuUeyn
und Vacarius. Dass letzterer 1149 zu Oxford gelehrt habe, weist
Bashdall ab als Confusion des Gervas von Canterbury (aus Johann
von Salisbury's Nachricht über Vacar's Lehrthütigkeit zu Canterbury
und aus Oxfords Ansehen zu Gervasens Zeit). Er betont sicher
mit Recht, das^ dio ErtstnlmTir? der Universität aus dortiger Kloster-
schule oder aus EirK r jedenfalls kurzlebigen Rechtsvorlesuug nur
grandlos angenommen werde, und verdient für die fleissige S^amm-
lung der Stellen lc))hnften Dank. Dass bald nach 1108 Oxford blühte,
ist damit erwiesen : nui wird überall die Nachricht (in Giraldus' Instruc-
tio) über den Hebraisten Robert von Cricklade, den Oxforder Prior, über-
sehen. Wenn aber Rashdall die Aehnlichkcit der Verfassungsgeschichte
von Oxford und Paris für sich anführt, so Ulast sich diese auch anders
erklären: Georg Kaufmann, Gesch. der deutschen UniversitUten
(I.: Vorgesch. Stuttg. 1^88: S. 308—22 en-Hsche), meint, Oxford
habe die Corporation der Magister unabhängig von PariR und viel-
leicht früher entwickelt, ahme nicht erst seit der Auswandeiuni: aus
Paris dessen Statuten nach, besitze schon 1214, laut ältester Urkunde,
feste Ordnungen, unterstehe freilich für das nilchste Menschenalter
kirchlicher Übi igkeit (Kanzler, Bischof von Lincoln oder Legat). Kauf-
mann erklilrt aus ähnlichen Verhültnis.scn die Verwandtschaft von
Paris und Oxford, die er in folgende Punkte fasst: ein vom Diocesan
bestimmter Geistlicher (Domkanzier) beaufsichtigt; das Recht fusst
auf geistlicher Gerichtsbarkeit (nicht Fremdengesetzgebung); Theologie
und Philosophie werden bevorzugt; die Magister (nicht die Scholaren)
verwalten die Universitiit; sie leben von Pfründen und Freistellen
(nicht Schülersold) ; die Weltgeistlichen finden an Collegien Rückhalt
zum Studium. Die Verschiedenheit bestehe darin, dass in Paris mehr
der Papst, in Oxford mehr Kßnig und Stadt eingreifen, dass die Stadt
Oxford, schwacher als Paris, meist der Universitiit unterliege, dass
Oxford und Cauibridge die Bildung fernerer Universitilteu in England
hindern . dass Oxford Organisation und Aemter , z. B. Abstimmung,
Kanzler, Procuralor, Collegien, selbst bei gleichen Namen, verschieden
ausbilde und, trotz heftigem Parteigegensatz zwischen Nord und Süd,
weit nationaler bleibe. — Cambridge, 1218 urkundlich naehweisbar,
1231 zahlreich, auch vom Festland, besucht und fest geordnet, 1261
bei innerer Rauferei vom König gerichtet, gilt schon im 13. Jh., nicht
erst seit dem päpstlichen Privileg von 1318, als Oxfords Vollschwester.
Ihre Verfassung ist dem älteren und berühmteren Oxford ähnlich, aber
einfache Nachbildung nicht anzunehmen. Ein päpstlicher oder kaiser-
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230
Berichte nnd BesprechaofMi.
lieber Stiftungsbrief erschien für die Universitiiten Englands nicht als
noth wendig. — lieber die Universität Stamford sprach Wood (in
Cambridge antiq. soc. ; Acadomy 17. XT. 88, 324): sie besass vielleicht
nicht alle Facultäten, ist trotz Sagen von hoboYii Alter erst nach 1250
authentisch nachweisbar (das älteste Collerj war das der Karmeliter,
das der Gilbertiner von 1292), lebte von Secessionen aus Oxford und
Cambridge nnd ward auf deren Betreiben 1335 durch die Regierung
unterdrückt. — Als Zahl der Oxforder StndpnfpTi gibt Richard
Fitz Ralph (f 1360) 30000, Wyclitf gar 6UÜUU; btidr^ erklürt tur
unmöglich Poole, Engl. bist. rev. Juli 8ö, 575. — .Matthias Döring,
der Minorit'. der in Oxford studirte, und der fingnle Hriefwechsel
mit Prag und i'aria über das Schisma, um 1381, wird behandelt von
Gebhardt, Hist. Zs. hrsg. v. Sybel LIX. 251. - Für die Oxford histo-
rical Society wird das Register of the üniversity of Oxford ge-
druckt: Baad I (löö4), von l^oase, gibt die Matrikel von 1449 — 1571;
Bd. II (1888), von Clark, die bis 1622.
Für die Geschichte der englischen Gesellschaft im Mittelalter
macht ein russisches Werk von Paul Vinogradoff (Petbg. 1887)
Epoche. T)a es nächstens englisch erscheinen wird, sei jetzt nur auf
KovaU wsky's eindringende Kritik Law ^uarterly rev. Juli 88, 266
verwiesen.
Mai tl and untersucht (Engl. bist. rev. Juli 88, 417): Who were
the suiiors to the county court?^ Becta (Ptiicht zum Localgericht
zu erscheinen) hattet nicht an jedem Freigut, sond» i n an Im stiuiinten
Gütern ; die Zahl der Suitors steht also fest und wachst aucii nicht
durch Theilung eines Lehens, ubwuhi dadurch der Adlicbe der ein
Hundred besitzt, gern mehrere Sectae schalen und damit vermehrte
Aussicht auf Strafgeld bei deren Nichtbefolgung gewinnen möchte;
die Grafschaftsversanmilung ist wenig z,ahlreich. Wohl aber kann ein
Aftervasall den Herrn vertreten, was oft seine einzige Leistung diesem
gegenüber bildet, und eine Secta kann in Theile, z. B. m x. wci Gerichts-
dienste zu je 0 Monaten, zerfallen. — Bei Wiederbelebung der Local-
gerichte legte Heinrich I. die Secta allen dtu Freigütern auf, die oder
deren Herren keine Immunität durch Urkunde oder Verjährung be-
sassen, nicht etwa i»loss den Tenentes in capite, sondern oft kleinen
FreibaufTD. Müssige Frage, oli alle Freisassen erscheinen durften:
jeder kaiti ungern, und wer oft freiwillig gekommen wäre, lief Gefahr,
durch Gewohnhoitsreclit zum Kommen ptüchtig zu erscheinen.
Der rülii i^T AniK^uar Walter K ye plant (Academy 27. X. 88, 273;
Athenaeum -7. X. 88, 557) eine Feet of fines — Society. Die Pedes
Vergl. Round in Arcliaeolog. review b. VIL 88.
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EnglMd» Mittelalter (F. Liebermaun).
231
fininm, von denen Hunter nur die trübesten 1196 — 1215 (1835 — 41)
druckte, sind namentlich fUr Localgesch. nnd Genealogie wichtig.
Rye will sie bis zu Riebard III. fuhren ; er veröffentlichte bereits die
fftr Kortulk; Kent, York, Gambriilgeshire sind im Dmck.
Die Rollen der englischen Könipe für Gascogne, von denen
Fr. Michel 1885 den I. Band fiir 1242—54 herausgab, setzt Lang-
lois zu drucken fort (Revue des quest. bist. «Tan. 89). — Derselbe gab
in Eibl, de l'ecole des chartes XLVni (1887), 535 „Rouleanx d'arrßts
de la cour du roi au XI II*^ s." die für den König als Herzog von
Guienue angefertigten Berichte über dit seine Lehen betreffenden Ver-
handlungen des tranzos. Gerichts. Langlois' Textes relatifs ä l'hist.
du Parlament ju.squ'cn 1314 enthalten S. 187 ff., 199ff. (letztere un-
edirlj auch spätere Urkunden zu französ.-afjuitanischen Beziehungen.
,Bracton's Notebook, a collection of cases decided in the King's
courts during the reign of Henry III., annotated by a lawyer of
that time, seemingly Henry of Bratton', gab F. W. Maitland (Cambr.
1888, 3 vols. 8**) heraus. Diese Sammlung lieferte Bracton die Bei-
spiele för sein Rechtsbuch; neben diesem literarischen hat sie einen
bedavtonte Werth fttr B«eht und Geschichte, denn die Originale
ihrer BÜMekUlfike tind s, Th. wloren. Vgl. Vinogradoff, Law
qnart rev. Oct 88; nad Uber to Beohtsbnohs Interpolationen April 85.
Die vor dem Londoner Court of Hneting 1252 — 1717 regi*
etrirten ürkanden zu Gunsten Londoner Bürger ttber Land in der City
nnd deren Gfitem hat B. B. Sbarpe ausgezogen. Der Ansnig ans
den Tor 1860 datirten Testamenten soll nftobstens ersebeinen (Atbe-
naenm 27. X. 88, 554).
Das Begister des Gnido Fnlooie, Gardinalbisohofc yon Sabina,
Ar 1264p da er Legat in England war, weist in spBtw Copie
der Begesten demens' IV. naeb Bibl. de T^le des cbartes XLIX
(1888), 256.
Mittelalterliobe Hss. zu King 's Lynn und beim Grafen tob
Dartmontb Teiseiebnen die X. und XI. Beports of tbe Gommission
of bistorieal mss. 1868.
Znr Kritik des Matbetos Paris dient Felten*s Kacbweis (Papst
Gregor IX., Freib. 1886), dass Jener das Alter des Papstes nnd des
DinenkOnigs Waldemar am drei Jabrzebnte übertreibt.
»nllDCf (Shtarotb) Hebrew deeds of Englisb Jews before 1290*
edirte Davis 1888: es sind 290 Urkunden (Scbnldscheine, Heiratbs-
▼ertrlge, GescbSfte in H&nsem nnd Land) ans Norwieb, Nottingham,
Lincoln, Canterbniy, London, York, Oolcbester, Oxford, Winchester,
wichtig fttr Genealogie, Topographie, Privatrecht Vergl. Nenbaner,
Engl, bist rev. Oet 88, 771.
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232
Berichte und iie^prechungen.
,Paper8 md at tlie Anglo*Jewi8li historicil eibilntioa 1887'
enthalten: Jaeob «The Londoa Jewty* mit Aonaleo der engt Juden
seit 1070 >); Wolf Jaden in England TereiiiMlt 1290—1656; Rye
Judenvexfolgung ; Oross eisebOpft die Geedi. des Jaden-Bidieqiien.
Ueber Lea'« Hiet of the inqniaitioa gibt Aeton einen geist-
reichen, auch Ar deutaehe Beiobsgesohidite wiobtSgen UeberbUefc in
Engl, bist rev. Od 88, 778.
,0n the traditionary aeconnts of the death of Alezander HL'
TOn Sehottland, 1286, handelt 81c ene (nrsprttnglieh vor der Soc of
aaüqnariee of Sootland 1886). Früh Bchmfidcte dte Sage daa Ende des
leisten eingeborenen KOnigs, der wahrecbeinliefa beim Bitt anf dem
Strandeaade etilrste, ans: Die wilde Propheieitag Thomas des Beimers
ist Slter als die Nachricht vom Stars Uber die Klippe, die erst im
16. Jh. aaftritt (Archer, Engl, bist lev. Oct. 1888, 862).
Dem Enb. Johann Peokham von Ganterbnry (1279—92) wid-
mete Johann yod Bologna ein Formelboch; «n Ms. beschreibt Hbl.
de l'äeole des diartes XLIZ (1888), 256.
Kttnigia Eleonore aas Castilien starb 1290 sa Harbj (Notts.)
Urat Stevenson (Engl, bist rev. 1888, 315), der Enb. Johannis von
York «Ordinatio*, dort eine Kapelle an baoen, abdroekt.
Edaard*8 I. Geschenke an Bonifa s Vm. vermerkt des letitecen
Schatzregister, ed. Molinier, Bibl. de T^le des cbartes XLIX
(1888), 228: wichtig aach ftr Englands Eanstgeschichte.
Ueber die Papiere der Familie Hamilton sdt 1315, die für
Oesch. der Feadalität and Westsohottlands, haaptsSdilieh jedoch
in der Neazeit wichtig Bind, handelt Athenaeom 22. XIL 88, 849.
Den Reimchronisten Bobert von Gloacester (s. diese Zs. I,
466 f.) identificirt Cooke (Atbenaeum 12. V. 88, 600; 80. VI., 828)
mit dem gleichnamigen Hweforder Domherrn (sdt 12S0) and (1299
bis 1821t) Ciapitelkanzler, der seine and seiner Kirche Kaaaere Ge-
Bchftfte th&tig and gescheit besorgt hat'). Wright antwortet (Athen.
19. Y., 680; 14. Vn., 64), er sehe keinen Grand, diesen oder
andere ') Roberts von Gloacester Ar den Dichter sa halten. (Er hilt
übrigens daran fest, das Stück bis sa Heinrich I. geh9re «nem
anderen Verf.) Daes der Dichter 1265 in Hereford gewesen, folgert
Cooke aas Vers 11540 if. grandloR; ich habe aach sonst nabh Wahr^
scheinlichkeit f&r Hereforder Ursprung vergeblich gesacht; dass aocb
') Neubauer tadelt, das« Leges Edwanli Conf. 29, 48 übersehen sind.
Allein [sog,] Thnoflori Poenitentiale ist nicht en^jlisch.
») Hardy-Lo Neve . Fasti eccl. Angl, l, 492. 509. 532. Household of
^ Swiniield (Camd.>n Soc. lso4) p. XCVIII.
') S, z. Ii. index zu Ilnrdy, Fasti u. Delpit, Docuni. franv- Ii 17.
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England, Mittelalter (F. Uebenntiiii).
St. Peter's Gloncester als Heimath des Werkes nicht erweisbar sei,
habe ich Mon. Germ. SS. XXVIII, 663 betont.
The poems of Laurence Mlnot, über englische Zeitereignisse
1380—52, edirte neu Hall fiir die Oxforder Clarendon Press 1887.
Zu Ed ward *8 III. Zug gpfjen Frankreich 1338 half auch Erzb.
Balduin von Trier. Urkunden über dazu von Trier besoldete
Ritter und über die Einlösung der an Trier verpfändeten englischen
Krone bringt Lamprecht, Deutsches Wirtbschaftsieben 111« 425. 428.
480 ff. 435.
Luce's Ausgabe des Froissart für Soc. de Thist. de France
reicht mit Bd. VIII bis 1377.
üeber den, weil mit Frankreich verschworen, 1377 zu Bordeaux
hingerichteten Guillaume Sans de Pomroiers handelt Grellet*Bal-
guerie, Arch. bist, de la Gironde XXVI (1888).
Zur Gesch. Ed ward's III. und seiner drei Nachfolger sind
wichtig Moranville, Extraits des journaux du trteor [Frankreichs]
1345—1419 in Bibl. de l'^le des chartes, 1888, p. 368.
Legends of the saints in the Scottish dialect of the XIV'*> cty.
edirte W. M. Metealf e (The Scottish text society) 1888. Er gibt
Horstmann nicht zu, dass Barbour ihr Verfasser sei (Academy
6. X. 88, 220).
Im Kriege gegen Brabant und Frankreich war Jülich-Geldern
um 1386 mit England Terbündet. VergL R. Ernsing, Wilhelm II.
von Jülich. 1885.
Zum i^olychronicon Ranuiphi Higden, das seit 1865 ftkr die
Rolls Series herausgegeben wird, druckt im 9. Bande (1886) Lumby
die Fortsetzung 1381 — 94 von Johann Malveme, einem Mönch von
Worcester. In der Einleitung verzeichnet er das Walsingham gegen«
über Abweichende. Creighton in Engl. bist. rev. Oct. 88, 789 tadelt
die Ausgabe. Für die Kritik damaliger Geschichtschreibung ist
wichtig, dass die Lancaster'sche Partei die Chroniken ,corrigirte* ; S. 37.
Loserth, der in ,TIus und Wiclif" (Prai; 1884) bewiesen hatt4»,
dass Huss den WicHf auch in dem AngriÜe auf die todte Hand
wörtlich abschrieb, druckt 1886 Wiclif s Tractatus de ecclesia mit
dem auf Jobann von Gents Befehl für das Parlament von 1378 ge-
schriebenen Pariiphitt über das Westminster-Asyl.
Wiclif's Lehren sind um 1400 in Böhmen eingebürgert; auf
sie und die darüber hinausgehenden Lollarden möchte Haupt die
ihnen gleichen Theilo des Systems der Taboriten zurücktühren, wenn
er auch deren Zusammenhang mit den Waldensern nicht bezweifelt;
über diese handelt er in Hist. Zs. hrsg. v. Sybel LXI (1889), 39. In
Schlesien wirkte für Wiclifs Lehre bereits 1398 v. Stephan, ein früherer
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234
Bericlkte und Bespreohangen.
Oxforder Student, unter den Taburiten Johann der Deutsche von Saaz,
gewonnen von dem einst mit Cobham verschworen gewesenen Magister
Vdyne.
Dass Jacob I. als englischer Gefangener 1416 ScbottlaDd besucht
habe, bestreitet Athenaeum 17. XI. 88, 665.
Joubert in Hist. de St. Denis d'Anjou (1887), Hist. de Menil
et de ses seigneurs (1888), Le ch&teau de Ramefort de Gennes (1888),
Une tentative des Anglais contre Gb&teaa*Gontier 1421 (1888), be-
handelt die cngl.-franz. Kriege, nam. in Anjon, 1868 — 1441.
Oanet behandelt Jeanne d*Arc et sa nüssion nationale 1887.
Domremy, Der Qelmrteort der Jeanne d'Are, Hldet einen Tbeii
der «GhfttelleDie de YanoonleiiTS, enolav» relerrnnt d« grand fief de
GhaiDpagiu'% naeh Luoe; Bevne dea qnertUma bist Jan. 89, 807.
Gbapotin, La gnerre de eeat aaa, aohfeibt (gegen Laee) San*
dang und Tod der Jeanne d'Are nioht der BlYalität twiaoben Fran-
cislcanem nnd Dominikaneni zn; Berne biet. Dee. 88, 418.
Die britiaoben Gonoilien dea 15. Jb.'a atellt HergenrOtber
dar In Hefele'a Condliengeacb. Vm (1887).
Adrian von Corneto war nm 1490 In Sebottland, dann
Peterapüninig^GoUeotor in England, ward mit eDgHaeben Pfirftaden
bereicbert nnd vertrat England an der Cnrie. Allein Uber ihn klagte
Helnricb VII. bei Jnlina II., dann aneb Wolsey. Gebhardt
acbrieb über ibn; TergL Hartwig, Hist Za. hrsg. t. Sybel LVm, SeO.
TTeber die Jeana-Ollde Ton Frittlewell bandelt J. A. Spargel-
Bayly. Als Portaetning der Gilden betrachtet Tempany die nen-
zeitlifllien Clnba; Antiquary Oet besw. Deo. 88.
Ueber den Ursprung dea Borongb-Engliab (Jttngsten-Erbreebt)
ist eine lebhafte Pebde entbrannt: Peaoock (Dublin rev. JnU 88)
erklärt ea dnreb Niederlaaanng der Arier; Jaooba (Axcbaeolog. rev.
5. VII. 88) findet ea bei den Hebrttem nnd vertbeidigt aieh geg«n
Neubauer, Aeademy 27. X. 88, 274. Doch notire leb kttnftig hier*
von nvr daa in Britannien Spielende.
In Arebaaolog rer. 8. .XI. 88 behandelt Gomme Wldowbood
in manorial law, nnd bringt Rye Netea on crime in Norfolk tp.
Edward I.
Znr Localgeach.: W. Stanbope, Monastie London, monaaterlea
within tbe Metropolitan area, 1200—1600 (1887). Mm. Boger,
Mytba, aeenea and worlbiea of Somerset (1887) [naeh Walfofd*a Anti-
qnartan Not. 87, der mit dieaem XII. Bande einging, 801 s nnkritiaehe
CompilatioD, aber für Genealogie nnd Sagen wicbtig]; Bainea' Hist.
of Laacaabire soll ancb in d^ taenen Ansg. f&r frühere Zeit sagen-
haft geblieben aein. F. W. Willmore, A biat of Walaall (in Staf-
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England, Uiltelalter (F. Uebermann).
235
fords., nahe der Krenzting der Watling- u. Rycknield-Strasse. Der Ort
birgt schon kelt. Alterthümer; das Lehen erhielt 1159 Herbei-t Kuüus.
Die Bürger erwarben von Wilhelm und Thomas Rufius 1197 bezw.
1808 Freiheiten; die älteste vorhandene Stadtverfassnng datirt von
1377]. Die Tavistock Parish records, ed. Worth (Plymoutb), seit
1287 enthalten Wichtiges über dortipre Parlamentsabgeordnete, Abtei
und Sfadtverfassung, in welcher ,die Gilde nie in der Stadt aufging,
s ridern auf ag^sächs. Grundlage sich neben dem Ritterlehen entwickelte"
(Walti rrrs Aiitiquarian Nov, 87, 810). T. Craig-Brown, The bist, of
Belkirkslin f or Chronicles of Ettrick forest (Edinb. 2 vols. 188G)
wird als gelehrt und für Literatur und Sittengesch. (weniger fUr
Verfaissung tind früheste Zeit) wichtig gerühmt von Creighton (Engl,
bist. rev. Oct. 88 , 791), der Nacbtrilge bringt übti barmkyn f^ieh-
Einhegung] und pele [Schutzthurm gegen einbrechende Fremde im
schott. Grenzlandel. Scott (John), Berwick-upon-Tweed, the bist,
of the town and guild wird von Ch. Elton (Academy 15. XIL 88,
881) gelobt, auch wegen Benutzung vieler Art liivalien. Berwick
lebte aniangs von Fischerei, nam. Lachsfang (scheu im 14. Jh. war
das Fiscbereirecht mannigfach getheilt), ward wegen Grenzbrticke
und -Furth, dann wegen Wollausfuhr aus den Tweedthalklöstern
wichtig u. stand für fremden Handel in Schottland obenan. Die Rothe
Halle der Flandrer'), die nach Brügge exportirten, soll auf jetzigem
„Wollmarkt " gestanden haben. — 1097 waid der Ort von König
EdiTai an Darham geschenkt, unter David I. königliche „Burgh*".
Die Üddr V, ar alt und das Statut diente den anderen schott. Stadt-
recLteii zum Muster. Das Schloss war 1175 — 1189 von LugUlndern
besetzt; na« Ii 1333 ward die ganze Stadt englisch und barg einen
B^amtenstab lüi das vielleicht wieder zu erobernde Schottland.
Seeley (Engl. bist. rev. April 88, 296) widmet P. Ewald einen
schönen Nachruf, analysirt dessen Forschungen') u. a. zur ftltesten
Gregorbiographie (s. o. S. 222) und weist nach, wie wichtig du
Deutschland beeeeichnende Studium der Quellen als solcher kt.
Kein Deutscher hat die heutige KenntmBS Ton englischer Yer>
fassang und Geschichte so mSohtig beeinfliust wie Gneisi. Dessen
Leben und staatsrechtL Lehre in den Hauptzügen zeichnet Karl
Walcker: .Budolf von GnM' (Dentsehe Denker, hrsg. Hiniichsen)
2. Aufl. Berl.
Berlin, Aiiiang 1889. F. Lieber mann.
>) Vergl. Man. Germ. S8. XXVIU, 638. 655.
Unter Ewald's Arbeiten ist „Walram von Naumburg" nicht erwähnt.
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Nachrichten und Notizen.
Central-Conmiatloii fttr wisseis^luifll« l4n4Mkm4e In Deatsck«
Nach dem Bericht» welchen der Yomtxende Prof. A. Kirchhoff
aaf dem 8. dt Oeogtaphentage entattete, besteht die Cominisnon a. Z. aua
14 Mitgliedern. Von ihnen hat Bibliothekar Richter in Dresden die Für-
sorge für (lio landeskimdl. Bibliographien in>ernominen; die einzelnen Land-
schaften aber sind zur Pflege dor hindeskundl. Arbeiten unter die Mit-
pHüder, wie foli^t, vf>rtheilt: Schlesien und Posen Prof. Partsch ; baltische
KüHtenlande und l!i aiiclenburp Prof. Credner; Kgr. Sachsen Prof. Rupe;
Mittel- und Nonhvesuh'utBchland Prof. Kirchhoff; Westfalen, Hes.sen,
Rheinlande etc. Prof. Rein; Reichslandc Seminardirect. Dr. Stehle;
Baden Prof. Neu mann; Württemberg Prof. Hartma&n; Baiera Prof.
Günther; Oeeterreich Prof. Fenck; Schweis Prof. Brückner; Nieder»
lande n. Belgien Prof. Kan* — Rechnungsführer ist Kanlm. Thieme in
Dresden. [176
Von den Arbeiten der Commission ist (mit Uebeigehimg der rein
naturwissenschaftl.) Folgendes zu berichten: In AnpritF genommen wurde
durch Bibliothekar Richter eine Biblioj?raphio der auf da-j dt. R<^ich in
seiner Gesanimtheit V)e7ürrl Innde«- wie volkskundl. Bücher u. Karten. — Von
den Einzeibibliographien sollen in kürzester Frist erscheinen: Sachsen (bearb.
von Eibl. Richter), dessgl. Mecklenburg (bearb. von Rector Bach mann,
vom mecklenb. Landtag durch einen Zuschuas von 1000 M. unterstützt). Die
Bearbeitung von Ost- n. Westprenssen nfthert sich dem Abediloss, die von
Schlesien wird Torbenitet durob Prof. Parts ch. Brannsdiweig (hrsg. v*
bramisehw. V. f. Natnrw.) soll im Laufe des Jahres erseheinen. Zur BibL
Haseiaca gab Dir. Ackermann einen zweiten Nachtrag, Erschienen ist
die wQrttemb. Bibliographie (Uebersicht Ober die Lit. etc., hng. t. württ
V. f. Handelsgeoprraphie), die man vornehmlich Prof. Hartmann u. Pem.-
Direct. Dr. Stehle verdankt, desß^l. die nieder!. fAllf^^era. nardrijskundip»'
bibliogr. van Nederland). In der Schweiz wird Gründung einer be'?onderen
Centr.-Comm. u. Bearbeitung einer Bibliogr. geplant. In Oesterreich wartet
Grassauer *s Bibliotheca geographica Austriaca noch der Drucklegung.
Von den in swanglosen Heften erscheinenden Forschungen aur dt Landet-
u. Volkskunde ist d. 3. Bd. rollendet, der 4. soeben durch das 1. Heft er-
öffnet worden. — Ein Preisaussdireiben d. Commission s. unten. [197
Nachrichten und Notizen Nr. 178-180.
237
Historische Station io Rom. — ^^ le uns aus Danzig berichtet wird,
hat in Folge der vou Prof. 8chüttmüiler gegebenen Anregung (vergl.
Nr. 96) die wettpreoss. Provinaal-ComaiianoD »ir Verwaltung der weei-
preoas. P)rov»i»al*MiiMett unter Yoiaits dei Geh. Batii von Winter m
ihrer leiiten 8itstmg beaehloeseii, emen Delegirten nach Rom m scfaieken,
um im vatkan. ArdiiT Studi«i ftlr die G. des dt Ordens u. Wesi>
preussens zu machen. Sie bat l&r diese Stellung Oberlehrer Dr. Damus
erwihlt, der dem Rufe auch Folge gegeben hat. Die Zeit seiner Studien
ist vorerst auf da« Halbjahr Oct. 89 bis März 90 festgesetzt. ~ Die Aus-
beute, welche iJr. bchellhass fUr Bremen gewonnen, wird als eine sehr
erfreuliche bezeichnet. fl78
Auch die Görres-Ges. hat ein histor. Institut in Rom gegründet;
vgl. BJb 10, 700 f. Ausführlicheren Bericht tragen wir nach. [17Sa
Der Verein für Reformatiousgeschic hie (Kegründet 1883) hielt
seine zweite Hauptverslg. in Görlitz ab. i'rot- Kawerau sprach über
Aufgabe u. Arbeiten des Vereins, Lic. theol. Drews über die l>Ölmi. Brüder-
exolantcn im Meiaaniicben, in der Oberlaniits n. in Sehleeien. Beide Vor»
tr&ge sind in der «Clizistl. Welt* abgedruckt worden. Man erörterte die
Frage einer mehr agratemat Bearbeitung der Ref.*0., glaubte aber bei der
bisherigen Weise, Einzelschriften su veröffentlichen, stehenbleiben zu müssen.
Dem geechäfti. Bericht entnehmen wir, dass der V. in den letzten 3 Jahren
von 966 auf 72;^n Mitglieder gewachsen ist, mit einem Jahresbeitrag von
nahezu 20 000 Mark. Die Vereinsschriften des Jahres 1888/89 waren:
Hering, Dr. Pomeranus ; v. Schubert, Roms Kampf um die Welt-
herrschaft; Ziegler, Die Gegenref. in Schlesien; Wrede, Emst der Be-
kenner. Im laufenden Jahre sind bisher erschienen: Kawerau, Hans
Sadu u. die Bef.; Banmgarten, Karl Y. u. die dt Ref. Im leisten
Jahre hat der Y. aasMrdem mit Yerbreitung v, Yolksechriften begonnen«
Erschienen dnd davon: Rieteohel, Luther u. t. Haue; Rinn, Die Ent-
stehung d. Augsb. Cunfe^aion; Lindner, Die Ref.-G. e. Dorfgemeinde;
Henaohel, Valerius fierberger. (179
Verein fBr die Geschichte von Ost« und Westpreussen. Der
Jahresbericht Üb. d. 15. Vereinsjahr verzeichnet zunächst die 188ft erfolgte
Publication der von Dir. Töppen bearb. G. d. 1. schwed.-poln. Krieges
von Israel Hoppe u. stellt dann in Aussicht, dass die vielfach unterbrochene
Ausgabe vou Simon Grünaus pieuss, Chronik durch Archivar Dr. Wagner
nunmehr schnell anm Abeohlnss gebracht werden wird. Weitw hat der
Yerain mit der Camden Soeiely betr. der nooh von Reinh. Pauli vor-
benitoten Publication der Reiaeracfannngen (Acoounts) dee Earl of Derbj
(uadiherigeBi E. Hdnridi'e lY.) ein Abkommen getrollbn und wird duiAeh
von demjenigen Theilen, welche sich auf das einstige Ordendand u. die be*
nachbarten dtn. Gebiete beziehen» eine deutsche Ausgabe veranstalten. Im
Laufe des Jahres fanden 3 Sitzungen statt, mit Vertilgen von Staatsarchivar
Dr. Joachim (üb. einen Fhedbruch i. Reich vor 100 Jahren); Prof. Pruts
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2as
Nachrichten and Notisen Kr. 180—183.
(üb. Ezechiel u. Spanheim); Archivar Dr. Panzer (üb. d. Lochst&dter
Tief etc.) Die Mitgliedenahl went einen kleinen RQckgang auf ; sie betnigt
jetst 188 (abgeeebea von den Corporationen). Für den tiUhdm Winter
wurde eine Termelirle Thfttigkeit mit hinfigenii Sitnmgen ib Amnehi
Oberlaiisitzi»€he GesellschAft der Wissenschaften. Am Mai
10b9 fand die 172. Hauptverslg. imter dem Vorsitz des Oberpriuideuten von
Seydewitz statt An Stelle dee veratorbenen Prof. Scbönwälder, der sich
von 1875— 8S in dieeer Stellung grosse Verdienste erworben hat, wurde
Dr. Jecht snm Secratlr der Oes. gew&hlt Die neu geileQte Pivleaufgabe
erwKhnteD wir echon in Nr. 161. Fttr die geplante Angabe dee Urknnden-
werke dee QOsliiier Oelehrten Bavtiiol. Seidtetiie worden die Mittel xnm
Draek dee 1. Bandes bewilligt 1181
Die blstorische Commission für die Provlns Saehsen hielt ihn^
15. Jahresversainmlg. am 1. und 2. Tum m Haile ab. An Stelle Geh. Rath
Dümmler's, der jedoch in der Conimiö.sion verbleibt, wird Prof. Lindner
zum Mitgliede u. zugleich zum Vorsitzenden erwählt AIh Schriftführer
tritt L. v. Heinemann an die Stelle des PMf. Scham. — Auf die Ar-
beiten der Cosuniesion kommen wir im naduten Heft tnrtt^ verweieen
Hansischer tttaAfcbtsvereln. Die 18. Generalverslg. wurde am
11. Jani in Lüneburg abgehalten. Nach dem Bericht des Vorstandes ist
die Mitgli''*lfrzah! währf'nd doi? letzten Jahres, in dem die General- Versig.
avistiel, um ein ganz Uerinj?e8 zurückgegangen und betragt jetzt 472. Der
noch ausstehend*' Jahrg. 1887 der Hanmischen G.-Ülätter ist demnit<;list zu
erwarten; der 5. üaud der Hajiserecesse, II. Abth., 14(>0— 14»!7, bearb. von
Prof. V. d. Ropp, im letsten Jahre endiienen, fld. 6 soweit gefordert, daee
im Herbet der Ihnek beginnen, Bd. 7 dann nnmitfcelbar folgen kann, wibrend
am 4. Bd. der IIL- Ablb^ deren TexQIÜBniiUehQng in Prof. Sehftf er*i HKaden
rabt» bereita gedmckt wird. — Die Bearbeitung dee v<m Dr. Riess in Eng^
land gewonnenen ürkk. -Materials zur hansisch-engl. ß. ist durch Dr. Kunze
soweit gefiJrdert (ürkk., Texte u. Regesten von 1275—1413 sind druckfertig,
Auszüge an» engl. Zollregistem unter Kdwnrd T. n IT bearbeitet), dass der
närbsten ( Jenern 1 versig. die Ausgabe in einem Bamie d h:\n8. G.-Qn. vor-
L'clegt werden soll. — Die von Prof Stiedfi ilbemoiümene Herausgabe
eines KechnungsbuchöJ der Lübecker ^ovgurodiaiirer (Bd. VI der G.-Qn.) ist
vor Ende des Jiüxres zu erwarten. Din von Dr. Kene een vor Jabieeftüt
begonnene VeneidmQng der eehr reiebhaltigen baaebdien Acten» d. 16. n*
17. Jb. im KStaier Stadt-A. wird binnen Knnem von 1581 -1579 geftfart
•ein ; Uber Fetteetnmg und Verweifbung dieses Inventars wird der Vorstand
noch beeeUieeeen. — In der mit der General- Versig. verbundenen Vorstands-
sitzung wnrde b^onders auch das Schicksal def> Hansischen Crkunden-
buches erörtert. An Stelle Dr. Hfi f?ed orn'« . drm bisher die Fort<>etzung
des Werkes übertragen war, tretm unter Leitung l^f. HOhlbaunrs in
genonmen.
1180
vorlftnflg auf die DLZ 1027 f.
(188
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NaehriehteD niid Motiiea 2ür. 188"-ia7.
239
Köln iinj 1. Oct. 3 Mitaibeiter ein, Dr. Brun?;, der vorauasichtiit h Hage-
dorns Arbeit (1361 — 1400) übernimmt und Dr. Kunze u. Dr. Jürgens (für
das 15. Jh.). -r- Erwähnung verdient, dass alle 3 Bearbeittir verpüichtet sind
MIMT dem ftbüohm liaiMBQguter tndi ein Sachregister für jeden Band
SU lieta. Von den auf der Yecsamnilg. gehalieuMi Vorträgen wird der
Fkof. 6tieda*e (Die vnet Handelwpenre unter K. Sigimund) in den
Hana. G.-BU. vttOibntiicht werden. Die nSefaite Vetelg. toll in Oenabrilok
stattfinden. [188
UniTersitäteu. a) Am 26. Mai wurde m .Unui das Andenken an
Schiller 8 vor 100 JJ. erfolgte Lebernahme der G eschichtsprofesBur
durch eine akadem. Feier begangen. Prof. Otto kar Lorenz hielt die
Festrede, die auch im Druck erschienen ibt (Uerl., Heitz). — bj in Gie^aen
wird eine (aniaerordentl.) Profeeenrfar Qeograpliie neu errichtet —e) Die
Aeademy vom 1. Juni beriehtel» daai dae Seminar flr engl O. so Orfotd,
welches doreli Bisehof Htnbbs gegifindet war, eoefaen im Üagehen begnÜBn
ist» namenüioh in Folge des jetat henmshenden Systems der TBwun'wa |184
Arehlre» Museen, Bibliotheken, a) Nach einer ans dem V
Tageblatt durch die Zeitungen gelaufenen Notia haben sich im Berliner
Geh. i>taatäarcliiv die Orig.-rrotocoile d. Staatsraths- (Geh. llaths- , IStaat^-
ministerial ) Sitzungen von c. 1040 an gefunden und sollen (wohl in den
PnbU. a. d. kgl. preuss. Staatsavehiven) verOffiantUcbt werden. Die Arehifare
Dr. Meinardns n. Dr. Arnold soUen mit der Arbeit betraot sein» die ein
Werk ?on mehreren taasoid Dmdksdten ausmachen dttvfte^ — b) bn NA
SftchsQ 10, 144—6 berichtet H. Knothe Aber einen schon Im OoL 1887
durch Archivrath Ermisch im st'ädt. Arch. zu Bautzen gemachten
Urkk.-Fund. Es handelt sich um 250-300 Pgt.-Urkk., bis ins 13. Jh. zurück-
reichend , darunter Schreiben d. dt. Könige Wenzel u. Sigmund, König
Podiftbrad s, d. Hzge. Georg u. Moritz v. Sachsen. — c) Zeitiirifjen berichten,
dass Prof Celakovsky in Prag ül)er l^O Faszikel der Ru u'inter d. böhm.
Hofkanzlei aus den Jahren 1530 — löOb auigetundon hat. Unser nächster
bdhm. Lit.-Bericht wird darauf näher eingehen. — d) Das Archivio di
stato in Florens hat L J. 1888 nioht weniger als 284 alte Petgt-Urfck.
erworben» s. Th. ans d. 18. n. 14. Jh.; veigl. Beridit A. Oiorgetti*s im
Afoh. stor. itaL 8. 884-8.
Mnseen: a) In Trier wurde am 2. Jonidas neue Gebäude des Prov.-
Museum eröffnet. Der Director Prof. Hettner hielt eine Festrede Ober
die G. d. röm. Sammlungen Triers. — b) In Rom ist von Seiten der Regie-
runtr die Errichtunj? «'infs grossen Museo nazionale angeordnet, in
welchem die bisher zertreute Masse dessen, was die Regierung von Alter-
thümem besitzt. Aufstellung find( n ^oU , und zwar in den beiden Ab-
theilungen der Antichitä Urbane und eätm-urbane. bim Museo preistorico
u. das Museo Kiroheriano bleiben daneben bestehen. (188
Das prenss. Unteanchtsmimsterium hat Zeitungs-Naehridiften sufiolge
Anrtaltm tnr Katalogisirang der Hsa. preuss. Bibliotheken und
aar Drucklegung dieser Hss.-&taloge gebroffen. «-^ Wir benutaen die
Digiiizca by Liu^.' .
240
üacbrichten und Kotixea Kr. 187-188.
legenheit zu deui Hinweiä, dass in den letzteu drei Jahrgängen des CBi f.
Biblw. die bisher an Hss.-Verzeichnissen vorhandene Literatur
(alphabw mdi BibU. geordnet) suaaminengeataUt isfc^ wad swar in Bd. m fBr
Dtld. V. Blau, m Bd. IV für die Schweis 0. Keier» in Bd. T Ar
Oeateneieh A. 6ol dmann. Die betr. Theile dee alten Voget'icbeii Hand-
bnches (Ui d. fiibU.) aind damit in daakenewertheater Weiae enieaert
worden. (167
Terseiiduug von Handschriften. Im letzten Berichte der Central-
direction der Monumentü Germaniae , welchen wir im vorigen Heft ab-
druckten, ist am Schlags die auffallende Mittheilung enthalten, duA^ die
Wolfenbfitieler BibL nach einem nenetliehen Beeohhuae dea herzogl
branaaebweig. Hiniaterinina die Veraettdang von Haa. Tollatlndig vetaagen an
nllaaen glaubt Die Angelegenheit iat im CBI. t Biblw. aehon an Anftag diceca
Jahna vor die Oeflientiichkeit gebracht, und der Imtanachweig. Oberinblio*
tfaeikar Hr. 0. v. Heinemann hat dort die ErUAning abgegeben, dass von
ihm selbst die Anregung zu diesem Beschluss gegeben sei. Zur Motivirung
führt er Folgendes an (CBI. f. Biblw. VI, 84 f.): ,Die Veranlassung zu
meinem Antrage lag, abgesehen von den Zumuthnngen^ welche von ganz
unberufener Seite in Bezuj? auf die Mittheilung von Hss. neuerdings in
btets wachsendem Masse gemacht werden, m der leidigen Thatsache, dass
bei dner gaaaen Reihe a^ vaadi hintereinaader folgender IWe die nadi
aoavrtürta mitgetheilten Haa. in Folge adionnngaloaer Behandlong oder nadi*
Uaaiger Yeipackiing arg beaehftdigt in die BibL safflcUehrlen, aelbat wenn
aie nicht an Privatperaonen, aondem an öffentliche Anstalten, wie Archive
oad Bibliotheken, versandt worden waren. Lediglich die Pflicht, die SdAtae
unserer Bibliothek, welche doch nicht allein der Gegenwart dienen, sondern
auf^b BOf^h der Nachwelt zu gute kommen sollen, vor !;olch»^n frevel-
haften Beschädigungen zu schützen, hat mich zu dem in Rede stehenden
Antr^e und die herzogl. R^erung zu dem so bitter getadeltai Erlasse
bewogen.'
Jedermann wird ea begreifen, daaa Herr v. Heine mann aieh der
«Znmatbongen von gaax mibemfener Seite* an erwehren andit; Niemand
wflrde aieh aoch beUagen kSanen, wenn er Gelehrten, welche die ihnen an-
vertrauten Schätze nicht mit der a0thigen Sorglhlt behandelt haben , die
Wohlthat der Znaendung aofort entadge; Beifall mflaate man ihm schenken,
wenn er Regierungen und Behörden veranlasste, gegen die Beamten, welche
U ichtfprtig mit Hnvertrnntpn Manuscripten umgehen, krilftig einzuschr»^iten,
— aber kaum werden S^achkundig^e in Deutschland geneigt sein,
darum die jetzt ergriffene drakonische Massregel, dieses Nie und Nirgend
für begründet zu erachten. Wflrde überall so verÜEihren (und diese Con-
aeqoens mnaa man doch liehea, um ein üiüieil Uber die Richtigkeit dee
Beaehlnaaea an gewinnen), ao wtirden gewiaae Arbeiten, welche die Neben*
einanderfaenntanng mehrerer Haa. erfordem, gar nicht aaafflhrbar aein.
Auch die Nachwelt würde bei fortdauernder Geltang dea Grundsatzes (wie
aie bei unvermeidlicdiem Weiterbeatehen der Gefahrquellen gefordert werden
mttaate) dieaen Gewinn an« dem vorhandenen Material ebenao wenig tiehen
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N«ahricht«n mid Notisen Nr. 168.
können. Neben solchen immerlnn v reinzelten "nigsersten Fällen gibt e*
ftber auch noch zahlreiche, in denen liie Vt rsenduiig von Rm. die unerläss-
liehe Vorbedingung für die Ausftihrung von Forschungen i^t, die sonst noch
Jahrzehnte lang zurückgestellt werden müssten, oder in denen sie gans
wuMrortailiehe Erlaiohterungen, RieMuerapaniiaM «b MUhe, Zeit und Qeld
gewAlirt atif Eoifcen einer venehwindend Ueinen Gefiihr. Gans ohne solche
ist ja selbst die Benntenng an Ott und Stelle nieht, Zeninuts dessen sind
in Hss. manche verunglückte Experimente mit Reagenzien., Flecke. Risse
und schadhafte Stellen. Man denke z. B. an Courier's berühmten Tinten-
fleck in der Longtis-Hs. der Laurentiana, der unt^r den Augon der Beamten
entstanden ist. Auf der andern Seite aber steht da.^ Risico. durch ein
grosses üngrlück einmal da« Ganze zu verlieren, ohne es so ausgenutzt zu
haben, wie auch bei vernünftiger Vorsicht möglich gewesen wäre. Ereignisse
wie der Untergang der Strasaburger Stadtbibliothek können sich jeden Tag
wiederholen, und je freier die Benutsung der Mse. mx, um so mehr ist
Aussieht vorhnden, dum auch gleiche GlttokslUle venaidmen sa können»
wie damals die Hegel^Miie Bditiou des Königshofen auf Grund im ver>
brannten Hss. — Diese Zeitschrift glaubt sich deshalb zum Organ der Fachr
genossen zu machen, wenn sie der Hoffiiung und Bitte Ausdruck gibt» man
möge den Beschluss noch einmal in Erwägung ziehen und versuchen einen
AuKWf>s? 7Ai finden, der die Gebote der Vorsicht mit den berechÜgten
Wünschen der lebenden Forscher in Einklang bringt.
Man entscheide sich von i:aii zu Fall — was freilieh den Biblio-
thekaren eine heikle, aber der Natur der Sache nach unvermeidliche Auf-
gabe steUt — , man suche die grOsstmOgliohen Bfiigsohaften Ar gewissen-
hafte Behandlung der Hss. au erreichen, man gdie auf das Bücksiditsloseste
TOr in allen Fällen wirklich leichtfertigen oder pflichtvergessenen Verfahrens,
gegen Beamte wie gegen Benutzer, ohne jedes Ansehen der Person, wann
nöthig unter Benutzung der OefiPentlichkeit und Vereinigung verwandter
Institute zu jremeineanier Haltung: nh^r mdn suche doch zu vermeiden,
dass die Gesamrntheit unter Mis.sbräuchen Kinzelner leide. Fast überall ist
mit den ^OHseu i- ortschntten des Verkehrs auch der geistige Güteraustausch
ein leichlerer und regerer geworden, die Bedingungen wissenschaftlicher,
s|»edell historischer Forsdiung sind unendlich verbessert; lange ingstlid»
verborgen gehaltene Schfttse werden zugänglich gemacht; namentUoh deutsche
Gelehrte und ttberall im In- und Auslande emsig tUUag, diese Yortheile fbr
ihre Forschungen auszunutzen I- Sollte da gerade in Deutachland auf diesem
Gebiete eine rückläufige Bewegung eintreten wollen? Die Massregel, welche
wir hier besprachen, hat. wenn man die Frage ganz allt^emein stellt, eine
gewisHO Verwandtschaft mit Vorgängen im Keichslande. welche den im letzten
Hefte erwälint(;n französ. Beschwerden zu Gründe liegen, — so sehr sonst
beide in den Motiven verschieden sein mögen. — Hoffentlich sind es nur
vereinzelte Fälle und nicht Symptome einer Strömung, die auf dem Gebiete
wissenschaftlichen YeAehrs su Abschliessungsgrundsätsen zurflokkehren
mochte. Die betheiligte Gelefartenwelt kannte sonst nicht frflhseitig und
iudit nachdrficklich geiug für ihre Interessen eintreten. [1S8
DratsciM Zattselir. t GssCUdilsw. 118». n. 1. 16
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242
Nachrichten und Nolisen JUr. 18^—191.
Zettitihrlfton. ■) AU Herausgeber der Hisiorisehen Zeitaohrifl^
wkd weit dieeem FHUyahr (Bd. 62 Heft 1) neben H. t. Sybel aiioli X. Leb^
mana auf dem Titel geoaimt» — h) Heinr. Treitschke üt ven der
BedaeÜon der PreDssiieheii Jahrbfleher, aa deren Leitan^ er aeü
1866 mitwukte, mrdclqgeMen. Alleiniger Heranegeber iit jetit Hana
Delbrflek. [lg»
Neue Zeitschriften, a) Sne populär-wissenschaftl. Mtschr. f* O.
Bonns soll unter dem Titel Bonner Archiv bei Hauptmann w Bonn er-
scheinen. — b) Ueber die von F. ßournon b«*ninsg. Correspondance
historique (jährl. 10 fr.), p. oh(^n S. 172. — c) Eine seit Regfiun dieses
Juhre» bei Welter in Paris erscheinende Revue des religions pflegt
vorzugsweise vergleichende Religionggeschichte. — d) Aucli die in Grenoble
neuerdings herausgekommenen Annales de Tenseignewent supeneur
bringen bietor. Artikel — e) ISine Revae bist de Provence wird in
Ais vom Baron d n B o n r e hetanegegeben. Die Z. toll doh beeondera
mit ürUc^Publioationen beflmon , daneben aber andi fiber neoe Ent-
deeknngea, Studienbelrieb elo. berichten. — f) Eine in Aroevia neagegrflndete
Nuova Rivista Misena beschäftigt sich mit 6. etc. der Marken. — >
g) Seit 1. April erscheint bei Olschki in Verona eine Dantezeitschrift, unt«r
dem Titel L'Alighieri, herausgegeben von F. Pasqualigo. — h) Seit
Ende 1888 erscheint in Madrid alle 14 Tage das Ateneo de Espaaa
moderna. [VJO
Handbflcher, Nachsehlagewerke, a) L. de Mas Latrie veröffent-
iiciit bei Palme in Paris ein Buch , Tresor de chrüuulogie, d*hist. et
de g^ographie poor T^de et Temploi des dooc. dn MA.*, das ein
histor. Bandbnch im gzMen Slyl lem inlL Der Band au 2400 Spalten
foL toll 100 Fr. koeten. — h) Die aweite Anfl. von Wetser n. Welte*«
Kircbenlexicon od. Encjolopidie d. kath, Theologie -o. ihrer Hilfswiss.»
in neuer Bearbtg. von J. Ilergenröthcr, fortg. von Fr. Kauion, ist mit
dem 61 H< ft (Bd. VI, Sp. 96M152) bis .Jacob* gelangt. Dns Heft zu 96 S.
Lex. -8°. M. 1. — C) ünj^efslhr gleichzeitig' mit (1er früher (128:) erwähnten
nenpn Aufi. des Dictionnaire Ton Dezobry u. Bachelet, das jetzt vollendet ist
(2 Bde. gr. 8". 301« p ), i.«t anch ein Nouveau dictionnaire d'hist. de-
g^ogr. etc. souö la da. d'A. Descubes erschienen. 2 Bde. Paria, Le
Vasseur. gr. 8'. 1465, 64 u. 1563, 13 p. - d) Von Phillips' Dictionary
of biograpbieal referenee (1. AqU 1870) eieehien eine neae (3.) Aufl.,
Lond., Sampson Low. gr. 8*. ZIV, 1088 p. 85 sk. Dae Buch enthSlt
tber hnnderttanaend Namen mit gana knappen Angaben Aber Natiooalit&t^
Stellnng resp. Wirknngikreis und Lebenszeit, dasn Hinweise auf biograpb.
Sammelwerke, die weitere Auskunft geben, femer p. 1007 — 38 eine systemat.
Zusammenstellung derartiger Literatur. Das Buch ist gewiss fQr manche
Zwecke reeht brauchbar, obschon man auch Namen ersten Ranges vergeb-
lich suchen kann. Die ADB scheint dem Bearbeiter unbekannt zu sein.
Die seit 1870 gemachten Zusätze sind leider als Supplement gegeben, statt
eingereiht zu sein. [191
liachricbteD and Notizen Mr. 192—198.
243
Prelsaiisselirelbeit und Stipendien. Für d. Jahr 1892 ttellt die
pbilos. Facultät d. Univers. Göttingen folgende Beneke'sche philosopb.
PreisAufgabe: Die iimerea Ziuttiide d. Knrftiftontlt. Hannoyer unter der
6aiii08.-we«tfiU. Hemehafl 1806—18. Brwflii«iiit ut Henuriehnng tob
QBbeniitstein Actenintteria]. Termtii: 81. Aug. 1891. Zwei VnuB 8400 n. 680 H.
Yer^ Naohrr. v. d. Ott. d. Wim. zu 69Hingen 1889, 844—46. [198
Die Jablonowski'sche Gesellschaft in Leipzig hatte fQr die
Anfgabe gestellt: Qeschichtl. Darstellung d. staatsrechtl. Verhältnisaes irg^d
einer bedeutenderen dt. Territoriaktadt zu ihrer Landesherrschaft. Keiner
der eingelaufenen Arbeiten, welcbo Frcibnr*^' i. Br., Magdeburg, Pirna
beiiandeln, wurde der Preis ertheilt. Die Aufgabe des laufenden Jahr«}
ist: Allmähl. Kinlührung d. dt Sprache in Offentl. u. privaten Urkk. bis
am die Mitte d. 14. Jh. Die der beiden folgenden Jahre nannten wir schon
im 1. Heft unter Nr. 65. Für 1808 iit neu aiugeMlmeben: Geeehidite der
CSoloniaalaoB o. Germaninnuig der Wettinisebeo Lende. Pkeis 1000 M. Sin-
•endnngiteRDin 80. Not. Dt, lat n. frans. Sprache aind geetattet [198
Die Centralcommission f. wissensch. Landeskunde eetst einen
Preis V. 400 M. ans für die beste Arbeit zur Berichtigung der Namen (be-
■ond. d. Namensformen) auf den Generalstabskarten d. Dt. Reichs. (194
Da« zur Förderung von histor. oder geograph. Studien (in erster Linie
anf Reisen, aber nicht ausHerhalb Fumiia?) bestimmte Engelmann'sche
Stipendium ist von der iStrassb ur j^n r philosoph. Facultat in diesem
Jahre zum ersten Male verliehen worden, an Dr. .1. Bernaus au» Hamburg.
Das Stipendiom kommt zar Vertheilung, so oft die Zinsen des Capitak (von
denen s. Z. eine Rente abgeht) die HOhe von 2000 M. erreidit haben. Der
Stipendiat moas dt RdchaangdiQriger flem^ ea wucd gewünscht dav er in
StMMborg ein Jahr etadir^ nnd dort promovirt hat [106
Die Aoad^mie des sciences morales et politiques hat fllr
1892 d. Thema geteilt: L'histoire ^conomiqtte de la valear et du revenu
de la terre depuis le 13e «i^cle jusqu*au commenc. du 17e, u. für 1893:
Re<'herchcr dnns les actes de l'anc. monarchie et part. dang lea arrct^ du
conseü les regles d'apres lesquelles ont ^t^ executes les travaux publica en
France depuis le regne de Henri \\ jusqu'en 1789. Preise je 5000 Fr. —
Sie bat einen Preis von (KKK) Fr. ertheilt an Marcel Fournier für die Hist.
de PenifligBeinent du droit en CVanee av. 1789, 2000 IV. aa H. Doniol fllr
die Biet de la paititipatioo de Uk Fianoe 4 P^tabliisenient des Btats-Unis
d*Andri^e^ dtren 8. Band soeben etsehien. VeigL RQH 46. 817. [186
Die Aeaddmie fran9aise hat den Prix Langlois an UebeiseUnngen
amiwärt. Werke gegeben, darunter auch an E. Paris* Uebers. v. Janssen
und A. Monod's Uebers. v. Green's G. d. engl. Volk«. - Andere Preise er*
hielten: 0. ßapst, A. Lefranc, G d'Avene], F. Bire, V. Duruy, Bavaisson-
MoUien, Leon Palustre n. Lentiiliac (vergl. HH 40, 447 f.) (197
Die zur 4. C en t en a r- F e i e r der Entdeckung Amerikas in
Madrid eingesetzte Commibivion hat einen Preis von 30000 Fr. ausge-
schrieben für das beste bist Werk Ober das zu feiernde Ereigniss. Eün-
MDdnngstennhi 1. Jan. 1888 bei der bist Akademie in Madrid. Es sind
span., port, engl, dt, frans^ itaL Bpradie niltoig. |188
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244
Kachrichten und Notizen Kr. 199—204.
PerMBiUAn* In die -eiricbtefce oid PzofeNiir fOr alte G. in
Halle iat Prof. Ed. Key er aw Breslau beraftii. — Der ao. Prof. 6. Heris-
berg in Halle ist stim ord. H<m.*Prof. ernannt worden. — Prof. W. Wilmanae
in Bonn bat einen Buf als Nadifolger Weinhold's nach foeslau erhalten.
— Privatdoc. Dr. E. v. Ottenthai in Innsbnick ist zum ao. Prof. d. aUg»
G. u. bist. Hilfswissenschaften ernannt. — Privatdoc. Dr. J. Jastrow in
Berlin hat laut DLZ einen an ihn ergangenen Rnf nach Tokio abgelehnt.
— An der Züricher Usiversität hat sich bccundärluhrer i. üeierli fUr
Prikhistorie habilitirt. (199
Gaeianu Milane si wurde laut A. tttor. iial. zum Soprintendente
d^gli Aiehivi ToMsani emaant — Arda?aanstsnt Br. Hern. Hoogeweg
ist von BOneldorf nach Münster venetat and ab Archivar U. GL angestellt
worden» Dr. Theuner als ffilfsarbeiter von Düsseldorf nach Magdeburg
versetst» während als HilfBarbeiter in den preuss. Arcbivdieost neu eingetreten
sind: Dr. O.Redl ich in Marburg und Dr. E. v. d. Nahm er in Wiesbaden.
— Archivsecretär Dr. J. Rübsam ist als 2. Archivar am fÜistL Thum- und
Taxis'schen Central-A. in Regensburg angestellt worden. [200
Card. Schiaffino ist Nachfolger Pitras als Card.-Bibüothekar d.
röm. Kirche gfuurden. — Oberbibl. Dr. 0. Hartwig in Halle ist zum
Geh. iveg.-Rutii, der fürotl. Fugger'bchu Archivar u. Bibliothekar d. Augsb.
StadfcbibL Dr. F. Dobel vom Fürsten Fogger siun Archivntth emaaat wor-
den. — Der Director des Provinsialmoseams in Ttier, Dr. F. Hettner, hat
den Prof.-Titel erhalten, ebenso der Oberlehrer Dr. K. Blasendorff in
Pyritz. — Dr. Henry Thode, Privatdoc. f. Ennst-G. in Bonn, geht am
1.0ct. als Director des Städerschen Kunstinstituts nach Frankfurt a. M. (201
Der Director dos Wiener Haus-, Hof- u. Staats- Archivs u. Prii.". d. Ak.
d. Wifis., Exc. A. V. Arneth, feierte am 10. Juli seinen 70. Gcliiutstag. — An»
22. Sept. wird Prof. Wattenbach die gleiche Feier begehen. [202
Todesfälle sind zu verzeichnen ä.m Deutschland, Oesterreich, Holland.
England: Am 9. Milrz zu Ravensburg der Pfarrer Georg Pfahler, geb.
1817, Verfasser mehrerer Werke sur ftUeren dt 0. — Am 27. Joni ao
Rostock SenAtspräsideat Dr. V. H. Mann, 71 J. alt, Kenner d. 0. Rostocks
n. mtaxbeiter am meeklenb. Urkk.-Boch. — Am 25. Jnli in Bramnebweig der
Lit-historiker Prof 0. Sievers. — Am 30. Juli in Breslau der Schriftsteller
Dr. J. Stein, 70 J. alt, Verf. einer G. d. St Breslau i. 19. Jh. Am 11. Hftn
Prof. Dr. K. Depchmann, Custos am Krainor Landes-Mus. in Laibach,
(Vgl. KB10V 102.) — Am 18. März in t Irosnwardoin Doniiierr Florian Römer.
72 J. alt. un^nir. .Mth.-Forscher. — In Anisler l.! m am 4. April Prof Th.
Jorisseu, 5ii J. alt, Verf. von Arbeitcu zur hoiiarid, Kevolulions-G. 1795
bis 1813. — In Cambridge am 22. Mai dar Orientalist Prof. Will. Wr i g h i,
59 J. alt — Am 24. Mai in Aberdeen Prof. Rieh. C. Cristie. Kirchen-
histoiiker, 65 J. alt [SOS
Desgl. ans Belgien, Frankreich n. Italien (vgl FoIybibL, RH, JL itor. it
n.R stor. it.): Am 2:i Fobr. in Brüssel Dr. R. H. Gh. Chalon, 87 J. alt,
Mitgl. d. helg. Ak. u. Verf. zahlr. nuraism. Arbeiten. — In Angers üniT.-Prof.
Ferd. Herve-Bazin, 41 J. alt: edirte u. a. die Memoiren von Fr. Chiron,
geh. Rath Ludwigs XVL — In Nixsa Aifr. de Boonoau-Avenant, 66 J.
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Nachrichten n. Notiien Nr. 204. AntiqnanBcbe Kataloge. 245
alt (TIrspr. V. französ. Memoiremvorkpn). — Tn Horilomix am 21. Jnn. der
Archivar der < Mrondc, A. Gouj*»,'t, 50 . f. alt. I<oc'iilfVir8ch<^r. — Am 1. Febr.
Prof. E. F. Acli. Russeeuw Saint-Hihiire. 84 J. alt, Mitgl. il. Instituts;
u. a. Verf. e. 14bäntl. (i. Spaniens. — Am 16. Febr. der Vorätaud des Maseums
Q. d. BibL XQ Reims J. Ch. Loriquet, 71 J. alt (Arbeiten beads. z. G. v.
ReiiDB). — Am 24. Aptfl F. Bagnenanlt de PneheBse, 75 J. alt, Ißtarb.
d. B4^; ecfarieb n. a. e. G. d. Tdd. Concfle. — Am 26. Mai Eng. T^ron,
Jouaalist, T«f« einer Hiat de la Prone dop, Fr^erie II jQ»qii*& Sadowa
und einer Hi.st. de l'AlIemagne depuis Sadowa. Am 2. April in Rom,
67 J. alt) Cirillo Monzani, ital. G.-Forscher. — In Volterra am IG. April
Annibal e Cinci (Arbeiten üb. G. Volterras). — Im Mai Carlo KuBconi,
V «b's.sen litf-rar. u. histor. Studien eine Storia della repubbl. Romana del
li?4o zu nrnnen ist. — Am 16. Juli in Florenz Prof. Michele Amari»
83 J. alt, Verf. mehrerer Werke z. gicil. G.., u. a.: Storia dei Musulmani
in Sic 11. La gnerra. del -nuptQ Sicü. — Am 18. Joli in Mailand Itaia
Ghiron, Prftfect d. Brera-Bibl. a. fiirtoriker. [204
Antlqnarlteke Kataloge.
Bai liiere. Pan? (4^*. quui des
Grands Augustins). 337 : Livres d'oc-
caaioii. 674 Nn-. meist 0.
Bock. A., Rudolstadt, V: Numis-
matik. Heraldik, Genealogie, G. etc.
757 Nrr.
Brill, E..J., Leiden. Cat. 41:
Xederlwidsche Geachiedenis, Oranje-
Nassau, Gesch. van Bekiö. 0127 Nrr.
Broekbans, F. A., Leipzig, G. d.
MA. 860 Nrr. - Bibliogr. 1809 Nrr.
F o n t ey n , Gh., aine , Louvain.
Cat. 2: Livrea anciens et modernes
Vm Nrr., mindestens 1 Drittel 6.
Freiesleben, B., Strassburg. III:
Alsatica. 788 Nrr.
Halm n. Goldmann, Wies. Kat.
104: G. i. Allgem., Autriaea, Bio-
graphien etc. 36 S.
Heberlc, J. M. (H. Lempertz'
Söhne), Köln. Kat. LXXXIV: Bibl.
theologica, Th. III. Darin: allgem.
Kircben-G. 1230 Nrr. G. d. Täpste,
Cardin&le, Roms 498 Nrr.
Kirchhoff u. Wigand, Leipzig.
Nr. Auswahl bedeutd. Werke.
Darin: G. u. Hilfswisa. 1G46 Nn-.
Hess, J., Ellwaagen. Kat 29:
Aoswahl von weitbv., grSsseten n.
seit. Werken aus allen Wi.-;«. 13J^3Xn
mit ziemlich vielen u. wichtigen
biator. Werken.
Koob,W.,KöniK8berg i.Pr. Kat.54:
A'ipwahl besserer Werke. 1600 Nrr.,
knapp ein Dnttel G.
Köhler, K. F., Leipzig. K;it. 487:
Europ. G. 1705 Nrr. — Kat. 479:
G. Dtlds., Oesterreichs u. d. Schweiz.
2113 Nrr. — Kat. 482: Auawahl
grosserer werthv. n. seit Werke. I:
G. etc. 1053 Nrr.
Neubner, Paul. Köln. Cat. 18:
Ouvrages et m^moires sur la revol«
taaa^ de 1789. 457 Nrr.
Prager, R. L., Berlin ist nach-
zutragen. Kat lOB: Bibliothek Paul
Ewalds.
Sattler, Rieh., Bramiscbweig.
Kat. 35: G. u. Hilfswiss.
Scheible. T , Stuttgart. Kat. 217:
Geographie, Keii>en,Helveticaf Alpiua,
Amerika ete. 1134 Nrr.
Schneider. Felix, Ua.'iel. Kat.
CCVHI: Bist de la r^voL de 1789.
340 Nrr.
Siebert, Rieh.. Berlin. Kat. 191:
G.« L Abtb. Bist. Hilftwiis. 1077 Nir.
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Bibliographie zur deutsciieu Oescbichte.
Gruppe I — III: Literatur von ISS 9 Mitte Mirz bis Mitte Juni.
Gruppe IV— YII: Literatur von Anfang October 188S bis Mitte
Juni 1889; mit NaclitrSgen sn 1888 Jan.-'Sept
Beurbeitet von
Dr. Osear lasslow.
T«rft«Merkung. Betreffs Anordnung and Benatzon;; der Bibliograiihie vergl. Vor>
bemerknngen zu Heft i u. i, ebd. »ach den redActionellen Hinweis anf ZarücksteUanc
der Abtheilongen IV— VII für dieses Heft — Aafj^enoimnen ist hier die bin zum 15. Jon!
zugänglich Ke\v(iid»'tit' Literatur; zurückpfst^llt wunl' ii ',v 1 di^r, wie in H ft Titel. di>^
aiix wegen vereinzelter Beoensionen »chon wieder auffeoftüiren nicht lohnen durfte, da vor-
««uldillioh bald tt«v« Betiirefltan««» himiikoiimieB. Avdi kOsftig wird, um Baam sa
tparen, so verfahren werden Das AbkiirztuiRsvrrzf irhniss h wieder am Schlnss. —
Bezr Dr. Sommerteldt hat die Bearbeitung besonders gefördert durch gütige Ueber-
nalune der ScUnsnredMtioa tob AbÜL Y o. YI.
I. AUgemeiues.
1, GescMcMspMivüOjtMet JUe-
thodtk, €^e9chleh$e der Ge-
sehieht9Wis»e¥t9chaft,
G.-Philos. u. allgemeine Staatslehre 2678-90;
Theorie (Metho£k) d. G. Wiss. u. d. Unter-
richts SC91-97; Oesch. d. O.-Wiss., Biogra-
phien T. Hiaioiikeai ete. tMS-iloi.
Müller-Frauensteln, 6eo. , Ranke's
Ideen üb. d. Gang d. G. d. Mensch-
heit- CLpz. Ztg. Beil. Nr. 58.) [2G78
#BtttlM, Ad., Die Welt in ihren
ßpiegelgn. etc. Berl., Mittirr 1887.
lUc: Vjschr. f. wisa. Fitilos. 12, 255
bis 257 (Th. Achilles). [79
Gentile, Ig., L'energia morale n.
stnria (Sep. a. Annnar. d, riniv. di
l'udova 1888/89). Mil., Hoepli. 8''.
48 p. L. 1. # Ivec: U. sior. lt.
149; K Antol. 8. 8er. 20, 8II-3. [80
Chlnud, 11 mendacio nella sUh
ria. (Giom. d. soc. di lett diGenova
11, Kr. 5 8.) [81
-5^ Paulsen, Frd., System d. Ethik,
8. Nr. 6. Ree: Z. f. kirchl. Wiss. etc.
152 9 (Zahn); DLZ 10, 778 81 (Fr.
Jodl); AZtg. Beil. Nr. 172. [82
•9^ HoltzendorfT, Frz. v., Principes
de 1h jiolitique, trad. p. Ern. Lehr,
Hamb., Richter. 1887. Ree: R. de
droit intern. 20, 524-6. (88
^ LutoslawskI, W., Erhaltg. etc. 1
Staatsvrfgn., s. Nr. 4. Ree: ILphilos.
14, 317-i* (Dürkheim). [84
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1, 1. G.-Fhilosopbie, Methodik a. G. d. G.-WiMeoschafU 247
^ Ellinger, 6eo., Qu. Macchiavelli'B,
«. Nr. a Ree: CBl 788 f.; N. Phil.
Rs. 881 f. (A. Baaer); DLZ 10, 427 f.
<R. Pöhlmann). [2685
^ Gaul, K., Staatetheorie Hobbes
0. Spinoza. Ree.: A. f. G. d. Philos.
Ii, 2. (Freudenthal). [86
^ NeuBNUin, Fr. J., Volk u. Nation,
a. Nr. 9. Ree.: DLZ 10, 670 f.
{G um plo wicz). [B7
Roacher, W., Cäsarismus, s. Nr.
10. Ree: CBl 680-2 (F. Rühl). [88
ROiCher, W., Umrisse z. Natarlehre
Bh?o]. Monarchie. (Z. L d. ges.
ötaatsw. 45, MIO). , [80
LmPty-BeaiHoi, P»«l, L'Etat mo-
derne et ses fonctions. IV. (R. des
2 mondea 88, 282 820.) [90
Bernheim, Ernat, Lehrbuch d. hist.
Methode. Lpz., Duncker 4k R. gr. 8*.
XI, 530 S, M. 10. * Ree: AZtg.
lieil. Nr. 137; Ggw. 35, 361-4 (G.
Winter). — Vgl. Nachrr. 126. [91
# Schäfer, D., D. Arbeitsgebiet d.
O., 8. Nr. 1774. Ree: Ggw. 85, 154
bis 156 (Br. Gebhardt). [92
Sotheln, E., üeb. die Anfgaben der
Cnltargeschichte. Lpz.. Dnneker A
H. f.^r 8°, 62 S. M. 1. [93
Bolingbroke, Lord, On the study
and use of hialory. Lond., Recve.
l^". '■'2^ p. 1 ?h [94
Laagloia, CJi. V., L euseigneuient
de« 8e. auxU. de Thist. du HA. & la
Sorbonne. (BBCh 49, 609-29.) [95
Zitkovszky, L. v., Zur Maturitäts-
SrUfung aus d. G. (Z. L österr.
5 mn. 40, 107-72.) [96
^ Saftwörk , E. v. , Gesinnungs-
ünlerriclit u. (Jultur-G. Langen«Rl7ft,
Beyer. 1887. Ree: Pädagug. A. 61,
S6-61 (Pietaker). [97
Biographien lt. Historiker in d.
AUB 28, Iiier nach d. Geburtsjahr ge-
ordnet •)8. 629. V. Bippen, Gerh.
Rinesberch^ brem. Clironist, geb. um
1815. — b) 8. 150 2. Berthean, Ad.
Reissner (Reisner, Reusner), geb. um
1500. — e) 8. 17-9. P. Zimmer-
n a n n , 1 deiner Reineccius , sächs.
Hi«toriogr. 1541-95. — d) 8. 299-803.
Eisenhart^ Nie v. Keusner, Rechlä-
gel. u. Polyhistor 1545-1(502. — e)
S. 228-30. V. Bippen, Joli. lienrif r.
brem. Chronist f 1588 od. 84. - f)
S. 846 f. J. V. Slee, Jac. Revius,
reform. Kirchenhiat geb. 15S6. — C>
8. im t Roethe, A.hlar Rhote
(Rhüia), Reimchronist Eoded. 16. Jh.
— k) 8. 274 f. A. Weis, Simon
Rettenbacher, Benedict., lai. Dichter
n. Historiogr., 1684-1706. — l)S. 645 f.
E. Lands berg. Euch. Gottl. Rink
1670-1745w--k)S.669f. H. Dechen!,
Job. B. Ritter 1674-1743, Frkf. Kirch.-
hist. — 1) S. 5513. V. Schulte, P.
Jos. V. Riegger 1705 75. — m) S. 287
bis 239. A, Weis, Jos. Resch, tirol.
Hist. 1 71 1^82. — n) S. 38 f. J. W e ^e 1 e,
J. P. Reinhard 1722-79. - o) Ö. 327 f.
Henner, J. G. Realer, Nnminn. 1787
bis 1810. — p) S. 198-200. P. Z i m m er-
mann, J. A. Remer 178« 1803. —
q) S. 575. B u cken h e i ni er, J. K.
Riesbeck 1754-86. — r) S. 26 f. A.
Weis, Dion. Frz. v. Paula Reithofer,
bair. üistorioffr. 1767-1819. — i)
8. 518 f. V. Oefele, Thom. Ried
1778-1827. - 1) S. 608. B. Poten»
Frz. X. Rigel 1783-1852, Krie^ahist. —
o) S. 457 f. Schlossar, Fr£. X. J.
Riebter 1788-1866. — ▼) 6. 289 f. O.
D. Teutsch. Mart. Rescliner, eieben-
bürg.-sächs. Hist. 1791-1872. — w)
S. 834f. A. Buchholtz, AI. Reutz
1799-1862, rus.«. Rechtshist. — [98
Weiter deai^'l. ebd. a) S. 445. A.
Buchholtz, Chr. M. A. v. Richter,
livl. G.-sehr., 1808-64. — h) 8. 800.
0. Schmid, Frz. X. Remling, G.-
sehr. d. Bisth. Speyer 1803-73 — c)
8. 278 f. Wagen mann, F. W. Rett-
berg, prot. Kirchenhiat. 1805-49. —
d) S. 606 f. A. Weis, Kasp. Riffel,
KircheohieU 1807-56. - e) S. 284-94.
Httffer, A. t. Renmont 1806-87. —
f)S. 514-7. Boitze, A Frd. J.Riedel
]m912. — g) S. 230 f. B. Poten,
Karl Renouard, kurheß?. Knegshist.
1809-75. — h) 8. 980-2. Heyd, H.
Reuchlin 1810-73. — 1) >^ T^" f.
V. Weech, A. L. v. Rochau 1810 73.
— k)S. 251-5. Uyae Holland, R.
L. V. Retbeif, Cnltorhist. 1812 bit
1885. - [2699
•K-Pfitter, Ch., Schuepliin, ä. Nr.
1808. Ree.: R. d'Ala. 40, 134 f. [2700
Simonafeld, H., Leop. v. Ranke.
Vortr. (AZtp. Nr. 85 u. 86.) [2701
Winter, Geo., Ranke u. die Eat-
stehg. e. Welt-G. (Ggw. 35, 84-8.) [2
Lang, Wilh., Otto Abel. (Von n.
aas Schwaben. Hft. 5.) Stuttg., Kohl-
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248
Bibliographie Nr. 2703—2754.
hammer. 8* VIT, 122 8. M. 1,50.
*Rrr DLZ 10,556(Schott). [2703
Mülinen, W. F. V., Todtenschau
echwfizer. Hiaioriker. (Anzeig, für
Schweis. 6. 20, 840-4.) # Kit Bib-
Hogr. [4
WallOB, H., ^jotice sur la vie et iea
travaux de H.Jot,-Natali8 de Wailly.
(BECh 49 . 581-608 «. CR 4e 86r.
10. OÖ0-81.) [5
Brusohi, A., Ancddoto bibliogr.:
con 12 lettere ined. di L. A. llara-
tori. (R. delle biblinr, 1. l i:'> r,,-,) [H
Spinelli, 6. A., Leucre a stampa
di L. A. Maratori. (Boll, deirist. stor.
It V.) Roma, Fonani. 8*. 114 |». [7
2» Idterntiur^ u, QwUenkunde,
Bibliographie nnd Littraturkunde S708-10;
Bibl.-we8ten (KatalnRei und ArrbivweBen»
(Bspcrtorien) 2711-311. — SpeoialIit«ntar B.
in den einzelnea iiruppen.
4f Jahresberichte d. G.-wissenschaft
VU, s. Nr. 443 o. 1807. Ree: MUL
17, 117-9 (Rethwisch). — Ree. t.
VI u. VU: GBl 687. — Vgl. Kacl.rr.
Nr. 122. [2708
Monod, G. , Bibliogr. de Thist.
de France s. Nr. 50. ^ Ree: RQH
44, 662*5; S^ances etc. de Tac. des
90. mor. et polit. N. S. 31 , 173-5
(Geffroy); The Library 15-9 (Ted-
der); RC 26, 218 (Chuqaet); DZG
l, 2«M> f.; CBl 037 r. [9
Bibliotheoa bibliugraphica Ualica;
catalogo degli scritti dibibliologiaetc.
compil. da G. Ottino e G. Fnma-
galli. Koma, PasquaJucci. gr. 8°.
XVll, 438 p. L. 20. [10
Centraiblatt f. Biblw. s. in VII.
'ite HeineaaRBt 0. v.« H«8. d. BibL
Wolfenbttttel, s. Nr. 62. Ree.: CBl
t BibUv. 5, r.r,9 f. (W. B r ft ni h a c Ii). [1 1
Pierret, Em., Inv. d6t. des cata-
logue» usuele de la bibl. uat. (Le
Livre 10, 134-60.) (12
Citalogue gin. des mm, des bibl.
publ de France. Departements. T.
VIII: La Rocheüe, par M. G. Müsse t,
Paris, Plön. 8". IV, 687 p. [la
Catalogue g^n. etc. Paris. Bibl. de
TArs^nal par H. Martin (a. Nr. 63).
T. IV. 531 p. (X4
Fownler, P., Notice bist, aar U
coli, de mss. bist, de la bibl. pubL
deGrenoble. Paris, Plön. S**. 43 p. [15
■j^ Oellsie, L., oudä Libri et Bar-
rois, s. Nr. 67. Ree.: RC 216-8; CBl
f. Biblw. 6, 20f; li 'S.G.de Vrie8). [16
Sarfatti, Attilio, 1 codici Yeneti
delle bibl. di Parigi. Roma, Forcani.
8". XI, 198 p. *Rec.: A. Veneio.
36. 261-73 (F. Stefan i). [17
ZeHtohrlfl, ArcMv. s. in VIT.
Riegel, Ueber d. Soliicksal gewisser
Breisgauer Archivaiien. (Z. d. Gee.
z. Beförd. d. G. e;tc. v. Freiburg, 7,
101-78.) [18
T. , Dispersione o sottrazione di
docamenti. (A. stor. Lomb. 6, 92
bis 104.) [19
Carte Stmzziano (vgl. Nr. 1830).
S. 657 88. (Beil. a. A. stor. It. öer.
5. T. 3.) [20
Sm VwtvenatgeaMehte
•faunUlsMUch der alleemeinen deai-
sehen Oescbichte.
Ranke, Leop. v., Weltg. VIII s.
Nr. 82& u. 1831. Ree: MHL 17, 148
bis 55 (W.Sch tt 1 tze). — Ree. r. VIU
n.IX, 1;2: RC 27, 369-73 (Lefr an c).
— Ree. V. IX, 1 : Lpz. Ztg. BeiL Nr.
43-5iMüller-Frauenstein). [2721
«SeldlHl, W. V., Allg. bist. Por^
trätwerk. X. ?. Nr, 1838. Ree: PliiL
Wschr. 9, 417 f. [22
Kaemmel, Otto, Dt. Geschichte.
Hft. 1. Dresd., Hoeckner. gr. 8". S. 1
bis 90. h M. 1. ^ Wendet sicli an
d. grosse Publicum. 123
AI]eeDu4ilstor.-Leiica a. in den Maebfr*
n. Mittelalter.
/. AllgeiH* t HC!*,
Quellen (Beutschland u. Papsttbom} 27t4-87 :
BMrMtoBgsn «IMl.
MoniMeiit« tem. Iitot. (vd. Nr. 90
tt. 1840). Script remni Merov. II.
S. Nr. 2772. [2724
teatthtolitooiiralber, Die, d. dt. Vor-
zeit (9. Nr. 91 u. 1843). 2. Gesamuit-
ausg. a) Bd. 20 (Nithard) 3. Aufl
— b) Bd. 21 fkudoir u. Muginiiari)
2. Anfl. Vgl. einBeln unter II, 3.
— ^Rec: V. Bd. 11-19: DLZ 10,
712 f. (0. üolder-£gger)i v. Bd.
1, 2-3. Lit.« u. Qn.-kunde, Umvcrsal-G.— II, 1-2. MA.,alIg,, Urzeit 249
1317: ilHL 17, 143 {V. Hirsch);
V. Bd. 16 n. 17-19: ThLBl 148 f. u.
204 f - V^l. ^nch Dt Rs. 15, 140
bis 144 (S. Loweuleld, DieG.-sehr.
d. dt Vorzeit). [2725
^ Jairi, Pliil., Regesta pontif., s. Nr.
92. Ree. v. fasc 10—15: DLZ 10,
786 1. (O. Holder-Egcer). [26
# Braagartoii, P. 11.^ Unbck. Papsir
briefe, a. Nr. 184G. Ree: IlJh 10,
334-43 (Löwenfeld; >£in diplom.
Missgeschik'). [27
vf Emerton, Ephr., Introd. to the
studv Ol the MA., 8. Nr. 127. Ree:
EHR 4, 3% 1. [28
ZiafRt 6* G.t 8trietures on the
science of gen. bist II: Medial vnl
iiist. Lond., Hirschfeid. 8^ 4üU p-
12 ab. 6 d. [29
# Zeller, lul., Hist. resum., 8. Nr.
98. Ree: Le Livre 10, 240 f.; NR 56,
3Ö6-96 iL. Richard). [30
#ftll0rt l.| EntretieiM Biir le MA.
n, 1. Ree.: RQH 4», Sll-a [81
2» Urzeit u. Völkerwanderung
Ctcrm. Urzoit 27:)5!-3ö ; Bcrührß. la. d. Römern
(KripRc u. röra. Bcsiedelung) i7S6-4S ; Völker-
wauderong 274i#-f..S; Kir(dJ6BK. 2759-71,
Böger, Hnr., Woiinsiue d. Dtn. in
d. V. Tacitns in seiner Genn. be-
schrieb. Lande. (Dt Ra. f. Gec)gr. u.
Stat. n. 163 ^ ) [2732
Henning, Rud., i>ie üerroaneu in
ihr. Verb, tu d. Neehbarvölkem. (WZ
8, 1-51.) [33
Alterthümer, Die, uns. heidn. Vor-
iiieit- lirsg. V. rüm. germ. Cenlr.-Mus.
in Mainz durch L. Lindenachmtt
IV, 5. Mainz, v. Zabern. gr, 4*. US.
m. 6 SteintaT. M. 4. [34
Cohaoaen, Fflbrer, s. fn IV, 5.
Franz, Fr., Mytholog. Stadien II:
Der Wciliefrübling u. d. Königsopfer.
(Progr.) Wien. 8°. 68 S. #Rec.:
WecEr. für klaaa. Phil. 6 , 505-508
(Hi^berlin).
[85
^Soblerenbero» 6. A. B., Kriege
d. Römer, s. Vr. 114. Ree.: BllLU
142 (J. Mjilily). [36
•H* Dfinzelmann, £., Varusschlacht
s. Nr. 1874. Ree: N. phil. Rs. 137
(E. Ziegel er);DLBl 12,49 (H.Land-
wehr, ^skeptisch*). [37
«9f Sondermühlen, M. v., Spuren d.
Varus.schlacht, s. Nr. 115. Ree.: Ph.
Es. 6. 95 (Dünzel mann). [38
CbamlMilMt A., In welchem Jahre
nnteniahin Domltiaii i. Chattenzng.
(Philologus N. F. 1, 571-8.) [39
<^ Wiegend , W. , S ! n m finnenschl.,
8. Nr. 120. Ree: Rü 26, 202 f.j
Clftss. R. 8,60 f. (P. G. Hardy). [40
Hecker, H.. Dir Alamannenschlacht
bei iStrasaburg. (Fleckeisen's Jbb.
139, 59-80.) [41
Schultze, E., De legione Romano-
rnm XIU gemina. (Diät.) Kiel. %\
114 S. [42
Mali, H. C, Die baetiferi v. Caaiel-
lum Mattiacomm. (Phiiologli» N. P.
1, 487-513.) [43
Hirschfeld, Otto, Beiirr. z. G. d.
Narbonens. Prolin«. (WZ g, 119 ble
[44
Riese, AI., Forschgn. z. G. d. Rhein-
land e in d. Römer-Z. Lpz., Teubner.
gr. 4". 2() S. M. 0,80. [45
^ Veith, C. V., Das röm. I.-^-jvy in
Bonn, 8. Nr. 1882. Ree: KBISVZ 8,
88-95 (W o 1 f)i RC27,404 (C a gn a t). [46
Kotier, Fr., Die Neckar-MUmling-
linie von Schlossan an bis z. hess.
Grenze unweit. Worth a. M. (WZ 8,
52-70; 141-66.) [47
Mfller . Röm. Gebäude u. Befesti-
gung im Schussenthai. (iCBlWZ 8,
80 f.) [48
•ifDaba, F., Landnoth d. Germ.,
8. Nr. 1898. Ree: DLZ 10, 507 f*
(0. Pnlower). [49
•jf Nonnemann, Fr., Die Volkor-
wandg.. s. Nr. 126. Hee: ÜLBl 11,
141 1'. (G. Uertzberg). [50
^ Emerton (Nr. 127) s. Kr. 2728.
AlUes, Th. W., The holy see m d
the wanderings of the nations from
St. Leo I to Bt. Gregory I. Lond.,
Burns k Oates. Lex.-8"*. XX, 368 p.
10 sh. 6 d. Ree.: Lit Udw. 28,
210 f. J51
Kopecky, B., Stihoviaf nirodh na
p&de nynejsiho niocnafBtvi rakons-
k^hn od. r. 274-650 (Die Volker-
waudrg. a. d. Geb. d. jetz. österr.
Monarchie 274-650). Progr. üng.-
Hredisch. 1^87. 8". 30 S. f.*)2
Dahn, Fei., Riklmer, germ. Heer-
führer im röm. Dienst (ADB 28,
615 f.) [53
Stapha«, (#hr|ih., Krit Untersocbgn.
Digitized by Google
250
Bibliographie Kr. 2754— 280&.
z. G. d. Westgothen v. 372-400. I:
Gotiienkrieg nnt. Theodoeins. Lps.^
Fock. ^r. 4\ 31 S. M. 1. [2754
Biade, J. F., La Novempopalaioe
Yisigotbique; snite; deThfo*
doric II , 453-66. (R. de Oascogne
1888, f6vr.-roai.) (55
Hodgkin, T., The dy nasty of Theo-
dotias ete., t. Nr. 1900. Ree : 8atord.
R. CT. 544 f.; N. ph. Rs. 10. 155 [50
<»f Sehmidt, L, G. d. Wandalen,
8. Nr. 133. Ree.: DLZ 10, 633 (G.
Kaufmann). [57
Pulezky. Fcrencz, Tannlmrinyok a
n^pvaodorlas koraaak emlek(;irÖl.
(Stnd. flb. d. Denkmäler d. ZA. d.
Tölkerwaederg.) Bndap., Ak. 248. [58
<X> Duchesne, L, Uber pontifiealts,
8. Nr. IIH. Ree: R. de Tart ehret.
N. S. 6, 241 1 fF. de MeJy)i ZKTh
IbBö Hr. 4 (ürisar). [59
Rmidlli, D., II giaramento dei Cri-
8tiani nei primi 3 aeeoli. Livorno,
Vaiuiini, Ro. 52 p. [60
Ailard, Paul, Diocietien et les ehre-
tiens; T^tabl. de la tetrarchie et la
peT96c. dane rannte. (Ri^H 45. 440
bis 80.) [61
# NalMl, De pontifieam Rom. inde
ab Augasto nsque ad Aurelianum
condictone pnblioa. Ree: Ae» 1889,
9. Febr. [62
E^lttllM Imperatomm Rom. ex
collect, canonum Avellanae ed. a
Wilh. Meyer. (Index schol. d. Gott.
Univ. 1888.) [G3
Harnack, Adf., Das Keae Testam.
nm d. J. 200: Th. Zahn's G. d. neu-
lestameotL Kanons 1, 1 geprüft. Fre ib.,
Mohr. gr. 8<». 113 8. H. 2. [64
^ Prisolllianl quae suj (msiuiI ed.
G. Schepse, 8. Kr. 1913. Ree: Z.
für vriBS. Theol. 32, 381-4^ RH 40,
167 f. ; DLZ 10, 809-1 2 ( B. K fl b 1 e r). [65
Haupt, Herrn., Priscillian ^ Schrif-
ten n. s. Process. (KBIWZ 8. 90
bis 108.) [66
Augustinus, Aurel., AnsgewiUilte
Fredigten ; mit einl. Monogr. v. G u 8 1.
Leonhard]. (Predigt d. Kirche V.)
Lpz.. Richter. 8*. XX, 1878. H. 1,60. [67
Vita S. Mitriae, confessoria Aqucn-
m. (Anal. Holland. 8, 9-15.) [68
Seeok, Otto, Qn. u. Urkk. Ob. d
An f. d. Donatiamiu. (ZKO 10, 505
bis 568.) [69
Schnitz, MaUh., Die Gedichte d.
Prudenüuä u. ihre Entslehuogszeit. I.
(Progr. Aachen.) Lps., Foek. gr. 4^.
38 S. M. 1. [70
MaaltlllS, M., Beitrr. i. G. früh-
ehristl. Dichter im MA. L Yenantiiia
Fortnnatas. IL Orientias. III. Seda-
lins. IV. Aagustinus. V. Alcimas
A^itus. VI. Dracontias. VlI. Prosper.
Vin. Das Carmen adversns Mareio-
npm. IX. Boetius. X. Prudentins. XI.
Ii3'mDi Ambrosiani. XIL Sidonius
Apollinaris. (Sep. a. SBWAk Phil,
bist. Cl. Bd. 117.) Wien, Tempsky.
Lex.-8^ 40 a M. 0,60. [71
3. FrütikUchea Beich
«. iSOa—918,
M«rovinger2775i-73 ; Karolioppr. Qn X774-HO;
Karolinger, Bearbeitungen i7di-2THT ; Ver-
CasBung S7S8-9S; Papsttham a. Kirche 27»t
aSO.^; Italien fr.anpobar-i«n) S8O6-tSO0.
Monumenta Germ. hist. Script, rer.
Meruv. II: Fredegarii et aliorum
chronica. Vitae sanctomm, ed. Br.
Krasch, Hann., Hahn, gr .4*. VIII,
579 S. M. 20. Inhalt: •) 8. 1-193.
Chroniearam quae dienntor F^e-
garii Scholastici libri 4 cum conti*
nnationibus. — b) S. 194-200. (Ap-
pendix I.) Historia Üaretis Frigii de
origine Franeoram. — e) 8. 200*14.
(Ai>i). IT.) Gostn Thcoderici regis, u.
zwar: Vita Fuldensis u. Vita ex
Aimoino hausta. — d) 8. 215-328.
Lilier historiae Rranoornm. — e)-a)
Vitae Sanctorum generi? regii. u.
zwar: e) S. 329-40. Paseio Sigis-
mundi regis. — f) 8. 8414. Vita
S. Chruthildis. - g) S. 349-57. V.
S. Chlodovaldi. — h) S. 858-95. De
Vita S. Radegundis libri 2. — i) S.
396-425. Gesta Dagobert! I. regis
Franeoram. — k) S. 426 46. V. 8.
Arnulß. — 1) 8. 447-74. V. S. Ge-
retrndie. — m) 8. 475-508. V. 8.
Batliildis. — n) 8. 509-42. V. Da-
pobprti TT! rcrrifi Francorn m, [2772
ündenschmit, L., Uandb. d. dt.
Althk. I: Die AHh.d.Merov. Zeit. Lfg.
3. Braunschw., Vieweg. gr. 8*'. S. 457
bis 514. M. 6. (I cpL: 30.) ^ Ree:
DLZ 10. 746 (G. Kaufmann). [73
Leben des hl. Bonifatius, s. Nr.
159. Ree.: ThLBl 1888, 887 f. [74
^Lebensbeschreibungen, Die, d.
h. Willibrord, s. Nr. 160. Ree:
TbLBi im, 378 L [75
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II, 2— d. Völkflrwandenang, Ff&nUflchM Reich.
251
Nithard'8 4 Bücher Geschichten,
Ubers, v. Jul. Jasmnnd, 8. neu»
bearb. Aufl. v. W. Wattenbach.
(G.-flchr. d. dt. Vorz. Bd. 20.) Lpz,,
Dyk. 8«. VIII, 75 S. M. 1,20. [2776
RvodOlf Meginhart, Uebertragung
d. hl. Alezander, übers, v. B. R i c h t e r ;
2, Aufl. neu bearb. v. W. Watten-
ba eh. (G.-iehr. d. dt Vorx. 21. Bd.)
Lpz., Dyck. 8«. VIII, 28 S. M. 0,40. [77
•9f Seraphim, Ernst, <,>n krit. Unter-
suchfirn. d. kleineren Karohng. Ann.
Fei in Feldt. 1887. Ree.:CB157S. [78
Althof, Herrn., Angilbert's Leben u.
Dichtgn. Münden, Augustin. gr.
62 8. M. 1. * [79
^ 6a«ti, Arm., Les serments de
Strasbourg, s. Nr. 170. Ree; BECh
49, Ö63 6 (E. Chatel). [80
^ Höfler, e.V., Bonifatius, s. Nr. 182.
Ree. : Th(iSchr. 70, 686-b (Fan k). [81
BHter, Conat., De handel, vooral
in de Nederlanden, tijdena Karel den
Groote. I: Een blik op d. handel in
westeliik Europa v66r Karel d. Gr.
(Dt. Warande 2, 68-76.^ [82
Wagner, P., Riclih.Mi. 792-804 Erzb.
V. Trier. (Aüß 28, 426.) [83
Wyaa, 6. v. , Remedius, Biöch. v.
Chor, t 820. (ADB 28, 198.) [84
Bippen, W. V., Er2b. Rimbert. v.
Hamb.-Bremen, 865-88. lAÜB 28,
«1« f) (85
WIegand, W., Die h. Richardis od.
Richarda. (ADR 28, 420 f.) (85a
Richter, W., Die Auflöag. d. karol.
Reichs u. die Orfindg. dreier selbst
Stnaten. (Samml. wiss. Vortrr, Hft.70.)
Hamb., Richter. 8" 52 S. M. 1. (86
#DlMOdo, Man. de, Leduc. Caro-
liog., 8. Kr. 190. Hec: Z. f. öst
Gymn. 40, 244 8 (J. Hoemer). [87
■df Legea Alamannorum ed. K. Leh-
mann. 8. Nr. 196. Ree: BECh 49,
656-8 fAd. Tardif). [88
Leorivain, Sur l'interpröt de la
Lex Rom. Wisigothorom. (Ann. du
Midi. Nr. 2.) [89
Zeumer, Karl, DieLindenbmch'sche
H.«. d. Fürmelsammlg. v. Flavign}'.
(NA 14, 589-608.) [90
Hubrich. Ed., Fränkische.^ Wahl-
u. Erbkonigthum z.Merov.-Z. (Diss.).
Kdnigsb. 8^. 62 ö. [91
^ Wcyi, Fränk. Staatsl^ ; r 1 . nrecht.
s. ^r.202. H.2. Ree: CBi 716. [82
-X-Prenzel, Ad., Krieg8%erf. unt. d.
Karolingern, 8. Nr. 205. Ree: DIZ
10, 288 (M. BalUer). [98
•H- SIckel, Th., Proleg. z. Uber dinr-
nu8, 8. Nr. 1995. Ree: A. della eoc.
Rom. 11, 732-4; NA 14, 030. [94
Giorgi, J , Stor. esterna del cod.
▼atic. del diarnns Rom. pontiflcnm;
ricerche. (Sep. a. A. della 80c. Rom.
11. ) Roma, 80C. Rom. 8°. 53 p. [95
SchnOreriQ., Papstthum z. Z.Theod.
d. Gr. (vgl. Hr. 210). II. (HJb 10,
253 301.) [90
Luther, Paul, Rom u. Ravenna bis
s. 9. Jh.; e. Beitr. x. Papst-G. Beil.,
Speyer u. Peters. 8". G8 8. M.2. (96a
-äf Helmbacher, M., Papstwahlen,
8. Nr. 2000. Ree: Lit. Handw. 28,
247 .0 (B. Niehues). [97
Doplfel, Herrn., Kaiserthiin. u Papst-
wechsel unt. d. Karolingern. I reib.,
Mohr. gr. 8* VII, 167 8. M. 4. -X- Be-
gegnet sich betr. Decret ,quia aancta**
mit Funk Nr 216; berücks. i. Nach-
trag Heim bucher, Nr. 2000. (98
Lamprecht, K., Die röm. Frage v.
K. Pippin bis auf K. Ludwig d. Fr.
Lpi., Dürr. 8». 143 S. M. 3,60. [98a
Behefftor-Bofchorst, P., Neuere For-
schungen üb. d. lionstant. Schenkg.
(MIÖG 10, 302-25.) ^ Urh. d. Fälschg.
in d. Kreisen Paul's I. su suchen. [99
^ Foiraler, P., La qncst des tarn-
868 decrt'lales, 8, Nr. 215. Ree: BECh
49, 659 1. (P. Viollet). [2800
6undlach, Wilh., Der Streit d. Bis-
thfimer Arles n. VIenne um den Pri-
matus GalHarum. Einleitnng ti. I:
Die Sammig. d. Epistolae Arelaten-
ses. (KA 14. 951-342.) [1
Schultze, Waith., Die Bcdeutg. d.
iro-schott. Mouche für d. Erhaltg.
o, Portpflanzg. d. ma. Wissensch.
(CB1 1 Biblw. 6, 185-26; 238-41; 281
bis 98.) [2
Duoheane, L, Origines du culte
chr^tien; «tiide snr la liturgie lat
av. Charlemagne. Paris, Thorin. 8".
VIII. .508 p. Fr. 8. [3
Krieg, C, Die liturg. Bestrebutign.
im karoling. ZA. (Antrittsprogr.)
Freibnrrr. r. fiO S. [4
Manitiu«, M., Friihchristl. Dichter
L MA. s. Hr. 2771.
Hoitzinger, Hnr., Die altchrlstL
Architektur in syst. Darstellg. Stuttg.,
Ebner i S. gr. 8^ XVI, 288 S. M.8. 15
Digltized by Goog(e
252
Bibliographie Nr. 28üG— 2»öy.
Lötz, Weg der Langobarden (Z.
f. Ethnol. 20, 570-73.) [2806
^ Tamassia, G., I^ngobai di, f ran*
Chi etc. s. Nr. 226. Ree.: A. itor.
It. 3, 24^ -2 fr A Ferrai-). [7
Hartmann, L Mor. , U ntersuclign.
t. ti. d. byzant. Verwalt^. in llolien
540 750 (.4. Nachrr. u. Not. Nr. 168d).
M, :\f-0. [3
Waal, A. de, Die gold. Krone aus
d. Sehatxe des Cav. Rossi. (RQSchr
8» 66-70.) «Sergiqs RaTenna. [9
^* Üächsisc/ie vnd Salischtf
Kaiser iUU—ll'^n.
A^gemeineB u, lo. Jh. 28io-i7; Jh.
(QoeUeBf fiearbeitangen) 2äiü-35a. — Teif. a.
Xiettwlce fl. unter n, A.
Monumenta Germ. hist. SS. XV, 2,
8. Nr. 2020. Der Halbband, fast nur
aus Stücken kleineren u. kleinsten
ümfanga bestehend, ist naturgemäss
vorzag-sweiso (ViMf^h durchaos nicht
aueschliessiich) iür Kirchen-, Cultur ,
II. Loeal-G. Interesse. Einige Stucke
sind noch von G. Waiti bearbeitet,
bei weitem die meisten von 0. Hul-
der-Egger, daneben manche von
L. V. Heinematin^ einige Trierisehe
Sachen vm ^' Fauerland; Verein-
»eltes rulirt von R. Kade, M. Perl-
bach, W. Wattenbach, L. Wei-
land her. Auf eioielne Stttcke
komr^fn wir noch zurück. [2810
Manitius, M., Dt. G. nnt. d. Sache,
o. Sal. Kaisem (s. Nr. 228). 7. Lfg.
(Bibl.dtG. Lf. 36.) S. 481-560. M.l. [11
Dannenberg, Herrn., Verzeichn. mei-
ner Sammlg. Dt. Münzen d. sachs.
a. fr&nk. Kaiseneit. Lpz., Thieme.
gr. 'f' M. 4. [12
Wiefland, W. , Bi?rh. Richwin v.
Strassb. (ADB 28, 501 f.) [13
* Urkunden, Die, Otto'« II., e. Nr.
230. Ree: DLZ 10. 387 90 (.Stein-
dorf 1) ; MHL 17, 140 r. ^F. H i r s e h ). f U
Kehr, PtUl, Die Datirgn. d. Diiilome
K. Otto's III. (Habil.-schr.) Marb. 8».
85 8. -JJ-Sf)!) noch im Laufe d. Jahre.'^
in erweiterter Ge.-Htalt er&ciieinen. [15
ÜWIn, Rikdag (Rigdag. Rictag)
Wurk^rr. V. Meissen. (ADB28. r.Uf.) [16
Gerbert, Lettres f98::!-97), publ.
p. Jul. Jiavel. Paris, Picard. 8".
LXXXVIII, 253 n. Fr. 8. «Rea:
Polyb. 29,483flr. (J. Martinov). £l7
I, B. V., Za Wipo, den Ann.
Altahen.'^es . d. Chron. ürnporaense.
(NA 14. 607-15.) fis
Recueil des chartes de l'abbaje de
Chiny, form^ par Ang. Bernard,
corapl. et pnbl. pnr Alex. Brnel.
IV: 1027-90. (Collect, de docc. ined.
snr rWit. de France. 1 86r.) Paris,
Impr. nnt. 4* 835 p. [19
Schultze, Waith., Noch ein Wort
zu d. Biographien d. Majolus. (NA
11. 545-64.) [2Q
Havet, iul., Note aar Raonl Glabcr.
(RH 40, 41-8.) [21
Pannenborg, A., J.nmbert v. Hers-
fVUi d. Verf. d. Carmen de beÜo 8a«.
Ahwohr u. Angriff. Götting., Van-
denh. & K. gr. 8». 172 S. M.3,40. [22
Brltf Anno's v. Köln, mitg. r. H.
B r e s ? 1 a a. (NA 14, ^28 f.) (2S
ActenstQck «ns d. Oster^jnode t.
1078, uiitgeth. v. S. Löwenfeld.
(NA 14, 618-22.) [24
Sfgeboto'8 V. Panlinae (Thnr.-sächi.
G. bibl. I.), hrsg. v. p. Mit/ychke.
GothB^ Perthes. Noch nicia aasggb.
#Rec: AZtg.ia8(Bnrkhardt). p25
Krause, Abt Eicdag (fticgdag od.
Ridda^), r. 8. Kichaelis fn Lüneb.
CAIm; >\ 410 f.) [2S
Pflugk-Harttung, J. v., üeb. d. Kröng.
d. Kgin. Gisela. (WZ 8, 70-81.) [27
Cluniacemer, Die, im 10, II. a.
12. Jh. Th. 1 n. 2. (HPÄI m SOT
bis 52; 420-42.) [28
Mbiner, S., Die Bedeute, d. Kloster-
reform T. Clony (HPBIl 108, 489 bis
hm.
Wegele, Richeza, Kgin. v. Polen,
geb. Praltgfln. Lothr. (ADB 28,
4y9-4-2.") [30
Ohly, Ferd. , Königth. u. Fürsten
z.Zeit Heini ich 8 IV. I. (Progr. Lemgo.)
Lpa., Ftck ur. 8*. 66 8. M.l. [31
Müller, P. L., Robert I., d. Frieae^
Gf. V. Flandern (.ADB 28, 717-20.) [32
Meyer V. Knonau, Bertold v. Hhein-
felden. (ADB 28, 382.) [3S
Dehnicke, Paul, Die Massnahmen
Gregor s VII. gegen Heinr. IV-, 1076
bis 80. (Dies.) Halle. 8^ 72 8. [34
^ KShncke, Wibert v. Bavenna s.
Nr. 2057 (wo mischlich in U. h\
Ree: ÄI.-Age 2, 55 f. (L. Finoi);
RC 27, 386 f. (Ch. Pfister). [34a
^ Lehmgrilbner, Hugo. Renzo v.
Alba, s. Nr. 273. Ree. : EHK 3, 554 f.
I
II, 4—5. SftchaiMhe, ^■liMiie, StaafiBche Kauer. 253
(J. H. Maude}^ RH 38, add*i02 (Ch.
Pfieter). [2835
Maarer, M., P. Calixt II. 2. Th.:
Pontificat, 1. Buch. (VVürzb. Habil.-
Schr.) München, Kaiser. 8^ U9 8.
^Drei KapiteK d.Wali] bii aar
Feataetiang in Ifealieii. [d5a
5, StauftAche Ep&^ke
Allß- m. a. 1«. Jh. 8836-49; IS. Jh. S850.57;
Krcsuzxtlee Verfusung 10.-18. Jh
faM4». OfliätigM Labea Uk*u. Jh. 181046.
' SohdTar-BolehortttZurG.-schreibg.
V. Cremona. (K!. For5< h : Nr 1B50.
XVI. in MIÜÜ lü, ay yTO w 12. u.
18 Jh. [2836
Hermann, Max, Paul u. Gebhard
V. Bernried u. ihre Briefe an Mai-
lainier Geistliche. (.NA 14, «jGö bi^
588.) [37
Innocenz II., Brief an Heinr. I. v.
England, initgeth. v. F. Lieb er-
mann. (NA 14, 616 f ) ^ 8. Juni
1183. Wichtip f. Lotbar'8 Römer
aug. [m
Pfltxer, A., Die Johanniskirclie zu.
Omflnd u. Bisch. Wather I. Augs-
burg 1133— 54. Stmtg.. Kohllumnu-r.
S". VII, 194 S. M. 2,50. -SfUec:
CBl 796 f. ; KBIGV 37, 54; ThQSchr.
71, 156-8 (Fnnk); DLBl 12, 40 f.
(A. Klemm). [.59
* Wendt, 6eo., Die GermaDislerg. d.
Länder öntl. d. Elbe. II: 1187-81.
(Progr.) l.iej,'niu, Beisner. gr. 8'.
78 .=5 M. 1,20. (40
Rudolph, Th., Niederl. Kolonien d.
Altmark (e. Hr. 1260> Vin, 109 S.
H. 3. * Ree: FBPG 2, 290 f. [41
"Jf Baer, Bcziehgn. Venedigs, e.
Nr.2ü2. Ree; llC2Ö,159f. (Pfister);
MHL 17. 156-9 (P. Knaulh); EHR
4, 360 3 i ir. F. Brown); K. Am.
3. ber. 21, 397 f. [42
Urfttttden, 3 ungedr... Friedrich's I.,
mitg. V. P. Si lieffer^Boichorst.
(MIÖG 10, 29^-300.1 [43
^ RSdifier, Otto, Barbarossa's Frei-
brief f. Hamburg 7. Hai 1189.
(Festachr.) Hamb., Orife. gr. 4".
27 S. M. 1. [44
SIee, van, Reinerus od. Nonuus
^nerus, 1155 1230. (ADB 28;28). [45
•X'6ieaebrecht,W.v.,0.d.rlt.Kai.ser-
iteit. V, 2, «. Nr. 294. Keo,; CBl
419f.; DLBi ll,169f. (Landwehr);
RC 27, 194-6 (Pf ist er). [46
Menadlar, Eine Denkmünze Heinr.
d. Ltjwen auf d. Erriohtg. d. Löwen-
steins. (Herl. Münzbli. 9, b01-ä6,J [47
Matthii. 6., Die lomb. Polit K.
Fnedr.'a I. u. d. Griindj/. v. Ales-
sandria. (Progr.) Gr. Uchterfelde. 4*.
37 S. . U8
HelHemann, L V., Heinrich'e VL
Plai! T Umgeslaltg. d. Haidieveri.
CWtjölerm. 6Ö, 124-30.) [49
Borch, L. V., üeb. Heinricus Fiiso.
(AHV Unterfrank, u. AschHtTi-nburg
31, lUö 8. 1 .Mitschuld, a. trmordg.
Biech. Konrad H v. V?"ttr«b. 1202. [50
-Sf Pressutti, F., Hegesta, s. Nr. 311.
Koma, Loeächer. Xjex.-8^ LXXV,
384 8. L. 60. Ree: V,. Aat. 6er. 8,
Vol. 19, 2; HZ 62» 114 f. (W, Bern-
hardi). . [51
Vernet, F., Ktude sur les sermons
d'HonoriuB III. Lyon, Vitte et Per-
russel. 8^ JU, 119 p. Reo:: RC 28,
12 f. (52
Michael, Emil, Salimbene n. seine
Chronik. Jnnsbr., Wagner, gr. 8**.
VII, 175 & IL 4 «YgLZKTh
225-69. [53
<N> Haike, M., Friedr. n. n. päpetl.
Stuhl. Nr. 317. Reo.: I5C 27, 10 f.
(Gh. Pt ister, anerk. trotz d. Weit'
schweiiigkeit). [54
Kap-herr, H. v.. Die ,unio regni
ad iniperium"; ein Beitr. z. G. d.
Stauf. Politik. CDZG 1, 96-117; 331
bis 45.) [55
Carini, leid., La tomba dl Man-
fred! ( Aneddoti Sicil. II, 9). (A. stor.
Sic. 13, 404 f.) > [56
Vincenzo dl Napoii, La colonna
espiatoria di Corrndino di Svevia
nella r. ckiesa di 8. Croce del Pur-
gatorio al meroato in Napoii illostr.
ecc. Neapel, Furchheini, gr. 8**. 30 S.
-Sf Stellt d. Chronistennnchrr. über
Tod u. Bestätig. Gonradiu s zusam-
(8. CBl 572 f.). [57
Mf^ Kttgierj Bernh. v«, Analecten, s.
Kr. 827. Ree.: HIÖO 10, 160 (B.
Hoogeweg). [58
Kagler, Bern., Storia delle crociaie.
Vers. ital. di Tom. Öanesi. Diso. 6
[Oneken, stor. univ. fasc. 137-8 (sea.
II, vol. 5)]. MilanOv'Vallaidi. 8°.
p.297-3d4. . [59
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I
254
Bibliographie Nr. 2860—2917.
Tobler, A., Predigten d. hl. Bern-
liard in altflniiifta. Ueb«rtraeang.
(ßBV.Xk 291-308.) T2860
Hofmeister, Gust., Bernh. v. Clair-
Taux. I. Berl., Gaertner. gr. 4°. 24 8.
M. 1. [61
Archer, T. A. , The Crusade of
Richard 1. (1189-92). Lond., Natt.
8*. 885p. Sab. 6 d. #Ree.: Afh.
588. [62
Dellsle, L, Memoire sur les op^ra-
tiouä financ. des Tenapliers. (Sep. a.
M^m. de Tee. dea inscr. etc. XXIIl, 2.)
Paris, Champion. 4» 248 p. Fr. 10.
^Kec: M. Age 2, 121-8 (F.Fanck-
Brentano). [63
^ Prutz, H., Tempelherrenorden,
8. Nr. 335. Ree: DLZ 10, G33 5;
870 (K u g 1 e r , abnUlig: Entgegnung
Prnts «. Antw. K.*8): RH 40,
168flr. (Ch. V.Langlois);CB1847-50
(i allg. günstig) ; NlZtg. 138. [64
^ SohottmQIIer , K., Unterg. d.
Tcnoplerordens , s. Nr. 886. Kec. :
RQH 279 (L. Pastor^; DLBl 11,
45 r. (Welzhofer); iiU 40, 168 ff.
(Ch. V. Langlois). [65
^ Michael, W., Kaiser n. souTer.
Fürsten, s. Nr. 340. Ree: RC 26,
506 f. (Ch. Pfleter); MHL 17, 16
bis 19 (C. Wersche); A. f. öffentl.
Recht 4, 204 f.; HZ 62, 297. [66
Ohly, Königthnm u. Ffinten s. Nr.
8881.
^ ZaIIInger, 0. V., SchöfTenbartreie,
•. Nr. 350. Ree: Krit. Vjschr. f.
OeMti«. K. F. 18, 148-80. (RHay er);
GBl f. Rechts w. 6, 3H1. [67
Frensdorfr, Beitrr. [betr. Sachaen-
spiegelj s. Nr. 3476.
Za d. Bechibttchem vgl. weiter in n, 7.
BelOW, 6. V., Die Kölner Richer-
Mche. (DZQ 1. 443-8.) [67a
4c SobrtlaMriiMMtoM, Kölner, s.
Nr. 344. Ree.: GBl 56 f. [68
Belaael, St., Der Eid d. Vicedomi-
nu8 beim Aach. Marienstift. (2X}V
Aeehen 10, 244 f.) (08
Braobttlck e. rhythm. Gedichtet,
d. O. d. Tenpela tn Jeraaeleni l»etr.;
raitg. V. W. Brandes. (NA 14,
424-31.) -JfH». 1. Hälfte 11. Jh. [70
Bruchstücke eines Frauengebetes,
mitgeth. v. A. Baebmfton. (ZDA
32, 50-57.) « Bnde 11. od. Anfang
12. Jh. [71
fiolther, Woifg.} Studien zur germ,
Saffeng. L Der Velkyrjenmythtta. II.
Ueber das Verh. d. nord, u. dt. Form
d. Nibelungensage. (Sep.a. AbliMAk.)
München, Franz. 4°. 106 S. M. 3.
#Rec.: GBl 763 f. (7«
-X-Golther, WoIfg., Die Sage von
Tristan u. Isolde. Ree: Romania
17, 608 8 (Mnret); Ans. f. dt Allb.
14, 233-41 (Singer). (7S
Golther, W., Zur Tristansage. (Z.
f. roman. Philol. 12 , 348-64; vgl.
ebd. 524 f.) [74
Textbibllothek, Altdt., hrsg. v. H.
Faal. 9: König Tirol, Winsbeke a.
Winabekin; hrsg. A.LeitzmaniL.
Halle, Niemeyer. 8°. GOS. M.0,80. [75
Schultz, Alw., Das hofiüclie I.fbea
der Minnesinger. 2. Aull. 1. Lpi^
Hinel. Lez.-SC XVI, 6888. V. 16.
Haupt, Emat, Ueber d. dt. Lyrik
bis zu Waith, v. d. Vogelw. 1. Progr.
Annaberg. Lpz.,Fock. 4^ 328. M. 1. [7
BiriaM, Karl, Der Minnesänger
Burggraf, v. Rietenbarg. (ADB 28,
591 f.) [78
Birdaeh, K., Reinmar der Alte,
Minnesänger. (ADB 28, 93-7.) [79
Roethe, Guat., Reinmar v. Zweter.
(ADB 28, 98-102.) [80
Hamann, Emst, Der Humor Wal-
ther's V. d. Vogelweide. (Diss.) Ro-
stock, Stiller, ffr. 8°. 37 S. M. 1,20. [81
Semmann, A., Minnesinger Heaao
V. ninach. (ADB 28, 620-5.) [82
Schröder, Edw., Weither v. Rheinau.
(ADB 28, 378 Q [83
Strnadt, D., Kimberg, a. in V, 8.
Denifle, H., Die Hss. d. Bibel-Gor-
rectorien d. 13. Jh. 1. (A. f. Lit- u.
Kifeh..O. d. HA. IV, 868-311 ) [84
Thomaa Aqatattla 8umnia Theo-
logia, accuratissime emendata etc.
a Xav. Faucher, ord. praed. V, 2.
Indleea. Paris, Lethdlleiix. gr. 8*.
844 p. (85
6. Vom Interregnum bis tum
SeMnna l^ßä-iars.
AUgetneines: Interr. bis Heinrich VII. SSSt
Ua MOijLadwig d. B. n. Kad IT. aaoa>lT.
Tarikimaf ele. i. In n, T.
Haatawwm (vgl Nr. 419 tt. 2138).
Die Recesse a, andere Acten d. Hanse-
tage. [1. Abth.j 1256-1430; hrag.
d. hiat Comm. Bd. VI [beerb, ^a
Kopp mann]. Lpz., Duncker 4 H.
Hoch 4«. IV, 655 8. M. 22. [86
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II, 5-— 6. fiUafer; Vom iDtwregnttin bis s. Schisma.
255
SpeolMlna palseogr. regest. Rom.
pontif., 8. Kr. 857. Ree: A. della
80C. Rom. 11, 735>7; M^lADges d'arch.
et d'Iiigt. 8. 634-8 (Au vray). [2887
ÜHdner, Th.« JDu G. unt. d. Uabs-
biirg«rn a. Luxembumrn (t. Kr. 359.)
2. Lfg. (Bil.l. dt. 0. Ug. 87.) 8.*81
bis laO. M. 1. [88
ten, P. Maria, Der Annus
qunrtns regtstri ürbaoi IV. (RQ3chr
42-a8.) J (89
BiMöi, Am., Baitrr. a. Krii. d.
Steyer. Reimchronik o. %. ßeichsg.
im 1.^. u. 14. Jh. III. (8ep. a. AÖü
74.) Wien, Teropsky. Lex.-8^ 102 8.
U. 1.80. "If Ree.: ZQOberrh.4^886. [90
Codex di|.l, Flandriae 1296-1327
(s. Nr. 2102j. Fase 7-8. T. II, p. 217
bis 482. [91
<3f Sternfeld, Rloh., Karl v Anjou,
8. Nr. 373. Ree: MHI. 17, 159-63
(Frz. Stern); A. st. Napul. 18, 828
bi8834(]f.8chipa); Cffl 845-7. [92
S€birrmaoher , F., Rieh. ▼. Com-
wall. (ADB 28, 412 f.) m
Schiff mann, F. J., Der Prediger
Barth, v. Regensbnrg in Zog 1255.
(Zuger Neujbl.) [94
KreUaobnar, Job.! Die Formular-
bUeher a. d. Caoslai Radolfs Habs-
bn^^^ Inoabr., WagDCT. gT. 8*. 165 S.
M. 4. [95
Ooneler, Victor, Absetzg. Adolfs
Y. Kaiian. Rerl., Mayer * M. 8*.
4 Bl., 48 & M. 1,60. [96
MOIIfr, P. L. , Joh, von Renesse,
Führer d. Setlaud. Adelsrebellioo
1289-1804. (ADB 28, 218-5.) [97
langlolg, Ch. V., Une reunion publ.
ä Paris, 24 juin ISOä, s. Nachrr. Nr.
148 e. [98
DooBiienta relat k Bertraad de
Got (Clement V.), publ. p. Ch. V.
Langlois. (RU 40, 48-54.) [2899
Usbv TsnptorpfOMM ■. Mr. MS-M.
Funck-Brentano, F., Philippe leBel et
la nnldesse franc-comt. (Sep. a. BECh
49, 1 40i 288-53.) Nogent-le-Rotrou,
Danpeley GouT. 8^ 52 p. [2900
üppert, Wold., Meis.^en u. Böhmen i.
d. JJ. 1307-10. (NASächaG 10, 1-25.) [ 1
Jthaaaea de Cerneaate, Historia;
a enra di L. A. Ferrai. (Pnbll. d. ist.
8t^)r. it.: ff)nti per la storia d lt 2.)
Roma, irorzani. 8*. l^XJLXli, 164 p.
Ij.7. «I^Ree.: K. Anl. 8 8er. 21, 888
bie 400. [2
Oooumenll inediti su Aibertino lfae>
aato p. p. ü. Marehesini. (Ii Pro»
pugnatore. N. S. I, 896^12.) [8
^Prowe, F., Finaniverw. , s. Kr.
389. Rec.:DLZ10,467r. (Seeligerk
CBl 489 f. [4
Batduln*8 v. Trier ital. Einnahmen
V. J. 1311; e. neuerdings entdecktes
Einnahnieregister, mitg. v. G. Öom*
merfeldt (DZG I, 448 56.) [5
BriichstDck d. Acten d. Concils v.
Vienne, mitg. w Fr. Ehrle. CA. f.
Lit. u. Kircheng. <i. MA. 4, 362-470.) [6
VIgo, Piatl«^ La battaglia di Mon-
tecatini descr da Uguccione della
Faggiuola, (R. sior. It. 6, 36-9.) [7
Froiattrt, J.» Chroniuues, pabl.
p. la IOC. de Phiat. de France par
S i m. L u c e. T. I- VIII. Paris, Renouard.
1869-88 «0 Ree : Jonrn. des sa-
vants, 95-iÜ6i 353 62 (Manry). [8
Beea, N., Jean Froittart (PJbb 68,
221 42 1 [9
Priesack, J., h. J. Schwalm, Das
Conceptbnch d. Rudolf Losse. (WZ
8, 80-81.) [10
Schneider, Ad., Der Wettstreit zw.
den Luxemburgern u. Habsburgera
1880-68. (Progr.) Stftckera«. 1867.
S". 32 S. [11
Glaaschröder, Fr. X., M^rkwart
Randeck, Bisch, t. Aoesborg u. Pa-
triarch Aqaileja. Stadien a. 0.
I. niiw. d. B. u. Knrl's IV. (ZHV
Schwaben n. Nnilnirg 15. 1-88.) [12
Seidenberger, i. B., Die klrcUen-
polit Ut. nnt Ladw. d. B. u. d.
Zunitkäropfe vom. in Maina. (WZ 8,
92118.) (18
•X> Feiten, W., Die Bolle Ke pra-
tereat, s. Nr. 398. Ree: ThQSchr
70, 690 2. fFunk); Laacher Stimm.
79 f. (Niemüller); Lit. Rs. 1888,
Hr. 6 (Wurm). [14
6abrieiil, A., L epistole di Cola di
Rienzo e IVpigtolografia medievale
(vgl. Nr. 403). (A. della soc. Rom.
II, 381-479.) [16
Booa, H. , Der Mönch v. Ba<!e1 n.
d . Schlacht bei Cr6cj. (Anz. f.Öchweia.
G. 20, 314-6.) [16
Daten, 8wL V,, Die Handele- o.
Verkelir?s[»erre d. dt. Kaufmannes
eeg. Flandern, 1358-60. (Diss.J Kiel,
Lpsini * Tieeher. gr. 8*t 81 8.
M. 1. [17
250
Bibliographie Nr. 291Ö— 2973.
7. Vom grossen ScM9mn bis zur
Reformation 1378-1517 .
AllgeuK int'H . Wenzel, Sigmund BS18-29;
Friedndi III. tt. Maximilian nSlHlT; Oeifltige,
bM. kixdü. Eatwicklg. im u. ii. 15. JabrA.
(Keteer, Gotteaien, Pap»ttluim «te., Huma-
BWBUls) 2948-75 ; VerfassuDff u. WirÜiBchafl
m (18.) u. a. 15. Jli. mn-Ui BudKlmck
^ Robinsoa, A. Mary F., T)u; end
Ol- the MA., 9. Nr. 2125. 8". 406 p.
10 sh. 6 d. Hec: RU 27, 428-30;
Satord. R. «7, 141-4; Ath. 1888,
29. D [2918
-X- Erlcr, G., Der über cancellariae
etc. ä. Ni. 421. Ree: HJb 9, 361;
Lit. Handw, 1888,529-31 (Finke);
DLZ 10.879 f. (H. Bresslau). [19
WyM,G. v.,ZarSchlacht v.öempach.
(Anz. f. Schweiz. 6. 20, 317-20). [20
Heer, Qfk*., Die Schlucht v. Käfels
(Rechtfertigunpf d. Festpchr. ^egenüb.
Legier etc.) ülarus^ Baschlin. gr. 8°.
21 S. M. 0,60. (21
Koneczny, Zur Polit. d. dt. Ordens
1389-90. (Bull, intern, de l'ac. des
sc. de Cracovie. Mars.) [22
Doeiimnto Lnxembourg. k Paris
COncern. !e gonvern. du duc Louis
d'Orleans; cop. et rasseoibl. par Alb.
de Cireonrt et publ. par N. van
Werve ke. (Publ. de la sect. bist, de
Tinsiit. (ie Luxemb. 40, .'3-148.) [23
Hayn, Kasimir, Das Get»chiechi \ uu
der öti'ssen. (Ann. d. hiet. V. 1". d.
Ki«Mh'rrh. 48, 124-37.) [23a
Lampe, Ernat, Beitrr. s. G. Heinr.'s
V. Planen, 1411-13. (Königsb. Diss.)
Da. z K r-, mann. gr. 8". 47 S. [23b
Liebenau, Th. v., üeber Justinger^a
Relation, betr. d. projecL Feldaug K.
Sigismund's geg. ksüland v. J. 1418.
(Anz. f. Schweiz. G. 20. 821-3.) [24
' Blöacb, Guiscard v. Raron, ca. 13f)0
bis 1480. (ADB 27, 312 15.) [25
Wlegand, W., lU-xw I., iiz. v. Loth-
rin.?.'n M?,l-5:3. (ADH 28. 207-9.) [2t;
Haerynck, H., Jan Boendaele, och
geheeten Jan de Giere: lün leven,
zijne werken en zijn t^jd, Gent, Le-
liaert «n SifTer. 1888. [27
' Bachmann, A., Alsch (d. i. Albert)
▼.' Riesenbur^. (ADB 28, 581 f.) [28
Schwartz, Ph., üeb. eine Anklage-
schritt geg. d. Hocbm. Paul v. Huss-
dorf a. d. 15. Jh. (Mitth. a. d. Livl.
O. 14, 145-79.)
Weiaakanig, Der, nach d. Dictaten
u. eigenb, Anfzeichngn. Mazimtlian'a
zusam m e n fres r V M a .\ T r e i t z ? a u c r-
weiD,hrt>g. v. Aivv. Öcbulz. (Jb.
d. knnstb. Sammlungen dea allerli.
Kaiserh. ^ 1 [30
Sanuto Marino, I diari (s. Nr. 44Q).
T. XXIV-XXV, fasc. 106-114. a L. 5.
# Vgl. A. Veneto 36, 100-26: Oiua.
de Leva. Sanuto Marino. [31
Bernoulli, A., Die Basler vor Bloch-
mont. (Beitrr. z. vnlerl. G. Basel.
12, 12558.) [32
Wysa, 6. V., Ital Beding, d. älL,
Landammann in 6chwyx. f 1447.
(ADB 27, 681-4.) [83
Documento per labattaglia di Nancy
1477. (Boll. ator. della 6ma It. 10,
191 f.) [34
ROdlger, E., Feattage f. d. Herr-
scherhaus Wettin in d. alten Reichs-
Stadt Eger. 1459. (Lpa. Ztg. Beil.
Nr. 65-57.) [35
Aoten zam Keusser Kriege 1472-75;
mitgeth. V. Adf. ririch. fAnn. d.
bist. \' . f. d . N i ederrh. 49, 1 1 I ) [36
Laschitzer, S., DieGeneaiüg;c d. K.
Maximilian. (Jb. d. kunsth. Sammlgg.
d. allerh. Kni-rrh. VII, 1-46.) [37
Madrazzo, Pedro, tJeb. Krönungs-
insignien u. Staatsgtvv ander Maximi-
lian .s I. u. Karl's V. u. ihr Schicksal in
Spanien: dt. v. R. Beer. (Jh.d. kunat-
hiöt.Samml.d.allerh. Kaiserh. IX.) [38
Theuerdank, l>er. Facsimile-Reprod.
nach d. 1. Ansg. v. 1617, hrsg. von
La.';cli i 1 7p r. fJb. d. kunsth. SaauDL
d. allerh. Kaiserh. VIII. 1 [39
Riezier, S., Die Veruahlg. Üag. AI-
brecht'a IV. v. Baiern n. Kanigimde
Oesterr. (SBMAk 1888. 2, 375
bis 94.) [40
Walas, Joa., Barth, v. Henneberg,
Erzb. T. Hains 1484- 1504. Freiburg,
Herder, pr. 8". 71 S. M. 1.
«Jf Ree: Lit. Hdw. 28, 324 l. (Uias-
aehröder); ThLBl 252 f. (41
Delaborde, H. Fr., I/exped. de
Charles Vlii en Italic, s. Nr. 465.
Hec.: HQH 45, 574-88 (J. Vaesen).
11. sior. lt. 6. 118-20; M.-Age2, 101 f.;
RH 402-5 (Berg er). [42
Zeiler, B., La iigue de Cambrai.
Agnadel et la guerre de Ferrare
(1508- 11). Paris, Hhcfaette. 16*. 189 p.
Fr. 0v50. [4:1
Ulmann, H., Aus dt. FeMlagern
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II, 7. Vom gr. Sehitma bii s. Reformation.
257
walir. <I, liirn v. Csmbraj 1609- 10.
(DZÜ 1, 346-80.) [2944
Fraknoi, 6., Rapports dfplom. de
laHongrie avecla France au coxnmcnc.
du 16e sitele. (R. d'hist. dipJ. 3, 230
bis 68.) [4d
UnhardI, Zeehierl deirimp. Uns-
similiano I., 14M. (R. it. m nam.
1888, fasc 4.) [46
Chmerlarz, E., Das ält. Gebetbuch
d, K. Maximilian. (Jb. d. kunsth.
Sammlgg. d. allerb. Kaieerh. VIT,
201 ff. [47
Literat. überWaldenser s. in Gruppe IV, S.
Loserth, J., Neuere Erscheinungen
d. Wiclif-Uteratur. (HZ 62, 266 bis
m) [48
Lenz, Ant., Petra Chelc?ick^ho uceni
o sedniefe svatosti. (Lehre des Petr.
Cbelciky V. d. 7 Sacramenten u, ihr
VerhÄltniss zu Joh. Wiclif.) Prag,
Cyrillo-Meth. Buchdr. 90 kr. [49
Wiolif and bis works. (Quart. R.
Kr. 886, 502-81.) [50
Keller, L, Friedr. Reiser. (ADB 28,
121 f.) '^f Taboriten-Biecbof, ver-
braunt 1458. [51
Scheuffgen, F. J., Bt ttrr. zur G. d.
f rossen Schismas. Freib., Herder, gr.
Vm, 182 8. M. 2. «JfRec: Lit.
Hdw. 28, 284 f. (H. Finke). [52
Valol8,Noll,Le röle de Charles V au
d^butdugrand 8chi8me8 avr.-lü uov.
1878. (8ep. a. Ann. bull, de la eoe.
de l'hist. de France 24.) Nogent-le-
Rotrou, Daupeley- Gouverneur. 8*.
23 p. [53
Neyok, ülr. v. Richenthal, Chronist
des Constaaser Condls. (ADB 28,
433-5.) [54
Vaa d«r Hart, Hwm. d. flart
n. 8. sechsfoliobandreiches Q.werk
über die Kirchenvers, zu Constanz.
Viersen, Seibstverl. 8". IV, 60 S. [55
4f Erler, a., Dietr. ▼. Kieheim, 8.
Nr. 476. Ree: Lit. Handw. .531-3
(Finke); WZ 8, 179 84; DLZ 10,
512-4 (0. Meinardus). [56
«Jf- Pastor, L., Hist. «ies papes, s.
Nr. 484. Ree: Polybiblion 28, 53.5 f.;
H. pol. et litt. 471 Nr. 1; d^ances
et trav. de l*ae. des ee. mor. et pol.
80, 907-9 (Geffroy); RC 27, 210-4
(P. de Noihac); fiibl. onW. 42,
447 f. [57
Yriarta, OharL, Lea Borgia. C^ear
Denteebe Zetteohr. f. OeeoliIeliCew.
Borgia^ d apres de nouv. docc. I u.
II. Par., Hothschild. 316 u. VIII, 352 p.
^ Ree.: RH 40, 114 f. (Hon od);
Saturd. R. 67, 452 f. (58
<^Villarl, Paeq., Gir. Savonarola,
8. Nr. 488. Ree: Giorn. stor. della
lett It 12, 258^ (Pellegrini);
R. crit. d. lett. It. V, apr.-^ugno
(Medin). — Enj»! Hebers, (s. Nachrr.
Nr. 156e) V. L. Viiiari, 840p. Ree:
Saturd. R. 67, 106 f.; Ae. 248r. (Hör.
F. Brown). [59
Brueh«tOeke,9, e. Torlatb. dt. Bibel-
übersetig. (Z. f. kirchl. Wies. etc.
250-4.) [60
Schulze, Tb., Eine vorreformator.
Homiletik. (Z. f. kirehl. Wies. etc.
254-61.) [61
Marlealegenden d. 15. Jh., mitg. v.
Joh.Bolte. (Alemannia 17, 1-25.) [62
Zollar, Jat., L^antls^mitisme en AI-
lemagne an 14e sitele. (NR 1888,
15. oct.) [68
Klette, Th., Ital. Gelehrtenrenaiss.
(8. Kr. 21t]8). IT: V, 110 S. M. 3. [64
Nolhao, P. de, La uibl. de Fulvio
Orsini. (Bibl. de TEcole des baatee
Stüdes 74.) Paris, BoQÜlon A Vieweg.
1887. [65
Bolte, Joh., Zwei Hnmanistenko-
mödien a. Italien. (Z. f. vergl. Litg.
u. Ren.-Lit. 1, 77-84; 231-44.) [66
'X'Nolbac, Pierre de, Erasme en
Italie.. B. Nr. 496. Ree.: A. Veneto
36, 397-409 (Cian); RQH 43. 664 f.;
Bull. crit. 1888. Nr. 9; Polybibl. 27,
339 f.; A. ätor. It. 5. Ser. 3, 2öb-9
(G. Papaleoni); HZ 819 ff. (Hart
l«l(l(-rl [67
Morneweg, K., Joh. v. Dalberg,
s. Nr. 497. Ree.: Katholik 1888, 78 ff.
(Falk); Lit. Rs. 1888, Nr. 2 (Gott-
lob); DLBl 11, 4 f. (v. Lilien-
cron); HPBll 103, 406-8; HZ 62,
812 f. (Hartfelderl. (68.
Geiger, Ludw.. -Jnh, Rpnchüü 1455
bis 1.522. (ADB 28, 785-99.) [69
Roethe, Thüring v. Ringoltingen.
(ADB 28, 634 f.) (70
Hartfelder, Karl, Beatos Rheoanus.
(ADB 28, 383-6.) [71
BabiMann, P., Eine Ergftnsg. der
Bibliogr. d. Münster. Human. Mnr-
mellins. (WZ 8, 161-f^ ) [72
Brandes, Hern., Guidu v. Alet.
(Jb. d. V. f. niederdt Spiachf. 18,
I. n. 1. 17
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258
Bibliographie Mr. 2973—8022.
81-96.) #Vi«ioiiBdichtg. «. Aueg. d.
UA [2973
Pranti, Gregor Kei8Ch,t 1525, Verf.
iL „Morgarita pMllMophieB'*. (ADB
28. 117.) [74
Burckhardt, D., Die Schnlf Martin
bchongaaer's am Uberrhein. Basel,
Sohneider.S*. UU^AI^f. M.2,40. [75
ZatKiiger, Otto v., Kleine Beitrr.
2ur dt. Verl>G. im 13. Jh. 1: Ueb.
d. Herkunft d. Beaeichng. „Synoda-
lis" in (1. Kuchsgesetzen d. 13. Jh.
II: Zur G. d. Bannleihc. (MlOG 10,
217-24; 224-43.) [76
Rooklnger, L. v., Ueb. d. Bpnren
d. Benntzg. d. kais. Land- u. Lclion-
rechts im -1 n. Iftzten Viertel d.
13. Jh. (öBMAk 1889, 119-86.) [77
^SohMltlMt, Km Königslager vor
Aachen, s^. Nr. "08. Ree: ZAachGV
10, 248-52 (Ii. Loerech)^ CBl. f.
Rechtsw. (j, 280 f. (v. Brie). [78
Seeliger, Gerh.,Erzkanzler U.Reichs-
kanzleien ; e. Beitr. z. G. d. dt. Reiches.
Innebr., Wagner, gr. 8<». Vll, 236 S.
lt. 5.60. ^ G. d. dt Bnckansleramte
•eit alt. Zeit, m. neuem Material. (79
Schwalm, Jak., Die Landfrieden in
DUd. unU Ludw. d. B. Gott., Vanden-
hoeck & R. 8*. V, 170 8. M. 8,00. » Be-
handelt die Reichs-Ldfr.-Gesetze K.
Ludwig's, dann 8. 12, 84 ff., 93127
die Ldirieden h. Rhein, in Süddtld.
u. in NorddÜd.; 8. 137-170 Urkk.
Beilnp -n nus^ rbein. Archiven, [80
* Kelleter , F. J. , Landfriedeus-
bünde, 8. Nr. 512. Ree: ZAachGV
10, 256 f. (H L-ersch: -chöne
Erstlingsarheit); MHL 17, 29-31 (W.
Altmann); Ann. d. hist. V. f. d.
NIederrh. 48, 181 f. (J. H an se n). [81
Lindner, Tll., Die Verne, s. Nr.
505. ]{ec.: AZtg Beil. 16 (v. Löh er);
Lit. Handw. 1888 , 434-40 (v. Asse-
burg); Oeetr. CBl. S, 100 ff.; Laacher
Stimmen 460 ff. (NiemaiU r); MHL
17, 165-9 (W. Martens); HPBIl 103,
328-33 ; CBl 507-9. [82
#Ph1ilppi, F., Das Westf. Veme-
gericht, Nr. 506. Ree: MHL 17,
169 (W. Martens); CBl .507-9. [83
Wagaefi Zum (Janzlei- u. Archiv-
weeen d. Mnk* HohensoUern v.
Mitte d. 15. bis z. Mitta d. 16. Jh.
(Arch. Z. 13, 95-106.) [84
Kolbergi Ein preuss. Formelbuch
d. 15. Ih. (Z. t O. o. Altii. Emlanda
9, 279-339.) [85
Grodbliolier, Die alt. giosspoln. (vgl.
Nr. IdOl). Dt Paiacni 1390-1400; Giie>
sen 1390-99; Kosten 1391-1400. Hrsg.
V. J. V. Lekszycki. (Puhl. a. d.
preuss. Staatsarch. 38.) Lpz., Hinel.
gr. 8*. XUI, 487 8. M. 10. [86
Uebersetznng, Dt., d. Boppard er
UebereinMmn v. J. 1291; niit<;. v.
Loersch. (ÜBIWZ 8, 120-3.) [87
Ordiraiigcn f. einzelne Aemter <1.
Cleviechen Hofes 1470, raitg. v. Th.
ll^.or^. (7A*0 ]U-r<r 24. 77-84.) [88
Mendheim, Max, Das reichsstadt.,
bes. nttmb. Bdldnerwesen i. 14. u.
15. Jb. Lpz., Foek. 8". 96 S. M. 1,50. [88a
^- Kruse, Ernst, Köln. Geld.-G., .'5.
Nr. 520. Ree: Jb. f. Gesetzg. 13,
237 f.; NZ20, 419 f. (P. Joseph). [89
Registers, De, «n rekeningen van
liet Utrecht l;-;25-3f^; nitg. door
S. Müller F*. L (Werken v. h. hist.
«enootBch. 58.) 'sHage, Nyhoff. gr.
8» Vm, 567 S. FL 7,30. [90
Schatzbuoh, Das, v. Gräfrath, mit-
geth. V. Hnngeweg. C^VGBerg 24,
85-90.) "äf Aelterte dt 8teaer; Ori-
ginalhs. in Düsseld. v. J. 1492. [91
Actenstflcke üb. d. Steuer im Hzth.
Jülich v. J. 1447, mitg. v. G. v.
Below. (ZVGBerg 24, 39-55.) [92
John, W., Der Kölner Rheinzoll
1475-94. (Ann. d. bist. V. f. d.
Niederrh. 4^ 'M'^:^) f98
Fejerpataky, Ladisl., Die papstl.
Steaereinnebmer in Ungarn wahr. d.
1^^. u. 14 Jh. (8Eäzadok21, 493-518;
589-610.) [94
Vogt, Willi., Lucas Rem 1481-1541.
(ADB 28, 187-90.) * Sein Tagebuch
wichtig f. d. Handelsg. >
Urkunde hetr. d. Störfaug bei Deutz
n. Langel, 1504, 1. Juni. (ZVGBerg
24, 90.
Dzlatzko, Karl, Beitrr. i. Gutcu-
berglruge; mit e. Licbtdruck-Facsi-
mile d. Helroasperger*^ r 1 1 e n Ni j t a r i a t > -
instnimente?? v. G. Nov. 1455. (Samm-
lung bibi.-wiss. Arbeiten, hrsg. v. K.
Diiatiko, Hft. 2.) BerL, Asber. gr.
8» 89 8. M. 4. 197
Braun, J. , Buchdrucker: Borth.
Rerabüld, Fr. Renner, Hieron. Resch,
Erh. Rewich, Hieb. u. 0«o. Reyser,
II, 7. Schisma bis Ref. m, 1—2. VenseHi) AUgem., Ref.KeU. 2511
BernI). Richel, Frd. Riederer, Sixtus
Riessüiger. (ADB 28, 192 f.: 228;
2^0-1, 347 f.; 3Ü8 f.; 42G 529
58991.) [2998
ngttler, Ulis, Jean Ootenberg oa
Tinvention deVImpr. (L'Artderimpr.
Kr. 7 f.) 99]
Falk, Ivo Wittig v. Hammelburg
in Malm. (CBl. f. BIblw. 6» 256
bis Ol.) [3000
2, AUgemeinea,
Encylclopädie >]. mm-r. G.v.Herbst
(8 Nr. 533 u. 2198). 40. u. 41. Lfg.
{Bd, IV, 705-82 u. V, 1-80.) *Rec:
V. Bd. IV; DLBl 12, 49 (R. Pflei-
derer). [3001
«äf Hohoff, W., DieRevol., p. Nr. 537.
Ree: Dt. Warande 1, 417-9; Lit.
Handw. 1888, 283-40 (Gr nbe); Polyb.
27, 102 f. (äOOla
;9« Beformaiiansitett 2S18-ÖS,
Alldem., ^'•■i>.t. Leben Q. itnuTt; Znstamlf
3W!j{.iy; üciirüten und Leben der Refonna-
toren etc. 3020-39 ; PoUt. Entwicklung afMo
bis 8048; Tenitomles und LooaleB 804»-77.
Enders, Die neueren Arbeiten auf
d. Geb. d. Hef.-U. (Berr.d. fr. dt. Hocli-
stiftes 5, 178-87.) [3002
Egelhaaf, 6., Dt. G. im 16. Jh. (s.
Nr. 540), 8. Lfg. Ö. 561-640. (Biblioth.
dt. G. 35.) [3
PalnIA, F., Die B«deatg. d. Ref.
f. (]. Entvvielxlg. des dt. Sinnt- uimI
Volkpthumj«. (Kirchl. Mtscbr. 8, 487
biJ» 507.) [4
Nobbe, H., Die Regelg. d. Annen-
ptlege i. IG. Jh. nach d. ev. Kirchen-
ord ngn. Dtlds. (ZKO 10, 509-017.) [5
BSsoli, Hallt, Nürnberser Gold-
schmiede des 16. Jahrh. (IfiUbh. d.
germ. Nat.-Mus. 2, 161-5.) [6
Günther, Erasmus Reinhold. Astro-
nom. 1511-52. (AI)B 28, 77-9.) [7
Günther, .Astrnn. Oetr. Jonch. Ithe-
ticus 1514-7«. (Ai)B 28, 388-90.) [8
Eitner, Rob., Geore Rbawod. Rhaa.
(ADH 28, 372 4.) # Verdient nm er.
Kirchenrre.'-iiiifj^. [9
Roth, F. W. E., Der Mainzer Buch-
drucker Peter Jordan 1581-85. Bi-
bliofrr. desselben. (CBl. f. Biblw. i\
189-206.) [10
HenMi, ürliHiidliebeB a. Biiehdr.-0.
im 16. Jh. Lpx. 8^ 4 8. M. 0,40. (11
Brnun . J., Hnclnirucker Wendolin
Richel (Rih ei) in Strassburg u. Jürgen
Kicholff in Lübeck. (ADB 28, 430-2;
444 f.) [12
Steiff, K., Mittheilgn. a. d. k. Univ.-
Bibl. Tübingen. (Germania, 33, 481
b is 497.) 4f Drucke a. d. J. 1500-26. (18
Bosch, Hans, Hm S ichs' Sprnch-
crrdlfhte v. d. Nürnberger Kandel-
^ie.<^äej ii. (Mitlhh. d. germ. Nat. Mu8.
2, 73-82.) [14
Kawerau, W., Hans Sachs u Ii« Kef.
(öchrr. d. V. t. Ref.-G. Nr.2ü.j Halle,
Kieroeyer.8». VU, 1008. 11.1,20. [15
Spengler, Frz.,T)er verlorene Snlm
im l>rauiri il. IG. Jli. Iniisbr.. Wagner.
8». 4 Bl., 171 ö. M. 3,60. * Hec Z. I.
osi. Gynin. 40, 324-8 (Hau ff en). [16
DankO, Albt echt Diirer's Glaubens-
bekennlniss; eine theolüg.-kunstge-
Bchichtliche Studie. Tttbiagen. Laapp.
1888. 43 S. «M- Ree.: R. de Tart ehret.
'.V2 '247 r [17
Zarco dei Vaiie, Man. R., Unver-
öffentl. Beitrr.z.G.d. Kunstbestrel^.
Karl s V. ii.Phil.ILWien,Uo]xhaDsen.
Fol. 19 S. [18
Eitner, Rol>., Ballh. Resinarius, Ton-
setser. (ADB 28, 245 f.) (19
Luther, Mart., Padag. Schritten u.
Aeusserungn.; mit Einleitf^. hrsg. v.
II. K. Tr: >tfiii. (Bild, [."ad-ij ('las-
siker 28.) Langensalza, Bayer, gr. 8**.
XCn, 293 S. M. 3. * Hec: Prot.
Kirchztg. 418 20 (A. Thoma). |-20
4<- Luther'9 Ti.'^. h reden, s. Nr. 2225.
Rec.:Theol.Lit.-Ber.Nr,l (Sch u l tze) ;
ThLBl Nr. 8 (G. Bossert); Ann.
de bibl. theo]. Nr. 1 (A. Jundt);
DI//. 10 705 7 (T1-. Kolde). [21
Schaub, Karl £d., Oeb. d. niederdt.
Uebertraggn. d. Luth. üebersetzg. d.
N. T., welche im 16. Jh. im Druck
erschienen. Halle, Niemeyer, gr. 8®.
75 8. M. 2. Ree: Htsbl. d. Ges.
f. Pomro. 0. 92 f. (22
Digitized by Google
260
Bibliographie Nr. 8028-3078.
Qrmilt, Friede, al l.iith»^r'i Bcto
DQDg d. Schrilt- u. ÖprachaluUiuiu»)
bes. d. Hebt, b) lUt Lather d. Reite
nach Rom eine Forderung sein, liebr.
Kenntnisse zu danken^ fZ. f. kirclil.
VViös. etc. 9, äOö-iO; aiü-Ö.) [a023
BlltE, Kari, Wann ist Lather*8 Ued :
Eine fesle Burg etc. gedichtet wurden?
(Vorträge und Anfsätze 8. 160 207.)
•X- Jahreswende 152^/29 od. Anf. 2U.[24
Rittebl, Otto, Des Christi. Lebens-
ideal in Luther's Auffassung. (Vortr.)
Hftllp. Niemeyer. H"A2 S. M. 0,80. \ 25
Faik, Zur Cochläus-Biographit! u.
Bibliographie. (Katholik 814-22.) 126
Melanohthon, Phil., Brief an d. Rath
d. St. Baul7.on; mitf,'. v. Gen. Müller.
(NAÖachsG 10, 149f ) <J€>3. April 1551.
Ans d. Fände sn Bantsen, s. NA>
ßäch^c 10. 141 [27
Üelanchthon , Lettre inöd., addr.
aux <^uatre-Mini8traux de Neuchatel;
comm. p. J. U. Bonhdte. (Mus^e
NeuchÄt. Nr. 4.) [28
KrafTl, C.« Ueb. d. «rabies theologo-
mm" in den leisten Aufseicbgn. Me>
lanchthon's vor 8. Heimgang. (Theol.
Arbeiten a. d. rhein.wiss. Fred ige r-V.
8-9, 124-9.) [29
Tbton, kaq^ Anonym. Brief e. Ein-
gekerkerten an Melaiichth. (Z. f. wiss.
Theol. 32, 352-8.) * Fr. Dryander.
8. Juli 1544. [30
InventarlUffl Aber die Hinterlassen-
schaft d. Erasmus v. 22. Juli 1586,
hrsg. V. L. 8 i e be r. Basel. 8». 198. [31
Wagenmann, Urban. Rhenus. (ADB
28, 874-8.) [82
Becker, W., n. C. Krafft, Zacharias
Ursin 's Briefe an Crato Crafftheim
etc. (Theol. Arbeiten a. d. rhein.
wies. Prediger- V. 8/9, 79-123.) [33
Baur, Aug., Zwingll Theolnf^ie
(8. Nr. 2250). U, 2: IX u. b. 401 «H4.
H. 9. [34
Seeberg, R., Zar Charakterist. d.
reform. Grundgedanken Zwingli'?.
(Mitlh. u. Nachrr. f. d. ev. Kirche
i. RnsBl. 5-35.) (85
Baur, A., Zwingli's Lehre v. Hirten-
amt. (7. f. prakt.Th.. 1888, Hfl.:}.) [36
Calvini, Joa., Opera (vgl. Nr. 567).
Vol. 86 u. 37. 672 a. 7026p. (Corpus
n tnrni ,t Vol. 64, 65). ü M. 12. [37
Watier, A,, Calvin predicateur, Ge-
neve, Beroud, 6". Kr. 2. [38
6M«9ftrtM, A. Calvin h^bral-
sant et interpr^te de Taue. lest.
Paris, Fischbacher. 12^ Fr. 2. [d9
Meaux, de, La r^forme et la polit.
fran^. en Europe jusqu'ä la paix
de Weslphalie. I u. IL Paris, Pt-rrin.
8«. VII. 576 u. U95 p. Fr. 16. Hec:
BBCh 50, lOS-10 (A. Lee07 d« la
Matche). [40
«X- Baumgarten, 0. Karl s v. If -2
8. Nr. 574 Ree: Dt. R. 12Ö f.; MÜL
17, 269-77 (v. Gruner). — Ree I.
u. II: KI! :'.7. 405-7 (Morel-Fatio);
Lit. R,s. 1608, 7 CDittrich)i OeaUrr.
Lit. CBl Nr. 1 {L. Pastor). [41
Baumgarten, Hern., Karl V. u. *L
dt. Ref. (Sehr. d.V. f. Ref.-G. Nr. 27.)
Halle, Niemeyer. 8*^. 90S.M. 1,20. (42
Bir, MiX, Rieh. v. Oreifenklaii an
Vollrath.^. Krzh. u. Kurf^ THar.
(ADH 5« 413-8.) [43
Volbehr, Th., Zur G. d. Munster.
Unruhen. (Mitthh. d. germ. Nat-Mus.
2. 97 103.1 [44
Ney, Jul., Der Keichsta«,' zu Speyer,
1526 fSanuril. wiss. Vortrr.) Hamb.
Ricl.ter. ,so. 44 S. M. 1 <|flm WesentL
Ii Friedensburg. [44a
Ferdinand, roi de Hongne etc., Gir-
calalre aox Hilles de la ehril, poor
obt. des aubsldes c le Turo, 24 f^vr.
1530; commun. de Fr. Mngnier.
(Bull. bist. etc. du comite des trav.
bist etc. 1888, 81-4.) [44b
Moraolin, Bern., II concilio di Vi*
cenza-, episodio della storia del conc.
di Trenlo. (Atti del r. ist. Yen. 6 Scr.
7, .5.S9-87.) (45
Moses, Relnhold, Die Religions-
verhdlgii. zu Hagenau und Worms
1540 u. 41. Jena, Pohle. 8*. VIIL
138 S. M. 3. [46
Vetter, Paul, DieRelig.verhdlgn. auf
d. Reichst, zu Regeoaburg 1541. Jena,
Pohle. 8«. VU, 290 8. H. 4. [47
Correapondance polit d*Odet de
Selve, amb. de France en Angleterre
1546 — 49, publ. p. Germ. Lefevre-
Pontalis. IV (Inv. analyt. des arch.
etr.). Paris, Alcan. gr. 8*. XVIU,
518 p. Fr. 15. [48
Hani, A, Die letsten Ordensritier
in Preussen. (Z. der Alth.-Oes.
Inst. ri. 2. 22-43.) [49
fietiS, F., Klosterviaitationen, s.
Nr. 610. Ree: UZ 61, 806 f. (Th.
.-L,d by Google
III, 2. Keformationszeit.
2Ü1
Flftthe); RJb 10, lOS-5 (DiftHch);
NASäch8G10.160-2(Mnller). (3050
Moritz V. Sachsen, Verl'ügnng an
d. Freiberger Hath 1546, d. Beisetzg.
t. SohoM Albr. \ttir.\ mitg. Th.
Di8tel. (lUttli. Fntt». Altb.-V.
25, 27 f.) [3051
Knavth, Pavl, Moritz Sachsen;
8. Persönliclik. o. s. Beziehgn. zur
Stadt Freiherg. (Ebd. 3-18.) {52
itr Schmidt, Berth., Barggf. Heinr.
lY. za Meissen, s. Nr. 577. Ree:
NASächBÜ 10, 1 62-7 (v. Druffel). [53
Müller, Geo., Joh. Kivlus, Organis.
d. Sachs. Schul w. 1500-53. (ADB 28,
707 13.) [54
Fabian, Ernst, Die Wiederaufrich-
tUDg d. Zwickaner Schule nach d.
«ehnalkald. Kriege. (Mitth.d. Alth.-y.
f. Zwicliau 2. 1-28.) [56
Burkhardt, C. A. H., Aberglnube
u. Glaubenslt'stigkeit d. gefangenen
Kurf. Joh. Friedrieh. (NASiehsG 10.
146 0.) [.56
Schaer, Lüneburger Chroniken d.
Ref.ieit, ihre Qn. a. Yerwerthg. f.
d. 6. Lünebnrgs. (Progr). Hannov.
4«. 22 S. [57
Wrede, Adf., Heform. im Lüne-
bargischen, 8. Mr. 615. Ree. ; TbLZ
34 f. (G. Kawerau): DI.Z 10. 225 f.
(Zimmerniann); UZ t>l, 538 1. [58
Wrede, Adf., Ernst d. Bekenner,
Hz. V. Braunschw. u. Lüneb. (Schrr.
d. V. f. Ref.-G. Nr. 25.) Halle, Nie-
mever. 8^ 124 S. M. 2,40. [59
mase, Joh. Riebling, erster Lalh.
Superint. in MeeUenbg. (ABB 28.
507 f.) [60
MarnelTe, Edg. de, La princi[>aute
de et les Pays-Bas an 16e Rii-cle :
correspond. et docc. polit. 1. II.
Liege, Grandmont-Donders. 8^ 390,
504 p. hFr. 15. (61
Otto, Renatus v. Nassau- Oranien
1518-44. (ADB 28, 202 f.) [62
Actenstack z. Hef.-G. v. Gelder-
land 1538, mitg. V. W. Harless
(ZVCr Bere 24, 95-7.) [63
Krafrt, C., Zur rhein. Ref.-G. unt.
d. Erxb. Herrn. Wied. (Theol.
Arb. a. d. rhein. wisa. Prediger-V.
8/9, 152-72.) (64
Krairt, C, Zur rhein. Martyrologie,
Adf. Clarenbaeh n. Peter Flysteden.
(Theol. Arb n. d. rheln.-wiss. Predig. -
Ver. 8/9, 130-36.) [65
Bdsch, Hans, Die kirchl. Kleinodien
d. Kard. Albreeht, Ertb. a. Kurf. r.
Mainz, Mgf. Braadenb. (MONM 2,
123-52). [66
Stern, Alfr., Melch. Rink. (ADB
38. 046.) [67
Bessert, Gust., Die Gefangenschaft
d. Uieron. Baumgartner u. d. Nürn-
berger V. Haltenbergstetten. (Wtirtt.
Vjhlte 11, 207-17.) [68
Susann, Herrn.. Kenzinfj^en in d.
Rel.zeiU (^Prugr.) Kenzingen, PleilTer.
8*. 86 8. [69
Baum, Adf., Magistrat n. Ref.
in btrasöburg. Ree: HZ 62, 14»i f.
(VV. Wiegand); ThLZ 1888, 592-4
(G. Kawerau). [70
Heuberger, S., Die Kinführg. der
Ref. in Brugg. Brugg, «Efünger*
hör. 8*. 36 8. [71
Keller, L, Wilh. Reublin. (ADB 28,
279.) * Schweiz. Anabaptist. [72
Aashelm, Bemer Chronik s. V, 7.
Nwrrminn, A., Zur O. d. Stadt 8t.
Pölten 1. 16. Jh., nebst ein. Anh. z.
G. d. niederöRterr. Bauernkrieges.
(Progr.) St. Pollen. ^Ktc: MlOO
10, 164 (Prem). [73
Tentsch, Fr., Geo. Heieherstorffer.
(ADB 27, 678 f.). [73a
Vancura, Verfolgg. d. Brüdemnität
im sttdw. Böhmen durch K. Ferdin. I.
Tchech. (Geschichtl. Arbb.eb.8chüler
Tomek'p). Prag. Otto. [74
Fiala, Ed., Die älteste «Raitung*
d. Prager MflnsamtsarehiTes. (NZ
20, 175-82.) [75
Schuster, Traug., D. ält. dt. Kirchen-
gesangbueh 8iet>eiibttrgens. (A. d. V.
f. Siebenb. Ldk. 22, 26 41.) [76
Acsady , IgnÄCZ , Magyarorsr.ag
penzugyeil. Ferdinand alatt. (Ungarns
finans. Verhh. nnter Ferd. I.) Buda-
pest. Athenaeum. 8^ 2H0 8. # Be-
ruht auf neuem Material. [77
3, Oegenr^ortiuUion utid
mjähr. Krieg l/NUf~ie48,
Oegenref. soTH-si ; sojiUir. Krieg 80St«99;
ABS?. Culturgeschichtli( hfs 3niii-3112; Tetri-
tflrialcs n. Loi uIps 3113-«.«.
Ritter, Mor., Dt. G. im Zeilall. d.
Gegenrel. u, d. 30j. Krieges (s. Nr.
640). 7. Lfg. (Bibl. du O. Lfg. 34.)
S. 481-560. M. 1. [78
Meaux, La r^formation et la pol.
f^n^ 8. Nr. 8040.
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202
Bibliographie Nr. 9079—3136.
Ward, A., The Coanter lielorma-
tion. London, Longmans. 12^ 200 p.
2 sli. G d. Ree: Ac. 389 f. (C.
L. Klingaford). [8079
Decrue de Stoutz, Francis, ün
enipruiit des Uuguenots trang. en
Alieni. et en Suisse 1562. (R. d'hist.
dipl. 3. 192 9.) [80
La Ferriere, Hector de, LYlection
du duc d'Anjou au troue de Pologne.
(KQH 448-507.) (81
Keym, Frz., G. d. BOjältr. Kriege».
3. Anst: 2 Rd.-. Frcih., Herder. 8*.
V II, ad4 u. 833 H. M. 3. [82
# Prfelt des caiopagnet de Gast.
Adolphe en Allem. 1G30-32. (Bibl.
intern, d'hist milit.) Ree: StntT-
leur's Z. 2Ü, IV , 22(i-9. [83
fiaedeke, Arn., Zur PoHt Wnllen-
»tein's u. Kursachsent 1680'S4. fXA
SächBG 10, 32-42.) [84
Gaedeke, Arn., Die Eroberg. Nord-
böbmeus 1631 u. d. lleect^g. Progs
durch d. Sachsen 1631. (JNASächsG
9, 232-70.) [85
Retek, Ant., Dcjiuy sask^bo vp£An
do Cech a nävrat emigrace 1631-32
(G. d. pacli8. Einfnlb in Böhnmon n.
d. Rückkehr d. Emigration), i'rag,
Kober. 8». IV, 1748. FJ. 1,30. ^Sep.
a. 1 I^)!lln.-Müh^. Chron. Bd. 5. f86
Haide, Jacobus, Dt'r wieder zum
Leben erwachte Tilly elc, uberü. von
Jos. Böhm. Münch., Lindaner. 8^
XXXI, HKS. M. 4f 15.0.: UPHll
103, 3^:1- * ; f ( t . W f > s t e r m a y e r) . [87
Vigier, Octave, La polii. exieri^ure
du cardinal de Ricbalien; projets
d'alliance avec TAngleterre. (RQH 45,
481-528.) [88
Poten, B., Feldzeugmei8tor Job. v.
Reuhchenl.urti. (ADB 28. ^O«; 8.) [89
Krebs, J., Die Schlacht bei Lindi-n-
busch 13. Mai 1634. (ZVG ScIileMpn
28, 808-18.) [90
Roy, J. C, Le mar^chal Rantzau
et notic«' ?iir la guerrc df 30 an??.
Lille et i'uris, Lefort 12". 179 p. [91
Landaliarg, Ermt, Dieir. (Theod.)
Hrinl i. - 1590-1664. (ADB 28> 90
bis ',<:< > [92
Petersdorff, Herm. , Beitrr. zur
WirthMch.-, Steuer- u. Heeresg. i. 30j.
ivr (FBPG 2, 1-78 n. Berl. Diss. v,
1888.) [93
Mayer, Ph., Die culturli. Entwickig.
Dlld.s. i. d. 2. Hälfte d. lt>. J!;. m.
bsd. Bezugn. auf d. sachs. Lande,
bearb. v.R.Carias. GoUbna, DUTert.
8". IV, 105 8. M. 2, ♦Ree.: Ev.
Kirrh^'/f^r. :r>3. [94
■jf Schuster, L., Joh. Kcpkr, e.
Nr. 682. Ree: Lit. Handw. 1888,
273 r. (SrUanz): CBl 1R88, 23; Ut.
R8. 1888, 6 (Haas)^ StMBCO 9,
691 f. f95
Crecelius, W., Das geschichtl. Lied
u. d. Ztg. i. 16. u. 17. Jh fZVG
Berg 24, 1-22.) ^ Kaik. Lieder u.
Ztgn. a. d. dOj. Kr. a. d. Ganlonbibl.
V. Thnr-aii. [90
Sepp, Chr., Verboden lectuur. Eon
drietaal iiidices libr. prohibitorum
toegolicht. Leiden, E. J. Brill, gr. 8".
28(1 S. M. 5,50. *Ke. : TI LZ 13,
646: Commeotar z. d. Low. lod.
1550 n. 15S8 ii. d. Antwerp. Append.
z. Trienter Ind. v. 1570. [97
Index libr. fwohibitoruni. p^edr. z.
Parma 1580, nach d. einz. bek. ExpL
hrag. n. erl. v. Fr. H. Reaaeh. Bonn,
Cohe... <rr. S^. M, 2. [9^
Fumagalli, G., Di alcune edizioni
Bconosciute o rari^sime dell' Indice
dei libri proibiti. (R. delle bibliot.
I, 24-8.) [mi*
Braun,!., Buchdruck. Joh. Khambu,
Geo. Rhete, Jos. Richel,Tbeod.Riebel,
DoTiat Ritzenhau u. Greg. RitzscU.
(ADH 28, 370 f.; 387 ; 428 f.; 429 (.;
704 l.) [3100
Götz, Deber loa. BcaligeFa gloaao-
graph. Studien u. Pläne. (Berr. d.
sächs. Ges. d. W. 40, 219 34.) [3101
Ferdinand II., Erzb. v. Tirol, Specu-
lum viiae humanae 1584; nebst e.
Einl. in d. Dnuna d. 16. Jli. hrsg.
V. Jac. Minor. (Neudrr. dt. Lit.-
Werke d. 16. n. 17. Jh. Nr. 79 o. 80.)
Halle, Niemeyer. 8*. Uly 65 8.
k M. 0,60. [2
Bolte, J., Job. iieinhnrd, dt. Drama-
tiker d. 16. Jh. (ADB 28, 36 f.) [8
Bolte,]., Barthol. Ringwa! lt. I -üh.
Dicht, a. Ende d. 16. Jh. (ADB 28,
6404.) [4
Heyer, A., l^este period. ZeitAclirr.
d. 17. Jh. in d. Stadtbibl. u. Univ..
bibl. zu Breslau. (CBl f. Biblw. 6,
137-62). (5
Bolte, Joh., Das Liederbuch d. PeU .
Fabririus. (Jb. d. V, f. üiederdt.
Öpraclif. 13, 55-68.) [6
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III, 3. QegenreformatioD u. 30jahr. Krieg.
2G3
Lieder, Vier, üb. d. Leiden n. Sitten
<1. Zeit (a. d. J H'22) ; mitp. v. Wi 1 h.
C'recelias. (.Aieniaoiüa 17, 42 bis
51.) (8107
Trink- u. Uebeslleiter d. 17. J)i.,
niitf,'. V. Wilh. CrecelittB. (Ale-
mannia 17, 26-9.) [8
Beck, R, Jaeob Beiner, Kirch«n-
niu8. u. Compon. ca. 1560-1006. (ADR
28, 23-5.) [9
Eitner, Rob., a) Joh. Ad. Heiucken
1023-1722 1>) Th. Riccio + 1500.
(ADB 28, 7-11 n. 408 f.) |10
Binz, C, Doctor Joh. Weyer 1515
bis 88. Eine Nachlese. (ZVGBerg
24, 99-134.) [11
Stllt2, Jos., Instruction d. Saut" l^fT.
in Rom ub. d. Uexeuprocease lür
Dtld. n. d. Schweix, 25. Nov 1685.
(KRth. Schweizerbll. 1888, 601 ff.) [12
Zur CoUni^. aack beim nnii folgen-
den Looalen.
Mülverstedt, 6. A. v., Hin»» kur-
brandenb. Kriegswerbg. 1587. (Jber.
d. Altm&rk. V. f. vatG. 22,58-68.) [13
Bolte, Joh^ HanB Clauert u. Joh.
Schöuhrunn; e, Beitr. z. U. d. Ber-
liner Witzes i. 16. u. 17. Jii.^ mit
2 III. (8ep. a. MVOBerlins.) Herl.,
Mittler. 8^ 47 8. M. 0,00. [14
Cosmus V. Simmern'S Lebenslauf;
lirsg. V. Hauncke. (^Balt. 6tud. 39,
1-43.) [14a
Bolte, Joh,, Noch einmal d. Lied
auf d. Danz. Fehde v. 157ti (s. Nr.
t>9t>). (Altpr. Mtschr. 26, 158-60.) [15
Chrlstiani, T., Die Gegenreforma-
tion in Livland L (Bali. Mtschr. 36,
866-405.) [16
Urkmdm a. d. A. d. grossen Gilde
au Reval, mitg. v. Fr. B i e n e m a n n.
(Slitth. n. d. livl. G. 14, 290-8.) [16a
Knothe, Herrn., Zur G. d. Herrsch.
Seiden berg ( • Reibwtdorf) w&hr. d.
JJ. 1622 30. (NASHchsG 10,26-31.) [17
Mütter, Seo., Zur eftchs. Rechtsor.
<NA8achpG 10, 150 f.) [18
BaumBärtel, Die liirchl. Zustände
Bautzens i. 10. ii. 17. Jli. (l'rogr.)
Bautzen, Weller. 8". \V\ P M. 1,20. 1 19
Holstein, H., Zachar. Rivander,
Luth. Theol., 1553-94. (ADB 28,
705 f.) [20
SchöppensprQche, 4 Leipzig^er, «n
d. Rath d. St. Freiberg ergangene
(1571-88); mitgeth. t. Th. Distel.
(tfitth. V. Preib. Alth.-V. 25, 20 bis
31.) [21
Kade, Relnb., Der Frei berg ei- Dom-
glbckner Job. Kröner n. d. kf. sächs.
Begräbnisscapelle 1585 1625. (tfitth.
V. Frcih. Altli V. 25. 19-26.) [22
Ermisch, Hub., Zu üeo. Agricola's
Chronicon tripartitum. 1624 u. 25.
(Mitth. Preib. Alth.-V. 25, 81-4.) [28
Schilling, M., Zur G. d St Zwickau
währ. d. 30J. Krieges 1639-40. (NA
SächsG 9, 271-321.) [24
BoHe, I., Aa§ d. Wittenberger
Univ. Matrikel ir)00 1600. (Z. f. dt.
Phiioi. 20, 80-130.) [25
MQIIer, Geo., Eine Episode a. d.
FIn« inn. Streit. (Z. f. kirchi. Wies.
9, •> <!.) [26
Zahn, W., Tuagermtiod. Känunerei-
Reehng. v. 1611. (Jber. d. Altm.
V. f. vM (; 22. 69-107.) f27
Jacobs, Ed., Die ächöppen Herrn.
Overbeck u. Joh. Schröder u. ihre
Siegel. (Z. d. Harz V. 41, 410-12.)
-5f W e rnigerod e 1 025 . ! 2
Kraute, M. Hinrich Kimphuii 15^9
bis 1655. (ADB 28, 617 f.) [29
NaohrioMan« Einige, z. G. Joh.
Heidfeld's; y. L. Keller. (ZVGBerg
24, 78-6). ^ Urkk. 1601. Kircbeng.
d. Gfseh. Mark.
Delaborde, lul., Charlotte de Bour-
hon princ. d'Orange. Paris, Fisch-
baciier. 8". 387 p. * Ree. : RC 27,
14 r (L. Farges). [81
Oocuments conc les roln^tions entre
le tlucd'Anjou et lesPays-Bas 1576-83
publ. par P. L. Muller et Alph.
Diegerick. 1. (Werken v. het bist,
genootsch. Nr. 51.) 'sHage, Nijhoff.
gr. 8®. XXX, 503 8. Fl. 6,80. [32
Dorp, Arend v., Brievcn en onuit-
ffegeven stnkken; uitg. door ran
der Schueren. II. (Werken van
het. bist, genootsch. 50.) Utrecht,
Kemink. S'^ 597 8. I n. II: fl. 14,10.
«Acten 1582-1595. [33
Thibaut, F., Mnrguerite d'Autriche
et Jeh. Lemaire de Beiges; ou de
la litt6r. et des arts auz Pays-Bas
soue Maig. d'Antr. Paris, Leronx.
Fr. 5. [34
Milller, P. L., Geo. Lalaing, Ba-
ron V. Ville, Gf. V. Remieberg, Statth.
V. FrieMand 1586-81. (ADB 28, 228
bis 225.) [85
Mlclltoltei, J., G. d. verwoeating
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264
BibUognphie Nr. 8186-3190.
r. Brecht in 15*^4 Brecht, Braeck-
maus. 1887. 8°. 112 p. [3136
SIee, van, Andr. Rivet^ reform.
Theol. 1572-16-^. f A DB e^. 707 f.) [37
8iM, van, üaD6 de Kies. (^ADB
28, 578-5.) [88
Inainuatio Status provinc, in qni*
bus liaeretici dominantiir; door G.
Brom. (A. v. d. gesch. v. h. aarta-
biid. Utraeht 17, 150-79.) [89
Crijnaze, Will8M,I>e Remonstranten
en Contra-Remonstranten in het land
Voome, io't byzonder te Briele,
1612-19; door H de Jag er. (A. v.
Nederl. kerkg. 3. 337 90 "1 [40
Ruelena, Charlea, Erycius Puteanus
et Isab. Andreini. (Bull, de l'ac.
d*areh. de Balg. 19, 505-84.) (41
Loaaen, Max, Steph. Winand Pig-
hius u «. ..Hercules Prodicioa'*. (ZVG-
Berg 24. 27-38.) [42
Jacob I. V. England, Schreiben an
d. Pialzgf. Wolfg. Wilhelm, 1611.
(ZVüBerg 24, 98.) [4a
#Bveli Welnaberg, s. Nr. 708. Ree.:
RH 89, 152-0: MHL 17, 04 7 (Hooge-
weg); LiUHandw. 1888, 2X1-4 (Kes-
sel). [44
Hanaan , J. , Die Aachener Ratha-
wahlen 1581 n. 82. (ZOV Aachen 10,
222-37.) [46
Ramon, Guat., La fortereaae de P^-
rönne et la ligne de la Somme pend.
les p6riode8 su^doise et fran?. de
la guerre de 30 ans. Peronne, Üaen-
tin. 18«. vm, 445 p. [46
«^Matihis, 6., Leiden d. Evange-
lischen, s. Kr. 712. Ree: CBI 234 f.;
HZ 61, 169 f. (Th. Schott); RC 26,
851 f. [47
Ney, Pfalzgf. Richard, Hz. v. Pfalz-
Sinimern. (ADB 28, 418-20.) [4-^
Dechent, H., ilaitiuas Hitler d.
Jtingere. (ADB 28. 666-8.) [49
<X> Solms, Gf. 0. zu, Friedr. Graf
zu Solms. 1, 8. Kr. 1449. Ree.: CBI
500-2. [49a
D., R. V., Hessen i . d. Hngen.-Kriegeii .
(He-'=< nland II, 220.) [50
Boite, Joh., Schauspiele in Cassel
n. Lond., 1602. (Z. f. vergl. Lit.-G.
u. IN iiai??. Lit. 2, 300-3.) [.50a
Buff, Adf., Wendel Dietrich : nrkdl.
liuciiir. üb. s. Leben u. s. Thatigkeit.
(ZHV Sehwaben n. Kenborg 15, 80
bis ll'M [51
Lieder, Zwei geachicbUiche; t. d.
gr. u. schädl. Brunst in Isny, 15. Sept.
1631; V. Aufruhr etc. etl. Bauern i.
Sundgau 1633; hrsg. v. W. Cre-
celius. (Alemannia 16, 201-6.) [52
Wledenann , K. , Philippsbnrg^ im
30 j. Kr. I: bis z. Einräumung an
Frankreich.(Dlaa.)Hane.l868.8^. [SS
Baamberger, Kaap., GSommand. t.
Philippsburg, Orig.ber. an d. kais.
General Gf. Aldringen 13. Juli
1633; mitg. Berater. (BHVPrals
13, 72-92.) [54
Lettres du magistrat de Strasbourg,
1(336 43, tirees des arch. de (Jonde,
publ. p. Löon 6. P^Iisaiar. (Docc.
nnnot. II. Sep. a. R. Alsnc. oct. 1888.)
Par. et >iancy, Berger-Levranlt. 8*.
15 p. [55
Moaanann, X., Hat^riaux p. Berv.
h riiist. de la guerre de 30 ans (vgl,
Nr. 715 u. 2384). ( R. d Alsace 40. 81
bis 101.) [56
Pollzeiordnung d. Dorfes Hindi?-
heim i. Eis. a. d. JJ. 1549 u. 73 i
mitg. V. Br. Stehle. (Alemannift 17,
51-69.) [57
Laderchi, LodOV., La campagna del
duca di Roh an in Valtelliua nelT a.
1685. (Sep. a. R. milii. It 1888, 373
bis 402.) Roma, Carlo. 8». 32 p. [58
Balmer, J., Magister Jobs. Müller
V. Baden, Leatprieater in Luzern.
(Sep. a. Rath. Schweis. BIK) Lnzem,
Kaber. Fr. 0,70. [59
Brun, Karl, Gotthart Kingglii,
Schweiz. iMalei- 1575-1039. (ADB 28,
632-4.) [60
Otto, K. V., G. d. Ref. im Erzhzlh.
Oesterr. unt K. Maximilian II. (Sep.
a. Jb. d. Oea. f. d. 0. d. Protaat in
Oesterr. 10.) Wien , Braomfiller. gr.
8^ 00 S. M. 1.50 [61
Mayer, Frz. Mart., Jrremias Hom-
berger; e. Beitr. a. O. Innerösterreicba
im 10. Jh. (Sep. a, AÖG 74.) Wien.
Tempsky. Lex.-8«. 67 S. M. 2,40. 162
Sohnml , Frz. , Bin Beltr. a. O. d.
Tiirkeneinfälle. (A. f. Heimathsk. 2,
282-8). -Jfl'rk.d. K.Mathias, 1013. [63
Kameniäek, Kaiser HudoU IL io
Mähren 1577. Tschcch. (Gesch. Ar-
beiten eh. Schüler Tomek'e.) Prag,
Otto [64
Svoboda, J. S. J» Katolickä refor-
mace a^m«rf4naka Dmiina ▼ kri-
I(jvt»tvi Cei'k^m. (Kath. Reform. Q.
marianiache Sodalitat i« Bohmeo.)
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8^4. Gegenrefonn. ete; WMif. Frieden bie x. Tode KwVt YI.
