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Full text of "Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft"

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Deutsche 


Zeitschrift  für 
Geschichtswi 


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DEUTSCHE  ZEITSCHRIFT 


FÜR 


»  4  ' 


GESCHICHTSWISSENSCHAFT. 


HERAUSGEGEBEN 


VON 


Dr.  Xu.  <^TJII> DE- 


JAHRGANG 1889. 
ERSTER  BAND.?- 


FBSIBUBa  h  B.  1889. 
AKADEMISCHE  VERLAGSBÜCHHANDLÜNO  VON  J.  C.  B.  MOHK 

(P&OL  SDEBKCK).  . 


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Orack  wen  GbbMkltr  KfMMr  in  atnllsart. 


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Inhalt 


Seite 

lax  EinfOimmg.   Vom  Heranageber    .   .   .   ;   l — 9 

Abhandlimgeii  und  Kleine  Mittheilnngen. 
üeber  die  chronologüche  Eintheüung  des  hktomcbcn  Stoffes. 

Tai  E.  Bern  heim   61—74 

Die  Bxnricihtinig  der  Sacftseii  dnrch  Karl  den  Ghnmen.  (182.)  Von 

W.  T.  Bippen   75^05 

Die  Kollier  Richenedie.  Von  G.     Below   143  416 

Die  «miio  regni  ad  imperimn*.  Bin  Beitrag  mr  Oeeehiebte  der 

iladMien  Politik.  LIL  Ton  Hans    Kap-herr  96—117»  831—845 

Zum  Romzagsplan  Wilhelms  von  Holland.  (1255.)  Von  L.  Q\i  i  d  1  167—169 
i^MeDKhenalterFlo]mtinisclierGeB0hicbfte(1250--1292).  I— IV. 

Von  0.  Hartwig   10—48 

Waldensr-rthtiin  und  Inquisition  im  südöstlichon  Deutschland  bis 

zur  Mitte  des  14.  Jahrhundert«.  I.   Von  Hf^rrnan  Haupt  285—330 
Enbischof  Balduin'»  von  Trier  italienische  Einnahmen  vom  Jahre 

1311.    Ein  neuerdings  enuiecktes  Einnahmeregister.  Von 

G.  Sommerfeldt   448—454 

Die  üniveruiUitgprivil^en  der  Kaiser.  Von  6.  Kaufmann.  .  118—165 
Uitor  deaa  Plan  der  Eimxditung  eines  Fondaoo  4«  TedMchi  in 

Mailand  1472.  Von  W.  Heyd  ~.  .  .  .  454—456 

Zar  Horath  der  Lncreaia  Borgia  mit  Alfone  von  Este.  (1501.) 

Ton  O.  Hener   160—172 

Arn  deotM&en  Peldhigem  wfthrend  der  Liga  von  Cambray.  (1509 

bis  1510.)    Von  H.  ülmann   846—380 

Zar  inneren  Elntwioklnng  Castiliens  unter  Karl  V.  Von  J.  B  e  r  n  ay  s  381—428 
Seholdig  oder  non  liquet?  Zur  Streitfrage  über  Maria  Stnart 

Von  Moritz  Brosch   49—60 

Die  Papiere  des  Grafen  Heinrich  Mathias  von  Thum.  Von  Konst. 

Höhlbinm  .    .    .    .  '   172—173 

Friaaö«i«ch>poijU8che  Umtriebe  in  Preust^en,  Ujb\t,  Von  H.  Pruts  429 — 442 

Berichte  and  Besprechnngen. 
Neoere  Literatur  anr  Qeachidite  Englands  im  Mittelalter.  Von 

F.  Liebermann   174—186.  463—470 

Heaere  Literatur  zur  Geschichte  Englands  seit  dem  16.  Jahr* 

hundert   Von  Moritz  Broach   457—462 

Naohriehteii  tnd  Notiien. 
Nr.  1—12.  Histor.  Conun.  in  München;  18—14.  Monomenta 
Oerm.  histor.;  15 — 16.  Preuss.  Station  in  Rom;  17.  Mona- 
menta  Borussica;  18—23.  Histor.  Comm.  für  die  Provinz 
Sachsen;  24.  Hansischer  G.-V. ;  25.  Gesellschaft  für  Rhein. 

G. -Kande;  26—30.  Badiaohe  histor.  Comm.;  31—36.  Zeit* 


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IV 


Inhalt 


Seite 

schrift^^n;  37.  Lexical.  Nachschlagewerke;  38.  Herausgabe 
deutscher  VerwaltungHact.en;  '.V3.  Franx-ös.  Beschwerden  über 
AuB.schlie.s3ung  von  elsaas-lothring.  Archiven;  40  —  61.  Auh- 
länd.  Literatur:  40  —  45.  England,  46  —  51.  Frankreich^ 
52—59.  Spanien,  60—61.  Italien;  62—67.  Stipendien  und 
Preisausschreiben;  68 — 72.  Personalien.  —  Antiquarische 

Kataloge   187—206 

Nr.  73—91.  Monumenta  Germaniae  historica;  92 — 95.  Berliner 
Akademie;  96.  Preussische  historische  Station  in  Rom; 
97.  Histor.  Gesellschaft  in  Berlin;  98.  Königl.  Sach.sischor 
Altcrthumsverein ;  99.  Verein  für  Hamburgische  Geschichte ; 
100 — 113.  Geaell8chaft  für  Rheinische  (.ieschichtskundc ; 
114.  Vcisammlungen ;  115—117.  Universitäten  und  Unter- 
richt; 118.  Archive.  Museen,  nibliothcken:  119.  Frauzös. 
Beschwerden;  120 — 121.  Bibliographisches;  122.  Jahres- 
berichte der  (jcschichtewissenschaft ;  123 — 124.  Zeit.schriftA^n ; 
125  —  132.  Lehr-  und  Handbücher,  Lexicalische  Nach- 
schlagewerke, Atlanten;  133—138.  Alterthuni:  Orient, 
Griechenland,  Rom;  139—140.  Skandinavien:  Schweden 
(u.  Norwegen),  Dänemark  u.  Norwegen;  141.  England;. 
142 — 150.  Frankreich:  Mittelalter,  Neuzeit,  Revolution, 
Neueste  Zeit,  Temtorial-  und  Localgeschichte,  Kultur» 
ge.^chichtliches ;  151 — 152.  Spanion;  153— 157.  Italien:  All- 
gemeines, Bildung,  Literatur  und  Kunstgeschichte,  Ober- 
italien, Mittelitalien,  Unteritalien;  158.Byzanz  und (triechen- 
land;  159.  Nordamerika;  160  —  104.  PreiHausschreiben ; 
105 — 175.  Personalien.  —  Antiquarische  Kataloge.  Ein« 
gelaufene  Schriften   471 — 50G 

Bibliographie  znr  dentschen  Geschichte. 

Literatur  von  1888.  I — III.    Bearbeitet  von  0.  Mas  slow.  G. 

Sommerfeldt  und  der  Redaction   207—282 

I.  Allgemeines,  Nr.  1— 88>  S.  208—211.  —  IL  Mittelalter,  Nr.  89 
bi^  532.  S.  211—228.  —  III.  Neuzeit,  Nr.  533—1053,  S.  228 
bis  247.  —  IV.  Culturge^chichte,  Nr.  1054—1247,  S.  247 
bis  25(1  --  V.  Territorial-  u.  Localgeschichte,  Nr.  1248 
bis  1627.  S.  256-275.  —  VI.  Hilfswissenschaften,  Nr.  1628 
bis  1697,  S.  275—279.  VII.  Anhang:  Sammelwerke  u. 
Zeitschriften.  Nr.  1()98— 1756.  S.  279—282. 

Literatur  von  1888,  IV  u.  18^9.  I  mit  Nachträgen  zu  1888,  I— III. 

Bearbeitet  von  O.Mass  low  .507 — 542 

1.  Allgem.nnes.  Nr.  1757-  1S:VJ.  S.  507— 512.  —U.  Mittelalter, 
Nr.  1840—2197.  S.  511  524.  —  III.  Neu/.eit.  Nr.  2198  Iiis 
2677,  S.  525  -544. 

Verzcichniss  von  Abkürzungen  283—284,  543—544 

Register  für  den  ganzen  .lahrgang  18S9  .s.  am  Schluss  dea  2.  Bandes. 


• 


Zur  EmfÜhraiig. 


Das  Unternehmen,  das  mit  diesem  Hefte  ins  Leben  tritt,  hat 
seinen  Ausgang  genommen  von  dem  Gedanken,  für  die  .Forschungen 
zur  deutschen  Geschichte",  deren  Eingehen  im  Kreise  deutscher 
Historiker  vielfach  beklagt  worden  ist,  einen  Ersats  zu  schaffen. 
Von  Tomherein  aber  war  klar,  dass  es  sich  nicht  um  eine  ein- 
&eiie  Wiederbelebung  des  einmal  zu  Grunde  gegangenen  handeln 
kdnne;  denn,  wenn  auch  ssufSUige  Umstände  das  firgebniss  der 
Auflösung  mit  haben  herbeifilhren  helfen,  so  durfte  man  sich 
doch  nicht  yerhehlen,  dass  das  alte  Programm  der  Forschungen, 
denen  der  ruhmreiche  Name  eines  Waitz  und  äussere  Uaterstützung 
im  Kample  ums  Dasein  zu  statten  i^ekumiiien  war.  nun.  nachdem 
l>ei(les  verloren  gegangen,  aus  sich  heraus  keine  ausreichenfh' 
Lebensfähigkeit  mehr  besass,  vielmehr  einer  recht  erheblichen 
UmgesUiltung  bedurfte. 

Nicht  zweifelhaft  konnte  sein,  dass  diese  Umgestaltung  vor- 
nehmlich nach  zwei  Richtungen  hin  zu  erfolgen  habe  und  in 
beiden  eine  Erweiterung  der  Aufgaben  bedinge.  Das  Arbeitsgebiet 
war  von  der  deutschen  auf  allgemeine  Geschichte  des  Mittelalters 
und  der  Neuzeit  auszudehnen;  neben  untersuchenden  Aufsätzen 
aber  mussten  Mittel  der  Orientirung  Uber  die  gesehichtswissen- 
schaftliche  Literatur  geboten  werden. 

Das  BedOrfniss  nach  einem Orj^an  fWr Forschungen,  aussclilie^s- 
lich  zur  deut^sehen  (ieschichte,  ist  entschieden  verringert,  na<  hflem 
während  der  letzten  Jahrzehnte  eine  Reihe  von  Zeitschriften,  die 
grosse  Theile  dieses  Gebietes  behandeln,  ältere  und  neu  geschafiene, 
sich  aufs  glücklichste  entwickelt  haben. 

Geblieben  aber,  oder  vielmehr  gewachsen  ist  das  Bedttrfhiss, 
den  Zusammenhang  mit  der  allgemeinen  und  ausserdeutschen 

Deatadi«  Ztätwbr.  1  OesoUebtsw.  Li.  1 


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2  Zur  £iofühniDg. 

Geschichte  und  zugleich  mit  der  au^w  iirtigen  Forschung  zu  pHegen. 
Die  allgemeine  Entwicklung  der  Geschiclitswissenschal't  bietet  dem 
deutsclien  Historiker,  sofern  er  überhaupt  der  ausserdeutschen 
Geschichte  eingehendere  Aufmerksamkeit  schenkt,  mehr  Anla8s 
als  früher,  in  Specialuntersuchungen  einzutreten,  die  sich  zunächst 
an  das  fachgenössisclie  Publicum  wenden,  und  andererseits  ist  die 
fremde  Forschung  an  vielen  Punkten  für  die  deutsche  Geschichts- 
wissenschaft in  immer  höherem  Grade  beachtenswerth  geworden. 

Die  neue  Zeitschrift,  überschreitet  also  nicht  nur  in  Einzel- 
fällen, wie  es  auch  die  Forschungen,  so  weit  es  ihr  Titel  irgend 
gestattete,  wohl  thaten ,  sondern  grundsätzlich  die  Grenzen  der 
deutschen  Geschichte,  und  zieht  die  aligemeine  und  ausserdeutsche 
Geschichte  mit  in  liiren  Bereich. 

Es  sei  gestattet,  bei  den  Gesichtspunkten,  die  mit  dieser 
Frage  zusammenhängen,  noch  einen  Augenblick  zu  verweilen. 

Noch  im  in  er  ist  der  Austausch  der  wissenschaftlichen  Lite- 
ratur zwischen  den  verschiedenen  Völkern  beschränkter,  als  man 
wünschen  sollte,  die  gegenseitige  Beachtung  von  Forschungs* 
ergebnissen  von  vielen  Zufälligkeiten  abhängig.  Diesen  Verkehr 
zu  beleben  und  zu  vertiefen  wird  sich  die  Zeitschrift  besonders 
angelegen  sein  lassen,  und,  indem  sie  damit  das  schöne  Vorrecht 
der  Wissenschaft  ausübt,  unbekümmert  um  politische  Gegensätze, 
in  weltbürgerlichem  Sinne  zu  wirken,  wird  sie  zugleich  vom 
nationalen  Standpunkt  aus  die  eigentlichen  Fachinteressen  zu 
fordern  .suchen. 

Durch  Anknüpfung  von  Beziehungen  im  Auslande,  durch 
zweckmässige  Uebersichten  Über  die  Literatur  zur  vaterländischeu 
Geschichte  hofft  sie  der  Verbreitung  deutscher  Forschung  in  der 
Fremde  Dienste  zu  leisten,  und  andererseits  möchte  sie  das  Ihrige 
dazu  thun,  um  der  heimischen  Wissenschaft  befruchtende  Anre- 
gung aus  dem  Auslande  zuzuführen. 

Es  ist  vielleicht  die  Beobachtung  nicht  unbegrQndet,  dass 
häufiger  als  wünschenswerth  im  Kreise  unserer  Fachgeno.ssen 
deutsche  Geschichte  und  deutsche  Forschunp^  ausschliessliche  Be- 
achtunjj  finden.  Die  Getalircti,  die  auf  diesem  Wege  liegen,  iSchiefe 
der  Autfassung,  Beschränktheit  des  Standpunktes,  sind  offenkundiir; 
es  sind  die  Gefahren,  die  jeder  weitgehenden  Specinlisirung  an- 
haften. Klagen  über  fortwährende  Zunahme  dieser  Erscheinung 
erschallen  ja  OberaU  und  laut  genug.   Die  nothwendige  und  be- 


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Znr  EiDföhnuig. 


8 


rechtigte  Entwicklung  autzuhalten,  wäre  vergebliches  Bemühen; 
ea  wird  vielmehr  darauf  ankommen,  ihr  Gegengewichte  zu  bieten, 
unA  in  dieser  Hinsicht  wird  eine  Zeitschrift,  so  sehr  man  auch 
die  Hoffhungen  verständigerweise  herabstimmen  mag,  immerhin 
manches  thun  können. 

Erwägungen  ähnlicher  Art  würden  allerdings  dazu  führen 
mflssen,  der  alten  Geschichte  Yolle  Berficksichtigung  m  Theil 
werden  zu  lassen.  Die  tiefgehende  Verschiedenheit  des  Materials 
hat  aber  einerseits  m  lion  zu  einer  fast  vollständigen  Treiuiuiig  der 
Studien  und  sindererseits  zu  einer  so  engen  Verbindung  des  alten 
Hj.siorikt'i>  mit  den  Pliiloloj^en  und  Archäolotjen  »geführt.  dassHS  ein 
ganz  aussichtsloses  Bemühen  wäre,  eine  Fachzeitschrill  zu  schaffen, 
die  beide  Theile  zugleich  befriedigte.  Die  Specialforschung  des 
Elinen  würde  tod  dem  Andern  einfach  als  Ballast  empfunden  wer- 
den. So  mdssen  wir  denn  von  Tom  her^  darauf  ▼erachten, 
dem  alten  Historiker  eigentliches  Fachoigan  zu  sein,  und  mttssen 
uns  dantuf  beschränken,  den  wttnschenswerthen  Zusammenhang 
der  Forschung,  soweit  möglich,  durch  orientirende  Artikel  und 
gelegentiiche  Notizen  zu  wahren. 

Eine  ähnliche  Abgrenzung  mu.ss  auch  gegenüber  jenen  ge- 
schichtlichen Studien  stattfinden,  welche  besondere  Seiten  der 
Culturentwicklung  behandeln  und  sich  als  selbständige  Wissen- 
schaften von  der  Geschichte  im  engeren  Sinne  abgezweigt  haben, 
wie  Kirchen-,  Rechts-  und  Wirthschafts-,  Literatur-  und  Kunst- 
Geschichte.  Bei  aller  Anerkennung  der  Thatsache,  dass  erst  der 
Zusammenhang  aller  Entwicklungsreihen  die  G^hichte,  erst  das 
Qanze  all'  dieser  Forschungen  die  Geschichtswissenschaft  ausmacht^ 
und  dass  die  politische  G^chichte  mit  einer  gewissen  Ueberhe- 
bung  ihren  beisatzlosen  Titel  fbhrt,  muss  eine  geschichtliche 
Fachzeitschrift,  so  sehr  sie  auf  das  Allgemeine  hinstreben  machte, 
«ich  doch  bescheiden  und  ihre  Kraft  in  engeren  Grenzen  zu- 
sammenfassen. 

Die  politisclie  beschichte,  zu  deren  Pflege  also  diese  Zeit- 
?5ehrift  bestimmt  ist,  wird  aber  im  weitesten  Sinne  des  Wortes 
zu  verstehen  sein.  Die  politischen  Ideen,  die  allgemeinen  gesell- 
schaftlichen Zustände  und  wirthschaftlichen  Verhältnisse,  soweit  sie 
das  politische  Ticben  beeinflussen,  die  Zusammenhänge  des  Sinats- 
lebens  mit  Hecht  und  Religion,  Kunst  und  Bildung,  sie  alle  fallen 
in  Ihren  Bereich,  und  so  aufgefasst,  darf  sie  wohl  behaupten. 


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4 


Zar  Einführong. 


in  den  iunigsteu  Bezieliungeii  zu  allen  übrigen  geschichtlichen 
Disciplinen  und  recht  eigentlich  im  Mittelpunkte  der  Gescbichts* 
wissenachaft  zu  stehen.  Wie  niigends  mehr  als  im  Staatsleben 
die  verschiedenen  Interessenkreise  sich  berühren  und  durch- 
dringen, 80  kommt  auch  das  Gkmze  der  geschichtlichen  Entwick- 
lung, wenn  auch  nur  in  seinen  Beziehungen  zum  Staate  und  unter 
diesem  Uesicht.spunkt  betrachtet,  iu  der  politischen  Geschichte 
mehr  als  irp^endwo  anders  zur  Geltung.  Dtiiigeniäss  wird  diese 
Zeitschrift,  wenn  sie  bei  dem  heutigen  Stande  der  Dinge  auch 
unumwunden  darauf  verzichten  muss,  die  Yerwandten  Wissen- 
schaften in  ihren  besonderen  Zielen  zu  Terfolgen  und  zu  fördern, 
mit  ihnen  allen  doch  wichtige  Grenzgehiete  gememsam  haben. 

Desshalb  wird  es  nicht  eine  nur  äusserliche  Verbindung  sein, 
wenn  es  unternommen  werden  soll,  die  Aufmerksamkeit  in  dieser 
Zeitschrift  auch  auf  allgemeinere  Fragen,  auf  Geschichte,  Methode 
und  Aufgaben  der  Geschichtswissenschaft  zu  lenken .  ja  gerade 
dieses  vielfach  vernachlässigte  Gebiet  mit  besonderer  Vurliebe  zu 
pflegen.  Der  stolze  Name,  mit  dem  die  Zeitschrift  auf  den  Plan 
tritt,  wird  ihr,  wenn  es  ihr  gelingt,  diesen  Aufgaben  einiger-* 
roassen  gerecht  zu  werden,  nicht  als  Anmassung  ausgelegt  wer- 
den dOrfen. 

Hat  sich  die  Aufgabe  dieser  Zeitschrift  mit  der  Ausdehnung 
von  der  deutschen  auf  allgemeine  Geschichte  schon  erheblich 

von  dem  Ausgangspunkt  entfernt ,  so  niuss  dazu  doch,  wie 
schon  angedeutet,  noch  eine  zweite  Erweiterung  treten.  Neben 
den  Aufsätzen,  weiche  selbständige  neue  Forschungsergebnisse 
bringen,  sollen  Hilfsmittel  dargeboten  werden,  welche  über  den 
Fortgang  unserer  Wissenschaft  im  Ganzen,  über  die  neuen  Er- 
scheinungen der  Geechichtsliteratur  rasch  und  in  gewissen  Grenzen 
zuverlissig  unterrichten. 

In  dieser  Beziehung  stehen  wir  augenblicklich  in  Deutsch- 
land offenbar  hinter  anderen  Vdlkem,  insbesondere  hinter  unseren 
westlichen  Nachbarn  zurück.  Doch  soll  nicht  etwa  ein  fremdes 
Muster  hier  einfach  aho-eschrieben .  die  Aufga})e  vielmehr  in 
eigenthümlicher  Weise  mit  einer  durch  die  besteheuden  Verhält- 
nisse gebotenen  Beschränkung  angefasst  werden. 

An  Referaten  und  Recensionen  ist  im  Allgemeinen  in  unserer 
Geschichtsliteratur  kein  Mangel;  ihnen  eine  neue  Stelle  zu  eröfhen, 
sie  in  breiter  Masse  zuströmen  zu  lassen  und  dadurch  auch 


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Zur  Einfilliraiig. 


5 


bertebenden  Organen  Concurrenz  zu  muchen,  schien  nicht  wttn- 
sdiensweiih;  wenigstens  aus  dem  Bereich  der  deutschen  Geschichte 
sollen  nur  eingehendere  BesprechuDgen,  die  auf  eigener  Forschung 
ruhen,  in  geringer  Zahl  Auiiiahme  finden. 

Die  üebersicht  ül)er  die  Literatur  wird  zweckmiissig  die 
^ieulsche  Geschichte  von  der  übri<^tMi  sondern.  Für  jene  miiss 
es  möglich  sein,  das  Ziel  einer  vollständigen  zweckmässig  ein- 
gerichteten und  rasch  erscheinenden  wissenschaftlichen  Biblio- 
graplue  zu  erreichen.  Die  Beziehungen  der  deutschen  zur 
allgemeinen  G^chichte  sind  dabei  natürlich  nicht  zu  vernach'- 
llssigen,  gegen  die  deutsche  Territorial-  und  Localgeschichte 
ist  eine,  freilich  nicht  ganz  scharf  bestimmhare  Orenze  zu  ziehen. 
Die  Specialliteratur  dieser  Art  zusammenzustellen  ist  eine  Auf- 
gabe unserer  FtOTinziateeitscliriften,  die  ihnen  hier  unmöglich 
abgenommen  werden  kann. 

Was  sich  für  Deutschland  in  Deutschland  erreichen  lässt 
auch  für  das  Ausland  anzustreben,  wäre,  im  Rahnu'n  ein<'r  Zeit- 
schrift wenijrstens.  ein  Unding-.  Das  Bedürfniss,  dein  luer  ui  iiii'^t 
werden  soll,  ist  auch  anders  geartet.  Während  für  Deutsciihiud 
innerhalb  der  bezeichneten  Grenzen  unbedingte  Vollständigkeit 
gepaart  mit  Schnelligkeit  zu  fordern  ist,  es  aber  nicht  viel  mehr 
als  der  blossen  Titel  bedarf,  da  sich  andere  Mdglichkeiten  zu 
näherer  und  bequemer  Kenntnissnahme  genQgend  bieten,  ist  für 
das  Ausland  eine  solche  Yollstündigkeit  und  gleichmftssige  Rasch- 
heat  weder  erreichbar  noch  nothwendig;  statt  dessen  jedoch 
kommt  es  hier  darauf  an,  das  Wichtigste  aus  der  Menge  hervor- 
zuheben, dem  Einzelnen  seine  Stelle  au/.uweisen,  ein  Bild  des 
WLSsenscliaftlichen  Lebens  zu  geben,  das  dem  deutschen  Leser 
ferner  -ielit  imd  das  er  sich  nicht  aus  den  Mosaiksteinchen  einer 
Bibliographie  zusammensetzen  kann.  Das  soll  wenn  möglich 
geschehen  tbeils  in  zusammen&ssenden  Berichten,  die  also  nicht 
zum  Kachschlagen,  sondern  zum  Lesen  bestinmit  sind,  nicht 
erschöpfend,  sondern  nur  Übersichtlich  sein  sollen,  oder  auch  in 
Einzelbesprechungen  hervorstechender  Erscheinungen  nach  Auswahl 
der  Berichterstatter,  theils  in  vereinzelten  mehr  bibliogpraphischen 
Notizen.  Der  Persönlichkeit  der  Mitarbeiter  wird  darin  ein  ziem- 
lich weiter  Spielraum  gelassen  werden  müssen. 

Mit  den  eben  erwähnten  Litei  if  m  notizen  werden  sich  andere 
kleine  Mittheilungen  der  versciiiedensten  Art  verbinden.  Auch 


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I 


6  Zur  Einfllbnuig. 

für  den  Abdruck  kleiDer  Quellenstttcke  bietet  sich  hier  Platas, 
wührend  Editionen  grosseren  Umfangs  ausser  etwa  in  derFomi 

von  lieilagen  zu  Abhandlungen  völlig  ausgeschlossen  sein  sollen. 
Für  kkiiic  Beobachtungen,  wie  sie  jeder  Farhgenosse  wohl 
gleichsuii)  ijii  \  orbeiixelien  macht,  ohne  in  grössertn  Arl)eiteu  da- 
für Verwertliung  zu  haben,  soll  hier  zum  allgemeinen  Nutzen 
eine  Stätte  eröfiäiet  werden,  und  allerhand  sonst,  was  zu  wissen 
für  Facbgenossen  von  Interesse  sein  kann,  soll  sich  daran  an* 
schliessen. 

Es  liegt  in  der  Natur  der  Dinge,  dass  diese  beiden  Ab- 
theilungen der  Zeitschrift,  die  LiterBiurberichte  und  die  Meinen 

MittheilunETen.  besondere»  Schwierigkeitru  ])ieteii,  und  sieh  erst  all- 
mählig  eiitwiekeln  können.  Bei  Beginn  des  Unternehmens  können 
sie  sich  kaum  in  den  allerersten  Aniangen  zeigen .  und  noch 
weiterhin  werden  sie  auf  2^achsicht  rechnen  müssen,  am  Schiuss 
des  Jahres  aber  doch  hoffentlich  so  weit  gefördert  sein,  dass 
man  sehen  wird,  was  beabsichtigt  ist  und  wie  es  erreicht 
werden  kann. 

Den  Ausgangspunkt  für  die  Berichterstattung  über  auswärtige 
Literatur  soll  im  Allgemeinen  der  Januar  1889  bilden,  wahrend 

<lie  Bibliographie  der  deutschen  (Teschicht^.  im  Anscliluss  an 
den  Jahrgang  18S7  df-r  wieder  fintregangenen  Bibliotheca  historica 
bis  zum  1.  Januar  18bö  und  manchmal  noch  darüber  hinaus  zurück- 
greifen wird.  Da  die  Bearbeitung  dieser  Bibliographie  erst  sehr 
spät  in  Angriff  genommen  werden  konnte,  musste  freilich  darauf 
verzichtet  werden,  für  1888  gans  dasselbe  au  erreichen,  was 
künftig  geleistet  werden  soll;  doch  wird  hoffentlich,  was  hier 
geboten  wird,  schon  brauchbar  befunden  werden« 

Unablässige  Vervollkommnung  in  wissenschaftlicher  und 
praktischer  Beziehung  wird  naturgemäss  gerade  für  diese  Ab- 
theilungen des  beriehterstattenden  Theiles  die  Sorge  der  Kedactiou 
sein  müssen.  Dabei  wird  sich  gewiss  manches  anders  gestalten^ 
als  es  jetzt  geplant  ist;  nur  die  Ziele  im  Grossen  sollen  fest- 
stehen, die  Mittel  nicht  eigensinnig  vorherbestimmt,  sondern  der 
Erfahrung  abgelernt  werden. 

Es  ist  nun  allerdings  nicht  zu  leugnen,  dass  die  Zeitschrift 
mit  einem  so  erweiterten  Programm  in  sehr  viel  höherem  Grade, 
als  die  Forschungen  es  thaten,  in  Wettbewerb  mit  anderen  schon 
bestehenden  Unternehmungen  tritt.    Doch  wenn  sieh  das,  was 


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Zur  Einffllirung. 


7 


hier  beabsichtigt  wird,  auch  vielfach  mit  dem  Wirkungskreis 
anderer  Organe  berOhrt,  so  ist  es  doch  eigenartig  genug  von 
allen  verschieden,  die  BedHrftiisse,  denen  abgeholfen  werden  soll, 

siud  zum  Theil  so  offenkundige  und,  wie  die  Zustininiung  weiter 
Kreise  zeigt,  so  vielfach  enipiundene,  dass  das  neue  Blatt  wohl 
hoffen  darf,  in  durchaus  gesundem  und  berechtigtem  Wettbewerb 
sich  seine  Stellung  neben  den  alten  zu  gewinnen,  ohne  einen 
dem  Gesammtinteresse  schädlichen  Kampf  ums  Dasein  mit  ihnen 
zu  beginnen. 

Es  wird  nicht  nQtfaig  sein,  noch  im  IBinzelnen  zu  zeigen,  wie 
sich  die  neue  Zeitschrift  von  ihren  alteren  Genossinnen  unter- 
scheidet. Um  den  Charakter  des  Unternehmens  vollends  klar  zu 
legen,  scheint  es  indessen  geboten,  im  Folgenden  noch  auf  einige 
in  den  bisherigen  Erörterungen  nicht  berOhrte  Fragen  einzugehen. 

Als  Publicum  der  Zeitschrift  sind  vorzugsweise  Leser  gedacht, 
welche  geschichtswihsenschaftliche  Vorbildung  umi  t'achgenöstsische 
Interessen  haben.  Zwar  sollen  nicht  die  Specialitäten  geptiegt 
werden,  und  es  wird  hoffentlich  auch  mancher  Nichtiachmann  an 
vielem,  was  die  Zeitschrift  bringt,  Antheil  nehmen;  aber  die  be- 
sonderen Bedürfnisse  des  grösseren  gebildeten  und  geschichtlich 
interessirten  Publicums  sollen  fOr  die  Auswahl  und  Bearbeitung 
des  Stoffes  nicht  massgebend  werden. 

Gemäss  der  oben  entwickelten  Aufgabe  der  Zeitschrift  sollen 
die  sogenannten  Hilfswissenschaften,  soweit  nicht  unmittelbare 
Beziehungen  zur  politischen  Geschichte  gegeben  sind,  zurücktreten, 
ohne  das©  es  die  Absicht  sein  könnte,  eine  ganz  scharf**  Grenze 
zu  ziehen.  Ebenso  gehören  Editionen  und  Editionsvorarbeiten 
im  Aiigtiueinen  nicht  in  iliren  Bereich,  und  reine  Quellenunter- 
suchungen ausser  näherem  Zusammenhang  mit  Aufgaben  der  poli- 
tischen Geschichte  werden  auch  schon  auf  der  Grenze  ihres 
Arbeitsgebietes  liegen. 

Gänzlich  fem  bleiben  soll  der  Zeitschrift  jede  Vermischung 
mit  irgendwelchen  nicht  rein  wissenschaftlichen  Bestrebungen. 

Nahe  genug  liegen  der  Geschichte  vielfach  die  Beziehungen 
zur  Gegenwart  und  zu  den  allgemeinen  politischen  Fragen,  die 
heute,  wie  vor  Jahrhunderten,  die  alten  Gegensätze  auMhren 
und  allezeit  wegen  ihrer  innigen  Verbindung  mit  der  gesammten 
Welt-  und  Leben5?auffassung,  mit  dem  innersten  ethischen  Kern 
menschlichen  Wesens  so  schwer  ohne  Leidenschaft  behandelt  wer- 


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8 


Znt  Elnfliliniiig. 


den  konnten.  So  unbedingt  durch  Anerkennung  dieser  Tiiatsache 
eine  gewbee  Verbindung  zwischen  dem  Leben  der  Gegenwart  nnd 
der  GeechichtswissenBcliaffe  zugeetandep  wird,  so  entaehieden  liegt 
darin  zugleich  die  Mahnung,  wie  gefährlich  dieselbe  do<ih  auch 
der  letzteren  ist  und  wie  schwere  Aufgaben  dadurch  dem  einzeben 
Forscher  gestellt  werden. 

Dürfen  wir  behaupten,  dass  in  dieser  Beziehung  bei  uns 
silles  zum  Best*  n  bestellt  ist?  Eö  köuute  vielmehr  scheinen,  al?* 
seien  die  Bezithun^en  zwischen  Geschiclitswissenschaft  und  Tages- 
pohtik  yiellach  zu  einer  getährlicheu  Intimität  entwickelt.  In 
der  Natur  der  Sadie  hegt  es,  dass  dabei  die  m&chtigeren  Strö- 
mungen des  Tages  am  meisten .  hervortreten  und  die  charak- 
teristischsten Beispiele  bieten.  Das  Bedenkliehe  in  der  Verbin- 
dung kirchlicher  Politik  mit  Geschichtsforschnng  wird  auch  von 
vielen  besonnenen  Vertretern  dieser  Richtung  nicht  geleugnet,  und 
andererseits  ist  ee  dem  Wesen  wissenschaftlicher  Forschung  nicht 
minder  zuwider,  wenn  etwa  eine  sonst  streng  wissenschaftlich  ge- 
haltt n»!  Abhandlung  üi)er  einen  mittelalterlichen  Chronisten  in  eine 
pers(;uiich  zugespitzte  Verherrlichung  gegenwärtiger  Zustände 
ausläuft. 

Auch  aiit  unser  Zeitschriftenwesen  erstrecken  sich  diese  Be- 
ziehungen; einige  der  allgemeineren  Organe  unserer  Wissenschaft 
vertreten,  zum  Theil  ausgesprochenermassen,  zum  Theil  in  mehr 
zurttckhaltender  Weise  bestimmte  politische  Richtungen.  Eine 
Zeitschrift  aber  als  solche  wird,  was  der  Einzelne  kaum  vermag, 
▼öllig  parteilos  sein  können,  und  der  ehrliche  Versuch  dazu  soll 
hier  gemacht  werden. 

Es  gilt  hier  lediglich  die  Förderung  der  historischen  For- 
j^chung,  der  AVahrheit  um  der  VValirheit  willen,  unbekümmert, 
wem  zu  Leid  und  wem  zu  Freud,  m  voller  TTnabiiängigkeit  von 
je^'liclier  Parteirichtung.  L)ie  entt;e<^'en<j:e.setzten  Auffasssutiuin 
werden  sich,  soweit  sie  sich  an  den  gegebenen  historischen  btoff 
halten,  frei  äussern  können;  das  äusserliche  Hineintragen  der 
Tagespolitik  in  die  Forschung  aber  wird  streng  zu  verpönen  sein, 
einerlei  von  welcher  Seite  es  auch  kommen  mag,  und  soweit  die 
Redaction  als  solche  zum  Wort  gelangt,  wird  sie  sich  in  allem, 
was  dieses  Gebiet  berflhrt,  äusserster  ZurOckhaltung  befleissigen. 
Es  geschieht,  um  die  Wissenschaft  frw  zu  halten  von  schädigen- 
den Nebenrücksichten;  zugleich  wird  dadurch  auch  die  Möglich* 


i^iy  u^L^  Ly  Google 


Zur  EinfllhraDg.  9 

keit  der  YrntiUidigung  gefördert  zwischen  denen,  die  sich  über- 
haupt Tersi^ndigen  wollen. 

]):i>s  die  Zeitschrift  öich  auch  in  wissenschaftlicher  Beziehung 
'n  volK^ster  Unabhängigkeit  von  jeder  einseitigen  iiichtung,  ausser 
Zu^anuuenhiing  mit  irgend  eiaer  «Schule",  frei  von  persönlichen 
Einflüaaen  behaupten  solle,  war  ein  Hauptgedanke  bei  der  £r- 
örtemng  des  Planes.  Zeitweilig  bestand  die  Absieht,  diesem 
Gedanken  imd  überhaupt  dem  ganzen  Programm  der  Zeitschriffc 
Ansdmek  za  geben  durch  Bfldung  einer  Art  ymi  RedactionBaus- 
»diusses;  doch  wurde  schliesslich  davon  abgesehen,  da  vielleicht 
gerade  das  Gegentheil  erreicht  wäre  und  das  neue  Unternehmen 
ab  das  Organ  eines  bestimmten  mehr  oder  nTinder  geschlossenen 
Kreises  erschienen  wäre,  was  es  nun  uud  uimmer  sein  und  wer- 
den soll. 

So  hat  denn  der  Herausgeber  allein  die  Verantwortung  auf 
sich  genommen,  in  dem  ToUen  Bewusstsein,  die  Berechtigung  dazu 
efst  erweisen  zu  müssen  und  ohne  wohlwollende  Unterstützung 
der  Fachgenoesen  ihr  nicht  entfernt  gewachsen  zu  sein.  Das 

Vertrauen,  diese  Unterstützung  zu  finden,  und  die  Ueberzeugung, 
eine  Aufgabe  von  drincrendem  Allgemeininteresse  zu  ergreifen, 
für  die  doch  aus  naheliegenden  Urilnden  nicht  so  leicht  ein  An- 
derer eintreten  wird,  haben  den  Muth  gegeben,  das  Wagniss  zu 
beginnen. 

Rom,  18.  October  1888. 

L.  Quidde. 


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Ein  Menschenalter  Florentinischer  Geschichte. 

Von 
0.  Hartwig. 

Auf  dieijeii  Blättern  soll  die  Geschichte  von  Florenz  von 
der  Aufrichtung  der  ersten  Volksgemeinde  (popolo  vecchio)  bis 
zur  Vertilgung  jeglichen  legitimen  Einflusses  des  Adels  auf  die 
Leitung  des  Gemeinwesens  durch  die  „Ordnungen  der  Gerechtig- 
keit* nicht  in  allen  ihren  Einzelheiten  erzählt  werden,  wohl 
aber  will  ich  auf  Grund  Yon  Detailforschungen  Tersuchen,  die 
Ursprünge  und  Wendungen  der  treibenden  Kräfte  zur  Darstellung 
zu  bringen,  welche  trotz  allef  Anfechtungen  von  Aussen  und 
aller  inneren  Spaltungen  doch  folgerichtig  im  Verlaufe  eines 
Menschenalters  für  die  gesammte  nachfolgende  Entwicklung  der 
Stadt  die  sichere  Balm  bereitet  haben. 

T. 

Ein  Jahrhundert  war  nöthig  gewesen,  um  nach  dem  Tode 
der  Markgräfin  Mathilde  von  Tuscien  (1115)  die  unbedeutende 
unfreie  Landstadt  des  mittleren  Arnothaies  in  eine  kräftig 
emporblohende  Comune,  welche  sich  in  den  Besitz  aller  Graf- 
schaftsrechte  gesetzt  und  eigene  Statuten  gegeben  hatte,  umzu- 
wandehi.  Nicht  am  Meere  gelegen,  und  desshalb  nicht  der 
Yoriheile  theilhaftig,  welche  die  seefahrenden  Städte  Ober-  und 
Ifittelitaliens  seit  dem  Beginne  der  EreuzzOge  aus  dem  gesteiger- 
ten Handels-  und  See- Verkehre  auf  dem  Mittelmeere  errungen 
hatten,  von  den  Gebieten  alter,  reicher  oder  kräftig  empor- 
>-trebender  Comiinen  und  niiichtif^er  Dyiiastengeschlechter  ein- 
geschlosüeUf  dazu  nicht  von  einer  überaus  fruchtbaren  Landschaft 


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12 


0.  Hartwig. 


umgeben,  hatte  sich  Florenz  doch  gegen  die  deutsche  Reichs- 
gewalt und  deren  Bundesgenoesen  von  Aussen  und  im  Inneren 
in  wechselvollem  Ringen  zur  Selhsi&ndigkeit  emporgekämpft. 
Die  Stadt  liess  sich  1218  nach  dem  Tode  Otto's  IV.  Ton  allen  Be- 
wohnern der  Grafschaft  Treue  schwören,  \md  Kaiser  Friedrich  II. 
hat  trotz  aller  Gegnerschaft  g(  <]^en  sie  nie  das  schon  mehrmals 
bei  ihr  missluugene  Verlahreu  wiüiieiiiolt ,  ihr  die  Grafschafts- 
rechte ah'zuerkennen ,  sondern  nur  versucht,  sich  der  Comune 
durch  seine  Podestaten  zu  vt  rsichern.  Beweist  schon  die  That- 
sache,  dass  Florenz  sich  nach  dem  Tode  Kaiser  Heinrichs  VL 
zur  factischen  Führung  des  gegen  alle  Reichsrechte  gerichteten 
tuscischen  Bundes,  in  welchem  Lucca,  der  Hauptstadt  der  Mark- 
grafschaft, nur  Ehren  halber  die  erste  Bolle  eingei^umt  war, 
aufschwingen  konnte,  unzweideutig,  dass  sich  die  materielle 
Macht  des  kleinen  Staatswesens  bedeutend  gekräftigt  hatte,  so 
sind  die  siegreichen  Feld/.iige.  welche  es  gegen  die  kaiserlich 
geüiiniten,  wafieiitüchtigeii  und  reichen  Stadtt^.  wie  Sieua  und 
Pisa,  in  der  ersten  iiüU'te  des  13.  Jahrhunderts  bestand,  die 
vollgültigsten  Zeugen  hierfür.  Wäre  Florenz  nicht  durch  innere 
Parteiungen,  die  Kämpfe  zweier  mächtiger  Adelsfractionen, 
deren  Namen  noch  heute  nicht  yerklungen  sind,  geschwächt  ge- 
wesen, so  würde  es  Kaiser  Friedrich  II.  schwerlich  gelungen 
sein,  der  Stadt  seine  Podestaten  vorzusetzen.  Konnten  sich  die- 
selben doch  niu*  mühsam  dort  behaupten,  und  zeigt  die  Auf- 
richtung (irr  ersten  Volksgemeinde,  welche  sich  vor  dem  Tode 
des  Kaisers  vollzog,  es  zur  Genüge,  auf  wie  schwachen  Grund- 
lagen seine  Macht  ruhte. 

Schon  die  älteren  Chronisten  von  Florenz  empfanden  das 
Bedürfoiss,  dieses  mächtige  Emporkommen  ihrer  Stadt  zu  er- 
erklären. Nach  dem  Pseudo-Malispini  soll  die  Stadt,  unter  der 
ConsteUation  des  Mars  und  des  Widders  gegründet  sein;  da 
der  Widder  Handel  bedeute  und  der  Planet  Mars  den  Krieg,  so 
sei  es  klar,  warum  Florenz  durch  seine  kriegeri?«*clieii  Thülen  und 
durch  seine  Handelsgeschäfte  sich  zu  seiner  (Jriisse  emporge- 
schwungen hiibe.  Villani  erklärt  den  Namen  Fiorenza  als  gleich- 
bedeutend mit  spada  fiorita,  offenbar  anspielend  auf  seine  durch 
das  Schwert  begründete  Blütlie.  Dass  die  Florentiner  als  echte 
Söhne  Roms  sich  durch  Tapferkeit  und  Ehrgefühl  hervorzuthun 
hätten  und  von  ihren  Feinden  zu  respectiren  seien,  klingt  aus 


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Florentiner  Geschichte  1250—1292. 


den  Reden  und  Schreiben  liervor,  mit  denen  der  älteste  Chronist 
von  Florenz,  der  Judex  Sanzanome,  seine  Nachrichten  geschmückt 
hat  Ohne  grosse  Tapferkeit  und  hervorragendes  Kriegs- 
geschick  seiner  ältesten  Bürger  ist  in  der  That  das  Empor- 
kommen von  Florenz  nicht  denkbar.  Ob  aber  diese  Tugenden 
sich  nicht,  ganz  im  Gegensatz  zu  den  in  der  ältesten  floren- 
tinischen  Historiographie  verbreiteten  Anschauungen,  yiel  wahr- 
scheinlicher als  ErbgQter  der  um  das  Haus  ihres  Schutzpatrons 
ganz  besonders  zahlreich  augesiedelten  altadlichen  Familien  lango- 
bardi'^chen  Ursprungs,  oder  vielmehr  als  eine  Folge  der  wie 
überall  >o  auch  hier  sich  für  ihre  Nachkoniiütnschaft  als  beson- 
ders vortheilhatt  erweisenden  glücklichen  Verschmelzung;  zweier 
Hacen  werden  erklären  lassen,  dürfte  für  den  Unbefangenen 
kaum  zweifelhaft  sein.  Die  Cattani  Lombardi  Villanis,  die  auf  den 
Buigen  der  Florenz  umgebenden  Höhen  sassen  und  von  der  Stadt 
gezwungen  wurden,  sich  innerhalb  der  Mauern  niederzulassen,  waren, 
wie  zahlreiche  seit  Alters  in  der  Stadt  ansässige  Geschlechter  sicher- 
lich germanischen  Ursprungs,  und  man  glaubt  eine  Erinnerung  an 
die  StammesTerschiedenheit  der  ältesten  Bevölkerung  der  Stadt 
Tor  sich  zu  haben,  wenn  die  Stammbäume  der  vornehmsten 
Familien  der  Stadt  bald  auf  Catilina  bald  auf  vornehme  säch- 


Es  ist  wohl  nicht  zurallijr,  dass  der  Hinweis  auf  die  AbsfnmTnnng 
tlt-r  I  lorentiner  von  den  Runiern  von  einem  Juristen  ausgeht.  Die  Wieder- 
belebung des  römischen  Rechtes  in  Italien,  die  Reaction  ge^^en  das  <;er- 
manische  Recht,  ist  der  Keim  gewesen,  aus  dem  »ich  die  gesammte 
Renaissance  entwickelt  bat.  Die  wissenschaftliche  Jurisprudenz  ist  ja  auch 
dfts  Bedeotendste,  was  der  römische  Geist  geschaffen  hat.  Das  lebhafte 
Oefllhl  des  ZQsammeobaDgs  mit  der  römischen  Yergangenheit,  das  sich  in 
der  Periode  der  mittelalterlichen  Geschiclite  Italiens,  ilie  mit  1950  anhebt, 
äberail  ausspricht,  stellt  mit  der  gaosen  Cnltnr  im  engsten  Zusammenhang, 
ist  aber  merst  von  den  Juristen  ausgegangen.  Die  Einwirkung  dieser  auf 
die  Anp^psfaltnng:  der  seit  c.  1250  umgebilde  ten  italienischen  Staaten,  „die 
?i<  h  f;anz  in  romanischer  Weise  entwickelten",  und  in  denen  .das  durch 
die  Longobarden,  die  Franken  und  Deutschen  überbrachte  Germanische 
verschwand*  (Leo,  Geschichte  Italiens  II,  850).  ist  beJ^annt,  wenn  auch  noch 
nicht  im  Einzelnen  geuiigend  untersucht.  Die  Ausscheidung  der  Aiiels- 
herrschafl  in  den  Comnnen  bildete  einen  der  charakteristiscbäteu  Züge  der 
fortschreitenden  Romanisining  Italiens  im  Mittelalter.  Diese  ist  aber  nicht 
YOn  den  nicht  mehr  Torhandenen  Ueberresten  altrömischer  Familien«  sondern 
von  der  dnreh  Verscbmelaang  Terscbiedener  Racen  neu  entstandenen  ita^ 
Uenischen  Nation  an^gimgen. 


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14 


0.  Hartwig. 


sische  Barone  zurückgeführt  werden  M.  Einer  andereu  Auttassuug 
der  in  Floren/,  stattgehabten  Vermisehun<j;  verschiedener  Be- 
vülkerungselemente  huldigt  bekaimtlich  I  )iinte .  der  ja  von  dvr 
Durchsetzung  der  guten  alten  Bürgerschaft  der  Stadt  mit  den  neuen 
zugezogenen  Bewohnern  der  Grafschaft  die  blutigen  Parteiunffen 
der  Stadt  und  alles  Uoheil,  das  Uber  sie  kam,  ableitet.  Aber 
mui  wird,  wenn  «i  unzweüelhaft  richtig  irt,  dass  die«  rasche 
Emporkommen  der  Stadt  eine  Folge  der  kriegerischen  Tüchtig- 
keit ihres  Adels,  nicht  minder  aher  auch  des  kaufmännischen 
Talentes  des  Theiles  der  BOrgerschaft  war,  welcher  sich,  wenn 
auch  keineswegs  ausschliesslich,  so  doch  grOsstentheils  aus  den 
zugezogenen  Elementen  recrutirte,  Dante  hierin  Unrecht  gehen 
müssen,  und  gerade  in  der  lebhaften  Reibung  und  Vermischung 
der  beiden  auf  verschiedenen  ethnischen  und  sorialen  (Tiundlagen 
ruhenden  Bevölkerungsschichten  der  Stadt  die  Ursache  ihres  Empor- 
blUhens  und  der  Schöpfung  ihrer  Cuitur  zu  suchen  haben,  —  eine 
Auffassung;  der  Entwicklung  der  Stadt,  die  ja  auch  insofern  die 
MachiaTelii's  ist,  als  er  das  Sinken  der  Comune  von  der  gewaltsamen 
Ausscheidung  des  Adels  aus  ihr  ableitete. 

Und  wenn  man  sich  die  weitere  Frage  Torlegt,  wie  es  ge- 
kommen sein  möge,  dass  sich  gerade  diese  kleine  nach  Norden 
und  Osten  Ton  hohen,  theilweise  unwegsamen  (Gebirgen  umgebene, 
in  einer  sumpfigen  Niederung  gelegene  Landstadt,  die  in  der 
Zusammensetzung  ihrer  Bevölkenm^  sich  im  Wesentlichen  doc  h 
nicht  von  vielen  italieniseheu  Coniuneu  unterschied,  zu  einem 
der  ersten  Industrie-  und  Geldplätze  des  Mittelalters  habe  auf- 
schwingen können,  so  UUst  sich  auch  hierfür  manches  zur  Er- 
klärung beibringen.  Die  Grafschaft  Florenz  war  im  frühen 
Mittelalter  so  wenig  eine  «üppige''  Landschaft,  wie  einst  Attika. 
Ihre  Kornkammer,  die  Fluren  von  Empoli,  kam  erst  gegen  den 
Ausgang  des  12.  Jahrhunderts  in  den  Besitz  der  Comune.  Von 
früher  Zeit  an  waren  daher  ihre  Bewohner  auf  anstrengende 
Arbeit  angewiesen  und  gezwungen,  sich  bei  steigender  Volkszahl 
nicht  mit  dem  Landbau  zu  begnügen.  Nach  zwei  Richtungen 
hin  konnte  sich  ihr  Th;iti<^keitstrieb  entwickeln.  Die  Aiikuti|tiungs- 
punkte  dazu  befanden  sich,  so  zu  >agen,  vor  ihren  Thoren. 

War  Florenz  auch  eine  Binuenstadt,  so  lag  doch  kaum  einige 


>)  G.  VilUoi  1,  41  u.  IV,  1. 


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Florentiner  Geschichte  1250—1292. 


15 


Tagereisen  am  damals  wasserreichen  Amostrome  abwärts  eine  der 
ersten  Seestädte  des  Mittelalters.  Die  Flotte  von  Pisa,  die  den 
Kreuzfahrern  gedient  und  zum  Schrecken  der  Ungläubigen  von 
Sicilien  bis  zu  den  Balearen  geworden  war .  hatte  die  Uan* 
delsthätigkeit  gehoben.  Die  Florentiner,  welche  nach  ihrer  eigenen 
Tndition  im  Anfange  des  12.  Jahrhunderts  Bundesgenossen  der 
Pisaner  bei  den  Kriegszügen  gegen  die  Balearen  gewesen  waren, 
bedienten  sich  fttr  ihren  Handebverkehr  yorzugsweise  Pisaner 
Schiffe  und  gaben  in  Oberseeischen  Flitzen ,  an  denen  man  die 
Flagge  von  Pisa  kannte,  während  man  Ton  Florenz  noeh  nichts 
wusste,  bis  in  die  zweite  Hälfte  des  13.  Jahrhunderts  trotz  alles 
heimischen  Haders,  sich  für  Pisaner  aus*).  Auch  nach  Accon, 
der  wichtigsten  Handelsstadt  Syriens,  waren  die  Florentiner  im 
infolge  der  Pisaner  gekommen,  und  als  im  Jahre  1291  diese 
IStadt  in  die  Hände  der  Ungläubigen  fiel,  machte  das  grosse 
fiaoquierhans  der  Peruzzi  glänzende  Gewinne,  da  bedeutende 
Summen,  die  ihm  TOn  Bewohnern  Accons  anvertraut  waren,  Ton 
den  bei  der  Belagerung  und  Eroberung  der  Stadt  Umgekommenen 
nicht  mehr  eingefordert  wurden*).  Aber  wie  hätten  die  Floren- 
tiner sieh  des  Pisanischen  Handelsverkehrs  mit  gutem  Erfolge 
bedienen  können,  wenn  sie  nicht  selbst  eigene  Waaren  zu  ver- 
laden gehabt  hätten?  Doch  diese  besassen  sie  eben. 

Nicht  weiter  als  Pisa  von  Florenz  entfernt  liegt  Lucca.  die 
Hauptstadt  der  Markgrafschaft  von  Tuscien,  ein  Sitz  alterCultur  und 
wichtiger  Induptriezweige.  liier  war  die  Wollenweberei  schon  im 
9.  Jahrhundei*t  heimisch  gewesen  und  die  Verarbeitung  der 
Seide  nicht  unbekannt  o;ebIieben.  Von  Lucca  aus  kann  Florenz 
schon  früh  die  Kenntniss  der  Bereitung  wollener  Stoffe  erhalten 
haben,  und  dass  es  schon  im  11.  Jahrhundert  Lucca  Ooncurrenz 
machte,  beweist  die  Thatsache,  dass  Kaiser  Heinrich  IV.  in  dem 
grossen  Privileg  für  Lucca  vom  23,  Juni  1081  die  Florentiner 
von  den  Handelsvortheilen  ausdrücklich  ausschloss,  die  er  den 
Lucchesen  in  einigen  oberitalischen  Städten  einräumte  '^).  That- 

Villau!  VI,  ö3.  E  eziandiu  L  Fiurentini  si  spacciavanu  in  Tunis! 
perPiMQi;  dies  gilt  fttr  die  Zeit  nach  1253.  In  dieaem  Punkte  IstG.  Vi  Hanl 
gewiss  ein  naTerdilchtiger  Zeuge. 

*)  Cont.  de  Onill.  de  Tyr»  p.  218  bei  Hey d,  Hiatoire  du  commerce  I, 
Hartwig,  SIS,  u.  Quellen  n.  Forsehangen  etc.  II,  8.  232. 

')  Qoellen  n.  Forsehangen  etc.  I,  S.  92. 


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10  ü.  Hartwig. 

■ 

.saclie  ist,  dass  im  12.  .lahrhundert  die  Zunft  der  Wolleiizeug- 
wilu'r  nicht  nur  in  Florenz  in  Blüthe  stand,  sondern  schon  als 
enu-  politische  Corporation  unter  den  übricfen  sieben  höiieren 
Züntten  Ötaatsverträge  abschloss^).  Ob  schon  damals  die  in  der 
Reihe  der  ZUnfto  zweite  Qilde,  die  Arte  di  Galimala,  die  Kauf- 
maimszanft,  welche  sich  im  13.  und  14.  Jahrhundert  fast  aus* 
schliesslich  aus  den  Händlern  mit  importirten  nardischen  Wollen- 
Stoffen,  die  in  Florenz  ein  VeredlungsTerfahr^  durchzumachen 
hatten,  zusammensetzte,  hestand,  möchte  ich  bezweifeln.  Denn  in 
der  Verpflanzung  dieses  Veredlungsverfahif  ns  nach  Florenz  möchte 
ich  das  vornehmste  Verdieii.st  -uchen,  das  sich  der  erst  1'2JU»  in 
Florenz  auttretende  Humüiatenorden  um  die  WoUenmanufactur 
erworben  hat.  Denn  dass  sich  dieser  hier  wirklich  um  die  Förde- 
rang der  Wolleniudustrie  sehr  verdient  gemacht  hat,  haben  die 
Florentiner  selbst  1250  urkundlich  bekannt').  Die  Humiliaten, 
welche  schliesslich  vor  dem  Westthore  der  Stadt,  in  der  Um- 
gebung der  Kirche  Ton  Ogni  Santi  ihre  Fabriken  und  Tuch- 
rahmen aufgeschlagen  hatten,  waren  hier  dem  Mugnonebache, 
dessen  kaltes  Wasser  vorzugsweise  zur  WoUwäsche  benutzt  wurde 
am  näclisteu. 

Aber  kaum  würden  die  Florentiner  die  Wollenzeugfabrikation 
so  schwunghaft  haben  betreiben  können,  wie  wh  dieses  fUr  die 
Mitte  des  13.  Jahrhunderts  vorauszusetzen  haben*),  wenn  sie 
nicht  im  Besitze  grosser  Geldmittel  gewesen  waren.  Diese  aber 
standen  ihnen  auch  zur  Verfügung.  Der  Industrie  drängte  sich 
hier  das  Kapital  fast  ungerufen  auf. 

Die  Finanzgeschichte  der  römischen  Curie  im  Mittelalter  ist 
noch  nicht  geschrieben.  Wer  sie  uns  ^eben  würde,  würde  da- 
mit uns  sicher  das  \'erständiuss  vieler  Vorgiini^e  der  mittelalter- 
lichen (ieschichte,  die  jetzt  nur  schattenhaft  an  uns  vorüberziehen. 


')  8.  die  Urkunde  in  Quellen  n.  Fonchongen  etc.  II,  6. 192. 

*)  Tirabosebi,  Y etera Hnmilialomm  monnmenta  II,  101.  Die  Schrift 
von  F.  Mari  Ott! ,  Storia  del  lanifieio  Toscano.  Torino  1864  enthiUt  nichts 
wesentlich  Neues. 

')  Floreiitine  Frliis  et  Reipublicae  Dcscriptio  aus  dem  Jahre  1339. 
JeUt  ain  besten  bei  Frey,  die  Loggia  dei  Lanzi  p.  120. 

*)  In  einer  Urkunde  vom  Ortolx-r  1251  werden  paniii  .Sanenses  qui 
dicuntiir  Florentini  d.  Ii.  dem  Znsainmen liatige  nacii  Tücher,  die  in  Siena 
nach  Flureiuiuer  Weise  fabricirt  wurden,  erwähnt 


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Florentiner  Gescbiclite  1250—1298. 


17 


encUiessen.  Wir  wissen  nur  im  Allgemeinen,  dass  seit  dem 
IL  Jahrhundert  der  Curie  immer  grössere  Einnahmen  aus  allen 
Landern  der  Christenheit  zuflössen  und  Horn  das  Centrum  eines 
grossen  Oeldverkehrs  war. 

Wo  aber  in  dem  geldarmen  Mittelalter  baare  Müuze  zu- 
sammenfloss,  da  bedurfte  man  mehr  als-  heiitic^en  Tages  der 
Wechsler  (canipc-mes),  und  in  Rom  der  MitteLsniiüuier,  die  in  fernen 
Ländern  den  Zehnten,  den  Peterspfennig,  die  Palliengelder  und 
dergl.  eintrieben  und  ablieferten.  Wurden  dazu  aurb  vielfach 
Cleriker  verwendet,  so  waren  doch  diese  nicht  so  geschickt  wie 
Kauf  leute,  welche  in  diesen  Ländern  mit  dem  für  die  Curie  ein- 
gesogenen Oelde  Waaren  kauften  und  in  Born  dann  Ton  ihrem 
Hanse  in  der  Heimath  die  fUUige  Summe  auszahlen  Hessen.  Konn- 
ten die  der  Curie  in  der  Feme  Verpflichteten  nicht  zahlen «  so 
streckten  die  italienischen  Geldleute  die  Summen  wohl  gegen  hohe 
Zinsen,  oder,  als  später  das  Zinsverbot  durcbt^^esetzt  war,  gegen 
eine  reichliche  Donation  vor.  So  waren  namentlich  in  England, 
und  hier  Ijesonders  seit  der  unwürdigen  Unterweiiung  .lobanns 
ohne  Land  unter  den  Willen  von  Innocenz  III.,  die  Agenten  der 
Curie  thätig  und  wni=!sten  sich  dem  stets  geldbedürftigen  Hofe 
und  den  reichen  Klöstern,  denen  sie  den  wichtigsten  Ausfuhr- 
artikel der  Insel,  die  Wolle,  abnahmen,  unentbehrlich  zu  machen. 

Es  ist  nicht  festzustellen,  in  weicher  Zeit  die  erste  Verbindung 
der  Curie  mit  den  Florentiner  Geldwechslern  geknüpft  worden 
ist  Da  die  Stadt  seit  den  Zeiten  Heinrichs  IV.  mit  nur  ganz 
verschwindenden  Unterbrechungen  stets  auf  Seiten  des  Papst- 
thuüis  gestanden  batte,  zu  dem  sie  ibre  Traditionen  und  der 
religiöse,  leicht  in  Fanatismus  ausartende  Sinn  ihrer  Be\\ olmer  % 
sowie  ibr  politiscber  Vortheil  zo^ren.  haben  die  Päpstt  Mch  wohl 
besonders  gern  der  Florentiner  als  ihrer  Agenten  bedient.  Und 
doch  scheint  es  fast,  als  wären  sie  auch  hierin  erst  die  Nachfolger 
der  Sienesen  und  Lucchesen  geworden.  Wenigstens  können  wir 
unseres  Wissens  keine  so  frühe  Verbindung  der  Curie  mit  einem 
Florentiner  Geldhause  nachweisen,  als  z.  B.  mit  den  Sieneser 
Buonsignori.  Selbst  im  13.  Jahrhundert  noch  finden  wir,  dass 
anfinglich  lucchesische,  sienesische,  pistojesische  Banquiers  in  Eng- 
land mehr  GeldgeschSfte  machen  als  Florentiner  Häuser,  die  sie 


')  Quellen  u.  Forscbangen  etc.  L,  ö.  88  u.  f.;  II,  S.  170  u.  f. 
Dentwln  Zciticlir.  t  OeteUdiliw.  I.  l.  2 


18 


0-  Hartwig, 


freilich  dann  vom  Ausgange  des  13.  Jahrhunderts  an  weit  Uber- 
flflgeln').   Und  doch  gab  es  schon  im  Anfang  des  13.  Jahr* 

hunderts  in  Florenz  nicht  unbedeutende  Handelshauser.  Als  die 
Compagnie  der  Scali,  Aniieri  und  Petri  Söbne  mit  Paiisiven 
von  mehr  als  400  fM)0  Gold<;nl<leii  l'allirte.  l)C'nierkt  der  in  diesen 
Dingen  wohlunterrichtete  G.  V  illani,  die  Geseilschatt  habe  schon 
langer  als  120  Jahre  bestanden  Das  üebergewicht  aber,  das 
die  Florentiner  in  allen  Geldgeschäften  Ober  ihre  ConcurrenteiLi 
etwa  Ton  der  Mitte  des  13.  Jahrhunderts  an,  gewannen,  ist  die 
Folge  von  dem  EmporblQhen  der  durch  die  Humiliaten  geförder- 
ten Wolienindustrie  in  der  Stadt  und  einer  grossen  handelspoli- 
tisclien  Manipulation ,  welche  uns  den  ganzen  Scharfblick  und 
das  materielle  Können  der  Kautmanniichaft  dieser  Stadt  ins  vollste 
Licht  setzt. 

Die  Münznöthe  des  Mittelalters  sind  bekannt  genug.  Die 
Mannigfaltigkeit  der  Geldsorten,  ihre  Fälschungen  und  Verschlech- 
terungen bilden  den  Gregenstand  ungezählter  Klagen.  In  Ober- 
und  Mittelitalien  gab  es  im  frtthen  Mittelalter  besonders  zwei 
Münzstätten,  die  Yon  Pavia  für  das  westliche  OberitaHenf  die  toh 
Lucca  für  Tnscien*).  Die  lucchesischen  Münzen  worden  im 
12.  Jalirliundert  jedoch  durch  XuLlipriigung  von  den  Pisaueni 
arcf  geschädigt,  obwohl  Kai.ser  Friedrich  I.  und  sein  Statthalter 
den  Pisanern  dies  wiederholt  untersagten  *).  Die  Florentiner 
bedienten  sich  bei  ihrer  engen  Handelsverbindung  mit  Pisa  an- 
fänglich einfach  der  Münzen  dieser  Stadt.    Aber  schon  1171 


')  Edward  A.Bond  hat  in  der Archaeologia  vol. XXVm  (Jahrg.  1840), 
S.  207  a.  f.,  auf  Omnd  too  211  Urkunden  des  englischen  Staatsarchivs  die 
den  englischen  Königen  im  18.  u.  14.  Jahrhundert  von  italienischen  Kanf- 
lenten  gewahrten  Anleihen  ansammengestelit.  (Ueber  die  neaere  hier  ein< 
selilagende  Literatur  s.  The  Athenaeum  1887  vom  19.  November  p.  677 
u.  Hansisches  Orkundenbuch  in,  S.  407  n.  f.  u.  S.  586.)  Es  kommen  in 
ihnen  fast  nur  iiiscische  Geldleute  vor.  Nur  einige  Male  werden  Piacentiner 
erwähnt  Es  ist  aurfallig.,  dass  nur  Banquiers  aus  Binnenstadten  erwähnt 
werden,  keine  ans  Seeplätzen,  wie  etwa  Pi?a,  Genna.  Man  sieht,  das  Capital 
suchte  in  ihnen  andere  Wege  als  in  lieii  Iiidiistiiostadten. 

Villani  X,  4.  Villani  war  htkaniillicli  Kaufmann  und  Banquier- 
die  ältesten  Ueberrei^ti'  von  Florentiner  Banquiersbiichern  sind  von  1211, 
Die  doppelte  Buchführung  ist  in  Floren?-  sehr  alt. 
Ptol.  Lucc.  Annales  ad  a.  11S2. 

0  Ptol.  Lnee.  Annales  ad  a.  1155,  1164,  1175,  1176. 


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FloMntiner  Qeaehiehte  1250—1292. 


19 


liesseil  de  dch  bei  dem  Abschlüsse  des  Tierzigjährigen  Bünd- 
nisses mit  der  Seestadt  die  Hälfte  des  Gewinnes«  den  diese  aus 

der  Mflnzprägung  zog,  zusichern  und  waren  nun  ihrerseits  bemüht, 
die  V^erbreituiig  der  pisanischeu  Münze  iu  tleii  Friedensschlüssen 
mit  unterworfenen  Gegnern,  z.  B.  mit  Siena  H7(>  zu  fördern^). 
Aber  immer  mehr  emancipirte  s'wh  Florenz  politisch  und  com- 
merciell  Ton  Pisa,  und  im  November  1252  beschioss  die  Comune 
nach  Besiegung  der  ghibellinischen  Eidgenossenschaft  Tusciens 
einen  eigenen  Goldgulden,  der  stets  aus  feinem,  vierundzwanzig- 
kar&tigem  Gold  geprftgt  sein  und  20  Soldis  und  120  Denaren 
entsprechen  sollte,  zu  schlagen.  Da  die  Florentiner  Mflnzver- 
waltung  stets  auf  die  Reinheit  ihres  Florens  (fiorino)  streng  hielt, 
gewann  derselbe  bald  eine  grosse  Verbreitung  und  eine  internationale 
Geltung.  Man  konnte  in  Florenz  kaum  Gold  genug  auftreiben, 
um  ftir  die  350000—400000  Stück,  die  im  Anfang  des  14.  Jahr- 
hundt-rLs  jährlich  zu  prägen  nöthig  wurde,  da«?  Edelmetall  zu 
liesohiitfen.  Es  ist  klar,  welche  Vortlieile  der  gesammteu  Kauf- 
maunfichait  der  Stadt  aus  dem  Vorliandensein  dieser  Münze,  die 
bis  auf  unsere  Tage  den  Namen  ihrer  Geburtsstätte  getragen  hat, 
erwuchsen« 

Aber  noch  ganz  anderen  Gewinn  zog  die  Stadt  aus  dieser 
genial  concipirten  Neuerung.  Ueberall  hin  begehrte  man  floren- 
timscbe  Mttnzmeister,  nach  England,  Frankreich,  ja  nach 
Schwabisch-Hall.    Diese  kamen  dann  sicher  nicht  mit  leeren 

üänden  in  die  Heimath  zurück  und  vermehrten  den  Wohlstand 
und  den  Huhm  der  Stadt,  die  bald  auch  als  der  erste  Sitz  der 
Güld.>chiniedekunst  galt.  Freilich,  im  12.  und  1'^.  Jahrhundert 
fand  diese  Kunst  in  Florenz  selbst  noch  keinen  goldenen  Boden. 
Denn  die  Florentiner  lebten  bis  iu  die  zweite  üälfte  des  13.  Jahr- 
hunderts hinein  noch  sehr  einfinch  und  bescheiden  und  nur  auf 
Erwerb  bedacht. 

Die  aus  der  Grafschaft  eingewanderten  Neubörger  hatten 
in  der  Regel  auch  noch  nicht  viel  zu  vergeuden.  Diesem  Zu- 
zug bat  es  die  Stadt  aber  ebenso  zu  yerdanken,  dass  sich  deren 
Einwohnerzabl  Ton  1150 — 1300  um  das  Fünffache  steigerte,  wie 
ihm  ihr  rasches  Emporblühen  als  Handels-  und  Fabrikstadt  be- 
sonders zuzuschreiben  ist.    Denn  aus  diesen  Zugezogenen  sind 


Quellen  u.  Forschuugen  II,  S.  6Ö  u.  6(3. 


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20 


O.  Hartwig. 


zaUreiche  Familien  der  Grosahändler  und  Fabrikanten  henroige« 
gangen f  welche  die  HandekblflÜie  der  Stadt  herbeiführten:  die 
Familien  der  Cerchi,  Baidi,  Franzesi,  Ghenirdini,  Frescobaldi, 
Moszi  und  andere.   Diese  neu  Zugezogenen,  denen  Dante  mit 

Recht  Ton  seinem  Standpunkte  ans  die  Schuld  beimisst,  den 

Untergang  des  alten  Florenz  und  seinir  Tugenden  lierbeigetülirt 
zu  haben  hatten  sich  natürlich  nicht  im  Kerne  der  alten  Stadt 
dem  von  dem  römischen  Mauerrinp^e  eingeschio>»t'uen  ^pr'sten 
Kreise"  niedergelassen,  den  die  ältesten  Familien  in  burgartigeu,  mit 
hohen  Thürmen  und  mit  Zinnen  gekrönten  Häusern  bewohnton  *\ 
sondern  waren  in  den  Vorstädten,  zumeist  in  den  ihrer  üeimath 
zunächst  liegenden,  geblieben.  Sie  füllten  Torzugsweiee  das  Quar- 
tier auf  dem  linken  TJfer  des  Flusses,  wo  sich  auch  noch  spater 
genügender  Baum  für  die  Lagerhäuser,  Fabriken,  Tuchrahmen 

')  Ich  hatte  diese  AusAhniDgeii  schon  liliigst  geschrieben,  als  mir 
in  dem  Bnche  -von  Heim  J.  del  Lunge:  Dante  ne*  tempi  dl  Dante.  Bologna 
1888)  dessen  Abhandlang:  La  gente  nuova  in  Firenxe,  an  Gesicht  kam.  So 
sehr  ich  auch  mit  den  Resoltaten  desselben:  La  gente  nnova  banchiera  e 

la  gentp  nnovn  curialp,  pono  le  diu'  jipncu»  di  oittadini  ntiovi  cnntro  cni 
81  rivoha  il  Poeta  8.  83  und  vielen  andt'ren  Homerkungen  ilet*  die  Einzel- 
heiten der  Florentiner  Gescliiclite  zut  Zeit  Dantes  wie  kein  anderer  Mii- 
lebender  kennenden  Autors  zustimmen  kann,  so  wenig  vermag  ich  die  üe- 
sammtauffassung  des  Entwicklungsganges  der  frühesten  Geschichte  von 
Florens  und  der  geschichtüdien  Stellung  Dantes  sa  theflen. 

*)  Die  Thttrme,  deren  Zinnen  später  durch  besondere  Formen  ver- 
riethen,  welcher  Partei,  der  Qhibellinen  oder  Onelfen,  ihre  Besitser  an- 
gehörten,  wurden  Ton  Familien  oder  ComfHignien  ▼erschiedener  Familien 
(sodetetes),  welche  sich  Statuten  über  das  Besitz-  und  Erbrecht  an  den 
Thürmen  gaben,  Vorsteber  ihrer  Gesellschaften,  Consnln  wählten  u.  s.  w., 
erbaut  und  unterlialten.  Die  früheste  Erwähnung  dieser  Thürme  findet 
sich  in  einer  Urkunde  von  1077;  die  ältesten  bekannten  Statuten  sind  von 
1178.  Da  die  Kamen  der  Consnln  dieser  Barfrgennsssenschaften  im  12- Jahr- 
hundert vielfach  mit  den  Namen  der  Consnln  der  Comune  überein- 
stimmen^ hat  Santiui  im  Arch.  btorico.  Ital.  Ser.  IV,  T.  20^  S.  25,  in  einem 
sehr  instructiven  Auftatae  die  Vennnthong  auegesprochen  ^  die  st&dtische 
Consnlarrerfassung  möge  im  Anschlüsse  an  diese  Burggenossenschaften 
entstanden  und  ausbildet  sein.  Diese  Vennothung  hat  Tiel  Bestechendes 
für  sich.  Die  Entstehung  des  stikdtisehen  Organismus  nach  dem  Tode  der 
Markgräfin  Mathilde  und  bei  dem  Hangel  einer  regelmissig  functionieren» 
den  Reichsgewalt  aus,  so  zu  sagen,  schon  vorhandenen  und  organisirten  Zellen 
erklärte  sich  so  aufs  Einfachste.  —  Je  mehr  sich  die  Stadr  deniokratisirtc, 
desto  mündlicher  wurden  diese  Tliiirme  beseitigt  und  diese  Gedenkzeicben 
ihrer  feudalen  Zeit  und  deren  Kämpfe  vernichtet. 


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Florentiner  Gesdnchte  1250—1292. 


21 


IL  s.  w.  der  GrosBmdustrieUeti  befand.  Aber  auch  Tor  dem 
lidien  Thore  (San  Pioro)  siedelten  sich  Fabrikanten  und  Kauf- 
leote  an,  nnd  vor  dem  Westäior  (San  Pancrazio)  irieben  die  Hnmi- 
Hateu,  die  hier  die  Kirche  Ogni  Santi  erbauten,  mit  anderen 
Tuchwebern  ihr  Wesen.  Bei  dem  rasch  steigenden  Wohlstande 
dieser  neu  Zugezogenen —  „la  gente  uuova  et  i  subiti  guadagni"  — 
konnte  es  nicht  fehlen,  dass  sich  dieselben  auch  bald  der  alten 
Süse,  der  befestigten  Häuser  nnd  Thttrme  des  durch  die  politi- 
sehen  Wirren  nnd  Austreibungen  immer  mehr  herunterkommen- 
den Adels  bemichtigten.  Wollte  man  etwas  pointirt  einen  Vor- 
gang namhaft  machen,  der  den  Wechsel  der  Machtverhältnisse 
und  der  socialen  Ordnung  in  der  Stadt  Florenz  an  einem  Privat- 
ge-cliiitrr  lecht  deutlich  machte  und  den  Abschluss  des  Uebergangs 
des  ahaiilichen  Florenz  in  das  der  Grandi  zur  Anschauunj^  zu 
bringen  geeignet  wäre,  so  könnte  man  den  Kauf  nennen,  durch 
den  die  Cerchi  im  Jahre  1280  alle  Besitzungen  der  Grafen  Guidi, 
die  fast  das  ganze  Quartier  von  San  Piero  fOUten,  Paläste,  Häuser, 
Htfe,  PUUase  n.  s.  w.  in  ihre  Hände  brachten.  Aber  nicht  genug 
damit!  Bei  der  in  Tuscien  so  frflh  auftretenden  Mobilisirung  des 
Gtimdbesiizes  konnten  die  Familien  der  reichgewordenen  Kauf- 
leute  sich  wieder  in  der  Grafschaft,  auf  dem  Lande,  ankaufen,  hier 
schlossartige  Landsitze  gründen  und  damit  sich  den  alten  land- 
sa^^sigen  Familien  weiter  ansiroiliren.  Sie  sind  die  ürandi,  die  um 
die  Wende  des  13.  Jahrhunderts  eine  so  grosse  Rolle  in  der  Ge- 
schichte von  Florenz  spielen  nnd  unter  deren  Einfluss  auch  die 
Stadt  in  ihrem  Aeusseren  sich  ganz  lungestaltete. 

War  auf  dem  linken  Amoufer  der  jüngste  Sechstbeil  (sestiere) 
der  Stadt  beim  Beginne  der  Epoche,  von  der  hier  die  Rede 
sein  soll,  noch  nicht  mit  Manem  und  Gbäben  versehen,  sondern 
bildeten  die  Kücken  wände  der  Hiiuser  selbst  die  Stadtbefesti- 
{jnng.  so  verhielt  sich  das  auf  dem  rechten  Stadtufer  anders. 
Iher  war  mau  jetzt  bemüht,  die  alte  rr>mische  Stadtmauer,  welche 
die  Urbs  quadrata  von  den  Vorstädten  absperrte,  niederzureissen, 
da  die  Vorstädte  schon  mit  einem  zweiten  Mauerring  umgeben 
waren,  ünd  noch  im  13.  Jahrhundert,  1284,  fasste  die  Stadt 
den  Beschluss,  der  wie  kaum  ein  anderer  das  Selbstvertrauen, 
den  Reichyium  und  Opfersinn  ihrer  Bürger  verrieth,  die  Thore 
»  weit  hinansznschieben,  dass  innerhalb  ihrer  die  Stadt  bis  auf 
unsere  Tage  (1865)  Raum  gehabt  hat.    Mochten  die  Florentiner 


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22 


0.  Hartwig. 


des  18.  Jahrhunderts  habsüclttit'  iincl  geliigierig  sein,  wie  von 
aileu  ihren  seefahrenden  und  handeltreibenden  Landsleuten  dieses 
z.  B.  Jacob  Ton  Vitiy  beklagt,  und  durfte  vielleicht  von  ihnen  ganz 
besonders  gesagt  werden  können,  dass  in  ihnen  .die  Bninsfc  zu 
besitzen  stets  brenne**),  so  haben  sie  dagegen  auch  für  die 
Wehrhaftmachung  und  Verschönerung  3irer  Stadt  durch  die 
Erbauung  von  prächtigen  Kirchen  und  mSchtigen  Comunal- 
palästen  so  grossartige  Opfer  jxeljracht.  wie  diese  nur  Athen  und 
wenige  andere  Städte  des  Aiterthums  darzubringen  fähig  ge- 
wesen sind. 

II. 

Seit  1246  war  Kaiser  Friedrich  Ii.  Herr  in  Florenz.  Der 
Kaiser  hatte  seinen  Sohn  Friedrich  Ton  Antiochien,  den  die  gleich- 
zeitigen Chronisten  wegen  seiner  bedeutenden  Stellung  König 
nennen,  zu  seinem  Generalvicar  von  Tuscien  gemacht.  Anfänglich 

verwaltete  dieser  auch  noch  das  Amt  eines  Podestä  von  Florenz, 
(las  er  dann  mit  Vicaren  und  kaiserlich  gefäinnten  Miinncrii  be- 
setzte. Es  wiir  dem  Kaiser  durch  die  Parteiungen  des  Floren- 
tiner Adels,  die,  durch  die  Ermordung  Buondelmontes  de' 
Bnondelmonti  seit  1215  entstanden,  anfanglich  jedes  politischen 
Hintergrundes  entbehrten,  dann  aber  seit  dem  Ausgange  der 
dreissiger  Jahre  sich  zu  den  Factionen  der  Guelfen  und  Gbibel- 
linen  umgebildet  hatten,  leichter  geworden,  sich  der  Stadtherr- 
schaft zu  bemächtigen.  I>ie  geregelte  \'erwaltinig  Tuseiens  liatte 
es  schon  ermöglicht,  den  von  der  Kirche  ges^chürten  und  gelei- 
teten Aiitstiind  geffen  die  patarenischen  Ketzer  und  den  sie  be- 
schützenden laiiserlichen  Podesta  schliesslich  doch  niederzuhalten. 
Aber  fest  begründet  war  die  kaiserliche  Herrschaft  in  Florenz 
keineswegs. 

Als  der  Kaiser  nach  der  Niederlage  yon  Parma  die  letzte 


0  In  der  Bfihon  erwähnten  Deecripüo  Florentie  vom  Jahre  18S9  heiaat 
es  1.  c  8.  122:  Nlmium  eant  ad  querendam  peeaniam  solliciti  et  attenti, 
ut  in  eie  qualiter  dici  poasit:  senaper  ardet  ardor  habeodi  et  iUad:  ,»o 
prodiga  rerum  luxuries!  munquam  parat  contenta  paratu  et  qnaesitoram 
terra  pelagoqee  habendornm  ambitioea  fame«.**  ,1  Fiorentini  sono  grnndi 
prestatori  ad  usura",  heisst  es  in  einem  Witzworte  bei  G.  Villani,  VII,  140. 
Wie  Dante  die  Geldgier  seiner  Landsleute  dem  Einflnas  der  ZagezogeseD, 
der  naova  genta,  suBchreibl,  ist  bekannt  genug. 


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I?loreutiuer  Geschichte  1250—12^2.  .  23 

Fahrt  nach  seiner  Erbmonarchie  antrat,  nahm  er  eine  Anzahl 
gefangener  Guelfenhäupter  mit  sich.  Denn  diese  Partei  hatte 
den  Versuch  gemacht,  die  Stadt  auf  die  päpstliche  Seite  hin- 
überzuführen,  war  aber  dabei  von  Friedrich  von  Antiochien 
mit  der  Hilfe  der  Ghibellinen,  namentlich  der  Familie  Uberti, 
nach  dreii»g2gem  Kampfe  niedergeworfen  und  am  2.  Februar 
1248  aus  der  Stadt  getrieben  worden.  Damit  war  jedoch  die 
antikaiaerliche  Strömung,  welche  auch  die  Mehrzahl  der  Bürger- 
schaft beherrschte,  keineswegs  vertilgt.  Die  Guelfen  hatten  die 
:m  Zahl  und  Besitz  scliwächere  Adelsfactiuu  der  Stadt  gebildet, 
finnz  nattirlich  daher,  dasN  sie  sich  an  die  wohlhabende  und  ein- 
tlussreiclie  Hürgerschafl  anlrliiiic,  und  femer  ganz  natürlich,  das« 
diese,  welche  durch  ihre  Zünfte  schon  nachweislich  seit  dem 
Ende  des  12.  Jahrhunderts  grossen  Einfluss  auf  die  Leitung  der 
Oomnne  hatte  und  durch  den  in  ihr  herrschenden  kirchUchen  Geist 
beeinflusst  wurde,  sich  mehr  zur  guelfischen  als  znr  ghibellini- 
schen  Partei  hingezogen  fühlte.  Die  ewigen  Fehden  der  beiden 
Factionen  in  der  Stadt  und  der  Grafschaft  störten  Handel  und 
Wandel;  die  Beisteuern,  welche  die  Verwaltung  der  Stadt  für 
kaiserliche  Hilfstruppen  und  andere  Bedürfnisse  des  Hofes  ein- 
trieb, hatten  sie  bei  der  Mehrzahl  der  Bürger  verhasst  gemacht. 
Das  Verlaiij^^n  nach  eigener.  autonouiLr  Uegierung.  das  sich 
>chon  seit  mehr  als  einem  .lalirhuiidert  in  diesem  mateiicU  jetzt 
SO  kräilig  sich  entwickelnden  Gemeinwesen  geregt  hatte,  war  auch 
keineswegs  erstickt,  gewann  vielmehr  tägücli  an  Kraft  unter  der 
Bürgerschaft.  Was  dieser  noch  fehlte,  war  lediglich  eine  mili- 
tärische Organisation,  um  ihrem  Willen  einen  nachhaltigen  Aus- 
druck zu  geben.  Denn  hatte  auch  die  Bürgerschaft  schon  an 
den  ungezählten  Fehden  mit  dem  Landadel  und  den  benachbarten 
Comunen  lebhaften  Antheil  genommen  und  sich  tapfer  ge- 
schlagen, so  war  doch  der  Adel,  der  die  Reiterei  stellte,  ihr  ge- 
borener Führer  gewesen.  T)avoii  galt  es  sich  jetzt  zu  emanci- 
piren  und  eine  Heeresordnimg  mit  eigener  Fülirung  ins  Leben 
zu  rufen.  L'nd  hierzu  liattf  ihr  schon  die  grösste  orgauisatoiische 
Macht  des  Mittelalters,  die  Kirche,  eine  vielversprechende  An- 
leitung gegeben. 

Als  der  Inquisitor  des  Dominikanerordens  Fra  Ruggieri  1244 
Ton  Sta.  Maria  Novella  aus  den  Kampf  gegen  die  patarenischen 
Ketzer,  welche  sich  der  Unterstützung  einiger  Adlicher  und  des 


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24 


O.  UMTtWig. 


Podesta  der  Pesamigola  erfreuten,  eröffnen  wollte,  stellte  er  die 
Orthodoxen  als  die  von  den  Ketzern  Bedrohten  dar  und  sammelte 
zu  ihrem  Schutase  eine  Leibgarde  der  Gläubigen  um  sich.  Der 
hl.  Peter  von  Verona  hatte  durch  seine  Predigten  die  Massen 
des  Volkes  genügend  dazu  aufgeregt  Er  theilte  seine  Schaaren, 
um  sie  besser  zur  Hand  zu  haben,  in  12  Compagnien  und  stellie 
an  die  Spitze  derselben  je  einen  Capitän  mit  Fahnenträger.  So 
vortreinicli  bewährte  sicli  diesse  Organisation  dieser  Duodici  di 
äta.  Maria,  dass  die  Ketzer  mit  sammt  dem  Podeätk  io  zwei  biu«* 
tigen  Strassenkämpfen  geschlagen  wurden. 

Das  hatte  das  Volk  noch  nicht  vergessen,  als  1250  die  Un- 
zufriedenheit Uber  die  Verwaltung  der  Stadt  durch  das  ghibelliniache 
Stadtregiment,  das  Immer  nur  Steuern  für  die  RQstungen  des 
Kaisers  auflegen  musste,  in  demselben  Masse  wuchs,  als  das  kaiser* 
liehe  Ansehen  in  Oberitalien  zusamraenschwand.  Der  Kaiser  Reibst 
weilte  schein))ar  uniliiitig  im  fernen  Apulien,  sein  heldenhafter  vSolin, 
der  i\(inig  Enzio,  war  von  den  Bolognesen  gefangen,  Friedrich 
von  Antiochien,  der  im  Sommer  1250  noch  in  Florenz  anwesend 
gewesen  war,  um  den  Kampf  gegen  die  vertriebenen  Guelfen 
zu  beleben  und  die  HeeresrQstungen  zu  beschleunigen  war 
krank  geworden  und  entfernte  sich  dann  wohl  bald  nach  Unter- 
italien, und  der  Podesta  Ranieri  aus  Montemurlo  scheint  wenig 
Energie  besessen  zu  haben.  Eine  Niederlage,  welche  seine 
Truppen  bei  der  Belagerung  einer  Feste  im  Oberamothal,  die 
von  vertriebenen  Guelfen  von  Florenz  vertheidigt  wurde,  im  Sep- 
tember erlitten,  beseiiieunigte  den  Ausbruch  einer  Erhebung  der 
Bürgerschaft*).  So  reif  waren  die  Dinge,  dass  diese  Kevolution, 
welche  das  Stadtregiment  im  Gegensatz  zu  der  durch  eine  Adels- 
faction  unterstOtxten  kaiserlichen  Oberherrschaft  in  die  Hände 

')  Das  ergibt  aich  ans  einem  Briefe  des  Generalvicars  vom  25.  Jnni 
an  die  Stadt  Siena.,  der  von  Florenz  aus  datirt  ist.  Die  Krankheit 
Friedrichs,  die  ich  irp^endwo  notirt  gefnnd(Mi  habe,  kann  ich  aiif:^enblick 
lieh  nicht  dnreh  einen  Heleg  nachweisen.  Friedrich  starb  bekanntlich  1256 
in  rnteritalieu.  Capfis3o,  Historia  dipl.  S.  III.  Es  seiieint  fast  so,  als  habe 
gegen  Ausgang  des  Jahres  Friedrich  in  Galvano  Lancia  schon  einen  Nach- 
folger erhalten,  Fickcr,  Forschungen  II,  .519. 

')  Es  muss  hierbei  übrigens  daran  erinnert  werden,  das«  die  popu- 
läre Bewegung  nicht  vereinselt  in  Florens  auftritt,  daas  aie  vielmehr  aehon 
in  Bologna,  Pisioja  ond  anderen  mit  Florenz  in  naher  Verbindnng  atehen* 
den  SUidten  aieh  einige  Jahre  aoTor  in  ähnlicher  Weiae  darchgeaetst  hatte. 


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Florentiner  GeacUichte  1250—1292. 


25 


der  Bürgerscbal't  brachte,  zunächst  ohne  alles  Blutvergiessen 
ablief. 

Nachdem  sich  die  Fflhrer  der  Bewegung  mehrere  Tage 
lang  an  tenchiedenen  Orten  Tersammelt  hatten,  traten  sie  am 
20.  October,  nachdem  sie  B6  Volkshaupter  (Caporali)  gew&hlt 
hatten,  mit  ihren  fertigen  Projecten  herror,  and  die  üm- 
gestaltimg  der  militS&rischen  und  bürgerlichen  Verfassung  der 
Stadt  wurde  vom  Volke  sofort  angenommen.  Es  war  vorerst 
keine  radicale  Verfassungsveränderung,  deren  Spitze  sicli  sofort 
gegen  die  kaiserliche  üewalt  gerichtet  hätte,  geplant.  An  der 
Spitze  des  Gemeinwesens  blieb  der  Podesta.  Man  entsetzte 
Kanieri  di  Montemurlo  keineswegs  Derselbe  wurde  aber  kurz 
darauf,  angeblich  an  dem  Todestage  Kaiser  Friedrichs  II.  (am 
13.  December),  in  seinem  Bette  von  einem  auf  ihn  herab- 
fallenden Gewölbe  erschlagen.  Neben  dem  Podesta  wurde  jetzt 
aber  ein  ganz  neues  Amt  eingeschoben,  der  Volkshauptmaiin 
(Capitano  del  popolo),  welcher  der  Vertreter  der  Interessen  und 
Rechte  des  Volkes  im  Gegensats  zum  Adel  und  der  Fahrer  der 
bewaffiieten  Bürgerschaft  sein  sollte.  Diese  war  in  zwanzig 
Compagnien  getheilt,  von  denen  eine  jede  einen  besonderen  Be- 
fehlshaber hal)(  ]i  sollte  und  eine  sie  auszeichnende  Fahne  hatte. 
Eine  Glocke^  deren  (leläute  nur  dem  Volkshauptmann  zur  Verfügung 
stand,  rief  die  Compagnien  unter  die  Waffen.  Die  watfentahige 
Mannschaft  der  (jhra£Bcbaft,  die  nach  6  Pfarreien  (pivieri)  einge- 
theilt  war,  war  der  der  einzelnen  Stadtsechstel  angegliedert. 
Zog  dieses  Bflrgerheer,  zu  dem  sich  die  gesunden  Einwohner 
Tom  15.  bis  zum  70.  Lebensjahre  stellen  mussten,  ins  Feld,  so 
war  seine  Ordnung  etwas  Ton  der,  die  es  als  BUrgergarde 
des  Volkshauptmanns  erhalten  hatte,  Terschieden  *).  Denn  im 
Felde  befehligte  nach  wie  vor  der  PodestSt,  der  zu  Hause  die 
l{epublil  ;tl)er  nur  im  Verein  mit  dem  Volkshauptm  iwi  nach 
Aussen  vertrat  j   und  oberster  Träger  der  Justizgevvait  war. 


')  So  ?cl»eint  es  wenigstens  (g^egen  G.  Vilinni).  Wie  lmff<'  sonst  M. 
in  der  Stadt  bleiben  künnen !  Im  folgenden  Jahre  gab  es  wieder  einen 
Fode.^tä  in  Florenr.  den  sich  nach  dem  Tode  de»  Kaisers  die  Comune  aber 
selbst  berufen  hatte,  wie  dieses  schon  früher  geschehen  war. 

')  Quellen  u.  Forschungen  etc.  11^  S.  300  u.  f. 

*)  Die  Staatovertrftge  wurden  damals  abgeschlosMii  dorch  den  Podesta^ 
den  Tolksbaaptmaan  uod  Syndicos  der  Comane  nach  Anhörung  und  mit 


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26 


O.  Hartwig. 


Der  ^  olkslmuptiiiann.  der  einen  Hath  von  12  Aeltosteii  (anziaui), 
je  zwei  aus  einem  Seehstheil  der  Stadt,  zur  Seite  hatte,  schloss 
mit  dem  Podestä  BUnduis^^e  und  Veriaräge  der  Comune  ab.  war 
bei  Veranlagung  der  städtischen  Steuern  thätig  und  beeinflusste 
die  gesammte  Politik  der  Comune  yom  Standpunkt  der  Interessen 
der  BOigerscbaft  aus.  Hierfür  liaben  wir  sowolil  für  die  innere  als 
die  äussere  Politik  der  Stadt  die  deutlichsten  Zeugnisse. 

Dass  die  Erhebung  des  Volkes  sEunäcfast  gegen  das  gesammte 
Adelsregiment  ohne  Unterschied  der  Parteien  gerichtet  war,  wenn 
auch  die  /.ulet/.t  herrschende,  die  ghibelliiiijsebe ,  nameiitlieh  die 
FamiHe  der  Uberti,  die  vcrhasstere  war,  beweisen  zwei  Thatsachen. 
Das  \'()lk  brach  dif  liolien  Thürrae  der  Adlicljen  in  der  Stadt 
sämmthch  bis  auf  die  Höhe  von  Eilen  nieder,  um  die  ewigen 
Fehden  der  Adelsfactioneu  einzuschränken.  Mit  dem  hierdurch 
gewonnenen  Materiale  wurde  die  erste  Stadtmauer  um  das  Sechs- 
theil  auf  dem  linken  Amoufer  gebaut.  £ine  andere  hierfür  zeu* 
gende  Thatsache  ist  die,  dass  sich  unter  der  Zahl  der  ersten 
Stadtaltesten,  die  gewählt  wurden,  ein  Führer  der  ghibellinisch- 
ketzerischen  Partei  von  1244  befand.  Die  vertriebenen  Guelfen 
wurden  auch  keineswegs  sofort  zurückgerufen.  Aber  kaum  war 
die  Nachricht  von  dem  Tode  des  Kaisers  nach  Florenz  gelangt, 
als  die  innerste  Tendenz  der  Bewegung  zum  DurchbriK  h  kam. 

Todesfälle  ihrer  Herrscher  hatte  diese  Comune  stets  auszunutzen 


l,rl.iii!>iiiss  f^enprali?  et  gpecioiis  Consilii  Ireeentum  et  uouagiDta  viroruin 
ci  Cuijsiiii  [indicti  domini  Capitanei  et  populi  Florentie  et  Anziauorum 
populi  et  capitiuluium  Ariiuiu  et  Capitaneorum  et  Gonfaloneorum  societa- 
tam  civitatis  Florentie  et  consüii  Oredentie  «4  sonmn  campanae  ete.  voca- 
torom.  (Urkunde  vom  80.  April  1251.  Archiv,  stör.  Ser.  UI,  Tom.  28. 
8.  223.)  Id  einer  Urkunde  ane  demselben  Jahre  lieisst  es  dagegen:  de 
consenstt  AnUanoram  popali,  Conailii  generalis  et  specialis  Credenlie«  Con- 
silii  Capitanei,  vezilliferomm  et  rectonim  iocietatum  pupuH  et  cspitti- 
dinnm  Artium  congregatorum  ad  sonum  campnnfic.  Die  consilia  generalia 
et  specialin  bestanden  schon  vorlier,  t.  H.  1234.  In  rinrr  Urlcnnd«»  von 
1237  lieiset  es:  .  .  .  Dei  grati.i  Florentie  potestas  et  coiK^ilium  q^onerale  et 
speciale,  tarn  vetns  f)nnni  nnviiin,  et  capitudines  urlium  et  viginti  elec- 
toruui  per  ßextuui  civitatis  Florentiae  et  comune  dictae  civitatis  Kl.  l>ie 
kaiserlichen  Todestaten  scheinen  sie  xuriickgedrilingt  sa  haben,  wftbrend 
sie  z.  B.  1250  die  Znnltvorstftnde  bei  Eigenthnmsiibertragungen  der  Co- 
mune noch  IVagten  und  dann  mit  ihrer  Zustimmnng  vtffQgten.  Die  Cre- 
denxa  war  der  geheime  Rath  des  Podestä,  der  die  AntrKge  an  d»  Con- 
silinm  generale  vorbereitete. 


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Florentioer  Geschichte  1250—1292. 


27 


gewusst:  den  Tod  der  Grosagratiii  nicht  iniuder  als  den  Hein- 
richs VI.  und  Otto's  IV.  Wie  hätte  sie  den  Tod  dieses  Ge- 
waltigen unbenutzt  lassen  sollen?  Jetzt  wurden  die  vertriebenen 
Ouelfen  zurückgerufen  und  damit  direct  ein  Act  der  Auflehnung 
gegen  die  kaiserliche  Autorität  begangen,  kraft  deren  jene  aus- 
gewiesen waren.  Doch  wurden  die  Zurückgerufenen  angebalten, 
sich  mit  ihren  ghibellinischen  Gegnern  m  versöhnen.  Schien  damit 
einer  friedlichen  Entwicklung  im  Innern  U.iUiii  güsciiaiil.  so  waren 
die  Geifensätze  lioth  schon  so  geschärft,  dnss  der  gerin.£xste  An- 
stoss  von  Aussen  ^enü<:t«*.  sie  hefti<rer  als  je  wieder  zu  entzünden. 
Die  Führer  der  Ghibelliiieii,  an  ihrer  Spitze  die  kraftvollen  Häupter 
der  stolzen  Familie  der  Uberti,  »aheu  sich  von  der  Einwirkung 
auf  die  Verwaltung  der  Stadt  ausgeschlossen.  Als  Podestaten  der- 
selben hatte  man  dnen  Mailänder  Adlichen,  Uberto  de  Mandello, 
aus  altguelfischer  Familie  berufen,  der  erste- Volkshauptmann  Uberti 
d'Orhmdo  de'  Rossi  war  ein  guelfischer  Luccheser. 

Der  natürliche  Ezpansionstrieb  der  von  allen  Seiten  von  ghibel- 
liniBcben  Städten  und  Herren  eingeschlossenen  Comune  und  die 
Interessen  der  Fabrikanten  und  Kaufleute  der  Stadt,  welche  sich 
durch  die  politische  Stellung  der  Heimath  von  der  natürlichen  Ver- 
bindung mit  der  See  abire schnitten  sahen,  niu>>ten  bald  zu  einem 
Contiicte  mit  den  Nachbarn  treiben.  Und  hollten  die  Ghibeliinen 
von  Florenz  ihre  eigenen  Parteigenossen  befehden  helfen  und  sich 
selbst  damit  jeder  Hofihung^  einmal  wieder  zu  Hause  zur  Herr" 
schalt  zu  kommen,  berauben?  Sie  sollten  die  Probe  bald  bestehen. 
Zunächst  suchte  sich  die  Stadt  von  Pisa  handelspolitisch  unab- 
hängig zu  machen.  Um  dieses  Ziel  zu  erreichen,  kam  sie  aber 
nicht  nur  in  Gonfiict  mit  dieser  Comune,  sondern  zu  gleicher 
Zeit  mit  Siena.  Denn  um  südlich  von  Pisa  an  die  See  zu  kom- 
men, mussten  die  Florentiner  sich  mit  den  Feinden  Sienas,  den 
(jrafeii  Aldobrandeschi,  verständigen.  Das  thaten  sie  auch  in 
ilen  ersten  Monaten  des  .lalires  Aueh  mit  dw  iilten  Fein- 

din Sienas,  Montalcino,  nahmen  sie  die  alten  Verträge  wieder 
auf.  Schon  am  30.  April  schlössen  sie  mit  den  Gtafen  Wilhelm 
und  fiildebrand  de'  Aldobrandeschi  einen  Vertrag  ab,  in  Folge 
dessen  ihnen  nach  Wahl  die  Seehäfen  von  Talamone  oder  Porto 
Eicole  und  die  Strassen  dahin  offen  stehen  sollten^).  Kaum 

^)  Der  wesentliche  Theil  des  Vertrags  abgedruckt  im  Arch.  stor. 
6er.  HI,  T.  23,  i>.  22u  u.  f. 


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28 


0.  Hartwig. 


hatteu  di«  Sieneser  und  Pisaner  KiiTide  hiervon  erhalten,  als  sie 
am  19.  Juni  1251  zu  Pontederu  am  6d\ui/-  und  Trutzbßndnis^j 
auf  ewige  Zeit  miteinander  abschlössen,  in  das  sie  auch  die  von 
Flofenz  zunächst  bedrohte  Stadt  Pistoja  aufbahmen.  Dieser  Eid- 
genossenscliaft  traten  schon  nach  drei  Tagen  die  Ghibellinen  von 
Florens  und  Prato,  nebst  den  Ubaldini  aus  dem  Mugellothale 
oberhalb  von  Florenz  bei,  der  Graf  Napoleone  von  Mangona  folgte 
rasch  nach.  In  Folge  hiervon  wurde  am  24.  Juli  in  Siena  ein 
neuer  Bundesvertrag  geschlossen,  in  dem  auch  die  Rechte  und 
Pflichten  (kr  ühibellinen  von  Florenz,  solange  sie  noch  in  der 
Stadt  seien  und  wenn  sie  iius  derselben  vertrieben  werden  sollten, 
«^cnau  stipulirt  wurden  ^).  Lienn  diesem  Vorgehen  der  ühibellinen 
gegenüber  verhielten  sich  die  Florentiner  nun  keineswegs  passiv. 
Sie  grüSTen  ini  Juli  ra^ch  Pistoja  an,  ohne  jedoch  Entscheidendes 
zu  erreichen.  Da  die  Ghibellinen  sich  diesem  Zuge  geg^  die 
gesinnungsverwandte  Stadt  einer  Bestimmung  des  abgeschlosseneti 
Vertrags  entsprechend  widersetzt  hatten,  wurden  die  verhaaatesten 
Geschlechter,  unter  ihnen  die  Uberti  und  Lamberti,  aus  der 
Stadt  vertrieben.  Diese  entfalteten  nun  im  Dienste  der  Eid- 
genossenschaft die  Fahne  der  Stadt  gegen  die  Heimath.  Darum 
veränderte  das  Hürgerheer  die  seinige  und  nahm  statt  der 
weissen  Lilie  in  rutlieni  Felde  die  rothe  Lilie  im  weissen 
Felde  an. 

Da  die  Mehrzahl  der  Glieder  des  Gralenhauses  der  Guidi  sich  der 
Eidgenossenschaft  anschlössen,  der  noch  im  November  des  Jahres 
die  Stadt  Arezzo  beitrat,  so  konnte  Florenz  in  diesem  Jahre  keine 
wesentlichen  Erfolge  erringen.  Aber  mÜssig  waren  seine  Führer 
nicht.  Sie  brachten  einen  nicht  vexachtlichen  Gegenbund  zu 
Stande.  Mit  San  Miniato,  wo  jetzt  kein  deutscher  Beichsvicar 
befehligte,  und  Lucca  wurde  am  17.  August  ein  Bund  geschlossen, 
dann  mit  Orvieto  am  10.  September,  und  am  10.  November  einig- 


')  V  ergleiche  iiIkt  dieses  und  dai»  Folgende  die  actcnnmssige  Dar- 
atellang  dieser  Vorgänge  bei  Freidbof^  die  Städte  Tusciens  zur  Zeit  Man- 
freds: Lycealprogramm  von  Meto  1879  ».  1880.  Ich  kann  diese  Urkanden- 
auaxilge  nach  den  Regesten  Th.  Wüsten fe Ida  und  eigenen  Aufiseicbnangen 
conirolliren.  Wie  es  oft  geht,  sind  wir  über  £inselheiten  dieser  Vorgttage 
sehr  genau  unterrichtet,  x.  B.  durch  die  noch  erhaltenen  Recbnangsbelegei 
während  wichtige  Urkunden  verloren  gegangen  sind.  Die  Chronisten  sind 
nnr  oberilächlich  and  ungenan. 


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Florentiner  Qeeeliiehte  1250^1292. 


29 


ten  och  Florenz  aod  Lucca  mit  Qenua^).  Jetzt  ging  Florenz 
warn  An^ft  Tor.    Im  Januar  1252  schlug  es  seine  Feinde  im 

oWen  Arnothale,  Pisaner.  Sienesen,  die  l  baldiiii,  Guidi  und  die 
•-xilirt^n  Gbihellinen,  im  Sommer  «lie  Pisaner  «ranz  furchtbar  bei 
Fontedera,  nachdem  diese  die  Lucchesen  besiegt  hatten.  Dann 
lOg  das  Volksaufgebot  wieder  ins  obere  Amothal,  wo  Figline 
am  30.  September  capituürte.  Der  junge  Graf  Guido  Novello 
fibeigab  die  Feste  unter  der  Bedingung,  dass  die  Tertriebenen 
CHiibellinen  nach  Florenz  zurückkehren  dOrften.  Im  Spätherbste 
wurde  an  der  Sodgrenze  Tusciens  Montaleino  gegen  Siena  ftlr 
Winter  mit  Proviant  versehen.  Auch  im  folgenden  Jahre  be- 
haupteten sich  die  Florentiner  geji^en  ihre  Feinde,  wenn  sie  auch 
geg»^n  ilie  Sienesen.  die  überall  Söldner  geworben  und  sich  auch 
eine  bürgertreuudliche  Vertassung  gegeben  hatten,  kleine  Schlappen 
erlitten.  Auch  verproviantirten  sie  in  diesem  Herbst  wieder 
Montaleino.  Seine  Hauptkraft  hatte  Florenz  an  die  Bezwingung 
Fistojaa  gesetzt,  die  auch  schliesslich  gelang.  Am  1.  Februar 
1254  sclilose  diese  Stadt  mit  den  Guelfen  einen  Frieden,  durch 
den  sie  ans  der  ghibellinischen  Eidgenossenschaft  ausschied^. 

Dieser  ErfoJg  t- riiiuthigte  die  Florentiner  zu  um  so  energischerem 
Vorgelien  gegen  den  Rest  ilirer  Feinde.  Eine  Vermittlung,  welche 
die  Curie  schon  seit  dem  März  1252  versucht  hatte,  verhinderte 
den  Fortgang  der  kriegerischen  Unternehmungen  nicht.  Die 
ghibelUmschen  Städte  wendeten  sich  desshalb  an  König  Konrad  IV. 
Bsch  Untetitalien,  der  ihnen  die  Eroberung  Neapek  angezeigt 
liitte.  Aber  auch  dieser,  der  ja  bald  starb,  konnte  ihnen  nicht 
helfett.  Die  Sienesen,  Ton  den  Florentinern  im  Frühjahre  hart  be* 
Mngt,  muBsien  am  11.  Juni  1254  zu  Stemmenano  Frieden  sehliessen. 
Aul"  dem  Rückwege  nach  Hause  bemächtigte  sich  das  florentinische 
Heer  Poggibonzi's,  brachte  \  olterra  in  seine  Gewalt  und  zog  nun 
gegen  Pisa,  das,  der  schweren  Niederlage  von  1252  gedenkend, 
am  4.  August  auch  seinen  Frieden  mit  der  unwiderstehlichen 
Stadt  adüoBS.  Mit  Stolz  durften  die  Florentiner  dieses  Jahr  das 


Dnreli  den  ach^lUiHgeii  Frieden ,  den  Venedig  mit  Genna  1351 
ciogegangen  wer,  war  diese  Stadt  wieder  in  der  Lage,  gegen  Pisa  vorsn- 
gclien. 

*)  Das  Friedensinstrument  im  Kesnme  in  den  DeJizie  degli  Eruditi 
Togc.  VII,  185.  Die  Florentiner  scheinen  sich  den  Pistojesen  gegenüber 
treuloser  Mittel  bedient  zu  babeo.   Gebauer,  König  Richard  S.  501. 


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30 


O.  Hartwig. 


siegreiche  nennen.   Der  Friedensachluss  war  um  so  demüthigendor 
für  die  reiche  Seestadt,  als  sie,  um  auch  mit  Genua  zum  Fneden 
zu  kommen,  den  Schiedsspruch  Uher  die  mit  dieser  Stadt  strei- 
tigen Punkte  Florenz  ühertragen  musste,  das  für  sich  wesentliche 
HandelsTortheile,  freien  Zugang  zum  Meere  u.  s.  w.,  hedang.  Die 
Nachricht  Villani's,  dass  die  Pisaner  die  Währung  von  Florenz 
hätten  aiiiiehmen  müssen,  ist  selbstvcrständlic  Ii  unrichtig.  Nicht 
einmal  nach  di  r  furchtbaren  Nied*  r!  i^*  .  die  J'isa  im  Souuner  1250 
von  den  Florentinern  am  berchio  erlitt,  als  die  von  ihren  Feinden 
bis  aufs  Blut  gepeinigte  Stadt  sich  nicht  dem  Schiedssprüche 
der  Florentiner  hatte  unterwerfen  wollen  und  noch  einmal  das 
Waffenglflck  versucht  hatte,  wurde  diese  Bedingung  gestellt^). 
Pisa  stand  jetzt  auch  ganz  allein  in  Tuscien.  Denn  am  31.  Juli 
1255  hatte  Siena  ein  Bündniss  mit  Florenz  geschlossen  und  am 
24.  März  125(j  war  Arezzo  diesem  Beispiele  Lrefolgt. 

Man  würde  irren.  Avenn  man  glanbeu  wollte,  das«  während 
dieser  Jahre  beispielloser  Erlblge  gegen  ihre  äusseren  Feinde 
die  Augen  der  Florentiner  nur  auf  diese  gerichtet  gewesen  seien. 
Mau  kann  ohne  üebertreibung  behaupten,  dass  die  Pflege  der 
inneren  Entwicklung  der  Stadt  mit  den  Waffenerfolgen  gleichen 
Schritt  hielt  Von  der  Einführung  der  Goldwährung  war  schon 
die  Rede.  Dem  Mangel  eines  Stadthauses,  das  dem  Podesta  und 
seinem  Gerichtshofe  zum  Sitz  gedient  hätte,  wurde  jetzt  abge- 
holfen. Die  ältesten  Theilc  des  Palazzo  del  Podestii  (Bargello)  , 
sind  im  Herbst  1255  volh-ndet.  Eine  dritte  feste  Brücke  Uber 
den  Arno  am  Westende  der  Stadt  wurde  mit  Unterstützung  eines 
reichen  Bürgers  rasch  erbaut.  Die  Stadtverwaltung  kaufte 
fortwährend  Terrain  in  der  Stadt  für  öffentliche  Zwecke  an. 
Nicht  minder  in  Volterra,  wo  sie  ein  Castell  erbauen  wollte, 
und  von  den  Ghrafen  Guidi  und  Alherti  erwarb  sie  für  grosse 
Geldsummen  Schlösser  und  Besitzungen  in  der  Umgebung  von 
Florenz  von  Montevarchi  bis  Empoli*).  Auch  an  die  Regelung 
und  Sicherung  der  inneren  Verwaltung  legte  man  jetzt  die  Hand. 

Frfeden  vom  24.  Sept.  1266^  die  Bedingungen  bei  Ammirato,  Ist. 
Fior.  ad  h.  a. 

^)  Ueber  die  zwischen  Guelfea  and  Qhibellinen  geibeilte  Familie 
der  Ottidi  s.  in  Kttrte  K.  Witte,  DanleforBchungen  II,  194  Q.  f.  Die  Ur- 
kunden für  die  Güterverliilafe  finden  sieh  sahlrei«b8t  in  den  Delisie  degli 
Erad.  Tose.  Vol.  VIIL 


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Florentiner  Geecliiebte  1250-1292. 


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fimer  Ordnung  lidbendeot  kaufmSnnisc]!  gebildeten  regieren- 
den ßfligerschaft  musste  es  Tor  Allem  darauf  ankommen,  eine 
feste  urkundliche  Nachweisung  über  den  Besitzstand  an  Rechten 
und  Gütern  der  Comune  herzustellen.  Man  beschloss  daher  eine 
Süiumlung  von  Abschriften  aller  der  Urkunden  zu  veranstalten, 
beziehungsweise  wieder  autzunehmen,  „in  quibus  coniune  Florentie 
Interesse  aliquod  haberef.  Der  Cnpitano  del  Fopolo  Lambertino 
tiiiiäonis  Lambertini  legte  diese  Sammlung,  die  den  libri  jurium 
oder  paetonuR  anderer  mittelalterlicher  italienischer  Städte  ent- 
spricht^), an,  und  sein  Nachfolger  Guglielmus  Ran- 
giinis  setzte  sie  fort.  Die  Arbeit  fiisste  auf  einer  schon  Torhan- 
denen  Grundlage,  die  aller  Wahrscheinlichkeit  nach  1215  —  1218, 
als  ilit  (^omune  sich  das  Contado  huldigen  liess,  von  einem 
Jaeobuö  felici.s  memoria e  Henrici  Imperatoris  tabellio  angelegt 
is-t.  Diese  älteste  Samndung*),  die  uns  in  Band^XVI  c.  pag.  1 — 85 
der  Registerb'ände  des  Florentiner  Archivs  vorliegt,  wurde  1252 
fortgesetzt;  doch  fehlen  ganze  Reihen  yon  Urkunden  in  ihnen, 
die  uns  theilweise  anderwärts,  z.  B.  in  Siena,  erhalten  sind.  Da 
die  Urkunden  aus  der  Zeit  des  ghibellinischen  Stadtregiments 
ebenso  fehlen,  wie  die  von  1260 — 67,  während  Urkunden  von 
12r)0— 60  in  Ilülie  und  l  ulle  da  sind,  so  scheint  es,  dass  die 
Rttlaction  des  ältesten  Re^'stnims,  das  uns  jetzt  nur  in  der 
Fassung  von  12H2  vorliegt'),  jene  Zeit  sammt  den  in  ihr  von 
der  ghibellinischen  Regierung  geschlosseneu  Verträgen  und  anderen 
Urkunden  absichtlich  unberücksichtigt  gelassen  hat,  wenn  dieses 
Hb-  die  Jahre  1235—50  nicht  schon  von  Lambertino  1252  so 


*)  Von  den  mittelikalieDiscben  Stftdten  alnd  die  Comnnalregister 
toeConieta,  Vilerbo^  Orvieto,  Peni^nndSiena  erfaslten^  die Th.W asten- 
(eld  Bimnatlieh  excerpirt  hat.  Das  Registriiin  von  Lncca  citirt  als  Oe* 
Kbiehttqnelle  Ptol.  Laocensis. 

')  Nach  einer  xon  Gamnrini,  Fam.  nob. II,  242  angezogenen  Urkunde 
mI]  adion  1184  eine  Commlssion  niedergesetzt  sein,  um  das  Registnun  tn 
ordnen  (accomodare).  Ich  kann  das  Citat  nicht  genau  flxiren.  Das  ohen 
Mitgetheilte  ißt  das  Ergebniss  einer  aasgedehnten  Untersuchung,  die  ich  issi 
m  Florenz  anstellte.  Ver^l.  auch  C.  OiiaPti  in  I  Tapitoli  de»!  Comune 
di  Firenze  I.  p.  III  u.  f.  Der  Band  XX LX  der  Ivegisterhande  rulit  auf 
B*nd  XXVI,  beide  entlialten  rrknndcn  bis  zum  7.  Juni  1281  (c.  353)  herab. 

*)  Als  12?52  die  Zünfte  das  Stadl ref^'iment  ergrifFen.  ordneten  sie  das 
^esamnite  Canzleiwesen  um.  Siehe  darüber  den  Bericht  des  Anonymus  bei 
Capponi)  Storia  di  Fir.  L,  558. 


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02 


« 

0.  Hartwig. 


augeordnet  war.  Dass  sich  unter  diesen  Abschriften  nicht  die 
des  Reichsregiments  finden«  durch  welche  den  Florentinern  die 
Orafechaft  abgesprochen  oder  xrar  beschränkt  verliehen  wurde, 
und  ähnliche,  versteht  sich  von  selbst.  Pflegte  man  ja  doch 
häufig  bei  Vertragsabschlüssen  selbst  nur  den  Theil  der  Urkunden 
aufzuheben,  der  Rechte  verlieh,  während  man  die  Aufbewahrung 
der  correspondirenden  Verpflichtungen  dem  Partner  überliess. 
Entspricht  so  die  Anlage  dojs  Uegistriims  durchaus  nicht  den 
Anforderungen,  welche  wir  an  eine  vollständige  Urkundensani iii- 
luug  stellen,  so  zeigt  sie  doch,  wie  sehr  das  damahge  Stadt* 
regiment  auf  die  Wahrung  aller  Rechte  der  Comune  bedacht  war. 

Es  war  ein  Oberaus  rühriges,  thätiges,  fUr  seine  Interessen 
leidenschaftlich  arbeitendes  Geschlecht  dieses  «popolo  vecehio*; 
rauh  und  hart  in  seiner  eigenen  Lebensführung,  streng  ttber  die 
Erfüllung  aller  seiner  Ordnungen  wachend,  unerbittlich  gegen 
seine  Feinde,  Angeliörige  der  Grafschaft,  welche  ein  Castell  an 
Guido  Novello  übergeben  liatten ,  band  man  zwischen  Bretter 
und  sägte  sie  in  Stücke.  Ihre  kriegerischen  Erfolge  nützten  die 
titadt  und  ihre  einzelnen  Bürger  bis  aufs  äusserste  aus.  Neben 
charaktervollen,  uneigennützigen  Rathsmännern  bildete  sich  aber 
schon  früh,  durch  die  florentinische  Bedegabe  unterstützt,  ein  Ge- 
schlecht von  ehrgeizigen,  demagogischen  Parteimännem  aus.  G.  Vü- 
lani  weiss  schon  von  einem  Geiste  des  Üebermuths  und  der  üeber* 
hebung  zu  berichten,  der  sich  der  Volksmenge  zu  bemächtigen 
begonnen  habe.  Dieser  sollte  noch  einmal  blutig  gedämpft  werden. 

III. 

Es  ist  das  natumothwendige  Schicksal  aristokratischer  Ge- 
nossenschaften, dass  sie  sich  um  rein  persönlicher  Angelegen- 
heiten willen  leicht  spslten  und  dass  in  ihnen  gar  häufig  nicht 
die  Führung  an  ihre  begabtesten  und  tüchtigsten  Männer  füllt, 
sondern  an  solche,  die  durch  ihre  Geburt  aus  besonders  vornehmer 
Familie  oder  durch  ihre  Stelluug  an  der  Spitze  einer  überaus 
zahlreichen  Clientel  als  die  geborenen  Führer  angesehen  werden, 
ohne  dass  sie  sich  durch  ihre  persönlichen  Kigenschaften  hierzu 
eigneten.  Das  Glück,  einen  solchen  lediglich  durch  das  Ansehen 
seiner  Familie,  nicht  aber  durch  Tapferkeit  und  sonstige  Tüchtig- 
keit ausgezeichneten  Mann  an  der  Spitze  seiner  Gegner  zu  sehen, 
hatte  Florenz  fast  das  ganze  Henschenalter  hindurch,  von  dem 


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Florentiner  Gecebichte  1250— 1'^92. 


88 


wir  hier  sprechen.  Es  war  das  der  Graf  Guido  Novelle  von 
Modigliana.  Dieser  gehörte  der  hekannten  Grafenfamilie  der 
Guidi  an,  die  langobardischen  ürsprung.s  durch  ihre  Yerbindung 

mit  der  Markgräfin  Mathilde  und  später  mit  Kaiser  Friedrich  I. 
sich  zu  grossem  Reichthiim  aufgeschwungen  hatte.  Ganiurriiii 
gibt  ein  uiivoUiständitz-es  Verzeicliniss  ihrer  Güter,  zählt  aber  doch 
199  auf.    In  Tuscien  liiessen  sie  im  12.  und  13.  Jahrhundert  die 
Grafen  (Conti)  schlechthin.    Rings  um  Florenz,  bis  nahe  an  die 
Stadt  heran,  hatten  sie  ihre  Städte  und  Schlösser.  In  der  Mitte  des 
13.  Jahrhunderts  war  ihre  Macht  zwar  schon  sehr  zurückgegangen 
tmd  das  um  so  mehr,  als  die  Familie  nach  den  Parteien  des 
Landes  gespalten  war.  Aber  so  gross  war  doch  noch  das  Ansehen 
des  Efstgeborenen  der  Familie,  des  Grafen  Guido  Novelle,  dass 
er  gegen  den  Brauch  noch  nicht  dreissigjährig  zum  Podestä  des 
ghibellinisch  gesinnten  Arezzo  gewählt  wurde.    Er  trat  dann  1251 
ilin  tuscischen  Eidgenossen   als  selbständiges  Bundesglied  bei, 
Ihi'ilte  sich  aber  die  Feste  Figline  an  die  Florentiner  zu  über- 
geben und  mit  denselben  Frieden  zu  machen,  weil  er  sich  von 
Yerräthem  umgeben  glaubte.    Und  ähnlich  hnt  er  sein  Leben 
lang  gehandelt.    Aufgeblasen  und  roh  im  Glück,  war  er  ebenso 
kleinmüthig  und  verzagt  in  der  Stunde  der  Entscheidung.  Hab- 
süchtig und  eigennützig  plünderte  er  Florenz  aus,  um  sein  Schloss 
Popp!  auszurasten,  als  er  als  Podestii  und  später  als  Generalvicar 
König  Manfreds,  semes  Schwagers  %  dort  hauste,  um  dann  die 
Stsdt  kopflos  ohne  Widerstand  den  Guelfen  zu  fiberlassen.  Durch 
Papst  Gregor  X.  mit  den  Florentinern  1273  ausgesöhnt,  grifV  er 
darauf  bald  wieder  in  die  Kämpfe  der  Parteien  in  der  Homagna 
t'iu.   Die  letzten  Jahre  seines  langen  Lebens,  er  starb  im  Januar 
12f»3,  hat  er  noch  dadurch  entehrt,  dass  er  am  Tage  des  Ent- 
scbeidongskampfes  der  ghibellinischen  und  guellischen  Parteien 
Tuscicns  am  11.  Juni  1289  von  dem  Schlachtfelde  von  Gampal- 
dino  mit  seinen  Reisigen  davonritt,  ohne  Verabredetermassen  in 
das  Gefecht  einzugreifen,  während  Gorso  Donati,  der  florentiner 
Podeeta  Yon  Pistoja,  sich  gegen  Befehl  in  den  Kampf  stürzte 
und  rief:  «Unterliegen  wir,  so  will  ich  mit  meinen  Landsleuten 
sterben,  siegen  wir,  wer  wird  mich  in  Pistoja  Terdammen?*  In 


')  hl  der  Urkunde  vom  7.  Juiu  V^oö  (bei  Ficker,  lieg.  4793)  nennt 
iha  Manfred  seinea  sororius. 

Mflcte  SSettachr.  f,  G«teldfllitav.  1. 1.  3 


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0.  Hartwig. 


dem  Gegensätze  der  Gesinnung  dieser  beiden  Männer  drückt  sicli 
das  endliche  Qeechick  der  Kräfte,  die  hier  miteinander  rangen, 
ans.  Denn  standen  auch  auf  Seiten  der  Ghibellinen  hocbherzig'e, 
tapfere,  vaterlandsliebende  Männer,  wie  Farinata  degli  überÜ  in 

Flort;n/  und  Provenzano  Salvaui  in  Siena,  so  waren  sie  doch 
nicht  SU  mächtig,  dass  sie  dauernd  die  Führer  ilircr  Partei  hätten 
bleiben  können.  Freilich  hätten  auch  einzuiue  geniale  Führer 
die  ghibellinische  Sache  nicht  retten  können.  Den  Gang  einer 
grossen  Culturbewegung,  und  das  ist  doch  das  Fortschreiten  der 
italienischen  Comunen  aus  den  Banden  feudaler  Institutionen, 
können  weder  die  Tapferkeit  noch  die  Klugheit  Einzelner  auf- 
halten. Aber  die  Partei  wäre  doch  in  Tuscien  ehrenvoller  er* 
legen,  wenn  sie  nicht  einen  so  feigen  und  kopflosen  Mann  an 
ihrer  Spitze  gehabt  hätte,  namentlich  da  sich  ihr  noch  einmal 
•  von  Aussen  eine  starke  Hand  zur  Rettung  bot. 

Hatten  die  Pisaner  1253  in  ihrer  grössten  Noth  den  Köui^ 
Alfons  von  Oastilien  zum  römischen  Kaiser  ausgerufen,  so  schlössen 
sich  jetzt  die  Ghibellinen  Tusciens  nach  dem  Tode  König  Konrads  IV., 
der  schon  nicht  ohne  Verbindung  mit  ihnen  gewesen  war,  an 
König  Manfred  an.  In  seinem  Kampfe  mit  der  Curie  musste  es 
diesem  von  Werthe  sein,  eine  Seemacht  wie  Pisa  auf  seiner  Seite 
zu  haben  und  das  Patriiuünium  Petri  von  Norden  her  bedrängt 
zu  wissen.  Gesandte  Manfreds  kamen  desshalb  nach  Tuscien  und 
tuscische  gingen  nach  Unteritalien.  Die  Anfsinge  dieser  Ab- 
machungen liegen  in  Dunkel  gehüllt.  Aber  seit  1257  machen 
sie  sich  deutlich  fühlbar.  Nur  konnte  Kt'hiig  Manfred  seinen 
Freunden  noch  keine  militärische  Hilfe  leisten.  Die  Pisaner 
wurden  daher  1256  niedergeschlagen,  der  ghibellinische  Podesta 
von  Pisa  1257  vertrieben  und  von  den  überti  und  ihren  An- 
hängern in  Florenz  einige  im  offenen  Kampfe  erschlagen,  die 
Mehrzahl  u  urd  (42  werden  namentlich  autgezählt)  aus  der  Stadt 
getrieben  (Ende  .Tu Ii  1258). 

So  leidenschatthch  war  hier  die  Bürgerschaft  aufgeregt,  dass 
auf  den  blossen  Verdacht  hin,  Verbindung  mit  den  vertriebenen 
Ghibellinen  unterhalten  zu  haben,  der  Abt  Tesoro  Beccaria  von 
Gamaldoli,  ein  Pavese  aus  ghibeUinischer  Familie,  im  September 
1258  gefangen  nach  Florenz  gebracht,  gefoltert  und  enthauptet 
wurde.  Der  Papst  verhängte  desshalb  das  Interdict  Über  die 
Stadt,  und  am  22.  October  sprach  der  Erzbischof  Friedrich  von 


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Florentiner  Geschichte  1250—1292. 


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Pisa  in  Nsmeii  des  Papstes  die  Excommunication  über  sie  aus. 
Doch  bald  war  die  Sintrsclit  zwischen  der  Cttrie  und  den  Floren- 
tinern wieder  bergestellt.  Der  Papst  konnte  die  florentiner 
Banquim,  die  er  damals  in  England  scbQtzte,  nicht  entbehren 

und  fürchtete,  auch  sie  in  die  Arme  König  Manfreds  zu  treiben. 
Da  die  Florentiner  eine  Gesandtschaft  an  Alexander  IV.  abschickten, 
(li'p  den  .hi-n/raord,  den  sie  nn  dem  Abte  beg:m<^oii .  in  einen 
Act  «1er  leiden.schaftlicli  erregten  Volksmn^sen  umdeutete,  wurde 
die  Kxcommunication  schon  im  November  wieder  aufgehoben. 

Man  hatte  sich  auch  durch  sie  nicht  in  seinem  Vorgehen  gegen 
die  fieschfltzer  der  Tertriebenen  Ghibellinen  beirren  lassen.  Da  sich 
diese  nach  Siena  gewendet  hatten,  so  wurde  noch  im  October  diese 
Stadt  aufgefordert,  die  FtechtÜnge  auszuweisen.  Zu  diesem  Ver- 
langen war  Florens  durch  den  Bllndnissyertrag  von  1255  durchaus 
berechtigt.  Aber  die  Sienesen,  TOn  den  florentinischen  Flücbt- 
hngen  aufgestachelt,  kamen  der  Aufforderung  nicht  nach,  l^ni  nun 
gegen  die  Flui  «.ntiner,  welche  gegen  alle  ihre  Nachbarn,  z.  B.  die 
Grafen  Alberti,  ;ius  ganz  nichtigen  Verwänden  vorgingen,  so- 
bald diese  nur  im  Verdacht  standen,  ghibellinisch  gesinnt  zu 
sein,  einen  festen  Schuts  zu  haben,  wurden  die  Verhandlungen 
mit  König  Manfred  um  so  eifriger  betrieben.  Siena  leistete  am 
9.  Mai  dem  König  den  Treueid,  und  dieser  nahm  am  19.  die 
Gomune  in  seinen  Schutz.  Gegen  die  römische  Kirche  dem 
KiSnig  beizustehen,  sollte  sie  aber  nicht  verpflichtet  sein.  Man- 
fred hielt  sich  hiergegen  vorläufig  wenigstens  noch  sein  Ver- 
hiltniss  zu  Florenz  offen       Er  kannte  noch  nicht  die  Gluth- 


')  Noch  im  Auf^ust  r2")U  ^^ehen  GesRndte  Manfreds  vmi  Are7,zo  nach 
Florenz,  die  von  ghibelHnipcln  n  Wt-t^elntjerei n  aufgeholten  worden.  Sie  wer- 
den den  ßriei' gebracht  haben,  den  Ficker  (Hegest  4712}  in  den  November 
oder  Dei^iiber  1^9  letet,  und  auf  den  die  Gaelfen  In  ihrem  fielireiben 
Coandin  anspielen.  Zum  Folgenden  siebe  aaeh  meine  Darstellung  in 
^  QneUen  und  Forschungen  n,  297  n.  f.  Ich  lasse  eine  Menge  der 
EiiseiheiteB,  die  namentlich  G.  YiUani  berichtet,  gans  dahin  gestellt  sein. 
Villa ni  ist  hier  wie  überall  im  Einielnen  sehr  nnzaverlftssig.  Jede  ein- 
g«h«nde  Untersnchang  wird  das  best&tigen.  Die  Chronologie  der  Ereig- 
nisse aas  einer  ihm  relativ  naheliegenden  Zeit.,  wie  die  von  1260,  ist  un- 
sicher, wo  er  nicht  die  sogenannten  Gesta  Florentinorum  nup^rhroibt.  Vor 
*ilem  aber  ronss  man  ihm  bei  der  Motivirung  der  Krcipnisse,  die  er  i;\\>i.  mifs- 
traoen.  Er  hat  ni^  sicher  zum  Theil  erTunden.  d.  h.  aus  der  Ges-imTiitlago 
der  Ereigniäde,  die  ihm  beiiannt  war,  abstrahirt,  oder  er  folgt  der  Partei- 


36 


0.  Hartwig. 


bitze  des  Hasses  der  Parteien  in  Tu^^cien.  Bald  wurde  er  auch 
in  die  von  diesem  entzündeten  Kämpfe  hineingezogen.  Ich  über- 
gehe die  Einaselheiten.  Am  18.  Mai  1260  kam  eine  kleine  deutsefae 
Reitorecbaar,  welche  Maofred  auf  inetändigea  Bitten  den  Sienesen 
zu  Hilfe  geschickt  hatte,  in  ein  wildes  Handgemenge  mit  dem 
grossen  florentiniachen  Heere,  das  Siena  belagern  wollte.  Toll- 
kühn stürzten  sich  die  hundert  Reiter  auf  das  Lager  der  Feinde, 
das  sie  in  völlige  Verwirrung  brachten.  Schliesslich  wurden  die 
Verwegenen  aber  iiiederge.schlageM  und  verloren  die  Fahne  des 
Königs,  welche  die  Floit  iitiiier,  nach  Hause  zurückgekehrt,  durch 
den  Koth  schleiften.  Das  erforderte  eine  Bestrafung.  Giordano 
d'Anglano,  der  General vicar  des  Köuig.s  in  Tuscien,  der  den  Sommer 
über  im  Verein  mit  den  Sienesen  Montalcino,  die  Bundesgenossin 
von  Florenz,  belagert  hatte,  vollzog  sie  in  furchtbarer  Weise. 

Auf  die  Nachricht  hin,  dass  ein  grosses  Heer  der  Florentiner 
und  ihrer  Bundesgenossen  —  seine  Sl»rke  wird  nidit  zu  hoch 
auf  30 — 40,000  Mann  berechnet  —  sich  gegen  Siena  in  Bewegung 
gesetzt  habe,  um  sp&ter  Montalcino  zu  entsetze  und  zu  ver- 
proviantiren ,  wandte  er  sich  mit  einer  von  Manfred  neuerdings 
gesendeten  Reiterschaar  Ende  August  gegen  den  Siena  bedrohen- 
den Feind.  Nachdem  dieser  die  Stadt  ohne  Erfolg  zur  Ueber- 
gabe  aufgefordert  hatte,  zog  er  an  Siena  vorüber,  um  seinen 
Proviant,  der  auf  2O,O00  Eseln  mitgeführt  wurde,  nach  Mont- 
alcino zu  bringen.  Die  Florentiner  Heeresführung  benahm  sich  auf 
diesem  Flankenmarsche  sehr  ungeschickt  und  unvorsichtig.  AI» 
das  mit  dem  unendlichen  Trosse  beschwerte  Heer  am  4.  September 
früh  seinen  Marsch  fortsetzen  wollte,  griffen  es  die  Truppen 
Manfreds,  der  Sieneser  und  ihrer  Bundesgenossen  von  allen 
Seiten  an.  Florentiner  Ohibellinen,  die  den  Heereezug  mitmachten, 
entfalteten  nach  dem  ersten  Angriffe  der  Sieneser  verrätherisch 
die  ghibellinischen  Feldzeichen  von  Florenz  ')  und  steigerten  da- 

tradilioQ,  die  sehr  trüb  war.  Wo  wir  nicht  dareh  die  Geste  FlorentiaoraiD 
oder  durch  ürknnden  geelcherte  Angaben  besitzen^  muss  man  Villani  stets 
misstraoen.    Wie  weit  dieeea  Misstreoen  sa  gehen  bat,  wird  immer  Sache 

subjectiven  Ermfppen?  «ein.  Ich  kann  nnr  vnn  mir  sagten,  dass  je  mehr 
ich  ilin  studirt  lial)C,  desto  unplimbifirr  ihm  pc};enuber  ich  geworden  hin. 
Und  doch  ist  die  Chronik  mnii  unschätzbar  als  treues  Uesammtbild  der 
Zeit  und  ihrer  AnbcUauuiigi-ii. 

Mehr  wird  man  nicht  behaupten  können  und  mehr  si^en  die 
Qaelfen  von  Florems  in  ihrem  Sehreiben  an  Conindin  aneh  nicht.  Wenn 


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Florentiner  Geschichte  1250—1292. 


37 


durch  von  Anfang  an  die  Verwirrung.  Mehr  als  zwei  Drittel  des 
Horentimächen  Heeres  wurden  bei  Montaperti  erschlagen  oder 
gelungen  genommen.  G.  Villani  fasst  das  Endergebnis  dieses 
Tages  dahin  zusammen:  damals  wurde  die  alte  Volksgemeinde 
von  Florenz  gebrochen  nnd  yemichtet,  die  zehn  Jahre  lang  sieg* 
reich  und  machtvoll  gewaltet  hatte. 

Die  Kunde  von  der  furchtbaren  Niederlage  wirkte  betäubend 
auf  die  in  Florenz  zurflckgebliebenen  Ghielfen.  Zugleich  mit  den 
Flüchtlingt:u  des  Heeres  flohen  sie  am  9.  September,  besonders 
nach  Lucca,  die  gut  bewehrte  Stadt  den  Siegern  ohne  Schwert- 
streich überlassend.  Diese  zogen  schon  am  12.  S.  piem})er  in  sie 
ein.  Unterwegs  hatten  sie  in  einer  Versammlung  zu  Empoü 
darüber  gestritten,  ob  Florenz  nicht  dem  Erdboden  gleich  zu 
machen  sei.  Der  hochherzige  Farinata  degli  Uberti  rettete  aber 
seine  Ueimath  Tor  den  rachedflrstenden  Sienesem  und  Pisanem'). 
Da  die  Stadt  den  Siegern  widerstandslos  die  Thore  dffhete,  lag 
auch  für  den  GeneralTicar  König  Manfred  kein  Grund  mehr  vor, 
dieselbe  zu  yerderben,  namentlich  da  sein  Verhältniss  zu  Pisa 
keineswegs  ein  gesichertes  war.  Die  Frflchte  ihres  Sieges  hatten 

da»  Teetameiit,  ▼on  dem  Caniini,  Saggi  IV,  28,  ein  SiQck  veröffentlicht  hat, 
wirklich  von  dem  »Verräther"  Boeca  degli  Abbat!  herrührt,  so  hat  Dante 
diesem  mit  Unrecht  eine  infamirende  ünaterblichkeit  verschafft.  Die  Floren- 
tiner bitten  den  Hann,  der  bei  Jlontaperli  ihren  Fahnenträger  insammen- 
gebauen^  nicht  rahig  im  Besitze  seiner  Habe  sterben  lassen.  Die  Darstel- 
lung Dante's  (Inferno  32)  verräth  übrigens,  dass  der  Dichter  der  Traililion 
gegenüber  selbst  nicht  sicher  war.  Kr  will  sich  ja  erst  Sicherheit  ver- 
•cbafTen,  als  er  (Jen  Verdnninileu  Jim  Schöpfe  fasst. 

G.  ViUaui  VI,  Wl  setzt  dU:^«'.'^  Ix  ruhttitt?  Piirhmu'iif  in  die  Zeit,  da 
Giordano  d'Anglano  Tut»cien  habe  verlassen  wollen.  Das  gegcluih  aber 
erst  Ende  1261  oder  Anfangs  1262.  Die  Zeitbestimmung  ist  also  sicher 
£slsch.  Denn  es  k«nn  doch  nicht  nneh  dem  25*  November  1260  oder  gar 
nach  der  Stiftung  des  tnscischen  Bundes,  Ilai  1261,  gefallen  sein.  Da 
Farinata  degli  Uberti  den  Guelfen  auf  das  Aeasserste  verbasst  war,  wnrde 
ihre  Tradition  ihm  nicht  das  Verdienst^  Florenz  gerettet  za  haben ,  an* 
gedichtet  haben.  Die  Thatsache  ist  also  nicht  zu  bezweifeln.  Aber  nur  im 
ersten  Siegeataumel  konnten  die  Sieger  auf  eine  solche  Idee  verfnllen. 
Da  Empolj  anf  dem  Wepe  des  siegreichen  Heeres  vnn  Sienn  nach  Florenz 
liegt  und  man  hier  vielleiclit  abwariete.  wn^  die  Florenliiier  tliun  würden, 
bin  ich  geneigt,  den  Vorj^aii^  auf  den  10  oder  1 1.  SeptemlKT  zu  vei  lenrcn.  Die 
rheJorischen  Bericlite  verschiedener  Humanisten  des  15.  und  U».  Jahrhun- 
derts über  dasselbe  sind  vollkomroen  werthlos.  Auch  dem  Berichte  Sa vini*s 
bei  Freidbof  (II,  5),  der  durch  Orknnden  keinerlei  Bestätigung  erhält, 


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1 


38  0.  Hartwig. 

die  Sieiu'stii  in  ihren  Händen  und  sie  lie.ssen  sich  diesolheu  in 
dem  Friedensschlüsse  mit  ihrem  Rivalen,  der  am  25.  November  er- 
folgte, nicht  entgehen.  Es  wurde  ein  Schutz-  und  TrutzbUndniss 
nebst  Hftndelsveiirag  abgeschlossen,  die  Florentiner  verzichteten 
auf  alle  ibie  Ansprüche  auf  die  sQdlich  von  Siena  gelegenen  Ge- 
biete, SfAdte  und  CasteUe,  wie  Montaldno,  Montepnlciano  u.  s.  w., 
welche  die  Ursache  des  Krieges  gebildet  hatten,  nicht  minder 
aber  auch  auf  die  seit  einem  Jahrhundert  strittigen  Grenzdistricte 
zwischen  den  Grafschaften  beider  Städte,  auf  Castiglionccdlo  delio 
Trinoro,  Popf f^ibongi ,  Staggia  u.  s.  w.  Es  mochte  dem  floren- 
tinischen  Adel  nicht  leicht  werden,  diese  Orte,  um  die  ihre  Vater- 
stadt so  lange  gekämpft  hatte,  wieder  herauszugeben.  Aber  da- 
gegen war  jetzt  kein  Widerstand  mdglich.  Erfreulicher  war  ihm 
sicher  der  Umsturz  der  Verfassung  von  1250. 

Die  Volksgemeinde  sammt  den  Anzianen  wurde  aufgehoben. 
Wie  früher  war  ein  Rath  von  dreihundert  Mitgliedern  der  Träger  der 
höchsten  Gewalt,  der  über  KrioL»"  und  Frieden,  neue  Steuern  u.  s.  w. 
in  h'tzter  Instanz  beschloss.  Nt-hen  ihm  fuugirte  ein  zweites  Oolleg 
von  90  tlathsherreu,  zu  deren  Beratbungen  ein  Ausschuss  von 
24  Buonuomini,  eine  Credenza,  die  Anträge  vorbereitete.  Durch 
einen  Aufruf  des  Generalvicars,  der  sich  sehr  masshaltig  be- 
nommen zu  haben  scheint,  wurden  die  flQchtigen  Gaelfen  zur 
Rückkehr  aufgefordert,  die  Ausbleibenden  gebannt.  Daas  die  6hi- 
bellinen,  deren  Hauser  1257  zerstdrt  worden  waren,  sich  jetzt  an 
ihren  i\  laden  durch  älnilicheGewaltthaten  rächten,  versteht  sich  von 
selbst.  Es  werden  nicht  weniger  als  59  Thürme  aulgezählt,  welche 


möchte  ich  keinen  Glauben  schenken.  —  Der  Einzug  der  Ghibellinen  in 
Florenz  crrolgfe  sicher  dt-n  12.  September  (gegen  F.i  liren brucli).  du  der 
16.  kein  Sonntag  In  den  üesta   Flor,  ^tnnd  ein  Schreibfehler:  XVI 

für  XTI.  den  Villani  un<<  der  Cod.  Neapolit.  geiiieiTisuiii  hnben.  Paolino 
Pieri  hal  d;is  rii  lifige  Datum.  —  Ob  die  Voi'gunge  bei  dem  Einzüge  derV^er- 
bündeten  in  i  loreuz  öicU  so  abgespielt  haben,  wie  sie  Malavol  ti.  ni>(orij\ 
di  Siena  11^  2.  Bl.  23 b^  erzählt,  wird  unsicher  bleiben.  M.  folgt  labt  iaimer 
goten  Qaelleo,  die  wir  theilweise  niefat  oiehr  beeitsen.  Seine  Urfcundenans* 
sfige  8iod  6tet«  zoTorlftssig.  lat  die  Ersäblang  richtig:  die  in  die  SUdt 
Bindringenden  wollen  nicht  an  die  widerstandsloBe  Unter werfang  glauben 
and  gehen  daher  sehr  Toreichtig  vor,  die  Zurückgebliebenen  bitten  de- 
mflthigst  uro  Schonung  der  Stadt,  so  bestätigt  sie  nnr  nnsere  AulTaaaang ' 
der  Ereigntsee.  Die  Florentiner  hatten  wohl  von  der  Absicht  gehört,  die 
Stadt  sa  zerstören. 


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I 


Fior«nUaer  Geschichte  12&0— 1292. 


39 


zwischen  1260  und  120(5  ganz  oder  theilweise  zerstört  worden 
sind  Die  Executive  wurde,  nachdem  die  Stadt  dem  König 
Manfred  gehuldigt  hatte,  von  dessen  Stellvertreter,  dem  mm 
Podesta  eingesetzten  Gmfen  Guido  Novello,  ttbemommen.  Wie 
G.  ViUani  berichtet,  benuttte  dieser  Mann  die  Zeit  seiner  Amts- 
flOhmng  dasa,  Florenz  eines  Theiles  seiner  Waffen  nnd  Kriegs- 
geräthe  zu  berauben  und  damit  die  Rüstkammer  seines  CasteDs 
zu  Poppi  zu  ftfllen.  Und  doch  hatte  die  gbibeUinische  Partei 
in  Tuscien  die  Walfen  noch  sehr  nöthig. 

Zwar  hatten  sieh  die  ihr  zugethanen  zehn  Städte  unter  der 
Einwirkung  Giordano's  d'Anijlano  endlich  am  2R.  Mai  in  Siena 
zu  einem  jährlich  zu  erneuernden  Bunde  zusammengeschlossen, 
der  die  dauernde  Aufstellung  ^  on  r)00  Keisigen  anordnete.  £8 
ist  für  die  Machtverhältnisse  der  Stil  It^  Tusciens  doch  recht  he- 
zeichneod,  dass  selbst  nach  der  Niederlage  Ton  Montaperti 
Florenz  hierron  löO  zu  stellen  im  Stande  war,  wahrend  Pisa 
und  Siena  nur  je  130  aufbrachten.  Aber  dieser  Bund,  so  Ober- 
legen  er  auch  den  guelfischen  Stildten  Lucca,  Massa  und  Fucecchio 
an  Macht  war,  hatte  doch  keine  rechte  Lebenskraft.  Abgesehen 
von  dem  Particularismus,  dem  die  (iiieder  desselben  natuigemass 
huldigten,  wirkten  besondere  zahlreiche  Umstände  dazu  mit. 

An  der  ersten  Stelle  des  Bundes  stand  wieder  Pisa.  Die 
immer  mehr  herunterkommende  Seestadt  hielt  an  ihren  alten 
Ansprüchen  fest  und  trieb  die  kurzsichtigste  Krämerpolitik.  Erst 
seit  1257  von  dem  Kirchenbanne  befreit,  der  seit  der  Ge- 
iangennahme  der  zum  Lyoner  Konzil  reisenden  Kirchenfllrste^ 
«of  ihr  gelastet  hatte,  wollte  sie  keine  Verpflichtung  Über- 
nehmen, gegen  die  römische  Kirche  aufzutreten.  Dagegen 
sdlten  die  tuscischen  Verbündeten  ihr  die  von  den  Lucchesen 
abj^nommenen  Castelle  und  St&dte  wiedergewinnen  helfen.  Der 
Krieg  der  tuscischen  Union  gegen  Lucca,  in  dem  alle  vertrie- 
beuen  Guelfen  des  Landes  eine  ZufluchtHstätte  gefunden  hatten, 
wäre  viel  rascher  beendet  worden,  wenn  nicht  die  Son«]erinteres.sen 
Pisas  im  Wege  gestanden  hätten.  Wenn  die  Erzählung  Yillani'8, 
dass  Karl  Ton  Anjou,  welcher  im  Mai  12G5  yon  einem  furcht« 
baren  Sturme  auf  seiner  Fahrt  Ton  der  Provence  nach  dem  Kirchen- 
staate nach  Porto  Pisano  geworfen  worden  war,  nur  dessludb 


*)  Arch.  Btor.  8er.  IV,  T.  XX,  S.  28. 


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40 


0.  Hartwig. 


nicht  von  dem  Gejaeralvicar  König  Manfreds  ^'elangen  worden 
sei,  weil  die  Pisaoer  den  Eintritt  dieses  in  ihren  Hafen  Ton  der 
vorherigen  Abtretung  des  Gastells  von  Mntrone  abhängig  ge- 
macht hätten,  und  jener  nur  dadurch  Zeit  zur  Flueht  gewonnen  habe, 
selbst  wenn  diese  Entahlung  Villanrs,  sage  ich,  nicht  richtig 
sein  sollte,  so  charakterisirt  sie  doch  vollkommen  die  Selbstsucht; 
der  Pisaner  und  die  UntYihigkeit  Guido  Nov«'llo  s. 

Was  aber  fast  noch  .scijünimer  als  ditst-  Selbstsucht  der  Bundes- 
glieder wirkte,  war  ihre  politische  Unsicherlieit  und  ihre  ünzu- 
verlässigkeit.  In  jeder  Weise  schürte  die  Curie  die  Zwietracht 
in  den  einzelnen  Städten.  Man  kOnnte  glauben,  dass  die  Partei* 
Verhältnisse  in  denselben  jetzt  ziemlich  gleichartig  gewesen  seien. 
Das  wttrde  aber  ein  grosser  Irrthum  sein.  War  in  Florenz 
der  Adel  politisch  gespalten,  nur  die  Mehrheit  desselben  ghibel- 
linisch  gesinnt,  so  gehörte  das  Volk  vorzugsweise  der  guel- 
üschen  l'artei  an;  in  Siena  war  es  umgekehrt:  die  alten  vor- 
nehmen Geschlechter,  die  Tolomei,  Salimbene  u.  s.  w.  waren 
guelfisch,  die  Volksgemeinde  unter  Provenzano  Salvani  schlug  die 
Schlacht  von  Montaperti.  Da  die  tuscischen  Städte  der  Curie 
nun  schon  seit  längerer  Zeit  ihre  Banquiers  geliefert  hatten  und 
die  Waaren  ihrer  Eaufleute  auf  den  grossen  Marktplätzen  des 
westlichen  Europas  überall  verbreitet  waren,  ergab  sich  hieraus 
für  viele  einflussreiche  Kreise  der  Bundesglieder  ein  wesentliches 
Hinderniss  ihrer  Actionsfreiheit.  Die  Päpsti^  Alexander  IV., 
Urban  IV..  Clemens  IV..  knüpften  durch  ihre  Banquiers,  denen 
sie  die  ihnen  schuldigen  Summen  nicht  auszuzahlen  drohten, 
Verbindungen  mit  deren  Heimathsorten  an.  Wenn  diese  sich 
nicht  fügten  und  von  Manfred  nicht  abfielen,  so  drohte  man, 
man  werde  Jedem  die  Freiheit  geben,  sich  ungestraft  der 
Waaren  ihrer  Bürger  zu  bemächtigen.  Die  Päpste  übten  auf  diese 
Weise  eine  Art  von  geistlichem  Repressalieniecht  aus.  Und  das 
w  irkte.  Wir  linden  in  den  Jahren  nach  1262  sich  die  Ueber- 
tntii  der  reichen  Handelsherren  zur  päpstlichen  Partei  immer 
mehren,  trotzdem  dass  bis  12^5  der  äussere  politische  Einfhiss 
Manfreds  in  Tuscien  im  Steigen  war.  Die  Curie ,  der  jedes 
Mittel  recht  war,  Manfred  zu  stürzen,  hetzte  in  den  aristokratisch 
regierten  Städten,  wie  in  Florenz,  die  Kaufleute  und  Fabrikanten, 
z.  B.  die  Wollweberzunft,  gegen  das  Stadtregiment  auf,  während 
sie  in  Siena  die  Aristokratie  stützte  und  in  Pisa  wieder  mit  den 


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Floreniiner  GMchichto  1250—1292.  41 

VolksfÜhreni  ankaüpfbe.  Denn  seit  1254  hatte  sich  hier  eine 
Verftt^ungsumwälzuDg  vollzogen,  ähnlich  der  von  Florenz  im 
Jahte  1250.  Das  Volk,  der  S^impfe  der  AdeLsfacüonen  mQde, 
hatte  sieh  als  Gemeinde  constituirt  und  einen  Capitano  del  popolo 
in  seine  Spitze  gestellt.  Wir  sind  leider  über  diese  Vorgänge, 
die  wir  nur  aus  den  Ausstellern  von  Staatsurkunden  und  der 
Notiz  einer  späteren  Chronik  als  ein  Factum  kennen,  sehr  schlecht 
unterrichtet  Eine  Anzahl  ganz  wankelmüthiger  und  treulo^ei 
AdUcber  und  KirchenfUrsten,  wie  den  kriegerischen  Bischof  von 
Arezzo,  Guglielmo  de'  Ubertini,  der  von  Jahr  zu  Jahr  seine 
Parteistellimg  wechselte  und  dadurch  in  die  wunderbarsten  Ver- 
hütnisse  kam,  so  dasa  er  bald  die  GKielfen  in  dieser  und  die 
GhibeUineii  in  jener  Stadt  Ton  seinen  Bündnissen  ausnahm,  zog 
die  Curie,,  als  die  sich  in  ihren  Zielen  allein  yoHkommen  con- 
sequent  bleibcude  und  rücksichtsloseste  Macht,  doch  schliesslich 
auf  ihre  Seite. 

Aber  alles  hätte  doch  noch  eine  flir  Manired  günstige 
Wendung  nehmen  können,  wenn  seine  Partei  einen  tüchtigen 
Führer  in  Tuscien  gehabt  hätte.  In  der  Wahl  dieser  vergriff 
sich  aber  Manfred  vollkommen,  wenn  er  die  Wahl  hatte.  Qiordano 
d'Anglano,  der  tOchtig  war,  wurde  Anfangs  1262  abgerufen'). 
Sein  Nachfolger,  Francesco  Semplice,  machte  den  Versuch,  Guelfen 
nod  GhibeUinen  zu  yersöfanen,  was  eine  Unmöglichkeit  war.  Dann 
wurde  der  unglückliche  Guido  Novello  im  Herbste  1264  General- 
THMur.  Hatte  er  als  Podestii  vun  Tiorenz  sich  den  Hass  der 
Bfirger  aufgeladen,  als  er  die  Stadt  zu  seinem  Vortheü  aus- 
plünderte, so  war  er  jetzt  nicht  einmal  im  Stande,  sie  gegen 
I^oca  und  die  vertnebenen  Guelfen  zu  schützen.  £r  musste 
gegen  diese  1262  ein  HilfiBCorpe  yon  Siena  schleunigst  herbei- 
rufen, und  1263  wäre  die  Stadt  abermals  fast  durch  eine  Kriegs- 
list in  die  Hände  dieser  Feinde  gefallen.  Das  thatkräftigste 
Parteiliaiipt  der  Florentiner  Ghibellinen,  Farinata  degli  überti, 
starb  am  27.  April  12«)4.  Schliesslich  musste  sich  aber  docli  iui 
Herbste  1204  Lucca  dem  Ueueraivicar,  der  eine  grosse  Kriegs- 

')  Vefgl.  jetzt  auch  hierüber  iScliuubc,  Dau  Ooneuiat  des  ileercs*  in 
Pi«  8.  43. 

')  lieber  die  Geschicke  dieses  Mannes,  dem  die  Anekdoten  bei  Villani 
bitteres  Unreeht  zugefügt,  sind  die  Urkunden  bd  del  Gindice,  Godiee  diplo- 
■ttieo      III  zn  vergleichen. 


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42 


0.  Hartwig. 


macht  aufj^ebuleu  hatte,  ergelM-n,  Aber  der  Frieden  liieMT  Stadt 
mit  Siena  und  Pisa  kam  erst  im  Juli  i2ü5  zu  Stande.  Guido 
Novelio,  der  das  Schiedsrichteramt  Übernommen  hatte,  scheint  hier- 
bei doch  ganz  ohne  Einfluss  geblieben  zu  sein«  Jetzt  erst  räiinitein 
die  iuscischen  Ghielfen  die  Stadt  und  flohen  nach  Oberitalieii 
namentlich  nach  Bologna,  oder  gingen  nach  Frankreich  und  Eng- 
land, von  wo  ans  sie  dann  zur  Hebung  des  Handelsverltehrs  ihrer 
\'aterstadt  wesentlich  l)eitrii^en.  Noch  ungeschickter  und,  man 
möchte  fa^t  sagen,  geradezu  zweideutig,  benahm  sich  Guido 
Novello  gegen  Manfred  .selbst.  Nachdem  er  Karl  von  Anjou  in 
Pisa  hatte  entschlüpfen  lassen,  wollte  Manfred,  vom  Süden  vor- 
dringend, mit  Hilfe  der  von  Norden  her  heram'ückenden  tusci- 
achen  Heereskrafte  den  Papst  und  seinen  Schützling  Karl  em- 
schliessen  und  womöglich  gefangen  nehmen*  Waren  doch  die 
Truppen  Karls  noch  nicht  in  Italien  angelangt.  Obgleich  nun 
die  tuscische  Union  am  23.  Mai  1 2(55  in  Pisa  erneuert  worden 
war  und  auf  wiederholtes  Dräntren  Manireds»  siili  das  Heer  der- 
selben in  der  Richtung  nach  Moni  in  Bewe<?nng  setzte,  kam  es 
nicht  weit.  Ks  hielt  sich  bei  der  Belagerung  ganz  unbedeuten- 
der Burgen  und  Städte  auf  und  zog  dann  wieder  nach  Hause. 
Ebensowenig  trugen  die  verbündeten  Städte  etwas  dazu  bei,  den 
Marsch  der  Truppen  Karls  aus  der  Lombardei  nach  dem  Süden 
aufzuhalten,  wahrend  die  Quelfen  sich  mächtig  regten. 

Nicht  nur  dass  die  aus  Florenz  Vertriebenen  sich  dem  Heere  Karls 
anschlössen  uii  1  aut  dem  Schlachtfeld  von  Benevent  siegreich  für 
ihre  Rückkehr  in  die  lleiniiitli  stritten,  die  Guelfen  Tusciens  über- 
haupt hatten  unter  sich  einen  Bund  geschlossen,  von  Clemens  IV. 
hierzu  in  aller  Weise  angetrieben.  Am  2.  Juli  1205  ¥nirde  der 
Bischof  von  Arezzo,  Guglielmo  de'  Ubertini,  von  Hause  aus  und 
auch  später  wieder  ein  eifriger  Ghibelline,  unter  Vermittlung  eines 
vertriebenen  Florentiners  in  Perugia,  wo  der  Papst  sich  aufhielt, 
zum  Bundeshauptmann  dieser  Guelfenliga  auf  ein  Jahr  gewählt. 
Die  Katastrophe  von  Benevent  brachte  diesen  Bund,  der  von  jetzt 
an  die  Geschicke  von  Florenz  bestimmen  sollte,  zur  Herrschaft 
in  Tuscien.  Der  ghihellinische  Adel,  der  sich  s(  lion  unter  den 
günstigsten  Bedingungen  zu  den  Lebzeiten  König  Manfreds,  als 
dieser  noch  eine  gewisse  Einheit  der  ghibclliuischen  Partei  in 
sich  verkörperte,  uniähig  gezeigt  hatte,  in  Tuscien  die  Suprematie 
zu  behaupten,  war  jetzt  gar  nicht  mehr  im  Stande,  der  von  Rom 


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Florentiner  GcscbiGhle  1250—1292. 


43 


aus  einheitlicb  uiirl  zielbewusst  geleiteten  guelüäclieii  Partei  das 
Gleichgewicht  zu  halten.  Er  kämpfte  nur  noch  um  seine  Duldung. 
Und  das  mit  schlechtem  Erfolge. 

IV. 

Wird  an  den  mittelalterlichen  Florentinem  ganz  besonders 
ihre  Habgier  hervorgehoben,  so  wird  nicht  minder  ihre  Rach- 
sucht von  den  Commentatoren  der  Divina  Comedia  und  den 
Sitlenpredij?ern  der  Zeit  beklugt^).  Die  Tieidenschaftlichkeit  der 
Partei küiupie  zog  damals  .selbst  die  Frauen  in  ihre  wildesten 
Kreise^).  Um  so  mehr  muss  man  über  die  Vorgänge  staunen, 
welche  sich  in  Florenz  nach  dem  Tode  König  Manfreds  ab- 
spielten. Die  ghibellinische  Partei  musste  wissen,  was  für  sie 
aof  dem  Spiele  stand.  Der  leidenschaftliche  Papst  Clemens  IV., 
der  unerbittlich  harte  Karl  von  Anjou,  die  von  ihrer  Heimath 
Tertriebenen  und  um  Hab  und  Gut  gebrachten  Guelfen  von 
Florenz,  eine  solche  Dreizahl  von  Feinden  hätte  selbst  einen 
Guido  Novello,  so  sollte  man  meinen,  zur  Energie  aufrütteln 
sollen.  Aber  er  fand  weder  den  Mutli,  sich  der  siegreichen 
Coalition  rikklialtslos  /,u  unterwerfen,  noch  sich  tapfer  und  ent- 
schlossen dtrsellien  zu  erwehren. 

Noch  bestand  die  ghibellinische  Union  (taglia)  von  Tuscien. 
Sie  war  sogar  erst  am  10.  Februar  126Ö  in  Siena  erneuert  wor- 
den. Hur  Oapitän,  Guido  Novello,  lag  mit  der  Mannschaft  des 
Bundes,  unttf  der  sich  die  besondefs  gefürchteten  deutschen 
Reisigen  befanden,  in  Florenz.  Der  von  ihm  eingesetzte  Podeeta 
Graf  Napoleon  von  Mangona,  aus  dem  Grafengeschlechte  der 
Alberti,  legte  aber  schon  auf  sein  Geheiss  im  April  seine  Stelle 
nieder,  nachdem  er  im  März  in  seinem  und  der  Comune  Namen 
eine  Geöiiudtichaft  an  den  Papst  nach  Perugia  abgeschickt  hatte. 
Clemens  IV.  nahm  die  vier  Botschalter  wohl  auf,  als  sie  um  Auf- 
hebung der  Exconimunication  und  des  Interdicts  baten  und  in 
den  Gehorsam  der  Kirche  zurückzukehren  versprachen.  Am 
25.  März  forderte  er  den  angesehenen  Cardinal  Ottaviano  degli 

')  8.  ob<'n  S.  L'2:  pcmprr  ardet  ardor  liahcndiin.  und;  I'litrentiiii  ma.vime 
ail  vindiclam  Bunt  ardcnlisi-imi  et  j)ul)lice  et  privalirn,  sa^rt  Jicnvcnulo 
da  Imola.  J.  fiel  Liiiij^o  hat  cino  iiileressnnte  Zusammcnäteliuiig  der- 
artiger Zeugnisse  iiu  Arch,  stor.  lUil.  8.  IV,  T.  18,  p.  183  gegeben. 

*)  Benvenuto  da  Imola  ed.  Lacaita  III,  86d. 


44 


0.  Hartwig. 


Ubaldini,  den  Freund  Kaiser  Friedrichs  II.  und  ghihellinisch 
gesinnt,  auf,  die  Studt  von  den  kirciüiehen  Censureu  zu  befreien, 
wenn  ÜO  solvente  Kaufleute  der  Stadt  sich  mit  Hab  uud  Gut 
für  den  Oehorsam  ihrer  Gomune  7erbürgeii  würden.  So  sicher 
sah  er  schon  die  Unterwerfung  der  Florentiner  an,  dass  er 
an  demselben  Tage  an  seinen  Legaten  in  Frankreich,  asngleich 
mit  der  Nachricht  von  der  Schlacht  yon  Benevent,  dieses  mel- 
dete In  der  That  litote  der  Cardinal  schon  am  7.  April  die 
Stadt  yom  Banne.  Biese  hatte  sieh  damit  aber  keineswegs  einem 
guelfischen  Kegimente  unterwerfün  wollen.  Das  guelfische  popolo 
vecchio  hatte  sechs  lainu  vorher  ,dic  Arbin  blutigroth  gefärbt*, 
die  Häupter  des  guelti.schen  Adels  waren  ausserhalb  der  Stadt, 
die  Ghibeilinen  waren  noch  im  Besitze  der  Herrschaft.  Da 
glaubte  Guido  Kovello  seinen  Feinden  entgegenkommen  zu 
sollen. 

An  Stelle  des  ausschliesslich  ghibellinischen  Stadtregiments 
sollte  jetzt,  in  Nachahmung  eines  ähnlichen  Versuchs  in  Piacenza 
(1254),  ein  zweiköpfiges  Podestatenamt  errichtet  werden.  Der 
eine  der  «Rectoren*  sollte  der  ghibellinischen  Partei,  der  andere 

der  ^uelfischen  angehören.  In  Verbindung  mit  36  Rathd* 
mjiiüKiJi  (buoni  uoiuiiiij,  die  <lem  wohlhabenden  Bürgerstande 
angehörten  und  gleichfalls  den  hriden  Parteien  entnoninien 
waren,  sollten  sie  die  Stadt  regiereu.  Die  Wahl  für  die  beiden 
Podestaten  fiel  auf  zwei  Bolognesen,  welche  zu  dem  nicht  lange 
vorher  entstandenen  Ritterorden  der  glorreichen  Jungfrau  Maria, 
ll^ewöhnlich  Frati  godenti,  vom  Volk  wohl  auch  Capponi  (Ka- 
paune) genannt,  gehörten.  £s  waren  der  Guelfe  Catalano  de'  Mala- 
▼olti  und  Loderingo  d'Andalö.  Der  Papst,  der  die  natumoth- 
wendigen  Folgen  eines  so  constituirten  Regimentes  von  Anfang  an 
Ohersah  und  seine  Aufgabe  nur  als  eine  vorübergehende  bezeichnete, 
musste  die  Beiden  erst  von  ihren  Ordensgelühden  entbinden  und 
in  sie  drängen,  diese  zweideutige  Mission  anzuneluuen*).  Ihr  sind 


')  Marlene  ei  Durand.  Tliesanrus  II.  302,  cap.  257.  Der  Brief  an 
den  Cardinal  bei  G.  Cappoin,  Sioii.i  di  Fireiize  I,  548.  Es  ist  ganz  be- 
zeichnend für  die  Kennlniss,  die  V'illftiii  von  den  Geschicken  seiner  Vater- 
stadt besoss^  dass  er  die  Einmiichung  dea  Papstes  in  dieselben  gar  nicht 
erwähnt   Oder  hat  er  sie  absichtlich  verschwiegen? 

*)  Martine  ei  Durand,  Thesannis  II,  231,  vom  12.  Mai.  Am  24.  Mai 
sind  die  beiden  in  Florens  nachweisbar. 


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Florentiner  Geechiehte  1250—1292. 


45 


sie  denn  auch  zam  Opfer  gefallen.  Sie  haben  es  keiner  Partei 
recht  machen  können  und  sind  TOn  Dante  als  YerrSther  fOr 
immer  gebrandmarkt  worden.  Wie  hätte  es  auch  anders  kommen 
sollen? 

In  der  Stadt  lag  Guido  Novelle  mit  seinen  Keisigin. 
die  Lohn  verlangten.  Mit  Ausnahme  von  Sienn.  das  sich  in 
seiner  Parteistellung  behauptete,  waren  die  Glieder  der  giabel- 
linischen  Union  sämmtlich  in  das  feindliche  Lager  übergegangen. 
Pisa  verhandelte  mit  dem  Papste  seit  dem  März,  in  Lucca  war 
der  Capitan  der  vertriebenen  Guelfen  von  Florenz,  der  guelfische 
Vetter  Guido  Novellos,  der  Graf  Guido  Querra,  Podesta  ge- 
worden. Da  sollte  nun  das  Volk  von  Florenz  die  Truppen  der 
Union  hezahlen.  Es  wollte  aber  nicht  einmal  seine  Rectoren 
und  deren  Beamten  besolden.  Der  Papst  musste  seinen  beiden 
Figuranten  desshalb  erlauben,  dem  Volke  eine  Steuer  aufeuerlegen, 
befahl  aber  gleichzeitig,  alle  deutschen  Söldner  zu  entlassen.  Das 
>v<dlt«^  aber  der  ghibellinische  Adel,  der  wehrlos  gemacht 
werden  sollte,  nicht  dulden.  Sein  Verhäugniss  zo^'  sich  schon 
von  allen  Seiten  her  zusammen.  Die  Zünfte  wurden  zu  poli- 
tischen Zwecken  neu  organisirt.  Die  sieben  oberen  erhielten  je 
einen  Capitano,  Consuln  und  Bannerträger;  der  Papst  verlangte 
f&r  die  Guelfen  die  £r]aubniss  der  Eückkehr  in  die  Stadt,  er 
drohte  mit  der  Absendung  eines  Stadthauptes  seiner  Wahl,  des 
Jacobo  de  Collemedio,  der  die  Frati  godenti  ersetzen  solle.  Dieser 
Hann  war  Justitiar  König  Karls  in  den  Abruzzen,  die  Absicht 
des  Papstes,  sich  und  seinem  Schützling  die  Stadt  m  unterwerfen, 
ganz  durchsichtig.  Es  kam  alles  darauf  an,  dass  das  Stadt- 
regiment mit  dem  ghibelHni.scliea  Führer  einig  blieb.  Aber  dieser, 
ungeschickt  und  brutal  wie  er  war,  trieb  kopflos  die  Dinge  einer 
Krimis  ent Liegen. 

Guido  Novello  verlangte  eine  hohe  Umlage  von  der  Bürger- 
schaft, zehn  Soldi  von  hundert.  Die  Rathsherren  der  Stadt  er- 
klärten die  Auflage  in  dieser  Form  für  unmöglich,  sie  wollten 
auf  andere  Art  das  Geld  schaffen.  Guido  Novello  erwiderte, 
er  könne  nicht  warten.  Nachdem  die  Sienesen  auf  ihre  Kosten 
oodi  im  October  die  Schaaren  der  Söldner  in  Florenz  Yer- 
f^arkt  hatten,  erhoben  sich  zunächst  die  Lamberti  am  11.  No- 
vember uiul  sprengten  mit  ihrer  Gefolgschaft  den  Stadtrath  aus- 
einander.   Die  ganze  Stadt  gerieth  darüber  in  Aufregung.  £in 


4(5 


0.  H&rtwig, 


GhibelliDO  aus  der  angesebenen  Familie  SoldaDieri  stellte  sich 
an  die  Spitze  der  Bfirgerschaft,  welche  die  Strassen  mit  Barri- 
caden  sperrte.  Ein  vereinzelter  Versuch,  diese  zu  brechen,  miss-> 

lang.  Guido  Novello  verlor  allen  Muth.  Mit  seinen  Schaaren 
ritt  er,  von  drei  RathsmUnnern  umgeben,  die  ihn  gegen  die 
GeschosRe  und  Stein  würfe  aus  und  von  den  Häusern  schützen 
sollten,  von  Öan  Giovanni  nach  dem  Palazzo  des  Podestii,  um 
Ton  den  Frati  godenti,  die  dort  residirten,  die  Schlüssel  der  ge- 
sperrten Stadtthore  zu  Terlangen.  Diese  riefen  ihm  zu,  sich  zu 
beruhigen,  sie  würden  das  Geld  beschaffen,  er  solle  nur  nach 
seinem  Palazzo  reiten.  Aber  der  Feigling  hatte  den  Kopf  ver- 
loren. Durch  das  „  Ochsenthor "  führte  er  die  Schaaren  der  deutschen 
Söldner  ostwärts  aus  der  Stadt,  dann  zog  er  mit  ihnen  nord- 
wärts im  Bu;r,u  nuj  sie  lierum  und  kam  nocli  des  Abends  in 
Prato  unversehrt  und  iinbeiästigt  an.  Es  hätte  unter  den  so 
schmählich  Geflüchteten  kein  einziger  tapferer  Mann  sein  müssen, 
wenn  sich  nicht  doch  einiges  Schamgefühl  unter  ihnen  geregt 
hfttte.  Man  beschloss,  wieder  nach  Florenz  zurückzukehren.  Als 
man  aber  am  folgenden  Tage,  jetzt  von  Westen  kommend,  vor 
die  Stadt  kam,  fand  man  die  Thore  geschlossen,  die  Mauern 
besetzt.  Das  schien  sehr  bedenklich,  und  Guido  Novello  ritt 
abermals  von  dannen,  auf  seinem  Rückzüge  seinen  Muth  durch 
die  Erstürmung  eines  elenden  Sehlös<!chens  kühlend. 

Jetzt  war  der  Moment  gekommen,  in  dem  Clemens  IV. 
energischer  und  erfolgreicher  eingreifen  zu  können  gedachte.  Er 
war  Ton  seinen  Agenten  natürlich  von  dem  Vorgefallenen  sofort 
unterrichtet  und  angeblieh  gebeten  worden,  Florenz  einen  Podesta 
zu  senden.  Aber  noch  immer  wollte  man  sich  hier  nicht  auf 
Gnade  und  Ungnade  unterwerfen.  Noch  waren  die  angesehen- 
sten ghibellinischen  Familien,  wie  die  Uberti.  Fifanti,  Scolari  in 
der  Stadt,  das  Stadtre*ximent  i^^emässigt  ghibeliini.seli .  d.  h.  in 
diesem  Falle  autonomistisch,  gesinnt.  Der  Umstand,  dass  der 
von  Clemens  IV .  bestimmte  päpstliche  Podesta  Jacobo  von  Colle- 
medio  lieber  in  den  Abruzzen  bleiben,  als  sich  in  das  ihm  zu- 
gedachte Florenz  begeben  wollte,  erleichterte  den  Florentinern 
ihren  Widerstand.  Der  Papst  schrieb  Brief  Über  Brief  am  20., 
am  22.,  am  23.  November,  wollte  das  Amt  eines  Oapitano  del 
popolo  wieder  ins  Leben  gerufen  sehen,  .schickte  einen  in  den 
tuscischeu  Dingen  sehr  erfahrenen  Geistlichen,  Elias  Peleti,  nach 


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Floreatiner  OMehiehte  1260-1292. 


47 


dort  und  Terabscliiedeto  die  Fnii  godenti.  Der  Brief  Tom 
27.  December  beweist  aber,  daes  er  doch  nichts  ron  allem  dem, 

was  er  wünschte,  erreicht  hatte.  Da  die  Frati.  vom  Papste  auf- 
gegeben, bfim  Volke  keinen  Rückhalt  hatten,  legten  sie  ihr 
Amt  in  den  letzten  Tagen  des  Decembers  nieder^),  als  der  von 
den  Floreutinerii  selbst  benifene  Podcstii  Ormanno  de'Monaldeschi 
und  der  Volkshauptmann  P.  Bernardini  von  Orvieto  angekomnieQ 
waren.  Das  reizte  den  Zorn  des  Papstes  so  sehr,  dass  er  die 
Stadt  excommiinicirte  und  Karl  von  Anjou  aufforderte,  Truppen 
nach  Tuscien  zu  senden.  Florenz  Hess  sich  zwar  dadurch  nicht 
schrecken  und  forderte  im  Januar  1267  Ghielfen  und  Ghibellinen 
anf,  in  die  Stadt  zurückzukehren.  Das  geschah.  Yersdhnungs- 
fwte  wurden  jetzt  zwischen  den  Parteien  gefeiert  und  Ehen 
zwischen  Familien  abgeschlossen ,  die  schon  Menscbenalter  lang 
die  Stadt  mit  ihren  Kämpfen  erfüllt  hatten.  Aber  dieser  patrio- 
tische Knthusiasnuis  konnte  nicht  von  langer  Daner  sein.  War 
auch  Guido  Novello  in  die  Stadt  zurückgekehrt  und  hatte  seine 
Tochter  dem  Forese  Adimari  zum  Weib  gegeben ,  sein  Vetter 
Guido  Guerra  kehrte  mit  den  fanatischsten  Guelfen  iron  Lucca 
nicht  zurttck. 

Diese  wollten  nichts  Ton  Versöhnung  mit  den  Ghibellinen, 
sondern  nur  von  deren  Vertilgung  hören.  Sie  wussten,  dass 
sie  machtige  Freunde  in  Rom  und  Neapel  hatten.  Es  war 
kaum  nöthig,  dass  der  Papst  sie  ermahnte,  neben  der  Tauben- 
einfalt nicht  der  Klugheit  der  Schlangen  zu  vergessen  Wo- 
durch man  bei  Karl  von  Anjou  am  besten  wirke,  hatte  man 
in  ünteritalien  selbst  erlebt.  Auf  die  Kunde,  dass  er  in  Rom 
angelangt  sei,  rattten  die  Guelfen  in  Lucca  zusammen,  was  sie 
an  Geld  und  Geldeswerth  noch  hatten  und  sendeten  es  an  Karl, 
damit  er  ihnen  einige  hundert  Söldner  zur  Unterwerfung  ihrer 
Vaterstadt  ablasse.  Dazu  war  Karl  jetzt  um  so  eher  bereit, 
ak  Pisa  sich  dem  Papste  ganz  unterworfen  hatte  und  Nachrich- 
ten nadi  Rom  gekommen  waren,  die  von  Verhandlungen  zwischen 
Guido  NoTello  und  dem  Sohne  Konrads  IV.  berichteten.  Karl 
TOD  Anjou  beauftragte  einen  seiner  zuverlässigsten  Heerführer, 
den  Grafen  Philipp^)  von  Montfort,  dem  er  den  Juristen  Kobert 

')  Der  Fapal  adretsirt  noch  am  27.  December  an  sie. 

*)  Marlene^  Thesanrus  II,  441. 

*)  Die  florentiner  Chronisten  and  alle  Neoeren,  die  sich  auf  diese 


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48 


O.  Hartwig.  Florentiner  Geschichte  18$0— 1292. 


de  Lavena  zur  Seite  stellte,  mit  der  Führang  der  Schaareo,  die 
im  Dienste  des  Papstes  Florenz  unterwerfen  sollten.  Von  diesem 
im  Voraus  hiervon  benachrichtigt,  erhoben  sieh  in  FloreuK  die 
Ouelfen,  Guido  Guerra  kam  von  Lucca  herbei,  und  damit  auch 

der  Segen  der  Kirche  nicht  fehle,  wurden  zwei  Mönche  mitge- 
schickt, die  alle  vom  liamie  lösen  sollten,  welche  sich  als  an 
der  })('iulung  der  Orvietaner  uiibetlieiligt  ausweisr-n  konnten. 
Am  10.  April  1267  kündete  der  Papst  femer  den  Horentinem 
an,  dass  er  nur  so  lange,  als  der  Kaiserthron  unbesetzt  sei,  den 
König  Karl  zum  Friedensstifter  (paciarius)  in  Tuscien  bestellt 
habe,  den  sie  zu  unterstützen  hatten.  Die  fiorentiner  Ghibellineii 
wuasten  im  Voraus,  was  dieser  Friedensstiiter  zu  bedeuten  habe. 
In  der  Nacht  vom  16.  auf  den  17.  April,  es  war  die  Nacht  yor 
dem  Ostertage,  verliessen  sie  auf  die  Nachricht  von  dem  Heran- 
iiali(m  der  französischen  Truppen  die  Stadt.  Dire  Herrschaft 
sollte  hier  nimmer  wieder  auleibteiien.         (Schluss  folgt.) 


stützen,  wie  Capponi,  Perrens,  del  I.ungo,  nennen  iliii  Guido  von 
Monfort.  Der  kam  aber  erst  zwei  Jahre  später  hierher.  Der  Nhüip  Pliilipps 
ist  <iuii!h  /ahlreiche  Urkunden  bei  del  Giudice^  Codice  diplonuituo  I.  2i9, 
H05,  'MO:  II,  21  ii.  2H,  eicher  festgestellt,  —  The  Briefe  des  Tapste?  bei 
Mnrtene  11,  4o4  u.  f.  Es  ist  echt  jesuitisch,  wenn  der  Papst  dem  Tlalz- 
g raten  Tuaciens^  dem  Guido  Gatrra,  schrieb,  er  hal>e  keine  Truppen  nach 
Toscien  geiendekf  das  habe  der  König  gethan.  Busson  bei  Kopp,  Eidge* 
nöuiache  Bünde  II,  2,  8  III,  S.  82,  Anm.  2.  Dass  Clemens  IV.  ein  Ter- 
rncht  Irenloser  PoliUker  war,  geht  auch  ans  seinem  Verhalten  gegen  den 
Palftologen  herror.  Bei  Qiadice,  Don  Arrigo  etc.  8.  21. 


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Schuldig  oder  nou  liquet? 
Zur  Streitfrage  über  Maria  Stuart 

Von 

Hoiits  Brmeh. 

Um  die  Mitte  des  Jahres  1566  gelangte  an  den  englischen 
ilof  die  Nachrieht  aus  Schott hmd,  dass  Graf  Bothwell  Über  Maria 
Stu.irt  aXlkiS  vermöge,  duss  er,  der  verrufenste  der  schottischen 
£delleute,  in  höheren  Gnaden  bei  ihr  stehe,  als  alle  übrigen  Höf- 
linge zusammeugenommen  So  erscheint  Bothwells  Namen,  der 
den  schwärzesten  Scliatten  auf  Mariens  Charakter  wirft,  zuerst 
in  inniger  Verbindung  mit  dem  der  Königin.  Es  war  Bothwell, 
der  die  Vorbereitungen  rar  Ermordung  des  Königm-Oemahla, 
Henry  Damley,  in  die  Hand  genommen  und  am  9.  Februar  1567 
zum  arwtlnschten  Ende  gefQbrt  hat.  Es  war  Maria  Stuart,  die 
den  kranken  Damley  Ton  Glasgow  nach  Edinburgh  gebracht  und 
in  (lern  einsam  gelegenen  Hause  einquartirt  hatte,  in  dessen 
Kellerraume  die  Pulvermenge  aufgeiiäuft  wurde,  die  genügend 
war,  es  in  die  Luft  zu  sprengen      Sehr  bald  nach  der  grauen- 

«)  Calend.  of  State  Pap.  Foreign  1566—68  p.  93,  110. 

*)  Bekanotlich  ist  Darnley  nicht  darch  die  Explosion  getödlet  worden, 
aondeni  vor  derselben  gefluchtet  und  anf  der  Flocht  seinen  Uördern  in  die 
Binde  gefallen.   Die  gewöhnliche  Lesart,  wie  das  zugegangen  sei,  finde 

ich  der  Haaptsacbe  nach  hestätigt  in  einer  venet.  Depesche,'  welche  die 
Erxablung  des  über  Paris  nach  Schottland  heimkehrenden  savoyischen  Ge- 
sandten I.a  Morette  rcproducirt:  Quando  fil  circa  mer.zanotte  il  Re  senti 

romor  Riande  .  ,  .  onik'  (luViitaiKlo  di  ruieJIo  che  gl»  intrnvcnne  ei  cn\b  giü 
d'tina  fiTicsitra  che  guidava  sopra  il  {^iardino,  ma  nou  puote  an^lai-  inaiiti, 
perche  lu  attorniato  da  alquanti  (juali  con  le  maniche  della  stm  caruicia 
lo  fitrangolorno  etc.  Dep.  üiov.  Correr.  Paris  2ü.  Marz  1567,  Yen.  Arch. 
VcutMlM  ZdtMhr.  f.  GMcUchtew.  I.  1.  4 


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5U 


M.  Broscb. 


hatten  That  verbreitete  gicb  die  Kutuic,  das»  Maria  Stuart  den 
Mann  heirathen  wolle,  der  sie  durch  Mord  von  ihrem  zweiten 
Gatten  befreit  hatte;  schon  im  «März  schrieb  Will.  Dnuy  ao 
Cecil,  es  herrsche  die  Ueberzeugung  im  Volke,  dass  die  Königin 
mit  Bothwell  sich  Terheirathen  werde ')«  iin  April  liess 
Murray,  auf  der  Reise  nach  dem  Festland  begriffen,  «regen  den 
spanischen  Botschafter  in  London  diu  Andeutung  talitii,  dass 
solches  geschehen  kouur.  Ver^rehons  Wfirnten  die  Ktlnigin  ihr<* 
iretreuen  Anhänger,  .lames  Melville  und  Lord  Herries,  vor  dieser 
allgemein  anstössigen  Ehe.  Am  15.  Mai,  also  im  Beginne  des 
vierten  Monats  nach  Damley's  Ermordung,  heiratbete  Maria  Stuart 
den  Mörder  desselben,  den  Grafen  Bothwell.  Alles  dies,  so  er- 
staunlich es  klingt,  ist  nicht  Roman,  sondern  Geschichte  und 
steht  unTerrflckbar  fest,  wird  auch  Ton  keiner  Seite  mit  irgendwie 
ernsten  Gründen  bestritten. 

Der  Zweifel  beginnt  bei  der  Frage,  ob  Maria  Stuart  im  Vor- 
aus gcwusst  habe,  was  Bothwell  gegen  Darnlev  plane,  und  ob 
sie  mit  der  Ausführung  des  schrecklichen  Plaues  einverstanden 
gewesen.  Auch  diese  IVngo  wHrde  längst  aufgehört  haben,  con-* 
trovers  zu  sein,  wenn  die  berüchtigten  Cassettenbriefe,  aus  denen 
sich  ein  vernichtendes  Selbstgesföndniss  der  Königin  ergibt, 
durchgängig  echt  wären.  Wie  weit  die  Fälschung  derselben  sich 
erstrecke,  und  wie  es  mit  dem  Tersuchsweise  schon  Mher  ange- 
tretenen, jüngsthin  wieder  versuchten  Beweise  stehe,  dass  nicht 
bloss  einer  der  Bride,  sondern  auch  die  libriLfen  sieben  gerdlscht 
seien  —  will  ich  hier  ganz  auf  sich  bcrulieu  lassen,    ich  .setze 
hypothetisch  den  Fall,  der  Beweis  sei  erbracht,  und  es  habe  seine 
volle  Riclitif]rkcit  mit  demselben.   Allein,  selbst  wenn  es  wirklich 
und  nicht  bloss  hypothetisch  sich  also  verhielte,  was  wäre  denn 
eigentlich  dabei  gewonnen?  Nichts  anderes,  als  dass  die  Cassetten- 
briefe die  unwiderleglichen  Beweisstocke  nicht  sind,  f&r  welche 
sie  sonst  gelten  könnten.   Einzig  dieses  und  nichts  weiter.  Dar- 
aus nber  schon  den  Sellin /u  ziehen,   dass  die  Unschuld  der 
Königin,  weil  die  am  s<liwersten  wiegenden  Schuldbeweise  als 
Machwerk  von  Feinden  erkannt  worden,  eine  ausgemachte  Sache 
sei,  würde  sich  für  einen  Advocaten  schicken,  der  die  Partei 
Maria  Stuarts  zu  vertreten  hätte,  nicht  für  den  Historiker,  dem 
seine  Stellung  angewiesen  ist  Uber  den  Parteien. 

')  Calend.  of  State  Pap.  ut  supra  p.  198. 


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Znr  Streitfrage  aber  lUiiriii  Stuart. 


51 


Von  den  Casaettonbriefen  ganz  und  gar  abgesehen,  verbietet 
uns  eine  Reihe  geschichtlicher  Thatsachen,  die  Beschuldigung 
Maria's  wegen  Gattenmordes  so  schlechthin  asnrttckzuweisen.  Es 
sind  Thatsacheu,  denen  mittelst  der  gebrauchlichen  Methode  der 
Vertheidiger  Maria  Stuarts  nicht  beizukommen  ist.  Mit  dieser 
Methode  hat  es  nSmKch  die  sonderbare  Bewandtnis«,  daos  sie 
dion,  der  sie  anwendet,  unmerklich  auf  den  Punkt  führt,  von  dem 
•AMs  bet rachtot  als  gefdl-scht  erscheint,  was  zu  Lasten  der  Königin 
spricht,  und  ah  echt  und  ghiubwürdig,  was  zu  ihrer  Entlastung 
sich  tauglich  erweist.  Treten  nun  Dinge  hervor,  welche  diesen 
Aassichtspunkt  versperren,  so  werden  sie  mit  dem  Mantel  des 
Schweigens  bedeckt,  oder  man  gibt  ihnen,  den  widerspenstigen 
Dingen,  eine  nach  Thunlichkeit  harmlose  Auslegung.  Allein 
schweifen  heisst  nicht  widerlegen,  Verdachtiges  für  hannlos  er- 
klSren  heisst  nicht  es  aus  der  Welt  schaffen. 

Als  in  Schottland  bei  Hofe  kein  Zweifel  daran  herrschen 
konnte,  dass  Maria  Stuart  die  Ermordung  RiCcio's  ihrem  Gemahle 
nicht  verziehen  habe  und  zum  Mindesten  durch  eine  Elieschei- 
dimg  >>ifh  an  ihm  rächen  wolle,  traten  fünf  Lords,  darunter 
Bothwell  und  der  übersclihiue  Maitland  von  Lethington,  vor  die 
Königin  und  machten  ihr  den  Vorschlag,  dass  sie  die  von  ihr 
gewünschte  Ehescheidung  in  die  Hand  nehmen  und  zu  einem 
glücklichen  Ende  fuhren  wollten.  Die  Königin  erhob  den  Ein- 
wand, dass  aus  der  Scheidung  sich  Folgen  ergeben  wOrden, 
welche  die  Legitimität  ihres  vor  etwa  sechs  Monaten  geborenen 
Sohnes  in  Frage  stellen  könnten.  Darauf  nahm  Lethington  das 
Wort  und  sagte:  „Madame,  wir  sind  hier  die  H&upter  von  Eurer 
Gnaden  Regierung  und  Adel,  wir  werden  die  Mittel  finden,  dass 
Eure  Majestät  ohne  Präjudiz  für  .Ihren  Suha  den  (it  luuhl  los- 
werden, und  obgleich  Lord  Murray  hier  nur  um  ein  kleines  we- 
niger scrupulös  als  Protestant  ist,  denn  Sie  als  Papistin,  wird  er 
dabei  durch  die  Finger  sehen  und  nichts  sagen,  während  wir 
handeln."  Murraj  schwieg  auch  in  der  That;  später  wollte  er 
gar  solche  Worte  nicht  vernommen  oder  ihnen  weiter  keine  üble 
Deutung  gegeben  haben.  Maria  Stuart  erwiderte:  «Ich  möchte 
nichts  gethan  sehen,  was  meine  Ehre  und  mein  Gewissen  be- 
rührte; denn  indem  Ihr  Gutes  mir  erweisen  wollt,  könnte  es 
leicht  zu  meinem  Schaden  und  Missfallen  sich  wenden.*  Was 
Lethingtous  Aeusserung  bedeute,  dass  sie  nichts  anderes  bedeute, 


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52 


M,  Broscb. 


als  was  zwei  Monate  später  sich  mit  Darnley  ereignet  hat,  seine 
gewaltsame  Beseitigaog,  musste  die  Königin,  die  ja  nicht  stumpf- 
sinnig  war,  Teratehen.  Ihre  Gegenäusserung  war  desshalb  klug 
und  weise  gpesetzt;  aber  eine  unsweideutige  Ablehnung,  ein 
strenges  königliches  Gebot,  von  der  Sache  absulassen,  war  es 
nicht. 

Die  Scene,  die  sich  hiermit  abgespielt  hatte  gleicht  der- 
jenigen, die  vor  dem  Papste  Sixtus  IV.  gespielt  wurde,  als  sein 

Nepot  Girolamo  Riario  und  dessen  Spiessgeselle  Montesecco  die 
geplante  Ermordung  der  (iehrüder  Medici  audeutun^^^sweise  vor 
ihm  zur  Sprache  brachten.  Nach  der  wiederholten  Betln m  i ung, 
er  wolle  kein  Blut  sehen,  sagte  damals  der  Papst  den  beiden 
Versuchern:  .Ich  bin  es  zufrieden,  dass  Ihr  diese  Barke  lenket, 
nehmet  aber  der  £hre  dee  hl.  Stuhles  in  Acht."  Wie  man  immer 
über  die  Willens&usserungen  des  Papstes  und  der  ]£önigin  denke, 
wenn  sie  deutlicher  gelautet  haften,  würde  man  wissen  können, 
ob  Maria  Stuart  und  Sixtus  den  Mord  gewollt  oder  nicht;  jetat 
weiss  man  nur,  dass  beide  auf  Ehre  und  Gewissen  sich  berufen, 
aber  ein  unbedingtes  Verbot  des  Mordes  nicht  Ober  die  Lippen 
gebracht  haben. 

\\  tiiii  freilich  der  Angabe  eines  sehr  übel  berufenen  Zeupen 
sich  Glauben  In  iiken  Hesse,  wäre  Maria  Stuart  mit  der  Absicht, 
Darnley  ermorden  zu  lassen,  denn  doch  aufs  deutlichste  hervor- 
getreten: sie  hätte  Sir  James  Balfour  direct  aufgefordert,  den 
Mord  auszufuhren  und,  als  er  sich  dessen  weigerte,  ihn  einen 
Feigling  gescholten^).  Die  Nachricht  klingt  unglaublich,  wäre 
es  aber  an  und  für  sich  genommen  mit  nichten.  Wir  haben 
uns  gegenwirtig  zu  halten,  dass  diese  Königin  und  Philipp  H. 
Zeit-  und  Gesinnungsgenossen  waren:  dieselben  Triebfedern,  die 
den  spanischen  Herrscher  in  Bewegung  gesetzt,  müssen  auch  auf 
sie  gewirkt  haben,  und  Handlungen,  die  er  für  erlaubt  hielt, 
können  nicht  ihr  als  verwerflich  erschienen  sein.  Denn  dass  ihr 
Gewissen  zarter  besaitet  gewesen,  als  das  seinige,  ist  leicht  ge- 

')  Der  Beleg  lur  adbe  it>(  die  Prou-sUiUuu  der  Lordtt  Ar^ryle  und 
liuntley,  die  ihnen  beiden  von  Maria  öluarL  zur  Unterzeichnung  gesendet 
worden;  s.  Anderson.^  CollecUon  relat.  to  the  bist,  of  Mary  Q.  ScoUand. 
LondoD  1728,  IV,  P.  2  p.  189.  Der  Protest  Murrays  gegen  die  ihm  dabei 
tttgeniathete  Rolle  ib.  p.  194. 