205
Brünn, Raigern. Benedict.-Buchdr. S\
171 11. 210 S. Fl. 0,70 n. Fl. 1. [3165
^ RAannl, Osw., Occup. d. Stadt
Filten, 8. Nr. 719, wo irrig Mmol. [66
4. Vom ivesffäl. Frieden bis z,
Tode KnrVs VT. und Friedr,
Wilkeim'M I. H'>4S-1740.
Allgemeines a. Beziehen, zu Frankreich etc.
3ie7-8l83; Türkenkriege u. Ot stfcrr»'ichai84
bis SI87; Nordische Verhaltniase u. Branden-
burK-PrEUsscn 3188-8S00; Andere Territorien
3201-3817; Allg. CultoiseuliiclitUobe« SS18
bi« am.
RMMill des inetnictions donnees
aux ambassadeurs et ministres de
Fraoce ^ Rome; av. introd. p. Gabr.
Hanotanz. 1. (1648-87.) Paris,
Alcan. gr. 8°. CXII, 371 p. Fr. 20.
•3f Ree: RH 39, 119 f.; Polybibl. 29,
159-61 i ßC 27, 388-91 {h. G. Peiia-
sier). [8167
Mazarln, Lettres pcnd son mini-
stere; rec. et publ. par A. Che-
ruel. V: 16.52-53. (Coli, de docc.
iaba, Sur Thist. de Fhuice. 1 ser.:
hist. pol.) Paris, impr. nai. 4^ XX,
807 p. [68
CorresfiomlaMet polit et clironi-
qoes paris. adr. k Christ. Günizer,
svnd. roy. de la ville de Strasbourg
16^1-85, pabl. p. Bod. Renas. (R.
d'Alsaee 39, 262 n. 429 IT.; 40. 63
bi? SO.) [69
Pontificato di Innocenzo XII. Dia-
ne (8. Nr. 734) Contin. (Studi e doc.
di St. e diriito 10, 186-206.) [70
Cheruel , A. , ^tnde aar la valeur
bist, des inemoires de Louis XIV.
(Sep. a. CR de Tac. des sc mor.
etc.) Paris, Picard. 8». 24 p. [71
Weibull, Mart., Om »Memoires de
Cbanat'' 3. 4. (UUt. Tidskr. Stockb.
8, 1-28, 181466.} [72
Airy, Osmund, The English resto-
ration and Louis XIV. from the peace
ot' Westphalia to the peace of Nini-
wegen. Lond.,, Longmans. 16**. 11,
292 p. 2 8h. 6d. ^Ree.: Satard ay
R. 20 f. [73
Prlbram, A. Fr., Zur Wahl Leo-
pold's L, 8. Nr. 726. Sep. Wien,
Tempf5kv. M. 2.20. -Jf R<«r. : CBl .542 f. ;
RC 27, 228-30 (B. Auerbach). [74
^Scbtioiil, Leopold L 1667-68,
8. Nr. 737. Bec: HZ 61, 327 f. (A.
Pribram); CB! 880. ablehnend;
BULü 347 (A. Schlossar). [75
Vllfette, J., Passage de l'armee de
Cond^ ä la Chapelle en 1672. (Sep.
a. Bull, du mas^e municip. de Sedan.)
Sedan, Laroehe. 8^ 12 p. [76
Elster, 0., Eine Mobilmncbg. d. dt.
Reiches vor 200 J«!. (Chreozb. 48, II,
410416.) [77
Soldan, F., Die Zerstdrg. d. St.
Worms 1689. Worms, Kräuter. 4**.
V, 68 S. M. 4. * Ree: ZGOberrh.
4, 896 f. (Winkel mann). [78
Ciuittatt, Ose, Drangsale d. St.
Worms u. deren Zerstörg. durch d.
Franzosen, 31. Mai 1689. Worms,
Reise, vr. 8^ XI, 197 S. M. 4. [79
DoeSDUrg, De oorzaken v. d. Spaan-
schen successie - oorlog. (Tijdachr.
voor geech. 1888, 157-167.) ' [80
^ BMrf6el8, Em., Neuchatel et la
polit. pruss., B. Nr. 746. Ree: HZ Gl,
505-9 CBerner}^ EUR 4, 380-2 (A.
W. Ward). [81
FeldzQge d. Pr. Eugen v. Satoyen
(vgl. Nr. 744). XIV: Siegler von
Eberswald, d. Span, öucc.krieg,
Felda. 1712. Wien, Gerold. Lez.'8^.
XI, 424 u. Suppl. 885 S. M. 30. [82
Courcy, de, Renonciation des Bnnr
bona au tröne de France. Paris, Plön.
8*. VII, 854 p. Rr. 8,60. # Ree.:
RC 27, 294 f.; Polyb. 29, 487-9 (M a x
de la Rocheterie)^ Rü 40, 116 t.
(L. Farges). [83
Szddeczky, L., Corresp. Sobie^ki .~
u. Teleki'8, 1684-86. (Tört^nelmi Tär
10, .543-58; 7^4-64.) [84
Forst, Hern., G f. Walrad v. Nassau»
Usinj^t n d_ oberrli Krcistnippen
im Türkenkriege. (Ann. d. V. f. nass.
Althk. 20> 112-88.) [85
60riely,8M., EmrichThölköyi u . d .
franz. Diplomatie. 4-6. (Törtenelmi
TÄr 10, 318-38; 527-42; 749-64.) [86
Thaly, Koloman, Memoire du 0)mte
de Berchini, Joint anz lettres de Mr.
du H^ron du 4 et U aoftt 1701 (Szi-
zadok 21, 1-14.) [87
MBnzer, Enan., Ans brandenbiug.
Flugschriften d. Stockliolm. Bibliotb.
(FBPG 2. 7.5-97.) *16''; 7fi. [88
Holtze, Frd., Zur G. Joach. Hennig's
▼. Treffenfeld. (FBPG 2,252-7.) [89
Joret, Gh., Le voyageur Tavernier,
vgl. Nr. 2417. fin. (R. de geogr. 12,
321-41.) [90
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Bibliograplüe Nr. 8191—8248.
Hirsch, Ferd.,Zur6.d,poln.König8-
wulilv. 1669; Üanz. GesandtKcli.bt rr.
1668 u. 69. (ZVG\Ve«tpr«u8s. Hit. 24.)
Daiis.>BerUinc. grS^ 151 8. 11.3.(8191
Broiie, Reinn.« Der grosse Kurfürst
u. d. dt. Fürstenstand in d. Epoche v.
1672. (Habil.schr.) Halle, 8". 32S. [^2
Feldlig d. gr. Kf. geg. d. Schweden
1675 vom Main bis /.. nu-itkh'iibnr^.
Grenze. (N. iiiilit. Bil. 81, 60 75;
411-18. 32, 151-62; 260-9.) [93
Jany, Curt, Die brandenb. llilfi^
truppi-n Wilh. v. Oran. 1688. (FBPG 2,
99-124.) [94
Pnitt, HuM, Fraiiz. uolnische Um-
triebe in Prenaaen 1689. (DZG 1,
429-42.-) [95
WaddingtOO, A., L acquiä. Ue la
eonronne tqj^ a. Nr. 767. Ree.: CBl
47 f.; St-anc. et travanx 30, 915-7:
RC 27, 250-2 (B.Auerbach); MHL
17, 301-7 ( B e r n e r) ; HZ 62, 363-5. [96
Koser, Reinh., Di«- Grimdg. d. aus-
wärt. Amtes durch Friedr, Wilh. I.,
1728. (FBPG 2. 161-97.) [97
<9f MDIvirtledt, 8. A. v., Die braod.
Kriegsmacht s. Kr. 769. Ree; 7.HV
Mar jen wpfder 22, 74-6(B.Bae u s l h ) ;
HZ 61, 60Ü-3. [i)8
ToIHb, Henri, Ein iiugenott. Atten-
tat vor d. Gertrandenkirche zu Mag-
deburg, 5. Februar 1693. ^^VQ 2,
125-60.) [3199
Belling, L, Der t<ios.vf Kurfürst
in d. Dichtung. Bt-rl , Brachvo|:^('l &
Kamt. a\ VI, 3b6S. <äfr Ree,: FBPG
1, 641. [8200
Hammarskjöld, A., Bidrag tili Liv-
lands liisiuria under Karl XI. re-
?ering. I : Grefve Jakob Johan Hastfer.
Bist. Tidskr. Stockh. 8, 231 60.) [1
Christlanii Erich Dahlberg in
Livland.(Balt.Htechr.d5>60218.) [2
-5«-Briefed. Kftin. Sophie V. Hau iiov.,
8. Kr. 845. Hcc. : ZO Oberrh. 4, 126- [3
Memoirs ot' Sophia, Electress ui
Hanover, 1630*80; transl. by H. Fo-
rester. Lond., Bentlev. 8". 252 n.
9 sh. «äf Hec. : Saturday R. 67, 262 f. [4
Zwiedineck-Südeohorst, Die G. der
Prinzessin v. Ahlden. (AZtg Beil.
Nr. 151 IT.) [5
Brlefweohseli LeibDizens, mii dem
Hz. Ant Ulr. Brannaebw.- Wolfen-
büttel, mitg. von Ed. Bode mann.
(ZHV Nieders. im. 7^ 244.) * Von
iiuhemluter. l. d. Zeil G. 1683-1714. [6
Appelle, Hetar. Berah. v. d., ReiM-
tagebnch vom J. 1724; Ans^utr mit
Eiui. V. Furbringer, der Max-(Jie-
mena^Canal a. a. Ertwner Kurf. 0)e-
inens Aug, etc. (Jb. d. Ge.^. f*. hil.1.
Kunst etc. su Emden. VIII, 1 ö.
103 128.) [7
Alexandre, J., Rer. Leodiensium Sta-
tus a. ItUD. Tj^, Grandmont-Don-
ders. b". 212 p. [8
Pabst van BlaaenleRf R. W. J. vaa,
Nederl. en and. oudheden. Cornelia
Hop's reize door Dtld., 1711. (S«p. a.
Dt. Warande. N. R. 1, 694 ff.) Gand,
Leliaert Siffer. 8*. 31 p. Fr. 0,50. [9
Jeisenhart, I., Relations de la prov.
du Luxembourg &v. le rrnuv. g6n. des
Pays-Bas autr., 1716-44. (Add. de
IMnst. arch. de Lnxb. 1888. Kr. 4.) [10
Harater, Speierer Flurpinn v. 1715
u. d. sog. Spcirer Baoemkrieg. (MHIT
Pfalz 13, 93-123.) (11
Gothela, Eborh., Mannheim im 1. Jb.
s. Bestoliens: e. Beitr z. dt. Städteg.
(ZG Oberrh. 3, 129-211.) [12
Zunftgesetze der Krämerzunft zu
Grüustiidt d. d. 1731, hrsg. v. Karl
K ni i c Ii. (> f 7. l,e i n i n ß'en-W eater-
burg. (.MHV Fittli 13, 1-26.) [13
Zur Geschichte d. Hz. Karl Alex.
V. Württemberg u. d. Streit igkk. naeh
s. Tode; aus Dr. P. Starkes Papieren.
(WürlL Vj.helte 11, 1-28 u. Württ.
Jbb. 1888, n.) [18a
Originalbericht üb. d. Brand d. Ab-
tt i^a'lniude v. Salem 1097, 9.-10. März,
mitg. V. F. X. Kraus. {jL d. Gee.
2. Beförd. d. G. ete. v. Freiburg etc. 7.
181-5.) ^ Bisher gewöhnl. Zerstör,
im 80j Kriege angenommen. [14
Slijan, Gesellschaft!. Zustände iu
den Ländern d. böhm. Krone 1648
bisl658.T8chech. (Geschichtl. Arbb.
eh. Schüler Tomek's.) Prag, Otto. fl5
6ergely,Sajn., u. Bela Pettkö, Dipiu-
niatarium Alvinesianum. Urkdb. d.
Peter Alvincy. Ul: 1685-89. Badap..
Akfid. VT 2?.0 S. M. 3. [16
Zsilinsky, Mihaly, Az 1708-iki or-
Bzäggyül^ tön^netehes. (Zar G. d.
Pressb. Reichstages v. J . 1 708.) Budap.^
Akad. 1888. 90 S. •M' Wichtig f. G.
d. Protest. [17
I. u., Ant. Reisor. 162«-S(;. fADB
28, 119-21.) -ä^- Bedeuteader evang.
Theol. d. 17. Jh. [16
111,4-5. Vom ¥v«bu. ir r. uis>i. lodeKarl ä d. Vi u.ZeitFriedr.d.Gr. ;^()7
Wagernnaim, Job. Gaat Reinbeck.
(ADB 28, 2-4.) TiieolOge 16S3
bi» 1741. [3219
Liebenau, T. di, Progetto di una
nniversitü Svizz. in Lugano. (Boll,
stör. IIa Svirz. It. 10, 97 f.) [20
Minor, Jac, Christ. Thomaaius.
(\>chr. f. Li lg. 1, 1-39). [20a
Fi80lier,KlM0,GoU!r. WÜh. Leibniz.
(G. der neuer. Pitil s. II. 3. Aufl.)
2Iünch.^ Bassermaun. gr. 8^ XIA',
622 S. 11. 14. *« Ree.: DLZ 10, 626-8
(Freudftithal). [21
Müller, Georg, Ein Versuch z. Grün-
dung einer Ritterak. in Dresden, 1674.
(XASächsG 10, 43-57.) [22
Braun, J., Hiichdruck«Andr.Richter.
(ADB 28, 440 f.) [23
Milller<*Fna6mteli, 6eo., Ueber d.
Asiat. BaniBe; zur Erinnerg. an den
rrstrn Drnck 1688. (NAßacbsG 9,
322-33.) [24
Ellinger, 6eo., DicbterChriei Realer
(API 5 \ s.) [25
Riehl,, Berth., Leben u. Kunstzweier
uiederl. Bauernnialer d. 17. Jh.(AZtg.
124 n. 26.) ^ Dav. Tenier n. Adr.
Bronwer. [26
EitlMr, R., Die Cumponisten G. u.
G. C. Reucter. (ADB 28^ 330-4.) [27
Zar Gnltoig. vgl. aiudi beim Terrttoclaleti.
ß, Zeitalter rrie4lrich*a Gr.
1740-178(h
VoTd. Tj&hr. Krip^ m ; ij ihr. Krieireec.
; Oestcm-i' Ii J'24'.' im - Kn-'dricli d, tJr.
und Preqaseu i;o; Andere Territorien,
Btaataleben etc. ;(;ü(;i-c>-., UfititlgM Leben
im 18. Jh. 3267-910.
ünzer, Adf., Die Convention v. Kl.-
Schuellendorl, 9. üct. 1741. (Kieler
Diss.) Frkf. a. M., Reitz gr. 8^ VIII,
140 S. M. 2,50. « Ree: DLZ 10.
982 (Naudö). [322ö
Seilwartx, Frz., Die eelileB. GeUirgs-
Landmilis (ZVGSchleB. 23,
145-76.) [29
Huber, A., Die auBw. Politik Oester-
reicht nach d. Aachener Frieden ii.
(I. Urj^s. (1. 7j. Kriege«. (Progr.) Pil-
sen. 1887. 8°. 27 8. [30
Pajot, ^Micrrf s fcoiis Louis XV.
T. VI. Pnris. Firmin-I»i.lof. 8^ VIII,
441 p. Fr. 12. -A- Ree: KL 27. 252. [31
Koaer, Reinh., E. preuss. l- riodens-
entwnrf a. d. Herb.n 1759. (FBPG 2,
257-9.) [32
Hirrmtmi, Otto, Gandi aber die
Schlacht bei Torgan. (FBPG 2, 259
hi> -m ) [:53
Schbg., Zur G. d. Sciiiaciit v. Tor-
gau. (Jhb. f. d. dt Armee 71, 161
bis 1t;- ) [34
Masslowski, Pie Rolle d. Gt. Tot-
leben bei d. Einnahme Berlins dorch
d. Russin, 1760. Hussiach. (Wajetmv
Sbornik 1888, Nov.) [Xo
Poten, B., Wolf Frd. V. Ketzow,
preuss. General maj. i. 7j. Kr. (ADB
28. 277 C) [36
Du Sied, Victor, Lc i»rincedf Liytip.
d'apr. H»vs menuiires et sa cortt^äp.
CR. 1. 2 mondes 92, 581-625.) [:37
-;v Schwartl, F., Preuss. I.an<lnii-
lizeu, s. Nr. 806. Kec: ävensk bist,
tidakr. 8, 287 (Am heim); Jbb. f.
d. dt. Armee etc. 67, 322 r.: Z. f.
d. ges. 8taataw. 45, 370-;) CMiim-
roth). [3ö
Szndrey, Job., Die Organ isierg. d.
Ungar. Reiterei L 7J. Kr. (Uaiink 7,
161-70.) [39
Poten, B., Friedr. Aug. v. Retzow.
(ADB 28, 276 f.) #Verf. e. Schrift
üb. d. 7.j. KriefT. [40
MaUaer, J.. K dejiuäm välky o
bavorakou i-o..uupno«l r, 1778-79.
(ZurG. (1. liaier. Erbfkr.). Progr. Pisek.
1887.6^488. «74 Briefe u.Berr. [41
Beihazy, ioli. v. , Zwittermänzen
mit d. Bildn. K. Franz I. u. Ge-
mahl. Maiia Theresia. (NZ 20, 404
bis 406.1 [42
Arnheim, Fritz, Das Urth. e.schwid.
Diplomaton üb. d. Wiener Hof i. .1.
1756. [JÜX^iQ 10, 287-94.) «Grat
Nils Bark. [48
Fournier, Aug., Eine anü).
InnpjirfMf^c nach Italien i. J. 17-54*. e.
neuer Bcilr. z. usterr. Cüujmeizi»fjlil.
Wien, Tempsky. Lex.-8". 52 S. * Ree. :
MHL 17, 182 f. (H. Bloch): RC
27, 54. 144
Förster, Joe. IL n. Pins VI. (DL
ev. Bll, :{(j7 iT.; [45
Ehrenfeld, Adf., Nothpapiergeld «.
d. Z. d. franz. Occup. Prags 1741
bis 1742. (Utsbl. d. nnm. Ges. in
Wien BOr. f.i ["46
RIghetti, Carlo, ün curio^^r» pro-
cesho di State» nel sec. 18. (A. slor.
Lomb. Ser. 2. Vol. 6, 50-80.) [47
Rinke, '1 Spdtt Heder auf d. Evangel.
in Obeiosterr. nach Erlass d. Tole*
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208
Bibliographie Nr. 3240—3^07.
ranzpatentes 17Ö2. (Jb. d. Gee. f. d.
O. d. Prot, in Oe»terr. 82*84.) [8848
Arnhein, Fr., Ein Gedickt deu Kroo-
prinzen Friedrich an Voltaire. (PfiPG
2, 199 f.) [49
Friedrich's d. Gr. sehlesische Ca-
bineUordre» in Privatbesitz« erl. u.
miig. V. C. Orttnbairen. I: 174^52.
(ZVGSclilesions 23. 276-89.) [50
Friedrich d. Gr., CabiuLtsbefelil a.
d. J. 1749, mitg. v. Rieh. Amol dt.
(Progr.) Prenziau. 1888. [51
Ärnhelm, Fr., Ans pin. ^chwed.
üet*aiidt.schoft8rel. üb. Freussen von
179:^. (I« liPG 2, 264-7.) * v. CartBien,
bes. Prt'ussen unt. Friedr, d. G. [52
^Tuttle, H., Hist of PruBsia, 8. Nr.
ö;^. Ree: FBPÜ 1, 637 f. (R. Ko-
ser); Polit. Science Qntrt a, 882 f .
(K.Francke): Ac.l888, 21. Apr. [53
Stettiner, P., Friedr. d. Gr. u. Gf.
Scliaflfgotscli, Füretbisch. v. Breslau.
(Progr.) Königsb. 4» ^ S. [54
Pochhammer, P., Friedr. d. Gr. n.
Neissf. (Philomatbie in Geisse. 24.
Ber., 1-32.) •JfNacb Klota, Friedr.
d. Gr. als Ingenieur. [55
BurchardI, l^n^ preuss. Festungs-
system um. Ffjedr. d. Gr. 174045.
(Vortr.) Bert., Mittler, gr. 8*. 32 8.
M. 0.75. [56
Reitzensteln , Karl Freih. v., Karl
Erdmanü v. Reilzenstein. (ADB 28,
174 f.) [57
Grünhagen, C. , Die Kinrichtg. d.
Militanvesens in äclilesien bei d.
Beginn d. preuea. Herrschaft. (ZVO
Schlesiens 23, 1-28.) [58
Weigeit, C, Die evnng. Kirche in
Schlesien z. Z. d. preuss. Besitzer-
greifg. n. ihre Entfricklg. 1740-56.
(ZVGSchlr ^ 60-144.) [59
Schuster, Alph., Cunfeesion.Ötattsi.
d. Städte d. Breslauer Kammer-De-
partements V. J. 1758 aus amtl. Berr.
(ZVGSchlea. 2H. 290 304.) [60
Kramuier, J., Wie die Frankfurter
Juden Karl VII. huldigten. (Z. f. d.
G. d. .lud. III. .^7-91.) [61
Zwenger, F., lieinr. v. Bibra, Fürst-
bischof T. Falda. (Hessenld. 11, 293;
307 etc.: 36R.) [62
Preser, C, Ueb. die angeblich nach
Amerika verkauften Hessen. — Noch-
mals üb. die verk. Hessen. (Hessen-
land 4; 24; ctc 68. III, 22.) [63
Lanüsberg, Ernst, J. Aug. v. Reu&e.
1751-1820. (ADB28.309f.) *Württ..
bgr., lirs^^r. d. „Dt ."^triatskanzlei*. [64
R., Ci. d.t Dt. Soldaten in liewport
wKhr. d. JJ. 1776-79. (Hessenld. HI,
110; 145; 160.) [Ö5
Nagl , Alfr. , Rechenpfennige im
18. Jh. (NZ 20, 407-11.) [Gt>
Arnoldt, E., Zur Reiirtlilg. v. Kant's
Kritik d. r. V. u. K.'s Prolegomena
(Altpr. Mtschr. 26, 59-147.) (67
Germann, W., Altenstein, Fichte n.
d. T'niv. Erlangen. Erl., Blaesing.
gr. 8". 60 S. M. 1,50. [68
ttlrliaob, Jeb. Hur. v., Ein Blatt a.
d. Tagebuche, mitg. v, Carl B07.
(Balt. Mtsclir. 246 50.) -Jf Stu-
dentenleben III Jena Ende 18. Jh. [69
BiiHler, Frdr. Eberh. F^ih. t. Bo-
cli(»\v. Reform, d. Volks^Hchulw.. bes.
in Brandenb. u. UalbersU (ADB 28^
727-34.) [70
Holstein, H., Frd. Gabr. Resewitz,
172'* T^'SM. (ADB 28, 241-5.) [71
. Mahrenholtz, Rieh., Frd. Melchior
I Grimm, d. Vermittler d. dt. Oeistes
inFraiikr.(Herrig8A.82,291-302.)[72
SQpfle , Theod. , Französische Stu-
dien üb. d. dt. Lit. vor Frau v. Stael.
(Z. f. vergl. Litg. 1, 221-30.) [73
Stein, F., Laiuntnine'sEinflnss auf
die Dt. Fabeldiclitf»^. d. 18. Jb. Lpz.,
Fock. 4«. 40 S. M. 2. — I III (S. 1-32.)
Pr'«i,'r. Aachen. [74
Blrllnger, A., Teutsche Sprichwor-
ter, 1746. Alemannia 16, 241 f.) [75
Seeliger, Konr., Joh. Ellas Schlegel.
(MVGM . „ 2, 145-88 ; 296.) [76
Walzet, Otto, Beitrr. z. Kenntn. Joh.
Elia» Schlegel's. (Vjschr. 1". Litg. 1,
212-25.) [77
Sauer, Aug.. 3 Briefe Kloji-tock'a
a. is. StudeiUeiueit. (.Ebd. 255-60.) [78
Ballly, E., Etüde sur la vie et les
Oeuvres de Fred. Gottl. Klopstock.
Paris, Haehette. 8". i^i p f79
Seuffert, Bernh., Wieiaud (> Beruig.
nach Weimar. (Vjschr. f. Litg. 1,
342 5:'' [80
Suphan, Bernh.. An^ ungedr. Briefen
iieiuei an Haiimiiii. (Vjschr. 1". Liig.
1, 116 47.) [81
Goethe's Gesjiniche, hrsg. v. Wold.
V.Biedermann. I: 1765-1804. Lpz.,
Biedermann. 8^ X, 300 S. •X^Rec.:
CBl f. [82
Froitxhei«» Joh., Goethe a. Hnr.
III, 5—6. Zeitalter Friedr. d. Gr. lu frans. RevoL
2(59
Leop. Wagner. (Beitrr. z. Landes*
u. Volkfltk. Eli.-Lothr. 10.) SCraMb.^
Heitr. gr. 8*. 68 S. M. 1,50. * Ree:
DLZ 10, 783-5 (E. Schmidt); BllLU
475 (Büxberger). [3283
Dembvwafcl, Jtln., Mittheilg. üb.
Goethe u. 8. Freundeskreis a. bisher
unveröff. Aufzeichngn. d. graÜ. i£g-
loffstein'schen Fam.-A. zu Arklitten.
(Progr.) Lyck, Wiebe. 84 S.
M. 1,50. [84
Grimm, Herrn., Ooethe u. d. Bild-
hauer Gottfr. Sehadow. (Vjichr. f.
Lito. 1, 293-323.) [85
Harnack, Otto, Goethe u. Wilh.
Humboldt. (Ebd. 1. 225-43.) [86
Ruhe, Alfr., Schiller's £infl. aut d.
Enlwicklg. d. dt. Nationalgefühla. I
u. II. (Progr.) Meppen 1887 u. 89. (Lpz.,
Fock.) gr. 4«. 34. 30 8. M. 1,50. [87
Mmcker, Frz., Joh. Paul Richter
[Jean Paul]. (ADB 28. 467 85.) [88
Stapfer, Paul, Un humoriste alle-
maad : Jean-F^nl>Prid6ric Richter. (R.
de.« 2 mondes 93, 133-75.) [89
Quellen, Neue, zur G. d. älteren
romant. Schule , uütgeth. v. 0. F.
Walzel. (Z. f. d. öeterr. Oymn. 40,
97 IT. u. 486 ff.) [90
Sobäflrie, A., Zum lOQj. Andenken
an J. Friedr. Frh. Cotta. (Sep.
a. AZtg 1887 u. 88.) Stuttg., Cotta.
8". lOy S. [91
Müller, Rad., W. L. Reiner, Hist.-
Haler. 1686-1743. (ADB28,85-7.) [91a
6> Zeitalter der franzfis. Jie-
volution und Ifapoleon^H
1789—1810.
Alicemefnet, dfo Baindatioa a. ihre Ein-
winuog auf Europa stst-aM»; Sevolatimis-
kriege ssio-ig; NapoleoaiMhe Kilege SS19
hin iiyiH; Napoleon 3337-40; Preossen 3341
Iii« Siiti; andere Staaten 3S47-80; Cultur-
S»( hichtlirhfs wurde in die rhronol. u.
Titor. Gruppen eingeordnet, im übrigen
in lU, 5 U. Ul, T gMMUt
Rivol. frang., 9. Nr. 2491. T. 16,
p. 385-576. ^^^ S. 440- H4 : 540-66. Doco.
inid., mission de Cassanyes aux
anniee dUtalie et dea Alpea r^unies;
publ. p. P. Vi dal. [3292
^Sybel, L'Europe pend. la r^vol.,
a. Nr. 857, Ree.: Seancee ete. 29,
459 61 (Geffroy); Bull. crit. 1888,
1; Polyb. 28, 360-2 (de Brouesil-
1 o n) i Spect. m Ii i t . 43, Ii vr. 1 99-200. [93
Bergenorfln, A., Dieftaiiiöe.Revol.
(Halt. Mtecbr. 86, 876-805.) [98a
BIm, Wilh., Die franzos. Kevoi.;
TolkethttmJ. Daret, etc., 1789-1804.
Stuttg., Dietz. gr. 8". 632 S. M. 5,50.
-X- Schildert d. Verlauf „im Lichte
mod.-demokr. Weltanschauung". [94
KlalMObnMt, AHh., Charakterbil-
der a, d. französ. Revol. Wien etc.,
Hartleben, gr. 8*. 168 S. m. 8 Portr.
M. 3. ^ Vom nmonarchistischen"
Standpunkte aoa. [95
^ Bo8thlBt, 8. J., Den f^nska re-
volutionen, des« orsaker och inre
hiat. Ree: N. Svenak tidskr. 1888,
34-51 (C. Lidforee); Letterttedieka
tidskr. 1888, 87-90 (P. Sonden). [96
Rivoluzlone, La. deir 89. (Civiltä
catt. Ser. 14. Vol. L 155-72; 291 bis
805 etc. 9, 158-65. 8, 154-64.) [97
Sepet, Marius, La soci^t^ frany.
h la veille de la n^-voL (RQH 45,
529 62. 46, 205-52.) [98
Kanttky, Karl, Die Claeeengegen-
Sätze V, 1789. (Sep. a, ,Die neue
Zeit.") btuttg., Dietz, 8*. 79 S.
M. U,50. [99
Obwr, Karl , Baden u. d. revolut.
Bewegg. auf d. rechten Rheinufer
1789. (ZGÜberrh. 3, 212-47.) [3300
Wenok, Wold., a) Dt. Stimmungen
bei Eintritt in d. letzte Jahrzehnt d.
vor. Jh. — b) Zur Erklärg. dt. Re-
voI.-Sympathien, 1790-92. — c) Re-
▼ol. Propaganda auf dt Boden, 1790
bis 92. (Grenzb. 48, II, 449-57. Kb.l.
I, 537-45 u. n, 56-62. Ebd. Ul, 62
bis 70.) [1
Winterfeld, F. A. v., Hirabeau u.
Dlld. (Dt. R. 14, 314-22.) [2
Correspondance dipl. de Talley-
rand. La mission de Tali. a Londres
1792; corresp. in^d. avec led4p. des
äff. etr.. le gener. Biron etc. ; av. in-
trod. et notes p. G. Pallaiu. Paris,
Plön. 8*. XXXII, 483 p. Fr. 8. ^ Ree. :
RC 27 , 851-8 (A. Chuquet): Ath.
Nr. 3209, 531 f.: Le Livre 10, 312 f. [3
Papiers de Barthelemy (s. Nr.
869). III: sept. 1798— mars 94. 566 p.
Fr. 15. [4
Boethlus, S. J., Gu8t. IV. Adolfs
förmyndareregering och den t'ranska
rcTOlutionen. (Biel, tidskr. Stoekh.
8, 95-130; 177-230. 9, 1-44.) [5
Sciout, Lud., La r^publ. fran^. et
la republ. de G^nes 1794-99. (Ri^H
48, 158-885. 45, 158-76.) [6
8eiQ«t, Uui., Le direetoira et la
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i
t
27M
Bibliographie Mr. 3807-9362.
maison de i5«voie. (RQH 4^3. 158
bis 225.) (3307
l^ng, Willi., Karl Fried. Reinhard,
d. franz. Diplomat von dt. Herkunft.
1761-1837. (AÜB 28, 44-63.) [8
DWNltt, Lef dibiito d« r^migia-
tioD pend. la r^vol. frany. (Mi 58,
229-53 i 454-77. 59, 54-68.) [9
Pion de« LoehMt Mm cunpaenes
1792-1815, notee et correpp. : pnbl.
p. Jlaur. Chipon et LeoDce Fin-
gft «d. Par., Fimin-Didot 8*. ZXVni,
520 p. Fr. 6. «JfRec: RC 27, 472
bis 475 (A < u q uet). (10
Doruy, Albert, Ktudcs d biet, milit.
nur la r^vol. et Teinpire. Paria, L^vy.
1- " ]K Fr. 3,.50. [11
Boonal, Ed., Lea arm^es de la r^-
pnbt. Paria, Delagrave. 8*. VTIU
295 p. »Ree.: RC 27, 435-7 ( A. C h u
qtiet). [12
(Belot, Denis), Journal d'un volon-
taire de 1791; pabl. p. L. Bonne-
▼ ille de Marsangv. Paris, Prr-
rin. 8*. 239 p. Fr. 3,50. *Rec.:
RC 26, 432 f. (Chuquet); IUI 38,
144. [18
Benoit, A., La campagne cn Alsace
du Corps du priuce de Conde cn 1793.
(R. d'Alaace 89, 390 ff. 40, 42-62.) (14
Stahn, Konr., Die Ursachen d. Räu-
mung Belgiens i. J. 1794. (Diss.)
Hrtlle. 8". 36 S. [15
Poten, B., Phil. Valent. v. Hesius.
(AHB 28 , 246 f.) #Command. v.
Kheinfels 1794. [16
Feldz^g Napoleon'« 1796. (Beil. s.
3Ii!it. W< , iM-nbl. 129-48.) (17
Precis des campaf^n**." dp 1797 en
Italic et en Allemngne. (Bibl. intern,
d'bist. milit. T. IV.) Brox., Hnqnardt.
8*». 447 p. Fr. V [18
Ttileyrand, Lettrea inid. 4 Napol.
1800-1809, publ. p. Pierre Ber-
trand. Paris. Pprrin. 8°. .XI. I, 491 p.
Fr. 7,50. «J^Hcc: liC 27, 205 i. (A.
Chuquct); FBPG 2, 299 f.; DLZ
10,748 f. (A. Steri-V Mi 58, 102 ff.
(L. Ricliard)j Corre^pond. 10 f^'vr.
(ULavedan); Polyb. 80, 58 f. [19
TlriMf H., La reconstruction de la
France en 1800. (R. des 2 mondes
92, 241-84 ; 511-40; 721-58.) (20
TmteinvaitI, A.* L'emperenr Paal
vi Bonaparte , premier conanl. (R.
d hisu dipl. 3, 281-6.) [21
Wolilwili, Adf., Zur G. d. dipl. Be-
liehpn. zw. Preassen a. ^«nlir. 1800
bis 1807. (HZ 62, 1-41.) (22
Wauwermans, Napoleon et Carnot:
epis, de 1 bist, milit. d'Aovers [1803
Ida 1815]. Ghent. Annoot'Braeelunan.
264 p. Fr. r,. ÄRec: Bull, de
l acad. roy. de Belg, Sir, 3. T. 16,
615 1. (llenrard). (23
Kronea, F. v., Zur O. «1. JJ. 1^04
bis l«On. für- 10. 302 3:5.) [24
Schilder, N. K., Russland in s. Be-
tiehgn. an Europa ont Alex. L (1806
bis 1815). Hussiscli. (Starina. Jan.
1888 bis Jan. 89.) ^ Coli. Artikel
d. Vertr. v. Tilsit. — Ree: FBPG 2,
267 f. (Th. Schiemann, Zur G.
d. preu86.-mas. Beaiebgn.in d. Epoche
V. Tilsit). [25
Srabt, Sehitnifaorat in d. Selilacht
bei Pr. Eylau am 2. Bchlachttage,
8. Febr. 1807. Voffcr. (Altpr. Htiirhr.
26, 180-7.) (2ö
WertlielMr, B., Znr 6. Wiens i.
J. 1«09 •, e. Beitr. z. G. d. Kr. v. 1809.
(öep. H. AÖG 74.) Wien, Tenipsky.
Lex. -8". 42 S. M. 0,70. (27
Beck, P., Bemh. Riedmüller, Vor-
arlfterg. Patriot, im AnfsL 1809.
(ADB 28j 536-9.) [28
Namaek, 0., Krieg 1812 (v^l.
Nr V- : Nnchtr. (HZ 62. 101 f \ [29
Maag, A., Die Schicksale d. Schwei-
zer-Regimenter in Nap. I. FeMzng
nach Kus.'^l.. 1812. Biel, Selbatverl.
S\ 309 S. Fr. 3. (30
Förater, Fr^ G. der Befr.kriege
1818-15 (a. Kr. 908). 5.-27. Ug. (Bd. I,
193-864 u. II, 1-416.) [31
Auriol, Charlea, La defense de Dant-
zig en 1813. (RH 40, 89 106 u. 305
bis 328.) (:i2
Entretien de Napul. i t du prin.«
de Metternich a Dre»de en 1813. {Ü,-
Magaain. 1888, Sept.). [88
l(leiat, 6eo. v., Von Dresden nach
Nollendorf, Aug. 1813. Vortr. (Bri!
z. Milit.- Wochenbl. 101-28.) (34
FoilMIto, C, Un n^gociateor anttae
du comte fTArtr»!.«; pend. la cnmp. de
France, muib 1814; Episode de» orig.
de la restaamlfnn. (K. de la SnltM
••ath. 19.) [85
Mamroth, K., Der KriegsimpoM d.
Belr.i<ru'ges u. d. Bestrebgn. z. Her-
bei mtirg. e. ttllg. dt. See-Zoliaystemt.
Berl., 8i*hwerin. 8*. 82 8. M. 0,60. (86
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III, d. ZA. d. frans. RftTolntion o. Napoleoii*a.
271
Quillois, Ant., Napoleon etc. d'apr.
correspond. et ses oeuvres. 2 vol.
691 a. 652 p. Paris, Perrin. 8**.
Fr. V>. ^ R. c: Le Livre 10, 134 f.;
RH 40, 122 4 (L. Farges). \tmi
Pierron, Commeut s'est forme le
g^nie milU. de NapoL L (Joarn. des
»c. milii. Nov, 1888.) f:?8
Welsohinger, Henri, L«- .liv(Mce de
Napol, (vgl. Nr. 2550) Pari?, Plön.
8». XVI, m p. Fr. 3,50. * Ree.: BC
27. 417 1. (A. Chuquet)-, DLZ 10,
915 f. (A. Fomnirr); Le Livre 10,
285 f.; Polyb. 30, 5Ü i. [ab
Pellet, M., Napoleon k nie d*Elbe.
Paris, Charpentier. 18®. 298 p. Fr. 8,50.
* Ree; R^vol. fran?. 16, 279 f.;
AZtg Beil. 81. [40
Bujack, S« lianiliDrst's Leben bis z.
J. 1807. Vortr. (AUpr. Mtschr. 26,
175^0.) [41
Poten, B., Frd. Wilh. Christ. Joh.
v.Ribbeutrop.(AI)R2R,308 402.) [42
Goidtobmidt, Frd. u. Paul, Das Le-
ben des Staatsraths Ktiiith. 2. Aufl.
Berl., Springer, gr. 8^ X, 880 8.
^ Preiiss. Handels- u. Üewerbepoiit.
V. 1789-1829. [43
^ Knapp, 6. F., Bauernbefreinng.
I. IL, 8. Nr. 931. Kec: MHL 17, 74-7
(G. V. Below); CBl 543 f. — Vgl.
auch Knapp, Zur Verständg. üb. d.
Baoernbefr. etc. (A. f.aoc. Oesetzgeb.
u. ^"it ] :VM f.) [44
StöUel, A., Die lierüuer Mitf wochs-
ges. üb. Aufheb. ud. Reform d. Uni-
versit&ten. (FBPO 2, 201-22.) [46
Nlebuhr's Plan e. Israndenb.-preups.
Gesch. (^HZ Gl, 291-5.) * Schreiben
Niebuhr's au Friedr. Wilh. III. vom
1. Jn\i 1811. [46
KeUmaaBfCarl Heriii.^emorabiiien-
bach; AasKflgemilg.v. E. Pabrieias.
CBnlt. Studien. 39, 44-80.) # Aus
Si-hwed. • Pommerns Franiosenseit,
1805-15. [47
Baaohreibang d. Feierlichkeiton in
Meissen 1807 bei d. Anwes. Mapo-
ieon s ' MVO Mei?i=en 2. 90-3.) [48
^ Varrentrapp, C, Dahlmanns
Sollt. Erstlingssehrift ttb. d. iettten
chicksale d. dt. Unterthanen Däne-
marks, etc. (ZG Schlesw.-Holstein-
Lauenb. 17.) Ree: DLZ 10, 133 f.
(0. Loreos). [49
Staes, Joh., De belgische Repnbl.
V. 1790 hare opkomst eu haar onder-
gang. Anv«», Jansseos. 8^ 290 p.
Fr. 3. [50
Beneke, Job. G. fUnnhold, hoUänd.
Diplomat u. dt. Dichter, 1771-1888.
(ADB 28, 80-2.) [5 t
Longin, Emile, Lettre d'un Frftiu-
Comtois »ur un oovr. couronne par
Tac. fraD9. Besanc., Jacquin. 8*. LI,
348 p. 4C> Hehandelt das Werk von
Pit'pnpe, L'hist. de la r^union de
la Franche-Comt^ ä la France. Vgl.
KC 249 f. [52
Benoit, A., Les laraälites en Alsaee
i^nun le directoire et sous le con-
MÜat (RNAU.-Lorr. 8, Nr. 11.) [53
9{( Rram, R., La catb^drale de Stras-
bourg pend. la rt'^ol.. s. Nr. 1517.
Fr. 5. Ree: HH :i8, 156 f. [54
Wyss, 6. V., Uans v. Reinhard,
Landamman d. Schweis, 1755-1885.
(ADi: :^0-43.) [55
Hunziker, Alb. Rengger 1764-1835,
sclivveiz. Staatsmann. (ADD 28, 215
bis 20.) [56
Briefwechsel zw ? 'h. Rml. Stein-
müller n. Hauet Kunr. Irischer von
der Lint (1796-1821); hrsg. v. Joh.
Dierauer. (Mitlh. zur vaterl. G. 23.)
St. Gallen, Haber. 8*. XV, 387 S.
M. 7,20. [57
# Montgelas, DenkwOrdigkeitun,
8. Nr. 946. Re. : HZ 61, 322-5. (Th.
Flathe);DLZ 10, 170 f. (A. Klack-
höh n). [58
Heigel, Alois Frs. Gf. v. Rechberg-
Rotheulöwen, baier. Staatsro., 17«i6
bis 1849. (ADB 27, 498-«.') [59
Feigel, Rainer.^ Erzh. v. Oesterreich,
geb. 1783. (ADB 27, 181-188.) [60
7. Neueste ZHt seit 181!>,
Allgemeines, Restaur. RevoL und ReacUon
sa6i-;iJT7- Europ. V^rbältniHe besds. der
vmm Jahr» S87s-S88i; Kriege t. l8e*-70:
3S88-SS90; Pmtflsen s«ft iSRt n. d. neae dt.
Rpirh :^39l-;uno; Mittel unrl Kl in Staaten
34iU .ill2: 0«9terreieli ; Cnltur^-
achicbtUcnes (Staats- u. Wirthscliaitsli btri,
Kircbe, WisttenscbaAa. Uotenriolit, Litcretar
a. Knnst) Mff-S«l.
FliHie, Th., Restaor. e. rirol. (vgl.
Kr. 2587). IMsp. 12-13 (p. 721 bis
888). [8801
Trelischke, Heinr. v.,' Dt. G. im
19. Jh. nt (Staateng. d. neuest. Zeit
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I
272
Bibliographie Nr. 8962-3428.
XXVI.) 3. Auü. Leipzig, Hirzel. gr.
8°. Vm, 778 S. M. 10. [33Ü2
V1IIM«, comto de, HÖmoircs (vgl.
Nr. 2589). IV. 8^ 548 p. «Bec: Le
Correspond 25 ft'vr. [63
Nadler, V., Kais. Alexander I. u.
die Idee d. hl. Allianx. (s. Nr. 2591).
IV. Ri-n. VI, 458 S. [^4
Savary, Hzg. v. Rovigo, Der Herzog
von Reichataat od. die Boarbooen?
Denkschr., mite. ▼. Alf. Frb.T. K 1 i n-
kowström. (Dt.R. 14, 50-63.) (65
Mazade, Cb. de, Metternich, (s.
Nr. 960). Paris, Plön. 8^ XVI, 424 p.
Fr. 7,50. -5f Ree: Le Llvre 10, 237 f.
RC 27 449 fT (A. Chuquet). [66
Treitschke, Melnr. v., Der Aofhihr
in Braunschweig 1880. (PJbb. 63,
815-45.) [67
TreiUobke, Heinr. v., Preussen u.
d. Bnndeskriegeweeen 1831. (FBPO
2, 223-31.) [68
Wippermann, Gu8t. Adf. Rorlms v.
Rocho w,l 79 1-1Ö47.(ADB 28,7^4».; [09
Weach, v., Aug. Lodw. t. Roehau.
(ADB 28, 725 f.) [70
Lang, W.,Uiio Abel, S.Nr. 2703. [71
Perthes, Otto, Beitrr. z. G. d. März-
tnfjp 1V4''. (PJbL 63, 527-43.) [72
Wippermann, Gabr. Hiesser, Vor-
kimpfer d. Judenth. n. dt Politiker.
(ADB 28. 58(: '.'.^t [73
•K- Helfert, Jos. AI. Frhr. v., Der
Ungar. Winterfeldzug u. d. octr. Verf.
Dee. 1848-M&ra 49. IL UL (G. Oester-
reichs etc. IV.) Ree.; MIÖG 10, 883-5
(Zwiedineck). [74
Htfke, Ludw., Der Freiheitskampf
1848-49.(Hazank 7,38-52 -,92-108.) [75
Santalena, A., Treviso iiel 1848,
con pref. di Ant. Caccianiga. Tre-
Tiso, Zoppelli. 8«. XXI, 244 p. [76
Kleinschmidt, Arth., Ans dem ui
gedr. Briefwechsel Wessenberga mit
Mittermaier. I. {^Dt. IL 14, 63-76;
175-85.) [77
Freytegi 6.t ^'^^^ Aufsätze B. in VII.
Rothan, G., Souvenirs diplom.;
la mission de M. de Persigny ä
Berlin en 18.50. l. II.(R. des2 mondes
93, 43-68 u. 354-83.) [78
Koter, Retob., Zur 0. d. preuse.
Polit währ. d. Krimkrieges. (FBPG
2, 238-48.) [79
<^ Cavour, Cam. dl, Diario inedito,
8. Nr. 985. Ree.: R. stor. IL 5, 767*9
(C. Kiuaudo); Quart. R. 163 ff.;
Seunces etc. de Tac. des M. mor.
pol. 81, 853 f. (Geffroy); NB 56,
883-7 (Ed. Rod). [80
Garibaldi, 6., AulobiOKraphy ; transL
by A. Werner; with a sapplem.
by Jeasie Withe Mario. 3 voU.
Lond., Smith & Innes. 8". 1180 p.
31 8b. 6 d. «K« Ree.: Saturd. R. 67,
640 f. [Bl
ZychllnskI, T., Wspomnienia z roku
1868. (Erinnerungen aus d. J. 18<i3).
Poznan 1888. 8'. VIII, 169 S. *Rec:
ZHG Posen. 4,229-32. (Skladoy). [82
IIUIIer,Wilh.,Dtid 8 Einigungskriege
1864-71. Lfg. 1*4. Ereosnaeh u. Lpx^
Voigtländer. 8". S. 1-192. äM. 0,50. [83
Werner, B. v., Dn? Seegefecht
Helgoland am 9. Mai 1864. (Uns. Zeit
480*44.) [84
Duchatel, A., La giierre de 1870-71,
causes ei rpsiionpabilitea. Paris, Ghio.
8«. 376 I». Fr. 3,50. *Rec.: RC 27,
449 ff. (A. Chuquet). [85
Fay, Marrlip? des armees allem.,
81 jiiill.-l. sept. Iö70. Nancy et Paris,
Bl rger-Levranlt. 4*. 40 p. [86
Jacquelot du Boisrouvray, de, La
retraite du 13 coryis de Mezieres h
Laon, 2 et 3 sept. lö7Ö. Paris, Dubois.
18«. 48 p. 187
Lingk, v., Das Etappenwesen im
Kriege, 8pec. bei d. 3. Armee u. d.
üccup.Armec 1870-73. Rathenow, Ba-
benzien. gr. 8°. 181 S. M. 1,50. [88
Busch, Bismarck u. a. Leute (vgl.
Mr. 2627). 2.-10.(SchL-)Lfg. S. 65-635.
ä M. 0,60. [89
RinMeisch, G. Helnr, Feldbriefe,
hrsg. von Ed. Ornold. Halle. Nie-
meyer. 8^ XVI, 277 S. M. 6. ^ Ree:
CBl 804. [90
Blanarck, Parlam.-Heden-, vollst
Samnlg. v. W. BOh m (vgl. Nr. 1081).
VIL VIII: 1875-77. Stuttg.,8pemann
8". 254 u 240 S. ä M. 1. [91
Kohl, Horst, 30 Jahre preusa.-dt.
0. 1858-88 in amtl. Kundgebungen.
Gieseen, Ricker. gr. 8^ M. 4.50. [92
D., R. V., Aus d. Leben d. GL Albr,
V. Hoon. I UI. (Dt. R, 14, 1, «57-69.
14, IL M4, 129-42.) [93
Mililer, Wllh., Polit. G. d. Gegen-
wart (8. Nr. 1042). XXII: Da« Jaur
1888. Berl., Springer, gr. 8*. XV,
340 8. M. 4. [94
Keueste Zdit, seit 1815.
273
Staatsarohiv, Du (s. Nr. 1041).
48, Heft 3-6 u. 49, Heft 1 u. 2. 129
biß 3nr>, XV S. u. S. 1-12-^. :;^3!^5
JahrlryCh d.dtColon.poiuik, Acten-
•tfieked. di Col.pol. II. Lpz., Renger.
gr. 8». IV, 204 8. M. 5. [96
Rosennund, Rieh., Aus dem Ver-
machtniss d. J. 1888. Beri., ÜofmaoD,
gr. 8*. Vn, 101. « Btdt. betr. WU-
Belm's I. Verdienste am Weiterbildg.
d. Staatspinrichtg-n. d, dt.Reichs. [97
WiMerab, Karl, äoc. Politik im
Dft. R«iehe; ihre bisher, fintwioklg.
u. Fortführg. unter Kaia. Wilh. II.
Stuttg., Enke. gr. 8° 105 S. M. 3. [98
Diezmann, M., Dtld's Waarenhandel
mit dem Aualande 1872-87. (Volka-
wlrthsch. Zeitfragen«) BwLy Simion.
8^ 63 8. M. 2. [8399
BertoMb, Ermt v., Ahnentafel ihrer
Maj. Augusta Victoria Kaiserin etc.^
mit hist.-geneal. Erlftatergn. Wiesb.,
Bechtold. gr. 8". 75 S. m. l Foi.-Taf.
X. 1,50. [8400
ßrelffenhagen, W., Oscar v. Riese-
inann, 1833-80. (AD B2ö, Ö77-Ö1.) [3401
KyfeKz, Der Staatshaosbalt d. Hxth.
Braunschw. 1833-86. (FiBMuarehiT
Jahrg. 5, Bd. II.) [2
Beeedixea, R., Aug. v. Arnswaldt;
e. Beitr. s. O. d. Wiedererwachens
d. kirchl. Lebens in Hannover. (Z.
f. kirchl. Wis8. etc. 1888, 424-37.) [3
•if Qodt, C, Schleswig-Holstein 1848
bis 1888, s. Nr. 1861. Bee.: Nord u.
Süd 50, 271. [4
Saoh, Aug., Gf.Friedr.v.EevenÜou.
(ADB 28, 338 45.) (5
Wehrnann, Karl Ludw. Roeck 1790
bis 1869. ( ADR 28, 7B7 9 ) \B
Schreiben, Ein, d. K. Wilhelm,
als Prini V. Pr. 1857, an Kf. Friedr.
Wilhelm; Facs. (Heteenid. II, 104.) [7
D., R. V., Bie j^pwalts. Entfiihrg.
d. Henogin Maria Friederike v. An-
balt-Bernbnrg, Toehter d. Kf. Wilh.,
1822. (Hessenland II, 277.) [8
Blecke, Karl, Aug.Lodw. Rejscher.
(ADB 28, 360-8.) [9
Weeoh, v., FVs. Ant. Regenauer,
bad. Finanzminiat, I797*18el. (ADB
27, 545-7.) [10
Hllty, Carli Die Restauration,
20. Mira bis 81. Aug, 1815; Eidgen
Geschichten 3. Mit Beill. (Polit. Jb.
d. Schweiz. Eidgen. 8. Jahrg ) [11
Deatitihe Zeitsohr. f. (HscMchuw. 189».
(Rinfaelt, EaiMle,) Joh. Nepom.
Ringseis 1785-18^0. (ADB 28, 635
bi« 88.) Vgl. Nr. 2649. [12
BaMaoet, Aat v., Ueb. d. inneren
Zast&nde Oesterreichs ; Denkschr. a.
d. J. 1816. hrsg. v. F. v. K r o n e s.
(Sep. a. AÖÖ 74.) Wien, Tempsky.
I<ex.-8*. 160 8. M. 8^. [18
LOtge, H. A. J., Der Aufschwung
d. böhm.-mähr. Kirche unt. K. Frz.
Josef I., 1848-88. Amst. , SchefTer.
4» XII, 108 8. FI. 1,25. [14
Wien 1848-88; Denkschrift. 2 Bde.
Wien, Koncffen. Lex.-a°. XV, .583
u. 553 S. M. 4. ik Hec.: Grenzb.
48, I, 369-74; CBl 464 f. [15
Kohn-Abreet, Vif-nne ?ou9 Fran*;.-
Joseph I. Paris, Duoher, 8""'. »iSO p. [16
Deik, frz., Keden. (Ungar.) III:
1861-66; hrsg. Emen. KönjL
Budapest. VHI, 616 S. 11.7. ^cRec.:
Ungar. R. 8, 795 81H [17
ToBiiaMky, Das bohm. Staatsrecht
nnt Beoet (OevSla 17, 8. 54; 141;
238 etc.) [18
Teutsoh , 6. D. , Jak. Rannicher
1823-75. (ADü 27. 269-750 [19
SobaKa, v., Jos. Oumar T.RaoMbar,
Thf l Tl. Staatsmann, 1797-1875.
(ADB 27, 449-57.) [20
R.i IL| Dr. Karl Rechbauer. (Uns.
Zeit 462-9.) [21
Oubor, Jul.. 100 JJ. Zeitgeist in
Dtld. Lpz., VV igand. 8°. VI, 324 S.
M. 5. [22
Milovanowltch , I.es traitea de
garantie au 19 aiecie, it. de droit
intern, et d'hist. dipl. Paris, Rousseau.
8^ 418 p. -X- Hec: H. crit. de 1^1.
etc. N. 8.18, 30Ö-7 (P.Louis-Lucas);
R. d'hist. dipl. 3. 291-3 (1^. Dela-
vaud). [28
Kaaiarawaky, L, Des causes polit.
de guerre dans TEurope moderne.
(R. de droit intern. 20, 155-73.) [24
Laveleye, E. da, Le socialisme con-
temp. 4 L'd. Paris, Alean. 18*. LH,
415 p. Fr. 3,50. [25
Rae, 6iov., II soeialismo contemp.
1. trad. ital. di Ang. Bertolini.
Firenze, Le Monnier. 8*. LXJUUVI.
495 p. L. 5. [20
ik- Dawaaa, Oeman soeialiem, e.
Nr. 1041 Ree: Ath. 807 f. [27
Cfmona CWaill-Sobatt), U Tita e le
n. 1. 18
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274
BibUograpliie Nr. 342b— d4ö3.
opere di Ferdin. Lassalle. Milano,
Duraolard. M«. IM p. L. 2. [3428
WIrth, Mor., Joh. Karl fiodbertus.
(ADB 2Ö, 740-t>3.) [29
MSMMlMf, V., Die EaUtobungs-G.
d. ersten dt. StaaUbahn. (Arch. f.
Eisenba hnw. Heft 1.) [30
Neuhais, Paul, Das preuss. Eieen-
bahnnets im Osten d. Weidtfel; e.
Beitr. z. Verkehrs-G. d. dt Oatmark.
(Altpr. MtH. hr. 2<1, 1-58.) [31
Zapf, iotl., Die Wirthsch.-Ö. Wiens
«nt. d. Reg. Fr. Joseph s L Wien,
BraunnftUer. gr. 4<>. IV, 887 8.
M. 8. | 3'2
Naase , Erwin, Das äuiketi der
Waarenpreise währ. d. letzten 15 JJ.
II (Jbb. f. Nat.i>k. u. StAt. 17, Hft 2.)
Ree: YjscbrVFK 26, UU 248 bis
254. (33
Wasaerab, Karl, Prdae a. Xriaen;
Volkswirthschaftl. a. unseren Tagen.
Preisschr. d. Tüb. staatswiss. Facult.
Stattgart, Cotta. 8*. 210 8. M. 4.
RiMM Jb. f. Gesct/gebg. 13, II,
230-3 (E. S t r u c k) ; Journ. des 6conom.
48, 140-3 (A. Ott). [34
Flelaobnann, 0., Dt. Vagabunden
u. Verbrecherth. im 19* Jh. Bannen,
Klein. 8^ 205 S. [35
▼gl. ob«n Kr. ssas^M. 840t. tllS'ff.
Nippold, Friedr., Handb. d. neuesten
Kircbeng. 3. uiugearb. AuÜ. L, Lief. 1.
Berlin, Wiegandt. 1888. 8". 96 8.
M. 1.20. [36
# Brück, H., Kath. Kirche im I9.1h.,
9. Hr. 1047. Ree: ThQSchr 70, i^TyS
bis 62 (Funk); HZ 61, 516-8; Katho-
lik ISBR, 64 fr.; Lancher 8timnien
1888, 9 (Baumgartner). [37
Jolly, Liniw., Znr 0. d. ataalawiss.
Fac. in Tübingaii. (Jb. f. Geeetzg.
13, 159-81.) [38
DenbowaU, Zur 0. d. kgl. Waisen-
baases. IX. (Progr.) Königsb. 1888.
4». 2S [39
Ratzel, Frdr., Karl Kitter, (ucvt
1779-1809. (ADB 28, 679-97.) [40
JodI, Fnlr.,0. d.Etbik in d. naoeren
rhilos. II: Kant u. d. Rth. i. 19. -Jh.
.Sinttg., Cotta, gr. 8^ Xlll, HOS S.
U. 10. -J^Rec: AZtgBeil. Nr. 140. [41
Airtal, «. V., Die hollUMd. Philos.
im 19. Jh. Witteab., Herroa«. gr. 8°.
112 8. U. 2. [42
RIbbeok, Otto, Frdr. Wüb. Kitschi.
(ADB 28, 658>61.) [48
Werner, Karl, Der SpmchfnrFcher
Mich. Rieb. Buck. CUPBU 108, 527
bis 45.) [44
Ziel, Ernat, Ans d. Nachlass v.
ErnHt Moriti Arndt (Gegen w. 35.
267 1.) [46
K,, H., Biebendorir als Politiker.
(HPBll 103, 775 '^O ) [40
Lang, W., Max ächneckenborger.,
d. 8aager d. , Wacht am Rhein" a.
8. Tagebttelier. (Dt Rs. 15, 260 bi«
80.) [47
Necker, Moritz, (Jrill parter u. a.
Jugenddramen. (Qrenzb. 48, I, 554
bis 67 n. 601-12.) [48
Weobaler, Ernat, Fr. Qrfllpurer.
(Westerm. 66, 372-94.) [49
Boaaa, FriU Reuter. (ADB 28,
819-27.) [50
Hohenhausen, Fr. E., Eine Erinnerg.
an Geibel. (He.sstnld. III, 4 ) | 51
Kohut, Adph., Fürst Bismarck u. d.
Lit Lpz., Meissner. 8*. 155 S. V.2.
#Rec. :DLB1 1 2, m (Lan d w o h r). [.52
Haek, Dav., Das vläm. Schrit'ttham
i. 19. Jh. (Unsere Zeit 151-61.) [53
Reuth, N. van, Isaac Da (^osta.
(Dt Warande N. R. 2, 172-84.) [54
Donop, V., Christ Dan. Bauch.
(ADB 28, 765-78.)
Mher, R., ßildb. Emst Riatac!
1804 61. (ADB 28, 596-602.) [56
Donop, V., HiBtorienmaler Alfr.
Rethcl LSIG-V.). (ADB 28, 255-73.) [57
Donop, V., Historienmaler Ooat
Karl Ludw. Riebter, 1828-84. (ADB
28, 460-4.) [5«
Tyrolt, Rttd., Cbroo. d. Wiener
Stadttlieatera ; e. Beitr. s. dt. Theate rg.
Wien, Konegen. kl. 8". V , 280 S.
M. 3,50. ^ R'c: CBl 1^93. [59
Ernouf, L art niutiic. au 19*^ di^cle.
Paria, Parrin. 16«. 358 p. (60
Kaliacher, Alf. Chr., Beethoven u.
d. preuss. Königshof unt. Fr. Wil-
helm in. (Mord u. Süd 49, 197 bis
209; 8824.) [61
Wagner, Rieh., Briefe an Theod.
Uhlig. Wilh. Fischer, Ferd. Heine.
Lpz., ilreitk. & H. gr. 8^ 408 S.
M.7,50. 4f- Ree: DLZ 10, 88 ) ö (F.
Spiro); Uns. Zeit 378-82 (H. Rei-
mann); DLBl 12, 37 C (Koch). [62
Digitizca by Liu..- . «v.
m, 7. NeaeBto Zeit. IV, 1-2. AUgem. Cultur-G., Rechls G. 275
IV. Coltoigeschichte.
1. AUgemeines.
Ny8trÖm, A., Allmän culturhist. (ä.
Kr. mi). III, 11-12 a. IV, MO.
S. 481-570 n 1 480. [3463
Rambaud, Alfr., Hist. de la civilis,
contemp. Paris, Ck>UD. 12^ 750 i).
#Ree.: RH 37. 151 f. ft54
Weiaengrün, PI., Die Entwicklungs-
gesetze d. Menschheit; e. soc. philoe.
Studie. Lpz., Wigand, gr. 8^. IV,
22^ S. M. 4. «df : lMiilo8. MtBhfte.
22i\ f. (F. Tonniea); Jb. für
Ue»eUgebg. la, 209 f. [65
Soeas, Em üth. d. FortaehrUt d.
Ifenacheiigeschl.; Innug.rode. Wiao,
Knnegcn. gr. 8". 29 S. M. 1. [06
Euoken, Rad., Die Einheit d. Geistes-
lebens in Bewusstnein a. That der
Menflciiheit. Untersuch gn. Lpz., Veit
& Co, gr. 8". XII, 499 8. M. 10. ^Rec. :
Z. für PhiloB. etc. 90, Hft. 1. (R.
Falckenberg). [67
Becker, J. H., Urspr. n. geschieht).
Entwicklg. d. Sittlichkeit darch d.
Kampf nm§ Baeein. Lf»., Foek. 8*^.
128 s. n i.w [»18
Wenger, J., Unglückschrunik oder
d. denkwürdigst, elem. Verheerungen
n. Zeretörangen in Natur- u. Cnltui -
Icben aller Zeiten. Bern, Trnni. kl. 8".
VllI, 162 S. M. 2,50. ^ Ree: CBI.
142 f. (ala nnkrit getadelt). [60
BIrlinf}er,A.,Die Namen Alamannen,
Schwaben, TentoniciiP, Hochdentsch,
überdeutsch, Oberläiidisch . Nieder-
laii lisch. (Alemannia 10. 257 62.) [70
Schöne, A., Tilcr >\. Entwicklg.
unseres Nat.bewudfit«einB j Festrede
KCnigeb., Koch. 4*. 19 8. X. 0,60. [7 1
Vpl. N'v. MT><-Si. 3001a; t; 9J. 32fi7 ; V ;
87; L>3-3aoi. 'SUt; n. 3r,0-.'. llTCk. USO; 07.
— Nationalität, Coloni!iation . Dpiifsclif i.
Auslände s. Kr. 3M5. 3396. 4181a. 4S7«;e; f.
4Sia; a; 40; 41; 4a.
^» BecfUs-, Verfassunfffi' «ml
WirrfhuehafMehen.
Itecbts-O. (Rechts Qn., Privatrocht etc. u.
Recbtsgang) »478-9«; Verf.G. (Rpiplisvfrf.,
Territorien, Städt«, Oeburtsstfindt' i ."iiaT Iiis
3515: Kii' t,'sups< ii .i'.iM-L'T: Wirtlm' liaff.s C
(Jiaal. Verhältnisse , Handel , Uandwerk a.
Siiafie) Mia^a; Awh&n^ JMen aasT-ea.
Oareate, Rod., Etudes d'hist. du
droit. Paris, Larose et ForceL 8^
XII, 419 p. * Abdr. d. Vorrede: »R
de droit, firan^. 12, Ml -7. — Ree.:
RTI ',.'7 f [3472
Conrat j^CohnJ, Max, G. d. Qn. u.
Lit. d. röm. Rechts i. früh. MA. I, 1.
Leipzig, Hinrleha. Lex.-8*. 106 S.
M 5,60. [73
Maurer, K., Zur nordgerm. Rechtsg.
! Lit. her.]. (Krit. Vjschr. f. Gesetzgeb.
X F 12, 190-237.) [74
•^^ Lehmann, Abb h.z.gcrm. Rfchts'g.,
8. Nr. 1064. Ree: DLZ iO. 279 f.
(E. Hertzberg); Krit. Vjschr. f. Ge-
setzgeb. N . F. 1 2, 1 97-212(K. M a n r e r');
HZ 61, 484-6; GGA, 266-74 C^.
Amira). [75
<3C' Pappenhelm , Max, Altnorwcg.
Schnlzgildestatut, s. Nr. 1074. Ree:
Krit. Vjachr, f. Gesetzgeb. 12, 21o bis
222 (K. Maurer); QGA, 259-fjG (v.
Amira). [75a
Frenadorff, F., Beltrr. z. G. u. Er-
klärg. d. dt. Rechtsbücher. L (Oöiting.
Nachrr. 1888, .387-97.) ^Sachssp. [76
WeiathOmer, Die tirolischen. IV:
Burggrafenamt u. Etschland, 1 . Iläl fte ;
hrsg.v.Zingerlen. Egger. (Oesterr.
Weisth. gcs. V. d. Ak. d. Wips. V, 1.)
Wien. Hrniimüller. S'\ 500 S. M.14. [77
Boss, Alex., RIteinprulz.VVeiäthümer
i. Kreis-A. atl Speyer. (Areh. Z. 13,
220 :vi.) f77a
Köhler, J., Beitrr. z. germ. Privat-
rechts-G. 8. Hfl.: Zor G. d. Rechte
in Alemannlen, insb. d. Recht von
Kadelbnrg. Wttrab., Stahel. 8«. 44 8.
M. 1,80. [78
Fockema Andreae, S. J., Bijdragen
tot de nederl. rechtsg. II. Haarl..
Bohn. gr. S". X, 180 8. Fl. 2,50. [79
Hlber, Eug., Syst. n. O. d. echweia.
Privatrechtes. II. Hasel, Detloff. gr.
8^ XVI, 552 8. M. 7.20. ^ Ree: DLZ
10, 789 f. (Förtsch). [80
Fwitl d0 OMiaiflea, La probl^e
rfp? ' rigines de Ift proprlM^ foiici^re.
(R(iH 45, 349-439.) [81
Sohm, R., Die dt. Genossenschaft.
(Sep. a. Festg. f. Windscheid.) Lpz.,
Dnnrkcr & H. 8*. 43 8. M. 1. * Ree:
GGA .320-8 (A. Heusler). [82
BenibSft, Fr., Zar G« dea earop.
Familienrecbts. (Z. f. vergl. Reclttaw.
7, 1-27; 161-221.) [83
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276
Bibliographie Nr. 3484—3529.
PrIalM, Dts Lindfeuer Erbrecht.
(Schrr. VGBodensee 16, 73 fT ) [34^4
GiMton, E., Le premier code de
commerce. (S^ances et trav. 29, 789
bis 797.) [85
Planck, Jul. Wild., Ueb. d. hist
Methode au t d. Geb. d. dt. CivUprocess-
rechte. (Featarede.) Manchen^ Franz.
gr. 4*. 22 S. M. 0,60. [86
Stobbe, 0., Zur G. d. älter, dt.
Concursprocesses. Berl., Hertz. 8°.
116 S. M.3. iflS.n. Jh. — Rcc: Z.
t dl CivUproe. 12, 537 L (£iide-
mann). [87
MmNK, Arth., Echte Not Bdtr.
S. dt. Reciitjg. Lpz., Dunckcr & H.
gr. 8°. X, 204 S. M. 4.^0. -5f Ree:
DLZ 10, 98i CBl 273 i., Z. i. «i. I»riv.-
u. öff. Recht. 16,502-5(Dargun). [88
Skedl, Arth., Die Nicljtii/kritshe-
schwerde in ihrer gesch. Bnt wickig.
Lpa., Tiuehnits. 8<*. VIII, 179 8.
^Rec: CBl 82 f. [89
Fruln, R., Over het jaargpding in
Holland en Zeeland gedur. de latere
middeneenwen. (Bijdr. voor vet gesch .
etc. 4, 07 119) ff)0
Fruin, R., Uver waarheid, keniiing
en zeventaig in de rechtapleging v.
Holland en Zeeland. (Bydr. voor vad.
gesch. etc. 4, 1-67.) [91
fioeokt, R., Aachener Procesae am
Relehtkeinmerger., 1509-1794. (ZGV-
Aaclu-n 10, 22-95.) ^ Regeeten aus
d. Slaats-A. zu Wetzlar. [92
Findlinge, strafrechtaeeachichtliche.,
mitg. V. Th. Distel. (NABieheG 9,
887-9. 10, 151-4.)
Etaetll, A.| L'acceptation de 1 en-
qa^te daa« la prooednra crim. au
MA. (R. gte. du droit etc. 11^ 18-27;
107-15) [94
Heins, Maur., De l'olfice du graod-
bailli au 14e si^le h Oand; contrib.
h l'ötude de 1a prorii'ri rrim, au MA.
(Messagerdeasc. bist. etc. 1880« 309-37;
467-73!) [95
Lindner, Die Verne, s. Nr. 2982.
Horn, A., Die Tortur in Altpreussen.
(Z. d. AI th.ges. iaslerb. 2, 53-67.) [96
Zur allffem. R«olita*0. vgl Nr. ItSB. fltTT.
— Beobt«^. a. ihre Kritflc ISM. 1979-83;
ST. tofti: 85. tiTfl; S8-S&. tes»; in. nm-9o.
M«:; r.s »76; 77; 86; 86. 31S1 3511;
40^5. liih. 4138 d: 81b. iUdc. 43Kle. -
Privaü^cht : l;i:it ii»^6; M. tlM. *C39; 40.
sm-*. 3.S3«i. 3011; 48.8t:rafreobta.Proo«8ie(c.:
1331 Iv, ,. 1988: 01-93. »7«; St. Ii». tll6;
n. mi. S9A8; a«. 4077. um.
Tamari 8^ E., A sketch of the ger-
m?xnic constit. from early tinips to
the dissol. of the empire. New-York.
12*». 185 p. 6 eh. 6. [97
Belseel, St., Der Aachener Königs-
Stull! f/.GVAachen 9, 14-41.) [98
Jastrow, 1., Kl. Urk.bach z. neuer.
Verf.g. Berl., Oftrtner. 8*. VI, 132 8.
M. 1,80. *Rec.: Nation 30. März;
Ggw. 35, 169 f. CG. W i n t e r). [3499
Uejer, Otto, Einleitg. in d. dt. Staats-
recht. 2. Aufl. (1884); neue Tit. Ausg.
Freib., Mohr. gr. 8«. VIU, 35:^ S
M. 5. * [3500
fiimplawlOt, LUm^ Einleitg in dae
Staat.srecht. Berlin, HeTinailo. gr. 8^
IV, 224 S. M. 5. Tfl-iOl
GrOtefead, W., Ma. u heutiges \S ahl-
recht (G«w. 85, 227-9.) [2
Zur a]lg»>m. Verf.-G . (Staatsrecht) : 1768-7«.
19h1; 88. »t;35: 88; 89. if^Tß. 3192. 3493; St.
(11 I ii^i. — Königth , Relchsvcrf., allRem.
Keieh-HVärwltg. etc. : 19«^ ; H4 ; 87->><^. *(7H-sji
2114; «l; 31 ; 31: :i9; 40; 77; 7>* i'^ vi r.v^^.
68; 59. 8697. 8«05; 14; 15- 2791. ; 31;
49 : 55; W; W. »04; 7«; 78; 79 3174 — Staat
Q. Kirche (UrehenraoliQ : si. Stie5. t7»3 ;
9ü-iHoo. um; 14. »Ta^i. aeos; 4; si. —
EioMlae Verwenoageiwelge e. ImI Taciite»
rialv«!
Bornbtk, Prenss. StaaUrecht. I. u.
11. Freib., Mohr. 8*. 552 a. 504 S.
4 H. 8. [3
Mneyer, K., Die Entwickig. d.
stand. Verhältnisse in Preussen bis
z. Gewinnung d. Souv. durch d. gr.
Kurf. (Voss. Ztg. Sonnt.-Beil. 1888.
Nr. 35-37.) # Nach orfcdL Mat [4
■^Stölzel, nnib.-preuss. Rprh?verw.,
8. Nr. 1075. Ree. : Z. f. dt. Civilproc.
14, 208-10 (Vier hau 8); A. f. öff.
Recht 4, 193-6 (C. Born hak); AZtg
Beil. Nr. 97 (0. Gerland). [5
Leyea, Alfr. v. d., Zur Vor.-G. d. dt,
bürgert Geaetabnehee: e. Cap. a. d.
brdb.-preuss. Raehta-0. (Dt Es. 15,
II, 234 55.) [6
Harn, A., Die Gerichte Litajiena
n. Preneeeaa; ein Beltr. a. Oeriehta-
verf G. Preusaens. (Z. d. Alth. -Ges.
Insterb. 2,95-149.) 1525- 1879. (7
<X> Bielfeld, Harald, G. d. mogdeb.
Sleuerw., s. Nr. 1076. Ree: GBU
Magdeb. 23, 417 f iFr. llnlsse); HZ
61, 309 f. (i^onr. Borahak); FBPQ
1, 648 f. ; Z. f. d. gea. Btaataw. 45,
373-7 fK' Mümroth). [8
Seydel, M., Baier. Staatsrecht. I-IV.
Freib., Hohr. 8^ 658, 581, 660 und
658 8. M. 54. [9
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IV, 2. Rechts-, Yerfuwingi- o. Wirtbaehaftoleben. 277
Rosenthal, Ed., G. d. Gerichtswesens
a. d. Verwaltangsorganis. Baierns. I :
1180-1596. Wanb.,%tober. 8* XVI,
601 S. H. 12. [3510
Territorialverf. n. allgem. Verwaltung:
201»; »0. SJ133; 80-»a; 86. 1S304 ; 90. 2428; 29;
SS; SS; 52; 73. 2&8S ; M ; 95-S>7. 2005; 15; 50;
51; 57. 8S08; 69. »88. S157. SS50; 51. 8901;
t6; S6g; 87 : 98. 4049; ASl; 79L 4180d; 68.
4t49a;b; 57; 59; 74S. 4SS5b; 55 : 67; SO.
— GericbUwesen Q. verw. Organisationen
(i. Reich u. Terr ): 1988 ; 91; 9t. »178; 8».
»429. 2976 ; 80-83 ; 87. 3118. 8475a; 95. — Finanz-
Verw.r »080 ; 81. 2179. 2577. »«50. 2904 ; 5;
89; 90-95. S044b; 77 : 93. 3246. S40S; 10. 3981.
405<»(1; f. 4115c: 38(1. 4249C. 4882, — Kanzlei,
Diplomati«! u. Gesandtschaftswfst'ji : 23'".h;
92. HfläO; 'Jlh. 2.^06; 15; 18; 21; 26: 8i: 62;
63; 85 2607; 45. 2895. »979; S«. SlfT. SSM;
8. - Hilitärverw. s. nntaii.
Pi ranne, H., fiist. de la constit. de
1a ville de Dinant au HA. (Recaeil
de trav. publ. p. la fac. etc. de Gand,
fssc. 2.) Gand, Clemm. gr. 8^ VI,
119 8. # Behuidelt innere Verf. n.
Verh. zu d. Gfb, Y. Kamur U, d. Bi-
schöfen V. Lültich. [11
Rahn, J. R., Die Schweizer Städte
im HA. (52. Neujahrsbl. d. Waisenh.
in Zürich.) 4^ 49 S. [12
Lamprecht, Karl, Zur Socialstatist.
d. dt. Stadt Im HA. (A. f. soe. Oe-
setigeb. u. Stat. 1, 4^5 532.) [13
Nathusius-Neinstedt, v., Ritterbürt.
Familien unt. d. Geschlechtern d. dt.
Stftdte i. HA. (Sep. a. KBIQV.) Berl.,
. Mittler. 8°. 22 S. .M. 0.50. [14
Stelger, A. v., Leber Adelsverhält-
nisse Im alten TVelstaate Bern. (Jb.
d. herald. Ges. Adler. 1888.) [15
Städtewesen n. Städtebünde: 20H2; 83.
8120 ; 32 ; 37 ; 38 ; 82-85. 2664 ; 77. 2868. 2913; 87.
8912.8907 ; 8; 11; S6m;41; 4S; 47; A8i; 60;
St-S4; 666 ; 70a; «1; 86; ST; S»; soa; SS;
ST; 99. 4000c; 5; 96; 38; 37-40; 43; 46; 65;
SS«78; 79b; 86; 87; 90-93; 95-4100; 6c; f;
7; 8; 12b; 18; 88; 50; 69; 81b; e. 4207-9;
14; 16; 24; »«b; 89; 86; 37; 39; 50; .^4;
69; ««. 430.V7; 23-25; 29; 50; 4ö: .W-52;
64. 4114 w. — G. d. Hanse s. in V, 4. —
Sociale- n. Gebartsstände: 2184; 88. 2264.
8351. 2405. 8659 ; 60. 2867. VgL aach VI, 8.
Pohler, Joh., Bibliotheca bist, mi-
Htaris. 2. Bd. 3. 8. Lfg. Cassel, Kessler.
gr. B: 8. 129 512. k H. 2. [IG
Rtttlch, Helnr., Z. Theorie u. O. d.
Rechts z. Kriege. Stuttg.,Kohlbanimer.
gr. 8*. XIX, 294 S. M. 8. [17
MHller, 6., D. Entwickig. d. Kriegs-
wesens n. d. Kriegsrührg. in d. Ritter-
zeit von Mitte d. 11. Jhs. bis zu den
Hussitenkriegen. III, 2 u. 3. Breslau,
Koebner. gr. 8°. XXXII, 367 u. X,
569 8. M. 10 n. 14. # Ree.: Streffl. Z.
29. Jahrg. IV. 235-7; Jbb. f. d. dt.
Armee 70, 370 f.; DLZ 10, 397. [18
Pick, R., Aas d. Aaehener Stadt^A.
II. FehdebriefB. (ZOVAaeben 9, 42
bis 143.) [19
Wieth, Aachens Wurfgeschosse im
14. Jh. (MV f. Knnde d. Aach. Von.
I, 1, 37-50.) [20
Uohner v. Hütteibacb, J>. Hamiscb-
traeht d. MA. n. d. Renafss., m. bes.
Berücksichtig, d. Plattenharnisches.
(Schrr. VGHodensee. 16, 47 ff.) [21
Landsknechte, Bad., schwäb. und
pfäls.; nach d. Or.-HolisehBltten. J.
K[öbel8], c. 15^^5. Karlsr., Bielefeld.
Fol. 12 Bll. M. 12. [22
Thierbach, M., Die gesch. Entwickig
der Handfeuerwaffen. 3.fSchlus8-]Th.
Dresd., Huckner. Lex. 8". XI u. S. 269
bis538m.l7color.Steintaf.U.25. [23
Ktotling, Gesch. d. Organls. ete. d.
Trains d. preuss. Armee 1740-1888.
Berl., Hittler. gr. 8°. Vill, 175 8.
M. 3,25. [24
GeschloMt der preuss. Fahnen and
Standarten seit d. J. 1807: bearb. v.
kgl. Kriegsministerium. 2 Bde. Berl.,
Mittler. M. 24. # Ree.: Jbb. f. d. dt.
Armee 71, .308-12. [25
Schnackenbürg, E., D. Invaliden- u.
Versorgungswesen d. brdb.-preuBB.
Heeres bis 1806. Berl., V^ilhelmi. 8«.
VIII, 142 S. ^ Ree. : FBPG 2, 298. [26
Schlaohten-Atlaa d. 19. Jahrh. s.
Nr. 1086. 14.-23. Lfg. [27
Kriegsverf., Kriegswesen u. Heeresv«^
waltg. : IHHO; 84-8«; 89; 92. 2071. 23l.'>; 86.
3411; 23; 2«; VA; 70; 91c. 2:.2;t. 2626; 41.
2793. 29HNa. 3093. 3113; 77; 98. :i2Ü9 ; 38; 39;
55; 50; :A. 3312; 41 ; 42; Ch; hh. ;ix:t-. ;<926h.
1041. 4108m; lüa; 34a ; 38a; b : 81 c. 4249e;
39; 98; »9. — Kriegs-G.: 1870-77; 9.^. i9no;
70. 2039. 8868. 8848; 49: 59; 60; 78; 78-81;
84 ; 86 ; 9«. SiSO; S-10; XS-IS; SS4S; 4040;
93. 2503 : 4! U-14; 17 ; t8-SS; IS; S8*4t; 40;
57; M; TS. tOM-4; 11; 16-86; 9St fT8S4S;
46-48; 54. »907 ; 20; 21; 42-44 . 3078 ; 82; 83;
85; 8«; »0; 91. 3146; 58; 63; 66; 76; 78 ; 79;
82; 8.'»; 93; 94 . 3231; 33 37; 40; 41; 57; 65;
»8. 8910-18; 83; 86-38; 34; 74; 88-90. 4058 b.
4lTte. 4S8«; S6b; d.
Langsdorff, K. v., D. Landwirth-
schaft i. Kgr. Sachsen, ihre Entwickig.
bis 1885. Dresden, Schönfeld. Lex^.
XII, 752 S. M. 12. (28
BaoMmw, A., Entwieklangd. Land-
wirthschal't auf d. grifl. Stolberg-
Wernig. Domänen. (Samml. d. stant.-iw.
Sem. z. Halle V, tl.) Jena, Fisclier.
gr. 8*. IX, 328 S. H. 0. -X- Letzte 4
Jbb. — Ree: Jbb. f. Nat.ök. N. F. 18,
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278
Bibliographie Kr. 8529^78.
842-4 ( V. d. a 0 1 U)i Z. f. d.ge8.8taatH w.
46. 354 f. 1^529
Berf bofr-Jsing, D., Di«£iitwieklg. d.
landw.schaftl. Paclitwesens in Preuss.;
hist.-ökon. Stad. Lpz., Winter. S''.
104 S. [30
Dtrf, Das alte, in dt. Landschaft
u. ß. Ende. (Grenxb. 48, Ii, 265-68;
356-63 ; 447-60.) [81
Endere, M., Die Wiadbenntaang v.
13. bis Ende d. 18. Jh.; e. Beitr. z.
G. d. Forstpolitik. Tübiagen. lAopp.
8». VIII, 206 S. M. 5. [82
Sohwappaoh, Ad., Hdb. d. Font* a.
Jagd-G. Dtlds. :J Lfgn. oder 2 Brie.
Herl., Sprinfrer. 1885-88. 8". 892 S.
#Rec. : J b. 1. Gesetzgeb. 13,428-30. [33
ZuWirthBcbafts-O.ineUfsm. : i»78. soi? ;
1»; 61. mS', 8». um 78. M&9; 60. iU9.
9005; 9S. SSW. S«t5*S9; 9S; 86. »filS. 8716.
3994 . 40.'>!((I. 4ii.sc; S8d. — Recluinngen
(Preis-G.): 2905; 90-aJS. 3187. 3433; 34. 8«T0.
3981: DOb 4007 b. 413Hd 1263. 436t. —
Ländl. Verhältnisse: 197a Hüi; bs. S418.
8749. 3118; f>2. 3S11. 8844. 4011a; b; 18; 81;
Wd. 4MS. 48S6b.
am, Wilh., Die Verkelirewege im
Dienste des Welthandels ; m. 5 Karlen.
Stuttg., Enke. gr. 8". M.'20. -Sf Kf'c:
Z. f. d. österr, Gymn. 39, 1114 (To-
maschek). [34
Schaube, Consulat d. Meeres in
Pisa, 8. Nr. 1092. Ree.: Vjschr. VPK
26, ], 202-4 ; Z. f. d. ges. Handelsr. 85,
699>604 (Gold Schmidt); Jb. f. Ge-
setzgeb. 13,236 f. (W. 8tieda). [3.5
Docunenta in^. sar le commerce
de Karseille an MA«, M. p. Louis
Bianca rd. II: Conirats cominerc.
du 13e si^cle. Maxseilie, Barlati er-
Feissat (1885). [36
Faotlalle of first vol. of ms. ar-
chives of tho worshipful Company
of grocers of the citj of London
1845-1463; ed. hy John Aberthy
K i n g d o n. Lond., Clay. 2 vol. ^ Ree. :
MIUG 10, 153 5 (K. Schalk). [37
fiossrau, W., Florentiner Bankiers;
ein Beitr. s. Handelsg. d. MA. (Vjschr-
VPK Bd. 95, 97 ff.) [38
^ Handelsrechnungen d. dt. Ordens,
hrsg. V. C. Sattler, s. Nr. 1096.
Ree: HZ 61, 526-8 (Lohmeyer);
RH 39. 401-5 (Waddington). [39
Voigt, F., Der Städte Lübeck und
Hamburg ehem. Zoll- u. Ffthfstelle
bei Esslingen a. d. Eibe. (MVO Hamb.
11, 21S-40.) [40
Naude, W., Dt. stadt. Getreidehan-
detopollk Berl. Dies. 8^ 88 8. [41
Ilamkl, Yerkt:lir u. Industrie: lü^o-s».
il»:, ZJ.').'». 2453. 251«; 61. 2661; 62. 2T.«>2.
2917; 93; 95; 96. 3207; 44; 46. 3336; 43: ^'.K
3130; »1; 8»; 34. 860«. 3984 ; 86; 87. i'^l*',.
37 fj; 30; 40; 58c. 41080; 38d; 81e. 42i7b.
Bucher, Bruno, Die alten Zunft- u.
Verkehrs-Ord nuugen d. Stadt Krakau ;
nach Balth. Behero's Codex pict. in
d. Jageilon. Bibl. Wien, Gerold. Imp.-
4". XXXVI, 112 8. m. 27 Taf. M. SO.
^Rec: Dt. Herold 20, 103; AZtg
Beil. Nr. 115; Mitthh. d. österr. Mus.
f. Kunst etc. N. F. 4, 390 f.; Grenxb.
48^ II, 878-6. 142
lahr- u. Wanderbriefe aus d. Zeit
des Zunftzwanges; mitgeth. von G.
Liek. (ZHVMarienwerder 21, 51-7.)
^ 1561-1771. [43
Rolleder, A., Beitr. z. G. d. Stadt
Od ran (Schlesien 1. Proer. Steyer.
<9fZnnftbriefe a. d. 16. Jb. [44
MerlO, J. J., Die Sarworter zu Köln.
(Ann. d. liist. V. 1'. d. Niederrh. 48,
172-9.) -J^-Zunftd. Harnischmacher. [45
Treichel, A., D. lieutnerrecbk Ton
Gemel, Kr. Schlochao. (ZHVMarien-
werder 23, 117.) [46
eoldschmiedeO'Ordiiiiag, Die, von
1544-47 ; mitgeth. T. Th. Lieb en a n.
(Anz. f. Schwei/. Althk.22, 163-6.) [47
Eaaenwein, A., Die Znnftlade der
Nürnbeiger Strumpfwirker. (Mitthh.
d. jerm. Nat-Mos. 9, 82-7.) [48
Gramer, H., Beitrr. z. G. d. Berg-
baues in d. Prov. Brandenbarg. 10.
(Scliiu^ti )Hit.: Niederbamim. Halle,
Waisenhs.gr. 8°. V,263S.M.4,80. [42
Stieda, Wllh., Wie man in Alt-Riga
Kannen goss. (Mitthh. a. d. livl. G.
14, 222-35.) [50
Wernioke, E., Versuch e. G. d. Banz-
lauer Töpferei. - 1800. (Vorat. Schle-
siens. IV, 219-27.) [51
SiidHIi, W. V., D. fraheeten Nach-
ahmungen d. Meissner Porzellans;
die Fabriken i. Plaue, Wien u. Ve-
nedig. (NASachsG 10. 58-72.) [52
Berlit, Geo., Jobs Neaenniarkter,
Glockengiesser zu Nümb., bietet (i.
J. 1436) d. Rathe zu Eger s. Dienste
an. (Mitthh. d. germ. Hat-Hua. 2,
103 f.) [53
Marcus, Ad., Les verreries du comt6
de Bitche; essai hist. (I5e 18e siecles).
Nancy, Berger-Levranh. 8*. XXI,
359 p. #Bee.: R. d^Ale. 89, 486 bia
489. [54
Schöne, Nor., Mod. Entwiehlg.
d. flehuhmaeheigewerbea (Sammig.
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IV, 2— d. WirthMhafMebok, Juden. Kirebe n. Seligion. 279
d. slaatsw, Sem. z Halle V. .5; vgl.
Nr. IlOG die Dissert.). Jena, Fischer,
gr. 8^ VUl, 130 8. M. 3,60. *Rec.:
Z. f. d, rrt-;. Staats«-. 45, f.; Ib.
f. Gesetzgebg. 13» 224-6 (K. üld . n
berge r), [3oö5
Benefce, Otto, Ton nnehrl. Lenten ;
cultnrh. Studien n. Gesch. ans verg.
Tagen dt. Gewerbe u. Dienste. 2. verm.
agci
Ann. Berl., Hertz, ^r. 8". 360 8.
M. ('. [.56
Handwerk u. ZüuA«: 21b«; 87. Si38. 8919.
Moa. au«; u. msw sms. om.
Kayaerling, ll.[Lit. d. J. 1885, betr.]:
G. d. Juden; von d. Zerstör. Jeru-
salems bis z. Ggw. (JBQ Bd. 8. I,
32-41.) [57
Zeitschrift für die 6. d. Juden in
Dtld., hrsg. V. L. Geiger. II u. III, 1.
Braunschw.^ ächwetschke. gr. 8**.
898 8. n. 8. M06. Jg.; M. 8. a) II,
l-4fi; 109-49. Aus d. Zeitschriften.
Lit. etc. [Bibliographie] ges. v. C.
A. H, Biirkhardt u. A. Stern. —
b) II, 7U 81. J. Aronins. Ein Wun-
der in Köln ti. d. Juden. — c) Aro-
Qius 8, Nr. 1969. — d)-f) II, 150-52
(Steinschneider); 154-71 (Gold-
schmidt); 172-84 (WolO 8. Nr.
1107. — g) II, 194-9. Mor. Stern,
Die Blutbesch uldg. zu Fulda u. iiure
Folgen. — h) IL, 217-81. J. Aronins,
Hermann, der Primonstratenser. —
i) II. 232-96 n. III, 14-28. K Osen-
berg, Dt. Volks- u. Ges.-Lieder in
hebr. Lettern. - k) II, 297-374.
Geiger, D. Juden u. d. dt. Lit. —
1) II, 382 f. U. Bresslau, Juden u.
Mongolen. 1241, e. Nachtrag. — m)
II, 383-8 ; III, 74-7. L. L 5 w e n 8 1 e i n,
Zar G. d. Juden i. Grosshsgth. Baden.
— M) Kerler, s. Kr. 2179. — o) III,
29-68. A. Warsehaner, Ersiehg. d.
Juden i. d. Prov. Posm durcii <1.
Elem.-Schulwesen. — p) Kracauer,
8. Nr. 3261. [58
#CbrMlolM, Hediaeval Jewish,
ed. by A. Neubauer. (Anecd. Oxon.)
Oxford. Clar.-I'ress. 1887. Ree: EHR
3, 3t>0-2 (M. Fried län der). [59
#ArMilM, Regesten, s. Nr. 1108.
Ree: MHL17,144f. (W.AUmann);
CBl 9 t [60
•^iudenschreinsbuch, s. Nr. 1109.
Ree: MHL 17, 145 (W. AUmann);
BHR 8, 771-3 (Nenbaner). [61
Loeb, Isid. , La contro^erse relig.
entrc les chreliens et les juilt> au
MA. (R. de i'hiat das raiigt 17, 811 fT.
18, 133-5(3.) ^ ['^2
Jaaeciii, Geadelte jnd. Fbznilieu.
(Dt. Herold 20, 114-9!) [63
Bloch, Ph., Die ersten Coltttr-
bestrebungen d. jüd. Gem. Posen
unt. preuss. Herrsciiaft. {Sep. a. d.
Jnbelschr. a. 70. Gebnrtst. ▼. OrlUa.)
Posen, Jolo\vicz.Lex.-8*.2.*iS. M. 1. [64
Demeure, Ch., Lps Jnifs en Hpli^^ique.
(R. de droit inteniat. etc. 21, 210-59;
464-75.) [65
Wedeil, G. d. jüd. Gemeinde Dussel -
dorfs. (Jb.d. Düsseldorfer GV. lÜ.) [G6
Zur Q. d. Joileu: im. 8179. S883.
SS»; 1$. SflSa.
Allgf :iu iiM s und kathol. Kircht- a.iüT bis
360S: Papsitüuiu Jt;o3-5; Orden 3t;!t6-t0; Iß
qvisiilion und Ketzer ( Waiden ser) SStl-SS;
Evangel. Kiroäe 8830>a«i.
Zöckier, [Lit. d. J. 1885, betr.]:
i^sttU. u. Kirche. (JBG Bd. 8, I,
re7.70 n. n, 31943.) [8567
Böhringor, P., [LiU d. J. 1887, betr.]:
Kircheng. v. Nicanumbisl70U.(Theol.
J.ber. 7, 141-236.) [68
Waroar, [Lit. d. J. 1887, betr.}:
Kircheng. seit 1700. (TbeoL Jber.)
7, 237-68.) [69
Zeitschrift f. Kirch.-G. s. in VII.
Archiv f. Lit n. R.-0. d. MA. s.
in VIL
Brück, H., Lehrbuch d. Kirchen-
gesch, f. akad. Vöries, u. z. Selbst-
stud. 4. verb. Autl. Mainz. Kirchheim
8». XV, :m 8. M. 11. * Ree:
TbQSchr 70, 662 f. (Funk); StMBCO
9, 687 f.; Oastair. OBL Nr. 2 (J.
Ko p a 1 1 i k) ; Lit Hsndw. 1888, 429-31
(Peters). [70
NIrachl, Jos., i'ropad. d. Kirciieiig.
Mainz, Kirchheim. gr. 8^. XU, 352 S.
M. 4.40. -)f Ree: Lit. Handw. 188S,
399-402. (.Beilesheim u. Httls-
k a m p); Laacher Stimmen 1898, 300 f.
(B eissei). [71
Rohrbacher et i. Chantrel, Histoire
univ. de l'^glise cath. 8e ^d. (3 vol.)
T. 10-14. Paris, Oanme. gr. 8*. 681,
767, 867. ^lU. 871 p. [72
Mergenrbther, Bist, de lV*g1ise: trnd,
par Belet. IV. Paris, Palme, d".
748 p. Fr. 7,50. «Gregor VII. bis
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28a
fiibliographi« Hr, a57d— 8616.
LeoX. -N-Rec: PolybiUiim 2. 0«r. 29,
58; RQH 45, 669. [8578
Möller, W., Lehrb. d. Kircheng. I, 1.
Freib., Mohr. gr. 8^ 25Ö 6. M. 5. [74
Knight, AJfr. E., A concice bist, of
the ehnreh from the apostol. era to
the eftabl. of the ref. Lond., Par-
tridge. Post-8'. 570 p. 5 eh. [75
Seil, Carl, Au« d. 0. d. Christen Ui.
6 Vorlenmgen. Damstadk^ Waiti.
gr. 8« m, 163 S. M. 2. «5f Ree:
ThLZ 13, 501-8 (Harnack); AZig
Beil. Nr. 148 (V. v. S trau es u.
Torney). [76
Wolff, P., Di»' Entwiol^lg. d. einen
cbrisU. Kirche durch Atbanaeias^
Angnttiii, Lnthar; e. kir«heng. u.
dogmeng. Stad. Berl., Wiegandt &
Schotte, gr. 8». III, 248 8. M. 3. [77
#8tudieii, JÜrchengeschtK, e. Kr.
1129. Am.: HJb 10, 109-16 (Dit-
trich); BZ 62, 96-8 (Adf. Har-
naok). [78
Hübier, B«rfib., Kirch!. ftechtsuD.;
Graadr. m. aatgew. BelagatelMn.
Berl.. Pnttkamnier & M. VIII. 74 S.
gr. M. 2. #Rcc.: ThLZ 13, 626
(K. Köhler); Krit. Vjschr. f. Ge-
eetzg. N. F. 12, 829 f. (Zorn). [79
Zorn, Phll., I.ehrb. d. Kirchenrechta
[Handbibl. d. olT. Recht."«, hrsg. v. A.
V, Kirchenheim III]. Stuttg., Euke.
8«. XVII m 8. M. 9. #Rce.: DLZ
10, 352-4 (Loening"). [80
Hergenröther, Phll., Lehrb. d. kath.
Kirchenrechta. Freib., Herder. 8°.
XVI, 552 8. # Ree: Th(^Schr 71,
143-9 fMartens); StMBCO 9, 718
bis 720 (Vydochil). [81
Salvloll, Glu8. , Llmmunita e le
giQStisie delle chiese in Ilaila. (Atti
e mem. d. dep. di »tor. patr. 5, 29
bis 132). [82
Haganbaofc, K. R., Lehrb. d. Doe
meng; 6. Anfl. v. Karl Benrath.
Lpz.. Hiriel. gr. 8«. XXIII, 7l;i S.
M. 10. itKec.: ThLZ 14, 231 1. (A.
Harnack);ThLB1128-80 (Seeberg):
DLZ 10, 873 f. (N. Bonwetsch). [83
AblsMbrlefe, Vier, initg. v. G. Ter-
welp. (Progr. Andernach: Beitr. z.
G.d. Stadt A.) #1268. 1271. 1458.
I52C [84
•K-Köatlin, H. A., G. d. c-hristl.
Gottesdienstes. Freib. , Mohr, 1887.
Ree. : Th8tK 62, 601 ■ 1 1 ( P. K 1 e I n e r t) ;
Z. f. prakt Xbeol. XI, 2 (Batser-
manu): HZ 62, 98 f. (F. Katten-
bnseh). [S5
Anatecta hymnica medii aeri : h^F^^
V. G. M. Dreves. Leipz., Fucs. gr.
S^. a) II : Hymnarius Moissiacensis ; d.
Hvmnar d. Abtei Bloi>-sHC i. 10. Jh.
174 S. M. 5. b) lU: Ck>nr. Gemni-
ceDfiis j Konr. v. Humburg u. s. Nach-
ahmer, Alb. Prag Q. Ülr. Weaao>
brunn. Reimgebete und Leselieder.
200 8. M. 6. c)IV: Liturg. Hymnen
d. MA.; aus ha. Breviarien, Antipho-
nalien n. ProeeMionalien hrsg. 270 8.
M. 8. ^ Ree. V. II : Lit Haadw.
1888, 402 f. (Baumker). [86
«3f Hymnea, Latein, d. MA; hrsg. v.
F. W. E. Roth. Ree: I.it. Handw.
1888, 431-3 (Bäamker)^ Ans. f. dt.
Alth. 140-2 (Dreves). [87
<K> BraMbaeb, Wllb., Psalterinm; W
bliogr. Vers. üb. d. liturg. Bücher
d. Christi. Abendl. (S»n)nilg. bibl.»
wisa. Arb. Hrsg. v. Dziaizku I.) Ree:
R. delle bibl. 1, 30. [88
Hoeynck, F. A., G. d. kirchl. I i
turgie d. Bisthuma Augsburg; m.
Beill. : Hon. liturg. Augustanae. Augs»
bürg, Huttier. gr. 8". VIII, 438 S.
M. 5,50. -Jf Rec.:lii.Hdw. 28, 279-81
(Thalhof er). [89
Falk, Uarienrerehmng au Mittel-
rhein bis a. J. 1000. (EMhoUklP-
42ti tJ^ [90
Danifie, H., Zur G. des Cultea Ur-
ban's V. (A. f. Lit Q. Kireheng. 4,
349-52.) 4f Abdr. IntereM. neuen
Materials. [91
Catalogot codd. bagiographicornm
bibl. reg. BruxellenBis, et bibl. civit.
Camotensis. (Anal. Boll. 7, 289-557
u. 8, 86-128.) [92
TahMO, S., Origini de) Criat (e.
Nr. 1131). IlL (Stadl e doe.IX, 389
bis 416.) [93
Lucius, Grujui u. G. d. Pnester-
thums. (Kath. Schweiserbll. 1888, 8
bi? b«; nr n.}: 177-^^). '94
Kobler, Andr., Kathul. Leben i. .MA.;
e. Anas. a. Kenelm Henry Digby's
„Mores Catholici : or Ages of Faith".
III. (8.-9. Ruch.) Innsbr., Vereins-
Buchhdi. gr. 8^ VIU, 364 S. M.5,60.
#Ree.: StMBCX) 9, 701-4 (Jane^
schek); Lit. Rs. Nr. I (Rat aInger);
Oe?t. CBl. 1^-*« Nr. 22 f. [95
Döllinger, Ign. v., u. Fr. Heinr. Reutch,
G. der Moralatreitfgkeiten in der röm.*
kalb. Kirche seit d. 16w Jh., m. Bei-
Digitizca by Cj«.jv.' vi'^
IV, 8. Kirche
and Religion.
281
Iraffen zur G. a. Charakt. d. Jesuiten-
Ordens. 2 Bde. Nördlingen, Beck,
gr. 8». VUI, 687 u. XI. 398 S. M. 22.
^Rec: ZGP971«! flentsch, Bei-
träge z. G. d. Jesuiten DLZ 10, 3 f.
(Funk); 6ULU, 113 f. (Jentteh);
Theol. Monthly 1888, march. (Ar-
thur); HZ 62, 128 f.; ThLBl 169-71;
ThLZ 14, 334-8 (K. Müller); Oest.
Llt CBl Nr. 8 (Schindler). fS59«
Chiappetli , Alest., Le Idee mille-
narie dei Cristiani nel loro srolgi-
mento stör. Napoli., Univ. -^Rec:
L L niversitä, II Nr. 17 f.; R. stor.
It. 6, 74-8 (E. Callcgari). [97
Werner, K., G. d. kath. Theologie
teil d. Trient Concil. ^ Anfl. (G.
d. Wissensch, i. Dtld. VI.) München,
Oldenbourg. gr. 8^ 656 S. M. 8,40.
* Ree: DLZ 10, 1041 f. (Funk);
ThLZ U, 372 f. (K. MOUer). [98
HSntg, W., D. gesch. Entwickig.
d. röm.-kath. KirchenbegriflTs. Vortr.
Karlsr., Reiff. 8^ 46S. IL 0,50. Ree. :
Prot. K-Ztg 1888, 106^91. (3599
Crietoforl, Fr., Storla dei cardinali,
sec. 5- 1888. I. Roma, Up. de yrop.
fide. 8^ LXII, 506 p. (aüOO
W«ker, D. knth. Kirche hn KnrAttb.
Hannover im MA. n. d. Zeit der sog.
Ref. (Katholik 1888, 470 ff.) [3601
Röhricht, Relsh., Dt. PUgerreisen
nach dem hh Lende. Oothe, Perthee.
8". X, 352 8. M. 6. ^Kec: GGA
1889, 207 f.; CBl 573 f.; DLZ 10,
914 f. (Winkelmann); Liter. Rs.
r. d. kath. Dtld. Nr. 5; A. stor. It
5. Ser. 2, 105 f. (DesimoniV, BECh
50, 128 (J. DelaviUe Le Roulx);
Dt, Herold 20, 81 (R. v. D i e s b ac h). [2
Zur allgem. Reli(?ions- u. Kirchen G. vgl.
1903; 4; 14 SJOOS. iloi. »391. HU. 27S4. >87t.
KW). m«j »902; 2:s; iGh. Vm; Sl f. 4IM.
— KatJiol. Kirdiu, allgem. : 19<U; 7-U; i^;
88; 41; 49; 50: «0; 61; 67; 68; 95-2008; 41;
5**.: 77 : 8t;; t>H ; 21M-.V.>. 230«; 28; 87; 88;
65-75. 245S. 2501; 12. 2637; a«; 64; 5*. 8760;
«1; ei-7l. 3801; 8; 4; 84; 60; 61; 71; 84; 85;
94. 29o« ; 18 ; 52-«S; 73, 8m6-47 : 79 : 97-99. 8159 ;
«5. 83 >4. *420: 36. 31»<iO; 20; <3a; 26d; m;
87; 4:»: .'>:i f.; y> 4016; 30; ;i7 p. r:
59a; Ii; gi ; 1; «ob«'; g:h; 61a; 6ä ; T7a;
78. 410»iJ*i 10; 17; 19; 3JJd; 51 ; 61 ; ; VSd;
M.inte; (l:49d:69; 71. 4804; l«; INC - 88;
t»; 4»: «4. — Biofrrsphien von Heiligen
BiseMmi ete. 1934; 85; 41; 48; 58-57; 71;
«7:9« Wl«; 24; 25; 88; 89; 6«; 72-75; 96.
8111 : 22; 28; 9«; 55; 58; 65; 66. 8484. 8654;
I : 1 : : i ; 81; M.M. »It; »; H. SMt.
417tia. 4319 k.
Wahmind, L., D. Auschlietrangs-
reehtd. kath. Staaten Oeslerr.,Frankr.
and Spanien bei den Papstwahlen.
Wien, Holder. 8°. VI, 829 8. M. 7.
*Rec.: R. alor. It. 5, 761-65 (Ci-
ponaV,HJbl0. 222 f. (Riedmttller);
AKKR 300 5 (Lingen). fs
Wagner, J., Le droit tenporel dn
pape et le droit moderne. (R. cath.
d'AlBQce. 1888, 471 81 etc.; 665 fF.) [4
Zur G. d. Papttthiuns: 1844-46. 19<>5-20<>ü;
16; 26; 42-4«; 49; 50; 37; 62; 63; 76; 93;
94; 98; 99. 811«; 88; 48; SA; 58; Ö0-6i; 91.
8898. 878«; 87; .01 ; 59; 62; «3; 94-8*00; 17;
84; M«;«»; 51; 58 : 54; 89; 99. 1914; 67; 68;
»i. »70. ttis. tmm, oie.
Studien a. MittUb. ani d. Bened.-
a. Ci8teTe.-Orden. (e. Mr. 1141.) IX, 4.
S. 553-738. Jahrg. : M. 7. a) S. 553-72.
Schmidt (s. Nr. 1141 h.) Schi.
- b) S. 573 88. J. G. Mayer (s.
ebd. e.) Schi. — c) S. 597-617. Grat-
hof (8. Nr. 243.) Sehl, [bis \r,^9]. —
d) S. 628 49. Heigl, D. welti. Ob-
laten d. M. Benedict — [6
SokrSer, Arnold, D. Winteney- Ver-
sion d. Regula 8. Benedict! ; lat. a.
engl. Halle, Niemeyer, gr. 8*. XXVIH,
176 8. M. 5. #Ree.: LBl f. oenn.
u. rom. PhlloL 10, 98-5 (Holt-
hausen). [7
(Meyer, 6abr.), Per In stor. dei
coli, dei Benedettini di Bellinzona.
(Boll. ?tnr. d. Svizz. it. 10, 28 [8
Charters and records aroong the
archives of the anc. abbev of Cluni,
1077 to 1534: ed. by G. F.'Duckett
2 vol. 8^ 502 p. Nur f. Subacr.
36 M. #Rec: RQU 45, 268 C^.
Ifateon). [9
Annales ord. carthua. etc. (vgl. Nr.
1142). Vol. III u. IV: 1184-1308.
564 u. 576 p. » 25 Fr. [10
Paptttrhmden d. ehem. Hinoriten-
A. zu Köln. 1223-1390; mitg. v.Leon.
Korth. (Mitthh.a.d.8tadt-A. V.Köln.
16, 1-38). [11
# filateberier, NM., Chnmiea
(Anal. Francisc. II). Ree: HJb 10,
376-83 ( Konr. .Eubel). [12
Danzas , A., Etudes sur les temps
pritnitifs de Vordre de 8t. Doml-
niiiue. 2r s/r : St. Raymond de Penna-
fort et fion i:poque. I. Paris, Lecene
et Ondin. 8*. 507 p. Fr. 7. [18
Conetant, Vie de St. Raymond de
Pennafort. gen. df I ftrclre de St. Do-
minique. Paris, Gaume. 12'. 83 p. 114
^Berttuehy Ernst v., Geiatl. Qe-
noet. n. Ritterorden, t. Nr. 1144.
Dlgitlzed by Google
282 BibUogrsphie Nr. 3615—3655.
Ree. : Lit. Hand w. 1888. 1 78 1 . (Grube);
Laacher Slimmea 1888,8.302 f. CKie-
mölUr); Lit Bs. 1888, 185 f. (8615
Cartulaire des koapitaliers (ordre
de St.-Jean de Jims.) du Velay, publ.
p. A u g. C b a s 8 a i n g. Paris, Picard.
8*. Unrn, 270 p. # Rae.: BECh 49,
674-6 (A. Bruel). [16
Salles, Felix de. Annales de Tordre
de Malte ou des hospitaliers de St.-
Jean-de^J&riu. Wien, 6t. Korbertna.
gr. 8«. XVI, 496 S. M. 14. [17
Delaville Le Routx, Les sceaux des
archivea de Tordre de 8aint-Jean de
J4nii. k Malte. (M^m. de la soc des
antiq. de Rranoe. 5e a^r. VIL) [18
Delaville le Roulx, J., Lea anciens
Teutoiii(jues et l'ordre de Saint-Jean
de Jerus. (Sep. a. CR 4e ser. XVI.)
Paria, impr. nat 8^ 12 p. [19
Jacobs, Ed., Die Deutschordeoa-
comture Joach. v. Hopkorff, Balthas.
T. Eimbeck u. Arnd v. Sandow. (Z.
d. Han-V. 41, 890-405.) [20
ZurG. d. Oi-den: 1785. so««; 67; !>n. 210»;
10. iUi> \ 77. »«98 b. gSOS ; 19; a»; «9;
(53-8.'>. 3n:>n :»;nc; 7-.; 76. S966d; 77.
4ü<>a; 15; 40«; 60d; 61 e; 90: M: iloSn;
16c; f; Ma; »1; «t; 67;«; m;Ma;»7:
09. mo; S&e; 42; 74c; Hl.
^Lea, H. C. , L mquismun a. Nr.
1147. Ree: Ath. 3172; Ann. d« Üb-
liogr. theol. 1888, Mai (Ed. Montet);
A. Veneto 35, 438-42 (E. Comba);
Worth Amer. R. 1888, march; Luth.
Church R. 1888, apr.; ThLZ 18, 5G4 f.
(Rc lisch); M.-Age 2, 28 U', HZ 62,
116-21 (W. Beruhardi). [21
•if MaRiifor, Cb., J^tudes sur quel-
ques mss. dea bibl. d'Italie conc.
rinquis. et les croy. li^T^t. etc. Ree:
BECh 50, 101-4 (Jul. Havel). [22
Ouverger, Arth., ricquisition en
Belgique. Verrlora, Oilon. <|f Ree:
HZ ()1, 550. [23
Corpus docimientoruni irKiuisitinnis
haeret. pravitatis Keerland.j uitg.
doorPanl Fredericq. 1: 1025-1520.
Gent Vtivl trke u. s'Gravenh., Nij-
hoff. 8^ XXXIX, G40 S. Fr. 15.
#Rec.: Protest. Kirch.-Ztg 209 f.;
ThLZ 14, 144 f. (Reusch); Ac. 283
(ü. Balzani); M.-Age 2, 77 f.; Bull,
de Pac. des sc. etc. de Belg. 17, 221 f.
(Em.deLaTe]eye); GBl 1033; RQH
40, 808 f. (Lahaye). [84
Comba, Em., Hist. of the Waldenses
of Italy, from their origin to the
reform. transl. by Teof. E. Comba.
Lond.,Tru8love and Shirley.8*. 358 p.
7 sh. 6 d. i(>Rec. d. Jranz. Orig.-
Ausg. (18f=<7):RH86,412-17(Berger):
AZtgBeil. f f. (Schelcher). 125
Haupt, Herrn., Waldenserth. u. In-
quisition i. sädöfltl. Dtld. bis z.. Miut:
d. 14. Jh. (DZG 1, 285-330.) [96
Gulliaume, La doctrin* -^p? Vaudois
au 14e sidcle d'apräs uu doc. ined.
(Bull, de la soc. d'^t. des Haates-
Alpes. 1888, Jnill. fT.) [27
Vinayi AlaSS., TlottrinR dei Valdesi
nel secolo 14. (Bull, de 1h soc. d'hist.
vaodoise; 1688, aoftt) [28
Mollnler, Charles, Les Passagiens.
(M6m. d. l'ac. des sc. etc. de Tou-
louse X.) *Rec,: RH 39, 221 f. [29
Inquisition, Kotzt-r vtc : äooT. SMS ; 51-6* ;
63. SSO»; U'U, S0«S-Ö1. im.
DiHan, Herrn., Beitrr. zur G. d.
rvang. Kirche in Kussland. II. ürk.-
bucU. Gotha, Perthea. gr. Ö''. XV^
429 S. H. 7. <K>Rm.: ThLS^ 14, 238 t
(A. Harnack). [30
•df- Friedberg , E., Verf.recht d, ev.
Landeskirchen, s. ^'r. 1156. Ree:
Krit. Vjschr. f. Gesetxg. etc. 12, 397
bis 410 (Ph. Zorn); ThLZ 13, 647
bis im (K. Köhler); A. f. öff. RecUl
4, 1G9-75 (R. Sohui). [81
Baumairtel, Friedr. H., Die kirchl.
Zustände Bautzens i. 10. u. 17. Jh.
(Progr., auch als Rost. Diss.) Bautzeix^
Monse. 8*. 64 8. «K- Auf areblT. Sta-
dien beruhend. [32
Lobe, J., u. E. L8be, G. der Kirchen
u. Schulen d. Hrzgth. Sachsen Alten-
borg. 22—24. Lfg. (3. Bd. S. 49-192.)
AltLiiburn, Bonde. Lex.-8^ a M. 1. [33
Tümpel, W., G. d. evang. Kirchen-
gesangs i. Hzth. Gotha. I; G. d. goth.
esangbuchs. Gotha, SchlAsatnann,
gr. VI 121 S M. 2. [34 •
Koldewey, Frdr., Beitrr. z. Kirchen-
u. Schulg. d. Hzgth. Braunschw.
Wolfenbüttel, Zwissler. 8». VIU, 231 a
M.3. -Sf K. c : ThLBl 1888, 362 (ßo s-
aert); ThLZ 14, 284 (W. Borne-
in ann); CBl 809; DLZ 10, 500 f.
(P. Zimmernaann); Pädag. A. 31,
219. Vgl. Nr. 2292 u. 3684. [35
Keidel, D. Pietismaa i. d. Ulm.
Kirche. (Bll. f. wUrtl. Klreheng.
IV.) [36
i^iy u^L^ Ly Google
IV, 8—4. Kirche; Bildung, litentnr o. KmiBt.
283
Reformation u. evangl. Kirche; 1911. sana
bis 2ill ; 15-58 ; 63-07 ; 6i>-73 ; lü-al : ; 89 ;
M-M; 9^96. 2301; 5-»; 12-16; 18-21; 27; 91.
MIT; 91: 74; 89. S669. 2656; 63 ; 98 f. ; k ; 99c.
800»; 9;lA; l7;M-38:a: 44:4«; «7; 5l;S8
Ma 00; 67 ; 70>1S; 74; n. niO; M; SO;
87; 39; 40; 47; 49; Ol; OS. SS18; 19; 48:59.
0408; 14. 3945 : 70 ; 80. 4000a; 86; 371 ; 61 D-d;
4m; M. 4tt7 f; 64; M.
4» Büduiigt Literatur und
Kunst,
Unh'erait&tenn. Akademien (in Dtld., Italien,
Frankreich) 3037-73 ; andere Schalen 3674-95 ;
Bibliotluken ii.iLroliivoa«86-S70X ; Bttobdniflk
IL Bnohhuidol 8708>lo; O. d. WisBenschaften
S7lM3a ; LiteratnrO. 87>4-47; Kmit'O. (All-
sem., territ. Bau- a. Konetdenkmiler, AntSr
Gwtar n. Sculptor, Malerei, Kleiaknuti
Musik. Theater) 374«-3826,
Urkunden zur G. d. ma. Universi-
täten, hrsg. V. Denifle. fBologna^
Avignon., Gray, Lerida.] (A. f. Lit.
u. Kircheng. (i. MA. 4, 239-262.) [3637
Matrikel d. Univ. Heidelberg v. 1386
bis 1662; beurb. n. bng. Onet.
Toepke. UI (Register), 1. Heidelb.,
Winter, gr. S". 544 S. M. 18. [38
OooumenU rel. ä l'hist. de l'univ.
de. Lonveia. 1425*1797; pnbl. par E.
Reusens. (Analectes p. s. ä l'hist.
eccl. de la Belg. 2. o^r. 1-256.) £39
OMMfi J., Oatologiif stndioooram
echolae Marpurgensis. IV: 1C05-28.
Marburg, Elwert. 4". 204 S. M. 7,50. [40
Uoivereitäte-Matrikeln, Aeltere. I.
UniT. FfMkf. a. O. (s. Nr. 1157).
II: 1649-1811. (Pnbl. a. d. pr. StaaU-
arch.36.) VIII, 8ÜU S. M. 20. «Jf-Rec:
DLZ 10, 381 f. (Kaufmann). [41
#Kau^ann, G. d. dt. Universi-
täten. I, 8. Nr. 1163. Ree: MHL 17,
36-42 (Plischke); A. stor. Ital. II,
439-81 (A. del Teeehio); ThLZ
24, 58R-91 (F. Nitzsch); Grenzb.
1888 Nr. 40; HJb 10, 72-98; 349-61;
361-75 (Denifle; Erwiderg. Kauf-
roann's auf D.'s Ree. n. Entgegng.
D.'s.); HZ 61, 49.^ f. (Hart fei der);
Z. f. öoterr. Gjrmn. 40 , 248-53 (A.
Gold mann). [42
Kauftoiann, 6., Die Universitätspri-
%ilegien d. Kaioer. (DZO 1, 118 bis
ley [43
RMtelbHber, P., Heidelberg et Stras-
bourg; recherches biogr. et litter.
aar leo ^tudiants alsac. immatr. ä
YvaAr. de Heid., 1386-1662. Pari«,
Leroux. gr. 141 8. *Rec.: RC
27, 151; Jonn. des sst. 187 f. [44
Pfister, E. , Die finanz. Verhh. d.
Univ. Freiburg v. d. Z. ihrer Gründg.
bis 2. M. d. 19. Jh. Freiburg, Mohr,
gr. 8» XII, 196 S. M. 4. -X-Nach
archiv. Material. — Ree: CBl 742
Ms 744. [45
Scherman, Jesuiten-Univ. zu Posen,
(s. Nr. 1171). Beilagen. (ZHG Posen
4, 123-159 u. i. Festschr. z. GVsmlg
d. dt. G.- Vereine.) [46
Frequenz, Die, d. dt. Universitäten
v. 1831/32-1887/88. (Jbb. f. Nat.-Oek.
n. Stat 18, 106-9.) [47
Monumenti, I, della univ. di Fh-
dova (1222-1318) racc. da A. Gloria
e difesi oontro il p. Denifle. Padoya,
Giammartini. 8". 35 p. [48
•jf Acta nationis Germ. univ. Bö-
nen., 8. Nr. 1160. Ree.: A. stor.
Ital. Ser. V. T. 2, 423 f. (A. del
Vecchio); MHL 17, 43-6 (Liebe);
N. H. bist de droit fraof. 12, 484
bis 488 (Ponrnier); OOA 275-88
(Luschin v. Ebeiigreuth); Lit.
Handw.l888,242-6(Belle8heim).[48
Del Vecchio, A., Rassegna di opere
storiche e otor.-giur. pubbl. per l'ot-
tavo centenario dello Studio Bolog-
neoe, etc. (A. stor. It. 2, 394*542.) [50
•If DsnMe, Nelar., Statuten d. Jo-
risten Univ. Bologna v. J. 1317-47,
etc. (A. f. Lit. u. Kirchen-G. d. MA. 3.)
Ree: A. stor. 2, 421 f. (Del Vec-
chio). [51
Rotuli, I, dei lettori legisti e ar-
tisti dello stud. bol^p. dal 1384 al
1799. I., pabbl. da umb. DallarL
Bd., Merlani. 1888. 4°. XXVIII, 216 p.
^ Ree: A. stor. 2, 427 £. (Del
Vecchio). [52
Itarlirttl, lllov., Memorie e docn-
menti per la storia della univ. di
Parma nel m. evo. 1. (vgl. Nr. 1162).
Parma, Battei. 4**. CXVIII, 115 p.
^Rec: Rassegna emiliana di storia
etc. I. 1888, Ott. (F. Foä); A. stor.
2, 438 f. (Del Vecchio). [53
AMrliaohlonia epietolae mntuae
Bononia et Basilea datae. (Festschr.
d. Univ. Basel.) Basel , Univ.-BibL
gr. 4'. VI, 54 S. M. I,*j0. ^Rec:
A. stor. 2, 43:3-5 (Del Vecchio). [54
Fitting, Herrn., D. Anfänge d, Reehts-
Bchule zu Hologna. Berl. & Leipz., J.
Gnttentag. 1888. 129 8. 4f Ree.: A.
stor. Ital. 2, 398-400 (D e 1 V e c c h i o) ;
j R. iu per ie sc gior. V, Kr. 3 (C.
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264 Bibliographie Nr. 3655-3701.
Nani): Krit. Vjpchr. f. Gesi'txgeb. etc.
XI, Hfl. 4 (G. K a u f ma n n i. — Franz.
Ü«ber8. V, Paul LeHeur. Paris, Rous-
seau. 8". -Je-Rec: Bull, de la Kyisl.
comp. 20, 288-90 (G u t- r i n). [;.m55
Cbiappelll, Lulgl, Lo biudio bolog-
neM n«lle so« origini e nei aaoi rap-
porti colla scienzrx [ re-irnerian«. Pi-
fitoia^ Hracali. li^tiJ^. 1C5 p. L*. 5.
•K-R«c: A. stor. 2, 400-2 (Del Vec-
chio); R. smr. o. 715-720 (Franc.
Pchupfer); La Cultura IX. Nr. 9
bi8 10 (G. Fusinatoj: Krit. Vjschr. f.
Ge8«tsg«l>.18.287-90(Hell man n) [56
MalafOltyCarMMonografieBtor.sullo
ftudio iinlof:np''f*. Bol., Zanichelli
8*. V, 4Ü9 y. ^ Kec: A, itor. 2, 427
{D«l Vecchio). [57
Castul» fliao., Deir ant. atnd. di
Bologna e sua orig. Hol.. Regria tip..,
S*". viij., 315 p. L. 5. * Ree.: A. »tor.
2, (Del Vecehio). [58
filoria, Andr., Autografo dlroerio
e orig. d. univ. di Bologna. Padova,
Qiammartini,4*. 12p. con tav. -^Rec.:
A.ator.8«416r.(DelVeeehio). [59
Rlvler, A., L'univ. de Bologne et
1a premiere renaisB. jurid. (NR. bist,
du droit 12, 290-302.) [60
Sarll, Mtorat et Mtrom Fattorinl,
De claris archigymn. professoribus
a <aec. 11 usque ad saec. 14 : it. ed.
Oaet* Albicinias Foroliviensis. I^
1. Bob., Merlanf. 1888. 8*. XXXVI,
I 4f A. itor. 2, 421 f. (Del
Vecchio). [61
Frank, Lea rectenrs flam. des univ.
de Bologne et le College Jacobs. (R.
de Belpiqiie 15 juin} \ß2
•X* Schneider, Alb., D. Zürcher Fl lix
Hemmerll a. d. Univ. Bologna, s.
Nr. 1540. Ree: A. «tor. 2, 432 f.
(Del Vecchio! [63
üischin V. Ebengreoth, Arn., Grab-
itätten dt. Stadenten io ItaUen. I:
Bologna. (M}ttb.d.k.k. Centr.^Comm.
16. 22 32.1 {CA
Baggiollnl, Eurialo, Lo studio gen.
di Vercelli nel m. evo. Vercelli, Dell'
Erra. IR^^ 141 p. * Ree: A. stor.
2, 451 (Del Vecchio). [65
Rivaita, Val., Dise. «opra la senola
delle leggi rona. in Ravenna etc. Rav.,
S. Apollinare. 188?*. 75 p. •Jf'Rec.:
A. stor. 2, 415 1*. (D e 1 V e c c h i o). [66
Sampolo, La r. ae. degli etndi di
Palermo^ narraa. ator, Palenno, 6ta-
tulo. 1888. 210. CXIX p. *Rec.: A.
stor. 2, 449 (Del Vecchio); Bull,
de la 16gi8l. comp. 20, 281-8 (C a-
moin de Venge). (67
Spirgatit, INax, Peraonalverz. d. Pa-
riser Univ. 1464 a. die darin auf«
gef. Hss.- u. Perg-.-Händler. (Beiliefte
z.CBl. f. Biblw. 1.) Lpz.^Uarassowitz.
1888. 8«. 52 6. M. 2. [68
Fournlür, M., La nation allem, k
l'univerp. d Orleans au 14e siecle. Pa-
ri», Larose 8°. 50 p. (Sep. &. N. R.
bi»t.dedfoStft«i9.12,88^1.) [69
jourdaln , Un compte de la nat.
«l AUera. de l univ. de Paris, au 15«
siecle. (Exc. hiöt., 363-84.) [70
DMMrali«, A., L'irolT. de Paria et
les j^puites (16e et 17e sifecles). Paris.,
Hachettr». ?^ X. 327 S. M. 7.50. -Jf Ree:
ThLZ 14, 14ü f. CReusch): RH 40,
117-9 (L. Farges); S^anoe.i et tr*»
vanx 31. ♦530 2 (Greard); Le Li vre
10, 179 f.i KiiH 45, 687 f. (E. Al-
lain). [71
Jourdaln, Cli., Hist. de Tuniv. de
Paris au 17e et au 18e siecle. Paris,
Pirmin-Didot, Uachette. 2 vol. 8^
11, 492; 588 p. Fr. 16. # See.: Philol.
Wschr. 9. 317 9 (L. Geiger); RQH
44, iV.n f.; RH 38, 147. [72
Maindron, Ernest, L ac. des sciences;
biet, de Pae., fond. de Pinttitat nat.,
Bonap. membre dr l inst, nat. Paris,
Alcan. 8". 344 p. Fr. 12. * Bis 1816.
- Ree: RqU 44, 658; Polvbibl. 27,
51 f. (Delaire). [78
Zur 6. d. Universitäten etc.: iTöi. äiss.
SS88. S464. »576. 31«ö. 3ir20; 67-6«. 3^45. 3436.
M07O. «IMO.
Monumenta Gerraaniae paedago-
gica, bn^. v. KarlKchrbacb. Berl.,
Hofmann. gr. 8". n) III. Sigmund
Gäntber,G. d. matheni. Unterricbts
1. Dtld. bie 1525. Vi, 410 8. H. 18.
')fRec.:Pädagog.A.30.5I 4 fUnger);
Laacher Stimmen 34, 516-36 (F. X
Rüsch, Zur G. d. Math. i. MA.);
Z.f. d. Gymnw. 22, 46-51 (W.Schra-
der) b) IV. Jos. Müller, Die
dl. Katechismen d böhm. Brüder.
XIV, 468 S. M. 12. Ree: CBl 417 f.;
Z. f. d. Gvmnw.32. 673-77 (VV. Sohra-
der); DLZ 10, 51-4 (Karl M aller);
Padag. A. 30, 509 i.; ThLBl 1888,
Nr. 35; Oesterr. LitCB). 1888, Nr. 52.
— e) V. Ratio Btadioirnm et institn«
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IV) 4. Bildung, Literatur u. Kunat.
285
tiones schol. soc. Jesu etc. coli. a.
G. M. Pachtler (vgl. Nr. 1174). II:
1586. 1599. 1832. VII. .524 S. M. 15.
•X- Ree: CBl 865 i Z. t. d. Gymnw.
22, 669-73 (W. Selirader); Z. f. d.
Österr. Gvmn. 40, 557 ff. (J. Rap-
pold); Phil. Wschr. 9, 221-3 (C.
Nohle). — d) VI. Schulordnun-
gen^ Di« tiebenbttrg.'tlish«.; hrsg.
V. Friedr. Teutsch. I: 1543-1748.
CXXXVIII, 416 S. M. 15. *Rec.:
ThLBl 1888, 362 f.; HZ 61, 561-3
(Rosen m und); Z. f.d. österr.Ojmn.
40, 557 ff. (J. Rsppold); PIdag. A.
80, 568-71. [3674
Miier, Gabr., Kloster und Selrale.
(HPBU 103, 809*12.) [75
Denifle, Helnr., Zur Ratio Studio-
rura öoc. Jesu a. 1586. (UJb 10, 70
f.) # Weist Paclitler noeli 8 Expl.
d. Ratio nach. [76
Fleischmann, K., Das Bildungsideal
d. dt. Gymnasiums in s. gesch. Ent-
wickig. bis geg. Mitte d. 18. Jh».
(Progr.J Hof. 27 S. [77
Bomnak, Goar., D. preasa. Unter-
rlehtswes. als Sttttslnitttat In reebts-
gesch. Entwieklg. (A. £ öff. Recht.
4, 101-46.) [78
Stura, L, Val. TroUendorf u. d.
Ut Sehnte sn Goldberg. (Festschr.)
Goldberg i. Sehl, Obet gr.8*. 163 S.
M. 1,80. [79
Heyden, Hnr., Beitrr. i. G. d. höh.
Schulwesen in d. OberUnsitl. (Progr.)
Zittau. 4". 28 S. [80
ProoktOh, G. d. Lyceums in Eisen-
berg. (MV Eisenberff Hft. 8). [81
Grfllldler, F., Scbloss Annaburg.
Festschr. z. 150j. Jubelf d. Milit.-Kn.-
Er». lD8t. Berlin. 8'. Vm, 599 S.
« Ree.: NASieheO 10, 168 f. (Georg
Müller). [82
Strassburger, E., G. d. höh. Schule
in Aschersleben. (Progr.) Aschers-
leben, 4«. 67 8. [88
Koldewey, Friedr, a) Die Ritter-
Ak. zu Wollen büttel. — bj Drost v.
Roeentteni, d. mitnihrop d. Weser^
kreises. — e) Pidagoginm ill. zu
Gandersheim. TBeitn-., «. Nr. 3635,
8. 43-83 i 85-118; 167-228.) [84
RlMha, A., D. üntenieht in d. höh.
Schulen Mecklenburgs im 18. Jh.
(Progr.) Ludwigslust. 4". 24 S. [85
Hees, Georg, Abriss d. G. d. k.
Christianeums zu Altona 1838-1888.
(Festschr.) Altona, Reher. 4«. 848. [86
Bartels, Eutsiehung u. Dotation d.
ostfries. Landschnlen. (Jb. d. Ges. f
bild. Kanst ete. n Emden. VIIL 1,
41-65.) [87
8ohr9der, F., Enmenins Cllvensis.
(Ann. d. hist. V. f. d. Niederrh. 43,
138-71.) •X' Sagenhafter Orttoder d.
Cleviscben Schule. [88
Kniffiaf , Entwieklg. d, Seholweeens
in Düsseldorf. (8. Jb. det Düssel-
dorfer GV.) [89
Rothe rt, G. d. städt Realgym. zu
Dü8se]dor^f. (Festschr. z. 50j . Gedenk f.
etc. Düsseid. 1888. 8». S. 1-119). [90
TüoUaa, lüui, G. d. Gymn. zu Neuss.
Neuss, Sehwann. 1888. 8*. 212 8.
Ree. : ZVG Berg 24, 135. [91
Dinges, Nelnr., G. d. Bensheimer
Gvmn. nach d. Urkk. dargest. II.
(Progr.) Benshelm. 4*. 8. 1-89. # 1881
bis 1886. [92
Francke, Otto, Regesten z. G. d.
Gymn. zu Weimar. (Progr.) Weimar.
4". 44 S. -K- 1200-1887. [93
KUffner, Karl, Beitrr. z. G. d. Volks-
schule i. Bochstift Würsbuiy y. Joh.
O. Ovttenberg bis s. ^e Ad.
Fr.'s V. Seinsheim. Würzb., Staber.
8°. IV, 124 S. M. 2,50. «Ree.: CBl
693. 194
FrlMbN«, NM., Entwurf ein. Lai-
bacher Schulordnung a. d. J. 1582;
hrsg. V. Jul. Wallner. (Progr.) Lai-
bach. 1888. S\ S. I Sb. [95
Zur 0. d. Schulen etc. : 1792-97. t311. 2433;
M; SS; «7. SÖ61. S787. 9064; 5&. SStt; 70-71.
SMS. isieh; S8. 4SSTe. 4111 ; Iis. «aoo; n.
Briaohl, A., Le bibltoteehe d. Ger-
mania giud. da un bibliotec. tedeaco.
R delle bibl. 1, 137.) «C. Dti-
atzko. [96
WMNMr, P. J., Zwei Bfiehenrens.
d. 14. Jhs. in d. Admonter StifUbibl.
(CBl f. Biblw. in Beiheft 4.) 37 S. [97
BatllTol, Pierre, La Yaticane depuis
Paul III. (RQH 45, 177-218.) [97a
Gross, Jul., Zur ält. G. der Kron-
stadter Gymn.bibl. (A.f. siebenb. Ldk.
21,591-706.) [96
Ermlsoh, H., D. Neubau d k. sächs.
Hauptstaats- A. stt Dresden. (Arch. Z.
13, 282-93.) [3699
Maller, Ft. 8^ Het archief der Ond-
bisch. Klerezij te Utrecht. (Bijdr. voor
vad. gesch. etc. 4, 209-20.) [3700
Elnert, Vernacblifcssigung Ar-
chiven in Thflrlngea. (Areh. Z. 13,
888-40.) [3701
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28G
Bibliographie Nr. a702'-a74^.
Uber, Fn. v., D. Stadterchiv zu
Eichstatt. (Arch. Z. 13, 311-18.) [3702
Zur <i. T. Bibhotliek«!!, Maseen «. Arobi-
vtn: im. fnM7. wn. 4m. mnh.
Nolhao, P. de, Lea corresp. d'Alde
MaBaoft|t.Nr. 1188. Sep.-Abar. Rome,
Klim-kfiieck. S''. 104 p. -JfRec: A.
Veneto. ff. (Vit. Cian): HC 27,
204 f. (PlessiB); Giorn. »tor. della
lett. It. 18, 891-8 (V. Cfan). [3
Yerreyt . Ch. C. V., Uct rpslacht
Scboeffer later SchetTer €n öcJieffers
te 'sHertogenboBch 1541-1796, in
betr. tot de bodidrakkanst. 'sGro-
▼enh., Geneal.-her. arch. 8". 4, 142 S.
Biet ill. en 1 pl. Fl. 1,75. £4
Hemel, Ofen., Zur O. d. Biichdr.-
kanst i. Eteleben. (Z. d. Han>V. 41^
[5
Meerlander, Buchdr. n. Buchhan-
del in DüBseld. (8. Jb. daa B&asel
dortVr GV'.') [6
Lübeck, C, D. Einführg. d. Buch-
dracks in d. Schweiz. (Schweizer
graph. Mittlign. Vll, Nr. 7 ff.) [7
Gottrau, B., Ilist. de rimprim. k
Fribourg. (N. etrenaes frib. 22, 53 ff.) [8
WeMner, F., QD.-8tndle snr O. d.
Typogr. in Tirol bis z. Beg. d. 17.
Jhs. (Sep. a. Z. d. FerdirnrK^pnms).
Innsb., Wagner, gr. 8' 124 ö. M. 1,80. [9
Stiefvater, Leop., Beitr. z. G. dee
liuelidrucks u. Bachhandels in Steier-
mark. Wien, Buchhäadler-Corresp.
8». 58 8. M. 2. [10
Zu Bu< Inlnick und Jlnchliatidel: 2189-97
a997*a000. SOIO-U. noa y2i3; 34. 3970b; Mo.
StUcU, Alb., Lehrb. d. Q, d. PbUos.
2 Bde. 3. Aufl. Haina, Kirchbeiia.
gr.8rxV,49f;u.XI,4818.Kll. [11
Ffsoher, K., G. d. nenen Philos. II:
Ltiibuiz. 3.AuÜ. Münch., Bassermann.
8*. 622 8. II. 14. [12
Lesaona, M., Sroria d. ßloHoda mo-
rale. Torino 1888. 8". 15G p. M. 2. [13
Werner, G. d. kath. Theol. s. Nr. 3598.
Schmidt, G. d. Pädagogik. 4. Aufl.
V. F. Dittes o. K. Ilannack. 1 IM
Lfg. M5. S. 1*720. Cbthen. Öchelller.
gr. 8«. k H. 0,60. [U
Patiter, F. V. N., A Inet, of edu-
cation. cr.8°.Lond., Apph-ton. G ah. [15
SchaoUer, Zur Ut.-G. d. Staaid-
ete.-Wiee., a. Nr. 1191. Bee.: PJbb.
G:3- 217 9 (Delbrflck); BULÜ 153 5
(Sombart). [16
Ball, W. W. ft., A. Short aeeonnt
of the hist. of mathematicfi. Lond.,
Macraillan. Imp. 12<>. XXIU, 464 8.
* Kec: CBl 426 f. [17
Weleeeiiboni, N. flerb., Beiinr. s.
Kenntn. d. Mathera. d. MA. Berlin
May er& Müller. 6". V 11, 251. S. M. 9. [18
Graf, J. H., G. d. Math. a. d. Na-
turwisB. in bern. Landen i^om Wieder-
aufblühen d. Wiss. etc. I : d. 16. Jb.
II: d. 17. Jh. Bern u. Basel. Wywm,
8«. VIT, 81 ; I V, 102 8. M. 2,20. * Ree ;
AZtg Beil. 788. [19
Recueil de voyages etc. p. servir
ä l'hiat. de la gt-ogr. 1317e siecie.
IX: leevoy. deLudovioo di Var-
thcina etc., trad. de ritalieii par
J. Balarin de Raconis; publ. p.
Ch. Sehe fer. Paris, Leroax. gr. 8*.
LXXL 407 p. (20
Meyer, Ernst v., G. derClu mi"
d. alt. Zeiten bis z. Qgw. Lpz., Veit,
gr. 8^ X, 466 8. H. 9. -K* Ree.: DLZ
9, 240 f. {E Gr. Und). [21
Dupouy . Edra., Li- M A medical.
Pariä, AÜt'unllon. 18". V iU, ^72 p.
Fr. 5. « Ree.: RH 87, 864. [22
Puschmann, Th., 0. d. medic Unterr.
V, d. alt. Zeiten bis z. Ggw. Lpa.,
Veit. 8". Vm, 522 S. «Jfi-Eec: AZtg.
Beil. Nr. 165. [»
Mönz, J., Die jüd. Aerzte i. MA.
Berlin, Drieaner. 1888. 8*. 72 S.
M. 1.50. f23a
Zur (i d Wisseusc halten a. d. allgc«!!.
Bildung: 1161. nw. tit»5. ?S50; 64. u&;
75-79. 2685; 86; 98-8707; 280«; Hb. 2964-7*.
S007; 8;S0:tS; tt; 96. 8101. S806;IAa;tl;
64: 67; 7»; tS. Um; SS; 40^; TS. SSSS.
.MMiS»; 74»; TT. SftSSe. 4SSSg.
ZeKeebrHlf.dt. Alterth. (s. Nr. 1192).
Bd. 32 u. 3:3, 1-2. IV, 472 S. u. S. 1
bis 256. Inhalt v. Bd. a) 8 24-46.
Fei. Niedner, VolundariLvipa. —
b) S. 78-97. OtioPniower, Die Ab-
fassungszeit d. altdt. Exodus. — c) S.
115-23. Erlanger Bruchstück a. d. Ev.
Nicodemi. — Vgl. ferner Nr. 1856:
58; 63. 1975; 8§. 2067. 2871. 3731:
41. 3846. [24
ZeltSOhrin f. ▼eigl. Lit-Q. n. Be-
n«isa.-U (vgl. Nr. 1198). I n. II, 1-5.
gr. 8*. 502 8. n. 1-394. a) Bolte.
s. Nr. 2960. — b) Knnneke. ?. Nr.
3824. - c) ö. 150-81. G. Ellinger
so d. Qd. d. FanstbQcbae t. 1587. —
d) Wolff, 8. Nr.2482. ~ e) Süpfle.
s. Nr. 3278. — f) Geiger, ». Nr. 2268.
Digitized by G(
IV, 4. Bildung;, Liierainr a. Kunst
287
— g) II, S. QU- loa Frisch, Die Mss.
u. Autogr. d. Berl. Eibl. i. n. dt. Lit.
— hl Golter, s. Nr. 1869. — 1)6.
213-5. Hugo Holstein, Ein Wim-
preiing-Codez. — k) Bolte, t. Nr.
3150 a. [3725
Vierteljahrsschrift f. Literatnrg., p.
Nr. 1194. I, 3-4 u. II, 1. S. 203-544
n. MHO. I: M. 10.40; II, 1: M. :i. —
Inhalt s. Nr. 2354. 2480. 3267; 77;
7ö; ÖO; 81; Ö5i 8G. [26
fiermulte wird später n«ehgetrftg«n .
Stern, Adf., Gesch. d Weltlit. {».
Nr. 1195). 8-11. (8«bL-)Lrg. S.5d3-890.
ä 1 M. [27
WMkernaoel, Wllb., G. d. dt Lit
2. verra. Aufl., fortg. v. E, Martin.
II, 2. Basel, Schwabe, gr. 8". S. 157
bis 286. M. 2,40. [28
^ Registrum multor. auctt. d. Hugo
v.Trimb.jrg (s. Nr. 1197). Sep. Wien.
Tempsky. 8° 48 ö. M. 0,80. Ree:
Berl. ph. Wschr. 9, 28-80 (Pet-
echen ig); Bll. f. d. bair. Gymnw.
25, 338 (Schepss). [29
Literaturdenkmäler, Elsäss., a. d.
14.-17. .11).; hrsg. v. Martin u. Schmidt.
5: Parzival v. Claus Wisse und Ph.
Colin [i3ai-3t>], lirsg. v. K. Schor-
bach. Sirasab., Trflbner. 8*. LXX,
8-0 M. 10,50. [30
Heinemann, 0. v., Ans /.ersohnit-
u isen Wülfenb. Hss. (ZDA 32, Gi)
bis 12:5.) (.31
Zingerle, Otto, 'Zur G. d. Ambraser
U8.(Anz.f. dt. Alth. 14,291-3.) [32
Ztitgeneltter, Karl, ZurG.d.grossen
Heidelb., sog.Maneas. Lieder>Hii. (WZ
7, 325-71.) [33
Klagegedicht, Ma.,üb.d. Missachiuug
tt. d. Verfall d. Dichtkunst; mitg. v. J.
W( rn r (NA 14. 421-^) [34
Solmeider, Friedr., D. Einbom-Le-
^endein ihr. Urspr. a.ihr. Ansgestaltg.
(Ann. d. V. f. nass. Althk. etc. 20,
31-37; m. e. Taf. irt Fürbdr.) [35
Rajna, Plo, Conlnbuti alla storia
deirepopea e del romanzo medie-
vale. V-Vn. (Romania 17, 161-85;
355-65. 18, 69 ü.) . [36
Manitius, Beitrr. z.6. röm. Prosaiker
im MA. (Philologus N. F. 1, 3.) [37
Analecta noviss. spicilegii Soles-
mensis, 2. contin. T.. II. Tuscolana.
Paris. Roger etChemowila.4*.XLVU,
517 8. M. 12. vf Kreiuzogspredigten
u. Scliuldisputationen. [38
HUdebrand, Didaktik a. d. Z. d.
Kreuzzüge. Hft. 4. (Di. Nat.-Lit. 445.)
Stuitg., Spemann. M. 0,50. [39
Wlrth, L, D. Osler n. Fassions-
spiele bis z. 16. Jb.; Beitrr. z. G. d.
dt Diamas. Halle, Niemeyer. gr. 8*.
Vm, 351 S. M. 10. [40
Bolte, J., Kleinr T^i'itrr. z. G. d.
Dramas. (ZDA 32. i-24.) [41
Criiger, Joh., Zur Strassb. Sclnil-
komödie. [Aus Kr. 4210J. Strassb.
1888. %\ 50 6. Ree; Z. f. dt.
Philol. 2t 882 f. (H. Holstein). [42
Erdmann, Gott. Adf., Die Luther-
fest^piele; gesch Entwickig. etc. Wit-
tenberg, Herrose. gr. 8^ Vil, 161 S.
M. 2,40. [48
Jonckbloet, W. 6. A., Gesclnedrnis
der nederl. Letterkunde in de Meddel-
eenwen. 1 dee). Vierde drok, hmtlea
door C. Honigh. Groningen, Wol-
ters. 1888. 8». X, 464 p. [44
Bächtold, Jak., G. d. dt. Literat
in d. Schweis. Lfg. 1-5. Fraaenfeld,
Hiibcr. gr. R". S. 1-400 n. Anm. S. 1
bis 120. a M. 1,60. ^ Ree: AZtg
Beil. Nr. 138. [46
Steinhausen, Geo., G. d. dt. Briefes;
2. Cnlttirg. d. dt. Volkes. I. Berlin,
Gärtner, gr. 8°. VII, 190 Ö. M. 4,50. [46
minitlli, G., üeber d. neuere dt
Sprache. (Dt. Rs. 15, 36-47.) [47
Zur Lit-0.: 1867; 6S. U»Uj 15; s«; 40;
48; 75. SOIS; 23; ST'SS. tl68>7S. ttl3; 19;
SS. SSM; 53. S455; «1 ; 66; 80-85. 8500 ; 43-45;
47. 1M85 G». 2779. mt; 70-85. 8930; 64; 66.
8ni l-l«i; Ti \ 24; 7a; .H7 ; 96-9«. 3102-8; 15;
4-J;50a; 'y'i. ;4iOO; j;.-, ; 4n; 4«; 49; 78-90.
sn.'i-.vt a58t; -.V.Wk 70b; ><4b;c. 4235c; 7Ha.
4308. — Sagen, Sprichwörter. Namen etc. a.
in IV, 6.
Repertorium f. Kunstw.; red. von
Hub. Janitschek. 211,1 u. 2. Bert
u. Stuttg., Spcrnjinn. Wien, Gerold.
8®. S. 1-234; I-XXX. Jährl. 4 Hfte.
M. 16. a)S. 1-18; 115-139. Rudolf
Rabn, D. Malereien a. d. Renaiss.
ZA. i, '! ital. Schweiz. — b) 19-38,
Max Lehrs, D.dt.n.niederl. Kupfer-
stich d. 15. Jbs. in d. kldner. Baramlgn.
— c) S. 47-9, V. A., Ein paar Worte
üb. Gelnhausen. — d) S. 159-70.
Carl Meyer, D. griech. Mythus in
d. Kunstwerken d. MA. I. — e) S. 52
bis 113; 184-234; 1-XXX. Literatur-
berr. u. Bibliogr. [48
MtwhrHI r. bild. Knnst; hrsg. v.
Carl T. Ltttzow. 24. Jahrg. Heft
1-10. Neb. 1 Ku!»Rtn^owerbebl.; hrsg. v.
Artii. Pabst. liit d. Beibl.: Kunst-
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288
Bibliographie Nr. 3749-3795.
ekronlk. Lpz., Setmann. Leai.<8*. 8. 1
bis 256, 1-160. Jthig. 28 M. — Vgl.
Nr. 3803; 8. [3749
ZelUchrift f. chrisü. Kunst, hrsg. v.
Alex. Sehn iitgen. 2. Jahrg. 1. Hft.
(40 Sp. ra. Illustr.) Düsseid., Schwann.
bocli4^ JAbrg. 12Hfte. M. 10. Vgl.
Kr. 1949. 2184. [50
MilUllllungen d. k. k. Central-Comm.
z. Erforsch, u. Erhaltg. d. Knnst- u.
bist. Denkmale. 15. Bd. 1. Hft. Wien,
Kubftsta. gr. 4« S. 1-68. m. 2 Taf.
Jahrg. : M. 16. Vgl. Nr. 3767. [51
lahrb. d. kunstbist. Sammlgn d.
allerh. Kaiserh. VI-X Wien. 1888.
ä Bd.: 120 M. Vgl. Nr. 2930; 37-39;
47. -X- Ree: v. VI, 2-VIU: Mitth. d.
österr. Mo«. 3, 87. [52
JahrkMb der kgl. preiue. Kviwt*
sammlgn. X. I. Berlin, Grote, fol.
XVI Sp. u. 56 S. k Jg. (iHeOe) M. 80.
Vgl. Nr. aö90. (53
Mtrif« I. Kmiitg. N. F. VII X
Lpz., Seemann, gr. 8^ a) VII: Paul
Kristeller, Die Strassb. Böcber-
Illiutrat 1. 15. Q. i. Anf. d. 16. Jh.
172 S. M. 6. - b) VIII: Hugo To-
man^ Stadien üb Jan van Scorel.
52 8. M. 2. — c) IX: Paul Gerh.
Fioker., Der Mitralis d. Sicardus
nach 8. Bedeutg f. d. Ikonographie
d. MA. VII, 7a S. M. 2.. — d) X:
Rieh. Oranl, Beitrr. 0. d. de-
corat. Scalptur in d. Niedarl. währ,
d. 1. HÄlfte d. 16. Jh. 55 S. M. 2. [54
Qiielleiitohrifteii f. Kunstg. etc. d.
HA. «. d. Nemeit, t. Nr. 1207. N. F.
II : Fra Luca Pacioli, divina propor-
tione. Vened, 1509; hrsg. v. Const.
Winterberg. V, 367 S. M. 6. [55
■IlderbOfeii, Kunsthist Erg.tafeln
I. Handauag., 2. «. & Serie. Lps..,
Seemann, qa. fol. M. 7. (IIA., 18 Taf.
H. 2; Neoieit 56 Taf. IL 5.) [56
8pnil|6r, Grundzüge d. Kunst G.
(s. Nr. 1209). IV: Renaiss. i. Norden
i. 17. u. 18. Jh. XII S. u. 8. 425-625.
H. 1,50. <)f Ree. T. U: Z. f. d. österr.
Oymn.I888,UaiO(8trs7garowski
u. Wastler). [57
^ Sybel, L, Welt-G. der Kaust, s.
Kr. 1208. Ree: DLZ 9, 1375 f. (C.
Robert); NPhRs 25 'm-4; RC 27,
128 f. (8al. Reinach), Berl. phil.
Wschr. 9, 87-90 (Brückner); CBl
29-81: DLBl 11, 5 f. (Krell); CBl
d. Bauverw. 1888, 43; Z. f. bsterr.
OTmn. 40, 468-71 ; Dt. R. 251 f. [58
Mlall, Elf., Bist de Tartpendaat la
i f nriissance. I. ParKs. Hachette. 1^"^*^
4°. 744 p. wbch. Lfgg. v. 16 S. gr.
8«. a Fr. 0,50. — ^ Ree: RC 111-6
(Pörat^); Gaz. des beaux ans
510-3(Andr. Michel); RH 39,37« 80;
L'Ari 1888, 1 die (Gaucbez); A.
stor. Lomb. 6, 219-22. [59
Roseabero, Adf., G. d. mod. Knast
rs Nr 1210). Lfg. IMH (TU. 1-288).
Lpz.. Gruiiow. gr. 8^ a AI. 2. [60
Ubke, Wllli.,6.d.Kniist(s.Mr. 1215).
Lfg. 3-12 (8.97<576). Stuttg., Ebner o.
Seaberu k M, 1. ^ Ree. v. Lfg. 1-4:
Rep. f. Kunstwiss. 12, 100. [61
KnaohfkM, H., Dt Kunst G. (s. Nr.
1216). 8.-5. (8chl..)Abth. 1. Bd.: VI S.
U.S. 465-592; 2. Bd.: V, 608 S. cpl.
H. 20. [02
Wernicke, E., Kl. Beiirr. z. scbles.
Künstler.G. (Vorseit Schlesiens. IV.,
104-6; 121-4.) [63
Loose , W., Lebensläufe Meissner
Künstler. (Sep. a. MVG Meissen 2,
200-95.) Dresden, Zahn. gr. 8". 96 S.
M. 2. [64
Faurel, C. Ed., De Christel. Kunst
in Holland en Vlaan deren. 2e dr.
All. 1-7. Amsterd., Langcuhuvsen.
fol. S. 1-98. k. Fl. 1,50. ■ [65
Sohlecht, Jos., Zur Kunst G d . Stadt
Eichstätt; Vortr. Eichst., Bronner.
gr. 8*. 52 8. M. 1. (66
Wttssln, Jos., u. Aib. Jlg, Beitrr. z.
österr. Künstler-G. (Mitthh. d. Centr.
Comm. 15, 33-37.) -Jf 17. u. 18. Jh. [67
#lllMWlrtb, J., Christi. Kunst in
Böhmen, s. Nr. 1221 Hpc : GBl 317 f.
Lit. Handw. 1888, 280-2 (Fr. 8 c h n e i-
der);HPBll 102, 859 65 (Wolf 0- [68
Oenkniilerd. Baukunst; aus. gestellt
etc. V, Studirenden d. terhn. Hoch-
schule. 19. Lfg. (Henaias.) Berl., Was-
muth. gr. Fol. 12 Bl. M. 4,50. [69
Bsudenkm&ler 1 Prov. Pommern.
I: Reg.-Bez. btraisund; bearb. v. E.
Haselberg. 3. UfU: Kreis Grim-
men. Stettin, Saunier. 8*. S. 193-260.
M. 2.50 [70
Baa* u. KuastdenkmUer der Prov.
Westpr. 5 Hft.: Kreis Knlm: m. 80
Holzschn. u 11 KunstbaflL Dandg,
Bertling. V. a M 6. [71
Lutsch, Hans, V erzeichn. d. Kunst-
denkm. d. Prov. Schlesien 11^ 2-4 iL
III, 1: Landkreise d. Reg^Bei, Bres-
lau. Fsth. Scbweidnits; Fstth. Brieg
n. Brssla«; OeIa*WoUaa, Traeheii-
Digitized by Google
lY, 4. BUdimg^ Litentar u. Kunst.
289
berg. M1!it3ch ii.d.Fsth.Giogaul^ Fsth.
Gk)ff Hu Sagau II. Breslau, ^rn. gr.S".
S. l i VHTO; M$a M. 2; 2^0; 2.20;
2. - «Jf Kec. V. II: CBl. 68 f. [3772
HMpt, Rloh., Die Bau- o. Kan«t-
denkm. d..ProT. SelÜMw.^let. (vgl.
Nr. 1218). 12-26. Lfg. (II, S. 1-688
«,m. S.I-!XlV,l-28! n. 1-54 ) -Jf R*c.:
DLZ 10, 278 1". (F. X. Kraus;; Z,
fOr cinita. Kvott I, 8 (Eeiehen-
eperger). [73
Baudenkmaie, Die, in d. PfaU, gea.
lu hrsg. V. d. pfäliL Krtlsfl^ d;lMMr.
AreMk. vu Ing.-Y. 6. Lfg. Ludwigs-
hafen, LiniterboTB. hocb 4^. S. 178'
bie 214. h. M. 2. [74^
Bioh KiMMMknllerTMlrliipeiie
(vgl. Nr. 1217). Hft. 2-5 : Hrzgth. SachB.-
Altcnb.; Amtsg.-Bez. Roda; Kahla u.
Eisenberg; Fsth, Schwarzb.-Rudolst.,
Unterherrsehaft, Amtsg.-Bz. Franken-
haaeen u. Schlotheim. V,59; VI, 189;
45^ IV, 8t S. M. 2,50i 5; 2; 8,25. —
#-Reo.' 2. tti 9i cm 221; DLZ' KU,
657 (Ourlitt). [75
Kepiiler, Pail, Württembergit kirchl .
Kunstalterthümer. Rottenburg a. N.,
Bldar. gr. 8«. LXXVI, 491, 108' 8.
M. S [76
Kraus. Fr. X., Die Kunstdenkm&ler
d.üiiiigili. liaden.I: Kreis KonsCans.
Freibui]^, Möhr. XU, 698 S. M. 1-;.
* Ree: KBIWZ 7, 264-73 (P. Leh-
feldi)^ SttfBCO 3, 885-S (Kienie);
Rep. f. Kiuntir. 12, 185-98 (Nord-
hofn. [77
Kraus, Frz. XsVi, Kunst u. Altth.
in Elsass-Lothringen j beachreib. Sla-
üatik. III, 2. Strassb^ Schmidt, gr. 8°.
S. 305-672. M. 8. [78
Bahn, J. R., Zur Ötatist. Schweiz.
Künstdenkmftler. X; Canton Neuen-
bürg. XII: CantonSchafThausen. (Anx.
f. Schweiz. AUhk. Jg. 21, 18-25 etc.;
121-36. Jg. 22, 173-88; 2X4-20.) [79
RMhi, B., Ktt]iatMat.Wltiidrgii;düreh
Baiern; Denkmale frühma. Baukunst
in F'.nlrm, baier. Schwaben Franken
n. ü. i'raiz. München, liii tu. gr. 8*.
XIV, 254 S. M. 5. ^ Ree. Westerm.
66, 696 ; DLZ 10. 1021 f: n e h i o) [79a
Jobat, F. C, u. J. Leimer, Sammlg.
Kunstwerke a. Uesterreieh. Wien,
Kende. gr. fol. ß S. 60. [80
Kunst-Topographie d.Hrutb. Kärn-
ten; brdg, T. d. Centr.-COinm. etc.
l.<4. Hft.' Wien. Ktibaats & Voigt.
Ux.-8*. 8. 1-256. k M. 4. [81
Deataohe Zeltaeiir. t Oeidilolitsw. 188».
Trappf Brünn s kirchl. Kunst-
Denkmale. Bihttnn, Wlniker. 8^ 189 S.
ir. 2.40. ^ Ree. : M. d. öslew. lAit.
N. F. 3, 242 (Llg). [82
Deblo, 8^ U.6. v. B4zotd, Die kirchU
Binkonst d. A'bendlandes, hlstor. n.
svstena. dargest. (vgl. Nf. 1212). 3. Lf^.
Stuttg., Cotta, gr. 8°. S. 361472 mit
Bilderati. (Bd. 2) V. 95 Taf. M. 48. [83
^ Mfintz , E., ^tndes iconogr. et
arrh/>ol. snr le MA. le s6r. Partö,
LerouA. 1887. Hec: MIÖÖ 10, 162 f.
(AL Riegl); M. d. öst«rr. M^s. r.
Kunst. 4, 281 (Rgl). [84
Bode, Wilhelm u. Hugo v. Tschodl,
Beschreibg. d. Bildwerke d. christl.
Epoche in d. k. Museen m Berlin.
Berl., Sprnmrin 4". VT, 263 S. ra.
68 Taf. etc. M. 20. «J^Rec.: Rep. f.
Kunstw. 12, 203-11 (Schniarso w);
A. stor. deir arte I, Nr. 9. [85
Holtzinger, Hnr., Handbuch der alt«
Christi. Arciutektttr. 1. Lfig. Stnttg.,
Ebner ft 8. rojr. 8*. & 148. M. 1.
«Jf Ree: CBl 796. [96
Carzoa, H. de. De quelques travanx
r^. sur larchit. du MA. (Sep. a.
BECIi 49.) Nogent-Ie-Rotron , Dan«
peley-Gouv. 8". '?5 ]>. [87
Freeae, J., Die Entwicklang des
christl .Thunnbaoes i. Dtid. bis z. go l Ii.
Periode. (Münch. Disa.) 8°. 64 8. [88
Cloquet, L, De Torigine du stvle
goth.(R. de 1 art chr6t; tL 186-90. [89
Itolnraliitoktir, Di«. WM^ ▼. 14.
bis 18 Jh. 6 Lfg. Befl^ Wagmuth.
fol 10 Taf. M. 12. |90
Fritaoh, K. E. 0., Denkmaier dt.
Renaissance. 11. Lfg. Berl«, Waanrath.
ful. 25 Lichtdr.-Taf. .M. 25. [M
Lambert, A., u. E. Stahl, Motive d.
dt. Architektur d. 16.-18. Jh. in bist.
Anordng.;Textv. H. E.v. Berlepsch.
I:Früh- u. Hochrenaiss., I500-10r)0.
Lfg. 1-13. Stuttg., Engelhorn. iol.
cpl. 100 T^f. in 18 Lfgn. I IL 2,75. [92
Tafeln, 300, z. Stud. d. dt. Renaiss.-
n. Harockstyls. Lfg. 1-13: Lp»,, See-
niauu. 4^ k M. 0,80. [93
Gurlitt, Gorn., G. d. Barock-Stjrlea,
i R 1 o o n d Classicismus. Stnttg.,
Ebner ^ Q. gr. 8«. VIII, 499 S.
H'. 44,80. [94
KSIn o. 8. Bauten, Festschrfrt, hr.-g.
V. Archit.- u. Ing.-V. f. d. hfiederrhein
u. Westf. Köln, Selbstverl. Lex.-8*.
808 S. M. 25. »)'8. 1-248: Wiet-
h a 6 e , Btadtköln. B4a-6. [9$
n, 1. 19
Dlgitlzed by Google
290
Bibliographie Nr. 379C— 3852.
Bnum, Fr., Zur 0. d. KirehenbaoM
in Obersehwabeo. (KBIGV 37, CA
bis 66.) 13796
La Roche, E., Bauhütte u. Bauver-
wßltojig de« Basler Münsters i. MA.
(Beitrr. z. vat. G. 12, 77-112.) [97
RelsseDberger, Jol., Ueberreste der
Qothik u. Renaiss. an Profaobauten
in Hermannstadt. (A. d. V. f. aiebenb.
Ldk. 21, 4« 1 514.) [98
#Woltinaon,AJfr.,u. K. Woernaan,
G. der lfal»«i, s. Nr. 1211. Ree.:
cm 189 f. ; Grenzb. 47, IV, 50 (Ro s o n
berg): A. .«^tor. deir arte 1, Nr. 9
(ICaruti); DLBl m, [99
FrMtl, Erteil, 0. d. ehriaU. Malerei
(vgl. Nr. 1213). 7. Lfg.: BiMer zu
I. 44Taf. m.2S. Text. M 8. -X-Rec.
V. I: DLZ 10, 207-9 (Jauitschek);
8tMBC0 9, 724 f. [8800
Wernicke, L, Die bildl. Darstellg.
d. apüsl. GlaiilH'nsbekenntu. in d.
dt. Kuust d. MA. II. m. (Chrisü.
Knnttbl. 42*6; 69-64.) (1
Koib, H., Glapmalereieii d. MA. u.
d. Renaiss.; Ürig.-Aufiiahmen. 7.-10.
(Sehl.-) Hft, ötattg., Wittwer. k 6
ChromoUth. m. 11 Bl. Text fol. i\
M. 10. [2
lllo, H., Wandmalereien a. d. 13. Jh.
im Kapitdsaal d. Tempelherren In
Metz (Z. f. bild. Kimet 24, 116
bis 119.)
Kastel, Paul, D. Reste ma. Waud-
malerel in Brealau. O^oraeit fiehle-
aiens IV, 89-99; 134.) [4
Wyzewa, T. de, Les peintres pri-
mitils de rAUemagne (,R. des 2 mon-
des 98, 858-88.) [5
BwkÜBr, H., Dt. Maler von A. J. Car-
stens bis auf nn? . 7Mi. Leipz., Reiss-
ner. 8'. XLVUi, 576 S. M. 10. [6
BOilwlai, W., Maler n. Werke d.
Malerkunst in Wiener-Neustadt im
16. Jh. (Berr. ti. Slitthh. d. Alth.-V.
xa Wien. XXV, 1, 75-102.) [7
Roawberg, Ad., Dflaeeld. Kriegs-
n. Militärmaler. f. bild. Kunst.
24, 220 6.) [8
Schaiid, A., Forschgn. üb. Hans
Bnrgkmair, Maler v. Aogsborg. (Dias.)
Münch er. 19^"^. [9
Boober, Bruno, G. d. techn. Künste;
i. V. m. Alb. Ilg, etc. etc. hrse.
24. Lfg. Stuttg., Spemann. Lex.-8 .
Bd. III, S. 289-330. M. 2. [10
Lemcke, Vortr. üb. ma. Kirchen-
gerith in Stettin. (Mtsbll. d. Om. t
pomm. G. IsPO, 28 HO ) [11
Mansberg, Rieh. Freih. v., Die Stielt-
kuust im MA., Ihre Biüihe und Ah'
wege. (Westi^nn. 83, 564-70.) [12
Sohnelder, Frledr., Ein Bischofs
grab d. 12. Jh. im Wormser Dom.
(äcp. H. Bonner Jbb. 85.) •^Bischötl..
Ornat. [13
Lppszy, LeOB., Beitrr. z. G. d. GoM-
schmiedekunst. (M. d. osterr. Mus.
N. F. 3, 165-8; 185-8; 233-7.) (14
Müntz, Eug., La tapisserie. 3. ed.
Paris . Quantin. 8^ 390 S. Fr. 50.
•^liec: M. d. Ost. Mus. t. Kunst. 4,
281 f.; Bttll. mon. 4, 519 f. (De-
U'.-ia.'.). [15
Monatshefte f. Mtisik-G. , hrser. v.
d. Ges. f. Jlusikforsclig., Red.: Rob.
Eitner. 21. Jg. (12 Nrr.) Lpz.,
Breilk. ic H. gr 8". M. 9- [I^'
Melchior, Ed. A«, Wetenschapp. ea
biogr. woordenboek der toonkunst.
Afl. 1: A Biijö. Schiedam. Roelants.
8«.S. 1 '^'O, In lOMi compl : Fl. 9. [17
K6stUn, H. A., ii. d. Musik i. Um-
rise. 8. A., n. Antg. Berl. Renther.
gr. 8". XVI, 525 S. [18
Meinardus, Lndw., Die dt. Tonkunst;
e. kulturg. Char.skiaze ihres £ntw.-
ganges 1. 18. Q. 19. Jb. Lpz., Böhme,
8«. VU, 286 S. M. 3,60. *Rec.:
ThLZ 13, 478 f. (Köstiin). [19
Freaal, Job., D. Musik d. baiwar.
iandvolkee vorangsw. i. Kgr. Baiem.
(Oberbaier. A. 45, 97-162!) [20
Schubiger, Anselm, Die SSnger-
Bchule St. Galleus v. 8.-12. Jh.; e.
Beitr. a. Gesangs^. d.lfA. Ginsledite, '
Benzinger. 4*. 96, 86 S. Q. 85 Taf.
Geb • Fr. 1.5. [21
Geoee, Rud., Die Entwickig. d.
scenischen Theatera. (AZtg Bell. Mr.
134; 37; 41) (22
Rudolph, Mor., Rigaer Theater- o.
Tunkünstler-LexicoD, nebst G. d.
Rigaer Theaters. (In c 20 Lfgn.)
1. Lfg. Riga, KymmeU gr. 8". 82 S.
M. 1,20. [23
Kfoieok«, 6., Nene Beitrr. z. G.
d. engl. Comödianten; Bestallgsbrr.
f. Browne u. Kingsmnn , als Coro,
d. Ldgfn. Morita v. Hessen-Kassel,
nm 1698. (Z. f. Tgl. L!t-Q. n. Re-
nais8.-Lit. 1, 85-8.) [24
Flltsch, Eug., G. d. dt. Theaters
in Siebenbürgen; e. Beitr. z. Caltorg.
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XV, 4—5. Kmuti Uäosl. n. gesell. Leben, Sitten u. Gebrauche. 291
d. Sachaen. (A. f. siebenb.-Ldk, 21,
515-90.) [3825
Nachrichten, Archiv., üb. d. Theater-
zustände V. midesheim , Lübeck,
Lüneburg i. 16. Q. 17. Jh.; Beitrr.
s. dt. Cnltur- u. Kircheng. ^ ges. n.
hrsg. V. K. Th. Gaedertz.
Bremen, Müller, roy. S\ VI, ICO S.
H. 4. ^ Ree: CBl 157. [26
ZnrKanBt-G.: im MIT: M. W«. 9S54;
86. MM ; 87. W70-n. fTM. »06; Mkl ; S7 ;
S9; 47; 75. 300(;: r»; 17-19; M. 8109; 10; 51;
«0. 3»t5-27; H5- ula. 3455-62. 3890; Ö9. 3927 c.
4014; 30. 4108k; 1; 16b; 19; 30: 34 c; 72a;
M. 4tl8b; c; 86; 51; &3a; 77b; o. 4307;
Mb; 90; M. «Iis; M.
.*>. Häusliches und geselligen
Leiten^ Sitten und Gebräuche,
WohnunK, üerüthe u. Kleidung 3»87-39 ; So-
cial.. Verth., geselliger Verkenr u. Vergnü-
gnn^D^Spriohwörter, Sagen ; Abw^aooen,
I, A* V., Ffthrer dnroh d.
Alth.-Mus. xu Wiesbaden. (Ann. d.
V. f. na«8. Aithk. 20, 153-815.) Sep.
Wieab., Bechtold. 212 S. M. 1,50.
«Ree.: MHL 17, 908-10 (Alf. G.
Meyer). [3827
Hottearoth, Frd., Trachten etc. (a.
Hr. 1280). 17. Lfg. (Bd. II, 117*88.)
— # Ital. üebers. v. G. J. Hendel.
Disp. 1-17. Roma, Modes e Mendel.
4°. p. 1-72. k faac. L. 2,50. [28
NtflMr-AltiMek, J. H. V., Trachten
etc. d. 17. u. 18. Jh. (Sep. a. Nr.
1229.) l.Lfg. Frkf., Keller, fol. 6 Chro-
mol. m. 4 8. Text. M. 10. [29
TrBlltOh, V., Vergl. Betrachtg. d.
cultnrg. Bedeutg. d. Pfahlbauten d.
Bodenseea. (SchrrVGBodensee 10,
89 ir.) [30
Hunzlker, J., Beitrr. z. G. d. «chweiz.
Wohnbaues. (Ans. f. Schweis. Althk.
22, 155-62.) [31
Havard, Henr., Dict. de Tameuble-
ment et de la d^coration dep. le 13e
si^le. T. II: D-ü. Paris, (^aantin. gr.8^
i 8 eol. 1853 p. av. grar. F^. 55. [88
Caspar, L., Mustergültige Möbel d.
16.-17. Jhs. 5 Lfgn. fol. a 5 Taf.
Frankf. a. M., Keller, ä M. 6. [33
Wlltor, SI|M., In d. alten bfifgerl.
Wohnstabe; culturhist. Studie a. d.
15. u. 16. Jh.; m. Skizzen v. Hans
Schwaiger. (In tachech. Spr.)
Pru^'. Wiesner. 8^ 147 S. [34
Prüll, Laur., Ein Blick in d. Haus-
wesen e. österr. Landedelmannes a.
d. 1. Viertel d. 17. Jh. (Progr.) Wien
1888. 8°. S. 3-47. «Ree.: MIÖG 10,
104 f. (Prem). [35
Klose, W., Uausin8chrr.i.Kr.Luwen-
berg. (Vors. 8eUesieBB IV, 607-10.)
«Ende 18. u. Anf. 19. Jh. [36
Heyden, A. v., Die Tracht d. Cul-
turvölker Europas* v. ZA. Homer*«
bis z. Beg. d. 19. Jh. Lpz., Seemann.
gr. 8«. XVI, 262 S. M. 3,20. [37
KretiOhner, Alb., Dt. Volkstrachten
1. Bild n. Text 8. A., wohlf. Ausg.
2. -21. Lfg. Lpz., Bach. gr. 4^ 60 Chro-
mol. m. 00 S. Text, ä M. 1. [38
V., Messgewander luth. Geistlicher.
(MVHamb.G. 11. 249-52.) [39
Altertbttawr a. dencL , G. v. Wobmuig,
eerith, KMdflBg: 1861; 6S; 66; 60; 61; 64;
88-9S. ISSSw flTS4; 78. 3066. 8SS0-2S. 8931;
&4i; 67. «Oia. 4141; 73 d; 76a. 4SlSd; 7Sb.
4MB; 181».
Flanss, R. v., Ü. Stammbuch d.
Kartin Rosenberg ▼. 1597-1008. (ZHV
Marienwerder 22, 49-74.) [40
Braun, Karl, Ueber Fremdenfcind-
seligkeit; culturgesch. Aphorismen.
(VjschrVPK 26, 1, 46 55.) [41
Bayer, Edm., Die Tnn7.i)lng(> d.MA.
(,Wiss. Beil. d. Leipz. Ztg. Nr. 6.) [42
Uebrecht, Frledr., Einige Beitrr.
z. G. der Frauen. Behl. (Qennania
:}3, 243-55.) [43
Bacmelster, A., Eine grall. Kinds-
tanfe vor 800 JJ. (Wttrtt. Vj.hefle
\m. 133-7.) [44
Lachmann, Die Ueberlinger Nach-
barschaften n. d. Nachbarschafts-
trunk. (Alemannia 16, 160-4.) [45
Lange, C. , Ein Dreikönigsspiel a.
Strassburg. (ZDA 32, 412-6.) [46
LIebreoht, Felix, Narrengetellsehaf-
ten. (Germanin 33, 175-7.) (47
Jacobs, E., D. SchOtzenkleinodien
u. d. Papaffeienschiessen ; e. Beitr.
z. Cnlt.-g. d. MA. Wemig., Jüttner.
8". 136 S. M.4. «Ree: KB1QV36,
57; KBIWZ 7, 200-2 (Bessert). [48
Volluier, G. der Schfitzengilde
zu Habelschwerdt. Habelechwerdt,
Franke. 8®. 123 S. M. 1.20. [49
Mahlbaober, H. J., Ein Blick in dt.
Stnd.-Liederbüeher. (HPBll 108, 811
bis 818.) [50
TrelChel, A., Preuss. Kinderspiele;
Volkstänze u. Tanz-Melodien ; Volks-
rä t iisel ,Märchenschl1lssei(ZII VMari en -
Werder 21, 40-50). [51
Carateas, H. , Kinderspiele aus
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Bibiiograplüe Kr. 5852—3899.
Schlesw. HoUt, (Jb. d; Y. f. nitderdt
ßprachf. 13, 96-108.) [3852
Soliollen, M., Aachener Volkf; n.
Kloderlieder;« Spiellieder u. Öpiele.
(ZOVAaeheii 9, 170-210. 10, 138 bis
IW.) • [53
Ziittolfrifl f. Tölkerpsycholo^e a.
Spiacliwiss. : hr?g. v. M. Lazarus
u. H. Öteinthal. Bd. 18. u. 19, 1.
Lpz., Fffedrtch. 8« VI[(, 480, 24 8.
u 1 114. a Jg. M. 12. a) S. 1-59;
12S-70: 255 84; 8-57 !>1 Carl Habe r-
iand, üeber Gebrauche u. Aber-
glttBbeo h. Essen. B. 102-109.
K. Bruchmanri, s. Xr. 3929. —
c)ä. 225-54 Ludw. Tobler. Ueber
sageoh. Volker d. A\th. u. MA. —
diasWMI^' WiSchwartz, Zwei
Hexengeschichten aus Waltershausen
in Thüringen n. e. myth. Excura üb.
Hexen' a. ühiil. Versammlgn. —
Inh. V. Bd. 19 später! [54
Ohristy, Rob., Proverbs etc. of all
ages. N«wy., Putnam. 2 vol. 8^ VIT,
665; m, 602' p. Doli. 6. [55
Bttrobard, W;, Die spvlchw. Redens-
arten i. dt, Volksmunde; nach Sinn
u. Urspr. erläutert. Lp,z^ Brocklvaus.
8<^ XVI, 488 8. M; 5'. « Ree.: Nederl.
Mus. 1888, Nr. 9 (Gittee). [56
Dlt'kaon, Carl, Ostfrica. Sprich-
wurter u. sprichw. Redensarten m.
bist. a. spraehl. Anni. 1. Hfl. l<ii.2. A<
Kuhrort.Andreae.8<>.10955.M.1.80.[57
Kleinpaul, Rud., Etymolog. Aber-
glaube. (AZtg Beii: Nr. 80.) [58
Klttepaul, Rud., Etymolof. 8a^
u. Logenden. (AZtg Be"ü. Nr. 12.f.) [59
Hoffmana, F., Kachklänge altgerm.
üi>tl€rglaabens i. Leben u. Dickten
d. du Volkes. HannoTer, Haka. 8*.
144. S. M. 1,80. ^Rcc: Z. f. d.
Gyrenw. 83. 142-7 (Adl. Lange). [00
Treiohei, A«, Skiosageu; Nachtrag
lLL(ZHVMarieowerd«r21;81-6.) [61:
SebUlet, Saperstitions iconographi-
ques. II: Lea statuee: expl. de la
croy. k TenvoAt. et k raniniisme des
statuee au MA. (0. .deei ttei. pop.
1887, 10 ir.) [62
Mirohen u. äagen d. estn. Volkes;
flbefs^ u. m. Anm. vere. v. Harry
Janneen. 2. Lfg. Riga, K} mmel. 8^
203 S. a. 3.50. (1 u. 2; M. 5,50).
^iBec: Bau. Mtschr. 35« 755. [63
SerapMiH E., Zor G* d. AfMrgIt»-
beas i. Altlivland 1684- 1704. ^ti d.
Felliner lit. Ges. f. 188.>37.) [64
Beheim-Schwar2bach , Die Mäuse-
thurmsage v. Papiel Hatto u. d.
EtOM. TOD Piäst.. (Feetaohr. HO-
Posen.) Föien, Jolowics. 8^ 46 8.
M. 1. [65
Bnablnski, bidw., Die Sa^a, d.
AbeiYlaobe and abergl. Sittea . in
Schlesien. Schweidnitz, Brieger &
Gilbers. o. J. 8^ Vi; .57 S. 4f R^c:
Z. f. Völkerps. etc. 19, 1061". (Jah n). [66
•^Friesrv Frte4r., Hfat. Kaebr t.
d. merkw. CeremonieTi d. altenburg.
Bauern, 1703. Nendr. v. G. Mever.
Scbmilln. 1887. Ree:: Atiz. f! dt.
Alth. 14s 14^ f. (Strauch^ [67
Voges, Th., Heidn. Reste 1. heut.
Volksgiaubeu.d. .Bewohner d. brajUD>
scbm Laode& VoHn d; Har»V.
41. 273-0?.) [G8
Gittee, A. Over do Volksmvtb. in
Limburg. (Nederi. Mus. 1888, 289/
bis 3140 [69
Gittee, A., Fol k- Lore en Flandre.
(H. de« trad. pop. 1887* 116 fF.;
154 ff.) [70
Gittee^ Aug., Lee Mkhom4taTi»^danB
le Folktiore beige.. (]|.^ge. 1888;
243-6.) (71
Mtr«, F., MüsdienrMW'Lotfariligen.
((uiH inia 21, 383-41.) (72
Kolbe, Hess. Volkasitten, s. Nr.
124^. Ree.: HZ 61, 315 f. (Wan-
bald, anerk.) M.-Age. 1888, 240 f.;
BllLÜ 331 f. (Weitbrecht). [73
Lacbmann, Th., Ueberlinger Sa^^en.
(Alemannia 16, 248-251.) [74
Werner, J . Alte Rezepte. fAle-
maonia 1»;. Ö8-61; 188.) [75
8e|M, mitg. J. W4rn«K (iJe-
mannia 10 233-7,) [76
Hock, Aug., Croywneee et ren^dee
pop Iii. au p&ys de Liege, av. un
pr^f. par A. Wffrba. 3e 6d. Li^
Vaillant-Charmanne. 16'. XVI. .587p.
Hec: A. per lo stud. deil&: trad.
popol. 7, 271 f. (G. Pitr6). [77".
Sttbld, BhM», fietegnangeo. I;
Zaubersegen n. d.ElsaMir (ASeBaania
16, 54-7.) -Jf 1727. [78
MQIIer, Geo. , Zaubersprüche und
Segen au.<t sachs. Visitatfonsacten.
(NASäch.sG 9. 334-7.1 [79
Zaabersfiryotae a. Dresdener Use.,
▼.R.»ade. (NA6lehsO10, 154-7.) [80
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IV, 5. Sitten Oebrinclie. Y^l, AUgeni. Territorial- n. Loc«l-G. 293
Anmann, Hartn., Ein Mordvers.
durch Zauberei i. J. 1371. (UIOG
10, 135-8.) [8881
Fuld, Lurfw. , V.nr neueren Lit. d.
Hexen proceöse. (MLIA 58, 362-4). [82
•$f Längin, Religion u. Hexenpro-
ces», s. Nr. 1246. Ree: CBI f.Reclitsw.
Vlll,7(üninan-n); Prot Kirchxtg.Xr.
3iOe6tr.Lit.CBlNr. 4^faLii»uer;.
•#Unllil«iaer (d. i. Herrn. Wileken
od. Witekind) u. s. Schrift wirler d.
Hexen wahn, 8. Nr. 124»!. Ree: Anz.
f. dt. Alth. 15, 149 i. — Vgl. auch
Birl Inger, Nachtr. z. spraohl. Th.
in Alemanrin Id, J84-7. [84
Waraobaiier, A., Die ält. tipor e.
'Hexenprooeaaet in. Polen. (ZHOPoaen
4, jl : 5.) *1436. [85
ScIiMitftr, fiin Hesenprooesa in
Tettnang. (Sehrr. VOBfldeBBte 16p
G8 ff.) (86
Btriollt aber d. Eaaten (Zanbevineo),
durch welclie üb. d. Bürporsrliaft v.
Garkfeld Schande gebracht ^vorden;
von.Frs. Schnmi. (A. f. HeinMithsk.
:2, 110-3.^ [87
Zur aUgem. Sittangeschicht« : 1933. sosi.
»488; 89. SM6. 8876. 3051. S107; 14; 14 a; 44.
M15. Saiia. 3435. 3M6; a&.»7. Vm. S746.
39^9 ;aa. Mar; 4«; C8; tae. «lMft;;g; 13;
70a; d. 4219c; 60a. 43«!. — Reisen: ati'V'.
4!«la. 4f7fle; f. — Geselliger Vorkehr u.
V.r-nüt:unKen : 3iMV :;',r)8i. 4011; 4i ; 7'.>c.
— Krankheiten, i>tmtut^«n 0t0.:-!l051. a>H5.
4n;)7n w rii8a; 6Sa. -ZarG. d. soalalm
Verbältmsse v^l anrh in IV. t. —
Orts- U. Familiennamen, Insrhriflen etc.:
3yi9; S7. 4n-iH; 34; 4.^. 4110 h: 27: 41. 4111.
43in. — Sfiri« liworter, Yolksliedfr u. Sagen:
S489. S>75. 3.'>58i. »735. 4170b; O; 76f.ilOÖ.
Aberglaaben: Mai. aasa. aill; It; 19.
aeM ; aa. 4oaaii.
Y. Torritoiial- und Loealgesdiielite.
1. Migemeines,
PapevGebieteentTV'icklg. (9.Nr.lS48).
Forts, u. SchluBs. (Urenzb. 48, T, 209
bis 214; 259-64.) [3888
Foraebungen z. dt. Landes- u. Volks-
kunde: hr8g. V. A. K i r r h h ü f f . vgl.
Nr. 1251 (wo Bideruiann zu lesen
tst) 11. 4818. [88a
Schatte v. Brühl, Dt. Schlösser
(vgl. Nr. 1249 ). Heft 6-10 (I, 177-311;
II, 1-70): U u. 7. Hoheniollernburg.
— s. Hababnrg. — 9. Schi. Burg a.
d. Wtipyif-r. — 10. Burg Weibertreu
b. Weiuüberg. ä M. 0,50. Auch
Heft 11*18 inxw. ersohienen. [89
Loga, Die Städteansichten in H.
Schede!'^ VVeltrfirnnik. (Jb. d. k.
preuss. Kunstsaminl. 9, 93- 157 j 184
biß lötJ.) [90
Vgl. Ht. Jiaa. 9491. 9791. 9940.
lV«ii«a. Gruppe,
Brandenb.-prenas. Staat 8891-99; Branden-
buqc 9900^14; Pommem SSIA-Si; Preuascn
99iV98; finss. üstseeproviiican 9994*44;
Posen 394.^-3951.
Feraohungen z. branden b. u. preuss.
0. (8. Nr. 1253). II, 1. 8. 1-304. —
Vgl. Nr. 3093. 89; 94; 97; 99.
3232; 38; 49; 52. ^5; 68: 79.
3901. [3891
ZiltfeOMeii,Tr., Qn.-Bach i. brand.-
prett99. 6. Berl.,Nico]ai..gr. 8*. XIV,
392 S. M. »5. 4f Ree : FBPG2,28Cf.;
DLZ 10, 747 f. (E. Fischer). [92
Bauer, Br., D. Einfluss Frankreichs
auf d* preuss. Politik u. d. Entwicklg.
d. preuss. Staates. Hann., Weii-hclt.
fr. 8«. 199 S. M. 2. it 1415-1813.
rankr.*a antihabab. Politik Ura. d.
Grösse Preuseens. [98
Haus - Chronik , Hohenzolleri.sche.
Berl., Mittler, gr. 4°. 438 S. u. 22
Heliogr. If. 50. [84
^Pröhle, Lehnin'eclie Weissagung,
8. Nr. 1257. Ree: ThLBl 458 f. (Bo«-
s e r t); DLZ 10, 850 f. (£. F i s c b e r). [85
nMia, Max, Bemetkgn. «n d. Vati-
cinium Lelininense (Progr.). Beel.,
Gärtner. 4^. 20 S. M. 1. fgn
Voaa, V., Personaiextrart nu» VoU-
'atllnd. «Her prenaa. Regimenlar.
Halle, Trampe. 177G. 2. Sliick. Pa g.
Pr. Friefir. Aug. %(in Brnnnt-ciiw.
(Vjschr. l. Uerald. 16, 421-55.) [97
•Wnier, L, Der Schöpfer d. preusa.
Staates u. d. 8c]iöpf(>r d. dt. fteichep.
(Dt. R. 14, I, 342-54.) [98
Hirachfeld, 6mt., Prenasen u. die
Antike. (Nord n. Sfld 48, 896-821.) (89
Zar O. d. prens!?. Staats vgl. Nr. «411 ; 17;
18; 80: M; 8.^: ?8: r.r. «8-73. 2523;5S
bi.s :.:) ; 1*2 ; ;•:> •.t7. l'Cn« ; Ii; 10; 1».84; 77. 3113;
hft-9": !i2 '.>4: :»i;-9H yim, 32; 3«; S»; 4n;60
hiüGi'. s.ui ; .i»' : 11-46; 68; «9; 7M; 7:t; {»1-9S.
3461. 3509-6; 84 M; 30. 3616. 4414 C. - ZUT
Q. d. HohMuotten in Y, l.
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I
294
BibUognphie Nr. 8900-8989.
Sello, Geo., Die Brandenb. Bislli
Chronik; nebet e. Anh.: Fragmenui
chron. episc. Brandb.(8ep.a. JberJBY*
Brandenb.) Brandenb., Wiesikc. gr.
8^ X, 52 6. M. 1,20. [3900
HoNm, Frd., DI« m&rk. Kanzler
bis 1650. (FßPG 2, 245-52.) [1
Rudolph, Miederl. Kolonien, 8. Nr.
2841.
DrM», Ml., E. Urstitte d. Chri-
stentli. in d. Mark Brandenb, (Z. f.
kirchl. Wi88. 9, 477-94.) [2
Friedrich, Siegmar, Karfürstliche
SchlÖBser in d. Mark Brandenb. I:
Grunewald, Oranienburg, Sch<»nliau-
sen. Herl., Heymanu. Lejc.-Ö^ 197 S.
M. 20. [3
Fontane, Thdr., 5 Seblösger; Altes
u. Keiles a. Mark Brandenb. Berl.,
Hertz, gr. 8» VIT, 468 S. M. 7. [4
Melles, Fr., Zar Qeaeal. d. Fa-
milie Weiler. (Dt Herold 19» 158
bis 162.) fo
Bahrfeldt, E., D. Münzw. d. Mark
Branden)), v d. alt. Zeilen bis z.
Anf. d. Heg. d. Hoiienzollern. Berl.,
Kühl. gr. 4*. X, 321 S. m. 22 Münz-
tafeln. If. 92. #Rec: NZ 20, 414 7
(v. Höfken); KBIQV 87, 100 f.
(Dannenberg). [6
Aitrlchter, G. Wusterhauaen's (s.
Vr. 1262). Abtb. 2-3. 6. 121-401.
M. 1.25 u. 1.50. [7
Schwebel, G. Berlins, s. Nr. 1265.
b.-14. (Schi.-) Lfg. (IL Bd., 575 S.).
ä M. 1. .: MHL 17. 07-73 (Fr.
Krün er): FßPG 2, 290; Die Nation,
llärsi BllLU 253 f. (K. Jeot8ch).L8
Soiirlftoll, Vennisehte, im AnschL
an d. Berlin. Chronik u. an d. Urk.-
buch hrsg. v. d. V, f. G. Berlins. I.
U.II. Berl., Mittler, fol. 2»1 U.242S.
m. 128 a. 874 Abbild, k M. 12. [9
Mltthellongen d.V. f. d. G.Berlins, a.
Nr. 1267. 6. Jg. Nr. 1. Vgl. Nr. 3114. [10
^ Sello, Potsdam und Sanssouci,
8. Nr. 1268. Ree: DLZ 10, 238-41
(Engel); FBPG 2,288f.;CB]10;n. [11
Freier, Berth. u. Wiin. Freier, Ur-
kdl. G. d. Landes Stemberg. 5-14
Lfg. Zielenzig, Rosenzweig. 4°. S.
1 18 384. h M. 0,50. * Ree: ^GPosen
4, 222 0 (A. Pick). [12
Urkundenbocli s. O. d. Oeschl. v.
Wedel (vgl. Nr. 1270). II, 2 u. III,
1. 119 u. 112 8. M. 15 reep. 14.
•X-Rec. V. Bd. U: CBl 499. [13
Scbnldt, 8., D. Familie ▼. Zabel-
titz fZobeltitz]. Rathenow, Baben-
zien. gr. 8". 188 S., 2 Taf., 1 Karte.
a. 14 geneal. Tab. U. 7. [14
Zar G. d. Mark Brandenbarg Nr Uli;
U-il; «4. i66S. »ÜL SllS. Stl9. 3235; 70.
"■l;M. -
Krause, Lit-Bericht betr. Pommern
8. unter V, 4.
Studien, Ball. (s. Nr. 1272). 38, 4
u. 39, 1-3. ß. 637-82 u. 1-255. Jg.
äM.6. — a) 39, 81-255. HugoScbn-
mann, Urneniriedhöt'e in Pommern.
— Vgl. Nr. 3144a. 3.347. [15
MonaUbUltter, hrsg. v. d. Ges. f.
Pommer. 0. n. Aithic Nr. 1-7. 8. 1
bis 112: a) S. 13 f. A. Haas, Ueb.
In.std u. Kloster Iliddensee. — b)
S. 17-21. Starck, 3Denlunünsen Hz.
Philipp's IL — e) 8. 52-6; 73-7. M.
Welirmann, Rfitrr ?.. pomm. Lit.-
G. I. Ludw. Hüliunius. II. David
Konig. — d)S. 106-10. H. Lemcke,
Aii.^ lies. (\. Kamminer DombibL —
Vgl. auch Nr. 3811. [16
# HasBOke, Rud., Neue pomm.
Skissen. Ree.: VjsehrVFK26, IL. 104
bis 109. [17
•T^BIOmcke, Stettins haus. Stellg.
etc., 8. Nr. 1277. Ree: VjschrVPK
26, II, 266-71. (18
Manke, Paul, Die Familiennaraen
d. 8t. Anklam. 2 Tb. Aniüam. 4^.
20 8. [19
Wolteradorf, Greifsw. Pfarr-
kirchen, 8. Nr. 1278. Ree: AKKR
61, 211 (R. Scheidemantel); A.
f. öir. Recht4, 176-80 (A. Pfltter). [20
Kllnkowstrow, Geo. v., G. derer v.
Klinkowstrum; als Ms. gedr. Ca^seL
gr. 8°. 13U S. ^ Ree.: CBl 381 f. [21
Zar O. PoDunems vgl. Kr. 2067. aiss. tu» ;
92. 8859 ; 80. 31144. SM?. 8710. 88U. 40Q»a.
Bertling, A., [Liter, d. J. 1885, betr.]:
Dt. Orden u. Preussen. (JBQ Bd. 8,
11, 150-8; in, 49-52.) (22
Monatsschrifi , Altpreuss. (s. Nr.
12^2). 25, 7-8. u. 2*;. 12 S. 513
bis 700 u. 1-192. Jg. M. 10. a>8.629-5L
Joh,8embrzycki, Die Lydrer Ert-
prieslerJoh. u. Hieron. Maletius, u.
der ersteren Brief „de sacrißciis et
idolatria veterum Borassorum'. —
b) 8. 652-69. XaT.Frölieb, s. Nr.
2527. — c) S. 680-97. Altpr. Bib
liogr. — Vgl. weiter 3115. 3326: 41.
3431. ^ Es erschien schon 26, 3-4. [23
leitaolirHl des westprenss. OV. (s.
Dlgltized
by Googljj
T) 2. Nordosten: Brandsnboig, Prennen.
295
Kr. 1283). Hfl. 2.5. 1518. M. 3. Vgl.
Kr. 3191, wo falsch Heft 24. [3924
Aete« d. Sttndetag« PrensseoB, kgl.
Antheils (Wesipreussen) , hrsg. v.
Frz. Thunert. L 1: 1466-71 (Schrr.
d. Westpr. GT\ Dans^ Bertling, gr.
8«. IV, 166 8. JL 2^ #Rec.:
PBPO 2, 293 f. [25
Zeiischrift d. hist. V. f. d. Ree.-
Bes. Harienwerder. Hit 81*33» Ma-
ri enw., Käufer. 1887-88. 8^ 122, XIII;
80; 80 S. &) Möller, s. Nr. 2182.
— b)Treichel,8. Nr. 3851; 61. — c)
Lehr- u. Wanderin ielV. s. Nr. 3543. —
d)-e) 21, 58-66 ; G7- 1U8. Li. v. F 1 a ii s s ,
De« pomeaan. Bischofs Paulas öpera-
tue Kamen u. Heinath. ^ G. weat-
pr. Güter. — f) S. 109-20. Ostpr.
ramilienaufzeichnungen , 1710 bis
1748; mitg. v. F. Heidenhain. —
g) 22, 1-32. R, Flau: s, Die v. d.
Mülbe (Beitrr. z. pr. Fam.-Kde. 8).
— h) 8. 33-48. Heichert, Brom-
berg als pr. Garnison, 1723 bis s.
Ggw. —I) V. Flansß, 6. Nr. 3840. —
k) Treichel, s. Nr. 3546. - 1) 23,
23-32. R. V. FUnss, E. pfalz u.
bofgfifl. Wappenverleihg. v. J. 1«;02.
— m S. 83-76 ; 76-80. G. v. Mül-
Terstedt, Zur G. u. Cbronol. einig,
ilt Bischdfb Q. Pomes. n. Cnlm. —
E. seit. Münze d. St. Thorn. [26
Zeitschrift f. d. G. u. Althk. Erm-
landa, hrsg. v. Bender. IX, 2. Braons-
berg. «) Kolberg e. Nr. 2985. —
b) S. 340-411. Kolberg, Die Do-
tation d. Bisth. Ermland vor a. nach
1T72. — e) 8.412-49. Dittrich,
Beitrr. s. Ban-G. d. Krml. Kirchen. [27
Monumenta hist. Warmiensls. VI,
2: 88. rer. Warm. od. (^n.-Öchrr. z.
G. Ermlandi, hrsg. ▼. C. P. Woel k y.
Bd. 2. Braunsb., Ilnyn. 8^ 219 S.
H. 3. 4f Heilsberger Chronik bis
1526. — Ree: FBPG 2, 294. (28
^ UnelW, E., Volksthttraliches in
Ostpreussen. Ree: Z. f. Völkerpsych.
u. Sprachw. 18, 102-9 (K. Brach-
mann). [29
Aus Tilsits Yerganght. (s. Nr. 1287).
2. Th. : seit d. Freiheitskriegen, I.
2. Ausg. III, 308 S. M. 2. [30
Zeitschrift d. Alth.-Ges. Insterburg
(9. Nr. 1288). 2. Hft. 211 8. M. 2.
Horn, s. Nr. 3050. — b) S. 44-52.
W. Loebell, Eist Denkmiler i. Kr.
Ragnit. — c>4) Horn, s. Vr.3496 n.
3507. [81
JlovaiskI, Lithaaen in d. Jagell.
Zeit. Russisch. C^hurnal Ministerstva
Narodnago Prosvietsehenia. Jan.) [82
A. , G., Woher stammen die v.
Knobloch in Freossen. (Dt. Herold
19, 47-51.) [88
Zur G. Preussena vgl. Nr 2182. 2230 d; H,
S858. mi; 7«: 75;7S.S&S4;S6;U;45. ]t9SS.
81 15 ; 91; 95. tsn. SMf ; M; 41. STIL SSSl ; fi4b.
S951. Uliü.
Znr O. d. dt. Ordens vgl. Nr. IIOS. W;
M. 804». SSM. SSSO. SS61. 44Ma.
Mettig, C, [Liter, d.i. 1885, betr.]:
Liv-, Est- u. Kurland. (JBG Bd. 8,
II, 159-62 u. Iii, 54-64.) (84
Archiv f. d. Q. Liv-, Est- u. Cur-
lands. 3. F., I: RsTaler Stadtbb. I:
Das ält. Wittftchopbuch Revals 1312
bis 1360, hrsg. v. .L. Arbusow.
Reval, Kluge. 8^. Xn, 224 8. M. 7,50.
^■'r Ri o.: BaU. Mtschr. 35, 619-22. [35
Monatsschrifl, Bali., hrstr v. Rob.
Weiss (vgl. Nr. 1291). öü, 7-9 u. 36,
15. S. 527-765; 1-480. Jg.:H.20. a)
Greiffenhagen, 8. Nr. 2357. — b)
Cbri8tiani,8. Nr. 3202. — c) 8.628
bis 688. a Hasselblau, Ritter
Barthol. V. Tiesenhausen. — d) T h.
S c h i e m a n n , s. Nr. 2356. — e)
Lutkens, s. Nr, 2209. — f) Ö. 87
bis 108. Biel enstein. Welches
Volk hat an den Küsten d. rigischen
Meerbusens etc. d. hist. Priorität? —
g) S. 109-32. K e u 8 8 1 e r , Aphorismen
i. halt. Polizeireform. — h) S. 175
bis 203. Geo. Rathlef, Jul. v.
Schröder, balt. Schulmann, 1808
bis 1888. — I) 8. 204-81. Ans d.
neuesten Statist. IJvlands. — k) S. 282
bis 245. Jos. Girgensohn, Wan-
derungen durch d. Pro v. Hauptstadt.
I. — 1) v. Mirbach, s. Nr. 3269. —
m) S. 257-75. K. Seraphim, Aus
Alt- Rigas Burgerthum, 1384-1579. —
n) Bergengrün, s.Nr. 8298a. — o)
8. 355-65. Die nnmer. Entwickig. d.
evang. u. gr.-orthod. Bevölk. Livlands
seit d. letzten Volkszahlung. — p)
Christiani, s. Nr. 8116w (86
•if Toll, Siegel u. Münzen, s. Nr.
1294. Ree: SB d. Eathn.Ges. 1887,
93-7 (A. Hasseblatt); KBIGV 36,
31 f. [37
Poelohau, Die livl. G.-Lit. i. J. 1887
(vgl. Nr, 1290). 84 S. M. 1 [38
MKUMlImBSii a. d. Ht]. G. 14, 2,
s. Nr. 1292. loh. s..Kr. 2929. 3116a.
3650. ' [89
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29(5
BibU^gr^pliie Kr. 3940—3976.
^HIMebranii, H., LWonica, 6. Nr.
1208 (wo irrig Uillebrand). Ree:
SB d. gel. Beta. Gw. Iä87, 92 f.
(Hausmann). [8940
^.Napiertky, Erbebücher Rigas,
8. Nr. 1295. Ree: CBl U0\ MHL
.17. 171-3 (Poeichftu). ^41
HollaMtor, AvBenih., Die li^h Stildte-
tage bie 1500. fProgr.) Riga. 1888.
^.Rec: Bftlt. Mtschr. 3(3, 172 f. [42
Lange, jBoo., Livl .Beitrr. (Du Herold
19,139-41 a.S0,68^) ^Vorwiegend
igen^logiach. [48
Urkunden, Drei, aus Fellin's Ver-
gangenheit, initg. V. T. Christiani.
^B d.gel. Bito.6ee.l«67,aS'7.) [44
Zw 0. d. mss. Ostoeeprov. et«, vgl. SI85.
SS53. MdSw; 99a. SIH; 1«k.,9801; S. MQl.
SMO. Mao. 98S3; • i:
ZetUohrift d. bist. Ges. t'. d. Prov.
Posen (s. Nr. 1298). IV, 2. 8., 128
bis 290 Tc.. : M.8. fl) L. Scherman,
B. Nr. a(>40. — b) ß. ieO-212. Hen-
acbelvO. d. Gem. tn'Zdoiiy. —
c) Lit.-6er. etc. ^ Insw. juich IV,
3 Q. 4 erschienen. [45
Mltthellungen I Posener archäolog.
(vgl. Kr. .1800). 8. Q. 4. Xfg. S. 29
.bis 46. [46
^Chronik d. Stadtschr. v. Posen,
hrsg. V. Warschauer (s. Nr. 1298b).
Sep. Pos., Jolowicz. gr. 8". XLV,
171 S. 5r. 5. Ree: J)IZ 10, 390 f.
(M. Perlbach). [47
'6roilN«her, Die Ut Oroespoln.
(vgl. Nr. 1301). II: Peisern 1390-1400,
Gnesen 1390-99, Kosten 1391-1400,
hrsg. V. J. V. Lckszycki. (Fubll.
a. d. preuss. Staatsarch. 88.) XIII,
427 S. M. 10. ^Rec. v. Bd. I:
Kwartam. bist. 2. Jg. (Balz er). [48
Küfytkowekl, Brevia descrlptio Idat'
seogr. eooles. archidioec Oneen. et
Posnan. ad ord. decBnatnnTn dipe-
starum etc. Gnesen, Lange. 8*^. 170,
305 6. M. 6. [49
Documenta, 30. eccl. oathedr. Do-
ceneis 1230-1317 wydal Wojcinu
Ketrzynki, Lemberg. 8". 04 S. 14
Nrr. betr. Preussen o. dt. Orden.
Ree: FBPG 2, 293. [50
•96>Caro, J., G. Polens. V, 2, b. Nr.
1S02. Ree.: OGA 1888 , 999-1013
(F. Bostel); BllliU 879 f. (H. Kl -
inisch). [51
Zur ü. Posen» (u. Polen») vgl. Nr. t039.
S86S; 92. 9191. 8t|>..|5a;aeO;^M.JSiS. 38»;
96. 4mh.
.9. Oesfl. MitteldeutseiUau^U
Schl€9,-Säch8, Gruppe»
Schlesien 3952-6.^; Lansitz 3906-69: Köni^.
Sachsen (mit ßeaga u. Alteftburg) 3970-95;
Prov. 8a(!iuen (mit Anhalt) 899«-4008a.
Wainer, A., [Lit. d. J. 1885, betr.]:
Schlesien. (JBG Bd. 8, U, 148-50^
HI, 83-7.) lS9b2
.Zelttohrm d. V. f. G. n. Alth.
Schlesiens (s. Nr. 130^1 Bd. 23.
358 8. U. 4. a) Urünhagen., 5.
Nr. 3258. — b)S. 29-59. P..FrieÖena-
burg, Das Auffliegen des Pulver-
thurmes zu Breslau 24. Jnni 1749.
— C) Weigelt, s. Nr. 8259. — dj
Sehwarts,8.Kr.3229. — 6)8. 177
bis 240. A. Hever, Die kartograph.
Darstellgn. Sciilesiens bis 1720. —
1) 8. 241-75. Pfotenhauer, Zur
6. d. Weihbischöfe d. Bisth. Brealan.
— g)Friedr. d. Gr.,Cabinetsnrdre9,
8. Nr. 8250. — Ii) Schuster, s. Nr.
3260. — I) 8.804-7. C.Grttnhagen,
Noch e. Nachr. üb. d. Bresl. Volka-
tribun Doblin. — k) Kreb«, s. Nr.
3090. [53
Vorzelt, Schlesiens (vgl. Nr. .1308).
IV (Hft. 46-64) u. V, 1-2. 1881-89.
648, 14 S. u. s 1 a) S. 1-24. H.
Luchs, .sclileii). Landes- u. .Städte-
wappen. » h) 25>86. Ad. ßlAta,
D. Waldauer Münzfund. — c) 39-44.
A. Bauch, Die Siegel Hz. Rolkos
U. V. Schweidnitz, etc. — dj 4c 52.
▼. .8/ebmid, D. Compracbczützer
Itnnzfand. ~ c) Nehring, s. Nr.
mm. — OKnotel, 8..Nr.8804. —
g) Wernicke, s. Nr. 3768. — h)
129-34 ; 233-5, H. Luchs, Mottos ans
d. sog. Bchlep. Wappenbucb um 1575.
— .i}.13(i397. Eug. Kalea^e, Führer
durch d. .Mns. ecbles. Altbb. — • Jk}
,209-18. G. Bauch, D. Münzpriv. d,
Eisch. Job. IV. V. Breslau ,läl5. —
1) Wernicke, s. Nr. 3551. — mV227
bis 281. J. Friedländer, D. Miuiz-
fund V. Wättrich. — n) 266-82 K i !i r-
feldt, D. Peisterwitoer .Deiiuriund.
— 0-p) 517-27 [so flalsfih pag. >$tatt
.317 etc.]: 550-4. Rlsnerv.öroaow,
Betracht ^Mi hb. poln. Wappen etc.
in Schlesien; v. March, JBen^erkgn.
dain. - q) 554 61. Poln. Heraldik.
— r) 587-91; G13-7. Balir fei 1 r . D.
Münzfund v. Rudelsdorf: d. Peister-
witzer Denarfund . — s) K 1 o 8 e , s. Nr.
1
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V, 2-3. Bctndenbiiv, FTeoMeii; Sfiliktien, Sftebaen. 297
3836. - f) V, 2-7. F. Fricdens-
b.nrg, Müuzkde. u. AUh.-Wisa. —
0)50-52. F. Friedensburg, E. in-
teress. Siegelstempel. [39.54
Codex dipl. Silesiae (rgl. Nr. 1307).
XIV: Liber fundatlonis episc. Vratis-
lav«, hng. H* Markgraf n. J. W.
6ehnUe. XCV, 211 S. m. 5 Taf.
M. 10. [55
6rQiihagen, C, Wegv^eiser durch
d. ächles. G.-Qn. bla'15£i0. 2. verm.
Aull. BresK, Max. gr. 8*. IV, 46 6.
M. 0,80. [56
Adamy, Heinr., IMe tehlet. Ort»«
namen^ ihre Entstehg. a. Berltutg.
2. Aafl.gr. 8". (IV, 146 8.) Breslau.
Prigbatsch. il. 2,50. [57
Knoetel,P.,D. schles.Adler. (Vjschr.
f. HernlL T; 392 401.) [57a
Grotefend, H. , StJimmtafeln «h-r
schies. Fürsten bis 1740. 2. verb. Aull.
Bresl, Max . gr. 4 M V , 7 2 S. M. 2. [58
Gritzner, W., Alphab. Naclr-v. d.
sÄmmti. adl. Familien, welche d.
»chles. Ineolat erhalten haben . (Vjschr.
f. Herrl l, 10, 492-519.) [59
eescfilchtsquellen d. Oft. Glatz {vgl.
Kr. 1315). IV: Das alt. ülatzer Sladl-
boeh, 1324-1412; i. Ausz. v.V o 1 k m e r,
Register V. Ho hau 8. Uabelschwerdt.,
Franke. VI, 220 8. M. 3, [60
WeMioke, E., Orkdl. Beltrr. a. O. d.
Adelsfamilien in d. eh. mein. Krr.
Banzlau u. Löwenberg. (Vjtehr. f.
Herald, etc. 16, 339-68.) [61
Stoni, L, O. d. Stadt Ooldberg,
(vgl. Nr. 1319). 1046. (Behl..) Lfg.
8. 577-1007. [62
Weitzel, A., 0. d. Stadt a. ehem.
FeeUrag Kosel*, ans Urkk. n. amtl.
Akten?t. 2. Aufl. Koael, Mode. 8^
X\U 784 S. M. .5. [63
Weitzel, A., G. d. Stadt Sohrau i.
O.-Schles. Kosel, Mode. 8*. XIV,
672 8. M. 4,50. [64
Weitzel, A., Cbronlk d. Parochie
Pogvzebtn. -KoeeU Mode. M. 0,60. [65
Znr Cr .Schlesiens vgl. Nr. 1S59. 2119; 83.
iSMS; ä7. 30SI0. aSS8; 99; 60; &4: 66: M-m.
98M ; ftl. S67». S7f> ; 71. WH | SS ; 4« ; WUWSa.
Maflazii), Neue.*» Lausitz. {». Nr J320).
64, 1-2. 65. 1. 358 8. n. 1-149. k
Hit.: M. 2,50. a) Francke, s. Nr.
2241. - b) S. :m \2. H. Knothe,
Die Familie Steiur ucker in Zittau u.
G5rlita. — fl) Bariaht, e. Mr. 8188.
— d)8. 340-343. Klage d.F^auiskaDer
zu Lanban gegen d. dasige Knnncn-
kloster, i;i45. — e) 8. 343. Jecht,
Libri missivarum [Görlitz, 1491 bis
.1662). [66
Jentech, Kligo, Die prähist. Altilh.
d.Stadt-.u. Landkr. Gaben. IV. (Pr^gr.)
Guben, König. 4^ 22 8. #von
weiterem Iiitei-e-^e. [67
.Czischkowaky, Fr. Aug., Zeit- und
•Orts-6. V. Grossi^chunau, Lpa., Grack-
lauer, ^\ Ü72 S. M. 8. [68
Knothe, H., Urkk.-Fun I zu Bautzen.
(KASächaG 9, 144-6.) .-^ Vgl. :Naclirr.
185b. [69
ZnrO. (LLauttavgKMtT.^Ain; 19; M.
im ; 80.
Laue, Lit.-Bericht s. Nr. 4143.
Archiv, Neues, f. mrhs. G. Nr.
13231. 9, 3-4. 10, 1-2. S. 18.5-3.54
u. 1-17«;. k Hft.: M. 1,50, s. Nr. 2901.
3027 . 56: 84; 85. 3117; 18; 24. 3222;
24. 3493. 3552. 8879; 80. 3969 ; 81.
Ferner noch: a) 9, 83tl43. finb. Er-
misch, Die sik-hs. Stadtbücher d.
MA. - b) 10, 158 f. Tb. Distel,
Reiiie d. sächs. Hof- u. Staatskalender.
— c) 10, 170 0. Bibliographie. [70
Posse, Otto, Die Siegel d, Weitiiier
bis 1324 a. d. Ldgfn. v. Thüringen
bis 1247. Lpz., Gieseeke A DeTrlent.
1888. fol. 15Taf.,20S. Text. M.24. [71
Kaemmel, Otto, Ein Gang durch d.
G. Sachsens u. s. Fiirsten. Dresd.,
Hoffknaan. foK 110 8. .M. 5. [72
Hofmeister, 6eo. £lierh., Das Haus
Wcffin von 9. T'rp[ir. bis z. neuest.
Zeit in allen s. Haupt- u. Keben-
linien, nebet e. geneal. Oabersicht
d. alten Mkgfn., Herzöge u. Ldgfn.
etc. etc.; nach d. Qn. Festgabe. Lpz.,
Spanier, gr. fo). 9 8. in. 24 geneal.
Taf. M. 12, resp. M. 20. [73
Biedermann, Frhr. v., Die Wappen
d. StammUuide a. Herrschaften d.
Wettiner FfirBtenbaaeaa. Lpz., Rahl.
Taf. fol., Text, gr. 8°. 7 S. M. 2. [74
Brecher, A., Darstllg. d. Gebiete-
verändergn. i. d. Ländern Sachsens
n. Thilringene v. d. 12. Jb. bis henle.
BerL, Reimer. 1888. Chromolith. fol.
M. 030. ^Rec: Z. f. Gjadw. 33,
159 f. (A. Kirchhoff). [75
Beltrfige z. sächs. Kirchen-G., hrsg.
V. Frz. Dibelius u. G. Lechler.
Heft 4. Lpz., Barth. 1888. 8^ 234 ö.:
A) F. Dibeliai, Zw 0. u. Cluwak-
teriaUk Bchnecken. — b) Fr. 8ei-
Digitlzed by Goog[e
298
Bibliographie Vr. 9976-4015.
fert, Job. Pfeffinger, Pastor rn S.
Nicolai 1493-1573. — c) G. Buch-
wald, Die Lehre des Job, Sylvius
Wildenauer Egranns u. ihre Beziebg.
z. Kt-rormation. — d) C. G. Pötach,
Aus d. G. d. Kirche etc. zu Jabnu*
hauten. [3976
^ Hasee, H. 6., G. d. sächs. Klöster^
8. Kr. 1^25. Ree: NASächaO 9> 840 f.
(G. Müller). [77
Eriwtafa, JUl. u. Alb., Erörtergn.
auf d. Gebiete d. sächs. Münz- und
Medaillen-G. Dresden, B&nsch. 1888.
gr. 8"*. 84 6. m. 8 Taf. M.6,70. Ree. :
KZ 20, 426 f. (K. Domanig). [78
R., C. V., Zur G. d. Familie v.
Römer in Sachsen. (Vjschr. f. Herald,
ete. 16, 869-90.) [79
Gurlitt, Corn., Wnr?chau u. <\. ßäcliP.
Körrige. (Lpa. Ztg. 1888. ßeiL Nr.
123 f.) [80
HofmariD, Rltob., Beitrr. z, Verf.-
G. d. Stadt Pirna auf Gr. d. Stadt-
rechngn. d. 15. u. 16. Jh. (NASächsG
9, 186-231.) [81
Mittbeilungen d. V. f. G. d. St
Meissen, a. Nr. 1827. Vgl. Nr. 327ti.
8348. 3764. [82
Sobaberth, G., Gvozdec (d. i. Gros-
senhain); e. Beitr. z. ält. G. d. Hauses
Wettin. n.d. Mark .Xieis&eu. Grossenh.,
Hentze. gr. 8^ U, 84 8. IL 0,75. [88
mttbellungen v.Freiberger Alth.-V.,
hrsg. V. Heinr. Gerlacb. 24. u.
25. Hft. Freib., Gerlach. 8^ k 96 8.
•) Oerlach, Bilder aus Freib.'s Ver-
ganght. Forts. — b) Kade, Job.
Bocer a. s. Lobgedicht auf Freiberg.
— o) Gerlaeh, Mittblgn. a. knrf.
sKcha. Hofkalendem v. 1080 u. 81.
— d) Knau th, Liter. Umschau 1887,
Freib. u. ümg. betr. — e) 25, 40-96.
K. Riehter, D. Freiberger Bier u.
Freib.'s Brau- u. Schanknabrg. seit
d. ält, Zeit. — Vgl. ferner Nr. 611.
3051; 52. 3121-23. [84
Heydenreloh, Ed. n. Paul Knauth,
Die Bezielign. d. Hauses Wettiti zur
Berghauptstadt Freiberg. Festsciir.
Frelb., Cru * Oerlaeh. gr. 8*. 83 S.
H. i m [85
Krumbiegel, Frlti, Zur Lage und
Entwickig. d. Stadt Freiberg m, bes.
Benign, anf Bergbau n. Industrie.
Freib.. Gras n. Oerlaeh. gr. 4*. 36 S.
M. 1. [86
Hlttbeilungen d. V. f. 0. Ann»-
herg u. Umgeg. I., Nr. 1328: E.
K r ii f[ e r , Gru r ^ rn tje d. ehem. Annab.
Stadt- u. Bergrechts. [87
Mittheilungen d. Alth.-V. i. Zwickau
n. Umgeg. Hft 2. Zwickau, Zückler.
8" XXIII, 81 S. M.1,80: a)S. 1-28.
£. Fabian, s. Nr. 3055. - b) S. 29
bis 51. M. Sehilling, a. Nr. 2S59.
— c) S. 57-81. G. Buchwald, Zur
Kirchen-, Schul- u. Sitten-G. v. Här-
sendorf u. Wüdenfels (Ref-Z. - Be-
ginn 18. Jb.) (88
Ouellen zur 0 T.eipzigs; hrsg. v.
GuHt. Wust mann. Veröffentlichgn.
a. d. A. u. d. Biblioth. d. Stadt Leipz. L
Lp^.. Daneker*aLex.-8^XV,^S.
M. 10. [89
Mlttbeilunoeo d.geBch.u. alth.-forach.
Oes. d. Osterlandes 10, 1. Altenb.,
Bonde. 1888. 8». S. 1-122. a) S. 1-94.
J. u. Max Lobe, Ann. d. St. Alten-
burg bis z. J. 1499. — b) Ö. 95 122.
Löhe, Ans alt. Rechngn. [90
Mitthellungen d. V. f t; u. Alth.
zu Kahla u. Roda. III, 4. Kahla S'.
a) S. 375-478. Nachrr. üb. Adlige
a. d. Kircbenbb. d. Ephorie Roda.
— b) S. 479 513. Lommer, Beitrr.
z. G. d Gin. V. Orlamünde. [91
Ronneberg, Em. Fr., Das grosse
Staatswappen d. Hzth. Sacbs.-Alten-
burg. Li)z. , Rubi, gr. 8*. 22 Cliro-
molith. M. 9. [92
Jahresbericht; 58. u. 59., d. Vc^gi-
ländisch. aUh. forsch. V. zu Hohen-
leuben u. 11. u. 12. J.ber. d. g.- u.
aith.-for8cb. V. zu Schleiz; hrsg. v.
M. Dietrich. 8*. 117 8. a) 8. 1-82.
K. Walt her, Das alte Weida (auch
Sep. Gera, Kanitz. M. 2). «jf- Ziisam-
menstellg. auf Gr. d. Lit. [93
R., C. V., Aassfige a. d. Kirchenbäch.
d. vogtl. Städte Adorf, Elsterberg,
Falkenstein etc. (Vjschr. f. Herald, etc.
lü, 520-73. r«4
MitthelllBgMd.g.- u. alth.-forscb.V.
zu Eisenberg, 8. Nr. 1332. 3. u. 4. Hfl.
a) Procksch, Hz. Christ v. Sachs.-
Eisenberg. — b) Procksch, s. Kr.
3681. — e) Weise, D. Altenburcer
Mundart. [95
Zar O. Könicr. Sacbscius etc. v^l. Nr.
2281 ; 86. 2359. 24;jn ; H ; i2. '^i 1 l ; !^?<c.
2901 ■ 3.Ö. 302«; 50-.=)5: ; aUS-*4. 8«t5;
76; 77. 3333; 31; 4S. 352S ; .'.2. 36$S; tl; ••.
StM. mii 7»; 80. «98S: 9&d; e; t
^ SohöfTenbOober, Die Hallischen,
s. Nr. 1834. Ree.: GBL 18. [96
J
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\\ 3-4. Schleaien^ Sachsen ^ Niedersachsen.
299
Hertiterg, fiMt. Fnl., Q. d.6t Halle
a. S. V. (1 Anfängen bis z. Neuzeit.
I: Halle im MA. Ualle^ Waisenhaus,
gr. 8*. XIV, 534 S. M. 6. [3997
MMZel, Cl., Die Herren v. Sanger-
hausen u. ihre Besitzgn. Sangerh.,
Frauke. 8^ III S. M. 1. [98
Meyer, Karl, 0ie Reichwt. Nord-
hausen als Festang. (ZHarsY 41, 292
bis 3ÖÖ.) [3999
Blitter, Mansfelder; Mitthh. d. V. f.
G. u. Alth. d. Oft. Mansfeld zu Eis-
leben, hrsg. V. Qrössler. 2. Jahrg.
Eisl. 1888. gr. 8M22 S.: a) Uembe,
Der Briemehsel des H. CyriMüs
Spangenberg. 2: 1573-84. — b) Gröss-
ler, Radegundis, Prinzess. v. Thü-
riugeu, Kgin. v. Frankreich. — c)
Gr öS 8 1er, Mitthh. aus Eisleb. Kir-
clienbb. 1632 17^0. — d) Pe cht, Ein
Bittschreiben d. Eisleb. Ratbes vom
27. 8ept. 1601. [4000
. 4c Urkundenbuoh d. Hansf. Klöster,
s. Kr. 13H5. Ree: HZ 61, 314 f.
(Th. Fiat he). [4001
Mroka, Max, Bdtn. s. SiegeUk. d.
Mansf. See- nnd Saalknises (DIsb.)
Halle. 8». 53 S. [2
Plbllcatlonen d. Alth.-V. zu Torgau.
Tofgan, Jacob. 1888. gr. 8*. 26 S.
M. n 50 a) Siegel n. Wappen d. St.
Torgau. — b) C. Jacob, Der Teufel
in Torvaa. [3
Geschlchtablätter f. St und Land
Magdeburg (vgl. Nr. 1339). 23, Hit.
3 u. 4. S. 213 4;i2. a)Jw. Koch, s.
Nr. 2111. — b) A. K 1 e i n 8c hm id t, s.
Nr. 24»j2. — c) S. 292-323. Ed. Ja-
cobs, üeinr. Katbmann, Verf. d. G.
d. 6t. Maffdeb. — d) 8. S70-409. 6.
Hertel, Der Streit d. Erzb. Emst
m. d. St. Magdeh., 1494 97. c)
S. 410-<>. W. Zahn, Burg üiuwurp
bei Aken. [4
:K Tollin, H., Franz. Colonie von
Magdeb., s. Nr. 1342. Ree: HZ 61,
810-S (Tb. Flathe); FBPG 1, 642;
Theol. JE 7, 254 f. (A. Werner);
KBIGV 86, 56-8 (Koch). [5
Strassburger, Ein Tag in Aschers-
lebens Hsnem, 1484. d. HanV.
41, 44?
[6
Jahresber., 22., d. Altmärk. V. f.
▼at. G. etc. zu Salzwedel, Abth. f.
G. Haffdeb. 1888: a) S. 1-33. Hein-
rici de Antwerpe Tract. de urbe
Brandenb., nea hrsg. v. G. Sello. —
b) 6. 84-52. Onst. Schnlae, Hist.
Ansbeate a. d. Kirehenreelui.bb. ▼.
Wnjflt ben und Calberwitsch. — c)
Mulversteds, s. Nr. 3118. — d)
Zahn, s. Nr. 3127. [7
Mittheilungen d. V. f. Anhalt. G.
u. Althk. (vgl. Nr. 1338). V, 6. S. 329
bis 92: a) 6. 329*36. Frankel, Slav.
Ortenamen i. Anhalt. — > b) Bis e s.
Nr. 2291. — C) Hosäus, s. Nr. 2483.
— dlErdroannsdorff,8.Nr.2.'i61. [8
Köhler, 0., Das Kloster d. Marien-
knechte zu Bemburg. (Progr.) Bern-
burg. 4». 21 S. [9
Sobaiidt, 6eo., Die i umilie v. dem
Borne. H: Urkk.-Baeh n. Ergänzgn.
zu I. Merseburg, Steffenhegen. gr. 8*.
Vni, 652 8., 9 Taf. etc. M. 13. [9a
Zar O. d. Prov. Sachsen vgl. Kr. 2111;
Ifi. 80«; 3t; 33; 77; 81; 88; 90; 'Jl. 2:J08.
247«; 79, 2561. »OOS; i0-t5; ö6; 67. 31äö-i7:
'MX 3220 a; 33; S4; VS. UUt. 8508. 86St; SS.
3700. 48M1; 95 C.
säehs. €hrtfppe»
BraooBüliutiig (mit Harz) iOlo-i:> ; llaauover
eoia-SS; MMUeiLbiirg 40S4-SS; SdüMw.-Uol>
stein «osT-si: Haasestidte 4S6t-4s; OUsn*
Img n. OstlMaL 40U-«S;WeBtlUen404e^.
Ulrich, Ad., [Liter, d. J. 1885, betr.]:
Nicderdtld (JBO Bd. 8^ U, :m )^:
m, 267-66.)
ZaHiolirlft dee Hara-V. f. 0. und
Althk. (8. Nr. 13451 41, 2. S. 278
bis 459. Inhalt s. Nr. 2249; 90. 2803.
3128. 3620. 3705. 3868. 3999. 4Ü06.
Ferner: a) S. 428-34. H. Lenger-
feldt, Zur Jagd-T; n Harze; die
Jagden i. Hzgth. Braunschw. — b)
8. 486-8. P. Zimmermann, Znr 0.
d. Bären a. Harze [Bärenjagd]. [11
^ Günther, F., Ambergau, Ilannov.,
Meyer. 1887. Ree: HZ 02, 132 f. [12
Backhaus, A., Entwickig. d. Land-
wirthsrhpft auf den grll. Stolberg-
Wernigerod. Domänen. (Sammlung
nat-5k. Abhdlgn. hri^. Conrao.
V, 6.) Jena, Fisclier. 1888. 8*. IX,
323 S. M. 6. [13
Elster, Otto, Denkmäler, Denksteine
u. Erinn.Zeichen an die Hzge. TOtt
Brmmschw.-Wolfenb. Braunschweig,
Wagner, gr. 8^ 102 8. M. 1. [14
Koldewey, Frdr., Die Jesuiten n. d.
Hzth.Brannsch w. ( Vortr.) Braunsch w.,
Schwetschke. gr. 8*. IV, 37 S. BT. 0,60.
2.Au8g.: Vi,52ö.M.l. <ä$> Ree. : ThLZ
14, 312 f. (F. H. Reasefa). [15
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300
Bibliographie Vr. 4016-^2.
Zar 0. Brannacbweigs etc. vgl. Nr. 1961.
SraS. 8180; 81. 77; 92. S711. S«M7. 3»06.
8867. »MI. MM. M06e; S6; U. &7U. 8868.
ZiHiChrm (J. hiat. V. f. Nieder-
sachseu, Jahrg. 1S88. Hann., ÜAhn.
Sr. b". 316 .und 50 NacUrr. U S.
l 6. a) Bening, b. Kr. 1901. —
b") Oppermann s. Nr. 1877. — c)
Dürre, s. Nr. 4023. — d)Urk unde,
8. Nr. 2294. — e) Briefwechsel,
8. Nr. 8206. - f) U 1 r i c h , s. Nr. 2360.
— g) S. 2GC-31G. K. Janicke, Das
Weinamt d. Domherren aa Uildes-
heim. Forts. [4016
«ät- Meyer, Hannover. 2. Aull., e.
Nr. 1350. Hec: HZ 62, 133-5. [17
Ahrens, H., a) Das Wappen u. d.
Farben f). St. Hannover. — McDaa
Wappen d. vStadt Lindeo, (Dt. Herold
.19, 51-54. 20, 90 f.) [18
Alten, K. v., öammlg. T. .R«ge8ten
zu e. FaiD.-6. d. Herren v. Alten,
11821600. Hann., Hahn, gr.4^ 152 8.
M. 7. 119
Alten, VIct. V., Stamntafr. d. nr-
Adel..6e8chlecht8 v. Alten 1182- 1880 ;
hrsg. V. Eberh. v. Alten. Berlin,
Heyroann. fol. 8 Taf. M. 15. «K- Rec:
Dt. Herold 20. 120. [20
Bock v. Wllflagen, 6ao. W., Die
Gm. V. Poppenburg u. ihre agnat.
Beziehgn. zu d. Uradelagescbl. derer
V. Wülfingen. Celle. 8*». 82 S. * Ree. :
Dt. Herold 20, 18 f. (H. A h ren s). [21
<^ UiJarfiltlohan. Eda. v., Beiur.
.1. Familieng., Nr. 1854. Ree.: Dt.
Herold 19, 71 f. [22
Dürre, Der Stammbaum d. Edel-
i»erren v. Dorstadt. (ZH VNiedexs. 1888.
342-67.) [23
Znr G. NiedenMMhsens n. Hannovers Tgl.
Nr. 1883. 1M5. tflftS; 68. 8S9S; 94. t860. 8iSl;
45. 2562. 2617 ; 45. 2785. 8826 ; 67. S0S2 ; 67-59.
3129; 76. 3808-5. 3403. 8801. 8tt28. 4393b;
IM f. M14h.
Krame, IC E. H., [Liter, d. J. 1885,
betr.]: Sclileswig-Holst., Hamb., Lüb.,
Mecklenb. u. Pommern. (JBG Bd. 8.
II, 129-48; III. 64-82.) [24
^ Koppmann, K., G. Rostocks, s.
•Nr. 1358. Ree: MHL 17, 170 f. (K.
H. Krause). [25
«Peiiti, A., O. d. Kirehepiela Jabel.
Waren. Kaibcl.l8«8.8«.86S.M.l. (26
Zur Q. HecklenbargB vgl. Nr. 8Ae7. 8489 ;
1080: M. 84M. 8688. 488ia; 0. 44UL
Zeitschrift d. Ges. f. Schleew.-Holat.-
Lanenbofg. G. (▼gl. Nr. 1860). 18, 2.
S. 131-286: a) F. Bertheau, s. Nr.
2295. - b) Detlefsen, t.Hr. 2432.
- c) Lieboldt,8.Nr.«411. — Yf!.
auch Nr. 3349. \27
niesten u. UriüL, Schlesw.-Holst.-
Lauenb., bearb. o. hreg. r.'P.'Haaae.
II (1250-1300). 6 (Schl.-Lfg. Hamb.,
Voss. 1888. hoch 4". S. 393-476.^. 4.
* Ree. V. I u. U: DLZ 10, 981 f-
(D. Schäfer). [28
Schmidt, Max, Beitrr. v. Münzg. d.
Hzge. V. Sachs.-Laueuburg. (Sep. a.
A. d. V. f. d. O. Lanenbnrgs). Kittve-
burg,Schmidt.gr.8«.38S.M.0,60. [29
Haupt, R., Die Vizelinskirchen;
baugesch. Unterss. an Denlimalem
Wagriene ids Beitr. s. Aofonga>0. d.
Oldenb.-LübeckerBiath. Plön, Hahn.
8". 190 S. M. 4. [30
Schmidt, Zur Agrar>G. Lübecks
etc., 8. Nr. 1868. Ree.:'HZ 62, 181 f.
(E. I.i esegang). [31
ZorG.äcUeaw.-Holstelns: 2295.8411; 13.
t;i8. 8686. 377:k :!85S..4aililp«r.
I, J. H., [Lit. d.J. 1885, batr.}:
die Hanse. (JBG 8, II, 162 70.) [82
Urkundenbuch d. St. Lübeck. VIII
(8. Nr. 1368). 11 u. 12 (ßchiu8s-)Lfg.
S. 801-84 ii M. 3. #.B«b. t. VUI,
1-10: FBPG 2, 291 f. [33
Brehner, W., Die Strassen namen in
d. 8t. Lflbeck n. daran Yontidtan.
Lüb., Schmereahl. gr. 8*. Till, i48 8.
M. 0,75. [34
-K' Teadorpf, 0. L, Mitthh. ub. d.
Tesdorpl'sche Gesehl. Ree.: Dt. Ho«
rold, 19. 109-11 (L. Clericus). [85
ZeltBohrifl d. V. f. Hamburg, ii,
(s. Nr. 1869). VIII (NF. V), 3. S. 421
bis 666 Q. 8 Tafeln. M. 3,60. a) G-ä-
dechens, s. Nr. 4041. — b) S. 641
bis 64. Verz. der in iBd. i-8 d. Z.
enth. AnMtae. [36
Mittheilungen d. V. f. Hamb. G.,
hrsg. V. V. Vorst, (s. Nr. 1370). XI.
S. 161-32Ü. a) Ö. 165-71. W. Öillem
n. C. »Walt her, Rathsherr Alb. Ost-
mann u. s. Familie. — h) P 171-80.
F.Voigt, Der Reiehskanzi.Gf.KhurU
i. J. 1688 als kais. Commissar in
Bergedorfer Streitsachen. — e) 8.
180 2. Beneke, Die Ehrenbürger
Hamburgs. — d) Ad. Wohlwill,
8. Nr. -2564. — •) 8.202-5. C. H.F.
Diesel, Die Societat der Schul-,
Scheib- u. Rechenmeister v. J. 1662.
— n S. 205-8i253f.H. W. C.Hübbc
n. F. Voigt, Die Familie Oetmami
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V, 4. Nordwesten: Kiedersftchsen.
301
im Bi 1 1 wärder AuBSchlag. — |r ) ^ J ' > f.
H. VV, C. Hübbe, Der %'orni. Hanse-
hof im Billw. Amadilage. — h) 8.
212-4.- Ans fer Ii f^n n g d. ReceBses
V. 22. Müjrz 1Ö95. - 1) F. Voigt,
8. Kr. 8540. — k) V., a. Nr. 8889. —
1) S. 257-62. Th. Schräder, Da«
Hauptbuch d. Kirch« zu Billwärder.
m) Z u 8 1 i m m u n gs a d r. s.,Nr. 2596.
— b) 8. 265 f.' E. Baateh, Zur 6.
d. Hosp. i. Iii. Geiste in Hamb. —
0) S. 2G7 f. E. Baase h. Der engl
Gesandte Dr. Lee in Hamb. 1533.
— p ) S. 285-96; 313 9. C. F. Ga
dechene n. C. Waltlier, Ilinrik
Berkmeyer a. Uamb.^ Bisch, v. Katze-
burg 1511-81 — 4|) 6. 898-806. W.
Stieda,Hitii8. Kauttahrtei-SohifTeetc.
i. 15. Jh. — r) S.308 f. C. Walther.
Bergedorl" als Wallfahrtsort. — 8) S.
310-2. E. Baase h, Die Hanpfleute u.
Vögte auf Neuwerk» [4037
WlcbmaM, Hamb. Q. etc. (s. Kr.
1871). 2. Hftlfle. IV! 8. q. 8. 158^804»
M. 8. [38
EhreaberQi Rieh., Wie wunl? Ham-
burg gross? I: Die Aaff. d. iiumb.
Freihafens. Hamb., Voss. gr.8*. 109 S.
M: 1,50. -Sf Hec: Jb. f. Gesetzg. 13,
238 f. (W. NaudÄ)i Vjsjhr. VPK 26,
III, 26-47' (K. Braun); Z. f. d. ges.
Staatsw. 45, 586. [39
Ehrenberft, Rieh., Hamburg u. Ant-
werpen seit ÖOU JJ. Hamb., Herold,
ffr. 8*. 49 S: M: 1,20. 4c Ree: Z. f.
d. gcj. Statu.sw. 4o, 588-90. [40
Gaedeohens, C. F., Das Hamb. Mi-
litär bis z. J. 1811 u. d. Hanseat.
Legion. (Sep. a. ZVHarob.G.) Hamb.,
Gräfe, gr. 8". III, 220 8. m. 8 Tat.
M. 3,00. [41
Hoohtalta- KlüdArordiigm Bte
Hamburg., v. 1583 u. 85, hrsg. v.
J oh. Fried r. Voigt. HamU,Mauke.
gr. 8*. IX, 56 S. M, 1. [42
Urkundenbuch, Breroischee, hrw. v.
H. Ehmek u. W. v. Bippen. v, 1.
Brem., Müller. lmp.4M6äÖ.M. 7. [43
Zur. O. Lübeck. Hambirg, Bremen
VgL Nr. 2056. 2'>e4 : 96. 2617 ; 64 ; ; 2r3.V
S844t SSia; 9«. ailOft. 3818. S40S^ öl. 3M0. 3S«6.
2m O. d. HiiiiM>Tgk Mr. SIM; 8ft; MM.
8917. 391S. «mb.
lahrbuchi! O - f biM. Kunst u.vatl.
Althh. zu Emden. V11I,1. Emden, Hay-
neL gr.8'. III, 1488. H.8. a)B'artela,
8. Nr. 3687. — b) S. 78. De Vrl«,
Znr 0. d. Stadt Papenburg. — e)'S.
7^ "1. Aus Berrih. Elsenii gesohr.
Aumerkk. etc.; miig. v. Bartels. —
d)Chri8tineCharlotte,8.Kr.2438.
— e) S. 85-87. E. selbstbiogr. Skizze
d. Kanzl. Brenneysen, mitgeth. von.
Bartela. ~ f) 8. 88-89. Copie e.
tistfries. I<ehensurk. nebst Transfik,
mitgeth. v. G. Liebe. — g) 8. 89-95.
P. V. Reusen, Ein Beitr. z. Miinzk.
OetfrieaL ~ h) & 9S^ Afra. B u o he-
lius, Reisebericht: Emdeni. J» 1617;
mitgeth. v. Kohl mann. — I) v. d.
Appelle s. Nr. 3207. — Vgl. aus
VII, 2, Nr. 229T. 2368. [44-
Ten Doornkaat Keolman, J., Fries.
Ortenamen u. deren urk. nachweisb.
od. nrathmassl. <. Form. (Jb. d. V.
f. nifderdt. Sprftchf. 13, 153-9.) [45
Zur O. OldeBbosgt n. Ostfttolaad» Nr.
ifm-, 9t: tsee. ho. swr; s«8r. sssr.
Chronlken,Die, d. weptr i ni» inrh.
Städte (vgl. Nr. Iä74> 11; äuest, s.
Nr. 2187. *Rfec v. I: WZ 7, 371-84
(Rubel); HZ 62; 533-5. [46
^Siegel, Die wr^tf IT, 2, n. Nr.
1377. l^ec: CBI 87ü i. , Laacher Stim-
men 589 (Dreves). [47
Frfcke. W., Chronik Bielefelder Fa-
milien. Bielef., Helmich. 8^ 144 S.
M. 2. [48
Relemaiin, Th., G. d. Gft. Tekenn-
bürg bis z. Fnterg, d. Ekbertinper,
1263. (Diss.) Halle. 8^ 30 S. ^ Er-
scheint vollst, in ZVtG. [49
Toblen, W., Kiroheng. v. Schwelm
bis ins 17. Jii. Öchwclm, Scherz. 8".
92 S. M. 1,50. [50
Zur 0. Westfalen« vgl. Nr. 1861. srwj.
Sl?r: S7. iift: 7S; 98. 2975. MSI; 50: 89.
2>37; OA-eT.flWP;t»;Miaeil; et; es. teM;
05. 5130.
5. Her Wejiten, Mheinisc/ie
Gruppe,
Rhein 1 III i(l<? i. allgfin. 40.m-,';4 : h ill;iiid.-hHl(tr
AnSChlU-Ms 4n.'i*-4l01: N !■ lirrrh- in 410»-17;
MoseliaudHchaft«'!! mit Lii\> mhurg u. Loth-
ringen 41 1 «-2" ; Pfiilz 1 (Jr sshzgth Ibvssen
4UMf; KaMaa, Fruikfiirt a. WeMetma
4ts».iej
Z^tteohrifl, Westdt., f. G. u. Kunst
(s. Nr. 1381). Vn. 4 u. Vin, 1-2.
8. 313 !J2 u. 1-188; nebst Corresp.Bl.
Kl-. 9-12 u. 1-7. Sp. 193-288 u. 1-160.
Inhalt vgl. Nr. 1889. 217«. 2827.* 29I0f;
13 72: -'l. 3733. 4422.. [4051
^ Mehtia, Stadien. 10, 8. Nr. 1383.
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302
Bibliographie Nr. 4052 -408ü.
Ree.: KBIWZ 8, 13 f. ; Bonner Jbb. 86,
267 (v. V 1 e ut e n). HZ 62, 544 f. [4052
<^ Laiipraoht, Skizzen s. Nr. 13b4.
Ree: ZAaehGV 10, 262 f. (J. Han-
£e n): Z. d. Berg.UV 23, 262 f.; HZ
62, m-1. [53
Macoo, Hern., Beitrr. i. Üeaeal.
rhein. Adele- n. Patriiierftmilien. IL
ZAachOV 10, 252-5 (E.T.Oidt-
oianii). [54
Z. O. d.lth«liiltade im «Dg. ygl. Nr. INO.
iMe. fHa; I8.
Bljdingen tot e. nederl. bibliogr.,
nitg. d. Fred. Muller. Ul; W. P. C.
Knnttel^ Kerkg. Amst.^ Mnller.
gr 411 S. Fl. G. [55
Bijdragen vnor vaderl. gesch. en
oudlieidk. 3. neks IV , iiitg. d. R.
Fruin. 's Gravenh., NijhoiT. 8". II,
445 S. Fl. 2,50. Vgl. Nr. 2364; 66; 71.
2537; 71-73. 3490iai. 3700. 4063. [56
Warkta het Met genootsehap
etc. (vgl. Nr. 1381). N. S. 50-53. a)
Brievpti etc., b. Kr. 3133. — b) Docu-
menta etc., s. Nr. 3132. — C) Reso-
lutien^ genomen bij de vroedschap
V. Utrecht, betr. de illustre pchool en
de akad., 1632-93, uitg. door J. A.
Wijne. IV, 147 8. Fl. 2. - d) Ee-
gistres 8. Nr.2990. Tgl. Nr.23G9; 97. [57
Bi]dragen en mededeelingen van
het bist, genootach. etc. XL 'sHage,
Nijboff. gr. 8«. XL, 528 8. Fl. 6,90.
a) J. H. V a 71 M i j n d en, Gedenkschrr.,
uitg. door ö. Muller. — b) Abr. de
Wicquefort, Kim. aar la guerre
faite anz prov.-onies en 1672. uitg.
door J. A. Wijnne. — c) K. linhl
bäum, 3 Briete der Stadt London
an d. 6t. Dordreeht a. d. J. 1859.
■ — d) Joris de Bye, Gedenkschr.
betr. het bewind v. Üldenbamevelt,
medg. door R. Fruin. — e) Kro-
niekjes, 3 Utrechtache, vöör Beka's
tijd, uitg. door S. Mnller. — f) Bri e-
ven van prius Willem I etc., medg.
door P. L. Mnller. [58
Archlef voor de geschied, v. h.
aartsbisd. Utrecht. 16 and 17. 1-2.
Utr., v. Ro88um. 8". 4Ö9 Ö. u. ö. 1-306.
a) 16, 1-45; 266-99. 17, 106-28. Velt-
huijsen^ Aanteekeningen op I.ni-
deborn's bist, episc. Daventr. — b)
16, 9M36; 161-230 ; 408-92. Chlam-
berlani, Ristretti ragguagli al card.
Di Pietro rel. alle missioni di Gianda
etc. — e) Hoevenaars, s. Nr. 1391.
d) 16, 801-20. J. B. Hofvaa,
I4jtt der ffoederen etc. 1296 b^
aan de kerk v. Oud-Mnnstcr te
recht. ~ e) 16, 321-71. Conecriptio
exulum Frieiae 1580, door A. J. J.
Hoogland. - f) 16, 372-407. G.
Brom, De schatting op het bisdom
etc. V. Walraven v. Meura. — g) 17»
1-48. J. H. Rofman, Het heil, kmia
te BecFd, - h) 17, 49-80; 2o9-301.
W. H. F. V. Kootselaar, Amera-
foort; godadienst en onderwija. —
1)124-46. Mandamentenv.b. Aernt
v.Hoern t. handh.d. krrk. tncht 1372-5,
door S. Maller. — k) luainuatio, s.
Nr. 8188. — 1) 28947. B. Hof-
man, De abdij v. Pmme In b. betr.
t. de pt. Arnheni. [59
Bijdraflen voor de geach. van bei
bisdom V. llaarlem. 15. Haarl. Küppere.
1888. 8«. IV. 480 8. a) S. 1-20. Fran-
ciBcus V. Dnaaeidorp, Ann. Bel-
gici; Auszag V. /. H. Hofman. —
b) 21-27. B. H. Klönne, De toela-
ting d. roomache priesters in Am st.
1730-94. — c) 28-86. L. S c h o 1 1 e , J et«
OT. de kerk. bezittingen v6ör de t. d.
reform. — d) !01 71 A. J. .1. Hoog-
land, De Domiuicaneu te Haar-
lem. — 6) 178-206. Fr. G. 4.
Elaen, Bijdr. voor d. g. v. d. abd^
teMiddelb -f) 207-14. B. H.Klönne,
De ordonnantie d. bürgern, v. Amsi.
— r) 288-265. Bern. J. K. de Boat,
Bijdr. voor de g. v. het Janseniame
hier te Lande. — h) 331-385. Uit
de Akten van het HaarL Sapittel,
door J. J. Graaf. — i) 386-466. U
' vS «-holte. Com. Hendrickszoon. [60
Arohlef voor Nederl. kerkgeacfa.,
ond. red. v.J. G. R. Acqaoy en BL.C.
Rogge. 3, 1-3. 'sGravenh.. NijholT.
8*. S. 1-336: a) ö. 1-31. P. Frede-
ricq. De ,Sporta' en de ,8portula
fragmentorum" v. d. Kam. deken
Gillis Carlier, gedr. te Brüssel 1478
en 79. — b) 32-72. K. A. Gonlag,
Het doleerend Lntberdom In de 17
eeuw, 1681-1691. — e) 90-101. J. J.
V. Toorenenbergen , Hinne Kode
(Job. Rodiua), Rector v. d. Hier, schooi
te Utrecht etc. — d) 105 ble 264. H. •
C. Rogge. Jac. Tanrinns en de Utr.
kerk, — e) 265-79. D. J. M. Wüaten-
hof f, Mariengaarde, een yr.-kloostar
b. de at. Monnikendam. — f) 280-336*
Frz. 8. Muller, Collatiereeht en In^
corporatie v. kerken. (61
Bijdrtgmi voor de geach. ▼. da
Digltized by Google
V, 5. Westen: Rheiniande.
303
roomaeh'kath. kerk In N«dcrluid.
Rotterd.. Hendrikten 1888. gr. 8^
VIII, 232 p. Fl. 2. [4062
Malieri Fz. S., De kruniekeu v.
Holland tu Jan ▼. Naeldwijck. (Bijdr.
voor vad. g. en ondh. 8i reeks, 4,
992*404.) [63
Blok, P. J.| Verslag aang. een
onderzoek in DUd naar archivalia
bei. voor de g. t. Nederl. 188Ö-1887.
'8 Hage, Alg. Landrsdr. gr. 8^ 296 S.
Fl. 0,75. 4f Heb. holl. Urkk. in nord-
u. mitteldt. Archiven. — Ree: DLZ
10. f. (Tlohlbnnm). [64
-ä^r Stad rechten, VVeetfriefi., s. Nr.
1888. Ree: CBl 1888, 1776. [65
Rogers, Ja. E. Thor., The story of
Holland (Störy of the nationa). Lond.,
Fisher ünwin. 8». XVHI, 38ö p.
1 tb. 6 d. (66
Wenzelburger, Rainald MV. von
Geldern. (ADB 27, 724-8.) [ßl
Fiervllle, Ch., Voyage anon. et
in^d. d'un Jans^niste vu Flandre et
en Hollande, 1681, Saite. (H. de g^ogr.
2a. 212-20; 293-302 etcO
FonMn Tsliihovt, F., biTentaris ▼.
hrt rechterlijk archit-f d. Stadt Leeu-
warden. 'siiage, Gen. her. Arch.
8^ II, 45 S. 75 Cents. [Ü9
Bossemaker, C. H. Tb., 0. vsn
Overijsel gedur. het 1. stadhooder-
looze tijdperk. 1 Th.'s-Hage. Mijhoff.
8» IV, 186 8. n. 1,90. [70
Ter GoitW, J., 0. v. Amsterdam
Nr. 1390). VI, 3-5. 8. 193-439. Fl, 4,75.
•jfRec: Nederl. Öpect. 67 f. [71
Kroon, A. W., Amsterdam in 1078.
Ani.'^t,- Irn Hriiik. 124 p. 2fl. 26. [72
laarboekje, Amsterd., voor gesch.
en letteren ond. red. v. N. deRoever.
2. jaarg. Amsi, Looy. Post- 8^.
50, 226 S. Fl. 2,25. [73
Hubert, M. L, [Liter, d. J. 1885,
betr.]: Belgien. (JBG Bd. 8, II,
802 n. ni, 227 31.) [74
Lahaye, L , [Bericht ttb. bälg. Lit].
RÖH 45, 2Ö6-95. [75
Wlltf«r Htflgbtn ele., Bibl. Belgica,
e. Nr. 1394. Livr. 87-96. (76
Conpte rendii des s^ances de la
comxn. roy. d'hist. et rec. de sea bull.
4 s4r., Xv. Bmz., Hayes. 8*. 874 p.:
a) S. 6-65. E. SchoolmeeBters,
Notice conc. un ms. de l'anc. abbaye
de St. Jacques a Liege , relat. au
■ehieme de Thieny de Perwez 1406 8.
^ b) RiioUtiont etc. 0.Nr. 2872.
— «) L. Devillere a. Nr. 2144. —
d) 307-45. G6nard^ tXn procte
ct'l^bre au 16e siöcle. — e^l M(y-64.
Pirenne, La rijmkroaijk v. Viaen-
deren et eee sonreee. — Vgl. auch
Nr. 2113. [77
Annalea de Tac. d'an h. !(> Belgique.
XLIV (4 s^r. IV), 1. Brüx., Muquart.
8°. p. 5-196: G. Thyi, La ehapitre
de Notre-Dame k Tongr^, Ol. [78
Meaaager des sc. bist, ou archivea
des arta et de ia bibliogr. de Belgiqae.
1888 n. 89, 1. Oand, d. Haeghen. 8*.
504S. u. S. 1-132. Jg. Fr. 15. : a) S.1-84;
139-61. A. Verhaegen, Une descen-
dance legit. des anc. duca de Brabant.
- b) 35-55; 129-88. M. Heina, La
ville de Gand au 14e siecle. — c)
bis 80 etc., 1889, 19-44. Hist. de la
gilde sonver. et chevaJ. des Esch-
mears, dite chef-contririe de Saint
Michel Gand. — d) V&n der
H aeg h e Q , 8. Nr. 2363. — e)M. Hein 0,
8. Vr. 8495. — f) 838-44 n. 1889,
77-80. van der Haeghen, Archives
Oantoises. — g)l-18. Vict. van der
Haeghen, armoiriea des re-
giatres seab. de Oand. — h) 81-107.
J. Th. de Randt, Les aaigneuries
(in pays de MfLliiu-«, [79
Waranile, Dietsche: uitg. door
Alberdingfc'Thijm. N.R. I n. D, 13.
's Gravenh., Cremer. 8<*. 780 u. S. 1
bis 347. k.Jg.: Fl. 8. Vgl. Nr. 2000.
2191 ; 93. 2782. 3454. 4121. [80
Wantera, Table ebronol. des chartes
et diplömes impr^ eonc Thiat. de
Belgique. VIl. 1 : pnpplöm. anx tom.
I-HI ( 1225). Brux.,Hayez. 4°. XCVUI,
595 p. #Ree. d. introd.: RQH 45,
295 f. ri.afNiye). [81
Nameche, A. J., Cours d'hist. nat.,
5 partie ; per. espagn. XXII ii. XXIII.
Louvain, Fonteyn. 8®. 452 u. 393 p.
k Fr. 4. «JfRec: Saturd, R. 182; Dt.
VVarande 2, 104 f. [82
Beqnet, A., La Belgique av. et pend.
rinvasion des Francs. (Ann. de la
80C. arrh de Namnr 17, 3.) [83
Anaiectes pour scrvir h l'hist. ec-
cl^. de la Belgique. 2. s^r. V, 1-2:
Doenmente, s. Mr. 8689. Lonvain,
Peeters. 8®. p. 1-256. [84
Archlevenblad, Antwerpsch; Bull,
des archives d Anvers. (s. Nr. 1399.)
XVI, 2 4 «. XVII, 1. [85
fitaard, P., Anvera 4 ttrnn lea
Digitized by Google
304
Bibliographie Nr. 4086-4120.
ftges. 24.-25. livr. Brüx.. Braylant.
4^. [4086
Hymans , H. u. P. , Bmxelles k
travers les ages III: Briix. moderne,
11-14 livr. tt Fr. 2. [87
Wftlltert, Alpk., Ville de Bruxelles;
Inv. des cartulaires etc. de la ville.
I, 1. Bruxelles, Bartsoen. 8^ XI,
386 p. Fr. 5. (88
DtvM, J., Yaderl. historie. IV:
6. Viaanderen. Louvain, Van
Lintfaoat. 8*. 411 p. Fr. 4. [89
Vi» der Haeghen, Viot., Ivant des
arobives etc. de Gand. Rapports enrtre
la comm. et les ^tab]. relig. 2e livr.:
Communaut^s d'hommes (suite).
Gand, Annaot^Braekttaii. 8*. p. 145
bis 312. Fr. 2.50. [90
Potter, F; da^ v. d. gemceuten
d. prov. Oost-Vlaanderen. 3. reeks:
Gent. \. (1. oadsten tijd tot heden.
9 an (T V,57-364).Gand,Ho8te.8". [91
tilameoba, As Ju, Les Arteivelde et
laar äpoqttef iJawf,^ PoatM.- 8^
253 p.
Hoop, F. H. d', Inventaris van de
oude arcii. d. stad Aelst; Suppl. Alosi,
Bteatafhens. 8*. IM; 15 p. [93
Cartulaires, Les trois, de la pn6-
vdte d. fcj.-Marlin a Ypres, pnbl. par
£. Feys et A. Nelis. (Publ. de la soc.
eto. de la Flandre). 2 vol. Brngee.,
Zttttere v. Kersehaver. 8^ 1104 p. [94
#'Fluuieriiioni, Jal., Lille et le
Kord, (t. Kaehrr. 148el; Ree.: BEGh
49j 491 r. CJ. Fi not). [95
Hoyols, J., Tournai aa 13e 8i6cle.
Ghent. Leliaert. 8°. 73 p. Fr. 1,25. [96
DtvHltrt^.liop., Inrent daa avolij
de Möns. VI': Chartes, 1501-1600.
Möns, Manceaux. 8". 3»>4 p. [97
Cartulaira de la comm. de Wal-
eonrt, reo. et ann. p. L. Lahaye.
(Docc. rel. k l liist. de la prov. de
Naraun.) Naniur, Wesmael-Charlier.
1888. 8°. CXXXVI, 329 p. [98
Mthune, Leon, Le vieoz L%e.
fasc. 6-7. Liege, Qothiar. gr. 4«.
Fr. 2,00 u. 2,50. [4099
# Unoliay, Li^a au 16e ti^I'e,
s. Nr. 1403.' Rae: RH' 89 , 405 9
(Hubert). [4100
<$^Che8tret de HaoefTe, Numism.
de Li^ge, a. Nr. 1404t Ree.: 20.
417-9 (G. Cumont)-. Annuaire do
la soc. frany. de num. 18B8, 514-6
(A. de Witte); Bull, de l'ac. de
Belgiqae 17, 109-18 (Bormane,
LeRoT u. Chalon). M.-Age 2vl23-o
(Prou): ZK 16, 85869. [4101
Zur G. d. Niedorlande 1 allg. vgl. Sir.
1959. 2093. iltit ; i6; 44. 2{&8. t99\; «5) m
bis 74 ; 97 ; 99. 3061 ; 68 ; 98. Siai*a4. SlOa.
5479, 3741 ; 48b: 54b; d; 6.^.
Zur G Hollands vgl. VJhb. srf^O. X164 ;
94. ^299. 8304-66. 2408; S; i&. 8657; e8*TSl
2»97. 2990. aO«S. 3135-57; 40; U. MM. MMl
»0: »1. »700: 4. 48Mk.
Zar O. mlgleai (FUademe, Bfabanta)
1950. S88a{a8.:tS09;40; 41. SeSI;4A;91 2917;
27. 318t; 4i{ 4«. saea; lo. mt; 60. sau;
54 . 3511; 6S. 3i;39 : ftS. 919». mt-Ul 17.
4040. 4394a; 99 . 4407.
Hansen, J., [Lit. d. J. 1885, betr.] :
Kiederrhein. (JBG Bd. 8, II, 1Ö2
bis 11; III, 87-91.) [2'
Annaten d. hi?t. V. f. d. Nieder-
rlipin (P. Nr. 1407). 4« u 49. 240 ti.
191 S. M.7. a) 48. John, 8. Nr. 2993.
— b) Hayn, 8. Nr. 292da. — c)
Schröder. s.Nr. 3688. - d)Miprlo.
8. Nr. 3545. - e) &. 188-94. H. V.
Sauerland, Emmericher Annalen
d. Job. Seholten, caratar ad a.
Martinum mit Kalendarium d. Em-
mericher Martinskirche 1508*9. — f)
Acten 8. Nr. 2936. (8
JalirMelier -d. V. A1tb.-Fr. im
Rheinl. (vgl. Nr. 1408). Hft. 86. IV,
304 S., 13Taf. M. 6. a) S. 1-41. H.
Schaaf ha'usen, Die vore. Atisiedig.
in Andernach. — b) 8. Nr; 1884. —
c) s. Nr. 1860. [4
ZiBltachrift d. Berg. ü.-V.; hrsg. r.
W. Creevlivfl' n. w. Hartaae. 28
u. 24: Bonn , Mfercus. 1837-88. g".
271, 174 S. h M. 5. a) 23, 166 77.
W. Crecelius, Letzte Tage u. Be-
gräbn. d: ErbhEgs. Karl FHedrleb
V. Jülich etc. in Bbnii . l 'T^. —
b)186 94. \V. CreceliuP. Die Kinder
d. Hzgs. Wilhelm. — c) 194-202. G.
V. Bafo w, Zar 0. d. Städte in Jülielr
u. Berg. — d) 222-36. Chronistisches
aus Hss., V. W. Harles 8. — e) 249
bis 59. W. Harlees; Zar G. d.
Schlosses Barg a. d. W. — f) 24,
.57-72. W. Harles?. Zur G. d. St.
Wesel, insb. ihrer Schöffengeschlech-
ter. — g) 94. Job: Wilh. Jttl-
lieh etc., Aussetzg. e. Kammergeldes
f. s. 2 Gemahlin Ant. v. Lothr., 1601.
— Vgl. Nr. 2184. 2274; 75. 2330; 75;
76: 2S75; 77.' 29«8; 91; 92'; 96.
3068 ; 96. 3111: 30: 42; 43. f5
Beiträge z. G. d.Niederrheins ; Ja h r-
buch d. Diisseld. G.-V. 3. Düsseid.,
Y0B8. Vgl Nr. 8566. 3689.' 8706. [5a
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♦
V, 5. WMteii{ Rbeinlande.
305
Spengler, F., G. »1. borr^ipchm
Landes. 1. Th. 2. Auii. liarmen,
Inderau. 8^ 232 S. H. 2. [4106
Fmcke, Frz., Beitrr. z. G. d. eh.
berg. Hauptstadt Wipperfürth. Cre-
feld, Klein, gr. 8<». 119 8. M. 3. [7
Geschichte d. St. Düsseldori., s.
Nr. 1410: lO Schneider, Zur ält.
G.— b) Forst, PoUtG, — C) Esch-
b»eh, Znr Yerf.-G. — d) Klipper,
Kathol. Gm. — e) Natorp, Evang.
Gm. — t-g) 8. Nr. 3566. 3689. h)
D a e 1 e n , Bild. Kunst. — Db.üt. 3706.
k) M ttll e r, Baa-O. — 1) Wi n m e r,
Theater u. Musik. — m) Kohtz,
Milit. Verhh. — n) Abtei Düsselthal.
— o) Schmitz, liandel u. In-
dustrie. [8
Rosellen, W., G. d. Pfnrreien d.
Dekanat« Brühl. (G. d. Ff. d. Erzd.
Köln, hrsg. v. K. Th. Ilamont, lY).
Köln, Bachem. 1887. gr. 8«. XII,
629 S. M. 6. [9
Maassen, H. Chr., G. d. Pfarreien
d. Dekanatee Hersel. (O. d. Pf. d. Brz-
diöc. Köln, hrsg. v. K. Th. Dumont,
XXIV). Köln, Bachem. 8°. XVI,
405 S. «X-Rec: Ann. d. hist. V. f.
d.Niederrh. 48, 188-7(Berriseh). [10
Krafft, C, Einige Erg-änzgn. zti v.
Reckliughausen , Hef.-G. d. Länder
Jttlich, Berg, Cleve eto. (Tbeol.
Arbeiten a. d. rhein. wiss. Prediger-
V. 137-51.) fn
Mittheilunoen a.d. Stadt- A. v. Koiu
(8. Nr. 1413). HA. 16. 8^ 187 S.
M. B.tlO. a) Papsturkunden, 8.
Nr. 3611. - b) 8. 39-112. Urkk.-A.
d. Stadt Köln. Inventar UI: 1411-20.
<X> Ree. d. firfih. Hefte: ZAachGV 10,
257-Gl (II. I.oersc-h); HZ Gl. 318-20;
MIIL 17, ;i4 (VV. Fischer). - Inzw.
auch Hft. 17 erscb. [12
•9f Hayn, Hilger Quattermart, s.
Nr. 1415. Ree: CBl 109; MIII- 17,
28 f. (H o o ge w eg)i Lit. üaudw. 686 1.
(Cüppers). [13
AroMv, Bonner; Mteehr. f. d.
Bonns, hrsg. v. Hauptmann. 1.
Bonn, Haaptmann. gr. 4^. M. 2. [14
ZeHsehrlft d. Aachener G.-V.^ hr«g.
V, Bich. Pick. X. Aachen, Cremer.
8°. 287 8. M. 6. — n)Loer8ch, s.
Nr. 1801. - b) Goecke, 8. Nr. 34^2.
— 0) S. 96-187. H. Loersch, Ueber
e. Verz. d. Einkünfte d. Kath. -Capelle
b. Aach. Munster a. d. Ende d. 14. Jh.
— d) Pauls, 8. Nr. 2574. — e) S.
Deutsche Zeitschr. f. Oeschichtsw. 1889.
220-2. Loer.'?'-!)- Hss. aus ii. liber
Aacheu u. d. Anlzeu^nngn. zu Lrlui t.
— f) Hansen, s. Nr. 3146. — f)
Beissel, 8. Nr. 2869. Vergl. ferner
Nr. 1882. 2139. :3498. 3519. 3853. [15
Mittheilungen d. V. f. Kde. d.
Aachener Vorzeit (vgl. Nr. 1418). I,
2. a) S. 97-104. Pick. Wann er-
hielt Aachen s. erste Befestieg.? —
— b) S. 112-5. Planker, Die Decken-
gemälde e(c. i\. Pfarrkirche v. St.
Peter zu Aachen. — c) S. 116-42.
Wacker. Die vorm. Braderschaft
▼om Leiden Jeen. — d) S. 158-62.
Pauls. Ans d. Tagebach d. Aachener
Stadtsvndicus Dr. Peter Fell. —
e) S. iG3-76. Wieth, St. Gertruden
Minne. — f) 8. 177-9. Planker, Der
abtrünnige Mönch Heinr. Bever v.
Capellen. - g) S. 180. Der Philo-
sop h II e g e 1 in Aachen. — h) 8. 180 f
Pick, Die Bezeichng. „upt Y.Ht'ren".
— Vgl. auch Nr. 212C. 2457. 3520. [16
Schorn, K., Eillia nacra (a. Nr. 1420^
wo unrichtig Schom j. 9-23 (Sehluss-)
Lfg. od. Abth. 3-6. (Cplt. 2 Bde. VII,
768 u. XIV, 695 S.) h Abth. M. 4.
-Äf Ree: HZ 62, 140 2 (F. Ü o r reg). [17
Zur O, d. NifdeiTheins vgl. Nr.
Hi Hti. 1943; 54. -'ISO; 30; 39; 5»; 2-'T4;
7^ 2;i01; :iO;7.i; 76. 2157. 2574; Tö; 77.
SeiS ; 76. 3746. «82» ; 68 ; 69. »ISa; M ; 81 ; 87 ;
88; 8»; 91-99; 96. ft)6i ; 65. 8149-46; 19. 8489;
98. 3519; 90; 45; 58b; 61; 66. 3611; 8i-9l.
»706; 95. 3808 ; 58. 4399c. 4414g; p.
T^Terwelp, Beitrr. z. G.Andernachs
8. Nr. 1422. Ree. : KBl WZ 8, 16 f. [18
Beisael, Stepb., G. d. Trierer Kir-
chen, ihrer Reliquien u.Kunstschätze.
Th. 1: Gründgs. G. Tb. 2: Zur G.
d. b1. Rockee. Trier, Panl.-Dr. 1887
u. 88. gr. 8^ 240 ti. 324 S. M. 3.50
u. 4,50. *Hec.: StMBCO 9. :i:V2-5
(Berliere); liPßll 103, 835-5I: HZ
2,142-5 (Frz.Görree,äb.Bd,l)-, MUL
17. 238-40 (Iloogeweg). [19
Publications de la section hist. de
rinst. roy. gr.-dncal de Lnzembonrg.
XL. I.uxemb. 8». XL, 486, XXXIII p.
a) S. 13 r)2. Ad. Heiners, Les mss.
de Tanc. abbaye d'Echternach con-
servAs h la bibl. nat. de Paris.
b) Documents, 8. Nr. 2923. — c)
S. 140 252. Choix de docc. Luxemb.
ined., lires des arch. de PEtat ä
Bmx.; par N. van Werveke. —
d) S. 253-382. N. van Werveke,
Notice 8ur le conseii provinc. de
Lux. av. sa r6org. par Charles V.
II. 1. 20
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306
BibUofi»phie Nr. 4120-41S8.
(c. 1200-1531). — e) ].. 383-425. Docc.
bist, acquis par la sect. hist. de
rinttit; «mil. parH. van Werveke.
— f) S. 426*85. Doee. donn^cs : par
Ad. Reinere. (4120
ReinerSi Ad., De school v.U. Willi-
brord in de abdij ▼. Eehternaeh. De
hss. V. de nat. boekerij te Paris.
(Dt. WrinuMle N.R. 2, 47 62.) [21
Bonvalot, Ed., Lea f^auttjä eu Lur-
raine. (NR bfst de droit franf. 13.
23S 56 ) [22
Hermerei, J., Numismatique lor-
raine. (Aonuaire de la soc. fran^.
de nam. 1888, 505-12.) [23
Duvernoy, Vn r6glement de frnn-
ti^res entre la France et le Barrois,
en 1500. (Ann. de l'Eet. 1888, Ocl.) [24
Dletsch, F., Die evang. Kirche v.
Metz ; Entstehg.. Verfolpg. etc. Wiesb.,
Bechtold. st. 8*. XV I, 406 S. M. 4,50.
^Rec: Ifetser Presse (Heinrich,
Diet^ch,d.tienesteMetzorrji. Forscher;
auch .Sep. Trier, Paul.-Dr. 8*. 77 S.):
WZ 8, 184-8 (Wolfram); CHI 1033;
ThLZ 14, 394-H (Erichson). [25
Germain, Leon, Medaillon de Jean
Richier reprea. P'ierre Joly. proc.
g4ti. de Metz mort en 1622. (HN
3 ser. n, näS OG.i [26
Besier, M., Die Ortsnamen d. lothr.
Kreises Forbacb. (Progr.) Forbacli.
4» 55 8. [27
Zur Gesch. '1 Rhcin-Mosellandf iiuit
Luxemburg u. LoÜuiuKun) vgl. Nr. iblß;
60; 81. 1944; 71; 74. 2033; 40. 2130; 9h.
Sa\9. 36IRb ; 23; 24. 8783. 3630. 2910; 28; 86;
34; 87. SO43. 3117. 3S10. 3316.9654. 98Q8; Ii.
iSHgi »6 b. UOlb; «6a.
OHOt F., [Lit d. J. 1885, betr.]:
Mittelrbein. (JBQ Bd. 8, II, 88-94 ;
III, 100-3.) m
Mittheilyiigen(Lhist.V.d.PraU.XllI.
Speier. 8*. 208 S. M.3.: a) Zunft-
pcsctze, s. Xr. :?213. — b) 8. 27 IT
K. Emicb Ural zu Leiningen-
Westerbnrg., Hiet. Ell. a. d. alten
Leininger Land. — c) 8. 48-60.
C.E. Gross, Zur G. d. l'lalz. , Holz-
landes''. — dj 8. 61-71. C. E. Gross,
Standenheim v. Rotbenburg, 2 ver-
scholl. Ortschaften. — e)Baumber-
ger. >^ Nr. 3154. — f) Harste r, p. Nr.
32U. — g)S.124-86.Uarster, Medail-
len etc. auf d. Belagergn. v. Franken-
thnl II. T.rinilau i. 17. w. 18. Jh. [29
Amman, Jost, D. l<urpiälz. Fürsten-
haus^ iiucii J. A. aus d. grosshzgl.
lind. Kiipfersticli.sammlg.. Tiphst Er-
lautergn. V. K. V. Neuen 6 te in u,
P. Münnieb. Heidelberg, Pettera.
1887 88. fol. 31 Photogrr^ m. 7 8.
7vx\ M. 1.20. fSO
Primbs, Karl, Entwickig. d. Wappens
d. pnUs. Wittelsbaeher. (Arch. Z. 18,
199 209.) [81
Esselborn, Jac, (» d. 8t. l.udwirjfs.
huicu u. Rh. bis 1887. 3 5. Lig. (.S. UT
bi» 240.) Ludwigshfb., Baangartner.
gr. 8". k M. 0,00. [32
Nopp, Archivalien d. StadtPhilipps-
burg. (Mitthh. d. bad. Comm. 10,
48 55, in ZVOOberrh. 4.) [88
Mittheifungen z. G. d. Heidelberprer
Schlosses^ hrsff. v. Ueidelb. ächloss- V.
II, 1-3. Heidelb., Qroos. 8«. 8. 1-168,
18 Taf. k M. 3. a) S. 1 49. A. v.
Horn, Unters, üb. d. Eniwicklrj. d.
Heid. Schlossbefestigg. — b) 8. öU-2.
K. Christ, D. Getten- oder Jetten-
bühl. - C)S. 53-162. Dav. v. Schon-
herr. Alexander Colin a. s. Werke,
1562-1Ü12. [34
Stocker, C, Chronik v. Walldorf.
Heiden.., KiiM.'r. 8^ 42 S. M. 2. [35
2urü. d. Imev. a. bad. l'lalz vgl. Nr. 2115;
28; 36. 22(>1. 1^377. 2504. *in'j:>h. S044a; 46.
«US; 68; 64. S20S; 4; 11*16. 3477a. »632.
S6S8; 44. S7S4. 881S. 489Tb. 44144; p.
Quartalblätter (1. bist. V. f. d.Grosdbs.
Heesen (e. Nr. 1437). 1888 Nr. 3 n. 4.
S. 47-98. 8) S. 55-61. Fr. Kofi er,
Mithnuiim zu Ober Florsfadt. [36
Falk, Frz., Die Oertlichkeiteu des
pagns Wormat. nach d. Cod. dipl.
I.aureshain. 810-1900 n. HI, 186-93.
(.Arch. Z. 13. 210- r.K) [37
Zur G. des GrossLz. Ilesstn niit Kur-
mainz) vrI, Nr. 2055, 2128; »0-94; ;'7 jUO.
2302. 2703; 47. 8913; 41. 3000; 10; US; 7S;
7». S6M. 3<M. 4a96b. — Tfljl. In Y, 4.
Amialeii d. V. f. nass. Althk. n.
G. Forschg. XX. Wiesb., Niedner. gr.
8°. 389 S. m. 19 Taf. M. 10. a) 8.
9-10. A. V. Co hausen, Alte Walle
n. Oriben. — b) ll'S8. A. ▼. Co-
hausen. Die Bnrj^'en v. Büdesheim.
- c) Schneider g. Nr. 3735. — d)
52-87; 363 68. W. Sauer, Archiv.
Mittheilgn.: Rechng. d.Znllschreibers
P. V. Geist'iiln im. — Kogist. d. Zinsen
d. Kl. Clusen (unt. Johannisberg). —
Weistnm der Vugtti n. d. Ger. in
Weidenhain. — Seelbucb d. Geschl.
V. Langennn. — Regesten / G d.
Geschl. Küchen v. Lorch seu 1400.
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V, 5-t>. Rheiiilande; H«Men, Tbüriogen, Franken.
307
— Zur G. d. Stifts Bleidenstadt. —
Ordng, d. Pfttizgr. Rapr. d. Aelt. fttr
Caub. — €) V. C (1 Ii au gen, e. Nr.
1888. — f) S. ut). Spiess, Zur
G. Jolianu 8 il. Aelt. v. Nassau-DiUen-
borg. — 9-11) 97-112. W. Kobalt,
Beitrr. z. G. d. Kreises Höchst:
Schwanheim i. 17. Jh. — Vertr]. Nr.
2378. — i) Forst, e. Nr. 31K5. —
k) V. Cohausen, s. Nr. 3827. [4138
Peters, L., Zur G. d. Stadt u. Herr-
schat t Limburg a. d. Lahn III. (Progr.)
Hadamar. 4*. 22 8. [39
Kobeit, W., Chronik d. Dorfes
Schwanheim a. M. Frkf., JtigeJ. 8".
83 ö. M. 1,20. [40
Jmghant, Inschrr. in n. a. d. Geln-
häuser Stadtkirche. (Milth. d. V. f.
hps-, r,. „. i.fik. Jg. 1887,66-72.) [41
TT QueJIen z, FrankJ". G.; hrsg. v.
H. Grotefend. I, 9. Nr. 627. Ree:
WZ g. 168 ff. (Fes teil. [42
Zur 0. V. N«i8«an. Fiaiikf.. Wottemu etc.
vgl, Nr. 18Sfa; «J; h;; h«. vj-jj 237H ; 79.
8423. imk. 2713. 3149: 85. a2(»l. 3748c. 3S27.
4414 k.
C. UrsfL Mf'tfefflf'fffsrftfonfl.
ThUriny.- 1- l ünkisciie Lii-iippe,
HeMea (Inabra. KuAemcn, nltWaUeck)
4018-A»; Thdringt-n in:>3 60; Baier. Fraakai
(mit ubcrplalz) 4061-69.
Ulie, M., [Lit. d. J. 1885, betr.]:
Obersachsen , Tliüringen, Hessen.
(JBG Bd. 8, II, 111-21 ; III. 91 100.) [43
Lohmeyer y Ed.» Verzeichn. neuer
hem. Literatur. (Mitthh. d. V. f. besB.
G. !^'-'7. Ant:M.:r[, 1-14.) [44
Ackermann, Karl, Biblioth. Has-
siaca, lit perl. tl. landesk. Lit. f. d.
Reg.-Bez Cassel. Nachtr. II. Kassel.
Kes.sler 8« 30 8. M. 1. [45
Mittheilungen an d. Mitgl. d. V. f.
bess. G. n. Ldk. Jg. 1887. (4 Vjhfte.)
Cassel, Doli. 1888. 8". CXIV, XVIII,
X, VIII, XIV 8. M. 2.75. Inhalt meist
kurze Referate üb. Vorträge. Vgl. Nr.
1875 ; 87; 88; 4141. 4425. [46
Hessenland; Z. f. bess. G. u. Lit.,
hrsg. V. F. Zw enger. Jgp. II u. III,
1-12. Casbel, Zwenger. 1888 8a. 4°.
Jg. (26 Hefte). M. 6. •) Bficking,
Kirche d, hl. F.lis. s. Heft 4 in II.
5. — b) V. D., 8. Nr. 3150 u. 3408.
— c) Preser, s. Nr. 3263. — d)
bis f) Zwenger, s. Nr. 3262; Eob.
H( Mis ?. lieft 4 in III, 2; Her.jiiet
ö. ebd. 1, 1. -- g) Schreiben s. Nr,
3407. — h) Stenden, Konr. von
Bemelberg s. Heft 4 in III, 2. 1)
▼. Hohenhausen, s. Nr. 34dl. ~
k) Seelig. Raspe «. Heft 4in H. 6.
— 1) CI. d. R. ? Xr M365. — m)
Brunner, Ldgt. Hermann s. Ileit 4
in II, 7. — n) Jg. III, S. 182. K.
Neuber, Zur G. v. VVilhelmshölie
[v. 12. Jh an], 1. Th. — o) III, 188.
F. Zwenger, Johannisberg, [v. il.
Jh. an], 1. Th. [47
MItthellungen d. Oberhees. G.T. in
Giesseii. 1. folgt nach.
Duncker, G. d. Chatten, a. Nr. 1452b.
Sep. Cassel, Freyschmidt. 8». 178 8.
*Rfc.: Pliil. Wschr. 9, 637-9 (H.
Brunn er); KBIWZ 8, 115 0 (H.
Haupt); MHL 17, 233 5 (Pisior). [48
Buttlar-Elberberg, Rud. v., Stamm-
I buch d. althess. Rittersch., enth. d.
Stammtaff. d. i. eh. kurf. Hessen an-
siss. Geschlechter. Cassel, Klaunig.
fol. 100 Bl. M. 120. * Hec: Dt.
Herold 20, 11» (A. Dechen-
hau a c n). [49
Bromn, Ed., Die Stadt Rauschen,
berg in Oberhessen. Marb., Ehrhardt.
118 S. M 1 50 [50
Hafner, Rh., Die iieichsabtei Hers-
feld bis z. Mitte d. 18. Jh. Hersf.,
Hühl. 8". VIII, 147 s M. 2 [51
Voraterman van Oyen, A. A., II et
▼orstenhnis Waldeck en Pyrmont.
sHage, Gett.-her. areh. 8*. VUL 160 8.
FI. 2.-10. [.^2
Zur ü. Hessens etc vgl. Nr. IWh. ttn,
2303. 5f512. 2ti»9g ST.IS*. 2822. 30<;7 ; !>i ;H l;'a:
60; 50a. 3282; 63. 3S1<>. 8407: 8. 3558. 3040.
8814; TS. 48S7C
Rothens, Joh., Chronik v. Thüringen
(s. Hr. 1460). 264 8. M. 8,60. [58
Beaulleu-Marconnay, v., Geo. Wilh.
V. Rhein baben. ^ac!i8. weim. Minister,
1675-1739. (ADB 2ö, 380 i.) [54
Fraiko, Otto, Regesten x. G. d.
Gymn. -nx W, mar. 1888. 4'».44S. [55
Schriften d. V. f. Meining. G. u.
Ldk. (8 Nr. 1466). 3. Hit. (1,3 ) Mein.,
V. Eye. 8". 92 S. M. 2,50: Fried r.
Trinks, Saalfelder Stil'tgn. n. Ver-
machtnisse. 1. Th. [54
Bibra, Beitrr. s. FaniiHen-0., s.
Nr. 1465. Ree: AHVUnterl'ranken etc.
31, 145 f.; I»i. Herold 19, 108 f. |57
Tümpling, Woif v., G. d. GeschL
V. Tümpling. L M551>. Weimar,
Bühlau, gr. 8'' XXIII, 354 S. M. 6.
*Rec.: Dt. Herol.i 19. 105 8 (A. v. •
Mülverstedt); Dt. Adelsbl. 1888
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308
Bibliogräphi« Kr. 4158—4190.
Hr. 21; DLZ 10 , 346 f. (K. K H.
KrniisrV ( Bl 77 f. [4158
Zeitschrift d. V. f. Henneberg. Q.
v. Landeak. zu Schmalkalden. 6. Hft.
Schmalk., Wilisch. gr. P". IV. 125
u. 40 S. M. 5: Job. Conr. üeist-
hirt, Hist Scbmalkaldica. [59
AnenHIIer, B., G.-Bilder a. d. Ver-
pnnp. RudolstudtB. Rudolst., Müller.
8". IV, 66 Ö. m. 3 Abb. M. 1. [60
Zw O. ThtUng«!» Tgl. Hr. nm ; 69. 243t;
99. 2605. 2825. 8007; W. MW; M. S«S4;
öa. a70l: 75, 8854 d. 8975. 41158. «iMe; M«.
MM. Iba beachte Ausrhiusa in V, 9.
Archiv d. hitt V. Unterfrankan n.
A rliaffenb. 31 u. 32. Würzburg. 8r
147, 314 S.: a) S. Ml. G. Bessert,
Die Kirchenheiligen d. würzb. Diocebe
in wttrttb. Franken. — b) 8. 13404.
RegiStrom literarum et privilep^.,
quae in capitulo et cusloria maj.
cccl. Herbip. contin., hrsg. v. Mich.
Wieland. — e) ▼. Borch s. Nr.
2850. - d) S. 109-42. Vh. E. Ull-
rich, Reihcnf. <l Capitulare u. Vi-
care d. Stiftes iluiig za Wür«b. —
e)32, 1-314. A u g. A m r h e i n , Reihen-
folge d. Mitgl. d. adcl. Domstiftes
zu Wünburg, 742-1803. [1. Th.j [61
WOrttembergisch Franken, hreg. v.
hlBt. V. f. württ. Fr. N. F. III. Schw.
Hall. kl. fol. 52 S. . a) 1-43. Boa-
sert, Zur alt. ü. d. Kl. Komburg. [62
BarioM, 60., d. Met. V. zu Bam-
berg, a) S. 1-242. L 0 c h , G. d. Pfar-
rei zu ULF in Bamberg. — b)S. 243
bis 288. M ay e r h ü f e r , Der Ritter-
lehenhof d. bamb. Fürsthisch. Wei-
gand V. Red Witz i I !'50. [63
Looshorn, G. Bambergs, s. Nr. 1471.
II (1102-1303), 4-6. Lfg. München,
Zipperer.gr.8».S. 401-918. M. 7. [64
Aufsess, Otto Frh. v. u. zu, G. d.
urad. Aafeess'schen Geschlechtes in
Fenken. Berl., Heymann. Lex. 8'.
VIII, 473 S., m. Karte u. Taf. M. 15.
*Heo.: Dl. Herold 20, 38-40. [65
Zapf, Ludw., Unter d. Vorfahren;
Bilder n. Züge ans d. Leben d. St.
Münchberg. Hof, Lion. 1888. 8".
123 S. M. 1,20. [6ö
Verhandlgn. d. bist. V. v. OberpfaU
n. Regensburg s. Nr. 4274.
Hueber, 0., G. d.Cisterc.stiftes Wald-
sassen 1661- 1756 i nach Mss. hrsg.
V. F. Bin hack. Amberg, Habbel.
8". lyO S. M. 1,20. [67
Biabaok, F., Die Aebte d. Cisterc-
.Stiftes Wnidsassen, 1133-1506. I. Arn-
berg, Habbel. 8®. 85 S. M. 1. [68
Sommer, Fn. Xav., G. d. oberpÜU.
Grenzstadt Waldmünchen. 1. Th.
(Progr.) Amberg, Paslet gr. 8*. IV,
116 8. M. 1. [W
ZurG. Frankens vgl. Nr. 1%>*. 2171. »65;
80. t80ö-7. UU. «8Ö0; 78. »88. 3006; U; U;
68. 8Stt. 8648 ; S8. MM. OSTe. - Bkeinfrudua
s. uit«r T, i,
7, I>er Südwesten. SchwäMseks
(ii uppe.
Schwaben i. ailg. 4170-72: baier S. hwaWn
417S-78; Württemberp 1179 h«: Bail^ii 4189
bis 4S00; Klsaas «soi-iü; Schweiz 4817-M.
Alemannia; Z. f. Sprache. Tit. u.
Volksk. d. Eis., Oberrh. u. Öchwab.^
hrsg. V. A. B i r 1 i n g e r. XVI n. XVII,!.
Bonn, Hanstein. 8* 288,968. Jg. M.6.
a) 16, 69 74. Bessert, Volksthüml.
V. d. frank. Grenze. — b) 74-9. AelU
ülmer Lieder, mitg. ▼. P. Beek. —
C) 79-82. Lieder, mitg. V. Birl in ger.
— d)*M ^5 H. Sander. Volks- u.Ortß-
neckereicii in Vorarlberg. — Vgl.
Nr. 2851. 2488. 2982. 8107; 8: 52;
57. 3275. 3470. ^845: 74-76; 78. [4170
Vom Jura zum öchwarzwald; On
Sage etc.; hrsg. v, F. A. Stocker.
Bd. VI Heft 1. Aarau, Saiu rlaiider.
gr. 8«. 80 S. M. 5.: n) C. Mory.
Vom ob. Hauenstein. — b) F. A.
Stock er, s. Nr. 2514. — [71
Schriften d. V. f. G. d. Bodetis^^es
etc. (8. Nr. 1480) Heft 17. IV, 155 u.
18 S. M. 5. a)S.7-22. Hardegger,
Ans d. Bau-G. d. Kl. 8t Gallen. —
b) 23-34. Götz in ger. Schi. Lui-
btirg. ~ c) 56-65. Strass, Lat.-
öchule in Minnenhauaen, 1736. — d)
66-109. Sambeth, Landeapi tel Ai-
lingen-Theuriiigenu.Tettnang. 2. Tb.
— e) 110-23. Mess, Beitr. z. Kri«s-
G. V. Lindau. — f) S. 130 ff. 8., Zsr
G. üeberlingens. — g) Anhanp:
Rnppert, Urkk. B'-itr. z. G. d. ^t.
üeberlingen. — Aus Heft 16 s. >>•
2054. 3484. 3521. 3830; 86.
Zur 0. Schwabens i. allg. vgl. Nr. 1»^.
1982. 2W». $0. »740; 41; 88. 283«;
19U. 8478. 8B8t. SSOSb. 8796. 4U4t
Zeitschrift d. bist. V. f. Schwaben
u. Neuburg (vgl. Nr. 1477). 15. JJ.
168 8. a) F. X. Glasschröder, f-
Kr. 2^112. — bl I>nff, s. Nr. iU^l '
C) üoey Dckf Kegesten üb. d. Ftaf-
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i>-7. Franken i Schwaben.
dorl' Langeunenfaaeh. — d) Berichte
flb. Ausgrabgn. i. J. 1868. [4173
Steiohele, Ant. v,, D. Bistli. Augs-
burg, hist. u. 9tat. besclir. 35. llft.
Augsb., Schmiil. gr. Bd. ö. 1^3
bis 288. 4 M. 1^. [74
LofTelholz v. Koiberg, Eag., Begesten
d. nied. , meist n»Mtinp. Vasallen-
adels, d. Oett.-Wallerst. A. entiiuiii-
nen. (Vjschr. f. Henild. etc. 16,
454-01.) [75
GeschichUfreund, Allgäuer (8. Nr.
1478). I n. II, 1-3. 8) S. 8; 17; 33 ff.
Ullrich. Die Auagrabgn. auf dem
LindentjtT}^ lui Kempten I. — b)
14i 28; 38 ff. Blick, üneere Burgen.
— ' C) 42 ff. Horchler, Qn. s. G.
d. Allgint. - d)46ff. Buck, Wolf
ging TOD Grünenstcin, Fürstabt v.
empten. — e) 59 ff. Die ehem.
Httnuammlg. d. FftriC&bte v. Kemp-
ten. — f) 61 ff. Buck, Allgäner
Sagen. — g)II, 2-4; 131«J, 21 tT. v.
Luäi^l, Unflere Burgen. III: Scbloss
Lanbenburg-Stein. — k) 4-9. Ar-
nold, Die röro. Fe.^tg. v. Cambo-
dunnm. — I) 28 f. Reble, AUffäuer
Sagen II: Die Miirzenburg bei Kanf-
benrra. — k) 29 f. Back., Zur Kul
tnr-O. '7(>
Baumann, F. L., G. d. Allgäus^
Kr. 1479. Hft. 18-20. ai> 8.449-640.)
ä M. 1,20. [77
Trachsel, C. F., Monnaies et me-
dailles de Lindnu. (Annaaire de lu
80C. franp. de num. 1888. 489-504.) [78
Zar 0. baier. Sohwabens vgl. Nr. 1891.
8122. 22<*6; 6!); 70. 2i>95. 3161. 3636. 3809.
Schneider, E.. [Lit. d. J. 1885,
betr.]: Wurilomberg. (JBü Bd. 8,
II, 8(3 1.; Iii, 113-7.) [79
Uekerticbt «b. d. Lit d. wttrttb.
und hobenzoll. I.andeskde.; hrsg. v.
württb. V. für üandelegeographie.
Stuttg., Kolilhommer. gr. 8". VIII,
1G8 S. M. 2. [80
Vierteljahrshefte, Württemb. (s.
Nr. 1482.) XI, 1-4. S. 1-246 u. 1-78.
a) S. .S6-49. J. ülr. Pregitxer,
Reise n. Oberschwnben, 1(>88, mitg.
V, G i efel. — b) 50 f. K. 8chn eid ( r.
D. ötadlrecbt v. Hofkirch. — c) bA
bis 58. H. Sehmid, Milit&risebes in
Künzelsao. 1674-1785. Sehl. ~ d)
58^12: 12P ?^3. G. Bessert, Wie
kamen die UeichsBchenken v. Schüpf
n. Limpurg? — •) 62^.8. Haenle,
ao9
D. Siedershof in Schw..Hall. — f)
K. H. Roth Schreckenstein,
Sind die Setirr nnd die Rothen gl.
Stammes? - g) 217-22. G. Hossert,
Die Anlange d. Kl. Murrhardt, — h)
S. 1-78. Die Ellwanger und Keres-
heiriier G. Qn., hr«g. v.J. A. Giefel.
(Württb. G.-Qn. IL) — Vgl. ferner
Nr. 1890; 95. 1962. 2881. 3068.
3844. [81
Jahrbücher, Württb., für Stat. und
Ldk., hrijg. v. stat. Landesamt, soweit
bist., identisch mit Nr. 4181. [82
Geschichts^mliei, Wttrttb. II, s.
Nr. 4181b.
Blätter f. württb. Kirchen G. (s.
Nr. 1155.) III. IV. Stnttg., Oreiner
L IT. 18^8 80. gr. 4'^. ä M. 2. a)-d)
B os9erl(Anlange<l, Cliri^ftenth.; Ur-
plarreien Württbgs.; ii«chlt. Hohen-
berg i. Ref.-ZA.; Grttnd. d. KI. Ell-
wangen) 8. Nr. 1932 u. in lieft 4. —
e) Keidel, Pietismus 8. Nr. 3(;36. [83
•de-Stllin, G. Württembergs». I., s.
Nr. 1484. Hec: Lit. Handw. 1888,
179-81 (Zi n geler); lllÜQ 10,486 f.
(Ed. Heyck). [84
SoMki, IkeMl., Beitrr. a. wQrttb.
A.Iels G. I. U. (m. Herold 19, 88 f.
20. 5 ) [85
i>ciimid, G. d. HohenzoUern III,
s. Nr. 1485. Ree.: Beil. AZtg 821;
CBl 171 f . FBPG 1, G38 f. [86
Zingeler, Wappen d. HohenzoUern
(8. Nr. 1673d). .Sep. Berl., Heymann,
gr. 8^ 56 S. M.5. Ree: DLZ 10,426 f.
(KnghrX [86a
Schmld, L| Die Ueimaih d. Hohen-
sollern ; I^nd u. Lernte in d. ält Zeiten.
Sigmar., Liehncr. gr.8*. VIII, 113 S.
M. 2. [87
-Je-Vochezer, G. d. H. VValdburg,
s. Nr. 1486. Ree.: HPBll 108, 66
bis 76; 155 HO; HZ Ol, 5-12 f. (Egel-
haaf); Liter. Handw. 1888, 270-72
(Zin^'eler); CBl 814. [88
Zur C. ^Vnrttembergs vrI. Nr. 1890; v ..
1932. 2381. 2137. 2578; 79. 2607. 8703;47. 2969.
SlOS; St. SM4. SSTl. MOS. S77«. SSS«.
Krieger, A., (Lit. d. J. 1885, betr.]:
Ba<h tt. (JBG Bd. 8, 79-85; III.
108-13.) [89
ZtoHsohrHI f. d. G. d. Oberrbeins
(s. Nr. 1494). IV , 1 u. 2. (Dabei
Mitth. d. bad. bist. Comm. 10 u. 11.)
Ö. 1-272 (u. S. 1-96). a) S. 1-45.
E. Caikak, Daa Ende d. KL Got-
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810
Bibliographie Nr. 4190—4226.
tesau etc. — b) Kraus, s. Nr. 1817.
— c) Banmann, 8. Nr. 2178. —
d)Mkgf. Fcrd. Max., s. Nr. 2438.
— e) Acta Uengenb., a. Nr. 2061.
— f) Elii. Charl., ». Nr. 2S99. —
g) üothein, s. Nr. 8212. — h)
Obser. s. Nr. 3300. - I) S. 248 f.
Weiss, Die Jakobskirche in Adels-
beim. — k) 8. 254-72. F. Lame y,
Bad. G.-Lit. [4190
Mittheilungen d. bad. bist. Comm.
(8. Hr. 1495). Nr. 10 u. 11 (verb. m.
ZGOberrhIV, 1.8).8.M08. a)S.M6.
Her. üb. Plenarvers. — b1 S. 17 42.
R. Fes 1er, Arcliivalien d. Frh. K.
Stepb. Gayling v. Altheim. — c)
8. 43-7. Ostor. Archiv, a. Anstatt.
— d) Nopp, 8. Nr. 4133. — e) 0.55
bis 61. Gagg, Archiv, v. Messkirch.
— -f}S. 61-4. Mai er, Arch. a. Schwtt-
zinpren. — er) S. 1-91. A. Poin-
signon, Die ürkk. d. JStadt.-A. zu
Breisach. h) S. 92468. Birken-
mayer, A. d. 8i. a. Pflirrei Walds-
hut. [91
Zeitschrift d. Cieö. i. Jbelurdg. d.
O.-, Ältb.-, u. Volksk. V. Freiburg,
Brcisgaii etc. VII. Freih. . Stull u.
Bader. 1888. 8". 232 S. M. 7. aj v.
d. Wengen, 8. Nr, 2511. — b)
Riegel, s. Nr. 2718. c) Orig. Her.,
B. Nr. 3214. — d) S. 187-200. F. X.
Kraus^ Bad. Lit. 1885-88: Archäol.
o, Kanst-G. — e) 8. 20M9. Ed.
Heyck, Had. Lif. lPS-(]87: Oe-
sclnchtc. — Iii e g e 1 , 8. N r. 2128. [92
Müller, Hans, Bad. Fürsten-Bild
nisse. I: Karl I. bis Karl Friedrich
(1811). Karlsruhe. GrooP. 188«. 4^
28 S. m. 54 Talf. u. 55 BU. Text.
M. 20. [93
-Sf Regesten /. G. d. Bischöfe v. Kon-
stanz. I, 1-2. bearh. v. Lad ewig, s.
Nr. 1,503. Ree: HZ Ö2, 148 f. (A.
Thorbecke). [94
Becke-Klüchtzner, E. v. d., Stamm
tafeln d. Adels d. ürosslizth. Baden.
13. n. 14. (8ch1u88-) Lfg. Baden-
Baden, V. Ha^eii. 1888. fol. ♦Hec:
Dl. Herold 1" IM [95
Sickingen-Hohenburg, Tagebuch^ s.
Nr. 1497. Sehl. (KBIOV 87, 10-12;
83 *:; 47 9.^ [90
Beisael, Die Cicerst.-Abtei Bronn-
bacl). (Laacher Stimmen 34, 67-83 ;
180 94.) [97
'^Roggenbach, Fam. Chr., h. Nr.
.1502. Ree: Yjschr. f. üerald. etc.,
lü, 402 20 (Roth v. Schreck ea-
stein). [98
Kronthal, Berth., Zur G. d. Kl. st.
Blasien im Schwarz wald. (Dia«.)
Breel., Köhler, gr. 8*. 28 8. H. 1. [99
Ruppert, Korustanzer Beitrr.^ Nr.
1504. a) Altbad. Besitz in d. Morte-
nau. — b) Aus d. Tagebuch e. Kon-
etanserB, 1848. c) Ein Deberi.
Chronist d. 15. Jh. — d) E. wicht.
Aktenstück z. G. v. Konstanz 18^2
bis 1368. [4200
Zur G. Buflciis vr!. Xr : "J; «1. «154; &5.
«399. Mlä ; m ; 95. ; H ; if) ; 80. »707 : 1«».
2954; 65; 74. SOfi.t. ':,\:^.\ ■, .>J ; M. 32U. 3;>>'
S410. SaSi; Mm. 8645. 3777. 8846; 74. 43»4d.
Holländer, A., [Lit. d. J. 1885, betr.] :
Elsass-Lothr. (JBG Bd. 8, 11^ 76-9;
III, 104-8.) n
Revue d Al.sace (vgl. Nr. 1506.) 39,
oct.-dec. u. 40, innv.-marp. S. 3G.5-508:
M44. Jg. Äl. 12,60. «) S. 365 408. C h.
P f i 8 te r, Le eomte de Horboorg. Sehl.
— b)Mos8mann, s. Nr. 2384 u. 3150.
— c) 8. Nr. 3169. — d) 40, 15-41.
Ch. Ffister, Les mss. allem, de la
bibl. nat. rel. ä 1 bist d'Alaaee. — •)
IK-noif, 6. Nr. mx [2
Beiträge s. Landes- u. Volkak.
V. Elsass-Lothr. (e. Nr. 1508). UA. 9
u. 10. 114. r,8 S. M. 1^; 2. Vgl.
Nr. 1090 u. 328H. J3
^ Rocholl, Annexion d. £l8.. s. Nr.
1511, Ree.: RC 26.291-8 (Pfieter). [4
Martin, La U'<^fndo de Joanne d'Arc
en Alsace. (Tradition 1888, 29 ff.) [5
Wissmann, Karl, Die Weiss» nbnrger
Linien II. (Frogr.) Weissenbmg. 4".
37 S. a) S. 1-13 Span.. — b) 14 25.
Oesterr. Erbfolgekr. — c) 26-37 Re-
vol. Krieg. [6
Urkundenbuch, Strassb. II. III.
Be.- • MIÖG 10.325 30 (K.rhhrzi. [7
Chronik, Kleine Strassb. ^ deukw.
Sachen alhier in Straasb. Torgeloiren
(tc. 1424 1015, hrsg. v. Heuss.
.Strasiib., lleitz. 8". IX, 39 S. M. 1,50. [8
Ludwig, H., a) Strassbnrg Tor 100
JJ. (vgL Nr. 1519.) Stultg., From-
mann, gr. 8°. XII, 148 S. M.5. -Jf-Rec:
CBl 1050 f. — b) Strassb. unt. d,
karoL^mlchs. u. aal. Kaisern. (Lpa. Zfg
Beil. Nr. 1« 18.) — c) Strassb.'s Blüthe
i. 13. Jh. (Lpx. Ztg Beil. Nr. 881 [9
Festschrlfl z. Feier d. 350 j. Be-
stehens d. prot. Gymn. zu Strassb.
i. E. I n. II. Strasi«b.. Heifz. I ex.
IX, 392 u. V, 291 S. M. 10. •)
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V, 7. Südwesten: Schwaben, Oberrhein, Schweis.
311
Veil, S.Nr. 2311. - b) K.Engel,
P. Orflodungs-J. d. Straseb. Gymn.
1538/39. ~ c) H. Henss, M. Samuel
üloner: e. Strnssb. Lehrerbild n. d.
Z. d. äOj. Krieges. •— d) Zwilling,
Die franz. Sprache i. StTMsb. bis z.
Anita, in d. Lehrpl. d. prot. Gymn.
— e) Crüger, 6. Kr. 3742. — • f)
Kannengiesser, g.Kr.2878. [4210
#80lMlldt, Sti-assl). Üasscn- etc.
Namen, s. Kr. 1520. Ree: DLZ 10,
162-4 (Ed w. Schröder) i KBIWZ
6, 15; Bull. erii. im Kr. 24. [11
Thomas, Barnim , Ein Beitr. s. G.
d. Hschft. Barr i. Eisaas. IL (Progr.)
Barr. 4". S. 2-29. [12
^ Bernhard, Kecherches^s. Nr. 1513.
Ree.: R. d'Als. 39, 492-8. fl3
Kaeppelin, R. , Colmar de 1814 k
71. Paris, Sehlaeber. 1888. 8^ VI,
30f [>. Fr. 5. [14
Mossmann, X., Vnc «inest, de ban-
lieue t*i\lrc 2 communes d AUace
fCk>)inar et Winsenheim 1602-271.
(Ann. de l'Est). [15
Mosamano, X., Cartulaire de Mul-
hoose. tV n. V. Colmar, Barth. 4*.
VIIT. .-.02 n. VIII, 596 S. ä M. 82. [16
Zur Ü. d. Elsasa vgl. Nr. Iftl7; 7i. 2108;
10; 2». 2S46. 2308-)!; H 2l01t:; S7. 2.'>13.
M18a; 93. »Wi 86. 8913; 79; 80. S»71. SOLS ;
40; 70. iw; u; »-57; e». 8Su; u; M.
SSM. ST80; 49; 54a; 78. 8S16; TB.
ThonmM, R., [Llt. d. J. 1885, belr.]:
Sdiwi iz Neuaeii. C^BQ Bd. 8, III,
164 73.) [17
Anzeiger f. Schweiz. Althk. (s. Kr.
1526). XXI, 2-4 n. XXII, 1*2. 8. 34
bis 228. a) S. 34 otc, lüO 2. J.
Heierli, Vorrom. üräber i. C. Zü-
rich. — b) 49-53. P. Schweiler,
Veith^B Qemälde z. Erinnrg. an die
Conf. d. ev. Orte in SchaiThausen,
1698. — c) 60. 0. To hier, E.
dchmachbild geg. Bern, 1587. — 4)
192-4. F. Schal eil. Rom. .\Itlih. i.
C. Schaffh. — e) 205 8. H. Herzog,
Das Fara.-Buch d. Zurlauben. — Vgl.
auch Kr. 3547. 3831. [18
Anzeiger f. Schweiz. G. (s. Nr. 1527).
Jg. 19, 5-6 u. 20, 1-2. S. 249-376.
Jahrg. k M. 2. ft) 8. 265-99. W.
Oisi, Der Ursprang d. Häuser Züli-
ringen n. Habsbnrpj. — b) 292 9.
T h. V. Liebenau, llcgesten z. ü.
d. Eschenthaler Krieges v. 1425. —
c) 300-3. P. V a u c Ii e r, Sur quel-
ques affirmatioDS de Fr. C. de la
Harpe. — d) 306-9. H. W^artmann,
Noch einmal d. Qrenae sw. Thnrgan
u. d. Rheingau. — e) Boos, s. Nr.
2916. — f> V. Wyss, s. Nr. 2920.
— g) V. Liebenau^ s. Nr. 2924.
— h) Mülinen, a. Nr. 2704. — I)
34.vr,7. Odilo Ringliolz. Die Lage
d. ebem. Burg Alt-KapperswiL —
k)857f. Rud. Wackernagel, Die
Baeler iriscliöfe Lütx)ld L u. Lütold II.
— 1) 362-4. Th. V. Liebenau, A.
d. Zigeuner in Sursee. — m) 365-76.
Hier. Lit d. Schweis betr., 1888, m.
Nachtrr. f. 87. [19
Arohives herald, snioses, publ. par
M a 0 r. T r i p e t (8. Nr. 1676). 3e ann^e.
Nr. 24-27. Neuchätel, Tripet. 4*.
Fr. n. a) J. Grell et, Lea cimiers
de la maison de Neuchätel. — b) J.
Morel, Bemerkgn. s. Basier Siegel.
— C") G. R. «Ii Crollalan/.a, La
lamiglia Planta. — d) Stutz, Beitrr.
z. Keuntu. d. Herald, u. Spragist. d.
dt Schweis. — e) de Purj, Notes
snr 1p8 armes de 99 familles nenchdt.
— f)F. W. Borel, Les verri^res du
HA. de Stammheim et de Stein-am-
Rhein. ^) Bibliographie. [20
«Sf Dierayer, G. d. scliweiz. Eidgen.
I, h. Nr. 1.^29. Ree; DLZ 10, 92-4
(G.To b 1er, günstig); MIÖG 10, 830 f.
(A. Ha her): Ilrlv. Hd. 11. |Bo..>.
8. Kr. 1531); üGA 604-6 (ü. Meyer
Knonnu). [21
<9f Dändlilter, G. d. Schweiz. III.,
8. Nr. 1530. Ree: CBl 782 f.; Helv.
Bd. 11 (Boos, 8. Nr. 1531). [22
Atftm, Fr. 0. n. C. D. Cmnlnglinn,
The Ssvi.-is Confcderatinn. Lond.,
Macmiilan. 8^ 310 p. 14 sh. -JJ-Rec:
Saturd. R. 67, 448 f. ; Ac. 897, 17 f.
(G.P. Macdonell): Ath. .3220, 59 f.;
Bibl. unir. 48, 182-6 i AZtg Beil.
Nr. 186. [23
Rabn« J. R., Die sehweiser Sti&dte
im MA. {^e\K a. 'Neni.bl. d. Waiseiih.
in Zürich.) Zürich,'Höhr. 4". 49 S.
M. 2.20. [24
Galerie ber. Schweizer d. Nenseit;
in Bildern v. F. u. H. Hasler; m.
biogr. Text v. Alfr. Hartman».
9. -16. Liefg. Zttrieh, Greil Fttssli.
Fol. ä 16 S. u. 4 Portr. h Fr. 2. [25
Luglnbühl, R. , i'hil. Alb. Stapter,
anc. minisLre etc., 17Ü!J-lä40; irad.
autor. Paris, Fischbacher. S**. 415 p.
Fr. 7,50. ^ Ree.: ioam. des savants
1888, 747 f. [26
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Bibliographie Nr. 4227-4266.
Jahrbuch, Basler, (j*. >'r. loSCO. 1889.
267 S. M. 4. a) 8. l-BG. H. Riggen-
bach, Bernh. ßorin, e. Basier Kaths-
herr. — b) 37-85. C. Wieland, Der
Klein hüninger Lachafangstreit 1736.
— c) LugiDbühl, 8. Nr. 2584. -
d) Burkhnrdt, s. Nr. 191«. — e)
207-221. Wackernagel, 8. Nr. 20Ö9.
~ f) 222-31. Amsflge «. d. Tageb.
V. Pfarrer J. J. Faesch aa 8t, Theodor
(1700-1803). [4227
Beiträge z. vaterl. G. (b. Nr. 1534
sehon Bd. 18.) Bd. 12. (N. F. 2.) XLIV,
530 S. n) S. 13-75. A. BernDulli,
Pilgerfahrt Hans Beruh. 's v. Eptingen
[im]. — b) 225-46. W. Vischer,
Bin Streit d. Rathes zu Basel mit d.
dt. Hause, 1478. — c) 29r, 342. Th.
Burckhardt-Pieue t,Au8d.3ocin-
Bcbes Fam.-O. ^ I) 999-522. Chriat.
WarBiisen, Collect, bist.; v. d.
hohen stifft etc.; hrsg^. durcli R.
Wackernagel. — Vgl. Nr. 1800.
2118; 41; 45. 2582. 2982. 8797. [28
^Chroniken, Baseler. III, s. Nr.
1535. Ree: RC 26. 177 f. \'2')
Kienii Hart«! G. d. Benedictiner-
Abtei Mnri-Gries. I Stans, v. Matt,
gr. 8^ LX. 420 S. M. 5. Ree: Lit.
Hnnd'>v. (L i e r h c i ni e r). [30
Diesbach, R. v., Das .-^chwi i/.. Kitter-
getschkcht V. llallwyl. (Dt. Herold
19, 134 6.) [31
-5f Krüger, E. , Zur Herkunft der
Habsburger, s. Nr. 1528b. Ree:
Z60berrb4,126f. (A.Schulte). [32
SeliHlte, Aloys, Zur Herkunft d.
Habsburger. (MIÖG 10, 208-16.)
<4f rn'jjen Gisi u. Krüger. [33
Kiem, Mart. , Beigabe z. Abhlg.
^Znr Frage ttb. d. Anf. d. H. Habs-
bürg-. (Jb. d. Ges. Adler 1888.) [34
Taschenbuch, Zürcher, f. 1889. N.
F. XII. Jabrg. Zürich, Höbr. gr. 8^
882 8. Fr. 5. «) 8. 1-97. Peata-
lozzi, Mitthgn. a. d. Briefw. Dav.
Hess' u. Ulr. Hegners (1812-39). —
b) Ö. 97-147. F. V. Wyaa, Die bel-
vet. Arme« n. ihr CW.'Coram. Kuhn
i. Kriegs-J. 1799. — c) 147 fT. Meyer
V. Knonau., Die helv. Censur von
1802 noch einmal. — d) 151 ff.
Peter Füasli'a Beschreibg. d. Kap-
pelerkriege?. — e) 213-23. /eUer-
WerdmüUer o. Bächtold, Die
Stiftg. d. Kl. Oetenbacb a. d. Leben
d. seL Schweatern daselbat — f)
S. 323-8. Neue Literatur i, G. v.
Stadt u. Cant. Zürich. [35
Urkundenbuch d. Stadt n. Land^ch.
Zürich j hrag. v. e. Comm. d. aoüq.
Gea. in Zftneb, bearb. J. Eacber
a. P. Schweizer. I, 1. Zürich, Höhr.
18SR. gr. 4". XXV, 176 S. M. 0,25.
«äfc- Hec; GGA 357-70 (Wartm an n);
ZGOberrh 4, 251-8. [86
Heierli, L, Der ür^i-rung Zürichs.
(Berl. Z. f. Ethiud 188s. Heft 3.) (37
Handschrift, Die eigenh., d. eidgen.
Chronik d. Aeg. Tschudi in d. Stadt-
bibl. Zürich (Neuj. Bl. hrsg. v. d.
Stadtbibl. in Zürich). Lpa., Hincel.
gr. 4^ 20 S. M. 1,40. [38
Toblvr^Mayer, W., Mittheilgn. a. d.
G. d. Constaflfel in Zürich. 1. Hfl.
Zitri. h, ririrh. 8*. 69 8. f.39
Mittheiiungen d. auliq. Ges. in Zü-
rich. XXII, 5. Lpa., Hicmmanti.
M. 2,80: J. R. Rftlm, Beschreibg.
d. Schlosses ChiHon 11 (Schluss). [40
Wanner, M., Forschgn. z. alt. G.
des Kletgans. Franenfeld, Haber.
^'^ 7^ S. Fr. 2. [41
Neujahrsblatt d. hisL-antiq. V. in
ScbafFhansen. Schaffb., Schoch. 4*.
20 S. M. 2,80: K. Henking, Da«
K 1 . A 1 !^ 1 1 eiligen z. Schaffhanf-en .1 [42
Beiträge, Thnrgauische, zur vaterl.
G. 28. Hu. Frauenfeld, Gromaitn.
S». 138 S. aWoh. Meyer, Die
Bin*;eii bei WeiufeMeti. — b) J. J.
Ku rz., Daslandwirthschalll.-gewerbL
Leben in Liebenfels etc. — e) Büch i,
Tbnrg. Literatur 1887. (43
Mittheilungen z. vat. G . hr«<T.
d. bist. V. i. St. Gallen. XXlli. {6,
Folge III.) 8. Nr. 8857. [44
Oierauer, Job., St. Gallische Ana-
leklen. 1: Aus der Sonderbundszeit.
St. Gallen, ZoUikofer. 8'. 26 S. [45
Urkunden, Ungedr. päpstl.., d. Di5-
cesf Chur betr., a. d. 13., 14. u. 15. Jh.
[n. d. Registern d. Vatic. A.], ges.
V. Job. Geo. Mayer (17. Jber. d.
bi8t.>anti<]. Ges. eq Chor). [46
Jahrbuch d. bist. V. d. C. Glama.
24. Hft. filnrn?. B&schlin. 8«. XVIH,
2Ö8 S. M. 4.40: s. Nr. 2312. [47
Geschichtsfreund, s. isr. 1545. 3. Re-
gister-Bd. (zu 81'40).> bearb. von
J. L. Brandstetter. VUl. 204 S.
4 Fr. ^ Ree. d. Jgg. 1885 87: MHL
17, 297-9 (Fo85). (48
Mtttiiellugtl d. bist. V. d. KanL
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T, 7. Schweis.
818
Schwvz. Hft. 5 (8. Nr. 1546) u. 6.
Vlll/l5t) 8, M. 2,40. — Inh. v.5:
ft) B. Aufderrnftnr, Wuserbnn-
poIizei o. Waldschnlz im alten Laruie
Schwyz. — b) C. Sty^er, Bundes-
Erneuerg, zw. d. 7 kath. Orten einers.,
d* BiBcli. etc. zu Sitten u. d. 7 Zehn-
ten d. Rep. Wallis anders., 1728. —
Inh. V. 6: e) J. B. Kälin, Zur G.
d. 8ehwyt. Bteuerwewms. — d) D.
Camenzind, 6. d. Pfarrei Geniaa.
— e) Styger, Die llii.>Ma»terg. zu
Lachen, 1729. [^249
Staib, B. n. A. Weber, Freiheite-
briel'e v. Kais. u. Königen d. St. u.
d. Amte 'Ing ertbeilt. c^ager Neu-
jahrsblatt.) [50
LiebenM, Tb. v., Hens Holbein d. J.
Fresken am Hertenstein-Hause in
Luzern nebst e. ü. d. l^'am. Hertat.
2. u. 3. (Schi.-) Liet'g. Luzern, Prell,
gr. 8^ 81, 236 8. mit 6 Tafeln etc.
Fr. [51
Stutz, 6. Ulr., Die Wappen u. Siegel
d. Gfn. von Froburg und Homberg.
(Vjschr. r. Herald. 17, 1-26.) [52
Taschenbuch, Berner, auf d. J.
1888, gegr. v. L. Lauterburg, fort-
gee. V. Hans Saliner. 87. Jahrg.
Bern, Nydegger .1- B. 8". VIII, •'•2-- S.
M. 4: a) Ö. 1 232. Stammler, Der
sog. Feldaltar Karl s d. Kulmen. —
Ib) ß. 233-60. Keller, Aus F. L.
Jenner's Briefen an T?nrik Iselin. —
e) S. 289-301. Balm er, Bernh.
Stader. [53
Fontes rer. Bern. IV (s. Nr. 1550).
4. n ^. (Schl..)Lfg. S. 417-768. [54
Anshelm, Valerius, Die Bero.-Chro-
nik; hreg. ▼. bist. V. d. Cant. Bern,
in n Wvss.gr.8°.498S. M.6. [55
Steiger, v. , Geb. Adelsverhh. i.
alten Freistaat Bern. (Jb. d. Ges.
Adler 1888.) [56
Folietete, C, Les origines du Jura
Beroois^ recueil de piäces et docc.
rel. & rhist. de la r6union de Fanc.
6vöche de Bale au canton de Berne.
I (1813-14). Porrentray, Pr6tre. 8<>.
413 p. Fr. 5. [57
AroMvet de la soe. dabist dn eant
de Fribourg. IV, 2 livr. Frib., Frag-
niire. gr. R». p. 235-506. Fr. :i.:><);
a) M. de Di es b ach, Les trouulei^
de 1789 dans le eant. de Fribourg.
— b) L. Pingaud, s. Nr. 2510. -
C) J. Greniaud, Docc. in^d. rel. ä
Tinsurr. de Chenaux. — d) L. Grau-
gier, Notice biogr. sur le gen. de
Gady et ses Souvenirs 6cr. en 1838. [58
Sohatier, H., Institutions polit. de
la Tille et r^publ. de Friboui^ soos
l'anc. regime, (ft. de la Saisae eath.
Vol. 19.) [59
Horte NenehAtelois (a. Kr. 1552).
XXVI, 14. Fr. 8. a) A. Vouga,
Scdnes de moenrs comm.; bourgeoii^ie
de ßoudrie 1705-29. —b}J.Stockar,
Relat. sur ton amb. anprte de Crom»
well en 1653, pnbl. p. V. Humbert.
— Melanchthon, Lettre, s. Nr.
3028. [60
Greilet, Jean, Die letzten Ausläufer
d. Hauses Neuenbürg in d. Scbweil.
(Jb. d. Gp'<, Adler 1888.) [61
Memoires et docc. publ. u. la aoc.
d'hist. de la Suisse Romanoe (s. Nr.
1551). Ser. 2, T. II: Comptes de la
ch:\tellenie de Chillon (tevr. 1402
jiisqu ä f6vr. 1403); publ. p. Ero.
Chavannes. Lausanne, Bridel. [62
Memoires et docc. publ. p. la soc.
d'hist. et d'arch. de Geu^ve N. S.
HI, 1. Genfeve, Jnllien. 8« 8. 1-236:
a) S. 1-61. L. Gautier, Laderniere
peste de Genfeve 1630 40. — b) S. 62
bis 93. Alph. de Candolle, Sis-
mondi eik. Gen. — o) S. 115-87. Le
Fort, Les dem. comtes deO., 1367
bis 1401. [63
Lettre« in^d. (1686-1737) adressees
k i, A. Tnrrettini, thtologien Ge-
nevois, publ. i)ar E. de Bud6. 8
vol. Geneve, Carey. 1887/88. 16'.
IX, 394; 399; 464 p. [64
^ Mtrfeel, Dominasfone provens.
in Piemonte (s. Nr. 1554) Sep. To-
rino, Paravia. 8". 56 S. Hec. : R. d'hift.
dipl. 2, 309 1. (A. Mauno). [Ü5
Bollettino stor. della Sviszera ital.;
red.: Em. Motta. Anno 10 n. 11,
1-2. Bellinzona, Colornbi. gr. 8". IV,
280 p. u. 1-48. Jg. Fr, 6. a) S. 42
bis 44 etc.; 264-7. Tipografie del e.
Ticino, 1800-9. — b) 10, 49-58 etc.
11, 9-20. T. di Liebenau, I Sax
signori e conti di Hesocco. — c)
10, 76-87 etc. 11, 36-38. Gli .statuti
di ßrissago, 1289 1365. - d) 11, 1
bis 9. 1 castelli di Bellinzona sotto
il doni. degli Sforsa. — Vgl. Nr.
2984. 8220. 3608. [66
Zar Q. d. Schweiz (Kgr. Arelat etc.) vgl.
Nr. 1893; 94. 1918; 57. 2034; 89. 2113; 41; 46.
2^.^0-58; "I. ü/il'J 11; öd; 87. 8681-84. 2651.
2704; 84. 2801; 82; 89. 291«; 80; 21; 24; 25;
Dlgltized by Google
314
Bibliographie Nr. 4267—4307.
SMi;T».MW;S4^;Tl; 7S; 80. 3112; 58-60;
$t* 8220. 3306; 30; 56-57. Mll ; ho. j 17.
W06b; 8; 54; «3. 3707; 8; 45; 4ba; 7ä; 97.
M»; »1. 4399s. UMe.
«• I>er Süden, Bnierisch-
Tiroler Chrnppe*
Künigr. Baiem 4X67-4877; Salsbiu« n. Tixol
4978-4tet; Ita}. AitBeUvM iMs-mo.
Göbl, S., [Lit. d. J. 1885, betr.]:
Bayern. (JBG Bd. 8, II, 95 102; III,
118-25.) [4267
Sattler, M. Y., Genealog. Taf. d.
Luitpoldineer od. d. Hauses ScUeyern-
WittelsbftcT). Hflneh.,, Lindaner. gr.
fol. M, 0 50. [68
Blätter f. baier. Kircheng., red.
V. Volkmar Wirtli. II. Rothen-
burg, Peter, gr. 8« M. 3. a) Aus
I Nr. 6: Bossert, Die Kirchen-
heiligen u. ihre Bedeutg. f. d. baier.
Kirchen-G. — Vgl. Kr. 1968. 2805.
Inhalt von II folgt später. [69
Sammeiblatt d. bist. V. Eichstatt.
III. Eichst., Brönner. gr. 8**. 114 S.
M. 2.50. Inh. folgt nach. — Vgl.
Nr. •2'2f)t [70
Morgott, F., Domprobst Ernst, d.
1. Regens d. bisch. Seiu. zu Eich-
stätt. Eichst., Brünner. 8^ 91 8.
M. 1,20. [71
Rieder, Otto, Versuch e. G. t. Nassen-
fel«. (NenburgerCollectenbl.61.) [72
Rieder, Kreis-A. Nonlnir^; (s. Nr,
1561). Forts. (ArchZ 1.3, 57-97.) [73
Verhandlunoen d. bist. V. v. Ober-
pfal» u. Regenebnrg, XLIl (N. F.
XXXIV). Stadtamhof, Mayr. 1888.
8". 356 Ö.: a) S. l-8ß. M. Jos. "Neu-
d egger, Oberpfülz. Amtsordngn. a.
d. JJ. 1561 u. 66. I. II. — b) 87-258.
M. Y. Hecke]. G. d. Farn. Höckel.
— c) 259-96. P. Dollinger, Ausi.
a. d. 8t Emm. Rolelsammlg. v. J.
1730-90 in d. Regengb. Kreisbibl. -
d) 297-306. VV. Scbratz, Verhand-
lungen KW. Kegensbarg u. Stadtam-
hof a. d. J. 1895. [74
Archiv, Oherlmvcr. (s. Nr. IT)«;.-..)
XLV, 1. ö. M62! M. 2. a) S. 1 90.
Primbs, Schi. Hohenaschau u. s.
Herren. — b) J. Fretsl, s. Nr. 3820.
— Vgl. Nr. 2203. [75
jalirbucll f. Münch. G. II, s. Nr.
i6t>7. a)K. V. Reinhardstöttner,
Acg. Albertinas, Vater des dt 8c1iel-
menromans. — b) Chr. Häntle, D.
Hofkleiderbuch d. baier. Hzgc. Wüh.
IV, Lndw. X. n. Emst J. 1508-51
(bzw. lt>08). — c) E. V. Dcstouches,
K. Ludwig I. V. B.. d. Forderer volks-
thüml. Fliege vaterl. G. — d) K.
Th. Hei gel, D. Project d. Grttndg.
e. Stadt .Karlptadt" zw. München
u. Nymphenburg. — e) Job. Mayer-
hofer. Wie Hzg. Albrecht V. 'i. J,
1562 gereist ist, und vo- < ! lurQe*
folge gehabt hat. — fj K. Traut-
mann. Aus alten ^isetagebüchem.
« Ree.: HPBl] 108, 288-40 (J. Hayi^
hofer). [70
Zeitschrift d. Münchener Alth.-V.,
red. V. K. KuoU. N. F. U. Nr. 1
n. 2. Manchen, Fritscb. 4*. 8. 184.
a) B ö h m u. R e i s n e r , s. Nr. 4426.
— b) Wilh. Frh. V. Löffel holz
V. Colberg, E. Ciborium aus dem
18. Jh. ~ e) 8. 15. Urli., d. Ban d.
Münch. Frauenkirche betr., aus d.
Besitz V. O. Scitz [1468 Jan. 12j.
— d) S. 19-83. Vereinsclironik. [77
Zur Cr Baionis (Stanimt .shTzopth. , mod.
Staat, OJi, u. Nied -Hai.-rn vi;l. Nr. -.»029 ; 47 ;
s.! LMM; 17; 40. 22ri:i; l 2Mn 31; 3m.
2&18-50; 71; 72. 2698 r. S837. tUn. 3017, SMi.
3358; 69. S41S. 3509-10. 36^6. 370} ; <{6; YS».
asio. 4SMd; *414L - Baku, FxaalMn o.
Oteipftite 8. in V, e, baier. Sdnraben im
y, T, FAds taV, b
OttORthal, E. V., Oiw. RedNob,
Archivberr. a. Tirol. (Mitth. d. 3. Sect.
d. k. k. Central Gomm. Heft 1 6.>
Wien, Kubasta & V oigt, gr. 8*. Vll,
384 S. k H. 2,40. [78
Mazegger, t". ! Stadtmauern v.
Meran v. Col. Stampfer, u. d.
Maja-Frage. Innsbr., Wagner. 8**.
51 S. H. 0,60. — Als Progr.: Heran.
29 S. [79
Tinlüiauser, 6., Topogr.-hit»i.-ätau
Beschreibg. d. Diöc Brixen> fortges.
V. Ludw. Rapp. IV, Hft 1-8. (8. 1
bi? 768.) Brisen, Weger. gr. 8».
a M. 1. [80
Rapp, L, Schicksale d. Serviten-
kloslers bei Volders in d. Kriegsj),
1703, 1805 u. 1809. Brixen. Weger.
8". 46 S. [81
ThunRv M., II Trentino air epoca
delle occup. (irancesi. (A. TVentino
Vll, 1.) [82
Zur O. Salzborgs a. Tirols vgl. Kr. IWT.
2U7. iSn-U. SS88 m. 2S81. S3S8.«i77. S70»; St.
Cfpolla, [Lit d. J. 1885, betr.]:
Italien. CJBO Bd. 8, II, 199-263.) [88
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V, 8-9. Baiern^ flalsbnrg, Tirol; Oestemich.
315
Bollettino di bi W i nornfin stor. Lomb..
Giugno 1888— marzo 1889. (A. «tor.
liomb. 5, 1119-60 n. ^ 282-9$.) [4284
Bertold!, Ant. , Holl, di biMiogr.
Veneta 1888,3-4(A. V< nptoT.36).
Occiont-Bonaffonä, liibliografia
Friul., 8. Nr. 1579. Ree: A. Veneto
36, 451-3.
Deganl, Ern., Moitogralie friulane.
N. ed. S. Vito, Polo. 1888. W.
VIII, 360 p. L. 2-50. [87
NobllitÄ, La, friulan». (Oiorn. arald.
1888, 7 e 8.) [88
OtteriKMli, V., Le medaglie Mn-
lane del sec. 15« 16. (B. Ii, di num.
1, 2.) [89
•^Ranaldia, Memorie etc. di Aqui-
leja, a. Kr. 1581. Ree.: A. VeDeto
35, 442-8 (G. LoBclnV, Arch. Triebt .
14. 4ö3 f. (di Mauzano). £90
Zum ital. Aatdiliiit Tgl» l^« mT*M. 1B96.
201M9;24; 25; 28; 57 ; W; 7«; f?, tl»; 1 ; 5;
18 ; 81 ; 3ft : 49 ; 50 ; M ; 68 ; «9. >408; ». «706 ;
7; 10. i'soc -i: 36; 42; 48; 63. 2902; 3; 12; 24;
3t: 42-44. äiiol ; 76; 80; 81. 3&35;3?i; &2.36<)8;
«946. iMl-n. 4411; 19. TgL Naehrr. U8-6.
.9. lyer Sfldoftten,
Oesterreichisc/iü Gruppe*
OMtotelcli, Kafaanvldi, 4S91'4800; 01>«r>
u. Niederösterreich 4301-4312; Steiermark,
Kiimthen , Krain, Istrien etc. 4813-4332;
Böhmen u. MBhit n rn. östcrr. Schlesien)
4338-43&8; Ungar. Anschluss (Siebeabärgen)
41IS8*«8«i.
Krones, F. v., [Lit. d. J. 1885, betr.]:
Oesterr. Ländergruppe. (JßO Bd. 8,
lU 121-9.) [4291
Uttrtll, f., [Lit. d. J. 1885. be-
treffend]: Oesterreich. Mevaeit. (JBG
Bd. 8, III, 120-32.) [92
Archiv f. österr. G. (8. Nr. 1588),
Bd. 74, 1. 8. 1-259. M. 3,50 (Bd. 73:
III, 508 S. M. 6,80): a. Nr, 2890.
31t)2. 3227. 3413. [93
Jalirlraob f. d. G. d. Proteat. in
Oestprr. (8. Nr. 1154). 9, 3-4 u. 10, 1-2.
Jg. M. R.60. h) Koch (s. Nr. 1154c,
wo aber Gnesau zu lesen) ^ Forts.
b) Fritaehe (b. Nr. 1154b); Porta.
— c) Deutsch, s Nr. 2:n5. — d)
Witz, 8. Kr. 2ür,6. - e) v. Otto,
8. Nr. 3161. — f) Trau In berger,
Die Barg Hoohoaterwitz. — g) J. Fr.
Koch, Ein interess. Buch n. d. 2.
Hälfte d. 16. Jh. benutzt bei evang.
Gottesdiensten in Linz. — h) L ö s c h e,
Bibl. d. J. 1888. — Vgl. Nr. 3248. [94
Quellenbuch G. d. Oesterr.-Ung.
Monarchie. IL (1246-1493), hrsg. v.
K.Schober. Wien, Holder. 8". 360 S.
M. 4. [Ü5
^ Huber, G. Oesterreichs. III, s.
Nr. 1589 TIrc : DLBl ll,36f. (Land-
wehr); ötrtilleur s l. 29, IV, 237 i
Z. f. österr. Gymn. 40, 536 f. (Frx.
M. Mayer). [96
Monarchie, Die östen- -nnfTfir . in
Wort u. Bild. 62-85. Llg. a 4 B.
Wien, Hdlder. 1888. 4*. M. 0.60.
^ Ree: AZtg Beil. Nr. 200 (Schloa-
sar); DLZ 10, 1238 40 (Partich). [97
Nemenyi, A. , Zur G. der Donau-
fiotlille Römerzelten bla 1526.
Vortr. Wien, Gerold .24 S. M. 0,80. [98
Fermanek, Jar., G. d. InTanterie-
Reg. Nr. 41 , nach auth. Qn. bcarb.
II: 1807-1887. Caem., Pardini, 8".
807 101 S. M [4299
Wurzbach, Conat v., Biogr. Lexicon
d. Kalaerth. Oeaterreieh, aeit 1750.
Th. .",.') 57. Wien, Hol- u. Staatsdr.
1887 8;i. ^^r. 8". 312, 316, 317 S.
ä M. 6. «56- Ree: AZtg Beil. 303 f. —
Vgl. Naehrr. 128a. [4800
Zur G. V. Ofsff-rreich vgl. Nr. 2107; 88.
«329. 2418: Ii; M. 2^21: H5;94. 2602-4; 11; 52
js ; t;i. L'T L'^30; 37-40. 8089. 3230; 42-47.
9360; 74. 3413; 19-81. 862ß. 3767; 80. 1114 1.
IlSMg.
Beiträge z. Landesk. Oesterreichs o.
E. 41. a) S. 1-82. .Jhckel. Wieder-
täufer, 8. Hert4 in III, 2. — b) 279-350.
Cominenda, Materialien x. Idkdl.
Bibliogr. Oberosterreicha. Port.«. —
Vgl. ntich Nr. 637. [4301
Strnadt, Jul., D. Kirnberg bei Lina
u. d. KOrenberg'Mythoa. Vortr. Lins,
Korb. rrr. 8". CO S. ^ Oberöster-
reich nicht Heimath d. Minnesängers
Kürenberg. - Ree: BIILU 473 f.
(Bozberger). [2
Berichte u. Mltthlgn. d. Altb. V. 7n
Wien Ca. Nr. 1595). XXV , 1. 1888.
XX, 104 8. M. 7. — Vgl. Nr. 8807. [8
Kopallik, Joa. , Regesten z. 6. d.
Bischöle Wiens v. 1494-1531. (Wiener
Diöcesanbl. 1887 Nr. 1-7; 9.) [4
UMIrz, Karl, Zor Biogr. d. Wiener
Biir<;erineisters Job. Atulr. v. Lipben-
berL^ Wien . öchworella L Heick.
8* . 2a iS. M. 0,80. [5
Weist, K., Die Entwickig. Wiens
in d. letzten 2 Jhh. (Wiener Conim.^
Kai. u. städt. Jb. 1889.) [6
Alt-¥fisn in Bild u. Wort, hrsg. t.
Wiener Allli.-V., red. v. Alb. llg.
2. u. 3. Lfg. Wien, Gerold, fol.
k 12 Bl. k M. 2,20. [7
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Bibliographie Nr. 4308—4361.
Kisoli, Alt« Strassen etc. Wiens»
8. Nr. m^iT. -V}. ll'^ft. [4308
-Jf Wolfsgruber , CÖI. , Die Kaiser-
gruit bei (i. Capuzinein in Wien.
Kfc: HZ 61, 547 (Tu petz). [9
Beiträge z. G. d. Pfarre Ebersdorf
am Kaum berge. (Beill. z. d. Conei-
stor.-Cmrenden d. Diöc. St. Pölten.
III, 540.) [10
Beiträge z. G. d. Pfarre Enimers-
dorf. (Ebd. IV, 1-73.) [11
Zthn, Jm. V., G. Hernstein in
Niederösterr. and die damit verein.
Güter Starhemberg u. Emmerherpf.
Wien. Holzhnngen. 4®. 512 8. [12
Zur (i. V. Ober- U. Niederustcneiih vgl.
Nr. Ä4ia. 265* ; «* ; 73-75. 2tH» ; 80. 3(>73. 31Ü1 ;
62. 3227; 48. 3327. 3415; IK; 48; 49; 59. 3.^52.
8807 ; 85. Salzburg Tirol s. in V, 8.
Krones, F. v., I> < it. Besiedig. d.
ö^ll. Alpenländer, in-ln « 8t( i( r
xnarks, Kärntliens u. Kraiuä nach ihr.
gesch. Q. drtl. Verhb. (Forsch, s. dt.
Landes- u. Volksk. III, 5.) Stnttg.,
Engel hom. gr. 8^ & 301 bis 476.
M. 5,60. [13
«■bo, A., Gr. PHedr. IL Cilli.
(Prrn:r > Cilli. 1888. 8* 21 S. [14
Krones, Reinprecht \ . Keichenburg,
Landstand u. Ld.hauplmunu d.Öteier-
marlc. t 1505. (ADB 27, 674 f.) [15
•df Mayer, SteitTm. im Franz.-ZA.,
8. Nr. 15»9. Kec: BllLÜ 347 ff.
(A. Seh) ossär). [16
Meyer, Ad., Die Münzen u. Medail-
len d. Farn. Eggenberg. (NZ 20, 183
bis 236 m. 2 Taf.) [17
Ctrinthia. Jg. 78 (s. Nr. 1602).
«) S. 28 34. V. F., Zur hht. Topogr.
d. ob. Gailthales. ~ b) e) C. B.
Hauser, 105-17. üeb. d. Bedtg. d.
liist Mas. Rud. in Klagenfnrt; 107
bis 141. D. letzte Einsiedler v St.
Leonhard [18. Jh.] ; 147-9. Die Farn.
V. n. z. Litzelhofen; 150-54. Noreja,
e. kelt. Bergfestg. [18
Arciliv für Heimathkunde. II. mit
Urkk.- u. Hegestenb. IL hrsg. v. Frz.
Schämt. Laf baeh, ▼. Kleinmayr A R.
1884/7. Lex. 8°. VI, 393; 470 S.
M. 13,30. s. Nr. 1937. 2080 ; 61. 28«8 :
89. 3163. 3887. 1 19
4Ml8l1, Bntwieklg. Krains, s. Nr.
1604. Ree.: MHL 17, 10 22. (Ilwof);
MIOG 10, 145-50. (Huber.) [20
Atti e memorie della soc. istriana dt
arch. e storia p. III, 3-4 u. IV, 12.
Parenso , eoe, istr 1888. 8*. S. 203
bis 445 n. 1-250. •)Pergamene deir a.
arciv. di Ravenna. rig. la cittfi di
Fola. iCont.) — b) G. Vesnaver,
Grisignana d'Istria (fine). — c) L.
Morteani, 1 i 1:< e isuoi statuti. [21
Archeografo Triestino (s. Nr. 1605X
14, 2. ö. Ü66-486. a) S. 265-97. V.
Joppi, Docc. goritiani; conUn. —
b) 399-425. Fr. Swida, Docc. friu-
lani e poriziani, 1126-1300. [22
Ceaoa, Giov., Trieste ed il putr.
Nie. di Aquileia 1358-55. Ar«sxo,
Pirrl.i 16°. 12 p. [23
Morteani, L. , Condizioni econ. di
Triette uel sec. 18 etc. Tricste,
Lloyd. 1888. #Rec.: Arch. Triest.
14. 4«2 4. [24
Cesca, Giov., Venezia e la rigolt*
di Trieste del 1468. Arezzo, Pichl.
16°. 16 p. [25
Benussi, B. e Alve, Stor. e dia-
letto di Kovigiio. TrieatCi Lloyd.
1888. 8^ 480 p. Ree: AreluTrieat.
14, 445-459 (Vassilich). [26
Benussi, Storia docnm. di Rovjgno.
Trieste, Lloyd. 1888. 6^. 396 p. Kec:
Ateneo veneto 12, II Nr. 1. [27
Krauss, Frdr. S., Die verein. Kötiipr-
reiche Kroatien u. blavonien. (Lander
Oesterr.- Ungarns in Wort u. Bild,
hrsg. V. Frdr. Umlauft. XIV.)
Wien, Graeser. 8°. 143 S. M. 1,60. [28
Tlialloczy, Ludw., Ungarn a. Ra-
gusa. (Ungar. R. 9, MO ; 85-96.) [29
Geiciob, Eng., Rüg. Boscovich ; e.
Beitr. z. culturg. Bedeutg. Ragusas.
(Uesterr.-Ung. K. 6, Hft. 4-6.) [30
NoerMt, Nor., Bosnien n. d. Her^
zegowina (Länder Oesterr.-Öngnnis.
v^I. Nr. 4328. XV.) Wien, Gra.«ier.
a". 120 S. M. 1,60. [31
Wtotenhmaer, Fr. Ad^ Die dt. Sie-
delunpen in d. Bukowina. Czerno-
witz, Fardini. 8". 221 ß. M. 3,60. [32
Zur O. V. Stciermaxk, Kintiieii , Krain,
Dalmatien etc. vgl. Nr. 1817 ; SS. 19S7. SOSO;
61. 8113; 88. »388; S9. 2413. MM. MTSa.
8188. 8885 ; 87. 371>i; .-^l. 3887. 4SNa; f.
Horeleln, A., [Lit. d. J. 1885,
betr.]: Böhmen. Neiiseik. (JBG ßd.
8, Iii, 154-64.) m
Goli, J., i Lit.-Bericht z. G. Böhmens].
(RH 40, 136-44.) [34
Mittheilungen d. V. f. G. d. Dm.
in Böhmen (s. Nr. 1609). XXVII, 2.
u. 3. a) L. Sehl esinger, tjoa»
in d. Hositenzeit. — b) J. Matth.
Klimesch, Doeioigkeit aw. d. Oeni.
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V, 9. Sadoften: Oesterreieh.
317
Benoschau u. fleren Gruiidobrigkeit,
1715-33. — c) J. Losen h, Zur G.
d. Laiulakroner Theiles d. Schön-
hengstler Sprachinsel. — d) Th.
Bi'lek, (vfrl. Nr. IGOUi) Fort?. —
•) F. Thomas, liawarow bei Taun-
wald. — f) M. Grftnwftld, Dar.
Gans^ e. Prager ChroDist d. 16. Jh.
— sr) V. G 0 e hl e rt , Schönau, e.
dt. ÖtaatsÖkoQom • £. Z. d. E. Mat-
thias. [4335
GIndely, A., Die Entwiekelg. d.
böhm. Adels u. d. Incolatsverhh. seit
d. 16. Jh. (Abhb. d. bohm. Ges. d.
Wim. 7. F. I, 40 S.) [36
Teige, Jos., Reitrr. z. G. d. dt. Adels
in Böhmen. (Vjschr. f. Herald. 17,
43-69.) [37
Vacek, Fr., Cirkeml dtjing ceskc.
(Kirchen-G. Böhmens.) 1. u. 2. litt.
Prag, ä 46 Kr. [38
Imek, A., Dejiny prostonirodniho
hniitf nibc^^enslt^ho Öeehich. (G.
d. volketh. relifr. Bcwef,'. i. Rohmen.)
1. Prug. gr. 8". 156 S. Fl. 1,50. * Bec:
RH 40, 141 f. (G oll). [89
Strnad, Die Bevölkerg. Pilsens
nacli Namen u, Nat. bis auf d. IIus.-
kriege. Tschechisch. (Pamdtky arrh,
a mfstopisn«. 14 S. 137 ff.) [40
Strnad, Sesshafte Italiener in Pilsen
im 10. Jh. Tschech. (Gesch. Arbeiten
ehem. Öchüler von Tomek.) Prag,
OUo. [41
Katzerowsky, W., Nekrologium d.
St. Saaz 1500- 1887 i e. Beitr. z. G.
d. St. öaaz. Saaz, Ippoldt. gr. 8'\
58 S. M. 0,50. (42
Borovy, Clem., I.ibri erect. arclü-
dioec. Prag. saec. 14 et 15. Lib. 5
(1398-1407). Pragae, Calve. 4". S. 491
bis 785. M. 5,60. [48
Emier, Jos., I.ibri oonfirm. ad be-
neticia eccL Prag, per archidioecesim.
Lib. MO (1491-36). Prag, RiTD^.
gr. 8^ VI, 305 S. M. 4,20. [44
Sfmek, Zur G. d. Umwälzgn. in
Kuttenberg i. 15. Jh. Tschechisch.
(Paroitky areb. a nifstopian^. 14,
73 ff.) [i5
Rappe, H., Die Münzstätte Kuueii
berg. im 20, 237-392.) [46
Dudik, B., Mährens allg. G. XII:
Die Zeit d. Luxembnrge. 2. Bd. Die
Zeit d. Mkgr. Karl (1333-50). Brünn,
Winiker. gr. 8«». XI, 677 S. M. 8.
-^j^Rec: HPBll 103, 484-8. [47
Held, F., D. dt. Sprachgebiet von
Mähren u. Sclilesien. Brünn, Wi-
niker. Le.\-.-8^ 16 Ö. M. 1. [48
Kub^s, A., Nektere prameny k de-
jepisu mesta Tfebice z doby panÄT
Osovskych z Doubravice. [Einige
4in. a. G. d. St. Trebitach.] Proer.
BrilDD. [49
Elvert, Chr. d', Neu-Brünn, wie
es entstanden i.«t etp. T: änspere
Entwickig. Brünn, VVimker. 1888.
Lex.-8*. V, 281 8. H. 4. [60
Watiolik, Frz., Die St. Mähr.-Ost-
rau in ihrer Rntwicklg. 18481H88.
O8trftu,Kittl.8«.V,102ö. M.0,80. [51
Peter, Alt, G. d. St. Teschen.
T.'.«ohen, Prochaska. gr. 8». VIII,
241 Ö. M. 4,^0. [52
Znr O. Böhm«»« n. IKhreBB vgl . Nr. S08S.
2W; 38; 3.^.2315: :!0-44; ftO; >M. 26'.:,. SiWl ;
Ü8 ; 95 ; dO : 51. 3074 ; 76 ; «lö ; 8t>. 3164-(iö. 3215 ;
»Uu SAU; 18; 5S. 9«Ub. »768; 8i. tfSib.
Mangold, L, a) [Lit. d. J. 1885,
betr.]: Ungarn. (JBG Bd. 8, II, 283
bis 300; III, 133-54.) — b) Ber. üb.
Lit V. 1886. (UZ 62, 149-66.) [53
'K'llerezalf, N., G. Ungarns nnt.
Jos. II. (Magyaris{ h/i 3 vol. Buda-
pest. P.ec: RH 3Si. 411-4. [54
Demkö , Kolom. , Kirchl. u. weltl.
Behörden i. Ober-Ungarn i. 15. u.
16. Jh. (Szäzadok 21, 685-700.) [55
Arohiv d. V. f. siebenb. Landesk.
(8. Nr. 1622), 22, 1. S. 1-260. M. 1,40.
a) 8. 26-41. Scbnster, s.Nr.8076.—
b) S.42 78. W. Wen rieh, Künstler-
namen a. d. siebenb. -Pilchs. Ver-
Sangeuii. — c) 79-92. Verzeichn,
. Studenten a. Ungarn n. Siebenb.
an d. Univ. Utrecht. — d) S. 93
bis 260. J. Gross, Geo. M. Gottl.
V. Herrmann. — Vgl. Nr. 3698. 3798.
3825. [56
Monumenta comitialla regni Trans-
sylvaniae, hrsg. v. AI. Szilägyi.
Xni: 1661-64. Bndap., Ak. gr. 8*.
5fi7 S [57
Gerard, E., The land beyond the
Forest; facta, fiffures and l'ancies Irom
Transylrania. Edinbnrgb, Blaekwood.
1S8«. 2 Bde. 340 n. 270 S. 4f Ree:
MLIA 58, 44-7 (J. Füf ^ Mi). (58
Urkunden z. G. d. 2 George Kä-
köczy, hrsg. v. Szilägyi, (Tört^-
nelrni Tir 10. 209-42.) [59
Läzär, Gf. Nik., Verzeichn. d. Ober-
gespane T. Siebenb., 1540-1711. (Sz4-
zadok 21, 400-26 etc., 700-16.) [60
Wlieloeki, |H. v., Sitte a. Braach
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318
Bibliographie Nr. 4äÖl-4ö99.
d. Siebeob. Sachsen. (Sammlg. ge-
meinverat. wiM. Vortrr. 63 ) UMnb.
1888. M. 0,80. [48ei
Herbert , Heinr. , Dhs Rechnungs-
weeea Uermanoetadts z. Z. KarVs VI.
(Progr.) Herinannfit. 1888.4^. 148. [63
Jakab, Elek, Kolozsvär tört^netc
(6. Klaiisenbnrps.) Tl. n. III. Buda-
pest, gr. 8". XVI, 832j 1022 Ö. uiul: i
OklevdUr. (ürkkb. zu U. u, III.)
XXXI, 752 8. (68
Jakab, Alex., Die hisf. Seh&tse
grfl. Ct.'lky'pchen Caslells zu Gorb6
in Sieben b. (Sz4zadok 21, 151-7.) [64
Znm iintar.-tf«b«Bl»trg. AamAäaaa
Nr. «107. Ä2t<3. 2:n6; 37. 8418; 14. »604 ; 5T;
5«. 2898 V. 294Ö; 94. 9076; 77.3184; 86.3S0<>;
17; 18; 39. Mf«. 8417. MUd. MM. Wtt.
3825. 4435.
VI. HilfswlfisanschafteiL
l*FfaJUieogrfipfifr, rHplamaUk,
Chrotwlogie,
FalaeogiapUe 436V7t; Diplomatik 4S7fr«t;
Chronolot'ie 4383-91.
Wattenbach, W., |Lit. d. J. 1885,
betr.]: Palaeographie. (JBG Bd. 8,
II, m i.) [4B65
^ Album itiilLogr. ou recueil dt'
docc. eLc, 8. Nr. 1629. Ree; EH
87, 184-8 (airy). [66
Thommen, Rud. , Schriftproben a.
Hss. fl. 14.-16. Jh. BüsH. DetloiT.
gr. 4'^ VI, 18 S. m. 20 Tai". M. 8.
*Bec.: ZKG 10, 496; KBIWZ 8,
18 f.; Lit. Handw. 28, 174 f. (G.
Meier); CBl f. Biblw. 6, 170. [67
Tononli A., öcuola di paleogratia
e critica ttor. preaao Tarch. pontif.
Vaticano. (Raseegna nasionale 1887,
1 [68
•A- Paoll, Progranima di paleogr., 8.
Nr. 1632. Ree: R. delle bibl. 1,
101-12 (C. J. Carinii; RO 26, 121
bis 123 ( <; i ry): Polyb. 28, 454-7. [69
Paoli , Ges., Grundr. zu Voriesgn.
fib. Lat Palttogr. n. Ürkk.-Lebr«. I:
Lct. Palöogr. f?. »^rvv. Aufl.; übers.
V. Karl Lohmeyer. Innsbr., Wag-
ner, gr. 8*. X, 94 S. M. 2. [70
Cosentino, Olm., Programma dl
paleogr. et diplom. dei docc. Sici-
liaui. Palermo, tip. d. Statute. 8".
18 p. [71
Kehr« P., nie QuedÜnburger Itala-
Fragmente. (MU xi 10, nOI.) -)f Hin-
weis auf Dünings (Quedlinburg.
Progr. [72
Vragner, F., Geheimschrift, s. Nr.
1634. Srhlu.s.-. (ArchZ 13, 8-44.) [73
^Roux, Xav., Lea papetiers du
Dauphin«. 8 Vol. Ree.: NR 59, 682
bis 642 (Oosseron de Ville-
Doiey). [74
Zur raUl-)^rapUa Vgi Kr. 194»; W.S8«r.
2947. iM^ia. ki'^si.
Löher, Frz. v., Fortschritte in
I rkk. Lehre und A.wesen. Lit.-Ber.
(ArchZ 18, 319.) [75
Breaslau, Harry, Handb. d. Urkk.-
I.ebre f. ütld. u. ItaHen. I. Lpz.,
Veit. gr. 8». XXIV, 982 S. M. 20.
#Rec.: ArchZ 18, 821. ^ Vgl.
Nac]irr, 125. f7t>
Bortnans, Les tausses chartes ol la
diplomatique. (Bull, de l'ac. etc. de
HelK. -M- ^('v.. XV, 833-50.) [77
Pflugk-Harttung , J. v., Die Scrip-
tumsformel auf Papsturkk. (ArchZ
13, 45-56.) (7»
Pflugk-Harttung, J. v., Die Linürg.
d. iilt PapstbulleD. (RQ^chr 2, 369
bis 381.) [80
Zu Nr. 1645 tkI. Pflugk-Hart-
tung, J. V., H. Bresslau^s Polemik.
4^ 3 S. ä 2 Col. (Beibl. des CBl
Nr. 6.) [81
^ Posta, Lehre v. d. Privatiirkk.,
S.Nr. 1646. Ree: ArchZ 13, 320. [82
Zur Diplotuatik vgl. Nr. 1802 ; S; 80. SIM;
77. 2811; 15. 2915-19: 79. 3746. 8866«; TSt.
Ferner die aaUnr. Urkk.-£diti,<«eii «te.
Urtob, B. M., Einleitang in die
Chronol. od. Zeitrecliiig, vergeh. Vol-
ker u. Zeiten nebst chriptl. \\. jud.
Festkalender. Aach* n , Harth. 8*.
184 S. M. 4. [83
Jäger, Edm., Einleitg. in d. Iiist.
Chronolog. öluttg., Bonz. 8". 42
M. 0,90. * Ree.: CBl 742 (abfällig). [84
Paganelli, Atto, La cronologia ri-
vendicata. off. a Leone XIII. Milano,
S. Giuseppe, fol. 54 S. u. 123 Doppel-
taff. ^Rec: A. d. eoc. Rom. Il>
üiQiiiZüQ by LiüOgle
VI, 1-2. Palftogr., Diplom^ Chronologie; Namitinatik. 319
45-53 (Rolando): H.!l, 10 2:32
(Baumgarten, „unwibt.eu6cUaft-
lich-). (4885
Thommen , Rud. , Unser Kalender.
(Sammig. gemeinv. wias. Vortrr.,
hrsg. V. Virchow 73.) Hamb., Verl.-
Anst. gr. 8". 42 S. M. 1. (86
Bilflnger, Gust., Der biir},'erl. Tag:
Unters, üb. d. Beg, d. Kai. Tas^es im
clsw. Alth. D. iin christl. AlA- i^iuti-
gart, Kohlhammer. 18C^. 8*. IX,
286 8. M. 5. Sucht Sontif-nn n (Vnng^
als Beginn d. Tages naciizuwtit^tn.
— Ree: Z. f. d. Privat- a. off. Recht.
16, 52t: r : rm 863-65. [87
Bilfinger, G., Die antiken Stunden-
angaben. Stutt^., Kohlhammer. 188S.
8^X, 1598. lf.8. # Antike Scbrift-
st«^IU'r meinen meistens nicht die
ablaufende, sondern soeben ver-
flossene Stunde. — Ktc: DLßl 12,
21 (H. Bender); DLZ 10, 1044 (H.
Bliimner); Philul. Wschr. 21. 072 4
(ö. (xünther); H. de l'instr. pubi. eu
Belg. 32, 204-10 (A. Wagner). [88
RBhl, Franz, Die Constantin. In-
dictionen. (N. Jbb. f. Phil. u. Pftdag.
187, 789-92.) [89
StrtygowsU, Jot., Die Kalender-
bilder d. Chronographen v. J. 354.
(.*-'ej). a. Jb. d, dt. arch. Instit. 1.
Eiguiu.-Heft.) Berl,, Keimer. gr. 4".