')  Vergl.  Fronde  IX,  115. 


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Zor  Strdtihige  Aber  Maria  Sksart 


53 


81^,  aber  schwer  za  denken  und  gar  nicht  zu  beweisen.  Wie 
er  den  Mord  EscoTedo's  und  Montigny's  anbefohlen  hat,  so  hfttte 
sie  den  ihres  Gemahls  eintuleiten  Tersuchen  kdnnen,  und  wir 
brauchten  uns  darflber  nicht  zu  Terwundem.  Unbequeme  Menschen- 
leben in  bequemer  Art  aus  dem  Wege  zu  rfiumen,  galt  ihnen 
beiden  als  \  orrecht  der  souveränen  Gewalt;  einen  Mord  abscheu- 
lich zu  finden,  wenn  er  ihnen  passte.  däuchte  sie  beide  ein 
bürgerliches  Vorurtheil.  Philipp  hat  auf  Oraniens  Kopf  einen 
Preis  gesetzt  und  diese  ruchlose  Preisausschreibung  öft'entlich  er- 
lassen: Maria  Stuart  ist  es  sehr  zufrieden  gewesen,  als  ihr  Halb- 
bruder, den  sie  hasste,  unter  Mörderhand  fiel:  sie  wollte  dem 
Mörder  desselben  eine  Pension  aussetzen^),  und  sie  hat,  wenn- 
gleich dazu  prOTOcirt,  sich  nicht  entblddet,  an  Babingtons  Ver- 
schwörung gegen  das  Leben  Elisabeths  Theil  zu  nehmen.  Dass 
sie  an  Sir  James  Balfour  das  Ansinnen  gerichtet  habe,  er  möge 
ihren  Gatten  meuchlings  bei  Seite  schaffen,  wäre  desshalb  leicht 
zu  glauben,  wenn  dieser  Sir  James  es  nicht  ausge^say^t  hätte, 
und  wir  es  von  anderer,  verlässiicher  Seite  erfahren  würden. 
Seine  Aussacre  aber  ist  werthlos,  weil  sein  Charakter  die  Falsch- 
heit und  Käutlichkeit  selbst  war. 

Vier  Wochen  waren  nach  Damley's  Tode  verflossen,  Placate 
auf  Placate,  die  Botbwell  des  Mordes  beschuldigten,  in  Edinburgh 
angsechlagen  worden.  Man  forschte  nach  den  Urhebern  der- 
selben und  wollte  einen  Ton  ihnen  entdeckt  haben.  Gegen  diesen 
eiliess  die  Königin  eine  Proclamation,  mit  der  sie  ihn  des  Hoch- 
Terraths  schuldig  erU&rte,  weil  er  ihre  Majestät  geschmält  und 
rerleumdet  habe:  allen  denen,  die  ihm  zur  Flucht  verhelfen 
sollten,  ward  mit  dem  Tode  gedroht  Sie  wollte  Bothwell, 
das  ist  klar,  geschont  haljen  und  dussen  Ankläger,  als  einem  des 
Hochverraths  Schul(iiij;en,  das  Wort  abschneiden.  Wollte  sie  es, 
weil  das  Bewusstsein  ihrer  Schuld  sie  drückte,  oder  in  Verblen- 
dung der  Leidenschaft,  die  der  Schändliche  ihr  eingeflösst  hat? 
-  Das  ist  eine  offene  Frage,  der  gegenüber  es  gleichfalls  eine 
offiine  Frage  bleiben  muss,  ob  Marien  eine  Schuld  am  Morde 
trifft  oder  nicht.  Man  wird  vielleicht  einwenden:  sie  hatte  keine 


')  Labaiioir  III,  341. 

*)  Wortlaut  der  i'roclamalion,  vom  VA.  Uan  läüT,  bei  J.  iL  Burton, 
Tkc  Rcgiater  of  Ihe  Pri^jr  Coenc.  of  SeoU.  Edinb.  1877,  I,  500. 


54 


H.  Brosch. 


Ahnung  davon,  dass  Bothwell  der  Mörder  sei,  dass  sie  folglich 
durch  £rla88  der  Proclamation  sich  selbat  blosstelle.  Allein  die 
Sache  war  notorisch:  ganz  Edinburgh  wiederhallte  von  den  An- 
Idiigen  gegen  ihn.  War  denn  Maria  Stuart  taub,  dass  sie  den 
Wiederhall  nicht  vernommen  h&tte? 

Binnen  kurzer  Frist  sstellte  sich  heraus,  dass  königliche  Proclu- 
mationen  nicht  penOgend  seien,  eine  gerichtliche  ÜnieiMichung- 
des  grässlichen  Fallen  hintanzuhaUen.  Man  musste  eine  solche 
anordnen;  Zeit  und  Form  derselben  ward  durch  den  geheimen 
Staatsrath  bestimmt,  in  dem  Bothwell  Sitz  und  Stimme  hatte 
und  keines  der  Mitglieder  ihm  zu  widersprechen  wagte.  Qraf 
Lennox,  der  Vater  Damley's,  ward  nach  Edinburgh  vorgeladen, 
wo  er  seine  Klage  wider  Bothwell  vor  Gericht  zu  begründen 
habe.  Es  wurden  ihm  nur  14  Tage  Frist  gegeben,  um  deren 
Verlängerung  er  nachsudite.  Da  er  jedoch  wusste,  dass  Maria 
Stuart  seinem  Begehren  zu  willfahren  nichts  weniger  als  geneigt 
sei,  richtete  er  an  Königin  Elisabeth  das  Gesuch:  sie  möge  die 
Gewährung  seiner  Bitte  um  Fristverlängerung  befürworten.  Elisa- 
beth schrieb  sofort  an  die  Schottenkönigin  in  dem  von  Lennox 
gewünschten  Sinne;  der  Ueberbringer  des  Briefes  sprengte  mit 
verhängten  Zügeln  nach  der  englischen  Grenzfestung  Berwick, 
deren  Befehlshaber,  Sir  Will.  Drurv.  das  Schreiben  einem  Officier 
ül)ergab,  dem  General jirofossen  der  Festung,  der  es  spornstreichs 
nach  Edinburgh  trug  und  hier  der  Maria  Stuart  einhändigen 
sollte. 

Am  frühen  Morgen  des  Tages,  auf  den  die  Gerichtssitzung 
anberaumt  war,  traf  dieser  Bote  ein  und  begehrte  im  kdniglicheu 
Palaste  Zutritt,  der  ihm  aber,  weil  Ihre  Majestät  noch  schlafe, 
verweigert  wurde.  Als  er  nach  ein  paar  Stunden  wiederkehrte, 
fand  er  alle  Zugänge  des  Palastes  von  der  bewaffneten  Gefolg- 
schaft Bothwells  besetzt  und  konnte  nicht  durchkommen.  Ea 
erschienen  Bothwell  und  Lethington,  denen  er  das  Schreiben 
Elisabeths  übergeben  luu ;  sie  kehrten  mit  demselben  in  den 
Palast  zurück,  um  jedoch  nach  einer  halben  Stunde  wieder  her- 
vorzukommen und  dem  englischen  Officier  zu  eröffnen:  die  Kö- 
nigin schlafe  noch  immer;  der  Brief  werde  ihr  eingehändigt 
werden,  wenn  sie  ihr  Lever  gehalten  habe.  Dann  schwang  sich 
Bothwell  in  den  Sattel  und  warf,  bevor  er  nach  dem  Gerichts- 
locale  ritt,  einen  Blick  nach  den  Fenstern  des  königlichen  Schlaf- 


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Zur  Streitfrage  über  Uaria  Staart.  55 

gemachs.  Aus  einem  derselben  winkte  ihm  die  Königin  ihren 
Onus  2u^). 

Man  wird  fragen:  Ist  das  auch  wahr?  Ist's  zu  glauben,  dass 
eine  Königin  dem  Hanne,  der  sich  wegen  Meuchelmords  vor  die 
Schranken  des  Gerichts  yerftlgte,  ihren  freundlichen  Gruss  mit 

auf  den  Weg  gegeben?  —  Die  Sache  wird  von  Sir  Will.  Drury 
an  dtii  englischeu  Staatssecrefcär  Cecil  berichtet,  und  nmu  vvüre 
IBfeneigt,  diesem  Sir  William,  dessen  Parteinahme  gegen  Maria 
JStuart  nicht  zu  leugnen  ist,  die  Kigenschatl  eines  verlässlichen 
Gewährsmannes  abzusprechen.  Aber  seine  Parteilichkeit  konnte 
nicht  so  weit  gehen,  dass  er,  nur  um  der  Schottenkönigin  eins 
anzuhängen,  sich  selbst  geschadet  hätte:  er  musste  den  Bericht 
des  Offieiers,  den  er  nach  Edinburgh  entsendet  hatte,  genau  so 
wiedelgeben,  wie  er  ihm  geworden,  weil  ihm  sonst  Gefahr  drohte, 
bei  Eb'sabeth  und  Gecal,  die  auf  wahrheitsgetreue  Berichterstat- 
tung etwas  hielten,  ausser  Credit  zu  kommen.  Ist  dies  aber  der 
Fall,  so  darf  man  sieh  nicht  einbilden,  besser  zu  wissen,  was 
Maria  Stuart  in  dem  Momente  gethan  hat,  als  der  Officier  es 
wusste,  der  mit  eigeneu  Augen  es  gesehen  hat.  Möglich  ist  nun, 
dans  die  Königin  trotz  allem,  was  gesehelien  war  und  ihr  zur 
Kenntniss  gelaugt  sein  musste,  Bothweli  nicht  für  den  Mörder 
ihres  Gatten  hielt;  möglich  aber  auch,  dass  ihr  Gruss  dem  Mit- 
schuldigen galt,  der  ihre  eigene  Sache  vor  Gericht  zu  vertreten 
ging.  Welches  von  beiden  der  Fall  gewesen  ist,  entzieht  sich 
aller  Berechnung,  und  eben  desshalb,  wie  auch  aus  andern  GrQn- 
den,  auf  die  ich  gleich  zu  sprechen  komme,  ist  es  fraglich, 
aber  keineswegs  ausgemacht  und  entschieden,  ob  Maria  Stuart 
den  an  Darnley  b^angenen  Mord  nicht  mitverschuldet  habe. 

Da  es  ohne  die  geringste  Anwandlung  von  Scham  darauf 
eingerichtet  worden,  dass  der  Ankläger,  Graf  Lennox,  nicht  er- 
fccheineu  kunne,  schioss  die  Gerichtsverhandlung  mit  der  Frei- 
sprechung liothwells.  Allein  der .  j)ossenhafte  Act  dieser  Frei- 
sprechung hat  die  Stimmen,  welche  Bothweli  und  die  Königin 
der  entsetzlichen  That  beschuldigten,  nicht  zum  Schweigen  ge- 

Calend.  of  State  Pap.  Foreiffn  15C6— 1568  p.  207,  230;  hierzu  die  In- 
struction, mit  der  Elisalx  th  den  Loni  Grcy  nach  Schottland  senden  wollte, 
ib.  I».  215:  ,The  «^iieeij  lias  also  chuso  to  niislike  ihe  usai;e  of  the  Provost 
Marshai  ot  üersvick  .sent  witi»  her  letters,  and  earnestiy  requires  tliat  80 
opeii  an  insolencc  inay  bc  openly  repaired.'* 


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56 


H.  Broseb. 


bracbi  Um  die  öffentliche  Meinung  zu  beschwicktigeii,  wurde 
IE  dem  alsbald  erdfineten  Parlamente  die  Stellung  der  protestan* 
tisehen  Kirche  gesetzlich  geregelt  und,  etwas  spftter,  die  Abhal- 
tung des  katholischen  Oottesdieneies  aufs  strengste  yerpönt 

Maria  Stuart,  die  eifrige  Katholikin,  gab  zu  allem  ihre  Zustim- 
mung; ja  ihre  Trauung  mit  Bothwell  ertnlgte  nach  calyiuscheni 
Ritus.  Was  nichts  auf  der  Well  über  sie  vermocht  hätte,  l>e- 
wirkte  die  Macht  der  Liebe  oder  die  Kurcht  vor  drohenden  Ent- 
deckungen. 

Um  den  Eheschiuss  mit  dem  Geliebten  su  beschleunigen^ 
oder  unvermeidlich  erscheinen  zu  lassen,  war  Maria  Stuart  damit 
einverstanden,  dass  Bothwell  sie  nach  Bunbar  entführe  imd  so 
den  Schein  hervorrufe,  als  nehme  sie  ihn  gezwungen  zum  Ge- 

ni;i]il,  als  könne  sie,  um  ihre  Ehre  zu  retten,  sich  nicht  anders 
helten.  James  Melville,  der  bei  dem  Act^  der  Entführung 
gegenwärtig  war,  stellt  es  in  seinen  Memoiren  ausser  Zweifel^ 
dass  die  Königin,  nach  ihrem  Betragen  in  dem  Falle  zu  urtheilen, 
weder  überrascht,  noch  überwältigt  wurde ;  ihm  gegenüber  machte 
man  kein  Hehl  daraus,  und  er  yerzeichnet  dies,  ohne  es  in  Ab- 
rede zu  stellen,  dass  ihr  nur  geschehe,  was  von  ihr  mit  Bothwell 
vereinbart  worden.  In  eben  dem  Sinne  sprach  sich  der  katho- 
lische Vertrauensmann  aus,  welcher  de  Silva,  den  spanischen 
Botschafter  in  London,  mit  Nachrichten  aus  Schottland  bediente-), 
und  derselben  Uebcrzeugung  war  man  auch  am  frnnzö.siythen 
Hote^).  Der  Versuch,  diesen  Aussagen  mit  dem  Einwand  zu 
begegnen,  dass  die  Entführung  bei  Foulbrigga  oder  Fountainbridge^ 


0  D.  Burlo n,  Refriaier  a.  a.  0.  h  518. 
*)  Fronde  IX,  64. 

0  Dep.  Giov.  Correr  im  VeD.  Arch.  Fang  80.  Hai  1567:  Altri  oll* 
iDcontro  dicono  che  '1  sforzo  fosse  volontaiio  concertato  da  ella  per  faggire 
in  qualche  parte  il  biasirao  che  di  questo  rofttrimonio  le  devrä  seguire.  — 
ib.  25.  Jitrti:  T>{\  Reginn  di  Scotia'h.i  Tnandnto  a  qnpsto  Mftosta  i!  vef^ccivo 
l)omlil;uuMise  il  ([unlr  con  una  huifja  dicfria  {M-iticipiando  dal  nascimcDi»» 
di  essa  Kt'f^iuu  .  .  .  inoätrö  che  la  sua  vita  e  8fata  sempre  accompagnatn 
da  una  instabile  et  dubiosa  fortuna  .  .  .  com  liidondo  in  fine  che  anco 
questo  matrimonio  fatto  all'  Ugonotta  sia  statu  piii  toslo  destino  el  aeces- 
silä  cht*  propria  ellezione.  La  iscasa  fü  sentita,  ma  da  sae  Maeätii  bene 
informate  del  fatto  poco  aecettata,  perehe  male  ai  pud  atlribnlre  a  fona 
quelle  in  ehe  tanto  apertamente  6  concorsa  una  spontanea  ▼olont^ 
et  premeditata  deliberastoae. 


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Zur  StreiUhige  über  Haria  Stnart. 


57 


in  unmittelbarer  Umgebung,  so  zu  sagen  einer  Vorstadt  von 
Edinburgh  stattgefimden  habe  tiod  die  Betheüigten  nicht  bei 
Sinnen  gewesen  sein  mttssten,  die  CSomddie  dort  aufzufähren,  wo 
die  Ge&hr  der  Entlarrung  am  nächsten  ]ag  —  dieser  Versuch 
bitte  etwas  auf  sieb,  wenn  nicht  durch  Dr.  Ghalmers  urkundlich 
festgestellt  worden  wäre,  dass  der  Ort  der  Entführung  anderswo 
zu  suchen  ist:  bei  der  Brücke  nämlich,  die  7woi  Meilen  von 
Edinburgh  eutfernt  ül>er  den  Fluss  Almoiid  geiülirt  hat. 

In  Dunbar  war  Maria  die  Gefangene  Bothwells,  wenn  anders 
eine  Gefangenschaft,  in  die  sie  sich  freiwillig  begeben  bat,  diesen 
Namen  Terdient*  Was  nun  da  zwischen  dem  Entführer  und  der 
Entführten  vorging,  erfahren  wir  nur  in  dunkler  Andeutung,  aus 
der  sieh  ebenso  gut  alles  wie  nicbts  schliessen  lässi  Maria  Stuart 
hat  sp&ter  geschrieben,  dass  Bothwell,  um  ihre  Einwilligung  zu 
erlangen,  es  an  Bitten  und  ungeziemenden  Forderungen  nicht 
fi^en  lies«,  ja  selbst  TOr  Anwendung  von  Gewalt  nicht  zurdck-» 
geschreckt  sei.  Allein  diese  Aeusserung  der  Königin  entspricht 
dem  Zwecke,  der  mit  der  Entführung  verfolgt  ward ;  ob  nie  der 
Wahrheit  entspricht,  steht  sehr  dahin.  Denn  wer  nimmt  sich 
mit  Gewalt,  was  er  schon  vordem  in  Güte  gehabt  hat!  Und 
nach  allem  zu  schliessen,  was  seit  Parnley's  Tode  vorgekommen 
war,  gehörte  eine  ausserordentliche  Naivetät  dazu,  sich  das  Ver- 
hftltniss  zwischen  Maria  und  ihrem  Geliebten  als  ein  reines  ?or- 
znstellen,  das  erst  in  Dunbar  befleckt  worden  wäre.  Als  Both- 
well nach  Dänemark  entflohen  war,  soll  er  dessen  Könige,  unter 
Vermittlung  des  französischen  Gesandten  Dauzay,  gestanden  haben, 
dass  er  Maria  Stuart  in  Dunbar  gewaltsam  dahin  gebracht  habe, 
sich  ihm  preiszugeben.  Das  Actenstück,  welches  dieses  Geständ- 
niss  enthält,  ist  auf  der  königlichen  Bibliothek  des  Schlosses 
Drottuinghohn  in  Schweden;  ob  es  echt  oder  eine  Fälscliung  sei, 
wäre  erst  zu  untersuchen.  Vollends  verdient  die  Nachricht,  dass 
Bothwell  auf  seinem  Todtenbett«  bekannt  habe,  dass  er  sich 
msgiscber  Künste  bedient,  um  die  Königin  zu  bethören,  auch 
nicht  den  geringsten  Glauben.  Erst  mttsste  doch  bewiesen  sein, 
dass  ee  solche  magische  Ktlnste  gibt.  Und  wenn  er  dergleichen 
auf  seinem  Todtenbette  ausgesagt  hat,  so  passte  darauf  das 
Wort,  das  Lessing  im  Nathan  dem  Saladin  in  den  Mund  legt: 
,Gar  sterbend!  —  nicht  auch  faselnd  schon?** 

Die  Hartnäckigkeit,  mit  der  Maria  Stuart  au  ihrem  dritten 


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58 


Ji.  Broscb. 


Gemahl,  nttchdem  sie  ihn  längst  als  Mörder  ihres  zweiten  erkannt 
haben  miis^s.  unentwegt  festhielt,  mit  der  sie  sich  weigerte,  durch 
ihre  Einwilligung  zur  Scheidung  die  Gewalt  der  Katastrophe  zu 
ermSengen,  welche  Uber  sie  hereingebrochen  war:  diese  ihre 
Hartnäckigkeit  wäre  ein  Yerdaehtsgrund  mehr  fQr  ihre  Mitechuld 
an  Damley's  Ermordung.  Allein  aus  Verdachtsgründen  ein  ür* 
theil  schöpfen  oder  solche  l'ür  liiiit:illig  erklären,  ist  beides  gleich 
leicht  und  in  vielen  Fällen  gleich  imrichti^.  Was  wissen  wir 
denn  von  den  Motiven,  welche  die  Kunigin  bestimmt  haben,  lieber 
das  Schlimmste  zu  ertragen,  als  durch  Preisgebung  Bothwells 
den  Versuch  zu  machen,  es  von  sich  abzuwenden?  Hat  Liebe  sie 
so  weit  Terblendet?  oder  hat  die  Furcht  auf  ihr  gelegen,  dass 
eine  gründliche  Untersuchung  von  Bothwells  Schuld  auch  die 
ihrige  ans  Licht  bringen  werde?  oder  glaubte  sie,  dass  ihre 
Feinde,  auch  wenn  sie  sich  von  Bothweil  trennen  wollte,  ihr 
dennoch  unerbittlich  das  Verderlien  bereiten  wiinlen?  oder  war 
ihr  der  Uruiid  iimssufebend,  den  sie  selbst  Nicholas  Throckmorton. 
dem  Gesandten  Elisabeths,  zu  wissen  gegeben  hat  dass  sie 
nämlich  ein  Kind  unter  ihrem  Herzen  trug,  welches  sie  durch 
Scheidung  der  Ehe  mit  Bothweil  nicht  zum  Bastard  stempeln 
wollte?  —  Man  möchte  beinahe  letzteres  glauben,  zumal  sich 
kaum  bezweifeln  Itot,  dass  die  Königin  während  ihrer  Gefangen- 
schaft auf  Schlots  Lochleven  eine  Tochter  gebar,  die  nach  Frank- 
reich gebracht ,  in  einem  Nonnenkloster  von  Soissons  erzogen 
wurdr  und  daselbst  den  Schleier  ijenoninien  hat^).  Es  ist  dem- 
nach möglich,  duss  Maria  Stuart,  wenn  sie  gegen  eine  Scheidung 
sich  sträubte,  aus  mütterlicher  Angst  und  Vorsicht  gehandelt 
hat;  es  ist  ebenso  möglich,  dass  in  dem  Falle  ganz  andere  Be- 
weggründe entscheidend  auf  sie  gewirkt  haben.  Ueber  den 
psychologischen  Vorgang,  der  bei  dem  Anlass  in  der  Seele 
Maria's  spielte,  gibt  uns  Niemand  Auskunft,  und  ohne  solche 


')  Throckinorlons  Beridit  an  Klisiiht-th.  IS.  >h\\\  lsti7  im  Cnlt^nd.  of 
btarie  Pap.  Foreifj;!!  1566 — 1568  yj.  2^8.  Schon  ciiu-n  Monat  früher  schrieb 
Bedlbrd  die  Nachricht  von  Marius  Sch\va)ip;('r.--cJiai't  an  Leicester,  ib.  [>.  252. 

■')  Selbst  Labunuil  uud  Lingurd  kunc»en  nicht  uiuUin,  es  für  glaub- 
würdig 20  halten,  dass  diese  Tochter  der  Maria  Stuart  existirt  hat;  die 
Meldong  von  Eniehong  und  Einkleidung  derselben  in  8oi«8on«  findet  man 
bei  Castelnsu  de  HaavisBÜre,  M^moires  ed.  J.  Le  Labonreur. 
Brazelles  1781,  I,  648. 


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Zur  Streitfrage  über  Maria  Stuart* 


59 


bleibt  es  eine  mOssige  Sache,  erforschen  za  wollen,  ob  diese 
KSnigin  durch  das  drückende  Bewuseteein  einer  gemeinsamen 
schweren  Schuld  oder  durch  Moti?e  besserer  Art  an  Bothwell 

gefesselt  war. 

Fasst  man  alles  zu«umnien,  so  kann  man  sich  der  Einsicht 
nicht  trwehien,  dass  Maria's  Betragen  gegen  den  Mörder  Darn- 
iej'.s  einer  unaDtechtbaren  Freisprechung  von  der  Schuld  des 
Oattenmords  im  Wege  stehe.  Und  man  könnte  das  die  Königin 
belastende  Material  nach  Belieben  verroUständigen,  konnte  die 
Aussagen  aufführen,  die  einerseits  ?on  Grawford,  dem  Vertrauens- 
mann, und  Nelson,  dem  Diener  Damley's,  andererseits  von  Botii- 
wells  Mitschuldigen  und  Helfershelfern,  Nicolaus  Hubert  alias 
Paris.  Powrie  und  Hephurn  abgegeben  wurden:  sie  enthalten 
eine  Kette  von  Thatsnchon.  die  als  Indicienbeweis  <jrefren  Maria 
Stuart  zu  verwerthen  keine  Kunst  wäre  und  auch  schon  versucht 
wurde.  Allein  bei  diesem  Beweise  darf  man  sich  aus  dem  Grunde 
nicht  beruhigen,  weil  jene  Aussagen  nicht  ganz  von  Wider- 
sprochen frei  sind  und  theils  vor  dem  scbottisdien  Staatsrath 
imd  schottischen  Gerichten,  theils  vor  der  in  York  niedergesetzten 
englischen  Conunission  abgegeben  wurden,  also  immerhin  dem 
Zweifel  Raum  gönnen,  ob  sie  nicht  })arteiisch  zugerichtet  und 
protocoUirt  sind,  ob  man  dem  (iedächtniss  oder  Uebelwollen  der 
\  enHJinmt  licn  nicht  durch  Verheisöungeu  oder  Zwangsmittel 
oachgeholien  habe. 

Die  Frage  steht,  was  immer  Uber  dieselbe  geforscht  oder 
gefabelt  worden,  noch  genau  auf  dem  Punkte,  wo  sie  Robertson 
schon  im  vorigen  Jahrhundert,  mit  seiner  ungemein  grQndlichen 
uut  soweit  die  damals  vorhandenen  historischen  Belege  reichten, 
erschöpfenden  Untersuchung  gelassen  hat:  aus  den  Thatsachen 
ist  bei  objectiver  Betrachtung  auch  nicht  entfernt  etwas  anderes 
zu  ersehen,  als  dass  Maria  Stuart  entweder  sich  des  Gattenmordes 
schuldig  fühlte,  oder  aber  so  thöricht  gewesen  ist,  durch  ihr  Be- 
tragen vor  und  nach  dem  Morde,  durch  die  einzelnen  Stadien 
und  den  ganzen  Verlauf  ihres  Liebesabentheuers  mit  Bothwell  den 
Schein  der  Mitschuld  auf  sich  zu  laden. 

Zwischen  diesem  Entweder-oder  gibt  es  kein  Drittes.  Man 
hat  also  die  Wahl,  Maria  Stuart  für  eine  grosse  ThÖrin  oder 
eine  grosse  Verbrecherin  zu  halten.  Gegen  die  erstere  Annahme 
spricht  alles,  wa.s  vom  Lebenslaute  dieser  Königin  uns  bekannt 


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I 


60  U*  Broecb.  Zor  Streitfirage  fib«r  Maria  Stuart. 

ist  und  was  Zeitgenossen  beinalie  einstimmig  von  ibr  ausgesagt 
liaben.  Somit  wäre  nicht  zu  Terkenneu,  dass  man  nach  Regeln 
der  Wahrscheinlichkeit  an  ihre  Schuld  su  glauben  hfttte.  Allein 
glauben  ist  nicht  wissen  ^  die  grösste  Wahrscheinlichkeit  noch 

lange  nicht  eine  mit  Sicherheit  ermittelte  hist4)rische  Wahrheit. 
Es  <;ibt  Probleme,  deueu  «gegenüber  wir  iuks  mit  jener  bej^nügen 
mil>>rri,  wfil  diese  .schlerhtridinjjs  unerreichbar  ist  utmI  flie  Be- 
mühung, ein  Unergründliches  zu  lassen,  mit  Noth wendigkeit  zu 
groben  Täuschungen  führt.  Solch  ein  Problem  ist  das  vor- 
liegende: es  lockt  zu  tendenziöser  Verarbeitung;  es  spottet  exacter 
Losung.  Die  Töllige  Aufhellung  der  Streitfrage,  die  Parteigeist 
und  Hass  auf  der  einen,  Entrüstung  und  Mitleid  auf  der  anderen 
Seite,  mit  Absicht  oder  unbewusst,  yerwiirt  und  yerdunkelt  haben, 
ist  nach  Lage  der  Dinge  eine  blanke  Unmöglichkeit.  Denn 
solch  eine  Aufhellung  mflsste  schlechterdings  darauf  hinauslaufen, 
dass  Maria  s  Schuld  oder  Nichtschuld  am  Gattenmorde  bewiesen 
würde,  das  heis.st,  dass  nicht  eine  einzige  Thatsache  oder  Zeugen- 
aussage, die  für  das  Gegentheil  des  zu  Beweisenden  spricht,  un- 
widorlegt  stehen  bliebe.  Auf  Grund  des  uns  dargebotenen,  spröden 
und  widerspruchsvollen  Materials  ist  dies  nicht  zu  leisten  und 
wurde  auch  nicht  geleistet.  Es  fehlt  uns  keineswegs  an  gewissen- 
haft Torgenommenen  Untersuchungen  des  interessanten  Vorgangs; 
aber  zu  einem  unumstdsslich  gewonnenen  firgebniss  haben  sie 
nicht  geführt.  Immer  wieder  bleibt  der  Eindruck  zurttck,  dass 
den  beigebrachten  Beweismitteln  sich  andere  entgegenstellen 
liessen,  welche  gleich  schwer  oder  schwerer  ins  Gewicht  iallen 
und  die  scheinbar  entschiedene  Frage  neuerdings  in  den  Bereich 
des  Zweifels,  der  Ungewissheit  rücken.  Und  mit  jedem  Schritte 
über  diesen  Bereich  hinaus  läuft  man  Gefahr,  ins  Gebiet  der 
Legende  abzuschwenken  vorn  Boden  nüchterner  historischer 
Forschung,  auf  dem  sich  als  völlig  sicher  nur  herausstellt:  dass 
wir,  in  Ermanglung  fester  Anhaltspunkte  zur  Entscheidung  der 
Schuldfrage,  uns  damit  zufrieden  geben  mUssen,  dass  Maria 
Stuart  Tielleicht  Gattenmörderin  gewesen  ist,  Tielleicht  auch  — 
nicht. 


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Ueber  die  chronologische  Eintheilung 
des  historischen  ätoöes. 

Von 

Enist  Bemhelm« 

Seit  Bodingers  Abliaiidlung  in  der  Historisclien  Zeitscbrift, 

berausgegeben  von  H.  Sybel  1862,  Band  7,  und  dein  Programm 
d<T  königlichen  sächsischen  Laudesschule  zu  Meissen  1804  von 
Oertel  über  Periodisu  uug  der  allgemeinen  Geschichte  ist  das  oben 
genanDte  Thema  lange  Zeit  nicht  behandelt  worden.  Erst  jüngst 
bat  dasselbe  wieder  mehrfache  Bearbeitung  erfahren,  tbeils  histo- 
rischer^), theils  theoretischer*)  Richtung.  Es  wird  daher  nicht 
unangebracht  sein,  den  Lesern  dieser  Zeitschrift  eine  zusammen- 
fassende und  beurtheilende  Uebersichtdes  Gegenstandes  vorzulegen. 

Die  chronologische  Eintheilung  ist  die  einzige  allgemebe  Ein- 
tfaeilnng  des  historischen  Stoffes,  welche  gemSss  der  eigenartigen 
Katur  desselben  möglich  ist.  Eine  systematisisbe  Gliederung  lässt 
derselbe  uiclii  zu.  Seine  charakteristische  und  allgemeinste  Er- 
scheinungsform ist  die  in  zeitlicher  Folge,  die  Ereignisse  sind 
Veränderungen  m  der  Zeit.  Um  daraui'  eine  emheitliche  Periodi- 

0  H.  Geiser,  SextuB  Jolins  AMcansB  and  die  bysantinische  Chrono- 
graphie^ swei  Teile  1880  und  1885,  speciell  Aber  Enaebin»  Theil  2,  8. 23  C; 
L.  von  Rauhe,  Zar  Chronologie  des  Eusebius,  in  Weltgeschichte  1881  Theil  1, 
Abtheil QDg  2,  Beilage  8.  ^1  fT.-,  F.  X.  von  Wegele.,  Geschichte  der  deut- 
schen Historiographie  seit  dem  Auftreten  des  Humanismus  1885,  S.  481  ff.; 
f».  Lorenz,  s.  Note  2;  Ad.  Btthm,  Ueber  Periodipirimgen  dor  Weltge- 
schichte^ im  Jahresbericht  des  Itaiholischea  Gymnasiums  zu  Sagan  für  das 
Schuljahr  1887/8S. 

')  O.  Lorenz,  Die  Gescliiclilswißsenscliaft  in  HBU[)trictuiini,'eii  und 
Aufgaben  1886,  Abschnitt  6,  S.  217 — 311,  Ueber  ein  naliirlicbee  System 
gttchichtlieher  Perioden. 


i^iy  u^Lo  Ly  Google 


62 


E.  Bernbeim. 


sirung  zu  grUudeu,  muss  die  Anschauung  vorhanden  und  wirk» 
sam  ?em,  dass  eine  innerlich  zusammenhiingende  Einheit  in  dieseii 
Veränderungen  besteht,  oder  mit  anderen  Worten,  die  Anschauung 
Yon  der  Einheit  des  Menschengeschlechts  und  seiner  Entwicklung 
muss  vorhanden  sein.  Diese  Anschauung  fehlte  durchweg  im 
Alterthuro,  und  wo  dieselbe  uns  einmal  entgegentritt,  wie  bei 
Diodorus  Siculus.  der  in  der  Einleitung  seines  all «jre meinen  Ge- 
schichtswerkes Voll  dem  verwandtschaftlichen  Zunauinienliang  aller 
Menschen  spriclit ist  sie  nicht  innerlich  fmidirt,  nicht  aus- 
gebüdet,  nicht  triebkräftig  genug,  um  ein  leitendes  Eintheilungs- 
princip  hervorzubringen.  Auch  die  weitesthlickenden  Historiker 
auf  der  Hohe  der  alten  Universalgeschichte  identificirten  die  Ge- 
schichte des  universus  orbis  doch  mit  deijenigen  des  Romerreiches 
und  behandelten  die  verschiedenen  Völker  nur  je  nach  ihrer 
Berührung  mit  jenem.  Eine  allpremeinere  Periodisirung  des 
historischen  Stoffes  ist  im  Alterthuui  nicht  erreicht  worden. 

Erst  im  Gefolge  des  (  liristenthunr^  konnte  eine  wahrhaft 
allgemeine  Kintheilung  aufkommen,  lieber  die  Schranken  der 
nationalen  Unterschiede  hinwegsehend,  lehrte  es  ja  den  Gedanken 
einer  Menschheit,  welche  durch  die  gemeinsamen  Erlebnisse  und 
Schicksale  des  SOndenfalls,  der  Erlösung,  des  Weltgerichtes 
innerlichst  zusammenhing.  Mit  der  ganasen  Energie  dieser  trans- 
ceodentalen  Weltanschauung  erfasste  man  alsbald  auch  die  Ge- 
schichte und  empfand  das  Bedürfniss,  die  historischen  Beijeben- 
heiten  der  heidnischen  Welt  den  grossen  Etappen  der  biblischen 
Geschichte  einzuordnen,  oder  vitdinehr  unterzuordnen.  Es  kam 
ZU  dem  Zwecke  darauf  an ,  gewisse  synchronistische  iiaUpunkte 
KU  bestimmen,  und  hier  setzte  die  Arbeit  der  Clironolouren  ein. 

Nach  Vorgang  des  Sextus  Julius  Afncanus,  dessen  im  Anlange 
des  3.  Jahrhunderts  verfasste  xpovo^pa^toii  uns  nicht  erhalten 
sind'),  löste  Eusebius  von  Caesarea  zuerst  diese  Aufgabe.  In 
der  Vorrede  seines  chronologisch-chronikalischen  Werkes  fixirt 
er  folgende  synchronistische  Haltpunkte: 

Die  Zeiten  Abrahams   —   die  Zeiten  des  Ninus, 

die  Zeiten  Moses   —   die  Zeiten  des  Cecrops, 

die  des  Labdon  und  Samson    —    Einnahme  Trojas, 

*)  S.  Ad.  Böhm  1.  c. 
0  S.  H.  0 elter  1.  c. 


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Chronologitcbe  Elntbeilang  des  hi«tori8ch«n  Stoffes.  ()B 

die  des  Jeaaja  und  Hosea   —   erste  Olympiade, 
Wiederherstelliuig  des  Tempels  —  das  zweite  Regierungs- 

jähr  des  Darius, 
Ouristi  Predigt  —  das  fünfzehnte  Regierungsjahr  des  Tiberius. 

Ton  diesen  Punkten  aus  berechnet  er  noch  einige  dazwischen 
Hegende  Hanptdaten,  sowie  Hie  wesentlichsten  Daten  der  wich- 

jl^r>ten  < 'iiUnrreiclie .  und  entwirft  dani.ioh  seine  weltgeschicht- 
liche Chronik.  o<h?r  viehnehr  seine  synchronistische  Tabelle  (xavwv 
/jiov'.xöv  n^  nnt  er  s  seihst)  von  der  Geburt  Abrahams  bis  zum 
Jahre  32'»  n.  Chr.  Die  biblische  Geschichte  von  der  Welt- 
ichöpfung  bis  zu  Abraham  schliesst  er  von  dem  Kanon  aus,  weil 
nd)  in  diesem  Zeitraum  keine  gentilis  historia  finde;  er  behan- 
delt dieselbe  kurz  im  £xordium.  Am  Rande  zählt  er  die  Jahre 
fottbufend  Ton  der  Cteburt  Abrahams  an,  und  zwar  in  Dekaden ; 
an  den  erwähnten  Haltpunkten  pbt  er  jedesmal  summarisch  an^ 
vievit  1  Jahre  von  Al>raliani  an  und  auch  wieviel  von  einem  Halt- 
punkt /um  anderen  verflossen  .sind.  Hieronymus  behielt  in 
seiner  bearbeitenden  Uebersetzung  und  Fortführung  des  Kanon 
Ms  378  diese  Grundlage  ganz  bei  und  führte  dieselbe  so  in  die 
lateinische  Literaturwelt  ein.  Augustin  hob  in  seinen  yerschie- 
denen  Werken  0  ^uf  dieser  gegebenen  Grundlage  einige  andere 
Eintbeihingspunkte  heraus,  die  er  dem  Evangelium  Matthaei  1,  17 
entiuhm,  wo  es  heisst:  Alle  Glieder  von  Abraham  bis  David 
nnd  vierzehn  Glieder,  von  David  bis  auf"  die  babylonische  Ge- 
lüngenschaft  sin<l  vicrzelni  Glieder .  von  der  l)al)yIonisc]ien  Ge- 
fangenschalt  l)is  auf  Christum  sind  vierzelm  Glieder.  Und  zwar 
so.  (lass  er  diese  Zeiträume  je  als  eine  Aetas  auJttasste  und 
durch  HinzufQgung  von  noch  drei  Aetates  zu  den  aus  dem 
fiTsogelisten  entnommenen  im  Ganzen  sechs  Aetates  der  Geschichte 
gewann,  die  er  bald  mit  den  sechs  menschlichen  Lebensaltem, 
bald  mit  den  sechs  Schtfpfungstagen  verglich*): 

1.  Aetas  von  Adam  bis  Noah. 

2.  ,     von  Noah  bis  Abraham, 

M  Z.  R.  in  De  rivitatc  (ii-i,  Hnch  22.  cnp.  20,  und  an  zalilrt'ichpn 
anderen  Stellen,  welche  au  (zähl  t  H.  llertaberg,  in  Forschungen  zur  deut- 
schen Geschichte  1875.  Band  16,  Ö.  329,  Note  2. 

Ueber  die  bildliche  Auffassung  des  Begriflfes  Actas  handelt  O.  Lorenz 
L  e.  S.  233  ff. 


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64 


£.  Beraheim. 


3.  Aetas  von  Abraham  bis  David, 

4.  „     von  David  bis  zum  babylonischen  £xil, 

5.  »    Tom  Eiil  bis  zu  Chnsti  Geburt, 

6.  «    TOD  Christi  Geburt  bis  zum  Fiiiis  saecdi. 

Als  7.  überirdische  Aetas  bezeichnet  er  den  ewigen  Öabbath  des 
Himmelreiches.  Diese  Eintlieilung  Augustins  führte  Isidor  von 
Sevilla  in  seiner  Weltclir  iiik  durch  indem  er  über  die  be- 
treffenden Epochen  die  Bezeichnung  Prima  aetas  u.  s.  w.  setzte, 
die  Jahre  fortlaufend  Ton  Adam  an  zfthlend.  Sbenso  verfahr 
Beda  in  seinen  Chronicon  sive  de  sex  aetatibus  mundi.  Durch 
diese  weitverbreiteten  Chroniken  drang  jene  Periodisirung  all- 
gemein durch.  Der  wichtigste  Haltpunkt  derselben,  die  Geburt 
Christi,  erhielt  noch  eine  besondere  Stütze  dadurch,  dass  die 
bürgerlich-kirchliche  Jahresbezeichiiuiig,  welche  Dionysius  Exiguus« 
in  seiner  Tabelle  der  Osterieste  filr  die  Jalire  532 — 02<>  zuerst 
anwandte  und  welche  in  der  Folge  allmählig  allgemein  recipirt 
wurde,  eben  von  diesem  Datum  ausging. 

Das  durchaus  transcen dentale  Princip,  welches  diese  £in- 
theilung  beherrscht,  spricht  sich  am  beseichnendsten  darin  aus, 
dasB  man  die  Zeit  Ton  Christi  Geburt  bis  mm  Weltende  als 
einen  Zeitabschnitt,  eine  Aetas  auffasste.  Es  mochte  das  noch 
angehen  zur  Zeit  des  ersten  Aufkommens  dieser  Periodisirung, 
da  man  sich  noch  in  der  Epoche  der  ununterbrochenen  Römer- 
herrschaft befand,  doch  es  musste  immer  schlechter  zu  dem  realen 
historischen  Verlauf  passen,  da  das  Römerreich  zertiel  und  neue 
Völker,  neue  Reiche  an  die  Stelk'  trat<M"i.  T'n^earhtet  de?.sen 
hielt  man  an  dem  transcendentalen  Eintheüungsprincip  fest,  wel- 
ches nun  gerade  aa  diesem  schwachen  Punkte  eine  mächtige 
Stutze  erhielt  durch  jene  bekannte  Conception  des  Hieronymus 
von  der  Dauer  des  römischen  Reiches  als  der  letzten  der  vier 
Weltmonarchien.  Bekanntlich  legte  Hieronymus  in  seinem 
Commentar  zum  Propheten  Daniel  die  beiden  Traumdeutungen 
Daniels  2,  37  ff.  und  7,  3  ff.  von  den  aufeinanderfolgenden  Rei- 
chen so  aus,  dass  das  erste  das  Regnum  Babylonicum  bedeute, 
das  zweite  das  Regnum  Medorum  atque  Persarum,  das  dritte  das 
Keguum  Macedonum  successorumque  Alexandri,  da^^  vierte  das 

')  Dass  laidor  dieselbe  tinr  von  Augiistio  entlehnt,  siebt  gescbalTen 
iukty  beweiat  H.  Hertsberg  I.  c. 


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Chrono] ogiscüe  Einlheilong  des  hivtoriaclien  SloffeB.  (35 

Imperium  Romanum.  Diese  Auslegung  lag  nahe,  da  man  bereits 
seit  Claudius  Ptolemaeus  im  2.  Jahrhundert  gewohnt  war,  die 
Reihenfolge  der  Weltlierrscher  nach  der  Aufeinanderfolge  der 
assyrisch- medischen,  persischen,  griechisch-niakodonischtn,  rÖmi- 
i>c]\en  Dynastien  aufzuzählen^).  Da  das  let/to  flnr  iieiche  gemäss 
Daniels  Prophezeibung  bei  der  Auferstehung  vergehen  solite^  so 
eigab  sich  daraus  die  Dauer  des  römisoheii  Reiches  bis  zum 
jüngsten  Gericht.  Diese  Interpretation  des  Hieronymus  ward 
abbald  Gemeingut  der  historischen  Anschauung:  Sulpicius  Severos 
gibt  dieselbe  in  seinem  um  400  ver&ssten  Ghronicon  (2,  3)  wieder, 
Augustin  operirt  besonders  in  seinem  Werke  De  civitate  dei 
damit,  Orosius  nimmt  dieselbe  in  seiner  Römischen  Geschichte 
mit  der  Modißcation  auf,  dass  er  das  medisch-persische  Reich 
in  das  babylonische  einbezielit  und  statt  de^iseu  nach  dem  make- 
donischen ein  Regnum  Africanum  ansetzt,  seiner  Tlieorie  (2,  1) 
zu  Liebe,  dass  in  jeder  der  vier  Himmelsgegenden  eine  llaupt- 
monarchie  erstanden  sei;  doch  hat  diese  Modification  keinen  be- 
sonderen Anklang  gefunden.  Die  derartig  transcendental  begrün- 
dete Ansicht  von  der  Dauer  des  Imperium  Romanum  entsprach 
übrigens  so  sehr  dem  realen  Eindruck  der  gewaltigen  römischen 
Cultnr,  dass  auch  die  germanische  Welt  sich  tou  dieser  Vor» 
Stellung  nicht  losmachen  konnte  und  dass  dieselbe,  wie  man  weiss, 
im  Mittelalter  geradezu  eine  politische  Macht  geworden  ist.  Man 
half  sich  Ober  den  Sturz  Roms  hinweg,  indem  man  zunächst  die 
Kaiser  des  byzantinischen  Ostreichs  als  Vertreter  des  Imperium 
ansah  und  dann  durch  Karl  des  Orosäen  Kaiserkrönuug  das  Im- 
perium Uonianum  auf  die  Franken  Obertragen  sein  lies«;:  durch 
diese  Fiction  war  die  Continuitiit  gewahrt.  Uebrigens  iiat  die 
Monarchientheorie  die  Periodisirung  nach  Aetates  keineswegs 
Terdrangt;  man  begnügte  sich,  wie  gleich  der  erste  Historiker, 
der  jene  anwandte,  Orosius,  die  Theorie  zu  entwickeln  und  an 
den  betreffenden  Zeitpunkten  zu  bemerken,  dass  nun  dies  R^- 
nnm  zerstOrt  sei,  jenes  seinen  Anfang  genommen  habe;  ausser- 
dem theilte  und  rechnete  man  nach  den  Aetatrs. 

Das  ganze  Mittelalter  hindurch  herrschte  diese  theologische 
Periodisirung  der  Geschichte.  Die  Verfasser  grösserer  Chroniken 
pflegten  mehr  oder  weniger  ausführiiche  Excerpte  der  Chronik  des 

V)  Vgl.  üertel  1.  c.  S.  28  f. 
DvQUche  Zeitachr.  f.  Oeschichtsw.  I.  l.  5 


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66 


E.  Bern  heim. 


Hieronymus  oder  deren  Bearbeitungen,  namentlic]!  durch  Isidor 
und  Bedft  nebst  Fortsetzungen,  ihren  Werken  zu  Grunde  zu  legen, 
indem  sie  bis  auf  Adam  beziehungsweise  Abraham  znrttckgingen 

oder  wenigstens  mit  dem  römischen  Reich  begannen.  Seit  dem 
Aufkommen  der  Jahresrechnung  nach  Christi  Geburt  zählte  man 
die  Jahre  von  diesem  Zeitpunkt  an  fortlaulond ,  währeud  man 
die  Zeiten  vorher  fortlaufend  von  Adam  an  oder  innerhalb  der 
einzehien  Aetates  je  nach  diuen  Anfangspunkten  zählte.  Es  wäre 
ungerecht,  dio  Verdienstlichkeit  dieser  Eintheilung  des  histori- 
schen Stoffes  für  ihre  Zeit  in  Abrede  zu  stellen;  treffend  hat  das 
0.  Lorenz  I.  c.  S.  221  f.  betont.  Allein  die  Schattenseiten  der* 
selben  traten  immer  stärker  hervor,  als  trotz  des  von  Jahrhundert 
zu  Jahrhundert  wachsenden  Stoffes  und  trotz  alles  Wandels  der 
weltgeschichtlichen  Gesichtspunkte  das  Vorurtheil  von  der  Fort- 
dauer des  heiligen  römischen  Reiches  jede  sachliche  Eintheilung 
hemmte.  Nur  ganz  vereinzelt  taucht  das  Bewusstsein  auf",  da.«-.^ 
das  Eintreten  des  gerni aiiisihen  Elementes  in  die  Geschichte 
epochemachend  sei:  ein  Historiker  des  9.  .Jahrhunderts,  Frechulf 
von  Lisieux,  lässt  in  seinem  Geschieht« werk  (2,  17)  das  Ilömer- 
reich  enden  mit  der  Besiegung  des  Romulus  Augustulus  durch 
Odoaker  und  inaugurirt  damit  die  Herrschaft  der  reges  gentium; 
Ekkehard  von  Aura,  den  Kaiser  Heinrich  V.  aufgefordert  hatte, 
ihm  eine  Chronik  von  Karl  dem  €hossen  an  zu  liefern,  ging,  als 
auf  den  natürlichen  Anfangspunkt,  auf  die  Urgeschichte  der 
Franken  zurück  und  begann  damit  sein  erstes  Buch,  welches  er 
bis  zur  Zeit  Karls  des  Grossen  führte,  während  er  das  zweite 
Buch  bi"^  zu  Heinrichs  V.  Regierung  ausdehnt«»  in  einer  späteren 
Recension  seiner  Welt^^hronik  theilte  er  den  Stoff  in  fünf  Bücher, 
welche  je  ahsrhlossen  mit  der  Gründung  Horns,  der  Geburt  Christi, 
der  Herrschaft  Karls  des  Grossen,  der  Thronbesteigung  Hein- 
richs V.,  dessen  Regierung  das  fünfte  Buch  gewidmet  war*); 
in  den  übrigen  Eecensionen  seiner  Chronik  folgte  er  jedoch  dem 
altherkömmlichen  Schema;  bei  Otto  Ton  Freising  bricht  ebenfalls 
die  sachliche  Erkenntniss  der  epochemachenden  Bedeutung  der 
germanischen  Eroberung  durch  die  traditionelle  Anschauungsweise 
hindurch,  ohne  dieselbe  ganz  zu  beseitigen:  er  hSlt  an  der  Mo- 


')  M.  G.  88.  VI,  9. 
0  M.  G.  SS.  VI,  10. 


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Chronologische  Eintbeilang  des  historischen  Stoffes. 


67 


narchientheorie  fest,  aber  er  spricht  doch  im  Chronicon  4,  31  £P. 
von  der  Vemichinng  des  Römerreiches  durch  die  Barbaren  und 
von  der  Aufrichtung  der  Monarchie  Francorum,  mit  der  er  ein 
neues,  das  f&nfte  Buch  beginnt.    Diese  vereinzelten  Anläufe 

blieben  indess  ohne  Nachfolge. 

Erst  die  grosse  Umwandlung  der  allgeuitiiiBU  und  der  liisto- 
rischeii  Anschauungsweise  seit  dem  ir>.  Jahrhundert  bahnte  eine 
<fichfrcniä.ssere,  weltliche  Periodisirung  an.  In  Verfolg  des  Stu- 
diums der  c]a«?9ischen  Literatur  ward  man  sich  mehr  nnd  mehr 
des  historischen  Unterschieds  zwischen  der  antiken  Cultur  und 
der  des  barbarisch  erscheinenden  Mittelalters  bewusst.  Mac- 
chiaTelli  eröfinete  seine  ilorentinische  Geschichte  eindrucksToU 
mit  der  Eroberung  des  Römerreiches  durch  die  Germanen  als  der 
Orundlage  der  neueren  Geschichte  Italiens;  Jean  Bodin  wider- 
legte in  seinem  1 566  erschienenen  methodologischen  Buche  Methodus 
ad  facileni  historiariini  cojrnitionem  cap.  7  mit  bündiger  Schärfe 
bereits  die  «ranze  Monnrchienthporie.  Doch  dauerte  trotz  dieses 
und  anderer  Angritie  der  Bann  der  Tradition  nrx  Ii  lange  fort : 
war  derselbe  doch  so  mächtig,  dass  selbst  ein  »SK  ulan  trotz  aller 
von  ihm  aufgeführten  Zeichen  der  Auflösung  dt  s  lieili^ren  rö- 
mischen Reiches  den  Glauben  an  dessen  unentwegtes  F(  i  t]  .  stehen 
festhält,  weil  eine  fünfte  irdische  Weltmonarchie  zu  Folge  der 
Prophezeihung  Daniels  unmöglich  sei').  Im  17.  Jahrhundert 
kam  man  zuerst  zu  einer  rationelleren  Eintheilung  des  Stoffes. 
Namentlich  den  Philologen  und  Literaten  drängte  sich  das  Be- 
dOrfhiss  auf,  för  den  starken  Unterschied  zwischen  der  classischen 
und  mittelnlterliclien  Literatur  und  Sprache  einerseits,  sowie 
zwischen  letzterer  und  der  literarisclien  Bildung  seit  der  Renais- 
•^ance  undererseit'^  einen  stehenden  Ausdruck  zu  finden,  und  es 
bildete  sich  so  die  BezeichnuuL:  media  aetas  oder  medium 
aeTum  für  die  Literaturepoche  von  Augustus  oder  von  den  An- 
toninen bis  ins  15.  Jahrhundert^).  Der  Hallenser  Professor 
Christoph  Cellarius  (1634 — 1707)  war  es,  der  in  seinen  Com- 
pendien  dieses  Eintheilungsprincip  auf  die  Geschichte  im  All- 
gemeinen anwandte,  indem  er  unterschied: 

»)  Vgl.  F.  X.  Wegele  1.  c.  Ö.  481  l'. 
')  Vgl.  F.  X.  Wpgple  1.  c.  S.  211  f. 

')  Die  Fntwicklnug  drf  BegrifTes  .,Mittelft1tpr"  ist,  gründlich  dargelegt 
ix«!  Wegele  1.  c.  und  bei  Lorenz  1,  c.  S.  236  ff. 


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68 


E.  Beriiheim. 


Historia  antiqua  bis  zur  Zeit  ConstantioB  des  Grossen, 
und  zwar  bis  dahin,  weil,  wie  Cellarios  ausdrücklieb 
erklärt,  die  innere  und  Enssere  BlQtbe  des  Rdmerreiches 
noch  weit  über  des  Angustua  Zeit  hioausreiche; 

Historia  medii  aevi  bis  zur  Eroberung  ConstantiDopels 

durch  die  Türken; 
Historia  nova. 

Diese  Eintheilung  drang  aUmShlig,  wenngleich  nicht  ohne 

lebhaften  Widerspruch  durch.  Die  End-  und  Anfangspunkte  der 
genannten  Epocben  wurden  zwar  verschiedentlich  bestimmt,  doch 
durchweg  von  demselben  Gesichtspunkte  aus:  die  classisch- 
römische  Welt  von  der  barbarisch  germanischen  und  diese  von 
der  des  neueren  Bewusstseins  zu  scheiden.  In  unserem  Jahr- 
hundert erst  ist  die  Begrenzung  der  alten  Geschichte  durch  das 
Jahr  476  als  dem  Zeitpunkt  der  Einnahme  des  römischen  Thrones 
durch  Odoaker  Torhenrschend  geworden,  während  man  das  Mittel- 
alter ja  bald  durch  die  Eroberung  Constantinopels  1453,  bald 
durch  die  Entdeckung  Amerikas  1492,  bald  durch  die  Refor- 
mation 1517  zu  begrenzen  pflegt. 

Diese  Termine,  für  deren  Festsetzung  man  zwar  nicht 
Gatterer  nnd  Schlözer  verantwortlich  zu  machen  Ii. 4t,  wie  Lorenz 
1.  c.  S.  243  ff.  nachweist,  .sondern  den  allmählig  übereinstimmenden 
Usus  späterer  Compendien.  mögen  etwas  äusserlicli  auL^esetzt 
sein;  das  ist  bei  jeder  Periodisirung,  sobald  sie  bestimmte  Jahres- 
zahlen ansetzt,  unvermeidlich,  weil  ja  die  bistori.schen  Entwick- 
lungen nie  in  einem  bestimmten  Moment  abbrechen,  beziehungs- 
weise anfangen.  Allein  man  wird  nicht  ?erkennen  kennen,  dass 
der  Qesichtspunkt  dieser  Eintheilung  durchaus  sachlich  dem 
inneren  Wesen  des  Stoffes  entspricht.  Denn  wenn  wir  den  ge- 
schichtlichen Stoff  überhaupt  sachgemiss  chronologisch  einteilen 
wollen,  so  müssen  es  durchgreifende  Veränderungen  in  dem  vor- 
herrschenden Gesammtcharakter  der  men.schlichen  Entwicklung 
sein,  welche  den  Gesichtspunkt  der  Eintheilung  abgeben.  Der 
Gesichtspunkt,  von  dem  die  jetzt  übliche  Eintheilung  ursprüng- 
lich ausging,  ist,  wie  wir  sahen,  die  Veränderung  in  der  Sprache 
und  Literatur  der  vorherrschenden  europäischen  Gulturwelt.  Nun 
gehören  unleugbar  Sprache  und  Literatur  zu  den  wichtigsten 
Kriterien  der  allgemeinen  Entwicklung  der  Vdlker,  und  wenn 


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ChronologUche  £intJieUiuig  des  lustorisclien  Stoffes. 


69 


man  sich  das  Anfangs  bei  der  Anweaduug  dieses  Eintlieilimgs- 
pnnci]w  auf  die  Geschichte  im  Allgemoincn  auch  nicht  khur  ge- 
macht hat,  so  hat  mas  doch  damit  iostinctiT  ein  ausschlag- 
gebendea  Kriterium  getroffen.  Denn  wer  wollte  leugnen,  daea 
wie  in  Spnushe  und  Literatur  so  auf  den  yenchiedensten  Lebena-. 
gebieten  sich  Alterthnm,  Mittelalter  und  Neuzeit  in  ihrem  Ge- 
Mmmteharakter  epochemaehend  unterscheiden? 

Abgesehen  von  der  willkürlichen  otkr  uiizweckmassigeii  An- 
sietzung  (lieser  oder  jener  bestimmten  Jahreszalil  als  End-  oder 
Anfan^'stermin  können  wir  daher  weder  die  Entstehung  noch  die 
FesthaltuDg  unserer  jetzigen  Eintheiiung  für  zufällig,  unsachlich 
oder  gar  widersinnig  erachten,  wie  Lorenz  1.  c.  S.  228  ff.  es 
thut,  indem  er  die  eben  herrorgehobenen  Momente  Übersieht  und 
die  Schwierigkeit  einer  bestimmten  Begrenzung  der  einzelnen 
Epochen  zum  Dilemma  zuspitzt.  Wir  können  gern  auf  den  An- 
satz bestimmter  Grenzen  Terzichten,  ohne  den  Begriff  des  Mittel- 
alters, auf  den  es  dabei  ja  am  meisten  ankommt,  in  dem  eben 
bezeichneten  Sinne  fiülen  zu  lassen. 

Dieser  Begriff  stellt  keineswegs,  wie  Lorenz  1.  e.  S.  -.'')7  sa«^t, 
,eine  ganz  inhaltsleere  Kategorie"  dar.  wf'lche  ^keinen  anderen 
Sinn  hat,  als  in  der  langen  Reihe  von  Jahrliunderteii  eine  Pause 
eintreten  zu  lassen",  sondern  beruht,  wie  vorhin  gezeigt,  auf  dem 
durchaus  sachlichen  und  sachgemässen  Gesichtspunkt,  dass  die 
betreffende  Entwicklungsphase  unserer  Cultur  einen  eigenartigen 
Qesanuntcharakter  an  sich  tragt,  der  sich  von  dem  der  vorher- 
gehenden und  nachfolgenden  Entwicklung  in  den  wesentlichsten 
Zuständen  und  Bethatigungen  unterscheidet.  Es  mag  schwierig 
sein,  diesen  Gesammtcharakter  allseitig  zutreffend  zu  definiren, 
ee  mag  in  einseitigen  Definitionen  desselben  viel  gefehlt  werden  — 
das  ist  aber  kein  (irund,  das  Vorhanden-seiu  desselben  zu  igno- 
riren  ,  vielmehr  wird  die  immer  eindringendere  Forschung  uns 
den  Charakter  des  Mittelalters  immer  besser  begreifen  lehren 
und  jenen  Mangel  beseitigen.  Andere  Gesichtspunkte  der  Ein- 
theilung  als  die  allgemeine  Differenz  im  Gesammtcharakter  der 
Entwicklungsphasen  darf  man  von  einer  sachgemässen  chrono- 
logischen Eintheilung,  die  auf  den  Veränderungen  der  Zustände 
und  Begebenheiten  in  der  Zeit  beruht,  nicht  verlangen;  sobald 
man  zu  systematischen  Eintheilungsprindpien  greift,  geiilth  man 
Hl  das  Gebiet  von  Abstiactionen,  welche  den  conereten  Verilnde- 


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70 


£.  BtrrnUeiiu. 


rungen  in  der  Zeit  nicht  genügend  itecliDUDg  trageu.  Wir 
kommen  weiterhin  hierauf  zurück. 

Noch  ein  anderer  Einwand  wird  zuweilen  gegen  unsere 
übliche  £intheüung  erhoben:  es  mfisse  dieselbe  im  Forlgange  der 
Zeiten  nothwendig  fiberholt  werden,  ja  sie  sei  es  vielleicht  schon 
heutzutage,  insofern  man  Anlass  haben  könne,  mit  der  Revo- 
lution von  1789  eme  neue  Epoche  anzusetzen.  Dagegen  ist  gel- 
tend zu  machen,  dass  es  in  der  Natur  des  historischen  Stoffes 
liejzt.  keine  endgültig  abschÜL-ssende  Eintheilung  zuzulassL-n. 
weil  derselbe  sich  stets  veniielirt  und  daher  mich  dem  Ablaut 
längerer  Zeiträume  so  bedeiitnide  N'eriinderuiigt  ii  autweist,  dass 
die  ja  eben  aus  der  üesammtheit  der  Veräuderujigen  zu  ent- 
nehmenden Gesichtäpuukte  der  Periodlsirung  sich  nothwendig  v  r- 
schieben  müssen.  Keine  chronologische  Eintheilung  kann  desshaib 
eine  absolute  und  ewig  dauernde  Geltung  beanspruchen,  es  muss 
genügen,  wenn  wir  dem  jeweiligen  Stande  des  historischen  Wissens 
gerecht  werden.  So  genügte  die  Eintheilung  in  die  Aetates  wohl 
der  Zeit  ihrer  Entstehung,  als  das  Rdmerreich  noch  bestand, 
allein  nach  dessen  Untergang,  bei  der  steten  Zunahme  des  Stoffes 
im  Laute  der  Zuit  wurde  sie  nieiir  und  mehr  uiibrauchbar .  wie 
wir  gesehi'ji  haben.  Die  lebhafte  Erkenntniss  von  der  nur  rela- 
tiven Bedeutung  aller  chronologischen  Eiiitheilnngen  wird  un.«» 
am  sichersten  davor  schützen,  durch  dieselbe  zu  schematisch  be- 
schränkter Auffassung  verleitet  zu  werden,  und  wir  brauchen 
dann  das  erwünschte  Hilfsmittel  zu  besserer  Uebersicht  des 
Stoffes,  welches  eine  sachgemässe  Eintheilung  uns  gewährt,  nicht 
zu  fürchten  (vetgl.  E.  A.  Freeman,  The  methods  of  historical 
study,  1886,  S.  21  ff.,  191  ff.). 

Ein  Einwand  gegen  unsere  jetzt  gebrftucMiche  Periodisirung. 
den  ich  in  der  Literatur  wenig  betont  finde,  liesse  sich  viel- 
leicht noch  erheben:  ul»  dieselbe  nicht  etwa  /u  einseitig  vom 
Gesichtspunkt  di-r  europäischm  Sondercultur  ausgeht,  da  unser 
Eintheilung.«princip  ja  nur  die  (^lesammtveränderung  im  Charakter 
unserer  europäischen  tuiturentwicklung  berücksichtigt.  Aller- 
dings halten  wir  diese  unsere  Gultur  für  die  vorherrschende  und 
massgebende  des  Erdballs,  jedoch  i>i  i  der  stets  innigeren  Ver- 
bindung der  verschiedenen  Erdtheile  und  bei  der  stets  allgemei- 
neren Entfaltung  einer  Weltcultur  dürfte  die  Zeit  nicht  fem 
sein,  da  wir  uns  einen  umfassenderen  Gesichtspunkt  der  weit- 


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ChroDologUche  EiotbeiluDg  des  historischen  Stoffes. 


71 


gejschichtlicheu  Einthuilung  zu  eigen  machen  müssen.  Jedenfalls 
erlaubt  uns  unsere  Ansicht  von  der  nur  relativen  Gültigkeit  aller 
chronologischen  Eintheilung,  verändertem  liedürfiiiss  vorurtheils- 
frei  zu  entsprechen. 

Entgegengesetzt  dieser  hier  vertheidigten  Ansicht  hat  0.  Lo- 
renz in  dem  angeführten  Abschnitt  seines  Buches  ein  absolut 
gültiges  £intheilungspruicip  aufzustellen  versucht. 

Es  sind  öfter  Eintheilungen  und  Periodisirungen  des  histo- 
rischen Stoffes  mit  dem  Anspruch  absoluter  Gültigkeit  unter- 
nommen worden,  und  zwar  yon  geschichtsphüosophischen  Sjste- 
luatikern,  welche  den  historischen  Verlauf,  als  liege  derselbe 
iibge«chlos>eii  vor,  von  einem  Begriff,  einer  Idee  oder  einem  Ge- 
setz auö  tikJiiren  und  den  gesammten  Stoff  .systematisch  gliedern 
zu  können  meinten.  Am  durchgreifendsten  hat  Hegel  in  seiner 
Geschichtsphilosophie  diesen  Versuch  gemacht,  den  noch  jüngst 
Michelet  in  seinem  System  der  Philosophie  ergänzt  und  bis  ins 
Detail  des  Stoffes  ausgeführt  hat;  andererseits  operiren  die  Socio- 
logen  der  «positiven*  Richtung  Auguste  Gomte's  gern  mit  all- 
gemeingültigen Entwicklungsstufen  und  -perioden,  die  sie  aus 
ihren  Termeintlichen  FundamentalgesetEen  ableiten.  Es  wUrde 
Tie]  zu  weit  fahren,  wenn  wir  hier  die  ünzuliissigkeit  solcher 
i>ysteniafi>clien  Eintlieilim^^eu  und  Gliederungen  der  Geschichte 
darlegen  wollten;  ich  darf  desswegen  auf  meine  Schrift  Qe- 
:>chichtsforschung  und  Geschichtsphilosüphiu,  GötLingen  ISHH,  ver- 
weisen, wo  ich  gezeigt  habe,  dass  all'  solche  Systeme  mit  dem 
concreten  Stoff  in  Widerspruch  gerathen  und  denselben  je  nach 
verschiedenen  Beziehungen  veoEgewaltigen  müssen. 

Eine  scheinbar  ganz  andere  Art  absoluter  Eintheilung  will 
Lorenz  durchgefQhrt  wissen.  Er  geht  von  der  Bemerkung  aus, 
die  er  einem  Aufsatz  von  G.  Rtlmelin  Ueber  den  Begriff  und 
die  Dauer  einer  Generation entnimmt,  dass  immer  drei  Gene- 
rationen vom  Vater  bis  zum  Enkel  in  einem  Zusammenhang  un- 
mittelbaixr  Einwirkung  aufeinander  stehen,  so  dass  der  mitt- 
leren jedesmal  die  Aufgabe  zufällt,  auf  die  Kinder  fortzupflanzen, 
wai»  .sie  von  den  Eltern  übcrkommmen  hat,  bezw.  von  jenen  tern- 
zuhalten,  was  sie  bei  diesen  Abstossendes  findet.    Die  durch- 

^)  Des  Systems  der  Philosophie  vierter  Tbeil,  entbaltend  die  Pliilo- 
•ophie  der  Oesebiebte,  8  Abliieilnngen  1879  und  1881. 

')  6.  Ramelin,  Reden  and  AnfsÜtM,  Tttbingen  1875  8.  285  IT. 


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72 


£.  Bernheim. 


schnittliche  Dauer  dreier  Generationen  in  historischem  Sinne  be- 
rechnet L.  auf  100  Jahre  und  vindicirt  demgemäss  dem  Begriffe 
des  Jahrhunderts  die  Bedeutung^  das«  dasselbe  eine  gewisse 
geistige  Jc^iuheit  historischen  Geschehens  darstelle,  welche  aof 
dem  elementaren  «Qesets  der  drei  Generationen*  heruhe.  Dies(\s 
Gesetz,  meint  Lorenz,  lasse  sich  in  der  Geschichte  herYorragend 
irirkender  Persßnliclikeiten,  wie  der  Regentenfamilien,  besonder» 
deutlich  erkennen,  doch  beherrsche  es  nicht  minder  die  Aus- 
breitung  oder  das  ZurOcktreten  bistoriseher  Ideen  nnd  An* 
schauungeii,  ju  die  ganze  geschichtliche  Entwicklung.  Nur  müsse 
man  dann  über  das  Mass  des  Jahrhunderts  hinausgehen.  Das- 
selbe sei  zwar  „das  objectiv  begründete  Zeitmass  aller  geschicht- 
lichen Erscheinungen",  insofern  es  der  chronologische  Ausdruck 
für  die  geistige  und  materielle  Zusammengehörigkeit  je  dreier 
Generationen  sei;  allein  ,i%tr  die  lange  Reihe  geschichtlicher  Er- 
eignisse w&re  das  Jahrhundert  eine  nur  zu  geringe  Masseinheifc» 
als  n&chsthShere  Masseinheit  erscheint  daher  die  Periode  toii 
300  und  (300  Jahren,  d.  h.  dreimal  8  und  sechsmal  3  Gene- 
rationen". Diese  epocliemachende  Bedeutung  von  'M)0  bczw. 
600  Jahren  crschliesst  Lorenz  aus  der  beispielsweise  ausgefülirtea 
Betrachtung  einiger  in  sich  /usammenhängeDder  Ereignissreihen, 
wie  der  Geschichte  des  Christenthums,  und  er  findet  diese  Be- 
deutung gesetmässig  erklärt  und  begründet  in  der  »Periodicitfti 
der  Menschenproduction*,  welche  er  f&r  eine  erwiesene  Thai* 
Sache  annimmt.  Die  Genealogie,  in  diesem  Sinne  erfasst,  meint 
er,  werde  als  Lehre  von  den  physischen  und  geistigen  (Qualitäten 
die  eigentliche  „Zukunttslehre"  der  Geschichtswissenschaft  wer- 
den, in  fünfzig  .Taliren  werde  jeder  S(  hulknabe  mit  dem  Mass- 
stake  der  Generationenrechuung  umzugehen  wissen. 

Wir  glauben  das  nicht,   denn  wir  erachten  diese  gauase 
Theorie  für  haltlos  in  ihren  Fundamenten  wie  in  ihren  Be-  • 
weisen. 

Unerwiesen  ist  zunächst  die  Bedeutung  des  Generations- 
cyklus  fOr  den  geschichtiichen  Verlauf.  Was  Lorenz  an  einigen 

Beispielen  zeigt,  ist  nichts  als  die  Thatsache,  dass  sich  zuweilen 
der  natürliche  Zusammenhang  nielirerer  (Jenerationen  in  den  Er- 
cignissen  bt'uierklirli  macht:  das  Beweisiuaterial  genügt  noch 
nicht  einmal,  um  nur  vou  einer  Hegel müssigkeit  der  Erscheinung 
zu  reden,  geschweige  denn  von  einer  Gesetzmässigkeit  derselben; 


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Chronologische  fantheilung  des  historischen  Ölolles. 


73 


Lorenz  hebt  selber  S.  285  f.  umsichtig  hervor,  wie  vielfach  der 
Zusaniiuenhan^  im  Wirken  je  einer  bestimmten  Generation  durch- 
kreuzt und  gehemmt  wird  —  nach  unserer  Meinung  ist  das  in 
SO  hohem  Grade  der  Fall,  dass  überhaupt  eine  Gesetzmässigkeit, 
wenn  solche  vorhaaden,  nicht  melir  erkannt  werden  kann.  Noch 
weniger  reicht  das  Beweismaterial  für  die  Annahme,  dass  nnn 
gerade  dreimal  3  oder  sechsmal  3  Generationen  Epoche  machen 
sollen:  hei  der  völlig  willkttrlichen  Abwechslung  undAbmndnng 
Ton  300-  nnd  600jährigen  Abschnitten  machen  die  Periodisirungs- 
versuche,  die  Lorenz  zum  Beweise  und  Beispiel  seiner  Theorie 
anstellt,  fast  den  Kiiidruck  von  Zahlenspielen. 

Ganz  haltk)s  ist  aber  die  eigentliche  Grundlapre  der  Theorie, 
die  ge>etzmUssige  reriodicität  der  Mensch enproduction ;  denn  die 
Annahme  800-,  bezw.  öOOjäbriger  Perioden  der  Bevölkenings- 
hewegung  stutzt  sich  auf  so  vereinzelte  Beobachtungen,  dass  sie 
sich  Ober  das  Niveau  einer  Hypothese  nicht  erhebt;  ausserdem 
sind  die  Bevölkerungsstafcistiker  einstimmig  der  Ansicht,  dass  die 
Frequenz  nnd  Qualität  der  Heirathen  nnd  Geburten,  d.  h.  also 
eben  die  BeTölkerangsbewegung,  ebenso  von  socialen,  politischen 
und  anderen  ideellen  Factoren  wie  von  physiBchen  abhängig  ist, 
mit  anderen  Worten ,  dass  die  QuaHtät  der  (ieuerationen  selber 
einer  der  Factoren  ist.  welche  die  Menschenproduction  bedingen. 
Wenn  es  denmach  auch  richtig  ist,  dass  die  letztere  wiederum  die 
Qualität  der  Generationen  bestimmt,  so  kann  man  sie  doch  nicht 
als  die  elementare  Ursache  der  wechselnden  Besrhaffenheit  der 
Generationen  hinstellen,  wie  Lorenz  es  thut;  vielmehr  handelt  es 
sich  da  um  Wechselwirkungen. 

Der  durchschlagendste  Einwand  gegen  die  ganze  Theorie 
ist  indess  noch  flbrig.  Wenn  das  «Gesetz  der  drei  Generationen* 
das  «objeetiv  begründete'  Periodisi'rungsprincip  der  Geschichte 
oder  gar  „ein  der  menschlichen  Natur  innewohnendes  Princip* 
sein  soll,  so  mtisste  es  doch  unfehlbar  auf  alle  Geschichte  An- 
wendung tuiden  können.  Zu  unserer  grossen  Ueberraschung  be- 
merkt indess  Lorenz  am  Ende  seiner  Auseinandersetzungen  S.  vMO, 
dass  dieses  „Gesetz*  nur  unter  der  Voraussetzung  von  Familien- 
einrichtungen gelte,  wie  sie  die  Monogamie  mit  sich  bringt!  eine 
Bemerkung,  die  allerdings  schon  Rümelin  1.  c.  gemacht  hat,  die 
indess  für  Lorenz'  Qenerationenlehre  selbstmörderisch  ist.  Denn 
dem  zu  Folge  gebaren  entweder  nur  die  monogamischen  Ydlker  in 


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74       Bernheim.  ChronologiscUe  Eiutheilung  des  historifichen  StoiTes. 

die  Geschiclite  oder  die  GenerationeutheoriL'  ist  kein  ullgemeiii- 
gl3lti|2res  historisches  Eintheüungsprincip  und  am  allerwenigst*;« 
ein  hi.'itori.sche.s  Gesetz*. 

So  kommt  dieser  Versuch  absolut  gültiger  Heriodisiruug  des 
geschichtlichen  Stoffes  denn  im  Grunde  auf  denselben  Conflict  mit 
dem  concreten  Stoff  hinaus,  wie  alle  Versuche,  die  von  einer 
Idee  oder  einem  Gesetz  ausgehen.  Es  ist  wohl  auch  einleuch- 
tend,  dass  Lorenz  sich  t&uscht,  wenn  er  meint,  sein  Periodisinmgs* 
princip  recht  eigentlich  objectiv  dem  concreten  Stoff  entnommen 
zu  haben,  da  dasselbe  doch  auf  der  vagen  Hypothese  von  der 
Periodicität  der  Menschenproduction  basirt  ist.  Und  selbst  wenn 
man  von  dieser  Vmsi^  absieht  und  nur  die  epochemachende  Be- 
deutung dreier  Generationen,  je  einej»  .lahrhunderts ,  ins  Auge 
fa^st,  so  ist  diese  Conception  im  p^ünsligsien  Falle  eine  Beob- 
achtung, die  unter  gewissen  Umständen  (also  z.  B.  bei  monoga- 
mischen Völkern,  in  der  ungestörten  Nachfolge  gewisser  Herr- 
schergenerationen) Geltung  hat,  die  jedoch  als  allgemeines  Princip 
der  geschichtlichen  Bewegung  nicht  mehr  Geltung  beanspruchen 
kann  als  so  manche  unberechtigte  Verallgemeinerung  einzeln  zu- 
treffender Beobachtungen  auf  dem  Gebiet  der  Geschichtsbetrachtung. 

Durch  diesen  verfehlten  Versuch  von  Lorenz,  wie  durch  alle 
ähnlichen  Versuche,  gewinnen  wir  nur  die  verstSrkte  IJeber- 
zeuguiig,  dass  eine  abi^olut  guUigt-  LiiiLlieilung  und  l'eriudisirung 
der  Geschi(  lite  sich  nicht  mit  deren  unlx'^irenzteni  Stoff  verträgt 
und  eine  Gel'ahr  für  die  unbefangene  Auffutisang  de.sselbeü  mit 
sieli  bringt,  weil  damit  versucht  wird,  die  Auffassung  systematisch 
testzulegen,  während  dieselbe,  wie  oben  betont,  freie  Bewegung 
haben  muss,  dem  stetigen  Anwachsen  des  Stoffes  und  der  Er- 
weiterung unseres  Gesichtskreises  stetig  zu  folgen. 


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Die  Hinrichtung  der  Sachsen  durch  Karl 

den  Grossen. 


Von 

W.  T.  Bippeil. 

In  allen  Darstellungen  der  Sachsenkriege  Karls  des  Grossen 
findet  sich  die  Anga^^  1  r  sogenannten  Annalen  Einhards  wiederholt, 
datt  der  Kdoig  im  Herbst  782,  als  er  nach  der  Kiederlage  eines 
fiiinkischen  Heeres  am  Sflntel  eiligst  nach  Sachsen  surUckgekelirt 
und  bis  Verden  an  der  Aller  vorgedrungen  war,  an  einem  Tage 
4500  Sachsen  habe  hinrichten  lassen.  Daran  knüpfen  die  meisten 
SchriftsteUer  einen  mehr  oder  minder  scharfen  Tadel  über  diesen 
schwarzen  Fleckiii  in  dtn'  Geschichte  des  grossen  Königs  über 
die  grausame  That,  welche  ihm  die  Syiiipatliion  entfremde  oder 
sie  geben  doch  ihrem  Abscheu  über  das  „grause  Gerirht"  Aus- 
druck, auch  wenn  sie  das  Verfahren  für  gerechtfertigt  erachten  ^j. 
Nur  wenige  glauben  es  mit  den  Anschauungen  der  Zeit  ent- 
schuldigen zu  sollen^),  oder  halten  es  auf  Grund  der  angeblich 
kurz  zuTor  erlassenen  gesetzlichen  Bestimmungen  ftlr  geradezu 
nothwendig  und  also  tadelsfrei.  Am  weitesten  ist  in  dieser  Rich- 
tung Kentzler  gegangen  %  welcher  den  König  aller  Verantwortung 

*)  So  schon  Leibnitz^  Annal.  imperii  p.  105:  aeterno  Caroli  dede- 
core;  Luden,  Gesch.  des  teutschen  Volks  4,  S.  336;  Abel,  Jahrbücher 
8.  368;  Kaufmann,  Deutsche  Geschichte  2,  S,  314  tt.  ft. 

*)  Wail  z.  Vei  fassang^pf^esch.  3,  S.  121. 

')  Dümmler,  AUg.  Biographie  15^3. 134i  Gicsebrecht,  Kaiserzuit  I. 
S.  117. 

*)  ß.  besonders  Philipps,  Karl  der  Grosse  im  Kreise  der  Gelehrten 
8.  34,  Nr.  44. 

*)  Forsch,  t.  d.  Geach.  12,  8.  373. 


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76 


W.  V.  Bippen. 


für  die  That  zu  entschlagen  sucht,  und  sie  vielmehr  theils  dem  sfich- 
sischen  Adel,  theils  dem  mit  ZustimmuDg  der  Sachsen  erlassenen 
G^etze  zuschiebt.  Die  Entscheidung  Uber  die  Masaeuhiurichtung, 
meint  er,  habe  gar  nicht  beim  Könige  gelegen.  «Jene  grosse  Zahl 
wurde  ihm  ausgeliefert  —  von  den  Häuptern  des  Volkes ;  bei  die- 
sen ruhte  die  Bestimmung  der  Zahl,  und  wenn  sie  ein  ganzes 
Heer,  wie  sie  wussten,  gesetzlich  dem  Tode  Verfallenar  ausliefer- 
ten, so  scheinen  gerade  sie  die  Beseitigung  so  vieler  gewOnscht, 
zunächst  das  eigene  Interesse  dabei  vor  Augen  gehabt  zu  haben.  *^ 
Mit  dieser  Anscliauung  steht  Kentzler  wohl  ganz  allein:  sie  macht 
den  König  Karl  zu  einem  blinden  und  u;ühuisamen  Werkzeu^^e 
des  sachsiRchen  Adels  und  eliminirt  dessen  eigensü(hti«;en  In- 
teressen gegenüber  sogar  das  Gnadenreclit  des  Königs,  das  ihm 
doch  auch  dann  zustand,  wenn  wirklich  das  Gesetz  die  furchtbare 
Blutthat  forderte. 

Dass  dies  der  Fall  gewesen  sei,  hat  zuerst  Waitz  ausge- 
sprochen^), und  er  hat  daran,  abweichend  von  seiner  frühem 
Ansicht,  die  Ton  Kentzler  weiter  ausgeführte,  auch  TOn  Dttmmler 
u.  A.  anscheinend  acceptirte  Bemerkung  geknüpft,  die  Hinrich- 
tung sei  «keine  WillkOr,  keine  Rachethat  Karls,  sondern  die  Aus- 
fi^hruntr  dessen  gewesen,  was  die  Sachsen  hatten  als  Recht  an- 
neinnen  müssen". 

Dem  gegenüber  wird  ef  notfuvendig  sein,  zu  prüfen,  ob 
wir  wirklich  in  der  Massenhinrichtung  die  Ausführung  einer  kurz 
zuvor  getroffenen  Gesetzesbestimmung  zu  sehen  haben,  welche  die 
Untreue  gegen  den  Kdnig  mit  dem  Tode  bedrohte'). 

Waitz  hat  entgegen  den  älteren  Vermuthungen,  welche  die 
Capitula  de  partibus  Sazoniae  in  das  Jahr  785  oder  789  oder 
in  noch  s^tere  Zeit  Terlegten,  vor  Allem  aber  gegen  Richthofens 

0  Nachrichten  d.  O.  A.  UnWeraitftt  1869,  S.  äS 
*)  Ich  will  hier  die  weder  von  Waits  noch  von  Kentzler  berOhrCen 
Fingen  wenigstens  aufwerren :  Wer  war  denn  inOdelieim  Sinne  des  Gesetzes? 
Kunnte,  auch  wer  nie  der  Herrschalt  Karls  sich  nnterworfen  Imttc,  als 
tloinuio  repi  infiflf'lis  capifali  eententin  puniriV  Uder  über,  wenn  ein  be- 
^UIl(le^•er  Act  erst  die  fulelitas  begründete,  hatten  denn  die  4500  alle  diesen 
Act  vollzogen?  Von  WidiiUind  dari"  man  mit  Öicljcrheit  behaupten,  dass 
er  dem  Konige  vor  785  niemuls  fidelitus  gelobt  batic.  Kr  entging  nur 
dareh  Zafall  der  Hinrichtung  an  der  Aller.  WKre  nber  diese  anderenikllB 
an  ihm  auf  Grund  peeetaUeher  Bestimmnng  Tollzogen  oder  nicht  vielmehr 
nnr  an  dem  kriegagefangenen  rechtlosen  Feinde? 


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Die  Hinrichtimg  der  Sacbeen  (782). 


77 


Aiuielit,  sie  seien  scbon  775  oder  777  erlassen,  ihre  VerkUndi* 

gang  dem  Lippspringer  Tage  des  Sommers  782  zugescbriebeti. 
Die  Gründe  für  diese  Datirung  bewegen  sich  zur  eintu  Hälfte 
in  einem  seltsamen  Kreise:  die  Verdener  That  war  keine  Will- 
kür, denn  sie  beruhte  auf  dem  kurz  vorher  erlassenen  Gesetze, 
and  dieses  Gesetz  muss  vorher  eriai^sen  sein,  weil  es  in  dem 
Verdener  Blutbad  scboo  Anwendung  fand  Zur  anderen  Hälfte 
ist  fOr  WaitK  die  Einsetzung  Ton  Grafen  auf  dem  Lippspringer 
Tsge  massgebend  und  die  damit  verbundene  Nothwendigkeit« 
ihrer  Stellung  einen  besondem  gesetzlichen  Schutz  zu  Terleihen. 
Der  gewiebtigere  Onmd  aber  scheint  ftkr  ihn  in  der  Hinrichtung 
an  der  Alitr  zu  liegen-),  denn  bezüglich  der  Beistimmungen  über 
die  Grafen  gibt  er  zu,  dass  einzelne  (c.  24,  28)  auf  eine  spätere 
Zeit  hinzuweisen  scheinen  könnten.  Auch  sonst  ist  er  der  Mei- 
nung, dass  «fOr  manches  selbst  das  Jahr  782  noch  als  ein  sehr 
frOhes  erscheinen  werde". 

Ich  Yerstehe  in  der  That  nicht,  wie  man  es  rechttertigen 
will,  dass  der  König  schon  782  für  ganz  Sachsen  die  Todesstrafe 
auf  Verachtung  des  Fastengebots  (c.  4)  und  auf  Unterlassung 
der  Taufe  (c.  8)  habe  setzen,  oder  die  Taufe  der  neugeborenen 
Kinder  innerhalb  des  ersten  Lebensjahres  (c.  19)  bei  hoher  Geld- 
bua«e  habe  anordnen  können :  selljst  der  Befehl,  die  christlichen 
Todten  ausschliesslich  auf  den  Kirchhöfen  zu  bestatten  (c.  22), 
bleibt  unverständlich.  Gab  es  denn  damals  schon  Priester  genug 
im  Lande,  dass  allen  Bewohnern  das  Fastengebot  überhaupt  und 
die  Zeiten  seiner  Anwendung  bekannt  waren,  dass  allen  Gelegen- 
heit zur  Taufe  sich  bot?  Gab  es  Kirchen  und  Kirchhdfe  genug, 
dass  alle  ihre  Todten  in  geweihte  Erde  betten  konnten  ?  Waren 
nicht  vielmehr  weite  Striche  des  Landes  ohne  jede  priesterliche 
Hilfe,  war  nicht  insbesondere  die  Zahl  der  Kirchhöfe  noch  eine 
vt-rschwmdend  geringe  gegenüber  der  Zahl  der  jährlichen  Todten? 
kh  glaube,  dass  solche  £rwägiin<reu  dazu  führen  mUssen,  selbst 
das  Jahr  785  als  noch  zu  früh  für  das  Torliegende  Gesetz  zu 


'jl  Waiti  sagt  a.  a.  O.  Ö.  6S  oben:  »aber  von  dieser  Strafe  laL  im 
Jfthrft  782  Anwendung  gemacht",  und  unten:  „mir  scheint  darchaus  notk* 
wendig,  dass  vorher  die  gcsetsliche  Androhung  der  Todesstrafe  erfolgt 
«tia  mnsste*. 

0  Ebenso  für  Kentsler  a.  a.  O.  S.  855/ 


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78 


W,  T.  Bippen. 


halten,  dessen  Autorität  nicht  ärjc^er  geschädigt  werden  konnte, 
als  wenn  es  thatsäcUich  unausführbar  war^). 

Richthofen  hat  bemerkt,  wenn  nachgewiesen  wQrde,  dass 
die  Capitula  nicht  bald  nach  der  775  erfolgten  Eroberung  Sach- 
sens erlassen  seien ^  so  mfisse  man  annehmen,  dass  damals  ein 
Miuleres  ähnliches  Beeret  ausgegangen  sei ;  schon  zum  Schutze 
Sturms  und  seiner  Genossen  wäre  das  nothwendi^'  «gewesen 
Die  Bemerkung  ist  gewiss  begründet.  Iiis  scheint  aber  auch 
nichts  der  Annahme  im  Wege  zu  liegen,  dass  ein  älteres  Gesetz 
den  uns  vorliegenden  Oapitulis  yorangegangen  sei  und  dass  diese 
wesentlich  verschärfte  Bestimmungen  enthalten,  wie  sie  der  fort- 
gesetzte Aufruhr  des  Landes  in  der  Mitte  der  achtziger  Jahre 
zu  erfordern  schien.  Und  spricht  nicht  auch  gerade  die  Pest- 
setzung der  Todesstrafe  auf  Infidelit'at  für  solche  Annahme,  jeden- 
falls gegen  den  Sommer  782  als  Zeit  des  Gesetzes  ? 

Waitz  hebt  selbst  hervor,  dnss  nach  den  Annalen  im  Jahre 
777  be«fcinimt  wurde,  wer  ??ich  Untreue  gegen  den  König  zu 
Sr  hulden  kommen  lasse,  solle  Freiheit  und  Eigen  (omneni  inge- 
nuitatem  et  alodem)  verlieren;  die  durch  die  Capitula  auf  das 
gleiche  Verbrechen  gesetzte  Todessiarafe  erscheine  als  eine  durch 
die  wiederholten  Aufstände  der  folgenden  Jahre  veranlasste  Ver- 
schärfung, sie  sei  durch  die  allgemeinen  Grundsätze  des  fränki- 
schen Reichs  über  Majestätsvfrbrf^chon  iiiclit  zu  erklären.  Nim 
aber  war  zwar  im  Jiilir«^  77s  der  Uachezuir  der  Surliscii  mi  den 
Rhein  erfolgt,  wofür  sie  durch  die  Niederlage  an  der  EdvA-  be- 
straft wurden,  und  als  Karl  selbst  im  folgenden  Jahre  wieder  ^ 
nach  Sachsen  gezogen  war,  hatte  er  an  der  Lippe  (?)  einigen 
Widerstand  überwältigen  müssen,  aber  von  da  ab  war  bis  in  den 
Sommer  782,  drei  volle  Jahre  lang,  Ruhe  im  Lande  gewesen, 
so  völlig,  dass  der  König  nach  der  übereinstimmenden  Ansicht 


')  Wenn  man  mit  Waiu  bei  7i<2  0(Jer  gar  mit  K i ch l Ii o  Ir ii  boi  777 
.«telit'n  bleiben  wollte,  so  müs'ä'e  mpinps  Eraclitons  dri-  uMv  Tito!  d*"s  tJe- 
«etzes  cn[»itnln  de  partibn«?  Saxoniae  mehr  Sinn  hfilxu,  als  man  ihm 
bisher  beigch-gt  hat.  Rs  komiie  sich  vielleicht  inii  i\u-  sndwestlichen  Tlieile 
(Ic8  Landes  beziehen,  weiche  der  fränkiFchtu  IlerradiMlt  und  namentlich 
der  christlichen  Mission  schon  viel  geiHUiaere  Zeit  zugänglich  waren,  ala 
die  Östlichen  und  nördlichen  Gebiete.  Aber  solcher  Vermutliung  wider« 
spricht  doch  zu  vieles. 

Zur  lex  Saxonnm  (1868)  S.  179,  180. 


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Die  HiDrichinng  der  SacbMD  (782). 


79 


aller  Creschiciitschreiber  jetzt  die  Unterwerfüng  des  Landes  für 
▼ollendet  hielt  und  eben  desshalb  zu  Lippspringe  782  mit  der  Ein- 
setsung  sächsischer  Grafen  vorging.  Welche  Veranlassung  hätte 
er  haben  können,  eben  zu  diesem  Zeitpunkte  die  Verscbarfimg 

der  Strut'e  für  Infidelitaf  und  die  draconischen  »Straien  auf  Ver- 
letzung cliristliclier  Yorsthriften  zu  bescbliessen  ^)  ? 

ünwillkürh»  h  sind  diu  Ereignisse  des  Herbstes  782,  wie  sie 
von  den  Annalen  Einhards  berichtet  werden,  zu  Argumenten  tür 
die  Stimmung  des  Königs  im  Toraufgegangenen  Sommer  geworden. 

Aber  selbst  wenn  nachgewiesen  wäre,  dass  das  Verdener 
Blutvergiessen  auf  legaler  Grundlage  beruhte,  so  wäre  meines 
Erachtens  für  seine  Beurtheilung  nichts  gewonnen.  An  eine  solche 
Massenhinrichtung  hatte  sicher  der  Gesetzgeber  niemals  gedacht 
GegenQber  einem  Thatbestand,  nach  welchem  4500  Männer  die 
gesetzliche  Todesstrafe  verwirkt  hatten,  hätte,  wenn  nicht  die 
sumraa  justitia  zur  summa  injuria  werden  sollte,  auch  im  8.  Jahr- 
hundert die  strenge  Forderung  des  Gesetzes  der  Gnade  weichen 
iiiiis.-en,  es  sei  denn,  dass  politische  Motive  die  Austiiliruug 
des  Gesetzes  zwingend  erheischten.  Darf  man  aber  das  behaup- 
ten? Die  Ereignisse  der  Jahre  783  und  784  zeigen  jedenfallSf 
diiss  Karl,  wenn  er  jene  Massenhinrichtung  wirklich  vollzogen 
hatte,  sich  Uber  deren  Wirkung  völlig  getäuscht  hat.  Das  Land 
erwies  sich  keineswegs  als  «betäubt  von  dem  gewaltigen  Schlage"  *), 
sondern  es  spannte  jetzt  erst  recht  seine  Kräfte  an,  um  die  Fremd- 
herrschaft abzuschütteln.  Karl  scheint  sich  allerdings  mehrfach 
Tauschungen  Ober  den  Zustand  Sachsens  hingegeben  zu  haben, 
aber  sollte  er  wirklich,  im  Herzen  des  Landes  stehend,  umgeben 
von  dem  sächsischen  Adel,  unter  welchem  nur  Widukind,  der 
Führer  des  Aufstandes,  felilte,  so  sehr  über  die  nachhaltige  Kraft 
des  Volkes  sich  geirrt  liaben.  dass  er  erwarten  durfte,  mit  diesem 
einen  Schlage  das  Land  für  immer  bezwungen  zu  haben?  Und 
doch  nur  wenn  dies  seine  Meinung  war,  Hesse  sich  das  unge- 
heure Blutvergiessen  allenfalls  politisch  vertheidigen. 


')  Wie  Kentsler  8.  856  aagesiehts  der  ec.  4  n.  8  behaupten  kano, 
«wie  fern  dem  König  der  eigene  Antrieb  zu  terroristischer  Gesetzgebung 
gelegen  hat,  das  zeigt  sich  in  der  Vermeidung  der  Todesstrare  als  Straf- 
IDA»»  bei  Verletzung  von  solchen  Geboten,  welche  rein  chrieüichen  Ur* 
•prangs  sind",  ist  rrnnz  unerfindlich. 

*)  So  Abel  S.  358. 


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80 


W.  V.  Bippen. 


Mir  scheint,  wir  werden  immer  auf  den  menschlichen  Stand- 
punkt surtlckgewiesen,  von  dem  ans  die  Tbafc,  wenn  sie  zweifel- 
los beglaubig!  ist,  als  die  blutigste  Gewalttbat  erscheinen  muss, 
▼on  der  die  deutsche  Geschichte  weiss      als  «das  schwärzeste 

Mahl  im  Leben  Karls  des  Grossen",  wie  Luden  sagte,  »das  durch 
uichtä  zu  verwischen  un(i  kaum  irgend  zu  mildem  ist". 

Aber  ist  denn  das  Zeugniss  der  Quellen  wirklit  Ii  ein  su  be- 
ätimmles  und  ein  so  zuverlässiges,  dasjs  es  uua  gebietet,  das 
Ungeheuerliche  als  Thatsache  hinzunehmen,  selbst  wenn  uns  un- 
begreiflich bleibt,  wie  es  hat  ausgeführt  werden  können? 

Es  ist  merkwürdig,  dass,  soviel  auch  die  Quellen  zur  Ge- 
schichte Karls  des  Grossen  nach  allen  Seiten  kritisch  geprüft 
worden  sind,  niemals,  so  viel  ich  sehe,  ein  Zweifel  an  der  Glaub- 
würdigkeit der  Ueberlieferung  Über  die  Hinrichtung  bei  Verden 
g<  ;his.sert  worden  ist,  merkwürdig,  weil  lioth  diese  dem  grossen 
Könige  zugeschriebene  That  von  jeher  gerechtes  Aufseilen  erregt 
hat.  *  Wenn  ich  es  gegenüber  dem  einstimmigen  Vertrauen  in 
die  Zuverlässigkeit  der  Quellenaniral>en  wage,  diese  anzuzweifeln, 
80  muss  ich  um  so  mehr  auf  Widerspruch  gefasst  sein,  als  ich 
einen  bündigen  Beweis  ftlr  meine  gegentheilige  Ansicht  nicht 
zu  erbringen  vermag.  Immerhin  schien  es  mir,  da  einmal  der 
Zweifel  sich  geregt  hatte  und  im  Fortschritt  der  Untersuchung 
sich  mehrte,  angesichts  der  Persönlichkeit  Karls  des  Grossen  der 
Mühe  Werth,  ihm  öffentlich  Ausdruck  zu  geben.  Und  der  Zweifel 
hat  scharte  Klauen ;  einmal  ausgesprochen,  wird  er  vielleicht  auch 
andere  Forscher  ergreifen,  denen  es  aus  einer  neuen  Betrachtung 
der  Quellen  besser,  als  mir,  gelingen  mag,  den  König  von  der 
schweren  Belastung  zu  befreien,  die  ein  Jahrtausend  auf  sein 
Gedächtniss.  gewalzt  hat 

Nur  darQber  ist  gelegentlich  eine  Meinungsverschiedenheit 
entstanden,  ob  die  4500  Schlachtopfer  wirklich,  wie  die  Lorscher- 
und  die  Einiiards-Anualon  ,-agen.  von  ihren  Landsh  uteu  ausge- 
liefert seien,  oder  ob  sie  sich  etwa  selbst  dem  Könige  gestellt 
haben.  Abel  entscheidet  sich  der  grossen  Menge  halber  für  das 
letztere'),  Kentzler  baut  gerade  auf  die  bestimmte  Angabo  der 


So  auch  die  Meinang  Kaafmaons  o.  a.  0.;  «eine  entseUliclte  Tbati 
wie  die  dentsche  Geschichte  deren  keine  sweite  licnnt". 
*)  Jahrb.  8.  858,  N.  3. 


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Die  Hinrichtttog  der  Sachten  (782). 


81 


Quellen  seinen  seltsamen  Beweis  von  der  Unverantwortlichkeit 
des  KSnigs  an  4er  That.  Aber  keiner  Ton  beiden  und  ebenso 
wenig  irgend  ein  anderer  Scbriftsteller  bat  den  Versuch  gemacht, 
uns  za  erUftren,  welche  Gewalt  die  4500,  sei  es  zur  Hinrichtung 
zwaog  oder  sie  antrieb,  sich  selbst  dem  Tode  zu  weihen.  Es  wird 
nöthig  sein,  im  Laufe  der  Untersuchung  auf  diese  Frage  zurUck* 
zukommen. 

Prüfen  wir  zunächst  die  Quellen,  welche  über  die  sächsiäcken 
Ereignisse  des  Jahres  782  berichten. 

Die  Annaies  Mosellani,  mit  denen  die  Lauresbam.  und  das 
Chronic.  Moisdacense  übereinstimmen,  berichten:  Habuit  Karins 
rex  conTentum  magnnm  azercitus  sui  in  Saxonia  ad  Lippiabrunnen; 
et  oonstitiiit  super  eam  comitea  ex  nobilissimis  Ssxonum  genere. 
Et  cum  eos  cognovisset  iterom  a  fide  dilapsos  et  cnm  Widu- 
diindo^)  ad  rebellandum  esse  adunatoe  et  quod  nonnuUi  suoram 
in  bac  seditione  interissent*),  mnram  abüt  in  Sazoniam  et  ya- 
atavit  eam  et  ingeutem  Saxonum  turbam  atroci  confodit  grladio. 

Wenn  wir  nur  diese  Nachricht  hätten,  würde  NifuiHnd  in 
den  Worten  ingeutem  turbam  atrori  confodit  gladio  eme  nach 
Toraufgegaugener  Untersuchung  erfolgte  Hinrichtung  vermuthen. 
&e  scheinen  vielmehr  nur  zu  sagen,  dass  der  König  den  Auf- 
stand mit  Gewalt  und  ohne  Schonung,  atroci  gladio,  niederschlug, 
wobei  lahireicbe  Sachsen,  sei  es  im  Kampfe  oder  auf  andere 
Weise,  ihr  Leben  verloren.  Andererseits  ist  freilich  nicht  aus- 
geschlossen, dasB  die  Worte  von  einer  förmlichen  Hinrichtung 
reden  könnten,  und  es  ist  möglich,  dass  die  Terlorene  Quelle  der 
genannten  Annalen  deutlicher  von  einer  solchen  sprach.  Viel- 
leicht haben  wir  einen  Beleg  dafür  in  der  knappen  Notiz  der 
Ann.  f.  Amandi:  Saxones  rehellantes  plurimos  Francos  inter- 
ft*<:erunt;  et  Karolus  congregatOvS  Saxones  jussit  eos  decollare. 
Beachtenswerth  ist  hier,  dass  in  den  Worten,  die  Sachsen  seien 
congregati^),  ein  Gerichtstag  angedeutet  zu  werden  scheint. 

Einen  anderen,  für  die  hier  in  Betracht  kommende  Zeit  von 
der  Quelle  der  Mosell.  und  Lauresbam.  unabhängigen,  aber  doch 


0  cnm  W.  febU  in  Chr.  Hoiss. 
*)  et  ^Qod  —  interiaaent  fehU  in  Ann.  Laaresham. 
*)  Vergl*  Cap.  de  partlb.  Saxon.  e.  34:  nisi  forte  miasas  noster  de 
Terbo  nostro  eos  congregare  fecerit. 

Drataelie  Zeitodnr.  t  OwclnidiUiw.  I.  1.  6 


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82 


W,  V.  Bippen. 


den  Ereignissen  sehr  nahesteheiMlen  Bericht  haben  wir  in  den 
Ann.  Petaviani :  Hoc  anno  domniie  et  religiosus  rex  Karoliis  habnii 
magnam  placitum  in  Saxonia  super  flumen  Lippia:  et  ibi  vene- 
nmt  legationee  Unonun  ad  praeeentiam  principis.  Id  ipsum 
annnin  Saxonee  rebellantes  et  reducti  ad  prtore  trandte,  demn 
abnegaiites  et  fidem  quam  promiserant ,  tunc  cum  magno  exer- 
citii  hostes  in  Saxonia  et  caedcnint  Franci  de  Saxones  multitudo 
hommum  et  niultos  vinctos  Saxuiies  adcluxerunt  in  Francia. 

Die  Abweichungen  von  dem  ersten  Berichte  sind  beträchtlich: 
weder  ävr  Einsetzung  sächstscher  Griffet^  nodi  Widukinds,  noch 
der  Niederlage  der  Franken,  noch  endlich  der  Verwfletnng  des 
Landes  geschieht  Erw&hnnng;  dagegen  wird  der  Qesandtschafi 
der  Hunnen  (Agaren)  und  der  Abführung  sahlreicher  sächsischer 
Gefangenen  gedacht,  wovon  wieder  der  erste  Bericht  nichts  weiss. 
Aber  gleich  wie  dieser  sprechen  auch  die  Petav.  nur  davon,  dass 
zahlreiche  Sachsen  erschlagen,  nicht  dass  sie  bingericlitet  Pcicn, 
und  gerade  wie  dort  wird  auch  hier  keine  Zahl  der  erschlagenen 
Sachsen  genannt,  und  wird  das  Blutvergiessen  nicht  anf  einen 
Ort  oder  gar  anf  einen  Tag  beschränkt. 

Nun  kann  es  wohl  nicht  zweifelhaft  sein,  dass  ein  eingehen- 
derer Bericht,  als  die  bbher  betrachteten  dOrltigen  Angaben, 
schon  bald  nach  den  Ereignissen  aufgeseichnet  worden  ist,  sei 
es  am  Hofe  oder  in  einem  der  grossen  Klöster,  und  nach  all- 
gemeiner Annahme  baben  wir  eine  Ueberarheitung  dieses  Berichts 
in  den  sogenannten  m  »-.-uu  Linscber  Annalen  vor  uns.  Sie  be- 
richten zum  Jahre  782:  König  Karl  ging  bei  Köln  über  den 
Rhein  und  hielt  bei  Lippspringe  einen  Reichstag  (sjnodum). 
Dorthin  kamen  alle  Sachsen  mit  Ausnahme  des  Bebellen  Wido- 
chind.  Auch  kamen  dorthin  normannische  Gesandte  des  Ktoigs 
Sigfrid,  d.  h.  Halptans  mit  seinen  Genossen,  und  ebenso  avarisdie 
Gesandte  Ton  dem  Ohakaa  und  dem  Jugnrr.  Nach  Schluss  der 
Heichsversammlung  (placitum)  kehrte  König  Karl  nach  Franken 
zurück.  Und  als  er  zurü<  kgekebrt  war,  wur(hm  die  Sachsen 
gewohntermassen  sogleich  wiederum  aufständiscli  auf  Anstiftung 
Widochinds.  König  Karl  aber,  noch  ohne  Kunde  hiervon,  sandte 
seine  Missi  Adalgis,  Gailo  und  Worad,  um  ein  Heer  von  Franken 
und  Sachsen  gegen  wenige  aufständische  Slaven  zu  fuhren.  Als 
die  Missi  unterwegs  hörten,  dass  die  Sachsen  aufgestanden  seien, 
Tereinigten  sie  ihre  Schaaren  und  fielen  über  die  Sachsen  her. 


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Die  Uinrichtung  der  äacUaen  (782). 


83 


ohne  dem  K(  iiig  Karl  Meldung  davon  zu  machen^).  Und  sie 
lieferten  den  bachsen  eine  Schlacht  und,  tapfer  kämpfend  und 
viele  l^ichsen  tödtend,  blieben  die  Franken  Sieger.  Und  es  Helen 
«kft  zwei  der  Missi,  Adalgis  tind  Gailo,  am  Berge  Slhitel.  Hoc 
radientque  domniiB  Carolns  res  una  eum  Eraoois,  qnos  8ub  cele- 
ritate  oonjuiigttre  potoft,  üluc  perresit,  et  |»erTemt  nsque  ad 
bcun  ubi  Akra  confloit  in  Wnora.  Tunc  omnes  Saxooee  itemm 
eonveniontoe  rabdidenmi  se  rab  potestete  enpradieii  domno  rege,  et 
reddiderant  omnes  maMieloree  illos,  qni  ipsud  rebellium  mazime 
terniiuuverunt,  ad  occidendum,  quatuor  milia  quinji^entos;  quod  ita 
et  factum  est,  excepto  Widochiiiduin,  qui  fuga  iapsus  est  partibus 
Nordnianniae.  Haec  omnia  peracta  reversua  estpraefatus  domnus 
rei  in  Francia. 

Dieser  Bericht,  so  genau  und  ausführlich  er  zu  sein  scheint^ 
leidet  doch  an  Unklarheiten,  von  denen  zwei  für  das  Veretändniss 
der  Dinge  minder  wichtige  in  der  Note  bemerkt  worden  sind, 
an  ünToUatandigkeit  gegenfiber  den  alteren  Berichten  und  an  einer 
abetehtlidien  EntsteOung  der  Wahrheit» 

Die  Meldung  tob  einem  Siege  der  Franken,  wo  zweifellos 
eine  Niederiage  «tattgefonden  hatte,  kann  nur  auf  bewnsste 
Schönfärberei  zurückgeführt  werden.  Es  bleibt  höchstens  zweifel- 
haft, ob  unser  Annalist  allein  die  Seluild  trägt,  oder  ob  er  sie 
schon  in  seiner  Quelle  vorfand.  In  jedem  Falle  musste  er  sich 
isagen,  das«  den  König  nicht  der  Sieg  seiner  Truppen,  auch  wenn 
dieser  mit  dem  Tode  zweier  Führer  erkaui't  war,  sondern  ihre 


*)  Conjongentes  «npradietam  Bcanun:  der  Ansdrack  Ist  dnnkel,  an 
die  HeravsiiÄnng  der  Sadtten  ist  schwerlidi  sa  denken,  eleo  weM  nur  an 
Vereinigung  der  Schaaren  der  drei  MiaBi;  inruernnt  enper  Sazones  et  nul- 
lam  tnandatum  exinde  ieci-rnnt  domuo  Carolo  rege:  auch  dieser  Aasdruck 
ist  uoklar.  Abel  I,  S.  versteht  ihn  „ohne  erst  vom  Könige  Weisung 
Rhznwarlon*,  und  Note  3  das.  »sie  thaten  desshalb  nicht,  was  ihnen  von 
KnrI  aufgetragen  war".  Aclinlich  Kentzler,  Forschungen  12,  R.  367:  »sie 
tbua  das  nach  eigenem  Entschlusä,  ohne  den  Befehl  des  Königs''.  Ich 
kann  die  Worte  nur  in  dem  im  Texte  angegebenen  Sinne  verstehen.  Klar 
ist  nor,  dess  der  Annelist  den  Führern  einen  Vorwurf  machen  will,  aber 
schwerlich  doch  weil  sie  den  anfstikndischen  Sachsen  anch  ohne  den  Be- 
foU  des  Königs  sich  entgegenwarfen,  sondern  weil  sie  versftumten,  den 
König  sogleieli  zn  benaehriehtigen.  Uebrlgens  steht  dieser  Vorwurf  ebenso 
wie  die  hernach  folgende  Darstellung  in  seltsamem  Cootrast  sn  dem  aa« 
geblieben  Siege  der  Franlten. 


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84 


W.  V.  Bippen. 


Niederlage  beRtioiinte,  zum  zweiten  Male  in  demselben  Jahre 

eilends  nach  Sachsen  aufzubrecht'ii. 

Von  den  Nachrichten  der  älteren  Quellen  verraisst  man  in 
(l»*n  Lorscher  Annaleii  voruehmlich  die  P^iiisetzimir  sächsischer 
Grafen  auf  dem  Tage  von  Lippspringe,  aber  auch  der  Aljführung 
zahlreicher  Gefangenen,  von  der  die  Petaviani  melden,  wird  hier 
nicht  gedacht. 

Die  Unklarkeit  der  AusdrucksweiBe  des  Berichts  liegt  gewiM 
nicht  im  Willen  des  Verfassers,  sondern  entspringt  nur  der  nn- 
YoUkommenen  Beherrschung  der  Sprache.  Sie  ist  aber,  wie  sidi 
spater  ergeben  wird,  Ton  grosser  Bedeutung  fbr  die  Beurtheilung 
der  sogenannten  Einhard'schen  Annalen. 

In  Lippspringe  lässt  der  Annalist  omnes  Saxones.  excepto 
rebellis  Widochindus,  sich  einfinden.  Es  ist  eine  verstärkte 
Wiederholung  dessen,  was  er  777  beim  Paderboraer  Reirli  t;iije 
gesagt  hatte:  ex  omni  parte  baxoniae  undique  Saxone^s  con- 
venerunt,  excepto  quod  Widochindis  rebellis  extitifc  cum  paucis 
aliis:  in  partibus  Nordmanniae  confugium  fecit  una  cum  soeiis 
suis.  Die  Bemerkung  Qber  die  Flucht  findet  sich  782  aber  erst 
bei  der  zweiten  Versammlung  an  der  Aller,  wo  abermals  omnes 
Saxones  erscheinen.  Und  diese  omnes  Sazonee  unterwerfen  sich 
der  Gewalt  des  Königs  und  überliefern  dann,  ohne  Zweifel  aus 
ihrer  Mitte,  omnes  malefactores  iUos,  qui  ipsud  rebelUum  maxime 
terniinaverunt,  ad  occidenduni,  4500.  Was  heisst  das,  qui  ipsud 
rebt  liium  maxime  terminaverunt?  die  den  Aufstand  vornehmlich 
bescblüssen,  oder  die  ihn  voniebnilie))  'Inrchgefahrt  hatten?  waren 
sie  mit  dem  entflohenen  Widukind  die  Anstifter,  oder  waren  sie 
nur  dessen  willigste  Werkzeuge?  In  jedem  Falle  muss  man  an- 
nehmen, dass  sich  weit  mehr  als  die  4500  an  dem  Aufstände 
betheiligt  hatten,  nur  die  vorzüglich  Compromittärten  wurden  aus- 
geliefert und  zwar  von  ihren  eigenen,  mindestens  zum  Theü 
gleichfalls  am  Aufstande  betheiligten  Landsleuten,  von  den  omnes 
Saxones,  zu  denen  die  4500  mit  gehören.  Sie  wurden  zu  dem 
bestimmten  Zweck  der  Tödtung  ausgeliefert. 

Nun  darf  man,  glaube  ich,  mit  Sicherheit  behaupten,  dass 
im  H.  Jahrhundert  so  WLiiig  wie  lieute  4500  Männer  sich  willig 
holcheni  Zwecke  hingegeben  haben  werden,  Männer  ülierdies,  die 
vor  wenigen  Wochen  ein  fränkisches  Heer  im  oöenen  Felde  ge- 
schlagen hatten  und  die  seither  nicht  etwa,  wenigstens  belichten 


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Die  Hinrichtung  der  Sachsen  (782). 


85 


die  Quellen  darüber  ktin  Wort,  in  einer  neuen  Schlacht  unter- 
legen und  zu  Getang^eneii  inacht  waren.  Freih(  h  scheinen  sie 
vor  dem  herannahenden  Köniu*  sich  nordwärts  zurückgezogen  zu 
haben,  und  freilich  war  ihr  Führer  Widukind  entflohen;  aber 
welche  Gewalt  zwang  sie  nur,  sich  an  der  Aller  dem  Könige  zu 
ateUen,  welche  Gewalt  gab  sie  in  des  Königs  Hände  und  welche 
Qewaltmiitel  hatte  der  König,  um  das  furchtbare  Strafgericht  an 
ihnen  zu  vollziehen?  Die  onmes  Saxones,  von  denen  sie  aua- 
gdiefert  wurden,  müssen  doch  wohl  an  Zahl  weit  stärker  als 
4500  gewesen  sein,  es  muss  mit  diesen  ein  sSchsisches  Heer  yer- 
sammelt  gewesen  sein,  dem  das  von  Karl  sub  celeritate  zusammen- 
geraffte Frankenheer  und  diu  Trümmer  des  am  Stiutel  geschlagenen 
Heeres  an  Zahl  schwerlirh  gewachsen  waren.  Wie  hoch  man 
auch  das  Ansehen  des  Königs  anschlägt  und  für  wie  bedeutend 
man  den  Zwiespalt  im  Lager  der  Sachsen  halten  mag,  ist  es 
nach  allem,  was  vorangegangen  war  und  was  in  den  nächsten 
zwanzig  Jahren,  was  insbesondere  aber  im  unmittelbar  folgenden 
Jahre  geschah,  f&r  möglich  zu  halten,  dass  die  Furcht  der 
Sachsen  vor  einem  Kampfe  mit  dem  Könige  so  gron  war,  dass 
sie  lieber  4500  der  Ihrigen  ohne  Kampf  opferten,  als  einen 
Bolchen  wagten,  der  ihnen  doch  im  unglücklichsten  FaUe  kaum 
eine  so  grosse  Zahl  gekostet  haben  würde? 

Freilich  hören  wir  in  den  späteren  Kriegsjahren  häutig  von 
der  Abführung  zahlreicher  Geisselu  durch  den  König;  bis  zu 
700U  Avenlen  in  einem  Jaine  genannt.  Aber  diese  wirden  nicht 
an  einem  Orte  übergeben,  fioudern  einzeln  wurden  sie  in  ver- 
schiedenen Gbmen,  die  nicht  zu  gemeinsamem  kriegerischem  Wider- 
stande organisirt  waren,  die  schon  unter  mehr  oder  minder  aus- 
gebildeter fränkischer  Verwaltung  standen,  Ton  kriegsgerttsteten 
frinkischen  Schaaren  zusammengelesen.  Hier  soll  die  ungeheure 
Menge  auf  einmal  Ton  den  eigenen  Landsleuten  zu  dem  bestimmten 
Zwecke  der  Hinrichtung  übergeben  worden  sein. 

Wir  mtissten  das  Ungeheuerliche  freilich  dennoch  als  uner- 
klärliche Thatsache  hinneimien,  wie  es  wirklich  bisher  so  liin- 
genunimeu  w<  i  hn  ist,  wenn  wir  einen  unbedingt  glaubwürdigen 
Zeugen  dafür  hätten,  und  wenn  dieser  Zeuge  es  mit  zweifelloser 
Klarheit  ausspräche.  Ich  linde  weder  den  Zeugen  ao  glaubwürdig, 
wie  er  sein  mflsste,  noch  zweifellos,  dass  er  habe  sagen  wollen, 
die  4500  seien  wirklich  hingerichtet.   Denn  was  heissen  die 


i^iy  u^Lo  Ly  Google 


86 


W.  V.  iiippen. 


Worte:  quod  ita  et  factum  est,  excepto  Widochindum,  qui  fuga 
lapsus  est  piirtibus  Nordmanniae?  Eine  genaue  Interpretation 
des  barbarischen  Latein  würde  meines  Erachtens  den  Sinn  er- 
geben:  nurh  Widnkiüd  sei  mit  den  4öUÜ  dem  Könige  ad  occiden- 
dum  überliefert,  aber  er  sei  glücklich  entwischt;  oder  wie  anders 
wäre  das  excepto  W.  an  dieser  Stelle  zu  verstehen,  wenn  das 
ita  et  factum  est  nach  der  gewöhnlichen  Annahme  heissen  soll, 
sie  wurden  wirklich  getödtet?  Allein  thateächlich  kann  doch  der 
Annalist  das  nicht  sagen  wollen:  die  Annahme,  dass  Widnkmd 
sich  so  hatte  ausliefem  lassen  und  dass  eben  er,  einmal  ans- 
geliefert,  hfttto  entkommen  können,  wftre  zu  absurd.  Dann  aber 
ist  die  in  Bezug  auf  Widukind  statuirte  Ausnahme  nur  auf  die 
Auslieferung  der  omnes  malefactores  zu  beziehen,  wie  auch 
seither  stet«  geschehen  ist.  imd  nicht  auf  ihre  Tödtung.  und  dann 
kann  die  dunkle  Wendung,  quod  ita  et  factum  est,  nur  bedeuten, 
die  4500  mit  Auanahme  Widukinds  wurden  wirklich  ad  occiden- 
dum  übergeben,  aber  ea  steht  dann  nicht  darin,  dass  sie  anch 
wirklich  getddtet  wurden. 

In  der  That  hat  sich  die  Geschichtschreibung  ¥on  diesem 
dunklen  Berichtentatter  iast  immer  zu  einem  viel  klareren  ge- 
wandt und  mindestens  da,  wo  jener  nicht  zu  entrftthsela  war, 
sieh  diesem  angeschlossen,  dem  Verfasser  der  sogenannten  Annalea 
Einhardi.  Ob  sie  daran  recht  gethan  hat,  wollen  wir  im  Folgen- 
den untersuchen. 

Ueber  die  Zeit  der  Abfassung  der  Einhards-Annalen  und 
Ober  die  Quellen  der  nur  durch  sie  uns  überlieferten  Narhrir hten 
herrscht  noch  immer  die  grösste  Meinungsverschiedenheit;  aber 
es  kann  nicht  die  Au%abe  der  gegenwärtigen  Untersuchung  sein, 
diese  Fragen  zu  erntetem,  wie  erwünscht  es  auch  wire,  au  wissen, 
ob  die  £Mhlung,  auf  welche  es  hier  ankommt,  nodk  zu  Leb- 
zeiten Karls  des  Oxossen  oder  etat  nach  seinem  Tode  nieder^ 
geschrieben  worden  ist  Darttber,  glaube  ich,  kann  kern  Zweifd 
sein,  dass  der  wesentliche  Inhalt  ihres  Berichts  Ober  782  direct 
von  den  Lorscher  Annalen  abhängig  ist.  Eigenthümliche  Nach- 
richten bringen  sie  nur  über  den  Aufstand  der  Slaven  und  ül>er 
die  Schlacht  am  Süntel.  derm  IVir  die  Franken  unglücklicher 
Ausgang  hier  nicht  verschwiegen  wird.  Aber  der  Schlacht! >*' rieht 
ist  etwas  verworren,  weil  dem  Annalisten  die  richtige  Anschauung 
der  Oerthchkeit  fehlte,  Tieiletcht  auch  weil  er  die  mündliche 


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Die  HinriehtaDg  der  Stehsen  (782). 


87 


oder  scbriftlicbe  Tradition  incorrect  wiedergab.  Die  neueren 
Oeecbichtscbreiber  haben  sich  die  erdenklichste  Mühe  gegeben, 
Üe  unUaren  Angaben  der  Annalen  mit  dei'  geographiBcheo  Wirk- 
lichkeü  in  Einklang  zu  bringen,  ohne  zu  einer  befriedigenden 
Lösung  XU  gelangen  Abel  nennt  die  Darstellung  der  Annalen 
eine  ,imbefungeae''f  offenbar  weil  sie  die  Niederlage  des  frän- 
kischen Heeres  eingesteht;  wenn  man  sich  aber  die  gehässige 
Insinuation  gegen  die  gefallenen  Führer  Atlalgis  und  Gailo  ver- 
sre^enwUrtigt,  die  nur  aus  Eifersucht  auf  den  Grafen  Theoderich 
sich  so  voreilig  in  den  Kampf  gestürzt  haben  sollen,  während 
^oeh  Xheoderich  selbst  den  Operationsplan  angegeben  hatte,  so 
ist  man  geneigt,  die  Unbefangenheit  des  Berichterstatters  sn  be- 
zweifeln, ohne  fireiUoh  sie  schlechthin  leugnen  zu  kttenen. 

Sehen  wir  zu,  was  die  Einhards- Annalen  sonst  zum  Jahre 
782  berichten.  Aeeiatis  initio,  so  beginnen  sie,  cum  jam  iiropter 
pabuli  copism  ezereitus  dud  poterat,  in  Sazornasi  eundum  et 
ibi,  ut  in  Francia  quotannis  solebat,  genenileni  conTentum  hsben- 
dum  censuit.  Die  Worte  sagen  nichts  Neues,  obwohl  in  den 
Laur.  nichts  von  ihnen  zu  lesen  ist.  Die  scheinbare  Zeitbestim- 
mung beruht  nicht  auf  eigenthümlicher  Kenntniss,  wie  Abel 
einmal  bei  einer  ähnlichen  Wendung  des  Annahsten  im  Jahre  780 
anzunehmen  geneigt  ist  %  sondern  nur  auf  dem  Streben  nach 
Eleganz  des  Ausdruckes.  Qanz  ähnliche  Wendungen  finden  sich 
wiederholt  bei  dem  Annalisten  an  Stelle  der  einlachen  Worte  der 
Vorlage  iter  faciens,  iter  peragens  u.  deigl. :  768  cum  primum  ad 
bellum  gerendum  tempus  congmum  esse  fideret,  777  Rex  pruna 
Teris  adsphrante  temperie  Noviomagum  proÜBctns  est,  was  hier 
auf  die  Osterseit  (30.  Harz)  geht,  779  prima  yeris  temperie  mo- 
ven»  Compendium  venit,  was  nachweislich  erst  Anfangs  Mai  ge- 
schali,  783  Adridente  veris  temperie.  784  cum  prinium  opor- 
tunitas  teniporis  advenit.  Die  Wendung  zu  782  muss  um  so 
mehr  als  reine  Phrase  erscheinen,  als  wir  wissen,  dass  Karl 
frühestens  gegen  Mitte  Juli  nach  Sachsen  aufbrach« 


*)  S.  Abel  K  954  ff.;  Kentzler  S.  368       woselbst  8.  371  Vote  1 

auch  die  übrige  diese  Schlacht  betreffende  Literatur  angeführt  ist. 

*1  Ann.  Einl).  780:  cnm  primum  temporis  oportnnitas  adridcre  visa 
e«t,  iterum  ...  Saxoninm  profectus  est.  Ahr!  S.  283  N.  4  halt  das  niclit 
rur  blosse  Redensart,  sondern  für  einen  selbälandigen  ^^usatz  zu  den  Lorscher 
Annalen. 


88 


W.  V.  Bippen. 


Die  Annalen  fahren  nach  dem  ersten  Satze  fort:  Trajectoque 
apud  Coloniam  Rheno,  cum  omni  Francorum  exercitu  ad  fontem 
Lippiae  yenit  et  cas teils  ibi  podtis,  per  dies  non  paucos  ibidem 
moratoB  est.  Auch  hier  haben  wir  in  den  Zusätzen  zu  den 
Lorscher  Annalen:  cum  omni  Francorum  ezercitu,  castris  ibi 
positis  nur  gewöhnliche  Phrasen  des  Annalisten  Yor  uns.  Sa 
liisst  er,  abweichend  von  seiner  Vorlage,  den  König  775  cum 
totis  regni  viribus.  776  contractis  ingentibiis  copÜR.  777  cum 
ingenti  exercitu,  7H0  cum  ma^jin)  exercitu  nacli  Sachsen  zielien ; 
ebenso  berichtet  er  in  Ausschmückung  seiner  Vorlage  779,  dass  der 
König  castris  positis  in  loco  nomine  Midufulli  stativa  per  aliquot 
dies  habuit  ^) ,  780 ,  dass  er  zu  Lippspringe  castrametatus  per 
aliquot  dies  moratus  est,  und  femer,  dass  er  an  der  Elbe, 
castris  ...  ad  habenda  stativa  conlocatis,  die  Ordnungsmassregela 
für  S^hsen  und  Slaven  yorgenommen  habe. 

Von  den  Vorgängen  in  Lippspringe  weiss  der  Verfasser  der 
Einhards-Annalen  nichts  mehr,  als  die  Lorscher.  Die  Einsetzung 
sächsischer  Grafen  ist  ihm  so  weiiii^  wie  diesen  bekannt.  Kur 
die  Gesandtschaft  des  DUnenkr»  11  igs  und  die  der  Avaren  wird  er- 
wähnt; bei  jener  lässt  er  den  Zusatz  _id  «'sf  Halptani  cum  sociis 
suis*  weg,  vielleicht  weil  er  ihm  unverständlich  war,  möglicher- 
weise auch  weil  er  in  seinem  Exemplar  der  Vorlage  fehlte;  bei 
dieser  fügt  er  den  Namen  Caganus  et  Jugurrus  hinzu  principea 
Hunorum,  was  zu  beweisen  scheintf  dass  er  die  nomina  appella* 
tiva  für  nomina  propria  hielt,  während  dies  Missyerständniss  den 
Lorseher  Annalen  missi  a  cagano  et  jugurro  doch  nicht  mit 
Sicherheit  beigemessen  werden  kann;  Einhard  fügt  noch  weiter 
hinzu  „velut  pacis  causa*,  offenbar  eine  lediglich  aus  der  Sach- 
lage geschöpfte  Vermuthung,  und  endlich  noch,  dass  Karl  legatos 
et  audivit  et  absolvit,  eine  nichtssagende,  weil  selbstverständ- 
liche Bemerkimg.  Im  Uebrigen  verbirgt  er  seine  Unkenntniss  der 


Nebenbei  bemerkt,  scheint  mir  nicht  so  sicher,  wie  Kentzler 
8.  339,  Note  1,  annimmt,  dass  Medoluüi  an  der  Weser  lag  (Abel  S.  271 
aagt  das  nicht  mit  gleiclier  Bestimmtheit).  Ann.  Laur.  maj  t-agen:  Rcliqui 
qui  uiiru  VVisora  fuerunt.^  cum  junxisseL  d.  Carolas  rex  ad  lucuiu  qui 
dicitnr  Vcdofulli;  darin  liegt  nicht  die  Behauptung,  datt  der  Ort  an  der 
Weser  sich  befand,  Ann.  Einh.  maehen  daraus:  Inde  ad  Wisoram  veniens, 
castris  positis  u.  s.  w.,  wie  oben  im  Text,  aber  das  beruht  nielit  auf  eigenen 
Kaebricliten,  soodem  nur  auf  Interpretation  der  Lorscher  Vorlage. 


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Die  Uinrichtung  der  Smcltsen  (782). 


89 


Verhandlungen  des  Tages  hinter  den  Worten  „inter  cetera  ne- 
gotia".  Am  auffalieudsten  iat,  dass  er  die  Worte  seiner  Vorlage: 
ibi  omnes  Saxones  Tenienies,  ezcepto  rebellis  Widochindus,  Uber- 
geht.  Auf  WillkOr  kann  das  wohl  nicht  beruhen,  noch  w^ger 
aber  auf  abweichender  Sechkunde,  denn  die  Theikahine  von 
Sachsen  t  wenn  auch  freilich  nicht  von  allen  Sachsen,  an  der 
Yersammlung  muss  mit  Sicherheit  angenommen  werden.  Wahr- 
sciieinlich  hat  die  Auslassung  nur  einen  stilistisclien  Grund.  Er 
liätte  ja  hier  su  gut,  wie  die  ähnliche  Wendung  seiner  Vorlage 
bei  df-ni  l*;ul»'rbomer  Reichstag  von  777  durch  totum  gentis 
senatum  uc  popiüum  interpretiren  können,  aber  er  fand  fast  ge- 
nau die  gleichen  Worte,  wie  am  Anfange,  gegen  Schluss  von 
782 :  tunc  omnes  Sazones  iterum  couvenientes  ....  ezcepto  Wido- 
chindum,  und  hier  waren  sie  nicht  zu  entbehren,  wie  allenfalls 
bei  der  Lippspringer  Versanunlung;  die  zweimalige  Wiederholung 
aber  erschien  ihm  g^cbmacklos  und  so  fielen  die  Worte  das 
erste  Mal  dem  Streben  nach  Eleganz  zum  Opfer. 

Die  Auslassung  wird  nicht  aufgewogen  durch  die  scheinbar 
ueue  Nachrieht  des  folgenden  Satzes,  Hier  ist  aus  den  Worten 
der  Laur.  .Saxnnes  solito  more  rebellati  sunt,  suadente  Wido- 
chindo-  gemacht:  Wi' ilokindus.  (jui  ad  Nonlniannos  profugerat, 
in  patriaui  reversus  v;uiis  spebus  Saxonum  animos  ad  defectio- 
nem  concitavit.  Der  Satz  ist  für  die  Qeschichtschreibung  unseres 
Annalisten  charakteristisch.  £r  erinnerte  sich,  dass  Widukind 
777  nach  Dänemark  geflohen  war;  seither  war  in  den  Annalen 
seiner  nur  noch  778  gedacht  worden,  da  nach  den  Lorscher  An- 
nalen der  Aufstand  per  suasionem  suprad.  Widokindi  Tel  socio- 
mm  ejus  erregt  war  (eine  Stelle,  welche  die  Einhards- Annalen 
auffallenderweise  unterdrückt  haben);  aber  er  musste  doch,  wenn 
er  die  Sachsen  zum  Aui.^taad  antrieb,  zuvor  /.urückgekehrt  sein, 
und  da»  muböte  dem  Le^er  auch  mitgetheilt  werden,  wie  andere 
Dinge,  welche  die  Laurissenses  als  selbstverständlich  dem  Scharf- 
sinne ihrer  Leser  zu  vermuthen  überlassen  hatten.  Nun  ist  es 
durchaus  unwahrscheinlich,  dass  Widukind  erst  auf  die  Kunde, 
Karl  habe  zu  Ende  Juli  Sachsen  wieder  verlassen,  dahin  zurück- 
gekehrt sei     es  wäre  dann  fast  unbegreiflich,  wie  er  BoschQell 


*)  Abel  tf.  852  n.  Kentsler  8.  867  Schemen  da»  alleidiiig«  ansu* 
aebtaea. 


Digiiizca  by  Liu^.'  . 


90 


W.  Blppco, 


den  neuen  Aufstand  hätte  organiauren  ktonen.  Aber  solche  Er- 
wägungen fechten  den  Annalisten  nicht  an,  dem  überall  die  Klar- 
heit und  Elegmiz  des  Auedraekee  höher  steht^  ab  die  hiBtontclie 
Treue. 

Wenn  er  im  Folgenden  aus  den  Sclari  panoi,  qui  rebellee 

fuerant,  den  langen  Sats  macht,  quod  Sorabi  Sdari,  qui  ciunpoe 

inter  Albini  et  Salam  interiacentes  incolunt,  in  fines  Thuringo- 
rum  ac  Saxunum,  qui  eis  erant  contormini,  praedandi  causa  fuis- 
8ent  ingressi,  et  direptionibns  atque  incendjis  quaedani  loca  vas- 
tassent,  so  ist  es  allerdings  möglich,  dass  ihm  iiiertür  noch  be- 
aoudere  Nachrichten  zu  Gebote  standen,  aber  eb^uso  möglich, 
dass  er  seine  auch  sonst  gerne  hervorgekehrten  geographischen 
Kenntnisse  für  eine,  wahreokeinlieh  richtige,  Combination  ret* 
werthet  hat 

Ich  Übergebe  den  folgenden  Schlachtberkht  und  wende  mich 
zu  dem  fllr  uns  wichtigsten  Schhuee  des  Oapiieb.  Caiue  rei 
nuntiiim  (nftmlieh  von  der  Niederlage  am  SOniel)  cum  res  acee- 

pisset,  iiiliil  sibi  cum  tanduiii  arbitratus,  collect^  festinanter  exer- 
citu,  in  Saxoniam  prohciscitur ,  accitisqiie  ad  se  cunctis  Saxo- 
num  prnrioribus,  de  auctoribus  Iik  tat^  deiectionis  iiiqui- 
sivit.  Et  cum  omnes  Widokiudum  huiue  sceleris  au- 
etorem  proclamarent,  eum  tarnen  tradere  nequirent,  eo  quod 
18  re  perpetrata  ad  Kordmannoe  ae  contulerat,  caeterorum,  qni 
pereuasioni  eins  morem  gerentee  tantum  facinue  pere- 
gerunty  neque  ad  qualitnor  milia  quingenti  traditi  et  super  Aia- 
ram  fluvium,  in  loco  qui  ?erdi  yocatur,  iussu  regia  omnee 
nna  die  decollati  sunt. 

Der  Bericht  weicht  von  dem  der  Lorscher  Annalen  in  so 
vielen  Einzelheiten  ab,  dass  man  einen  Augenblick  geneigt  sein 
könnte,  ihn  für  selbständig  zu  halten.  Und  das  scheint  auch 
die  Meinung  der  meisten  neueren  Ueschichtschreiber  zu  sein, 
welche  unterschiedslos  den  Angaben  der  Lorscher  und  der  Ein- 
harde« Annaleu  folgen,  beide  combinirend;  und  damit  nicht  ge- 
nug wird  auch  noch  die  Nachricht  der  Petaviani  Über  die  Ab- 
fOhrung  aahlreicher  Geieseln,  Ton  der  jene  beiden  nichts  wiesen, 
hinzugefügt 

Mir  scheint,  dass  eine  genauere  Betrachtung  der  Einhards^ 
Annalen  ihre  Gkubwflrdigkeit  sehr  erschattort.  Ihre  Darstellung 

beruht  nicht  auf  selbständigen  Nachrichten,  sondern  nur  auf  einer 


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IMa  Hinriefctiuig  d«r  fiuhani  (782). 


91 


pragmatiaehen  Uebenrbeitimg  der  Loneher  Quelle  und  ihre 

scheinbar  besonderer  Kunde  entfloflsenen  Angaben  sind  nur  im 
Kopfe  des  Annalisten  entsprungen,  der  die  dunklen  Worte  seiner 
Vorlage  in  eine  verständliche  Sprache  zu  bringen  für  seine 
wesentlichste  Aufgabe  hielt. 

Er  üLBsi  anstatt  der  unmöglichen  omnes  Saxonee  nur  cuncti 
piimores  erscheinen;  gerade  so  halte  er,  wie  schon  oben  erwähnt, 
777  aus  den  ex  omni  parte  Saxoniae  undique  convenientee  Sazo- 
nes  der  Lanr.  toium  perfidae  g^miia  (ein  Lieblingsansdinek  des 
AnnafisteD)  senatum  ae  popnlnm  gemacht,  nnd  gerade  wie  dar 
mais  juam,  Ifisit  er  sie  hier  acdti  sich  einfinden.  Das  ist  schem- 
bar glaublicher,  aber,  wenn  man  sich  erinnert,  wie  eilig  trad  nn- 
Torbereitet  der  König  heranrückte,  ebenso  unverständlich,  wie 
das  Zusammenkommen  aller  Sachsen.  Da  sie  acciti  kommen, 
80  ist  die  von  rlen  Lorscher  Annalen  gemeldete  Unterwerfung 
unter  den  K<iriiL:  nicht  mehr  erforderlich,  sie  ist  schon  durch  die 
Folgsamkeit  bewiesen.  Aue  d^  unbegreiflichen  Uebergabe  von 
4500  Volksgenossen  wird  nun  ein  förmlicher  Gerichtstag,  auf 
dem  es  sich  um  die  Bestrafung  aufrOhrerischer  Unterthanen 
uidit  um  die  Niederwerfung  von  Feinden  handelt  Wir  sahen 
aehon  obtti,  dass  auch  die  kursen  Ann.  s.  Amandi  einen  Ge- 
richtstag anzudeuten  scheinen,  und-  es  ist  nicht  unwahrscheinlich, 
dass  auch  die  Laur.  mit  den  Worten  Saxones  itenrai  con- 
Tementes,  die  auf  den  Lippspringer  Tag  zuiückdeuten,  einen  ge- 
botenen Gerichtstag  bezeichnen  wollen.  Auf  die  Frage  nach  den 
Anstiftern  des  Aufrulirs  wird  Widukind  einstimmig  als  liuius 
sceleris  auctor  bezeichnet,  wie  ihn  dieselben  Annalen  schon 
777  als  multorum  sibi  facinorum  conscius  nach  Dänemark  ent- 
fliehen lassen.  Nun  konnten  freilich  die  übrigen  nicht  mehrer- 
scheiaen  als  malefactores,  qm  ipsud  rebellium  maadme  terminaTe- 
nnt,  sotidem  nur  ak  Yerflthrte,  qui  persuasimn  eius  morem  ge- 
renlas  tantnm  ftcinus  peregerunt  Ueher  diese  YerfÜhrton  ergeht 
nun  das  blutige  Stntllifericht,  und  swar  werden  sie  alle,  gegen 
4506,  una  die  hingerichtet. 

Man  wird  zugeben,  dass  diese  Darstellung  nicht  geeigneter 
ist,  die  ungeheure  Blutthat  zu  erklären.    Jetzt  liefern  die  pri- 


Dies  bemerkt  Abel  Q.  358  im  Anscliluae  au  die  AuffMsang  der 
Aan..  Eiok  richtig. 


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92  Sippen. 

mores,  doch  siclierlicli  Bur  eine  kleine  Schaar,  höchstens  einige 

Hunderte  die  4500  Volksgenossen  aus,  jetzt  handelt  der  Könij^^ 
nicht  mehr  in  augenblicklicher  Aufwallung  seines  Zornes,  sondern 
nach  voraufgegangener  Verluiiullung,  welche  feststellt,  daas  der 
ein/itr  wirklich  Schiibliue  nicht  zur  Sttlle  ist,  jetzt  wird  die 
furciitbare  Rache  nur  an  den  Verfühiten  vollstreckt,  und  das 
Blutbad  wird  an  einem  Tage  angerichtet. 

Die  letzte  Behauptung  ist  die  ungeheuerlichste  von  allen 
und  dennoch  ist  auch  sie  dem  Annalisten  wieder  und  wieder 
blindlings  nacherzählt  worden.  4500  Menschen  sollen  an  einem 
Tage  und  an  einem  Orte  hingerichtet  sein!  Auf  dem  Papier 
läset  sich  das  wohl  machen ,  mit  dem  Schnellfeuer  unserer  Ge* 
wehre  könnte  eine  barbarische  Nation  solche  Unthat  vielleicht 
auch  au.sliihren;  aber  4500  Menschen  sollen  so  mit  dem  Schwerte 
hingerichtet  nein,  und  zwar  Germanen  von  ^^Jermanen?  Ich  be- 
kenne, dass  mir  unbe^reitlich  ist.  wie  man  das  jemals  für  mög- 
lich hat  halten  können.  Eine  an  manchen  Greuelsceuen  genährte 
Phantasie  mochte  sich  das  in  stiller  Klosterzelle  ausmalen,  in 
der  Wirklichkeit  halte  ich  es  fUr  völlig  unausführbar. 

Den  Annalisteiii  selbst  hat  doch  bei  dem  Gedanken  ein  leiser 
Schauder  erfasst:  die  nackte  Zahl  seiner  Vorlage  4500  hat  er 
durch  usqne  ad  ein  wenig  erm&ssigt,  eine  menschliche  Anwand- 
lung, worin  ihm,  soviel  ich  sehe,  ausser  Luden,  kein  neuerer 
Geschichtschreiber  gefolgt  ist.  Und  das  thut  derselbe  Mann, 
der  sonst  die  Zulilenbegriffe  seiner  Vorlage  regelmässig  zu  über- 
treiben ptlegt.  Schon  oben  sind  bei  der  Bemerkung  über  die 
Heeresztige  Karls  nach  Sachsen  einige  Beis])iele  hierfiir  angeführt^ 
ich  füge  noch  einige  hinzu,  die  sich  leicht  venaehren  Hessen: 
778  bei  der  Schlacht  an  der  Eder  heisst  es  in  den  Laur.  multi- 
tudo  Saxonum  ibi  occisi  sunt  et  fugientes  cum  magno  contumelio 
reyersi  sunt^  in  Ann.  Einh.  tanta  strage  cecidemnt,  ut  ex  ingentt 
multitudine  ipeorum  vix  pauci  domum  fugiendo  pervenisse  dican- 
tar;  783  bei  der  Schlacht  bei  Detmold  sagen  die  Laur.  ceddit 
ibi  mazima  multitudo  Saxonum,  ita  ut  pauci  fuga  evasissent, 
Ann.  Einh.  tanta  eos  caede  prostravit,  ut  de  innumerabiU  eorum 
multitiidine  perpauci  evasisse  dicantur;  in  der  Schlacht  an  der 
Hase  fiel  nach  Laur.  non  minor  numerus  Saxonum  (als  bei  Det- 
mold), nach  Ann.  Einh.  infinita  multitudo.  dem  noch  beigelügt 
ist  spoliaque  direpta,  captivorum  quoque  magnus  abductus  est 


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Die  Hinrichtung  der  Saclisen  (782). 


93 


namerus.  \Varuin  weicht  er  bei  dem  Verdener  Blutbad  von  dieser 
Gewohubeit  so  völlij.  fla.ss  er  die  Zahl  vermindert?  Ich  denke, 
weil  er  sie  zu  ungeheuerlich  fand.  Und  ist  nicht  sein  Zusatz 
una  die  ebenfalls  nur  diesem  Schaudergefühl  entsprungen?  Er 
mochte  sich  sagen,  dass  der  Mensch  in  wilder  Aufwallung  wohl 
einmal  etwas  Ungeheuerliches  begehen  kdnne,  dass  aber  eben  die 
Entsetzlichkeit  der  Tfaat  gewiss  schon  am  zweiten  Tage  zur  Be- 
nnnnng  znrfickfiBliren  werde,  ünd  eben  das  gleiche  menschliche 
Gefühl,  dass  er  etwas  Unerhörtes  melde,  scheint  sich  auch  noch 
am  Schlüsse  anszudrQcken,  wenn  er  an  die  Stelle  der  Worte 
seiner  Vorlage  ^haec  omnia  peracta'  setzt:  hnjnsmodi  yindieta 
perpetrata  rex  Theodone  vill  i  m  lubema  concessit.  Denn  ni  dem 
Worte  vindicta  liegt  anscheinend  mehr,  als  nur  der  Begriff  Strafe, 
liegt  auch  der  Nebenbegriff  eines  vollzogenen  Racheactes. 

Offenbar  hat  der  V  erfasser  jedes  Wort  seines  Berichts  genau 
Qberlegt,  aber  hat  er  auch  seine  Vorlage  ebenso  sorgfältig  ge- 
prüft? Er  entnahm  ans  den  Worten  quod  ita  et  factum  est 
ohne  weiteres,  wenn  auch  freilich  nicht  ohne  Bedenken,  dass  die 
auagelieferten  4500  Sachsen  auch  wirklich  alle  hingerichtet  seien, 
und  darin  sind  ihm  alle  Neueren  gefolgt.  Ich  glaube  gezeigt  zu 
haben,  dass  es  nicht  unbedingt  geboten  ist,  dies  aus  der  unbe- 
holfenen Sprache  der  Lorscher  Annalen  herauszulesen,  und  dass 
wir  nur  an  diese,  nicht  an  die  Annales  Kinhardi  uns  zu  halten 
haben.  Der  Verfasser  der  letzteren  ist  durch  seinen  Pragmatis- 
mus verh'it-  f  worden,  aus  der  dunklen  Ucberlieieruug  seiner  Vor- 
lage eine  für  das  oberflächliche  Verständniss  viel  klarere,  in 
Wirklichkeit  doch  noch  weit  unbegreiflichere  £rzählung  zu  machen. 

Woher  aber  kommt,  so  wird  man  fragen,  die  bestimmte, 
von  den  Einhards- Annalen  etwas  ermässigte  Zahl  4500?  Eine 
nchere  Antwort  liest  sich  schwerlich  darauf  geben  Wir  mttssen 
OBS  aber  der  Stelle  in  den  Ann.  Petav.  erinnern,  wonach  die 
Franken  auch  jetzt  schon,  wie  so  häufig  in  den  späteren  Jahren, 
multos  Tinctos  Saxones  adduzemnt  in  Francia.  Das  ist  in  keinem 
anderen  Bericht  wiederholt,  abtr  klingt  es  nicht  unsrleich  glaub- 
licher als  die  Massenhinrichtung':'  In  der  That  haben,  wie  schon 
erwähnt,  die  meisten  n«  in  ren  Darsteller  ausser  der  Hinrichtung 
der  4500  noch  eine  Abführung  von  Oeisseln  angenommen,  ob- 
wohl jene  wenigstens  nicht  mit  Sicherheit  in  den  Petav.,  diese 
m  den  Laur.  und  Eiuh.  bestimmt  nicht  erwähnt  wird.  Man 


94 


W.  V.  Bippen. 


mOsste  danach  also  annehmen,  daas  dem  Könige  noch  ungleich 

mehr  als  4500  Mann  überliekrt  worden  seien.  Die  Sache  wird 
durch  solche  Combination  der  Quellenangaben  dem  Verstand nisg« 
nur  noch  weiter  entrückt 

Als  gewiss  können  wir,  glaube  ich,  annehmen,  dass  Karl 
an  der  Aller  Hinrichtungen  vollzogMi  hai,  als  sehr  wahrschein- 
lich, dass  er  Geissein  forderte  und  empfing.  Und  freilich  war 
das  Leben  8<^cher  Geiaeek  in  die  Hämde  des  Edniga  gegeben; 
iBBofem  sagen  die  Laiir.  mit  Becht,  daaa  er  sie  ad  oocideDdum 
empfing.  Aber  ist  es  wahrscheinlieh,  dass  er  sie  nun  auch  wirk- 
lieh tddtete  oder  dass  er  auch  nur  die  Absicht  gehabt  habe,  ee 
zu  thun  för  den  Fall  eines  erneuten  Aufstandes  ?  Vielleicht  gab 
eine  Traililion,  ob  nicht  weit  übertrieben,  muss  dahingestellt 
bleiben,  die  Zahl  der  Geis^selii  auf  1500  an,  und  für  nicht  un- 
wahrscheinlich halte  ich  es,  dass  noch  die  Laur.  in  ihrer  un- 
ge^ichickten  Ausdruck» weise  nichts  anderes  haben  sagen  wolleOt 
als  dass  dem  Könige  eine  solche  Zahl  von  Geissein  Uberliefert  sei. 

Sie  behaupten  freilich,  das  sei  an  einem  Orte  von  den  Ter- 
sammelten  Sachsen  geschehen,  und  so  bliebe  die  Frage,  welche 
Gewalt  diese  Masse  in  die  Hände  des  Kteigs  zwang,  noch  die 
gleiche.  Aber  die  Laur.  sind  schon  selbst  eine  Ueberarbeitmig 
alterer  TJeberlieferongen ,  und  da  uns  diese  in  ihrem  Wortlaute 
nicht  bekannt  sind,  so  ist  es  nicht  möglich,  in  ihnen  so  wie  in 
den  Eiiih.ir(l<- Annalrii,  nachzuweisen,  wie  viel  von  ihren  Nach- 
richten auf  wiiiküriiciie  Interpretation  oder  auf  Missverständniss 
ihrer  Vorlage  kommt. 

Wenn  ich  die  gesammte  QuellenUberlieferung  überblicke,  so 
scheint  mir  die  Annahme  begründet,  dass  Karl  im  Herbste  782 
viele  Sachsen  im  Kampfe  und  auf  der  Richtstätte  niedermachen 
Hess,  andere  als  Geissein  abflQhrte,  aber  ich  glanbe  nicht,  daas 
wir  berechtigt  sind,  ihn  des  furchtbaren  Verbrechens  zu  zeihen, 
das  in  der  Hinrichtung  Ton  4500  Männern  liegen  würde. 

Ich  wiederhole,  was  ich  im  Eingange  gesagt  habe,  dass  idi 
weit  entfernt  von  der  Meinung  bin,  unwiderleja^lirh  nachgewiesen 
zu  haben,  dass  das  Blutbad  an  der  Alier  in  das  Bereich  der 
historischen  Fabeln  gehöre,  aber  ich  hoffe  wt  ni^stens  gezeict  zu 
haben,  dass  es  in  der  historischeu  Ueberlieierung  sehr  maiif^el- 
haft  begründet  ist.  Mit  Bestimmtheit  wird  ea  nur  von  einem 
Autor  berichtet,  der  lange  nach  dem  Ereignisse  schrieb  und  der 


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Die  HinncbtoDg  der  Sscbseo  (782). 


95 


im  Strebeu  nach  Klarheit  und  Eleganz  des  Ausdruckes  und  nach 
pragmatischer  Begründung  der  überlieferten  Thatsachen  seine 
Vorlage  ziemlieh  willkürlich  umgestaltete. 

Freilich  muse  der  echte  Einhard,  als  er  das  Lehen  seines 
grossen  Herrn  schrieh,  die  SteUe  der  unter  seinem  Namen  he- 
bnmten  Annalen  gekannt  haben,  aber  wenn  er  sie  f&r  wahr  ge-  ' 
halten  hätte,  konnte  er  dann,  indem  er  von  Karls  Verhalten 
gegen  die  Sachsen  sprach,  die  Worte  gebrauchen  magnanimi- 
tas  regis  ac  perpetua  tarn  in  adversis  quam  in  prosperis  mentis 
GODstantia  nulla  eorum  (sc,  Saxonum)  mutabilitate  vel  vinci  po- 
taiat  fei  ab  his,  quae  agere  coeperat,  defatigari? 


Nachtrag. 

Erst  nach  Vollendung  des  Druckes  geht  mir  die  neue  Be* 

arbeitung  des  1.  Bande«  der  Jahrb.  d.  fr.  R.  unter  Karl  d.  Gr. 
Ton  Simson  zu.  Sie  wiederholt  für  das  Verdener  Blutbad  die 
Darstellun<_;-  und  Auffassung  Abels  im  Wesentlichen  unverändert, 
nur  betont  Simson  S.  434,  Note  4,  wo  es  sich  um  Auslieferung  der 
4500  handelt,  schärfer  das  traditi  der  Ann.  £inh.  Die  Ton  mir 
S.  83  Note  1  besprochene  SteUe  der  Ann.  Laur.  „nullum  mandatum 
«xinde  fecerunt  d.  Carole  rege^S  versteht  Simson  8.  430,  besonders 
S.  660,  Note  2,  genau  wie  ich.  Die  cap.  de  partibus  Saxoniae 
setzte  auch  Simson  S.  417  f.,  wenn  auch  nicht  mit  voller  Be- 
stimmtheit, nach  Waitz  u,  A.  in  das  J.  782,  ohne  auch  seiner- 
seits einen  Erklärungsgrund  für  die  strengen  Massregeln  eben  zu 
diesem  Zeitpunkte  zu  geben. 

JafR,  Mon.  Karolina  p.  516. 


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Die  „xxnio  regni  ad  Imperium". 
Ein  Beitrag  zur  GesohicMe  der  stanfischea  Politik. 

Von 

Hans  Ton  Kap-herr. 

I. 

Kein  Vorwurf  ist  häufiger  und  nachdrücklicher  gegen  Fried- 
rich IT.  erhöhen  wortU-ii,  als  der  Voi  wui  i"  liintf  rüstiger  Treulosig- 
keit bei  den  Verhandlungen  mit  der  Curie  über  die  Trennung 
Sieiiiens  vom  Kaiserreiche.  Hier  legt  Böhmer  ^)  den  Massstab  der 
«Ehre,  Treue  und  Redlichkeit*  an  das  Verhalten  Friedrichs,  tind 
da  er  ihn  hier  der  Falschheit  i^lnubt  überführen  zu  können,  so 
kommt  er  all'  seinen  späteren  Huidlungen  mit  dem  Verdacht  un- 
lauterer Absickten  entgegen:  auf  dieser  Grundlage  hat  er  in 
grossen  scharfen  Zttgen  das  Bild  der  Regierung  Friedrichs  als 
einer  Kette  yon  Lüge,  Venafch  und  Bosheit  geseichnet. 

Die  Darstellung  Böhmers  ist  trotis  der  apologetischen  Ver- 
suche Schirrmachers  und  Winkelmanns  für  die  historische  Be- 
urtheilung  der  Persönlichkeit  Friedrichs  massgebend  geblieben; 
seine  Auffassung  beistimmt  den  besten  neueren  Kenner  der  Ge- 
sell i'bte  Friedrichs*),  der  wie  kein  anderer  redliches  Streben 
darauf  verwamlt  hat,  Friedrich  Gerechtigkeit  Aviderfahren  zu 
lassen,  sie  belierrscht  auch  diejenigen  Darsteller,  deren  politischer 
Standpunkt  demjenigen  Böhmers  entgegengesetzt  ist^);  wenn 

')  RegesJa  iniperii  jt.  XXIV  fT.,  p.  109  zu  dem  Hrieie  vom  13.  Juli  1220- 
Ficker  in  Bö  h  imT- Ficker,  R*  -est!i  Nr.  8«»).  929.  1092,  1143. 

*)  Lorenz.»  Friedrich  II.,  Hi.stor.  Zeitsciuitt  XI,  p.  :>2i  —  In  ge- 
wissem Sinne  auch  Schirrmacher,  Friedrich  II.,  I,  p.  79  tf.  II,  p.  442  A. 
Auch  Nüsse h,  Stanff.  Studien,  Histor.  Zeltschrift  III,  p.  878  accepUrt  im 
Wesentlichen  Böhmers  ResnKate. 


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Di«  „nnio  rtgni  ftd  impoium". 


97 


zinaclien  liberalen  und  ultnunontanen  Historikern  Streit  geführt 
wird  Ober  die  Beurtbeilting  den.  Ziele  Friedriclw,  in  der  Verwer- 
fmg  der  Mittel,  die  er  yerwandt  hat,  um  diese  Ziele  zu  erreichen, 

stimmen  sie  heute  mit  Böhmer  überein 

Die  ^'el•ilaDdlungen  Uber  die  unio  re^mi  ad  im}>erium  sind 
nuü  aber  uicht  bloss  für  die  Bemtheilung  des  Characters  Fried- 
richs von  pfrundlegender  Bedeuiuiig.  An  sein  Verhiilten  in  dieser 
Ji'rage  knüpft  sioh  derjenige  Vorwurf,  welcher  auch  die  Ziele 
seiner  Politik  richtet:  der  Vorwurf  der  Vernachlässigung  Deutsch«- 
lands  gegenüber  dem  sicilischen  Ktoigreich.  Aus  diesen  Ver- 
handlungen soll  nach  Böhmer  hervorgehen  ^,  dase  Friedrich  von 
Yomherein  die  Abmcht  g^abt  habe,  Sicilien  zum  Hauptsitz  seiner 
Regierung,  Deutschland  zum  Nebenland  zu  machen,  seine  könig- 
lichen Rechte  in  Deutschland  habe  er  geopfert,  um  sich  die  Herr- 
schaft in  dem  reichen  und  sonnigen  Lande  seiner  Jugend  zu  er- 
iiaiten.  Und  auch  dieser  Vorwurf  i«t  an  Friedrich  haften  geblieben. 

Üm  so  dringen«] er  mag  eine  genaue  Prüfung  der  Frage  er- 
wünscht sein;  erinnern  wir  uns  kurz  des  Thatbestandes. 

Mit  schwerem  Herzen  hatte  sich  Innocenz  III.  entschlossen,  den 
letzten  Spross  des  staufischen  Geschlechtes  als  Gegenkönig  gegen 
den  Weifen  Otto  au&nistellen,  als  dieser  den  Versuch  machte,  sich 
des  sicilischen  Königreiches  zu  bemächtigen.  FrQher  hatte  der  Papst 
die  Möglichkeit  einer  Throncandidatur  Friedrichs  weit  yon  sich  ge- 
wiesen, weil  dieser  die  Ansprüche  auf  Sicilien  und  Deutschland 
in  seiner  Pmon  Tsreinigte  ;  unterdessen  hatte  er  an  Otto  eine 
bittere  Enttäuschung  erlebt;  Friedrich  war  als  Vasall  der  Curie,  als 
Mündel  des  Papstes,  als  Schützling  der  Kirche  aufgewachsen; 
schlimmer  nis  i.)ttu  koiiiit«  er  iiirht  sein,  vielleicht  durfte  Innocenz 
auf  die  Dankbarkeit  rechnen,  die  Friedrich  gern  öfi'entlich  be- 
kannte —  unter  allen  Umständen  konnte  die  Curie  aus  einer 
Erneuerung  des  Thronstreites  in  Deutschlan  d  mir  Vortheil  ziehen. 

Auf  die  Aufforderung  des  Papstes  wurde  Friedrich  in  Deutsch- 
land zum  König  gewiUilt,  in  Rom  holte  er  sich  den  Segen  des 

*)  Ueber  die  sb  weichende  Ansicht  Winkelm  an  ns  ▼ergl.  anten. 

*)  Reg.  p.  XXV. 

•)  Deliberatio  Innocentii  Rpgr?trura  Nr.  29  in  der  Ausgabe  der  epp. 
InnoccntH  von  Bnlnzins  Hd.  I.  p.  ^>08:  Qnod  non  expcdint  ipstim  ira- 
pf'riuni  obtiuere  patet  ex  »•(».  oiio  l  [  >  r  imr  regnom  Sicüiae  uniretur  imperio, 
et  ex  jp»a  untone  eoiUundcretur  ecclesiu. 

Deutscht  Zeitachr.  f.  Qeschichtaw.  I.  l.  7 


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98 


H.  T.  iUp-htrr. 


PapBtet;  als  ein  PfafienkOnig,  wie  ihn  sein  Gegner  Otto,  als  ein 
KOnig  Ton  «Gottes  und  des  Papstes  Gnaden*,  wie  er  sich  selbst 
nannte,  kam  er  nach  Deutschland;  hier  hatte  ihm  die  Autoiitfti 

der  Curie  und  die  Macht  des  französischen  Geldes,  welches  In- 
uocenz  in  seinen  Dienst  zu  stellen  verstanden  hatte,  die  Wege 
geebnet  —  er  wurde  feierlicii  gekrönt,  die  Schlacht  von  Bouvines 
entschied  das  SchickBal  Kaiser  Otto  s;  bald  darauf  hören  wir,  dass 
das  Yerhältniss  des  Königreichs  Sicilien  zum  Kaiserreich  in  den 
Verhandlungen  zwischen  Friedrich  und  der  Curie  eine  Rolle  spielt 

IGt  Recht  gehen  die  Darsteller  der  Geschichte  Friedrichs  Ton 
der  Voraossetsung  aus,  dass  Innoeena  bei  den  Verhandlungen 
über  die  Wahl  Friedrichs  das  Ziel  verfolgt  habe,  der  Vereinigung 
Sicilieuä  mit  Deutschiaiul  vorzubeugen. 

In  der  Verbindung  der  Ansprüche  auf  beide  Reiche  hatt^ 
er  äülher  das  Uindemiss  für  die  Candidatur  Friedrichs  gesehen; 
über  diese  Frage  war  es  zum  Conflict  mit  Otto  gekommen ;  was 
wftre  natürlicher  gewesen,  als  dass  Innocens  jettt  die  Trennung 
Siciliens  Tom  Kaiserreiche  zur  Bedingung  für  die  Erhebung  Fried- 
richs auf  den  deutschen  Thron  gemacht  hUtte? 

Es  fragt  sich  nur,  in  wie  weit  es  ihm  gelungen  ist,  in  dieser 
Richtung  Zugestand ni.sse  von  dem  juntren  Könip  zu  trlaii^en. 
Man  nimmt  an  dass  die  in  Hom  vollzogene  Ki'önuug  von 
Friedrichs  Sohn  Heinrich  zum  König  von  Sicilien  als  ein  Schritt 
zur  Trennung  der  beiden  Reiche  zu  betrachten  sei;  Friedrich  habe 
dadurch  die  Absicht  bekundet^  seinem  Sohne  die  Regierung  Sici- 
liens zu  Ubergeben,  während  er  sich  die  Herrschaft  im  Reiche, 
das  heisst  in  Deutschland,  Italien  und  Burgund  vorhielt. 

Und  diese  Deutung  findet  in  einer  Urkunde  Unterstützung» 
in  welcher  Friedrich  am  1.  Juli  1216*)  dem  Papste  verspricht, 
dass  er  sogleich  nach  seiner  Krönung  zum  Kaiser  seinem  Sohne 
Heinrich  das  Königreich  Sicilien  aU  Leben  der  Kirche  überliefern 
werde.  Er  selbst  wolle  Ton  diesem  Zeitpunkt  ab  auf  die  Herr- 
schaft in  Sicilien  Terzichten,  und  auch  den  Kamen  eines  Ktoigs 
▼on  Sicilien  ablegen:  bis  zur  Mündigkeit  Heinrichs  solle  ein  von 
der  Curie  abhängiger  ReichsTerweser  die  Geschäfte  ftthren.  Mit 


')  Böhmer,  Rtg.  p.  X^LVy  öchirrmacber  I,  p.  79^  Lorenz  p.  Si27  ', 
Kitisch,  D.  G.,  p.  48. 

3)  Böhmer  Ficker  866;  HuilUrd-Breholies  J,  46d. 


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Die  ,iiaio  ngni  «d  imperlom*. 


99 


dieser  Maaeregel  beabeiehtige  Friedrich  der  Meinung  entgegen- 
ntrefeen,  aliquid  nnkniis  regnum  ed  unperimn  quovis  tempore 
habere.   IMe  ttoedrtlekHdie  Anerkennung  dieser  Trennnng  Sici- 

liens  vom  Kaiserreiche  sei  nicht  bloss  durch  day  Interesse  der 
Curie,  sondern  auch  durch  das  Interesse  seiner  eigenen  Dynastie 
geboten. 

Ich  bemerke,  dass  die  Urkunde  vom  1.  Juli  1216  ein  Ver-. 
^ireeben  enthält,  welches  der  König  persönlich  dem  Papste  In- 
nocenz,  nicht  etwa  der  Curie  gibt ;  es  ist  insofern  kein  feierliches 
Yerspredien,  als  es  nickt  die  Oenefamigung  der  BeichsfUrsten 
erkalten  kat^);  es  ist  wohl  flbeikanpt  nickt  perfect  geworden, 
da  der  Papet,  wakrsckemfick  bevor  er  die  Urkunde  zu  Gesickt 
bekommen  kat,  am  16.  JnK  d.  J.  gestorben  ist 

Aber  man  nimmt  an,  die  Urkunde  vom  1.  Juli  habe  j^e- 
wissermassen  nur  Ausführungsbestimmungen  enthalten  für  die 
vorher  erzielte  principielle  Vereinbanini;  über  die  Trennung  Sici- 
liens  vom  Knivt  ri  t  h  Ise :  sie  setzt  gewis-sermassen  nur  den  Termin, 
da  diese  Treuuung  auch  äusserlich  zu  Tage  treten  soll  Die 
Hinterlist  in  dem  Verhalten  Friedrichs  liegt  darin,  dass  er  der 
Trennnng  Sidliens  vom  Reiche  heimlich  entgegenarbeitete,  wäh- 
rend er  Sick  öffentHck  zu  ikr  bekannte.  Nachdem  er  die  Yer- 
einigvng  Siciliens  mit  dem  Beicke  itlr  seine  Person  ansgescklossen 
katte,  emenerte  er  dieselbe  in  seinem  Sokne  und  Krben,  da  er 
die  Wahl  Beinricks  zum  deutscken  König  veranlasste. 

Diese  Intrigue  muss  er  schon  bei  Lebzeiten  Innocenz  III. 
eingeleitet  haben:  schon  vor  dem  Versprechen  vom  1.  Juli  121G 
hatte  er  den  jungen  König  die  Reise  von  Sicilien  nach  Deutsch- 
land antreten  lassen,  um  hier  seine  Wahl  zum  deutschen  König 
zu  erwirken;  ohne  Vorwissen  des  Papstes,  wie  mau  annimmt, 
denn  wozu  hätte  Heinrich  den  Seeweg  von  Sicilien  nach  Ober- 
italien einschlagen  müssen  (während  seine  Mutter,  die  Königin 
CoDstame,  zu  Lande  reiste),  als  um  gegen  etwaige  päpstliche 
Naekstellungen  geackert  zn  sein  ?  Bald  nach  seiner  Ankunft  in 
Beotsckland  wird  Heinrick  zum  Herzog  von  Sckwaben,  dann  zum 
Rector  von  Burgund  erkoben :  beide  Maassregeln  werden  als  Vor- 


*)  Aof  die  Bedeutung  dieses  TTntersi  tuedeb  koauue  ich  öpaler  zurück. 
Am  dentlichsteo  findet  sich  diese  Aufisifsung  bei  Berthold,  Eot- 
wtcklixag  der  Landeshoheit  p.  80  n.  aasgesprocheo. 


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100 


H.  V.  Kap-hcrr. 


bereiiutigen  zur  Königswahl  gedeutet;  schliesslich  wird  er  zum 
deuischen  König  gewählt  und  die  vorher  verpönte  unio  r^pi  ad 
Aiiiperium  ist  in  der  Person  des  Thronfolgers  hergestellt. 

Das  Verhalten  Friedrichs  erscheint  um  so  verwerflicher,  ak 
er,  um  seia  Ziel  zu  erreichen,  einerseits  den  Papst  durch  heuchle- 
rische Znsicherungen  fUr  den  Kreuzzug  täuschte,  andererseite 
die  Wahl  des  jungen  Heinrich  bei  den  deutschen  Forsten  nur 
mit  Freiflgebung  der  werihvollsten  kdnigUchen  Rechte  erkaufte: 
mit  dem  berOhmten  Priyileg  flOr  die  geistlichen  Fürsten  wurde 
die  Erfilllung  seines  Lieblingswunsches  befahlt  Das  schlechte 
Gewissen  des  Kdnigs  spricht  deutlich  genug  aus  dem  «Terlegenen 
und  trügerischen"  Berichte  an  den  Papst  über  die  Königswahl 
Heinrichs^).  Hier  .stellt  er  sich  an,  als  oh  er  gar  nicht  be- 
greifen künue,  das.s  iler  Papst  an  der  Wahl  seines  Sohnes  An- 
stoss  nehme;  früher  habe  er  allerdings  sich  um  Ueinrichä  Er- 
hebung bemüht,  die  jetzt  erfolgte  Wahl  aber  wäre  ohne  sein 
Zuthun  durch  freien  Entschluss  der  Fürsten  zu  Stande  gekommen. 
Er  habe  sogar  seine  Einwilligung  geweigert,  bis  der  Papst  der 
Wahl  zugestimmt  hätte;  sein  Hofkamder  sollte  nach  Rom  reisen, 
um  dem  Papste  die  Wahlacten  vorzulegen,  sei  aber  bisher  durch 
Krankheit  daran  yerhindert  worden. 

Diesen  ganzen  Bericht  betrachtet  man  als  eine  lügnerische 
Entschuldigung  an  den  leicht  zu  täuschendta  päpstlichen  Greis, 
dessen  Gutmüthigkeit  sich  Friedrich  zu  Nutze  gemacht  habe, 
um  ihm  mit  «1er  vollemleU^ii  Thatsache  entgegenzutreten*). 

Denn  kurz  vor  der  Königs  wähl  Heinrichs  hatte  Friedrich 
das  Versprechen,  welches  er  am  1.  Juli  1216  Innocenz  gegeben 
hatte,  Honorius  gegenüber  wiederholt,  und  zwar  wiederum  unter 
der  ausdrücklichen  Anerkennung»  dass  die  Tollständige  Trennung 
Siciliens  vom  Kaiserreiche  bestehen  bleibe^),  ja  in  dem  Berichte 
Über  die  Wahl  selbst  giebt  er  die  feierliche  Zusicherung,  an  der 
Trennung  Siciliens  Tom  Kaiserreiche  nach  wie  vor  festzuhalten. 
Treibt  Friedrich  hier  ein  frivoles  Spiel  mit  Worten*)?   Hat  er 

0  Böhmer-Ficker  1143. 

*)  Vergl.  Böhmer,  Regesta  cap.  XXVI  und  Nr.  359.  Ficker  in 
Bdhmer-FiekerlliS  ftcceptirt  dasUrlheil  B  ö  h  ve  ra ;  vergl.  aaeh  Be  r  th  ol  d. 
Die  EnlwicUiiDg  der  Landeehobeit  p.  79  ff. 

')  Böbnier-Ficker  1201. 

*)  Dies  scheint  die  Meinung  von  Beribold  (8.84)  sn  sein;  veigl.  aber 


i^iy  u^L^  uy  Google 


Die  «nitio  ngin  ad  imperium". 


101 


einen  neuen  Begriff  tob  der  Trennung  der  beiden  Reiche  heraus- 
gefunden, welcher  ihm  ermöglicht,  seine  frClheren  Versprechungen 

'lern  Wortlaut  nach  zu  erfüllen,  während  er  sie  thatsächlich  bricht? 
So  sollte  man  «glauben,  wenn  man  die  Urkunde  betrachtet,  welche 
Friedrich  unmittelbar  Tor  seiner  Kaiserkrönung  dem  Papste  aus- 
stellte: sie  versichert  aufs  feierlichste  die  Trennung  Siciliens  vom 
Kaiserreiche;  diese  Trennung  soll  darin  ihren  Ausdruck  finden, 
dass  ftr  Sicilien  besondere  Beamte  aus  dem  Königreiche  selbst 
angestellt  werden,  und  dass  Sicilien  ein  eigenes  Siegel  f&hrt. 
Damit  also  glaubte  Friedrich  die  Zusicherung  zu  erfüllen,  die 
er  Innocenz  und  später  ilonorius  gegeben  hatte!  Eine  äusser- 
liche  Trennung  der  Verwaltung  soll  an  die  Stelle  jener  absoluten 
Trennung  treten,  von  der  die  früheren  Urkunden  Friedrichs  ge- 
sprochen hatten.  Und  wie  verhielt  es  sich  mit  dem  Versprechen, 
dass  Heinrich  nach  erfolgter  Kaiserkrönung  seines  Vaters  in  die 
selbsttndige  Regierung  Ton  Sicilien  eingesetzt  werden  sollte? 
Allerdings  hatte  Friedrich,  als  er  dieses  Versprechen  Honorius 
gegenüber  wiederholte,  der  Hoffiiung  Ausdruck  gegeben,  dass  er 
bei  einer  Zusammenkunft  mit  dem  Papste  für  sich  persönlich 
das  Recht  zur  Regierung  Siciliens  nwiikcn  werde.  Hat  Fried- 
rich dieses  Zugeständniss  von  Honorius  erlangt?  Wir  hören  nidit-^ 
mehr  von  dem  Plan  einer  Ueberlassung  Siciliens  an  Heinrich, 
aber  wir  wissen  auch  nicht,  dass  die  Curie  jemals  an  dieses  Ver- 
sprechen gemahnt  hätte,  Honorius  selbst  nennt  Friedrich  bald 
nach  der  KaiserkrOnung  .Imperator  et  rex  Sidliae* 

Im  Ganzen  haben  whr  den  Eindruck,  dass  Friedrich  einen 
diplomatischen  Sieg  über  die  Curie  nicht  gerade  lauteren  Mitteln 
zu  danken  hatte. 

Dies  ist,  abgesehen  von  geringen  Abweicliungen  im  Einzelnen, 
der  Verlauf  der  Verhandlungen  über  die  sicilische  Frage  nach 
der  Auffassung  von  Böhmer,  Huillard-Bräholles ,  Schirrmacher, 
Berthold,  Nitzsch,  Lorenz  und  Ficker« 

Einen  Grund  zur  Rechtfertigung  Friedrichs  finden  Schirr- 
madier,  Nitzsch*)  und  Lorenz*)  darin,  dass  Friedrich  die  Curie 

aneb  Sebirrmaeher  I,  p.  119,  der  zweifelhaft  itt^  ob  er  in  dem  Sehreiben 
Friedrichs  «kalte  IronJe'  finden  soH. 

0  A]nll.Deccmberl220Pottha9t6434(Huillard-Br4hollean,80). 

^  StautT.  Studien.  Histor.  Zeitschr.  III,  p.  377. 

*>  Uistor.  Zeitschr,  XI,  p.  328. 


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102 


E.  ▼.  Kap-b«rr. 


mit  ihreu  eigenen  Waffen  geschlagen  habe:  gerade  von  Innoceoz 
aoll  Friedrich  die  Künste  einer  yenddagenen  Politik  gelernt  haben, 
die  er  dann  gegen  den  Nachfolger  aeinea  Meiatm  Tenrandte. 

Nur  Winkelmann bat  den  Versuch  einer  BechtfiBttigung 
Fiiedrielis  aus  einer  abweichenden  Deutung  der  Intentitnien  der 
Betheiligten  unternommen. 

Er  unterscheidet  die  Verbindung  Siciliens  mit  dem  Il^iche 
durch  Personal-  und  durch  Kealunion,  eine  Unterscheidung,  die  zwar 
nicht  in  den  Quellen  der  Zeit  begründet  ist,  die  wir  aber  Torläufig 
verwenden  dOrfen,  um  den  thats'ächlichen  Qegensats  zwischen 
der  Trennung  in  der  Person  der  Henscher  und  der  Trennung 
in  der  Verwaltung  zu  beaeicbnen.  Ueber  die  Beseitigung  der 
Personalunion  sollen  yor  dem  1.  JuU  1216  Verabredungen  nicht 
bestanden  haben;  die  Kealunion  habe  Friedrich  vor  seiner  Reise 
nach  Deutschland  durch  Leistung  der  Lehnseide  lur  Sicilien  aus- 
geschlossen; erst  in  der  bekannten  Urkunde  vom  1.  Juli  1216 
habe  er  auch  auf  die  Personalunion  verzichtet  und  zwar  nur  für 
seine  Person  und  erst  für  den  Zeitpunkt  der  Kaiaerkrdnung. 

Wenn  ich  Winkelmann*)  recht  verstehe,  so  ist  es  der  Curie 
auch  bei  AussebHessung  der  Personalunion  Tomehmlich  auf  die 
Sicherung  ihrer  Lebnsboheit  über  Sicilien  angekommen.  Die 
vollständige  Trennung  Siciliens  von  Deutschland  ist  nach  Winkel- 
manns  Meinung  dadurch  ausgeschlossen  gewesen,  dass  der  Curie 
eine  Einwirkung  auf  die  Wahl  der  deutschen  Fürsten  nicht  zu- 
stand: der  Papst  konnte  nicht  hindern,  dass  der  König  von 
Sicilien  auch  zum  deutschen  König  gewählt  wurde.  Innocenz 
hat  sieh  also  begntigi,  von  Friedrich  die  Zusicherung  sn  erhalten, 
dass  er  für  seine  Person  auf  die  Regierung  Sidliens  ▼ernchten 
wolle,  um  dadurch  der  Lehnshoheit  der  Curie  Aber  Sicilien 
einen  unzweifelhaften  rechtlichen  Ausdruck  zu  gehen.  Auch 
HonoriuR  hat  dann  nichts  anderes  gefordert.  Die  Anerkennung 
der  Lehnishoiieit  der  Curie  fand  schliesslich  durch  gütliche  Ver- 
einbarung einen  anderen  Ausdruck,  als  ursprünglich  verabredet 
war:  an  Stelle  der  Trennung  in  der  Person  der  Herrscher  trat 
die  Trennung  der  Verwaltung,  wie  sie  durch  das  Versprechen 
▼or  der  KaiserkrOnung  gewlhrleistet  wurde. 


Fürscliungen  z.  d.  Gesch.  1,  p,  14  ff. 
')  Forschungen  z.  d.  Gesch.  h  p.  18;  Friedrich  II.  p.  116. 


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0ie  «unio  rcgni  ad  imperiam* 


103 


Wie  gesagi,  hat  diese  Deatuag  wenig  Beifall  gefunden,  doch 
wohl  deeehalb,  weil  sie  Iimoceiiz  eine  allzu  bescheidene  Bolle 
saidikebt»  die  mit  der  PoHtik  diem  Ptapefcee  in  dem  Thionstreit 
iwieehen  Philipp  und  Otto  schwer  yereinbar  aeheint.  Wir  he- 
grdfen  andi  niehi,  warum  die  Chirie  ftkr  die  Anerkennmig  ihrer 
Lehnshoheit  über  Sicilien  besort^t  war,  nachdem  Friedrich  und 
sein  Sohn  Heinrich  ihr  Huldigung  sfeleistet  hatten?  Warum 
legte  sie  Werth  darauf,  dass  die  Beseitigung  der  Personalunion 
gurade  nach  der  Kaiserkrönung  stattfinden  sollte? 

Diese  Fragen  bleiben  ohne  Antwort.  Trotadem  glaube  ich, 
da»  die  Anaichi  Winkelmamu  nur  einer  aehftrferen  Formolirung 
bedarf  um  die  LOenng  der  Schwierigkeiten  zu  geben 

ZuTArderet  aber  möchte  ich  betonen,  daes  «och  die  gegnerische 
Aii^aht  Zweifel  genug  übrig  lässt.  AuffaUend  ist  schon  die  Un- 
befangenheit Friedrichs,  mit  der  er  Honorius  gegenüber  zuiaresteht, 
dass  er  sich  um  die  Wahl  Heinrichs  zum  deutschen  Künig  be- 
mOhthabe'),  und  zwar  in  demselben  angeblich  .yerlegenen*, 
iQgnerischen  Bericht,  nach  welchem  die  thataächlich  vollzogene 
Wahl  ohne  aein  Zuthnn  erfolgt  ist  Vor  Allem  »her  bleibt  ea 
onerklirlich,  warum  die  Curie,  die  bei  dem  späteren  Streite  mit 
fViedridi  an  Vorwürfen  und  Sehmfthungen  geg^  diesen  nicht 
gespart  hat,  ihm  niemals  seine  Treulosigkeit  in  dieser  Angelegen- 
heit vorcrchalten  hat. 

Ich  bemerkte  schon,  dass  der  Gegensatz  der  Personal-  und 
Bealonion,  wie  ihn  Winkelraann  eingeführt  hat,  den  Quellen 
fremd  ist  £r  dürfte  wohl  überhaupt  den  Vorstellungen  der 
Zeügenoisen  Friedrichs  nicht  geünig  gewesen  sein,  jedenfalls 
nicht  in  der  Anwendung  auf  das  VerlUUtniss  des  Kdnigreidies 
Sicflien  zum  Kaiserreich.  Die  Ausdrücke  der  Quellen  setzen  ein 

')  Die  Gründe,  welche  Lorens  p.  827  ff.  and  Berthold  p.  75  ff.  gegen 
Winkel  m  an B  anfQhren,  sind  nur  anler  der  VoranaseUung  von  Bedeutung, 
dsM  die  Erklirnng  Winkelmanns  eine  befriedigende  Lösung  nicht  sa  geben 
▼ennsg.  Ich  erwihne  nur,  dass  die  Krönung  des  jangen  Heinrich  warn 
König  von  Sicilien  offenbar  den  Zweck  hatte,  die  staufische  Dynastie  in 
Sicilien  tu  sichern,  für  den  Fall ,  dass  Friedrich  bei  seinem  Zuge  nach 
Dentschland  den  Tod  fände.  Ueber  die  viel  erörterte  Seereise  kann  ich 
«Ohl  schweigen;  vielleicht  hatte  Frau  Constaaxe  gute  QrOnde,  die  Seereise 
xa  meiden. 

*)  Böhmer- Ficker  1014.    Theiner  Cod.  sacri  dominii  1,  50i 
Böhmer*Ficker  1143^  Winkelmann,  Acta  I,  p.  156. 


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104 


iL  Kftp'berr. 


Herrscbattßverhältniss  des  Reiches  über  bicüien  voraus,  sagen  wir 
gleich  eine  Lehnshoheit  des  Beiches  über  Sicilien:  sie  sprechen 
nicht  sowohl  von  der  Verbindung  xweier  selbständiger  Reiche  zu  einer 
Gemeinschaft  durch  Realunion,  als  Tielmehr  Ton  dem  Anrechi 
des  Imperium  an  dem  r^num,  ak  einem  Theile  des  grossen  Ganzen. 
In  der  Urkunde  Tom  1.  Juli  1216  sichert  Friedrich  dem  Papete 
zu:  ne  forte  pro  eo,  quod  nos  dignatione  divina  somus  ad 
iniperii  fastigium  evocati,  aliquid  unionis  regnum  ad*)  imperium 
(jUGvis  tempore  putaretur  habere  '-').  Deutlicher  ist  das  Verhält- 
niss  in  einem  Briefe  der  Keichsfürsten  an  Hoiioriu^  l  ezeichaet: 
sie  bestätigen  die  Privilegien  Friedrichs  an  die  römische  Kirche» 
und  auch  die  Abmachungen  tarn  super  facto  imperii,  quam  super 
facto  regni  Siciliae,  ita  quod  imperium  nihil  cum  dicto  regno 
habeat  unionis  vel  alicujus  jurisdictionis  in  ipso*). 

In  der  Urkunde,  welche  Friedrich  unmittelbar  rot  seiner 
Kaiserkrönung  dem  Papste  ausstellt,  bekennt  er:  imperium  prorsus 

nihil  juri.s  habere  in  regno  Siciliae,  nec  nos  ratione  imperii 
obtinere  aliquid  juris  in  ipso.  Also  das  Reich  habe  kein  Recht 
an  Sicilien,  und  er  wolle  auch  als  Kaiser  kein  Recht  über  Sicilien 
in  Anspruch  nehmen.  Auch  als  Kaiser  nicht!  Als  ob  ihm  die 
Kaiserwürde  ein  besonderes  Anrecht  auf  Sicilien  hätte  verschaffen 
können!  Nur  als  Erbe  seiner  Mutter*)  und  unter  Anerkennung 
der  Lehnshoheit  der  Curie  will  er  in  Sicilien  die  Herrschaft 
ausQhen. 

Wie  verhielt  es  sich  nun  Überhaupt  mit  dem  Anrecht  des 
Reiches  an  dem  Königreich  Sicilien? 

Es  ist  bekannt,  dass  Heinridi  m.  ftlr  das  Reich  die  Ober* 


0  Micht  etwa:  et. 

')  Haillard -Rrcholles  I.  469:  Bo  Inn  e  r  -  Fi  ck  e  r  86«. 

II  u  i  1 1  a  r  d  -  Ii  r  ('■  h  o  1 1  e  s  I.  2.  [>.  7tl3 ;  B  o  Ii  m  e  r  -  F  i  c  k  e  r  1112.  Diese 
Anerkennung  koniint  auch  in  dem  Briefe  Friedrichs  vom  13.  Jnli  1220 
(Buhmer-Ficker  1143;  Wiiikchnann,  Acta  imp.  Nr.  18U,  y.  157)  zum 
Ausdruck:  nam  eU>i  in  regno  Jus  aliquod  eccleaia  non  haberet,  et  nos  sin« 
herede  legitime  decedere  legitime  eveniret,  prius  ipso  RomaDsm  ecelesiam, 
quam  imperinm  dotaremos.  Er  will  Bidlien  also  dem  Reiche  schenken, 
nicht  Sicilien  mit  dem  Reiche  Tereinigenr 

0  Cam  ad  nos  non  ratione  patris  aat  praedeccssoram  ipiaa,  eed  ex 
matris  tantum  socceseione  pervenerit,  qnae  a  regnm  Siciliae  Stirpe  descea- 
dit  Böhmer-Ficker  1901. 


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Die  »niiio  r^oi  ad  imperiam*. 


105  ' 


hobttt  Uber  Unteritallen  beanspniclit  hat^),  Robert  Guiscard 
leistete  dann  {ftr  seine  LSnder  der  Curie  Lehnslmldigung,  aber 
^Reebtibe«tAndiglreit  dieses  Aotes  ist  von  den  deutseben  Kaisem 

nuht  aiurkaniit  worden :  Lothar  IlT,  wahrte  das  Recht  des  Uoiclies 
beider  bekannten  Doppelbelehuung  Kamulis,  und  Konrad  III.  be- 
leichnete  Hoger  von  Sicilien  als  Invasor  imperii  nostri^);  auch 
Friedrich  I.  betrachtete  Sicilien  als  Bestandtheil  des  römischen 
Reiches.  So  wenigstens  berichtet  der  of&cielle  Darsteller  seiner 
Tbaten:  ipse  (Fridricus)  Tolens  imperii  soi  limites  tyrannica 
Bogerü  rabie  nsurpatos  ab  erteris  eripi . . .  . 

Erst  Heinrich  VI.,  so  nimmt  man  an,  habe  die  ünabb^ngig- 
keit  des  sicilischen  Königreichs  vom  Reiche  dadurch  zugestanden, 
dass  er  in  den  Urkunden  nach  seiner  Krönung  in  Palermo  den 
Titel  eines  Könifjs  von  Sicilien  neben  dem  Titel  eines  Kaisers 
der  Römer  führte^).  Aber  dies  war  keineswegs  die  Auffassung 
seiner  Zeitgenossen,  welche  daran  festhielten,  dass  Heinrich  dem 
Reiche  eine  entfremdete  Provinss  zurOckerobert  habe.  So  Ansbert  ^) : 
Henricos,  qnia  terrae  Dlae  Apulia  Sicilia  Oalabria  in  jurisdictione 
tenebaotnr  Romani  imperii ;  —  und  Petrus  Ton  Sbulo*): 

Non  patitor  falso  laniari  principe  regnum 

Quod  sibi  per  patrios  jura  dedere  gradus 

Hoc  avus,  hoc  proa\iis  quandoque  dedere  tributia 

Quae  pater  Siculis  regibus  ipse  tulit. 


0  Leo  OBtieRBii  II,  78,  p.  688,  aniversam  quam  laue  teoebant 
tcrnuD  üaperiali  iovestitiira  firmavit 
*)  Wibaldi  ep.  843,  p.  865. 

*)  Getta  II,  49  ed.  Wait«  p.  126.  Auch  Otto  von  St.  Blasien, 
welcher  aadi  dem  Jalire  1209  schreibt,  hat  noch  dieselbe  Auffassung  (ed. 
Wilmanns  Schulausgabe  p.  453):  Fridericua  . . .  regnum  Siciliae  cum 
dacatu  Apuliae  principatuqne  Capuae  .  .  .  Romano  imperio  resHtnit.  qiiod 
po?t  mortem  T.otharii  qnondnm  imperatoris«  a  Roperio  imperio  ablatuni 
faerat.  Dieselbe  Bemerkung  lindet  sich  bei  Gervasius  von  Tilbury. 
Otia  imperialia  p.  381:  ,Haec  indigne  possessa  indignanter  su^tiiuns  magna. 
QimD9  imp.  Fridericua  quibus  poluit  modle  imperio  Romano  terrae  iila^» 
reddeudas  vendicnt." 

*)  Zuerst  wolii  l)ei  Fickci  ,  de  llennci  VI.  imp.  coüalu  etc.  p.  47. 

•)  Fontes  rer.  AustriHCHruai  tjcriptores  V,  p.  89. 

•)  Liber  ad  honorem  Augusti  1,  3ÜÖ  ed.  \V  initeimann^  vergi.  Töcbe, 
Ueiarich  VL  p.  4. 


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106 


H.  V.  Kap-herr. 


August (>>  iinitare  tuos,  defeiide  tuum  juö 
Ooi^jugiö  et  magiu  jura  tuere  patris 
Nam  tua,  quam  soceri  limes  contermioat  muB 
Nam  jus  oonsortis  in  tua  jiura  cadit^* 

Und  wenigstens  ursprünglich  scheint  diea  auch  die  Meinung 
Heinrichs  VI.  selbst  gewesen  zu  sein:  in  einer  Urkunde  vom 
21.  Mai  1191  sagt  er^): 

«NosproobtinendoiegnoSiciliae  etApuliae,  quod  tum  antiqno 
jure  imperii,  tum  ex  liaereditate  üluetne  conoortiiB  noatrae  Gon- 

stantiae  —  ad  imperium  deveniatur."  Hiemach  schreiben  eowt^d 
Petruä  von  i.bulo,  als  der  Kaiser  selbst  sich  ein  doppeitos  Hecht 
auf  Sicilien  zu,  einmal  ein  Keclit  kralt  der  Kaiserherrschaft,  oder 
wie  INtrus  von  Ebulo  sagt,  kraft  väterlicher  Erbschaft-'),  so- 
dann aber  ein  Erbrecht  kraft  der  Verbindung  mit  der  Erbin  der 
Normannenkönige. 

Und  es  ist  docb  keineswegs  ausgemaebt,  dass  Heinrich  seinen 
kaiserlichen  Anspruch  auf  Sicilien  spater  aufgegeben  habe. 
Wenigstens  hat  er  die  Lehnshoheit  der  Curie  Uber  Sicilien  nicht 
anerkannt.  Er  weigert  sich^  dem  Papste  den  Lehnseid  fOac  Sici« 
lien  zu  leisten,  „propter  dignitatem  imperii",  ^weil  er  ihn  unver- 
einbar mit  seiner  Kaiserwürde  hielt"  das  heisst  doch  wohl,  weil 
er  dadurch  seinen  kaiserlichen  Rechten,  zu  welchen  er  die  Lehus- 
hoheit  über  Sicilien  zählte^),  (rwas  zu  vergeben  glaubte. 

Es  scheint  also,  dass  Heinrich  ein  Interesse  daran  hatte, 
die  Frage  der  Zugehörigkeit  Siciliens  zum  Kaiserreiche  in  der 
Schwebe  zu  lassen*).   Wir  werden  diese  Haltung  sofort  ver^ 


•)  I,  880. 

*)  Oattala,  Ad.  hiat  abb.  Cuafneniis  aceessiones  I,  p.  270. 
')  Ueber  die  Auffassung  von  der  Erblichkeit  dea  Kaiaerthnme  vergl. 
Waltz  VI,  S.  174—177. 

*)  Innocentii  registr.  29,  p.  698. 

»)  Nicht  wie  Fickor,  Hperschild  S.  28,  and  nach  ihm  Töche  8.  436 
annehmen,  weil  die  kaiserliche  Würde  nn  und  für  sich  für  unvereinbar  mit 
einem  LehnsverhaUniä»  zum  Papste  gehalten  warde.  Nahmen  doch  die 
Kaiser  von  ihren  eigenen  Bischöfen  Lehen  —  and  nahm  doch  Friedrich  U. 
thalitehlich  als  Kafaer  Sidlien  vom  PnpMe  wa  Lehn. 