VII, lOG S. 30 Taf. M. 44*0. *Rec.:
M. d. östei r M u.<. N. F. 3, 263 f. [90
RIegl, Afois, Die ma. Kalender-
illuötruiiun. (MiUG 10, 1-74.) [91
^* ynmismeUiki ITtmldik, Oe-
n4>nio{/ie, Sphragiftfik,
Nomiainatik 439s-ui2; Heraldik mit Ga-
nealOgle 4418-4494; Spliragistik 4496*4488.
Zeltschrift, Numism., s. ür. 1G56.
20. Jahrg. XI, 567 S. 12 Taf. M. 12.
a)S.4n 74. Tal.8 IJ Ar:, Liischin
▼ on Ebengreutli, Dtr Rak witzer
Hiinzfnnd. Forts. — b) 75 90. F. v.
Raimann, 2 österr. Münzf'iinde. —
— cl 91-166. Taf. 5. P. Joseph, Die
Münzstempel u. Punzen im bist. Mus.
»nKöln. — d) 167-74. Arn. Bnsson,
Der Münzfuiid von Rati-zt-ll. — e)
Fiala, s. Nr. 3075. — t) Meyer,
fi. Nr. 4317. — g) Rappe, a. Nr,
4346. — h) Belhiey, s. Nr. 8242,
— i) Nagl. 8. Nr. 3266. [4392
Anzeiger, Namism.'Sphragist. 19.
Jahrg. 112 S. 2 Tat'., s. Nr. 1657.
a) S. 11-4. Ed. Üriinm, Die Münz-
meister d. St. Wismar. — b) 45-8;
51 6 62. M.Bahrfeldt,Znr]l1lnt^.
d. Bisth. Verden. — c) 67-74. V,
Briimmer, Die Hostocker Münz-
meieter y. 1262-1864. — d) 77 80^
87-90. M. B., Execatlon geg. Hecken-
Münzstätton 1689. [93
Münzblätteri Berliner, s. Nr. 1658.
Jg. 9 a. 10, Nr. 101 n. 2. a) Sp. 825
bis 827. Menadier, Altflandr. Httn-
zen. b) 881 f. Grotefend, Neuere
uned. Marken. — c) 833-41. Mena-
dier, E. Jenaiseher Pf. d. Herren
V. Lobdeburg. — d) R41-6 etc. P.
Joseph, E. bad. Münzfu! «! — e)
bis g) Menadier, Ö49-54. E. Pf. d.
Herren v. Dahme; 857-61. E. Pf. d.
Abtei Reinliansen ; 865 9. Heilands-
pfennige d. Bened.- Abtei Prüm. — h>
869-71. Nadrowsky, üned. poln.
Kipper-Schillin^^'c. — l)-!) Mena-
dier,». Nr. 2847; 913 8. Rhynsburger
Pff.; 921-23. (^uedliub. Pff. [94
Blittvr f. Münsfrennde. 24. Jahrg.
Nr. 147-52 (s. Nr. 1059): a) Sp.
1374-0; 86-89 etc. O. F. Müller, IMe
Münze in Hiidburgiiausen. — b) 1378
bis 1381; 88-91 etc. J, Isen b eck.
Die Schüpselpt'ennigfunde v. Selzen
u. Mürlenbach. — c) 1380 2. Th.
St., Thalerl'und von Cötlien. — d)
1392 f. u. 1403. W. V. Zahn, Der
säehs. Tlialer v. 1816 etc. — e) 1420 f.
J. u. A. Erbstein, Das Zahlen-
monogr. auf Mflnsen H<. Georg's V.
Sachsen. — f) 1430-2. Th. Distel
Albr. Krieger*8 Ref.-Hedaülen von
1717. [95
Uteratarblatt, Numism.; Hrsg.: M.
Bahrfeld. 10. Jahr^^. : 1889. Han-
nover, Meyer, f^r. 8^. M. 1,50', m. d.
numism.-spbragist. Anz. M. 3. [96
MItthellmgen d. haier. nnm. Oes..
7. Jg. Münclien, Merzbacher. 1888. 8".
X u. 112 8. 1 Tnf. M. 8. n) S. 1-6.
A. LuBchiu V. Ebengreutb, Die
bösen Halser. — b) 7-54. Rarster,
Der Dirmsteim r Fund, — c) 5510G.
Ludw. Fikentsehe, Der Fund v.
Weyers u. Rannnngen. — d) 107-12.
Numism. Miscellen. [97
Chronlcle, The numismatic (s. Nr.
1662). VUI,4 (Ser. 3 Nr. 3^). p. 291
bis 870. Taf. 1113. a) 823 f. Pre-
vost, On Swiss tir medals. [98
Ravve beige de nnmiam. (s. Nr«.
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320 BiUliographie Nr. 4389—4434.
16ü3.) 4.5, 1. Uruxelle«, Decq. 8*. p. 1
— 380, Taf. 1-9. Jg. M. 10,80. a)S.l-56,
Taf. 1-2. Ed. Vanden Broeck,
Mum. BnuE.^ öt. sur les jetons de
la famille Vander Noot. — hjjl'Sl,
225-70, Taf. 3 u.8. L.Mak«-Werly,
Etat act. de nura. r^moise. (suite.)
— e) 88-113, Taf. 4. G. Vallier,
IMdailles et jetoot Daaphinois (5e
wt.V — d) 114-25. G. Cumont.
M^d. de la foc. litt, de Brüx. — e)
12Ü-43. Maur. Nahuys, Les mon-
nales du roy. des Paya-Bas. — f)
144-62. Chr. P r 6 a n , 8ceau de
rC'gl. de S.-Pierre de Dreux. — g)
153-79, Taf. 5-7. C. vanPcteghem,
Honnaies et jetont» de Courtrai etc.
— h) 180-5. Chestret de Haneffe,
Le Üorin Brabant-Li^e. — !) S. 295
bis 843. J. Hermerei, Quelques
m' Mir les Af^nels de France. [4399
Revue numismatique Nr. 1664),
VI, 4 u. VII, 1. S. 407-600 u. 1-168.
A) 8. 551-7. Jg. H. 18. F. Hate-
rolle, Groe tournois et deniers paris.
frapp68 au 16e. — b) 581-94. A.
Engel, Souvenir« nuin. d'un voy.
autour da monde. Vgl. Nr. 1924.
412t;. [4400
Aoniiaire de la soc. frans, de nu*
mism. et d*arebtoL (s. Nr. 1665).
XII, sept.-dec, und XIII, janv.-avril.
8. 405-596 n 1 144 Taf. 4-5 u. 14.
M.18.a)S.4U5-Öä.Mazerolle,JetOD8
da la malson da roi. b) 541-5S.
P. Ch. Robert, Monnaiea et med.
de.«5 6v. de Metz; euite. — e) 556
bis 558. Dancoisne, Monuaie me-
roving. de Dooai. — d) 13 , 20-38;
92-118. Herrn erel. Tresor de Mont-
fort-L'Amaury. — e) 39-55. Froeh-
ner, La liturgie rom. dans la nu-
mism. - Vgl. Nr. 4123. (4401
Halke, H., Einleilg. in d. Stud. d.
Nttmismaük. 2.AuÜ. Berl., Lehmann,
gr. 8» XVI, 227 8. M. 7. [2
Brendicke, Hans, Einführg. in d.
Münzkde. ( Hibl. f. Sammler II.) Herl.,
Behring. 8^ 96 ö. m. 4 Taf. M. 1,50. [3
Bahmitfl, E., BeiCrr. t, Braeteaten-
kundp. (.\ f IJra teatenk. 1,223-30.) [4
Lehmann, P, v., Die Thaler u.
klein. Münzen d. Frl. Maria v. Jever.
Ree: R. Beige de nam. 45, 195-8
(M. Nalinysl [5
6robe, Mitlhlgu. aus d. hzl. Münz-
eabiuel in KeiDiagen, (Progr.) Mei-
ningen. 4*. 29 8. mit 4 Tal. [6
De Witte, A., Etat act. de la nam.
nervienne. (Fed. hist. et arch. de
Belgique, 5-8 aoQl 1888.) Bnut.,
Deprez. 8*. 21 p. Fr. 1,50. {1
Ut0llier, Description hist de« mon-
nales liraii^ , ganloises, royales et
seigneariales. L Paris. 18^ 278 p.
Fr. 8. [8
4(-Ei|0l, A., et Rayii. Stmir«,
pert. etc. de la nunaisoa. fran<;..
Nr. 1671, Ree: R. It. di nura. 1
Nr. 2; Ann. de la eoc. frang. de
nnm. 13, 131 f.; RC 27 , 404-6 (A.
de Barthelemy); R. de la soc. de«
et. hist. 1888 juillet-aoüt (C. Pr^au);
BECh 60, 260-2 (Elie Berger). [9
Richard, A., Note sur une trott-
vaille de monnaie? de? ]?.f' et 18o
cles faite ä tiencay. {Soc. des antiuu.
de rOaest, Boll. 1888, 2e trim.) [10
Gneochi, Franc, ed Ero., Sa^uno
etc. delle zecche Ital.. s. Nachrr. 153^
L. 20. -^Kec: Ann. de la soc. de
nora. 18, 182. [11
Werdnig, G., Die Gsellen od. Müni-
Medaillen der Kep. Venedig, Wien.
Frick. gr. 4". VII, 209 S. m. 12 Taf.
M. 25. ^Rec: A. Veneto 36 , 431
bis 433; NZ20,422-25 (Müller); RN
7, 357 f. [12
Zam MiinzwM«n Tgl. Nr. im-27 ; 51. i(6S.
ri:>'>- itiO.MO. J!815»; 47. 2946; 89. S075. SMJ;
46; ti«>. aom; 16 b; 3i6n; sT; &ib; d; k;m; a;
r; t : 7H. 4029; Ug. 4101; SS; ISf. TSe; TB.
4289.4317:46. _______
Viertefjahrsschrlft für Heraldik,
Sphnig. n. Geneal., 6. Nr. 1673. XVL
3-4 u. XVII, 1-2. S. 339-585; 1-2^
u. Taf. 1-6. Jg. M. 8: 8. Nr. 3957a;
59; 61:79; 94. 4252. 4337. Ausser-
dem: a) 17, 117-47. Th. Schön,
Falsche Fürsten «. Prinsen. — b)
148-77. Genealog. Collectaneen. [13
Herold, Der dt . s. Nr. 1674. XIX,
3-12 u. XX, 16. 4". ö. 31-188 a. 1
bis 124. a) 19, 88^. 0. A. Seyler.
Curiositäten der Diplom forscht;. --
b) Ö2 4. G. A. V. Mülverstedt, D.
Wappenhelm i. Wappenschilde. —
e) 68 f. H. Ahrens, Den preass.
herald. Adler betr. — d)G. Schenk
zu Schweinsberg, Nachträgt. Be-
merkungen z. d. Wormser Minist.-
Siegeln. — e) 98-100. G. ülr. Stutz.
2 Siegel K.'s v. Mure. — f ) 101 f.
F. Warnecke, Ma. Öiegeistempel.
- g) 103. J. HoUmans,]He Wappen
d. St. Oberhaosen a. Rhar. — h)
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VI, 2. iUnldik, Qenealogie, Sphngisttk.
321
103 f. E. Grote, Zur Entwickle,
d. niedersächs. Titels DroBt. — i)
105. L. Clericua, E. Hypoth. [betr.
micklb. Wappen]. — k) 117-9. Gf.
K. E. zu L e i n i n g e II - VV e 6 1 e r b u r g,
Wittwensiegel d. Kgin. Imagina^ Gat-
tin Adolfs V. Nusau. — 1) 186-8.
C. V. Bloedau. Au?« d. Kirchen v.
Rendsburg. — mj lü5 1*. A. v. H.,
Ueb. AbfiMBg, T. OeaeU.-Qeacliieliteii.
— n) 178-81. Jan eck i, Adelsbrief
f. Jak. (Bürgerin, v. Danzig) u. Job.
Abtshogen. — o) 181 f. R. v. Dies-
baeh, Hiat genMl. Ungenaaigkciten
[betr. bchwed. Kge. bis 1397]. — p)
20, 12 f. Hauptmann, Wappen
Bupr.'ö V. d. l'lali, Kf. V. Köln, 1463
bis 1480. — q) 13f. F. Warnecke,
Ma. Siegelstempei. — r) 32 f. G.
Schenk zu Schweinsberg, K.
Friedr. bessert d. Helmkleinod d.
Phil. V. Stein, durch Zufg. e. Krone,
1470. — s) .35 f. V. Hans te in, Drei
Banner d. dt. Ordens. — t) 86-Ö u.
78. Q. T. Martiani, £rbl. Ritter-
Titel in Oesterr.-Ung. and 8ilddtld.,
Berichtg. v, Hauptmann. — n) 60
bis 02. R. T. Diesbach, Eiutlilg.
d. G. in HA. n. Nensait [ete. n.] Be-
griff d. alt. Adels. - vi 75 7. K.
Th. V. Bloedau, Wappen aus Rends-
burg. — w) 111-4. L. Clericus,
Deb. Städtewappen-Vermehrgn. —
Vgl Mr. 8905; 38; 48. 4018. 4185.
4231. [4414
Jahrbuch d. k. k. herald. Ges. Adler
in Wien, red. v. Ed.Gas t. Pöttickh,
Gf. V. Pctteneg^. 18. (15.) Jahrg.
(vgl. Nr. Iö75). Wien, Braumüller.
Imp. 4«. XX, 120 8. M. 18. V gl
Nr. 3515. 4234 ; 56. [15
Slebmacher's Wappenbiich (s. Nr.
1677). 28Ö-304. Llg. 366 S. m. 129
Steintaf. n. 311 S. m. 109 Steintaf. [16
Seyler, Sust. Adalb., G. d. Herald.
(Neuer Siehmacher.) Hft. 4-6. Nürn-
berg, Bauer 4 li.ispe 1888. -^Rec:
Dt. Herold. 19, 183. [17
Griizner u. Hüdcbrandt, Wappen-
album d. gU. Familien, s. Nr. 1679.
55.-58. i-lg. 40 heliogr. Taf. m. 12
Bl. Text. [18
ßPltzner, M., Herald. -decor. Muster-
blätter (s. Nr. 1680). ßi. 72, 88, 90
bis 94, 103, 104. [19
^ Retberg» Ralf v., G. d. dt. Wap
penbilder , s. Nr. 1684. Ree: Dt.
Herold 19, 142 f. (M. G ritzner). [20
DralMbe Zeftadir. t, GeeohlehtMr. UN«
Wappen, Symbol, u. redende. (Oer
Sammler Nr. 19.) (21
LeiningM-Wetterbvrf, K. E. Graf in,
Ein Wappenstein d. Abte! Limburg
a. H. (KölWZ 8, 52-7 ) [22
LSher, Bedeutg. etc. d. Helmklei-
node, 8. Mr. 1685. Sehl. (ArehZ 13,
271-81.) [23
Grenaer, Alfr., Zonft-Wappen a.
Handw.*Insignien; eine Heraldik d.
Künste und Gewerbe. Ärkf. a. M.,
Rommel. 8». VII, 118 S. m. 29 Taf.
M. 4,50. ifRee.: Dt. Herold 20,
102 f. (Seyler). [24
L'Estocq, V., Heraldik im Sinne v.
Ornamentik, etc. Vortr (Mitth. d. V.
f. hess. G. etc. 1887, 21-4.) [25
Söhn, G., n. K. A. Relatier v. UohiM«
Stern, Artist. Verwendung d. Wappen
in Italien. (Z. d. Münch. Alth.-V.
2, 2-11.) [26
HofkaiOlld0r, Goth. genealog., nebtt
dipl.-statist. Jb., 1889. Gotha, Per-
thes. 16». XXXll, 1081 ö. M. 6,80.
Anch In frana. Anag.: Alm an ach
de Gotha. [27
Almanach, Genealog., d. regier.
Fürstenhauser Europas. 9. Jg. 1889.
Dresden, Grombkow. 16*. 148 S.
M. 1,50. [28
Taschenbuch, n(»th.. genealog. f.
1889. Äj i>. grall. Häuser. 62. Jg.
— b) D. freiherrl. HftOMr. 89. Jg.
Gotha, Perthea. 16» V , 2411; V,
1047 S. ä M. 8. - Kec. : Dt.
Herold 26, 14-8 (Janecki). [29
Taschenbuch, Genealog, d. adel.
Häuser, 14. Jg. (1889.) Hrünn, Irr-
gaog. 16°. XXXVU, 618 Ö. M. 8. [30
Naidbloh, Genealogisehee, bürgerl.
Familien 1. Gharlottenb., Mahler. 12^
VIII, 406 S. M. 6. * Soll unter
Redaction v. G. A. Seyler in zwang-
los erscheinenden ^nden fortgesetat
werden. — Ree: Dt Herold 20, 119 f.;
KHUJV .37, 101. [31
Archives de la noblesse^ nubiliaire
univ. de France; raeneil g^n. das
g^n^al. bist, des maisons nobles de
l'Europe, publ. p. L. de Magnv.
XIX. Paris, ChaLx. 1888. 4». 219 p. [32
Crollalanza, G. B. dl, Dizionavlo
stor. blasonicu delle fam. nob. e no-
tab. ital. estinte e fiorenti. U. Pisa,
Pelliei. 8^ L. SO. (88
Chrlstomanos , Const. A. , Abend-
land. Geschlechter i. Orient i. An-
schlüsse an Du Cange's «Familles
ILL 21
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S22
Bibtiograpbie Nr. 4134-4478
d'Outre-Mer**. 1. U^. Wien. Gerold.
gr.8«. Vm S. ni. 5 Tab. M. 2.40. f34
Zur Heraldik vgl. Nr. 39271; .>la; h; o q;
74- ys. -lOOaa; Ik; 31. 41«üa. i2in; 02.
Zur Genealogie (Kaiiiilit-n-, .\(lel8-0.) Vgl.
Kr. SU6. 3400. 3514 ; 16; 63. 3913; UJ Sl; Mg;
SB; 49; M; 59;«1; (}6b; 1S;1*;9l;M.40Me:
9a: 19-93; 35; 37a;f;46:54; 79a.4105f; 49;
52; 57 : 5«; 65; 75; 8ia;f; 85;88;88;93;95;
98. 4218 6 ; 19a; -iHc; 31-34: Mf «l* 68;
74b; SH. 4318d; yü; 37.
Orszigot lev<'ltiir diplomatikai 08»-
talj^ban örzoU pecs^lek. (VerMiokn.
d. in d. dipl. Aotbeilg. d. k. nngar.
Landes-A. aufbew. Siegel.) Budap.,
LandeB ArebiT. 4*. 88 S. a. 68 Siegel-
büder. (4i86
Dony, P., Monof^rnphie des sceanx
de Verdun, avec les docc. iu6d.
Verdau, Laurent. 4*. 87 p. fSSn
SgagHosi, Nie, Di alcuoi sigilli
contcn. nella coli. sfragiBtiea (ielhi
bibl. Vaticana. 16 p. [;>i»
^ WyOB, The great seals of Engl.,
8. Nr. 1898. Und., Stock. 4*. ZVIII,
218 p. u. 54 pl. 147 eh. Bec: Ath.
1888, 5. Mai. [37
Soeaux Gascons, s. i^r. IbST. 2e par-
tie: Sceaax des seignears, 17. fasc
p. 197^7. (38
Zur SphracLstik vrI. Nr. 1996. 819«. 8618.
S99»7; 540; u; 71. 4009; Sa; 47; &8. 4S9eC.
TU Anhang« Sammelwerke und Zeitschriften.
I« GetammeUe Ab/Mndiungen
und andere SammeUoerke»
AMiMdhMgei, BalUacke» s. neuer.
G.^ hrsg. T. Q. Droyeen, Hit 84, s.
Kr 'm^. [4439
Bibtiothek dt. G., hr8g. v. H. v.
Zwledineek-Sadeabniel (t. Nr. 1700),
lief. 33-87, •. Nr. 8B8. 8811; 88.
8003; 78. [40
Biographie, Allg. deutsche (s. Nr.
1701) Bd. 87 (Lfg. 181-35): Qaad-
Beinald. 764 S. u. Bd. 28 (Lfg. 136
bis 40): Reinbeck-Rodbertus. 812 6.
— Ee sind au viele Artikel einge-
nilit, am kier enf eile an verweieeD.
Aach Bd. 29, 1 schon erschienen. [41
Chronikea d. dt Stidte. 21. Bd.»
8. Nr. 2137.
IHUItRfer, Jgn. v., Akad. Vertrr.
(•.'Nr. 1788). 2. Bd. V, 434 S. M. 7,50.
-Je« Ree: V. I u. U: ThLZ 13, 621 f.
u. 14, 259 f. (A. Harnaok)^ DLBl
11, «5 f. (L. Witte); DLZ 10, 841-8
(O. Lorenz); AZtg 1888, Beil. Nr.
324 , CHI 067; MHL 17, 119-24; BllLU
114 (K. Jentsch)) Class. R. 3, 215;
TkLBl 870-8; Dt Ra. 16, 478; Ball,
crit. Nr. 11. [42
Einzelaohriflen , Kriegsgeticliichti.,
hrsg. Y. Generaist. 9. 10, s. Nr. 2504;
68. 8825. [43
EüOjfolepiiUa d. neneren G., a. Nr.
8188.
Foraoliuagen zar dt Landes- a.
Volktkande, s. Nr. 8888 a.
Faraoliiiagen, Staats- u. socialwiss.,
hrsg. V. G. Schmoller (s. Kr. 170,M.
vm, 2; 4; 6, s. Nr. 1092. 2429.
(3535). 3541. [44
Freytag, Gliatav, Gesammelte Attf-
ScUze. I: Polit., II: Zur G., I.it, o.
Kunst Lpz., Mirzel. 8". X, 552 n.
VI, 498 8. M. 18. « Ree.: GBl
880 f. [45
Geschichte, Ailg., in Einxeldar-
BteUungen (Oncken),Ital. Uebersetzg.
s. Nr. 1902. 8887. 8858. (46
Geschlchtsohrelber d. dt Voraeit,
8. Nr. 1843 u 2725.
Klaiaert, Paul, Zur christl. Cullus-
n. Cnltnr-O.; Abhh. a. Vortrr. Berlin,
Reather. gr. 8*. III, 329 S. M. 4,50.
Vgl. Nr. 2237. 2464. # Hec: Prot.
Kirob. Ztg 1888, 48 ^ Dt. Ev. KZ.
Lit. Heil. 1888, 12; CBl 940 f.; TbLBI
269 f. (R. Seeberg). [47
INonumenta Germaniae historica,
.M. Nr. 2020. 2772. 2810.
PoblicathNMIl aus <l. kgl. prenss.
Staatfänrehiven fp. Nr. 1710). 3*1 u. 38.
B.1,: 8. Nr. 298G. Hti41. :W48. [48
vr Ranke, Leop. V., Abhdil. u. Vers,
(Werke 51.-52. Bd.), 9. Nr. 1711.
Ree: DLZ 10 . 553-5 (0 Loren»);
KC 27, 31(^20 (S. Reinach)^ OBl
973 f. (49
Scliriften .1. V. f. Ref.-G. (Vgl.
Nachrr. 179). Nr. 25 27. (Jg. 6, 4; 7,
1-2), 8. Nr. 3015; 42; 59. (60
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VIX. Anhang: Sftunitlwtilw u. Z«itoehiifteii.
S28
Soriptoresrerum germ. ia m. MhoU
B. Nr. 1841. 2036.
Staatengeschichte d. neuesten Zeit.
26. Bd. Lp»., Hirael. gr. 8*; 8. Nr.
3362. [4451
Untersuchungen s. dt. Staats- n.
Rechts-G. (s. Nr. 1713, wo Hefte
angenau bezeichnet). 26.-28 Hft : ».
Nr. 202. 1067 (Preis M. 2 u. 4).
8079. [52
Weltgeschichte, Allgem., v. Th.
Fiathe etc. (». Nr. 1714 u. 1832).
Ug. OS-IOS, s. Nr. 1847. 8406.
2» Deutseft e ZeitschHften.
Vgl. d, einleitende Bemeikg. im 1. Hit.
Abhandlangen d. liist. Cl. d. V^].
baier. Ak. d. VViss. (s. Nr. 171.5),
Bd. 18,1. Ilflnelien, Franz. S. 1-274;
Bd. 18, 2, S. 27.5 560. M. 9 n. M. 8.
Vgl. Nr. 70. 2331. [4453
Abbandiuiigen d. fierl. Ak. (Ge-
naueres epftt«r). Vgl. Nr. M81.
2153. [54
Archiv f. Lif.- u. Kirchen-G. d. MA.,
(s. iSr. 1119). IV, 8. u. 4. S. 201-631.
h Bd. M. 20. Vgl. Nr. 2110. 2884.
2\m. :1591. 3637. [55
Archiv, Neuee., d. Ges. f. ält. dt.
O.-liiinde (s. Nr. 1717). XIV, 2 u. 3.
5. 223 638. Vgl. Nr. 1787. 1844.
2011; 3.% 2114. 2790. 2801; 18; 20;
23; 24; 37; 3Öi 70. 3734. [56
Arohl¥ f. Österr. O. s. Nr. 4293.
Blätter, Hiet. polit., (.««. Nr. 1718).
102. 11-104. 2. \^\. Nr. 1783. 2637.
2828 i 29. a444 46. 3850. {67
CMtralblatt f. B{bliotb«kswefieii
(e. Nr. 1719). V, 9 12 (S. 883-558);
VI, 1-7 (S. 1-336). 4. Beiheft. 35 u.
37 S. M. 2,80. Vgl. Nr. 2197. 2862.
9000; 10. 3105. sAS; 97. [58
Forschungen i. brdb. v. prenss. Q.,
6. Nr. 3891.
Jahrbuch, Bist. (b. Nr. 1720). X,
1 u. 2 s, 1 4!»i. Vgl. Nr. 1908.
2071 7 k 2121. 2377. 2796. 3324. [59
Jahrbücher, Preuse. (s. Nr. 1721).
Bd. 68. IV, 650 8. Vgl. Nr. 2819.
2663. 2909. 3367; 72. - Vgl. auch
Nachrr. Kr. 189b. [80
Jahresberichte d. G.wisäenschart,
«. Nr. 1807 II. 2708.
Korrespondenzblatt d. Gesammt V.
(8. Nr. 1722). 36. Jahrg. Nr. 12 (S.
149-160) u. 37, 1-6 (S. 1-88). Vgl.
Nr. 3514. 3796. — Vgl. auch Pro-
tokolle d. Geacralverslg. d. Ge-
eammt-V. zu PoeeB. BecL Mittler.
8». 91 S. M. 0,50. [61
MittlieliHntea a. d. bist. Literat,
s. Nr. 1724. Jg. 17. HeiL i. u. 2.
S. 1-212. [82
Mittheilungen d. Instituts f. österr.
G.-Forschung (s. Nr. 1723). X, 1 «i. 2.
8. 1-84. Jg. M. 13. Vgl. Nr. 1917.
2107; 32. 2329. 2799. 28S6:4a2Wa
3243. 3881. 4238. 4372. [63
Mittheilungen aus dem
nalnmsewD. II, 2. (Jg. 1888.) Lpz.,
BrockhauB. 8». 8. 73-176. Vgl. Nr.
300«1: 14; 44 a; 06. 3548; 53. [64
Nachrichten v. d. kgi. Ges. d. Wia«.
u. d. Georgs-Ang.-üaiT. nOöttiiig.,
Red. H. Sauppe, Jahrg. 1888 u. 89,
Nr. 1-12. Gotting., Dietrich. Lex. 8*.
VI, 502 8. u. 8. 1-346. Jahrg. M. 6.
Vgl. Nr. 1868- 3476. [65
Quartalsehrlft, Römische, f. Christ.
Althk. u. f. Kircheng.; hrsg. v. A.
de Waal. II «. III, l. Rom, Tip.
Sociale. 8*». Jg. M. 16. Vgl. Nr. 1845;
46. 2155. 23.5.5 2809; 89. 4380. \m
Sitzungsberichte d. baier. Ak. d.
W. (e. Kr. 1726.) 1888, II, 1-3. 1889,
1. Mtinclien, Franz. 8*. 414 S. u fi 1
hi5 1R7. a Uft. M. 1,20. — Vgl. Nr.
2277. 2940; 77. [67
SitzungsberieMe d. Irgl. preass.
Ak. d. \V. /n Bor], Jg. 1888 n. 89,
1-34. Berl., Reimer, Lex. 8". X, 1422,
58 S. u, 8. 1-698. Jg. M. 12. Vgl. Nr.
84:1 2277. 2860. [68
Sitzungsberichte d. kais. Akad. d.
Wia». [tu WienJ. Philol. bist. Cl.
Bd. 116, s. Hr. 1727. gr. 8». 923 8.
M. 14. VgL Nr. 1995. 2066. 2183.
2771. [69
VIerteijahrsschrift f. Voik8w.,Polit.
n. Cnlturg. (s. Nr. 1729). 25. Jahrg.
IV, 2 11. 26. Jahrg. I u. II (Bd. 100,
Hft. 2 — Bd. 102). 8. 14V244: ^44;
260 S.: Vgl. Nr. 1768. 3538. 3841. [70
ZelteohHfl, Arehivaliselie (s. Nr.
1730). Bd. 13. 321 S., 1 Taf. Vgl.
Nr 1822; 24 : 27. 2177. 2984. 3477a.
3699. 3701; 2. 4131. 4273. 4375;
79. 4428. — Geht mit diesem Bande
ein. [71
Zeitschrift f. Geschichte u. Politik
(s. Nr. 1731) V, 11-12. S. 805-1012.
Vgl, Nr. 2056. 2339. 2481. 2580. —
Eingegangen 8. Naclirr. Nr. 32. [72
Zeitschrift, Hiator. (s. Nr. 1732).
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324 Bibliographie Nr. 4478-4498.
61, 2 n.3u.62, 1 8.19:^.^«« n. 1-192.
Vgl. Nr. 2156. 2200. 2444. 53>
92. 2948. 8822; 29 ; 46. [4478
Zeltschrift f. Kirchen^, (s. Nr. 1188
n. 1738). X. 3 a. 4. ö. 846-649. Vgl.
Nr. 2157. 2262. 2431. 3005. 174
Zeltaolirlfl f. G. d. Oberrheini, 0.
Nr. 4190.
Zeitschrift d. Savipny-Ötiltung f.
Kechtsg., hrsg. v. C. J. Bckker, A.
Perniee, R. Sehröder, H. Brun-
ner. ') Bd. 1. Hft. Germ. Abtli.
Weimar, Bühlau, gr. 8*. IV, 252 JS.
M. 6,40. Inh. s. unter Nr. 1734. [75
, Zettaokrin, Westdentsehe, s. Nr.
40S1.
3, Aiisländiscf^ Zeitschriften»
Archlvio storico italiauo (s. Nr.
1735) 8er. 5. T, H, 3 n. T. III, 1-2.
Anno 1888, disp. 6 u. Anno 1889,
disp. 1-2, p. 280 4<>4. 641-656; XVI.
1-312 » 657-88. Vgl. Nr. 1805 ; 30.
2907. 8850. (4476
Archlvio storico Lomliardo (s.
17r?6). Ser. 2. Vol. 5 (Anno l'M. laac.
4 u. Vol. 6 (Anno 16), Ui^c 1. 8".
p. 705-968 (falsch paginirt 905-1168);
P 1 296. Vgl. Kr. 2594. 8247.
42^4. 177
Archlvio d. soc. Romana di itorla
patria (e. Nr. 1738). 1 1, 34. p. 879-7(Tl .
Vgl. Nr. 2795. 2915. [78
Archlvio storico äiciliano (8. Nr.
1789). N. 8. Anno 18, 4. p. 845-484.
Vgl. Nr. 2856. [79
Archlvio Veneto (8. Nr. 1740). N. S.
T. 35 (Anno 18), 2. T. 36 (Anno
18), 1 n. 2. p. 266-489 n. 551 p.
Vgl. Nr. 2076. 4285. [80
\ Attl e meroorie delle r, deput. di
storia patriaper le proviucie Modenosi
e Parmensi. Ser. III. Vol. V, 1. Mo-
dena, Vincen/i. 8". ! XXV p. [>. 1-287.
L. 6. Vgl. Nr. 1804. 3582. [81
Atti e memorie etc. per le prov.
di Romagna (s. Nr. 1742). Ser. 3.
Vol. 6, 4-6. p. 241-498. Vgl. Nr.
1828i 29. [82
BIbllothlque de Tecole des chsrtes
(8. Nr. 174;ij. Ann^e 49. livr. 4-6 n.
50, 1-2. p. 309-730 u. 1-160. Vgl.
Xr. 2006. 2695. 2960. 3787. (»i
Compte rcndu des 8«iance8 de la
comm. roy. d'hist. ou recueil de
sea bnlletins. 4. s6r. T. XV u. XVI.
1. Bruxelles, Hnvt z. 8". 374 \k n.
p. 119. ä Bd. il. 4,50. Vgl. Nr.
2372.
MesMfier des seienees bist., a. Nr.
4070.
Moyen-Age, Le Ts. Nr. 1748). I,
livr. 0-12 u. II, 1 p. 213-288 a.
1-120. Vgl. Mr. 1991. 8871. [85
Review, The Engl. hiat. (s. Nr.
1749), Nr. 12 (Vol. 3, 4) u. Nr. 13-14
(Vol. 4, 1-2). p. 625-836 u. 1-416.
Vgl. Nr. 2419. (86
Revue d'hist, diplomatique (s. Nr.
1751). III, 1 u. 2. p. 1 320. Vjjl.
Nr. 2421. 2518. 294:> :5080. 332 i. i^l
Revue historique (virl. Nr. 1749).
T. 36-39 {h 476 S.) u. T. 40. 1. 8. 1
bis 240. Vgl. Nr. 1934. 2103. 2:H7.
2471. 2509; 21; 32; 65; 81. 2821,
99. 3332. 4384. t«
Revue des qnesti(>n8 historiqnf*'
(s. Xr. 1752). T, 44, 2 (Livr. 88) u.
T. 45 (N.S. 1; livr. 89 90). p. 329
bis 676 n. 704 p. Vgl. Nr. 1904;
6; 28. 2073 2150. 2340. 2448. 2501.
3081; 88i 98. 3306 ; 7. 3487. 8605.
4075. f8»
Rivlita slorica ital. (s. Nr. 1753),
Anno V, fasc. 4 u. VI, fasc. 1. p. f i'I
bis 924 u. p. 1-208. Vgl. Nr. 22b0».
2007. 3650. [SO
Rivista delle biblioteche dir. dal
Gnido Biajri. I. Firenze. Carne-
eeccUi. gr. 8'\ 192 S. L. 15. Vgl.
Nr. 2189. 8099. 8696. [9t
Studi e documenti di storia f
diritto (s. Nr. 1754). Anno IX. 4
11. X. 1/2. p. 305-055 u. 1-2U8. Vgl.
Nr. 3170. 8592. (9-
Tldslirift, Historisk. (s. Nr. 1756).
8. ärg. 9. ärg, 1. 38(i S.. t^. 1 89.
Vgl. Nr. 1778. 3172. 32Ü1. 3305. [93
Berichtignngen
sind im Allgemeinen in den lu trelTenden Abtheilungen sellist gegeben. Be-
sonders 7,u erwähnen ist hier nur noch, dass es in Nr. 1979 statt Lex Wirt-
güthorum heissen muss: Lei de Vestrpgothic (skandinav. Recht). Preis 5 Jr.
Verzeichniss von Abkarzang«n.
325
Yerzeielmiss vou Abkürsasgeu.
A.: Aicliiv, Archivio, Archive«.
Abb., Abhh.: Abbaodlungfen).
AbhBAk: Abhh. d. Berliner Ak.
AbhMAk: Abhh. d. 3fiinchener Ak.
Ac: Academie, The Academy.
ADB: AUg. Dt Biographie.
Afi: Archiv für Geschichte.
AHV: Archiv des bist. Vereins.
Ak.: Akademie.
AKKR: ArehiY fttr katboL Kireben-
reclit.
Alth., Althk.: Alteranun(«kuöde).
Ann.: Anoaleu.
Anz.: Anzeiger.
AÖ6: Archiv f rt?terr. Gcscliichte.
Aroh.Z.: Archivalische Zeitschrift.
Ath.: The Athenaeum.
AZtg: Allg. Zeitung.
BECh: Bibl. dt- IVcole des cliartes.
Beil., Beill.: Beilage, Beilagen.
Beitr., BeHrr.: Beitrag, Beiträge.
Ber., Berr.: Bericht, Berichte.
Eibl., Biblw.: B;b1iothek(sweseii).
Bl., Bll.: Biatt, Blatter.
Börner Jbb.: Jahrbflcber d. V. ▼.
Alf'i tV. linden im Rheinlande.
Bull.: liiillpfin Bulletino.
CBI: Ceturuiuiatt (Literarisches).
CR: Compto rendo (de racaddmie
des inscriptions et heiles lettresl
DLBI: Deutsches Literaturblatt
DLZ: Deutsche Literaturzeitung.
Dt., Dtid.: Deutsch, Deutschland.
DZG: Dt. Z. r. *; wisscnsoliaft.
EHR: English hiötorical review.
FBP6 : Forsehnngen war bnnden-
bnrg. 11. preuss. Geicbiobte.
6.: Geschichte.
GBII: GeschichtsbliUter.
Bet.: Oesellsehaft.
6GA: Oöttinger gelehrte Asseigeo.
6gw. : Gegenwart.
GV: Geschichtsverein.
NJb: Historisches Jabrbneb der
Görre^Ocpell Schaft.
HPBIi : Ilistorisch-politischeBlatter.
Ha., Hss., hs.: Handschrirt, Hand-
Bcbriften^ handschriftlich.
HVr TTi«torischer Verein.
KZ: llistor. Zeitschrift (v. Sybel).
J., JJ.: Jahr^ Jahre.
Jb., Jbb.: Jahrbuch, Jabrbflcher.
JB: Jahresbericht.
iB6: Jahresberr. d. G.wissenschaft.
JbGVV : Jahrbuch für Gesetzgebung,
Verwaltung und Volkswirlbmihaft
Jh., Jhh.: Jahrhundert(e).
K. oder Kde: Kunde.
KBIGV: Korresp.-Blatt d.Gesammt-
Vereins d. dt. 6.- n. Alth.« Vereine.
KBIWZ: Korresp-Bl. der WesidL Z.
Lit. : Literatur.
MA.: Mittelalter^ Moyen-Age,
Middle Ages.
ma.l mittelalterlich.
Mag.: Magazin.
Mem.: Memoires.
NHL: Mittheilnngen aus der histo-
ri? lif^n Literatur (Hir?clO.
MHV: Mittheilgn. d. bist. Vereins.
MIÖG : MlttheiTangen des Institnts
für österr. Geschiclitsforschung.
MLIA: Magazin für Uterator des
In- und Auslandes.
Ms., Mm.: ManQ8cript(e) , Manu-
8crit(») etc.
Mtsohr.: Monatsschrift,
MV6: Mittheilungen des Vereins
für Gesehiehte.
MVGDBöhmen : MVG d. Dt. i.RöhniiM.
n.: neu, nouveau, etc.:, oder: nncli.
NA: Neues Archiv (der Gesellschal t
für ältere deutsche Geschichtskunde.)
NASächsG: N A f Fachs. Geschichte.
N. F.: Neue Folge.
NR: Nouvelle revne.
N. S.: Neue Serie, Nuovs Serie, ete.
Ntztg: Nritionalzeitung.
NZ; Numismatische Zeitschrift.
PJbb: Prensaischa Jahrbücher.
Q., Oh.: Qnelle, Quellen.
R.: Revue, Review, Rivista.
RC: Hevue crilique.
Ref.: Beformation.
RH: Revue historique.
RN: Rpvne nnmismatique.
RNAlsace-Lorraine: Revue nouvelle
d'Alsace-Lorraine.
ROH: R. des question.s histnriqnes.
RQSchr: Romische (^uartalscbrift.
Rs.: Rundschau.
SavZ: Zeitschrift der Savigny-Stlf-
tung für Rechtsgesehichte.
SB; Sitzungsberichte.
SBBAk: SB d. BerUner Ak.
SBMAk: SB d. Münchener Ak.
SBWAk: SB d. Wiener Ak.
•c. : scieoce, sciences.
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32Ö Ven«ichiiiB8 tob Abkttnningeii. Eiogelaufooe flcbriften.
Sehr., Schrr.: Schrift, Schriften.
Sep. a.: Separatabdruck aus.
StMBCO: Studien n. MfUheiliingen
MS d. Bened.- u. Ciaterzienser-Orden.
ThLBI: Theolog. Literatur- Blatt.
ThLZ: Theolog. Literatur-Zeitung.
TbjDISobr: Theolog. Quartolaohrifk.
ThStK: ThpoL Studien u. Kritiken.
Urk., Urkk.: Urkunde, Urkunden.
V.: Verein.
Verf.: Verfaseer, Verfaerang.
Verh.: Verhalten, Verhttlnia».
Vhdig: Verhandlang.
Viechr.: Vierteljahrschrift.
VjsohrVPK : Vjschr. f. Volkswirth-
sebafk, Politik n. KnUurgeBchtekte.
WZ: Westdentscbe Z. f. O.a. Kuoit
Z.: Zeitschrift.
2A.: Zeitalter.
ZDA: Z. f. deutsches Alterthum.
zeOberrii: Z. f. die a. dea Ober-
rheins.
Z8R: Z. f. Gesehiehte und Politik.
ZHG: Z. d. hi?t. Gesellschaft.
ZK6 : 7 f Kirehengeschichte.
ZKR: Z. lar Kirciienrecbt.
ZKTh: Z. für kathol. Tiieologie.
ZN: Z für Numismatik.
Ztg: Zeitung.
ZVG: Z. d. Vereins f. Geschichte.
ZVtG: Z. für vaterl&ndifch« Ge-
schickte (Weattelene).
BhifelanfeiM Se]irlft«ii«
Archiv f. Frankfurts <\. u. Kunst. 8. F. 1, s. Bibl. 1445. — Bilfinj^er, G.,
D. bürgeri. Tag, s. Bibl. 4:t87. - Bilfinger, (i.. Die antiken Stundcn-
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theilungen des Freiberger Alth.-V. 25. s. BiM. 30*54.. — Mitthf»ilnn£jpn
d. V. f. G. d. 8tadt Nürnberg 7, a. Bibl. 14(58. - Ney, J., Der Reichstag
SU i^ppier, s. Bibl. 8044 a. — Fannenborg, A., Lambert von HenÜo,
S. Bil.I. 2«22. — Pi renne, H., Hist de la constit. de la ville de Dinsntk
8. Bibl. 3511. — Pyl, Th.. Ponim. O. D.-nkmäler VI, s. Bibl. 2550. — Rosen
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— Schwalm, J.. D!e Landfrirrlcn in Dtld. unt. Ludw. d. B., g BIM. 2980. —
Seeliger. O.. Krzkanzlf.M- u. HoichHcanzleipu, s. Bibl. 2^79. 8ouchon, M-,
Die PapstvvHhk'ii v. Bonil'az VJIl. bis Urban VU, g. Bibl. 2094.-- Strnadt,.!..
Der Kimberg bei Linz, s. Bibl. 4302. — Thora, H., Sadisen u. d. Hau«
Wcitin, Fost.'idir. Lpz., Bonman. M. 0.40. — Zeissberpf. H. v., Zur di
Kaiserpolitik ; e. Beitr. z. G. d. Kevolut.-.fahres 1795. Wien, Tempsky.
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Julius Weizsäcker f«
Die deutscht Gescliicbtswissenschatt hat eiDCn ihrer hervor-
ragendsten Vertreter verloren, .liiliu> Weizsäcker ist am 3. Sept.
unerwartet dahingeschieden. Diese Zeitschriit kommt damit zum
ersten Male in die Lage eiaem der ITtthrer unserer Wissenschaft
Worte des Nachrufes zu widmen; und in diesem Fall« möchte
der Herausgeber als Schüler des Verstorbenen , etwas weiter
ausgreifend, Tersucheiii wenigstens in kursen Zttgen ein Bild des
Lehrers, dem er Mitarbeiter werden durfte, m entwerfen. Die
Lebensslrine, in die sidi dasselbe einfttgt, mnss sich fireilich mit
den knappsten Andeutungen be^rnügen.
Julius Ludwig Friedrich Weizsäcker wurde am IB. Febr. 1828
zu üehringen in der Grafschaft Hohenlohe als jüngster Sohn
des dortigen Stiltspredigurs Christian Weizsäcker gebort ii. Wie
seine Wiege in einem evangelischen Pfarrhause Württembergs
gestanden hatte, so erhielt er auch die Ausbildung junger wUrt*
tembergischer Theologen. Auf den Besuch des Lyceums, erst
in Oehringen, dann in Tttbingen, folgten Tier Jahre im niederen
theologischen Seminar za Urach und dann im Herbst 1846 der
Eintritt ins Tubinger Stift. W. hörte dort, wie Üblich, in den
ersten Semestern Torwiegend philosophische GoUegien, erst vom
4. Semester an trat die Theologie mehr hervor. Baur, t. Schmid
und Laiiderer waren die von ihm am meisten gehörten Lehrer.
Nach einem mit Auszeichnung bestandeneu tlieolog. J^xamen
hörte W. noch Sanscrit bei Roth und trat dann die sogeimnut-e
t.'andidatenreijBe an. Auf dieser machte sich die Hinneigung zur
Geschichte schon entschieden geltend. In Tübingen hatte er
if den ersten Semestern xwar die historischen CoHegien Haug's
besucht (UniT.*6., Neueste G., 6. Napoleon's); aber Anregung
xtt Fachstudien im Sinne der neueren kräftig aufblQhenden
Dmlfl^ ZaItMlir. t Q«MhfahUw. MI. U. f. 8i
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328
Juiiuti Weüwäcker f.
Forsciiuü;; kuiiii ilirn duraus kaum erwachsen beiii. In viel hulierem
Grade wirkte der iiiiiiiluäs Baur's in dieser Richtung ; im Wesenl-
Hchen aber darf es wohl als selbständige Bethätigung innerer
Neigungen gelten, wenn W. im Winter 1851 52 sich in Berlin
ganz historischen Studien zuwandte. £r nahm an Ranke's
Uebungen Theil und hörte ausser bei diesem (Neueste O.) noch
bei Wattanbach, damals jungem Privatdocenten (Entwicklung d.
kgl. u. kaiserl. Gewalt in Btld. u. Erklftruog des Widukind).
Hier in Berlin trat er zuerst aus heimathlicLen Kreir^en
heraus in eine Umgebung, die ihn liemd amnuthcn musste und
der auch an ihm in erster Linie die Züge süddeutscher Staninies-
art auffieleu. Er erlangte eine gewisse Popularität als ,der
Schwabe Weizsäcker und auch später ist er uns Norddeutschen
vielfach als eine Verkörperung allamannischen Wesens erschienen,
wenn auch echte Schwaben ihn ob seiner fränkischen Ueimatii
nicht recht als Landsmann gelten lassen woUten.
Mit frischer Lebenslust suchte er in Berlin auch geselligen
Verkehr. Allem ConventioneUen abhold, gab er sich zwanglos,
mit einer Ursprünglich keit, die gelegentlich auch einer Derbheit
nicht ängstlich auswich. Und so ist er sein Leben lang geblieben,
t'in unbefangen heiterer Gesellschafter, mehr gemacht für den
freien Verkehr aiv ade mischen Lebens oder nahe befreundeter Kreise
als für die überfeinerte Geselligkeit des Salons; niemals eingeengt
in die steifleinene Würde äusserer Stellung, sondern sich harmlos
behaglich gehen lassend, als Freund seiner Freunde, fast wie ein
guter Kamerad im Kreise seiner Studenten. — Und dieser Hauch
unverflüfichter NatOrlichkeit, einer gewissen Missachtung mancher
conTcntionell-ängstilichen Vorschrift, Terbunden doch wieder mit
peinlichster Genauigkeit in dem, was ihm recht und billig schien,
ging durch sein ganzes Wesen, /.eigt sich auch in seinen Arbeiten,
ja in seinem oft originellen Styl.
Von Berlin ging er noch nach Paris und Wien, dann aber
zurück in die Ueimath. Die Jahre 1852 — 56 tinden wir ihn aln
Repetenten am niederen Seminar von Blaubeuren, als Vicar in
Derendingen bei Tübingen und schliesslich 1855 am e^ang.
iheolog. Seminar des Tübinger Stifts.
Wenn sich in diesen Jahren der fintschluss befestigte, der
t!heologischen Laufbahn den Rücken zu kehren, so war diese
Wendung doch- kein Bruch. Es blieb eine entschieden positiTe
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Jalius Weiiifteker f*
329
Aiupri^pmg protdBtantischeii Bewusstaeiiis, gepaart ndi gelegent-
lich stark hervortretender Abneigung gegen alles romantiech-
kaiholiache Wesen, Festhalten an manchem kirchlichen Brauch
bei doch freieren dogmatischen Anschauungen, welche sich, ähn-
lich seinem Pflichtbewusstsein, wesentlich auf dem Boden Kant'scher
Philosophie bewegten. I)ie Verbindung dieser Züge wird dem
vertrauter sein, der in dem noch U iM iidigen Gegensatz kathuiifsciit ii
und evangelischen Lebens aufgewachsen ist: immerhin aber mag
man sich dabei de» Piarrerssohnes und jungen Theologen erinnern.
Die eigenen histori.sehen Studien, welche in diesen Jahren
heranreiften, knüpften an theologische Intereesen an; die frankische
Kircheogeschichte war das Feld, auf dem W. sich die ersten Er-
folge errang. Den Vorarbeiten hatte auch der Paiiser Aufenthalt
schon gedient. Es erschienen: „Hinkmar u. Pseudoisidor, eine bist.
Untersuchung* in Niedner's Z. f. bist. Theol. 1858; , Der Kampf
gegen den Chorepiscopat d. tränk. Eieichs im 9. Jh.**, Tübingen
18r>M; ,Das Dogma v. d. göttl. Vorlierbestininiung im \K Jh." in
den Jbb. f. dt. Th* ol. IH.'SM und ,Die pseudoisidor. J?'rage in
ihrem gegen wärt, btand" in iSybeFs Uist. Z. i8ÜU.
Aus umfassenden, augenscheinlich bei weitem nicht erschöpften
Vorarbeiten, die sich um fiinkmar Rheims gruppiren, sind diese
Abhandlungen erwachsen, die sich durch Beherrschung des
Materials, scharfsinnige Kritik, durchsichtige Beweisfllhrung aus-
zeichneten, ein grosses Thema durchaus selbständig angriffen und
die peendoisidorische Frage im Weeentlichen auf den heutigen
Stand gefördert haben.
Die erate dieser Arbeiten entstand gelegentlich der Promo-
tion (schon im Frühjahr 1B5Ö), die zweite diente als I labiliUtions-
schrift 1859 zu Tübingen. Die endgültige Zuwendung zur Ge-
schichte, und zwar zur Prolangeschichte war damit besiegelt ; gleich
darauf gelangte an ihn auch schon die Aufforderung, die ihn von
Ttthingen und aus dem bisherigen Studienkreise fort nachMttnchen
an seine Lebensaufgabe fbhren sollte. Eine 1860 angetragene
Gottinger Pkofessnr fllr Kirchen- und Dogmen-Q. wurde abgelehnt.
Die Herausgabe der Deutschen Reichstagsacten, auf der Frank-
furter Oermanistenversammking 1846 Ton Ranke angeregt, nach
den ersten einleitenden Schritten unter den politischen Stürmen
der Zeit begraben, dann 18.'>7 von H. v. Sybel bei K, Maxiinilittn
von Baiem auis neue m Vomhlag gebracht und Yom Üöuig ge-
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880
JuUiu Weartcker f.
nebmigt, war den Aufgabe der 1858 gegründeten Historischen
Cnnniission zugewiesen worden. Für die Badactkm unter Sybel's
Oberleitimg wmde Voigt gewonnen. Als dieser flehim
eine Berufung nach Rostock eriiielt) trat W. an seine Stelle. Neb«
Ranke bat, wie es scheint, A. Duneker, mit dem W. in Tahingfo
nahe Beoehungen Terknfipfteni beetimmendmi Einfluss geObi
Al8 W. eintrat, waren in MUnchen selhnt die Arbeiten fSr
das Unternehmen im Gange, daneben hatte rriHn einijre auswärtige
MitHrbeiter (BUdinger. Sickel, Er<lni;iiiiiHlorffer, Kriegk, Suden-
dorf) für dasselbe gewonnen, auch ein allgemeiner Arbeitsplan
war von Voigt aufgestellt; aber man war doch auch über sehr
wichtige Fragen noch im Unklaren, die Feststellung der Ar bef-
and Sditionsg^ndsätae im üinaehien stand noch aus.
Es ist bewnndemngswltrdig, wie rasch mm sich W. auf dem
ihm ganz fremden Gebiete orisntirte und festere GrnndsitsEe schuf.
In der ersten Zeit wurden allerdings auch noch wie bisher die
Vorarbeiten auf einen langen Zeitraum ausgedehnt ; vor allem ftr
Friedrich III. wurde gesammelt. Aber inmier energischer wurde
die Concentration aller verfüi^haren Kräfte auf das Kjichstlieerende.
als W. erst einmal durch Kelsen, die er theils selbat unt^riialim
theilfi durch Mitarbeiter ausfuhren Hess, eine klarere Vorstellung
von dem Vorhandenen gewonnen hatte. Und wie arbeitete er
dabei! Wer seinen Spuren noch nach Jahren folgt, kann nickt
nur stets aofs neue staunen Uber die Zuverlässigkeit aller Ndüm
und Abschriften, sondern sich auch von Üteren Archivaren wunder-
bare Dmge erzlhlen lassen von der Raschheit dieser soigfÜUigiaB
Arbeit und von der Auanntaung der Zeit, durch die er mit Hintan-
setzung jeder persönlichen Bequemlichkeit das Aeussserste erreiche
Ueber der energischen Förderung der nä<?hsten i:»ände kaiu
die Rücksicht auf die Zukunft des Unternehmens nie zu kun-
Nichts lag W. ferner, als gleichsam von der Hand in den Muad
zu leben; gewisse Vorarbeiten dehnte er stets auf den ganzen
Zeitramn aus, und schon früh war er darauf bedacht, dafür zu
sorgen, dass man sich tlber den Stand der Arbeiten, selbst hm
Wechsel aller Mitarbeiter, leicht und sicher unterriditen k5mie<
Dem dienten xuniehat swei sorgfUtige aiphabet Verseiohnisiei
das eine Aber das handschriftl. Ifaierial der Archive und Biblio-
theken, das andere über die gedruckte Literatur. Alle Vorarbeitm
melir orientirender Art aber liefen zusaiiiiueii in dem schon y(MI
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Julius WeisBftcker f.
Voigt angelegten chronologischen Zetteliepertorinm, da» alWn&Wig
zu einem handachnftlichen Regestenwerk TOn wohl reichlieh
30000 BtiUtem angewachsen ist. Musterhaft war unter W/s
Leitung das systematische Vorgehen und das Ineinandergreifen
der verschiedenen Kiälte; — kaum dass durcli Abzweigung der
bigmund-Bände die strenge ^Irdnimfr in » twas erschüttert wurde.
Trotz W.'s atissorordentlicher Arbeitskraft, trotz der reichen
Mittel, die in der ersten Zeit durch K. Maximilian zur Verfügung
standen, schritt die Arbeit langsam vorwärts. Der StoflF wuchs
den Bearbeitern eben in ganz ungeahnter Weise unter den Händen.
Schon im Herbst 1862 hofile W. bald ndt dem Druck beginnen
au kdnnen; noch im nachaten Jahre dachte er, der 1. Bd. werde
Wenzel und Ruprecht um&asen, erst 1964 sprach sein Bericht
Ton der Vertheilnng dieses Stoffes auf 2 BSnde, und erst als
der Druck begonnen hatte, entschloss er sich den l.Bd. auf die
Jahre 1370 — H7 zu beschi*ttuken. l^iulln h ;un ^i. Mai 1 SGS konnte
er das Vorwort des 1. (von IHlj? datüteii) Bnndes unterzeiclmen.
Der zweite folgte nicht, wie gelioÖ't, suhr rasch, sondern erst
1874; der dritte, schwächere, brachte 1877 Wenzel's Regierung
zum Abschluss ; Ruprecht ftlllte dann ebenfalls drei starke Bände,
Bd. 4 (1882), 5 (1885), 6 (1888). Die Bearbeitong Sigmund'a
hatte darauf nicht zu warten brauchen, sondern war durch W.'s
langjährigen Mitarbeiter Kerler selbetindig gefördert worden;
schon 1878 erschien Bd. 7, der erste aus Sigmund's Zeit, 188S
Bd. 8, 1887 Bd. 9, so dass also jetzt ein»' uiiunterbrocliene Reihe
vun 9 Bänden, die Jahre !o7t) bis I4;n iinifassend, vorliegt und
für die folgende Zeit stari\ vorgearbeitet worden ist. Seine Mit-
arbeiter an diesen Bänden waren in den 180()er Jahren besonders
Kluckhohn, Menzel und Schäiner, dann Kerler für Sigmund, dA«
neben Ebrard, endlich Bernheim, Friedenaburg und der Heraus-
geber dieser Zeitachrüt ftar Ruprecht. Jüngere Mitarbeiter
traten, seit W. in Berlin war, für die Fortflilunmg des Unter*
nehmens ein.
Was mit den Reichstagsacten geleistet ist, insbesondere mit
den ersten Bftnden, welche als W.'s ureigenste und bedeutendste
Schöpfung gelten dürfen und auch aiu weitesten un l tiefsten ge-
wirkt liabf n. weiss .Jeder, der sich mit der Reichsgescluchte dieser
Epoche i)efa.s8t hat. Das Erscheinen des 1. Bandes ist geradezu der
entscheidende Markstein für die Entwicklung der Historiographie
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332
Julias Weixaäcker t-
auf diesem (iobiete. Nicht allein, dass alles Vorausgehen ^ene in
Einzelheiten nun veraltet ist : die ganze Au££a8sang der Zeit hat
ein neues Gesicht erhalten : der Forschung sind ganz neue Grund-
lagen geschaffen, trnd andere Fragen als bisher sind in den Vorder-
gmnd getreten. Man wird leicht nachweisen können, wie Über-
haupt die Behandlung der Oesehichte des spftiereo Mittelalten
Ton diesem Punkte aus befruchtende jStnwirkungen erfahren hat
Und was die mehr subjective Seite der Leistung anlangt, so
sind Alle einijt? in Anerkennung^ des Bienenfleisses und des Spür-
sinnes, mit dem das MHterial zusainmengetrasren ist, des Scharf-
sinnes, der Umsicht und der Klarheit, womit die vielen sich
daran knüpfenden kritischen Fragen erörtert werden, der Durch-
dringung dieses Stoffes durch eine lebendige Auffassung, die QberaU
▼on den Acten energisch auf das politische Leben hinweist, dessen
Niederschlag sie sind. An diesem Ruhme kann der Umstand gar
nichts ändern, dass nun auf Ghrundlage des so bequem bereift-
gelegten Materials und nach weiterer Aufschliessung der Arcbife
in gar manchen Einzelheiten die kritische Forschung im Anschlus^
an W.'s Erfjebnisse oder auch im Gegensatz zu ihnen weiter Tor-
gedrungen ist.
Am meisten Anerkennung fast hat da.*? Werk als Editions-
leistung in technischer Beziehung gefunden, und für den Autor
war es eine besondere Genugthuung zu sehen, wie die von ihm
au^gpestellten Grundsätze für viele Unternehmungen — meist aller-
dings mit den landesQbiichen Besonderheiten — massgebend
wurden. Sein Verdienst ist es, fOx die Behandlung der deutscfaen
Texte des späteren Mittelalters, insbesondere für die Vereinfachung
der gehftuften Oonsonanten, ganz feste Regeln aufgestellt in
hahen. Dieselben beherrscht ein durchaus klarer und einimcher
Gedanke, der Iiis in die complirirtesten Einzelfalle hinein vertblfft
wird: Beseitigung jedes ])loss äusserlichen Schnörkels, Erhaltunsj
alles dessen, was sprachliche Bedeutung hat, haben kann oder
dc»ch seiner Entstehung nach gehabt hat.
Einen Vorwurf freilich hat man wohl öfter gegen das Unter-
nehmen hören können: dass es zu weitausgreifend sei, zu riel
an unbedeutenden, nicht hingehörigen oder schon gedruckten
Stücken, zu viel an Lesarten, zu riel an erl9ntemden Noten biete.
Man fragte wohl, wohin man denn auf diesem Wege kommen
solle in der späteren Zeit, wo das Material so riesenhaft an*
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Julias Weizsäcker t*
833
.«schwelle. — Wenn man die Ruprecht-Bände einmal ausscheidet,
die allerdings aus dem Rahmen des Unternehmens einigermassen
heraustreten (mit denen es aber auch seine besondere Bewandtniss
bat, worauf Yielleicht ein andermal zurQckzukommen ist), so wird
man die Berechtigung dieses Vorwurfes nicht zugestehen kdnnen«
Mag sein, dass an Varianten anfänglich auf germanistische Än-
forderuugt n hin des Guten zu viel gethan ist, dass auch sonst
— wie selbstverständlich — sich Einzelnes mit gutem ( »runde anders
machen Hesse: im Cx rossen und Ganzen bringen die drei ersten
Bände fiind ebenso die drei letzten) nicht mehr, als die Sarlie
durchaus erfordert. Ich möchte glauben, dass Jeder, der mit
diesen Bänden intensiv gearbeitet hat. dem beistimmen muss, und
dass die entgegengesetzten Urtheüe dem ersten Schein zu viei
vertrauten. Den Besorgnissen aber wegen der Ausdehnung des
Unternehmens bei Fortfthrung nach denselben Grunds&tzen haf;
W. selbst schon im Vorwort des 1. Bandes yorgebaut. Die Noth-
wendigkeit einer immer weitergehenden Beschrftnlning, weniger
in den Vorarbeiten als in der Auswahl des Aufzunehmenden
stand ihm schon damals klar vor Augen, und er hat sie seineu
Mitarbeitern stets auis neue • in^^'-eschärft.
Während der 1. Band der Keichstagsacten langsam vorwärts
rQckte, hatte W. auf seinem Lebenswege die entscheidenden
Stationen des Glücke»^ und Leides in rascher Folge zurückgelegt.
Schon gleich nach seiner Uebersiedlung nach Manchen hatte er ge-
heirathet. Im FrOhjahr 186B war die Berufung nach Erlangen
erfolgt; dort aber wurde ihm am 8. Not. 1865 nach nur fBnf-
jfUiriger glücklicher Ehe seine Gattin entrissen, und er hat diesen
ScWapf nie ganz verwinden können. Die 1867 erfolgende Be-
lutiifin nach Tübingen in das durch U. Pauli's Masäregelunjf frei
gewordene Ordinariat brachte ihn wenigstens in andere äussere
Verhältnisse.
In Tübingen betheiligte sich W. lebhaft am politischen Leben,
dem sein Interesse schon in den Studentenjahren zugewandt war.
Von der Bewegung von 1848 hatte er tiefe Eindrücke erhalten,
sehr früh dann schon sieh denen angeschlossen, welche die Eini-
gung Deutschlands unter Preussens Ftthrung erstrebten. Der.
Gang der politischen Ereignisse und die Uebersiedlung nach,
Tobingen g^ben diesem Interesse neue Nahrung, und so trat er
dort als einer der Wortführer der ^Deutschen Partei" gegeu,
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334
Jnliiu Weizätoker f*
wUrttembergiächen Particularismus und die Volkspartei in die
Schranken. Die Jahre 1870 — 71 fahrten ihn dann als Dobnetecher
nationaler Empfindungen auf die festliche Tnbtloe. Ohrenzeugeo
▼etachern, dass die Reden, welche er kurz Tor Auebrnck im
Kriegee auf dem Tflbhiger BeithauBe, dann zur Feier des Friedens-
schhiBseB hielt, zu dem Packendeten und GrOesten gehörten, dessen
sie sich ennnem. WOrttemhergische Patrioten wandten sich
damals an den Grafen Bismarck mit einer Vorstellung /u liunsttii
der Wiedergewinnung von Elsass-Lotliriugeu ; dieselbe war von ^^ .
entworfen uiul (Ins Concept dazu ündet sich noch in seinem Narhla.-^.
Diesem Höhenpunkte seiner öffentlich-politischen Thätigkeit
liegt auch deren Abechiuss nahe. W., der durch seine Reichs-
tagsacten-Studien besondere innige Fühlung mit Strassbargs
deutecher Vergangenheit gewonnen hatte, der sich dann wlhrend
der Belagerung, um das Schicksal der dortigen Handschriften be-
sorgt, an den General Werder wandte, freilich ohne die Stadt-
bibliothek TOT dem Untergänge retten zu können, W. war es
vergönnt bei Flrriclitung der neuen Universität mitwirken rxi
dürfen und dorthin berufen zu werden. Er hat dort zu den
wenigen Altdeuusclien gehört, die zu Einheimischen ein wir1?!ifh
herzliches Verhältni.ss zu gewinnen wussten, aber politische Wirk-
samkeit hat er weder dort noch später wieder aufgenommen.
Sein Standpunkt verschob sich allmählig wohl etwas mehr
nach rechts. IMe stets bei ihm vorhandene Sympathie iHr in-
directes Steuersystem und Monopole führte ihn bei der Schei-
dung des Liberalismus Yom Kanzler auf des Letzteren Seite,
während er der neuen Socialpolitik allerdings skeptischer gegen-
überstand. Weit entfernt war er davon, ein Pftrteipolitiker nsch
der Schablone zu sein; er rechnete sich wohl gelegentlich /,u deu
, liberaleren Elementen* und bezeichnete .sich ein andermal als
„conservativ", obschon er in der gerade vorliegenden rage sich
den Freisinnigen glaubte anschliessen zu müssen.
Ein einiges Reich, eine starke und leistungsfähige Centnd-
gewalt, dabei Selbständigkeit und Selbstthätigkeit der Einzelnen
und der Ideineren Organisationen in ihrem Kreise, soweit mit
jenen obersten Cfarundsitzen weinbar, das waren wohl ungeftkr
die GrandsQge der politischen Ansichten, die sich ihm im LebsD
und aus seinen historischen Studien, aus der Geschichte des 14.
und 15. Jahrhunderts, ergeben hatten.
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Julius WeiuAcker f.
335
Die Zeit der üebersiedlung nach Stra-ssburg darf auch als
ein Wendepunkt für die Entwicklung W/e als akademiecheB
Lekrers gelten. In Briangen hatte er forzugsweise die ihm zu-
nSehet ganz fern liegende alte Geschickte gelesen, in Tfibingen
lunapanntoi neine Gollegien ein weites Glebiet und waren ftr das
Bildungsbedürfniss von Hörem verschiedener Facultäten berechnet.
Er soll damals gerade den besondt reii Aufgaben dieaer Stellung
vortrefflich fiitsj rorheii haben, als anziehender und anregender,
wenn auch niclit eigentlich glänzender, akademischer Redner. Die
eigentlichen Fach Studenten waren unter den Hörem in verschwin-
dender Minderzahl.
Das wurde anders in Strassburg; die UetraiigeQ begannen
eine grössere Bolle zu spielen, imd diese Entwicklung machte
Fortschritte mit dem steigenden Rufe des Reidntagsacten-Bditors
und dann besonders in Göttingen an der Stfttte des Waitz'schen
Seminarfi. Auch verstftrkte die dauernde Beschäftigung mit der
Detailiii beit der Reichstagsacten diese Richtung. In den Collegien
beanspruchte die kritische Erörterung wichtiger Einzelfragen einen
immer breiteren Raum, dieselben fi^hrten vortretttich ein in den
Stand der wissenschaftlichen Controverse und in die Methode
historischer Forschung, boten zwar zugleich auch eine durch-
aus geschlossene Darlegung der geschichtlichen Entwicklung, aber
natflrlieh unter Verzicht auf eine leichtflOssige, rhetorisch packende
Darstellung. Auch die Benifbng nach Berlin, wo es hätte lockend
scheinen kOnnen, auf ein grösseres Publicum zu wirken, liess diese
Lehrweise unrerindert.
Noch in Göttingen hus W. neben mittelalterlicher auch neuere
und neueste Geschichte, daneben auch Hilfswissenschaften; in
Berlin erst beschninkte ersieh auf 4 Collegien: Kaiserzeit, Inter-
regnum bis Reformation, Reformation und Verfassungsgeschichte
der germ. u. roman. Völker. Die letztgenannte Vorlesung war
erst in Göttingen entstanden und dann, wie mir scheint, mit be-
sonderer Liebe gepiegt Sie berOhrte sich wie die Uber das
spfttere Mittelalter am meisten mit den eigenen Studien.
Das Schwergewicht der akademischen Thfttigkeit lag seit
der Strassburger Zeit wohl im Seminar. Nicht unvergessen darf
zunächst bleiben, wie die Errichtung des Strassburger Seminars
mit seiner Bibliothek wesentlich sein Werk ist, wie er dann in
Göttingen für eine ähnliche Einrichtung kämpfte, die erst nach
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Julius Weissäcker f.
.seinem Fortgange zu Stande kam, wie er schliesslich das BerUner
Seminar begründete.
W.'s Uebungen waren, wenigsten in der Göttinger Zeil
ähnlich wie die CoUegien, nicht auf Anianger, sondern auf ziem-
lich weit TOigeeehrittene Schüler berechnet Br suchte in der
Begel nicht etw» durch Fragen und Discussion die TheihuhnM
der Studenten an der Untersuchang zu gewinnen, eondein er
führte diese im Weaentiichen selbst oder nahm Arbeiten einzelner
Schüler durch. Es wtu-de also selbständige Aufmerksamkett
verlangt, die Jeder durch eigenes Kiugreifeu in die Erörterung frei
bethätigen mochte. Die ganz Ungeübten oder Bequemen werden
nicht vollen Gewinn davon getragen haben: wer aber selhsttbätig
bei der Sache war, konnte kaum bessere Schulung finden.
Gewaltig war die Mühe und Arbeit, welche ihm die Vor-
bereitmig der Uebungen und die Kritik der Schülerarbeiten ver-
ursachte. Es ist wehmflihig, die aufgehäuften Blätter su durcb-
mustem, auf denen er Notisen ftir die Bearbeitung tou ThemateD
sammelte. Welch' eine Summe TOn Arbeit« Wissen und Scharf-
sinn liegt in diesen Notizen mit ihren nur angedeuteten Com-
hinationen begraben. Und niclit etwa l)eschränkt sich diese
Sammlung auf das Feld der eigenen Studien: sie unitasst viel-
mehr mit erstaunlieher Vi» i>t'itigkeil t';ist (]ns ganze Gebiet der
Geschichte. Mit waiirhatter Aufopferung wurde dann der Schüler
in seiner Arbeit berathen und gefördert; und ein inneres und
dauerndes Verlialtniss zwischen Lehrer und Schüler war in zahl-
reichen Fällen die Frucht solcher Zeiten. Niemals klopfte der
Student Tergebens an W/s Thflre, selbst unbescheidenen Forde-
rungen wurde es ihm schwer mit einem Nein zu begegnen.
Manchmal konnte man die Empfindung haben, dass die Grenze
überschritten wurde, die in seinem und der Wissenschaft Interesse
dieser Aufopferung hätten gezogen werden sollen: wenn halbe
Nachte der Correctur von Dissertationen gewidmet wurden un(i
wenn einzeln wohl auch unselbständige Schüler das ihnen Geboteue
so ausnutzten, daas der Lehrer schliesslich das Beste gethan hatte.
Uebrigens lassen sich Aenderungenin seiner Art die Uebungen
zu leiten leicht verfolgen. In Tübingen suchte er mehr die £inzehien
zum Mitarbeiten heranzuziehen; auch in Strassbutg und CKSttiDgen
pflegte er eine grOseere Zahl ron Themen vorzulegen und m
erOrtem, daneben auch Schfllerarbeiten in den Uebungen darch-
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Julius Weizsäcker f*
337
zusprechen; in Berlin neigte er immer mehr riahin. denselben Stoff
eine grössere Zahl von Abenden hindurch zu behimdeln. Es hänf^t
das wohl damit zusammen, dass er zeitweise, besonders in der
€töttinger Zeit als Nachfolger von Waitz, einen gewissen Ehrgeix
in dem änsserlich sichtbaren Erfolg seines Seminars snchte, —
SP fem auch sein ganzes Wesen davon war, Schule im engeren
Sinne zu bilden — , dass er aber später in der ttbermäBsigen
Förderung des Dissertationswesens nnd der damit verbundenen
vorzeitigen Special isiruug eine wachsende Gefahr für die allge-
meine Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses erkannte.
Ein Thema selbständig t i i l( ii, memte er wohl, sei für den bchüler
die haibe Bearbeitung werth.
Vor der entsagungsvollen Arbeit an den Keichstagsacten
und der akademischen Thätigkeit gelangte W. nicht zu dem^
was gewiss yon Anfang an das Ziel seines Strebens, die unbe-
friedigte Sehnsucht seiner späteren Jahre war: zu historischer
Darstellung. Ja selbst für monographische Arbeiten blieb Jahre
lang kaum Zeit; von 1860 bis 75 ist nichts derart von ihm er-
schienen. Damals folgte die aus Editions* Vorarbeiten erwachsene
Abhandlung ,Der Strassburger Fascikel v. 1431. ein Beitr. z. G.
d. Reichstagsverhandlungen i. d. Hussjtenzeit" (Forsch, z. dt. G.
Bd, 15, 1875). An verwandte Stoffe knüpfte auch die ak. Fest-
rede an: ^Geschichtl. Entwicklung,' der Idee e. allg. Reichssteuer
in Deutschlands Vergangenheit", Berlin 1882 (abgedr. in d. Dt. R.).
Zwischen beiden Publicationen liegt die Entstehung einer
Schrift, welche in engerem Rahmen die VorzQge der W/schen
Arbeitsweise vielleicht am ansprechendsten vereinigt: ,Der Rhei-
nische Bund von 1254' (Tübingen 1879; ein Nachtrag in der
Arch. Z. Jg. 4, lft79). Innerlich steht das zeitlich abgelegene
Thema durch die grossen Fragen; Städtcbuud und Landfrieden,
mit den Keichstagsacten unter K V/^enzel in naher Beziehung. Die
Urundlage der Arbeit wird, ohne dass neues Material hinzukäme,
durch eine glänzende Editionsleistung gewonnen. Aus einer Beob-
achtung von überraschender Einfachheit werden in anziehendster
und scharfsinnigster Weise weitgreifende Folgerungen gezogen.
Daneben tritt ein für W. charakteristischer Zug deutlich hervor:
ein gesunder Realismus« ein Streben nach Anschaulichkeit, das
»ich nicht damit begnügt, die Acten dem Wortsinn nach zu ver-
stehen, sondern nach den Dingen fragt, die hinter den Worten:
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;i88 Julius Weua&eker t-
stecken, von diesen eine Vorstellung gewinnen will und dabei an
Gegen wärtäges, Bekanntes anknüpft, mit einer gewissen Vorliebe
für das gsns AlltSgliche, das dem Gelehrten fern, dem Manne
des praktischen Lebens nahe za liegen pflegt.
Bald nach seiner üebersiedlimg nach Berlin (1881), als die
Arbeit an den Reiehstagsacten ftbr ihn znrQclitrat, nahm W. den
frQher schon gehegten Oedanken anf , eine (beschichte K. Sih
precht's zu schreiben. Doch er blieb in den Anfängen stecken.
Die Fragen, welche gleich bei der Erhebung Ruprechts nnfVti-
werien waren, verwickelten ilm in weit zurtlckgreifende , vor-
wiegend verfassungögeschichtliche Untersuchungen. Es entstau»
den 80 die Abhandlungen ,Der Pfalzgraf als Richter über den
König" (Ablidlgn. d. ööttinger Ges. d. Wiss. I88G1 und -Die
Urkunden der Approbation K. Ruprecht's" (Abhdlgn. d. Berliner
Ak. 1888). Dazwischen steht noch eine kleine isoürte Arbeit ,Zn
den Verträgen KarFs IV. mit den Wittelsbachem an Eltville, 1 Uff^
(MIÖG 1887). Zu den Ruprecht^Vorstudien wird noch ans dem
Nachlass kommen «Rense als Wahlort* (ToraQssichtlich in den
Abhdlgii. d. Berl. Ak.), während aus einer anderen .Arbeit
welche die pfälzischen Tlironbestrebungen unter K. Wenzel be-
iiandehi sollte, mir Bruchstücke tirutk fertig sind, die in die-rr
Zeitschrift zum Abdruck kommen werden. — So werthvoÜ und
vielfach mustergültig diese Arbeiten auch sind, so wird man
doch beklagen dürfen, dass sie den geplanten Ruprecht*, dem
sie den Weg bahnen sollten, nicht zur Auaftthrung kommen
Hessen.
Dass Frische und Lebendigkeit, Fihigkeit zu energisdiem
Zueammenfassen und anziehender Darstellung auch zu allerietit
nicht geschwunden waren, wird eroe in der Berliner Akademie
vorgetragene Abhandlung über das Project eines Nationalconcik
vun 1524 zeigen, die in Sybel's HZ noch erscheinen soll. Aber
sichtlich wurde es ihm doch schwer, die Specialuntersuchung
zu Chmsten des geplanten Hauptwerke» zurückzudrängen. Seine
ausgesprochene Veranlagung für historische Darstellung wurde
wihrend der schaffenskrikftigsten Jahre durch die Reichstagsactsn
brach gelegt und vennochte nachher sich nicht mehr zur Be-
thatigvng in einem Werke grossen Siyles durchzuringen. Er
wurde, darf man wohl sagen, in dieser Bemehnng em Opfer der
sdion an sich so entsagungsvollen Editiousthätigkeit.
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Julius VV<iiz8äcker f.
Dazu kam in Berlin die eines Mannes Arbeitskraft schon
fast erdrückende Last der Geschäfte. Die iiieistea di i -cliteii er-
gab«ii fiich aus der UniversitätaatelluDg und den damit verbundenen
Examenspflichten. Ausserdem war er i. J. 1884 in die Central-
direotion der Monumenta berufen und Anfang 87 Mitglied der
Berliner Akademie geworden. — Der GSttinger Ges. d. Wies,
gebfirte er seit ]879 an, der MUnohener AW. sobon seit 1869 als
corresp. Mitglied, b&i 1888 auch die Wabl zom oidentiichen Mit-
glied folgte. — Aus den sieh hftnfeiiden Ebren (auch zum Jurist.
Ehrendoctor von Güttingen war er 1881 bei der Eichliorn-Feier er-
nannt) erwuchsen direct und indirect neue Geschälte: Commission.s-
sitzuii<;L'n , Entscheidungen bei Preisausschrt iljun^rn . (iiitui Uten
aller Art. Dem hielt das körperliche Befinden uuiner weniger btaud.
Kurz Tor seinem Fortgange aus Göttingen hatte er sich einer
Oiieiation unterzieben mfissen. In Berlin erholte er sieb zunächst
xwar wieder, aber wftbrend der letaien 5 Jabre batte er viel zu
leiden, eebr viel mebr, als vieUeicbt irgend Jemand ausser den
allemicbst Stebenden geahnt bat Wobl mntbete er dem kranken
Körper in nie rastender Arbeit nocb immer fast un^^blicbe
Leistungen zu; aber nicht hindern konnte er die Einflösse auf
seine Stimmung. Da.s Gefühl tiefer Ermattung, die Eniptindung
des Missverliältniäöes zwicciien geistigem Wollen und körper-
lichem Können deprimirten ihn oft aufs tiefste. Verbunden da-
mit war eine gesteigerte Erregbarkeit, die ibm wobl auch harm-
lose Dinge scbwarz malte und ihn sich ganz unnütz mit mancbem
qoilen lieee, was ein Anderer leicbt bei Seite geschoben bitte.
So nahte ihm denn der Tod ab ein Erlöser« In Kissingen,
das ihm im Vmjabre TorQbergehende Besserung gebracht, ent*
wickelte sich ein chronisches Nierenleiden zu einer acuten Krank*
heit, und sehr rasch ging es dann am 8. Sept. zu Ende. Am
6. wurde er in Erlunjj^LMi an der Seite seiner Gattin beigesetzt.
Jene eben erwiifinte Erregbarkeit, die nicht immer be-
rechenbare schwerblütige Auffassung von Vorgängen, die sein
Empändeu berührten, war in geringerem Grade unleugbar auch
eine Eigenschaft seiner gesunden Tage. Aber sie war nur die
Kehrseite des vielleicht tiefsten und bedeutsamsten Zuges seines
Charakter». An manchen Missständen, welche Andere ohne weitere
Ueberlegung ruhig ertrugen, nahm er leidenschaftlich Anstoss,
und er gab dem dann auch entschiedensten Ausdruck, ganz un-
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840
Julius Weisiftoker t*
bekümmert darum, wohin sein eignes Interesse sich neigte. Mag
er dabei auch hie und da im £ifer zu weit gegangen sein, das thut
der grossen Hauptsache keinen Eintrag, dass nach Erkenntni»
eines Missaiandes dem Handeln niemals das eigene Interesse hin-
dernd in den Weg trat. Er war in vielen Beziehungen gewdhnt,
dasselbe surttckzustellen. Für sich bedQrfnissloe, haoshSlterisdi-
sparsam für die ihm anvertrauten Interessen, war er zugleich von
seltener ()pt"eiwilli<jkeit und Generosität. Und noch nach einer
anderen Seite hin derselbe Grundzuti^: so lebhaft er persönliche
Kränkungen, wirkliche und venneintliciie , enipiijHKii konnte, '
wird nicht vorgekommen sein, dass er ihnen KinÜu^8 au! sein |
UrÜieil über Jemandes Leistungen oder auf sein Handeln ge*
stattete. Wohl konnte ihm leicht ein aufbrausendes heftiges I
Wort entschlüpfen; aber kam er in die Lage, auf das Schicksal
des Anderen bestimmenden Einfluss zu haben, so handelte er mit
einer Unbefangenheit * die selbstverständlich sein sollte, es aber
in dieser Welt so wenig ist, dass Mancher sie als beschämende
Grossherzicrkeit empfunden haljeu wird. I
Du M in Grundziiqfe reiner Sachlichkeit und Unbefangen-
heit ent.sprach auch .sein Wirken als Historiker. Von jeder
Beeinflussung durch Tendenzen oder Rücksichten war seine
Forschung frei; die rein historische Kritik entschied, und nur das
Streben nach Erkenntniss beeinilusste die Richtung seiner Studieo.
Als er das eine Mal in der oben erwähnten Festrede den ge-
fährlichen Weg beschritt, die Ergebnisse dieser Studien in mt-
mittelbare Beziehung zu politischen Tagesftagen zu setzen, da gab
er nur seinen eigensten^ lange gehegten Lieblingsideen Auednick.
Weizsäcker, dem Herausgeber der Heichstagsacten , dem
NcliariHitinigen . unermüdlichen Forscher ist ein dauernde» An-
denken sicher. Möge darüber auch nicht verge.säen werden, wie
dieselbe Selbstverleugnung und (iewissenhaftigkeit, welche seine |
Arbeiten in technischer Beziehung auszeichnen, auch seine
historische Auffassung beherrschen und sich in seinem Wirken
ttberhaupt bethätigten, wie dies Alles Eins war in ihm und wie
es Eins sein muss, soll nicht trotz glänzender Erfolge doch ds>
Wesen der Wissenschaft Schaden nehmen.
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Der Rechtsstreit der Klöster Waulsort und Hasti^r e
Ein Beilrag zur Geschichte miltelallerlicher FälschungeB.
Von
Ernst Saekor.
L
Die Anfänge beider Stüter.
Ln Aofiuige d«r vieniger Jahre dee 10. JahrhimdertB, ab
die Restauration und Reform in Frankreidi dch von Jahr su Jahr
aof mehr geisttiche Stifter mid Kirchen ausdehnte, erhob sieh
auch im Walde von Thi^rache im Sprengel von Laon ein neuer
Wallfahrtsort. Hier hatte Hersiudis, die Gemahlin Kilberfs, eines
in dieöen Gegenden begüterten und anj^fesehenen Manues. eine
alte, damals in Trümmern liegende, iins( lieinbare Kirciie des
JhIrzengeLs Michael in V erbindung mit dem Kleriker Herbert, der
sie in Beneficialbesitz hatte, wieder restaoriren lassen. Unter
den zahlreichen Pilgern, die sie besuchten, erschien einst eine
Anzahl Iren und Schotten, die nach Frankreich gekommen
waren, um eine Statte zur gemeinsamen Niederlassung zu suchen.
Der Ruf des kleinen Heiligthums hatte sie in diese Gegenden
gelockt, und da ihnen die Lage desselben fOr eine Klostergrün-
dung geeignet dünkte, beschlossen sie, den Aufforderungen Eil-
bert und der Hersindis Folge zu leisten und dort ^u bleibeu.
Die fromme Dame selbst ging den Diöcesanbischof mit der Bitte
an, den Fremden das Gotteshau.s zu überia.ssf n . was dieser aia
5. Februar 945 gegen Festsetzung eines jährlichen Zinses von
12 Denaren gewiUurte So erfolgte in dieser Zeit die erste
*) Vtirgl. tiiti Urk. Kuduifs \qu Imou b«i Mabillou, Acta >Sä. itaec.
V, p. 879.
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Aiuiedltiiig von Schotten in der Diöcese Laon. Damals war an*
scheinend von der Annahme der Benedictinerregel noch nicht
die Rede. Jedoch bald erwachte das Voi ktngen, >i( Ii den strengen
Gesetzen des Möuchlebeus zu unterwerfen, in Folge dessen Kji-
droe und Malcalan, zwei von den Fremden, sicli in hlülieiult iitür-
dictinerklöster, wie Fleury und Gorze, begaben, um von den
hochberühmten Aebten derselben sich in die Pflichten des Kloster-
lebens einweihen zu lassen. Nach ihrer Rückkehr erfolgte dann
die endgrQltige Einrichtung des Klosters St. Michel en Thi^rache,
dessen Abt Malcalan wurde Um dieselbe Zeit ging Yon eben
diesen Schotten unter der Protection Hersindens und ihres Gatten
eine andere Gründung aus, die yon Waulsort in der Lütticher
Diöcese - ). Es stand hier eine Alurienkirche, in welcher t^eit dem
Anfange des Jahrhunderts der lü. Elo(juius ruhte, ein Ire, der
mit einem Dutzemi (irlaln it n — die A})ostelzahl kehrt stereotyp
wieder — im 7. Jahrhundert auf den Continent gekommen sein,
mehrere Klöster gegründet^) und schliesslich zu Grigny an der
Oise *) ein Eremitendasein geführt haben soll. Graf Hadericus,
dar erste Gemahl der Hersindis, und diese selbst hatten nadi
den barbarischen Verheerungen des 9. Jahrhunderts den Bischof
Rodhard Ton Laon veranksst, den Heiligen aus seiner zerstörten
') Vita S. Oadiue r. 19 -21. Die vita Cadro« i>t um das lahr lOtX'
verfaftHt . steht also den Kreignissen vf^rhiiltnissiniissiL' nahe uiiu iiKu hl.
einige IrrtUüiuer abgerechnet, einen glaubwürdigen i-andruck. Wenn ee
riehtig ist, daas Kadroe io Fleury unter Archombald Mönch wurde,
mflnte da» aoeh 945 geschehen aeiii, da dieser Abt wohl späteiteitt in diesem
Jahre das Zeitliche segnete. Es geht das damns hervor, dass aaeb den
JCr. 8. Bened. III c. 11 ed. CertaiD» S. 155 die Thmslation des hL Paolos
von Orl^B, die der Bischof Mabbo St Pol de Uod, (aageblioh — 945|
TonMhm, bereits unter Ardiembald> Nachfolger Wulfald erfolgte.
*) Vita S. Cadroe c 21.
') Vita et transl. 5*. Eloquii in den Analectos p. servir ä Thist. de
Belg. V, 344 ff. — Diese (.Quelle stanmit noch ans dem 10. resp. Anfang
des 11. .Tahrhimderts. Es beweisen da« die Worte: quod hactenus a nobis
numeroso popalonim cetn, ad hec »oleninia t onfluente, anniversario tertio
nonaruiQ d^embrium die celebratur cum honore. Von Anfang Ueä 11. Jabr-
liunderts an wurde nftmlicb, wie wir weiter sehen weiden, die T^aadation
des Heiligen am 8. October gefeiert. Die Bemerkung: Baiionem vere, nt
credimus, hodieme festavitatis reddimos leigt, dass die Vita xum Vorleeen
an jenem Festtage in Waalsort bestimmt war.
*) Naoh Wait2*s Vermutbung 8S. XIV, |i. 515 Note 2.
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Der Keclitsstreit der Klöster Waulsori und Hastiire.
343
Orabstütto nach der Basilica von Waulsort zu bringen, was unter
wunderbaren Heilungen am 3. December, dem Todestage des
Eloquius, geschehen war. Nachdem zur selben Zeit auch die
Weihe der Basilica stattgefunden hatte, wurde der dreifache
Festtag seitdem Jahr für Jahr unter grossem Zulauf des Volkes
gefeiert.
Gleich bei der Untersuchung über die Anfinge und den
ersten Abt des neuen Klosters gerathen wir jedoch in grosse
Schwierigkeiten, stehen sich doch die Nachrichten hier schroff
gegenüber. Mag es auch woTii«,' lusma» heii, dass die vita Foran-
nani mv\ die }iistoria Walciodorensis, zwei Quellen des 12. Jahr-
hunderts, deren Unwerth des Weiteren nachgewiesen wird, als
ersten Abt Forannan, einen der Schottenmönche, nennen, zumal
die Historia erst wieder auf die vita zurückgeht, so bleibt doch
der Zweifel, ob wir der Tita S. Gadroe oder einer in der Form
zwar nicht unverdächtigen, inhaltlich jedoch den Stempel der
Zuverlftssigkeit tragenden Urkunde des Grafen Robert von Namur
Tom 2. Juni 946 für Waulsort ') mehr Glauben schenken wollen.
') Marteue, Coli. ampl. l, p. 287 mit der Datuui/-t'üe : Actum
Nanmco publice sub die Till Nou. Junii anno ab inc. dnm. nostri Jesn
Chrikti DCCCCXLVI et regni sereoiwimi legis Ottonis XI ind. DIL An-
gexweifelt reap. für falsch erUftrt wurde die Urkunde dnreh Bresstaii im
«Nenen ArchW* VIII, 8. 597, Fonchnngen s. dt Geach. Bd. 26, 8. 31, nnd
Handbuch d. ürkundenlehre I, S. 531 Not« 16. Wag sie verdächtig machte
ist einmal die Schreiberzeile: Ego Kodradns caucellarlos ecripsi, insofern
der öffentliche Gerichtssehreiber , den man wegen des , publice* in der
Datum- und Actiimtonnel in ihm wohl se'ifn müsste, um diese Z»nt in
jenen Gej^eiulen nicht mehr mit Bestimmtheit nachweisbar ist, .indtT« r>i'its
an einen Kani^ler des Grafen noch nicht gedacht werden kann. Abgcsdu n
jedoch düvoa, dass der ötientliche Notar in andern französischen Gegenden
sich noch in »piitertT Zeit findet (Bresslau in den Forschungen a. a. 0.
S. 64), so läge der Gedanke dodi nahe, in ihm einen klösterlichen Be-
amten VI sehen (vergl. anch Bresslaa, Handhnch der Ürkundenlehre T,
S. 444), wie in den Urkunden des Grafen yon Vinnandois, in denen auch'
die Reihenfolge der Eschatokollformein, Datnmseile, Zeugenreihe, Schreiher-
seile genan dieselbe ist, wie in unserem Diplom. (Vergl. CoUiette. M^moires
poor serv. a Thist. de Virmandois I, S. 5G0 ; .565 ; .507 ; 56H). Hier kommt
dazu, dasa der Name Kodnidus, wenn nicht übeihaupt nur eine latinisirte
Form von Kadroe . mit dem irisehen Ei^rnnamen wohl stammverwandt
sein dürfte. Der zweite Verdaeht-^grund erstreckt -«ich auf die Formel:
mami proprin cum imj>ressi()ne tiigni praef?»'ntem cartaiu roboravi, da ,in)-
pressio" doch nnr mit »»igillum", schwerlich aber mit psignum" verbunden
J)eutsdie Zettsslir. 1 OsieUchtsw. 1889. n. 2. 28
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844 ^ Saeknr.
Während nämlich nach jener Malcalan der erste Leiter von Wanls-
ort war, um nach kurzer Zeit von Kadroe abgelöst zu werden
wird in der Urkunde als Abt Forondanus genannt, der somit
auch der erste Abt gewesen sein mfisste. Liesse sich auch snr
Noth der Umstand, dass die vita Cadroe denselben nicht keimi^
durch ein sehr kurzes Regiment und die Verwechselung mit
Malriiliiii erklären, sowie durch die Thatsache, dass der Autor
immerhin ein halbes Jalu hundert später schrieb, so wäre es
doch gewajrt , auf eine weni<j;;stens in der Uf'))erlieferun«jr an-
fechtbare Pnvaturkunde und spätere, sonst uiigiaubhafte Quellen
gestützt, die Abtreihe von Waulsort mit Forannan beginnoi
zu lassen.
Wir fangen also mit Kadroe an, der nach seiner EOckkefar
von Fleurj nach dem Bericht seines Biographen erst Propet»
dann Abt des Klosters wurde Es ist fiuglich, ob er bereits
diese Würde bekleidete, als König Otto 1. am 9. September 946
die neue Stiftung bestätigte, ihre Besitzungen verbriefte und be-
stimmte, dass sie immerdar der Pflege von Pil^'ern und Armen
gewidmet sein und so lange einer von den Schotteu am Leben,
dieser die Leitung über die anderen behalten solle'). Jeden-
werden kann, aiidereneits ist fiesiegelung durch Laien eur Zeit nodi so
selten p dasa eine Verderbnias von ,ugni* ans pdgilli" kanm ansnnelimcai
ist Liesse sich aber einmal überhaupt auf die schlechte Ueberlieferong
der Urkunde hinweisen, so könnte man die ungewöhnliche Corroborations-
formel vielleicht als eine Nachahmung des Brauches der Reichskanzlei er*
klSren, nur dass der Schreilicr statt des ^sitrilli" entsprechend ^signi" dafür
einsetzte. I'ositive (irunde für die inlialtliche Kchtlieit des Dokuments
werden spater beigebracht werden. Siehe S. 374 Note 2.
') Vitii S. Cadr. c. 21.
^} Vita Cadr. c. 21: Multi non liuxeiant dies, cum videret Machaianus
tttviusqne loei cunun vires suas ezoedere — domaum orabat Kaddtoe, at
nomen patris in loeo Waleiodoro non recnswret suaoipwe.
s) Stumpf 188. Dipl. Ottonis Nr. 81. Die Intervenienten sind Fkiedriek
von Mainz und Ogo von Lfittich. Eilbert wird nur als «nobilis vir* be*
leidinet W.» ubi jam dictus vir et uzor sua Hetesuindis in rdigione fer-
ventisdina susceperant quosdam Dei servos peregrinationis gratia a Scotia
vmientes et snb regula sancti Benedict! viverc copientes, soll immer in
usus peregrinoruui et pauperum stabiliatur etc. — et seniper in ditione
Scottorum permaneat et (jnamdiu aliquis illorum vixeiit. nullus alin? fiat
»bbas nisi unus ex ipsis. Der Abt ist hier nicht genannt. Wahrscheinlich
ist es aber bereits Kadroe gewesen. In dessen Vita c. 21 heisst ee nämlich;
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Der Rechtsstreit der Klöster Waulöort und Hasti^re.
345
falls muss Kadroe bald nachher die Leituupc in Waulsort über-
nommen haben, denn spätestens im Jahre folgte er einem
Rufe des Bitichofs Adalbero von Metz, der sieb um die Reform
iu seinem Sprengel sehr verdient machte, in dessen Residenz, wo
er das Kloster St. Clemens erhielt, nicht ohne in Waulsort,
über das er die Oberaaisicht weiter führte, auf Verlangen der
Mönche einen Abt gesetzt zu haben, der sich jedoch durchaus
nicht bewährte^).
Eilbert,« der ausser Waulsort und St. Michel auch noch
Hombli^res wiederhergestellt hatte, hatte bereits das Zeitliche ge-
segnet, als Otto I., in dessen Königsschutz und Besitz die erstgenannte
Abtei übergeben worden war, dieselbe ain 10. Dezember 5>6l> zu
Pavia seinem getreuen Vetter, dem Bischöfe Theoderich II. von
Metz, überwies*), vermuthiicli als Anerkennung und Belohnung
für die Verdienste, die er sich auf dem ganzen italienischen Zuge
als Ratgeber und Vermittler um seinen kaiserlichen Verwandten
erworben hatte Theoderich nun, der sich für diese Gunst er-
kenntlich zeigen wollte, verband daftir in der nächsten Zeit den
Ort Hasti^re, wo ein der hl. Jungfrau geweihtes Klösterchen
stand, nebst allem Zubehör mit Waulsort, dem der neue Besitz-
zuwachs nicht ungelegen war^).
Bischof Adalbero I. von Metz hatte Hasti» re von seinem
Vater, dein Grafen Wigerich, geerbt, der auch in der Abtei ge-
storben und begraben war % Sie gehörte zu jenem reichen
Rege tuac, post Auf^usto Ottone cogente vix acquievit. ni susciiM i tt numen
abbatis. Da von nochmaligen Beziehungen Otto's zu. Waulsort in diesen
Jahren nichts hekamit ist, m iat es nicht ub wahrscheinlich, dass Otto's Eiu-
«irkung auf Kadroa eben 946, als er die Stiftiug bestätigte, erfolgte.
>) Vita S. Gadr. e. 24; 25. Vergl. HabiUoD, A. 88. Y, 488. Carmen
de B. eool. Hett ed. Dfimmler im N. Archiv V, 494 iF.
^ Stumpf Nr. 477. Dipl. Ott. Nr. 881. Sehr wioh<ag ist: quem (ec
Walciod.) idr quondam Uliutris Eilbertus cum ooiguge sua Hcrainde ex pto-
piio predio pro statu monasterii fundavit ac mona«tico ordini in perpetunm
deputatum noatre imperiali dominationi subjecit. Eb geht daraus her\'or,
da<!<« Eilbert 969 bereit« todt war, eine Tbateache, die für die «p&tere
Kritik sich als sehr wichtig erweisen wird.
') Vergl. auch Dum ml er, Otto der Grosse S. 465.
öigeb. vita Deod. c. 6. SS. IV, 467.
») Urk. Adalberos I. v. Metz v. 6. Üct. Ii45 bei Calmet, Hist. de Lor-
taine I, 859: — abbatiam sanctae Bei genitricis^ perpetuaeque virginis
Mariae in looo Hanteria in oomitatu Lotmenii niper flnvium Moiae, dono
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34Ü
£. Saokur.
Besitz Uli liulerii und Lündercieii, den dio Familie dti Frei-
gebigkeit der wostfränkihcheu Könige verdankte ^). ALs Adal-
bero nun den Bischolsstuhl hestiof^, überwies er das wStitt der Metzer
Kircke imter Bestätigung des Königs. Gelegentlich der iietonu
der Nonnenabtei St. Glodesindis ging dann auf Adalbero's Venar
lassung Haeti^re mit seinem Besitz, so wie Graf Wi^^erich et
hinterlassen liatte, in die Hände der Nonnen Ober, die es be-
hielten, bis Bischof Theoderich das Kloster an Waulsorfc brachte.
So hatte die Abtei vier Mal den Besitzer gewechselt, ohne dass
je von einer Restauration des Klosterlebens daselbst die Bede
gewesen wäre. Auch jetzt, als es an die Mönche von Wuulsort
kam, wurden, wie wir hören, /unächst nicht Klosterbrüder,
sondern vier Kleriker in Hastiere installirt Erst in» Anfanije
des 1 1. Jahrhunderts unter Abt Theoderich wurden diei^e durch
Mönche ersetst, die jedoch jährlich wechseln sollten^). Indess
lar^'itionis ponim itcrpetuis temporibuu posaiiienclum promerui, — praeliiUun
abbatiiiiu jain dicto « oiu » "^^i loco, quemadmodum mihi g^nitor mens nobiJif
comes Vigiricub iecit , <iia lu eoUem mon&sterio ergastulo t^olutus mortis,
et traditas sepulturae etc.
<) Nach einer swischen 911 n. 915 amgesteUten Urir. Karrt des Bin*
fiUtigen bei Hiraeiu, Op. dipl. II» 805 gab der König «abbatiani nomine
diotam Hasteriam, quam oomes Windricut per praeceptom habebat regele'
nnd das der Kirche Lattich gdbOrig« Medieln dem Widrich oder Wigench,
seiner Gemahlin Kunig^unde und seinem Sohne Adalbnn \,U zum Tode des
Letzteren, worauf beide Stifter der Lütticher Kirche zufallen sollten.
Verg!. Dttniraler, Otto der Grosse S. 95 Note 3.
^) Hißt. Wale. c. 21. Dio-e QuHle ist. wie Wait?. annimmt, und wir
unten des F'ingehenden beweist n wi rdcii, tum Ii der Mitte des \ 2. Jahrhundert«
verfasst und ein Prodnct der erregten t?uuiniung gegen dio aufständischen
Haaterienser, unter der namentlich die Darstellung der Anfün^»' des Kiostö*
und der Verbindung mit Hastiere zu leiden hatte. Besser und glaubwQrdiger
-wird die Enfthlung mit dem 11. Jahrhandert Mit dem 12. aetst ein anderer
Aotor ein, swar ebeofaUa parteüach, aber klarer und beaaer onterridite^
ala aein Vorgänger. Voraicht ist jedoch immer geboten, wo von dem
bUüiiaa an Haati^ die Bede iai Wir dOiftn indeaa bei dem Mangel aa
beaawen Quellen nicht fürchten, allzu unkritisch zu verfahren, wenn wir
nna besQglich der allgemeinen Verhältnisse mitunter dieser Quelle be-
dienen: ist doch kein Zweifel vorhanden, dass Hastiere wirklich Waulsort
unterthan war. Dass es Pröpste leiteten, bestätigen die spateren That^achea,
das» die Hasterienser in Waulsort ihre Gelübde ablepteii, ist bei dem V>r-
hältnifts ^ .liirscheinlich, und dass sie in Waulsort begraben wurden, bestätigt
Wib. ep. 200.
») Hist. Wale. c. 40.
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Der RcchtsBtreil der Klöster WaoUort und Hastiöre. ;^47
mnss die Mdnchskolonie doeli bald kier fixirt worden sein, denn
die Schule von Waulsort wurde nach Hastiere verlegt und nlle
Knaben bis znm fünfzehnten Jahre daselbst erzogen M. Be-
sondere Pröpste leiteten zwar das Stift aber das alte \ erhäU-
niss blieb doch dadurch noch genügend gekennzeichnet, dass die
Mönche in Waulsort Profess ablegten und ebendort zur ewigen
Ruhe bestattet wurden^). Auch musste der Vogt von Hasti^re
mit seinen Leuten dreimal jiüirlich in Waulsort znr Berathung
and Verantwortung erscheinen *). Hastifere halte jedoch geson-
derten Besitz und Erwerbberechtigung flQr sich').
Das VerhSitniss zwischen beiden Stiftern begann erst zweifel-
huit zu werden, als im Jahr 1038 Hudolph, der Propst von Hastifere,
von den Mönchen von Waulsort zum Abt gewählt wurde, was der
Chronist dieses Stiftes damit entschuldigt, dass die Kirche von
Waulsort in ihrer Wittweuschaft sonst ins Wanken gerathen
wäre Er datirt seit dieser Zeit den Niedergang von Waulsort
und meint, dass bis zu dem Zeitpunkt, in dem er schrieb, der
Schaden noch nicht wieder gut gemacht, noch eine ausreichende
Reformation eingetreten sei^. Wer die Tendenz der Chronik
von Waulsort kennt, kann keinen Augenblick darUber im Zweifel
sein, dass hier anf die Anflöeung der Gerechtsame von Wauls-
ort über Hastiere angespielt wird. Das Schlimmste kommt nun
noch: nach zwei Jahren stirbt Rudolph, nachdem er vorher
dringend gebeten, ihn in Hasticre, der Stätte seiner ursprüng-
lichen Wirksamkeit, zu bestatten. Das war nun nach der An-
sicht des späten Chronisten wieder eine Neuerung und darum
>) Hist Wale. c. 44.
Hist. Wale. c. 44.
») Hist. Wale. c. 40; 48.
*) Hist. Wille, c. 51.
•) Ycrpl. die Urk. v. 1062 u. 1085 Analectea XVI. 8: 13.
•) Hist. Wille, c. 48: Ne autem ül> jmstoralitatis viduitatoiii post ejus
transitutri Walciodoreusis ecclesia vacilhindo Huctnart't, sHu^ure cupitalea
Walciodorensis ecclesiae Rodulfum tunquam monachum de Walciodoro in
pastorem et dominam suscipere etc.
0 Hist Wale 0. 47 t Igitur iimo ab ine. Don. 1088 Qus dettitotiomi
dinolutto facta est Waleiodorensiiim moeroriB ezaggeiatio, qaoniam a die
depotitioiUB cgos Qsqne nunc in WaleiodoreiMi eoderia hqjns detrimenti non
est reperka reeiiperatio nee refonnatione alieigas penonae de utilis vaSok'
gnlatio.
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34H
E. Saekur.
ein schwerer Fehlgriff, wie man aus seinen Zeilen heransleaeD
kann Denn nun erfolgte unzweifelliaft auch die Wahl des
Nachfolgers iu liastifere — natürlich, alle wahlberechtigten Fac-
toren waren ja einmal versammelt — , und hei dieser Gelegealieit
muss nun der offene ronflict ausgebrochen sein, in den schliess-
lich der Biscliof von Metz sich einmischte, um die Leitung der
Abtei mit Genehmigung des Kaisers dem Abte Poppe von Stablo
zu Ubertragen Indess konnte der vielbeschäftigte Prälat nicht
noch diese Last auf sich nehmen; da ist es nun sehr charakte-
ristisch, dass die Walciadorenser sich wenigstens von ihm aus-
reichende Garantien geben liessen, dass er für den Schaden auf-
kommen werde, den die Verwaltung des von Poppe zum Abt
bestimmten Lambert von St. Maximin anrichten könnte: so »ehr
waren in diesem Augenblick die ^lunche von Waulsort um die
Wahrung ilirer Rechte besorgt. Man täuschttj sich in den Be-
fürchtungen nicht, mit denen man Lambert aufnahm. Kr trug
keine Sorge, die Herrschaft über HAsti^ro fest zu handhaben
und versetzte die Brüder von Waulsort in der That in die Kotb-
wendigkeit, gegen ihn bei Poppo Klage zu fahren. Als er einst
in einer zwischen Waulsort und Hastige gelegenen Weinpflanzung
beschäftigt, die zur Üblichen Gerichtsversammlung auf Waulsort
ziehenden Leute ron Hastidre ankommen sah, Hess er auch die
Walciodorenser holen und hielt so zum ersten Mal nicht in Waul ort
den Tag ab, was die Hasterienser bewog, fürder ebenso weuig
nach dem Hauptklost^r zu konimeu. Auf Lanil>erts Veranlassung
geschah es schliesslich, dass ein Mönch von Hastiere, der in dem
Nachbarstift die Gelübde abgelegt hatte, in der Propstei bestattet
wurde In der nächsten Zeit erfolgte der endgültige Bruch,
') Hist. Wale. c. 48.
■-) Hist. Wale. c. 40 : Post hnjus qiioque decessum orta est Iis et coa-
trovei-siae contentio cx publica electiono Walciodorensium. Quiipro^iWr
rt'i^ali decreto domnus Popo Stabulcnsiä abbas etc. — Walciodorura sus-
(•e[)it. — Der Chrunist drClckt sich also sfhr kurz und dunkel aus. D*
die Abtei aber seit ytl9 ui»ter Metz steht, wird iium da^ ,regali decreto*
nicht ander« als oben aufTaraen dürfen. Als Abt mehrerer Reicbsldditer
war Poppo Bicher von Konrad n. nicht nnabhftngig, erfolgte die üebenabin*
von Waulsort doch aneh .ad nntnm Metenais Qtisoopi", d. h. doch anf An-
regung des lAeUet BiMhoft.
') Eine ganz andere Darstellung der Dinge gibt Ladewig» Poppo
von Stablo S. 63> der aber meines Erachtens durebans fehl geht^» wenn «r
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SHr Reehtsatreit der Klöster Waulsort und Haatiöre. 349
denn die Hasterienser weigerten sich von da ab in Waulsort
überhaupt Profess zu leisten Gegenseitige Reibereien ver-
bitterten die Stiminiisg. Erfüllte es die Walciodorenser mit In-
dass man lliren Abt in Hastig mit Waffen überfiel und
festhielt so beklagten mcb ihre Glegner mit Recht Aber jene,
weil sie sie nicht nur bei einem Tausch betrogen, sondern heim-
lich noch Urkunden fKIsehten und bei der Weigerung des Bi-
schofs Adalbero HI. von Metz, dieselben zu besiegeln, ohne
Wissen desselben Metzer Kleriker zur Besiegelung gewaniieu ).
Das waren indess kleine Confliete, welche die Rechtstrage
bezüglich des Verhältnisses beider Stifter nur wenig gestreift
hatten. Man kannte zur Zeit auch sicherlich noch zu genau den
anfänglichen Rechtszustand , als dass darüber ein principieller
Streit hätte entstehen können. Es mnsste einer spftteren Zeit
aufbewahrt bleiben, in der sich über die Anfinge der KlOster
bereits ein dichter Schleier gesenkt hatte, die mannigfachen
Streitfragen auf die eine zurttckzuführen : Unter welchen Be*
<liugungen erfolgte die Vereinigung von Waulsort und Hasti^re ?
IL
Die Lebensbeschreibimg des hl. Forannan.
In dem tf aasse, als die Schwierigkeiten mit Hastitoe wuchsen,
stellte sich aber fbr die Waiciodorenser eine andere Sorge immer
^nglicher ein. Bis in das 11. Jahrhundert hatte der hl. £lo-
qmm an seinem dreifachen Festtage die alte Anziehungskraft
be wühlt. Grosse Yulksschaaren wiiren stets herbeigeströmt und
hatten den Mönchen niclit kleinen Gewinn eingetragen. Als
dann unter Abt Theodor geiegentlich einer neuen Kirchweih die
drei Feste auseinandergelegt wurden und die Translation seitdem
auf den 8. October fiel, olfenbar, weil dieser Tage den Landleuten
bequemer lag, als der 3. December % so fanden sich zwar immer
Lambert eine geg<>n die Uasterienser gerichtete Tendenx ftoschteibt. Gerade
«Um Gegentheil ist der Fall. — Hiat Walo. c. 51.
') Ilist. Wale. c. 52.
Hist. Wale. c. 66.
») Analectes XVI, 13. Utk. v. 1085.
*) Hist. Wale. c. 40: et ejusdem truiislationis obaervantia propter con-
tiuenuaiii populi, qui eo tempore quotannis congregabatur , sicut nunc ob-
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350 S»ckur.
noch Menschen goiiu}^ »'in: untt r Lamhert uhf-r blieben sie, wie es
heisst, gänzlich fort, juifjfebiich weil der den Hasteiieusem wohl-
wollende Abt an dem Festtage die alte Basilica einriss, da er einen
Neubau beabsichtigte , und dadurch die religiösen Gefühle der
zusammengelaufenen Menge verletzte Auf der andern Sdte
rtthmten die Hasterieneer sich zahlloser Heiligenreliquien. Sie
behaupteten, Andenken an den Heiland aelhst und die Jung&au
Maria, ja Halsknochen des hl. ProtomartTr Stephan zu besitzen
Es scheint, dass sie aus diesen Schätzen auch Nutzen sei i lugen
und dass daa Volk sich von den Walciodorensern zu ihren Ri-
valen wandte. Um so härter fOr \\ aulson, dessen Mönche sich
dann, um der Concurrenz zu begegnen, nach einer neuen An-
ziehungskraft umsehen mussten. Man barg den Leib eines der
ersten Aebte yon Waulsort, Forannan, bei sich, yon dem man
eben nichts weiter wusste oder zu wissen glaubte, als dass er
der erste Abt') und ein Schotte gewesen war. Aber man en»hl(e
sich Wunder, die an seinem Grabe sich zugetragen, und ee wir
fast selbstversffinSich , dass der, welcher für den ersten Leiter des
Stifts galt, ein Heiliger wnr. Bis jetzt hatte man sich jedoch augen-
scheinlich wenig um ihn gekümmert*). Da unterhielten sich die
amatur octavo Idiis Octobris ob temporalem afflnentiam pradentinm caor
tilio coiwtituitar.
*) Hist. Wale. c. 53. Schwerlich der wahre Grund !
*) £& wird das offenbar mit einer gewissen Absicht gleich am An-
fanor einer Streitschrift hervorgehoben, welche die Hastericnser Anfanpr
liJ. Jahrhunderts zur Vertheidii^nnrr ihrer Rechte verfaulen, . als Appendix
lur Hist. Wale. gedr. Mon. Germ. ÖÖ. XIV, 541.
•) Selbst wenn Fomnnan thatsächlich nicht der erste Abt des Stifta>
war, begreift man vollkoLumen, wie man daraut kunum u konnte, ihn dafiir
zu halten: da Halcalan und Kadroe nur vorübergehend WauUort leiteten*
war das Grab des FoFanaan vennatUioh das erate und ftlteste der Abtgi&ber
in der dortigen Kirche.
^ DasB ee aich bei der Abfassung der vita S. For. darum baadeHs»
die Verehrung für einen bi« dahin wenig beachteten Heiligen in Bewegnng
zu setzen, gdot gans deutlich aus den niehrfsdien Anffraderungen» dm
Heiligen au verehren, und aus den Anstrengungen hervor, die gemftcW
wurden, um die Verdienste des Mannes ins reclite 1 iclit zu stellen. So c. 13^
Tnlibiis ergo fulta stitTrnp-iis concio noptri coetns cuni plebe devota maj^i-
heet deum, qiiod inlirniit.itis nostrac itatronum prafclarum — miignÜicuni
Forannanum suscepit etc. — c. 22: Igituü venerabilis cuUor Dei ForannaniW
digne venerandus est ab omnibus etc. — c. 23: Vcueremur igitur, dilectia*
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Der Rechtsstreit der Kiueter Waalsort und Uasti^re. 35X
Oberen im Convent über die Wunder des Heiligen und sprachen
ihr Bedauern aus, dasi^ die Mönche dieselben im Dunkel Hessen*).
Da man den Plan tasste, durch eine Erhebung, lesp. Translation ^)
der Gebeine die religiöse Verehrung für Forannan in Fluw zu
bringen, schien eine Darstellung der Mirakel und dessen, was
sonst aber ihn bekannt war, um so wttnschenswerther, Dass man
Aber Forannan nichts mehr wusste, ausser ein paar Wundem, die
an seinem Grabe sich ereignet haben sollten, konnte den Inhalt
der Schrift nicht beeehr&nken. Denn natflrlich &nd sich der
obligate alte Mönch, der mit ulteii Erinnerungen aufwarten
konnte^), fand sieli der Gewährsmann, der von der Vereliruii<r
Forannans in seinem Heimathlande Wunderdinge zu bericiiteii
wusste^). So setzte sich der Mönch Kobertufi hin und schrieb
die vita et muracula S. Forannani^).
aimi, noatnun Tonerabilem patromim, totaqne mentb intentione amptoeten-
dnm, Forannaniiin.
') Prolog, ad viL For., Mabtlloa, A. SS. V, 576: Reddentibiis iniolita
condliabttla nostria nugoribne» faetaque mentioae de aoctri Patroni virtU'
iahv», eacer valde conquestus est conventus, qood maximo poUentes ingenio,
atque sub hujus vitam dncentea snfiragio, ha« peritisnmi viri in obacuritatis
reUquere latibulo.
'1 Es geht dies aus dem Briefe, den Wihnld von Stablo an Abt
Tiieoderich von Wanlsort mich Ueborsenclung der Vita schrieb, deutlicii
hervor: sed (^uia per oinuia probatur hiudabile {bc. opus), da ceteru prae-
ceptis veitris cupiu obteniperare . si labores nostri pro ecclesia etc. — ali-
quando indulgeant otium. Erklilrt werden die ^^praecepta' weiter uuteu:
si religio aocreacat, glorifieationem aacri oorporia videre coiporeia mere*
bnntw Odilia, quibna taatum maiiifeeta datam est vidttre mizacula. Cqjns
temporia fehdtati noatm utinam intereaae tafifeafeiir pxaMeotia et«:. Der Brief
bei MabilloD a. a. 0. 575 u. Jaff^, Hon. Corbq. ep. 20.
*) Prolog, a. a. 0.: Eat itaque in nottrae habitationie ooenobio qui-
dam euietens in provectae elatia aeaio, qai antiqae rememoratioma intellecta,
antiquarom remm monimenf-t in ^uo pradenti pectoacolo pnidenter locaverat.
Ab hoc ergo antiqoitatis relatore aampta xnateria etc., d.h. doch
fOr die Vita.
*) V. S. For. c. 22: quoniam gicut cujusdam idonei didascali narra-
tione tid.'li percipimus , terra sua»; nativitatis exiniiis per eum dccoratur
niirui nli- et honnribu8. üetidit enim iile nobici, queniadinodiim babitator
loci . -(ucd maxinie lionorificenue in Christi ejusque nuimne m ipsius pro-
vinciae coiiliuio, de qua egrediens ad noa pervenit, conditae sint baailicae,
in niboa fldelia Gbriati deaervit monaehcmm ckrieonunqne choma qaotidie.
*) Die Abfoaaangazeit der Vita iat durch die AmtaftthnuTg Wibalda und
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352
E. Sackitr.
ForaEDan ist natürlich von vornehmem StaooLme der Sckotieii*
In allgemeinen Redensarten wird seine Hingabe an Gott, werden
seine Studien in der Jugend geschildert. SelbstTerständlick ist
er in kurzer Zeit Ton aller Weisheit erfüllt. Schon in. der Jugend
entsagt er der Welt, ist er die Hofihtmg der Elenden, der Vater
der Waisen u. s. w. mit eineni Wort, er wird mit allen Re-
quisiten eines wfirdigen Heiligen ausgestattet. Er wird ^ar rom
Volke zum Bischof gewählt*) — an sich eine ^.a<luicht, die sich
ganz schablonenhaft ^jerade in den Lebensbeschreibungen apo-
krypher Heiligen hndet hier wie auch anderwärts durch die
Nennung des Bischofssitzes als plumpe Ertindung gekennzeichnet.
Er wurde nämlich Bischof in ciTitate, qnae eorum barbarica ser-
mocinatione Domnachmor nuncupatnr, quae est metropolis totioa
Hibemiae. Das Wort Domnachmor ist allerdings irischen Ur»
Sprunges, bedeutet aber nichts anderes ak „grosser Sonn-
Theoderich II., die z. Z. beide Aebte waren, xnnilchst auf 1131 — UM l>o
stimmt. Ferner fällt sie {rühcr der 1150 uusj,'cbrochene Conliict tuit
Hastiere, da sonst sicherlich das ursprüngliche VerhUtaiss sn diesem Kloster
irgendwie berflhrt worden iribe. Auf der anderen Seite ist ans c IB mit
ziemlicher Sidierheit zu entaehmoi, daes Lothar III. bereits nicht mehr am
Leben war» was dann auf die Tieniger Jahre führte. Man hat nmi ans
einer Stelle der Yite c 6 schliessen wollen, dass b«^ts Torher ein Leben
Forannan's existirte, da« der >Tön -Ii Robert benutzt habt». Es heisst a. a. 0.
gelegentlich der Schilderung der Translation des hl. Eloq.: qood ut moenia
pra'-dirtjiip liaVitiitinnis pcnftravit, rfc«»nsita memoria Dominicas» papsioni« a h.
Foraiiiistnc [ huimiiruni saiiitatum virtutes sunt operatae. «juae quoniani in
ejus dem gustis plenias sunt eniiclfata»» , jiro nimia prolixitate disluli
mcmorare. Hier hat nun Mabillon ^(3jn.-idL'ni'" auf Forannan belogen . was
grammatisch auch um nächsten liegt. Doch können hier nur die gesta
S. Eloquii gemeint sein, in denen in der That mehref« am l^age der
Translation erfolgte Wimder enShlt werden, wie denn auch die Bist Wale,
die diese Stelle ans der vit For. ausschreibt, die angefUhrten Worte auf
S. Eloqnins bezidit Dass der Biograph schriftliche Quellen Uber Fecannan
nicht hatte, gebt aus dem Prolog zur Yita gan?: klar hervor. Anderer*
spits widerspricht es aller Hagiographenlogik, die hei t iner Translation er-
folgten Wunder nicht dem Heiligen, sondern dem damit beschäftigten Abte
zosnschreiben.
') Vita Für. c. 2.
*) Vita For. c. 3.
") Vergl. die vita Macharii und vita Livini bei Uolder-Egger , Zu ucu
Heiligengesch, des Genter St Bavosklosters. Aufsätze Waitz gewidmet
188$. S. 64S; 645.
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Der RechtMkreit der Klttater Wftolsort nnd HaeÜ^re. 35$
tag* Ein Bisthum dieses Namens gab es in Irland nicht. FQr
seine Zwecke genOgte es aber dem Biographen, ein paar bar-
barisch klingende Brocken zusammenzusetzen, da er bei seinen
Lesern schwerlich eine strenge Oontrole voraussetzen durfte*
Durch eine Vision — ohne die geht es nicht — wird der Heilige
nun veranlagst, seinen Sitz zu verlassen und nach dem Ort
Speciosae-vallis, wo eine Marienkirche stehe, zu ziehen *). Eml-
lich wählt Forannan sich zwölf Gefährten, sie konimpn an das
Meer und finden kein Schiü'. Da schickt ihnen Gott Hilfe: ein
hölzernes Kreuz erscheint, auf dessen vier Balken sich die Ge-
nossen gruppiren, wShrend Foimnnan sich in die Mitte stellt und
' den Psalm singt: In mari via tna et semitae tuae in aquis
multis*). Sie landen, kommen zu dem Grafen Eilbert, nennen
ihm das Ziel ihrer Reise und folgen ihm nach dem Ton ihm
bezeichneten Orte^).
Es ist klar, dass in der ganzen Erzählung alles aui Er-
lindung beruht, bis auf die Thatsache, dass Schotten, unter
denen vielleicht ein gewi'^'jer Forannan war, nach Frankreich
kamen, von Eilbert aufgenommen wurden und VVaulsort be-
siedelten. Das wissen wir aus der vita Cadroe, nur, dass hier
der Name Forannan's nicht genannt ist. Was nun die vita
Forannani weiter berichtet, ist durchweg zu Terwerfen. Nach
ihr wurden die Schotten, damit sie in den klösterlichen Pflichten
imtemchtet würden, vom Grafen nach Rom geftlhrt, wo Benedict VII.
Foraonan neben den bischöflichen Ehren die Abtwttrde verlieh und
ihm die Weisung ertheilte, nach Gorze zu gehen, um sich dort dem
möncliischen Leben eine Zeit lang zu widmen. Darauf geschieht
durch den Grai n die Translation des hl. Eloquius nach \V auls-
ort^). Endlich am 30. April 982 erfolgt der Tod Forannan s.
Nach dem bei Windiach, Irieche Texte, befindlichen Gloesar.
IblnlloQ sowohl, als die BollandisteB (A, SS. III, 810 Nute e) haben bemerkt,
dass wir es hier mit keinem Eigennamen zu thun haben, übersetzen aber
.eccieaia major", so da«8 hior das Appellativum der Kirche anstatt des Eigen-
namens fesptzt wlüv. Schultz? . Forsch, r. Gesch. der Klosterreform im
10. Jahrhundert, Halle p. 55 hat das übersehen.
*) Vita For. e. 4.
Ps. LXXVI, 20.
Vita For. i . 5.
*) Vita For. c. ü.
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854
E, Saekar.
Alles van Anfang bis zu Ende Unsinn! Eilbert war weder Graf
noch war er 2U Benedict's VII. Zeit noch am Leben, wie wir
bereits gesehen haben War Forannan der erste AJbt des
Stifte, wie die Vita in Uebereinstimmung mit der oben erwSlmten
Urkunde von 946 zu lehren scheint, so kann er unmöglich ein
Zeitgenosse Benedict's Vn. gewesen oder gar 982 gestorben
sein. War aber Forannan einer der späteren Aebte von Wanls-
ort, also zur Zeit Benedict's, so ist es eine Absurdit t y.u glauben,
dass der Papst ihn nach Gorzc tjfoschickt habe, um «ich im
mönchischen Leben auszubilden. Viehiichr ist die römische iieis*:
eine Ausschmückung, die sich in zahllosen Heiligenleben ohne
Begründung fiTi let. Endlich war der hl. Eloquius längst in der
Kirche von Waulsort, ehe dort ein Kloster entstand, kann also
nicht erst von Eilbert nach der Reise nach Rom dorthin ge-
bracht worden sein. Eine gewisse Beachtung verdient nur der
Aufenthalt in Gorze, da wir wissen, dass der Schotte MalcaUn
sich dort aufhielt und er m^Jglicher Weise Begleiter hatte,
unter denen Forannan war. Vielleicht ist es aber auch nichts
weiter als eine Reminiscenz, die keck auf Forannan bezogen
wurde. Es bliebe endlich für den Fall, dass Fornnnan einer der
späteren Aebte war, die Möglichkeit, d&ss er in der That am
30. April 982 aus dem Leben schied.
Als der Mr»nch Uobert fertig war, schickte er das Machwerk
dem Abte Wibaid von Stablo und Corvey, der in Waulsort Profess
abgelegt hatte, und ftlr jeden dem Kloster nützlichen Act zu
haben war, zur Durchsicht^). Wibaid aber fand an demPhan-
tasieproduct nichts auscusetzen und drQckte dem Abt Theoderich IL
seinen Dank und seine Freude aus mit dem Wunsche, der Glori-
fication des Heiligen persönlich beiwohnen zu köuuen , worum
man ihn gebeten hatte
Dass die Erhebung Foranuan s wirklich erfolgte, bezw. dass
der Aufruf des Biographen zu Gunsten der Verehrung desselben
von Erfolf^ Ix gleitet war, ist darum sehr unwahrscheinlich, weil
die Hist. Wale, mehr als einmal das Aufhören des Zulaufs am
') V. Tgl. weiter unten S. 352.
^ Was sich aus der Urk. Otto's I. v. 969 ergibt. S. oben S. 339, Note 2.
') Brief Robert's an Wibaid , unter des Letzteren Briefm bei Jaff6
8. a. O. Nr. 19. auch Mubillon, A. SS. V. 575.
*) Jaffe a. a. 0. Nr. 20. — Idabillon a. a. O.
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Der Kechtostreit der Klöster Waulsori und Uastiure.
355
Eloquiustage beklagt und, oliiie der beabsicliti^'tt ii Fi'stlu:hk» it zu
gedenken, von einem spateren Abt als Besonderheit mittheilt, dass
er dem hl. Forannan seine Verehrung in hohem Grade zu Theil
werden liess Dagegen hören wir von der Translatioii der Mär-
tyrer Candidus und Victor, sowie der hl. Jungfrauen tob Kftln in
diesen Jahren unter Abt Theoderich IL, Aber welche der Marter
Richer Aufzeichnungen machte, die aber leider bis jetzt unbekannt
geblieben sind Wir sehen doch, wie der Erwerb von Heiligen-
reliquien in dieser Zeit den Walciodorensern am Herzen «gelegen
hat. Inzwischen aber war ein neuer ConHict zwischen \\ uuL>üit
und Hastiere au,-«;* In ocheu . der alle andern Uedaukeu in den
Hintergrund drängte, da er da^^ ursprünL:li( lie rechtliche Verhältnis
beider Orte in den Mittelpunkt des Interesses stellte.
111.
Der Anabmoh das Streites imd die Bewetsmittel der Waldodoremer.
Den Ausgangspunkt des Kampfes bildete die Weigerung
der Hasterienser, ihre Todten in Waulsort zu begraben, was sie,
wie man dort behauptete bisher gethan hatten. Diesmal nahm
der Zwist grössere Ausdehnung an, weil zwei herumschweifende
fremde Mönche, die mitleidig aufgenommen worden waren, die
Zwietracht mit um so mehr Erfolg schtlrten^), als der Prior Jo-
hannes von Hastifere nach unserer allerdings einseitigen Quelle
ein unruhiger Mann war, der leicht zu Wühlereien und Unfrieden
neigte^). Mit Waffengewalt fiel man schliesslich in die Be-
') Hist Wale. Pont. c. 11. w^srll^^t auf ein Wunder <h's hl. Foraiinan,
quod in vitii eju8tleuj nancti coutiuctur, verwiesen wird. Wuit^ beuicrkt
mit Recht, daes sich in Kobert's Biographie darüber nichts finde. Daa ist
auch gans nnmöglich, weildirse riel frflber geiehriebeo wurde. Ei handelt
»ich hier offenbar um eine wu nnbekaante PortfOhnmg der Wunder des
hl, Fonuuuui.
*^ Bist Wale, cont c. 2 n. e. 8; aaseheinend erhalten in einem Codei
T. Namor, Über welchen vergl. S8. XIV, p. 504.
') Wib. ep. 290. Zu ciru r authentischen und dlUtbaiia olQeeUvea
Darstellung des ZM istt^s dürfen wir hier nicht zu kommen hoffen, weil wir
nur die parteiisrlipn Bonchti' der Walciodor^nfspr vor um haben.
*) Kino Kntwirklnn^' des Cuiifiictcs pilit Wib. ep. 2i*4.
') Hist. Wale. cont. C- 7: Hie novitatum amator et iratemi odü
seminator cuiu alio coUega buo promptissimus fuit
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£. Sackiir.
Sitzungen von WaiiUort ein und flberraschte einmal die Walcio*
dorenser bei dei i^indämmung eines Fischteiches. Voll Wuth
rissen die Angreifer die Pfähle aus und zerstörten die fertigen
Arbeiten Es war das offenbar ein Act der Rache un<l der
Selbsthilfe, denn sclion vorher hatten die Hasterienser ohne Er-
folg bei dem Bischöfe Stephan von Metz über die Yemach--
lässigung und Verkleinerung ihres Güterbestandes durch den Abt
Klage erhoben Jetzt forderte Abt Theoderich auf den Rath
Wibald's Ton Stablo und anderer Aebte im Capitel AuBstoaaung
der RSdekftthrer und bis dfthin Enthaltung von den göttlichen
Officien; man versagte ihm den Gehorsam. Der Bischof Ton
Lüttich belegte die Frevler mit den verdienten Kirchenstrafen ^):
Wibald von Stablo forderte voller Eifer Stephan von Metz auf*),
die nnf ständischen Mönclie zu zügeln. Der Bischof zeigte sich
geneigt, auf die Forderungen Wibald's einzugehen; ihn selbst
bevollmächtigte er, die Hasterienser zur Unterwürfigkeit zurück-
zuführen Da aber der Abt von Stablo inzwischen yon Kon-
rad ni. für eine Gesandtschaft nach Born ausersehen war und
nahe Yor der Abreise stand so konnte er für Waulsort nur
soweit wirken, dass er sich über die Absichten der Hasterienser
unterrichten und Abschriften der Privilegien des Stiftes senden
liess, um sie in Rom vorzulegen Dem Prior Johannes drohte
') Hist. Wale. cont. c, 7.
Wib. ep. 294 : Prcterea cum hoc eodem anno tarn abbatem «jnam
monachos pro nionacliorum delatione in jus vocaveritis et omneni contro-
versiam hinc et inde Uiligeuter cognoveritis et tarn judicio qnam consüio
ecclesie ve»trae abbatem a monacborum accusatione, preserüm talsa absol-
veritis, non est credibile, quod contra canonici juris rationem litem deOMm
refricari vditit. — Weiter onten : Nam quod sepe dicti moaacbi conquenuitiir,
quod bona Hasterienais eeeleeiae per abbatis aegUgeotiam oontim lieatam
disizabuiitar. — Tgl. ep. 298.
*) Wib. ep. m
*) Wib. ep. 290.
') Wib. ep. 291. Stephan an Wibald.
*) Wib. pp. 294: Cpt<?rum nos, qui parati et accincti ffumns in lepationf*
(lomini nostri regis proticisci . tain molfsti.s negotii;? ncquaquam implicnn
potuiiiius. Ep. 292: quia in prüce.vsu legationis nostrae jaro sumus- l ebt-r
diene (i( san(lts( liaft, die Wibald in der That antrat, um bald darauf zurück-
berufen zu werden, vergl. Bernbardi, Konrad Iii, 848.
Wib. ep. 292 an Theod. v. W. : Ezemplaria etiam privilegionun
tarn imperatoram quam pontificani Romaawnm optime coftepta oobii
mittatis.
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Der Eecbtostreit der Klöster Waulsort und Euü^e.
357
er jedoch am 1 . Januar mit einer Klage vor dem Papst Inzwischen
beschwerten sich wieder die Brüder von Ha«tiere bei Stephan
von Metz, und obgleich sowohl der Bischof von LUttich als er
selbst bereits gegen dieselben entschieden hatte, nahm Stephan doch
den Process wieder auf und setzte eine neue Verhandlung für
die Synode vom 5. — 11. November 1150 an; er gab sogar den
Klägern zum grössten Leidweeen Wibald's von Stablo ein Schreiben
an den Abt Theoderich mit, das an den «Abt von Hasti^re"
adressirt war *), wodurch die Gleichberechtigung der Hasterienser,
die mit den Walciodorensern nur durch Personalunion des Abtes
verbunden , niclit aber ihnen unterworlen zu sein behaupteten,
anerkannt wurde. Zum Glück für die Angelegenheit Waulsorts
wurde die römische Gesandtschaft Wibald abgenommen; er hatte
so besser Gelegenheit für das Kloster, in dem er die Kutte ge-
nommen hatte, zu wirken.
Das Beweismaterial für Jtechtsansprüche besteht vonogs-
weise in Urkunden. Urkunden mussten die Walciodorenser haben,
um zn beweisen, dass Hastiere als^ein abhängiger Besitz, wie
jeder andere an Waulsort kam, und dass von dort aus erst eine
durchaus untergebene Mönchskolunie nach Hasti^re geschickt
wurde. Entgegen stand die ganz richtige Behauptnnir, dass
Hastiere schon vor der Gründung von Waulsort Abtei gewesen
sei man hätte nur nicht daraus folgern sollen, dass es auch später
ganz gleichberechtigt neben diesem gestanden habe und weiter
stehen müsse. Bei früheren Gelegenheiten wurden nie Urkunden
bezüglich des Verhiltnisses zu Hasti^re erwBhnt, auch die rita
Foraanani macht keinerlei Andeutungen über vorhandene Diplome*
Jetzt wird fortv^rend in unseren Quellen auf päpstliche und
kaiserliche Privilegien und unter den ersteren besflbidig auf ein
Decret Benedict s VIL verwiesen . unter den letzteren auf ein
Diplom Otto's I. Die angezo^renen Documente sind uns er-
halten: die Frage ist, ob sie aiith» utisrh sind.
Bezüglich des angeblichen Originals der Urkunde Benedicts
vom 28. October 07(i^) bemerkt de Tiiminghe bei Croonendael,
Chronique de Namur I, p. 95 Note 2: Nous arions cm trouver
*) Wib. ep. 2SU an Johannes von lioatiere.
*) Wib. ep. 29o an Theodcricli. Wibald'« Kritik ep. 294.
') Verpl. die Vertheidigungssclintt der Hasterienser M. G. SS. XIY, 541.
*) JaftH-L. -^im.
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358
E. Sackur.
aux archive» de Namur le document original: nuiis apr^s un
examen approfondi dans lequel nous uvoiis 6fv ])iiissainent aide par
M. S. Bormans. force dous a ^te de recoimaitre que le pretendu
document du X® siecle (malgr^ sos apparences d'authenticit^)
ätait apocrypite. Dadurch ist zunächst nur festgestellt, dass das
Original des Privilegs, das überdies auf Papyrus geschrieben
sein mttsste, nicht erhalten ist, und dass das, was sich daüBr
ausgibt, nur eine Nachbildung sein kann. Die inhalÜiche Un«
echtheit ist jedoch damit noch nicht ausgesprochen Was auf den
ersten Blick verdächtig ist, ist erstens, dass auch hier Forannan
Bischof heisst, sodann dass KillM-rt als „nobilissimus Francorum
Cornea», coiisan^r^iineus domni Ottonis** bezeichnet wird. In allen
authentischen l'rkunden des 1<K .TalirlaiiHlerts wird er aber nie-
mals Ural* genauut, sondern durchweg nur nobilis venera-
bilis*), idoneus*), prudens vir'^), vir illuster^), sowie auch von
einer BlutsTerwandtschaft mit dem Kaiser nirgends die Rede
ist. Endlich muss es befremden, dass die vita Forannani das
Document nicht erwihnt, ^as um so aufßllliger ist, als von der
Reise Forannan's nach Rom und seiner Begegnung mit Papai
Benedict gesprochen wird. Ja, wührend der Autor die schönste
Gelegenheit liatte, sich dieses wichtigen Actenstticks zu rühmen,
erzählt er uns nichts anderes, als dass der Papst dem Abt
den Auitrag gab, nach (iorze zu gehen Alles das siud Ver-
*) Vergt BreBslau, Handbuch der ürknndeiilebre fOr Deoti^hhiiid
und Itali.'n I, S. S.
') Urk. Ludwig'sIV. f. Homblieres v. 1, Oct. 948 beiColliett e Memoim
de Virmandois I, 502: cum nobili viro Eilberto et coniiiq-f^ m-a, UereendL
•) Colliette l. 503. Urk. Lothars: venoruliili viio Eilbert4D.
*) Colliette I, ."»(''i Bulle A^^apits: idoiito satis viro Eilberto.
Cartul. de Hoiubli^res (Bibl. nat. fds. 1. l;i'Jll) p. 08 : et Eilbertus
nosttr Hdt lis. — 8. Eilberti nobilis et prudentis viri.
) Diplom. Ott Nr. 381. — In dner Ulk. Heribert*« IIL t. Vinnatidoii
bei Colliette I, 563 beint es nur cam oonoüio Eilberti et oxoria mae
HersindiB. Kur in einer imedirteii Urk. des Gart de S. Hichel (Bibl. nat
fds« lat 18375) S. 26 958 beiast e»: comesqae Elboins, asaenm enias
et peraiissu hanc venditionem et elemosinam feci, qniqne haoc cartam sI^mIIo
proprio firmavit. Diese Urkunde ist aber in der erhaltenen Gestalt sicher
falsch, da nicbt daran zu denken ist dass Eilbert in dieser Zeit Urkunden
besiegelte,
*) Vita For. c. 0 : — taie uiaudatum a domino Bencdicto — euscepit
quatenuM iLiiieaiido ad propria ad monasterium diverteret, quod nimcu*
patur Gorziu, atque ibidem cum suis in divinis institueretur uiandati».
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Der BechtsaMt der Klötter W«iil8or( and Eaatidre.
359
doGhtsgrOnde der schtrerwiegendsten Art gegen die Echtheit der
ürkunde.
Was aber diesen Argwohn zur Gewiaeheife macht, ist die Thai-
sache, dass ein Vergleich unseres Privilegs mit Jaff^-LSw. S788,
einer ürkunde Benedict's VIl. für St. Panthaleon auf Schritt uud
Tritt diese als die Vorlage für das Docuraent für Waulsort er-
weist und zwar nicht nur in den formellen Tht iien, was sicli
leicht erklären würde, sondern auch den speciellen Beätunmungen.
Eine Gegenüberstellung soll dies veranschaulichen.
J.-L. 3789.
Benedictus episcopus ser-
yuB serTorum Dei valde
amabili in omnipotentiDeo,
fratri et filio Foraunuiuj reli-
gioso episcopo Öcotorum, ac
dignissimo abbati venera-
bilis monasterii Sancte Dei
Genetricis Marie, quod est
situm in episcopio Leodiensi
in villa Walciodori, jnxta de-
cnrsum fluminis, quod Tocatur
Mosa, omnimodam inDomino
salntem.
J,«Ij. 3788.
Benedictus episcopus ser-
Tus serTorura Dei valde
amabili in omnipotenti Deo
filio Chrisfciano religioso
ac
dif^Tiissimo abbati venera-
bilis monasterii sancti Pan-
thaleonis, quod situm est
iuxta la-
tus civitatis, que vocatur Oo-
lonia omnimodam in Domino
salntem.
Conyenit apostolico moderamini pia religione poUentibus etc.
— debent nostro iudido roboraremus; d. h. Arenga und Petitio
in beiden Privilegien wörtlich gleich. Nun heisst es weiter:
concedimua et conlii nia(vi)inus,
quod predietuni monaste-
rium a fundamentis ediffi-
cavit ex propriis suis rebus
Eilbertus^nohUisshmuFrancorum
camf9y ecnsan^meus domni Ot-
tonis Imperatoris augusti
filii nostri pro sue anime
redemptione, etibidemcon-
gregation em monachorum
congregavit sub regula
quod predictum quidem mo-
nasterium a fundamentis
edificavit ex propriis suis
rebus Bruno quandam Ar-
dtiepueopus, fr'iter domni Ot-
tonis Imperatoris augusti
filii nostri — pro sue anime
redemptione et ibidem con-
gregationea monachorum
congregavit sub regula
I>«tttsohe Zeitsdur. f. Uescbichtaw. isos. II. 3.
24
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360
£. Sackar.
BeatiBeuedicti abbatis con-
fessoris Christi et Beato
Stephano prothomartiri dntatis
Mettensis tnuUdit, presideote eo
tempore cathedre eanctissima
fratre noeiro Deodericoque eins
consanguineo , cuius pietate at-
que iiulustria auctuin est ex dio-
cpii\ que vocatur Hasteria cum
Omnibus ap[)eiHliciis eiuy et U'sta-
mento couiirmatum. Öicuti ergo
coDcesaum et confirmatam
f.uit a praefato comite, et
aagmentatiiin a sanctiaeimo pon-
tifice ipsum supra-
dictum monasterium cum
Omnibus rebus et possessio-
nibus, itu etnos apostolica
auctoritate oiaiiiain integro
concedimus et confirmamus
detiuenda.
beatiBenedictiAbbatisCoji*
fessoris Christi.
et sicut
concessum et confirmatuiD
fuit a praefato quondam
Bnmone Teaerabili Axchiepis-
copo ipsum aupra*
dictum monaaterium cum
Omnibus rebus etposaessio-
uibus, ita et nos apostolica
auctoritate oninia in integro
concedimus et confirmamus
detinenda.
Es folgt numnehr Ton «amodo et Bumc*' in beiden Bullen
bis ,ex ipsa congregatione elegerif* wieder wörtlich gleich da»
Verbot, die Mönche in ihrem Besitz zu behelligen und die Ver^
biietuug der freien Abtwahi. Worauf beide fortfahren:
Hoc priTÜegium conce- Hoc Privilegium conce-
dimus, sicut supra legitur,
proDei omnipotentis amore
et anime nostre redemp-
tione et jucunditate domni
Imperatoris et dilectione
charissimi fratris nostri
domni Deoderici. i^l etteusis e p i .s-
copi, et peticione reiigiosissimi
fratris et filii nostri Forannani
episcopi atque abbatis.
Die geistliche Pönformel entspricht in beiden Urkunden sich
vollständig. In der für St. Panthaieon iulgt noch ein Abschnitt
dimus et confirmamus sicut
supra legitur pro Dei omni-
potentis amore et anime
nostre redemptione et
dilectione
charissimi coniiatris nostri
Guarini eiusdem loci episcopi*
üigiiizea by Li^Ogle
Der Rechtaatreit der Rlötler Waulaort nad HMti^re. 861
in welchem dem Abte gestattet wird, Dalmatica uid Saodalen zu
tragen. Hier findet sich auch der in X-L. 3789 in dem suletrt -
citirten Absatz enthsltene Ansdruck jucunditas: propter iucondi-
iatem dilectissimi fratris nostri etc. — Was endlich das Schluss-
protokoll liptrifFt, 80 sind zwischen beiden Bullen nur gering-
fügige Abweichungen zu con.statiren. Zwischen Scriptum- und
Datunilormel fehlt bezeichnender Weise in der Bulle ttlr Waulsort
die Unterschrift de!=; Papstes: Bene yalete. Statt Acta ist das
gebräuchlichere Data gesetzt. Zuletzt steht bei der nochmaligen
Nennung der Indiction statt indictione instante quinta nur in-
dictione quinta.
Bei dieser Anlehnung einer Urkunde an die andere kommt
man mit dem Hinweis auf den Satz, dass Üebereinstimmimgen von
Unregelmässigkeiten in Urkunden ftlr verschiedene Empfänger ihre
Echtheit bekräftigen, und auf den Kanzleibrauch nicht luehr aus.
Hier hat eines der Privilegien unzweifelhaft die directe Vorlage,
gleichsam den Rahmen zur Herstellung des anderen hergegeben.
Dass das aber in der päpstlichen Kanzlei geschehen wäre, er-
scheint schon darum ausgeschlossen, weil durch diese knech-
tische Nachahmung, auf die nur ein Fälscher gekommen sein
kann, der sicher gehen wollte, thatsachliche Unrichtigkeiten in
den Text gekommen sind. Es liegt aber auf der Hand, dass
diese ganz anderer Art sind, als Fehler, welche durch gedanken-
lose Uebemahme von Stücken aus der Vomrkunde in der Kanzlei
zu entstehen pflegen'). Wenn hier das «Bruno (]uondam archi-
episeopus, frater domni Ottonis" in »Kilbertus nobilissimus Frau-
corum comes consanguineus domni Ottonis" gelindert wurde, so
hiesse ja die Annahme, dass dies in der päpstlichen Kanzlei ge-
schehen sei, nichts anderes behaupten, als dass man dort mit Ab-
sicht und nicht etwa aus Nachlilssigkeit derart falsche Angaben in
das Priyileg aufgenommen habe. Ja, während 976 Eilbert gar
nicht mehr lebte, mOsste man wegen der absichtlichen Weglassung
des in der Vorlage stehenden „quondam" dort der Meinung ge-
wesen sein, da<;9 der IVomme Mann sich noch des irdischen Da-
seins erfreue. Sun ging eben naeh späterer Tradition, die in
der vita Forannani zum Ausdruck kommt. Eilbert in der That
mit nach Rom , man glaubte ihn sj)iiter also zur Zeit noch am
Leben. Es geht mit Evidenz daraus hervor, dass das Piivileg erst
*) BrestlBu, ürkondenlehre I, S, 678 ff.
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362
£. Saekor.
auf dieser Tradition beruht. Schlieadich kommt dasiii daas neb»
deo angefahrten Gründen die zweimalige Beceicfanmig des noch
lebenden Bischofs Theoderich von Metz ak «Banctieeimne* n. dgL m.
auf ein weit späteres Entstehen der Bulle hindeuten^).
Ist nun dit'.st>lbe nach der für St. Panthaleon gefälscht, so
muss der Fäkcber zu dem Archiv iir^es Klosters Zutritt gehabt
haben, resp. im Besitz der betreüeuden Urkunde gewesen sein.
Wir würden den Beweis der Unechtheit erst vollkommen erbracht
haben, wenn es uns gelänge, denselben wenigstens in Beziehungen
mit Köln naehznweisen. Wer war aber der Fälscher, nnd wann
durfte er sein Product geschaffen haben? Zuerst wird das Pri*
TÜeg Benedict's in drei Briefen Wibald's yon Stablo citirt und
benotet: Nr. 289; 290; 294. Indess ist höchst wahrschdnlich,
dass die betreffenden Stellen erst später in die Schreiben ge-
langt öind -j. Aber ein Brief von August-September 1 150 (Nr. 292X
0 VergL auch Acta 88. Apr. III, p. 820 Note L
*) Ep. 289: Siqoldem hoc certiMmie coastai» qnod aeededa Walc»»-
doreosis ab initio fandationia »uae aecciesia Hasterioin et viUa et oniailMi
appenditiifl mxi» per privilegia imperatorum et regum et precipue decreto
Benedicti pape septimi aucta est, et inibi ordo monasticiu ab abbat« Wal-
ciodoren^si constitutns. Höchst auflUlli^ ist, dass dieser Passus ^enaii mit den-
selben Worten auch lu ep. 200 sich findet, ein Umstand, der wohl nur durch
gleich/.eiti'jfe Kintragiinf*' in die si hon fertigen Briefe erklärt werden ka&n.
Dafür spricht nuch flie Berufung auf Kaiserurkunden, die sämmtJich erst
später iuterpolirt, gefalhcht oder bebchailt w urden. Den gleichen Cbaiukter
der iBtecpoIation trägt ein Excors in Kr. 294, der aneh lait dem SiqaideM
beginnt» die OrOndnng des Klceten 969 ansetst genau wie die Hiit. Wale,
die hier im Irrtbum iat^ die Urkunde Otto*i I. nennt nnd eieh vielmebr aa
den WorÜaat der Bulle Benedict*« anacblient, gar von Privilegien d«r
Kaiter nnd Päpste quichtr vomit nur Benedict, Eugen III. und Hadrian IT.
gemeint aein können, und schliesslich in dem Satze ,enm Hasteria cella ait
et prepositura Walciodorensia abbatiae* an die analoge, erst in der Urkunde
Konrad's III. enthaltene Bestimnnmpr erinnert. Der Hinweis auf die Vito
des hl. Theodeiich, der sogar lal^ililich Deodebcrtus genannt wird. erh(Sht
noch den Verdacht eine*» gelehrten Kinsehul)e>. Es kann dit^u Aunahroeo
keinen Abbruch thim. da«« in dem Briefcodex Wihald'«. der jetzt üui
dem Staatsarchiv m Dii»8eldorf (unter A 9) liegt und den ich auf dem
kgl. Geheimen StaatMurcbive zu Berlin einsehen durfte, die belrciendeB
Briefe in dnem Zuge gesehrieben eind. Die Interpolation kann auf den
Originalen, bevor rie abgeschrieben wurden, vorgenommen worden sein, m
es von Wibald sdbst, sei es von einem Waulsotter Mduch, wie der Codex,
der mitten drin ein Abtverzcichniss von Waulsort nach der Bist, Waki
enthalt, vermnthlich auch in diesepi Stift geschrieben wurde.
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Der Rechtastreit der Klöster Waalsori and Hasti^re.
363
in dem WibaW um Abdeln ilten der Kaiser- und Papsturkunden
aus Waulsort erBucht, um sie dem Papste vorzulegen kann
uns einen Anhaltspunkt bieten. Ob und was man ilim damals
einsandte, wissen wir nicht Aber wir bemerken um dieselbe
Zeit den Mann, der kurz nacbher naebweislich Urkunden seiner
Eldster zu Fälschungen für Waulsorl; heigab, in einem regen
Briefwechsel mit dem Kanzler und Fh>pst Arnold you Köfai.
Er hatte mit ihm zusammen nach Italien gehen sollen. Aus
der Zeit stammt ein selir freundschjiftlicher brieflicher Verkehr
zwischen den beitleji Miinnern, die Gefälligkeiten und Freund-
sphaftsdien5?te m\t einander auswechselten *). In diesen Be-
ziehungen dürften wir den Ausgangspunkt der F&lscbuug er-
mittelt und so den Beweis für dieselbe geschlossen haben.
Was nun die Urkunde Otto's I. vom IG. December 969
betrifft, so enthilt sie am Schluss folgende Bestimmung: jussi-
mus eidem sepe dicto sobrino nostro yenerabüi pontifici Deo-
derico, ut quendam locum Hasteriam nomine etc. — snpradicto
cenobio ^ratia solaminis copnlaret, et quoniam proirima Ticinftate
junixuütur, etiam suh unius ditione ordinationeque abbatis eadem
praefata loca, WalcicxloK nsis vid^Iicet at(^ue Hasteria mdissolubili
connectione nectcrentur.
Den auf «jussimus*' folgenden Satz hält Sickel für sehr ver-
dächtig und meint, er möge in der Zeit zugefügt sein, da das
Verhältniss beider Klöster streitig war. In der That ist auf den
Anfang «Ut autem hec nostri imperislis decreti auctoritas firmior
gratiorque habeatnr curricula, jussimus* unbedingt der Befehl der
Siegelung und die Bestätigung der eigenen Unterschrift zu er-
warten. Denn einmal ist das Fehlen der Corroborationsformel
sehr selten andererseits wird diese in den Üttonischen Privi-
legien meist durch einen dem obigen analogen Finalsatz ein-
geleitet. Man hat somit offenbar in Wauisort die auf .ju-^simus*
folgende Corroborationsformel durch den auf Hasti^re bezüglichen
^) Ep. 292: Ezemplaria etiata privilegiorum tarn imperaiorum quam
pontificam KomaiK^ntlil optime correpta nobis niittatis. AtiRclu inend wusste
Wibald nicht, dass man gar keine hatte oder doch nur solche, die zur Entr
Scheidung der Hanptfrage nichts beitrugen.
*) Wib. op. 282; 283; 284: 285: 28«: 295.
^) Sickel, Beiträge zur Diplomatik VI. Sitzbcr. der Wiener Akademie,
Phiio9.-iii«tor. Classe. Bd. 85. 381.
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364
£. Saekor.
Passus ersetzt. Aber auch vom rein historischen btaudpunkte
ist einmal die scharfe Betonung der unlöslichen Verbin^iung
beider Orte, andererseits der Umstand verdächtig, dass Otto 1.
in Italien bereite dieselbe beet&tigt, während doch daa Wahr*
sofaeinliche ist« dass die Zaweisiiiig Ton Hasti^re an WaulBort
eist in Folge der VerhäUnisse durch den Bischof erfolgte, der
ja erst mit dem Kloster St. Glodesindis, dem der Ort gehörte,
in Verhandlungen treten musste, was während des jahrelangen
Aufenthalts Theoderic li's in Italien doch .schwerlich geschehen
konnte. So stellt auch die älteste uns bekannte authentische
Quelle, die vit;i Deoderici c. <>, die Uchertragung als eiuen irei-
willigen Act Theoderich's dar, der, nachdem, er das Diplom Otto'»«
erhalten, dem Kloster Waulsort eine Gunst erweisen wollte. So-
mit kann es sich nur darum handeln, wann die Urkunde inter-
polirt wurde Der entsprechende Passus ist beieits in das
Diplom Konrad's III. vom 17. Mai 1151 aufgenommen, was
den terminus ad quem der F&lschung bestimmt. Jedenfüls
aber fallt sie in eine Zeit, da die Hasterienser bereits völhg
entschlossen waren, die \'erbindung mit AVaulsort zu lösen,
nachdem sie dem gemeinsamen Abte den Gehorsam gekündigt
hatten.
Wir wissen, dass die römische Heise, auf welcher Wibald
dem Papste die Urkunden TOn Waulsort vorzulegen gedachte,
vorläufig unterblieb; so trug er denn erst im Mai 1151 dem
Kdnige die Angelegenheit auf dem Hoftage zu Nymwegen w.
Eonrad liess sich die Privilegien des Klosters vorlesen und aus-
ixen, man gab ihm das falsche Privileg Benedict's und die intsr-
polirte Urkunde Otto's I. und erklärte, dass diese GonstitutioD
bis jetzt uner.sehütterlicli bestanden habe. Das Urtheil des Kö-
nigs konnte bei der grossen Gunst, deren sich Wibald am Hofe
') In der oben als Termuthliche Interpolation gekennseichneten Stelle
der ep. 294 ist von dem Diplom die Rede Jedoch ist die Inhaltsangabe unrichtig.
Du Citat erinnert nftmlich im Woitlaot an die Urkunde Benedict*« TU.,
auH welcher die Abhftogigkeit von Huti^ Idater horvoigeht^ ale ans dem
Diplom Otto*8 1. Dam die Interpolation der Urkunde nicht in den Anfimg dm
Zwist«*!; gehört, eddiewe udi daraus, dass eoBft die Unterordnung resp. die
Stifitiitinkto hervorgehoben worden wären: so aberzeigt der l nistaml. <la?>
nur \oii der unlf^sharen Vf^rl)indung die liede ist, dnfäs die noth\vendig*?r
Weiae erst spat'-r !iei vertretenden Trenuun^versucbe der UasterienAor im
Vordergründe deb luleresHes standen.
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Der RechtSBtreifc der Kldster Wavlsort lud Hutt^re. 365
«rfreute, nicht zweifelhaft seiu. Bass es einem andern abe?
nicht geglückt wäre, dem Könige das Recht der Walciodoronser
plavmbel zu machen, gibt auch der Chronist von Waalaort in-
direct zn ^). 80 wurden die Hasterienaer zum Gehoraam surllok-
gerufen, ihr Eketer fttr eme abhängige Celle erklärt. Bezüglich
der Abtwahl waren sie von nun an Tollatilndig in den Händen
ihrer Gegner, Sie liatten den von den Walciodorensern zuerst
Oew'ahlten ohne Widerspruch anzuerkennen. Der Abt ^^ollto in
erster lieihe aus den Mönr})en von Waulsort «^enoninien werden
und nur, wenn dort .sich die geeignete Persönlichkeit nicht finde,
Hasti^re Tor anderen Klöstern den Vorzug erhalten^).
Damit war der Streit vorläufig entschieden. Die Reibereien
hörten jedoch nicht auf — einmal ward aogar der Prior von
Haati^re gefangen geaetzt, weil er auf der Maaa^ am Abte Theo-
derich vorbeifahrend , nicht gegrOaat hatte Da atarb der
Abt Anfang des Jahres 1152, während Wibald noch in ItaKen
sich befand*), wohin er Ende 1151 nun doch <^ef]fangen war.
Die Hasterienser bewiesen ihr hartnäckiges Festhalten an ihren
Forderungen, indem sie jetzt mit der Absicht umguigen, durrh
üine selbständige Abtwahl den endgültigen Bruch herbeizuführen,
und zur Wahl nach Waulsort berufen, ihr Erscheinen ver-
weigerten ^). Bei der Gefahr, welche von einer zwieejwUtigen
Wahl zu drohen schien, einigten die Waldodorenser sich schnell
auf Wibald, der bereits die Klöster Stablo, Corvey und Monte
Cassino in seiner Hand vereinigt hatte, weil kein anderer so
geeignet schien, die Rechte der Abtei Waulsort zur Gleltung zu
bringen Lehnte auch Wibald höliich die Wahl ab, so ver-
') Tlist Wale. cont. c. 7: Qaod ex facili tarnen ab alio non potnisset
impetrari — .
Die Urk. KonraH's- v. 17. Mai 1151 hei Jaffe, Mon. Corbej. Nr. 328,
p. 457. Der Passus über die Gründung von Waulsort und dio Verbindung
mit FIn<titre (Entspricht fast wörtlioh Dipl. Ott. ;381. — Ver<,'l. Bernhardi,
Konnid III., ü. 877; Janssen, Wibald von btablo u. Corvey, Münster 1854.
S. 172 ff.
*) Eist. Wale. cont. c. 8.
*) Wib. ep. 865: Set ante reditum noetrom, domino nostro Walcio-
doreoae abbate ymm uiiivarsae carnis ingresBO etc.
HSst Wale cont c 9.
") Hi«t. Wale, cont c. 9. — Wib. ep. S68.
Digitized by Google
E. i>ackur.
sprach er den Moncben doch nach der Königswahl — denn auch
Konrad III. war um diese Zeit ge8tory)en — beizu -stehen und
schickte ihnen die Urkunde, die er bei Eugen III. für ^^'aulso^t
austrt'wirkt, und die Briele m Abschrift, die er eben an Stephan
von Metz und die Hasterienser hatte abgehen lassen Ersterer
hatte sich nämlich beeilt, eine Verhandlung über den Streit aa*
znberaumen. Wibald bat ihn, dieselbe, bis er nach der König»*
wähl ihr wOrde beiwohnen kdnnen, aolxaschieben: er habe ge-
rade das Mandat des Papstes in HSnden *). Dasselbe adirieb er
nach Hastig *), Dort schien man unerschOtterlich an der selb*
ständigen Wahl festhalten tu wollen : vergeblich Terstichten f&nf
fromme Aebte, die von Gembloux, Florennes, Lobbes, Floreffes,
Malonne. in Hastiere auf die Schismatiker /u wirken^). Ueberall
erklärte man sich gegen sie. Der Bischot Hemrich von Ltittich
ermahnte in einem dringenden Schreiben Stephan von Metz. '
gegen die üasterienser vorzugehen und nicht etwa in die
Rechte der Lütticher Kirche einasiigreifen, welche die Wahl so
prttfen tind den Gewähltoi zu consecriren habe^), und ebenso |
forderte er die Mönche beider Stifter auf, unter Zuziehung der
Aebte von Florennes, Brogne, Gembloux und Floreffes einen,
guten Abt zu wählen ^. Es war wohl hauptsachlich dem £m-
fluss Wibald's und dem Privileg Eugen's III. zu danken, dass die
streitenden Parteien sich uui den bisherigen Dekan liobert von
') Wib. ep. 3^0 an die Walriodor.: Tntoritn vero ad consolationt'iu
vestram miBimua vol»iK jmvilc^'iuin , (juod a domino et patro nostro pap»
Eugenio aoccleaiae vtstrae obÜDuiuiuä. Die Bulle Jafie-Löw. 9531 bei
Martine, Ck)II. ampl. I, 819 v. 12. Jan. 1152 nimmt ds« Klo»ter ad exanpiv
B. papae YII. in päpstlichen SchntK, der aber in der unechten ürkssd»
nicbt auadracklieb awgeeprocfaen Ist. Fkaeterea villam, qnae ▼oetlor
Haiteria, eom onmibne appendioüs suis ▼obii nihilonunuB eooflnnanrat.
*) Wib. ep. 865 an Stephan : Et qnoniam mandata domni ptpss «d*
hno in manibus habemas etC.
») Wib. ep. 367.
*) ^Yih. cp. nCO. TTeinr. v. Lüttich an Stephan v. Met?. • .•nrn prectpu^
pateriu: aiiiinoniti. drlogatia etiaui (juinque relipiofis ad oorum visitatioDoni
abbatibus obedire liactenus contenipserint. Diu Namen sind mit einiger
.Sicherheit aus ep. 367 7ai erpänzen, wo die Aebte dieser Klöster als Be-
rather Wibald's genauut werden.
*) Wib. ep. 369 : ut Leodiensia aecdefliae, ad cnius offitinm pertbet
electaonem examinart et eleetom oonBecrare. teminos non attingatif.
•I Wib. ep. 370.
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Der EechtsBtreit der Klöster Waulsort und Uaetiöre.
367
Stabio einigten Somit war der Friede zunächst wieder her-
gestellt. In einer, vielleicht gefälschten Urkunde, in der Bischof
Stephan von den Intriguen der Hasterienser spricht, die Abtwahl
zu stören, Terordnet derselbe auf Intervention Wibald's Ton Stablo
und Robert's von Waulaort, dass beide Orte unter ein^ Abte
yereint bleiben und nach dem Tode desselben die Hastender
und Waiciodorenaer die Wahl vomefamen sollten, bei welcher
aber nur den letzteren beschüessende, den ersteren dagegen be-
rathende Stimme ertheilt wurde. Wibald aber ging nuu auch
an den Hof des Kaisers und legte ihm zwei Kaiserurkunden Lo-
thars III. und Konrad'.s III. vor, welche Friedrich I. bestätigte^).
Wir haben bis jetzt nur von einem Diplom Konrad's ge-
hört. Die Urkunde Lothar's ist eine Fälschung. Sie entspricht
wörtlich der seines Nachfolgers und ist vom 17. August 1136
datirt^).
In dieser Zeit war an Intriguen der Hasterienser gegen
Theoderich nicht zu denken, geschweige denn an ein ürthefl des
Hofgerichts. Schon darum muss die Urkunde, in der davon die
*) B»t Wale «OBi e. 0. Es ist aber nicht richtig, dass Wibald
naehdeia er von seiner Wahl gehOrt, «statim Waleiodomm venit" und von
dort nicht wich, bis die Wahl Robertos durchgesetzt war. Wir wissen im
Gegentheil, dass er lange Zeit durch die KSnigswahl in Ansproch Re»
nonunen war.
-) Urk. Stepban's v. lir)2. 1. Jahr Robert*« und Fricdrich's mit falscher
Indict.: XV statt V bei Martene, Coli. ampl. I, 821. Fälschlich ist hier
von dem »Privilegium doniini Ottonis Ifnfl* die Redt\ Kr verordnet: ut eadom
prapfnta loca Walciodoriis et Hast<»riu vinuni siut, et in t'hristo eor unum
et aiüma unu indissolubiliter sub uno abbute. Intervenienten sind Wibald
von Stablo mid Robert von Waw Isert. Da die Hasterienäser später be-
haupteten, Stephan habe diu der Freiheit von Uastiere widerstrebenden
Urbuden verdanunt^ die FArogative Cbatrikililieh auf das letctete ^ft flber-
geht und Stefdisa Torher schon sn Hastiöre neigte, liegt es nahe, in dieser
Urkunde ein Falsificat der Waloiod. su sehen, indess Iftsst sich der grOaste
Theil der angeführten Zeugen um diese Zeit thatsftcfalich in Hetz nach-
weisen und auch sonst zeigt die Abfaesung keinerlei befremdende Ab-
weichungen von anderen Urkunden 8tephan*s, so dass ich die Sache dahin«
gestellt sein lasse.
') T'rk. Friedrich *s I. v, 8. Mai 1152 bei Stumpf, Sri;} imj» ined.
Nr. IIB; Analectea XVI, 18: — juxtu privile^na dive recortlationis Lolrmrii
tertii, Romanorum impemtoris augusti, et precellentiöaiine niemorie patrui
nostri Cuonrudi secundi, liotnanorum regia incliti, decrevimus.
*) Martene, Coli. ampl. J, 747.
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308
£. Sackor.
Rode ist. erst in einer späteren Zeit enistfuiden sein. Dazu
koninien die starken Verdachtsgründe , die n sie in diplo-
matischer Hinsicht vorliegen. Ficker, der der ganzen Tendenz
seiner Beiträge zur Urkundenlehre naok eher der Beibehaltung
als Verwerfung von Diplomen geneigt ist, zweifelt doch, ob das
Nichtpassen der Zeugen als Zeichen der nachtraglichen Bear-
kundimg oder der Unechtheit zu betrachten sei*). Er weist naesk,
dass Ton den neun Zeugen nur drei als damals in Wtlnbutg, wo die
Urkunde ausgestellt sein soll, anwesend sich nachweisen lassen.
Heinrich von Baiern heisst hier schon Mark;; ruf von Tuscien und
dies pnsst erst ins folgende Jahr. Endlich stellt es sich heraus,
dass die Zeugenreihe mit derselben Bezeichnung und in derselben
Ordnung in der Urkunde vom 22. September 1187 für Stablo
f^kh wiederfindet. Auch Ficker hält das für keinen ZufalL Be-
denklich ist CS ihm ferner, dass die Datirungsform keinerlei
Beziehung auf die Handlung venAth und St. 3327, ebenfalls
einer Urkunde für Stablo entspricht. Bemhardi, Lothar von
Snpplinburg S. 609 ftlgt noch mehrere erschwerende Momente
hinzu*) und UUt mit Ficker und Giesebrecht') die Urkunde ffeür
unecht. Somit kann auch über den Ursprung der Fälschung kein
Zweifel sein. Der allezeit hilfsbereite Wibald fabricirte das
Schriftstück, ehe er Friedricli T. um die Bestätigung anging.
Das Diplom desselben vom Mai 1152 entspricht el)enfalls
wieder textlich genau den Vorurkunden, obgleich der Inhalt doch
kaum mehr genau den thatsächlichen Verhaltnissen gemBss sein
konnte.
So hatte mau denn in Wanlsort, ohne eigentlich ein authen-
tisches Document Uber die Abhängigkeit von Hasti^re in H&nden
zu haben, nunmehr eine ganze Reihe von echten und unechten
Urkunden, in denen das Verh<niss unzweifelhaft klar gelegt
war. Die Gegner erklärten zwar die alten E)iplüme für gL-flllscht,
die neuen für erschlichen '), imd selbst in Wuulsort war man
') 1. s.
^) Indessen steht das solteno ,sifTno imaj^rinis*, das dort hervoi^gehoben
ist, ben'its in der echten Vururkunde Konrad'a Ul,
•) Deutsche KaiserrPit TV. 451.
*) Vergl. die mehrtach angeführte Vcrtheidigungsschrift der Haste-
rieuer a. a. 0. — ea« (bc. cartae) gracia, quam habebat ad enriaBi Mmmii
pontifids et imperatoris, male et indiacrete adquinerat contra libertatem
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Der Rechtsstreit der Klöaker Waolsort and Hasti^re.
369
sich darüber klar, dass es des ganzen £influs8es Wibald's be-
durfte, um jene modernen Urkunden zu beschaffen, aber man
sah TOT der Hand seine AnsprQcIie gesichert und hatte unstreitig
den Sieg darongetragen. Indess genügte es den Walciodorensem
nicht, ihre Rechte urkundlich festgestellt zu haben: einer der
Mönche griff in diesen Jahren zur Feder, um durch ein histo-
risches Denkmal, in dem er sich gerade über die ersten Zeiten
des Klosters ausfuhrlich erging, die Prärogative desselben zu
erhärten. Er n.aliiit rlie erdichtete vita FomiiiiRni. die prefalschten
Urkunden, einige kleinere, echte und uneclite Quellen und ver-
fertigte mit einer wahrhaft üppigen Phantasie über die Anillnge
von Waulsort ein dichtes Lügengewebe. Wir wollen desshalb,
um die Erfindungskunst der Wakiodorenser festzustellen, die
Hist. Wakiod., so weit sie die ersten Jahre des Klosters be-
handelt, einer kritischen Untersuchung unterziehen.
IV.
Die Historia Walclodorensis.
Den allgemeinen Leitfaden bildet die Tita S. Forannani^),
der, wie wir wissen, je^er historische Werth abzusprechen ist.
Auf die Qesta Forannani beruft sich die Hist Walciod. zweimal,
c. 16: Ejus sane adyentum susceptionis obsequiumque in quanta
veneratione a tomite et ab Omnibus patriotis luibituni .sit, qui
pleniter aiiil it cognoscere , lihrum pfestorum ejus legat, ibi
enim vU . — c. 35: Attamen tineni ejus, qui pleniter anibit
cognoBcere, codicem gestorum ejus et depositionis requirendo
studeat legere. Ibi namque ex parte insignia miraculorum ejus,
quae in eo Christus ante depositionem atque post ejus transitum
dignatus est operari, reperiet, tempus etiam illius exitus — in-
yeniet.
Haaterieniem. — Si Waldodorentes habent cartas ante dacentot anno« vel
sesaginta vel ampliua oonfirmatat, si eeiam euent veracea, quod Tsrnm
non est etc.
') Schultze a. a. 0. p. 55, Note 6 bemerkt: ,Da8 chron. \Vulc. ist
in diesem Theil um 1080 verfasst. es beruft sich zweimal auf gesta Foran-
nani, womit P9 also unsere vit. For. nicht meinen knnn." Es habe eine
ältere vit. For. gegelten, die in der uns erhaltenen nur etwas überarbeitet
ist, eine Annahme, die nunmehr überflQsaig wird.
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370
E. Sackur.
Aus f()lgeo<ieu (jegenübprstelliiri;^^* n wird nun die Abhängig-
keit bis auf den Ausdruck klar werden.
Ui8t. Wale. 10.
— angelicft jussioDd admanitus
venerabilisarchiepiscoptisForan*-
naausproprinmrelinquenssokim,
locmn Deconie-Tallis ab angelo
sibi desigiiiitum (juacrens, cum
duodecim roniitibus ad-
veiiit ad vo u H 11 sque venera-
bili comiti obviavit. A quo
requisitus quo tenderet, ei
niox angelica deaignavit indicia,
et sie cum mazimo bonore ab
eodem comite in jam praedicium
deducitur habitaculam.
Eist. Wale. c. 22.
Benedicti pa])ue. qui septimuB
in agnitione istius nominis
pontiRcatum Romanae ecclesiae
eodem tempore gubcrnabat.
Hist. Wale. c. 25.
Sedneprolixitas dicendi fasti-
dium generaret legentibus, tex-
tum miractilorum ejus replicare
distulimus. Suf&cienter enim
baee inveniet, qui codicem
gestorum ejus et translationis
legendo requiret.
Vita S. Forann. c. 4.
admonituB
est caeixtos Tisione diyina —
venerabilia
duodenos comites elegit:
quatenus cum bis veniens ad
locuiu j)rat't'atae babitationis — .
Cum vero liaud procul a prae-
fatae babitationis forent loco —
comiti obTiarernntEilberto,
aquo transgpresBum figere Telleiit
requisiti etc. — ad diu concv-
pita una pervenere babitacala.
Vita S. For. c. 6.
— quiin totius mundi gnberna*
tione a coelcstis regni cbivigero
acceptam spei ancoram in ag-
nitioTif bujus nominis fixerat
septimus.
Vita S. For. c. (i.
virtutes sunt operatae, quae
quoniam in ejusdem gestis
plenitts sunt enucieatae, pro
nimia prolixitate distuli
memorare.
})\v Gesebicbte des Klosters \\ aulsort unter Forannan zer-
fallt nacb der Hist. Walriod. in drei Hauptstöeke: a) die Grün-
dun«; durcli Eilbert, l») die Uebeitragung an die Metzer Kirche,
c) die Translatio Ö. i^^loquii. Darnach werden wir unsere Unter-
suchung einrichten.
Digiii^uu Ly Ct.
Der BechtMtreU der KlOster Waidwrt nnd HMti&re. 371
a) Die Gründung.
Nach der Hist. Wale. c. 14 erfolgte die Grundlegung der
Kirche und die Anlage der Kloeteigebäude durch den Grafen
Eilbert bei Prizerii im Jahre 944. In drei Jahren war alles
▼ollendet. Ale der Graf dann um die Förderung seiner Stiftung
bemüht und auf die Erhaltung ihrer Freiheit bedacht, sich zum
Könige begab, erwirkte er eine koiugliche Bestätigung und
SicherstelJuug jeglichen an die Kirche noch komiaenden Be-
sitzes. Dieselbe wurde unter kuiuglichen Schutz gestellt und
der Gral erhielt ,donum investiiurae ipsius loci et abbatiam",
und nachdem er die Mittel, welche er derselben zur Verfügung
stellte, bezeichnet — ,providentiam ejus urgente censura regia
per Tiginti tree annos sustinuit*. Eilbert gab im Einverstindniss
mit dem Könige alte Königslehen seiner Familie an Waulsort;
er bezeichnete einen reichen Grundbesitz mit bedeutenden Ein-
kflnften, Kirchen und Gesinde .et ea, quae propter difficultatem
computandi — quoniam aUas pleniter adnumerata continentur —
referre di.-.tulimu« , ostendit et oiniiia sub regalibus testamentis
designavit**. Ausserdem gab er der Kirche ansehnliche Schätze.
Nun heisst es c. 16 weiter: „In tempore illo, transacto viginti
trium aunorum curriculo, ex Schotiae partibus'* kam Foraonan.
Bleiben wir zunächst hier stehen. Erinnern wir uns, dass der
Bau 946 fertig gestellt wurde, so setzt der Autor die Ankunft
Forannsn's auf 969 an. Dasselbe Jahr gibt er c. 33 an und man
hat mit yollem Recht bemerkt, dass diese Angabe der Urkunde
Otto's I. TOn 969 entnommen ist Da nun nach der yita For.,
auf welche der Chronist sich stützt, Forannan der erste Abt ist,
der erst 969 erschitiuen sein soll , andererseits bereits eine Ur-
kunde Otto's von 946 vorhanden war, so bleiben lür den Ge-
Rchichtss< lii ciber 23 Jahre übrig, die er durch eine Abtszeit Eil-
bert's ausfüllt. Die Urkunde Otto's, die der Autor erwähnt, ist
nun keine andere als St. 138 vom 19. September 946, wo der
König die Schottenstiftung bestätigt und ihre Besitzungen auf*
zählt Man sieht daraus, wie wenig der Chronik bezüglich ihrer
*) Schaltse a. a. 0. 8. 56, Note 7. — ffieraos stammt wahnchem-
Hch ent die entsprechende Angabe in Wib. ep. 294 : Siquidem Walciodoteiiie
cenobium a principio miae fundatioiiiä , ab anniH viddicet 181, nomea ot
poteetatem abbattae optännit Vergl, oben p. ^6 Note 1.
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372
Urkuiulenauszüge zu trauen ist. Das Diplom Otto's setzt den
Einzug der Schotten voraus: in der Hist. kommen sie erst
23 Jahre später. In der Urkunde ist bereits das Kloster Wal-
dodorom genannt, der Chronist drückt sich noch um den Namen
berum, um üin mit der Vision Forannan's in VerbindoBg m
bringen.
Die Sefaildening der Anlranft Fonuinan'e ist nichts als ein
Auszng aus der Vita. Herrorzubeben als cbarakterifitiBch ftr
da« Fäli^chertbum Lst, dass der Autor aus dem Bischöfe Foran-
nan gar einen ,venerabilis archiepiscopus* macht. Da er Fo-
rannau erst OOi* aus Schottland komtuen \i\mt. so müssen er und
der Graf -haud multo post" zum Könige gehen, «quo conm
donum et investituram abbatiae deposuit et praecibus apud regem
obtinuit, quatinus ex jam dicto dono Dei cultor ab eodem iflge
investiretur*. Das ist natdrlicb nur die nothwendige Oonsequeaz
der falschen Oombination des Autors, znmal Eilbert znr Zeit gar
nicht mehr am Leben war. Es wird nun w«ter erzahlt, dar
Kaiser habe die Abtei «ex palatinorum procerum decreto'
Forannan gegeben und ^decretis regalibus" bestimmt, dass da»
Kloster stets unter kaiserlifhem Schutze stehen solle. Als
Zeichen dieser Protection habe <1er Fürst ?.ich vom Dorfe Heidra
und den allodirteii Lehen den Neunten vorbehalteu, der jährlich
in Aachen gezahlt werden sollte. Desswegen wurde ^judicio
procerum de curia in ejusdem regis presentia"* decretirt, dass
der Propst von St. Maria in Aachen mit den oberen Chorheixen
für Waulsort «tempore tribulationis" als «causidici* auftrfttsn mid
die Rechte des Klosters vertheidigten
Eine derartige Urkunde fi^t; in Bezug auf Eilbert ist sie
sicher« besQglich Fonmnan's so gut wie ausgeschlossen. Auf-
fällig ist hier, wie in allen späteren Urkundenauszügeii, der
Hist. Wale, die Hervorhebung des Urtheils und der Beistim-
mung der proceies und principes. Das passt ulleabar nicht
für das 10. Jahrhundert^); da aber im 12. auf den Uonsens der
') Hiat. Wale. c. 16.
•) Wo untor den Kaisnrurkundpn sich nicht einmal Zeuj^'cnimtprschrift^n
fonden. <li*' zu ähnlichen Deutuugen hätten Aiilass gelien können. Natür-
lich äüüll nicht j^elougnet werden, dass in manchen Fällen es an einer Mit-
wirkung der Grossen bei der Ausstelhin«,' von Schutzbriefcn nicht gefehlt
hat. (Vergl. Waitz, Verfg. VI, 450). Im Allgemtmeu «ind aber
uiyiii-ied by Google
Der Rechlsslreit der KlÖtter Waolsort and Haeti^
373
Fürsten bereitB ein hoher Werth gelegt wurde, so überträgt der
Chronist dies einfach auf früliere Verhältnisse, um den angeb-
Bohen Begtimmiingen der Diplome auch für die spätere Zeit
bdkeres Ansehen zu yerleihen. Die Erdichtung der besprochenen
Urkunde vird aber noch wahrscheinlicher, wenn man beachtet,
dass der Chronist unmittelbar darauf aber den Uebergang von
Waulsort aus der Hand des KOnigs in den Besitz des Bischofs
von Metz berichtet. Ist es auf der einen Seite unwahrscheinlich,
dass Otto kurz vor der Schenkung, die in Italien erfoltrte, noch
mit solcher ^Entschiedenheit Wuulsort iu inen Schutz nahm und
noch dazu in einer Form, die damals zum mmdesten nicht üb-
lich war so ist auf der andern Seite der Zweck, welchen der
Autor mit der Analyse dieser Urkunde verfolgte, durchaus er*
sichtüch. Er suchte dadurch den Bewets zu f&hren, dass der
£Qoig auch nach der üebertragung an Meta die Verpflichtung
habe, das Kloster, das Otto ftlr die Ewigkeit unter seine Pro-
tection genommen hatte, noch im 12. Jahrhundert zu schützen,
und aus demselben Grunde lies:» man den Kaiser bekräftigen,
dass die Chorherren von Aachen in Zeiten dt r NOtli \ erpllicht-et
seien für Waulsort einzutreten. Vielleicht bestanden aber in
der Schwierigkeit des Nachweises, dass das Kloster sich des
Königsschutses erfreue, die Hindernisse, denen Wibald am Hofe
begegnet zu sein scheint. Die angeführte Urkunde wird sonst
nirgends erwähnt oder als Beweismittel ins Gefecht geflOJirt:
man wird wohl daraus schliessen dfirfen, dass sie nur in der
Phantasie des Chronisten ezistirte.
b) Die üebertragung.
Wie wenig die Nachrichten der Historia mit detf Thatsachen
in Kin klang zu bringen sind, zeigt sich wieder, wenn der Autor
Eübert und Forannan nach Beschatlung der Urkunde vom kaiser-
piiDcipee als massgebender Factor iUr die Besehliisse dos Königs noch
wenig hervorgetreten. Yerrr]. Franklin, Da^ Reichahofgericht im MA. II,
136 u. Fir1r«^r. Vom Reichsfürstenstande S 45 u. 47.
') Vergl. Waitz, Verfns.sunfTHfjje-ch. VII. 225: .Von den besonderen
Folgen aber, welche ursjtrünglich sich liieran (die Krtheil. des Königs-
echutzeäj knüpften, iai nun bei gcisUicben btiftern nirgend«» ausdrücklich
die Kede.*
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374
K. öackur.
liehen Hofe nach H&use zurückkehren und ihr Stift hewohneo
läset und die Verhandlunfjen mit Metz erst in eiiie etwa.s später*
Zeit setzt*). Er hat keine Ahnung davon, dass Otto um die-
Zeit in Italien war, dass die beiden Herren nach Italien hatten
gehen, sdmdll zurückkehren und dann nochmals über die Alpen
hätten ziehen müssen. Die ganzen breit erzählten Unterhaad-
hingen vor der Uebertragung sind von Anfang bis zu Ende er^
fiinden. Der Autor lasst Eflbert mit seinem Verwandten, dem
Bischof Theoderich YOn Metz, zusammentreffen und zufiüllg
▼on Wftttlsorfc und dem Abte Forannan unterhalten, der «Sii
recenter cum nobilibus comitibos duetu angelieo adTemt*. Der
Bischof habe Forannan zu «ich beschieden, alle drei hätten von
Waulsort gesprochen; da habe Theoderich die Rede auf Hastiire
gebracht. Ais der Graf zu der Erkenntnis« gelangt sei .quoa
per Hasteriensem Walciodoreuse donum et abbatiam ad Mett^D-
sem ecclesiam vellet transferre'^ habe er sein Augenmerk daraol
gerichtet, wie das Kloster «ex manu regia poeset erui*. Hastig
das Waulsort benachbart war, schien ihm ein angemessener Zs*
wachs für sein Stift; die Schwierigkeit bestand jedoch in
dass ee den Nonnen Ton St. Glodesindis gehörte. Ein Emh
für das Nonnenkloster wurde bestimmt und eine gemeinschaft-
liche Heise an das königliche Hoflager verabredet. Man trach-
tete darnach, die ^sanioris consilii capitales curiae* und ,freti
adminicuiatione principum'' den König zu gewinnen.
Dort wurde die Suche auseinandergesetzt, der König schwankt*
aus rechtlichen Bedenken, weil Waulsort Königsgut war. Aber
sie wurden »judicio principum*" zerstreut und als der KöiMg
das «edictum a principibus* empfing, so willigte er
tati religiosi viri Forannani et petitioni venerabilis pontifid'
Deoderici et comitis Eilberti'^ ein und überwies die Abtei ,1^
decreto* an Metz. Hasti^re wurde, nachdem der Bisdiof d<o
Ersatz für St. Glodefiindis ^in presentia principum* dem König«
nachgewiesen, diesem für Waulsort übergeben und ^hteralit^^
decreto princij^um ab eodem rege et pontifice" dem Foraiiu-in
zugewiesen zum ewigen unanfechtbaren Besitz von Waulsort.
Damit aber dieser kaiserliche Act von Niemandem angegri^^^
würde, «auctoritate et judicio principum testamentoua*
Hirt. Wale c. 18.
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Der Recbtostreit der Klöster Wanlsort und Uastiöre.
375
perialis munificentiae confirmatur. Sicque Hasteria juri et
domin atioDi Walci odorensis ecciesiae famulatura
supponitur anno etc. 9G9 Nachdem wir festgestellt haben,
dass EUbert 969 schon iodt, die üeberweisung tob Wanlsort an
Hetz ein freiwilliger Act königliclier Gnade war, liegt klar auf
der Hand, dass diese ünterhandlnngen und Schwierigkeiten rein
erfunden sind, ein Ergebniss, an dem die fortwährende Be-
tonung des Urtheils der Grossen und der Abhängigkeit von
Hastilre auch nicht den geringsten Zweifel lässt.
Der Verfasser geht aber in seinen Erfindungen und Combi-
nationen noch weiter. Zwar hat er vorher Otto fQr alle Zeiten
das Kloster Waulsort in Königsschutz nehmen lassen, nach dem
TJebergang an die Metzer Kirche schien es aber nothwendig,
die Yerbriefung desselben noch einmal wiederholen zu lassen.
Hier wurde natOrlich den veränderten Verhältnissen Rechnung
getragen. Der Kaiser behielt sich zwar als Abgabe ftir die Ver-
theidigung den erwähnten Neunten auch weiter vor, setzte aber
weiter fest „quatinus Mettensis ccclesia contra Walciodorensem
recto traniite incedens ab omni ecclesiastico jure illi justitianj
faciat" und dass, wenn dem Kloster Waulsort von der Metzer
Kirche betreffs Hastilre Schwierigkeiten bereitet würden, Wauls-
ort wieder an den König znrflchfallen solle Merkwfirdig, dass
gerade der Bischof von Metz wiUirend des Conflictes allein sich
den Hasteriensem geneigt erwies! Jetzt wollte man dem Anfangs
80 wenig gefügigen Stephan zeigen, dass man doch noch eine
Waffe gegen ihn besitze. Wie zum vollen Beweise aber, dass
wir es hier wieder mit einer gefalschteu Urkunde zu thun haben,
wird bemerkt, dass dies „decreto curialiuin principum sub
regalibus testamentis auctorizata Icj^ptur et doraini
Deoderici et beati b'oraunaui et comitis Eilberti et
capitalium virorum de curia testimonio confirmatur."
Es wurde nun, berichtet die Bist Wale, weiter, ^a beato
Forannano et comite, nntu imperatoris et consilio* beschlossen,
nach Rom zu gehen, den Papst mit der Sachlage vertraut zu
machen und seine Bestätigung zu erbitten Man ersAhlte dem
') Hist. Wttlc. e. ly.
^ HtBt. Wale. c. 20.
*) Hisi Wale. c. 22.
DADtadie ZeitMhr. f. 0«M^drt*w. l«M. II. «.
25
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371)
£. Sackur.
Kirchenoberliaiipte und den ^Viris ecclediasticis" nicht nur. wess-
halb mau gekommen sei, sondern auch die frühere Geschicliw
des Erzbischofs Forannan und den Auftrag des Engels. Der
Hauptwerth wird wieder aui'Hasti^re gelegt Der Papet dec»-
tirfe: «ut Hasteriensis villa cum omnibus rebus et appendicHs
suis constaBtibiis etc. — ecdesiae Walciodorensi fiunalefcixr et ei
sme Bcrupulo sicut una de suis cetoris curiis subjaceat in per-
petuum." Damit das ira^psiliche Diplom nicht angefochten wOrdef
«religioflorum virorum de curia decreto statutum esf*, dass Zxt-
widerhandelnde ewiglich ezcommunicirt werden sollten und nnr
vom römLsciieii Bischöfe Absolution erlialten künntcn. WeiUT
„decreto pa[)ae et religiosorum de curia sancitum est, ut
recedens al) eis heatus Forannanus Privilegium sui archiepicopatus
in omni officio et actione cultuque diviao retineref auch dass
er die Seelsorge in seinem Kloster ausübe und dass Waulsort
stets im Schutze des apostolischen Stuhles verbleibe.
Die «religiosi viri de curia' erscheinen hier als Analogen
zu den weltlichen nprincipes*. Weder stand dem Papste daauk
ein einflussreiches CardinalcoUegium zur Seite, das dem Ghronisteii
augenscheinlich vor Augen schwebte, noch fanden sich, auMer
in sehr seltenen Fällen, auch Zeu<^'en auf den Papstl)ulleu , die
ihn zu seinen Ausschmückuniufeii hätten berechtigen können. Dass
er die getalschte Bulle Benedict'«? vorliatte, ist klar, aber da'
Referat, das er gibt, enthält weit mehr und ist wieder ein deut-
liches Beispiel für die Art und Weise, wie der Chronist mit der
Wahrheit umgeht.
c) Die TraDBlattoB des hl. Bloqains.
Wie in der Vita S. Forannani, so wird auch in der Hist
Wale, an die Bomreise die Translation des hl. Eloquius angß'
schlössen. Hier beiiiente sich der ('lironist neben der Vita noch
einer andern Quelle, der vita et translutio S. Eloquii, die in den
Anaiectes p. serv. » l'hist. eccl. de Belgique V, S. 344 Ö., jd
einer etwas andern Bedaction verkürzt bei Surius VI, S. 7(>^
abgedruckt Ist Er fand hier einmal das Datum des 3. Non-
Dec., sodann Anal. V, S. 351 die Worte: «Rationem yero, ^
oredimus, hodieme festivitatis reddimus ac quod in ea colimns«
*) Yergl. Vita For. c. 6.
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Der Hechtsstreit der Kloster Waulsort und Hastiere. 377
utcunque bis paucissimis seiinonibus explicavimus , depositionem
videlicet, qua anima celos peiietravit, insuper et dedicationem
basilice atquo translationeni ipsam Cüufes.soii.s Christi Eloquii
memorabüem." Ks war also ein dreifaches Fest, das am 3. De-
cember gefeiert wurde, das der Grablegung, der Kirchweih und
der Translation des Heiligen. Da der OeschichtMchreiber nun
die Trenslfttion des hl. Eloquius durch Forannan Tornehmen
liess, 80 schrieb er ibm auch die Gonsecration der Basiliea zu.
Beides wurde mit HiUe apokrypher Quellen und eigener Aus-
schmfickungen zu einem stattlichen LUgenwulst aufgebauscht,
von dem, soweit Forannan der Veranstalter war, auch nicht ein
Wort wahr ist.
Waitz hat darauf aufmerksam gemacht, dass in der Trans-
latio in den Analectes, die er allein kennt, das Kloster Wauls-
ort gar nicht genannt ist^); indess heisst es in der bei Surius
gedruckten Fassung S. 770: delatum est sancti yiri corpus ad
hanc praesentem ecdesiam Wualciodorensem^) , so dass hierin
wenigstens der Chronist entschuldigt ist, wenn er die Nach-
richten der Translatio auf Waulsort bezieht. Zusatz aber der
Historia ist es, dass man ihn erst bis zur Basiliea b. Michaelis
brachte, wo er bis zum Jahrestage seiner Grablegung, dem
3. December, ruhte. Da erst erfolgte die Uel)erfülirung nucli
Waulsort. Als (iruiul dieses Aufschubs wird angegeben, dass in
Grigny, wo der Heilige ursj)rünglirh ruhte, jährlich an diesem
Tage zahlreiche Volksmasseu zusammenströmten, und lelactere
Thatsache wurde wenigstens wieder der Translatio S. Gloquü ent-
nommen Dieses Fest wollten Ghraf £übert und Forannan durch
die Uebertnigung erhöhen; die Bevölkerung der Provinz, in
welche der Heilige gebracht werden sollte, wurde aufgefordert,
seine Ankunft fertlich zu erwarten. In dem Ort Bomedenne
soll nun der Andrang so gross gewesen sem, dass man die Ge-
beine niedersetzte; Eloquius habe sich aber nicht eher wieder
in die Höhe heben lassen, als bis der Herr Widerich von Fale-
') 88. XIV, ^ir>, Note 2.
Zusatr. von i>uriu»?
*j i ranflat. S. Eloq. Analectes V, ;i47. Ad cujus etiam postniüdum
»de depositionis sollenmitatem ^ quc celeUatur tertio nonas decembris,
eonsoeTOiml circmnquaqaa venire singulis aimii ««a^gimii populi frequentia,
deferent seeam devotiaBime vota, qae ▼overat» sna.
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378
£. Sackur.
magne eine Schenkung gemacht. Der Autor stOtzte »ich hier
ofiPenbur auf eine angebliche Urkunde Eilberfs, welche e'mtu
Bericht ül)er die Translation und die dabei erfolgten Scheukuu^ren
enthalt, ohne dass der Chronist in seiner leichtfertigen Manier
sich daran genau gehalten hatte Das Schriftstück i^t fo-
wohl in den Analect. II, S. 265, wo es zuerst Teröffent-
licht wurde, als von Waitz, der es noch einmal abdruckt^
als unecht erkannt worden. Ich ftlge den dort angeführtes
Gründen ab erschwerend su, dass die Translatio hier auf des
8 Id. Oct gesetzt wird. Auf diesen Tag wurde sie aber erst
Anfang des 11. Jahrhunderts verle«;t j, so dass man erkennt
da-^.-, die Urkunde Eiiniklist nicht früher angefertigt sein kacc.
Ferner wird auf den I^ann aufmerksam gemacht, „ut ips»* pote-
statem ab apostolico beato Benedicto septimo acceperat. " P.i
die Urkunde und damit die Translatio von 976 datirt ist, so Ist
Uar, dass diese Zahl erst der falschen Urkunde Benedicts entlehnt
ist Wir haben es mithin mit einer der Fälschungen zu tbtuu
die um die Mitte des 12. Jahrhunderts gel^ntlich des Conflictn
angefertigt wurden.
Nun erfolgte der Einzug in Waulsort und zahlreiche Wunder
des Heiligen, gelegentlich deren der Chronist, wie an der est"
spreclienden Stelle die vita Korannani. auf die Translatio S.
Eloquii verweist*). Am s<'lben .'i Decemher nahm Yoiuüunn
nun auch die Weihe der Basilica vor. Er soll am ersten Tage
drei Altare, am nächsten einen vierten im Thurme geweiht
haben
Richtig ist bei all' diesen Ausfahrungen nur die Thateacbe,
dass in Waulsort anfänglich drei Feste an einem Tage, dem
3. Decemher« gefeiert wurden. Was hier von Eilbert* und Fe-
rannan erzählt wird , entbehrt jeder Begründung. Da man ^
Zeit, als der Autor schrieb, die drei Feste an verschieden«»
Tagen feierte, so fürchtete er in der That auch, aui Zweifel HB^
') Hier wirr! jeT)«»s Wunder nach Lenihrin vcrlogi^ and tlie SchenlroB?
Theodoridi von L- iubrin zugeschrieben. Widrich von Falemagne nwcbt
seine Schenkung erat in Waulsort.
8S. XIV. 516, Note :i.
») Hist Wale. c. 40 : 54.
«) Hiai Walo. c 25,
») Hist Wale. c. 26.
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D«r Reehtsetreit dtt Kldster Wauborfc and Hasti^r«. 379
Angriffe zu siossen. Er suchte sie aber daliiii zu. widerlegen,
dase er den Grund dieses Zusammentreffens angab*) 9 worin er
aber wieder höchst willkOrlich yeifuhr, wenn er behauptete,
Forannan habe die drei Festlichkeiten zusammengelegt, um da»
alte Depositionsfest den 3. December zu reformireu uml liini
neuen Glanz zu verleihen. Nach der Besclireibtäug der Feier-
lichkeiten, die sicherlich wieder der Phantasie des Autors ent-
sprungen ist, folgt eine grosse Lächerlichkeit: »Obtiuuit interea
Tenerabilis comes et beatus Forannanus a cunctis principibus
terrae, ut observantia higus diei in sua Teneratione et religione
perpetuaÜter permaneret, quatinus decreto eorum statueretur cele-
bratura per omne suocedens tempus. Assensu itaque cunctorum
principum, tempus hoc soUemne in eodem looo ut consenre-
tur etc. — statuitur." Das ist allerdings das Störkste, was sich
der Chronist an sensationellen Nachrichten bis jetzt geleistet
hat. Für die Besucher und die Kaufleute wurde judicio eorum"
ein fester Friede statuirt. Aus den entferntesten Gegenden sollen
sieb Leute zugefuuden haben. Die Verletzung dieser feierlichen
Institution wird vom hl. Forannan und einem kirchlichen Conveut
mit dem Anathem bedroht Endlich die endgültige Uebergabe
der Abtei und Advocatur durch Eilbert an Forannan und Ghinst-
beweise des Qrafen für das Kloster nach der erwähnten, wie
wir sahen, gefälschten Urkunde Eilbert's*
Die vielen Uebertreibungen und offenbaren Unwahrheiten,
die die Hist. Walciod., ganz abge.^ehen von der objectiven Un-
möglichkeit der ganzen Darstellung, sich hier eriauhte, verfolgen
deutlich nur den Zweck, den ungeheuren Frevel zu kennzeichnen,
welcher darin lag, dass man im 11. Jahrhundert sich von dem
hl. Eloquius abwandte, dass die feierliche Einrichtung den drei-
fachen Festtages, die so vielseitig decretirt worden war, verlassen
wurde, und dass man so das Kloster, das eine weit und breit
berOhmte Wallfahrtsstätte war, in Unbedeutendheit herabsinken
Nos autem , ut ambig uitutem auferanius ab ein, q^ui ex hoc, qood
ibidem teriptiun reperinnt, de ejus trsnalatione et templi conaecratione
scandalisai&tnr, oportet oeiendere evidentem rationem ex tribus soUem*
aitatibiu. — ne error poUnlet in cordibue snocedeiitiQiii, neceeee eet^ oeten'
deado intimare, a quo prima templi coiMecratio et primae translationii
obeervantia acta fnerit, diem etiam cum tempore, in quo atraque aollemnitaa
itataia fiiit, et quare eodem die faerit iastitata, certisatme demonatrare.
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380
E. Sieknr.
liesB. Ein scharfes Lieht fallt auf die Tendenz des Chrofnisten
aber erst, wo er von dem Ausbleiben der Volksmassen am Tage
der Translation unter Abt Lambert spricht War er es doch
auch, der zuerst den Hasteriensem grössere Freiheiten gestattete.
Er ersclieint durum dem Chroiiisteu der Urheber alles Uebels,
welches über Waulsort hereinbrach. »Quid ])lura?'' ruft dieser,
fftribuä ab tjü demptis nobis praecipuis et congruis honoribu«? nohis
non profiiit, et nostris Hastericnsibus in bis periculum suarum
animarum inicians multum obfuit*". In seinem leidenschaftlichen
Ingrimm behauptet er sogar, das Volk habe »praecepto illius',
d. h. des Abtes Lambert, die alte Sitte yerlassen, ,obedire de*
trectans precepto decretoque Bomanae ecclesiae et domini apo-
stolici atque statuta illius contempnens a die illo usque nunc per
iter inobedientiae graditur". Wir wundern uns, hier etwas ▼<m
einem päpstlichen Decret über da.s EU)i|uiUbfe.st zu hören, wovon
oben nichts bemerkt ist. Weus kam es aber dem Chronisten
darauf an, den Gegnern auch noch die Verletzung päpstlicher
Vorschriiten vorzuwerfen, wenn er ihre Schuld in den Augen
der Leser zu erhöhen im Stande war?
So sind wir denn durch eine Analyse der Darstellung, welche
die Hist. Wale, von den Anfangen der Abtei gibt, zu der Ueber-
zeugung gelangt, dass wir es mit einem Tendenzwerk der
schlimmsten Sorte zu thun haben, das fast durchweg auf ge-
fischten Quellen beruht. Seit Robert mit der Vita des wenig
bekannten Abtes Forannan die Grundlagen zu dem Fabelgebäude
gelegt hatte, wurde mit der Herstellung der unechti u Urkunden
Stein auf Stein zusammenLft ti agen, bis vom Chrf)nisten schliess-
lich der Aufbau und die Verkittung des herbeigeschaflFten Ma-
terials erfolgen konnte^). Natürlich kam durch die lange und
\) Hist. Wale. c. 5:?.
^) Hier Hrlicint an) Platze, auf die oben prwfihnto, aln^r bei ^^t^i*«-*
gelikiseut; Urkunde des GrufV-n von Namur vom 2. Juui 946 zurückzukouißi*^
Dieaolbe hat mit den bcsiirochuucn Fälschungen nichts zu thun. Sehr
charakteristisch ist, dass hier der Abt von Waulsort nur; ^venerabilis abbM
ForondBiuis' heiast, nicht Bischof. Fenier wird hier der hL Eloquius gam
richtig in Wanltort tofaon erwUmt, wfthrend die vita Fonumsni wd di«
Hifft. Wale» wie bekannt , die Uebertragnng unrichtiger Weiae erat mtar
Benedict YIL erfolgen laawn. Die Namenaform Foroodanna trigt ebenfi^lk
einen älteren Charakter. Diese Thataachen , so^-ie die Uebereinstinunong
der Daten, erwecken ein entechieden gfinattgea Yorartheil für das DocaBV^
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Der ReehtMtreit der Kldster Waalsort and Hasti^re.
381
«pifte AmisfÜhruDg, die man dem Forannaii zuschrieb, die ganze
folgende Geschichte Ton Waiilsoit in VerwiTiiing. Da es aher
nicht unsere Au%;abe sein kann, die Bist. Wale, weiter zu analy-
siren, so meg es genügen, hier darauf hinzuweisen 0«
V.
Die Erueueriuig des Streites imd die Denkselinft der Hasterieuser.
Nachdem durch die Wahl Robert's der Frieden zwischen
beiden rftiiteru wiederhergeBtellt war — der Abt ging auch Papst
Hadrian IV. um Bestätigung der Urkunde Eugen s III. an —
folgte eine Zeit, in welcher das Uebergewicht, das die Waicio-
dorenser nunmehr Uber die Hastcrienser auch vor höheren In-
stanzen behauptet hatten, allmählich an die letzteren gelangte.
Es ist sehr merkwUrdig zu beobachten, wie schon der durch
Wibald's Einfluss erhobene Robert sich mehr den Angelegen-
heiten Ton Hasti^re widmete, wShrend er in Waulsort — da er
sich Aenderun^en erlaubte und vermuthlich, weil er aus einem
■andern Kloster kam — unter Ahteinduugen /.u leiden hatte, wie
ihm auch namentlich der Prior Petrus von Hastidre und der
spätere Propst Johannis zur Seite standen*''). Nach einer Aus-
sage von hasteriensiscker Seite, die in der That viel i'ilr sich
Was aber aoeter den eageAlhrtea GrOndoi für die Eciifbeit der Urknnde
so iprecheii scLeint, ist, dan em Fi^lschor, der doch alles üngewShn-
liche venniedeii hätte, »chwerlich, wie in unserem Diplom der Fall,
Reimprosa angewandt haben würde. Trotzdem habe ich nicht gewagt,
von dem.wlben bei der Bewoisführung^ Gebrauch zu machen. Ist es echt,
dann genügt en für sieh allein, die Fabeleien der vita Foraun. uad der Hist.
Wale, mit einem Mal über den Haufen zu werfen.
*) 80 int es falsch, dm^ Eilbert am 2^. März 977 gestorben sei (c. 33).
Der Tod Fotannaos, den die Vita 982 erfolgen läsat, wird hier ins Jahr 980
verlegt. Nan folgt Gadroe, der aber nach guten QneUen qtftteeleDB
starb; naeh der Hiat stirbt er 998. Sonderbarer Weise eetot der Cliroiuet
daim den Tod seines Naehfolgers Malcalaa, der thatsftcfalich 978 ana dem
Leben schied, 990« auf den dann Immo gefolgt sein soll, ab dessen Todes*
Jahr 995 ang^eben wird. Die Zahlen, sowie die Reihenfolge der Aebte
in der Hist Wale, sind frei erfunden. Der M. G. SS. XUI gedruckte Abt-
katalog von W. ist nur pin Auizu^ aus der Hist, Wale.
») Jaffe-L. 10057 v. 16. Mai 1155.
•) Hist. Wale cont. c. 10.
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382
£. SackoK.
hat, wurde er auch in Hasti^re bestattet, wo aucli die Wahl
seines Nacbfolgen, eben des Priors Petras, erfolgt sein soU
Letzterer gehörte zu den Hasteriensem , welche Zeit Lebens die
Professablegung in Waolsort verweigerten Unter ihm ging
die PHtoogative von Waulsort allm&hlig auf das Nachbarstift über,
indem Petrus das Abti^iegel von Waulsort principiell nicht brauchte
und sich uin Privileg Alexanders III. verschafl'te, in welchem er
Abt von Hasti^re angeredet wird und nicht nur die Bestätigung
de« Klosterbesitzes von Hasti^re erreichte, sondern auch die freie
unubltängige Abtwahl und das Hecht der Bestattung in dieser
Abtei £ndlich, als Petrus im Jahre 1189 das Zeitliche seg-
nete und in Hastit'^re beigesetzt worden war, wurde in der That
daselbst von dem Prior und den Mönchen gemäss dem päpst-
lichen Privileg ein gewisser Lietbert, der in Waulsort erzogen
worden war^), zum Abt gewählt, indem nach einer Xachricht
die Waiciodorenser sich erst nachträglich auf ihn einigten
Es ist nun in Wahrheit eine höchst merkwürdige Entwick-
lung. In den Kais« rdiplonien werden die Hasterienser bezfiglich
der Al)t\vahl den (legnern völlig preisgcgdien ; diese haben so-
wohl die erste, aU auch allein beschliessende Stimme, die Wahl
soll in Waulsort vorgenommen werden. Statt dessen stellt sich
') Urk. Innoceaz III. v. 8. Jan. 1204, Anslectes p. senr. & lliist. eod. de
Belg. XVJ, 5a. - Nach der Hist. Wale. c. 11 erfolgte die Wahl allei^uigs
in .capitulo nostro". Das^; uIh r Robert schon mit den Waiciodorenser»
ßchlecht stand und ilini der Prior von H. folglf, fspriclit iiH-lir fOr die Aua»
sage der Hasterienser, zumai sie ofticiell geschah^ was zu beachton ist.
*) Hist. Wale. c. 11: Non erat monachus, quia non proft\-su«.
\) Hist. Wale. cont. c. 11: — vel annihilare quantuin potuit — vel
ad eaudeiu UiiäUrium latenter et cailide Semper paulutiui truiisferre sategit.
— Optiniiit praeterea a quodam Egidio refuga et sacrilego quoddam falnua
acriptim in modnni privilegii, de quo auo loco dicemus et tempore, c U
wild es ein Privileg Alezander's genaimt., doch liegt an dieser Stelle and
wohl auch oben eine Verwecbseloag mit einer allerdings unechten Bolle
Clemens III. vor. Die Bulle Alennder's III. nndatirl^ .Petio abbat! Ha«te>
riensis ecclesie" adressirt» in den Analectes p. serv. A Thist eocl. de Bdg.
XVi, 38; J.-L. 13945.
*) Hist. Wale. cont. c. 12.
Nach der Bulle Innocenz III. n, a. O. — Auch Hist. Wale. cont.
c. 12: In hoc a recto tramite nitniunt i'xoi liitavit, <|uü(1 in Hasteriensi domo
poät sui prcdecessoris exequias sucre electiouis iiiuma passus est in se et
de se celebrari.
j ^ Google
Der BeehtMkreit der Klöeler Waoleort und HasU^ra.
383
gerade dos Qegeniheü ein. Hasti^re und die Hastorienser werden
die massgebenden Factoren; statt dass die Aebte in dem Hanpt-
stift bestattet werden sollten, begräbt man sowohl Robert, als
Petrus in Hasti^re. Von walciodorensischer Seite wollte man
zwar Petrus allein die Schuld an dem Umschwung zuschreiben,
was offenljsir nicht richtig ist; aber auch die Wendung, mit
wl Ii iif r die Hasterienser die erworbenen Rechte begründen wollten,
ist durchaus nicht etwa sicher.
Vierzehn Jahre nämlich nach der Wahl Lietbert's in dem
die Hasterienser sich gründlich getäuscht hatten, brach der
Gegensatz lEwischen beiden Stiftern wieder hervor. Der Gmnd
lag doch darin, dass die Hasterienser ihre Gerechtsame anssu*
dehnen suchten, was ihre Gegner Teranlasste, die Rechtmässig-
keit der schon errungenen Erfolge anzuzweifeln und anzufechten.
Bestanden die Einen auf der Forderung, dass der Abt an den
Hauptlasten bis auf wenige Ausnahmen m ila.stieie zu residireu
habe*), so beliaupteten die Walciodorenser u. a., jene hätten sich
unrechtmässig ein neues Siegel machen lassen und den Abtnaiuen
angemasst^), was doch schon Jahrzehnte bedtanden hatte. Abt
Lietbert und Bischof Bertram ?on Metz waren die Seele dieser
Partei und vereinigten sich, um den Ansprüchen der Hasterienser
mit einem Mal ein Ende zu machen. Als beide Theile nun vor
der Metzer Synode erschienen, erklarten die Hasterienser, dass
zur Zeit Bischof Stephan's alle der Freiheit von Hasti^re wider-
streitenden Urkunden in Gegenwart des Abtes Wibald Ton Stablo,
der sie, Dank seines Eiuüusses an den Böten, erschlichen hätte,
Das Jalir ergibt wit aus der Urkunde Innocenz' III. v. 8. Jan. 1204:
elapso quatuordedm annorum «patio nach Lietbert's Wahl; mithin erfolgte
aie 1189.
Nach Hißt. Wale. cont. c. 14 ontl »rannte der Strfit ,pro festivis
diebua, iu quibos Ilasteri^nses flc jun; »'xpetebant abbutis ImlM re presen-
tiam", Ostern und Christi Hijurucllalu t uusgenommen. Vor den Auditoren
der Curie bemerkt der Procurator von Hast. : Sed Habttrieusct« primani vocem
iu electione abbatis liabebant, et abbas in praecipuis festivitatibus ibi tene*
batnr de neceiütate wleauiia cdebrare. Dm beiieht sieb natOrlieh nnr auf
die Zeit des Petrus und die Wahl Idetbert'a. Die VerhttltniBse, die sich
unter jenem ergeben hatten, «achte man in Hastige auch fttr spftter als Norm
aufsuaidlen.
Vergl. die Aussage des Procuratoi-8 \ . W. im der Curie und den
Brief Bertrann'a v. Mets an Lietbert v. W. bei Martine, Coli. ampl.
1, 1063.
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d84
K Sackor.
Terdammt worden seien, und dass er und Abt Robert sich yer*
pflichtet hätten, die Urkunden innerhalb acht Tagen zur Ver-
brennimg auszuliefern % Sie brachten eine gefiUschie Bulle
Clemens m. herbei: es war aber ein so plumper Betrog , daas
er sofort durchschaut wurde. In dieser Bulle liessen sie den
Papst dem Abte Petrus you Hast^re gegenflber bezeugen, dass
er aus dem Briefe Stephan's von Metz und seines Oapitels er-
sehen, dass die Diplome Bcnedict's VII.. P^ugen's III. und der
Kaiser Otto und Konrad, die gegen die alte Freiheit von Hasti^re
erworben wurden, in Metz für ungültij^ erklärt worden seien.
Er billige dies und verdamme die entsprechenden Urkunden'^).
Die Charte wurde auf Grund einer eingehenden diploniati-
sehen Prüfung ab ein '^alsificat erkannt; der Bischof TOD Mets
behauptete, das Metzer Oapitel habe niemals gegen Waulsoit
entschieden und ebenso erklärten viele noch lebende Eanoniker
aus der Zeit Bischof Stephan's, von der Yerurtheilung der Priri-
legien nichts gehört zu haben*). In ihrer Noth appellirten die
Hasterienser , die Vergewaltigung fürchteten*), noch bevor der
Process eigentlich begonnen hatte*), gegen Lietbcrt an den
römischen Stuhl, nachdem sie vergeblich versucht hatten, den
Abt auf ihre Öeifce zu ziehen ®). Die beiden Bischöfe , der von
Lttttich und der von Metz, hatten mit dem Abte völlig die Partei
der Walciodorenser ergrifPen. Der erstere belegte Basti ^re mit
dem Interdict^, wahrend sein Amtsbruder das erste Privileg
seines VoigSngers Stephan betre& der Unterordnung von Hastig
unter Waulsort schon 1202 best&tigt hatte ^. Er erliess sclilie«-
lieh ein Memorandum an alle Christen, worin die Praktiken der
Vergl. die Denkschrift der Hasterienser. M. G. S8. XIV, 541.
*) Brief Bertrann's an den Bischof v. Lüttich bei Marlene, Coli, ampl-
I, 1063. — Dia HauptqueUe bit das Sehrdben B/s an alle Ohriiteii, ebenda
1065. — J.-L. 16418 (die BnUe ab gefUacht heseichnet) 8. Jmii 1189.
Brief B.*e bei M artdae I, 1065.
^) Bulle lunocott* m. a. 0. : — raetoentee donmi eaae oppienioiiem
et gravninen episcopi.
Brief B/e an d. Bischof v. Lüttioh a. a. 0.: ante litis ingressum.
— Bulle Innocenz' III. a. a. O. ante litis iagreeram. — Hift Wale, oont
C 14: a nullo tarnen gravamine.
«) Hist. W;(lo cont. c. 14.
^ Bulle Imiucenz' III. a. a. U.
") Analectes XVi, 45.
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Der KecLtdölreit <icr Kluster VVaulsort und Hasliere.
385
Hasterieiiser bezüglich der Urkunde Clemens' III. klar gelegt
waren und sandte Paps^t Innoconz III. das angebliche Document
in Abschrift ein So begegneten sicli jetzt die Anwälte der
beiden Parteien vor der römischen Curie. Zwei Cardiniile wurden
zu Auditoren ernannt, vor denen die Vertreter der Abteien ihre
Sache in ihrem Interesse nach einander darlegten. Da der Papst
aber aus den widersprechenden Erzählungen den wahren That^
bestand nicht zu ermitteln vermochte, so beauftragte er den Abt
von Brogne und einige Dekane der Lütticher Didcese, die Unter-
suchung Ober die Restitution der beiderseitigen Rechte und die
streitigen Punkte, sowie die Aufhebung des Interdicts zu führen,
das definitire Urtheil zu fUllen und für dessen Durchführung und
Anerkennung zu sorgen, sonst auch da.s Untersuehung<?protokoU
nach Rom zu schicken und den Parteien einen Tt rmin zu be-
stimmen, an welchem sie sich in Rom das Urtheil holen sollten.
Eine besondere Untersuchung galt auch der Frage, ob das ein-
gesandte Transsumpt der Bulle Clemens' III. dem Originale ent-
spiAche — in diesem Falle wäre es evident gefälscht — und
durch wen und auf welche Weise die Hasterienser es sich ver-
schafft und ob sie davon Gebrauch gemacht hätten
üeber die Einzelheiten der commissarischen Thätigkeit fehlen
uns Nachrichten. Wir haben aber eine kurze Denkschrift*) der
Hasterienser, in welcher diese ihrerseits die Verhältnisse ihres
Klosters bis zu dieser Zeit darlegten, um die nothwendigen
Schlüsse für ihre Freiheiten und Rechte daraus ziehen zu lassen.
Vermuthlich gehört diese Verth eidigungsschrift. die mit der Dar-
stellung der zuletzt erwähnten Ereignisse schliesst, in den Zu-
sammenhang dieser Untersuchung.
Gelogen wurde hüben und drüben. Hatten die Walciodo-
renser bezüglich des 10. Jahrhunderts ihre Vergangenheit sich
nach Belieben zurecht gemacht, wie sie sie zur Yertheidigung
ihrer Ansprüche brauchen konnten, so griffen ihre Gegner, um
das Alter und hohe Ansehen ihrer Kirche zu erweisen , bis in
die ersten chrisHiclit n .lalirhunderte zurflck. indem sie sich bis
zur Stif tung de» Klosters liastiere in allen wesentlichen Punkten
^) Hart&ne I, 1065. Bulle hmocens' a. a. 0: quaniin tenorem yene*
rabilis Ihkter noator» Mefcoisis episcopus, nobis sub rao s^lo transmirit.
*) Ürkimde Inaocens* III. a. a. 0.
^ U. G. SB. ZIV, 547.
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386
£. Sackor.
auf eine unechte Urkunde des angeblichen GrUaders, des Grafen
Widerich, von 6&6 stütsEten^), Damach soll zuerst der hl. Ma-
teraus von Trier und Köln, dann der hl. Serenus, doch wohl
der, welcher in Metz unter Diocietian das Martyrium erlitt, die
Kirche Hastige geweiht haben; ja den letzteren iSsst man so-
gar der über 100 Jahre später erfolgten Auffindung der Gebeine
des Protomartyr Stephan in Jerusakm beiwoliiien, wo er die
Heli(]in'on , deren sich die Hasterienser rühmten, erworben habe.
Ganz ial)t'l!iatt ist auch der Graf VVidericli, der Sohn ein - lier-
zog8 lioachrius von Lothringen , dessen Stittungsurkundc den
Hasteriensern vorlag, unzweifelhaft ein erdichtetes DoCumeni,
das unter Abt Petrus angefertigt zu sein scheint, bevor Ale-
zander HL den Besitz und die Selbsl&idigkeit von Hastige be-
stätigte *). Widerich, der mit seinem Vater nach unserer Quelle
in Hastt^re ruhte, soll auch den Ort der Earche St. Stephan in
Metz übertragen haben ^) , wegen der Gebeine des hl. Stephan,
die sich in Hastiöre befänden. Es ist klar, dass dieser Graf
Widerich, der hier ins 7. .J.ihrhundert verlegt wird, kein anderer
ist als Wigorich oder Widerich, der Vater des Bischofs Adalbero
von Met'/, der thatsächlich in Hasti^re begraben lag. Mau kann
sogar vielleicht auf den Namen von Wigerich's Vater schliessen,
der bisher unbekannt war. Die Uebertragung an das Bisthum
Metz erfolgte allerdings erst, wie wir wissen, durch den Sohn
Wigerich's, Adalbero I. So war denn — nach unserer Denk-
schrift — Hasti^re bereits 311 Jahre, bevor die Kirche Wank-
ort erbaut wurde, Stiftskirche« lieber die Art und Weise, wie
') Miraeus, Üp. dipl. III, 2: Qiiia er^o in Hnsteria maximaL- i*uiti-
ncbantur Reliquiae ei i^uia uxor niea uepti» erat S. Amulpbi Altt'.-naiÄ
Episoopi (!) beschlieMen sie ihre AUodien der Metser Kirche za flbergebea
— ibi loGum sepulturae meae et uzoria in monasterio Hasterienai punvi,
de quo cpectis Cleride» qui vice cBpellanorum Deo et mihi famtdabantor,
ibi iB ipeo loco monialinm Congregationem atatui; ihre AebtisiiB wird
Halmetrud. Davon steht allerdings in der Denkschrift nichta. DiM Datum
ist 656 ind. XIV reg. 8igib. (lliü Dagoberti Regia, in ipso anno quo obiit
S. Gertnidis {!). — Vergl. SS. XIV, 541, Note 1.
*) Anscheinend ist es in der Bulle Alexander'» III. in den Analectes
XVI, ',VJ zuerst benützt. Dio Fabfl von dfr Oründung des Kloster«; durch
Widerich erzählte man üuch vor der römiachen Curie. Vergl. das Privileg
Innoceuy. III. a. a. 0.
Da» auch in der Bulle iunoceu» iii.
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Der KechlMtreii der Klöater Wanlsort ond Hasii^re.
387
Waulsort an Metz kam und mit Hastiere vereinigt wurde^ hatten
die Mönche des letztgenannten Stiftes mehrere Versionen. Vor
den AiHÜtoren der idmischen Curie erzählten sie, dass, als Wauls-
ort an Metz gekommen war, die Mdnche, am zu ihren Weide-
grOnden, Aeckem, Wäldern n. 8. w. m gelangen, immer bitten
Aber das Gebiet yon Hastig gehen mtlssen, was zn einem Ver-
trage mit diesem Stift geführt habe, nach dem beide Abteien einen
gemeinschaftlichen Abt haben, in jeder andern Beziehung aber
ihre Selbstäiidi<;ki it bewahren sollten. Nach einer anderen Fas-
sung wäre Waulsort erst in Folir*' j*^ner MissstÄnde an Metz
gebracht worden, um eine geniemschaftliche Leitung, unter
welcher dieselben abgestellt würden, zu ermöglichen. So habe
vermittelst Hastiäre die Metzer Kirche Waulsort erworben. Es
sei also ganz klar, dass diese einer so alten und reichbegüterten,
mit freier Abtwahl und eigener Begrabnissstatte für die Aebte,
sowie dem Abttitel ausgestatteten Stiftung nicht vorgezogen
werden dttrfe. Hasti^re und Waulsort seien also zwei freie
Orte, die bis jetzt unter einer Herrschaft standen und weiter
stehen. Die ^regen die Freiheit von Hjustiere von Wibald er-
worbenen Diplome seien vom Metzer Biijchofe für ungültig er-
klärt worden. Vin die Gegner aber, die nocli immer in ihrer
sündhaften Starrköpfigkeit verharrten, sicherer zu treffen, habe
Abt Petrus sich an den Papst gewandt, der ihnen ein Diplom
zum Schutze der Freiheit gegen die Urkunden der Walciodo-
renser geschickt habe. Am Schlüsse der Denkschrift werden
die Rechte beider Stifter nach Auffassung der Hasterienser pr&-
cisirt* Der oberste Grundsatz ist, dass beide Kirchen you Be-
ginn ihrer Vereinigung vollständig frei und selbständig waren.
Die Abgaben der Klosterleute erhält jede Kirche von den auf
ihrem Grund und Boden W ohnenden. Ausgaben des Abtes lür
gemein«5ames Interesse «lelien aus gemeinsehattlicher Kasse; sonst
he/.alilt sie die Kirche, in deren Geschäften sie «gemacht werden.
Ji'ür die schriftlichen Acten jeder Kirche führt der Abt besonderes
Siegel und besonderen Titel. Bezüglich der Bestattung des Abtes
und der Neuwahl wird als Nonn angenommen, dass der Ver-
storbene in der Kirche, in der er stirbt oder für die er gerade
in Geschäften sich unterwegs befindet, beerdigt wird; ebendort
findet die Abtwahl statt/ So sei es bis jetzt gehalten worden
und so solle es weiter gehalten werden. Gott hätte erst kflrzlich
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388
in einem kleinen Streit Uber eine Wasserader, der zu Gunsten
Hasti^re's entschieden worden sei, gezeigt, was in beiden Kirchen
Rechtens sein eoUe.
Das endgültige Resultat der Untersuchung fiel unzweifel-
haft zu Qunsten der Hasterienser aus. In Wanlsort zwar, wo
der Chronist den Papst die Hasterienser unter Drohungen zttrOck-
weisen lässt schob man das unglückliche Ergebniss dem Um-
stände zu, dass Abt Lietbert, zu dessen Lebzeiten die Sache für
Wanlsort sich sehr glücklicli entwickelte, so dass man daselbst
die Wiederherstellung der alten Präropfative sicher erwartet haben
soll, ein Jahr nach der Rückkehr der beiderseitigen Genaadten
aus Rom das Zeitliche segnete*). Es drängt sich uns hier eine
Bemerkung auf, die sich auf die gewohnheitsmässige Lügenhaftiy-
keit der Walciodorenser bezieht: nach ihren Berichten werden ihre
Gonflicte mit Hastig stets zu ihren Gunsten entschieden, die
folgende Bntwicklung lehrt dann gerade das GegentheiL Haben
wir beobachtet, dass trotz der Bemühungen Wibald's um kaiser-
liche Privilegien das Uebergewicht in der nachfolgenden Zeit
auf Ilastiere ruht, so zeigt sich das auch jetzt wieder, inden]
nach Lietbert's Tode bei der streiticren Abtwahl der von den
Hasteriensern unterstützte Oandidat den Sieg daronträgt Viel-
leicht hatte sich in der That bei der Untersuchung die Behaup-
tung der Hasterienser als wahr herausgestellt, dass die Urkunden
der Gegner zu Metz verrdammt worden seien.
Liefen auch sp&tere Abtwahlen nicht ohne Zwistigkeiten ab,
so ist das Yerhältmss, in dem beide Abteien nunmehr stehen,
doch das einer völligen Gleichheit und Selbständigkeit Jedes
der Stifter hatte einen besonderen Prior, dem der Convent zur
Seite stand ; über beiden stand der Abt, der in den Angelegen-
heiten jedes der Kl5ster den entsprechenden Abttitel führte*}.
') llist. Wale. cont. M.
-) Hist. Wale. (.'ont. c. 15: Contio'it, hoc cvidens inforiunintn cccl«^«3'»
Wolf iodorensi, quia usque adeo jam procesaiim fuerat in causa memorata.
quod non esset duläuin . redditam sibi honoris sui et dij^piitatig antiqnam
prorofrativam. Er starli also 120-'>. Sein Todestag ist der 13. Märr, Obi-
tuairü de l'abbaye de Brogue, herausgegebon von Barbier in den Analecfceä
p. aerv. ä l'hiat. de Belg. XVI II, p. 307.
') Hist. Wale. cont. c. lÜ.
*) Vergl. die beiden Urkunden Honoritu' III. v. 16. M&rz 1217 für IL,
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Der RechtfiäU-eit der Klöster VVauisort und Hastiere. 339
Ebenso hatten ihre Besitzungen getrennte Verwaltung Wie
.sehr feieh inzwischen die Verhältnisse <^rel)< ssi rt hatten, sieht man
aber daraus, dass, als später wieder einmal beide Abteien sich
nicht einigen konnten, man dem Abte von Brogne die Entschei-
dung Übertrug, der die Streitenden, wie sie auch ausfalle, sich
unterzuordnen venprachen Allerdings war zur Zeit durch den
im Jahre 1227 erfolgten Uebeigang beider KlMer in den Be-
sitz dee BiBcho£s von Lflttich *), in dessen Didcese sie lagen, ein
entschiedener Hissstand beseitigt worden, der leicht Uemere Gon-
flicte zu verschärfen geeignet war, indem gerade die Stellung-
iialiine des Metzer Bischofs in der Hegel den Streitigkeiten grösseres
Gt Wicht verleihen konnte, so lange er und sein Lütticher Amts-
genosse verschiedene Parteien ergriffen. Mit dieser Zeit war
aber nicht nur die Aera von Streitigkeiten ahgeschlossen, in denen
es sich um das ursprüngliche Verhältniss beider Stifter zu ein-
ander handelte, damals hatte auch jene Geschichtsmacherei ein
Ende erreicht, mit der man auf beiden Seiten nach Mdglichkett
bestrebt war, die Wahrheit zu filschen.
V. 81. April 1218 für W., Analect XVI, 60; 62. Uik des Abte« Thomas
V. Brogne v. Juni 1253, Analectes XVI. 1^0.
*) Ans zahlreichen Urkondea enichtUcb.
») Analectes XVf. 139.
^) Alberic. Tresfont. SS. XXIH, 920. ~ Ae^'id Aureavall. III, c. 96
SS. XXV, p. 120: 121. — Keinen Ann. 1227. — Der Bischof von Metz gab
damals die drei ihm gehörigen und in der Diöcese Lüttich gelegenen
Abteien ; St. Trend, Waulsort und Hastiero an den Bischof v. L. gegen ein
Dorf Maidiftre im Metzer Sprengel und gegen eine Ckldsumme für und
das Ci^tel von St Stephan. — Bie ürkmidaii Aber dieeen Tausch b. M ir a e o
Op. dipl. m, 888.
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I
Der Winterkönig im Liede seiner Zeit.
Von
A. Walkan.
Das Lied des deutschen Volkes im 17. Jahrhundert ist
wesentlich verschieden von dem der vorangegangenen Zeit. Im
16. Jahrhundert hatte das Volkslied für kurze Zeit eine BlQthe
erreicht, üher deren schnelle Entwicklung wir ebenso staunen
mflssen, wie Ober deren raschen Verfall. Aber doch war sie in
den Verhältnissen der Zeit vollauf begrOndet. Das 16. Jahr-
hundert hatte seit langer Zeit wieder zum erstenmal alle sonst
80 sehr auseinandergehenden Interessen in einem Brennpunkt
vereinigt; Luther hatte mit seiner Lehre vor Allem auf das Oe-
mütli der Deutschen gewirkt, und aus derselben Gemüthstieie
quollen nun, gleichzeitig mit den ergreifenden Weisen des neu
erstandenen deutschen Kfr( hengesangs, alle die Tansende von
Liedern, welche Lust und Leid des menschlichen Lebens in der
mannigfachsten Beleuchtung uns widerspiegeln. Neben diesen
Weisen fand das historische Lied nur geringen Spielraum.
fehlte dem 16. Jahrhundert an gewaltigen Kämpfen, die das
deutsche Gemtith von der Versenkung in sich selbst hatten
ablenken und auf die Ereignisse der Aussen weit hinleiten
können.
Ganz anders das 17. Jahrhundert. Das Ende des zweiten
Decenniums entfachte in Deutschland einen Kampf, der, weü
die schönste Errungenschaft des verflossenen Säculums, «^i®
Glaubensfreiheit, bedrohte, aller Aufmerksamkeit auf sich sieben
musste. Jm Mittelpunkte der ersten Jahre des unglückseligen
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Der WinterköDig im Liede seiner Zeil.
391
Kampfes, der Deutschland in seinem tiefsten Innern zerfleischte,
steht Friedrich V. von der Pfalz, der König von Böhmen. Kein
Wunder, dass er auch zum Mittelpunkte der Liederdichtung wurde.
Aber die Lieder, die um seine Person sich gruppiren, sind nicht
mehr die einfach schlichten und doch tief zu Herzen gehenden
Weisen einer firttheren Zeit, es sind harte, schneidige, haarscharfe
Waffen, mit denen nnn der Eumpf für und gegen den böhmischen
Kdnig gefUurt wird. Nur einen Zusammenhang suchen sie mit
der Melodie des Volksliedes; auch sie wollen zum Theü wenig-
stens gesungen sein , um sich um so tiefer dem Gedächtnisse
einzuprägen, und wählen desshalb die gangbaren, allbekannten
Weisen älteren Sanges. Bald aber verlassen sie sel})st aueh diesen
Weg, selbständig treten sie auf, und was ihnen durch den
Mangel an Sanglichkeit entgeht, suchen sie dadurch wieder gut
zu machen, dass sie des Bildes sich bemächtigen, um gleich-
zeitig durch Wort und durch Bild auf ihre Hörer und Leser
zu wirken. Und wie der Inhalt dieser Lieder Ton Jahr zu Jahr
immer sarkastischer und ironischer wird, die Schärfe der Be-
merkungen sogar zur unangenehmen Empfindung sich steigert,
80 auch das Bild.
So geringen literarischen Werth nun auch die Mehrzahl
dieser Dichtungen besitzt, um so grösser ist ihre culturhistorische
Bcdouiung; klarer als irgend eine gleichzeitige Urkunde dies zu
thun vermag, malen sie uns ein Bild der augenblicklichen Stim-
mung, die Deutschland innerhalb der beiden grossen Parteien
beherrschte. Schon die Ffllle der erhalten gebliebenen Lieder
muss uns in Erstaunen setzen ; wahrend der drei Jahre you 1619
bis 1621 allein kennen wir mehr als 200 Lieder, die auf den
WinterkOnig sich beziehen und welche Menge mögen die folgen-
den Zeiten spurlos yerschlungen haben! Welchen Anklang und
welche Verbreitung diese Lieder allerorten gefunden haben müssen,
zeigt der ümstatid, dass liiaoches dieser Lieder drei- und vier[nal
autgelegi wurde, und noch viel iiäutiger emen Nnrhdi iK ker fand,
der aus einem beliebt gewordenen Liede auch Capital lür seine
eigenen Zwecke zu schlagen verstand. — Es kann nicht Auf-
gabe dieses Aufsatzes sein, alle uns bekannt gewordenen Lieder
in den Kreis unserer Betrachtung zu ziehen, zumal der Verfasser
für die nächste Zeit eine ToUstSndige Sammlung - dieser Lieder
auf den Winterkönig herauszugeben gedenkt; die wichtigsten nur
nantMke Zeitoofar. f. OMcUelite«. im n. S. 26
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392
R. Wölkau.
derselben sollen bier in ihren Beziehungen zum Pfalzgrafen an-
gedeutet werden').
Als der Ptal/.L(raf seine Hand der Tochter Jacob* s von En^:-
land reichte, erschitn zu Ehron seiner Vermiihluug ein grasser
Kupferstich, der ihn uns im Uruate des Kuriürsten zeiget: eine
jugendlich frische Erscheinung, n'.it einem kindlich naiven Atti-
dmck im Gesichte blickt er dem Beschauer entgegen, wtÜirend
er die Rechte seiner Gemahlin reicht. Am unteren Rande steht
der GlQckwttnsch gesclirieben :
[GottJ auch hat das kensche Bett,
Die Feinde TOr der Thür zertrett,
Vad langes Leben euch Verley
Damitt gut Fried in Tentschland sey,
Auch glentst ein Zier dem Vatterlaod
Vnd werd diss Lob der Welt bekant.
Solch hober Stam empfind kein end,
Vnd stets erhalt das Beinment
So lang als mag die Erde sein,
Vnd tfenscheukinder wohnen drein').
Dass dieser Wunsch so wenig in EriüliuiiL'^ i^^rhen sollt'.
wer mochte es weniger ahneUi als Friedrich selbst Glich doch
sein Einzug in Böhmen einem Triumphzug ; in ihm meinte man
den Erlöser, den Retter aus aller Noth zu finden; und allere
dings, die Verhältnisse in Böhmen müssen trostlos gewesen sein, so
dass eine Aenderung nur eine Besserung mit sich bringen konnte:
ein Lied, ursprQngh'cb tschechisch abgefasst, aber gleichzeitig
auch in8 Deutsche übertragen, ruft jubelnd dem Könige zu:
Willkommen, König Friederich:
In Jesu namen grüssen dich
Wir arme Bftmscho bäwerlGin
Und heissen dicii wUlkoiuraen seyn.
') Erklärung der Abkürzungen : W. = Weller, Lieder de« SOjÄhrig^n
Kriegs; 0. = Opel und Cohn, Der 30jahrige Krieg; D. = Ditfurth. r)i>
historisch-politischen Volkslieder des 30jähri<:t'n Krieges; Scb. = Scbttble,
Die (liegenden Blatter des XVI. and XVII. Jahrhuaderts.
') Orig. im Germ. Mueam zu. üürnbvg.
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Der Winterkönig im Liede seiner Zeit.
398
und klagt daim:
Kein Kftclileiii hat man uns gegfindt,
Gar kein Ckstutte man noch findt,
Kein Hob«, kein Wagen ist mehr lästf
Das ünglttek wSehtset für und fUt,
Vor Türcken wer es gar genng,
So jämmerlich der Feind uns sohlug,
Die Köpffe schraubten sie uns ein
Und schmissen dann mit P^rügeln drein.
Die Kisten brachen sie entzwey,
Nicht, eines heliers werth blieb frey:
Thür, Ofen, Fenster musst heraus:
Sie zogen uns gantz nackend aus.
Und was sich weiter noch erstreckt,
Die Stftdt und Ddrffer angesteckt,
Dass wir yeijagt, dass Weib und Kind
Aus Hunger uns gestorben sind.
Wir ließen in den Wüsten Wald
Zu suchen ungern Auffenthalt,
Sie haben doch uns auskundschafft
Sehr viel erwürgt und weggerafft.
Aus tiefstem Herzen mochte dann auch der Segenswunsch
für den König kommen:
Gott segne dich und sey mit dir.
Steh gnttdig der Begierung f&r,
Und wider unser Gegentheil
Verleih er dir glück, sieg und heil.
Xröst uns, verschaff uns Fried und ruh,
Sprich uns betr&bten leuten zu:
Wir haben lange mit Gedult
Ertragen was wir nicht yerschuldt. (W. p. 38.)
In ähnlicher Weise tönt uns manches Lied aus dem Jahre
1619 entgegen; in dem einen heisst es:
Wolauff und lasst uns MUch sqm,
Die MorgenrOht bricht starck hereyn,
Die Sonn least sich auch sehen:
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394
B. WolkMi.
Mit einem König uns verehrt,
Sein Antlitz klar Gott zu uns kehrti
Für dem die Feiod nicht stehen«
Vif»! ^mes uns der Herr besclu-rt
Durch diesen unsem König werth,
Den wir billich hoch ehren :
Er ist ja alles rühniens werth,
Mit schönen Liedern unLeschwf-rt,
Lasst uns sein Lob vermehren.
Hupff auff und jubilier /.iihand,
Du liebes werthes Vatterland.
Und diincke (iotl vuii ilerlzen:
An Saulb statt David dir von Gott,
Gesendet k<fu<pt. der dich aus Noth
Errett und allen t>chmertzen.
Frea dich du. werthes Yatterlmd,
Fren dich da gantses SdhrnerUmd,
Er wird dich fein beschützen:
Bey deiner Lehr erhalten rein.
Den Feinden mags zuwider seyn, i
Wer fragt nach jhrem tnitsen? (W. p M^7,}
und ein anderes schliesat mit dem Segenswunsch:
Wir Bitten dich, Herr Jesu Christ;
Der du ein Gott des Friedens bist:
Den König Fried- vnd Frewdenreich, u
WoUstu erhalten bey seim Reich; '
Dann Er sucht dich vnd deine Ehr, ' 1
Beschytz dein Wahres Wort vielmehr. *
Drumb wolstu selbst ober ihn waltn. 1
Auch seine land vnd leuth erhaltn.^ '
(Orig. in meinem Besitx )
Aehulich bciiliesst ein weiteres;
Herr aller Könign, bitt woUst gebn,
Dem Newen König langes lebo.
Damit das Grünend Kegiment
Wachs und zuuehm biss an sein Emdt^
(W. p. 57.;
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JDer WinterkÖBig im Liede seiner Zeit.
395
während ein viertes den Böhmen zuruft:
Ihr Böhmen nembt dieses in Acht,
Enem neuen König wol bewacht,
Dass ihn nicht ergreiff diss Gefahr,
Sonst wers mit euch auss gantz und gai*.
Er ist derjenig wie ich meldt,
Der Gott und Menschen wolgefdllt,
Dass er der Christenheit dienen mag,
Darum b ruft' ich an Gott all Tag,
El wirdt abheltfen uasre Glag
Amen. (W. p. 22.)
Freilich fehlte es dabei auch nicht an gegnerischen Stimmen,
welche der neuen Herrlichkeit ihr baldiges Ende vorau8sagten.
Wührend die eine „Prophecey", deren Verfasser auf Seiten des
Kaisers stund, dem Pfalzgrafen warnend zurief: ..Der Sieg be-
stehet nicht in grossem Rühmen, eignem Lob und Prahlen, auch
nicht in der Meng der Waffen, sondern auf seine eigene Ta-
genden, und nicht auf fremde VerhOndnusse soll man sich ver-
lassen. Wir haben unsre Hofihtmg za dem lieben Frieden, und
dass wirunsreWiderspeiisHge noch überwinden wollen" (Sch.p. 183),
wendet sich eine zweite Stimme gleichi'alljj iu mahnendem Tone
an die Böhmen mit den Worten:
Danckt ab dem Kriegsvolck schafft eucii rueh,
Ihr mtist sonst all verderben,
Euch bleibt /.u letzt im Stall die Kue,
Beim Krieg werden noch vill sterben.
Die Obrigkeit ist gsetzt von Gott,
Wer sich der oppouiret.
Der stirtzt sich selbst in grosse uotb,
Wirdt ewig ruinieret.
(Soltau: Ein Hundert hist. Volkslieder p. 45U.)
lidoch blieben solche Stimmen vor der Hand mar ver-
einzelt und verhallten unter dem allgemeinen Jubel und dem
Klirren der Waffen. Denn die Flugblätter, die im FrOhling
und Sommer des Jahres 1020 erschienen, stehen fast alle noch
auf Seiten Friedrich's. Das eine derselben, eigentlich nur die
Umänderung eines Im Jahr 1619 erschienenen Flugblattes ruft aus:
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306
E. WolkM.
Ein scliüiK r Zweit; im Hcllign Reich
Chur rnUt zisch StHiiim FRIDRTCÜ mit Nam,
Ist Hoch^oborn, jetzt ausserkorri
Eni Konig schon zur H()hmisclifii (Von.
Ob schon giir bald der Winter kalt
War vor der Thür doch sein (luartier
Der Soldat jjiit helt wol in hut.
Der Passquillant schrejt aus im Land
Dieweil solch Werck des Löwens Sterck
Tin Winter ;^schehn wirds bald vcrgehn,
Weils aber hat Nach seinem Rath
GOTT ordinirt vnd selbst f^cziert.
Nichts desto minder wirds Sommer und Winter
Habn ein bestand, der Passquillant
Muss diss dermassn, so bleiben lassen.
Man hat noch Geld, Volck kompt ins Feld.
Der Löw vom Rhein den Weinstock sein
Darch gottes güt gar fein bebüt
Ob es gleich schon viel Scorpion
Vordreusst gar sehr doch weil der H£RE
Von oben ebn sein Be^yn gebn
Damit sein Wort der Seelen hört
Zunehm und wachse immerfort.
(Orig. German. Mos. Nürnberg.)
So viele Stimmen auch liiut wurden, dass die Regierung
Friedrich'« unmöglich von langer Dauer sein könne, so drohen-
der die Sachlage sieh auch für ihn gestaltete, so memtp man
doch andererseits felsenlest aui ihn bauen zu können und rech-
nete vor Allem auch aui die Unterstützung seiner Sache durch
England: den König selbst pries man als das Muster alier
Herrscher:
Er ist ein Küni^ Lobesan,
Von Adel und von Ehren:
Des Königs in Englaiult Tochter Mann,
Er kdu Jass Keirh vermrhreü.
Er ist ein Schutz,
Allen /.u trutz,
Die Jesuitisch leben,
Daruml) vns baldt,
Kein Macht noch Gwalt,
Wird können vbergeben. (W. p. 28.)
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Der Winterkönif im Liede aelner Zeit.
397
FQr Böhmen sali man eine glQckliche Zukunft herannahen:
Nach Kiie^', Auffnilir, webklagen,
Wird in der Lüvvi'D Landt,
il.in von Fried vnd Fnwd sageUi
Ein i'hoenix läst zu haudt
Sich sehu, üwo Turteltauben
Bedeuten Einirrteit,
Der Feind wird nichts in ehr Hanbeilt
Wie geschehen ein lange Zeit.
Nachdem ein L5w gelitten
Hit seinen LOwelein,
Wird er hernach In fHden,
Mit Ruh Begieren fein.
Dieweil Er sn den stunden
In Leibs Tnd Lebensgfabr
Gottes Feind vberwunden:
Diss alls wird werden wahr.
(Haus , Hof' u. Staatsarchir
Wien, Hdsehr. 108 Bd. V).
So weit verstiegen sich sogar die iioliaungen, dass man die
Zeit gekommen wähnte, dass der Pfalzgraf auch die Kaiserkrone
des deutschen Reiches sich aufsetzen könne:
Zwar am tag mit was hölden mueth,
Dein mechtigs Kriegshör f&r dich streitb,
Wie solches in alle weit erschallen thnet,
Durch sichtbar Gottes band bereith
Wider al die sich mit feindes begier,
Ohn YTsach wÖUen nötigen su dir.
Weil dich dann Siben Provinzen schon
Mit Gott zu Irem König erwölt,
Wirt er auch die Kömische Croo,
Dir wie vnd wo, es Tme jzeföllt,
Auch triumph, vnd sich darneben,
Wider alle deine feind geben.
(Haus*, Hof- u. Staatsarchiv
Wien, Udscbr. 108 Bd. V.)
Durch die Schlacht am weissen Berge iindt rte sich nun auf
einmal die »Stimmung des Volksliedes. Der Plalzgraf, von dem
man noch soeben gesungen hatte;
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398
£. Wolkao.
Es ist das Heyl vns kommen heri
Vom Pfaltzgrafen Churfursten
Dess Bapsts Practick hilfft nimmermehr,
Gott wird ihn starck aussrOsten.
Sein Qlaub ficht Jesum Christam an.
Der wird jhm gewisslich beystan,
Er ist sein Schatzherr worden. (W. p. 91.)
wurde damit plötzlicli zur Zielscheibe des unflütlugätcn Spottes.
Eine Fülle von Schinüiiscliriften, und darunter nicht die weoig-
sten aus Böhmen, übertlutheten ihn, und fast jede Seite seines
Wesens wurde in den Koth gezerrt; wenige unter den Liedern
gibt es, die sich damit begnttgen, einfach ilirer Freude fiber den
Sieg der eigenen Partei Ausdruck zu geben, noch seltener kommt
der Fall Yor, dass ein oder das andere Lied den gest&rztea
König in Schutz nimmt und ihm seine Jugend und Unerfahren-
heit zu gute hSUt
Zwar liaLie der Reichstag das Verbot erlatiseu:
Man soll famos Libell nit schreiben,
Pasquill Tnd Schmaehred lassen bleiben. (Sch. p. 96.)
Aber man kümmerte sich darum nur wenig, denn:
Was geht Pfategraf die BeichstSg an,
Weil er ist in den Bann gethan»
Und ist kein Glied des Reichs nit mehr.
So hat er schon verspielt sein Ehr.
Man schreib von ihm, man mal, man dicht,
Ist wider die Beichssatsnng nicht,
Das Reich meint nur die Glieder sein,
Der Pfalzgraf ghört gar nicht mehr drein.
(Sch. p. 67.) ;
bo rühmt sieb denn auch ein Verlasser, dass er ailein
14 Lieder auf den Pfalzgrafen gedichtet habe, und letzterer klagt
in einem Liede, dass man ihn mit „Lesen, Singen, Reimen und
Schreiben verfolge (Sch. p. 243). Und in der That waren auch
alle Mittel herangezogen, um den Winterkönig zu verspotten;
man verfiel dabei auf die absonderlichsten Wege. Es ezistiren
nicht nur eine Reihe von Dichtungen, welche daa Vaterunser,
den Glauben, den Katechismus parodirend auf Friedrich anwen-
den, es wurden auch gauze Predigten des neuen Testaments
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Der Winterkönig im Liede Miner Zeit.
399
herangezogen, um ihn lächerlich zu machen, und die bereite an-
geführte Handschrift des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs
enihilt sogar eine Böhmische Bihel, in der eine Masse von Bibel-
stellen zusammengetragen ist, die alle auf den Pfalzgrafen be-
zogen werden; selbst der Rebus musste herhalten, um ihn sa
Terspotten.
Die Ausdrücke, mit denen man in sokhen I^iedern den
Pfalzgrai'eu beehrte, waren nicht souderlicli gewählt, und man
drückte Mich noch zart aus, wenn man ihn den .untreuen böh-
mischen Mann" (O. p. 89), den „flüchtigen Leu" (Sch. p. 280),
das ^verwöhnte Kind", den „treulosen Fritz" (0. Nr. 24) nannte.
In dem einen Liede heisst er ironisch das „edle Löwenherz", in
einem anderen .König von kurzer Zeit* (D. p. 320), in einem
dritten »der arme DropfF* und «der arm Tcrlome Sohn*
(W. p. 113). Derber nannte man ihn den «KOnig mit langen
Ohren^ (D. p. 21) und höhnend rief man ihm mi
Man kann ihn König in Lappland machen,
Da ist lang Winter, merk die Sechen. (Sch. p. 31).
Gern gefiel man sich darin, sein früheres GlQck auszumalen:
Sehr glücklich war er in dem Reich,
So bald bett er nit seines gleich, ^
Ihm mangelt nit an Leit vnd Land
Rej?ieret weisslich mit Verstand,
Eine Fraw von Königlichem Stamm,
Die mehret jhm sein hohen Nam,
War ^lückbafftipr mit jungen Erben
Sein Stamm so bald nit solt absterben.
Von reich vnd arm von jung vnd alten,
Ward er in grosser ehr gehalten.
Wie solches dann auch billich geschach.
Weil er die höchste Chur *\'ersuch.
Aus Woltiielien Churtürsteu vier-
tem Römischen hV-ich war er ein zier,
lu Summa, jluu war wohl allcrmassen.
(Germ. Mus. Nürnberg.)
Um so schlimmer waren die Folgen für ihn:
Der hett 2uvor viel Leit vnd Land,
Der hat jetzund ein läre Hand,
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400
R. Wolkan.
Der vor hett auf dem Hnnpt oin Cbroo
Hat jetzt kaam ein gantz Kernet an,
Helf Gott dem armen Friderich
£r kompt doch nimmer vber sich. (a. a. 0.>
In einem anderen Liede tritt ein holländischer Weber im
Namen «der Städt, sammt unsrem ganzen Land" zu ihm und
übergibt ihm als Geschenk eine Webe Leinwand mit den Worten:
Theils ist schön bleich, darum so weiss,
Zn Hemmedern taugt-^ für die T^iiuss,
Theilü wirds zu Facinetlin taugen,
Dass ihr damit wisclit eure Augon,
Wenn ilir das Kimigreich beweint.
Das euch vur diesem ward vermeint,
Oder wanns euch d»>n Schweiss austreibt,
So ihr zu hing lu ini i^pielen bleibt,
Auch wenn in;tn fueh mit Reden stiebt,
Man gibt liie Stiel), die bluten nicht,
Sie treiben oft, anstatt das Blut,
Heraus den Angstsrhweiss unterm Hut,
So nehmt alsdann die Leinwat /art,
Wischt ear längs Haar und kurtzen Bart.
(Sch. p. 104.)
Spottend heisst es im Liede: »Des Ffalzgraien Urlaub*
Ton ihm:
Die Fassnaoht warst da KOnig der Sehellen,
Im Sommer thätst ein Laubkönig dich stellen,
Von wegen dein^ Kinder,
Ein EichelkOnig warst dn im Herbst^
Drinn alles Terderbst,
Henkdnig war im Winter
Dein Hinter.
Denn als du gseben das bairische Schwert,
Hast da dem Feind den Kucken gekehrt,
Dein Herz fiel in die Hosen,
Aueh fiele von dir viel anderer Raub,
Schell, EKehel und Laub,
Bringt dir der Winter Bosen?
Magst losen. (8,.h. 278.)
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Der Winterköojg im Liede seiner Zeit.
401
In der »Neu bobemischen Venus* heisst es vom Pfalzgrsfen:
Ä))er du, treuloser Mann,
Hast dem Kaiser ein Eid gethan»
. Leichtfertig wider gbrochen,
Wird jetzt billig gerochen.
Pfui! schttme difth, Fiitzl Dein Schande
Geht iü aller Welt Lande.
Kein Wasser kann waschen ab,
Ja weder Tod noch Grab,
Dein Schmach und grossen Spotte. (U. p. 124.)
Ein frommer Wunsch drückt sieb in den Worten der „La-
luentatio* aus:
Ach lieber Fries, mein junges Blut,
Dir w&re besser zu Hand,
Eine grosse eingeweichte Ruth,
In demselben Liede heisst es weiter:
Kein Churfürst wirst n nicht mehr sein.
Das sing ich dir fürwahr,
Vielh'icbt musst du tübren noch die Schwein,
Auf das kommende Jahr.
Sein Lobn ist die Hölle:
0 lieber Fricz, mein gut Qesell,
Lass fahren diese Krön,
Bereitet ist dir schon die Höll
Zu einem gewissen Lohn.
Denn welcher sich erhöhen thut,
Fällt tief in den Abgrund,
Ihm wird vergolten sein Hochmuth
Wol in der Hellen Schlund.
Qem wird der Ffalzgraf selbst redend aufgefOhrt, um seiner
Klage Ausdruck su geben; im ^pfölziscfaen Patienten*^ ruft er aus:
Ach linbrr Haas,
Auf «(rünes Gras
Komm ich nit mehr,
Ich fürcht mich sehr.
Spitz nicht die Ohren,
£s ist verloren,
Ais diese grosse Scband.
(0. p. 61.)
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402
R. Wolkan.
Schlaf oder wach,
Ist Webe und Acb,
Mein schwache Augen
Nit mehr taugen»
Ach wie ist diess ein rttse Langen T
0 Scepter, o Krön,
Was hab ich thon?
Ist denn mein Lohn,
Nur Spott und Hohn,
Dass ich jetzt lanfen muss dayop? (Sch.p. 107<)
Die «Querela regia Bohemiae* schlieast mit den Worten:
Hält ichs bedacht,
Genommen in Acht,
Und recht ervvogn
Wär ich nicht betrogn.
Der alte Vers zwar '
4
Bleibt itzo w;ibr:
Zuvor gethan, hernach bediieht,
Hat Manchn in grossen Schadn gebracht.
Drura heisst es:
Anfang bedenk das Ende. (0. p. 71.)
In der „Wahrhal'tifr*'n und eigentlichen Abbildung des Winter-
künigs", welche spottend bemerkt, der Winterkönig werde bald
wieder kommen mit 4 Obristeu, Herrn Michi\el Kalte Luft, Sig-
mund von Nebelburg, Andreas von Beifenfeld und ThomiB
von Schneberich, spricht er:
Ihr lieben Getreuen,
Euch ist bekannt
Mein rjrosser Spott, ja Schmach und Schand,
l)er mir widerfuhr un^r'^filhr
Bei einem Jahr, nit vi< l mehr,
Wie man mich thUt grausam austreiben.
Dass ich dürft iti dem Land nit bleiben,
Bei allen Stünden, Heich und Armen,
Musst ich hier wer' ohn alls Erbarmen,
Sunderl ich bei dem jremeinen Mann,
Die liubi n all zu schreien an,
Der Winterkönig weit hinweg,
Kommt jetzt ein andrer, ist er keck,
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Der Winterkuoig im Liede seiner Zeit.
403
Bei Weib und Kind, Mä<jd, Gsind und Knecht,
Die httljen mich höchlich versch macht,
Auch thftte also fahen an
Zu schreien mancher Handweiksin nin:
Wo ist sein Scepter und sein Krön,
Wo ist sein Wohnung oder Thron,
Wo bleibt sein Macht und HiM-rliehkeit,
Wo bleibt sein Land und seine Leut?
Wir sehen, er iät gar verloren. (Sch. p. 241.;
In laute Klagen bricht der Pfalzgraf aus, wenn er der
Schlacht am weissen Berge gedenkt; in dem nCaluinischen liuef"
spricht er:
Wann ich gedenk der Pragerschlacht
Vnd wie wir seyn geflohen,
Mein Hertz im Leib schier ganz verschmacht
Ich Hess den besten Rogen,
Mein Hosenbandt, ist Bchier ein Schand
Der Bayrfiirst hats in seiner Hand,
Ist wahr vnd nit erlogen.
Hett ich gewust, was ich jetzt weiss
In Prag wer ich nie kommen
Hett nit mit solchem pomp vnd preiss
Die Böhemisch Cron angnomincn
Ich gwinn ein Statt, verleur ein Landt
Das ist schier wo raans sa.gi ein Schandt
Was schaff ich da flir frommen?
(German. Mus. Nürnberg.)
In der «Jämmerlichen und erbärmlichen Klageschrift* ruft
er aus:
Vor Angst zne berg stehn mir meine haar.
Weil ich nit wust, was ich jetst erfahr,
0 du yerflocbt Böhmische Cron,
Itsund muss ich mit Spott davon.
(Baus-, Hof- Q. Staatsarchiv
Wien, Hdtehr. 108. Bd. V.)
Eine Reihe anderer Gedichte geben die ganze Entwicklung
des Krieges nicht ohne gelegentliche Seitenhiehe auf den Pfalz-
grafeu; darunter ragen hervor: «Das höhmische Jagfaömlein*
(0. p. 71) und «ein schön newes Lied von der herrlichen vnd
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404
R. VVolkaa.
siegreichen Schlacht, so zu Prag, den 8. November geschehen*
(0. p. ^i')), beide in verschiedenen, von einander abweicIiendtL;
Ausgaben erhalten. Als Ursache seines Miaserfol^s wird vor
Allem der CaiviDismiui hingestellt:
Calvini Lebr bringt diese Fracht,
0 webe der armen Lcut,
Gleich wie das Viehe lebt in Unzucht,
Sammlen nur gestohlene Beut;
ünd Bilderstürmen ist ihre Kunst,
Krieg und Mord richten an,
Glaub und Lebre ist alles umsonst
Bei ihnen auf der Bahn. (0. p. 63.)
Aehnlich spricht sich der ^Calvinische Vortanz" aus:
Von andern will ich schweigen,
.letzt nur auf Böhaim zeigen.
Wer dies angfanf]^en hat:
Die calvinischc Natterbruet,
Die nur Bluetbad anstiften thuet.
Die hats ihnen mit der Tbat.
Das macbts neu Evangelium^
Dass mnn liftit glanbt grad, morgen kramm.
Und soll doch Alles grad sein.
Dann wann es nur nit pSpstisch ist,
Obs schon sonst ist des Teufels Mist,
So ists bei euch schön rein. (0. p. 143.)
Im «Gerecblien Wegweiser" spricht der Pfalzgraf selbst:
nichtig vnd gewiss,
Ein Schlangen ist,
Der falsche Geist Caluinus,
Der newlich hat
Mit raht vnd tbat.
Mich bracht in solche zwingnuss.
Vertröstung geben,
Im Qarten eben,
Kundt ich seio lehre pflantzen.
Durch alle Welt,
Hat mir gfelt»
Hnss jetxt im eilend dantien.
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Der VViiuerkuuig im Liede aeiner Zeit.
405
Hat mich Torfftbrt,
Bin gar verirrt,
Wo soll icb mich hinkehren,
Wo ich hin wil,
Mein Missthat vil
Thut mir alle Zuflucht Wöhren.
(Germ. Mus. Nürikberg.)
Und in der erwähnten , Böhmischen Venus ' heisst es:
Weil du folgst falscher Lehr
Zu Gotts und der Kirchn Unehr,
So musst dich Gott auch stürzen,
Dein Heginient abkürzen.
Das hast du wohl ürfabrcn,
Kegierest kaum ein Jahre. (0. p. 123.)
Selten wird dem Pfalzgraten selbst die Schuld an seinem
Vorhaben zugeschrieben: fast alle Lieder .stellen ihn als ver-
fuhrt hin. Unter denen, die ihn aufstachelten die Krone von
Böhmen anzunehmen, steht in erster Keihe seine Gemahlin.
Ehrgeitz hat euch also verblendt,
ruft ihr der ^alu ime Rath Johann riaudiu.s zu (Scb. p. 102) und
in ,des Pfalzgraleu offener Schuld" heisst es ebenso; der Pfalz-
grat klagt, er habe nach der Krone gegriffen
ans Anreitniog meines Weibs,
Was sie alles gstift, der Teufel Iwchreibs.
(Sch. p. 269.)
Auch im «Wegweiser* ruft der Pfalzgraf:
Wann ich mein KOnigin sich an,
So wil sie mich auch nimmer han.
Weil ich mein stand nit f&hre^
Ihr Hoffart mich darsu hat bracht,
Dass ich hah nach der Oron getrseht,
Jetzt bin ich aller jrre. (Germ. Mus. Hfimberg.)
Der Dichter der «Böhmischen Venus' ist derselben Ansicht:
Wol diesem Weib zu Lieb
Der Hochmuth dich antrieb
Zu sein auch ihres Gleichen,
Strebst nach eim Königreiche,
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400
R. Wolkftn.
Bekommst es zwar (,'ar balde,
Konnst aber nicht erhalten. (0. p. 123.^
Andere Lieder beschuldigen seine ganze Umgebung, Tor-
zfiglich seine R&the, der Verftlbning (Scb. p. 30); in «Des Pfalz-
grafen Hausgeeind* heisst es:
Dahero er zu danken hat
Sein Rätheu um den guten Rath,
Mit den sie ihn zum Kriegen verfuhrt,
Daraof er doch nie bat gstudirt (Scb. p. 237. j
Darum bekennt der Pfalzgraf auch:
Ich widersag dem böf?en Feind,
Mein Rathen, die nur nichts nutz seind,
Wie klariich jetzt an mir erscheint. (Sch. p. 267. >
und
Denn meine Bftth mich thftten sttrken,
Das thftt der rOmisch Kaiser merken. (Scb. p. 268.)
Auch in der «Klagschrifft" heisst es:
Dahero der Ebrgeits nicht allein»
Sondern auch die aigne Diener mein
Hieb hefftig theten hetsn vnd threihn
Also lenger nit zu bleiben,
Sondern mich Eylends begeben thuen
Nach Prag xne der Böhmischen Chron.
(Haus-, Hof- u. StaatsarehiT
Wien» Hdschr. 108, Bd. Y.)
Wiederum andere Lieder meinen, die Böhmen hätten sich
des Pfaizgrafen nur als Mitteis zum Zweck bedient:
Die Böhmen unterstunden sich
Ihr Sachen zu Ähren listiglich.
Und spielen mit dir, o Pfalzgraf,
Gleich als mit der Kats der Äff,
Als er einsmals wollt Küsten braten,
Doch ihm selber ohne Schaden,
Erwischet er in Eil ein Kaiz,
Bat sie, sie sollt mit ihrer Datz
Die Kästen nehmen aus der Pfann.
Ingleichem, wie wir allbereit sehen,
Ist auch dem Pfalzgrafen geschehen,
i
i
I
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Der Winterkönig im Ltedc aeiner Zeit.
407
Weil er gefolgt der Hr» Ii rnm l{ath,
So hat er jetzt den Spott /um Sdiad.
Was ihn' die Bölinieü lür>i;ennmnH'n,
Und sonst nit konnten überkoimuen,
Da brauchtens «lein Hülf, o I'fahgraf,
Als wie der Kiitzi n Hülf der Äff.
Hast dich verbrannt, als wie die Katz,
Lass dich jetzt blasen in die Datz. (Reh. p. 238.)
AucK das „Böhmisch Jaghörnlein " klagt die Bdhmen der
Treulosigkeit an; hier ruft der Pfalzgraf:
Zwanzig und etlich König
Vor mir habt ihr erw&hli,
Damnier seind gar wenig,
Ein oder zween, gezahlt,
Den ihr nicht habt gelogen,
Oder mit Schwert verfolgt
Mich habt ihr auch betrogen,
Glück dem, der mir oacbfolgt. (0. p. 82.)
W<^r!i'<''o Lieder nur geben, wie gesagt, dem Pfahprrafen
selbst Schuld an seinem UnglUck, und bescliuldigen ihn des Ehr-
geizes ttnd der Hoffart, wie das nachstehende:
0 Ehrgeitz, du ▼erfluchte sucht,
Hie sieht man dein yergiffte fmcht,
Die Ehr und Würd machst manchem süss,
Biss er kompt andern rnder d Fuss.
Wie ansebltch wie zierlich wol
Wie dapffer alles Glttcks so toI
War Pfaltzgraf Friderich zuTor,
£be das jhn Hoflbrt hebt empor.
(Germ. Mns. Nttmberg.)
Auch im «Pfalzgräfischen Körauss" wird ihm Uebermuth
▼oigeworfen :
Hie ist der Pfilltzisch Köhrauss gar,
Vnd monnigklich wirdt offenbar,
Was Friderich 80 ▼nbesunnen
Mit seinem vbermnet gowunnen.
(Germ. Mus. Nürnberg H. B. 422.)
Aehnlich in «Des Pfalzgrafen Urlaub*:
0 Friedrich, wärst ein PfaUgraf geblieben,
Nit Hocbmuth getrieben,
DMtscbe Zeitaehr. f. Oeaddditsw. 188». n. s. 27
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408
R. Wolkao.
So wärst jetzt nit verlassen
Dermassen. (Sch. p. 272,)
Das sind so ziemlich die einzigen Lieder, die ihm selbst
alle Schuld beimessen. Um so zahlreicher «ind aber jene, die
ihm gute Rathschläge ertheilen wollen; am häufigsten erscheint
der Rath, den Kaiser um Verzeihung zu bitten:
0 Hetdelbergk, folg der Statt Prag
Vnd dass du gesttndiget hast, sag,
Sach Gnade an des Adlers thron.
Bekenn dein sand vnd lass danron,
So wirst du weisser als der Schneh,
YDd ir gedacht nimmermeh.
(Germ. Mos. Nürnberg H. B. 411.)
Die -Konif?!. Hofhaltung" rüth ihm das Gleiche:
Hast (hl «^t'SÜtidiLret wider dein rechte Obrif^^keit,
Dun-h <Ieit7., oder durch verfülirerische Leat,
So knie nider, vnd bitt aläbald vmb Qnad,
Ich kau verzeihn dir dein Misset bat.
(Müncben, Hot- u. iStaatsbibl.
P. 0. germ. 228/16.)
Der ^Gerechte Wegweiser^ will ihn sogar zu den Jesuiten
schicken; das sei die einzige Möglichkeit, Gnade zu erlangen:
£inen einzigen Weg,
Doch schmalen steg,
Hast noch hinanss aekommeo.
Ans rechte ort
Dass du hinfort,
Kanst wohnen bei den Frommen.
Das ist ein strenge wahre Buess,
Die du noht halber leiden must,
Sonst ist es schon gefehlet,
Dir ymh ein Jesuiter schaw.
Demselben deine Sünd vertraw,
Der in der Beicht dir streitet.
Die du zuvor sehr vnbedacht
Hast au,ss<reiai:t vnd gantz veracht.
Die küunen dicli noch bringen
Zu Gnaden, bey dem lieben Gott,
Tn diser deitu-r lirndisteü [mlit,
Ehe mit dem Todt uiusst n.
^Genu. Mus. Nmobtrg.}
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Der Wiaterkönig im Liede seiner Zeit.
409
Andererseits <ribt es aber auch Lieder, die aucli eia Wort
des Mitleids fUr ihn haben, ja sogar direct an den Kaiser sich
wenden, er möge ihm verzeihen, wie die häufig gedruckte ,La-
mentatio' :
0 frommer Kaiser Ferdinand,
Nimm ihn zu Gnaden an,
Stehe nieht an seinen Unverstand,
Er ist ein junger Mann,
Der nicht betrachtet hat yorhin
Die schwere Last der Krön,
Die ihn jtzond drücket sehr,
Er h&tts sonst nicht gethan. (0. p. 64.)
ja das Lied , Königlicher Majestät in Böhmen Ehrenrettung*
(0. p. 102) hat sogar noch die Hoffiiung, es würden sich die
Verhältnisse des Winterkönigs im Laufe der Zeit wieder bessern
und er sein Ziel noch erreichen. Diese Hoffnung ging allerdings
nicht in Erfüllung; lieisst es doch am Schlüsse von „ Des Pfalz-
grafen offener Schuld'' :
O Gott genad mir armen Sünder,
Kein falsch steckt mehr hei mir dahinter,
Mein Lebtag denk ich an den Winter. (Sch. p. 270.)
Auch die Lieder über den Pt'aIzL(riit"en verstutn iik n nacli und
nach. Das Jahr lt520 und It^'il liat sie in der reichsten Fülle
hervorgebracht, aber schon das Jahr 1022 zeigt, dass man fast
allgemein über ihn «asur Tagesordnung geschritten war. Nur
wenige neue Lieder erschienen noch und auch diese Eumeist
ÜEurbloe und ohne Bedeutung. Das letzte uns bekannte daÜrt
aus dem Jahre 163B.
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Beiträge zur Oeschicbte der nordischen Frage
in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Von
Flitz Andieiiii.
jiWiihr( 11(1 des ganzen 18. Jahrhunderts hat es in der euro-
päischen Politik eine nordische Frage gegeben*: so beginnt ein
yor Kurzem veröffentlichtes, treffliches Werk Über die nordische
Frage % Umso mehr müssen wir es bedauern, dass der Ver-
fasser in das Bereich seiner ebenso geistvollen wie ergebniss*
reichen Betrachtungen nur die Jahre 1746 — 51 gezogen, welche
freilich als ein bestimmter Abschnitt der nordischen Frage zu
gelten vermooren.
Hier soll es nun versucht werden, von der Politik Friedrich's
des Grossen in der nordischen Frage in ihrem späteren Verlaufe
ein Bild zu entwerfen, d. Ii. eine Epoche zu schildern, in welcher
die Verwicklungen zwischen Schweden und den fremden Mächten
häufig einen grossen europaischen Krieg zu entfesseln drohten,
eine Epoche, in der sich nicht minder denn zu?or der geniale
politische Scharfblick des grossen preussischen Königs in dem
glänzendsten Lichte zeigte
*) R. Danielson, Die nordiadie Frage in den Jahren 1746—51.
Helsingfon 1888.
^) Als (irundlage dienen bei diesen Untersuchungen vortugaweiae ge-
druckte Quellenschriften, von denen die Rchwedischen, da sie theilweise auf
deutschen Hibliotheken nicht befindlich, in Stockholm von mir dun-hgeMheo
wurden. Auch habe ich eini^je von den Fxrrrptpn vorwerth«n können, die
ich — fn iliih zu anderem Zweck — wabrend nirincs Anfenthaltes in
•Schweden im Stockholmer Keichsarcbiv, in der dortigen königlichen Biblio-
Beitffige nur Geschichte der nordischen IVage.
411
1.
Die nordisclie Politik Friedricli^s des Grossen bis zum Jalire 1762.
Bereits im Sommer 1744, wahrend der Vermahltingemhand-
lungen swisclieii dem schwedischen Thronfolger Adolf Friedrich
und der Prinzessin Luise Ulrike, der Schwester Friedrich's des
Grossen, war prenssischerseits eine schwedisch-russisch-preussische
Tripelallianz in Anregung gebracht worden; doch liinderto damals
der Widerspruch der Kaiserin Elisabeth von Uussiand ein weiteres
Eingehen auf diesen Plan. Auch der Versuch des preussischen
Monarchen, nach Abschluss eines schwedisch -russischen Bünd-
nisses (6. Juli 1745) durch seinen Gesandten Finckenstein in
Stockhohn auf Wiederaufnahme der Verhandlungen hinzuwirken,
begegnete den grössten Schwierigkeiten. Denn wie sehr die
leitenden politischen Kreise Schwedens auch geneigt sein mochten,
zu dem Bruder ihrer dereinstigen Herrscherin m ein Freund-
schaftsverbftlhiiss in treten und das russische Joch abznschtlt-
telu, — noch weit mehr fürchteten sie die Hache der rujisi.sclieu
Kaiserin und ihrer Verbündeten. Wiewohl aber der erste Appell
Friedrich's an .die l)i£»-nit^ des Königreichs Schweden", seine
Verwunderung darüber, „dass die dortigen Ministres sich so ser-
rilement gegen die Russen betrügen'* ungehört verhallte, gab
er seine Sache noch nicht verloren und fuhr aufs eifrigste fort,
an dem Zustandekommen eines Bündnisses zu arbeiten; weniger
weil er tou Schweden in einem Kriege gegen Russland oder
andere Machte eine hervorragende Hilfsleistung gewärtigte, als
^um den Namen und den Brutt, so es machte*'). Die inter-
essanten Vorgänge auf dem schwedischen Reichstage 174G — 47,
die heissen Kämpfe zwischen „Hüten" und „Mützen", die
energische Politik der jungen schwedischen Kronjninzessin Luise
Ulrike, bei deren Anblick allein schon die nordischen Herzen
höher schlugen, die verr&therischen Umtriebe der fremden Ge-
sandten, namentlich des russischen Freiherm von Korfi', der im
fiinverständniss mit seiner Regierung die Üblichen Rücksichten
thek, in der l'niversitätsbibliothek zu Üpsala und im Privatarchiv des Ober-
kanimerherrn Grafen A. Lewenbaxipt auf S'chloss Sjflholm (Södermanland)
gesammelt. — Die Daten gebe icli alie niicli neuem iStil !
') l'olitische Correapondenz Friedrich s des Grossen V, 4Ü.
rol. Corr. V, 58.
üiQiiizüQ by Google
412
F, Arnbeim»
auf Mässifruiig und Anstand bei Seite setzte, um ^das schädliche
und Frankreich zugetbane*" ') Ministeriuni und da> Thronfoiii^er-
paar auf verstecktem wie offenem Wege zu bekümpfen, — alles
dies bat in dem obengenannien Werke Uber die nordiscbe Fnge
eine ebenso eingehende wie anziehende Daratellnng gefunden ^.
Hier mag wenigstens das glänzende Resultat der yereinten
Bemühungen Frankreichs, Preussens und der schwedischen Kron-
prinzessin wie ihrer Genossen hervorgehoben werden, welches in
den beiden Deftnsivallianzen vom 29. Mai und 0. Juni 1747 luit
Prcuss* 1. und Frankreich gi])tVltt'. Wiclitijj war vor Allem dit
Bestimmung, dass der preu.ssische König die Garantie für die
Thronfolge seines Schwagers in Schweden und dessen Descen-
denten Ubernahm und sich zu gleicher Zeit anheischig machte^
diese Thronfolge gegen jeden Angriff nach Kräften zu yerthei-
digfen. Hatte doch Schweden hiermit einen bedeutenden Schritt
Torwärts gethan und sich wenigstens theilweise aus der russischen
Abhängigkeit befreit, in welcher es sich seit dem Frieden von
Abo 1748 befunden. Mit gutem Gi-undo konnte daher auch der
schwedische Gesandte Karl Rudens( hold in Berlin dicst: Aüian?..
deren Zustandekommen nicht /um wenigsten gerade ihm zu ver-
'hmkcn^). als .ein Werk" bezeichnen, „welches, wie ich hotie,
nicht minder zu unserer Sicherheit als zur Constatirang unserer
Unabhängigkeit gereichen wird**).
Und in der That machten sich die Folgen der beiden Bünd-
nisse rasch genug bemerkbar. Die schwedische Reichstagssession
1746 — 47t die mit einem glänzenden Siege der russenfreundlichen
Mützen begonnen, endete ftlr dieselben mit einer Niederlage, von
der sie erst nach langen Jahren sich zu erholen vermochten.
Kühner deun zuvor erhoben die Hüte unter ihrem Führer Karl
') Rescript an Koili o. Juli (u. St.) 1740^ 8. DanieUou, 1. c. S. 102.
») Yetgl DanieUon, l c S. 101—220.
Tergl. die Depeschen R.*8 im Stockholmer ReichBarcbiv. Bekannt-
lich war B. persona gratiasima am Berliner Hofe» und alt er £nde 1747
diese Stadt verliesB, schrieb ihm Graf Podewila (19. Oetober 1747): ,L*id^
de Tous perdrc y repand poiir moi nne amertume qae je partage . . . avec
la cour et lo public, mais que je ressent.s plus vivement encore. si j'ote le
dire. q'un autro par Tamitie qui a sub.sist^ cntre noits et dont je TOU
demando la contirmation.'' Stockb. Reiclisarch.
^) Rudenschöld au Tessin. Berliu 19./30. Mai 1747. Tesidiiska «Mil-
lingen. Stockh. Reicbeorch.
üiguizcQ by LjOOgl(
Bditrftge zur Qwdiichte der nordiftchen Frage.
413
Gustav Tessin das iiaupt. diiicli gemeinsame Interessen eng an
den «jungen Hof gekettet, in zuversichtlichem Vertrauen auf
die national gesinnte Majorität des echwedifichen Volke».
AUes Bchien den Hoffiiungen Ulrikens zu aelimeiGlieln, die
im Einventändnias mit ihrem Bruder in Preussen^) eifrig auf
«ine EiTweiterung der königlichen Maclitbetugui»8e bei dem Tode
des regierenden Köuiqs Friedrich von Schweden hinarbeitete.
Denn al)p:psehen rlavon. dass dieser im Schlepptau der Mützen
befindliclie . alte, weibische und weibersüchtige Monarch /u Be-
ginn des Jahres 1748 (März und Mai) von heftigen Schlagan-
fällen heimgesucht wurde, die seinen Tod in nahe Aussicht zu
stellen schienen, — weit günstiger noch war es für die Revo*
Itttionsplane der schwedischen Kronprinzessin, dass die Russen,
die bisher drohend an der Grenze Finnlands gestanden, einem
üebereinkommen mit den Seemächten zufolge nach dem nieder-^
iiadiscben Kriegsschauplatze zogen.
Wenn es gleichwohl damals zu einer Revolution nicht kam,
so hiir dies namentlich an dem plötzlichen UniÄciiwun^ der politi-
schen V'erhältaisse des Jahres 174b. Der Aachener Friede war
nämlich flii' Schweden ein Blitzschlag, wie er kaum verheerender
gedacht werden kann. England, Dänemark und vor Allem Russ-
land intriguirten mit erlaubten wie unerlaubten Mitteln gegen
die herrschende Hutpartei und deren Bundesgenossen, das schwe-
dische Thronfolgerpaar. Eine Zeit lang gingen die Wogen der
Erregung so hoch, dass man allgemein beftlrditete, die nordische
Frage werde sich zu einer europäischen Krisis zuspitzen; wie
denn beispielsweise der preussische König m dieser bewegten
Zeit einmal l>itter ironisch äusserte: „Meine Schwester in Schwe-
den erwartet für dieses rrühjahr einen Besuch (1749), der ihi*
nicht sehr ungenehm sein wird"-).
Doch soweit sollte es nicht kommen. Das energische, ziel-
bewusste Vorgehen Frankreichs und Preussens, die hierdurch
veranlasste zögernde Hsltimg Englands und Dänemarks, die kluge
Proclamation des schwedischen Thronfolgers (vom 23. Juli 1749),
Yergl. Danielson, 1. & S. 2dO-^i und meine Daratellung m:
,Die Memoiren il* r Königin v. Schweden Ulrike Luise, Schwester ftriedrich'«
des Grossen.* HaU« 1888, S. 17 ff. (Hallesche Abhondl. z. neueren Gesch.
Heft 22).
Polit. Curr. VI, 4^1.
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414
F. Aroheim.
in welcher er die üim ^^u]<^a>>chriebene Absicht , die Souveränität
einzufüliren , in klaren Worten dementirte und somit Russland
des Vorwandes beraubte, eich als Hüter der bestehenden Re-
gierungsform aufzuspielen und Finnland milit&riscli zu beseteen^
die Beilegung der holsteinischen Differenzen mit Dänemark, —
alles dies wirkte abkühlend auf den Eifer der Petersbuiger
Kriegspartei, und der geplante russische Angriff unterblieb.
Alis am 5. April 1751 der König FriiMlrich von Schweden
starb, erregte dieses Ereignis^, wtlclips walirsc heinlich noch vor
Kurzem einen grossen curopiiischen Krieir ('nttVss<.'lt liaheii vvürdi-.
nur besrheidüiie Aui'merksamkeit. Ja noch mebr; als Adolf
Friedrich durch seine , Königliche Versicherung" vom folgenden
Tage sich toU und ganz auf den Boden der alten Verfassung
stellte, verstand sich die russisfike Kaisenn ireiwillig zu der Er*
klärung, sie werde fortan mit Schweden in dem besten Einyer-
nehmen leben, da ihre Befürcktungen als grundlos sich keraus-
gestellt^). Mit anderen Worten: ein bestimmter Abschnitt der
nordischen Frage war beendet. Sie war aus dem Stadium der
unmittelbaren Krisis herausgetreten: freilich nur um wälirend
der folgenden Jahre im Vc rliorgeneu fortzuwuciiern.
Es hatte sich nämlich schon im V'^erlaufe des Jahres 1750
aufs Deutlichste herausgestellt, dass der angebliche RoyalismuiP
der Hüte in Wahrheit nichts anderes als eine geschickt aofge*
führte Komödie gewesen, dass dieselben keineswegs gewillt waren»
auch nur ein Titeicken von ihren Privilegien und Vorrechteii zu
Gunsten des « jungen Hofes* aufzuopfern. Jkr wenig edel-
männisches Vorgehen erregte den lebhailen Unwillen der leiden-
schaftlichen Kronprinzeijsin, in deren Adern heisses, stolzts
Hohenzoüernblut rollte Es kam zu den heftigsten Auftritten
•) Aublühiiicher bei Danielsou, 1. c. S, 22:> — 417, und Koser,
Friedridi d. Or. im Jahrzehnt vor dem siebenjährigen Kriege. Leipzig 1883.
S. 210—25 (Hitt Taschenbuch, hrsg. v. Manrenbrecher VI, 8).
In dem sn SjObolm befindlichen «Memoire telativemeat & la gaerr»
d*Alleinagne de 1756 etc/, dessen Dorchsicht Oberkammerherr Graf A. Lewec-
haupt mir in liebenswürdigpter Weise gestattoU^, äussert Graf Höpken, da-
mals (Juni 1757) Leiter der auswärtigen scbwedisdi» n i^oHtik. über Ulrike
u. a. : «C'cKt le earacteie de la Reine qui donne le branle et le monvemcnt
[au royaume]. K'^jiril nudHcieux, hautain. imperieux. fonin' «l ui- nr^ (owr
des jilua de^I)(»t iques, EUe ne connait point . . . le senn vi leniie de ,bieo
de rEtaf, mais croit . . . que tout consiste dans la gloire persomielle du
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Beitrage tat Geichichle der nordischen Frage.
415
und CoullicteD, so dass bereits bei dem Thronwechsel 1751
Königin und Hüte aufs Schroffste einander gegenüber standen.
Der Umschwung in den Parteiverbältoissen, welcher zur Bildung
einer «Hofpartei* und einer nach unumschränkter Adelsherrechaft
strebenden «Freiheitspartei* führte, vergrdsserte nur das üebel.
Die beiden Reichstage 1751—52 und 1755 --56 boten em Schau-
spiel, wie es trauriger und klaglicher kaum gedacht werden
k.aiii. Die verfassuugsmässigen Rechte und Freiheiten des Königs
wurden rih ksichfslos verletzt, so dass ,die mon»rchi«c}i-aristo-
kratisch-demok raiische Verfasi-ung'* bald in ein wideriichejs, »un-
haltbares Gemisch von Aristokratie und Demokratie'*^) entartete.
Die Königin wurde als Fürstin wie als Mutter Kränkungen und
DemUthigungen ausgesetzt, die einen jeden, der nicht in blinder
Parteileidenschaft befongen, mit tiefstem Mitleid erfüllen mussten.
Mochte man ihr auch in jener bewegten Zeit mit gutem Grunde
ihr stolzes, hochfahrendes Wesen und manchen unklugen politi-
schen Schritt zum Vorwurf machen, — die erbärmliche Brutalität
ihrer Gegner wurde hierdurch durchaus nicht gerechtfertigt-).
Eine gewaltöunie Katastrophe stand bevor, denn ein Weib
von dein Srhlafre Ülrikt ns, eine Scliwester Friidriih's des Grossen,
konnte und wollte derartige Kränkungen nicht ruhig hinnehmen. Mit
der ganzen Kraft ihrer |t<>r<önlichen Beredsamkeit suchte sie ihre
Freunde zu bestimmen, durch einen Staatsstreich sich der lästigen
Vormundschaft des Reichsrathes und der Stände zu entziehen
und das souveräne Königthum in neuem Qlanze erstarken zn lassen.
Wie aber stellte sich der preussische Kdnig zu diesen Plänen
seiner Schwester?
Jkreits früher haben wir gesehen, wie Preussen und Frank-
reich gemeinsam und in f^utem Einvernelinitn die Hüte gegen
die Mützen und deren eiigiisch-russisciien Anhang unterstützten.
Roi, dans ses [UlriqueJ volontes et dans son bon plaiair. Cea masduK»
nuBee en oeuvre an mojeii de la violence d'nn temp^ment qui ae se
trouve point retenu ni modtfr^ par Taatorit^ de Tlpoiue, canaent dans l*^tat
des agitations continaellee, redoubl^es et extrteieB.*
Bericht an das engl, tfinisieriiun r. 2S. Mftn 1756» a. Räumer,
Beitrage zur neueren Geschichte. Leipyipr 1^36. II, 355 n. 356.
Paiteiisch gefärbt ist neuerdings die Darstellung Fryxell's in den
„Rerüttelser ur Svenska historien". Bd. XXXIX. Wie wolilthiit nd berührt
nn'i dn'^er^pn Malmströiu in seiner ,SYcrii,'e:- püliti»ka hititoria frün
Karl Xil'8 död tili »tatuhoällningen 1772^ fctockh. 1674. Bd. IV!
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416
F. Aroh«im.
Der Umschwuiig in den FarteiverhUltnissen äiulrrte hierin nichta.
Vidmebr hielt sic)i der tratizösische Botschafter Marquis d'HaTrin-
court auf Befehl seiner Regierung noch enger als zuTor zu den
froheren Freunden, welche sich gritosteniheils der Freiheitspartei
angeschlossen hatten, und auch Friedrich der Grosse ertheflie
seinem Gesandten Rohd in StockhohoD den strengsten Befehl, sich
„ni en blanc ni en noir" in die inneren Parteistreitigkeiten zu
mischen. Zwar trat er aus seiner Reserve bald heraus, um im
Namen seiner Schwester die Abberufung des französischen Bot-
schafters in Schweden zu verlangen; aber Muf seine Anklagen
antwortete das französische Ministerium mit Anschuldigungen
gegen den preussischen Gesandten in Stockholm; Anschuldigungen,
deren Wahrheit keinem Zweifel unterliegt'). Genug, der eifrige
Notenwechsel zwischoi Berlin und Paris führte zu kemem
Resultat, ebenso wenig wie der Versuch Friedrich's, durch seineD
neuen Gesandten am schwedischen Hofe, Maitzahn. 1755 eine
Versöhnunn^ zwischen seiner Schwester und diluvrincourt zu
\\ Li ke zu bringen. Die BefHn litung, Ulrike werde sich in die
Arme Husslands werfen, um die dem „bon Systeme* zu^^etliane
Partei zu Falle zu bringen, schien sich bewahrheiten zu wollen:
denn mehr und mehr näherte sie sich den „antisenatorialen*
Mützen und dem russischen Gesandten Panin, «der*, wie sie
selbst in ihren Memoiren äussert, «sich ftlr den Hof sehr inier-
essirte*
Friedrich der Grosse musste eine Entscheidung treffen, ob
er Frankreich sich entfremden oder ob er die Rücksicht auf ein
Familienmitglied den Intertssen des preussischen Vaterlandes zum
Opfer bringen wollte. Natürlich wäldte er das letztere und
demgemiiss hiess es in der Instruction an den neuen preussischen
Gesandten Solms in Stockholm (20. Mai 1755), dass ^nichts
anders übrig bleibe, als dass Ew. Excellenz (Podewils) den
Minister Graf Solms instruireten, den schwedischen Senat bei
kommendem Reichstage gegen die Hoiparfcie mit zu soutenireo*^)'
>) Polit CoTt, VlII. 478.
*) Yerg). meine Dantellvng L c 8. 43, Anm. 8 tmd fOr die qiltv
folgende ScbilderunK S. 48—07.
') Abgedr. in , Fersen*» Uißtorigka Skriaer,atg. g. filiockowetrftni*»
btockh. 1867. II, 105. [Bilaga Hr. IJ.
*) Polit. Corr. XI. 156.
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Beitrige inr Oeaeblehte der nordiicheo Frage. 417
Gleichwohl sehen wir ihn während des Reichstages 1755 — 56
anfangs eine mehr passive Kolle spielen. Die «Politische Oorre-
spondenz Friedrich's des Grossen^ liefert uns Dutzende von Bei-
spielen daf&r, wie er ,zu gedachter Frau Schwester best&ndigluQ
alle Moderation, Beruhigung, Complaisance und Abstellun«^ alles
Aigreurü, M^pris gegen andere und Vermeidung aller Violeuces
geprediget und auf da« Hikhstt- danim ^roheten" lieber
das Be*?ehren Ulrikens nach gros^icii Geldtsiiiniiien — n:itürlirh
zur Austührung ihrer Hevolutionspläne — ging er mit Still-
schweigen hinweg. Der schwedischen Regierung liess er sein
Interesse an der Erhaltung der bestehenden Verfassung in klaren
Worten yersichera ^). Brst das unwttrdige Vorgehen der Reichs-
stSnde gegen ihre Königin in der sogenannten Juwelenaffaire ')
(April-Juni 1756) entfachte seinen Zom^). £& kam zu lang-
wierigen Verhandlungen zwischen Berlin und Stockholm, die das
ohnehin schon f^espannte beiderseitige Verhältniss nur noch yer-
schlechterten, oliiu* dass preussischerseits fin greitbaros. positives
Resultat erzielt worden wäre. Denn einerseits verniotlitL i iicd-
rirli nicht rückhaltslos für stinL' Schwester einzutreten, wie er
gern gewünscht hütte, da er sich ja am Vorabend eines Krieges
befand und die beträchtliche Anzahl seiner offenen Feinde nicht
noch yermehren durfte; andererseits kannte die schwedische Re-
gierung den Umschwung in der französischen Politik und die
kritische Lage Preussens recht gat und verbat sich daher energisch
jeden ,Discours Ober Dinge, welche bloss die innere Reichsver-
fassuTtg berühren und allein der Beurtheilung der Reichsstände
und Nieniaud anderes unterliegen'" j.
«) Polit, Corr. XIH. 27.
*) Der schwedische Gesandte VV'ultwenfctiema «elneibt ans Berlin am
27. April an seine Regierung, c» werde von den inneren Angelegenheiten
Sohwedem wenig gesprochen, .,et, si le ministe in^en a entretenu encore,
ce ii*a ^t^ que pour xne t^moigner Tinl^t qti*on prend an maintien de
notre oosstitution*. Stockh. Keichsarch.
*) Targl. die ausführliche Dantellang Malmetröm's 1. c. IV. 182 ff.
*) (iraf Podewilß erklärte, sein Monarch erscheine ihm «extremement
sensil.le ä ratfront qu'il pit-tendait avoir rtr fait ä la Keine 8a Soeur'.
Bericht Wulfwenstiema's v. 4. Mai, fcjtockh. Keichsarch.
') Vergl. die Instructionen dp« ranzlripriisidonton Höpken vom 21. und
28. Mai an Wulfwenstierna und (l<-n Bericht W.'s vom 0. Juni, dem obiges
Citat entnommen. Siockh. Keichsarch.
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418
k\ AruUeim,
Unter solchen Umständen wird mau verstehen kuunen,
wenn Friedrich bei der Nachricht von dem missglückten Stock-
holuier Staatsstreich (2I./22. Juni 1750), „der l'uneste cannibalique,
so dorten von Neuem passiret" von lebhaftem Zorn ge^en
seine Schwester ergrifPen wurde, der er wenigsteos die indirecte
Schuld an der Verschwörung beimass. Die Briefe an Wilhelmine
TOn Bairenth*) und die Berichte Wulfwenstienias ') geben ans
ein klares Bild von seiner Stimmung. Zunächst scheint er die
verzweiflungsvollen Schreiben Ulrikens völlig mit Stillschweigen
Ubergangen zu haben. Erst bei den Naehriehten seines Ge^ainiteB
über das brut:ilr Benehmen der „niachthabenden" Reichstitäiide
gegen die Königiu ') regte sich in seinem Herzen von Neuem
die Öeschwisterhebe. In einem Briete vom 31. Juli beschwor
er sie in flehentlichen Worten, ihre Gegner durch mildes, freund-
liches Wesen zu entwaffnen; er selbst vermöge ihr keinen Bei-
stand zu leisten, da seine Lage eine äusserst kritische sei^). RQck-
haltsloser und unumwundener vermochte er seine Situation nicht
zu schildern, wie die Ereignisse der nächsten Wochen beweisen
sollten.
Friedrich hatte gehoft't, Schweden werde eine, wenn nicht
preussenl'reuiKlli' lie, so doch wenigstens streng neutrale Haltung
beobachten und sich von der im Ueichsrathe dominirenden -< lifjue
autrichienne" nicht umgarnen lassen^), eine Hoflhung, m welcher
ihn die Berichte seines Gesandten ttber die friedliche, in Wahr-
') Polit. Corr. XIII, 20.
^) Oeuvres de Frpd»'«ric le Grand. XXVIl 1. S. 288—80.
^) W. meldet aus l'frlin 10. .luli. I'ddrwils luiht» von der Ht-fürrbtim^j
gt'8piocljt'u, , Welche UieM^ Natiuicht liier verui sucht und wie «ein köui^^IichtT
Herr uichU sehnlicher wünsche, als die schwedischen Beichsgrondgesetze
befestigt und die Freiheit der Nation trots aller gegnerischen Verracbe anf-
recht erhalt«! zo sehen' (d. Original in schwed. Sprache). Femer heM
es Berim 13. Juli» Friedrich habe in Gegenwart des Marsdialls Sdiwerin
and einiger anderer Persönlichkeiten sich in fthnlichar Weise geiossert.
Beide Berichte im Stockb. Reichsarch.
Vergl. l'uiit ( lt. XIH passitn n. meine Dantellnng I.e. S, 72— 97.
") Folit. Corr. Xlll. 154 u. 165.
*\ IVifdi icli an Solms l;]. Ft'hr. 1757: , Pour ce qui conceme la Su»!'d>\
je iit- ( rnis pas a\x>ir licu <l"» ii rieu ap)>rt'heiider ni d'en rien e!rp6rrr.
situatiuii actuelle dc> ati'aiics de ce royauiüt; ne lui pf-rniettiuit guere de
rieu laire ni contre moi iii eu ma litveur. ' Poüt. Corr. XIV, 270; vergl.
S. 872.
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Beitrüge aar Geachiehte der nordischen Frage. 419
hmt aber Tcrrätherische Haltung des Baron Höpken des Leiters
der auswärtigen schwedisclien Politik, noch bestarken mussten.
Aber er hatte sich Terrechnet!
Im Schosse des Reichsrathes, der nach Schluss des Reichs-
tages (21. October 1756) die Regierungsgeschlfle allein erledigte,
herrschte nämhch eine im<^emein krie^j^orisclie Stiniinung. Das
enrrf Frt'iniilschat'tsverhiiltniss zwischen Frankreich und der
j^chwetiischeTi Senatspartei schloss hei dem TTmschwung in der
französischen Politik eine Stellungnahme für Preusseu von vorn-
herein aus. Andererseits hielt man — freilich ohne jeden Grund
— den preussischen König für den Mitwisser der Revolutions-
plSne semer Schwester und hoffte, bei einem Angriff auf ihren
Bruder dieselbe tief im Herzen zu Terwunden. Und schranken-
loser Uass war es ja, der jene Männer beseelte!
Genug, nur kurze Zeit yermochte die schwedische Regie-
rung den lockenden Anerbietungen Frankreichs und Oester-
reichs-) zu widerstehen. Am 21. März 1757 kam es in Stock-
holm zu einer Convention, der zu Folge Frank reu h und Schweden
auf dem Regensburger lieichstage erklärten, sie wollten den
westfälischen Friedenstractat vor jeder Verletzung schützen.
Kach weiteren Zusicherungen seitens der Alliirten und zeitrauben-
den, heftigen Debatten wurde endlich am 22. Juni einstimmig
im Reichsrathe der Beschluss gefasst, dass 20,000 Mann zur
Garantie des westfälischen Friedens nach Schwedisch-Pommem
entsandt werden sollten.
Am 22. Juli schrieb der Senator K. Fr. Scheffer — der-
') Vergl. die Berichte von Solms Polit. Corr. XIII u. XIV. pn^fim. Die
Papiere des Canzleipnisiflenion Hi^pk^n. von denen t-'m «grosser Tbeil im besitz
des <4rafpn A. Lewenliau))t auf Sjöholui befindlich iiml dort von luir durch-
gesehen worden, zeigen seine wahre. ha^serfüUte (lesiiaiung^ Kf'cren Friedrich.
Das schon früher erwähnte , Memoire rolativement etc.' strotzi beispielsweise
von den heftigsten Anschuldigungen gegen den preuesiscben KAnig, „son
ingratitude, ses fa^ons d'agir obliques et peu nettes . . . Elles ne sont point
ft jnittifier; elles renvenent tons les liens des grandes et petites soci^täs.*
DasUrthetI, waches der schwed. Akademiker BVeiherrL. de 6 e er kfirzHch
Uber Höpken geftllt, ist iweifellos allzu günstig! Vergl. Svenska Akade-
miens Handlingar. Bd. 57, Stockh. 1882, S. 24S^4H,
*) Verirl. meine Mittheilung «Das Urteil eines schwedi-schen Diplomaf^in
Uber den Wifner Ifof im Jahre in: Mittheitnngen des Instituts für
Osterr. Geschichtsforschung X, 288-94.
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420
F. Arnheim.
selbe, dem im spfttereo Verlaufe der nordischen Fnge eine so
bervormgende Rolle bescbieden — : «Wofern man sich nicht un-
geheuerliche Fehler zu Schulden kommen lasst, oder wofern der
Hebe Gott nicht zu Ounsten des preussischen Königs Wunder
thut, müssen wir schon in diesem Winter den Frieden haben ^).''
Der Optimismus, wclclier m solchen Worten zu Tage tritt, er-
scheint ))C';^n-( itli(h. wenn man in Erwägung' zit-lit, dass wenige
Tage zuvor in Stockhuhii die Nachricht von der Niederlage Fried-
rieh's bei Kolin eingetroffen war. Voller Siegeszuversicht über-
schritten daher auch die schwedischen Abtheilungen am V^. Sep-
tember 1757 die preussische Grenze. Aber die erhofBben £rfolge
blieben aus. Schon der glanzende Sieg des preussischen Königs
bei Rossbach*) (5. November) ndthigte den unfähigen schwedi-
schen Befehlshaber Ungern »Stembcrg, Preussisch^Pommem zu
räumen und vor seinen Angreifern hinter den W&llen der Festung
»Stralvunrl Scimtz zu suchen. Krankheit und Hunger, vor Allem
aber die strenge Kälte, decimirten die Vertheidiger^). Erst das
■) Scheffer an Tescin. Drottningholm 22. Juli 1757. Teasunka sam-
lingen. Stockh. Reichnarcb.
*) Es sei mir gCRtattet, einige schwcdiscbo Urtbcile Qber diese Sdblaebt
hier anzuführen. Am 9. Dec. schreibt der Senator N. Palmstiema, ein
eifriger Anhünprr (Ips fi anzöi-isclien Systomf, an To<!<?in : .0"e>;t \h on !e
Roi de Prußse a ventie votr»' iixiome qiie Tesprit vant mieux quo '^i'OiK)
hommes." — Lieutenant A. Jiparre, Theilnehmer an der Schlacht im K»*^-
ment , Royale Pologne*, schreibt am 10. Nov. aus »Neicrode prös de Norti-
hausen" an seinen Verwandten Tessin u. a. Folgendes: ^Le 5., jour dont
lee Fran^ais ae devaient jamais parier . . . L'enaeini ... fit on feo terrible.
Dte l«s premiert oonpe une ierreur anaei panique que deahonoiante B*enipani
tellement de noe troopes qae «ou avoir Ift«h^ que trös pea de ooaps, poor
ne pas dire im eenl, Us te mirent & conrir taat qa'Üs avaient des forces.
Lee Fraa^aie dane ce momeot ^taient absolument indignee du nom qu'i[l£]
portent. On compte la perte des Fran9ai8 taut tues que blesses et pri«
entre 6000 a 7000 hommes et celle des Prussiens toiit-nu-plus ;\ :'.00 . . .
Depuis celn nmr< avons march^ tous les joiir* dans des fort mauvai» chemins
et les nnits (lans Irs liois sans avoir un seul morceau ä mangrer. I/a niisrrf^
etait si graiulc <iu"uu jour j'ai pay«'- un petit f'cu pour un morceau i><' paiii
grand coniniu nia main.'' Beide Biiele in Te&i>inhka aainl. Stockh. Reichsarcb.
>) A. Kerseu an CI. Kkeblod. Stralsund 15. Jan. 1758 : ,La viUe manque
de boie, lee maladiee angmeatent dans ranu^ et cela n'eet point stupvenaBt,
attonda les fatiguee qu'elle a esraj^es depnia quriqoe temps et le freid ex-
oeMif qn'ü a fait dejmie im moie; la caTallerie est dane un ^t pitoyable,
lee chevanx d^^uipage ere?^^, la caiMe militaire dane lee ploe graada
embanas." KOnigl. Bibl. z. Stockholm.
Beitrüge zur Geschichte der nordiscbca Frage.
421
Nahen eines russischen HiUscorps zwang (18. Jum l75Hj die
Preussen zur Aufhebung der Blokade.
Die schwedischen Feldzüge 1758—02 boten ein klägliches
Schauspiel von Zerfahrenheit und Unkenntniss der elemeiitarate&
militärischen ErforderniBse. Die echwedisehe Armee, noch unter
Karl XIl. der Schrecken von ganz Europa, war zu einer Ziel-
scheibe des Spottes geworden. Voll treffender Ironie bezeichnete
eine franz^ische Denkschrift aus dem Jahre 1760 als die einzige
Thätigkeit des schwedischen Hems, .von Stralsund bis an die
Feene und von der Peene nach Stralsund zu nianscliiren" *).
Zwar fehlte es nicht an Männern, die sich den grossen Feld-
herren aus der Zeit Gustav Adolfs würdig an die Seite stellen
lassen und in der Geschichte Schwedens den ihnen gebührenden
Euiunesplatz einnehmen^); aber was vermochten sie, die Ein-
zelnen, gegen den Krebsschaden, an welchem Armee, Staat und
Qesellschaft in Schweden krankten?
Im Juni 1757 hatte Höpken geschrieben: «Wenn der Kiieg
uns zum Glücke ausschlagt, wird der Senat dadurch gewinnen;
ist er aber Ton schlechtem Eri'olge begleitet, was wird alsdann
das Resultat sein? — Der Umsturz der inneren Verfassung und
des firanmsischen Systems"^)! Wie prophetisch diese Worte ge-
wesen, sollte sich zur Genüge erweisen, als am 15. October 1700
der neue Reichstag in Stockholm zusammentrat. Das schwedische
Volk war 1757 in seiner Majorität friedliebend gewesen und nur
widerwillig in den Kampf gegen den preussischen König ge-
zogen^), dessen Schicksal man allenthalben in Schweden mit
regem AntheÜ verfolgte. Die HofEnung der Regierungspartei,
durch glänzende Siege im Auslande die Opposition im Inlande
zum Schweigen zu bringen, war an der Kohnheit der Belling-
') Tergl. Arnetht Geschichte Maria Theresia'«. Wien, 1875. VI, 198.
*) z. B. Lantingshausen. Nicht genug kann bei dieser Gelegenheit auf
den trefflichen Aufsats des schwed. Akademikers Malm ström äber Lantings-
hausen hingewiesoi werden: in S^enska Akademien« Haadlingar LXII, 85 iL
Stockh. 1886.
') ^Memoire relativenient ä la guorre d'AUemagne de 1756 etc.** Archiv
dC8 nrafm A T.'^wenhanpt SjÖholm.
*) Memoire (-le. in. üben): ^Le i»t'U|)le de Stockholm et de la campiigne
ou je viß. est pn-vonu pour le Roi de Prusse et con-siclere sa cause oornme
Celle de Dieu et «ie la religion ... Le penchunt de la nation va vtirä le
repos.*
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422
P. Arnh«iiii.
sehen Huöiirejj und Pommerschen Milizen zu tichanden gewor-
den. Bei Beginn des Reichstages herrschte daher auch in den
Kreisen der Fninzosenfreunde die grösste Verwirrung und Zer*
fahrenheit, während die numeriaeh wie geistig bedeutende Oppo*
aition unter der Führung der schwedischen Königin klar und
zielbewusst den parlamentarischen Kampfplats betrat.
Leider mQssen wir es uns hier versagen, auf die Debatten,
Intriguen und Wechselfölle des äusserst interessanten Reichs-
tages 17(5U — 1702 näher cinzutrelion Lani^e schwankte das
Zünglein der Wage hin und her. Siege wct iiselten mit Nieder-
lagen. Endlicli, am 24. Auf^ust 17(51. fiel die Entscheidung,
indem der ränkevolle Graf Pechlin, « in pari nmentarisc her Oondoi-
tiere ersten Ranges, Ton dem noch später häufig die itede sein
wird, mit einer Stimme Majorität von den Anhängern Ulrikens
aus dem Ritterhause ausgeschlossen wurde. Hiermit war der
Sturz der Freiheitspartei besiegelt. Bei jeder Abstimmung mehrte
sich die Zahl der Friedensfreunde, wobei preussisches Geld eine
nicht unwesentliche Rolle spielte'). Mit jedem Tage machte
sich bei den Anhängern des lianzösischen Systems eine Spaltung
mehr und mehr benu rkliar. Scliliesslit Ii salien sich dieselben
gonöthi«xt, der sehwedischeu Köni^nii die Hand zur Versöhnung
darzubieten, um nicht ein ähnliclies Schicksal für sich herauf"
zubeschwören, wie sie selbst es 175() den Freunden des König-
thums bereitet. Am 13. März 17(j2 stellte der LandmarschaU
Graf Axel Fersen ^) im »C^heimen Ausschuss* die formelle An-
frage, ob es sieh nicht empfehle, auch ohne Torherige Befragung
der AUürten eine Friedensconyention mit Preussen abzuschliessen.
Den grOssten Triumph aber feierte Ulrike, als sich der Reiclis-
ratli an sie mit der Bitte wandte, die i riedensverhandlungen
mit iiirem Brinier Friedrieh brieflich eijileiti^ii und vernn'ttt'ln zu
wollen. Bekannt ist die Antwort des j»reiissischen Kuni;,^s, er
, sei aus Liebe zu seiner Schwester bereit, jeglichen QroU Über
*) Veri^l. meine Darstellung 1. c. S. 125—40.
Vergl. meine Darslcllunf? 1. c. S. Iii 11. und die Briefe Friedrichs
au Ulrike, abjjedr. aU Beilagen zu Fersen'« Hiiit Skrifter III, 319—23.
"t Nocii um 9. Auff. 1760 äussert Fersen zu Ekeblad seine ,indeci,sion . . .
de quitter Tarmee pour aller presider au malheur de TJ^tat*. Kgl. Biblioih.
Stockholm.
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Beitrüge sur Geachichte der nordischen Frage.
428
dcbfi ungerechte, sonderbare Vorgehen der schwedischen Natiou
ZU vergessen und den Feindseligkeiten ein £nde zu machen^).
Am 22. Mai 1762 wurde ani Hamhurg der Friede zwischen
Schweden und Preussen unterzeichne^ der f&r beide Länder den
«Status quo ante* festeetste.
11.
Die russisolL-preuäsische Allianz vom 11. April 1764 und ihre
Vorgescluuhte.
Die dänische Regierung war in ihrer schwedischen Politik
den froheren Traditionen treu geblieben, d. h. sie erachtete die-
jenige Partei fBr ihre Freunde, die das öleich^^ewicht zwischen
der königlichen Autorität und der Sonatsgewalt und die bestehende
RpErii rungsform aiifn ( ht erlmltfii wissen wollte. In ihrem Auf-
tr,igo hielten sich die diinisclicTi lievollinäehtigten in Storkholm
seit 17^)1 stets zu der Freiheitspartei, und sogar die Abneigung
des Grafen Höpken gegen Dänemark ^) vermochte der Politik des
Grafen Bernstorff keine andere Richtung zu geben.
Vergl. Oeuvres de Fr^d^ric le Orand V, 161. Am 18. Hai 1762
echraibt der spfttere Relefa^Bsler K. Sparre aus StocUioIm an «einen Ver-
wandten K. G. Tessin: ,Man erwartet tflgUeh die Yeröifentlichnng (des
Friedens] und es wird viel von einem Briefe des preossischen Königs ge-
sprochen, der beweisen eoU, dass die Königin allein es sei, der hierbei die
Ehre zukomme. Scinp prpiiss. Mn.j. haben nirbt ohne dio fxi'^^^'sto riinilie
den IVir Sie iM'inliclim (irdanken ertm^'t-n kTmncn, Sich iui Kriege mit finer
Nation 7.U Ijt.'tinilon, die Sie | Friedrieb] elirt-a und bochschützen, . . . und iUier die
eine ScbwwUir regiert, die Sie so sehr lieben." — Wenige Tuge spüler ^4. .luni)
beisst es: «In der Plenarsitzung des Tages wurde durch einen Protokolls-
aiismg des GebeimeiL Ansschassea der Friede pablidrt Die Nachricht wurde
mit einem Frendenstarm begrfisst, den m beschreiben mir Schwierigkeiten
Temrsachen würde. Der Geheime Ansschnss hatte gdegentiich des Friedens'
abschlusses eine Danksagungsadresse der St&nde an den KOnifr vorgeschlagen»
die auch eineFfllle von Artigkeiten für die Königin . . . entbält. Die Adresse
ist in den pomphaftesten Ausdrücken abgefusst und wird in der Beichst»gs-
zcitung gedruckt . . Diese Uriete finden sich mitgetbeilt bei Ornsenstolpe.
PortefeuiHe. Stockh. 18:^7. I. 8:*»— 89.
^ Bernstorff an den Herzog v. Cboifetil. Kopenh. 22. Aug. 17o9:
Höpken sei ein Mann, ,qui hait les Diinui:^ |iar liulutnde et ]»ar principe et
qui ȟuhaittjrait avec passion que toul Frau^avs en tlt autant." Correspon-
dance entxc le Cte. J. U. £. Bernstorff et le Duo de Choiseul 1758-66
D«nt8€he Zeftscfar. f. Oeachü'btsw. 1889. H. t. S8
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424
F. Arabeiin.
Unter solchen Umständen musst« „eine geheinje Liga zwiscfaieix
dem Könige von Preussen, dem König oder vielmehr der Königin
von Schweden und den Erben des russischen Thrones" — und
an ihr Vorhandensein glaubte die dänische Regierung schon £nde
August 1759 ^) — äusserst gefahrdrohend erscheinen, und zwar
nicht nur ftlr Dänemark, sondern namentlich auch für Frank-
reich. Denn wenn es der Königin Ulrike gelang, mit fremder
IliJl'e die Zü<j;ol der iJerrschaft wieder zu ergreifen, so waren
alle Kmiii^ensrhaften. welche die französische Politik nach Jahr-
zehütelauger mühevollpr Arbeit in Schweden aufzuwei>en ver-
mochte, mit einem JSciilage über den Haufen geworfen, waren
die zahlreichen Millionen, die man zur Aufrechterhaltung des
französischen Systems in Stockholm au^ewendet, völlig wirkungs-
los verpufft und verschleudeirt worden.
Der Herzog von Choiseul hatte die drohende Gewitterwolke
wohl bemerkt, die im 'Norden des europäischen Horizontes her-
aufeog und befürwortete desshalb bei den Höfen von Schweden
und Dänemark angelegentlich den Abschluss einer französisch-
däniscJi-s( iiwtdisclieii Tripelallianz. Alur von einem Aufgeben
der per.sönliclien Rikksicliten un'l Interessen zu (iuiisten der all-
gemeinen Sache konnte bei den skandinavischen BrudervtUkern
damals um so weniger die Rede sein, als das Bewusstsein der
engen Zusammengehörigkeit, der Grundsatz: «Einigkeit macht
stark'', ihnen noch gar nicht geläufig geworden. Genug,
Bemstoiff wie Höpken verhielten sich dem französischen Vor-
schlage gegenober durchaus ablehnend und wenn auch die
dänische Regierung später auf dem Reichstage 1760 — 1762 die
fp. p. P. Vedelj. Koppnh. 1871, S. 1.^5. Vi r^'l. Correspondance Minist« rit lle
du Cte J. H. K. Bernstorrt, p. p. P. Vedel. Kopenh. 1882. .1, 158 ; 374-76;
ä81 u. s. w.
*) B. an Ch., 22. Aug. 1759. Comepondanoa etc. S. 52.
■) Gh. an B., 29. Juli 1759: »Dan« V4^t oü «ont les choaei actuelle*
ment, ai Tlmpdratrice de Rnsrie monmut et qne le Ghraad-Ihic Ini 8tteoWt>
il n'j a pa« de donte qae oe Prinoe s'aoirait an Roi de Pmaae et que le Boi
et la Beine de SuMe deviendraient n^oessairement deapotiqnee dans leor
royaume.' Corresp. S. 42.
Yfrgl. Vedel. Den aeldro Orcv Bernstorff-? Mini^tcniira. Koponh,
1882. S. 125—27 un.l !«r, ff.; Corresp S. 20-91 u. L. de Geer. in SvensU
Akadoiiiion« Handlingar. Bd. 67, S. 323 ff. u. 328 ff. (sehr parteiisch ZQ Gunst«»
BCpken's). ätockh. 1882.
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BeilrKge tax Oeadiiebto der nordiscben Frage.
425
schwedische Senaispartei unterstützte, so Hess sie docli gänzlich
die warme Theünahme yemussen, ohne welche selbst die grösste
Geldsumme nur wenig aosasuriehten vermag Die bösen Folgen
einer derartigen Handlungsweise machten sich bald genug gel-
tend. Wie schon frQher erwähnt, endete der Kampf der Par-
teien mit einem glänzenden Siege der# Königin ühike. Der Tag
schien nahe, an welchem dieselbe ihre Rachepläne c^egen den
feindlichen Nat h))ar8taat verwirklichen und ihre Toiileinde, die
Dänen, den wilden Orimm ihres Zornes empfinden lassen würde!
Und gerade in diesem kritischen Augenblick sank die erbitterte
Gegnerin Friedrich's des Giossen, die rassische Kaiserin Elisa-
beth, ins Qrab, bestieg Peter lU., ,der unversöhnliche Todfeind*^ *)
Dänemarks, den Herrscherthron!
Schon bald nach der Wahl Peter's zum russischen Thron-
folger (1742) hatte es sich herausgestellt, dass derselbe den
glüheiuleii Hass seiner gottorpist lien Vorfahren gegen Dänemark
in vollstem Masse geer))f. Ein Versuch der dänischen Regie-
rung (1749 — 17'")"), die Bei)e<^un^^ des uralten schleswig-holstei-
nischen Zwistes durch einen Ausgleich herbeizuführen, scheiterte
in kläglichster Weise, indem selbst die hohe diplomatische Be-
fähigung des Grafen Ljnar es nicht vermochte, den kindischen
Trotz des Grossfürsten zu Überwinden Eine drohende Wolke
lagerte mithin Uber Dänemark, als Graf Berastorff im Jahre 1751
das Ruder ergriff, um das dänische Staatsschiff zunächst an zahl-
losen Klippen und Untiefen geschickt yorttberzusteuem. Er hätte
kein so meisterhafter, scharfdenkender Politiker sein müssen,
um nicht dem Wolil seines Landes die eij^enen Sympathien und
Antipathien aufzuopfern. Unbekümmert um l.o!» und Tadel des
Auslandes bewahrte er während des siebenjährigen Krieges die
Neutralität obwohl zwischen ihm und dem preussischen König
') Vergl. M a 1 III 8 t röm, Sveriges politiska liistoria. Bd. V , .Stockh.
1877. und namentlirh Vodel, a. a. 0. S. 178 — 89 (freilich von national-
dänistheip Farteistandjiunkt).
Corresp. iS. 141 ; vergl. 143.
') AusflQhrlicber bei l\ Yedel, Grev R. F. Ljnar in: Danitk Historisk
Tidskrift Abth. IV. Bd. IV, S. 568-86 und die Beriefate Lynar*« abgedrackt
in: Des weiland Grafen R Lynar hinterlMaene Staatsschriften. Eatnbiug
1798. h 298-584.
*) Benittorff aa Baron Bachoff in Wien (Kopenh. 25. Aag. u. 26. Sept
1758): »Le Roi ne se laiwem ^braoler dans aon syatöme et eotrslner hon
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420
F. Aroheiin.
zweifelsüimt; eine pt-idünliciie AUiieij^ainj^ bestaudeii Freilich
war es nicht Gerechtigkeitsliebe, welche Hernstorü zu einer sol-
chen Haltung bestimmte. Vielmehr handelte es sich für den
däniscliea Staat um Sein oder Nichtsein und galt es vor Allem,
eine AnnlÜientiig Rumlands nach Möglichkeit zu rerhinderii').
Während der Thioiwechael in Petersburg bei den Danen
die grösste Bestürzung und die schlinunsten Befttrditangen her-
vorrief, begrUsste Friedrich der Gkosse diese Botschaft mit tin-
verhohlener Freude, zumal Peter III. bereits als Grossiiirst seine
Vorliebe iür alles Preussii^che wiederholentlich bekundet hatte.
,T)ie russische Kaiserin iist todt; der neue Kaiser ist uns sehr
wohlgeMunt" : so schrieb er am 11. Februar an seine Schwester
in Stockholm^); und er war nicht der Mann, der sich die un-
verhoö't günstige Conjunctur entgehen liess, in ein freundschaft-
liches Verhiütoiss zu Eussland sn treten. Sogleich entsandte er
den Obersten von der Goltz in einer ausserordentlichen Mission
nach Petersburg und ermächtigte ihn, die Garantie Prenssens fttr
die Besitznahme Holsteins dnreh Peter und die Neutralität für
den Fall eines dänisch-russischen Krieges anzubieten. Mit offenen
Armen wurde von der Goltz am kaiserlich-russischen Hofe em-
pfangen, hie Verhanilhintren nahmen einen ebenso glatten wie
schnellen Verlauf, und schon am 5. Mai wurde zu Petersburg
der Friede, am 19. Juni ein Allianz vertrag unterzeichnet, von
denen namentlich der letztere hier besonders hervorgehoben wa
de sa route ni par les reproches qu'on lui teinoi|?nc ni par les e^speniiices
si va^^iies et si incertaine« qu'on Ini presente et par Icsqueiles il eet trop
sage püur so laisser UMirrer." Feiiu r: ,Sa Maj. ^Vst rf.-oluf a la neutmlit^
par nmonr pour lajuhtice et par anionr [ our So peuples". Correspondance
Muiibterielle etc. Kopenh. 188*2. I, 264 u. 2t>(i.
') Zahhreiche Beispiele bei Vedel, S. 22-24. Bemstorff an Qtaf
Aneburg in Stockholm (Ko]>cnh. 15. Aug. 1757) : ,Le roi de Prawe n'a risn
fait oontre le Daaetnarck; de qael droit {»BrtidperioD8*noiu done 4 ooe
gaerre qni ne notw regavde paa et poorqnoi prendrione-notis lee ames
eontre un princc qtii ne noua a point attaqate . . Corr. Min ist 1. 143.
•) Vergl. [Vedel]: Grcv v, d. Ostens Gesandt^kaber, in Dansk Hiütoriflk
Tidakritt. Abth. IV, Bd. 1, S. 521 ff. ; Vedel, a. ä. 0. S. 131-77. — Bem-
»torff an Choiseiil, Kopenh. 23. April llf\0: ^Depois que la Russie 8'e?t fait
connaitre uu\ natlons policees He rMuiupo, eile est Tobjet de la terrcur de
toutes cellps (lont eile s'approche." Corrpsp. S. IHK, verjrl. 141 ii. 143.
^1 r>ifst'r Hrif*f ist nach dem Orij^nua! von K 1 i ii c k o w s t r ö m in den
Beilagen zu t eröen s Hiatonska ^krifter Iii, 32o ubgetiruckl wurden.
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Beitrige sar Geschichte der nordischen Frage.
427
werden ▼erdient . da sich der preussische König durch verschie-
dene Separatartikel uusdrQcklich verpflichtete, auch das Recht
Peter's auf Schleswig durch nachdrOekliche VorsteUungen und
erforderlichenfaUs durch nuHtSnsche Hilfe zur Anerkennung zu
bringen.
In Dänemark sah man, nachdem der Thronwechsel in Peters-
burg erfoljt^t. den kommenden Ereignissen völlig fassungslos ent-
gegen. Nur Gnif BernstorlV bewahrte in diesem kritischen Augen-
blick tleii gewohnten Gleichmuth und erf'asste mit klarem Blick
die Sachlage. Auf sein Geheiss wurde einerseits nichts verab-
säumt, was der Eitelkeit des neuen Zaren schmeicheln, wurde
alles rermieden, was der persönlichen Gereiztheit desselben gegen
das dänische Königshaus neue Nahrung zuführen konnte. Anderer-
seits aber traf er gleichzeitig die energischsten Massnahmen, er-
schöpfte er die Wehrkraft des kleinen Insellandes fast bis auf
das Snsserste Mass, um einem etwaigen Angriff seitens Russlands
energisciien und erfolgreichen Widerstand h isten zu können.
Wennfrleich die A\ intermonat-e verflossen, ohne dass es zu einem
offenen Bruch zwischen jenen beiden Staaten gekominen wäre
so konnte man es sich doch in Kopenhagen nicht verhehlen, dass
die Hoffnung auf einen längeren Bestand des Friedens, die Aus-
sicht auf eine friedliche Lösung des schleswig-holsteinischen Con-
flictes schwacher war als je zuvor; denn abgesehen davon, dass
der tief eingewurzelte Hass des russischen Regenten gegen Däne-
mark froher oder später eine gewaltsame Waffenentscheidung
herbeifnhren mnsste, so schien gerade jetzt die Befürchtung einer
russisch-schwedisch-preussiseheu Liga sich v.u verwirklichen.
Die preussische Diplomatie hatte sich zu Petershur;Lr im Auf-
trage Friedrich'» des Grossfü *^itrig zu Gunsten der krmiglicheu
Interessen in Schweden bemüht, und zwar allem Anschein nach
mit dem günstigsten Erfolge. Konnte von der Goltz doch bereits
am 5. März, d. h. am Tage nach seiner Ankunft, nach Berlin
berichten, Peter III. habe im Verlaufe der Audienz geäussert,
der russische Gesandte in Stockholm, Ostermann, sei angewiesen
') Es ist dies vornehmlich das Verdienst der nächsten Umgebung des
neuen Kaisers, die ihren hervorragenden Kinflusn zu Gunsten des Friedens
in die Wagschale warf, so z. B. der englische Gesandte Keith, der Holsteiner
K. V. Saldem und der Frins Georg Ludwig v. fiolstein^ottorp. Vergl. Vedel»
S. 196- 204.
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428 ArnheiiD.
worden, „die ISituation des Königs von »Schwedeu angenehmer zu
gestalten" und „ihm die Souveränität zu versdiaffen". Unter
solchen Umständen Terabsäumte es der preussische König nicht,
seiiie Schwester wiederholentlich zu ermahnen, «den Moment zu
benutzen* und sich mit dem Kaiser zu verständigen, «der von
Dänemark aUes zurflckzufordem gedenkt, was das Haus Gottorp
in Schleswig verloren* und mit dessen Hilfe es ihrem Oemahl
ein Leichtes sein werde, über die frunzu.^ische Partei zu triuiii-
phiren und die frühere (ii wall über den schwedischen Senat
wiederzugewinnen Immer günstiger hiuteten (iie Nachrichten
aus Petersburg, so dass er bald «positiv sagen zu könneu"
glaubte, der neue russische Kaiser sei «von den besten Absichten
gegen den schwedischen König beseelt* und «alles werde nach
ihren Wünschen ausschlagen*, wofern man sich mit jenem «durch
eine Vertrauensperson* (par quelque homme de confiance) in
näheres Einvernehmen setze, wozu die Thronbesteigung einen
willkommenen Verwand böte*).
Die Königin säumte nicht, die Rathschläge ihres Bruders zu
befol<]^en und beorderte den Kannnerliorm Baron Düben an den
russiseiien Hol zur Begrüssung ihres kaiserlichen Neffen*) in
seiner neuen Würde, während gleichzeitig Graf Buturlin aus
Petersburg eintraf, um die Thronbesteigung Peter's officiell zu
notificiren, die besten Freundschaftsversicherungen mündlich zu
geben und vor Allem sich der UnterstQtzung Schwedens in dem
bevorstehenden dänisch-russischen Kriege zu versichern^). Zwar
äusserte Ulrike wegen einer zu hefärchtenden feindseligen Hal-
tung des Eopenhagener Hofes anfangs Bedenken; doch wurden
') Friedrich an Ulrike, 4. April 1762; abgedr. in Fersen 's Hiat SkrifU
Iii, 327.
Friedlich an l inke, Breslau 27. Maxz 1702: »Ce que vous votilez
gagner d'ailleurs, comptcz quo vous robtiendrez par ratsistance derEmpcvenr
de Rtissie qui est tili ponr aa maison, et qae voua triompherei da ptaü
fnui9ai».* Fereen^s Hiat. Skriffc. in, 32S» vergL 825 q. 827.
*) Friedrich an ülrike. 11. April 1762. Feraen^s Bist Skrift. YIII, 890.
Stockh. 1872.
'*) Peter's Onniahlin, Katharina, war die Trx bter der verwittwet«n
Prinzessin v. Anhalt-Zerbst. der Schwester des Königs .\clolf Friodncli von
Schweden. Peter selltst war p^loirhfall« mit Adolf FrieHri-li iiahr vi^rwandt.
Siehe dk- Bemerkuugen Ulriken« in ihren Memoiren; abgedr. iu
Fersens Mist, «krift. III. Ub.
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Beiträge zur Geschichte der nordischen Frage.
429
dieselben durch die Versicherung beschwichtigt, Diinemiirk sei
durch die schleswig-holsteinische Angelegenheit völlig in An-
spruch genommen imd werde keinen Einspruch erheben, wofVni
König Adolf Friedrich «die ihm nach den Gesetzen und der
bestehenden Regieningsform zukommende königliche Autorität
wieder herstellen wolle* und hierzu wollte Peter, wie er in
•einem Handschreiben an den preussischen König erklärte, gern
seinen Beistand leihen, unter der Bedingung, dass die Schweden
,ihn in den gerechten Ansprüchen seines lierzoglichen Hauses
gegen die Dünen mit ihrer Flotte uutcrstütiiten, wenn er sich
gezwungen sähe, zu den Wallen seine Zuflucht zu nehmen''").
Ja, es verlautete sogar gerüchtweise, Peter habe dem schwedi-
schen Gesandten Posse in einem mündlichen Gespräch den Be-
sitz von ganz Norwegen als Lohn für eine Betheiligung am
Kriege versprochen').
Graf Bemstorff war sich der Gefahren wohl bewusst, die
ein Bttndniss zwischen der Königin Ulrike und ihrem kaiser-
lichen Neffen fOr Dänemark heraufbeschwören musste^). Er be-
mühte sich daher angelegentlich, der „guten Partei* in Schwe-
den, d. h. den Anhängern des französischen Systems, Muth ein-
^uflös.st'ii, ihnen die Kriegsgefahren im schlimmsten Lichte zu
zeigen und sie so zu einem beschleunigten lieichstagsschlusse zu
bestiuunen Alles dies geschah seinen Wünschen gemäss; am
*) Friedrich an Ulrike, 14. Mai 1762. Fersen*! Hirt. Skrift UI, 828. —
Bemstorff tchreibt an den dftn. Gceandten ia Stockhohn, Schade (Eopenh.
1. Fehr. 1762): „II [Pt t>-i III.] donnera un ri grand poids h la balance en
favenr des Su^dois royalistei; et de la Reine, amie de ce parti, que oette
princesse pourra parvenir a ce but depuis si longtemps desire d'ecrascr sps
adversaires et avec eux In lihprt(^ dr la Suede*^ . . . Dans ce funeste moment
il iniport»' luoins au Üoi [de Danrniarck] qui domine en Suede . . .; il lui
ihipurtf sLulement que la Siiedt* leste libre et pour vous dire tout ea uu
luot^ (jue la lieiüt: du puit»8e paä joindre les forces de ce rojauiiie ü celles de
la Russie pour L'attaquer Lui-meme." Corresp. Minist. II, 3 — 5.
Friedrich an Ulrike, den 21. Mai 1762. Fersen'« Bist Skria III, 329.
») Schack an Bemstorff, 21. Mai 1762. citirt bei Vedel a. a. 0. S. 226.
*) B. an Sch., Kopenh. 19. Febr. 1762: ,De tous les projeta . . . celöi
qne le nonveau csar paraH avoir concert^ avec la Reine de SuMe, est le
pIns fttnesie.* Corresp. Minist. II, 7.
^) B. an Scli^ Traveadahl 14. Juli 1782: aVoas ne laiaseres pas de
fiure observer aus amis de la SuMe et de aa libert^ oe qu'ile ont ä attendre
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430
F. Arnheim.
21. Juni fand die letzte Heichstagssitzung statt und am 28. ^
klärte die schwedische Regierung officiell dem Grafen Ostermann,
Schweden sei entschlossen, sich während eines russisch-dänischen
Krieges durchaus neutral m verhalten und könne daher weder
den russischen Schiffen freie Fahrt auf der Swine und den Aufent-
halt in schwedischen Häfen, noch dem russischen Heere den
Ihurchmarsch durch Pommern und die Versorgung mit Lebens-
mitteln daselbsf gestatten.
Hätte die Küuigin Ulrike, wie sie in ihren Memoiren be-
hauptet^), (Iber die „Propositionen** Peter's ,oft mit dem Grafen
Ekeblad discutirt** (dem Leiter der auswärtigen schwedischen
Politik nach dem KUcktritt Höpken'fi im Jahre 1761); hätte sie
ihren EinflttSS ZU Gunsten der russischen Vorsehläge in die
Wagschale geworfen, — sicherlich würden Httte wie Mfitssot
wenngleich mit Widerstrehen, ihren Insinuationen Qeh9r geschenkt
haben, um sich in ihrer Gunst m erhalten* Aber es war Ulrike
damals nicht sowohl um einen Krieg als yielmehr um die fried-
liche Durehftthning ihrer Machterweiterungspläne zu thun, woni
sie grosser Geldsummen bedurfte. Der abschlUgi<,'c Bescheid,
den sie von ihrem kaiserlichen Neffen erhielt, an den sie sich
dieserhalb frcwendet -'), wirkte iiatürlicli auf ihren Krieg«eifer
ausserord«}ntlicli abkühlend, und völlig wirkungslos verhallten die
Ermahnungen Friedrich'» des Grossen, sieb die Freundschaft de^
Kaisers zu bewahren, seine Worte: «Der Kaiser wird sicherUch
Dänemark den Krieg erklären. Du musst Dich darauf gefsflst
machen').*
Am 12. April hatte Bemstorff der russischen Regierung eins
Oonferenz zur Schbchtung der beiderseitir^en Streitigkeiten vor^
geschlagen, und es war auch schliesislich den Vorstellungen des
de loi [Peter], oa ses liaiMos avec la Reine et sa paasion aveugle." CorreHp*
Minirt. II, 78; ▼erffl. S. 46 [an v. Wedel-Fr^« in Parin (Ko|>enli. 22. Hai VJ^V
>) Abgedr, in Feraen^a Hi«t Skrift. lU. 318.
^ Friedrich an Ulrike, 25. Hai 1762: ,11 ne conviendra pas qnft vaut
faasies solliciter la cour de Rvwsie pour en tirer du secoors en aigeat
saiB qu'elle en est depourvue ä, prdsent et une teile demandc ne saurait
qae nuiie a vos autrea iuterets essentiels." Fersen's Hist. Skrift. VIII, 2W
') Friedrich an Uhiko, 1L^ Juni 17'i'2: ,11 me scmble qne votrf p<il'-
tique tlcvrait f-fre do tirt'r tout le jKirti que vous pourre/. de i'amitif de
rKmix ri'ur de Hvissic pour rt.-gaguer toute-s les bniiiche» du pouvoir Royal
qa*on a elaguees peu u peu." Fersen's Hist. .Skrilt. VIII, 296 u. 297.
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Beiträge snr Qeschiehte der Bordiseben Frege.
431
preussischen Königs, der einen Krieg unter allen Umständen ver-
mieden zu sehen wünschte, wie den Anstrengungen der Peters-
burger Friedenspartei gelungen, den Trotz des Kaisers zu brechen
und seine Einwilligung zur Abhaltung einer Conferenz in Berlin
zu erlangen. Gleichwohl gab sich die dänische Regierung von
vornherein bezOglich dieser Conferenz keinen Hlusicnen hin.
Man wusste in Kopenhagen, dass Peter die Verhan<llin»geii nur
als ein diplomatisches Koniödienspiel betrachtete, dass er gewillt
war, durch seine Delegirten B.iron von Korfi" und K. von Saldern
die bärtesten, unannehmbaren i^edingungen stellen zu lassen^).
Genug, jedenfalls war es das Beste, den ohnehin unTermeid-
lichen Krieg mit der kampfbereiten dänischen Armee und der
Flotte so schnell als möglich zu beginnen. Auf die Nachricht
hiUf die Russen hätten auf ihrem Zuge nach Holstein die schwe-
disch-pommersche Grenze berührt und in der Nähe von Anklam
mti grosses Lager aufgeschlagen, überschritten am 9. Juli die
Danen die niecklenburgisclie Grenze.
Aber am Ta^^e vor (iein P^inmarsch des dänischen Heeres
hatte sich zu Petersburg ein weUer.sehüttemdes Ereigniss voll-
zogen: der Sturz Peter s III. Seine geniale Gemahlin Katharina
war an die Spitze der zahlreichen Unzufriedenen getreten Die
Verschwörung gelang voUkonunen und innerhalb weniger Stun-
den war die anhaltinische Prinzessin AUeinherrscherin geworden.
Schon am 31. Juli konnte Bemstorff den Gesandtschaften
m einem Rundschreiben melden, die Kriegsgefahr sei überstan-
den, und wenige Wochen später (13. August) erklärte Baron
▼on Korfif feierlich in Kopenhagen, Ihre kaiserliche Hoheit be-
') rL-btr Saldern vergl. E. Holm, Caspar v. Saldem og den tlansk-
norske regeriug, in Daosk Hist. Tidskr. Abth. IV. Bd. 3, S. 73 ff. Die
Ht- iliner Conferenz trat in Folge der Ereignisse am 8. Juli überhaupt nicht
zusammen. In Berlin veilte bereit« seit einiger Zeit im Auftrage Bemstorfta
der Uraf v, d. As?irl)ur)^' . dt'in e*« gelang, den preus«». Minister des Aus-
wärtigen, Graf Fiuckeui^tein, und dt-s.'-fii Moniiichtai für Uiü friedliche Ver-
mittlung günstig zu stimmen. Wrgl, Denkwürdigkeiten des Freiherrn von
d. Asseburg, hrag. v. Varnhngen v. Ense, Berlin 1842, S. III ff. u. Vedel
a. a. 0. S. 220—24.
*) Der fraozOaiache Gesandte firetoofl schreibt sdion am 18. Juni 1762
aus Petersburg: .LHmp^ratrice a da coorage daas Vkmt et daas Tesprit;
eile est aim^e et respect^e aussi gän^lement qae le Csar est bal et
m^risä." La conr de Rnisie, il y a cent ans, 1725—88. Berlin 1860,
S. 190.
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432
b\ Ariiheim.
trachte Alles als unj^^eschelioii. was in der letzten Zt it bezüglic h
des holsteinischen Zwi.stes gesagt und gcthan worden, und hotie
auf eine Erneuerung und weitere Entwicklung der alten, inner-
lichen Freundschaft, die Jahrhunderte hindurch zwischen dem
beiden Höfen bestanden.
Der Sturz Peter'e III. und seine Ermordung wenige Ta^
später (17. Juli) war für Friedrich den Grossen, wie er in seinen
Memoiren sagt, «ein schmerzlicher, fühlbarer Schlag". Denn
wie konnte er hoffen, bei der Kaiserin Katharina die wohl-
wollendü Gesinnung ihres iieinalils wiederzufinden, wenn die
ersten Nachrichteu aus Prcussen und Pommern meldeten, dans
die Russen sich zum Wiedel L»»^ginn der fV'indseligkeiteii an-
schickten, wenn am 0. Juli in Petersburg ein kaiserlicher Ukas
erschien, in welchem der preussische König als der unversöhn*
liehe Erbfeind Russlands gebrandmarkt wurde. Kurzum, alle
Anzeichen schienen darauf hinzudeuten, dass Preussen sich am
Vorabend eines neuen Krieges mit seinem mächtigen östlichen
Nachbarn befände^).
GlQcklicherweise bestätigten sich aber diese Befdrchtungen
keineswegs. Vielmehr entschuldigte sich die Kaiserin schon am
24. Juli wegen der -durch ein Üehermass des Eifers in l'reussen
hcrvurgerufenen Missverstiunimsse'', die sie aut" einen angeblichen
üebersetzungsfehler zurückgettihrt wissen wollte •) ; und wenn sie
auch den preussisch-russischen Allianzvertrag vom 19. Juni nicht
ratüicirte, so bestätigte sie wenigst« Tis den zwischen Friedrich
und ihrem Gemahl abgeschlossenen Friedenstractat vom 6. Mai.
So konnte denn auch der preussische König in einem Schreiben
Tom 20. August an seine Schwester Ulrike die Hauptgefahr ab
fiberstanden erklären, indem er ihr versicherte: «Für jetzt glaube
ich nichts von ßussland beförchten zu müssen. Der kürzlich
zwischen mir luid ihm abgeschlossene Friede ist bestritiul worden
und die Truppen ziehen sich aus uieiueu Staaten zurück. Frei-
lich gibt es auch nichts von jenem Hofe zu erhoffen^).*
O.Mivres de Fred^ric le Grand V, 101.
Katharina an Friedrich, Petnrsb. 24. Juli 17t)2; abgedr. in Shoniik
nissUa^'ü istoritjpHka«70. Petersb. 1S77. XX, 152. Vergl. auch Hermann,
Geschichte des rn>s Staates-. Hambur«? 1«53. V, 288 u. 289.
') Friedrich au Ulrike, 2U. Aug. 17t>2. abgedr. in Fersen's Hist Skrift.
Vm, 297 n. 298,
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Beiträge zar Geachichte der nordischea Frage.
433
Mit diesen Worten war die Situation Preussens deutlich ge-
karnzeichnet. Friedrich wünschte sehnlichst den Frieden; denn
welchen Vortheil konnte er sich von einer Fortseteung dee Krieges
Tersprechen? Das Verhalten der russischen Kaiserin ihm gegen-
tther war zum mindesten ein zweifelhaftes, dasjenige Englands
ein «unwfirdiges, perfides*; denn der Nachfolger Pitt's, John
Stuart Bute, schloss mit Fnuikreich einen SepaniU'ricden, näherte
bich dt III Wiener Hofe und intriguirte eifrig in Petersburg gegen
den preiisMscheii Ktinig, der somit „neue Zerwürfnisse mit Russ-
land l)etürchten musste''. Der preussische Staat glich ^ude
1702 einem Mann — so sagt Friedrich in seinen Memoiren — ,
«der, mit Wunden bedeckt, vom Blutverlust geschwächt, nahe
daran ist, dem Uebermass seiner Leiden zu erliegen**. Fast
allein hatte er die Kriegslast getragen; um so dringender be-
durfte er der Ruhe. Völlig isolirt, von seinen englischen AUiirten
treulos TerUssen, ohne auf die Hilfe einer europäischen Macht
zählen zu können, stand er beim Abschluss des Ilubertusburger
Friedens (15. Febrnar 17r>:{) da
Aber diese kritistiu Situation war nicht von langer Dauer.
Denn Friedrich der Grosse verhehlte sieh nicht, dass er sich an
eine Macht näher anschiiessen müsse, um eine sichere Gewähr
filr den Fortbestand des Friedens zu erhalten. Ein Staat zweiten
Ranges, wie z. B. Schweden, konnte hierbei für ihn um so
weniger in Betracht kommen, als er die ganze Nichtigkeit und
Erl^rmlichkeit der dortigen Parteiwirthschaft im Verlaufe des
siebenjährigen Krieges zur OenOge kennen gelernt. Unter den
europäischen GrossmSchten aber war die Wahl nicht schwer.
England Latte durch seine „schamlose Infamie" für immer die
Sympathien Preussens sich verscherzt, Oesterreich eine direct
entp-Hn iiL^ 'x tzte Interessenspliäre, wälirend an t ine Annäherung
au i?'rankreich, wenigstens während des Kegimes des Herzogs
von Choiseul, kaum gedacht werden konnte. Friedrich sah sich
mithin geradezu auf eine Allianz mit Russiand hingewiesen, wo
er auch bald ein freundliches Entgegenkommen fand; und zwar
') Oeuvres de Freflpric le (.rand V, 159; 2VJ; JJl. Vi. 4 u. 5. Fritnlrich
liebt V, 158 besonders <lie .infainie" Bute's hervor, weil .de« ucüons infames
iloivent etre peinte» daiis? 1 histoire uvec les traits diübrmea et aöreux qui
leur conviennent".
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434
F. Arnheim*
war es nicht zum wenigsten die , nordische Frage**, die du
Bindeglied bildete, durch welches die beiden östiichen Naeh-
burstaaten in der Folgezeit so fest aneinander gekettet werden
sollten
Auch in Stockholm war man anfangs Ober den Stoiz
Peter's III. ungemein, ungehalten gewesen. Die Königin Ulrike
befahl nach dvm Hinscheiden des Zaren eine länirere Hoftrauer
und scheute sich nicht, ihre kaiserliche Nichte mit Ijitteren
Worten als Mörderin zu tadeln. Bald jedoch .-siegte die politische
Berechnung über das Rechtsgefühl und den moralischen Un-
willen, und so sehen wir denn schon Ende 1762 einen der ge-
schicktesten Parteigänger des Hofes auf dem letzten Reichstage,
den Obersten Duriez, auf dem Wege nach Petersburg, um im
Namen des schwedischen Ednigspaares Katharina zu ihrer neuen
Würde zu beglückwünschen. Der zuvorkommende Empfang, die
freundlichen Auszeichnungen, die ihm zu Thefl wurden, erre<^n
natürlich die Aufmerksamkeit der in Russland 1h «jlaubigten
Diploniiitie Bald hiess es, die Sendnnj; des Obersten Viezwecke
den Abschluss eines schwedisch-nissist hen VertraL(es zur \\ ledt-r-
einführung der Souveränität in Schweden, bald wiederum, der
Prinz Karl von Schweden solle der eventuelle Nachfolger des
Grossfürsten Paul werden, bezw. dieser sich mit der einzigen
Tochter Ulrikens, der damals kaum zehnjährigen Sophia Albertina,
yermählen Auch der Umstand, dass der russische Graf Finia
>) VergL die Worte K. SehlWe in: Friedrieb d.jOr. n. Katharii» Ii
Berlin 1859. 8. 116 u. 117.
Der engl. Gesandte Buckingbam achreibt an den Karl o£ Hsüte
Moskau, 2. Dec. 1762: „There is at present a Swede here, wbose name is
Colonrl Dtinctz. who wa«? sent with cornpHmenls upon tbe Eniprcs.-'.« acc^s-
gion; he is very well reccived by Her Inip. Majesty and Üho has giveo hin»
leave to coiue tu court evt ry day . . . Tbis has occasioned many gpecul*-
tions; and as the Queen ot .Su .-den is known to be a woman of au actiTe,
intriguing dispositiou, it haa been supposed that he is negociating »om«
private treaty"* Abgedr. in Sbomik. Petersb, 1873- XII, 56.
') Vergl. die Abhandlung: Grer d. Oitens toandtdcaber» inSiBak
Bist. Tidakrift lY, 1, 8. 558 n. 559; femer Correspondaaee HiniitMUe. H
109 ff.; HalmstrOm, Sveriges Palitiska Historia 250 ff.; FryxelU Be>
rilttelser nr Svenaka Historien XU, 3 n. 4. Stoekh. 1872. Bisweilen waren
diese Gerüchte geradezu kindisrh nnd ungeheuerlich; so t. B. achreibt der
dänische Gesandte Schuck ain 4. Jan. 1763 au8 Stockholm an Bern-^tnrff.
e» sei von einer Jianberufang des schwed. KeichstageR für nächstes yrät\jai^
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Beitrüge sar Oeacbicbte der nordischen Frage.
435
während seines Aufenthaltes in Stockholm durch Beziehungen
▼on verschiedener Natur mit der schwedischen Königin und
njunenilich der Müfczenpartei verbunden geweseut wurde nunmehr
Ton der gesdtöftigen Fama gehörig yerwerthet und ausgebeutet,
und 68 verbreitete sich das Gerücht, Panin und sein froherer
Stockhoüner College, der nunmehrige preussische Gesandte in
Petersburg, Graf Sohns, befttrworteten angelegentlich eine Ver^
einbarung zwischen Katharinu, Ulrike und Friedrich, der zu
Folge Schweden sich in den Besitz vou Norwegen setzen und
dafür Schwedisch - Pommern au Preussen abgeben sollte^).
Diese wenn auch nicht gänzlich erfundenen^), so* doch zum
die Rede. «81 ce projet est vrai . . . il a presque plus de donte que
ce ne eoit im tnariage entre la Oaarine ei le Prince Uaatave qu'on mMite.*
Abgedr. bei O. NilsBon, Blad nr Konnag Goataf Ul*« och Ihottaing Sofia
Hagdsleoas giftermälshistoria. Svenskt Hiit fiibUotdc, ntg. af. C. Silfrer-
etolpe V, 120, Anm. Stockb. 1879.
*) B. an Schack, 12. Oct. I'i62: ,Mr. de Paniu est . . . par le pouvoir
que certaine liaison a Stockholm a eu sur son coeur, attach«» k la reine de
Snedp." CoiT. Minist. IT, IIA, Anin. üeber diese „liaison" Panin's erhalten
wir in (l«'n .Menioires stir la politiqtie etranf»^re. remis par Mr. de Broglie
ä Louis du IG avril a iu Ün ü'aoüt ITTJi" tülgentlfn interessanten Auf-
•ehlues: .Un s^jour a Stockholm de 10 ou 12 onniies [1749— 5U] Tavait
presque natnntlisö en SuMe, maie tont aneai contribu^ k faire de ce mraistie
le prosäljte et riiistmment d'nn parti. 8a cour aoutenait celoi des bonneta . . .
L*intrigve, la T^nalitä et la flatfcerie entonraient Mr. de Pantn; lee femnies
e*en mdldroit; Ü fot aubjaga^ par oelle d'un eeaateiir [L^tweahielml. Elle
ant ttrer parti de cet aoiant diplomatique et pour sa cabale et pour eile-
möme, pendant que le ministre rusae crojrait avoir toonv^ dans cet attache-
ment un Rrand rex^ort de »a poHfiqiio et faire an coup d'etat toutes les
fois qu il se livrait ä un p-m haut nal urrl." Corres] »on dance Secrete inedite
de Louis XV p. p. Houtario 11, 25 u. 2<i. Paris Isiii;.
') Graf Solm» sprirlii in einem Schreiben an Friedricli d. Gr., Moskau
lOV^l» Mär» 17ü3 vou der Sendung des Obersten Duriez, ,qui devait
avoir pour objet l'^tablissement d'nn prince Sn^oia en Riiaaie on le manage
de la princesae de Sndde avee le Oraad'Dac Panl. Le haaard m*a fait
appreadre demiöreraent la confinnation de cetavia.* Abgedr. in: Sbomik«
Pelenb. 1878. XXH, 39. Ftiedricb aelbat acfareibt an übrike, Potadam
19. Februar 1767: «On ne m'a rien dit de Petenbourg du projet d*y
marier votro fille; maia (ceci aoit dit sous le sceau du plna inviolable
aecret) on parle bien, en caa de mort du ürand-Duc, de vous doninnder
votre second tils pour lui donner ccttc phice." B'ersen's Hist. Skritt. III,
805 -HH. T>a?3«! Katharina im Jabrp ITH? an eine solche Mötriit'likoit er-
dacht liiiben sjolltf. oi-r-heint uit icliwohl nach den damaligen gespannten
ruHsiscb-schwediticheu Beziehungen völlig ausgeachlossen.
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430
F. Arnheim.
mindesten stark übertriebenen Gerüchte vertehlten nicht ihre
Wirkimg, namentlich bei der dänischen Regierung, welche bei
der russischen Kaiserin eine besondere Vorliebe für diejenige
Partei in Schweden wahrgenommen za haben glaubte, die sich
dem Grafen Bemsiorff zu Folge bestrebte, «unter der Ftllmiiig
und den Auspicien der Königin Ulrike die von Rassland garan-
tirten Grundgesetze in Schweden umzustOnsen und daselbst die
Souveränität wieder herzustellen'*. Diese , geheime Liaison*
zwischen Kiilliuriiia und Ulrike, der , unversöhnlichen Feiudin*
Dänemarks, erschien dem Leiter der dänischen auswärtigen Pf^litfk
UDi so gefährlicher, als er wusste. dass die i*ussi.sche Kaiserin
sich in Allem den preussischen König zum Modell genommen,
sowohl in dem Ton ihrer Briefe, wie in ihrem »Geschmack für
die Gelehrten oder vielmehr für die Schöngeister* , in ihrem
„philosophischen Jargon* und besonders in der Politik^). Mussten
unter solchen Umstanden nicht die nahen Beziehungen zwischen
Friedrich und Ulrike auch die frflheren russischen Gefahren
heraufbeschworen ?
In dieser Zeit zeigte sich wiederum der glänzende pohtiüche
Scharfblick des Grafen BcmstorfiF in hellstem Lichte. Nach
Petersburg entsandte er den Grafen von der Osten, der während
seines InUierpn Aufenthaltes in Russland bei der damaHgen
»Grossrurätin" Katharina persona gratissima gewesen. Deriran-
zösischen Regierung suchte er zu beweisen, wie wichtig es set,
«dass Schweden nicht unter dem Joch einer ehrgeizigen, von
den Gegnern und Rivalen des Hauses Bourbon abhängigen Fürstin
zusammenbreche* oder sich gezwungen sähe, der snissiachen
Herrschaft*^ und »den gebieterischen RathschlSgen des prensri*
sehen Königs, des einzigen Orakels seiner königlichen Schwester*,
zu gehorchen-). Besonders charakteristisch ist aber die Instruction
vom 2. September 17ri;>. welche er an den nach Berlin desig-
nirten Gesandten Dede von Fürstenstein richtete, und in welcher
er diesem drin^^end ans Herz legte, auf die zwischen Ulrike und
Friedrich bestehenden Beziehungen genaue Obacht zu geben.
Die Citate ans Bemitorff's LMtntction ftr v. d. Osiea, Eopenhagea,
7. April 17e3, Corr. Hinist. II. 126 u. 127.
*) lastrnctioa B.*t an deii dfto. GeM&dlen ia Paris, Baroa Olaehen^
Eopenb., 10. Jnni 170^ Corr. Minist II, 185 ff.
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Beitrüge snr Oeachiehte der nordisehen Frage.
437
Alle Welt wisse, das» die Wfinscke der schwedischen Königin
auf Wiederheistellnng der froheren Souvet&iität hinzielton, und
dass ihr zur Erreichung dieser Absicht kein Mittel zu schlecht
oder ▼«rwerflieh erscheine. Es handle sich daher einzig darum,
den Grad der geschwisterlichen Neigung und Liehe des preussi-
schen Königs festzustellen, ob derselbe sich hereit finden lassen
Werde, die dem iiuiiebedUrfnisse seines Staates und den Inter-
essen seines Hauses zuwiderlaufenden Pläne seiner Schwester zu
fördern
Die preussischen Minister Finckenstein und Hertzberg ver-
sicherton auf eine diesbezügliche Anfrage der dänischen Regie-
rung, ^ihr königlicher Herr denke nicht anders als seine Vor-
fahren und kenne seine eigenen Interessen zu gut, um die Wieder-
herstollnng einer Gewalt zu wünschen, die jenen so gefahrlich
gewesen". Trüber lauteten die Nachrichten aus Petersburg. Die
Kaiserin Katharina sei „in der That wohlgeneigt, der schwe-
dischen Königin ihren Beistand zu leihen und ihren Ehrgeiz zu
begünstigen". Zwar erfahre sie hierin seitens der treuen Kath-
geber und Minister energische Opposition: doch erscheine es
zum mindesten noch sehr zweifelhaft, ob deren Vorstellungen
auf den ^ kühnen, entschlossenen, zu allem fähigen Geist" der
Kaiserin Eindruck machen wQrden*). Oenng, Graf Bemstorff
blickto nicht ohne Sorge in die nächste Zukunft. Das Jahr 1764
schien ein fOr Dänemark unheilvolles werden zu wollen. «Nie-
mals," so schreibt er am 15. November 1763, «ist der Norden
von einer schrecklicheren Gefahr l)edrolit gewesen, als er es heut-
zutage ist. und zwar in Folge des Ehrgeizes und der Ver-
einigung zweier Fürstinnen und eines Fürsten, die (sagen wir es
gerade heraus!) nur dazu geschaffen, das Glück des Nordens zu
stören»»).