*)  Ich  glaube,  man  mose  sieh  bdtan,  ans  dem  Deppeltitel  weitgehende 
Conseqnenaen  so  sieben;  thatsftchUoh  wir  Heiariehs  HervsohaA  in  SicUieo 
and  Im  Reiebe  Tersehiedener  rechtlicher  Katar:  die  allodiale  HerraehafI  in 


I>ie  nunio  ngal  td  imperiom*. 


107 


stehen,  wenn  wir  uns  eriniieirn,  dass  er  mit  Anerkennung 
der  Oberhoiieit  des  Beiohea  Uber  Sicilien  das  Erbrecht  seines 
Mae»  in  SieiUen  gef&hrdete.  Deutschland  war  ein  Wahb*eich, 
der  Kaiser  hatte  kaine  GewShr  daBlr,  dass  seiner  Dynastie  die 

Nachfolge  auf  dem  deutschen  Throne  erhalten  blieb:  ein  deutscher 
Kaiser  aus  einem 'fremden  Geschlechte  konnte  kraft  kaiserlicher 
Oüerlehnshoheit  seinem  Solim'  die  Herrschaft  in  Sicilien  streitig 
mafhfin  Andererseits  aber  h^ktte  Heinrich  das  lebhafteste  In- 
teresse, dass  Sicüien  mit  dem  Reiche  in  einer  Hand  vereinigt 
blieb:  die  Verbindung  der  beiden  Reiche  bildete  die  Voianssetzang 
der  WeltiierTSGliaft,  die  er  erstrebte. 

Yen  dieeem  Gesichtspunkte  aus  gewinnt  meines  Eracbtens 
der  berühmte  Reformplan  Heinrichs  das  rechte  Yerständiiisä. 
Zweierlei  hat  Heinrich  zu  erreichen  beabsichtig,  erstens  die  Erb- 
lichknit  der  deutschen  Krone,  und  zweitens  die  Verbindung  Sici- 
Ueiis  mit  dem  Kaiserreiche.  Aus  den  binherigen  Darstellungen 
wird  der  Znsammenhang  swischen  diesen  beiden  Planen  nicht 
mcfatlich.  Nach  dem  Vorgange  Fickers  ^)  pfl^  man  sie  beide 
sls  Forderungen  des  Kaisers  an  die  Fürsten  zu  deuten,  während 
iweildloe  die  Anerkennung  der  Zugehörigkeit  Siciliens  sum  Reiche 
das  Zugestandniss  ist,  durch  welches  Heinrich  von  den  Fürsten 
die  Krhiichkeit  der  Krone  erkaufen  will.  Dies  ist  die  Auffassimg 
der  Zeitgenossen:  Ansbert')  mgi,,  der  KRis-or  habe  sich  bemüht, 
die  Anerkennung  der  Erblichkeit  zu  erlangen,  die  Sachsen  aber 
hätten  Widerspruch  erhoben,  und  der  Plan  wäre  gescheitert, 
ebgleich  Heinrich  Tenprochen  hatte,  Sicilien  dem  Reiche  hinzu- 
snftgen.  Heinrieh  macht  also  den  Fürsten  ein  Zugestlndnisa, 
«snn  er  die  Zugehdrigkdt  Siciliens  aum  Reiche  anerkennt,  die 
entgegengesetzte  Vorstellung,  dass  er  damit  dm  Fürsten  ein 


Sicilien  dankte  er  dem  Erbrecht  seiner  Fraa,  die  Kaiserwürde  leitete  er 
ton  der  Wahl  der  deutschen  Fänten  ab,  sie  konnte  ihm  nnr  die  Lehns- 
hoheit über  Sicilien  verschaffen;  wenn  er  beide  Rechte  festhalten  wollte, 
warum  ?olltp  fr  Fie  nicht  beide  in  seinem  Titel  zum  Aiisdrnck  bringen? 
Gan?  arj(i. TS  verhielt  es  sich  mit  dem  Könif/thum  in  Deutsciiland ,  Italien 
Qua  Burgund,  welches  er  von  dem^elheri  Rechtöact,  wie  die  Kaiserwurde, 
cimlich  von  der  Wahl  der  Fiirstcu  ableitete. 

')  Wie  es  thatsaiiliiicli  GUu  opatcr  getliau  iiatte. 

*)  De  Henrici  VI,  imp.  conatu  p.  49. 

*)  Fönte«  Aoiitriacae  V,  p.  89. 


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108 


ü.  V.  Kap-herr. 


Opfer  auferlegt,  stammt  aus  u  tlienretisrhou  Erwägungen Fickers 
über  die  zweckmässige  Abgrenzung  des  Kaiaerreichey 

Es  ist  bekannt,  dass  den  deutschen  Fürsten  ihr  Wahlrecht 
werthToUer  war,  als  die  Verbindung  Siciliens  mit  dem  Kaiserreicbe; 
nur  so  Tiel  wusste  Heiorich  dnrchznseizen,  dass  sein  Sohn,  das  Kind 
Friedrich,  zum  deutsehen  König  gewählt  und  gekrönt  wurde.  In 
seinem  Testamente  hat  Heinrich  die  Lehnshuldigung  iilr  Sicilien, 
die  er  der  Curie  geweigert  hatte,  seiner  Gemahlin  und  seinem 
Sohne  zur  Pflicht  gemacht.  Das  IV.staiiient  ist  abgefasst,  als 
der  Kaiser  bei  durchaus  unsicheren  Zuständen  im  Reiche  die 
gefahrvolle  Reise  nach  dem  Orient  antrat;  er  steht  unter  dem 
Eindrucke  des  drohenden  Zusammenbruches  seiner  Weltherrschaft, 
ialls  ein  früher  Tod  ihn  abberufen  sollte:  nur  ein  BOndniss  mit 
der  Curie  konnte  Rettung  bringen.  Daher  galt  es,  diese  mit 
allen  Mitteln  zu  gewinnen:  die  Lehnshuldigung  an  den  Papst« 
sollte  seinem  Sohne  die  Nachfolge  in  Sicilien  sichern;  die  Ab- 
tretung des  matildischen  Gutes  und  anderer  mittelitalieni«cher 
Landschaften  wurde  als  Preis  für  die  Verleihung  der  Kaiserkrone 
ausgesetzt.  Heinrich  ging  von  der  Ueberzeugung  aus,  dass  sein 
Nachfolger,  wenn  er  nur  Deutschland  und  Sicilien  in  seuier  Huid 
▼ereinigte,  allen  Feinden  gewachsen  sei,  vor  allen  Dingen  auch 
eine  beherrschende  Stellung  gegwfiber  der  Curie  behaupten  würde. 

Die  Entwicklung  der  Dinge  in  Deutschland  und  Italien  nach 
dem  Tode  des  Kaisers  zeigte,  wie  richtig  Heinrich  die  politische 
Lage  beurtheilt  hatte:  die  Nachfolge  des  jungen  Friedrich  wurde 
in  Deutschland  nicht  anerkannt,  nur  der  Curie  hatte  er  es  ZU 
danken,  dass  ihm  sein  sicüisches  Erbreich  erhalten  blieb. 

In  Deutschland  stritten  sich  Philipp  und  Otto  um  die  Thron- 
folge. Wie  stellten  sie  sich  m  der  Frage  der  Zugehörigkeit 
Sidliens  zum  Reiche?*) 

Ich  glaube,  dass  diese  Frage  in  der  Geschichte  des  Thron- 
streites eine  grössere  Rolle  gespielt  hat,  als  man  anzunehmen 
ptlegt. 

Kicker.   Das   dontscho  Kaiserreich  S.  76.    Auf  diese  Ansicht 
Fickerg  komn»e  ich  noch  zurück. 

')  Dass  sie  durch  dag  Testament  Heinrichs  in  dieser  Frofre  keines- 
wegs gebunden  waren,  brauche  ich  kaum  zu  berühren.  Das  Testament 
Heinrichs  war  kein  gesetslicber  Act,  da  es  der  Unterschriften  der  Fürsten 
mangelte  j  es  ist  woiil  fiberhaiipt  nicht  pttblidrt  worden. 


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Die  „Bnio  regni  ad  imperiom''. 


109 


Pliilipp  liat  nicht  nur  die  Lehnshoheit  der  Curie  über  Sici- 
liea  nicht  anerkannt,  und  demgemäss  die  Vorniundschaft  des 
Papstes  Ober  Friedlich,  die  dieser  als  Lehnsherr  abte^),  ver- 
worfen, er  hat  Sicilien  ab  KdSmg  kraft  kaiserhchen  Rechtes 
direct  als  Bestaadtheil  des  Reiches  in  Anspruch  genommen. 
Nor  so  ist  es  zu  eridftren,  dass  er  Markward  zum  „procurator 
regni  Siciliae*  zu  seinem  StellTertreter  in  Sicilien  ernennt -j.  Er 
handelt  hierbei  im  Einverständniss  mit  den  Fürsten,  welche  ihn 
gewählt  hatten.  Diethe  schreiben  nach  der  Königswahl  Pliilipps 
an  den  Papst,  er  solle  nicht  die  Hand  nach  Rechten  des  Reiches 
ausstrecken,  und  demgemäss  Markward  dem  Markgrafen  von 
Ancona  Herzog  Ton  Ravenna  und  procurator  regni  Siciliae  Unter- 
stüfziing  gewähren^).  So  kdnnen  sie  nur  schreiben,  wemi  sie 
das  Königreich  Sicilien  als  einen  Bestandtheil  des  Reiches  be- 
trachten. Und  der  Papst  yersteht  ihre  Sprache,  denn  in  seiner 
Antwort  behauptet  er,  dass  kern  Zweifel  darQber  bestehen  könne, 
dsss  das  Königreich  Sicilien  ad  jus  et  proprietatem  apostolicae 
sedis  gehöre^). 

Im  Uebrigen  hütet  sich  Innocenz  auf  diesen  Streitpunkt 
gegenüber  den  deiit<(  iien  Fürsten  (iewicht  zu  legen.  Schon  in 
seiner  Antwort  aul  den  Brief  der  Fürsten  erhebt  er  die  Ver- 
dächtigung gegen  Philipp,  dass  dieser  die  königlichen  Rechte 
seines  Neffen  in  Sidlien  beeinträchtigen  wolle  gleichsam 

')  So  sagt  Innocenz  selbst;  vergl.  Winkel  mann  ,  Philipp  p.  125  u.  126. 

')  Chronica  regia  Coloniensis  ed.  Waitxp.  167;  vergl.  Win kelmann, 
Philipp  yi.  HO.  176,  35S:  Win  kelmann  p,  4Sij  scheint  es  sich  nicht  klar 
geniarht  zu  liaben.  dass  Philipp  mit  seinem  An^priicli  auf  die  Vormundschaft 
über  jbriedrich  i'ur  dn»  Königreich  Sicilien  zugleich  das  päpstliche  Recht 
an  Sicilien  bestritt.  Auch  bei  Ficker,  Forschangen  II,  p.  387^  vermisse 
ich  die  Scheidaog  der  kaiserlichen  Rechte  auf  Sicilien,  welche  Philipp  in 
Anapmefa  nahm,  und  der  königlichen  Rechte  Friedrichs.  Dass  Philipp  König 
Ton  Sidlien  sn  werden  beabsichtigt  habe,  ist  atlerdings  eine  Verdichtigang 
des  Papstes,  an  die  er  aelbet  nicht  glaubte.  In  einem  Briefe  an  König 
Philipp  von  Frankreich  (Innocentii  registr.  64,  p.  718) sehreibt Innocens  selbst, 
dass  Pliilipp  Sicilien  für  seinen  Neffen  in  Ansprach  nithme  (vergl.  auch  die 
Colner  Chronik;  Mark  ward  habe  Sicilien  occupirt,  nt  fertur,  servandum 
puero).  ^iichtsdestoweniger  konnte  die  Carle  mit  Recht  behaupten,  dass 
Hhihpp  ihr  Sicilien  streitig  mache. 

Innocentii  regislr,  14.  p.  601. 

*)  Innocentii  registr.  15,  p.  691. 

Ein  Vorwurf,  den  er  selbst  niehi  ernst  meinte.  Tergl.  oben  Note  2. 


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110 


H.  Kap-htrr. 


nur  gelegentlich  wahrt  er  hierbei  den  päpstlichen  Anspruch. 
Später  wurden  andere  Einwände  gegen  die  Throncandidatur  Pbi* 
lipps  vorgebracht,  die  wir  nur  als  Scbeingründe  gelten  lassen 
können :  die  Befaauptong,  dass  Philipp  znr  Zeit  seiner  Wahl  sieh 
im  Banne  befinden  habe^)*  die  Mheren  Hasaregeln  Philippe 
gegen  die  Kirche,  der  angebliche  Eidbruch  gegen  Friedrich  — 
deutlicher  spricht  sich  Innocens  in  solchen  ActenstOdcen  ans, 
welche  nicht  fftr  die  deutschen  Pürsten  bestimmt  waren.  In  der 
deliberatio  ^)  werden  zwar  auch  die  oben  erwähnten  Vorwürfe 
wiederholt,  zuletzt  aber  wird  gegen  Philipp  eingewendet,  dass 
er  dem  lüiijiMjhen  Stuhle  Sicilien  abwendig  marhen  wolle.  Ebenso 
in  einem  Briefe  an  König  Philipp  von  Frankreich  ^) :  fall» 
Philipp  die  Krone  erlangte,  wUrde  er  sich  Siciliens  bemächtigea, 
und  die  Verbindung  Siciliens  mit  dem  Reiche  lasse  eine  ESmeuerong 
der  Weltherrsdiaitspliine  Heinrichs  VI.  erwarten^). 

Auch  bei  der  späteren  Versöhnung  zwischen  Philipp  und 
Innocenz  scheint  es  zu  keiner  Vereinbarung  über  Sicilien  ge- 

ktjiiiinen  zu  sein'').  Charakteristisch  ist  es.  wie  Innocenz  diese 
delicate  Frage  in  einem  Briefe  an  seinen  Gesandten  bei  Philipp 
behandelt*).  Er  beklagt  sich,  dass  dieser  keine  Mittlieilung 
über  den  Stand  der  sicilisehen  Frage  gemacht  habe,  der  Papst 
wagt  es  nicht,  darauf  zurückzukommen  —  ofifenbar  weil  er  fürch- 
tet, sein  Brief  könnte  in  falsche  Hände  kommen  —  er  schärft 
aber  seinem  Gesandten  die  genaueste  und  eifrigste  Befolgung 
seiner  Instruction  ein.  Innocenz  legt  das  hdchste  Gewicht  auf 
die  Nachgiebigkeit  Philipps  in  diesem  Punkte,  aber  er  zweifelt 
an  dem  Erfolg,  weil  er  nicht  bloss  bei  dem  König,  sondern  auch 
bei  den  Fflrsten  auf  Widerstand  rechnet. 

Dagegen  hatte  Otto  die  päpstlichen  Rechte  auf  Sicilien  schon 


*)  WinkelmanB,  Philipp  p.  81. 

RegiBtr.  29,  p.  700. 
*)  Registr.  64»  p.  718. 

*)  Ebento  in  einem  Briefe  von  Honoriu«  IlL,  Mai  1226,  bei  Hai  lUrd- 
Br^bolles  II,  508.  Philippus  non  jam  de  jure  dubitabat  imperü,  sed  spem 
ad  occupationem  regni  Siciliae  prorogabak. 

')  Wie  Ficker,  Forscbnngen  IL,  p.  889  und  nach  ibm  Winkelmann 
p.  455  anDahmen. 

*)  Registr.  148»  p.  751. 


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Die  pnnio  legni  ad  imperinm". 


III 


im  Jahre  1201  anerkanot £r  wiederiiolte  diese  Anerkennung 
nach  dem  Tode  Philipps  und  bestätigte  stigleich  alle  pftpBÜichen 
Ehreibnngen  seit  dem  Tode  Heimiche  VI.  Aber  die  Urkunde, 
wdehe  diese  Zmicheningen  enthieli,  mangelte  der  Unterschriften 
und  de«  Consensee  der  Forsten  des  Reiehes*).  Sie  bildete  einen 
geheimen  Vertrag  zwischen  dem  König  und  dem  Pa})ste,  durch 
welchen  jener  nach  der  Anschauung  der  Zeit  nicht  rechtsgültig 
gebunden  war.  Sie  entlii*  It  nur  eine  p»  rsonliciie  Willenserklä- 
rung des  Königs:  er  verspricht  darauf  liiiizuwirken,  dass  der  In- 
halt der  Urkunde  zur  Wahrheit  würde,  aber  er  übernimmt  keine 
Garantie  für  die  Erfüllung. 

Bekanntlich  hat  nnn  Otto  thats&chlich  bald  gegen  den  In- 
halt der  Urkunde  verstossm,  ohne  das«  es  darüber  zu  einem 
Zerwflrfiüifle  mit  dem  Papete  gekommen  wftre :  Otto  war  nach  wie 
Tor  der  , liebe  Sc^n  der  Kirche'*);  aach  bei  den  spftteren 
Stratigkeiten  swischen  Innocene  und  Otto  hat  sich  der  Papst 
niemals  auf  diesen  Vertrag  berufen.  Dagegen  hat  innocenz  aller- 
dings hehauptet,  dass  Otto  mit  der  Occupation  Sicilieiis  einen 
Treubnich  ge^^» n  die  Curie  begehe,  und  dif  ser  Vorwurf  hat  bis- 
her, so  weit  ich  sehe,  allgemeine  Beistimmung  gefunden.  Abel  *) 
meint,  .kein  Eid  diente  da  mehr  dem  Meineid,  kein  Recht  und 
keine  Pflicht  mehr  der  Gewalt  zum  Deckmantel**,  und  auch 
Winkelmann  ist^  der  Ansicht,  dass  das  Recht  der  Oaxie  an 
Sicilien  auch  nicht  im  Mindesten  bezweifelt  werden  konnte* 

In  den  uns  erhaltenen  Briefen  von  Lmocens  wird  der  Eid, 
den  Otto  nach  der  Meinung  des  Papstes  mit  der  Occupation 
Sidliens  gebrochen  haben  soll,  nicht  genauer  bezeichnet').  Da- 
ge^'on  wissen  die  Quellen,  dass  Otto  speciell  den  Eid  gebrochen 
habe,  den  er  bei  seiner  Kaiserkrönung  dem  Papste  geschworen 


0  Böbmer-Ficker  217,  Innoc.  reg.  p.  728.  Adjutor  ctiam  ero  ad 
rctisendutn  et  defendendum  ecclesiae  ftomanae  regnnm  Slciiiae. 

*)  IJ  tili  m  er- Ficker  274. 

Fitker,  Forschungen  II,  394;  Winkel mGDD«  Otto  p,  144. 
*)  Winkelmann,  Otto  p.  192. 
»)  Otto  IV.,  p.  94. 
•)  Otto  IV.,  p.  491. 

')  Der  Vorwarf  der  Eidbrilchigkeit  findet  eidi  sebon  in  dm  Briefe 
tnOtto.  Hnl)lard-Br^bolle8lI,555.  Gegen  Winkelmann,  Otto 
p.  490. 


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112 


U.  V.  Kap-herr. 


hatte  Ol  ^i<^t  ihn  Terpflichtete,  die  Rechte  des  Patri» 
monium  Petri  mi  bewahren. 

Dem  gegenüber  findet  sich  nun  in  anderen  Quellen  die  Auf- 
fassung yertreten,  dass  Otto  gerade  sein  Kaiserrecht  in  SiciHen 

geltend  ^'emachi  habe,  und  sich  zur  llechtiertiguug  auf  die  Ver- 
pflichtung berufen  habe,  welche  ihm  sein  Kaisereiti  auferlegte. 

Ich  stelle  zunächst  diejenigen  Stellen  zusammen,  wekhe  den 
kaiserlichen  Anspruch  auf  Sicilien  betonen. 

Die  Köhler  Chronik  (Otto)  «Apuleiam  etiam  imperio  re* 
stituere  Tolens,  quam  Siculus  a  papa  in  iiado  se  teuere  affirma- 
bat,  quam  etiam  quidam  Rutgerus  nomine  quondam  imperio  Ti 
abktam  iuTaserat,  exercitum  ...  in  eam  transiit.* 

Ein  indirectes,  aber  darum  nicht  minder  gewichtiges  Zeug- 
niss  für  die  Art,  wie  man  den  Zug  Otto  nach  Sicilien  in 
Deutschland  beurtheilte,  iribt  Otto  von  St.  Blasien.  Seiue  Cliiouik 
reicht  bis  zum  Jahre  1;^ÜU,  sie  ist  wahrächeinlich  bald  nach 
diesem  Jahre  abgefas.st,  und  zum  Jahre  1186^)  erzählt  er  bei 
Gelegenheit  der  sicilischen  Heirath :  Fridericue  imperator . . .  regnum 
Siciliae  cum  ducatu  Apuliae  principatuque  Capuae  ...  Romano 
imperio  restituit,  quod  post  mortem  LoÜiarü  quondam  impe- 
ratoris  a  Rogerio  imperio  ablatum  fuerat.  Wenn  Otto  von 
St.  Blasien  die  Zugehörigkeit  Siciliens  zum  Reiche  hier  ausdrück- 
lich anerkennt,  so  wird  er  auch  das  Kecht  Ottoä  an  Sicilien 
nicht  bezweifelt  haben 

Ein  directes  Zeugniss  liefert  eine  den  Zeitereignissen  nahe- 

')  Vud  zwar  findet  sich  diewe  Mt  ldimg  sowold  in  itßlieni?c!ien,  frnn- 
zösischen  als  deutschen  Quellen,  Vergl.  Winkel  mann.  Otto  p.  491,492.  41)3. 
Ich  luhi  e  an  :  ]{ i  ccard  u de  ,S  t.  Ger  m  ft  n  o  n.  1209.  Robert  von  Auxi-rre 
M.  (i.  SÖ.  AXVI,  p.  216.  Otto  wird  gekroni.  (jiubuedam  ab  eo  praestitis  jura- 
mentil  super  Üdelitate  Rom.  ecclcäiae  et  super  regno  Siculo  nuUateuus 
impugnando,  q  u ae  tarnen  illico  Tiolat.  W i )  I  el  m  d  a  B r i  tt o  H.  G.  88.  XXVI, 
p.  802.  Diese  and  die  deutschen  Quellen  Bind  bei  Winkelmann  an- 
geführt. Ich  bslte  es  fttr  aehr  wahraeheiolicb,  dsas  lonoeeni  thstBKchlieb 
dieae  Verpflicbtang  geltend  gemaeht  hat:  die  Stelle  in  dem  Briefe  an  Otto^ 
Hnillard'Br^liollea  II,  S55  l&aat  sieh  aelir  wobl  mit  dieser  Anffnaanng 
vereinigen:  damus  firmiter  in  mandatia,  qoatenna  Äpostolieae  aedia  jnra 
de  cetero  nnllatenus  inquietea,  et  quse  noUia  jurssti  aerrsre  atndeas. 

2)  Ed.  Wait»  p.  m 

')  Ed.  Wilmnnns  p.  453  der  Schulausgabe. 

*)  Ich  benn'rke,  dass  mir  die  theilweii?e  wörllioTie  Uebereinatiromang 
der  beiden  zuletzt  angeführten  Stellen  nicht  entgangen  ist. 


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Die  »umo  regni  ad  impehum".  11$ 

stehende  engüäclie  Quelle,  die  Fortsetzung  des  Roger  von  Ho- 
▼enden^):  Imperator  cito  post  coronationem  quaedam  occupante, 
qiiae  apostolicus  siiae  proteotioni  commendala  asBeniit,  inhibitus 
«st  in  jus  «lienum  maniia  eztendere.  Gamque  ille  jus  imperii 
Romani,  ut  sibi  Tidebatnr,  jvste  ad  Imperium  rsTOcaret . . . 

Der  Bericht  der  Quellen  wird  bestätigt  durch  Briefe  des 
Papstes,  welche  dieser  nach  dem  Angriff  Otto's  auf  Sicilien  an 
diesen  selbst  und  an  König  Philipp  von  I  rankreich  richtet.  In 
dem  ersteren  *)  macht  er  Otto  zum  Vorwuri ,  dass  er  sich  nicht 
an  den  Grenzen  des  Kaiserreiches  begnügen  wolle,  mit  denen 
seioe  Vorgänger  zufrieden  gewesen  wären,  i'hiiipp  von  Frank- 
reich hält  er  tot,  dass  Otto,  nachdem  er  Sicilien  für  sich  be- 
sospruchty  nun  an  die  volle  Verwirklichung  der  imperialen  Idee 
gehen,  alle  KOnige  der  Welt  seiner  Herrschaft  unterwerfen  werde'). 

Die  Beriehnng  auf  den  Kaisereid  Otio's  finde  ich  in  fol- 
genden SteUen:  Gfaronieon  Montis  Sereni*):  Otto  imp.,  cum  in 
consecratione  sua,  ut  fieri  solet,  jurasset  se  bona  imperii  conser- 
vare.  et  a  quolibet  detenta  repetereetc.  —  Itoger  von  Wendower'*) 
berichtet:  Otto  habe  den  päpstlichen  Gesandten  geantwortet:  Si, 
inquit.  suniraus  pontifex  imperii  Jura  injuste  possidere  <lesiderat 
a  sacramento,  quod  tempore  consecratiouis  meae  ad  dignitaiem 
imperialem  me  jnrare  compulit,  absolvat,  quod  videlicefc  dispersa 
imperii  jura  revocarem,  sinral  et  habita  consermem  .  .  . 
Denique  cum  papa  imperatorem  a  praestüo  juramento,  quod  om- 
nes  imperatores  in  sua  consecratione  inspectis  sacrosanctis  eran- 
gelÜB  jurare  tmentor,  absolTere  toIuü  etc.  In  den  Otia  impe- 
liaUa  sucht  Oerrasius  von  Tilbury  den  Kaiser  darüber  zu  be* 
ruhigen,  dass  er  durch  seinen  Verzicht  auf  Sicilien  g«^gen  seinen 
Kaisereid  yerstossen  würde:  „Si  times  conscientiam  tuam,  quasi 
injustitiam  propter  sacrameutum  augustale  patiatiir"  In  der 
«Disputatio  inter  Romam  et  papam  entschuldigt  die  Koma  ^)  den 

0  M.  G.  SS.  XXVII,  p.  18G  u.  187. 

»)  Huillard-I^röliollps  II,  553. 

•)  Notices  et  extraiLa  II,         Aciu  imp.  Nr.  920. 

«)  M.  0,  Sa  XXIII,  p.  179. 

M.  a.  sa  xzvm,  p.  43. 

•)  K.  G.  66.  XXVn,  p.  382. 

0  Leibnits  88.  rer.  Bmnsvicanim  II,  528;  vergl.  Winkelmann, 
Otto  p.  497. 

Deatache  Zdteobr.  i.  O«toliiclitaw.  I.  I.  8 


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114 


H.  V.  Kap-berr. 


Kaiser  damit,  dass  er  geschworeo  habe  iutegritatem  imperii  sui 
servare 

Ich  meine,  die  Uebereinstimnniog  einer  Reihe  von  nnab* 
häogigen  Zeugnissen  aus  ganz  yerschiedenartigen  Quellen  machten 
unzweifelhaft,  dass  Otto  sich  bei  seinem  Anspruch  auf  Sicilien 

auf  sein  kaiserliches  Hecht,  speciell  auf  seinen  Kaiseroid  berufen 
hat.  Da  wir  nun  wissen,  dass  die  Fra^e  der  Zii<^ehörigkeit 
Siciliens  zum  Kaiserreich  unter  den  Vorgängern  Otto's  keines- 
w^s  zu  einer  klaren  Entscheidung  gekommen  war,  so  werden 
wir  Tins  hüten,  Otto  des  Treubruchs  gegenüber  der  Curie  zu  zeihen. 
Otto  nahm  in  Sicilien,  wie  Uberhaupt  in  Italien  das  yolle  Erbe 
der  Yon  den  Staufem  behaupteten  Rechte  für  sieh  in  Anspruch. 

Neu  ist  es  dagegen,  dass  sich  Otte  speciell  auf  seinen 
Krönungseid  beruft,  um  seine  kaiserlichen  Rechte  zu  betrrüudeu: 
diese  Berufung  legt  die  Deutung  nfibe,  dass  er  diese  Ixechte  erst 
von  der  Kaiserkrönung  ab  bennspruchte,  während  bekanntlich  Otto's 
Vorgänger  von  jeher  die  volle  kaiserliche  Gewalt  vor  der  Kaiser» 
krönung  geübt  haben. 

K^ren  wir  mit  den  hier  gewonnenen  Resultaten  zu  dem 
Ausgangspunkt  unserer  Untersuchung,  zu  den  Versprechungen 
Friedrichs  an  Innocenz  Uber  die  unio  regui  ad  imperium  zurück^ 
so  werden  wir  im  All*]^emeinen  die  Deutung  Winkelmanns  be- 
stätigt finden,  aber  wn  werden  anerkennen  müssen,  dass  diese 
durch  eine  genauere  Prüfung  der  Vorgeschichte  erst  ihre  Er- 
läuterung und  Begründung  findet. 

Wir  werden  Winkeimann  zugeben,  dass  es  der  Curie  bei 
dem  Versprechen  Friedrichs  vom  1.  Juli  1216  —  wenigstens 
officiell  —  auf  die  Sicherung  ihrer  Lehnshoheit  Über  Sicilien 
ankam,  aber  wir  wussten  bisher  nicht,  warum  die  Curie  Ursache 

*)  Bei  anderen  Kaiaerkrönnngen  wird  nna  meines  Wissens  nichts 
von'  einem  aolchen  Eide  berichtet  Nur  bei  fViedricb  II.  kann  ich  eine 
Erwähnung  nachweise»  nnd  swar  bei  Matthaeua  Paria  i.  J.  12S9  M.  G. 
SS.  XXVIII,  p.  US.  Friedrich  IL  aoU  Sardinien  für  das  Reich  in  Anspruch 
genommen  haben  mit  den  Worten :  i,£go  vero  jnrsTi,  ait^  nt  jam  novil 
mnndas^  dispersa  imperii  revocare,  quod  non  eegniter  adimplere 
procurabo.*  Friedrich  hätte  also  dieselben  Worte  gebraucht,  welche  Otto 
nnch  Roger  Ton  Wen  dover  anf  Sicilien  nnfj^wrindf  hat.  Nur  «c!iad(%  dass 
Matthat'iis  Paris  den  Rof^cr  von  Wendover  gekannt  luifi  lür  die  Oe- 
gchirlite  (Utü's  aiiPgescliiit'LiL'ti  liat.  Hi'i  dem  bekannten  Charakter  dieses 
Amors  verliert  sein  Zeugniss  dadurch  an  Gewicht. 


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Die  nimio  regni  ad  imperiam*'. 


115 


hatte,  fQr  die  Anerkennim^  ihres  Rechtes  trotz  der  Lehnseide 
Fiiedrichs  und  Heiiiriclis  besorgt  zu  sein.  Wir  yerstehen  erst 
jetst,  warum  die  Abtrennung  Siciliens  Yom  Reiche  gerade  auf 
den  Zeitpunkt  der  Eaiserkrdnung  festgesetzt  wird;  offenbar  be- 
flrehtete  die  Curie,  dass  Friedrich  als  Kaiser  gerade  so,  wie  es 
Otto  getiian  hatte,  neue  Rechte  auf  Sicilien  geltend  machen  wQrde, 
zu  deren  Wahrung  ihn  sein  Kaisereid  verpflichtete  \). 

Dem  gegenüber  betont  Friedrich  mehrfach,  daxs  er  seinen 
Anspruch  auf  Sicilien  nur  von  seiner  Mutter  ableite,  er  v»'rleugnet 
also  den  doppelten  Ursprung  seines  Rechtes,  den  Heinrich  geltend 
gemacht  hatte.  Wir  begreifen,  dass  Friedrich  eine  Zugehörig- 
keit SicÜiens  zum  Reiche  weder  dem  Interesse  der  Curie  noch 
dem  Interesse  seiner  eigenen  Dynastie  entsprechend  erachtete^, 
nachdem  der  Weife  Otto,  kraft  kaiserlichen  Rechtes,  die  staufische 
Herrschaft  in  Sicilien  in  Frage  gestellt  hatte. 

Andererseits  aber  werden  wir  verstehen,  dass,  wenn  Innocenz 
officiell  nicht  mehr  forderte  und  nicht  mehr  fordern  konnte,  als 
die  Anerkennung^  seiner  Lehnshoheit  über  Sicilien,  ihm  doch 
thatsiichlich  mit  diesem  Zugeständniss  wenig  gedient  war.  Sein 
Ziül  war  die  endgüUij^e  Trennung  Siciliens  vom  Reiche,  und  er 
glaubte,  die  deutschen  Fürsten  und  namentlich  die  deutschen 
Bischöfe  gut  genug  in  Zucht  zu  haben,  um  eine  Wahl  Heinrichs 
zum  deutschen  König  zu  hindern.  Hatte  er  leider  zufrebcn  müssen, 
dftss  in  der  Person  Friedrichs  die  Herrschaft;  Ober  DeutschUnd 
und  Sicilien  vereinigt  wurde,  so  hoffte  er  zuversichtlich  bei  einer 
Neuwahl  in  Deutschland  einem  Qegüer  der  Staufer  die  Krone 
zu  verschaffen.   Der  Tod  des  Papstes  hat  solchen  Pl^^  em 


Vergl.  den  Briet  von  Honorius  M.  G.  L.  II,  24;^  (bei  Rodenberg 
Epp.  pont.  p.  103).  HonoriQS  bst  His8lraQ«n  gegen  Friedrich,  weil  dieser 
die  Jfsgnateo  Siciliens  naeh  Rom  m  seiner  Kaiserkrönnng  berufen  hat» 
Es  widerspreche  den  Privilegien  der  Kirche,  dass  Friedrieh  „et  prelatot  et 
magnates  regni  ad  coronam  Tocarit  imperii  et  ab  eis  de  novo  fidelitatis 
eategerit  et  exigat  juramenta,  per  qnae  in  sedis  apostolicae  nec  non  posteri- 
tatia  anae  dispendium  videtur  prefata  unio  procurari^. —  Auch  in  der  Ur- 
kniulp  vom  1,  Jnli  1210  (Hohmer- Fi  ck  t  r  86fn  ist  dirsor  Gciianke  deutlich 
genug  ausge^fTochen :  iio  ['m  eo,  qund  nos  diiziiiitior»'  <iivina  Bnmus  ad 
imperii  faatigium  cvocati  (nainlich  durch  die  Kaiserkrunuugj  aliquid  unionis 
regauni  et  iroperium  quoviij  tempore  putaretnr  habere. 

''^)  U ai] lard -BrehoUes  I,  4Ü9;  Buhmer-Ficker  866^  vergl.  auch 
Böbner-Ficker  1201. 


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116 


H.  V.  Kap-herr. 


Endo  gemacht,  sein  Nachiblger  Honorius  war  nicht  der  Mann 
darnach,  sie  durclizu führen. 

Allerdings  hat  Honorius  gegen  die  Wahl  Heinrichs  zum 
deutschen  König  Einwendungen  erhoben,  aber  doch  nur  schüch- 
tern, wie  einer,  der  etwas  fordert,  wozu  er  kein  Recht  hat^). 
Er  hat  seinen  Widersprach  immer  damit  begrOndet,  dass  er  durch 
die  Wahl  Heinrichs  die  Selbständigkeit  Sicillens  gegenüber  dem 
Kaiserreiche  bedroht  sehe,  und  Friedrich  hat  sich  immer  nur 
gegen  dt  n  VorwuH  vertheidigt,  dass  er  Sicüien  dem  Kaiserreiche 
einverleiben  wolle 

Betrachten  wir  jetzt  noch  einmal  den  viel  erörterten  Bericht 
Friefhichs  Uber  die  Wahl  Heinrichs  an  den  Papst  Honorius. 
Nach  den  vorstehenden  Erörterungen  lässt  sich  bei  Friedrich  ein 
Interesse  an  der  verlogenen  Entstellung  der  Thatsachen')  nicht 
entdecken,  wie  es  Böhmer  und  Ficker  voraussetzen.  Friedrich 
brauchte  sich  der  Wahl  seines  Sohnes  nicht  zu  schämen,  sie  ver- 
stiess  weder  formell  noch  materiell  gegen  ein  Versprechen,  welches 
er  der  Curie  gegeben  hatte ■*).  AHerdings  wusste  Friedrich  sehr 
gut,  dass  mit  dieser  Wahl  der  Curie  kein  Gefallen  geschah,  und 

*)  Vergl.  die  Instruction  an  seinen  (»esiuidten  M.  G.  L.  II,  242  und 
RodcnbrTgr  Epp.  103,  Nr.  144.  Ex|)res9e  uuribus  regÜB  inculcantes,  quod 
vi  de  tu  r  cüutra  promissa  et  privilcgia  sua  manifeste  venire,  cum  illium 
mnm  corooatum  in  regem  Siciliae  in  Romanorum  regem  eligi  procuravit. 

*)  So  im  Mai  1219,  Bühmer-Ficker  1014.  Tbeiner  Codex  8«ii  do- 
minii  I,  50.  Ebenso  in  dem  p.  115  Note  1  ciürten  Briefe;  ▼ielleichl  ist  auch 
hier  statt  saper  vitaada  regni  atque  imperii  unlone  (Rodenberg  schreibt 
irrthttnilich  et  imperii)  ad  imperiam  nnione  sa  lesen. 

*)  Der  Vorwurf  der  Lügenhaftigkeit  wfirde  übrigens  in  gleichem 
Hasse  Friedrichs  Kanzler,  den  Bischof  TOa  Mets  treffen,  dessen  Bericht  in 
allen  Punkten  die  Darstellung  des  Kaisers  bestätigt,  vergl.  Rodenberg, 
Bpp.  seU'ctnp  p.  92,  Nr.  127. 

*)  Ich  habe  schon  erwähnt,  daas  Friedrich  in  diesem  Briefe  zugibt, 
ßicli  früher  thalsächlicli  für  die  Wahl  seines  Sohnes  bemüht  zu  haben. 
Man  wäre  t'ns=t  versurht  nnzunehnieu ,  dass  Friedricli  nachher  dem  Papste 
verspruclten  habe,  keine  weiteren  Bemühungen  (amplioreni  curam)  auf  die 
Wahl  Heinrichs  zu  verwenden.  AV>er  dann  würde  eicli  der  Papst  auf  solche 
specielle  Vert;j)rt'ehungeii  Ijerufen  iialten,  und  niclit  auf  die  ihm  fcflbst 
zweifelhafte  I>chau[itung  zurückgekommen  &ciu,  dass  die  Erhebung  Heinrichs 
zum  König  vou  Sicilien  an  und  fär  sich  seine  Wahl  sam  deatschen  König 
ausgeschlossen  habe.  —  Auf  die  Quellen,  welche  von  den  Bemühungen 
Friedrichs  um  die  Wahl  Heinrichs  berichten,  ist  kdn  Werth  su  legen.  Sie 
unterscheiden  nicht  die  verschiedenen  Stadien  des  Vorganges. 


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Die  ,nnio  regni  ad  imperiom*.  1X7 


leb  leugne  nicht,  dasB  das  Bestreben  dem  Papste  die  Pflle  zu 
TeraOssen  seine  Darstellung  beeinflusst  haben  mag.  Aber  diese 
Ännabme  berechtigt  uns  nicht,  Friedrich  einer  groben  Lüge  für 

rähi»j^  zu  halten. 

.] ('derzeit  hat  man  nun  in  dem  unmittelbar  nach  der  Wahl 
ausgfterti^en  Privileg  für  du-  upistlichen  Fürsten  die  bündige 
Widerlegung  der  Wahrheit  von  Friedrichs  Bericht  gesehen.  Dieses 
soll  der  Preis  gewesen  sein,  mit  dem  er  die  Fürsten  erkaufte. 
Aber  dieses  Argument  ist  doch  keineswegs  zwingend.  Ebenso 
gut,  wie  Friedrich  zu  den  Fürsten  gesagt  haben  kann:  , Wählt 
mir  meinen  Sohn,  und  ich  gebe  Euch  das  Privileg,"  können 
auch  die  Forsten  gesagt  haben:  ,6ib  uns  das  Privileg,  und 
wir  wählen  Demen  Sohn.*  Es  wäre  ja  auch  möglich,  dass 
Friedrich  den  Fürsten  schon  vorher  die  in  dem  Privileg  ent- 
haltenen Conces^ionen  angeboten  hätte,  und  duss  sie  jetzt  selb- 
ständig darauf  zurückgekommen  wären.  Jedenfalls  lässt  sich 
ein  Zu«ammenhang  zwisrhen  der  Wahl  und  dieser  Urkunde 
denken,  bei  welcher  Friedrich  behaupten  konnte,  dass  er  sich 
jetzt  nicht  für  die  Wahl  Heinrichs  bemüht  habe  —  immerhin 
mit  einer  kleinen  reservatio  mentalis,  wie  sie  den  diplomatischen 
Gepflogenheiten  dieser  und  aller  Zeiten  entsprach. 

Durch  die  EOnigawahl  Heinrichs  hatte  Friedrich  einen  diplo- 
matischen Sieg  über  die  Curie  errungen,  aber  nicht  mit  den 
Waffen  der  Hinterlist  und  der  Lflge,  sondern  auf  ganz  legalem 
Wege  war  die  Absicht  der  Curie  auf  Beeinflussung  der  deutechen 
Künigswahl  durchkreuzt  worden.  Wenn  wir  die  geheimen  Pläne  der 
Curie  berücksichtigen,  m  begreifen  wir  es  auch,  warum  es  Friedrich 
später  PO  leicht  geworden  ist,  bei  der  Curie  die  Entbindung  v(»n 
dem  Versprechen  zu  erhalten,  nach  weichem  Friedrich  nach  der 
Kaiserkrönung  die  Regierung  Siciliens  an  seinen  Sohn  Heinrich 
abtreten  sollte.  Offenbar  hatte  die  Curie  gar  kein  Interesse 
mehr  an  diesem  Versprechen,  nachdem  durch  die  Wahl  Hein- 
richs nim  deutschen  KOuig  ihr  eigentlicher  Plan,  die  Trennung 
Deutschlands  von  Sicilien  herbeisuftlhren,  hinlRSllig  geworden  war. 


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Die  Universitätsprivilegien  der  Kaiser. 


Von 

6.  Sjmfiiuum. 

L  Die  Privilegientheorie. 

Kuser  Justinian  hatte  das  Verbot  erlaflsen^),  Schulen  des 
rönuschen  Rechts  in  anderen  Städten  zu  erd&en  als' in  Beryt, 
welches  dies  Privileg  habe,  und  in  den  beiden  Residenzstädten 
(ciTitates  regiae)  Rom  und  Oonstantinopel.    Im  AnseUuss  an 

diese  Vorschril't  behauptete  Bolou^a  eine  civitas  regi;i  zu  sein, 
indem  sejue  Juristen  diesen  Au.sdruck  ^e<>;en  den  otlenbaren  8ina 
des  Gesetzes  durch  ^eiue  von  einem  Kaiser  gegründete  Stadt* 
erklarten  und  im  Anschluss  daran  eine  Urkunde  fälschten,  welche 
beweisen  sollte,  dass  Bologna  von  Kaiser  Theodosius  II.  gegründet 
worden  sei. 

Man  trieb  in  Bologna  einen  förmlichen  Gultos  mit  der  Vor- 
stellung, dass  Schulen  an  Orten,  die  sich  nicht  solchen  Vonugs 

rühmen  könnten,  illegitim  „studia  adulterina''  «eien,  und  um  sie 
recht  lebhaft  zum  Ausdruck  zu  bringen,  wollten  einige  dieses 
B^cbt  in  Bologna  selbst  auf  die  Altstadt  beschränken  und  nicht 
auf  den  später  entstandenen  Stadttheil  ausdehnen.  Padua,  Modeoa, 
Arezzo,  Reggio  u.  s.  w.  gpründeten  aber  trotzdem  Generalstudien, 
und  ebenso  erö&eten  zahlreiche  Juristen,  die  in  Bologna  gelehrt 

')  Cofpns  jnria  civilis :  Digesta  rec.  Tb.  Mommsen  Berel.  1872)  p.  XVI 
Constitatio  Omnein  §  7:  Haec  autem  tria  Volumina  a  nobis  composita  tradi 
eis  (discipulis)  tarn  in  regiis  urbibns  quam  in  Berytiensium  pulcherrinia 
civitatc  .  . .  tantnmmodo  volumus  ...  et  noo  in  aliia  locie,  quae  a  majoribus 
iale  noQ  meruerint  privilegiam. 


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UnivenitiCspriTilegien  der  Kaiser. 


119 


hatten,  an  anderen  Orten  Bechteschnlen,  foUs  ihnen  daselbst  Er- 
folg winkte.  Von  hervoiragenden  Recbtslehrem  wurde  denn 
anch  gleich  heim  Auftreten  jenes  Anspruchs  darauf  hingewiesen, 
dass  es  keinen  Sinn  habe,  die  fOr  das  nicht  mehr  vorhandene 

Reich  Juütiuians  erlassene  VerorJiuiiig  aiii  das  Italien  des  13.  Jahr- 
hunderts zu  übertrageu,  und  darauf,  dass  civitates  regiae  keines- 
wegs »von  einem  Kaiser     ^rihidete  Städte"  bedeuten  solle. 

Andererseits  aber  kam  dieser  Theorie  die  Neigung  des  Zeit- 
alters zu  Hilfe,  den  Bestimmungen  des  Corpus  juris  allgemeine, 
für  alle  Zeiten  und  Länder  dauernde  Geltung  zuzuschreiben,  und 
ao  trugen  ihr  denn  bisweilen  auch  andere  Städte  Rechnung  und 
bezeichneten  sich  als  civitates  regiae,  wenn  sie  eine  Rechtsschule 
gründeten. 

Hit  etwas  mehr  Sinn  liess  sich  jener  Constitution  die  an- 

<dere  Bestimmung  entnehmen,  dass  Rechtsschulen  nur  an  den 

Orten  sein  dürften,  denen  der  Kaiser  das  Privileg  d.izu  gegeben 
habe:  und  dies  geschah  dena  na  Laute  des  1:^.  und  14.  .Talir- 
hundertfi  so.  dass,  was  die  Constitution  Justiniuns  von  den  Kechts- 
scbulen  sagte,  auf  die  sich  damals  bildenden  Universitäten  über- 
tragen wurde,  und  dass  an  Stelle  des  Kaisers  Papst  und  Kaiser 
traten. 

Oleiehzeitig  drängte  auch  die  Entwicklung  der  Universitäten 
XU  mächtigen  und  einflussreiche  Titel  verleihenden  Corporationen 
dahin,  ihre  Errichtung  nicht  der  Willkür  jeder  kleinen  Stadt- 
gemeinde preiszugehen,  und  jene  Theorie  versprach  Abhilfe'), 
aber  in  den  grösseren  Staaten  sorgten  die  Könige  bereits  für 
diese  und  ähnliche  Bedürfnisse,  und  auch  die  ganze  Art,  wie 
namentlich  die  italienisclien  Universitäten  im  Jalirhundert 
entstanden,  die  Thatsaehe.  dass  Uechtsschulen  r*  L!;i  liuüssig  schon 
länger  an  dem  Orte  vorhanden  waren,  ehe  sie  zu  einem  recht- 
lich geordneten  Generalstudium  entwickelt  wurden,  widerstrebte 
einer  Vorschrift,  wie  sie  jene  Theorie  enthielt.  Im  13.  Jahr- 
hundert sind  in  Itahen,  Spanien,  England  und  Frankreich  zahl- 
reiche (aber  30)  Universitäten  entstanden,  und  alle  ohne  ein 
Privileg  des  Kaisers  oder  des  Papstes,  erst  in  dem 
letzten  Jahrzehnt  finden  wir  vielleicht  em  Beispiel,  dass  ein  Fürst 

Sic  leistete  sie  freilich  nicht;  um  Gunst  und  Geld  gaben  Papst 
und  Kaiser  Privilegien  auch  an  ganz  ungeeignet«  Orte  und  an  solche,  die 
in  der  Nachbarschaft  von  verschiedenen  Universitäten  lagen. 


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120 


0.  Kaafmann. 

« 


zur  (jrründuiig  einer  Universität  ein  Privileij  dos  Papstes  erbat, 
aber  auch  dieser  hatte  zunächat  die  Gründung  aus  eigener  Ge- 
walt vollzogen^). 

Im  14.  und  15.  Jahrhundert  wurden  die  Beispiele  in  allen 


')  Vergl.  meine  Geschichte  der  deutachen  Uuiversitäten  1,  380.  Da- 
mals fehlte  mir  die  CTiinmde  des  Ffalzgrafen,  die  mir  Jetzt  gestattet,  das 
Yerfliüin«  genauer  tu  nnteteechen.  Desihalb  gehe  ich  erginiend  daraet 
ein.  Sie  ist  gedmekt  bei  Beaun e,  Lcs  Üniveieit^  de  Francbe  OomU,  D^on 
1870,  pi^ces  jnstif.  p.  2:  Noa,  Otto,  comes  palatinns  Baigaadise  et  comes 
Salinarum  . . .  statuimus  et  accedente  sapientiam  consilio  ordinamas,  qnod 
in  Villa  nostra  Grayaci  i<>rny)  sit  Studium  generale  in  omni  scientia  et 
licita  facultate.  Ea  folgen  dann  noch  eine  Reihe  Privthgien  nnd  »'tit- 
8prec1i<  ndf  Bpfehle  nn  die  rnttTtiiancn.  in  dt-neii  zii^leioh  deutlicli  iu-rvor- 
tritt,  da^s  liial' UUelon  dieees  General^tudiuni  als  t  iiie  Landesscliule  aii^uli, 
wie  die  »panischen  und  neapolitanipi  lii  n  Könige,  und  niclils  rii  utet  darauf 
hin,  dass  er  sich  nicht  für  genügend  bereclitigt  gehalten  Imtle.  Auch  ist 
nidit  einmal  sicher,  dass  er  gerade  einen  Stiltnngsbrief  erbat  und  nicht 
etwa  bloss  besondere  Privilegien  oder  Beetfttigung  seiner  Qrttndang;  denn 
Jobenns  XZIL  atiftnngebrief  für  Cambridge  ist  ja  ein  Beispiel,  dass  der 
JBrlass  eines  Stiflnngsbriefes  anch  erfolgen  konnte,  wenn  nur  nm  Privilegien 
und  am  Be.stätigaeg  gebeten  war;  siehe  darüber  8.  122  Note  1.  Wie  dem 
aber  auch  sei,  immer  ist  diese  leider  niclit  erhaltene  Bulle  Nicolaus  IV. 
der  älteste  StiftunjCfj-briif.  fier  von  einem  Papst  v«n'f!tdirn  ist,  falls  nicht 
der  128'>  t'ir  MontpflliiT  prtaf!?pne  ihm  etwas  vorausging. 

MüiiliMdiier  beBtaiid  biTcits  hundert  Jahre  lan«:  in  anerkannter  Wir k- 
aamkeit  als  (u-ueralfitudiuui :  auch  au  auj^drückliclifu  Anerkennungen  Seitens 
der  Fapste  iehlie  es  nicht.  Indem  z.  B.  Papsl  N tcolaus  für  diese  Universität 
einen  Stiftungsbrief  erliess,  der  da  anf  Grond  der  flbliehen  Betrachtung, 
dass  die  Stadt  aptns  valde  pro  studio  sei,  verffigte,  ut  in  dicto  loco  sit 
deinceps  studinm  generale«  machte  er  es  untweifelbalt,  dass  ihm  eine  solche 
Gründung  nur  eine  Form  der  Bestitigung  war.  Es  wire  nicht  billig«  wenn 
man  ihm  den  Gedanken  suscbieben  wollte,  dass  bis  dahin  Mont|«'11ier  nar 
ein  Studium  adulterinum,  eine  illegitime  Anstalt  gewesen  sei.  Im  Uebrigen 
verweise  icli  auf  das  Bd.  I,  381  Gesagte.  Das  letzte  Beii^piel  eines  iiiipst- 
lichen  ötiliungsbriefes  im  13.  Jahrhundert  ist  der  von  Bonifaz  \  III.  lur 
Pnmier?  erlassene  (1295).  Er  pfehort  aber  insofern  nicht  hierh(M-.  als  Iii»  r 
der  Papt^t  nicht  der  Localobrigkeit  mit  peiiu-r  AuturiUtl  eaier  elaatüchen 
Gewalt  zu  Hille  kam,  sondern  die  Universität,  von  sich  aus  gründete. 
Merkwürdig  ist  der  Erlass  nur  dadurch,  dass  der  Papet  hier  im  Gebiet  des 
Königs  von  Frankreich  eine  Universitttt  gründete,  ohne  den  König  an  fragen; 
es  ist  das  ein  Beleg  fUr  die  Art,  wie  Bonifaa  VlIL  seine  Gewalt  anffhsst, 
analog  dasn,  dass  er  den  OrtPamiers  damals  zu  einer  Stadt  erhob,  eben- 
falls  ohne  den  König  zu  fragen.  Ueber  die  Stellung  von  Pamiers  lUr 
Krone  n.  s,'w.  verweise  ich  auf  meine  Ausführnng  a.  a.  O.  I,  881* 


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UniveraitiUsprivilegien  der  Kaiser. 


121 


diesen  Landern  sehr  häufig,  aber  die  Aaf&aflung,  in  der  diese 
Conceasion  des  Papstes  erbeien  wurde,  war  auch  damals  nicht 
die,  'dass  die  Staaten  für  sich  allein  nicht  berechtigt  seien,  üni- 
▼mit&ten  m  gründen;  in  Italien  haben  in  diesen  Jahrhunderten 

äliulich  wie  im  13.  bisweilen  selbst  noch  die  Stadtstaaten  Uni- 
veri«itäten  gegründet,  oline  die  Mitwirkung  der  universalen  Mächte, 
KiiistT  und  Pap5«t.  anzurufen,  so  Modena  1328,  Vercelli  1341, 
Ferrara  und  sein  kleiner  Territorialiierr  noch  1442').  Auch  die 
Papste  bestritten  dem  Landesherrn  die  Befugniss  nicht,  in  seinem 
Gebiete  eine  ünivorsität  zu  errichten.  Vielmehr  liegt  noch  aus 
der  zweiten  Hälfte  des  15*  Jahrhunderts  in  der  Bulle ')  Pauls  II. 
ftlr  Huesca  (1464)  eine  unzweideutige  Erklärung  Tor,  dass  sie 
dies  Recht  anerkannten. 

Femer  ist  zu  beachten,  dass  in  Italien,  Spanien,  Frankreich 
und  England  diese  Stiftungsltriefe,  welche  der  Fassung  nach  die 
Erlaubnis.-«  zur  Gründung  ertheilten  oder  die  Gründung  rechtlich 
vollzogen,  tliiitsärhlicli  mehr  im  Sinne  einer  feierlichen  Aner- 
kennung und  Bestätigung  als  eine  Empfehlung  und  ein  Mittel 
der  Anziehung  erbeten  und  ertheiit  wurden.    So  erhielt  Cam- 

Siehe  <lns  Protocoll  über  die  Verhandlang  des  Raths  bei  Boraelli, 
Ui^ria  ahni  Ftrrariae  Gymnasü  J,  47  f. 

Sie  erzahlt,  dass  das  von  König  Peter  gegründete  Studium  durch 
Krieg  und  «onstige  Holk  untergegangen  sei  (intermisanni),  dass  aber  jetftt 
König  Johann  contiderans  ipeina  Petri  Regia  praedeceBSoriB  sai  privilegiam 
(StUtangtbrieO  eiBdem  dvitoti  studioqne  et  universltati  concessnm  regia 
aacloritate  praedicta  ionovavlt,  apprebavik  ae  etiam  conflrmaTit. 
Qoaram  quidem  innovntionis^  approbationis  et  conßrmationis  vigore  studiam 
ipsum  inibi  facultatibns  —  et  scientiis  memoratis  —  instaaratiim,  inno- 
vntuin  et  ereotum  fsf.  et  in  ipsis  faenltfttibuB  juxta  morem  aliornni  «tndio- 
rmn  generaliuni  crmtinue  le^'ilur  ordinfttnr  Pt  auditiir.  Qnare  pro  parte  Joiin- 
nis  regit",  Juratorum  et  eiviuin  prodietornrn  iiohis  fuit  humiliter  siipplieatiiin. 
ut  .  .  .  studiam  praedu  tum  in  ipsa  civitate  pruut  alias  instilutuni  el  ordi- 
naluiii  fuerat.  instaurare  et  innovare  ac  illud  et  personaa  in  eo  pro  tempore 
•todentes,  piivikgiis  et  axemptionibus  alioram  atudiomm  praedictomm 
eomninDira  et  decorare  ao  alias  in  praemiMia  opportune  providere  de 
benffBitate  apostoliea dignaremur.  L  afnen t e,  Vinc.  Biatoria  de  laa Univera. 
eo  Eapäfia,  Madrid  1884,  I,  889.  Der  Papst  fasat  die  Sache  also  ao  anC, 
daaa  die  Universität  Huesca  durch  den  König  bereits  von  Keuem  gegründet 
sei  und  kraft  dieser  königlichen  Gründung  rechtmassig  bestehe,  dass  also 
da-  (i.  .-lieh  des  Königs  und  der  Stadt  eine  Bestätigung  nnd  ünteratutzung 
erldtte.  wif  den?!  die  Fürsten  mancherlei  Reg^iernngsnrte  durc-b  den  l'apst 
bestätigen  liessen,  zu  deren  rechtskräftigem  Vollzug  sie  berechtigt  waren. 


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122 


Q.  Kaufmann. 


bridge  einen  Stiftungsbrief'),  als  der  König  gebeten  hatte,  der 
Papst  möge  die  UniTersität  und  ihre  Phrilegien  bestätigen  und  sie 
mit  neuen  beschenken.  Und  in  diesem  Sinne  dlein  konnten  Peru- 
gia 1355  und  Florenz  1364  noch  einen  kaiserlichen  Stiftungsbrief 

erbitten  f  als  sie  bereits  päpstliche  besassen,  und  Lucca  (1387), 
Oranjjo  (1^70)  und  Pavia  (1389)  einen  päpstlichen  erbitten,  während 
eiie  .schon  einen  kaiferlichon  besassen.  Indessen  gewann  j»'ue 
Theorie  von  der  Nothwendigkeit  einer  Mitwirkung  der  univer- 
salen Gewalten  im  14.  Jahrhundert  mehr  Boden,  und  besonders 
wichtig  war,  dass  die  grossen  Juristen  Bartolus  und  Baldus  für 
sie  eintraten.  Wenn  sie  auch  den  Königen  der  ausseritalischen 
Länder  nicht  das  Recht  absprachen,  Universitftten  zu  gründen, 
wenn  namentlich  Bartolus  sich  so  ausdrfickte,  dass  die  Lan- 
desherren sich  geradezu  auf  ihn  hätten  stützen  können-),  so 
traten  doch  beide  als  Gegner  derjenigen  Juristen  auf.  weh-lie  die 
Nothwendigkeit  einer  solchen  Erlaubniss  von  Kaiser  oder  Papst 
bestritten,  und  so  musste  ihr  grosser  Name  für  die  Ausbreitung 
der  Privilegientheorie  in  die  Wagschale  fallen. 

Li  Spanien^),  England  und  Frankreich  wandten  sich  die 
Herrscher,  falls  sie  nicht  selbständig  vorgingen,  an  den  Papst 
um  ein  Privileg,  niemals  an  den  Kaiser,  wenn  auch  in  Spanien 
(his  Gesetz  (h  r  siete  partidas  ausdrücklich  auch  dem  Kaiser  das 
Recht  zusprach,  in  Spanien  Universitäten  zu  errichten. 

')  Der  Stiftnngsbrief  Johanns  XXII.  für  Cambridge  ist  abgedruckt  bei 
Fullfr,  Histon,"  of  the  nniversity  of  Cambridge  1840.  p.  80.  Das  Schreiben, 
in  welchem  der  Koiii^  um  flie  Be.stati'^iiii^  bat,  bei  Rynier.  Fuedera  (edit.  3. 
Hague  173y — 45,  iolio)  I,  2,  p.  147:  Cum  igitur  universitAs  jjraedicta  (Cantabr.) 
cujus  stntnm  f)ro^.{)t  rari  cupimus  et  firmari  .  .  .  .sedis  apost.  gratio.sa  muiiilj- 
centia  niniiin  jam  indigeat  et  firmari  .  .  .  pupplicumus,  quaiiim.s  dictum 
perpetuare  etprivilegia,  quibus  cancellariut»  et  i^colares  univvrttilulis  illiub  . . . 
UBi  sani  bactenoa ....  cum  augmentatione  novomm  privilegioram  ipsis 
01  plae«t  concedendorttm  ex  vestrae  pleoitadine  potestatii  noskra  oonsidera- 
tione  djgnemioi  confirmare. 

*)  Barte  Ins  wiederholte  die  Regel  des  Jaeobaa  del  Arena,  welcher 
permisflione  ejus  tacita  vel  expreeea  qui  est  priocepe  ▼«!  looo  principit, 
in  territorio  sno  UniverBiüUen  entstehen  Hess.  Baldns  seheInt  die  Ver* 
leihung  des  jus  doctorandi  Papst  and  Kaiser  zu  reserriren,  allein  die  Ver- 
hältnisse und  Rechte  der  grösseren  ausseritalienischen  Staaten  hat  Saidas 
aUem  Anschein  nach  dabei  nicht  im  Auge  gehabt. 

*)  Hier  erhielt  sich  denn  auch  Sicherheit  daräber^  dass  der  Landes* 
herr  von  sich  aus  Universitäten  gründen  könue. 


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ünireraitfttsprivUegieii  der  Kaiser. 


123 


In  Italien  und  im  Königreich  Arelat  haben  die  territorialen 
Gewalten  dagegen  bald  von  dem  Papste,  bald  von  dem  Kaiser 
Stiftungsbriefe  erbeten.  In  Deutschland  und  den  östlichen  und 
ndrdlichen  Nachbarländern  entstanden  die  Universitäten  erst  zu 
einer  Zeit,  da  die  Theorie  von  der  Nothwendigkeit  der  Mitwirkung 
der  uniTersalen  Gewalten  ausgebildet  war  und  durch  das  Gewicht 
der  gioBsen  Namen  Bartolus  und  Baldus  unterstützt  wurde,  ohne 
dass  ihr  alte  Gewohnheit  Widerstand  leistete.  So  begreift  sich, 
das«!  die  Theorie  in  diesen  Ländern  den  grünsten  Einfluss  gewann, 
und  tiass  selbst  mächtige  Landeslierren  sieb  nicht  fiir  berechtigt 
Liült(^n,  ohne  Mitwirkung  iler  universalen  Gewalten  eine  Universi- 
tät zu  gründen.  In  Deutschland  besonders  vermischte  sich  diese 
Frage  mit  den  schwankenden  Vorstellungen  über  die  Grenze  der 
Befugnisse  der  Territohalherren  und  der  kaiserlichen  Reservat- 
rechte. 

Im  14.  Jahrhundert  wandten  sich  diese  Fürsten  mit  solcher 
Bitte  immer  an  den  Papst«  nicht  an  den  Kaiser.  Erst  seit  Fried- 
rich in.  wurden  auch  die  Kaiser  Ton  deutschen  Fürsten  und 
Städten  um  Privilegien  zur  Gründung  von  ümversitaten  gebeten. 

Diese  Thatsache  hat  Anlass  gegeben  zu  der  Meinung,  als  hätte 
der  Kaiser  kein  Recht  oder  doch  nicht  das  volle  Recht  gehabt, 
solche  Privilegien  zu  verleihen,  als  sei  dies  eine  um  1500  auf- 
kommende Neuerung^),  aber  eine  Vergleichung  aller  Universitäts- 


Zu  begründen  versuchte  diese  Ansicht  der  anonyme  Verfasser  des 
Attfsatzos:  ,rt'b»'r  die  kaiserliche  Privilegicrunrr  der  Universitäten"  ina  All- 
gemeinen Literarischen  Any.eiger,  Jahrgang  1800,  S.  690  f.  Ihm  folgt 
Th.  Mutiier.  Zur  Geschiclite  der  lleciitswisscusciialt  und  der  rniverHitaten 
(  Jena  1876)  S.  256  ff.  und  Die  Wittenberger  üniversitäts-  und  Faculuiib- 
tilatuten  vuoa  Jahre  1508  (Halle  1867)  ö.  IV.  Von  alteren  Vertretern  <]ieaer 
Ansieht  nenne  ich  J.  G.  Horn:  Leben  Friedrichs  des  Streitbaren  (Leipzig  1733) 
6wd06  Aain.  Hermann  ConriDg(Antiq.Acadeni.)  war  noch  frei  von  diesem 
Irrtham.  Das  Schwanken  der  juristischen  Schriftsteller  des  16.  n.  17.  Jahr- 
hondwrts  leigeii  aar  Qenfige  dto  in  dem  Tractatns  illastrinm  Jnrisconsal« 
tomm  Tom.  XVIII  Yenetiis  1584  (fol.)  ansammengesteUten  Dissertationen 
und  die  von  Chr.  Besold  im  Tractatns  practicns  unter  „Akademie"  an- 
geHihrten  Meinungen. 

Be?old  seihst  konnte  das  Recht  des  Landesherrn  nicht  grundsätzlich 
bestreiten^  neigte  aber  dazu  in  deu  Diüsertationes  juridico-politicae.  Argent. 
1624,  p.  192:  academins  conüruiare  .  .  .  ad  inajora  soH  imiieratori  compe- 
icnitu  rcgaiia  6pectare  dicilur  .  . .  Inferiores  quidaui  principe»  ac  res» 
poblieae  Aindare  Scholas . . .  aufhoritate  queunt,  sed  . . .  nedbi  promoti  in 


Digiiizca  by  Liu^.'  . 


124 


G.  Kaofmann. 


priTilegien,  welche  in  diesem  S^eitabschnitfc  einerseits  von  den 
Kaisern  in  Italien  und  im  Arelat  und  andererseits  von  den  Päpsten 
in  Deutschland  und  den  Nachbarknden  erlassen  worden  sind^ 
wird  zeigen,  dass  jene  Zeit  selbst  anders  darüber  dachte. 

2.  Die  Kaiserprivilegien  für  Universitäten  in 

Italien  und  im  Arelat. 

1.  Trevlso  1318.  Der  älteste  Stiftungsbrief,  durch  den  ein 
Kaiser  einer  Localobrigheit  bei  Gründung  einer  UniTersilllt  mit 

seiner  Obergewalt  zu  Hilfe  gekommen  ist ist  Jas  i^rivüeg 
Friedrichs  des  Schonen  iür  die  Siadfc  Treviso  von  1318:  conce- 
dimus  quod  in  ipsa  civitate  utriusque  juris  traditiones  et  scientia 
quaelibet  solemniter  et  generaliter  legi  poasinf). 

totn  orl)f  j)r(>  talibus  agnoscuntur.  So  gelte  der  Doctor  von  I.t  iden  m 
England  und  Frankreich  nur  kralt  besünderer  Verträge.  Andere  lehrten, 
in  Deutscblaiid  könne  nur  dtr  Kaiser  Oniversitäten  errichten,  nicht  die 
KeiciiSl ursten  ^  iu  uiidcrcu  Ländern  habe  der  König  dicä  Rccht^  80  in 
Schweden,  Frankreich.  So  die  Dispatatio  Historico-politica  de  Äcademia 
Jena«  16$5  von  Joh.  Fr.  Oerhardus  et  Michael  Ludovici,  KegiälaceDsis 
Tyrigeta  (aus  Königssee  in  ThQringen). 

H.  Denifle,  Die  Univenititen  des  Mittelalten,  Bd.  I,  Berlin  18«^ 
hat  die  Frage  nicht  einmal  reeht  geatellt,  geaohweige  deon,  daea  er  aie 
gelöst  h&tte;  reine  Willkür  aber  ist  es,  wenn  er  I,  384  behauptet s 
^Der  Kaiser  hatte  allerdings  das  Reclit^  Ilochschiüen  zn  gründen  und  die 
ErlaobnifiS  zu  den  Promotionen  zu  ertheilen.  Allein  gerade  dieses  letztere 
Recht  war  theilweise  durch  das  Gutdünken  des  Papstes  bedingt."  Denifle 
sagt  dies  anlasslich  der  Universität  Heidelberg,  aber  er  spricht  nllgemein, 
wie  er  denn  seine  Untersuch uiifj  nicht  noch  Liiiideru  gliedert.  Nnn  k(>niit 
Denith'  die  ohne  jcle  Kin.-Jchr^nkung-  von  den  Knisern  erlassenen  i'rivi- 
h'irien ,  sollte  also  wisaen.,  dasf;  die  Kaiöer  das  lieclit  niehrfarli  «i;eiibt 
haben,  uiui  dass  auch  die  Theoretiker,  welehe  die  Privilegieutheorie 
vertraten,  dass  auch  BarLolus  und  Baldus  von  einer  solchen  Bei^chränkung^ 
des  Kaisers  durch  den  Papst  nichts  wnssten.  Trotzdem  tritt  inmitten  des 
von  gelehrten  Cttaten  ftarrenden  Werkes  diese  tendenziöse  Behauptung 
auf,  und  der  Les«*,  der  das  Material  nicht  beherrscht,  wird  glanbeo,  es  sei 
dies  ebenfalls  eine  Thataache,  und  es  ist  doch  nnr  eine  Behauptnog,  welche 
den  Kaiser  Tor  dem  Papste  noch  weiter  erniedrigt^  als  er  es  thatsiehtieh  war. 

0  Kaiser  Friedrichs  Oründong  von  Neapel  1224  ist  nicht  hierher  tn 
rechnen,  denn  er  ▼oUxog  sie  als  Landesherr  von  Neapel,  nnr  dass  er  scn- 
gleich  Kaiser  war. 

")  Gedruckt  bei  G.  Verci,  Storia  della  marca  Trevigiana  e  Ver'  ntx^f, 
Venezia  1786,  VIII,  p.  155  Nr.  911,  darnach  das  Regest  in  Böhmers  Regesta 
imperü.  Frankof.  1889,  p.  172,  wo  für  das  verderbte  apud  Scotzam  richtig 


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IJniTereitätsprivUegien  der  KHiser. 


125 


Von  Ludwig  dem  i>iivern  ist  kein  Stiituugisbrief  bekunut, 
TOn  Karl  IV.  siud  dagegen,  abgesehen  von  dem  für  Pra^,  der 
unten  zu  besprechen  ist,  in  Italien  im  Arelat  2.  im  Ganzen 
ako  8  öUituiigsbriefe  für  Umversitäten  verliehen  worden. 

2—8.  Arezzo  und  Perugia  1355.  Den  frühesten  erhielt 
Arezzo  1355,  5.  Miii.  In  der  Einleitung  betont  der  Kaiser,  dass 
Arezzo  bereits  früher  ein  General&tudium  gehabt  habe,  er  wolle 
es  auf  Birten  der  Stadt  neu  beleben  und  er  thut  dies  in  der  Form 
der  Krnchtung  eines  Generalstudiums       Kurz  darauf  stellte 


TfTmiithet  wird:  apud  Gretzam.  So  steht  denn  auch  in  dem  verbeMerten 
Abdruck  bei  Winkelmann  Acta  inedita  II,  275,  Nr.  484.  Hervoniiheben 

i»t,  dass  Frinlrich  der  Schöne  noch  nicht  Kaiser  war,  aber  als  erwählter 
römischer  Kuoig  die  kaiserliche  Gewalt  übte;  sodann  dass  der  Sprach- 

getirauoli  iiianchp?  RpFoiidcrf  zeigt,  unii  tiasf  der  Bewerber  um  den  Doctor- 
grad  Treue  uM  ^rrti  den  König  schworen  solle:  quod  erga  regiam  majestatem 
se  geret  tideliter. 

0  Böhmer-HttberRcgesU  Nr.  2103  (1356).  DeoText  gibtDenifle 
fit427.  Karl IV.  sagt  coneediuins  eilargimur,  quod  in  ipsa  cifitate  Tigere  poaait 
«I  vigeat  stodinm  generale  in  jore  canooieo  et  civili  el  qnalibet  alia  facnl' 
tele  cnni  poteetale  et  anctoritate  plenaria  doetorandi  et  doctores  feciendi 
in  jnribne  et  faealtatibus  qnibnBconqne,  und  in  der  Begründung  des  Aetes : 
enm  nostra  majestas  iide  digne  perceperit,  quod  prefata  civitas  Aretina 
conMieverit  ab  antiqno  }ial)»'ri'  Studium  generale  et  aiictnritatein  doi  torandi 
»eu  dociorari  faciendi  in  j-irc  .  nrtnin'fd  ««t  rivjli  ut  (lualihet  alia  taciiltate, 
et  in  eadeoi  civitate  longo  tempore  Bluriium  vigueril  juxta  iroperialia  privi- 
legia,  qae  propter  civiüum  guerraruni  discrimina  diciintur  deperdita.  Karl  IV. 
hätte  der  Stadt  auch  ohne  diese  Erinneruiigeo  das  Privileg  verlieben, 
wenn  er  eich  ihr  geftllig  erteigen  wollte,  aber  die  Stadt  mochte  Werth 
darauf  legen,  dasa  so  in  einer  kait^lichen  Urkunde  die  Rechtmüasigfceit 
ihres  bisherigen  Stadiams  anerkannt  wurde,  weil,  wie  oben  erwähnt^  viele 
Juristen,  namentlich  Bartolns  and  seine  Schule  ausser  Bologna  und  Psdua 
kein  Generalstadiiiro  als  rechlroi^ssig  anerkennen  wollten,  als  die  mit  kaiser- 
lichen oder  päpstlichen  Privilegien  ausgestatteten.  Auf  diese  literarischen 
KiiTnpfp  wci.-t  lerner  hin,  1.  dass  Karl  IV.  das  jus  dorlornndi  besonders 
herv(,rli(»b ,  denn  jene  Theorie  betonte,  dahs  namentlich  die  Verleihung 
lifca  Doclorgradeä  an  ein  Privileg  geknüplt  sei  —  und  2.  die  HfhauuUiag, 
Arezzo  habe  früher  kaistrliche  Privilegien  besessen,  weiclie  ihr  das  Recht 
eines  Generalstudiuros  gewährten.  Im  13.  Jahrlmuderl  wurden  dergleichen 
Privilegien  Überhaupt  nicht  ausgestellt  und  dass  Aresso  sie  auch  nicht  von 
einem  der  leUten  Vorgänger  Karls  im  14.  Jahrhundert  empfangen  hat, 
kann  als  zweifellos  gelten;  abgesehen  von  allen  anderen  Gründen  schon 
dessbalb,  weil  man  sonst  des  Privileg  nither  su  bezeichnen  gewnsst  hitte. 
Kan  erinnere  man  sich,  dass  Bologna  sein  Recht  durch  gefiüschte  Diplome 


Digiiizca  by  Liu^.'  . 


12G 


G.  Kaufmann. 


Karl  IV.  der  Stadt  Perugia  eiu  gleiches  Privileji^  aus  in  wel- 
chem er  zunächst  hervorhebt,  dass  Perugia  eiae  angei^ehene 
(honoral)ik')  Universität  in  den  beiden  Rechten,  in  der  Medicin 
und  in  der  Philosophie  nebst  den  übrigen  Zweigen  der  Arfces  habe, 
dasB  es  aber  henuiiergekommein  sei  und,  damit  es  zu  neuem 
Glänze  erblühe,  so  verleilie  er  der  Stadt  kraft  kaiserlicher  Ge- 
walt studii  generaUs  Privilegium,  welches  sie  im  Besitz  eines 
Generalstudiuiiis  .sichere.  Er  regelt  dann  auch  die  Promotion, 
.so  wie  sie  bereits  in  den  piip.stlichen  Privilegien  geregelt  wai-, 
aber  ohne  dies  und  ohne  die  päpstlichen  Privilegien  Uberhaupt 
zu  erwähnen.  Das  geschah  sicher  nicht  aus  Missachtung  oder 
in  der  Absicht,  die  Berechtigung  des  Papstes  zu  bestreiten,  und 
also  nur  dessbalb,  weil  Karl  die  Stiftnngshriefe,  sowohl  die  eigenen 
wie  die  päpstlichen,  als  eine  Form  der  Bestätigung  und  Anerken- 
nung behandelte,  und  zugleich  als  einen  Anlass,  neue  Rechte  den 
alten  hiuzu/.uiügen*). 


den  Kaisers  Theodosius  II.  und  des  Kaisers  l-othar  l»egruii(iete  und  aui 
Grund  derselt)en  sich  dann  Bpäter  ein  Privileg  Knrl.'<  V^  aus^btellen  liess, 
uud  man  liat  die  erklärende  Analogie  zu  diefter  btelle  des  Aretiner  Privi- 
legs. Mit  Rücksicht  auf  jene  Theorie  rechtfertigten  sie  ihr  thatsachlich 
bestehendes  Studium  durch  die  Behauptung,  sie  hätten  es  ursprünglich  auf 
Orand  von  kaiverlichen  Privilegien  eingerichtet,  die  nnr  verloren  seien, 
wihrend  Bologna  sieh  dergleichen  Privilegien  anfertigte,  Za  beachten  ist 
endlich  noch,  dass  sieh  die  Aretiner  daneben  anf  „alte  Gewohnheit'  be- 
riefen, weil  die  Theorie  nehen  dem  Privileg  alte  Gewohnheit  als  Grand 
gelten  liess. 

^)  A.  Rossi,  Docnmenti  per  la  storia  dell*  UniversiUk  di  Peragia. 
Perugia  1875  (Estratto  ans  dem  Qiomale  di  Entdixione  Artistiea  IV.— VL) 
Nr.  96  anf  p.  69  f. 

*)  Ughelli,  Italia  Sacra  (Romae  1647)  HI,  238  ff.  KamenUich  anch 
in  der  Formel  generale  (bei  Ughelli  verdrackt,  generali)  perpetunm  atqae 
gratiOBiim  atudii  generalis  Privilegium.   Der  Stiftungsbrief  wird  <:oiicrale 

privilep^inm  stndii  generalis  genannt  im  Gegensatz  zu  den  Privilegien, 
welche  ihnen  einzelne  Rechte  und  Freiheiten  y^ewährten.  Recht  bezeichnend 
ist  ein  Ausdruck  in  den  Protocollon  des  Kulhs  von  Siena  (mitgetheilt  bei 
Den  i  I  i  e  S.  44fl) :  privilegia  generaiiaconcessa  stiuliis  j^nneralibus  vid.  Bononie 
et  Perusio  srcuiidiim  genemlem  formam.  Nur  iöt  dabei  wieder  insofern 
der  Sprachgebrauch  utibestiinmt,  als  Bologna  keinen  Stiftungsbriel'  hatte, 
wenn  nicht  etwa  an  das  unn^cbliclic  Privileg  Theofiosiiis  II.  credarht  ist. 
Eine  Abweichung  von  dem  Privileg  für  Perugia  ist,  da»»  Karl  den  Bischof 
superiorem  studii  nennt,  sodann  im  Sprachgebrauch:  imperatorius  statt 
caesarens. 


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Univenitätsprivilegien  der  Kaiser. 


127 


4.  Siena  1357.  Zwei  Jahre  später  gewährte  Earl  Siena 
einen  Stiftungsbrief,  welcher  in  wesentlichen  Punkten  mit 
dem  ftir  Perugia  flbereinstimmt.  Karl  sagt  auch  hier,  dass  bis- 
her in  Siena  schon  ein  Generalstudium  bestanden  habe,  dass  es 
f\i)fr  gegeuwürtig  zurückgegangen  sei  und  nun  durch  ihn  zu 
neuem  Leben  erweckt  worden  solle.  Karl  erkannte  also  das 
frühere,  ohne  Priviki^^  von  Papst  oder  Kaiser  lediglich  unter  der 
Autorität  der  Stadt  entstandene  Generalstudium  von  Siena  als 
ein  solches  an,  in  gleicher  Weise  wie  er  das  von  Arezzo  anerkannt 
hatte.  Kaiser  Karl  th eilte  demnach  die  Anschauungen 
▼OD  Bartolus  und  Baldus  nicht,  seine  Handlungsweise 
entsprach  der  Ansicht  des  Richard  Malumbra^)  und  der 
tlbrigen,  welcheBartolus  bekämpften,  und  da  er  als  Kaiser 
die  Quelle  des  Rechts  darstellte,  so  muss  man  sagen, 
dass  die  Lehre  des  Bartolus  und  Baldus  mit  einer  fUr 
die  Frage  wesentlichen  Thatsache  im  Widerspruch  stand. 
Auch  Bartolus  und  BaMiis  waren  eben  fern  davon,  ihre 
Theorie  auf  Grund  einer  Sammlung  der  einschlägigen 
Thatsachen  zu  entwickein;  sie  waren  Scholastiker. 

5.  Pavia  1361.  Auf  Bitten  der  Stadt  Pavia  gewährte  ihr 
Karl  IV.  l'MM  ein  Generalstudium  in  den  beiden  Hechten,  der 
Medicin  und  den  Artes  und  verlieh  dazu  die  Privilegien,  welche 
Paris,  Bologna,  Oxford,  Orleans,  Montpellier  und  ixgendwelche 
andere  UniTersifäten  haben  sollten').  1380  erbat  dann  der 
Herzog  von  Mailand  auch  von  Papst  Bonifaz  IX.  einen  Stiftungs- 
hrief  für  Pavia. 

6.  Hörens  1364.  Als  1304  der  Bischof  von  Florenz  als 
Legat  des  Papstes  an  Karls  Hof  kam,  benutzte  er  die  Gelegen- 
heit, nach  Erledigung  seiner  amtlichen  Auftrüge  für  das  General- 

Vergl.  meine  Aoftfikbrang  In  Oeach.  d.  d.  Un.  I,  388  A.  2. 

*)  Hemorie  e  docamenti  per  la  storia  dell*  nnivenitä  di  Pavia  II,  2, 
Xr.  2.  Die  Bitte  der  Stadt  an  Karl  IV.  lautete:  quatenus  ipei  ad  instar 
■liamm  nrbium  de  instanrandü  generali  studio  In  facaltatibus  qiiibas* 

canqup  jrrntiam  et  privilp^rtum  benignitatc  cnesorea  concedere  dienarcmur. 
Von  (i(  r  Hittt'  (ics  Herzogs  an  den  Pfip?t  1?^S9  lieisst  es  ib.  p.  4  N.  3 
desifi«i»t  i'Iuriniuu»  adct'be  ghuliuni  aiictoriuite  aposfolica  generale  in 
qoaltbel  licita  facultate.  Dieser  Ausdruck  ist  gan^  tnUprechend  dem  von 
Urban  VI.  in  der  Bcstätigang  von  Lucca  angewendeten. 


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128 


O.  KattfmftDO. 


shidium  in  Florenz  eben  kaiserlichen  Stiftungsbrief  2U  erbitten, 
obscbon  die  Stadt  bereite  einen  päpstlichen  Stiftungsbrief  für  das- 
selbe bemi^s.   Karls  Urkunde  erzählt  in  der  Einleitung  diesen 

Hergang,  ohne  jedoch  des  päpstlichen  Stiftun^sbri«l.s  zu  er- 
wähnen, und  gewährt  der  Stadt  das  Privileg,  ein  Generalstudium 
zu  besitzen,  als  hätte  sie  es  bisher  nicht  gedurit 

7.  Genf  1365.  Auf  Bitten  des  Grafen  von  Savoyen,  dem 
die  dem  heiligen  Reiche  zugehörige  Stadt  Genf  singuhui  com- 
missione  vicariatus  et  gubtjrnationis  subjecta  sei,  gewälirte  Karl  IV. 
durch  Urkunde  vom  2.  Juni  1'}»)')  aus  kaiserlicher  Vollgewalt 
der  Stadt  Genf  das  Vorrecht  und  die  Freiheit  eines  General- 
studiums  in  den  ^Artes,  den  beiden  Kechten,  der  Theologie,  der 
Medicin  und  aller  anderen  Facultaten*  Die  Sprache  dieses 
Stiftnngsbriefes  ist  sehr  schwfllstig  und  abweichend  toq  den  an- 
deren Briefen,  anch  ist  das  Stadium,  so  viel  man  weiss,  nidit 
ins  Leben  getreten,  aber  —  nnd  darauf  kommt  es  bei  dieser 
üntersochung  an  —  dentlich  tritt  die  Auffassung  Karls  hervor. 
Er  yerleiht  das  Privilegium  studii  generalis  als  eine  kaiserliche 
Gnade  und  liir  alle  Wissenschaften,  mit  ausdrücklicher  Erwäh- 
nung der  Theologie. 

8.  Orange  13S5.  Zwei  Tage  spater,  1365,  4.  Juni,  stellte 
Karl  IV.  zu  Avignon  ein  ähnliches  Privileg  für  Orange  aus  und 
zwar  auf  JLiitte  des  Terriiorialherni  und  der  Stadt.  1379  bat 
dann  die  St«dt  Papst  Clemens  VII.,  er  möge  dieses  Privileg  Kaiser 
Karls  IV.  bestätigen;  aber  daraus  ist  nicht  zu  schliessen.  das«  sie 
es  für  ungenügend  gehalten,  hatte,  und  der  Papst  willfahrte 
wohl  der  Bitte,  aber  in  einer  Form,  die  da  zeigt,  dass  ihm  eben- 
falls solche  Vermuthung  fem  lag'). 

')  Gherardi,  8tatuu  della  universitä  e  studio  Fiorentino  (lom.  Vll. 
der  Dociiineiiti  di  storia  itul.  per  le  provincie  di  Toscana  etc.)  p.  139  mit 
der  ihm  oigeiiLluunhclicn  Formel  generale  perpeluum  aiquc  generosum 
Btndii  generalis  Privilegium,  die  er  auch  in  den  Briefon  fiir  Sieoa,  Arezzo, 
Orange  und  (ilinlich)  Liieca  anwendet 

*)  K^moires  de  llniUtnt  Q6n6vois  XU  (1869)  p.  48  der  Abbandlang 
Ton  Julei  Vtty,  Notes  hiatoriqaes ...  et  doeuments  inMito:  sacimtisiiiDsraBi 
professiODum  canonioe  sapientie  et  civilis  eloquentie  «I  prudentie,  eacre 
theologie  preheminencie,  medicinalis  profeetionis  exoelleiicie  aliarttiaque 
qnarumlibet  facultatum  eradicionis  exercicii. 

')  Deoifle  druckt  8.  469  weseoUiche  Abschnitte  dee  PriTilegs  ab 


üniTenitfttopiiTilegien  der  Kaiser. 


129 


9.  LQfloa  1369.  Endlich  gab  Karl  IV.  1369  der  Stadt  Lucca 
«m  solches  PrivOeg.  Die  Urkunde  stimmt  in  der  Einleitung  fast 

wörtlich  mit  der  für  Siena  überein,  hat  dann  aber  im  Sprach- 
gebrauch manches  "Besondere  Für  studiuni  generale  hat  sie 
den  rolleren  Aus(iruck  suuliurii  generale  et  universale.  Die  Fa- 
cultaten  zählt  sie  so  auf:  in  juxe  canonico  et  civili,  notaria,  loica 
et  philosophia,  medicina,  astrologia  et  in  omnibus  artibus  libera- 
hbiiB  ac  alüs  quibuscunque  scientiis  et  &cultatibu8  approbatis. 
Weon  er  die  Theologie  durch  diese  Formel  nur  im  Allgemeinen 
dnschloss,  sie  aber  nicht  besonders  erwähnte,  so  lag  das  wohl 
daran,  dass  die  Stadt  die  Absicht  hatte,  die  Theologie  den 
Klosterschulen  zu  überlassen.  H'ätte  die  Theologie  als  Faciiltät 
geblüht,  so  würde  Urban  VI.  sin  schwerlich  au!?geschlo.«?sen  haben, 
als  er  der  Stadt  l<ib7  auf  ihre  Bitte  ebenfalls  einen  Stiftungs* 
bhei  gewährte. 

Von  Karls  IV.  Nachfolgern  Wenzel  und  Ruprecht^)  ist 
kern  Stifhmgabrief  ausgestellt  worden,  aber  der  Herzog  yon  Mai- 
Isnd  erliess  1398  den  Stiftungsbrief  ftbr  Piscenza  mit  so  aus- 
drtleklicher  Berufung  auf  die  ihm  von  König  Wenzel  rerliehene 

AutArität,  dass  diese  Universität  doch  mit  zu  den  durch  kaiser- 
liche Autorität  gegründeten  zu  rechnen  ist^). 

10.  Tniin  1412.   Von  Sigismund  haben  wir  endlich  einen 

kaiserlichen  Stiftungsbrief  für  Turin.  Ludwig  von  Savoyen 
hatte  14i).j  aut  Grund  eines  päpstlichen  Stiftungsbriefs  in  Turin 

und  theilt  aucli  i?.  470  f.  die  Bestätigung  Clciiieit.-^  mit.  Bemerkens- 

werth ist,  daes  die  Prot'essoren  von  der  Stadt  berufen  werden  und  die 
Promotionen  unter  Vorsitz  des  Rectors  universitatis  ejusdein  öLudii  vor- 
genommen werden  sollten. 

0  Oedraekt  bei  Balnse,  Hiscellanea  ed.  M anai  (Lucae  1764,  IV,  184). 

*)  Die  Behanptnng,  Rupreeht  habe  für  Leipzig  ein  Privileg  erlügen^ 
iM  schon  frdh  widerlegt  worden. 

*)  Maratori  Seriptoree  XX,  936.  Die  Uriiande  enthält  abweichend 
tOD  anderen  eine  längere  an  die  hnmanistieche  Skrömnng  der  Zeit  er- 
innernde Erörterung  über  den  Werth  der  Wissenschaft  und  die  Pflicht  der 
Fürsten,  für  sie  »n  SOrgen,  die  sich  doch  von  den  dem  Inhalt  nach  ähn- 
iacben  Ausführungen  anderer  Stiftung?!) riefe  merklich  anterscheidet.  Sie 
wliliesst  mit  einem  Hinweise  auf  die  Gründung  von  Universitäten  in  den 
übrigen  Ländern,  der  allerdings  nicht  in  der  p^leichen  Form  in  Wladislaus 
Biiftongsbrief  für  Krakau  von  1400  C^od.  diplom.  Cracov.  I,  2ü}  wieder- 
kehrt 

Deoteche  Zeitschr.  f.  tieacbichtsw.  I.  l.  9 


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130 


6.  Kanfiiiftiin. 


ein  ■  Universität  errichtut,  die  aber  zu  keiner  Blütbe  geUuigte  und 
erbat  doshalb  1412  »von  der  Güte  des  römischen  Königs  die 
gnädige  JBrlaubniss  und  das  Recht,  in  Turin  ein  Oeneralatodium 
einzurichten ,  wie  es  in  anderen  Städten  bestehe*  Sigismund 
ordnete  darauf  an,  dass  in  Tnrin  ein  Genereistudium  in  Theo- 
logie, den  beiden  Rechten,  Medicin  und  Philosophie  errichtet 
werde,  ohne  der  wenige  Jahre  zuvor  durch  den  E^pet  vollz»  »;^  nen 
Gründung  zu  erwähnen^),  verlieh  die  Privilegien  von  Paris.  Bo- 
logna u.  R.  w.,  regelte  die  Promotion  und  tr*'wäbrte  am  Schluss 
dem  Herzog  von  Savoyen  und  seinen  Nat  lilolgern  das  Recht,  die 
Universität  von  Turin  an  einen  anderen  Ort  zu  verlegen.  Dieser 
Zusata  ist  ungewöhnlich,  stimmt  aber  überein  mit  anderen  Zeug- 
nissen, aus  denen  sich  ergibt,  dass  die  Verlegung  und  Erneue- 
rung*) von  Universitäten  rechtlich  ebenso  behand^t  wurde,  wie 
die  Neugründung. 

Also  bis  auf  Friedrich  III.  sind  von  deutschen  Kaisem 
10  (mit  Piacenza  11)  Stiftuogsbriefe  für  Universitäten  in  Italien 
und  im  Arelat  verliehen  worden,  dagegen  sind  für  die  9  Uni- 
versitäten, welche  in  dieser  Periode  in  Deutschland  gegründet 
wurden;  Prag  1347,  Wien  1S65,  Erfurt  1379  (1389),  Heidel- 

*)  Oeani  ttorid  s nlla  regia  OBiversitk  di  Torlno  Tor.  1872  p.  9.  Die 
Stifinngtbriefe  sind  hier  jedoch  nicht  milgetheUt;  ick  benutste  sie  in  den 
Statuta  Venerandi  Sacriqne  CoUegü  JnriacODSultorom  Ai^astae  Taaiinomoi. 
Taur.  1614,  p.  67  f.  ti  p.  59. 

')  Ib.  Stat.  p.  59:  in  nvHate  Tanrina  ad  instar  aliarnTn  «rbinm  de 
inct;mraiido  generale  Studium  in  facultatibu?  qnibuscunque  gratiatn,  Privi- 
legium et  facultatem  de  bcni^'nitate  romaua  regia  concedere  dignareiiiur. 

•)  Ibidem  Statuta  veii.  collef^ii  p.  59:  liberam  lacullateni  et  [M)te- 
btalein  pleiiariaui  dictum  Studium  pro  ejus  et  suorum  heredum  arbitrio 
libere  commatandi  et  traiiBfereiidi  a  dicta  eititate  Tanria.  ad  aliom  loenm 
ecdeaiae  el  dioeceeie.  DerAnsdrack  zeigt,  daM  Tom  Standpunkt  der  Theorie 
dieses  Recht  als  etwas  Neaes,  mit  dem  privilegiom  stadii  gencFalis  noch 
nicht  Gegebenes  galt,  nnd  der  Kaiser  ffigt  auch  noch  die  Beschränkung 
hinxn,  dass  die  Verlegung  nicht  über  die  Grenzen  der  Diöcese  gehe  und 
endlich  noch  die  weitere,  das8  es  nach  Turin  anrttckgeffthrt  werde,  sobald 
die  Gründe  der  Verlegung  aufluirten. 

*)  Für  Ofen  erbat  Sigismund  1389  ein  päpstlirh<*p  Privileg,  und  zur 
Keugruuduiig  des  eingegangen  Studiums  1410  erbat  er  wieder  ein  päpFt- 
liclies  Privileg,  und  als  diese  l^uivcrsitat  sjiafer  noch  einmal  einging,  holte 
König  Mathias  Corvinuä  ein  drittes  Mal  die  papstliche  Erlauhniss  ein.  Siehe 
die  Grttndttngggeächichte  bei  Denifle  L,  418  f. 


I 


ÜDivenitiUainifilegieii  der  KsiBer. 


131 


berg  1385,  Knhn  1386,  Eftln  1388,  WOizburg  1403,  Leipzig 
1409,  Rostock  1419,  päpstliche  Stiftungsbiiefe  erbeten  worden 
nnd  fttr  keine  ein  kaiserlicher,  ebenso  für  Ldwen  in  Flandern 
1425  und  in  Ungarn  und  Polen  ftbr  Krakau  1364  und  1410,  FOnf* 

kircben  1367,  Ofen  um  1389  und  1410/U. 

3.   Formular  der  päpstlichen  Privilegien  für  Uui- 
versitäten  im  14.  Jahrhundert. 

Üm  eine  Anschauung  davon  zu  gewinnen,  dass  Tieles  in 
diesen  ÜnlTersitatspriTilegien  nur  formelhaft  wiederholt  wird, 
dem  man  leicht  eine  zu  grosse  Bedeutung  beilegt,  wenn  man 
nur  ein  einzelnes  derselben  benutet,  und  um  die  Bedeutung  der 

Abweichungen  besser  zu  würdigen,  empfiehlt  es  sich  zunächst, 
eine  grössere  Anzahl  und  im  besonderen  die  von  Clemens  VII., 
Urban  V.  und  Urlmn  VI.  erhi-ssinen  Stiftungsbriefe  zusammen  zu 
betrachten,  also  die  tür  Praf?.  Wien,  Krakau,  Fünfkirchen, 
Heidelberg,  Kulm,  Köha  und  Eriurt,  denn  diese  8  Bullen  gleichen 
sich  in  der  Anlage  und  haben  auch  wesentlich  den  gleichen  Vor- 
rath von  Worten  und  Wendungen.  Sie  zerfallen  in  zwei  Haupt- 
abschnitte:  die  Begründung  (A)  und  die  Bewilligung  (B),  und 
es  hegtet,  dass  eine  BuUe  in  dem  Abschnitt  A  der  einen,  in 
B  der  anderen  näher  steht.  Die  Bewilligung  (B)  beginnt  in  all' 
diesen  8  BuUen  mit  der  Formel  authoritate  apostolica  stainimus 
et  (ac)  etiam  ordinamus. 

In  der  Begründung  (A)  lassen  sich  folgende  Bestandtheile 
.unterscheiden:  l.  Kine  Einleitung,  welche  von  der  Aufgabe  des 
Papstes  handelt,  die  Studien  zu  fordern.  Sie  beginnt:  In  su- 
prema(e)  dignitatis  apostoücae  specula,  endet  liberaliter  imper- 
ümur  und  lautet  in  allen  jenen  BuUen  bis  auf  unbedeutende 
Aenderungen  wörtlich  gleich,  so  dass  sie  gegenseitig  zur  Besse* 
rung  des  Textes  benuttt  werden  können. 

2.  Die  Erzählung  von  der  Bitte  um  ein  Generalstudium. 
Sie  beginnt  regefanSssig:  Cum  itaque  sicut  nuper  pro  parte  (so 
Krakau,  Ffinfkirchen,  Wien,  Heidelberg),  in  etwas  anders: 
Nuper  si  quidem  pro  parte.  In  den  Briefen  für  Erfurt  und  Köln 
fehlt  diese  Erwähnung  der  Bitte.  Dieser  Abschnitt  enthält  ge- 
wöhnlich die  Mittheilung,  dn-s  t|]r  Stadt  zum  Studium  geeignet 
sei,  aber  oft  auch  noch  anderes  und  zeigt  häufiger  Verschieden- 
heiten, als  andere  Theiie  der  Bulle. 


132 


6.  Kaufmann, 


3.  Die  Erwägung,  das»  der  Bewerber  der  römischeii  Kirche 
treu  sei.  Sie  beginnt  mit  der  Formel^  Noe  praemissa  ac  etiam; 
und  lautet  in  den  fiuUen  fUr  Krakau,  Fdnfkirclien,  Wien,  Heidel- 
berg und  Ihrag  bis  auf  unbedeutende  Abweichungen  wörtlich 

gleich.  Köln  zeigt  etwas  stärkere  Umgestaltung,  und  noch  mehr 
Erfurt,  aber  der  Hauptstock  der  Worte  und  Wendungen  kehrt  auch 
hier  wieder 


*)  In  der  Balle  flir  Krakau  heiast  es  Cod.  diplom«  Cracov.  I,  6:  Kec 
praemissa  ac  etiam  ezimiam  fidei  paritatem,  quam  ipse  rex  et  progenitores 

siii,  Poloniae  reges,  qnam  ejusdem  regni  incolae  ad  s.  romanam  Ecclesiam 

rros.«i«!se,  prrnit  ipse  rex  et  incolae  f^erere  dinOFonntiir,  attente  considerantes 
iVrvriiti  (lesiderio  (iuoiniür,  quod  refrnnm  ipsiim  (Heidflb.  villa  praedicta) 
scientiarum  muneribus  arnplietur,  üatque  litterarum  iVrtilitate  foecundum, 
iit  viroa  ]>roducat  coiisilii  maturitate  conspieuos,  virtuUim  rcdimiios  oraa- 
libuü  ac  diversarnm  facultatura  dugmatibus  ernditos  sittjue  Ibi  fons  irriguufi, 
de  cujus  plenitudine  hauriant  uuiversi  litterarum  iiubui  cupientes  docu- 
mentiB. 

Köln  hat  statt  n^tttente  considerantes  . . .  daeitnar  quod*  attendeutes 
et  etiam  fidei  paritatem  . . .  dinoscuntnr^  dignam  ducimus  et  eqaitati  oon> 
sonum  ezistimamus  ut . . .  Die  eDtspreehende  Wendung  desiderlo  dneimor 
hat  die  Bolle  für  Köln  in  dem  Toranfgehenden  Paragraphen  Terwerthet»  der 
von  der  Pflicht  des  Papstes  handelt  nnd  weit  anaführlicher  gehalten  ist 
als  in  den  anderen  Bullen. 

Der  Text  der  Bullen  läset  sich  gegenseitig  verbessern;  so  steht  in 
dem  Druck  der  Füufkircbuer  Bulle  im  Bullarium  Romanum  (Aug.  Tanr. 
1859)  IV,  585:  t*itqne  illi?  8cientiarnm  fons  originis,  statt  sitque  ibi  pcien- 
tiarum  fons  irriguutj,  wie  denn  <las  liullarium  vieb'  und  schwere  Fehler 
hat.  Diesen  Mängeln  kommt  dann  die  Willkür  der  Auswahl  ifleich.  Hier 
ist  der  Fehler  um  80  weniger  zu  entschuldigen,  weil  Fejer  m  f-einem  Ab- 
druck Cod.  diplom.  Ilnngariae  (1834)  IX,  IV,  p,  66  zu  originie  das  richtige 
irriguuB  in  Ktuitiuicrn  hiuzugel'ugl  hatte. 

Frag  hat  nach  regnum  ipsum  noch  den  Zusatz  quod  divina  bouitaa 
moitttndine  populi  remmqne  cupia  praedotavit;  denselben  mit  nnr  etwas 
anderer  Fassung  anch  Köln.  Urbans  VI.  Brief  für  Erhirt  hat  den  ganzen 
Sati  stärker  umgestaltet)  und  zwar  im  engen  Anschluss  an  Clemens  VII. 
Stiftungsbrief  für  Erfurt  1879.  Es  ist  doch  bemerkenswerth,  dass  die 
Uegnersohaft  gegen  den  ,,fal8ehen  Papst^  nicht  hinderte,  einen  wichtigen 
Act  desselben  so  an  ehren  und  statt  der  eigenen  Formulare  die  des  Feindes 
au  benutzen.  Man  sieht  recht,  wie  «ehr  diese  Briefe  und  Gnadenerlasse,  in 
deren  Worten  wir  jetzt  Zeugnisse  für  besondere  Gedanken  und  Absichten 
der  Päpste  zu  suchen  geneigt  sind,  vielfach  Handwerksproduct  der  ünter- 
lieamlen  waren,  rebrigens  ist  anzuerkennen,  dnss  die  thnrichte  Wendung-  in 
dem  Privileg  Clemens  Vll,,  welche  Erfurt  als  Seestadt  behandehi  in  l'rbana 
Brief  nicht  wiederholt  ist.   In  Clemeos  VII.  wie  in  Urbans  Bulle  beisst 


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4,  ßine  ZasammenfasmiDg  und  Wiederholung  der  in  §  2  und  3 
angegebenen  Gründe,  welche  mit  His  igitur  omnibus  et  presertim 
idondtate  dietae  civitatis  beginnt  und  ssu  der  Bewilligung,  alao 
ZQ  dem  Abschnitte  B  der  Urkunde  Uberleitet. 

Diese  Zusammenfassuntif  lautet  ftlr  Krakau,  Ftinfkircben, 
Wien  un<l  HeidelburiT:  gleich,  in  Köln  ist  sie  verkürzt,  indem  die 
WendunLT  Ober  die  idoncitas  der  Stadt  nicht  wicderliolt  ist:  in 
Prajr  >^ind  nocli  einige  weitere  Wendungen  hinzugel'üLrt  und  anders 
geformt.    In  Eriurt  ist  sie  wieder  ganz  anders  gehtaJtet. 

Der  Abschnitt  R,  der  die  Bewilligung  enthält,  zerfällt  in 
awei  Stücke.  1 .  Die  Errichtung  des  Studiums.  2.  Die  Verleilnmg  des 
jus  ubique  docendi.  Letztere  lautet  in  allen  jenen  acht  Stiftungs- 
biiefen  bis  auf  Kleinigkeiten  gleich  und  zwar,  mit  Ausnahme  von 
Prag,  ohne  Anwendung  des  in  den  Bullen  Johanns  XZII.  f&r 
Pemgia  und  sonst  häufig  angewendeten  Wortes  ubique  folgender- 
nassen!  nU  yero  qui  in  eodem  studio  dictae  civitatis  examinati 
et  approbati  fuerint,  ac  docendi  licentiam  et  honorem  hujusraodi 
obtinuerint,  ut  est  dictum,  exttme  ah?jqne  examine  et  nj)jiruba- 
tione  alia  regeudi  (legendi  Meid.)  et  docendi  tarn  in  ciTitate  prae- 
dicta  quam  (in  Heid.)  singuiis  aliis  generalibus  studiis,  in  quibus 
Tolnerint,  legere  et  docere  statutis  et  consuetudinibus  quibus- 
ennqne  contraiüs  apostolica  rel  quacumque  firmitate  alia  vallatis, 
nequaquam  obstantibus,  plenam  et  liberam  habeant  facultatem. 

In  dem  ersten  Funkte  finden  sich  dagegen  bei  im  Uebrigen 
fast  gleichem  Wortlaut  nicht  unwesentliche,  sachliche  Verschieden- 
heiten, Tor  allem  so  1.  in  der  Beziehung,  dass  in  einigen  alle 
FacultSten  bewilligt  werden  und  zwar  in:  Heidelberg,  Kulm, 
Köln,  Erfurt  und  Prag,  in  den  anderen  (Küikau,  Wien,  Fünf- 
kirchen)  die  Fornn  l  alia  qualibet  liciüi  praeterquam  in  thonlogia 
facultat*'  gebraucht  wird,  welche  die  Theologie  nnsx  iilicsst. 
2.  In  der  Beziehung,  da.sH  iu  Eiiui-t  und  Köln  das  Recht  die 
Grade  zu  ertheilen  nicht  wie  in  Prag,  Krakau,  Wien,  JFUnfkirchcn, 
Heidelberg,  Kulm  mit  der  Errichtung  des  Studiums  verknOpft, 
sondern  stärker  davon  abgetrennt  und  nachdrücklich  als  ein  neu 

ee  nach  dem  Rahme  der  Treue  der  Stadt  gegen  Rom:  et  C|aod  illas  (fidera 

et  devotionein'l  ad  pncropam  farn  Rom.  Eccl.,  matrem  cunctonim  ßdelium 
et  m«|^i?trani  eo  amjiliiis  dchonnt  ini^^nicnfar«».  fjrin  per  nos  et  «"dem 
ippam  so  i-ro'ijiexeriiit  gratiis  et  [»rivilegüs  honorari.  Einen  ähnlichcu 
Zasatz  hat  an  der  gleichen  Stelie  Köln.    S.  oben. 


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134 


G.  KaufioMiiD. 


hinzutretendes  Privileg  bezeichnet  wird*).  In  der  Gruppe  Prag, 
Krakau  u.  s.  w.  besteht  nämlich  der  Satz,  der  die  Gründung 
onsspricfat,  aua  drei  Gliedern,  deren  drittes  mit  qnodque  iUi,  qni 
proceesu  temporis  beginnt  und  die  Promotion  regdt.  In  der 
Gruppe  Erfurt  und  K5ln  ist  dies  dritte  Glied  m  einem  selbstän- 
digen Ab.scliniti  ausgebildet,  in  welchem  die  Promotion  als  Gegen- 
stand einer  besonderen  Bewilligung  erscheint.  Insuper,  heisst 
68  in  der  Kölner  Bulle,  civitatem  et  Studium  .  .  .  amplioribus  hono- 
ribus  prosequi  intendentes  auctoritate  ordinamus  eadem  ui.  •  .  . 

Aehnlich  ist  es  in  der  Erfurter  Bulle  gefssst^. 

Kleinere  Unterschiede  sind,  dass  in  einigen  Bullen  (Ueidei* 
borg,  Köln)  ausdrückUcb  gesagt  wird  ad  instar  Stndii  Parisiensia, 
in  Prag,  Wien  u.  s.  diese  Formel  fehlt,  femer  dass  die  Facnl- 
täten  in  verschiedener  Weise  uufgezilhlt  werden. 

Der  Name  Kanzler  wird  in  keiner  dieser  acht  Bullen  gebraucht, 
aber  in  den  ausführenden  Acten,  in  den  Statuten  der  tlieoio- 
gischen  Facultät  zu  Wien  von  1:^89:  tit.  IV,  5;  fcit.  VI,  4;  tit.  XV 
(Kink  Gesch.  d.  Univ.  Wien  U,  105  f.).  Ebenso  in  den  SUtuten 
der  juristischen  Facultftt  yon  1889  tit.  IX  wiederholt,  und  tit. 
Kink  II,  146  f.;  tit  XI,  ib.  p.  149  f.  Ffir  Heidelberg  ergibt  sich 


^)  Die  Formel  heisst  z.  B.  in  der  Bulle  für  KrnkRu  a.  a.  0.:  staiuimuB 
et  etiam  ordinRinns,  ut  in  dicta  civ.  Crncov.  de  cactero  sit  Studium  generale^ 
illudque  perpetuii?  temporibus  inibi  vigeüi  iain  injuria  canonici  et  civilis  quam 
alia  qualibet  licita,  praeterqnam  in  theologia,  facultate  et  quod  legentes  et 
stadentea  ibidem  Omnibus  privileglis^  libertatibiu  et  immunitaübiis  eoncesais 
doctoribus,  legenttbns  et  ttndentibits  coramoienttbiie  in  studio  generali  gaii> 
deaat  et  utantor;  qnodqae  Uli,  qui  proeessu  temporis  bravium  Aierint  in  Üla 
facultate,  in  qua  stadnerint,  asseenti,  sibiqne  docendi  licentiam,  ut  alios  emdire 
valeant,  ac  doctoratos  eeu  magisterii  honorem  petierint  elargiri  per  doetores 
■en  doctorem  ac  magistros  sea  magiatrum  illios  f^ltatie,  in  qua  exami- 
natio  fuerit  facienda,  episeopoCracoviensi  qni  pro  tempore  faerit,  Tel  eccieaia 
Cracoviensi  pastore  carente,  vicario  sen  ofBciali  dUectomm  flliomm  capi- 
tuli  ipsius  ecclcsiae  praesententur.  Idem  quoqae  episcopus  aut  vicarins 
Ben  officialis  docforibus  et  magistris  in  eadem  facultate  actu  ibidem  regen- 
tibus  convocntip.  illos  in  his,  quae  circa  promovendos  ad  doctoratus  "ou 
maffisterii  honorem  requiruntur,  per  s*'  vcl  per  alium,  juxta  modum  et  con- 
suetudineiu,  qui  6uper  talibus  in  gencraiibus  studiis  observautur,  examinare 
stwdeat  diligenter,  eisqiie  si  ad  hoc  suHicientee  et  idonei  reperti  luerint, 
hujuämodi  liceutiam  tribuat  et  düctorutus  seu  magii>terä  conferat  lionorem. 

*)  Ueber  diese  Theiluug  des  Privilegs  siehe  meine  Qesohiehte  der 
dentschen  ünivers.  I,  406  f. 


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UniYersiUltopriviiflgieii  der  Kaiser. 


135 


iu  Gleiche  schon  zur  Q«nttge  aiu  dem  Schreiben  des  knft 
ja»  Sttftang8brie&  m  Leitung  der  Promotionen  berufenen 
Dompropsts  su  Worms  von  1407,  Winkeh&ann,  IJrkundenbueh 
der  UniT.  Heidelberg  I,  101  N.  62,  denn  in  demselben  nennt 

er  sich  ejusdera  universiiatis  Cuncellarius.  Die  Zeiiy^isse  sind 
>o  zahlreich,  dasü  es  nicht  nöthig  ist,  iäriger  dabei  zu  verweilen, 
dass  das  in  jenen  acht  Stitiuogsbriefeu  ohne  Nennuag  des  Namens 
Kaiuder  verstandene  Amt  das  Amt  des  Kauzlers  ist 

4.  Die  Grflndnng  deutscher  tJniyersitäten  znr  Zeit 

der  Luxemburger. 

1.  Prag. 

Prag  ^)  wnrde  durch  einen  Stiftungsbrief  Clemens  VI.  Tom 

26.  Januar  1347  gegründet,  König  Karl,  sagt  der  Papst  in  der 
Einleitung,  habe  ihm  vortragen  lassen,  wie  in  seinem  König- 
reiche Böhmen  und  vielen  benachbarten  Ländern  kein  Qeneral- 
rtodium  sei,  und  dass  die  Errichtung  eines  solchen  sehr  nützlich 
wäre;  desshaib  und  um  der  Devotion  will^,  welche  Karl  und  seine 
Vorfishien  der  römischen  Kirche  bewiesen  hätten,  wolle  er  ver* 
fügen,  dass  in  Prag  ein  Oeneralstudium  in  allen  Faoultfiten  sein 
dttrfe.  Wer  nur  diese  mne  Bulle  liest,  wird  den  Eindruck  em- 
pfangen, als  habe  sich  Karl  wirklich  nicht  selbst  für  berechtigt 
gehalten ,  das  Oeneralstudium  zu  errichten.  xViiein  wir  liaben 
gesehen,  dass  derartige  Erwägungen  nun  einmal  die  Form  der 
Stiftungsbriete  bildeten  und  sodann  dass  Karl  selbst  die  von  den 
Stadtstaaten  Arezzo  und  Siena  ernchteten  Universitäten  als  legi- 
time behandelte  nnd  also  die  von  Thomas  von  Aquin  im  13.  und 
von  Tiektt  Rechtslehrem  Italiens  auch  im  14.  Jahrhundert  yer^ 
Mene  Ansicht  zuUess,  welche  fOr  die  Inhaber  der  landesherr^ 

Der  ans  Raynaldi  Annales  ad  1347  Nr.  XI,  p.  441  eDtaommene 
Draek  dee  Magoam  BDUarinm  Romaaum  (Tariner  Ausg.)  lY,  496  ist  nnvoll- 

«tuidig.  Es  fehlt  die  Einleitang  über  Karls  Gesuch.  DerDrock  bei  Berg* 

baner,  Proto-Martyr  Joh.  Nepomucbniu  (1736)1,72  f.  ist  vollständig,  aber 
▼oller  Fehler.  Der  Abdruck  der  Moniimenta  hist,  nniv.  Prngensis  II,  219  ist 
mir  aagenblicklich  nicht  sugÄnglich.    Der  Stiftungsbrief  Clemens  VI.  für 

P»a  (Fabroni,  HistoriH  ncad^nniae  Pisanae  (3  B.  Pi^i"  1791—95)  I,  404 
liftt  ganje  Ab<5ohiiitte  üben'instimmpnd  mit  dem  für  Prag,  aber  in  d«*m 
Pieaner  wird  dae  jus  doctorandi  ab  eme  weitere  Gnade  (amplioribos  bonori* 
hm)  bezeichnet,  in  dem  für  Prag  nicht 


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136 


G.  Kaafmaon. 


liehen  Gewalt  das  Recht  in  Anspruch  nahm ,  Universitäten  zu 
errichten.  Ausserdem  war  Karl  römischer  König,  als  er  am  den 
StiftUDgsbrief  bat,  und  daas  er  als  solcher  befugt  war,  üidverai- 
täten  zu  errichten,  das  war  allgemeine  Lehre.  Er  kann  desshalb 
jenes  Gesuch  nur  in  der  Weise  gestellt  haben,  wie  die  politi- 
schen Gewalten  öfter  auch  Acte  durch  den  Papst  bestätii^^en  Hessen, 
die  sie  durchaus  selb-^tiliulig  zu  vollziphen  befugt  waren.  Dem 
entspricht  es,  dass  Karl  l;U8  die  (  iründung  der  Universität  durch 
einen  Stiftungshricf  vollzog  in  welchem  er  sich  weder  auf 
eine  ihm  vom  Papste  ertheilte  Vollmacht  noch  auf  die  von  Papst 
Clemens  vollzogene  Stiftung  berief,  sondern  ohne  diese  Bulle  zu 
erwähnen,  das  Generalstudium  selbständig  und  von  sich  aus 
grflndete.  König  Karl  verführ  in  dieser  Stiftungsurkunde  nicht 
anders,  wie  die  nea])<ilitanischen  Könige  bei  der  Gründung  und 
Neugründung  von  Neapel  und  Salerno,  aus  deren  Stit'tuugsbriefen 
er  auch  gröhstentheils  die  (ledankon  und  Redewendungen  zu 
seinen  Urkunden  entnahm  ^) ;  Karl  war  römischer  König ,  die 
goldene  Bulle,  welche  er  als  Siegel  benutzte,  zeigt  die  Inschrift 
Aurea  Roma,  aber  der  Stiflungsbrief  ist,  seinem  Inhalt  und  seiner 
Fassung  nach,  doch  nicht  mit  den  kaiserlichen  Briefen  zu 
▼ergleichen,  durch  welche  Karl  selbst  und  Friedrich  der 
Schöne  die  von  den  territorialen  Gewalten  Italiens  und 
des  Königreiches  Arelat  fire^niindeten  oder  beabsich- 
tigten Generalstudien  anerkannten  und  bestätigteUt 
sondern  den  Stiftungsbriefen  der  französischen,  spani- 
schen und  neapolitanischen  Könige.  Diese  königliche  Grün- 
dung erscheint  demnach  als  ein  selbständiger  Act  neben  der 
päpstlichen,  und  Karl  hat  dies  päpstliche  Privilegium  nicht 
erbeten,  weil  er  es  ftlr  unumgänglich,  sondern  weil  er  es  fQr 
nfltzlich  hielt.  Darum  berief  er  sich  auf  diesen  päpstlichen 
Stiftungsbrief  auch  nicht  in  aUeu,  aber  in  einigen  Urkunden^). 

Bohmer-iluber,  Hegeeta  Imp.  t.  VIII,  2sr.  t)55  zaiüt  die 
Drucke  auf. 

*)  Wenn  er  sie  auch  stärker  einprägte,  als  dies  bisweilen  getichehen  ist. 

')  So  in  N.  214  (leti  von  Johann  von  Lieiln  Husen  zusammt  ngcstoUlen 
uod  von  Hul't'maun,  öuiiiuiiuitg  uugudruckter  Naolirichteu,  Halle  17;i7, 
heraufigegebenen  Formelbuchs  Yon  Karls  IV.  Kanslei  ib.  II,  222,  sowie  in 
dem  Sehzeiben  bei  He  ecken  Scriptoree  III,  2018.  Das  ente  Sehreiben  ist 
ein  Fonnnlar  für  BünladiingMchreiben  an  OrdenegenosBenscbaften,  welche 


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UnirersitätapriTilegien  der  Kaiser. 


137 


2—4.  Wien  mit  Zuziehung  yod  Krakau  und  Js'ünt'kirelieiu 

\\  ulirend  der  Rptrieruug  Karls  IV.  sind  von  den  drei  be- 
nachbarten und  niiiclitigen  Laudesherreii,  den  Künigeu  von  I'oleii 
und  Ungarn  und  dem  Herzoge  von  Oo?;terroich  ta<5t  gleichzeitig 
(13(»4  — 13(57)  Generalstudieu  gegründet  worden,  uud  alle  drei 
Fürsten  erbaten  dazu  Stiftungsbriefe  von  Papst  Urban  V.;  dass 
aie  sich  nicht  an  den  Kaiser  wendeten,  ist  bei  allen  schon  aus 


sie  auffordern)  geeignete  Qenoeaen  nacli  Ffag  tum  Stndinin  der  Theologie 
*XL  senden. 

Des  andere  (Meneken  III,  2018)  iet  ein  Sehreiben  EarU  an  einen 
llagister  W.,  den  er  mit  dem  Reclorat  über  die  Schale  der  Kirche  Sta.  Maria 
penes  laetam  curiaai  beauftragt.  Dies  Schreiben  sagt^  dass  in  Prag  de 
gratia  surami  pontificis  ad  nostrae  supplicationis  instantiam  ein  General« 
pfudium  erriclitet  sei.  drt-^R  aber  noch  an  manchem  fthle,  und  daes 
Dainentlich  die  Ilriltuny  und  innnt,'  der  die  Sidnile  an  der  Marienkirche 
besuchenden  Sclujlnren  zu  wim ^cl len  übrig  layse.  DepphalU  ernenne  er, 
der  König,  den  W.  7-um  Kector  und  Magister  dieser  Schule  mit  Hllen  Hech- 
ten über  dieselbe  and  erthelle  ihm  Vollmacht,  in  dieser  Schale  Medicin 
and  die  Fächer  der  Artee  sn  lesen,  alle  nnd  jeden  actus  magistrales  sa 
▼ollsiehen  nnd  alles  an  fhan,  was  für  den  glttcklichen  Stand  nnd  heil- 
sameren Fortgang  des  geplanten  Stadiums  geeignet  sei, 

Klar  ist,  dass  diese  Schule  mit  der  Dniversit&t  susammenhängt,  dass 
von  ihrem  Gedeihen  das  der  Universität  mit  abhängt;  das?  aber  diese 
Schale  nicht  selbst  schon  das  Generalstudium  ist,  dass  hier  nicht  ein  lebens* 
länglicher  Rector  des  Generalstiidinnis  b«\tfellt  wird.  Denn  erstens  wnrdcn 
in  Prna  jedenl'alls  schon  l'.^b'.i  jährliche  Recloren  bestellt  (lontfa  rcr. 
Aostr.  \  rȆO),  and  es  spricht  alles  gegen  die  Annalmie,  Ua.s.s  vorher 
eine  aodere  Verfassung  geplant  sei,  und  zweitens  uuterHcheidet  der  Brief 
deutlich  zwischen  dem  Studium  generale  und  dieser  schola.  Es  ist  offen- 
bar des  bereits  vor  dem  Genmlstodiam  vorhandene  Particalarstndinm, 
dessen  Karl  IV.  schon  in  seinem  Schreiben  an  den  Papst  erwähnte.  Der 
Brief  gehört  dann  in  die  Zeit,  da  das  pftpetliche  Privileg  bereits  erlassen,  das 
Generalstadiam  abo*  noch  nicht  eingerichtet  und  auch  wohl  die  Stiftongs- 
Urkunde  Karls  noch  nicht  erschienen  war.  Das  lebenslängliche  Rectorat 
über  diese  Schule  hinderte  die  Ausbildung  des  jährlichen  Reetorats  des 
Qeneralstudium^  nicht. 

Die  Stellung  wäre  dann  eine  ähnliche,  wie  die  der  VorsttduT  dp?-  frro.'^Pen 
Colio^ien  in  Oxford  und  Paris.  Die  Uebcrschrift  bei  Meneken  K.  Wal- 
therutii  lucit  liectoreni  perpetuum  Acadeniiae  Pragensis  ist  jedenfalls  irrig, 
und  Dicht  weniger  irrig  ist  die  Meinung  Denifle's  S.  590^  dass  Karl  dem 
Magister  hier  das  Beeht  ertheile,  Promotionen  voraanehmen.  Das  steht 
nicht  da  und  ist  mit  der  Ofganisation  des  Prager  Generslstndiums  nicht 
an  vereinigen. 


138 


G.  Kaufuianu. 


politischen  GrüiKleu  begreiflich,  und  es  ist  nicht  einmal  nöthig, 
darun  zu  denken,  dsiss  es  Karl  IV.  nicht  erwünscht  sein  konnte, 
drei  neue  Gpneralatudien  in  den  östlichen  Gebieten  entstehen  zu 
sehen,  aus  denen  Prag  Zuzug  erhalten  hatte.  Die  1  ürsien  ver- 
fuhren bei  dieser  Gründung  nicht  gleichmässig ,  aber  die  Vor- 
gänge haben  doch  viel  Gememsames  und  erläutern  sich  gegen- 
seitig,  TOT  allem  bei  Krakau  und  Fünf  kirchen.  Krakoa  wurde 
mnächst  gegründet  durch  einen  Stiftungsbrief  des  Königs  Kasimir 
Ton  Polen  den  derselbe  ex  regalis  munificenttae  benep]aciio 
vollzog.  Der  König  erw&hnt  darin  nicht,  dass  er  vorher  die 
Zustimmung  des  Papstes  eingeholt  hatte,  aber  die  Stadt  Krakau 
sagt  dies  in  einer  Urkunde  von  gleichem  Tage  König  Kasi- 
mirs Urkunde  ist  sehr  ausführlich,  enlbält  wie  Friedrichs  Ii. 
Stiltung.sbriet  für  Neapel  und  der  nach  dessen  Vorhiide  ge- 
arbeitete Brief  des  Königs  Jacob  für  Lerida  gleich  schon  eine 
Reihe  von  AusfÜhrungsbestimmungen  flher  Zahl  und  Gehälter 
der  Professoren,  Wahl  des  Rectors  u.  s.  w.,  und  aus  der  Art 
dieser  Bestimmungen  sieht  man,  dass  ihm  wesenüich  italienische 
Yorbilder  mm  Muster  dienten*),  mid  dass  er  von  den  Anschauun- 
gen ausging,  welche  die  Gründung  von  Generalstudien  ds  eine 
Angelegenheit  der  Landesregierung  ansahen  und  dem  Landes- 
herm  zuwiesen.    Dem  entsprechend  ernannte  König  Kasimir 


')  Vom  12.  Mai  1304,  Codex  diploni.  stmi.  ^en.  Crneov,  Kr.  I,  p.  1 — 4. 

*)  Die  Stadt  sagt  nümlich,  Cod.  dipl.  Cracov.  I.  p.  4  Nr.  2,  der  König 
habe  dasGener&lstudiuni  gegründet  ex  voluDtatedivinaetbenignalargitione... 
8aneti80imi  in  Christo  Patris . . .  Urbaoi  Y.  Durcli  diese  ürkmide  b6> 
tbelUgte  sich  die  Stadt  an  der  Orttndung,  indem  sie  den  Seholenn  alle 
Beehte  und  Firaiheiten  Tenprach,  die  in  Bologna  fiblieh  teien,  wenn  aie 
in  Krakau  in  vernünftiger  Weite  von  den  Scholaren  festgeaetat  wflrden: 
omnia  et  singola  statuta  et  paela  in  stndiia  Bon.  et  Padwano  eonaneta  ae 
per  eo8  rationabiliter  CnMOviae  statnenda  promittiniiit  perpetao  ipeis  tenere 
et  inviolabllitcr  observare. 

')  Zu  Anfang  heiest  cf  prhon.  dass  die  Angehörigen  der  neuen 
Universität  juribuH,  privilegiiß,  libert«tibu8  et  con»uetudinibu8  omnibus  nliis, 
quae  in  fitndiis  generalibna  videlicet  BonoDienai  et  Padwano  tenentur  et 
observaotur,  geniessen  sollen. 

An  Italien  erinnert  femer  im  Gegenaata  m  Paria  die  Brriehtnng  einer 
beatimmten  Zahl  beaoldeter  Pirofeaanran  nnd  daa  Vorwiegen  der  inrialen^ 
▼or  allem  aber  die  Baetlmmnng,  daaa  die  Profeeaoren  sa  den  beaoldeten 
Stellen  von  den  Seholaren  der  besttglichen  Facoltftt  gewIUt  würden  und 
daas  nar  ein  Scholar,  kein  Doetor,  zum  Recter  gew&hlt  werden  aoUe. 


UiiiT«nititopiivü^gieii  der  Kftiter. 


139 


«Qch  seinen  Krakauer  Kanzler  zum  Kanzler  der  Universität,  indem 
«r  ihn  nut  der  Oberleitung  der  Prüfungen  nnd  Promotionen  be- 
faMite.  Dass  er  trotcdem  noch  um  einen  pfipsttichen  Stiftungs- 
brief bat,  geachah  demnacb  nur  in  dem  Sinne,  die  werHiTolle 
iaerkannung  und  üntentatrang  des  Wtmiachen  Stuhles  zu  ge- 
winnen, aber  Papst  Urban  gewährte  sie  iii  einem  Stiftungsbriefe 
(Jtr  die  Stiftunf»  des  Königs  unerwähnt  iiess,  und  ausserdem  in 
iwei  wesentlichen  Punkten  abweichende  Bestimmungen  hatte. 
Einmal  errichtete  er  das  Generalstudium  nicht  wie  des  Kihiigs 
Brief  in  allen  Facul4»ten,  sondern  mit  Ausschluas  der  Theologie, 
and  sodann  ernannte  er  nicht  des  Königs  Kansler,  sondern  den 
Sschof  von  Krakau  zum  Kanzler  der  üniversitilt  ^. 

Beides  geschah  aber  Termuthlieh  nicht  in  einem  bewussten 
Oe^ensatze  gegen  den  Königs  Brief,  sondern  weil  der  Papst  re<jrel- 
mäs-icr  den  Bischof  (oder  einen  Kanonikt-r  der  bischöilichen 
Kirche)  zum  Kauzler  zu  ernennen  und  die  Theologie  auszu- 
schliessen  pflegte,  denn  sonst  würde  der  Papst  diesen  Gegensatz 
bsiont  und  aeine  Anordnung  ?erstärkt  haben.  Nachträglich  ist 
der  Gegensata  aber  bemerkt  worden  nnd  der  Papst  sandte  nun 
zwei  Wochen  sp&ter  noch  ein  Begleitschreiben  zu  seinem  Sttf- 
tungsbriefe,  welches  auf  den  des  Königs  und  die  ürlmnde  der 
SiaJt  eingeht,  den  Kuing  aut joidert,  die  hier  zugesicherten  Pri- 
riiegien  zu  halten  und  /ii  erweitern,  zum  Schluss  aber  von  dieser 
rühmenden  Anerkennung  und  Empfehlung  den  Punkt  ausnimmt  % 
in  welchem  der  König  den  I<  'nnf^Hchcn  Kanzler  zum  Kanzler  der 
UniversilAt  ernenne.  Der  Papst  begründet  dies  noch  ausdrück- 
lich mit  der  Behauptung,  die  Bezeichnung  dieser  Behörde  stehe 

0  Tom  1.  September  1864  Cod.  diplom.  CraeoT.  9,  m,  p.  6  f. 

^  Wie  oben  gezeigt  ist^  wird  der  Name  des  KanslerMBlB  io  sUea 
tesB  dtiftongsbriefen  aieht  genaant,  sondern  aar  die  Fromotion  geregelt, 
Iber  dies  Reeht  war  der  Kern  des  Kanileramis  der  UniTersit&t. 

*)  Cod.  diplom.  Cracov.  I,  p.  8  f.  Vr.  4.  Per  hoc  aotem  (die  vor- 
«dgeheade  Ermalnnuig  ao  dea  König  seine  [regis]  Anordanngen  Meh 
dorAsafihrea)  ailieBlam  positorn  circa  finem  earundem  litteraram  tnarnm) 
qao  caTcAmr,  ot  eaneellsriaB  CracovienBis qui  foret  pro  tempore,  sppro~ 
bandiexamen  privatHm  Rcnlnrium  in  qnalibet  facultate  . .  .  tanqnam  snpremns 
omnimof!am  haberet  putestatem.  noltimus  sub  htijn^mndi  tun  rnnrrs-ione 
*t  ccmfirraalionp  inde  f"f«rienf!n  njniunteniis  includi:  cum  lioc  .wl  m  s  'limta- 
XAl  periiaeat,  qui  eAaminalionem  et  appi  n) >atiOQem  bt^usmodi  tieri  per 
didum  episcopum  . . .  daxinms  .  .  .  ordinandum. 


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140 


G.  Kaufmans. 


ihm,  dem  Papste,  zu.  Dieser  Anspruch  war  neu  ^)  und  der 
Papst  hat  ihn  auch  nicht  durchgesetzt,  denn  als  König  Wladislana 
1400  der  1397  durch  die  theologische  Facultat*)  erweiterten 
ümTersitöt  eine  neue  Stiftungsurkunde  gab,  da  wiederholte  er 

unter  aiidereu  liest iiiimungeu  aus  Kasimirs  Stiftungsbriefe  auch 
den  Satz,  dass  der  köiii'^lirbe  Kanzler  die  Priiluugen  hite  und 
die  Grade  verleihe.  Die  Stelle  macht  durchaus  nicht  den  Ein- 
druck, dass  damit  ein  bestelundes  Recht  des  Bischofs  beseitigt 
werde,  und  es  ist  also  anzunehmen,  dass  König  Kasimir  Urbans  V. 
Verbot  nicht  beachtet  hatte       Auch  Papst  Bonifaz  IX.,  der 


')  In  Paris,  Oxford  und  anderen  Universitäten  war  die  Ertbeilung 
der  Lieeni  ebenso  unter  den  Znaammenwlrken,  beiiehnngsweise  im  Kampfe 
der  betheiligten  Kreise  geregelt  worden,  wie  die  anderen  Einriebtungen  d^ 
Universität,  und  Papst  Clemens  IV.  hatte  gelegentlich  eines  Streites  iwischen 
dem  Könige  von  Äragonien  und  dem  Bischof  von  tfontpellier  geradeso 
den  Grnndsats  anerkannt,  dsss  die  Befogniss  snr  Ertheilong  der  Licens 
ebenso  dureh  die  Oewohnheit  erwachse;  Martine,  Thesanros  aneed.  II, 
603,  K.  625.  Zndem  bot  Neapel  ein  nnmittelbares  Vorbild  für  die  Hassragel 
Kasimirs,  und  Koni^r  Jacob  von  Arsgonien,  der  gewiss  nicht  gewillt  war 
ein  dem  Papste  in  Universitätsangelegeubeiten  zustehendes  Recht  zu  ver- 
kürzen, erklärte  irr  seinen  Vcrorrlnnugen  für  die  Universität  Lerida.  dass 
das  Amt  des  Kanzlern  in  keiner  Weise  als  ein  officium  vel  benolkiiim 
ecrlfpiai^ticuin  anzusehen  sei.  La  Fuente,  Histnrin  de  las  nniversidnties  t-r. 
KFliHna  (1S84)  1.  305.  Ein  anderes  Beispiel  bietet  Hwsca .  -  Ivonig 
Peter  (1:554)  den  iStiftuugsbrief  {,'al)  und  dann  die  Einrichtung  der  L  lit'.i'rsifat 
und  also  auch  der  Prumotionsorduuug  der  Öiadt  uberliess.  La  Fueute  1, 
817  N.  20. 

')  Ueber  die  theologische  Faeoltitt  im  nächsten  Absatx. 

*)  Codex  diplom.  CracOT.  I,  28:  statnimns  etiam  nt  qnotieeeanque 
scolares  in  qnalibet  facnltate  per  doetores  sen  msgistros  ad  priratnm  examen 
more  consoeto  poni  eontigerit,  eaacellarins  noster,  qoi  pro  tempore  fherit 
tsmqnam  snpremns  approbandi  ipsnm  examen  oronimodam  habebit  potestn- 
tem.  Wenn  in  der  Urkunde  H.  44  von  1409,  ib.  p.  79,  sowie  in  N.  50  vom 
Jfahre  1411,  ib.  p.  96  trotsdem  der  Bischof  von  Krakau  als  Kanzler  der  Uni" 
Tersitat  erscheint,  so  mnss  die  Sache  gegen  die  Bestimmung  der  Stiftungs- 
briefe  und  auch  gegen  flie  letzte  Bestimmung  des  Papstes  thatsächlich  nach 
der  ersten  Anordnung  L'rhann  \  .  geregelt  worden  sein,  denn  wie  mir  Professor 
Caro  mittlieilt,  i.«t  der  Biscliol"  von  Krakau  in  jenen  Jahren  nielit  selbst 
königlicher  Kan/.ler  gewe.seii.  Aus  w<;lciieu  Gründen  dies  geschah,  ist  nicht 
za  ersehen,  ebenso  weuig,  warum  trotzdem  in  den  Stiitungsbriefen  die 
königiiciie  Vorschritt  weiter  geführt  wurde.  Die  Vorschrilien  standen  aber 
nicht  selten  nnr  auf  dem  Papier.  Noch  ist  zu  beachten,  dass  es  in  Kasi- 
mizs  Urkunde  heisst  cancellarins  Cracoviensis ,  später  cancellarius  noster. 


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Univertitttspiivilegien  der  KaiMr. 


141 


der  Universisät  die  Theologie  verlieh  (1397)  und  sich  dann  noch 
in  einer  Bulle  Ton  1401  Aber  die  Promotionen  in  Krakau  aus 
Anläse  eines  besonderen  Falles  zu  äussern  hatte «  erhob  keine 
Einwendung  (codex  dipl.  Gracoviensis  Nr.  20),  und  Johann  XXIII. 
wiederholte  in  einer  Bulle,  durch  welche  er  auf  Wunsch  des 
Königs  Wladislaus  alle  Anordnungen  und  Erlasse  desselben  zu 
Gunsten  der  Universität  liestätigte  (codex  dipl.  Cracov.  p.  i)0), 
ausdrücklich  auch  diesen  Satz  wörtlich,  nur  dass  natürlich  can- 
cellarius  noster  m  cancellaiius  ipsius  rt-gw,  qui  esset  pro  tempore 
(p.  90,  Zeile  6  ff.)  geändert  werden  musäjte 

Den  anderen  Punkt,  in  welchem  sein  Stiftungsbrief  mit  dem 
des  Königs  in  Widerspruch  trat,  den  Ausschluss  der  theologischen 
Facultot,  erwähnte  Papst  Urban  V.  in  dem  Begleitschreiben  nicht 
weiter,  ^ermuthlich  desshalb,  weil  Ednig  Kasimir  zwar  das  General- 
Studium  in  qualibet  licita  faculiate  errichtet,  aber  in  den  Aus- 
ftkhrungsbesttmmungen  nur  auf  die  beiden  Rechte,  die  Medicin 
und  die  Artes  Rücksicht  genommen  hatte*). 


Wie  mir  Prolessor  Caro  mitlheiit,  wurde  ein  IteichäkanzJer  erst  nach  lät>9 
einj^eführt. 

0  Diese  Bulle  Johanns  XXIU.  erwähnt  übrigens  nur  die  Stiftungs- 
arkmide  Urbsns  V.,  sieht  die  Bonlfaiiiui  IX.  und  bebsnptet  toh  ürbsn  V., 
er  habe  in  Krakaa  ein  stndinm  ^nemle  in  sUen  Faeolttten,  anch  in  der 
Theologie  errichtet.  Cod.  diplom.  I,  p.  88,  Zeile  1  ff.  Drbanns  Papa  Y. 
praedeceeaor  noeter  ad  . . .  KMimiri  Regie . . .  devotam  eupplieationem 
itadinm  generale  in  civitnte  Crecov. . .  auctoritate  apostolica  institait  ac 
fieri  Toluit  nt  deineeps  in  eisdem  sacra  theologia,  utroque  jure  .  .  .  vigeret 
hajasmodi  Studium  genernlc.  Man  iiius'*  pich  nnlclu'  Beispiele  merken,  tim 
auf  »ii»'  AnL'aliPii  der  Hullen  iiiclit  gar  zu  hestimnUe  Sciilu.sse  zu  hauen.  Vor 
allem  i^t  zu  Iteacliten,  ilass  in  ilinen  Ott  Urkunden  ais  nicht  vorhanden  be- 
handelt werden,  die  wir  noch  haben. 

*)  Von  dem  Leben  der  Universität  bis  1400  ist  nicht»  Genaueres  be- 
kannt, aber  sie  bettend  doch  im  /ahre  1397,  als  Papat  Bonifiulas  IX.  dnrch 
Balle  vom  11.  Januar  xa  den  abrigen  Facnit&ten  die  Theologie  hinsu fügte; 
Codex  diplom.  Craeor,  I,  24  Kr.  15:  Bonifasiiu . . .  illis  prsesertim,  per 
qnae  divioi . . .  annuamus.  Com  itaqne  ...  in  eiTitate  CraeOTiensi  ex 
•tatato  et  ordinatioae  Sedis  apoetolicae  ab  olim  fnerlt  atqne  ait  in 
ntroqne  jure  et  alia  qnalibet  licita  facultate,  praelerqnam  in  sacra  Theo- 
\(nr\:\  stuflitim  {»•enpralp  !  pro  j)arff»  refris  et  reginae  pracdictorum  nobis  fuit 
huinilitor  ^upiilicatuni,  ut  in  civitalo  praedicta  «»fatnere  et  ordinäre  bnin.«- 
niofü  ^tiKÜuin  {generale  etiam  in  ipsa  thenln^iit  de  ben ifj^nitafe  ii[Mist(»lica 
digüareiuur ;  nos  itaque  .  .  .  teuore  praesentiuni  statuiraus  et  etiam  ordiua- 
mu8,  qnod  in  ipsa  civitate  exnuuc  in  autea  perpetuis  fiituris  temporibiiij 


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142 


G.  Kaofinwiii. 


Fünfkirchen  wurde  wahrscheinlich  durch  einen  Stiftungsbrief 
des  Königs  Ludwig  gegründet^),  der  nicht  mehr  vorhanden  ist,  aber 

fiit  ac  e8«e  vnleat  etiam  in  eadem  theolog'ia  liiijnsiriodi  Studium  generale, 
cui  prnesit  is,  qui  eidem  studio  hacteuus  pmr  fuit  ab  antiquo. 
Et  nihilominus  de  nberioris  dono  gratiae  coucediniuH,  quud  studeotes  et 
regentes  pro  tempore  in  ipj-o  studio  in  eadem  theolog^ia  ac  baccalaria- 
tu8,  licenliae  vel  doctoratus  gradum  ibidem  suscipieutes,  oniuibus  privilegiie 
libertadbus,  praerogativis  et  indnlgentiis  gaudeant  et  iituitiir^  quibus 
^Qaeimqite  anetoritftte  <alM>  «ach  elwa  Ton  Königen)  in  eadem  theokigia 
Btndentes,  regentes  ae  aiinUes  gradns  Pariaüs  sotdpienteB  gandent 

Dass  damalB  (1897)  daa  1864  gegründete  Oeneralstadiam  noch  be- 
stand, ergibt  sich  nicht  bloss  ans  der  Wendung  cum ...  in  civ.  Crac. , . . 
ab  olim  (Uerit  atqac  sit  .  .  .  studiam  generale^  sondern  aus  dem  ganzen 
Zusammenhang  der  Urkunde,  welche  die  theologische  Facnltät  der  be- 
stehenden UniTcrsität  hinzugefügt.  Da«  ergibt  sich  direct  noch 
aus  dem  etiam  und  aoa  der  Wendung  qui  eidem  studio  hacteuos  praefuit 
ab  antiquo. 

Trotzdem  behauptet  Denifle  I,  627,  das  Studium  sei,  wenn  1364  über- 
haupt zu  Stande  gekommen,  bald  eingegangen  und  habe  1397  nicht  mehr 
bestanden.  Dies  ergebe  sich  ans  der  Urkunde  des  Königs  WladlslanSf  durch 
welche  er  das  Krakauer  Studinm  nach  Bewilligung  der  Theologie  neu  grfin> 
dete.  Allein  diese  Urkunde  erwihnt  swar  das  Bestehen  der  Univeraitit 
nicht  und  erweckt  so  den  Anschein,  als  handele  es  iieh  darum,  ein  neues 
Studium  zu  schaffen,  aber  das  ist  ja  eine  bekannte  Form  in  Stiftungsbriefen 
für  bereit«  bestehende  Generalstudien.  Auch  der  Satz,  welcher  sagt,  dass 
andere  Länder  durcli  ihre  Universitäten  Ruhm  und  Glanz  gewonnen  hatten, 
und  dass  der  Konig  nun  Polen  in  gleicher  Weise  mit  gelehrten  i.euten 
erfüllen  wolle  ipsumque  cneteri«  regionibus  coaequare,  begründet  nicht  den 
Schluss^  dass  iiberhaupt  noch  kein  Generalstudium  in  Krakau  bestand, 
sondern  erklärt  sich  zur  Genüge,  wenn  das  Studium  nicht  blühend  war. 

Zu  beachten  ist»  dass  sieh  dieser  Qedanke  ihnlich  1398  in  dem  6tif- 
tungsbriefe  des  Henogs  von  Mailand  für  Piacenaa  (Muratori  Sciiptorea 
XZ,  986)  findet. 

>)  Deni  f  le  behauptet  I,il6,  König  Ludwig  habe  vorher  für  Filnfkirchen 

zwar  Privilegien  gewihrt  aber  noch  keinen  Stift ungsbrief  erlassen  und 
also  die  Gründung  auch  rechtlich  noch  nicht  ▼ollsogen,  weil  Urban  V. 
in  peinem  Stiftnn^rsbriere  schreibe:  rex  .  .  .  plurimnm  desiderei  fleri  et 
Ordinari  fer  .si-deni  !»{•(».>> toiicam  stuffinm  ^rrncrnlf^. 

Ailein  »o  durfte  niemand  urliieileii,  der  die  Ausdrucksweise  dieser 
Stiflungäbriefe  kennt,  denn  »o  schreibt  der  Papst  auch  im  Juui  1365  iu 
dem  Stiftungsbrief  für  Wien,  obschon  Herzog  Rudolf  bereits  die  Gründung 
dureh  Stiflnngsbrief  vom  Mibrs  1866  ▼olliogea  hatte,  und  Umlich  schreibt 
die  pipstliehe  Bulle  für  Pavia,  obwohl  Pavia  seit  Jahren  einen  Stiftongsbrlef 
Karls  IV.  besass.  Um  seine  willkürliche  Behauptung  auCMellen  tu  können, 
mnss  Denifle  aodi  daau  die  Worte  eivitatem  Qninq.  ut  in ea Tigeat Studium 


i^iy  u^L^  Ly  Google 


UniTersit&tspriTilegieii  der  Kaiaer. 


US 


aigleich  richtete  der  König  1307  an  Papst  Urban  V.  die  Bitte  um 
einen  Stiftungabrief.  Derselbe  ^)  ist  bis  auf  den  etwas  kürzer 
behandelten  zweiten  Satz  Cum  itaqua,  der  die  £rzählung  enthält^ 
uid  etaen  Zusatz*)  dem  Krakauer  Stiftungsbrief  wörtlich  gleich, 
QDcl  wie  für  Krakau  so  erliess  Urban  auch  für  FOn£kirchen  ausser 
dieser  Bulle  nock  ein  Begleitschreiben,  das  ebenfSsUs  bis  auf  zwei 
Stellen  genau  mit  dem  fOr  Krakau  übereinstimmt^). 

Wien  wurde  durch  den  Stiftungsbrief  des  Herzogs  Rudolf  IV. 
vom  12.  März  13(55  errichtet,  der  sich  jedoch  schon  auf  eine,  also 
in  vorläufiger  Form  bereits  erhaltene  Erlaubuiss  des  Papstes  beruft^). 

generale  dozerie  ordinandnm  so  deuten,  als  sei  die  Grfindung  nur  beab* 
liehtigt,  aber  nicht  voUsogen,  w&hrend  er  den  entsprechenden  Anedmck 
det  Begleitbriefe  certa  privilegia  dazeria  concedenda  mit        hast  Tsr- 

lieben''  erklären  muss. 

Den  Ausdruck  civitatein  (Crac.)  .  .  .  ut  in  ea  v.  st.  g.  dux^is  ordinan- 
dnm gebraucht  Urban  überdies  auch  von  Krakau,  und  da  haben  wir  ja 
noch  (len  nrknndliriw  n  Thatbestand,  dass  Urban  mit  diesen  Worten  einen 
Siiiningsbriet"  des  K*  i  'l's  meint.  Aus  diesrni  Isönigliclien  Stiftungsbrief 
für  Krakau  hi  denn  an  n  rlpr  etwns  seltsamt'  Ausdruck  entnommen,  denn 
es  lieisst  in  demselben;  tudex  diplorn.  Cracov.  1,  p,  1:  in  Cracovia  eiv. 
noetra  locom,  nbi  Stadium  vlgcai  generale  . . .  nominandum,  eligeudum, 
conatitnendam  et  ordinandam  duzimot.  Jene  Worte  hindern  also  keines^ 
wegs  die  sachlich  nftchstliegende  Annahme,  dass  König  Ludwig  ebenfalls 
einen  Stiftlingsbrief  erliess. 

0  Fejer,  Codex  diplomaticus  Hangariae  IX,  4,  p.  65  V.  21. 

')  Vor  dem  bekräftigenden  Scliluss  ist  der  Satz  Volamus  antem^  qnod 
in5i,'istris  et  doctoribus,  qui  in  hujusmodi  legent  studio,  per  regem  üngarie 
pro  tf  mpore  existentem,  in  competentibus  stipendiis  provideatnr.  alioqnin 
pre«enttp  litterae  nullius  sint  roboris  et  nionionti  eingeschoben.  0(Ten- 
bar  wfil  König  Ludwig  in  stiin'm  ßtiltungsbriefe  für  die  Gehälter  noch 
nicht  gesorgt  hatte,  während  Kasimirs  Brief  die  Gehälter  der  Krakauer 
Professoren  auf  die  Salzwerke  von  Wiliczka  anwies. 

*)  Fejer  IZ,  4,  p.  69,  N.  2d.  Es  fehlt  die  Erwftbnung,  dass  die 
Orllndnng  aaeb  dnrcli  die  Stadt  bestttigt  nnd  besiegelt  seif  sowie  der  gegen 
die  Emennnng  des  Ii5niglichen  Kanslers  gerichtete  Satx.  Zn  beiden  hatte 
also  der  Papst  in  Ludwigs  Briefe  keinen  Anlass  gefunden. 

*)  Bereits  1304,  wie  das  Schreiben  Urbans  vom  22.  Sf  ])tember  1364 
zeigt,  da.««  der  herzo^^üche  Kanzler  in  seinen  Brit  f  vom  17.  'S.  1365  einge- 
fügt hat  (R.  Kink,  Geschichte  der  Universität  zu  Wien  1854.  L,  2,  p.  1  als 
Urkunde  N.  1). 

Nach  dippem  Sflireilx'ii  hatte  Urban  auf  die  Bitte  des  Herzogs  den 
Bischof  von  Brixen,  der  zugleicli  Kanzler  dea  Herzogs  war,  beauftragt,  ihm 
Bericht  zu  erstatten,  ob  die  Herzöge  und  die  Stadt  geneigt  seien,  die  nftthi- 
gen  Rechte  und  Freiheiten  au  bewilligen.  Der  Bischof  sandte  darauf  den 


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144 


Q.  Kaatmaon. 


Der  Herzog  spricht  *)  mit  einem  ausserordentlichen  Gefühl  von 
der  Chrdflse  und  Erhabenheit  seiner  Stellung,  verfährt  wie  ein 

Stiftungsbrief  Rudolf?;  und  eine  entsprechende  Urkunde  der  Stadt  an  den 
Papst.  Kink  entnahm  jenes  Schreiben  einer  späteren  Abschrift  und  echeint 
(Icsslialb  nicht  ganz  ohne  Zweifel  über  die  Echtheit  gewe«9en  zu  sein.  Allein 
dazu  war  kein  Anlass,  niul  I) e ni  f  1  o  theilt  605  Anm.  1571  mit,  dAM  dM  be- 
zügliche Schreiben  l'rlnui.H  in  den  l^eprsten  stehe. 

M  Dieser  Stil'lun;^öbriet'  iäi  sowohl  in  lateinischer  als  auch,  offeulifir  aus 
Rücksicht  auf  die  Bürger  von  Wien,  in  deutscher  Sprache  ausgefertigt 
worden  und  ist  ungewöhnlich  ausführlich.  Hormayer,  Wien,  V,  p.  XLVII  f. 
nnd  Kink  II,  p.  iJ  geben  den  lateinischen  Text;  Kink  gibt  dazu  in  den 
Anmerkungen  einige  Sätze  der  deutschen  Fassung.  Nach  einer  Aufzählung 
der  zahlreichen  HemeherUtel  deB  HaoBesOesteneich  gibt  der  Hmog  seinem 
fürstlichen  Selbstgefühl  Ansdrnck  In  den  Worten  Omnipotentis  Dei  ClemeB- 
cia,  qne  de  sne  divine  Majestatis  Ihrono  et  celsitadine  nos  a  canctis  nostris 
prioribus  i(^  hec  tentpora  natarali  propagine  et  antiqno  stipite  principatas 
decoravit  tjrtnlo  et  committendo  nobis  sne  gentis  mnltitadinem  et  terra 
latititdinem  non  modicas  nos  eciam  volnit  principari.  Dafür  gebühre  ihm 
dankbar  an  sein  nnd  das  su  fördern^  was  zum  Lobe  Gottes  und  zur  Ver- 
breitnng  des  Glaubens  gereiche.  Des.shalb  wolle  er  zum  Wohle  des  Landes 
und  aur  Ehre  des  Herzogthums  Oesterreich  und  der  Stadt  Wien  in  den 
Formen,  welche  die  von  den  Kaisern  und  Königen  diesem  Herzogthum 
verliehenen  Privilegien  forderten,  atil  Grund  der  Bewillin^uiifi;  Pa[)?t  Urbans  V. 
in  Wien  ein  Gencralstudium  für  alle  erlaubt»  ii  Faciiltaten  errichten. 

Auj  Schluss  tritt  dn?  fürstliche  Selbstgcliihl  in  ähnlicher  VV^eiae  her- 
vor nnd  noch  deutlicher  in  dem  von  Rudolfs  Bruder  und  Nachfolger 
Albnclit  III.  l;i84  erlassenen  Stillungöbriel',  in  welchem  eä(^Kiuk  II,  49 
Nr.  10,  Zeile  ti  iT.)  geradezu  heisst:  Nos . . .  Albertus,  dux  Anstrie,  cujus 
principatnm  et  amministracionem  cum  anctoritate  sen  potestate  plenaria 
Domino  anctore  feliciter  possidemns  et  gerimus. 

Herzog  Rudolfs  Stiflangsbrief  hat  in  der  Wortfassung  weder  mit  dem 
Krakauer  noch  mit  irgend  einem  anderen  nähere  Verwandtschaft,  wohl 
desshalb,  weil  Paris  als  Muster  vorschwebte,  Paris  aber  nicht  durch  Stiitunga- 
brief  begründet  worden  war.  Eigenthümlich  ist  schon  die  Beaeichnung 
des  Generalstudiams  als  publicas  et  privilegiatas  scolas  et  Studium  generale 
«nd  dann  etwas  verändert  mit  Umstellung  de?  Beiworts  privilegialtim  als 
scole  publice  ac  generale  et  privilegiatum  Studium.  Ea  ist  ein  lehrreiches 
Beispiel  der  leicht  zu  künstlichen  Unterscheidungen  verführenden  Do|,r«..i. 
bczeichnung  und  sodann  zugleich  ein  Beweis,  dass  der  Zusatz  {)ri\  iiej^Matum 
nicht  als  wesentlich  betrachtet  wurde.  Der  Begrill  i-t  sch<»ii  durch  Studium 
generale  siclicr^e.sti  llt,  der  Zutiala  privilegiatum  ist  nicht  nothwendi«^  und 
ist  auch  Hielirfaclier  Deutung  fähig.  Er  kann  üugen,  dass  dies  Studium 
allerlei  Privilegien  empfangen  habe  oder  dass  dasselbe  durch  ein  Privile- 
gium, das  heisst  durch  einen  Stiftungsbrief  (von  Papst,  Kaiser  oder  JLandes- 
herm)  gegründet  worden  sei.  Von  Paris,  Oxford,  Bologna  u.  s.  w.  war  es 


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UniTersit&topiivilegien  der  Kaiser. 


145 


SonTeran  und  datirt  die  Urkunde  auch  nicht  nach  den  Jahren  des 
Kaiflen,  sondeni  nur  nach  seinen  eigenen  Regierungsjahren. 
Darin  gleicht  er  den  Königen  von  Polen  und  Ungarn,  und  die 
Thatsache,  dass  er  den  Papst  um  einen  Stiffcungsbrief  bat,  ist  auch 
hei  ihm  noch  kein  hinreichender  Beweis,  dass  er  einen  solchen 
ftr  unumgänglich  hielt 

Herzog  Rudolf  starb  bereits  im  ,Iuli  desselben  Jahres,  und 
z^vai  auf  eiueni  Kriegszuge;  der  päpstliche  Stiftiincfsbrief  war 
vermutblich  nicht  einmal  mehr  in  seine  Haud  gekomnini  ,  und 
gegen  seine  Universität  erhoben  sich  bald  Schwierigkeiten  mancherlei 
Art  aber  sie  entwickelte  sich  doch  weiter  ^)  und  bestand  noch, 
als  Herzog  Albrecht  1384  in  die  Lage  kam,  ihr  seine  Aufmerk- 
samkeit und  Hilfe  nachdrücklicher  sussuwenden.  Auf  seine  Bitte 
wiederholte  Urban  VI.  den  Stiftungsbrief  Urbans  V.  und  erweiterte 
ihn  durch  die  Gewährung  der  theologischen  Facultät  (20.  Februar 
1384,  Eink,  Gesch.  d.  ünir.  Wien  H,  43,  N.  8),  und  er  selbst  er- 
neuerte den  Stiftnngsbrief  Herzog  Rudolfs  in  demselben  Jahre 

Albrecht  sagt,  er  wolle  die  Bestimmungen  Kudolfs  knapper 
und  klarer  fassen,  aber  er  hat  zugleich  wesentliche  Aenderungen 
vorgenommen.  Nach  Rudolfs  Brief  durften  Hector  und  Procu- 
ratoren  nur  aus  den  Artisten  gewählt  werden,  im  engen  An- 
schluss  an  die  Pariser  Bestimmungen,  Albrecht  beseitigte  diese 

nur  im  ersten  Sinne  zu  verstehen,  von  den  „grjrründetcn"  UniversitÄten 
reg'el massig  im  letzteren.  Kasimirs  Stiftungebrief  für  Krakau  bezeicimet 
hich  z.  B.  am  Schlass  selbst  als  praesens  Privilegium  j  Codex  diplom. 
Cracov.  I,  4. 

')  Dies  zeigen  schon  die  Urkunden  Kink  I,  2,  S.  4,  K.  2  und  3. 
*)  Erhalten  sind  8  BeMhlttsee  der  UniTersitüt  ans  dem  Jahre  1866; 
Kiok  II,  82  ffl,  die  Nummem  5,  6  und  7. 

Merkwürdig  ist,  dass  er  dabei  nur  Urbane  V.  Genehmigung  er- 
wähnt, nicht  auch  Urbane  VL  and  gleichwohl  dai  Genmletadiam  in  allen 
vier  Facultsten  unter  ausdrücklicher  Erwähnung  der  Theologie  beat&Ugt; 
da  in  diesen  Urkunden  aber  so  vielfach  Wichtiges  unerwähnt  gelassen 
wird,  so  darf  man  ans  diesem  Verfaliren  den  sonst  iialu*  lie^'oiiden  Schluss 
nicht  ziehen,  dass  Turbans  VI.  Bolie  dem  Herzog;«-  ikm-Ii  niclil  zup'pp^ang'ef\ 
war,  und  ebenso  wenig  den  anderen,  das.s  der  llcrzot,^  I  rbans  V,  Verbot  der 
Theologie  absichtlich  verschweige  und  als  nichtig  behandele.  Umgekehrt 
ist  freilich  aus  der  Thatsache,  dass  Albrecht  die  Universität  mit  Theologie 
gründete,  noch  nicht  tu  folgern^  daes  er  Urbans  VI.  Bulle  bereite  erhalten 
hatte.  Da  edn  Stiftungsbrief  (Kink  II,  49,  N.  10)  ohne  Datirung  er- 
halten ist,  so  mfissen  diese  Fragen  unerledigt  bleiben. 

nenlsclw  ZoHsdir.  1  Oeicliichtsv.  L  i.  ]Q 


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146 


6.  KanfmtoD. 


Beflchiftnkntig.  Dem  entsprieht,  dafls  nadi  Rndolft  Bri«f  die 
Artisten  ketnen  Decan  liaAien,  daas  der  Beetor  auch  als  ihr  be- 
aonderes  Haupt  galt,  wäirend  sie  nach  Albrechts  Brief  wie  alle 

Facultäteu  einem  besonderen  Decan  unterstanden.  Beseitigt 
wurde  femer  dit;  oÜ'enbar  den  Bürgern  unbequeme  Bestimmung, 
welche  einen  Tkeil  von  Wien  zur  Pfatfenstadt  erklärte  und  in 
demselben  die  Nutzung  der  Uänaer  durch  Miethe  und  Verkauf 
wesentlichen  Beachrinkungeii  unterwarf.  Auch  die  Eintheilung 
in  Nationen  wurde  gt^d^rt  Sie  benibto  auf  einem  Beachivaa 
der  Universitiit,  aber  der  Heraog  findette  sie  durch  seinen  Erlaaa 
md  yerlieh  femer  auch  erst  noch  durch  besonderen  Erlass  der 
Universität  das  Keclit,  bindende  Beschlüsse  zu  fassen.  In  allen 
diesen  Anordnungen  scheint  der  Herzog  seine  Stellung  zu  der 
Schule  nicht  anders  aufzufassen  wie  die  spanischen  und  neapüli- 
tanischeu  Könige,  die  Universität  erscheint  als  eine  Anstalt  des 
Landes,  die  herzogliche  Gewalt  verleiht  ihr  ihre  Rechte  mid 
Befugnisse.  Trotzdem  mfioiite  ich  nicht  behaupten,  daaa  die 
Heradge  die  Uniyeraitiit  ohne  pSpstlicfaen  StifbungstHdef  zu  grQnden 
gewagt  haben  wflrden.  Dergleichen  Fragen  sind  eben  nicht  ab 
blosse  Principieniragen  zu  behandeln. 

5—8.  Erftart,  Heidelberg,  Köln,  Kulm. 

In  vt  rschiedenen  Städten  Deuts  lilands,  z.B.  in  Osnabrück.  Köhl, 
Hildesheim,  Prag,  Wien,  sind  im  und  14.  Jahrhundert  Sciiulen 
gewesen,  an  denen  thatsächlich  dieselben  Studien  getrieben  wurden, 
wie  au  der  Artistenfacultät  der  Generalstudien  *)  und  in  der  gleichen 
Weise.  Auch  muss  an  ihnen  studentisches  Treiben  geherrscht 
haben,  denn  Deutschland  war  ein  Hauptsits  der  Scholarenpoeaie'), 
aber  es  findet  sich  doch  an  diesen  Schulen  keine  Spur,  dass 
sie  sich  eine  den  CJ eneralstudien  entsprechende  Organisation  ge- 
geben oder  das»  sie  den  Ansprudi  erhoben  hätten,  General- 
studien zu  sein.  Eine  Ausnahme  macht  Erfurt.  Nur  durch  den 
Zufall,  der  den  Nicolaus  von  Bibera^)  veranlasste,  sein  carmen 
satiricum  zu  schreiben,  haben  wir  Kunde  von  der  grossen  Eint- 

*)  Andere  Fscoltikten  waren  wohl  nicht  oder  nnr  vereinseU  vertreton, 

Theologie  war  namentlich  regelmässig  den  Ordenaschalen  überlaBsen. 

*)  Gosdiichte  der  deutsehen  Universitäten  I,  M7  nnd  158  f. 

')  Nicolai  de  Bibera  carmen  satiricum,  herausgegeben  v.  Tb.  Fischer 
in  den  Geechichtoquellen  der  Provinx  Sachsen  I.  Halle  1870. 


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ünlversitiUvprtvitagian  der  Kaiatr. 


147 


wicfcluig  der  Bifiirter  Schulen  um  1282,  aber  dies  Gedicht  gibt 
CHI  nedimlieheB  Bfld  too  dem  vOllig  studentischen  Treiben  dieser 
Scholaren,  die  gegen  1000  an  Zahl  waren  und  auch  die  höheren 

Zweige  der  Artes  pflegten.  Ob  die  Magister  je  fÖr  sich  lehrten, 
oder  ob  eine  gemeinsame  Ordnung  aulgerichtet  war,  davon  be- 
gejsrTiet  in  dem  Gediclile  keinerlei  Andeutung,  aber  von  einem 
anderen  Zeitgenossen  hören  wir,  dns'^  man  damals  von  dem  .Stu- 
dium zu  Erfurt*  sprach  und  1^3  8ollen,  ob  zum  ersten 
Male  oder  in  Emeaenmg,  gemeinsame  Statuten  gegeben  worden 
sein  *).  Sie  wurden  erhiasen  durch  die  Oapitel  der  Stifter,  deren 
Sefanlen  sich  su  dieser  Ausdehnung  entwickelt  hatten  und  unter 
Genehmigung  der  hmdesherrlichen  (Mamzer)  Behörden.  I>ie 
Schulen  waren  also  nicht  nur  Uber  den  Rahmen  emEefaier  Stifts- 
schulen  hinausgewachsen,  sondern  standen  auch  in  einer  gewissen 
Gemeinschaft  miteinander:  andererseits  aber  zeigt  die  Nachricht, 
dass  die  Schulen  die  Verbiiulang  mit  den  einzelnen  Capiteln  noch 
i.ulit  gelöst  hatten  Dies  i^önnte  jedoch  nicht  hindern,  die  Er- 
Turter  Schulen  als  Genenilstudium  aufzufassen,  wenn  andere  That- 
aachen  darauf  hinweisen;  denn  auch  in  Paris  erhielt  sich  mitten 
in  der  Entwicklung  des  Generalstudiums  der  alte  Gegensatz  der 
Domschulen  und  der  Schulen  von  S.  Genovefa  und  führte  sogar  zu 
dem  doppelten  Kanzleramt.  Andererseits  konnte  aber  auch  eine 
bloss  thatsScUiche  Gemeinschaft  unter  den  Schulen  bestehen, 
keine  rechtlich  begründete.  Die  Nachrichten  sind  also  nicht  be- 
stimmt  genug,  um  Uber  das  Mass  zu  mrtheilen,  his  zu  welchem  da- 
mals die  rechtliche  Ausbildung  der  Schulen  zu  einer  gemeinsamen 
Lehranstalt  gediehen  war,  auch  weiss  man  nicht,  ob  sich  dieses 
Erfurter  Studium  ^'  ibst  als  Generalstudium  betrachtete  und  be- 
zei(}:!if  ie:  aber  jedenfalls  war  thatsächhch  eine  den  General- 
Studien  ähnliche  Bildung  im  Gange. 

Aus  dem  14.  Jahrhundert  liegen  bis  zum  Erlass  des  päpst- 
lichen Privilegs  1370  nur  zwei  Nachrichten  vor*),  aber  sie 


^)  Leireld  Korthof  sagt  in  aeintr  Chronik  som  Jahre  1294;  «odm 
aano  tmstnli  me  ad  tindittiii  ia  Erftirt.  Meibom.  Reram  Genoan.  I,  89B. 

*)  Chron.  Engel h uei i  (Leibnits,  Scriptoree  rer.  Bmnewie.  II,  1128) 
ÜMla  Caemat  etatnta  pro  eeholaribiii  et  rectoriboe  scholarnm  BrCfordiae 
per  omni»  ibi  eapitala  et  per  jndieet  s.  tedie  Maguntiaae  confinnata,  qaae 
Mrito  servarentar  in  omni  schola. 

')  Weieeeaborii,  Aeteo  der  UniversitiU  Arfurt  I,  p.  VIII.   Sie  sind 


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148 


G.  Kaofmanii. 


zt'igt'ii,  das-s  das  Studium  luclit  nur  Ibrtbestand.  sondern  sich 
auch  weiter  entwickelte  und  zwar  dem  Anschein  nach  in  der  Weise, 
dass  jetzt  die  Stadt  tiir  das  Studium  Sorge  trug.  Womit  über- 
einstimmt, dass  es  die  Stadt  war,  welche  1379  den  päpstlichen 
Siifliungsbrief  für  das  Studium  erbat.  Diese  Beziehung  zur 
Stadt  ist  eis  Zeichen,  dass  die  Beziehung  zu  den  einzekien  Ga- 
piteln  lockerer  geworden  war,  und  diesem  Pkoeess  wird  dann 
eine  Verstärkung  des  Zusammenhangs  unter  den  Magistern  und 
Scholaren  der  yerschiedenen  Schulen  entsprochen  haben.  Aus 
dieser  Zeit  haben  wir  auch  ein  urkundliches  Zeugniss,  dass  dies 
Erfurter  Studium  sich  als  Generalstudium  betrachtete  und  von 
den  Zeitf^eiiossen  als  solches  betrachtet  wurde.  In  einem  Rotu- 
lus  von  deutschen  Gelehrten,  welcher  13G2 — 63  an  Papst  Urban  V. 
eingesendet  wurde,  um  dieselben  für  vacante  Pfründen  zu  em- 
pfehlen, hatte  sich  der  Mnc^ister  Henricus  Totting,  der  minde- 
stens seit  1355  in  Prag  als  Magister  lebte,  als  rector  superior 
studii  generalis  et  solennioris  Alemannie  artiumErfbrd*  bezeichnet, 
und  da  er  nun  die  gewünschte  Pfründe  erhielt,  so  erhobt  einige 
Nebenbuhler  die  Klage  gegen  ihn,  er  habe  die  Pfründe  nur  er- 
halten, weil  er  sich  rector  uniTersitatis  studH  Erforden,  genannt 
habe,  und  diesen  Titel  könne  er  nicht  führen,  weil  in  Erfurt 
keine  Universität  sei.  Gej^en  diese  Anklage  suchte  der  Kaiser 
d^n  Magister  l'iCS  zu  vertiieidigen ,  als  er  ihn  dem  Papste  zu 
einer  weiteren  Pfründe  empfahl,  und  schrieb,  derselbe  habe  sich 
nicht  reetor  u ni versitatis  studü  generalis  Erford.  genannt,  son- 
dern rector  studii  generalis  arcium  Erforden,  und  dazu  sei  er  be- 
rechtigt gewesen,  quia  indicto  loco  Erforden,  secundum 
usitatam  ioquendi  consuetudinem  illius  patrie  et 
earum  circumjacentium  dicebatur,  prout  adhuc  dici- 
tur,  esse  studium  generale  propter  magnam studen- 
tium  multitudinem  qui  ad  praefatum  locum  plus  quam  ad 
aliquem  alium  locum  t o c i u s  Alemannie  confluere  consneve- 
runt  et  eciam  ex  eo,  quia  ibidem  sunt  et  fuerunt  (jualuor  scole 
jirinripales,  in  quibu.s  ]diiloso])hia  tarn  naturalis  quam  moralis 
cum  aiiis  libris  arcium  cuplo:^e  iegebatur,  quarum  scolarum  supe- 

unbestimmt,  Bber  man  gewinnt  tloch  den  Eindruck,  dann  dift  Stadt  nicln 
erst  durch  die  Stifter  mit  den  Stadenien  verhandelte.  Man  winl  aber 
berechtigt,  dies  VerhältniM  noch  mehr  anagebildet  za  denken,  dnreh  die 
im  Text  folgende  Eriüblnng  vom  Magister  Henricne  TOtting. 


UnivenititspiivUegieii  der  KaiBer. 


149 


lionim  prefatuB  Henricns  rector  ezistebat,  lie«t  ibidem  non  fuerit 
oec  adbuc  tat  ttniversitas  priTÜegiata^).  Also  in  TbO- 
nagen  und  den  umliegenden  Landen  wie  in  Erfort  selbst  war 
66  tun  die  Mitte  des  14.  Jahrlranderte  *)  ttblich,  Erfurt  ein  stu- 

dimn  generale  zu  nennen,  und  vollständiger  mit  dem  Zusatz  ar- 
titim.  Der  Kaiser  fögte  hinzu,  die  Beztuluiung  sei  entstanden, 
weil  in  Erfurt  eine  so  <^rosse  Zahl  von  Studenten  zusammen- 
strömte und  weil  nicht  hloas  die  Element^U'iacher  (Grammatik  und 
Logik),  sondern  auch  die  höheren  Zweige  der  Artistenfacultät  be- 
hsndelt  wurden.  £ine  univerntas  privilegiata,  d.  h.  eine  mit 
bestimmten  Recbten  ausgestattete  Corporation  der  Magister  und 
Scholaren  ^be  es  in  Erfurt  allerdings  nicbt.  Der  Kaiser  stellt 
abo  einmal  fest,  dass  man  in  Deutschland  Erfurt  als  General- 
Studium  bezeiclinete  und  liestreitet  die  Berechtigung 
f!ie«e>  Sprach<i'r]ir.iut;hs  niclit.  Karl  konnte  auch  nicht  -wohl 
aaders.  Dwis  nur  eine  Facultät  m  Erfurt  war,  hinderte  die  Be- 
leichnnng  Gcneralstudium  nicht;  es  wurden  Qeneralstudien  in 
eimelnen  Facultäten  errichtet  und  auch  da,  wo  mehrere  oder  alle 
FacultiUen  vertreten  waren,  sprach  man  doch  auch  genauer  von 
dem  Studium  generale  in  illa  oder  in  illis  facultatibus.  Dass  die 
Magister  imd  Scholaren  keine  universitas  privilegiata  bildeten, 
war  ebenfalls  kein  Grund,  der  Schuh-  dun  Charakter  eines 
GeneraisiiHliuins  abzusprechen:  es  war  die  Regel,  dass  eine  solche 
universitas  bestand,  aber  es  gab  doch  Ausnahmen  •^).  Dass  das 
Generalstudium  endlich  aus  sich  selbst  entwickelt  und  nur  von 
den  Localgewalten  ausgebildet  imd  ausgestattet  worden  war, 
konnte  Karl  IV.  ebenfalls  nicht  hindern,  denn  er  hat  verschie* 
dene  so  entwickelte  Qeneralstudien  als  legitime  Qeneralstudien 
behandelt;  er  erkannte  ja  die  Theorie  nicht  an,  welche  einen 
päpstlichen  oder  kaiserlichen  Stil'tungsbriet  tür  eine  unumgäng- 
hche  Vorbedingung  erklärte.  Gerade  weil  diese  Theorie  in 
Deutschland  im  14.  und  15.  Jahrhundert  vorherrschend  war,  ist 
es  wichtig,  diese  Auffassung  Karls  IV.  und  (Ur  Erfurter  Schule 
hervorzuheben.  Keine  Nachricht  ist  erhalten,  ob  in  Erfurt  auch 

0  Am  Drbaot  V.  Reg.,  mitgelheilt  von  DenifU  I,  407. 
*)  1962  war  ee  bereits  usitata  consoetudo. 

•)  Orlean?  war  im  13.  Jahrhundert  ein  berühmtes  Generalstudium 
Qud  die  Magifiter  and  Scholaren  hatten  nidit  da£  Recht,  eine  amversitafl 
la  bilden. 


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150 


G.  Kaufmann 


PrüfuDf^en  vorgenommeu  und  Grade  verliehen  wurden;  wie  dem 
aber  auch  sei,  wir  haben  heute  kein  Recht,  Erfürt  den  Titel 
eines  Generalstudiums  xu  veraagen,  den  ihm  die  Zeitgenoesen  zu- 
erkannten. Mit  dieser  selbBiSndigeii  und  lange  fortgesefeeten  Ent- 
wicklung stimmt  es  ferner  gut  zusammen^  dass  die  Statuten,  weldie 
sieh  Ihrfurt  einige  Jahre  nach  Empfang  der  päpstlichen  Ptivi- 
legien  gab,  weit  selbständiger  gestaltet  sind  als  die  der  anderen 
deutschen  Universitäten.  Italienische  und  Pariser  Ordnungen  sind 
in  denselben  in  eigentliümlicher  Weise  verarbeitet  worden. 

Soweit  wir  wissen,  war  also  Erfurt  das  einzige  ohne 
eigentliche  Grfindung  entstandene  Generaistndium 
Deutschlands»  und  Erfurt  galt  als  Generalstudinm, 
wahrscheinlicli  bereits  lange  ehe  Prag  gegrftndet 
ward. 

Allein  Erfurt  hatte  doch  nur  eine  Facultät  und  keine  den 
berühmten  Generalstudien  entsprechende  Selbstregieruug :  auch 
zeigt  der  Einspruch  der  freilich  durch  getäuschte  Hoffnungen 
erzürnten  Gegner  Tottings,  dass  man  es  unternehmen  konnte, 
dieser  Schule  den  Charakter  des  Generalstudiums  abzustreiten, 
wie  in  Italien  Bologna  und  die  Schule  des  Bartolus  die  Studien 
in  Modena,  Parma,  Arezso  u.  s.  w.  als  studiA  adulterina  beseich- 
nete.  Biese  Lage,  das  Fehlen  der  Übrigen  Facultftten  und  die 
Hofihung  auf  weitere,  die  Unterhaltnng  der  Universität  sichernde 
und  ihr  Ansehen  steigernde  Privilegien  erklären  zur  Gentige,  dass 
die  Stadt,  auch  wenn  sie  ihre  Schule  bereits  als  ein  General- 
Studium  ansah,  doch  noch  einen  päpstlichen  Stiftungsbrief  für 
eui  Generalstudium  erbat,  als  sich  ihr  Gelegeuheit  dazu  bot. 
Papst  Clemens  YIL  gewShrte  ihn  18.  September  1379  und  zwar 
der  Stadt  und  ihren  BOigem^.  Die  Theologie  war  in  dieser 
Bulle  nicht  ausgeschlossen ')  aber  auch  nicht  besonders  genannt, 
sondern  nur  in  der  allgemeinen  Formel  mit  einbegriffen.  Bs 

*)  Diese  Thatsache  ist  zu  beachten  bei  BeurtheiluDg  der  damaligen 
SteUang  der  Stadt  vi  dem  Enbiachof  von  M ains,  ihrem  früheren  Landet- 
hemi. 

Die  Formel  lautete  a.  a.  0  :  Presentium  tenore  stalumin?  .  .  . 
dictisque  proconaulibus,  consiilibus  et  oppidanis  ac  univcrsitati  de  specialis 
gratie  dono  concedimus,  ut  in  eodem  oppi(io  de  cetero  sit  studiuna  gene- 
rale üludque  perpetuis  futurie  t^^mporibus  in  eo  vigeat  m  grammatica, 
logica  et  2)hiloäuphia  ntc  uoa  in  junbus  canuDico  et  civili  et  eciaiu  in 
medicina  et  qualibet  alia  licita  facaltate. 


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UDiversiUteprivilegiea  der  Kaiser. 


151 


war  das  eine  Gedankenlosigkeit,  toti  der  die  Bulle  auch  sonst 
nicht  trei  ist,  es  war  dies  Stück  eben  einem  Formular  nachge- 
bildet ftir  eine  Universität,  die  zunächat  keine  theologische  Facul- 
tät  wollte.  Aber  £rfurt  fürchtete,  es  könnte  diea  später  anders 
gedeutet  werden  und  €fbat  desshalb  noch  eise  zweite  Bulle, 
welche  die  Faenltäten  in  anderer  B^benfolge  aufzählt  und  zwar 
die  Theologie  ausdrQcUich  und  im  enter  Stelle  Clemene  Vn. 
hatte  seine  Partei  in  Frankreich,  Kaiser  Karl  und  der  grdsste 
Thdl  ym  Deutschland  hielt  die  Wahl  Urbans  VI.  für  reehtmlsaig 
und  trennte  sich  nicht  Ton  ihm,  nur  besondere  Verhftitnisse  yer- 
anlassten  einzelne  Stände  auf  ('lemens  Seite  zu  treten.  Auch 
Erfurt  trat  in  d« n  nächsten  lahren  zu  Urban  V^L  über  und  erbat 
nun  auch  von  ihm  eliriitalls  t  in  Universitätsprivileg".  Man  mochte 
Bedenken  tragen,  ob  nicht  sonst  die  anderen,  namentlich  die  von 
Urban  VI.  priTÜegirten  Generalstudien  zu  Köln  und  Heidelberg, 
ihre  Anerkennung  versagen  würden.  Die  Bulle  Urbans  VI.  von 
1389')  erwähnt  zwar  die  Stiftung  Gleniens  VlI.  nieht,  ist  aber 
ilotadem  mit  Benutzung  seines  Stiftongsbriefes  ausgefertigt  wor^ 
den  und  unterscheidet  sich  desshalb  stiUrher  voa  den  beiden  an* 
deren,  die  Urban  VI.  für  deutsche  ünivenilftten  erliess. 

Heidelberg.  FOr  Heidelberg  erbat  Kurfürst  Ruprecht 
den  Stiltuiigsbriei'  von  Urban  VI.  Derselbe  wurde  von  dem  Papste 
1385,  23.  October  ausgestellt  und  nach  Zahlung  der  erforderten 
Summe  im  .luni  138*)  dem  Kurfürsten  ausgehändigt*). 

Der  Kurtlirst  hat  dann  selbst  keinen  Stiftungsbrief  erlassen, 
sondern  nnr  AusfÜhrungsbestunmongeu.   £r  sagt  dabei,  er  dOrfe 

')  Wird  doch  Erfurt  als  eine  Seestadt  behandelt,  indem  eine 
zuerst  wohl  in  Friedrichs  IL  Urkunde  für  Neapel  gebrauchte  Wendung  in 
dem  Abschnitt  Terweiibet  warde,  der  die  geeignete  Lage  von  ErAirt  rfthmt-, 
es  heilst  nimlieh:  penwwte» . . .  eoannodStatet  quam  ptiiriiBea  qass  iätm 
ffMmm^  qeod  in  Äleaianttie  regno  eoniistit,  lam  per  loca  maritiaia  ^umb 
P«r  ierram  siodentibot  oportansB  habere  digooicitiir. 

*)  Weiseenborn,  Acten  I,  p.  XI  gibt  nur  den  Inhalt  dieser  Bulle,  und 
erklärt,  er  habe  eie  nicht  mit  abgedruckt,  weil  sie  im  Magdeburgischen 
Arcliiv  weder  im  Original  noch  in  Abschrift  vorhanden  Bei:  allein  da  W. 
ni<'!»t  an  der  £k;htheit  zweifelt,  so  mi!;53te  er  sie  unter  allen  Umstanden 
ftixirucken.    Ihr  Fehlen  bildet  einen  empündlichen  Hangel  der  Ausgabe. 

")  Acten  l,  3,  N.  2. 

^)  Bericht  des  Marsilins  Ton  Inghen  in  Winkelmanns  Ur- 
kondsnbneh  der  UnircrsHit  Beidelberg  I,  1.  N.  1,  missis  peenaiis  svper 
\literis  diete  eoncessionis  impetrtndis. 


1Ö2 


G.  KanfmuD. 


damit  mcht  säumen,  sonst  wQrde  er  sich  der  ihm  von  dem  Apo* 
stolischen  Stahle  verliehenen  Freiheit  zur  Gründung  eines  General- 

Studiums  unwürdig  machen  und  verdienen,  dass  er  des  Privilegs 
wieder  beraubt  werde.  Unzweideutig  tritt  hier  hervor,  dasü  der 
Kurfürst  sicli  nicht  berechtigt  liielt.  ohne  eine  päpstliclie  Erlaub- 
niss  die  Universität  zu  gründen.  J:lr  betracbtete  dies  oftenbar 
als  ein  Reservatrecht  des  Papstes. 

Köln.  Für  Köln  erwarb  die  Stadt  einen  Stilftungsbriet' 
Ton  Urban  VI.,  der  am  am  21.  Mai  1388  in  Perugia  ausgestellt 
wurde  und  zwar  als  eine  Gunst  und  Gnade  fOr  die  Stadt  und 
ihre  Bfirger.  Der  Erzbischof  von  Köln  wird  nicht  dabei  erwähnt. 
Am  22.  December  1388  ToUzogen  dann  Bürgermeister  und  Rath 
der  Stadt  die  GrOndung  in  der  Weise,  dass  sie  den  Stiftnngsbrief 
iii  teierliclier  Versammlung  bekannt  machten  und  die  Erklärung 
abgaben,  sie  wollten  das  Studium  annehmen  und  durchführen 
(acceptarunt  et  manutenere  volunt).  Sie  tügten  hinzu,  dass  sie 
bereits  Fürsorge  getroffen  hätten,  dass  angeseiiene  Lehrer  gleich 
nach  Weihnachten  die  Vorlesungen  eröffnen  würden,  und  in  den 
angeseheneren  Orten  der  Kölner  Pjrovinz  und  der  Nachbarlande 
sei  dies  bekannt  gemacht  worden. 

Dieser  Act  war  aber  nur  die  gesetzliche  Vorbereitung  der 
Grttndung,  die  Gründung  selbst  vollzog  sich  in  der 
Weise,  dass  am  9.  Januar  1389  21  Magister  sich  zu  einer  Ge- 
nossenschaft Tereinigten  und  einen  aus  ihrer  Mitte  zum  Reetor 
erwählten  Darin  bricht  der  Grundzug  in  dem  Wesen  dieser 
Universitäten  wieder  durch,  dass  sie  ursprünglich  aus  freier  Ver- 
einigung der  Magister  und  Scholaren  hervorgingen. 

Kulm.  In  Kulm  errichtete  Urban  VI.  auf  Bitten  des  deutscheu 
Ordens  138(3  ein  Qeneralstudium  in  allen  Facultäten,  aber  die 
Gründung  scheint  von  dem  Orden  nicht  ausgeführt  zu  sein.  Der 
Stiftungsbrief  gleicht  den  anderen  drei  für  deutsche  Umversitäten 
erlassenen  Briefen  Urbans  VI.,  aber  mit  dem  Unterschiede,  dass 
es  in  dem  Eulmer  Briefe  heisst  instar  studii  Bononiensis  *). 


»)  FnndAtio  atndii  Coloniessis,  Vorbericbt  der  Matrikel,  herMiage- 
geben  von  W.  Schmitx  1878  (Frogramm  des  Kaiser  Wilhelm-GjnMiaaiiuns 

SU  Köln)  p.  6  f. 

Urkundenbuch  des  Bisthams  Kulm.  Dansig  1885  f.  (Neues  Preus- 
sisches  Urkundenbuch  Abth.  II.)  Uerausgegeben  von  C.  F.  Woelky  1^ 

89  m. 


Universitätsprivilegiea  der  Kaiser. 


153 


9—10.  Ofen,  Würzburg. 

Um  139ü ')  hat  Köiii^  Sigismimd  TOn  Ungarn  von  Boni- 
faz  IX.  eine  päpstliche  Stiftungsbulle  erbeten,  um  in  Ofen  ein 
Generalsindinm  zu  errichten,  und  ab  dasselbe  dann  später  wieder 
ins  Stocken  gerieth,  erbat  er  zur  NengrQndung  desselben  wieder 
einen  päpstlichen  Stiftungsbrief  und  erhielt  ihn  1411.  Beide 
BuUen  sind  nicht  erhalten  oder  doch  nicht  bekannt,  aber  die 
erste  von  Bonifaz  IX.  erlassene  wird  vermuthlich  den  eben  be- 
sprochenen Bullen  Urbans  V.  und  VI.  ähnlich  gewesen  sein,  denn 
ihnen  gleicht  auch  der  von  Bonifaz  IX.  für  Würzbur^'  er- 

lassene Stiftungsbrief  Verliehen  wurde  das  Würzburger  Privileg 
auf  Bitte  des  Bischofs  von  WUrzburg. 

11.  Lelpxig. 

Alexanders  V.  Stiftungsbrief  von  1409*)  entfernt  sich  von 
der  Form  der  von  Urban  V.,  Urban  VI.  und  Bonifacius  IX.  er- 
la*-stnen  erliebli(  Ii,  wenn  auch  ein  Theil  der  in  jenen  Bullen  ge- 
brauchten VVenduniren  liier  wiederkehrt.  Die  Theologie  wird  be- 
willig, das  Recht  die  Grade  zu  verleihen  als  eine  weitere  Gnade 
hinzu^etiigt  *),    Ueberhaupt  tritt  der  Gesichtspunkt,  dass  die 

0  Oeber  die  BoUen  für  Ofeo  «iebe  Denifle  I,  419  f. 

Gedruckt  bei  Wegele,  Geschichte  der  Univenitit  Wttrtburg  II, 
4  N.  tS.  In  dem  ersten  HaQptabselinitt  gleicht  derselbe  dem  Urbans  V.  lür 
Fllnftirchen,  Fejer  XK^  IV,  p.  65  f.,  lkst  wörttich.  In  dem  sweiten  Ab- 
eebnitt  ist  das  Recht,  die  Grftde  zu  ertheilen,  nicht  wie  bei  Köln  als  ein 
weiteres  Becht«  sondern  wie  bei  Fiinfkirchen,  Heidelberg  u.  r.  w.  mit  der 
Errichtung  enger  vertiunden  frwalint.  Aurl»  der  Wortlaut  i.«t  bis  atif 
Btilii^tischr  AbweicliungfM  wie  in  jenen  Hiilh-Ti  IHe  Theologie  wird  mit  ver- 
liehen, die  l'rknnde  klimmt  also  iii  die.«eni  Punkte  mit  Her  Btille  fiir  }(<  i- 1  r]  berj^ 
übereil!  und  weiter  auch  in  der  Besonderheit,  daes  iu  der  Formel  <ie  cetero 
Sit  Studium  generale  hinzugefügt  wird  ad  instar,  aber  nun  nicht  Parisiensis, 
sondern  Bononiensis,  und  ebenso  steht  Bononiensi  stntt  Pftrisiensi  in  der 
Fonne]^  welche  den  Hegistem  und  flcboleren  die  an  den  ülteren  General« 
Stadien  fibliehen  Pnyilegien  Terleiht. 

*)  Gednclit  Codex  diplomatfcns  Saxoniae  ZI,  N.  1^  von  ftlteren 
Dnicken  erwähne  ich  den  in  J.  G.  Horn  Lebens-  Qnd  UeldeDgescbiehte 
Friedrichs  des  Streitbaren,  Leipzig  1738  p.  798* 

*)  Et  insiiper  eosdem  fratre?  (die  Landgrafen  Friedrich  und  Wilhelm) 
amplioribu.s  fnvoribus  prosequi  intejuientes  auctoritate  eadem  ordinamuSf 
ut  illi  qui  processu  tenipori?  in  eodeni  studio  brabciun  in  ea  t'acultate  aut 
in  illa  scientia,  iu  qua  studueruut^  mernerint  obtiuere  ßibique  docendi 
Uoeneiam  nt  alioe  emdire  valeant  ac  magisterii  seu  doctoratos  honorem  ac 
baccalanreatos  gradnm  pecierint  impendi. 


154 


Verleihung  des  Stiftungsbriefs  eine  den  die  Universität  gründenden 
Landgrafen  erwiesene  Gnade  sehr  stark  hervor  Die  Land- 
grafen baben  keinen  beeondem  Stiftungsbrief  erlassen,  sondeni 
die  üniyeisität  durch  ihre  frttheren  Anordnongen  nnd  den  pipet- 
lichen  Stiftangsbrief  als  begründet  angesehen  vnd  desshalb  dot 
in  einem  feierlichen  Äcto  am  2.  Deeember  1409  eine  Reihe  tok 
Verfügungen  (ordinationes)  bekannt  gemacht,  durch  welche  einige 
Hauptpunkte  der  Verfassung  und  namentlich  auch  die  Hrsol-iung 
von  20  Professoren  geregelt  wurde.  Auch  diese  Bestimmungen 
waren  bereits  vorher  getroffen  gewesen,  wurden  hier  aber  noch 
einmal  mit  grösserer  Feierlichkeit  verkündet  *). 

12—13.  Rostock  und  Löwen» 

Rostock  wurde  gegründet  durch  die  Herzöge  Johann  und 
Albrecht  von  Meckhnburg  und  die  Stadt  Rostock  und  zwar  in 
der  Weise,  dass  die  Herzöge  1418  deu  Papst  um  einen  Stiltungs- 
brief  baten  und  die  äfcadt  dem  Papste  die  Erklärung  abgab,  sie 


')  Einmal  in  der  BegrOndung:  conaidenotea  iUqae  fidei  puriutem 
et  devocionem  eximiam,  quas  dilecti  filii  nobile«  viri  Frid.  ei  WiJb.  ger« 
mani  Lantgravii  Thuriiig^iae^  Harchionee  Misoenses  et  coraitea  palatini 
Saxonic  ad  noset  apoBtolicam  sedem  gerere  dinoscunlur.  et  sperante?  quod  il- 
las  a'^^  srirroo    rom.  ocrlfsiarn  matrem  cunclorum  fidftiiiiii  et  magistrarn. 
eo  anrpiiuö  debeant  uu^utentare,  quo  per  nos  etifjsain  >  cciesiam  se  conFj>exe- 
riiit  graüia  et  privilegiiü  apostolicia  Hpecialius  lionornii  .  ,  .   Sodann  hcißst 
ea  in  dem  Satz,  welcher  von  den  Privilegien  der  Fiirsten  spricht,  dasa  die 
Fürsten  sub  spe  ut  hujusmudi  desui« nuiu  eoruiu  per  clcmcuciam  sedis 
spoetolicae  eompleretnr  bereits  20  Magistern  qoi  causa  exercendi  ae  in  eodeoi 
oppldo  in  urtibu  et  alüe  aekntiis  ht^utniodi  ad  id  deeUnanurt  Qehalt 
geiahll  hftttan.   Und  noch  einmal  in  der  GrQndnngaformel:  aotlioritate 
proseneiom  stataimus  et  eeiam  ordinamns  dieiiaque  fratribne  de  spedali 
dono  gracle  eoncedimus,  ut  In  eodem  opido  de  eetero  sit  atndiam  generale. 
Da»  jna  ubiqne  d<»eendi  wird  mit  der  gleieben  Formel  wie  in  Hdddberg  et«, 
ani^edrttekt,  also  ohne  ubiqne^  sondetn  bestimmter  tarn  in  predicto  opido 
qnam  in  aingalis  aliis  generalibns  studiis.    Die  Magister  nnd  Scholaren 
von  Leipzig  wandten  sich  dann  alsbald  an  den  Papst  mit  der  Klage^  dass 
gi'ipflifhe  und  weltliche  II^Tren  ihnen  ihre  Einkünfte  und  ihren  Besitz 
voreuiinellen,  worauf  der  i'.qjst  den  Bischof  vmi  Mprsi  fnirg^  iinfl  die  De  nrip 
von  Merseburg  und  Nanniburg  zu  Conservatoren  ihrer  Friviiegien  beatdlte. 
Horn  S.  ;iOi*  druckt  die  Bulle  ab.    Ebenso  der  Codex  diplom.  Saxon. 