Der ÜiatrachUche Stand der nordischen Frage war zu dieser
Zeit folgender: Schon wahrend der Regierung Peter's III. hatto
sich eine lebhafte antibourhonische Richtung seitens des Petora-
burger Hofes gezeigt, die sich bald nach der Revolution yom
<'orr. iMiiiK-t. If, 149-53.
-) Berastorff an Schack, b. November 1763, Corr. Minist. II, 154,
Aniu. 2.
') B. an Sch., Corr. Minist II, 156.
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438
F. Arnheiiii.
8. Juli in Folge kleinlicher Etiquettefiragen namentlich nber
der den ruanschen Interessen feindlichen Hadtong Frankreichs
in der «polnischen* und «nordischen* Frage in hedenklicher
Weise verschärfte. Die persönliche Abneigung des französischen
Monarchen gegen die russische Kaiserin kann kaum besser
cliarakterisirt werden, als durch seine Worte an den Gesandten
Breteuil in Petersburg, er erachte „als das Hauptziel seiner
russischen Politik, Uiebes Land so weit als möglich von den An-
gelegenheiten Europas fem zu halten", ein Bestreben, in welchem
er sogar auf den thätigen Beistand seines Terhassten Gegners,
des preussischen Königs, rechnen m können glaubte. Der Ver^
such Breteuil's, der ihm von Ludwig XV. ertheilten Weisung ge-
mäsB sich der Freundschaft der GHlnstlinge Eatharina's, eines
Orloff und Bestuchew, zu versichern und mit ihrer Hilfe den
russischen Hof den französischen Interessen dienstbar zu machen -).
musste notbgednmgen scheitern. Denn der Stern dieser beiden
Männer war stark im Niederganfje hegriÜVn, während sicii vuii
Tag zu Tag das Ausehen des preussenfreuudlichen Grafen Paniii
hob, was natürlich den Annäherungsversuchen Friedrichs aehr
zu gute kam.
Das üebergewicht Frankreichs in Schweden war den Hussea
von jeher ein Dom im Auge gewesen. Hit unverhohlener Freude
hatten sie daher auidi die Niederlage der Freiheitspartei auf dem
Reichstage 1760 — 62 hegrüsst und das energische Vorgehea der
Königin Ulrike mit lebhafter Sympathie verfolgt: ja, es steht
nach dem früher Gesap^ten ausser allem Zweifel, dass Pet^r Til-
den Macliterweiterun«,'>]»iänen seiner Bcliw, H im \ ♦^rwaudleii
gegenüber eine wohlwollende, geradezu eruiuntcrude Haltung ein-
genommen. Wollte man indessen seiner Gemahlin gleiche oder
auch nur ähnliche Tendenzen zutrauen, so würde man völlig fehl-
gehen, wie dies ein namhafter schwedischer Histoiiker vor
mehreren Jahren scharf und richtig betont hat'). Das Ziel, auf
welches die russische Kaiserin hinarbeitete, war einzig und allein
') Atisfilhrlicher bei Flajäsan, Histoire generale et miüiüime«! de la
diploiuati.' fViuiviiis*'. 2. Auil. l'ari« 1811. VI, 3:V2— u. 352—64.
') Ludwig XV. un iiruWuil, 10. iSepl. 1102. Rro^'lif». r.f» secret du
Roi Paris 1878. II, 20. v«'r<^). Boutaric: CoiTütipondaucc iutidite etc. I. 283-
Vergl. Malmstrdm, Sverigea poUÜAka hiftoria V. 252 o. 2ü^
üiyiiized
Beitrüge rar Geschichte der nordiechen Frage. 439
die Vernich timpf des französischen Einflusses in Schweden, bie
flocbte nach einem Bundesgenossen und fand ihn in dem preussi-
ecken Kdnige, dem ee ja nur erwünscht sein konnte, durch einen
Freundschaftsdienst seine gefOrchtete Nachbarin im Osten enger
an seine Seite su fesseln. Wenn Katharina im Jahre 1763 ge-
flissentlich die schwedischen Gesandten am Petersburger Hofe
auszeichnete, wenn sie für die Absichten der ischwedischeu
Künigiii wanne TheÜiiitlime an den Ta«( legie und es vermied,
die russisch-schwedihclif n Ailiunzgerüclite zu denieiiiiren, so war
dies nur Mittel zum Zweck, oder vielmehr eine geschickt ge-
spielte Komödie, wie die preussisch-russischen Verhandlungen
bezUglicb Schwedens znr £videnz erweisen. In demselben Augen-
blick, wo das Gerflcht von russischen Truppenansammlungen an
der Grenze Finnlands, angeblich zur Wiedereinführung der
Souveränität in Schweden, ganz Europa in Aufregung verseiste,
sprach die russische Regierung dem Grafen Solms gegenüber
nur den Wunsch aus, Preussen möge bei der SchaÜung einer
sclisvfdischen Partei mitwirken, ^welche fiihig sei, mit Hilfe der
beiden Hofe der iVauzusischeii i'artei das Glfichg'ewicht zu bieten,
und zu diesem Behufe den neuen nach Stookholm bestimmten
Gesandten dahin instruiren", «de communiquer et de se concerter
avec celui de Eussie en tout ce qui regarde cette affiaire*^).
Man siebt: von einer Unterstülzung der Pläne Ulnkens ist hier
mit keinem Worte die Rede; ebenso wenig in der Antwort
Friedrich's des Grossen, der nur betonte, er habe «in dieser Be-
ziehuntr dieselben Interessen wie der russische Hof^ und ihm
liege ,iiicht weniger als diesem am Herzen, dass Frankreiih nicht
nach Belieben über Schweden vertilgen und desöcn VVatTen bald
gegen den einen, bald gegen den andern seiner Nachbarn wen-
den könne"
Der entscheidende Wendepunkt in der Politik Russlands
•) Solrn«? nn Friedrich d, fJr. Petersb. 12^23» Aup. ab^'-edr. in
Sbornik XXII, 104 u. 105, sowie Forschungen zur deutäcben Geschichte
IX, si (Mitthi'ilungen aus dem Nachlajwe Ludwig lliluf-'^or s von Mendels»
8ohu Bai thol dy). lieber die Stellung Friedrich's zu Kiitlmrinn s. N. Teng-
berg, Ott\ Kejsarinnan Catharina U's ättyftade stora l<iordiiika AUianco.
Lund ms. 8. 14; 20 u. 21.
^) Kl iedrich an Sulmü, Berlin, 9. Sept 1763. Forschungen z. deutschen
Gesell. i\. Ö3.
DetttMbe Zeitaehr. f. Owobielitvw. ins. n. >. 29
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440
F. Arnheim.
trat im September des Jahres 176^^ ein. Zu Beginn diese»
Monats fanden nämlich in Petersburg Staatsrnths^itzungen statt,
in denen der alte ßestuchew mit grosser Schärfe betoute, wie
sehr es den russischen Interessen widerspräche, wollte man eme
RegierungsTerändenmg in Schweden unterstützen*). Auf wie
fruchtbaren Boden seine Reden gefallen, zeigte der Wortlaat
des russisch-preussischen Bttndnisses von 1764, bezw. des auf
Schweden bezüglichen zweiten Geheimartikels. In einer Unter-
redung mit dem Grufen Solms erklärte Paniii, und zwar uiiinittel-
bar nach dem tMu r^^ischen Auftreten Bestuchew's, es genüge
wohl, nich bezüglich dieses Gekeiiiiartikels .,in allp^pm einen,
einigermassen (assez) klaren Ausdrürken zu bewegen Dage^^
müsse man im Einverständniss handeln, um die Intentionen der
beiden Hdfe bekannt zu geben, und den schwedischen Hof wie
seine Anhänger unterstützen (relever), um der in Schweden
dominirenden Partei Hindemisse in den Weg legen und das
Gleichgewicht bieten zu können. Bezüglich der Art und Weise«
in welcher man dieses Ziel verwirklichen könne, äusserte er sich
vorläufig noch unentschieden. Man müsse allt's den Zeiten und
Umständen aiilu'init^eben. Besonder- w icliti<r erscheint aber sein»»
Srhlufsprkliirunj^ ; Kusslaud beHb.si('litifXi' durchaus nicht, _aus
Schweden eine Macht zu machen, von der die beiden Hüte im
Falle eines Krieges einen wirklichen Nutzen (utilite reelle) ziehen
könnten, sondern nur der Möglichkeit vorzubeugen, dass in einem
solchen Falle die augenblicklich doroinirende Partei Schweden zu
einer Action gegen uns fortreissen möchte« mit einem Wort, dass
Schweden Eurer Majestät (Friedrich dem Grossen) und Russland
^r(>^(>nüber dastände, wie Dänemark gegenüber Frankreich, d. h.
bozalilt, Ulli iii Unthätigkeit zu verharren'"*).
M Grev t. d. Oaten's Qesandtskaberp in: Danak Hist. Tidskrift IV, 1.
Ö. 564 ff.
■) Solms an Friedrich, Petereburg, 29. Aug./9- Sept. 1763. Sbomik
XXIT , 115. Ks ist bpreichnrnd , dass bei den AlHarszvfrhandlnnt^n
zwisclun Klusland und England ein auf Schweden bezüglicher i.ieheini
artikel von Panin beantrajift wurde. Derselbe wurde am 22. August von
dem engl. Gfsandteu Huckiiigham nach London f^esaudt und hatte den
Wortlaut: . . Coujme l experience de beaucoup d'annees a fait voir qut-
quelques antrat Puiasanoea s*attachent & entretenir en BMe im parti qui
inspire contmueUemeiit ä cette oatioii Teavie et le d^r de trouibler le Nord.
Beitrige «ir OeBchlchte d«r nordiachen Frag«.
441
Diese Ideen Panin's fanden umso eher die ZustimmuDg
Friedrich's des Grossen, als wenige Tage später (8. October)
durch den Tod des Königs August III. yod Polen die polnische
Frage wieder in den Vordergrund trat, um bald fast ausschliess-
lich das Interesse der Nachbarn Polens zu beanspruchen. Die
Annftherung Preussens an Russland, welche bereits durch die
nordische Frage inaugurirfc worden, machte nunmehr schnelle
Fortschritte. Denn P^riedrich verstand es ganz ausgezeichnet, die
Dienste, welche er in Warschau den Plänen und Absichten der
russischen Kaiserin angedeihen liess, in das günstigste Licht zu
stellen. Die Schwierigkeiten, welche sich bisher dem Abschiuss
eines Bündnisses in den Weg gestellt hatten, verschwanden wie
mit einem 2rfiuber8chlage , und am 11. April 1764 kam die be-
kannte auf Polen bezügliche russisch •preussiscfae Allianz zu
Stande 0-
Es ist für die beiden Contrahenten recht bezeichnend, dass
sie bei dieser Gelegenheit die nordischen Angelegenheiten nicht
au.^ser Acht liessen. In einem Gelu iiii.irtikel verpflichteten
sie sich nämlicli, in Ansehung der feinseligen Haltung der
französischen Partei in :::>chwedeD -) und ,|Um den bösen Folgen
et employent divers moyens & oette fin: C'est pourqnoi Sa. H^j. Imp. de
toutea les Buniea et Sa. M^'. Britt povur obvier & oes effort« nmmblee ä
leon sqjets respectifs» letquels aont employ^ par d^antres Puissanoes, sont
convennet et s'en^gent par le prdsent article secret de pour\'oir leur ministre
.1 Iii eour tlf SHi^do d'instructions auffitiantes afin qu'ils fassent cause com-
iiinnp. tant pour iiltaiHfjpr le dit parti, entretenu par d'autros Puisgances,
(|ut' pour maintenir i'tH[uilibre ^ritre le dit parti et c»^!ui (mh lui est oppos*<>,
atiu que le prämier ne pume pm l eniporter siir le seixuul et vcnir .t l>out
de ses desstuj», lesquels tendent ä. causer du prejudice aux bujets des hautet}
parties contractantee . . .* Freilich kam der Vertrag nicht zu Stande , weil
Sandwidi ia einem Schreiben an Buckingham, V^bitehall, 28. Sept., den-
selben, beeonden den ssweiten Artikel, als putierly inadmissible* bezeichnete.
S. Sbomik XII, 129; 124; 131.
1) Einen guten (Jeberblick Uerflber gibt K. Tengberg, a. a. 0. 8. 8— U.
Vergl. Sbomik XXU, 117 ^tescript von Fiackensfcetn und Hettsberg an Sohns
Berlin» 80. Sept 17Ö3).
*) WOrtiich: . . Coinme la dite faction a 4M fom^ et entretenne
par certaines pniseanceH ('•trangeree et s'est aeqnise an inoy<*n de leor appoi
nnp fn"ande stiperiorite dans les nttViiics df sa patrie, en travaillant princt-
p (!»>niont »'t -at;' cpshc snivant leur convenaiicc mutuelle a tenir se«? conci-
taj^enä danti une ugiUtion contiouelle et 4 les ummer a se mSler daos tous
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442
F. Ainbeim.
vorzubeugen, die etwa hieraus entstehen könnten*, sie wollten
ihre zu Stockholm reaidireoden Gesandten anweisen, hinfort in
gutem EiDTernehmen «durch geeignete, am besten an Ort nsd
Stelle selbst zn treffende HassregelD* an der Sehw&ehoiig
dieser «tarbolenten' Partei gemeinsam zu arbeiten und den-
jenigen Schweden beizustehen, die «in Selbsterkenntnisa der
Wucht ihres Joches' es wagten, Widerstand zu leisten ond den
Versuch zur VViederhei-sk'lluug der alten Ordnung zu machen.
Sollte gleiclivvolil die Tooperation der beiden Gesandten in< ht
,zur Erreichun«^ drs gewünschten Zieles* jrenOpen, so behielten
sich die beiden Mächte vor, „besonders für den Fall, dass ein
totaler Umsturz der schwedischen Verfassung zu befürchten'',
Mittel zu vereinbaren, die geeignet wären, ,ein so gefahrliclies
Ereigniss abzuwenden und die genannte Verfassung unverietst
zu bewahren, um so die allgemeine Ruhe, besonders aber die
des Nordens aufrecht zu erhalten*^).
Wir sehen: Von einer Erweiterung der königlichen Macht-
befugnisse ist hier nichts gesagt! Und doch wäre es gän/lKh
ungerechtfertigt, wollte man behnu])tcn, Friedrich der Grnssie
habe seine Schwester schmählich vt rralhen. Für ihn war Schwe-
den ein in Folge der schlechten Partei wirthschaft in unaufhalt-
samem Niedergange begriffener Staat, der sich in der letzten Zeit
durch seine in den Bahnen Frankreichs wandelnde Politik oft
genug seinen Provinzen unliebsam bemerkbar gemacht hatte.
Die Annäherung seiuer Schwester an die FOhrer der fransOsiseli
gesinnten Freiheitspartei, woTon im folgenden Kapitel ausföhr-
licher die Rede sein soll, musste seine geschwisterlidien Sym-
pathien ungünstig hceitiflussen. Der Weg der preussischen
Politik war klar vorgezeichnet. Denn eine durch französi««chpn
Einfluss begründete königliche Aligi wait in Schweden war den
Interessen Preussens weit gerähiJicher als ein schwaches Schwe*
den, welches den dänischen, russischen und englischen Intriguen
als Spiel ball diente. Was Russland angeht, so zeigte sich in
diesem Artikel klar und deutlich die Politik, welche im Allge-
les troubluö du dehors amsi qut; c*»!» ^e prouve par mm experience de
pliuieors ann^es, et ee mettant fort peu en peiue dea väritable« int^iöta de
la SuMe, qui Itii rendent le rdpot n^oesNaire. . . .*
') Der ganze Artikel abgedr. bei Tengberg, S. I u II. [Beilage A.J
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JBtItrig« snr Qeadilebte der nordischen Frage.
443
TTieinen fUr die Folgezeit dieser Macht als Richtschirar diente.
Die Busaen waren die geborenen Fmnde der Schweden und ihre
gdieime Absicht war — wie dies Qraf Bemstorflf, ohne den
Gang der preusaiach-russischen Verhandlmigen m kennen, bereits
Ende 1763 so trefflieh ausgedruckt hat — . «in Schweden unter
dem Vorwand und Namen der königlichen Autorität die mosko-
witische Herrschaft eiiizuführen iiiui aus den schwedischen
Königen, wie ihnen dies bei dvu pühii.schen beinahe geUiUL^en.
in Zukunft nichts anderes zu machen, als von Eussland abhängige
Yicekönige* %
') ikmatoilt an Schack» Kopenb.« 15, Nov. 1763, Corr. Min. U, 155.
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Kleine MittheUiuigen.
Zur Siteren norweg^sehen Gesehichte« Im Jahre 1880 bat Pro-
fessor Dr. Gustav Storm unter dem Titel «Monumenta faisto-
rioaNoryegiae* die ftlteren, in lateinischer Sprache geachriebeneo
Quellen herausgegeben, welche bis dahin theils in yerschiedenen, zum
Theil schwer sug&ngliehen Werken zerstreut, theüs überhaupt noch
nicht yerOffentlicht worden waren. Unmittelbar nach dem Erscheinen
#
dieses vortrefflichen Sammelwerkes kam aber bereits von England
aus eine sehr wichtige Ergftnznng desselben, nftmlich die von F. Met'
calfe herausgegebene Schrift: ,Passio et ICiracula Beati Olavi'
(Oxford 1881), welche in ihrer vorliegenden Gestalt auf Erzbischof
Eysteinn von Nidar6s (f 1188) zurückzufahren ist. Jetzt bringt
6. Storm selbst, und zwar wiederum auf Grund einer englbehen
Handschrift, einen weiteren Text zum Abdruck, welcher von nicht
geringerer Erheblichkeit ist, und zwar in einem Aufisatee ,De
aldste kirkelige Optegnelser om 8t. Clav*, welchen die
yTidskr. f. d. evang.4uth. Kirke* in ihrer dritten Beihenfolge, Bd.
Heft 1 bringt. Das British Museum besitzt eine als .Harley 2961'
bezeichnete Handschrift, welche seinerzeit dem Bischof Leofric gehOri
hatte und von diesem bei seinem Tode 1072 an seine Katbedralkirehe,
die St. Peterskirebe in Exeter, geschenkt worden war; sie ist offenbar
jenes »GoUectanenm*, dessen seine Schenkungsurkunde gedenkt (Kemble,
Codex diplom. IV, Kr. 940, S. 275). Sie enthsit eine Sammlung
von CoUecten, Lectionen und Hymnen für das gesammte Kirchen*
jähr, und darunter, zwischen den CoUecten für den Tag der Maria
Magdalena (22. Juli) und fÄr Petri Kettenfeier (1. August) einge-
reiht, eine solche »In natalicio Sancti Olavi martyris", welche Storm
zum Abdruck bringt. Seinem Inhalte nach bietet dieses Stftok kein
unmittelbares geschichtliches Interesse, da dasselbe, ohne irgend welche
geschichtliche Thatsachen zu erwähnen, nur in allgemeinen frommen
Lobsprüchen die Verdienste des heiligen Königs und Märtyrers preist;
I
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Zur ilteren norwegiMhen Geschichte {K, Maarer).
445
mittelbar alter behauptet dasselbe immerhin erheblichen Werth tür
<lie r.eschichtst'orschting, und /.war in mehrfacher Richtung. Bereits
um die Mitte des 11. Jahrhunderts, also doch wohl von einem Zeit-
gonossen des Könitrs ^esclii'ieben . welcher »35 Jahre alt im Jahre
1U30 fiel, gibt die Handschritt, indem sie das gnatalicium" des hei-
ligen Olaf zwischen den 22. Juli und 1. August einschiebt, zu er-
kennen, dass schon damals dieses Fest am 2i<, Juli gefeiert wurde,
ganz wie in etwas späterer Zeit Meister Adam von Bremen dies
bezeugt, und die spätere kirchliche Ueberlieterung ebenfalls stets
festgehalten hat: da aber unter dem natalicium bei Märtyrern der
Passionstag und nicht der (irdische) Geburtstag verstanden zu werden
pHegt, ist hierin ein weiterer Grund für die Annahme zu erkennen,
duv. der König an diesem Tage und nicht erst am 31, August er-
schlagen worden sei. Die Handschrift zeigt femer, dass schon in der
allernächsten Zeit nach der in Norwegen erfolgten Heiligsprechung
Olafs (Wdl) der Cultus des nenen Heiligen sich auch nach England
verbreitete, wofür freilich auch die angelsächsische Chronik und
andere englische Quellen bereits Helege boten. Endlich lässt dieselbe
erkennen, dass die älteste kirchliche Collecte lediglich aus der hei-
ligen Schrift (Jesus Sirach und den Psalmen) das Lob des ki^nig-
liehen Märtyrers schöpfte, während deren spätere Ueberarbeituncren
4urch Aufnahme weiteren Stoffes sich reicher ausgestalteten, welchen
sie aus Homilien und Wunderkatalogen entlehnten; ein litenu>
geschichtlich immerhin nicht uninteressantes Ergebniss.
Zum Schluss erwähne ich noch, dass der Herausgeber anhangs-
weise noch eine Messe über den heiligen Olaf raittheilt, welche einer
-anderen englischen Handschrift, dtm ,Red Book of Derby", ent-
nommen ist, und weiche gleichfalls das Fest desselben auf ,IV. Kai.
Augusti* ansetzt. Um das Jahr 1061 geschrieben, oder doch begrüu-
<let, und wie es scheint aus Winchester stammend, würde diese Hand-
schrift sich zwischen die vorige und Adam von Bremen in die Mitte
stellen. Ob wohl die englischen Bibliotlieken noch andere ähnliche
Texte bieten?
Konrad Maurer.
Zwei Schriftstücke Justus Gruner"». Eine Denkschrift
aus dem Jahre 1809 und ein Bericht an den Staatskanzler
Hardenberg aus dem Jahre 1811. Unter den vielen mir be*
hufs einer Bii^raphie des bekannten Justus Gruner im Königl. ge-
beimen Staatsarchiv vorgelegten Schriftstücken befinden sich auch
die beiden folgenden. Das erstere, eine Denkschrift Gruner's, deren
Adressat nicht genannt ist, dürfte wegen der in ihr enthaltenen Ur-
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44t>
Kleine MiUheilungeu.
tlit'ile über dit- K'itrnden Personen des preusMx ht n Staat von Tnter-
(sse sein. Die Zeit ihrer Abfassung ist ni( ht angegeben . sie wird
aber im Juni oder Juli lö09 niedergeschrieben sein. Die Drak-
schnft lautet:
,Der König hängt fest an dem Sistem, mit Rassland in grösst^^r
Harmonie zu bleiben und nichts ohne dasselbe Sil thao. Seine iniit|^
Freundschaft für Alexander macht dieses System unverftnderlich und
vergebens haben Manche versucht, ihn davon abzubringen.
Die Königin theilt diese Oesinnnngen und ausserdem die Be-
sorgniss als Urheberin des Krieges wieder betrachtet werden m
kOnnen. Sie sagte noch nealich zu Jemanden: ,man wfkrde es nicht
verantworten kOnnen and sich einem göttlichen Strafgericht aussetsen»
wenn man die kaum hergestellte Bohe stAren nnd so viele Mensehen
ins Unglflok stfirzen wollte/
Es ist daher an einen Krieg mit Frankreich um so weniger m
denken, als die Hinister Sr. Hi^estfti denselben nicht wtknschen. Der
Kab. Min. Gr. v. d. Goltz wird von vielen Personen, seiner Geain-
nnngen und Erklärungen wegen, geradeso ein Anhänger Flraok>
reiche genannt. Seine BathsehlBge und Handlungen manifestiren
überall das Sistem einer strengen und gerechten Neutralität. Der
Finanzminister Freiherr v. Altenstein wtUischt nichts mehr als di#
Erhaltung der Buhe, weil sein ganzes Sistem darauf gebauet und
dessen Erhaltung davon abhängig ist. Er kennt den grossen Ifang«!
aller unserer Ressourcen am besten, und Niemand kann daher sicherer
beurtheilen und bestimmter erklären, wie unmöglich jede Krieg-
führung von Seiten Preussens ist. Seine eigene Existenz beruhet auf
der höchst mtthsamen Erhaltung unserer so sehr gesunkene Finanzen;
ein einziger Schlag von aussen wäre hinreichend, solche zusammen
zu stflrzen.
Der Minister des Innern, Graf v. Dohna, hat und erlangt keinsn
Einfluss auf die auswärtigen Angelegenheiten. Er ist zu sehr und
mit zu lebendigem Interesse mit der Innern Organisation beschäftigt,
um Zeit fftr andere Bessorts zu gewinnen. Derselbe Grund macht
die Erhaltung der Buhe zum höchsten Ziel seiner Wttnsche.
Die Gesinnungen des Grosskanzlers sind bekannt. Als strenger
rechtlicher Mann hat er kein anderes Astern, als die treue Erfftllnng
der eingegangenen Verbindlichkeiten.
Der geheime Bath Nagler, welcher dem Könige die auswärtigen
Angelegenheiten während der Abwesenheit des Ministers v. d. Goltz
vorträgt, ist dem russischen Sistem mit Leib und Seele ergeben.
Ueber den General v. Schamhorst traue ich indess nicht bestimmt
zu urtheilen. Man hat gesagt, dass er den Krieg wolle, mit Chasot
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Zwei Sebriftottteke Juttas Ginnerei (J. Grauer). 447
und Scbill gemeinscfaaftlich gehandelt habe. Erwiesen ist das nicbt;
indeBS sey ihm, wie da wolle, so ist gewiss, dass General v. Scharn-
horst seit sechs Wochen ausser Einflass und fast ohne Activität ist.
Wenn man klagt, dass der KOnig nicht strenge genug in der Schill-
schen Saobe handle, so irergisst man den persönlichen Charakter
8r. Majestftt, welche tiberall Strenge nicht liebt und möglichst zu
vermeiden sacht. Anoh hielten beide Majestftten persönlich viel auf
Schill nnd haben daher mehr Schmerz als Zorn tiber sein Betragen
empfinden müssen. ' Die Personen, welche er verftihrt hat, alle an«
glücklieh zu machen, leaft so durchaus gegen das Gefühl des Königs,
dass es etwas Unmögliches fordern heisst, wenn man dies von ihm
verlangen wollte.
Dass der bei weitem grösste Theil des Militairs für den Krieg
ist, hat sich bewiesen und ist auch sehr natürlich, da es eine Scharte
geg«>n Prankreich auszuwetzen hat. Nur dürfen die Thorheiten und
Aeusserungen Einzelner nicht auf Rechnung der Staatsregierung
kommen. Wer unsere Geschichte kennt, weiss, dass Anno 1805 die-
selbe Stimmung herrschte und der König damals doch den Krieg
nicht anfing.
Die Mobilmachungen in der Armee sind kein Gegenstand der
Besorgniss, ich werde einen Etat bekommen und mittheilen, woraus
sich ergeben muss, dass die konventionsmSssige Anzahl von 42000
Mann noch nicht komplett ist Auch fehlt es der Armee an Allem,
und man schafft nur das an, was selbst im Prieden unentbehrlich
ist. Bei der Langsamkeit, womit leider immer bei uns verfahren
wird, und von der die französischen Staatslenker keinen Begriff haben,
sieht als Viel und gross aus, was an sich nichts ist und mit einem
Mahle geschehen sollte. Unsere 42000 Mann könnten längst organi-
sirt seyn, aber die Wahrheit ist, dass sie es noch nicht sind und
bei der gewöhnlichen Art zu attendiren, kontrafairen und reguliren
auch sobald noch nicht seyn werden.
So viel mir bekannt ist, hat Graf v. d. Goltz schon seit lange
Ordre vom Könige sich über diesen, allerdings wichtigen Gegenstand
mit Offenheit auf jede Anfrage m erkll&ren.
Meine feste Ueberzeugnng ist, dass unser König nur mit Buss-
land handelt und dass also, so lange Prankreich von Rnssland nichts
in besorgen hat, es auch Preussen nicht zu berücksichtigen braucht,
welches ohnehin bei weitem weniger leisten kann, als Manche im
Wahn der alten Grösse Lebende glauben.
Ob es für Prankreich selbst nicht besser wftre, die Selbststfindig-
keit Preussens zu sichern, durch Erlass der CSontribution und andere
Mittel es sich zu verpflichten und die Stimme der Nation zu gewinnen,
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44Ö
Kleine Mittheiluugeo.
um aus einem i ujj.siücheii Verbündeten einen fran/ösisühea £\x macheu —
das mögen kompetente Diplomatiker entscheiden."
Das zweite Schriftstück ist ein Bericht, oder wenn man will,
ein Brief Gruaer's an HardrM lierg vom 21. August 1811. Man sieht
aus demselben, KU welchen Massregeln sich die preussische itegienui^
hatte entachlietaen wollen. Das Schreiben lautet:
^Euer Exzellenz glaabe ich« die einliegende so eben decbiffriite
Stelle der letzten westphäliachen GesandtscbaftS'Depesche sofort über*
reichen sn müssen 0*
Ihr Inhalt bestätigt leider, was ich mir erlaubte schon öfter za
berühren, dass die genommenen halben Massregeln eben so vidi
Anfmerksamkeit err^en, ak ganze, grosse, nnd dass sie uns wirk-
lieh Terderben kOnnen.
Das Aufgebot der inaktiven Soldaten nach Spandau hat grosse
Sensasion gemacht. Die Stadt ist erftUlt von Kriegsbesorgnissen.
Wenn unter diesen CTmstSnden nicht ganze Hassregeln ge-
nommen werden und man dadurch imponirt, so ist viel zu ftrchteD,
wenig zu hoffen.
Euer Exzellenz haben mir durch den Obristen t. Gneisenau irfther
erO&en lassen, dass dem Grafen v. Obasot das Militair- und mir das
Civil'Goavemement der Kurmark übertragen werden solle; ich habe
mich darauf münd* und schriftlich bereit erklärt, solches au über^
nehmen und ich habe diese Erklftrung, nicht ohne Einsehen der Ge-
fahr, aber mit Ergebenheit nnd Freude gegeben, weil ich hoffte. Ein
Viel leisten zu können. Wenn indess dies geschehen soll, so halte
ich es für unerl&sslich nothwendig, sogleich die nöthigen Vorkeh-
rungen auf dem Papier ganz auszuarbeiteo, um
einen Vertheidigungsplan festzustellen, eine Verproviautiiungs-
Basis lür 30000 Mann in Si>andiiu anzuordnen,
für BcscliatVuTiLr der Waffen etc. Einleitun^'en zu treiten.
Commissarieu für einzelne Gegenden und Gegenstände zu de-
si^'niren.
das Lazaret Ii Wesen ]
Druckerei /
zu orjjanisireu,
Kommunikazions-Wege mit Deutschland (im Kriege) vorzu-
bereiten.
Alles dieses erfordert viele Zeit-Berechnungen und Aaswahlen.
*) DieMs Exceijit liegt nicht bei Auf dieses Schreiben beruft sich
M. Lehmann in eeinem SchamhorBt, Band II, pag. 897, Anm. 1.
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Zwei Scbriftstooke JastHB Üruner's (J. v. (iraner.) 449
Mau gewinnt unendlich , wenn sünimtlichc Get" imstande schon aus-
gearbeitet sind und nur vollzogen werden dürieu. Dann lässt sich
binnen acht Ta^^'en — aui-h allenfalls in vier — das ibun, was sonst
dieselbe Bearbeitunjj^szeit erfordert.
Wünien Euer Exzellenz diese Ansicht genehmigeUi so hätte ich
ganz gehorsamst zu bitten:
1) dass der Entwurf der Vollmachtea för die Gouverneure schleu-
nigst festgestellt,
2) dass mir gestattet werde, mit dem Grafen v. Chasot alles
Nötbige zu bosprei^en und zu reguUren,
3) dass Herr Geheimer Staats-Rath Saok die Autborisazion er-
halte, mir alle Akten und Nacbricbten über die Provinz
und deren Beamte im Gebeimen mitzutbeilen, deren icb
etwa bedarf,
4) dass ich allenfalls ein zuverlässiges Hitglied des PrSsidiums
oder der Regierung selbst, aus Potsdam, für einzelne Gegen-
stände zuziehen dürfe.
Auf diese Weise würde es möglich seyn, Alles so auf dem Papier
auszuarbeiten , dass es auf den Wink von Euer Exzellenz sogleich
ausgeführt werden könnte. Aufseben Mrird nicht erregt, und eine
unschätzbare Zeit gewonnen.
Geruhen Euer Exzellenz diese Ansicht zu prüfen. Sie entspringt
aus der Ueberzeugung , dass man den Krieg nicht provociren, aber
im Stillen mit Besonnenheit sich auf ihn bereiten müsse und dass
bei seinenn Ausbruche Nichts fehlen dürfe, was wesentlich ist. Die
Mark zu vertheidigen , ist für Preussen und Deutschland wichtig,
aber ohne Mittel eben so unmöglich, als diese erst im Augenblicke
des Ueberfalles selbst wählen zu können. Dann kann man für den
Erfolg nicht bürgen, und ich würde es mir zum Verbrechen anrechnen,
Euer Exzellenz diese Ansicht nicht dar^^n logt zu haben, da die gestrigen
Nachrichten und alle übrigen Umstünde, eben so viel Beschleunigung,
als Ernst und Besonnenheit zu erfordern scheinen. Gruner.
B. 21./8. 11.-
Hardenberg scheint niebt zu der Ansicht gekommen zu sein,
dass es gut sei, die Vorsohlftge Gruner*s anszufübren, da er wenige
Tage später zu St. Harsan sagte, Preussen rüste f&r Frankreich,
wenn dieses jenes zum Verbündeten haben wolle. v. Gruner.
Behfties Übet die Anfinge seiner administratlTen TliAtlg^
kelt in den preuBsiadien Rlieinlanden. Zu den Mttnnern, welche
nach der Wendung des Jahres 1818 in Württemberg frühzeitig f&r
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450
Kieiae MiUheiluQgen.
die deutsche Bache eintraten, «^'f^hörte der Tübinger Phil ipp .Tose p h
Rehfues'.), der schon damals Reisesehriftsteller einen geachteten
Namen hatte und die Stelle eines iiibiiolhekars «Ips Krön prinsten
Wilhelm bekleidete. Reine beiden „Reden an das deutsche Volk*
lenkten u. a. die Aufmerksamkeit des Ministers v. Stein auf ihn,
und durch dessen Verwendung kam er an den Rhein, /.unilchst in fii*»
kaiserlieh russische "Verwaltung. — Ueber die Erlebnisse der niiohsten
Jahre gibt der hier mit^etheilte Ihief an einen seiner vertrautesten
Freunde, den hochverdienten schweizerischen Staatsmann und Härjyer-
nieister von Chnr, Joli. Fri«Mlr. v. Tscharner^j, erwünschte Auf-
sclilüsse. Ni'-lit bloss für En t wickln npfSfrang und Charakteristik de-s
später Iteriihnil i^ewordenen Mannes, sondern auch für die allgemeinen
Zustünde der l{heinprovin7. nach d«'m Uebergan;; derselben an did
Krone Preussen dürfte derselbe von Interesse sein.
Vom 4. Mai 1823 aus Bonn datirt, lautet er, wie folgt:
^Meine Reden au das deutsche Volk err»fTneten mir, wie Sie wissen,
zuerst diese neue Laufbahn, an die ich wirklich nie gedacht hatte,
da ich mein Leben dem Fürsten zu widmen gedachte, den ich 1805
in Neapel kennen gelernt habe ^) und in dessen förmliche üiensie ich
180b getreten war. Da ich bey dem alten König einzig und allein
wegen meines Verhältnisses zu seinem Sohn in Ungnade war, und es
denn doch /u den mögliclien Dingen gehörte, da«s diesen im Jahre
1814 eine Kugel traf, so suchte ich mir eine vorläufige Stelluug bey
der i^rovisorischen Regierung am Rhein zu gewinnen. Ich ging 1814
als • >i neral-Gouvernements-Rath zu Orunern naeh Coblenz*), wurde
aber nicht gut aufgenommen, da ich nicht von ilim gewühlt worden
war. Er war froh mich nach einigen Wochen auf die Kreisdirection
nach Bona zu entladen eine SteUe, die ich annahm, weil ich mir
') Vergl. das Lebensbild in der ZtiUchr. i. preusa. G. u. Ldkde. XVIU
(1881), und den Artikel in der ADB^ beide vom Herausgeber dieses
Briefes.
Vergl. Vineei» v. Planta, Jolu F. v. Tecbarner*« Leben n. WirkeiL
Clrar 1848. — Die ADB wird einen Artikel Aber ihn aus der Feder des
Herrn v. Wyss bringen.
Yergl. autobiograpli. MittheUnngen im «Lebensbild*, a. a. O,
S. 153 ff.
*) Für die kurze Zeit (April auf Mai 1814)» welche Rehfues in Coblenz
zubrachte, hatte ihm Gruner die Censur der daselbst erscheinenden Bücher
und ZcitBcluiften, im Besonderen die des «rheinischen Hercnr'* von J. Görres
übertragen.
') S. jedoch das .Lebensbild" S. 183. Von Gruner slanmit der «ipäter
durch den Minister v. Altenstein wiederholte .\u.s?pruch, Rehfues sei ein
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Rehfaes ab. s. Thitigkeit i. d. Rheiniaoden (A. EaafmoaD). 451
einmal zum Lebensgrundsatz pomücht habe, vor keiner Wirksamkeit,
die durch feste Principien, Thätigkeit und Umsicht zu bemeistern ist,
anurückzuscbrecken. So trat ich in die practische Verwaltung ein,
ohne dasB ich — ich will es nicht leugnen — einen klaren begritt'
von Vennütang ttberbanpt und noch weniger von meiner Function
hatte. DennCKdi ging es leicht und schnell. Ich fand ein gutge-
flchultes Bureau» das nur in der Aengstlichkeit, Pedanterie und Ge-
mflthlofiigkeit mein^ Vorgängers ') erstickt war , von dem Sie sich
ans folgende Zog das ganze Bild entwerfen können.
Er war angewiesen und ich bat ihn sehr darum, mir in den
ersten Zeiten durch Uath und Erfahrung an die Hand zu gehen. Als
ich daher installirt war, arbeitete er mit mir, indem ich in seiner
Gegenwart die eingegangenen Dienstpapiere erbrach und mit ihm las.
Der ganse Ünterricht, der mir dabey wurde , bestand darin , dass er
die weissgebliebenen Blätter der Papiere abnss, h&bsch auf ein Häufchen
ordnete und mich Tersicberte, dass diese zur Erspamng der Kanzlei-
kosten zu neuen Ausfertigungen gebraucht werden konnten* An
dieser Lection hatte ich genug und so suchte ich mir denn selbst zu
helfen ; wobey geraume Zeit meine Hauptkunst darin bestand, meine
Unwissenheit zu verbergen und keine BlOssMi su geben. Indess war
durch den Umschwung der Dinge alles aus dem gewöhnliehen lieleise
herausgetreten, und täglich bildeten sich neue Verhältnisse, die mit
den Mitteln der Roui-nr nicht zu überwinden waren. Menschen-
kenntnisse allgemeiner Takt, Besonnenheit, Moth und Entschlossenheit
mussten hier das Meiste thun. An allem diesem fehlte es nicht, wie
ich wohl sagen darf; denn meine Verwaltung nahm gleich einen un-
gewöhnlichen Schwung, der mich vor allen meinen Collegen aus«
Beanit r Jiöhei er Art". Es liegen mir auch noch andere ähnliche Aeusse-
ruugeii von (.Gruner vor.
') P. J. BooBfeld, der ehemalige kurcölnische ilofkammerratb nnd
spätere finunOeuche Ünterpr&fect in Bonn. Der Qeneral-Gouvemenr Justus
Grnner schrieb am 25./7. Mai 18U ans Coblens an Reh fn es: »Da ich
den Henn Ereisdireetor Booefeld sn Bonn sum PrSeidenten des dortigen
Tribnaals bestimmt habe, so ersnche ich Ew. Wohlgeboren, an dessen Stelle
das Kreisdirectoriom su übernehmen. Die n&here Anleitung Uber Ihren
QesohftflekreiB werden Sie ohne Zweifel in Bonn vorfinden, nnd was Ihnen
aonst 7.n wissen nöthig ist, von dem Hrn. Boos fei d erfahren, welchen ich
ersucht habe, Ihnen so lan^e in den GefJchJiften an die Hand zu gehen,
biB seine Anstellung als Tribunal- Präsident erlblgt." üeber Boosf eld vergl.
H. Hüffer in den niederrhein. Annalen XIH/XIV. S. 118— 14»>. 201—211.
Nach Hof fers Darstellung dürfte Rehfues' Urtheil über Boosfeld's
Charakter etwas zu schroff ausgefallen sein.
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452
Kleine Mittheilimgeii.
zeichnete. Ich u'nr*lr wirklich meinen 94000 Administrirten sehr
nützlich, gewann schnell Liehe und Zutrauen und bei alledem die
unbedingteste Zufriedenheit der Vorgesetzten, wovon BelobangeD und
Gratificationen aller Art Zeugniss gaben,
Sie können denken, das8 ich durch diesen Erfolg meine FanetioB
lieb gewann, so dass schnell der Entschlnss bei mir reifte, nie mehr
in das bloss wissenschaftliche Leben zarüokawtreten , das mich bei
nit iium Prinzen erwartete. Dennoch waren meine Gedanken noch
auf das Vaterland gerichtet, wo in den Landvogteyen fthnliche Stellen
waren, wie meine hiesige. £in Zug meioes Prinzen endigte auch
diesen Plan. Ich hatte meine Besoldung von ihm hier fortbezogen,
und es schien, dass ich sie als Pension behalten sollte, bis er die
Regierung antreten und mich dann besser versorgt haben würde.
Er kam Ende 1814 aus England zurück und hielt sich 10—12 Tage
in Cölu auf. Ich wartete ihra mehrere Male da auf, wurde immer
mit dem ausgezeichnetsten Zutrauen behandelt und erhielt die Zusage,
dass er hier bei mir absteigen würde. Er kam; ich liess ihn als
einen der Helden von 1814 'J mit einer Feyerlichkeit empfangen, die
ihm noch nie zu Theil geworden war, und er schien höchlichst ver«
gnügt und zufrieden. Beim Abschied gab er mir zu verstehen, dass
ich eine Heise nach Italien mit ihm machen müsste: worauf ich nichts
erwiederte, weil ich zu dem bloss« n Hofleben nicht zurückkehren wollte.
Nach acht Tagen schrieb mir der ()brist-Hofmeister, dass das erste
Geschäft des Prinzen nach seiner Ankunft gewesen sey, meine Be-
soldung zu btreichen. Diese Erfahrung war etwas stark. Sie ent-
fremdete mein Hei*7. 7nerst von ihm ; doch reifte alles erst durch
einen zweyten Zug, der sich einige Jahre sp&ter ergab, und den Sie
weiter unten lesen werden.
Der 1815 wieder ausgebrochen r Ivrieg beschleunigte die Besitz-
Ergreifung di^er Piovinzen. Die Huldigung geschah in den get^hr-
liebsten Momenten. Ich musste mithuldigen oder meinen Abschied
SU einer Zeit nehmen, die mich mit Offizieren, die beim Ausbrechen
der Schlacht abdanken, auf dieselbe Linie stellte. Ich huldigt« also,
nahm meine Entlassung aus dem früheren Dienst-VerhUltniss und er>
hielt selbst die Erlaubniss des alten Königs von Württemberg zum
Uebergang in prenssiscbe Staate-Dienste. Kaum war die Schlacht bei
Belle Allianee gewonnen, so warb mich Gruner, der zum Preuss.
General-Oouvemeur aller durch Preussen in Frankreich occupierten
Provinzen bestimmt war, an, um als Gen.-Gouvemements-Commissar
mit ihm nach Frankreich zu gehen. Meine hiesige Stelle wurde mir
>) Er hatte sich besonders bei Montereau (18. Febr.) ansgeseiehnet
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Rebfaes üb. a. Th&tigkeit i. d. Hheinlanden (A. Kaufmann). 453
dabey vorbehalten, und ich kam wenige Tage nach der Einnahme von
Paris daselbst an.
Hier hatte sich jfMloch schon alles ireilndert. G ru ner fand J^chwierig-
keiten, sein Gouvernement zu erhalten, und wollte sich nicht unter
den neu-ernannten Armeeminister Hm. von AUenstein stellen lassen.
Er kam nicht in Thfttigkeit und wurde später mit einer Art von
Policei-Direction über Paris abgefertigt. Ich wurde also Hm.
von Altenstein abgetreten, aber mit mir noch manche Andere, und
Gruner, der immer eine Menge Gesindels uro sich hatte » war eben
nicht der Mann, dessen Wahl Zutrauen einilösste. So war ich mehrere
Monate in Paris, ohne sn wissen, was aus mir werden sollte, und
mehreremale Tersaefat, auf meinen hiesigen Posten zurückzukehren.
Die Vorsehung wendete es anders und besser. Hr. von AH enstein
fasste Zutrauen» ja selbst Neigung su mir, und ich trat unter ihm als
Gen.-OouT.-Commissilr in Function. Darftber war aber so viel Zeit
▼ergangen, dass der Frieden herbeikam, ehe ich noch recht meines
Postens mich bemächtigt hatte. Indess war geschehen, was die
Umstünde erlaubten, und man war zufrieden mit mir. Ich hatte
durch diese Excursion das Bedeutendste an Menschen und Dingen in
der Nähe gesehen und selbst meinem Prinzen, der damals in Paris
war, einige Dienste leisten können. Dt r Hauptgewinn aber war, wie
die Zukunft erwiesen, die Bekanntschaft mit Hm. von AUenstein
gewesen.
Ich kehrte nach dem Frieden wieder auf meine hiesige Stelle
xurück, hielt mit h stille und meldete mich bei den angefangenen
Organisationsarbeiten dieser neuen Preuss. Provinzen zu nichts. Ich
verlies mich vollkommen auf den guten Buf meiner Verwaltung.
In diesem Vertrauen fand ich mich aber bald getftuscht. In die
Organisations-Arbeiten traten schnell ganz fremde M&nner ein, welche
das Beamten*Personal nicht kannten und mit den grOssten Vomrtheilen
gegen dasselbe erfUUt waren. Sie waren nicht gnnz ohne gute Gründe,
denn 1814 waren fast alle bedeutende Stellen neu besetzt worden
und im Durchschnitt die grOssten Missgriffe dabey geschehen '}. Unter
meinen Collegen waren die meisten recht eigentliche enfants perdus-,
es war kein Wunder, dass ich, als Auslftnder, mit ihnen in die nllm*
liehe Classe geworfen wurde und ihr Schicksal theilte.
Plötzlich (Mai 1816) trat die neue Verwaltung ins Leben, und
'f iia April 1814 sah i^ich iler (Jeneralf?onvmieTnents-( oinmipsar ge-
nötbifrt . in einem Circular den Kreisdirectoreu eine scharfe Kü^'e wegen
ihrer nachJä««iguii Verwaltung zu ertheilen. Niederrh. Annalen XIII/XIV,
S. 205.
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Kleine Mitlheilungen.
aus meinem Kreise wurden vier landräthlifhe Kreise ') dotirt. Ich
war ganz verfressen und rniisste meine P'iinctionen abcjeben. Ab»^r
kaum war ps «^escliehen, so wurde das IJpdauern darül)er allgemein,
und selbst die beydeu HeL'ierungen in Coblenz und Luln, zwischen
welche mein Kreis getheilt worden war, fühlten diess und überlrugeu
mir, um mi( h nic ht pepchäfts- und besoldungslüö zu uiachen, das
Liquidations-(iesehiift mit Frankreich.
In dies« I 1 iim tion, die ich bis 1819 fortsetzte, liquidirte ich
sechs» Milliuucii 1 lanken für meinen alten Kreis iioun. Sie können
denken, wehdi eine Frpude dieses R» ehnunfirs-Gcschtlft für mich sein
konnte, l^ejinorli wuide ich nicht müde; denn es war für meine
ehemaligen Administrirten, die ich wie meine Kinder lieb gewonnen
hatte. Dabey hi« ss von Zeit zu Zeit, dass ich bey einer rhein.
Regierung als Rath eintreten sollte. Ich that nichts dafür, weil mir
pine solche Stelle nicht behagte, und ich sie nur im N<ttlifalle an-
g< numraen haben würde. Da ich nicht trieb, so wurde aneli nichts
aus der Sache. Indessen war dieses gleichfalls zu meinem ßeat^n
gewesen, wie Sie bald sehen werden.
Kaum war ich verheirathet, so trat die Hungersnoth von 1^1T
ein. Hei solchen ('alamitaten snchl man die MiUiner, die sich unter
schwierigeu Umstanden zu helfen wissen, leh hatte schon ein Jahr
früher mehrere hohe Iieh(irden veri^ebens auf di.- A luiiiherunij d»>i
Unglücks aufmerksam «jemacht und hatte wie natürlii h tauben Olir-. o
gepredigt. Ais der Jammer da war, erinnerte man sich meiner, und
') Denn, Rheiiibuch, Ahrweiler und Adenau. Unter den vielen mir
vorliegenden Zeugnisisen über Rebf«««' Amtsführung in Houu theilc ich
nur das des Minister» v. Stein mit: „Le bieur Rehfues, Commis&aire gdneral
IK>ar radminisiration dee affiures de police et de finance, dans rarrondiaie-
ment de Bonn, a 4te nomm^ par moi ä* cette place en Jan vier 1814 dte
roccupation de la me gaucbe do Rhin par lee armto» alli^, et s^esi acqnii
par son z^e, son activit^ et son intelligence, TapprobatioQ de son Chef et
Tattaehement de aea administrea, qui lui en ont dounes les marquea les
plua COnvaiocaBies. Francfort le *20 .lanvier 181 ti. Le B. de Stein.* Es liegt
mir noch ein '/weites Schreiben des^ Mini-'-ters, d. d. Na«san. 20. Oft. I8l8.
vor: , Wohlj;el>()rner, hocli/.ijvcrehrender Herr! Es gereicht nur /.u eiuem
vorafiglichen Vt-rg^niigen, den Auftrag erhalten zu hat)en. Kw. \\ ohl^eboren
NanieiiH Sr. Maje-slät des Kaisers Alexander die Insigiiien <U's St. Annen-
ordens zweiter Classe zuzustellen, da ich an dieser Krtheilung lebhaften
Antlieil genommen und eine VeranlasHung erhalte, die Geamnun^ten der
ausgczeidmeteii Hodiachtting wiederholt su ftoasem, mit welcbet- ich sa
aein die Ehre habe Ew. Wohlgeboren ergebenster \. Stein/ An aid ein
imbedeatcodes GourtoiaiebiUet! Die Peraon dea Schreibenden möge j^lftcit
den Abdruck rechtfertigen.
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Rehfues üb. s. Thätigkeit i. d. Rheinlanden (A. Kaufmann). 455
«0 wnrdd mir di« Leitung des VerproTiantirangs Qescbftfts d«r ProTinz
Kiederrhein Überträgen. Diese Arbeit ist nicht die kleinste mmnes
Lebeos gevressa und demioeh besser ab die übrigen gelungen. Ich
«Ige nichts von den Belobungen, die ich erhalten. Niemand, als ich
selbst, konnte die Schwier^keiten ermessen, welche ich vat ftberwiaden
hatte. Dem Freund darf ich es bekennen, dass ich in diesem Oeschlft
alles geleistet habe, was nur immer möglich war. Wlre UHi m
halbes Jahr früher dazu berufen worden, ich hfttte wahrlich das meiste
Unglück verhindert. Ich erprobte diesmal wieder, dass das Höchste
durch schnellen, yomrtheilsfreyen Blick und unermüdete Thätigkeit
fast immer errungen wird. Den bloss routinirten Geschäftsleuten,
wie voi-züglich sie in ihrer Art auch seyn mögen, gelingt selten eine
Stellung, die sie erst selbst machen sollen. — Indess trag auch diese
Arbeit nichts zu meiner Förderung im Dienst bey. Ich erhielt Be-
lobungen : aber diese waren von Behörden, welche wohl selbst keines
<jn;s.sen Credits trenossen. Unterdess war in diesem panzen Geschäft
soviel durch — zum \veni£?sten gesai/t Ungeschicklichkeit verdorben
worden, dass Niemand ^crn davon sprechen wollte').
Ich kehrte also von Cöln nach Bonn zurück, fuhr fort zu liquidiren
und stndirte die französische Militür-Adiiunistration, da ich auf einen
Posten der Art in unserer Kriegs-Verwaltung visirte. In dieser Arbeit
traf mich eine mir gaa/, unerwartete Function im Sommer 1818.
Die längst aneekündiijte rheinische Univ. sollte ia's Leben treten.
Sie sollte in Buun gegründet werden, das ich zuerst schon 1^14 auf
offic. Wejje dafür in Antrag gebracht und seither wiederholt in
Anregung erhalten hatte. Der Oberpräsident der Provinz Grf. zu
Solms- Laub ach in Cöln wurde zum Curator ernannt und ich ihm
unter dem Nahmen Localcormiussar alsOrganisations-Gehülfe beigegeben.
Ich empfand hier zum erstenmal die nachdrückliche Wirkung des
Zutrauens, welches mir Hr. von Altenstein geschenkt, der vor
Kurzem zum Cultasminister ernannt worden war.
Dieses Dienstverhält uiss hatte die sehr unangenehme Seite, dass
Niemand es recht zu nehmen wusst«, und Ut-r Gf. zu Solms in mir
einen überlästigen Beobachter zu haben glaubte. Meine Ansichten
waren .selten die seinigen . oh er gleich häufig darauf einein?. Die
Sachen dauerten indess nirht lange genug, um zu einem unangi tiehnien
Brach zu kommen. Im .lahr darauf erfolgten die bekannten Bundes-
tags-Beschlüsse, und der König übertrug mir das Cnratorium der
Universität mit der neu creirten Stellung ein*vs auss. iieg.-UevollmUoh-
tigten und der Ernennung zum Geheimen Kegierungsrath.
*) Ganz 80 wie Rehfuet war es Tsehamer iu Qmubfladen ergangen,
als er 1816 die Theaerong vorauaagte. Yergl. Planta a. a. 0. 8. 819 ff.
DtntutH» ZiÜMlir. f. OctohiflMnr. IBM, n, t. 30
Digitized by Google
45Ö
Kleine Mittheilangen.
Der SebliuB von 1819 nnd die nliolMien Jahre darauf warea
schwere Zeiten fftr mich, lüt grosserem Hass ist wohl n'w eine
Function empfwigieil worden, al$ die meinige. Der Zeit-Geist über-
haupt hatte fast Lust, sie zu fichten; für mich aber kam noch d^iu.
dass die höhere Beamten-WeJt und die üniversitÄt selbst mich tür
einen Glückpilz ansahen, welcher durch Spionen-Künste eniporgescbo&&äü
^eyn niüsst<^. Auf allen Seiten tliiirmten sich mir Ha» und Ver-
liliimdun^' entgegen; vielen schien raein Leben selbst iu üusserster
Geta,iii , da ich jede Sicherheit.s-Massregel tür mich Terschmähte. Wahr-
haft wüthend waren die Professoren selbst, die es der Regierung nicht
verzeihen konnten, dass man einem Manu von hoher Geburt und aus
den ersten Staats-Functionen das Curatoriuni .ibijenoininen und einem
Beamten gegeben hatte, der aus dem Stande der Gelehrten selbst
hervorgegangen war. Sie werden diess komiseh Hnden, wenn Öi« Um-
denken, dass meine Stellung gegen die Nivellati«)ns-Principien geriflbtet
war, welche man auf Universitäten heimisch glaubte.
Nie in meinem l.rhen ist mir ein so reiches Feld gtu inl k am
das schwerste christliche Gebot, den Feinden nicht nur zu verzeihen,
s ri iern Böses durch Gutes 7,u erwiedern, zu erfüllen. Ich bin viel-
tach und schwer c^ereitzt worden ; aber ich kann vor Gott bekennen,
dass if'h allen ua ineii Feinden genützt und keinem geschadet habe —
so viele Gelegenheit, selbst Versuchung, ia vielleicht auch Recht ich
dazu hatte. Das Resultat war nicht unlu Idlirn-nd. Ich habe diese?^
Geschlecht gezwungeji, mich wenigstens zu aciiten. Selbst ihre Lielwf»
hätti' ich haben können ; aber es war nicht der Mühe werth in meinen
Augen, darnach zu streben. Ich hätte in dem Gelehrten gtmz dea
Menschen vergessen müssen, und dazu hatte ich keine Lust. Wo
sich nicht beyde in gleichem Wertlne vereinigen — was so wunder*
selten ist — muss ich meine Achtung zurückhalten : denn es ist in
der That keine grosse Aufgabe, ein an.sgezeichneter Gelehrter zu
werden. Es erfordert nur Zeit, nicht einmal grosses Talent 0- l eber-
diess lernt man, wenn man täglich unter mehreren Dutzenden der-
selben ist, bald einsehen, dass die Herren der Wissenschaft nicht mehr
auf den deutschen Universitäten sind £s ist alles Mittelgut, alles
Einseitigkeit, alles Gelehrsamkeit ans der zweyton Hand, nicht mahr
ans der Qnelle goBohöpfi*).
') Wohl nur der Ausdruck einer vorübergehenden fil>eli3 Stimmung I
^) Hier werden Rehfues Niebuhr und die Brüder Uumboldt ver-
geschwebt haben.
') Graf Gesler schrieb im Spätherbst 1818 an £. M. Arndt: .So
eine neue CJnivenitftt iat immer ein biMdien wie ein Freikorps. Et mwm
da allerlei an^nomiDen werden, das dae Haan nidit bat. MB.: Ich
. d by Googl
Rehfaet ttb. s. Tbftfcigk«H i. d. RheiBlMideii (A. Kanflnann). 457
Indem ich ntm in mmnem Qffentliohen Leben auf emem Piwete
stehe, welofaer meinen Efargtts fikr die Vergangenheit wohl befriedigen
«nd fftr die Zuknnft reitien kannte, habe ieh aneh in jeder andern
R&ekridht ürsache znlHeden sa seyn. Wenn daa Qlttok aber anoh
viel Ar mich gethan hat, so itt mir doch nicht alles im Schlafe ige-
worden, und in der obigen Skisae der letaten acht Jahre liegen mawte
heilM Zeiten, wAhrend deren ich wahrlich nicht auf Bosen geschlafen
habe und die die Conoentration aller meiner Kittfte oft anf eine
iebriscbe Weise bewirkten und erforderten. loh habe viel ftber Loben,
Mensehen, Uber menschliche und politiscbe Yerhültnisse erfahren und
eine gewisse Uebusg fftr die Leitung schwieriger Verhältnisse er-
langt. Es haben sieh auch manche allgemeine Gcnnds&tBe ausgebildet,
— jedodi weniger der Zahl nach, als Sie vielleieht gbmben; denn von
Zeit zu Zeit müssen welche wieder verabschiedet werden. Ein grosses
Qlflck aber nenn* ich in Vergleiebung mit dem, was Sie mir über
Ihr Leben sagen daas ich eigentlich noch keine schwere Erfahrung
in Liebe und Vertrauen, das ich verschenkt und welches mit Undank
erwiedert worden wäre, gemacht habe. Vielleicht ist diess auch der
Grund, warum inb es wahrhaft unmöglich finde, Andern nicht nütz-
lich zu seyn, wenn man die Gelegenheit dazu hat. Freylich rechne
ich nie auf Dank; denke überhaupt auch nicht mehr daran, so wie
Jemand geholfen ist; aber ich habe die Lust an den Menschen doch
auch in den einzelnen Fällen nicht verloren, da Solche, denen ich für
Stein Brot gepe])en hatte, mich veiliiumdeten.
Als ich im .Iahte 1817 in den Honigmonaten meiner Ehe stand,
wurde mir das Liniüdircn mit Frankreich eiamal pliitzlich zu lang-
weiliir '), und ich mahlte mir den Gedanken aus, wie hübsch es wäre,
wenn ich mit meiner Frau in Rom leben könnte. Da mich um diese
Zeit noch nichts an Prenssen fesselte, so schrieb ich an den König
keniio einige ihrer Herren Kollegen.* Arndt, NothgedruDgener
Bericht il, 148.
') Vergl. Planta a. a. 0. 8. 237 ti. In einem Brief an Rehfues
bezeichnet sich Tscharner als ein ,Opf'»'r «^eiries Zutmueiu^ seines Glaubens
an die Menschen*, u. s. w. T"'nter dein 24. Kebr. 1823 klagt er über „un-
auflösbare Verwickelungen, drückende borgen, schuldlose Miaskennnng,
Bitterkeiten aller Art".
*} Noch andere Gründe wirkten mit. Die preuBsische Regieruogs-
maschiue, schrieb er am 23. Febr. 1817 anTscbarner, behage ihm nicht;
aie befinde sich noch in dem Znitand, worin »ich 1805 die Armee befanden
habe. Diejenigen, weldie nch in den Jahren 18 nnd 15 doreh krilftige»
Wirken anigexeiehnet, eeien verdftchtig; man wolle ihnen .bleierne
H&ntel** anlegen, .um ihnen das Spasierengehen an verleiden*.
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458
Kleine Mittlullaiigeo.
yon W. und bot mich ihm zu seinem OeschAftotr&ger in Born an, im
Fall er einen Bolchen dahin Bchicken werde. 8io mflasen dabey be-
merken, dan er «eit seiner Thronbesietgnng ') mir geechrieben, sogar
einmal ein Gutachten über eine wichtige Sache Ton mir gefordert
und nur meine Bitte um Bftcktritt in seino Dienste su erwart«i ge*
schieoen hatte. Ich erhielt snr Antwort, dass man keine Veranlassung
hütte, einen diplom. Agenten dahin absuordnen. Diess war denkbar.
Aber dass drei Wochen naofaher ein Andrer als GeschlftstrHger sn
Bom ernannt wurde, ein Hann, jünger als ich, ohne Geburt und Ausr
leiohnung, der um diese Zeit nicht einmal in Wfirttemb. Bieosten
war» und der frfiher einmal beym alten König gedient hatte, jedoch
später als ich in des jetzigen KOnigs Dienste getreten war — das
wird Ihnen unerwartet seya; f&r mich war diess auch genug; denn
ein dummer Streich, den ich machen wollte, ist dadurch von mir ab-
gewendet worden.* A. Kaufmann.
*) Staig FUedrich war am 80. Oci 1816 geitorben.
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Beriolite und Besprechungen
PabliMtioneD der kgL belgisehen bistoricMshen Commissioii«
Die königliche histonsoha Commiiwion in Belgien hat 1888 drei
Bände erscheinen lassen, von denen zwei m der Sammlung „RelatiODB
poliUqnes des Paye-Bas et de rAngleterre' gehören, deren Heraus*
geber Herr Kcrvyn de Lettenhove ist, während der dritte die
lüiileitiuig zu Bd. VII der ,Table chronologiqne des chartes et di*
pldmes imprimes* von Herrn Alph. Wauters bildete Mehrere
andere wichtige Bände stehen karz Tor ihrer Voliendmig und werden
noch 1889 erscheinen.
Der VI. Bd. der Relations politiques des Pays-Bas et
de l'Angleterre ist dem zweiten Theil der Verwaltung des Her-
zogs von Alba gewidmet (vom 5. October 1570 bis zu dem Zeii-
pnnkt, in dem der Herzog die Herrschaft der belgischen Provimen
aufgab, dem 29. November 1573). Es ist ein stattlicher Band von
871 Seiten, in welchem 533 Docnmente abgedruckt sind, man sieht
in ihm die Ereignisse entrollt, welche trots der Sie^e, welche die
Armee Philippus II. errang, den Sturz der spanischen Herrschaft in
den Niederlanden herbeiführten. Glücklich auf dem Schlachtfelde,
reüssirte der Hersog von Alba nieht in gleichem Masse in den
diplomatischen Unterhandlungen nnd seine Bemühungen von der
Königin Elisabeth die Tollständige Preisgebimg der Unzufriedenen
in den Niederlanden zu erlangen, waren nicht von Erfolg gekrönt.
Der englische Hof hütete sich wohl , Wilhelm von Oranien nnd die
Seinen ihrem Schicksal m ftberlassen, da er zugeben mnsste, dass
nach Unterdrilclciuig des Au&tandes in den Niederlanden Spanien
sofort eneigtsobe Schritte sn. Oimsten Maria Staart's nntemehmen
würde. Man bediente sich daher auf englischer Seite gleich EOnig
Philipp n. und seinen Käthen der Verstellnng und hinterhältiger
WinkelzOge. Nachdem der Hersog Ton Alba abgereist war, konnte
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1
Bwtehto rmi BaipreehBogen.
au Ve«5ta««g .W* «ehr rt.ttf«d«.. obgUict ,em Naehfolger, U-i.
a« BeqoMeM, gemMgtet w«r. „,i,.her vom 29. Novemb«
1578 W. 25. Octob« »76 mcht. liefert ^^".^„r.
Iteig, «'«•»•«""S^J 'TTungen, .cheitern «essen, die
die Dntenwrfaiig d«r HoMtaaer «a «""8*" • Hafea des
01«n«.l w«. wdeh. wrtaigte. d.» mdirere a«^«^»''«^»
i.«r«irt» W«. i. HlDd. gegeben wurden
L VUI Ud der T»ble ehronologiq»« des chartes et
Der Vlll. ua. aer Wanters wird aus zwei
dipl,.mes imprimes, ^j^ „rfiegt.' Die Einleitnrg
Bandca be.tebeu, voa denett der e«U taerw ff'
umfnsst CXVIII SeiteiKNwkdMii der VerftiMr oei ae g
zahl bereits veröUVn.lÄ .«the-tUdier J!'"*"",^
wirft er einen Bück auf die \^r die ErS-
, . . Sehe VoriteUuag« Äber die r^reig
waren, und fast immer uvümmuS'^ unterscheiden
nissc in BelgiPii hervorriefen; er bt.^ ^*^.^ soXcheii. m deneo
müsse zwischen den Werken reiner Phaui^ , ^^^^g^ig^ und desshak»
der Autor sich einer gewissen Genauigkeit be..
»ein Zenirniss auch von crösserem (iewicht ist. ,
^ 1^ ?i propoB
In der Abhan«ilun^: ^Quelques reflexions» iVautefS
l'Imitation de .T h sus-C h r i st*, hat es sich Herr \ von unter»
gelegen sein lassen. Thatsacheii darzu-,toil Mi, welche, an sii ^ öl>er den
geordneter Wichtigkeit, doch iTeeeiL:iu't smd, die StreittVnir,
rrs[>rirni? fiii-s lier berühmtehhti Werke des Mittelalters
leuchten. Er lehrt un-- die Beziehungen kennen, welf^he sich "f dÄB
fang des 15. Jahrhunderts zwischen dem Kloster Windsheim ,\
i'entrum th > Augustiner Chorherrn Orden in Niederdeutschland n ^
den brabantischen Heusern desselben Orden<5. speciell Eouee-Cloltr»
iLiikiiüpften. Dadurch erklärt es sich, wie diese letzteren. niiite reli-^
giüse Anstalt seit 1416 den ersten Theil der Imitation besitzen konnte»
welche doch, wie es scheint, damals kaum redigirt war.
Herr L. Devillers hat im , Bulletin* einen dritten Theil seiner
Studien: ^Le Hainant sous le rögne de Maximilien d'Au-
triche* gegeben. Indem er fortfährt, sich derselben Quellen zu
bedienen, er/Uhlt er detaillirt die Geschichte des Hennegau während
der Jahre 1488 und 1489. Die Provinz befand sich damals in der
kritischsten Lage. Von fast allen Seiten von Territorien umgeben,
in denen die Autorität Maximilian's von Oesterreich theils missachtet,
theils bestiitten wurde, auf der anderen Seite an die Frankreich
unterworfenen Gebiete grenzmd, blieb ea doch dem Könige treu.
Sein Handel war behindert, seine Grenieii wurden oft yoü fremden
^- V. . Digitized by Google
Poblieaiionen der kgl, belg. htotor. CommlMioii (fi. Habert)» 401
Truppen ttberfaUen, und doch gelang es ihm, all' diesen Gefahren
gegenüber Stand za baiton. Die saUreichen Aotenstileke , wdohe
Herr DeTillers TerfiffantUoht oder Toneioknet, lassen uns ein genaues
Bild von dem Geiste gewinnen, welcher damals im Hennegan die rer-
eohiedenen Glassen der BeTÖlkerang beseelte.
Die Commission ▼erdankt Herrn P. G^nard zwei kleinere Mitthei-
langen. Die erste: ,Les rösolntions des döput^s povr l'nnion
d*ütreoht, depnis le 29 jnillet 1579ja8qa'aa 17 novembre
de la möme annöe" Tervollstftndigt unsere Kenntnisse ftber die
Beschlösse dieser denkwürdigen Vexsammlnng. Man wnsste bisher
nnr, was sich in der Zeit vom SO. Jaanar bis Ende Juli sagetragen
hatte; ob glücklicher Zufall spielte Herrn Gfoard ein Heft in die
Hände, welches snm Archiv der Stadt Antwerpen gehört, und in
welchem die Beschltlsse ▼eneichnet sind, die nach der Zulassung
-dieser Stadt snr Union (29. Jnli 1579) gefasst worden. Die Acten-
stflcke, aOe in Tlftmiseher Spraohe abgefasst, enthalten Binselheiten
yoll Interesse über mannigfache Fragen, welche die Deputirten zu
prüfen tind zn ISsen hatten.
Die zweite Mittheilnn^' des Herrn G e n a r d , , U n p r o c e s c e l ö b r e
au IC' siecle, Gilbert van Schoo nbeke contre Gaspard
Dozzi*, zeigt uns eine merkwürdige Seite der Antwerpener Zu-
stände unter der Kecrierung Karl's V. Ohne das werthvoüe Acten-
stück, welches Herr Gcnard erliiutert und wiedergegebea hat, würde
man sich schwerlich eine Vorstellung' von den heftigen, ja wilden
Leidenschaften machen, welche sich in Antwerpen freien Lanf ver-
schafften, und von den unvorhergesehenen Hindernissen, an welchen
die Beujuliungeu des Magistrats zur Aufrecbterliaiiung der Ordnung
scheiterten. Man sieht den Finanzrath Gaspard Do/zi sich mit Bravi
umgeben, diejenigen angreifen, denen er grollte, sich weigern, dem
Gericht sich zu stellen, und unbestraft weiter leben, nachdem er,
wie Herr Genard mit viel Wahrscheinlichkeit annimmt, zum Unter-
gang und Tod van vSchoonbeke's beigetragen hatte, des bedeutenden
Mannes, welcher in gewisser Weise die Btadt Antwerpen regenerirte.
Dem Text der Mittheihing folgt ein Anbang von Pidces justificativ^ s.
In dem wissenschaftlichen Streit über den Ursprung und den
Familiennamen des docteur solenuel Henri de (Jand
ist noch nicht das letzte Wort gesprochen. Nach Darlegung der von
den letzten Biographen des Poctors festgestellten Einzelheiten unter-
sucht Herr v. Paurr die Frage seines Familiennamens, und nach-
dem er auseinandergesetzt hat, dass man ihn bald Hmri de Plaga
und bald Henri a Mudo nennt, erinnert er daran, dass ein von A n-
giUis in seinen Geestelyke Uederen veröffentUchtee vlämisckas Gedicht
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462
Bei^t« und BetpredutugeD.
ihn als „formator" bezeichnet — was wohl dem vl&mucben De
Scheppere, d. i. der Spötter, entsprechen könnte.
Ein wert.hvoller Codex des British Museum (Nr. 10 01^ ) lieferte
Herrn Sehoolraeesters den Stoff zu einer interessanten Arbeit über
jene sehr bewegte Epoche aus den Annalen Lüttichs, welche rfnrch
den Aufstand der Bürger gegen den £lecten Johann von Baiern und
das Schisma des Thierrj de Perwey ▼on 1406 — 1408 gekau*
zeichnet wnrde.
Lüttich, August 1889. £. H.
Neuere Literator zur Geschichte £ngland8 im Mittolaltor.
L Beepreehnngen einseliier Werke.
H. Brunner, The sources of the law of England. Aa
historical introduction to the study of English law. Translat^d tVora
the German» with a bibliographical appendix by W. Hastie. Edin-
burgh 1888. 8*. XI und 63 S. Der Uebersetzer hat sich bereits
friiht i das Verdienst erworben, den Juristen englischer Zunge Rechts-
bücber von Kant, Puchta, Ahrens u. a. zu übersetzen. Ein wie
dringendes Bedürfniss er dieses Mal erfüllt, folgt daraus, dass
Brunner's Abriss der englischen Kechtsqnellen in Holtzendorffs Ency-
clopüdie — der beste seiner Art — jeiiM Iis des Cauals, wie ich oft
hervorhob, bisher fast unbea('htet blieb. Nur hätte Hastie die vor-
ausgehenden vier Seiten über das normannische Recht mitübersetzen
sollen: wie sehr es Quelle des englischen Processes ward, gezeigt zu
haben, ist gerade Brunner*s Verdienst. — Deutsche werden dein
Uebersetzer dankbar sein für die Hinzufügung eines Capitels über-
das keltische Recht von Wales, Irland und Schottlfui 1 und noch
mehr für die ausgewählte Bibliographie des beuliL^tTi englischen
Rechts. Rechtsgeschichtliche Werke, die in den sieben Jahren nach
Brunnen'« letzter Auflage erschienen, hat Hastie einzeln nachgetragen.
Wichtige Auslassungen hier zu erwähnen, wKre tiVierliüssig, da soeben
nie neue Autlage von Holtzendorff erscheint. Beim Vergleichen bis
Seite 27 fand ich die Uebersetzung im Ganzen geglückt; die Ge-
drängtheit des Originals hätte Uebersetzer noch öfter breit entwickeln,
dürfen
^) Im F^inzelnen: S. 1, B „Pnpnlar laws" wird man nicht als „Volks-
rechte" verstehen; diese heisseii dnibcii noch T.eges Barbarorum; 3, 13*
Hlothaere and Eadric; 4, 15 Greatanleg. 23 mutual pledge (st. corporation);
6 letzte Z. Welsh (st. Wtetphalian); 11,5 associationB (st. federal); 13, 9 v. u.
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EttglMid, mttelilter (F. Ltcbermann).
463
Dank dem ernsten gewliiehtlieheii and nationalen Sinne des
englisdhen Volkes nnd dem hohen Alter seiner fiinriehtmgai ver-
langen breite Sehichten, anch der nnr Halbgebildeten, leicht lus-
lidie knne Gceohichtebflober. Dies BedMiiss kann nicht besser
befriedigt werden» als durch die JlCpoelia «f BngUah Uatcfly»**
edited by the Ber. M. Creighton, die mit Tafoln, Karten, Namens^
Yeneichnissen, Randnoten, Einband hllbech ausgestattet, ftr 70 Pfen-
nig kinflich, den Yerfusem historischer Volks- oder Lehrbfkcher
aneb anderer Lftader som Muster dienen sollten. Duck sie wird
das ISrgebniss des einsamen Forschers in England schnell Qemeingnt:
wie lange danert das bei nnsl Dem Zwecke entsprechend wird die
Moral stark anfgetragea und die Sprache biblisch gefiUrbt; nnr so
rettet sich germanischer Wortschatz vor der Latinismenflnth des
Zeitongsenglisch.
Nicht selten betheiligen sich Mehrte ersten Banges an dieser
Arbeit, nnd in ihrer Hand wird sie, die sonst mehr die Pädagogik
angeht, anch wissenschaftlich werthvoll. So behandelt der Kenner
nordischer Sagas, Vt. T. Powall: Early England np to the Norman
conqnest (7. ed.'), Lond. 1885) nnd bringt a 70, 85, 89, 108 f.
manche nme Einselheit zu den Zftgen der Nordmanaen in England,
die er als wahrscheinlich dnrch Karl des Gr. Verstoss gegen Norden
mitveranlasst annimmt. Becht klar ist der Dünen Erfolg in Eng»
laad begründet mit dem Mangel einheitlicher Begierung, guter Wege,
stehenden Heeres in England gegenüber der Geschwindigkeit und
seemännischen Zncht der Dinensdiiffe, endlich mit der Bassenver^
wandtschaft, die Abmachung mit den Einbreeheni erlelcditerteb Der
eogltsche Geist habe dnrch die DSaen Beweglichkeit, der Stand der
Freien Bftckhalt gewonnen. Dass Eadric Streona so bOee gewesen,
wie ihn seine Feinde geschildert, erscheint ihm unglanblich, da er
so ToUes Vertranen besass. — Fftr Merden Markland der Etymolo*
gie sn Liebe xa sagen, dürfte verwirren. Dem gelehrten Boman
Vita Offae ist zu viel geglaubt, der FendaUsmns unter den Angel-
sachsen als SU vollendet geschildert: wohl herrschte Landleihe nnd
Hannschaft, aber regelmässig verbunden waren sie nicht.
Hugo Seililling, KOnig Aelfred's angelsKcbsische Bearbei*
tuug der Weltgeschichte des Orosias. Halle 1886. 8*. IV
asetniste; 15, 7 n. procednre (et. law); 15^ in «treichen: Robertson
behandelt Verfaasnng nnd Charta, nicht das Reehtsbach Heinrieh's, das er
nach 1181) (!) ansetzt; 18, 16 eleetiones; 87' Scmtton, Inflnenee of Roman
law (s. oben S. 211) zu erwähnen.
^) Die neuere Aufl. habe ich vergeblich ans JBngland bestellt.
464
Berichte und Besprechangen.
und 62 S. (Loips. Dies.) Erat Wilhelm yon Malmesbnry beaeugt,
dass Aelfred den Orosius bearbeitete; die einmalige Erwftbnung dm
Königs im Werke braucht an sich nicht von ihm selbst zu stammen ;
allein Plan, Sprache und Geist seien ausreichende Beweise, dass das
Werk Aelfred gehöre. Aelfred lioss etwa dio Hälfte des Stoffes, den
er auch übersichtlicher eintheilte, fort : nümlich mit Absicht das viel-
leicht moralisch Schildliche ( Obscönes , Schande der Herrscher oder
stammverwandter Völker, Bürgerkriege^, die Polemik gegen das in-
zwischen erstorbene Heidenthum, die verwirrende Menge fremder
Namen, die Beschreibung der entlegenen Länder und seiner Zeit un-
wichtigen Em/elheiten, besonders der vielen Kriege. Er fügt Er-
fahrungen (ä. ü. des Küstenaawobners) hinzu und neben vielen nur
erklärenden oder moralisirenden Einschiebseln auch einiges sachlich
Neue, namentlich die historisch wichtigen drei grossen Einschalt u n^'^t u :
Germanien. Ohthere und Wulfstan; einiges hiervon erläutert Schilling.
In der Geschichte zeigt sich Aelfred in manchem Wichtigsten un-
wissend, nirgends dringt er verstllndnissvoll in das Wesen der Er-
eignisse ein oder überblickt ihren Zusammenhang. Hftufig miss-
versteht er das Latein gröblich, liest flüchtig und verwechseil ähnliche
Namen. Deutlich aber spricht sich auch in diesem Werke ans: Aelfred's
sittlicher Ernst, Feldherrngabe (S. 46j, kindlicher Sinn, Frömmigkeit^
menschliches Mitgefühl, dichterisches Sinnen (S. 50), Verehrung fftr
alles Grosse und <ni(e (so für kriegerische Heldenthat, hingebende
Vaterlandsliebe, begeisternde Dichtung), Absn Iii sein Volk zu belehren
und zu bessern. Die häufige Entstellung der Nuiueu ialU vielleicht
theilwüise dem Schreiber, dem er dietirte, zur Last; dass ein Mensch
mehrere Namen trage, war ilim noch fremdartig. Recht verschieden«
Würdentriiger )>e7eichnete er mil L'on^ul, K«">nicr, Ealdorruan (S. t)Oj;
aus den von den iiumorn nach der kaud mischen Nit'dcrhiL'-t Lr''st eilten
Geiseln machte er Leibeigene. Kömische Maasse und Trupi rnkorper
rechnete er nach anderweitifipr Kenntnis« in angeisächbisdn Begriffe
um. — So ergibt Schillings Arbeit, die ja in der Hauptsache der
Literaturgeschichte dient, für Einzelheiten der Zeit Aelfred's zwar
nichts Neues nnd für die allgemeinen Zustande wenig (hlafordhyldo.
Unf'rthanentreue 44), aber für das Bild des grossen Üerröchcrs
mehrere bedeutende Züge.
Gustav Waok, Leber das VerhiiltnisB Ton König Aelfred's
Uebersetzung der «Cura pastoralis* zum Original. Colb.
1889. 8^ IV und 58 S. Aelfred hat Gregor's , Hirtenbuch«, das
im Frankenreich (durch Kaban und laut Hinkmar) damals viel be-
nutst ward, nachdem es ihm von GeisiUchen vorübenetst und erklftri
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England, Mitlelaiter (F. Liebermann).
465
war, in einbeitUchem, Tom Latein fast gar nicht beeinflussten Stil,
selbständig übersetzt und dem Schreiber dictirt. Um den Worten
und dem Sinne treu zu bleiben, Hess er nur wenig aus, umschrieb
aber viel. Er kannte zwar fast alle Wörter und Constmctionen
Gregor's im Einzelnen, fasste sie aber, noch spät ein Schüler im Latein,
im Zusammenhang oft ungenau und missverstilndlich auf. Mit Ab-
sicht iiiss er u. a. Stellen über Wagenrenueu und Kmgspicle, als
den Aagelbachsen fremd, und über Päderastie fort: letzteres aus An-
standsgefühl — ein Zug, den er auch in der Orosiusübersetzung
[s. vor. S.] verrieth. [Daä Laster hält Verf. für den Aiigelsachseu un-
bekannt: unrichtig; siehe Theodor's, Beda's, Egbert's Bussbücher.]
Dum Verständniss wenig gebildeter Leser half Aelfred erfolgreich
nach durch Vereinfachung des Perio Irnbaues , durch Klärung und
eindringliche Entfaltung der Gedanken, durch Ersetzung des Fremden
durch i3ekanntes'), des Abstrac'ten durch Concretes, durch zahlreiche
Zusätze: plateae = .der Könige Heerstrassen* — die Strasse steht
ja bei den Angelsachsen unter besonderem Schutz des K' uigs — ;
purpura = »königlich Gewand, denn es bezeichnet königliche Ge-
walt*; forum ~ .Marktplätze und Biergelage": colonus = „Landraann,
der ptianzt und bearbeitet, wie der Ceorl stiin n Garten". Zur See-
und Flussschi fVfahrt vergl. S. 26, wo Verl, viele Zeugnisse für „Be-
griffs Vertretung" anführt. Für aromatum cellae setzte Aelfred, was
seinem Volk*- Macht bedeutete: , Schatzhaus und Goldhort**, fiir
caelebs: ,.Goitesknecht* (d. i. Mönch). — Die Bibelstellen üb^Ttrug
er frei, und dem ganzen Werke stellte er ein Kubrikenverzeichniss
voran [beides that er auch in seinen Gesetzen]. Dem Werke des
grossen Papstes und heiligen Bekehrers der Engländer schob er eigene
Meinung oder Kenntniss höchst selten ein , so dass das Meiste in
Wat'k's worthvoller Abhandlung nur die Geschichte der Sprache und
Literatur angeht
Die Heiligen Englands. Angelsächs. und lat. , hrsg. von F.
Liebermann. Hann., (Hahn) 1889. 8^ XIX, 23 S. Dieses Werk,
von dem bisher nur die jüngere Hs. des Originals (ungenügend, und
die Mitte des 1 1. Jhs. zu St. Austin's, Canterbury, entstandene Versio
gar nicht) gedruckt war, ward um 1020 zusammengesetzt aus zwei
Theilen: L Bruchstücken der vielleicht in, joflenfalls nahe St. Austin's
um 900 verfassten Legende von den Fürsten Kents im 7. Jh., von
der ich gleichlautende und s«mstige üeberbleibsel bei Florenz von
Worcester, Gocelin und in anderen bekannten Gesohichibwerken nach-
') Statt CittHura setst Aelfred: „Harfe*; allein den Angelsaehsen war
die „Cytere* nleht gan« nnbekaniit.
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466
Berichte und Bespredrangeii.
weise; die Legende ist ffir die Königsfamilie Kente und deren Kloster^
stiftniifren werthvoU. Ii. Dagegen in Westsachsen TOr 995 begonnen
und bald nach 1013 voUeodet ist die Anfzftblang der Heiligen und
ihrer Grabstätten über ganz England hin, welche des Werk^ zweiten
Theil bildet. Sie ist wichtig für Hagiographie und doreh die, zum
Theil einngtt, £rwiihniuig angelsttehs. Orte und Flussnamen. — Ich
habe Namensverzeichniss, ErklttniDg möglichst jeder Person Tind Orts-
läge, und denteohe UeberMtsiing, wo das AngelaSchs. in der Versio
nieht Tollatttndig eraehien, angefttgt [Nachtrag m XIV ^^i Von Hs.
Stow 960 gibt Facsimile Paleograpbical Society, 2 ser., Nr. 16 f.]
Aeta Banetoram HIbenilaa ex cod. Salmantieensi nunc primum
integre edita opera Gar. de Smedt et Jos. de Baoker
bagiographomm BoUand. ; anctore et «iun|itas largiente Jo. Pstr.
marchtone Botbae [Bäte], Edinb.*et Lond., Blackwood. 1888. 4«. 17,
975 Sp. Die hier genan abgedrackte, lllcken- und fehlerhafte Ha. des
14. Jbs., jetst BrOssel 7672/4, gebOrte dem irlacben Jesnitenoollei^
za Salamanca, dann den BoUandisten, die den Inhalt grossentheils
in Acta SS. benntxten oder Colgan för .Acta 88. Hiberaiae* mit-
tbeilten. Die jetzigen Herausgeber geben von den 48 Stücken alt
nngedmckt: Acta Brandani [S. 118, 759, 954], Cierani Clnanensis
[vgl. Hardy I, 126], Colnmbae Hiensis, Finani Kinnitiensis [6. Jb.],
Cained [IL Oct.], Colmanelli [Hardy I, 210], Colnmbae de Tirda^ias
[6. Jh.; durch seine Todtenerwecknng bekehrt sich «in Britannia
rexSaxonam com plebe sna*, S.449 — wohl ohne jeden bistorisefaeii
Kern], Lanrentii Dnblinensis [f 1181 zu En, nur einige dortige Wunder],
Flannani, LaisrianMfolassii, f 640 [18. Apr.], Coemgeni [3. Joni],
Lngidi [4. Aug.], Mochnllei [12. Juni]. Doch war anch darunter vieles
schon excerpirt oder in anderer, z. Tb. nrsprttnglicberer. Form be-
kannt. Die Her. bringen Inhaltsanssttge am Rande, Indices der Orte
nnd Personen und Druckstellen der Acta 88.; aber jede Jabnabl (Ar
einen Zeitraum vom 4. bis 12. Jh.!), jede Bemerkung sur Kritik
oder Erklfiiung fehlt, auch was aus fr&herer Literatur (z. B. Acta
SS. oder Hardy I) leicht abzudrucken gewesen wäre. Da von nicht-
keltischen Heiligen nur Katharina von Alexandna vorkommt, so ist
die Zusammenstellung von oder für Iren gemacht, und zwar schwer^
lieh von dem unwissenden Schreiber. Dessen Vorlage aber kann
frflhestens im letzten Jahrzehnt des 12. Jhs. vollendet sein. Wie
von Hagiograpben immer, sind die frühesten Jahrhunderte am reich-
sten vertreten, vom 12. ist Bernhard's Malachias aufj?enommen. Unter
dem Ungedruckten habe ich für englische oJei deutsche Geschichte
nichts bemerkt, als in der l'abuloscn Biographie Flaouan's [des ersten
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England, Mittelalter (F. Liebermann),
467
Bischofs yon KiUaloe um 640 ; vgl. Hardy l, 22H, Acta SS. Aug. VI,
488] einiges den irischen Verfasser (der anglonormannisches Latein
schreibt und die Beziehung %a Rom betont) und seine Zeit Gharakte-
risirende, 8. 653: Zu Lismore geschah ^^noviter* ein Wunder, als
dort ein langer Streit zwischen zwei Irenkönigen durch L&ndertheilnng
beigelegt ward, «tempore soiUcet quo Fredericns Bomanomm Impe-
rator, rex invictus, Mediolanum viribus armonim ceperat belltqne iure
deleverat" [1162]. Die Nachkommen Brian 's, die Oberkönige von
Irland, werden S. 660 hoch gerühmt; der letzte, Muriertach (-}- 1120),
mbte xn Killaloe, wo der Verf. wohl yor 1172 geschrieben hat.
Willelmi Malmesbiriensis monachi De gestis regum An-
glornm libri 5; Historiae noveliae libri 3. Ed. William
Stubbs. I. Lond. (Rolls series) 1887. 8*. CXLVII und 282 S.
Dieser lan^r ersehntip Band enthält nur der , Regum* erste zwei
Bücher, bis 1066. .Stubbs <,nbt Wilhehii's letzte') Ausgabe (C)*j im
Text, und die zwei Irüheren Kecensionen (A, B), sofern sie abweichen,
unter der Linie. Er benutzt HG Hss. ") , etwa dreimal so viele
als der vorige Herausgeber Hardy, dem er wohlverdientes Lob in
schöner Form spendet. Dass am Kaude Quellen und lnhaltsangal>en,
im Text — ausser se für e — die hs. Lesarten genauestens ang»»-
geben sind, bedarf bei einer Stubbs'schen Ausgabe keiner Erwähnung.
Die Kargheit an sachlichen Anmerkungen ist leider bei dieser Ke-
gierungsausgabe vorgeschrieben: unter ihnen ^) beachte man die Kritik
an der kentischen Regentenfolge, S. 18, an der Werbung Ofii'as von
Essex um Cyneswithe, S. 99.
Quellen dieses ersten Bandes sind: Josephus, Jordanis, Beda
(Hist. und V. abb. Qirw.), Nennius, Angelsächs. Annaleo in swei
Versionen, Ado, Aimoin, Chron. FontaneU., Centulense, Asser, Aethel«
weard, Wilhelm von Jumi^ges; V. ss. Gregorii, Eadmundi, Aethel-
woldi, Aelfegi, EdwardiCf.; Briefe der Päpste (Sergius'*), Formosus'
über westsilchs. DiOcesen, nur z. Th. verderbt, Johanns XV.), Cnuis,
') Aufnabme p. XLVIII, wo Wilhelm Fehler hineineorrigirte.
*} Nach der Jlargamer Hb. Reg. IB D. 2, e. XII med. wie Hardf
und Waita, Xon. Oerm. 88. 2, 451.
') Ausser Englieehen drei Pariser. Die awi Onde's Naehlass durch
Lelbnis für WoHenbilUel erworbene ist jetst in Oxford, AU sools coli. 85.
CTii Wolfenbüttel liegt jetzt kein Halroesbury. Freandl. Hltth. von Herrn
Dr. V. Heinemann ] Autngrapb, das für Pontifices vorhanden, S. CXX XI,
oder Archetyp fehlt für Reges. Mehrere Hss. haben swei Recensionen
sar Vorlage gehabt.
*) 8. 131, 3 V. u. lies: ..Old"; 153, 3 v. u.: 417.
'^) Mit J äffe Reg. lt>42 meint Stabbs, der Eingeladene sei Beda.
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468
Berichte uud BesprecbuDgen.
Fulbert's: Chartnlarf von Glastonbury mid Malmesbary. [1^^''" kommen
die kcntiJjche Köuigslegende, s. o. 451» und die uns verliu ene Fabel-
Bammlung des 11. Jhs. *), über w«'lche vergl. Steindorff, . Heinrich III*",
I, 515; Mon. (icrm, Sj^. XXV IH, 12. 26, und über deren Tanzwnnder
Horätmann, S. Editha sive Chron. Viiodun.; Wattenbaub, Dt. firj. TT,
108.] Von einer fp^leichzeitigenV"' V. Aethelstani regis erhielt nur
Wilhelm Bruchstücke [ von bistonschon Lie ii i ii und Anekdoten »us
angelfiäcbs. Zeit nur den Inhalt]. Manches üb* r nahm er aus diesen
Gestis regum in seine späteren ,Pontifices". ^Dunstan*, ,Glastonia* ;
und umgekehrt setzte er in die spätere Recension der «Reges*" aas
seiner „Glagtuniü' höchst unglaubwürdige Stücke, in denen Freciilf
(8. 24) eitirt wird.
Die Vorrede berichtet Über Wilhelin's Leben und kleinere ScbrifteD :
aus gemischter Ehe — norniannisch scheint der Vater — , nicht
»rmer Familie, in Wessex , wohl nahe Mabnesbury, am '10. Nov.
preboren, ward er früh diesem Kloster übergeben ; ersah dort 1095/97
ein Wunder (8. 15). [Das Geburtsjahr 1095 ') scheint mir, wie Birch
0 Bin Bearbeiter Wilhelm'« des 12. ihB, kannte dessen Quelle aeltMt;
p. LI. Ueber die dänische Ballade Ton der Rettang Ganhildens, der Fna
Heinrich*s III., dnrch „Memmering* Teigl. Xetoelfe, Englishnan and
Scandinavian, 438.
*) Adhne viventis § 132; illius diei 133 und das Präsens in den
Versen. — Die Schwertverleihung, die Wilhelm als Riitersehaffang ver-
steht, wird die germanische Wehrhaftroachung sein.
') S. Xin, CXXI. Ks Htüt/t sicli einzig auf den nntcioraphcn Jeremias-
couimentar., deseen Prolog den Verf. als quaflrngennnus bei^eichneU
und in dem der Strauss beschrieben wird .qualcm in Anglia vi<iiniH8 tem-
pore Henrici regis, externorum moustrorum appetentissimi**. Ist dies —
was doch kauui unbedingt sicher — nach Heinrichs I. Tode (1135) ge-
schrieben, so halte ich es fOr spätere Znfügung: Wilhelm fiberarbeitete
^ja anch andere Werke mehrfach. Stnbbs möchte «qnadragenariTis'* als
* »40'-50 Jahre alt* dehnen [dies geht nicht, weil »medietas SO*" dabei
steht] oder meinen, Wilhelm habe dnreh oftmaliges Hören des Wnndert
von 1096 sich nnr eingebildet, Augenzeuge zu sein [es steht aber im Gegea-
sats an dem vor eigener Brinnemng Geschehenen J: einem Fttnfuudzwancig-
jährigen traut man eben schwerlich solche GeschichtswfTke 711 Ferner
aber im Einzelnen: über Aclfgifn fO. pont.] ^quondam cecmi"; nn Wol.
zu Reg. IT ift Yerfs. pueritia lang vergangen, Juventus lang begonnen;
Anselm (t 110!») „omnes quos quidem videriruus sapientia et religione
praestarei", wo dns .videre" ein „urtheilend Miterleben" bezeichnet; im
Prol. zu I verspricht er, als wichtigen Bestandtheil des damals nur Ue
1 120 geplanten Werkes, ,quae vidi**: wie wenig konnte der Fflnfondswanilg»
jährige erlebt haben I
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Bnglaiicl, MitteUdlar (F. Uebermaon). 469
(in Traosactions of ihn R. Soc. of Iii., 2. Ser., X, 321), um mindMtens
ain Jfthrzebnt zn spät.] Als Gehilfe oder doch als mmiittelbarer
Portsetier de« [1105 todten] Abtes Gottfried, des Grftndera der Biblio-
tliek, BsntmeHe er, z. Tb. auf eigene Kosten, ebe bedeutende Bfteherei,
u. A. 0: Ctear, Livius, SuetoB, Aldhelm, V. WüMdi, fipistoAM
fiidonii, Bonilaoii, Alcnini, Gantuarienaeg« FCkrstenlisleB» Marias 8co-
tuB, Fulcber Gatnot., Hildebert, De situ Romae. Er kopirfte und
exceipiite mit dgener Hand des Kelten") DaTid uns Yerlorae
«fielatio* über Heinrieh's V. Bftmemig, ferner 1126^87 Oomd.
Ke|Ni8, Cato, Josiin, Qros, Sntrop, Darea, Jordan, Paul diac, Aimoin
Ton Flenry, Anselm *) und eine sonst nicbt erib^tene Bearbeitnog
des BreTiarium Alariei [die jedooh nieht er verfasst bat; vgl. Haenel
Lex Bom. Yitigotb. (1847), XXX, LT). Nirgends ersobeint er von
römischem Recht beeinflusst. — Vor 1125 ward er Bibliotbekar von
Malmesbury '), und erlangte die Frenndsobaft des KMgaobnes Robert
0 8. 0. 6. 461 f.; femer 8tabbs 8. XX ff. Dasa Farieii V. Aldelmi;
Will. Piciav. § 240; Epigramma Serloais; Anastas 8. CXLVI; Rabav
8. CXXIX; Ivo Carnot 8. CXXX. — Zn Halmesburvä damaliger
Literaturgeschichte: Verse unter dem Rundschreiben über den Tod Bruno's
des Karthänser.'J 1101; das bei Hardy I, 667 genannte Werk ist später. —
V^on Wilhelms niiindüchen Ot'währsmnnnern nennt einige Waitz, Mon.
Germ. SS. X. 4oO. n. 6. dazu Stul.bs S. XVII.
ürderic ntimt ihn »Irensis", wns ^Scotos'* und ,Scotigena" l>ei
Wilhelm bez. Ekkehard vielleicht nur naher beätimmt. Dagegen zum
anderen keltisehen Zweige seist ihn das „Walensis" der späten Annalen
Ton Woreeeter, was sie aber Tielleieht aar ans seiner folgenden Ge-
schiebte sehloesen: BsTkl ward als Kelle dnreh Binflnes des Fttralen von
Gwyaedd 4. April 1120 für Bangor darch Canterbniy geweiht^ starb vor
1140. (Haddan and Stubbs, ConcUs I, 314, 845. Basa Henr. Hnn*
tingdon ed. Arnold S. 10.) Trithem's Nachricht wird also von Watten-
bach, Dt. Gq. II (1830), 86 richtig bezweifelt. Die Titel der BUcher David^s
erfand Bale wahrscheinlich nur theilweise au.s Mnl mesbiiry. Dass David
auch sonst in der Literatur des 12. Jhs. benutzt ward, wies Galeke,
Forsch, t. Dt. Gesch. XX (1880), 406 nach.
^) Da?? er in dessen Briefadressen die initialen, nicht immer richtig,
ergänzte, bemerkte ich N. Archiv lY, IG.
*) 8. XXV, CXXXI— XL. Stnbbs Terwertbet Haeaers Forsehnngen
bis 1844. [Neaeste Literatur bei Conrat (Cohn), Gesch. der Qaellea R6m.
Recbts im Ra. (1889) I, 42. ^ Die von Stnbbs Tergeblieb gesuchte De
Qnill. Halm. eod. legis Rom. Wisig. dies. a. C. Witte, Ittr ihre Zeit recbts-
gesehichtlicfa werthvoll, seitdem Überholt, bemerkt 8. 23* Wilbelm's rein
historische, nicht praktisch-juristische Absicht.]
•) Praecentor heisst er in später Quelle S. XL. [vielleicht weil ge-
wöhnlich dieser die gelehrte Arbeit des Klosters besorgte].
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470
Berichte und BeaprechuDgea.
von Gloiicester. dein er die ^Keges" im Verlauf der Arbeit widni^'te.
Diese Gi ^ta regum ') und die z. Th, glpirhzeitiii ^?f'?;cbriebenen G. poriti-
ficum erschienen 1125 und wurden sofort weit verbreitet '). An(»in
für das folgende Jahrzehnt haben wir keine ausführliche historiscbe
Arbeit von ihm, sondern nur einen nach 1187 verfassten üeberblick,
der der zweiten Ausgabe der Reges voranfrebt. die wahreclx in lieh,
ebenso wie die Neuausgabe der Pontifices, kurz vor 1140 erscliien.
Er mildert oder tiltrt darin die bitteren Klagen gegen Haberier und
Unsittlichkeit des Königs, Adels und hohen Klerus, jedorh, wie Stubbs
S. XXXIII ff. . XLVIl und Hamilton, der Herausgeber der Pontifices,
meinen, nieht aus Musseren Beweprj^ründen, sondern aus verzeihender
Gesinnung oder reiferem Urtheil des älteren Mannes. [A ebnlieb ver-
schliff Matheus Paris, als er höheres Ansehen und damit verbunden«
Verantwortlichkeit fühlte, die bezeichnenden Spitzen, das für uns
gerade Werth volle]. Viplleicbt aus Wilhelm's Randbemerkung stammt
der in 1 1mm . Alcuin ruhe zu (■ormery, S. LV f.^lcnin nahm an
diesem Kloster besonderen Antheil]. Die späteren Einschaltungen
Wilhelm's sind auch sonst z. Th. fabelhaft, S. LVIII; vgl. o. S. 4G2, 11.
Zeitweise, zwischen 1125 und 11:^5, lebte Wilhelm zu Glaston-
bury ■'), dessen Alterthümer" er zwischen 112!) Sf) Heinrich von
Hlois, dem Bruder des späteren König St«^phan, widmete. Wie Stubbs
vermuthet, war er aus Malmesbury ausgewandert im Gegensatz zu
Roger von Salisbury, welcher sich diese Abtei aneignete. — In
diesen .Alterthümern" bezieht sich Wilhelm auf seine Viten der
hb. Patrick, Benignus (die verloren sind), Indract und Dunstan*).
Die Fälschungen Glastonbnr^'s kann er in gutem Glauben von
Früheren nur übernommen haben. Trotz dieser Beziehung zum Hanse
Blois blieb Wilhelm der Partei der Kaiserin tren* Nach jenes Roger
Tode (1139) ward ihm die Abtei Malmesbury angeboten. Er lehnte
sie zu Gunsten seiner Freunde Johann, dann Peter (1141 bis nach
1156) ab. In voller literarischer Kraft begann er 1140 die Historia
Novella, die Weihnachten 1142 mit dem Hinweis anf ein künftig
V) Er wollte sie anfangs nur bie 1120 führen, begann sie aber etwas
spaten S XIX, XXXI. XLIV.
*) ö. XC ff [ond dazu s. die Indices zu Hnrdy II, Hl. Wilhelm
wird (wie H iin 1 1 u gd o n) von (Jahrid von Monmoutli als gleichzeitiger
Autor erwähnt, bat alou absichlhch den VValliser Fabulisten versclimälit].
') 8. XXX. DasB er kein voller Glastonieneer wurde, folgl aus dem
Schweigen der sonst so ruhmredigen Adam, Johann und Anonymi (Hardj
HI, 150, 808) von Glastonbury.
*} Zwischen deo beiden Bttcbern der V. Danstanl (Uber die Stnbbs,
Memorials ofStDansten an vergl.) entstand De aatiq. Olaston.; 6. XXIX.
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Englaud, Mittelalter (K. Liebermann).
471
folgendes Buch sehliesst*)- Da» er ftber 1148 leibte, davon fiodfli
sich keine Spur'). — Di» Udier niebi genannten Werke WiUielm'»
fallen grossentheils in die Zeit 1126—1199: Verloren*) sind .3 libelloli,
Chronica", die yieUeicbt für die Jahre 1120 — 35 eine werth?olle Er-
zählung boten, Itinerarium ^) Johannis abbatis Meldanensis veisin
Bomam [1140], ein Rhythmus über Aelfgifu^) und De eerie 4 evau-
gelistarum. — Aus dem AngeU&cbsischen übersetzte er die Vita
Indracti ') und Vita Wulfgtani '), die 1126 — 48 entstand. Von Mirac ula
S. Mariae ^) haben wir vielleicht das Autograph. Miracula S. An-
dreae') gehören ihm nicht sicher. Der Brief über Johann Seotus *•)
und die Kaiserliste") sind autograph.
Ausgezogen uutl gebammelt , doch auch mit eigenen Vorreden
vtrsihrn. hat Wilhelm ferner Amalar'^), Orthugraphischcs ") aas
Cassiüdüi . Agroecius, Beda, Alcuin ; \vahrs>ülitinlich gehören ihiD auch
De dictis philosophorum ans Gellius, Macrob, Seneca, Cassiodor und
eine Sammlung aus Lactaiitius und Tertullian: S. CXLII f.
Wilhelm s Stellung als Historiker wird im folgenden Band be-
handelt werden ; hier erscheint er nur als der bewusste erste Nach-
folger Bcda's iu höherer Geschiciitschreibung. Vom Localschrift«teller
hat dieser weitblickende Genius so wenig, dass er fast nichts von
Malmesbury, seinen Abt Eadolf und seine eigene Abucaadidatur
gar nicht erwähnt. Seme Bedeutung als Muster für die folgende
englische Historiographie besteht unabhängig von dem streckenweise
geringen Quellen werth (8. XX, XXiU); um 1141 freilich ist er Ge-
*) Die Hietona ( rlm It noch einige Correctureo vom Verf.; aber die
meisten Varianten gehören den Abschreibern.
*) S. XLIII gegen Liverani.
*) 8. ZZXH, CXV IT.
0 BntchBtacfc 6. XXXVIIL
*y BroislistttdL G. pont S. 187.
•) a XXVII, CXVn, wo StUcke gedmckt sind. Doch ist dies viel-
leicht nur Wilhelm's Quelle.
^ Birch 8. 433.
») Prolog und Rubriken S. COUI.
•) Prol. und Epilog. S. CXX.
Ö. CXXXl.
'*) SchUeest: .,Henricns, lilin» eiue. ann, 50; fni d« iectiie a iiiio euo
Henrico. Qai 20 annis post patrem r^gnuiin^ iiutxni fiiiam Henrici regifl
Angliae, quae post mortem roariti nupsit fllio comitis Andegavensis^"
acxxxv.
8. XXVI, CXXVm. Der angeredete Robert fet ein «rrieolier llöneli^
aScht der Qraf. AMMtung geschaii aaeh 1184» de Hildebeii lodl' wkr.
8. CXU f. Prolog nnd Epilog.
Dentaehe Zoftseiir. f. OmtkkMnr. isse. H. t. $1
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472
Berichte und Besprechungen.
wUhrsmana ersten Rangeb, S. XLI f. Die leichte Pabelwaare, die er
einschob, sollte und konnte den schweren Qebalt des Werkes im Oe-
se hm acke der Zeit über Wasser halten, S. XCTEI.
Noch im 12. Jh. wurde eine [uns verlorene] Hs. und nach ihr
mindestens vier erhaltene ') der ersten Ausgabe Wilbelm's in Söd-
england mit Zusätzen versehen (die theilweise aus Winchester stammen).
Hinter dem Bericht über den Eroberer brachte dipse Hs. *): dessen
zweite (lesetze in Versio ') und das unter dem Titel ,Prefatio super
eraendationes Henrici [T.]" von mir entdeckte Stück*) (ohne Rubrik
und Schluss). [Die Quelle beider Einschaltungen war vermuthlich
der Quadripartitub '") , die Rechtssammlung von 1113—20, wo diese
Stücke nahe bei einander stehen.] Zwar hat Wilhelm (s. o.)
anderswo Kechtsquellen copirt, doch schwerlich diese hier, die ja
sonst seinen spiltoren Ausgaben nicht fohlen würden ; und dass von
den übrigen Zusiitzen mehrere nicht von Wilhelm herrühren können,
beweist Stubbs S. XLIX t!'. -- Am Kande der Oxfordor Hs. All souls
coli. 35 entdeckte Stubbs den Briefwechsel des Pariser Magister W.
de Bernham aus Schottland mit lUschofen von (Uasgow und St. An-
drews um 1250—70; Bruchstücke davon gii)t S. LXXl. — Die bei
ComniHlm luonyin i^edruckte Sani m lang von Abschnitten aus 6. regum
Hndei Stubbs auch in mehreren anderen Hss. wieder (S. XCVIII).
Darunter bietet eine, l^hilipp's 11604 au.-, l'ournay, 12. Jhs., das
I französische V] Gedicht .Frequcuter cog-itans" über die Unsittlichkeit
aller Stände, besonders der höheren und geistlichen; es schliesst
mit einem Angriff ge^en die neuen [Cistercienser?] Conversi, welche
mit Verachtung alter Kirchen neue bauen et loca repetant nunc
grata bestiis. Stubbs druckt es S. CVIII ab
Saint Barttaolomew's Hospital reports. Ed. W. S. Ohurch and
•lohn Langton. XXI. Lruidon 18b5. H\ Darin R. XXIX— CTX:
Th^ book qi the toundation oi St. Bartholomew s, hni^. von
') S. LXXII.
*) Ed. Hardy 297, Anm. aus Ks. Claudius« da« Stubbs p. LXXIII
beschreibt. Zwei andere Hss. erster Ausgabe lesen: ^Desunt lege« eiusdeui
(des Eroberer»), eontinentea fere 1 fotlnm*, waa aber «o den Rand und anch
in Amadel 86, von etwa 1180, erst (lant frenndl. Hittheilg. von Hein
Thompsan, Uhrarian of tbe Britiah Moseam) am 190O gaeehrieben ist
*) Bd. Sehmid, Gesetse der Angelsachsen 358.
*) Savigny Zs. 1883, Germ. 132, wo ich diese theilweise Ueber-
lieferung bei Hardy übersehen habe.
^) S. meine Schrift zu den Gesetwn der Angelsachsen, S, 4.
<j S. CXII, Z. 1 lies .omnib^
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Eagluid, Miitolftlter (F. Liebennann).
473
Norm. Moore. Die Geschichte der Gründung (1123) und des ersten
Priors Rahere (+ 1143) des Londoner Hutholomäus- Hospitals in
Smithfield schrieb um 1180 ein Aagustinei Kanoniker dieses Stifts.
Die einzige Hs., Vespasian B XI, um 1400 geschrieben und einst der
Priorei gehörig, entbftlt erst den lat. Urtext, dann eine mittelengl.
Uebersetznng. Obwohl von ersterem nur Auszüge (im Monastioon
Angl.) veröflFeiitlicht sind, druckt Moore mir die Uobertragung. deren
Sprache, die der Cbancer'schen Epoche [oder etwas später?], für
Philologeo wichtig ist. Viele Visionen, Wunderkuren und Legenden-
sfige werden wortreich berichtet, Urkunden Heinrich*s X., der Päpste
Anastas (IV.), Hadrian (IV,), Alexander (III.), nur kurz, erwähnt.
Für Geschichte Londons, der Städte, des Handels (mit Flandern
LXXXIII, XG) und der Heilkunde ergibt sich manche bemerkensvrerthe
Einzelheit, aber nichts für politische Geschichte, die nnr selten neben*
her berührt wird.
Louise Creighton, Social history of England (Highways of
bistory). London 1887. S\ VIII, 142 S. Dieses Büchlein erwirbt
Freunde durch Klarheit, edlen Optimismus und Weite der Theilnahme.
Die dem MA. gewidmeten &8 Seiten beanspruchen nicht, Neues in
Einzelheiten oder Auffassung zu bringen, könnten aber, dank der
pädagogischen Gabe der durch volksthümlicfae Darstellung neuester
Forschung auch sonst bekannten Verfasserin, mit Leichtigkeit zu einer
Einführung in Englands Cultur- fnicbt bloss Gesellschafts-) Geschichte
umgearbeitet werden. Eine Beihe offenbarer Fehler wäre anssU'
menon:
Der die Gemeinden trennende Wald am 500 ist nicht wesenUich als
Sehnts der einen gegen die andere sa denken, vielmehr schon damals ein
System von Kleinstaaten anzuni>limen, und jedenfalls jener Urzu^tnud nicht
dem Vorsitz fines Gerefa ^'It irfizeitig anznselzjni : die angelsächs. Haupt-
halle diente nicht der Hntisarbeit; das tiortliunibr. Klosterwesen ward be-
dentend von Sooten beeinliussf ; ein Law-man i nordischer Gesetzsprecher?)
war unter AngelpaclisjMi nicht voriiaiiden ; der erste Handel betraf Vieh,
danebeu aniangd ganz uebentȊchlich Gold-, Seiden-, Pelzwaaren^ Dunstau
Betete Aelfred*8 literarische Bestrebung nicht einfiMfa fort, sondern Fleory s
Geist hinderte eher Philosophie in heimisehem, laienhaftem Gewände; unter
den Domineaarfoeitem waren aneh Sklaven; villane GebnrI nnd vUlaaes
Besitereeht sind nieht immer Tertmndeni nachdem die Krone im Innern
Friede gesichert hatte, bethitigte der Baron seine Kampflust doch weit
mehr gegen Walliser, Iren, Schotten, Fransosen als auf Kreuzzügen; das
Vertehwinden jüngerer Adelskinder im Büi^erthnm^ zum Unterschiede
pej^en feftUindisclie Aristokratie kann erst nach 1300 gelten: die
PriiBO^eiiitur leidet niunrhp Beechrankuncr (z B. Erbfolge aller Tuchter
beim Fehlen von (Söhnen) j wenn auch der Hofhält des Abte magnatenhait
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Bnieble uad ficepreelMiDg«D.
prunkte, so fielen nicht desFhalli die Mönciie von Benedictinerbtretigp nb;
die Bcccent^er hoben die Biidung nicht unbedingt, denn ilire Relorm er-
stickte in gallitsch-münchischem Oeiete heimisch -volkethümliche Keime;
keineswegs jede Abteischule wollte Laien lieraubildeu; dass Croyland
8000 Binde beaMS, ist grobe Filaehuug; die Kirche, bei allem nie genug
SU preisendeo Verdienst um die WisseDechalt, mnsste ihrer Natur nach
Kritik und Natnrkande ablehnen; über Gilden finden eich 8. 20 Sitae
aas Terachiedcnen Theorien nnd daher widersprechend; «ein Zwdy den
Hanaebnndes exiatirte seit mindestens 907* weder in England noch sonst-
wo, noch auch „trieben diese OsterÜDge den Ostseebandel** damals; von
Städten um 1200 war Winchester mehr hervorzuheben. York und Cinque
Ports zu erwähnen; wer den Franciseanern Baco zum Riilim rfchnpt. darf
die Verfolgung des Forschers durch heinen Orden nichi u I ri y^then ^lic
Kreuzzüge beeiuilussten die Entstehung der üniversitÄten höchstens selir
entfernt; vor 1100 gab zu Osney keine Schule; Aristoteles ward nicht
im 12. Jh. zumeist studirt; 1159 war Paris nicht Erzbisthnm; die Biurger-
scbail befehdete die Studenten nicht ans Hass gegen GelehrMunheit; fran-
s5sische Mode drang keineswegs erst seit Edward IIL ein; die beate Ctothik
in England ist nordfimnaSsisch; F^nsdsisch ward die Sprache auch dea
Beehts nnd einiger Chroniken; das KOnigsbUd auf Mttnten leigt hanpt-
siehlieh Insignien (Krone, Scepter)«
Besonders gelangen die Sitze ftber fiitterihiim (82) und Handels-
beechrinkiuig (36); im Ganzen scheint das Uber das 14. Jh. Gesagte
dem über frühere Zeit Gebrachten yontnziehen : die Verfasserin hat ein
Life of Edward the Black prince für Histor. biographies geschrieben.
Walter ile Oniy Ureh, The historical charters and eon*
stitntionai docnments of the citj of London. Bot. ed* Lon-
don (Whiting A Co.) 1887. 8*. KLVIII, 888 8. Der ürnchtbarste der
archiologisöhen Schriftsteller bietet hier einmal kein neues Werk:
1884 nimlich erschien anonym ,by an Antiquary* ein sonst wie oben
betitelter Quartant, den der löbliche Buchbinder jetzt snm Gctaybaod
geschnitten hat; wenigstens fisad ich bei 50 gleich beiifferten Seiien
je die ersten «nd die letaten WOcter gleicblautend, and die Vorrede
tönt die Stimmiuig vor der ümwlliung der StadtTwiasBiuig noch in
denselben Worten wie damals ans. Die 56 Urkonden reichen von
der normannischen Brobenxng bis 1750. Ute Üebersetmng würde
der Forscher wÖrtUeher wünschen '); doch ist das Büch ausdrücklich
theilweise der allgemeinen Bildung und dem praktischen Staatsmann
bestimmt. Dem BedÜrfniss, die angeteachsiscb, mittellateinisch, altfran-
zOsisch geschriebenen Privilegien in heatigem EngUscb zu lesen, war
*) »JUsbeodan* in 2 eher ,to do wiong'' als •hart*; in 8 fehlt Z. •
das lehnreehtlieh wichtige „of me and ny heirs^ Z. 11 ^nstieiar''; 10 u.
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ülngJaiid, Uitteialter ih\ Liebermann). 475
man schon im vorigen Jabrbundert eotgegeugekommeB. Kiuiges zur
liibliographie, zu den Fundorten und Abdrücken der Originale sam-
melt Hir«^h , doch ohne VoUstündigkeit zu versuchen; so ist Norton
(Commenlani s ) wohl einmal anf^efiihrt. aber nicht im Einzelnen citirt,
die wichtii:?te üeberlieferuriL^ von Wilheiiirs I. Freibriet' (Ouildhall)
nrnl (lern Heinrich's I. (Hss v^uildhall und Domitian VIT!., in Legres
Ilrnnci I. in Thorpe's und öchmid's „Gesetzen der An^'elsachseii")
nicht erwähnt; Northouck's Hist. of London (1775!) bildet T^'xt-
grundlage. Aus gleichzeitit^a u Copien und , einige Male" aus ^l. ti
Originalen sind manche Ötellen, J>psondm die Namen bedeutf i d
revidirt*, — doch steht als Zenge Heinrich's I. Williclm von ,Alba-
spina" statt ,A11 ;nl" fd. i. d'Aubigny). Die erklärende Einleitung
hebt an jedem einzelnen Stücke etwas Merkwürdiges hervor, hängt
aber zu sehr von verBlteter Literatu?- al) (die Compagnie wird der
Gilde gleich, schon unter Heinrich I., und bereits um 1067 Normannisch
als Urkundensprache angesetzt!). Hirch schreibt über die Wichti^'-
keit der anglonormannischen Privileg'ien , ohne Stubb'^ /n l'pnntzeri;
und doch citirt er seine Bücher. Dankenswerth ist der Hinweis auf
im Texte nicht gedruckte Stücke znr Londoner V'crfassungsgeschichte,
die in anderen Büchern stehen. Einige Hss. mit Londoner Docu-
menten erwähnt S. 318. Aber abgedmckt ist nns einer Hs. nur
das Original von Wilhelm's I. bekannter Urkunde tür Deorman (wo
,mfiii' för ,homini'', aber nicht .hi" [?] für »ihm*^ mit ,Sic* ge-
brandmarkt wird). Auch die Zeit der Urkunden lä.sst sich leiciit
genauer feststellen: der späteste Terrain für Heinrich's IL Freibrief ist
z. U. nicht 1162, sondern 1158 (laut Theobald 's Tod und des Königs
Abreise nach Frankreich). Der Index erklärt Rechtsausdrücke zum Theil
nach juristischen Wörterbüchern, die für früheres Mittelalter und
Etymologien nur mit grösater Vorsicht zu benutzen sind. — Zur ersten
Einführung oder schnellen Uebersicht über den Stoff, der ja für die
Geschichte Londons, der Verfassung, des (auch festlilndischen) Handels
hock wichtig ist, wird man diese Sammlaog nütsiicb finden.
M" J. R. Green, Henry theSecond (Twelve English statesmen),
London 1888. 8*. VI, 224 S. Ans dem Riesenstoff hebt Frau Gi«eii
die Hauptsachen geschickt hervor, stellt sie kni^p, doch durchweg, auch
Abstractes, klar dar, öfters, besonders lebendige Scenen, mit plastischer
Kunst, ohne doch dem Persönlichen und der Anekdote übermttssigen
keineswegs bloss ,his** oath, sondern Eid [oft mit Helfern) im Oegensate
Ui siideMn [normannliehen] Beweismitteln; 7 ▼. n. statt i»aor lodging
deliirered by force** lies: „withont lodging being paid for**.
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47d
Berichie and Buprechnngen.
Baum zu vorstatten. Einzelheiten und Anmerkungen durften fehlen '),
da sie nicht zum Weiterforschen vorbereitet. Dennoch fordei-t sie die
Wissenschaft durch j^eistvolle Verbindung und Beurtheüung der vor-
her bekannten Ein/elthatsft^hen : Heinrich TT. schützt zwar Landrecht
und Duldung') gegen Kanouisten. widersteht al)or prundsatzlich keines-
wptrs kirchliehem Glauben, Gott» sdu nst, Reichthum oder der Theil-
iiahme von Geistlichen am Staatsdienst (195); freilich <:fe\vinnt er
auch in der Politik durch sr in Eintreten fllr Alexander III. (3G), er-
höht den Einfluss übei- Schottland und Wales durch die Kreuzzugj«-
steucr (214), und macht sich Altengland geneigt durch Verehrung
Wulfstan's (31). Moralisch sinkt er seit dem Streite mit der Kircht»
(196), welche, die Caiiones für Naturrecht ausi^ebend (lo" I, m Heckot
einen Verlecht» r findet, der an HeligiositJlt, Bildung, Wahl der Mittel
rieht lut der Höhe der Edel.sten seiner Zeit (181) steht; an dessen
Sarge iiüsst Heinrich nnr die Sünde, der eigenen Zeit vorauszueilen
(173). Anfangs bloss gierig nach Territorien wie jeder tr:in7r>sische
Dvnast, wächst er später zur Hohe seines Konigsamtes (23). Er leidet
zwar stets an dem inneren Gegensatz im plantagenetischen Reich
(15. 21), aber bei schlauester Diplomatie scheitert er doch erst an
der eigenen Familie (200), schafft durch Krönung Heinrich's (III.) allen
Unzufriedenen einen Mittelpunkt (146), und bereitet durch Erhebung
der Söhne zu Herzögen — vielleicht nach kaiserlichem Muster — den
Zerfall des Reiches vor (132). In mancher Beziehung übertrifft Hein-
rich's licgierung die des damaligen Festlands: durch geschwindes
Reisen, das unsere Post ersetzt (61), überwacht er die Beamten (66j;
er er/ieht das Volk zur Rechtspflege und Selbstverwaltung, zwar
zwangsweise (120), aber durch Einführung des Geschworenen- und
Vertretungsgrundsatzes pflanzt er den Freiheitskeim (124): die Assise
von 1166 erschien vieUeieht nur desshalb drückender, weil fortan ein
dauerndes System <ler Macht die persönlich-zufällige Ungerechtigkeit
des Sherif ersetzte (122). Ein nationales Recht, das freilich noch
den Namen Lex nicht wagt (116), erwächst aus steter Berührung
zwischen Staatsregierung und Landesbrauch, Juristen und Provin-
zialen (123). Geldwirthschaft, Kirchenbau, Landbesiedlung dehnen
sich, namentlich durch die Orden, aus (42); an Kronbeamten und
Gesohichtschreibern besitzt England die besten in Europa (200 f.),
bleibt aber Fraakreiohs Troubadours, Aufklftnuig, Scholastik und
') Lücken unseres Wissens, sollte Niemand übertuucheii : Aur Er-
klärung von Heinrich's II. ^ühlies^iichem Stui-z erscheint eine , Erschöpfung
der Machtmittel'' - woher?
*} Stammt« nleht einige Freigeitlerei yon den Anjous, Wilhelm II.,
Mathilde? '
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England, Mittelalter (F. Liebermann)«
477
Ketzerei Um (49j; d&M das Volk ärmlich und feucht wohnte, schliesst
Verfasserin aus den vielen Wundern an Augenkranken (141). Auch
für Irlands UnglQck findet aie die Wurzel schon damals: In der Halb-
heit der Erobenmg, im Gegensats der ersten halbkeltisehen Anglo*
normannen zu den spftteren Begierungsboten (167) und in der daraqs
folgenden Nichtrerschmelnuig der Nationalitäten (156).
Im EanMlnen: Tftn. unteriehfttet die Wichtigkeit der geiitliehen Krön*
itthe, auch im ptrsön liebsten normann. Regiment, mid die römische Be-
ziehung der engliacheD Kirche; Heinrich betrachtete England, nicht Frank-
reich al8 Machtkern, gewahrte Eleonoren wohl Antheil an der Regierong
(2y, 196 f^efTP!! 26); die Darstellung Beiner Jugend ist [aus Howlctt^
Chron. ot btephen 11, III Prefl zu verbessern. Vfin. stellt H. s .SraaM-
inauner zu sehr als englisi Ii d ir, vergisst bei der seitdem überlielerteu
[meist übrigens recht kühlen !j Freundschaft des Engländers liir Deutsch-
land, dass erst seit den Anjous die gesammte höhere Ge^^eiläcliait iran-
sösiaebe Gnltnr annahm. Sie aieht die Verfaesungsgeech. des 12. Jhs. nicht
glScklich ans: Lehnweeen nnd Loeelgericht sind nicht rdmiseh bee&nfloaat;
nicht jede Domäne ist anter Fotatrecht; der Reehtsswelkampf nicht anter
ungleich Bewaffkieten; absolut ist nicht der König, sondern die Krone im
Beirath geistl. und weltl. Magnaten; der Streit mit Becket nicht ans der
Kette Anselm-Langton zu trennen; Aufzeichnung von Gebrauchsrecht 1104
nicht neu; Becket erscheint nur äusperlich und persönlich als der Ange«
gritlHne, will aljcr thatpachlich bewusst weitere kanonische Ansprüche gegen
den in der Kircheupolitik conservativen Staat durchsetzen und sich an
Anselm's Regel nicht binden; die Rechtsreform lieinrich's entstammt mehr
dem Geiäl des Königs und Hofratiiö und lianconormann. Kronenbann ala
englischem Landrecht; der Aufstand von 1173 ist nicht Tolksthümlich ; der
Qeichtete im Walde nicht bloss In Wales straflos au tödten; der Staats*
einfloss bei der Biscboftwahl, well nie gesetalieh befestigt, sank im 18. Jh.;
die Absiehtf dnrcb englische Qeistliehe die Nebenlünder an sich au knUpfen,
war schon ttberUeferte Politik; Qlanvilla seiehnet weder Wilhelm's I. Oesetse
zuerst^ noch englisches Gebrauchsrecht in niederen Gerichten auf; Thomas
Brown [sicherer Brunus] hinterlässt kein Rechtsbucb; Pulleyn lehrt Theologie;
Apokalypse nnd Golias sind nicht von Walter Map; Johann von Salisbury
schreibt auch Briefe, Metalogicus, Hist. pontificalis; Newburgh ist kein
Mönch; Arnulf, Stephan von Bouen^ Fitz Stephen, Boaham, Garnier, Fantosuie
fehlen unter den Historikern der Zeit; lies 107 Calais statt Carilef; 193
Alan statt Alban; 197 Carthusian statt Cistercian.
Kaie Morgato, England nnder the Angevin kings. London,
Maemillan A Co. 1887. 2 Bde. 8* XII, 506 und VIII, 521 S. Dem
Andenken Greenes, der dies Bnch veranlasste, ist es gewidmet; Stubbs
und Freeman verehrt die Verfasserin als Lehrer. Sie verwerthet zum
erstenmal im Zusammenhang die Fortschritte der Oxforder Schule
in der englischen Geschichte des 12. Jhs., besonders Stubbs' Ver-
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478
Baiehte mid BeBprcdmiigeB.
ÜMSaDgsgMohichte, seine und anderer Vorreden zn den Rollswie»-
Ansgaben, und liefert so die bisher beste Geschichte des Zeiüttiimes.
Ueberau prüft sie aber das Wort der Meister nach und boratit die
hntoriograpbische Ueberliefemng weit vollständiger als irgend ein
Vorgänger. Freilich mit mühsamer Quellenkritik, wer z. B. von den
fiecketbiographen ZMrtt echreibt, hftlt ete sich nicht auf [vieUeicht
weil das Ergebniss wenig im Text Andern würde], ebenso wenig mit
Einzdurkttnden [viele bei fiigelow, Hist. of procedure, App.], und
fremder Literatur, — von üngedrucktem zu schweigen. Mit Becbt
Itgt sie auf Ortskande Werth, beschreibt Heinrich's II. Bauten, II, 196;
unter den Karten ist die zur Rebellion von 1173 neu. Sie zeichnet
kriegerische Einzelheiten mit ebenso kraftigei- Hand, wie sie Klein-
leben im Hause (I, 55) fein ausmalt. Gelingen ihr Charakterköpfe,
deren jene Zeit eine reiche Galerie bietet, am besten, so ver^rlr"
sie doch auch an den Pipe-Bollen die Finanzen von 1130 und
an den Klosterchartularen die bäuerlichen Zustände Abingdons und
P«tcrboroughs. [Zur Stidiegesch. vgl. Gross, Gilda mercatoria 1888.]
8ie erzählt leicht, nicht allzu breit und nimmt der in Englands Ge-
schichtsehreibiing noch üblichen directen Bede jede Gefahr durch
Bezeichnnnif als Anekdote, II, 1. Nnr gegen Prophezeiung dnrch
Heilige, gegen Qodric's Wander etwas mehr Skepsis! Die Einleüang
ist überlang geratben — erst S. 407 bringt zum Jahr 1154 — , und
vielleicht daher zum Schlüsse (1206) geeilt. Einzelnes zu finden, !)ieten
der magere Index und die kurzen 21 Ueberschriften wenig Hilfe,
und Wichtigstes steckt oft in den Anmerkungen, z. B. denen über
den Bund des Klerikalismus mit der Demokratie, über das Verhältniss
zn Deutschland und Frankreich I, 489.
Norgate urtheilt unbefangen and voniehtig: durchlebte Hein-
rich II. eine weohselvolle Jugend, so folge nicht, dass diese ihn zum
frühreifen Herrscher gebildet habe; eher mochten Freiheit von Vor^
'Urtheilen einer Partei oder ümgebnng und das seit 100 Jahren erste
Auftreten eines Königs ohne Oegencandidaten. ihn begflnstigen. Da
Heinrieh wenige KlOeter, aber mehrere Krankenhäuser stiftete, er-
seheine er auch hierin für praktisches Volkswohl besorgt. Bichard I.,
sonst meist als SUdfransose geschildert, tritt hier als Seek5nig Yon
Wikingerblut [?] auf. — Immerhin wttnsehte man in der Fftlle
wechselnder Einzelheiten den gleichartigen Geist der Dinge Öfter ab*
skndiirt, Wichtiges besser her?orgehobai: Schottlands ünterwerfiiag
sieht so schnell vorflber wie die Erstürmung einer Burg. In deo
fibnpisaolien war Stubhe' Anschauung so wohl begrOndet, dais die
Tfin. mit Becbi eine Abweiehung su gvossarttger neuer AufGusung
nicht Uichthersig vemchea durfte. Sie hnt ttar abschliessende Ex-
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£iiglaad, Mittelalter (F. LiebenDann).
479
curse nur ausnahmsweise Raum und fand fast keine erschöpfenden
Monographien vor über ein einzelnes Jahr oder Territorium oder begriff-
liches Hauptstück der plantagenetischen Regierung (ausser für Ver-
fassung und Becket). So ISsst sie zwar dem zukünftigen Forscher auf
diesem weiten Felde eine reiche Arbeit übrig, wird aber fast jedem einige
Hilfe bieten. Freilich zur fremden Geschichte gewährt sie, zum Theil
durch mangelhatte Literaturkenntniss [vgl. Bömont, ,Jean 1202*,
Revue hist. 32 (86) J wenig, zur deutschen nichts: die englischen Be-
ziehungen des Reichs sind von Deatsoben (Winkelmann, Huhlbaniii,
nachträglich Gieeebreoht V) weit besser dargestellt; auch die bnrgun-
dischen Streitfragen m 1198 sind ihr fremd; Tgl. Töehe, Ficker,
Sternfeld.
Die Wichtigkeit Englands im plaotagenetiBchen Länderbiindel ist
unterschätzt: nur hier stand der Herrscher souverän, hier als Besitzer
riesiger Domänen und grossen Schatzes, in Staatsrecht und öffentlicher
Meinung, nls Mehrer des Reiclis gegen die Kelten und Schiedsrichter zwierhen
Franzosen und Engländern, unendlich mächtiger da, als in einem tranzusi-
schen Lehen; diese Thatsacbe wurde schon von Zeitgenossen ausgesprochen.
— Zu der im Ganzen werthvollen Vorgeschichte der Anjous — I, 126
Kritik der Gesta Andegav. — konnte die reiche Berengar-Literatur Licht
gewähren ; vergl. auch Fatigan, Origine aataniqae des Plantagenets. — Die
altengliscbe Einleiinng birgt manchen Irrthnm: Tbeningmannegemoi hingt
nicht mit Thegn«, der Jastioiar nicht mit altem Amt sosamm«); I, 233
.oncweow^ heisst agnovit^ nicht Anjou. Ans Gemeindeland folgt nicht
nraprüngliche Freiheit des Ortes; unter den Domänenarbeitern fehlen land-
lose Hansknechte. — Wilhelm II. hatte keine schlechteren Bischöfe als
Heinrich I. und regierte keineswegs nur durch Schrecken. — "Nicht Anselm
fand das Concordat von 1105; das Reich emjifing im Kirchenstreit tiefere
Wunden als England, weil e.** den Slaiil als solchen vertheidigte. — Die
Gründung Carlisle'n diente auch dem englischen Einllnss in Cumbrien;
diese Kette grossbritannischer Politik, deren ferneres Glied der hier iiber-
gangene Kampf Toriis nm Ola^w und die schottische Kirche bildet, ver-
lohnte eingehendere Darstellnng. — Bermondsey ist damals nicht Abtei.
1, 855 lies „Celestine III.* — Heinrich's II. Mutter erhielt in Dentsebland
die Krone der Königin, fahrte deren Titel, aucli nachdem Heinrich V.
Kaiser geworden« und bewahrte nach dessen Tode die Insignien. Wahr-
scheinlich nnr aus dieser nicht aasserordentliclien Thatsache folgerte der
Anglonormanne irrig ihre Candidatur für wirkliche Herrschaft. Noch als
Orftfin von Anjou urknndct sie als Kimigin: vergl. Birrh . Trans. Royal
Boc. lit. 1878, 14, wo auch Wichtii^cs lur lit inricii II. zu 1153. -- Da.-^s
Heinrich 11. in Frankreich eine bloss erhaltende Politik getrieben habe,
stimmt durchaus nicht zu den vielen Kämpfen nnd Intrignen «m Vexin,
Toulouse, Marche, Flandern und den Heirathsplänen der Söhne. Dass
Heinrich der Jflngere niebt Voranndfe und Anjon zugetheilt erhielt, liegt
wobl kaum daran, dass diese nicht an Afterlehen sinken dnrflen (nach
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480
BericUte and fieaprechimgen.
Aquitariien tial difs Loop): vielleicht Hellten sie fk'r englischen Krone
enger verbunden bleiben. Zur Rebelliuu von 1173 triebeo wenigstens
mittelbar in Frankreich Staniuieagegensätze, die Politik der Krone, die Leben
von sieh abbängiger ta macben, und die Bntfremdung Eleonoren's, die ans den
(hier niebt erwähnten, doch aneh Philippus II. Hast x. Tb. verarsaebenden)
Liebsehalten des Königs folgte. Die Krone siegte, weil Soldtruppen, Beamten-
tbnni, die Kirche (ausser den mit Dynssten verwandten Prftlaten), Bürger
und Bauer ihr treu blieben. Die Barone «ich zu Northampton zu verbünden,
war schwerlich ein Fehler Heinrich'«, sondern eine Nothwendigkeit; auch
konnte er den Abfall des S(t}ine>. durch den eie erst gefalirlir}! wurden
nicht aditfii, — Die Erobernnu' Irlands musst«» als die Aasfiilirung gleicii-
>am des grossbritanniariien TestamenUs weitblickender Vorganger, ihre uur
halbe Ausfultruntr als rnplnck der Insel geschildert werden. — Peter von
Uluib kann lUiL dem Anerbieten „Italiens* an Heinrich unmöglich meinen,
Wilbdm habe diesem Sicilien ▼ererben wollen. Vielleieht denkt er an eine
uns yerborgene Intrigne der Lombarden, za denen sich Heinrich 1169 freund^
lieh steUte, oder an die Verschreibung Piemonts für Jobann. In letsterer
„RonssUlon mit dem Pyren&enpsss" misssuTersteben, davor konnte Hon.
Germ. 68. XXVII, 85 bewahren. — Der Kirchenstreit erklärt sich am
wenigsten aus der englischen rieBchichte allein. Beeket's Strauben gegen das
Bißthum ist mindestens z. Th, Heiligenschablone; den Erzdiakonat von
Canterbnry aber wollte er Jiur nicht dem gegnerischen Kunigskleriker iu-
%vendeu. Kr ist im Widerstande gegen tlie Absolutie kein Freiheitsbeld.
Jieht für Privilegien, nicht für Staatsverfassung, Nicht er hat das Trinitätä-
les^L für die Christenheit eingesetzt. Zu Tuura erhalt er einen wichtigen
Antrieb in kanonistiscber Richtung ^ nur diese, nicht der frttmmste Katholi-
dsmus Lanfrank^scher Art war mit Heinrich^s Rechtsaufaeicbnung unver-
träglich. Wilhelm I. hatte keineswegs Instaniensug nach Rom odsr welt>
liehe Straflosigkeit für erstes Verbrechen der Kleriker angegeben', Ordi- .
nation Unfreier binden noch Leges fienrici 67, 4 an des Herrn Erlanbnisa.
Wenngleich aber die Krone nur bestehendes Recht verfocht, konnte sie
doch unmöglich mit Aufrichtigkeit den Papst sich zum Richter wünschen.
Ward vielleicht der König auch von seinem Schwiegersohn Heinrich dem
L<)wen im Sinne der Kirrlienbeherrschung beeinflnsHt'-' — Dm Königsgrab
7A\ Font^vraud verdiente Beschreibung. — Die Judunn oul- nach Richardis
Krünung hängen z. Th. mit dem Kreuzzugsgeiste zusaninien, Richardis
St&dteprivilegien entspringen seiner Geldgier, nicht aus Bürgerfreundlich-
keit Er war nicht im heiligen Lande ^heimisch*; aber an seinen Zog
knüpft sich die hier nicht einmal berührte Frage der Hittelmeerpolitik.
Zum Schlass einiges Literargescbicbtlicbe: von Caedmon bis Layamon
schlummerte höhere englische Poesie keineswegs: Cynewolf! Kalmesbnry
sagt nicht, er sei in Cumberland gewesen. Die Qesta Henrid sind nicht
von Richard Fita Kigel, dessen (und Olanvilla's) politische Theorie ich einst
mit der der Kirchenmänner vei^lich (£in1. in Dial. de Scacc). Die Auto*
biographie Anesty's, die bretonische Assise Gottfried's, das Gefangenschafts-
lied Richardis, Arobroise (Quelle des Itinerarium Ric.) sind unbenutat
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Kogluid, MiUelalter (F. Liebermann).
481
Die Couquete <1 Irlaiule liang^t von Girald ab; Herberl von Boöhain vi-r-
dient weniger Glauben. Mit Heiuricli II. stirbt Altenglisch nicht nur in
der Literatur der Geschichte^ sondern auch der Urkunden aus.
A. Joly, Etudes Anglo-Noi mandes. Gerold le Gallois(Girauld
de Barn). Caen 1888. 8«. 68 S. CExtrait des Mäm. de TAcad. nat.
des scientses, arts et belles-Iettres de Gaen.) Dieser werthvoHe Essay
Tertieft die Quellenkunde: Giraldus erscheint hier hauptsächlich als
Schriftsteller. Seine Werke werden richtig als Vorläufer der modernen
Autobiographien, Beiseeindrttcke und Öffentlichen Vorträge bezeichnet.
Der eitle Autor glänze in Vorreden, gleichsam Kunstproben, die er
besonders sammelte, und spreche in zwei Drittel der sieben von
Brewer [Dimock und Freeman] herausgegebenen Bände von sich.
[Dazu kommt Instructio princ, vgl. Mon. Germ. XXVn, 397, jetzt
durch Warner f&r Bolls -series vorbereitet. Girald hat aber viele
Ahsefanitte mehr als einmal wiederholt.] Er heudile nur bisweilen
literarische Bescheidenheit, wttrdige dabei die eigene Wichtigkeit fltr
Mit* und Nachwelt ftber alle Massen, glaube sich damals unterschätzt,
des Nachruhms aber sicher, sammle und katalogisire seine Qeistes-
erzeugnisse mit Eifer [er kommt sich mit einem Wort historisch
vor], erstrebe ihre Uebersetzung in die Volkssprachen (er ward wirk-
lich mehrfach fibertragen, unter Anderen durch den Dichter Jean
de Meung), und bewahre die ihn preisende Kritik mit manchem Selbst*
lob fleissig auf.
Seine weite Belesenheit und die [doch damals allgemeinel Cütir^
wuth, der praktische Sinn auch fär Politik und Militärisches, das
offene Auge ffir Menschen, Dinge und Natur in vielen von jener Zeit
sonst nie beobachteten Einzelheiten, bis zur Jagd nach Anekdoten
und Merkwürdigkeiten, die Entdeokerfreude, die gutmüthige Gesin-
nung, der heitere Optimismus, die lebendige, nur zu rhetorische Dar>
Stellung, die Liebe zu sehOner Form, die zu stets erneutem Feilen
treibt, werden gebührend betont. Der Stil sei von Sallust beeinflusst,
die bunte Sprache liebe Antithesen und Wortspiele [die oft anders-
woher stammen, wie ,Vitae via*]. Joly stellt aus einigen franzSsi«
sehen Sätzen Girald's Umgangssprache her. [Das Sprichwort I, 218:
,Tant giwe Ii purcel, Come volt Ii chael* schon im 11. Jh. in meinen
Agnorm. Gq. 226. Gegen Girald als Historiker, besonders als Be*
urtheiler seiner Zeit, scheint mehr Vorsicht geboten, freilich nicht im
Sinne der alten keltophilen Angriffs. Er dient schwankend bald
der französischen Begierung und Kirche von England, bald dem Plane,
Wales kirchlich von jenen loszureissen. Dieser innere Widerspruch
lag dem Sohne des Normannenritters und der Walliser Prinzessin im
Blute. Er übertreibt stetig die Zahl der von seinen Verwandten be-
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482
Berichte und Besprechung «a.
si»'>^ten Walliser und Iren: daim schmäht er wieder die Angelsachsen,
die er als Keltc Sachsen nennt. Ein plianLa.stischei . theatralischer
Zug kommt dazu; und wie sein Freund Walter Map spielt er in der
hohen Gesellschaft manchmal eine Instifze, fast närrische lioUe, die
ihm ein freit's Wort erlaubt. J Joly zeigt, wie einige der Kämpfe
Girald dientn, um auch in literarischer Fehde zu glänzen, wie dessen
Urtheile einander durchaus widersprechen [bisweilen je nach den
Adressaten], er dürfte auch die Anklage gegen Heinrich's IT. irische
Politik nicht « infach übernehmen, noch seine Sitlnnpredigt, ül)erhaupt
bfinen Charakt* i all/u ernst fassen. |Bernardus Silvestris ist d«r
Dichterphilosuph von Chartres, nicht Bischof von St. David's; S. 66,
Z. 21 lies: Hubert Walter. Zu G.'s-Glaubwürdigkeit vgl. Heinemann,
MlOO IX, 134.) Das äussere Leben Girald's (vgl. Mon. Germ.
SS. XXVTI, 895], besonders der Kampf um St. David's [am besten
in Haddari and Stubbs, Goimcils I. 378 — 452J scheint einer Fort-
setzung vorbehalten.
Höh. Krautwurst* Layamons Hrut verglichen mit Wace's
lloman de Brut in Bezug auf die Darstellung der Culturverhältnisse
Kn^'lands. I. (Bresl. Diss.) 1887. 8". 32 S. Der Engländer erscheint
roher, gröber in den hier allein behandelten Taf» lsitten als der etwa
40 .Jahr ältere Ntjrmanne (um lloT)), den er übersetzt. Bei Speise und
iiajik entscheidet die Fülle, nicht die Feinheit: Fleisch überwiegt:
Pferdefleiseh zu essen gilt bereits als un^rh lu i lu h ; von Vögeln aber
geniesst man viele jetzt verschmähte. Trunkenheit ist überaus häuHg:
mau trinkt neben Wein: Bier, Ale, Meth, Most aus vielerlei Opf;..s.ii —
unter denen das Horn schon fehlt ^ -, auch gläsernen. Aus liand-
büob< rn und — v>:>:hi wenigen — i,.^uellen dersi Iben Zeit zieht Verf.
zu jenen beiden Dichtem einiges Frgänzende heran.
Walter Rye, Records and record searching: A guide to
the genealogist and topographer. London (Stock) 1888. 8*. IV, 204 S.
Der unermüdliche Herausgeber englischer, besonders Norfolk be-
treffender'), Urkunden beschenkt uns mit seinen unschätzbaren Notizen,
die er in einem Vierteljahrhundert emsigen Forschens gesammelt über
Dasein, Fundort, Druck, Register, Literatur. In niu/.ungsgelegenheit
der Arcbivalien und über manche darstellende Quellen seit der £r-
') Die dret m Korwicli erschienenen Werke „Pedes finiam rel. to . . .
Norfolk fh>m 8 Biehard I. to [1216]'' 1881, „A thort ealcndtr of the
Fcet of AneB for Vorfolk in Ibo reign» of Riehwd L, John, fleoiy lU. «nd
Edward I.*" 1885, and „A akort caleodar of tha Faet of finaa for Morfolk
in the reigne of Edward II. to Richard III.^ 1885, habe ich nicht geaalian.
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EngUiid, Mittelalter (F. Liebennanii).
obenuiflf') bb zur Q^nwart 8pttniDn, Flei» und Genauigkeit
liefern hier ein Werk, das jedem Bearbeiter desselben Feldes unend-
Hekea Sueben erspart, aueb wenn dieser sich auf gedmekten Stoff
besehitefct oder allgemetnere Ziele verfolgt, als der Terf. sunllobst im
Auge bat. Denn wenigstens die Methode zur Verarbeitung des Stoib
lebran nur in engem Sinne Gapitel 1,2: „Wie man einen Stamm-
baum sammelt, Oitsgesehnchte aebreibt**). Rjre ist SoUcitor und
bringt auob dem Rechtsbiatoriker wichtige Angaben über Beurkun-
dung des OeriehtsTsrfahrens, der Laadftbertragung und des Oivil-
staads. Wenn er zu systematischer Darstellung Tergeblich ansetzt,
so liegt das gewiss an der Üeberlieferung des englischen Rechts ohne
logische Ordnung und an der ▼ersehiedenartigkeit des Inhalts mittel-
alterlicher Rollen. Wahrscheinlich wftre alphabetiscbe Au^Efthlung
nach Titehi» engÜicb und lateinisch, das Praktischste; ihr mtkasten
sich anschliessen: eine chronologische nach der An&ngszeit jeder
ürknndengattung, eine topographische nach den Grafschaften, eine
nach der Herkunft tob Staat (s. B. Parlament, Behörden, Geriditen),
Kirche, Corporation (Stadt, Gilde), Familie, Einzelnen. Wo die
Literaturangabea über Forsten, Glocken und Grabmiler stecken, riethe
Kiemand ohne den Index*); und auch dieser Usst nicht ahnen, was
allse der Band an Wichtigem birgt: nur bei ToUstSndigem Durch-
ksSB, das Bye ja durch manche bumonrolle Satire gegen Altertbftmler
eckitihtert, ▼ermag man z. B. die werthToUe Bibliographie fllr ein-
»Ine Landschaften, namentlich Norfolk, sn bemoriken. Festlftndische
Forseher, die freilieh liegst f&r beimisdie Zwecke Ebglau^ Urkunden-
Ffir angeleftcbaiMhe Zeit, die nur obeiMehlieh berfthrt wird, soUten
ffitch*i Cartulariom wegen TolletlDdlgfceit und die Aneient «harten In
the British Museum wegen faverUABigen Textes gertthnt werden.
*) Nicht gesehen hab« icli WPWPhü Ii more, How to write the
bist, of a faniily (1887, 8*J, ICCox, How to writc the hist of a parisb or
other place ed. 1887. 8*) nod Üt-o. W. Mars hall, The ^renealogista
guide, . . . topugr. and Itiograph. works (2 ed. 1885, 8"). !n H.Cjodwin.
The Knglisli arcliaeolnf^ist'rt haiidbook (Uxf. 1867, 8*^/ Bind meist Aus-
grabungi'D, Bau- und Bildwerk berücksichtigt, doch auch alphabetisch
Englands Stüter (erst nach Orlen, dann nach Orden) mit Datum und
Ortleder ned Bargen veraefcknctt. iee. Poster Colleclanea genealogica I.
(1688) betrilli mHstNenseit, entbilt aber aneh «Qraj's Inn", d. i. Ufkaadsn
Uhr dleee Loadoner Jaristeoinanng seit 1808 und Venelebniss der in den
Beroldfllisten u. a. Hss. entbatleaen Stemmbionie. Vor P. F. Hodgson>
i,H(»w to tiace your own pedtgree or a guide to family deseent* (Load.
1889) warm Saturday review 20, VII, 88, 69.
*) Er mttsste alle Ortonameu bringen, aneh Poilaid 27; Germany siehe
Almain.
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484
Beneble und BeAprechuiigeij.
schätze (und zwar, wie unsere Hanseaten, aus den Hss. zuerstj ver-
werthen, mügen u. A. Rye's Angaben über Urkunden von Heer und
Flotte S. 62 f. dürchseheu ; er aber sagt von IlOhlbHum'b Urkun L n-
buch (darin manches für Norfolk), Br^quigny, Delpit, Michpl's Uoles
Gascons, den Werken Hiunner's, Lechaud4 d'Anisy's, Delislc's u. a.
Normannen nichts. (Jap. 3 bespricht Urkunden über Afterleihe, Land*
Übertragung, Pipe-Rcllen (\,der Sheriff, glelch^am des Königs Banquier,
komile von diesem be/iogeii werden, sogar übpr des Fiscns liutliabfn
hinaus, und mochte sich an dem (irat'schaftseinkoiauieij künlti^^:» n lahr«-;,
erholen*); eine Abrechnung wird in moderne ]?uchfübrun_f unige-
schrieben, manche Eintragung couaraentirt, ein He( Ii» utehli r nach-
gewiesen. [Zum liu )k )! aids vgl. Elton, Tenures ot Kent, App.]
('.4: „Ijandübertragung unter Lebenden ; Fines": C. Tr: , Bürgerliches
Verfahren, betreffend Land"; C. 6: «StratVerfahrpri " : (' 7: , Staats-
papiere"; (J. Ö: „Namentlich kirchliche rrkuu it n | Cartulare, Templer
S. 68], Gilden* [hierfür war Ch. Gro.ss , sidir ben S. 472, zu
rühmen]; C. 9: ,Ffarrregister, Kirchhöfe, Standesamt. Inschriften":
C. 10: ,Fiscus, SubsidienroUen": C. 11: , Laudvererbung, Testainente*;
C. 12: , Rittergüter , Patrimonalgerichte" : C. 13: .Verleihungen von
der Krone, Privilegit-n. Titel*: C. 14: ^Staatsarchiv | frühere Literatur
ohne die auswärtige (wie Orsiri l* v) £>. 105; Benutzungsordnung hier
und für die folgenden Bibliolh» km]; Adressen von Antiquaren und
Advocaten, die Archivalicn co[nren, S. 108; British Museum [unt«r
den Hs.-Katalogtii tehlt „Stow" und „Very ancient mss.*]; Probate
registry | Testamente seit Ende des» 14. Jhs.]; City; Lambetb;
Herald's (Jolb^go; Bodleian library [fehlen Kataloge für Digby, Laud,
Douce]; Cambridge (fehlen Nasmith für Corpus College: Trinity]:
Adressen von Antiquar-Buchhiindiern''; App. 1: Forraulare; App. IV:
„Titel der Holls series*; App. V: , Gedruckte State papen?* [tur MA.
nur Irland 1171 — 1307]; App. VI: , Liste der in den Reports of the
Histor. mss. eommission besprochenen Sammlungen, 1) nach Orlen.'
2) nach Personen*; App. VII: „Adressbuch gelehrter Gesellschatten
Englands*, leider ohne Angabe über Veröffentlichungen, wieder ein-
gegangene Gesellschaften (wie English historical societyj oder V^'eg-
weiser wie ,Yearbook of learned soc.*. Es fehlen hier Berkshire,
Essex, Glasgow, Literature, die Palaeographical, Philological, Powys-
land, Antiquaries of Scotland-Gescllschaften. Für künftige Auflagen,
die dies nützliche Werk wahrlich verdient, wäre auch eine Tilgte der
in den Archivreports l)escliriebenen oder katalogisirten Sammlungen,
ferner der geschichtlichen Zeitschriften und Inhaltsangabe vermischlor
ürkundenpublicationen wir Hunter's, Palgrave's und Cole's am Platzo ;
ein Yerzeicbniss ausländischer, für England unentbehrlicher Urkunden.*
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England, MiUelalier (F. Uebermnnn).
485
register wie JaD'e- Potthast und Brequigny^Pardessa« bleibt wohl ein
za kühner Wunsch.
Rye setzt überall fünf Werke voraus, die er stets anführt, aber
nie ausschreibt: Gooper, An account of . . records 1832; Thomas,
Hand-book to . . records 1858; Ewald, Our Public records [nur
122 S.] 1873; Phillimore A series of indexes and calendars to
British records I, 1887; Tor allen Sims' Buch, das hier gleich be
sprochen wird.
Richard Sims, A mauual for tbe treneali^gist, topographer,
antiquary and legal protessor, consisting of descriptions of
Public records, parochial and other registers, wills, county and
family histories, heraldic coUections in public libraries etc. Improved
ed. with a glossary of pbrases and terms oeeurnng in Public records*
Lond. (Awy) 188ö. 8». XX und 542 8. ,Des Britifih Museum
Lesezimmer wird Frühjahr 1857 fertig werden" laut S. 449. Diese
Worte yerriethen mir zuerst den wahren Sachverhalt, den eine genaue
Vergleichung sämmtlicher SeitenanfUnge und vieler S&tze alsdann
bestätigte: der ersten Aufgabe') von 1856 ist bloss ein neues Titel-
blatt und eine werthlose Vorrede vorangestellt und ein Glossar an-
gehängt worden. Letzteres schöpft aus Ewald oder dessen Quelle.
Unter 54 Wörtern bis af- fehlen 16 der gangbarsten 0. Dass als<>
die Angaben über Benutzunc^sordnun^en, Kataloge, Literatur (die für
Diplom atik endet 1847), historische Ursprünge völlig veraltet sind,
braucht keines Nachweises. Und die für Chronologie erforderliche
Genauigkeit fehlte schon fiir I re Zeit der ersten Ausgabe (z. B.
Aber Indiction und den Jahresbeginn mit 25. März) : im Kalender
yennisst man bis Ae: Aethelwold, Aetheldryth. Dennoch war F^ims'
Sammlung einst höchst werthvoU und ist noch in einigen Theilen
nnentbehrlich ; auch hat die letzte Generation für das Mittelalter
nnr verbttltnissmässig wenig Archivalien veröffentlicht. Diesen wird
hier der meiste Raum gewidmet. Doch werden auch die Fundorte
von 700 meist noch ungedmckten Ghartnlaren nach dem Alphabet
der Kirchen veneichnet» zwar nicht vollständig» aber doch genügend,
nm darzulegen, dass ftlr englisehes MA« Registriren der Urkunden
') Dieses werthvolle Buch hübe ich nicht gesehen*
*) Die zweite Ausgabe von 1861 sah ich nicht.
') z. B. ,abettuni abiudicatio abrocator acijUK-itutn nctJi'*.
*) Für ein einzelnes Stift findet man noch iinmer atn meisten in
Tanner's Notitia monaslica, die der Neuausgabe von Dugdale^s Mona-
stioon und den Localgeechiehten gewöhalich sa Grande liegt, aber von
Jenen selten völlig anigenlltst ward.
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ikrichte und Besprechungeo.
die dringend.ste Aufgrabe wUre. Das liritish Museum bc«itzt unter
seinen vorzüglichen h^. Class calaloj^ues .luch ein systematiscbei*
Verzeichniss seiner sftrnmt Li eben »St iH.>urkundenbücher. Dören Masse
und die Zabl der darin enthaltenen nie verzeicbueten Acten, z. Ii.
der Päpst«, ist i^'cvvaltig. Schade, dass für die Neuausgabe von
Jaffe's Regest a pontificum hier nicht geforscht wurde !
Soeben erschien: Bird (Sc.)« Manual of the Public Becords.
Epochs of English hlstory, ed. M. Creighton (s. o. S. 463).
1) Louise Creighton, England a continental power, 1066 bis
1216. 9. ed. Lond. 1886. 16 • VT und 68 S. 2) James Rowlejr,
Eise of thepeople andgrowth of Parliament, 1215 — 1485.
10. ed. London 1887. S*. VI und 112 S. Für Anfänger zur Lee-
türe oder für Lehrer als Leitfaden nützlich . bpanspruchen diese
Büchlein nicht eigene Forschung zu bieten oder in diese einzuführen.
Geschickt ist das Wichtigste ausgewiiblt und meist genau dargestellt:
immerhin bedarf 1) an mehreren Stellen der Verbesserung:
8. 2, 86: Für die Zeit d«r Tadors, nieht der NonnaDBcn^ ist ee wehr,
dets iltere VerfeMoag formell weiter besteand «nd ser wirUicben Ficsheii
ward, alt das Volk efsterlLte; 8. 5: gegen Wilhelm I. erhob sich nur ein
8obn; Dftnemark forderte 1060 Uerrsdiaft, nicbt bloss Rache; 6: Landbesilx
hing von der Krone als Oberelgentbilmerin nicht erst seit den Anfst&nden
ab, und dies hat mit Nationalität nichts zu thnn; der Name ^^Dome^iday*' be-
zeichnet nicht lange Dauer, sondern Strenge und Autorität, der Beiname
des Rothen iii<^ht hIos<5 das Haar, sondern djp verhaestp Frsrhpinung: An-
selm war Burgunder; Wilhelm nur nus der Eiie Heinncli « i. nnziger Sohn :
Heinricli II. war nicht so mächtig wie Friedrich I.. begn ii -t ii^te Städte
nicht sehr, wurde von Eleonoren anfangs wuiii geliebt; Kichard I. sprach
schwerlich englisch. Manches Wichtige fehlt: so der fränlcische Ursprung
des engionormann. Rechte und Olanyilla.
liii iianzen fsteht dies Werkchen zurück gegen 2>. Hier wird
das Parlament zu sehr als von Anfang an demokratisch und eigen-
tbümlich englisch, und die Schwilche der Könige als Vortheil der
Volköfreiheit geschildert. Charaktere (z. B. die Bildun;^^ Hcinrich's III.
und VL. die Advokatenkniffe Ed ward's I.) raüsbten ausführlicher dnr-
gesteUt, Wales und Schottland aus ihrem nationalen Standpunkt
') Üeöteriey'.«, Dcu lachen nächstliegender. „Wegweiier durch . . .
Ürkk.-Samml." II. (1886), 295, der im besonderen Theil für die Zeit seit dem
13. Jh. hOehet dankenswerth ist, leidet im allgemeinen Theil weniger an
Unvollsttodigkeit als am Ibogel jeder logiseben Anordnung, Kritilt und
Beschrelbang der veneichneten Rtteher. Des snr ersten Binführnng recht
Inettchbere Veneichniss Hardy% Descr. Catal. IIT, 829 war so erwfthnen,
oder noch besser tu flberseteen.
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EDgland, Mittelalter (F. Lieberroana).
487
verstanden werden. Literatur und VVirtbscbalt (Peter der Pflüger
und Weberei) durften nicht fehlen. S. 13 heisst Wilhelm nicht Valence,
sondern ist erwählter Bischof von Valence; 17 ist Heinrich III. als
Ludwig's rX. Schwager, 1^ Montfort's Fall als z. Th, von dessea
Söhnen verschuldet zu erklären.
William Vollhardt, Einfluss d er latein geistl. Literatur
auf einige kleinere Schöpfungen der engl, üebergangs-
periode. Leipz. Diss. 1888. 8*. 69 8. Die von Morris heraus-
gegebenen Homilien und Hymnen im Englisch ungefähr der Zeit
1150 — 1250 sind nicht etwa alle aus verlorenen angelsUchsischen
SciiiiltLn mit blosser Styhnodernisirung hervorgegangen, sondern
eini<T^c benutzen lateinische W^erke festlilndischer TLeoiugeu iheiiweise
deb 12. Jhs. : Anselm. Bernhard, Mai uod von Rennes (nicht Rheims!),
Hugo von St. Victor. Auch diese Literatur der Predigten, Gebete
und geistlichen Lieder, die bisher oft aU Biiithe des die Eroberung
üV>ei dauernden altenglischen Geistes galt, ist also grossentheils nur
ein fremdes Pfropfreis.
Aug. Jessopp, The eoiaing of the Friars and other hist.
essays. Lond., Fisher Unwin. 1889. 8* VI, 844 8. Diese gUtamidea
Aaftfttie des geistroUeii osiengl. Cnllnrbistorikevs*) eatsfiiskteB in den
letiten Jahren dieLeeer desNinetaenth eenturj. L ,Die Erecheiniing
der [Betiel]brflder* findet ibre ErkUbrang in der immbTollen
Sehnsucht der Zeit, die in Joachim's Prophezeiung erscheine und
herrorgehe ans dem innerlieben Verfall der Kirche, besonders der
Unfähigkeit des Pfarrsystems, dem Elend der Stftdte seelsorgerisoh
zu genügen. Wenn manche franciscanische Uebertreibang an die
heutige Salvation Army erinnere , so sei doch Franz der frachtbare,
freiwillige Helfer der Kirche, ein Enthusiast, wie ihn Rom za
verwenden verstehe, während der Anglicanismus den jenem ver-
wandten Wesley abstosse: begeistert für die Bekehrung der gross-
stiidtischen Hefe, findet Verf. warme Worte der Sympathie für jene
Prediger. Das Beispiel der , Armen von Lyon' veranlasse den
hl, Franz vielleicht, sich als Armer an die Armen zu wenden.
Sein Erfolg erkläre sich daraus, dass er den Seufzer der Zeit aus-
zusprechen und zu beantworten verstehe durch moralisches Leben,
nicht durch theologisches System oder hierarchisches Machtwort Dur
Vt fglt ich der Minoritr*n iiiil Monclu a und Dominicuncru wird scharf
durchgeführt; liest man zwar das Ergebniss iihnlich auch in früherer
') Seine „Eist of the dioeese of NomrlGh** enebien fBr 8oe. for prom.
ChriBtisn knowledge 1884. Vgl. diese Zs. TL, 818 f.
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488
Berichte und BesprechaDgeo.
Literatur — die Form des Buches verbot Citate — , so scheint es
Verf. doch selbst gefunden zu haben. Für Euglands 13. Jh. ist die
Verwerthung von Brewer's Mouuui. Fraiic. [nicht des II. Bandes,
vgl. Mon. Germ. SS. XXVIII, 561 1 wichtig: Ingworth erscheint als
Norwicher Priester, Esseby als üstunglischos Ashby und iin Auf-
kommen der Franciscaner überhaupt ein i)rovin7,iell ostenglisciies
Element. Die Dominicaner lehren in England zuerst Predigt, Apo-
logie und Htiiekunst. Der päpstliche Anspruch auf Besetzung eng-
lischer Pfründen finde vielleicht theilweise Entschuldigung darch die
während des Interdicts angewachsene Menge vacanter Pfarren. [?Er
entsteht doch hauvt-ai hüch aus Habt^ier der Italiener und Geldnoth
der CnrtP.] Die späteren inneren Händel der Franciscaner werden
kaum angedeutet; über Bacon s. ol)en S. 474; stellt man sie als
(te;_^( nsatz zur Verweltlichung der Kirche dar, so darf nicht ver-
schwiegen werden, dass sie, noch des Stifters Zeitgenossen, sich
zu Agenten des Papstthums, auch in dessen weltlichsten Hiindeln
mit verwerflichsten Mitteln, hergaben. Ihr schneller Abfall von 1er
ursj>rünfi'lichen Reinheit wird schwerlich, wie Verf. will, blot^s aus
menschlicher SchwSche der iunger, sondern aus der unklaren, wider-
spruchsvollen Idee des Stifters herzuleiten sein '). — II., S. 53, ,l)ürf-
leben vor 600 .lahren", etwa 1252—1312 im Kirchspiel Küugham
(Norfolk), dessen mehrere tausend Urkunden vom 18. bis IG. Th.
Verf. beim jetzigen Grundbesitzer North einsah, schildert, das da-
malige Aussehen von Kirche *>, Strasse, Verkehrsmitteln, Bauernlmusei n
und Ritterlehnshof , Feudalwesen, Leibeigenschaft (mit treffendem
Beispiel, wie ein Caplan seinen leibeigenen Vater freikaufte, d*ssen
Nachkommen spÄter Grafen von Sussex wurden), ürkundenbesie^^elung
statt Namensunterschrift, Lehenserbtheilung unter den Töchtern,
päpstlitlie Versorgung der Italiener mit englischen Pfründen (mit
Familiengeschichte der de Ferentino; vgl. Mon. Oerm. SS XXVIII,
586), Heirath der Kleriker, ihre Exemtion aus dem Landrecht mit
seinen strengen Strafen, die stellenlosen (Jeistlicheu, die Franciscaner
als die damals fast einzigen Dorfprpdiger [vergl. S. 487], Landbau,
Wohnung (die Kunst des Ziegelns schien England damals s»»it Jahr-
hunderten vergessen zu haben [verrauthlich war Holz bilH^n
Nahrung, Viehstand, Brauerei, Hautkrankheiten, Kleidung, Zahlung
in Naturalien, Münze, Juden, Arnu njitleLTf (die dem Pfarrhaus un-
möglich gewesen und ohne Beweis den Klöstern zum Verdienst ge-
rechnet sei), die McnL,M> von Voirechen (aus einer Hundertschaft
wurden 1285 16 Personen schwersten Einbrachs angeklagt, 12 er-
') Otto IV. war 1214 nicht Johannis einnger Neffe; ein Bremer aprach
damals kein Neahoehdeatsch. *) Ich folge Jeeeopp's Anordnung.
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EnglMid, MiU«lalUr (F. Ltobermanii).
489
mordet, 5 erschlagen, 5 «'iidefon durch Helbstmord), Gewultthat (wio
Elnht «^'ung^ in der Gemeimveide j, oft mit Hilfe einer Bande, gleich-
milssigeren Anthcil fast alter am Bodonbosit/ . daher geringeren
üntersehi*»d yu-isrhen Gutsbesit/er und Laadarbeiter, Vergnügungen,
Wandersänger. I.thensgericht, bischöfliche Aufsicht. Unwetter (die
Ueberschwemmung von 1287 trug vielleieht bei zur Insolvenz ver-
schuldeter Grundf'if?pnthümf'r und zur JndenvertreibimgJ, dir Riscbrife
von Norwich und Edward s 1. Besuche in Norfolk, Dieser vor Land-
leuten jener Gegend gehaltene, im besten Sinne volksthümliche, inhalt-
lich durchweg neue Vortrag schlies'?t mit der freudigen Versicherung
unerraesslichen seitherigen Fortschritts in jeder Beziehung. — III,
8.113: , Tägliches Leben in einem mittelalterlichen |Bene-
dictiner-jKloster", besonders im 13. Jh., entstanden im Gegensatz
zur V^erleumdung des M5nchwesens , die Unwissende bei Gelegenheit
der Lutherfeier ausposaunten, mag zur Einführung empfohlen werden,
ohne bedeutende Entdeckungen zu bieten. Der grosse Cultnrerfolg
der Klöster lag nicht in der Absicht der Stifter, die nicht auf Reform
der Welt, sondern nur auf Rettung der eigenen Seele durch Gottes-
dienst adelten. Die Kirchen bedurften fortwährender HerstoUnng,
die Bewunderung för damalige Baufestigkeit sei also übertrieben ;
jede diente zunächst dem Kloster. Fremden nur nebensächlich. Einzel-
Zellen führten erst die Karthäuser ein, sonst fehlten Sondergemächer
gttoslicb. Zum System der Baulichkeiten, das genau beschrieben
wird, gehörte eine eigene Bücherei damals noch selten, wohl aber
meist eine Schreibstube, in der man jedoch haapteftohlich zum Zwecke
der Giiterverwaltung und Ritualbücher, erst in zweiter Linie für
die Bildung arbeitete. Lo* algoschichte, gleichsam des Klosters Tage*
buch, sehrieb im 13., 14. Jh. fast jeder grossere Convent, aber launen-
haft und sprungweise. Nur in einem solehen, nidit als ganze Classe,
waren die Mönche (telehrte. Verfassung und Verwaltung des Einzel»
klosters zeichnet Verf. am Beispiel Evesham's, spürt den Anlass zum
Eintritt ins Kloster seelenkundig auf und schildert, oft mit glück-
lichem Humor, das Streben nach Exemtion aus der Gewalt des BischoÜB,
die Appellation nach Rom, Proeesssucht , den Streit mit der auf Kloster*
land erwachsenen Stadty die Zänkerei mit Prior und .Abt, Vergnügungen
und Werthschätzung von Essen und Trinken. Mit Recht weist er
den gewöhnlichen Irrthnm ab, als hätten die Mönche für Kirchen
oder gar Pfarren auf dem Lande gesorgt, während sie im Qegentheü
die Landpfarren der Einkünfte beraubten nnd durch dürftige Viea-
riate ersetzten. Dennoch schreite im Ganzen das Mönchsthum des
13. Jhs. seiner Zeit ▼orta. Es rekmttrte sieh damals wahrscheinlich
aus der Gentiy.
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490
Berichte und BcMiprechungen.
IV. (S. 167), V.: ,,Der Schwarze Tod in Ostanglien" bildet
den historisch werthvollsten Abschnitt des Buches, wenn auch die all-
i^emeine Geschichte der Pest (von deren neuerer Literatur nur
Vtenut/.t ist ) wenig gewinnt. Verf. meint, sie hänge vielleicht mit den da-
inalifTen atmosphllrischon Störungen und Erdbeben zusammen. Im August
1848 erschien sie in England, doch erst im März 1349 in Ostanglieu,
wo sie ira Juli gipfelte und im November nachliess. Verf. erscbliesst
die Sterblichkeit und ihre Folgen für das sittliche Leben der Zeit
(mit Kritik und ('ombination , dif ihn auf der Höhe der Culturfor-
schung zeigen) lu.^ üngedrucktem: 1) dem Register der Bischöfe von
Norwic'h ül»«:i Einsetzung von Klostervorsteheru und Ptarrern (letztere
geschah möglichst eilig, weil Patron und Candidal fürchteten, Rom
möchte einen Italiener — trnl/ lunocenz' IV. Versprechen — in
die Vacanz einschieben); 2) aus den liehashofroUen (deren Wesen
er erklärt), wo der Todesfa i :;isi jedes Hausbesitzers vorkommen
muss. Natürlich erhftlt er hin lu^ nur einen Theil der Rterblichkeit,
andere TodeslüUe folgert hi anderswoher, z. B. aus technischer ün-
voükommenheit der Rollen um das Aussterben geschaftsmässiger
Gutsschreiber. Er schliesst, d;iss mindestens die Hlilfte der Land-
bevölkerung Ostangliens in jtjicm Jahre umkam: für die Städte fehlen
zwar Beweisstücke ; allein das höchst ungesunde I-ieben der dortigen
unteren Classen im 14. Jh. lässt mindcstcjus kein günstigeres Ergeb-
niss erwarten. Aus den oberen StÄnden traf die Pest nachweislich
mehr Männer als Frauen. — Einige Convente starben gänzlich aus.
so dass ihr Gut anderen Stift.ern zufiel. Geistliche starben iu Ost-
anglien 1349 an 2000, Wegen Mangel an Candidaten konnten ihre
Nachfolger nicht sorgfiiltig ausgewählt werden; die neuen Pfarrer
waren bifsweilen kurz vorher verwittwete Laien, durchschnittlich
weniger t^ehildet , aber nicht erweislieh unsittlicher, wie denn die
iiettelbruder den Weltklerus zu so heilsamem Wetteifer angestachelt
hatten, dass die Landgeistlichkeit des 14. Jhs. in England besser
war als die des 13. Nur die Orden erholten sich nie wieder von
den Polgen der Pest. Einige Beispiele zeigen , dass grässliches Un-
glück auch damals bisweilen sittlich veredelte; sogar die harten
Gutsvögte erliessen Strafgelder. Dagegen gab es nicht weniger Raufe-
rei als sonst: .in Ostangliens Durfkrawallen floss im 14. Jh. Blut
in Menge, würdig Heidelbergs [!]". Wenn bei allem gesellschaftlichen
Unglück eine Spur von Rechtlosigkeit oder Pilicht Vergessenheit sich
nur selten findet, so möchte Verf dies Zeichen starker Selbstbeherr-
schung aus der emehlichen Decentralisation erklJlren , in der jedes
Kirchspiel eigene Polizei und Selbstverwaltung bcauss. Gleich nach
der Pest kam es natürlich zu einer Fülle von Processen. Noch im
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England, Mittelalter (F. Liebermann).
491
Trauerjahre heiratbeten viele Wittwen schnell wieder, manche, der
sogar zwei Mftnner eben an der Pest gestorben waren; die Partie
ward einfach als Geldeswertb behandelt, von Liebe war keine Bede.
Eine PaniV herrschte wohl im begüterten Bfiigerthnm, aber nicht
in den DOrfem. Ueberaus vorsichtig stellt Verf. einige Folgen der
Pest hin: 1) Die Gandidaten tüt Aemter wurden selten und theuer,
denn nicht nur, dass die niederen Vacanzen schnell wieder besetzt
werden mnssten, auch die höheren Aemter, massenhaft frei geworden,
lockten die Streber nach London, fort von bescheidenen Stellen.
Sicher litt darunter des Volkes Achtung vor der Kirche. Ob aber
Wikliffe's UmwlUsung vom Schwarzen Tod wesentlich abh&ngt, bleibt
fraglich; denn mancher ihrer Factoren, wie der Kampf gegen die
Bettelorden, erscheint schon Irfiher ; ja durch die tievölkerungsabnahme
musste sie sich sogar verzögern. 2) Der Lehensbesitzer, der Landadel,
wurde plötzlich reich, einmal durch Qebtlhren f&r Orundübertragong
und Bodenheimfall von seinen Hintersassen, dann durch Zusammen-
erben mehrerer Lehen. 3) Dass zwei oder drei Millionen starben,
ist bloss willkttrliche Annahme. Die Lohnsteigerung nach der Pest
entstand nur theilweise durch sie. Den Klagen der Grundbesitzer
Uber Pachtverluste widerspricht n&mlich die Thatsache, dass der
Luxus bedeutend stieg; und wenn die Gemeinen des Parlaments
von 1850 über die Tbenerung der Arbeiter klagen, so bezwecken
sie Steuererleichterung, sind also nicht unverdttchtige Zeugen; auch
verlangen sie ein Lohnmaximum , nicht etwa gemäss dem Jahre
1348, sondern 1840: also nahm der Arbeitgeber die Pest zum Vor-
wand, um den seit einem Jahrzehnt langsam gestiegenen Gewinn-
antheil des Arbeiters zurückzuschrauben. Des Verfassers Einspruch
S. 258 gegen Versuche, eine neae, vielleicht tansendföltig beeinflusste
Erscheinung aus einer Ursache zu erklären, hat methodologischen
Werth, ebenso wie seine Forderung an die Zukunft, Englands Cultur-
gesdiidite mit selbstlosem Heroismus zu durcbforscben.