Codex  diplom.  öiu  omru  \.  2,  p.  3 — 5,  Üase  die  Besoldung  von 
20  Professoren  bereits  angeorduel  war,  ergibt  sich  aus  der  Bulle  Alexanders  V. 
ib.  N.  1,  p.  2. 


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DniversitätspiiTiiegien  der  KaiBer. 


155 


sei  bereit,  die  Universität  aufzunehmen*),  oder  wi<^  der  \lii\h  der 
Bürgersclialt  mittheilte  ,en  mene  un  hilgh  Studium  menger haude 
üaciüteten*.  Papst  Martin  V.  gewährte  den  Stil'tungsbrief  *) 
Tom  13.  Februar  1419,  der  von  den  frOhertti  Terschieden,  aber 
dem  foa  Martm  V.  i&x  Löwen  erlaMBen  Sttmlich  ist 

Die  Orflndnng  der  üniTersitilt  ToUiogen  die  HeraOge  durch 
feierliche  Verlesung  des  pl^>sÜidien  Stiftungshtiefs  und  durch 
Ckv^mng  einer  Reihe  von  Privilegien. 

Die  Herzoge  hatten  eine  Universitftt  in  allen  Facnltiten  ge- 
wünscht,  aber  Papst  Martin  schloss  die  Theologie  auy  und  ebenso 
versagte  er  die  Theologie  dem  Herzog  von  Flandern,  der  in  Löwen 
eine  Universität  errichtete^}.    In  beiden  Fällen  fQgte  er  auch 

')  Krantz,  Wandalia  X,  c.  30. 

*)  Abgedruckt  hm  David  Franck,  Altes  and  Neues  MeUenborg, 
Güstrow  und  Leipzig  1754,  4^  VII,  176  f. 

•)  Die  Bulle  für  Löwen  bietet  das  Ma^Miuiu  Bullarinra  Rom.  (ed. 
Taur.)  IV,  723  1'.  Diese  beiden  Stiltaugsbneie  Martins  V.  untcrächeiden 
«ich  von  denjenigen  Urbans  Y.  und  VI.  und  Bonifaz  IX.  stürker.,  sind  aber 
mtereinMder  Umlich.  Die  Einleitung  beginnt  in  beiden:  Sapientiae  im' 
maree»  tibills,  e^}ns  inextingnibile  eradiat  Inmen  und  «ehllessl  in  beiden 
mit:  propenslas  exdtemns.  In  den  Abschnitten,  welche  des  Bnllur.  Home^ 
num  in  seinem  Abdruck  der  Bulle  für  Löwen  als  §§  6 — 9  abtheilt,  «eigen 
beide  Bullen  grosse  Uebereinstimmung,  doch  nicht  in  denn  Masse,  wie 
Heidelberg,  Wien  u.  8.  w.  In  der  Formel,  welche  das  jus  ubique  docendi 
gewährt,  hat  Lowe»  da?  Wort  nhiqnr.  Hostock  dagegen  in  aliis  ^fnerali- 
bu9  studiis  quibuscniMjue.  Die  Bulle  regelt  auch  die  Gerichtsbarkeit  des 
Rectors  und  beschi  aiikt  sie  in  Strafsachen  auf  leichtere  Ver^^hen.  Schwere 
Wunden,  Mord  und  Diebstahl  fielen  nicht  unter  seine  Befugniss.  Der 
dttflnngsbrief  Ar  L5wen  gewUut  dagegen  dos  Bector  andngeschrankte 
Qeriehlsbaikelt  tarn  in  clviBbas  quam  in  crimineHba»  nad  nnohdrackliob 
verbietet  der  Ps]»at,  dess  der  Henog  oder  des  Cnpitel  oder  die  Stadt  iigend 
weiche  Geriehtsbaikeit  oder  Oberhoheit  ftber  die  Universittt  in  Anspruch 
nähme :  praefatisque  duci,  sa^cessoribus,  praeposito,  decano,  scholastico,  capi- 
tnlo,  burgimagistris,  scabinis,  communitati  et  ofßcialibus  et  aliis  quibus- 
rntnjMP  de  rnnais  ♦'t  negotiis  hujosmodi  cognoscendi,  sive  illa  dirimendi, 
aMi  :rjrriil)r!i  ci  öcrvitore««  hujusmodi  vel  ex  eis  alifjuem  pro  criminihns  et 
exceg.-ibuti  eisdem,  aut  quomodolibet  corrigendi  vel  puniendi,  seu  aliquam 
in  eos  superioritatem  vel  j unädictionem  exercenüi  iacultate  et  auetoritate 
penituB  interdictis. 

Es  war  das,  abgesehen  von  der  Hasslosiglieit  des  Eingriffs  in  die 
tiaatliebe  Ordnung,  eine  ganz  ungewöhnliche  und  auch  nach  den  Erfah- 
nmgen  der  ilteren  Qeneralstadieo  ungehörig«  Autonomie. 

Den  Papst  trifft  jedoeh  nach  dieser  Blchtong  die  geringere  Schuld, 


Digiiizca  by  Liu^.'  . 


156 


G.  Kanftnann. 


hinzu,  dass  diese  Genebmigung  eines  Generalstadiums  nidiiig  sein 
solle,  &lls  nicht  binnen  Jahresfrist  bestimmte  Hassregeln  zur 
tbats&cblichen  Gründung  getroffen  worden  seien. 

Auch  der  König  von  Dänemark  soll  damals  den  Plan  ge- 

hal>t  haben,  ein  Generjilstudium  zu  gi  ümien,  und  zwar  in  Kopeii- 
hak'en.  ihn  aber  fallen  gelassen  haben,  weil  Papst  Martin  in  dem 
SUitungsbriefe  die  Theologie  ausachliesäen  wollte^). 

5.  Gründung  Deutscher  Universitäten  zur  Zeit 
Friedrichs  III.  und  Maximilians  I. 

14  20.  Trier,  Freibnri^,  Clreifswald,  Basel,  Ingolstadt, 
Mainz,  Lüneburg,  Tübingen« 

Unter  der  Regierung  Kaiser  Friedrichs  m.  entstanden  im 
Reichsgebiete  noch  die  7  Universit&ten:  Trier  1454  mit  Stif- 
tungsbrief 'Nicolaus  V.*),  Freiburg  ^)  und  Greifswald*)  1456  mit 

Briefen  Calixtus  III.,  Basel  •'^)  und  In^jolstadt ')  1459  mit  Briefen 
Pius  II.,  Mainz')  1477  und  Tübingen')  1476—77  mit  Briefen 


da  er  sicii  dem  V  or^i-hlage  des  Herzogs  auechloss,  wie  denn  die  ganze  UuUe 
von  den  Inleressenten  entworfen  zu  Fein  scheint. 

')  Dahlmann,  Gebchichle  von  Dänemark  Iii,  2'6^. 

')  Gedruckt  bei  P.  Chr.  Brower  et  J.  Mareeniiie  Antiqnitatam 
et  anDBliam  libri  XXV,  2  fol^  1670,  II,  288.  Diese  BoUe  ist  kurt,  mehr 
desjenigen  des  14.  Jabrhnnderts  ähnlich.  Die  Theologie  wird  nicht  ms- 
gesehlossen  und  die  Promotion  nicht  als  weitere  Gnade  bebandelt 

*)  Riegger,  Jos.  Ant.,  Opuscula  ad  historiam  et  jurisprudentiam 
praeeipne  ecclesiasticam  pertinentia.  Friburgi  1773»  8  S.  426  f.  Die  Bulle 
Calixtus  ITT.  i?t  hier  eingefügt  in  das  Decrettim  executionis  apostoHcae 
Henrici  episcopi  ConstanUeosis  de  inatitalione  et  erecUone  academiae  Ed- 
bttrgensis. 

*)  Kosegarteu,  Joh.  Gottf.  L.  Geschichte  der  Universität  Greifs- 
wald  1856,  c  II,  14  f. 

*)  Yischer,  W.  Gesehiehte  der  DmT«rrit»t  Buel. 

*)  Med  er  er,  Annales  Ingolst  Acad,  1782,  IV,  16»  Siehe  Prantl»  Ge- 
schichte der  Ladwig^Maximilians-UniveFsität  in  Ingolstadt,  Landsham  Mfto* 
eben  1872,  I,  13,  Anmerkong. 

^  W  ü  r (I  t  wein,  Snbsidia  diplomatica  III,  182,  and  Qnd enas,  Codex 
diplom.  IV,  422. 

')  (Urkunden  znr  Geschichte  der  lIniver«itHt  Tiibingen  ans  den  Jfthren 
1476—1550.  Tübingen  1877,  N.  4.  8.  11  f.  Der  papstliche  Stiftungsbriff 
ist  cingfJugl  in  das  von  dem  päpstlichen  Comnussar  erla^Hene  Fublicationa- 
instrumeut.    Die  päpstliclie  Bulle  zeigt  wohl  noch  das  übliche  Gerüst  der 


UnivenititapilTilegieii  der  Kaiser. 


157 


Sixtiu  IV.  Sie  empfingen  also  ebenfalls  alle  päpstliche  Stiftungs- 
briefe      and  aus  denselben  erb&lt  man  noch  stärker  als  bei 

(irua.lunjT  der  Universitäten  Erfurt,  Wien  u.  8.  W.  den  Eindnick, 
da-s  (lif  deiitvclien  ^^^if'hsfü^8ten  dem  Pai)ste  den  entscheidenden 
EinäudS  einräumten  und  sich  nicht  für  berechtigt  erachteten, 
von  ath.  ans  eine  Universität  zu  ^^rUnden*).  Die  wiederholte 
Uebnng  rnnsste  natOrlich  die  Gültigkeit  der  Theorie  verstärken. 
Es  kam  hinzu,  dass  die  Grttndung  dieser  deutschen  Universitäten 
gebunden  war  an  die  Incorporation  oder  UeberweiBung  geistlicher 
Stifter  oder  einzelner  Pfrllnden  derselben  an  die  Uniyersität,  und 
dass  solche  Incor|)oration  und  die  mit  derselben  verknüpfte 
Vträudtjrung^)  der  stiftungsmässigen  Ordnungen  von  dem  Papste 
bestätigt  werden  musste. 

Aber  dieser  Höhepunkt  des  päpstlichen  Einflusses  bezeichnet 
auch  den  Wendepunkt. 

Einmal  taucht  doch  jetzt  auch  in  Deutschland  das  BedflrfiDiss 
auf,  den  Kaiser  um  eine  solche  Bewilligung  anzugehen,  und  zwar 
unter  dem  Einfluss  der  humanistischen  Str6mung  und  der  stär- 
keren BetoMunct  des  Studiums  des  römischen  Rechts.  Die  Ver- 
nachlässigung dieser  Studien  in  Deutschland  im  14.  Jahrhundert 


Stiftangsbriefe,  enthält  aber  sehr  viel  Eigenthümliches^  besonders  dftdarch, 
daee  die  Incorporation  verschiedener  Pfirttnden  gleich  in  derselben  aosge- 
sprocben  warde. 

')  Sie  sind  nicht  so  gleichartig  wie  die  Urbane  V.  und  Urbans  VI., 
aber  es  ist  nicht  nuthig.  <]ie  Abweichungen  im  Einzelnen  zusammenzustellen, 
nachdem  an  jener  Gruppe  die  Art  derselben  zur  Anschauung  gebracht 
worden  ist 

*)  L<»hiTeich  sind  in  dieser  Beziehung  die  Lirkunden,  welche  sich  auf 
die  Gründung  von  Greilswaid  beziehen.  Kosegarten^  Gescliichte  der 
ünirenittt  Greilnrald  18öt>,  IL,  p.  4—18,  1  bis  N.  8.  Kicht  bloss, 
dass  der  Papst  ^anf  Bitten  des  Henogs  das  Studinm  enricfatete*,  es  wird 
aaeh  wiederholt  als  ein  Oeeebenk  des  P^istes  an  den  Herzog,  als  eine 
Qr&adnng  des  Papstes  für  den  Herzog  beseichDCt  So  sagt  N.  5,  p.  10«  die 
Stadt  Greilkwald  stndio  noviter  per . . .  dorn,  apostolicnm  . . .  domiao  nostro 
W.  doei  . . .  ftindato  nnd  H.  6,  p.  11  der  Bischof  dominus  Calistas  , . . 
dorn.  W.  dnci . . .  qnandam  laigiflnam  dederat  donationem,  videlicet  erec* 
tionem  novi  studii  in  Grypesvaldis, 

')  iiei  der  Qrttndang  tou  Ingolstadt  wurde  s.  B.  ein  Kloster«  das 
im  Besitz  von  patres  conventuales  seu  gaudentes  war.  an  fratres  observnntea 
ö herwiesen,  welche  keine  unbeweglichen  Güter  besitzen  durften.  Prantl  1, 
18,  damit  die  Rente  der  Güter  für  Zwecke  der  Universität  frei  werde. 


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158 


G.  Kftnftnmn» 


hat  vermuthlich  dazu  mitgewirkt,  dass  mftii  sich  um  kaiserliche 
PmilegieiL  nicht  bemühte,  während  man  eie  in  Italien  and  im 
Arelat  von  jeher  suchte.  Zum  ersten  Male  ist  dies  in  Freibiirg 
geschehen.  Allerdings  war  hier  eine  besondere  Veranlassung  dasu, 

da  Freiborg  von  dem  Hengog  Albreeht  ytm  Oesterreich  ^'egrttndet 
wurde,  dem  Bruder  Kaiser  Friedrichs  III.,  und  Friedrichs  Zu- 
stimmung schon   desshalb  erbeten  werden  mu88te,  weil  es  sich 
um  Rechte  und  Besitzungen  des  Hauses  handelte.    Darum  gab 
Friedrich  auch  in  seiner  Urkunde  zunächst  «unsem  gunst  und 
willen  als  Fürst  ?on  Oesterreich*.  Aber  Herzog  Albrecht  hatte 
den  Bruder  auch  gebeten,  die  Stiftung  als  rOmischer  Kaiser  m 
bestätigen,  und  das  that  nun  Friedrich  ebenfalls  in  dieser  ür* 
künde;  es  macht  das  ihren  Hauptinhalt  aus.    Der  Kaiser  be- 
richtet, dass  Herzog  Albrecht  „ain  univer.sitet  und  gemeine  holie 
Schulle  aller  facultäte".  „mit  Vergünstigung  unsers  heiligen  Vatters 
Bab.st  Calisti  des  dritten  begabt,  gestiü't  und  geordnet  hat,  nach 
Juuhalt  seines  besigelten  Stifftbriefs,  uns  darumb  furgebracht, 
den  wir  gesehen  und  gehöret  haben*.  Damach  bestätigt  er  diese 
Gründung  ,Ton  Römischer  keyserlicher  maohtvolkomenheit,  wissent- 
lich in  craft  des  briefs,  was  wir  denn  als  Römischer  Kejser 
daran  zu  confirmiren  und  zu  bestettigen  haben  ungeyerlich*.  Im 
Anschluss  an  diese  wohl  absichtlich  unbestimmte  Wendung  be- 
stätigt er  dann  die  in  den  Stiftunc^briefen  des  Papst«»«  und 
des  Bruders  getroffenen  Bestimmungen,  gewährt  die  Privilegien 
anderer  Universitäten,  und  fügt  dann  hinzu,  dass  er  im  Beson- 
deren auch  die  Erlaubniss  ertheile,  dass  in  Freiburg  das  Kaiser- 
recht (d.  h.  das  römische  Recht)^  gelesen  werden  dürfe,  und  dass 
diejenigen,  welche  in  derselben  Facultftt  die  Grade  erwerben 
wfirden,  die  Rechte  haben  sollten,  welche  die  Doctoren  etc.  des 
römischen  Rechts  anderer  Facultäten  genössen,  „von  Recht  oder 
gewonheitf  wie  denn  das  von  geschriben  Rechten,  auch  dem  hei- 


^)  Die    püpstliohe  Balle  fasst  der  Kaiser  nicht  als  Stiftnngsbrief, 
sondern  als  Erlaubniss  x«r  Gründang,  obschOB  er  Offenbar  nicht  bloss  die 

von  Calixt  selbst,  Rondem  aoch  die  von  pcinem  Commissar,  dorn  Bischof 
von  Conslnn?..  crlnfsenc  Urkunde  im  Auge  hnt.  welche  die  Formel  hat  ia 
gepe  diclo  ojiido  Frili.  ...  geiiernlo  Studium  et  pcTpetuis  temporibu8 

duraturdm  ac  {)uhlicam  Ujiiversitutem  et  coramunem  in  theologia,  jure 
cauonico  et  civili.  niedicina,  artibos  liberalibus  et  quibasiibet  aliis  per 
praesentes  erigimue  etc. 


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UniTeniUtspriTilegleii  der  Kaiser. 


159 


Ilgen  Stule  zu  Korne  und  unsem  Vorfaren  am  Reiche  gesetzt, 
angesehen  und  verhenget  ist,  ungeTerlichen*'.  Der  Kaiser  be- 
baiipiet  nicht  geradezu,  dass  der  Papst  diese  Eriaubniss  nicht 
geben  konnte,  aber  die  Meinung  ist  doch,  dass  dies  eigentlich 
ein  Reservat  des  Kaisers  sei. 

Diese  Heinung  war  aber  keineswegs  die  herrschende  An- 
steht. Nicht  nur  dass  die  Päpste  in  sahireichen  Stiftungsbriefen 
autli  Facultiiteii  des  römischen  Hechts  errichtet  habcu,  und  dass 
andere  ohne  Bestätitrung  von  Kaiser  oder  Pap-t  entstanden,  son- 
dern weuige  Jalire  iiut  Ii  dieser  Urkunde  wurde  bei  der  Gründung 
von  Basel  geradezu  die  Frage  aufgeworfen,  ob  man  aufiser  dem 
päpstlichen  Stiftungsbhef  auch  noch  einen  kaiserlichen  nöthig 
habe,  und  da  wurde  in  den  Verhandlungen  des  Raths  diese  An- 
sicht verworfen,  denn  dsss  der  Papst  aberhanpt  befugt  sei,  Schulen 
SU  stiften,  sei  Ton  jeher  anerkannt  worden,  und  die  pSpstUche 
Gewalt  stehe  über  der  kaiserlichen').  Aber  es  ist  doch  be- 
achtenswerth,  dass  man  in  Basel  Oberhaupt  die  ErwSgung  an- 
stellte, ob  man  neben  dem  Pri?üeg  des  Papstes  noch  ein  kaiser- 
lichem nöthig  habe. 

Ausser  dem  Freiburger  hat  Kaiser  Friedrich  TIT.  noch  zwei 
Stiftnngshriefe  ertheilt,  1471  fUr  Lüh.  ]nirg  und  1  184  fßr  Tü- 
bingen. Der  LUneburger  ist  nicht  zur  Ausführung  gelangt, 
Terdient  aber  trotzdem  ein  ganz  besonderes  Interesse,  weil  es 
der  einzige  ist,  den  Friedrich  einer  Stadt  gewährte,  die 
noch  keinen  päpstlichen  Brief  besass,  und  weil  er  das 
Genendstudium  ausschliesslich  in  der  Facultät  dee  rönuschen 
Rechts  errichtete.  Man  fühlt,  dass  dieses  Priyileg  im  Sinne  und 
im  Glauben  an  die  Gültigkeit  der  Constitution  Omnem  erlassen 
ist.  Denn  den  Kern  des  Priviit  gs  bildet  der  Satz:  de  imperialis 
potestatis  ])lenitudine  concedinius  indulgeinus  et  clementer  elar- 
gimur,  quüd  deinceps  perpetuis  futuris  temporibus  m  praefato 
oppido  Luneburgensi  leeres  imperiales,  que  et  jura  civilia,  publice 
legi,  resumi  et  disputari  ac  alii  actus  scolastici  in  eadem  facul- 
täte  exerceri  libere  et  licite  possint  et  valeant  per  duos  aut  tres 
ejusdem  facultatis  doctores  approbatos  in  looo  decenti  per  tos  ad 
id  deputando  et  ad  instar  generalium  studiorum  et  unirersitatnm 
pariformiter  et  absque  ulla  differentia.  Biesen  Doctoren  gewährt 

Yiacher,  Geschichte  der  UniveraitlU  Basel,  8.  1& 


160 


G.  Kaofnanii. 


der  Kaiser  dann  weiter  das  Recht  creandi  et  promovendi  in 
baccalaureos  doctoresre  in  legibus 

Tübingen.  In  der  Urkunde  für  Tübingen  Tom  20.  Fe- 
bmar  1484  beswichnet  ee  Friedrich  als  kaiserlicbe  Pflicht,  Sorge 
zu  tragen,  daas  die  Kenntnis«  des  idmischen  Rechts  mehr  Ter- 
breitet  werde,  erklärt  dann,  dass  in  Tübingen  von  dem  Grafen 
Eberhard  kraft  des  ihm  von  Papst  Sixtus  p^ewährten  Rechts  ein 
Generalstudiiim  in  den  Artes,  der  Medicin,  dem  kanonischen 
Hecht  und  der  Theologie  errichtet  worden  sei,  iind  dass  er, 
der  Kaiser,  dieses  (Tenoralstudium  nun  erweitern  wolle  durch  die 
Krlaubniss,  dass  duselbst  das  Kaiserrecht  gelesen  und  in  dieser 
Facultät  die  Grade  ertheilt  werden  könnten. 

Papst  Sixtus  hatte  aber  das  Generalstudium  in  allen  Facul- 
täten  errichtet,  auch  in  dem  römischen  Recht,  und  Graf 
Eberhard  hatte  in  der  QrOndungsurkunde  neben  3  Theologen 
und  3  Kanonisten  auch  2  CiTilisten  (daam  2  Medianer  und 
4  Artisten)  bestellt*).  Wenn  nun  Kaiser  Friedrich  diese  päpst- 
liche Gewährung  als  nicht  geschehen  behandelte,  so  that  er  dies 
offen l)ai  .  weil  er  die  Errichtung  einer  Facultät  des  römischen 
Rechts  als  ein  Keserv«trecht  des  Kaisers  anffasste.  Man  erkennt 
hier  wieder  den  Einliuss  der  humanisti.scheu  Rirhtunjj:  der  Zeit, 
welche  mit  anderen  aus  dem  Leben  in  das  römische  Hecht  ein- 
gedrungenen Vorstellunf^en  auch  die  Deutung  der  Constitution 
Omnem  auf  Kaiser  und  Papst  beseitigte  und  den  Wortsinn  des 
Gesetzes,  das  keinen  Papst  nennt,  erneuerte. 

Der  Kaiser  unterliess  es  zwar,  diese  Ansicht  (prundsfttzlich 
zur  Geltung  zu  bringen,  er  begnügte  sich,  es  im  einzelnen  Falle 
gethan  zu  haben,  aber  sehr  merklich  ist  doch  der  Fortschritt 
gegenüber  der  Freiburger  Urkunde.   Diese  hatte  wohl  auch  eine 

Das  Privileg  ibi  gedraoki  in  Caspar  Sagiitarias,  Kemorabilia 
hitloriM  Luaebargieae  explieabunt  Caspar  Sagittarius  et  Heinrici»  Gaase 
Lunebttrg«ii8i8  (ohne  Ort)  1688  and  mit  nnbedentendea  Aendernngen  Halae 

Magdeb.  1714.  Das  Original  ist  noch  im  ArcbiT  der  Stadt  Lfinebnrg  vor- 
handen, und  eine  aaf  meine  Bitte  vorgenommene  Vergleichung  ergab  nach 
gütij^cr  Mittheilung  des  Herrn  Oberbürgermeisters,  dass  der  Drucis  bei 
Sagittarius  im  Ganzen  correct  ist,  nur  steht  Zeile  1  statt  impulsa:  intuit& 
und  Seite  31  letzte  Zeile  Ptatt  f»ripn(iae:  scientia.  Weder  in  den  Stadt- 
rfcliiutn]w*»n  noch  in  dm  son.^tin^i'ii  Acten  finde  sich  übrigens  eine  Nach- 
richt darüber,  ob  zur  Ausluliruiig  des  Privilegs  Schritte  gescheiten  siud. 
■)  ürkanden  aar  Geschieht«  der  Uni^ersit&t  Tftbiugen  1877,  N.  6,  S.29. 


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ÜDiverftitätoprivileglen  der  Kalter. 


161 


besondere  Gewibnoig  des  rOmiiicheD  Rechts,  aber  Torber  butte 
sie  doch  ftusdrQcklicfa  anerkanni,  dass  das  Generalstudmin  auf 
Grand  des  päpstlichen  Privilegs  ,in  allen  Facnltilten*  also  anch 
im  rtaischen  Recht  gegrOndet  worden  sei^). 

21-22.  Franknirt,  Wittenberg. 

Kaiser  Maxiniüian  .soll  auf  dem  Keichstatc  zu  Worms  1495 
die  Kurlüxsten  ermahnt  haben,  dass  ein  jeder  in  seinem  Lande 
eine  ümyersit&t  enichfce  doch  ist  damit  nicht  gesagt,  dass  er 
ihnen  das  Recht  sugesprochen  hätte,  dies  aus  eigener  Gewalt  zn 
thiin.  Aber  wenn  auch  die  KnrfQrsten  selbst  noch  fern  davon 
waren,  dies  zn  beanspruchen,  so  mussto  doch  diese  Anregung 
die  Yorsiellung  ▼erstSrken,  dass  es  Sache  des  Einseistaates  sei, 
UniverBitiften  zu  gründen.  Mochte  man  die  Mitwirkung  der 
Universalgewidten  erbitten:  mit  jener  Anschauung  musste  die 
Vorstellung  von  der  Wichtigkeit  dieser  Mitwirkung  zurücktreten. 
Dies  geschah  denn  auch  im  1(>.  Jahrhundert,  aber  langsam. 

Frankfurt.  Zur  Gründung  einer  Universität  in  Frankfurt 
erbat  Markgraf  Johann  Cicero  (f  1499)  ein  Privüeg  von  Papst 
Alexander  VI.  ^)  und  von  Kaiser  Maximilian*),  starb  aber,  ehe 
er  die  QrOndung  YoUziehen  konnte.  Seine  Söhne  erbaten  dagegen 


*)  R  i  e  g  g  e  r ,  OpQSCQl»  p.  436  ,ain  Univerrit&t  und  gemeine  hohe  SehuUe 
aUer  Faeoltile*. 

*)  Die  Nechridit  wird  «le  aUgemein  bekaaal  behandelt  too  J.  J. 
H aller,  Reichstegstheatnim  unter  Maximiliaa  I.,  I.  Theil  (1718),  U.  Vor- 
itelliiDg  eap.  ZLV,  p.  463  f.,  der  sich  dabei  auf  Lambecius  Commentaria 
de  bibliotheca  Cesarea  I,  31  (ed.  2,  Kollarii  opera)  stützt.  Auf  meine  An- 
frage hatte  H.  rimarin  d'ip  Oiite  zu  untersuchen,  ob  sicli  dirfcte  Zeugnisse 
(ialiir  fiuden  Hessen;  er  findet  iie  Nachricht  an  sich  f^Hatilihalt  und  m()chte 
unter  den  äusseren  Zeugnissen  um  meisten  Oewicht  itgen  auf  die  uhnliche 
Nachricht  bei  Chytrseuö  in  seiner  1585  abgeschlossenen  Chruuica Öaxonica 
(Leipiiger  Ausgabe  in  Folio,  welche  bis  1593  fortgesetot  ist,)  p.  146.  Der 
KarfQret  too  SechMn  eel  1502  dorch  den  Cardinal  von  Gark  wr  Orttn- 
dang  einer  UniTersil&t  anfj^efordert  und  femer  dnreb  Kaiaer  Maximilian, 
qai  omnia  llbeFaliom  aiünm  .  . .  eindia  ezdtarit  et  aliqnotiet  in  coroitiis 
eleetores  hortatas  erat,  ot  einguli  in  enis  ditionibus  academiam  conderent. 

')  Dies  ergibt  sieh  ane  dem  erzählenden  Theil  der  Bulle  Julius  11. 
▼Ott  1507,  Becmanns.  Notitia  p.  14.    Die  Bulle  selbst  ist  nicht  bekannt. 

■•l  Maximilian  sagt  es  selbst  in  der  di*n  Solmen  1500,  26.  Octbr. 
ausgestellten  Urkunde.  Becmanus.  Notitia  univ.  trancofnrtanae  1707.  fol. 
p.  Maximilian  hatte  das  Privileg  für  den  Vater  noch  nicht  ausgestellt. 
Dealecte  ZeftMiir.  f.  OeeeUchtow.  1. 1.  U 


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162 


G.  Kaufmanu. 


nur  von  Kaiser  Maximilian  ein  Privileg,  und  dieser  stellte  es  aus, 
ohne  die  frühere  Bewilligung  Alexanders  VI.  zu  erwähnen.  Die 
Einleitung  sagt,  dass  es  Pflicht  des  Kaisers  sei,  auch  für  die 
Pflege  der  WissenBchaflen  zu  sorgen,  preist  den  Werth  der 
Studien,  besonders  des  römischen  Rechts  und  zeigt,  dass  man 
schwer  daasu  gelangen  könne,  ausser  an  Generalstudien.  Darnach 
errichtet  er  in  dicto  oppido  Frankfurt  generale  Studium  tarn  in 
Sacra  Theologia,  quam  in  juie  c  Hnomco  et  civili,  artibus  et  medi- 
ciiia  ac  quavis  alia  licita  facultate  sicut  in  aliis  generali l)us 
stiidiis,  iit  etiam  laici  doctores  et  mai^istri  lecrant  et  doceaiit  et 
studere  volentes,  undecunque  tuerint,  .studeant  et  gradus  solitos 
conferre  et  suscipere  valeant,  eadem  authoritate  nostra  Regia 
tenore  praesentium  erigimus.  Damach  regelte  der  Kaiser  die 
Verleihung  der  Grade  und  ertheilte  endlich  den  Studenten  und 
Lehrern  alle  Privilegien,  welche  die  früheren  Kaiser  oder  irgend 
eine  andere  Gewalt  anderen  Generalstudien  yerli^en  habe 

Die  Kurfürsten  erbaten  trotzdem  1506  noch  einen  Stifhings- 
Brief  von  Papst  Julius  Tl.,  und  da  ihnen  eine  Stelle  desselben  der 
Missdeutuug  fähig  schim,  noch  einen  zweiten,  und  endlich  iriir> 
von  Leo  X.  ^in  Privileg  üuer  die  personae  prohihitae.  nb\v»>hl 
dies  bereits  in  Papst  Julius'  II.  Stittungsbrief  in  ganz  uml'assender 
Form  enthalten  war.  Man  sieht,  die  Markgrafen  betrachteten 
diese  Briefe  wie  es  früher  Perugia.  Florenz  u.  s.  w.  tbaten,  und 
häuften  so  viel  als  möglich  davon  auf. 

In  ähnlicher  Weise  verfuhr  Kurfürst  Friedrich  der  Weise 
bei  der  Grflndung  von  Wittenberg.  Auf  Bitte  des  Kurfürsten 
errichtete  Kaiser  Maximilian  I.  die  Universität  in  Wittenberg 
durch  Urkunde  vom  1.  Juli  1502.  In  der  Urkunde  bezeichnete 
er  es  wieder  wie  in  der  Urkunde  für  Frankfurt,  aber  in  anderer 
Form  als  Pflicht  der  Kaiser,  für  die  Wissenschaften  zu  sorgen, 
errichtete  dann  da«;  Generalstudium  in  der  Tbeolcjui*  ,  beidon 
Rechten.  Artes,  Medicm  und  Philosophie,  übertrug  den  CoUe- 


')  BefmaTHiB.  Xntitia  p.  10:  qnod  ipsi  et  (jiiilihpt  eornm  omnibiis  et 
i^Jiif^iilis  jiriuTOgativis ,  |irivilppii5  .  .  .  per  no.«  ol  praedecessore«  iiostros 
roronnofe  iioperatore?,  reges  aut  ([navis  nlia  niithoritate  seil  potestate  quovis 
luddo  nliis  stndiis  geiieralibus  concei>sis  et  ab  eis  eraanatis,  quorum  omnium 
tenores  praesentibus  pro  ezpressis  haberi  volumue  et  quibos  alia  studia 
genendia  et  in  illis  gradaati  «eholarea  et  stadentes  ntantnr . . .  gandere 
ponint . . .  indalgemne. 


Dniversitiltoprivilegien  der  KüBer. 


163 


gieu  der  Doctoren  die  Prüfungen  und  Promotiunen,  gewährte 
den  Eronumrten  das  jus  ubique  docendi  und  alle  Rechte  und 
VonQge,  welche  die  Doctoren  von  Bologna,  Siena,  Padua,  Paris 
n.  8.  w.  von  allen  anderen  G^eneralstudien  genöesen^).  Der  Rur- 
fOrst  Friedrich  errichtete  darauf  die  Universität,  erbat  aber 
einige  Zeit  darnach  für  dieselbe  von  dem  päpstlichen  Legaten 
eine  Beefötigung,  „weil  man  hoffe,  dass  die  üniversit&t,  die  sich 
schon  schön  entwickele,  noch  bedeutendere  Fortschritte  machen 
werde,  wenn  zu  dem  kaiserlichen  auch  noch  der  Glan?,  eines 
päpstlichen  Privilegs  hinzukonioie'* .  Und  als  er  diese  BestUti- 
fiTing  in  einer  umfassenden,  unzweideutigen  Urkunde  erhalten 
hatte,  die  deutlich  zeigt,  dass  der  päpstliche  Legat  eine  solche 
gar  nicht  ttlr  nothwendig  hielt,  da  bat  der  Kiirtlirst,  dass  der 
Universitiit  authoritate  apostolica  noch  einmal  besonders  Ter* 
brieft  würde,  dass  sie  auch  in  der  Theologie  und  im  kanonischen 
Recht  die  Grade  verleihen  k5nne,  denn  einige  behaupteten,  in 
diesen  Faenltftten  habe  nur  der  Papst  das  Recht,  die  Promotion 
zu  geetatten,  nicht  der  Kaiser*).  Hau  sieht,  wie  die  Meinungen 


')  Uhr.  A.  Grohroann,  Anoalen  der  üniversiiät  zu  Wittenberg. 
Meißen  1801.  T.  11  f. 

Die«  Privilt  ir  lii  fribi  In  i  lel  »\c\i  erheblich  von  dem  Privilecj  tfaxi- 
miiians  iur  Fraukiurt.  Hervorzuheben  ist,  diiBn  Maxiimiiiui  in  der  Ein- 
leitung daran  erinnert,  das»  seine  Vorgänger  in  allen  Tbeilen  des  heiligen 
Reichs  Üniversitftten  errichteten.  Potissimam  cum  omninin  scientiamm 
tatela  et  patrocininm  peoes  Romani  Imperii  moderatores  consistat,  qnf 
etiaan  ipsaram  profesiores  dignis  praemlis  et  honoribuB  atqne  privil^ie 
alttcicnles»  Gymnasia  QDdiqne  in  socro  rom.  imperio  inetituemnt  et 
erexernnt.  Nos  itaqne . . « 

*)  Der  päpstliche  Legat  erfüllte  aneli  diesen  Wunsch,  obgleich  er  es 
nicht  fiir  nothig  hielt,  gab  aber  nnn  an  Schlnsa  seiner  Verfttgiing  eine  Be> 
schrankung  auf  dir  Dauer  seiner  Legation,  die  er  in  der  ersten,  allgemeinen 
Bej=t.'itif:ung  niclit  hinznppf lirrt  Imtte.  Genau  genommen  verlor  niiTi  die 
ürnvirftjtat  «sfntt  zu  gewiniieii,  denn  der  pogitive  Gehalt  dieser  zweiten 
Confirmaiion  war  auch  in  der  ersten  enthalten. 

Diese  Confii*mationen  sind  bei  Grohmann  a.  a.  0.  p.  14  und  15 
aod  bei  And.  Senner t,  Athenae  itemqne  Tnseriptiones  Wittebergenses, 
Witt.  1655,  p.  22  f.,  Toro  Febmar  des  Jahres  1502  datirt  Das  ist  un- 
möglich, da  sie  das  im  Juli  1502  erlassene  Privileg  Maximilians  und  die 
auf 'Gmad  desselben  ToUsogene  Errichtung  der  Facullat  Toranssetsen,  und 
auch  olfenbar  i^chon  eine  gewisse  Zeit  nach  derselben  verflossen  ist.  Später 
als  August  1503  können  sie  andererseits  auch  nicht  sein,  da  sie  nach  Alezan- 


Digiiizca  by  Liu^.'  . 


104 


G.  KaufuÄADu. 


schwankten,  und  wir  wissen  auch,  das^^  im  Mai  ir)0:i  ein  an- 
gesehener Kanonist  Petrus  Kavenua^»  in  Wittenberg  in  einer 
feierlichen  Rede  den  Satz  Tertheidigte.  dass  der  Kaiser  das  Recht 
habe,  Universitäten  auch  fUr  Theologie  und  kanoniflches  Recht 
zu  prirüegiren. 

So  ist  aleo  durch  die  Gründung  tod  Frankfurt  und 
Wittenberg  die  in  Deutechland  frtther  ungewöhnliche  Befugniss 
des  Kaisers  zur  GrQndung  von  UniTersitäton,  die  aber  m  Italien 

und  im  Arelat  praktisch,  sowie  in  der  Theorie  bei  Kanoninten 
und  hei  Legisten  stets  alljOfemein  anerkannt  war,  aucii  in 
Deutschland  zur  vollen  Anerkennung  und  Lebuug  gebracht 
worden:  aber  da.s  Scliwanken  der  Ansichten  wurde  durcli  sie  noch 
nicht  beseitigt,  und  in  die  Theorie  kein  neuer  Grundsatz  ein- 
geführt. Viehnehr  trat  der  unter  Friedrich  III.  von  dem  Kaiser 
▼ertreten  e  Satz,  dass  der  Papst  die  Facuitat  des  römischen  Rechte 
nicht  errichten  könne,  wieder  zurfick,  und  er  ist  auch  sp&ter 
nicht  zum  Siege  gelangt.  Die  Sammeigerichtsordnung  von  1555 
stellte  allerdings  einen  Satz  auf,  der  UniTersitftten  ohne  kaiser- 
liches Privileg  im  römischen  Recht  als  nicht  berechtigt  behan- 
delte, allein  e8  i<st  sehr  zweifelhaft,  ob  der  Kaiser  damals  diesen 
Gedanken  uiiNeiliüUl  auch  nur  autgestellt,  geschweige  dass  er 
ihn  durchgeführt  iiätte. 

Mit  Bestimmtheit  kann  man  terner  .sagen,  dass  weder  der 
Kurfürst  von  Brandenburg  noch  der  von  Sachsen  sich  um  1500 
für  berechtigt  hielten,  von  sich  aus,  ohne  Mitwirkung  der  uni- 
versalen Gewalten,  die  Gründung  einer  Universität  zu  vollziehen. 

Es  bedurfte  der  ungeheuren  Erschütterung  aller  Verhältnisse, 
welche  die  Reformation  mit  sich  brachte  und  der  durch  sie  unter- 
stützten Steigerung  der  Selbständigkeit  der  Reichsfürsten,  um  die 
während  des  18.  und  14,  Jahrhunderts  in  Deutschland  herrschende 
Anschauung  Über  das  Recht,  Universitftten  zu  gründen  de  jure 
erigendi  stndia  generalia,  zu  verändern.  Diese  Veränderung  voll- 
zog sich  gleichzeitig  nach  zwei  Seiten.    Es  schwächte  sich  die 

der  VI.  duiiren,  der  August  IbO^i  starb.  Vergl.  auch  Muther,  Die 
Wittenberger  Statuten  S.  V. 

Auch  von  Papet  Julias  erhielt  Wittenberg  noeh  eine  Bestätigung. 


Univertit&tspriTil^gien  der  Kaiser.  165 

VoiBtellaiig  von  der  Noihwendigkeit  päpstlicher  Stiftungsbriefe 
Qod  es  stärkte  sich  die  Yoretellimg  der  ReicksfQrsten  yod  ihrer 
Magmas.    Von  besonderer  Bedeutung  in  dieser  Entwicklung 

war  die  Gründung  von  Marburg,  Königsberg  und  Leiden. 

Bei  diesen  Griin-hmgen  ist  es  zu  grundsätzlichen  Auseinander- 
>ttzungen  gekommen  und  bei  Leiden  namentlich  wurde  der 
•inindsatz  anerkannt,  dass  die  £rrichtung  einer  Universität  Sache 
dfö  Staates  sei,  und  dase  die  Anerkennung  der  von  der  Uni- 
fotaiftt  des  einen  Staates  verliehenen  akademischen  Grade  durch 
die  Univeisifäten  anderer  Staaten  Gegenstand  von  Staatsvertr^en 
m.  Durch  solche  Verträge  wurde  eine  weit  bestimmtere  Grund- 
lage geschaffen  als  das  von  Kaisern  und  Päpsten  verliehene,  aber 
TOD  den  angesehensten  Universitäten  nicht  anerkannte  uithine 
docondi;  allein  dit^e  Entwicklung  bedurfte  nucii  mehrerer  hiiir- 
iuBuierte,  um  zum  Abächluss  zu  kommen.  Bei  der  Gründung 
der  protestantischen  Universität  Halle,  1(596,  ist  yon  dem  mäch* 
tigM  Kurfürsten  Ton  Bnndenbwg  noch  ein  päpstliches  Privileg 
eingeholt  worden,  und  1737  erbat  der  König  von  England  als 
Kurftrst  von  Hannover  für  die  Grttndung  von  Göttingen  ein 
ksiseitiches  Privileg. 

Rücksichten  aller  Art  liessen  die  bloss  staatsrechtliche  Be- 
liaudlung  der  Frage  zurücktreten. 

In  der  Theorie  aber  herrschte  eine  vollkommene  Begriffs- 
rerwirrung,  von  der  man  eine  Vorstellung  gewinnt,  wenn  man 
etwa  Besolds  Thesaurus  practicus  aufschlägt  Sie  erklärt  auch« 
Wimm  die  Frage  ttber  die  akademischen  Privilegien  ein  besonders 
eifrig  bearbeitetes  Feld  juristischer  Dissertationen  bildete. 


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Kleine  MittheilangeiL 


Zum  Kamzugäplaii  Wilhelme  von  Holland.  In  der  Cluonik 
des  Nanrlcnis ,  die  bekanntlich  vielfach  aus  werthvolleu  Quellen 
geschöpft  hat,  ist  uns  eine  zuerst  von  Ficker  (Böhmer  Regesta  5 
Nr.  5259a)  beachtete  Nachricht  erhalten,  des  Inhalts,  dass  König 
Wilhelm  znm  24.  Juni  1256  eine  Pürstenversaramlung  nach  Köln 
berufen,  dort  über  den  Bomzug  verhandelt  und  die  Sammlung  des 
Heeres  in  Augsburg  auf  den  Sonntag  Qoadragetimae,  das  wftre  den 
25.  Februar  1257,  angesetzt  habe. 

Man  bemerkt  sofort,  dass  diese  Angabe  nicht  ohne  Weiteres  zu 
verwerthen  ist,  da  Wilhelm  bereits  im  Januar  1256  auf  dem  Feld- 
zuge gegen  die  Friesen  fiel.  Das  nttchstli^geade  Auskunftsmittel, 
1255  Ar  1256  einznsetxen»  ffthrt  aber  auf  Schwierigkeiten,  da  ein 
Kolner  Eoftag  Ende  Juni  1255  nicht  ins  urkundliche  Itinerar  passt; 
und  ein  Tersuch,  dieses  Hinderniss  durch  Annahme  von  Datirnngs* 
▼ersehen  zu  beseitigen,  wurde  neue  Bedenken  im  Gefolge  haben. 
Ficker  hat  desshalb  zwar  die  Nachricht  seinen  Regesten  zum  24.  Juoi 
1255  eingereiht,  aber  ohne  die  Consequenzen  ziehen  zu  wollen,  die 
sich  aus  dieser  Annahme,  wenn  sie  gesichert  wftre,  ergeben  würden. 
Hintse,  in  seiner  Schrift:  Das  Königthum  Wilhelms  von  Holland 
(Leipzig  1885)  S.  211—218  hat  nach  Ficker  die  Frage  nochmals 
hin  und  her  erwogen,  kommt  aber  zu  dem  Ergebniss  :  ,Gs  muss  also 
...  die  Unvereinbarkeit ,  wenn  nicht  der  ganzen  Nachricht,  so  doch 
der  Datining  des  Nauclerus  mit  dem  anderweitig  Bekannten  constatirt 
weidin.  Einen  Auswep  aus  dieser  Schwierigkeit  sehe  ich  nicht  und 
muss  daher  die  Fragt-  des  weiter  tu  auf  sieb  beruhen  lassen." 

Und  doch  ist  die  Nachricht  wichtig  genug,  um  der  Frage  ihrer 
Verwerthung  Interesse  zu  verleihen,  und  sie  tritt  zugleich  mit  solcher 
Bestimmtheit  auf,  dass  man  annehmen  mus^  (wie  auch  Ficker  und 
Hintze  anerkennen),  sie  gehe  auf  eine  Jlltere  und  gute  Quelle  zuiiick. 
Die  Schwierigkeit  will  gehoben  .  nicht  durch  Ablehnung  der  ganzen 
ISachricht  bei  Seite  geschoben  werdeu. 


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Zum  Roioziigsplan  Wilhelms  v.  Hollaad  (L.  (^uidde).  I(>7 

Die  »Stelle  bei  Nauclerus  lautet  (ich  citire  nach  der  Aub^^abe  von 
1564  Bd.  2  p.  314 — 315):  „Anno  düinini  millesiino  duoentesimo  qain- 
qnat^fsimo  seJrto  rex  Guilielinus  conventum  principum  ad  octavum 
kalipiidav  julii  Oolouie  fieri  mandat,  in  quo  iu  Italiam  pro  uancis- 
ctüd  i  inii).  rii  cuiona  proficisci  proponit  utque  principe^  ad  »juadra- 
jfesin  a^^  uistaotis  dies  Augu.stae  occurrant  indicit.  veinim  dum  iiaeu 
Coioruae  apud  coraitia  tractantur.  Frisones  gens  admodum  levis  et 
iuquieta  .  .  .  Holland lam  igne  ferroque  devaatant.  quod  rex  Guilielmus 
aadiens.  veritus  ne  luajora  propter  sui  absentiam  atteutar«'nt.  coadu- 
nato  suoruiu  valido  exercitu  vicesiina  octava  die  raensis  decembris 
in  Frisones  niovit.''  Es  folgt  nun  ein  Bericht  über  den  Tod  des 
Königs. 

Lesen  wir  die  Erzählung  des  Nauclerus  im  Zusammenhang,  so 
schliesst  sich  seiner  Auffassung  nach  der  letzte  Zug  des  Königs  gegen 
die  Fritiien  (D  i-.  1255  —  Jan.  1256)  fast  unmittelbar  an  den  Kölner 
Hoftag  an;  jedentalls  liegt  nicht  noch  ein  anderer  Heeres/uy:  (der 
vom  August,  von  dem  wir  sonst  wissen)  dazwischen.  Nun  ist  uns 
nnuiittt^lbar  vor  dem  letzten  friesischen  Feldzug  zum  13.  Dec.  1255 
ein  Auienthalt  Wilhelms  in  Köln  urkundlich  bezeugt  (Böhmer-Ficker 
Reg.  5286),  und  da  das  Datum  bei  Nauclerus  so  wie  es  dasteht, 
(125ß  Juni  24)  unmöglich  richtig  sein  kann,  so  wird  man  durch  den 
Text  --11  »st  zu  dem  Versuch  gedrängt,  den  Kölner  Hoftag  hier  au 
dieser  Steile.  Ende  December  1255.  anzusetzen.  Ficker  hat  diese  Mög- 
lichkeit auch  .c<'hon  berührt  (Iv- 'j.  5260*  und  528«;),  aber  nicht  weiter 
verfolgt,  da  ditse  Combination  eine  für  einen  Hottag  sehr  ungeeignete 
JahreszL'it  treffen  würde  und  man  von  der  bei  Nauclerus  überlieferten 
Zeitangabe  ganz  ab-f  lu  n  müsste.  Der  erste  dieser  Gegeugründe  ist 
natürlich  nicht  nuln  itls  ein  leichtes  Redenkon,  das  nur  so  lange 
einige  Be(1eutung  hat,  als  es  sich  um  eine  vage  Verniuthung  handelt: 
schwerer  wiegt  aber  allerdings  der  Umstand,  dass  als  reiiir-  Will- 
kür ers.cheinT,  die  so  bestimmte  Zeitangabe  des  N;uiGlerus  gaii/.  fallen 
zu  lassen  und  ohne  iiu'^-  nd  i  iiic  Erklärung  dieses  Datums  Has  Er- 
eigniss  vom  Juni  in  den  DeMi  li  ^r  zu  verlegen.  Diese  Schwierigkeit 
nun.  an  der  die  Verwerthbarkeit  der  ganzen  Nachricht  hängt,  wird 
geiiul  t  n  und  die  geforderte  Verbindung  der  TTfhprIiefernncr,  wie  sie 
vorli»  ;^'-T.  mit  di  r  vermutheten  nrspriuij,'^lii  lien  Quelle  ^lerge^t  t'llt.  wenn 
man  tVli/'-ndes  erwägt.  NanrN'ius  i^il^t  als  Datum  8.  kai.  julii,  den 
24.  Juni,  das  ist  Johannis  bapti^t.u.  .\uch  im  December  haben  wir 
einen  Johannistag,  Johannis  evangeiistae  Dec.  27.  Der  Trrthum,  der 
in  Naui  U  i-u>"  Datum  steckt,  dürfte  also  so  zu  erklären  sein,  dass  er 
in  seiner  (Quelle  Johannis  ev.  odci  auch  nur  Johannis  angegeben  fand 
uod  diesen  Tag  mit  dem  so  viel  gebräuchlicheren  und  bekannteren 


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168 


Kleine  Mittheüuogeo. 


Jobaimis  bapt.  verwechselte.  Eine  sehr  deutlich  sprechende  Bestäti- 
gung für  diese  Vermuthung  haben  wir  in  der  Jahresangabe  1256, 
die  man  bisher  ohne  weiteres  in  12^5  glaubte  ändern  zu  müssen. 
Johannis  ev.  12^)0  ist  nach  der  alten  Jahresrechnnng  mit  Weilmachts- 
anfang  eben  der  27.  Dec.  1255;  die  Jahresangabe  1256  in  der  Quelle 
des  Nauclerus  ist  also  ganz  richtig  und  eine  Aenderung  nicht  er- 
forderlich. 

Selbstverständlich  wäre  durch  diese  Beachtung  des  Johann.es- 
tages  zunUcbbt  nur  eine  Erklärung  gegeben,  wie  'las  Datum  entstan- 
den sein  könnte:  man  hat  die  Möglichkeit  gewouuea,  die  Nawh- 
richt  zum  Dec.  1255  einzureihen,  ohne  das  überlieferte  Datum  als 
ungelöstes  Räthsel  stehen  zu  lassen.  Aber  die  übrigen  Thatsi  Uea 
der  Ueberlieferung,  der  Zusammenhang  des  Berichts  bei  Naucleras 
und  der  Gang  der  Ereignisse  unterstützen  auf  das  Entschiedenste 
diese  Einreibung,  die  nur  durch  das  unerklärbarr  Datum  des  24.  Juni 
bisher  untersagt  zu  werden  schien.  Allerdings  wii  l  man  nun  nicht 
behaupten  kOnnen,  dass  der  Berieht  des  Nauclerus  in  jeder  Einzelheit 
richtig  sei.  Er  ist  offenbar  dadurch  beeinflusbt,  dass  Nauclerus  von 
dem  ersten  ZuL'e  Wilhelms  gegen  die  Friesen  nichts  weiss.  Der 
Winterfeldzug  ward  nicht  erst,  wie  Nauclerus  angibt,  während  des 
Kölner  Hoftages  beschlossen,  sondern  ist  voiher  vorliereitet  worden. 
Auch  wird  man  zweifeln  könueii  ,  ob  der  27.  i)ee.  nun  ^^erade  das 
Datum  ist,  zu  wi  Ichem  die  Versairmilnng  berufen  war;  denn  man 
kommt  damit  an  Wilhelms  Aufbruch  aus  KOln,  der  si  hon  am  folgeu- 
den  Tage  stattgefunden  haben  soll,  etwa«  zu  naiie  heran.  Möglieh, 
<i.i>-,  d(  1  J7  Dec.  der  Tag  der  Schlussberathung,  der  Verkündigung 
<b  r  Komlahrt  oder  des  Ausschreibens  für  die  Heeressammlung  iu  Augs- 
burg war.  Dergleichen  Verwechslungen  liegen  ja  so  nahe,  dass  sie 
ohne  Bedenken  angenommen  werden  dürfen. 

Wesentlich  aber  ist  die  Ansetzung  des  Hoftages  im  Dec.  1255 
und  die  Sicherung  der  damit  zusammenhängenden  Nachricht  über 
das  Romzugspi üject,  und  dieses  Ergebniss  ist  insofern  nicht  unwichtig, 
als  die  einzige  genauere  Kunde  über  das  Project  eben  in  dieser  Notiz 
enthalten  ist.  Man  sieht  aus  ihr,  wie  ernstlich  doch  der  Romzug 
ins  Auge  gefasst  war  und  erhält  ein  Zeugniss  für  die  Bedeutung 
der  Erfolge,  die  das  Jahr  1255  dem  König  gebracht  hatte.  So  lange 
Konrad  lebte,  nur  ein  particularistiscber  Gegenköoig,  schien  W*^ilhelm 
jetzt  befähigt,  im  Innern  und  nach  Aussen  als  Vertreter  des  Reichs 
und  der  Reichspolitik  aufzutreten. 

Der  Verlauf  der  Ereignisse  würde  iu  Küize  folgender  sein:  Im 
Frühjahr  und  dann  im  Spätherbst  1255  hatte  Wilhelm  mit  über- 
raschend grossem  Erfolg,  die  Organisation  des  Rheinischen  Bandes 


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Zar  Heirftth  der  Lacresi«  Bof|pa  iß.  üeaer).  169 

benutzend,  seine  AntoritSt  in  Oberdeutsch land  hergestellt,  dort  die 
Verhältnisse  geordnet  und  dabei,  wie  uns  durch  Beka  (Böhmer  Fon- 
tes 2,  447)  berichtet  wird,  schon  den  Gedanken  des  Bömerzngs  ver- 
folgt. In  der  Absicht,  einen  Winterfeldzug  gegen  die  Friesen  zu 
unternehmen ,  wandte  er  sich  gegen  Mitte  November  rheinabwilrts, 
berührte  Mastricht,  vielleicht  schon  am  17.  Nov.  (Reg.  5285),  und 
war  Mitte  I>ecember,  wie  eine  Urkunde  vom  13.  zeigt  (Reg.  5286), 
in  K&ln.  Dortbin  batte  er  nach  unserer  Nachricht  eine  Fürstenver- 
samralung  entboten  ,  um  über  den  Homsng  ZU  berathen ,  und  nichts 
acbeint  in  der  That  natürlicher,  ah  dass  er  seinen  Aufenthalt  in  der 
niederrbeiniscben  Metropole  und  die  Weihnachtszeit  zu  diesem  Zwecke 
benutzte.  Wir  werden  uns  den  Hoftag  natürlich  nicht  als  eine  grosse 
allgemeine  Reichsversammlung,  sondern  im  Wesentlichen  als  auf  die 
niederrheinischen  Fürsten  uiid  Herren  beschränkt  zu  denken  haben. 
In  Oberdeutschland  hatte  Wühelm  ja  schon  früher  den  Romzug  vor- 
bereitet; jetzt  kam  es  also  vermuthlich  darauf  an,  die  Unterstützung 
div  Niederdeutschen  zu  gewinnen.  Dass  das  Ergebniss  der  Verhand- 
lungen nun  mindesten  leidlich  befriedigend,  die  Vorbereitung  des 
Zuges  überhaupt  schon  ziemlich  weit  gediehen  war,  scheint  sich  darin 
auBSUSprechen ,  dass  für  die  Sammlung  des  Heeres  in  Augsburg  ein 
so  naher  Termin,  der  erste  Fastensonntag,  d.  i.  der  5.  März  1266, 
bestimmt  wurde.  Am  27.  December  fand  ditse  Besprechung  statt, 
am  28.  (so  s(  hllessen  sich  die  Daten  in  des  Nauderus  Bericht  anein« 
ander)  brach  Wilhelm  auf  zu  seinem  Zuge  gegen  die  Friesen,  der 
ihm  den  Tod  bringen  sollte. 

L.  Quidde. 

Zur  Ueifmth  der  Liioresia  Borgi*  mit  Alfens  Ton  Este* 

Die  folgenden  beiden  Briefe  Maximilians  T.  an  den  Hersog  Ercole 
▼OD  Ferrara  sowie  dessen  Antwort,  vom  August  und  September  1501, 
AUen  eine  kleine  Lflcke  in  der  Kenntniss  der  politisehen  Verhand- 
lungen, welche  der  VermKblung  der  Lueresia  Borgia  mit  Alfonse,  dem 
Erbprinsea  von  Ferrara,  vorausgingen.  Die  Thatsaohe,  dass  Maxi- 
milian dem  Herzoge  brieflich  abgerathen  hatte,  sich  mit  dem  Papste 
Alexander  VI.  su  Terschwigem,  gibt  Oregorovius  in  seiner 
»Lucrsna  Borgia*  nebst  ausführlicher  Brjtartemng  der  politisohen  Er^ 
wVgnagen,  welche  den  Kaiser  sn  diesem  Sdiritte  bewogen«  Die  Briefe 
selbst  aber  waren  damals  im  Archive  zu  Modena  nicht  aufzufinden 


')  QregoroviuB,  Lueresia  Borgia.  3.  Aufl.  8. 187  Note  1 :  »die  Briefe 
Maximiiieos  sind  niehl  im  ArehiT  Este  vorhanden,  noch  finden  sie  dch  so 
Wie».* 


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170 


Kleiue  MiitheiluugeD. 


Die  Antwort  Ereole's  findet  sieb  bei  Gregor OTias  nicht  erwAbnt. 
Wie  wenig  sie  dm  Kaiser  befriedigte,  bezeugt  der  Benog  selbst  in 
der  an  seine  Gesandten  am  römischen  Hofe  gerichteten  Instmction  *) 
vom  28.  October  1501. 

1.  König  Maximilian  an  Herzog  Ercole  von  Ferrara.  1501 
Aug.  6.  Innsbruck. 

Alis  Modena  Si  A  Cancelleria,  lettere  di  pnncipi  esteri,  orig.  chari. 

Ut.  daua  c.  tag.  in  veno  imfir. 
Mazimilianus  divina  ^vente  dementia  Romanomm  rex  Semper 
augustus. 

lUnstris  prinoeps  consanguinee  charissime.  penrenit  nuper  ad 
nos  mmor  admodnm  molestns  illnstrem  Alphonsum  filinm  taurn  pri* 
mogenitnm  uxorem  dncere  Lucretiam  summi  pontaficis  ftUam,  cigaB 
rei  noTitate  ita  sumus  plane  commoti  nt  defioere  ab  offido  nostro 
▼aide  existimaverimus,  si  ejnsmodi  fa«siniis  tadti  preterissemus.  visam 
est  igitor  nobis  et  pro  principatos  tni  decore,  qui  a  nobis  et  sacro 
imperio  dependet,  et  pro  illo  afiBnitatis  vinculo,  quo  ipse  natns  tnos 
paulo  ante  conjunctos  nobis  erat te  hortari  et  acrioB  admonere 
nt  pro  tua  singulari  pmdentia,  si  qnicqnam  certe  rei  is  romor  ad 
nos  attnlit,  cavere  Telis  a  tarn  impari  oonditioni  tue  oonnnbio.  si 
enim  nihil  alind  esset  qnod  absterrere  ab  hoc  animnm  tanm  posset, 
preteritoram  maritonim  ezitns  monere  satis  superque  natnm  tanm 
deberent  effngere  ejnsoemodi  femine  consortiom.  memor  itaqne  hiyos 
pateme  nostre  admonitionis  et  tantam  dignitatis  tue  notam  evitabis 
et  nati  pariter  salati,  que  ante  omnia  tibi  karissima  esse  debet, 
pro  debita  tua  pietate  prospicies.  ex  oppido  nostro  Jnsprack  die 
6  mensis  angnsti  anno  domini  1501  regni  nostri  Roin[aniJ  16. 
[in  verso]  Illnstri  Herculi  dud  Ad  mandatum  domini 

Ferraiie  principi  et  consangui*  regis  proprium 

neo  nostro  eaiissimo.  Serntein. 

2.  König  Maximilian  an  Hersog  £rcole  von  Ferrara.  1501 
Aug.  b.  Innsbruck. 

Aus  Modena  St.  A.  Cancelleria,  leitere  di  prindpi  esteri,  orig.  chart. 

Iii.  clausa  c.  sig.  in  vemo  impr. 

Maximilianus  divina  favente  dementia  Bomanonim  rex  semper 
angnstns. 


0  a.  a.  O.  ö.  100  f. 

-)  Alfonse  war  in  erster  Ehe  mit  Anna  Sforza  {^f  1497),  der  Ücbwester 
von  Majumilians  Gemahlin  Bianca  Maria,  vermählt. 


Digitizcd  by  d 


Zur  Heirath  der  Lacraaa  Boiyto  (0.  Heuer). 


171 


Illustris  princeps  consanguinee  charisbirae.  sr-ripsimus  ad  ie 
nndius  tercius  in  negocio  matrimonii  illustris  Alphonsi  Hlii  tui  quem 
rumor  ad  no8  attulit  ducere  uxorein  Lucreiiam  filiam  summi  pon- 
tificis,  sicuti  ex  litteris  ipsis  nobtris  clare  edoceberis.  ut  autem  fa- 
cilius  monitis  uostris  acquiescere  possis  visum  est  nobis  et  hoc  addere 
exhortationi  nostre,  quod,  si  res  tua  omiiino  postulet  ut  eidem  filio 
tuo  uxorem  eihibeas,  curaturos  nos  ut  ex  Germanie  principibus  dig- 
nam  et  convenientem  generi  et  conditioiii  tue  consortem  nanciscatur; 
unde  et  tibi  et  illi  et  comraodum  majus  ac  gloria  exoriri  possit,  ne- 
qae  talis  tbemine  consortium  et  nobilitateui  domus  tue  mactilet  et 
tibi  ac  nato  tuo  malam  quarapiani  sortem,  ut  aliis  ante  feeit,  in  po- 
sterum  pariat.  ex  oppido  nostro  Inspnick  die  ö  augusti  a.  1501, 
regai  nostri  Romani  16. 

[in  verso  ]  Illu^tri  Herculi  duci         Ad  mandatum  domiDi 
Ferrarie  principi  et  oonsangui*  regis  proprium 

UM  nostro  chariadmo.  Serntein. 

3.  Herzog  Ercole  Tou  Ferrara  au  Kdnig  Maximiliaa. 
1501  Sept.  14.  Ferrara. 

Aus  Modena  St.  A.  Cancelleriu.  minute  di  lettere  a  pnncipi  esteri 
conc.  «-hart. 

Ad  eesaieaai  majestatein  respoiisiiui. 
lilne  mihi  littere  niajestati.s  vestre  uiu>  tempore  reddite  fueruut, 
quibujj  et  res  sibi  meas  eure  esse  ostendebat  et  affinitatem  cum  pon- 
tifice.  de  qua  tractari  intellexerat,  ralionibus  et  exemplo  dissuadebat. 
sed  quam')  sunt  ad  me  sero  delate,  cum  res  amplius  integra  iion 
esset,  fs.  eis  consilium  capere  aut  majestati  ve-slre  morem  gerere  non 
potui.  peracta  jam  n>>  erat  nee  quideni  inconsulto  aut  precipiti  sun- 
ttrntia,  sed  quia  salvis  rebus  meis  recusare  aut  ditiere  non  licebat. 
hinc  pontitex  instabat ,  hostis  mihi  accepta  repuls  i  vel  interposita 
üiora  procul  dubio  futurus.  inde  christianissirnns  riuuLliorum  rex 
intercedebat,  cui  me  plurlmum  deltere  meritü  iateor  quod  eversis  Sfoi"- 
ciadum  et  generi  mei ')  rebus  nedum  mihi  noeere  noluerit,  scd  nee 
volentibus  t-onsenseril  immo  aperte  i)rohibueril  nieijue  probe  et  con- 
stanter  tutatus  tueiit.  intelliget  aliunde  ccsarea  majestas  vestra  con- 
siliorum  raeorura  rationera,  quibus  —  ut  est  prudentissimi  e(iuissimi- 
que  judicii  —  facile  (  xlvtimabit  me  non  ab  re,  non  tenierc  a  domus 
mee  digiutaU'  uLn^uaululum  declinasse  et  status  mei  comodum  sa* 
lutem  ac  tutelam  generis  nobiliUtLi  et  superbie  ceterisque  rationibus 
hac  tempebtaLe  auLepuuundam  t'uisse.   utcuiuque  iamea  eveuerit,  ma- 


*)  Zu  lesen  qaia?  oder  quoDlamf 
Lndovieo  Horo  mr  mit  Beatrioe,  der  Toefater  £reole*a»  vennfthlt. 


172 


Kleine  Mittheilungen. 


jestati  vestre  gratias  ago,  quod  tanta  me  benevolentia  proseqm  videa- 
tur  ut  mihi,  apud  quem  Judicium  consilium  admonitionesque  SU6 
ponderis  et  auctoritatis  plurimum  Semper  habuerunt,  sponte  sua  con- 
STilere  me(iue  summa  humanitate  beni^nitate  et  dementia  pariter 
admonere  voluerit,  et  me  huroiliter  ac  plurimum  majestati  vestre 
comendo. 

Perrarie,  14  septembris  1501. 

Di«  Abflcbrift  dieses  dritten  Siftoktts  Yerdanke  ich  der  GeftUIg^ 
keit  des  Herrn  Gonte  Halagozsi  Valeri,  Direktor  des  StaatsaiehiTs  aa 
Modena»  dem  ich  auch  an  dieser  Stelle  filr  sein  frenndlicfaes  Btti> 
gegenkommen  meinen  Dank  nnssprechen  mOchte. 

0.  Hener. 

Die  Papiere  de^  Grafen  Heinrich  Mathias  Ton  Thum.  In 

der  Wallenstein-Forschung  hat  mau,  um  von  anderem  zu  schweicfen,  nach 
dem  Verbleib  des  Archivs  von  Graf  Heinrich  Mathias  von 
Thurn  noch  imitir-r  vrrfjeblich  ansucht.  Manche  wichtige  Briefe  des 
Grafen  hat  neuerdiiii:^  E.  Hildebrand  in  der  Schrift  über  Wallenstein 
und  seine  Verbindungen  mit  Schweden  aus  dem  f?chwedi<w^hen  Reichs- 
archiv bekannt  gemacht;  das  gräfliche  Farailienar 'biv  ^-»'ir  1649  soll  in 
Stockholm  in  dem  Archiv  des  kgl.  Kammercollegiums  bi  ruln  n  (Irmer, 
die  Verbandlun^'en  Schwedens  mit  Wallenstein,  1,  S,  XIV,  A.  2); 
aber  noch  nicht  ermittelt  ist  der  Verbleib  der  Hauptmasse  von  Thurn's 
Papieren.  Graf  Heinrich  Mathias  starb  am  18.  Januar  ir)40  (nicht 
1641)  in  Pernau  hA  seinei-  Si:huie<^ertochter  Magdalena,  geb.  Gräfin 
Hardeck  ,  der  Wittwe  des  Grafen  Franz  Eberhard  von  Thurn,  und 
wurde  erst  am  8.  Milr/.  1641  in  der  Domkirche  zu  Reval  beerdigt, 
wo  das  Grab  noch  heute  ge/eij^t  wird  Hiernach  hat  man  vermuthet, 
dass  die  Papiere  nach  seinem  Tode  m  ein  estländisciies  Archiv  ge- 
rathen  seien  (Irmer  a.  a.  0.  S,  XI).  Mir  s«'heint,  mit  wenig  Kecht.  schon 
wenn  man  die  damalige  politische  Zutjehürigkeit  des  Sterbeoi  tes  und  die 
erwähnten  Fundstätten  Thurn'scher  Hriefe  l)eacjitet.  .Vber  neuerdino^s 
angestellte  Erkundigungen  weisen  die  V'ernmthung  auch  unmittelbar 
zurück.  Herr  Harald  Haron  Toll,  estUindischer  Ritterschaftssecretär  in 
Reval,  durch  die  tief  eindrin<fenden  l^*'.ulirn  meines  Vaters  um]  Axwch 
eigene  Forschungen  mit  den  Archiven  von  Estland  vertraut,  immer 
von  Theilnahme  für  geschichtswissenschaftliche  Fragen  erfüllt,  hatte 
die  Güte,  neue  Umschau  zu  halten.  Er  stellte  zunächst  fest,  dass 
nicht  das  estlandische  Ritterschaft^ar<  Iii v ,  ebenso  wenig  aber  auch 
das  grosse  Archiv  von  Kiskers  in  Estland,  dem  Besitzthum  seiner 
Familie,  wo  man  die  Nachweise  über  die  FamUienarchive  von  Esthland 


Die  Papiere  des  Grafeii  Heisrioli  MafclüM  von  Thum  (ICHölübauiii).    1 73 


tindet ,  eine  j*^]iiir  von  dem  Briefwechsel  und  überhaupt  von  l'apiereu 
des  Grafen  'Ihurn  noch  erkennen  lasse.  Herr  Baron  Toll  forschte 
weiter  und  wandte  sich  nach  Audern  in  Livland ,  das  mit  der  <traf- 
schaft  Pernau  einst  durch  Gustav  Adt)lt'  dt-ni  genannten  (Jrafen  Franz 
Eberhard  von  Tliurn  verliehen  war;  aber  auch  in  der  ,Brieflade*  von 
Audern  sind  nacli  den  Mittheilungen  des  Herrn  Baron  AlfPilar  von 
Püchau  Papiere  der  Thurnschen  Familie  überhaupt  nicht  vorhanden, 
vielleicht  weil  das  Gut  Audern  in  der  Zeit  der  sogenannten  Uednctionen 
von  der  schwedischen  Regierung  einge^^ogen  worden  ist.  Auch  hier- 
durch wird  man  wieder  auf  Schweden  gewiesen,  während  das  liv- 
Illndische  Kitterschaft^^archiv  in  Kiga  für  die  Frage  ganz  unergiebig 
zu  sein  scheint.  Wie  Herr  Baron  Toll  mir  fi  rner  angil)t  .  ist  eben 
diese  Grafschaft  Pernau  mit  dtin  Gute  Audern  im  Jahre  lb<)5  in  den 
Besitz  de«  Grafen  Magnus  <iabriel  de  la  Gardie  übergegangen  (nach 
dem  mir  nicht  zugänglichen  Werke  von  L.  v.  Stryk,  Beiträge  zur 
Geschichte  der  Rittergiiter  Livlands  I).  Nicht  ausgeschlossen  wUre 
es  nun.  dass  in  den  faniiliengeschichtlichcn  Sammlungen  der  Grafen 
de  la  Gardie  der  lange  gesuchte  Gegenstand  ermittelt  werden  könnte. 
Die  Bibliothek  der  Grafen,  die  einen  bedeutenden  Umfang  hat,  wird 
auf  T^^iberöd  in  Schonen,  fünf  Meilen  von  Ystad,  aufbewahrt  und  ist 
vor  lüntzig  Jahren  von  P,  Wieseigren  repertorisirt  worden,  nicht  aus- 
reichend,  mehr  suni inarisch.  In  seinem  Werke  begegnet  nur  Graf 
Heinrich  von  Thum  als  schwedi.«;cher  Generalgouverneur  in  Reval 
7UTn  Jahre  l»)'»'»;  aber  es  liegt  nahi-,  in  den  anderen  Theilen  der  Samm- 
iun;:  r(  ichere  Aufschlüsse  zu  vermuthen.  Die  längste  Zeit  mit  der 
r»ibliotlick  auf  Löberüd  vereinigt,  ist  das  eigentliche  Archiv  der  de 
la  Gardie  neuerdings  der  riiiversitätsbibliothek  in  Lund  übergeben 
worden.  Hier  hätten  meines  Erachtens  nviic  Nachfoi"schungen  einzusetzen. 
Wie  das  grosse  Oxenstierna-Archiv  zu  Tidö,  jetzt  im  schwedischen 
R^ichsarchiv,  werthvolle  Beiträge  zur  deutschen  Geschichte  gespendet 
hat,  so  liessen  sich  wenigstens  brauchbare  Bausteine,  wie  mir  scheint, 
aus  den  d«  la  Gardie'schen  Archiven  erwarten.  Jedenfalls  aber  müsste 
die  Forschung  nach  den  Thurn 'sehen  Papieren  sich  auf  die  Archive 
und  Bibliotheken  von  Schweden,  zunächst  von  Schonen»  insbesondere 
von  Lund.  richten,  um  zu  einem  Ergebniss  zu  gelangen.  Der  Zweck 
dies»^s  kurzen  Berichtes  über  die  Erkundigungen  in  den  ritterschaft- 
Hehtn  .\rchiven  von  Estland  ist  erreicht,  wenn  er  die  deutsche  und 
skandinavische  Forschung  zu  neuen  Erhebungen  über  die  Papiere  des 
Graf  n  Heinrich  Mathias  von  Thum  in  Schweden  selbst  anregt;  die 
estländifichen  Archive  kommen  hierbei  weiter  kaum  noch  in  Frage. 

Konst.  Höblbanm. 


■  • 


Digitizca  by  Gu..- .  1^ 


Berichte  und  Besprechungen. 


Neuere  Litenitar  rar  Oeschiehte  EDglsnds  Im  Mittelalter. 


Dem  Wnnsehe  der  Bedaction,  einen  zmammenhttngeiLden  nnd 
das  wichtigste  erschöpfenden  Bericht  über  die  neuesten  haupteaeh- 
liehen  Erscheinungen  rar  mittelalterlichen  Geschichte  Englands  zu 
erhalten,  scheint  die  nachfolgende  Anzeige  wenig  zu  entsprechen. 
Ref.  hftlt  jenes  Ziel  für  höchst  erstrebenswerthi  aber  fttr  kaum  erreich- 
bar, soweit  sein  Beferatsgebiet  in  Frage  kommt,  wenigstens  nicht  unter 
den  Verhältnissen,  unter  denen  er  arbeitet:  si^  diesst  ihm  die  Lite- 
ratur zu,  zwar  in  ziemlich  ausreichender  Ffllle,  aber  in  fast  zuftlliger 
Auswahl.  Doch  auch  wer  an  einer  grösseren  Bibliothek  und  selbst 
in  England  arbeitete,  wfkrde  bei  der  Herstellung  eines  systematischen 
Literaturbericbts  auf  Schwierigkeiten  Stessen,  die  im  tiefsten  Grunde 
mit  der  England  eigenthümliehen  Vereinzelung  der  historischen  Ar- 
beiter zusammenhangen.  Einem  deutschen  Werke  sieht  man  ausser- 
dem leicht  an,  wo  der  Verfasser  über  das  vor  ihm  Bekannte  hinaua- 
zugehen  anfüngt;  ein  englisches  Buch  verbiigt  den  Punkt,  wo  die 
blosse  Darstellungsarbeit  aufhört. 

Es  gab  bis  vor  wenigen  Jahren  an  den  Universitäten  keine 
historischen  Schulen ;  noch  heute  werden  keine  Dissertationen  in  deut- 
scher Art  gedruckt.  Eine  Untersuchung  findet  nur,  wenn  sie  ein 
glänzendes  Gewand  anthut  und  das  Handwerkszeug  von  sich  wirft, 
Aufiiahme  in  den  grossen  Magazin  es  oder  Reviews:  sonst  wird  sie 
in  Transactions  oder  Proceedings  localer  Gesellschaften  neben 
alten  Urnen  begraben;  und  oft  sorgt  der  private,  auf  die  Mitglieder 
beschränkte,  Absatz  dieser  Berichte,  dass  sie  nicht  über  den  Canal 
wandern.  Kein  Führer  leitet  durch  den  Wald  dieser  Literatur;  nur 
einige  Magazine  haben  dassificirte  Indices  erhalten.  Bis  vor  wenigen 
Jahren  wurden  ausserdem  Berichte  und  kleine  Mittheilungen  über 
geschichtliehe  Bücher  oder  Gegenstände  allein  in  den  archäologi- 


England,  Mittelalter  (F.  Liebermann). 


175 


fichen  oder  den  allgeiueiu  literarisclun  Zeitscbriften  (Athenaeuui, 
Ai:a'.leniy,  Notes  and  Querieb)  veröffentlicht:  jetzt  bietet,  die 
Englisb  historical  review,  tüchtig  redijBfiri  und  miteiniL^-n  treii- 
lichen  Aufsätzen,  einen  Sammelpunkt.  Aber  auch  hier  lindet  man 
keine  Qu'  11»  nuntersuchung  und  das  englische  Mittelalter  zni-tickgefietzt 
gegen  andere  Perioden.  Noch  immer  soll  drüben  du  (Teschichte  /.ura 
Theil  der  Politik  >dt  r  der  allgemeinen  Bildung  dienen:  freilich  ver- 
edein sich  die^'  n  oileubar  durch  eine  Verbindung,  die  der  syste- 
matischen Entwicklung  strengster  Wissenschaft  nach  deutscher  Auf- 
fasimng  wenig  förderlich  erscheint. 

Mit  um  so  wärmerer  IJewunderang  wird  man  nun  zu  jenen  ein- 
zelnen Forschern  aufblicken,  die,  wie  ihr  Volk  fordert,  nur  das 
vollendete  Kunst^s  ri  k  der  Oetientlichkeit  überreichen ,  zahllose  Vor- 
arbeiten aber,  die  bei  uns  viele  Zeitschriftenbände  füllen  würden,  nie 
herausgeben.  Das  jetzt  leitende  Werk,  Stubbs'  (jetzt  Bischof  von 
Oxford)  Constitutional  history,  enthalt  z.  B.  eine  Fülle  an  Er- 
gebnissen von  uns  verschwiegenen  Untersuchungen ;  ein  anderes  Buch, 
in  dem  er  mehr  in  seine  Werkstatt  zu  Mu  kt  n  erlaubt,  Haddan  and 
Stubl»s.  Councils  and  eecles.  doc um ents  III,  wird  dagegen  noch 
immer  nicht,  wie  es  sollte,  als  einzige  wissenschaftliche  Grundlage 
angeKiirhsi->  lir-i  1  ii^chieht*- bi-nntzt.  Da  sich  also  der  Fortsehritt  der 
Fors  hiniL'  oii  in  kleinen  Anmerkungen  und  Vorreden  zu  Quellen- 
ansgaben verbirgt,  ist  er  durch  schnelle  Charakterisirung  einiger 
Hauptwerke  nicht  nachzuweisen.  Die  allgemeine  Orientirung,  wie 
«ie  mit  iler  Hedaction  jeder  Forscher  wünschen  wird,  zieht  daher  Re- 
fer»'nt  vor.  nicht  in  eiligster  Verfolgning  der  wichtigeren  Erscheinungen 
fceinev  ganzen  lu Jcratsgeliietes,  sondern  in  freierer  Anknüpfung  an  eine 
B'  -prtchung,  durch  Bmicksichtigung  auch  der  » mige  .fahre  zurück- 
liegenden Literatur,  wenigstens  je  in  I  i  nein  (iel)iete,  zu  ermöglichen, 
üm  so  schneller  soll  der  Leser  künftig  unter  den  Notizen  wenigstens 
die  Titel  der  hervorragendsten  Publicationen,  in  einer,  soweit  es  die 
leidige  Kücksioht  auf  den  Baum  gestattet ,  systematischen  Auswahl 
erfahren. 

Aus  brieflichen  Anfragf-n,  die  zu  beantworten  sich  Heferent  auch 
ferner  gern  bereit  erklilrt,  folgt,  dass  die  Angabe  der  unserem  Dahl- 
mann-VVaitz  und  W^atten bach  etwa  entsprechenden,  freilich  nicht 
entfernt  gleichkommenden,  Werke  über  Literatur-  und  Quellenkunde 
dfh  »  nglischen  Mittelalters  manchem  deutschen  Historiker  willkouinien 
*;ei.  In  Gardiner  and  Mullinger,  Introduction  to  the  study 
of  English  historj  1881,^)  bringt  letzterer  dankeDSwerthe  Angaben 

')  Bei  air  meinen  Literaturangaben  ist,  wo  nichts  Gegentheilige«  be- 
merkt^ Pormat  8*,  Baadzahl  1,  Verlag  bei  engl.  Titeln  London. 


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176 


Berichte  und  Besprecbaogen. 


übel»  Literatur  und  Quellen ;  wo  sie  nicht  penüpen ,  entschuldigt 
ihn  der  Mangel  an  Monographien.  Für  die  Quellenkunde  unentbehr- 
lich ist  aber  noch  immer  Hardy,  Descriptive  eataloguo  uf  ma- 
terials  l  el.  to  the  hist.  of  Great  Britain  and  Ireland,  3  Bände'), 
l^o2— 71,  bis  1327.  Eine  Fortsetzung  und  Ergänzung  rauss  man 
aus  den  einzelnen  Editionen  sich  selbst  zusammensuchen.  Diese  aber 
sind  (mit  wenigen  Ausnahmen)  wie  Hardy's  Werk  selbst,  published 
.  . .  under  the  .  .  ,  Master  of  the  Rolls,  heissen  Rolls  (Govern- 
ment) Series  und  erscheinen  von  einander  redactionell  unabhängig. 
Die  leitende  Commission  of  her  Mftjesty's  Treasurj  bestimmt 
nur  das  Werk  und  den  Herausgeber,  gibt  aber  für  die  Art  der  £di« 
tion  bloss  mechanische  Vorschritten ,  darunter  die  Forderung  von 
^Tai-ginalinhaltsangaben  und  vorzüglichsten  Indices.  So  ist  denn  der 
Werth  dieser  Ausgaben  ein  (wohl  bei  Ilhnlicheii  Regierungsarbeiten 
beispiellos)  ungleicher:  naivster  Dilettantismus  machte  sich  anfangs 
geltend;  die  Ausgaben  dareh  Stubbs  und  Lnard  befriedigen  da- 
gegen die  strengsten  Ansprüche  nnd  haben  glücklicherweise  Schule 
gemacht.  Jedem  Bande  wird  ein  Teneichniss  der  Titel  nebst  Iraner 
Inhaltsangabe  aller  erschienenen  Bünde  angeheftet.  Die  Quellen  ediren- 
den  Regiemngscommissionen  und  gelehrten  Gesellschafken  nebst  ihren 
Publicatlonen  bis  1861  nennt  Hardy,  I,.681*)  und  verteichnet  anch 
die  Einzelsttleke  der  grossen  Qnellensammlongen ').  Bedeutende 
Nachtr&ge  zu  Hardy 's  Quellenkunde  findet  man  auch  in  Pauli's  und 
meinen  Auaxttgen  deutscher  Stöcke  aus  englischen  Historikern  des 
10.— 13.  Jahrhunderts  in  Mon.  Germ.  88.  XIH,  XXYII,  XXYIU 
(1881 — 87)  und  in  meinen  Angionorm.  Geschichtsquellen (1879). 

Fremde  und  besonders  deutsche  Publicationen  TemaehlHssigte 
Hardy;  und  gerade  von  diesen  ist  sehr  viel  nach  ihm  erschienen. 
Namentlich  die  deutschen  und  französischen  *)  philologischen  Zeit- 
schriften, die  ich  hier  natürlich  nicht  nenne,  enthalten  recht  viel  Eng- 
land, besonders  das  Altertlium  betreffende  Aufsiitze  und  (  liie  Anglia 
z.  Ii.)  Literaturberichte  auch  über  geschichtliche  Erscheinungen.  Die 
deutschen  Philologen  bieten  überhaupt  zur  Quellenkunde  und  Biblio- 


')  Der  vierte  Bund  wird  seit  20  Jaliren  als  in  Vorbereitung  angezeigt. 
Nachzutragen  ii«t  die  Catnl)ridge  Antiquarian  society;  Hak- 
luyt  soc.  (Oeographie) ;  Harleian  miscellany :  Histor.  soc.  oi  science 
(darin  Wrights  Top.  treatises  mittelalt.  Katurwi^senischatt);  Jona  Club 
(Scbottiecli-Irisch-Nordischea);  Welsh  msa.  soc. 

*)  Vergessen  ward  Mansi  Concilia,  Labbe,  Nova  bibl.  mss.  Lude* 
wig,  Reliquiae  mss.,  Hone,  Quellen  und  Forsch.»  8chiUer,  Thesannis  aat. 
Tenton. 

*)  Besonders  F.  Meyer  in  Romania. 


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England,  MHtelalter  (P.  Liebermann). 


177 


j^phie  englischer  Geschichte  bedeutende  Hilfe:  soElze,  Grundriss 
der  englisclien  Philologie  (1887);  Ebert,  Geschichte  der 
Literatur  des  Mittelalters»  III  (1887.  Ags.  Zeit.):  Wülker, 
<$rundri88  zur  ...  ags.  Literatur  (1885);  Körting,  Grund- 
riss der  ..  .  englischen  Literatur  (1887),  während  ten  Brink 
Geschichte  der  englischen  Literatur  I.  (1877)  auch  über  latei« 
uische  Historiker  zwar  Trefflichstes  bemerkt,  aber  keine  Belege  mit- 
theilt. 

Die  wichtigere  historische  Literatur  der  G^nwart  wurde  7on 
Pauli,  wenigstens  in  früheren  Jahren  systematisch,  in  v.  Sybels 
Historischer  Zeitschrift,  dann  in  den  Göttin^er  Nachrichten 
<ziiletzt  schon  posthuoi,  3),  V,  82),  von  anderen  in  BeTue  historique 
and  R.  des  Questions  bistor.  (in  den  Courriers),  nur sparadisch  in 
den^ittkeilungen  aus  der  bistor.  Literatur,  der  Deutschen 
Literaturseitung,  Athenaeum,  Acadomy,  Revue  critique 
o*  s.  w.  besprocben;  die  Biblioth^que  de  l'Ecole  des  Ohartes 
gab  ausserdem  gute  Auswahl  der  Titel ;  und  für  diese  beansprucht 
<Iie  seit  1887  wieder  erstandene  (aber  inzwischen  wieder  eingegangwe) 
Bibliotheca  historica  von  Masslow  Vollständigkeit.  Von  sonsti« 
^en  nichtenglischen  Zeitschriften ,  die  Forschungen  zu  und  Ausgaben 
von  kleineren  Quellen  des  engl.  Mittelalters  enthalten ,  nenne  ick 
Forschungen  zur  dt.  Geschichte:  Neues  Archiv  derGes.  fftr 
ftltere  deutsche  Geschichte.  Wie  diese,  so  bleiben  leider  auch 
andere  deutsche  Schriften  mit  englischem  Quellen  material,  sogar  die 
hansischen  YeröffentlichuBgen ,  in  England  wenig  beachtet.  Dass 
die  historische  Literatur  des  nordwestlichen  Deutschland,  der  Nieder- 
lande,  des  westlichen  und  nördlichen  Frankreich  wichtii^^en,  besonders 
urkundlichen  Stoff  für  britische  Geschichte  birgt,  sei,  obwohl  selbst- 
Terstftndlidi,  hier  betont,  weil  sich  die  Engländer  so  wenig  darum 
kttminen). 

Die  Planlosigkeit,  mit  der  die  historiographiscken  Quellen  in 
England  edirt  werden,  l&sst  zahllose  kleine  DenkmMer  im  Bibliotheken- 
staub  schlummern,  weil  sie  keinen  ganzen  Band  Allen  oder  literarisch 
werthlos  sind  oder  einen  Lihalt  bieten,  der  —  vielleicht  jedoch  nur 
durch  fitere  Ableitungen  —  schon  anderswoher  bekannt  ist.  Vollends 
die  ürkundenpublicatlon  hat  in  dem  Jahrzehnt  nach  Hardy  so  gut 
wie  geruht.  Stuhbs  gah  Seleot  charters  . .  of  constit.  bist 
r5.«d.  1888)  und  Bigelow  Placita  Apglonormannica  (1879). 
Aber  der  uBTergleichliche  Sehatz  der  Ags.  Urkunden  wird  anstatt 
Kemhle*8  höchst  Terbesserungsbedfirftige  Arbeit  auf  die  HOhe  fran- 
zösischer oder  deutscher  Diplomatik  zu  erheben,  von  Birch  im  Oar- 
tularium  Saxonicum  (I  [1885],  II  [1887]  bis  947)  zwar  fieissig 
DeiMsete  Zgitacbr.  f.  0«sdiiciiUw.  I.  i.  12 


i^iy  u^Lo  Ly  Google 


178 


m 

Bericht«  und  BesprecbujigeD. 


gesammelt  und  mit  leidlicher  Sorgfalt  ;jt  iniekt  hIm-f  dun  haus 
nicht  unttTsucht.  Ein  anglononnann.  Ti  kundml.ueh  oder  em  Uc^m  -,Ten- 
werk  iehlt  ganz  —  und  damit  die  Grundlage  liir  eine  Darstelluuir. 
die  für  das  Thatsächliche  nach  Art  unserer  Jahrbüclu  r  wi&seuscliatt- 
lich  abscbliessen  könnte.  Für  die  Zeit  c  1157 — 1199  brinet  di<' 
Pipe  Roll  Society  die  Scbatzrollen  li  rans.  und  werden  Königsur- 
kunden  zur  Ausgabe  vorbereitet.  spätere  Zeit  bat  eine  zu  reiche 

Fülle  von  Urkunden  in  den  Archiven  hinterlassen,  als  dass  <'in  voll- 
standiger  Druck  möglich  wäre:  um  so  mehr  sollte  man  endlicli  Ca- 
lendars  drucken,  wie  sie  tür  die  Neuzeit  so  Vorzügliches  leisten. 

Von  liechtsdeiikmiilern  im  enjjf'ven  Sinne  sind  seit  Hardy  mehrere 
Neudrucke  erschienen.  Den  trett lichsien  Ueberblick  üher  die  Ge- 
schichte der  norm,  und  engl.  Hechtsquellen  giblHrunner  in 
Holtzen  dorff  s  Encyclopädie  der  K ec  h t  s wisse ns ch.  (4.  A.  1882) 
297  ").  GegenwUrtige  Literatur  findet  man  in  N  ott  velle  re  vue  h  ist  or. 
de  droit  tranvais  et  etranger,  Zeitschrift  für  Kechtsge- 
schichte,  Zeitschrift  der  Sa v igny-Sti f tu n g.  Die  Ursprünge 
des  englischen  Rechts  sind  weit  mehr  von  festländischen  als  von  eng- 
lischen Rechtshistorikern bearbeitet  worden.  Hier  muss  genügen 
aufBrtmuers  und  auf  Schröders  1)  e u  t  sc  he  R ech  tsgeschic  b  t  e 
( 1887j  zu  verweisen,  die  die  Literatur  aller  germanischen  Völker 
meisterhatt  verwertbet  haben. 

Wenn  somit  deutsche  Arbeiten  über  englische  Gcschi<"hte  iinem 
inneren  Werthe  gemäss  auch  jenseits  des  Canals  aulmerksame  Be- 
achtung beanspruchen  dürfen,  so  braucht  diese  Zeitschrift  deren  be- 
sondere Beiücksichtigung  um  so  weniger  zu  entschuldigen.  Dass  ferner 
die  Zeit  vor  etwa  1300,  die  Edition  der  Schriftsteller,  die  Lite- 
ratur und  das  Recht  in  die> m  Bericht  bpvorzu«Tt  werden,  erklärt  sieh 
aus  dem  Arbeitsfeld  des  Reteictiten.  Und  da  er  ei|:eiips  llrtheil,  das 
ja  oft   nur  durch   Weiterforschen   entsteht,   also  zum  Theil  mit 

Die  wesentlich  palftographisclieii  Zwecken  dieneDdcn  kostbaren 
Bfldier  der  Palaeographieal  Society,  namentlich  aber  Facsimiles 
of  Ag8.  charters  in  the  British  Huseuni  und  Face,  ol  Ags.  mss. 

photoziucographed,  transl.  Saunders  (Ordnance  Survey)  erlauboi 
ein  Urtlieil;  um  so  weniger  war  die  sklavische  Beibehaltung  graphischer 
Eigen th Um lichkeiten  nöthig. 

Seitdem:  Henr.  Bract<»n,  De  leg.  Angliae  ed.  Twiss:  Ca?es 
lti),J  Henry  111  ann.  hy  .  .  seemingly  Bratton  {zum  er.sten  Mal)  ed. 
Muitlüud.  Uugedrucktes  zu  ags.  Recht  Imiehte  ich  Zs.  d.  JSaviguy- G e». 
germ.  188^,  S.  127;  1885;  Anghu  iX.  k^iu  Gesetz  Aethelred  des  II  in 
Hauptes  Zs.  XXIV,  193. 

•)  Mehrere  Amerikaner  Teriassten  die  zTun  Theil  trefflichen  Kssays  in 
Anglosaxon  law  1876. 


£ngJ«Ddf  Mittdaiter  (F.  Li«bennann). 


179 


technischer  Untersiichnng  im  kürzesten  Ausdruck  bieten  mOehte,  wird 
er  auf  glatte  Gleiehmttssigkeit  der  Form  verzicbten  müssen.  Hiermit 
und  durch  den  Eingangs  erwähnten  äusseren,  hoffentlich  theilweise 
künftig  abstellbaren,  Mangel  hofft  er  die  Abweichung  vom  Plane  der 
Bedaction  und  die  willkürlich  erscheinende  Auswahl  des  nachstehend 
Besprochenen  an  entschuldigen. 

Ch.  Will.  Kent,  Teutonic  antiquities  in   Andrea«  and 
E 1  f  u e  ( Leipziger  Diss.,  Halle  1887.  VII  und  64  S.  8°).  Der  aus  Virginia 
u'«'ljürtige,  auf  deutschen  Hochschulen  germanistisch  gebildete  Verfasser 
iand  des  angelsächsisch Pn  Dichters  Cynewulf  Elene  und  Andreas 
(ein  Gedicht  , derselben  literarischen  Periode*)  durch  J.  Grimm,  Kemble, 
Grein,  Zupitza  wohl  durchforscht,  unterliess  deunoch  den  V(i;,'leich 
mit  anderen  Bcnkmltlern  (z.  B.  des  monatlichen  Volksdings  S.  Ü7  mit 
(iesetzen  über  Hundrcd),  liefert  aber  der  angelsächsischen  Cultur- 
«^€«chicht€  eine  brauchbare  Vorarbeit  zur  Stoffsammlung,    Unter  den 
Kategorien  „Mythologie,  Religion,  Staat,  Krieg,  See,  Naturerschei- 
iningen,  (Einzelmensch  und)  Gesellscliaft*'  schöpft  er  aus  Wörtern 
und  Wt-nduiigeu  der  zwei  Gedicht*   I it rrarhistorisch   d'w  A iischauuiif^ 
•b  s  Dichters  und  seiner  Zeit  und  tsprachgeschichtlich  die  prähistorische 
•  'ultur,  dpr  Jone  Wöi-tor  entsprangen,  auch  ohne   dass  der  Dichter 
ihr«^n  anfänglichen  Sinn  noch  empfand.    (Vermengung  beider  Unter- 
^uchungsziele,  nuist  richtig  vermieden,  verführt  zu  dem  Einfalle  S.  6 
/.u  Elene  165).    Zu  schnell  erblickt  Verfasser  (lermanisches  in  alljre- 
inein  Volksthümlichera  (Talisman  S.  23),  tiefe  Gefühle  hinter  unv»  r- 
ineidlichen  Ausdrücken  (ethel,  ham),  dauernde  P^inrichtungen  hinter 
einmaliger  .Ausschmückung:  (Hun^^er  S.  41  als  Ötrafart  aus  El.  696), 
angelsächsischen  Stoff  in  dem  aus  lateinischem  Uebersetzten  ( Kennt ni??s 
Troja's  H.  <.i4  wo  Cynewulf  nur  hcrüberiiahm).  Die  brkannie  Thatsache, 
«iasö  dem  Germanen  das  ganze  Leben  im  Lichte  des  Kampfes  strahlte, 
erhellt  hier  in  vielen  Belegen:  da  wird  jeder  Mann  /um  Kämpfer, 
jedf^r  Anhänger  zum  Dienstritter,  der  Führer  zum  Herzog,  das  Volk 
/uin  Heer  (selbst  der  roheste  Haufen  Wilder  erscheint  militäris(  h 
gt  <jrl ledert ),  die  Tugend  zur  Tapferkeit,  das  Glück  zum  Siege;  T'i«  I'rn- 
cent  aller  Wörter  in  Elene  beziehen  sich  auf  den  Kneg.  —  (Genauer 
al«  in  gangbaren  Wr»rterbüchern  findet  der  Historiker  hier  mehrere 
iho  angebende  Ausdrücke  erlUutert:  so  eorl  (Vornehmer,  Ausgezeich- 
n<''t^r  ohne  Rücksicht  auf  Stellung  unter  dem  König  oder  Herrschaft 
Uber  Untergebene),  Looswerleu  8.  t}b,  das  aber  zu  den  Gotte^erichteu 
la  stellen  ist. 

Muütiiu,  Zu  Aldhelm  uudBaeda.  Wien,  1886.  1028.8*. 
(Auch  in  den  L^^'i^Q^r]  SB.  der  phil.  Cl.  der  k.  Akademie  der 


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180 


Bericht«  und  Beaprechuogen. 


Wissenschaften  CXII,  2).  Dient  zwar  zunächst  der  Kunde  altflassi- 
scher  Texte,  belehit  aber  den  Historiker  in  ungeahnter  VolUtändig- 
keit,  welch  umfassende  Kenntr.iss  lateinischer  Literatur  die  (ielehrten 
unter  den  Angelsachsen  nur  Ein  .lahrhundert  nach  der  Hekt^hrunrr 
erworben  hatten.  Aldhelm  und  Beda  citiren  oder  benutzen,  wie  M. 
mit  erstaunlichem  Fleiss,  Spürsinn  und  Wissen  aub  StilUhnlichkeit 
(/um  Theil  etwas  gewagt)  nachweist,  eine  grosse  Anzahl  lateinischer 
Autoren  von  der  vorclassischen  Zeit  bis  auf  Zeitgenossen  hinab 
Ueber  Bedas  Interesse  für  liüthsel  s.  S.  83  und  über  die  ags.  Räthsel- 
dichter  Tatwine,  Eusebius  und  den  hl  Bonifaz  78.  80,  lieber  Aid- 
hclms  verlorene  Schriften  und  die  Reihenfolge  der  »«rbalteiien  handelt 
Manitius  S.  (>  f.,  über  Qaellen  des  Jonas,  Alouin,  Erzb.  Lull     ^6,  100. 

Edward  A.  Freeman,  William  the  Cou querer  (Twelve 
English  statesmen).  London,  1888.  VIII  und  200  S.  8«.  Aus  seinem 
grossen  Zeitgemälde  The  Normann  conquest  den  Eroberer  als 
englischen  Staatsmann  herauszuheben,  entsprach  der  Natur  des  Ver- 
fassers, der  überall  mehr  lebendige  Menschen  mit  warmer  Tbeilnabme 
zu  begleiten  als  die  Entwicklung  abstracter  Ideen  und  Einrichtungen 
zu  verfolgen  liebt,  der,  von  Tagesfragen  stets  selbst  bewegt  (S.  77), 
vor  Allem  der  Politik  in  der  Geschichte  feinsinnig  nachspürt.  Zn 
jeder  That  weist  er  Beweggrund  und  Wirkung,  die  er  richtig  oft  als 
unbeabsichtigt  hinstellt^  weitbin  Ja  bis  zur  G^enwart,  nach;  dazu  hilft 


*)  Im  folgenden  stelle  icli  die  von  Manitius  nachgewiesenen  Aa- 
toren  zusammen,  mit  Angabe  der  lietreffenden  Seiten  in  M's  Schrift.  Zu- 
nächst die  von  Beiden  bennt/tfni  oder  citirten:  Vergil  S.  15.  84,  98.  Ovid 

29.  85.  98.  Hora7  30.  I'«  imu.^.  Juvenal  82.  85.  08.  Liuau  r?.'.  R5.  9^♦. 
Juvencuö  '66.  86,  Paulin  von  .Nola  und  Pörigueux  '6S.  47.  H4.  SS,  i'rudentius 

30.  87.  99,  Prosper  41.  89.  97,  Sedul  43.  47.  8a.  89.  99,  Avil  47.  91,  Ura- 
conüus  47.  91,  Aiator  48.  d2.  99,  Fortunat  50.  92.  97,  Ambros  71.  93. 
Isidor  71.  lOS;  Aldhelm  biancfat  ferner  Terens  31,  Cicero  68,  Seneca 
32.  Plinina  See.  69,  8ueton  75  ff,  ApuleiuB  36,  Solin  69,  Auaon  38,  CUndia» 
40,  Sidon  42»  Phocaa  42.  75,  Coripp  49,  Symphonus,  Siaibut,  die  Terlorenen 
^PauluB  Quaestor".  ^Proba".  .Sybilla"  51  ff.,  Vergile  «Paedagogus*  28, 
Audax.  .Tunil  57.  70,  Priscian  34.  59,  Donat  und  Commentatoren  Servius. 
Sergius.  Pompeius,  Phocas,  Diomedes  u.  a.  Grammatiker  27.  62.  65.  68. 
Julian  von  Toledn  fAldhelms  filterer  Zeitgenos.eie!)  65,  Noniu'-  Marcellus 
67.  77:  Hit^roriN  iiius*  (dessen  Chronik  er  als  Enseb  oitirt)  27.  Ari^Misiin,  Orosins, 
HutiUij  Eu,seb  und  Vitae  patrum.  (ire^a^r  I..  Tertuilian.  C.isi.ian,  Cyprian, 
äulpic  Sev.  69  ff.,  einen  Bibeltext  zwischen  itala  und  N'ulgata  55.  13  ed* 
allein  benutst  Ifartat  Victor  88,  Epitaphien  auf  Cicero,  Gregor  L.  Oaedvalla. 
Erxb.  Theodor,  Biech.  Wilfkid  97  f..  Carmen  in  ezodun  98  und  den  Ald- 
helm lelbst  43.  92. 


Digitizod  by  vi^ 


England,  UiUelalter  (F.  LiebermsiiD).  181 


ihm  neben  ti«  t«  i  Stoffdnrrhdrinefiinp  rege  Combination  und  der  Ver- 
gleich versehit  (Ir  ni  1  [^'noden,  der  freilich,  auf  so  umfassender  Bildung 
fr  auch  fusst,  incituhniHl  recht  trewacrf  erscheint.    Zwar  verschweiget 
er  nicht,  wie  wid»  rsprechend  oder  lückenhaft,  die  Ueberlieferun^'.  wie 
unsicher  die  Entscheidung  ist.  er  lllsst  d^n  T/Pser  selbst  zur  höheren 
Kritik  zu;  allein  der  Gesammtbau  aus  einzelnen  Wahrscheinlichkeiten 
gibt  sich  dann  doch  als  unerschütterlich.    Wie  vieles  ruht  auf  der 
VoraussetzuncT,   di^  damaligen  Er/ilhler  hatten  wohl  entstellt,  aber 
nicht  f^erade/u  L'do^jt  n  :  was  in  ruhigen  Zeiten  gelten  majcr,  aber  für 
heftiije  Parti  ik  ani  te   rih  lit  zutrifft;   man  denke   an   die  Investitur- 
Schriften!    Vuiu  ^^laudpunkt    des  patriotischen   Enjt^liinders  und  des 
ernsten  Sittenricht*'rs  filUt  Verfasser  Urtbeile  mit  lungeren  Erkennt- 
nissgranden  über  den  Werth  der  That:  ich  glaube,  dabei  vermischt 
fr  nicht  sowohl  die  damalige  Moral  mit  der  heutigen  (vor  deren 
Verwechselung   er  selber  mehrfach  warnt)  als  die  bürgerliche  mit 
<l**r  piditischen.    Er  stellt  die  Dinge  lieber  mit  kräftiger  Wucht  als 
mit  feiner  Glatte  dar,  luvor/ULrt  im  Ausdruck  die  lehrhafte  Formel, 
die  er  dann  breit  auseinandersetzt,  vor  der  abwägenden  Einschriln- 
kiiDg,   und  im  Wortschatz  das  Germanisch-Alterthümliche  vor  dem 
romanisirten  Zeitungsenglisch,    fiern  achtet  man  auf  g»de;rentliche 
allgemeine  historische  Betrachtungen,  z.  B.  dass  durch  Befriedung 
einzelner  Wcchi utau'^e  die  Anschauung,  an  den  übrig»'n  sei  Fehde 
erlaubt,  erst  rtclit liehen  Ausdruck  erhielt,  dajss  kirchlith*-  Sprengel 
meist  früher  pulitische  Gaue  waren,  dass  der  Bau  von  Adelsburgen 
gewöhnlich  die  Anarchie,  deren  Fall  den  Landfrieden  bedeutete,  dass 
um  104S  das  Hitterthum  noch  keinen  Wai  }"  iischild  kannte  (R.  14. 
23.  17.  22).  —  Dem  Laienlfser  zu  Liebe  musste  die  Hälfte  d*-s  Bandes 
der  Einleitung  bis  1067  gewidmet  und  jeder  gelehrte  Beleg  fortge* 
lassen  werdf^n     Um  so  einheitlicher  erscheint  das  kleine  Kunstwerk; 
man  kann  nichts  daran  ergänzen'),  so  fertig  ist  alles;  wer  es  be- 


')  Im  Einzelnen  möchte  Referent  in  einer  gewiss  bald  erscheinenden 
zweit4.'n  Auflage  dip  normannijichen  Neuerungen  in  der  ^?ch«tzvf'rw;iltuDLr, 
dem  gerichtlichen  Beweis,  dem  Erbrecht  schärfer  betont  wi.süen;  mir  »t- 
scheint  Qberhaopt  die  Entwicklung  der  englischen  Verfassung  als  durch 
die  normannische  Eroberung  mehr  durchbrochen  ab  Freeman  (ä.  127)  zu- 
gibt. Orininer  Sohens  imd  Formalumat,  als  aoimanniidie  Cbarakterzüge 
(S.  41.  61)  beobachtet»  qyrechtti  eicfa  im  germaniscben  Rdcbtilebeii  über- 
bmiipi  ftos;  dae  Silbenitecheik  dnrduiebt  im  Besonderen  den  normanniMhen 
PMcess.  Die  »landsittende*  dtbfeo  nidit  nie  Voxahnnng  dee  Unterhaiuea 
(S.  196)  gelten;  denn  sie  ersdieinen  nicht  als  Vertreter  und  nicht  zur  Be- 
rathung.  Die  Jagd  als  blosses  Vergnügen  (S.  172)  wird  lange  vor  Wilhelm 
geübt:  Eadgar  verbietet  ne  den  Priestern.   Das  Wort  , Forst*  (S.  171) 


182 


Berichte  und  Ii«dprechuDgeu. 


krittelt,  zerstört  miv.  Ein  künftiger  Forscher  mag  jede  Einzelquelle 
zu  Wilhelms  Geschieht t  im  eigenen  Zusammenhang  untersuchen,  Ur- 
kunden nebst  liecht.sdt  iikjiiulern  gründiiclier  heranziehen,  und  so  ge- 
nauere Regesten  oder  .lalirbücher  herauszubringen  hoffen:  ein  Bild 
von  Wilhehns  Persönlichkeit,  wenn  er  an  der  Möfflichkeit  es  wahr  zu 
zeichnen  nicht  ülurhaupt  verzweifelt,  wird  er  in  wesentlichen  Zügen 
nicht  klarer  hinstellen  als  es  Freeman  gethan  hat. 

8.  (jioldschinidt,  OpscIi  ich  t  e  der  Juden  m  England  von 
den  äl  testen  Zeiten  bis  zu  ihrer  Verbannung,  i:  11.  und  12. 
Jahrhundert.  Berlin,  1886.  Vlllu.  7üS.  Der  dankbare  Gegenstand  harrte 
einer  neueren  wisseuschaftlichen  Bearbeitung.  Die  vorli^ende  Studie 
entdeckt  zwar  keine  weiteren  Gesichtspunkte  oder  besonders  merkwürdige 
That^achen,  verzeiehnet  aber  mit  dankenswerthem  Fleis-s  und  nicht  ohne 
Kritik  (S.  36  ricbtig  gegen  Grätz)  bisher  bekanntes  und  manche  an* 
beachtete  Einzelheit  aus  lateinischen  Quellen  und  bisweilen  —  so  über 
den  (lelehrten  Benjamin  aus  Canterbury  und  die  zu  London,  bez.  York, 
1189  f.  ermordeten  Rabbinen  Jacob  aus  Orleans  und  Jomtob  ausLoignjr 
^  aus  hebräischen  Notizen  (S.  80  f.).  Bedeutender  Stoffzuwachs  ist 
aus  den  neuerdings  erscheinenden  Pipe  Rolls  und  den  «Shtaroth,  Hebrea 
deeds  of  english  jews  before  1290*  (von  den  Englftndem  als  star, 
Stern  missverstanden)  ed.  Davis  1888  su  erwarten.  —  Ben  Irrthum, 
unter  den  Angelsachsen  hätten  Juden  gelebt,  folgert  Verfasser  aus 
Ganones,  die  nur  angeblich  (Stubbs,  Councils  III,  175.  415)  den  Ens- 
bisehOfen  Theodor  und  Egbert  gehOren,  und  aus  geftlschter  Urkunde 
des  sich  Ingnlf  nennenden  Betrügers ;  vielmehr  leugt  Gynewulfis  ,Elene* 
gegen  Kenntniss  von  Juden ;  und  de  begegnen  in  keinem  Uterarischen 
Denkmal  bis  hinab  zum  Domesday  einschliesslich;  wahrscheinlich 
also  richtig  galt  schon  um  1180  der  Eroberer  als  Gründer  der 
Londoner  Judensohaft  durch  Yerpftansnng  aus  Bönen  (Will.  Malm. 
IV,  817).  —  Die  englische  Kammerknechtschaft  der  Juden  der 
deutschen,  wie  Vedksser  bemerkt,  analog,  wesshalb  er  nicht  8. 19  von 
»Bürgern*  reden  sollte  —  bestand  von  Anfang  an;  denn  die  Leges 
Edwardi  Cf.  sind  nicht  zu  Ende  Heinrich  II.  (S.  23),  sondern  unter 
Heinrich  I.  [s.  meinen  Dial.  de  Scacc.  75]  geschrieben.  Sic  ent- 
stammt  also  wohl,  wie  Englands  Process,  sein  canoniscbes  und 
fiscalisches  Recht,  der  Normandie,  d.  h.  dem  fränkischen  Reich.  So 

findet  man  in  gangbaren  Wörterl^diem  richtiger  erklärt.  Anselm  gehört 
nicht  (iS.  3)  za  den  englischen  Stsatsmännem ;  sebe  Hanptthat  ist  England 
und  dem  Staate  entgegengesetst.  Der  Name  Northmaanen  verlor  das  th 
nicht  ichon  nm  1080  (8.  6).  8.7,5  lies  kingdom,  28  Moretolinm,  26 
Mantes,  141  La-Croiz-Saint-Lenfrojr.  1S8  Hersfeld,  194Wnlfnoth. 


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England,  ilittelalUr  (F.  Lieberroann). 


183 


vrerden  die  Einrichtungen  der  freiwilligen  Gerichtsbarkeit,  des  Juden- 
bischofs,  z.  Ii.  mit  den  neuerdings  aufgehellten  Kölner  VerhUlt- 
iu*>ö^n  7A\  verj^leiclien  sein.  —  Schon  1189  wohnen  die  Juden  zwar 
thatsichlith  zusammen,  sind  aber  auch  hier  nicht  ins  Ghetto  hinein- 
geTxrungen  und  im  Grnnderwerb  unbeschränkt.  —  Von  den  Ursachen 
d»-r  .judeüh»-tz»>n  gibt  Verfasser  richtig  emige,  Pöbelwuth  gegen  Keiche, 
Raui>«ucht  der  .Schuldner,  Giaubensfanatismus  und  Mordlust  der  Kreuz- 
fahrer, an.  Er  erklärt  die  Thatsache,  dass  England  im  11.  Jahrhundert 
sich  der  Verfolgung  enthielt,  (zwar  falsch  auch  aus  angeblicher  poli- 
ti'so'her  Einflusslosigkeit  der  PrHlaten  S.  7)  richtig  daraus,  dass  es 
am  ersten  Kreuzzug  fast  iinbetheiligt  blieb  (demnach  hätte  er  die  Reju- 
dai^atio  \%.  Ducan<^c|  zu  Kouen  mit  der  Kegensburn^er  von  1097  ver- 
gleichen und  als  Rückschlag  gegen  das  Kreuzfieber  erkennen  sollen). 
Doch  andere  Ursachen  des  Judenhasses  betont  Verfasser  zu  wenig:  die 
Zinshöhe  bis  50  Procent,  die  er  mit  Geschäftsgefahr  richtig  erklärt, 
und  die  ans  dem  ordentlichen  ßecbtsleben,  zum  Theil  auf  eigenen 
Wunsob,  auigenomiDeiie  Stellung  der  Juden.  Statt  nämlich  dem 
Volke  sich  in  j^meinsamer  wirthschaft lieber  and  staatlicher  Arbeit 
verbinden,  fanden  sie  in  einem  Gewerbe,  das  vom  Volksgewissen  und 
TOm  canonischen  Rechte  (Endeinann,  Rom.  kanon.  Wirthsch.  II,  387) 
ihnen  nicht  etwa  im  ricgeosats  tu  Christen  erlaubt  war,  bei  der  Krone 
allein  tbatsächlichen  Schutz,  und  zwar,  wie  Verfasser  erkennt,  nicht 
ans  Grftnden  der  Aufklärung  oder  Volkswirthschaft,  sondern  ans 
Habgier:  was  die  Jaden  dem  Volke  abgewnchert  hatten,  konnten 
die  Könige  jederzeit  wieder  einziehen.  Allein  zar  Entsehnldigong 
f&r  diese  niedertiflchtige  Finanzpolitik  h&tte  der  Verfasser  hin- 
weisen sollen  auf  den  staatlichen  Geldbedarf,  den  za  decken  noch 
keine  geordnete  Stenerrerfassnng  half.  Auch  hätte  er  den  Baseins- 
gmnd  des  damaligen  jttdischen  Wuchers  hervorheben  müssen:  die 
Volkswtrihschaft  brauchte,  was  kanonistische  Lehre  und  adUche  Ge- 
schiftarreTaehtiuig  verpönten,  die  Ansammlung  grosser  beweglicher 
Kapitalien  zar  Aasföhrong  mächtiger  Untemehmangen  (vergl.  Green, 
Short  Bist,  of  the  English  people  85  über  Baaten  dorch  jüdische 
Vorschfisse.  Hftngt  vielleicht  mit  Wilhelm  des  II.  Baulast  seine 
Gonst  für  Juden  zosammen?).  Ganz  verfehlt  ist  es,  den  damaligen 
englischen  Pfaffen  die  Greuel  von  1189/90  zur  Last  zu  legen,  die 
zwar  kirchlichen  Anschaaungen,  aber  nur  theilweise  und  nur  mittel- 
bar, entsprangen ;  and  diese  waren  anderwüi^  und  früher  entwickelt. 
Vielmehr  erldirten  sich  die  damaligen  gebildeten  nnd  höheren  Geist- 
lichen Englands,  darunter  die  Historiker  und  die  Beamten,  mit  Wort 
und  That  gegen  jene  Roheiten  der  Laien :  und  der  gesellige  Ver- 
kehr von  Juden  mit  angesehenen  Geistlichen  steht  vereinzelt  fest: 


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184 


Berichte  und  Besprechungen. 


ein  in  Mainz  gebildeter  Hebräer  dispntirt  um  1100  mit  dem  Abte 
TOn  Westminster  freundschaftlich  (Okleb.  Orisp.  Disp.  de  fide);  ein 
jüdischer  Witsbold  reist  um  1185  mit  einem  Archidtakon  (Gir.  Ctoibr. 
VI.,  146).  Qeme  wttrde  man  etwas  toiI  Beeinflussong  angloDorman- 
nischer  Gattar  dnnsh  Juden  hören :  Steinbau  des  Profanhauses  und  mediei- 
nische  Lehre  z.  B.  finde  ich  dafür  angeführt.  Unter  den  Apologeten 
schrieben  gegen  die  Juden  auch  zwei  Schtkler  Anselms  von  G^nterbniy: 
jener  Gilbert  und  Wibert  von  Nogent.  Das  christliche  Studium  des 
HebrSischen  bediente  sich  nacbweislicb  wenig  später  der  Juden,  riel« 
leicht  so  schon  Robert  von  Cricklade  (vergl.  Mon.  Genn.  88.  XXVII» 
34),  der  fftr  Oxford  als  dessen  Vater  (s.  meinen  Nachweis  N.  Archiv 
IV,  18)  wird  gelten  dürfen  *). 

JoMph  Mteiiy  Robert  Grosseteste,  Bischof  tou  Lincoln. 
Ein  Beitrag  zur  Kirchen«  und  Gulturgeschichte  des  18.  J ahr* 
hunderte.  (Fraiburg  1887.  VIII  u.  112  S.  8*)  sammelt  fleissig  zeitge- 
nössische Nachrichten  ttber  Leben ,  Schriftentitel  (doch  ohne  Echt> 
heitS'Untenuebung)  und  damaliges  Ansehen  Roberts.  Fttr  diese  Ge« 
Sichtspunkte  wird  wohl  nun  nach  Brewer,  Luard,  Pauli,  Perrjr  und 
dem  Verfasser  wenig  Bedeutendes  aus  Gedrucktem  zu  entdecken 
bleiben;  allein  in  Hss.  liegen  noch  viele  Bücher  Roberts  undurch- 
forscbt  (ttber  De  virginitate  s.  Mon.  Germ.  88.  XXVHI,  p.  85,  n.  5). 
—  Robert  tritt  hier  bauptsichlicfa  als  Seelsorger  in  neues  Licht:  danach 
scheint  er  mir  unmittelbar  mehr  auf  M&chtige  und  höher  Gebildeter 
dagegen  auf  das  Volk  nur  durch  Anstellung  guter  Lehrer  und 
Pfarrer  gewirkt  zu  haben ;  wie  er  denn,  obwohl  ein  Freund  fdner  Poesie 
und  Husik,  die  Volksthümlichkeit  in  Narrenfest  und  Mirakelspiel  ver* 
folgt«.  Seine  Stellung  in  der  Geschichte  der  Scholastik,  anglonor> 
manu.  Literatur  und  engl.  Verfassung  liesse  sich  selbst  aus  gangbaren 
Handbttohem  klarer  bestimmen  (ten  Brink,  Stubbs,  Prothero^s  und 
Bdmonts  Bttcher  blieben  unbenutzt):  die  hier  gewählten  Auszüge  ana 
seinen  Schriften  zeigen  weite  Bildung  und  geistvollen  Styl,  aber  zum 
Theil  entlehnte  Gedanken  und  schiefe  Definitionen.   Seine  Belobigung 


*)  Im  Einzelnen  besBert«  man  8.  9  „Wumierbild  von  Lucca'  für  Bild 
des  heiligen  Lucas:  25:  «Hess  die  Reichen  (zu  sich  nach  der  Normandie) 
überfahren  (statt  verjagen)  und  (diese  ditiores)  den  Best  emsch&tsen:  84 
«Gnildford*  (statt  Geddington);  46  «s.  Hugo  von  Idncoln*  (statt  l^schof  von 
NoTtharapton) ;  62  tallia  Qoittongskerbholz.  Der  Anm.  56  Ende  erwUmte 
Jacob  Ton  London  ward  11 99,  Juli  81  zun  Bisdiof  bertUigt  (Sdden,  Hist. 
of  tithes  22);  zu  Sportein  für  Urii  tthaconsens  waren  die  Juden  vielleicht 
nicht  bloss  kraft  Äusnahmerechts  (6.  75)  demFiBCUs  verpflichtet:  auch  adlioho 
Hannen  des  Königs  zahlten  solche. 


England,  Mittelalter  (F.  Liebermaun). 


185 


durch  den  sonst  so  tadelsüchtigen  Hoger  Bacu  wird  also  auch  ferner- 
hin Roberts  Ruhm  als  Philosoph  fast  allein  begründen :  sie  hätte 
durch  Kölkers  persönliche  Vorliebe  für  den  En^^länder,  den  Oxforder, 
den  in '»ritenfreund,  den  freigebigen  Förderer  griechischer  Literatur 
(Kobertä  eigene  Ktnatniss  des  Griechischen  üUerschlUzt  Verfasser 
nachweislich)  vielleicht  Erklärung  und  Einschränkung  finden  müssen 
und  durfte  niramerniehr  den  Verdacht  veranlassen,  als  habe  Baco 
den  Lincolner  Bischof  geplündert.  —  Der  Loser  wird,  auch  ohne 
dass  Feiten  die  mannigfachen  Ztigf»  rn  einem  Bilde  deutlich  ver- 
bände, klar  genug  ersehen,  wie  der  kluge,  gelehrte,  geschäftskundige 
Mann  thaikräftig  an  der  Spitze  der  Universität  lehrte,  organisiii e, 
Studien  anregte  und  Studenten  und  Betteloidtn  beschützte,  in  seiner 
weiten  Diücese  die  ordentliche  Pfarre  geilen  die  einreissende  Be- 
pfründnng  von  Klöstern,  Fremden,  Plur,ili>tni.  üngeweihten  wahrte, 
ais  Baron  in  und  ausser  dem  ParlamenL  die  Tyrannei  der  Krone, 
besonders  den  Steuerdruck,  abwehrte  und  wilde  Parteigegner  vom 
Bürgerkrieg  veibuhnend  zurückhielt.  Allein  er  verfocht  hierin  doch 
mehr  die  unter  strengen  Prälaten  damals  herkömmlichen  Gedanken 
(so  die  Trennung  geistlicher  Personen  von  weltlichen  Studien  und 
istaatiiciien  Aemtern'),  als  dass  er  eine  verfassungsgeschichtlich  wichtige 
Organisation  zu  schaffen  versucht  hätte.  Ein  echt-  mittelalterlicher 
Ktiü«>nist,  ahnt  er  nicht  die  selbständige  Würde  von  Staat,  Land- 
recht ,  Wissenschaft  oder  Evangelium  gegenüber  beziehungsweise 
Hierarchie,  Kirchenrecht,  Glaubenslehre  und  katholischer  Ueberliefe- 
ning.  Als  Held  tritt  er  aus  der  allgemeinen  Bewegung  erst  durch 
den  rücksichtslosen  Eifer  hervor,  mit  dem  er  die  Missbrauche 
frei  von  Menschen  furcht  geisselt  und  zu  welthistorischer  Br  butiing 
wächst  er  erst  durch  seine  Weigerung,  auf  päpstlichen  Befehl  eugli.sche 
Pfründen  mit  unfähigen  Günstlingen  Roms  zu  besetzen.  Verfasser 
erklärt  nun  das  Manifest  dieses  Widerstandes,  einen  Brief  nicht  an 
den  Papst,  sondern  den  Nuntius  Innocenz,  gegen  .lourdaiu^  Zweifel 
mit  Recht  als  echt  (und  will  richtig  nur  die  Aufforderung  zu  all- 
gemeinem Aufruhr  gegen  die  Erpressungen  der  Curie  Robert  nicht 
beigelegt  wissen),  verurtheilt  aber  gerade  diese  bezeichnenden  Züge 
Grossetestes  als  unklug,  denn  —  daran  scheiterte  der  Versuch,  den- 
selben später  heilig  sprechen  zu  lassen ;  wie  denn  im  umgekehrten 
Fall  Erxbischof  Bonifaz  gepriesen  wird,  der  kirchliche  Amtspflicht  zu 
Canterbury  gröblich  hinter  savoyischer  Hauspolitik  vernachlässigt 
bat ,  denn  —  dieser  zählt  zu  den  Heiligen.  Verfasser  will  offenbar 
den  'irundsatz  des  Kam}  fes  nicht  sehen  und  meint,  der  Papst  habe 
nur  ungern  aus  zeitweiser  Noth  die  Provisionen  zugelassen,  die  doch 
nur  eine  Folgerung  des  centralisirenden  Gregorianismus  sind:  so  er* 


186 


Bericlite  und  Besprechungen. 


scheint  Urosseteste  noch  weniger  systematisch  als  er  wirklich  war. 
Freilieh  handelte  Robert  als  Greis  nicht  im  Einklang  mit  seinen  früheren 
Ansichtfin  von  Roms  schrankenloser  Macht,  auch  im  Besonderen  über 
die  Pfründen  aller  Kirchftn;  wohl  durfte,  wer  Friedrich  II.  (den  Verfasser 
ganz  papistisch  beurtheilt)  abgesetzt,  nicht  hinterher  die  Kriegspolitik 
der  Curie  tadeln  und  wer  strengste  Hierarchie  nach  unten  übte,  sich 
nicht  der  Beaufsichtigung  durch  den  Metropoliten  widersetzen.  Lftngst 
ist  Orosseteste  des  Verdachtes  entledigt.  Luther  oder  Wicliff  vorbe- 
reitet zu  haben  ;  zum  Reformator  fehlt  ihm  doch  die  Grösse  des  An- 
grifFsgegenstandes:  nii  ht  etwa  das  Papstthum  hillt  er  für  unevangelisch, 
scmdern  den  ziitigLu  Rath  des  Papstes  für  zufiUlig  mißleitet  —  die- 
selbe Formel,  deren  sich  beginnende  Opponenten  in  scheuer  Ehrfurcht 
vor  einer  geheiligten  Eiuiichiung  oft  bedienen,  ohne  dass  sie  später 
immer  vor  offenem  Widerstand  zurückschrecken.  Verfasser  erklärt 
mit  Recht  die  Nachrichten  des  Matheus  Paris  über  heftige  Verfol- 
gung Grosseteste's  durch  Rom  für  unhistorisch:  die  Schwäche  der 
Curie,  Roberts  grosses  Ansehen  und  sein  baldiger  Tod  mussten  jeden 
otfenen  Kampf  gegen  ihn  und  sein  Vorgehen  widerrathen.  Müssige 
Frage,  was  sonst  erfolgt  wäre,  wenn  das  Evangelium,  auf  das  sich 
Grosseteste  berufen  hatte,  schon  damals  in  Gegensatz  zum  Papstthum 
selbst  gestellt  worden  wäre!  Werthlos  aber  dürfen  des  Matheus  Anek- 
doten nicht  gescholten  werden:  aus  ihnen  erklingt  der  Beifall,  den 
fromm  kirchliche,  aber  zugleich  patriotische  Engländer  dem  Bischof 
zollten,  selbst  solche,  die  Mönche  des  eximirteu,  dem  visitirenden 
Diöcesan  feindlichen,  St.  Albans  waren  'j. 

F.  Liebermann. 

')  Verfaiser  befleiusigt  sich  im  Gänsen  eineg  guten  Styls  und  bringt 
ans  euutiger  Stellung  als  (katholiecher)  Profewor  des  Uehaw  College  in  der 
Grafaehaft  Dnibam  Verständniss  f&r  die  englischen  Namen  heim ;  im  Ein- 
xelnon  lies  S.  G  zurückrief  für  , umrief;  Lebewohl  für  , Adieu«;  52(24) 

Orden  ftlr  , Manche";  9.  62  St.  Davide  fili  .Menevia";  16  streiche  .oder 
AVallis";  16  (80  f.)  vertausche  „LirdseV  mit  „Lincoln";  24  stammt  «scot* 
nicht  von  «schottisch*,  sondern  von  ags.  scot,  d.  L  Scboss,  Einlage. 


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9 


Nachrichten  und  Notizen. 

Üeber  die  Abkürznof^n  vergl.  Voib«oierknng  zur  Bibliographie. 

lli9tori«ifh«CoininUsion  in  Miinehen.  Berif  lit  übni  <lie29.Plenar- 
versamnilung.  München  im  October  1888.  Die  diesjährige  rienarvereamm- 
luDg  der  bist.  Commission  fand  vom  27.  bis  29.  September  statt  Von  den 
«Mwirtigen  ord«iitlidieii  Hitgliddini  nalunai  an  den  Sitsungea  theil:  Hof- 
ntii  TOB  8  i  ekel  tau  Wieo,  Kloaterpropat  Rrh.  von  Li  Ii  euer  on  ans  Sdiles- 
«ig,  die  Geh.  Begivaagtrftihe  Dfiminler  imd  Wattesliach  aot  Berlin,  die 
PkoteorenBaomgarten  am  Stratstnirg.  Hegel  am  Erlangen»  von  Eluok- 
höhn  am  Oöttingen,  von  Wegele  am  Wttnbaig  und  von  Wyti  am  Zürich; 
ton  den  einheimischen  ordentlichen  Uitgliedem:  Prof.  Cornelias,  Geheim* 
rath  von  LOher,  Geh.  Hofrath  von  Rookinger,  und  dio  neuemannten 
ordentlichen  Mitglieder:  die  Professoren  von  Druffel,  Heigel,  Stieve  und 
OberhibliotheV.ir  R  i  *'/ 1  MI-.  Auch  dio  hniflon  neuemannton  ausscrordfntlichon 
Mitjrlii»df»r :  Dr.  IjOfisen.  Sekretär  der  Akademie  der  Wissen^f h;ift<'Ti .  und 
Dr.  Quid  de  au«  Kciuiggberg  wohnten  den  Sitzungen  bei.  Da  der  \  erstand 
der  Comraission,  der  Wirkl.  Geh.  Oberregieningsrath  von  Sybel,  aus  Ge- 
fondheitsrücksichten  zu  erscheinen  verhindert  war.  leitete  der  ständige  Secre- 
tärder  Commiasion.  Geheimrath  von  Giesebrecht,  die  Verhandlungen.  (1 

Seit  der  Toijährigen  Plenarrenammlung  sind  folgende  Pnhlicationen 
dsidi  die  Comminion  erfolgt:  1.  Jahrbflcher  der  deatMhen  OoMhichte. 
•lahrbflcber  dei  frSnkitöhen  Beicbee  unter  Karl  dem  Gronen  von  Sigurd 
Abel.  Bd.  I:-  768—788.  Zweite  Auflage,  bearbeitet  von  Bernhard  Simeon. 
—  2.  Jahrbflcher  der  deuticihen  Geiduehte.  Geaohidite  dei  ostftttnkiichen 
Bflidiet  von  Ernst  Düramler.  Zweite  Auflage,  Bd.  TTI.  Die  letzten  Karo* 
iiager.  Konrad  I.  —  3.  Deutsche  Reichstagsacten.  Bd.  VI.  Deutsche  Keicha- 
ta^pMcten  unter  König  Ruprecht  Dritte  Abtheilung  (1406—1410).  Heraus- 
gepehen  von  .Tnlius  Weizsäek»*r.  4.  Die  Chroniken  der  deutschen 
8»;i']tf  vom  14.  bis  ins  16.  Jahrhundert  Bd.  XX.  Die  Chroniken  der  west- 
üiischen  und  niederrheiniachen  Städte.  Bd.  1.:  Dortmund.  Neuss.  —  ö.  All- 
gemeine deutsche  Biographie.  Liefening  126 — K^.  —  Mit  Unterstützung 
der  Commission  wurde  veröffentlicht:  Ludwig  Molitor,  Urkundenbuch  zur 
Geschichte  der  ehemals  pfalzbayerischen  Residenzstadt  Zweibrücken.  Die 
im  Laufe  der  VerhandlUDgai  etetatleteD  Berichte  ergaben,  dan  die  Arbeiten 


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188 


Nachrichten  und  Notizen  Nr.  2  —  4. 


fttr  die  meisteii*Uiiteriiehmiiiigeii  der  Cbmminiott  in  mmnterbrocheiieni  Fort- 
gange lind  und  auch  Ar  daa  nftclnte  Jahr  wichtige  nene  Pablicationen 
in  Auaridit  etdien.  Die  Nachforschungen  in  den  Archiven  und  Bibliotheken 

sind  in  grossem  Umfange  fortgesetzt  worden,  und  inuuer  TOS  neuem  hat 
die  Commiaaion  mit  dem  wärniaten  Danke  die  Zuvorkomnunheit  anzu- 
erkennen, mit  welcher  ihre  Arbeitern  von  den  V'orst&ndea  der  Archive 
und  Bibliotb'^keu  unterstützt  werdtMi.  f2 

Da^  {grosse  rnternehnien  (l<'r  deutschen  ReichstagHacien  ist  uuch  im 
verflossenen  Jahre  nach  verschiedenen  Seiten  gefördert  worden.  Von  der 
älteren  Serie  der  Reichstagsacten  ist  noch  im  Jahre  1887  der  6.  Band 
snr  Aosga1>e  gelangt.  Er  behandelt  die  sweite  H&Ule  da:  Begierang 
K.  Ruprechts  (1406—1410)  und  schlieast  damit  die  bisher  noch  beitehende 
Lücke,  so  dasB  nun  eine  ununterbrodieiie  Reihe  von  nenn  Binden  die  Zeit 
von  1370—1431  umfasst  Der  sechste  Band  ist  von  Proibaaor  Weizsäcker, 
dem  Leiter  dieser  Serie,  von  Professor  Bernheini  und  Dr.  Quidde  be- 
arbeitet, die  Registf^r  hiit  Dr.  Schellhass  geliefert.  Für  die  Fortsetzung 
dieser  Serie  waren  die  Mitarbeiter  Dr.  t^>uidde,  Dr.  Schellhns!?  und 
Dr.  Heuer  unausgesetzt  thSltig.  Auf  verscliifHleneii  Krisen  wurde  von  ihnen 
aus  italienischen  und  deuti>chen  Archiven  und  Bibliotheken  eiu  umfassendes 
Material  geiainmdt,  besonders  für  den  Romzug  K.  Sigmunds  mud  Ar  die 
khrchenpolitischen  Verhandlungen  der  deutschen  Reidutage  in  der  Zeit  dee 
Baaler  Condls.  Längere  Zeit  arbeiteten  Dr.  Quidde  und  Dr.  Heuer  in 
Venedig  und  Rom,  eraterer  dann  allein  in  Uailand,  Dr.  Heuer  auf  einer 
Reis^  die  Oenf,  Turin,  Genua,  Pisa,  Lucca,  Florenz,  Siena,  Bologna,  Modenftf 
Ferrara,  Parma,  Mantua  berührte,  besonders  in  Oenf,  Turin  und  Florenz, 
Dr.  Seh  eil  Ii  aas.  zeitweilig  mit  Dr.  Quidde  zusammen,  fast  ein  Viertel- 
jahr in  \S  len ;  ausserdem  besuchte  Dr.  Si  hrUhas^  Oldenbur«;,  Bremen, 
Hamburg,  Lübeck,  Hannover  und  Braunschweig.  Die  unvermeidliche  Aus- 
dehnung eines  Theils  der  Arbelten  auf  einen  längeren  Zeitraum  wird 
allerdings  eine  VercSgerung  im  Erscheinen  des  n&disten  Bandes  be> 
dingen,  doch  ist  zn  «rwarten,  daas  dann  ebe  Reihe  von  Bbideur  bis  sn 
Friedrichs  m.  KuserkrOnung  in  rascher  Folge  wird  ausgegeben  werden 
können.  |8 

Die  Arbeit«n  für  die  zweite  Serie  der  Reichstagtacten,  welche  sich 
auf  die  Zeit  K.  Karls  V.  beziehen,  nahmen  in  nöttinfren.  wo  Dr.  Friedens- 
burg von  den  Hilfsarbeitern  Dr.  VVrede  und  Dr.  H'^fllich  unterstützt 
wurde,  einen  erspnCHslichen  Foi"ti»anjjf.  Eine  stattliche  lieihe  von  Archiven 
und  Bibliotheken  stellte,  dank  der  gütigen  Vermittalung  der  Verwaltimg 
der  Göttinger  Universitätsbibliothek,  Acten  und  Handschriften  zur  Verfügung, 
wodurdi  zonftchst  die  Materialien  fllr  die  Jahre  1520 — 1585  ansehnlich  ver- 
mehrt wurden.  Das  Wiener  geheime  Hans-,  Hör*  und  Staatsarchiv,  in 
weichem,  unter  der  Leitung  des  geheiaMn  Baue-,  Hof-  und  Staatsarchivai» 
Dr.  Winter.  Archivar  Peukert  f&r  das  Unternehmen  arbeitete,  lieferte 
Werth  volle  Beiti^ge,  besonders  aus  den  Beständen  des  ehemaligen  Kr&- 
kanzler- Archivs.  Reisen  wurden  unternommen  von  dem  Leiter  dieser  Serit* 
selbst.  Professor  von  Kluckhohn,  nach  zahlreichen  thüringischen,  fränki- 
schen und  schwäbischen  Archiven  —  von  Altenburg  bis  Augsburg  und 


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Nacfariehiai  und  NotiMn  Nr.  4-9. 


189 


HeuuniBgen ,  später  nach  Constanz  und  SD  den  Archiven  der  deutschen 
Sehweb  in  Schaffhaosen,  Zürich,  Luzern.  Bei-n  und  Basel.  Dr.  Redlich 
betrachte  Trier,  Mete  und  die  ehemuli^'en  Reichsstädte  im  Elsas«,  arbeitete 
dann  längere  Zeit  in  Ulm.  Dr.  Wrede  ist  i^ejjenwärtig  mit  der  Benätzung 
(ip-j  ^rfh<*imen  Staatsarchiv«  /u  Miinclien  beschäftigt,  während  Dr.  Friedens- 
burg sich  im  Interesse  der  Heichstagsacten  nach  Rom  begeben  bat.  Büt 
w^iigen  Aimalmieik  gewUirteii  die  buher  benfitsten  Archive  eine  erfrenliehe» 
oft  Qbemwdieiide  Ambeate.  (4 

Yen  der  Sammlimg  der  deutiehen  St&dtechronikeB  ist  der 
im  vorjährigen  Bericht  angekündigte  20.  Band,  welcher  all  erster  Band 
der  niederrheiiuach'WeelfiUiBcheii  Serie  die  Chroniken  von  Dortmund  und 
Neuss  enthält,  im  vergangenen  Spiitherbst<*  erschienen.  Der  folprende  BhtkI 
dieser  Serie,  der  gegenwärtig  f^edruckl  wird.  l«rinj?t  Chroniken  der  Stiult 
Soeflt:  Bartholomaeus  von  der  Lake,  eine  noch  unbekannte  Reimchronjk 
und  Volkslieder,  sämmtliche  Stücke  auf  die  Soester  Fehde  mit  Köln  sich 
beziehend;  er  ist,  unter  der  Leitung  des  Professors  Lamp recht  in  Bonn, 
vom  Dr.  Hausen  und  Dr.  Joatee,  beide  in  Mttneter,  bearbeitet.  Für  den 
dritten  und  letsten  Baad  dieeer  Serie  alBd  Soeater  Anfaeiehnnngen  von 
1417— '1556»  eine  noch  unbekannte  Chronik  von  Doiabnig  und  Aadiener 
Beimehronikeo  bestimmt  Um  dem  Wunacbe  dee  Profeasiwa  Lampreeht 
va  entsprechen  und  ihn  von  der  ferneren  Leitung  der  Herausgabe  d«r 
niederrheinisch  we.stfälischen  Chroniken,  der  er  sich  liMier  in  sehr  dnnkena- 
werther  Weise  unterzogen  hat.  7;u  entbinden,  wirf!  l'r  Hansen  dieselKie  für 
den  letzten  Band  der  Serie,  unter  der  t'ortdiiuei-n<i' n  'iberleitung  des  Pro- 
fessors Hegel,  de§  iJ erausgeben  der  ganzen  äammiuiig,  übeiueiimen.  [5 

Der  Druck  des  sechsten  Bandes  der  ftlteren  Hanaerecesse,  bearbeitet 
von  Stadtarofaivar  Dr.  Koppmann  in  Boctoek,  ist  nadi  I&ngerer  ünter* 
brediung  wiedw  anfgenommen  imd  so  weit  gefördert  worden,  daaa  die 
YerOlientiichnng  deaadben  in  naher  Anaaicht  steht.  [H 

Die  vaticaniaohen  Acten  zur  Geschichte  König  Ludwigs  des 
Baiern.  herausgegeben  von  Oberbibliothekar  Dr.  Riezler,  sind  im  Druck  be- 
gonnen, doch  ist  derselbe  durch  einen  beklagenswerthen  Unfall  imtorbrochen 
worden.  Nachdem  16  Bogen  gesetzt  waren,  lirach  am  24.  .laniiar  d.  J.  in  d»^r 
Wagner  schen  Druckerei  in  Innsbruck  ein  Brand  avi-<,  der  einen  ansebnliclit  ii 
Tbeü  des  Manuscript«»  zerstörte.  Da  das  Werk  mit  einer  so  klafi'enden 
LQcke  nieht  m  veröffentlichen  war,  unternahm  der  Heraaageber  dne  neue 
Betae  nach  Born,  und  ea  gelang  ihm  in  wenigen  Wochen  die  Lfldie  dea 
Hannaeripta  völlig  wieder  anaaufllUen,  ao  daaa  der  Druck  demnldiat  fort* 
gesetzt  werden  kann.  [7 

Die  Arbeiten  für  die  Wittelsbacher  Corre.spondenzen  sind,  theils 
wegen  Erkrankungen  theils  wegen  anderweitiger  Behinderungen  der  Heraus- 
geber, wenig  gefördert  worden,  sollen  aber  im  nächsten  Jahre  um  ao  kräftiger 
fortgeführt  werden.  (H 

Die  U tischichte  der  Wissenschaften  in  Deutschland  wird  um  zwei 
neae  BSnde  in  kurzer  Zeit  vermehrt  werden.  Der  Druck  der  Geschichte  der 
Kriegawimachaft  bearbeitet  von  Obetstlientenant  a.  D.  Dr.  H.  Jfthna  in 
Berlin«  wird  jettt  begonnen  und  aodb  die  Geaehidite  der  Medidn,  bearbeitet 


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190 


Nacbiicbten  und  Notiseu  Mr.  9^13. 


von  dem  geheimen  Mediciiiiilrath  Prolessoi  A.  Vürscli  in  Berlin,  voraus- 
sichtlich noch  im  Laute  des  » i eschul"t«jabret»  «li-ucklertip  hergestellt  werden. 
Für  die  Bearbeitung  Uör  Ueachichte  der  Geologie  iät  es  der  Comuiission  zu 
ihrer  Freude  gelungen,  I^ofeasor  Dr.  K.  A.  von  Zittei  m  München  zu  ge- 
wmnen.  Auch  für  die  Geschichte  der  Phjsik  sind  die  Verhandlungen  mit 
einem  bmorragenden  Gdthitoi  M  weit  gediehea,  dan  der  AbMshlws  in 
•ioharar  Ananclit  «fceht  (9 

Von  mehreren  im  Buchhandel  vergriffenen  Bänden  derJabrbfteherder 
deuteohen  Oeschichie  and  neue  Auflagen  nOthig  geworden.  IMe  sweite 
Anllage  des  1.  Bandes  von  Abers  Geeddclite  Kark  des  Grossen,  be«rbeit8t 
von  Professor  B.  von  Simson  in  Freiburg,  ist  ersdiieneu  ;  auch  Bümmler's 
Geschichte  des  ostfränldsohen  Reiches  liegt  nunmehr  in  zweiter  Auflage 
vollendet  vor.  Von  des  verstorbenen  H.  K.  Bonneil  Werk:  ,Die  Anfänge 
des  karolingischen  Hauses"  hat  Profesj^or  L.  0 eisner  in  Frankfurt  n.  M. 
die  Bearbeitung  der  neuen  Auflage  übernomuicn  und  gedenkt  sie  im  nächsten 
Jahre  xu  vollenden.  Eine  neue  Bereicherung  werden  die  .lalirbücher  durch 
die  (ieschichte  König  Friedrichs  IT.  in  der  Bearbeitung  des  Geheimen  Hof- 
raths rrolt'MHur  Ed.  Winkelniann  in  Heidelberg  erhalten;  der  Druck  des 
erätcu  Bandes  hat  bereits  begoimeu.  Auch  Professor  G.  Meyer  von  Knouau 
verspricht  den  ersten  Baad  der  Jahrbttoher  KOnig  Heinridis  lY.  in  naebster 
Zeit  so  weit  so  Tollenden,  dass  um  Ostern  der  Brock  in  Angriff  genommen 
werden  kann.  (10 

Die  allgemeine  deutsche  Biographie  bat  audi  im  abgelanfeneD 
Jahre  ihren  regelmUmigen  Fortgang  genommen.  Es  smd  der  seobsiind- 
awanzigste  und  der  siebenundzwanzigste  Band  eraoiiicnen.  Der  Druck  des 
Buchstaben  K.  wird  sich  noch  in  das  Jahr  1889  hineinziehen.  Mit  dem 
Buchstaben  ä.  beginnt  das  letste  Viertel  des  grossen  Werkes.  [II 

Der  Commission  lag  ein  grosser  Theil  der  von  Professor  Dr.  Eduard 
llosenthal  in  Jena  bearbeiteten  Geschichte  der  G  erichts-  und  Aemter- 
verfassung  Bayerns  im  Manuscript  vor  und  wurde  ein  Ihuckzuschuss  be- 
antragt, um  die  Veröffentlichung  desselben  zu  ermöglichen  Die  Commission 
hofll  die  gewünschte  Unterstützung  für  die  verdienstliche  Arbeit  erwirken  zu 
können.  (12 

Monnmenta  Ctormaniae  lüttariea»  Der  Bericht  Aber  die  leiste 
(U.)  PlenarrersammluBg  vom  17.— 19.  Mftrs  1888  ist  durch  Abdruck  an 
verschiedenen  Stellen  (u.  A.:  NA  Up  2—8;  HZ  60,  881—884;  MJÖG  9,  864 
bis  868;  HJb  9,  600-005;  Mitth.  aus  d.  Stadtardüv  v.  KSfai  15,  96—99) 
Ifingst  so  weit  verbreitet,  dass  ihn  hier  noch  einmal  wiederangebea  nicht 
n5tbig  sein  wird.  —  Was  die  seitdem  vollaogenen  Aenderongen  in  der 
inneren  Organisation  anlangt,  so  ist  zunächst  zu  erinneni  an  die  in  weiteren 
Kreisen  wenig  beaehtete  und  auch  nicht  in  allen  Abdrücken  des  Bericht« 
mitgetheilte  Statutsänderung,  wonach  der  Vorsitzende  der  Centraldirection, 
der  bifher  durch  dicf^elbe  frei  gewählt  wurde,  jetf.t  .nach  »'rlolgter  I'rä- 
sentation  mindestens  /.wcit  r  \ün  der  Centraldirection  für  geeignet  erachteter 
Personen  auf  Vorschlug  des  Bunde^raths  [der ,  wenn  wir  recht  verstehen, 
weder  an  die  ,Prilsentatiou'  noch  au  den  MitgUeUerbestand  der  Central- 


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NHChriditeii  und  Notisen  Nr,  18—15. 


191 


directiun  gebunden  ist?]  vom  Kaiser  ernannt"  wird.  Der  Vorsitzende  hut 
also.  V  ü>  erläutei-nd  bemerkt  wird,  fortan  die  Hechte  und  Pflichten 
eines  Keiclinbeamten.  Der  Bericht  glaubte  diese  SUitutsändonino'  ;ils  einen 
bedeutenden  Fortechritt  zur  Ueberwindung  des  so  lauge  .iiuhiuLmilt  u  provi- 
i»orischen  Zustandes  bezeichnen  zu  können,  und  in  der  Thai  ibt  die  Kut- 
aohodung  der  eohwebenden  Frttgeu  dann  bald  erfolgt.  Herr  Qelk'Bath 
Dflmmler,  mm  8.  Hai  sum  Vorntsenden  ernannt»  hat  abbald  die  Leitung 
des  Untemehment,  sngleicfa  auch  vorlftafig  die  der  Quarteerien  der  Scziptoree 
ttbemonnnen,  während  die  alte  Folioeorie  unter  Leitung  Herrn  Dr.  Holder* 
figger's  gestellt  wurde,  beides  bis  zur  Entscheidung  der  nächsten  Plenaf 
Versammlung.  Herr  (^eh.-Rath  Wattenbach  hat  die  Leitung  der  Ab- 
theilnng  Epistoiae  \>r\(]  die  Redartior  ilr^«  Neuen  Arcliivs  niedert^plecd ,  ist 
aber  in  der  Centraldirection  verblieben,  i'ie  Äbbheilung  EpißtoUui  hat  Uen 
Geh.-Rath  Dümmler,  dieRedaction  des  Neuen  Archivs  Herr  Prüf.  Bresslau 
bis  auf  definitive  Bestimmung  durch  die  nächsljäbrige  Versammlung  über- 
nommen. —  In  der  Abtheilong  ScaiptoreB  ist  am  L  October  Herr  Dr.  L.  von 
Heinemann  anegeediieden  und  Hör  Dr.  G.  Saeknr  eingetreten.  Heir 
Dr.  Stoeber  in  Wim,  der  bei  den  OaUiadien  ConcdlBaoten  thitig  war,  ist 
durch  Tod  aus  der  Reihe  der  Mitarbeiter  ausgeschieden.  [18 

Die  Publicatienen  des  Jahres  1888  findet  man  in  unserer  Bibliographie; 
hier  erwähnen  wir  nur.  da<?s  seit  dem  letzten  Jahresbericht  erschienen  sind: 
l>ij>b»matuni  touii  II  pars  I  \ind  Legum  Sectio  l  toini  5  pars  1.  Noch  vor 
.Schluii«s  dess  Jahres  ISiSS,  während  dieses  Heft  im  Druck  i.st,  sind  aus  der 
äcriptores- Abtheilung  zu  erwarten:  Scriptorum  tomi  XV  pars  2,  Öcriptoruui 
r«r.  Merowingicarom  tomus  II,  and  in  der  Scfanlanegabe  in  8^  das  Garmen 
de  belle  Saxonioo»  femer  in  einigoi  Monaten  Thietman  CSironioon  (8*)  und 
in  der  Qnartaaegabe  die  langersehnte  Xaiserduonik  (deuteehe  duoniken 
Bd.  I  Abth.  1).  —  Von  besonderem  Interesse  für  die  deutsohe  Historiker* 
weit  wii'd  en  aber  sein,  zu  hören,  dass  in  Kurzem  eine  Inhaltsübersicht  &ber 
alles  in  den  Monumenten  Enthaltene,  bearbeitet  von  Uolder-Kgger  und 
Zenmer  ersoheinen  soll. 

Preassiscbe  historische  Station  in  Rom.  Nach  dem  Beispiele  der 
ö«»i«:rreichiachen  Regierung  bat  im  vergangenen  Jahre  aucii  die  preussische 
ein  Insütut  rar  E^lffdenrog  der  geschichtliefaen  Stadial  in  Rom  begründet. 
In  dem  Statut  vom  9.  April  1888  (CenttalbL  f.  d.  ges.  Untemchtsverwal' 
tong  in  Freossen  I888y  511^12)  heisst  es:  «Zweek  der  historischen  Station 
ist  die  wissenschaftliche  Erforschung  deutscher  Qeschidite,  zunächst  im 
vaticaniedien  Archiv,  sodann  in  den  übrigen  römischen  und  italienischen 
Archiven  und  Bibliotheken*  (§  1).  Dieselbe  ist  einer  von  der  königlichen  Aka- 
demie der  Wissenschaften  gewühlten  CommiBsion  von  drei  Mitgliech'rn  unter 
stellt;  diese  berichtet  jährlich  an  den  Minister  und  die  Akademie,  sililägi 
dem  Minister  den  Secretär  der  Station  und  die  erforderlichen  Assibteuten. 
und  die  diesen  zu  übertragenden  Arbeiten  vor,  regelt  deren  Honorirung, 
ertheilt  ihnen  die  erforderliehe  Instruction  und  empfängt  Berichte  ttber  den 
Forlgang  der  Arbeiten  (§  2—5).  Jeder  aur  Station  xu  entsendende  Gelehrte 
«hftlt  seinen  Auftrag  der  Regel  nach  auf  ein  Jahr  (§  (»).  «Die  entsandten 


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192 


Nachriditan  und  Notisen  Nr.  15—17. 


^jrelehrten  sind  verpflichtet,  auf  wissenschaftliche  Anfriig-cn 
<leutschen  Forschern  Auskunft  7,  u  er  th  eilen,  deren  Arbeiten 
in  Horn  zu  unterstützen,  euitn  tt mh'n  Fa!!*^*!  die  Aufhndung  von  Hilfci- 
iirbeiteni  ku  vermitteln,  soweit  dies  alleH  oluie  hSeemträchtigunj,'  ihrer  Haupt- 
aufgabe geschehen  kann.  Honorar  darf  für  derartige  Bemühungen  nicht 
berechnet  werden"  (g  1).  Mit  dem  Deutschen  archäologischen  Institut  wird 
besonders  betreffs  Bibliotbeksangelögenheiten  ein  Einvernehmen  gesucht 
werden  (§  8).  Die  Mitglieder  der  Station  dftrfen  ohne  Qenehmigung  der 
Gommiasion  wfthiend  der  Dauer  iluree  Anffaragee  keine  andere  wiaaeneohaift- 
Uehe  Arheit  in  Angriff  nehmen  oder  fortMtien  (§  9)  und  mfinen  alle  Ah- 
eduiften.  Regelten,  CSoUectaneen  u.  e.  w.  der  OommiMion  dnUefem  10). 
Ueber  alle  diese  Arbeiten  hat  die  Commiasion  freie  YerfOlgiing,  soweit  eie 
dieselbe  nicht  in  einzelnen  Fällen  den  Verfassern  überläaet:  eie  wird,  soweit 
tbonlich,  für  deren  Publication  Sorge  tragen  (§  11).  (1€ 

Zu  Mitgliedern  der  Commission  sind  die  Herren  vonSybel,  Watten- 
bach und  W  eizsä  cker  erwählt  worden.  Zum  Secretäi  der  Station  wurde 
auf  zw (M  .^abre  Herr  Dr.  Nr  h  ottmüile  r  (Jfrofesaor  an  der  Cndettenanstalt  in 
Lichterielde)  ernannt,  der  schon  im  Frühjahre  seine  Stellung  angetreten  hat ; 
zu  Assistx'uten  Herr  Dr.  W.  Friedensburg  ( rrivatdocfltnt  in  Oöttingenj  und 
Herr  Dr.  D.  M.  Baumgarten  (bisher  in  Rom  für  die  Herausgabe  der  Papst- 
urkimden  der  Köhaer  und  Trierer  Diöcese  thätig).  Die  Station  hat  ver- 
Bchiedeae  Aufgaben  in  Angriff  genommtti,  daranter  andi  die  Sammlung  der 
Nuntiaturbanohte  des  Id.  Jahrhunderte.  Beeonders  aber  wird  eine  aUge» 
meine  Orientirung  su  gewinnen  getnöht,  die  den  venohiedeiuten  Intereaeen 
und  Foncfaeni  au  gute  kommen  soll.  (16 

MairameBta  Boniiioa.  Der  prenariache  üntonichtnuniater  hat  im 
Jahre  1868  die  historiBehe  WiHeaechait  mit  awei  neugegrOndeten  Unter» 
nehmongen  beschenkt .  ~  der  eben  erw&httten  römischen  Station ,  die  der 
geaammten  deutschen  Geeofaichte  au  dienen  bestimmt  ist,  und  den  der 

preusaiRchen  Geschichte  speciel!  gewidmot*»n  Monumenta  Borussica.  Den 
Titel  erlnutcrt  da?  Statut  vom  28.  März  1888  (Centn! n>l  f.  d.  ges.  Vnter- 
richtswesen  Preussens  is>i8.  8.  51"^— 513):  .Ge^jenstand  de»  Unternehmens 
i<t  die  Sammlung  und  Herausgabe  der  auf  die  innere  Verwaltung  Preussent« 
liezüglichen  Acten  aus  der  Zeit  von  1713— 178t)  in  einer  nach  ihrer  Wich- 
tigkeit tür  die  histomche  Krkenntniss  bemessenen  Au^walil  theils  im  wört- 
lidien  Abdrucke,  theils  in  Regestenform,  Üxeils  in  zusammenfassenden  oder 
einleitenden  Darstellungen.  Je  nadi  dem  aachlichen  Bedflr&iaae  kann  Ittr 
etnaelne  Materien  in  die  Zeit  vor  1713  surOckgegriffen  oder  die  Betrach- 
tung  bis  1806  fortgeftthrt  werden.  Was  bereita  in  anderen  Sammlnagen  au- 
gftnglich  iat,  wird  der  Regel  naofa  nicht  wieder  aum  Abdruck  kommen* 
{%  1).  ^Da^  Werk  soll  in  awei  Hauptabtheilnngen  cerfallen,  die  erste  wird  die 
Acten  über  die  Staat«-  und  Beamten-Organisation,  die  zweite  die  Acten 
der  im  Folgenden  näher  bezeichneten  drei  Verwaltungsgebiete  umfassen"  (§2). 
„Zunäclist  soll  die  erste  Hauptabtheilung  und  aus  der  zweiten  die  Verwaltung 
der  indirecten  Stenern,  einschliesslich  der  Handel-  imd  («ewcrbepolitik.  sowie 
die  Militärverwaltung  in  Angriti  genommen  werden.  Die  MUnzverwaltung 


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Nachrichten  und  Notixen  Kr.  17—19. 


193 


wird  erst  daun  behandelt  werden  können,  wenn  die  zur  Zeit  nocli  schwe- 
bende Frage  über  die  Herstellung  eines  Corpus  Nnmmorum  Borussicoi  um  zur 
Entocheidnng  gekommen  ist"  (§  8).  Die  unmittelbare  Leitung  des  Unter- 
nehmen«  wird  dner  dnreb  die  königliche  Akademie  der  Wiaaenadiaiten  ge- 
iriUbltoi  Comminion  von  drei  Mitgliedern  ttbertragen.  IHese  wfthlt  rieh 
einen  Vorsitzenden,  berichtet  jährlich  an  den  Minister  und  an  die  Akademie, 
w&hlt  die  Mitarhoiter  mis,  erthfiilt  clieeen  Instructionen  und  iUiprwulit 
die  Arbeitfn  (§  4  — G).  Di»'  Mitarlieitcr  werden  rcmimcrirt  ftntweder  durch 
feptt'  .Iahresbezüj?e  oder  durch  Autorhonorar;  solche  mit  tV;«ten  Julirejjheyj'igen 
dürfen  ohne  Genehniigunt,'  der  Cüuiuiission  keine  anderen  wissenschaftlichen 
oder  literarischen  Arbeiten  unternehmen,  und  die  Ausarbeitungen,  Auszüge 
und  Abschriften  der  Mitarbeiter  werden  Eigenthum  der  Commisdion.  [17 

Historische  Commlsslon  ffir  die  ProTlnz  Sachsen.  Die  letzte 
(14.)  Sitzung  fand  am  22.  und  23.  April  ISS«  in  Halle  a.  d.  S.  statt.  Da 
diese«  Mal  der  sonst  übliche  Jahresbericht  nicht  erwchienen  ist,  so  geben 
wir  nach  dem  uns  gütigst  lur  Verfügung  gestellten  Protokoll  an  dieser 
Stelle  die  ersten  genaueren  Notizen.  Anwesend  waren  die  Mitglieder  Herren 
Brecht,  Dämmler  (Voraitsender),  Hertel,  Jacobs,  Opel,  Schmidt, 
Sehnm  (SdiriftfBhrer),  Sommer»  v.  Tettan,  Zechlin,  anaserdem  als 
Oaet  der  Herr  Laadeadirector  Graf  t.  Wintiingerode,  verhindert  waren 
die  Heuen  QrOieler  nnd  Otte.  Von  einer  Neuwahl  an  Stelle  des  nach 
Berlin  scheidenden  Vorsitzenden  wurde  vorläufig  abgesehen,  vielmehr  wird 
der  stellvertretende  Vorsitzende  Herr  Director  Schmidt  (in  Haiberstadt) 
bi*»  auf  Weiteres  die  Geschäfte  leit<>n.  .Ihrer  dankbaren  Oesinnnnpr  gegen 
Herrn  Prof.  Dümmler  gab  die  Commission  am  ächluss  ihrer  Zusammenkunft 
feierlichen  Ansdnick.  (18 

Von  den  Gesch ich  tHquellen  der  Pro vinz  Sachsen  waren  wulu-eud 
dm  Jahres  1887—1888  Bd.  XlVb  (Halle*sche  Sdidffenbftcher.  Theü  2,  be 
«itieitet  von  Hertel)  nnd  XX  (Hansfeldiaehes  Urkundenbnch,. bearbeitet  von 
Krfihne)  ersehienen;  der  Dmck  des  Erfurter  Urkondenboches  hatte  be- 
gonnen, von  der  Matian-Corre«pondenz,  die  bereits  gedruckt  ist,  fehlten  noch 
Vorrede  und  Register,  su  der  Thünngisch-Ei-furtischen  Chronik  des  Härtung 
Kammermpi«ter  war  kurz  vor  der  Sitzung  ein  Theil  der  Vorrede  und  Ein- 
leituni?  einpclauten  ,  und  da«  Manuscript  znm  2.  Bunde  der  Vatikanischen 
Regesteu  von  Dir.  Schmidt  stand  in  nalier  Aussicht.  Dieser  Hainl  ist  seit- 
dem gedruckt  worden  und  gelangt  jetzt  (Ende  Der.)  als  Ha  ml  XXI  der 
<^ueUen  cur  Ausgabe.  Als  zunächst  zu  drucken  wurden  in  AuKijieht  ge- 
nommen das  Womigeroder  Urkundenbuch  von  Dr.  Jacobs  und  die  Me- 
laaehthon*Bclie  Conespondens  von  Dr.  Nie.  Hflller»  fismer  ein  alphabeti- 
schee  Nameaverseichniis  snr  Erfurter  Studentenmatrikel,  bearbeitet  von 
Dr.  Hortssehansky.  Für  das  nächste  jetzt  laufende  Jahr  waren  angesagt 
die  Mannscripte  zum  tloslarer  Crkiindenbuch  IJand  1  von  Staatsanwalt  Bode, 
ttnn  Eichsfeldischen  rrkiindenbuch  (3  Bünde)  von  Dr.  Jäger,  zum  Pfor- 
taischen  rrkundenltuch  (1  Band)  von  Profe*«sor  Böhme  und  zum  Urkunden- 
buch  der  Nordhüuser  geiatlichen  Stiftungen  von  Dr,  Rackwitz  und 
K.  Mejer.  Die  Arbeiten  für  da«  Merseborger  und  das  Naumburger  Urkunden- 
Deatiehe  Zsitsdnr.  t  OesoUeblsw.  L  l.  13 


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194 


Nachrichten  und  Notizen  Nr.  19—24. 


bneli,  die  Dr.  IL  Schmidt  und  Dr.  Mitiichke  abemommen  hatten» 
iind  dagegen  etwas  im  Stocken  geraiben.  Besprochen  warde  die  znklloftige 
VerdffentlicbiiDg  eines  Magdebnrger  (städtischen  oder  erastülischen)  Ur- 

kundenbuchs  und  der  Verhandlangen  der  niedersächsischen  Kretsstände,  weiter 
der  Hallischen  Statuienbücher  resp.  eines  Hallischen  T'rknndenbuche.  [19 

Als  Neujahrsblatt  fiir  1R89  wurde  eine  Arbeit  H  i  n  Divisionspredigers 
Schild  Über  Lnthcr  in  Torgau  in  Aussicht  genommen  fdie  jetzt  eben  er- 
schienen ist) ;  auch  wurde  principiel]  an  der  bisherigen  Form  der  Netyahrs- 
blätter  festzuhalten  beschloi^äen.  [iO 

V(MB  den  Baodenkmftlerbeschreibnngen  war  soletzt  das  Heft 
Nordhansen  Stadt  «rsclnenai»  das  HeA  Landkreis  Nordhausen  lag  im  Haan- 
script  fertig  vor,  der  Drodc  wurde  avfgeschoben»  bis  fttr  den  Kreis  die 
Frage  der  Namensänderung  entschieden  sei.  Sdtdem  hat  man  den  Druck 
dieses  Heftes  , Grafschaft  Holiensiein*  begonnen.  Folgen  soll  dann  weiter 
zunächst  der  Kreis  Oschersleben.  Für  die  Bearbeitung  von  Erfurt  (Stadt 
und  lirtnd)  und  Nnnniburg  ist  bereits  Vorsorge  getroffen,  auch  Stadt  Magde- 
burg beschäftigte  die  Commission.  (21 

Ton  dpn  vorgewchichtlichen  Altr  rt  bümern  war  ein  Heft  mit 
AusgrabungMberichten  von  Dr.  Reischel  und  dem  Provinziaimuseumsdirector 
Oberst  von  Borries  im  Dmek.  Dinselbe  ist  seitdem  erschienen.  Für  die 
Fortsetzung  steht  eine  Arbeit  Dr.  Zscbiesche*s  aber  Torgesohichtliche  Be- 
festigungen in  MitteltfaQringen  in  Aussiebt.  [82 

Das  Provinsialmuseum  gab  in  Folge  steter  gedeihlicher  Entwick- 
lung nicht  zu  längeren  Verhandlungen  Anlas«.  Für  den  Geschichtsatlas 
ist  die  Aufnahme  d<'s  Regieruntjsbezirks  Ma<^debur^'  durch  Kata.«t<'n  ontrolpur 
Herber«!  ziemliih  vollendet,  vom  Ketjieningsbezirk  Merseljurpr  werden  /.n- 
nii<  li.«t  (iic  Maiisfpldt'r  Kreis*'  bearbeitet,  üeber  Fortfülmin^  der  Arbeiten 
an    einem    Wüs-tungsverzeichniss   für   Nordthüringen  wurden  Beecblüsse 


Hansischer  OetehlehisTerefn«  Nach  dem  letzten  (17.)  Jahresbe- 
richt des  Vorstandes  erschien  während  de«  Jahres  1887—1888  der  Jahr* 
ganir  iSi^G  der  Hansischen  Geschichtsblätter,  ferner  von  den  Hnnse- 
recessen  der  :^>.  liaiid  fler  III.  Abtheilung,  bearli»'it''t  von  Professor  Schäfer 
(1491 — 1497),  wiilirciid  der  5.  Band  der  II.  Abtbeilun^'.  bearbeitet  von  Pro- 
fesKor  V.  d,  Kopp  ^1400  — 14ii7),  sich  im  Druck  befand.  Auch  dieser  ist 
inzwischen  vollendet  und  vor  kurzem  zur  Ausgabe  gelangt.  Den  drei  früher 
erschienenen  BRnden  der  Hansischen  &eschicbtsqaellen  haben  sida 
swei  weitere  angereiht,  das  Buch  des  Vogtes  auf  Sdionen,  von  Professor 
Schftfer,  und  Revaler  Zollbfldi»  und  Quittungen,  von  Professor  Stieda 
herausgegeben.  Von  Letzterem  steht  als  B.  Bnnd  der  Geschichtsquellen 
aurh  die  Veröffentlichung  eines  Rechnungsbuches  der  Lübecker  Novgorod- 
fahrer  in  Aussieht.  —  Die  ArVieiten  fl^r  Fortfübrung  des  Hanf-ischen  I'r- 
kundenbncbes  konnten  von  Dr.  HaneHorn  dienstlicher  VerpÜichtungen 
wegen  nur  wenif,'  «?ef?»rdcri  werflen,  —  Die  Hearbeitunir  der  von  Dr.  Riess 
(jetzt  Professor  in  Tokio)  auf  seiner  Reise  nach  England  gewonnenen  Aus- 
beute ist  Dr.  Kunse  am  GMtingen  fibertragen  worden.  —  Um  die  üt- 


gefasst. 


(23 


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Naebrichten  und  Notisen  Mr.  24—26. 


195 


forachung  der  hangifclu  n  < it  t^cliicht*»  des  IH.  und  17.  Jahrhunderfs  zu 
fördpni.  ist  seit  dem  1.  April  Dr.  Kt.unsen  in  Köln  mit  Verzeichnung  der 
bezüglichen  Akten,  zunächst  im  Kölner  Stadtarchive  beschäftigt.  —  Die 
letzte  Versammlung  sollte  am  22.  Mai  1888  in  Lüneburg  sbtttfinden,  wurde 
aber  im  HinbUck  auf  die  Krankheit  Kaiier  Friedri(dis  aufgegeben  und  anf 
1889  vertagt.  Die  Tage  des  11.  and  18.  Jnni  (Dienstag  und  Mittwoch  nach 
Pfingaten)  aind  für  sie  in  Äuaddlit  genommen.  184 

Geseiliehaft  für  Rheinische  Oeschichtskiinde.  Die  8.  Jahresver- 
sammlung fand  am  19.  Dcc.  in  Köln  statt.  Der  soeben  zur  Ausgabe 
gHnn«x!e  Beriebt  des  VorsitTienden  Prot.  Höhl  bäum  ^nl)t  Kunde  von  der 
Füll«  der  wissen-schaftlichen  Unteniehmungen,  welche  die  Gesellschaft  be- 
schäftigen. Wir  werden  im  nächsten  Heft  darauf  zurückkommen  und  be- 
gnügen uns  beute  mit  einer  kurzen  Aufz&hluog:  Kölner  Scbreinsurkunden, 
Rheiniaebe  WeiathOmerp  Aach^ier  Stadtredmongen»  Urbare  der  ErzdiÖoese 
Köln»  Buch  Weinsbeig,  Landtagaacten  von  JQlicfa-Berg,  Utere  Matrikel  der 
üniversit&t  K5ln  bis  1500,  filteste  Urkunden  der  Rheinprovinz  bis  1000, 
Ada-Handsi-htift,  geschieht).  Atlas  der  Rheinprovinz,  Beschreibung  d.  ge- 
schieht]. Denkmäler  derselben»  Zunftarkunden  der  Stadt  Köln.  [26 

Bad  Ische   historische   ComnilsBion.     Df.in   i;  »rieht    über  die 
7.  P  ! n  ;i  r  s  i  t -/ u  11  i,'  am   9.  und  10.  Novrinlirr  \b><6  in  Karlsruhe  entneb- 
uien  Hii  tolgeude».   Anwesend  waren  als  ordentliche  Mitglieder  die  Herren 
Banmann,  Diets,  Erdmannsdörfer,     Holst,  Knies,  Schröder, 
Schulte,  v.Simson,  Wagner,  v.  Weech  (Sekretär),  Winkelmann  (Vor- 
•ttsender),  ala  ansserordenttiche  die  Herren  Hartfelder  und  Boder>  als 
Vertreter  der  Regierung  S.  Exe.  Minister  Nokk  und  die  Herren  Frey  und 
Arnsperger.   Verhindert  waren  die  Herren  König,  Kraus  und  Roth 
S  c  h  r  <■  c  k   n  9 1  e  i  n.  [2ö 
Von    il'-n  vfr.''<:'hipdenen  Hegesteu  w  er  ken  .    wolrlir  dio  Commi55sion 
in   Aii^'ritV   <^fnoiiauen   bat,    wurden    .sowohl    die   Kogeateu   der  i'falz- 
grafen  am  lihein,  hearbeit^jt  von  Dr.  Wille,  wie  die  Regesten  zur 
Geschichte  der  Bischöfe  von  Konstanz,  bearbeitet  von  Dr.  Ladewig, 
durch  einen  Brand  in  der  Druckerei  sur  Verzögerung  im  Erscheinen  ge- 
ndthigt    Von  den  ersteren  wurde  Lieferung  8  (1850—1878)  voigelegi, 
Liefenmg  4  und  5  (mit  denen  Band  I  absebliesst)  sind  1889  au  erwarten. 
Von  den  letzteren  brachte  das  Jahr  1888  keine  Lieferung,  Material  für 
zwei  bis  drei  Hefte  liegt  aber  druckreif  vor  und  der  Druck  ist  soeben  wieder 
aufgenonim«n.    Die  Snnimbing  und  B«wbeitung  der  Rcfjesten  der  Mark- 
grafen von  P>.id."n  i.-^l  im  KarLsruliL-r  Archiv  stetig  gefordert  worden ;  jetzt 
wird  der  Besuc  h  uuswärtiirt'r  Archive  duidi  J)r.  Fester  beabsichtigt.  [27 

Unter  den  übrigen  Editionen  hat  die  pulitiscbe  Correspondeuz 
Karl  Friedrichs  mit  Bd. 1(1783— 1792),  bearbeitet  von  Hofirath  Erdmanns- 
dOrfer  und  Dr.  Obaer,  an  erscheinen  begonnen,  Bd.  II  (1792  bis  sum 
Raatatter  (Tongrsas)  wurde  fttr  1889  in  Aussicht  gestellt,  ebenso  die  Pby> 
siokratische  Corref^pondenz  Karl  Friedrichs,  bearbeitet  von  Qeh.*Rath 
Knies»  und  die  Tagebücher  und  Kriegsacten  des  Markgrafen 


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196 


Nadmobton  und  NotiseD  Nr.  28  -32. 


Ludwig  Wilhelm  1693~-1697,  bearbeitet  von  Archivrath  Schulte;  auch 
von  den  Heidelberger  Universitätsstatuten  des  16. — 18.  Trihr- 
hunderte,  bearbeitet  von  Director  A.  Thorbecke,  soll  der  Druck  Anfang 


Ebeusu  stflxii  die  lieiirbeitungen,  Nvelche  die  Commiääion  veran- 
lasst hat,  dem  AbschluBä  nahe,  l'rof.  Gothein  lugte  das  Manuscripi 
MilierWirthfeliaftBgescIliebte  de«  Sebwarswaldee  und  der  angren* 
senden  Craue  cum  Theil  vor  und  hoflÜ  dawelbe  bin  Ende  1889  volloiden» 
Dr.  Heyek  den  Druck  seiner  Geschichte  der  Herxoge  TOn  Zfthringen 
Ende  April  1889  beginnen  zu  koniifn.  Kine  (»esehichte  der  Abtei 
Reichenan  wurde  auf  Antrag  des  Professors  Krausin  Aussicht  gen niumea. 
Vom  topof^raphischen  Wörterbuch  des  Grosshf  r/of^tliums  Baden  von 
Dv.  K  ri  e^'er  darf  die  nächste  Flenareitzung  daa  Mauuscript  der  ersten  Bogen 
erwarten.  (29 

Von  der  Zeitäcbrift  für  die  (iesuhichte  des  Oberrheins  er- 
achiooi  unter  Archivrath  Schulte's  HedactioD  Band  III  d«r  neuen  Folge 
mit  Kr.  9  der  Hittheilungen  der  Conunisflien.  —  Die  Durcbforscbung, 
Ordnung  und  Verseichnnng  der  Archive  und  Registraturen  der 
Gemeinden,  Pfarrei^,  Körperschaften  und  Privaten  wurde  eifrig  fortgesetxi. 
Berichte  darflber  siehe  in  den  gen.  MittlM-ilnngen.  Ausserdem  ist  für  1889  der 
Druck  zweier  grösserer  Re|)ertorien  beabsichtigt,  nämlich  des  Stadtarchives 
von  Altbrf'isach,  bearbeit«^  von  Hau]ttninnn  a.  D.  Poinsignon,  und  des 
Stadt-  und  l'farrorchivs  von  Waldshut,  bearbeitet  von  Landgericbtsrath 
Birkenmeyer.  [30 

ZelttcMftea*  Von  den  Yeiftaderungen  auf  dem  Gebiet  des  Zeit- 
schiiftenweaens ,  welche  das  Jahr  1888  gebracht  hat,  ist  in  erster  Linie  tu 

erwfthnen  das  Entstehen  der  Forschungen  zur  brandenburgischen 
und  preu.ssischen  Geschichte.  Dieselben  wollen  als  Neue  Folge  der 
, Märkischen  For8chun<?en*  zu^leioh  ftir  dio  188:?  abgeschIo?:sf  ne  .Zeitschrift 
für  ])rfiu86i8che  Geschiebte  und  Landeskunde*  Ersatz  bieten  und  werden 
von  Kein  hold  Kos  er  in  Verbindung  mit  Fr.  Holtze,  O.  i>chmoller. 
A.  Stötzei,  A.  v.  Tayseu  und  U.  v.  Treitschke  herausgegeben.  Dem  ersten 
vidversprediendein  Halbbande,  der  im  April  emohien,  ist  der  «weite  im 
October  gefolgt,  beide  je  20  Bogen  stark.  Yergl.  im  Debiigen  unsere 
Bibliographie  in  Gruppe  V,  2.  |S1 

Andererseits  ist  1888  eingegangen  die  erst  1887  wieder  ins  Leben  ge- 
rufene Bibliotheca  historiea,  hrsg.  v.  0.  Masslow,  der  dafür  die  Be* 
arbeitung  der  Hibliographie  unserer  Zeitschrift  übernommen  hat.  Ferner 
steht  nach  dr-m  Tode  des  Freihorm  Carl  v.  Cotta  auch  die  Zeitschrift 
für  G.  n.  Politik,  hrsg.  v.  H.  v.  Z w iediii e»  k - S ii d en Ii cm-.s t ,  im  Hej:ritl". 
ihr  Dasein  mit  dem  letzten  Heft  des  h.  Jalirgan^'.<  /u  ]>e^(  liliessen.  \'or 
Jahresfrist  hatte  die  Zeit«chriit  ihren  Titel  (bis  dabin  „Z.  f.  allgem.  G., 
Cultur*,  Lit'  u.  Kunstg.")  geSaidart  and  im  Sinne  des  neuen  Titels  auch 
ihrem  Programm  eine  etwas  andere  Fftrbung  gegeben.  Für  die  poli.tiscbe 
Seite  desselben  war  der  wesentlichste  Gesichtspunkt  wohl  Vertretung  des 
deutsch^nationalen  Gedankens  in  Oestttreich.  Den  weitaus  grOmeren  Raum 


1889  beginnen. 


[28 


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Nachrichten  und  Notizen  Nr.  32—37. 


197 


nahmen  aber  nach  wie  vor  reingetehichtliche  Anfs&tM  ein,  mit  denen  die 
ZeitBchrift  befähigt  echien,  dw  Sache  hittorischer  Bildung  in  weiteren 
Kzeisen  die  besten  Dienste  zu  leisten.  Auch  dem  eigentlichen  Fachmann, 
fllr  dessen  He-lrirfnisse  sie  nicht  in  enter  Linie  berechnet  war,  hat  ne  manche 

werthvoUt.'  (iiil>L'  geboten.  f32 

In  Frankreich  i^i  aln  neue  uns  intere^^ircnde  Zeitschrift  zu  verzeichnen: 
Le  Moyen-A<j[e.  huHelin  nieiisuel  d'histoire  et  de  i»hilülügie ,  unter  Di- 
rectiou  von  A.  Marignau,  G.  Plutou,  M.  VVilmotte.  Den  liauptiuhult 
machen  Recensionen  resp.  kurze  Anzeigen  nen  erschienener  Bücher  und  eine 
recht  nmfavende  ZeitechrÜteDscban  aus.  Daneben  findet  man  noch  einzelne 
Uflinere  Hitkheilungen.  Der  AbonnementepreU  betragt  8  Fr.  Air  Frank- 
reieh,  9  Tr.  ftr  den  WeltpoetTerein.  —  Em  anderes  neues  Organ,  das  gleich« 
falls  wesentlich  «1er  G.  d.  MA.  dient,  ist  die  schon  seit  dein  Mai  1887 
encheinendt'  Hömiache  Quartalschrift  f.  christl.  Althkde.  u.  f. 
Kirchen -(;.,  hrsg  v.  A.  d.-  Waal.  [3.1 

Von  «len  der  poiitis(hen  (t.  nahe  verwandten  Wissenschaften  hat  die 
Fiiteratur-G.  ein  npues  Organ  erhalt-'n,  di»»  Vierteljahrsschrift  für  Lit.-G., 
hing,  von  H.  Seufiert  uutei-  Mitw.  von  E.  Schmidt  und  B.  »'^uphan. 
Entsprechend  der  äusseren  Verbindung  mit  Weimar  wird  die  Geschichte 
der  neaeren  Literator  hier  besonders  gepflegt.  Auf  der  andern  Seite  sind 
>wei  vor  wenigen  Jahren  begründete  Zeitechrilten,  die  Z.  f.  vergleich.  I«it.-6. 
nnd  die  Vjschr.  f.  Cnltnr  u.  Lit  d.  Renaissance,  gegen  Ende  1887  za  einer 
Zeitschrift  f.  vergleich.  Lit.-G.  u.  Renaiss.-Lit.  unter  Redaction  der 
beiden  bisherigen  Herausgeber  M.  Koch  und  L.  Geiger  vereinigt  worden.  — 
Die  Geschichte  der  Philosophie  hat  um  dieselbe  Zeit  ein  eignes  Örp^an  er- 
halten im  .\rrhiv  für  G.  d.  Philos. ,  in  Gemeinschaft  mit  H.  Diels, 
W.  Dütlicv .  B.  Krdmann  und  Ed.  Zeller.  hi-8g.  von  Lud w.  Stein.  (34 

Von  uudereu  1887 — 88  entstandenen  Zeitschriften  seien  noch  äuinuiariHch 
aufgefllhrt;  Historische  Qnartalschriit  (Kwartalnik  Historyczny) .  hrsg.  von 
Xaver  Liske;  Jb.  f.  HfinchenerG.;  Z.  f.  (^ristl.  Kunst;  Archief  voor  neder- 
landscbe  kerkgeschiedenis;  K.  d'histoire  diplomatique;  A.  stor.  deir  arte;  R. 
delle  bibliott  che;  R.  ital.  di  numismatica.  (85 

Die  HZ  hat  durch  R.  Arnold  ein  Register  zu  Bd.  1— 50  (430  S., 
M.  die  RH  durch  C.  Couderc  eine  Table  g^erale  zu  den  Jahrgängen 
1881 -ä5  (140  p.,  Fr.  d)  bearbeiten  lassen.  18« 

L«zte«ll8eke  HaehBehlagswtrke.  —  a)  Gegen  Ende  des  Jahres  1887 
ist  die  nene  Ausgabe  von  Dueange*s  Glossarium  mediae  et  infimae 
latinitatis  zum  Absdiluss  gelangt.  —  b)  Des  Jahr  1888  hat  dann  den  in 

niederdeutscher  fJesrbichte  arbeitenden  Fachgcnossen  ein  erwünschtes  sprach- 
wisFenschaftl.  Hilfsmittel  gebracht  mit  der  2.  Hälft«  des  Mittelnieder- 
dfutMchen  Handwörterbuchs  von  Aug.  I.  i'ibben,  nach  d.  Tode  des 
Verf.  voll.  V.  Chri^to]ih  Walt«'r.  Dn'^^elbe  hat  iiehen  dem  grossen  Mi ttel- 
niederd.  VVorterbuili  vunSc  Iiilli  r  und  Lübben  einen  selbständigen  Werth 
und  ist  (abgesehen  davon,  da:»»  jenes  seit  1881  überhaupt  vergriffen  ist) 
andi  dem  Privatmann  leicht  zu^nglich.  Die  beiden  Hälften  (die  erste  er- 
schien 18^5)  kosten  zusammen  10  Mk.  ~  t)  Eine  Erg&nsnng  in  mancher  ße* 


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198 


NaeluichteD  und  Notiseo  Nr.  37—39. 


ziehunp;  bietet  daa  im  3.  Bande  des  Hansischeu  ürkundenbuchs  schon  1886 
erschitntno  Ol  ossär  zum  1. — 8  Bande  dieses  Werkes  von  Paul  Vp\t.  — 
d)  Kill  goöcliiclitlich  rreographisches  Wörterbuch  orsrhit'n  von  W.  Martens 
(Breslau,  Hirt  175  S.  M.  2),  ist  aber  mehr  für  den  Sdiulgebrauch  be- 
rechnet. —  e)  Da«  Dietionnair»'  historique  de  la  France  von  L.  Lalaunc 
(1.  Aufl.  1877)  lif^gt  jetzt  in  2.  Auflage  vor  (Paris,  Hachette.  8".  1807  p. 
Fr.  25).  —  Aul  andere  Werke  dieser  Art  werden  wir  künftig  zurück- 
kommen. [8? 

Die  Henoff abe  destieher  Tenraltanvsaeteii  nnd  deren  Yereitii- 
gnng  in  einem  grossen  Unteraelimen ,  dem  er  den  Titel  «Monamenta  Ger- 
xnanioe  regiminalia"  geben  möchte ,  wird  in  .Anregung  gebracht  von  M.  J. 
Neudegger  in  seiner  Schrift  Beitr,  z.  G.  d.  BchSrdon  Orijanisationen .  d. 
K  itlis-  und  Beamtenwosons  (I).  Kanzlei-.  Raths-  und  Gerichtsordnung  Kf. 
Friedrichs  II.  d.  Weisen  v.  d,  Pfalz  als  He^^ierondpr  zu  Arnberg  v.  ,1. 
Der  Plan,  wie  ihn  der  Autor  mehr  andeutet  als  entwickelt,  hat  unleugbar 
etwas  Pliantastisches  an  sich.  Es  liegt,  wie  auch  schon  Schmoller  in 
seiner  Recension  (JbGVV  12,  1040  f.)  bemerkt  hat,  kein  sachlicher  Grund 
vor,  auf  diesem  Gebiete  Monomen  ta  Germ  an  iae  zu  verlangen.  Die  ganze 
Entwidclnngt  um  die  ee  sieh  bandelt»  vollzieht  sich  in  den  Territorien»  ancb 
nur  zum  kleinen  Theil  in  den  heutigen  Territorialataaten ,  vorwiegend  in 
kleineren  Kreisen.  Die  Aufgabe  ist  also  auch  in  den  einseinen  Gebieten 
ansufiusen.  Mit  dieser  fQr  die  praktische  Ansfilhrung  ja  sehr  wesentlichen 
Aenderung  aber  dllrfte  der  Gedanke,  die  Herausgabe  deutscher  Verwaltungs- 
acten  mehr  systematisch  als  bisher  zu  fördern  und  eine  gewisse  V»'rständi- 
gung  über  Ziele  und  Methode  der  Veröflentlichungen  anzubahnen,  beachtens- 
"werth  sein.  Die  Aufgabe  seheint  recht  auf  dem  Wege  der  jetzigen  Entwicklung 
der  deutschen  Geschichtswissenschaft  zu  lie£r**n  ,  wofür  zufällig  gerade  unsere 
diesmaliiy^n  Nachrichten  zwei  Zeugnisse  beilningen  f«».  oben  Nr.  12  nnd 
Nr.  17).  Vemmthlich  werden  in  den  nächsten  Jahr/i  iuitt  ii  niebi  Kräfte 
als  bisher  auf  diej<ein  (Jebieto  thätig  sein,  und  manche  Lücal-Gescljichts- 
vereine  dürften  der  Aufgabe  bald  näher  treten.  Da  erscheint  es  wünüchcuij- 
werth,  einem  gar  zu  zersplitterten,  plan-  und  ziellosen  Vorgehen  rechtzeitig 
voranbeugen ,*  um  so  mehr,  da  die  Frage,  wie  und  was  edirt»  was  sofort 
verarbeitet  werden  soll,  bei  diesem  Material  ganz  besondere  Schwierigkeiten 
bieten  dllrfte.  |88 

lieber  Sehlleflsiing  der  elsasg-lothr.  Archive  für  franiSsIsehe 

Forscher  wird  von  Monod  und  Bemont  in  ihrem  Bullet  historique 
(RH  38,  UO— 57)  lebhaft  Klage  geßkhrt    Es  heisst  doi-t  ,que  las  archives 

d'Alsace-Lorraine  par  une  mesure  inquali6able  sont  desorniai.s  interdites 
aux  erudits  fran^ais".  Die  deutsche  Historikerwelt  würde  sich  gewiss  zum 
Anwalt  dieser  Beschwerde  ihrer  französischen  Faebf.,'enossHn  machen,  wenn 
diesi  ilie  ihrem  f^nnzen  Umiaiig  nach  begründet  wäie.  Das  ist  aber  allem 
Anschein  nach  nicht  der  Fulh  So  viel  wir  erfahren  konnten,  besteht  keine 
allgemeine  Verfügung,  welche  tranzö-sische  Gelehrte  von  den  el8a>>8  loihriug. 
Archiven  aussdilOsse,  und  vermuthlich  hat  man  aus  einm  einzelnen  Vor- 


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Naichrichten  und  NotiMn  Vr.  89—43. 


199 


iall  zu  schnell  auf  eine  grundsätzliche  Ma.»sregel  geschloBscn.  Vor  längerer 
Zeit  ist  allerdings  einem  Herrn  Giry  (wohl  dorn  bekannten  Forscher  auf  dem 
liebiete  franzfi«.  Städte-  und  Verfaasungsgescbichte  des  MA.)  die  Benutzung 
d^r  Archive  und  Bibliotheken  des  Keichslaudes  versagt  worden,  vermuthlich 
doch  aus  besonderen  Gründen,  die  sich  der  allgemeinen  Kenntniss  und  Be> 
nzilieiiiiiig  entsfeben.  Satd«&  aoll,  soweit  nnaere  Erkundigungen  reichen, 
aioht»  Aehnliehc«  voxgekommen  lein.  Es  ivftre  im  Ihtereflse  der  «isMiiachaffcp 
liciMn  Besiehnngeii  jedenlaU«  erfirealicb,  venn  naeh  erneuter  Prflfong  der 
Sadklage  die  RH  Vwanlfwntng  finden  kOnnte,  ihre  Beschwerde  zurflckza* 

[89 


Ueber  auslSndisehe  Litorntnr  werden  erst  von  Anfang  1889  an 
regelinnj?5ti>rpre  Notizen  gegeben  werden.  Aus  IHM«  fu.  S7)  soll  nur  einiges 
Wicliti«.'<'r<'.  was  sich  gelegentlich  gerade  darbietet,  nachgetragen  werden. 
Sowüit  die  auswärtige  Literatur  sich  init  deutscher  Geschichte  berührt, 
findet  sie  ihren  Platz  auch  in  der  Bibliographie. 

BiiglMd»  Die  Reports  der  Historical  ManateriptB  C om- 
ni ission  sind  jetzt  beim  12.  Bande  angelan^H.  d«^r  durch  den  1.  Appendix 
(Earl  Cowper  [Coke  Mss.  at  Melbourne  Hall]  vol.  I)  eröflnet  ist.  Vom 
11.  Bande  waren  1887  sechs  Ajipendie»>s  erschienen  (8krine,  Salvetti  corrcsp.: 
House  of  Lord.s  1078— «8;  Corj».  ol'  J^outlmiupton  and  L^uu;  Marq.  Towub- 
hend;  Earl  of  Dariiuouth;  Duke  (»f  Hamilton);  der  letato  (7.)  Appendix  war 
mi  October  1888  noch  unter  der  Presse.  [40 

In  der  Beihe  der  Ghronioles  (Berum  Britann.  medii  aevi  Scri- 
pte res)  sind,  so  viel  wir  flbersdien,  suletst  ersduenen:  a)  Chronides  of 
Stephen  Hemy  II.  and  Richard  I.  ed.  Howlett,  vol.  III;  b)  Chronica  Bogeri 
de  Wendower  (Flores  hist.),  vol.  II;  e)  The  letter  books  of  the  monast.  of 
Christ,  Church.  Canterburj-,  ed.  J.  B.  Sheppard  voll.  1. 11 ;  d)  The  metr.  chronical 
of  Robert  of  Gloucester,  ed.  W.  A.  Wright,  1.  II;  e)  Chroniclc  of  Robert  of 
Brunne,  ed.  I'.  .T.  Furnivall,  1.  II;  f)  Iceland  Sagas  und  other  bist,  docu- 
menu  rel.  to  the  Settlements  and  de-scents  of  tln'  Northmen  on  the  British 
isles.  I.  II.  ed.  G.  Vigfusson;  w)  The  tripartite  life  of  St.  Patrick  ed. 
W.  Stokes,  1.  II;  h)  Willelmi  m.  Malmesbir.  de  regum  gestis  Angl,  et 
hisfc.  noveDae,  ed.  Stubbs,  yol.  I;  I)  Year  books  of  tbe  reign  of  Ed* 
ward  m.  a.  14  ed.  L.  O.  Fike  (Prooesse  in  Common-Law-Oeridtten).  Jeder 
Band  in  10  sh.  |41 

Von  den  Schottischen  Record  Publications  erschienen  /.u 
letzt:  a)  Register  of  the  privy  Council  of  Scotland  ed.  J.H.  Burton,  vol.  VIll 
0607 — 10>,  ir)  sh.;  b)  Rotuli  scaccarii  regum  Scotorum .  ed.  G.  Burnett, 
voK  X  11488 — 96),  10  sh.;  Calendar  of  documents  rel.  to  Scotland  ed. 
J.  Bain,  vol.  III  fl307  — .')7).  In  d)  Ri'.,'ister  of  the  great  seal  uf  Scot- 
land, ed.  J.  B.  Paul  and  J.  M.  Thomson,  a.  d.  1.580-ya,  15  sh.  [42 

Von  den  Calendars  of  State  papers  etc.  verzeichnen  wir  als 
neuerdings  erschienen:  Letters  and  papws  foreign  and  domestic  of  the 
reign  of  Henry  VllI.»  vol.  XI  (1588  Jtdy— >I)eo.),  ed.  by  James  Qairdner 
(645  Pn  15  »h.).  |4< 


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200 


Nachrichten  und  Noliien  Nr.  44—46. 