VI., S. 263: .DieOrtindung einer Universität*, knüpft an das
grosse Werk von Willis und Clark, „Architectural hist. of Cambridge"
an, dessen Bedeutung Verf. auch für allgemeine Geschichte rühmt;
er zieht vieles für tägliches Leben, Gewerbe und Kunst des späteren
Mittelalters Wichtige aus. Cambridge war schon vor Römer/eit befestigt,
ist also ein Jahrtausend itlter als Oxford. Aus dem römischen Gam-
boritum ward bei den Angelsachsen eine Grant abricge, als man,
statt die römische Pflasterstrasse durch den Fluss zu erhalten, eine
Hrflcke über ihn spannte. Beide llniversitiiten und ihre Städte er-
wachsen unabhängig von Ordenshilusern ; in Cambridtre gab es zwar
andere Orden, aber Mönche mi t ngeren Sinne überhaupt nicht; und
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492
Jierichte und BeaprechuDgen.
die Minoriten, die wohl später die UniversitlU bedeutend hoben,
kamen nur, weil eine solche schon bestand, 1225 dorthin. Tbat^
sächlich wanderten bereita 12ül^ Studenten «» Oxford, nach einem
Streit mit ihrer Stadt, nach Cambridge ans, wenn dies auch erst Mitt^
des Jhs. als Corporation zttei*st*erw&bnt wird. Sohon damals bedeutete
Universitas, neben seinem früheren allgemeinen Sinne, , Hochschule^,
und erforderte das Gelehrtenleben Cambridges eigene Baulichkeiten.
Der anfangK losen Zacht zu steuern, bauten und ▼eimietheten aeit
Beginn des 13. Jh.8 ernste Leute Studentenhäuser fhostel), was die
Bürge i schaft ungern sah. AIh r von Collegien errichtete das früheste
Merton zu Oxford, mit einer Kegel, die zum erstenmal auf Bildung, nicht
aof Gottesdienst abzielte. Bald gründete Bischof Hugo Balsham von Ely-
das erste Colleg in Cambridge. Er aber gab die angehenden Priester
wieder einem Convent in Pension, möglicherweise, um nicht, wie in
Oxford, Freidenkerei aufkommen zu lassen. Eine ähnliche reactio'
nllre Absicht, die Benedictiner , die schon nicht mehr der Bildung
▼oranschritten, durch Universitätsstudien wieder su heben, zeigt sich
damals auch in Oxford. Von diesem wird Cambridge im 14. .Tli.
weit überholt, obwohl es bereits vor Sdward's III. Tode sieben Col-
legien besass. Es war anfangs zu arm, um viel zu bauen und lüelt
Feierlichkeiten in Kirchen ab : der Baa der ,8ehools* dauerte wegen
Geldmangel 180 Jahre. — Das Vermögen der Collegien war z. Th.
dem Landklerus geraubt; die Patrone schenkten damals Pfarren an
Collegien wie früher an Klöster. Quadrangel und Kapelle gehören
nicht zum Wesen der lltesten Collegien, die von Anfang an dem
Mönchswesen entgegengesetzt, femer nicht als dessen letzter Best
gelten dfirfen. Der Mönch trat nämlich für ewig ins Kloster und
fand dort sein Grab; der Student sollte nur die Jahre der Arbeit
im Colleg verbringen: keines besass daher einen Kirchhof. Der
Master des Collegs wohnte anfangs nieht so kostbar und abgeschlossen
wie heute. Im 14. Jh. ging der Costftmpnnk auch unter Cambridger
Studenten weit. Materiell waren sie aber zweifellos schlimmer daran
als heute, «sittlich und geistig fassten sie kaum als Terminus ad
quem, was flDlr uns nur als gewöhnlioher Ausgangspunkt gilt*.
VII., S. 802: ^Der Prophet von Walnut-tree Yard' zu
London betrifft Muggleton (geb. 1610) und seine Seete; die Lehre er-
schien deutsob 1666, 8. 887.
MMBorlalf of tbe chureh of 88. Peter aad Wilfrid, Ripon
[ed. J. T. Fowler]. IL, m. (Surtees soc. vol. 78, 81.) Durfaam
1886. 8», XII und 388 8.; XXXU und 878 8. Band H. bringt
1) das auf Bipon Bezfigüche aus den Registern der Brsbisehftfe von
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EngUad, MHidatter (F. UtberaMiin).
49a
York für 1230—1538, eine mehe Quelle fUr die Geschichte jenes
Ortes, der Schottenkriflge, der englischen Cultur') und Kirche. Mit
Becht warnt Herausg., hieraas Torschnell die Sitten der Geistliohen
ungünstig zu beurtheil^; dean das Ordnungsmttssige kam gar nicht
vom Vermerk im Rc käst er, sondern nur das Regelwidrige. Es be>
gegnen die bekannten Klagen, namentlich ttber die durch päpstliche
Provision eingesetzten fremden Pluralisten, die, selbst von ihren
Pfrftttden abwesend, für den Dienst ungehörige Vertreter stellen,
ferner über Scheinklerik«r, die mit der Tonsar nur Straflosigkeit vor
welUicbem Gericht erstreben. Noch 1399 (vergl. 1303, S. 42) reinigen
sich die vor dem staatlichen Richter des Diebstahls angeklagten
Oeistlichen kanonisch; ein anderer des Goncubinats Bexicbtigter schwOrt
sich 1806 selbawSlfter Hand i«n. ^ 2) Fasti Ripomenses, tuBprtlDg-
lich von Ward (f 1861) angelegt, geben Namen und genaue Daten,
oft ausfiUirUclie Lebsosbesohrelbiiiig der Domherren Bipon's, geordnet
nach den sieben Kanonikaten, meist ssit Mitte 18. Jhs**). Danmter
sind manche (auch in Mon. Germ. 88. XXVII f. erwlhnte) Verwandte
der Pttpste und der proTenialisohen Ktaigtn Eleoiunre, wie PerdTal
▼on Layagna (t 1290), Thomas von SaToyen (1301^29) xl a. Fremde,
wie der Schriftsteller Peter von Blois, Johann von Lncca 1292, Aegi-
dius von Ondenarde 1291^1802, Jaoob Cenci um 1295, Johann Barra-
ceni 1902, Jobann de ScaUngüs 1818, Wilhelm de Cosanda um
1330, der MaiUnder Arst Georg de Hondellis 1408. Hatten war
1486 Heinrich's Vn. Gesandter an Maximilian.
Band in. [vgl. Athenaanm 20. IV. 1889, 497] gibt eine lichi*
▼olle EinlMtung Uber die bajQptsiohlichen GegensUade der Memorials:
1) Verfiusimg. Ripon's ScbottenmOnehe zogen ab vor dem romani*
sireaden WilifHd. Wahrend dessen Abwesenheit war Ripon knne
Zeit Bischoftitx, dann, obwohl bisweilen Besidena der IbrsbiscbOffe,
Abtei; kurz vor Mitte des 10. Jhs. von Kordminnem lerstOrt, ward es
vor 995, wahrscheinlich durch 8. Oswald (t 992), aufgebaut, dann
durch weltliche (oder doch schnell ans etwaiger BegolaritU ver^
weltliehte) Kleriker bedient Kanoniker sind vielleicht seit 1060J9,
jedenfkUs vor 1066, eingesetst, und getrennte Pfr&adensteUen neben
der Gommnnitas (Gemeinvermdgen des Gapitels) im 18, Jh. nach-
weisbar. Damals tritt ein Dekan an die Spitie des Oaiiltels. Wie
') A, Viciire nnd ("ajjlafip , >^[»prtfiriili« imhlici«. ludibriis et
coreis^ immo tontriralilm- liidi> ititer laicos fr jucin i u?* se immiscent*.
*) Exceri>u husi nnderen Urkunden und (Jesciiichten für 657 — 159JH
gab Fowler in Bd. 1. dieser Memuriais, Surteet» Soc 74 (1882) und „Acts
of Cfaapter of Ripon 1452—1506% neiit 8traQ>roeesse^ in Nr. 64, 1875.
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494
fierichte und BeBpreehangen.
Beverley und Soathwell gilt Ripon später zeitweilig als Neben kalbe*
drale des Yorker Erzbisobofs. Unter dem Capitel stehen besonders
anageBtattete Capellen, Pfarren, Hospitäler, Kirchenbaufonds. Für
die von den Domherren schlecht besoldeten Vicare, die allein die
Arbeit thun, verwenden sich seit dem 14. Jahrhundert die Ersbiscfadfe.
2) Der Dom zeigt aus Wiifrid's Zeit wahrscheinlich nichts, aus dem
10. Jh. sehr wenig, das Meiste ans dem 12.— 14 Jh. Die folgenden
Abschnitte (innere Ausstattong und Preise) fassen das gescbiebtlicb
Merkwürdigste zusammen aus den '\m Texte folgenden genauen Ab*
rechnnngen dri Dotnverwalter 1354—1542, des Capitelschatenwisters
1401^84 und des Kämmerers 1410 — 1533. Dazu kommen eiTiiL^'
Bogen neuzeitlicher Kochnungen. — Vorzügliche Randnoten und B««
gister erleiehtem die Benutasnng dieser werthvollen Sammlungen.
Catondar of doetiments TMüag to Irelajid, preserved in H.
M. PabUc Becord Office, London [yoU V.] 1802-1807. Ed. H. 8.
Sweetman and G. F. Handcock. Puhl... nnder the ..Hilter
of the Bolls. Lond. 1886. Lex.'8^ XXI und 424 S. Der Ter>
dienstyoUe Herausgeber dieses mit 1171 beginnenden Biesenwerkes,
dessen I. Band 1875 erschien, ist Über der Gorrectur dieses Bandes
fast erblindet, dann gestorben. Handcoek hat den Index vollendet
und die — theilweise schon früher veröffentlichte — Taxatio eode-
siastica, die ausnahmsweise ganz aufgenommen ist, nachverglieben
und für deren 120 Seiten 12 Seiten Correeturen vermerkt. Die
Urknndenaussttge sind sSmmtlieh engliseh. Als ihre bisweilen fran-
sOsisch, nie englisch geschriebenen Quellen sind genau vermerkt aus
der Chancery: Patent-, Olose*, Charter*, Liberate-, Fine-Bollen, Inqui«
sitiones post mortem, Boyal letters; aus dem engl, und dem irischen
Exehequer: Originalia, Miseellaaea der Treasury of Beceipt und Memo-
randa des Queens Bemembrancer; aus der Königsbank: Coram rege
BoUen. Dass für die Geschichte Edward's I. und die Lage des mittel-
alterlichen Irland dieser Band unentbehrlich iBt, braucht keiner Ver-
sicherung. Aber auch Ittr englische Verwaltung und Wirthscbaft,
die irische Kirehe, Biographie und Ortsgsschichte findet man hier
reichsten Stoff. Auf Deutsehland oder Italien Bezügliches begegnet
selten: vom sicilianischen Krieg schreibt Bonifaz Vin.; zahlreiche
Italiener holen Geld, besonders (Geistliche (s. Index: Alto-passu, Ver-
eelli, Sabina, Bome, Pope, Tenths, Ferentino, Wicio, Pecoraria) und
Toscaner Bankhäuser (s. Spini, Frisoobaldi, Normanni Veluti, Pullices,
Mozi, Cirenli Nigri, Lueca, Senis, Florence). Dem Johann von Bra-
baot, seinem Schwiegersohn, und dem John Fitz Thomas, fEür Hilfe
im Bandrischen Feldzug [1297; vergl. IV, p. XVI], gibt Edward I.
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£iiglrad, Mittelalter (P. Liebermanii). 495
Geld und Land in Irland; des Otto von Oranaee irische Güter ver-
walt. t Johann von Brügge, lieber answÄrtigen Handel (vergl. IV,
p. XXVI f.) s. Merchants. — Man vermlsst die Einleitung, wie ne
den Torigen Band (1881) noch gesiert hatte.
rhronicon OalfHdl le Baker de Swynebroke, ed. with notes
by Edw. Maunde Thompson. Oxford (Clarendon press) 1889. 4*.
XX. 340 S. Dieser Hand enthält CTalfhd'a Chronik, 1303-56, nnd
sein anbedeutendes „Croniculum". Letiteres, das mit der Schöpfung
beginnt, schliesst mit den Worten ,Apad Oseneye a. D. 1347 . . .
Galfndus le Baker de Swynebroke [Swinbrook, Oxfords.] clericus ad
rogatnm d. Thome de la More [Northmoor, Oxfords.] militis aeriinit
istttd Croniculom/ In der Chronik, wo sich der Anior nicht nennt,
redet er zur Geschichte der Abdankung Edward's II. denselben Thomas,
wahrscheinlich den Gutsherrn seiner Heimath, yon d«n er irgendwie
abhing, so an: .Hec vidisti et in Gallico scripsisti, cuins ego sum
talis qualis interpres, domine Thoma de la Morel* Hieraus folgt,
dass beide Werke Galfrid gehOren, wie sie sich denn in der (cinngen
vollständigen) fis. Bodlej 761, um 1800, beisammen finden. Jener
Thomas aber, der 1840, 1343, 1851 die Graftchaft Oiford im Parla-
ment vertrat, galt (wohl nur auf das eben Citirte hin) seit minde-
stens dem 16. Jh. irrig als Verf. einer ,Vita et mors Edwardi II",
die in Wirklichkeit nur ein Theil Galfrid's ist; Thomas, dessen Bericht
verloren ist, beschrieb vielleicht nur jene eine Scene, ftr die sich
Galfrid auf ihn beruft [so schon Hardy, Descr. Catal. III, 300]. Auch
der sp&tere Theil Galfrid's, Edward's III. Regierung bis 1356, be-
gegnet gesondert: in der anderen fis. (Gotton. App. 52) um 1370.
Galfrid schreibt zu Anfang meist die bis 1341 reichende Ausgabe
des Adam Murimuth ab, dessen Familie nahe bei Swinbrook sass. Für
die Bohun's, denen das Hundred, in dem Swinbrook liegt, gehörte,
zeigt Galfrid lebhafte Theilnahme, und aus ihrem Haushalt stammt
die Bodley'sche Hs. Unter anderen Augenzeugen beruft er sich auf
die Aussage die .mihi retulit vivens post magnam pestilenciam Wil-
lelmus Bischop, qui doctoribus Edwardi [1327] preftiit*. Also auch
über diese frühe Zeit schrieb er erst nach 1349; so erklärt sich
manche Verwirrung in der Zeitfolge. An einer Revision des Werkes
arbeitete er noch 1358; sie blieb unvollendet, vielleicht durch seinen
Tod. Dass Galfrid zu Osnej Kanoniker gewesen sei, hält Thompson
für unwahrscheinlich. Der Herausgeber ist als Meister der Paläographie
weltbekannt, überflüssig also zu sagen, dass der Text S. 83 f., womit
man das Facsimile Sachvergleichen kann, keinen' Fehler zeigt (die
frühere Ausgabe bietet fünf grobe !)• Thompson hat aber auch auf
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490
*
Beri4slite and Betprechungen.
150 Seiten Sachnoten den Autor durch l'arallflstt^llen auf R.liritt
lind Tritt geprüft. Von Handschriftlichem ist der mittelea^^l- ,Brut*
in Prosa aus Ms. Hariey 2279 und Egerton viele Seiten lari^
ahgedvuckt , ferner 8. 252 die Reise- und Kücheubücher zum Feld-
zuge von 1340. so dass der Leser Edward vor und nach Cr»^cy von
Tag zu Tag begleiten kann: auch neueste Literatur, wie Köhler's
Kriegswesen, ist angegeben. Ebenso sorgfältig werden der südfran-
zÖsisohe Feldzug des Prinzen von Wales 1355 und sein Sieg bei
Poitiers 1356 erklärt. Drei Karten, am f?ande des Textes inhaltsauszug
und Namensverzeichniss bind beigefügt. jSaturday R. 27. VIT. 89, 113
lobt, mit dem Hrsg., Oalfrid als kriegsgescbichtlicli wichtig. VergL
Delisle's Besprechung, BÜGh 50, 466—8.]
Albert BoTdnsohen, Die QaelUn fllr die BeisebDschreibung
des Johann Yon HandeTille. Leifa. Diss. BerL 1888. 8^ 107 &
Auf Ornnd ttauneoswerther Belesenheit in mittdalterUdier Sagen-
nnd Bdseliteratur weist Verf. nach, daas MandeviUe [am 1866] mir
ganz Weniges, ftber Aegypten, ans eigener Ansshairang beschrieb,
seine Reise in den Orient aber erlog nnd das angeblich dort Oeeehene
znsammenlas ans reicher Kenntniss von BAchem und Fabeln, die er
romanhaft verband nnd ausschrnftckte. Er entlehnte, s. Tli. wOrfclidi
(nnd Afters mit 'Beibehaltung des »ich* ans der Schrift des Qewihrs-
mannes, den er Terechweigt) aus: Psendo-Oallisthenes, Oompeadium
de Terra Sancta, Fnlcher yon Chartres, Petrus Comestor, Oliver,
Jacob von Vitiy, Vincenz von Beauvais,* Jacob de Voragine, Johann
de Piano Garpint, Wilhelm von Tripolis, Hayton, Odorieh von
Priaul, Wilhelm von Boldensele nnd sahlreicbea anderen, sieht immer
nachgewiesenen Quellen. Ausser Beda (De locis ss.) und Oalfrid von
Monroonth (Ikber 8. Helena) scheint er Englinder nicht benutzt zu
haben, doch erzBhlt er Aehnliehes wie Saewulf, Walter Map, nament-
lich Gervasius von Tilbniy [und Roger Baoo]. Auch englische
Kreuzzugshistoriker hdnnen aus dieser werthvollen Untersuchung
durch zahlreiche Parallelen erklftrt werden, z. B. Mon. Germ. XX VIT,
846 über den Golf von Satalia, in dem (statt im Salef) Friedrich L
ertrunken sein soll. — Verf. identificirt Zs. f. Erdkunde 23, 177
^Handeville's Person* mit dem Ltitticher Arzt Jean ä la Barbe de
Bouigogne (f 1872), ohne doch solche Hystification rscht zu eriElIren.
MandeviUe schrieb uxsprttnglich französisch. St. Albaums nennt er
Beinen Geburtsort. Sonst hier nichts Englisches.
Eine Neuausgabe Mandeville*8 bearbeitet Warner Ar den Rex-
burghe Olub.
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England, MiUelalter (F. Uebermann). 497
H. Boos, Jean Froissart (iu Preuss. Jahrbb. LXXII [Mikn 89),
221), schildert die Niederlande des 14. Jhs. als den von grossen
Gegensnt^eii belebten Nährboden für bedeutende Geschichtschreibung:
Jeban le Hei, der die Wahrlmt mit Mühe suche, sie auMohtig und in
kftnstlerisoher Darstellung sage und den Stoff kritisch verstebe, wird
von Froissart abgesehrieben und dann in der Fortsetzung ftbeitroft'ii.
Diesen machen Jngendeindrllfike snm Bewunderer des spllten Bitter-
thnms; er ▼erberrUoht es in seinen Schriften voll beteten Lebens
und Terrftth nirgends den Geistlichen, Seiner Gescbiebte fbblt kftnst-
lerisebe GUederang, logische oder obronologisebe Ordnung, tiefeie
M otivunung, Entwinmng der diplomatischen Politik und onbe&ngene
Scfaltsnng der dem Adel entgegengesetsten StrSmong unter Bttrgem
und Bauern. Aber was dieser scharfe Beobachter der Anssenwelt
Ton Grossen und Herolden, auf Wanderungen von Schottland bis
Spanien und Rom erfabren hat, das erzShlt er mit unübertroffener
Anschaulichkeit und, trotz manchen GedSchtnissfeblern in Geographie
und Chronologie, im Gänsen Staunenswerth gewissenhaft. Er meint,
nur dem Adel gexieme die Waffenehre und bekennt doch, dass bei
Grecj und Poitiers bttigerliches Fussroik jenen besiegte. Sngllnder
und Franzosen schildert er unparteiisch: nur die Deutschen, die auch
Jehan le Bei gehasst hatte, scbeinen ihm grausam und habgierig.
[Zur Erklttrnog genügt wohl, dass die conventioneile Lttge, wie Boos
dieses Bitterthum nennt, im Westen feiner als in Deutschland ent-
wickelt war.] Froissart liefert (fllr 1825-- 1404) die umfangreicbste
Geschiebte aller Zeiten und fbilte rastlos an de« Biesenwerke nach.
Die erste Ausgabe (bis 1872) zeigt, im Gegensats zu Jehan, helle
Begeisterung für England; seit 1378 aber, im Dienste fhunSsisoh
gesinnter Herren, schreibt Froissart sein Zeitgemttlde vom andern
Standpunkt aus uro, wie er ausdrücklich sagt, unbestoehon, nur der
Wahrheit zu Liebe. Auch berichtigt und erginzt die ümarbeitang
den Jehan le Bei und zeigt reiferes Urtbeil: den Mber gesohnihten
Jacob von Arteveld vermag dieser Feudalist in der unvollendeten
dritten Redaction, die er um 1400 begann, sogar gross und weise zu
nennen. Jetzt erscheinen ihm die einst so gerühmten Engländer ge«
neigt zu Krieg und Vertragsbruch, wunderlich und misstrauisch,
hochfahrend und selbst gegen den König, der sie um Rath und Ein-
willigung befragen muss, nur ehrerbietig, wenn dieser siegreich sei;
die Londoner seien milchtij? durch ihr Geld und hiermit {i^eworbene
Söldner. Boos lobt Luce's Ausgabe, aus welcher Froissart's Arbeits-
weise erst klarwird. Vgl. Maury, „Froissart", Journal des savants
Febr. 1889.
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408
Berichte vnd Beeprechangen.
Life-records of Chaucer. I.: The robberies of Chaucer. . 1^0.
Ed. from . . enrolments by Walford D. Selby 1875. IL: Chaucer
as Valet and Squire to Edward III. King Edward ir<. Honsehold
and Wardrobe ordinances 1323. Englisbt by F. Täte in liM)!,
ed. . . witb extracts from Edward IV's. Honsehold book by F. J.
FurniTall, 1876. III.: Cbaacer as page in tbe hoosehold of the
conntess of ülster, wife of Lionel, 8^ 80n of hing Edward IlL,
1856^9. Ed. Edw. A. Bond. Chaiicor as Foresier of North Pether*
ton, CO. Somerset, 1890—1400 by Walf. D. Selby 188ü. (Chaucer
Society, II Series, nr. 12. 14. 21.) Lond. S*. 38; XX und 135 S.
Wikhrend die erste Reibe der Hefte der Chaucer Society (für 1868^80:
62) Texte der Werke Chaucer's abdruckt, enth< die andere (für
1868—86 : 21 Hefte) sprachliche, biographische und literarische Er«
Iftutemogen. Darunter sind manche hier sam ersten Male gedruckte
Texte, die Englands allgemeine Geschichte angehen.
Bei einer Heise xnr Beaii£nehtigiing der königlicben Bauten,
welches Amt er 1889 erhalten hatte, ward Ghancer 1890 beraubt.
Einer der Wegelagerer, als Kronsenge StraflosigkeLt erhoffeod, xeigte
die Bande an, unterlag aber im gerichtlichen Zweikampf, auf den
sein verklagter Genosse unter Behauptung der Unschuld bestand,
und ward gehängt. Selby dmckt die hierauf und auf das gleiche
spätere Scbicksal der anderen Räuber besfiglicheD Theile ans den
Coram rege (Eron>) Bollen des Kdnigsbankgerichts und den CSontrol*
mentrollen, die für das Strafrecfatliobe DnpUcate jener sind, aber
auch Eigenes bieten, fi&r 1390/i.
Um 1867 ward Chaucer Kammeijunker, 1868 Schildknappe
des Königs. Fumivall erklärt diese HofiLmter ans den Haushalts-
bttohem Edward's II. und IV. (da seitlich nähere fehlen). Von
letsterem hatte die Society of Antiquaries unter «Honsehold ordi-
nances* 1790 das Meiste gedruckt, und gibt F. nur Ausifige. Da>
gegen die Hofordnung von 1828 erscheint hier (in englischer üeber*
setsung) suerst: eine reiche Quelle für Verfassung, Geremonien, tig^
Uehes Leben und Kosten des engHschen Hofes; Pflicht und Lohn
jedes Beamten vom Truchsess und Schatsmeister bis zum Zimmer-
reiniger werden genau yerseichnet. — Vom Haushaltsbnohe Elisa-
beth's de Burgh, der Erbin ülster's, deren Page Chancer 17jälirig
war, sind swei Blätter, einst am Deckel der Hs. 18632 des British
Museum, gerettet. Bond hebt in der Einleitung das Merkwfirdigate
*) Heft 7 (1872), Theil I der »Originals and analogues of Chaucer**
enthält: ^Tale Ol" Constance from the Frencli clironicle i»f Nicliolas Trivei*
(vgl. ten Brink, Engl. Lit. II. 162]. Heft 9 (1874' Theil 11 der „Essays
on Chaucer": ^John of Hoveden's Practica Cüilindri'*^ beide ed. Brock.
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£ngl»nd^ Mittelalter (F. Liebermann).
499
hervor: z. Ii. Trinkgeld für Handwerker «nach Londoner Sitte",
manches für Damencostüni. Zum Geori^sfest l^-^T besuclit d'w Uriifin
ihres Schwip^ervaters Hol' zu Windsor; Ciiauct r Ijt kommt dazu einen
Anzug für 7 Sfhiüiug (heute etwa 100 Mark W» rtb ). Der Dichter
kam hier zuerst mit der b(3chsten (^ospllschatt in lierührung; mehrere
spiltere Bt/.iehungen zum Könipsbause knüpfen sich walirscheiniich
an diese frühest*- Stellung. — Ein Enkel dieser iilibabeth. Tioger
Mortiiner Graf v(m March, setzte ihn zum Forstmeister im Petherton-
Park ein , was aus OoUinson's Hist. of Somerset III , 54 Flojd ent-
deckt hat. — Diesem letzten Heft des i^andes angehängt sind zwei
Untersuchungen üher Chaucer's GroBSvater Eobert [s. im folg. Heft
Sharpe's London will»} and Beziehnng zn Lynn in Norfolk.
The Coucher book of Furness abbey. Printed from the ori-
ginal preserved in the Record office, London. Ed. J. Atkinson
for the Chetham Soc. Manchester 1886/7. 2 Bde. 4«. XX, 536 S.
Unter den Stücken, die dem pergamentenen Actenregister vorgebeftet
sind, steht eine karze Geschichte der 1124/7 gegründeten Abtei, die, ur-
sprünglich tironensisch, ihrem Mutterhause Savigny nicht ohne Kampf
mm Cister7.erorden hin folgte, sodann eine Liste der bis Man und
Irland reichenden Filialen. — Der arsprüngliche Band beginnt mit
metrischer Localgeschichte , in der es beisst: , Willelmas Dalton'
abbas hanc condere libnim Fecit, . . Anno milleno centum quater
ac duodeno Quem John Stell') digitis monachus scripsit." Es folgt
, Tabula sententialis registri <le Furnesio 1412 per Will, de Daltona
abbaten! digesti*. Doch hat der Schreibor selbst ttuas sptttere Ur-
kunden aa^enommeni so S. 226 die von 1415, während <lie von 1416
(8. 484) anderer Hand gebOrt. — Der hier erschienene Theil I um-
fasst Tetschiedene Acten, meist Oütenrerleihangen, doch bisweilen
aneh öffentliche Ürknaden, wie die des Florens von Holland und
der anderoi Schottland beansprochenden Herren, von 1291 (Mon.
Oerm. 88. XXVm, 635), auch Statuten. Die Ordnung ist nicht nach
der Zeitfolge, sondern nach Territorien. Dalton, der Hauptort des
Fnmessthales, bei welchem die Klosterrainen liegen, macht den An-
fang und darin wieder die frfiheete Stiftsnrlninde: die Stepban's, des
spiteren KOnigs, von 1127. Die .Privilegia* der PKpste bilden, laut
jener Tkbnla, als Theil IL etwa ein Drittel des Ganzen; sie sind nach
dem Alphabet der Papstnamen geordnet Das frfibeste, von Hono*
rins TL,, mitten unter solchen von Honorins IH., scheint angedrackt,
ebenso das bei weitem Meiste dieses Chartalars. Mindestens die
*) So, je einsilbig, misst Verf. üeiiie Maiueii aach S. 122.
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500 Berichte and Besprechnogeu.
Königsurkuuden , seit iieinrioh I., gehen Englands allgemeine f.i^
schichte au. Mancli^^s Sfüik, zuerst (weua ith recht sehe) 1;>47.
lautet französisch, keines engli^fh Reirhseeschichte kann natürlich
hier wenig holen: das zur englischen Heirath Fiierlnch's IT. ge-
zahlte Auxilium erwilhnt Edward ITT. S. 154. — Der Herausgel>er
drnelvt sorgfHltig und erhellt in den Anmerkungen Genealogie und
Philologie der Ortsnamen, besonders des nw. Englands. Er bemerkt
auch S. 239 » in Beispiel ixir Uemenglage, deren einzelner Schraal-
streit'en nordenplisch , Wandale, Wandel" heisse, und verbindet S, 4?»**
Hirelage, ein Ortsrecht Uber verlaufenes Vieh, mit heutigem Bylaw
[?!vgl. Oomine, Index of municipal officos, unter ,Burieigh']. Er ver-
spricht einen Index nach Vollendung der Ausgabe und wird hoffent-
lich da ein Register mit Daten nachtragen. Erwünscht wäre auch
eine literarische Geschichte der Abtei'), aus der vom End«» 12. .Th&.
Hagiographien Joscelin's'), vom Ende 18. Jh9. Annslen') und Tiel*
Urkunden^) vorbanden sind.
II. Kurze Mittheüuagen über die Literatur von etwa 1887—89.
BlbUogrftphle : Hallkett and Laing, Bictionary of the aao-
nymons and psendonymona literatore of Great BritaänO IV
(1889). — W. T. Poole andW. J. Fletclier, Indei to periodieal
literatare from 1882—1887, 1888. — a J.Low and F. 8. Pulling,
The dict. of Engliah liiat. 1884 genügt manofamal in Bcbneller BA-
renz. — .Notes and quer ies: amedinm of interoonmiunicatiott Ibr
literary men ete.' TerOffentlicben »General Index to Series VI (1880
bis 1885)' 1886. 4 (wie jedesmal nach Vollendung einer swOUbliidigeo
Reihe; der erste erschien 1856), in welchem kaum ein Zweig der
historiseh'philologischen Classe leer ausgeht. — Tedder, plant «ine
Bibliographie engl. Gesch. (The Library Jan. 89).
Methode; GelehPtengesch. : (libbon's , Sinken des Höinerreicbs'
habe die Kirchengeschichte des 18 Jhs.. besonders pittler 's. beein-
flusst und auf sie die allgemeinen Kegeln der Histonk anzuwenden, aber
nicht den Geist der Zeit zu verstehen gelehrt ; Ad. Harnack, Red«
auf Neander, Preuss. Jahrb. LXIII (89), 189. — Das Seminar für
engl. Gesch. zu Oxford, gegründet von Stubbs ist leider eingegangen;
') West, Hist. of Furness, habe ich nicht gesehen.
') Ilardy, Descr. Catal. I, 34, 63, 207i U, 286^ 452.
') Mon. Germ. SS. XXVIII, 5S5.
*) Report of the . . . Public records 1875, ä. 161.
VerlagBort: London, wo ich nicht Gegen theiliges bemerke.
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Eogland bis lOöb (F. Liebermann).
501
A<'[ad©myl 1. VI. bü, 377. — ft. W. Prothero, A mcinoir of Henry
Bradsbaw, University iibrarian [zu Cambridge] (1888) zeigt, wie
dieser selbstlosi- Gelehrte viele Forscher anrefi^e, durch Geld unter-
sttitzte und, ohne selbst viel herauszugeben, einigen die Vorstudien
langer Jahre überliess, besonders betreffend Mittellateiu . kelünche
Archüolügie, Waldenser, Wyclif, Cbaucer, Ursprung der Druckerei.
Ath[enaeura] 12. 1. 89, 43. ,The collected papers of H. Hradsha.v*
edirt .Tenkinson für Cambridge Univ. jiress; Ac. 25. V, 89, 358.
[Arbeiten tür die Mon. Germ., u. a. Düinmier s und meine, hat Hradshaw
niehi-fach unterstüzt.] — Sir H. Maine (1822 — 88), dessen Werk der
l'rg. hchichte jedes (nam. kelt. und gi i man.) Volkes diente, widmet
eirK it warmen Nachruf Pol 1 <m k (Conteniporary rev. Febr. 265J,
seiü Nachfolger als Oxforder Professor: Maine's ver<jrleii In nd» Gesch.
der Rechtijursprünpe bleibe, wenn auch im J^toffe Einzelnes veralte oder
manche Folgerung zertiiesse, bedeutend wegen Methode, Durcharbi itung,
Fl Stellung, Intuition. ■— Nachrufe von Ly all , G la sso n , Hultzen-
dorif, Gogliolo brachte Law quart. rev. April 1888, 129.
Prftlüftorisefaat; Areliftologto; yorengl. Mfinsen. Das» Zinn
Kur Hentollnng altelasa. Bronse ans den brit. Inseln kam, bezweifelt
V irebow, Gomspbl. f. Anthropol. IX (1887) 83. — Deber Pitt Bibers*
.Bicavatioiis in Cranbame CSbase* (near Rmsbmore 1888) [vgL oben
S. 220], dem britiflobeii Aayl des 5. Jbs., wo noeb jetzt die dunkle
westliebe Rasse beginnt, bandelt Vircbow, Z. f. Etbnol. XX, 168;
XXI, 26. Eine angelsäobs. Nekropole entbielt mebr eiserne als
bronxene und keine Thon- oder Steingertttbe. Von einem rdm.-brit
Dorf bei Rotherlej (WUts) fand man brit. SUbermftnzen und rOmiscbe
bis 272; ygl. Antiquary Oot. 88, 148 ; Arcbaeol. R. n, 88, 877. —
G. W. Tbomas, «Anglo-Saxon cemetery at Sleaford, Lincolns.*
Arcbaeologia L, 888: Leicbonbrand, Bronse und Eisen, keine
Schwerter, aber Messer, Speere, Aexte lud Schilde; Mflnsen nur rOmisch
als Sdunnok, meist Constantan und Maxentins. — H. W. Smith,
Antiquary, Aug. 88, deutet die su Crayford in West Kent gefundenen
Knoeben und Waffen auf Reste der Sehlaebt, in der nach Ann.
Anglosax. 467 Hengest und Aesc die Briten entscheidend schlugen [?].
— lieber alibritisobe Mftnien sprach John Evans, Aug. 88, su Bonn
in der Dt aathropel. Gesellschaft; vgl. Correspbl. der Dt. Ges. t An*
tbropol. XL 88, 147. — G. F. Browne, ,Basket-work figures [Ruthen-
geflecht, ahnlich irischer BandTersohliagung] on sculptured stones*
in Staffordshire werden in Verbindung gedacht mit den von Caesar
berichteten Bildern der Druiden und den später bei den Briten be-
legten DenkmSlem (bsidnischen Pfeilern, dann Kreusen) aus Korb»
arbeit. [Fttr Heinrich IL bauen Ende 1171 zu Dublin die iriseben
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502
Berichte und Besprechongen.
Fürsten »palatium de virgis ad morem patriae*' : Gesta Heur.] —
Derselbe veröffentlicbtf- laioln zu Vorlesongen über Xbe Angliao
sealptnred stones of Pre-Norman type, darunter manche Denk*
mSler ztim ersten Male, so besonders die Schreine und Pfeiler zu Chor,
Oomo, Beichenau, Mailand, an denen man irischen Ein i'u'^s rennuthet
hat; Ac. 16. V. .^n. 18r,. ^ W. G. Wood-Martin, Thf> rude stone
monuni« nts of ireland: county Sligo nnd .. Acbill. 1>^^B. Ein
frfthdr als Tempel geltender , Stonehenge ähnlicher Steinkreis war in
der Hauptsache doch ein Grab. H. Bradley, Ac. 25, V. 89. ot;4,
will dem Verf. nicht zugeben, dass die Sage von Schlachten dadurch
Glauben verdiene, dass sie an uralten Denkmälern hafte: gerade hier
mochte der erfindende Epiker sie am leichtesten localisiren ; vgl. Satiir-
day Eev. lö. II. 89, 201. — D'Arbois de Jubainville, ,De Temploi
des bijoox et de l'argenterie comme prix d'achat en Irlande avanf
rintroduction du monnayage", in Bevue aroheolog. 3e serie, XII
(1888), p. 129. — Joseph Anderson beendete die Rhind'Vorlesnngen
ftber ArchAologie mit einem IV. Bande: »Scotland in pagan timea.
The bronze and stone ages." Edinb. 1886. 8^ 410 Bilder, XXIII,
897 S. W&hreod Bände I nnd II die frnhchristUche Zeit, III das
£isenzatalter betraf, werden hier Gräber, Steinkreise « Etteiaaufhän-
fdngen, Waffen und Werksenge der ältesten Mensehen Nordbritanniens
in derselben aiisfilhrlichen, verständlichen und yorsichtigen Weise er*
klärt, die diesen Forscher auszeichnet. Welchem Jahrhundert, and
meist auch welchem Stamm, diese Dinge gehören, bleibt unbestimmt :
sie sind also (hoffentlich nur einstweilen) prähistorisch. Aber Verf.
gibt keine zusammenhanglose Aufzählung der Gegenstände, sondern
eine logische Entwicklung der Culturtypen. Im HA. sachten u. a.
Skandinaven in den Grabhfigeln Obdach oder Schätze tmd ritzten ihre
Bunen ein; S. 275 ff.
Mythologrie; Sagen. Kihnische i^^oldaten aus Twenthe widmeten
222 — öb ihrem Gott dti> Krieges und Versauimlungfriedens , Mars
(d. i. Tius) Thingsus und den zwei Persouiiicationen des Bod-
und Fimelthings zwei AltUrc, die mau 1883 nahe Housesteads beim
Hadrianswall fand: vgl. R. Schröder, Deutsche Rechtsgesch I, 17.
— Hoffory, „Der goiman. Himmelsgott*, Nachrichten von der
Ges. d. W. Götting. 5. XH. 88, 426 und .Eddastudien " I \^ISS9)
[die -gk in CBl. 1889, 1417 leidenschaftlich abweist], h ndelt über
jenen urgerman. Sonnen-, ( ultui- und liechisgott, den Woike, Schwan,
oder SchifV begleite. Eine heroisirt*» Form für ihn sei der angel-
sächs. Urkönig Sceaf, der Krieg, Seefahrt, Ackerbau und Staat lehrt
und auf steuerlosem Schiff erscheirtt und abzieht. — Dif SU'liung dieses
Culturheros in der gennan. Mythologie erörtert auch V. Rydberg,
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England bis 1066 (F. Liebenoann). 503
Teutonii mythology, traüsl. from the Swedish by R. B. Anderson ;
Ath. 27. VII. 89, 121. — G. L. Gomme, Totem ism in Britain,
Archaeolog. review III (1889), 242, 350 sammelt, was in Britannien
gedeutet werden kann auf einstigen <^Tlanben an magische Beziehung
7.wischen Mensch und bestimmter Thierart, defn Hild zum Wappen,
Schut/..symbol , Kürperzier , deren Name zum Ötainiiieszeichen dient.
Seit der Tiitowiiiini,', von der Cu^ar berichtet, bis zum heutigen Volks-
l)rauch. Für angelsilchs. Zeit weiss Verf. nur anzuführen die Per-
sonen* und Ortsnamen , in denen Wörter für Wolf, Pferd u. s. w.
begegnen, als Spuren [? | einstigen, sonst schon überwundenen Totem-
glaubens. [In vielen Fällen liegt es offenbar viel näher, an die
den germanischen Gottheiten geweihten Tbiere und Pflanzen zu
denken,] Das Verzeichniss der Thatsachen bleibt werthToU» selbst
wenn iriele nicht gerade als Ausflütsse des Totemismtu sich ergeben
werden. — John Rhys, Lectures on the origin and growth of
religion, as illustrated by Celtic heathendom (Hibbert lectures
1886) 1888, will die altkeltiscbe Mythologie herstellen. Zimmer
(DLZtg. d, 1874) lehnt bei Anerkennung einzelner scharfsinniger
Erklärungen, diesen [anderswo hoch gepriesenen] Versuch im Ganzen
als phantastisch ab, weil die antiken Quellen zu dürftig, und in den
mittelalterlichen Sagen die heidnischen Stoffe durch ein Jahrtausend
christlicher Anschauung getrübt seien ; vgl. anch H. d'Arbois de
JubainviUe, Revue crit. 16. IX. 89, 153.
Iroscotische Kirche ; allgemeine Kirchengeschichte. A 1 fr. E.
K night, Ä coucise bist, üf the church from the apostolic era to
the establishment of the reformation, 1888 89. antiromisch, voll
albernster Fehler; Sat. Bev. 23. III. 89, 358. - Charles E. Savery,
The church of England: an bist, sketch (1888) wird ebenda 357
nicht ernst genommen: Aristobul, von Paulus geweiht, gründet die
britische Kirche, stirbt zu Glastonbury, das Joseph gebaut hat. Ein
Dutzend tljerisü grober Mis8ver8tflndnibt.t des MAs. folgen. — Hist.
of the cathulic church of Scctland l)y A. Bellesheim. transl.
with additions by O. II. Hlair (Edinb. 1887), dessen Ori;_!^irial oben
S. 204 angezeigt ward, wird mehrfach in Dublin liev. Apr. m8, 458
oorrigirt, und dabei Skene's Ansicht über die Culdeer abgewiesen —
M. n. .1. K in loch, X bist, of Scotland' chiefly in its ecclesiast.
aspect Edinb., 1889. — Staun ton's oben S. 221 erwähntes Werk
(das auch Dublin Rev. Apr. 1888, 447 rühmt), enthalt laut Ernglish]
H[ist]. Rfev]. .Tuly 89. 599 Quellencitate von Edm. Bishop für Hagio-
graphie aus z. Th. hs, Kalendern , Legenden , Geschichtswerken und
eine Liste von 108 h.s, Martyrologien. Bishop hat , wie ich persönlich
zu erfahren den Vorzug hatte, Jahrzehnte lang im Stillen gesammelt^
Deutsche Zettoctir. f. 0«aohiclit6w. 1889. II. i. 83
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504
Berichte und Besprechüngen.
mit jener selbstlosen und liebevollen Sorgfalt, der die Wissenschaft
die Collectio canonnm Britannica u. a. Entdeckungen verdankt. —
Für die Kirchengesch, der Scoten, und ganz besonders der angel-
silohs. Glanbensboten (denen hier Pirmin beigezählt wird [?]), bietet
A. Hauck, Kirchengesch. Deutschlands I [ — 753] nicht nur die sacii>
kundige Zusammenfassung bisheriger EIrgebnisse, sondern auf letzterem
Gel^ete auch weitergehende Forschungen und höchst beachtenswerthes
eigenes ürtheil. Dem Colimiba »rehöre die Regula monastica und die
ganze coenobialis (nicht aber die lustructiones), und vom Pönitential
berge c. 13—37 den Geist wenigstens seiner Schule. Seit ihm wirke
das Mönchthum über das Kloster hinaus auf Kirche und Welt: seit
ihm entstehe die Bussdisciplin , von Geistlichen verhängt auch über
Laien. Sein mehr auf die Persönlichkeit des Leiters gestütztes Klost<er'
wesen trete spüter hinter dem Benedicts zurück, weil das letztere
Verfassung und Verwaltung besser ordnete. Die Angelsachsen seien
wesentlich Missionare, Mellich im Bunde mit Rom, die Hierarchie
werde aber erst im Gefolge ihres Wirkens und nicht allein durch sie
wichtig. Verf. beurtheilt die bonifazische Romanislrnn^ wesentlich
günstig. Bonifaz sei schon 672/75 geboren, nicht vor 711 in Nutscell
eingetreten. — Möller, GGA 1887, 740, der Hauck's Buch an-
zeigt, betont, dass die Engländer die scotische Mönchstugeud und
Bildung trotz d^ Streites nicht verkannten. — Beauvois,
Premiers chietiens des lies Nordatlantiques , Museon VII, 1888 be*
handelt die Mission der scot. Mönche in Nordbritannien; laut
unklaren Auszuges in Le Moyen äge 1889, 142. — Zu Analecta
BoUand. (oben S. UM;) vgl. N. Archiv XIII, 397. — Monu-
menta Germ. bist. SS. XV (1. 2, Hann. 1887 f. fol); enthält hagio-
graphiacbe Quellen. Darunter betreffen Kirche und Literatur Gross-
britanniens und Irlands die Stlteke über Alcuin, Deicolus, Findan,
Foillan, Kaddroe, Leoba, Lewlnna, Lul, Sualo, Waldburg, Wigbert»
Willebald und Wynnebald, hersg. tou Waitz, Arndt, t. Heinemann
und namentUdi Holder-Egger. — Die Biographie|n irlscher and
angeltilchs. Qlaubensboten des 6.-9. Jhs.: Gallus, Willibrord, Wille-
had, Bonifaz, Lioba, Lebuin, erschienen in stark verbesserter oder
neuer üebersetzung in «Geschichtscbreiber der deuisehen Vorzeit**,
2. Aufl., unter Leitung Wattenbach's. Leipz. 1888/89. Vgl. Holder*
Egger, DLZ 1889, 712; Hist Z. 62, SOi. — F. W. £. Roth,
«Latein. Hjmnen des MAs.* (Angsb. 1888), gibt Hymnen auf die
hh. Brigittai Ewald, Helena. — Interpolations in Bede*s Eoclesiastical
hist. and other amnent annale affecting tfae early hist. of Scot lau d
and Ireland (Peebles 1883). Beda, Florenz, Huntingdon, Wendover
seien interpolirt, mit der Absicht, die alten Scoti (worunter, vielmehr
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England bis 1066 (F. Liebermann).
505
immei' nur Nordbriten gemeint seien) zu Iren zu machen. Der
Anonymus schreibt ernst; Ref. bedauert, den Leser nicht weiter er*
heitern zu dürfen. — Ch. de Kay, The monasteries ot ireland, in
The Century, III. ma^^ 38 (1880), wird als historisch nicht werthlo»
bezeichnet von Sfchirmer], AogUa Xil, 205. — W. Schultze
(Centralbl. fiir BibliotheksweBcn hr^. v. Hartwig, VI, 281) be-
schliefest seine werthvollen Aufsätze »Die Bedeutung der iroschott.
Mönche tUr die Erhaltung und Fortpflanzung der ma. Wissen-
schaft''. Er zUhlt alle auf dem Festland in irischer [und angelsUchs.,
sofern nicht sicher nicht-irischer] Schrift existirenden Codices vor 1000
auf. Nicht nur doi Keltist und Paläograph, jeder der an der Lite*
ratur des 7. — 11. Iiis. Antheil nimmt, wird für diese werthToUe
Sammlung dem Verf. danken. Hinter der Theologie erscheint die
Classik von den Iren doch nicht ganz vernachlässigt. [Unter den
Gegenständen begegnet Zeitgeschichtliches nicht, fttr die Scotencttltar
beniehnend. Es fehlen Tiele VaticanL] Bibliographie von «Ancient
westem saoramentaries* steht in Ghureh quart rev. April 1889.
— Routled ge berichtet der British arohaeol. assoc. Uber die vor*
normannische Westmauer der Krypta des Doms zu Ganterbury.
Sie sei wahrscheinlich rOmisch und ein Theil der von Angustin Tor^
gefundenen Kirche; Ath. 16. HL 89, 850. — Friedr. Keins druckt
Bruchstücke eines mittelhochdeutschen Gedichts des 11. Jhs. über
Patricius, dessen Quelle Jocelin, Acta SS. 17 Mart., 540 sei;
Germania, hr^g. Bartsch 81 (1886), 66. — Gegen die neue Meinung,
s. Patrick sei zu Bath geboren (Ihiblin Bev. Oct. 86, 814), spricht
Graut (ib. Apr. 87 , 834) für das von der üeberlieferung als Ge-
burtsort genannte Kllpatrick bei Dumbarton. Jener frühere Kritiker
tritt Oct 87, 887, für Gaerieon on üsk ein. Die Replik für Kilpatrick
folgte Jan. 88^ 158. — Ueber den Schutsheiligen Aberdeen's Machar
handelt, wesentlich nach der Barbour zugeschriebenen sdiottischen
Legende des 14. Jhs., Dublin Bev. Apr. 87, 2.70; Der Irrthum, dass er
zu Tours Bischof geworden und begraben sei, erklSre sich vielleicht
daraus, dass er Suffiragan von Tours in einer keltischen DiOcese ge<
worden sei. — J. Loth (Annales de Bretagne IV, Juli 89), St. Tves.
Mit dem german. Kamen seien drei andere Heilige Ewen, Bosen,
Ervoan verschmolzen. [Aus RH Sept. 89, 197.] — Die nach Ar-
morica im 5. Jh. ausgewanderten Briten betrifft die Biographie
Gwenn ole's (Winwaloci), die vor 884 AbtWrdisten schrieb, angeb«
lieh nach alten Docunienten , was RH XXXIX (89), 432 bezweifelt.
Die Vita steht im Chartular von Landevennec , über welches A. 1 a
Bord»-rio in Ann. de Bretafrne IV, Jan. 89 berichtet; RQH XXITI
058. — A. iji. Laagdon and J. Koui. Allen, Early christiaii
506
Beiickte und BeBpracbongen.
monuments of üornwail (Journal of the Hrit. arch. assoc. XII.
301). Die Bekehrung Cornwalls im 4. Jh. sei unbewiesen; vielleicht
sprechen die Schutzheiligen über comische Kirchen, Martinas, Ger-
maniia, Hilarius, für Bekehrung aus Gallien zu deren Lebzeiten. Ans
dm Namen anderer Schutzheiliger erhellen bretonische, wallisisohe,
irische Beziehungen ; femer angelsächs. aus Dunstan, Werburg, Cuth-
berht, Menefrida, und dänische aus Olaf. Com wall unterwarf sieb der
Provinz Ganterbury 925 — 40; sdne keltischen Denkmäler beginnen
Cr&heetene Mit dem 5. , die ags. mit dem 10. Jh. Jene stehen Bre-
tagne und Wales nJthpr als Irland; es sind 17 Grabsteine (Pfeiler von
3 — 9 Fuss, die Hübner, Corpus insor. Christ, beschrieb; die Capital-
Üncialschrifb nennt meist nur den Namen, manchmal mit ,ic iacit')
und 220 Grenz* oder Andachtkreuze mit Bandverschlingung onia-
mentirt, bisweilen in scotischer Minuskel beschrieben: so begegne!
.Doniert" , d. i. wohl der 872 ertrunkene comische Kleinfarst
Dungerth. — S. Columbanus, De saltu lunae e cod. Sangall. 250
s. IX I edirte Gabr. Meier In Jahresber. der .. Er/.i ebongsanstalt
Maria-Einsiedeln 1886 f. [NA XIII, 406]. — G. Schirmer, Zar
Brendanus-Legende Lpz. Hab.-Schr. 1888 beginnt mit der irischen
Legende und verfolgt deren mehr als tausend jährige Geschichte in
den Literaturen Englands, Frankreichs und Deutschlands bis zur
Gegenwart. — Tho. Ol den, The holy scriptnres in Ireland 1000
years ago . . trom the Würtsburg glosses (Dublin 1889), erklärt den
Inhalt der Interlinear-Glosse zu Epistolae Pauli, die Stokes für Pbilo-
log. Soc. 1887 Kuletst herausgab , culturgeschichtlioh. Der «Oesetz-
lehrer* erscheint dem Iren als «beschftftigt , Oesetxe mit KOnig^ zu
fassen*, die Taufe als drei^bes Eintauchen. Angeib&ngt ist eine
Quellenkunde firflbester irischer Theologie. So Ac. 4. V. 89, 308. —
Wh. Stokes (Ac. 12. I. 89, 26) beschreibt und ooUationirt unter
kelt. Hss. des Vaticans auch Palatin 880, das Autograph des Marianus
Scotus.
Sonstiges Keltisches vor 1100. Hugo Schucbaidt, Roma-
iiiMiieb und keltisches. Ges. Auf.s. (Herl. 1886. 8") druckt S. 317 bis
42() seine geistvollen .keltischen Briefe*, zuerst aus Nordvvales
1875 an die AUgem. Zeitung 1876/78 geschrieben, wieder ab. Sie be«
ziehen sich meist auf Land. Leute und Sprache, aber auch auf deren
Alterthümer. — Sophie Bryant, Celtic Ireland [-1172]. 1881h stotf-
reich, ohne Urquellen, oft unkritisch; Saturday K. 2^. VU. 8l>, 79;
Ath. 215. — H. d'Arbois de Jubainville et J. Loth, Cours de
litterat. celtique III, IV (Par. 1889) — unten S. 507, Z. 14, Nr. 2.
— Zimmer, GGA 1887, 158, tadelt d'Arbois', Catal. de la
littörature epique de i'lrlande ab fast nur aus gedruckten Katalogen
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England bis 1066 (F. Liebermtnn).
507
entnommen. Er beschreibt die auch historisch wichtige Ha. Bodley,
ßawl. B 502, s. XII und zeigt, wie um 1100 ein Älterer Sagrenkreis
in Irland herrsche , der seitdem von der Ossianeage verdrängt werde.
— De Vit, Quali Britiuuii abbiano dato il proprio norae all' Armo-
rica in Fiancia, ed. 3, ampliata (Fir. 1889). — Aeltesies irisches
Recht, das besonders dnrch Bussbüoher aoob England beeinflusste,
behandelt d'Arbois: L'antiquite des compositions poar crime en
Irlande (Kouv. rey. hist. de droit XT (1887), 67, La saisie, La
peine du vol, en Irlande (ib. XH, 1888, 303; 307; 729), LaprooMure
da jeüne; Note sur le duel conventionnel dans l'antiqne procedure
reltique, (Acad. des Inscriptions 21. VI. 89). Derselbe kritisirt RC
16. IX. 89, 153: 1. Tbe t^xt of the M abinogJon nnd other Welsh
tales from the Book of Hergest ed. Rhys and J. G. Evans (Oxf.
1887), 2. Les Mabinogion traduits parJ. Loth [worin auch Walliser
Triaden, Genealogieen, Gaueintheilung um 1270, Annales Cambriao;
R. Oelt X, 256. 370], 3. Black book of Garmartbon s. o. 8. 227.
Allgemeine engl, und angelsflchs. Geschichte. Von J. H. (ii er>n,
Hist. of the English people, t rschif n eine franzos. Üebers. von Monod
und eine deutsche von Kirchner: ich zeigte beide an DLZ 1888,
1564, bez. 1889, 675. — Von Winl< elm an n's Angels. (vgl. raeine
Anz. DLZ 20. XU. 84) erschien eine ital. üebersetzung ; s. diese
Zeitschr. I, 513. — Von Bierbaum's Hist. of the enplish lant^uage
and liter. erschien 2. Aufl. Heidelb. 1889, die ^^ [ulkerj GBl. Sp. 1116
empfiehlt. — Jean Roemer, The orirjins oi the English people
and of the English language (New York 188H. 8°) enthiilt nach
V. Jageniann, Modern language iiotes ibbh, p. i:^9, phantastische Ein-
falle; namentlich der Einflus.s des Hollilndischen , das die Kenter im
<>. .Th. gesprochpn haben sollen, werde übertrielien, nnd anf die an-
erkannt besten Bücher englischer Sprach wissenschufl kt ine Rnoksicht
genommen. - Die nnc^'dsächs. Könige, deren Name mit Aelhel- be-
ginnt, fanden gute Bioj^raphen (z. B. Ethelred TT an Hu nt) in Dictio-
nary of national biography ed, L. Stephen XVIXl (1889).
Engl, und angelsielig. Klrehen- und Ltteraturgesehlehte Im
AUgemelnen. Will. Hunt, The English ohnrch in the Hiddle
agee (1888, Epochs of Charch hist. Xl) hetrifit, laut der ansführ-
liehen und lohenden Analyse durch S[chinner], Anglia XII, 1889,
216, daa Verhaltnits su Papetthum und Staat 600—1877. ^ Paleo-
graphical sodety vollendete 2 Series, ed. Bond, Thompson,
Warner. Von den 100 Facsimiletafehi hetreffen Englands HA.:
Kr. 14--17, 20 f., 88, 87, 89—42, 54, 56 ff., 60, 65 f., 69-76, 80, 91,
94, 98 f. — Die iatein. PsalmenerhlSrung in irischer Hand etwa
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508
Berichte und Besprechungen.
9. Jbs. im Codex Vatic Palatin 68 bietet north um br. (und irisehe)
Glossen und f. 46 a: ,£dilberict filins Berictfridi scripsit hanc ^loBsm*.
8o Wb. Stokes, Ae. 25. V. 89, 861. - Engliecbe Bibelilliistration
im 9. — 13. Jh. besprach R. James, ib. 864. — Biblisebe und pa-
tristisobe Quellen sn angelsftcbs. Literatur weist nacb Emst
Voigt, Z. für dt. PbiloL, bg. Zacber XX (1888), 868, als Nachtrag
zu Ebert's Oesch. der Lit. des MAs., III. — J. Kail, üeber die
Parallelfftellen in der angelsftebs. Poesie, Anglia XII, 21 (1889),
warnt mit Becbt, aus gleichlautenden Formeln in zwei Terschiedenan
DiebtuDgen auf Beeinflussung durcb den frfiberen Dichter oder gar
auf Identität beider Dicbter zu scbliessen. Er weist vielmebr einen
Volksscbatz poetischer Wendungen als in England allgemein benutzt
nacb, der tbeilweise dem sScbsiscben, ja hochdeutschen verwandt ist.
Dennoch will er vorsichtig unter dem Gleichlautenden nur weniges
als westgerman. Erbe und das ftbrige auf andere Art erkliren, die
auch gegen die Voreiligkeit der philolog. Nacbweiser von Quellen msL
Autoren zur Warnung dienen kann.
Engl, und angelsächs. Kunst und Wirthschaft. Edw. A. F ree-
in an*8 Skizze der Gesch. der engl. Baukunst ist Baedeker's ,Great
Britain* 1887 vorgeheftet. — ,Is it ccrtain that the Anglo-Saxon
CO ins wt 1»' always stmck at the towns named ou Ibem?* beantwortet
Smith. The iiumi.smaüc chroiiirlc 1888. — O.E. Pell, Ancient and
modern weicht (Archaeolog. rev. III, July 89, 316), berechnet auf
das EiDL(('hcnd.sle (It u icht, Laudmass, Bodenertrag, /. Th. nach angel-
sächs. Miinzf'u und dum Domesday book. — J. Fred. Hodgetts, Tbe
smith and wright (The Antiquary 1887, .[uly-Scpt. 1, Öl, 96), über-
blickt Metallarbeit und Handwerk, namentlich in angelsächs. Zeit. —
Hans Lehmann, Ueber die Waffen im angelijächs. Beowulf, Ger-
mania, hg. Bai-tsch (1S86) 48t">, zeigt, welchen Werth Waffen für
den Rang dt:5> Mannes hoassen. Brünne und Helm waren selten xxnd
vielleirht noch von Cnut nicht dem mittleren Than als Heergeräth
zugemulhet. Im 8. Jh. war Schild, Speer, Bogen und Pfeil dir noth-
wendige Bewaffnung, ein Schwert hatte nicht jeder, Helm u id jirunne
nur der Vornehme. Vert. meint, die wunderbaren" Watlen seit ji voin
Rüden nach dem Nordwesten eingefühiie Stücket der fremde Kauf-
mann musste selbst mit sulchen versehen sein |der nordische Seefahrer
ist allerdings Krieger und Händler]: er gab also Anlass zu heimischer
Nachbildung. Auch ans Beute und Vergrabenem entnahm der .Angel-
sachse Erzeugnisse höherer Schmiedekunst. Verf. sammelt die Steilen
der angelsächs. Gesetze über Wnften und ihre Namen.
Sammlung angelsächs. Urkunden. Bradley (Ac. 12. I. mO,
28), kritisirt Earle's Laad-cbarters and other Saxonic documeots.
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EngUnd bis 10t>ö (F. Liebermann).
509
billigt die Verwerfung der Mark- und Gautheorie für England und
die Annahme der Entstehung des Manoi- .^rhou mit der germanischen
Einwanderung, erklärt mehrere anapl^iich-,. Wr.rter in den Urkunden,
V>pstätigt. dass Hood der Name eines Waidgeistes war, und erst spSter
Kobin, dem Führer der Geächteten, anhaftete. — W. H. Stevenson,
Engl. Hist. R. Ai)ril 89, 354, kritisirt dasselbe Buch. Zur Echtheit der
Urkunden werde künftig mehr die Phonologie als die Geschichte
Kriterien liefein. Da«: angelsächs. ga ist nicht unser Gau, sondern
Endung des gen. plur. Für das Dasein der Gutsherrschaft schon im
6. .Ih. sprechen die Orte, welche heissen nach einer Person, doch
schwerlich des wechselnden ßauermeisters, sondern des Grundherrn:
Bamborough, Cnobheresburg, Tunnacsestir, Hrofcester. Doch sei Privat-
eigeuthum an Dörfern nicht entstanden, wie Earle meint. Gegen
dessen, von Goote stammende, Annahme eines Fortbestehens römi-
scher Golonien spreche der deutsche Name der Dörfer. St. hält fest
an german. Dorfgem einschalten nach massenhafter Austreibung der
Eingeborenen. — Earle's Buch zeigt auch an Raturday Rev. 23. III.
89, 352 und erklärt, Burgred's Urkunde für London a. 857 sei frag-
licher Echtheit und jedenfalls von Aelfred 889 ignorirt. — F. Y.
P[<>well] kritisirt (Law qnart. Rev. April 89, 205) Earle und verwirft
dessen Einfall, 12 hynde und 6 hynde bedeute Häuptling von 120
und 60 Mann ; er rtthmt das Buch im Ganzen mehr als mir, DLZ
1889, 167, mögUch war.
Das angelsAchs. Recht will Karl von Amira (GGA 1888,
S. 41) dem deutschen näher stellen, als Brunner's DRG I, die er
bespricht, es thut : da es im Charakter eines der deutschesten blieb,
allein nationales Gewand trug und, neben dem langobard., Schöpfer-
kiati iiiii dcuiiichstm erwies, obwohl es ererbte Denkweise, selbst
unter neuen Culturbedingungen, zäh bewührte. Das Dasein der Schwur-
brüderschaft [s. u. B. 518] im Wesentlichen erhelle auch aus dem
„Wedbroder" der ags. Annaien [zu a. C)5ti, aber Interpolation 12. Jhs.!].
Er stimmt Steenstrup bei, die Angelsachsen hätten vor dem 9. Jh.
kein Gottesurtheil [damals der früheste Beleg: Sweet, Oldest Text«,
176}; dies sei überhaupt nicht urgerraanisch, geschweige indogerma-
nisch. [Im Glauben daran hat mich jedoch neuerdings befestigt
A. Kaegi, Alter . . germ. (iottesurtheils, Festschr. z. 39 Vers. dt. Philol.
Ztir. 1887.] Dass nur mit Zustimmung des Volkes [die aber auch
Brunner nur ideell fordert] dn> A olk i t cht gesetzlich abzuändern war,
bestreitet Ai^iira, tür die Angelsachsen, theilweise mit Unrecht. Vgl.
auch Sickf^l , 'KIA 1888, ö, 457. [Zu bemerken, dass Brnnner'.v
Rechts^esrh. aucti für angelsSchs. Verfassung fortan zur grundlegenden
Einleitung zu dienen hat, ist nur wegen der obigen Zeile 25 viel-
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510
Berichte nnd Besprecirnngen.
leicht nicht übertiüssig. Dort verstehe ich S. 74, Z. 15 ; .Zahle er mit
seinem Wergeld".]
Polit Vmammluiigen und Kdrpemhaflen. O. Laar. Oomme,
Open-air assemblies, ADtiqnaiy Dee. 1887, 288. Verf., der in .Primi-
tive foHtmooto* [1880] die archaische Katar der Volksversanmlaiier
im Freien nachwies, trfigt na^h: aof besonderen Hfigeln fanden Geiidit
nnd KOnigswaU in Irland statt, Einsammlnng des »WrothsilTer' (das
er ableitet vom an^ireUitehs. ward [cnstodia] oder word [Strasse] oder
weordi [Feld] oder rother hiyder [Rinder]!) Ton den Hintersassen
zn Knightlow , Coartleet and Mnsterang auf Oreenhill in Lichfield,
Hnndredmot auf Moot Hill Driffield, mehrere Handertsehaffcs*
▼ersammlongen in Leieestersbire. Als sich das Handred Qosoote
spaltete , holte das nengebildete Gericht zu jeder Sitsong «in Stftek
Basen vom HUi^l, wo das irahere stattgefunden hatte. — Wilh.
Sickel, Die meroying. Volksversammlung (MIÖG II. Ergbd., 819),
meint, Beda II, 5 bezeichne den angclsllchs. KOnig als den Inhaber
der gesetzgebenden Gewalt; auch wird ein Beirath der Witan in
Hlothhaare's Gesets nicht erwfthnt. [Ich finde ihn fflr Aethelberht
in Beda's ,cnm consilio sapientium' ; die Eiogangsseile au Aethel-
berhVs Gesetz kann nicht ursprünglich sein, beweist also nicht dagegen;
ja, in der Erwähnung Augustin's bewahrte sie vielleicht sogar die
Spur des Ausdrucks seiner (jedenfalls vorauazusetsenden) Beistimmuiig,
der in der uns verlorenen, aber wohl von Beda ausgeschriebenen Ein-
leitung des Gesetzes gestanden haben mag. Allerdings könnte Sickel
sich auf Aelfired berufen, der jenes .sapientium* durch .SDOtera*
(=s Kluger) ftbersetzt, was wohl niemals technisch Witan bedeutet;
allein Aelfred vei*fehlt den Sinn auch sonst durch WOrtlichkeit.] —
Auf altgerman. Traditionen zar&ckgehende Schaaren von tau send
Hann zu finden in des Ordne Vitalis multis milibus hominum domi-
natu praeeminebat Vm, 23, hillt Sickel, Zur german. Verfassungs-
geseh., HIOG I Ergbd. (1885), 19, für möglich. [Da damalige
Schriftsteller, wo sie über ihr Laad und Zeitalter (wie hier über
die Normandie 11. Jhs.) reden, genau erkennen lassen, ob sie 100
oder Hundertschaft meinen, da ausserdem hier von der Regierung^
vieler Tausende, keineswegs von Anführung die Rede ist, scheint
mir dieser Einfall gänzlich abzuweisen. Im Beowulf 2195 versteht
.Siebentausend" auch Brunner, RG I, 117 als sieben Tausendschatten,
aber die letzte Ausgabe des ,Beöwulf* von Heyne und Socin (1888,
S. 110. 278) als die Zahl von Geldstücken, nicht Menschen oder
Hiden. Wenn Beda III, '24 das Land der Rüd- und Nordniercier
auf 5000 bezw. 7000 lüden angibt, so benut/t er Schätzungen der
Gäuumfänge, deren uns erhaltene Liste zwar oft die runde Suiume
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England bi« 1<M (F. Liobermuin).
511
von 1000 vtrweudet, aber audi häutig nur nach Hunderten rechnet,
nie die geringste Spur von Tausendschaften verräth. Chiliarchus
konnte nicht anders als durch thusendes ealdor glossirt werden.
Vgl. Schröder DRG 30; Brunner DRG 133. — Will. F. Allen, ,The
village Community and serfdom in England", in Transactions of the
Acadtmy of Wisconsin VII. — G. L. Gomme, Malmesbury as a
village Community (Archaeologia L, 1887, 421), zeigt merk-
würdige Spuren uralter Bodengemeinschaft einer Anzahl von Ge*
schlechtem (auch jährlicher Hufenverloosung) , die in mehrwen teoh-
nischen ZahleuTerhältnissen an das südwalliser Dorfsystem erinnert
und, da allerdings sich hier eine britische Feste zwischen Merden und
Wesses besonders lange erhalten hat, auf keltischen Ursprung deute.
— T. W. Shore, Traces of old agricultural commiinities in Hamp-
shire, Antiquary, Febr. 1888, 51, zeigt Spuren alter Dorfgemein-
Bohaften, die z. Th. im Domesday erscheinen als Bauerschaften,
welche allein auf ihrem Manor sitzen, 60 dass also eine Herrschaft,
wenigstens in territorialer Beziehung, nnr dem Namen nach da ist.
AngelsAehs. KOnlgtliam. Base die Angelsachsen Kttnigsgnt
und Staatsgut trennen, wlihrend bei den Franken, deren Reicbs-
grAnduDg den Staatsbegriff des MAs. beeinflusst, nicht das Volk, sondom
der König Staatsgut und Herrenlotee in Besita nimmt, Ahrt Heus 1er,
Institutionen des deutschen PriYatrechts I, 309 aus. [Unter den vielen
fränkischen Eäaflfitsen der Normannenzeit erführt England im 11. Jh.
die Wandlung des Folkland in Terra regis.] — St A. Moore, A hist
of the Foreshore and the law retating thereto, behauptet, das Recht
der Krone auf alles jenseits der Hochwassermarke an See gelegene
Vorland sei erst unter Elisabeth erfiinden ; bis dahin hahe jedes Out
an der Küste das Ebbeland mitumfasst. Die daf&r angeführten Do-
cumente beginnen mit angt-lsächs. Zeit; die Juristen des 18. und 14. Jhs.
stimmen zu Moore's Ansicht; nach Ath. 22. VI. 89, 788. — Hub, Hall,
The king's p e a c e , Antiquary Nov. 1888, p. 185, zeigt, wie in angel-
sächs. Zeit die Friedenserbai tu theils (im Gottesfrieden) rein, theite
halb kirchlich basirt, Staat iin<l Kirche unauflöslich verquickt, die
Befriedung der Kirche und des Jii / bischot's der des Königs mindestens
gleich gewerthct war. Die Heli>;u aus angelsachs. Kecht sind zahl-
reich; die (iesainiiitanaibauung scheint gegen die (ja allerdings oft
aus Finanznoth , aber heilsam , wirkende) Kroue voreingenommen.
Uel»er Steuer- und Wiithschaftspolitik finden sich gute Winke in diesem
nur zu kurzen üelierblick. — Karl Lehmann, Abhandlungen /,ur
german., insbesondere uordibcheu Kechtsgesch, (Berl. 1888), behandelt
unter ,1. Die 6 astung der german. Könige; ein Beitrag zur Urgesch.
der Steuern", p. 74: «Die angelsächs. Feorm''. Die Rundreise des
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512
Berichte and Besprechangen.
Königs behufs persönliclipr Regierung verpflichtet, für diese Wohlthat
der Beamten und Richter-Controle , sämmtliche ünterthanen (nicht
bloss die Empfänger von Folkland) zur Lieferung von Naturalien
(nicht Herberge), die u. a. pastus, refectio, victus, feorra beisst. Diese
Pflicht begegnet schon in der ältesten Literatur als Grbranchsrecht.
[Amira's überscharfe Entgegnung (GGA 1889. 267) erschüttert dies
nicht, weist nur nach, dass Lehmann's Belege filr die Zeit vor dem
8. Jh. gefälscht seien, vielleicht von weniger allgemeiner Leistung^
reden und nicht alle Staaten betreffen; vgl. Maurer, Lit. Cbl. 1838,
1269.1 Neben dem König haben die Fürsten, dann später au( h Beamte
(Gerefen, Hofbediente, Gesandte) diesen Anspruch anf Verpflegung.
Eine feste Tio^^renrong des zu erhaltenden Gefolges auf 12, der jähr^
lieh zu liefernden Convivia (Tagesnahmngen) auf 2 begegnet zwar
nur einzeln, berührt sich aber mit nordischem Rechte, beruht also
wohl auf nmrwandtem Brauch. Schon im 8. Jh. hängt die Firma nicht
mehr am persönlichen Erscheinen des Königs, sondern kann andere
zugewendet, dann auch mit Geld al^lOst werden, birgt also den Keim
einer Steuer. Cnut schafft die Gastang als ünterthanenpfficht ab:
äie TafelgutSTÖgte sollen des Königs Unterhalt ans dessen Gutem
bestreiten und werden, US\b sie dam ferner Beiträge eintreiben, mit
Wergeid gestraft,
Gilde und Stadt. Corn. Walford, Oilds: their origin , Con-
stitution, objects and later historv fl88S) wird Saturday R. 23, II,
89, 227 als Neudruck der Artikel in Walford's Antiquarian bezeichnet
und iretadelt, weil Verf. die religiöse Gilde von den anderen trennen
und sie aus römischen Colle^ia opifieum ableiten möchte und überall
in den Ursprüngen , besonders über den deutschen Stahlhof, unklar
Verschiedenes vermen^jo. WorHivoller seien die späteren Absclmiit»',
namentlich die alphabeiische Liste der StUdte mit Gildm und dfren
Hanptsatzungen. Mit Rerbt lehnt Sat. R. Ai)leitunpr des Wortes aus
dem Keltischen ab [es bedeutet ursprünfrHeh Opferschmausl- — In
den Jiltestcn westsJSchs. Gesetzen beg< gnrn „Gegildan* als Wergeid
schuldig, falls einer der Ihren Todtschlägcr geworden ist; bei Ine be-
greifen sie die Rippe ein. bei Alfred haften sie hinter ihr. In dies#»n
Zahlungspflichtigen eine Genossenschaft im Sinne der späteren Gilde
(wie u. a. Waitz, Dt. Verf.-G. und Salvioni, Gilde Tnglesi 1888, em-
pfahlen) zu sehen, scheute man sich bisher, theilweisc weil man (so
Gross, {Gilda mercatoria') sie aus dem Gedanken christlicher Bruder-
') lü liti> trennt dieser Gilde und (Sindt : inle erhält ein besonderes
Privileg [so lidb für Winchester ; Archaeologia XLiX (1885), 214]. Dass
im Korden die Gilde vor der Stadtverfassung besteht, nicht spedfisch
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England bis 1066 (F. Liebemiann).
513
pHicbt entsprungen hielt. Nan hat aber Pappenbelm, Die altdSn.
Schutzgilden, (1885) fUr diese nicht nur heidnischeo Ursprung, sondern
auch Blutrache als Kern der Gildenpflicht erwiesen. [Auch Lehmann
(DLZ 1886, 1141), Amira (G6A 1886, 668), Maurer (Krit. Vierteljs.
28 , 844), Gierke (Lit Cbl. 1887 , 210), Jastrow (JBG för 1888,
II, 415) nehmen dies an.] Baraus folgt, dass die Güde nicht im Ge-
folge angelsttchs. Geistlicher erst zu Cnut's Zeit aus England nach
D&nemark kam. Solehen Import aus England weist auch Amira ah
[nochmals GGA 1889, 263 gegen Lehmann DLZ 1888, 965]; und dass
die Gilde ihren Aldermann, der allgemein niederdeutsch sei, nicht aus
England zu holen brauchte, bemerkt Krause, JBG VIII, II, 141.
Maurer hlllt englische Beeinflussung [in späterer Ausbildung des Ein-
zelnen] hier und bei Olaf Kyrri's Gildenumgestaltung in Norwegen
für möglich. Die Gilde mit Pappenheim (neuerdings in «Altnorweg.
Schutsgildestatut*) aus der Blutsbrftderschaft abzuleiten, lehnt Maurer
allein entschieden ab; nur den Erweis des üebergangs zwischen den
zwei Einrichtungen Termissen andere. Das heidnische Opfergelage,
nach Maurer die einzige (ihrundlage der (Hlde, könnte nach Amira
▼ielleieht als Nehenelement gelten; es war einTheil des heidnischen,
auch von der Schwurbrüdersidiaft geforderten, Todtencnlts, der beim
Güdegelage später nachwirkte. [Doch betrifft diese Frage mehr die
german. Vorgeschichte als die angelsBchs. Verfassung.] — üeber die
englischen Gilden, besonders in religiöser Beziehung, handelt G. übl-
horn. Die Christi. Llebesthfttigkeit im MA. (Stuttg. 1884), 401 ffl
509, 518 (über engl. Spitäler im MA. 192, 211,265). — 0. M. Glode,
Ute early bist, of the Merchant Taylors Company I. (1889), neuerer
Forschung fem, identificirt diese, die Edward I. gründete, mit der
Güde; Sat. £. 647, der letztere vor 1216 aufgelöst scheint. — Fflr die
Stadt Verfassung Englands gilt, wie f&r die der anderen Länder im
MA., Haftung der Gemeindeglieder für Schulden der Gemeinde: aus
der altdeutschen Genossenschaft, die keine Jurist. Person röm. Hechts,
deren Vermögen gemeinsames Vermögen der einzelnen Genossen sei
{dagegen wendet ach Heusler, GGA 1889, 320 ; vgl. auch Jastrow,
MHL XVn, 824], erklärt dies Sohm, Die deutsche Genossenschaft
<Sep.-A. ans Fes^be ftir Windscbeid) Lpz. 1889, 8. 21 (159).
Besitz- und Erbrecht. Lavoleyo, La propriete primitive
dans les towuships ecossais, Kevue 80cialiste 1689, p. 449. — Fustel
städtisch sei, betont Amira, GGA 1889, 281 gegen Lehmann, Zs. für Handels-
recht XXXII^ 606. Die Verbindung beider gründe sicli nicht auf das Ge-
richt sondern vielleicht aul den Rath: und vielleicht dedshalb werde di«
Gildenhalle zum BAtbhaua [z. B. in London J.
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514
Bericlile ond Beaprechang«ii,
de Coulan^res (Rt^H XXTIT , 424) leugnet, dass die Theorie vom
ursprünglich gemeinschaftlichen ( S r u n d e i g e n t h u m ( Marksystem |
geschichtlich bewiesen sei oder auf Dörfer in Schottlands Nordwesten
sich stützen könne ; denn hier ist nur der Besitz (die Bebauung) col-
lectiv, aber das Obereigenthum individuell. Dass die angelsächs. Ge-
setze nicht das geringste Anzeichen für Gemeinschaft des Landeigen-
thiunB enthalten , kann ich nicht zugeben. Wohl aber bezeichnet er
es richtig als Hypothese, wenn allgemein Englands Grossgut
als Zerstörer einer früheren Ackergemeinschaft freier Bauern ange-
nommen wird. — Opet, Die erbrecbtl. Stellung der Weiber in
der Zeit der Volksrechte [Untersuch, zur D, St.* U. KG hrsg. v. Gierke
XXV. Breslau 1888], findet im angelsächs. Erbrecht [m. E. irrig]
völlige Gleichstellung der Geschlechter. Dass Frauen Land erben und
vererben krmnen, steht fest; richtig bezeichnet Verf. ihren Aoasohliias
ans Folciaud als durch Schmid nicht bewiesen. Die Fragen aber, ob
es Land gäbe, das nur auf M&nner vererbe, und ob Töchter erst bei
Fortfall von Söhnen Land erben, verneint Verf. Allein, was er anfuhrt,,
ist z. Th. ungenau verstanden: in Hlothaere 6 heisst ,he' Sohn; in
Ine 88 bleibt der Hauptsitz ungethe III : in Hist. Eli. haben Schwestern
erst nach des Bruders Tode geerbt [Verf. liest schlechten Text; „dua
nun* steht in Anglia Christ.-Ausgabe] ; Cnut 72 betrifft keine Thei*
long und in Wilhelm 34 wird nur letztwillig verfügbares Vermögen
gemeint, also z. B. nicht Btammgat; auch versteht die alte Yei^Io
unter ,enfants": „pueri*, wie Young (E8sa3r8 in Anglos. law, die Vf.
niclit kennt): Söhne. Was gegen Gleichstellung der Weiber spricht»
Gavelkind und Glanvilla VII, 3 (Socagium), hat Vf. nicht erwähnt. —
Karl Lehmann fDLZ 1889, 1021) rühmt im Qanzen Opet's Arbeit,
lehnt aber dessen Ergebniss u. a. auch für das angelsächs. Recht ab,
da dieses der silchsisch-langobardisch-scandi na vischen Gruppe, die die
Weiber zurücksetzt, zugehöre und die Familie vaterrechtlich aufbaue.
— Edw. Peacock „Borough English" (Dublin rev. July 88, 48), d. h.
Jttngsten-Erbrecht in Land. Es greift (im Gegensatz zum Common
law, wonach der ttlteste Sohn Land erbt) Platz auf einigen Gatern
nur wenn Söhne vorhanden, auf anderen hei deren Fehlen auch unter
Töchtern, auf noch anderen sogar hei kinderlosem Erblasser unter dessen
ßrftdem; an einigen Orten ergreift es auch Freigut, an anderen nur
Copjhold. Der Name ist nachnormannisch : in Nottingham vererbte
ein Theil des Bodens im 14. Jh. so, im Gegensats zum „BuTgh-Fran-
coyes", dem französ. Landhesitsrecht; dabei bedeutet i»Burg" nur
Gutshof, nicht 8tadt. In Britannien ist Borough English im Norden
nicht, im Südosten, und zwar auf Gütern germanischen Namens, be-
sonders oft nachweisbar. Also erhellt kein Grund es fttr keltisch
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England bie 1066 (F. Liebermann),
515
zu halten, besonders da es in Asien und Europa weit verbreitet
iüt. Ebenso wenig darf es als Rest unfreien oder feudalen Land-
besitzes gelten oder gar mit Morcheta muliervini verbunden werden:
dies ist Zahlung der Unterthanin an den Herrn für Heirathserlaubniss,
keineswegs ein (überall nii'bt nachgewiesenes) Jus primae noctis. Verf.
hält Boroagh-English für arisch und erklärt es dadurch entstanden,
dass nach vielen Erbtheilungen jedes Stück Land schliesslich nur Einen
nährte, der Vater je den älteren Sohn, sobald derselbe erwachsen war.
auf Landsuche hinausschickte und so den Jüngsten als Erben des
Heims zurückbehielt. — G. Laur. Gomme, On archaic conceptions
of property in relation to the laws of succession and their survival
in üngland (Archaeologia L 1887, 195.) Neben der herrschenden
Primogenitur fristen Spuren uralten Erbrechts ein Dasein in Orts-
gebrauchen, die Rechtsvorgleichung erhellen soll. [Bei aller Anerkennung
f&r Gelehrsamkeit und Spürainn scheint mir der Grundsatz miasaobtet,
Ursprünge der Einrichtungen zunttchst bei den Ahnen, dann erst
bei den Veitem des betr. Volkes za Sachen: Gilde und Brantbier
dftrfen ans ansserenropftiscber Nahrungsgemeinschaft mindestens nicht
unmittelbar erklftrt werden.] Die fortechreitende Landnahme der
Angelsachsen erfolgte nicht durch neue Einwanderer, sondern durch
abgeschichtete jüngere Söhne der ersten Erobererfamilien. Von ein-
stigem Tödten der Alten stamme das Setzen auf den Altentheil (Grimm)
und die Keule an deutschen Stadtthoren (für Väter undankbarer, ins
Erbe gesetzter Kinder), die englische Parallelen hat. Von einstiger
Untheilharkeit jeden Grundstückes sei das gemeinschaftliche Eigenthum
am Boden auch im Domesday ein Best [es kann doch auch andere
Ursache haben]. Die Gilde sei arq>rftnglicfa ein Geschlecht mit Ge*
meineigenthum [?]. Der DOrfler unter Ine besitzt sein Bündel von
Ackerstreifen untheilbar, nicht [gegen Seebohm] weil der Herr es so
anfreobt erhält, sondern weil Ahnengnt noch keine Theilnng duldet
Dieie mindestens aufiKhieben wolle [?] das Erbrecht der Wittwe an
einigen engl. Gütern; von der ünTer&usserlicbkeit des Bodens [?]
stamme der Eintritt der Sippe in Vorkauf, Vormundschaft, Familien*
Stiftung durch Landurkunde bei den Angelsaohsen ; nach Primogenitur
gehe die Erbfolge viel Mber in der FamilienhAuptlingschaffc als im
(noch ungetheUten) Landbesitz; sie entstamme aber, ebenso wie das
Jüngstenredit, der Landunthälbarkeit, von der selbst, wenn Erbtheilung
aufkommt, ein Best [?] bleibt in der Erhaltung der Ho&telle.
Mutterrecht lebt auch in England noch Spurenhaft Da das Jüngsten-
recht in den Gegenden meist verbreitet ist, deren Ortsnamen auf
germanische ürsiedlung deuten, so folge, dass die Engl&nder des 8ttd-
ostens die Siteren Söhne westwärts zur Neusiedlung schickten, wodurch
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510
Berichte und Besprechungen.
der Jüngste daheim Fauiilit nhau))! ward. Dahin wirke auch das sonst
schon erstorbene MutterrecUt iiitcii [? V].
•los. Freisen , G«>sch. des kanon. Eherechts bis zum Verfall der
Globsenlitteratar (Tüb. 1888), l)ietet einem kunttigen Kirchenrecht
der Angelsachsen eine wertlivolle Vorarbeit. Zur Auflösung der l>e-
sponsatio 16^^, zur Ehe Unfreier 28(), ünniündifrer 310, Impotenter :i34.
Verwandter o89, 402,408,474, 511 ff., Büsseuder 57U, Ungläubiger t>4^>,
Verwitlweter ()'>8, t;69, 678, 7uni Keuschheitesrelübde 690, Cölibat 7-^4 ff.
und zur Ehescheidung 786 vergleicht Verf. illleste engl. Rechtsquelien,
meist aber nur Hussbücher, wilhrend er Aetheked's Gesetz gegen Ver-
wandtenehe nicht erwilhnt, und dessen Inhalt nur nach Ainira er-
klärt 421. Eine Quellen Untersuchung beabsichtigte er nicht. Im
ITieodor von Ganterbury TT, 12, 25 erklärt er tertia propinquitas als
germanischen Ausdruck für den rfimischen 7. Grad ; mit ,in lege" [ein-
fach Leviticus XVIII | sei Leo des Tsaurier.s Ekloge citirt : f^. 108. [VVrnn
gleich nicht ganz aus Theodor's Feder, entstand das Buch doch in
England um 700 (laut Haddan aad Stubbs, Councils III, 173, die
Verf. leider nicht kennt) , also sicher von Leo unbeeinüusst.] Dass
Halitgar den l'seudo-Theodor benutzte, S. 452 — umgekehrt wie mao
bisher annahm — . ist unbewiesen. Verf. sucht und sagt unbefangeu
die Wahrheit, z. H. dass, auch in England, im !\ und 10. .Jh. der
(^ncubinat als erlaubt galt. Mindestens dem angelsächsischen liecht
nicht gemäss ist die [Heusler, Instit. II, 285 verwandte] Ansicht
110 f., dass die altdeutsche Ehe nur durch Bei^airev geschlossen ward,
während Verlobung und Trauung nur das Mundium ül)cr die Frau
gäben, welches /.war erst Kechtswirkungen schaffe, aber zur Ehe nicht
nothwendig sei. Gregor's Ii. Briet an Bonifaz erlaubte 726 dem Gatten
einer zur Ehe durch Krankheit UnfUbigen sich anderweit zu verhei-
rathen; die .Barbaren", die damit geschont werden sollten, hielten
Gratian und Spätere irrig f&r Engländer, 8. 331, wohl unter Einfliifls
des [mit Unrecht] angesweifelten Schreibens von Gregor I. an Augostui
TOn 001 und der daran anknüpfenden FäUcbangen» S. 37i^ ff.
Einzelnes naeh Zeltfbiga vor AelfM. Ueber die Einwanderang
der Mercier in England fehlen Nachrichten. Hftllenhoff DA. II,
98 f. (was ten Brink Beownlf 221 billigt) verbindet die Qrftndung
Herciens mit der üebersiedeliing des altangl. Königsgeschleehts, die
um 575 die englische Einwanderung abschliesse. In der merciseben
Königstafel erscheinen die alten Angelnnamen Offa, Waermnnd,Eomaer;
auch die Sagen festlSndischen Ursprungs von Offa, anf die Beowulf
1981 und Widsith 85 anspielen, and die si)iiter bei den Dinen ange*
nommen wurden, erhalten sich in Mereien lant Vitae Offae des 18. Jfas.
— Nach Priesen, die mit Sachsen ans Britannien snrftckgewandert
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England bis 1066 (F. Jüebermann).
517
warf M, sei, Orössler zufolge, der Gau Fricsenfeld Ijenannt ; so Hahn,
JBG tur 1886 (1889) II, 35. — Gregor des Gr. frühesten Versuch,
die Angelsachsen zu bekehren, setzt schon 570 an Wolfsgruber,
Vorpäpstl. Lebensper. Gregor's. Augsbuve 1^86. — J. A. Sparvel-
Bayly, Antiq., Nov. 88, p. 208 behandelt iSt. Hilderferth (672—80
lUscbof von Meauxj und dessen Verehrung zu Swanscombe (Kent). —
Edw. Consitt, Life ofs. Cuthbert (1887), bezeichnet Dublin R.,
April 87, 437 als katholisch und topographisch wertbvoll; die B.
bemerkt, für Beda's Prosabiographie des h. Cuthbert seien Stylvorbild
Chregor's Dialoge und Vita Benedicti. — Ebenfalls hagiographisch
gehalten, aber ausführlicher ist Charles [Ey re] archbishop of Glasgow,
,Hist. of St. Cuthbert", 3. [wenig geänderte] AuH. 1887; Dublin
R. July 87, 197. — Das (nach Wattenbach, NA VIII, 348 durch
Wilfrid von York, wohl in Italien um 675 hergestellte) Heinrich
dem VIII. (nach demselben durch Wolsey) überreichte Evangeliai*,
mit Gold auf Purpur geschrieben, das den Bibliotheken Douglas,
Hamilton, endlich dem Berliner Museum gehörte, wird von Trübner
in Strassburg feilgeboten (Voss. Ztg 5. V. 89). Vgl. neuerdings
Wattenba eil (SB. der Preuss. Akad. d. Wiss. 1889, XI), Evangelienfas.
Hamilton. Ein Faos. davon in dem Londoner Auctionskatalog von
Sotheby, Wilkinson and Hodge; NA XV, 208. Frankisoh-Säch-
sische Schrift sieht in dem Codex Delisle (vgl. eb. S. S32) und
vergleicht ihn nordfran2tte.-niederland. Büchern. Wilfnd's Kirche zu
Hexham, z. Th. mit rOm. Baustoff (wohl aus Corsopitnm, Gk>rbridge)
und nach röm. Muster erbaut, 1296 von den Schotten verbrannt, be-
handelt Ch. Gl. Hodges, ^Eoolesia Hagustaldensis. The abbey . . of
Hexham*, FoL mit 64 prächtigen Abbildung^ Der im MA. A^l ge-
währende „Friedensstuhl'*, einst wohl Wilfrid*s Bischoäitz, copirt nach
einem römischen, und Theile der Krypta sind die einzigen frühesten
Reste. Das Kloster war 681—821 Bischo&its, nach der DSnenzeit ge-
hörte Stadt und Kirche einem Propst und erblichen Priesterstellen ;
1112 ward die Augustiner-Priorei gegründet. So Fowler, Ac. 80.
II, 89 , 226; Ath. 19. 1. 89, 89. — Die Yerfassung des Concils
▼on Hertford (nicht Hereford) 678 stellt in Gegensatz zu den
anderen abendlBnd. Goneilien Lippert, ÜA XIV, 12. — Geolfrid
Ton Jarrow, der nach Rom pügemd 716 t> schickte dem hl. Petrus
eine in England geschriebene Ynlgata (die ttlteste vollständige der
päpstlichen Bibliothek), den CSodex Amiati uns der Laurentiana
[so verbessere oben S. 222 ; Faos. in Paleograph. Soc. II, 65 f.]. Darüber
8. Rossi, La biblia offerU da Geolfirido abbat«, Rom 1888 (vgL
Röm. Quartalschr. für christl. Altertb. II); Hort, Ac. 19. 1. 89, 41 ; Le
moyen «ge 1888, 17. — Dahmen, Das [Q Pontificat <jlregor*s II.
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Berichte und BesprecüuogeD.
(^)üfc^. bezweifelt mit Unrecht, da»& 71'.* liomid/ /lu i >i aus Rom
abgesandt wurde, wiederholt aber, dass Ine die Schoia Angloraro M
und den Komschoss cingeset/.t habe. T)if \ erl'iüdunu: beider Stit-
tungen untereinander und mit Ine wird erst seit dem l-i Jh. berichtet«
Den Emptehlungsbriei für Tatwin spricht Vtrf, richtig Gregor II. ab,
doch ohne ihn sonst anzuzweifeln, und den Jaffe ^ 2ir»ö verwerthet er
nicht. — Tl. Grisar. Di» christl. Inschriften Roms im früheren
MA. iZKTh 1889, weist na<:li, wie Äldhelm, Uonifaz und AlcTiin
röm. Inschriften kannten, und Aldhelm 's Verse dort angebracht wurden,
in Anknüpfung an De Rossi's Inscr. christ. Komae VII. saee. auD-
quiores II. (18H8). Die (iral)schrift Ceadwalla's von Wessex, die u. a.
Ermold Nigelius benutzt, und die Gregor s I. erklärt S. 125. Ueber
die Sylloge röm. Inschriften, die Beda und Aldhelm benutzten, s.
S. 150. — Dass Eddi Stephan des Sulpic Vita Martini [vgl.
oben 1, 180] benutzte, behauptet M. Manitius, NA XV, 195.
Allein die angeführten Worte entstammen vielmehr der Vita s.
Guthberti, wie Raine, in der neuen Ausgai)e des Eddi, Historians
of York (Rolls Ser. 1879) I, 2 längst angab. — Ein (angelsÄchs.- ?)
irisches Evangeliar, das einst Tours gehörte, beschreibt Delisle,
Gatal. des mss. Libri etBarrois, Par. 1888. — Ueber angelsäohs. fiss.,
die Bonifaz und seine Schule herüberbrachte, bandelt Scbepss. Die
ältesten Evangelienhss. der Würzburger üniv. Eibl. [vgl. oben S. 506]
S. 22 f., 30 f. — ..Die angebliche ünechtheit der Predigten des hl.
Bonifatius'' hält Nürnber<rer (NA XIV, III) durch Hahn nicht
bewiesen. Bonifaz' Briefe an Eadburg und Ecberht zeigen seine
Thätigkeit als Prediger. Die Predigten benutEen Beda nicht , weil sie
verfasst seien, bevor Bonifaz ihn las, zeigen anderen Styl als die Briefe,
weil sie sich nn Ungebildete, Neubekehrte wenden, sprechen nicht
von Rom, weil lionifaz zuerst Heidenbekehrer , dann erst hierarch.
Organisator sei. In den 15 Sermonen fehlt mancher Zng des Bonifaz,
vielleicht weil er in den übrigen Pr« dit^ten gestanden habe. Doch
werde ihm üble Laune überhaupt mit Unrecht vorgeworfen. — Er-
scheinungen von 1886 über angelsächs. Dichter in latein. Sprache,
besonders insofern sie karolingisehe PoMie beeinflussten , bespricht
Hahn, JBG IX (1889) II, 28. Er sammelt auch 8. 30 die in bio-
graph. und theolog. Lexicis Terstreuten Artikel ftber Angelsachsen
') Dies, hier atis [^o^.] .Matth, Westmnnnpt. (Ende 13. .Ths.) citirt. eni-
stammt Eog. Wendover. Kach Malmettbur. Reg. II, 109 war Offa der
Stifter.
•) Im 12. Jh. erzählt. Gegen beide Nachrichten Mon. Geriu. SS. XX\ III,
21. Hnntingdon l\\ 21 datirt den Romschoss von Offa, Malmcsbur. Pont. 179
von Aelhelwnlf, beide mit Ibeilweisem Grand.
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EDfflftnd bis 1066 (F. Liebermann).
519
des 7. — 9. Jhß. — Traube's KaroUng. Dichtungen (s. o. B. Iy9 f.)
lobt und ergänzt E. D[ümmlerl NA XIV (löHU), 446. — Traube,
NA XV, 228 will ebenfalls Craik nicht als Aethelwulf's Heimath
{s. o. S. 200) gelten lassen. — Jahrbücher des frftnk. Reiches unter
Karl dem Gr. von 8. Abel, bearb. von B. Simson, I: 768 — 88,
(Lpz. 1888) sind besonders für Englands Literatur und Kirche wichtig,
durch die »ngelsilchs. Fortsetzer der Bonifa/ischen Mission (S. 114
bis 119, 284 f., 275 flf., 427, 451, 541, 591, <;08 f., 653 ff.) und die
Correspondenzen Alkuin's 890—8 und Lnl's 201> f., 580 ff. An diesen
Stellen und 486 werden auch ecotiscbe Geistliche im Frankenreicfa
erwähnt. Zu dem falschen Brief an Ofta (S. 501) vgl. Mon. Germ.
XXVIII, 97, 506. ~ F. Hawkins kritisirt (Acad. 6. IV. 89, 280)
J. I. Mombert, A bist, of Charles the Great [wo Englisches fehlt
naxk Sai. B. 224], und meint, „das einzige neuere Buch &ber ihn
sei das tob James*'. [Und Abel-Simson?]. — Der Name Oynedrida
begegnet in Formel 98 des Liber dinrnns Boman. pont. ed. Sickel
{1889), der ihn auf EOnig Offa's Qemahlin deutet nnd die Formel
auf Hadrian*8 I. Urkunden für Herden um 786 zurttckfOhrt; OOA
1889 , 615. — Von KOnig Ecgberht Ton Kent 765—91 zeigte
Montagn der Numismatic 8oc. swei Silberpfennige mit den Mttnser-
namen Babba bez. Udd, die frfiher als Mflnzen Eegferth*s von Verden
(796) galten; Ath. 2. HL 89, 284. ^ Bmst Dümmler, Gesch. des
ostfränk. Beiohee, 2. Aufl. Ldpzig 1887 f., unentbehrlich f&r die
DAnensüge im Allgemeinen, berichtet I, 197, 802; III, 282 f., 852
über die nach England (842-^92); femer U, 78; III, 5, Aber sgs. Bom-
pilger, die weststtchs. Königin Judith und die scot. Geistlichen Clemens,
Donat, Dnngal, Elias, Johann, Israel, einen Laoner (IH, 55 f., 688),
llark, Martin, Moengal, Sedul [I, 416, ts lies: Wests&disischen]. —
Angelsiobs. Oeseb. betreffen manchmal die .Begesten des Kaiser-
reichs 751—918. Nach J. F. Böhmer bearb. von E. Mfihlbacher* I
<Innsbr. 1889): z.B. Nr. 261, 822 ff., 428 c, 962 a, 1818 b, 1816 a.
— Den Feldzng von 851 versteht Saturday B. 19. 1. 89 , 67 so: Im
Frühjahr besiegte Aethelstan, der UnterkUnig von EBSn, die Dttnen
zu Sandwich. Darauf landeten die Dänen mit 850 Schiffen aus
Friesland, plünderten Canterbury, fuhren die Themse hinauf, besiegten
Beorhtwulf von Mercien, der London schützen wollte, plünderten
dieses und strebten nun gen Winchester, wurden aber bei Ockley
80 besiegt, dass sie England 20 Jahre [etwas!] in Ruhe liessen,
— W. de Gray Bircli, The Danes m England to the hattle of
Brunanburh 037 and tbe rebuilding of London 886 (Journ. British
archaeol. assoc. Dec. 88, 326), weist auf die Urkunden seines Cartular.
Sax. ti32, 533 f., 537, 561, 727 als historisch wichtig: darin erscheint
DenUche Zeitschr. f. Ueeichichuw. 1889. II. 3. ■ 84
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520
Berichte und ]k«prechaiig«ii.
gegen die Dänen ein sonst unbemerkter Tribut und Trinoda necessitaa
geleistet, und London in Stein gebaut; Bruningafeld identificirt er
mit Brunanburb. Die Zusammenstellung ist fleissig, entbehrt aber
der Kritik (Chronologie i) und Benutzung neuer Literatur. — J. F.
Hodgetts beschloss seine volksthümlichen Aufsätze ,,0n the Scandi*
navian elements in the English race" IV (Antiquary Oct. 86, 137)
über Haus, Wirthscbaft, Ehe, Thing, Recht — mindestens letzteres nicht
auf der Höhe der Wissenschaft
Angelsftehs. Epik, Znr Entstehung des Beownlf verzeiclmet
Wülker (AngUa XI, 319) ten Brink's Ergebniss (s. o. S. 197) und
lehnt das in 6r. Sarrazin's Beownlf-Stadien (Berlin 1888) ab
(Anglia XI, 586 und GBl 2. III. 89, 815). Sarrazin meint, die
Sage entsprang am Gdta^Elf , ward firtth in DBnemark gedichtet nnd
nm 700 yom Skalden Starkad überarbeitet Der uns erhaltene Beo-
walf sei im Wesentlichen Cynewnlf s Uebersetznng von jenem dttnischen
Epos. — Hofer, „lieber die Entstehung des angelsSchs. Gedichtes
Daniel", Anglia XU, S. 158, weist nach, dass die Dichter eine
latein. Septaaginta^Uebersetznng benutzten, also Yor der Alleinherr-
Schaft der Vulgata lebten, das römische Brevier brauchten, also Geist-
liche waren und, wohl um 750, northumhrisch schrieben. — Alb. 8.
Cook edirt und fibersetzt Judith, an Cid English epic fragment (Bost
1888), woftlr die Angelsachsen sich vielleicht tnteresnrt hfttten wegen
Aethelwulf s Frau Judith aus Frankreich. Daas Aethelwulfs Lehrer
Bischof Swithhun von Winchester dies Gedicht yerfiust, und Aelfred
es von seiner Stiefmutter Judith (nicht Osburg) als Belohnung
das Lesenlemen erhalten habe, ist leere Phantasie. So auch Ath.
16. n. 89, 211; W[ülker], Anglia XI, 541. — J. Zupitza's Ausgabe
von Gynewulfs Elene erlebte 1888 8. Aufl. Der latein. Text der
Legende ist beigegeben [vgL dazu Brenner, Kölbing's Engl. St XIll,
480], das AngelsSchsiscbe neu coUationirt. — Die früher Caedmon
genannte Dichtung paraphrasirt die Vulgata so, dass sie Himmel und
Erde der Bibel in die Formen des Angelsacbsenstaats etwa des 9. Jbs.
kleidet. Diese bekannte Tbatsache beleuchtet A1&. Heisze, Zur alt-
engl. Genesis, Berl. Diss. 1889, 8. 26 ff.
Angelsächs. Geschichte seit Aelfred. Aug. Schmidt, Unter-
suchunj^rn über König Aelfred's 15 e d a Übersetzung, lierl. Diss. 1889.
• Aelfred selbst habe um 890, nach Gregor's Cura pastoralis und vor
dem Orosius und Boetius, die KiiLhengeschiclitc Becla'> übertragen.
Sein Buch ist von den angelsächs. Annalen nicht benutz-t. Eine Aus-
lassung (S. 15) liisst erkennen, welche Hs. Beda's er vor sich hatte.
Die Auslassungen bezwecken sonst Kürzung und Volk-thinnlichkeit.
Daher fehlen Briefe, Verse, Yoreiiglisch-Britisches, Öcoteiikjrchliches,
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England bia 10ö6 (F. Li«beraiann}.
521
Nordenglisches, Wiederholungen, Etymologien von Ortsnamen und das
nur für Beda's Zeit Interessante. Die nur zu geringen Zusätze ergänzen
die (z. B. südengl.) Gesch. nicht, sondern wollen bloss erkläi'en; Aelfred
arbeitet schnell [nicbt flüchtig; Wülker, Anglia XII, 477] und noch
nicht firei genug, nm eigene Abschnitte wie im Orosius einzuschieben
oder g^y die Vorlage (wie später den Boetius) fast, selbständig um-
zuwandeln. Die üeberschriften sind bisweilen erweitert aus dem
Capitel-Inhalt, so dass also der Uebersetzei erst ein Stück weiter ge-
lesen haben muss, bevor er reproducirte. [Verf. meint, Wheloc habe
die Bttbrikenliste vor seiner Ausgabe nicht in der Hs. vorgefunden:
allein eine solche geht z. B. Aelfred's Gesetzen in den Hss. stets
ToranJ Im Ganzen folgt der Kdnig mühsam dem latein. Wortlaut, oft
dem englischen Idiom zuwider, manchmal mit MissverstSndniss. Nur
setzt er an vielen, aber nicht allen Stellen, wo Beda von seiner Gegen-
wart spricht, die Vergangenheit oder lässt die Stelle fort oder Ägt
,sagt Beda* hinzu; S. 23 f., 31-41. Will er also Zustande, die er
wie Beda im Prfisens erzahlt, als Dnde 9. Jhs. bestehend angeben? Bei
mancher Stelle ist es möglich diese Absicht anzunehmen, z. B. bei der
über noch vorhandene B&merreste in Britannien. [Ueber die Bis*
thflmer, Kirehenreliquien, Bestehen der Klosterculte, weibliche Thron-
folge (Matriarchat) bei den Pieten hat dagegen m. E. Aelfred nur den
Beda wl^rtlich oder gedankenlos übersetzt. Oerade weil er Aethelberht*s
Gesetze citirte und umarbeitete, konnte er sie unmöglich als zu
seiner Zeit noch geltend ausgeben wollen.] Verf. dient zwar .wesent-
lich der Literaturgeschichte, besonders Aelfred's, hilft aber auch künf-
tiger Quellen-Untersuchung, die vollständig (und zwar chronologisch
verzeichnend oder typogi aphisch Eigenes in der Aelfredausgabe hervor-
hebend) festzustellen haben wird, was der Gescbiohtsforscher, der den
Beda kennt, aus Aelfired*s Uebersetzung hinzu lernen kann. ^ Aelfred
hat nach Wilhelm von Malmesbuty eine angelsBchs. Uehersetzung des
Psalters unvollendet hinterlassen. Wich mann, Aelfred's angelsachs.
Uebertragung der Ps. I— L (Anglia XI, S. 19), beweist, dass dies
Werk mit Theil I der von Tborpe 1885 gedruckten Hs. Paris 8824
identisch ist. Diese Hs., vom Anfang 11. Jhs., enthalt den lateinischen
Text, dem Psalterium Bomaaum nahestehend, daneben von anderem
Schreiber (and nicht aus diesem Latein, noch auch aus Hebräischem
oder Griechischem übersetzt, noch auf Comm«Btare f^uaend) eine angel-
sächs. Uebertragung. Und zwar alliteriren Ps. 51 ff., gehOren dem An-
fang 10. Jhs. und bilden das Bruchstück einer einst vollständigen
poetischen Paraphrase [von der ein im 12. Jh. geschriebenes Frag-
ment in ^Eadwine's Caiiterbury Psalter" (ed. Harsley für Early Engl,
text soc. 1889) von G. Stephens ( Ac. 6. IV. 89, 240) nachgewiesen wird].
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522
Beriehte und BeiprechQiigeii.
Psalm 1 — 50, hier in westsUchs. Form um lUOO, zeigt Sparen fiüheren
Sprachzeitalters und ähnelt in Stil, Wortschatz, Erklärung den Ueber-
tragnngen Aelfred's. Besonders in den Zusätzen spricht aus dem Ueber*
setner kein Geistlicher, sondern ein adliidier Held, dem jedes zu be-
siegende Uebel als der aus d6m Lande zu verjageDde Feind, der .Fels*"
als Thron, das „Erbe" als .,mein Reich, Land" erscheint: also aller
Wahrscheinlichkeit nach Aelfired selbst. — Ueber die 1884 auf dem
Forum Homanum gefundenen aogelsfichs. Münzen, die englisch-
römische Beziehuag um 945 beweisen, handelt li^teow's Z. XIX,
Beibl. 7. — Logeman gibt unter „Änglosaxonica minora* Anglia
XI, 97, ßttndenbekenntniss vom Ende 10. Jbs., eine Weltalterberech-
Duog bis a. 1099 mit einer Liste der Bischöfe von Winchester bis
Walchelin (1070-98), ein Fragment, in dem St. Grimbald Iwon
Winchester, f 908J vorkommt. — Die Berechnung der Weltalter TOn
Adam bis Christus steht in Heft I der Anglia XI. viermal nach nur
sprachlich abweichenden Hss., olmc Versuch das Original herzustellen ;
nnd auf 8. 174 nochmals das 8. 4 Gedruckte aus demselben Yespasian
DVI f. 69 b: anf dass man erkenne, wie verschieden zwei Anglisten
drucken. — A. Napier (Anglia XI) druckt angelsächs. prosfusche
Stücke, Yneist theolog. und physikal. Inhalts. S. 3: Fasten an drei
Freitagen befreit jeden von Hollenstrafe «ausser den Herren verräther*
[diesem bestimmt das angelsächs. Recht seit Aelfred den Tod] ; S. 4 ff.:
Berechnung der Jahre von Adam bis snr Stkndflutfa, Borns Erbauung
und (8. 10) „jetzt von Anbeginn 61S2 Jahre bis Ostern, d. i. 4 Non.
Apr., und ist Sohall^ahr und Ind. 15', d. i. also 1082. — Aus
Aethelwold's verlorenem «De eonsaetndine monaohorum* fertigte
Aelfric bald nach 1005 einen angelsSehs. Auszag, den ScbrQer»
K91bing's Engl. Stad. IX (1666), 290 edirt. - W. Stokes, Aead.
12. I. 69 , 26, druckt aus Vatiean Ohristina 388 eine angelsicfas.
Beschwörung (um 1100) gegen das Fieber. — O. E. Klemming,
Bymni, sequentiae et piae oantiones in regno Sueciae oltm uettatae.
Sancti Sueeiae (Holmiae 1885, 16*), bringt aus liturgischen Dmeken
um 1500 Qesiuge auf die Sngl&nder David [den Apostel Yon Westman-
land, t 1082] und Sigfrid von WexiOe, „gesandt von dem mit Olaf
[SchosskOnig] eng verbflndeten [1] AngUe rsK Uildredua** [d. i. Aethel-
red iq. Mit Swen (f 1014) fuhr nach England der Gefolgsritter
Skarthi, der dann bei Sdileswig fiel. 8o erklirt Liliencron, Correq».-
Blatt fftr Anthropol. IV, 25 nach Thorsen, De DanAe Bnnemindet-
maerker 104, folgende Rnnenschrift eines sftdlieh vom Daaewirke
gefondenen Sternes: , »König Suin setste SCein nach Skarthi, seiuen
Heimdegen, der war gefahren westwärts, nun aber ward todt bei
Hithabu.*' — Cnnt nnd Eadmund wurden 1016 „feolagan and wed-
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England bis l(m (F. Liebermaan).
523
brodra'*. Diese Eidbrüdersoliaft bildete Ciiut's Hohn Harthacnut nacU
in der Erbverbrüderung mit >iagnus von Norwegen; Amira, GGA
1889, 264. — Dass eine angelsiichs. Hand Johann's XIX. Privileg
ftir Naumburg von 1032 (Jafte-Löwenteld Keg. pont. 4099) gefUlscht
habe, hält Bresslau, NA XIV («9) 442 aufrecht. — W. de G. Birch
edirte „The Anglo-Saxon charter of Edward Cf. to Coventry with
facs. and tranalation" 1889. 8*». — Um 1056 ward zu Deerhurst
(Gloucesters) , wo auch die Pfarrkirche sächsisch ist, eine Capelle
gebautt die Middleton, Archaeologia L (1887), 66 beschreibt. — Die
Orkney-Sage (d. i. Geschichte der Orcaden-Grafen bis 1064 und deren
Nachfol|fer St. Magnus, Kognwald von Terscbiedenen Verfassern) und
andere nordische Stücke über St. Magnus, die Schlachten von Stam*
fordbridge und Senlac und Edward den Bek. edirte G. Vigfusson,
^Icelandie sagas and other bistor. docnments rel. to the Settlements
and descents of the Nortbmen on the British isles" (Rolls-Ser.)
I. 1887. Das Leben Dnnstan's von dem Benedictirer Arne (dem 8obn
des Bischofs Lorens, f 1331) steht im Band II, der die Sagen von
Hakon V. und Magnus VIL von Norwegen und isläad. Annalen
1392-^1480 entbftlt« Sir G. Dasent wird die engl. Vebersetxnng io
Band IH f. liefern.
Berlin, im Sommer 1889. F. Liebermann.
Nuchträgo und Heriehtiguugeu
SU den Berichten G. Monod's über die gesohichtl. Studien in Frank-
reieb und H. Yancura's ttber die nenere böhmische Gescbichts-
forschitng (S. 160 £f.).
S. 1G9 Z. 12 lies «Verleger* statt „Heransgeber'.
8. 174 Z. 12 V. unten war auch E. Renan zu nennen.
a, 175 Z. 6 ist hinzuzafügen : Hr. Renan glänzt in den semitischen
Studien durch Gelehrsamkeit und schriftstellerisches Talent,
8. 176 Z, 12 ist den Werken über uuswtirtige Gesch. anzuschliessen :
,von Hrn. Zeller über Deutschland'*.
Bei dem Artikel Herrn Vaiicuras i'^t durch Versehen der Redaction
die Vorbemerkung unterblieben, das» der Herr Bericht«'rsta(ter sich nach
Vereinbarung mit der Redaction nul" einen Hericht über die czechische
Forschung beschrankt hat. Dem enlsprecluTid ist auch nach deutschem
Sprachgebrauch im Titel „czechisch" l'ür „bohmisctk' einzusetzen. Ueber
die denlsch-bobmisehe Forsehnng wird die Zeitschrift ToraossiehtHch
sehr bald einen Artikel von anderer Seite briDgen.
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I
Nachrichten und Notizen.
Die Mfinttkener HlttdrlMli« G^nnilslOA hielt ihre Plenarvereamm-
lang Vom 1.-8. October ab. Den Bericht stellen vir Ar dat nftdiste Heft
sarOck. [SOS
Der GesanuntTerein der Deatsohen Oeeehlehtt« und jllterthu»>
Tenlne tagte vom 8.''12. Sept in Mets. Die 6en.*yenamiiilg. beecfalow.
die dt Regierungen wiedethalt zu ersuchen im Wege der Geteta gebung
den Beetond n. die Pflege der DenkmUer au achem; inabeeondere empCdit
•ie Veileihttng geaetil. Sefautaes durch Aufhabme in ein beeooderes Vm^
aeiehniss. Die Vereine f. G. Berlins u. f. Mecklcnb. G. u. Althk. in Schwerin
wurden mit Ausarbeitung eines Gesetzentwurfes beauftragt. Trotokoll der
Versig., Vorträge etc. druckt das KBIGV ab. Die n&chsyähr. Gen.- Venig-
8oU in Schwerin stattfinden.
Kgl. Siehalseher AlterthiuiSTereta* In der am 4. Nov. in Dresdn
gehaltenen Sitzung machte Prof. Dr. Steche in der Einleitun»:: zu e'mem
Vortrage über die Kunstalterthümer der Amtshanptmannschaften Hoehlitz
und Glaucha« Mittheilungen über den Fortgang der von ihm im Auftraire
des V. n. uufKosten dorKfj;!. St aatsregiVnmg herausgegebenen Ro?! cbreiben-
dt n Darstell urt L' der ültertMi Bau- und Kunstdenkmäler des Kgr.
JSachsen. (Dresden, Meinbold. Couiin.-Verl.) Seit 1882 sind 12 Hefteer-
scliicnen, weicht' die Amtshaiiptmannschaften Pimn, Dit<|»uUlis\value. Freiberg.
Annabery. i^lunenberg, Fltiha, Chemnitz, Schwarzenberg, Auerbach, Oelsnit».
Plauen und Zwickau behandeln. Sie bilden etwa die H&lfte des GesaauBt*
werks, das voraussichtlich bis 1896 od. 99 vollendet vorliegen wird. \H1
Voni Codex dipIomaticu)4 Haxoniae regiae, hrsg. im Auftrage der
Regierung von 0. Posse ii. A. Ermisch (Lpz., Giesecke u. Devrient). ist
kürzlich der 2. Dd. der i. Abth. (Ürkk. der Mkgfa. v. Meissen u. Ld^,
V. ThOfiagen 1100-^95), bearb. v. Posse, ersduenea. Unter der Presse sied
der III. Band von Ermisch's Freiberger Urk.buch (Ahth. II Bd. 14), so*
wie der HI. Band des Urk.bncbs d. Stadt heS^ (Abth. Ii Bd. 9), leUtenr
bearb. von HoficathDr. Förstemann in Leipiig; in Vorberdtung einUrkb.
der Stadt Grimma und des Klosteta Nimbschen , dessen Herausgabe der
Gustos an der kgl. Bibliothek ssu Dresden, Dr. Ludwig Schmidt, aber-
nommen hat.
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Naclirichteo und Noiisen Nr. 209—212. 525
Uistorisclie Commissiou der Provinz SHchhen. Ueber die Jahr(^<
Versammlung vom 1. u. 2. Juni berichteten wir schon kurz unter Nr. 182.
Als Ort der nftdiB^ährigen Sitrang wurde Quedlinburg gew&hlt.
Von den Oeeebichtsquellen ist im J. 188d<89 der 2. Bd. derp&pst*
Heben Urkk. n. Begasten, die Gebiete der beutigen Prav. Sucbeen und deren
ümlande betreffend, encbienen. Oenunmelt sind diese tirkk. n. Begesten
aus d. JJ. 1858-78 von Dr. Paul Kehr, bearb. von Gymn.-Dir. Dr. 6.
Schmidt. Binnen kurzem wird sodann der 1. Bd. des£rforterUrk.bur}i .
btSg, V. Stadtarchivar Dr. Beyer, zur Ausgabe gelangen. Sogleich be-
ginnen wird der Druck des Registor.s zu dt'ii Krfurter Matrikeln, welches
Dr. Hortzscliansky zusammengestellt hat, und demnächst der des Wem i-
geroder rrk.buches von Archivrath Dr. Jacob«. In naher Aussicht stehen
die von Dr. (iillert in Barmen verfasst^ Einleitung zn der lÜn^t gedruckten
Correspondenz Mutiau 's, die voaDr. Nik. Müller in Kiel bearb. Correspoudeuz
Melanchthon's mit Camerarius und die von Gymn.-Lehrer Reiche in Königs-
berg N.-M. flb^ommene Erfurter Chronik des Härtung Kammermeister.
Auch andere Arbeiten, wie das Ooslarer Urk.buch Staatsanwalt Bode
in Holsminden, sind erbeblich weiter gefördert worden, wftbrand ein Zeit»
pnnkt für die Veröffentlichung der Urk.bficber der geistl. Stiftungen in
Nordhausen, von Pforta, des Eichsfeldes und des Stiftes M etseburg sich noch
iiiclit bestimmen lässt. Die CommiKsion nahm u. a. die Herausgabe von
Urk.bachem der Städte Halle u. Magdeburg durch die Herren Dr. Koltl-
manu u. Dr. Hertel in Aussicht. (200
Als Neuja Ii r.sb 1 litt f. 1888 erschien: Luther in Torgau vom Div.-
prediger Dr. Schild in Torgau. — Von den Bau- und Kunstdenkmälern
ist die (Jrfl. Hohnstein von Dr. .Tul. Schmidt fai?t vollendet. Dnickfertig'
ist Kr'i^ Oschersleben von Li.iuinsjieotor Summer, wälirend Stadt- und
Landkreis Erfurt nocli einiger Ergai: /uiigeu bedÜrteu. Die Aufnalunen der
Maf^deb. Denkmuler durch den Architekten Modde schreiten vorwärts, doch
steht ein Abschlus» derselben für die nächste Zeit noch nicht zu er-
warten. [210
Die von Professor Dr. Klopfflexsch und Sanitfttsratb Dr. Friedrieb
flbemommenen Arbeiten fttr die Vorgeschichtlicben Alterthttmer sind
nicht bis sur TerOffentlicfaung voigeschritten. Dagegen bsecfaloss die Comm.
eine Arbeit des Dr. med. Zscbiesebe aus Erfurt Aber die vorgescfa. Wall-
buri^^en Thüringens in ihren Publl. eracheinen xtt lassen. Zugleich wurde
Dr. Zschiescbe mit der weiteren Untersuchung vorgesch. Wallburgen der
Prov. Sachsen betmnt — lieber die Verwaltung des Provinzialmuseums
lagen Berichte vor, welche die gedeihliche Weiterentwicklung des Museums
bezeugen. 1211
Die Karten zn dem (i e>^c hiebt satlas der Provinz sind zu zwei
Drittheilen vollendet. Die ('(»mm. beschloss, das von ihr gesammelte Material
dem V. f. Landeskunde in HaUe behufs Vervollht.uidif^unp durch ortl. For-
schungen zur Verfügung zu stellen. Zunächst beabsichtigt der V. f. Ldk.
eine um&ssende Beschreibung des Saalkreiies und des Hansfeld. Seekreises
in Angriff au nehmen. [213
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526
Nachrielitett «nd NotiMA Nr. filS— 217.
Die OeiellMliAfl für LcflurtarlMke OefdMte maä UtorlbiBu-
Imnde wurde im Herbat 1868 In Folge eiaee Aufrufes dei BenrkipvftsideaifceD
Frhm. V. Hamm er stein und des Berirkgarehivare Dr. Wolfram gegründet.
Besonderes Gewicht wird auf Zusammenwirken der Emheimiaehen und Em*
gewanderten gelegt. Die Oes. gibt ein Jahrbuch heraus, dessen 1. Jahrgang^
der Gen.-Verälp:. der Dt. (i.- ii. Alth.-Vereino darj7»^>>r;icht wurde. Die wissen-
schnftlich sehr beachten«vrerthi^r! Anfpiit?»» pitkI wie die \'ortjriige in
Sitzungen theils deutsch, theiis Iranzösisch, die Einleitung Dr. Wolfram"«,
Statuten und Jahresbericht doppel^prachig. Durch ineinere vom Abbt;
Paulus bearb. lü^gi^ter (Tables alphubetiquea) über die Publicationen der
Sod^t^ d'archeologie et dliistoire de la Moeelle ImOpft die neae Gesdll-
sehaft aaeh ftmeerlidi an die Arbeiten ihrer Vorgängerin an. I^IS
Bibliotheken, Archlre, Museen, a) Der erste Halbbaud eines
Katalogs der bist. Hss. der »Stuttgarter Bibi., bearb. v. W. v. lleyd
ist dem Könige zu seinem Regierung^ubiläum gewidmet worden. Erst der
fertige Band aoU in den Bnehbaadel kommen. — b) üebeiiaachende Fonde,
die aicih anf die franifleaadie ReroLseit besiehen, nnd in d. ZQricher
Stadtbibl. gemacht worden; n. a. befindet aach dort ein vollatftad^ree
Eb;emplar des Ami du peuple von Marat — e) Ueber die YereteigerMig
der Hss.-Sammlang Carlo Horbio's (Leipsig, 24.-28. Juni), vgl. CBl. f.
Biblw. 876-8. Hervorzuheben ist, dass die von Morbio zur Fortführung
seiner Storie dei municipii italiani angelegte grosse ürkk.sammlun'j (400O
Perg.-Trkk.) fOr die Üniv.-Bibl. in Halle erworben wurde. [»II
.Archive, a) Das Annuaire des bibll. et archives pour 188l>
(Paris, Hachette 212 p.) wird im Pulybiblion als unentbehrlicher Föhrer für
Archivforscher in Frankreich gerühmt. Betheiligt an der Herausgabe de«
liücbieinjj int besonders U. Chevalier. — b) Aus deui Bericht X. Charmee'
an dae üntwtiehteminieterinm aber die franiOe. Archive d. J. 1887*88 bringt
die RH 41, 227-8 einen Auerag. Den Wortlaut e. BEOh 50. 494^. [MS
Museen, a) Daa Germanisohe Museum in NQmberg hat die be-
rühmte Waffensammlung des Fttrsten Snlkowski fllr 200 000 Mark
angekauft. Eine nachtrtgliche Anfechtung des Verkaufen durch den Fttrtten
ist erfolglos geblieben. — b) Am 27. Oet wurde das Museum für deutsche
Volkstrachten u. Erzeugnisse des Hausgewerbes in Berlin, Klosterstr., im
ehem. (Tpbäutle der (Jewerbe-Ak. eröffnet. Die Rftnme reichen schon jetzt
nicht aus. Gut vertreten sind u. a. schon Pommern, Brandenburg. Ob^r-
baiem, Schweiz. — f) Das in Ht rlin im Centr.-Postgeb&ude betindliche
Reichj^postmuseum hat einen Katalog seiner für die G. d. Verkehrs-
wesens wichtigen Sammlungen, bearb. v. H. Th einer t, herausgegeben. —
d) Das Museum fflr Völkerkunde in Leipzig, das in erster Linie die
Naturvolker berücksichtigt, hat laut seinem letaten Bericht ein Unterkommen
in dem Gebäude der ehem. BuchhändlerbOrse gefimden. — •) In Pane ist
in der Nähe des Troeadero ein neues Museum für Religionsgeschichte,
nach seinem Begründer Museum Guimet genannt^ eröffnet worden. [216
Mtsehrlften. a) Das von W. Herbst tot U Jahren begründete^
zuletzt von R. Pf leiderer redigirte Dt Literaturblatt ist finde Sept. plOta-
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Xachriehton imd Notizen Nr. 217-221.
527
lieh eint^egaiigen. — ii) Die A rchiva tische Zeitschrift, bisher hi^g. von
F. V. Löher, deren Ein<^ehen wir auf (Trund be^iiiiumter Mittheilnng in der
Bibliügr. Nr, 4471 uieldet^jn, wird von der Yerlagshandlung unter neuer
Redaction fortgefOhrt — e) Die Westdevtsohe Z«it«elirift gibt die
Irisber jtthrlieh in ihr erschieneoe Bibliographie auf, da eineneits der Pro*
vineial- und Looeifofscher in den neuerdiBg« entsteadenen Uebernohten der
EinseloTgftiie dfts OewQnachte oft leieUiclter finde md andererteils unsere
Zeitschrift demBedOrfiÜM nnoh einer Bibliogmpbie der gesanuntdeatschen
Oeechiehte gerecht werde. [W
Lehr- ond Handbücher. R. SehrOder*s Lehrbuch der deutschen
R e eh tsge schichte liegt jetzt ToUstftndig vor (Lpa., Veit H. 20). Die ernten
16 Bogen wurden schon vor zwei Jahren aasg^ben, und die Folge dieser
Ersdieinongiweise ist, wie Vc«f. hervorhebt, eine gewisse Ungleichmftssig'
keit, schon in den Ümfangsverhftltnissen (der Bd. hat ezd. Register 884 S.,
die fir&nk. Zeit endigt S. 370). Thitsdem wird man erwarten dürfen, doss
das Werk sich als das bei weitem beste der jetzt vorhandenen Lehr- und
Handbücher dt, Rechts-G. erweist. Die Literatur scheint bis zu Monographien
der letzten Jahre ausgenutzt zu sein. Die Gnippirun-,' wird beherrscht durch
Kintheilung in die vi<^r Periodont Oerm. Urzeit, Frank. Zeit, Mittelalter.
Neuzeit. Auch Privatrecht, Strafrecht u. Gerichtsverfassung sind den Perio-
den einj^eordnet; in der vierten aber nicht besondere dargestellt. Die Be-
handlung der Rechtsquellen folgt überall der aligem. Staats- u. Verf.-G. nach.
Entsprechend dem Zuge der Zeit u. d. wisaenschaftl. Entwicklung sucht das
Buch wirthschaftl. Yerh<nisse stftrker lu berttdnichtigen. Der praht. An-
lage des Oansen entspricht das anscheinend sehr gute Register, das grOssten-
theils Ftof. Dr. 6. Cohn verdankt wird. — YgL im fibrigen Bibtiogr. de«
ttbemftchsten Heftes in Gmppe IV» 2. (218
Wir notiren noch: n) Von der Belgischen Biographie nationale,
publ. p. Tac. roy., erschien Bd. 10, Jansenius bis Jean de Saint- Amand. —
b) Eine Sammlung von Grammatiken dt. Mundarten soU unter Redaction
von Dr. 0. Bremer bei Breitküpt* u. Härtel erscheinen; Heft 1: Mundart
V. Mülheim a. lih. von Maurmann. — c) Von einem Historischen
Wörterbuch d. ungar. Spraclie (Lexicon liH-uae Hung. aevi antiquioris;
Magyar nyelvtörteueti szötär), iirsg. v. Uabr. Szarva«* u. Sign!. Simon vi
(Budapest, Homyanszky) liegt lid. 1 (10 Hefte zu 2 M.) vor, aui hW)i S. die
Buchstaben A-J umfassend. Das ganze Werk ist auf 3 Bde. berechnet. [219
Frankreich. Allgemeines. Im Auk^enVdick, da die Sammlung Sir
Thomas Phillipps' y.erstrevit werden soll. V)eeiien sich viele Gelehrte die in
Cheltenham vereinigten literar. Schätze zu prüfen. H. Omont v. d. Nat.-
Bibl. gibt in der liECh (1889) ein summarisches Inventar der Mss., welche
aus Frankreich stammen und die polit. u. literar. G. dieses Landes betreffen.
P. Dnrrien hat ebendort NotiBen fiber die Büder-b. derselben Sammlung
verOiCeatlidit. Üebrigens sind diese Hss. mit Ausnahme einiger weniger
mehr interessant als sdbOn. (Vgl. auch Bibliogr. Nr. 4520.) A. M. (220
Im J. 1888 hat die Soci^t^ bibliographique de France vom
^1, April einen Congress in Paris g^alten. Der Bericht Aber die Arbeiten
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52b
Naohriohton and Na|usen Nr. 221—225.
desselben ist erschienen. Wir nennen hier die Artikel «Palftogreplue und
Diplomatik* von A. de Bonrroont nnd ,Die bibliogtapb. Arbeiten 1878
bis 88* von H. Stein (auch sep. Rennes, Le Roy 104 p.) A. H. [221
Wir notiren noch: a) Literaturberichte s. .IB6 9, II, 321-56 u. 10, IIJ.
162-85 (K. Desplanque üb. MA. 1884-85 u. A. Waddington üb. Neuzeit
1884-87). RH 40, 329-53; 41. 110-27 u. 348 71 (von A. MoHnier und
L. Farges). — b) Von den Inventaires soiuuuiires »les arcli. ih-i)art.
(vgl. Nuohrr. 14 'ui erschienen: Finistere t. I, arch. civ. b*ir. A-B. hrsg. v.
Le Men uiui Luzel ((.juimpur, Javoen); Lorraine, hrsg. v. Sauer (Strassb..
Trübner). Desgl. von den arch. commonales: Pontarlier, d^p. Doubs (Besan^on.
Jacquin); Villes de St-Junien, Rocheehonart etc. (Limoges, Plainemaison).
— e) Anfiifttse yerscfaiedensten Inhalts vereinigt d. Hag. v. Broglie in: Hiat.
et diplomatie. Paris, L^vy . 461 p. 7 Fr. 50. — 4) Ueber den Congress der
Soci^t^ savantes v. letzten Juni s. RH 40» 448-52 u. RQH 46. 684 f.
Alterthümer. a) D*Arbois de Jnbainville hat 1888-89 seine
Studien üb. kelt. Alterthümer fortgesetat. Gegenwärtig beschäftigt er sieb
mit der Bildung der Ortsnamen, und in zahlreichen Arbeiten (R. teltique,
CR de l'ac. dea inscript. etc.) versucht n die röni. Oeschlechtsnanien wieder-
zufinden, welche verhüllt durch gallische J^ufüxt' zur Bildun;? der incMlMnu a
Namen b«'ij^«'tia<,'t'n. [A. M.] — b) S. Reinach, Antiquites nat.; iiiu-ee
de St.-Germaiu-en-Laye. I: ^puque de«; aliimons etc. Firmin-Didot. 322 |».
M. 10. — c) E. Cartailhac, La France prchistorique d' apres les ^epultures
et les monnments. Pbris, Alcan. 866 p. M. 6. — 4) A. Bertrand, Archeo-
logie celtique et gauloise. 2e Paris, Leronx. 464 p. Fr. 10. — e) P. dn
Chatelier, Les ^poques preist et ganloises dans laFinistire: invent. des
monnm. etc. Paris, Leehevalier. 212 p. et 85 pl. [228
Mittelalter, a) Uebtr mehrere im Nat.-A. gefundene Rechnungs-
register Hz. Johannis T. Berry hat S. Luce im Corresp. (Apr.) * iiu n inter-
essanten (vielleicht ein wenig langen) Bericht gegeben. Man wird darin viele
merkwürdige Einzelheiten zur d. hohen Gesellschaft d. 15. Jh. tinden. —
b) I'ie Mittheilung R. de Maul des (.\r. de«* inscr.. Apr. 3) über eine von
Louis XI. 1471 geplante Aussteilung ist gleichfalls interessant. Der Plan
scheiterte, aber dit* Thatsache des Projectes ist ein Beweis mehr für die
Intelligenz dieses KOnigs. — c) Zur G. d. Bibel in Frankreich während
des MA« kann man ans d. .1. 1889 eine Abhandlung TOn Kaufmann an«
fuhren über die Bibel des 8t. l^tienne Harding (1109), die heute in Dgon
aufbewaJirt wird (R. des 6t. jnives t. 18). Der Gegenstand ist schon vom
Abb6 Iforttn behandelt — d) Neuer in jeder Beaiebnng ist der Anlsate von
S, Berger über Waldenser Bibeln (Romania 18). Der Autor hat dank ein-
dringendem Studium unedirt€r wie rrediuckter Texte neue Resultate &ber
die Genealogie der verschied. Bibelübersetzungen gewonnen. Es Ist nur ein
Essai, aber von guter Vorbedeutung fHr die grosse G. der Vulgata im MA.,
welche Vert. seit langen .laliren vorbereitet. A. M. |224
Sechzehntes .lahrhundert. Die Lücke, welche, gegenüber d»r
vielfältigen Bearbeitung der Zeit der Religionskriege, sich in der französ.
Geschichte des 16. Jb. dem Ausländer empfindlich fühlbar machte, beginnt
sich XU füllen, a) Fr. Decrue hat für die Regierung Heinrich*8 II. (1547
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Nachrichten und Notizen Nr. 22d — 228.
529
bis 1559) reicher als vor 4 JJ. für diejeiiij^f Fmnz' I. das Acttnuniteria!
beigebracht und verarbeitet. 8ein ^Anne (lue de Montmüroncy . comu -
table et pair de Frauce sous leö rois Henri Ii, Franfoia II et Charleii TX"
(Paris, FloiL gr. 8^ XVI, 512 p. Fr. 7,50) bedeatet besonders f&r die ge
nannten 12 JJ. boisahe eme erste Gnmdlegung unserer Kenntniw. — In
dnem etwas serfliessaaden Buche hat Baron de Rnble (Le trait^ de Cateau*
OambrM, Paris, Lafitte. 8*. IV, 347 p. Fr. 7,50) Torgeschichte und Aus-
ftthrung des Yerb»^ von 1559 entwickelt und fttr eine WerthsdifttKung
dieser „charte fondamentale de TEurope ,jusqu*au trait^ de Westphalie" ge-
worben, die man schwerlich wird theilen können. £. M. 1225
Zur Kevoiutionngeschichte hat naturgemäss dieses Jahr der Cen-
tennarfeier in Frankreich eine weitechichtige Literatur erzeugt, di«^ sich
anrh durch grossen Reii-htlium an Quellenpnblicationfn auszeichnet (v;?l.
Nr. 14t>-Ö und im nächsten iletl den Literatuibericht). Von deutscher Seite
sind fast liui iju^iulilre Darstellungen erschienen, die ant den verscliiedensten
Parteistuudpunkteu stehen, oder speciellere Arbeiten, welclie mehr lür einzelne
dt Territorien in dieser Epoche oder für die Kri^ereignissu als für die
innere BevoL-Geschichte von Bedeutung sind. Eine Ausnahme macht fost
allein A. Stornos soeben erschienenes Leben llirabeau*s (Berl., Cronbach.
2 Bde. XIII, 322, 330 S. M. 10)^ Das Werk behandelt eine Aufgabe
ersten Ranges und bietet die £i;gebnMse Wissenschaft], Forschung in an-
sprechender Form histor. Darstellung. Die erste Hälfte ist der Zeit vor
der Revolution j^ewidmet und greift ziemlich weit zurück in die Fiunilii?n-
geschichte; der 2. Bd, umfasst dann nur die kaum 2 Jahre vom 4. Mai 1789
bis 2. April 1791. Das intimere biograph. Interesse wird fas^i mehr an dem
1. Bd. hatten, M'ährend der 2. naturgemäss der allgemeineren Beachtimar
gewiss ist. M. erscheint a!« ein fast monätrösei« Gemisch von gonialer Kr-
hebung und tiefer Verworlenheit. Die landläufige Auffassung dieses Ver-
treters der coDstitutionellen Monarchie wird sich »chwer mit dem Bucht-
abfinden klbmen. [2S6
Im Uebrigen s. die Lit.-Banchte ttber Frankreich, HA. u. Neuxeit, im
nächsten Hefb.
Spanien, a) Die Acadcmia re.il de la historia zu Madrid hat
ilire in Stillstand gerathcncn periodihcheu Verölientiichuiigcn wieder auf-
genommen. Neben ihren Memorias, von denen seit 1879 Band 9-11 er-
schienen sind, wird jetzt auch das Memorial historico espauol, das
1865 mit dem 19. Band ins Stocken gerieth, fortgesetst; es ist kOntlich der
21. Band herausgekommen (vgl. EHR 4, 822). — b) Auch eine neue hist.
Zeitsehrift ist in Madrid begründet worden unter dem Titel: £1 archivo,
revista de ciencias historicas (vgl. RQH 46, 640). — e) Dagegen hat die
Revista de Espana mit dem Oct. 1889 ihr Erscheinen eingestellt. (227
Sonst ist au »otnfeii: a) Settier y Qimeno, Vida del santo rey
D. Fernando III de Espafta. Madrid, Hernandez. — b) G. Desdevises
du Dezert, Don Carlos d' Aragon, piince de Viane. Ktude sur TEspagne
du Nord au XVp aiecle. Paris, Armand Colin & Cie. — C) Hinojoäa.
Felipe 11 y el conclave de 1559 segun los docomentos originale« machos
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530
Hacbrieliteii und KotiMO Nr. 228— m
ineditos. — d) CtHvete dt? E.strella, Rnbelion i\e Piiarro •n <-l 1%,'ru j
vida de D. Pedro Gasen (Cül. de escr. castell. 70). Madrid, Murillo. —
e) Coleccion de documentos ineditos relativojj al deücubrimiento,
conquista y organizacion de las antiguas posesiones espanolas de UlUamar*
Segunda parle IV (II de Ja lala de Cuba). Madrid, XariQo. — f ) A. Kar^
tines Salaxarp EI cerce de la OornAa en 15S9 y Majror Femandea PÜa
(Apuntet 7 docamentoe). (Bibliot. gallega 20.) La Corana. Aadr^ Mar-
tinez. — 9) Juan Catalina Qareia, Enaayo de ima iipognfia Com-
plutoiiso. Madiii], — Daxu nocli ciniire dt. Publicationen : b) Von Eyseeii'
hardt's Mittheihingen aus d. Stadtl)ibl. zu Hambarg ist Heft 6 f. apan. Colo-
nial-G, Ende 16. Jh. zu beachten. — I) Jos. Rübsain, Job. Bapt. v. Taxifs. ♦*in
i^taatsmann und Militär unter Philipp II. u. Philipp III. 1530— 1«10. Frei-
burg i. B. , Herder. — k) Noch naohtrü^^lich sei auf Justi'a Velasquez u.
8. Jh. (Bonn, Cohen. 36 M.) liingHwieaen, ein Buch, das, wie der Titel an-
deutet, ein ganzes Z<Mtbild in den Kähmen einer KOnstlerbiographie bpaimt.
— 1) M. Landau, G. K. Karl's VL ala Kg. v. Spanien. Stuttg., Cotta.
Wir kommen auf dieeee Buch wie auf einige aadCNte der gen. Pabll. noch
zurück. — m) Von Indolgences in Spain, als dem elaM. Lande des sieht
durch Reformation und Gegenreformation beeinflassten Eatbolieismaar handelt
H. Ch. Lea im 1. Bd. der American Cburcfa Hirtory Society. J. B. [tSS
Italien. A ll^^emeines. a) Literaturberiehte (über 18Si> u. 1887)
von C. Cipolla: JliG U, II, 214-<j.^ u. 10, 11, 240-66, und Ii. Morsoliu:
JBG 9. III, 205-23 n. 10, III, 242-68; P. Orsi handelte in: RH 41, 145
bis 164 ab. Werke a. G. d. ital. Revol. — b) Von dem Atlanta coro-
grafico etc. e storioo dell* Italia erschienen disp. 43-52. Milano, Vallardi
1883-89. fol. ^ L. 1, 25. — c) Indioes ohronologici ad entiqnit. ItaL
medü aevi et ad opera minora L. A. Mnratorii scripserunt J. M. Batta-
glino et Jos. Callegaris. Torino. fol. 60 p. L. 7,50. — d) Gabr.
Rosa, Genesi della coltuni italiuna. Milnno, Hoepli. 16^ VII, ;^26 p. L. 4.
— e) Franc. Rertolini, Storia del m.evo. Di.sp. 1. Milano. gr. 4*. 32 p.
L. 2. — f) 8alvioli, Storia delle iuiiuunitä, dclle sipmorie c «jiustizie
delle chiese in Italia. Palernu». 8". 339 p. L. 10. — g) P. Del G i udice,
Studi di storia e diritto. Milaiio, Hoepli. 8^ 478 p. L. 8. — h) Gius.
Pupiuo-Carbonelli, i^icolu Mignogna nella btoria dell' unita, d'ltalia,;
con lettere ined. di Haxsini, Garibaldi etc. Napoli. 8**. 332 p. L. 3,50. —
1) Dom. Amato, Cenni biogrofici d*flliwbi nomini politici e dd piii duari
oontemporanei italisni. Disp. 1-^12. NapolL 8^ 356 p. L. 3. [229
Literatur* nnd Konstgesehichte. a) Gins. Finsi e L. Val-
maggi, Tavole storioo-bibliogr. della letteratura ital. Torino. 4^ 218 p.
L. 4. — b) Franc. Novati, Studi critici e letterari. Torino. Loescher.
8**. 310 p. L. 4. — e) Ad. Bartoli. Storia della letteratura ital. II, 2.
(Divina Commedia vol. II.) Firenze. l*V'. :504 i>. L. o. — d) Poesie di
inille autori iutorno a Dnnte Alighieri, racc. ed ordin. da Carlo Del
Balzo. Vol. 1. fasc. 6. Koma, Forzani. s'l j). 481-'>(j9. a L. *?. —
e) Lefebvre de Saint-Ogan, De Dante it l Aretin; la r^ociete ital. de la
renaissance. 12^ Fr. 3,50. — f)P. de Nolhac ist von der Regierung
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KMlmchten und Kottsen Kr. 2»0-m
531
heauflragt mit e. Samnili;. tler Urkk., die sich aufPf tiJuxa u. <lie AntUnge
der Kt-nnissance in Italien beziehen. — g) .^au Ik'iii a idino da 8iena.
Prediche volgari dette nella piazza del catnpo l'auuo 1427, ed. da Luc.
Banchi, III. Siena. 16"*. 498 p. L. 3. — h) Savonurola. Prediche:
ediz. integra etc.., coUa vita e nuovi docc, per cura di Giu. Hucciui.
Fvenie. 16^ 880 p. L. 8. ~ I) D. Berti, OiordiBo Bruno daNola, sua
Tite • ftu dottrina. Torino. 16*. 496 p. L. 5. — k) Stef. Stampa,
AleM. Maazoai, la «ua fiunigUa, i «uoi amid. II« Milaso. I6^ 464 p.
L. 4»50. — I) Ch. Blanc» Hitt de la reBaitaaBoe artittique en Italie, p. p.
M. Faocon. 2 Vol. Paris. Firmin-Didot. gr. 8^ XXIII, 488; 825 p.
JV. lö. (280
Die Beschreibniig <Ur Bildwerke d. christl. Epoche in den
Berliner Museen, aus der Feder der beiden Vorsteher der Sculpturen-
Abtheilung. \V. Bode und von Tschudi fs. Biblio^r. Nr. 87**5). ist auch
an diefter Stelle erwllhnenuwerth. Der Katalocj /ertaüt in zwei. Ahsolmitte:
Grosse und kleine Bildwerke. In lieiden lierrscht. wie natürlich, dif
chronologische Anordnung, .ledes »Stück i^t von einer kurzen und nieist con-
eisen Beschreibung begleitet, sowie von Bemerkungen über Herkunft, zu-
gehörige Litoatiir, Datirung, kunstgetchichüiche SteUung n. dergl. Bei
den Lileraturaagaben iat Vollttftadigkeit wohl niehi beahdchtigt. DasB die
Yer&ner vonngsweiee die eigenen Arbeiten dtiren, iat TeretBndlicb. Die
konitkntiachen Bemericongen Ibrdern hftufig Widenpmch bexaus. Doeh iat
hier nicht der Ort bh AneeiDanderBetsungen. Nur eine in der Tbat kflhne
Behauptung verlangt Abweisung: Nicola Pisano (p. 9) wird kurz als aus
„Puglia bei Lucca stammend, geb. 1206, gest. 1278 xu Perugia (?)* an-
gegeben; ferner wird im AnschluM daran (p. 12) von der ,Sage einer
blohenden siiditalienischen Plaatik" «resprochen. Ein» Ortschaft Fuglia hat
iiieniaLs t-xi.stirt. Bode und von T.>^chudi haben die unbewiesene, aus Local-
patriotiioiiujj vorgebrachte Aeussserunf? Milanesi s oline I'rüfunj^ des urkund-
lichen Materiale«, aber auch olme Bt^rückHicUtigun^' Htautiselier Kun.st und
Cultor in Süditalieu nachgedruckt. Dcui l\alalog sind zahlreiche Abbildungen
beigegeben. In dem anerkenneDswerthen Streben, möglichst viel, besonde»
die besten SpeeSmina im Bilde au reprodnciren, hat die Dentiiohkeit der
lllastrationen leider sehr gelitten. Schon wegen seines Preises (20 M.) wird
das Werk nicht weit ttber den engen Kreis der Fachgenossen hinausdringen,
und diese werden für wissensduifU. Zwedce die Originale oder grossere Ab*
bildungen heranziehen. C. Fr. (281
Oberitalien, a) D. Carutti, Begesta comitum Sabandiae, marcbio*
num in Italia, ab ultima ätin^s origine ad a. 1753 (Eibl. stor. ital.). Torino.
Bocca. gr. 8**. X. 413p. L. 12. — h) "Dom. IVrrero, HÜ ultiiui reali di
Savoia del ramo ])riuiogenito ed il ]»riucipe Carlo Alliertu di Carignano:
»tudio stor. 8u ducc. ined. Torino. Casanova. 8' . 4^4 \>. L. 6. — c) Canti
popoluri del Piemonte, pubbl. da Cost. Ni^^ra. Torino. Loetscher. gr. 8^
XL, 600p. M. 12. — d) Tom. Chiuüu, La chie«>a in Tiemonte dal ll'Jl
ai giomi noeferi. VoL IH, disp. 18. Torino, Speirani. 8^ p. 65—128. —
^ Cartulaire de Tandenne cath4drale deNice, publ. p. le comte E. Cais
De Pierlas. Turin, Paravia. 4^ XXXIV, 173 p. — f) Bibliografia
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532
Nachrichten und Notixen Nr. 2drl—2S6.
storica iistese. Torino. Paravia. 4". 71 p. g") F. Dane o, 11 comune di
Damiano d'Asti; noti/io stor.-statirt. Torino. 8". 560 p. L. 10. —
h) Gas. T u i l f t t i , 8toria di Öavigliano, corred. di docc. Vol. III ta^c. 1-lti.
8avi^?lianu. Biesäsa. 8*. p. 1-928. a L. 1. — I) G. Romano, -Nuovi docc.
VibCöutei tratti dall' A. notarile di Pavia (A. stor. Lomb. 16, 297-339).
— k) Fr. Oinrelli, Storin di Piaeensa dnUe origim ai vostri giomi. I.
Piacenza. 8^ 500 p. L. 5. — 1) L. Lncchini, Storia della civatA dif-
fusa dai Benedettini nel Cranonese. Caaalmaggiore, Contini 8*. 171 p.
L. 2,50. — M) Ant. Ciscato, Storia d^Esto daDe origim al 1888. Srte,
Longo. 4*. p. 1-76. [2S8
Toscana. a) Von AI. Gherardi's Consulte della republ. fiorentanft
kamen hcrau? fasc. 9-12, p. 321-480. — b) Für italien., besds. tiorent.,
«». c. 1300-1460 zu beachten ist der Artikel von G. Rnchhol? Die Mes-
colanze des Mich, Siminetti nnf d. ksrl. öff. Bibl, zu Dresden (Z. f. vgl,
Lit.-G. u. Ren.-Lit. II, 340-59). — c) C'ionachetta antica di Firenze
(1110-1273). Firenze, Cooperativa. 8". 110 p. — d) Ces. da Prato.
tiienze; cenni storici etc. Fasc. 1. Firenze, ChiesL 8*. p. 1-80. ä L. 1.
e) Qiov. Mini, niustraBione etor. dell* antaco caatello di Oaabooato.
Hodigliana. 8^ 882 p. L. 2,50. — f) Franc. Bonaini, IKplomi Piaani
e regesto delle carte Piaane che m trovaao a ctampa. Firence, Vieuaenx.
8". 120 p. L. 2. — g) Caati popolari della montagna LuoeheM nuse. e
annot. da Giov. Giannini. (Ganti e raoconti del po]>olo italiano pubL
per cura di Dom. Comparetti ed AI. d'Ancona Vol. VTTI.) Torino»
Loescher. 8^ LH, 384 p. L. 5. — h) Lod. Zdekauer. Studi PistojesL
Fase. 1 : Focaccia de' Canceliieri, condglio XVI di Dino di Mngello. Siena,
Torrini. 8". 73 p. I.. 2. |233
Die Veröffentlichung eines Codifp dipl. Pistojese wurde in
dt'i \ Hl -aimulung der Deputazione di st. patiia per la Toscana etc. am
Iii. März 1888 von L. Zdekauer beantragt u. von der Deput. genehmigt.
Zd.» mit der 0. Pistojas schon dnrcli frühere Arbeiten vertraut (vgl. Nadur.
156h), entwickelte den Plan, den er zn befolgen gedenkt, in einer Denk-
«chrift (Propoata alla r. deput. etc., 7 p.), die in den Atti der Deput als
Beilage anm 8. Bd. des A. stor. it. abgedruckt ist — Als terminus ad quem
aetst er das Jahr 1296, in welchem die Unabhängigkeit Piatojas zu Kudc
war. Die Zahl der erhaltenen Urkk. bis 1296 berechnet er anf c 10000.
Diesen gewaltigen, z. Th. zerstreuten Stoff gedenkt er in der |wold einzig
möglichen] Form ausführlicher Roj^esten vorzubringen. Von den Doec.
vor dem J. 1000 will er den vollstilndigen Text geben. Di.« einzelnen
ReirffHten werden zwar in chrono]. Keihe folgen, jedoch so, dass die ein/.elneu
rravoiitn/en fi singoli Ibndi) immer ein Ganzes bilden. Der Cod. Dipl.
Pi^t. wird sieh aut 4 Bde. zu 50-60 Bogen , resp. c 2000-2500 Diplome
i$tellen o. von e. Einleitong von 2-3 Bogen, u. ansfilhrlichen Indices (c.
$ bis 7 J)nickbogen) begleitet sein. Die Regesten des Cap.-A. der Oathedrale
St Zeno V. Fistoja sind, wie Zd. angibt bereits druekfertig. Diese, sowie die
Docnmente des A. del vesoovado wtirden Bd. I bilden. G. Fr. (2S4
Hittel'ltalien incl. Romagna. a) Statuti della societä del popolo
di Bologna, a eora di Aug. Gaudensi. Vol. 1: Societä deirarmi. (Fonti
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Nachrichten und Notisen Vr. 285-237.
533
per la itoria d*Ita]ia Yol in.) Roma, Fonaai 8^ 494 p. L. 12,50.
betrifft d. JJ. 1256-76. — b) Lor. Leönij, Cronaca dei vescovi di Todi.
Todi, Franchi. 16". V, 215 p. L. 4. - c) Introiti ed eeiti di papa Nic-
colö III (1279-80), antichifls. docc. di Hngua italiana, con notr» e indici di
Greg. Palmi*»ri. Roma, tip. Vatic. 8*. 169 p. L. 5. — d) (Jins. Fuma-
gnlli. Indirt; pei tomi I-X (1877-87) ihAV arch. della soc. Hoiiiana di st.
]>iitria. Roma. 8**. 117 p. L. — e) Gioac. Vicini, La rivolu/ione dell"
a. 1881 Hello ütiito roinano. Iiflola, Galeati. 8". XXIV, 454 p. L. 5. —
f) Uat't'. Cadorna, La liberazione di Roma neir a. 1870. Toriuo. 8".
610 p. L. 0. — g) Em. Lasi, Compendio di storia Aacolana. Aaooli. 8".
315 p. L. a,50. [2W
Uater-Italien tmd SicÜien. a) 6. Abignente, Le consaetadiiii
ined. di Salerno, (Stad. et docc. d. ttor. e dir. 9, 805-87). — b) Oiua.
Faraone, C^a^zo patria di Pier della Vjgna. Cajazzo, Yaglividlo. 8^
8v'0 ]>. L. 6. — c) L. Tosti. Storia della badia di Montecaaamo. IL Borna,
Pas(jualucci. 8". 851 p. L. 4,50. — d) Statuti del commune di Teramo
<lei 1440: teüto orig. pubM. da Fr. Savini. Firenze, Bar>iera. IH". VIII.
264 p. L. 4. — e) Vinc. I3iiiili, Monunionti stor. ed artistici degti Abruzzi,
con prefa-/. di F. Gi egoro v ins. Napoli. 1". 1002 p., con ailante di
225 tiiv. L. 200. — f) Oddo Bona ff de Mal Ilde, Storia popolare della
eitta deir Aquila degli Abruzzi. Lanciano, Carabba. 16". Vll, 'S^iS p. L. 4.
— g) Giac. Bacioppi, ätoria dei popoli della Lucania e della Baailicata.
Roma. gr. 8*. 750 p. L. 12. ~ h) Nie. Nieco, 61i Ultimi 86 amii del
reame di Napoli, Vol. I: Fraoceeco I, 1884—80. Napoli, Moiano. 16^
152 p. L. 2^50. — 1) La Sicilia iUnstrata nelle eoe graadi epocbe etc.,
diretta ed in parle scritta da Boa. Salvo Di Pietraganzili. Vol. I,
Faac. 1-12. Palermo, Salvo. 4". ].. M92. ä L. 1. - k) G. Pitre,
Bibliot«ca delle tradizioni popolari siciliane. Vol. 14-18. Palermo. 16".
ii T-. .j. - 1) 0. Galatti. La rivoluz. e rassedin di Messina, 1674-78.
M's.sinH. 16°. 31.'i \>. L. ;J. — m) A. Salinas, Le luouete delle antiche
citta di Sicilia. Fase. 7. Palermo. 8". L. 6. 1280
pQleB« a) Eüne Entgcguung auf die dentBcbeB Kritiken seiner Geachiehte
der Slaven (Bd. I. Krakau. 1888. 8^ VII, 582 p.) gibt E. Bo gut! aweki;
Hutoiya Slowian pmd tadem w Berlime. Krakau, Gebethner. 22 Krenaer.
— b) Im gleichen Verlage erschien desselben Verfassers: Historya Polski.
8". VII, 251 p. IV2 fl- — c) Die Werke des Historikers J. Szujski sind in
der neuen Auflage vollendet» — d) Das dritte Heft von A. Sozanski ist
erschienen: Wyklad i)o1ityc7nei geogrnfii. rzadn i administracyi dawnej
Polski przy koncu istnienia lalcfjo pansiwa 1H48-1772. Krakau, .Selbst-
verl. 8". p. 119—182. 75 Kr. — e) Der XIV. liand der 8criptores renim
polonicarum enthält die Fortpetzuntr des Diarium profossae ^. Bur-
barae. Herausgeber ist Prof. Ch o l k u w 8 k i. Krakau, Akad. 8". XV, 366 p.
— f) Die Zeitschrift Wiste, Redacteur J, Karlowica, die in Warschau
bei H. Aret ezeeheint, entbftlt Artikel fiber die Weicbselliader. Sie steht
im dritten Jahrgang und kostet viertei;^lieh 1 BubL 80 Kop, — FOr G.
des di Ordens: g) F. Konecany, PoHtyka xakonu niemieddego w
5B4
Kachriehlen and Notisea Nr. 237—240.
latach laS'J i 1390. Krakau. Gebethner. 8**. H.' j>. 80 Kr. — Lithauen:
b) M. ötankiewicz. Hibliugraiitt litewska od 1547 do 1701. Krskma,
Gebethner. 8". XVI, 74 p. 1 fl. (E.« ist dies das zweit« Heft .^^-jm
bibliographischen Siudieu über die Lit. Lithaueiis.) — Gnesen-Poben: i) A.
Lew ick i veröffentlicht im Kwartalnik hutoryczny (HI. Jalueg. BfA 1
Lemberg, Verlag der haetor. Oeeelkch.; jAhri 5 fl.) e. Studie: Slanaia
Kasimiena o poqrikiaie bidrapitw kununekicgo i diebuAekiesD db aidn-
dyleesyi gniefauenald^ (p. 44»-468). — k) Der PhsemdBik OMikowy (Lenbe«)
dmckt Briefe A. E. K os m i*n*s im Imafenden Jalugange «b. A. A. (fltS
RoBgland. a) UeUer russ. G.-Lit. beriditet J. Hartinov: RQH 44.
$80-92 ; 45, 624-83; 46» 616-2S. — b) N. Koatom&row, Bim 0. io
Biographien, Oben. v. W. Ben ekel. I: 10.— 16 Jh. Lpz.» Lerien. 560 &
gr. 8*. H. 8. — e) Anat LeroyBeaulien, L*einpire desTsars et leeRmMi.
III. Paris, HadMtte. 8^ Fr. 7,50. — 4) Eine beachtenewertfae Ree.
Bruckner, Die Enropäisirung Russlands (Gotha, Perthes. 598 S.) gab
ächiemann HZ 68, 181 ff. — e) F. Pierling, Papes et Tsars. dap.
docc nonveaux. Paris, Retaux-Bray. — f) P. ßrantzeff , G. des lithani^cheo
Reiches seit d. alt. Zeiten frtiss.]. Vilna. 8**. XTT »ino M. Ifi — r) ^ ^
Bilbasnv, Heziehgn. Russlandg zu d. dt. Machthaberii Irus."«.] Ist^r. Yi**iuik.
Do». 1H88.) — h) Eine wichtige Qn.publication sind die Berichte u. Bf-
.s'lilüH^e d. Senats unter Pet<»r !., hr?g. v. Dubrovine fniss] Bd. W
Petersb. 8**. 62ü .S. 1) A. Brückner, Zur Charakteristik K. Paui's, (Norf
«. Süd 1889, 331—51). — k) Emile, prince de Sayn-Wittgensteie-
Berlebonrg, Sonvenin et eonreepondatice. 2 Vol. Paris, L^. 8*-
k Fr. 7,50. ^ 1) S^m^noT, handelt Uber die Banembefreiong imter de»
Alexander II, Petereb. 1889. — m) N. L. Snworow, Spuren dee alten ▼ei*'
kathol. Kircbenrechts in d. Denkrofilem d. altmn. Rechte [nus.}. Jaradtv.
8". 234 p. M. 8. - n) Droajinine, Die Raskolniken am Don im 17. A.
[ru88.] Petersburg. 8*. IX, 335 p. — o) H. Dal ton. Beitrr. z. G. d. e\-ang.
Kirche in Russland. II: Urk.-bacb d. ev.-ref. Kirche in R, Gotha, Pertl>^.
8*. 429 p. M. 7.
P«nauli«B* Die Berliner Ak. d. Wies, emauita nm ord. JütgüMi
Prof. K. Weinhold in Berlin, zu corretp. die Profit K. v. Kau r er a
München u. H. v. d. Holst in Freibarg; desgl. die Münchener Ak. Prof
Fei. Stieve u. Dr. M. Lossen m oidenU., und Prof. Alb. Sorel iß P«"^
sowie Heinr. Lea in Pbiladeljfhia /u corresp. Mitgliedern. Die PanVr Ac. i«
Inscript. et Beiles lettres willilte Prof. K. Curtius zu Berlin zum auswart. Mil-
gliede mit 18 ^,'egen Ui Stimmen, die auf Prof. Tb. Moniinsen ti<'len.
Prüf. II. Bauiugurten in Strassburg scheidet Osteni IbyO aus sem^
likad. Lehrthätigkeit aus, um sicli ganz seinem Werke Aber Karl V. u
widmen; ebenso hat auch Prof. M. Bernays m München seine EnUHsnng
genommen n* siedelt mudi Earisruhe über, um Ibrtan üiiiiiulilifsnilrh
rariseh thfttig zu sein. — Aus andern GrOnden hatPtof. J. Pflugk-Hart-
tung seine Basier Ftofessur aui||s«g«>bea. Er hat infolge irun Hiahdljr
keiten, in die er mit der 'dortigen Stndentenishttft geialfaen tvar, eM^
Uebereinkommen mit der Regierung seine Vorlasui^en eingerteUt nad kM
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Nacbrichtoi} und Notisen Nr. 240—246.
535
z. Z. als Privatgelehrter in Gohlis. Vg). seine Schrift: «Mein Fortgang von
Basel' (Stuttg., Kohlhammer. 8^ 77 S. M. 0.80). [240
Berufen sind an die neuerrichtete Universität zu Freiburg i. d. Schweiz:
Dr. (t. Schnürer in München als ord. Prof. f. inn. C. dt si^l l'iivdor. Dr.
Frz. Joates in Münster f. JÄt.-d. nml W. Effmtuin in Miinstor für Kunst-O.
— Prof. Th. Kold«^ in Kilangen lehnte din ihm angetragen*' rnvfessur für
Kuchen-Cf. in (iöttin<^'eii al>. — Der Tünhi -lii.storikpr Dr. liciiu-. »Schuster,
ao. Prüf, in Wien, ix.iU) »lU urd. i'rol. ti. dl. IwicliU nacii i'iug, Privatdoc.
Dr. A. B. Schmidt von Leipzig als ord. Prof. d. dt. Recbtä nach Gie^sen,
n. Dr. 0. Erdmann» ao. Prof. in Breslau» als ord. Prof. für dt. Lit. nach
Kiel. Erdmann's Nachfolger in Breslau wurde Dr. M. Koch, bisher ao. Prof,
in Karburg. — Prof. Dr. W. Schum ist als ao. Prof. von Halle nach B^iel
versetBL Sein Nachfolger in Halle ist der Götünger Privdoc. Dr. W. F ri e d ens-
bürg. Derselbe verbleibt jedoch einstweilen bei der j)reu.s.s. histor. .Station
an Rom. — Das neu errichtete Extraordinariat in Königsberg (s. Nr. 115 a)
ist Dr. G. V. Below verliehen worden. — Dr. Ulr. Wilcken, bisher l'tivdoc.
in Berlin, ist als ao. Prof, für alte in Breslau anfjp.-tflH . cndlif h der
Kunst Ii ist oriker Dr. H. Holtziuger, Privdoc in Tübingen, zum ao. Prof.
emaniii wurdm. [241
ll.ii-ditirt haben n\i'h: Dr. W. Michitci iiu.- Hamburg für (i. in Frei-
buig i. Hr.. Dr. VV, .luduich aus Dresden (üi alte G. in Marburg, Dr.
K. Wasserab aus Troppaa ftir Nationalökonomie in München, Dr. K. J. Fuchs
aus Nürnberg für Nationalökonomie in Sirassbnrg und Dr. Ad. Hauffen
aus Laibach f. dt Spraohe n. Literatur in Prag.
Zum Vorstand der Berliner Üniv.-Bibl. ist Dr. W. Erman, bisher
Bibliothekar an der kgl. Bibl. ernannt worden ; zum Bibliothekar an letzterer
Prof. Dr. K. Schottmüller, der aber als Secretär ihr histor. Station in
Rom verbleibt. Dr. W. Altmann, Cnsto? :m dtr Bibl. zu Breslau, ist nach
Greifswald versetzt. Bibliothekar Dr. Ludw. Müller zu Straasburg i. E. er^
hielt den Profe<f^ortitp|. Geh. Refj.nith Prof. Dr. F. Wüstenfeld, Univ.-
bibliothekar zu Göttingen, tritt in den liuhestand. 1248
Kreimirchivsecretär Dr. (ieo. Hansen au« Müncht-n kuni als Krt ii*-
Archivar nach Neuburg a. D. Sein Nachfolger bciia Kr.-A. i.st Ueichsarchiv-
accessist Dr. A. Schmidt Dr. Job. Majerhofer, Secretär beim Kr.-A. zu
Bamberg, wurde zum Kieisarchivar in Speyer ernannt. In seine Stdle trat
ein Dr. Fn. Schneiderwirtb, bisher in Amberg (vgl. Naohrr. 167 > wo
flUsehliefa: Schneidewind), Dr. A. Bauch rückte zum Kr.-A.-8ecretär zu
Aroberg auf. — Dr. E. v. d. Nahmer ist aus dem Arohivdienst aus-
geschieden, um in die Redaction d. Köln. Ztg. einzutreten. [244
Bei den Mon. Germ., Abth. Lege?, i.st als nilfs.irhfitrr Victor Krause
aus Liegnitz eingetreten; für die Abth. Kpiütolae hat Dr. Ludo Uartmann
die von P. Ewald hffronnene Ausgabe des Ref^stmm <!rof.'orii übernommen.
— Als 2. Assistent \\urd*> an die histor. Station m Horn Archivassistent
Dr. Jos. Hansen aus Kobli;ui berufen. [246
Dr. C. Ger.sti'nberg. Oberlehrer am Andreasrealgymnasium zu Berlin,
iöt zumDirector de« dortigen Friedrichsrealgymnasiums ernannt. A. v. Heyden
zum Prof. an der Berliner KuuBtakadmie, und pr. Ed. Leisching, SecreWr
Dentsehe Zeitaelir. t. Geieldelitsw. 188». n. t. 35
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NftchmhCen und KotfMn Nr. 246—949.
des k. k. teterr. Mufteomf in Wien, anni DDoenten fllr Kimit-G. u Am
Knnstgewerbefchule zu Wien. f246
Prof. L. J. Lindenschmit. Leiter dee OntralmuMam» zu Main;,
feierte unlängtit das Fest seine'« ?0. Heliurtetag«« . P. PiutiG«Tn«- <^ B.
(lf>r vt rdipnstvdlle Bearbeiter der »t^erie-« ef-i?coponiBi*, am 29. S«pt.
goldenes l'ri. sterjiibilaum. Vgl. HPBU 104. 478-80. (847
Todesfälle« Aus Deutschland. Oesterreich. Schweir etc. .Km
17. Juni der Nationalöhonoru Dr. H. Bischof, Prof. an d. Uandelsak in
(•rai^ u. Docent an d. üniv. (achrieb: Sebastian Frank u. die dt» G.schreibaog.
Tübingen, 1857). — Am 2S. Joni in Bern der FtoL d. Fhiloeophie «u Xom^)^.
Dr. 8, G. Tr&cheel, 60 J. alt - Am 81. Jnli in GieaMu der Kimt-
historiker Prof. H. J. M. von Ritgen» 78 J. alt* bekannt beads. dnrA
«eine Reetaurirung der Wartbtu%. — Am 31. Juli KreiaarehiTar K. Korb
in Nenburg a. D. — Am 16. Ang. in Basel, 78 J. alt, d. Lit-hittoriker
Prof. Heinr. (je leer. — Am 28. Aug. in Waldbrunn der Alth.-Fomili€r
Dr. Chr. Hostmann aus Celle. — Am "29. Aug. in Freiburg i. B., 81 J
alt, der bekannte Heidelberger Orientalij»t Hofrath Dr. (i. Weil. Verf.
einer .'^bündigen «i. d. Chalifen. pinos Iif*ben Mohammed's. einer i^. i i-l r^i.
Vdlkcr » tc. — Am 1. »Sept. in \Vei8«kirchlitz der Kiichenbistorik^^r (- -ü-j-
stoiiuhiith ViuceuÄ Haeak. 77 1. alt. — Am 3. Sept. in Kissmi.'Cii a«T
Prof. an der Berlinei l niv, Dr. J u 1. Weizsäcker. 61 i. ait. V gl. li«
Nachruf an der Spitze des Heftes. — Am ö. Sept. Beichsiutüiivpraktikaat
Dr. Alex, Bote in liQnehen (1886 DiMk Hb. d. KirebenlcilieB d. itant
Kaiser). — Am 17. Sept. der Oottinger Kiroheahittoriker Coneiatorialxaik
Prof. Dr. H. F. Reater. 72 J. alt. Za eeinen Hauptwerken geMra: <*.
d. Papste« Alexander III. etc. (2. Ausg. in 3 Bdn. 186(K64); G. d. rslig:
Aufklärung im MA. (2 Bde. 1875-77); Angostin. Studien (1887). - An
.30. Sept. in Ansbach Justizrath Haenle, Forscher auf d. Gebiet tränk.
G. (u. a. ein Aufsatz üb. Heinr. Topler im .IBHV Mittelfrnnken — Am
5. Ort. in Görz Geh. Kath Frhr. Karl v. C/örni»;. J. alt. Statistiker
II. Ethnograpli, — .Am U. <>ct. /.u Frei8in<,' Kr/l» Dr. .'\nt. v. Stfuh'-I-».
um <I. vcrciifMt (luirli ilif l{(.'.*<rbreibiing <\. Diocfsc Augt^biir^ (s. Bil'ltoirr. |
Nr. 41711. Am 10. Oct. der Kuu.sthiätotiker und .^rchäolog Prot- H
Heydeniann in Halle, 47 J. alt. — Am 29. Ort. der Literarhistoriker
u. Orientalist Prof. Rieh. Gosche in Halle, und der Kansler der Mr. |
Tübingen Ffof. G. Rflmelin, dessen Tielseitage liter. Tbitigkeit (Reden a \
AnMtse, Shakespeare^tudien) audi histor. FVagen streifte. fM6 '
Während diese Zeilen eomgirt werden» trifft die Nadiridit von diai
am 17. Dee. erfolgten Tode Wilhelm you Giesebreobt's ein. {MBt
Im Auslande: Am 5. Dec. 1888 G. B. di Sardagna, 60 J. am
tenei. u. trentin. G., besds. Kriegs-G. verdient (vgl. R stor. it. 207-><t. -
Am 8. März in Lausanne, 66 J. alt. Henri Carranl. Localhii't. fBr <tie
franz. Schweiz. — .\Tn 4. April in Sarzana .Auj? Heraedr. ?2 ^
.Archiiolot? u. Numisinatikt i'. lif\-»ls. t. die Provinz Ma«sa. Nachmf v >toiiA
B. A. stor. it. 3. 494-6. — Am 4. Mai Will. H. Simcox, {40 J
(Arbeiten zur ältesten Kir< heti <i. u. angelsfichs. G.). — Am 2>< Mai in
Movara Ant. Rusconi, Novar. Localhistoriker. 60 J. alt. — Am ;^9. JsB
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Nachrichten u. MoUi&tjn Nr. 249. Antiquarische Kataloge.
537
iiilb. (iovi. 62 .S. alt, uiüpr. Mathematiker, Verl", v. Öchiiltcu l. (j. d.
Physik etc. (Galilei) » zuletat beiGhSAagt mit e. Ausg. d. Werke Leonardo
da Viiici*8. Nachruf t. Intra s. A. stor. lomb. 16, 748-54. Am 3. Joli
in Paris Edm. Oongay. 71 J. alt. (Arbeit«! beeds. a. franzOs. G. d.
16. •Ib.). — Am 8. Juli au Manehesier Charles Hardwiek. 72 J. alt,
Localfoncher f. Lancaebire, edirte auch Thomas de Bimbam« ffiet. monasi.
Auguxt. Cantuar. schrieb e. Kirchen-G. d. Reformation. — Am 16. .luli in
Paris der bekannte Literarhistoriker M. K. Charlo» Nisard, 81 J. ult;
mit der dt. (r.forschung berührte sich in d. letzten Jahren seine Beschäf-
tigiJnj? mit Fortunat. — I m dieselbe Zeit in Grindehvald der fi-tihere brit.
(iesandt«' Mr Fr. f>. Ad•attl^. mit (^untiin^hatii V(»rt. ciiifa Werkes üb^r di»*
Schweiz (s. Bibl. 4222). Am :',u. .luü Baron .1. d-- Witte. 81 J. alt. liervor-
ntgender Alth.-Forscher. Nuiui^uiatiker , üuch l ebersetzer v. Moiniiigen's
röm. Müuz-G. — Am 3. Aug. Walf. D. Selbj, 45 J. alt, Archivar am
Kecord Office in London, £ditor Inventareu u. Urkk.*Bfiehem, seit 1884
Redaeteor des Genealogiat — Am 8. Aug. H. de Fontenay. Localforscher
von Autna, beeda. Ober E|>igr»pbik. — Im Sept. A. Du Boys. Verf. der
Terscbiedenslen bist. Werke, besde. sur Rechte- u. (engl.) Kirehen-G. — Am
8. Sept. in Stookhohn 0. v. Peilitaen, Arohivar am Reiohearcbiv, 67 J. alt.
— Am 12. Sept. zu Massy der bekannte franiOs. Historiker N. D. Fustel de
Cloulanges. 59 J. alt, Mitgl. d. In.stituts. vor 1870 Pi<»l. in Stransburg.
Hauptwerke: La cit6 antique (1864) u. Hist des instit, judit. df l'anc.
France (seit 187.5: vgl. Hibliogr. Nr. 1984). EiriPn Nncliruf Monod's
HH 41. 277 85. — Am 28. Nept, General Ka i dli»' ri.»- um Ktlni' j^raphie
Alrikas. bfsd?«. Hiicb durch }«eine 8ammluii>^ innaid. luüclnitteii scrdient. •—
Am 17. IJct. Nie. Guwrilew itsch Tscherny schewskij, lus.«*. .'üuniulist
in Ssaratow, zuletzt mit üebersetzung d. Weber sehen Welt-G. beschäftigt.
— Am 28. Nov. Friedr. Pesty, 06 J. alt» duröh G. mehrerer Comitate u.
ein Werk Uber die rereehwundenen alten Gomitate (1880-81) um ungar.
OHa^G. aehr verdient. [240
Anti«|uarieehe Kataloge.
Nach Mittheiiuugeu von W. Koch in Königsberg.
Th. Ackermann, München. Kat.
■'fs*2 (iesch., Geographie, Reisen etc.
im Nrr.
Joe. Baer, Frankfurt a. M. Kat.
240: Nordwestdtld. 686 Nri. - Kat.
250: G. Prankreichß «»*Mt d Revol.
981 Nrx. — Kat. 254: Werke üb. die
Balkaahalbiasel. 586 Nrr.
L. Bamberg, Greifswald. Kat. 83:
Geschirht^^. 1564 Nrr. - Kat. 84:
Geographie, Reisen, Atlanten. ;^2Nrr.
C.H. Beek, NOrdlingen. Nr. 190:
(r. Dtlds.. Oeeterretehi u. d. Schweiz.
2890 Nrr.
F. A. Brotkhaus, Leipzig- Kat.:
'!. nebst Hilf8wiss«'n.seh. f)()()4 Nrr.,
darunter 1240 Nrr. »pecieil dt. G. —
Kat.: Geographie. Ethnogr.. Reisen.
1844 Nrr. ~ Katalog: Hi«i Flug-
blätter des Hl.- 19. Jhs. :W87 Nn-.
B. Ualore. Veneaia, Cat 17: Bibl.
Vmieciana. 8toriemunicipal].907Nrr.
Cb.Fonteyn aine, Louvain. Cat.3:
Livre» aneiens : [darunter sehr viel G.
u. Geogr.j. 2606 Nrr.
A. Graff, Brauasohweig. Ni^ 30;
Gesch. 27 F. - Brunsvioenaien u.
Uanoverana. 14 S.
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5S8 Antiquarische Kataloge. Eingelauteue Schritten.
8. Kende, Wien. Wiener ftntiq.
Büchermarkt. Nr. 10-12: Yieiinenwa.
Auatriaca et' . fi48 Nrr.
A. Manipe, beriin. Kai. 20: Mili-
tam, darunter ca. 1400 Nrr. O. n.
&ieg8-G., meist Dtlds.
G. Müller, Bpm. Kat. ;iO: G. u.
Hiographien. 1331 Nrr.
Otto. £rfort Kat. 397: OeMh.
2^77 Nrr.
L. Ros»> n t h a 1 , München. Cut. 57 :
Bibl. slavicu. Vll; .Iconographie «le
laPologne. 12UNrr. — Cat. 58: Bibl.
hIuv. VIII: Iconogr. de la RuMie.