In  der  Serie  der  Twtlvi-  Enprlish  8 1  a  Lti ui ea  (L. ,  Macuiilla«) 
sind  neuerdings  erechieneu :  E.  A.  F  r  e  e  m  a  n ,  William  the  Conqueror ; 
J.  B.  Green,  Henry  IL;  M.  Creighton,  Oardinal  Wols^;  F.  Barritoa, 
Omwt  Giomwell;  H.  D.  Traill,  WiUiam  lü,  [44 

Die  Domesday  oelebration  von  1886  hat  veraohiedene  VetOffentlicliungen 
yeranJawi,  so  a)  die  Domeiday  stadies  von  P.  E.  Dove  (1888.  4°);  b)  daa 
Domesday  Book  (populär  account)  von  Walter  de  Grey  Birch  (hrsg. 
V.  d.  Society  för  proinoting  Christ,  knowledge  1887);  c)  Sawyer  and 
Madden*8  Abtes  on  Domeadaj  anrvqr  of  Sussez  and  Larrey  (1886).  [4^ 

Frankrakh«  Aof  dae  aUgemeinate  fnterene  in  dl  Fachkreisen  darf 
wobl  Monod*»  Bibliographie  de  Thistoire  de  France  reebnen 
(Paris,  Hachette.  8*.  420  p.  M.  9).  AnsgeBproebenes  Vorbild  dieses  Hand- 
buches,  das  füri^nkreich  etwas  gans  Nenes  bietet,  ist  unser  Dahl  mann» 

Waitz.  Bei  der  vielfachen  Berührung  der  Ent  \  i  1;!ung  beider  Nationen 
kann  der  dt.  Historiker,  auch  soweit  er  nicht  gerade  in  französ.  G.  arbeitet, 
erwaitt'D,  bei  Monod  vielfach  Erprinzunpon  zur  Auskunft  seines  dt.  Berathers 
zu  Hilden,  zumal  da  Verf.  häufig  in  rei  lit  austrif^bin-pr  Weise  die  allgemeine 
enropiÜscbe  Geschichte  neben  der  nationaleu  btrückbichtigt.  Eine  Liste  von 
Nachtrügen  und  Berichtigungen  zu  geben,  ist  hier  nicht  der  Ort ;  dass  daacu 
die  erste  Bearbeitong  eines  solchen  Werkes  verhftltnifsm&ssig  reiche  Ge* 
legenheit  bietet,  ist  so  sdbstverstlladlidi,  vom  Verf.  audi  so  fineimfttbig  aa-^ 
erkanntr  daas  man»  statt  Worte  des  Tadels  darüber  au  verlieren,  lieber  dem 
Verf.  helfen  wird»  die  2.  Auflage  vollkommener  au  gestalten.  Von  dt  Seite 
hat  dazu  schon  beachtcnswerthe  Beiträge  geliefert  die  Recensiom  von 
L.  Müller  (DLZ  1646  f.).  Die  dort  gerügte  auffallende  Vernachlässigung^ 
deutscher  Literatur  zur  G.  de?  Klsass  wird  man  hoffentlich  für  Zufall  halten 
dürfen.  —  Ein  die  Bonntzun^'  erschwerender  Druckfehler  findet  sich  in 
der  Table  des  iiiatierct»;  S.  418  ist  dort  unter  HUe  zu  lesen  ,ln.stitutiou* 
tinancieres-  statt  „Institutions  judiciaires".  —  Eine  kritische  Bemerkung 
betreffs  der  Disposition  sei  aoch  gestattet,  die  ebenso  den  Dablmann'- 
Waitx  fadfft  und  bei  einer  Neubearbeitung  desselben  erwogen  werden  möge. 
Beide  Bflcher  aerfallen  in  2  Haupttheüe:  „Allgemeine  Werke"  (Recueila  et 
ouvrages  g^neraux)  und  „Quellen  und  Hilfsmittel  naeh  der  Folge  der  Be- 
gebenheiten'* (Histoire  par  äpoques).  Innerhalb  des  ersten  Haupttheils  sind 
vier  f^rosse  Gruppen  gemacht  (bei  Monod  nur  III  und  IV  umgestellt): 
l.  HilfswiFscnechnftcn  ScieTices  anxiliaires) ;  II.  Quellen  (Sourcos);  III.  Ge- 
sammelt*»  Aljhaiiillungen  uixl  Zeitschriften  <R^c«f*ils  et  preriodiques  de 
memoires);  iV.  Bearbeitungen  ^Iravaux  de  second  nmin).  riit.  r  II  und  TV 
kehren  zum  Theil  dieselben  Unterabtheiiuugen  wieder,  —  zum  Tbeil  aucb 
nicht,  in  dea.  Quellen  wird  vornehmlich  nach  formaloi,  in  dext  Bearbeitangen 
nach  ^stematisdien  Gesichtspunkten  groppirt,  und  dadurch  entsteht  nun 
der  Uebelstand,  dass  das  Zusammengehörige  lediglich  nach  dem  Gesichts- 
punkt, ob  Quelle  oder  Bearbeitung,  ob  allgemeine  Quellen-  oder  Chroniken- 
oder  Kegestensammlung,  auseinander  gerissen  wird,  für  manches  sich  aber 
gar  kein  paHscruier  Platz  findet,  da  naturgemäss  nach  dem  Trennen  von 
Quellen  und  Bearbeitungen  die  systematische  Gmppirung  beengt  ist.  So 


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Naebriditeii  und  MotiMD  1fr.  46—51. 


201 


hat  man  im  Dahlmftiin-Waitz  Quellen  imd  Bearbeitungen  zur  Territorial» 

gescbichte  an  %'ier  verschiedenen  Stollen  zu  suchen  und  wo  will  man  dort 
t.  B.  ein  Quellenwerk  ^ur  Wirtliscluiftsprscbffhtc .  daR  nicht  chronolor^ipch 
einatui  rdneii  ist,  unterbringen  V  Keine  derartige  Giuppirung  trägt  allen  An- 
forderungen tiechnung,  aber  wer  seinen  Dahlmanu-Waitz  eifrig  zu  Nach- 
trägen  benutzt  hat,  wird  gewiss  auf  Mängel  aufmerksam  geworden  sein, 
die  eidi  durch  Versteht  auf  dieM  Scheidung  twisohen  Qaellen  nnd  Be* 
irbeitongen  heben  lieeeen,  ohne  andere  erhebliche  Nnchtheile  berbeisn- 
fthren.  —  Um  anf  Monodie  Bibliographie  sorftelaiikominen,  so  möge  der 
Benutser  noch  einen  Umstand  rechtzeitig  berücksichtigen.  Das  starke  Papier 
iit  nicht  geleimt  und  die  Tinte  verläuft.  Bei  einem  Buche,  in  dem  man 
gern  Notizen  nnehtrii<?t .  ist  das  ein  Uebolstand  ,  zumal  da  heute  unsere 
Buchl)inder  nicht  mehr  .in  das  Planiren  gewöhnt  sind.  Eine  2.  Auflafje, 
der  wir  recht  baldiges  Erscheinen  wünschen,  wird  hoffentlich  auch  ihn  be- 
seitigen. [46 

Von  Oatton  Paria  erachien  La  litMratnre  iranfaiBe  an  HA.  (11. 
"-U.  ai^e.  Paria,  Hachette.  YIl,  292  p.},  nicht  ftür  daa  groaae  Publicum, 
t(nidem  zur  Einfuhrung  in  das  Studium  berechnet.  [47 

Die  Documenta  inedit««  brachten  für  das  MA.  zuletzt:  Itint^raire.«  de 
Philippe  le  Hardi  et  de  .Te.-m  sans  peiir  diics  de  Bour^ro^me  (liiii:^  — 14 10) 
d'apres  los  comptes  de  düiienses  de  leur  hoteJ,  recueülis  et  mis  en  ordre 
par  Erueat  Petit  (12  Fr.).  (48 

Vergl.  die  Notizen  unter  Nr.  33.  36.  37  e.  39. 

Der  Iftngat  angekflndigte  sweite  Band  dea  nmfaaaenden  Werkes,  welches 
der  ▼eiatorbene  Duc  de  Chanines  dem  Italiensoge  Karle  YHI.  (1494) 

hatte  widmen  wollen,  ist  1888  bei  Bidot  herausgekommen,  er  behandelt, 
auf  reichstes  Actenmaterial  gestützt,  von  der  „Expedition  de  Charles  Vlll. 
en  Italie'  die  diplomatische  und  militürische  Seite  und  ist  von  Dela- 
borde  verfn.'äst;  mit  seiner  \veitÄU8greifendeu  Einleitunj/  wird  die  Wissen- 
schiilt  noch  alr/nr>  (  lini  n  lialipn.  Der  erste,  kunstgeschichtliche  Theil  (la 
renaiüsance  en  Italie  et  eu  France  «i  Tepuque  de  Charles  VIII.,  von 
E.  MQnts)  lag  seit  1885  ?or.  [49 

Die  verachieden»!  Urknndenpublicationen  dea  iranxQaiachen  Staates 
nehmen  rOatigen  Fortgang,  a)  Von  dem  Recueil  dea  inaiructiona 
donn^es  aux  ambaaaadeora  et  miniatrea  de  France  (von  1648  bis  zor  Revo- 
lution) sind  drei  neue  Bünde  erschienen:  Pologne,  von  L.  Farges  (I: 
1648—1720,  IT:  172!)-17!i4):  Rome.  von  G.  Hanotaux  (1:  1648-1087; 
Paris,  .\lcan.  188"^).  hl  Die  diplomat.  Correspondcnzt-n  nus  dem  16.  Jahr- 
hundert, ebenfalls  Theil  eines  Unternehmens  des  Archivs  des  auswärtigen 
Amtes  (Invcntaire  analytique  des  Arch.  du  dep.  de.s  äff  etr), 
hat  Lefe vre-Pontalis  um  diejenige  Odet  de  Selves'  (England  l'}46 
bia  49)  beraicfaert  (Alcan).  [ftO 

Ana  der  UoUection  de  documente  in^dita  anr  Thiatoire 
de  France  entflillt  auf  daaaelbe  Jahrhundert  a)  der  8.  Band  Ton  de  la 
Ferridre*a  I*ettrea  de  Catherine  de  M4dicia  (1567-1570;  1887). 


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202 


Nachrichten  and  Notisen  Nr.  '51^59. 


Im  üebrigen  scheint  sich  diese  grosne  Sammlung  der  Vorgeschichte  und 
Geschichte  der  Revolution  mehr  zur  Verfügung  stellen  za  wollen:  btrcits 
ift  h)  iliT  erste  Band  der  Tiusaerst  w  i'-htigen  Rem  o  n  t  r  a  n  ce  ?  du  Parie- 
men t  d  e  P  a  r  i  s  au  X  V  III*  siecle,  von  F I  a  in  m  e  r  ni  out.  auH<^f  trehen  worden 
(17 15  — 17fi:|) ;  C|  es  wird  angezeigt,  dass  deui  i'anser  luliabur  der  äUldtischen 
Prolessur  lur  HevolutionHgeschiclite,  Herrn  Aulard,  die  Veröffentlichung  von 
Acten  des  WoblffthrbausBcihiiBSet  flbertragen  ist.  d)  AndererseiU»  hat  G.  Picot 
im  Vorwort  der  s weiten  Auflage  seiner  verdicnatroUen  Hietoire  des 
^tatsG^n^ranx  (Hadiette.  5  volt.)  eine  Beibe  von  Urkundenbindeo 
Qber  die  Geschichte  der  Reichsstftnde,  ebenfUls  in  den  Boe.  iaM.,  in  AnS' 
siebt  gestelll:  sie  werden,  an  S'lt  lle  der  vorhandenen  unzulänglichen  Samm- 
lungen, för  die  französische  Verfassungsgeschichte  des  14.— 17.  Jahrhunderts 
ein  werthvolles  Material  beibring'en:  ein  erster  Band  fPliilipp  der  Schöne) 
sei  im  Bruck :  ein  weiterer  Über  die  Keichestände  von  Orleans  (1660)  sei 
alsbald  zu  erwarten.  £.  JL  [St 


Spanien.  Von  derColeccion  dedocumentos  iueditos  para  la  historia 
de  Kspatiu  ist  1887  der  BD.  Bund  erschienen,  der  die  Correspondeuz 
Philippus  II.  mit  seinen  Gesandten  in  England  vom  Janosr  1564  bis  sum 
December  1567  entib&Jt.  [63 

Die  Soctedad  de  bibliofilos  Andaluces  hat  1886  Zevallos,  Ia  Italica 
(der  classische  Name  für  Sevilla)  wid  Antonio  Martin  Villa,  Beseiia  histo- 
rica  de  la  Universidad  de  Sevilla  herausgegeben.  [53 

ImselbenJahr  ist  d>  r  28.  Band  der  Sociedad  de  bibliofilos  espaiioles 
erschienen.  Er  enthält  Briefe  des  Leibarztes  Francisco  Lopez  de  Villa- 
lohos.  die  für  die  K^'nntnisa  des  geselligen  Verkehrs  am  spanischen  Hofe 
in  der  er>ten  Hälfte  des  l»}.  Jahrhunderts  von  Wichtigkeit  yind.  [ö4 

Uloichlulls  188G  itit  der  12.  Band  der  libroa  de  antaüu  publicirt 
worden ;  er  bringt  den  2.  Theil  der  rccopilacion  en  metro  des  Di^o  Sanchei 
de  Badi^os.  [ö3 

1887  ist  die  Coleccion  de  libros  espanoles  raros  ö  cnriosos  bis 
sam  18.  Band  gelangt  Er  enthalt  die  an  den  YicekOnig  von  Neapel,  D.  Juan 
de  Zaäiga,  im  Jahre  1581  gmchteten  Briefe,  die  sich  hauptattchlich  aal 
die  auswärtige  Politik  .Spaniens  beziehen.  [&^ 

l^'-iR  i^t  dei  .5.  Band  der  liiblioteai  de  escritores  arapfon eses :  sec- 
ciou  historieo-duL  triiial  erschienen.  8ein  Inhalt  besteht  aas  zwei  juristischen 
Abhaudluu^'en  de.-.  17.  .Jahrhunderts.  lo7 

Victor  Balitguer  hat  1885  -  8G  eine  /.weit«  vermehrte  Auflage 
semer  Hi>toria  de  Cataluha  in  seinen  Obras  Bd.  !»— 1»>  veranstaitci.  |58 

Von  Mürel -Fatio  ist  1^88  ein  erster  Band:  Ktude«  sur  l'Espagne 
(Paris.  1888.  F.  Vieweg.  XI  u.  244  8.)  eisehienen.  Er  enthfilt:  1.  Eanea 
karzen  Ueberblick  Uber  die  literarischen  Einwiikongen  Spaniens  aof  Fhuik> 
reich.  Im  Anhang  werden  einige  Docomente  über  eine  Sendong  des  Fer^ 
nando  del  Pulgar  nach  Frankreich  im  Jahre  1475  mitgetheilt.  2.  Eine 
Untersuchung  über  den  Roman  Lazarillo  de  Tormes;  er  wird  dem  Diego  de 
Mendoza  abgesprochen  und  sda  Verfasser  im  Kreise  der  Gebrüder  Valdte 


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üftchricbten  und  ^ioUzen  Mr.  59—64. 


203 


gesacht  3.  Einen  Essai  über  die  historische  Grund] aj<e  von  Victor 
flugo's  Huy-Bias.  J.  Ii.  [69 

Itallea*  Yon  hutoriaoher  Idtaratnr  der  letsten  Zeit  notirai  wir: 
a)  K  Bonghi,  Storia  di Borna.  Vol.  H.  Hilano  710  p.  L.  12;  b)  De  Rossl, 
iBfcriptioneä  christianae  urbis  Romae  7  saec.  niitir{uior(>s  TT,  1.  I^)ma.  4*'. 
m  p.  L.  80;  e)  Codex  diplomaticus  Cavensis.  T.  VII.  VI  II.  Milano.  4^ 
ä  L.  d)  Consulto  d'Azzone  dell'  a.  1205  pubbl.  L.  Chiappelli  e 
L.  ZHekauer.  Piatoia.  4®.  L.  -^.öO;  e)  Consulte  della  repubblicn  fioren- 
tina,  pul.hl.  A.  Oherardi.  Fiuc.  3—4.  Fir.'n/.o  4*  200  p.  L.  b:  fj  Vitt. 
Malaniani,  Meniorie  del  Lonte  Leop.  Cicognara,  tratU*  dai  doc.  orif,'.  1. 
11.  mit.i  \  onezia.  s".  ;i25.  t4U  p.  a  L.  5;  Sanaooe,  A.,  La  rivoluzione 
del  l-^^«»  in  Sicüia,  con  doc.  t-  carleggi  ined.  Toniio.  lü".  279  p.  L.  4; 
k)  M.  Minghetti,  Miei  ricordi,  vol.  I  (1818-48).  Torino  443  p.  L.  4. 
—  YerhftltnisBiii&ang  sahireich  i«t  italien.  liteiator  in  die  Bibliographie  auf- 
gcgonmen,  sowohl  in  den  einseinen  Epodien,  wie  anch  sonst»  vgl.  s.  B.  unter 
IV,  4  snr  CnivernüLtsgeschichte  und  nnter  V,  8.  [60 

In  d»"i  ^.iinmiuag  der  Schriften  der  Societa  Napoletuna  di  btoria 
patria,  Monutucati  storici  Serie  1,  Cronache  sind  unter  dein  Titel:  Ignoti 
Monscbi  (Sstereiensis  S.  Mariae  de  Feiraria  et  Rycourdi  de  S.  Germano 
Chranica  prior  (Napoli,  preeso  la  Sodetä.  fol.  164  p.  M.  12)  eine  bisher  un- 
bebumt  gewesene  Chronik  des  gen.  Klosters  nnd  eine  &1tere  Chronik  des 
Biehard  v,  S.  Germano,  beide  nach  einer  Hs.  der  Comunalbibl.  in  Bologna, 
som  ersten  MsJ  von  Aug.  Gandensi  herausgegeben.  Die  zweite  ist  wichtig 
besonders  desabalb,  weil  sie  die  Oesetigebung  Kaiser  Friedrichs  II.  jetzt 
dmmologisch  aufsuld&ren  gestattet  0.  H.  [61 

Stipendien  u.  Preisaiinschrciben.  Die  Statuten  des  von  Ii.  Köpke 
jfrtiifteten  Süiiondiums  für  Geschichte  sind  im  CBI  f.  die  ges.  l  uterrichtüVtirw. 
Preussens,  18S8,  635—38  publicirt  worden.  Da.s  Stipendium  von  1200  M. 
jährlich  ist  bestimmt,  jungen  Blstorikeni  die  Zeit  des  Uebergangs  von  der 
Umveint&t  in  eine  gesicherte  Lebensstellung  zn  erleichtern.  Dasselbe  wird 
sof  drei  Jahre  ertheilt  und  erworben  durch  eüie  Preiaarbeiti  deren  Thema 
£e  philos.  Facnltftt  in  Berlin  ausschreibt.  Der  Stipendiat  mass  Preusse 
mid  evang.  Confession  sein,  auch  mindestens  ein  Jahr  in  Berlin  studirt 
Ittben.  [62 

Die  Verwaltung  'Ter  Wedekind'schen  Preisatiftung  in  GOttingen  liat 
für  die  Preise  von  je  1000  Thalem  in  Gold  (3300  Mark),  welche  nm  14.  März 
lS'.»tl  zur  Vertheilung  gelangen,  fol i:cnde  Aufgaben  gestellt:  1.  (wiederholt) 
eine  A  u  ?  2:  a  b  e  d  e  s  E  b  e  r  h  a  r  ( 1  W  i  n  d  e  c  k  e  .  *2  fine  (ieschichte  des 
Herzo  u' t  h  11  ni  .s  Scliwaben  vom  ]('.  i>i.s  .Hi.  —  Hie  Bewerbungen 
um  den  'Iritten  Prein  «ind  nicht  an  ein  bestiminks  Tiiema  gebunden. 
Die  Ein-  ndungsfrist  läuft  am  14.  Män:  1895  ab.  Nähere  Bestimmungen 
s.  in  den  Nachrichten  von  d.  kgl.  Ges.  d.  Wiss.  zu  Güttingen  1887.  Nr.  4 
(Härs  16).  (68 

Als  Preisaufgaben  der  Bubenow- Stiftung  hat  der  Oreifswalder  Senat 
imDee.  1886  bestimmt:  1.  eine  Geschichte  d*.  Offentl.  Meinung  in 


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204 


Nacbrichten  und  Notuwn  Nr.  64—71* 


Preuesen  u.  ftpeciell  in  Berlin  17d5 — 1806;  2.  eine  Unterrachiing 
d.  geidiichti.  Entwicklung  d.  dt.  Recbtssustandes  in  Betreff 
d.  Beg^renzttng  d.  Gebietes  d.  ordentl.  Civilgerichtsbarkei t. 
Einsendungstermin:  1891  März  1.    Preise:  2000  Mark.  (64 

Die  fUrstl.  Jablonowskische  Gesellschaft  zu  Leipzig  hat  für  d.  J.  1890 
einen  Preis  von  1000  M.  ausgesetzt  für  die  Darstellung  der  Entwicklung, 
w«?lcht'  der  Gewerbflciss  in  Polen  seit  dem  Aufhören  der  pol- 
nischen N  atio  n  a  Iselb  s  tü  n  d  i  ^  k  p  i  f  gehabt  hat.  für  1891  einen 
gleichen  für  die  Danstellung  des  g  r  i  e  c  Ii.  ( i  e  n  o  h  s  e  n  s  c  h  a  f  t  s-  u.  Vereins- 
wesens. —  Einsenduni^stennin  ist  in  beideji  Jahren  der  30.  Nov.  (H5 

Die  hist.  Ges.  für  die  i'rovin^  Posen  bestimmt  einen  Preis  von  löOü  M. 
für  die  beste  in  dt.  Sprache  geschriebene  Arbeit  zur  grosspolnischen 
besw.  poaenUehen  Provinsiftl'Q.  Die  Mas.  mflssen  bis  xom  I.April 
1890  der  Ges.  eingereicht  werden.  (60 

IMe  Berliner  Akademie  bat  den  sur  Ezinnerang  an  den  Vertrag  von 
Verdun  gestifteten  Preis  Prof.  M.  Lebmann  fttr  seine  Scharnhorst- 
Biographie  verlieben.  [67 

Pprsonallen.  Geh.  Rath  K.  LUiinmler  ist  zum  Mitgliede  d.  Berliner 
Akad.  gewählt  worden.  —  Die  iMünelu  iier  Akail.  hat  zum  ordentl.  Mitglied 
Oberbibl.  Dr.  S.  Riezler  «^ewalilt,  y.u  ausseroid. :  Dr.  H.  Simonsfeld  u. 
Dr.  E.  V.  Oefele.  zu  auswart.:  Prüf.  J.Weizsäcker  in  Berlin,  Dir.  Dr. 
A.  0.  Esi:enwein  in  Nürnberg,  zu  correspond. :  Prof.  K.  Müller  in  Glessen, 
Prof.  G.  Kaufmann  in  Mttnster»  Dr.  E.  Mttntz  in  Paris.  (68 

Prof.  L.  Brentano  in  Wien  ist  als  ord.  Prof.  nach  Leipzig  be^ 
mfen  worden.  —  An  die  Stelle  des  nach  Berlin  gegangenen  Prof.  Harnack 
wird  als  Kirch^historiker  in  Marburg  Lie.  0.  Hirbt  in  GOtttngen  treten, 
nachdem  Prof.  K.  Mäller  in  Gieasen  die  Berufung  dorthin  abgelehnt  bat. 
—  Prof.  R.  Falckenberg  in  Jena  hat  eine  Berufung  nach  Erlangen  als 
ord.  Prof.  der  Philosophie  angenommen.  —  Die  vor  Beginn  dieses  Semesters 
erfolgten  zahlreichen  Veränderungen  in  Besetzung  der  histor.  Lehrstühle 
worden  den  Fachi^enopsen  bekannt  sein.  Wir  recapituliren  nur  kurz. :  Prof. 
D.  Schäfer  von  Hieslau  nach  Tübingen  an  Stelle  von  Prof.  GutKchniid  (t), 
Profes-or  M.  Lenz  von  Marburj^  nach  Breslau,  Prof.  M.  Lehmann,  bisher 
in  Berim,  nach  Marbin«^.  IVof.  Th.  Lindner  von  Munster  nacli  Halle  an 
Stelle  von  Prof.  Dümmler,  Prof.  Kaufmann,  bisher  in  Strassburg,  nach 
Münster.  (Ü» 

Habilitirt  haben  sich  in  Berlin  Hlr  Gesch.  Dr.  R.  Sternfeld  u.  Dr. 
A.  Naudö»  femer  ebend.  f.  G.  u.  Völkerkunde  Dr.  F.  v.  Luschan,  in 
Halle  für  Gesch.  Dr.  L.  v.  Heinemann,  in  Bonn  deagl.  Dr.  G.  Buchholsr 
bisher  erater  Custoa  an  der  Dresdener  kgl.  Bibliothek.  [70 

ArchiTrath  Dr.  K.  Janicke  in  Hannover  hat  den  Titel  Geh.  Archiv- 
rath  erhalten;  Archivar  Dr.  K.  Sattler  ist  von  Hannover  nach  Berlin  ver- 
setxt  worden  und  hat  den  Titel  Archivratli  erhalten;  Archivar  Dr.  K,  Kohl* 
mann  ist  unter  Beförderung  zum  Archivar  I,  Ulasae  von  Königsberg  nach 
Hannover  vernetzt.  Archivnssisteiit  Dr.  H.  Ehrenberg  in  Po.^en  als  Archivar 
U.  Classe  in  Königsberg  angestellt.  —  Heich&archivdirector  Dr.  Fr.  v.  Löh  er 


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Nficbricbteii  n.  KotiseD  Nr.  71 — 72.  Antiquariache  Katalog« .  205 


in  Manchm  ti»t  am  1.  Januar  in  den  RoliMtand;  sein  Kacfafolger  ist  der 
liisherige  Director  des  dortigen  Haus*  u.  Staatsarchivs  Geh.  Hofrath  Dr. 
L.  V.  Rockinger.  StaatsarcbiTsecretikr  Dr.  Leist  iot  zum  Geheimsecretär 
am  kgl.  Hausarchiv  in  Münelion  ernannt  worden.  —  Archivar  Dr.  £.  Wülcker 
in  WLimai  wurde  zum  Archivrath  ernannt.  [71 

In  Wi-n  starb  am  6.  Nov.  Prof.  Dr.  A.  Ilorawitz,  Docent  an  der 
l  uiVfibität,  41*  Jahre  alt.  durch  zahlreiche  Arbeiten  besonders  um  die  Gesch. 
des  Humanismus  verdient.  —  In  Brüssel  starb  der  Archivar  und  Bibliothekar 
Gast.  Oppelt,  78  Jahre  alt.  Im  Jahre  1861  «techien  von  ihm  eine 
Histoire  de  la  Belgique  1830^60,  avec  mie  introd.  rem.  aux  övto.  de  1767.  — 
Am  17.  Dec.  starb  in  der  Schweis  Qf.  i\  Riant,  55  J.  alt,  Uitgl.  d.  In- 
atatots,  bdnnnt  durch  seine  Arbeiten  zur  G.  d.  KreuzsQge  und  die  energische 
FSrderimg  aller  damit  zusammenhängenden  Bestrebungen,  die  sich  in  den 
letzten  Jahren  an  die  SocitHo  de  rOrient  latin  knrtpft^n.  [72 

Vgl.  auch  noch  f  ertionalien  unter  Hr.  13.  lü.  67. 

Atttlqnaritehe  Kalaldge* 

Nach  Mitthettungen  von  J.  Baer  A  Co.  in  Frankfurt  a.  M. 


Ackermann,  Th.,  in  München. 
Kat  227 :  FranzOs.  Gesch.  —  Kat  239: 

Bavarica.  -  Kat.  240:  Allg.  dt.  Gesch., 
Gesch.  u.  Geogr.  NorddÜds.,  Gesch. 
u.  Geogr.  Süddtlds. 

Anheisser's  Buchhdlg.,  in  Stutt- 
gart. Kat.  dl:  Dt  Gesch.,  Geneai. 
tt.  Numism. 

Antiquariat,  Schlesvrig-Holst.,  in 
Kiel.  Kat.  94:  Sdüeswig-Holsteiu, 
DäriJ'niark. 

Bacr,  Joseph,  A  Co.,  in  Frank- 
furt a.  M.  Kat.  223:  Militaria  II. 
(Krieg^gesch.)  —  Kat.  22<i :  Oesch. 
Italiens.  (Allg.,  Provincial-  u.  btädte- 
gescfa.) — Kat  231 :  Httnz-,  Medaillen» 
n.  Gemmenk.  —  Anz.  382:  Memoiren 
u.  Briefwechsel.  —  An/..  38f»:  Miscel- 
lanea.  —  Auswahl:  Neueste  Krwerbgn. 
auf  d.  Gebiete  d.  Oesdi.  mit  ihnn 

Hllf-^win,«. 

Beck'sche  Buchh.,  in  Nördlingen. 
Kat  184:  Gesch.  u.  ihre  Hilfswiss. 

Blüm  ich.  Aurel,  in  Leipzig. 
Kat.      Gesch.  u.  Oeo^r. 

Cruse's  buchhdlg..  in  Uumiover. 
Anz.  48:  Lit  Niedersachsent. 

Dörlinj.,',  F.,  in  Hamburg.  Kat.  87: 
Lebens^beschreibgn. ,  Denkwürdigk., 
Briefwechsel  -  Hamburgensien. 

EisensteinftCk>.,inW2en.  Kat4: 
Auj'triaca  u.  Hungnrica. 

tock,  G.,  in  Leipzig.  Kat  17: 
Kaust  u.  Kunstgewerbe. 


Gilhofer  u.  Rauschburg,  in 
Wien.  Kat.  17:  Bohemica,  Moravica, 

Polonica.  (Gesch. .  Cultur  u.  Liter.) 

Kat.  2^?:  Kriegsgesch.  n.  Kriffjswespn. 

Uarrassowitz.  0..  in  Leipzig, 
Kat  145:  Gesch..  Sprache,  Literat  ii. 
Kunst  Frankr's.  —  Kat  146:  G^ch., 
Sprache.  Liter,  u.  Kunst  Engld's.  — 
Kat.  149:  Auöw.  werthv.  Werke  aus 
d.  Oesammtgebiete  d.  bist.  Wissensch. 

Jolowicz,  J.,  in  Posen.  Kat  100: 
Gesch.  u.  deren  Hilfswiss. 

Josephson's  Antiquariat,  in  Up- 
sala.  Medddanden  5:  Kyrkohisto- 
ria  t.'fe. 

Kampflmeyer,  Th.,  in  Herlin. 
Kat  806:  Gesch.,  Milit&rwiss.  und 
Kriegsgesch. 

K  i  r ch  h  o  f \V  i  p  a  n  d ,  in  Leipzig. 
Kat  820:  Gesch.  1:  Vermischtes  u. 
Hilfswiss.  —  Kat  821 :  Oesch.  TL  (Das 
dt.  Reich  u.  d.  früh.  Reichslande.)  — 
Kat.  822:  Gesch.  HI  (Die  europ. 
Staaten.)  —  Kat  823:  Gesch.  IV.  (Die 
auBsereurop.  LAnder.) 

Köbner.  W.,  in  Breslau.  Kat  197: 
Gesch.  u.  ihre  Hilfswiss. 

Köhler,  K.  F.,  in  Leipzig.  Kat  473: 
Kunstgesch.  lUustr.  Werke.  Kunst» 
gewerbe  u.  Baukumt. 

KrüH'sche  ITon>uclihdIn^.,  in  In^jol- 
siadt.  Kat  5:  Militaria  u.  Kriegs- 
geschichte. 


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206 


Antiqnaiiselie  Katatoge, 


Kubaste  Voij?t,  in  Wien.  Kai. 
4^:  Austriaca  u.  Hungan'ca. 

Kyromel,  N.,  in  Ba{ra.  Cal: 
Sciences  bittor..  Ardifelogie,  G^n^a- 

logie. 

L  e  h  ma  n  n .  r  a  u  1 ,  in  Berlin.  Kat'55: 
Militaria,  Numinn.,  Geneal.  u.  He- 
raldik. 

Lipp  er  t  "sehe  Buchh.,  inliallea.  S. 
llitth.  Nr.  1:  Geacb.  n.  Gco^r. 

List  i^:  Francke.  in  Leipzig. 
Kat.  198:  noneal  .  IT-  ruMik.  NnmiMn., 
Gesch.  d.  sächs.  Lande.  —  Kat.  199: 
Kriegs*  u.  Revolutionagescb. 

Loront/. ,  A lfr«d ,  in  Leipzig. 
Kat.  :^9:  Uesch. 

Loescber,  Erui.,  in  Turin.  Bull. 
Nr.  42:  Storia  itaL,  Numiamatiea. 

Mrtmpc,  Ad.,  in  Berlin.  Küt.  15: 
Gesch.  1    (Allg.,  (ieneal..  Biogr.  etc.) 

—  Kat.  1*):  (jesch.  II.  (Dt.  u.  nreuas. 
Gesch.)  —  Kat.  18:  Militaria.  Kriegs- 
jro^ch.  -  Kat.  19:  Milit.  Kriegfpr. 

>ieubner,  Paul,  in  Köln  a.  Kh. 
Kat.  12:  Gescb.  u.  Geneat.  d.  Fttnien- 
häuser. 

Nolto.  Ed..  in  Bonn.  Kat  27: 
liesch.  u.  Geogr.  . 

Otto^scheBuchbdlg.inErfart  Kat 
385:  Gesch.  (Dtld.  n.  Ausland.  Politik» 
Staats-  u.  Reclit«gesch.) 

Peelmann,  J.  &  Co.,  in  Paris. 
Cat  1:  Arehitecfcure  e(  beauz^arts, 
bist,  et  g^ograpbie,  UtMrature  Fzan- 

Prager,  R.  L.,  in  Berlin.  Kat.  101 : 
Gesch.  L  (Hilfswiss.  u.  allg.  Weli- 
gefch.)  —  Kat.  10L>:  Gesch.  IL  (Ge- 
sch. d.  einz.  Zeitabschnitte.  -  Die 
einz.  Länder.)  —  Kat.  104:  Philo- 
sophie, Encyclopädie, Gesch.  d.  Rechts. 

-  Kat.  10'»:  Staufs-  u.  Völkerrecht 
Kirohenrecht  etc.' 

Roh  räch  er.  F..  in  Liens  (Tirol). 
Kat.  22:  (ie.scli..  Geogr.  etc.  Oester- 
rf'i'-bs  (Tirolensia).  —  Kat  Gesch., 
Geogr.  etc.  Ungarns. 


Sattler.  R.,  in  Brannscbweig.  Kat. 
28:  Gesch.  u.  Genealogie.  —  Kat.  :i2: 
Gesch..  Genealogie.  Heraldik  etc. 

Scheible.  J..  in  Stuttgart.  Kat. 
209:  Werke  üb.  Russland,  Polen,  die 
griecb.  Kirche  etc. 

Schmidt.  H.  W  ,  in  Balle  a.  S. 
Kat.  527  :  Allg.  u.  alte  Gesf  Ii..  Henfn*. 
etc.  —  Kat.  5;J0;  Gesch.  (Oesterreich, 
Böhmen.  Ungarn  a.  Siebeobfligen. 
^Ojähr.  Kriei,'  etc.) 

Schneider,  Felix,  in  Basel.  KaL 
204:  Werke  ans  allen  Wissensch. 
(Nr.  1-573:  GeMsh.  ü.  Geogr.) 

Seligsberg,  B.,  in  Bayreuth. 
Kat  202:  Gesch.  u.  Hilfswissl 

Siebert,  Rieh.,  in  Berlin.  Kai. 
190:  r!r5i?8t're  Wr-rko  aus  The« .lofrie. 
(iej4(h.  etc.  —  Kat.  185:  Dt.  Städle- 
u.  Ortfigesch.,  Gesch.  d.  Burgen. 

Soeding.  E.,  in  Wien.  Kat.  24: 
Hist.  Hiltswisa.,  Bibliogr.  I-iti  r.  ^'Cm  h. 
etc.  —  Anz.  1 :  ßibliotbekswerke. 

StahePscbe  Boehhdig..  in  Würs> 
bürg.  Kat.  4t):  Bavarica  im  Allg* 
(Nr.  152  468:  Franconica.) 

Stargardt.  J.  A. .  in  Berlin. 
Kat.  170  :  Gesch.,  Kunst,  Archilologie. 

S  t  a  u  f  f  e  r ,  Th.,  in  Leipzig.  Kat  20 : 
Gesch.  u.  a. 

Völcker.  K.Th.,inFrankftirta.M. 
Kat.  l."2:  Dt.  u.  prenss.  Gesch.  in» 
Allg.  -  Kat.  153:  Gesch.  Norddtlds., 
nacn  Ländern  u.  Provinzen  geordn. 
-  Kat.  |.".}:  (Jesch.  Süddtlds.  u.  d. 
8r1i\v»'i/.  '  Kat.  l-'p.'):  ' Jesch.  d.  ntss- 
herzogths.  Hesi-en  u.  d.  Prov.  Hessen- 
Nassau,  Prankfurt  a.  M. 

Weber,  W..  in  Berlin.  Kat  157: 
Nuiuisniatik  u.  Sphragistik. 

W  e  i  g  e  1 ,  0  s  w,.  in  Leip;iig.  Kat  3G  : 
'  ;<  ii<  al..  Heraldiku.  Venr.  —  Kat  i^7: 
Numismatik. 

V.  Zahn  u.  Jacnäch,  in  Dresden. 
Kat.  23:  Bibliotheca  »axonica.  — 
Kat.  24:  Geogr..  Pithnogr.,  Länder-  u. 
V<^^lk.'rkdo.  —  Ktit  25:  (Je8cb.,Geneal.» 
Heraldik,  biograjtbie. 


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Bibliographie  znr  deutschen  Geschichte 


Uteratur  von  1888,  I— III. 

Bearbeitet  von 

O.  MassloWy  G.  Sommerfeldt  nnd  der  Red  actio  n« 

¥«i««MtrlmagMi.  DieB«arb«itangder  vorliegeiid«nBibliograpbie  wurde 
der  Redftctlon  iweh  maacheflel  Filnllclikeiten  durch  die  «afbpfemde  GefiUligfkeit  der  Herren 

Dr.  Ma-^-iiiw  niiil  Pr.  Summerfeldt  ('niiÖRli' lit :  ilii  si-llicii  Iinlifu  fast  die  ßaiizc  Saiimi- 
Inng  des  )(aterial.<«  in  wenigen  Wochen  besorgt;  die  italienischen  Züitschiitteu  hatte  Ilerr 
Dr.  Seb^llbatiR,  s.  Z.  tn  Rom.  die  Ottle  derehsitgeben;  für  di«  Anordnnns  dei  Stoflbi 
nnd  Afn  Hin  det  Ganzen  i^t  die  Ri^rlnrtion  allein  TenmtWWtlieb.  Rfinftig  wird  die  Be- 
artx'itaiiir  :\ni  H*»rm  I>r  Ma»slou  ubtrijt^hen. 

Aufsähe  der  Bibliographie  i!«t  es.  di«>  neuo  wiMeitmiMlIlicbB  Literatur  zur  all- 
geoMiB-deutadien  politischen  (i«eebichte  vollstiadig  nnaiiiraenzQst«11en.  Dabei  soll  die  Ge- 
ttfuntipneUpIit«  Barotm«  und  de«  AUgtnneine  der  histor.  Wissenschaft  mit  beriicksirhtigt 
wenlpn,  ebni-  "  ilic  rii-nf CulturKesi  hicht«'  (im  weiterfii  Sinn.  Crupiif  IV;  uiul  /\\,ir 
nm  so  mehr,  Je  näher  sie  der  politiiH;ben  Geschichte  steht ;  von  der  deutscheu  Territorial- 
geechidite  war  nur  das  Wichtigste  avtennehinen.  Die  beaditeinweitiMreii  Recev^onen, 
d.  h  <  1<  h>  .  die  mit  Begründung  krifHr  h  Stellung  nehmen  oder  aasfKhrticlier  Aber  den 
Inhalt  UtinliU-n.  sollen  mit  aufgeführt  werd*»n. 

Ihrrm  zeitlichen  Umfange  naeh  nmfasst  die  vorliegende  Zusamnenstellong  un- 
jgeflUir  die  drei  ersten  Vierteljahre  von  1H8«,  doeh  mit  allerlei  Abweichungen  von  dieser 
Orenx*.  Veröffentlichungen  von  1887,  welche  in  der  Uibliotheea  historica  18«7  fehlten, 
warrii  iKitiirlicb  aufziiJKhmen :  versehledene  Zeitschriften  sind  bis  Anfang  December  durch- 
gegangen, auch  sonst  ist  manches,  waa  sich  aas  dem  letxten  Quartal  bequem  darbot,  auch 
mit  WTwntbet;  andererseits  nnssten  efnige  x.  Z.  «ehwer  engiIngUcbe  Zeitschriften  und 
Samraehverk*-  rmcT)  '/iiiürk)^'.  «itdli  w.tiIi  n.  Di'-^r-  X.-irlilc^i^  mul  ilm  letzte  Quartal  des 
Jahres  l»***»  wcrdm  zu'*.iniini  n  aiit  AiiUiig  Lv*:*  im  niuhsttit  Hefte  folgen 

Zu  r  K  rläu  t  erii  n  t;  cl  <  rAn  ordnu  ng  ist  noch  zu  bemerken :  Jede  Publication  wurde, 
wenn  dlener  Oesit-htypunkt  irgend  zutreffend  schien,  in  die  Gruppen  II  u.  III  (Mittolidt'^r 
und  Neuzeit),  also  chronologisch  eingereiht.  Schien  da»  nicht  zweckmässig,  so  kam  zu- 
nächst Grupp»*  IV  (Culturgeschichte),  dann  erat  V  (Ten-itorial-  und  Localgeschichtet,  dann 
VI  iHilfowissenschaftenj  in  Frage.  In  den  einzelnen  Upterabtheilungen  wurde  der  Stoff 
Olm»  iagstliehen  Zwang,  mögHehst  nach  den  (lesiebtspnnliten ,  die  sich  aus  Ihm  selbst 
rrL'-ili'  H.  »geordnet.  Trn  Aü^r- in*  inen  gehen  die  Quellen  den  BfarlKMftiri;:' ti  vt  ran,  doch 
sind  je  nach  Umständen  häutig  noch  innerhalb  der  Cnterabtheilungen  Gruppen  gebildet, 
die  Öaellen  und  Bearbeitungen  In  sieh  vereinigen.  Die  Bemerkungen  unter  den  Ab« 
th'  iT nTigsübersebriften  deut*»Ti  diV  Anordnung  kurz  an.  Die  Zeitsehriften-Aufsnt?''  wurden 
Uli  Alljenieiuen  einz^-ln  eingcrtiht;  eine  gewisse  Ausnahme,  die  aber  mit  «l-m  (irund- 
gedankt  II  un-'-n  r  An^nlnung  im  Kinklang  steht.  \^  ui>Ie  bei  denjenigen  SpecjalEej{!«rhrifl<'n 
gemacht,  wekbe  ihrem  Titel  nnd  wesentlichen  Inluilt  nach  in  eine  bestimmt«  Gruppe 
mseres  8y*t«ms  gehnien.  Ht^r  seMen  es  «weelcmilsstg,  den  bhalt,  soweit  er  fttr  nns  in 
B«>traeht  knin.  u'l'Mrh  mir  :ittfziifii1ii>  ii  IM''  iii'T{;;t'ii.  nicht  SO  einzuordnenden  historischen 
Zeitschriften  findet  man  im  Anhang  (Vllj  bei  einander. 

Wae  die  tnssere  Form  der  Notisen  salangt,  so  wird  der  Titel  mit  den  dam  ge* 
hörvndfn  .\ngab*Ti  von  etwaigen  Bemerkungen  des  Bearbeiters  und  von  <\fr  Auffuhrung 
der  keeensionen  duri  1»  einen  Stern  getrennt.  Steht  dieses  Zeichen  vor  deia  ganzen  Titel 
rdrr  dann  auch  nur  abgekürzt  gegetwn  ist),  so  war  nicht  das  betreffende  Buch  an  dieser 
Steile  anfitaföhren,  sondern  es  sollte  nur  die  Rccen<sion  als  neu  hinzngeliommen  notirt 
weiden.  —  Fehlt  die  Jahresangabc,  so  ist  1R8B  zu  ergänzen. 


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208 


fiiblio^phie  Mr.  1-21. 


Ein  VerzeictaniSB  der  Abkürzangen  und  der  SigUu  für  Zeitachriften 
lat  am  Schlnn  sa  Huden.  Es  selrieti  zweckmäsrii?,  sfi*  d«>ni  Master  der  „Jahresberichte" 

anzuschlicsseii.  dns  violpn  Benut7.ei-n  unspi  f  r  HiMi(t^:i;i],ln*'  In'. Hieb  vertraut  sein  wird.  Eini^ 
der  httufijjHt  vorkoiiinienden  Abkürzungen  wird  man  gut  thun  sich  von  vonüiereUi  zu 
inerk«  11.  A  (Ambiv.  Archivio),  OBl  (CentxvlbUtt,  allelnztehead :  iw  Litemr.  CsntnlblattK 
DLZ  (Leutsche  LiteraturzeilunR),  dt.  (dentsdii,  O.  fOf^srhichtet,  Ges.  . Gesellschaft) ,  HJb 
(Hiztor.  Jahrbuch).  HZ  (Histor.  Zeitscbnlti.  .Ib  iJabrbuclu.  Jh.  (Jahrhundert».  MA.  (Mittel- 
alter), ma.  (mittelalterlich),  MHL  iMittheiluMgen  aus  der  bist.  Literatur).  MK  u;  ( MittheOoigaB 
d.  InstitaU  f.  baterr.  Üe»ohichtsforscbiuig>,  NA  (Neues  An  hiv  der  GesoUs.  haft  für  ältere 
dentodw  Oeiciaditsfciuide},  Qu.  (QaeUen),  R.  (Revue,  Review,  Rivista),  V.  (Verein),  Z. 
(ZcitscbrUtU 


L  Allgemeines. 


1,  Ge9chichtsphilo8ophiet  Jkfe- 
thodiki  Ge.HcM<;hie  der  Ge- 
MhichtswiaseMchaft» 

O.  Philos.  u.  allffomeine  Staatslehre  l-io; 
Theorie  (Methodik  )  d  (  j  -Wiss  u.  d.  Unter- 
liobtaU-31:  <<esrh  <1  (i -Wims..  BiOgIBpU«n 

V.  Historikern  '6i a\. 

Labriola,  Ant.,  Die  Probleme  e.  Phi- 
losophie d.  6.,  dt.  Uebers.  v,  Otto 
R  i  c  !i  a  r  ( Kntn.  Vorlesung.)  Leip- 
zig, Reissner,   H*.  47  S.  (1 

BHganti,  A.,  Ln  niosofia  della  sto- 
ria  e  la  civiltü:  meditazioni  lllos.* 
istor.  Torino,  SaJaBiana.  1887.  8*.  xj, 
672  ü.  [2 

Mliaril,  Braut,  Zur  Phfloaopbie 
d.  G.  (Wiss.  Beil.  d.  Lps.  Zte.  Nr.  67 
bis  69.)  [3 

Lutoslawäki,  W.,  Erhaltung  u,  Un- 
tergang d.  Staatsverfgn.  nach  Plato, 
Aristoteles  u.  Machiuvdli.  Dorpat, 
Karow.  1887.  8*.  140  6.  AI.  1,50.  [4 

M«rrlS,  G.  8.,  Hogel's  Philosophy 
OftheStnte  and  of  HistOiy.  Chicago. 
16"  XI,  a06  p.   5sh.  \:^ 

Paulsen,  Friedr.,  System  der  Ethik 
mit  e.  UmriSB  d.  StaatS'  a.  Gesell- 
schaCtslehre ;  in  2  Hülften.  Bulin, 
Hertz,  gr.  H\  XII,  868  S.  M.  11.  [6 

OSlIInger,  J.  v.,  Die  Bedeutung  d. 
Dynastien  i.  d.  Weltg.  (DölHnger, 
Ak.  Vortr.  1,  1-24.)  [7 

Eliinger,  Georg,  Die  antiken 
'1.  .Staatslehre  Macbiavelli^s  (Sep.  aus 
Z.  f.  d.  gee.  Staalsw.  44,  1  58.)  Tü- 
bingen, Laupp.  Vlll,  62  8.  ^  Ree: 
HZ  61,  176  f.  (Brosch);  Z.  r.  vgl. 
Litt:.  II.  Kon.lit.  N.  F.  1.  386  f.  [8 

Neumann,  Fr.  J.,  Volk  u.  Nation,  e. 
Studie.  Leipzig,  Duncker  u.  H.  8". 
XV,  164  8.  M.  8,a0.  [9 

Roscher,  Wflh.,  Umrisse  d.  Natur- 
lebre  d.  Casarismus  (Sep.  aus  AbUb. 


d.  sächs.  Ges.  d.  Wies.  X.)  Leip2ig, 
Hirzel.    gr.  8°.    115  8.  H.  5.  [10 

Natoff,  Fr,  Cnrso  di  .-^toi  ia  eecondo 
rindirizzü  degli  studi  moderni.  I:  1 
preliminari  o  la  teoria  generale  della 
storia.  Torino,  Locacher.  1887.  16*. 
190  p.  L.  .S.  [11 

Moeller,  Jean,  Trait«^  des  dtudea 
hist^  pnbl.  avec  des  additions  par 
C  !i  a  r  1  i'  .s  M  1 1  <>  r.  2  livr.  (p.  104-8S5.) 
Louvain,  Pfciers.    8".  [12 

BOHrdeau,  L,  L  Hläioire  et  les  hi- 
Btorien«,  eBsai  erit.  aor  rhist.  contid. 
comme  science  positive.  Paris,  Alcan. 
8^  476  p.   Fr.  7,50.  [13 

Pftugk-Harttung,  i.  v.,  Geftihren  i. 
d.  G.%vi>s.  f(  i  ,  ,  /Jx  47  Nr.  34  f.)  [14 

Pflugk-Harttung,  J.  v.,  G.forschung  u. 
G  .'^chreibunfr.  (AZtg.  Beil.  Nr.  293  bis 
299.)  [15 

Böhm,  Adolf,  Ueber  Periodisiran- 
gen  der  Welig.  (I^rogr.)  Sagan.  4* 
18  8.  [16 

Chevalier,  Ulyaae,  Des  r^glea  de 
In  cniKiue  lu«f.  (H<  p.  a.  RNAlsace- 
Lorraine.  8,  2. »  Lvon,  Vitte  et  Per- 
niBeel.  8*.  20  p.  '  [17 

Wljnne,  J.  A. ,  Rulln  difficolt4  di 
rintrncciare  la  veriiÄstorica:  discorso 
inaug.  IVad.  dairolandcae  di  Ce- 
sare  Lapierre.  Atri,  Donato  de 
Arcangelis.  8".  49  p.  [18 

Bansaa,  Emst  v..  Die  TTeherliefening.  växf 
Entstellung  und  Ktitwicklung.  In  2  Bdn 
I  r.einziß,  Brockhaiiij  gr.  8».  IX,  360  s. 
M.  7.  ^H.imli  lt  nicht  etwa  gesrhichtspbilo- 
sophisrh  Von  der  Ueberlieferung  überbaapfc, 
sondern  Kpeciell  von  derjenigaa  der  Jwu 
und  cbristüchen  Religion.  [!• 

NoliearnjHMrlct,  L'biatoireet  Par- 
clit>ologie.  (R.  inlernat.  de  Tenseign. 
VIII,  4.)  [20 

DelbrDck,  Hans.  Die  hist.  Methode 
d.  Ultraniontanismus.  (Hist.  u.  polit. 
Aafsätze  v.  H.  Delbrück  5-32.)  [21 


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Bibliographie  Kr.  22-45. 


209 


Nippold.  Friedrich,  Infallibilismus 
0.  U.lorscbg.  Prorectoratsrede.  (Jbb. 
C  prol.  Theol.  XIV,  29-66.)  [22 

NNiifer,  J.  v.«  Ueber  d.  Stndinm 
<J.  dL  0.  (Döllinger,  Ak.  Vortr.  2, 
-W7-427  )  f9H 

Lefranc,  Albert,  Notes sur  i'ensi'igti. 
de  1  hist.  dans  Ict  nniv.  de  Ltfipzig 
«t  de  Berlin.  (R.  intern,  de  l'enseiRn. 
VIII.  3.)  [24 

Foltz,  0.,  Zur  Methode  d.  G.unier- 
rkhtt.  (MidehenMliiile.  I,  2.)  [25 

Wittneben,  A.,  Zur  Metbode  d.  G.- 
Unterrichts.  (Lehrproben  nnd  Lehr- 
gänge.  17.  Hll.)  [26 

Frtnk,  JMef«  Znr  Methodik  d.  U.- 
anterrichtft.  (Z.  f.  d.  Realeehulw. 
13,  7.)  (27 

Fredericq,  P.,  The  Study  of  History 
in  England  and  Scottand.  Anth. 
iransl.  from  the  French  by  Hen- 
riettaLeonard,  Baltimore.  8^  54  p. 
Ish.  6d.  [28 

Fetter,  Frmnk  K.,  The  eeminary  me* 
thod  of  orig.  study  in  the  hist.sciences ; 
iiJ.  from  church  histon'.  New- York, 
Scribner.  UL,  I2y  p.  Doli.  1.  [29 

Aiiat,  Herbert  6.,  The  study  oi 

histury  in  Amer.  coUcges  and  uni- 
*tr?itH5.  Was!)..  Goverumeiit  Prin- 
UDg  Oltice.  1887.  299  p.  [30 
MUaaon,  W.  P.,  The  study  oi  po- 
litics:  an  introd.  lectnre.  Boet,  üo- 
'■"^n.    i;;^  p.    50  c.  [31 

Pflugk-Harttung,  J.  v.,  Ueber  die 
Entwicklung  d.  dt.  G.wiasenschaft. 
(AZtg.  Beil.  Nr.  188  194.)  [82 

Lasch,  Berthild,  Das  Erwachen  u. 
die  Entwicklung  d.  bist.  Kritik  im 
MA.  (vom  6.-12.  Jh.).  (1.  Berl.  Diss. 

8.)  Breelaa,  Koeboer.  1887.  8«. 
121  S.  ^  Ree:  CBl.  779;  MHL  16, 
219  f.  (Bernheim).  [33 

Wetzstein,  0.,  Die  dt.  G.schreibnn^ 
t.  2.  d.  Reformation.  Ein  Beilr.  z. 
0.  d.  Historiographie.  (Prog,  Neu- 
strHit/.lLpz..  Fock.4».29S.  M.0.80.  [.H4 

Ranke.  Leop.  v.,  Von  d.  bist.  Com- 
miisiou  bei  d.  kgl.  Ak.  d.  Wissen- 
schaften zu  UttncheD.  (Abhaodl.  n. 
Ver.nrhe  [Werke,  51.  nnd  52.  Bd.] 

482  5S4.I  [35 

Dillinger,  J.  v.,  Die  bist.  Glasse  d. 
Jeyer.  Ak.  d.  Wissensch.  *.  d.  bish. 
MittODgen  derselben.  (OÖllinger,  Ak. 
Vortr.  2,  358-385.)  [30 

WhHe,  A  D.,  European  sclioois  of 
DsBtsebs  Zsttschr.  t  Geedüshtsw.  t  1. 


history  and  politics.  Baltimore,  Mur- 
ray, m  p.  25  c.  [37 
Biographien  dt.  Historiker  in  d. 
ADB  26,  nach  d.  Geburtsjahr  ge- 
ordnet: n)  S.  413  f.  P.  I..  Müller, 
Job.  Lsacius  Pontanus,  niedcrl.  Hist. 
157Mt>39.  — b)  S.  701-8.  H.  Bress- 
lau,  Sam.  Pufendorf  16d2-ltf94.  — 

c)  S.  545  8.  Heyd,  Joh.  Ölr.  Pre- 
gitzer,  Jurist  u.  Hisl.  1647  170S.  — 

d)  S.  805-7.  Aug.  Sacb,  Ulr.  Peter- 
sen, scblesw.-holst.  Hist.  1656-1785. 

—  e)  S.  749-77.  F.  Frensdorf/, 
Joh.  Steph.  Pütler,  1725-1807.  — 
f)  S.  224-7.  Wagen  mann,  Gottl. 
Jak.  Planck,  Kirchenhist.,  1751-188S. 

—  g)  S.  461-4.  Binder,  Krn.'^t  Lndw. 
PoBseit,  17t)3-1804.  —  h)  Ö.  .581-84. 
F.  Jonas,  Joh.  Dav.  Erdm.  Preuss, 
1785  1868.  —  i)  8.  611  f.  Krön  es, 
Franz  Xav.  Pi  itz,  österr.  Hist..  1791 
bis  1872.  -  k)  8.  710-12.  Meyer 
V.  Knonan,  Joh.  Ad.  Pupikofer. 
Schweiz.  Hist.,  1797-1882.  —  I)  S.  80 
bis  .S8.  Schulte,  (Jeorge  P.  Phil- 
lips, 1804-72.  —  üi)  ö.  304-7.  Hauck, 
Qast.  Leop.  Plitt,  Kirchenhist.,  1836 
bis  80.  [38 

SaJomon,  Ludwig,  Leop.  v.  Ranke, 
d.  Hegrunder  d.  dt.  G.wissenschaft, 
(Westermanns  M.hefle  82,  Sept.)  [39 

Duncker,  Max,  Johann  Gustav  Droy 
sen.  (Abhh.  a.  d.  neueren  G.  v.  M. 
Duncker  350  393.)  [40 

HSfler,  GeMtantin  v.,  Bin  Qedenk- 
blatt  auf  d.  Grab  Alfreds  v.  Reu- 
mont.  (HJb  9  4<»-7*>  1  [41 

Landwehr,  Hugo,  Zur  Erinnerung 
an  Adolf  Schmidt.  Berlin,  Calvary. 
l^PT  8".    M.  1,50.  [42 

Bourdcau,  J.,  Un  historipn  eaiho- 
liquc  de  la  reibrm.:  Jean  Jani»t$en. 
(R.  des  2  mondes  86,  4.)  ^  Vgl. 
Allfr.  Knn.s.  Monatsschrift  Nov.  (Jans- 
sen in  Frnnkrf  ich.)  [43 

Löwenfeld,  S.,  l^aul  Ewald.  (HZ  59, 
507-516.)  (44 

2,  LUeratur-  u,  QusUenkunde. 

Bibliographie   und    LiU  ratnrkunde  4i  .'i2; 
Bibliotkekswefien  (Kataloge)  öa-78;  Arohiv- 
w«86n  (Repertorien)  73-82. 

BIbllotheca  Uistorica.  Viertelj.  Sy- 
stem, geord.  üebersicht  der  auf  d. 
Gebiete  d.  gesammten  G.  in  Dtland. 
u.  d.  Auslande  neu  ersch.  Schriften 
u.  Zeitschr.-Aufsätze,  lirsg.  v.  Ose. 

14 


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210 


Bibliographie  Hr.  45—70. 


Masslow.  N.F.  1.  4. Eft.  ö. 441  G37. 
Göitinfcn,  Vandeohoek  4  Raprecht. 

gr.  8".    M.  3,00.  [45 

Jahresberichte  d.  G.wisaenschaft. 
VI  (1883)  u.  Vll  (1884),  1.  Anftr.  d. 
hisl.  Ges.  zu  Ht-rlin  hrsg.  y.  J,  Her- 
mnnTi  u.  J.  Jastrow,  bezw.  v.  J. 
Jastrow.  Berlin,  Gärtner,  gr.  6°. 
XVI,  188,  488,  826;  XVI,  248,  385, 
:;98  Ö.  ^  Rp.\  üb.  Hd.  C:  GGA  883 
h\»  894  (0.  V.  Below,  sehr  scharf, 
insb.  üb.  Jastrow's  Ref.  zur  Verf.g.); 
HPBll  101.  119-:i0. —  Die  einzelnen 
Artikel  a.  zu  Beginn  »ier  einzelnen 
Gmppeo.  —  Inzwischen  ist  auch 
Bd.  VlU  (1885)  erschienen.  [4G 

Chevalier,  Ulyese,  Rtpertoiro  dea 
j-durces  historiques  du  Moyen-Age. 
Hio-bibliographie.  Oomplemenl-sup- 
pl6ment.  gr.  8".  256  p.  Fr.  10.  [47 

Zeitschrift,  histor.,  hrsg.  v.  Heinr. 
V.  Sybd.  Register  zu  Bd.  1-3Ü  u. 
N.  F.  1-20  (Bd.  1 56)  unter  Zu 
grundelegiing  d.  Registers  v.  M.  Pos- 
iier,  bearb.  v.  R.Arnold.  München 
und  Leipzig.  Oldtnbüurg.  ö".  X, 
480  S.  M  S.  [48 

Müller,  Johs.,  Dii'  u  ipsi  upcli.  Vor- 
eiue  u.  Uesellschaflen  DUands.  i.  19. 
Jli.  Bfbliogr.  ihrer  VeriMTeiitiicbgn. 
bfit  ihrer  HegrUndg.  bis  auf  die 
Gegenwart.  11.  (Schlu88-)Lfg.  (XXI 
u.  S.  707-878.)  Berlin,  Asher  6:  Co. 
4«.    M.  Ü.  [49 

Monod,  G.,  liibüograjdiie  de  l'hist. 
de  France,  catalogue  melhod.  et 
chrono],  des  sonrces  et  des  onyrages 
rel.  4  rbist.  de  Fr.-ince  depuis  les 
origines  jusqu'rn  1789.  Paris,  Ha- 
chette.  ai  XII,  420  p.  Fr.  9.  ^  Ree: 
DU  9,  164  f.  (L.  Hflller).  [50 

Zdekauer,  L.,  Lavon  suIIm  >türia 
mcdioevale  d'llalia  in  Ueruiunia 
1880-1887.  (A.  gtor.  Ital.  Ser.  5  t.  1, 
40M(>;  8ehlus8  folgt  noch.)  [51 

Relazion!  mand.  dulle  rr.  deputa- 
zioni  e  societa  di  storia  patria  sui 
lavori  pubbl.  negli  a.  ISSO-S?.  (Ball, 
deir  ist.  6tor.  Ital.  nr.  4.  14-60.)  [52 

S|i'  irilbinfn^tj»hi''n  <  t  •.  sui.H  locis. 

Centralblatt  hu  Bibliothekswesen 

Gruppe  Vll. 

Goldmann,  Vcrzfulmiss  der  IIss.- 
kataloge  d.  osterr.-ung.  Bibliotheken. 
(CBl  f.  Biblw.  5,  1-87;  5.5.73.)  [53 

Wattenbaoh,  W.,  Ans  ni  iuxMi  Hss.- 
verzeichnispfn.  (  N  \  M.  l'JS-L'Uu.)  [54 

Leitschuh ,  Fr. ,  ivaulug  der  Hi^p. 


d.  kgl.  Bibl.  zu  Bamberg.  II.  Die 
Hss.  der  Helleriamt.  Leipzig,  Hacke. 

MV.  201  I  [55 

Handschriften-Verzeichnisse ,  Die, 
der  kgl.  Bibliothek  zn  Berlin.  VII. 
Berlin,  .^.^licr.  IS^T.  gr.  4".  M.  20. 
-je>Rec.:  ML1A.57,  107  'J  (Di  eterici). 
RC.  XXU,  3  CDerenbourg).  [56 

Riadene,  Leandro,  I  manoseritii 
ital.  della  coli.  Hamilton  nelr.  mnseo 
e  nella  r.  bibl.  di  Berlino.  (Giorn. 
stor.  della  lett.  lt.  10,  313  55.)  [57 

Rtth,  F.  W.  E.,  Mitthlgn.  a.  Darm- 
städter Hss.  (NA  LS,  .591-602.)  [58 

Schmidt,  Adolf,  Mittlil^n.  a.  Darm- 
öladter  Hfls.  (NA  13,  003  022.)  [59 

•X>  Sohra,  W.,  Vers.  d.  Anoplon. 
Hss.  zu  Erflirt  Ree.:  Areb.2;.  12. 
31012.  [60 

Holder'Eggeri  0.,  Aus  Münchener 
Hss.  (NA  18,  557-587.)  [61 

Heinemann,  0.  v.,  Die  Hss.  d.  hrzgU 
Bibl.  zu  WolfenbnttH.  T.  Die  Helin- 
stedter  Hss.  Bd.  III.  Wolfenbüttel. 
Zwissler.  lmp.-8«.  1  Bl.  280  8, 
Tit.I!;    t;    ^  T.ieln.    M.  15.  [62 

Martin,  Henry,  Cataburnc  de?  rnfs. 
de  In  bibl.  de  rArs^iial.  III  (Cat. 
gen.  des  uiss.  des  bibl.  pabl.deFrance). 
Pnrih,  Pb.ri    ^"  '  l';  [63 

•jf  Mazzatinti,  Gius.,  InveDtario  dei 
mss.  ital.  delle  bibl.  di  Francia.  2  voll. 
1880-87.  Ree:  Giorn.  etor.  della  lett. 
Ital.  X,  40* M 3  (Rcnierl 

Notices  et  extraits  des  mss.  de  la 
bibl.  nat.  et  antres  bibl.  publ.  par 
rinstitiit  nat.  di'  France.  T.  XXVIII. 
Paris,  Klincksicck.  4".  \\'M  p.  -Jf  Nur 
Orientalia.  —  Auch  Bd.  32  schon 
erschienen.  (65 

Catalogue  de  la  bibl.  publique  de 
Gen6ve.  VI.  Table  alphab.  üeneve. 
Schuchardt.    8".    585  p.  [60 

Deiisle,  Leopold,  Les  mss.  des  fonda 
l.ibri  et  f>ari(iis.  Rapport  ä  M.  1p 
ministre  de  1  instr.  pubi.  (liELh.  4ii, 
41-46.)  [67 

Catalogo  dei  libri  antichi  e  mo« 
derni  form,  la  bibl.  Colbncchini  di 
Venezia:  opere  impr.  nel  secolo  XV. 
Milano,  Giacomo  Pirola.  1887.8**.  xj, 
315  p.  It»8 

Sohnidt,  Otto  Eduard,  Die  Visconti 
u.  ihre  BibHothek  zu  Pavla.  (Z6P 
444  47{.l  [»iy 

-K-  Müntz,  E.  vi  P.  Fahre,  La  bibl. 
du  Vaticun  au  XV  hieck*.  Ree:  Riv. 


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Bibaographie  Mr.  70—^. 


211 


fcior.  lu  ((Jian).  RC  21, 

48  (de  Nolhac).  (70 

■Jf  De  ROSSI,  G.  B.,  De  ...  indici 
bu6  ftcrinii  et  bil>l.  scdi»  apost.  IHHti. 
R«»c.:  Arch.Z.  12,  313  14.  [71 

Müntz,  Engine,  Les  Collections  des 
Jledicis  au  15  8i6d»':  Ic  Musee,  la 
Bibl..,  Je  Uobilier  (app.  uux  Pr^ur- 
•enrs  de  la  renain.).  Paris,  Roaam. 
4*.  lUJ  p.  [72 

Zeitschrift,  Archivalischef  s.  im  An* 
hang  (Gruppe  VII). 

LÖlier,  Franz  v.,  O.  d.  A.wesens  in 
Dtiand.  I.  (Ar.  h.Z.  12,  198-2G2.)  [T.\ 

LÖlier,  Fr.  v.,  Zahl  u.  Öchicksal  dt. 
ArchiTe.  (Arcb.Z.  18,  298-309.)  [74 

Thndiclium,  F.,  Die  ehem.  dt.  Reichs- 
archive  u.  ihre  Schicksale.  (Arch.Z. 
12,  o.i  ba.)  [75 

laventare  d.  trankf.  Stadtarchivs, 
mit  Unterst,  fl.  Stadt  Ffl.  a.  M.  lirsp. 
r.  V.  f.  G.  u.  Althk.  xu  Fft.  a.  M.  I, 
fingel.  T.  H.  Grote  Ten  d.  Frankf. 
a.  M..  Vblcker.  X,  322  S.  Lex.-8^ 
Ii.  3,50.  -J-f  Enthalt  Abth.  Rc-ichs- 
»achen  bis  U1>Ö.  —  Ree;  DLZö^iöÖ^j. 
(L.  Quidde).  [76 

Champollion-Figeac,  A.,  Krttir»-  snr 
les  archived  d^partera.  de  France. 
(Bnll.  deTac.  delphinale.  3  ser.  t.  21.) 
t;  FL  noble,  Allier.    8^    35  p.  [77 

•K-  Lonigo,  Mich.,  Custit.  dell 
Yattcaoo  e  suo  primo  indice  soUo 
Paolo  V.   M«.  inedito.   Ree:  Stodi 
e  d<.c,  fli  ritoria  e  diritto.  VIII,  3  02 
(Gusparolo).  [78 

Carte  Stroiaiane,  Le,  Ucl  r.  a.  dl 
alato  in  Firenze.  Invent.  pabbl.  dalla 
r.  ^ofirintendenza  degli  a.  Toscani. 
(A.  slor.  lt.  5.  Ser.  1,  481-512.)  [79 

BelgnuM,  L.  T.,  U  secondo  registro 
della  curia  arcivesc.  di  Genova.  (Atti 
della  soc.  Lig.  vol.  18.)  540  p.  fso 

Bongi,  Salvat.,  inveutario  del  r  u. 
di  ^Utto  in  Liicca.  IV.  (uU.).  Lucca, 
Giti'^fi.        viij.  557  p.  [81 

ReunUMt,  A.  v.,  Das  Staaiä  A.  iii 
8ieno.  Urcb.Z.  1«,  195-197.)  [82 

Zur  G.  <1  .1'.  Bihll.  vfil.  Grupjoe  IV,  4, 
ub.  ArckiV'*  u.  Bi>>l.  Kutaliigf»  auch  Umppc  V. 


3,  VnivenaigemsMchie 

elBachllessl.  allgemeine  dentseiie 
Ue  schichte. 

Ranke,  Leop.  v.,  ^Veltge8c•llichte. 
1.-3.  Auil.  Vill;  Kreuzzüge  u.  papst- 
Hclie  WeUherrschafi  (12,  u.  13.  Jh.). 
Hrsg.  V.  A 1  ir.  Dove,  Ceo.  Win- 
ter, Ttnlr.  W  i  t  (l  emann.  l.eipzie, 
Duncker  «  Huinblot.  1887.  gr.  8*. 
XVI,  655  8.  H.  17.  «  Rec.:l3llLÖ 
58  00  (Prutz).  Vjschr  VPK  97,  225 
bis  232.  cm  1178-80:  Dl.Bl  10.  17: 
MHL  16  Nr.  2  (Sch ultze).  —  Ks  u- 
schienauch  schon  Bd. IX (Schlusslid.), 
ferner  ßd.  IV  in  4.  Aufl.  f82a 

Geschichte,  allgeiu.  in  Linzeldar- 
stellungen hrsg.  V.  Oncken,  187-154. 
Abth,  Berlin,  Grote.  Lex.-b**.  k  M.  3. 
Vgl.  im  Anhang  (Gruppe  VII). 

Mfeltgescbiobte,  Aligeoi.  v.  Fiat  he 
etc.  Lfg.  74-94.  Berlin,  Grote.  Lex.-8« 
h  M.  1.    Vgl.  \inter  III,  1. 

Schlosser's,  Fr.  C,  Weltg.  i.  d.  dt. 
Volk.  4.  Ausg.,  durcliges.  u.  ergänzt 
V.  Ose.  Jäger  n.  Fri.  Wolf.  20. 
Aul!.  19.  (Register OIl.l.  Berlin.  See- 
hagtii.  i^v.  X«.  VI.  484,74  8.  AI. ::.  [«3 

Weber,  Gec,  Allg.  Weltg.,  2.  Aull., 
unter  Mitw.  v.  Facbgelehrteii  rev.  o. 
überarb.  88-9<>.  Lig.  (Bd.  XIT.  689-034 
u.  XIII,  1-848).  Leipzig,  Kngelmanu. 
1887-88.  gr.  8«.  k  M.  1.  [84 

Weber,  Geo.,  Lehrbuch  d.  Weltg, 
2  Bde.  20.  Aull.,  durchg.  rev..  verb. 
u.  fortgvtührt.  Leipzig,  Engelmanu. 
gr.  8«.  LX,  1052;  XXII,  13006.  [85 

Jäger,  Ose.,  Weltg.  in  4  Bdn.  9. 
Abth.  (3.  Bd.  S.  1-144.)  Bielefeld, 
Velhagcn  k  Kl.  gr.  8".  M.  2.  [86 

Cantd,  Ges.,  Storia  oniversale. 
Disp.  91-125.  (Vol.  V,  VL  VII.)  10. 
ed.  Torino.  Unione  tip.  tri  18H7-88. 
8*.  806;  973;  510  p.   u  L.  1.  [87 

BiMIcthek  dt.  G.  hrsg.  von  H. 
Zwiedineck-Sü  den  hörst.  Lfg. 
19  33.    iStiitt/rnrt .    Tottn.    i  —  Q» 
11  M.  1.    Vgl.  im  Aiihtiiig. 


Lex.  -S' 
[88 


IL  Kttdalter. 


<ha^II*^n  rp.  ut.sr)iian>l  u  Paitstüinin)  90-9iV; 

Ja8trow,i.,[Liieraiurd.J.  1883-1886 
betr.] :  Mittelalter,  ANgemeines.  (  IBG 
Bd.  ti,  II,  341-871.)  [89 


Momimenta  Germaniae  Mstoriea 

inde  ab  a.  Chr.  500  usque  ad  a.  1500 
ed.  soc.  aper,  fontibus  rer.  germ. 
inedii  aevi:  a)  Srriptores  XX VIII, 
8.  unter  Abth.  II,  5.  -—  b)  Auct. 
antiquiss.   VIll  (ApolL  Sidonius) 


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212 


Bibliographie  Nr.  90—105. 


s.  unter  II,  2.  —  c)  Legum  Sectio 
I.  V,  1  (L.  Alam.)  s.  unter  II.  3.  — 
d)  Diplom  ata  II,  2  ((Utonia  II) 
9.  unier  II,  4,  —  e)  Epistolae  I,  1 
(Gregorii  papae)  8.  nnter  II,  2.  — 
f)  tfilae   snec.   13   v  rej^i-stis 

ponlit".  U,  js.  unter  II,  fj.  —  gr)  N  e- 
crologia  I,  2  e.  unter  V",  7.  Han- 
nover, Hahn,  b«iw.  Berlin,  Weid- 
mann, foj.  bezw.  gr.  4'.  [90 
Geschtchtochrelber,  Die,  d.  dt.  Vor- 
Mit.  in  dt.  Bearb.  hrsg.  v.  Perts  etc., 
fortg.  V.  W.  Wattenbach:  a)  Lfg.  7 
(Adam  v.  Bremm).  2.  Aufl.  —  b)  Lfg. 
21  (Bruno  v.  säclis.  Kriege).  2  Autl. 

—  2.  Oeaammtausgabe:  c)  Bd.  11 
(Fredegar  etc.).  3.  Aufl.  d)  Bd.  12 
(^Leben  des  h.  Gallus  etc.).  2.  Aufl. 

—  e)  Ed  18  (Willibald,  Leben  d. 
Bonifaz  etc),  2.  Aull.  —  f)  Bd.  14 
(Leben  d.  h.  Willibrord,  Gregor  v. 
Utrecht,  Liudger,  Willehad).  Leipzig, 
Dyck.  Vgl.  einaeln  a— b  nnter 
Gruppo  II.  4;  c — f  unter  II.  3.  -K- 
von  Bd.  11  u.  12;  MHL  16,  309  f. 
(Hirsch).  [91 

Jim,  Phil.,  lU'gPSta  pontif.  rom.  ab 
eondita  ecolesia  ad  a.  post  Chr.  na- 
tam  llü8.  Ed.  2,  corr.  et  auct. 
auepiciis  Gull.  Wattenbaebii  enr.  8. 
Loewenfeld.  F.  K alten b r u ii n e r, 
P.  Ewald,  Fase.  14  et  15  (ultimus), 
Leipzig,  Veit.  gr.  4".  (2.  Tlieil  S. 
601-82;t)  k  U.  6.  cplt.  M.  5)4.  (92 

Acta  pnnt.  mm  inedit.i.  III.  Urkk. 
d.  Papste  c.  590  1197,  ges.  u.  hrsg. 
▼.  J.  Pflngk-Hantnng.  III,  2, 
S.  413  506.  Indices.  Stuttgart,  Kohl- 
hammer. Lex.  8**.  M.  5.50.  -Jf-Rec: 
HZ  ÖO.  516-518  cMenzel).  [93 

•tf  SpeolMilUI  selecta  cliartarunpon- 
tif.  rom.  V.  J.  v.  I'flugk-Hnrttting. 
STheile.  1885-87.  Ree:  HZ  60,  518 
bis  521  (Mensel).  Areb.Z.  12,  314 
bis  31»)).  [94 

Uber  pnntificali?,  f.  unter  TL  2. 

Oesimoniy  C,  Uegesti  delle  lettere 
ponti6eie  rignai-d.  in  Ligaria,  dai 
piü  antichi  tempi  flno  all'  avven. 
d'Innocenzo  III.  (Atti  della  soc.  Li- 
gure  19,  5-146.)  ^  Bespricht  in  der 
Einleitung  die  hier  in  Betracht  kom- 
menden Publicationen  v.Pflugk-Hart- 
tung's.  [95 

EIcke«,  Nalnrleli  v.,  G.  n.  System 
d.  ma.  Weltanschauung.  Stuttgart, 
Cotta.  1887.  8".  XVI,  822  S.  M.  12, 
#Rec.:  ZOP  133-148  (Winter,  Ein 


g.-philos.  Werk  iibei  dat»  MA.)i  DI  / 
9,  T38-740  (Bern  heim);  Beil.  A/Jn. 
178  fr.  (Heyck):  SonntagsbL  d.  N. 
Pr.  Ztg.  810;  BIILÜ  124  f.:  Köln.  Ztg. 
8,  9  u.  10;  Beil.  s.  Lps.  Ztg. ;  ThLBI 
134-136;  Gegenwart  2;  CBI  1140-42; 
MHL  IH  m")  r.  (Kirchner).  \^fi 

Jourdain,  Excur.'iions  last,  et  |)hi- 
los.  4  traven  le  MA.    Paris,  Didot. 
8'.  639  p.  «Ree.:  RC  28,  82  (Le 
franc).  [97 

Zeller,  J.,  Histoire  rteam^e  de 
l'Allemagne  et  de  Pempire  germ., 
leurs  institutions  au  rooyen-Age. 
Paris,  Perrin.  12".  Fr.  4.  [98 

Dollinger,  J.  v.,  Einfluss  d.  griecli. 
Literatur  n.  Cultnr  nuT  die  al)eti'll. 
Welt  in  MA.(Döllinger,  Ak.  Vortr.  l, 
163  186.)  (U9 

DSIIinger,  J.  v..  Die  Beziehunge  n 

der  Stadt  Korn  7u  Deutschland  im 

MA.    (Döliinger,  Akad.  Vortr.  1, 

56-T7,)  flOa 
YgL  doca  «11«.  Wetke  fn  Gruppe  IT. 

Urzeit  u.  Fölkerivandet'ung 

Prähistorie  102-101 ;  Oenn.  üneit  105-113; 
Bertthrg.  m.  d.  JEMmen  V&Iker- 
wanoennif  iM-iss;  Rfrolieiig.  iss-us. 

LAdewIg,  P.,  [Literatur  d.  J.  1^6 
n.  84  betr.]  t  Germ.  Urseit  bia  x.  Ende 

d.  Völkerwanderung.  (JBG  Bd.  6.  II, 

113  u.  Bd.  7,  II,  1-10.)  [101 
Literat.  ftb.Att8crabangen  u.  Fände 
(s.  aaeh  in  den  Prornistalseitactixiftoii)  i.  «U- 
gemeiiiBii  TOD  ans  niebt  an^eoonnifln. 

Bela,  Rob.,  Die  vorge^ch.  Rund* 
walle  i.  o<it!.  Dent?srhlnnd.  Eine  vergl.- 
archäol.  Studie.  Mit  1  praltist.  Karte. 
Berlin,  Aeher.  gr.  8".  X,  210  S. 
M.  6.50.  "5f  Ree:  51HL  It"  303  306 
(AI  fr.  G.  Meyer);  KBIGV  31  f. 
(Friedeil.  [2 
AlterlMhier,  Vorgesch. ,  d.  Fror. 

Sachsen  u.  nngr.  rfeV)iete,  hrsg.  v.  d. 
hist.Comm.d.  Prov.  Sachsen.  I.  Hft.  9. 
Halle,  Hendel,  fol.  M.  8.  [8 

Oppermann,  Aug.v.,  AHns  vorge^ch. 
Befestigungen  in  Nieder^achsen.  Ori- 
ginalaafnanmen  u.  Ortsuntersnchgn.. 
im  Auitr.  d.  htsk.  V.  f.  Miedersachsen 
bearb  1  Hit.  Hannover,  Habn.  1887. 
toi.    M.  5.  [4 

'K'Mllfolher,  Ktrt,  Di  Alterthnmelc. 
Tl.  Rec.:GGA  297-307(Toma8chek); 
MIÖG  9.  474-6  ^Jung);  NatZt^r  663 
(Pniower);  WschrKPhö,  12{8teig); 


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Bibliographie  Hr.  105—190. 


2ld 


KC  22,  32  («l'Arboi«  deJoubain- 
ville);  LBl  1.  geriu.  u.  rotu.  Piiil. 
9.  10  (Breuer);  DLZ  9,  1409  18 
(Henning).  [105 

TMiaaehek,  Wilh.,  Kritik  d.  ültesien 
Kachrr.  flb.  d.  akyth.  Horden.  I.:  Ueb. 
«1.  Arimaspische  Gedicht  d*  Aiisteas. 
i^BWAk  11(5,  715  80.)  [6 

Zimmer,  H.,  Germanen,  germ.  Lehn- 
worter n.  germ.  Sagenelemente  in 
t\  hit.  r'flic)  lief.  (1.  irischen  Helden- 
hafte. czDA  a2,  m-du.)  r* 

BHad,  Karl,  0n  arattes  uerauMen- 

Volk  in  Schottland.  (MUA 57^ 83-35: 
oi<  00;  82  ><4;  97-100.)  (8 
HofTmeister,  W.,  D.  Konigthum 
i.  alt^crm.  Staatsleben.  Ree.:  DLZ 
9    l'M'i  fK' :(  u  finann.)  [9 

Ritteriing,  Emil,  D.  Friesterihum 
bei  d.  Germanen.  (Hiet.  Tascheub. 
6.  F.  7.  Jahrg.  195-232.)  (10 

Kägi,  Aller  u.  Herkunft  <I.  germ. 
GüttesurtUeils.  (Sep.  aus  Festechrift 
X.  89  Yen.  d.  Philologen  in  Zürich 
1887.)  [11 

Mach,  Rttd.,  Der  Name  öueben. 
(ZDA  32,  407  410.)  *  [12 

Wormitall,  Jot.,  Ueb.  d.  Chamavt  r. 
Brukterer  n.  Angrivar'uM-  rti  Huck^. 
auf  d.  Ursprung  d.  Frauken  u.  Öach- 
•en.  Veue  Studien  s.  Oermania  d.  Ta< 
citns.  (1  I  -  1  MiuK^ter.  4*'  24  8.  [l:i 

Schlerenbery,  G.Aug. B.,  Die  Krit-gp. 
d.  Römer  zw.  ilhein.,  Wtaer  ti.  Elbe 
QOter  Aognfltna  n.  Tiberius,  u.  Ver- 
wandtes. (Veniollst.  u.  Berichtigg. 
d.  1.  Aufig.  von:  Die  Kömer  im  Che- 
rnskerlande  186^).  Fft.  a.  M.,  Reite 
A  KoI.Ut.  ^r.  s\  19^  S.  M.  2,50.  [14 

Sondermühien ,  M.  v.,  Spuren  der 
ViirnsMchlaclil.  Berlin,  Issleib.  gr.  8°. 
III.  123  8.   M.  2.   «Ree.:  KBIGV 

77        (      ('  ).  \]'y 

Neabourg,  Die  Üerüichkeii  der 
Vnrasschlacht.  Ree.:  Phil.  Wschr. 
Vlll.  2  (WolfT).  [10 

Höfer,  Paul,  Die-  \'anisöchlacht,  ilir 
Verlauf  u.  ikir  Schauplatz.  Leipzig, 
Dnneker  A  Hnmblot.  gr.  8^  XIII, 
33:i  S.  M.  7.20  *  Ree;  BIlLö  559 
bis  5<;i  (Malily).  [17 

•ifr  Knoke,  Fr,  Die  Kriegsiüge  des 
GermanicuM  in  Deutschland.  Ree.: 
MHL  1*;.  2'n  n02  (Abraham:  roc 
zugleich  Schriften  betr.  Varusschlacht 
▼an  A.  Deppe.  H.  Neobourg,  H.  Veit* 
mann  u.  Fr.  Bocker,  alle  188t>-87); 
Fieckeiten»  J  bb.      12(0  0  e  b  el).  1 18 


Baehr,  Paul,  Die  OertÜchkeit  der 
Schlacht  nuf  Idistaviso.  Halle,  Hen- 
del, gr.  8".  37  S.  U.  1.  ^  Ree.: 
C151  972-74.  [19 

Wiegand,  Wilh.,  Die  Alemannen- 
sehlaeht  vor  Stras»bnrg  857.  (Beitrr. 
z,  Landt'8-  ii.  ^'(llkf'skunde  v.  Klsass- 
Lothringen.  Hit. 3.)  Stras.«htn f^.  Ht'itz. 
1887.  8^  4üS.  ^  litc;  HZ  GU,  89  f. 
(Vogel);  MIÖG  9,  670  f.;  (Heyek); 
WZ  6,  319  335  (Nissen).  Vgl.  auch 
\V7.  7  C^?.^:•^  f  Wieg  and).  [20 

Maurer,  Heinr.,  Valeutaiianj»  Feld- 
zug gC'^'cn  liif  Alemannen.,  889.  (ZO 
OlM'rr!,   III.  302-32?.)  [21 

Weltkarte  des  Castorius  gen.  die 
Peutinger'sche  Tafel,  hrgg.  v,  Konr. 
Miller,  Raveiinliurg,  Dorn.  5  Bl.  fol. 
(N.  !  t  ein).  Text.  8".  128  S.)  M.  6. 
ifr  Ute;  HPBH  102,  133-40  (S t ein- 
berger), Phil.  Weehr.B,  20  (Hirsch* 
feld).  NPhRs  IG  (Wei zsiicker); 
DLZ  9,  1582  f.  (.J.  Part  sc  h).  [22 

Asbach,  J.,  Die  Anlange  d.  Ubier- 
stadt. (Festsehr.  d.  19.  allg.  Vers, 
d.  dt.  niithrtipol.  Gq^.  |,'e\viii.  v.  d. 
V.  V.  Alterthumsfr.  im  RUeiolaude.) 
Bonn,  Marcus.  [23 

Näher,  J.,  Die  röm.  Militürstrassen 
u,  Handelswege  in  d.  Schweiz  ii.  in 
Südwestdll.,  insb.  in  Elsass  Lothrin- 
gen. 2.  Aull.  Strassburg,  Koiriel. 
4".  33  S.  m.  2  Kurten.  *  Ree:  Herl, 
l  'i  !.  W^rh:    \Ul  4  (Wolff).  [24 

Ohlenschlager,  Friedrich,  Die  röm. 
Grenmark  in  Bayern.  AbbHAk  18, 1 
S.  'tU  144.)  [25 

Nonnemann,  Friedr.,  Dir»  Völker- 
wanderung u.  die  Cultur  ihrer  Zeit. 
Leipzig,  Werther.  Lex.-8*.  149  8. 
*Kec.:  Ev.  Kirchen-Zlg.  557  f.  [26 

Emerton,  Ephr.,  Introduction  to  the 
study  of  the  Middie  Ages  (375  814). 
Boston,Ginn  ä  Co. 2ü8 p.  Doll.1,25.  [27 

Pflugk-Harttung ,  J.  v.,  Attila  der 
Huuiienkonig.  (Vom  Fels  zum  Meer 
1887/88,  19.)  [28 

SIdonll,  6al  Soliii  AiMlIinarit,  Epi- 

.«tnlae  et  cirniina  rec.  Clii  n.  Luet- 
|(»hann.  Fausti  aliorumque  epi- 
slulae  ad  Ruricium  aliosqiie  eplstulae, 
rec.  Bruno  Krusch.  (Monum.  Ger- 
manifie  historica.  Aud.  anliquissimi 
Vlll.)  Berlin,  Weidmann.  1887.  gr.i^ 
LXXVIU,  484  8.  M.  16.  #  Ree.:  RC 
22,308-311  (Emile  Chatelain).  [29 
Manitiiia,  M.,  Zur  G.  ▼.  Snlpicins 


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214 


Bibliographie  Nr.  l;M)~-164. 


Sciinfleu  Uber  S.  Martinus  im  MA. 
(NA  14,  165-170.)  [180 
Zosiml  comitis  et  exadvocati  ilsci 
histori«  nova  ed.  Ludov.  Hendels- 
sohn. Lipaiae,  T«iibncr.  1887.  gr.8'. 
UV,  306  8.  M.  10.  *Q.  f.dieVöl- 
kerw.  —  Ree:  CBI 1540  f.  (F.  ROh  1). 
MHL  IG,  302  f.  (Hir^clO.  1:51 

Bradley,  H.,  The  story  of  the  Uoths, 
Crom  the  earliest  times  to  the  end 
of  the  Gothic  dominion  in  Spnin. 
(Story  of  the  nations  ser.  )  Lomlüii. 
Fiplier  ünwin,  u.  Newyork,  Putnams 
Sons.  XVI,  'Mit  \).  Doli.  1,50.  [32 

Schmidt,  Ludw.,  Aeltrstc  Gesch.  d. 
Wandalen.  Ein  Beitr.  z.  G.  d.  Völker- 
wanderg.  Leipzig,  Fock.  gr.  8^  29  8. 
H.  0^.  [33 

^  DMriMMe,  L,  Le  Uber  pontifi- 

cnU^  texfc.  iritrod.  et  comment.  I. 
188«i.  Kec:  A.  dellasoc.  Rom.  U,3ö3 
bis  3.')7  (Lumbroso).  [34 

Efll,  Enil,  AUchristl.  Stadien.  Mar- 
tyrien u.  Martyrologicn  ältester  Zeit. 
Zürich,  Schulthesp.  1887.  <IC>  Ree: 
HZ  60.  H4  ?S9  (Gör res).  [3ö 

Pfluok-Harttung,  J.  v.,  Die  Anftnge 
d.  Papatthomt.  (Orenxb.  47,  621  bis 

(324.) 

Newman,  J.  H.,  The  Arianf«  of  the 
4.  Century.  5.  ed.  London,  Lungmana. 
492  p.  [87 

Sonnino,  Gius.,  Di  uno  scisma  in 
Roma  a"  lentjpi  di  Valentiniano  I. 
Livorno.  Giu8ti.  1G^  48  \:  [:\S 

Mirbt,  C,  Die  Stellung  Augustins 
in  d.  Piiblx  istik  d.  Gregorian.  Kir- 
chenstreits.  Leif>zig,  Ilinrich«'.  gr.  8*^. 
IV,  1 13  S.  M .  3.  —  Zuerst  als  Gott.  Diss. 
(75  S.)  ^  Ree.:  ThLBl  210  f.  [39 

Friedrich,  Ueb.  d.  L'nechtheit  d. 

Decrctalr  «Jf  recipieridi.-^  i-t  non  reci- 
piendis  libris  des  F.  Gelasius  I. 
(SBHAk  m.  I.  8.  .54-86.)  [40 

6oerre8,  Franz,  Rictius  Varus,  der 

berüchtif^ti'  N'eriolger  d.  f^allischen 
tt.  zumal  der  trier.  Kirche.  (WZ  7, 
28^'i.)  [41 

Qarenfbid«  Viel.,  Die  Trierer  Bi- 
schöfe d.  4.  Jh.  (Dlsf  .)  Bonn  ,  Beh- 
rcnd.  pr.        77  S    M.  1.20.  M-* 

Lippert,  Wold.,  Die  Vertasscrsciialt 
d.  CTanoiien  gall.  Ooncilten  d.  5.  u. 
6.  Jh.  (NA  14,  9-58.)  (43 


S.  Frätüciacfie»  Reich 

Allgem.  I4#-Il»i;  Merovinger  117-1.S7:  Karo- 
linger, Qai>UeniiW-l76;  Kai»Uiiger,  Bearbi-i- 
tungen  17^19«:  VeriMsaug  i9^Sfi7;  Puptn- 
tJMUB  (n.  Kirche)  ä08  'iir.;  itHlien  (OotlMii  n. 
Ijan^'ohard«ii)  SflT-üW 

Gutsche,  Oskar,  Di.  G.  v.  d.  L'r^t  it 
bis  zu  d.  Karolingern.  Lief.  3.  S.  161 

bis  240.  (Bibl.  dt.  G.  31.)  [44 
Dahn,  Felix.  Dt.  r,.  I.  2  (-S14.) 
Kec:  GGA  ül7-b31(W.  öickeJ):  Clil 
IIOI  S;  Ev.  Kirahen-Ztg.  785.  f4.n 

Dahn,  Felix,  Urg.  d.  germ.  n.  x*- 
man.  Volker.  III.  S.  OdMlgn.  (A\Ur. 
G.  hrsg.  V.  Oncken,  AbtU.  141  u. 
143, 2.)  Berlin,  Grote,  gr. 8»  » Ree: 
CBI  1101-3.  (46 

Schultze,  Walther  [I.iterHtnr  d.  .1. 
1883  u.  1884  betr.J:  Frank.  Reirh 
unter  d.  Merovingem.  (JBG  Bd.  6., 
II,  14-23  II.  Bd.  7,  11,  11-20.)  |47 

Fav6,  li'Kmpin  des  Francs  dep.  sa 
foiidation  jusquasoii  demembrement. 
II :  Les  temps  merovinpii  ns.  (Sep.  an» 
n,  de  la  sf>c.  des  {-ludee  bist.)  Amiens. 
Delattrc-Lenoel.    8^  195  p.  [48 

Chronik,  Die.  Fredegars  und  der 
Frankenkönige,  die  Lebensbcschrei- 
himgen  d.  Aliir»;  (.\»liinihan.  d.  Bi- 
schöfe Arnulf,  Lcodegar  n.  Eligius, 
der  Königin  Bathilde,  übers,  v.  Otto 
Abel.  3.  neubearb.  Aull.  v.  W. 
Watten bach.  (G.schr.  d.  dt.  Vorzeit 
Bd.  11.)  Leipzig,  Dyk.  S".  XW. 
187  S.  M.  2.80.         '  [Ui 

Wattenbach,  W.,  E.  gleichz.  Gcdidii 
z.  Preise  d.  hl.  Audoenus.  (NA  14, 
17M72.)  [50 

ManHiMS,  M.,  Zu  Venantius  For'ii- 
r^nln-  ii.  zu  metrischen  Heiligenlel»«-!!. 
(in  III.  zu  versch.  (^.sjclir.  II  n.  IH  iiit 
NA  13,  634-39.)  (.>l 

Gundlach,  Wilh.,  Eine  Sainmlung  1. 
Epistulae  Austrasiacac.  (NA  IS,  36.> 
bi.s  387.)  [••»•2 

Leben  des  h.  Gallus  u.  des  Abtes 
Otmar  v.  St.  Gallen,  über.^.  v.  A.  Pot- 
tliast.  2.  Aull.,  neu  bearb.  u.  eingel. 
V.  VV.  Watten  bach.  (G.8chr.  d.  dt. 
Vorzeit  B<1.  12.i  T.eipsig,  Dyk.  8*'. 
X,  86  S.  M.  1,2U,  [-'»a 

Arbeo's  Tita  Corbiniani  in  ihrer 
urspriingl.  Faasnng,  hrsg.  v.  8ipm. 
Riezler.  (Sep.  au."  AbhMAk.  IS.  1 
S.  217-274.)  München,  Franz.  gr.  W 


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Bibliogrftphie 


Nr.  154-184. 


215 


58  8.  M.  1,70.  ik  ßec:  Ctii  r2>9  f. 
(W.  Arndt).  [154 

HliVtt,  Julien,  Qnestions  Merovin- 
^iennes.  IV :  les  cliartes  de  Saint- 
Calais.  (Sep.  aus  BECli  48.)  Paris, 
ChminpioD.  1867.  8*.  97  8.  <9C'  Ree.: 
MIOG  9.  485  489  (M  Ulilbfteher); 
CBl  f)H  f\V.  Arndt).  [Ö5 

Schwemer,  R.,  Chlodwigs  Alamau- 
neosieg.  Vortrag.  (Berr.  d.  fr.  dt.Hoch- 
«tilV*   N   F  4   !:',7  141.) 

Schmitz,  Herm.  Jos.«  Zu  Columban's 
Klontcrregel  nnd  BuBsbnch.  (AKKR 
■V»'J-223).  [57 

Hahn.  H.  [Litfratm-  d.  .1.  1883  u. 
Ü4  betr.]:  Karoliiig.  Zeit  (JliG  Bd.  0, 
II,  23  41  u.  Bd.  7,  II,  20-34.)  [58 

Leben  des  h.  Bunifazin?  v.  Wili- 
bald,  der  b.  Leoba  v.  KudoH'  von 
FUda,  dei  Abtes  Sinnni  Eigil, 
<1.  h.  Lehuin  V.  Ilucbald.  Ucbers. 

V.  Wilh.  Arndt.  2.  Aull,  ((i.schr. 
d.  dt.  Vurifcit  Bd.  i;j.)  Leipzig.  Dyk. 
fi".  XX,  143  S.   M.  ?.  .  [59 

Lebensbeschreibungen,  Die,  des  Iii. 
Willibrord.,  Gresors  v.  ütrecbt,  Liud- 
gers a.  Willehad*»  V.  Bremen.  Ueber». 
T.  W.  Wattenbacb,  G.  Gran- 
dfltM-.  M.Laurent  (G.schr.  d.  dt. 
Vorzeil  Bd.  14.)  Leipzig ,  Dyk.  8^ 

VI,  1288.  M.  1,60.  [60 
Ranice,  Lpop.  v.,  Zur  Kritik  frl\nk.- 

dt.  Keichsanuaiisteo.  1.  Die  Ann.  d. 
Einhard.  Anh.:  Ueber  die  Vita  Ka- 
roli  <1.  Einhard.  2.  Ueber  d.  Ann. 
d.  Lambertus  v.  FTfrsfeld.  (Abhdl. 
u.  Versuche  ^Werkc,  51.  u.  52.  Bd.], 
6,  98  160.)  [rn 

Bttchting,  Ernst,  niaubwürdi^Ueii 
Hincrnarh  von  Keims  im  3.  Theile 
d.  sngen.  Ann.  v.  St.  Bertin.  (Dias.) 
}!  :  -   Waisinhaus.  1887.8".57S.  [O'i 

Steffen,  Hans,  Beitrr.  z.  Kritik  d. 
Xantener  Jbb.  (NA  14,87-108.)  [63 

ScImIz,  P.,  Die  Cbronik  dee  Re- 
gino  V.  Jahre  818  an.  CDiee.)  Halle. 
f<r  74  S.  [64 

Ctaoix  de  capiluluires  cnroliugit*iiä 
^r^mprim^s  avec  Tautor.  d* -s  t  ditenrs 
des  Mon.  OeriD.).  Mfteoo,  Protat.  S^. 
44  p.  i(t»5 

Iwnibtrger,  A.,  Die  angebliche  Un* 
echtheit  d.  Fredigten  des  h.  Booi- 
fatiu.'».  (NA  14.  109-134.1  [60 

Holder-Egger,  0.,  Zu  dt.  Heiligen- 
leben, a)  Uozwin  u.  Oozechin  Dom- 
•ebolaeter  zu  Mainz.  —  b)  Ueb.  die 
Beiligen  Marinus  u.  Annianus.  — 


c)  üeb.  Adalbert  v.  Egmoad.  (NA 
13,  9  32).  [67 
Aus  e.  verlorenen  Codex  traditio- 
num  d.  Bonner  Miiti5terkirche  St. 
Cassius u. Florenti US, mitg.  v.  M. P er  1- 
baeh.  (NA  13.  145-170.)  [68 

INeier,  Gabriel,  Amalarü  rortimati 
episcopi  Trevirensis  epistula  de  ten>- 
pore  consecrationis  et  ieiunii.  Nehst 
Nachtrr.  zu  d.  \  «  rz.  d.  Briefe  v.  W. 
Gnndlarh.  (NA  13,  305  32:11  (C'J 

Gaste,  Armaiid,  Les  serments  de 
Strasbourg.  6tnde  bist,  crit  et  phiIoL 
2.  t'd.  ^\   40  p.  [70 

Schulte,  Aioys,  Die  Urkunde  Walah- 
frid  Strabo's  von  843  eine  Fälschung. 
(ZGOberrh.  III.  345-.m)  [71 

HIncmar  v.  Reims,  rwpi  Schriften 
des  Erib. ,  hrsg.  v.  \V,  Gundlach. 
(ZKG  10,  92-145-,  258-810).  [72 

■dfSedulii  Opern  omnia  r«*c.ll  uemer. 
Ree:  VVsrlnKPh4,48(Deutsch).  [7:i 

Briefe  u.  Verse  des  9.  Jh.,  hrsg. 

Ernst  Dammler.  (KA  18,  848 
bis  3G3.1  [74 

Ermahnuiigsschreiben  an  e.  Karo- 
iinger,  hrsg.  E,  Dämmler,  (MA 
13,1911»*;)    -X- finde  9.  Jh.  (75 

Karolinger  Diplome,  2  ungedr..  mit- 
getheilt  v.  E.  Miihlbachcr  (MioG 
9.  128  134  )    «  Ende  9.  Jh.  [76 

Alberdlngk-Thljm,  Paul,  Knrolin- 
gischo  m unten.  Gund,  Leliaert, öilTcr. 
8".  3  p.   Fr.  0,20.  (77 

PrOU,  J.  K.,  Notes  8ur  dos  tiers  d« 
80U  ro^rovingiens  du  Mus^e  britan- 
uique.  (RN  3.  Si  r.  6,  69  77.)  [78 

MIMbaeker,  Enfelbert,  Dt.  G.  nn- 

ter  drn  Karolingern.  Lief.  3.  8,  161 
bis  240.  (Rib!.  dt.  G.  2^.>  [79 
4f  Richter,  Gustav,  u.  Horst  Kohl, 

Annalen  d.  dt.  (j.  im  .MA.  II:  Ann.  d. 
fränk.  itrichs  i.  ZA.  d.  Knrulin^pr 
(1887J.  —  Enthält  auch  von  Kohl 

a)  S.  558-678  e.  Anhang  „Das  karo- 
lingische  Staatswesen"  u.  2  Excurse: 

b)  S.  673  ßOß  „Ueber  d.  Schenkun- 
geu  d.  Karuliayer  au  die  Papste**. 

c)  S.  697-714  „Bericht  über  d.  ge- 
genw.  Stand  der  Annalenfrage**.  Ree. : 
MHL  16,  1  (Hahn.)  [80 

>in  d.  Aeltere.  Pipnii 
d.  Mittlere.  ( Al)B26, 153  f.  u.  154  f.)  [^l 


Mahn,  H.,  Pippin  d.  Aeltere.  Pippin 
Mittlere.  (Al)B26, 153  f.  u. 

Höfler,  ConSt.  V..  Boüilatiua  e[c. 


Hr..:  MHI.  Ifj,  III  1.  (^Haiinj.  [82 
Hahn,  H.,  Pippin  d.  Jflngere.  (ADB 

2';.  l."."  l'>2.)  [*<3 
Abel,  Sigurd,  Jahrbücher  d.  Frank. 


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21G 


Bibliographie  ^r.  184  -209. 


Keiches  unter  Karl  d.  Grossen.  I.: 
768-788.  2.  Anfl.,  bearb.  v.  Bernb. 

Simsoii.  Leipzig,  Duncker  u.  Hum- 
blot.gr.  8**.  XVI.  0988.  M.16.  ^Kpc: 
MUL  16,310-314  (U.  Uahn)^  DLZ  % 
1257-60  (Oelener).  [184 

SImson,  Pippin.  König  v.  lialien. 
(ADH  2«:  162-1G4.)  [85 

Althof,  Herrn.,  Angilberts  Leben 
a.  tMebtongen.  (Progr.)  MUndeo.  8^ 
.V2  8.  [86 

Amelung,  Karl,  Leben  ii.  Schriften 
<J.  Bischüls  Jonas  v.  Orleans.  (Progr.^ 
zugleich  alsDiss.l  Dreedeo,  Vitzthum - 

Cvu\y.     r\    M  S.  [87 

Mareks,  Joh.  Frledr. ,  Di»'  polit.- 
kirchl.  Wirksanikeit  d.  Erib.  Ago- 
bard  Lyon  mit  bes.  Rücksicht 
nuf  s.  schril'tst.  Thiitigkeit.  (/iigh-ich 
Progr.,  Vierten).  Lt  ipzif^.  l'ock.  gr.4*. 
48  Ö.  M.  1.  'X-  Itfc.:  MHL  16,  204 
biß  205  (K.  Fo8s).  [88 

Tamm,  Traugott,  Die  Anfange  <\. 
Erzbth.  Haniburg  -  Bremen  (Disp.), 
Jena,  Neuenhahn.  8**.  SOS.  M.2.  [89 

^  OhHOdo,  Manuel  de,  L  education 
carulingionne.  (849)'  Reo.:  RC  22. 
1,  345-349.  [90 

SImson,  Pippin  L,  König  v.  Aqui- 
tanien.  Alm  26,  164  Kit;.  |91 

SImson,  Pippin  11..  König  V.  Aqui- 
tanien.   (AÜß  26,  166-168.)  [92 

^  DQmmler,  Ernst,  Gesch.  d.  ostfr. 
Reiches.  2.  Aiül.  Bd.  1  u.  2.  Ree: 
MHL  Ki.  112-118  (F.  Hirsch): 
CBl  llu  i\V.  A.).  [93 
Trog,  Hans,  Rudolf  I.ii.Riidolf IL 
von  Hocliburgund,  Ree.:  DLZ  9. 
1 682  f.  (G .Meyer  v.  K  n  o  u  8  n).  [94 

-^Textes  relutlfs  aux  inetitutiuns 
priv^es  et  publiques  anx  epoques 
merovingienne  etcarolingieniie.  publ. 
par  Marcel  Thevenin,  Ree.  CBl 
617  f.  (W.  Arndt).  [95 
AlamaDDorum,  ed.  Karol  us 
Lehmann  (.Mon.  Germ.  bist.  Legum 
»Sectio  I.  l  egum  nationnm  {rerm.V,l). 
Hannover,  Hahn.  gr.  4^  176  3.  M.  9. 
#Rec.:  Krit.  Vjsehr.  f.  Qeset^.  n. 
Rechtaw.  N.F.  X,3(Lehmann).  [96 

Zeumer,  K.,  Ueber  Heimath  und 
Alter  der  Lex  iiomana  RaeticaCurien- 
sis.  (Sav  Z  9,  151.)  [97 

Canetta,  Carlo,  I  rapporii  della 
Lex  RoTTiaim  Utinenpis  con  la  Lex 
Alamannorum.  Milano,  Vallardi. 
1887.  <^Ree.:  NQOva  AdIoL  8  Ser. 
vol.  Xm,  862-364.  [98 


Ficker,  J.,  Ueber  nähere  Verwandt- 
schaft sw.  gotbisch-spaniscliem  n. 
norw.-isländischem  Recht  (1IIÖ0  £r- 

gänzbd.  2.  4:>r.  542).  [99 
Glaason,  £.,  Hi8t.  du  droit  et  des 
institttt.  de  la  Franee.  II:  ^poqae 
franqne.  Ree.:  G6A  433*46 (W.  Sic 
kel).  r-jui^ 

Sickel,  W.,  Die  meroviag.  Vulkti- 
verBammlunir.  (MIÖ6  2  Ergänzung«- 
l)ai  l   S.  295-360.)  201 

Wey!,  Rieh.,  Das  frankische  Staats- 
kircbenrecht  z.  Z.  der  Merovinger. 
Rechtegesehichtl.  Studie.  (Unters, 
dt.  Staat«-  u.  Recht^gesch.,  lirsg.  v. 

0.  Gierke.  27.)  Breslau,  Koebner. 
8".  80  S.  [2 

BruBMr,  Noinr.,  Zar  G.  des  Oe> 
folgs«  e.«?cn8.  1.  Die  Antrn.stioneii 
und  der  Hausmeier.  2.  Die  frank. 
Gaaindi  und  die  sogen.  Säcutaris.  d> 
Kirebengutes.  3.  Die  röin.  Protec- 
torp''    f  Snv  7  0.  i«  10-219.) 

Wickede,  Fr.  v..  Die  Vogtei  in  d. 
geistl.  Stifliern  d.  fränk.  Reiches  von 
ihrer  Entstehg.  bis  t.  Aussterben  der 
Karolinger  in  Dtld.  (DissO«  Leipzig. 
K«.  48  S.  [4 
Pronzel,  Adelb.,  G.  d.  Kriegs- 
verf.  nntcr  d.  liarolingern  von  der 
Mitte  des  8.  bis  /,  Ende  d.  9.  Jh.  1.  Th. 
Ree:  MHL  16,315  f.  (Ü-Hahn).  [o^ 

KoehiM,  Carl,  Die  Geseblecbtaver- 
bindangen  d.  Unfreien  L  fränk.  Recht» 
(Unters,  z.  dt.  Staats-  u.  Rechtsg., 
hrsg.  v.  Otto  Gierke.  22.)  Breslau., 
Koebner.  8^  VI,  85  S.  U.  1,20. 
^  Ree.:  AKKR  60,  199-202  (von 
ScluTov)  [6 

Opet,  Otto,  Die  erbrecht!.  Stelig.  d. 
Weiber  in  der  Zeit  d.  Volksrechte 
(Unters,  zur  dt.  Staats-  u.  Reclilsg. 
hrP(^.  V.  0.  Gierke.  25).  Breslau, 
Koebner.  gr.  8°.  XIV,  86  S.  M.  2,40- 

—  Zuerst  als  BerL  I>t8S.  [7 
Gregorn  I  i»apae  registrum  episto- 

larnm.  I,  1  (l.iber  I-IV)  ed.  Paulus 
Ewald.  (Mon.  Germ.  hist.  episto- 
larnm  I,  1.)  Berlin,  Weidmann. 
1887.  gr.  4^  V,  280  S.  M.  9.  *  Ree: 
Nuova  Antol.  Ser.  3,  vol.  18.  IC«  fT.: 
CBl  81 2  f.  i  MÜL  16,  200-204  (H  i  r  c  hj. 

—  VgL  auch  J.  R.  Seeley,  Paul 
Ewald  and  pope  Gregory  L  (EHR 
Nr.  10,  S  'JU5-H10.)  [8 

<^  Hauck,  Alb.,  Kircheng.  Dtlds. 

1.  Th.  Bis  s.  Tode  d.  Bonifatius. 
Ree.:  Z.  f.  wiss.  Theol.  .Sl,  105<11 


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Bibliographie 


Mr.  209—242. 


217 


{C.  r  r  p  8);  AKKRt>0,215f.(Sch  e  i  d  e- 

iLd:itell.  [209 
Sperinlarbfiten  zur  Kirchenf».  il.  Zeit  oben 
Uli  üem  PoKtiscb«n  •  bronolog.  e)Dg«roiht. 

Sekiilrer,  Gustav,  Djo  polit.  Siel- 
long  d.  Pnpsilliiims  z.  Z.  Tbeoderichs 
d.  <;r  iIMi.       -I'A  2^?,.)  [10 

PflHgk'Harttung,  J.  v.,  Pupsi  Gregor 
LGr.  A/lg.  Beil.  Nr.  209-15.)  [11 

nahmen,  Jos.,  r)a8  Ponlifiliat  Gre- 
gors II.  Düs^seldorf.  Schwann,  gr.  8". 
VIU.  120  S.   M.  1,20.  [12 

SairanvttMe,  Carl,  Die  Patrimo- 
nien d.  rem.  Kirche  lut-  z.  Gründg.  d. 
Kirchenstaates.  'Disp.)  Berlin ,  Kob- 
Unsky.  1887.  8".  32  ö.  [13 

Wallwtf,  L,  Die  Constont  Sehen- 
Iraag.  II.  (7KR  22,  185-210.)  (14 

Fournler,  P.,  La  «juestion  des  laiiascs 
dtfcreiale«.  (^iouv.  rev.  bist,  de  droit 
irto^  et  «tranger  1,  103-109.)  (15 

Flak,  F.,  D.  Papetwahldekret  in 
c.  28  Diet.  6;1  (HJb  9,  2Ö4-299.) 
«-  Ende  9.  Jh.  [lÖ 

HariMta,  M.,  Zo  Jordanei».  (Zndt. 
G.-qn.d.  C.  u.  11.  Jh.NA13,2I3r.)  [17 

Schupfer,  Francesco,  LVdittn  di 
Teodorico.  Studi  suir  auno  della 
SV«  pnblicasione.  (Atti  della  r.  aec. 
dei  Lincel,  8er.  4.  Cl.  di  Scienze 
r.K  TU   1    2-2S  -247  1  [18 

PHugk-Harttung,  J.  v.,  Beiisars  Van- 
dalenlirieg  (HZ  61,  69-90.)  [19 

Sehnidt,  Ludwig,  Paulus  Diaconns 
n.  die  Oripn  trentis  Langobardorum. 
t)vA  13,  3ül-3i>4.j  [20 

Raak»,  Leop.  Paolos  Diaeonns. 
lA'-'i']!.  II.  Versuche  [Werke  51.  n. 
.V>  Bd.)  6.77-92.)  *  Verfaast  1884; 
bisfier  ungedruckt.  [21 

WieklMir,  Fruit  Die  ^.monasteria^ 
l-i  A^'nt-lln?  mini  9.  34-45.)  [22 

Cbroast,  Ant.,  l.'ntersuchnngen  üb. 
die  iangob.  Königs-  u.  Herzogsur- 
kiinden.  Orax,  Styria.  gr.  8*.  VII, 
212  S.  M.  1  [23 
Wieser,  Frz.,  Das  longohard. 
Furj«tengrab  u.  ileihengräberleld  von 
Civezzano.  Ree:  R€  22,  1,  24-20. 
(S.  Rein  ach).  [24 

it  Weise,  Julius,  Italien  u.  die 
Langobardenherrscher  5ü8  (528.  Ree: 
BZ  60,  514-516;  MHL  16,  196-200 
( H  r > ,  ],> :  DLZ  9,  520-522 (Hoi d e  r- 
tg^er.)  [25 

Tanassia,  G.,  Longobardi.  Franchi 
e  chiesa  romanafin'*  a  tempi  di  re 
1  iiirpraitdo.  Bologna,  Zanichelli.  8^ 
m  p.  L.  4.  [26 


4,  SüchMitche  utul  SeUiäcfie 

Allsem. :  10.  Jh.  iso-ii;  ii.  i^.  .Tli.  24  4  ü. 
(QaeUeaM5*$s,  Kin  henrefomn.InTestitar- 
sLrmt  iw  ff.). 

Kurze,  F.,  Abl'assungszeit  u.  Ent- 
stehnngsweiee  d  Chronik  Thictmars. 
(N.A  14.  59  68.)  [27 

Manitius,  M.,  t>i.G.  unter  d.  sächs.  u. 
>aiißch.  Kaisern.  Lief.  5-6.  S.  321-480. 
(Ilibl.  dt.  a.  21  n.  24.)  [28 

llwof,  Fr.,  [Literatur  d.  J.  1883  a. 
1884  betr.];  Koiirad  I.  u.  die  Sachsen 
bis  1002.  tJbli  Bd.  6,  II,  42-46  u. 
Bd.  7.      $4-38.)  [29 

Urkunden,  Die,  Otto's  II.  [hrsg.  v. 
Th.  SickelJ.  (.Mon.  Germ.  hist.  dipl. 
regum  etimper.üernianiaell.,!  :0tt0- 
nis  II.  Diplomata.)  Hannover,  Halin. 
gr.  4^  38t>  S.  M.  12  [30 

SIckel,  Th.,  Uhlirz,  K.,  Fanta,  A.,  Kx- 
curse  zu  OiLouischen  Diplomen.  (MiUG 
2.  Ergänzungsband.  S.  548-567.)  [31 

Errera,  Carlo,  Un  diploma  inedito 
dei  re  Berengario  II.  e  Adalberte 
[960J.  CA.  stor.  Ii.  Ser.  5.  tom.  1, 
289*293.)  [32 

Codex  Hirsaugiensis,  hrsg.  t.  K. 
Schneider  (Württ.  VierteTj. -Helte 
X^4 :  WürU.  G.-qn.  I.J  Stuttgart,  Kohi- 
hamroer.  gr.  8*.  78  8.  [33 

Liliencron,  R.  v.,  Der  Runenstein 
von  Octforfi.  Konig  Siglryggs  Stein. 
Mit  einem  Ani).  v.  H.  Uau del mann. 
Kiel.  Univ.-Bnchh.  8*^.  82  S.  ^Zu 
Hol     1  T.  [34 

Wegele,  Popim  T .  Rischof  v.  Würz- 
burg, 941-961.  (ADB  26,  823  f.)  [35 

Unlirz,  Pilgrim,  Bischof  v.  Passau, 
97]  f  AHH  26.  I:?M:^4.)  [36 

Boehmer,  Arthur,  Erzh,  (üsi-llitT  v. 
Magdeburg.  Em  Beilr.  z.  G.  d.  ^uohs. 
Kaiserzeit.  I.  II.  (GBll  Magdeburg  23, 
40-70;  185  2"7.)  [37 

^  Uhlirz,  Karl,  Ge.sch.  d.  Erzbth. 
Magdeburg  unter  den  Kaisern  aus 
dem  säch?.  Hause.  Ree. :  CHI  940.  [38 

VC  Havet,  Julien,  L  t  rritnrc  !^ecrke 
de  Gerbert. Ree:  ÜGA 308-31 2  (S  t  e  i  n- 
dorff).  [39 

Nagl,  Alfred,  d  i  lu  rt  n.  die  Rechen- 
kunst d.  10.  Jh.  (SßWAk  116,  861 
bis  922.1  (40 

Manitius,  M.,  Liter.  Zustande  in 
DUd. im  10. Jh. (MLIA 57. 734-8.)  [41 

Hudson,  W.  H.,  Hrotsvitha  of  Üan- 
dersheim  (EHR  Kr.  11  S.  431-57.)  [42 


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218 


Bibliograpbie  Nr.  243-271. 


Grathof,  Otto,  D.  Uenediciinerinnen- 
stiftOandersliein»  u.  Hrotavitha.  Forts. 

(StMHCO  IX,  78-95«.  417-429.)  [243 

Bresslau,  H.,  [Literatur  d.  J.  1883 
u.  1ÖÖ4  betr.]:  Ueiiirtcii  Ii.  u.  die 
Salier.  (JBQ  Bd.  6,  II,  47  53  n.  Bd.  7. 
11,  88-44.)  [44 

Adam  v.  Bremen,  Hamburg.  Kirchen 
gesell,  übers. v.M. Lauren  mit  \  or\v. 
V.  J.  M.  L  a  p  p  e  n  b  e  r  g.  2.  Aull., 
neu  bearb.  von  W.  Wattenbacb. 
(G.schr.d.  dt.  Vorzeit.  7  L Fg.")  Leipzig, 
Dyk.  8».  XV,  262  ö.  M.  'SM.  [45 

Brief,  Ein,  desAbts  Bern  v.  Reiche- 
nau, mitgeth.  t.  A.  Holdor.  (NA  13, 
680-632.)  ^  V.  J.  1026  od.  27.  [46 

Manitius,  M.,  Bemerkungen  zn  vcr- 
sciiied.  Q.-8chrirteu :  a)  Ann.  Altaii. 

b-e)  8.  Nr.  151.  —  d)  Ruperti 
chron.  8.  I^anr.  Leod.  —  e)  TranBl. 
S.  Dionysii  Areop.  —  f )  Gestn  abb. 
Gemblac  —  g)  Anselms  Gesta  epp. 
Leod.  (NA  18,  683-47.)  [47 

Huiltlus,  M.,  Zu  dt.  G.qn.  d.  6.  a. 
11.  Jh.:  a)  Vita  Biirchnrdi  cp,  Worm. 
—  bj  Werke  Alpert^.  —  c)  Thang- 
roars  Vita  Bemwardi.  —  d)  Sigeberta 
Gesta  abb.  OembK  —  e)  HLlikehard 
n  Tr  rdanea,  0.  Nr.  217.  (NA  13,  197 
bib  214.)  [43 

Biioliholt,  6iisl.,  Ekkehard  v.  Aura. 
UllterBachun;jren  zur  dt.  Reichsgesch. 
unter  Heinrich  IV.  u.  Ihiiirich  \ 
1.  Till.  Leipzig,  Duncker  u.  U.  gr.  8' . 
XI,  275  8.  U.  6.  4e^Rec.:  OlZ  9, 
1786^  (Meyer  v.  Knonau).  [49 

Holder-Egger,  0.,  Ueber  ein  Ekke- 
hard Fragment.  (NA  14,  175-7.)  [50 

Bruno's  Buch  vom  sachs.  l^riege, 
übers.  V.  W.  Wiuienbach.  2.  AulL 
(G.ßchr.  d.  dt.  Vorzeit,  21  I  i\m.  Lpz., 
Dyk.  S\  W  ni.  180  S.  M.  2.*i0.  [51 

Pflugk-Harttung,  J.  v.,  Ueilrr.  z.  Kri- 
tik V,  Boniso,  Lambert  n.  Bertbold. 
(NA  13,  325  .341.)  [52 

Clironicles.  Wilhelmi  Malmesbi- 
riensi»  monachi  de  gcstis  regum  Aug- 
lornrn.  Libri  5.  Historiae  Novellae. 
Libri  3.  Vol.  I.  (GovemmeDt  publi- 
cations.)    10  ßh.  [53 

Oiplon,  Ein  unedirtes,  Heinrichs  V, 
mitg.  H.  Bresslau.  (NA  13,  215 
bis  21t;.')  [54 
Müller,  J.,  Ueber  Ruiu  rf  v.  Dentz 
u.  dessen  „vita  S.  Heriberti' .  (Progr.) 
KöId,  Bachem.  4*  31  8. 

Dietrich,  Otto,  Der  Trinmphos  St 


Remacli  e.  t^.  f.  die  0.  d.  1 1.  Jli.  (Diss.) 
Halle,  Waieenb.  1887.  S\  40  8.  [56 
Holder-Eotor,  Goswin  n.  Gosechin, 

8.  Nr.  (j7a. 

Carutti,  Dom.,  11  conte  L'uiucrto  I  e 
il  re  Ardoino.  Roma,  Aecad.  dei  LIneei. 

8*.  384  p.  L.  ö.  *  Ree:  Atti  della 
acc.  di  Torino  23  (Chiretta).  [57 

Wagner,  P.,  Erzb.  Foppo  v.  Trier, 
1016-1047.  (ADB  26,  431-4.)  [58 

Lesser,  Frdr.,  Erzb.  Poit[>o  v.  Trier 
(1010  1047).  E.  Beitr.  zur  G.  d.  df. 
Epiäcupalä  vor  Ausbrucli  d.  luvesli- 
turstreites.  Leipzig,  Dnncker  u.  H. 
gr.  80  S.  M.  LMO.  ^  Ree:  MHL 
\i:>.  222-223  (Sackur).  [51» 

Bäumer,  Suitb.,  Hugo  d.Grusrie,  Abt. 
v.Clognv.  (Weteern.  Welle's  Kirch. - 
lex.,  2.  Aufl.  Heft  57.  S.  372.)  T'iO 

L'Huniler,  A.,  Vie  de  saint  Hugue.-. 
abb6  de  Cluiiy  ClO24-U09).  Solesme.«. 
Babin.  8^  XVI,  048  p.  [61 

Klosterreforn,Die,Clugny's.CHPHl! 
101,  44;i-453.)  [«52 

•9f>  Martens,  Wilh.,  Die  Besetzung  <L 
papstl.  Stuhles  unter  Heinrich  III 
tt.  Heinrich  TV.  Koc:  DLZ  9, 
(L.  v,  Heinemann).  [.(i3 

Salls-Marschlins,  IN.  v.,  Agnos  von 
Poitou,  Kaiserin  v.  Dtld.    E.  hist.- 
krit.-psychol.  Abhandig.  Zürich.  Ru 
dolphi  u.  Kl.  gr.  8".  91  S.  Fr.  1.  [64 

Fischer,  Ulrich,  Das  Rcichsregi- 
inent  in  Dtld.  wühr.  d.  itinderjährig- 
keit  Heinrichs  IV.  (Progr.)  IVeptovi' 
a,  R.  4".  18  S.  [65 

Eckerlin,  Jobs.,  Das  dt.  Reich  währ. 
(1.  Minderjährigkeit  Heinrichs  IV.  bis 
z.  Tage  V.  Kaiberwertli.  i  Diss.)  Halle. 
8",  48  S.  —  Dasselbe  auch:  Trogr. 
Halberstadt.  4^  34  S.  [66 

Delarc,  0.,  Le  pontiru-ai  dWIexan- 
dre  IL  lAt;i.7  :  (li(^H  43,  5  t_;0.)[67 

Fetzer,  Cari  Ad.,  V  or  un  tersucUgn.  zu 
e.  6.  d.  Pontifieatfl  Alezanders  II. 
(DUs.)  Strassburg.  Heitz.  1^^R7.8^  IW 
70  S.  ^  Ree:  MHL  16, 14-l<>(Frans 
Stern).  [68 

Btepbent,  W.  R.  W.,  Hildebrand 
and  Iiis  time^.  (Epochs  of  church 
bist.)  London,  Longmans.  12".  242  S. 
2  ah. ü  d.  [69 

DonllCM,  Vita  della  grande  eon- 
tessa  Matildedi  Canossn,  scr.  in  versi 
croici  e  volg.  per  la  1.  volta  da 
Francesco  Davoli.  Reggio,  Arn- 
gianelli.  fol.  429  p.  L.  30.  [70 

Sehcirer-Bclcliorst,  Piiil,  Zu  den 


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Bibliographie 


Nr«  271-296. 


219 


mathild.  Schenkungen.  ^KL  Kor8ch. 
z.Ü.d.MA.,Xin  MIÖG9,177-91.)  |  >71 

MarttM,  Wllh.,  Heinrich  IN',  und 
Gregor  VII.  nnch  der  Schilderung 
T.  lUnke  ä  VVeltgeschicUle.  Krit.  Be- 
traehtgu.  DftDsig,  Weber.  1887.  gr.  8*. 
91S.  M.2.  ^  Dazu  vgl.  Krit.  Beleuch- 
tung  d.  Hchrit't  ..Heinrich  IV.  ii.  rii-f- 
gor  Vli.  von  Marteufc".  von  Hans 
Wistulanus.  Danzig,  Lehmann.  8". 
63  S.  M.  1.  Ree:  MHL  16.  316-8 
(E.  Her  übe  im,  ungünstig):  UZ  61. 
187  (Bernb»rdi>:l;B1  1142.  [72 

•K*  UhngrlhMr,  Hugo,  Benzo  von 
Alba.  Ree:  GGA  .V.):^0^)5  (Stein- 
durl'O^MHL  16,  16-iy  (Frz.  Stern): 
CBl  110  f.  [73 

Delbrück,  Hans.  Catiossn.  (llist.  u. 
pol  it.  AufsÄt«!  V.  U.  Delbrück.  1887. 
S.  83  50.)  r74 

MeV8,  Wilh.,.Zur  Legntion  d.  Bi- 
schofs Hn^o  V.  Die  unter  Gregor  VII. 
(Dias.)  Ureifßwald,  Öubarf.  1887.  gr. 
8*  42  8.  M.  0.60.  175 

•Je-  Jurltsch,  Georg.  Adalhero.  Grar 
V.  VVt  ls  u.  Lambach.  Biscüof'v.  Würz- 
bürg.  Ree:  CBl  359  f.  [76 

Zisterer,  A.,  Zur  eth,  Würdigung 
d.  .-Vnnahnie  (i.  Köiugswahl  «itirch 
Kudoir  V.  Schwaben.  Eine  hii.t.-pol. 
Studie.   (HPBll  102,  485-509.)  [77 

Miller,  Hugo,  Hermann  v.  Luxem- 
burg.GegenkonigHeinrichsIV.  (Diss.) 
Halle.  Ileynemaiin.  8\  54  S.  [78 

Kayser,  Rütf.,  PlaeidnB  v.  Nonan- 
tiil.'i;  F'»-  honnre  ercli'.^ine.  E.  Ht'itr. 
z.  G.d.  Investiturstreilö.  (Uibs.l  Kiel. 
üöiT.-Bochh.  gr.  8«.  65  6.  M.  1.  [ 79 
tOMhom,  Joh.,  Der  heil.  Bischof 
Otto  [von  Bamberg].  Nnch  den  (^)n. 
bearb,  Festschrift.  München.  Zi(>i»erer. 
gr.  8*  868  S.  M.  6.  [80 

Bresslau,  Harry,  Zur  Chronologie 
n.  0.  d.  h\L  Biscböfe  v.  Branden- 
burg;. Havelbery  o.  Aldenbnrg.  (FBPG 

1.  385  407.)  [81 
\aL-Q.  d«s  ZeitimamB  s.  iiMter  U.  5. 


.Stanfisc/ie  Epoche 

All«,  n.  12.  Jli  :iHä.:soi ;  u.  .Iii.  aoä-il ;  Kreuz 
Siig«S25-S$ ; \ Ii fa^.stiui?  v.  II . b.  13.  Jli. 339  .'..'>, 

Schum,  W.  a.  Fr.  Kohlmann,  [Lite- 
ratur d.  J.  1883  u.  1884  betr.]:  Lo- 
ikiir  in.  a.  die  Stanfer  bia  1206. 
U  ;  Bd.  6,  H,  53-61  n.  Bd.  7.  II, 
44  it.}  [82 


Gesta  di  Federieo  1  in  Italia. 
descritte  in  versi  latini  da  anon.  con- 
temp..pnbb!. da  Ern.  Monaci.  Ree: 
EHR  Nr  <\.  135-7  (Balzani).  ff^:', 
Heinemann,  L  v.,  Ueber  ein  ver- 
lorene« efteba.  Annaleowerk.  (XA  13, 
;^ V  1   v>  Bis  c.  1104.  [84 
Zingerie.  Ein  Hrnehstnck  d.  Kaiaer- 
chronik.  (ZDA  32.  57-60.)  [85 
Meyer,  Walther,  Das  Werk  d.  Kunz 
l«  r.-  (iiniebert  v.  Mons^  bes.  als  verfas- 
sungsgesch.  Quelle  beti'achtel.  (Jen. 
Diss.)  Königsberg  i.  Pr..  Raatenberg. 
8".   101  v^.  fBß 
■■r  Böhmer,  Albert,  Vieelin.  Ein 
Beitr.  z.  Kr.  Helmolds  u.  d.  alt.  Urk. 
V.  Nenmünster  u.  Segeberg.  Ree: 
M!![.  1<;.  :U*)  21  fH.  v.  Breska).  [87 
Holder-Egger,  0.,  Zur  Textkritik 
des  Saxo  a.  Sneno  Aggeson.  (NA  14. 
135-162.)  [88 
SchefTer-Boichorst.  Paul,  n)  l  eber 
einige  Kaiserurkk.  in  der  Schweiz 
(3  Urkb.  Friedricba  I.  v.  J.  1152.)  — 
h)  :>  ungedr.  Beiirr,  z.  d.  Regesien 
Fr.  s  1.  u.  ll.'s  VI.  aus  elsass.  L'rkk. 
—  c)  Ueber  einige  Diplome  Fr.'s  I. 
für  Cisteicienserklöster.  (Kl.  Forscli. 
z.  G.  d.  MA.,  Xl-Xlil  in  MIOG  9. 
191-226.j  [89 
Urkunden,  Ungedruckte.  Friedr.  L 
und  IlndoM  I.  für  St.  Marien  in  Ui 
recht,  mitg,  v.  L,  Weiland.  (NA  13. 
627-9.)  [90 
Perlbach,  M..  loliannes  Dingos«, 
»jtii.  f.  die  dt.  Ii.  in  8.  ersten  6  Büch, 
bis  1240.  (NA  14,  183~-195.)  [91 
Baer,  Aug.,  Die  Beziebungen  Ve- 
nedigs z.  Kaiserreiche   i.  d.  Stauf. 
Zeit.  Von  d.  philo?.  Fac.  d.  Un.  Hei- 
de) lerg  geki.  Prri^j»clir.  (Diss.)  Inuh- 
brück.  Wagner,   gr,  8*.  V.  126  8. 
M.  2,80.  [92 
Jackach,  A.  v.,  Zur  Leüensg.  So- 
phia     d.  Tochter  König  Bela's  IL 
V.  l'iigarn  (verlobt  mit  d.  alt.  Sohne 
Konrads  Ul.J.  (MlOG  Ergünc-Bd.  2> 
361-379.)  (98 
Giesebrecht,  Wilh.  v.,  G .  d .  dt.  Kalaer- 
zeit.  V,  2.  Friedrich'^  I.  Kämpfe  g. 
Alexander  III.,  den  Lombard enbund 
u.  Heinrieh  d.  Ldwen.  Lpz.,  Dancker 
u.  Hiimblot.  gr.  H".  VI,  S.  448-979. 
M.  11,    <9f  Hec.:  BilLU  &  626-627 
(Prutz).  (94 
Breyer,  Hob.,  Arnold  Breacia. 
(Hist.  Taschenb.  6.  F.  8.  121-78.)  [95 
Qräf,  Ffitl,  Die  Gründung  Ales- 


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220 


BibÜograplüe  JKr.  296—320. 


sandrias.  £.  Beitr.  z.  G.  d.  Lombar- 
denbnndes.  (Bert.  Disa.).  Dresden^ 

Meinhold.  1887. 8^  GO  S.  —  üebere. ine 
Ilal.  V.  G.  A.  HohshauBer.  Ales- 
saiidriH,  Chiari.  b".  i'd2  p.  Ree:  A. 
sU»r.  U.  Ser.  4,  T.  XX,  288  (Papa- 
leoni). [296 

^Hoeck,  Wilh.,  Zur  G.  Heinrichs 
d.  Löwen.  Ree:  CB,  360.  [96a 

Kehr,  P.,  D.  Vertrag  v.  Ansgni  ▼. 
J.  UTi;  fXA       75-118.)  f97 

Krause,  Kür.Ht  Pribisluv  v.  Meckb'n- 
biug,  V  ii78.(ADli  26,  584-G.)  [y8 

MarteMt  Pbil.  Heiosberg,  Erzb. 
V.  Kt        f  ADH  26.  3  8.)  [99 

Heinemann,  L.  v.,  llt  inr.  VI.  aii^ebl. 
Plan  e.  baciiiarisatiun  des  Kirclien- 
•taates.  (MIÖG  9.  134-6.)  [800 

Sturmhoefel,  Konr.,  Gorholi  v.  Rei- 
chersberg üb.  die  ÖiUcii zustande  d. 
ieitgen.  Geistlichkeit.  Theii  II.  (Difes. 
u.  zugleich  Progr.)  Leipzig,  Hinrichs. 
4".  44  S.  M.  1.60.  [301 

Altmann,  Wilh.,  [Literatur  d.J.  1883 
u.  1884  betr.J:  Deulschlaud  im  13.  Jh., 
1208  1273  (JBG  Bd.  6, 11, 61-70;  Bd.  7, 
II,  48-50.)  [2 

Cipolla,  C. ,  Notae  historicae  äe- 
nenses  (1141-1286).  (MlUG  2  Er- 
ginz.-Bd.  568-584.)  [8 

MonumORta  Germaniae  liistoricn. 
Öcriptoram  t.  28.  Kx  reruni  AngUca- 
rum  «eriptoribiu  eaec.  13,  edd.  F. 
Liebermann  et  R.  Pauli.  Hanno- 
ver, Hahn.  fol.  VI!1,  702  S.  M.  38. 
^  Am  uml'angreichöLcu  sind  die  Aus- 
züge aus  den  Werken  des  HatthftaB 
Paris  (74-443),  voi  Iut  geht  Roger  v. 
Wcndover  (;.>-7;3);  e.*^  folgen  die  Fl<i- 
rea  historiarum  des  Matthäus  v.  Wesi- 
minster  (456-504),  dann  roeitt  kürzere 
Auszüge.  Die  Ausgabe  ist  fast  ganz 
V.  I  i<'l>ermnnn.  [4 

Ghronicies.  The  Kiowers  of  Hiatory, 
ü)  Roger  de  Wendover.  Vol.  2. 
(Ooveriiin.  pubiicalions.)  [5 
Köster,  Alb.,  Die  Wormser  An- 
nalen.  l^ueiienuuters.  Ree:  JUHL 
10,328  f.  (KrolHck).  [6 

Boerner,  6.,  Z.  Kritik  d.  Qn.  f.  die 
G.  d.  h.  Elisabeth,  I.andgräfln  V.  Tbü- 
ringen.  (NA  13,  431-515.)  [7 

Mtolke,  Hellnirtb,  Zur  Biographie 
d.  h.  Elisabeth,  Landgräün  v.  Thü- 
ringen. (Diss.)  Rostock,  Boldt.  8". 
75  ö.  [8 

EpittolM  saec.  18  e  regestis  pon- 
tificam  romanorttm  selectae  per  6. 


H.  Pertz,  ed.  Card.  Rodenberg. 
II.  (11  on.  Oerm.  bist.)  Berlin,  Weid- 
mann. 1887.  gr.  4^  XIX,  626  S.  M.  18. 
•X- Her    MHL  16,321  f.  (Hirsch).  [9 

Di  Marzo,  G.,  Una  caasetta  d'  avorio 
nella  r.  eapelia  palatina  di  Palermo: 
ricerche  storiche.  Segue:  Un  diploma 
inedito  dell'  imperatore  Frederico  IL 
Palermo,  Slatuto.  1887. 8^  45  p.  [10 

Regetta  Honorii  papae  III  ex  Var 
ticanis  archetypis  aliisque  fontibus 
ed.  P.  Pressutti.  I.  Romae,  ex  typ. 
Vaiic,  ^  Ree;  HJb  9,  715-30  (P. 
Mar.  Baum  garten,  giebt  Berich' 
tign.,  tadelt  Editionsgrunds.);  A.della 
r.  PIX-  Rum.  XI,  357-59  (.G.  Levi)  fll 

RegistreSi  Lcs,  dluuocentiV  ,  recu- 
eil  des  bolles  de  ce  pape,  pabl.  oa 
anal,  d'apr^s  les  mss.  orig.  du  Vati- 
can  et  de  la  bibl.  iiat.;  par  Klie 
üerger,  8.  iu&c.  InL^od.:  Öt.  Loui«; 
et  Innocent  IV.  Paris,  Thorin.  gr.  4**. 
293  I    Fr.  18,75  [12 

Caesariusv.  Heisterbach,  Wunderb, 
u.  denkw .  Geschichten  aus  d.  Werken 
d.  C.  V.  H.,  ansgew.,  ttbers.  uud  erl. 
VOM  Alex,  Kaufmann,  I.  (Ann.  d. 
bist.  V.  r.  d.  Niederrli.  47.)  [18 
Philipp! ,  F.,  Zur  G.  d.  Reichs- 
kanzlei unterd. letztenStaufern.  Ree: 
A.3tor,It.Ser.5.  tom.  1,363-372.  [14 

Mlohael,  E.,  K.  Friedrieb  II.  u.  d. 
Kirche.  (ZKTIi  289-308.)  [15 

Köhler,  Carl,  D.  Verhältoiss  K 
Fiifdrirlhs  II.  7.u  d.  Päpsten  s.  Z<ii 
m.  Rucke,  auf  die  Frage  nach  d.  Ent- 
stehg.  d.  Vernichtungskampfes  zw. 
Kaiserth.  und  Pap.«tthnm.  (Unters,  z. 
dt.  Staats-  n.  Reciits^^. ,  hrsp.  v.  0. 
Gierke.  Hft.24,  vorher  als  Beri.  Diss.) 
Breslan,  Koebner.  gr.  8".  708.  M. 2.  [16 

Halbe,  Max,  Friedrleli  IL  n.  d. 
päpstl.  Stuhl.  V>]s  z.  Kaiserkronnng, 
Nov.  1220.  Berlin,  Mayer  &  Müller. 
8«.  96  S.  M.  2,40.  Vorher  ein  Thdl 
als  Münch.  Diss.  u.  d.T.:  DieBeziebh. 
zw.  F.  11.  u  d.  päpstl.  Stuhl  v.  Inno- 
cenz  III.  bis  z.  Goslarer  Tag,  Juli  1219. 
8«  45  8.  (17 

^  Feiten,  Josephi  Papst  Gregor  iX. 
Ree  A  della  r.  soc.  Romana  10. 
342  ;44ö  (,G.  L.).  [18 

Knöpfler,  Gregor  IX.  n.  Friedr.  II. 
(llPI!:i  100,  901-909.)  [19 

Rondoni,  6.,  La  Rocca  di  S.  Mi- 
uiaio  ai  Tedesco  e  la  morte  di  Pier 
della  Vigna.  (R.  stor.  It.  5  fasc  1, 
88  46.)  [20 


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Bibliograpbie  Jir.  821—850. 


221 


Ranke,  Leo|i.  v.,  Notiz  üb.  die  Mutter 
ManfrH».  (Abhh.  n.  Vereache  (Werke, 
51.  n   v\  Bd.],  151-4.)  [321 

üebermann,  F.,  Zur  G.  Friedr.  II. 
II.  Richards  v.  Coruwall.  (NA  13, 
217  222.)  [22 

Koch,  Hugo,  Rie-Iiard  V.  Corinvull. 
I.Tfa.,  120y  12.V7.  (Di88.)  Ötrassburg, 
Heiti.  gr.  8*.  143  S.   M.  2.  [23 

Ntthusias-NilmtMlt,  Helnr.  v.,  Die 
Deutschmeister  vor  12^2.  (Difs.)  Mar- 
burg. S*.  3o  ö.  [24 

MNtor-FnniMraMtii,  999r§,  Ranke 

über  Krenziüge  und  pnpstl.  Welt- 
herrschaft. (Wies.  Beil.  Leipjt.  Ztg. 
Nr.  46-48.)  [25 
Zur  Pfipstpest  ht«^  in  diesem  Zaftmun 
vgl.  t)e8d8.  Kr.  »0«;  Ii;  Ii;  le-ia. 

DSIIfllfer,  J.  V.,  Uie  Orient.  Frage 
in  ihren  Anfängen.  (Döllinger,  Ak. 

Vortr,  1    1^7  208.)  [26 
Kugler ,  Berhb.  v. ,  Aualecteu  z. 
Kritik  Alberte    Aacben.  Tdbiogen, 
Eues.  4^  34  S.  M.  1.  «Ree.:  MHL 
16,  318  f.  (H.  Bloch).  [27 
Heermann,  Otto,  Die  Gefechtsfüti- 
rung  ahendl.  Heere  i.  Orient  i.  d. 
Epoche  d.  1.  Kreuzzugg.  (Dise.).  Mar- 
burg, El  wert.  gr.  8*.  130  S.  M.  2,40.  [28 
Vieamlard,  E.,  Saint  Bemard  et  le 
schii^me  d'AnalectUen France.  (RQH 

22.  *J112n.)  [29 
Vacandard,  E.,  L  hist.  d.  Saint  Bcr- 

nard.   Cntiqne  dee  eooree«.  (RQH 

23,  3;^7       I  [30 
Huffer,  Der  b.  Beruard  v.  Ciair- 

iraox.  I.  ^  Ree.:  GGA  Nr.  1  (v.  Druf- 
fel); RC  XXI,  52.  [31 

Hoogeweg,  Herrn.,  Der  Kölner  Dom- 
»cbolaster  Oliver  als  Krenzprediger 
12U-I217.  iWZ  7,  23$*270.)  132 

Hoogeweg,  Herrn.,  Der  Kreuzzoff  v. 
Damiette  1218  1221.  Il-IU.  (MIOG 
9,  249-288  :  414-447.)  [33 

Pnitz,  Hans,  Forschungen  z.  Ü.  d. 
Teropelherrenordens.  I. :  DieTempler- 
regel.  (Königeb.  ätndien  1,  145  80.) 
Kbg.  i.  Pr.,  HBbner  *  M.  1887.  [U 

Prutz,  Hans,  Entwicblang  n.  Unrer* 
gan^d.  Tt  rnpelherrertnrdHiiF.  m.Ben. 
biaher  ungedr.  Mat.    Üerlin,  Grote. 

Sr.  8*.  X,  868  S.  #  HlUt  frohere 
rnndauffasaang  fest,  polem.  gegen 
Nr.  SS(j  [85 
SchottmQHer,  Konrad,  Der  Unter 
gangd.Templerordens.  2  Bdf.  Berlin, 
Mitt'.  r  A  Sohn.  1887.  8«.  760.  450  S. 
M.22.  Kec.;UJb9,496•506CKnöpf- 


le^);  GGA  405-511  (K.  Wenck); 
MIOG  9,  490-515  (liiisson);  Vjschr 
VPit25,n,  92-98;  MHL  16,  134-141 
(Hoogeweg);  DLZ  8,  1661  f.  (K  ug- 
1er);  CBl  173  f.i  EHR  Nr.  9,  149-154 
(Lea);  PJbb  82.  537-5S2  (Gebhard, 
rn  1  l'ni.  Fi;  d.  Templerordens).  [86 

Hoogeweg,  Die  Ehrenrettung  d. 
TempU  r.  (  ZGP  628  637.)  «9f  Beruht 
ganz  auf  Nr.  336.  [87 

Lavocat ,  Prfipt-'i  des  fren  s  et  de 
Tordre  du  Temple,  d'apres  des  nieces 
InM.  pnbl.  M.  Michelet.  Parts^ 
Plön.  8".  420  S.  Fr.  7,50.  ^  Ree: 
BECh  49,  275  270  (Funk- Bren- 
tano); HJb  9,  50Ü-509 (Knöpf ler); 
U  Livre  9,  354  f.  |88 

SchefTer-Boichorst,  P.,  Die  Ilt-i  mat 
d .  üonstitutio de  expeditione Kouiana. 
(ZGOberrb.  III,  173-91.)  [89 

Michael,  Woifg.,  Die  Formen  d. 
unmiltelb.  Verkelirs  zw.  d.  dt. Kaisern 
u.  souv.  Fürsten,  vorn,  im  10.,  II. 
u.  12.  Jh.  (Berl.  Diss.)  Hamburg, 
Voss.  pr.        VI,  156  S.  M.  4.  [40 

Helnenann,  Lothar  v..  Der  Patriciat 
d.  dt.  Könige.  Ein  Beitr.  z.  G,  d. 
Bezieh,  zw.  Staat  u.  Kirche  im  MA. 
(Habil.-schr.).  Halle.  8".  >>  S.  [41 
Brock,  Jul.,  Die  Entsteh,  d.  Fehde- 
rechtes  i.  dt.  Reiche  d.  MA.  Ree.:  MHL 
16.  220  2-'  (W.  So  hu  Uze).  [42 

KQch,  Fdedr.,  Die  Landfriedens- 
bestrebungen  K.  Friedrichs  1.  (DisH.) 
Marburg.  Pfeil.  8".  78  S.  [43 

Schreinsurkunden,  Die  Kölner,  d. 
12.  Jh.  4^n.  z.  Hecbta-  und  Wirth- 
schaftsg.  d.  Stadt  Köln.  hrsg.  v.  R. 

Hoeniger.I,3(Schlu88-)Lief.rPubLd. 
Ges.  f.  lUiein.  Gkde.1. 8.)  Bonn.  Weber, 
gr.  4°.  IV.  S.  209  376.  M.  9,30.  [44 

Below,  6.  V.,  Z.  Entsteh,  d.  dt.  Stadt- 
verfaRsiing.  II.  (  HZ  59.  19:l-2-17.)  [45 

Schaube,  Kolmar,  Die  Entstehung 
d.  Rathes  in  Worms.   (ZG  Oberrh. 

in  -^'T  -m.)  (46 

Kruse,  Hichrrzeclies.  in  Gruppe  V  5. 

Weymann,  K.,  Vergleichg.  d.  lehnr. 
Capitel  des  Uailänd.  Stadtreehts 
1216  mit  d.  Liber  Fendoram.  (Diss.). 
Berlin,  Feicht.  1887.  8».  48  S.  [47 

80lirlMer,Rl0h.,  Zur  Kunde  d.  Sach- 
senspiegels. (SavZ  9,  52  63.)  [48 

-Jg-Stetfenhagen,  Emil,  Di.-  K  II  f  Wick- 
lung d.  Landrechtsglosse  d.  Sachsen- 
spiegels. IX.  Ree:  CBl  484.  [49 
Zallinger,  0.  v.,  Dit-  Schöffen- 
barfreieo  d.  Sachsenspiegels.  Ree.: 


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222 


Bibliographie  hr,  350 — 375. 


HZ  00,  lua-lOO  (ü.  V.  Belüw,  gegen 
f1.  Hiiuptresultat).  [:J50 

Borch,  L.  V..  Zu  den  6cliotTet)l)rir- 
freien  d.  daclu^eospiegeis.  (ZHurzV 
20,  565-560.)  [51 

Borch,  L  V.,  ZnrEntwickl.  l.  -uchs. 
Wergeides.  ( ZHarzV  21.  'J<»:!-i  j.)  | 

Rockinger,  L.  v.,  Teb.  d.  Lcuuuuug 
des  mg.  Hrachylogus  juris  rotnani 
im  Ldrecht  de?  Di.-spieg«'!.-?  i;.  des 
sog.  Schwabenspiegeis.  (^ÜlUAk  11^ 
123-159.)  [h^ 

Bruchstück  eiuer  tis.  d.  .Schwaben- 
spiegelp.  h^SL^  v.  Alb.  Bac  Ii  in  a  ri  ri. 
(Alemauuui  Ii),  87-88.)  [ÖA 

WiMkelaanii,  E.,  Zur  EinHihning  d. 
Todesstrafe  fiir  Ketseroi.  (MIÖG  9, 
136-138.)  [55 

ff«  Vom  Interresfwim  M  *um 
SeMmna  1954^1979. 

AIlg€Jneiue.s  35»j  t;i ;  bis  lf»  inrirh  VII,  M'>2  n  ; 
Ln'hvlj^  '\.  H  n   Kail  IV.  ;i!>S-ll:i. 

Friedensburg,  W.  j Literatur  d.  J. 
1888  n,  1884  betr.]:  Deutsches  Reich 

von  127:M400  (JBG  IM.  0,  II.  71  81 
II.  Brl.  7.  II,  51-58.).  Für  1254-73  vgl. 
Alimann  Nr.  302.  L-56 
BpMiniia  paUeographica  regesto- 

rum  Roman,  pontiflcnm  al»  Inno- 
centio  III  ad  Urbanum  V.  Homae  ex 
archivo  Vaticano.  Gr.-fol.  ^  Ree: 
HJb  9,  511' (Bau  ui  ga  rie  n): 
MIUÜ  9,  :5.j1-35G  (.Sickei);  IllXh 
49,  254-255  (Delisle)i  HPiill  101, 
.'>a0-589.  (67 

Cronlcon  siculum  iuccrti  .luilinri.- 
ab  a.  '440  ad  a.  1390  in  tortua  diary 
ex  ined.  cod.  Ottob.  Yatic,  cura  et 
studio  Josephi  de  Blasiis.  (>Suc. 
Napol.  di  sl.  patr.;  mon.  j^for..  serie  I. 
Croa&che.)  Napoli,  Uianniui.  1887. 
4»  XI,  143  p.   L.  12.  [58 

Lindner,  Theod. ,  Dt.  a.  untn  <i. 
Iiabsbiir':jerit  u.  I  nxemburwein,  1273 
bis  1437.  Ug.  1.  .8.  1-80.  \Bibl.  dt. 
G.  33.)  (59 

Souchon,  Martin,  Die  Papstwaliien 
V.  Bonifaz  \  III.  bis  Urban  VI.,  1294 
bis  1378.  (Diss.)  Hänchen  1887.  8« 
IV,  35  Ö.  [00 

Zeller,  J.,  La  Irontiere  frn neo-alle 
maude  au  14.  si^cle.  (NR  avrii.)  [61 

UrliMideR,  Ungedruckte  s.  Nr.  290. 

Regesten  derPlalzgrnlVn  tun  Klioin, 
1214-14UU.  Hrsg.  v.  d.  bad.hist.t'omm. 
unter  Leitg.  v.  Ed.  Winkel  mau  d, 


bearb.  v.  Adl'.  Koch  u.  Jak.  Wille. 
2.  Lfg.  ^6.  81-160).  Innsbruck,  Wag- 
npr.  1*^7.  gr.  4".  .M.  4.  *  Reicht 
von  1294-1350.  Lfg.  3  (bis  1373} 
seitdem  erschienen.  [62 

Registres,  Les,  de  Nicolaus  IV, 
reciu'il  de»  bulles  de  ce  ftape,  publ. 
Uli  anal,  d'apres  les  ms.'-,  orig.  des 
archives  du  V'atican^  \inv  B.  Lang- 
l  o  i  s.  3  läse,  Paris,  Tborin.  gr.  4*. 
p.  273-400.    Fr.  9,00.  [68 

^  R^latres,  Le»,  de  Bonifaee  VIU. 
1-3.  Wir.:  ZIvTh  I  (Grisar).  (04 

•5f  Registres,  Lt.-.  de  üenoitXLl-4. 
Kec.  ZKih  1  (Gr Isar).  |05 

ROfiettlllll  Clementis  V  papae.  fix 
v.'iticani?  arcliotypis  I.t  onis  XIII  jiis.Mi 
et  muniL  nunc  priniuot  cd.  cura  et 
studio  roonaeh.  ord.  s.  Benedieti.  Ann. 
VIL  (Regest,  vol.  LIX.)  Romae.  ex 
typ.  Vatic,  1S87.  4».  :J54  p.  !00 

Levi,  Guido,  Aica  Traversari :  aned- 
doto  »Salioibeniano.  (Atti  e  men. 
dtHIe  deput.  di  .-t.  |«.  |ier  le  prov. 
Mudene^i  o  Pannensi,  ser.  3.  vol.  IV, 
parte  2.)  3Iodena.  Vincenii,  1887. 
8".  :;3  p.  [67 

-X-Ourrieu,  Paul,  Ktude  sur  les 
registres  du  roi  Charles  I  (1205-85). 
1  n.  II.  l884>-87.  Ree.:  A.  stor.  per 
le  prov  Kapol.  XII,  459-472  (Raff 
Batti).  [68 

Teige,  Jos.,  Die  Qn.  d.  sog.  Dali- 
mil.    (illül,  !i    ;mi  .uU 

Cosentino,  G.,  Ln  Diploinn  rel.  ai 
Vespro  biciliano.  (A.  stor,  rficil.  N. 
8.  12,  40-55.)  170 

Döhmann,  Karl,  K.  Wilhelm  v.  Hol 
iand.  die  rliein.  Erzbb.  u.  d.  Neuwahl- 
plan v.  1255.  (.Progr.  u.  Leipz.  Diss.) 
Lemgo,  Wagener.  18S7.  8".  .52  t^.  [71 

Scheffer-Boichorst,  Paul,  Zur  ü. 
Allbns  A.  V.  CüsUlien.  (i^L  Forsch,  z. 
G.  d.  MA,  in  M1Ö0  9,  226-40.)  [72 

Koch,  i::r;,;irii  v.  C<>rnwalls.Nr.323. 

Sternfeld,  Rieh.,  Karl  von  Anjou 
als  Gral"  der  Provence  (1245-1265). 
Mit  2  Karten.  (Histor.  Unters.,  hisg. 
v.  .Inslrow.  Iirt.  10. 1  Berlin,  Gärtner, 
gr.  8".  Xll,  327  ö.  M.  9.  ^  Kec; 
DLZ  9,  14.55  57  (H  e y  c  k).  [73 

Joubert,  A.,  L  Ktabl.  de  la  maison 
d'AnJou  dans  le  roy.  de  Naptes, d'apres 
des  doc.  uouveaux,  1205-85.  Angers, 
Gcrroain.  1887.  8».  43  p.  (74 

Waltz.  I'ei-thold  v.  Re^t-n.^Vmrg.  d. 
grosse  Prediger  des  MA.  (Kirchl. 
Mtechr.  VIL  7.)  [75 


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Bibliographto 


Nr.  37^-404. 


223 


Eubel,  Konrad,  Dit  Minorifen  Hein- 
rich Kooderer  u.  Konrad  Frobus.  I.  II. 
(HJb  9,  89B-449  :  650-878.)  (376 

Kroaes.  Pliiliipp  v.  Sponheim  \er- 
uahlter  Erxb.  v,  S&lzbarg].  (ADB 
26.  m7.)  [77 

ScMte,  Al«y«,  6.  d.  Habsburger  i. 
d.  ersten  3  Jhh.  (Erw.  Sep.  a.  MIÖO.) 
Itinabr..  Wat^ntr  gr.  III, 

152  8.  M.  4.  Hec:  Cßl  015-17 
(ü.  Hedlich).  [78 

*  Zeistberg,  H.  v.,  Ucb.  d.  Rechts- 
vin*.  Rudolfs"  V.  Uabsburg  g.  Oitokar 
T.  iK.hmen.  (AÖG  69.)  Hec:  UZ  60, 
(Quid de).  [79 

Berchtold,  Jos.,  Die  Bullr  Unam 
>tQctafu.  ihre  wahrt-  lietieuig.  u. 
Tragweite  f.  Staat  u.  Kirche.  Miin- 
chen,  Kaiser.  1887.  8».  182  8.  M.  2,70. 
*Rec.:  HJb  9,  i:?7-l.'l  (Grauert)-, 
TliLZ  13,433-4:36  (K.  KbUler);  CBl 
4^;  AKKR  60,  219  f.  [80 

Sefcaeben ,  Die  Bolle  Unam  Sanc- 
tntn  und  ihr  neuester  Gegner  [Jos. 
Herchtold].  (Der  Katholik.  449-483; 
•V;  1-602.)  [81 

Martens,  Wiih.,  Das  Vatieannin  u. 
Bnnifnz  VIII.  Eine  Auseinandersetzg. 
mit  Berchtold.  München,  Stahl,  gr.  8". 
m  B.  M.  1,20.  *  Ree:  AKKR  60, 
••m:  HPBU  102,  127-132;  361-872; 
U^  144  fP.  H.,  Das  Vaticaoam  n. 
UoDilaz  VIII.}.  [82 

KaSpfler,  Das  Attentat  v.  Anagui. 
(HPBIl  102,  Ml.)  [83 

Digard .  6.,  l'n  nonveau  rceit  de 
i  atteniat  d  Anagni.  (HQE  23  anuee 
l»  »irr.,  557  561.)  [84 

Duhamel,  L.,  Le  tombeao  de  Jean 
-\XII  ä  Avignon.  Avignon.  Segnin 
ireres.  1887.  8^  23  S.  *  Ree:  HECh 
49,  282  (Paneon).  [85 

lm«taire  du  tresor  du  saint  si^;e 
?pns  Bonil.i<  f.  \  HI  (loi)")),  pobl.  par 
Kmile  Moli  nie r.  Suite  et  fin. 
(BECh  49.  296*287.)  [86 

f'-li.-r  T.-ü-jiliMjiVfi.  -'ss  s.  Nr,  r,35-3«. 

•sS- Felsberg,  Otto,  Heitrr.  z.  G.  d. 
Homerzuges  Heinrichs  Vil.  Ree: 
MHL  16,  20-28  (Altmann).  [87 

SooiMerfeldt,  Gast.,  Die  Rorafahrt 
K.  Heinrieh'8  VII.  (1:510  1?,13).  l.Th. 
Hit  Exkurs :  Die  2  Speierer  Reichs- 
tage d.  J.  1809-10.  (Diss.)  Königs- 
terg.  Qr&fe  4  ünaer,  gr.  8*.  57  S. 
M  l.eo. 

Prowe,  Frz.,  Die  Finanzverw.  am 
Hofe  Heinrichs  TU.  wihr.  d.  Römer- 


zuges.  Nach  d.  Rechnungsberr.  bei 
Bonaini.  (Üiss.)  Berlin,  Siemenroth 
«  Worms,  gr.  8^  97  S.  M.  2.  [89 

Fratl,  L.,  La  contesa  Tra  Matteo  Vis- 
conti epapa Giovanni iCXII  sec.idocu- 
menti  deir  arch.  Vaticanu.  (A.  stor. 
Lomb.  Ser.2.  Vol.5,  241-258.)  [90 

Mähiy,  J.,  Der  Ursprung  derTell- 
h&'^v.  (PJbb  62  •:>>^0--?05.)  [91 
Urkundenbuch,  Hansigclies.  Iii. 
(1848-60),  hrsg.  Höhlbanm.  Ree: 
Jhcvv  ]'2  lM  [92 

Vertrag  /u  ,  l^r/ii  lialduin  v.  Trier 
u.  Biscii.  AJüii  V.  Luttich,  1334 
jQoi  9<,  raitg.  Ladw.  Weiland. 
(WZ  7,  M  .'■.'^.)  [93 

Simonsfeld,  H.,  Zu  Heirridi  v.  Dis- 
senhoven.  (NA  13,  22:3-224.)  [94 

Uher,  Frant,  K.  Ludwig  d.  B.  Regi- 
stratnrhnch.  (Arch.7.  280-87.)  [95 

^  Chroust ,  Anton ,  Ikiirr.  z.  G. 
Ludwigs  d.  Bayern  u.  s.  Zeit.  I:  Die 
Romfahrt  (1827  1329).  Ree.:  GGA 
98-105  (Loserlh);  R.  stOr.  Ital.  5, 
559-562  (Bigoni).  [96 

Döllinger,  J.  v.,  Dtlds.  Kampf  mit 
d.  Papsllhum  unter  K.  Ludwig  d. 
B.  (Ak.  Vortr.  1,  118-137.)  [97 

^  Feiten,  Wilb.,  Die  Bulle  Ne  pre- 
tereat  u.  d.  Recognitionsverbdll.  Lud- 
wigs d.  B.  ni.  d.  Papste  Joli.  XXII. 
2.  Th.  R  r  DLZ  9.  833-835  (Karl 
M  ü  1 1  e r j;  Mi UG  9,017-521  (Chroust); 
HZ  61,  138(Bernhardn;lIHL  16, 
23-24  (AUmann);  CBl  1722f.;KBlGV 
10  f.  [9S 

Schaperi  Max,  Die  Sachsen häuser 
Appellation  r.  ].'324.  (Greiftw.  Diss.) 
Berlin,  Rehm.  8».  94  S.  [99 

Huber,  Alfons,  Das  kirchl.  Straf- 
verfahren g.  Margaretha  v.  Tirol  w. 
d.  Verjagiin^'  ihres  1.  Qaroahls  u. 
ihrer  Verlieir.  m.  Ludwig  d.  Bran- 
den b.  (AUG  72,  :i07  ;3:'.2j  [400 

Glasschroeder,  Frz.  Xaver,  Maik- 
wart  von  Randeek,  Bisch,  v.  Augs- 
burg u.  Patr.  V.  Aquileja.  1.  Th. 
M/s  Jugendzeit  u.  Thätigkcit  i.  D. 
Ludwigs  d.  B.  (Diss.)  München, 
Straub.  8^  IX,  57  S.  [401 

<^  Rodooanachi,  Emanuel,  Cola  di 
Rienzo.  Hist.  de  Romc  de  1342  a  54. 
Ree:  A.  della  soc.  Rom.  11,  181-190 
(Ann.  Gabrielliy  [2 

Gabriefll,  A.,  Elenco  delle  lettere 
di  Cola  di  Rienzo.  (A.  della  soc. 
Rom.  10,  323-329.)  [8 

Tordl,  Dom.,  La  pretesa  tomba  di 


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224 


Bibliographie  Nr.  404—4^^1. 


Cola  di  Rienzo;  2  memorie  e  1  let- 
tera  deü^  ill.  sindnco  di  Roma.  (Sep. 
aus:  „II  Biionarroti".  Ser.  III,  Vol. 
III,  2-3.)  Roma.  tip.  delle  Scienze 
mal.  e  fis.  1887.  8*.  31  p.  [404 

Tli0mer,  Eall,  Der  Uebergang  d. 
Mark  Brandenburg  v.  Wittelsb.  an 
d.  Lnxrmb.  Hans.  (Rerl.  Dis?.)  Gör- 
litz, Hortmann  Reiber.  1887.  8*. 
82  S.  [5 

GrQnhagen,  Preczlaw  v.  Pogarell, 
Bischot  V.  Breslau,  1342-137«.  (ADB 
26,  541-545.)  [6 

Stointorz,  8.,  Die  Beziehh.  Lud- 
wigs I.  V.  Ungarn  zu  Karl  IV.  II : 
Die  Jahre  1358-1373.  CMlOü  9,  529 
bis  637.)  17 

Stelnherz,  8.,  Karl  IV.  u.  d.  Ö8fcerr. 
Freilifitf^rnriv.  ( MIOO  9.  n:V8l.)  |8 

Steinherz,  S.,  Die  Reibe  Rudolfs  IV. 
n.  Tirol  im  Winter  136a.  (MIÖG  9, 
469  461.)  [9 

Korth,  Leonard,  D.  ^rrosBe  Reiter- 
8iegel  d.  Erzb.  Rudolf  IV.  v.  Oester- 
reich. (Z.  f.  chrisü.  Kunst  I,  6.)    f  10 

AmnMiiRfHartMiann,  Hz.  Leopold  HL 
r.  Oesterreich  u.  V.  (  Jrt  «:or  XL  i-  J. 
1372.  (MIOÜ  ,9,  667-669.)  [11 

Prou,  M.,  Etade  sur  les  relations 
pol.  da  pape  Urbain  V  av.  les  rois 
de  PVnTire  Jenn  II  et  Cliarles  V, 
1362-1870.  (Biül.  de  l  ec.  d.  hautes 
Stüdes.  76.  fasc.)  Paris.,  Bouillon  A 
Vieweg.  8".  200  p.  [12 

Fiiippi,  Giovanni,  II  <  omtme  di  Fi- 
renze  ed  il  ritorno  della  s.  sede  iu 
Roma^  1367.  (Mise,  di  stor.  Ital. 
26.  387-426.)  (IS 

V«Tftw«rafllgMeliichte  dei;  Zpitraams  s. 
am  Sohlundär  alckiten  Gruitp^  «U.  7). 

7.  Pom  grossen  SchiHma  bi»  zur 
UeformoHfm  I^H-15t8. 

Allgemeines.  Wenzel ,  Ruprecht,  Sigmund 
114-45 ;  KriedricJi  III.  u.  Maximilian  44»«»; 
Geistige,  bes.  kirchl.  Entuicklg.  im  16.  Jli. 
(Uusanea,  Gonoilien,  Papsttbom,  HumaniB- 
mos)  470-60>;  VevCusttnstt.  Wirthaobaft  im 
(IS.)  II.  n.  15.  Jh.  504  ff. 

Huckert,  E.,  [Lii.  d.  J.  Lss3  u.  84 
betr.]:  Dt.li.im  15.Jh.tJBG  Hd.  6.  II, 
81-87  u.  Bd. 7, 11, 58  64.)  —Für  1378 bis 
1400  vgl.  Friedensburg,  Nr.  356.  [14 

Pappershandlingar ,  Svenska  Riks 
nrrhis'Pts  1351  1-100.  Fortecknade  med 
angifvande  af  mueliället.  ätockbolni. 
Rikaarkivet.  8^  39  S.  50  öre.  [15 

fiaatti,  Cmre,  Rtcordanse  di  mes- 


ser  Gimignano  Inghirami  conc.  ia 
storia  eocL  e  civ.  dal  1378  al  1452. 

{A.   tr  i  Tt.  Ser.  r>.  t.  1.  'iO-f^^J.)     f  l6 
Weech,  Fr.  v.,  Die  Kaiserurkk.  v. 
I:i79-14;i7  im  grossh.  Gen.-Landes-A. 
in  Karlsrnhe.  (ZOOberrh.  III,  42: t 

bis  \ \i 

Heinemann,  L.  v.,  Ueh  d.  dt.Clno- 
nik  u.  undere  ^>chrilten  d.  Ma^;. 
Dietr.Engellius. (NA  18, 171-87.)  [\^ 

Heinemann,  L.  v.,  Zur  Lebensg.  d. 
Chronisten  Dietr.  Engelhus.  (NA 
14,  196-197.)  (19 

Gebhardt,  Bruno,  Zur  Chronik  des 
Dietr.  V.  Nietn.  (N  A  13,  225-30.)  [20 

Erler,G.,  DerLibercancellariaeapo- 
stolicae  v.  J.  1380  u.  d.  stilus  palaiii 
abbreviatus  Dietr.'s  v.  Nieheim.  Leif»- 
zig,  Veit.  8».  XXX.  '2:U  S.    M.  7. 

Ree.:  MlOG  9,  67 U  682  (,v.  Otteii- 
thal):  MHL  16  Nr.  3  (Volkmar); 
CBI  974  (0.  Lr.).  [21 

Reichstagsacten ,  Dt..  lir?<.r.  diu-cli 
die  bist.  Comm.  bei  d.  kgl.  Ak.  d. 
Wiss.  VI:  Dt.  Rt  acten  anter  K.  Rup 
redu.  3.  Abth.  1406-1410,  hrsg.  v. 
Jnl.  Weizsäcker.  Gotha,  Perthes, 
hoch  4".  VHI,  IV,  833  S.  M.  4(>. 
*  Ree.:  CBI  1479  f.  [22 

Köln  u.  K.  Ruprecht.  Briefe  [hrsg. 
V.  llöhlbniin)].  f Mitth.  a.  d.  St^dt- 
arch.  V.  Köln.  Uft.  14.  65-112.)  [2:i 

4f  WliMl«eto,  Das  Leben  K.  Sig 
munds.  iibers.  von  v.  Hagen.  Ree: 
GGA  Nr.  10  (Reifferscheid)  [24 

MauldOi  R.  de,  Les  diics  d'orieaos 
en  Lombardie  avant  Louis  XII,  1887 
bis  1483.  <R.  d'hist.  dipL  2.  annee. 
(•.2-89.)  [25 

Mau,  H.,  K.  Wenzel  u.  die  rhein. 
Kurtürsten.  (Diss.)  Roatock,  Boldt. 
8«.    86  S.  [26 

Eechbach,  Peter,  Die  kirchl.  F»age 
auf  d.  dt.  Reichstagen  v.  1378-1380 
(Berl.  Dies.)  Gotha,  Perthes,  1887.  8^ 
IL  80  S.  [27 

Caro,  Przemyslaw  I.,  Hzg.  von  Te- 
sciien^  dt.  Reichsvicar  unter  König 
Wenzel.  (ADB  26,  682-684.)  [28 

<3f  Hartmann,  Otto,  Noclnuals  zur 
Sempacher  Frage.  Ree:  MÜL  16, 
322  f.  (R.  Foss).  [29 

Psltignon,  A.,  Wappentafel  d.  bei 
Sempach  gefall.  Angehörigen  d  breis- 
gauischen  Adels.  (Schauinsland,  XIII 
Nr.  1  u.  2).  (30 

HMr,  efr.,  Zur  SOOj.  Oedichtnlss- 
feier  d.  Schlacht  bei  Näfele.  Feat^ 


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Bibliofmphi«  Mr.  431-459. 


225 


Schrift.  GlaruB,  Baescblio.  gr.  8*^. 
VII,        S.  M.  8.  [431 

Rede  d.  Geeandtschaft  d.  Hzgs.  Al- 
brecht III.  V,  Ofiiprreich  an  P.  Ur- 
ban VI.,  mitgetli.  V.  H,  V.  Sauer- 
Und.  (möO  9,  448-458.)  [82 

Wutke,  Conr.,  Bcitrr,  z.  G.d.  (frossen 
Stadtebundskrieges  f.  d.  J.  1M87  88 
<S(fp.  a.  Uilth.  d.  Ges.  f.  Öal^b.  L4ikde. 
1887;  Th.  I,  28  ^3.,  noch  ato  ßerl. 
1>;^,  1  Q"    t;n  s    M.  2.  [33 

Mette,  Alex.,  Die  grosse  Dortmun- 
der Fehde  1888  u.  89,  nebet  ITrkb. 
u.  1  Karte.  (Beitrr.  z.  G.  Dortmunds 
hrsg.  v.hist.V.  HeftIV),  Dortm.,  Kop- 
pen. 1887.  gr.  8^  296  S.  M.  5,50.  [iU 

Itaekirt,  Ego«,  War  Enb.  Johann  II. 
V.  Mainz  der  Urheber  d.  Tödtung 
Hzgs.  Friedrich  v.  Braunschweig? 
(Progr.)  Neisse.  4".  21  S.  [35 

Feisbero,  Otto,  Die  Ermordung  d. 
H/g«.  Friedrich  v.  Braunächweig  i.  J. 
1400.  E.  Beitr.  z.  Reichsg.  des  15.  Jh. 
(Progr.)  Coburg.  4*.  82  8.  [86 

Floke,  Heinrich,  Zur  G.  Jakoiis  v. 
Soest  u.  Hermanns  v.  Scinldesche. 
<ZVtG  46,  I.  Abth.  188-205).  [37 

Krassen,  Herrn.,  Die  KoIium-  Revo- 
Intion  1:?96.  (Sep.  n.  Mittli.  a.  d.  Stadt- 
archiv V.  Koinj.  Köln,  Du  Mont- 
«cbanber^.  gr.8«  57  8.  H.1,50.  [88 

Hayn.  II  I  -  r  Quattermart  8. in  V,5. 

Kehlert,  Otto,  Die  Insel  Gotland  i. 
Besitz  d.  dt.  Orden»  1398-1408.  (Diss.) 
Königsberg,  Gräfe  n.  Unser.  1887. 
gr.  8«.  58  S.   M   I.  [39 

Sohisdelwiok,  Kart,  Die  Politik  d. 
Reiehsstildted.  Mh.Schw&b.  Städte- 
boodes  seit  d.  Egerer  Land  fr.  bis 
z.  Anerk.  K.  Ruprechts,  1389  1401. 
(Bresl.  Di93.)  Leipzig,  Fock.  gr.  8". 
7«S.  M.  1.20.  (40 

Heuer.  Otto,  Städtebundflbestrrbfrn. 
unter  K.  Öigmiind.  1.  Tii.  (Diss.)  Berl., 
fiittenfeld.  1887.  8».  30  8.  [41 

Erler,  Georg,  Florenz,  Neapel  u.  d. 
päp^il.  Schisma.  (Hist.  Taschenbueb. 
«.  Folge,  8,  179-230.)  [42 

Flike,  H.,  P.  Gregor  XIL  n.  K. 
Sigismund  i.  3.  1414.   (RQ3cbr  1, 
369.)  [43 

Müntz,  E.,  LWntipape  Clement  Vil. 
I.  (R.  archeol.  8-18.)  \U 

Raillick,  L,  La  ]»rin)a  pnerra  fra  i 
Veneziaoi  e  Filippo  Maria  Visconti. 
I.  (R.  stor.  It  5,  441-468.)  [45 

Müller,  K.  E.  Herrn.,  Das  magnum 
Cbronicon  Beigicum  u.  die  in  d^nis. 

Dentsciie  Zsitsebr.  f.  Gesebiditsw.  I.  i. 


enlh.  Qn. ,  e.  Beitr.  zur  Uistoriogr. 
d.  15.  Jh.  Berlin,  Mayer  &  Müller, 
gr.  8«.  V,  48  S.  M.  1,20.  [46 

->r  Grube,  Des  Augustinrr  Propptes 
Jobä.  Busch  chron.  Windei^hemense 
n.  Uber  de  ref.  nonasterionim.  Ree.: 
GGA  Nr  17  fs,  Imlze).  [47 

Sanuto  Marino,  I  diari.  T.  XVlIt 
bis  XXIIl.  (Üd.  a  cura  della  r.  deput. 
venet^  di  st.  p.)  Venezia,  Visentini. 
4".  ^  Kpc:  A.  stor.  Lorab.  Ser.  2. 
voL  5,  49  68  (Cantü,  Diari  di  M. 
Sannto.   Vertheid.  d.  Ausg.).  [48 

Hanserecesse,  hrpg.  v.  V.  f.  Hans. 
G.,  3  Abth.  1477-1530,  bearb.  von 
Dietr.  Sc häf er,  III  (1491-97).  Lpz., 
Duncker  ».  H.  hoch  4*.  XIL,  590  8. 
M.  20.  [49 

Regesta  Leonis  X.,  e  tabularii  Va- 
ticani  ross.  etc.  coli,  et  ed.  Jos« 
H  e  r  (•  11  r  o  e  t  h  e  r.  Fase.  5  et  6 
f  p.  521  808).  Frei  bürg  i,  Br.,  Herder, 
gr.  4°.  k  M.  7,2U.  [50 

Kraue,  Victor  v..  Dt.  Q.  im  Aus- 
Rai.t,'.'  d.  MA.  1438- 1519.  Lief.  1. 
Ö.  1-80.  (BiliU  dl.  G.  26.)  [51 

Hansen,  Jos.,  Westfalen  u.  Rhein- 
land im  15.  Jh.  I:  Die  Soester  F»  lide. 
(Publ.a.  d  kgl.  pr.  Staatsarch.  XXXIL) 
Leipzig,  IlirzeL  gr.  8^  VIll,  141  u. 
484  8.  M.  16.  (52 
Du  Fresne  deBeaucourt,  6.,  Hist. 
de  Clinrles  VIL  T  4.  LVx[))(n--ion 
de  la  ruyautt'  1411  1419.  Kec:  lH^il 
44.  299  f.  [53 

Hoffmann,  Alfred,  K.  Friedrichs  III. 
Bezielign.  zu  Ungarn  in  d.  J.  1453 
bis  1464.  (Diss.)  Breslau,  Schttlxe. 
1887.  8".  II,  50  S.  [54 

Markgraf,  Prnfa'^  von  Czprnfthora, 
Bisch.  V.  OlmüLz  1457  82.  (ADB  26, 
668-670.)  [55 
■K-  Delbrück,  Hans,  Die  Perserkriege 
u.  die  Burgunderkriege.  Ree:  DLZ 
9,  175  178  (Soltau);  N.  phiIoL  Rs.8 
(B  r  u  n  t  k  e);  RO  22, 1, 107-109  (Ha  n 
vettc").  1.')^) 
Busson,  Arnold,  Die  Sage  v.  Max 
aar  d.  Martinewand  n.  ihre  Entsteh^. 
fScp.  n.SinVAk  IK).'  Wien,TeBlpskv. 
Lex.-8''.  48  S.  M.  ü,i<0.  |57 
V.  Bezold,  Kurf.  Philipp  v.  d.  Pfalz, 
14881508.  (ADB  26,  16  18.)  [58 
Dreher,  Theod.,  Das  Tagt  n  !,  üb. 
Friedr.  v.  HohenzoUern,  Bischof  v. 
Augsburg,  1486-1505,  hist  erlila- 
lert  etc.  Ficibiirf^  i.  Rr.,  Herder,  gr. 
8^  IV,  252  3.  M.  3.  [59 

15 


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226  Bibliograpbfe 


Kr.  460^86. 


Germaiii,  Leon,  Ren^  II,  duc  de 
Lorraioe,  et  le  comt^  de  Guiae.  Nancy, 
Cr^pin-Ublond.  8**.  70  p.  [460 

HmMi'  Adolf,   Die  Schlacht  bei 

Nürnberg  v.  19.  Juni  1502.  (Diss.) 
Greifswald,  Kunike.  8*.  82  S.  -X-  Kec.: 
MVG Nürnberg,  7,  277-283  (Ka- 
mann'). [61 

Redlich,  Oswald,  Z.  BelufjprJing:  v. 
Kuistein  i.  J.  1504.  (MiUü  104 
bis  113.)  [62 

Dreher,  Theod.,  Mkgf.  Friedr.  d. 
Aelt.  u.  die  Nttraberger  1506.  (FBFG 
1,  600  GOl.)  [63 

Ulmann,  Heinrich,  K.  Maximilians 
Abeiehten  aaf  d.  Papstthnm  i.  d.  J. 
1507-11.  GrcitBW.  Fct^t.sohr.  Statt 
^art.  Cotta.  8^  74  S.  M.1.50.  ^Kec: 
HZ61,139-141(Wenck)5DLZi*.1606f. 
(G.  Seeliger).  [64 

Delaborde,  H.  Fran^ois,  LVxpedi- 
tion  de  Charles  VIII  en  Ttnlio.  hisf. 
dipl.  et  milit..  Paris,  Firmin-Didot. 
4^.  vm,  m  p.  4h  Ree.:  RC  22. L 
88-90.  [65 

Cantu,  Cesare,  Gli  Sforza  e  Carlo 
YUI.  (Archivio  stor.  Lomb.  Ser.  2. 
Vol.  5,  319-849.)  [66 

Caivi,  Fei.,  Bianca  Maria  Sforza- 
Visconti,  rpg^ina  dei  Rotnarii .  iinp. 
germanica,  e  gli  ambasc.  di  Ludo- 
▼ieo  il  Moro  alla  corte  Cesarea  sec. 
nuovi  doc.  Milano,  Vallardi.  8*".  180  p. 
L.  3.  «X-Rec:  A.  stor.  Lomb.  Ser.  2, 
Vol.  5,  411-413  (Carotti);  Riv.  stor. 
Ital.  5,  591-596  (Sangiorgio).  [67 

LegazionI  di  mes^er  Bulgarino  Bul- 
p^r^ririi  alTinip.  MassimiliaiK»  I  e  alla 
iSeiina  di  Venezia,  pubbl.  da  Aless. 
Lisini.)  Siena^Lazzeri.  8^  19  p.  [68 

Zoppl,  VInO.,  Diario  del  Campo  Te- 
desco  nella  guerra  Veneta  1512-16 
di  un  contemp. ,  trascr.  dalTaiitogr. 
(A.  Yen.  N.  S.  35,  b3  il6.  ConUn.; 
er.  84,  133.)  [69 

Ribbecli,  Walter,  Beitrr.  z.  G.  der 
röm.  Incjuisilion  in  Pentschi,  währ, 
d.  14.  u.  15.  Jh.  (ZVtG  46.  i.  Abth., 
1S9-156.)  [70 

Loeerth,  J.,  Die  lat.  Predigten  Wic- 
lifs,  dif  Zeit  ihrer  Abfap^nnfj  ti.  ihre 
Au8itützuug  durcil  Hos.  (ZliU  9.  523 
bis  564)  [71 

Loterth,  J.,  D.  Klrcben-  a.  Kloster- 
Bturm  d.  HuHiten  n,  sein  üreprung. 
(ZGP  S.  259-290.)  [72 

Haupt,  Hern.,  Haasitiscbe  Propa^ 


ganda  in  Deut«chl.  (Uial,  Taacbeob, 

6.  Folge.  7,  233  304.)  [73 
Preger,  Wilh.,  Ueb.  d.  VerbHltnis» 

d.  Taboriten  zu    d.  Waldesiern  d. 
14.  Jh.  (AhhMAk  18,  1  S.  Mll.)  [74 
Lit«ratur  üb.  Waldenser  8.  in  ih^iiipe 

IV,  3. 

Braunsberger,  0.,  Concilienleben 
im  15.  u.  Beginn  d.  16.  Jh.  (Stim- 
men aus  Maria  Laach,  Nr.  2.)  [75 

#  Erler,  Georg,  Dietr.  Nieheion. 

Rec.:GGAG59  ()ti3(Lo8erth);PJbb61. 
379-392  (B  r.  (t  t>  h  h  n  r  d  t,  Dicfr. 

V.  Nieheim;;  MHL  Iti,  228  234  j  (V  o  1  k- 
mar);  GBl  238-240  (0.  Lorens).  [76 

Fritz,  A.,  Ist  Dietr.  Nieheiiti  d. 
Verf.  d.  3  sog.  Constnnzer  Tractale? 
(ZVtG  46,  L  Abth.  157-167.)  [77 

Sauerland,  H.  V.,  Kard.  Job.  Do- 
rainici  u.  s.  Verhalten  zu  d.  kirchl. 
ünionsbestrebungen  währ.  d.  J.  1406 
bif  141. n  f    r/K«;  9.  240-292.)  [78 

Schuberth,  Guat.,  Nicolaus  v.  Cle- 
mangea  als  Verf.  der  Schrift:  De 
corrupto  ercU  siat-  statu.  (Leipz.  Diss.) 
Grossen  h.Mir    Starke.  8".  38  S.  [79 

Maaiu8,  A.,  Ueber  die  SUllung  d. 
Kamaidnleneera  Ambrogio  Traver- 
sari  zu  P.  Engen  IV.  u.  z.  Bo^h  r 
Conril,  fProfif  )  D'.beln.  4".  22  S.  [^U 

Gebhardt,  Bruno,  Matthias  Döring 
der  Minorit.  (UZ  59,  248  294.)  [81 

^  Hefele,  Concilleng.,  fortg.  von 
J.  HergenrÖther.  VIII,  \c.  1450 
bis  1519.1  Ree:  Uesterr.  Lit.  CBl  2 
(Kopaliik);  CBl  276  f.;  HPBll  101, 
352  361  (B  e  11  e  8  h  e  i  m) ;  Liler.Hand  w. 
4(Finkf);  ThLP.l  ^1-84:  HZ  60,  2«2 
bis  285  (G  e  bh ar d  t) i  MHL  16,239-242 
(Schmitz).  [82 

* Paator,  Utfw.  G.  d. Päpste.  I.  (ZA. 
d.  Renaiss.  bis  1458  )  Ree:  A.  della 
soc.  Rom.  X,  337  341  i  ThLZ  13,403 
bis  407  (Karl  Miiller);  Thi^Scbr 
70,  2  (Schmid).  [83 

Paator,  Louis,  II  ist.  des  Vnpe»  dep. 
la  tin  du  M.A.:  trad.  de  ralU-in.  par 
F  urcy  R  uy  n auü.  2  vol.  Patiö,  Plön, 
NourHt.  8°.  XLIV,S80  Q.  480  p.  Fr.  15. 
#  Ree. :  Le  Livro  9, 104-106;  RQH  44, 
294  f.  [84 

Kiraob,  J.  P.,  Die  Annaten  u.  ihre 
Verwaltnnf^  i.  d.  2.  Hälfte  d.  15.  Jh. 
(!!.!•  !i.  noo-312.)  [85 

Sforza,  Glov.,  P.  Nii-olaus  V  11 1  i- 
math,  Familie  u.  Jugend.  Dt  Aut-g. 
V.  Hugo  Th.Horak.  MU5  6lanm- 


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mbliogtaplue  Nr.  486-612. 


227 


taf.  Innsbruck,  Wagner.  1887.  gr.  8". 
U,  291  S.  M.  7,20.  im 
BaebMUin,  A.,  P.  Pins  II.  (BD«a 
Silvio  de'  Piecolomini).    (ADB  26, 

206  10  1  187 

Vitlari,  Pasq.,  La  storia  di  Girolanio 
SftvonaroU  e  de*  anoi  tcmpi.  Nuova 
ed.  aom.  e  corr.  dall'autore.  Vol. 
U  (nltimo).  Firenzf,  Lu  Monnier. 
8*.a61,CCCLVI  p.  L.8.  *Ree.:  Oiorn. 
stör,  dellu  lelt.  It.  10.  238-2M  (Pt  l- 
legrini):  A.  stör.  It  Sir.  5.  T.  1. 
372;i87  (ßondonij;  il.  sior.  it.  5, 
307  818  (Zaila);  RH  88,485-70.  [88 
Villari,  Paaq.,  Nuove  ([uestionl 
inU  alla  ,Storia  di  G.  Snvonarola  e 
de'  8uoi  tempi'  a  prop.  d  uno  scritto 
del  proC.  F.  ('.  Pelleprini.  (A.  ator. 
It.  S.  r  .-■  T.  1.  m  205.)  [89 

Gherardii  A.,  Nuovi  documeoti  e 
atndi  Int.  a  Gir.  Savonarola.  2.  ed. 
Pirenze,  Sansoni.  1887.  XII, 
400  p.  L.  5.  «Jf  Kec:  A.  J^tnr.  It.  Spr.  5. 
T.  1,  372-387  (Gius.  iiondoni);  H. 
stor.  It.  .5.  .588-7  (A.  Zalla).  [90 

Rondoni,  6.,  Una  rolazione  Sciu'se 
au  Girulaiuo  Savonarola.  (A.  ator. 
It.  8er.  5.  T.  2,  277-282.)  [91 

Fromm.  E.,  Zur  Streitfrage  üb.  d. 
Vprfn^ser  der  .(Imitatio  Christi".  (ZKG 
10,64  dl.)  -X- Gegen  die  Autoracliaft 
deaThomaa,  nach  ha.  Material,  [92 

Janicke,  Andreas,  Proles,  Aneusti 
ner  Generalvicar,  14^-ld03.  (ADB 
26,  <U;i-3.)  (93 

Keller,  Staupitz  s.  Nr.  55:'.. 

Liesaem,  Herrn.  J.,  liil.li-.gr.  Ver- 
leichuids  d.  Schriften  Hermanns  von 

d.  Boacbe.  (Forle.)  Nebat  neuen  Ac« 
tensr./.Ho  iiciilin'sehen  8treUe.(Proffr.) 
Köln.  4^   7  Bl.  [^4 

Stern,  Eug.,  Das  Geburtsjahr  d. 
Erasmus  v.  Rolterdam.  (ZKG  9,  181 

Nolhac,  Pierre  de,  Eraame  en  Italie. 
j^tnde  etc..  accomp.  de  12  lettre«  in- 

edit.  d'Erasme.  Paris,  Klinksieck.  16^ 
VIII,  139  p.  -Jf  Kfc:  R.  stör.  It.  5. 
o96-8  (Cipolla);  f.  vgl.  Litg.  u. 
Beoaiaa.  N.  F.  1  :  .78  (G  e  i  g  e  r).  (96 
Morneweg,  Karl,  Joh.  v.  Dalberg, 

e.  dt.  ilumanist  u.  Bischof.  Kec: 
KBWZ  7.  1B9  142  (Knod);  MHL  IG, 
159-161.  (97 

Czerny,  Albin,  D.  Hrima!n«f  n.  Histo- 
nograpln  Kaiser  Maximilians  I.,  Jos. 
Grflnpeck.  (AÖG  73,  315-64.)  [98 
I,  6.,  Zur  Bibliographie  Wim- 


pfeliugt».  E.  Nnchtr.  z.  Schmidts  Index 
Wbl.  (CBl  f.  Biblw.  5,  463  81.)  [99 

Cleiger,  Ludw.,  Bilibald  Pirekheimer. 
(ADB  26.  810-819.)  [500 

-dfRoth,  Fr,  VVilibnld  Pirkheimer. 
Ree:  Ev.  KirchenZtg.  39-40;  MVÜ 
Nttrnb.  7«  288-291  (R.  Hagen).  [501 
Kaufmann,  L,  Albrecht  Dürer. 
Ree:  MVGNürnbeig  7,  291  d.  (P. 
J.  R«e).  [2 

Norawitz,  Zur  G.  d.  Ham.  s.  in  V,  8. 

Wedewer,  Herrn.,  Joh?.  Dit  lenber- 
ger  1460  1537.  Ö.  Leben  u.  Wirken. 
Freibur^  i.  Br.,  Herder,  gr.  8*.  VUI, 
499  S.  M.  8.  (3 

Werunaky,  E.,  Die  Majeataa  Karo- 
lina. (SnvZ  9,  64-103.)  (4 

Undner,  Theod.,  Die  \  t  me.  Mün- 
ster u.  Paderborn,  Schuiiiiifrh.  gr.  8°. 
XII,  668  ä,  ifr  Verwerlhei  groaaea 
nrkundl.  Mat.  n.  komnit  >u  neuen 
Ergebnissen.  —  Ree:  PJbb  62,  9  bis 
19  (C.  Born  hak,  Die  Verne):  GGA 
865-883  (Luschin  v.  Eb  engreu  Iii); 
Vj.clir\  l'K  25,  IV,  114-126.  [5 

Philipp!,  F.,  U.  we.'^tf.  Vt-nn  f^n  richt 
u.  8. Stellung  in  d.  dt.Recbtsg.  Stettin, 
Herrcke  &  L.  8*.  20  S.  U.  0,60.  [6 

TalhofTer'a  Fechtbuch  aus  d.J.  1467; 
gerichtl.  n.  andere  Zweikämpfe  dar- 
stellend, hrsg.  V.  Gust.  HergselL 
Prag,  Calve.  1887.  4^  46  8.  and 
270  Taf.  M.  50.  ^  Ree.:  Ana,  f.  dt 
Altenli.  14,  281  f.  [7 

^  Schellhaaa,  Karl,  Das  Kon  igi^lagcr 
vor  Aachen  u.  vor  Frankfurt  in  s. 
rechi.^n;.  Bedeutniitr.  (Hist.  Untersuch, 
hrsg.  V.  J  uslrow  4.)  Ree:  MILL  16, 
12-14  (W.  Schnitse);  CBl  898  (E. 

Beckmann,  Gust.,  D.  mittelaiterl. 
Frankf.  a.M.  als  Schauplatz  v.  Reichs- 
u.  Wahltagen.  I;  Dir  Beherbergung 
u,  Verpdegunf;  d.  K'iMiiy^s  u.  d.  Für- 
sten. (Sep.  aus  A.  f.  Frankf.  G.  u.  Kunst. 
3  P.  Bd.  2.  Berl.  Diaa.)  Frankf.  a.  M., 
(Jst.Ti  [r-'t,        .Ml  [9 

Ropp,  G.  V.  der.  Die  Hanse  u.  die 
dt.  ^^itinde  vorn,  im  15.  Jh.  Vortr. 
(Hanf.GBll  Jahrg.  1886,  31-48.)  [10 

Moahack,  Rieh.,  Die  Keichsland- 
vogtei  i.  d.  Wetlerau.  (Diaa.)  Jena, 
Neuenhahn.   8*.  46  8.  [11 

Kelleter,  Fritz  Joa.,  Die  Landfrie- 
drn>biinde  7.\v.  Maas  u.  Rhein  im 
i4.Jh.(Mün8t.  Beitrr.z.G. forsch-,  hrsg. 
v.Th.  Lindoer,  Heft  11.)  Paderborn, 
Bchdningh.  gr.8*  1008.  M.2.  »Ree: 


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228 


Bibliographie  Nr.  512—687. 


KBIWZ  7,  82  f.  (Lamprecht);  DLZ 
9,  1750  1.  (t^uidde).  [512 

#  MIer,  Die  OrgeniMtion  d,  G^d- 
trelverwallung  unter  K.  Maximilieal. 

Ree:  Krit.  Vjschr.  für  Gesetzg.  u. 
Rechtow.  N.  F.  10,4  (Meyer).  [13 
Gelter,  Karl,  O.  d.  bemlMhen  Verf. 

1191-1471.  Bern,  Bächler.  gr.  8^ 
VII.  8»;  ö.  M.  1,60.  fl4 

6ierke,  Otto,  Badische  Stadtrechie 
II.  ReformpliUie  d.  15.  Jh.  (ZGOberrb. 
8,  130  172.)  [15 

Seidenberger,  Joh.Bapt.,  DieKampfe 
d.  Mainzer  i^uulle  geg.  üeistlichkeit 
u.  Geachlechlcr  im  15.  Jb.  (HJb  9, 
1-27)  [16 

Nahmer,  Ernst  v.  der.  Die  Wehr- 
Verfassungen  d.  dtStädte  i.  d.2.  Hälfte 
d.  14.  Jb.  (Marb.  Dies.)  8*.  51  6.  [17 

Buchwald,  Gustav  v.,  Dt.  Gesell- 
scliaftslcbcn  im  endenden  MA.  II: 
Zur  dt.  Wirthacbaftsg.  im  eod.  MA. 
Kiel,  Homaoo.  1887.  8*.  802  8. 
M.  4.50.  «  Ree:  IUI.  f),  .mr)32 
(Kays  er):  MlOU  9,  14b  f.  (Mayer); 
Vjscbr.  V  PK  97,  118  123  (t.  D.).  [18 

#  Blldiar,  K.,  Die  BeTölkemng  von 
Frankfurt  a.  M.  im  14.  n.  15.  Jh.  I. 
Ree:  Z. f.d.  pcB.  StnatBW.  44, 152  IStl: 
JbGVV  12  Nr.  1  (Bonigt;!).  [Iii 

Kreie,  Emst,  Köln.  Geld  G.  bis 
1386,nel>st  Beitrr.z.knrrhpin.GHld-G. 
bis  2.  Ende  des  MA.  (WZ  Krg.  hvW  4.) 
Trier,  Li nu.  gr.  8  '.  124  ö.  M.  4.  [20 

Bir,  Max,  Der  Koblenzer  Mauer- 
baii.  Rfcliimnrroii  1270-89.  (Pub),  d. 
Ges.  1".  Rliein.  G.  künde  V.)  Leipzig, 
Dürr.  gr.8*.  X,  146S.  M.8m  ^  Ree: 
DLZ  0,  1115-7  (V.  Below).  [21 

JahrMreobnmg  d.  KöJq.  Offieialai- 


gericbts  in  Soest  vom  1.  März  1438 
bis  1.  März  1439,  von  J.  Uansen. 
(WZ  7,  85-54.)  [22 

^FrensdorfT,  F.,  D.  Statut.  Recht 
d.  dt.  Kaufleute  in  Nowgorod.  1.  u. 
2.  Abth.  Ree:  CBl  780  f.  (M.  P.)  [23 

#Zollb8eher  n.QuiUangen,  Reraler, 
d.  14.  Jh.,  hrsg.  ▼.  W.Stieda.  (Hans. 
G.  (in  V  )  Ree:  MHL  16,  145-147 
(Koehne),  GBl  1735  f.  [24 
Bcfcifer,  Dietr.,  Daft  Bneb  des 
lübeck.  Vogts  auf  Schonen.  Ree: 
CBl  878  (M.  Perlbach):  MIIL  16, 
147  149  (.Koehne);  DLZ  9,  19-20 
(P.Hasse).  [25 

Sattler,  Handelsrechngn.  s.  in  IV,  2. 

Stteda,  W. ,  Hansische  Vereinba- 
rungen ub.  Stadt.  Gewerbe  im  14. 
Q.  15.  Jh.  (HansOBIl  Jahrg.  188<t 

s.  101  rvv)  [26 

Harster,  Wilh.,  Die  Veränderungen 
des  Zunftregimentes  in  Speier.  (ZG 
Oberrh.  IIL  447-500  )  [27 

Krause,  K.  E.  H.,  Die  Rostocker 

metallenen  Nornial.-^clietTel  u.  d,  Eicb- 
verlähren  im  MA.  (Uaus.GBll  Jabrg. 
1886  8.  77-97.)  [28 

Wysa,  (Viiteiil.erp  oder Coster? (CBl 
r  Bi'.'.w   %  2^5-272.)  [29 

Stehlin,  Karl,  Register  z.  G.  des 
Buclidrueks  bis  z.  J.  1500.  Aus  d. 
Büchern  d  Hn.'^lor  Gericlif!*archiv8. 
fA.  f.G.d.  dt.  Buchhandels.  XL  Puhl, 
d.  Börsen  verein».  N.  F  5- 182.)  [30 

Lorgues,  oomte  Roselly  de,  Chri- 
stophe Colnnth.  :l  cd.  Brijx»  !h\'^,  Snc. 
beige  de  lihr.  S'\  688  p.  Fr.  30.  [31 

Staglieno,  M.,  Tre  nnovi  docnroeoti 
sopra  Cristoforo  Colombo  e  suo  padre. 
(Qiorn.  Ugastico  XV,  3-U.)  [32 


nL  Nenzeit 


1,  Allgemeines» 

Enoyktopidie  d.  neueren  6.,  begr. 
V.  Wilh.  Herbst.  86  u.  37.  Lfg. 
( Hd.  IV,  401-544.)  Ooiba,  Perthes,  gr. 
8°.  ä  M.  1.  [33 

Pbilippson,  Mart^  Die  neuere  Zeit. 
Th.  2.  (Allg.  Weltg.  Bd.  8.)  15  Liefgn. 
(74-88.)  Berlin,  Grote.  1887.  gr.  8°. 
669  8.  4  M.  1.  [34 

Flatbe,  Ttieod.,  Die  neueste  Zeit. 


Th.  2  (Allg.  Weltg.  Bd.  11),  S.  1-288. 
6  Liefgn.  (89-94).  Berlin,  Grote,  gr. 
8».  k  M.  1.  [85 
Stuirella  d'Alta  Rope,  E.,  Abr«g^ 

de  Thistoire  dip!.  (\v  TEurupe  ä 
parlir  de  In  )>iiix  de  Webtphalie, 
jusqu'ä  HOS  joui6.  Wien,  Seidel,  gr. 
8^  840  8.  M.  10.  [36 
•X-  Hohoff,  Wilh.,  Die  Revolution 
seil  d.  1(5.  Jh.  im  Lichte  d.  neuesten 
Forsch.  Ree:  HZ  59,  313-816  (Geb- 
hardt); CBl  80  f.  (F.);  Katholik. 


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fiibliographie 


Nr.  537—561. 


229 


N.  F.  80,  5i  MHL  16,  377  f.  (W. 
Fiseher).  [537 
DtMlwr,  Max,  Abhudliingeii,  s. 

Anhang  (Oruppe  VII). 

JanMen,  Joh.,  0.  d.  dt.  Volks,  s.  in 
Grappe  III,  3. 

Ranke,  L.  de,  Histoire  de  France, 
princip.  pendant  le  Iti  et  le  17  ai^e. 
iSnidoeUon  de  J.  Jacqnes  Porahat, 
contin.  pftr  C.  Miot.  T.  5.  Paris, 
KUnckaieck.  8^  VI,  421  p.  [38 

B^omuUionszeit  lölS-öö. 

AllgetD. ,  «ist,  Ii«beB  «.  innen  Zmrtinde 
;  Schrift«n  and  Leben  der  Refonna- 

ton  n  et«.  548-70;  Polit.  Entwicklunf;  (aUg  . 
dann  chronol.)  &71-606;  TenitorialeH  und  Lu- 
ealcs  Ma>M. 

Winter,  Georg,  [LU.  d.  J.  1883  u. 
84 betr.]:  Dild.  1519-1618.  (JBG  Bd.  6, 
Ul,  1  20  u.  Bd.  7,  HI,  1-230  [39 

Ef  elluuif,  Gettlok,  Dt.  O.  im  16.  Jh. 

bis  tum  Aug8b.  Religionsfrieden.  L(g. 
3  7,  S.  161-560.  (BiUL  du  0.  20.  22. 
23.  25.  30.)  [40 

BmMf  Frdr.  V.«  G.  d.  dt.  Refor- 
mation. S.  lül  320.  (Oncken,  Allg. 
G.  Abth.  145.)  Berlin,  Grote,  gr.  8*. 
M.  3re8p.6.  «X-Rec:  KatZtg  116.  [41 
Crelghton ,  M.  A.,  A  history  of 
tbe  Papacy  during  tbe  period  of  tht> 
Reform.  III  u.  IV.  Ree. :  The  Presbyt. 
R.  April  (Moffat);  DU  9«  987-989 
(Kolde).  A.  sior.  It.  8er,  5,  t.  2, 
63-74  (Virgili).  [42 

«K*  Hagenbach,  K.  R.,  Kircheng.  v.  d. 
Ut.  Zeit  bis  z.  19.  Jli.  Nene  .\u8g. 
III:  Ref.-G.  Ree.  HZ  (.0,  281  f.  (Geb- 
hard l)^  Ev.  Kirchen  Ztg  37-39.  [43 

^  Girrten,  Morlz,  D.  phüoe.  Welt- 
aDBchauangd.  Ref.-Zeit  in  ihren  Be- 
zieh^, nur  Ggwart.  2.  Aufl.  Ree: 
HZ  bO,  310  f.  (Gebhardt);  vgl.PJbb 
02,  42S-449  (A.  Laeeoti,  Die  phil. 
WfM-L     Iv   1.  Ref.-Zeit.)  [44 

Wetzstein,  0.,  G.-schreibf.  s.Nr.34. 

Gebhardt,  Zur  Ref.-G.  (Gegenwart 
Nr  <j.  10.)  [45 

Buchwatd,  Da?  Bettlernnwesen  hol 
Beginn  d.  Reformation;  e.  Beitr.  zur 
Caltnrg.  d.  dt.  Volkse.  (Wise.  Beil. 
d    I  f  7   7.1g.  Nr.  1^4  n.  Sr..")  TM 

Ehrle,  Franz,  Die  Armenordnungt  n 
V.  Nürnberg  (1522)  u.  v.  Ypern  (1525). 
I.  (HJb  9.  450-47y.)  [47 

#  Briefwechsel  M.  Luthers,  beorb. 
u.  mit  fcrlant.   verschen  v.  E.  L. 


Enders.  II.  Ree:  ThÖtK  378  388 
(O.  Kawerau).  [48 
Tschackarl,  Paul,  Unbekannte  Iis. 
Pretl igten  u.  Scholien  H.  Luthers, 
aufgi't. ,  beschr.  u.  nntera.  Berlin, 
Reuther.  gr.  8».  IV,  72  S.  M.  2.  [49 
Luther,  Mariln,  11  ungedr.  Pre- 
digten, geh.  in  der  Triuitatiszeit  1539. 
Nach  Zwiekaner  v.  Haidelb.  Hsa.  aum 

1.  Malt-  veriilT.  v.  Geo.  Bucliwald. 

2.  Abdr.  VVerdau,  An»,  gr.  8«.  V. 
116  S.  M.  2.  [50 

Domtner,  A.  v.,  Lutherdrucke  auf  d. 
HainV)urj;pr  Stndtbibliothek  1516-23. 
Leipzig,  Grunow.  gr.  8".  V,  277  Ö. 
M.  10.  (51 
Gyuratz,  Ferencz,  Luther  Mdrton 
(M  Luih.T'^  l>4.fn).  Papn.  ;"?28  S.  f52 
Keiler,  Luüw.,  Johann  v.  ätaupilz 
u.  die  Anfl&nge  der  Heformalion,  nach 
d.  Qn.  dargesli'llt.  I.pz  ,  Ilirzel  gr.  8**. 
XIII,  434  Ö.      Greift  vielfach  auf  d. 
Zeiten  vor  d.  Reformation  aarttck.  [58 
üleckhotr,  Aug.  Wilh.,  Lutherg  Lehre 
in  ihrer  ersten  Gestalt.  Rect.-Progr. 
f.  1887/88.  Rostock,  Kahl.  ^  Ree: 
Ev.  Kirchen-Ztg.  59-6a  [54 
'K*6ott8Chick.Joh.,Lntiier8AnschRn- 
ungen  v.  christl.  Gottesdienst  u.  Re- 
form desselben.  Ree:  GGA,  118-128. 
(Kawerau).  [55 
GrUnberg,  Paul,  Die  retormat.  An- 
sichten u.  Bestrebungen  Luthers  u. 
Zwfngll'ain  Betogauf  d.  Ootteedienet. 
(TliStK  401!- -ni;.)  [56 

Werckshagen,  C.,  Luther  n.  Hutten. 
Eine  bist.  Studie  üb.  d.  Verhältniss 
Luthers  z.  Humanismus  in  den  J. 
1518-20.  Mite.  Vorw.v.  W.  Bender. 
Wittenberg,  llerrose.gr.  b'*.  Vli.  94  S. 
>  U.  1,50.  *  Ree. :  ThLBl  263  f.  (G  uss- 
mann);  Rv.  Kirchen-Ztg.  407-409;  Z. 
f.  vrr^M.  Litg.  u.  Renaiss-Lit  N.  F. 
2,  140  1.  (Geiger).  [57 
AllMoada,  Gattano,  Liit<-rn  e  iitalia, 
T(*riiio,tip.  Saleeiann.  h".  .\LIV,756p. 
*  Ree;  CivilU  Catt.  Ser.  XIII,  12, 
588-599.  [58 
Hartfelder,  Karl,  Der  Aberglaube 
Phil.  Melnnchthon».  (Uist.  Taschenb. 
6.  Folge  8,  231-269.)  [59 
BriefWaeliteliohann  Bngenhagena. 
Im  Auftr.  der  Ge«.  f.  pnmm.  (3.  ti. 
Althk.  gea.  u.  hrsg.  durch  ü.  Vogt. 
(8(>i>.  ans  Balt.  Stadien  38.)  Stettin, 
Saunier.  8".  XX,  636  S.      Ree:  Kv. 
Kirchen-Ztg,  020  1.  [60 
Hering,  Herrn.,  Doctor  Pomeranus, 


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Bibliographie  Nr.  561—590. 


Job.  BagenbftgeD.   Ein  Lebensbild  a. 

d.  Zeit  der  Ref.  f Schrift m  1  V.  f 
Ref.  ti.  Nr.  22,)  Hiklle,  Niemeyer.  8". 

IV,  176  8.  fsei 

Zinzow,  Biigenhagen,  d.  Evangelist 
d.  Nordens.  (Kvang.  MonntsbU.  f.  d. 
dt.  Schule.  1887,  353-3t>6.)  [62 

RQtelMflltor,  Das  Leben  n.  Wirben 

des  Ernsrans  Sarccrins.  E.  Beitr,  z. 
Ref.-gcsch.  (Frogr.)  Annaberg.  4*. 
28.  8.  ^Rcc:  ThLBl  243  (G.  Mül- 
\vT]  [63 

Döllinger,  J.  v.,  Aventin  ii.  s.  Zeit. 
lAk,  Vortr.  1,  l.jÖ  l62.)  [64 

^  Drewt,  Wilibald  Pirkheimers 
Stelluiif?  z.  Ref.  Ree:  ThLZ  107  100 
(End ei  s):  DLZ  0,  305-307  (Baur); 
HZ  59,  13U Ml  (Ellinger).  [65 

<X>  Kolde,  Th.,  Albr.  Dürer  u.  die 
Ref.  Ree:  MVG  Mürnberg,  7,  291  tT. 
CP.  J.  Ree).  [66 

Calvini,  Joa.,  opera  quae  stipersnnt 
omnia.  edd.  Gnil.Baiim,  Ed.  Cu- 
nitz.  Ed.  Renas.  Vol.  .S5  (rorpns 
rerormatorum  Vol.  63).  Braun^chw., 
Schwetochke.  1887.  gr.  4«.  688  Sp. 
il.  12.  [ti7 

LefranO,  A.,  Etudes  t<ur  la  jeuitesae 
de  Calvin  et  la  Reforme  k  Noyon, 
d'apres  des  doc.  in^dita.  I.  IL  (äoc. 
de  l  liist.  du  prolest,  frangais.  3.  Ser.  7, 
39  52;  92-106.)  *  Ree:  Prot.  Kirch.- 
Ztg.  845-55  (Hei?.).  [68 
Cornelius,  C.  A.,  Die  Riukkchr 
Calvins  nach  Genf.  I.  Die  Guillermioa. 
(Sep.  a.  AbhMAk).  Mfinchen,  Franz. 
gr.  4".  62  S.  M.  1.80.  [69 

^  Sandonnini,  Tommaao,  Deila  ve- 
nuta  di  (Jalvino  in  Italia.  1887.  Ree: 
A.  dell»  aoc.  Ron».  XI,  177-79  (Fon- 
tana). [70 

<df  Correspondenz,  PoHt..  der  Stadt 
Strassburpi.  ZA.d.  Hef.  Ree:  MHL16. 
167-172  (Sc1i;m    r  ).  [71 

^  Briefwechsel  Ld^^i.  i'hilipps  d. 
Grossmüthigen  v.  Hessen  mit  Bucer, 
hrs^.  V.  Lerne.  TT.  Ree.:  66A918>S88 
((  M  Ml  ^v  ;  ,1 1.;   :  Tiia  nn).  [72 

Perret,  P.  M.,  Notes  sur  les  acles 
de  Fran^ois  1,  cons.  dans  les  archives 
de  Turin,  Milan,  G<  Florence, 
Mnd^ne  et  Mantoue.  Paria^  Picard. 
8*^  IV,  58  p.  [73 

Btiraigarteii,  Her».,  G.  Karls  V. 

II.  2.  Stuttgart,  Cotta,  gr.  8°.  VIII. 
S.  383-717.  M.  5.  *  Reicht  Iiis  1530. 
Ree  von  II,  1 :  HZ  59,  317  319  (G. 
EgelhaaO-  [74 


Salzer,  PfaUgraf  Philipp,  1503-48. 

fAT)H  2G.  18  27.)  [75 

Ney,  Philipp  IL,  Bisch,  v.  Speier, 
1489-1552.  (ADB  26.  47-50.)  [76 

Schmidt,  Berthold,  Bgf.  HtinricliIV. 
zu  Mei.ssen,  Ohcrstkanzler  d.  Krone 
Böhmen  u.  s.  Regierung  im  Vogt- 
lande. Gera,  Griesbacb.  gr.  8^  V. 
416  ."^   M.  10.  [77 

Thlkötter,  J.,  U!r..  v.  Hutten  u.  Fr. 
v.SickiuKeij.  (Ül.  cv.  Uli.  77-103.)  [78 

Gess,  Fei.,  Luthers  Thesen  u.  Hzg. 
Gror^r  V.  «^Mrli^rr.  f7K[',  [).  ^OO  C)  [79 

Redlich,  Otto  Reinh.,  Der  Reiclistag 
von  Nürnberg  1522-23.  (Diss.)  Lpz., 
F<.cl(.  1887.  1498.  M  2,40.  *Kee: 
HZ  60. 1 10- 1 1 1  ( F g  e  1  h  a a  f ) :  MHL 16, 
40-42  (U.  Schmidt);  MVGNümberg 
7,  283-287  (R.  Hagen).  [80 

Richter,  Arwed,  Der  Reichstag  zu 
Nürnberg^  1524.  (Disp.)  Leipzig.  Kock, 
gl-.  8".  V  Ill,  ia4  Ö.  M.  1,80.  [81 

Grethen,  Rudolf^  Die  polit.  Beciebgn. 

Clernrns'  V!I.  zu  Karl  V.  in  d.  .1. 
1523-27.  (8tr«s8b.  Diss.)  Hnun.,  Bran- 
des. 1887.  8^  II,  185  S.  M.  3.  [82 
Popeseit,  Mlohail,  Die  Stellung  dea 

Pa{i^.t(h.  uriri  d.  cliristl.  Abcjullandes 
gegenüber  d.  Türkengefahr  v.  J,  1523 
h\n  7..  Schlacht  bei  Ifohacs  1526.  (Lpz. 
Diss.)  Bukarest,  Göhl.  8«  92.  8.  [88 
Vogt,  Wilh.,  Die  Vnr^rppcli.  des 
Bauernkrieges.  Ree:  MHL  16, 243-245 
(M.  Plischke).  [84 

Schwelm,  L,  Zur  Kritik  des  Peter 
Harer.  (MIiHi  9,  n?)'^-f;n4.)  [85 

l»el8t,  F.,  t.^n.-Bcitrr.  z.  G.  ri.  Bauem- 
aufrabrs  in  Salsbnrg  1525  n.  26.  (Sep. 
a.  xMitth.  d.  Ges.  f.  8al-/l..  l.dk.)  Salzh., 
KcrluT.  gr.  9».  171  8.  M  ;5..^0.  [86 

Winter,GeorQ,  l).  Ursaclien  d.Uauern- 
unruhen  der  Ref.zeit.  (Wies.  Beil.  d. 
L|.z.  71  j  Nr.  2  und  3.)  [87 

Chronik,  Die  Werdensteiner,  e.  Q- 
i.  G.  d.  Buutinkriegs  im  Allgäu, 
hrsg.  V.  F.  L.  Bauma  nn.  Kempten., 
Küfiel.  'h;  S    M.  1.  [m 

^  Radlkofer,  Max,  Johann  Eberlin 
V.  Günzburg  u.  s.  Vetter  Jakob  Wehe 
V.  Leipheim.  Ree:  ThLZ  137-140  {\\\ 
Friedensburg);  DLZ  9,  874-76  (v. 
Druffel); ThLBl 46  4S(B o s s e  r  l),CBl 
653;  MHL  16, 247-251  (K.  Schmidt); 
Z.  I.  vergl,  Liifj.  u.  Renaiss.  Lii.  N.  F. 

1,  ;'i7H  I     !•  i  .j  er).  [8ii 

•X>  Falukenheiner,  Wilh.,  Philipp  d. 
Qroasmüthige  i.  Bauernkriege.  Ree. : 


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Bibliographie  Mr.  590-616. 


231 


CBl  74fcif.i  MHL  10,245-47  (Rob. 
iSchmidt).  (590 

Stoy,Steph.,  Erste  Biindnissbestreb. 
evang  Sfandf.  .Mit  arch.  Beilagen. 
(Sep.  uu»  Z.  I.  tliuring.  <i.  u.  AJtljk.j 
oline  Beil.  als  Jen.  Hab.-Sebr.)  Jena, 
Fischer.        Jfif^  S.  [91 

Virok,  H.,  Die  rftadte  u,  d.  Biirui- 
aiMd  .evang.  Fürsten  1526  u.  1527 
(Progr.)  Weimar.  1887.4».  13S.  ^Rec: 
DLZ  0.  1501  f.  (K.  Wr  tick).  (92 

^  Friedensburg,  Walter,  Der  Reichs- 
tag IQ  Speier  1590.  Ree.:  HZ  60, 
11M14  (Kgell.aafi:  GGA  1887, 
Nr.  25.  (Selbstanz.);  MilL  IG,  lGl-7  (R. 
Schmidt); ZKG9, 593  6(Ney);  DLZ 
9,  1501  f.  (K.  Wenck).  {93 

Hey,  J.,  Analecten  z.  G.  d.  Reiciis- 
iAg6  zu  Öpeier  i.  J.  1526.  CZKG  9, 
137481).  [94 

Virck,  H.,  Melanchthons  pol.  .Stel- 
lung nul*  «1.  Reichstn}y  zu  Augsburg 
1530.  (ZKG  9,  G7-104i  293-340.)  [Ü5 

Phllippi,  F.,  Der  sogen.  Artikelbrief 
des  Münsterschen  Wiedertäufer-Kgs. 
Jtfb.  V.  Leiden.  (ZKG  10.  146-55.) 
•||>Qiebt  S.  148-152  biaiier  uiibek. 
deutschen  Text.  [96 

Heide,  Gustav,  Die  Verhandlgn.  d. 
kaiserl.  Vicekanzlers  Heid  mit  d.  dt. 
«länden,  1537-38.   (HPBl!  102,  713 

Inventaire  analytiqne  des  arcliivea 
du  min.  des  afl".  etr.;  Corresp.  polit. 
<\e  HM.  de  Castilion  et*  de  Ma» 
rillac,  amb.  de  France  en  Angle 
terre  1537-42.  ParJ.Kaulek.  Paris, 
Alean.  1887.  #Rec.:  HZ  60,  312-15 
i>riirri-n  [98 

Heide,  Gustav,  Die  Fehde  der  Ro- 
senberg luiL  d.  fccliwäb,  Bund.  (ZGP 
t^.  9«  120.)  [99 

De  Leva,  Clus.,  La  politica  papale 
nella  controv  ersia  su  riuterim  di  An- 
^usta.  (R.  stof.  It  5, 251-270.)  [600 

Zum  Tridentincr  i  unt«  i  m,  3. 

Kaangiesser,  Rieh.,  Der  Zug  d. 
fiag.  Oeorg  V.  Mecklenburg  ins  Erz- 
fitift  Magdeburg  i.  J.  1550,  (Progr.) 
Jfrik'deburtj.  4".  40  S.  [601 

Witter,  Jul.,  Die  Beziehgn.  u.  d. 
Verkehr  d.  Korf.  Morits  t.  Saehsen 
mit  dem  röm.  K.  Ferdinand  seit  d. 
Abschlüsse  der  VVittenb.  Capitnlation 
bis  z.  Passauer  Vertrage.  Neustadt 
•/d.  Haardt,  Gotlschick- Witter.  1886. 
gr  -"^r  R«  S.  M  [2 

Hollaender,  Alcuin,  Strassburg  im 


franzos.  Kriege  1552.  ( Bidlrr.  z.  Lan- 
des- u.  Volkeskde.  v.  Els.-Lothr. 
Hft.  6.)  Strassburg,  Heit«.  gr.  %\  68  8. 
M.  1.50.  -3«.  Ree;  HZ  61,  141  f. 
(Wenck);  CB!  1373  f.  [8 

Urkunden,  2,  z.  G.  d.  Kurf.  Moriu 
V.  Saclu-icn  aus  d.  Monat  Jali  1558. 
»lit^r  V  Th.  Distel.  (NASilchsG  9, 
14M44.)  [4 

KOhn,  Anton,  Das  Verhftitniss  d. 
Augsb,  Reiigionafricfiens  zu  d.  inne- 
ren Entwicklung  d.  Reiches.  (Progr.) 
Eutin.  4".  20  ö.  [5 
•  BflaflB  i.  Aotenttfieke  ans  d.  Zeit 
der  |.n'iiss.  Herzöge  Albrecht  u.  Albr. 
Friedrich  (1517-1600).  hrsg.  v.  Ri- 
chard  Fischer.  (Altpr.  Mtschr.  25, 

Schiemann,  Th.,  Wolter  v.  Plotteu- 
berg,  Meister  d.  dt.  Ordens  in  Liv- 
land  1494-1535.  (ADB  26, 282-8.)  [7 

^  Tschackert,  Paul,  Georg  v.  Po- 
lentz,  Bisch,  v.  Samland  !N  r  :  Altpr. 
Mtschr.  25, 166- 169  (Loh  m ey  er).  [8 

Hate,  Karl  Alfr.  v.,  Georg  v.  Po- 
len tz.  Bischof  V.  Samland,  1478-1550. 
(ADB  2H,  382-385.)  [9 

Geaa,  Felician,  Die  Kloster^  isitatio- 
nen  d.  Hzgs.  Georg  v.  Sachsen.  Nach 
ungedr.  Qu.  dariiestelU.  (Habil.-Schr.) 
Lfipzii:.  Orif'hcn.  gr.  8*.  IV.  5.")  S. 
M.  1,2U.  #Hec.:  ThLZ  13,  376-378 
(Ka  wer  au);  CBl  1070;  ThLBl  185  f. 

(Lerhlpr).  [10 

Distel,  Th.,  Eigenh.  Briefe  Melanch- 
thons an  Katharina,  Hzgin.  zu  Sach- 
sen, einen  Freiberger  Knaben  betr., 
1550  51.  (Mitth.  Freib.  Alth.-V. 
24,  65-66.)  [n 

Bnobwald,  Georg,  2  Jahrzehnte  e. 
Sachs.  Pfarre  in  d.  Ref.zeit.  rWiss. 
Beil.  d.  L-.;'  Ztg.  Nr.  70-72.)  [12 

Vagel,  Jul.,  Die  G.  d.  Ref.  in  Plauen 
i.  Vogtlande.  (Wies.  Beil.  d.  Lpi. 
Ztg.  Nr.  r.-  '4.)  fi3 

firube,  Karl,  Der  Niederj^ang  d. 
kath.  Religion  im  Bisth.  Hiidesheim 
währ.  d.  16.  Jh.  (HPBU  101, 481-505: 
645  071.)  [14 

-äfi-Wrede,  Adolf,  Die  Einführung 
d.  Rer.  im  Lttneburgischen  durch  Hzg. 
Ernst  d.  Bekenner.  Ree:  MHL  16, 
m2-m  fSchaer);  CBl  393.  [15 

Erdmann,  Geo.,  G.  d.  Kirchen-Rei. 
in  d.  Stadt  Göttingen.  Göttingen, 
Vandenhoeck  &  R.  ffr.  8".  s\  8.  M.  1,60. 
—  Ein  Theii  als  Oött.  Diss,  (41  S.) 


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232 


Bibliographie  Mr.  616— 64ä. 


unter  il.  Ittt-l :  bL.iuluiir{^.  d.  Het*.  i.  d. 
Stadt  Göttingen.  [616 

Iken  ,  Jakol»  Probst,  Prediger  in 
Brcnx'M  n.  Freund  Luthers.  (ADB 
2Ü,  <a4  G17.)  (17 

Schaianbirg,  L,  D.  Tänferbeweg. 
in  d.  Uli.  Üldenburg-Di  lmenhorst  u. 
d.  II  l  t.  Jever  r.  Z.  d.  Kef.  Oldenb., 
ßtalling.  8^  ÜO  .S.  M.l^  Ree:  DLZ 
9,  1633  f.  (L.  Keller).  [18 

Daniel  v.  Soest,  Ein  wcstr.  .Satiri- 
ker d.  16.  Jh.,  hrsg.  u.  erl.  v.  Franz 
Jostes.  (Qn.  u.  Unters,  i.  0..,  Ciillur 
Q.  Lit.  We8tla]en^«.  hrsg.  v,  V.  f.  G. 
U.Alilik.We8tr.T.)Pa(lerb..Sclu)ningli. 
^  Ree:  HZ  61,  167-69  (Hansen); 
BllLU  Nr.  26  (Schroeter);  DLZ  9, 
979-81  (Schröder).  [l'j 

Darpe,  F.,  Humanismus  n  d  kirchl. 
Keueruiigen  d.  16.  Jb.,  sowie  deren 
Bekam plg.  in  Rheine.  (ZVlO  46, 
I.  Abth.,  1-44).  [20 

Rodder,  Alfr.  de,  Les  Pays  Bas  pend. 
les  regues  de  Piiilippe<le  Beau  et  de 
Charles  V,  d'apr^s  lee  relations  des 
amb.  v^nit.  (fin).  (llag.  litt,  et  scient. 
»r  ♦)  !Kiv  1887.)  [21 

Zuidema,  WUlem,  Wilhelmus  Frede- 
rici,  persona  van  Sint  Maarten  le 
Groningen  (1489-1S15)  cn  de  gronin- 

ger  8(aatenkunde  van  zyn  tyd.  (DiPP.) 
ironingen.  8^  XVI,  168  ö.  [22 
Nochf  Heinr.  Hub.,  Die  Ref.i.Hcgth. 
Jülic  h  1.  u.  2.  11  lt.  Fft.  a/M.,  Foesser. 
188;5-HH.  irr.  y\  ll'J  S.  51.  1.75. 
^  Buch  Weinsberg  1.  s.  unter  III,  3. 
Grevel,  W.,  Der  Anfonfr  d.  Ref.  i. 
d.  Stadt  £90en.  (ßeitrr.  z.  O.  v.  Stadt 
o.  Sütt  Essen  12,  93- 110)  [24 
Falk,  F.,  Zur  ü.  d.  Einlnlirg.  d.  Ret. 
}. Oppenheim.  (HPBll  101,255-67.)  [25 
Boos,  Heinr.,  Frz.  v.  Sicking!  n  u. 
die  Stadt  Worms.  (ZUOberrh.  3,  386 
bis  422.)  [26 
Quellen  s.  Frankf.  G.,  hrsg.  H. 
Grotefend.  II.:  Frankf.  Chroniken 
u.  annal.  Anfzeirlingii.  ti.  Kel'.zeit,  be- 
arb.  V.  R.  Jung.  Fit.  a/M.,  Jügel.  fe". 
XXXII,  780  S.  M.  12.  [27 
Bossert,  Briefe  r.nr  G.  d.  Ref  in 
Franken    (Tliefil.  Sludieu  aus  VVürt- 
tembv.  IX,  1.)  |28 
^Cronthtl,  Martie,  Die  Stadt  Würz- 
bur^  im  Banernitriege.   Ree.:  CBl 
10:^(;.  f2:> 
#  Schneider,  Eugen,  Würilemb. 
Ref.g.  1887.  Ree:  HZ  60,  128-129 
(Bgelbaaf).  fSO 


Hoilaender,  A. ,  Beitrr.  z.  üioer. 
Sleidans.  (KBIWZ  7,  150-158.)  [Sl 

Chronik,  Die  Himer,  des  Vnlerius 
Anslu'lni,  lir?^.  v.  hi^t.  V.  <i.  Kt. 
Bern.  lU.  Bern,  VVyss.  gr.  8".  498  S. 
Fr.  7.50.  (3» 

Wundern,  Gust.,  Zürich  i.  d.  Periode 
l.M'J  ;il.  Kach  d.  Urkk.sariimlgn.  d. 
eidgen.  Ab^ciiiede  etc.  v.  Egli  u. 
Strlokler.  In  bes.  Beräokaicht.  d. 
Jnnspen'schen  Anpriffr  .  Zürich,  Höhr. 
1887.  i-r  ,;7  S.  M.  2.  [^^3 
£gli,  Emil,  Die  6t.  üaller  Tuuter, 
mit  Beitrr.  s.  Vita  Vadiaai.  18S7. 
Ree.:  HZ  60,  165-166  (Meyer  v. 
Knonau).  ]34 

Oggier,  G.,  Die  Ref.  i.  Lande  Wallis. 
(Monat-Rosen  28,  Hfl  3  n.  4.)  [85 

Biösch,  E. ,  Das  Ende  d.  Ref.  in 
Wallis.  (Theol.  Z.  aus  der  Schweix 
V,  1  u.  2.)  [36 

NMadeMl,  Alex.,  Job.  Bttnderlin 
V.  Linz  u.  Stellung  zu  d.  Wieder- 
tänfern.  (Mus.  Franc.-CaroÜDuni.  46. 
Bericht,)  [37 

^MMKum,  R.,  Beitrr.  an  e.  G.  d. 
Ref.  in  Böhmen.  1.  Ree:  MV(3D 
Böhmen  26.  LiL  Beil.  32  f.  (W. 
Hieke).  [38 

•^Leeiohe,  Job.  Mathesins..  e.  Beitr. 
z.  böhm.  Ref.G.  R.-c:  MVOD  Boh- 
men  26.  LiU  Beil.  81  f.  (L.  S.).  [39 


3,  OegenreformaHon  und 
30'Jäßir,  KHeg  Ia55'ie48, 

Oegenref.  641-63;  (Trid.  ConoU  043  ff); 
sojahr.  KrieR  664-81;  (Wallenstein  67n  fT.); 
Aug.  dütuiceschichtUrbes  68S-88;  Tacrito- 

riales  u.  Lo  a1«s  6S9-7S0. 

Winter,  Liieraturbericht,  s.  Nr.  539. 

Ritter,  Mortz,  Dt.  G.  im  Zeitalter 
d.  Gegenref.  u.  d.  SOJ&hr.  Krieges. 
Lfg.  5  n.  6.  S.  821-480.  (BibL  dt.  G. 

19  n.  29.)  f^''^ 
^  Janssen,  Joh.,  G.  d.  dt.  Voike^».  ^ 
(1580-1618).  Ree.:  DLZ  9,  35a4^ 
(Kluckhohn;  sehr  scharl").  —  In- 
zwischen ist  auch  Bd.  VI  (Kunst-  u. 
Volksleben  bis  lülB)  crschieueu.  [41 
Wolf,  Gust.,  Zur  G.  d.  dt  Prote- 
stanten 1555-59.    Hrrlin,  Seehagen, 
gr.  H".  XII,  473      M.  8.  —  Zuerst  als 
Leipz.  Djs.'«.  (Zwickau.  214  S.)  [42 
^  DrufTel,  Monumenta  Tridentina. 
H(l.  3.  Ree:  A.  stor.  It.  Ser.  5.  T.  1, 
118-123  (Ferrai);  CBl  425.  [4$ 


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Bibliographie  Kr.  644—073. 


233 


Cittoas  and  decretö  of  tlie  Council 
ofTrent,  Cnmtl.  byJ.  Waterworth. 
2.  ed.  London^  Burns  and  Oates;  New- 
york,  Cath.  Pub.  Soc  Co.  8*.  254, 
32ti  p.    Doli.  2,75.  [44 

■ufMbrecher ,  Wilh.,  Tridentiner 
CoaeiJ.  Begrfindg.  d.  kaih.  Olaaben«- 
Vhff  (Hiüt  Taachenb.  Ö.  FoJge.  7, 
S<i.VM-N,1  •  [45 

Boralevi,  Gaatavo,  I  primi  mesi  del 
pODtifieato  di  Paolo  IV.  LWorno, 

Giusti.  8«.  47  p.  [46 

Müller,  Th.,  Das  Konklave  Pius  IV. 
Ibb^.  (Leipjs.  Diäs.)  Gotha,  Perthes. 
Ö*.  IV,  82  S.  *  Nor  Anfang  einer 
grö*8.  Abb.  [47 

Vom,  W.  ,  Zn  ,Sickel,  zur  G.  d. 
CoDciU  Ton  TrienU'*  fWien  1870.) 
OllÖO  9,  464-466.)  (48 

you,  W.,  Die  Verhandl.  Pias  IV. 
mit  d.  kath.  Mächten  über  d.  Neu- 
berufuog  d.  Trid.  Concils  i.  J.  1560 
bif  f.  Briaaa  d.  Indictionsbulle  v. 
29.  Nov.  dess.  J.  (Dias.)  Leipzig,  Fock. 
1887.       «0  i;;,;  s.  M.  1,80.  [49 

U«we,  Hugo,  Die  Stellung  d.  K. 
Ferdinand  J.  z.  Trienter  Concil  v. 
Oct.  1561  bis  z.  Hai  62.  (Dias.)  Bonn, 
Cohen.  18^7.  s».  88  8.  •If  Rec:XHL 
It),  4:;  f.  (Pliachlce).  [50 
lAlnz ,  A,  Der  Ehevorachrift  d. 
Coaella  v.  Trient  Avidehng.  n.  beut. 
OeUnnp.  Ree:  CBl  f.  Rechttw.  8, 
117  (v,  Snlis).  [51 

8aii«,  L.  R.  V.,  Die  Publication  d. 
tridentiachaii  Rechte  d.  Eheechlles- 
»ong.  Basel,  Detloff.  gr.  8^  74  S. 

M.  IM.  [^^2 

Lettre«  de  Catherine  de  Medicia 
pub).  par  comte  Hector  de  la  Fer- 
TÜTt.  lU.  1567-70.  (Coli,  de  doc. 
inW.)    Poris  1887.  [53 

Bagueoault  de  Puchesee,  G.,  La  cor- 
Ktpondance  de  Cath.  de  Medicis 
(RQH  28,86  liTr.  p.  561-70).  (54 

Hübner,  Aless.  de,  Shto  V  dietro 
lascortu  d.  corrispondenze  dipl.  ined. 
Ver«.  dal  rronc.  del  Filippo  Gnt- 
Uri.  I.  Roma,  Salvivcci.  1887.  8*. 
M6  p.  [55 

Briefe,  Wittelsbaclier,  uns»  den  J. 
1590  1610,  mitg.  V.  Felix  ÖUeve. 
II.  (AbhMAk  18, 1, 113-316.)  «Ree: 
CBl  814  f.  [r,n 

Krebs,  0.,  Die  polit.  Lage  Kuro|)ns 
im  L  J.zehnt  d.  17.  Jb.  (ZGP  311 
W»  814.)  [57 


^  EglofTatein,  H.  V.,  Der  Reichs  tag  zu 
Regenaburg  i.  J.  1608.  Ree:  MHL 
16,  1  (Fischer).  [58 

4f  Kohl,  Dletr.,  Die  Politik  Kar- 
snohsens  wäbr.  d.  Interregn.  u.  d. 
Kaiserwahl  1612.  Ree.:  MHL  16, 
342-7  (Fischer).  [59 

«Aiiquez,  L.,  Henri  IV  et  PAlle- 
magne.  d'npres  les  memoirea  et  la 
conesp.  de  Jacques  Bongars.  Ree: 
RC  22,  1.  112-116  (B.  Rott).  [60 

Pelissler,  Leon  6.,  Henri  IV,  Bongars 
et  Strasbourg,  Nancy ^ergep-LeTrau lt. 
8«.  Fr.  3.  [61 

Zeller,  B.,  La  fin  de  Henri  IV.  Le 
grand  desaein  (l»i04-10).  Extraits  etc. 
(P.  tite  bihl.  ill.l  Paria,  Hachette. 
io    Vn.  175  p.    Fr.  0,50.  [62 

Eyssenhardt,  Frz.,  Die  Verschwö- 
rung g.  Venedif:  i.  J.  ißig.  (Saminlg. 
wisB.  Vortrr. .  hrag  v.  Virchow  a. 
V.  HoltzendorfT.  N.  F.  56.)  Hamburg, 
gr.  8".  34  S.  M.  1.  [63 

Fischer,  E.  [Lit.  d.  J.  1883  betr.]: 
Dculscliland  1618-1713.  (JBG  Bd.  6, 
III,  20-:^l.>  fiU 

Heidenhain,  A.,  [Lit.  d.  J.  I8b4 
betr.|:  Deutschland  1618-1713.  (JBG 
Bd.  7  III,  23-40.)  [G5 

Droysen,  Gustav,  Das  Zeitalter  d. 
30j.  Krieges,  ü.  u.  Vorg.  S.  1-144. 
(Oncken,  Allg.G.  Abtb.  142.)  Berlin, 
Grote,  gr.  8".    M.  3.  reap.  6.  [66 

Jacobs,  Ed.,  Werbe weaen  i.  30j. 
Kriece.  (Z.  d.  Uari-V.  f.  ü.  u.  Altli. 
21.  282-7.)  [67 

Reltzenstein,  Karl  v..  Der  Feldaug 
d.  J.  Klül  mit  d.  Besitzergreifung  d. 
Oberptalz.  Suppl.helt  z.  Jb.  d.  Milit.- 
Ges.  Httnchen,  1885-87.  #  Ree: 
MVGD  Böhmen.  26,  Lit  Beil.  87 
(U.  Gradl).  [68 

Weatrin,  Th.,  Note  sur  la  corresp. 
d*Oxensti«rna,  (R.  d'hiat.  diplom.  U, 
lU  1.)  [62 

Gaedeke,  Arnold,  Die  Ergebnisse 
d,  neueren  Wallenstein-Forschg.(Hi8t. 
Taschenb.  6.  Folge.  8,  M20.)  [70 

Lenz,  M.,  Zur  Kritik  Seayma  Ra- 
sin.-  (11/  -Ii,  1-G8;  385  480.)  [71 

Irmer,  Geo. ,  Die  Verhandlungen 
öciuvedens  u.  8.  Verbündeten  mit 
Wallenstein  n.  d.  Kaiser  1631  34. 
1.  Th.  1631  u.  32.  (Publ.  aus  k.  pr. 
'^t n  ri  f  sarcb i  veii  ;i5.)  Lpz.,  UirxeL  gr.  8". 
L.\XXV1II,  316  ö.  M.  9.  [72 

K5pl,  Karl,  Zar  Benrth.  d.Verpflegs- 


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234 


Bibliugrapliie  Nr.  673—704. 


Ordinanzeu  Wallenstcins.  (MIüG  9, 
114-127.)  [678 

Hallwich,  Octavio  Piocolomini:  nach 
Urkk.d.  k.  Arcliivp  zu  Wien  n.  zühlr. 
Privatarchive.  (ADÜ  2(>,  ^5-103.)  [74 

^  Hillwich,  Herrn.,  Gestalten  aai 
WalleiiPtrin«  Lns^r.  Joh,  Merode. 
Ree-.;  GGA  81-!*8  (Lenz).  [75 

vi-  Hallwich,  Herrn.,  VValienateiu  u. 
Waldfltein.  Brief  an  Gindely.  Ree: 
liVGDBohmeii  2G.  I.it.  Heil  1-4.  [76 

Fagnicz,  6.,  Pete  Joseph  et 
Richelieu.  La  prcp.  lie  iu  rupture 
ouv,  av.  la  maisun  d'Aolriche  (16B2 
4. SM  Fir,    (RH  S<^.  >'\  «4.)  [77 

Wetzer,  v.,  Der  l  eldzug  am  Ober- 
rhein ti.  die  Belag,  v,  Breisach.  Forts. 
(Mitih.  d.  k.  k.Krjega-A.  KF.  Bd.  2. 
257-;^T^>  [78 

Petersdorff,  Herrn,  v.,  Das  Te^ia 
nent  RichcHcus.  (ZGP  706-20.)  [7Ö 

Ferraro,  GUlS.,  Viaggio  dcl  cardi- 
Tialr  Rossetti  l'atto  nel  1G44  da  ('o- 
lüuia  a  Ferrara  scr.  dal  suo  stcr. 
Arroanni  Vincenzo.  (Atti  e  Uem.  d. 
r,  dep.  di  etor.  putr,  p.  le  prov.  di 
Romagna.  Ser.  UI,  6,  1-90.)  [80 

Heigel,  Karl  Theod.,  Das  wesiiui. 
Friedenswerk  v.  1648-1648.  (ZOP 
411-443.)  [81 

Schuster,  Leop.,  Juh.  Kepler  n.  d. 
grossen  kirchl.  Ölreitt'ragen  s.  Zeit. 
Eine  Repler-Studie.  Graz,  Moser, 
gr.  8^  VTI.  21:1  S.  M.  4.  ^  Ree: 
ThLZ  22n  7  flleusch);  HPBll  101, 
188  196i  CBI  777  f.  (L.)\  ThLBl  21  ^ 
DLBi  11.  11  (Baeraeister).  [82 

•K-  Diefenbach,  loh..  Die  luth.  Kan- 
«el.  Beitn  z.  G.  d.  Religion,  Politik 
n.  Cultur  i.  17.  Jh.  Ree:  Cßl  681  f. 
(nogönstig).  [83 

Niemttller,  J.,  Mathias  Flacius  u.  d. 
flacinnische  Geist  in  d.  prot.  Kirchen- 
histcirie.   (ZKTh  1.  Hit.)  [84 

Rtitll,  R.,  Die  fUrstt.  Libere!  anf 
Hohentühingen  u.  ihre  Entfährang 
i.  J.  1635.  (Vcrz.  d.  v.  der  philoF. 
Fac.  zu  1887/88  ern.  Doctoren,  Beil.) 
Tübingen,  Fnes.  4^  47  6.  [85 

Vögelin ,  S. ,  Aegidius  Tschudi'a 
epigr  .Studien  in  SüdCrankr.  u. Italien. 
Km  Beitr.  z.  G.  d.  dt.  Humanismus. 
(8ep.  aas  Uitth.  d.  antiq.  Ges.  in 
Zürich  2:1.  T.)  Lpz.,  Hiersemann.  4^ 
47  S.  Fr.  2.70,  [86 

Sch5nherr,  David  v.,  Wenzel  Jam- 
oitsers  Arbeiten  f.  Ersh.  Ferdinand. 
(HIÖG  9,  289-305.)  [87 


Gurlitt,  Cornelius,  Das  dt.  Tumier- 
wesen  in  d.  2.  HiUfte  d.  16.  Jh.  (ZGP 

500-511) )  [88 

Zur  Culturg.  Vgl.  auch  beim  nun  folgen- 
<lcn  Lucalen. 

Meinecke,  Friedr. ,  Reformpläne  f. 
die  brandeubg.  Wehrverl',  zu  Anf,  d. 
17.  Jh.  (FBPG  1,  425-50.)  [89 

Pyl,  Philipp  II.,  Hzg.  V.  Pommern- 
Stettin,  1.573  l<;i«.(ADB  26,34  e.H^O 

V.  Bülow,  Phiiipp  1.,  Hzg.  V.  Pom- 
mern-Wolgast,  1515  60.  (ADß  26» 
31-34.)  [91 

Pyl,  Philipp  Jtilin?,  Hz^^  v.  Pom- 
mern-Wolgast, lo84  1622.  (ADB  26, 
37-43.)  [92 

Valbert,  Un  bourgmestre  de  Stral- 
sund au  16  .'ii^cle.  (R.  des  2  mon- 
des  89,  203-14.)  [93 

Hoppe'8,  Israel,  ü^in.  zu  Elbing, 
G.  d.  schwed.-poln.  Krieofcs  i.  Prena- 

seil,  nebst  Anh..  lirsg'.  v.  M.  To  eppen. 
(Preuös.U.-schreiberd.lü.  u.  17.  Jh.V.) 
Lpz.,  Duncker  n.  H.  1887.  gr.  8*. 
785  S.  M.  18.  *Rec.:  CBl  1606  f.  [94 

Deutschordens-Statüten  de  It)06, 
miLg.  V.  F.  W.  iL  RotlL  Öchluss. 
(KBIGV  16-20.)  (95 

Bolte,  Jobannee,  Lied  auf  die  Fehde 
Danzigs  mit  K.Stephan  v.  Polen  1576. 
(Altpr.  Mtschr.  25,  333-8.)  [96 

Hassenkarap,  R.,  Papst  Sixtus'  V. 
polt).  Politik,  insb.  s.  Stell ungnahme 
z.  Königswahl  ▼.  <ZIlGPoflen 
4,  49-68.)  (97 

<$^Aiiert,  Zacharias,  Tagebuch  a. 
d.  J.  1627,  hrsg.  v.  Jul.  Krebs. 
(Erg.-heft  z.  64.  J.-ber.  d.  Sciiles.Ges. 
f.  vat.  G.)  Ree:  CBl  1004  f.;  MVGD 
Böhmen  26,  Lit.  Beil.  21  f.  [98 

Ziegler,  Heinr. ,  Die  Gegenref.  io 
Schlesien.  (Sclnirton  d.  V.  f.  Ref.g. 
Nr.  24.)  Halle,  Niemeyer.  8*.  VI, 
157  8.  [99 

Schwabe,  L,  Heiraihspläne  K. 
Erichs  XIV  v.  ächweden.  (NA  Snchs 
G  9,  38-58.J  [700 

Kade,  Reinhard,  Andreas  Möller, 
d.  Chronist  v.  Freiberg,  1598  lOOO. 
(NASaehßG  9.  .".9  114.)  (701 

Glafey,  Woldemar,  Die  .Streitigk. 
zw.  d.  Rathe  u.  d.  Burgeröchaft  d. 
Stadt  Leipzig  währ,  d,  30j.  Krieges. 
(Progr.)    Leipzig.  4^  40  S.  [2 

Wittich,  K.,  Znr  Katastrophe  des 
10/20.  Mai  1631.  iL  HL  (GBll  Magde- 
burg 23,  188)  10M32.)  [3 

KoMewey,  Friedr.,  Die  angebl.  Ver> 


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Bibliographie 


Nr,  704—725. 


235 


»ttimmelang  d.  apost.  Glaubensbe- 
kcDBUiiasee  in  d.  Kirehenordnunfr  d. 

Ezgs.  Julias  V.  Braanwhweig-Wolfb. 
Randbent.    711   Janssens  G.   d.  dt. 
Volkes.   CihötK  542-Ö56.)  [704 
Kfliltr,  Mw.,  Die  Gegenref.  i.  Weiil- 

falen  u.am  Niederrhein,  Actenstücke 
0.  Erläutern ngen.  2.  Th.  1585-1609. 
(Publ.  ans  d.  k.  pr.  •'!>taat8arcbiven 
m  yUh  «98  S.  M.  16.  «  Htc: 
DLZ9,  760-3  (Kol de);  ThLZ  880-2 
aM-Iin):  CBl  :393.  [5 

iy^te,  Theodore,  Les  Pays-Bas  sous 
Philippe  II  (1565-1567).  Brazellea, 
:         n^S  p.  Fr.  3.  [6 

Relations  poiit,  des  Pays-Bas  et  de 
l  Anglelerre,  BOUS  le  regne  de  Phi- 
lippe II<,  pttbl.  par  1«  baron  Kervyn 
de  Letten  Hove.  T.  VI:  Gouv.  du 
duc  d'Albe,  2.  partie  (5  oct.  1570 
i  29  nov.  1573).  Bruxeiles,  Hayez. 
XIV,  871  p.  [7 

Bich  Weinsberg,  Das;  Kölner  Denk- 
word.  a.  d.  Ifi.  .Ih  htarb.  v.  Kon  st. 
Hdhlbaum.  Ii.  [i;)d2  78].  (Publ.  d. 
Ges.  f  R ! K  i  n .  0-k .  I V.)  Lpa.,  Dürr. 1887. 
gr.  8».  XII,  443  S.  M.  10.  ^  Ree. 
(».Th.  auch  üb.  Hfl.  I.  151^  52):  GGA 
35{$*9;  515-9  (Kaulmann);  Vjschr 
VPK  25,  IV,  107-14;  HZ  60, 128-5; 
ÜIOG  515-7  (U  h  1  i  r  z);  CBI  1036  f.  [8 

Uteen,  Max,  Zur  G.  d.  päpsll.  Nun 
»iaiur  in  Köln   1573-95.  (ÖliiiAk 
Hft.lL  S.  159-196.)  [9 

ßoossens,  H.,  G.  .=;pan.  Einralie 
in  öladl  u.  StUt  Essen  am  Ende  d. 
16.«.  am  Anf.  d.  17.  Jh.  u.  ilir  Ein- 
floN  auf  die  Gegenref.  (Beitrr.  z, 
G.  T.  Stadt  u.  Stift  Essen.  12  ).  [10 

Wagner,  P.,  PhilippChristoph^Erzl.. 
▼.Trier,  1567-1652.  (ADB26.  50-6SJ.) 

Matthis,  Guet.,  Di(;  Leiden  1  Kvan- 
gelischen  in  d.  Gft.  Saarwerdeii.  Ref. 
u.öegenref.  1557  1700,  nach  d.  Qn. 
«rtihit  Ötrawbnrg,  Heitz.  ^r.  8*>. 
VIU,  272  S.  M  *  Ree:  ThLZ  13, 
4268;  Tiil  K!  170  l'.  (Erichson); 
Soc.  de  1  lti»t.  du  protest.  fran?. 
Bau.  87,  .381-3;  DLZ  9,  1778-9  (Th. 
Schott).  [12 

6otthold,  Christ.,  Die  Schweden  in 
Frankfurt  a/M.  II.  (Progr.)  Frankf. 
•/K.  4»  48  Ö.  [18 

Braun,  F.,  Andreäs  Wirksannkeit  i. 
Sachen  d.  Reich.s.>.tridt  Mcmmingcn. 
(Tlieol.  dtudien  a.  Württemb.  9  Nr. 

i  a  [14 

X.,  HatMaux  p.  servir 


ä  Phist.  de  lu  guerre  de  30  ans,  tir^s 
desarchives  de  Colmar.  (R.  d  Alsace. 
39,  99-113;  199-210;  249-261.)  [15 
Rosenthal,  E.,  Die  Behördenorga- 
nuiaiiün  K.  Ferdinands  I.  Ree:  Krit. 
Vjschr.  f.  Gesetzg.  u.  Rechtaw.  N.  F. 
X,  4  (Meyer);  ZGP  795-9  (Frau« 
Ilwof,  Die  Verwaltiingsreform  in 
Oesterr.  unter  Ferd.  1.)  [16 

itr  Hirn,  Joeeph,  Erzh.  Ferdinand  II. 
V.  TiroL  IL  Ree:  HZ  61,  171-4 
(Stieve);  Cßi  204  f.;  DLZ  9,  396  f. 
(Inama).  [17 

Mayer,  Frau  Martin,  Der  Bmcker 
Land  lag  d,  J.  1572.  (AÖG  78,  467 
bis  508.)  [18 

Manul,  Oaw.,  Die  Occnpalion  d.  kgi. 
Sudt  Pilsen  durch  d.  Gfn.  Bmat  v. 
Mfinsfeld  1618-21.  Warnsdorf,  Opitz. 
1S87.  -SfRec:  MVGD  Böhmen  26. 
Lii.  Beil.  50  53  (H.  Gradi).  [19 

Winter,  Stadt  n.  Kreta  Rakonitz 
wahrend  d.  30j.  Krieges  [in  czcch. 
Sprache].  (Cosopis  rnnsea  krjilovst\  i 
ceok^ho.  Z.  d.  kgi.  bohm.  Museums. 
61.  Jahrg.  8.  168  ff.;  446  ff.).  [20 

4»  Vom  westfäl,  Frieden  bis  z, 
Tode  Karls  VI,  und  Krieär» 
Wilhelms  I.  lß4H~1740. 

AUgem.  7il-85:  Bczielih.  zu  Frankreieh  ete. 
73S-6I;  Tttrkenkriece  7ö8-5:> ;  Kotdiscke  Ter» 
hUtniSSe  7'>ti-til  ;  Brandenburg;  763t'78;  An- 
dere T**rritoripri  n\-m. 

Fl8cher,bzw.  Haldenhain  Lit.  berichk 
zu  1648-1713  8.  Nr.  664  f. 

Koser,  R.  [Literatur  d.  J.  1888  u. 
1884  betr.]:  Dent.'^chland.  1713-86. 
i.)B<l  Bd.  ü,  III,  34-35  u.  Bd.  7,  III, 
40--l->,)  [21 

Erdmannsdorffer,  Bernh.,  Dt  6.  v. 
wesif.  Frieden  bis  z.  RegiertTnr^s- 
antritt  Friedrichs  d.  Gr.  1648-1740. 
S.  1160  (Oncken,Allg  G.  Abth.146.) 
Berlin,  Grote.  f;r.8^  M.3re8p.  6  [22 

Zwiedineck-Südenhorst,  H.  v.,  Dt. 
G.  im  Zeitr.  d.  Gründg.  d.  preuss. 
Königthams.  Lfg.  5  n.  6.  S.  321  480. 
(Bibl.  dl.  G.  27  u.  32.)  [23 

Wolf,  Gustav,  E.  Vurhandlg.  v.  1650 
zw.  Brandenburg  u.  Sachsen  üb.  d. 
ReehtsverbindHehlceit  des  geistl.  Vor- 
behalts. (FBPG  1.  601-605.)  |24 

Pribram,  Alfr.  Francis,  Belir.  z.G. 
d.  Rheinbundes  von  1658.  (Sep.  aus 
SBWAIi.)  Wien,  Tcmpsky.  Lex.  8®. 
100 S.  U.  1,50.  ik  Ree.:  UZ 60, 527-529 


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2m 


Bibliographie  ht.  725—751. 


(Hirsch);  CBl  1223  f.  (W.  A);  MHL 
16,  256  r.  (Hij  öch).  [725 

Pribram,  Alfr.  Francis,  Zur  Wahl 
Leopolds  1.  {AÖG  73  Hl  222.)  [2ö 

6elehrter,Ein,au('(ieni  Knisertiirone 
[Leopold  1.]  (HPBIl  101,  30-48.)  [27 

Corritpondenza  epist.  tra  Leopoldo  I. 

Imperatore,  cd  il  1*.  Marco  d'Aviano, 
Capuccinü,  dai  vass.  orig.  tratta  e 
pubbl.  da  0  D 1)  o  K 1  opp.  Oraz^  Styria. 
fol.  XVIII,  328  8.  M.  10.  -5f  Vgl. 
dnzn  tiVmi  102,  553-573:  aiicli  vbvud. 
176-200 i  287-öÜi  (P.  Marco  d'Aviano, 
e.  biogr.  Skizze).  [28 

Olivi,  Luigi,  Correpp.  d'un  repre- 
aentant  du  duc  de  Modene  h  la  coiir 
de  Vienne.  1659-60  (R.  d'liist.  dipl.  2, 
886-401 ;  567  87).  [29 

Zwiedineck-SUdenhorat,  H.  v.,  Die 
öffeniliclie  Meinung  in  Dlld.  i.  ZA. 
Ludwigs  XIV.  1650-1700.  Ein  Beitr. 
t,  Kanntnias  d.  dt.  Fhig8chr.*Litarat. 
(z.Th.  in  ZOP  565-607;  645-677)  Stutt- 
gart, CotlQ.  8».  V,  117  S.  M.  2.  ^  Alis 
lese  aus  d.  Flugschr.  1650-1700  und 
Zusammenetellg.  v.  gegen  400  Sehr. 
1656-99  HUB  d.  Bibll.  aa  München  u. 
Dr*"^'!»'!)  I!   <i    niarium  Europ.  [30 

Landau,  M.,  .^lobiiisirg.  u.  üriegsbe- 
raitscbalt  a.  Auf.  d.  vor.  Jh.,  bea.  in 
Oesterr.  u.  Dtld  (AZtgBetl.  22-35.)  [31 

Brode,  Reinh.,  Esaias  Putendorf, 
Dipl.  1628-by.  (ADB26,  695-9.)  [32 

Valkmiaer,  Peter,  Memorial  vom 
20.,'80.  Nov.  1690,  hrsg.  v.  Th.  v.  Lie- 
benau. (Ana.  I.  Schweis.  G.  19«  165 
bis  170.)  [33 

PMtMoatodi  Innoeenao  XIL  Diariu 
delconte  G.B. Ca m pell o,  ed. Paolo 
Cu  m  pello  d  e  !l  n  8  pi  n  a.  1.11.  (Stndi 
e  doc.  di  St.  e  dinttu  8»  167-198.  9, 
67-90.)  [34 

Benedlct'8  XIV.  Briefe  an  d.  Cano- 
nietih  Tier  !•  raiicTPco  Peggi  in  Bologna 
(1729-1758),  n.  ßenedicls  Diarium  d. 
Conel.  1740,  hrag.  v.  F  r  z.  X  a  v.  K  r  a  u  s. 
2.  Ausgabe,  \  erm.  ni.  Fl.  8ciir.«!elli'8 
Biof,'r.  des  Paps^tes  u.  c.  Hil)Iiogr.  g. 
Werke.  Fj  eiburg  i.  Br.,  Mohr.  8".  XX. 
808  ö.  M.  8.  [35 

Meinecke,  Fr.,  Der  Regensburger 
Reicil^lag  und  der  Devolutionskrieg 
(HZ  60.  193-222.)  [36 

Scheichl,  Frz.,  Leopold  I.  und  die 
ÖPtorr.  Politik  wühr.  d.  Devolutions- 
kric  ges  1667-68.  (Dias.)  Lpz.  Wigand, 
gr.  8".  VI,  110  S.  M.  1,50.  *Rec.: 
DLZ  9,  1581  (Fr.  Heinecke).  [87 


Reusa,  Rod.,  Louis  XIV.  et  Peglise 
protestante  en  Strasbourg  au  moment 
de  la  r^vocation  de  l'6dit  de  Nantes 
(1685  16861.  l'nris,  Fisclibn.  lirr  1887. 
•55-  Ree:  HZ  60  ,  568-564  (Öcliott); 
Ciil  144.  [3S 

Koch,  Gottfried,  D.  unumschr.  Kgth. 
Ludwige  XiV.  (Progr.)  Berlin.  4°. 
40  S.  [39 

Döllinger,  J.  v.,  D.  PoHt  Lndw.  XIV. 
(Ak.  Vorlr.  1,  265-325.)  [40 

Dussieux,  L,  F'  ~  jr.  gi'n^raux  de 
Louis  ,MV,  nolicetj  liist.  Paria,  Le- 
coffre.  8»  X,  420  p.  [41 

Saintsbury,  George,  Marlborough 
fEiigl.  ^^o^thica).  Longmaoa.  Fost-H". 
210  p.   1  sh.  [42 

^  MalleMt,  fi.  B.,  Princ«  Eneene  of 
Snvoy.  Ree:  Acad.  127  f.  (Will- 
0 '  C '  o  TT  Ti  o  r  Morris),  (43 

Feldzüge  d.  Prinzen  £agen  v.  Sa- 
voyen,  lu  ^g.  v.  d.  Abtb.  f.  Kriegsg. 
d.  k.  k.  Kl  Arc  hivs  XIL  u.  XllI: 
H)Hi  Ti88ich,Carl  v..d.  ppnn.  Succ- 
kneg.  Feldzug  1710.  b).M  ühl  werth- 
O&rtner,  Frd  r.  Frb.,d.8pan.  Sacc- 
krief^  Feldzug  1711.  Wien,  Gerold. 
1H87.  Lex.  8«  .Will.  631,  467  ß.;  IX. 
550,  168  ö.   ä  M.  30.  [44 

Parrf,  Ettore,  Vittorio  Amedeo  IL 
ed  Eugenio  de  Savoia  nelle  guerre 
della  siicc.  span.  Studio  stor.  eon 
doc.  ined.  Milano,  Uoepli  Vill.  420  p. 
4f  Ree:  A.  etor.  It.  8er.  5.  Tom.  1, 
387-390  (Filippl).  [45 

4f  Bourgeois,  Emile,  I^enehatel  et 
lu  puiiiujue  prubs.  en  Franche-Comt6 
(1702-18).  Ree.:  GGA  894-904  (Hei- 
gel, ta  1  1(  Parteilichkeit).  [46 

Parnell,  A.,  The  war  of  the  pticc. 
inSpain  dur.  thereign  oi  t^ueen  Anue, 
1702'11,  baa.  on  orig.  Maa.  and  con- 
lemp.  Recorda.  Bell  and  Sona.  8". 
346  p.  [47 

Polen, B., Hein r.v  Podewils, 1615-96. 
(ADB  26.  311  44.)  [48 

•)f  Klopp,  Onno,  Der  Fall  d.  Hause« 
Stuart  u.  die  Succession  des  Hniises 
Hannover.  18.  u.  14.  (Schluss.)  Bd.: 
dieJ.  171M4.  Ree:  UBl  174  f.  und 
720-22;  Beil.  z.  AZl{?  362.  [49 

Relazioni  dipi.  della  monarchia  di 
Savoia  dnlla  1.  alla  2.  rest  1559-1814, 
pubbl.  dn  Ant.  Manno,  firm.  Fer- 
rer o  e  P.  Vayra.  Francia:  periodo 
III,  vol.  II:  1715-17.  Torino,  ßocca. 
8''.viij,473p.  *  Ree.  :CB1 1447.  [50 

#  Weber,  Ottek.,  Die  Quadrupel- 


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Bibliographie 


Mr.  751-777. 


237 


AWiMi  V.  J.  1718.  Ree:  CBl  779  f.; 
XV6D  Böhmen  26,  Ut.  Beilage  32; 

RC  22,  1.       f.  (C  h  u  q  u  e  i).  [751 
Wodzintki,  A.,  Lettres  <)e  Sobietiki 
k  ia  reine  Uarie-Casimire.)  dur.  la 
«ampagne  de  Vienne  1683.  (NR  54« 
121  150.)  [52 
Götz,  K.,  Kuroly  Gustuv  jeU>leüte49ei 
az  1685-86  iki  täbcrzä^röl.  (Die  Berr. 
d.Mgli!.  KnrlGufttav  v. Baden- Durlach 
üh.  d.  Fel.lz.  V.  1085  u.  86.)  Pest, 
Kilian,  gr.  8".  68  8.  M.  1,50.  [58 
llurtr,  JM.T  Kard.  Leopold  Oraf 

Kolloiiithclu  Primas  v.  Ungarn.  Sein 
Leben  und  sein  Wirken.  Innsbruck., 
Rauch.  1887.  574  S.  M.  6.  *  Ree: 
HJb  9,  320-3  (Kerschbaumcr).  [54 

Serba,  Die  Kaiserlichen  in  Albanien 
1689.  (MiUh.  d.  Kriegaarchiva  Wien. 
N.  F.  2.  115-178.)  [55 

^  Pribram,  Alfr.  Franc,  Die  Berr. 
d.  kaiseri.  Gesandten  Franz  von  Li- 
«ola  1665-60.  Ree;  ÜÜA  55-1  58  {Uök. 
Krebe):  MHL  16,  52  55  (Hirsch); 
CBI  477  f.  (W.  A.);  RC  22,  1,  6-9 
(Chuquelji  DLZ  9,  1530  (Fr.  Mei- 
necke); BZ  60.  468-498  (Hirsch,  d. 
öaterr.  Di  plomat  Fr.  v.  Ligola  etc.).  [56 

Arnilt,  W.,  Die  Sendung  d.  Graten 
Schlippenb  ich  zu  Kurbraud.  u.  Kur- 
lachsen  i.  J.  1654  (ZGP  8. 11-82.)  [57 

Sctimiele,  EmÜ,  Zur  G.  d.  sdnvrrl 
Dolii. Krieges  v.  1655  60. Gr.ChritttüpIi 
Karl    Schlippenbach.  Th.  IL(Progr). 
Berlin.  4»  26  S.  [58 

Bosae,  Friedr.,  Zur  dipl.  Vorg.  d. 
Köuigsb.  Verir.  ^1656)  auf  Grund  e. 
krit.  Vergl.  ▼.  8.  Pnfendorfs  eebwed. 
lind  Iirandenfj.  Her.  untereinander  u. 
m.  d.  Acten.  (Diss.)  Berlin, Eeichsdr., 
1887.  8".  89  S.  [59 

Bonac,  marquis  de,  M^m.  aur  les 
affairrs  du  nord,  de  1700  Ii  1710, 
pobl.  par  Chr.  Scheler.  (ü.  d'hiat 
dipl.  2,  009*626.)  [60 

Jungfer,  Joh.,  Die  pchuedisclien  u. 
brandenburg.  Kriegsdiensie  Landgraf 
Friedrichs  v.  Homburg.  (Progr.)  Herl. 
Fried richs-Gymn.  4*.  22  8.  —  Auch: 
Berl  r,   Gärtner.  M.  1.  [61 

i^Urluiiiden  u.ActeaatScke  zurG.  d. 
Karr.  Fried.  Wilhelm  v.  Branden- 
borg XT.  hrsg.  V.  Ferd.  Hirsch. 
Ree:  MIoG  9.  VA  fPril.  rnrn); 
UZ  HO.  :i20  24.  MHL  IG.  2.^^7  270 
(Berner).  [62 

Friedrich  Wilhelm  (d.  gr.  Kurfürst), 
Schreiben  aa  s.  liiichte,  d.  K.  Charl. 


Amalie  v.  Dänemark.  Mai  1671  [mitg. 

O.  Meinardns].  (HZ  59. 517-20.)  [68 

Koeer,  Reinh.,  Zar  Erinnerg.  a.  d. 
gr.Kurfür>^ten  (PJbb.61.4;M  4:i)  [64 

Koppen,  Fed.  V.,  Der  gr.  Kurfürst 
u.d.Reicb.  (Ausd.Reichefllrd.Rcieh. 
Heft  11  u.  12.)  Barmen«  Wiemann. 
8".  46  Ö.  h  M.  0,50.  [66 

La  Roaidre,  Etat  de  la  coor  de 
Brandenbourg  en  1694.  Ree:  RC 
22.  1,  12  f  [66 

Waddington,  Aibert,  L'acquiaition  de 
la  eonronne  royale  de  Frasae  par 
les  Ilohenzullern.  (Bibl.  de  la  fac. 
des  leltres  de  Lyon.  T.  IX.)  Paris, 
Leroux.  gr.  8^  XV,  460  8.  ^  Ree: 
DLZ  9,  1457-58  (Schirren);  RH  88, 
150-51  (Monod,  rühmend).  [67 

Naiide,  Marquard  Ludwig  Freiherr 
T.  Frintxen,  prenas.  Dipl.  1675- 1725. 
(ADE  26,  596-600)  [68 

Mülverstedt,  George  Adb.  v.,  Die 
braudenb.  Knegsmaclit.  unter  d.  gr. 
Kurfürsten.  Hit  e.  Beigabe  bisher 
ungedr.  Urkk.  so%vie  v.  127  R^ng- 
liateu  u.  MusterroU.  Magdeb.,Baen8ch. 
Lex.  8^  XXI,  BIS  8.  M.  13.  ^  Ree.: 
MHL  16. 347-53  (F.  Hirsch).  [69 

Lebmann,  Gust.,  Die  brandenb. 
Kriegsmacht  unter  d.  gr.  Kurfürsten. 
(FBI*G  1,  451  5^.)  [70 

Schmollpr,  Gust.,  Das  brandenbg.- 
preuö».  innungswesen  v.  1640  1806, 
haupts,  d.  Reform  ant.  Fr.  Wilhelm  I. 
(FBPG  1,  57-109  u.  325.8KJ.)  [71 

Landwehr,  Hugo,  Die  kirchl.  Za- 
stände  d.  Mnrk  unt.  d.  gr.  Kurfürsten. 
(FBPO  1,  181  294.)  [72 

Seidel,  Paul,  Die  Berliner  Kunst 
unt.  Fr.  Wilhelm  I.  (Z.  f.  bild.  Kanst 
23  Nr.  7.)  [78 

Bodeauil,  Ed.,  Herzogin  Sophie  t. 
Hannover.  Rin  Lebens-  u.  Uultur- 
bild  d.  17.  Jh.  (Hist.  Taschenb.  6.  F., 
7,  27  86)  —  Vgl.  Nr.  846.  [74 

Woker,  Die  Bisehofpwahlen  v.  Mün- 
ster in  d.  J.  1706  u.  1719.  Au?  d.  Pap. 
d.  Bisch.  V.  S{)iga.  (Katholik  141-165; 
313331).  [76 

Benoit,  A. ,  Le  duc  de  Lorraine 
Leopold  et  les  r^form^  de  Lixheim. 
(Corresp.  in^.  da  rol  de  Prnsae 
Fred.  GuilL  1  et  du  duc  L^op.)  (RN 
Al^ace  Lnrrninf   VIII,  10;  11.)  [76 

Boehne,  W.,  Die  pudagug.  Bestreb. 
Emat  d.  Frommen  v.  Gotha;  naeh 
archiT.  Qn.  Gotha,  Thienemann.  gr, 
8«.  VII,  825  S.   M.  4,4U.  [77 


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238 


BlbUognpbie  Kr.  778—806. 


Wächter,  Phil.  Wilhelm,  Pfgf.  a.  Rh. 
1615-90.    (ADH  2Ö,  27-31.)  [778 

Heigel,  Corbinian  Frh.  v.  Prielmay  er 

Priel,  bair.  Siaatsroann.,  1643  bis 
1707.  ( ADB  26,  586-8.)  [70 

Heigel,  Die  Gefangenschaft  d.  Sühne 
d.  Kurf.  Max  Emanuel  v.  Bayern 
1705-14.  (SBMAk  U,  1-78.)  [80 

5.  ZeUaUer  rriedrlchs  d.  Gr. 
1740-X7H6, 

AUgem.  vor  d.  Tjahi.  Kri*  Tsi  '.♦:>, •  Tjähr. 
Krieg  796-807 ;  Maria  Theresia  a.  Oesterreich 
810-17;  Friedrich  d.  Gr.  818-33;  Preussen 
884-48 ;  Asd«re  Tarritoritn  844^7 ;  Udatiget 
Lebsn  848-5t. 

K08er,  Lii.zu  1740-86  s.JSr.  721. 
Pez,  CphemeHdes  rer.  gestftrnm 

1741  46,  ed.  V  i  n  c.  S  t  a  n  fe  r.  StMBCO 
9,  143-57;  276  83;  493-^01.)  [81 

AoUllstiioke,  Milit.  u.  poUt.,  z.  Q. 
d.  1.  eehle».  Krieges  1741,  hrsg.  von 
Duncker.  Forts.  (Mitth,  d.  Kriegs- 
arch.  Wien.  N.F.  2,  17y-2:)6.) 

Beck,  P.|  Varia  d.  1.  schles.  Krieg 
betr.(ZVGSchle8ieii22,S10-dl4.)  \m 

Qrifnhagen,  C,  Ocsterr.  Anr^olihij^'e 
anf  Breslau  u.Schweidnila  1741.(ZVG 
Schlesien  22»  167-193.)  [84 

Beitnm,  Ein,  s.Biogr.  Winterfeldt's 
(hrsg.  M.  Lehmann).  HZ  59, 
183-7.)  (85 

Roeseben,  Der  Marsch  d.  Feld- 
marsehallsUr.  Batthyany  durch  Ober> 
hessen  i.  J.  1745.  (Qnartalbll.  d.  bist. 
V.  r,  i\   r;ros.^!..  Wc^^-w.  Nr.  l.)  [86 

vv-  Karge,  Paul,  l>ie  russ.-osterr. 
AlliariKv.  1746  n.  ihreVor-Q.  Ree: 
Cni  7'  ^  [87 

Danielson,  Joh.  Rieh.,  Die  nurd. 
Frage  in  d.  J.  1746-51.  Helsingfors, 
Prenckell  u.  Sohn.  gr.  8*.  III,  455  8. 
^  i:.-,:  vv.\  \rrs\  ]r~o,  [88 

Michael.  Wolfgang,  Die  engl.  Coa- 
litioni«euUvuri.  ,i. J.  1748(FBPG  1,527 
bis  572.)  [89 

Cludiue,  Otto,  Vom  Frieden  zu 
Aachen  Iiis  z.  Neutralitätsvertr.  von 
We8lmiii!*ter.  Beitrr.  z.  Pol.  dieser 
ZeiM748-56.  (Progr.)  Königsberg. 
Realgymn.  auf  d.  Burg.  4'.  18  S.  [90 

Gehledorf,  Herrn.,  Die  Frage  d.  Wahl 
Erzh.  Josephs  z.  rum.  Könige,  haupts. 
T.  1750-1752.  TDise.)  Bonn,  Holte. 
l^^i.      'jr,  ."5.  [91 

Bourges,  Gaeton  de,  Li-  romte  rle 
Vergennes,  ses  debuts  dipl.  eu  Alie- 


raagne  aiiprr-  rf»  Vv].  dt-  Tr6ves  et 
de  r^l.  de  HaiKtvre  d  apres  des  doc. 
iüiid.  175Ü-52  (K(^U  44,  112  16Ü.)  [92 

Koeer,  Reinh.,  Friedrich  d.  Gr.  in 
Dresden  1745.  (ZGP  485  499.)  [93 

^  Brunner,  Hugo,  Die  Politik  Land- 
graf Wilhelms  VIII.  v.  Ueasen,  vor 
u.  nach  d.  Ansbr.  d.  7jähr.  Krieges. 
Ree:  CR!  7?-:  [94 

^  Winter,  Georg,Die  kriegsg.  Ueber- 
lief.  iib.  Friedr.  d.  Gr.  (Uist.  Unters., 
hrsg.  V.  Jastrow.  Heft  7.)  Ree.:  GBl 
.519  f.  [95 

Vilmar,  Theod.,  Leb.  die  (Quellen  d. 
histoirc  de  la  gnerre  de  7  ans  Fried- 
richs d.  Gr.  (Strasab.  DisB.)  Cassel, 
S.-!n>.'l.       74  S.  [9G 

Mitchell,  üngedr.  Memoiren.  Aus- 
zug: Ueb.  d.  Ansbr.  d.7jähr.  Krieges. 
Milg.  V.  L.  V.  Ranke.  (AMi.  i  A  r?.. 
[Werke  51.  n.  r.2.  n.l.],  3-J9  3.".»;.  )  [;*7 

Dsncker,  Max,  Die  Bildg.  d.  Koa- 
lition d.  J.  1756  geg.  Preassen.  (Dan> 
cUer.  Abb.  a.  d.  neuer.  G.  49-75.)  [98 

Duncker,  Max,  Prens^en  u.  England 
im  7jahr.  Kriege.  (Duncker,  Abb.  a. 
d.  neuer.  0.  76-109.)  [99 

Delbrück,  H.,  Ueb.  d.  Feldziigsplan 
Friedrichs  d.  Gr.  i.  ,J.  1757.  (Beiheft 
z.  Milit.  Wochenbl.  1887.)  [800 

Aiiflium,  Friedr.,  Die  Schlacht  b. 

Prag  am  6.  Mai  1757.  (Strassb.  Diss.) 
Hei'lelb.,  Petters.  1887.  8«.  IV,  142  S. 
u.  1  Taf.  M.  3.  ^  Ree:  HZ 60, 327-329 
(Delbrück);  MVGD Böhmen 26,  Li t 
Beil.  25  f.  (Tu petz).  [^01 

Koser,  R.,  Vor  n.  nacli  d.  Schiacht 
b.  Leuthen.  Die  Parchwitzer  Rede  u. 
d.  Abend  im  Lissaer  Scbloss.  (FBPG 
1,  G05-G18.)  [2 

Lehwaldt  u.  Apraxin  1757  in  Ost- 

ßreussen.  (Jbb.  f.  die  dt.  Armee  u. 
[arine  67,  152-169;  258-278).  [3 
Grabe,  Erlas.s  Friedrichs  d.  Gr.  an 
d.  Feldm.  v.  T.ehwald  nach  d.  Schlacht 
b.  Gr.-Jagerndori.  (ÖB  d.  AJterthums- 
ge.H.  Prossia  43.)  (4 
Obser,  Karl,  Zur  Mission  d.  Frhrn. 
Genrpf  Ludwig  v.  Fdelsheimi.  J.  1760. 
(ZGUberrh.  III,  354-8.)  [5 
Behwarb,  Frani,  Organisation  n. 
Verpflegung  d.  prenss.  Landmilizett 
im  7jähr.  Kricjje.  (Sehmoller'?  sfants- 
u.  socialw.  For»eh.  VII,  4.)  Leipzig, 
I>unckern.H.8«  VIII,  200  S.  M.4,60. 
Zuer.«!  als  (Jott.  Di??.  48  8.  *Rec.: 
JbOVV  12. 1352  54CHintze)i  Vjschr. 
VPK  98,  120- 122.  [6 


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Bibliographie 


Nr.  807—885. 


239 


Hfrraiann,  Otto,  üeb.  Farolebücher 
B.  Noli7kn]HTidpr  aus  dem  7jähr. 
Kriege.    i^rBi'ü  1,  271-279.)  [807 

Mrty,  A.J  Une  n^cialion  &  1b 
cour  de  Catli^rioe  IL  (R.d*hist.dipl. 
•>  :U4      1  [8 

Ooniol,  H.,  DocumeiUs  in^d.  sur 
le  rapprcM:h.  dti  g^uvern.  de  LouiB 
XVI  av.  Fred^ric  II.  (S*  ances  et  trav. 
d?  Vac.  fies  sc.  mor.  et  polit.  N.  S. 
XXIX,  74  y2.)  [9 

Arneth,  Alft*.  v.»  Iferia  Theresia. 
(8ep.  •«  ADB)  Leipiiff,  Dnneker  n. 
H.  8«.  85»  S.  M.  1.  [10 

Lang,  Carl,  Maria  Theresia.  Vortr. 
(SirefTleurs  osterr.^milit.  Z,  29.  Jahrg. 

2.  Bd.,  1  r  .  i  [11 

Brogüe,  duc  de,  .M.u  ie-Thert'^^e.  im- 
peratrice.  1744  -40.  i'aris,  C.  Levy. 
2.  vol.  8».  458,  423  p.  Fr.  15.  #  Ree: 
Kt^H  44,  301  f.  CG.  de  B.).  [12 

Wolf,  G.,  Aus  d.  Zeit  d.  Kaiserin 
Maria  Theresia.  Wien,  Holder,  gr.  8®. 
IV,  96  8.  M.  2.  (IS 

RecuetI  des  anc.  ordonnance.«?  de 
la  Belgique.  Orduunances  des  Pavs- 
Bw  aatrichiens.  3  ser.  C1700-17<J4), 
Vi:  27  mars  1744 ~  die.  1750,  par 
M.  Gachard,  avcr  introdtict.  par 
ä.Piot.  Bruxelles,  üobbaerts.  1887. 
toi.  XXVn.  660  p.  [14 

CntZ6lly  G.,  Principanx  d^fauts  du 
syst.  corp.  dans  les  Pays  Bas  nutru  h. 
4  la  än  du  18  aiecle.  (Sep.  a.  K.  de 
riDttr.  pnbl.  en  Belgique  30,  5-6. 
31,  l.)Gand,  Vanderhaeghen.  1887-88. 
67  p.  [15 

Rieger,  B.,  Aus  d.  Uerroanisations- 
beitrebg.  d.  18.  Jb.  [in  tfchech. 
Spraehc].  (Osveta.  BD.  z.  riti<  liau 
hl  Knnst,  Wim.  u.  Polit.  17.  Jahrg. 
587  ff.).  [IG 

#  Fotmfer,  Ai|.,  Handel  a.  Ver- 
kehr in  Ungarn  u,  Polen  um  d.  Mitte 
d.  18  -Jh.;  e.  Beifr.  z.  G.  d.  österr. 
Commercialpolilik.  Kec:  CBl  318 
(B.  H.).  [17 

Correapondenz ,  Polit.,  Friedrichs 
d.  Gr.  XVI.  Berlin,  Dnneker.  gr.  8". 
445  8.  M.  12.  *  Hec.  über  Bd.l-XV  : 
BZ  eo,  &29-87  (Wiegend).  [18 

ArnlMta,  Fritz,  Die  Memoiren  d. 
Konigin  v.  Schweden,  Ulrike  I.iii.<^e, 
Schwester  Friedrichs  d.  Gr.  Ein  qn.- 
krii  Beitr.  a.  G.  Schwedens  i.  18.  Jb. 
Halle,  Niemeyer.  gr.S*.  142  S.  M.  3  60. 
-  Zner^st  als  Diss.  (32  S.)  [19 

Menoirea  de  Fred^rique  Sophie 


Wilhelmine,  margrave  de  Bareith, 
Roeiir  de  Frederio  le  Gr.  dep.  Tann. 
17ÜÜ  jüsqu  H  1742.   Nouv.  id.  cont. 
jusqu'^  1758. 2  vol.  Leipzig,  Barsdorf. 
8®.  l\\        359  S.  M.  9.  [20 
Naude,  Albert,  An.'?  nne:edr.  Me- 
moiren d.  Bruder  Friedrichs  d.  Gr. 
(FBPO  1,  231-269.)  [21 
RanIce,  Leop.  v.,  Friedr.  IT.,  K.  v. 
Prenspen.  fAbh.  u.  Vera.  [Werke,  51 
u.  b2  Bd.J  357-401.)  [22 
Waber,  6.,  Frtedrieh  d.  Gr.  (AZtg 


IMI 


'r  1 


[23 

Wiegand,  Wilh,,  Friedrieh  d.  (Jr. 
an  Lrilieii  d.  Maciiwelt.  Vortrag. 
Strassbarg,  Heitz.  gr.  8^  81 8.  H.  0.80. 
«  Ree. :  RC  22. 1, 377  f.  (A.  C).  [24 

Treit8chke,  Heinr.  v. ,  Das  p(dii. 
Königth.  d.  Anli-Muciiiaveil,  Rede, 
geh.  zu  Berlin  am  22.  Marz  1887. 
Berlin,  k.  Ak.  d.  Wiss.  4".  22  S.  [25 

Trost,  Karl,  Die  Ötaatyidiilo.iopliie 
Friedrichs  d.  Gr.  (Grenzb.  47, 41.)  [26 

TestaiMnte,  Zwei  polit.  n.  die  An- 
fänge f.  L^esch.  Werkes  v.  Friedrich 
d.  Gr..  mitg,  v.  Max  Lehmann. 
(HZ  60,  255-268.)  [27 

Fay,  Friedrichs  d.  Gr.  Stellung  zur 
Religion,  rnt  -ev.  BD..  550-f:7.)  [28 

Seidel,  P.,  Friedrich  d.  Gr.  als 
Kronprinz  in  Rheinsberg  a.  die  bitd. 
Künste.    (Jb.  d,  kgl.  prenss.  Kunst- 

prmimlLMi.  9    108  127.)  [29 

Suphan,  Bernii.,  Friedrich  d.  Gr. 
Schrift  iib.  die  dt.  Llt  Berlin,  Herta, 
gr,  8*.  111  S,  M.  1.80.  -^Rec.:  DLZ 
9,  1641  !.  (D.  Jacoby).  [30 

Briefe,  Drei,  Voltaire's  über  seine 
Uebcrsiedelg.  nach  Preossen  1750, 
mitg.  V.  Reinh.  Koser.  (FBPG  1, 
225  220  ■)  [31 

Beitrag,  Ein.,  Zur  Beurth.  d.  Krieg- 
ftthrg.  Friedrichs  d.  Gr.  (Jb  f.  d.  dt. 
Armee  u.  Marine  67,  69-90.)  *  V<rl. 
220r.  e.  ErkliirfT.  v.  Delbrück.  (32 

Delbrück,  Hans,  Leber  d.  Verschie- 
denheit d.  Strategie  Friedrichs  u. 
Napoleons.  (Hist.  u.  polit.  Anfsilt/e 
V.  H.  KclbriK  k.  227-305.)  [33 

Reimanit,  E.,  Neuere  G.  d.  preuss. 
Staates  Hnbertab.  Frieden  bis  a. 
Wiener  Congresc.  II.  (G.  d.  europ, 
Staaten.  Lief.  50.  Abth.  1.)  Gotha.  Per- 
thes. 8".  hl.  13.  ^  Ree:  BilLU  325-327 
(W.  Schultae);  CBl  1148  f.  [34 

Tuttle,  Herbertf  Hiatory  or  Prussia 
nnder  Frederick  the  Great,  1740  56. 
Boston, iloughton,Miiilin  u.Co.  2  vol. 


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240 


Bibliograph!«  Nr.  885-862. 


8^  XXIII,308n.XI.334p.  Doli.  14,50. 
3^  Ree:  Cßl  1224  f.  [835 
Koter,  6f.  Uefniieb  v.  Podewils. 

(ADB  26,  344-351).  [36 
Naud6,  Erich  Christoph.  Edler  Herr 

V.  Plütlio.  (ADB  2t>,  311-17.)  [37 
#  Fechner,  Die  kandelspolit.  Be- 

ziehgn.  Preussenszu Oesterreich  währ, 
d.  provinr..  Selbständigkeit  Schlesiens, 
1741-180G.  Hec:  MHL  lö,  1ÖÖ-92 
(Naad6.)  [88 
•Sf  Zakrzewski,  C.  A.,  Die  wich  liie- 
ren preuss.  RcCorm.  d.  dir.  Iftnd!. 
äteuern  i.  18.  Jh.  Ree:  JbGV  V  12, 
758 f.  (Hintse);  DLZ  9,  1655  f. 

Schuitze,  Walt.,  G.  d.  preuss.  Regie 
verwaiig.  i7(iü-li8ü.  I.  (SchmoUer'a 
Staats-  u.  sodalw.  Forsch.  VIl,  3  ) 
Leipzig,  Dunckeru.H.  8".  VIII,  4318. 
M.  O.fiO.    ^  Hec:  JbGVV  12,  764-7 
(Hiuize);  CBl  1302-4.  [40 
Charpentler,  Das  alt-preuss.Tabaks- 
monnpnl.  (P,lbb  Cl.  14.5-163.)  [41 
Naude,  Aibert,  Friedrich  d.  Gr.  u. 
d.  Einführg.  d.  Regie  in  Preussen. 
(Uli S.MO  Zeit  Nr.  6.)  [42 
Schmoller,  Gust.,  Die  Einfilhrg.  d. 
franz.  Regie  ditrcli  Friedr.  d.  Gr.  1766. 
(SBBAk  63-85.)  Vgl.  DRs  14,  6.  [43 
Oertel,  6.,  Marie  Antonia  Walftur- 
gis  Kurfürstip  v.  Sachsen  (Wies.  Bei I. 
2.  Lpz.  Ztg.  Nr.  73-75.)  [44 
Briefe  d.  KnrfärsUn  Sophie  v.  Han- 
nover an  d.  Raugräfinnen  u.  Raagfh. 
zu  Pfak,  hrsg.  v.  Ed.  Bodemann. 
(Publ.  a.  d.  kgl.  preiiss.  Staatsarchiven 
37.)  Lpz.,  HintcL  er.  8«.  XXVI,  865  8. 
M,  9.  — Sollte  vor  Nr.  774  stehen!  [45 
Hausmann,  S,,  Die  grundherrl.  Verf. 
Bayerns  in  d.  2.  Uälfte  d.  18.  Jh. 
(Diss.)Stra88b.,Trfibner.8*  786.  [46 
Döllinger,  J.  v.,  Zur  Erinn.  nn  Kur 
fürst  Maxiniil.  III.,  d.  Stifter  d.  AUad. 
CDöllinger,  Ak.  Vortr.2,386  406  )  [47 
Jaooi^,  Karl,  Die  ersten  moral. 
Wochenschrr.  Hamburgs  am  Anf.  d. 
18.  Jh.  (Progr.)  Hamb.  4^  48  S.  [48 
Scbmidt,  Ferd.  iac,  Henierä  [jan- 
theistische  Weitanschaoang  (Diss.) 
Berlin,  Mayer  n.  Hülier.  gr.  8^  51 S. 
M.  1,20.  [49 
GreyerZi  Otto  v.,  Beat  Ludwig  v. 
Mtiralt  (1665-1749).  S.  liL-  v.  knV 
targ.  Studie.  Frauenfeld,  Huber.  8°. 
112  S.    M.  2.40.  150 
Hosäus,  With.,  Johann  Kaspar  La* 
Tater  in  seinen  Bezieh,  «t  Frans  n. 


Luise  V.  Anhalt-Dessan.  (8ep.  a.  Mitth. 
d.  V.  f.  Anhalt.  G.)  Dessau^  Baumann. 
gr.  8«  84  8.  H.  1,20.  (51 

^  Leltschnii,  Franz  Fr.,  Die  Fa- 
milie Preisler  n.  Markus  Tuscher.  E. 
Beitr.  z.  G.  d.  Kunst  im  17.  u.  18.  Jh. 
Ree:  DLZ  9, 1505  f.  (v.  Don  o  p).  [52 

Nachtrag  z.  geisf  .  Leben  u.  z  Lit.  d 
18.  Jh.,  die  in  tuui«xn  Vorarbeiton  nicht  aoa- 
reichend  berfleksiobtigt  sind, «.  iE 
UefL 


Zeitalter  der  frantHn.  Ite^ 
volution  utid  HapoiaoM 
X7S9'-lSiS. 

Allgemeines,  die  Revolution  a.  ihre.  Ein- 
wirKung  anf  Kumpa  sf);v71 ;  Revolations- 
kriege  H7f-Bi;  Xapolt-r>iiische  Kriege  SSA 
bis  SIS;  Napoleon  :*14  2^:  Preussen  SSS-ia; 
Anden  Staaten  M»47. 

[Bericht  üb.  Lit.  d.  J.  I>^S3  ».  64, 
l»etr.]:  Deutschland  1786-1815.  (JBG 
Bd.  H.  m.  243  f.  Bd.  7,  III,  278  f.  [53 

Oncken,  Wllh.,  D.ZA.  d.  Revolution, 
d.  Kaiserr.  u.  d.  Befreiungskriege. 
II.  S.  I-XL  321-954.  (Oncken,  Allg. 
Gesch.  Abth.  137-140.)  Berl.,  Grote, 
gr.  8^  ä  M,  3  resp.  6.  [54 

Weiss,  J.  B.,  G.  d.  franz.  Revola- 
tion.  4  Bde.  2.  AuÜ.  Wien,  Brau- 
müller, gr.  8°.  LX,  1517  u.  2Ü, 
1405  S.    k  M.  10.  f55 

-Sf  Sorel,  Alb.,  L'Eiirope  et  la  r6vo« 
lütion.  I.  U.  Ree.:  HZ  60,  829-35 
(Kos  er).  [56 

Sybel,  H.  de,  Bist  de  l*Barope  pend. 
la  rivolution  franf.  Trad.  de  Italien), 
par  M.  Do.Hqnrt.  Ed.  rev.  par  Tau- 
teur  et  preced.  d*une  pr^f.  ^crite  pour 
r^d.  fran?.  VL  Paris,  Alcan.  8*.  462  p. 
Fr.  7.  [57 

Trost,  Karl,  Die  Theorien  Rous- 
seau's  u.  die  Praxis  der  Jakobiner. 
(ZGP  8.  325-42.)  [58 

Dabney,  R.  Heath.,  The  cause«  of 
the  French  revolution .  Kew-York, 
Holt.  12°   VllI,  297  p.  Doli.  1,25.  [59 

^Gazier,  A.,  Etudes  sur  I'bist. 
rdhg.  de  la  r6v.  fran?.  Ree.:  BC  22, 
127  1"  :A    Clinquel).  [60 

Nordenflycht,  F.  0.  Frhr.  v.,  Die 
trauz.  Revolution  v.  1789.  Darleg. 
ihrer  Anlftsse  etc.  II:  Die  Ausfüh- 
rung. Berlin,  WiegandtftOr.  gr.8°. 
VIII,  .358  S.  M.  4,r>0  [61 

RiCOtti,  ErCOle,  La  nvoluz.  irunc 
deir  a.  1788.  Diseorsi  sicir.  Op. 


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BibUognphie 


Nr.  802—891. 


241 


stuma.  Torino.  Unione  tip.  <^Rec.: 
R.  stor.  It.  5,  cm  n  (Ri  n a  u d o).  [862 

Cappelietti,  Liourgo,  üu  capitoio 
di  stor.  della  rivolas.  fraae. :  U 18  ftnt» 
tidoro.  (Sep.  aus  Ann.  dei  istitnti  tecn. 
e  naut.  di  Livomo.  2  Ser.  Vol.  6.) 
livorno,  MAneei.  8".  81  p.  [63 

Gugiia,  El|.,  Die  ersU>n  lit.  Geg- 
ner d.  KeTolution  in  Dtld.  1789-1791. 
(ZGP  7Ö4-794.)  [64 

Cinnt,  M.,  Lee  premim«  de 
la  rev.  fran^.  (Sep.  a.  St'ances  et  trav, 
de  l'ac.  des  sciences  raor.  et  poiit. 
180.)   Paris,  Picard.  8".  45  p.  [65 

Vicchi,  Leo,  Vincenzo  Mouti,  le 
lellere  e  la  yo]\t.  in  Italia  dal  1750 
al  leaO.  estr.  (17ü4-17y9;.  Fasignano, 
Morandt.  1887.  8»  718  p.  L.  10.  [86 

Bockenheimer,  H.  G.,  Die  hiirgerl. 
Ges.  u.  d.  ofFentl.  Liben  in  Mainz 
wabrd.  d.  franz.  Herrschaft.  (Vjechr. 
VPK  25,  IV,  1.35.)  [67 

Hechelmann,  Adolf.  Westfalen  u, 
die  tranz.  Emigratioo.  (ZVtG  46,  IL 
Abth.,  88-91.)  (68 

Papiers  de  Bartbelemy,  ambaas.  de 
France  en  Snisse,  publ.  par  Jean 
Kaulek.  11.  janv.  aoiU  1793.  (Jnv. 
aiislyt.  des  areh.  Strang.)  Paris,  Al- 
€•11.  8«  527  r    Fr.  15.  [69 

SaMlosfl,  Amtl.^  d.  Acten  au»  d. 
ZeH  d.  HeWet.  Republik  (1798-1808), 
bearb.  v.  Job.  Strickler.  11.  Basel, 
gchn.  ider.   -i".   1237  S.  Fr.  17.  [70 

Correspondenz,  Polit.^  Karl  Friedr. 
T.  Badea  1788- 180&,  hrsg.  d.  bad. 
h^t.  Conira.,bearb.  v.B.  Erd  m  a n  n s- 
d ö  r  f  f e  r.  1. 1783  92.  Heidel b.,  Winter. 
Lex,-8*.  XI,  518  8.  M.  16.  [71 

Zeiasberg,  H.  v.,  Quellen  z.  O.d.  Po- 
litik Oi»s?f.,reicb.H  währ.  d.  französ. 
Revui.knege  l.  *  Ree:  RC  21  Nr.52 
(Chnqnet).  [72 

Welachinger,  Henri,  Le  diu  ri  n 
ffhieo  1772-1804.    Parie,  Plön.  8". 
U,  498  p.  Fr.  7,  50.  ^  Ree:  RC  22,  1, 
941  r.  (A.  Choquet).  [73 

Zeissberg,  H.  v.,  Kr/h.  Carl  und 
Pnnz  Hobeniohe-Kirchbere.  E.  Heitr. 
a.  G.  d.  Feldaoges  in  d.  Champagne 
1792.  (Sep.  aus  AoG  73.)  Wien, 
Tempflky.  77  S.  M.  1,20.  *Jtec.: 
DLZ  löö4  5  (G.  Wolf).  [74 

Kriegstagebuch,  ß.  amtlich.^  üb.  d. 
Belag.  V.  Mainz  1793.  Bearb.  nach 
arch.  Vorlage  vonDechend.  Forts, 
(m.  f.  d.  dt  Armee  u.  Marine.  66, 
1-25,  120-147,  288-261.)  (75 
DsilidM  Zeltsehr.  f.  OesdilaUsw.  I.  u 


Dechead,  I).  anglückl.  Ausgang  d. 
Feldzugee  1793.  Nach  <^q.  d.  Staats- 
archives  Marburg.  (Streffleurs  österr. 
milit.  Z.  29.  Jahrg.  III,  199*212<)  [76 

Benoft,  A.,  Lea  coinbats  de  Berst- 
heim, 1793.  R^i  de  la  camp,  en 
Alsaee  da  eorps  da  prince  de  Condi. 
(R.  d'Alsace  39,  809-829.)  [77 

Zeissberg,  H.  v..  Zur  G.  d.  R&nmfr. 
Belgiens  u.  d.  poln.  Aatstandes  1794. 
(Sep.  ans  AÖ6  72.)  Wien,  Tempsky. 
8*.  87  S.  M.  1,40.  ^  Ree:  CBl  1005 
f.;  1>LZ  1855  (G.  Wolf).  [78 

^  Bailleu,  Preussen  n.  Franl^reicli 
V.  1795- 1807.  2.  Tb.  Kec:  DLZ  9, 
277-270  iKluckbobn).  [lU 

ifr  Maresca,  B.,  La  pace  dei  1796  tra 
le  dne  BidHe  e  la  Pranda  sind,  sni 
düc.  dell'arch.  di  stalo  di  Napoli. 
Ree;  A.  Stor.  per  le  prov.  Kap.  12, 
165-9  (Schi pa).  [80 

i^ebaert,  J.  v.,  D.  Sturz  d.  Repabl. 
Venedif^  n.  d.  erste  Occup.  d.  venet. 
Provinzen  durch  Oesterr.  (üesterr.- 
Ungar.  K.  April.)  (81 

Ricciardi,  Aned.,  Memoria  sugli 
avven.  di  Nopoli  nell'  a.  1799.  (A. 
stor.  per  le  prov.  Mupol.  13,36-94.)  [82 

Doownents  in^dits:  Extrait  de  la 
COTTc^'p.  de  Talleyranfl  nvec  Rona- 
parte,  publ.  p.  G.  Grusjean.  (R6v. 
fran?.  8,  86-93.)  -  [88 

Blomberg,  A.,  Marskalk  B- madott. 
Skildringar  ur  bans  )if  ocli  bans  tid 
(1763- 1810).  1.  Stockholm,  Bonnier. 
8*.  96  S.   1  kr.  [84 

Browning,  Ose,  Knnrlnn  l  and  Na- 
poleon in  1808  i  being  tbe  despat- 
clies  of  Lord  Wliitwortli  and  others, 
now  first  priuted  fr.  the  orig.  in  thie 
Record  office.  New-York,  Longmans. 
XI,  307  p.  Doli.  5,75.  [85 

KarMM,  B„  I  dne  trntlati  slipnl. 
dalla  Corte  Napol.  nel  sett.  1805.  (A. 
stor.  per  le  prov.  Napol.  12,  589 
bis  698  [86 

^  Foucart,  Campagne  de  Prasse 
180G.  Jena.  Ree. :  Le  Livre  9  ,H5ß  f.  [87 

Beitrag  z.  G.  d.  Felda,  v.  1800  [mit- 
getbeilt  M.  Leb  mann).  (UZ  60, 
69-7<M  [8H 

Schiemann,  Theodor,  Zur  G.  d.  Po- 
sener  Friedens  v.  1806.  (HZ  00,  34 
bis  55.)  [89 

Sorensen,  Carl  Th.,  Den  politiske 
hrib*i  1  1807.  (Bist.  Tidsakrift.  Kjoben- 
bava.  6.  Raekke.  1,  1<78.)  [90 

ItaltaiMn,  I.,  D.  Felda,  v.  1809  in 

16 


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242 


Bibliographie  Vr.  891—921. 


Tirol,  im  flalsbar^.  n.  «n  d.  bayer. 

iSüHgrenze;  mit  bes.  Be^ng-n.  auf  d. 
Anth.  d.  bayer.  Truppen.  (Jb.  1'.  d. 
dt  Armee  n.  Marine.  68,  20*89;  161 
bis  68.)  [891 

Faller,  Emil.,  Andreas  Hofer  n.  d. 
Volkbkrieg  v.  1Ö09  in  d.  Tir.  Alpen. 
(Der  HansArenod.  Bern,  Suter  Lle- 
row,  16,  Nr.  30-33.)  [92 

<3(>Chotard,  H.,  Le  l  ape  Pie  VII. 
4  Savone.  Ree.:  KQR  44,  295  f. 
(Sciont).  [93 

Kleinschmidt,  Arth.,  Die  Irrfahrten 
Gnstav's  IV.  Adolf  v,  Scliweden.  (Hist. 
TaacUenb.  Ö.  F.  7,  87-105.)  [94 

GMehteMe,  Dipl.,  d.  Kriegee  von 
1812.  (Streffieura  österr.  n\ili(.  Z. 
29.  Jnhrg.  I.  1-54  u.  129-181.)  [db 

Liebert,  v.,  Die  Rüstungen  Napo- 
leon« r.  d.  Felds.  1812.  (Beihefte  «. 
Milii  Wocheubl.  9,  356-392.)  [90 

Tolstoi,  Count  L  N.,  Thp  Physio- 
logy  of  War.  Napoleon  and  üie  Rus- 
tiao  Campaign.  Prora  ihe  tbird 
Frencli  editioii  l>v  Ilulington  Smith. 
New-York.  IJ".  f')H  p.  .j  &h.  [97 

Aua  d.  Tagebuche  d.  ireiw.  Jägers 
im  meckl.*strelito*9chen  Haaaren-Reg. 
V.  V.  0.  18KMr,  (.11..  f.  d.  dt.  Armee 
u.  MariiH  tw;    iTiti  s:;  n.  2t)'2-S8.)  [98 

Barclay  de  Tolly,  Üricde  aua  d.  J. 
1812-15,  hmg.  V.  Otto  Harnack. 
(Balt.  Mf.rhr.        400-514.)  [09 

Ciausewitz  ub.  <lie  öchlacht  a.  d. 
Bere.sina  [mitg.  v.  M.  liehmann]. 
(HZ  61,  110  2.J  [900 

Wehner,  Otto,  üeber  2  Denkschrr. 
Radetaky  s  n.  d.  Frühj.  1813.  (DifP.) 
Greifsw.,  Abel.  8".  43  8.  [yül 

Diaries,  2,  of  Waterloo,  comm.  by 
F.  N.  Tliorpr  and  W.  H.  Bullock 
Hall.  CKHR  Nr.  11,  539  552.)  [2 

Förster,  Fr.,G.  d.  Belr.-kriege  1813, 
14  n.  15.  Mit  Benutzg.  vieler  bish. 
nnp:('dr.  Qn.  etc.  9.  Aiiil.  1-4.  Lfg. 
Jubil  Pracht- Ausg.  Berlin  ,  Dümm- 
1er.  gr.  8»  8.  1-192.  h  M.  0,50.  [3 

«S^*  Metternich- Winneburg,  Oester- 
reichs Theiln.  an  d.  Belr, -kriegen, 
nach  Aufzeichn.  v.  Fried r.v.  Uenti, 

geordn.  von  v.  Klinkowström. 
jtc:  HZ  59,  357-60  (Flathe).  [4 
Armee,  Die  IVanzos.,  i.  J.  1813.  E. 
Beitr.  z.  ü.  d.  Befr.-kriege.  ^Jb.  (.  d. 
dt.  Armee  q.  Marine.  67,  2-24;  129 
bis  152.  230-67.  68,  2-19;  128-150; 
240-173.)  [5 
Scbmeiaaer,  Geo.,  Die  kroat.,  illyr., 


u.  dalniat.  Contingente  in  d.  Armee 
d.  erst.  Kfiif>erreich3.  (Progr.)Bchwe- 
rio  a,  d.  W.  4  *.  11  Ü.  [6 

Meier,  Lebensbilder  a.  d.  Zeit  d. 
Erhebg.  Preussens  1813.  (SB.  d.  Al- 
terthtirT!ö^fes<>11sch.  Prussia  43.)  [7 

Ursprung,  Der,  d.  dt.  Verwaltuoge- 
rathes  t.  1813.  Ber.  d.  Prhm.  Stein 
an  d.  Zaren  v.  16.  März  1813  [mitg. 
V.  M.  L  e  h  in  ti  n  n].  (  HZ  59.  205-301 . 1  (fe 

Wohlwill,  Ad.,  Die  Belremng  Ham- 
burgs a.  18.  Mira  1818.  Hamburg. 
Iier(dd.  gr.        :^2  8.  M.  0,40.  [£► 

Aus  d.  Zelt  d.  WafTenstüIst.  von 
1813  [mitg.  V.  M.  Lehmann].  (HZ 
59,  520-6.)  [la 

Defense  deDantzig  en  1813.  Joum. 
de  si^gc,  publ.  p.  Ch.  Auriol.  Pari'; 
Plön.  12».  Fr.  4.  [11 

Boslelli,  fi.,  Stodi  crit.  soU^ult. 
guerra  Napoleonica.  II  inareßc.  Soult 
e  il  stio  libro  degli  ordini  fNuov. 
Antol.öfr.3.  Vol.  XVII,  280-311.)  [12 

Vorvea,  de,  Projet  de  d^membre- 
ment  de  la  Frnnce,  par  les  AUies  en 
1815,  av.  la  carte  dr.  par  le  g^n. 
Knesebeck.  (R.  d  Idbt.  dipl.  2,  401 
bis  405.)  il3 

•V  Correspondance  de  Marie T  nnlse. 
1709-1847.  Ree:  RC  22,  1.  ;{57  00 
(Cii  u q u e l),iniL  10, 282 f.(v. K a  1  c k- 
8  t  ein).  [14 

Cockburn,  6.,  Extract  froni  a  Diary, 
witli  partic.  reier.  to  gen.  Nai>oleon 
Bnonaparte  ou  passage  from  Eng- 
land to  St.  Helena  in  1815  on  board 
H.M.S.  Northumberlaod.Simpkin.  8^*. 
96  p.  [15 

Zanichelli,  0.,  La  tradizione  Napo- 
leonica.  (Nnov.  Antol.  8er.  S,  SVIII, 
12414L)  [16 

Gallot,  Napoleon  1,  d  apr^s  quel- 
ques livres  rdc.  (NR  15  mars  et 
1  avril.)  [17 
Peyre,  Roger,  Napoleon  I  et  son 
teinps.  Ree:  CBl  III  f.;  R.  st.  It. 
5,  602  608  (Rinando).  [18 

6agnlire,A.,Napoltonftmed*£lbe 
(m       2^^'  ;{15.)  [19 

Livi,  Giov. ,  ^^apnleone  all'  iaola 
d'Blba,  see.  le  carte  di  un  areh.  ee- 
greto  et  altre,  ed.  ed  ined.  Milano, 
Treves.  16°.  viij,  316  p.  L.  4.  [20 

'^Berichte,  Die,  des  Freih.  v. 
Starmer  ans  St  Helena  1816  18, 
hrsg.  V.  Hans  Schiitter.  Ree.:  A. 
stor.  It.  Ber.  4,  XX,  272-8  (A.  Baz- 
zoni).  [21 


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Bibliographie 


Nr.  922—948. 


243 


SaM-Oira  et  H.SeblHtor,  Napol^a 

i  Sainte-H^Knc.  Rapports  off.  du 
t<aron  .'^'tnrmer  eU'.  (vgl.  vorige  Nr.). 
Paris,  libr.  iil.  IS\  XXXiX,  293  p. 
F^.  SsSO.  [922 

Spiess,  M.,  Fried r.  v.  Gentz  üb.  d. 
Rrgierun^^antr.  Fr.  Wilhelna  III. 
{.m'  291-304.)  [23 

#  SMtMUlH,  IM.,  PreDBMD»  K6' 
T^'C'  in  ihrer  Thätij^k.  f.  die  Landfis- 
cuiiar.  IV.  Ree;  CBl  780  f-i  MHL 
16,  361-4  (Koehne).  (24 

Egelliaar,  6^  Briefe  d.  Kön.  Luise, 
mitßeill.  (V.  FVl^z  M.  er.  Nr.  2.)  [25 

Dtticiier,  Hax,  ir.  Wilhelm  III.  i. 
J.  1809.  ( Abh.  a.  ü.  neueren  Ü.  2ö4 
'.I?  ■:'X,.\  [26 

Dwcker,  Max,  Dio  Denkwürd.  d. 
Staaisk.  Fürsten  v.  Hardenberg.  (Abh. 
«.  d.  neaeren  G.  1  U  92.)  (27 

(hmcker ,  Max ,  Graf  Uaagwiti  u. 
Preüi.  V.  Hardenberg.  Actenst.  z.  d. 
Denkwürd.  d.  Fürsten  v.  Harden- 
berg. Bd.  V.    (Abh.  a.  d.  neaeren 

0.  W3-2G:3.)  (28 
Tagebuch  'i  I-  roih  vom  Stein  wälir. 

1.  Wiener  Coagre&äcö,  niitg.  u.  erl. 
V.  Max  Lehmann.    (HZ  60,  385 

(29 

<X>Seeley,  J.  R.,  Stein  s  lin  Leben 
•.  «eioe  Zeit.  III.  liebere,  v.  Emil 
Ubaann.  Aee.:  CBl  548  f.  [30 

# Klipp,  fi.  F.,  Bauernbefreinng 
in  Preossen.  Ree:  PJbb  61,  27«  «9 
(Goar.  Born  hak.  Die  Bauernbetr. 
■.fLQntobeirL  In  FreasBen);  Vjschr. 
VPK  25,  II,  220  Jbb.  f.  Nat.- 
•)ek.  a  Stat.  N.  F.  IH.  :i.58-?,8:^:  A. 
J.  WC.  GeBetrg.  u.  Ötat.  1, 1  (.Kabiu- 
kow);JbOVV  12,645-55  (Sehmol- 
ler);  AZtg  Beil.  251  57 (E.  Gothel n, 
Die  RrfUt  rT-V.i'fr.  in  Prenpfen).  [31 

koajtp,  georg  FrtedriGh,  Zur  G.  d. 
BuenilMfr.  in  d.  ftH.  TheilcB  P^a- 
[VliPG  1,  578-585.)  [32 

Maaroth,  Karl,  Die  Lnxn^steuer 
io  Preuwen  v.  1810-14.  (FBPG  1, 
^•299.)  [88 

AltMUi,  Willi.,  Die  Anfänge  d. 
Hffresrf  form  in  PreiUaen  1807  U.  8. 
iGrenib.  47,  16.)  [34 

PtaMB  n.  d.  allg.  Wehrpflicht 
im  J.  1809.  [Miilh.  ▼.M.Lehmannl. 
■HZ  f]i.  \*7  iii>.)  [35 

iC'Lehmaan,  Max,  Scharnhorst.  Ree. : 
«78-87  (Klnckhohn;  aehran- 

trkennend):  DLZ  9,  435  f.  (Kluck- 
iiökn);  Q^aw.  33  Nr.  5  (Geb- 


hardt); CBl  1088  f.;  AZtg  1887, 
343.  (36 

Zwiedineck  -  Südenhorat ,  H.  V., 
Öcnarnhüibt.    (ZGP  721  f.)  [87 

fiMlaniMl*«  Entlassongsgesacb  v. 
14.  Jan.  1909  [mitg.  v.  HX  eil  mann  J. 
iH7  59.  1S.S19Ü.)  [38 

Gneiöenau,  brieic  an  Prof.  äietfling 
in  Erfurt  1814-31  (mitg.  ▼.  M.  Leb- 
mann].    fllZ  .VI.  301-8.)  [39 

#  Blaaendorff,  K.,  Gebhard  Lebe- 
recht V.  Blücher.  Ree. :  UZ  tiO,  116-118 
(Goldscbmidt);  RC  22,  138-40 
(Chuquet).  [40 

Schert,  Joha.,  Blücher;  s.  Zeit  u.  8. 
Leben.  4.  Aufl.  IL-X.  (Schluss-)  Bd. 
Lpz..  Wiirarifi.  1887.  8».  i  M.  1.  [41 

Delbrück,  Hans,  General  v.  Clause- 
witz.  (Bist.  u.  pol.  Aufs.  v.  H.  Del- 
brück. 209-226.)  [42 

^Briefwechael  d  Kön.  Katharina 
u.  d.  K.  Jerome  v.  Westfalen.  II. 
Ree:  BllLü  380-3  (.Speyer);  CBl 
1037  f. ;  RC  22, 1, 49-51  (Mo n od).  [43 

Du  Cam,  La  reine  Catberine  de 
We.^tpli.,  ?on  journ.  et  sa  COrrflap. 
(HH  3ö,  ö91U;  346  i'.J  (44 

Goeeke,  R.,  Daa  Kttnigr.  Westfalen. 
7  JJ.  franz.  Fremdberrsch.  i.  Hersen 
Ütlde.  1807- 13,  hrsg.  v.  Tli.  Ilgen. 
Düsseid.,  Veit.  gr.  Ö".  Xü,  272  S. 
M.  6.  «Ree.:  BULD  183  f.  (Wal- 
tber);  UHL  16,864-71  <t.  Oraner). 

[45 

DenkwUrdiokeiteo  d.  bayer.  Staats- 
mintat.  Maximilian  Gf.  v.  Uontgelaa 

(1799-1817),  übers,  v.  Max  Frh.  v. 
Frey herp-Eisenberg.  fitnttpart, 
Cotta.  lööT.  8*.  574  S.  M.  10.  Ree: 
Beil.  s.  AZtg  340  (Zwiedineck); 
BULÜ  181-83  (Waltber);  Vjschr. 
VPK  25.  II,  215-220.  [4*^ 
Pflater,  Alb.,  König  Friedrich  v. 
Wttrttemberg  a.  seine  Zeit.  Stuttgart, 
Kolilhammer.  gr.  8r  XV,  381  S.  M.  6. 
Ree:  DLZ 9, 1788.  (Lorena).  [47 

7.  Neueste  ZeU  seU  1HI&, 

AlIgeineines94S-59;  ZA.  d.  Restaaration  9&9 
bis  ti5 ;  Einheit«-  a.  Preibeitubevegang  966-76; 
Earop.  Politik,  bsds.  d.  ISMier  Jahre  97<{-88; 
Oesterreich  989-94;  Mittelstsaten  995-10(U; 
Preassen  I0ftf>-ii ;  Rcgiei  unp  K.  Wilhelms. 
Biographisi-hes  lou-ii;  Kriege  v.  18M-T1: 
10164a ;  Osgenwart  io4o-43 ;  CaUarcaMliclit« 

Hermann,  I.  [Literatur  d.  J.  1883 
n.  84  betr.]:  Neneate,  inab.  dt.  Q.  aeit 


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244 


Bibliographie  Nr.  Mg— 977. 


181  r,.  (J  m  Bd.  6,  III,  3&-4a  u.  Bd.  7, 
III,  46-49.)  [948 

<9f  Bemf ,  v.,  An«  ä Vierteljhh.  Ree : 
Vjprhr.  VPK  25.  Tl.  107-llv'  [49 

Beust,  Fr.  F.  de,  Trois  quarls  de 
li^le.  M^m.  pab).  avec  dce  notet 
teM.  et  une  prcf.  par  Fr^d.  Kobn- 
Abrest.  2  vol.  Pari»,  WeBthaaseer. 
8*.  XXXI,  a99  u.  591  p.  Fr.  15. 
#Eee.:  U  Livre  9,  461  f.  [50 

Flathe,  Die  neueste  Z<Mt.  r.  >Jr.  535. 

Jäger,  Ose,  G.  d.  neuesten  Zeit  v. 
Wiener  Coiigr.  bis  z.  Gegen w.  a.  AuBg. 
8  Bde.  21.  Aufl.  Berlin^  Seehagen. 
frr.  H«.  588,  586,  642  u.  Reg.  74  S. 
M.  Iti.  [51 

#  RMlie,  Leop.  v.,  Zur  6.  Dllde.  u. 
Frankr.'^.  im  19.  Jh.  (Ge(>ainmtauFg. 
49/50.  B(l  )  Hec:  DLZ  9,  21-22  (0. 
Lorenz).  KHK  9,  184-6  (Ward); 
CHI  11  f.  [r)2 

Pape,  R. ,  Der  dt.  Bund.  Forts. 
(Grenzboten  47,  Nr.  6  8.)  [6^^ 

Mabtonbeek,  E.,  Emde  rar  les  orig. 
de  la  St.-AUiance.  Straasb.,  Heitz, 
1887.  gr.  8».  V,  '.m  S.  «  Ree:  BllLU 
465  f.  (Wpspy);  CHI  «81  f.  ^"0; 
Dl/Z  y.  (0.  Lorenz).  [54 

Kleinschmidt,  Arth.,  Frau  v.  Kni- 
dener.   (ZGP  tilü  (5270  [55 

Sobllttmr,  Kant,  K.  Franz  I.  v.  die 
Napoleonid.  v.  Sturze  Napoleons  bis 
zn  dessen  Tode.  (Sep.  aus  AÖG  72, 
33.>Ül;3.)  Wien,  Tempsky.  Lex.-8". 
281  8.  M.  4.  [50 

Czartoryski ,  Prince  Adam,  Me- 
moira  of,  and  bis  Corresp.  with 
Alex.  1.;  with  docunents  ete.  ed.  by 
Adam  Gielgnd.  Remington.  2  vol. 
8".  70G  p.  [57 

Zlni,  Luigi,  Le  memorie  del  Duca 
di  Broglie.  (A.  «tor.  It.  8er.  5.  T.  1, 
69-98:  206-247  .  294  332.)  [r.8 

Malleeon,  6.  B. ,  Life  ot  prince 
Metlemick.  Allen.  S\  217  p.  [59 

MMtdb,  Ohariea  de,  Un  chancelier 
d'ancien  rejjime.  IV:  M.  de  Metter- 
nich et  la  monarchie  de  juillet,  la 
politiqae  du  chancelier  en  Europe 
et  en  Allem.,  les  rt-volutions  de 
1848,  leH  2  chanceliers.  (R.  dee  2 
mondee  87  Nr.  4.)  [r.O 

Hartens,  F.  v.,  Ruesland  u.  PrcubH. 
währ.  d.  Restauiation.  (Dt  R.  Ul 
Nr.  6  a.  7.)  [61 

Gaatrt,  Giov.  de,  La  reatavrasione 
auetriaca  in  Milano  1814-17.  (A.  stor. 
Lomb.  der.  2.  Vol.  5,  591-658.)  [62 


Machalicky,  Der  Feld^ufr  pe«?.  d. 
neapol.  Involution  1821.  (Mittli.  d. 
Kriegfarch.  Wien.  N.  F.  2,  M14.) 
•Je- Ree  :  Bril    7   AZtg  278.  [f^H 

Treitschke,  H.  v.,  Der  Hzg.  v.  Cum- 
beriand  n.  d.  hannov.Staata^rund^es. 
V.  1833.  (FBPG  1,301-9.)  [64 

Viecher,  Adolf,  Die  (;  d  -i  \ntr. 
1833.  Mit  urk.  Belegen  n. Karten. 
Basel.  Schneider.  8*.  808.  F^.a  {9^ 

«Jf  Ernst  II.,  Hzg.  v.  Sachsen-Cob.- 
Gothn.  Aus  meinem  Leben  n.  a.  ui. 
Zeit.  I.  Ree. :  DLZ  9,  697-701  (H  e  i- 
gel);  MLIA  57.  746  8  (Kaemmel); 
HZ 61,  154-62  (Flathe):  BlILü  85  f. 
(Winter)i  CBl  479-81  {F.).  ~  In- 
xwiechen  auch  Bd.  11  ereehienen.  [66 

Jansen,  K.,  Die  Eriimergn.  d.  Hzgs. 
Ernst  II.  V.  C'ol'. -Gotha  aus  «Schlesw.- 
Holst.  1848-51.  geprüft.  (Sep.  aus: 
Z.  d.  Ge§.  f.  KShl.-holst.-laiienb.  (.  > 
Kiel.  Il(Mninn    gr.  R».  07  S,  M.  2.  |»i7 

Levy-Briihl,  Les  idees  polit.  en 
Allem,  an  19  eiMe.  Oervimia  el 
Dal.!  )i  1  t,     R.d.2monde988,l.)  [6P 

Falkson ,  Ferd.,  Die  liber.  Beweg, 
in  Köiiigt*berg  ( 1840-48 1.  Breslau, 
Schott liander.  8«  902  8.   M.  2.  [69 

-vf  Biedermann ,  Karl,  Mt  in  Lehen 
u.  ein  Stück  Zeit-G.  1.  II.  Ree; 
HZ  60,  841-348  (Loeerth).  [70 
Wichmann,  W.,  Denkwürdigk.ans 
d.  Paulskirche.  Kec  -.  V]^chr.  VPK 
25.  IIL  109-112;  Cßl  941  3.  [71 

Stratz,  Rudolf,  Die  Revolutionen 
d.  .1.  is<48  Tl.  49  in  Enropa.  I.:  Die 
Februarrevol.  u.  ilire  nächst.  Folgen. 
Heidelb.,  Wintar.  8*.  XII,  378  8. 
M.  5.  ^  Ree.:  BllLU  272  f.  (W. 
Schultze).  [72 

Langenau,  A.  v.,  Zur  Thronentaag. 
E.  Ferdinands.   (Dt.  R.  18,  9.>  [n 

Gdrgey,  latvÄn,  1«48  es  ]^\9  ho]. 
III.  (Aus  d.  J.  1848  u.  49.  Erlebn. 
u.  Eindrücke,  ürkk.  u.  Erklärung 
ders.  8tud.  u.  bist.  Kritik.)  Budapeat, 
Franklin.   732  S.  (74 

Torre,  Lu.,  La  difesa  di  Caaale 
Monferrato  contro  gli  Anetriaoi  nc41e 
giorn  24  e  25  innrzo  1849:  mem.  e 
doc.  Casale.  Malfei.  S°  56  p.  L.  2.  [75 

Rothan,  G. ,  Souvenirs  dipl.:  La 
Prusse  et  üon  roi  pend.  In  giierre 
de  Crim^e.  Paris,  Wvy.  8*.  400  p. 
Fr,  7,50.  [76 

RaMiafl,  0.,  Souvenire  dipL:  Uae 
cour  allem,  nu  19  si^cle,  L  IL;  La 
reconnaise.  dn  2.  empire  par  lee  ooara 


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BIbliQgrsphio 


Nr.  977— lOOa 


245 


du  Nord,  I.  (U.  des  2  mondee  88 
Nr.  3;  4.  89  Nr.  8;  4.)  [977 

Memoirs  or  tbe  baron  De  Rimini 
(GriscelU'  De  \  ez/aniX  "^rrrrt  atreDt 
ot  Kapoleoo  Iii.,  Cavour,  Antonelli^ 
FVsocf»  IT.^  the  «mp.  of  Amtria.  R«* 
rnin^'tniis    S'"  320  p.  [7S 

Metternich  über  die  Neuenburger 
Frage  —  [mitg.  v.  M.  Lehmann]. 
(HZ  59,  190-2.)  [79 

Tatistchef,  La  politicjne  ext^r.  de 
I  tmp.  Nicolas  l.  St.  Fetersb.  8**. 
689  8.  [80 

Metel,  F.  M.,  Polit.  Federzeich- 
nuDgen.  1.  ii.  2.  Aufl.  Rerl. .  Allg. 
V.  f.  dt.  Lit.8''.  61öS.  il.U.  -JfRec: 
BULU  327  (W.  Sehaltze).  [81 

Santfers,  C,  Life  of  Palmerston. 
CSUtesm.  Ser.)  Allen.  8^  240  p.  [82 

Bamberg,  Felix,  G.  d.  orient.  An- 
gelegenheit i.  Zeitr.  d.  Pariser  u.  d. 
Berl.  Friedens.  S.  M60.  (Oneken, 
Allg.  G.  Abth.  149.)  Berl.,  Grote,  gr. 
B*  U.d.  #R«e.:Bei].AZtf  m  [88 

^  Cavour,  Lettere  edite  ed  ined., 
pubbl.  da  Cbiala.  Vi.  Hec:  Nat.- 
ztg.  51.  [84 

Oiario  iiied.  con  note  autobio>(r. 
i\t'  rcnte  di  Cavour,  pubbl.  da 
Dooi.  Berti.  Roma,  -j^^  B«c.:  Nuov. 
Antol.  8«r.  8.  XVn,  S51-4;  Atti  de! 
r.  ist.  Ven.  Ser.  6.  VI,  1849*58  (Jac 
Bernnrdi).  [85 

■Hr  Memorie,  Le,  di  Garibaldi.  Ree: 
Nuov.  Antol.  Ser.  8.  Vol.  XIV,  125 
bis  137.  [86 

Blind,  K. ,  Lücken  iu  Garibaldis 
Denkwlkrdigk.  (Sep.aa8llLIA.)Dre8d., 
Ehlerniaiin.  S**.  41  S.  M.  0,60.  [87 

Lettere  c  doc.  del  bnr.  Bettino 
Ricasoli,  pubbl.  da  M.  Tubarini  e 
A,  Gotti.  I-lll.  Firenze,  Le  Honnier. 
1^87  n.  1888.  «HZ  61,  178-181 
CBrofcb).  [88 

Bertbt,  A.  d«,  Pran^ .  Joeeph  I  et 
»OD  regne  (1848-88).  3.  6d.  Paris, 
Weslbausser.  fl».  164  p.  Fr.  3,50.  (89 

•K>  Kranes,  F.  v.,  Moritz  v.  Kaiser- 
fdd.    Ree.:  CBI  686  f.  [90 

V.  Zeissberg,  Anton  Prokcsch  (spä- 
ter Graf  V.  Prokesch  Osten),  1795 
bis  1876.   (AÜB  26,  631-645.)  [91 

Bteiabach,  6.,  Zur  G.  d.  October- 
diplom?.  Acten.stiickPZ.ö8terr.Verf -g. 
(Oe«iler.-ung.  R.,  bept.)  [92 

Mffayl ,  A.,  Zwanzig  Jahre  Ver- 
fassu  ngs  1  e  ben  i  nOesterr.'Ungara  .(DRs 
14.  Jahrg.  5.  Ufk)  [93 


Wolf,  G. ,  Zur  Culturg.  in  Oester- 
reich. Ungarn  (1848-88).  Wien,  Holder. 
8^  IV,  186  8.  H.4,80.  «Behandalt 
JudenemRnctpntion,  mit  Benutzung 
V.  archiv.  Material.  [94 

«  LerebenfBld,  Max  Frhr.  v.,  Ans  d. 

Papieren  d.  k.  biij  er.  Staatsmin.  Maxi- 
milian Frhrn.  v.  Lerchpnfeld.  Kec: 
iiZ  »ig,  55Ü-9  (Fiat he),  BULL  544-6 
( W.  H  ü  1 1  e  r);  MHL 16, 288f.(Bl  o  c  h) ; 
CBI  619  f.  [95 

Llngg,  M.,  Ein  Beitr.  z.  Frage  tib. 
d.  VerhftUniss  d.  bayer.  Cooeordats 
z.  bayer.  Religions-Edict  (AKKR 
60,  311-323.)  (96 

Reidelbach,  Hans,  iv.  Ludwig  I.  v. 
Bayern  o.  e.  Kunstschöpfangm  6-15. 
CSchhisi.OLrg.  (S.  89-292).  München, 
Franz.  IK.^7.  gr.  4«  k  M.  1,50.  [97 

Helgel,  H.  Th.,  K.  Ludwig  1.  v. 

Hävern  als  Krzieher 8.  Volks.  (A/tK 
Beil.  Nr.  209-15.)  |!iH 

Hertling,  6.  Frelb.  v.,  Gedaciitmas- 
red«  auf  K.  Ludwig  L  Baiem]. 
(HPRl!  ln2;  nO  '^t\.)  f99 

Heilroann,  V.,  K.  i.udwigl.v.  Bayern 
u.  f.  Kunstschoplungen.  1.  2.  (AZtg 
ildl.  Nr.  202.)  [1000 

Pflugk-Harttung,  Jul.  v..  Da?  Würt- 
temberg. Ministerium  Linden.  (Hist. 
Tasehenb.  6.  Folge,  7, 1-26.)    j  1001 

Lang,  Wllh.,  Julius  Hülder.  4  Jahr- 
zehnte wiirttemb.  Politik.  C^Jbb  61, 
213-243.)  [2 

Dnnekar,  Max,  KaH  Mathy.  (Abb. 
a.  d.  neueren  G.  296-341.)  [3 

Döllinger,  J.  v.,  Gedachtuissrede 
anf  K.  Jobann  v.  Sachsen.  (D51- 
liTi-<  1    Ak.  Vortr.  2,  228-240.)  [4 

Ucke,A.,  Die  Agrarkrisisin  Preussen 
währ.  d.  JUor  Jahre  dieses  Jhs.  (  Diss.) 
Halle.  8**.  7»;  8.  (5 

Dnnkschriftend.  Frhrn.  C  arl  Ernst 
Wilh.  V.  Canitz  a.  Dallwita 
OeneraladJatantK.  Fr.  Wilhs.  IV.  etc. 
n.  Minister  d.  answ.  Angel.,  aus  d. 
Nachl.  hrsg.  v,  s.  Kindern.  Berlin, 
Uertz.  2  Bde.  gr.  8».  IV,  360  ;  344  S. 
M.  12.   «  Reicht  v.  1812-49.  [6 

Natzmer,  GneonarEmst  v..  Unter 
d.  UoheozollerB.  Denkwurdigk.  aus 
d.  Leben  d.  Generals  Oldwig  v.  Nat» 
mer.lI.III.(1832-4R)  (;ot ha,  Perthes, 
gr.  8".  Vn.  338  u.  VIII.  288  S.  k  M.  6. 
-56-  Ree:  BULU  327  L  u.  747  (W. 
Sehaltze);  CBI  1006  f.;  HHL  16. 
284-287  (iM.y.s).  [7 

EichendorfTfV.,  Preussen  u.  die  Cou- 


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246 


BiblioprHihie  Nr.  1006—1066. 


StUotion.  Aas  s.  Nachl.  mitg.  v. 
Heinr.  Meisner.  (^ord  u.  Säd, 
HKn.)  (1008 

Ranke,  Leop.  v.,  Fr.  Wilh.  IV.,  K. 
V.  Prctissen.  (Abb.  u.  Vers.  pT^erke. 
öl.  u.  62.  Bd.L  403-474.)  [9 

Treittehke,  Hetor.  v..  Der  Prins  v. 

Preussen  u,  die  reichsständische  Verf. 
1840-7.  (FBPO  1.  5«7-59R.)  (10 

BatSOb,  Prinz  Adalbert  u.  die  Ad- 
fönge  Hfl«.  Flotte.  (PJbb  62,  297 
hw  3:r  1  [11 

Oncken,  Wllh.,  Das  ZA.  d.  K.  Wil- 
helm. S.  1-320.  (Oiickeii,  Allg.  G. 
Abth.150  n.  151.)  Berl.,  Grote,  gr.8*. 
k  n  M  [12 

Kugler,  Bernh.,  K.  Wilh.  u.  a.  Zeit. 
1.  Hfl.  München,  VerUanst.  f.  Kunst 
o.  WiM.  gr.  A\  12  6.  H.  O^SO.  flS 

Smith,  G.  Barnett,  William  I.  and 
tlie  (ierm.  em[»ire:  a  biogr.  and  bist, 
äkelcli.  London,  Sampson  Low  ^  u. 
Chicago,  Ourg.  VI,  SS5  p.  Doli.  8. 
^Rec:  MUA  57,  599-600  (Har- 
def,'en).  [14 

Klee ,  Herrn. ,  D.  preuss.  Konigth. 
u.  K.  Wilhelm  1.  £ine  hist.  polit. 
Studie.  Berl.,  Möter.  gr.  8»  XIII, 
168  S.  M.  3.  [15 

Schneider,  L,  Ans  d.  Leben  K. 
Willu'lms,  1849-73.  -i  Bde.  Berlin, 
JaDke.  Lex.-g".  IV,  341.  IV,  38G.  IV, 
91  S.  M.  30.  -Jf  Ree:  BllLU  Ö45  7 
(Bienemann).  [16 

NtlNi,  Ludw.,  Wilhelm,  d.  1.  Kaiser 
d.  neuen  dt.  Reichs,  hrsg.  v.  Ose. 
Hahn,  ßerl.,  Herta.  8®.  X,  476  Ö. 
M.  2.  [17 

Forket,  Arobtb.,  William  of  Ger- 
raany:  a  succinct  biography.  Kew- 
York,Cassell.  VIII,  366  p.  Doli.  1,50. 
Davon  dt.  Uebers. :  K.  V/ilhelm.  Gotha, 
Perthes,  -r.  8".  III,  368  8.  M.  8. 
i^Ror    (Bl  1070-72.  [18 

Bonghi,  R.,  Gugiiehno  1.  (Nuov. 
Antol.  Ser.  3.  Vol.  14,  308-22;  407-23; 
598  r.  10.  Vol.  i:..  47-69.)  [19 

Rodd,  Rennen,  Friedrich  III.  als 
Kronprinz  u.  Kaiser,  mit  einer  Einl. 
d.  Kaiserin  Friedrich.  Dt.  Ausg. 
V.  Si'h.  Mensel.  1-4.  Aufl.  Berlin, 
Aslu  r  k!    «0.   196  8.  M.  3.  (20 

Böhm,  Wilh.,  Fürst  Bismarck  als 
Redner.  Vollst.  Sammlung  d.  pari. 
Reden  B.  s.  seit  d.  J.  1H47.  Bd.  6.: 
d.  Cultnrkampf  1871-7;{  (IM.  lliind- 
n.  Hausbibi.  Bd.  280.)  Stuttgart,  Sim- 
mann.  8^  282  8.  M.  1.  [21 


Kohl,  Horst,  Fnrpt  Risniarck-Ge- 
denkbuch.  AuTzeiciingu.  üb.  wichtige 
Begebenh.  ans  d.  privaten  n.  polit, 
Leben,  Briefe  etc.  Chemnitz,  Bü)a. 
12».  95  S.  M.  0.50.  «K-  Enth.  e.  Bis- 
marck-Bibliographie. [22 

Boglietti,  G.,  Bismarck  e  i  suoi 
20  annididiplomazia  militante.  (Nu  r>v. 

Art.  9pr.  -A.  Vn].  V',.  2e  '>'2.)  [28 

Loe,  Otto  Frhr.  v.,  turst  iiismarck. 
Urkundl.  lieitrr.  z.  Ruhme  e.  grossen 
Mannei).  2.  Aufl.  Baad,  Bernbeim. 
8*.  269  8.  Fr.  6,25.  [24 

Geschichte  d.Einigungskrieg«-  lx*'>4. 
ISüO,  1870-71.  Nach  d.  vorzügl.  qn. 
f.  die  Mitkämpfer  u.  d.  dt,  Volk  ge- 
schildert. Mit  Karten,  Plant  n.  Por- 
traits  etc.,  IV,  s.  Triniu8,Nr.  Iü34.  — 
I-IV  cplt.  M.  29,50.  [2o 

^  Krfefl,  D.  dt.-dinisebe ,  1864, 
lir.Hg.  vom  gr.  Generalstabe.  Abth.  f. 
Kriegsg.  I.  II.  Ree.:  HZ  60,  343  f. 
(Delbrück).  [26 

Schubert,  v.,  Mitth.  Qb.  d.  Aufenth. 
Sr.  Mnj.  d.  K.  Johann  vnit  Sachsen 
bei  s.  Armee  i.  Feldz.  1866  in  Oesterr. 
(Wiss-.BeiL  d.Lpz.  Ztg  26-27.)  (27 

An«  Kalaer  Friedrichs  Tagebucb, 
1870-71.  (DRs  l.V  \-'.V2.)  —  "Nach- 
druck: Budapest,  Beuko.  .^^  [28 

Dryander,  K.,  Erinnergn.  a.  d.  Kriege- 
zeit 1870-71.  Anfaeicfanongen,  ans 
dessen  Nachl.  hrsg.  Halle,  Miemeyer. 
8*».  122  8.  M   1^0  [29 

DalTner,  Frz.,  Erinuergu.  an  d.  dt.- 
trfMi.  Felda.  1870-71.  (Strefflears 
österr.-milit.  Z.  29.  Jahrg.  III,  05 
bis  1W  u,  17D-1!)SM  (30 

Kist,  Leop.,  Erlebnisse  e.  dt.  Feld- 

Eaters  währ.  d.  dt.- frz.  Krieges  1870 
is  71.  Innsbruck,  Vereinsbaehh.  8*. 
407  8.  M   '2  no  [Hl 
Deckend,  Ein  iranz.  Feldzugsplan 
1870-71.  (Strefflenrs  österr.-milit.  Z. 
29.  Jahrg.  III,  213-227.)  [82 
•X-  Darlmon,  Alfr.,  Beitrr.  z.  G.  d. 
Kriege.s  v.  1870.    Ant.  Uebers.  von 
Rogallav.  Biberstein.  Rec.;CBL 
1183  f.  [88 
Trinius,  A.,  G.  d.  Krieges  g.  Frank 
reich  1870-71.  II.  (G.  d.  Einigun^s- 
kriege  IV.)  Berlin,  Dümmler.  gr.  8°. 
XIV,  626  8.  H.  8.  [34 
HiltI,  Gec,  Der  franz.  Krieg  von 
1870-71.  5.  And.  Bielefeld,  Velhagen 
Ä  Kl.  gr.  8».  IV,  754  S.  M.  15.  [35 
^  Duquet,  Alfr.,  Onerre  de  1870-71. 


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BibUognphie  Nr.  1086—1056. 


247 


Lee  gr.  bataille«  de  Metz.  Hec:  RC 
22,  h  (Cbnquet).  [1036 

^Duquet,  Alfr.,  Lea  dern.  jours 
de  l  ania-e  du  Rhin^  19  aortt  jus- 
au  29  octobre.  2  ^d.  Ree:  RC 
22,  1,  154^  (A.  Chnqaet).  [37 

MrlSMll,  Graf  M.  J.  v.,  Die  Legende 
V.  Metz.  Uebers.  v.  O.  Th.  Alexan- 
der. Berlin,  Ulrich  ^  Co.  8".  XV, 
-904  8.  M.  8.  [38 

Chanzy,  Campagne  de  1870  71.  La 

2  armee  de  la  Loire.  9  6d.  Paris, 

Plön.  18».  548  p.  Fr.  4.  [39 

Die  Literatur  zur  G.  d.  Gegenwart  sollte 
hin  nur  so  weit  berücksichtigt  werden,  als 
sie  biatorische  .\bsichten  verfolgt, 
lüebt  anderon,  poUk-ptaktiseben  Zwacken 
dfeat  und  talbit  bist.  Material  ist.  Die- 


letztere  za  venceicfanen  and  zu  siebten, 
jat  Aufgabe  anderer  Onrane.  Natärlich  ist 
die  Grpnze  nicht  üb<'rail  8*haif  zu  ziehen, 
and  h»«i  Sanimlung  dfs  Material»  für  das 
hi«T  vorlif'cende  Heft  ist  zeitweilig  nach 
df-ui  (irundsat«  verfahren,  dass  die  ganxe 
Z^it  uii.  h  auszuschliessen  sei.  Die  da- 
darcb  entatandenen  Löcken  werden,  so  gat 
et  gdit.  Im  t.  JMtt  »ug^Ult  werden. 

Lftkand,  P.,  Da«  Staatsrecht  d.  dt. 

Reiches  2.  Aull.  Bd.  1.  Freib.  i.  Br., 
Jdohr.  8".  XVI,  800  ö.  ^  Ree:  Jb. 
f.  Natök.  n.  8t»t  51,  119  f.  [40 

Staatsarchiv,  Das.  Samml.  d.  offic. 
Actenstiicke  z.G.d. Gegenwart.  Begr. 
V.  Aegidi  u.  Klauhold.  In  tortlauf. 
Hftn.  hrsg.  v.  H.  Delbrück.  48.  Bd. 
(6  Hfle.)  1.  u.  2.  Hit.  Lpz.,  Duncker 
u.  ü.  gr.S".  S.  M2Ö.  ä  M.1,40.  [41 

Wller,  Wllh.,  PoHt  6.  d.  Gegenw. 
XXI.  Das  J.  1887.  Berlin,  Springer, 
gr.  8".  .XV,  31«  8.  M.  4.  [42 

Manroth,  Kart,  Die  Entwickig.  d. 
öaterr.'dt.  BaodeUbes.  v.  Entatehen 
4L  Zolleinigungsbestr.  bis  z.  Ende  d. 
«nsfichl.  Zollbegünstigungen .  1849 
bi8l8f;.5.  (Di88.)ßerl., Heymann.  1887. 
8'.  1!»:.  s.  M.  4.  [43 

Oallo,  Aadr.,  Gebiet^  6.  n.  Cliarakt. 


d.  Seehandels  d.  grossten  dt.  Ostsee- 
plätee  seit  d.  Mitte  dieses  Jhs.  (Kö- 
nigsb.Diss.)  Jena,  Pitc8^498.  M.3. 
•jC-Rec:  CBl  1574  f.  [44 

Dawaon,  W.  H.,  German  Soeialism 
and  Ferd«  LaaaaUe:  a  biogr.  liistory 
of  Germ,  social,  movements  dur. 
this  Century.  Lond.,  Sonnenschein. 
8°.  300  8.  4  8h.  6  d.  [46 

Naehtxige  su  diesen  wenigea  Nir.  bcte> 
WirthschaftBff.  d.  neaesten  Zdt  soll  Heft  t 
bringen.  Vol.  die  Bemerkungen  oben  naeh 
Nr.  1039.  Aetanlich  st^bt  es  mit  der  LIt.- 
u.  Kunstg.,  vgl.  Bein  nach  Nr.  85:;. 

ifr  KolfmaM,  Abriss  d.  Kirchei^. 
d.  19.  Jti.  Ree.:  CBl  853  f.  [40 

Brück,  Heinr. ,  G.  d.  kath.  Kirche 
im  19.  Jh.  1.:  G.  d.  kath.  Kirche  in 
Dtld.l.Th.  (bis  zu  d.  Concordatsverbll.) 
Kaina,  Kirehheim.  1887.  S».  VI, 
478  S.  M  n.  *  Ree:  HPBll  101, 
59  GG  (B e  1 1  e 8  ii  e  i  m) ;  Kath.  Schweiz. 
Bll.  4:  The  Dublin  Review,  July 
(Beilesheim);  AKKR4;  Lit.Handw. 
14  (Peters);  CBl  447  ft^bweisend, 
^der  Verf.  ist  kein  Historiker,  son- 
dern ein  Pamphletist«.)  [47 

Förster,  BHx,  Jean  Paul  in  Wei- 
mar. Nach  Origiualbriefen.  (Nord 
u.  Süd  46,  352-380.)  [48 

Flathe,  Theod.,  Hegel  i.  e.  Briefen. 
(HZ  «0,  22:3  237.)  [49 

Briefwechael  v.  Jacob  Grimm  u. 
HoffioB.-nillersl.  m.  Hendrik  Tan  Wyn ; 
nebst  and.  Briefen  z.  dt.  Lit.  hrsg.  u. 
erl.  V.  K.  Th.  Gaedertz.  Bremen, 
Müller.  gr.8°.  VI,  60S.  M.  1,80.  [50 

Grimm,  Wilh.,  Ueber  die  Zustände 
u.  d.  Geist  d.  Univ.  Göttiiifren  [Mitth. 
v.ü.Meinardu8j.(UZ60) 76-79).  [51 

Weber,  Georg,  Jagendeindrttcke  a. 
Erlebn.  Lpz..  Engelmann.  1887.  gr.  8*. 
M.  Ü.  *Rer.:  BllLU  85  87.  [52 
Linde,  Ant.  v.  d.,  Kaspar  Häu- 
ser. Ree:  Vjschr.  VPK  25,  IV,  126 
bis  181.  [58 


IV.  Coltargescliichte. 


1.  AUgemeines, 

Nyström,  A.,  Allmän  kulturhistorin. 
III,  5  10.  Sthlm,  Looström.  8*.  ß.  198 
bis  480.  ü  1  Kr.  [54 

Heihrald,  Knltnrg.  s.  Nr.  1227. 

Sterne,  Carus,  Die  alte  a.  d.  neue 
Weltansch.  Lief.  1.  u.  2.  Stuttgart, 


Weisert..  1887.  8".  uM.0,50.  «Jj-Bec: 
BllLU  717  f.  (Münz).  [55 
Eicken,  Ma.  Weltanachanong,  ir. 

Nr.  9G. 

Kurth,  Godefroid,  Les  origines  de 
la  eirilisation  moderne.  2.  ta.  L  W. 
Namar,  Lambert- De  Roiein.  12*.  380 
a.  m  p.  4  Fr.  3,50.  [56 


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248 


|Bibliographie|Nr.  1057—1075. 


Matirenhottz,  Rieh.,  u.  Aug.  Wünsche, 
Grandsfige  d.  itMilL  n.  ^pitt  Entw.  d. 

europ.  Völker.  OppelD,lVMidi.  gr.  8^ 
VTT.  427  8    M.  8.  [1057 
Süpfle,  Th.,  G.  d.  du  Kulturein- 
flnMa»  ftof  Prankreleti  m.  bes.  Berficks. 

d,  lit.  Entw.  II,  1 :  Von  Lessing  bis  z. 
Ende  d.  romant.  Schule  d.  Franzosen. 
Gotha )  Thienemann.  gr.  8^  XIII.» 
210  8.  H.  4.  #Vgl.  MLIA  57,  729 
bis  732  u,  750-2  (Max  K.«  Ii .  G.  d. 
dt.  Koltureinllusees  aufl'iankr.).  [58 

Kydd,  Samuel,  A  sketch  ol'  the 
growth  of  poblie  opinlon:  ils  in- 
flnence  on  the  constittition  and  go- 
yernment.  Stock.  8*.  84  p.  [59 

Biese,  Alfr.,  Die  Entwickl.  d.Natar- 
gefühls  im  MA.  u.  in  d.  Neur.  I.pz.. 
Veit  &  Co.  8».  VIII.  4G0  S.  M.  8. 
«J^  Ree:  Z.  f.  vgl.  1/itg.  u.  Ueuaiss.- 
Lit.  N.  F.  2.  114-18  (Hes-s);  BllLU 
160-62  (Osk.  Külpe).  [60 

Vgl.  anoh  Nr.  Q9,  100;  106,  06;  &31,  44; 
708,  30,  74;  81«,  45,  49,  55;  966-78;  1053. 

2*  B0chi»-p  VerflOMunffB-  und 

irtlMchaft^hen. 

RAchto-O.,  Privatmohi  io«l-7i;  Teit-O. 
(Eeichsverf. .  TeRftOTien.  Stidte,  Ocinirts- 
•tinde)  1072-88 ;  Kriegswesen  i08S-8<^ ;  Wirth 
acfaaftfl-O.  (ländl.  Yerhältni»<8e ,  Hnudel  u. 
bdUtlie.  Handwerk  u.  ZunRei  lOSV^llOS; 
Anliün^r:  .luden  1107-11  Iti. 

Jaatrow,  J.  [Lit.  d.  J.  1883-86  betr.j: 
Di.  Verf.-g.  nebst  Rcehts-  n.  Wirth- 
!?ch.    ^chichtliehem  (JBQ  Bd.  6,  II, 

:t76-4i^s)  [Ol 
Zeitschrift  d.  Savigoy-Stiftg.  ä.  im 
Anhang. 

^  Brunner,  Helnr.,  Pt  R( ditsg.  I. 
Ree:  (iG.\  41-60  (v.  Amiraj;  Krit. 
Vjaclir.  1".  Gesetzg.  u.  Rechtsw.  N.  F. 
X  Nr.  3  (Maurer).  [62 

<3f  Siegel,  Dt.  Rechtsc:.  R'^c. :  Krit. 
Vjschr.  i'.  Gesetzg.  u.  Rechtsw.  N.  F. 
X  Nr.  3  (Manrer).  f63 

Zur  allg.  Reohtsg.        N'r  j 

BechtsqaeUen  a.  ihn>  Kritik  8.  Nr.  li>5, 
95-09;  218;  348-54;  504. 

Lehmann,  Karl,  Abhh.  z.  germ.,  insb. 
nord.  Rechtsg.  Berlin  ^  Guttentag. 
8«.  IV,  215  8.  M.  5.  #  Ree.:  CBl 
1269-1272  (K.  M  .  .  .  r).  [64 

^  Dahn,  F.,  Bausteine.  Privatrechtl. 
Studien.  Ree. :  GG A  Nr.  2  (v.  Am  i  ra)  \ 
Krit  Vjsehr.  f.  Gesetsg.  n.  fteehCsw. 
N.  F.  X  Nr  3  (Kohler).  [65 

Gaudenz!,  Aug.,  Lc  vicende  del  mun- 
dio  nei  territori  longobardi  deir 
ItsJ!»  merid.  (A  stor.  per  le  prov. 
Nspol.  la,  95118).  [66 


Hübner,  R.,  Die  donatione«  post 
obf  tnm  V.  d.  Behenkgn.  m.  Yorbelinll 

d.  Niessbrauchs  im  älteren  dt.  Recht. 
(Unters,  z.  dt.  (Staats-  u.  RecliLsg.., 
hrsg.  y.  0.  Gierke  26.)  Brettlau, 
Köbner.  8*.  152  8.  —  Zuerst  als  Herl. 
Diss.  {\U  S  1  fC7 

Re,  Gamilio,  Del  palto  ßuccesaorio. 
Cout.  e  line.  Studio  di  Icgisias.  com- 
paratn.  (Stndi  e  doc.  di  stor.  e 
diriitn      '!M42.)  [68 

Brink,  Ludw,,  Umstellung  d.  dingl. 
Rechte  an  Iremden  Iruiuobilien  iiu 
MA.  I.  (Diss.)  Breslau,  Kdbner.  1887. 
8«.  48  S.  [G9 

Jfiger,  Otto,  Die  Kcclitsveriih.  des 
Grund bcüiizcB  in  d.  Stadt  Strasburg 
währ.  d.  MA.  Btrsssburg,  Fisehbach. 
8«,  56  S.  [TO 

Simoncelli,  Vincenzo,  Deila  presta- 
zione  detia  „Calciarium*  nei  con- 
tratti  agmrii  del  medio  evo.  (A.  stor. 
per  le  prov.  Napol.  12,  787-800.)  (71 

Zum  Privatrecht,  vergl.  Nr.  207;  344.  Straf- 
rcchtlit  hrs  s.  Nr.  .  56;  605.  6.  ZUB 
frooeM  vgL  Nr.  lli;  iOO;  605,  7. 

8ohwtret,  Qyttia,  Az  eurdpai  num- 

archiak  rendszeres  alaptörvenyeirol. 
(l'fh  d  ^yt-temat.  Grundgesetae  d. 
curop.  Monarchien,  m.  bes.  Riicks. 
aof  d.  verfassangsg.  Voransselsangen 
derselben.)  Budapest,  Akademie. 
1887.  80  S.  [72 

Wersche,  Carl,  Das  staatsr.  Ver- 
hftltniss  Polens  z.  dt.  Reich  währ.  d. 
MA.  I.  II.  (ZHG  Posen  3  ,  247-296; 
37.5  414.)  —  Zuerst  als  Barl.  Diss. 
48  S.  [78 

Zur  y«Kf.-g.  i.  AllgfliB.  Vgl.  Nr.  9S;  HS. 
45,  soa;  SSO,  8.  86 ;  SST;  888:  1018,  40.  — 
Zar  O.  d.  Konigthmia,  der  Rdohagiewalt» 
ihrer  Oreanisataon .  ihres  Verbal taisses  zn 
den  Glieoem  d.  Keiciis  u.  d.  Reichagehiet«« 
8.  Nr.  ;  in»;  201,  65,  77,  92;  314,  :i!»-<l, 
til.  79;  408;  508-9,  11;  791;  953.  —  Eeichs- 
tage  etc.  8.  Nr.  422 ;  5»0,  81,  93-96,  97  ;  65H  ; 

796.  —  Staat  nad  £irche  s.  Nr.  soi,  7s; 
800, 18-17, 41»  S0-8>.  97,  99  ;  4t7,  Si,  8« ;  lOSl. 

Pappenhelm,  Max,  Bin  altnorw. 
Scliutzgildestatut,  n.  f.  Bedcntg.  f.  d. 
G.  d.  nordgerro.  Gildewesens  erlaut. 
Breal..,Köbner.8»  VII,  1678.  M.4.  [74 

Kelleter,  Landfr.-bflnde,  s.  Nr.  512. 

ündner,  Die  Verne,  s.  Nr.  505. 

Zar  ü.  d.  Orcaaiaationen  helnifii  Baad- 
hebung  von  Frii  den  oadBÄbtt,  vgl.  Hc.  SiU: 
506,  11.  —  Fehdewesen  a.  Nr.  842;  484,  58; 
599;  6(8.  —  Oenoasenschafts-  und  Bllnd- 
ni8>wc<;on  s.  Nr.  ?n«;  4;i3,  4  .  n  r,  i ,  yi; 
625.   \gl.  unleu  ätadtewesuu  u.  Zuntto.) 

StBliti,  Adolf,  Brandenb.-Pn»s^ 
Rechtaverw.  u.  Reebtsverf.  I.  II.  Ber« 


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Bibliogimphie  Kr.  1075~109& 


249 


im,  Vahlen.  gr.  ><^.  LH.  44«  u.  774  S. 
M.  22.  *  Ree;  BllLü  Ö16  f.  (W. 
Schnitze);  CBl  f.  Reehtow.  8,  1-8 
(Fuclisi;  >'aiZtg  276.  [1075 
Bi0lfetd,Hara!d. < ;  d. magdeb.Steuer- 
weacDB  V.  d.  Ueiurmatioosz.  bis  ins 
1&  Jh.  (Schmoller*8  ataata-  o.  aocialw. 
Forech.  VIII,  1).  Leipzig,  Duncker 
n.  H  X,  19Ü  S.  M.  4,60.  —  Zuerst 
al»  Lcip^.  Diss.  Ree:  JbGVV  12, 
13544856  (Hintae).  [7G 

Borch,  L.  V.,  Ein  Unheil  d.  Reichs- 
kammergerichts  üb  Landesliolif it.  fZ. 
L  d.  ges.  Sinatsw.  44.  3ö4-90.)  [77 

Zar  O.  d.  Territorial verÜMmugen  und  d. 
aUg.  TflnüomlTervaltang  vgl.  Nr.  7S,  74; 
M;  ata;  mm,  ir».  ll,  IS;  71«,  IS.  »7,  79; 

15,  16,  8»,  4<).  4a,  46;  931,  5»2.  l'  l's 
M,  i«.  Wl,  95,  »6;  1(H)M,  10.  15.  I  jiiauz- 
verwaltung  s.  Nr.  i>'' :  i' .  i..;  .>ii.  - 
iriploniatip  n.  GeBau<I^si.JtiiiHsv.>si  ii  s.  Nr. 
55«:  trf"/\  t)7-6lt.  81;  709,  32,  jO ,  58,  j7, 
4a,  60,  68.  9S;  S06.  «,  »6,  S7.  69,  &3,  86,  96; 

a»,      s»,  «0,  Ta-Ta,  83-s.<>,  »i;  ioot.  — 

BMres Verwaltung  ?  nv,XfT  KriegswesPTi . 

V.  Below,  Entstehung  d.  Ötadtvert. 
a.  Nr.  845. 

Kniae,  Richcrztche  s.  unter  V,  •"). 

Zar  O.  d.  Stadt ewesena,  vgl.  Nr.  123; 

laa.  -  Stidtäbilnda  a.  Nr.  480,  40,  41.  — 
Baaaa  a.  «nter  T,  4. 

KleinwScbter,  Fr.,  Z.  Frage  d.  stand. 
Gliederung  d,  Gesellscli.  I.  (Z.  f.  d. 
ge.-.  Staat.sw   44,  ;U)7  :145.^  [78 

Roth  V.  Schreckenstein,  K.  H.  Freih., 
Der  Fr«ihemititel  einst  und  jetit. 
Betrachtgn.  üb.  d.  hist.  Grundlagcu 
d.  litul.  Abfetutg.  d.  dt.  Adel».  Berlin, 
V.  Dycker,  gr.  8».  94  ö.  [79 

Uwe,  Fritz,  Die  raahtl.  Stelig.  d. 
friiÜK.  Bauern  i.  MA.,darg.  auf  Grund 
d.  V.  Grimm  u.  Schröder  ges.  Weis- 
thomer.  (^Ueidelb.  Diss.).  Würzburg, 
Köhl  IL  Hecker.  8*.  88  8.  [80 

Fadw»  Carf  Mk,  Der  UntergaDg 
d.  B?iiit'rii'*tandc?  u.  d.  Aufkommen 
d.  üulsht;rröchait.^  nach  arch.  Qn.  aus 
llaa*Vorponimem  u.  Rfigen.  (Abhh. 
ana  d.  ataatsw.  Seminar  zu  Strassb., 
br^jr  v«in  G.  F.  Knapp,  6.)  Strßssb., 
Trubner,  gr.  8^  AI,  377  6.  iL  8.  — 
Der  Aafang  ala  Stittsab»  Diaa.:  O.  d. 
Baneniatandes  in  Pommern  n.  Rü^^en 
bis  znin  30jähr.  Krieg.  81  8.  [81 

Brianeck,  Willi.,  DieLeibeigenschat  t 
in  Pommern.  (SavZ  9.  104-52 )  [82 

KMffi,  Banernbefirrimig  a.  Nr.  931. 

Zur  G.  d.  socialen  u.  Qeburts-Stände  vgl. 
Nr.  310«;  360,  51 ;  1>3J:.  —  Juden  s.  Nr.  1107  ff. 

Kreittiiber,  Im-,  D.  dt.  KriegaweMn 


i.  15.  u.  16.  Jh.  (StretFleurB  österr. 
miiit.  Z.  29.  Jahrg.  III,  230-54.)  [88 
BaliOk,  Qoo.,  Zur  Bewaffnung  und 

Kriegsführg.  d.  Ritter  d.  dt.  Ordens 
i.  Preu.'fgen.  Königsberg,  Koch.gr.  4". 
22  ö.  M.  1,50.  (Auch  Progr.:  Königs- 
berg, Altatädt.  Gjrmn.)  [84 

Mannen,  Woifg.  Frdr.  v.,  G.  d. 
Schweizer  Soldner  bis  zur  Errichtg. 
d.  1.  steh.  Garde  (1497).  Bern,  Uuber. 
1887.  gr.  8^  184  S.  M.  4.  «Ree.: 
Bllir  7:VJ  f.?  entgeh).  (85 

Schlachten-Atlas  d.  19.  Jh. :  1820 
bis  z.  üegi-uw.  Plane  tl.  wichiigäieu 
Schlachten,  Gefeehte  u.  Belagergn, 
rn,  brgleit.  Texte,  nach  aratl.  <,>nr]!en 
bcarb.  8.-13.  Lfg.  (12  lith.  Karten  u. 
Ü3  Bl.  Text).  Iglau,  Bauerle.  1887. 
i'ol.  ä  U.  2.60.  [86 

Zur  G.  d.  Kriegswesens  vgl  Nr.  205,  19; 
8S8,  31»;  Ahd;  517;  667,  73,  H9;  7S1,  «9,  70; 
80(i,  7;  931,  M.  —  Kriegsgeschichte  ö.  Nr. 
114  21;  vs:s.  (il-ü2;  jtJj-üa,  tiOJ,  a,  2:»,  ÜH,  78, 
94;  713,  Ii',  41-47,  52-63  ,  56  ,  58,  «1.  8i'-80. 
95,  9«;  800-4,  7.  32,  33,  74-78,84,  b7,  »H,  91, 
92,  94-90«,  9,  U,  1.'.  ^0,  «8,  76;  m6-39. 

Lamprecht,  Karl,  f'eber  Principien 
d.  neueren  wirthächaltsg. Forsche,  m. 
Replik  von  Adalf  Brnder.  (Hlb9., 
76-91.)  [87 

•K-Lainprecht,Karl,Dt.Wirthschalt«- 
lebeu  im  MA.  Ree:  MÜL  16,  206-18 
(Jaatrow).  [88 

Sebnoller,  Guat.,  Die  sociale  Ent- 
wickig. Dtlds.  und  Englands,  haupts. 
auf  d.  platten  Lande  d.  MA  (JbGVV 
12,  208-18.)  ^  Im  Anaehl.  bea.  an 
Nr.  1088.  [89 

Hertzog,  Aug.,  Rechts-  und  Wirth- 
schal'ts-Veri.  d.  Abteigebietes  Maur- 
münater  wfthr.  d.  MA.  (Beitrr.  a.  Land.- 
u.Volkesk.v.Elsa88-Lotbr.9.)8traaBb.« 

HeiU,  8*.  115  S.  (»0 

Zur  Wirthsdiafis-O.  i.  aUg.  vgl.  Nr.  aU; 
61H,  19,  46,  47;  1046.  —  Rechnungen  etc. 
(z.  G.  d  Preise)  s.  Nr.  5«l,  28,  2i,  25:  109«. 

Zur  G.  d.  hindl.  Verhültniiaa  Vgl.  1».  584 
bis  »o;  m^,  46;  i^3i,  32. 

^  Heyd,  W.,  Hiai  da  conunarce 
du  Levant  au  m.-äge.  Ree:  A.  stör. 
It.  Sor.  4.  T.  17.  572-88;  20.  114-33 
(pcsimoni);  HJb  9,  678-714  (A. 
Gottlob).  [91 

Schaube,Ad.,D.  Consulat  d.  Meerea 
in  Pisa.  Ein  Beitr.  r.  G.  d.  Seewesens, 
d.  Handelsgilden  u.  d.  Handelsrechts 
i.  HA.  (Schmoller*a  ataata-  and  so- 
cialw.  Forsch,  VIII,  2.)  Lpz..  Diuieker 
&  H.  8".  XIII,  310  S.  M.  7.  [92 
Simonafeid,  H.,  Der  Fondaco  dei 
Tedeachi  in  Tenedig  u.  d.  dt.-venet. 


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250 


Bibliographie  Nr.  1093—1117. 


Handelsbeziehgn.  2  Bde.  Ree:  MIÖG 
9,  488  95  (Heyck);  HZ  61,  181-84 
(Brosch);  R.  «tor.  It.  5.  14^  51  fCi- 
polU:);  Ä.  Vnneto.  N.  S.  35,  22i\  'M 
(.Pef  tile);RC22,l,408  10(aaUoi8); 
MVG  Nürnberg  7, 296-98  5  EHR  Nr.  11, 
5eS-67  (H,  F.  Brown).  [1093 

Coen,  6u8t.,  Le  gmndi  strade  del 
cotiiiuercio  internaz.  propo^te  ün  dal 
sec.  16.  Livorno,  Vigo.  ^  Ree.:  R. 
stör.  It.  5,  107-9  (Sangiorgio).  [94 

Jacob,  Georg,  f).  nord.-bait.  Handel 
d.  Araber  im  MA.  ^Üiss.)  Lpz.,  Böhme. 
1887.  8«  162  8.  IT.  4.  [95 

•^Sattler,  C,  Handelsrechnungen 
d.  dt.  Qj-dLMis.  Ree:  DI//  9,  200-2 
(P  e  r  1  b  a  c  h )  ^  Uans.Ü  Uli  Jalirg.  1886, 
181-4  (Stieda).  [9G 

Hirschfeld,  Paul,  Leipzigs  Grossin* 
dnstrie  n.  Grossharidol  in  Wirt^r  Cnl- 
tnrbedtg.  Mit  e.  Vorw.  v.  R  u d.VV  ac  h  8- 
muth.  Lpz  ,  Dnncker  &  H.  1887.gr. 
4«.  XVI,  171  S.  M.  6.  [97 

Huybrechts, Pierre, Resuiiie  de  l'hist. 
du  cumm.  et  de  i'indust.  en  Belgique^ 
des  temps  leB  plus  recul^s  jusqu'ä 
r^mancip.  de  Charles  V.  Bi  iigcs,Maer- 
ten-Meis^;^lP^       236  p.  Fr.  2.50.  [98 

-Jf  Tesdorpf,  W.,  Gewinnung  etc.  d. 
Bernsteins  in  Preussen.  Ree:  Vjschr 
VPK  25,  U,  8;  CBI  1509  f.  [99 

Zur  G,  V.  Hfiiult  l,  Verkehr  u.  Industrie 

vgl.  Nr.  122,  21;  :.L'«\  -iS-iö,  SW;  817,  38.  40 

bi8  48;  loKi,  M.  —  Zum  GeWwcson  v^;!. 
weiter  üben  R»'(hnungen  und  in  Gnippo 
VI,  2  Numismatik. 

Burckhardt,  Alb.,  Aus  dem  Basler 
ZunflweP.  (Basler  .Ib.  8.1(52-90.)  (1100 

•d^Crull,  Friedr.,  D.  Amt  d.  Gold- 
schmiede zu  Wismar.  Ree:  Anz.  f. 
dt.  Alth.  14,  276  f.  (Heyne),  [1101 
Ermisch,  Hubert,  D.  säi-hs.  Berg- 
recht d.  MA.  Ree:  MHL  IG,  149-53 
(Heydenreich).  [2 

LeutholdjDieFreibergerBergwerks- 
verf.  i.  14.  Jh.  (jL  f.  Bergrecht  29, 
71-97.)  [3 

Nauwlrtli,  Jos.«  Die  Satzungen  des 
Regenslv  ^^teinmetzentages  im  J.  1459 
aaf  Gr.  der  Kiagunrurter  Steinmetzen* 
n.  Hanrtrordng.  v.  1628.  Wien, 
Gerold,  gr*  8*.  VI,  55  8.  M.  2.  [4 

Höndorf,  Paul,  D.  Sleinlinurrzunft 
zu  Übernlcirclien.  Ein  Bt  itr.  z.  G.  d. 
Zunftwesens.  (Diss.)  Halle,  Nietsch- 
mann.  8".  50  S.  [5 

Schöne,  C.  0.  Mor.,  Die  modorne 
Entwickig.  d.  Schuhmachergewerbes 
i.  bist.,  stat.  u.  techn.  Hinsiclit.  Ein 


ßeitr.  z.  Kenntu.  uns.  Gewerbewe«, 

(Dis8.)  Halle,  PKtz.  8«.  508. 11.3,60.  (6 

Znr  G.  <1.  Handwerke  O.  d.  ZfioAe  VgL 
Nr.  516,  26-27;  III. 

Zeitaebr.  r. G. d. J u  i e n  il,2 :  a) w  o  1  f, 

S.  G.  der  Juden  in  Üesterr.  IV.  — 
b)  Steinschneider,  z.  Qn.-kde. 
f.  G.  d.  Juden.  —  c)  Goldschmidt, 
d.  Riickkehr  d.  Jnd.  n.  Frankf  a.  H. 
i.  J.  13f50.  [7 

Arontoe,  lul.,  Regesten  z.  G.  der 
Juden  i.  fränk.  u.  dt  Reiche  b.  e.  J. 
1273,  hrsg.  im  Auttr.  d.  bist.  Comm, 
f.  G.  d.  Juden  in  Dtld.  1.  Lfg.  bis  z. 
J.  1033.  Beri.,  SimioD.  1887.  gr.  4^ 
t>4  S.  M.  3,20.  [8 

Jidemchreinsbveh,  Das,  d.  Laurenz^ 
pfarrc  7.  Köln,  nnter  Mitw.  v.  Mor. 
Stern  hrsg.  v.  Rob.  Hoeuiger. 
(Qn.  z.  G.  d.  Juden  in  DÜd.  I)  Berl.» 
Simion.  gr.  8^  XX VIII.  261  S.  M.  10. 
*  Ree:  CBI  1(505  f.  (v.  B.)  [9 

Döllinger,  J.  v.,  Die  Juden  in  Eu- 
ropa. (Ak.  Vortr.  1,  209-41.)  [10 

UltKtti,L.,I  martiri  ebrei  nel  mcdio 
evo  e  san  Bernardo  di  ChiaravaHe. 
(Nuov.  Antol.  Ser,  3,  Ib,  446-57.)  [11 

Gldeaann,  M.,  G.  d.  Erxiehungswa. 
u.  d.  Cnltur  d.  abendl.  Juden.  III: 
G.  d.  Juden  in  Dtld.  nähr.  d.  14.  und 
15.  Jb.  nebst  bisher  ungedr.  BeiU. 
Wien,  Hölder.  gr.  8^  X,  809  S. 
M. 7,20.  ^Rec.: NatZtgd89(Lan  d  a u); 
CBI  17()8  r.  [12 

Ganganeili'8  Gutachten  in  Ange> 
legen  h.d.Blatbe8eha]digung  d.  Juden 
(1759).  Aus  d.  Ital.  übers,  v.  A.  Ber- 
liner. Berl  .  Deutsch.  8".  HI,  48  S. 
-H-Rce:  CBI  9^7.  (H.  Str.).  [13 

Stolle,  Fr.,  Ans  d.  Q.  d.  Jud.  i.  Köln 
a.R.;  e.  Gaiiff  durch  d.  dt.  G,  Barmen, 
Wiemann.  S».  IV.  57  S.  .M.  0,-50.  [14 

Kaufnann,  Dav.,  Zur  G.  jüd.  Fami- 
lien. I.:  Samson  Wertheitner,d.Ober- 
hoffactor  u.  Landesrabb.,  16^8  1734, 
u.  8.  Kinder.  Wien,  Beck.  gr.  8^  IX. 
113  S.  M.  4.  [15 

Frledliiider,  H.  H.,  Hatorialien  t. 
G.  d.  Juden  in  Böhmen.  Brünn.^ 

Epstein.  S\  IV,  106  8.  U.  2.  [16 
Zw     d.  Juden  tkI.  nooii  Nr.  Mi. 

.'i.  Kii'cUe  UiuL  HeUffion» 

AUgemeiniM  and  katbol.  Kirdm  im-S5: 

Papstthum  ilStJ-40;  Orden  Uli  if5:  IiKjiusi 
tion  und  Ketzer  (Wal  den  sei)  lUT.iS;  Kvan- 
gel.  Kirche  11. "»3-56. 

Hauck,  A.,  (  I/iteratur  d.  J.  1883  n. 

84  betr.j:  Pupstthum  u.  Kirche.  (JBG 

Bd.  7,  II,  177-201.)  [17 


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BibUo^phie  Kr.  1118—1141. 


251 


ZeHschrifl  für  Kircheng.  in  Verb. 
II  ii  L>.  W.  Ga«8,  D.  H.  Renfer  u.  A. 
Riatchl.  hri^.  t.  Tb.  Brieger.  IX. 
X,l  m.  9.  Gotha,  Ptethes.  gr.  8*.  641 8. 
a.  1-34 1  Irih.  8.  i.  Anhang.  [1118 
Archiv  i.  Lit.-  n.  Kircheng.  d.  MA. 
hreg.  V.  Üeinr.  Denifle  a.  Franz 
Bbrle.  4.  H.  I.  n.  8.  Freiborg,  Herder. 

S.  1  200:  a)  S.  M90Ehrle,die 
Spirituaien.  ihr  VerluiUn.  t.  Franzis- 
kanerordeii  und  zu  den  Fraticellen 
(eeUo»).  ^  h)  8.  191  200  Ehrle, 
der  constantin.  Schatz  in  d.  päpstl. 
K.iiiimer       in.  n.  14.  Jhs.  fl9 
Beafhi,  R.,  Lautoriiä  spirik  e  la 
temporale  nella  storia.  (Nnov.  Antol. 
Ser.      Vol.  XIII,  406-21.  [20 
Hagenbach,  Kirclieng.  s.  Nr.  543. 
Hauck^  Kirclieng.      Nr.  20^. 
Ricboa,  L.,  Hist.  de  l'egiise  8.  edit. 
III.  Paris.  I.ctlnrllenx.  8"  593  p.  [21 
Fiaiier,  G.  P.,  ilist.  of  tli«>  Christian 
Cliorch.  New  York.  8^  701  p.  [22 
#Knilfa,  F.  X.,  Lehrb.  d.  Kirch  eng. 
:^  AH.  Trier,  Lintz.  1887.  Ree:  HPBU 
102,  279-86  ;  342-60  ;  434-42 ;  525  31 ; 
661-69.  (ZnrKrit.  e.  verbese.K.  g.)  [23 
Stihlll,  Rlld.,  Kirchcng.  i.  (irundriss. 
Lpi.,  Böhme.  8".  VI,  194  8.  M.  3.60. 
«  Ree:  FJbb  61,  319-52  (M.  Lenz, 
£.  nene  Aaffass.  d.  Kirchg.).  Beil.  z. 
LptZtg.  1887.  101.  [24 
Tost»,  Lu.,  rrol«'(r.  alln  storüi  uiii- 
Ters.  della  chiesa.  Koma,  cam.  dei 
dep.  8*  xriiij.  481  p.  L.  8,50.  [25 
Hatsch,  Edw.,  Die  Onindlegnng  d. 
Kirchenverl'.  Westeuropas  im  frühen 
MA.  Autor,  üebera.,  besorgt  v.  Ad. 
Harnack.  Oieseen*.  Ricker.  gr.  8°. 
¥11   130  S.  M.  2.50.  [26 
Bang.  A.  C,  IM^igt  over  d.  norske  kir- 
kes  hi&t.  under  katliolicism.  Christia- 
iiia.Oaniiiienneyer.  8^  8688.  Skr.  [27 
V©8Al,6. J.,Gesrhiedeni8  der  vnder- 
Inrif^   kerk.  van  680  lol  1842.  2  dnik. 
i>ordrechl,  Revers,  gr.  8®.  XXil,  446 
bl.  Fl.  4,25  [28 
#  StMiieit  kirchengeschtl..,  Herm. 
Reater  z.  70.  Gebnrtstflpre  gew.  Ree: 
ThLZ  160-67  (Bornemann);  DLZ 
9453f.(M5n  er);TbLBl  1887, 140.  [29 
^  Harnack.  A.,  Lehrb.  d.  Dogm.g. 
lI.Rec.:PJl>b  »i2..'v74fT.  (La88On).f30 
Talano,  S.,  Le  origini  del  Cristiane* 
•ino  e  tl  peDsiero  etorieo.  L  II.(6tiidi 
«  doc.  di  Btor.  e  dir.  IX,  11*42  u. 
175202.)  [31 
Seeberg,  Reinh.,  Die  germ.  Anffass. 


d.  Christenthums  in  d.  früher.  MA. 
L  (Z.  f.  kirchl.  Wise.  Q.  kircbL  Leben. 
IX  Nr.  2  u.  3.)  [dS 
ÜHSMlIa,  A.,  Stndien  wa  d.  ma.  Ma- 

rienlegenden  II.   (Sep.  a.  SBWAk.) 
Wien.  Tempeky.   Lex.   8^   90  8. 
M.  1.40.  [8$ 
MOMbaaiar,  Woifo.t  ThesanruB  reso- 

lulionum  8.  c.  concilii,  ijuae  consent. 
adTridentinorum  pp.decrt  tn  nliasque 
can.  juris  sanctiones  prodier  uut  usque 
ad  a.  1885^  eom  omo.  conatitat.  ete. 
V.  Fase.  9.  (S.  785-880.)  Hünelieii, 
Stab!    l^ST.  frr.  4^  M.  3.  [84 

Lingg,  M.,  G.  d.  lust.  d.  Pfarrvisi- 
tation  in  Dtld.  (Bamb. Progr.)  Kemp- 
ten. Kosel  8".  75  S.  *Rer.:  AKKR  60, 
368  (Hob.  Scheidemuntel).  [35 

Zar  alldem.  Kirchen-0.  vffl.  Nr.  110;  20»; 
543;  stio;  1046.  —  Zar  6.  d.  kath.  Kirche, 
vgl.  Nr.  3S.  37,  8«,  41-43,  66,  «•),  89;  204, 
2«.  2r,,  ;t8.  79;  »OO,  l,  29-al,  7;»;  40C,  75-82, 
»3;  603;  610.  I  I,  4S-.'»2,  99;  70  »  —  Biogn» 
phien  v.  Heiligen,  BischötV-n  ftc.  Nr.  149^ 
59,  «0,  67,  «7,  «W ;  2;i:.-37 ,  5.^,  56,  58-Ö<,  19, 
80,  81,  99  ;  307,  8,  77;  401,  58,  59;  M*.  TS; 
711,  12,  .'.J. 

Grisar,  Hartm.,  lieber  Sammlgn« 
älterer  Papstbriefe  n.  deren  theolog. 
\  er  werthg.(ZKTh  487-582.)  #Rec.: 
AKKR  60.  220  223.  [36 

Thaner,  F.,Z.reehtl.  Bedtg.d.pupstl. 
Regesten.  (MIUG  9,  402-413.)  [37 

^Creighton,  M.,  Historv  of  the 
Papacy.  IIL  IV.  Kec:  The  Dnblin 
R.,  Jnly.  [38 

Pattor,  0.  d.  Päpste,  s.  Nr.  488  t. 

Caatelar,  L,  The  Papncy  and  tbe 
temp.  power  (The  ForlDightly  R. 
1887.  t;7r,-(;95.)  [39 

Schubert,  Hans  v.,  Roms  Kampf 
um  d.  Weltherrsch. ;  eine  kircheog. 
Studie  (Sehr.  d.  ^^  f  Keformationsg. 
Nr.  23).  Halle,  iNiemeyer.  8^  IV, 
136  S.   M.  2,40.  [40 

Zur  O.  d.  Papstthoms  vgl.  Nr.  92-96;  154, 
36,  »8,  40,  180b;  208,  10-16,  «3,  67-75;  80», 
11,  1«,  1«.U,  »5,  41,  60,  63-6«,  80-86,  90, 
97-99;  402-4,  11-13,  21.  27,  82,  42-44,  60,  64, 
83-87;  542,  82,  83;  600,  46,  4",  49,  5«,  97; 
784,  35; 

Studien  n.  Mittliign.  aus  d.  Bened.- 
n.  Ci»terc,-Orden.  IX,  13.  Brünn: 
8».  552  8.:  a)  8.  1-22;  189-213 
B  a  n  e  r,  üeb.  Orden.'ipri vv.  —  b)  8.  57 
bis  73;  234  51 :  :5(il-86  Sc  h  m  i  d  t,  üeb.' 
d.  wis.^eiibch.  Bildg.  d.  Ii.  Benedikt, 
—  o)OraBbof,  s.  Nr.243.  -  d)Pe», 
g.  y r.  781 .  —  e)  S.  382-94  J .  G .  .M  a y  c  r, 
Skizxe  e.  G.  d.  Schwab,  u.  Schweiz, 
Bened.-Congregation. —  f)  S.394bia 


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252 


Bibliographie  Kr.  1141—1160. 


;i98  Mitlerm  üllcr,  D.  Regel-Com- 
nientar  d.  Paulus  Diaconus^  d.  Hil- 
demar tt.  d.  Abtet  Basilius.  —  g)  S.  399 
bis  416B  e  r  Ii  i  r  D.  Bened.-Congress 
zu  Kp'jfnsbg.  i.  J.  1631.  —  Ii)  S. 
445-04  Hu  1er,  Die  Bened.-Stiftgo.  i. 
d.Rbeiii1andeii.  —  Vgl.  Nr.l562.[IUl 

Annales  ordinis  cartus.  ab  a.  1084 
ad  a.  1429,  auct,  Car  !.«•  Cnuteulx, 
nunc  primum  a  moaachis  ej,  ord. 
in  laeem  ed.  3  ▼ol.  Henville-eoas- 
Monii  ..  Duquat.  4».  524,  568  p.  (42 

Epistolae  niieBionariorum  ord.  s. 
»ancisci  ex  Frisia  et  HoUandia,  ex 
eod.  ms.  r.  bibl.  Honachii  in  Bavaria. 
Ed.  Marc,  a  Civetia  et  Tht-oph. 
Domenichelli.  Ad  Claras  Aquas, 
collegium  S.  Bonaventurae.  8^  vij. 
408  p.  [43 

BertOMoh,  Ernst  v.,  Kurzgef.  G.  d. 
geistl.  Genossenschalteii  u.  d.  daraus 
faervorgeg.  Ritterorden.  Wiesbaden, 
BechtoTd.  gr.  S".  207  8.  H.  8,60.  [44 

^  Petteneg,  V.,  Die  Urkk.  d.  dt  Or- 
dens Central  A.  z.  Wien.  I  (1170  bis 
1Ö09. )  Kec:  H  Z  59,  ia5-7(T  u  p  e  t  x  j.  [45 

IMMu«,  E.,  Beitrr.  s.  Charakteristik 
d,  Brüder  d.  gemeins.  Löbens. (Diss.) 
L)./.,  Gninii.acli.  8".  IV.      S.  |45a 

Zückler,  0.,  D.  Jesuitenorden  n.  8. 
Slellg.  i.  d.  Entwicklung9g.  d.  Uöncb- 
thums.  Barmen,  Klein.  59  8.  #Rec.: 
£v.  Kircb.  Ztg.  409  f.  [46 

Zw  O.  d.  imen  vgl.  Kr.  157 ;  ns;  SM 

Ub  38.  7«;  417,  93;  «95;  781. 

<X>  Lea,  Henry  Charles,  Hist.  o(  the 
Inquisition  of  the  HA.  Ree.:  EHR 
III.  773-88  (Ac ton);  Ath.  182-4.  [47 

^  Molinierf  Charles,  Etndes  sur 
quelq.  ross.  des  bibl.  d'Italie  conc. 
nnqnisition  et  les  croyanMS  hMt. 
du  13  nu  17  siecle.  Hec:  £HR  Kr.  11, 
561-563  (H.  C.  Lea).  [48 

Naupt,  Hern.,  Neue  Beitrr.  z.  G. 
d.  mittetalt.  Waldenserthnms.  (HZ  61, 
39<;s.)  [49 

Haupt,  Herrn,,  WHlfleiiBia;  1.  Ani- 
cuiiVVald.  2. Regula  Wald.  ^  3.  Huuuia 
fr.  Torsonis  de  haoretfeis;  4.  die  Sekte 
4.  Ortlib.  r.  f/KG  10.  311-329.  [50 

Golf,  Jarosiav,  Die  VValden.^er  im 
MA.  u.  iiirc  Literatur.  Ber.  iib.  neuere 
Sehr,  u  Publ.  (I11Ö6  9, 826-51.)  [51 

«9f  Müller,  Karl,  Die  Waldenser. 
Ree.:  A.  stor.  lt.  Ser.  5.  T.  2,75  93 
(Toreo).  [52 

Z  1  ;  il.  Inquisition,  de»  mu.  K«t/or- 
liiunm  u.  d.Reformbewegungen  vgl  Nr.  296 ; 
S06;  SS-Sl;  S5S. 


-X«  Zahn,  Ad.,  Abriss  e.  G.  d.  evang. 
Kirche  auf  d.  europ.  FesU.  2.  Aul« 
Ree.:  ThLBl  Kr.  20 f.  (B.  L.)  [58 

Jahrb.  d.  Ges.  f.  d.  G.  d.  ProtesUnt. 
in  Oesterr.  9.  .Jahrg.  Heft  1  u.  2. 
Lps.,  Klinkhardt:  m)  Loe8che,Joh. 
Mathesins.  1^^  Pritsebe,  Extnwt 
der  in  materiareligionia  ergang.  k.  k., 
auf  d.  Gepenrefürnmt.  im  Teschener 
Gebiete  bezugl.  Verordngn. —  e}Koch 
Lnüieranisierg.  d.  Oen.  Gnesen.  — 
d)  Scheuffler,  D.  Zug  d.  österr. 
Geistlichen  nach  u.  ans  Sachsen.  [54 

Bl&tter  f.%vürtleinb.  Kircbeng.  Beil. 
a.  Et.  Kireben-  n.  Scbnlbl.  f.  Wfirtt, 
red.  V.  O.  Hermann.  III.  Stnttg., 
Greiner  i  PfeifTer.  gr.  4^  M.  2.  (56 

Friedberfl,  E.,  Verf.recht  d.  ev. 

Landeskirchen  in  DUd.  n.  Oesterr. 

Lpz..Tuuchnitz.  8®.  XV,  446 S.  *Rec.: 

AKKR  60,  207-9  (F.  tieigel).  [5i 
Zur  O.  d.  IteftirmMlon  q.  d.  evangell* 

sehen  Kirche  vpl.  Xr.  51H-70,  79,  89.  9f.,  96; 
600,  .'S,  1..,  ti-',  s3.  84;  704,  I5f,  14,  38, 

'Zur  G.  a.  .luden  s.  Kr.  HOT  t. 
Zur  i;  •  8ch.  d.  tidig.  Aber^aobsass.  nntsn 
Gruppe  IV,  6. 