IÖ46 Nrr.
R. Sattler, BAunedkweU. KalSS :
G. SchleaieoB u. d. beiden Laoaitien.
271 Nrr.
H. W. Schmidt, Halle, kat. 53^:
Tflrk«, Holdav n. Walachei, Aegyp-
tiaca. 10 S.
H. Siebert. Berlin. Kat. m:
Gesch. IL Abth.: Ailg. G. — Kai. 193:
Oeich. ni. Abth.: DUd. i. AJIg.; div
einz. Perioden d. dt, G. 1281 Nrr.
W. Teller, Prag Kat. 131 : Bo-
hemica, Moravica. blavica. 78 S.
A. Ünflad, Zürich. Kat. 142:
Helvetica. 10260 Nrr.
P, Vergani, Milano. (' ' *:
Libri antichi e modemi 1781 Nn.,
worunter 450 Nrr. ftcscli.
K. Th. Völker. Franklurt a. M.
Kat. ICti: Biographien, Bri^wediMl
u. Memoiren. 1406 Nrr.
Weiler, Bautzen Kat. 137: Au8^e^
deutsche u. aussereurop. G. 880 Nrr.
Elnfrelanfene Sehiiften. Annalen d. biet. V. f. d. Niederrheb 48
u. 49, 8. Bibl. 4103. — Archiv f. Frankf. 0. u. Knmt (vgl. Eibl. 144).
3 F. II. — A. d. V. f ^whi^-nh. I.dk. (Bibl 43r)l>). 22, 2. — A. d. bist. V.
V. ünterfranken 32, s. Bibl. 4101. — Blasendoilf, Blücher als Gutfibesitzer,
B. Kbl. 5062. — Bachholz, Die Mesoolanze des M. Siminetti, s. Nachrr. 233b.
— M. de i (f hton, Card. Wnlsey. Tionil., Maciuillan. — Dibolius. Kin-
führg. .1 IM i. Dresden, 8. Bibl. 4870. - Fr. Dietz. Die polit. stetig, d.
dt. StÄdte 1421-31. Giessen, v. Münchow. — Domeier, Abset/.g. Adolfs
V. Nassau, s. Bibl. 2896. — Ebert. Allg. G. d. Lit. d. MA. (Bibl. 1198). I.
2. Aufl. Lpz.. Vogel. M. 12. — G Felix. Die fianz Revol. Lpz.. Spamer.
— Fiake, Forschgn. z. G. d. Koustuuzer Uoucils, ä. Bibl. 4776. J.
Oairdner. Emrj VTl. Lond., Macmillan. — B. Geerds, Daa CMiroB.
Sundense. Berl., SitteulVlii. - G. H. Gengier. Beitrr. z. Rechts-6. Baientt.
I. Erljjn. u. Lpz., Deicliert. M. .'i (ireen, G. d. « ii^I. Volkes, s. Narhrr.
141c. 2 Bde. — J. R. Green, Henry U. Lond., MacniUlan. — M. Hoff-
mann, O. d. freien n. Haneeatadt Lflbeok. t. Lüb., Schmenahl. — Jahr-
buch f. Münch. G. (Bibl. 4276). III. Bamb., Büchner. .Tb. f. lothring.
G. L, 8. Nachrr. 213 Inventare d. Prlcf Stadt-A. (Bibl. 76). U -
John, Kölner Rheinzoll, ». Bibl. 2993. Köln, Hoisser^e. — J. Kaut mann,
üeb. die Anff. d. Bundes d. Adlichen a. d. Bildersturmes. Bonn, Behrendt
M. 1. — Kd. Krause. D. VVeissenburger Handel 14«0-150r,. Greifsw.,
Abfl. — Landau. G. Karl'« VI., s. Nachrr. 2281. — Mahrenhoitz. G.
d. 1. trnnz. Revol., s. Bibl. 2498. — Merx, Th. Münzer u. H. PfeiflFer. s.
Bibl. 4854. — Chr. Meyer, Die Herkunft d. Burggfn. v. Nüniberg. Ansb..
Brügel — Mittheihinpon .1 V f. G. Dresdens (Bibl. 1326). 9. - M
a. d. Kölner Stadt-A. (Bibl. 4112). 18. - M. d. niedcrlaus. Ges. f. Anthrop.
u. ür-0. (Bibl. 1322). 5. — M, d. V. f. G. Nürnbergs (Bibl. 1468). 8. -
M. d. Alth.-V. f. Zwickau (Bibl. 3988). 1 u. 2. .L Morley. Walpole.
Lond., Macmillan. — J. B. Nordhoff. Haus H"t - tc. Nord Westfalen«.
Stuttg., Kngeihom. — Th. Pyl, Beitrr. z. rügisch-pomiu. Ivunst-G. 2. Greüsw.,
Ak. Bndih. — Ringhols, G. d. Stim Einsiedeln, s. Bibl. 1547. —
Schriften d. V. f. meining. G. u. Ldk. (Bibl. 4996). 1-7. — Sige-
boto's Vita Paulinae. hi-sg. v. Mit7.?rhke, s. Bibl. 2825. — Das Freiberger
Stadtrecht, hrsg. v. H- Ermisch Lpz., Giesecke u. D. (Forts, s. S. 5^.)
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Bibliographie zur deutschen Geschichte
Gruppe I— III: Literatur von Mitte Juni bis finde September 1889.
Lfearbeiiet von
Dr. Oscar Hasslow u. Dr. GuataT Sommerfeldt*
Y«rfe«««rkva9* Betnlt;« Anonluaug und BenuUun^ dflr Biblio^aphie Vf>rgl. Vor-
bemerkungen im 1. u. 2. Hoff . Zum Niu hsclilag« II hpachte man die Columnentitel (über
den Seiten links die Nrr., iei lit& luhult und ürupponeinÜioilung). Bei Wrwpisongen auf
friihere Hefte sind Krr. 1 — 17^«; in Heft 1 zu Buchen, n&t—'m;' in HeW i;ti78— 449S in
HeH 8. Unsere Nummern and Verweisungen führen nur die )>eidcn i)'t/.t«-n Stellen »n,
wenn die Hantierte and Taaseude «ich unverändert wiederholen. — ErsebeiitungiUahr ist
\H>i9, wenn nichts andms bi^merkt ist. — Dan Abkttnmnstvvnseielndttii «. «ied«r »m
Hchlan.
L Allgemeines.
i. GetcMchtsphilttsophie, Jfe*
$hodik, GeschiclUe der Oe»
schichtmviHsetischaft,
ti.-niUoB. n. »U««meine Stn&Udebre -um-»? ;
UmoiIb (ll«tlHMUk) d. O.-Wiw. n. d. Unter-
rieht« 44fl8 1503; Oesch. d. G.-Wiss., Biogra-
phien V. Historikern etc. 4&04-11.
Labriola, Probleme, e. Nr. 1 u.
1758. Ree: PLZ 10, 787 i. (Bern-
heim). [4494
Tomanek, Ed., Analo^'i«- in d.
U. (Z. I. d. Healecliulv^. 14, Hit. ti.) \\ib
Staamler, R«il., 0eb. d. Methode
d. geschtl. Kechtstheorie. (Fettg. f.
VVindBcheid Halle. Niemeyer.
8°. 63 S. w iiec.: Philoß. Mtekiie.
25, 497 (▼. Kries). [9(5
LA^-Bruhl. L, La theorie de l'^tat
dftns Uegcl. (öep. a. S^ances et trav.
32. 16-85 J Paris, Picard. 8^ p. [97
Zur 0.-FMtoiiop1it<> vgl. Nr. .*»W5-«».
Winter, 6eo., Gei>cliichte u. Politik.
(\-j.-,,hr. \-l'K -2^. \\\ 172-^.^.'* [98
Kollewijn Nz., A. M., L)e geschie-
denis als leervak. Ainersl'oort, Slo-
thottwer. g* 4S 8. Fl. 0,40. [4499
Fredericq, P., De renseignem. snpCT.
de riiist. et de la geogr. en Hollande.
(Sep. a. K. de Tinstr. publ. eu BelK-
32.) Gand, Van der Haeghen. 8*.
24 } [4500
-X- Adams. M idv of liigt.. .-. Nr. 30
u. 1790. litt.. MlüG 10, li-50 7 (Pri-
bram). [4501
Barieis, Zweck und Atisw.iIi! des
Unlerr.atoiies (s. Nr. 17^4). Forts.
(Rhein. Hll. f. Erziehg. etc. Uft. 3). [2
Riiray« Hab., Der C-Unterr. a. d. *
o^terr. Millel-i liulcn. Wien, Hölder.
^^r. 8'\ 35 Ö. M. 0.60. [8
Zur allg. Methodik d G. vgl. Nr. 3486.
3571. 4368: Sl 44140.
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540
Bibliographie Nr. 4504—4553.
«3f Broglie, Uabillon, h. Nr. 1802.
Ree: Bull. orit. Nr. 5 (Perato);
BECli 50. 114-6 (Lt'fevre-P.); Bibl.
univ. 42, »iöT-OO; DLZ 10, 585-7 (F. X.
(K ra u s); HZ68, 364 ( Prib r» m). [4504
Lorenz, 0., Zum Uedächtn. Schil-
lers hist. Lehramt in Jena. (Vorlr.)
Berlin, UerU. gr. 8^ 26 S. M.0,80. [5
6ieMbr«elit, Nekrolog auf 0otth.
Vict. T.ei hler u, Joh. v. neilmann.
(SBMAk 811 f] u. .'nO-3.) [6
Zwenger, F., Karl Herquet^ Nekro-
log. (Hewenid. U, 151; 166; 182.) [7
-if Loersch, Zur Eriimerg. an A.
V. Reumont. s. Nr. 1801. Hec: Dt.
Waran. le 2- :532 f. [8
ienttch, K., IgiiAB V. Döllinger.
(Gegenw. 35. 117-9.) f1>
Bourdeau, J., Vn apotogiste de
r£tat prussien: H. de Treitschke (R.
d«a 2 moiide» 98, 806-32.) ^ Vgl.
ßerrp? (Allg. conserv. lltSOhr. 46,
»41-8 u. 1028 37.) [10
HaHwfg, 0., Michel« Amari. (Dt.
Rj^. 15. HI, 4:^-47.) [11
Zvr O. d. li.-WiBft. Nr. 3US. iM.
4MH0. ISSAf.
)i» LUertUur- u, Queltenkunde,
Bibliogrspbie und LiteraturiKimde 4.'>I«-15;
Bibl.-wewn (Kataloge) and ArokiT-
WMen (Repertorian) 45fif-M.
Jahresberichte d. G.-WiBsenschatt
(8. Nr. 46: 1807 «. 2708). Bd. IX:
XVI, 164;363u.46S"S. M.2r,. ^Rec.
V, Bd. VI: Giom. stor. d. lett. It. 11.
285-7; Bd. VII: EHR 4. 566 i'.(Boa8e);
Bd. VIII: MHL 17, 213-5 (Reth-
wisch); CBl 1101 f,; Polyl). 30,
354 f. [4512
Pastor, L, [ Bericht üb. dt. G.-I jt. 1 :
RQH tt;. 2^ii-dX [13
Ottenthai, E. v., [Her. üb. dt. Lit. /..
lua. ital. G.J: A. stor. U. 4, 60-76. i 14
Ravne de« questiona hietoriques;
tables des tomes I-XX u. XXI-XL
(1866-76 11. 77-86). 2 Vol. Paris,
Palme. 8°. 367 u. 254 8. k Fr. 10. [15
Special bibliographien vgl. Nr. 39S8. Aohb;
76; 76.4l44:4«;80;Mk;nd:e.48lom;»og:
96f.; 43 e: 48: »4-8«; «<li. 4801b; 34; 53b
Centralblatt f. I?ihlw. s. in VII.
Bartsch, Die altdi. Hbs. d. Univ.-
Bibl. in Heidelberg. Ree.: Ana. f. dt.
Alth. 14, 222-4. fl6
Staender, Joa., Chirograpliorum in
regia bibl. Paalina lIonaatenenBi
cataiogus. Bresl.. Koeboer. gr. 4*.
XIX, 197 S. M. 12. *Rec.:CBl. r
Biblw. 6, 368 l". (Brambach); GGA
858-62 (Gabr. Meier). [17
Hayn, Hugo, Theeaani« Kbrorom
Phil. Ptister, Monac. ; catal. bibl. solec«
tae. Münch., Uebelen. 1888. 8<> VIII.
603 Ö. M. 20. ^ Hec: DLZ 10. 7 (L.
Mfiller); CBl. f. Biblw. 6, 88 f. (18
Paolf, C. , Codiri .\sbnrnliaiuiani
detla r. bibl. Med. Laur. di Firenzf.
I, 2. Roma, Benrini. 1888. 8*. p. 81
bi8 160. L. 1 (W
Caatellani, C, i ms3. contpn »
colle». Phillippa in Uheltenham. (6ep.
a. A. Veneto 87, 199-248.) Veneria, Vi-
sentini. 8^ 50 p. Fr. 1,50. ^ Ree.:
W. >Uir. It. 6. 619. RC 28. 325. [20
Catalogiie g^n. des mse. des bibl.
pabl. de France (vgl. Nr. 1819 n. 2719).
DcparUmenlü. T. V, VIT. X u XII:
XII. 545; LX, 807 ; .557 u,XL,423p. [21
Vgl. Nr ».IM 36«; 9«.»R. ST«5|f. tHOl.
4»Di. .
"3f Inventare d. Frankf. .Stadt A !,
8. Nr. 76 II. 1823. Hec: WZ 8, 168 ff.
(Fester). fK
Thöme«, Die vatic-. Kataloge d. Ps
iHtirtM (Katholik 1888, 512-36.> f?^
Arduini, Fr., Inven^io deil' &. com
di Qnbio. (8ep. a. A. alor. per l«
Marche e TUmbria IV.) FoligDO,
Snlvati. 8'. 66 p. (W
Vgl. Nr. ie»»-STOt. 40<4; e»; Taf; g. K;
«8; «0; «7, tlltb; 38; «Ib-h. «818. i«T5.
.V. J^nivertmlgeschicM^'.
«Ranke, Weltg., s. Nr. 1831 u.2721.
Hec: Dt. R«. 15, 154-6 u. 16, 313-5;
RQH 46,286 r. (P a 3 1 o r) ; GBl 1508. (25
WeltoMChlchte, Allgem.. v Flatiir
etc (8. Nr. 1832). Lfg. 106-115. [SJÖ
Weber, Allg. Weltg. 2. Aufl. (s. Hr.
84 u, 1828). 105.-112. Llg. (Bd. XIV
S. 865-959: Bd. XV, 1, 742 S. n. B<i.
XV, 2 S. M12.) # Hec. v. XIII u.
XtV, 1: 611. f. d. baier. Ojmnw. 25,
304*' ';«;-71 (Mark hauser). [27
Jäger, Weltg. Kr. 86 u. 1836).
13.-Ui. (Schi.-) Abiu. CBd. IV: 717 S.)
Ree. : DLBI 12, 55 (L a n d w e h r). [28
Wpiss. J. B., I.ehrb. d. Weltg. IX. l.
Graz. Slyria. gr. 8^ VII, 770 S. M. 10.
^ Ree: Lit. Rs. 15, 307 f. (Haas). (20
Cantu, Ges., Sterin utiiv. (s. Nr. 87
u. 1837). Diflp. 141-52. (T.IX, 1-^2-
X, 1-64.) - Ot. Uebersetag. v. Mor.
Brühl, bearb. Febr. 3. Anfl*
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1, l''6. AUgemeine». — II,
Llg. 1 (Bd. I, 8. 1 176). Regensburg,
V.'rl.anst. 1890. 8". M. 0,80. [4530
Stöcker, Herrn., G <]. ma n d.
Neuzeit vom 1. Aulireteu d. üerm.
bis t, Brriditf . d. dt Reiehw. Httneh»
12. MA., AUgeiii., üraeit. 541
Franz. gI .8^ XII, 5208. M.4. * Hand-
buch für d. Lehrer. [31
Qalleria stör, iinivers. di ritratti
(vgl. Nr. 1839). Disp. 31-43. [32
AUg. hiütor. Lexii« s. in den Nadur.
n. mttelalter.
Scbra, W., Publicatioii'^ * n Alh-
magne relat. ü l'hist. dn MA.. 1880
bis 1887. (RH 36, 163-84: 40, 354-72;
41. 874-400.1 [4588
Scriptoree rer. gerni. in usum schol,
(Vgl. Nr. 1841): Thietmari chronicon,
8. Nr. 4647. [34
6eaohloMMlir0lliert Die, d. dt. Vor-
zeit (s. Nr. 91 u. 272"). a) Lfg. 85
s. Nr. 4751. — b) 2. liesamnituupg.
Bd. 22 8. Nr. 4594. * Ree. v. Bd. 13
bis 16: HZ 62, 303 (Schnitze). (35
Mas Latrie, comte de, Tri^sor de
chronolog., d'hisU et de geogr. pour
r^tnde pt Vemplol des doec. du MA.
Paris, Palmr. fnl. VI p., 2304 col.
Fr. 100. ^ Hei:.: IMl 10, 454-6; BECh
50. 262-4 i EHR 4, 770-3 (Mul-
linger). (86
P^ugk-Harttung, Hittelalter (s. Nr.
18471. I (Allg. Wt-lt^, IV). .520 7B1.
Ree. ; DLZ lü, 1466 1. (K a u f ni a n n).
# ElekM, Ha. Weltanschauung, s.
Nr. 96 u. I8:r,. Ree: HZ 02, 101 8
( B e r n b a r d i) : Tl» LZ n55 6 1 ( K . M ii I -
1er); Lit. Hß. Nr. 1 (R a tüin ger); Z.
f. Yölkerpsyeh. 19, 827-34 (R. Leh-
iniVt;ii), [38
Wessel, F., Lein li. d. O. f. d. Prima
höh. LehranBlalt^n. Th. 1: Das MA.
Gotha, Perthes. 8*. XII, 236 S.
-K- T.ehrstolT fast an reichlich, aber
uberistchtlich angeordnet. — Ree:
DLBl 12, 102 (Bender). (39
Vgl. daxa aUff. Wexke in Orappe IV.
2, Vrzeit u, FöikertvamU^runff,
Oam. UneitiMO-60 : BerühiK. m. d. Btaieni
(KTi«e«n.T»m.B«tledelg.) 4^61-70: Klrdipnf?.
Udewig, F., [Llt. d. J. 1886, l>Hr.]:
Germ. Urzeit bis z. Ende d. Volker-
wanderg. (JBG Bd. 9. H, 1-11.) [4540
ZaebwiChe, P., Die vorgeschichtl.
Burgen M. Wälle i. Thüringer CJeotr.-
Becken. (Vorgeach. Altiih. d. Frov.
Sachsen I, 10, vgl. Nr. 103.) Halle,
Henri.';, fol, 26S. in. 16 Abb. M.IO. [41
^ Oppermann, Vorgeschichtl iclie
Landesbefestigung im alten Sachsen,
s. Nr. 104 Q. 1858. Ree: AZtg Beil.
Nr. 172 [42
Fressl, Joh., DieSkythen-Saken:
d . Urväter d. Germanen. Münch. 1886.
Hec: Ae. Nr. 896. 10-12 (Blind). [43
Henning, Rod., Die dt. Runen -
denkmäler. Strassb.. Trübner. foi.
VII. 15»; 8. M. 25. f44
Rydberg, VIkt., Teutonic mytho-
logy; transl. from the Üwed. by IL
B.Anderson. Lond., Sonnensenein.
8". 718 p. 8h. 21. *Rec : Satnrd.
R. 67, 713-5: Ath. Nr. 3222. 121 f. [45
Bugge, Sophua, Studien üb. d. Ent-
•tehg. d. nord. Götter- u. Helden-
sagen; übers, v. 0. Brenner. 1.
Reihe, 3. Hft. Münch., Kaiser. 8*.
S. 289-590. *Rec.: Litbl. f. gen«,
n. rom. Pbil. 10, 205-10 (Golth er);
Si.tnrd. R 68, 47; ThLBl 405. [46
Grimm, With., Die dt. Heldensage.
3. AuU. V. R. Steig. Gütersloh,
Bertelsmann, gr. 8*. XXIX, 536 S.
M. 8. -Sf Ree: OGA 598*7 (Edw.
Schröder). [47
Heinzel, R., Ueb. d. Wallhersa^e.
V^^ien.Tempsky. 8*. 100 S. M.1,40. [48
4{> Knoop, 0., Die dt. Wültlier^np^e
u. d. poln. Sage v. Walther u. Hei-
gunde. Ree: An«, f. dt. Alth. 14,
241-7 (Antoniewicz). [49
Golther, Volkslieder v. Sigurd (s.
Nr. 1869). II. (Z. f. rergl. Lit,ü-. etc.
2. 269 97.) [50
Reiche, Fr., Chronologie d. letzten
6 Bacher d. Amm. Marcellinus (Dias ).
■lena,Dabia. gr.S^ 76 S. M.0,80. [51
Mommsen, Th., Die ä]ie,=te H.-^. d.
Chronik d. Hieronymus. (Hermes 24,
393-401.) (5fi
^ Dahn, Hermannsschlacht, s. Nr.
1872. Ree: N. phiL R«. III (Dünrel
mann); Phil. Wschr. 9, 936 iT. (Geo.
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542
Wol fl) : WscIirKPh 6, 1057 (v. Hob
den). (4558
^ Schierenberg, Kriege d. Römer.
8. Nr. 1 14 u. 2736. Ree. : HZ Ö2. 2H8 f.
— Dazu auch bchierenberg. Da«
Rftthsel d.TftnMSchlacht. (KBl d. Ges.
f. Aiithrop. rtr. IM. 1^ Xr. 10 ) (54
^Knoke, Kriegszuge U.üermaDicus.
8. Nr. 118 n. 1876. Ree.: Phil.Wachr.
9. 499-506; üb. d. Naclitr.: Phil. Rs.
109-11 (DiinzelninniiV WfichrKPh
6,48^-8; HC 27, :i25(UagnaO: Hll
f. haier. Gymnw. 25, 427 f. {-^b
Knoke, Fr., Der ßer. d, Floru»
iilj. d. Varusfi( lilacht. (Fleckeiseii 8
Jbb. 139. 361 8.) [56
Oeppe, Aug., Der Tag d. Varus-
8. 1,1: I I I Bonner Jbb. 87, 53-9.) (57
# Höfer, Varusschlacht. 8. Nr. 117.
Ree: CBI 909 11: RH 41, 168-71
(Licrivain). [58
Conrad, Mark Aurel »Markoinn im t^n-
krieg. (Progr.) Neu-Ruppin.4". 2 1 6. [59
Weltkarte d. Castorius,?. Nr. 122.
Ree: Z. f. ost. Gyuin. 39, 1109 13 (To-
ni n P <■ h e k) ; HZ 62, 95 f. (C a u e r). T^O
^ Schneider, Heer- u. Uaudelswege
d. Germanen^ e. Nr. 1880. Ree: Phil.
Wechr. 9, 1 005 (C h a in b a i u ). [61
Näher, Rom. Mililü rst rasten . 5.
Nr. 124. Ree: MIIL 17, 232 1".
(Liebenow). [62
Conrady, Erlbrschg d. rom. Lime.s.
(Mitl)»l) d.V.r hr«.G. i8ss.:57 n« )fH:^
<yC- Bequet. La lielgitjue hv. ei pend.
le.'i invas. des Francs, s. Nr. 4083.
Ree: Bull, de l ac. des »c. de Belg.
15, 991-5 (VV auters). |64
Neuss, H. vao et J. A. Bamps, De-
couverte d une villa hel^fo rom. sur
la limito des cnmni. (te Neerhaeri-ii
et de Reekheim. (.Öep. a. Bull, des
comm. rov. d*art et d*arch. 27, 325
bij> 374.) Brüx., BaertH)en. S». [65
Wolf, F., Cast-ll Alteburg b. Köln;
gesch. Denk mal d. äU. Römern, a.
;h. Köln, Dn Mont-Schaoberg. gr. 8*
III ^ *, T:i\Y. M. 1,60. [66
Koenen, üonst., /um V< i>t:tmlni.«?
d. Bonner Kouierlagers. ( Bonner Jbb.
87, 189-91.) [67
Riese, AI., Die Sueben. (Rhein.
Museum 44, 331-46.) [68
Kailee, Das rddsch-obergerm.
Kriegstheater, S.Nr. is'j,'). Sep. Stuttg.,
Kohlhammpr.Lex.-8''.VII,47S.M.2.40.
Kec: AZtg BeiJ, Nr. 169i WschrKPh
6, 741-5 (P- Welasäcker). [69
Vaientin, Der heilige, erster Biechoi
r. Passau u. Rhätien. Mainx^ Kirch-
heim. 8". 47 8. M. 1. #R«c.: HJb
10, 879. [70
^ Rondini, Giuramento dei cri-
stiani. Nr. 2760. Ree: N. Aülol.
22, 199 201, R. stor. lt. 6, 517 t.
(Chiappelli). [71
KrBffer, Gust., Die Chrietenverfol-
'^un'^ iiiit. Diocletian u. s. Nach-
lolgern. (PJbb 64, 77-96.) [72
Zahn, Tbd., G. d. neatest KanoDs.
I: Da.s Neue Teötani. v. Origines.
2. Hallte. Lpz., Deichen, gr. 8*. ITl
n. S. 453 968. a ii. 12. i(r Ilec ; Ev. K.
Ztg. 646-9; Pastor. Korr. 17,252-5. [78
^ Harnack, Das Neue Testament
um d. J. 200. ?. Nr. 2764. Hec. : ThLBl
241 ff. (Bonwetsch). - Vgl. auch
Zaiin, Fjinige Bemerkgn. zu Har-
nack'» Priifg. etc. Krlang., Deichen,
gr. 8». 37 8. M. 0,60. [74
Libellum de aleatoribus inter Cy<
priani scripta conservatum ed. A. H.
Hilgenield. Freib., Hohr. gr. 8*.
87 8. M. 2. [75
Anonymus ad versus aleatores (gegen
d. Hazardspiel) u. d. Briefe an Cyprian
etc.. krit. verb., erl. u. über*!, v A I
M i o d o n 8 k i i lu. Vorw. v. E d. VV o i 1 1-
lin. Erlang.., Beichert. 8'. 128 6.
M. 2. ^ Ree. : Thl.Bl 225-9 (H a u s s-
!« itf>!); Z. f. wiss. Theo). 32. 507 tT.
iil Ilgen leid): A. (. lat. Lex. 6. 30ö.
DLZ lu. ir»L'!J I. (Hohringer). - Vgl,
Schaft . The oldest roinnn Eiuxcliral
etc. (The Independent 28 Febr.) [76
«X* Harnack, Der ps. Cyprian. Trac-
tiit de lileatoribus. s. Xr. 1907. ECec.:
ThLHI 41 3 u. 4!lj)l (Hau ? 1 ei ter»:
AZtg Beil. Nr. 14i (Wey mann); IK
27 , 23 (Lejay):
(Jij lieber); DLZ
ThLZ 14. 388-31
10. 1225 f. (Boh-
riiigt I). ThQSchr71,517f (Funk).
Dräseke, Joh., Phöbadius v. Agen-
niini n. s. Schrift geg. d. Arianer.
(7. • 1 Wi.s. 335-43.) [78
Balkenhol. W., Die kirchenrechtl.
Anüchuuungen des hl. Anibrosiu«».,
Bisch. V. Mailand^ u. s. Zeit. (Katholik
1888. 1. 113 10 rtc: 4^4-r,ll.) (79
Kleinen, W., Kinn^hr.' ri. Chripten-
thnms in Köln u. ümj^* gt nd C^gL Nr.
1414). II. (Progr.) Köln. 4M6S. [80
Dumermuth. G. , Der Schweizer-
apostel St. Beatus; Sage u. G. Basel.
Detloft 8"*. 164 8. Fr. 1,50. [81
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II. 2— d. VölkerwaoderuDg, Frankisches Reich.
548
Heer, 6.. Die ZfinluT nf^ilij^en
8t, Felix u. Kt-gula i Vortr.J. Zürich,
SchnUhes«. 8^ rv,51 6. Fr. 1,20. [4582
Duval-Arnould , Louis, Eiudeg du
drnit rom. au 5e siecle . d'npr. les
leiires? eic. de Sidoinc Apollinaire.
Paris. Picard. 1888. -^Rec.: R. stor.
lt. r,. 200 :^04 O'uUiri). [83
Nisard, Gh., Des rapporti« d'intiinilc
entre Fortunat, haiute Kadegonde et
VabheHse Agnet=. (Sep. a. CR 4. eer.,
17,80 fr.) Paris, In.p.nat. R^ 24p, [84
Zur O. d. (>8t^ot)ieii h. in Uiuppf IT,
Zur G. >\. ZiMtraunis Vf;!. Nr. ai85f ; 8^. M'>S>
37B«. JkWM, 3JK>2; ^n; r; «7. 417(>a. 4218a;
d. 4390; M.
3, f^änkütrfu's Keieh
MfTovinßtT l58Ä 'tL' ; KnroliDfjer, Qn. 4.593-39 ;
KaroliiiKfr. Bearbeitungen 460o-4t><'9: Ver-
ftwisunn 4*;io-2i;: P.ipatthum u Kirohf u\>a
4«37 !t.,ii.ii f Langobarden) 46.'i&-4t;i:».
Schultze, W., \\At (\. J. 18^(>. betr.]:
Frank. Ileich uut. d. MtTOvingern.
(JBG Bd. 9. II, 11-19.) (4586
Vie 'ti' Snint Evroult en vers fran^;.
du Tie »lecle (Ms. de la bibl. nat.),
p. ]• Hlui. (Bull, de la soc. bist, et
Ar. U rOrne VI.) [86
Seresia, A., LVplise et l'etat eons
iefi roie iraucs au Ue si^cIe. Gand,
Vay]steke. 12». 158 p. Fr. 1,50. [87
BMtehsr, R. va», La question
franque devnnt le congres de Char-
leroi. Bruxelies S''. 84 p. [88
Bay«, i. de, Les Flrancs Sailens et
)c5 Francs Ripuaires au congr^a de
('haricroi. en 1888. Angers, Burd in.
8». 16 p. [89
Battelaer, R. van, Essai de reeon-
stitution arcbeolog. de Tarmenient
et du costnnie des Francsi de la
Sanil»re. Brüx., Deprez. 8". 15 p. [90
fiaudenzi, Aug., Knovi frammenti
del' littodi Eurieo. Ronrin. I.f)0'5rhpr.
Ibbfc. -X- Kec. : NR bißt, de droit fran^.
13, 428-35 (Efiraein). [91
Dahn, F., Hekared I. :,';s-6öl Re-
kared II. ♦120-21 u. Rekisvinth »;40
bis 672, Könige d. Westgothen. (ADB
28, 180^.) [92
Mahn, H., [Lit. d. .1. 1886. betr.J:
Karoling. Zeit. ^JIKJ Bd. 9. II. 19
bis 35.) [93
Leben d. Erzbisch. Anskar n. Rim-
bert; übers, v. J. C. M. Laurent, m.
Vorw. V. J. M. Lappen berg. 2. Aull.,
neu bearb. v, W. Watten buch.
(G.ttchr. d. dt. Yora. 2. Ausg. 22.)
Lp/. . Dyck. 9-'\ \\\\ 139 ä. M 2. [94
Traube, Kamlin^r. Dichtgn., s.
Nr. 1^46. lifc: HC 27, 126 1"., Z. f. dt,
Philol. 22, 121-5 (Althof) DZG 2,
1991". (Li. bpruiann); M.-Age2, 148.
— Vi^l. Traulie (NA 15, 228 f.) [95
Manitius, M., Zu d. Annal. Lauriss.
Maj. (MIÖG 10. 419 27.) [96
Codice ne'^rf>l(i;_' liturg. del monnst.
di ö. 8alvatore e b. Giulia in Brcscia;
trascr. etc. da Andr. Valentin!.
Brescia. Apollunio. 1887. 4^ 328 p. m.
4Fnr«. *nec.: MIÖG10,469-79(M ü hl-
bacher); A. stor. It. 4, 96-105 (Za-
nelli). — Vgl. A. Lomb. 16,444-50. [97
Saxon clironicles, Two ol the, pa-
rallel (7^7-lOOn, witli jsnpplem. ex-
tracts l'runi tlte olherst; ed. by Cliarles
Plummer on the basie of an ed. by
John E a r 1 e. Lond,, Clarend. Press.
XV, 136 p. 3 8li. [98
Earle, J., A handbook to the land-
charters an<l other Saxonic docc.
Oxford, Clarf!i<l. 1888. 8". III.. ■)10p.
168h. «X-Kec: EHR 4,353-9 (Öteve n-
gon); Law Quart. R. 5. 205 f.: Ath.
Nr. 3214. 690 f. u. Antw. Kar]f's . iul.
758: Ac. 1889. 12. Jan.; DLZ 10, 167-9
(Liebermanu);UJblO,212l. [4599
«5f Abel (u. Simsoni, Jbb > Nr 18t.
Ree: HZ 62, III f. (Bernhardt;
Lit. Hdw. 46-8 (Cüppers); Polyb.
29, 157 f. (Ledos.) [4600
^ Wombert, Charles the Gr., 8, Nr.
1963. Ree; Ac. 883, 2S0 f. (Uaw-
kins). [4601
Dahn, Wllh., Ludw. d. Dt. Kampf
um sein ErbtheiJ. I. (Frogr.) Brühl.
4 " 14 S. [2
Lampel, Jos., Ueb. d. Mark Ptttten.
(Bll. d. V. i. Landeskde. t. Kieder-
öBterr. 2, 1.S3 87.) [3
Choiay, E., Fascha^e Radbert; ct.
hist snr le 9e siecle. (Thtoe. Mon-
taub.M. i (Seiicvr. Riclitf-r. 127 p. [4
Löher, Frz. v., l»f. Sitt«- zur Karo-
liugerzeii. (A Zig Beil. Nr. 163 f.) [5
Rhoan, C, IHe karoling. PfaU xu
Aachrn ; e. topogr.-archaol. l'nter-
sucbg. AacbenfCreutzer.gr.Ö". 1408.
M. 2. [6
Arnold, Wilh . 1' Kloster Uersfeld
i. Kar l iirr. ZA. (ZVHess.Ü. 14. 17.) (7
Stein, Henri, La capitaJe du dache
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544
Bibliographie Nr. 4üOÖ — itiöT.
de Büurgogne an 9e et lOe sidcles.
(RQH 46, 258-Ö4.) [4608
Bequet, A., L*intaille caroling. de
rabb&ye de Waulsori. (Ann. de la
aoe. arcb. de Nftmur Nr. 1.) [9
<X> Legea Alam.. vA. Lehmann,
t*. Nr. 196 u. 2788. Ree: HZ Ö2,
298 f.; SavZ 10, I, 248-51 (Selbatan-
zeige); DLZ 10, 1240 f. (Kaufmann);
RC 28, 198-200 (VioUet). (10
# Texte« etc., publ. p. T h e v e n i n,
6. Nr. 195. Ree.: HZ 62, 109 f.
(Bernhardi); H. de Tinstr. publ.
en RH- U. 182 f. : HC 28, 226 f. [11
Conrat (Cohn), MaXf Die Lex legum
breviter faeta^e. Sammlg. v.Excerpten
a. d. germ. u. röm. Recht. (SavZ 10,
L -^rio-s. ! [12
Conrat (Cohm, Max, Zur Lex Rom.
Curienais. (Ebd. 10, I, 239.) fl3
Conrat fCohni. Max, Zur Lex Rom.
Kaetica Ouriensis. (NA 15, 202.) [14
Vanderkindere , La Dilatnra dana
lea textea francs. (M^m. eouronnög
et autrea m^moirea, publ. p. Tac. de
Belg. XLI.) [15
ZMner, K., Ueb. 2 wichtige Usa.
(SavZ 10, 1, 252 f.) * Betr. d. Eurich
zugcscbr. sog. Antiqua a. EdictChlo-
uro V. 614. [16
#filaMOii, Uiat. da droit etc. II.
III, 8. Nr. 200 u. 1985. Ree: HFOh
49, 654-t> (Aubert): K. orir. de ie-
gisl. 18, 298-9 (Larnaude): NR bist,
de droit fran<?. 13. 303-14 (Esniein);
Polyl» '2'' ",19 RQH 46. 'M\ f. [17
Saleiliea, Rayon., Du rdle dea acabins
et dea notables dana lea tribnnaux
caroL (Sep. a. RH 40,28ü 304.) X()<rent-
le-Rotrou,Daupeley Oonv.8 19p. [18
Vanderkindere, La coudition de la
ttmme et le mariage k rt-poque
rovin^. ( BnlL de l'ac. dea ae. de Belg.
V> ^51-93.) [19
Rocca, Pietro, •::>ui äiälema metrico
e nnmiam. dei Iferovin^i rifonn. da
Ci:i t() M. Crem^ llrlln-l 4". ."iO p. [20
Duhamel et Max Legrand , Dern.
considerations sur ies niounaies car-
loT. d4eoiiT. k Beanmont (Sep. a.
Ann. dp Ifi pnc. hist. etc. du G&ti-
nais.) Orl., Herluieon. 8**. 12 p. [21
Blanoard, Loula, La livre de Charle-
magne d'apres Ic Caroli pondus da
nius^'e Kirclier. (Annnaire fl. i, soc.
fran<^ de num. 13, 169-7b.) |22
•K-GregorH I p. regiatnua 1, 1, ed.
P. Ewiild, 8. Nr. 208. Ree.: DLZ
10, 1Ü47-9 (Bresslau). [23
^Liher diumus, ed. Sick ei,
Nr. 1995a. Ree.: Poiyb. 29, 517 f.;
Bull. crit. Nr. n rDucliesne). OGA
606-21 (Ste i n .1 o r t 0; DLZ 10, 1235- S
(Lövvenfeld). CR 17, 129 (Delisle):
AKKR 62, 881 (Scheidemantel):
A. i^tnr. lt. X 451-9 (Giorgi): A. f
lat. l.exic. tj,304. — Vgl. Sick ei. Zu
m. Edit. d.Diurnu8(MIOG 10,468.) [24
G«rianl, Ant., Notiue di un aatico
ms. ambros. del „Liber diumus rom.
pontil." (Istit. Louib. di sc e letu:
rendiconti. XXII, fasc. 9-11.1 [25
^NaMCk, KirchpiiK- Dild^. I. Nr.
209. Ree: HZ (52, 110 f.; HFBU 104.
52-68 (Galiaud). [26
•3f Hatob, Rirehenverf. Weatearopu,
s. Nr. 1126, wo falsch: HatFcli. Ree:
ThQSchr 71, 332 5 (Fnnk): Pastoral-
Correspond. Nr. 5 (Guden); TbLBl
825 (Bö lach er). [27
•df Rossi . L'in.'^cript. dxi tombt au
d Adri< n 1, s. Nr. 1999. Ree: Seanoes
et irav. 31, ö23 f. (Geffroy). [28
4f Branner, Das constitutum Con*
st nitini fvßl. Nr. 2001). Sep. Berl^
Springer. Lex.-8*'. 60 S. M. 2. Ree:
WschrKPh 6, 773-6 (Hirsch). [29
* Friedrich, Konst. Schenkg.. s. Nr.
2002. Ree: Ev. Ky'i::m f.: HJb 10,
439; Bl 1107 f.; Ggw. 36, 207. (30
•X* Lanprecht, Die röm, Frage, a,
Nr. 2798a. Ree: CBl 1108; HJb 10,
654-7; Lit. Handw. 28, 571-8 (Nie
hu es). [31
Krif er, 8., Zur Frage nach d. Ent-
stehungszeit d. Konstantin. Solienkf^.
(TbLZ 14, 429 ;15; 455 tiO.) |:$2
Fournier, P., De 1 origioe dcö l'aus-
aea d^cr^tales. Paris, aux bureaux
dea ann. de philoe. ehret. 8- 10 p. [S3
Beaaert, G., Die ürplarreieu Würt-
tembergs. (Bll. f. wttrttcmb. Kircheng.
8, 25-9 etc.; 4, 65-8 etc.) [M
Bossert, G. , Die Gründg. d. KL
Eilwaugen. (BIL t. Württ. Kircheog.
3, 67-68 etc.; 89-93.) f85
Gundlach, Der Streit d. Bisthh.
Arles u. Vienne (vgl. Nr. 2801)- II-
(NA 15, 9-102.) [36
(Neuda, Herm.), Ueberd. Anahreitg.
d. I)eut8ch- u. Christenthums i. heim.
UfernoricuTn. (Progr.) Krrni-\ lHö8.
8°. 21 S. #Hee: Herl. phii. \V»cür.
9, 236. [37
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11^ ^ — 4. FraukiscUee K«icii. Sächsische u. äalitiche Kaiser. 545
# Gaydenzi, öui rappurti ira ritalia
« rimpero d'Oriente. ». Nr. 2010.
r.ec: HJb 10. »JTO f. [4«38
Mommsen, Th., Nachtrr. zu d. ost-
gotli.Stii.li.-ii. (NA 15,181-8.) * Vgl.
Nr. 2011. f39
Pflugk-Harttung , J. V., Die Thron-
folge im Heiche d. Ostgothen. (8avZ
10. I, 203-29.) [40
Traube, Lndw., Za d. Gedichten d.
Paulus Dincnnns. (NA 15, 199-201.) [41
-ifr Chroust, Langob. Königsnrkk., h.
Nr. 223. Ree: MIOG 10, 479-81 (Kehr):
MHL 17, S81*4 (11 i rsch) ; HZ 63. 100-8
(Rn? cum 1111.11: rni l:',72. [42
Tamassia, 6iov., Le tcmtl deit editto
di Rotari. Pisa. Spoerri. 8*. XVII,
93 p. L. 4. •9f Ree.: NA 15, 217 t.
(7.>Mmer). [43
•X- 06i Giudioe, P., Le u-accie di dir.
roniano n. leggi loagob. I. II. Ree:
K. it. per le sc. giar. V, Nr. 2. f44
Virchow, R. , Hei?eergebni88e auf
d. Wege d. Langobnrden. (.Verhdign.
d. Berl. anthrop^Gat. 1888,508>H2.) [4^)
Ygl. Vr. 4089. «1*1. iWth. 44010.
d, SüclisiHcUe and SiUifiche
Knitter 9JU—J]'ir>,
AUg<-ineme« u. iO. Jb. 4ti44>-&&; ll.i-lü.) Jh.
6346-7«. V«lf. u. KuftiuEsage B. Hilter II, ».
Ilwaf, Fr., [Ut. d. J. 1886. betr.]:
Konr. 1. ti. d. Snchsen bi« 1002.
(JBG Bd. U. II, 85-40.) I4t;46
Thietmarl Merseburg, episc. cliro-
iiicon, post ed. Lappenbergii rec. Fr.
Kurze. (SS.rer. ^prvn.) Hann.. Hahn,
gr. ti*. XV Iii. 293 Ö. M. 3. [47
Saekar, E. , Handwbriftlichea attK
Frankreich (NA 1.5. 103-39): a) S. 105
Ide Mi Zur 0(]()ui^ ahbatis
Cluniac. uuel. Johanne. — b) 117-26.
Zn JotBaldi Vita Odiionia u. Verse
aof Odilo. — c) 126-36. Aus Nekro-
logien. 1, Nekrol. 8. Vitoni Virdtin.
2. Nekrol. Epteruacense. — d) 137-9.
Ein Diplom Heinrich*« lU. v. 1040. [48
BrMtlUI,H., Bemerkgn. zu d. Papst-
briefen d. hritischeD Sammig. (NA
15, 189-93.) 149
^tttrbert, Lettres, s. Nr. 2817.
(Coli. d<' texte» p. P. :i 1%'t. de riust.)
Ree: RH 40, :i3.5-8 (Monod); .louru.
des flavnnts .';83: BECh .50. 236-44
(Lot); CR 17. 152 (De Ii sie);
M.-Age 2. 182-5; RC 28, 228-30. [50
Ratil, F. W. £., Dm Mi.ssale u. Anti-
phonarium der Ablei l£chlernach O.
8. B. mev. 10 in d. Hofbibl. a. Darm-
aUd t. ( R < H n a 1 1 . Forsc hg ti . 6, 27 1 -84.) (51
-3f Lillencron , Der Rannenstein v.
Gottorp, 8. Nr. 234. Ree: DLZ 10,
1283 r. (Henning). [52
Wimmer, Frz. P., Kaiserin Adelheid,
<»eTTiahl. Otto's I. Recjenph.. Coppen-
raili. gr.8". IV\ 139 8. il. 1,50. [53
^Ulilirz, Erzblat. Magdeburg, s.Nr.
238. Ree: SIHI. 17. 8 11 (Schnitze):
HZ 62. 525 r. iF Utile). [.54
Witte, Alph. de, Trois deuiers varies
de Gislebert, doe de Lothar. 916-940.
( Ann. de la soc. frang. de nnm. l:',
177-85.) Ree: R. beige de num.
45, 606 I". [55
Tgl. Nr. assea; w. 49io»b.
Breaalau, H., [Lit. d. J. 1886, betr.J :
Heinr. II. o. d. Salier. (JBG Bd. 9,
II, 41-7.) [56
<9f Adam v. Bremen, s. Nr. 245.
Ree: UZ61, 491 (W.gchultze). [57
«9^ Baobiiail, Eklcebard v. Aura,
9. Nr. 219. I{ee: CHI 341 f.; MHL 17.
243-5 (VolkinnrX (.58
Stralau, Ernst, Leben u. Werke d.
HOncbee Bernold v. St. Blasien. (IMss.)
Lpz., Fock. gr. 8». 110 S. M. 2.50.
^ Rer NA 15, 214 f. [.59
•9^ Sauerland, Trierer G.-Qn., Nr.
2033. H. 5. Ree.: MHL 17, 145
hi;s 149 fllnogeweg): MIOQ 10,
481-3 (Erben); CBl 1478 f.; DLZ
10. 1683 f. (Buch holz). [60
Horn, K., Beitrr. z. Kritik d. vita
Heinrici IV. (Kost. Difs.) 1«97. ?r. 8^
120 S. Ree: DLZ 10, 1313CUolder.
Egger). (61
Zimmermann, J., Tiber «Ii« Vita .<«.
Willelmi. Progr. Mannh. 4". 27 8. (62
^ Doeberl, Monumenta Germ, »e-
lecta III, s. Nr. 1842. Ree: CBl 972;
MliT. 17. 326 i". (Hirsch). [«13
Urkunden d. MkgiT. v. Meissen etc.,
e. Nr. 4679.
•IfRaemll dea cbartes de Olwny
IV, Nr. 2819, Ree.: RH 40 , 329
(Mo Im. irr). ^ [64
Voigt, Kioslerpolit. d. sal. Kais»'r,
8. Nr. 2041. Ree.: HZ 62 , 309 11
(W. S . h ij 1 tztO. [65
Bessert, 6., Zur Vorgesch. d. Kl.
Hirsclmn. (Uli. f. württb. Kircheng.
4, 49-52.) f«6
Dieckmann, Frdr., Heinricii l\ ..
Persönlichkeit u. Regierungsweiae,
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540 Bibliograpbie Kr.
(Progr.) Wiesb. , Kvuplcr 6. Müller.
4* 28 S. ^Hec.; TbLBI 300. [4667
Mirbt,C., Dif Absetzg.lleinridi'elV.
(lureli Gregor VII, in d. Publicifiiik
jener Zeit. (Sep. a. Kirchengepcb.
.Studien U. Reuter gewidni.) I.pz..
llini l ' 1^90. gr. 8«. :.0 S. M. 1. |(>8
Klemer, Dt*r Krieg ileinnclia IV.
gegen Rudolf d. Gegenkönip. (Progr.)
Küstria. 4^ 28 S. 160
Bonin, Rud. , Die IJe.-.t/^^ d. dt.
Bistbitmer iu d. letzten 31) JJ. Hein
rieh's IV, 10774105. (Din.) Jens,
Pohle, gr. 8^ 132 S. M. 2. [70
Herrmann, M., Sir-Lifried I.. Erzb.
V. Manu lOGO-84. i-ii-i). Diss.) Lpz.,
Fock. gr. 8« 97 8. H. 1,50. (71
^Juritsch, Adalbero v. VVürzburg,
Nr. 276. Kec. : HZ Öl , 135 f.
(Austeld). (72
Detarc, 0., 8t. Qr^goire Vll et la
reforine de l'eglise au 11c sit'cle. I
0. II. Poris, Relaux-Bray. Ö". XCIX.
402: 532 \>. [73
Angerstein, Der Conllict d. poln. K.
Hole I : II II. IU. d. Krak. Iüm-Ii. Stani''-
laus. c/li^Posen 4, 259 81.) 174
Claeys, Hect., St Arnold, ^t^iiik
de Soisöons, a|M >ti i' de la Flandre t'tc;
irad. du llamand. Gaod, Leliaert. 8".
148 p. Fr. 1. [75
Cait de Pi«rim, E., Le lle ai^le
dans les alpes maritiruos : rtndes ge
uen). (ße]y. a. Mem. d. r. »c. d. sc.
di Tüi inu, 2. aer., 39, 285-392). Turin,
Loescber. 8^ 110 p. 4f Kec. : RC 28,
281-3 (Roman). [76
S, Staufi«v/ie Epocl^
Allgt'in. u. 12. Jh. 1C77-M ; l.; .Tli. it>s.">-:»fi ;
Kreuzsü2e-4tf9SM70S: VeifasKusfiiO. is. Jh.
470041. Geistig«« LAben 10.-lS.Jll. 470T-t9.
Schum, W. u. F. Kohlmann, [Lit.
d. J. 1886, betr.]: Kmir. III. ii. d.
Staufer bis 1208. (JBü Bd. 9, II, 47
bis 52.) (4677
Kosina, Jar., Francic a Isemecko
V dobe H(»lii-ii8tauluv (Frkr. n.
%, Z. d. Hohenstaufen). Progr. Hol«en-
mauth. 1887. 8«. 29 8. [78
Urkunden d. Mkgtf. v. Meissen u.
LdglT. V. Thüringen llOü-1195: hrpn^.
V. 0. Posse. (Cod. dipl.Öaxon. reg.
1. HanpUbth., II.) Lpz.^ Giesecke &
Dev
IX. 179 S. M.
Saiow, W., Lütliar III. u. d. VVcndeu-
land. (Progr.) Friedland. 4". 17 S. [80
Matthaei, Geo., Die lonil>ard. Poll ik
K. Frtfidr. J. u. d. Grün dg. v. Ales-
sandria. (Progr.) (ir.-Licbterfelde. 4\
37 S. -Jf Uec: K. stör. Ii, Ö, 53844
(Merkel). (81
Viola, L, L'ai<8edio di Creroa per
Opera di Fedei ieti Barl>aros8a. Crem*,
An?eirai. 8". 26 p. [82
Jwlefl-Prlviles. Ein ungedr.. Fried-
) u li H 1. u. II., mitg. V. P. Scheffer
B o i c h o r K t. ( MIOG 1 0. 459-62.) [8;^
Delehaye, Hippol., Guihert. abb*^
de Florenties et de Qembloux. 12e «t
ISe .siecles. (RQH 46, 5-90.) [84
Vgl. Mr. SSI». at>n. 4iio.
Anmam, W., [Lit d. J. 1884i. betr.]:
Dild. i. 13. Jb,. 1208-73. <,JBG Bd. 9.
II. t: 1 (Ö5
Chronica mon. Cistercienci? eic,
8. Nr. 20<i0. Ree: R. stor. lt. 6. ^'.^
Wl ; ^ .• h i !Mh 10. i;T2.
Roger de Wendover, TUe Flower?
of Ilißtory (vgl. Nr. 805). Vol. III.
(Gov. publ.) iO 0h. [87
Uber crnpuuni de re«:Ii^«* rom.
publ. p. V. Fahre. Fase. 1. i,i>;r'i.
des 4co1ea fran^. d'Atb. et de Bomf
2 ser. VI,) Par., Thorin V. p. 1-144.
Fr. lo w. «Jf Ree.: 11 H 4U, ü
(Monod); Poiyb. 30, 49 f. (Chevr»-
Her): CR 17. 141-S fDnchesnei:
Melanire.-^ ' .r ' t m 238-44. [8;*
^: Cäsartus v. Heisterbach, s. Nr.
313. .Sep. Köln. Boieser^e. 8**. "T^ 3.
M.4. Ree: Dt. Wurande 2, 439. 189
Rosbnch, 0., Die Heiclippolitik d.
Trierer Lribti. v. Ausg. d. Reg. Fn«l-
rieh's 1. bis f.. Ende d. Interregn.
11: Erzb. Job. l. 1189-1212. (Progr.)
Trier. 4". 20 S. 4f 1 : Trierer Walil-
streit. (Progr.) Bonn. 1883. [90
Rypl, Matth., Die polit VerhlUtniwe
zw. DUd, u. Böhmen währ. d. Ueg
d. Könige Pfemys! . Otnkfir 1. u.
Wenzel I. (Progr.) liud\vei.>. 8*.
»9 S. 191
Winkelmann, Ed., Kai.ser F>iedr II.
(Jbb. d. dt. G.) Bd. I: 1218 28. I l'Z.
Duncker d H. gr. 8^ .MI, 580 S.
M. 18,20. # Beruht auf neuen um-
In«.«. Studien . F.igebnisse vielf.
weiciienU v. VV. 8 irühereuQ Werk. —
Ree: BllLU 616 f. (Schnitte). [92
Lohmeyer, K.« Friedr.'« 11. go>i.
Hiille üb. Prenpprn etc.. 122f>. (MloG
Krg.-Bd. II. 380 420.) K^c: ZHO
Posen, 4, 410-8 (Heisner). [9$
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II, 5. Staufer, Rreuuüge, VerfaMiiBg q. geist. Leben u 10.-13. Jh. 547
Kirsch. J. P.. D i- Ijilliclier 8cliisma
V. .1 |K(^.Scl)r3. 177 [4094
Seelig, F., Der beiiiaim- ^Ku*»pe'*.
(Hessenld. Iii, 50.) [95
■äf Brentari, Ectolino da Roiuano.
P. Nr. 2064. Mec: KHK 4, 558 f.
CLea); Ii. stor. It. (y, ;i67 f. [9Ü
-9^ MIelke, Elisnlx ih v. Tiiüringeti,
^. Nr. 808. MHL 17. 24U f.
(F B 1 c k 1- n Ii e m e r). [Ül
BBcking, W., Die Kirche der hl.
Elisnbeth zu Marburg. (Hessenld. 11^
2: 18 i U-.. [98
Vgl. Nr. a66Hl. HGlQi Itf; U; mt. ;»»7l.
404«: M. 1151; 64. 4SSlb. UIO.
Schindler, Herrn., hie Kreuxziigc
III tl. ultprovenz. u. mhdl. Dichlg.
(Progr.) Dresden. 4'*. 49 8. [4699
Bernhard v. Clairvaux, AusgewsUiKc
iTediglfii. dt. heurb. v. V. Fern-
barber. (Clasisikerbibl. d. christl.
Pre.iigtlit. \ Lpz., Richter. 8^
XXIX, 153 S. M. l.tJO. [4700
Martin, Franp., 5t. iiernard, sa vie.
aoD oenvre, »n pr^dication. (Th^se.j
MoDtaaban 1888. 8°. 70 p. [4701
Neumann, C. (nh-.'ii. G.schreiber
u. U.-4^n. i. 12 Jli.; Studien zu Anna
Comnena, Tb. Prodrom ns, Job. Cin-
namns. Lpz.. Duncker H. gr. 8*.
V. 105 8. M 2.40. ^ Ree: DLZ 10.
dü2-4 (Lanibroö),
(2
Zar 0. d. gaiati. RlttCRwdMi s. in IV, 4.
T|^. Mr. 8«M. 3738; 8».
^ MaHrenbrecli«r, Dt. Königawah-
len. Nr. L'07B. Ree: CBl 1140-2;
H!l 41, 172 r (Blondcl); M.-Age
2, 2UU t) Cv. «1. NaiiUM r). (8
Baiinann, Zu d. Hoi'gerichtAurkk.
(ZGot , : rh 4. :m^ -jf 127^. (4
•^Below, Kiitslehung d. .Stadtge-
tneiiide, 4?. Nr. 2082. Ree: GGA
622-8 (Baltser); ( Bl 571 f. [b
Lövinaon , wCsital Heichsstirt-
etadte, ». Nr. 20ba. Hec: MIIL 17,
254-6(K oe h II e>: CBl 670 f. (v. Bei o w,
ta.l.-lii.ri : Di;/ 10. 1579f. (v.Below);
UZ ää7 (v. Beluw). 16
* Prediöten, AUdi., II, s. Nr. 2086.
Ree.: Lit. Ks. Nr. 5; Anz. f. dt. Altb.
15. 202 7 (Schröder); Z. f. dt.Philol.
22, 115-21 (Bech); Litbl. 1". rom. u.
germ.Phil. 10,369-73 (J.vSchmidt). (7
fiildemelater, H«, Das dt. Volks-
lebep im 13. Jh. nach d. dt. Predigten
Herthüld'ö v. Regeji9burg(DibS.). Jena.
Dobi?. f^r. 8". 54 8. M. 0,80.
Kleiner!, P., Ueb. d. erate Werden
d. dt. Kirchenliede». (Abhdign. u.
Vorti, Xr •• [9
Bindel, Rieh., Die Erkenntni:^^-
tbeone Hugo v. 8t. Victor; e. ßeitr.
z. G. .L TlirMl. d. 12. Jli. (Progr.)
Qun.-k.Mil.ni. U. 4". 17 S. [10
Conradi Hiraaugienais dialug uä bup.
auctoreaaivedidascalon; e. Lit.-G.a. d.
12. Jh.^ erstmals hrsg. v. G. Scliep.sj;.
(Progr.) VViirzb.. 8tuber. gr. 8** ^1*-'.
II. 1,60. ^ Ree: DLZ 10, 15üU 1.
(Voigt). (11
LUnIng, 0., Die Naiur. ihre Auf'
fas?unf^ 11. p(»ct, Vorwrndp. in d. alt-
gerni. u. iniidt. K[>ik bi^ i. 8chl. d.
Blütezeit. (Diss.) Zürich. 8". 3188. [12
Trojel, E., .Middelalderens Elskov?-
hofTer; lit. - liist.-krit. undersogt lse.
Copenh., Reiizel. 1888. 8". ^licc:
Jduin. des navanta 1888 , 664 75;
727-36 (Paris); Giorn. Pt. d lett.
Ii. 13,a71-84CRenier); Nord, lidskr.
etc. H. 8. 1, 445-9 (Nyrop). [13
Martin, E., Neu»- Fragmente d. Ge-
dichts Villi dm Voa Reinaerde u. d.
Bruchstück van bere Wisselauwe.
(Qn. Q. ForBchgn. etc., hrsg. t. ten
Brink etc. He Ii 65.) Strassb., Trüb-
ner. gr. 8^ 73 8. M. 2. [14
Domanigi K., Der „Klosenaere"
Walther*8 v. d. Vogelweide; s. Be*
dt utt:. f. d. Heimath.^fra^'e d. Dichters.
Paderb.. Schöningh. gr. Ö". 45 8.
M. 1,20. (15
Anzolettl, Patrii., Waltber v. d.
Vogohv. u. d. Innervogehvcider Hof
obcrh. Klausen in Tirol, Bozen, Prom-
perger, gr. 8'. 62 8. U. 0,75. fl6
Walter, Th., Ueb. d. rrsi>rung d.
bot. Minnesnrippiä 11. \ f ' / \'(ilk?-
dichlg.(Gei !iiuuia34,l i4; 141 56.j[17
Bliehliolz, E., Die Lieder d. Minne-
sangers Bernger v. Uorheim nach
Sprache, Ver.sbau etc. (Progr.) Em-
den. 4". S. 1-22. (18
^ Orendel« hrsg. v. Berger, a. Nr.
2(>"0 : CBl .582-4. [19
Singer, Ludw., Zur Itolher 8age.
Lp/... Kock. gr. 8". 25 8. M. 1. |20
Doerics, Heary, Bmder W. mlnr;
e. lit. hist. üntersuchg. (Progr) Trep-
tow. 4". 13 8. [21
NorroaehewHi, Der Winebeke u.
die WiDsbeliin. (Progr.) Ddbeln. 4*.
16 8. [22
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548 Hibliogrftphie Nr. 47l»--4781.
Vom Interreyauttt bis zum
SchistiMi 1'4*>4'1:{7S,
latm. Ut Hetairfch VIT. rfi'i ib; Ludwig
a. B. tt. Kiu-I IV. 1736 39. VerftMnuig elc.
in II. 7.
Altmann, W., [Lit. d. J. ISSÖ. betr.J:
Dt. Reich y. 197S-1400. (JBG Bd. 9.
II, 56 0. * [4728
Holder-Egger , 0., Italien. Piophe-
tien d. 18. ,)h. 1. (NA 15. Ul-78.) [24
^ Nicolai ep. Botront. relatio^ s.
Nr. 2096. Ree: CBl 940: H/ R2. .'Hü:
BECh 50, 245- 7 (F u n c k - B r e n t a n o) .
R. Btor. It. t), 149 f. ; EHR 4, 804 f. [25
DIm Compagni, Croni« « d. Is. del
LnDgo. Firpnze, L«' Moiinier. 8*.
XXni, 224 p. L. 1. 46-Hec.: N. Ant.
20, 594-Ö; R. etor. It. 6, 870 : A. stor.
It. 3, 464 r. (R(.ndoni1. [26
Registrea, Le?, de Hotiorius IV.
p. p. Prou, s. Nr. 2098. Ree;
Joarn. des savants S0S40 (Haa-
re an): M.-Age 2, 97-101 (Löwen-
leid): RH 40, 333 r. rMonofl); CBl
l'. Recht^w. 8, 420-2 «.Kouigj. [27
Ebrle, Frz., Dar Hachlasi Cle-
mens V. u. (i. in Betr. dess. v.
Job. XXII. gel. Prüt»>s8. (A. f. Lit.-
n. Kirch.-6. d. MA. 5, 1158.) [28
Oafele, v., Ueb. e. v. Aventin be-
nüfztps Schreiben d. P. Clemens V.
an Kön. Albr. L (SBAlAk 271-81.) [29
Sleiib, Lttdw., Manfired, König v.
Sicilien: liinterlass. Siadie. (Wester-
jnann 66. H24-39.) [30
^ Joiibert, La maison d'Anjon, a.
Nr. 374. (8ep. a. R. de TAnjou 15.)
Ree: RC 27, 29 f. [31
Redlich, Osw., Die Anfr. Kön. Ru-
dolfs I. {MIüG 10, ;341-418.) [32
Tangi, IN., Zur Baa*G. d. Vaticans.
(MlöG K» tL>8-42.) «H'Nie. III. aus
Kreuzzugsgeldern. f3f?
Wnry, P., La bulle Unam Sanctam.
(R(iH 4(5, 2.53-7.) (84
-X- Martens, W., Das Vaiicanum u.
Bonilaz Vlll., e. Nr. 382. llec: HZ
«2, 121. [35
Vgl. Nr 3610. S971. 4028; 4B; 77«; l»b;
M. 1184. 4209 c; 4B. 4414 k.
Finke. Heinr., Ein kirolieiipolit.
TraciÄi Hermann s v. Öchüdesche.
(H.Ib 10, 568-70.) (36
Vetter, F., Die ftltaaten ChroniMen
ti Sänger vom Lanpenstreite ; aus
alten Schrr. gtraogen tt. hrsg. z. 55(](j.
Jubeir. tl. Schlacht. Bfiii. Scliniid.
Francke 4 (Jo. gr.8». 1 1 S. Fr. 0.40. [87
eiiitehrider, F. X., Notisen ut.
Urban's V. Ronireise 1387-70 a. d.
Kloster-A. v. St. Victor zu Manelllc.
(RQßchr 3, 299-302.) [38
Birle, Frt., Die „25 MHHoneii'' in
Schatze Johann s XXII. (A. f. Lii- u.
Kirch. -G. d. MA. 169-66.) #Kriak
Villani'8. [39
V(L Nr. mi. MM. MflB. aeiK;. 4an4.
4ats: 47.
7. Vom gvoH»em Schisma bvi zur
Jirf'armaümt 197H'lfil7,
AllRPiueinoa , Wenzel, Sigmund 4741 6";
Knedrirhlll u Maximilian i751-«t: ; (H-i.stic> .
bes. kiniil Kntwirklp' rtn 13. -15. JahziL
iKirch'', Kt tzei. Cuncilifii, PapRtthuin.
iuii|:, Uumaniüiiiaa) i7«7-«9- V(
WirtABolwft etr. im 1J..10. Jh.
Bucbdmck 4m)5*c.
4TWM8M;
Huckert. F.. [I.if .1. J. 1886, betr.]:
l>t. G. i. 15. Jh. (JBti Bd. 9, II,
60-7.) [4740
DocifMMrtI, Sviaaeri, a. Nr. 1538.
(Hol!. ,^tor. 10. 33-6: 67-71: 114.)
* 1356-1441; zu Wenzel 1395. (41
Frati, La lega dei Bologneai eic
(ä. Nachrr. 156 f.). (A. ator. UNnb.
6. 5-24.) [42
Reiohatagaakten, Dt. (vgl. ^r.
422). IX: 1427-31; hrsg. v. Kerler.
Ke.-.: HZ r,2, 317-9 (Bern hardi). [4^
Kneebusch, Die Politik K. Wenzel ?,
soweit sie mit d. Frankf.Sept.-ReicliH«.
1379 in Verbind^, ateht (Progr.)
Dnrfm ^ S. 1-27. [44
Heuer, 0., Schlacht Lei Cronberg
14. Ma; 1389. Vortr. (Rel.: KßlWZ
8, 150-2.) [45
Circoart, Le dn.- d Orl^ans, se?
entreprises en Italic lf^94-96 (s. Nr.
2130). II: Savone et Geue«. (RQH 46,
91 168.) [46
Beyer, C, Die Handel d. St. Erfurt
mit d. Lengenlels u. d. Mkgfn. Wilh.
V. Meissen 1898-1401. (Progr.) Er-
(»rr. 4". 15 8. [47
^ Weizaicker, Approbntinn König
Raprechfs, 6. Nr. 2131. Ree: HJb
10, 608-13 (San er! and). [48
Battiatella, II conte Carraagnola,
s. Nachrr. 155 u. Ree: A. Veneto
37, 164-72 (LoBchi); R. ator. It. 6.
319-25 (Ran lieb). [49
Fremlnvllle, Ecorcheurs en Bonr-
gogne, 1435-45,8. Nachrr. liSh. (8ep.
Digitized by Coogl«
II, 6—7. Vom Intorregmim bis i. ReformatiOD.
549
a. Mi hi. «Ir l'ac. de Dyon.) 4f Kec:
ROH 45, 672 f. 14750
Vgl. Nr. 393S; 48; üO; u5. ni2h. Ul9h;
92; »t; 146. «W. MUO.
Aeneas Silviu8,G. K. FrieHricirs III.,
Uber». V. Th. Ilgen. 1. Hallte, (ü.-
schr. d. dt. Vors. 85. Lfff.) Lpx., Dyk.
8". LX, 2>^5 S. M. 4,50. |51
•9f Hanse recesse, Abth. 2, V n 3.
III (1460-ü u. 91-7). s. Nr. 449 u.
2138. Ree: Altpr. Mtschr. 26, 167-9;
CBI 1 181 3: »1 HL17,358-60(Fi8c 1. e r) :
HZ 63, 351 r. 152
Ropp, Eine Hs. hans. Recesse. (Mit-
th.Mlg. H. d. St. A. V.Köln 17, 180.) [53
^ Müller, Das magnum clironic.
Belgicnm, s. Nr. 446. Ree.: DLZ 10,
«47 CH o 1 d e r . E g g f r) ; GBl 1872 f. [54
<K> Hansen. Snestej Fehde, 8. Nr.
452. Ree: CBI SU t.: 117 R2. 122 f.
(Bernhard i,);MH1.17,256-9(Hi)oge-
weg). [55
Brunner, Hugo, llr rnintii) Ldgf. zu
Heesen, Kf. u. Erzb. v. Köln.lHesfenld.
111,127: 142; 158. Forts, lolgt.j [50
Tagtbuoh d. bohm. ^esandtsch. an
d. rrnri7. Hoi; 14'' f A. Cosky V'II.) [57
fihinzOBi, P., Federico HI. imper.
a Venezla 7.-19. Febr. 1469. (A.
Veneto 37, 133 44.) [58
Nerlinoer, Pierre M.- Ilagenl.ach et
la dominat. bourguign. en Alsace.
(R. de rSst Nr. 2.) # Abtretg. d.
Elsasses 1469. [59
Wattelet, Die Schlacht bei Miirten.
Uhuc Druckort. kl. 8**. 38 S. [60
Wmdtrli, 6. H., Hans Waldnann
n, s. Zeit. Zürich, Meyer & Zeller,
gr. 8«. III, 71 S. M. 2,50. ^Kec :
Bibliogr. d. Schweiz 125 f. |61
Fritsohl, Fr., Hans Waldmann, e.
Lebensbild a. d. 15. Jh. Zürich, Müller.
8«. 64 S. Fr. 1. [62
Waldminn, Frz., Hans Waldmann,
Bürgermeister vun Zürich. Zürich,
Schnithess. ^n- 8« IV, 78 S. M. 1.^0. [63
Oindliker, K., Hans Waldmann u.
d. Zürcher Revol. 1489. Zürich.
Schnlthese. 8«. 79 S. M. K80. «Ree:
Bibliogr. d. Schweiz 125. [64
Calvi, Bianca M. Sf. V isconti,
s. Hr. 467. Ree: RQH 44, 648-6;
R. d'hist. dipl. 3, 185 f.; RC 27, 227 f.
(Pi'li.-^ier) [65
Zeller, B., a) Louis XII; Anne de
Bretagne; la guerre de Milan etc.,
1498-1501. — h} Lonis All et Phil, le
Heaii: Iii i-oiujiiete et la perte de
Naples. 1501-4. — c) La tv''? ?:ntife
ligue, le pape «lules II. et Luiiih XiL,
1511-15. Paris, Hachette. W. VUI.
170; 191; 188 p. k Fr. 0,50. [66
Vgl. Nr. :s<»35. i<md: 37 q; 411«. 4»0c:
5ua. a:>; i&. 44 Up; r.
Kramm, Emil, Meieter Kckeliart im
reichte f1. Dpnille .-^c heu Funde. (Progr.)
Bonn. 4". Ö. 1-24. \B7
Gebhart, E., St. Catherine deSienne.
(R. 1- -2 inondes 95, 133-B4.) [68
Usener, Herrn., Christi. Festbrauch:
Schrr. d. ausgeh. MA. (Religions-
gescli. l'ntcrsuchgn. II.) Bonn. Cohen,
gr. 8". 95 S. I. n. II: M. 9. [69
Literat, üb. Waldi>UHer s. in Uruppe IV. ;j.
«X-Ward, A. W., Wyclif and tlie
hegiuning of the refonn. Ree: iS»
turd. R. 67, 646 1. [70
ZBlIer, Jlil., Jean Hnss, patriote
Boheme. (NR 59, 217-35.) [71
Zingerie, Osw., Au? d. Sterzinger
Miscellaueen H8. (MlUG 10,467 (.) [72
«Itefele, Concilieng. VUI, s. Kr.
482. Ree: Lii. Ks. 1888 Nr. 7
(Ilnetzl): Laacher St.. 3. Nr. 475. [73
Tangl, M., Der vollt>(and. über cau-
cellariae d. Dietr. v. Nieheim. (HIÖG
10, 464 n.) [74
^Ottenthal, RegulaecancelLapo^t..
8. Nr. 2160. Itec: CBI 671 f. [75
Fink«, H., Forschgn. u. (^n. z. G. d.
Konstanzer Concils. Paderb., Sclu--
niügh. gr. 8^ VI, 347 Ö. M. 10. * Ree. :
Lit.Handw.609-ll(Bel1esheim).[76
•5f Blrck, Dietr. v. Moers u. V.
Eugen, 8. Nr. •21.')S. Ree. Das .Archiv
731". (v.Kalckstein); ThLBl 188 f.;
CBI 1011 ; ThQ8chr71,475f. (Pank).
-d^Gherardi, Nuovi «locc. int. a
Savonarola. s. Nr. 490. Ree: A. <L
soc. Rom. 1 1 , 703- 32 (P e 1 1 e g r i n i). [78
Afinttrong, E., Recent criticism
upon the life of Savonarola. (EHR
4, 441 59.) [79
Vgl Nr.3.'VM.3<in;lt;S4;i7; 8s;«l.tn7.
; ikJd. io.%9i; tiia; 77a. 410S«; lSe;SS.
4S2Ha; I«. i:)04; 4;i; 44.
^ Marc-Monnier, Lit.-G. d. Ren., s.
Nr. 2169. Ree: A. l. G. d. Philo».
2, 4SS-5 (Stein): HZ 62, 816 f.
(t;.-1ili;ii .It). [80
Morawski, Casim.. Beitrr. z. G. d.
Humanism. iu Polen. (Sep.e.SBWAk.)
Wien,Temp8ky. Iiex.-8<*. 268. M.0,50.
«Ree: DLZ10a749r.(Qeiger). (81
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I
550
Bibliographie Hr. 47ö2— 4ö54.
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Busche (8. Nr. 494). Ul. (Progr.)
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Adq. a. HV r. d. Mederrb. 180 i.
(Unke!). [4782
Büchi,A., Älbr.v.Boriätetten^e.Beitr.
z. (j. (j. Hiiiuanism. in d. Schweiz.
(Münch. Dias.) Frauent'..^ iluUer. 8^
129 S. M. 2. <)f Ree: DLZ 10. 1125 f.
■ ;i Il»10.692f.;CBll08ir.f83
Merstetter, J. , zu St, Knimenm,
rfaricr, in Miiin/. um 1 »00. (Ka'!i<»lik
1888, II. 659-67.) (84
Bury, Richard de, Phllobiblun
E.C. Thomas. Lond., rnul. 1888. 8^
CXXXIX. 259 p. sh. lO.Ü. * Kec:
Ath. Nr. :i21(j. 752 f. — Vgl.: CHI f.
Bibl a . 17 (< : . K <i II f III ;! 11 n). [85
Höhibaum, Konst, Die dt. >iatioa
auf d. üniv. Orleans i. 14. Jh.; zur
G.d. Univ. Knill. (.Mitthh.o.d.Stodt-A.
V. Kein 17 |-2:V7.) [80
«X- Faucon, Maur., La librairie des
papeR d'Aviunon etc. Ree: RQII
45. ; ■ M Ii . valier). (87
•X- Nolhac, Biül. de F. Orsini, 8. Nr.
2965. Ke.'.: Gioru. stör. 11, 2aü 49
(Cian); HZ(j3469;KG28, 853-6. f88
Retchenbach, A., Martin Beliaiin:
e. dl. ."rieeirtiiror q. d. 15. Jh. Wnrzen.
Kiesler. 8". VII, üü S. M. 1.50. «K* Ree:
MVÜ Niimb. 261 f. [89
Vgl. Nr. SStl; «8. S7ao; 4S»; 64a; 56.
8807 . 409*.
Steiaherz, $., Der Kizb. v. Salz-
burs; als ErzkapeHan d. röm. Reiches.
iMIOG 10, 4(j2 I.) f90
Werunsky, Em., Der ürdo judicii
terreBueniiae. (SavZ 10, 98 167.) [91
^ 6rodbBoher, hrsg. v. L eke z y c k i
II, 8. Nr. 2986. Ree.: CBl 1386: DLZ
10. ir,fw (porlbnch). ' [92
Kürth, Leon., De aula arohiepigcop.
Coioniensi. (Üitthh. a. d. Stadt'A.
K(dn 17 \■^]-:]^ [g?,
Reinhoid, V erf.-(J. We^elf?, s. Nr.
1409. Ree: HZ 62, 370 f. (v. Below);
MHL 17, 163-5 (v. BeJow); DLZ 10,
1580 (t. Below). [94
^ Bir, Kohl. Hauerbau, s. Vr. 521.
Ree: MHL 17. 26-8 (Hoogeweg)
HZ 02, 54:1 l. (HariM u}
Steuerbucher, Leipziger, i46d 1^20
n) Harnischbttch y. 1466. b) Tarkea-
stenerb. v. 1481. c) Landsteaerbb.
V. 1499, 1502 n. 1500 d) Türken
steuerb. v. 1529. {^In. z. G. Leipxig?
1,35-192.) 'X>Vgl.HZ68,S42 4. [W
^ Zoiibücher u. Quittgn.. Revnler,
Nr. 524. Ree.: HZ Ol. .585 f. iL^u
raeyer); Polit. science qiiuri. :>. 713
(Fa'rnain). [97
•K" Schäfer. Buch d. Lub. \ogt*
s. Nr. 525. Hec: Z. f. d. ge>. Iku-
delsr. 35, 310 3 (Pappen heim): HZ
61, .532-5 (Lohmeyer). '98
(Höhlbaum], Di«- ..Audienz'' d. Imü«.
Kuntors in Brügge. itthh. a. d^Stadi-
A. V. Köln 17. 180 f.) 1479»
^ NMlWlrth, RegenBb. Steinnietzea-
tag 1459. s. Nr. 1104. Ree: 1>LZ M
948 r. (A. Schulz); M VüDB.dioie.n
27, 29 f. [4800
Stüve, K., üeb. einige zu .\ut. d.
15. Jh. in Osnabrück cursirentir
fremde Münzen. (Progr.) Osnabrück
4« 16 8. [4801
Bangert, Fr., Ein.' »»desloer Urk
a. d. J. 1389. (Progr.) Oldesloe. 4«.
10 S. Zinstus.". (2
Braganer, l/atTaire des Juit> li En-
dingen, de 1470 (R. de» 6t, juivef
1888, avril-juin.) [3
Starneberob, Von d. böseo Jaden
folget hier e. Geschieht; niedcfdt
Druck V. M. Brnndis i. Lübmk nm
1492. Photolith. Keprod. Wien. Gil-
hofer. 8*. 8 S. M. 5. (4
Vgl. Nr. a.'ilH; 20; S7; 4.S; .^3. »881 «6.
»936 m; .Mk. i<)06. 42^8 b; 6tib. iS35a
•X- Dziatzko, Beitrr. z. Giitrnb( r fr
H. Nr. 2997. Hec: Ui. Handw. 2e,
390 r. (Falk); BJb 10, 693: CBl
I. 585 f.; DLZ 10, 1643 f. (L. MüMer)
K, .1. bibli.^t 2. 7-10fCa.-^tell!ini). (5
Monnoyer, Ch., RecUerches sar les
origines de rimprim. av. Qnteabew.
Le Hans, Monnojer. 8*. 16 p. [6
III. Neuzeit.
/. AflgemeineH.
Philippson, Neuere Zeit (s. Nr. 5:U).
ÜL (Allg.Weitg. IX.) Ö. M92. -X- lue;
RC 27, 157-9 (Chiiqnet). [4807
Ranke, Leop. v., Die röm. Päp.ne
in d. letzten 4 Jhh. 9. Aull. I. LpL,
Duncker & H. gr. 8^ XIV, 336 S,
M. 6. [S
itized by Google
U, 7. Öchisiua tna Uef. III, 1—2. Neuaeil (allgem.). Ret.ieit. 551
MUfarmaManrnteU läirss.
AJlfretn. -isiv.»-!:»; 0«i8t. Leben u. innere Zu-
stiinde isi6-3i ; Schriften «nd Leben der Re-
formatoren f^tc. ISSZ-SO; I'olit . Entwicklang
4831-65; Territoriales a. LoaLlas 4866-85.
Winter, Geo., [Lit. d. J. 1886, betr.];
Dt. 6. 1519 lt>lä. (JBG Bd. 9, III,
1-ia) [4809
Hollaender, Alk., öleidaniana. (ZG-
Oberrh 4, 337-42.) [10
•K^JasMon, G. d. dt. Vuikes VI, s.
Nr. 641 n. S905. Ree.: HJb 10, 389
bis 98 (DittricU); Polyb. 29,449 f.
CBernc.n); ZKTh 374 (Michael);
ThLBl 362 f. CGusemann). — Siehe
aoeh: Janssen gegeo Klnekhohs
(HJb 10, 343-8) u. Kluckhohn's;
Antw.„ Wider J." (HZ63,1-17). Desgl.
Ä.Mooney: J., Germany's great hist.
(Amer. cath. qaart. R. 1888). [11
•^f Janssen, I/AUemagne et la ro-
tornu'i 8. Nr. 2205 a. H >•(>.: Le Livre
10, iH3 f.; HPUll 103, 398-40t>. [12
^ Schaff, Hist. of the Christ, church,
8. Nr. 2206. Kec: Jb. f. G. d. Prot,
i. Oesterr. Nr. 1-2 (Loeeche); Presb.
R. April (Ra i n y ) ; TliLZ 14, 283 (B e n-
rath): TliLHl 327-9 (Ka wer au). [13
-Tf Creighton, Hist. of the Papacy,
8. Nr. 542. Hec: Church Quart. R.
jQl.;.ZKTh 1888, Nr. 4 (Zimmer-
mann). fl4
Kolde, Th., Beitrr. z. f. (J. (Sep.
a. Kirchengesch. Studien H. Reuter
Mwidm.) Lpz., Hinriche. 1890. gr. 8<*.
-70 8. M, 1,20. [16
•j^Oarriere,Philos. Weltanschauung
d. Ker.-Z., B. Kr. 544. Ree.: A. f. 6. d.
Philo- 2, 175-9 (Stein). [16
Koide, Th., Aus d. üniv. Matrikelu
Bologna u. Frank f. a. 0.*, Notizen
s. Ref.-G. (ZKG 10, 447-58.) [17
Kaweran, Gust., Die Schicksale d.
Jakobusbriefe^ im 16. Jh. (Z.f.kirchl.
Wiss. 360-70.) [18
SolTner, ioh., Kin Lntherfestspiel
a. alter Zeit: Ludus Ludenturt) Liuium
Ludeus« quo J. Hasenbergius Boh.
in Bacchanal ib. Lyps. etc. ezhiboit.
a. 1530. Im Auszug. Breal., Aderholz,
gr. 8*. IV, 26 S. M. 0,60. [19
Sokaiidt, C, Mich. Schütft, geo.
Toxilee; Leben ein. Hnmanislen n.
Arztes a. d, 16. Jh. St r:iss!i., Schmidt.
188^. VIT. 131 S. M.2m *Rec.: HZ
62, 322-4 (t 1 1 1 n g e r); RC 28, 235-7. [20
DeutMihe Zsitsdhr. f. Oeiddelilsw.
Jacobi, G. H., Der Hineralog Geo.
Agricola u. s. Verh. z. Wiss. s. Zeit
(Lpz. Diss.) Werdaa i. 8„ Ans. 8*.
72 S. M. 1,20. [21
NasfTen, Adf., Casp. Scheidt, d.
Lehrer Fisohart's: Studien z. G. d.
grobianischen Lit. in Btld. (Qn. u.
Forschgn., hrsg. ten Brink etc.
66). Strassb^ TMbner. gr. 8». VIII,
13tj S. M. 3. -JfRec.: HZ 63, 128 f. [22
Gessler, Alb., Der Antheil BümIs
an d. dt. Literat, d. 16. Jb. (Sep. a.
nVom Jura i. fichwarswald' VI,
Hft. 2.) Lpz,, Fock. gr. 8^ IV, 69 S.
M. 2. [23
Z., F., iielius Krob. He88us. (Hessenld.
a, n.) [24
-Jf Vögelin, Tschudis epigr. Studien,
s. Nr. 686. Ree: Berl. Phil. Wschr.
9, ^32-6 (Siebourg). [25
^ Wldmana, E. Hainier Presse d.
RetV/.eit, s. Nr. 2210. Ree: CBl 8fi2 f;
GBl 1'. Bihhv. (), 209-11 (Velke); Lit.
Handw. 23, 301 i. (Falk); ßULU 474
(Boxberger). [26
^* Wedewer, Dietetiberr,'er, s. Nr.
603 u. 2211 i auch Maust. Diss. Ree;
A. stör. It. 2, ll'J (. (Giorgetti);
KBIGV 37, 70 f.; Lit. Rs. Nr. 1 (Pa-
stor); Th.Lit.-Rer. Nr. 1 (Sch u 1 1 /..■ :)
GBl 541 f.; ThLBl 245 f. (Guaa-
man n); ThQSchr 71, 476 f. (Pank);
HZ 63, 311-19 (VV. Wal Iber). [27
Schubert, Ed. u. K. SudhofT, Pnrn-
celsus-Furscbuugen. II; Uss. Docc.
z. Lebensg. Theophrast*s Hohen-
heim. Fnuikt.. Reite 4^ Koehler. 8*.
VI 1«1 S M. 8. [28
Schratz, W., Einleii. Gutachten d.
Regensb. ftratl. ColleginniB an den
Raih allda Üb. d. Apotheker-Ordng.,
1548. (KBIGV 37, 93 5.) [29
Schuhmacherf Die amencau. L'uter-
nebmgn. d. Avgsbnrger Welser, 1525
bis 47. (Dt. geogr. Bll.XII. Nr 1.) [30
Gurlitt, Conr., Dt. Turniere, Rü;^-
tungen u. Plattner d. IH. Jh. (Lpz.
Diss.) Dresd., Gilbers. 8*. III, 1 14 8.
M. 3. Ree.; DLZ 10, 1652-54
(Schrick er). [31
<df Luther, 11 angedr. Predigten,
8. Nr. 550. Ree.: ThLBl 1888,
335 CWalther). [82
#DiNiBer, Lutberdracke, s. Nr.
551. Ree: TbLZ 13, 453-5 (En-
de r r). [33
Köstlin, Luther sehe Predigten
n- 36
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552
BibUog»phie Nr. 4834—4895.
au8 M( l!U!( hthon'sHand. (Z.f.kirchl.
Wiss. M.) [4834
TMhMkmrt,P.,V7er haidie Königsb.
Lntherpredigten Poliander's urspr.
nachgesclirieben? (El>d. 807-14). [35
•K* Kolde, Luther, s. Nr. 2221. Ree:
DLZ 10, 1079 5 (Knaake); BIILU
387 f. (Sallmann); TiiLZ 14, 499 (.
(Bosp.rt). [36
Dorneth, Lutlu r. ( >. Nr. 2228J. III.
(6chI.-)Tlt. 247 s M. 2. f37
-^Keller, .loh. v. Sfaiij-iiz. Nr.
553 u. 2232. Ree: DL/. 10. t»19 L
u. 621 f. CKeller s HLntgegng. u. Ant-
wort Kaweraus): Jb. f. d. G. (L
Prot. i. Oeat« rr. Nr 12; Archiv >^8 f.
(J.Fiacber) ji'resb.R.Apr.^Briggs):
Ref. K.-Zt^ Nr. 19; WeBterin. 267 l.:
<;G \ 574-85 ^Kohle); CBl 1037 f.:
ThStK 1890. 185-94 (Lemme). [38
Grube, K., Die Tetzelliterat. d. Neu-
2«il. (Lii. Rs. r. d. kath. Dtld.l$l-6>) {89
<X> Gottschick , Luther v. cbristl.
Gottesdienst, s. Nr. 555. Ree: Dl.'/
10, 419 l". (Krau8s)i Z. f. prakt.
TbeoL 11, Nr. 2 (Basserniann). [40
Kawerau, 6., De digamia episcopo-
rnni : e, Ueitr. z. Lutherlorschg. KieL
Homaiin. gr. 8'. 628. M.1,2Ü. *Hec.;
DLZ 10, 17 (Knaake). [41
Franke, ^'rhriftsprnche Luther*?,
s. Nr. 2241. Kec: DI.'/ 10. 877 t.
(t>chr6der); Z. f. dl. Unterr. III, Nr. 1
(Harich). [42
Hartfeldrr. Em.. Phil. Mflanchthon
als Praticeptor Geriuaniae. (^Moii.
Germ, paedag. VII ) Berl.. Hofmann.
gr. 8*. XXVIII, 687 8. M. 20. ^ Ree :
WsrhrKPh 6. 74.^1 « (Klix)-, Philol.
Wschr. 9, 1015-8 (.Paulsen); ThLBI
aOSff. (Kawerau); DLZ, 1411 4 (Zieg-
ler): Orzb.48, IV, 174-84; 224-32. [43
-äf Orews, Pirkhf'irner . Nr. .'>6o.
Ree; MV(iNurnb.7,287 91 ^Hagen).
— Vgl. Grenab. 48, III. 122-7 (W.
Pirkheimer u. d. Ref.). [44
^Briefwechsel Bugen hagen'8.,8. Nr.
.^60 und 2248. Ree: ThStK 801-3
(Herifigr). — VgL Enders, Nachtn*.
SU Vot,M s Briefw. B. F ^ bd.787-92). [45
•dt» Hering, Bu^enhagen, s. Nr. .561.
Ree: ThStK 803 16 (KawiM HuJ. [46
^Ivini opera etc. (fl. Nr. 567 und
3087). Vol. :^8-40. (Corpns ref. 66 68.)
703 ; ti46 : 722 8p. a M. 12. [47
Pasquet, Ed., Essai sur la predicat.
de Calvin (These Montauban). 6e-
neve. 1888. 8^ 88 p. [48
•X* Baumgartner, Calvin hd.m -.ui*,
s. Nr. 3039 i^vu falsch Baumganeui.
62 a Ree.: CBl 1257 f. Ref. K.-Ztg.
Nr.32; R iheoLetdephil.Nr.2. [49
Zahn, Adf. , Calvin nls I>ichrer
(Z, f. kirchl. Wiss. 315 19. J (.>ü
"Jf Catalogue etc. de Franc, l. 8. Kr.
2260. H«c. : HC 27, 487-i* (Rot i\ [51
^ Redlich, Reichstag lu Närnber»;,
8. Nr. 580. Ree: ThJber. 7, 188 iBen-
rath): HJh 10 9« 103 (Dittrich). (52
^Radlkofer, E. \. (inniburg, Nr.
689. Ree : HZ61,306 f. (KgelhaaO.
j Marx, Otto, ThoIua^ MUnzer imd
' Il.'inr. PfeifVor l.">2:>-2o; e. Beitr .*
G. d. Bauernkriegea in Thünngeo.
Th. 1. Gott., Vandenhoeek * R. 8*.
1 13 S. M. 2,40. — S. 1 64 Gott. Dies. [54
Elben, Arn., Vr»rdern?t. rreicVi u.
Schutzgebiete i. J. 1-524 i e. Beitr. x.
G. d. Baoemkriegs. (Strasab. Dia».t
Stuttg.. Kohlhamnier. 8^ XII, 161 S.
M. 2. «JC-Ree: Blll.r (>>»5 (J e n t5c h):
DLZ 10, 1685 (HarimanDK [bo
Fftl€li«iih«lmr, W., Ber. 8igni»d*s
V. Boyneburg an Ldgt'. Phil. üb. d.
Kämpfe d. Trncli?. (»enr^ m. d. Bauern.
l.>2.5. (ZGGberrh 4. 393-5.) [56
NI««SII«r, J., Ein Wort öb. d.
Park frhen Handel etc. (HPBll 104.
1 24 . te: 401-17). [-57
Brieger, Th., Die Torgauer Artikel,
e. Beitr. z. Ent^tehangt^^i. d. AiigiabL
Confession. (Sep. a. Kirchenge*ch.
Studien H. üeuter gewidui.^ Lpz..
Hinrich^. L^'Jö. 8°. 56 S. M. 1. [.58
Chiesi, LIno, La guerra in Piemonte
tra ( nrlo V. e Franc. I.. 158t>-37.
Re^^gio, Calderini. 16^ 42 p. [d8
^M«rtolill, II coneilio di Vk«iua
( s. Nr. 3045). Sep. Venezia, Antonelli.
51].. H. r.: IL 9tor.lt. 6. 37." ['H
Kannengieaser, Kapitulation zw.
Karl V. n Paul in, 9. Nr. 2898.
ReerR.stor.lt 120f.(Cipollai [81
Schilling. Alb., Der schmalkald.
Krieg lu s. Folgen f. d. oberoAterr.
Donaaatftdte Mengen etc. u. d.FBrateu-
krieg fFrcil I»-.e-A. 20, 277- 92,^^2
^ Kanngiesser, Geo. v. Meckki lv-..
9. Nr. 601. Ree: GBUMagdeb. 23.
324 (HnUi«e). [«8
Brissae, Marechal de « t de Boar>
Ohenus, Lottres ä Gui de Maurign>:T!:
guerre de Piemont. (Bull. biet, tt
philo), du comit^ des travaux bisC
1888, 67-101.) « 1551 a. 52.
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III, 2^3. fteformationaaeit, GegcarefonnatiOD.
553
•^Beytel, Angab. Interim, s. Nr.
2280. Lpz., Fock. iM. 1. Kit.: 11/62,
ä2t>-9 C^awerau, lubend). [4tit>>>
Heidemann, Jul., Die Rrt. in d. Mark
Brandenburg. Btrl,, Weidmann. 8"
VIII, 363 Ö. M. 5. [06
Hering, H., Urk. d. Treiitowi-r
Landtagsabschiedee vom Jaiir 1534.
(TUStK. 793-7.) [67
FriMlenslMirg, F., Studien s. Miinsg.
Schlesiens i. 16. Jh. I. (ZN 16. :H5
bis [68
HUISte, Fr., Card. Alhrecht, Kf.
u. ErzbiBch. Hains n. Magdeb., u.
Hans Schenits. (GBUHagdeb. 24,
l-8*> « [69
Oibeiius, F., i>ie Einiülirg. li. Ket*.
in Dresden. Dresd. , Nanmann. gr.
8*». '.y so S. M. 1.25. [10
Hering, H., Mitttteiign. a. d. Fro-
tukoll d. Kirchen-Visitation im sach?.
Korkn v. J. 1555. (Hall. Progr.)
Wiitenb., Herrose. 8". 32 S. .M.0.60. [71
Schauenburg, L, Beitrr. z. Kde. d.
Uef.-G. d. Ofsch. 01denb.-Delmenhonit
< rc. Oldenburg, StaUing. 8*. 76 8.
M. 0,75. [72
Daniel v. Soest, s. Hr. 619. Ree:
HJb tO, 398-404 (Unkel); Ans. f.
dt. Alth T. 2!)0-324 (Strauch). [73
-X- Höisclier, Hef .-G. Herfords. Nr.
2'2»&. Kec: CBl 1067; HZ 62. 537
(WredeV. [74
Rübsam , Jos. , Die Chrotiik des
Apollo V. Vilbel. (ZVhessii 14. 196
bis 266.) -X-Abdr. d. Chrou. |75
Steuden, E. , Konr. v. Bemelberg,
d.kl. He8s. L(Jkiu't:lit.''0 berat. (Hessen-
laud m, 2; 18 etc.; 62.) [76
# Chroniken, Frankfurter, d. R^f.-
xelt^ bearb. v. R. .Jung. Nr. 627.
Ree: CBl 603 W: VVZ S. 174 7. {77
BMaert, 6., Hulteuburg a. iieckar
u. die Hft Hohenburg im Ref.<ZA.
Fort». (Bll. f. Wttrtt Kir€h.-G. 8. 29
bis 32; 65 f.) [78
CiiMer, E. Aug. v., Bernb. Göler, e.
Ritierleben a. d. Retseii, nach Orkk.
Karlsr., Evang. 8chrr.-V. 1888. 8**
i r>
(^ S. M. 0.80.
[79
Creceliue, Wilii., EUauäziäche Briete
d. Brüder Jacob, n. Blai^ius Fabricius.
(Ah mnnnin 17. 144-51 ; 273-82). [80
4(>Tscbydi, Chronik d. Ret.-Jahre, s.
Nr. 2312. Ree: A. stör. Lorab. 6,
J7 r rill / 14.311f.(Stähelin). [81
Odinga, Th,, Oas dt. Kirchaniied
d. Schweiz i.Ref.-ZA. Fraueaf.,Huber.
gr.8". IV. IM9 8. M.2. <dC>Ree.: BllLU
698 i. CBox berger). [82
Leiat, Fr., Zur G. d. auswftrt Ver-
tr t^^ liaierns i. 16. Jh.; zugleich e,
Beitr. z. G. d. Gesaudtsch.wesen.s
überh. Hamb., Buchner. gr. 8'. V,
113 S. M. 3. [83
Jäckei, G. d. Wiedertäuler inOb< r
ößterr., speciell iu Freistadt. (Beiin ,
z. Landesk. Oesterr. ob d. E. 41,
1-82.) (84
Lev van Rozmital, Schrei})eii u. d.
J. 1508-20. CA. Cebky VlI.) [85
V<rl. Nr. 3522; 47; M. ^601, 3743; 'Ad.
mud-e; Uh; c. 4»B1. 4Mlo; p; «lo; »7.
4U0d; 58; 6S. i»iOb; 18c; 38; 55; Teb.
3, Gegenreformation und
mOähr, Krieg 14^-1648.
Oext^uret'. 4»80 :>3; aojäiir. Krieg iSM^tOC;
Ai%. UultarKMcliioliwcli«« 490S-ll; Terri-
toriale« n, Loftiles 491S-9«.
Winter, Literaturbenclit s. Mr. 4809.
lamtan, 6. d. dt. Volkes VI, s.
Nr. 4811.
Weicker, 6., Ignatius V. Loyoln ti.
d. papsU. Curie. (Dt. evang. Bil. liiööy
592 ff.) [4886
Heidenhain, A., Htitrr. z. Politik
Philipp s d. Gros."' in. v. Hes^^en 1556
bis 1560. t^.VHesöG 14, 8-iyö.) [87
Dargm, Die Reception d. peinl.
Hnlsgorirlitsordnung Kais. Karl 's V.
in Polen. (SavZ 10, 168-202.) [88
Müller, Th., Das Conclave Pius IV.
^v^\. Nr. 647). Gotha, Perthes, gr.
8*. VII, 278 8. M. 4. [89
Otto V. AuflStaurg, Cardinal, Schrei-
ben Üb. d. Conc Trient; mitg. v.
Knonfler. (llJb 10, 555-60.) [90
'^Leinz, Ehevoi-^chrift d. Con. iN
V. Trient, «. Nr. 6dl. Ree: TliLZ 14,
263-6 (K. Köhler). [91
Rübsam , los. , Nie. Manieranus u.
s. Büchlein üb. d. Reichst, zu Augs-
burg i. J. 1566. (HJb 10, 525-64.) [92
«SaM-PMoy, Uo de, Hist de
Marguerite de Vuloi."^. Paris, Gaume,
1887. 2 vol. 12". 546; 594 p. Ree:
BECh 49, 486 90 (L. de Grand-
maison).
Heidenhain, A., [Lit. d. J. 1886,
betr.]: Dtld. 1618-1713. (JBO Bd. 9,
III, 18 28.) [94
NaulMiitr, E., Die auf Magdeburgs
Digltized by Goog[e
554
Bibliognpkie Mr. 4895—4949.
Blokade i. .h 1629 beiügl. Flugechrr.
(GBllMagdeb. 24, 110-^4.) 14896
4f Wittich, Zur Kataatr. d. 10./20. Mai
1681, 8. Nr. 703. Ree.: Jbb. f. d dt.
Armee 70, 113 f. [96
Irner, 6eo., Verhandign. Schwedens
m. Wallenetein etc. (s. Nr. 672), IL
(VnhW. etc. 39.) LXXXV, 431 S. M. 14.
^ Ree. V. T: MVGD Böhmen 27, 57
his 59; CHI 709-11. 197
BMn^arteii, P. Maria, Bin Outr
achten v. '>ß Cardinn 'pn iih. d. Pacte
d. Kf. V. Trier mit l'rkr. o. Schwed.
1632. (HJb 10, 560-64.) f98
Fagniez, Pdrt« Joseph et Richelieu,
ft. Nr. 677 u. 2^47: d-yru noch RQH
46, 461-515. Sep. Paris. 8^ 166 p.
^ Ree. : S^ances et trav. 2, 136 f. [4899
Laugel, Aug., Henry de Rohan. son
r6le polit. et milit. sous I.ouis XIII,
1579-1638. Paris, Firmin-Didot. 8*.
Vn, 445 p. Fr. 8. #He«.: Polyb.
80, 253 f. (Ba^Qenanlt de Pu-
chesse). [4900
Catualdi, Vitt., Sultan Jahja eto.^
Nnovi doec. alla 0tor. della questione
Orientale etc. nel sec. 17. TriesLChio-
pris. gr. S*. 660 p. Fl. 540. *Rpc.:
CBl 1868, 1542 I. [4yul
Beka, A. 11. 8. Barabas, I. Rdköczy
Györery t^? a portn. (Geo. Rfik^czy l.
u. d. Pforte.) Budap., Verl. d. ungar.
Ak. 1888. 8^ X. 10. ■ [2
Vfl^. Nr. SBlO; Wo. 4mg.
Favaro, Ant., Suppieiu. al carteggio
di Tieone Brahe con 6. A. Httini
neir A. Halvezzi De' Hedici in Bo-
logna. (Atti e mem. di Romagna 7,
142-53.) [3
BerfBNMa, P., L*au(obiogr. de Juste
Lipse. (Mess. d. sc. hist. 133-57.) [4
Loeache, Jan Atnos Komensky; der
Pädag. u. Bisch. (Sep. a. Jb. 1". G. d.
Prot, in Oesterr. 10, 99-125.) Wien,
Manz. 8« 27 S. [5
Stricker, Job., De dude^che Stromer,
e. niederdt Drama, 1.584; hrsg. v.
Joh. Bol tc. (Drucke d. V. f. niederdt.
Sprackf. III.) Norden» Soltau. 8^ 76
u. 236 S. M. 4. [6
Lieder a. d. Anf. d. 17. Jh., mitg.
V. Ant. Birlinger. I. (Alemannia
17. 191 f.'t [7
Zarncke, Zur Bibliogr. d. Faust-
bnehen. (8B d. aieha. Qw. d. W. 40,
IBl-'HO.) [8
Beck, H., Coburg. Dichter a. d
Zeit d. Hz. Caaimir. (Progr.) Cobo».
4«. 40 S, [9
Dencker, H., Bin Beitr. s. liter.
Würdigung Friedrich s von Logau.
(Progr.) Uildesheim. 8\ 9(3 8. jlO
SeelaiaaB, W., Geo. RoUenhagen.
(GBllMagdeb. 24, 83-109.) fli
^ Hoppe's G. d. 1. schwed poln.
Krieges i. Preussen, s. Nr. 694. Ree;
MHL 17. 174-6 (Damne); HZ 62,
51 21 i HwnldX [12
Ikier, Otto, Das colloquium ciiari-
tativum zu Thorn v. 1645 nach d.
Act. dargest. (Diss.) Halle. 8'. 30 S. [18
<^ Ziegler, Gegenref. in Sohle.«.. 5.
Nr. 699. Ree: Prot. KZtg 1888, Nr.
48 (Webaky); MHL 17. 396-98 <v.
Gruner). [14
<$^MQIIer, Kuraäclis. Schulw., s. Nr.
1179. Ree: Plul. Wschr. 9,953. [15
Paaechel, Job., üeb. M. Christ. Leh-
mann's Kriegschronik (Hs. d, k P;: ' 1.
zu Dresden) u. einige wiederaufgrt
andere Lehmann'ache Mm. (Progr. j
Grimma. A*. 82 8. 116
Speck, Osk. , Zur G. d. St. Pirna
im 30 j. Kriege. (Progr.) Pirna. 8*.
124 S. (17
Dletel, Tb., Beitrr. s. iUt. Verf.-G.
d. Schöppenstuhls zn Leipi. Forts,
u. Schi. (SavZ 10, 63-97.) (18
Voigt, Geo., Ueb. d. Ramiamoo an
d. Univ. Leipz. (8B d. tjlcha. Gei».
d. W. 40, 31-61.) fI9
Briefweobsel Spangenberg's ge^.
a. bearb. v. H. Rembe, 155CMB4.
(Vgl. Nr. 4000a.) Dresd.. Naumann.
1888 8^ 147 S. M. 2.2r^. ^ Her. :
ThLBi 473 I. t.*luller)i TüLZ 14,
85-7 (Kaweraa). f80
"Jf Keller, Gegenrel". i. Westf., s. Nr.
705. Ree: MHL 17, 57-64 (Schmidt);
UZ 62. 537-43 (Stievc). [21
Oatfrleelaad n.d. Miederi. 1568-71;
Zur G, d. W^sb- f -i::; naen. (Mittlih. a.
d. Stadt-A. V. Köln 17, 53-120.) [22
Isabella Clara Eugeala, Fürstin d.
N iederlandc ; e. Ohara klerbtld. (HPBII
104 241 56; 352-64.) [23
Docameats conc. les relatioos
entre le dnc d' Anjou etc.. a. Nr. 3132.
Ree: CBl 1263 1.; RC 28. 304 f. (24
Witte, Alph. de, Numismatique bra-
ban^. : des monuaiea de o^cesait^
4miMS par la v. de Brox., 1584B5.
(Sep. a. R. beige de nnm. 45.) Brax.,
Gobbaerts. 8*. 18 p. (25
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III, 9-4. Geg«nKfonn, etc \ w«ekf. Frieden bia %, Tode KtVm VI. 555
Unkel, K., Hir Finanzlage i. Erzslifte
Köln unt. Kt. Krnst v. Bnipni 1589-94.
CHJb 10, 498-524; 717-47.) (4926
Beiträge, Urkdl., l. (J. Hanaus i. '60 j.
Kr., a. d. Nachl. Hz. Bemli. s \ . Wei-
mar^ hreg. v. R Wille. Uanau^
Albcrti. 1888. gr. 8". X, 68 8. M. 1,50.
^Rec: HZ 62, 545 f. (Fischer). [27
Weber. H., Job. Gnttfr. v. Asch-
hau&eu , FürstbUchof v. Bamb. und
Wttnb., Hs. SQ Franken. Würab.,
Bneher. gr. 8". XVI, 167 S ^1. 2.
^ Ree. : Lit. Handw. 28 , 360 f.
(Lahn er). [28
Nettle, E., ZarBntmiirg.d.Tttbmger
Kibl. i. J. 1625. (Bll. f. württemb.
Ki roh eng. B, 87 f.) [29
Tournfer, C., Le prot^ätantisnie dans
\e pays de Moutb^liard. Besannen,
Jcicqnin.S" XT,439p. Fr. 4. *Rec.:
Pulyb. 30, 54 (Öequanio). [30
Benrath, H. L, Die Vertreibg. d.
Evangelischen ans Loearno 1555 nach
d. H< r. (i. Augenzeugen Th Ihmo.
Bannen, Klein. 8°. 29 S. M. 0,40. [31
^ RmmMmIi BehördenorganiB. Pei^
dinand'i I, b. Nr. 716. Ree: RC 2(;.
896 f. f! '2
Cnrny, Alb., l>er 2tc Bautmaui-
stand in Oberösterreich 1505-97.
Liuz, Elxnhöch. 1890. gr. 8^ IV,
i^'*'? S, M. 8. [S^
Bindely, Ant., Die Gegenrclurualion
o. d. Aafetand in Oberösterr. 1626.
(Sep. a. SHWAk.) Wit-n. Tempsky.
Lex.-8* 56 Ö. M. u,90. [34
Haseibach , Karl , NiederöBterrelcli
z. Z. d. 30j. Krieges. (Bll. d. V. f.
1 '^klr. v.NieiUro.frr. 22,81-105.) [35
-äf Landeaordnung, Verneuerte« Bob-
mena, 8. Nr. 2890. Ree. : C61 1067 f. [36
Vgl. Nr. 8«24; 3»; -40; 76: 96. 3785c.
3**24; 3r>; *a. 393«! ; Mh. ioood; 37b; h;
42; 4lh; 57c; 97. 410.^u; t' : H ; 'Sic; 38 g-h.
4206; 10c; 15; 63a; 74a; 76e; 94g. 4d3ä f.
4m Vom weglfäL Fi^eden bis z,
Te^de MarPs VI. und Friedr,
Wühelm'ft I, 164S-J740,
AIlgeraeineH 4997-48: Beziehen, za >>ank-
reiäb 4943-68 : Nofduebe Verhältnisse und
Rrandcnburg-Preiiss«» 49.'>4 03; Andere Ter-
ritorien 4904 71 ; AUg. ColturgpRchicbtUehes
4972-82.
Heidenhain. I it. -Bericht, s. Mr. 4894.
Koter, R. u. Waith. Schultze, [Lit.
d. J. 1886. betr.]: DUd. 1718-86.
(JBO Bd. 0. III. 29-34.) [4937
Erdnaiinadbrfrer, Dt. (i., (b. Nr. 722.)
S. 161-320 (Oncken Abth. UJO.) -X- .:
DLZ 10, 817 f. (Mein ecke). [38
Recueil des instruct. donn^ anx
ambasB. etc. de Kruncr, Is. Nr. 2392
u. 3167.) VII: Baviere. Palatinat,
Deax-Pont«, avec intr. p. Lebon.
XXXVI, 616 p. - * Ree. Abth.
Pologne: R. d hiet. dipl. 3. 293-7
(Walizew Ski): RC 27, 232-4
(Chuquet); Le Livre 10, 182; RQB
46. 844-6 (Baudrillart): MIÖO 10,
489-93 (Pribram). — Ree. d. ganzen
vSammlg.: B. d'hist. dipl. 3, 447-50
(Lefüvre-Pontalis). [39
Salnt-Staioii, H4iiaoire8, p.Ch^mel
et p. Regnicr. 6d. T. XIX. Paris,
Mach. Ttf 18". 451 p. Fr. 3,50. |40
^ Sai nt-Simon, Merooires, ed. B o i s-
liale, s. Nr. 2394. Ree: Polyb. 29,
344-6 (Kervilf r) HC ^7 4. [41
Rahatede. H. Geo., ^Studien zu La
Rochefoncanld> Leben nnd Werken.
Braunscliw . , Schwetschke. 8". Vlll,
184 S. M. 2.40. -X-Rec: Grenzb. 48,
535 f.; Litl)l. f. germ. u. rom. Phüoi.
10, 224 f. (Koschwits). [42
Zwiedineck-Südenhorst, OefTentl.
Meinung 1650-1700, s. Nr. 730. Ree:
GB1688;BZ62,829f.(Pribram). [48
Pfeifer, Marl., J. Alb. PoyselH G» -
dichte wider Ludw. XIV. u. d. Fran-
zosen. (Progr.) Altenburg. 4". 16 S. [44
Cheruel, Ligue ou alHanoe du Bbin.
(Meni. de Tac. des SC. iDor. et poUt.
16, 995-1028.) [45
Legrelle, A., La diplomatic fran$.
et la succession d'Espagne I: 1659-97.
Pari- PM-h.)i!, 1B8R. 8r XL. 530 p.
Fr. 10. -Ä-Rec; KH 41, 421-6 (Morel-
Fatio). [46
Baudrillart, Alfr., a) Examen de»
droits de Philip|>e V et de ses def-
cendantB au trone de France. IH.
d*hist dipl. 8, 161-91-, 854^.) —
b) Les pretensions de Ph. V fi la
cour. de Fr. d apres des docc. in^dite.
Paris, Picard. S\ 71 p. [47
•K>Vagui, de, Villars, s. Nr. 2407.
XII, 409: 452 Fr. 15. Ree: Polyb.
29, 436 1'.; Bullet, crit. Nr. 14;
S^ance.«« et trav. 31, 613-5 (Duruy);
RQH 45, 595-600 (Baguenault de
Pnchessp): RC27. 214-(i{Chuq n etl:
HZ 62, 564 68 (Pribram). [48
# Pirrl, Vitt. Amad. II. ed Eugenio
di Savoia. s. Nr. 745. Ree.: HZ 62,
181-3 (To petz). [49
Digitized by Goog[e
55«
Bibliographie Mr. 49S0— 5006.
Witzleben, A. v.. Des Fürsten Len-
pf'Id 1. V. Arihnlt I)(-<«nu Jugend- n.
Lelirjaiii*; (Publicat. a. d, Nacbl. v.
Witsleben'8). 1. m. 8. Folge. (Beiheft
z. Hilit -Wochenbl. U9-206 <i 217
bis 270 ) [4U50
•3f Relazioni dipl. di Savoia^ s. Nr.
750. Ree: R(^H 44, 646 f.; R. d'liist.
dipV 132-4. \h\
•df Webefi (^uadiupelalliany« .s. Nr.
761. Ree: HZ 61, 510 (Tu|K'tz). |52
Zwiedineck-SUdenhoret, H. v., Die
S Vilnchtv St. Gotthard 1ÜÖ4. (MKKi
lu, 44;i-i>8.j (53
Meinecke, Fr.. Hi andenburg^ nn-l
Frank r. U>88. (HZ 62, 19«-24l . i | ">4
BandinUPiccolomlni, F., Berlino t
la sna eorte 1696. (Raesegna nnxfon.
1888. lÜ. Febr. ) [55
Frledrich'8 III. Briefe an d. Kurf,
äuphie V. Hannover; Danckelmann's
Stuns^ mitg. v. Pr. Mein ecke. (HZ
ß2. 279-85.) (56
Friedberg, Heinr. v., Der Ivriminal-
procesR wider d. Ungarn Mich. v.
Klennent. i . Kpisudc a. d. Rfgr.. Fr.
Willi. ! 1 H7. i;j ;?Sr)-405.) [57
Ayerat, W., Lciur.s 1706-21 («.Nr.
2419). 8chl. ( EHR 4. 5.89-47.) (58
Bonac, F.es affaires du nord (p. Nr.
7H0 n. 2421). Fin. (R. d'hiet. dipl.
a, 384-401.) [59
Stilte, Artll., studier öfrer I>Bn-
markePolit. nnder Kar) XII: s Polska
krin: 1700-1707. Lnnd. 8«.
96 S. [60
IMItor, H. L, Kong Kriatian VI
i)^ grc\ Kristian Krn^f rtf Stolherg-
Wernigerode. (Disa.J K iolieniiavn.
Gad. 8*. ^ Ree.: Dt. R. 14. 127 f. [60a
«X* Neyer, Preuns. Handwerker-
politik, .«». Nr. 2428. Ree: HZ 62.
355-7 (Kr.rnhak). [61
•^{•Breysig, Proee«« geg. Danekel'
mann, b. Nr. 242!». Ree: Jb. f. Ge-
setsg. etc. 13, 273-5 (Hiofcze); BllLU
964 (W. .Schultie). [62
'Kirmls, M., Die 8chiildeii der Stadt
Franstadt 1681. (ZHQPosen 4, 394
bis 399.) [63
Iteoby, Moral. WoeheDaebrr. Harn-
btirg«. ^. Nr. 848. Hamburg, Herold.
M. 2.50. ^ Ree: Z. f. vergl. Lit. G.
etc. 2, 384-7 (Wohlwill). [64
Mathot, L., üeschiedenis des Vader-
landa; Rarel VI. 1700-1740. N. nit-
gaaf. Qand, Leliart. 8". 1% S n. 3.
* Ree : Dt. Warandc 2, 103; RQH
46, 298. [65
BrfMiiar, Penaloo n. d. Kurf. Jos.
Clemeiip v Köln. O^athoHk 188^,
II. 488-517.) [66
Hermann, W. , Französ. Religion-
Bedrttckgn. in d. dt. I Andern am
Rhein: p. GedenkM. z. 200j. Erinnerj;.
an d. groMe Piaixverwiistg:. i. J, 1689.
Bannen. Klein. 12". 45 S. M.0,10. [67
Rady, Die Zustände d. St. Giessev
zu Anf. d. 18. Jh. fMitVhh, d.
hees. GV 1889. Bd. 1.) ^t^-
Heigel, K. Th., Der umschwting d.
l.i.ier. Polit. 1679 83. Sep. a. AbhMAk.
Münch.. Franz 4°. 11*; S. M. 3.50.
•JfRic. : D LZ 10. 1 723 e 1 n e c k e.; [69
RaHti, M.» Korr. Max Bman. v.
Haiern ii. d. Donanetädte. Ingoist..
üan.HH.i.'r 4" Vlll. 316S. M. 4 [70
Kaufmann, Dav., Die letzte Ver-
treibg. d. Joden aus Wien n. Nieder-
österr. ; ihre Vorgesi )i. 1625-70 n. ihre
Opfer. Wien, Kunegen. gr. 8". III.
228 S. M. 3,60. [71
Geizer, H., Eine kath. Kirchentr.
auf d. index. (Jbb. f. prot. Theol.
15, 2d6-60.1 # Natalie Alezuider
1684. [72
Bodemann, Ed., ho iSriefwechsel
d. Gotlfr. Wiih. Leibniz in d. k. oiT.
Bfbl. sn Hannover. (Vgl. Nr. B906.)
Hann f ex. 415p. M. 12. [78
Schilling, A. J., .h,h. .?alc. Dillfnin^.
1687 1747. (Saujiujg. gemeiiiver^i.
wist*. Vortrr. 66.) Ha^b., Verl.-Anst.
gl--
n .s. M. 0,80.
[74
Meyer, Joh. , Aussprache d. llocli-
dentschen im 17. Jh. nach franz.
Auffassg. (.Alemannia 17, 137-4^3). [75
Bolte, Job., Geist!. Komixfie in
Scbiltach, 1654. (Alemannia 17^
152.) [76
Zarncke, a) Neue Mitthh. zu d.
Werken Christ. Reiit^r's. (SBd.säcIts.
Ges. d. W. 40, 71 136 u. 200 f.) —
b) Berichtignngen fremder u. eigener
Angaben zu Chr. R. (Ebd. 1889^ h,
28-35.) [77
Lemcke, Karl, Von üpiu bis Klop-
stoek: e. Beitr. a. 0. d. dt. Dichtg.
Lp?.. Ree. : A. f. d. Stod. d. neuer.
8pr. 82. 325 f. [78
Suphan, Bernh., Shakespeare im
Anbriicli dir class. Zeit uns. Lit.
(Dt. R«. 1.5, III, 401-17.) r79
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4-5. Weetf. Friede — Kurl VI.; ZA. Friedr/s d. Gr. 557
Wolff, Eug., Joh. Elia^ Sclilegel.
Ut-rl., Opnenlieim. 8°. l\\ 217 S
M. 4 -X- Hec.: CBl 1198; Ada. f. dt.
Alth. 15, 347-56 (Ren lach): lU 2^
240 f. (Cliuquet). I4!tsii
Fischer, A., üeber Liederdichter d.
Kümh. OesRngbuehi v. J. 1676. (Bll.
f. Hvnjii..]. t;7 ü;« f81
MUller-Frauenstein, Geo., Ücb. Zicg-
ler's Ai>ial. BsnUe. (Z. 1'. dt. Phil. 22.
60-98; 168-213.) « Vgri. Kr. »224. [82
Zur O. d Zeitraums vgl. Nr. a5(M. 3864;
«7: '>i; 98 ay2»if; »4c; 4000c; 37e: :>7c;
:.Hb: <;ib; 68; 7.' 4ir.4; lu; lic; r.
4i06; 18b; »7h; 49b; e; 60a; b; »l; Hl.
4sssb; 37; 69; n; 9Sd; 951
5. ZeUaUer Friedrich'» d. &r.
I740-17H9.
All^'-iu . 7i:tlir Krieg etc. 49S3-H:. ; Ki i ilvi' K
il. Gr. und Preussen 4990-»5 • Andere Terri-
torien 4999-99; Oeütige» LeMn im 18. Jh.
Koser 11. Schnitze, Lit. zu 1713-86,
8. Kr. 4937,
# Karge, Die rua- öeterr. AUians,
8. Nr. 787. Ree.: HZ 68, 333 f.
(Naiid.'Y [4983
Aii82uge aus J. ö&\. iiiumer 8 Leipz.
Jb. 1744-71. CQo. z. Ü. Leipz. 1,386
I is 442 1 -X-Knr d. 2. schlea. n. <l
7j. Kr. betr. [84
Trttha, v., Haae.'öalerr. Coopt-r.,
s. Nr. 2447. Ree: UUL 17 , 293-6
(F ^ »igl). [8.5
vv- Barthelemy, Ed. de« liUt. dea
relations de la France et da Däne-
mark 1751-70. Eec: CBl 78. [86
Sorel, A., La que.«ition d'Orient au
Ibe »iecle; le partage de la Pologue
et le trait£ de Kai'nar^ji. 2 ^. Paria,
Plön. 18^ IV, 292p. Fr.8s50. ♦Ree:
Lv T ivr,' 10, 439 f. [87
Wolf, Auf d. Zeil Mar. Theresia s,
a. Kr. 8i:>. Ree: HZ 61. 329-31 (Tu-
petz); MHL 17. 296 (Bloch). [88
Recueü des anc. ordonn. de la
Belg., 8. Nr. 814. Ree: RQH 45,
289 r. (Lahaye). (89
Correapondenz, Polit., Friedr. d. Gr.
(a. Nr. 818). XVU. Barl., Dnneker.
gr. 8". 480 S. M. 14. -X« Ree. v. XV
n. XVI: MHL 17, 177-82 (Sohultse);
CBl 603-6. [90
LehfllMm, Max, Die «raprfinffliehe
Ka.'-^uiif; (]. lüst. ili' nion temps Pried-
rich 8 d. Gr. (HZ 62, 193-6.) [91
Friedrioh'a d. Gr. musikal. \\Vrkc
Ibrsg. V. Ph. ÖpittaJ. 1 : Sonaten für
Plttte a. Klavier. Nr. 1 12. •)e>Rec.:
Grensb. 48, lU, 166-73. [92
Brünneck, WHh. v., Die Adflipi-r
d. Leibeigen^chai't durch d. Geset^-
gebg. Friedr. d. Gr. u. d. allg. preuaa.
Landrocht (SavZ 10, 24-62.) [93
^Zakrzewaki, He form d. ländl.
Steaero, 8. Nr. 839. Ree: Z. f. d.
gea. Staataw. 44, 573-6; Jbb. f.
Natiünalökon. 17, 584 f* (Lam-
precht i. [94
Stern, Aifr., Mirabeau in Berlin.
(Dl. Iis. 15. Iii. 383-400.) [25
VgL Nr. 3897. 9927 b; &Sb. MOOe. 49M.
Motz, Fr., Hz. Karl v. Sacha.*Mei-
ningen ii. A. I,. St lduzer (Sehrr. d.
V. f. meining. G. n. Ldke. Heft 5).
gr. 8". 32 Ö. [96
# Adam, Mb, Eng., J. J. Hoaer ala
württemb. Landschaftsconsnlent 1751
bis 91. Stuttg., 1887. Ree.: HZ 62,
371 f. Cl^gelbaaf). [97
♦ SahMlder, Edg., Phil. FMedr.
Ric^rer, (Am 28. .54o-8.^ If»8
^ Fournler, Handel etc. in L'n^rarn
u. Polen, 8. iSr, 817. Ree: GGA i.
( V. He low); R. d'hiet. dipl. 2, 126 f.;
MHL 17, 873-5 (Neustadt). VV^O
Vgl. Nr. S6»4. 4060 b. 4181 c. 4174 c. 4ö .4.
Weber, fiit.y Die Jesuiten u. d.
Antlilärottgaaeit (Dt. R. 14, 72 bis
85.) [5000
Blrlinger,Ant., Curioaum e. Leichen-
predigt aut Karl VIL, 1745. (Ale-
mannia 17, l:k>.) (."r(M>l
Weiaae, Fei. u. Frdr. Jacobi, Bneie
an Lorenz Weatenrieder a. d. JJ.
1781 R3. mit{?. v. A. Klackhohn.
(SHMAk 237-70.) [2
-X- Aua d. Joseph. Wien, s. Nr. 2484.
Ree: Lit.bl. f. gemi. u. rem. PbiIoL
10 f. (Schoer); Z. f. österr.
Gyiun. 40, 525-30 (Hauffen); HZ
62, 553 f. (Tupetz). [3
DflHtSOh, fi., Job. H. Gottl. V. Justi;
e. Beitr. z. G. d. Camorahvis^i. in
DUd. (Z. r. d. ges. ötaataw. 45, 554
bia 567.) [4
Norf, H. , Zur Bi(»graphit' Peata-
lozzi's. IV. Winterthor, Ziegler. gr.
S\ VIII, 617 S. Fr. 8. Ree: BHLU
668 f. (Jentaeh); Orenab. 48. IV,
278-80 CJeiitscIi). [.5
ik Äreyerz, Beat Ludw. v. Uuralt,
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558
Btbliognphie Hr. 5006-5066.
B. Nr. 850. Ree: ThLZ 18. 468 70
(Eck). [bOOij
# Herder'« Briefe an Hanann« s.
Nr. 2476. Rfc: ThLZ 14, 439 (Lin-
denberg); HZ Ga 182 f. [7
Nagel, Wilh., Die dt. Idylle i. 18.
Jh. (Diss.) Zürich, s'. 82 8. [8
Goethe's Gespräche; hrsg. v, Bie-
dermann (8. Kr. 3282). II. Lpz..,
Biederm. gr. 8« XIV, 362 S. M. 5.
Ree. V. I u. II: RC 28, 186 f.:
FJbl» 64, 608 IT. [9
Soethe'a Tagebucher d. 6 ersten
Weimar. Jahre 1776-82, hrsg. t. Hnr.
Düntzer. Lpz., Dydt. gr. 8*. III,
261 M. 6. fio
Briefe v. Uoetbe» Mutier an d.
Hrsg. Anna Amalia; neu hrsg. n. erl.
V. K Heinemani! I pz.. Seemann.
8^ XV, 159 S. M. 2,20. # Ree:
CBl lü7i) 1.; i'Jbb 64, 608. (11
Rod, Ed., Ijft jeunefise de Goethe.
(Bibl. univ. 42, 568-91 a. 48, 293
bis 314.) [12
DIatzer, H., Goethe n. Kar! August:
Studien zu Goethe's Leben, 2. Aull.
I-IIl. Leipzig. Dyck. 1888 gr. 8®.
969 S. M. 18. -X- Ree: UZ 62, 339-41
(Gebhardt): Westerm. 67, 415. —
Vgl. Ggw. 35, 56-8 (Bulle). [13
Eggers, K., Ranch u. Goethe: nrkdl.
Mittheiign. Bcrl., Fontane, gr. 8*^.
XV, 251 8. m. 6 Taf. M. 5. 'IfRec.:
CBl 989 f.; DI.7 10. 1166 f. (l'r-
lichs); Ggw. 3ü. 116-J^ (Dü ntzer);
Dt. Rs. 15, III, 469-71. [14
BrerniiRg, En., Goethe nach Leben
Q. Dichtg. Gotha, Perthes. 8^ 175 S.
M. 2.40. [14a
Carel, 6eo., Voltaire u. Goethe als
Dramatiker; e. Beitr. s. Lit-G. (Progr.)
Bcri. 4" w s. [15
Gaedertz, K. Tbeod., Eduard d Alton,
e. Lebensbild, m. nngedr. Briefen
Goethe s. (Wegterm. 33, 239-53.) [16
JuriSOh, Reinh., Schiller als Welt-
bürger u. Freund », Vaterlandes.
(Progr.) Breslau. 4*. 16. 6. [17
Liebrecht, L., Schiller e Verh. zu
Kaiit^f« eth. Weltansicht CP^'^in'lg'
gemeinverst. Vortrr.,HeR79). Hamb.,
Verlagsanstalt, gr.8« .%8. M.0,80. [18
LHzmann, Berth., Schiller in Jena.
Jena, Mauke, gr. 8". Vlll. 136 S.
M. 1,80. * Ree: AZtg Beil. Nr.
149; Granab. 48, IV, 247 f. [19
Lorenz, Zum Gediicbtniss v. Schil-
iers hist Lehramt, 5. Nr. 4505.
6". Zeitaltrr der frntizos.
valution und Napoleon*»
1789 1Sir>.
AllKenK^in«"» , di« lievuIutioQ u. ihre iiir.-
wirkong auf Kuropa 50*0-30 ; Revol.kri«^
sosi -5^Hi; NüiK>leoDische Kriege yi42-505*i ;
HrtMiHsen 50.^7-fi8 ; andere Staaten &0«S-7o .
CdltoixesclüchtUchet •. in dn cteonoL a.
t«nltor. Gruppen, ferner in M, 5 n. m, 7.
Schlitze, Waith., [Ut. d. J. 1886,
betr.]: Dtld. 1786-1815. (JBO Bd. W
III -^1 ;";8.) [502U
Sorel, L'Europe et la revoL, e.
Nr. 666. Ree.: Ann. de 1*^ des ac
polit. IV , 1 (Au bertin). — Bd. II
in 2. Aull.: Paris, Plön. 8". 578 p. [21
Mahrenholtz, G. d. franz. RevoL.
6. Mr. 2498. Ree.: BLZIO, 881 (Stern);
MHL 17. 307 (v. Kai ck stein). [22
Quinet, Edg., I a rovolution. I n. II.
Paris. Inipr. iiat 4\ 367; 462 p. [2:^
# Bautler, L an 1789. a. Nr. 2499.
Ree : nc 27,414 f. (Chnqnet);RQH
45, 675 f. [24
Gagila, Eng., Die ConservatiTeu
d. Geoeralstinde V. 1789. (AZtf Bril.
Nr \ Vl \\} [25
Manzoni, AI., La rivoL l'ranc. dei
1789 e la rivol. ital. del 1859, pnbl. p.
Brambilla da R. Bongh i. Milaoo,
Rechiedei. 16". XIII, 362 p. L. 5.
ie>Ree N. Ant. 22, 198 f. [26
# BleiMrlMMalt, Fran StaeL
s. Nr. 2500. Ree: (»uart. R. 532 58:
Saturd. R. 67, 609 f.; Bibl. univ. \2.
444-6; BIILIJ 289 93 (Speyer); DLbl
12, 75 f. (Koch); Ae. Nr. 896. i-Ö
(Hawkin V I!7 63. 16:3-5. [27
Broglie, duc de, Le proccs et Tex« -
cution du dnc d'Enghien. Paris. Plön.
18". 31 p. [28
Blennerhaaaett, lady, Die Dt. n. d.
franz. Revolution. (Dt. Rs. 15, 51
bis 72; 216-28.) [29
Oowden, Edw.,GoethL' aud thefreneli
revol. CFortn. R. Nr. 271, 77-96.) [80
4f fialHlla, Kriege d. 1. f^ansoe.
Revol. etc., s. Nr. 2503. Rtc: DI Z
10. lOVi; CHI 1(h;H: Dt. R. 14, 378 f. [31
Chuquet, Arth., Lea guerres de
la r^vol. iL Ree.: Polyb. 27, 246 f.
(Pr In Ruch. Trrit). [32
ConfortI, L, a) Napoli dal 1789
al 1796. — b) Napoli dalla pace di
Parigi alla gtierra del 1798, cun docc.
ined. Napoli, Anfossi. 16". XVL 262
u. XVI, 303 p. ä L. 4. [dS
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III, 5-6. ZA. Friedr.'s d. Gr., der Arans. Revol. u. Napoleon*». 559
•JfrZei8»berg,Erzh.Karl u. Pr.Hohen-
lohe, 8. Hr. 874. Ree : RC 2ö, 431 f.
(Chnqnet); CBl 1088; HZ 68, 188-5
(Tu petz). (5034
Sorel, A.. La yinüt. de Robefpierre
(R. d. 2 moiulcH 883-9150 [35
LfehMMii], M., Wöllner «. d. anew.
Polit. Fr. Wilh. II. fHZ 62, 285 f.)
Immclinthf-r v 7. Ort. 1794. [36
#ZeiS8berg, Huuujuug Belgiens.
1. Hr. 878. Ree: BZ 61, 881-8 (Ta
petzl p'"
^ Bailleu, Preussen u. Fraukr., 8.
Nr. 879. Kec. : RH 40, 395-7 (S t e r n). [38
Zeiasberg, H. v., Zur dt. Kaiserpolitik
Oc't<tt i reicIisi : v. Beitr. z. ü. d. Revolj.
1795. (Sep. a. 6 B VV A k .) Wien,Tetnp8ky .
Lex..8°. 136 S. M. 2. * Qn.-mäesige
I)arst6l]g.d.TerbdlgD. adl M.liogensb.
Reichstage. — Ree: er. 1 Mu'A. [39
Clftuaewitz, C. v., UiDterlaaseue
Werke tth. Krieg a. Kriefsfähig. IV:
Feldzug 1796. 3.Aafl.BerT.,DttiniDler.
288 S. M. 6. [40
Büchner, Flucht d. Univ.-Aixhivs
V. Qiessen, 1796. (Ifitthh. d. Ober-
beM. OY Bd. U [41
Tivaroni, Gar., L'Italiu «iuraute it
dominio fnnt.^ 1789-1815. I. Torino.
Roux. 16". 519 p. L. 3. •)(>Rec.:R.
itor. It. r, :^:n-5 (Orsi). (42
Santalena, Ant., Vita Trevigiana
etc.. 1793-1818. Treviso, Zoppelli.
8«. 87*^ p. L.5. *Rec.: N. Aotol.
22. 384 6. [43
Hogendorp, M^moireä, s. Nr. 2581.
Ree: HZ 62, 166-73. [44
Stcherbatow, I e iVld-mareclial Pa.s-
kevit«ch, sa vie uoüt. et milit. d apr.
de« docc. indd. l: 1782-1826. trad.
Pari-, R.inwald. Fr. 15. [45
Zur Geachlchte d. milit. I.t-bens in
d. Armeen Napoleon s I. (^Beiheft z.
Milit- Woebenbl.. 277-94.) [46
# Merkel, Garlleb, Ueb. Dtld. zur
SrhillprOnethp /cit. RRrl.1887. Ree:
DLZ 10, 349 HK 1 u c k h o h n). [47
4f Mttteinleh-WiiReburg, Oesterr.
Theiln. a. d. Befr.kriegen, s. Nr. 904.
K PC . : M H L 1 7. 1 85-90 (G o 1 d 8 c h m i d t ).
RH 40, 397-400 (Stern). [48
UrfiiMlira, H., Oneisenan^B 8endg.
nacli Sclivvrden u. England 1812.
(H/. ti2. 4Ü«; 517.) — Vgl. d. Nachtr.
V. L. Ehrhardt. (Ebd. 63, 192.) [49
^ Caapredon, Defense de Dantaig,
pabl. p. Aariol, a. Nr. 911 n. 25^
(identisch!). Ree: DLZ 10, 792 f.:
Grenzb. 48, III, MO. [50
BMOIt, Arlli.| Biocos de ThionTille;
corresp. du g^ner. Hugo command.
snp^r. avec le g^nir. de division k
Metz(R.d'Al8. 40,204- 25;353-86.) [51
Bardy, NMry, a) La demiire cam-
pagne du fjeii. I.pcourbe-. Beifort en
181'^.. St.-Di6, Humbert. 16". 77 p.
— h) Beifort en 1815. Beif., sSpiti-
rauller. 8". 32 p. Fr. 0,60. [52
Browning, Ose , Ilugh Elliot at
Naples 1803 ü. (KÜR 4, 209-28.) [53
Knaake, Em., Forschgn. z. Leben
d. Max V. Schenkendorf. (AUpr.
Mtschr. 26, 340 9.1 fM
Bourienne, L. Ant. Fauvelet de,
Menoira of Kapol. Bonaparte, by bis
priv. Beeret.: ed. by R, W. Phippa.
4 vol. New. ed. New- York, Scribner.
12". LUl, 422i XV, 140i XVI, 452-,
Vm, 444 p. Doli. 5. [55
■X» Correap. «I»' Marie Louise, Nr,
914. Ree.: R(,Ui 4:!, :532-4 (de Bar-
th^lerayj; RH 36, 140 i.\ A. stör.
It. 3. 475-8 (Sforaa). [56
4f Clausewitz, Preussen i. ».grossen
Katastr., t«. ^r. 250^5. Ree: CBl 816 f.:
FliPG 2, 800: MHL 17» 387 f. (v.
Kai k .«lein). — Frau/. Foherp. v. de
Vatry. Pari.^, Hnudoin. H". 1-r. 4. (57
^ Seeley, SUiu, s. Nr. y30. Ree;
MHL 17. 78 81 (Krttaer); Vjaehr
VPK n. 1 09-17. f5<^
Delbrück, H., Die Ideen Stein s üb.
dt. Verf. (PJbb 64, 129-34.) [59
^Lehmann, Scharnhorst, s. Nr.
936. Hee: EHR 4. 790-802 (Ward);
MHL 17,81-90 ((iuldschniidt). [60
Verwendvng Gneisenan^a als Lehrer.
(Jbb. f. d. dt. Armee 72, 222 f.) (61
BiaaendorfT, K., BHielu r ab Guts
besilzer. (Progr.) Pyriiz. S. 9-24. [62
^ Briefwechael d. Kon. Katharina
u. d. K. Ur^im- (s. Nr. 943). Stuttg.
1887. Ree: MHL 17, 90 (Bloch); HZ
62, 841-3 (Egelhaaf); A. stor. It.
4, 116-8 (Sforza). [68
-X* Hogendorp, Gijsbert K. van,
Brieven en gedenkschriften MV. s
Oravenh. 1886-87. Ree.: BZ 62, 178
bis 179 [64
Roeachen, Zur 0 d. lU-vol - n. Be-
freiungskriegein Uberiiessen. (Mitthh.
d. Oberheaa. QV Bd. L) [65
4f Ctrrstpoiidfll» Kdn. FHedr.'s v.
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560
Bibliographie Nr. 6066—5125.
Württb., lirag. v. äcUlussberger,
8. Mr. 2578. Ree.: MBL 17, Sffl f.
(BloclO: DLBl 12, 89 (, fKlein-
B(»hmidO: R. d'hist. dipl. 3, 599 f.
(Pribram); ZGOberrb. 4, 516 f.
(Obser); HZ 63, 185 f. (Gpelhaaf);
Nord ü. Süd 51, 287. [5066
•9^ Meter, Friedr. v. Wiirttemb.,
s. Nr. 947. Hec: CBl lU HZ Ül,
540 r. (K{?elhanf). [67
Schloeeberger, A. v., Prinz Karl v.
Württemberg, riiss. Gen.-Lt., 1770-91 ;
nach Briefen d. Prinzen etc. Stottg.,
Kohlhammer. XVI. 244 8. M.8.
*Rec.: BULr 754-6 {Si)oyer). [08
Haiimanii-Lichtenfelder, fiottfried,
Compte rendu hist. des tronblea
rarvenus ä Strasbourg 1789: trad.
1> r R eiber. (R. d'Aleece 40, 257
bis 2t>9.) [69
HaMkergerJoe., DiefVencInvaeion
in K&mten i. J. 1809. Klagenf.. Hau-
necker. gr. 8". 58 S. M. 2. [70
V^. Nr. ^yt. 3«i3tt; iKi. 4stn«; i7, s&b;
e; 57; ssa; 6<a; ei; ti.
7, Netteste ZeU neit ISlü,
AUgeinHinfs, ßestaar., Revol. und Kt action
.'iOTi Kurop Verlialtiiiss»', l»»>80iids. d«'i
lH.-)ner Jahre äOH4->M>; Kriege v. l»«4-70:
sow' .'iioi; Preussen u. d. neue Dt. Reich
5102-U; Mittel- und Kleinstaaten 6115-81;
0«stemieli sltt-SS; Oottnrg^icliiditlidiea
(Stiuit u. Wirthschnfl. Kirche, Wigsenschafl
u. rntoiTi< ht , Lilt-rntur n. Kunst) .M2« :»!.
Hermann, J., [Lit. d. J. 1886. betr.]:
lleueste. insbes. dt. Ü. seit 1815. (JBG
Bd. 9. III. 39 44.) [5071
Flathe, Th. , Restnnr. i- rivol. (s.
Nr. 2587 u. 8361,) 14.-15. (öchl.J-Llg.
p. 889-1042. cpl. L. 30. [72
7f Bentt, llinaoireB, 8. Mr. 950. Ree. :
RH 37, 351 f.; Polyb. 29, 166-8. [73
La Motte-Rouge, de, 8ouvenirf» et
campagnes (1804-83). MII. Nantes,
Orlmand. 8*. IV, 624 ; 624; 619 p
k Fr. 9. -Jf Der nuf d. Krieg von
187071 bezügl. Tlieil auch separat
(100 p. Fr. 2,50). [74
<M> Miililenbeok, La St-AUfance, s.
Mr. 954. M.6. Mec: RH 37, 148. [75
Flach, Jacq., .Madnrne de Krüdencr
et ies angines de ia sL-alliance.
(Sep. a. R. de la »oc. de« ii, Irist.,
janv.-ftvr.) Amiens. 8°. 15 p. [76
Sylvain, Ch., Hist. de üregoire XVI.
Bruges, DescKe. 400 p. [77
Pometta. E. , La rivulux. del 183^
nelTieino.^onat-Ro8en23.»Hll.l ff.)[lü
^ Wichmann, Denkwürdigk., a. Kr.
971. Picc: Lit. Handw. 303 H (Hüli-
kampj; HZ 62, 352 1. (Fiat be>. (79
8taMfl»ri, v., Dae 1. Bat. d. 8. kar>
hefs.Inf.-Heg, i. d.Sepi. Tagen 1*^4^ ?u
Frankf.a. M. (ZVhessG 14.2^7 3L^.t 1
Kunz, L)ie Feldzüge Radetzk} ^ in
Oberital. 1848 u. 49. (Jbb. f. d. dt
Armee 72. 18 39: 128 47 : 270 91».) f«l
Minghetti, Mieiricordi (9. Nr.2598)U:
1848-49. 8«. 500 p. L. 4. f8«
Kleinachmidt, Brierwecbsel Wef)9ru-
berg'B mit Mittermaier (s. Nr. 3877).
Schi. (Dt. R. 14, II, 343 54.) [8S
Vaupeli, 0., Kampen for S<indfr-
ivlland . KriefTcn 1848-50. og 64. 4.-6.
Hft. Kjob., Reiuel. 8". 288; 14Ö S.
Kr. 8. <K'Reo.:lfilit.Lit-Z.70,8. (84
MarOlwIfGuat., La gnerre deCrim^.
Paris, Firmin-Didot. 8^ Fr. 12. [^^5
Cavour, Cam., Nouvelles lettre«
in4d.; ree. et pubL p. Am. Bert.
Turin, Roux. 8». X. 573 p. L. «
-X- Ree: Bibl. univ. 48. 162 4 (Rod :
R. gtor. lu 6, 595-7 (Rinaudo). [bo
Vitzthum V. Eckstädt. K. Fr., Lon-
don, Gaslein u. badowa 1864 66;
Denkwürdigkeiten. Stuttg., Cotta, gr.
8«. XX, 523 8. M. 13. « Ree.: R. de
2 mondee 96. 196 207 ( V n 1 b e r t) ; Ggw.
36, IV, 329 f. (Gebhardt). [87
6hlron, Is., Annali dltalia. in con-
tinuaz. al Muratori etc. (Vgl. Nacbrr.
15H r.) II: 1864-66. Milano. Hoepli. x<*.
4uä p. L. 6. ^ Ree. : HC 28, 314 f. [88
Martat, 6. v., Kriegswesen n. Kries-
fährg. V. 1861 bis z. Gegw. 5. Aal.
(Die Welt in WalTen. III.) Lpi..
Spamer. gr. 8°. VU1,426 S. M.5-50. 189
SharMaa, Pkll., Erinnergn. a. d. dt-
franz. Kriege (vgl. Machrr. 159 1), dt
V. rd o Brachvogel. Ljtz.. Relssner.
8". 115 S. M. 1,50. -Se-Rec: Grenib.
48, III, 186 f. [90
Rothan, 6., SoaveBira dipl. (vgl.
Nr. 2607.) L'Allemagne et 1 Italie
1870-71. I: L'Allemagne. 3« ed. Paris,
hhty, 18«. 408 p. F1r.8,S0. (91
Krieg zw. Frankr. u. Dtld. 1870/71.
Volksausg. nach d. Generalstabsw.
Berl.. Pauli. gr.8^ 15 Hefte. äM.0,3Ö.
^Kec: DLZ 10, 953 f. (99
IBoulangerj, Dtlds. Feldz. geg. Frkr.
1870-1. Aut. Ausg. 1.-20. Llg. Wien,
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III, 7. Neueste Zeit, seit 181$.
:>öl
Fn.nk. Lex. 8". S. 1-040. a M. 0,40.
*Hec. Strefll. Z.29,IV, 198; Uns/Zeit
1889, U, 374-9 ( M a h reu h o 1 1 z). [5093
OrConnor Morris, Will., The war
of 1^70 1: After Sedan. (EHR 4,
417-4U.) [94
StärIcsvttrhSItalne, Die, i. dt.-fruz.
Kriege (s. Nr. 2625). Forts. (Kriegsg.
Einzt^lschrr., hrsg. v.< Jen. Stabe, Hft.ll.
B(i.ll.619 702.) -5frliec.:CBl816. [95
Vorpostendienst, Der, bei d. 1. baier.
Armee-Corps etc. von d. 1. Einnahme
V. Orlcnn« hi? 7. H. Treffen V. Coul-
niier.s. (Kbenda 591-618.) [96
Infanteriedienst bei d. Cav.-Dlvi-
aionen, ineV)e9. d. Thatigk. d. Sept.-
>^>v. 1970 rl. 4 Cav.-Div. /n«Teth.
baier. Inf. (KbenUn Ö. 549-Ö9.) [97
Kunz, Herrn., Der Feldzug d. 1. dt.
Armee im Norden u. Nordw. Frank-
reichs 1870-71. Berl., Luckhardt. gr.
8". III, 234 S. M. 4. * Ree: Cßl
1408 f.; mm. Lit, Ztg. 70, 190.08. [98
DaMbamies, Ed«., La rei i .u t. in-
fiM-nale (arm^o de la Loire 1870 711.
Paris, Didot. lb«8.8". 363 p. Fr. 8. [U'J
^fWimpffen, de, La bataille de
Sedan. Ree: Polyb. 27 , 251-3. —
Ht.üebers. v. A.Ruhe mann. Angsb.,
RpiHip). 8". 376 S. M. 4. [5100
Kayser, Ad., Erlebnisse e. rhein,
Dragoner» imKriege 1870-71. Nördl.,
Beeil. 8*. 216 8. 11.2. [5101
Geschichte d. k.preuas. Fahnen etc.,
6. Nr. 8525. Lex.-8'>. XI, 589 u. VUI,
408 8. *Hec.: DLZ 10. 1094 f. [2
Der Kronprinz in d. Confiictszeit.
(Grenib. 48. II, 535 50.) [3
freytag, G., Der KronpriDS n. die
fit. Kai-'-eikinne; Erinnergebll. Lpz.,
Hir^i I 1"(> S. M. L80. [3a
<3f Bindtng, ^orddt. Bund, s. Nr.
2615. Ree.: CBl 1193 f.; CBl f.
Recht V. 452 f. (Brie). [4
-X-Hahn, Wilhelm I., s. Nr. 1017.
Reo.: MilL 17. 196 f. (H. Hahn). [5
R«dd, Fried rieb III. (*^. Nr. 1020).
Franzö.« Ausg. Pari?. fV.l, üdorf. 12®.
VIII, 285 p. Fr. 3,50. * Hec: Polyb.
29, 533 f. (d Avril). [6
Bismarckbriefe (vgl. Nr. 2613), Neue
Folge. I, II. Berl.. Hennig & Elgendorf.
XV, 174; 176 S. tt M. 2,50. [7
Britfe, Politische, Bismarck*», 1849
bis 1889. 3. Ann. Berl., Steinitz. 8^
XV, 375 Ö. M. 5. [8
^ Simon, Bis?nHn*k I847 ö7, n. Nr.
2634. Kec: CBl 914 i. (9
« Hartmann, 2 ^.zehnte dt. Politik,
8. Nr. 2636. R<-r.: Nr.nl u. Süd .■",0,
268 f. : (5 renzb.48,ll,377-80i Weaierm.
67, ilJ. . [10
Bismarck u. England ; f 1 .1 . Reziehgn.
Dlld.*». ti. Fji'»lands seil d. Krinikriege.
Berl., Eck. t. iu. Ö^. 311 S. M. 3. (11
Fabri, Fr., 5 JJ. dt.KolouialpoHtik;
Rilck- u. Ans blicke. Gotha, Perthes,
gr. 8''. XV. Ih-A S. M. 2,60. * l^ec:
DLZ 10, 1244 f. (Uiibbe-Öchlei.
den); Millt. Lit. Zt^. 70, 289 f. [12
Erlasse u. Reden Sr. Maj. d Kais,
u. Kon. Wilh. II. (1888-81t). Herl.,
Duncker. gr. 8^ IV, 80 S. 31. 2. [ 13
Simon, Ei.,1/erapereQrGutllaume II
et la le annee de son rfegne. Parin,
UeinrichseD. 18". VUi,370p. M.3.50. [14
^ Melle, Kirchenpauer, s.Kr. 2647.
Ree: HllLU 86 f. (Fr. Walt her);
T>r Cs. 59, 474-7; Hans. OBll 1887,
lOo-b (Frenadorff). [15
AtMr, H. L, De buitcnlandsche
betrekkingen v. Nederl., l^GO 8'*.
Haarl., Bohn. gr. 8°. IV, 148 rf.
Fl. 1,50. fl6
Ebebarg, Friedr. List u. d. Frlir.
.1. Fr. V.Cotta. f A/t? H'>il. Nr. 216.) [17
Philippovich, Eug., Der bad. Staats-
haushält 1868-89. Freib., Mohr. fr.
8*». XH, 263 S. M. 6. [18
Larchey, L., Souvenirs de mifi-io-i :
Metz, Strasbourg et Colmar 1859 00.
(Spp. a. R. alsac.) Mancy et Paris,
Ib'ifT. r-Levrault. 8*. 32 p. [19
•K- Kern, J. C, Polit. Erinnerungen
1833 86. Frauenf.. Hulier. 1887. Ree:
AZtg Beil. Nr. 102. [20
<5f Lerchenfeld, Aus d.Pnjjin en er ,,
S.Nr. 995. Ree: RH 39, 186 f. (Stcr u);
Bll f. d. bniei . Gyiiinw. 25,428 f. |21
Aufzeichnungen, .^iitnbin^Tr.ii.h.. d.
bsterr. Viceadmirals Frh. v. Wüllera-
torf-ürban. (Dt. R. 14. III, 194-809;
339-44; IV, 94-110.) [22
Krönet, Moritz v. Kaiserfeld. 5.
Nr. 990. Ree: HZ 61, 335-7 (Tu-
pctz). [28
-X- Wolfsgruber, Card. Rauscher, s.
Nr. 'itJ.'d. Ree: Laacher Stiinnsen
470 rt. (Brauns berger); iliLZ 14,
284 6 (Reusch). [24
«X-Wolf, Zi:rCi»Iturg. etc., s. Nr. 994.
Ree: AZtg BeiL Nr. 257 f.; DLZ 10,
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502
Bibliograpbie Nr. 5125-5151.
an (Egei-R): CBl 1068 l.i UZ 02.
554 f. (Tupeiz). (ol26
Schufze-Gaeverniiz, Herrn, v., Das
preusö. Ötuatürecht, auf Grund d. dt.
Staatsrechts dargestellt. I. u. II., 1.
Lpz.. Breitkopf 6c Härtel, gr. B". 600
u. 282 S. h M. 5. ^Rec : Z. f. d.
gep. SiMj.t^w 44. hm f. (Frickei ). [26
Schramm, G. A., Rodbertus, Marx.
Lassalle; c. socialpol. Studie. Münch.,
Virreck. 8". Ul S. M. 1,20. [27
Dietzel, H., Karl Hodbertus. 1. u. II.
Jena, Fischer. 8". 92 u. VU, 240 S.
M. 6,50. «5f Hec: Jb. f. Oesetsg. 18,
266-8 fSclinioller). [28
Nach 10 Jahren ; Material u. Glossen
X. O. d. SoeialifiteDgeseiMs: I. Hi^to*
risches; II. Die Opfer desSoc.gesetzes.
I.ond., German Coop. Fubl. Co. 8".
148 S. M. 1. [29
Kahle, C, IMe fahrenden Leote d.
Gegen w. u. ihre 8j»rat l>e; e. Beitr.
z, G. (]. Va^abnndciitl). u. d. Gaiiiier-
we». Gera, Buucii. 8". 386. M. 1,25. [30
fiattwiek, loa., German enltore and
cristianity; iheir controversy in the
time 1770-1880. Lond., Norgate. 8".
10 8h. 6 d. [31
UoMeaberger, 0. F., Hist. of. gar-
man tiieolof^. in tlie 19 conf. transl.
by W. Ha8t)p. Ivlinb.. Clark, gr,
8*. XXXLX, 629 6. 14 sh. ^Rec:
ThLZ 14, 899 f. (Harnack). (32
Luthardt, Chr., Erinncrgn. Huf^ ver-
^'aiigenf'n Tagen. Lp/,. Dorfliing u.
Francke. 8". IV , 25y S. M. 3,60. [33
Meinrfci, C. F. fieo., Aug. Tweaten
nacli Tagebüchern u. Briefen. Berl.,
Hertz. 8". IV, 490 S. M. 7. «5fRec.:
ThLBl 300-2 i Cßl 1602 f. (34
# CNdanlierg, F., Job. H. Wicbam.
Hamb. 1884-87. Ree: HZ 62, 129-31
(Kattenbuflch). [35
Briefwechsel zw. Goethe u. K.
Göttliiig 1824-31: hrsg. v. Kuno
Fischer. 2. Ausg. Heidelb., Winter,
gr. 8". XI, 100 S. M. 8. [36
GUnthert, Jul. E. v., Friedr. Th.
Vipcher: ein Charakterbild. Stuttg..
Bouz. 8'. 214 S. M. 2. * Ree:
Westerm. 67, 278. fS?
Lang, W., Fr. Theod. Viacher. I.
(l>t. Kb. K», 29-50.) [38
DIetz, M., Fr. Vischer u. d. iatliet.
Forninli'^ 11 i; ■ {^>']<. a, Festschr. d.
Keaiansiali Stuttgart.) Xüb., Foe».
gr. 4». 58 S. M. 2. [38
p, 3 Briefe an K. Roacn-
kranz. mitg. v. R. Reicke. (AUpr.
Mtschr. 26. 310 31.) [40
Laaebeni, Joh. Frb. v. n, loh. Ca^
Zellweger, Briefwechsel; hrsg. v. C.
Ritter. St. Gallen, Haber. B». ilL,
204 8. M. 4. [41
Taalfel, S., W. 8.Teairel; e. Lebens-
abriss. TUbing., Fae». gr. 4*. 47 S.
M. 2. [42
Zimmer, Heinr. W. B., Juh. Geo.
Zimmer u. d. Romantiker; e. Beitr.
z. G. d. Roniftniik. Frki". a. M., Hevder
«. Zimmer. 8". VIll . 3«3 S. M. 3.
-äf Kec: AZtgBeil. Nr. 131, UZ 62,
341 (Gebhardt); HPBU 104, 116
In? 28. [43
Fischer, Herrn., Classicismua und
Romantik in Schwaben ca Anf. tms.
Jhs. (Sep. a. Fe»^^. d. Univ. Tübingen).
Tüh.. Laiipp. gr. 4^ 22 J^. M. 2. [44
Pfeitfer, Berth., Ludw. ühlaud u.
s. Stellg. im dt. Geistesleben. (KB)
f. d. Gelehrten- und Realschulen
Württhg?=. Jg. 36.) Tiib., Fnes. gr.
8^ 4ii b. M. 1,50. [45
SoliRiiilt, Er. n. Benib. Sealfart,
H.s.liclu von n. über H. v. Kleist.
fVj.^clir. f. T it -G. 2. 801-14.) r46
Freiligrath, Bejtrr. z. Biogr.
Freiligralh*s, s. Nr. 2666. Ree: OBl
1198 f. [47
Schiffner, K., Wilh. Jordan; tu.
3 Bildnissen d. Dichters. Frankf.
a. M., Osterrieth. gr. 8*. 17, 888 S.
M. 3. [48
Wehl, Feod., Zeit u. Menschen.
Bd. MI. Hamb., Reber. gr. 8*. III. 832:
315 S. ii M.3,60. Ree. : CBI 133G f :
AZtg Beil. Nr. 163 (Borraann). [49
Servaea, Frz., Qoufr. Keller. (FJbb
64. 1-52.) [50
Neumann, C, Christ. Rauch: H« -
traclitgn üb. TVspr. n. Anff. modern.
(It. Plaaiik. i^FJbb 64, 166-95.) [51
Vgl. Nr. assA; 25; ST. SMY;SC:at.
0806; »S. 9S9s; 36h. iSOOb; 14; S6; asa;
58d: 76e; 99. 4S&1.
Berb htlirunfr. In Heft 2 S. .522. Nr. 1S28 ist Statt Rl«g«l SB lesi^O GottlOb (Fdi»r
Beziebgn. d. Bisich. Rkkebart v. Wnrms.)
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Veneichniss von Abkämmgen.
563
Verzeichuiss von Abkiirzuageu.
A*: Archiv^ Arehivio, Archives.
Abh . Abhh.: Abliandlnngfen).
AbhBAk: Ahlih. d. Berliner Ak.
AbhMAk: Abhh. d. Münchener Ak.
Ac: Academie^ The Academy.
ADB: Ailg. Dt. Biographie.
AG : Archiv für Geschichte.
AHV: Archiv des hißt. Vereins.
Ak. : Akademie.
AKKR: A. f. kathol. Kirchenreclit.
Alth., Althk.: Alterthum (skunde).
Ami.: Aiina]«n.
Anz.: Anzeiger.
A06: Archiv f. öaterr. Ot -ichichte.
ArchX: Archivaliscbe Zeitschrift.
Ath.: The Athenaenm.
AZtg: Allg. Zeitung.
BECh : Hihi, de l'^cnlo de? chnrtes.
Beil., Beiil. : Beilage, Beilagen.
Beltr., Beitrr: Beitrag, H«n träge.
Ber., Berr.! Roridif, Berichte.
Bibl., Biblw.: Bibliothek(&we8eD).
Bl., BN.: Blatt, Blätter.
BIILU: Bll. f. liier. Unterhaltg.
Bonner Jbb.: Jahrbücher d. V. v.
Aith.ireunden im Rheinlandc.
Boll.: BalletiD, Balletino.
CBI: Centralblnlt ri.iterarisches).
CR: Compte rendu (de Tacad^raie
des inscriptions et helles lettres).
DLBI: Deutsches Litentarblatt
OLZ: Dotitsche Literattirzeitung.
Dt., Dtld. : Deutsch. Dputsohlnnd.
DZ6: Üt. Z. I. G. Wissenschaft.
ENR: Englisb historieal review.
FBP6: Forschnnorf n zur branden-
burg. u. preuss. Geschichte.
6.: Geschichte.
6BII: Geschichisbmtter.
Ges.: <i«'.';pll9ch.'tft.
G6A: Gottinger gelehrte Anzeigen.
6g w.: Gegenwart.
GV: Ges.'hichtsverein.
HJb: Hist. .Jh. d. Gorre8-Oe.«f'!l«j«'h.
HPBII : Historisch'politischeJUiutter.
Ito., Hst.v hi.: Handschrift, Hand-
schriften, handschriftlich.
HV: Historischer Verein.
HZ: iiistor. Zeitschrift (v. Sybel).
J., JJ.: Jahr, Jahre.
Jb., Jbb.: J.ilirbuch, Jahrbficher.
JB: Jahresbericht.
JBG: Jahresberr. d. G.wissenschaft.
JMW: Jahrbuch für Gesetzgebung,
Venraltnng und VolkswirthscbafU
Jh., Jhh.: Jahrhundert(e).
K. tnU r Kde: Kimdo.
KBiGV: Korreap. Blatt d.Gesammt-
vereins d. dt. G.- u. Alth.- Vereine.
KBIWZ: Korresp Bl. der Westdt. Z.
Lit. : Literatur.
MA, ma.: Mittelalter, Moyen-Age,
Hiddle Ages, mittelalterlich.
Mag.: Magazin.
Mem.: Memoires.
MHL: Mittheilungen aus der histo;
riechen Literatar (Hiv^^^h).
MHV: Mittheilgn. d. hisl. Vereins.
MIÖ6 : Mittheilungen des Instituts
lür osterr. Geschichtsforschung.
MUA: Magasin fUr Literatur des
In- uüd .\ii?lnnde8.
Ms., Mss.: Mantt8cript(e), Manu-
scrit(6) etc.
Mtschr.: Monatsschrift.
MVG: Miltheil. d. Vereins f. G.
MVGOBöhMea:MVG d. Dt.i.Böhmeo.
n.: neo, nonvean, etc.; oder: nach.
NA: Neues Archiv (der Gesellschaft
fiir riM^Tc deutselie (if'.^chichtskunde.)
NASächaG: NA f. suchs. Geschichte.
N. F.: Nene Folge.
NR: Nouvelle revue.
N. S.: Neue Serie, Nuova Serie, etc.
Nt2tg: Nationalzeitung.
HZ: Numismatische Zeitschrift
PJbb : Preu^sische Jahrbücher.
Q., Gn.: Quelle. Quellen.
R. : Revue, Review. Rivi^ia.
RC: Revue critiqne.
Ref.: R< fortnation.
RH: Revue historique.
RN: Revue nuroisroatiqne.
RNAIsace-Lorraliie: Revae nouTeUe
d'Als.ii t -Lorrainc.
ROH: K. des quesUons historiques.
IIQSelir: Römische Qnartolsehrift.
Rs.: Rundschau.
SavZ: Zeitsohrift der Savigny-Stif-
tung iiir Reciitsgeschichte.
SB: Sittnngsberichte.
SBBAk: Sn d. Berliner Ak.
SBMAk: 8H d. Münchener Ak.
SßWAk: 6li d. Wiener Ak.
SQ.: science, sciences.
Sehr., Schrr.: Schrift. Srliriften.
Sep. a.: Separatabdruck aus.
StMBCO: Studien u. Mittheilungen
aus •!. Uened.- u. CistcrtienaerwOrden.
ThLBI: Theolog. Literatnr-filatt.
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5ti4 Veneiclin. von Abkttnangen. Eingelaufene ächhüen. Register.
ThLZ: Tlieüiog. Lileralur-Zeituug.
TMISehr: Theolog. QuartalBchrifl.
ThStK: Tlieol. Studien u. Kritiken.
Urk., Urkk.: Urkaode, Urkunden.
V.: Verein.
^Tfaeaer, Verfassung.
Vpri.. H«n, VerhäliDisB.
Vhdig: Vci,.
Vischr.: Viertelja*..
VjMbrm: Vjschr. f. hIi-
Schaft. Politik n. Kulturges« Ith
WZ : WesUieutsche Z. f. G. u. K 1 1 n (
Z. : ZcitbciiiiH. ZA.: Zeitalter.
ZOA: Z. f. dentsehes AlterUmm.
ZG: Z. f. (die) Geschichte.
ZGOberrh: Z. f. G. des Oberrheins.
ZHG: Z. d. hist. GeäcllschalU
ZK6: Z. f. Kirehengescbichte.
ZKR: /. für Kirchenreclil.
ZKTh: Z. für kallml. Theologie,
ZN: Z. iiir Numismatik.
Ztg: Zeitung.
ZVfi: Z. d. Vereins T. Gegcliichte.
" ' - . '* - aterl. G. ( Westfalcufij.
• Eingelaufeue Schriften. iFurtaetzung zu Stern, Leben
Murabean*s, a. Nachrr. 226. — StVckel, O. d. MA. u. d. Neaaeii, s. BibL
4531. — Virchow, Reiseergebniase auf d. Wege der Langobarden (Ver-
hdlgn. d. anthr. (ies.) Bibl. 4(345. - M Wagner, l'ntersuchg. üb. die
Ryswijker R^lig.-Clausel Berl.. Weber. M. 1,80. — Wessel. Lehrbuch d.
G., s. Bibl. 45:39. Winkel mann. Friedrich II., s. BiW. 4692. — Zeit-
Bclii itt .1. liist. V. r. Niedersachsen 1888. s. Bibl. 401ö. — Z. d. V. f <;.
u. Alth. fcichleetiena 2:i, 8. BibL 3593. — Z. d. V. f. thüring. (i. u. Aithk.
(BibL 14til). 6, 3-4. - Westdeutsche Z. f. G. u. Kunst 8, 2, 8. Bibl. 40r»L
— Z. d. wesl^reuss. G.-V. 25, s. BibL A191.
Register.
Aul'genoiiiiiieu sind alle beii>pro ebenen Schiiften und widitigen » Notizen^ dazukommt
« in Sachregister zu Bihliogi-aphie und Aufsätzen, aber uor nach den allfeiueiustf s Schlag-
\i orten. .\uf ein bibliosrranfa. Titelregister ronsste siu RsnniTÜcksfoniini Torlinfi« ver-
sichlet werden. Die einfacnen Zilleni bezeiohnen Seiten des l., die nacli einer D Miete
d«B >. Bandes , die nach einem N (sowie alle Zirtcni der Penonalnachrichten,' Nr. 4v
Nachriehteri innl Notizen. Man suche N 1-72 u. 7;M7.') in Bil I, .N' iTti ^iu ii. 206-4$ ia
Bd. II. riirsiv.' Ziffern bedeben sich auf .Abhandlungen nnd Kl. Mitth' ilungen.
Aberglaube .ihi). II 292 ;J.
Acta sanctorum llibeniiae ed. dt-
Siiu'dt et de Backer 11 466.
Akademien II ICA-T, - 92. N 68. 92-5.
162-4; 96-98. 227; üd.
Allen, Gr., Early Britain ü 200.
Alterthümcr2I2; 56. n 291. 501-2.
N m. 223.
Alterlhum N 133 8.
Alterthnms-V., Kgl. 8ieh8.N98.207.
Analecta Bollandiana 11 196-
Angelsachsen II 222 :1 507-23.
Arboia de Jubainville, Abhh. N223a.
ArchlM>l<^e 8. Alleiihllmer.
Archiv ceaky II 178.
— f. Lit.- u. KirchenO. >M2;U.
Archive 211. 510-11. II 248; 85-6.
540. N39. 71. 118 a^b; d; 19^ 67;
85. 200. 215; 44.
Archivio stör. it. N 123c.
Ashley, W. J., Edward III: 468.
Association. Frankfurter 11 15?'f).
Atkinson. .L C. s. Cottcher book.
Atlanten N 132.
Hacker. .Jo.". de, Acta.
Baden 26^. 11309- 10. Vgl.Commissiuu.
Baiern 272-8; 290-2. 30$^; 29-90,
II 314.
Balduin von Trier 448-54.
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Hamburg s. Verein.
HaiKicock. G. F., s. Calendar
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Handachrifken- Versendung N 188.
Handwerk 250. II 278.
Hnnnover 261. II .300.
HanseCstadte) 262. U 300-1. N.24. 183.
Hars 261. II 299.
Hassencamp, R., G. Irlands 461.
Hastif^ro II
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maon II 465.
Heinrich VII: II97 fr>5
Heraldik 278-9. 11 32Ü-2.
Hessen (Grossherxogth.) 266. II 306.
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Hpxpn{»rocesse 256. II 293.
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Jahrbfieher, Prensev N 189b.
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Karolintror 2ir)-0. -^15 0. II251. 543-4.
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KathoHcienas 251-2. H 279 82.
Kaufmann . T.n l/ible de Sit, Bti^iwe
Harding. N 224 c.
Keary, C. F., Cat. of Engl, coin» II 201 .
Kellen II 221. 506-7.
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Ketzer 252. 285-330. U 233-4 i 82.
Kirchen G. 251-2. U 187-90. 221-2.
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Kleidung 2.%5. II 291.
Klöster 8. Orden.
Koch, H., Riebard ▼. CornwaU 464.
Köln Kß-O. 443-8.
Konifritihnfer Hs. IT 180-2.
Kopke- Stipendium N 62.
Krain 274. II 316.
Krautwurst, H., Lvainnirs Brutll482.
Kreuzzüge 221. 520. H 253-4. 547.
Kriegswesen 249.S4Ä-S0. 11 157-9.211.
Kunst-G. 254-5. U 287-91. 508.
Landtags verhandlangen, Böhm. U
182-3.
Land wirthsehaft 249. 40S-10, 0277-8.
Langobarden 217. 518. II 258. 545.
Langtou, J., Hospital rPi>ort?.
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Lncrezia Bor^in 1ßfi-72.
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Deutsdie ZeiUdir. f. Ocaobiohtsw. 1S88.
Neudff^|Ter, I'fi^r. ■/. 'r d. Beliörden-
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Neueste Zeit 244-7. 539-42. II 271-4.
449 53. .558-60. [ 62-
Neuzeit 228 47. 525 42. II 259-74. 550
Niederrhein 264-5. i43-8. II 304-5.
Niedersaehsen 261-8. n 299-801.
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Paläographie 275 t;. II 318.
Pnp^tthiuri IC-n. tO. i4-r). 4r,'7. 1W 4:
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Provinzial-G. 256-75. II 293-318.
Quellenkunde 210-1. 510. II 248. 540.
Rechts-G. 248. II 190. 275-6. 509.
Reformation 229-82. 525-9. II 259-61.
551-8.
n. ». 37
L>iyui^LLi Ly Google
508
Register.
Kegesta diplom. Bob. II 177.
Rehfaes II 449-5^.
Reichsverfg. 9&-117. 248. 331-45. 11
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Relatioii8polU.de8Pfty8Bas II 469-00.
Religion 8. Kirche and Cultnr.
Report« of thellist. Mss. Comm.N 40.
Reetanrfttion 244. 689. n 871-2. 500.
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Steiermark 274. II 316.
8trrn. A.., Leben Mirabean^s M 220.
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Storm, G., De aldste kirkel. Opte-
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Stubbs, Will., 8. Willelmur.
Stuttgart, Bibl. K 214a.-
Sweetman, IT. S., s. Cale 'ar.
Territorial-G. 256-75. II 3-318.
Territonalverf. u. Verwaltong 24S-9.
II 276-7.
Thompson^ E. M.., s. Chronicon.
Thüringen 267. II 807-8.
Tiiurn, Gr. Heinr. Mathias 172-3.
Tirol 273. II 814.
Tomek. (5. d. St. Prag II 179.
Trachten 255. II 291.
Traube. L. , Karoling. Dichtungen.
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Trier, Prüv.-Museum N 186a.
Tschudi 8. Bode.
Tfirkenkriege 237. 532*8. II 205.
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K^girter.
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— f. Rel'orinations-G. N 179.
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Vereine s. G »^Seilschaften.
Verfas8ung8-G. 25-Ö.38'9M 117. 248-9.
351-45. 382-91. 443-8. II 39-43. 45. 52.
H3'5. 73-93. 157-9. 227-8; 81; 76-7.
.510 t;.
Verwaliungsacten , Herausgabe der-
Belben N 38.
Visitations of the diocese of Nor-
wicl), t'<\. A. .Jp!»sopp. II 218.
Vita Forannani 11 343-9.
Vttlkerwanderoiig 214. 513. II 249-50.
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Vollhardt, W. . Kinfluw d. lateio.
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Wftck, O., Ueber d. Verh. ron Aelfred^s
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Amun. Mich. 204.
ArneUi, A. v. 202.
Bagneoanltde Pncbesse,
F. 204.
iJniiofrt,. A^. 244.
Baumgarleu, 240.
Bav^ni^arten^ • M. 16.
Beauliea^f«! «inay^C.
V. 174.
Below, G. 241.
Bemaye. J. 195.
Bprnays, M. 240.
Bernheim.t £. 165.
Biscbof, H. 248.
Biaaendorff, K. 201.
Bonnean -ATenant, A.
de 204.
Boss, A. 248.
Brentano., 1. 69.
Kresslan, H. 13. 90.
Brode, Keinh. .166.
Bmeker^ J. 178.
Buchholz. G. 70.
Carrard. H. 249.
Cecchetti, B. 175.
Cbalon^ R. H. Oh. 204.
Cicborius, Cour. 166.
Cinci. Ann. 204.
Cougny, E. 249.
Cristie, R. C. 203.
Curtins, E. 289.
Czörnig, K. v. 248.
Damus, R. 178.
Delbrück, H. 189.
Deschmann^ K. '^OH.
DeWittr. J. .I.A.M.249.
Dobei, F. 201.
Döllinger, J. v. 170.
Doniol, H. 196.
Du Boys. A. 249.
Dummier, £. 13. 68. 74.
Effmann, W. 241.
Ehrenberg, H. 71.
Erben. W. 84.
Erdmann, 0. 241.
Erman, W. 243.
Ernouf 175.
Essen wein. A. 0. 68.
Faid herbe, L. L. C. 249.
Pale1cenber((> R. 69.
Feilitzen, 0. v. 240.
Fontenay, II. de 24!J.
Fournier, Marcel 196.
Frieden8barg,W.16.241 .
Fostel de Cotilanges, M.
D. 249.
Gaberei. .lean 175.
Garns, F. 247.
Geffroy, A. 168.
Geizer. H. 248.
Gersten berg, C. 246.
Ghiron, Is. 204.
Giesebrecht, W. v.248a.
Go.«clie, R. 248.
Gonget» A. 204.
Govi, G. 249.
Guasti, Ces. 175.
Hänle. S. 248.
Hagedorn, A. 167.
Hammarstand , Sven
Fromhold 17.">.
Hansen, Geo. 244.
Hansen, Jos. 245.
Hardwick, Ch. 249.
llarnack, A. 69.
llartmann, L, 24-5.
Hartwig, 0. 201.
Hasak, V. 248.
Ha.'^se, P. 165.
Httuck, A. 165.
HaufTen, Ad. 242.
Heierli, J. 199.
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570
Register.
licuiemaDD, L. v. 13. 70.
182.
Hertsberg. Ü. 199.
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Holtzinger, H. 241.
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Krüger, G. 165.
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Leisching. Hd. 246.
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HiJaneäi, Gaet 200.
Mirbt, C. 69.
Monzani, Cir. 204.
Müller, K. 68. 69.
Müller, Ladw. 243.
Mönta, B. 68.
Nal)mer, E.v.d.200.244.
Naude. A, 70.
Nisard, Ca. 249.
Noir6, L. 174.
Novati- Fr. 168.
Odhner, C. Th. Iö8.
Oefele, E. v. 68.
Oppelt, Gu8t. 72.
Ottenthai, E. v. 199.
Pealy, Fr. 249.
Pfahlar, Qeo. 208.
Pflugk-Harttang, J. v
240.
Pitra, J. B. 175,
Pohle, Job. 168.
Redlich, 0. 200.
Remedi, A. 249.
Reuter, H. F. 248.
Rianl, P. 72.
Riezler, S. HP.
Ritgen, M. J. M. v. 248.
Ritsehl, A. 174.
Rockinger, L. v. 71.
Römer, Florian 203.
Boaseeuw Saint-Hilaire,
E. F. Aeb. 204.
Rübsam, J. 200.
Riimelin, G. 248.
Rusconi, A. 249.
Rasconi, Carlo 204.
Sackur, G. 13.
.Sardagna, G. B. di 249.
Öattler, K. 71.
Schäfer, D. 69.
Sehellhaat, K. £. 96.
Sebiafüno, PI. M. 201.
Sehiemaan, Th. 167.
Schmid, A. 244.
Schmidt, A. B. 241.
Scboürer, G. 241.
8chottmüller,K. 16.243.
Sehröder. FA. W5.
Scham, W. 241.
Schuster» H. 241.
Selby, W. D. 249.
Sello, G. 167.
Sievers, 0. 20:1
öimcox, W. Ii. ^4^.
Simonsfeld, H. 68.
Sorel, A. 239.
Öteichele, A. v. 248.
Stein, J. 203.
Sternfeld, R. 70.
Stievo, Fei. 239.
ÖU)el>ür, F. 13. 83-
Strippelmann, L 172.
Svedelius, W. E. 175.
Tabarrini, M. 168.
Theuner, Th. 200.
Thode, H. 201.
Trächsel, S. G. 248.
Treitschke. H. v. 189
Tbcberiiyschewakij 249
V^D, Eng. 204.
Vigfusson. G. 175.
Waaserab, K. 242.
Wattenbaeh, W. 13.202.
Wehrmann, C. E. 169.
Weil. G. 24S.
Weinhold, K. lt>o. 2:^9.
Weixsieker, J. 68. 248.
VgL Bd. 1! p. 327-10.
Wilcken, ü. 241.
Wiimanns, W. 199.
Winkelmaan, 0. 167.
Wright, Will. 208,
Wülfker, E. 71.
Wüsteuleld, F. 243.
Zdekauer, L. 168.
Zanmer, K. 165.
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