'4,  Bildung,  IdtertUur  und 
KunM. 

UniveraftiteB  n.  Aksdsmlcai  lU7o1t;  «ndetv 

Scholen  iKS  sti ;  lUbliotheken  n«3  H5;Buch 
druck  u.  liuclibanilpl  1186-90;  U.  d.  Wiasen- 
soksfleB  n.  Literatur  1  i9i.i90i;  Knnatg. 


Universitats-Matrikeln,  Aeltere.  I.: 
Univers.  Frankfurt  &.  0.;  a.  d.  Orig.- 
Ha ant.llitw.v.  Oeo. Lieben.  Emil 

T h  u  n  e r  hrsg.  v.  Ernst  F ri  e  d  1  an- 
der. 1  150G-1()48.  (Public,  a.  d.  kgL 
pr.  biaat^iarch.  32).  Lpi.,,  Uirsel. 
1887.  gr.  8*.  ZVL,  798  8. 11.  20.  [57 

Laverrenz,  C,  Die  Medaillen  n.  Ge- 
dächtnisszeichen d.  dt.  Uo(  h.schulen. 
E.  Beitr.  z.  G.  d.  Universitäten  Dtlds. 
2.  Th.  Kit  24  Ansichten  u.  42  Taf. 
Berl.,  T.nverren«,  1887.  gr.  8*.  XIII, 
165  Ö.  M.  16.  [58 

Statut!  deile  uuiv.  e  dei  coiiegi 
dello  studio  bologn.,  nnbbtdaCarlo 
Malagola.  BoL,  Zaaichelli.  fol. 
xxiiij,  524  p.  f59 

Acta  uatiunis  Gernianicae  univers. 
Bononien.  edd.  Ern.  Friedlftader 
et  Car.  Maln-rnla.  Cum  lahnlis. 
Herl.,  Heimer.  18H7.  4".503Ö.  -X-Hec: 
MlUG  9,  141-148  (Schulte);  GBl 
683  f.  (L.).  [60 


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Bibliogr^hie  Vr.  1161-1187. 


253 


Gtoria,  A«dr..M()nnm.della  nntvers. 
di  PadoTm  1222-1818.  (Mem.  del  r. 
kt.  Ven.  22.  281-674.)  [1161 

■ossmenti  e  docuroenti  per  1«  slo- 
ri»  della  iiniversita  di  Paima  nel 
nedio  evo.  vol.  I.  Parma.  4*.  250  p. 
L.  8.  [62 

Kaifmann,  Gm.,  G.  d.  dt.  Univer- 
sitäten. I :  Vorg.  Stuttg.  Cotta,  ^  Bec. : 
CBl  1405-7 ;  Jbb.  t.  >]ational<>k.u.Stat. 
K.  F.  17.  8  (Schräder);  DLZ  9^ 
1492-94  (E.  Fried  Und  er).  [68 

Nitzsch,  F.,  Zur  G.  d.  Entstehg.  d. 
Universitäten.  (Jbb.  f.  prot.  Theol. 
XIV,  210-220.)  [64 

Albieisl,  C,  Le  orig.  dello  stnd. 
di  Bologna.  1.  (AtH  e  mein.  etc.  di 
Houiajrna.Ser.  III.  Vol.  6.  219-31.)  [65 

Nani,  Ges.,  Lo  studio  bologn.  nelle 
Bikt  orig.  di  L.  Cbiapelli:  nota.  (Sep. 
aae  Atti  della  r.  acc.  di  Torino.  23.') 
Torino.  I.opf»cher.  8".  7  ]>.  [66 

Tamassia,  Giov.,  Bologna  e  le  sae 
acaole  imperiali  di  diritto.  Bot.,  Fava 
e  Gare^Tiani.  8".  48  p.  (Sep.  a.  A. 
giur   \f    t>  r   12.)  [67 

Ricci,  Corrado,  I  primordi  dello 
atad.  di  Bologna.  2.  edis.  Bo).,  Ho- 
ma^noli.  ^Hec:  Ci^iltii  Ca«.  Ser. 
Xni.  11.  20,s  -.'IS.  [68 

Ascbbach,  Jos.  v.  (t),  Die  Wiener 
tJfiivera.  n.  ihre  Gelehrten,  1520-65. 
hri^cr.  V.  d.  Tniv.  in  Wim.  (G.  d. 
WieiM  r  Univ.  Bd.  III.)  Wien,  Holder. 
8^  VllI,  408  S.  M.  10.  [09 

Slllein,  W.,  Studenten  a.  Harobarg 
n.  d.  XaL-libfirpeh..  in  Erfurt  v.  1492 
bis  1636.  in  Witten Lcrg  v,  1602-60. 
(ZVHambG  5,  267-342.)  [70 

Seberaaitt  UiCt  D.  Plan  d.  QrttDdg. 
e.  Jesuiten-Univers.  an  Posen.  (ZHG- 
Posc-T,  4  W  D'.).)  [71 

Döüinger,  J.  v.,  a)  ö.  :^55.  Die 
Uoiverrititeo  sonst  n.  jetxt  —  b)  8. 56 
bis  92.  Festrede  z.  400j.  Stiftnngs- 
feier  d.  Univ.  Mütu-Ihmi.  -  c)  S.  193 
bis  227.  Kg.  Aiaxiunlian  II.  u.  die 
Wfsseoaebafl— 4)  8.  827-40.  Ueber- 
blick  üb.  die  ^escli.  Entwickig.  n. 
die  gegenw.  Aufg.  uns.  Ak.  (DöUinger. 
Ak.  Vortr.  2.)  [72 

ZoT  G.  d.  üniversitit«!!  n.  Akadenuen 
vgL  Kr.  »7;  »47;  1061. 

#  MawiiBWita  Gernaniae  paada- 

fo|^ica(V  8.  näclisteKr.)  Ree:  Hb.  I-V : 
tÄBCO  9,315  24  f(^.  Meier)  m 
^  Ratio  studiorum  et  institutiones 
acbolast.  soc.  Jesu  per  Germ,  olim 


vig.  collectae  aU.  M.  Pacliler.  6i'r.  1. 
Tom,  2.  (Mon.  Germ.  paed.  V.)  Ut'c: 
DLZ  9,  1069-72  (Ziegler);  HPB11 
101,  822-8;  Anz.  f.  dt.  Alth.  14,  91  f. 
(Seemüller).  Vgl.  vorige  Nr.  |74 
ActeaatüOke  z.  G.  d.  früh,  latein. 
Sehole  a.  Itzehoe.  I,  nnitg.  v.  8eUs. 


(Progr.)  Itzehoe.  8°.  56  S. 


[75 


Grupp,  Rud.,  Die  dt.  Didaktiker  u. 
d.Öchulcnd.  12. u.  13.  Jhs.;  e.kulturli. 
Vers.  1.  Tb.  (Progr.)  Brandenburg  a. 
d.  H.   4     10  S.  [70 

Bdhme,  Paul,  Pforte  in  s.  kulturg. 
Bedeutg.  währ.  d.  12.  u.  13.  Jbs.  (Neu- 
iahr8bll.  hrsg.  v.  d.  bist.  Comm.  d. 
Prov.  Sachsen  12.)  Balle,  Pfeffer, 
gr.  8^  47  S.  M.  1.  [77 

Veil,  Hellir.,  D.  protest.  Gymn.  zu 
Strassb.  i.  d.  J.  1538-1888.  E.  bist. 
Skizze.  Strassborg,  Heita.  gr.  8". 
17  S.  M.  0.1)0.  [78 

Miilier,  6eo.,  Das  kursacbs.  Schuiw. 
beim  Erlass  d.  Sehtilordo,  v.  1580. 
(Progr.)  Dresden.    A\  82  S.  [79 

5|!  Koldewey.  Friedr.,  Die  Schulge- 
setzgeb, d.  ilzgi^.  August  d.  JüDg.  V. 
Brannsehw.-Wolfenb.  Ree.:  MHL  16, 
271  f.  (C.  Rethwisch).  [80 

Börner,  Em.  Rieh..  Die  Entwickig. 
d.  sächs.  Volksschulw.  im  18.  Jli. 
E.  Beitr,  a.  O.  d.  Ersieh.«  u.  UDter> 
richtaw.  (Lpz.  Dias.)  Schönefeld, 
Müller.  8".  46  S.  [81 

Rische,  A.,  Der  Unterr.  an  d.  höh. 
Schulen  Heeklenhurgs  im  18.  Jh. 
(Progr.)  Ludwigslust.  4^  24  S.  [82 

Zur  G.  d.  Sehülen  vgl.  anch  Nr.  777. 

Burdaoh,  Die  pfälz.  Wittelsbacher 
Q.  die  altdt.  Bas.  d.  Palatina.  (CBl 
f.  Biblw.  r,.  111-133.)  [83 

Roth,  F.  W.  E.,  Zwei  Bibliothekf- 
katal.  saec.  XI  n  XV  d.  Abtei  Mur- 
bacb.  (Straaab.  Studien  8>  88642.)  [84 

Kooti,  Ernst,  G.  d.  herzogl.  öffentl. 

Bibloth.  z.  Meiningen.  (Progr.)  Mein. 

4».  26  S.  [85 
Z.  G.  d.  BibUothekcD  vgl.  Nr.  69-73;  68». 

Heyer,  Nochlese  7.n  Weiler:  Die  er- 
sten dt.  Zeitgn.  (CBl  f.  Biblw.  .5,  214 
bis  225  n.  272  283.)  [86 

Archiv  f.  d.  G.  d.  Buchh.,  hng. 
v.  d.  bist.  Comm.  d.  Börsen-V.  d. 
dt.  Buchhändler.  XI.  Lps.,  Verlag  d. 
Vereins.  8^  864  8.:  a)  Stehlin, 
Regesten  z.  G.  d.  Buclidrucks  bis  z. 
J  1500.  -  b)  S.  183-203.  Kirch  hoff, 
die  Leipz.  Büchermease  1550-1650.  — 
c)  S.  204-282.  Klrohhoff,  Leipz. 


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254 


Bibliographie  Kr.  1187—1312* 


ÖorliraentsverlniltnisBo  i.  16.  Jh.  — 
d)  S.  283-357.  Meyer,  Papierfabri- 
kation u.  Papierhandel.  [1187 

Nolhac,  P.  de,  Lcs  rnrrrspondants 
d'Alde  Manace^  matt-nnux  noiiv. 
d'hist.  litt.  1483-1514.  (Studi  e  doc. 
dl  ator.  e  dir.  8, 247-99.  9,203-48.)  (88 

Mayer,  Ant.,  Wiens  Buchdrucker- 
G.  1482-1882,  hrsg.  v.  den  Buchdr. 
Wien».  11:  1G82-1882.  Wien,  Frick. 
1887.  gr.  4".  VIII,  427  S.  M.  24  [89 

Scherzer,  K.  V.,  Wiens  Buch  druck  er- 
gescli.  1482-1881.  CÜ«U.  AZtg  98  biö 
104.)  [90 
Zur  G.  d.  Buchdrucks  a.  d.  BoidUMiiad» 
s.  noch  Nr.  «8;  &it9,  äo. 

Seiimoller,  Glitte  Zar  Literatnrg.  d. 

Staats-  u.  Souiniwis?.  Lpz.,  Dancktr 
&  H    tTT-        XU  304  ö.  M.  6.  [91 

Zeitschrift  i.  dl.  Alterthum  u.  dl. 
Lit.,hr8g.  v.£.StelDnieyer.  Bd.  82. 
4  Hefte.  Berlin,  Weidmann.  8^ 
M.  15.  [92 

Zeitschrift  f.  vergl.  i.itcraturg.  u. 
RenatM.-Lit.,  hrsg.  v.  MaxKochu. 
Ludw.  Geiger.  N.  F.  I.  n.  Tl.  Heft 

1  u.  2.  lierl.,  Hiiück.  1887-88.  502  S. 
u.  1  1G4.   Bd.  B  M.  14.  [93 

Viertetjahrsohrlft  f.  Llteraturg.  unt. 

Mitw.  V.E.Schmidt  n.B.  Suphan, 
hrsg.  V.  Bernh.  Seuffert.  I,  1  u. 
2.  Weimar,  Böhlan.  M.  5,60.  [94 

Den  in  unsere  Üioffranhie  aaferenoniiiK-nen 
Inhalt  dieser  Z«itscbrirten  stellen  wir  noob 
in  Hell  t  zusammen. 

Stern,  Adf.,  0.  d.  Weltlit.  in  übers. 
Darstellg.  5-7  Ltg.  (S.  35.S-Ö92  )  Sluit- 
gart,  Hieger.  1887.  gr.  8».  ÄM.l.  [95 

Soherr,  Johs.,  Allg.  G.  der  Lit.* 

2  Bde.,  7.  Aufl.  5.-1 1»  (I  S  .1  320 
u.  IT  S.  321-488.)  vStuiigart,  Conradi. 
1867.  gr.  8^  tt  M.  1.  [96 

Riglttrin  moltor.  anctt^  Das,  dee 
Hugo  V.  Trimberg;  e.  Qn.-buch  z.  la- 
tein.  Literatur^.  (I.  MA.,  hrsg.  v.  Juh. 
Huenier.  (^SBVV  Ak  116,  145-90.)  [97 

^  Eberl,  Alls.  6.  d.  Lit.  d.  MA. 
im  Abend).  III.  Rf( .:  ZDPh  XX.  ^'r.3 
rVoifrt);  MflL  lü  >ir.  2  (Hahn); 
UZ  59,  127  f.  (Bernhardi).  [98 

G«nllM,  L,  Profils  de  la  litt,  allem. 
Paris.  Fisch  haber.  8".  I'r.  7,  .^O.  ^  Ree: 

Bin  n  s.  ifir>  r  (Wespy).  [99 

■Ä-  Kluye,  Friedr.,  Von  Luther  bis 
Lessi  ng.  K  ec. :  U6  A  249-86 (E.  8  c  h  r  ö- 

der).  ll'2<^n 

Mahrenholz,  Rieh.  u.  Aug.  Wünsche, 
Dt.  Dichter  v.  Gottsched  bis  auf  uns. 
in  Urlheil,  leilgen.  nnd  spilt. 


df.  Dichter.  Leipzig.  Brnnd  ~t «n tri ,  i^v, 
8°.  M.  6.  ifr  I^e.;  BULü,  7ia  t.  [1201 
^  SchnoMer,  L,  G.  der  niederL 
läl.,  ni.  Heiiül/g.  der  hinterl.  Arbeit 
V.  Ferd.  V.  Helhvald.  Hec:  ßllLÜ 
Ü01-ÜÜ4  (Wald  ni  ulier).  [2 
Baeohtold,  G.,  G.  d.  dt.  Lit.  in  der 
Schweiz.  Lfg.  1  u.  2.  Ree.:  DLBl 
Nr.  37  (Haug).  (3 

Gaspary,  Ad.,  G.  d.  ital.  Lit.  II.: 
Die  ital.  Lift.  d.  Renaisa.seit.  Berlin, 
Oppenheim,  gr.  8^  M.  12.  #Rec: 
BlILÜ  581-5  (Speyer).  [4 

Z.  Q.  d.  allgem.  Bildung  u.  d.  Wissen' 
Schäften  (insb.  Staatslehre  n.  Geschieht«') 
Vfd.  Nr.  4.  5,  8,  ;  107.  90;  «40;  iW-SOl ; 
iih2.  81,  «6;  82.%  26,  51;  10-19. 

Zur  LitprRtnrp.  vgl.  Xr.  u^;»,  äo.  7<».  7S, 
71.  Hr,-sH;  U;  T.'.,  !il  ;  VrJ,  9J;  :»0I, 
4'J.  &i)  ;  liia,  83,  m  ;  735  ;  830,  18-50,  64; 
104.H,  50. 

Repertorium  f.  Kunstwiss.  red.  v, 
H.  Janitschek.  11.  Berl.  u.  Stuttg., 
Spemano.  Wien.  Gerold.  8^  VI,  438 
LXXXIV:a)  S.  l-22.Thode.  Studien 
z.  G.  d.  ital.  Kunst  im  14.  Jh.  — 
b)  S.  147-66i  396-404.  Kordhoff, 
dorvei  n.  d.  westf.-sftehs.  Frllharchi- 
tektur.  —  c)  S.  240-55.  Groeschel, 
Die  erst.  Henaiss.- bauten  in  Dtld.  [5 

Zeitschrift  f.  bildende  Kunst,  hrsg. 
V.  C.  T.  Lauow.  XXIII  (12  Hefte). 
Lpz.,  Seemann.  M.  28.  (6 

Quellenschriften  f.  KunBtg.  n.  Kunst- 
tecbnik  d.  MA.  u.  der  Meuzeit.^ 
Unterst,  d.  öeterr.  k.  k.  Minist,  für 
Cultus  u.  Unterricht  begr.  v.  Rod. 
Eitelberger  v.  Edelberg,  fortg-.  v.  A  1  b. 
11g.  N.  F.:  L  Thdr.  Frimmel,  Der 
Anonimo  Morelliano,  1.  Abth.  Wien, 
Graeser.  8".  XX,  126  S.  M  2.  [7 

Sybel,  Ludw.,  Weltg.d.  Kunst  bis  z. 
Erbauungd.  Sophienkirche.  Marburg, 
Elwert.  Lez.-8^  XU,  479  8.  M.  18. 
^  Ree:  HZ  61, 113  f. (Well);  BULÜ 

642  (See,k).  [8 

Springer,  A.,  Gruud^uge  d.  Kuustg. 
Textbuch  z.  Handansg.  d.  kunst- 

liist.  Bilderbogen.  3.  verb.  Anll.  d. 
Textbuch?.  II  u.  III.  (>1A.  u.  lieuaiss. 
iu  Italien).  Lpz.,  Seeuiaun.  gr.  8". 
M.  1.  u  1,50.  {9 

Rosenberg  Adf.,  G.  der  mod.  Kun^t. 
7-10.  Lfg.  (Bd.  II,  97-489.)  Lpz.,  Gru- 
now.  Lex.-8".  ä  M.  2.  [10- 

Woltmana,  Alfr.  u.  K.  Woemann, 
G.  d.  Malerei.  19-22  (Scliinss  )  Lfg. 
(Bd.  3,  673-1138).  Lpz.,  Seemann, 
gr.  8*».   4  M.  3  cnlt.  M.  66.  [11 

a|e  Debio  «.  v.  BttOld,  Die  kirchl. 


• 


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Bibliognpbie 


Nr.  1212—1284. 


255 


BanJinn?t  d.  Abend  1.  Ree.:  Beil.  z. 
AZtg  197  (Riehl).  [1212 

Frantz,  E.,  6.  d.  christl.  Malerei.  I: 
Von  d.  Anfängen  bis  z.  Scliluss  d.  ro 
man.  Epociie.  Freit»..  Herder.  1887.  X, 
&75  S.   -^Hec:  HPtill  101,  19-36 
(Chrietenth.  n.  Malerei).  [13 

Geschichte  d.dt.Ktmetv.  Uo  d  eetc, 
Lf.  15-25:  hii.  II  (I'lHsUk  v.  Hode), 
28^444 ,111  (Malerei  v.  J  a n  1 1  s  c h e k), 
145-336 :  V  (Kunstgew.  v.  v.  Fa  1  k  e), 
M92.  Berlin,  Grotr.  1887-88.  Lex.-8^ 
iU.2.  «Je-Rec:  BllLr241  (.(Porti -V. 
Grenzboten  IV,  129-38  (Uesprochea 
»«gleich  Nr.  1215  f.)  [14 

Lfibke,  Wilb.,  G.  der  dt.  Ktine^i, 
Uef.  12.  (S.  1-96.)  Stuttgart,  Nett. 
Lex.  8^    a  M.  1.  [15 

KMekfiMS,  Hm  Dt.  Kanstg.  1.  n.  2. 
Abth.  (BrI.1, 1-464.)  Bielefeld,  Velha 
fren     Kinsing.  Lex.-8"  ^  M.  4.  [Ui 

Bao- II.  Kun^enkmälerTharingene. 
Im  Aaftr.  d.  Regier.  8aebs.>Weimar* 
Eisenach  etc.,  beerb,  v.  P.  Lebfeldt. 
1  Hft.:  Gro89herzogth.  Sachs. -Weim.- 
Eisenach.  AoiUger.-Bez.  Jena.  Jena, 
Ftoeber.  Lex.-8*  XVI,244S.  M.S.  (17 

Haapi,  Rieh.,  Die  Bau-  u.  Kunst- 
denkm.  d.  Prov.  Schleswig- Holstein 
m.  Ausn.  d.  Kreises  Herzogih.Lauen- 
bvrg.  Im  Aafkr.  d.  proTlnsialst.  Verw. 
bearb.  8-11.  Lfg.  (1,  373-575.)  Kiel, 
Homann.  1887.  8®.  h  M.  I.  [18 

Darstellung,  Beschr.,  d.  ält.  Bau-  u. 
Kanetdenkm.  d.  Fror.  Sachsen  und 
aogr.  GeMete.  hrsg.  von  der  histor. 
Comm.  der  Prov.  Sachsen.  11  Ilft. 
Die  Stadl  Nordhausen,  bearb.  v.  J  ul. 
Schmidt.  Halle,  Hendel.  1887,  Lex.- 
B*.  240  S    M.  7.  [19 

Steinbrecht,  C,  Die  Baukun.si  d. 
dt.  Ritterordens  iu  Preussen.  II.  Mit 
40  Taf.  Q.  zablr.  Abbildgn.  Berlin, 
Springer,  fol.  VIl.  132  S.  M.  50.  [20 

MiniatUreR,  Die,  der  l'niv.-Bihl.  zu 
Heidelberg,  befeclir.  v.  A.  v.  Üechel- 
hänser.  I.Heidelb.,  Köster.  1887. 4» 
1088.-X-  Ree:  M1()G9,521  f.(Puegl); 
W7  7-  73-!^0  iLamp recht).  [21 

Neumann,  W.,  Grnndr.  e.  G.  d.  bild. 
Künste  n.Kiinst^'ewerbe  inLiv..,Eatb.* 
u.  Kurland.  Reval,  Kluge.  1887.  gr. 
Ö«.  M.  6.  -X-  Ree:  BlILU  448.  [22 

Nenwirth,  Jos.,  G.  d.  christl.  Kunst 
L  Böhm,  bis  z.  Aussterben  d.  Premys- 
liden.  Prnp,  Calve.  8°  493  8.  M.  10. 
#  Ree:  MVGD  Böhmen.  26.  Lit. 
Beil.  75-78.  [23 


Galland,  6eo.,  Zur  G.  d.  Holznrchi- 
tektur  in  Holland.  (Z.  f.  bild.  Kunst 
XXlIl.  6.)  [24 

Trautaiann,  Karl,  Ital.  Schauspieler 
am.  l  ay  er.  Hole.  (Sep.  a.  Jb.  f.  Münch. 
G.  Bd.  1.)  Münch.,  Lindauer.  1887. 
'Ar  i^ec. :  Z.  für  vgl.  Literalurg.  und 
Henaiss.  Lit.  M.  F.  1,  475  f.  (Job. 
C  r  u  c  g  p  r).  [25 

Brambach,  Die  Keichenauer  Sün- 
gerschttle.  (GBl  f.  BIblw.  Beih.  2,  1 
bis  43.)  [26 

Zur  Konat«.  s.  noch  Nr.  &0i;  661;  779; 
fii ;  9S7. 

JIü  usliches  lind  gesellige» 
f.f  bcn,  Sitten  und  Gebräuche, 

Wohnung,  Kleidung.  Gerätbe  1227-38;  ge> 
selliger  Verkelir  u.  Vergniigungt^n  iSS4*4l; 
GabruMhe,  AberKlunben ,  Hexeaproceese 

1^42-47. 

Heiiwald,Frdr.,v.,lllustr.  Kulturg.I: 
Hans  und  Hof.  13-18.  chln8s-)Lfg. 
(S.  385-581.)  Lps,  Schmidt  AGantber. 

gr.  8^  i  M.  0,50.  ['27 
Hirtb,  Geo.,  Kulturg.  Bilderbucli  a. 
S  Jbh.  40-.S7.  Lig.  S.  154M828  (V.. 

1.  9  Lig.)  Mflneh.,  Birth.  1887*88.  ol. 

a  M.  2  40.  [28 
Hefner-Alteneck,  J.  H.  v.,  Trachten, 
Knnstw.  u.  Gerätbsefa.  v.  frühen  MA. 

bis  Ende  d.  18.  Jh.  n.  gleichz.  Orig. 

2.  Aull.  89.-106.  Ltg.  (Vlll,  51X,  16.) 
Frankf.  a.  M.,  Keller.  1887-88.  lol. 
kVL.  10.  [29 

Hottenroth,  Frdr.,  Trachten-,  Uatis-, 
Feld-  u,  Kriegt^genith.'tch.  d.  Volker 
alter  u.  neuer  Zeil.  Gez.  u.  bthchr. 
2.  Aufl.  15.  u.  16.  Lfg.  (II.  771 16.) 
Stuttg..  Weise.  1887-88.  gr.  4*.  & 
M.  3.50.  [30 

Racinet,  A.,  Le  eoi^tume  liist.  Types 
princ.  dn  vdtenient  et  de  la  parnre 
rappr.  de  ceii.v  de  riiit  'r.  di-  l'habita- 
tion  etc.  T.  J.  Fans,  Firmiu-Didot. 
4*.  XLllI,  337  p.  [81 

Raolnet,  A.,G.  d.Cosiümsin  500 Taf. 
in  Gfdd- und  Karhendr.  Mit  crl. Text. 
Dt.  Ausg.,  bearb.  v.  A.  Hosen  berg. 
V.  Berl.,  Wasmuth.  4^  M.  40.  [32 

BIfitter  f.  Cbstfimk.:  hist.  n.  Volks- 
trHcliten,  hrsrt.  von  A.  v.  Heyden. 
N.  F.  18.  Hit.  (Bl.  205-16;  Bd.  III, 
159  85.)  Berl.,  Lipperheide.  hoch  4*. 
M.  4.50.  (33 

Lammens,  Ifet  huiselijk  levrn  onzer 
Voorvaders.  Voordr.geg.op  het  letter- 
kundig feest  d.  Gentsche  afdeeling 


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256 


Bitliogrftphie  Nr.  1984—1958. 


V.  het  DavideiV  nr!  Qand,  Leliaert, 
8^  20  p.  Fr  ti.r.ü  [1234 

Birlinger,  A.,  üeitrr.  z.  K.  mu.  iVrso- 
nennaineii  a.  mittelrhein.Orkk.  (ZDA 
82.  le^  ]:^f3.)  \db 

Moderner,  V.,  Die  dt.  u.  frani.  Helden- 
gedichte d.  MA.  als  Quelle  für  die 
Oaltarg.  ^  Ree:  Z.  f.  vgl.  UVIg,  tbl 
BiMini^  .-T.it.  N.  F.I,Nr.  2-3.(11  e  n  n  e 
am  Ii  Ii  V  n).  [3G 

Leiat.  F.,  Höf.  Sitte  im  alten  Brief- 
stil (ZOP  548-554.)  [37 

Hanncke,  Rud.,  Pomm.  Adelsleb^n 
zu  Anf.  d.  17.  Jh.  (ZGP  475-83.)  [38 

Murner,  Thom.,  Badenfahrt  Nettdr. 
n.  d.  Ansg.  Strassb.  1514.  Hit  Erl. 
insbe?.  iib.  d.  filtd!.  Badewresen  v. 
£.  Martin.  (Beitrr.  zur  Landes-  u. 
Volkeskd.  v.  Ele.-Lothr.  2.  Hrt.)8traM- 
bnrg.  Heitz.  1887. 8^  XXm,44S.  (89 

Frank«,  Karl,  D.  Tanz  u.  ^  Tanz- 
lied bei  d.  Dt.  (MLIA  57, 399-404.)  [40 

^  Specht»,  Frx.  Ant,  Gattm.  and 
Trinkgel.  b.  d.  Dt.  v.  den  ülteslon 
Zeiten  bis  i.  9.  Jh.  Hec:  CBl  683r. 
(W.  A.);  Beil.  z.  AZtg  116i  Ani.  f. 
dt  Altk.  14.144  f.  (St.)  [41 

Kalbe,  W.,  Hess.  Volkssitten  n.Gebr. 
i.  Lichte  d.  heidn.  Vorz.  2.  sehr  verm. 
Aufl.  Marburgs  Elwert.  8^  191  S. 


M.  1,80.  ^nec:  MHL  10,  $74  f. 
( W.  K  n  1  r  k  p  n  h  e  i  n  e  r).  [42 

Höfler,  M.,  Vulksinedicia  u.  Aber- 
gUiibe  in  Oberbayems  Gageowart 
II.  Ver^^angenheit.  m  Vorwort  r.  F. 
V.  llellwald.  München.  ÖlabI  sen. 
gr.  8'\  M.  2.80.  *  Üec.  BilLü  352  f. 
(Schlossar).  ^8 

Weiland,  L.,  Ein  Uezenprocaas  im 
11.  .Jh.  (ZKG  0.  502.)  [44 

Längin,  Geo.,  Religion  u.  Hexen- 
process.  Zur  Würdigg.  des  400j4lir. 
.lubiläams  d.  Ilexenbullp  n.  d.  Heren- 
hammers, sowie  der  neuest,  kathol. 
G.-schrbg.  a.  dies.  Gebiete.  Lpz.,  Wi- 
gand. gr.8».  XVIII.  385  8.  M.6.  [45 

Lerchheimer.  Aug..  Prof.  H  Wire- 
kind  in  Heidelberg  und  s.  Öchrift 
wider  d.  Hexenwabn.  Lebensgescbtl. 
Q.  Abdruck  d.  letzten  Verf.  bee. 
Ausg.  V.  1597.  Spracbl.  bearbeit.  v. 
Ant.  Birlinger,  hrsg.  von  Carl 
Bins,  StrasBb..»  Heits,  kl.  8*.  XXXU, 
188  S.  M.  3,50.  «  Ree:  CBI 17B4,  f.; 
AZtg  25 1;  [46 
Diefenbach,  D.  Hexenwabn.  Ree. : 
ZKTh  Nr  1  (Dohr).  [47 

Altortliiinii  1  u.  dergl  ».  Nr.  lOt-4.  »&; 
'iii,  a4.  -  Zur  allgem.  Sittfnfjrsrhlchte  ». 
Nr.  301 ;  507 ;  708.  —  Geaelliger  Vorkf^hr  u. 
Vergnügung«!»  s.  Nr.  «HS;  766;  867;  9SS. 


V.  Temtorial-  and  LocalgesclüclLte. 


i.  AUgeniehn  s. 

Pape,  R.,  Die  Gebietsentwickig.  d. 
Einzelstaaten  Deotechlands.  (Qrenz- 
boi.  II  17.  Jahrg.  Nr.  40  fT.)  [48 

Schulte  vom  Brühl,  Dt.  Schlöeser 
u.  Burgen.  1-5  Hfl:  1.  Die  Kaiserpf. 
Gelnhaaeen.  2.  Vom  Rodeneteiner 
u.  8.  Burg.  —  3.  Die  Ebernbarg.  — 
4.  Die  Marburg.  —  5.  D.  Dilsberg  ti. 
die  4  Burgen  z.  Neckarsteinach.  — 
Lpz.,V08e.  8».S.  1-174.  411.0,50.  [49 

SeelMMR,  W.,  Znr  Q.  d.  dt.  Volks- 
.^tiiinme  Norddtlds.  u.  Dänemarks  im 
Alth.  u.  MA.  (Sep.  a.  Jb.  d.  V.  f. 
niederdt.  Spracbf.)  Norden^  Soltan. 
1887.  gr.  8^  94  S.  M.  1,80.  [50 

Bldermaan,  H.  J. ,  Neuere  slav. 
Siedlgn.  auf  süddt.  Boden  (Forsch, 
a.  dt.  Landes-  a.  Volkskde.  linig.  y. 
R  i  0  h.  L  e  h  m  a  n  n  11^  5).  Stuttgart, 
Engelhom  rrr.       41«.  M.  1;2.5.  [51 

Ernst,  Heinr.,  Die  Colonisation  v. 


üsidtld.  Uebersicht  u.  Lit.  (Procr.) 
Langenberg.  4*.  32  8.  [62 
Vgl.  auch  zur  0.  d.  Nordost^^ns  Kr  \0i ; 
1095;  zur  a.  d.  Südwestens  Nr.  1X2;  4äS, 
41:  ft84,  S5. 

2*  JMr  Nordosten.  Brandenb*- 
preii»8,  CrTuppe* 

BnuKlonli  pn  tiss.  Staat  18.M-57;  Branden- 
burg I2ää-;i;  Pommern  i87«-80:  Preossen 
itai'SS;  AuM.  OstseeprovinzeB  IMS-ST; 

POf^en  1298-130». 

Forschungen  z.  brandenb.  u.  preuss. 
ü.  (N.  F.  d.  „Mark.  Forsch.*  d.  V.  f. 
G.  d.  Mark  Braodenb.l   In  Verbdg. 

m.Fr. Boitze, G.Schmoiler.  A.  Stülzel. 
A.  V.  Taysen  u.  H.  v.  Treitschke 
hrsg.  V.  R,  Kos  er.  L  Lpz.,  Dunckcr 
Q.  H.  gr.  8*  647  6.  M.  12.  —  Vgl. 
Nr.  281;  463:  689:  724,  70-72,  87; 
802,  7.  21,  31;  932,  88.  64:  1010: 
1254,  59,  71.  [53 


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fifbliographi«  Nr.  1254—1282. 


257 


Koaer»  Reinh.,  Umschau  aui'd,  Ge- 
Mete d.  brand.-prouas.  Geächichts- 
forschg.  (PBPO  1,  l-M;  vgl.  aach 
ö.  599  f.).  [1254 

#  Brosien,  H.,  Preuss.  G.  1.  Abth. 
Die  O.  d.  Hark  Braadenborg.  Ree: 
HZ  59,  :]21  3.  (J.  Heidemann).  [55 

Stolze I,  Preuss.  Rechtaverwaltg. 
8.  Nr.  1075. 

Rinptor,  H.,  Ueb.  innere  Colon!- 
sationt'Fi  n.  Pol. -versuche  in  PreaeseD. 
(Di88.)Lpi.,Ouncker(SfcU.  8".  70 S.  [56 

♦  Mitle,  Neinr.,  Die  Lehninache 
WeiMagg.    Roc-. :  KBIGV  147.  ['.7 

Zur  G.  (1  Preuss.  Staat«  vgl.  Nr.  S8b: 

405;  724.  .')7,  til-73;  Si\ö,  9,  18-44,  7»,  8T.88: 

^"i^'J^  J**'  «I  W  »•  - 

ZorO.d.HohenzoUeniTgl.SeluiilditiitarV  7. 

Berner,  E.  [Liter,  d.  J.  1883  betr'.J: 
Braodenburg  (JBG  6,  U,  179-88  u. 
nL4i^ß8.)  [58 

CiirOHioa  narch.  Brandenbargen- 
«iuin,  hrsg.  n.  eri,  T.a.Sello  (FBPG 
1,  111-80).  [5y 

Riidolpii,Tli.,  Die  nieder].  Kolonien 
d.  Altm.  Brandenburg  im  12.  Jh. 
1.  Tb.(Di88.)  Berl..  Walter  A  Apoiant. 
58  8.  *^  [60 

AllreoM,  R.  l.,  Rule  u.  Klans  v. 
Brsninrck.  (ZGP  520-30.)  [til 

Altrichter,  Karl,  G.  d.  Stadt  Wueter- 
haneen  a.  d.  Dosse;  auf  Or.  ÖlTentl. 
11  priv.  Urkk.  dargest.  1.  Abth.  Neu- 
Ruppia ,  Petrenz.  gr.  8«.  V,  llö  8. 
M  150.  •  £62 

8eHo,  Siegel  d.  Alt-  u.  Nengtadt 
BrfiTidenhurg.  fJber.  d.  hiel.  V.  zu 
Brandenb.  a.  H.  17-19.)  [63 

Olli«,  Beitrr.  i.  Communalg.  d. 
Stadt  Brandenb.  (Jber.  d.  hiflt.  V. 
zu  Brandrnb.  h.  H.  17-19.)  [G4 

Schwebe!,  Gek.,  G.  d.  Stadt  Berlin. 
M.  Lfg.  (I,  8.  81.556.)  Berl.,  Bradi- 
▼ogel  &  Ranft,  gr.  8".  ^  Rec.:BllLU 
733  f.  CJentsch);  CBi  974  f.  [65 

Sdirffton  d.  V.  f.  d.  G.  Berlins. 
24.  Hft.  Cbrph.  Benj.  Wacken- 
rode's  Corpus  Bonorum  d.  Magistr. 
d.  k.  Resid.  Berlin  1771,  hrsg.  von 
F.  Brose.  Herl.,  Mittler  St  Sohn, 
gr.  8».  VI,  160  S.  M.  3.  [66 

Mittheliungen  d.  V.  f.  d.  G.  Berlins, 
hrsg.  V.  R,  B^ringuier,  5.  Jahrg. 
Berl.,  Mittler  &  8.  gr.  4*.  M.  6.  [67 

Seile,  6eo.,  Potsdam  u.  Sa  ns-Souci. 
Forsclign.  u.  Qn.  ».  G.  v.  Burg,  Stadt 
n.  Park.  Breelan,  Sehottltoder.  Lez.- 
8«.  XXVI,  471  S.  M.  10.  [68 

'X* Wedel,  Heinr.  Fr.  P.  v.,  Britrr. 
Deutsche  Zeitschr.  f.  Uescbichtaw.  I.  i 


a.  ält.  G.  d.  neamärk,  Ritferschaft 
LH.  Ree.:  HZ  61,  164-6  (Heide- 
mann). [69 

Urkundenbuoh  z.  G.  d.  schlossgese.ss. 
Geschl.  d.  Gfn.  u.  Herren  v.  Wedel, 
bearb  u.  hr»a.  v.  H.  F.  P.  v.  Wedel. 
II,  1.  Lpa.,  Hennann.  gr.  4*.  106  8. 
M.  12.  [70 

V.Arnim-Criewen,  Ueb.  d.  Vogtei.-n 
d.  Uckermarck  (FBPG  1,  409-23.)  [71 

Krause,  Lit.beriebt  betr.  Pommern 

B.  unter  V.  4. 

Studien,  ßalt.,  hrsg.  v.  d.  Ges.  f 
Pommer.  G.  n.  Alterth.  Jahrg. 
Heft  1-3:  Bngenhagens  Rriefw. 
s.  Nr.  560.  Vgl.  auch  Nr.  1277.  [72 

Urkundenbuch,  Pommeraches.  IlLl. 
(1287-1295).  Hrsg.  vom  k.  Staats- 
arch.  zu  Stettin,  bearb.  v.  Rodgero 
Prümers.  Stettin,  Nagel  f^r  4» 
358  8.  M.  6.  «Jf  Ree:  CBl  1577  fi 
(K-L). 

Dannenberg,  H.,  Zur  poram.  u. 
meklb.  Münzkde.  (ZN  16, 99-114.)  [74 

Pyl,  Ootdieb  Swunel  Pristaff,  m- 
acher  pommer.  Urkk.  a.  Denkmiler. 
(ADB  26,  601  f.)  [7.5 

Wlesener,  W.,  DieGrüudg.  d.  Bisth. 
Poramern  u.  d.  Verlegg.  d.  Bischofs- 
sitzes V.  Wollin  n.  Cammin.  (ZKO 10« 
1-53.)  [76^ 

Blumek«,  Otto,  Stettins  bans.  Stetig, 
u.  Häringsliandel  in  Schonen.  (Sep. 
a.  Baltische  Studien  ')    Stettin  1887 
-96-  Ree.:  Vjschr.  \  1  K  25,  IV,  260-71; 
HZ  60,  347  f.  (ötieda).  [77 

Woltersdorf,  Th.,  Die  Rechtsverhh. 

d.  Greifswalder  Pfarrkirchen  im  MA. 
nacb  d.  Qn.  nnters.  (V.-schrift  d. 
Ges.  f.  poram.  G.  u.  Althkde.j  Greifs- 
wald,  Bindewald,  gr.  8».  VIL  79  ö. 
M.  1,60.  •  ^  [78 

*  Pyl,  Th.,  G.  d.  Gteifw.  Kirchen 
U.Klöster.  1-3.  Rc  :  KBIGV  30 f.  (79 
WotOCh-Rekowski,  Frz.  v.,  Veranch 

e.  6.  der  Adelsgeschl.  v.  Wotocli, 
V.  Styp,  V.  WrycB  u.  v.  Gynz  Re- 
kowski.  Berlin, Stargardt.  1887.  gr.  8». 
VIT,  199  S.  M.  25.  [80 

Zur  (}  PomiiK-ms  VgL  Nr.660-8S:  6S0-SS: 
1044,  81 -»2;  was.  * 

Bertling,  A.  (Lit  d.  J.  1883  u.  84 
betr.]:  Dt.  Orden  u.  Preassen  (Ost- 
u.  Westpr.)  .JBG  Bd.  6,  II,  186-93  u. 
III,  53-59;  Bd.  7,  II,  153-62  u.  IH, 
49-54.  [gf 

MoiMtMCiirlfl,  Altprsnas.,  hrsg.  v. 

17 


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258 


BibUogMpMe  Nr.  1282—1801. 


Rud.  Reicke  u.  E.  Wiehert  25, 
Königsb.,  Beyer.  8".  S.  1-512: 
a)  BoHe  8.  Nr.  ii^ii.  —  V)  Briefe  b. 
Kr.  e06.  —  «)  8.  18».^;  37:^81 , 
602-12.  Altpr,  Bibliogr,  1887.  [1282 
Zeitschrift  d.  Westpr.  Geschichtev. 
Heft  23  u.  24.  Üanaig,  Bertling.  S*. 
251  B.  73  8.  M.  2^  n.  M.  1,50. 
•)2B,1-261.  Schult«.  D.  Stadl  Kulm 
imMA.  —  b)  24,  1  ü8.  v.  Müiver 
i^tedt^  D. Beamten  u. Conventsmitgl. 
in  d.  Verw»ltg».-Di»trikt«li  d.  dt.  Or- 
dens innerli.  d.  Reg.bezirke  Danzig. 
-  c)  24.  69-73.  V.  Mülverstedt, 
Zur  Ordensg.  i.  J.  1454.  [83 
Gesohichtschreiber,  Die  preuss.  d. 
16.  n.  17  Jb..  brig.      d.  V.  f.  die 
6.  V.  Osi   n  Westpr.  V,  fi.  Kr.  694. 

^  Perlbach,  M.,  Preu88.-poln.  Stu- 
dien 1.  u.  2.    Kec:  HZ  60,  106-110 
(Scbieraaan).  (84 
^  BnUin,  H.,  Alte  n.  neue  Bilder 
a.  Maauren.  Kec:  Altpr.  Mlechr.  25, 
362  f.  (Frisch bier).  [85 
Knaake,  Emil,  Die  wirtbeeb.  Zu- 
stande OstpreuBsens  u,  Lilhauens  a. 
An  f.  dieses  Jb.  m.  bes.  Kücka.  auf 
d  Familie  v.  SchenkeudorlF.  (Mitüi. 
d!  lilh.  lit.  Ges.  13.  Hit  [III,  1).)  [86 
AM  Tlttttt  VtrfugeiilwK,  1.  Tbl  : 

Tilsit  seit  d    gr.  Kriege.    2  verb. 
u.  Vinn.  Ausg.  Tilsit,  Loliaiiss.  S*. 
224  fi.  M.  1,50.  (87 
ZeitoChrlft  d.  Allb.-ges.  Insterburg. 

I.  l!tf  Insferb.,  Roddewig.  gr.  8* 
128  t).  M.  2.  Inhalt:  Kreis-  u.  Aemter- 
eintheilg.  Preusseas  1525-1728.  (88 

Zur  O.  PrcusBen»  vgl.  Kr.  ^. 
96:  159;  808,  4;  907.  n.  o.t;  lOU,  »»;  1*20. 

Zur  Ö  d.  dt  ora.  ns  vei.  Nr.  SM;  4a»; 

«01,  95;  1087.  9ü;  U45;  ISJfO. 

liettia,  C,  [Lit.  d.  J.  1883  u.  84 
betr.l :  I>i v-, Est-  ti.  Kurland  (J     Bd. 6, 

II,  l^t4  fi  u.  III.  59-68;  Bd.  7,  II, 
163-70  u.  III,  r,4  67).  (89 

Poelchau,  Arth.,  Die  livUnd.  G.  J.it. 
i.  J.  1886.  Riga-,  Kyromel.  1887.  12^. 
101  8.  M.  1.  [90 

Wonatsschrlfl,  Ball.  35. 1  6.  Bev«!, 
Kluge.  8*.  526S.:  a)8.20  38^  115-43: 
186-200.  Stieda,  Ans  d.  Leben 
d.  Rigaer  üoldschniiedeanitej!. 
b)  ö.  Ki^*  *^''>-  llasselblalt,  Kirchl. 
Binnabuicn  in  Altlivi.  —  c)  8. 388-426. 
Ratblef,  D.  Fall  Wendens.  — 
d)  Barclay  de  Tolly,8.  Nr.809. — 
Vgl.  aucb  Nr.  1296  n.  97.  {91 

mttbeilaagea  a.  d.  livländ.  G.  14, 


2.  (ö.  145  298.)  Äig»,  Kymmel.  gr.  8^ 
M.  2.25.  [22 
HiflelinuHl,  Herai.,  UvoDiea,  Toni. 

a.  d.  13.  Jh.,  im  vatik.  Archiv, 
Riga,  Deubner.  1887.  *  Ree:  HZ 
60,  379  81  (Schiemaun).  [93 
*  Toll,  Rob.  V.,  Siegel  n.  ll«ii«eti 
d.  weltl.  u.  geistl.  Gebietiger  über 
Liv-,  Est  u.  Corlaiid  bis  ?.  J.  1561. 
(V.  Toll,  Est-  u.  livländ.  Brieflade. 
4.  Th )  Ree.:  CBI  46-48.  (K-L.); 
HZ59,367-80(8cbieinann);  Arcb.Z. 

12.  316  f.  [94 

Napiersky,  J.  6.  L,  Die  iiibebücher 
d.  Stadt  Riga.  1384-1579,  hrsg.  von 
der  Ges.  f.  G.  u.  Althk.  d.  Ostsee- 
prnv  Russlnnds.  Riga,  Kymmel. 
L(  x  -    LXXX1II,515  Ö.  M.  10.  [95 

Christlani,  T.,  Bischof  Dr.  Job. 
Rvdbeckios  u.  die  1.  estländ.  Prov.. 
pynode.  I  ti.  II.  (Balt.  tttscbr.  .34, 
54  •»  >*7  ;  »;37  »18).    '  [9ö 

Greiffenhagen,  W.,  Poln.  Witthach. 
in  Livland  1595  ti.  I.  IL  (Salt  Mtechr. 
34,  669  83  u.  721  >'0  f*^7 

Zur  O.  d.  TOS».  Usl-seeprovinzen  f  tc.  vgl. 
Nr.  .W3,  «4;  607;  1232. 

Geretenberg,  L.,  Li(.-Beriobt  betr. 

Posen  8.  unter  V,  3. 

ZeiUcbrift  d.  hiat  Ges.  f.  die  Pro- 
vinz Po^en.  hrsg.  T.  R.  Prümers 
III.  3  u.  IV,  1.  Posen,  Jolowic?..  8'.: 
a)  Wersche  s.  Nr.  1073.  —  b)  3, 
297-340.  Die  Chronik  der  Stadt- 
schreiber V.  Posen,  hrsg.  v.  A.  W  a  r- 
.schaner.  VI.  —  e)  :i  415-57.  War- 
schauer, Die  ÖUdischreiber  v.  P. 
u.  ihre  Chr.  —  4)  Hasseakainp 
s.  Nr.  697.  —  •>  Seheraa  an  a. 

Nr    1171.  [^ 

Jahrtaaoh  d.  Bromb.  bist.  V.  i.  d. 
Netsedistr.  Bromberg^Gmenaner :  8*. 

a)S.  24-38.  Erich  Schmidt,  Beitrr. 
z.G.  Brombergs  im  17.  Jh.  -  b)S.  52 
bis  63.  Erich  Schmidt,  Verteichn. 
d.  Urkk.  d.  Bromb.  Stadtareh.  [89 

Mitttwltamen ,  Posener  archäol., 
hrpg.  V.  der  an  h.  ConiTn.  d  Ges.  d. 
Fr.  d.  Wiss.  zu  Posen  (Torvaraystwo 
Przyjacidl  Nawk  Poananskie),  red. 
V.  Jasdsewski  u.  Bol.  Erzepki. 
Uebcrs.  v.  L.  v.  Jazdzewski.  1.  u.  2. 
Lfg.  Posen,  Türk.  1887.  imp.4*'.  28S. 
iM.  8.  (1800 

GrodbOoher,  Die  ält.  grosspotn.  I: 
Po»en  1380-99,  hrsg.  v.  J.  v.  Lek- 
Biycki  (Publ.  a.  d.  k.  pr.  Slaatsarch. 
31).  Leipzig,  Hinel.  1887.  gr.  8*. 


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Bibliographie  Kr.  1801—1390. 


259 


IVIII.  417  S.  H.  10.  ^JUc  :  CBl 

1704.  (1301 
Caro,  J.,  Ü.  Polens,  V,  1  u.  2 
(1465-1506).  Gotlia,  Perthes  1886 
u.  g«t.  8^  XIII  n.  XII.  10:^1  S.  ^Rec; 
ZHGPoM-n.4.113  l8(VVar8chauer); 
Altpr.  Mtsclir.  25,  3t)3üü  (Perl- 
b*ch).  (2 
Ulaiiowski,Bole8l..  T>oknni  Ktijaws 
kie  i  Uazowieckie  priewaznie  z  XIII 
wiekn.  Kraköw.  ■Jf-Rec. :  ZHG  Posen 
;l  477  f.  (Prümera).  (3 


ULwnQ.  Folensi  AllgoB.  afoht  1 
Zmr  O.  PMeas      Nr.  m ;  lOTO-UMo;  71. 

S,  Oestl,  MUfeldetOaehland* 
Sehiet.^'Säch».  Gruppe, 

S«hl6si«ti  ir.oi  IS;  Lausitz  i     l>2;  Königr. 
ÜAchcen  (mit  Bdoss  a.  Alteoburgj  iS^ftt-Si; 
fww.  S*clu«n  (mit  Anlialt)  vaM<4X 


irg,  C,  u.  A.  Wagner  [Li- 
teiaUir  d.  J.  188:i  betr.J:  Schlesien 
Q.  Posen.  (JBQ  Bd.  6,  U,  i9»S  u.  III, 
84  f.)  [4 
Wagner,  A.  [Literatur  d.  J.  1884 

letr.h  .Sohle^^ien.  (JBQ  Bd.  7,  II, 
l.Vt-3  11.  III.  90-3.)  [n 

Zeitachrift  d.  V.  i'.  (i.  u.  AUh.  Schle- 
riena.  29.  •)  8. 1-24.  Markgraf,  D. 
Entwicklang  d.  sehlet.  Geschieht- 
whreibg.  —  8.  7B.  Weipelt. 
D.  Kirchenstreit  in  Urossglogao  1564 
bilim.  —  e)  8.  74-98.  Friedens- 
barg^  Einführg.  in  d.  schles.  Hünzg., 
m.  bef.  Berücksichtg.  d.  MA.  —  d) 
Ö.  94-108.  Knoetel,  Der  Verf.  d. 
„aao.  Ologovieneea*.  —  •)  8. 116*60. 
Karge,  D.  österr.  Ünternelimen  nuf 
Polen  n.  d.  Schlacht  b.  Pitschen  1588. 
—  f)  Grünhagen,  s.  Nr.  784.  — 
f)  8.  IM-m  Neostadt,  Beitr. 
i.  Genealogie  schles.  Fürsten.  —  h) 
S. 249*80.  Markgraf,  ZnrG.  d.  Bres- 
lauer Kaufiiauses.  -  1)  S.  29t>-309. 
Markgraf.  D.  Qewalttbat  auf  d. 
Keisser  Landt  v.  1497.  —  k)  Back, 
a.  Nr  783  (6 

Codex  dipl.  Silesiae^  hrsg.  vom  V. 
f.  6.  o.  Alth.  8eble«lans.  Xfll  (m.  17 
Lirhtdr.-Tafeln  zu  Bd.XII):  Solilesicns 
Münzg.  im  MA.,  2.  Th.  Miinzg.  u. 
Mänibeschreibg.  v.  F.  Friedens- 
bvrg.,  Breal.,  Ifaz  ä  Oo.  gr.  4*.  X, 
322  s   M.  12  [7 

Schlesiens  \ Orzcit  in  Bild  u. Schrift. 
Z.  d.  V.  f.  d.  Mub.  schles.  Althmr., 


red.  V.  G rem pl  e  1-  n.  u  t  s r  b.  ^■. 
Nr  1  Ilresl.,  Treweudt.  gr.  8°.  48  S. 
M.  1  [6 

^  Weinhoid,  Karl,  Die  Verbreitg. 
n.  Herkunft  d.  Dt.  in  Sclilt  ?if  n.  Ree: 
MVGDBöhmen.  26,  Lit.  Beil.  41-8 
(L.  S.).  [9 
Weiniioid,  Z.  Entwickigsg.  d.Orts- 
naroen  i.  dt.  Schlesien.  Ree.:  A.  f. 
slav.  Phil.  11,  1  (Nehring).  [10 

Bahrfeldt,  Beitrr.  z.  »cbles.  Münz- 
kunde d.  MA.  (ZN  16,  116-80.)  [11 

Weiss,  F.  G.  Ad.,  Chronik  d.  Stadt 
Breslau  v.  d.  alt.  bis  z.  neuesten  Zeit, 
24  Lief.  Bresl.,  Woywüd.  1887-88.gr. 
8».  1185  8.  H.  12.  [18 

Markgraf,  Herrn.,  G.  Breslaus  in 
knr/.er  l'cht  t  si  ht,  mit  Wappen  v. 
1530.  BresL,  Kern.  8'  63  S.  [13 

Ylarto^rttehrlflf.  G.  n.  Heimaths- 
kunde  d.  GfL  GlaU,  red.  v.  Vo  1  k  m  e  r 
u.  Hohau«.  8.  Jahrg.  1.  u.  2.  Hft., 
8.  in  onserm  nächsten  lieft.  —  Vgl. 
hier  Nr.  1S16  u.  18.  [14 

Gatohlchtsquellen  d.  Oft.  Glatz, 
hreg.  V.  Volkmer  vt.  llohaus.  II: 
Urkk.  u.  Rege.  z.  G.  d.  GfL  Glutz  v. 
1401-1500.  Habelsehwerdt,  Franke, 
gr.  8*.  647  S.  M.  10.  [15 

Zeschau,  Wilh.  v.,  Die  Germanisierg. 
d.  vorm.  tsciiech.  Glatzer  Landes  i. 
13.  tt.  14.  Jh.  n.  d.  Stammeezuge- 
hörigk.  d.  dt.  Einwanderer.  (Vjschr. 
f.  G.  u.  Ueimathsk.  d.  Oft.  Glatz,  7. 
l-15i  97-108i  193-221 ;  2yti-328.)  [10 

Mttltelik«,  Emt,  O.  d.  Olatser 

Landes  v.  Beg.  d.  dt.  Besiedelg.  bis 
zu  d.  Hupsitcnkriepen.  (Bresl.  Diss.) 
Habelschwerdt.  gr.  8".  72  8.  M.  1.  [17 

KnStel,  P.,  Die  Stftdtewappen  d. 
Gft.  Glaiz.  (Vjschr.  f.  G.  u.  Heimaths- 
kunde  d.  Gft.  Glata,  VII,  4.)  fl8 

Sturm,  L,  O.  d.  Stadt  Goidberg  in 
SebMen.  2.-9.Uaf.  (8.66-676).Qoldb., 
Obst.  1887.  8".  k  M.  0,50.  [19 

Zur  Q.  Sclü««iaii8  Tgi.  Kr.  406;  «w,  M; 
761-85;  am,  SS. 

Magazin,  Neues  Lausitz.  Im  Auftr. 
d.  Oberlaus.  Ges.  d.  VV. ,  hrsg.  v. 
Schön  waider,  Bd.  63.  Gurlitz, 
Hemer,  gr.  8^  891  8.:  a)  8.  1-174. 
H.  Knotlie.  G.  d.  Oberlaus.  Adels 
11.  s.  Guter  v.  Mitte  d.  16.  Jh.  bis  1620. 
Fort«.  —  hj  S.  306-31.  Korscheit, 
Die  Strafen  d.  Vors.  in  d.  Oberlan- 
sitz.  —  c)  S.  332-50.  K  r  r  >  Ii  c  1 1, 
Kr!Pf:«drnnf:''«k'  v,  Görlitz  u.  Umg.  z. 
Z.  d.  30j.  Krieges.  [20 


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260 


Bibliographie  Nr.  1321—1342. 


Klrchhofer,  Wie  wardeOdrlitz  evan- 
gelis«  h  ?  (Vortr.)  Görlsts,  Tkicbascbel. 

12^  27  S.  M.  0,25.  [1821 
Mittheilungen  d.  Niederiaus.  Ges. 
r.  Anthrop.  n.  Urg.,  hng.  v.  Vorst. 

1  üft.  Liibben,  WiQckler.  8*.  S.  185 
bis  :3Ü4.  M.  KAO.  [22 

Literaturbericht  betr.  8aehsen(Kgr. 
n.  Provinz)  v,  Schum  u.  Laue  besw. 
Sch  III  i  (1 1  s.  unter  V,  6. 

Archiv,  Neues,  f.  Sachs.  G.  u.  Altbk., 
hrj-g.  V.  H.  Ermisch,  9,  1.  n.  8, 
S.  1-1S4.  Presdt'ti,  Baenscli.  M.  3: 
a)  Schwabe  s.  Nr.  700.  —  b)  Kade 
8.  Nr.  701.  —  c)  S.  1.57-9.  Burk- 
hard t.  Hofnnclirr.  üb.  Hzg.  Georg 
11.  s.  Sohn  Friedrieb.  —  S.  139-41. 
Bericht  üb.  d.  Ende  d.  üzg.  Heinr. 
V.  S.,  Tnitg.  V.  Th.  Distel.  —  e) 
Urkni      ,    .  Xr.  604.  [23 

Jäschke,M.,D.Mei88nerlaiul.(Für.'^cIi. 
z.  dtLaiuIis-  n.  Volkgk.  3,  2.)  Stuttg,, 
Eaffelhorn.  M.  1,90.  [24 

Hasse,  Herrn.,  0  d.  Sftcbf.  Klöster 
in  d.  Mark  Meissen  u.  Oberlaositz. 
Gotha,  Perthes,  gr.  8*.  M.  6.  4k  Ree.: 
CBl  813  f.  (Th.  F.);  ThLBl  136  f. 
(E.  Müller)  [25 

Mittheilungen  d.  V.  f.  G.  Drci^denä. 
8.  Hert.  Dresd.,  Tittmann.  gr.  8". 
110  S.:  a)  Neidhardt,  D.  Nachl.  d. 
K,ttrsäch8.Premier-Mini8ter8Reichsgr. 
Heinr.  v.  Brilhl.  —  b)  MUller,  G., 
Die  Getstliclikeit  d.  Saperintendentur 
Dresden  im  J.  1578.  [26 

Mittbeilungen  d.  V.  f.  G.  d.  ötadt 
Meissen  II,  1  n.  2  (8. 1-896).  Mefss., 
Mosrhr  crr.  S".  M.  1.25:  a)  Flnthc, 
Kictiard  liirschberg.  Burgerm.  v. 
Meissen.  —  b)  Loose,  Die  iiathslinie 
d.  Stadt  Meissen.  —  t)  Langt  r. 
Bi'^f'i.  B*^nno  v.  Meissen.  [27 

Mittheilungen  d.  V.  f.  G.  v.  Anna- 
berg u.  Umg.  I.  Jb.  f.  1885*88.  Annab. 
GraiVr        46  S.  M.  0,80.  [28 

Zöllner,  C.  W.,  G.  d.  Fabrik-  u. 
Handelsstadt  Cherauitz  v.  d.  ält.  Zei- 
ten bis  z.  Gegenw.  10-16.  (Sohlnas-) 
Lfg.  Chemnitz,  Troitzsch.  gr.  8*.  VIII, 
S.  289-504  m.  3  Taf.  ü  M.  0,50.  [29 

Mittb«ilH«geii  d.  gescb.  u.  alths.« 
forsch.  Ges.  d.  Osterlandes  IX.  4: 
S.  112  5.  Lobe,  Ob  srlinn  i  J.  n34e. 
dt.  Kaiser  in  Altenbnri^  gew  estuV  [30 

Völkel,  A.  F.,  G.  d.  dt.  Ritterordens 
im  Vo;,rt!Hi,,lr.  K.  Beitr.  z.  Heimathsk. 
Plauen,  Kell.  gr.8".  V,233S,  M.3.  [31 

Mftth»ilin|0ii  d*  g.-  a.  a]th.-forseh. 


V.  zu  Eisenberg.  2.  Hell  Eiaenb., 

Geyer.  8^  Pilling,  Nachrr.  a.  d.  J. 
167Ö-80  betr.  llzg.  Christian  z.  Eisenb. 
u.  d.  Schlnsshnu  daselbst.  Forts.  [.S'J 
Zar  Q.  Kgr.  Sachsens  oto.  vgl.  Nr.  577 ; 
608,  4,  10-13,  59  ;  700-S,  24,  57,  M;  Ci^  8»; 
949.  50.  70;  IS04,  17,  97;  lUlt,  8,  54«,  7», 
81,  87  b  u.  c. 

Gesohichtsquellen  d.  Prov.  Sachsen 
u.  angrenz.  Gebiete,  hrsg.  v.  d.  hist. 
Comm.  d.  Prov.  Sachsen, s.  di«  beiden 
näcli8ten  Nrr.  [33 

^  SoliiHfenMolier,  D.  Hallischen, 
TIi  1  II.  2,  In-iig.  V.  G.  Hertel.  Ree.: 
M H L  Ui,  236-8  (  VV .  S  c  h  u  1 1  z  e ).  [.34 

Urkundenbuch  d.  Kloster  d.  Gft. 
Mansfeld ,  bearb.  v,  M  K  r  ahne. 
(G.-qn.  d.  Prov.  Sachsen  XX.)  Halle, 
Uendeh  gr.8<>.  XXIV, 780S.  M.16.  [3o 

firSttler,  Das  Werden  e.  dt  Stadt, 
veransch.  in  d.  Entstehg.  d.  Stadt  Eis- 
leben.  Th.  2  n.  3  (Lehrproben  u. 
Lehrgänge  15  u.  17.)  [.36 

Mitthsflmgen  d.  G.-  U.  Alth.  Ver- 
eine V.  Snngerhausen  u.  Umg.  2.  Hft. 
Sangerh.,  Franke,  gr.  8°.  227  8. 
M.  3.  (37 

Mitthellungen  d.  V.  f.  Anhalt.  <>. 
11.  AUhk.  V,  Heft  3-5.  S.  137-328. 
Dessau,  Reiter.  8*:  a)  S.  114-28;  175 
bis  189 ;  293*98.  H  osäns.  Dichter  n. 
Dichterinnen  a.  d.  Hiuise  d.  Askanier. 

-  b)  S.  164-7L  Blume,  Zur  G.  d. 
Stadt  Kothen.  —  e)  S.  189-92.  8 len- 
ze 1,  Die  neuesten  Müiufunde  in  An- 
halt. —  d)  S.  195  f.  Bltimp,  litt. 
Nachweise  z.  G.  u.  Landesk.  Anhalts. 

—  •)  Hosilns.,  s.  Nr.  851.  —  f)  S, 
282-8.  Irmer,  Anhallisches  a.  aii.^1. 
Archiven.  —  f)  8.  288-93.  Blume, 
e.  Achtbrief  K.  Friedrichs  III.  geg. 
die-  Stadt  K(»tlien  1445.  [38 

Geschichtsblätter  f.  Stadt  n.  Land 
Magdeburg.  Jahrg.  23.  Uelt  i  u.  2. 
Magdeb..  Sch&rer.  8*.  212  8.  M.  6: 
a)  Wittich,  8,  Nr, 703.  -  b)Bopli 
mer,  s.  Nr. 237.  -  c)S.  71-1)7 : 133  184. 
ScUo,  Brand. -Magdeburg.  Bczichgn. 
1286-88*  L  U.  — d)  S. 208-11.  Besse- 
rung. Die.  d.  Wappens  d.  Erzst. 
Magdeburg  durch  K.  Wenzel  i.  L 
1400.  [♦ 

^  Regesta  archiepiscop.  Magde- 
burg. III.  hr«g.  von  V,  Mülverstedt. 
Ree:  GGA  10.V9  (W.  Schum).  [40 

Stoeckert,  Geo.,  Beitrr.  z.  Verf.-g. 
d.  StadiMagdebnig.(Progr.)Zilllichau . 
4».  30  8.  [41 

^  TolKn,  H.,  6.  d.  tnat,  Coloni« 


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Bibliographie  Kr.  1842-1859. 


in  Magdeb.  I.  II.  Ree:  QGA  184<9 
(L.  Schu  1  7  (  1 :  Fv.  Kirchenztg.  153  f.; 
IIUL  16^  1  (B  e  h  e  i  m-S  c  h  w  a  r  z- 
l>»cb).  [1342 

Di«  Altm&rk  s.  in  Qrnppe  t,  die  Thüring. 
Tbefle  d.  Prov.  Sachsen  in  Orappe  « 

Zar  G.  d.  Prov.  Sachsen  etc.  vgl.  im 
•teigea  Mr.  lo»;  »i,  M;  4Si:  648^,  7»; 
•Ol:  7M:  SU;  IW;  U70,  77;  IStt. 


#•  Der  liordwegten* 

fo^nschweig  (mit  Harz)  1343-47 ;  Hannover 
«.  KtedMMchaeii  U4»-Aö:  Mecklenborg  1S67 
faia  M;  8aliletw.-Holflt«bi  iSflO^:  lUnse- 
«lidle  18»-7f ;  Westftl«!!  (mit  I4n>e)  lOTA-W. 

Winter,  6eo.,  [Literatur  d.  J.  1883 
^'ftr.]:  Niedfnlflff  ( IBG  Bd.6,11,  126 
hiB  I4b  u.  111,  bü  y«.)  [43 

Joachin,  E.,  [Literatur  d.  J.  1884 
b€tr.]:  Nieder.! ild.  (JBG  Bd.  7,  II, 
106-16  n.  III.  94-103.)  [44 

ZtitSCbrifl  d.  Uarz  Y.  f.  G.  n.  AI- 
tcftbk.,  hrsg.  t.  Ed.  Jacobs.  21. 
Jshig.  1.  Hälfte.  Wernigerode,  Selbst 
Verlag.  8".  272  S.  M.  6:  a)Selncht, 
».  Nr.  1463.  —  b)  S.  75-88.  Meyer, 
Die  Kbertborg.  —  e)  S.  89-130.  Ja- 
cobs. Alter  u.  Urspr.  d.  gräfl.Diener- 
•ehafi  XU  Wernigerode  —  d)  S.  131 
bis  158.  Jacobs,  Johauo  Christian 
Böberg.  E.  Bcftr.  s.  G.  d.  Goldmaehe- 
rei  am  Hars.  —  e)  v.  Bore  Ii 
Är.  3.^)'?       f)  J  n cobs,  8,  Nr  t;»  "  [4"> 

Häliaeliaann ,  Liidw.,  Werki»tucke. 
Geeamm.  Studien  o.  Vortrr.  z.  brann- 
schw.  Ii.  I.  II.  Wolfenb.,  Zwis.sler. 
1«^'7  8».  M.  6.  *  Ree.:  HZ  61,  166  f. 
BIILU  420  1.  (Brandes);  CBl 
1003  f.  [46 

Norrie  de  Beaiicalre,  Une  m^s- 
alliancc  dans  la  maison  de  Hruns- 
wic.  *  Ree:  KC  XXU  Nr.  2.  J47 
Zur  0.  d.  Harzes  vgl.  auch  in  Omppen 
;i  u.  6.  —  Zur  0.  Braanaohwe^  TgL  Mr.  «t : 
Ui,  43;  435,  36;  TOi;  1180. 

Zeltschrin  d.  Ii  ist.  V.  f.  Nieder- 
«achsen,  Jahrg.  1888,  s.  im  nächsten 
ilea.  [48 

TewM,  Fnir.,  Unsere  Vorseit  £. 

Heifr.  zur  Urg.  u.  Altlik.  Nicder- 
sachs«-nt.  in.Al)b.  Hann.,  Schniorl  «fc 
V.  Seefeld.  gr.  8^.  VI,  49  S.  M.  1.  [49 

Meyer,  Jak.,  Die  Prov.  Hannover 
in  G.-,  Kultur-  u.  Landsch.ljüdern. 
2.  umq-.  Atitl.,  ni.  AM>.  Hann,,  Meyer. 
^.  8".  All,  1080  Öp.  M.  14.  [50 

Urkaadenbacli  d.  Sudt  HÜdeshelm, 
im  Anfir.  d.  Mng^istr.  hrsg.  v.  Rieh. 
Doebner.  III  (1401-27).  MitNachtrr. 


2Ü1 

I  so  Mll.  Hildesb.,  Gerstenberg.  1687. 

I  Rr.  8«.  LX,  856  S.  M.  18.  Ree.: 
Ulil  Uli;  MHL  16, 327-33  (H.  Bress- 
lau).  [51 

#  Urtuinilenbiieb  d.  Stiftes  u.  d. 

Stadt  Hameln  bis  z.  J.  1407,  hrsg.  v. 
M  e  i  n  a  r  d  n  s.  (Qn.  u.  Darstelign .  z.  G. 
Niedereacliöens.  IL)  Ree:  HZ  59, 
348-52  (C.  J.);  DLZ  9,  771  f.  (P. 
Zimmermann);  HHL  16»  38(M)2 
(H.  Hrpsplau).  [52 

Bu&sche,  Gust.  v.  d.,  ü.  üei  v.  d. 
Bussche.  1.  Tbl.:  Regest,  n.  Urkk. 
ra.  20  Stammt  n.  1  Bl.  Hameln, 
Fuendeling.  Ibb7 .  8^  Vlii,  242  S. 
u.  Anh.  28      lu.  a  Taf.  M.  10.  [53 

Uslar-fileichen,  Edin.Friir.v.,Beitrr. 
7.U  e.  Familien-G.  d.  Freihh.  v.  Uslar- 
Gleichen.  Aus  gedr.  w.  ungedr.  Qu. 
bearb.  Hannover,  Hülm.  gi.  4".  VII, 
573  S.  m.  9  gen.  Tab.  M.  12.  [54 

Hake,  F.  A.  6.  Ä.  v.,  G.  d.  n-eih. 
Fatu.  v.  Hake  in  Nieder^aclisen.  Ha- 
meln, Fuendeling.  1887.  gr  8".  aöi/  8, 
m.  13  Taf.  u.  7  geneal.  Tab.  M.  9.  [55 

Zur  0.  Niedanaohaens  vgl.  Nr.  im,  14-19. 
Bn.  89;  SiS.  48c  51,  84,  96a;  8484S.  —  Zur 
G.  Hannovers  vgl.  Nr.  88e;  614-16;  748,  48. 

74;  »45:  9«4. 

Krause,  K.  E.  H.,  [Literatur  d.  J. 
1883  u.  84  betr.]:  Sclile.^w. -Holstein, 
Hamb.,  Lübeck,  Meckl.  u.  Pommern. 
(JBG  Bd.  6,  II,  161-68  u.  HI,  08-83; 
Bd.  7,  II,  126-49  u.  lU,  67-90.)  [58 

Jahrbücher  d.  V.  f.  meckl.  G.  u. 
Althk  53.  Jahrg.  ui.  angeh.  Quartai- 
ber., hrsg.  ▼.  H.  Grotefend.  Schwe- 
rin, Stiller,  gr.  8».  UI,  356  m.  27  S. 
51  ^^■  a)  S.  1  IHo  C.  Beyer,  G.  d. 
Stadt  Lage.  Foits.  —  b)  S.  131188. 
W.  Stieda,  Das  Amt  d.  Zinagiesser 
zu  Rostock.  -  c)  S.  189-204;  356. 
Grotefend,  Mecklenburger  auf  d. 
Univ.Bologoa,  1295  1562.  —  d)  S.205 
bis  816.  W.  V.  Schult«,  Mecklen- 
burg u.  d.  7jähr.  Krie^r.  Tli.  1  — 
e)  S.  317-38.  Wunderlich,  Der 
Münzfund  v.  Damm.  —  f)  S.  339  50. 
G.  Sehmidt,  Rostocker  Drucke  tu 
Halberstadt.  —  g)  S.  851-55.  Crull, 
Bericlitgn.  n.  Kachlrr.  zu  d.  herald. 
Arbeit  in  Jb.  52.  —  h)  Plan  von 
Schwerin  am  1750  mit  Erklttrnng.  [57 

Dannenberg,  Z.  meekleob.  Müosk. 
s.  Nr.  1274. 

v&  Koppnann,  Kari,  G.  d.  Stadt 
Rostock.  1.  Th.  (bis  1532).  Ree:  HZ 
60.  H4S  ;   (Wiggers).  [58 
Lange,  Rud.,  Rostocker  Verf.kitmpfe 


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2G2 


Bibliographie  ür.  1859—1872. 


bis  z.  Mitte  sl.  15.  Jh.  (PrOgr.)  Ro- 
stock. 4".  :32  S.  [1359 

Zur  0.  Meckit'nburga  vgl.  Nr.  «98;  528; 
601;  89«;  ivn,  «2 

Zeitschrift  d.  Ges.  f.  Schlesw.-Hol- 
8t€iu-Lauenb.  ü  18,  1.  Kiel,  Univ.- 
Bticbh.  8*.  130  S.:  a)  Jansen,  8. 
Nr.  <)67.  -  b)  S.  99-180.  Wolff, 
Flenshnr-  i   J    171S.  [60 

Möller,  Cajus  u.  C.  Godt,  G.  Schles- 
wiff^HoisteiiM,  d.  ält.  Zeit  bis  auf 
d.  Ge{?(nwart.  3.  Ahtli.  (1848-88), 
V.  C.  Godt.  Altona,  Retier.  gr.  8^ 
XII,  272  8.  M.  4,50.  [61 

ChalytaMMf  Rob.,  O.  Ditmarsch. 
bis  c.  Elroberg.  d.  Lande»  i.  J.  1559. 
Kiel,  Lipains  &  Tischer.  gr.  8®.  XII, 
329  ty.  M.  .5.  ^  Ree:  BllLO  782  f. 
(Jen ts ein;  CHI  1447  f.  (62 

^  Schmidt,  6u8t.  H.,  Zur  Agrarg. 
Lübe-k8  u.  Ostholsteins.  Ree:  GBl 
652  1  (V.  B.).  [63 

#  SchnWt,  Rob.,  Schloss  Gottorp, 
p.  rKird.  Fnrstrnsit/.  Ree:  Repertor. 

I .  K  u  uatw.  1 1, 8t>- 90  (Ü  0  r  i  8  S  c  h  n  i  1 1- 

ger).  [64 
Zm*  0.  Scbleswig-Holstcins       Mr.  Ud; 
234,  87;  »67;  1026;  117i;  1218. 

Hansen,  J.  H.,  [Literatur  d.  J.  1883 

tt.  84  betr.]:  Die  Hanse  (JBG  Bd.  6, 

II,  207-15  II.  Bd.  7,  II,  171-7.)  [65 
Geschichtsblätter,  Hans.,  hrsg.  v.  V. 

f.  hans.  G.  Jalug.  1886.  Lp».,  Doncker 
4H.  a)8.d-80.  Brehm  er,  d.  häusl. 
Lehen  in  Lübeck  z.  Ende  d.  15.  Jh. 
—  b)  V.  d.  Ropp,  8.  Nr.  ölO.  — 
e>  S.  49-76.  V.  Bippen,  die  brem. 
Bftrgermeister  Heinr.  n.  .loh.  Zobel. 
^  d)  Krause,  s.  Ts'r.  528.  —  e) 
Stieda,  8.  Nr.  526.  —  f)  S.  161-168. 
Grotetend,  s.  Eroberg,  Qotlands 
durch  d.  dt  OrdMi  -  g)  S.  164-168. 
K op pm an n,d. Wehrkraft d.  Rostock. 
Aemier.  —  h)  S.  169-177.  Hoff- 
meister,  e.  hans.  Seerersieh.  a.  d. 
J.  1531.  166 

Urkundenbuch,  Hnn   !!!.  s.  Nr.  892. 

Hansereoease  ».  ^r.  449. 

Zur  O.  d.  HanM  wl.  Nr.  48»;  69S*ie.  Ygl. 
tamer  bei  (I^-ti  '  iiixemen  Städten. 

Zeitschrift  tl.  V.  f.  Lübeck.  G.  u. 
Aliiik.  V,  3,  S.  293-464.  Lübeck, 
SchmersahL  8":  a)  S.  293-392.  Wehr- 
mann, d.  Lübeck.  Patriziat.  —  h) 
S.  455  460.  C  r  u  1 1,  Aeltere  Aufzeich- 
nungen üb.  d.  Oerichtsverfahren  in 
Lübeck.  [67 

Urkundenbuch  d.  Stadt  Lübeck,  hrsg. 

V.  d.  V.  f.  Lübeck.  G.  n.  Althk.  V  Iii, 


7.-10.  Lfg.  S.  4^1  800.  Lüb.,  Schmer- 
sahL 1887-88.  gr.  4°.  ä  M.  3.  [68 
Zeitschrift  d.  V.  f.  Hamb.  O.  K.  F. 
5,  Heft  2  (8.  207-420).  Hamburg, 
Lütcke  &  Wulff.  8".  M.  2,50:  a)  S.  208 
bis  22.    Aktenstücke   z.  D&nen- 
Übertuil  Hambs,  am  19.  Aug.  1686, 
hrsg.  V.  H.  Er d mann.  —  b)  S.  223 
bis  (36.    .Auszüge  a.  Aktenst.  d.  k. 
Geh.  Staat.^-Ä.        Berlin,  betr.  d. 
krieger.  ».  polit.  Vorgange  in  H.  um 
Haubg.  V.  19./29.  Aug.  bis  Auag. 
Oct.  1686,  V.  J.  Lieboldt    —  c> 
8 i  1  lem,  s.  Nr.  1170.  —  d)  S. 343-420- 
Gaedechens,  G.  d.  Hospitals  «.  hl. 
Geist  in  Hambg.  [69 
Mitthellimoen  d   v.  f.  Hamb  G  . 
hrsg.  V.  V.-Vorst.  10.  Hamb.,  Hauke. 
1887.   gr.  8*.  V,  160  8.  M.  2:  •) 
S.  4-2t).    Voigt,  Die  Bewohner  v. 
Bergedorf  i.  J.  1570.  ~  b)  8.  20-29. 
Wo  h  1  w  i  1 1 ,  Zor  ßeurthg.  d.  Verhalt. 
V.  Davonst  in  Hamb.  i.  J.  1813.  — 
C)  8.34-38.   Heyden,  Ordng.  f.  die 
Boten  nach  Amsterdam  n.  Antwerpen 
V.  J.  1580.  -  d)  ö.  38-40.  Wich- 
mann, Vom  Rödingsmarkt  a.  d. 
13.  Jh.  -  e)S.  62  68.  Voigt,  Vom 
Kornhandel  d.  Amtniiinner  auf  Berge - 
dorf.  —  f)  Ö.  82-94.  Emige  biah.  un- 
bek.  Urkk.  Üb.  iltere  Deich-  u. 
Schleusenhaulen   im   Amte  Berge- 
dorf 1344  1518.  mitg.  v.  F.  Voigt. 
—  g)  S.  94-96.  Holstein.  Berichte  üb. 
d.  hamb.-dün.  Seetreffen  v.  1680, 
milg.  V.  Detlefsen.  —  h)  8.  113-20. 
Hübbe,  Topograph.  Miscellen  üb. 
d.  alte  Hamburg.  —  i)  S.  138-43. 
Hübbe,  Znr  ehem.  Raths-Umsetsg. 
in  Hamburg.  [70 
Wichmann,  E.  H.,  Hamburg.  G.  in 
Darsteiign.  a.  alter  u.  neuer  Zeil. 
1.  Hülfte.  Hamb.,  Meissner.  1887. 
gr.  4«.  IV,  151  S.  M.  8.  [71 
Jahrbuch,  Bremisches,  hrsg.  v.  d. 
h.   Ges.    d.   Küntitl  er  Vereins.  XIV. 
Bremen,  Müller,  gr.  8^  Xll,  208  S. 
m.  7  Taf.    M.  4:   a)  S.  1-26.  W. 
V.  Bippen.  Die  Epochen  d.  Brem. 
G.—  b)  t>. 27-51.  E.Dünzelmann, 
Die  topogr.  Kntwicklg.  d.  Stadt  Bre- 
men. —  c)  8.  52-85.    H.  A.  Schu- 
macher, Die  neueren  Arbeiten  f. 
Brem.  G.  —  d)  ö.  86-128.  A.  KÜht- 
mann»  Geistl.  Recht  n.  geistl.  Ge- 
richtsbark, in  Bremen.  —  c)  S.  129 
bis  171.    Joh.  Pocke,  Die  Werk- 
meister  des  Rathhausambans. 


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Bibliographie  Nr.  1872-1887. 


263 


0  S.  177-208.  W.  V.  Bippon.  "Neue 
Untere«,  z.  Bung  d.  I)nias.  [1372 

Zar  Ii,  V.  Lulteok,  ilümhurg,  BrtnoD 
TgL  Kr.  «7-  M8:  »08;  1044:  II«». 

Zttt  9.  Olätmtmgt  n.  OftftiedaadB  «. 
Nr.  eis. 

ZdtSClirlft  f.  vaterl.  G.  a.  Altllk.., 
Itfsg.    V.  f.  O.  Q.  Alihk.  WettfUeas. 

46.  Monster^  Regensberg.  8*.  220  S. 
m)  Darpe,  s.  Nr.  620.  —  b)  Ab- 
Iklg.  1)45-95.  Josies  n.  EffmanO) 
Vorobrim.  AlCerthftnier  i.  Gwae  8tt- 

derberge.  —  c)  I,  96-106.  Held- 
mann., üeb.  d.  Stnmm?itr.  d.  Ge««hl. 

Wolraeringhaoaen.  —  d)  i,  107-28. 
Sebneider,  Propst  F^iedr.  Klar- 
UoIl  -  e)  Ribbeck,  e.  Nr.  470. — 
f)  Fritz.  Nr.  477.  —  g)  I,  168-87. 
Ilgen,  Zur  alt.  gescb.  Ueberlief.  d. 
Kl.  Cappenberg.  —  b)  Pinke,  s. 
Nr.  4:^7.  -  I)  1,206-9.  Hohgraefe, 
Die  .Marfj'.nr.kapelle  in  Münster.  — 
k)  U  21U-12  Teuhagei),  D.  Sixtus- 
tafel  in  Vreden.  —  1)  II,  8*89.  Grfle, 
Ge^rh.  Nachrr.  üb.  Stadt  n.  Pfarre 
Bortrholz.  Schluss.  —  ni)  H ec hel- 
lo au  n,  g.  Nr.  868.  —  B)  II,  1^2-122. 
Hoogeweg,  Die  Paderborner  Bi- 
!^^llof.-wahl  v.  J.  1223  —  0)  II.  ]'2n 
bis  132.  Schiert' n  he  rg.  Die  Guita- 
beide. —  p)  II,  iaa-200.  Reges ten 
a.  Urkk.  s.  G.  d.  ebeni.  Abtei  Marien- 
münster. I,  gea.  Schräder. 
Forts.  [73 

•K-  Chroniken,  Die,  d.  westfäl.  n. 
»iaderrh.  Städte.  I:  Dortmund,  Neuss. 
Ree:  DLZ  9,  474-7  (Höblbanm); 
CBl  180  f.  174 

Urkandenbaeh ,  Westfäl.,  hrsg.  v. 
d.  V.  f.  G.  u.  AltUk.  Westfalens.  V, 
1:  Die  Papsturkk.  Westfs.  bis  z.  J. 
1378,  bearb.  v.  Finke.  1.  Tbl.  (Die 
Papstnrkk.  bis  1304.)  Mänstcr,  Re- 
ireiiit.erg.  gr.  4*.  XUIV,  410  ö. 
M.  VXnO.  [75 

Cadex  traditionum  westläl.,  hrsg. 
V.  V.  f.  G.  u.  AUhk.  WestfUens. 
ni:  Die  Heberegister  d.  Kl.  Ueber- 
vatser  u.  d.  Stift St.  Moritz,  be- 
arb. V.  Frz.  Darpe.  Münster, 
Theiasing.  gr.  8^  329  8.  M.  8.  [76 

Stogal,  Die  westfäl.,  d.  MA.  Mit 
ünteretützg.  d.  Landst.  d.  Prov.  hrsg. 

V.  f.  G.  u.  AllUk.  Weatfs.  2.  Heft. 
2.  Abth.  (Die  Siegel  d.  Städte,  Üurg- 
mannsch.  u.  Hinisterialit.,  bearb.  v. 
G.  Tiinibült.)  Münster.  Regens- 
berg. 1887.  fol.  Vn,  48  u.  2ii  S. 
M.  IS.  [77 


Falkmann,  A. ,  Beitrr.  z.  G.  d. 
Fürsteoth.  Lippe  aus  arch.  Qn.  V: 
Graf  Simon  VI.  a.  Lippe  n.  i.  Zeit. 
Detm.,  Meyer.  1887.  <3f  Ree:  HZ 
60,  355-7  (Kluckhohn).  [78 

Haoaea,  Soester  Fehde,  s.  Mr.  452. 

Daalal     Soett,  s.  Kr.  610. 

Meyer,  Adf.,  Die  Münzen  d.  Stadt 
Dorfnmnrl.  Nachtrag.  (Sep.  a.  NZ) 
Berlin,  Mittler  de  8.  gr.  8^  16  S. 
M.  8.  Ree.:  R.  beige  de  nnraiem. 
44,  578  f.  (Cnmont).  [79 

Darpe,  Fn.,  G.  d.  Stadt  Bochum. 
I:  Bochum  i.  MA.    (Progr.)  Bocb., 

Stumpf,  pr.8«  11,115  8.  M.1,50.  [80 

Zar  G.  Westfalens  vgl.  Nr.  420,  81,  34, 
47,  76;  605,  6,  S»,  96;  681;  705,  75;  943-45; 
ItOBb. 

'5.  J>er  Westen,  Rheinische 
Gruppe, 

Rheiulaiide  i.AUgem.  1381-84;  ho)läad.-b«l« 
Anschluss  l385-i4iM;  Niedenboia  1405-So; 
Mosellandschaften.  Lothringen  USi-SliPfikbs 
(baier.,  bad.)  148t-3«;  OroMbzgth.  Hessen 
i4ST-tt;  Nanaa,  Frankfurt  o.  Wetlmn 

1 1 

Zeitachrift,  Westdt.,  f.  G.  u.  Kunst, 
hrsg.  T.  F.  Hettner  u.  K.  Lam- 

p  r  e  c  h  t.  7.  Jahrg.  (4  Hfte.)  Heft  1-3. 
Nebst  Korresp.bl.  (12  Nrr.)  Nr.  1-8. 
Trier,  Lintz.  8<».  S.  1-811;  Sp.  1-192. 
Jg.  k  U.  15;  KorrbJ.  apl  M.  5.  — 
Inhalt  vgl.  Nr.  141;  832,  98;  690, 
22:  ir.l :  1S85;  1425.  [81 

Publicationea  d.  Ges.  f.  rhein.  Ge- 
8chk.  I,  8.  IV.  V,  8.  Nr.  844;  708; 
521  [82 

^  Mehlis,  C,  Studien  z.  ältest.  G. 
d.  Rheiiiiande.  10.  AbtheiL  Ree: 
KBIGV  146  r.  (B.  Priedel).  [83 

Lamprecht,  Karl,  Skizzen  z.  rhcin. 

G.    Lp/g.,  Dürr.  1887.    8".    246  S. 

Ree:  PJbb  61,      9  CAle»titen); 

RC22, 178*180  (Lefranc);  Le  Moyen- 

Age  216-19  (A.  Harignan);  CBl 

1104  f.  [84 
Znr  allg.  O.  ä.  Bheintande  vgl.  Nr.  »71; 
426;  725;  1141 h 

Bl0k,P.  J.,  Die  heimathl.  G.-Forscb. 
in  Holland.  (WZ  7,  1-22.)  [85 
6eneotieht|l,  bist.  Werken  v.  het 

liist.  genootflchap,  gcvestigd  te  Ut- 
recht. N.  S.  Nr.  46-50.  Utrecht, 
Kemink  A  Zoon.  gr.  8^  [86 
BIjdragen  voor  vaderl.  geschied, 
en  «Midhcidk.  IHtg.  door  R.  Frnin. 
3.  recks.  4.  deel.  2.  aü.  'sUage.  Nij- 
hoff.  gr.  8*.  FL  1,25.  [87 


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264 


Bibliographie  Hr.  1380-1418. 


StairMblw,  WcstMes.,  nitg.  door 
M.  S.  Pols  I.  (Oude  VaterlandBche 

Rechtßbronnen  7)  sGraTenhagc,  Nij- 
hoff.  gr.  8".  (  GXXXIV,  186  S. 
Fl.  7.80.  f1388 

Riemsdljk,  Th.  H.  F.,  Bijdrogen  tot 
de  gefichied.  van  de  kerapelkerk  van 
St  Jacob  te  Utrecht.  Leiden,  Brill, 
gr.  4«    X,  74  6.   Fl.  6,50.  [89 

ÖOUW,  J.  ter,  GrsrhipHenis  v.  Am- 
eterdam.  VI,  2.  AniBterd.,  üolkema. 
97-192.   gr.  8»    Fl.  1,S5.  [90 

Ntevenaars,  W.,De  abdij  ranOrval, 
als  kweekschool  v.  Janeenistf-n  m  al? 
de  oorsprong  v.  de  Janseniet.  prioiy 
te  Rljnwyk.  (Areb.  Toor  deOesehied. 
v.  Utrecht  16,  46-89.)  [91 

Kesteloo,  H.  M.,  stadsrekeningen 
V.  Middelburg.  III.  löÜO-49.  (Sep.  a.: 
Arehief.  Deel  VI.  8.  atnk,  uitg.  door 
het  Zeouwsch  Gr iMiotscliap  d.  We 
tensch.)  Middelburg,  Altorffer.  gr.  8". 
170  8.  Fl.  1,60.  [92 

Hubert,  M.  E.  (Literatur  d.  J.  1883 
u.  84  bt'tr.) :  Bclgiqne.  (JBG  Bd.  6, 
n,  828-30  u.  III,  191- 3i  Bd.  7,  11, 
854  n.  III,  288  a)  [9$ 

Yander  Haeghen,  Ferd.,  J.  Arnold 
u.  R.  Vanden  Berghe,  BiMiothecn 
Belgica.  Bibliogr.  g^ner.  dea  Fays- 
Bae  Uvr.  88-86.  Gand,  Tander- 
hpfr'i'  n   1887.  h  Fr.  2.  [94 

Alberdingk-Thljm,  P.  P.  M.,  G.  d. 
Wohltliätigkeitsanstalten  in  Belgien 

Karl  d.  Gr.  bis  z.  16.  Jh.  Freib., 
Herder.  1887.  gr.  8*.  M.  4.  ^  Ree: 
BULU  175  f.  (W.  Scholtze);  AKKR 
60,  868-5  (Scheimpflug).  [95 

Blllotin  de  l  acad.  d'arch^ol.  de 
Belgique  MV.  j».  29:^  ;VJO.  8".  [96 

Coster,  L.  de,  et  Everaerta,  A.  J., 
Atlas  cunten.  toutee  Ita  monnaies  du 
Brabaat  frapp.  depuis  Tan  1(K)0  jus- 
qn'eu  1506.  finixelle»,  Dvpriez.  4^ 
61  pl.  Fr.  12.  1.97 

Wautera,  Lee  aermente  pr6t^  ans 
▼illes  princip.  du  Brabant  p.  les  ducs 
lors  de  leur  Inauguration ;  Anal.de 
diplomatique.  IV.  (CR.  de  l  ac.  Belg. 
8«r.IV  T.  14.  BalL  2-4.)  198 

Archleveablad  (Antwerpsch)  uitg. 
op  last  van  het  gemeentebestuur  dnr 
F.  Qenard.  Bulletin  des  arch.  d  Aii- 
▼era^  pabK  par  ordre  de  l'adinin. 
commun.  pnr  P,  Genard.  XV  et 
XVI,  1.  Anvcra,  De  Backer.  8**.  [99 

61lllodte-wii  Soveren,  M.,  Hiit.  de 


la  magistratnre  bnigeoise.  Bruges, 
De  Planche.  8^  24  p.  [1400 

^  Schodt,  Alph.  de,  Ri'sunu-  hist. 
de  la  Dumiam.  brugeoise.  Ree:  R. 
beige  de  niiin.  44,  584*6.  (A.  de 
\^'  i  1 1  r  1  [1401 

Neuaa,  Henri  van,  luv.  des  archives 
du  Chapitre  noble  de  Muusterbilsen. 
Hasselt,  Billen.  4^  £07  p.  [2 

Lonchay,  Henry,  De  ratutude  den 
souveraioa  des  Pays-Baa  ä  l'^gard 
du  paya  de  Ll^ge  au  16.  ei^ele.  Bm- 
xelles,  II  iv*  /   V".  230  ]>.  fa 

^  Chestrct  de  HanefTe,  J.  de,  Ku- 

mismntique  de  In  pnncip.  de  Li^ge 

et  de  eeg  d^pendance^.  Ree:  R.  belce 

de  niim.  44,        ('(H  (Cumont).  [4 

Zur  G.  der  Niederlande  i.  ÄUgem.  vgl. 
Nr.  .iSa;  160,  67c;  44G  47,  95,  9«;  547;  621; 
H)6,  7.  —  Znr  U.  Hollands  890;  M7;  «tS; 
112t«,  43;  ]^J4  -  Z.  G.  Belgiens  MT,  «Bd, 
86;  446;  814,  15,  7«;  109»«;  18S4. 

Hanaen,  J.  [Liu  d.  J.  1884  betr.]: 
Niederrhein.  (JBG  Bd.  7,  II,  98-106 

u.  III.  103-7.)  fr» 

Jaatrow,  J.  |Lil.  d.  J.  1883  betr.j: 
Niederrhein  (JhG  Bd.  6,  II,  372-6 
u.  III,  245-7.)  (6 

Annalen  d.  hist.  V.  f.  d.  Niederrhein 
40  u.  47.  Köln,Boi88er^e.  8^  IV,  703; 
VIII,  280  8.,  M.  10  Q.  4:  «)  40,  Ke- 
gieter  zu  Heft  1  btarb.  v.  Carl 
B  o  n  e.  —  b)  Cäaarius  v.  Helsterbach 
8.  Nr.  313.  {7 

Jahrbücher  d.  V.  v.  Alterthft^.  im 
Rhein].  85.  Heft.  Bonn,  Marcus.  Lex.- 
8«  IV,  184  S,  M.  6.  {8 

Zettaebrlfl  d.  Berg.  G.-V.  XXIU,  s. 
iii   ii  1  i  r  m  nächsten  Heft. 

Reinhold,  F.,  Verl.  G.  Wesels  im 
WA.  (L'iiierö.  z.  dt.  blüals-  u.  Reclitsg., 
hrsg.  v.OttoÜierke.  Heft  23.)  Bresl., 
Kot  hner.  gr.  8*.  VIII.  122  8.  M.  3,20. 
Zuerst  al8  Berl.  Diss.  ^  iiec:  CBl 
1541  f.  (v.  B.). 

CletCbichte  d.  Stadt  Düsseldorf  in 
12  Ablih.  FeslBchr..  lirpg.  v.  Düsseid. 
G.-V.  Düsseid.,  Kraus.  8".  VII, 
499  S.  M.  9.  #  Ree.:  DLZ  9,  1717  f. 
(G.  V.  Below).  [10 

Leapenaf  C,  G.  d.  Sudt  Elberfeld 
V.  d.  ilU.  Zeiten  bia  z.  Gegenw.  Elberf., 
Loewenstein.  gr.  8*.  88  S.  M.  1,50.  [11 

Beiträge  z.  G.  v.  Sladt  u.  Stift 
Eb^en.  12:  aj  Goossenas.  Nr.  710 i 
b)  Grevel  s.  Nr.  624.  [12 

«Jf  Chroniken,  ft< .:  Ni'iKs.s.. S.Nr.  1374. 

Mittheilungen  a.  d.  ötadtarcliiv  v. 
Köln,  hrsg.  v.  Konst.  Höhlbaum. 


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Bibliographie  Nr.  1413-1486. 


265 


Heft  14  u.  15  imii  ütU  13  zus. 
Bd.  Y).  Köln,  D«  Mont-Scliaiiberg. 

8*  151,  110  8.  M.  4  u.  2,80:  •)  14, 
Urkk.  A.  d.  Stadt  Köln  seit  d. 
J.  1397.  Inventar.  II  (140110).  — 
b)  Kdln  n.  K.  Rnpr.  8.  Nr.  A2B.  — 
C)  14,  118-7.  Zur  G.  d  Kdlnt-r  Rev. 
139Ö.  —  d)  14,  117-24.  Kortb,  Der 
Köln.  Baaer  u.  das  Quatemionen- 
syelem.  —  e)  Keussen  8.  Nr. 438. — 
f)  .5;')  S«^  r>H' 51  ndtköln.  Kopien 
bücber.  Vii  (1431-34).  [1413 

KMflM,  Wilb.,  Die  Einführg.  d. 
Chrifitfiitliiims  in  Köln  a,  Umg.  I. 
(Progr.)  Köln.  4^  Ib  6.  [14 

Hayn,  Raa.,  Ritter  Hilger  Quatter- 
mart  v.  d.  Slessrn.  E.  Bcitr.  z.  Faro.- 
n.  Stadtg.  Köln^!  i.  14.  Jh.  (Münster. 
Beitrr.  z.  Q.f.,  lirsg.  v.  Tli.  Lindner. 
18.)  Ptderb.,  Sehöningh.  gr.  8*.  86  8. 
11.2.  Zui  r  sf  M linst.  Di88.  (43  S.)  [15 

Kruse,  Ernst,  Die  Kölner  Richer- 
zeche. (üovZ      lö2-2Üli.)  (16 

#  Jidenschreinebuch,  s.  Nr.  1109. 

Kruse,  Kuln.  Geldgesch.,  8.Nr.520. 

Bilder  a.  d.  U.  v.  Bonn  u.  e.  Vvn- 
gebg.  3  Hefte.  Bobd,  Hauptmann. 
§•.71,28,  114  S.  M.  0,60 ;  30;  fiO.  1 17 

Zeitachriftd.  Aachener  G.-V.  Bd.  10, 
8.  in  unserem  nächsten  Heft. 

MittiiefHiiigtii  d.  V.  f.  Kde.  d. 
Aachener  Vorzeit,  im  Auftr.  d.  VorFt. 
hrsg.  V.  Rieb.  Pick.  I,  2  (Schlusej- 
Heft  Aachen,  Creiner.  gr.  8*.  8.  97 
bis  196.    M.  2.  [18 

Dreaemann,  Otto,  T^ie  lacobskirche 
zu  Aachen.  Gesch.  Nachrichten  u. 
Urkk.  Aachen.  Crener.  gr.  8^  124  S. 
M.  2.  [19 

Schon,  Karl,  Killia  Sacra  od.  G. 
d.  Klöster  u.  geiell.  Stiftgn.  u.  s.  w. 
d.  Bifel.  Lief.  1—8  (Abth.  1  n.  2). 
Bonn.  Hanstein.  18F7-88.  8".  *  Ree: 
BllLU  17r>  (W.  Schultz»').  [20 

Zur  ti.  d  Ni'  ilf  rrli- iiih  vgl.  Nv.  123,  '16, 
6S,  6«;  2bh.  Ö6,  98;  Slft.  87,  SS,  U;  88, 
58,  M;  508,  1»,  tO;  «tS,  M,  86;  185,  8-10; 
1109  n 

Otto,  F.  [Lit.  d.  J.  1883  u.  84 
bttr.]:  Mittelrhein.  (JBG  Bd.  6,  II, 
107-17  u.  III,  104-8;  Bd.  7.  II,  79 
bis  91  u.  III,  107- 13.)  [21 

Terwelp,  fierfc.,  Beiirr.  t.G.  d.  Stadt 
Andernach:  a)  D,  Grab  K.  Yalen- 
tinians,  b)  4  Ablassbriefe.  (Progr.). 
Andernach.  4*.  13  S.  [22 

Sohaaffhauaea,  H.,  Die  vorgescit. 
Ansiedelg.  in  Andernach.  (Ff  t  rhr. 
d.  19.  allg.  Ver£.  d.  dt.  aniluopoL 


Ges.  eewid.  d.  V.  v.  Altertbuoisfr. 
im  Rheiol.)  Bonn,  Maieiw.  [23 

Urkunden,  Ungedr.,  d.  Erzbb.  Jo- 
hann 1.  u.  Arnold  II.  v.  Trier,  die 
Kirche  zu  Engers,  Kreis  Neuwied, 
betr.,  mitg.  v.  Lndw.  Weiland. 
(WZ  7,  r)8  60.)  [24 

Zangenieister,  K.,  Zur  G.  d.  civitas 
Treveroruro.  (KBIWZ  7,  50-55.)  [25 

FalkfOertlichkeitentnTriererUrkk. 
(MIÖG  (9,  322-25.)  [26 

Scbneeoana,  W.,  Geschichten  des 
Nahethals  n.  Urkk.  n.  Sagen.  8.  Anfl. 
Kreu/nnch.  Schmithala.  gr.  8*.  VIII, 
271      iM.  H.  (27 

Salles,  Felix  de,  Chapitres  nobles 
de  Lorraine.  Annales,  preuves  de 
nf)bU'f;se.  dor.  rtr  (Sep.  n.  d.  Jh.  d. 
k.  k. herald.  Ges.  Adler i.  Wien.)  Wien, 
Gerold.  Imp.  4*.  52  8.  M.  8.  (28 

ThU,  Conet.,  Diedt.  fi  nnz.Sprachgr. 
in  Lothringen.  (Beitrr.  z.  Lnndr?  a. 
Volkesk.  V.  Ele.-Lülhr.  1.  u.  5.  iielt.) 
Strassb..  Heils  *  M.  1887  n.  88.  8*. 
34  u.       s  [99 

Banoit,  A. ,  Notes  s.  la  viDe  de 
Boalay.  cHNA]a.-Lorrafne  8,5.)  [30 

Benoit,  A.,  Les  visites  L^pisc.  de 
Mgr.  d'Aubusson  de  la  Feuillade, 
^vßq.  de  Metz,  dans  le  8aargau  16(^9 
-97.    (HNAls.-Lorraine  8,  4.)  (31 

Zur  U.  d.  MosellandBchaften  u.  Lotbrin- 
gens vgl.  Nr.  Ul,  42,  64,  09;  S4«b,  &8'«S; 
361,78.  93,94;  460;  521;  711,  12.76.  Zur  G. 

Lothringens  Tgl.  auch  Elsass  in  Gruppe  V,  7. 

Regeatea  d.  Pfalcgfti.  a.  Rhein  a. 

Nr.  M<".'2, 

^  Urkunden  z.  G.  d.  ötadt  Speyer^ 
hrsg.  V.  H i!  gard.  Ree:  G6A  Nr.  24' 

(S  c  h  u  1 1  e) ;  WZ  6, 403-7  (Wy  8   .  [ 82 
UrkundenbUCh  z.  G.  d.  ehem.  plalz- 
bayr.  Res.stadt  Zweibrücken,  hrsg. 
T,  Lud  w,  Mol  i  t  (1  r.  Dm cli  Unterst, 
d.  bist.  C<''Tiin).  bei  d.  kgl.  bayr.  Ak. 
d.  W,  i.  Druck  geg.  Zweibr.,  Huppert, 
gr.  8*  XXIII,  252  S.  H.  8.  [88 
Molitor,  Ludw. ,  Die  Fürt^tengnifl 
d.  Witlelsbacher  in  d.  Alexander- 
kirche   zu   Zweibrücken.  Zweibr., 
Lehmann.   4^  26  S.  M.  1.  [84 
Schmitt,  G.  d.  Stnfit  Edenkoben 
in  d.  Pfalz.  Hec:  Berl.  phil.  Wschr. 
VUI,  81-82.  (85 
Sammlung  v.  Vortrr.,geh.  i.Slfinnh. 
Allh.-V.    2.  Serie:    a)  liauniann, 
Karl:   Urg.   v.  Mannh.  u.  Umgeg. 
I  —  b)  Christ,  Karl,  Rom.  PeldaHge 
in  d.  Pfalz,  insb.  d.  Befesligtingsnn- 
I  lagen  d.  K.  Valentinian  geg.  d.  Ale- 


üiyiiizeQ  by  GoOgle 


266 


Bibliographie  Mr.  1436—1456. 


mannen.  —  e)Seubert,  Die  1.  lie- 
lagernng  u.  Einnahme  v.  Hanoh.  i.  J. 
1622.  Mannheim,  Löfller.  gr.  8^ 
121  8.  M.  IM  [1436 
Zw0.4l.(lMiflr.  ii.lMd.)  PAds  wl.Kr.  iti ; 

S48a;  306,  46.  62  ;  4ö8,  »7  ;  5*7,  76,  7C,  78, 

85,  93,  94;  B2ä,  )f6:  778;  IIS». 

Qi»rtalhntterd.hi8t.V.  f.  d.Grossh. 

Hessen,  red.  v.  Ernst  Wörner. 
Darmsladt,  KlineelhöfTer.  8^  M.  1^ : 
a)Roe8eheii8.  Nr.786 b)  We  e  k  e  r- 

1  i  n  E.  neu  {,'efund.  rom.  Meilenstein 
dercivitfts  Vaogionum  a.  d.  J.  25^.  — 
c)  Ro  « 8  c  h  e  n,  z.  0.  d.  Abgrenzung 
d.  Bosecker  Thslet.  (87 
Nick,  Gust. ,  Verzeichnies  d.  Druck- 
werke u.  Has.  d.  Bibl,  d.  hist.  V.  f.  d. 
Grossh.  Hessen.  Darmstadt^  Klingel- 
höffer.  gr.  8*.  IV,  78  8.  M.  2,80.  (38 

4f  Quellen  z.  G.  d.  Stadt  Worms, 
lirsg.  V.  H.  Boos.  I.  ThI.  Urkkbuch 
d.  Stadt  Worms.  1  (tJ27-1300j.  Ree: 
WZ 7, 80-98 (Sc  henk  v.  Schweins- 

ber^V,  vpl.  WZ  7  163-64  (Boos); 
GGA  Nr.  24  (Schulte).  [39 

Joseph,  P.,D.  Münzen  d.grätl. Hauses 
Erbach.  (Sep.  a.  Bcrl.  Münzbll.)  fJerl., 
Weyl.  1887.  gr.  8".  99  S  M  4,50.  [40 

Widmann,  Die  Eberbacher  Übronik 
d.  Mainzer  Er»bb.  (NA  13, 119-43  )  [41 

Schüler,  Th.,  G.  d.  Stadt  Hochheim 
a.  Main.  Mainz,  Frey.  1887.  gr.  8°. 
VI,  165  ö.  M.  3.  [42 

Weiss,  J.  G.,  Aus  d.  G.  d.  Trank. 

Städtchens  Adelaheim.  (ZOOberrh. 

UI,  206  227.)  [43 

Znr  O.  d.  Oroshb.  Hessen  (mit  Erzbittli. 
Main/,  vpl  Nr.  5H,  5S;  ItS,  STa,  SS;  STff; 

51«,  90;  794;  «67,  75. 

Sehilephalie,  F.  W.  Tb.,  G.  v.  Nassau 
d.  ftltett.  Zellen  bis  auf  d.  Gegen w., 

auf  d.  Gründl,  «rkiindl.  Qn.forschg. 

Fortges.  v.  Karl  Menzel.  VII,  1. 

(Von  d.  Mitte  d.  14.  Jh.  biss.  Gegen  w.) 

W\esh.,  Kreidel.  1887.  gr.  8*.  352  S. 

M.  5.  [44 
Arohiv  r.  Frankr.  G.  u.  Kunst. 

8.  F.,  hrsg.  V.  d.  V.  f.  Q.  u.  Alihk. 

zu   Frankr.  ft.  M.  T.  Frankf.  a.  M., 

Vökker.  gr.8".  Xlll,  333  Ö.:  «).S.  o5 

bis  201.  D  iarium  d.  Ofßciercorps 

d.  lolil.  9.  Stadtquartiers  von  1797 

bis  1812  a.  d.  Urschrift  i.  Stadtarch. 

zu  Frankf., raitgeth,  v.  H.  G  r o  t  e  f  e  n  d. 

—      8.  202-m  Schellbass,  D. 

Stadt  Frankf.  a.  M.  währ.  d.  "ilriinz. 

Bisthumsfehde  1461-3.  —  c)  ö.  224 

bis  296.    Frankfurter  Buchbinder- 


ordngn.  v.  16.-1Ü.  Jh.,  hrag.  v.  Karl 
Bücher. —  Vgl.  auch  Nr.  509.  [45 
loventare  d.  Fraal(f.  Stadtarebivs 

8.  Nr.  76. 
•X*  Junghans,  F.  W.,  Versoebe.  O. 

d.  fr.  Rt  ii  lisstadt  Gelnhausen.  Ree: 

MHI   Iii  371  3  fj.  Fifltor) 

^lunghans,  W.,  Kurze  G.d.  Kreit<e4 
u.  d.  Stadt  Haneu.  Ree.:  HHL  10, 
373  (J.  Pistor).  [47 

Schwan,  Karl,  Landgr.  Fried r.  V. 
V.  Hessen-Homburg  u.  s.  Familie. 
Aus  Arehivalien  a.  Famileapapieren. 
2.  Aufl.  3  Bde.  mit  Stammtaf.  o. 
Beil.  Homburg  v.  d.  11.,  Schick. 
frr.  8°.  X  314;  IV,  2öO  u.  III,  442  S. 
M.  il  [48 

Solms -Rödelheim,  Otto  Graf  zu, 
Friedrich,  Gf.  za  Solms-Laubach, 
1.  reg.  Graf  m  Rödelheim  (1574  bis 
l<i35).  I.  Beri.,  Lnckhardt.  Leai.-8* 
VIII,  517  8.  M.  12.  [49 

Zur  U.  V.  NsMaa,  Frankt,  Wetterau  etc. 
vgl.  Kr.  7«;  MS,  »,  u,  U;  St7;  TIS. 

6.  n'e/tU,  Mitteldeiifurhland. 
Ihüring. -fränkische  Gruppe, 

Hessen  Oasbes  Karbewen,  mftWaUkMk) 
I4at*58;  Thttrinsen  1459-S7;  Bsisr.  VmSkMm 
(mit  OlMTpfUs)  14SS-74, 

Schum,  W.,  u.  M.  Laue  [Literatur  d. 
J.  1883  betr.]:  Obor.^achsen,  Thürin- 
gen, Hessen.  (JBG  Bd.6,  II,  145-53 
u.  in,  98-108.)  [50 

Schmidt ,  Erich  fLiteratnr  d.  J. 
1884  betr.j;  Obersaclisen,  Thüringen, 
Hessen.  (JBG  Bd.  7,11,366-373.)  [51 

Zeitschrif!  d.  V.  f.  Hess.,  G.  «.  Lan- 
desk.  13.  Kassfl,  Froyschmidt.  gr.  8". 
M.  6,50:  a)  Brunner  s.  Nr.  794.  — 
b)  S.  225-397.  Alb.  Dunclter,  G. 
d.  Chatten.  Fragm.  e.  G.  d.  ehem. 
Rurfürsteotb.  Hessen,  hrsg.  von  G  eo. 
Wolff.  (52 

PHtter,  Nenn.  Chattisehe  Stam- 
roeskunde.  Anhanji;.  Kassel,  Hiihn. 
pr.  S**.    VIIL  .'4  S.   M.  1.50.  [53 

Mittheilungen  uu  d.  Mitgl.  d.  V.  f. 
hess.  G.  n.  Landeslt.  Jahrg.  1887. 
Kassel ,  Freyschmidt,  gr.  8".  IV. 
114  S,  M.  2.75.  [54 

Weber,  6.,  Kurbessen  unL  3  Ge- 
nerationen. (AZtg  Mr.  195-201.)  [^5 

Heussner,  R.,  G.  d.  Stadt  n.  Fest. 
Ziegeiihain.  M.  Ans.  d.  Stadt  u.  Urkk.- 
Beil.  Ziegenh.,  KoreU.  8*.  IV,  108  S. 


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Blbliogmphia  Nr.  1456—1474. 


267 


M  1.2x  ^  Ree:  MHL  16,  373  f. 
(J.  Pistor).  [1456 

VIgelitts,  J.  C.|  Denkwürdigk.  von 
Hmfeid.  Naefa  .Piderit".  stidt  Act., 
artb.  u.  anderen  (Quellen  bearbeitet. 
Hertfeld,  HoetU.  gr.  8^  VIII,  223  S. 
M.  2.50.  (67 

Waiatr,  Alfr.,  Die  G.  Waldeckt  tt. 
Pyrmonts,  m.  (J.  in  Faibcndr.  au?ypf. 
Staatswappen  (i.  FüreteDt.  W.  und 
Pyrm.  Wildongen,  Sachtlebeo.  8^ 
DI,  95  S  M.  1,20.  [58 

Zar  O.  Hessens,  insb.  Eiiik«8sens  vgl. 
Hr  11?:  ;  7k6:  1105 :  im.  —  Grosshzgtli. 
H«  unter  V 

Geschichtsquellen, Thüririf^.N. F.  III, 
(d.  gaua.  F.  Vi,  1):  Urkkb.  <l.  .Stadt 
Jena  o.  Ihr.  gdstl.  AnsUUen.  I.  (1182 
bis  ]40r)).  hrsg.  v.  J.  E.  A.  Martin. 
•Tniü.  FiBcher.  gr.  8".  XIV,  649  8. 
M.  15.  [59 

IMhtf't,  Job.,  Chronik  v.  Thüringen, 
bearb.  u.  hrsg.  von  E  I'ritsclie. 
1  U'r.  Eij^foach^Bacineister.  8*.  32  Ö. 
M.  0,40.  [60 

Zetttehrift  d.  V.  f.  thüring.  G.  u. 
Alterthnmsk.  N.  F.  VI.  Hft.  1  11.  2. 
Jena.  Fischer.  8*.  296  S.  M.  5:  6.  3 
bis  270.    ötoy,  s.  Nr.  591.  [61 

Bftilri|6  I.  Laodea-  n.  Volksk.  d. 
Th&ringerwaldeB.  2.  Heft.  Im  Aui^r. 
d  Thüringerw.-V.  hrsg.  v.  Fr.  Re- 
gel. Jena,  Fischer.  1887.  gr.8".48i3. 
M.  1,50.  [62 

Sebicht,  Rieh.,  Die  Cistercienser 
u.  d.  niederländ.  Colonistcn  in  d. 

fi)ld.  A  ae  im  12.  J  h.  (Sep.  a.  Z.  d .  Harz  v . 
eli  21;  aoch  Di«s.)  Halle,  Hendel. 

33  S.  (63 
Stephan,  F.,  Verf.  0    d.  Reichs- 
•ladt  Ml  hl  hausen  in  Thuriug.  -^Rec.: 
BZ  er,  120-122  (r.  Below).  [64 
BUra,  Wilh.  Frhr.  v.,  Beitrr.  a.  Fa- 
niil'  nf^.  (1.  Reichsfreih.  v.  Bibra.  Auf 
Gr.irk.I^achr. bearb.  111,1.  Mit7Abb. 
gen.  Taf.  Münch.,  Kaiser,  gr.  8*^. 
§06  S.  M.  6.  [65 
Schriften  d.  V.  f.  Meining.  G.  u. 
Kndesk.  1.  n.  2.  Hft.  1.  Jahrg.  1.  u. 
:  Stuck.  Mein.,  Bruckner  &  Renner. 
'«z.-8<*.  a)  Otto  F.  Mül 

er,  Mei  11  iTiL'or  Ortsnamen  und  Bau- 
werke ant  .Hunzen  u.  Marken.  E.  Ab- 
rita  d.  Munzk.  d.  Herzogth.  Sachsen- 
M.  (27  8.)  —  b)  Rieb.  Loth  u. 
G.  Jacob,  7nr  Vorgesch.  meining. 
Orte  u.  Geffenden.  (25  S.)  [66 
Hamann,  Rud.  Armin.,  Chronik  d. 


Stndt  HildbnrghanseD.    Ree:  CB1 

878  i".  [67 
Zur  0.  Thüringens  vgl.  Nr.  no;  307,  b  ; 
7?l:  mi  1048;  1170,  83;  1217,  lÄ.  —  Au- 

sdunuw  luuih  ProvfM  Sachsen  a.  nnter  v. 
3,  nach  dem  Hara  unter  V,  4. 

Mittheilungen  d.  V.  i\  G.  d.  Stadt 
NAmberg.  Heft  7.  Nttmb.,  Sehrag. 
gr.  8".  IV.  300  S.  M.  6,80:  a)  S.  19 
bis  38.  V.K  res  9,  Die  Berufg.  d.Johs. 
Cochlaas  a.  d.  Schule  b.  St.  Lorenz 
i.  Miimb.  1.  J.  1510.  ~  b)  S.  89  bis 
168.  J.  Kamann,  Aus  Nürnb.  Haus- 
haltfrs.-  n.  Hechnungsbüchern  d.  15. 
u.  16.  Jh.  Schluss.  —  c)  Ö.  169  bis 
296.  Matthias,  D.  Nttmb.  Meieter- 
sänger  Kunz  Has.  —  d)  S.  237-62. 
Petz,  urkundl.  Nachrr.  üb.  d.  lit. 
Naciilass  Hegiomontana  u.  B.  Walters 
1478>1522<^ e) 8.263-8.  Gebert, Die 
friank.  Münzvereine  v.  1407  u.  57.  — 
f)S.  268-70.  Drei  ürkk.  K.  Friedr.  III., 
mitg.  V.  L.  Schmidt.  —  g)  Klei- 
nere Mittheil.  B.  Mummen  hoff 
(betr.  eins.  Faeta  d.  Niirob.  O.  im 
16.  Jh.).  [68 

Mehlis  I  C,  Archäul.  v.  d.  Kaiser- 
burg zn  Homberg.  (KBIGV  61  f.;  94 
bi.^       i:^9  142.)  [69 

Schmid,  Die  ält.  G.  d.  UohenzoUern 
8.  unter  V,  7. 

Arehiv  f.  O.  u.  Alterthk.  v.  Ober- 
frnnken.  17.  Heft  t,  hrsg.  v.  d.  bist. 
V.  I.  Oberlr.  zu  Bayreuth.  Bayreuth, 
Burger.  1887.  8".  311  S.:  a)  S.  1— 13. 
Kaiser'Orkk.,  acht,  a.  d.  Schloss- 
nrchiv  z.  Aut'spfi^  vrrolT.  v.  Ernst  v. 
u.  zu  A  u  1 3  e  .s  s.  -  b) S.  14-236.  Lehe u- 
buch  d.  Markgr.  Friedr.  I.  v.  Bran- 
denburg. 1421  ff.  Abth.  «Gepirge''. 
1.  Hülfte,  veröff.  v.  Aign.  e)  P. 
bis 251.  Ludw.  Zapf,  Diewcudische 
Wallstelle  auf  d.  Waldstein  i,  Fiehtel- 
gebirge  in  ihr.  hist-polit.  n.  cultur- 
gesch.  Bedeulg.  [TO 

Looshorn,  Joh. ,  G.  d.  Bisth.  Bam- 
berg; nach  d.  Quellen  bearb.  II:  1102 
bis  1303.  Llg.  1-3.  Münch.,  Zipperer. 
gr.  8".  S   1-400.  M.  i->M.  [71 

Wittmaan,  P.,  Das  gräü.  Giech'schc 
A.  in  Tbamau.  (Aus  atftdt.,  gräfl. 
u.  Adels-A.  Saddüds.  T.  Arch.  Z.  12, 
263  6.^)  [72 

Döberl,  Mich.,  Keichsunmiltelbar- 
keit  0.  Sehntsverhftitnisse  der  ehem. 
Cisterc.abtei  Waldsassen  in d. 3  ersten 
•Jhh.  ihres  Bestehens.  (Erlang.  Diss.) 
Passau,  Bucher.  S\  58  S.  M.  1.  [73 

Biahacfc,  Frz.,  Die  Markgrafen  im 


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Eibliographie  Kr.  1474-1486. 


268 


>iürdgau,ali>EiDl.z.G.d.Ci6tercieu8er> 
«HftM  WaldaMM»  n«  bandtehr.  Qn. 
bearb.  (Sep.  a.  Vcrhdlgn.  d.  htot.  V .  d . 

Ubcrpf.  n,  v.  Repretipb.)  Amber}^,  Hab- 
bel. 1887.  gr.b''.        M.0,50.  -X-Hec: 

MVQDBöiimen  26.  Lit.Beil.53.  [1474 

Z.  O.  FrankeiiH  v(?l.  Nr.  ftS;  8Sß,  48e,  49, 

r»0,  76,  80;  4(il,  03;  5O0-5i,  47.  OS,  6«,  80,81, 
*.':*;  t;W,  29,  68  ;  852;  105S;  imT.  —  Kht  iu 
fr&uken  s.  in  Gnippe  V,  5,  wttrtteiub.  ¥  na- 
hm io  V,  1. 

7»  JDer  Südwest en.  Schwähiache 

Schwaben  i.  AIIkl^u.  .    baier.  bciiWrubeu, 
WOrttemberg  U7;>  <'i ;  Baden  1492-1504;  Jü' 
lass  l.'>n.'.       Schweiz  1523  54. 

Necrologia  Germaniae:  ^^opee^^  Au- 
gunL^CoiiBtani.,  Cunensis  ed.  Franc. 
Litdov.  Banmann.  ParslI.tUonmn. 

Germaninc  hisloricai'.  Necroloj^iii  (ler- 
TiiPtiiae  1.2).  Berl.,  Weidmann.  i8b7. 
yr.  4".  Vlll  iy.  u.  345-798.  M.  14.  [75 
Baumann,  F.  L ,  Ueb  d.  Todten- 
bücher  d.  Bielliümer  Augsb. ,  Con- 

6tanz  u.  Cur.  (NA  13,  409  29.)  [76 

2nr  G.  Schwaben»  i.  AUgem.  vgl.  Nr.  Ul, 
W:  8&S,  64;  440;  686,  8»;  1140e. 

Zeitschrift  d.  Iiist.  V.  f.  Schwaben 
11.  Hcuburg.  14.  Jaiirg..  nebst  J.-ber. 
d.  V.  1.  d.  J.  1885-87.  Augsburg, 
Schlosser.  1887.  gr.  S\  III,  301  u.49  Ö. 
H.  10:  ft)  S.  129.  Jol).  Mich. 
Welper,  Nachricht,  üb.  Pliilippine 
Welser.  —  b)  S.  221-301.  Ad.  Buff, 
l).  Band.  Augsbureer Kathhause».  [77 

fietehichtafreuna^Allgfttter.  Z 
lose  lüttlilgn.,  hrsg.   v/^m  Alili  ^ 
Kempten.  1.  Kemnt..,  Kut.el,  hoch  4". 
V.  4.  [78 

Baumann,  Frz.  Ludw.,  G.  d.  AM- 
pöuF.  n.Hfi.  (II. S.:?a5-448).  Kempten, 
Ko8el.  gl.  h".  M.  1.20.  [79 

8elirm«id.  V.  f.G.  d.  Bod  ensees  u. 
S.  ünifirbniig  in.  Uli.  IV.  210  S.  Lin- 
dau. StetUur.  1887.  Lex.  ö**.  M.ö.[8ü 

Zur  G.  d.  baier.  Schwabens  vgL  Mr.  401. 
69;  b«>>,  «9,  »5;  714. 

Bessert,  6.,  f Literatur  d.  J.  1883 
u.  84  betr.]  ,  Wurlleinbi  rg  (JHG  Bd.  6, 
II,  100  7  u.  III,  118-28i  Bd.  7,  II, 
73-9  u.  UL  rn^iS  181 

VlertelJalir«li«ne,Wlirtteinb.,  fLan- 

des-G.  In  Verbindg.  m.  d.  V.  f. 
Kunst  u.  Alth.  in  Ulm  u.  Obpr- 
Hchwaben ,  d.  württemb.  AUhv.  in 
Stuttff.^  d.  hisUT.  f.d.württ.  Franken 

u.  drm  Sülclig^atier  AUhv..  hr?g.  v. 
d.  kgl.  Statist.  Landesamt.  X.  Stiitt 


gart,  Kohlhammer.  1887-88.  gr.  8**. 
IV,  224,  78  8..  1  KaHe.    M.  4: 

a)  S.  17  25.  Kornbeck,  C.  A.,  Ueb. 
d.  Wappen  d.  Gfn.  v.  Marstetten.  — 

b)  S.  26-34;  113-19.  Schulten,  A., 
Die  Familie  d.  Besserer  in  Ulm.  — 
cl  S.  48  50.  Bossert,  G.,  Die  Zer 
storg.  V.  Ensberg  1384.  —  d)  Ö.  52 
bis  SB.  Drück,  Au8grabg.  d. Römer- 
kastells  in  Miirrhardt.  —  e)  S.  58 
bis  62;  187-44;  269  f.  Bossert,  G., 
Z.  alteren  Topogr.  Württ..^  bes.  i. 
Codex  Laaresnan.  —  f*b)  8.  71*80. 
K  ft  11  f  t' ,  F.  V.,  Bedeut.  d.  röm.  iS'it- 
derlussg.  aul  d.  kl.  Ueuberg;  Rom. 
Heerstrasee  v.  Kottenburg  üb.  Brom- 
beig  II.  Cannetadt;  Röm.  Niederlass. 
bfi  Wacliendorf  (mit  Karienjikizze). 
"  1)  S.  89-101;  171-80.  Klüpfel, 
Karl,  Die  sehwib.  Oesehtchtsfor- 
sclier  u.  Geschichtschreibcr.  Eine 
Uebersidit.  -  k)  S.  102  *J.  PuiiluP. 
Die  Heerstru.s^e  d.  i'eutinger  Taiel 
von  Yiiidonissa  bis  Abusina  — 
1)  S.  n«»21  !U)ssprt,  Die  Cliri- 
8liaDi^i^g.  ü.  t^uül.  Uberschwabens. 

-  M)  8. 124-96;  186-94.  Ebrie.  Die 
Privili  y:ieii  d.  Stadt  Isn}'.  —  n)  S.  155 
bi?  i;o  Hossert,  G..  Kl.  Beiträge 
z.  G.  ü.  lUrrsch.  Hohenberg  i.  16.  Jh. 

-  •)  8.  181-6.  Buck,  Zu  d.  Orts- 
namen  d.  Peutinger'echcn  Tarel.  — 
p)  S.  200-6.  Gussmann,  K.,  Die 
Jagsth&user  Ausgrabgn.  i.  Herbst 
1886.  —  q)  8.205-14.  Schmit.  H., 
Militärisches  i.  d.  Künielsau  1074 
bis  1785  Cnach  städt.  Urkk.).  — 
r)  8.  220  f.  Hartmann,  O.,  Be- 
zeichnungn.  d.  chriutl.  Zeitrechnung. 

-  8)  Codex  Hirsuug.,  s.  Nr.  233  [82 
Geschiclitsquellen ,  württemb.,  I. 

8.  ebenfalls  Vr.  283.  [88 
-X-  Stilln,  PtHl  Fr,  G.  Würtem 
bergs  I)  2.  Ree:  HZ  60,  126  i. 
(Bgelhaaf):  A.  stor.  It  8er.  5  T.  1, 
126  r.  (T..  Z.);  HHL  16,  824  7  (H. 
Bresslttu).  j«4 
Schmld,  L.,  Die  ult.  G.  d.  crl.  ti«- 
sanimthauses  d.  königl.  n.  fürstl. 
Hohenzollern.  3.  (Inzlcr)  ThL:  Die 
Entscheidg.  d.  ötreiUrage,  ob  die 
Kge,  V.  Preassen  Hanse  aus  Hoben* 
zollern  od. AbcnbiTgei  .'■i  11(1 ;  *  li  Tiib., 
Lnupp.  gr.  8**.  XIV.  2H0  8.  Äl.  7,60. 
*  Ree:  DLZ  9.  l'6Ü\)  f.  (B.  Kug- 
Icr).  [85 

Vochezer,  Jos.,  G.  d.  finsil.  Hauses 
Waldburg  in  Schwaben.    Im  Auflr. 


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Bibliographie  Hr.  1486—1506. 


269 


8r.  Durchl.  d.  Fürsten  Franz  v.  Wald- 
bnrg  SO  Wolfegg- Waldsee.  I.  Kemp- 
ten, Hösel.  Lex.-8^  VIII,  994  8. 
M.  15.  Hec:  DLZ  9,  1818  f.  (AI. 
SehHlte).  [1486 

Stilin,  Paul  Fr.,  Ü.  <!  Stadt  Calw. 
Calw,  V.  buchh.  gr.  8".  III.  132  S. 
ii.2.  *  Kec:  CBl  1408  (E.  H.).  [87 

Bruaniler,  HirMhav  (Hirsaii),  ehe« 
mal.  Benedictirer  Abtei  an  d.  Nagold 
in  Württemb.  (Wetzrr  u.  Weite's 
Kjrchenlex.,  Hft.  5ü,  6.  23.)  [ö8 

BMnuR,  Fr.  Lndw.,  D.  Schluss  d. 
WeisRcnntier  Giitergeacb.  (ZGOberrh. 
m,  359-73.)  (89 

K«|l|ller,  Wanderir.  durch  Würt- 
tembergs lit/te  Kldsterltauten  (HPBll 
102,  260-78;  321-35  i  409- 17 i  473-85; 
649-61  i  739-56.)  [80 

Zlii9eltr,ZnrKl08terlitenitar :  Zwie- 
falten .  Maulbronn ,  Bebenhaoaen. 
(HPBli  101,  861-73.)  [91 

Zw  0.  WflrttemlMnt«  vgl.  Hr.  ns;  680. 
8.'.;  047;  lOO)    '-' ;  ll.'.S. 

Hartfelder,  K.,  (Literatur  d.  J.  1883 
betr.l:  Bnden.  (JBG  Bd.  6,  U,  90  bis 
100  u.  III,  114-8.)  (92 

Krieger,  A.,  [Literatur  d.  J.  1884 
betr.]:  Baden  (JBG  7,  II,  68-72  n. 
in,  116  23).  [98 

Zeitschrift  f.  A.  G.  <\.  Oberrheins. 
N.  F.  III.  (dabei  Mitth.  d.  bad.  bist. 
Comm.  Nr.  9).  Freib.,  Mohr.  8«. 
51»;  n.  128  8.:  M.  12.  —  Inhalt  8. 
Nr.  121,  71  46;  417;  515,  27; 

626;  805;  144.;,  89.  98;  1515.  [94 

Mittheilungen  d.  bad.  bist.  Comm. 
Nr.  9  (verl).  m.  Z.  f.  G.  d.  Oberrh. 
N.  F.  III).  128  S.:  a)  8.  1-16.  Ber. 
üb.  d.  6.  Flcnaraitig.  —  b)  S.  17  f. 
Arebivalien  a.  Weinneim.  ▼.  S 1  e  ▼  er  t. 
~  C)  S.  19  30.  Archivftlien  a.  Mos- 
bach, V.  Weiss.  -—  d)  8.  31-48  Ar- 
chiv zu  Markdorf,  Wold  eck. 

—  e)  S.  49  67  Archivalien  a,  Bühl, 
V.  Reinfried.  —  f)  S.  (»«-79.  Amts- 
bezirk Ettenheim,  v.  Grenle.  — 
M)  8.  80-84.  ArehWalien  d.  Pfarreien 
Altdorf  et.-..  V.  Sti»rk.  —  h)  8.  85 
bis  Amtsbez.  Lörrach,  v.  Em- 
]  e  1  n,  —  I)  S.  100-7.  Amt«bez.  Bretten, 
y.  Woerner  ii.  Feigenbtitz.  — 
k)  S.  108-12.  ürkk.  d.  Mannh-  imrr 
Alterih.-V.,  v.  Claasen.  2.  Abth. 

—  1)  tf.  118-7.  ArehiTaUen  d.  Amts- 
bez.  BI.Miiifieim ,  v.  Claasen.  — 
n)  S.  118  2ü.  Archivalien  d.  Amts- 
bez.    Heidelberg,   v.    Salzer.  — 


n)  8.  127  f.  Arcliivaiien  a.  Schopf- 
heim,  v.  Wei.^».  [95 

^  Claretta,  Gaud.,  Le  relazior^i 
polii.  e  dinast.  dei  priocipi  di  Sa- 
▼oia  coi  nargr.  de  Baden  dal  sec 
1^   1  18.    Ree:  CBl  1510  f.  [96 

Sickingen-Hohenburg,  Ferd.  Hartm. 
Graf  V.,  Tagebuch,  mitg.  v.  F.  W. 
E.  Roth.  (KBIGV  78  f.  u.  148  f.)  [97 

Kraut,  Frz.  Xav.,  Die  Knnstdenk- 
mäler  d.  Gro^sh,  Baden.  Beschr, 
Statistiii)  im  Auflr.  d.  groash.  Mini- 
aterinms  d.  Justli,  d.  KoHoa-  u. 
Unferr.  hrsf^.  I:  Die  Knnstdenkm.  d. 
Kreises  Konstanz.  Frei!».,  Mohr.  1887. 
Lex.-S**.  XII,  cm  S.  M.  10.  -5f  Kec: 
StMBCO  9/2  (Kieule).  (98 

Burk,  M.  R.,  (ialHsche  Fluss-  n. 
Ortsnamen  in  Baden.  (ZüGbeirlu 
3,  328-44.)  .  [99 

Feoht,  K.  6.,  G.  d.  Haupt-  u.  Ke- 
sid.  Stadt.  Karlsruhe.  Im  Auftr.  d. 
Stadt.  Archiv-Comm.  bearb.  7.  Ltg. 
(S.  385-448.)  Karltr.,  Macklot.  er.  8°. 
M.  0,50.  [1500 

Schriften  d.  Y.  f.  G.  u.  Natuig.  d. 
Baar  n.  d.  angrens.  Landeatbeile  in 
DonaueacbiDgen.  6*  Heft.  Tübingen: 
a)  Rod  er,  Billinger  Chronik  v.  1794 
bis  1812,  v.J. 8.  Eiseic.  —  b)  Bau- 
mann, Tagbneb  ttb.  d.  tllgl.  Kriegs- 
vorfallenUeiten  1789-98,  von  J  P. 
Merk.  [1501 

Roggenbach,  Max  Frhr.  v.,  Chronik 
d.  freüjerrl.  Familie  v.  Roggenbach. 
Nach  Urkk.  u.  Druckw.  bearb.  Freib., 
Herder,  gr.  8".  VII,  138  ö.  M.  3.  [2 

Regeata  episcop.  Conetantienaiani. 
Regg.  z.  G.  der  Bisch.  Konetant 
I,  1.  u.  2  (517-1227).  hrj»g.  v.  Paul 
Lad  ewig.  Innsi^ruck,  Wagner. 
1886-1887.  8«.  8.  1-160.  «  Ree.: 
GGA         )■  f  Wart  mann).  [3 

Huppert,  Ph.,  Konstanzer  Beitrr.  z. 
badieclien  G.  Konst.,  Sartori.  gr.  8*. 
IV,  156  S.  M.  3.  [4 

Zur  G.  Badens  vgl.  Nr.  171;  Si6:  sa»; 
41T;  »16;  ts«;  Mft,  Yl;  lOOS;  ItM. 

Holländer,  A.,  [Literatur  d.  J.  1883 
u.  s4  hetr.]:  Klsn.'^P-Lothr.  (JBG  Bd.  i\ 
H,  87-ÜU  u.  III,  lUU-ia;  Bd.  7.  II, 
64-7  n.  III,  113  6.)  [5 

Revue  d'Alsace  39.  (N.  S.  2.)  Paris, 
Fischbacher.  Janvier-Sepk  8^  3648.: 
a)  S.  93-66;  145-74;  882-48.  Pff  eter, 
Le  i-omte  de  Horbourg  (1680-1792). 
-  hl  S  7'.]  dh.  Roth  fuchs,  Chroni- 
que,  trad.  de  l'allero.  par  J.  See, — 


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270 


Bibliographie  Nr.  1500—1527. 


e)  S.  UU-lia^  199-210i  249-iil.  Moss- 
msnn,  s.  Nr.  715.  —  S.  175-86. 
RpTioit  Notes  poTir  servir  a  riusi. 
du  prutealanli&me  dans  )a  seigneurie 
de  Diemeringeii.  —  e)  8.  909-99. 
Benoit,  s.  Nr.  877.  (1506 

Jahrbuch  rür  G. ,  Sprache  u.  Lit. 
£l8.-Lotlirg8.  f  hrsg.  v.  d.  hist.-litt. 
Zwelgv.  d.  Voigeseii-Clabe.  IV.  Jahrg. 
Strasßb.,  Heitz.  8"  139  S. :  a^  S.  88 
bis  100.  Lempirid,  Verecliwun 
dene  lotbring.  Orte.  —  b)  ö.  112-21. 
Volk$thüml.  Fest«,  6itten  u.  Gebr. 
in  El8.-T.(.thring.  -  f)  S.  122-29. 
Fuchs,  Oie  Marca  aquileiensia  oder 
Eiehelmark.  17 

Beiträge  z.  Landoei-  u.  Volkesk.  v. 
Kls.Lcir.i^r.  Heft  1-8.  Strassbnrj:. 
HeiU.  1887  88.  8*.  -  Vgl.  Nr.  120; 
600;  1090;  1230 ^  1429:  1512.  [8 

Studien,  StraMb«,  Z.  f.  G..  Spradic 
u.  Lit. des  Elsasses,  hrsg.  v.  E.  Mar- 
tin «.  Wilh.  Wiegand.  III,  3 
(8.843-842).  Siraeeb.»  Trttbner.gr.  8*. 
M.  2.  -  Vgl.  Nr.  1184.  [9 

Faudel  et  Bleicher,  Mat^rlaaz  ponr 
une  ätude  pr^bist.  de  1' Alsace.  5.pubU- 
cation.  (Sep.  a.  Ball,  de  la  eoe. 
d'hist.  nntnr.  di-  fv  imar.l  Colmar, 
Barth,  gr.  8°.  138  Ö.  m.  17  Taf. 
M.  4,50.  flO 

Rocholl,  Heinr.,  Zur  G.  d.  Annex ujn 
d.  Elsass  dnrcli  d.  Krone  Frank- 
reichs. Uist.  Aal'fiälzc  auf  Gr.  arch. 
Doee.  Gotha,  Perthes,  gr.  8*.  XII, 
161  S.  M.  3.  -3f  Ree.:  OlZ  9,  1260 
bis  (i2  (Mareks).  [H 

Ney,  C.  E.,  G.  d.  hl.  Forstes  bei 
Hagenau  i.  E.  1.  ThI.:  1065-1648. 
(Beitrr.  z.  Landes-  n.  Volkesk.  von 
£l8.-Lothrg.  8.  lieft)  Straaab.,  UciU 
ft  M.  8*.  114  S.  [12 

Bamhard,  Beraard,  Recherches  eur 
l'hist.  de  la  ville  di-  Hibnuvill^,  pnbl. 
aoua  lea  auapices  du  conseii  monic. 
par  X.  Moaemann.  Colmar,  Barth, 
gr.  8^  XVI,        S.  M.  8.  [13 

Urkundenbuch  d.  Stadt  Strassbnrg. 
IV,  2:  Stadtrecbte  a.  Aafaeichngn. 
IIb.  bl8ch.-Btidt  n.  biteböfl.  Aemter. 
Bearb.  v.  AI.  Schalte  u.0.  Wolf- 
ram. Straasb. ,  Trtibner.  4*  VT, 
;)09  8.  *  6  Stadtrechtl.  Auu.  v. 
1870-1322.  Anfz.  betr.  Sehalthelaaen, 
Burggrafen  Zoll.  51i;nzf  u.  Haiisge- 
noaaen,  biscboli.  Aemter  u.  Lehen« 
Lebnalente  4.  SftraMb.  Kirche  a.  d. 


14.  Jh.  IV,  1  Boll  Nachtrr.  zn  MI! 
u.  Register  an  II  u.  III  bringen.  [14 

Correspondeni,  Polit.,  e.  Nr.  571. 

Wiegand,  W.,  D.  Melker  Seelbuch 
d.  ätrasäb.  Kirche.  Sciilu^ts.  (ZG 
Oberrh.  III,  192-205.)  (15 

Horning,  rrkund!.  üb  die  Jung- 
st.-Feter- Kirche  u.  -(ienaeinde.  l.Tfal. 
Straaab.,  VomhofT  gr.8*.  VÜI,  1168. 
M.  2.  [16 

Reusa,  Rod.,  La  catbedrale  de 
Strasbourg  pend.  la  r^volutiun.  Paris, 
Fischbaeher.  12*.  XII,  659 8.  «ifRee.: 
RC  22,  490  f.  (Chnquei).  (17 

Ludwig,  H. ,  Strnssl.iu '.r«  Rbein- 
schifTfahrt  vor  100  .1.  (^A/.tg  Beil. 
Nr.  244  50.)  (18 

Ludwig,  Herrn.,  Familien  u.  ge- 
tieltscb.  Leben  in  Strassb.  vor  100  J. 
(Wiss.  BeU.  d.  Lpa.  Ztg.  Nr.  110.)  [19 

SchMidt,  C,  ätrassburger  Gasaen- 
u.  Hftnsernamen  im  MA.  2  Aufl. 
Strassb.,  Schmidt,  gr.  8^  V,  206  8. 
M.  4.  (20 

Rettig,  6eo.,  Die  Beziehgn.  Mül- 
hausens z.  Schweiz.  Eidgenosp.  bis 
zu  deu  Burgunderkriegen.  Bern, 
Schmidt  Francke  A  C.  8^  52  6, 
Fr.  0,80.  (21 

Chartea,  maa.,  docc.  bist,  sur  la 
Bourgogne  fais.  partie  d'nne  colleo' 
tion  partic.  Saite.  Dijoa,I>araatiire. 
B**.  22  p.  [22 

Schulte,  A.,  G.  ü.  Habsburger,  ». 
Nr.  378. 

Zur  G.  d.  Elsass  vgl.  Nr.  ito,  24,  70: 
W9b:  4»;  571;  SOS,  15,  »1,  78;  758;  877; 
lOftiV  1178,  »4:  1239. 

Hidber,  B.,  [Literatur  d.  J.  1883  u. 
84  betr.]:  Sehwelai  Mittelalter.  (JBO 
Bd.     II,  196-206  n.  Bd.  7«  U,  373 

bis  85.)  f2.^> 

Dändlicker,  G.,  [Literatur  d.  J.  1883 
betr.j:  Schweix,  Neueit.  (JBO  Bd.  6, 
III,  154  6.)  [24 

Thomnaa,  R.,  [Literatur  d.  J.  1884 
betr.] :  Schweis,  Neaaeit  (JBO  Bd.  7, 
III,  165-73.)  [25 

Anzeiger  f.  Schweiz.  Alterthk.  (In- 
dicateur  d'antiquites  suisses.)  Hed. 
▼.  J.  R.  Bahn.  21.  Jahrg.  Nr.  L 
'/'iirirh,  Hcrzug.  Lex.-8®.  M.  2,80: 
a)  S.  4-6.  Heierl i ,  Vorrom.  Gräber. 
—  b)  S.  6-10.  Vögel  in,  Bibliogr. 
Excurse  u.  Nachtrr.  zu  d.  „Inscript. 
Confoeder.  Htdvet.  Lalinae".  (26 

Anzeiger  f.  Schweiz.  G.,  hrsg.  v. 
d.  allg.  g.- forsch.  Ges.  d.  Schweis. 


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Bibliographie  Mr.  15^-164d. 


271 


N.  F.  19.  Jaiirg.  iNr.  1-4.  S.  157-248. 
Bern,  Wyss.  8**:  a)  Ladewig^  8. 
in  Gruppe  VI,  1  unter  Chronologie. 
—  b)  8.  165-70.  Valkenaer,  a.  Kr. 
788.  —  e)  8. 186-91.  Oiei,  Die  Ab- 
kunft d.  Bischöfe  Heinririi  I.  u.  II. 
V.  Lausanne  etc.  —  d)  S.  212-14. 
Gi  8),  Nachtrag  zu:  D.  Urspr.d.  Häuser 
Heuenbnrff  i.  Schweis  n.  im  Breis- 
gau. r>  S.  225-30.  Toblcr,  Ein 
Unterwakluer  Wilhelm  Teil.  [1527 

Jahrbuoli  für  Schweiz.  G..,  hrsg.  auf 
Veranst.  d.  nllr^.  g.-forsch.  Ges.  d. 
Schweiz.  Bd.  lo.  Züridi.  Höhr.  8". 
XXIII,  554  8.,  1  Tab.:  a)  8.  1-498. 
W.  Oecbtll,  Orte  u.  Zugewandte; 
e.  Studie  z.  (1.  ri.  Schweiz.  I'm  Ics- 
rechtep.  —  b)S.  499-544.  E.Krüger, 
Zur  Herkunft  d.  Habsburger.  [28 

•X*  Dierauer,  Job.,  G.  d.  Schweiz. 
Eidgen.  I.  )  Ree:  BUi  r  222  l. 

CProtz)^  EHR  11,  558-63  (Coo- 
lid^e);  CBl  841  (D-r).  [29 

Dandlicker,  Kari,  Gesch.  d.  Schweis^ 
m.  knlturhipt.  Illustr.  u.  Pinnen.  9. 
bis  12.  Lig.  (III,  ö.  513-8ÜÜ.)  Zürich, 
Schnlthess.  Rr.8«  kFr.  1,20.  -je- Ree. 
Öl'fr  !!ri  I  n  II  HZ  60,  146  .50 
(Weyer  v.  Kiionau).  [IH) 

Boos,  H.,  Znr  sehweis.  G.-8cbreibg. 
(Beivelin  in  Mtschr.  11.  Hefl6.)  [31 

Rott,  Edouard,  Inventaire  somm. 
des  docc,  relot.  k  l'hist.  de  »Suisse 
eoot.  dans  les  arch.  et  bibl.  de  Paris. 
III:  lfi48-84.  Bern.  XIII,  824  S. 
*  Ree:  I)LZ9, 1607 f.(A. Stern).  [32 

Documenti,  I,  sviaseri  del  periodo 
Visconteo  nell'  arch.  di  stato  di 
Milane.  (Bull.  stör,  della  Sviasera 
itai.  10.  Nr.  1  u.  2.)  [88 

Beltrif«  B.  Tai.  G.«  hreg.  v.  d.  bist, 
u.  antiq.  Ges.  zn  Basel.  N.  F.  III, 
1.  Basel,  Georg.  8*.  8.  M39:  a)  S.  1 
bis  30.    Ryff,  Der  Stadt  Basel  Re- 

?1ment  u.  Ordof.  1597,  hng.  von 
End.  Warkernngel.  —  b)  8.  31 
bis82.  Burck  bardi-Piguet,  Th... 
Oberennftmeieter  BenedietSodn  1594 

bis  1664.  -  C)  8.  83-139.  Wacker 
napel,  Tins  Kirchen-  a.  Schulgnt 
d.  Cunt.  Basel-8tadt.  (34 

•K*  CbronikM, Bateier.  8. Bd.  Ree.: 
CBl  478  r.  i:^^ 

Jahrbuch,  Basler,  1888,  hrsg.  von 
Alb.  Bvrekhardt  und  Rnd. 
Wackeroagel.  Basel,  Detloff.  8'. 
299  8.  M.  4,50 :  a)  8. 39- 79.  J.Keller, 
Ztncendorfs  Aufnahme  i.  d.  Schweiz. 


—  b)  8.  80-115.  M.  Birmann,  Der 
3.  Aug.  1833  (mit  e.  Situat.-Karte). 

-  rl  S.  116-161.  R.  Lu^M-nbiihl. 
Die  Basler  Hoehsclmle  1798-1803.  — 
4)  Bnrekhardt  s.  Nr.  1100.  —  •)  8. 199 
bis  215.  Au8  c.  Basler  Kam.-chronik 
d.  J .  1622.  —  f ) Ö .  2 1  < ;  24  Fr.  T  h  o  m  a  e, 
Die  in  Tübingen  muaair.  Basler  v. 
Qründg.  d.  Univ.  bia  1888.  —  9)8.285 
bis  55.  R.  Wackernagel,  Die  Er- 
haltg.  vateri.  Althmr.  in  Basel.  [96 

Argovia,  J.8cbrift  d.  h.  Qet.  d.  Oant 
Aargau.  19.  Aarau,  Sauerlftnder.  8*. 
XV.  1378.:  a)S.  142.  Münch,  Arn., 
Regesien  d.  Grafen  t.  Habsburg  d. 
Laafeabni^r  Linie  1198-1408i,  nebtt 
weiteren  Beitrr  z.  ihr.  G.  u.  urkdl. 
Beill.  2,  2.  Hallie  -  b)  8.  43  80.  Be- 
ziehungen, die,  des  Chronisten  Ae* 
gidius  Tschudi  z.  Aargau.  [87 

Fetzer,  Karl,  Pol  it.  u.  bürgerl.  Zu- 
stand d.  Frickthals  vor  100  J.  (V. 
Jora  s.  Sebwarswald.  5^  Heft  8.)  [88 

S c  h u Ite,  G .  ti .  II a I >.s hu rpe  \\  s.  N r.  37S . 

Tascheabuch, Zürcher. aut  d.  J.  1888, 
s.  in  unserem  naciitilen  litlt. 

Vögelin,  Sal.,  Das  nite  Zürich.  IL 
Beitrr.  z.  G.  d.  Stadt  Zürich  u.  ihr. 
Nachbargem.  1.  Lfg.  Zürich,  OrelJ, 
Füseli  &  Co.  gr.  8<>.  64  8.  M.  1,50  [39 

Schneider,  Alb.,  Der  Zürcher  Ca- 
nonici! s  n  Cantor  Magister  Felix  Hcm- 
merli  an  (i.  l  nivers.  Bologna  14o8  12 
u.  1423-24.  Zürich,  Scbaltbess.  fol. 
42  8.  m.  1  Taf.  M,  5.  [40 

Pupikofer,  J.  A.,  Gesch.  d.  Thur- 
gans.  2.,  vollst  nmg.  Ansg.  10  1 1.  Lfg. 
(2.  Bd.  S.  481-800).  Frauenfeld,  Huber. 
tjr.  8».  h  M.  1.60.  [41 

ZahrbOcher,  Appenzeller,  .j.  Folge, 
Heft  2:  a)  Zürcher  v.  Tenfen,  Atta- 
zug  a.  d.  Protocollcn  im  I.andesnrch. 
V.  Appenzell.  —  b)  Verzeichniss  d. 
V.  gross.  R^th  bewilligten  Steuern  a. 
Geschenke  v.  1616-1769  [42 

6emeindearchive,St.  Gallische,  hrsg. 
V.  bist.  V.  d.  Cant.  8t.  Gallen.  Der 
Hof  Widnaa-Haslach,  bearbeitet 
II  e  I'  it) .  \V  a  r  t  ni  a  n  n .  8t.  Gallen,  Hu- 
ber. Ib87.  -äf  Ree:  HZ  60,  661-63 
(Moyer  v.  Knonan).  [43 

Grafen,  Die,  Werdenberg,  Hei- 
ligenberg u.  Sargans,  hrsg.  v.  h.  V. 
V.  8t.  Gallen.  8t.  Gallen,  Huber.  fol. 
52  8.  Ft.  240.  [44 

Geschichtsfreund,  Der,  Mitthlgn.  d. 
hist.Y.d.  ■)  Orte  Lnzern.  ITH,  Schwya, 
Unterwaiden  u.  Zug.  58.  Bd.  Einaie- 


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272 


Bibliographie  )Ir.  1545-1565. 


dein  u.  VVaidsiiut,  Beuzige^.8^  XXIII, 
416  S.:  a)  S.  1-126  ürkk.  a.  ITri.  3. 
Abtli.,  ires.  von  A.  Denier.  —  b)  .S. 
127-394.  Ring  holz,  s.  Nr.l547.|  1545 

MItthellongen  d.  bist.  V.  d  C-mi. 
Schwyz.  5.  iielt.  Eiusiedeln,  benzi- 
g«r.  gr.  8^  X,  96  8.  M.  1,60.  [46 

Ringholz,  Odilo,  0.  d.  fürstl.  Bene- 
dictiner^tiltes  LT.  L.  Fr.  zu  Einsiedeln 
unU  Abt  Johannes  L  v.  Schwaben 
1298-1827.  Mi«  orlidl.  «.  »tat.  BeUl. 
Einaiedeln.,  Benziger  u.  C,  gr.  8^  VIII, 
297  S.  M.  4.  (Krwpiferter  Sep.  abdr. 
aus:  G.-freand  Bu..i>ö.)  ^  Ree:  DLZ 
9,1889-91(0.lfeyerv.Kiionau).  [47 

Sdgesser,  A.  Ph.,  45  J.  im  Lnserni- 
acben  Staatsdienett.  ?]rinnprnnpen  ti. 
Acten  a.  d.  cant.  Leben  1841-87.  Bern^ 
Wyss.  1887.  gr.  8».  XIV,  708  8. 
U.  8.  [48 

Archiv  (1.  hiat.  V.  d.  Cant.  Bern,  12, 
2:  aj  Rettie,  s.  Nr.  1521.  —  b)  v. 
Liebenau,  die  ünacheo  d.  Iniioer- 
krieges  v,  1478.  —  C)  v.  Mülinen, 
Waadtl.  KrieGrsbPTichte  d.  Hans  Franz 
Nägeli.  —  d)  Biöscb,  Zur  Q.  d. 
WiederCftnfer.  [49 

Fontes  rer.  Bern.  Berns  Gcsclnchts- 
quellen  IV.,  umf.d.  Zeitd.  Airt  onomic 
d.  Stadt  Bern  1218  hinweg.  2.  u. 
S.  Lfg.  8.  97-416.  Bero>  Schniid, 
Fruiicke  &  Co.  Lex,-8*.  k  Fr.  b.  [50 

Memoires  »  l  docc.  publ.  par  la  Soc. 
d'hist.  de  la  Öuisse  romaude.  IX  ser. 
T.  I.  8^  304  8.  Lansaane,  Bridel. 
Fr.  5:  a)  Extrait  des  mannaux 
du  Conseil  de  Lan?nnnc  de  153<^  k 
64,  publ.  et  annoL  par  Em.  Cha- 
Y  an  nee.  b)  Bist,  mon^talre  de 
Laosanne,  p.  A.  Morel  Fatio.  [51 

Mlltte  neuchdtclois.  Recueil  dliist. 
nat.  et  d'archeoi.  2b*i  ann.  Neuchätel, 
Wolfrath.  gr.  8^  Fr.  8:  a)  S.  6-8.  Da- 
gaet,  l'election  des  ^vi^ques  de  Lau- 
sanne. 16-198i6cle.  -  b)S.7-10.Chale- 
lain^  le  chäteau  de  Joux  soua  les 
eomtes  de  NeachAtel.  [52 

ttagnier,  Fr.,  Notes  et  doc.  in6d. 
Sur  les  ev^ques  de  Geneve-Annety 
(15.^.5-1879).  2.  hl.  revue  et  augm. 
Paris,  Champion.  8".  360  p.  [53 

Mtrfcel,  Carl«,  Üna  pretesa  domi- 
nazione  Provenzale  in  Piemonte  nel 
sec.  IP,.  (Misc.di  stor.  It.  20, 301  8»J.)  [54 

Zur  G.  d.  Schwei«  V<?1.  Nr.  3Hk;  lU,  53, 
JH,  97;  ;?H!*a;  373.  in,  91;  42;»  :U,  5«;  511, 
SO,  58,  67-70;  «32-3«,  88;  733,  4*.  4«,  dO; 
Sfil,  es,  70;  96»;  lOW;  mie;  1108. 


S.  Der  Südeiu  Jßaierische 
Cfruppe, 

Königr.  Bttan  UiS-70;  Salsbug  a.  Tivol  sait 
Voiääbeig  1671*75;  Ital.  Aasouasa  lS7e-W. 

Göhl,  S.,  [Literatur  d.  J.  1883  u.  g4 
betr.]:  Baiern  fJBG  Bd.  6,  IT,  118  26 
u.  III.  129-35;  Bd.  7,  11,  91-8  u.  III, 
132-8.)  [55 

Schwann,  M.,  Illustr.  G.  v.  Baiern. 
(In  ca.  60  Llgn.)  1.  Lfg.  (I.  Bd.  S.  1  «H.) 
Stuttg.,  Süddt.  Verlags-Inat.  Lex.-8^ 
M.  0,40.  [56 

ßeltrife  s.  Anthropol.  u.  Drgesch. 
Bayerns.  Organ  d.  Münchener  Ge», 
f.  Aaihr.,  Ethn.  u.  Urg.,  hr^.  v.  W. 
Gümbel  etc.,  red.  v.  Job.  Ranke 
u.  Nie.  Rüdinger.  VIII.  München. 
Lit.-art.  Anst.  Lex.-8**.  M.  24.  [57 

Seefried,  J.  N.,  Urz.  Tassilo  II.  u. 
d.  Ghiemseekldster.  (Sep.  a.  Angs- 
burger  Postzeitg.)  Augsb.,,  Hoitler. 
gr.  8».  43  ö.  M.  0,75.  158 

Baasch,  E.,  Die  Steuer  im  Uerzogth. 
Bavem  bis  b.  1.  landst  Freiheitsbrier, 
1811-  fnis.H.)  Marbjr.  8«.  55  8.  [59 

Döllinger,  i.,  v.,  Das  Haus  Witte  Lö- 
bach u.  s.  Bedeutg.  i.  d.  dt.  G.  (Ak. 
Vortr.  1,  26-55.)  [60 

Bieder,  Otto,  Das  k.  KreieA.  Neu- 
burg »n  (1.  Donau  u.  s.  Vorlaufer 
öeitl78ö.  Fürl.(Arch.  Z.  12, 149-94.)  [61 

Sehrttt,  W.,  Beitrr.  s.  G.  d.  Bened.- 
Reichsstiftes  Sf.  Eiunu'ran  in  Regens- 
biirrr  Schlufls.  (.StMBCÜ  IX,  157-9  Km2 

Schratz,  W.,  Die  Antoniter-Bulit  v 
Regensburg.  CKBIGV  25-8.)  [63 

Verhandlungen  d.  hist.  V.  f.  Nieder- 
bayern. 25.  Landshut,  Thomann.  8**. 
397  S.:  a)  i>.  9-70.  Uobmaier,  Die 
Ed  elgeschlechter  aaf  Nf  ederaicbbaeh. 
-  b)  S  71  94.  Schratz,  D.  Münz- 
fund V.  Uralenau.  —  c)  S.  95-182. 
Fürstenurkk.  z.  G.  d.  Stadt  Straubing, 
!  hrsg.  V.  Joh.  Mondschein.  [64 

Archiv,  0!)erbayr.,  f.  vat.  G.,  hrsg. 
V.  d.  hist.  V.  V.  Oberbajern.  44  Bd. 
Münch..  Franz.  1887.  gr.  8*.  287  S. 
M.  4,50:  a)  S.  2-82.  Aventiniana, 
mitg.  V.  K.  V.  Oefele.  —  b)  S.  38 
bis  1 10.  8.  K  i  e  z  1  e  r ,  Die  Ortsnamen 
d.  Münch.  Gegend.  -  c)  S.  111-246. 
.1.  H.  Prechtl,  Beitrr.  z.  Chron.  d. 
Pfarrei  I-uihol/en  bei  Freising.  — 
d)  S.  247  85.  Pirmin  Lindner, 
Album  Bttalense;  Vera,  aller  Aebte 
n.  Religiösen  d.  Bened.-stifts  Ettal.  [65 


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Bibliographie  Nr.  1589. 


273 


Jahresbericht  d.  bist.  V.  v.  Ober- 
bayem  für  d.  J.  1885  und  86.  Im 
Auftr.  d.  Ausscli.  erst,  durcli  L.  v. 
Rockinger.  Münch.,  Franz.  1887. 
gr.  8*.  LX,  108  8.  M.  4.  [1506 

Jahrbuch  f.  Munchener  G.,  begr.  o. 
hrsg.  V.  K.  V.  Rein liardstöttner 
u.  K.  Traut  mann.  2.  Jahrg.  Münch., 
Lindsner.  gr.  8*.  YHI,  508  8.  M.  8.  [67 

Wittmann,  P.,  DasA.  d.ersb.Ordi- 
neiriats  München  Froiping.  (Aus Stadt, 
etc.  Archiven  äuddlschlds.  VI.  Arch. 
Z.  18,  865-79.)  [68 

Heimbucher,llt)(,Kiine6.  Preisings 
Q. a. Bischöfe.  2.  Ausg.  Münch.,  Stahl. 
1887.  gr.  8".  XI,  7ö  ö.  M.  0,60.  [69 

PraeMI,  J.  B.,  Das  Kanonikatstift 
St.  Andraauf  d.  Domberge  za  Freising. 
(Zugleich  6.  u,  letzte  Lfg.  d.  Beitrr. 
z.G.d.ÖtadtFreisiiig.  Freis.^Datterer. 
8*.  m,  188  8.  M.  1,50.  fTO 

Znr  0.  Baiems  (altes  Stammeshzgth. ; 
Ob.-n.  Nied.-Baiem,  niitNenbarg  u.  Regens- 
barg;  nioderuer  Staat)  vgl.  Nr.  36,  61  ;  i'ih, 
54;  «36;  301,  7.5,  9.5;  5«!  ;  6/.«;  736,  79,  80; 
H46,  47.  91;  :>4C,  '.».'.-inoo  .  77;  11(V4,  11  g ; 
1243.  —  Baier.  Franken  o.  ÜberpCalz  s. 
anter  V ,  6 ;  SdiwaiMB  unter  Y,  1;  PMs 
anter  V,  ft. 

NtrawHi,  Mtlk.,  Zur  O.  d.  Hnroa- 
nismus  in  d.  Alpenländern.  II.  III. 
Wien.  (;en.ld.  1887.  pr.  8^  22  und 
<jU  ö.  M.  l,au.  -i^  Kcc:  DLZ  9,  185.S  f. 
(L.  Geiger).  [71 

Herzberg-Fränkel,  S.,  Ueb.  d.  nekrol. 
^n.  d.  Diueesen  öalzbg.  u.  Kassau. 
(NA  13,  209-304.)  [72 

^  Üayr-Deisinger,  Wolf  Dietrich 
V.  Raittenau,  Erzb.  v.  Salzburg.  Kec. : 
MHL  16  Nr.  1  (Fischer).  [73 

WMttrntyer,  6eo.,  Das  dt.  Kirchen- 
lied i.  salzb.  Sprengel  um  d.  Mitte 
d.  16.  Jh.  (HFBIl  102,  249-60.)  [74 

Zeitschrift  d.Ferdinaudeums  f.  Tirol 
u.  Vorarlberg,  hrsg.  v.d.  Vw.-Aaaaeh. 
desselben.  'A.  F.  Heft  32.  Innsbr.  8* 
LXXXIII,  198  S.:  a)  S.  1122.  Wald- 
n  er ..Qn.-studie z.  G.  d. Typographie  in 
Tirol  b.  z.  Beg.  d .  1 7.  J  h.  —  b)  S.  12344. 
Lampel,  die  Stetig.  Salzburgs  im 
hayr.  Erbfolgekrieg  1504.  Mit  12  ur- 
knndl.  Beill.  [75 

Ansohlnss  Vonullu  if^H  an  die  Schwei« 
s.  unter  V.  7  —  Zur  ü.  v.  Salzbarg  und 
Tirol  vgl.  Nr.  m;  377  ;  400,  9  ,  57,  61;  5SS; 
«4S-45.  44-68,  87;  717;  bSl,  9t. 

Cipolla,  C,  [Literatur  d.  J.  1883  u. 

84  betr.]:  Italien.  Mittelalter.  (JBG 
Bd.  6,  II,  235-92  u.  Bd. 7,11,226-76.)  [76 
Morsolin,  8.»  [Literatur  d.  J.  1883 


.f. 


r.  L  1. 


u.  84  betr.] :  Italien.  Neuz.eii.  (J  HGBd.  ti, 
III,  179  87  u.  Bd.  7,  III,  211-27.)  [77 
«X-  Galanti,  Arturo,  l  !  ( deschi  sul 
vereante  meridion.  delle  Alpi,  ricer- 
ehe  stor.  Ree.:  Areheogr.  Triest.  }i* 
S.  13,  226-32 (Co. na);  A.  stor. It. 8er. 

4.  T.20,92-114;  218-'35(Moro8i).  [78 
Oocioni-Bonaffons,  Gius.,  Biblio^. 

stor.  fnulana  dal  1861  al  1885.  II. 
Udine,  Doretli.  1887.  8<*.  ztU,  875  p. 
L.  4.  [79 

Oegani,  E.,  Monografie  frinlaiie. 
Nuova  ed.  ron  agginnte.  6.-Vi(0. 16*. 
368  p.  L.  2.  [80 

^  Renaldis,  Giroi.  de,  Memorie, 
stor.  dei  8  Ultimi  see.  de!  patriaveato 
d'Aquileja  (14lM7r>l).  Ree:  R.stor. 
It.  5,  608- 11  (Musoni).  [81 

Pellegrini,  F.,  Delle  fonti  dellastoria 
Bellunese.  (A.  Veneto.  M.  8.  T.  84, 
11,  423-36.)  [82 

Winlielmaan,  E.,  Zu  Andreas  Dan- 
dolo  (M1Ö6  9,  d80-8).  [88 

Bolletino  di  bibliografia  »tor.  Lom- 
barda,  sett.  1887  —  giugno  88.  (A. 
stor.  Lomb.  öer.  2  vol.  4,  848  -  81; 

5,  153-88;  415-43.)  [84 
Manzoni,  Lu.,  Saggio  di  una  bi- 

bliogr.  stor.  boiognese.  1.  Bol.,  Gene- 

relli.  8f  xvj.  180  p.  [BS 

Zum  Oberital.  Anschlass  inA.  Nr.  68,  69, 
80-8*,  9.'.:  19b;  217.  «0-85,  82,  57,  70,  71,83, 
98,  96;  803,  47.  67;  401.  ü.',.  ir>,  «&^;  SSI; 
M2,  76;  1092.  93;  1159-<;2,  ti.)  6K. 

iß.  JJer  SüdoBUn. 
OetterrelehABehe  €fruppe. 

Oesterreich,  Kaisenreich,  Ober-  u.  Nieder' 
Oesterreich  16S6-97 ;  Stetemuurk.  Kämtfaia, 
Krain,  nwlmatlen  US8-ieo7;  Böhmen  (o. 
Mihran)  ISOS-IS;  Unnr.  Ansehlwn  (Siebea- 
Mögea)  ietO*ST. 

Krönet,  F.  v.,  [Literatur  d.  J.  1888 

u.  84  betr.]:  Oesterr.  Ländergruppe. 
Mittelalter.  (JBG  Bd.  t),  U,  153-61  u. 
Bd.  7,  II,  117  25).  [86 

Loserth,  J.,  [Literatur  d.  J.  1883 
und  84  betr.):  Oesterreich.  Neuzeit 
(JBG  Bd.  6,  m,  136-49  u.  Bd.  7,  III, 
139-46).  (87 

Archiv  f.  österr.  G.,  hrsg.  v.  d.  zur 
Pflege  Taterl.  G.  aufgest.  Comm.  d. 
kaiserl.  Ak.  d.  Wies.  Bd.  72  u.  78. 
Wien,  Tempsky.  Lex..8°.  (Bd.  72: 
613  S.  M.  8,50.)  —  Inhalt  8.  400,  98; 
718,  26;  874,  78;  956;  1591,  92; 
1001, 8.  —  Vgl.  aoch  Nr.  879.  [88 

Mittheilungen  d.  Institut. s  i*.  österr. 
G.forschung  s.  im  Anhang. 

Huber,  Aif.,  G.  Oesterreichs.  IIL 

18 


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274 


Bibliographie  Nr.  I5bl*-1009. 


(G.  d.  t'urop.  Staaten,  hrsg.  v.  Heeren,  1 
Ukcrt  und  v.  Giesebrecht.  Lief.  49, 
Abth.  1.)  Gotha,  P.  rthps.  gr.S".  XX, 
ö.  1-563.  M.  11.  Hec:  DLZ  9, 
1^M223  (T.  Rroaes);  BllLU  480 
(Sehl ossär);  CBl  1372  f.  [1589 
Zar  0.  OeiWraichs  (Oesammtetaat)  vgl. 
Nr.  88i,  KS;  379;  4»S;  51S;  656  ;  716,  S7-89, 
81,  37,  55-56;  81017,  38,  72,  74,  78;  901,  4, 
6,  21,  82,  49,  50,  56,  59,  60,  62,  63,  73-75,  78, 
79,  89-94;  1048;  III'., 

Goaaender,  Hans,  Materialien  zur 
landcsknnd.  Bibliogr.  Oberöaterreichs 

(Uu8.  Frauc.-Carolinum.  40.  Ber.)  [90 
Schrotl,  Beda,  Ürkk.-Regesten  z.  G. 
d.Hosp,  am  Pyrn  i.  UberosL  1 190-1417. 
(Sep.  a.  AUG  78,  Wien, 
Terapsky.  Lex.-8^  SO  S,  M.  1,20.   [91  ' 

Necrologium  d.  ehem.  CoUegiats- 
stil'tes  Spital  am  Fyrn  in  Obarötterr., 
mitg.  V.  Beda  SehrolL  (AÖO  72, 
91-199.)  [92 

Blätter  d.  V.  f.  Landesk.  v.  I^icder- 
aeterr.,  red.  Ant  Mayer.  N.  F. 
21.  Jg.  ClP'^Ti.  WioiK  Druck  v.  Jas- 
per. 8\  527, 30  S. ;  a}b.  1-136.  Hich. 
Müller,  Neue  Vorarbeiten  z.  alt- 
österr.  Ortsnamenk.  —  b)  S.  l;{7  87; 
311-55.  A.  Zitter ho f er,  Die  Pfarre 
Ki.-£ngersdorl.,  e.  Beitr.  z.  Ldk.  — 
c)  6.  188-92.  Jos.  Hatirer,  Einige 
verscholl.  Orte.  —  d)  S.  193.  J.  Lam- 
pe), Heristall  i.  d.  Wachau.  —  e) 
S.  196  f.  Rieh.  Müller,  Kleedorf. 
—  f)  S.  198-287.  W.  0.,  Zur  G.  v. 
Hainbnrf::  u.  Rottenstein.  IL  —  g) 
ß,  228-310.  J.  Lampel,  Das  Ge- 
mikrke  d.  Ldbnchee.  II.  —  fe)  S.  S89 
bi8412.  Rieh.  Müller,  Entwicklgsg. 
des  ftptrrr.  Stammescharakters.  — 
I)  S.  430  a2.  K.  Schälk,  Kl.  t^u.- 
beitrr.  i.  G.  v.  Medling  u.  Umg.  — 
k)  8.  4^:?  90  K.Schalk,  Qn.-beitrr. 
zur  alt.  niederöaterr,  Verwalt.-  u. 
Wirthsch.-g.  - 1)  S. 508-27.  W.Haas, 
Bibliogr.  s.  Ldk.  HiederÖsterr.  i. 
J.  1887.  [93 

Pez,  HlerOD.,  Ephemerides^  8.Nr.781. 

Sehtik,  K.,  Die  niederösterr.  weltl. 
Stände  d.  IT).  Jh.  n.  ihr.  specif.  Ei- 
genlh.foruien.  (MlüG  2.  Erganzun^s- 
bd.  S.  421-54.)  [94 

Berichte  u.  Mittheilungen  d.  Alterth.- 
V.  /u  Wien.  24.  Wien,  Gerold.  1887. 
gr.  4"».  XL,  224  S.  M.  16.  [95 

MomtsUttt  d.  A1terth.-T.  so  Wien, 
red.  V.  W.  Bö  heim.  5.  Jahrf;.  Wien, 
Kubaata  A  Voigt.  4^  M.  2,40.  [96 

Kisob,  Wilh.,  Die  alten  Strassen  u. 


Plätze  V.  Wiens  Vorstidten  n.  ihre 

hist.  intcre.->s.  Hiuser.  26.  u.  27.  Heft. 

Wien,  Frank,  gr.  4*  i  M.  1,50.  [97 
Zur  O.  V.  Ober-  v.  N{«der6«teneich  vgl. 
Nr.  408-11,  3f;  ti.i7,  -.8;  781;  1169,  89,  90. — 
Sahsbarg  u.  Tirul  a.  unter  8. 

Mittheilungen  d.  hist.  \ .  f.  Steienn, 

36  Heft,  a)  K  rat  ()ch\vi]l,J.,  D.Fran- 
zosen in  Graz  1809.  E.  gleichz.  Tage- 
buch ;  mit  e.Vorw.  v.  Fr.  Krön  es. 
—  b)  Zahn,  J,  v.,  Z.  Sittengesch.  i. 
Steiermark.  1.  2,  —  c)  Anat,  Ant., 
Aus  d.  Kriegsj.  1809.  [98 

Meyer,  Fn.  Mrt.,  Steiermark  im 

Franznsenzeitalter.   Oras,  LeyluStt. 
8".  IV,  264  S.  M.  2.  [W 
WlebRer,  Jak.,  KL  Admont  n.  s. 

Beziehgn.  z.  Kuiisl.  Wien.  X.  241 
*  Rer  :  HPini  101,90'j  964.  8".  [1000 

Wichner,  Jak.,  G.  d.  Clarisaenkl.  Pa- 
radeia  an  Jodeoburg  in  Steiermark. 
(AUG  73,  365-466.)  (1*^01 

Carinthla,  Z.  f.  Vaterlandsk.,  lirag. 
V.  G.-V.  u.  natnrb.  Landesmua.  in 
Kärntben.  Red.  v.  M.  v.  Jabornegg. 
78.  Jahrg.  Klagenfuri,  v.  Kleinmayr. 
gr.  8".  M.  6.  [2 

Neerologiom  d.ebero.  Bened.>6Ufles, 
Ossiach  in  Kilrnthen,  bearb.  v.  Beda 
Sc h roll.  CAÖG  73,  275-314.)  [3 

Meli,  Ant.,  Die  hist.  n.  territ.  Ent- 
wickig. Krainfi  v.  10.  bis  ins  13.  Jh. 
Graz,  Styria.  i^t.  8^  136  S.  M.  2.  [4 

Aroheografo  Triestino.  8.  13. 
14,  1.  Trieste,  Herrmanstorfer,  8^ 
2  Fase.  474  p.  n.  1-26  L  Fr.  15  (der 
IM.):  a)  1-,  49-99;  379-410.  14,  21 
bis  iK).  V  i  II  c.  J  o p p i ,  Docc.  Goriziani 
del  sec.  14.  —  b)  14,  1-20.  Franc. 
Sevida.  Miscellanea  I  (enlh.  u.  n. 
Bullen  Pius'  11.  betr.  Triest).  [5 

Mitie,  Silvio,  La  Dalraazia  ai  tempi 
di  Lodovico  il  gr.,  re  d'Ungberia. 
fE.'^tr.flairAnnua  r.Dal  ni.)Zara,  Artale. 
1887.  8°.  141  p.  -^Kec:  Archeogr. 
Trieat.  N.  S.  14,  260-261.  [6 

Geicich,  E.,  Die  letzten  Tage  der 
Republik  Ragusa  u.  ihre  Einvcrleibg. 
in  Oesterr.  fOest.-ung.  K..  Sept.)  [7 

Zur  Vi  V,  St»-it'riiiaik,  Kninthen,  Kiaitt, 
Dalmatieu  vgl.  Nr.  718;  906;  1104. 

Heroloka,  A.  [Liter,  d.  J.  1884  betr.l: 
Bühnien.  (.J HU  Bd.  7,  III,  155-6.5.)  [8 

Mittheiiungen  d.  V.  f.  G.  d.  Dt.  in 
Böhmen,  red.  v.S  ch  1  esi  nger.XXVl, 
8  u.  4  tt.  XXVII,  1:  a)  S.  221-245. 
Loserth.  Simon  v.  Tischnow.  — 
b)  S.  245-266.  Srhleainger .  Die 
alt.  Q.  d.  Stadt  Saai.  —  c)  S.  266 


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Bibliographie  Vr.  1609—1629. 


275 


bip  282.  Gradl.  Rcitrr.  z.  G.  Nord- 
westbobmens.  ~  d)  S.  283-303;  350 
bi»  881.  Tapeti,  G.  d.  dt.  Sprach- 
insel V.  Neubau»  u.  Neubistritz,  — 
e)  S.  110-113;  217-229;  322.  Tho- 
mas^ Sacen  üb.  Friedland  u.  Um- 
gebg.  —  f)  S.  325-aS8.  Lippert,  Die 
älteste  Colonisation  im  Brannaaer 
Ländchen.  —  g)  S.  75-107;  381-805. 
Hieke,  Die  Berka  Daba  n.  ihre 
Besitzen,  in  Riihnien.  —  h)  Schle- 
singer^ zwei  Fornielbücher  (i.  14.  Jli. 
aus  Böhmen.  i)  liilek,  D.  nüid- 
westJ.  Böhmen  u.  ij.  Aofot.  im  J. 
1618  (Forts.).  —  k  I  H T  T ni  ann,  nus 
d.  Chronik  des  Man.  Koiher.  [ItjOO 

ÜHNitafmriMiHilungen  ».LaudUig?- 
beschll..  Die  böhm.,  v.  J.  1526  b.  auf 
d.  Neuzeit,  hrsg.  v.  kgl.  böhmischen 
Laiidesarcli.  V:  1577  80.  Prag,  Verl. 
d.  Londesanssch.  1887.  4*.  Vf^  835  S. 
^Kcr  •  cm  ]:m  r.  [lo 

Rottmanner,  M.,  Hei  irr.  zu  d,  Re- 

SESta  Bobemiae.  III.  (BlI.  f.  d.  baier. 
ymnlw.  23  Heft  10.)  [11 
^  Codex  juris  municipnlis  regni 
Boliemiae.   1.    Ree:  SavZ  VIII,  2 
(Brummer).  [12 
-5f  Städte-Wappen  d.  Königr.  Boh- 
men.  Hec:  MVGDBöhmen/26,  Ut. 
Beil.  8-10  (K.  K.).  [13 
Kaieaohek,  Joh.,  Der  Streit  am  d. 
Konig-inhofer  n.  d.  Grlineberger.  Hs. 
(äamrol.  gemeinn.  Vortrr.,  hrsg.  v. 
dt.  V.  s.  verbreitg.  gemeinn.  Kennt- 
nisse in  rnxg.  Nr.  125  27.)  Prag,  Dt. 
V.  gr.  8".  58  ö    M.  0.50.  [14 
TruhlAr,  Jos.,  Zur  Beleachtong  d. 
Hfis.streites  in  Böhmen.  (HIÖG  9, 
869-401.)  [15 
Svatell,  Der  Baaemant'st  in  Böh- 
men   J.  1680  [in  tschech.  Sprache]. 
(Osvt'l.'i.  Bll.  z.  rmschau  in  Knnst, 
Wisseiisch.  u.  Polit.  17,  ß.  42  ff.; 
97  ff.;  307  ff.)  fl6 
KlHtschak,  Frz.,  Chronik  d.  Anna- 
Uoetcr«  in  Prag.  Aia  Ms.  gedr.  Prag, 


Haase.  1887.  136  8.  ^  Ree:  MVGD- 
Böhmen.  26,  Lit.  Beil.  48-50.  [17 

<)f  DoliiRger,  Fr.,  6.  Pttivlits. 
Ree.:  MTGDBöhmen.  26,  Lit  Beil. 
30-32.  [18 

Knotlie,  Herrn.,  Zur  ältesten  G.  d. 

Herrsch.  Schluckenau.  (Mitth.  des 

nordböhro.  Excnrs.-Club.''.  März.'i  [19 

Zar  O.  BöTimens  a.  Mähreos  vgl.  Nr. 
bis  4a«,  56,  71-74;   504,  77;  638,  M;  TW, 
so;  801,  16;  IIIS,  Ma,  b.  d;  Iii». 

Sohwioker,  J.  H.,  [Literatnr  d.  J. 
ISm  betr.]:  Ungarn.  (JBG  Bd.  6,  U, 
322-27  u.  III,  140  .';4;  221-229.)  [20 

Mangold,  L,  [Literatur  d.  J.  1884 
betr.]:  Ungarn. (JBG 7,  Bd.  11,348  bis 
3ö4  1-  III,  146- 154.)  [21 

Archiv  d.  V.  f.  siebenbürg.  Landesk. 
N.  F.  21,  3  (S.  441-716).  Hermannst., 
Michaelis,  gr.8'.  M.  1,40:  Teutsch, 
G.  L)..  Teh.  (1.  Anfänge d.slebenhürg.- 
Bächs.  G.schrcibg.  [22 

Zimn«nMnn ,  Fr.,  Da«  Arcb.  der 
Stndt  Hermnnnstadt  u.  die  sächp.  Na- 
tion. Hermanrisladt.  isMT.gr.H".  M.  1. 
^  Hec:  Arch.Z.  12.  312  f.  [23 

Zimmermann,  Fr,  ürkk.  d.  Sudt- 
arck.  Bistritz  in  Siebenb.  1286*1026. 
(Arch.  Z.  12,  75-107.)  [24 

Kelttiel,  Gm.,  Deb.  d.  Herkanfit 

d.  Siebenb.  Sachsen.  Hermannstadt, 
Michaelis.  1887.  gr.  4*.  52  S.  M.  0.80. 
Auch;  Progr.  Bisirilz.  ^  Ree:  MIÖG 
9,  160  f.  [25 

Zimmermann,  Franz,  Ueh.  d  Weg 
d.  dt.  Einwanderer  n.  ÖlebenbürgeD. 
(MIÖG  9,  47-62.)  [26 

Herrmann,  Geo.  Mich,  v.,  Daealte  n. 
neue  Kronstadt.  Ein  Beitr.  zur  G. 
Siebenbürgens  im  18.  Jh.,  bearb.  v. 
Ose.  Meltzl,  hrsg.  y.  Ausich.  d. 
V.  r.  .fiiiebenl).  Landesk.  II:  Von  d. 
Reg.antritt  Kais.  Josephs  II.  bis  z. 
Ended.l8.  Jh.  Hermannst.,  Michaelis. 
1887.  gr.8».  VII,  664  S.  M.  9.  ^K  r 
BIILÜ  455  f.;  CBl  1261  f.  [27 

Zur  Q.  Ungarns  vgl.  Nr.  293;  407,  54; 
754  ;  817;  074. 


VI.  Hilfswissenschaften. 

Literatox«  a.  QaeUcaikiaid«,  BibUognipliie  efeo.  s.  oben  in  Qmppe  I«  t.  Oeogrsphisohe  und 
Ifngoirtlache  HUltanittel  «oDen  In  den  Vadnlolrten  n.  UMtMtu  berBeksidItigC' 

i.  ^afiteographief  DiplomaUk, 
Chronologie* 

Fataeographie  im  u  ;  Diplomattk  l«n.l9 ; 

Chronologie  l(iö0-54.  * 

Wattenbteii,  W.  (Llterainr  d.  J. 
1883  n.  1884  betr.]:  Palaeographie. 


(JBG  Bd.  6,  II.  330  3  n.  Bd.  7,  U, 
355-8.)  [28 
^  Album  paleographique  oa  recueil 
de  tloc.  Import,  rel.  k  l'hiBt.  et  &  ]a 
litt,  nat.,  reprod.  en  fa^liogr.  ee.  In- 
trod.  p.  L^op.  Delisle.  Ree.:  A. 


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276 


Bibliographie  Nr.  1629— 1657. 


8lor.  It.  öer.  4.  T.  XX,  250-257 
(C.  Paoli).  [1629 

SpselMlna  pnlaeo^aphica  s.  Kr,  7. 

Arndt,  WUh.,  8chrirttaff.  z.  Erlerng. 
d.  Jatein.  Palaeogr.  2.  Aull.  IL  Ber- 
lin, Grote,  fol.  S.  9-20  ra.  S8  Taf. 
M.  ir,.  ^  Ree.  V.  Heu  I:  A.  stor.  Tt. 
Ser,  5  T.  I,  251-4  (C.  Paoli).  [30 

<K>  Watteataek,  Anleitg.  z.  latein. 
PalaeOfTinpliie.  4.  Aufl.  Hec:  Phil. 
Anz.  XVII.  89  (Öchwenke).  [81 

Paoli,  Ces.,  Programiua  scolastico 
di  paleogr.  Jat.  e  di  diploni.  I.  2.  ed. 
Firen«e,  Sansoni.  8*.  vij,  "^17 p.  L. 2,50. 
llec.  CBI  1260  (W.  A.).  [^2 

Havet,  1.,  La  tachygraphieitalienne 
du  10  si,  de.  (CR  1887,  3  trim.)  (:« 

Wagner,  F.,  Stufiien  zn  e.  I^phre  v. 
d.  (Jehfimsclirilt.  Forts.  (Arch.Z.  12, 
1-29.)  (34 

Niedling,  A.,  Ii(icher-Omainentik  in 
MiniatureO)  Initialen,  Alphabeten  etc., 
in  hiat.  Daratellg.  (9.-18.  Jh.)  Wei- 
mar, Voigt.  30  Poliotftf.  m.  erkl. 
Tvstv    M.  12.  f:l.') 

Bradiey,  J.  W,,  A  dictionary  of  mi- 
niatnriata,  illnmlnatora,  calligmphM 
and  copist.«^.  Vol.  I.  I!  1 A-F.  G-N.) 
London,  QuariUch.  lbÖ7-88.  8'.  XI, 
863,  372  p.  [36 

Hartwig,  0.,  Das  älteste  u.d.  jüngste 
Papier.  (Cßl  f.  Biblw.5, 197  201.)  [37 

Paoli,  C,  La  storia  delln  carta  »ec. 
g\i  Ultimi  stadi.  (Nqot.  Antol.  Ser.  3. 
Vol.  18,  297-313.)  [3« 

Breaalau,  Harry,  Papyrus  u.  Per- 
gament in  d.  päpstl.  Kandel  bis  z. 
iiitt.'  <1.  11.  Jh.  (MIÖG  9,  1-34.) 

Pfluglt-Harttung,  J.  v.,  Ft  b.  papstl. 
Schreibschalen  d.  alteren  Zeit.  (UJb 

«,  ifll-M  [40 
Zur  Palaeographie  vgl.  Nr.  94;  t89. 
Breaalau,  H.  [Liuratnr  d.  J.  1883 

Q.  84  betr.j:  l)i{iloiDftiik.  (JB6  Rd.  6, 

II,  334-40  u.  Bd.  7,  II,  3.58-65.)  [41 

Kaiaerurkaaden  in  Abbildgn.,  hrsg. 
von  H.  V.  Sybel  u.  Th.  v.  Sickel. 
9.  Lfg.  Herl.,  Weidmann,  gr.  fol.  32 
UrkK.  nuf  24  Lichtdr.-Taf.  (u.  Text 
8.  285-336,  in  4").  M.  30.  [42 

Ciiarte  de  Metz  27.  Dec.  848,  ac- 
cunip.  de  not<'s  tironioiiix's,  (piihl.] 
p.  J .  H  a  V  (.  t .  (  H  KCh  49,  95- 101.)  [43 

Pflugk-Harttuno,  Jul.  v.,  Die  tichrilt- 
arten  a.  Eingangszetchen  d.  Pap»tbnl- 
If  n  i.  früh.M A.  (Ai .       12, 59-74)  [44 

Pflugk-Harttung,  Jul.  v.,  II.  Rresslan 
II.  PapHturkk.  tStultg.,  Koiiiiiammer. 


fr.  8«.  21  S.  M.  OJO.  ^  Vgl.  MIÖO 
,  687-92.  (Breealao,  J.  ▼.  Pfloek- 

Harttong  11.  8.  Polemik.)  (45 

*  Posae,  0.,  Die  Lehre  v.  d.  Pri- 
vaturkk.  Ree:  RC  22,  136-9.  (H. 
Pi  renne.)  [46 

Cosentfno,  6.,  I  notari  in  Sicilia. 
(A.  stor  Siril.  N.  s.  12.  304-65.) 47 

Rye,  Wait. ,  llecurds  and  record 
searehing  a  guide  to  the  genealoaist 
and  topographer.  London.  [48 

üiker,  Fr.  v.,  Die  Personennamen 
in  ürkk.  (Arch.Z.  12,  30  52.)  [49 

Zar  Diplomatik  vgl.  Nr.  94;  IM,  7t;  Stt, 
«1;  »14,  67,  M;  431;  itJb',  1609b. 

ftnrtafMid,  H.,  Chroaol.  Analakten 
(Berr.  d.  fr.  dt  floefaatifla.  N.  F.  4>84 

bis  87).  [r,0 

Redlich,  Oaw.,  Kleine  Beitrr.  s. 
Chronologie.  L  (MIÖO  9, 665-7.)  [51 

Matzat,  H.,  Der  Anfangstag  d.  Ju- 
lian. Kfiif.nHpps.  fnerme923, 48-69.)  [52 

Riegi,  Alois,  Die  Uolzkalender  d. 
HA.  u.  d.  Renai.<)sanoe.  Mit  5  Taf. 
(MIÖG  9,  82-103.1  [53 

Ladewif ,  Zur  Anwendg.  d.  Nati- 
▼ittttaatilea  in  d.  Dföceae  Konatant. 
(Anz.  f.  Scliweiz.  G.  19,  HU  5.)  (64 

Znr  Cbionologie  v^.  Mr.  I48tr. 


2.  yumimuatikf  Heraldik f 
OenealogiCf  Sphragistik, 

Nomiunatik  1454-7»;  Heraldik  (mit  Oenea- 
logt«)  tf7»«»;  Spimaiatik  im-9T. 

Zeitachrift  f.  Numism.,  hrsg.  von 
A.  V.  Ballet.  16,  1  u.  2.  Herl.,  Weid- 
mann. 8°.  S.  1  150,  Taf.  1-8.  M.  14 
(d.  Bd.):  aj  Ö.  1-32.  A.  v.  8 all  et. 
Die  Brwerbgn.  d.  k.  Münieabineta 
fl.  Apr.  bi8  1.  Apr.  88).  —  b) 

8.  33-90.  Kupido,  Der  Uakwitzer 
Miinzenfuud.  —  c)  S.  93-8.  Bahr- 
fei dt,  Naehtrr.  Aufsätze:  Funde 
dt.  .Münzen a. fi.  MA.  —  d  )  Dannen- 
berg, 8.  Nr.  1274.  —  e)  Bahrfeldt, 
8.  Nr.  lail.  [55 

Zeitachrift,  Numism.,  hrsg.  v.  der 
nnmism.  Oes,  in  Wien.  19.  Jahrg. 
Wien,  Manz.  1887.  gr.  8'.  XII,  444  S. 
M.  12.  [.56 

Anzeiger,  nnmism.-sphragist.,  Ztg. 
f.  Münz-,  Siegel-  u.  Wappenkde.  Or- 
gan d.  Mänaforacher^V.  s.  Hannover, 
hrsg.  v.  H.  Walte  u.  M.  Bahrfeldt. 
19.  Jnhrt:.  Hann..  Meyer,  gr.  8'.  M.  2, 
m.  d.  Nuiiiism.  Litt.bl.  }A.  3.  [57 


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Bibliographie  Nr.  1058-1671. 


277 


HOnzbfIfter,  Berliner.  Mtechr.  s. 

Verbr.  d.  Jliinzkde. ,  brsg.  v.  Ad. 
Wevl.  9.  Jahrg.  Bert.,  Weyi.  gr.  4». 
M.  2,50.  [lt>58 
Btttttr  r.  Mfinsfireande.  KBl.  d.  dt 

MiinzforBcIier-V.,  hrsg.  v.J.  u.  A.  Erb- 
stein. 24.  Jg.  Lpz.y  Tiiieme.  M.6.  [59 

Kimis,  M.,  Die  Numism.  in  der 
virale;  sngl.  e.  Einl.  in  d.  Studium 
dieser  Wissenscb.  (Progr.)  Neamun- 
eter.  4".  30  S.  *  [60 

BhIMIii  de  la  soc.  eniMe  de  nn- 
misin.  1887,  10-12  u.  88,  Ml  :  a)  v. 
Licbenftii,  nie  project.  iliinzcon- 
vention  zw.  Trivulzio  u,  d.  VVald- 
stätteii.  —  b)  Geigy,  Medaille  dite 
<1e  la  Truide.  —  c)  Dcmole,  .Jcton 
de  Louis  de  Longueville.  —  d)  We- 
ber, D.  Mlltiswesen  v.  Zug  ete.  — 
4)  V.  Liebenau,  Zur  Münzg.  v.  Chur. 

—  f)  Schweizerische  Münzen  in  dt. 
Miiuzt'unden.  —  g)  Geigy,  Dicken 
V.  Solothnrn  viim  Jahr  1624.  —  h) 
Lade,  Conlribntion  u  l'histoire  nu- 
mism. des  pays  voisins  du  L^man. 

—  I)  Motta.,  Nnmismattca  Tieinete. 

—  k)  V.  Liebennu,  Die  Laxerner 
Dukaten  v.  1656,  e.  Nothmünze.  — 
1)  Forrer,  E.  unbek.  Spottmünze 
T.  Zürich.  —  M)  Die  Münzen  v.  Uri, 
ßchwvz  n.  ünterwalden  (1.  Th.  von 
Tb.  V.  Liebenau,  2.  Th.  v.  Satt- 
ler). —  n)  Le  Roy,  Monnaies  des 
comtes  de  Ferrette.  —  0)  üeigy, 
I).  Miinzrecht  v.  Brugg.  —  p)  Geigy, 
Rollbatzen.  —  q)  Brüderlin,  Aus 
d.  MüDsacten  d.  Baaler  Staatearch. 

—  r)  V.  Liebt' IIIIII,  BtT.  d.  Luzern. 
Münzmeisters  Jost  Uartmann  iiber  d. 
Schweiz.  Mnnzwesen  L  J.  1622.  [til 

Cliranicle,  The  nmniBiuatic,  and 
Journ.  Ol*  Ihe  numism.  soc,  ed.  hy 
John  Evans,  Barclay  V.  Head 
and  Herbert  Grneber.  VIll,  1 
bis  3.  (Sei.  3.  Nr.  29-31.)  London, 
Quaritsch.  8°.  p.  1  291,  m.  10  Tnf. 
15  sh.  (cplt.  in  4  Hellen):  a)  p.  22-46. 
John  Evans,  On  a  hoard  of  Roman 
coine  found  at  Eaet  Harptree  near 
BristoL  ~  b)  p.  59-94;  249-284. 
Grueber,  Bnglish  personal  medals 
from  1760.  [Forts,  zu  Bd.  VIIL]  — 
«)  p.  1:1^-44.  Sam.  8mifh,  Is  it 
certaiu  tUat  the  Anglo-Öaxon  cuinä 
were  always  atmck  at  the  towns 
named  on  ihem?  —  d)  p.  145-53.  T. 
Withcombe  Greene,  Germ,  me 
dalliBtaof  thel6andl7centurie8.  [62 


RiVM  beige  de  nnmisra.,  pubL  sons 
ies  ausp.  de  la  soc.  de  numism.  44 
ann^e.  livr.  1-4.  Brnxelles,  Decq.  8*. 
644  p.:  a)  S.  1-54.  Chestret  de  Ha- 
neffe,  nnmiem.  d'Ernest,  de  Ferdi- 
nand et  de  Maximilifin-Henri  de  Ra- 
vtere,  princip.  d'apres  les  arch.  de 
Li^e.  —  b)  Kaserolle,  Monnaies 
de  Ferri  IV,  de  Lorrai  ik  .  restit.  ä 
Ferri  III.  —  C>  S.  447-70.  Maurin 
Nahuys,  üonsidärations  sur  les  de- 
niers  flamaode  au  nom  de  Bandotiin, 
-  d)  S.  r>05-41.  Bamps,  Recher> 
ches  historiques  sur  Talelier  moni* 
taire  de  Hasselt.  [63 

Revue  numism.,  dir.  par  Anat.  de 
Barth  elemy,  U.  Schi  u  in  berf^er, 
E.  Babelon.  Ss^r.  t.  6.  Paris,  Rollia 
et  Fenardent.  8^  8. 1-496:  •)  8.78*63. 
Robert,  Double  moiiton  d'or  du 
chapitre  dpCambrai.  b)  vS.  84  120. 
de  Vienne,  Etablisn.  el  allaiblis«i. 
de  la  livre  de  comte.  —  o)  8.  121*51. 
Rondot,  Claude  W.irin,  gravetir  et 
m6daiileur,  1630-54. -  YgLNr.178.  [64 

Annualre  de  la  soc.  Franc.  nu- 
mism. et  d'arch^ol.  XII.  Paris,  au 
si^ge  de  la  soc.  1888,  janvier-aoilt. 
8'.  404  rt.:  a)  8. 10-31  i  326-36.  Ro- 
bert, Monnaies,  jetons  et  m^dailles 
des  ^vi^qiif.s  de  Metz  (Suite).  —  b) 
S.  224-9.  Blancard,  L'origine  du 
marc.  —  c)  S.  230-6.  Serru  re,  monn. 
de  Berthold,  (v,M|ue  de  Toul  (995 
bis  1019).  —  d)ö.375.  Hildebrand, 
üue  monnaie  de  Robert,  ävdqae  de 
Metx.  —  e)  8. 191-39;  240-58.  De- 
latlre,  Monn.  de  Cambrai  decouv. 
depuis  1861.  —  Vgl.  auch  noch  8. 
222,  :i37-9,  304-8,  345-9,  betr.  dt.- 
iranz.  (Grenzgebiete.  [65 

RIvista  iial.  di  numism.,  dir,  da 
SoJ.  Am  broBoii.  I,  1.  Milano,  Oo- 
gliati.  8^  XllI,  128  p.  L.  7.  [66 

-Jf  Keary,  C.  F.,  Catal.  or  English 
ooins  in  the  Rrit.  Mii.«..  An(T'"  '^f!"^''>n 
Ser.  I.  Ree;  Acad.  1887  Aug.  27 
(Bradley).  (67 

Bumty  Coinage  crSL^ttlmd  from 
David  1.  to  the  Ünion,  illusir.  from 
the  FergusKe  eabinet  (68 

Bamps,  C,  Note  s.  un  poids  ancien 
de  !a  ville  de  Hasselt.  Hasselt, Klock. 
8'.  12  p.  Fr.  1.  [69 

RMliiaMi,  Jbr.,  Btndies  over  gold- 
en muntweien.  *sHage,  Belinfante. 
gr.  8».  X,  297  8.  Fl.  8.  [70 

Eno«lt  Artfair  et  Rayn.  Sermr«, 


ijiyiiizeQ  by  GoOglc 


278 


Bibliograpliie  Nr.  1671—1687. 


Rupert,  des  sources  impr,  de  la  nu- 
miem.  frang.  I,  Paris,  Lerouz.  1887.gr. 
B:  399  S.  *  Ree. :  ZN 16, 187-9.  [1671 
Bertolottl,  G.,  Illnetraz.  di  un  dc- 
naro  d'argento  ined.  di  Kodolfu  di 
Borgoena,  re  d'Italia,  con.  in  Milanu 
circa  il  982*925.  Milano,  Civelli.  1887. 
6  p.  (72 

Zum  Münzwest-n  vgl.  Nr.  177,  78:  1174, 
94;  1S06C,  7,  11,  3Si«.  57 ft,  7»,  IT;  1401,4, 
88,  ««»,  68e:  15älb,  6411. 

VierteqälirMelirtft  für  Heraldik, 

Sphragistik  u.  Genealogie,  hrsg.  v. 
V.  .Herold*  in  Berl.,  red.  v.  Ad. 
M.  Uildebrandt.  15  n.  16,  1-2. 
Berl.,  Heymann.  1887, 1888.  8*.  480, 
6C  S.  u.  S.  1-338:  a)  15,  S.  339-92. 
Wertner,  Hist.-si'neal.  Unrichtig- 
keiten. —  b)  Ö.  40ö  l9.  Teige,  Bel- 
wits  v.Noftwitx;  ein  Beitr.  z.  meiBsn. 
u.  nnrdbölim.  Geneal.  —  c)  16,  S.  1 
bis  171.  Kind  1er  v.  Knoblau c  1k 
Der  Wappen- Codex  d.  V.  Herold. 

—  4)  8,  185*870.  Zin geler,  Das 
Wfiftpen  d.  fürstl.  Hauses  llohen- 
zollern  liist.  erl.  —  e)  S.  271-;324. 
Wertner,  K.  Peter  v.  Ungarn  u.  s. 
Familie.  [lA 

Herold,  Der  dt.,  Z.  f.  Heraldik, 
Sphrair.  u.  (ienea!.,  red.  v.  Ad.  M. 
Hilde brandt.  19.  Jahrg.  Berlin, 
Heymann.  gr.  4*.  H.  12:  •)  8.  17. 
Das  alt.  Wappeneiegel  d.  Kämmerer 
V.  Worms.  —  b)  S.  17  f.  Schenk 
V.  öch weinsberg,  Das  Wappen- 
Biegel  d.  Ritters  Eberhard  v.  EreO' 
bürg  zn  Worms.  —  e)  S.  1^^-20.  Ein 
vStarumbuch  v.  J.  1600.  -  d)  S.  20. 
CreceliiiB,  «Schwindel  ui.  Wappen- 
u.  Familiengesehiehten.  —  e)  S.  22. 
Creeelins,  Aebte  v.  Heisterbach.  [74 

Jahrbuch  d.  k.  k.  Herald.  Gee.  Ad- 
ler in  Wien.  17.  (14.)  Jahrg.:  a)  v. 
Salles,  B.  Nr.  1428.  —  b)  v.  Ret- 
berg, Die  G.  der  It,  Wapponbilfier 

—  C)  Wissgrill,  Öchaupi.  d.  nieder- 
österr.  landsäss.  Adels  vom  Herreti- 
u.  Ritterstande     9.  bis  s.  Ende  d. 

18  .n,.  [75 

Archives  herald,  et  sigillogr.  publ. 
h  Nenchätel  par  H.  Tripet  Kr.  13 
bis  22:  a)  Tripet,  Leaarmoiries  des 

^difices  pMbücs  monam.  etc.  de  Nf-n 
ch4tel.  —  b)  de  Pury,  Notes  gur 
les  armoiries  de  quelques  familles 
nenchÄt.  —  e)  Docc.  pour  servir 
a  l'hrst.  des  coulenrs  de  NeiichAtel. 
Suite.  —  d)  Stutz,  Beitrr.  z.  Kenntn. 
d.  Heraldik  n.  Sphragistik  der  dt. 


Schweiz.  -  e)  Attributs  de«  rnnullcs 
patrie.  de  Berne.  —  f)  Couleurs  et 
embMnes  de  la  r4piibl.  helv4t.  — 
g)  Humbert,  Resum^  de  la  genial, 
du  prince  Guillaume  I.  dT» ränge  et 
d'Emilie  de  Nassau.  —  hj  Jm  Hol*, 
SchweiserkrensQ.Baselstab.  ~  I)  H  e  n- 
selrr   I"  tis  >n  föderal  suisse.  [70 

Siebmachers,  J.,  grosses  u.  allg. 
Wappeiibuch,  in  e.  neuen  u.  reich 
verni.  Anfl.,  m.  herald,  u.  hist.-genea1. 
Er  I  a  u  t . .  n  e  11 1 1  r  .^g. .  273-287.Lfg.  N  ü  r  n  1  > . , 
Bauer  «k  Raspe.  1887  u.  SB.  gr.  4*. 
423  8.  m.  254  Steintaf.  a  M.  ti.  177 

Wappe«,  Die,  aller  sonver.  Lftnder 
d.  Erde.  12  Taf.  Cliroinolith.  3.  ver- 
vollst. Aull.  Tp?  Rnhl       M.3.35.  [78 

eriUner,  M.,  u.  Ad.  M.  Hildebraadt, 
Wappenalbom  der  grütl.  Familien 
Dtldp.,  Oesterr.-Ungarns  etc.  49-54. 
Lfg.  ((30  Taf.  mit  12  Bl.  Text.)  Lpx., 
Weiffei.  gr.  4».  ä  M.  2.  [79 

6ritiiier,  Hax,  Rerald.-decoratiTe 
Mnstorbll.,  hrsg.  nach  amll,  Qn.  etc. 
Nr.  18,  ti8  71,  73-76,  78,  87,  89,  95. 
90,  101.  Frankfurt  a./M.,  Rommel, 
fol.  h  M.  0,60.  (80 

Hefner,  Otto  Titan  v.,  Handb.  der 
theor.  u.  jirakt.  Heraldik,  unt.  steter 
Bezugn.  auf  d.  ubr.  histt.  Hiifswiss. 
in  2  Thln.  o.  25  Capit.  II.  2.  Anfl. 
Görlitz,  Sterke.  1887.  4«.  IX,  278  S 
M.  25.  [81 

Hausen,  Clem.  Frh.  v.,  Prakt.  He- 
raldik. Oörlits,  Starke.  1887.  gr.  8". 
^0       m.  10  Taf.  \\.  2.  [82 

Kiinyspor,  C.  A.,  tiandbok  i  piak- 
tisk  vapenkonst.  Kurt  populär  sam- 
manfattning  af  de  hufvudsak  Ii  gaste 
herald,  och  geneal.  reglerna.  Upsal». 
Lundequistska  bokb.  8^  78  S.  1  kr. 
50  öre.  [83 

Retberg ,  Ralf  v. ,  Die  G.  der  dt. 
Wnppenbilder.  Frankfurt  a./M.,  Rom- 
mel. 1887.  gr.  4«.  102  S.  M.  4.  [84 

LSher,  Franz  v.,  Bedeutg.,  Recht 
u.  G.  d.  Helmkleinode. Forte.  (Arch.Z. 
12,  288-97.)  [85 

Klingspor,  C.  A.,  Sveriges  ridders- 
kaps  och  adels  vapenbok,  omfattande 
alla  kända  sä  väl  introdncersde  som 

0  introducerade  alters  vapen,  3.  lift. 
Stokholm,  Beijer.  fol.  10  kr.  [86 

Lies,  J.  W.  N.  M.,  Beschrijving  v* 
de  k.  Nederlandsche  en  grooihert« 

1  nxrnib.  rid<lerorden ,  ben.  de  vf>r 
schillende  eereteekenen  en  ver^ier- 
selen  in  Vederland  en  Nederlandsch- 


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Bibliographie  Mr.  1687—1706. 


279 


ludie.  Met  7  tabl.  Amsterdam.,  van 
Leeuweu.  tekst  gr.  8^  atJas  br.  lol. 
a  80  p.  atlu  5  plt.  Fl.  6.  [1687 

Renton,  E.  H. ,  Hist.  and  science 
Ol'  heraldy  in  KnulHnd,  4*.  [88 

Miaoellanea  geneuiogica  et  heral> 
dica.  ed.  J.  J.  Howard.  N.  8.  1.  IL 
^-  [89 

Sima,  Rieh.,  Manual  for  tlie  genea- 
lopist.  2  ed.    London.  8''.  [90 

Zur  H<  mldik  vgl  Nr.  im3.  ih.  39  d; 
Ui^.ba,  bHA;  1613.  —  Zur  Ueuealogie  (da- 
fcei  F&tnilieDgeechicbten)  vgl.  Nr.  1169,  70, 

te;  ujwg.  xoe,  5s^:  im,  sib,  a»,  86;  isot, 
tre.  d,  Mb,  44.  6ta:  iM». 

Claretia,  Gaud.,  Illustraz.  di  sigilli 

h'.rd.  dei  scc.  15  e  16.  fSep.  a. 
Aili  della  Acc.  di  Torino.  23.j  Toriiu). 
Loc  scher.  8®.  23  p.  [Iii 
Primbs,  K. ,  VVanderg.  durch  d, 
Sallimll^^  v.  Siegelabf^üssen  im  kgl. 
allg.  Keichi^arcli.  xu  München.  Forts. 
(Areh.Z.  12,  1064&)  [92 


Buchwald,  G.  v. ,  Das  Clinge'sche 
Siegelgeheimuifaö.  (Sep.  a.  MIÜG8.) 
Innsbroek.  ^r.  8".  M.  0,50.  [93 

Cadler,  Leon,  Stüdes  sur  la  sigil- 
logr.  des  rois  de  Sicile.  I;  Les  buUes 
d'or  des  Arch.  du  Vatican.  (Mel. 
d*areh.  et  d*hiet.  8,  147-86.)  [94 

Birch,  W.  de  Gray,  CataL  of  seals 
in  tlie  dejiart.  of  mss.  in  the  Brit. 
Mus.  I.  London.  1887.  8°.  (95 

Wyon,  A.  B.,  and  Wyon,  A.,  The 
great  seals  of  England  from  the 
earliesl-present.    London,    fol.  [96 

Sceaux  gascons  du  moyen  iee 
(gravures  et  notices),  pubL  pour  la 
8oei^t6  hist.  de  Gaseogne  par  la 
comni.  des  iirch.  hist.  1"  partie: 
Sceaux  eccles.  sceaux  des  rois  de 
Navarre  et  des  grands  feudataires. 
Pari8,Champion.  8*.  XXVU,201p.[97 

Zur  Splizagistjai  vgl.  Mr.  410;  if«a,  H; 
1977. 


VH  Aiiiang.  Sammelwerke  und  ZeitsclirifteiL 


i.  Geßtunmeite  AMkondiunffefi 
tmd  andere  Sammelwerke, 

AlphabetiMh  geordnet. 

AMHUNHungen,  Hallische,  sur  neue- 
ren Geschichte.,  lirsg.  T. Q.  Droysen. 

H^f  21,  s.  Nr.  ^59.  [98 

Beiträge,  Mun.'iterisclie,  zur  üe- 
tebiditsforsehuDg,  lirsg.  v.  Thdr. 
Lindnar.  Heft  11  a.  12,  s.  Nr.  512 
und  141  .^i.  [99 

Bibtiothek  dt,  0  .  unter  Mitwirkg. 
V.  0.  Gutschf,  ilühlbacher,  M. 
Xanitius ,  J.  Jastrow ,  Th.  lindner, 
Y.  V.  Kraus.  G.  Egelhaaf,  M.  Ritter, 
R.  Kofeer,  K.  Th.  Heigel,  A.  Four- 
nier,  hrsg.  v.  H.  v.  Zwiedineck- 
Südcnhorst.  Lief.  19-32,  s.  Nr.  144, 
7"» :  -JJ-  -.r-'j  451 ; MO; 640;  723.  [  1 700 

Biographie,  Deutsche  allg.,  Bd.  26. 
(Uef.  12Ö-30.j :  Plulipp  (III.)  v.  Hessen 
bisPyrker.  Auf yeranl.8.H.d. Königs 
V.  Bayern  hrFg.  durch  d.  hist.  Comm. 
Ifi  d.  kgl.  Ak.  d.  W,  Lpz.,  Duncker 
4  Humblot.  832  Ö.  8°.  M.  12.  —  Die 
in  Betraeht  kommenden  Artikel  sind 
einzeln  an  ihrer  Stelle  aufgeführt. 
Aach  Bd.  27  u.  28,  1  erschienen 
schon.  [1701 

Mbriek,  Halt,  Hist.  n.  poUt.  Auf- 


sitze. Berlin,  Walter  4e  Apolant. 

1886-87.  8*  856  S.  M.  6.  Tnlialt  s. 
Ur.  21;  274;  833  ;  942.  *Rec,:  BULU 
746  f.  (W.  Schul tze.)  [2 
Mllinger,  J.  v.,  Akadem.  Vorträge. 
1.  Nördlingen,  Beck.  8^  V,  428  S. 
M.  7.  Inhalt  s.  Nr.  7,  23,  99-100: 
326,  97;  564;  740i  847;  1004;  1110, 
72;  1560.  #  Ree:  Ev.  Rirchenztg 
683-86,  711-15;  CBl  1442  f.;  ThLBl 
37  (Gassmann);  Beil.  a.  AZtg  Nr. 
115.  •  '  fS 

Duncker,  Max,  Abhandlgu.  auä  d. 
neueren  Gesch.  Leipzig,  Duncker  A 
Hun.blot.  1887.  8".  393  S.  M.  8. 
Inhalt  8.  Nr.  40;  798,  99;  926  28: 
1003.  *  Ree:  Vjschr.  VPK  25,  iü, 
99104;  CBl  1688  f.  (v.  P.  H.).  [4 

Forschungen,  Staats-  n.  socialwiss., 
hrsK.  V.  (i.  Schmoller.  VU,  3;  4. 
Vlll,  1.  (Helte  30-32.)  8.  Nr.  806, 
40;  1076.  [5 

Geschichte,  Allgemeiin  in  Einsal- 
darstellungen.  Unter  Mitwirkt,'  v 
Felix  Bamberg,  F.  v.  Beaold,  Alex. 
Brückner  etc.  hrsg.  v.  Wi  1  h.  O  n  c  k  e  n. 
137-51.  Abth.  gr.  8.  Berlin,  Grote. 
Subscr.-Pr.  k  M.  3;  einzeln  h  M.  f!. 
Vgl.  Nr.  146;  541;  666;  722;  854; 
988;  1012.  DieflbrigenAbtheilungen: 


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280 


Bibliographie  Mr.  170<)— 1721. 


E.  Meyer^  6.  d.  alten  Aegyptens 
S.  305-420;  S.  Lefmann,  G.  d.  alten 
Indiens  S.  529-t)72;  F.  Hommel.  G. 
BabyloDiens-AasyrieDS  S.  481-t>40; 
B.  Stade,  Q.  d.  Volkes  Israel  II, 
M60.  [1706 

Geschichte  der  europ.  Staaten,  hrsg. 
V.  A.  U.  L.  Heeren,  F.  A.  Ukert 
Q.  W.  Oiesebreeht.  49.  n. 
50.  Lfg.  k  2  Abthlpn.  gr.  8.  Gotha, 

F.  A.  Perthes.  M.  34.  Vgl.  Nr.  145; 
834;  1302;  1589.  [7 

QeMhIoMteliralber  d.  dt.  Voneit 

8.  Nr.  91. 

-Jf  GregorOViUS,  Kleine  Schriften 
zur  G.  u.  Kultur.  11.  <^  Ree:  BllLU 
51-54  (Speyer).  [8 
Heigel,  Karl  Theod.,  Hist.  Vor- 
träge n.  Studien.  3.  Folge*  Ree: 
CBl  548.  [9 

MoaiMlU  Garmaniae  historica  s. 
Nr.  <K). 

Publicationen  aus  d.  kgl.  preusü. 
Staataarchiven.  Veranlasst  u.  unter- 
stützt durch  die  kgl.  Archiv-Ver- 
walt^.  31.-37.  Bd.  Leipzig.  Hirzel. 
1887-88.  gr.  8".  Vgl.  Nr.  452;  672; 
705;  845;  1157;  1801.  —  Bd.  86  ist 
Bd.  II  zu  Nr.  1157.  [10 

Ranke,  Leop.  V.,  Abhandlungen  u. 
Versuche.  Neue  ÖanimiuDg.  Hrsg.  v. 
Alfr.  Dove  n.  Th.  Wiedemann. 
(Sainmtl.  Werke.  2.  u.  8.  Gesanomt- 
ansg.  51.U.  52.  Bd.)  Leipzig,  Dnncker 
A  Humblot.  8^  X,  598  S.  M.  12. 
Vgl.  Nr.  85;  161 ;  221 ;  821 ;  797;  822 ; 
10O9  [11 

Uotersuchungen,  Histor.^  hrsg.  v. 
J.  Jastrow.   8.-10.  Heft.  Berlin, 

Oii-tner.  gr.  8".  Heft  10  ».  Nr.  373. 
—  Heft  8:  R.  Maschke,  Der  Frei- 
lieitsprocess  i.  class.  Alth.;  Hel't  9: 
K.Hftbler,  Die  wirthsehaftl.  Blttthe 
Spaniens  im  16.  Jh.  n.  ihr  Verfall. 
~  Frühere  Helle  s.  Nr.  273;  508; 
598  ;  795.  [12 

UHtertaehiRgeii  %.  deatsclien  Staats- 
u.  Rechtsgeschichte,  hrsg.  v.  Otto 
Gierke.  22.-25.  Heft.  gr.  8^  Breslau, 
Koebner.  M.  8,80.  Vgl.  Nr.  206,  7; 
1067;  1409.  [18 

Weltgeschichte,  Allgem. ,  von  Th. 
Flathe,  G.  Hertzberg,  F.  Justi, 
J.  ▼.  Pflugk-Harttung,  M.  Phi- 
ippson.  74.-94.  Lief.  (Bd.  VDI  «. 
XI,  1-288)  s.  Nr.  534,  35.  [14 


Alphabetisch  geordnet.  Es  aind  hier  nur 
die  allf^nieineren  historischen  ZeitsohriAen 
aufgenommen;  histor.  Specialgeitaohriftw 
stehea  i&  dm  einsehien  Otappen ;  Litentar» 
blitter  «ad  andere  Zeftsdinften  nicht  tot- 
wiegend  hisior.  ('hünkN  rs  aiiid  all  solche 
überhaupt  nicht  eiiij,'t'i.  iht,  aber,  sowett 
nöthig.  excerpirt  H»m  den  Inhaltsaiipaben 
sind  Hecensionen  etc.  nicht  mit  beruck- 


AMMMlInigsii  d.  bist  Cl.  d.  kgl, 

bayer.  Ak.  d.  WIfs.  Bd.  18,  1,  s.  in 
nnserm  nächsten  Heft.  Vgl.  Mr.  125» 
54;  474;  569;  656.  [1» 

Anniier  d.  german.  Nationalaia* 
seum?.  hrsg.  v.  Directorium  d.  gerni. 
Huseunis.  red.  v.  A.  Esse  owein. 
5.  Jahrg.  Leipzigs  Broekbaus.  Lex.  8*. 
M.  6.  [16 

Archiv,  Neues,  der  Ges.  f.  ält.  dt. 
G.kuude  zur  Beturd.  e.  Gesammt- 
ausg.  der  Qn.schriften  dt. Ctesebicbten 
d.  MA.  Xm.  XIV.  1.  Hannov.,  Hahn. 
8*^.  614  8.,  8.  1-221.  Jahrg.  ä  M.  12. 
Inhalt  s.  Nr.  54,  58,  59,  61;  130,  43, 
50-52,  63,  66-69,  74,  75:  217,  20,  27, 
46-48,  50.  52.  54,  84.  90,  91,  97; 
807,22,94;  418-20;  1441,76;  1572.  [17 

Arolilv  f.  Lit.-  Q.  Kireheogeseb.  d. 
MA.  8.  Nr.  1119. 

Archiv  f.  osterr.  G.  s.  Nr.  1588. 

Blitter,  Histor.-polit.  für  d.  kath. 
Dtld..  hrsg.  V.  Edni.  Jörg  u.  FrSr 
Binder.  101.  102,1-10.  München, 
Lit.-art.  Anstalt,  a  Jahrg.  (2  Bde.) 
M.  21,50.  —  Vgl.  Nr.  262,  77;  819, 
8:3:  597;  814, 25;  727, 28;  1490,  91; 
1574.  [18 

Centralblatt  f.  Bibliotheksweseu. 
hrsg.  V.  O.  Hartwig,  5.  Jabrg.  (12 
Hefte)  1.-8.  Heft.  Lpz..  Harassowitz. 
gr.  8«.  4  Jahrg.  M.  12.  —  Vgl.  Nr.  53; 
529;  1188,  86;  1687.  [19 

Forschungen  zarbraadenb.ii.preii8S. 
G.  s.  Nr.  12r>a. 

Jahrbuch  Hisi.,  im  Auftr.  d.  Gorres- 
Ges.,  hrsg.  v.  Herrn.  Granert.  IX, 
München.  Herder,  fjr.  799  S.  M.  12. 
Inlialt  8.  Nr.  210, 16;  376;  4ti5;  516; 
1087;  1640.  [20 

Jahrbücher,  Preuss.,  \\ts^.  v.  H  e  i  n  r. 
V.  Treitschkr  u.  H.  I)elbriick. 
Bd.  t)l  u.  62.  Berlin,  Heimer.  8°. 
IV,  858;  IV,  686  8.  4  M.  9.  —  Vgl. 
Nr.  891:  764:  841:  1002;  1124.  [21 

Jahresberichte  d.  Q.- Wissenschaft, 
s.  Mr.  46. 


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Bibliographie  Kr  1722-1739. 


Korrespondenzblatt  d.  Gesamrot-V. 
(1.  dt.  G.  u.  Alterili.vereine.  36.  Jalirg. 
Nr.  1—11,  hrsg.  V.  d.  VerwAttsseb. 
d.  Gesammtv.  in  Berlin.  Berlin, 
Mittler.  4«.  S.  IM«,  h  Jahrg.  M.  5. 
—  Vgl.  Nr.  695  i  1469, 97 ;  1563.  [1722 

Miitinnmiaa  d.  Inatitots  f.  «aterr. 
G.forschung,  unt.  Mitwirkg.  v.  Th. 
V.  Sickel  u.  U.  v.  Zeisaberg  red.  v.  £. 
Mühlbacher.  9.  Bd.  (4  Hefte)  n. 
ßrg*nz.bd.II,Hel12.  \nus\^rnr\<.  Wnif- 
ner.  8«.  VIII,  692  8. :  III.  S.  277  bis 
584.  13  u.  M.  6.  Inhalt  s.  Nr.  176, 
99;  201.  22,  31,  71,  89,  98;  800,  8, 
3:3,  55,  69.  72,  78;  407-9,  11,  32,  62; 
585;  648.  TS.  87;  1137,  51:  1426; 
1583,  94;  lül.j,  26,  39,  T)!,  53.  [23 

MntiMilungen  au»  d.  bist.  Literatur, 
hrsg.  V.  d.  bist.  Ges.  in  Berlin  u.  in 
deren  Auttr.  red.  v.  Ferd.  Hirsch. 
16.  Jahrg.  (4  Hefte.)  Berl.,  Gftrtner. 
gr.  8».  M  [24 

Quartalschrlft,  Römische,  hrsg.  v. 
A,  de  Waal.  Bd.  I,  s.  im  nacböten 
Heft.    Vgl.  Nr.  443.  [25 

Sitzungsberichte  d.  philos.-philol. 
tt.  historischen  Claase  d.  kgl.  bayr. 
Ab.  d.  Wies.  1888,  Bd.  I  Heft  1-3  n. 
Bd.  II  Heft  1,  s.  im  nächsten  Heft. 
Vgl.  Nr.  140;  353  ;  709,  80.  [26 

Sitzungtberlciite  d.  kais.  Ak.  d. 
Wiss.  [sn  Wien).  Phfl.-hiat.  Glesse 
Bd.  116,  8.  gleichfalls  im  nächsten 
Heft.  Vgl.Nr.240;457;1133,97.  [27 

Taechenbuoh,  Bist.,  begründet  v. 
Friedr.  Haumer,  hrsg.  Wilh. 
Man  renbreche  r  6.  Folge.  Jahrg. 
7-b.  Leipzig,  Brockhaus.  1Ö88  u.  89. 
8*.  3  Bl.,  328  ;  3  B1.  327  8.  4  Jahrg. 
M.  9.  Inhalt  8.  Nr.  110:  473;  645; 
774;  894;  1001.  Bd.  8:  295;  442: 
559;  670.  [28 

YlertelJahrMohrifl  f.  Volksw.,  Poli- 
tik n. Culturg.,  hrsg.  v.  Carl  Braun. 
Berlin,  Herbig.  2^.  Jabfg.,  I-IU  u. 
IV,  1.  (Bd.  97  100,  Heft  1.)  2  Bl., 
240  S.;  2  Bl.,  244  2  Bl.,  244  S  . 
S.  M44.    i  Jahrp.  M.  20.  f20 

ZelttChrift,  Are  nivalis  che,  hrt^g. 
T.  Frana  v.  Löher.  12.  München, 
Ackermann.  1887.  gr.  8°.  320  S. 
M.  12.  Vgl.  Nr.  73-75,  82;  395;  1472; 
1561;  1624,  34,  44,  49,  85,  92.  [30 

ZeltaebrUI  f.  Geschiclitc  u.  Po- 
litik, hrsg.  V.  Hans  v.  Zwiedineck- 
Südenhorst.  5.  Jahrg.  (12  Hefte), 
MO.  a  1*804.  Stttttgart,  Cotta.  8*. 
k  Heft  M.  1.  Vgl.  Nr.  69;  337;  472; 


599;  657.  79,  81,  88;  730,  57,  93; 
858, 64  ;  923, 37,55;  1237,38, 61.  [31 

Zeitschrift,  Histor.,  hrsg.  v.  H.  v. 
Bjbel.  N.  F.  23.  24.  25,  1.  (Der 
ganzen  Reihe  »iO  »11,  1.)  Münch, 
u.  Leipzig,  Uldenbuurg.  1887-89.  8**. 
Vm,568;  VIEL,  568;  192  8.  bJahr^. 
(2  Bde.,  6  HefiO  M.  22,50.  Vgl, 
Nr.  44;  219;  345  ;  481 ;  671;  736,  63, 
85;  827,  88,  89  ;  9Ü8,  10,  29,  35,  38, 
39,  79;  1049;  1149;  1343,  44.  Re- 
gister zu  Bd.  1-56  s.  Nr.  48.  [32 

Zeittobrifl  für  Kirchenge- 
schichte  (vgl.  Nr.  1118).  Inhalt 
s.  Nr.  172;  471,  78,  92,  95;  579,  94 
bis  •i'i;  lir>l;  1244.  76.  f33 

Zeitschrift  I".  G.  d.  Überrheins 
8.  Nr.  1494. 

ZeittChrift  d.  Savignv  Stif-ainn^  f. 
Bechtsgeschichte,  s.  in  uuäerem 
nftchsten  Heft.  Inhalt  Tgl.  Nr.  197 ; 
208:  348;  504:  1082;  1416.  [34 

Zeitschrift,  Westdeutsche,  s. 
Nr.  1381. 

VgL  Yoibsmettauv  snr  wri8>n  Gfupp«. 

Archivio  storico  Italiano  8er.  4  T. 

20:  Ser.  5T.  1  n.  2,  1-2.  (Anno  1887 
disp.  4-6.  Anoo  1887  dis»p.  1-5.)  i-'i- 
renze,  Vieassenx.  8**.  540;  448;  1 
bis  288  p.  Jahrg.  &  L.  21,  resp. 
(fürs  Ausland)  24.  —  Vgl.  Nr.  51, 
79;  232;  416,  91;  958.  [35 

Archivio  storico  Lombard  o.  Ser. 
2  vn]  4  (Anno  14),  fasc.  4;  vol.  5 
(Antiu  15)  fasc.  1*3.  Hilano,  Du- 
molard.  1887-88.  8*.  p.  661-908;  1 
bis  704  [falsch  paginirt  904].  h  Bd. 
(4  Hefte)  L.  20,  resp.  25.  —  Vgl. 
Nr.  390;  466  ;  962.  [86 

Arohlvia  stör,  par  le  provincie 
NapoletHne  Anno  12  u.  13,  1-2. 
Napoli,GianniDi.  1887-88.  8^  870  p.; 
p.  1-441.  b  Jahrg.  M.  20.  —  Vgl. 
Nr.  v'^o  SH:  1071.  f:'7 

Archivio  della  r.  »ocieta  Romana 
di  storia  patria.  Vol.  10.  11,  1-2. 
Roma,  nella  sede  della  societik  alla 
bibl.  Valicell.  1887-88.  8".  725  p.; 
p.  1-378.  ä  Vol.  (4  fasc.)  L.  15.  — 
Vgl.  Nr.  318;  403.  [38 

Archivio  storico  Sieiliano.  N.S. 
Anno  12.  13,  1-3.  Palermo,  tip. 
delio  „Statulü-.  1887-88.  8°.  XXil, 
494  p.;  p.  1  344.  ä  Vol.  (4  fasc.) 
L.  12.  -  Vgl.  Nr.  370;  1647.  (39 


üiyiiizeQ  by  GoOglc 


282 


Bibliographie  Nr.  1740-1756. 


ArcfiivioVeneto.  N.S.  T.  34  fAnno 
17),  2  n.  T.  35  (A.  18),  1.  Venezia, 
Vißemini.  1887-88.  8*.  p.  265-458^ 
l-2a5.  kJBhrg.  M.  18,90.  —  Vgl.  Nr. 
469   \m.  [1740 

Atti  della  societ^  Ligure  di  Btoria 
patria.  Vol.  18.  19,  L  (Scr.  2  Vol. 
2  u.  3,  1.)  Genova,  tip.  del  r.  ist. 
Sordo-Mnti,  1887  S8.  S\  540  p.; 
p.  1-175.  —  Vgl.  Kr.  80.  [41 

Attl  e  memorie  Hella  r.  deput.  di 
ttorla  pfttria  p*  t  ir  ])rov.  di  Rn- 
magnn.  Scr.  3  Vol.  5  u.  6,  1-3. 
Bologna,  pressa  la  r.  dep.  di  St.  p. 
1887-88.  8^  536  p.;  p.  1-240.  4  Vol. 
(6  fwc.)  L.  20  mp.  25.  —  Vgl.  Nr. 
680;  1165.  H2 

Blblietil^tte  de  T^le  des  charles. 
R.  d^^raditfoii  conmcrte  epfelal.  k 
IV-tude  du  MA.  Ann^e  49  (6  livr.), 
livr.  1-3.  Paris,  Picard,  gr.  8'.  p.  1 
bis  308.  ä  Jahrg.  Fr.  10  resp.  12  resp. 
(Avtland)  15.  —  Vgl.  Nr.  67;  155; 
1643.  [43 

Bnllettino  deir  istituto  storico  Ita- 
liano.  Nr.  4  6.  Roma,  nella  sede 
dell  ist,  iülft  Minerva.  8*.  110;  lU; 
137  p  T.  2:2:2.50.-   Vgl  Kr.  52.  [44 

Giornale  Ligustico  di  archenlogia 
storia  e  letteratuia.  Anno  15  l'asc. 
1>10.  Genova^  tip.  del.  r.  ist  Sordo- 
Muti.  8^  p.  1-400.  k  Jahrg.  (12  fasc.) 
L.  8  resp.  10.  k  Fase.  L.  2.  [45 

Giornale  storico  della  letteratura 
Italiana.  Vol.  10.  Torino  etc., 
Loescher.  1887.  8^  472  p.  ä  Jahrg. 
(2  Bde.)  L.  25  resp.  28.  —  Vgl. 
Nr.  57.  [46 

Mleoellanea  di  storia  Italiana. 
T.  25.  26.  (Ser.  2,  10;  11.)  Torino, 
Bocca.  1887.  gr.  8*.  450;  657  p.  - 
Vgl.  Nr.  41S.  [47 

Moyen-AQe,  Le,  Bulletin  mensuel 
d'histoire  vi  de  philoIogie.  Direction: 
A.  Marignan,  G.  Piaton,  M.  Wil- 


uiotte.  Nrr.  18.  (.\nn^•»■  l  p.  1  212.1 
Paris,  Picard,  gr.  8".  a  Jg.  Fr.  8 
ref*p.  9.  [48 

Review,  The  Englieli  bistorical,  ed. 
by  M.  Creightnn  Nr  9-11  (Vol.  3, 
1-3).  London,  Longmaus.  8".  ä  Vol. 
(4Nrr.)  M. 26,50.— Vgl.  Nr. 242; 902.  [49 

Revue  hietorique  par.  tous  les  2 
rnois.  Tome  36.  37.  38.  (Ann^e  13; 
Nrr.  71-76.)  Paris,  Alcan.  gr.  Ö**. 
k  Jahrg.  (3  Bde.)  Fr.  30  resp.  33. 

—  Vgl.  Nr.  677;  944;  ferner  in 
Ut!P«'rm  nächsten  Heft.  [50 

Revue  d  hist.  dipiomatique,  publ. 
par  lee  eofnsde  la  8oe.  dliiet.  dipl.  2. 
Annöe.  Paria, Leroux.  8**.  656  p.  Fr.  20 
resp,  22  resp.  (Ausland)  25.  —  Vgl. 
Mr.  425  ^  669^  729,  60;  808;  913.  [51 

Rewo  det  ^aettlOM  lilitoriiiM«. 
T.  43.  44.  1.  (Ann^e  28,  1-8.  Livr. 
85-87.)  l'aris,  Palm*,  gr.  g«.  k  Jg. 
Fr.  20  resp.  25.  -  Vgl.  Nr.  267; 
329,  80.  84;  654;  702.  [52 

Rlvlsta  storica  italiana.  Anno  V, 
fasc  13.  Torino  etc.,  Bocca.  8*. 
p.  1  660.  a  Jahrg.  (4  fa»c.)  L.  20. 
resp.  24.  4  Ftac.  L.  6.  —  Vgl.  Nr. 
320;  445:  600.  [ri3 

Studi  e  dooumentl  di  storia  e  di- 
ritto.  Anno  8.  9,  1-3.  Roma  lip. 
Vatic.  1887-88.  4«.  306  p.;  p.  1-804. 
k  Jahrg.  C4  fasc.)  L.  20  resp.  82.  — 
Vgl.  Nr.  734;  1068;  1188.  [54 

Tidekrift,  Historisk,  Sjette  Raekke, 
udgivet  ai'  den  danske  historiske 
Foren ing  ved  dens  Bestyrelse.  Redi- 
geret  af  C.  F.  Bricka.  1,  1.  u.  2. 
Kjobenliavn,Lnnos.  1887-88. 8".  4948. 

—  Vgl.  Nr.  890.  [55 
Tiöskrift,   Historisk.  utgifven  af 

Svenska  histonska  i'oreningen  genom 
£.  Hildebrand.  8&rg.  Sloekliolm, 
Fritze.  8^  k  Jahrg.  (4  Hefte,  e.  92 
Bogen)  8  kr.  Inhalt  8.  in  nneerm 
nächsten  Heft.  [56 


Bericlitigang'en  und  Nn^  htrüg<<«. 

Gutsche,  Dt.  G.  v.  d.  Urzeit  bis  zu  d.  Karolingern  (Nr.  144)  sollte 
in  Gruppe  IL,  3  stehen. 

Hansen,  W^estfalen  u.  Rheinland  im  15.  Jh.  (Nr.  452)  ist  nicht 

Bd.  32  sondern  34  der  Publicationen  ans  d.  k.  prcuss.  Staatsarchiven. 

Verwiesen  ist  im  Allgemeinen  nur  in  den  späteren  Gruppen  auf 
Titel,  welche  in  den  früheren  eingereiht  sind,  nicht  umgekehrt,  in  üeft  2 
wird  man  diese  letzteren  Verweisungen  nachgetragen  finden.  Aneh  von 
manchen  Zeitschriften,  die  hier  nur  dem  Titt'l  nach  aufgeHllirt  sind,  folgt 
der  lobalt  in  Heft  2,  ohne  daes  das  hier  immer  ausdrücklich  bemerkt  wäre. 


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Vcrtflielmlsa  von  Siglen  und  AbkfiniiDgeii. 


283 


Yerzeichiuss  von  Siglen  und  AbkUrzungen. 


A.:  Archiv,  Archivio. 
a.:  aas. 

Abh.,  Ablih.:  Abbuidlong^  Abhand- 

AbhMAk:  AbhnndluDgea  der  Kuo- 
chener  Akademie. 

AOB:  Allgemeine  I>eQtflehe  Bio- 
graphie. 

AG :  Archiv  für  Geschichte. 

ANV:  ArehiT  des  biet  Yerelne. 

AKKR:  Archiv  Air  kathoL  Kircben- 

reclit. 

Alth.,  Altbk.:  Alterthnm,  Alter- 

thamskunde. 

Altpr.  Mtachr. :  Allpreassische  Mo- 
nfttnwhrift. 

Am.:  Annalen. 

Anz.:  Anzeiger 

A06:  Archiv  lur  uslerreichische 
Geschichte. 

Arch.Z.:  Archivalieche  Zeiteehrift 

Ath. :  The  Athenaeam. 

AZtg :  Allgemeine  Zeitung  (eheroal. 
Augs  burger  j. 

BCCh :  Bibliothäque  de  T^le  des 
chartes. 

B«ll.,  Belli.:  Beilage,  Beilagen. 

Beitr. ,  Beltrr. :  Beitrag?,  Beitrage. 

Ber.,  Berr.:  Bericht,  Berichte. 

Bl.,  Bll.:  Blntt,  Blatter. 

Bomar  Jbb.:  Jahrbücher  des  Ver- 
eine vnn  Alterihnmifrennden  im 
Hiieiniande. 

Bill.:  Bnlletfn,  Balletino. 

CBl:    CrritrnlMaft  f ! .itorriri.^ches'). 

CBl  f.  Biblw.:  Uentralblatt  für  Bib- 
liothekswesen. 

CR :  Compte  renda  (de  Tacad^mie 
des  inscrtptions  et  helles  lettres). 

OLBl:  Deutsches  Literatorblatt. 

BLZ:  Dentaebe  Literataneitung. 

DR:  Deotsche  Revue. 

DRs:  Deotsche  Rund.'>cliau. 

Dt.,  Otld. :  Deutsch,  Deutschland. 

EHR:  English  bistorieal  review. 

FBP6:  Forscliungen  zur  branden- 
bargischcD  und  preussischen  Ge- 
lebfebte. 

6.:  Cr«' schichte. 

GBII:  Geschichtsblätter. 

Ges.:  Gesellschaft. 

GQA:  Göttineer  gelehrte  Amtigen. 

BV:  OeMhichtiTerein. 


HJb:  Historisches  Jabrbach  der 
Gorres-Gesellschaft. 

NPBII :  HittorischpolitieeheBlitter. 

Hs.,  Hss.,  hs.:  Handschrift,  Hand« 
Schriften,  handschriftlich. 

HV:  Historischer  Verein. 

HZ:  Hietoiiacbe  Zeitaebrift  (t.  87- 
beJ). 

J.,  JJ.:  Jahr,  Jahre. 

Jb.,  Jbb.:  Jahrbuch,  Jahrbfieher. 

IB8:  Jabretberiebte  derQeecbiehts- 

wi8sen8chaft. 

JbGVV:  Jahrbuch  für  Gesetzgebung, 
Verwaltung  und  Volks wirthschaft» 

Jh. .  Jbb.:  Jabrhanderk,  Jabrhiin' 
derte. 

K.  oder  Mo:  Knude. 

KBIBV:  Korrespondenz- Blatt  det 
Gesammtvereins  der  deutschen  Qe* 
schichts-  und  Aiterth ums- Vereine. 

KBIWZ:  Korrespondena^Uatt  der 
w  r  ^  1 1  e  n  tscben  Zeitschrift. 

m.:  mit, 

MA.:  Mittelalter. 

ma.:  mittelalterlieh. 
Mag.:  Magazin, 
MeM.:  M^moires. 

IIHL:  Mittheilnngen  ans  der  histo- 
rischen Mteralur  (Hirsch). 

MHV:  Ihüttheiluogen  des  histor. 
Vereins. 

MIÖG:  Mittheil  ungen  des  Instituts 
ftir  nsterreich.  6e9chiclit.8for8chung. 

MLIA:  Magazin  für  Literatur  des 
fn-  nnd  Anuandes. 

Ms.,  Mss.:  Manuscript,  Mannserlpte. 

Mtschr.:  Monatsschrift. 

MV6:  Mittheilungeu  des  Vereins 
für  Geschichte. 

MVGDBÖhmen:  Mittheilungen  des 
Vereins  für  tieschichte  der  Deutscheu 
in  Böhmen. 

N.:  Neu,  Noaveau  ete. 

n.:  nach. 

NAt  Neues  Archiv  der  Gesellsciiatt 
für  i^ltei  i  ii(  utsche  Geschichtskunde. 

NASächsG  :  Neues  Archiv  Ittr  sich- 
sische  Gescliichte. 

N.  F.:  Nene  Folge. 

NPhRt:  Vene  philologische  Rnnd> 
schau. 

NR:  Nouvelle  revne. 

N.  S.:  Nene  Serie,  Nnova  Serie, 
New  Series. 


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284  Venei«Iiii]08  ▼on  8igl( 

Ntztg:  Natinnalznitang. 
NZ:  Numismatische  Zeitschrift 
PhRs:  Philologische  Randschaa. 
PJbb:  Preassische  Jahrbttcher. 
Q.,  Qn.:  r>tipllr  <^*uellpn. 
R. :  Revue,  Heview,  Hividta. 
RC:  Revue  criiiqae. 
RH:  Revue  bistorique. 
RN:  Revue  finmismatique. 
RNAl8ao»44)rraiiie:  Revue  nouveile 
d*AlBace-LoR»ine. 
ROH:  Kerne  dea  qaeetions  histo- 

RQScbr:  Romische  Quartaiscbrift. 
Rt.:  Randsehfttt. 

SavZ:  Zeitschrift  der  Savigny-Stif- 
tanfi  für  Rechtsgeschichte. 

SBBAk:  Sitzungsberichte  der  Ber- 
liner Akademie. 

SBMAk:  Sitzungeberiebte  derMan- 
cluMier  Alcarlcniic. 

SßWAk  ;6iLzmigsberichte  d.Wiener 
Akademie. 

Mr.,  Schrr:  SrhriCt.,  Schriften. 

Sep.  a.:  Separatabdruck  aus. 

StMBCO:  Studien  und  Mittheilun- 
gen ans  demBenedictiner*  nnd  Cisler^ 
aien«er-Orden 

ThLBI :  Theologisches  Uteratur- 
Blatt. 

ThLZ:  Tbeologiaehe  Literatnr*Zei> 

tnng. 

TnQSchr:  Theologische  Quartai- 
aehrift. 

ThSiK:  Theologische  Stadien  und 
Kriliken. 


en  nnd  Abkftrsnngen. 

Urk.,  Urkk.:  Urknode^  Urkunden. 

V.;  Verein. 
V.:  von. 

Verf.:  Verfasser^  Verfassung. 
Vlschr.:  Vierteljjilir^chrirt. 
VlaobrVPK:  Vierte^abrschrift  für 
VoUiawirthBehaft,  Politik  und  Knitar- 
geschichte. 

WschrKPh:  VVochenscbriAfiir klaa- 
sische Philologie. 

WZ:  Westdentsehe  Zeitacbrifl  für 
Geschichte  und  Knust 
Z.:  Zeitschrift, 
z.:  zum,  zur. 
ZA«:  Zeitalter. 

ZDA :  Zeitsehrift  fttr  deutachea  AI- 

tertbnüi 

ZOPh:    Zeitschril't    lur  deutacbe 
Philologie. 

ZGOberrh:  Zeitt^cbrifi  für  die  Ge- 
schioiite  des  Ohprrheins. 

ZGP:  ZeitschniL  tiir  Geschicble  und 
Politik. 

ZHG:  Zeitscbiilt  der  hiakoriaeheD 

Gesellschaft. 

ZK6:  Zeitschrilt  für  Kirchenge- 

schichte. 

ZKR:  Zeitschrift  für  Kirclienrccht. 
ZKTh:  Zeitachrift  für  katholische 
Theologie. 
ZN:  Zeitschrift  für  Nnmiamatik. 

Ztg.:  Zeitung. 

ZV6:  Zeitschrift  des  Vereins  für 
Geschichte. 

ZVtG :  Zeitschrift  für  vaterlKndiaehe 
Geachichte  (Weaifalena). 


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Waldenserthum  und  Inquisition 


im  s&dösüiolieB  DentsoUand  bis  zur  Mitte  des  14«  Jalirhiuiderts. 

Von 

Uerman  Haupt* 

Wenige  Jahrzehnte  nach  der  ershnaligen  Verbängung  des 
Kitdienbannes  Uber  die  valdendsche  Secte  im  Jahre  1184  sehen 
wir  dieselbe  schon  im  Westen  des  deutschen  Reiches,  in  den 
Bisthümem  Mets«  Toul,  Besan^on  imd  Strassburg  verbreitet,  und 

auch  den  Beginn  der  waldensisciien  Missionsthätigkeit  im  übrigen 
Süfideutschland  werden  wir  nicht  weit  über  den  Beginn  des  13.  Jahr- 
hunderts hinausr&cken  dürfen      Zur  Zeit  des  ßeligionsgespräches 

V  o  r  Im- m  e rk u  n  jj.  Dor  von  mir  Uearbeitt  te  Stoff  ist  zum  Theil 
schon  Uurcli  Cr.  E.  Frioss  (L  eber  Patinener,  BegharUen  und  Waldenser  in 
Oesterreic  h.  in  der  Oesterr.  Vierteljnhrssclir.  f.  kathol.  Theologie  XI  (1872) 
S.  209  tJ.)  und  W.  P reger  (Beiträge  xur  Geschichte  der  VV'aldesier,  in  den 
Abbandlungca  der  histor.  Claaw  der  Mfiiutaier  Akademie  XIII,  Abth.  I, 
8.  188  ff.;  Ueber  daa  Vorhilt&ias  der  Taboriten  zn  dtm  Waldetiera  dea 
14.  Jahrb.»  ia  denflelben  Abhandlimgen  XVIII,  Abth.  1)  behandelt  worden. 
Da  ich  die  sehr  verdiengtlichen  Nadiweirangen  beider  Oelehrtea  in  einer 
Bethe  von  Punkten,  zun  Theil  dordi  nngedmcktes  Material,  ergänzen  kann, 
andererReits  mit  ihrem  Urtheil  über  den  Charakter  dt  r  im  südö^tü»  ht  n 
Deutschland  auftretenden  Hilresien  mich  mannigfach  im  Widei^pruch  be- 
finde, so  hiVlt  ich  es  für  gcliotcn.  um  ein  zutreffendes  Bild  der  religiösen 
Volksbewegtin^'t-n  in  OcKtorreich  nnrl  den  Nachbarlrmdem  zu  geben,  dpicn 
(»eschichtc  vom  13.  Jahrhundeii  alt  Kis  auf  dii-  Husitenzeit  nochrnnl-  zu- 
Hammenfaesend  darzustellen.  Die  von  Fries»  und  Prep^er  erstmals  hi- 
schlossenen  Quellen  sind  für  verschiedene  Abschnitte  meiner  DarHt».*üung 
grundlegend  gewesen. 

*)  Ueber  die  Waldenser  zu  Hetz  von  1199  vergL  Alberic  von  Trois' 
Fontaines,  Hon.  Germ,  bist  Script  XXIII,  878.   Casar  ins  v.  Heister- 
Dralsdie  ZnÜMht,  f.  GssciUclitsw.  1. 1.  19 


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286 


U.  üaupt 


von  Berj^amo.  dd^  1218  zwischen  Abgesandten  der  französischen 
und  der  lombardischeu  Gruppe  der  Waldenser  stattfand  und  eine 
lange  dauernde  Trennung  beider  Parteien  herbeiführte,  war  die 
Ftopaganda  der  lombardischen  Armen  in  Sflddeutschland  bereite 
organisirt;:  wenige  Jahre  nach  jenen  Yerhandhingen  werden 
die  deutschen  Reiseprediger  und  ihre  Glftubigen  von  dem  Miss- 
erfolg des  Gtosprilehes  in  Kenntniss  gesetzt,  und  zwei  Angehörige 
der  lombardischen  Genossenschai't.  Ugolo  und  Algosso.  zur  nülieren 
Informirung  der  Giaubensgeuosseii  in  Deut-^chland  entsandt*).  Nur 
den  lombardischen  Zwei((  der  waldensischen  becte,  welcher  der 
Kirche  gegenüber  eine  weit  schroffere  Haltung  einnahm  als  die 
französische  Gruppe,  sehen  wir  künftig  in  Deutschland  vertreten, 
und  bis  in  das  15.  Jahrhundert  hinein  ist  das  denische  Wal- 
denserfihum  der  Oentralleitung  der  lombardischen  oder  italienischen 
Armen  untergeordnet  geblieben. 

Wie  aHerwSrts,  so  trafen  die  Waldenser  auch  in  Oesterreich 
den  Boden  für  die  Verbreitung  ihrer  Reformideen  durch  die  ilmen 
vorangegangenen  Katharer  —  au(  ii  deren  Au.st(anrr-{)uukt  ist 
ohne  Zweifel  die  Lombardei  gewesen  —  vorbereitet.  Zum  Jahre 
1210  he  richten  die  Klostemeubuiger  Annalen')  von  einer  Yer- 

bach,  IlluBtriuin  minie,  et  histor.  IIb.  V,  cap.  20.  Berger,  La  bible 
fran^ise  au  moyen-age  S.  37  ff.  Ueber  Waldenser  zu  Moutpeilier  vergl. 
Cäsar,  v.  Heisterbach  a.  a.  0.  Ueber  Edicte  gegen  Waldenser  im  Bis- 
Ühum  Tool  im  Jahre  1192  vergl  Martine  et  Durand,  Tbesaanu  novos 
aaeedotor.  IV»  1180.  Aneh  die  1212  und  1215  in  Strassburg  prooessirten 
Ketser  (vergl.  C.  Schmidt,  Die  Sekten  su  Stranburg  im  Hittelalter.  Zeit- 
tehrift  Ar  bist  Theologie  X  (N.  F.  IV,  1840)»  Heft  8,  S.  81  ff.)  nnd  wohl 
den  Waldeneern  /.uzurechneD.  Ueber  die  angeblichen  Verbindungou  dieser 
»Strassburgw  Waldenser  mit  Glaubensgenoesoi  in  Böhmen  nnd  deren  Füiirer 
Birkhardus  vergl.  Excurs  I. 

')  Vcrgl.  die  beiden  genannten  Abhandlungen  vonPreger,  sowie  die 
Schrift  von  K.  Müller,  Die  Waldenser  und  ihre  ''in/flnen  Gruppen  während 
des  Mittelalters  (Sep.-Abdr.  amt  den  Theolog.  Studien  und  Kritiken,  Jahr- 
gang 1)^80  und  1887)  S.  27  (691).  Das  Sends^chreiben  kann  kaum  gp&ter 
als  einige  wenige  Jahre  nach  dem  Religionsge^prilch  des  Jahres  1218  ab- 
gefasät  sein,  da,  wie  Preger  bereits  gesehen,  von  den  sechs  Abgeordneten 
ZVL  jenem  Geepr&ohe  dch  f&nf  ab  Abaender  doB  Sebreibens  aeichnen,  unter 
ihnen  auch  die  Brüder  Thomas  nnd  Johannes  Franoesdbns  (aL  F^eigena), 
über  deren  Angelegenheit  an  Bergamo  verhaadelt  worden  war;  andereEseits 
scheinen  die  von  Preger  snletat  geltend  gemachten  Grflnde  die  Ab&ssang 
des  Schreibens  unmittelbar  nach  dem  GespAch  von  Bergamo  auszuschliessen. 

*)  Mon.  Genn.  Script  IX,  621  (vergl.  635)  ad  a.  1210:  Pestüens  heKesis 


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Waidenaertbum  und  Inquisition. 


287 


folgung  der  «Patarener**,  die  vielleicht  mit  den  grausamen  von 
Herzog  Leopold  VI.  (1198 — 1230)  gegen  die  österreichischen 
Ketzer  ergriäeuen  Massregeln,  von  denen  uns  Thomasin  von 
Zirkläre  ^)  erzüMt,  in  Verbindung  zu  bringen  ist.  Als  sich  der 
Herzog  in  den  Jahren  1207  und  1208  um  die  Gründung  eines 
eigenen  Bischofsitzes  in  Wien  bemühte,  wiurde  dieser  Plan  von 
ihm  besonders  durch  den  Hinweis  auf  die  weite  Verbreiiang  der 
Eetter  in  seinen  Lindem  b^grflndet  Ein  etwas  bestinunteres 
Zengniss  f&r  das  Vorhandensein  Qetenreichischer  Katbarer  im 
ersten  Viertel  des  18.  Jahrhunderte  liefert  uns  der  merkwürdige 
Brief  des  vor  der  Albigenserinquisition  um  1215  aus  Frankreich 
geflüchteten  Clerikers  Ito  von  Narbonne  an  den  Erzbischof 
Girald  von  Bordeaux  (1227—1261)  aus  dem  Jakre  1242»);  der 
geistliclie  Abenteurer  berichtet  in  demselben  sehr  ausführlich 
Ober  seinen  Verkehr  mit  den  Katharergemeinden  von  Como, 
Mailand,  Gemona  (n.  von  üdine)  und  anderen  Städten  Oberitaliens, 
von  seiner  Wanderung  über  die  Alpenpässe  nach  Friesach  in 
Kärnthen,  wo  er,  wie  es  scheint,  abermals  Katharer  autriüt,  und 
Ton  seuiem  Aufenthalt  in  Wiener-Neustadt  und  Wien:  hier  und 
in  den  umliegenden  Orten  will  er  viele  Patarener  zur  Kirche 
zurflckgefOhrt  haben.   Auch  der  zwischen  1220  und  1250  in 

Paterinorum  cum  plnrimos  christiani  nominis  serpendo  comimperet,  auctore 
deo  prodita  est,  et  varüa  tormentis  multi  conim  necati  sunt.  Ein  zwing-onder 
Grund,  die  ganz  allgotneiii  gclialteno  Angabe  auf  Oesterreich  oder  gar  auf 
Klogterneuburg  zu  bt'zi»'hen,  liegt  nicht  vor. 

')  Der  wälsche  Ga^t.    Herausg.  v.  II.  Kückert  v.  12683  ff.: 

Lamparleti  waero  suelden  riebe, 

biet  si  dun  herin  von  Oäterricbe, 

der  die  ketater  aiedaa  kan, 

er  vaat  ein  aohoene  geriht  dar  an. 

*)  YergL  den  Brief  des  Fapetee  Lmocens  Ol.  an  Biaehof  Manegold 
von  Pamn  vom  Jahre  1207  (Hoanni.  Boica  XXTIII,  p.  2,  S.  274):  quod 
gtavins  est»  naque  adeo,  ntaeaerxtur,  ibi  pestis  invalnit  horeticae  pfavitatiSf 
nt  passim  in  caulas  dominicarum  ovium  Inpi  rapaces  imunpaat. 

')  Matthe!  Parisiensis  Chronica  maiora.  Mon.  Germ,  hint  Scriptor. 
XXVIII,  S.  230  ff.  Der  päpstliche  Legat  und  Cardinal  Robert  von  Courron, 
dessen  Verfolgung  sich  Ivo  entzog,  weilte  1213—15  in  Frankreich  und  starb 
bereite  1218  unter  den  Mauern  von  Damiette  (Hauröau,  Histoire  de  la  philo» 
Sophie  scolaatique  U,  2,  S.  103.  Raynalda«,  Annal.  eedesiMt  «d  a.  1213 
Nr.  2»  63;  a*  1218  Nr.  5).  lvo*s  Verkehr  mit  den  lombardisdien  und  dentschen 
Patarenem  dflxfie  demnacih  etwa  um  das  Jahr  1214—1220  aaxQsetsen  sein. 


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288 


H.  Haopt. 


OeBterreich  dichtende  ^ Stricker"  widmet  in  seiner  «Klage''  0 
Ketzern  seiner  Zeit  ein  längeres  CapiteL,  in  welchem  er  die 
dualistischen  Lehren  der  Katharer  zurückweist. 

Die  Zurflckdrängung  des  Eatharerihunis  in  Deutschland  in 
der  ersten  Hälfte  des  13.  Jahrhunderts  werden  wir  uns  wohl  in 
der  \N  eise  vorzustellen  haben,  dass  dasselbe  durch  die  walden- 
sische  Secte,  deren  streni^e  Sittenlehre  und  Feindscli<i!;keit  ^^ei^en 
die  herrschende  Kirche  sich  von  der  der  Katharer  kaum  unter- 
schied, rasch  aufgesogen  wurde.  In  Frankreich  sehen  wir  die  der 
Kirche  entfremdeten  Volkskreise  um  die  Mitte  des  13.  Jahrhunderts 
häufig  genug  überhaupt  gar  keinen  Unterschied  zwischen  katha- 
nschen  und  waldensischen  Beisepredigem  machen,  bald  die  Seel- 
sorge des  einen,  bald  die  des  anderen  in  Anspruch  nehmen^; 
ebenso  werden  auch  gleichzeitig  in  Oesterreich  die  Bekenner  des 
Katharerthums,  dessen  dualL-.tisclie  Lehren  dem  religiösen  Bedürf- 
nisse des  deutschen  Volkes  oÜ'enbar  wenig  entsprachen,  in  ihrer 
grossen  Mehrheit  den  rastlos  thätigen  waldensischen  Missionaren 
sich  zugewandt  haben.  Aus  einzelnen  Stellen  der  Predigten  Ber- 
thold's  von  Regensburg')  scheint  zwar  herrorzugeben,  dass  um 

^  Kleinere  Gedichte  von  dem  Stricker.  Hrsg.  von  Hahn  (Bibliothek 
der  gesammten  deutschen  Nationalliteratur  Bd.  XVTIl)  S.  70  ff'.  T'eber  die 
Heimath  und  ZeitverhUltnisse  des  Stricker  vergl.  Barts ch's  Eiuleituug  zu 
seiner  Ausgabe  des  ,Karl  d.  Gr."  S.  I  ff.,  VI  ff. 

'•*)  VtTgl.  Lea,  Hi'story  of  the  iiiquiüition  Vol.  II,  S.  14<>  f.  Zur  Zeit 
Davids  von  Augsburg  wuchten  die  deuUchen  Waldenser,  OrÜiber,  Kuncarier 
tu  s.  w.  ängsUich  darüber,  dass  ihre  Gläubigen  nicht  znm  CJebertritt  za 
anderen  Seefcen  verleitet  würden,  machten  aber  der  Kirche  gegenüber  ge- 
meinsame Sache  (Auig.  v.  Preger  S.  216).  Em  Beiapiel  des  üebertritts 
von  den  Kathaiem  za  den  Waldensern  liefert  die  wahmehemlich  dem 
Fomelbuch  desFloreDtmenBQoncompagno  (nm  1215)  entlehnte  Fonnel 
des  sogenannten  Formelbaebes  K.  Albreclit'.-;  I..  welche  ich  im  Anhange  nach 
einer  Abschrift,  die  ich  der  Güte  der  Dircction  des  Hau»-,  Hof-  und  Staate- 
aichiv."^  in  Wien  verdanke,  mittheile;  ein  Bischof  richtet  in  derselben  an 
den  rajist  die  Anfrage,  ob  ein  KloiLkcr,  der  nach  Empfang  der  nitdercu 
Weihen  l'ataitnor  geworden,  nach  der  Al'.^chwörung  seiner  Ketzerei  und 
seiner  Weihe  /.um  Diakun  aber  sich  mit  der  iSecte  der  Leonisten  eingela<>t-n 
hatte,  die  PriesUrweihe  erhulteu  dürfe.  Leber  das  Fomielbuch  vergl.  l'huu  l 
im  Archiv  f.  Kunde  Österreich.  Geachichtsquellen  Jl  (1849)  S.  213  f..  und 
Schweizer  in  den  MittheiJungen  des  Institute  ffir  österr.  Oeschichtsfonchnng 
n,  S.  229  C 

*)  Predigt:  Saelic  eint  die  reines  Herzen  sint,  in  Pfeiffer*8  Aufgabe 
der  Predigten  1,  S.  402  ff.  (vergl.  auch  S.  180),  vro  Berthold  nach  der 


nioi'i-pr)  bv  C^oogle 


Waldenserthum  and  im^uisition. 


289 


die  Mitte  des  13.  Jahrhunderts  iu  Süddeutschland  neben  den 
Wahleusern  auch  die  Katharer  noch  verbreitet  waren.  Dagegen 
nennt  Berthold  s  Lehrer,  der  wohlunterrichtete  David  von  Augs- 
burg^), dessen  zwischen  1250  und  1272  verfasster  Tractat  über 
die  Waldenser  die  von  David  als  Inquisitor  gemachten  Ertahrungen 
zu  Grunde  liegeo,  als  die  gefährlichsten  Ketzer  seiner  Zeit  eben 
die  Waldenser,  neben  welchen  die  Katharer  überhaupt  nicht,  die 
Ortliber,  Arnoldisten  und  Runcarier  nur  beiläufig  als  Abzwei- 
gungen der  Waldenser  erwähnt  werden.  Der  gleichfalls  aus 
vielseitiger  eigener  Erfahrung  schöpfende  sogenannte  Passauer 
Anonymus  femer,  desseq  grosses  polemisches  Sammelwerk  aber 
Juden  und  Ketzer  zwischen  1260  und  1270  in  der  Diöcese 
Passau  und  zwar  in  deren  dstetreichischem  Theile  entstanden 
ist,  kennt  als  ketzerische  Secten  in  Deutschland  nur  noch  die  der 
Runcarier,  Ortliber  und  Leonisten  (Waldenser);  die  Katharer 
sind  nach  ihm  thimals  bereits  auf  die  Lombardei  be- 
schränkt gewesen^). 

Von  dem  grasseii  Verfolgung^^iuiiiie.  der  in  den  Jahren 
123U — 1233  über  das  deutsche  Ketzerthum  hereinbrach^),  sind 


AufsähliiDg  der  verschiedenen  Secten  —  unter  ihnen  allardingi  auch  Arianer! 
—  g^^en  die  Schöpfungslehre  der  Katharer,  alsdann  gegen  die  laxen  An- 
schauungen der  Waldenser  (vergl.  Maller  ft.  a,  0.  S.  122  [98])  vom  er- 
zwungenen Eide  i)()k*tni«irt. 

')  Ausgabe  von  P reger  in  den  Abhandlungen  der  histor.  Classe  der 
Münchener  Akademie  Bd.  XIV,  Abth.  2,  S.  204  f.,  216. 

-)  Vergl.  die  von  Müller  (a.  a.  0.  S,  148  [122])  mitgetheilte  Stelle 
ailfl  den  Httnciiener  Handsdirifbeik  des  Anonymi»;  SectM  haeraticorom 
fbentni  plus  quam  septasginta,  qnae  ornnfis  , . .  stiiit  ddetae  praeter  t eotaa 
Hanicheoriini  et  Patarinornm,  quae  oeoupant  Lombardiam 

et  praeter  sectaa  Ordlibariomm  Rimeariorum  et  Leraistamm  quae  Aleman- 
miain  infecenmt.  Auf  Verfolgungen  von  Katharem  in  OeRterreich  scheint 
da?  von  Friess  (a.  n.  O.  8.  252)  aus  einer  Handschrift  von  St.  Florian 
initgetheilte  Fragel'ormuiar  hinzudeuten.  Der  i'atriarcli  von  Aquileja  Ber- 
trand  (1:'.34  — 1H50).  dessen  Diöcese  bekanntlieh  auch  Krain  und  Theile  von 
Kürntueu  und  Steiermark  einschloss,  erliess  in  »einen  Synodabiatuten  ein* 
gdiende  Verordnungen  gegen  das  Umnchgreifen  der  Katharer  und  anderer 
Häretiker,  die  aber  dodi  wohl  nur  das  traaaalpinische  Gebiet  des  PatriarcbateR 
betroffen  haben  (Rabeisi  Monnmenta  ecdesiae  AquAcjenais  eol.  881). 

*)  ^ergl.  darüber  namentlich  Ficker,  Die  gesetaUche  Einf&hmng  der 
Todesstrafe  für  Ketzerei,  in  den  Mittheilungen  des  InatitntB  f&r  Sstarreidi. 
GeechicbtsforBchong  I,  S.  212  ff.:  Feiten,  Papst  Gregor  IX,  S.  215  ff.; 


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1 
I 


290  H.  Haupt 

die  baierisch-östenreichiBchen  Waldenser  siclierlidi  nicht  Tetschont 
geblieben;  haben  sich  doch  in  Mittel-  und  Sfldwestdeutschland 
jene  Verfolgungen  in  erster  Linie  gegen  die  »Armen  von 

Lyon"  gerichet^)!  Was  wir  von  der  Inquisition  in  Baiern  und 
OesteiTeich  aus  jener  Zeit  erfahren,  beschränkt  sich  allerdings 
fast  nur  auf  die  verschiedenen  päpstlichen  und  kaiserhchon  Erhisse, 
wie  sie  damals  für  sämmtlirhe  Theilc  des  Reiches  ergingen;  über 
die  Art  und  Weise  ihrer  Ausführung  sind  uns  Zeugiii-^^e  nicht 
erhalten.  Nachdem  Papst  Gregor  IX.  am  20.  Juni  1231,  wie 
an  die  Übrigen  deutschen  Prälaten,  so  auch  an  den  Erzbischof 
von  Salzburg  und  an  dessen  SnffinganbischOfe  die  von  ihm  gegen 
die  Ketzer  erlassenen  neuen  Statuten  behufs  allgemeiner  Be- 
kanntmachung übersandt  hatte  *),  beauftrage  er  am  27.  November 
desselben  Jahres  die  Doniiiueaiier  zu  Friesach  und  wohl  gleich- 
zeitig auch  die  /ii  Rctrensburfr.  jene  Statuten  mit  rücksichtsloser 
Strenge  zur  Ausführung  zu  bringen^).    Die  österreichischen 

Hausrath,  Eloine 8diriiieii  religionsgeMhidhtlidien  Inhalts  1883,  S.  137  ff.; 
Kaltner,  Konrad  von  Marburg  1S82. 

*)  Yergl.  die  wenig  beachtete  Stelle  in  dem  von  Alberic  von  Troist- 
Fontaines  (Mon.  Germ,  bist  Scripton  XSHI,  S.  878)  mitgefheilten  Briefe 
de«  Erzbiacfaofs  Siegfrid  von  Kains  und  des  Bominioanen  Bernhard  an 
Papst  Gregor  IX :  Magister  Conradus  contra  pauperum  Lugdaneneium 
astutias  zelo  fidei  armatus  nefandam  haere&is  Manicbcorum  filiam  olim  . 
absconditam  .  ,  .  putavit  ex  toto  deprehenderc.  Die  Glaubenslehren,  dio 
Konrad  von  Marlmr^  den  von  ihm  verfolgten  Kt-tzem  beilpfrte  (Verehrun>^ 
von  Kröten,  Katern  und  des  in  den  Zusammenkünften  der  Ketzer  erscheinen- 
den Satan8,  Yerülnmg  von  Unzucht  n.  dergl.)  sind  natürlich  sanimt  und 
sondern  Aus^ol)ui-ten  des  religiösen  Fanatismus;  wie  luau  noch  heute  (verj^l. 
Kaltnur  u.  a.  0.)  jene  Vorwürfe  als  thatsachlich  begründet  heiteiclmen 
kann,  ist  unverständlich.  Mit  Ausnahme  einzelner  offenbar  erfandener  Züge 
(namentlich  bezüglich  angeblicher  WeibcrgememBCbafI)  sind  die  von  Ttithe- 
mina  der  angeblich  nm  1280  in  gana  Deatschland  verbreiteten  Secte  bei* 
gelegten  Lehren  (Annales  HivaangienBes  Tom.  I,  S.  548  f.  ad  a.  1230)  darch> 
ans  waldensiseh. 

^)  A.  v.  Meiller,  Regesten  zur  Geschieht«  der  Salzburgor  Erzbischofe 
Nr.  872,  252.  Der  Text  der  Bulle  ist  offenbar  ganz  übereinstinnuend  mit 
der  am  25.  Juni  1231  an  den  Ei-zbischof  von  Trier  und  dessen  Sofiragane 

gerichteten  fRöhmer,  Acta  imperii  sclecta  Nr.  059,  8. 

•*)  Winkelniann,  Acta  imperii  intnlita  Nr.  024,  8.499.  Ebenda*?ell »st 
die  Nachweisungen  ähnlicher  Erianse  an  die  Dominicaner  von  Strai^^sbnrör. 
an  Konrad  von  Marburg  et<^.  Die  von  Feiten  (a.  a.  0.  S.  217.  Aumerk.  o) 
gegen  die  Authenticität  des  an  Konrad  von  Marburg  gerichteten  Erlasses 
erhobenen  Bedenken  scheinen  mir  ganz  haltlos. 


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Waldansertbum  und  Inquintion. 


291 


Dominicaner  erhielten  noch  die  besondere  Weisung,  j^^euen  das 
in  Oesterreicii  angeblich  weit  verbreitete  Laster  der  widernatür- 
lichen Unzucht  einzuschreiten  Jeder  Widerstand,  den  die 
Inquisitoren  bei  der  damals  besonders  in  Stlddeutschland  vorbände* 
nen  bedenklichen  Gährung  der  GemUther  zu  befDrchten  hatten, 
schien  aussichtslos,  als  Friedrich  II.  mit  seiner  ganzen  kaiser- 
lichen Autorität  fUr  die  Inquisition  in  Deutschliind  eintrat.  Es 
ist  bekannt,  dass  seine  auf  dem  Reichstage  su  Ravenna  erlassenen 
Constitutionen  Tom  März  1232  zum  ersten  Male  die  Hinrichtung 
der  Ketzer  reichi»gesetzlich  forderten  und  das  jedem  Herkommen, 
aber  auch  den  einÜBchsten  Forderungen  der  Gerechtigkeit  wider- 
sprechende Gerichtsyerfahren  der  päpstlichen  Inquisitoren  durch 
die  rückhaltslose  Be-stätigiinu:  der  vorausgegangeneü  päpstlichen 
Erlasse  für  immer  sanctionirten.  Die  uns  vorliepfenden  Aus- 
fertigungen der  kni-^erlichen  Constitutionen  sind,  obwohl  an  die 
geistlichen  uml  ^veltlichen  Fürsten,  Herren,  Amtleute  und  üh^n-- 
haupt  an  Alle  im  Reich  gerichtet,  sämmtlicli  für  deutsche  1  >onii- 
nicanerklöster,  unter  ihnen  auch  die  zu  Regens  bürg  und 
Fries  ach  im  März  1232  ausgestellt;  der  Kaiser  nimmt  in  ihnen 
zugleich  die  mit  der  Inquisition  „in  partibus  Theutoniae"  beauf- 
tragten Klosterconvente  in  seinen  Schutz  und  gebietet,  sie  bei 
der  Ausübung  ihres  Amtes  zu  beschirmen  und  zu  unterstützen, 
an  den  durch  sie  verartheilten  Ketzern  aber  die  Terdiente  Strafe 
zu  ToUziehen Den  päpstlichen  und  kaiserlichen  Erlassen  sind 
die  Landesfllrsten  im  südöstlichen  Deutschland  ohne  Zögern  nach- 
gekommen; gleich  dem  Herzog  Otto  von  Baiem,  der  seinen 
Beamten  die  ünterstOtzung  der  Begensbnrger  Dominicaner  bei 
Ausrottung  der  Ketzerei  befahl,  haben  auch  Herzog  Bernhard 
von  Kämthen  und  Erzbischof  Eberhard  II.  von  Salzburg  ihre 
Richter  und  Amtleute  zur  Unterstützunp-  der  Dominicaner  von 
Friesach  und  zur  Ausführung  der  von  diesen  erlassenen  Straf- 
urtheile  angehalten  ^j.  Die  schleunige  Bestraiung  der  der  Ketzerei 

*)  Schreiben  Gt^r*8  IX.  vom  3.  September  1838.  Monuinenta  Germ, 
hist.  Epist.  saec.  XTTI,  Tora.  I,  S.  388.  Auch  den  von  Konrad  von  Marburg 
verfolgten  Ketzern  ist  bekanntlich  die  Verilbung  unnatai  liclier  rn/ucht  vor- 
e<  worfen  worden;  vei^l.  da«  Schreiben  {jtegor'a  IX.  vom  13.  Juni  1233* 
ebenda  S.  433. 

»)  Vergl.  Ficker  a.  a.  0.  S.  215  ff.;  Böhmer.  Hegesta  imperii  1198 
bb  1272,  hrsg.  v.  Ficker,  Abth.  1,  S.  385  f. 

")  Winkelm ann>  Acta  imperii  inedita  I*  Nr.  326,  S.  502.  Quellen 


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292 


H.  Haupt 


fiberfUhrten  Geistlichen  ^nirde  dem  Eizbisdiof  Eberhard  II.  von 
Salzburg  in  einer  päpsüichen  Bulle  vom  22.  Kovember  1232  ans 

Hei-z  irelegt,  indem  er  gleich  anderen  Bischöfen  zur  Einhaltung 
eines  abgekürzten  Verfahrens  bei  der  Degradiruug  der  ketzerisciieu 
Geistlichen  ermächtigt  wurde 

Die  grenzenlose  Verwirrung,  in  welche  DeuL.si  liland  durch 
die  Massenhinrichtungen  der  Jalire  — o'A,  durch  die  von  den 
Inquisitoren  gegen  die  Stedinger  und  die  Ketzer  ain  Khein  ge- 
predigten Kreuzzüge,  endlich  durch  die  Ermordung  Konrad  vou 
Marburg  und  seines  Genossen  Torso  gestürzt  wurde,  scheint  der 
Thätigkeit  der  Inquisition  in  Deutschland  tiir  kurze  Weile  ein 
Ziel  gesetzt  zu  haben').  Während  Gregor  IX.  unverdrossen  die 
Bekämpfimg  der  Häretiker  in  der  Lombardei  fortsetzte')  und 
Friedrieh  II.,  um  sich  der  ihm  drohenden  Excommimication  gegen- 
über als  treuen  Sohn  der  Kirche  zu  zeigen,  seine  Ketzergesetze 
1238  und  1239  wiederholt  veröffentlichte^),  liegen  Ober  weitere 
Ketzerrerfolgungen  in  Süddeutschland  bis  gegen  Mitte  des  13.  Jahr* 
hunderts  Berichte  nicht  vor;  man  mochte  wohl  auch  in  kirch- 


uncl  KrörteruDgen  zur  buierischen  uuü  deutschen  Geschichte  V,  Ö.  55.  Die 
drei  ErUwie  dnd  wohl  knrs  aadi  Win  1282  «iiBiiietsen. 

1)  Winkelmann  a.  a.  O.  Nr.  628,  S.  504;  auch  Fries«  a.  a.  O. 
8.  249.  Vergl.  die  gleichlantenden  Sclireiben  an  den  Erzbitcbof  von  Bremen 

und  den  Bischof  von  Strassburg  bei  Pottlinst.  Kt  i^esta  pontific.  Nr.  9042 
und  904G,  und  Monumenta  Germ.  Epist.  s.  XllL  T.  I.  S.  390.  Nr.  485. 

^1  Vergl.  Alberic  von  Tr ois  Fontaines  a.  a.  O.  ad  a.  1233:  Per 
Alemanniam  vero  facta  ^>9t  tanta  heieticoruin  coinbustio,  quod  non  possit 
numerus  comprehenUi,  uud  üIkt  die  Vorgäni^n  na(  Ii  ilem  Tode  Kourad's  von 
Marburg:  Facta  eätcoofuoiü  a  seculis  iuaudita.  Als  eifrigen  Ketzer* 
▼erfolger  in  der  Schweis  lernen  wir  auch  einen  Habsburger,  GrafHertnumn 
von  Kyborg,  kennen  aus  einem  Schreiben  GregorV  IX.  vom  8.  Januar  1288. 
worin  er  den  Grafen  in  seinen  beeondetea  Sehnte  nimmt.  Mon.  Genn.  Ep. 
8.  XUL  T.  I,  Nr.  508,  S.  408.  Ueber  die  weite  Verbreitnng  der  Ketzerei  in 
damaliger  2ph  vpru'l.  «lie  Klacen  des  Provinzialconcils  von  3iainz  vom  Jahre 
1233  (mitgetli.  v.  Mon.>  in  der  Zeitscbr.  f.  Gesch.  d*>-  Ol.orrhoinp  TJd.  TTT  '1R52| 
8.  35  ff.):  Virus  herctice  iiravit.itis  partibus  Al»'njannia>\  nesciinus  a  quo 
lonte,  infusum  nostris  heu  teuiporibus  sc  usque  adeo  dilatiivit,  ut  vix  civitas, 
▼illa  velopidum  expers  buiusmodi  feditatis  valeat  inveniri. 

*)  Hon.  Germ.  Ep.  s.  XIO.  T.  1,  S.  589,  594  ,  605>  Nr.  093,  699,  704. 

')  Ficker  a.  a.  0.  8.  223.  Ueber  die  Th&tigkett  der  Inquisition  in 
den  Niederlanden  während  d.  r  Jahre  1232—1247,  vergl.  Duverger,  L*in- 
qiiisition  en  Bolgique.  Verviers  1888.  S.  31  f.,  und  Fredericq,  Corpus 
documentoruiu  inquisitionis  Neerlandicae.  I.  Gent  1889,  i^.  82  ff. 


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Waldemserthum  und  InqaigitioD. 


298 


lieben  Kreisen  Bedenken  tragen,  den  wilden  Fanatismus  gegen 
iaa  Ketzetthum  angesichts  der  mit  dem  «furor  Teutonicus*^ 
gemachten  schlimmen  Erfahrungen  Ton  Neuem  zu  entflammen. 

Aber  auch  die  zeirQtteten  kirchlichen  Verhältnisse  Deutsch- 
lands schlössen,  namentlich  in  den  uns  zunächst  intereesirenden 
südostdeutschen  Landschaften,  eine  straffe  Handhabung  der  kirch- 
lichen Strafdisciplin  gegen  die  Ketzer  während  der  folgenden 
Jahrzehnte  aus.  Es  ist  bekannt,  dass  nach  Friedrich-s  II.  Ex- 
oommonication  vom  2ü.  März  1239  die  baierischen  Bischöfe  mit 
giosser  Entschiedenheit  Partei  für  den  gebannten  Kaiser  genom- 
men haben;  im  Jahre  1240  wurde  von  dem  päpstlichen  Bevoll- 
nüichtigten,  dem  Passauer  Erzdiakon  Albert  von  Behaim,  der  Bann 
aber  die  Bischöfe  yon  Freising,  Eichstädt,  Regensburg,  PassaUt 
den  Erzbischof  Yon  Salzburg,  den  Herzog  Friedrich  von  Oester- 
reich und  zaliLlose  Geistliche  jener  Bisthümer  verhängt 
Während  nach  dem  Jahre  1245  die  baierischen  Bischöfe  —  Eber- 
hard TT.  von  Salzburg  ist  1245  im  Kirchenbann  gestorben  — 
ihren  Frieden  mit  Rom  machten,  trat  Herzog  Otto  von  Baiem 
1245  von  der  päpstlichen  Seite  zur  kaiserlichen  Uber,  der  er 
trotz  der  gegen  ihn  geschleuderten  Excommunication  bis  an  sein 
Lebensende  (1253)  treu  blieb.  Bischof  Rfldiger  yon  Passau,  der 
abermaligen  Hinneigung  zur  kaiserlichen  Partei  TCrdächtig,  wurde 
1250,  nicht  ohne  Anwendung  yon  Waffengewalt,  abgesetzt,  die 
Kirchen füi'sten  von  Salzburg,  Freising  und  Regensburg  1249 
wegen  angeblichen  Ungehorsams  abermals  excommuiiicirt  *).  Im 
Erzbisthum  Salzburg  endlich  hatte  das  durch  die  Absetzung  des 
Erzbischofs  l*hilip|)  und  die  Wahl  ülrich's  von  Seckau  im  Jahre 
125G  ansgebrochene  Schisma,  das  bis  zum  Jahre  1265  andauerte 
imd  abermals  zahllose  gegenseitige  Excommunicationen  der  beiden 
PlrStendenten  und  ihres  Clerus  zur  Eolge  hatte,  zu  völliger  Auf- 
hebung jeder  kirchlichen  Ordnung  und  zu  grauenvoller  Ver- 
wQstung  des  Landes  gefOhrt').   Es  ist  nicht  zu  verwundem, 

')  Schirr mncher.  Alliert  von  Possemünster  8.  54  ff. 

')  Schirrmacher  a.  a.  O.  S.  131  ff.,  150  ff  ;  R  i  ezl  er,  Gesch.  Baiems 
•S.  74  ff.,  81  ff'.,  93  ff.,  vergl.  dairegen  S.  ^S.  Die  Minoriten  in  Oesterreich 
erhalten  1250  vom  rai)st  Innocenz  IV,  den  Auftrag,  das  Kreuz  gegen  den 
gebannten  Kaiser,  «einen  Sohn  Kourad  und  deren  Anhänger  zu  predigen. 
(^Utgetheilt  von  Friese  im  Arehiv.  f.  aatenr.  Oe£ebiciite  Bd.  64,  S.  185.) 

*)  0.  Lorenz,  Deutache  Geschiebte  im  Id.  u.  14.  Jakrhundert  Bd.  I, 
S.  175  £.  231  ff. 


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294 


H.  Haupt 


dass  auch  der  rechtgläubige  Klerus  zum  Theil  in  ischroffe  Oppo- 
sition gegenüber  dem  reichsfeindlichen  Papstthum  gedribigt  wurde : 
den  Magister  Harquard  von  Ried  hatte  um  1229  der  Bischof 
Gebhard  von  Passau  excommunicirt ,  weil  er  den  Papst  einen 

liänliker  genannt  hatte,  der  l'lurrer  von  Wien  wurde  1250  als 
der  Ketzerei  verdächtig  abgesetzt 

Noch  weniger  konnte  die  kirchliche  bteüung  der  süddeut- 
schen Volkskreise  durch  den  seit  1239  entbrannten  Vernich- 
iungskampf  zwischen  Kaiserthum  und  Papstthum  unberührt  bleiben. 
Wie  hoch  zeitweise  die  Wogen  der  leidenschaftlichen  Feindselig- 
keit der  ghibellinlschen  Kreise  gegen  die  Kirche  gingen,  zeigt  am 
übeiraschendsten  die  um  1250  von  sch-vröbischen  Geistlichen 
ghibellinischer  Richtung  geschürte,  vornehmlich  von  Sehwabisch- 
Hall  ausgehende  Bewegung,  welche  auf  nichts  weniger  als  auf 
die  Beseitigung  der  gesammten  Hierarchie  und  der  mit  ihr  zu- 
sammenhängenden kirclih'chen  Ordnungen  hinarbeitete.  Die  \'er- 
werfung  des  Papstthums,  welches  Kaiser  Friedrich  als  gottgesandter 
Richter  zur  Rechenschaft  ziehen  sollte,  wird  hier  allerdings  aus- 
schliessUch  durch  joachimitische  Gedanken  und  Erwartungen 
motivirt;  aber  in  den  einschneidenden  praktischen  Folgerungen, 
dass  Papst,  Bischöfe  und  Klerus,  weil  von  Sttndenschuld  befleckt, 
ihre  Amtsgewalt  verloren  hätten,  dass  man  sich  um  ihre  Inter- 
dicte  nicht  kümmern,  ihre  Seelsorge  nicht  in  Anspruch  nehmen 
dürfe,  trifft  doch  die  ,Secte  von  Schwäbisch-Ilall"  mit  der 
waidei].>i  Ih  n  Opposition  zusammen^).  Während  der  weiteren 
Ausdehnung  der  joachimitisch-ghibellinischen  Bewegung  der  Tod 
König  Konrad's  IV.,  der  offen  für  dieselbe  eingetreten  war,  ein 
Ziel  setzte,  hat  die  waldensische  Propaganda  gerade  in  jener  Zeit 
der  Wirren  erneuten  Au&chwung  genommen.  Wir  hören  von 
David  von  Augsburg,  wie  die  Waldenser  die  mit  dem  Klerus  in 
Streit  liegenden  Volksmassen  für  sich  zu  gewinnen  wussten,  wie 
sie  aber  auch  einen  deutschen  Reichsftirsten  der  staufischen  Partei 
—  Otto  von  Baiern  oder  Friedrich  II.  vuii  Oesterreich?  —  auf 
ilire  Seite  zu  bringen  suchten^).    «Wird  das  Interdict  verhängt, 

')  Mon.  Boica  XXIX,  2,  S.  348,  370  ff. 

^)  Vergl.  den  Aufsatz  von  Völter  in  der  Zeitsohr.  Ar  Kirchengeach.  IV 
(1881)  8. 360  ff.  tmd  die  Ergftasungen  BoaserVs  in  den  Wtbrttembergischen 
Vierteyahnfaeften  V  (1882)  S.  290  ff. 

*)  Aufgabe  von  Preger  a.  a.  0.  S.  219.  Preger  (Abhaadl.  d.  MUncb. 


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WaldenseiÜram  imd  laqiuritioD, 


295 


flo  jubeln  cUe  Waldenser,  weil  sie  dann  das  Volk  verderben 
kSimen*:  so  berichtet  der  Passauer  Anonymus^).  Wessen  man 
«ich  speeiell  In  den  Tolkskreisen  Oesterreichs  zu  den  Päpsten 
versah,  lehrt  die  drastische  Aeusseruiig  einer  Wiener  Chronik 
flher  Martin  IV.:  Der  Papst  wünsche  die  Deutschen  in  Frösche 
Terwandelt.  um  ihnen  als  Storch  den  Garaus  machen  zu  können 

Auch  Otakar  von  Böhmen  hat  bekanntlich  als  ThronfoltTPr, 
solange  er  den  Stunc  seines  Vaters  Wenzel  betrieb,  auf  der 
Seite  der  Ghibellinen  gestanden  ') ;  nach  dem  unglücklichen  Aus- 
gange seiner  Anschläge  hat  jedoch  Otakar  alle  Beziehungen  zu 
seinen  früheren  staufischen  Verbündeten  abgebrochen  und  ist 


Akad.,  Bist.  Cl.  XllI,  S.  227)  bezieht  die  Stelle  auf  Fiiedrich  II.  von 
Oesterreich,  Riezler,  (Baieriache  Gesch.  II,  S.  227j  mit  j^rösscrer  Wahr 
Mfaemfiehkett  auf  den  im  Kuchenbaime  gestorbenen  Herzog  Otto  II.  von 
Baieni. 

*)  Fladus  niyr.,  Catalogus  testium  veritatia.  Francof.  1666,  S.  958. 
>)  Contmuatio  Vindob.  ad.  a.  1284,  in  Monumenta  Germ.  bist.  Script 
IX,  8.  712. 

*)  Mit  der  Venchwörung  Otakar's  und  der  staufisch  gesimaten  In^hmi- 
schen  Landherren  hat  snerst  Palacky  (Ueber  die  Beziehungen  und  das  Vei- 
hältniss  der  Waldenser  zu  den  ehemaligen  Secten  in  Böhmen.  Prag  1869. 
»S.  7  ff.)  eine  Bulle  des  Papstes  Innocenz  IV.  (dat.  Lugduni ,  XTV  kal.  Sopt. 
pontif.  nostri  anno  secundol  in  Verbindung  gebracht,  welche  den  ungari.scht  ii 
Kpi-»lcopat  zur  Bekämpfung  der  ,haeretici  in  Boemiae  regno  constituti'  aut- 
tordert:  n.  a.  ist  auch  Lea  a.  a.  0.  II,  S.  427  dieser  Combination  bei- 
getreten. Dagegen  hat  C.  v.  Höf  1er  (Mittbeilungen  f.  Gesch.  d.  Deutschen  in 
Böhmen.  Jahrg.  VII  (1869),  Heft  5  and  6)  mit  entscheidenden  Gründen 
die  Anndkt  Tertreten,  daes  die  von  H.  R.  Luard  (Annales  monastici  1,  S.  264) 
poblidrte  Bnlle,  deren  Datum  jedenfallt  falsch  iat  und  welche  sieb  in 
E.  Berger*«  Regeeten  des  Papetes  Innocens  IV.  nicht  findet  (Pott hast  setzt 
sie  als  Nr.  11818  in  das  Jahr  1215),  sich  nicht  auf  Böhmen,  sondern  auf 
Bosnien  besiehe,  in  welchem  liande  allein  der  ketserieche  Papst,  welchen 
die  Bulle  nnint.  gebucht  xverden  könne.  Eine  allerdings  recht  nachlässige, 
in  Einzelheiten  aber  den  Luard'sclicn  Dnick  erji^änzende  und  verbe?sprnde 
Abüchrift  der  Bulle  findet  sich  in  der  von  mir  eingesehenen  H'--  \r.  \h2  ib-r 
J^tadtbibliothek  zu  Lübeek  (Dictamina  Petri  de  Vineis  betitelt  und  von 
W.  Wattenba  eh  im  Oesterr.  Noti^enblatt  I  '18511,  S.  382  ff.  beschriebrn) 
fol.  154  unter  Briefen  des  13.  Jahrhunderte.  Leider  fehlt  Eingang  und 
Dutum.  Dass  es  sich  bei  dem  L  u  a  r  d'schen  Abdruck  nicht  um  einen  Lese- 
fehler bezüglich  der  auf  Böhmen  resp.  Bosnien  bezüglichen  Stellen  handelt, 
s^gi  die  T^hatsache,  daae  anch  in  der  Lübecker  Hs.  BOhmen  an  die  Stelle 
Ton  Boenien  getreten  isl  Die  in  der  Labecker  Hs.  enthaltene  Lesart: 
ria  Boemien  regno*  ist  ohne  Frage  ans  ^in  Bosniensi  regno*  (entstanden. 


290 


H.  Haupt 


fortan  die  festeste  Stütze  der  päpsÜichen  Partei  geblieben.  Wahrend 
er  im  Jahre  1258  der  Kirche  den  Eid  unbedingter  Unterwürfige 

kcit  leistete  und  seine  Regierung  in  Oesterreich  und  Steiermark 
mit  einer  wahren  Uebertulle  von  Gnaden  und  Vertrauen.sbezei- 
gungeu  an  den  dortigen  Klerus  ercjffnete,  bat  andererseits  da.'j 
Papstthum  nicht  nur  die  gewalttliätigsten  Schritte  der  Politik 
des  böhmisclien  Königs  gutgeheissen,  sondern  ihm  eine  geradezu 
beherrschende  Stellung  auch  hinsichtlich  der  kirchlichen  Verhält- 
nisse Südostdeutschlands  zugestanden*  Wir  erinnern  in  dieser 
Beziehung  namentlich  an  den  Ausgang  des  Saizburger  Kirchen- 
streites, zu  dessen  Schlichtung  Otakar  von  Alexander  IV.  und 
Urban  IV.  die  weitgehendsten  Vollmachten  erhielt,  und  der  126S 
zur  Besetzung  des  erzbischöflichen  Stuhles  yon  Salzburg  mit  einem 
Verwandten  Otakar's  führte,  wShrend  gleichzeitig  ein  dem  Könige 
ergebener  Prälat  den  bischöflichen  Stuhl  von  Passau  bestieg'). 
Das  selbständige  Vorgehen  Otakar's  in  Inrchlichen  Angelegen- 
heiten, aber  auch  sein  lebendiges  Interesse  für  die  Herstellung 
einer  straffen  kirchlichen  Disciplin  lernen  wir  aus  einem  Erlasse 
des  Königs  vom  10.  October  1259  kennen,  worin  er  die  Visita- 
tion aller  österreichischen  Pfarreien  und  Stifter  ankündigt.  Mit 
verstecktem  Tadel  gedi'nkt  das  Schriftstück  der  bisher  von  dem 
Bi^^(•hof  Oftn  von  Passau  seinem  Klerus  gegenüber  geübten  Nacli- 
sicht.  betont  die  Gefahrrn.  welelie  aus  den  allzulau^^e  geiliildeteii 
kirchlichen  Missständen  für  das  Seelenheil  des  Volkes  entstünden, 
und  weist  von  vornherein  jeden  etwaigen  Widerspruch  gegen 
die  Massregeln  der  Visitatoren  mit  Entschiedenlieit  zurück.  Ind^ 
Otakar  die  Uebereinstimmung  des  Passauer  Bischofs,  wie  es 
scheint,  stillschweigend  voraussetzt,  werden  von  ihm  zwei  Öster^ 
reichische  Geistliche  mit  der  Ausfahrung  der  in  Gemeinschaft  mit 
dem  Bischöfe  yorzunehmenden  Visitation  beauftragt*). 

Auf  einem  anderen  Gebiete  zeigt  uns  Otakar  eine  BuUe  des 

')  Verj?l.  Lorenz.  Deutache  Geschichti-  I,  S.       tV.,  2'M  tf. 

*)  Mon.  Boica  XXIX,  2  S.  427.  Damit  ist  wohl  identisch  die  in  Längs 
Regesta  III,  S.  138  aufgeführte  angebliche  Aufforderung  Otukar  s  an  IJischof 
Otto  von  PSaaan,  den  IMerreiduwheii  Klerus  zn  reformiren.  Dam  es  in  der 
That  whlinim  nm  die  M onüitftt  der  Oiterreiduscheii  Geutlicben  stand,  seigt 
«na  dsa  Beispiel  des  Ffurreia  von  Wien,  Iieopoldp  der  1250  wegen  des  gleieli' 
Reitigen  Besitzes  zweier  Pfründen,  Todtfclilag,  Ehebruch,  Simonie.  Meineid 
und  Kellerei  abgeseilt  und  acommunicirt  wurde.  Mon.  Boica  XXIX,  2» 
S.  370  ff. 


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Wftldenaertlinm  und  Inquisition. 


297 


Papstes  Alexander  IV«  vom  17.  April  1257  ihätig:  wir  erfahren, 
da»  der  König  in  der  unmittelbar  Torangebenden  Zeit  als  eifriger 
Ketserrerfolger  in  seinen  Stammlanden  aufgetreten  ist.  Der 
Papst  zollt  den  Massregehi,  welcbe  Otakar  gegen  die  in  ver- 

hcliiedeneii  Theilen  des  Königreiches  und  an  der  polnischen 
Grenze  aufgespürten  Ketzer  ergriffen  hat,  volle  Anerkennung: 
durch  sie  seien  Viele  auf  den  rechten  Weg  geleitet,  manche 
Gefahren  beseitigt  worden.  Nichtsdefitoweniger  ernennt  Alexan- 
der IV.,  dem  Ersuchen  des  Königs  nachkommend,  zwei  Minoriten, 
den  als  Prediger  hochberOhmten  Lector  des  Brttnner  Klosters, 
Bartholomäus  f  und  Lambert  .den  Deutschen*  aus  der  Prager 
IHöcese,  zu  Inquisitoren  für  die  bezeichneten  Gebiete  mit  weit- 
reichenden PriTÜegien;  neben  ihnen  sollen  aber  auch  die  Bischöfe 
kraft  der  ihnen  früher  ertheilten  Vollmachten  Processe  gegen 
die  Häretiker  einleiten  diüien 

Wälirend  uns  von  dem  Erfnltr*'  der  Tliätigkeit  «kr  beiden 
böhmischen  Inquisitoren*)  jede  Kunde  fehlt,  sind  wir  über  eine 
gleichzeitig  im  Herzogthum  Oesterreich  stattfindende  umfassende 
Ketzerrerfolgung  aufs  beste  unterrichtet.  Ein  Geistlicher  der 
Fässauer  Diöcese,  welcher  zwischen  1260  und  1270  ein  weit** 
schichtiges  polemisches  Sammelwerk  gegen  Juden  und  Häretiker 
mederschjneb,  ist  es,  dem  wir  die  ttberaus  werthTolIen  Nachrichten 


Codex  diplom.  et  epial  HoiaTiae  III,  S.  2S8.  Man  wird  sich  hüten 
rnltaMa,  aas  den  ehutefaien  ^tsen  der  BnUe  aUsavid  für  die  «pedellen  Ver- 
hfHiniwe  B5hmens  in  Betracht  Eommendee  heranMoleeen,  da  dieselbe  fast 
Wort  ftr  Wort  mit  der  aai  18.  Dec.  1255  an  den  firansBsisdien  Dominicaner« 
promxial  and  den  Pariser  Miaoritengoardian  erlassenen  Bulle  des  Papstes 
Alexander  IV.  fibereinstiramt,  worin  diese  als  Inquisitoren  filr  Frankreich 
Mlgestellt  werden  (Ripoll,  bullar.  predicatorum  I,  291,  Nr.  52  und  dar- 
nach Fredericq,  Corpus  documentonim  inquisitionis  Neerlaiidicae  I,  125). 

^  Die  Ketzer  trctfn  ^in  aliquibus  partibns  rogni  vi  dotninii  .  .  .  regis 
Hoemonm  et  Poloniae  continiis"  auf;  man  kann  ;:weilelhaft  sein,  nb  dar- 
uütt^r  nicht  etwa  aiicli  die  österreichischen  Länder  inbegriilen  sind.  Im 
Hinlilick  auf  dio  im  Folgenden  zu  besprechende  Ö8t€rreichische  Waldensor- 
verfolgong  derselben  Zeit,  die  sich  bis  an  die  böhmisch-mährisclie  Grenze 
sudehnte,  zweifle  idi  nicht  daran,  dass  die  böhmischen  Inqointoren  in 
erster  Linie  gegen  Waldenser  einsoschreiten  hatten.  Die  kirchlichen  Ver- 
WteiM  im  deatodi*b«hniisdien  Grensgebiete  hat  jedenfsJls  der  Passaaer 
Anonymos  (Flacins  8. 651)  im  Ange,  wenn  er  als  eine  Ursache  des  Wachs- 
ttunm  der  wald^unsdi«!  Ketaerd  die  Abnahme  der  Beichte  durch  böhmische 
Geiiiliehe  in  deotschen  Bexirken  bezeichnet. 


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298 


H.  Haupt 


über  diese  Inquisition  verdanken  Der  Vertasser  hat  nach 
seiner  Angabe  an  der  gegen  die  österreichischen  Ketzer  ange- 
stellten Untersuchung  oft  Antheü  genommen,  zeigt  sich  (Ton 
wenigen  Ausnahmen  abgesehen)  mit  den  Glaubenslehren  derselben 
wohl  vertraut  und  liefert  uns  Tor  Allem  einen  mit  seltener  Ruhe 
und  Unparteilichkeit  abgefSsssten,  seinem  Verfasser  dadurch  zu 
hoherEhre  gereichenden  Bericht.  Mangels  genauerer  chronologischer 
Angaben  können  wir  nur  verniuthen,  dass  die  Anlange  dieser 
r)sterr«'iriiisciien  intjuisition  mit  der  uns  aus  der  Bulle  Alexander'8  TV. 
vom  Jahre  1257  bekannt  gewordenen  Ketzerverfolguug  zusammen- 
fallen, vielleicht  auch  mit  der  oben  erwähnten  Kirchenvisitation 
vom  Jahre  1259  in  Verbindung  zu  bringen  sind.  Dass  die  Ini- 
tiative von  König  Otakar  ausgegangen  ist,  iftsst  sieh  um  so 
sicherer  annehmen,  als  die  Mittheilnngen  des  Passauer  Anonymus 
sich  ausschliesslich  auf  den  dsterreichischen  Theil  der  Passauer 
DiOcese  beschränken,  was  doch  wohl  kaum  der  Fall  wäre,  wenn  die 
Inquisition  sich  auf  die  gesammteDiöcese  Passau  erstreckt  hätte.  Den 
Höhepunkt  hat  die  Thätigkeit  der  Inquisition  i.  .1.  12(iü  erreicht,  in 
welchem  in  weit  über  40  Ortschalteu  Oesterreichs,  von  der  Grenze 
Baiems  bis  nach  Wien  und  vom  Alpengebiete  bis  an  die  mährische 
Grenze  ketzerische  Conventikel  au%espttrt  wurden').   Sie  alle 


^)  JJehet  das  Folgende  vergl.  namentlich  Preger»  Beiträge  a.  a.  O. 
S.  184  iL,  220  S.,  wo  snm  ersten  Male  die  Bedeatung  des  ■ogsaaiuiten 
Pseadoniiaer  (theilweiae  gedruckt  in  Greta  er ,  Opera  tom.  XU,  Bibliotheca 

max.  Lugd.  XXV,  8.  202  ff.,  Flacius  Illyricns,  Catalogus  testiam  veri- 
tatiä.  Francof.  1666,  S.  641  ff.)  erkannt  und  gewttrdigt  worden  ist.  Die 
Entstehungszeit  zwischen  1260—1270  hat  Preper.  Ueber  das  Yerhältniss 
der  Taboriten  zu  den  Waldesiem  a.  a.  0.  8.  30  gegen  K.  Müller  (a.  a.  O. 
S.  147  fl21]  ff.)  nu'  hir»* wiesen. 

■)  i'reger,  Leber  das  Verhältniss  der  Tabonten  etc.  S,  80.  Das 
Verzeichniss  der  „Schulen"  der  Waideuser  findet  sich  bei  dein  i'assauer 
Auunynms  [um  voiistündigbteii  bei  1*  reg  er,  Beiträge  S.  241  aus  CLM. 
unvollständiger  in  Bibliotheca  max.  XXV  S.  264  B),  femer  als  Anhaag  m 
dem  Bericht  Ober  die  Inquisition  von  Krems  Tom  Jahre  1S15  in  swei 
siemlich  vendiiedeiien  Fsasongen  bei  Pes,  Script.  Aoatriac  II,  coL  586,  imd 
bei  Friese,  Vierte^ahnscllriit  eta  a.  a.  0.  S.  254  ff.  Ein  Zweifel  aber  die 
Identititt  der  von  dem  Passauer  Anoojmas  nad  in  dma  Berichte  von  1315 
mitgetheilten  OrtsUrten  ist  durchaus  ausgeschloMen.  Am  engsten  sehliesst 
eich  an  den  Anonymus  die  von  Pez  benutzte  Tis.  von  St.  Florian  an,  die 
mit  wenigen  Ausnahmen  auch  dieselbe  Reihenfolge  in  der  Aufzählung  der 
Orte,  wie  der  Anonymus,  beobachtet;  doch  ist  auch  die  Abweichung  der 


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Waldoiserthom  und  laqnisitioii.  299 

reclmet  der  Pasäauer  AnoDymas,  uud  gewiss  mit  Recht,  der  wal- 
densischen  Secte,  den  ^ Leonisten zu,  neben  welchen  die  Ort- 
Über,  Roncarier,  SiegMder,  die  um  1261  aach  in  Oesterreich  < 

von  Fr i eis  aus  einer  Klosterneuburger  Ha.  mitgetheilten  Liste  nur  eine 
fcheinbar^  da  sich  bei  nftherem  Zusehen  ergibt,  dass  hier  die  Ortschaften, 
mit  geringen  Abweichungen,  einfach  in  umgekehrter  Ordnung  aufgeführt» 
einzelne  üb»'r«eh*^ne  aber  am  Schlüsse  nachgetragen  werdon ;  Apv  tmr  hier 
erscheinende  Urtäuamo  .Nochiing**  ist  vielleicht  identisch  luit  dem  ^Nach- 
lewl)*  ((iretser:  Nachleub;  CLM  14ü;»7:  Neleus)  der  Liste  des  Anonymus; 
den  Namen  ,Huebing*  (Hubing  bei  WelsV)  hat  nur  die  Hs.  von  bt.  Florian. 
Am  volkuiudigsten  ist  da^  von  Preger  a.  a.  S.  241  mitgetheilt«  Verzeich- 
ne des  Anonymus  von  42  Orten;  in  Gretser'a  Ausgabe  des  Anonymus 
wden  41,  M  Pei  85,  in  der  KkMtameabiirgflr  Ht.  87  Orte  aufgezählt 
Tob  Widitigkiit  aber  iit,  dan  anr  die  AaalaaaQiig  der  auch  in  Greiser*» 
Vodi^  flbergangeaea  Gemeinde  Algenbaeh  den  beiden  die  Inquisition 
foft  1315  behandelnden  Has.  gemeinsam  ist»  so  dass  ans  beiden  Reiben  so- 
«mmen  das  fast  vollaABadige  Veneicbniss  des  Anonymus  sich  heisteUen 
lisst  Bei  Durchsicht  verschiedener  Münchener  Hss.  dos  Anonymns,  (z.  B. 
Nr.  4144  ond  14637)  constatirte  ich,  das»  auch  in  diesen  mehrfaeh  Ans^ 
laesungen  von  Ortsnamen  durch  Versehen  der  Abschreiber  vorgekommen 
sind.  Wir  werden  demnach  festzuhalten  haben,  dass  dem  luquisitionsbericht 
von  l:jl5  einfach  die  kurze  Notiz  über  die  Inquisition  des  Jahres  1266 
sammt  der  diesell^e  betreffenden  Ortsliste  des  Anonymus  angeiiängt  worden 
ist.  Auch  in  das  Werk  des  Anonymus  scheint  die  Liste  von  dem  \'erfasser 
erbt  utkch  Abschluhs  des  betretieuden  Abschnittes  aufgenommen  worden  zu 
MOL  Die  Anordnung  der  Liste  ist  eine  geographische ;  zuerst  werden  nieder* 
(Msneidnseke,  dann  oberOstenreichisehe  Gemeinden,  ond  innerbalb  dieser 
bcidan  AbtheUnngen  wieder  Groppen  benaebbaiter  Orte  aofgei&bltp  was 
Ar  die  FaststeUimg  der  richtigen  NamsnsfoixDen  von  Wiehtigkeü  ist.  Die 
Nsdiwcisiiiigen  von  Preger  nnd  namentlich  von  Friess  benatsend,  aber 
tach  ergftnaend  nnd  berichtigend,  lassen  wir  die  Liste  der  waldensischen 
, Schulen*  folgen:  in  Niedcrösterreich:  Lengenfeld,  Stratzing,  Langen- 
loib«  (vergl.  Oesterley,  bist-geogr.  Wörterbuch  des  deutschen  Mittelalters 
8.406),  Drosendorf,  8t.  Oswald  (bei  Perecnbeug),  Anzbach  bei  Neulengbach, 
OHenbach  bei  Neulengbach  fOosterley  S.  501).  Christofen,  Böheimkirchen 
Wi  .St.  Pölten.  Ips,  JSt.  Georgen  (südl.  v.  Seitenstetten?,  südh  v.  St.  Pölten?, 
.1.  Reith  bei  Waidhofen?,  a.  d.  Leis  bei  Scheibbs?,  a.  Walde  bei  Grein Vj,  Am- 
stcUen,  Winklaru  (ßezg.  Amatetten),  Neustadt!  bei  Ips,  Ardagger,  »Seitenstetten, 
St  Feier  in  der  Au,  Asbach  (Asohbaoh,  nordöstlich  von  Seitenstettea),  Wolft- 
iMwb  bei  Amsfeetten,  Weisbaoh  (so  richtig  Pez),  Haag,  Smdlburg,  8t  Valentin 
bei  Haag,  HaidersboliBn,  NOehling  bei  Amstetten;  in  OberOsterreieh: 
Stoyer,  81  Flooan,  Ansfelden,  8ieming,  Weisshirehen  (bei  Nenhofen),  Ke- 
maten (sicher  bei  Nenhofen,  nnd  nicht  am  Innbach),  Nenhofen,  Wels, 
Sebwaanenstadt  Gunskirchen,  Marienkirchen  bei  Waitsenkirchen,  Pupping 
bei  Efferdtng,  Grieskircben  bei  Wels,  Naam  westl.  t.  Grein,  £ns.  Poch- 


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SOG 


U.  Haupt 


auftretenden  Öeissler  und  die  um  die  Mitte  des  13.  Jahrluiiiderts 
nachdem  Südosten  Detit8thlamls  sich  verbreitendeSecte  der  Brüder 
vom  freien  Geiste  offenbar  nur  eine  unbedeutende  Rolle  spielten 
Die  grosse  Masse  der  österreichischen  Waldenser  hat  jedentalls 
der  Landbevölkerung  und  dem  Handwerkerstand  angehört,  aus 
welch  letzterem  auch  die  Mehrzahl  ihrer  .Meister*  —  d.  h.  der 
eigentlichen  ^ Armen" ,  welche  sich  der  fq)08tolischen  Armuih, 
Keuschheit  und  Wanderpredigt  gelobt  hatten  —  hervorging. 
Doch  hören  wir  auch  von  erfolgreichen  Versuchen  dieser  Reise- 
prediger, in  den  adelichen  Familien  des  Landes  Anhänger  zu 
gewinnen;  der  Nachricht  des  David  von  Augsburg,  dass  auch 
ein  staufisch  gesinnter  ReichsfQrst  zu  den  Waidensem  Beziehungen 
unterhielt,  haben  wir  bereits  oben  Erwähnung  gethan.  Dass  sie 
andererseits  auch  die  von  der  Welt  und  der  Kirche  verlassenen 
Kreise  nicht  verschmäht  hahen.  zeigt  uns  die  Thatsache,  dass 
die  Meistijr  ihre  Seelborge  auch  den  Leprosenhäusern  zugewandt 
haben  Die  Conventikel  oder  „Schulen"  der  Waldenser  — in 
der  einzigen  Pfarrei  Keniaten  gab  es  deren  zehn,  die  sich  wohl 
ausser  den  Filiaidörfem  auch  noch  auf  Weiler  und  Höfe  ver- 
theUten  —  sind  natürlich  nicht  als  eigentliche  kirchliche  Gemeinden 


idichen  bei  Wds,  Kammer  im  Atfergav»  Babing  bei  Weh.  Eb  ist  wohl 
Sil  beacfataa»  das»  die  Liste  nur  Pfarreien  (ecclesiae)  enthält»  und  dass  bei 
einer  Reihe  von  Namen  die  Notiz  ,ibi  scolae'  beigesetzt  ist;  in  einzelnen 
Pf'arrfien.  d.  h.  in  deren  Filialdörfern,  Woilern,  H5fr»n  n.  s.  w.  bestanden 
also  mehrere  , Schulen",  so  z.B.  in  der  Plarrci  Kematen  allein  ileiea  zehn! 
(Flactus  8.  G30:  in  sola  paruchia  Camiiuich  fuerunt  deceui  scholae 
haereticoruin.)  An  Conventikel  uichtwaldensischer  Secten  (vergl.  P  reg  er, 
Bdtifige  8.  dürfSen  wir  dabei  aicherlieh  nicht  denken.  Gans  ähnliche 
Verhältnieae  finden  eich  um  1887  bei  den  in  den  piemonteeiaolieiL  Tbfilern  ver> 
folgten  Waldeniem  (Arcbivio  etor.  italiano  8er.  III,  Tom.  1*  parte  1,  %  1865). 

*)  üeber  die  österreichischen  Geissler  um  1261 — 62  vergl.  Förste- 
niann,  Die  christl.  Geisslergesellschaften  S.  39  flF.,  über  die  pantheistischen 
Scctirt  r  mii  die  Mitte  des  13.  Jahrhunderts  im  schwäbisch-frihiki^chen  Rit»<- 
meine  «Mitlheilung  in  Zeitschrift  fOr  Kirchengesch.  VII,  8  äOo  fi.  ^  iell.  ii  lit 
bezieht  sich  auf  die  letztgenannten  Ketzer  die  Brielformel  dm  lol2  voll- 
endeten Fomielbuches  des  Bemold  von  Kaisersheim  (n.  von  Donauwörth), 
w(»rin  ein  Abt  dem  Papste  Ober  die  in  der  Umgebung  dee  Kloeters  ver- 
breiteten ^reiien  Anzeige  erstattet.  (Qaellea  cur  baieriseben  nnd  deatscben 
Oeechicbte.  Bd.  IX,  Abth.  2»  8.  856.) 

•)  Bibl.  max.  XXV,  S.  20311:  .  .  .  docent  etiam  et  discunt  in  domibos 
leproeoram;  ib.  S.  264  £:  item  in  Newenhoffen  et  ibidem  scholae  lq>n>9oroin. 


Waldeaaerlliniii  und  InquisiUon. 


301 


mit  bis  ins  Einzelne  geordneter  Seeisorge  zu  betrachten.  Doch 
war  es  gerade  der  Druck  der  äusseren  Verhältnisse,  welcher  die 
Gläubigen  der  Secte  als  „Kunden"  oder  «Freunde''  und  ab 
Glieder  der  «wahren  Kirche  Christi*  gegenüber  den  Katholiken 
enge  aneinander  schloss  und  das  religiöse  Element  zu  dem  alles 
Andere  beherrschenden  Mittelpunkt  in  dem  Leben  jener  öster- 
reichischen Bauern  und  Handwerker  werden  Hess.  «Alle  Leonisten, 
Minner  und  Frauen,  Gross  und  Klein*,  so  klagt  der  Anonymus, 
«lernen  und  lehren  unabUlssig,  bei  Tag  und  hd  Nacht;  der 
Handwerker  widmet  den  Tag  seiner  Arbeit,  die  Nacht  religiöser 
Belehrung,  sodass  für  das  Beten  wenig  Zeit  übrig  bleibt;  Neu- 
bekehrte suchen  schon  nach  einigen  Tagen  auch  Andere  zur 
Secte  zu  zielien.*"  Wir  sehen,  der  lockere  Verband,  der  ander- 
wärts die  waldensischen  Gläubigen  mit  den  nrsj>rünglich  die  eigent- 
liche Sf'fte  ))ildenden  „Vollkommenen",  den  Reisepredigem,  ver- 
knüpft, ie>t  hier  bereits  zu  einer  engen  kirchlichen  Gemeinschaft, 
welche  auch  die  Keime  wirklicher  Gemeindebildung  in  sich 
ecUieest,  umgestaltet.  An  der  Spitze  der  österreichischen  Wal- 
denser  ist  wohl  der  nach,  dem  Zeugniss  des  Anonymus  in  Anzbach 
in  NiederOsterreich  residirende  Bischof  gestanden;  aber  auch  mit 
der  Centralleitung  der  lombardisch-waldensischen  Secte  wurden 
Verbindungen  unterhalten  und  den  «Bischöfen*  in  der  Lombardei 
CoUecten  zugeführt^). 

In  erster  Linie  war  es  wohl  die  sittliche  Reinheit  und 
Strenge  der  waldensischen  Meister  und  ihrer  Gläubigen  und  deren 
Contrast  zu  der  von  Zeitgenossen  aufs  schärfste  getadelten  Ver- 
wilderung des  damahgen  katholischen  Klerus,  welche  der  Ver- 
breitung der  Secte  Vorschub  leistete:  von  unserem  Passauer 
Anonymus  wird  tadellose  Lebenstülirung  geradezu  ein  verdächtiges 
Kennzeichen  der  .Leonisten "  genannt.  Gleichwo]i]  i<t  die  Secte 
nicht  nur  auf  die  .Stillen  im  Lande**  beschränkt  gebliel)»'n, 
sondern  ist  offenbar  mehr  und  mehr  der  Mittelpunkt  auch  fUr 
weit  radicalere  Sts'ömungen  der  volksthUmlichen  religiösen  Oppo- 
sition geworden.   Bereits  ganz  taboritisch  klingt  die  yon  dem 

')  Bibl.  XXV.  S.  2G3  H,  ib.  266  C:  item  peregrinantur  et  ita 

Loiubardiam  intrantes  visitant  t  j^iscopos  siio?.  ib.  274  A  (Frageformular  für 
die  Inquirirung  von  Waldemern):  an  un<iuaui  collectas  fecerit  fratribus  in 
Lombardia?  ib.  S.  264  D:  item  Emzerapach  (P reger:  Einzinspach)  et  ibi 
flcholae  et  epiwopas. 

DeotadM  Zeittefar.  t  OMcUehtaw.  I*  S.  20 


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iL  Haapt 


Anouymus  bezeugte  Aeusseruni^  österreichischer  Waldenser.  der 
Kienis  solle  durch  Verweigerung'  der  Zehnten  und  Einzi  liung 
des  weltlichen  Besitzes  zur  Tagelöhnerarbeit  gezwungen  werden; 
einem  den  Scheiterhaiifen  besteigenden  Meister  legt  der  Ano-' 
nymus  die  Drohung  in  den  Mund,  dass  bei  gegebener  Gelegen- 
heit die  Waldenser  Gleiches  mit  Gleichem  vergelten  wQrden. 
Aber  auch  in  blntigeiD  Gewaltthaten  sollte  der  dnrch  die  gran- 
samen  Vecfolgiingen  genifarte  Haas  der  Österreichischen  Waldenser 
gegen  die  »Pharisler  und  Schriftgelehrten*  sich  kundgeben:  in- 
Kematen  (Oberasterreich,  bei  Neuhofen)  und  Ndchling  (Nieder^ 
Osterreich)  wurden  die  Pfarrer,  angeblich  zur  Bache  fttr  die 
Terartheilten  Waldenser  jener  Ctomeinden,  erschlagen  ^).  Üeber 
den  Ausgang  der  ganzen  Verfolgung  von  1206  berichtet  die 
einzige  uns  erhaltene  Quelle,  die  leider  nur  in  einer  späteren 
Bearbeitung  vorliegt,  dass  die  Inquisition  nicht  vollständig  habe 
durcli^etühit  werden  können;  auch  die  Ermordung  der  eben 
genannten  Geistlichen  sei  ungeahndet  geblieben.  Dem  in  Kur^iem 
folgenden  Zusammenbruche  der  Macht  König  Otakar's  und  den 
grossen  politischen  Umwälzungen,  deren  Schauplatz  mit  dem 
Emporkommen  der  Habsburger  die  «stldostdeutschen  Länder  wur- 
den, hatten  es  die  österreichischen  Waldenser  gewiss  in  erster 
Linie  zu  danken,  wenn  nach  den  Verfolgungen  der  sechziger 
Jahre  eine  kurze  Ruhepause  in  der  gegen  sie  gerichteten  Thätig- 
keit  der  Inquisition  eingetreten  ist. 

In  den  Oesterreich  benachbarten  deutschen  Land-' 
Schäften  hat  wohl  erst  der  ausserordentlich  rege  Eifer,  welchen  die 
Päpste  Alexander  IV.  und  Urban  IV.  für  die  Untersttttzung  der  In- 
quisition bekundeten,  zu  den  daselbst  eigi  itlenen  Massregeln  gegen 
die  Verbreitung  der  Häresie  und  insbesondere  des  Waldenser- 
thums  die  Anregung  gegeben      Aehnliche  scharfe  Verordnungen 

>)  Bibl.  max.  XXV,  S.  264  C  und  E.  Frieas  a.  a.  0.,  8.  257.  Cod«z 
Vorowensis  in  Mon.  Germ.  Sorqit.  IX,  8.  827:  in  Chempnaten  plebnanm  et 
in  NachlingeD  plebanum  cum  socio  ooeidemat  et  viadieta  nulla  es  detidta 

prelntorum  secuta  foit.  Da  es  wenig  wabncheinlich  ist,  dass  sowohl  um  12C6 
als  U;i  .'.  die  Pfarrer  von  Kematen  ermordet  wurden,  so  ist  wohl  auch  dieNotis 
über  >Vu-  IMutthat  Ton  Nöchling  in  die  Zeit  um  12(36  zu  setzen. 

'i  Ueber  die  Thätigkeit  der  fTiquisition  um  die  Mitte  des  13.  Jahr- 
hunderts, vergl.  Lea  II,  S.  222  ft.  Kaynaldus  ad  a.  1255,  Nr.  XXXI  «. 
Potthast,  Regesta  pontificum  Romanorum,  Vol.  II,  Nr.  15  797,  15804-5, 
15824,  15831,  15952,  15958,  15969,  15986,  15995  (smn  Jahie  1255)» 


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WaldenaerUram  und  InquiaitioD. 


303 


gegen  die  Ketzer,  wie  sie  daa  Mainzer  Provinzialconcil  im  Jahre 
12ÖI  erliess,  werden  wir  wohl  auch  fUr  die  verlorenen  Salz- 
bui'ger  Prorinzialstatuten  des  Jahres  1 260  vorauszusetzen  haben 
Einem  Erlasse  des  Herzogs  Ludwig  II.  von  Baiern  vom  17.  Be- 
eember  1262  entnehmen  wir,  dass  damals  die  B^nsburger 
Dominicaner  als  Laqnisüoren  thätig  waren;  ibre  nacbdrUcUiche 
Unterstütznng  im  Kampfe  g^en  die  HSretiker  wurde  den  ber« 
zogücben  IGnisterialen  und  BUiOrden  ans  Herz  gelegt  NSber 
gekeimaeiclmet  werdoi  die  Kotier  in  jenem  Erlasse  nur  insofern, 
als  es  yon  ihnen  beisst,  falls  sie  nicht  entdeckt  worden,  sei  Leib 
und  Gut  der  Katholiken  durch  sie  bedroht  gewesen  Emen 
bestimmteren  Fingerzeig  gibt  uns  eine  urkundliche  Notiz  aus  dem 
Jahre  126.'»,  woniadi  der  Viceplebau  Konrad  von  Nittenau  (am 
Regen,  norflnortlo.stlicli  von  Regensburg)  in  der  vorausgegangenen 
Zeit  Anhänger  der  waldensischen  Secte  zur  Rechenschaft  gezogen 
hatte  Damit  sind  femer  die  Nachrichten  des  mehrfach  an- 
geführten Tractates  des  David  von  Augsburg  (verfasst  zwischen 
l2i5t)  und  1272)  zu  verbinden,  denen  allem  Anschein  nach  die 
von  David  bei  der  Verfolgung  baierischer  oder  schwäbischer 
Waldenser  gemachten  Erfahrungen  zu  Grunde  liegen^).  Auf  der 

Nr.  U2^6.  l<]2ir?  IT,  29*,.  1G45;5,  10480,  ItiÜll  (zum  Jahre  1256),  Nr.  16667, 
16679,  1Ü6^?0,  I'i7b4,  l.i  j4r),  17  097.  17102,  17112.  17113  (isum  Jahre  1257), 
Nr.  17236,  17:302,  17  377,  17381—2.  17  400-1,  17403—5,  17414,  17429, 
17434,  17486  (zum  Jabie  1258),  Nr.  18723,  18895  (zqa  Jahn  1268-4), 
Nr.  19145,  1984Q,  19871—2;  19879,  19428,  19488  (smn  Jahfe  1265),  ftber 
die  biq[ainti<m  in  den  Niederlanden  1250  ff.  vergl.  Dnverger,  L*inqi]inti4m 
en  Belgique  S.  33  und  Fredericq,  Corpus  S.  119  ff.  Ueber  die  weite  Ver- 
braitnag  der  Waldenser  um  1260  vergl.  fiibl.  nuuc.  Lngd.  XXV,  S.  264  F: 
fere  nulla  est  terra,  in  quu  haec  secta  non  ?it. 

')  Vergl.  H  ii  r  t  z  h  e  i  m  ,  Ck>ncilia  Germania«'  III ,  S.  59*» ;  n  n  e  r, 
Gesch.  der  Bischöfe  von  KegenshiirjSf  II,  8.  4»>8  t.  Albert  den  Grossen,  der 
1260—1262  den  biacböflichen  Stuhl  von  Regenwburg  innehatte,  kennen  wir 
ans  Manen  Aoftdämmgen  Uber  die  pantlieirtbdie&  Seetinr  Im  Eies  (vergl. 
oben  8.  800»  Anm.  1)  alt  eüUgen  Verfolger  der  Eetaerei. 

*)  Vergl.  Beilege. 

^)  Ried,  Codex  chronologico-diplom.  epiRCopatuä  Ratisbonensii  I» 
8.  481  (Beurkundung  einer  Schenkoi^  deti^imradus  viceplebanus  in  Nitnaw 
an  ein  Regensburger  Hospital):  per  quem  invenÜ  Bunt  et  oompreiienai  here* 
tici  sectae  pauperum  de  Lugduno. 

«)  Vergl.  Müller,  Die  Waldenser  8.  157  ff..  (131  tf.) ;  P  reger, 
Gesch.  d.  deutschen  Mystik  1,  273  i.,  und  Abhandlungen  der  MOnchener 
Akad.  Hifli  Cl.  XIV,  Abth.3,  S.198f.  Preger  irrt,  wenn  er  «nie^Aeiiiie- 


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304 


H.  Haupt. 


1284  zu  St.  Pülttju  abgehaltenen  Passauer  Diöcesansyiiodp  wurde 
dem  Klerus  eingeschärft,  viermal  im  Jalue  die  ötralsenteiizen 
gegen  die  Häretiker  zu  verkündigen;  die  Unterlassung  der  An- 
zeige der  der  i\ etzerei  verdächtigen  Personen  wurde  mit  der 
Strafe  der  Excommunication  bedroht  Von  dem  gleichzeitigen 
Einschreiten  der  durch  Kudolf  von  Habsburg ')  kräftig  unter- 
stützten Inquisition  in  den  baierisch-österreichischen  Ländern 
hören  wir  nur  im  Salzburgischen/wo  1285  ein  gewisser  Albert 
aus  dem  Lungau  (dstl.  von  Qaetein),  der  sich  einen  eYangelischen 
Lehrer  nannte  und  jede  Autorität  des  Papstes  leugnete,  festge- 
nommen und  verbrannt  wurde'). 

Zu  Beginn  des  14.  Jahrhunderts  brach  ein  abermaliger, 
überaus  heftiger  Sturm  von  Verfolgungen  über  das  Ketzerthum 
in  Oesterreich  und  den  Nachbarländern  los.  Schon  in  den  Prager 
Synodalbeschlüssen  vom  Jahre  1301  ist  von  päpstlichen  Inquisi- 
toren in  der  Diöcese  Prag  die  Rede,  welchen  die  der  Ketzerei 
Verdächtigen  angezeigt  werden  sollen  *).  Aul  Grund  von  Klagen 
Uber  den  zunehmenden  Abfall  von  der  Kirche  in  (Im  nördlichen 
Theileii  «b's  Patriarchates  von  Aquileja  (also  wohl  in  Kärnthen, 
Krain  und  in  der  südlichen  Steiermark)  hiess  der  Patriarch 
Ottobuono  de  Razzi  (1303—1315)  im  Jahre  1318  den  Karthän5:er- 
prior  von  Seitz  (östl.  von  Cilli  in  Steiermark)  g^^  die  dortigen 
Ketzer  einschreiten^).  Fttr  das  Bisthum  Passau  ernannte  Bischof 

mag  des  Fassauer  Anonymus  Ober  die  Missachtung  der  Eucharistie  in 
Baiem  (quidam  onchariatiam  servant  in  cameris  et  in  hortis  ut  in  Bavaria) 
auf  die  ilortipen  ketzerischen  KreiBe  bezieht;  wie  der  Zusammenhang  zeiu'1. 
rügt  der  Anonymas  an  jener  Stelle  Missbräucbe,  die  sich  bei  dem  katho- 
lischen Klerus  eingeschlichen  hatten. 

Hartiheim  III,  8.  077.  Dai  EinladmigMcbreibea  tia  dem  SaU- 
bnrger  Provindalooncil  det  Jahre«  1288  erwähnt  ab  eiiie  der  Aoijgaben  der 
Venammlang  «die  den  Wemherg  dea  Herrn  durchwOhlendeD  Fttcliae  mit 
Gottes  Hilfe  zu  Tei^jageD*  (Binterim,  Pragmat.  Oeech.  der  deutsdien 
National-,  Provinzial-  und  Diöcesanconeilinn  V,  S.  120)»  worunter  ohne  Zweifel 
die  Bekämpfung  der  Ketzerei  verstandfni  wird. 

*)  Vertrl.  die  Formeln  hui  Ho il mann,  Uodex  cpistolari^  Rudolü  I,,  Kom, 
regis  S.  i4s  und  bei  Gerbert,  Codex  epiätolaris  Rudolfi  I.,  ilom.  regis  S.  173  f. 

')  Annales  St  Rudberü  Salisb.  ad  a.  1285  (Scriptor.  IX,  810). 

*)  Dndikt  Iter  Romanum  I,  S.  213. 

*)  Dae  Schreiben  ist  gedrnckt  bei  de  Rnbeie,  Moanmenta  ecclesiae 
Aqailöeiuis  S.  881  und  von  Friess  S.  229  beaast  Dank  der  Oate  des 
Herrn  ArchtTdiredon  von  Zahn  konnte  ich  seine  Abschrill  des  Docunientes 


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Waldenserthnm  und  Lsquwitioii. 


805 


Bfrnhnrfl  zwisclien  l^iUS  und  1311,  im  Einveraehmen  mit  dem 
Erzbiischof  Konrad  von  Salzburg  und  dem  Herzog  Friedrich  dem 
Schönen  von  Oesterreich,  eine  Anzahl  von  Inquisitoren,  der^n 
Thätigkeit,  nach  den  erhaltenen  Nachrichten  zu  schliessen,  sich 
wieder  vornehmlich  auf  den  österreichischen  Theil  der  Passaner 
Diöcese  concentrirte  Im  Jahre  1311  finden  wir  die  Inquisitoren 
in  Steyer,  wo  sie  eine  Anzahl  von  Häretikern  zum  Tragen  von 
Busskreuzen  vemrtfaeilten.  Andere  dem  Scheiterhaufen  ttberani- 
worteten;  ein  Theil  der  Angeklagten  entzog  sich  der  Verfolgung 
durch  die  Flucht^).  In  den  folgenden  Jahren  —  Kaiser  Fried- 
rich'fl  n.  Eetzei^^esetze  waren  mittlerweile  durch  Heinrich  VH. 
erneuert  worden^)  —  dehnte  sich  die  Untersuchung  Über  ganz 
Niederösterreicli  aus.  In  dem  eng  begrenzten  Gebiete  zwischen 
Traiskirohen  und  St.  Pölten  waren  es  nicht  weniger  als  3<i  Ort- 
schat'teu,  in  denen  die  Ketzerei  Eingan<j^  gefunden  hatte;  in  Krems 
erlitten  16,  in  St.  Pölten  11,  in  Wien  an^oMicb  irar  102  Ketzer 
den  Feuertod.  Unter  den  Opfern  der  Verfolgung  wird  auch  ein 
Bischof  der  österreichischen  Ketzer  genannt,  der  um  1315  zu 
Himberg  (südsUdösU.  von  Wien)  verbrannte  Neumeister,  der  sein 
Amt  seit  50  Jahren  verwaltet  hatte.  Seinem  Zeugnisse  zufolge 
zählte  die  Secte  allein  im  Herzogthum  Oesterreich  über  80,000 
Anhänger,  wahrend  in  Böhmen  und  Mähren  deren  Zahl  eine 
geradezu  unermesBliche  gewesen  sein  soll*). 

am  den  Kanzleibüchern  des  Melioraiiza  (I  f.  87,  Museo  ci^CO  zu  Udine) 

benutzen,  die  mehrfach  correcter  ist,  als  «lor  a.  a.  0.  vorliegende  Druck. 
Da  das  Schroibpn  ztinä(1i<t  auf  Urkunden  de«  Jahre«  1318  folgt»  80  d&rfte 
es  ebenfalls  in  dieses  Jaiir  /.u  setzen  sein. 

')  Vergl.  die  Formel  ilt.s  togeiumnUn  Formelbucht!«  K.  Albreclit's  I., 
luitgetheilt  von  Chmel  im  Archiv  1.  Kunde  österr.  Gescbichtb4uelleu  II, 
S.  248,  sowie,  bezOgUoh  ihrer  Datirong,  Frioss  S.  22U,  Anm.  1. 

Prevenhaeber,  Annales  Styrenae»  8.  47  (nach  den  Jahrbttchern 
von  Qaitten). 

\)  Böhmer,  Regeäta  iraperii  1246—1813,  S.  302,  wo  der  kaiierlicfae 
Erlaes  wohl  mit  Recht  in  das  Jahr  1312  gesetzt  wird. 

*)  Die  Hatiptqupllc  ffir  ilio  fjesthilderten  Vor^'linire  und  die  f()lf,'enden 
Kr<5rtertingen  i-t  der  wahisclieinlicli  von  einem  Kreiuser  GeLstliclien  her- 
rfihr«'ntlt'  Uericht  über  die  1315  (oder  1312?)  zu  Krems  ungestellt«  Inquisi- 
tion, der  um  in  vier  auf  eine  gemeinsame  Quelle  zurückgehenden  Fassungen 
Torliegt  (Pez,  Scriptores  rerom  Austriacarum  T.  II,  col.  533  ff.  nach  einer 
H«.  der  StiiUbibliotiiek  von  St  Florian,  die,  wie  scheint,  eine  ältere  ond 
ursprünglichere  Form  des  Berichtes  reprftsentirt,  Friess  S.  254  E  nach 


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30Ü 


H.  Haupt. 


Wie  unsere  im  Anhang  miti^etheilte  Untersuchung  über  die 
religiöse  Stellung  der  üsterreiclii.'scheii  Sectirer  von  1311  it.  zeigen 
wird,  haben  wir  dieselben  der  w{ildensi«?chen  Secte  zuzurechnen, 
die  demnacli  die  Verfol^ainj^eu  der  seclizifrer  dahre  des  13.  .Tahr- 
hundert-s  sie«^reicli  überdauert  und  nameiitlicli  in  Niederüster- 
reich  ihr  Verbreitungsgebiet  weit  ausgedehnt  hatte.  Den  hass- 
erfUllten  Aeusserungen  gegen  die  Hierarchie  und  den  Cultu«;  des 
Eadiolicismus  y.ufolge,  welche  die  Inquisitionsberichte  dea  Uäre- 
tikem  in  den  Mund  legen,  war  die  Klufb  zwischen  ihnen  und 
der  Kirche  eine  noch  tiefere  als  vordem  geworden.  Schon 
standen  die  österreichischen  Waldenser,  wie  ein  in  St.  Pölten 
yerhrannter  Anhänger  der  Secte  aussagte,  im  Begriffe,  ihren 
Glauben  öffentlich  zu  predigen  mid  mit  den  Waffen  in  der  Hand 
zu  Tertheidigen;  einer  der  Inquisitoren,  der  Kremser  Dominicaner- 
prior Arnold  soll  angeblich  im  Jahre  1318  Ton  den  Ketzern  in 
Krems  auf  der  Kanzel  uiigetallen  und  ermordet  worden  sein 
Am  deutlichsten  verräth  sich  die  Leidenschaft  des  von  der  Kirche 
geifen  das  Waldensertlmm  iret'ührten  Kampfes  in  den  Anklaufeu, 
welciie  jetzt  die  österreichische  Inquisition  geir^n  die  Seele  er- 
hob und  welche  ihren  Zweck,  die  Waldenser  zum  Abscheu  der 
frommen  Gemüther  zu  macheu,  wohl  vielfach  erreicht  haben. 
Satansdienst  und  grauenvolle  Unsittlichkeit,  die  in  unterirdischen 
Räumen  verQbt  wird,  diese  Vorwürfe  werden  auf  Jahrzehnte 
hinaus  stehende  Anklageartikel  in  den  gegen  die  Waldenser 
geführten  Untersuchungen,  deren  eigentlichen  Lehrbegriff  wir 
erst  in  den  Inquisitionsacten  des  ansehenden  14.  Jahrhunderts 


einer  Klostemeuburger  Hü.,  Annales  MaUecnses  in  Mon.  Germ.  Script.  IX, 
8.  825  f.  imd  die  Faanmg  einer  Ha.  des  Klotten  Voran,  ebenda).  Die  ge- 
meiiuame  Qnelle  hatte  bereita  am  Sohltuse  die  Notii  über  die  Inquiiition 
des  Jabres  1266  und  die  bei  dem  Paesaner  Anonymus  begegnende  Ortsliste 

beigefiigt,  welche  Friess  (a.  a.  0.  228  und  Arcliiv  f.  österr.  Gesch.  (>4, 
S.  89,  Anm.  4)  und  Müller  (Die  Waldenser  S.  154  [12>^  ff.)  auf  die  In- 
quisition der  Jalire  1311  f.,  Preger  (Boitr;ic:e  S.  220  H. .  T'eber  da«  Ver- 
hältniss  der  Tiilioritcn  zu  den  Waldesiern  t  tc.  S.  27)  richtig  auf  die  Kelzer- 
verfolgung  der  Jahre  1260  ff.  bezog,  in  wenig  veränderter  und  erweiterttrr 
Fonn  begegnet  der  Bericht  auch  in  dem  Chronicon  Hiraaugiense  des  Job. 
von  Trittenheim  (St  Gallen,  1690»  Tom.      S.  139  f.). 

^)  So  berichtet  F.  St  ei  11,  Ephemerides  Dominicoao-sacrae  I,  2, 
8.  68  f.  f,ex  registr.  oonr.  Crembsensis'.  Andere  Nachweise  bei  Friess 
S.  23L 


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W'aldensertbum  und  Inquisition. 


307 


wieder  zu  erkennen  vermögen.  Die  letzte  Consequenz  aus  diesi  ni 
Ankl.igesjjjtem  bat  mau  bekaniitlicii  im  1.').  .Tahrhundert  in  den 
romauischeu  Ländern  gezogen,  wo  ^Vauderie*"  geradezu  der 
technische  Ausdruck  für  die  Anklage  auf  Zauberei  und  Teufels- 
bttklschaft  geworden  ist. 

Die  Angabe  des  InquisiiionsberichtB  voa  1315,  dass  die  in 
Ober-  und  Niederosterreicli  Terfolgte  Secte  auch  in  den  Nach- 
barlftndeni  masBeiiliaften  Anhang  gehabt  habe,  legi  es  nahe, 
die  Berichte  über  gleichzeitige  KelizenrerfolguDgen  in  anderen 
sildostdeutschen  Landscliaften  gleichfalls  mit  den  Waldensem 
in  Veri>induug  zu  hüügen.  In  erster  Linie  gilt  dies  beziii^- 
hch  Böhmens  und  Mährens^),  wo,  wie  wir  sahen,  die  In- 
quisition bereits  zur  Zeit  der  Waldenserverfolgung  von  1260  ff. 
in  Thätigkeit  getreten,  und  wo  nach  der  Aussajje  des  öster- 
reichischen Waldenserbischofs  Neumeistor  das  WaldenserÜiuni  um 
1315  besonders  tief  eingewurseU;  war.  Die  Inrtiiflmer,  die  P^t 
Johann  XXII.  den  um  1318  verfolgten  bdhmischen  Ketzern  auf 
Onind  der  ihm  aus  Böhmen  zugegangenen  Berichte  beilegt 
sind  zum  Theile  dieselben  wie  diejenigen,  welche  uii>  iu  dem 
Kremser  Inquisitionsberichte  begegnen:  Verwerfung  des  Eidei», 
Verwaltung  der  Busssacramente  innerhalb  der  Secte,  Erwartung 
der  Erhöhung  Lucifers,  Veranstaltung  von  schändlichen  Orgien, 
welche  sich  an  die  in  Höhlen  stattfindenden  Fred  igten  der  ketze- 
rischen Bischdfe  anschliessen;  ausserdem  wird  den  böhmischen 
Ketzern  noch  die  Vornahme  der  Wiedertaufe,  Leugnnng  der 
Auferstehung  der  Todten  imd  der  Trinität  und  die  Irrlehre, 


M  AnffalleiiH  ist  angesiclits  dt/r  im  Fols^raden  zu  l-espri^chendcn  Thal- 
ifathcn  die  At-usscrung  des  liischüfis  Bruno  von  Ohuütz  in  »einem  Scbreibi-u 
an  Papst  Gregor  X.  Tom  1.  Januar  1278  über  den  Zustand  seiner  DiOcese: 
de  infidelibus  vero  inter  nos  conTenanttbuB,  deo  teste,  de  haereticifl  nihil 
ecimos  {Codex  dipl.  et  qt>iBto1ar.  MoraTiae  YI,  d69).  Auch  in  den  OlmOtser 
Sjnodalfltataten  von  1818  (ib.  VI,  386)  geschieht  der  Hftretaker  nicht  Kr- 
w&haung. 

*)  Bulle  vom  1.  April  1318»  abgedruckt  beiDudik,  Iter  Romanura  Tl, 
130  ff.,  auch  erwähnt  bei  Peter  von  Königsaal  (Königsaaler  Geschichts* 
quellen,  hrsg.  v.  Loser th  S.  866);  die  Anzeige  über  das  Ueberhandnehmen 

der  Ketzerei  in  Röhmün  war  doni  Papste  von  dem  mit  dem  Prngfr  Bisnhof 
aufs  hefti]t(stf'  verfeindeten  rotuht-rm  Heinrich  von  ScliöjiUurg  erstattet 
worden,  was  l»ei  der  Benrtheiluug  der  Giaubwürdiirkeit  der  diesbezügUclien 
Angaben  der  Bulle  nicht  ausser  Acht  gelassen  werden  darf. 


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308 


U.  Huupt. 


Christus  habe  einen  Scheinleib  gehabt,  vorgeworfen.  An  ihrer 
Spitze  stand  angeblich  ein  Erzbischof  mit  sieben  Bischöfen;  deren 
jeder  über  300  Gläubige  gesetzt  war.  Ohne  Frage  hat  ein  Ge- 
misch von  zum  Theil  arg  missverstandenen  Zügen  des  walden- 
siöchen  und  katharischen  Lehrsystoms  als  Unterlacfe  für  die 
Aufstellung  jener  Anklagepunkte  gecJieiit.  Wir  lügen  al)er  auch 
sofort  hinzu,  dass  durch  dieselben  (iriinde,  welche  uns  die  Zuge-^ 
hörigkeit  der  Kremser  Ketzer  zu  den  Katharern  verneinen  Hessen^ 
die  Annahme,  das  Katharerthum  habe  in  Böhmen  bis  ins  14.  Jahi*> 
hundert  hinein  fortbestanden,  ausgesdilossen  wird;  fUr  eine  Be- 
ziehung des  Beriühtee  auf  die  Secte  Tom  freien  Geiste  sind 
Anhaltspunkte  überhaupt  nicht  gegeben.  Weist  andererseits  das 
päpstliche  Schreiben  von  1318  im  Zusammenhalt  mit  dem  gleich- 
zeitigen entschiedenen  Vorgehen  der  Curie  gegen  die  Hiretiker 
in  Böhmen  und  den  Nachbarlindem  auf  eine  straffe  Organisation 
und  weite  Verzweigung  der  Terfolgten  Secte  hin,  so  werden  wir 
auch  hierdurch  wieder  auf  die  Waldenser  geführt ;  die  Thatsache 
ferner,  dass  nur  deren  Secte,  abgesehen  von  den  hier  nicht  in 
Betracht  kommenden  Begharden,  in  der  Folge  Jie  boiiniisclm 
Inquisition  beschäftigt  und  dass  insbesondere  die  von  den  be- 
sprochenen Ereignissen  nur  durch  eine  kur^e  Spanne  Zeit  getrennte 
Inquisition  der  Jahre  UH;iu  ü.  sich  gegen  die  waldensische  Secte 
kehrte,  lässt  kninn  einen  anderen  Schluss  zu  als  den,  dass  die 
böhmischen  Häretiker  von  1318  ff.  Waldenser  gewesen  sind 

Auch  zeitlich  gehören  die  österreichische  und  böhmische 
Ketzerrerfolgung  zusammen.  Die  letztere  hatte  aller  Wahrschein- 
lichkeit nach,  nachdem  bereits  die  Präger  Synodalstatuten  dea 
Jahres  1301  die  Aufinerksamkeit  des  Elems  auf  die  HSretiker 
gelenkt  hatten*),  um  1315  erhebliche  Ausdehnung  gewonnen; 
in  Prag  bestiegen  in  diesem  Jahre  14  Verurtheilte  den  Scheiter* 
häufen.  Wohl  die  Gewaltthätigkeit  des  Vorgehens  der  Inquisi- 
toren hatte  heftige  Conflicte  zwischen  diesen  und  dem  Prager 
Bischof  Johann  von  Drazik  (1301 — 1343)  zur  Folge,  in  deren 


')  Die  zuerst  von  Dubrnvius  (Hist  Boh.  1.  XX,  \).  108)  ausgesprochene, 
jeder  BegrOndwig  entbehrend«  Andciht»  die  bohmisdieii  Keteer  von  1815  ff. 
h&tten  der  Secte  der  Apoatoliker  angebOrt^  ist  bis  anf  die  Q^enwart  vid> 
buch  wiederholt  worden.  Die  grauumte  Secte  hat  auf  deutscbm  Gebiete  nie 
Boden  gefa^st. 

Dudik  I.  213. 


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Waldensertham  and  Inquisition. 


309 


Verlaut  der  Bischof,  aber  auch  König  Johann  von  Bühmen  dem 
Papste  als  Beschützer  der  Ketzer  denuncirt  wurden  Bekannt- 
lich haben  die  gegen  den  Bischof  von  einem  persönlichen  Feinde, 
dem  Domherrn  Heinrich  von  Schönburg,  erhobenen  Anklagen 
im  Jahre  1318  zur  Suspension  und  Vorladung  desselben  nach 
ÄTignon  geführt,  von  wo  er  erst  im  Jahre  1329  in  seine  Didcese 
zurückkehrte.  In  wieweit  jene  Wirren  durch  den  gleichzeitig  in 
Böhmen  tobenden  Bfirgerkrieg  *)  mitherbeigeftthrt  waren,  entzieht 
sich  der  Entscheidung. 

Die  unmittelbar  nach  der  Abberufung  des  Prager  Bischof» 
von  der  Corie  ergriffenen  Massregeln  belehren  ans,  dass  man 
die  Gefaliren,  mit  welchen  die  Verbreitung  der  Häresie  in 
Böhmen  und  denXachbarländern  die  Kirche  bedrohte,  als  sehr 
ernste  angesehen  hat.  Eine  wahre  Fhith  von  päpstlichen  Bullen 
ging  am  1.  Mai  1818  an  die  Bischöfe  von  OlmUtz,  Meissen  und 
Krakau,  an  den  Knm^  von  Böhmen,  den  Markgrafen  von  Meissen, 
die  Herzöge  von  Krakau  und  Breslau,  die  böhmischen  Landhen-en 
und  die  Magistrate  der  böhmischen  und  mährischen  Städte  aus, 
welche  den  Adressaten  die  geschehene  Ernennung  von  päpstlichen 
Inquisitoren  für  die  bezeichneten  Gebiete  ankündigten  und  deren 
eifrige  Unterstützung  in  dringliclister  Weise  forderten.  Die  an 
die  BischQfe  gerichteten  Bullen  enthalten  den  Vorwurf,  dass  diese 
nicht  wachsam  genug  ihres  Amtes  gewaltet  und  damit  dem  Um- 
sichgreifen der  Eeteerei  Vorschub  geleistet  hätl;en.  Zu  Inquisitoren 
fttr  die  Didcesen  Krakau  und  Breslau  werden  der  Dominicaner 
Peregrinus  von  Oppeln  und  der  Minorit  Nicolaus  Hyspodinet  von 
Krakau,  zu  solchen  für  die  Diöceseu  Prag  und  Olmütz  der  Domi- 
nicaner Colda  aus  dem  luilimisehen  Herrengeschlechte  von 
Colditz*)  und  der  Minorit  Hartmann  von  Pilsen  ernannt*). 


')  Verj^l.  Palacky,  Ueber  die  Beziehungen  und  das  Verhältniss  der 
Waldensei  zu  den  ehemaligen  Secten  in  Böhmen  (1861»)  S.  12  ff.;  Tomek, 
Gesch.  der  Stadt  Prag  8.  580  f.;  Dudik  II,        t  .  101  Nr.  146. 

Vergl.  ralacky.  Geschichte  von  Bühiiieu  II,  2,  «S.  113  ff. 

^)  Vergl.  über  ihn  —  er  war  zugleich  päpstlicher  Ptaitentiar  and 
Lector  im  Prager  DommieanerkhMiter  ~  Tomelc's  Geeohiehte  von  Prag  I, 
8.  485.  m 

^)  Die  pSpstlicben  Scbreibeii  in  Codex  dipl.  et  eputol.  Moiame  VI» 
101—106,  auch  bei  Wadding,  Annales  minorum  VI,  ad  a.  1318  Nr.  6 
und  Theiner,  Vetera  »onam.  Poloniae  et  Lithnaniae  I,  137^189. 


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310 


H.  Uanpt 


Ueber  die  Ergebnisae  der  m  Böhmen  angestellten  Inqui- 
sition sind  wir  ohne  Nachricht.  Wir  erfahren  nur  beil&ufig, 
dass  die  Glaubensrichter  auch  diesmal  wieder  dort  auf  Wider- 
stand stiessen;  einen  Ordensbruder  des  Dominicaners  Colda, 
Nicolaus  Otachari,  den  dieser  zu  seinem  Subdelegaten  eniannt 
hatte,  haben  angeblich  die  ihm  aus  Anlass  seiner  gewissenhaften 
Ausübung  erwachsenen  Anleinduugen  sogar  zum  Austritt  aus 
seinem  Orden  genöthigt  In  Schlesien  war  dagegen  schon 
vor  Aufstellung  der  päpstlichen  Inquisitoreu  eine  systematische 
Ketzerverfoltrung  seitens  der  vom  Breslauer  Bischof  Heinrich  I. 
damit  beauitragten  Breslauer  Dominicaner  und  Minoriten  einge- 
leitet worden.  Im  Jahre  1315  bestiegen  50  Personen,  unter 
ihnen  Weiber  und  Kinder,  in  Schweidnitss  den  Scheiterhaufen; 
andere  Autodaf^'s  fanden  in  Breslau,  Neisse  und  anderen  Plätzen 
stattf  nicht  ohne  dass  auch  hier  in  weltlichen  und  klerikalen 
Kreisen  oppositionelle  Stimmen  g^geo  das  Vorgehen  der  Inqui- 
sition laut  geworden  wären  *). 

Im  Herzogthum  Oesterreich  dauern  auch  nach  der  blutigen 
Verfolgung  von  1311 — 1318  die  Klagen  Ober  das  Ketzerthum 
fort.  In  den  Mittheilungen  des  Abtes  Johann  von  Victring  über 
die  um  1327  in  Oesterreich  und  Böhmen  verbreiteten  Häretiker 
wird  die  frühuro  Anklage  der  VeranstaUuiig  von  Orgien  in  untcT- 
irdisclien  Htihlen  gegen  die  „luiamitische  Secte"  —  zum  ersten 
Male  begegnet  uns  hier  die  Bezeichnung  in  diesem  Zusnmnien- 
hang  —  wiederholt,  daneben  der  Vorwurf  der  Verwerfung  der  Messe 

*)  Vergl.  Dndik  II,  102,  104,  194. 

*)  Vergl.  Orflnhagen,  Qescfaiohte  Sehleuent  I,  1$2  und  Anhang  6d. 
£rwfln0chte  Aufschlflne  gewShrt  an<^  da«  von  Wattenbach  heianagegebene 

Formelbuch  desDoinlierm  Arnold  von PxotMin (Codex  diplomaticiisSilesiae  V); 
Nr.  ü4  de«  Fonnelbuohes  unterrichtet  von  der  Absetzung  eines  Geiptlichen 
der  Breslauer  Donikirche  durch  Bischof  Heinricli  T.  (1301  —  1310).  der  u.  a. 
in  einer  zu  Breslau  gehaltenen  Preilij^^t  für  die  der  Ketzerei  VerUiit  litigt  n 
eingetreten  war;  in  Nr.  69  weiden  die  Ketzerverbrennungen  in  Schweidnitz 
und  Neisse  erwähnt  und  der  Klerus  zur  Verfolgung  der  fldditig  gewordenen 
und  rieh  verborgen  haltenden  Keteer  emrantert;  Nr.  70  und  71  beiiandelt 
die  Kmiennung  von  Inqntritoren;  nach  Nr.  72  tind  Ketaer  nach  Keine  ge- 
ilflcbtek,  wo  eie  ihre  Lehren  verbreiten;  in  Nr.  89  wird  der  Famulus  eine» 
Breilauer  Bürgers,  der  als  Helfer  der  Ketzer  aufgetreten  ist  uncl  die  In- 
quisitoren bedroht  hat,  excommunicirt ;  in  Nr.  95  wird  der  Archidiacou  von 
Ologau,  Magister  Miririaus»  ala  der  Ketzerei  im  höchsten  Grade  verdächtig 
genannt. 


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Waldeoserthnni  und  InqoiaitioD. 


äll 


und  der  Fürl)ittL'  tür  die  Todten  erlioben  Ganz  ins  Fratzen- 
liaft«  verzerrt  erscheint  das  Bild  der  österreichischen  Häretiker 
bei  Johann  von  Winterthur  (/um  Jahre  1338),  der  die  Schilderung 
der  schamlosen  Zusammenkanfte  der  Secte  noch  durch  Teufels- 
erscheinungen  Terschiedener  Art  belebt  ^.  Gemeinsam  ist  beiden 
Berichten  die  Angabe,  dase  die  Ketzer  heftig  verfolgt  und  In 
grosser  Zahl  auf  den  Scheiterhaufen  geführt  irorden  seien.  Aus 
andeien  Quellen  edahren  wir,  dass  1336  in  Elostemeuburg,  1338 
in  Enns,  Steyer  und  sonstigen  Orten  saUreiche  Eetzerreifol- 
gungen  stattfinden;  die  Inquisition  begegnete  dabei,  wie  es  scheint, 
mehr&eh  einem  sehr  entschlossenen  Widerstande,  der  auch  einer 
Reihe  von  katliolischen  Geistlichen  das  Leben  kostete 

Dass  es  sicli  bei  diesen  Vorgängen  um  ein  planinässiges 
\  orgehen  gegen  das  immer  bedrohlicher  sich  ausbreitende  VVal- 

')  Böhmer,  Fontes  reruin  Cjeruiauicar.  I,  4ü2. 
Ausgabe  von  G.  v.  Wyss  im  Archiv  f.  schweisensche  Geschichte 
XI  (1856)  8.  129  und  ISO  f.  Vergl.  auch  seinen  monatröBen  Bericht  Aber 
die  brandenburgiaefaen  Ketzer  des  Jahiea  1388  a.  a.  O.  8.  136. 

*)  Catalo^  abbatum  Glunieemiuin  in  Pes,  Scriptor.  rer.  Ansfriac. 
11  f  380:  eo  tempore  (1386),  praedpue  autem  anno  1838  in  civitate  LaiH 
rtrttcensi  et  Styroiisi  alii?qiic  viHni«?  loris  snhorta  Pst  inquisitio  haercticonim 
et  ab  istis  econtra  pcrsecutio  catliolicormn,  praesertim  cleii  et  relijriosonini. 
Annalos  MolUcemt'.-^  (Mon.  (ierm.  Script.  IX.  512)  zum  .hihre  i;{88:  maguu 
multitudo  hereticorum  in  lucem  deducta  e»t,  qui  clericuu  seculares  et  reli- 
gioMS  plttres  ocdderant  Klehie  Eloileninaburger  (aueooik  im  Arofahr  Ar 
Kunde  Orterr.  Oeschlchtaquellen  VII,  232:  1386  hat  man  die  Ketaer  xent6rt, 
vaa  man  ir  feadt,  in  der  Driachlergaaaen  und  in  der  Gaysluecken.  Zum 
Jahre  1340  berichtet  Johann  von  Victring  (1  BoIihilt  S.  488),  ein 
Priester  Rudolf  habe  in  Reichenhall  und  dann  wiederholt  in  Salzburg  den 
Kelch  vom  Altare  genommen  und  den  confspcrirtfn  Wein  \or«rhüttPt;  des»* 
halb  zur  K^ciienschnft  sfe7oef(.'n.  ha  In-  er  siL-li  gf<,'en  die  Taute  und  das  Altar- 
.«acranient  aufljje.oproelien  iniH  sich  zu  »ler  Ansicht,  dass  die  gefallenen  Kngel 
wieder  erhöht  werden  köuuLeu,  beiiannt.  Ei  wurde  ab  unbuaafertiger  Ketzer 
rerbnouifc.  Ein  beatimntaa  Urthdl  ftber  aeine  leligiOae  Stellung  ermttg- 
liehen  diaw  Angaben  nicht  Um  1327  erklärte  aieb  Ersbiaehof  Friedrich  III. 
von  Sabburg  dem  Papate  Johann  XXII.  gegenüber  bereit,  mit  aeinen 
SuAaganbischöfen  und  den  päpstlichen  Inquisitoren  Beiner  Provina  gegen 
etwaige  Anhänger  und  Vertheidiger  der  Lehren  der  Fraticellen  einznschreiton 
(Mayer,  Bcitras:e  zur  Grsrh.  des  Er7l.i'.fli.  Salzburg  II.  im  Areliiv  lur 
österr.  Geschieht«'  f>2,  S.  1«>5);  ein  Zusaimuenliantr  /wischen  ilen  rniticellen, 
über  ileren  N'erbieitung  in  den  österreichischen  i^ancioni  sonst  nichts  be- 
kannt ist,  und  der  oben  geschilderten  religiösen  Bewegung  in  Oesteneich 
hat  keineafiillfl  beataaden. 


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312 


H.  Haupt. 


denstrthuni  handelte,  machen  die  zu  derselben  Zeit  gegen  die 
Waldenf?er  in  Franken  der  Mark  Brandenburg*),  in  Böhmeu 
und  Polen  eingeleiteten  Processe  in  hohem  Grade  wahrscheinlich. 
Die  Acten  über  eine  um  1330  in  Böhmen  und  Polen  gegen 
die  dortigen  Waldenser  angestellte  Untersucliimg  waren  noch  im 
Besitz  dos  Flacius ;  seinen  Mittheilungen  daraus  ist  die  Thatsache 
des  Fortbestehens  einer  engen  Verbindung  der  lombardischen 
Centanüleitung  der  waldensischen  Secte  mit  deren  Anhängern  in 
Böhmen  imd  Polen  tu  entnehmen  *).  Auf  diese  Inquisition  bezieht 
eich  ohne  Frage  eine  Reihe  von  päpstlichen  Schreiben,  die  in  den 
Jahren  1327  und  1330  nach  Polen  und  Ungarn  gerichtet 
wurden.  Am  1.  April  1327  theilt  Papst  Johann  XXII.  dem  En- 
bischof  TOn  Gnesen  uud  dessen  Suffraganen,  ferner  dem  Bischof 
von  Kiiiüiaiü  und  dem  König  W'Iadislaw  von  Polen  mit,  dass  er 
es  für  notlnvendig  befunden,  Massregeln  gegen  die  aus  Deutsch- 
land und  Böhmen  nach  Polen  eindringende  Ketzerei  zu  treflV'n: 
er  habe  desshalb  dem  pohlischen  Dominicanerprovinzial  VoHmaeht 
zur  Äulstellung  von  Inquisitoren  ertheilt,  die  von  den  Adressaten 
unterstützt  werden  sollen^).   Am  1.  Februar  desselben  Jahres 

')  Vergl.  meine  »Keligiöseu  Seelen  in  Frunken"  S.  4  und  Ib  lt.  Johann 
von  VVinterthur  berichtet  untei  dem  Jahre  und  1346  über  Ketzer- 

verbrennungen itt  lffltnberg  (a.  a.  0.  S.  108  und  286) ,  die  ebenso  wie  die 
grone  U&tenadMmg  vom  Jahre  1332  am  ungeBWUBgenaten  mit  der  walden- 
nscbea  Seele,  tn  dem  haiiq>ttfichHeh«ten  8tfitqpimktea  Nttraberg  m  Ende 
dfi»  14.  nnd  Anfang  des  15.  JalirfamidertB  geh9ite»  in  Verbindung  gebracht 
werden. 

»)  Vergl,  Wattenbach.  Berlinßr  Sitzungsbericlito  518,  und 

meine  .Husitische  Propaganda  in  Deutschland*  iui  Hi^tor.  Tasclienbuch, 
«.  Fol«re.  VII,  (1888)  S.  237,  Anm.  1.  Johann  von  Winterthur  a.  a.  O.  S.  13U 
(zum  Jahre  1338). 

*)  Catalogus  testinm  (Fraakf.  1606)  8.638.  Ein  irgendwie  stiehhaltiger 
Gnmd,  der  Angabe  d«e  in  seinen  Mittiteilnngea  Aber  die  Waldenser  dundiaiis 
zaverlfleaigen  FladtM  besflglicli  der  seitlichen  AnseUnng  dieser  hqnisition  mit 
Preger  (Ueber  das  Yerhältnin  etc.  f^.  6)  zu  misstr.men,  lie-rt  niclit  vor; 
wir  werden  im  Gegentbcil  im  Folgenden  das  Zeugniss  dea  Flacius  Aber  die 
von  Preger  iti< rezweifelte  polnische  Ketzerverfolgang  um  ISSO  ausdrück- 
lich bestätigt  sehen. 

*)  Theiner,  Monumentu  vetera  Folüuiae  et  Lithuaniae  297  1".  Der 
am  Anfang  des  17.  Jahrhunderts  achreibende  Wengieraki  gibt  an,  um 
1830  sei  die  waldensisdie  Secte  in  der  Gegend  von  Krakan  verbreitet  ge- 
wesen (Krasinski,  Histor.  sketch  of  the  reformation  in  Poland  I,  S3). 
Ausser  den  Waldensern  worden  vm  diese  Zeit  ancb  Begbardea  dnreh  die 


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Waldenserthum  und  Inquisition. 


hatte  der  Papst  bereits  für  den  iJominicanerproviiizinl  in  Ungarn 
die  gleiche  Vollmacht  ausgestellt  und  dem  ungarischen  Klerus, 
dem  König  Karl  IL,  dem  Ban  von  Slayonien,  dorn  GrossfÜrsten 
von  Siebenbürgen  und  der  Walachei,  sowie  den  ungarisclien 
Magnaten  die  Förderung  der  Inquisition  anbefohlen;  von  der  das 
ungarische  Reich  bedrohenden  Ketzerei  heisst  es  hier,  dass  sie 
ihren  Ausgangspunkt  in  den  deutschen  und  polnischen  Land- 
schaften habe.  Drei  Jahre  später,  am  Id.  Wkn  1380,  fand  es 
der  Papst  für  nothwendig,  die  Behinderung  der  ungarischen 
Inquisitoren  bei  der  Verfolgung  der  aus  Deutschland  und  Polen 
sich  einschleichenden  Ketzer  nochmals  unter  allen  TJmsfönden  zu 
untersagen^).  In  Schlesien  endlich  finden  wir  im  Jahre  1330 
den  Dominicaner  Johann  von  Schwenkenfeld  aus  dem  Kloster 
von  Schweidnitz  als  päpstlichen  Inquisitor  thätig  -). 

Es  lässt  sicli  nicht  deutlich  erkennen,  ob  bei  der  W-Q 
erfolgten  Auistellung  von  Inquisitoren  filr  die  Piöcesen  Prag 
und  Olniütz  es  sich  um  die  Fortsetzung  einer  unmittelbar 
vorausgegangenen  Ketzerverfolgung,  zu  der  die  1326  ^  on  dem 
Mainzer  Erzbischof  angeordnete  Visitation  der  Diöcese  Prag^) 
Veranlassung  gegeben  haben  mochte,  oder  um  die  Einleitung 
einer  neuen  Inquisition  gehandelt  hat;  die  eben  besprochenen 
auf  Polen  und  Ungarn  hesQglichen  Schriftstücke  machen  die 
erstere  Annahme  wahrscheinlicher.  Wie  in  den  genannten  • 
Ländern,  so  werden  auch  in  Böhmen  und  M&hren  der  zum  Inqui- 


polnische  Inquisition  verfolgt,  u.  a.  um  1319  in  der  Diöcese  Wlndislaw 
(Theiner  I,  150,  163)  und  1354  im  ganzen  polnischen  Reiche  (Tb  ein  er 
1,  555).  Eine  an  den  polnischen  Dominicanerprovinzial  gerichtete  päpst- 
liche Bulle  vom  29.  April  1327  erwähnt  Wattenbach  (nach  bullar. 
praedicat  II,  175)  im  Codex  dipl.  Silesiae  V,  1  Nr.  69  Anm. 

')  Theiner.  Vetera  monumenta  historica  Uungariam  eacram  illu- 
»tnuti»  I,  511  527.  Eine  fieuebang  der  Sdiriftttttcke  aaf  die  im  sOd- 
lichen  Ungam  und  namentlidi  inBoaniea  verbreitelen  sAdalavitehea  Eatharer, 
gegen  die  im  gleichen  Jahre  das  Kreuz  g^redigt  wird,  sowie  auf  die  132G 
in  üngam  genannten  Fratiodlen  (Theiner,  I,  506,  518)  ist  jeden&Ua 
aiMge8chlo!:sen. 

^  <i  rü  n  haj^f  II .  Konig  Joliiinn  von  Hrbnun  und  Bischof  Nanker 
von  Breslau.  SitÄUUgsil>t richte*  der  Wiener  Akademie,  i'hilos.-liist.  Clftsse  47 
(1864)  S.  86;  Watten bach,  Codex  dipl.  Siles.  V,  1,  Nr.  t>9  Anm.,  wor- 
nach  Job.  von  Schwenkenfeld  am  23.  November  1880  als  biquidtor  für  die 
DiOoeie  Breslaa  bevolhnftditigi  werde. 

*)  Vergl.  Em  1er,  Regesta  Bohemiae  et  lfo»viae  P.  III»  459,  469. 


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314 


H.  Haupt 


sitor  fQr  die  Präger  DiÖcese  ernannte  Domiiikaner  Gallus  de 
NoTa  Castro  ^)  (Nimburg,  Gratzen  bei  Budweis,  Neubaiu?)  und 
sein  für  die  OlmÜtaser  Diöcese  bestimmter  Amtsbruder,  der  Minorit 
Petrus  Ton  Nacsseracz,   dem  KSnig  und    dem  Thronfolger, 

dem  Duiggiiiieii  von  Prag,  den  Bischöfen  und  dem  Klerus 
behufs  thatkräftiger  Förderung  der  Inquisition  eni]>ti)]iien.  Und 
wie  dort  so  lieisst  es  auch  von  den  böhmischen  Ketzern,  dass 
sie  aus  Deutachland  und  den  umliegenden  Landschaften  einge* 
dnmgen  seien;  auch  in  dem  sofort  zu  besprechenden  päpstlichen 
Schreiben  vom  Jahre  1840  werden  die  in  gans  B((hmen,  besonders 
aber  anf  den  Herrschaften  des  Ulrich  von  Neuhaus  verbreiteten 
Ketzer  als  «Deutsche  und  Fremdlinge*  bezeichnet*).  Aus  all' 
dem  scheint  henrorzugehcD,  dass  die  Inquisition  von  1327  ff.  in 
erster  Linie  die  erst  jüngst  germanisirten,  an  das«  Hcrzogthuni 
Oesterreich  anstossenden  Landestheile  von  Böhmen,  Mähren  und 
Ungarn,  dann  auch  Schlesien  und  die  angrenzenden  polnischen 
Gebiete,  wo  in  vielen  der  bedeutenderen  Städte,  wie  z.  B.  in 
Krakau,  das  deutsche  Element  die  Oljerliand  hatte,  betroffen 
haben  wird^).   Auf  einer  weit  in  das  tschechische  Sprachgebiet 

Die  gewöhnliche  Uebersetzung  fDr  Neuhaus  ist  im  14.  Jahrhundert 
„Nova  Domus";  in  früherer  Zeit  kommt  mehrfach  auch  der  Name  „Novam 
Castrum*  vor.  Vergl.  Pangerl,  Die  Witigonen.  Archiv  f.  österr.  Ge^^cbichte 
'  51,  559,  562.    Nimburg  a.  d.  Elbe  war  Sitz  eines  Doniincanerklo-tf^rs. 

')  Codex  diplom.  et  epist.  Moniviae  VII,  52--5»i;  Dudik,  Aufzüge 
für  Mährens  allgem,  Gesch.  aus  den  Hegesten  der  Päpste  (1885)  S.  6  f.; 
Raynaldus  ad  a.  13;i5,  Nr.  61— 02.  Wenn  es  heilst,  dass  die  Ketzer  ,de 
remoti«  tarn  Alamawiae  quam  etrcompotitb  regionibtu*  nach  B^Jhmen 
gekonnieD  sind,  lo  ut  hier  vie  an  den  enteprechetiden  SteUea  der  nach 
Polen  und  Ungarn  gerichteten  Schreiben  der  Naehdmdr  offenbar  darauf 
gelegt,  daae  die  HSretiker  aus  fremden  (remotis)  LBndem  konunen,  deren 
ÜMnen  dann  erkUteend  betgeeetat  werden;  dagegen  kOnnen  die  Stellen 
unmöglich  so  verstanden  werden,  dass  nach  Ungarn  die  Häretiker  ans  enir 
fernten  Gegenden  Deutschlands  und  FoimiM,  nadi  Polen  aus  entfernten 
Landscliaflen  Deutschlands  und  Böhmens  u.  s.  w.  kommen.  Die  deutachen 
Einwanderer,  welche  die  päpstlichen  Briefe  nennen,  haben  wir  uns  gewiss 
nur  zum  kleineren  Theil  als  Flüchtlingo,  —  vercjl,  ülter  solche  z.  B.  die 
Urkunde  von  1336,  worin  König  Johann  von  Jböhmen  verheisst,  die  auf- 
rührerischen ünt<»rt}janen  der  Herxöpre  von  Oesterreich  nicht  aufzunehmen 
(Codex  dipL  Morav.  Vil,  94)  —  in  ihrer  Hauptmasse  aber  als  Colouisten 
so  denken. 

*)  Ueber  die  dentache  Einwandemog  in  BOkmen,  Mftkren  nnd  Ungarn, 
namentlich  im  13.  Jahrhnndert,  vergL  Hoher«  Geackichte  OeiterreichB  1, 


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Wridnuerthom  und  Inquiaitioii. 


315 


hineinrageiideii  deutschen  Spracbinsel  des  südlichen  Böhmens,  in 
Neuhaus  %  finden  wir  den  hdhmischen  und  mfihxischen  Inquisitor 
im  Jahre  1898  in  vereinter  Thätigkeit Nachdem  eine  Anzahl 
derhSretiBchen  Unterthanen  des  Dynasten  Ulrich  m.  Ton  Neuhaus 
—  sein  Gebiet  umsehloss  tmter  anderm  das  sfldwestGch  von  Tabor 
gelegene  Descbna  und  die  mährischen  Orte  Zlabings  undTelfesch  — 
ihre  Ketzerei  abgeschworen  hatte,  führte  die  Abreise  des  Inqui- 
sitors Gallus  an  den  päpstlichen  Hof  zu  Avignon  um  1330  zu 
einem  abermaligen  allgemeinen  Abiall  vou  der  Kirche.  Wir 
erfahren  aus  einem  an  Ulrich  von  Neuhaus  gerichteten  Schreiben 
des  Papstes  Benedict  XII.  vom  G.  März  1340,  dass,  ganz  analog 
den  früher  von  uns  im  Herzogthum  Oesterreich  beobachteten 
Verhältnissen,  die  böhmischen  und  mährischen  Ketzer  der  gegen 
sie  eingeleiteten  Verfolgung  entschlossen  entgegentraten  und  durch 
Brandstiftung  und  Gtewaltthätigkeiten  yerscluedener  Art  —  der 
Papst  spricht  sogar  von  einer  Fehdeerklänmg  der  Hiretiker 
gegenüber  Ulrich  von  Neuhaus  —  die  Inquisition  lahmlegten. 
Die  Angelegenheit  war  ernst  genug,  um  den  Neuhauser  zu  einer 
Reise  nach  Avignon  zu  yeranlassen,  wo  ein  förmlicher  Kreuzzug 
gegen  die  Rebellen  verabredet  wurde;  die  Theibiehmer  sollten 
dieselben  kirchlichen  Gnaden  wie  die  Kreuzfahrer  nach  Palfistina 
gemessen  ■^).  Dass  der  Inquisitor  Gallus  nach  seiner  Rückkunit 
nach  Böhmen  mit  grosser  Entschiedenheit  gegen  die  Häretiker 
eingeschritten  ist,  ersehen  wir  aus  einem  Briefe  des  Papstes 
Benedict  XII.  vom  13.  September  1341,  worin  er  die  Ueberführuns^ 
der  durch  Gallus  verhafteten  Ketzer  in  die  Getaugmsse  des  Prager 
Bischofs  anordnet,  da  für  dieselben  sonst  keine  Kerker  vorhanden 
seien.    Zur  gleichen  Zeit  wurd  Ulrich  von  Neuhaus  von  dem 

464  ff.,  57fi  ff.  —  Ueber  dip  deutsche  Colonisation  in  Polen  und  Schlesien 
verprl.  Caro,  Geschichte  Poiens  II,  525  ff.,  555  f.;  Qrüubagen,  Gesch. 
Schlesiens  I.  36  ff.,  58  ff.,  87  ff,  III,  131. 

Zur  Geschichte  der  Germanisirung  diesen  Theiies  von  Südböbmen 
and  sor  0«8cliichte  der  Heiren  von  Nenhans  vecgl  Tnpets,  Geaeh.  der 
deatsehen  Sprachhiael  von  Neohane  wid  Neabistcits  m  den  BGtfheQimgen 
des  VereuM  ffkt  Geschidite  der  Deutschen  in  BQhmen.  Jahrgang  XXVI 
(1888)  Nr.  8  und  4,  S.  283  ff.,  859  ff. 

*)  Am  18.  November  1338  besiegeln  beide  Inquisitoren  als  Zeugen 
eine  in  Neuhaus  von  Ulrich  von  Neuhaus  aasgeatellte  Urkoade.  Codex 
dipl.  et  epist.  Mo^a^^ne  VIT,  157. 
Cod.  dipl.  Mor.  VII,  190. 


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31ü 


U.  üaupt 


Papste  ersucht,  für  die  Durchführung  die&cr  Massregel  einzutreten, 
und  ebenso  der  böiimische  Tlirontolger,  der  spätere  Kaiser  Karl  IV., 
zur  Unterstützung  des  Inquisitors  Gallus  aufgerufen  Bereit- 
willig gab  Karl  dem  Verhmgen  des  Papstes  nach;  schon  um 
1344  sehea  wir  das  Inquisiüoiisgericht  im  Besitze  einer  Anzahl 
von  Häusern  in  Prag,  welche  aus  dem  confiscirten  Vennögen 
der  verurtheilten    Häretiker  bezahlt   av  erden        Nichts  desto 
weniger  erhebt  Papst  Clemens  VI.  in  einem  Schreiben  vom  30.  Juni 
1346,  auf  Beschwerden  des  Inquisitors  GslIIub  sich  berufend,  bei 
dem  Prager  Erzbischof  abermals  Klage  Uber  den  Mangel  von 
Gefibignissen  für  die  bdhmischen  Ketzer  und  heisst  den  Erzbischof 
Abhilfe  treffen      Im  Vertrauen  auf  die  in  ihrer  Art  in  Deutsch- 
land einzig  dastehende  michtige  Unterstatzung  seitens  des  Landes* 
forsten  scheint  der  Inquisitor  GaUus  in  Attsttbun«:^  seines  Amtes 
den  Bo<x<^'n  allzu  straif  gcsjiaimt  zu  haben.   In  der  Zeit  nach  seiner 
RUckkeiii  aus  Avignon  wurde  er  in  Prag  von  einem  im  Einver- 
nehmen mit  Mitverschworenen  handelnden  gewissen  Albert  über- 
fallen und  verwundet;  wohl  nur  durch  glückinlien  Zufall  ist  er 
dem  Schicksal  seines  Ordensbruders,  des  ermordeten  schlesischeu 
Inquisitors  Johann  von  Schwenkenteid  entgangen  *). 

Dass  die  aui  den  Neuhausischen  Gütern  verfolgten  Ketzer  in 
ihrer  Mehrheit  den  Waldensem  zuzurechnen  sind,  dürfte  aus  dem 


Dttdik  S.  14  und  23. 

Vergl.  die  Formel  in  der  ^Suiunia  Gerhard!*»  hrsg.  von  Tudra, 
Archiv  f.  ö^terr.  Gesch.  03,  309.  Dor  in  der  Form»«]  ^jenannte  Prag-er  Stadt- 
ricliter  W[fiic>>s1;u]c  Hokycziiner],  welelier  für  die  Hezuhlung  der  Kaufsumnie 
im  Ulf  zu  Gunsten  der  Infjuisition  angekauften  Häu.ser  Bürgschaft  geleistet 
hatte,  bekleidete  jenes  Amt  1661  —  Mai  1342  und  Juli  1343  —  März  1344. 
Vergl.  Tomek,  Gesch.  der  Stadt  Prag  1,  684,  Ü46.  —  Frind,  Kiichen- 
gescb.  BObmens  II,  86,  nennt  als  Nadifolger  des  Galliu  alt  Inqtuiitor  den 
Domimcaner  Konrad,  bemerkt  aber  an  einer  «päteiea  Stelle  (U,  273),  dsM 
derselbe  mit  dem  Inqnisitor  Johann  von  Sdiwenkenfeld  verwechselt  w^e. 
')  Dudik  S.  31. 

Vergl.  die  Formel  in  dem  von  Tad ra  herausgegebenen  Formelbuch 
de«  Krr.bischofs  Ame^t  von  Trag  (1343 — 1304)  im  Archiv  fi!r  ?\?terr.  Ge- 
.M  hichte  Gl,  405.  Eine  ^^enauere  Bestimmung  des  Datums  der  Formel,  iils 
^um  1350",  ist  schwerlich  möglich.  Nach  Tad  ra  S.  272  rülu'en  die  Formeln 
der  »CoBCellaria  Arneeti'  meist  aus  der  Zeit  1350—1360  her.  Ob  da« 
gleicfafalls  in  der  Cancellaria  (8.  324  ff.,  426)  erwUmte  Attentat  auf  den 
Canonictts  von  Wyssegrad,  Ulrich  Neumburger,  mit  dem  berührten  Vorgang 
in  Verbindung  steht,  muss  dabingestellt  bleiben. 


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Waldensertham  und  Inquisition. 


317 


Zusaniinenhiiiig  der  bisher  besprorhoneii  Thutsachen  mit  ziem- 
licher Wahrscheinlichkeit  hervorgehen.  Es  kommt  hinzu,  dass 
das  päpstliclie  Schreiben  vom  (5.  März  1340  geheime  Zusammen- 
künfte der  Ketzer  „mit  ihren  Meistern,  die  sie  Apostel  nennen*^ 
orwühnfc  0,  dass  die  Ketzer,  wie  schon  bemerkt,  als  „insgemein 
Eingewanderte  und  Deutsche bezeichnet  werden,  dass  endlich 
in  der  Nähe  des  im  Sflden  an  NiederOsterreieh  anstossenden  und 
Theile  des  mährischen  Thaja-Thales  einschliessenden  Nenhauser 
Gebietes  die  in  den  Untersuchungen  YOn  1260  ff.  und  1890  ff.  als 
Sitse  Yon  Waidensem  genannten  Orte  Drosendorf  und  Hardeck, 
beide  an  der  Thaya  gelegen,  sich  befinden. 

In  Amest  von  Pardubic  (1343 — 1304),  wohl  dem  bedeutend- 
stfcu  in  der  gesammten  Ueihe  der  Prager  Kirchent'ürsten,  erstand 
dem  böhmischen  KetzerÜium  ein  höchst  getahrlicher  Gegner.  Wie 
ihm  die  Kinrichtung  des  ständigen  mischen  Inquisitionsgerichtes 
zuzuschreiben  ist,  so  hat  er  auch  seinen  Diöcesanklerus  forto-nsetzt 
zur  Wachsamkeit  jretrenüher  der  Häresie  angehalten.  So  lordern 
bereits  die  Diöcesanstatuten  von  1343  die  Verlbltyung  der  Häre- 
tiker und  ihrer  Gönner  durch  die  Pfarrgeistlichkeit,  in  erster 
Linie  ihre  Anzeige  bei  dem  Krzbischof  und  seinen  Inquisitoren; 
dieselbe  Verordnung  kehrt  in  den  Statuten  von  1B53  und  von 
1355  wieder.   Die  kirchliche  Verwaltung  der  Prager  Diöceae 

*)  Cod.  dipl.  Mor.  VH,  190:  in  errores  priitinos  «nnt  relapsi,  con- 
TentilUlcnlaB  illicitas  cum  rnagigtris  eorum,  quos  vocant  apostolos,  fuciendo. 
Preger  (üeber  die  Tiihoriten  S.  B  f.)  erbUckt  mit  Recht  in  der  8tf'lle 
einen  Hinweis  auf  (Wa  \\  akleiisistho  Secte.  Die  Apostoliker  und  Kntliarcr 
können  au-  den  früli<'r  an^ejjolM'n»'n  (iründen  nicht  in  Betracht  kommen,  /war 
heisst  e8  auch  einmal  von  den  begharden  (Erlass  de»  Erzbischofs  Heinrich  1. 
von  Köln  vom  Jahre  1306  bei  Mosheim,  De  beghardis  et  beguinabas  S.211  ff.), 
daM  tie  sieh  Apoatd  nennen;  aber  auf  pantheistisdie  Grflbler  kann  die 
Enfthlnng  von  den  Banemaufstinden  im  Neuhanaer  Gebiete  am  atler^ 
wenigsten  besogen  werden.  Die  Unwahrscheinlichkeit  der  früheren  Auf- 
fiusnngen  von  emer  massenhaften  Verbreitimg  der  Secte  vom  freien  «Teiate 
und  von  deren  anpebhchen  kommunistischen  Tendenzon  habe  ich  an  anderer 
Stelle  (Zeitachrift  für  Kirclit'nK'e<-r)iir}ite  VII  \im>l  S.  538  tV.)  darznlecrpn 
gesucht.  Das»*  einzelne  (liiedcr  der  Secte  sich  auch  in  Mähren  fan<i'n, 
zeigen  die  von  Wattenhach  (Sitzungsberichte  der  Berliner  Akademie 
18S7 ,  S.  517  fr.)  raitgetheüten  MennbuMe  der  Begharden  Johannes  und 
Albert  von  Brflnn,  welche  «ie  vor  Gallas  de  Novadomo  ablegten,  deren 
OlanbwQrdigkeit  allerdinge  von  Punkt  xu  Fnnkt  feetsnatellen  sein  wird. 
Von  «Aposteln*  der  Secte  >om  freien  Geiste  ist  aneh  hier  nicht  die  Rede. 
DeatwlM  ZritMChr.  f.  OsseUebtsw.  I.  «.  21 


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B18 


sowie  der  jeiast  dem  Erzbischof  untergeordneten  Diöcesen  OlmOts 

und  Leitosraischl  wurde  von  Amest  durch  seine  Provinzialstatuten 
von  \'M9  zum  Theil  aui  ganz  neue  Grundlagen  gestellt,  und 
namentlich  wurde  auf  die  Disciplin  des  Klerus  und  dessen  gewissen- 
halte Amtslührung  ein  scharfes  Augenmerk  gerichtet:  di:u  An  lii- 
diakonen  wurden  sowohl  in  den  Statuten  als  in  specieilen  Mahn- 
schreiben des  Krzbischofs  alljährliche  V^isitationen  der  Pfarreien 
zur  Pflicht  gemacht,  wobei  vor  Allem  den  Häretikern  nachgespürt 
werden  sollte 

Als  Inquisitor  finden  wir  noch  im  Jahre  l  -34d  den  Domini- 
caner Gallus  im  südlichen  Böhmen  thätig.  Wohl  erst  nach  seinem 
Tode  und,  wie  es  scheint,  niclit  vor  dem  Jahre  1351  wurde  das 
Amt  des  Inquisitors  ftr  die  Diöcese  Prag  dem  Dekan  tob  Wysse- 
grad,  Johann  von  Padua,  übertragen;  etwa  zwischen  1351  und 
1357  sind  diesem  dann  der  Prior  des  Dominicanerkiostecs  zu 
Prag,  Leo,  und  der  Lector  der  Iglauer  Dominicaner,  Swatibor,  als 
Amtsgenossen  heigegeben  worden.  In  dieselbe  Zeit  dürfte  die 
Berufung  des  Lectors  des  dem  Meissener  Bistlium  angehörenden 
tiorlitzer  Minoritenklosters ,  Siegfrid,  zum  Inquisitor  der  Prager 
Erzdiöcese  fallen^).  Die  Machtbefug^se,  welche  die  Ernennungs- 


')  Vergl.  Höfler,  Concilia  Pragensia  1353—1413  in  den  Abbau  ! 
lungen  der  npsfllsch.  der  Wissenflchatten  zu  IVag.  V.  Folge.  XI U  8.  XXVIII Ü". 
2.  5:  Emlcr,  Regcsta  dipl.  Bohemiae  et  Morav.  IV,  540;  Loserth, 
Hus  und  Wiclif  S.  30  ft'.;  Dudik  (Olmützer  Statuten  von  c.  1349)  im 
Archiv  f.  (Matt,  Gesch.  41,  207:  Wilhelxai  Wissegradensi«  vita  Amesti  in 
Höfler'a  Oetddehtidireibeni  der  huaiiisdieB  Bewegung  U,  6:  praecipoe 
oomctoiit  et  inqniiitorit  officium  cenaoit  exeroere»  ut  . . .  haeretiooniiii 
perfidiam  et  ipsorum  doctrinam  detestabilein  realiter  et  efBcaciter  confutaret. 
Tadra,  Cancellaria  Amesti  im  Archiv  für  österr.  Gesch.  61,  348.  —  Die  seit 
1348  auch  in  Böhmen  auftretenden  Geissler  hiolt  der  Erzbischof  in  si-harter 
Zucht  fHöflt'r  a.  a.  0.  und  Benescli  voii  Weitmühl  z.  J.  1848  in  Scriptor. 
r«r.  BoUemicar.  II,  847),  ohne  aber  die  uiieiitlichen  Geisselungeu  schleclit- 
weg  zu  verbieten  (Dudik,  ätAtuten  von  1350  im  Archiv  f.  österr.  Gesch. 
37,  41ti). 

^  Tadra,  Cancellaria  Anutti  im  Aich.  f.  Oatenr.  Oetcb.  61,  880, 
338  mid  296,  Anm.  2.  In  der  Emeimmigtfonnel  flir  Leo  uiid  Swatibor 
wird  Johann  von  Padua  schon  als  Inquisitor  geoamit;  im  November  1350 
führt  er  diesen  Titel  noch  nicht  (Dudik,  Statuten  der  Prager  Metropo- 
litanlcirche  vor:  1350  im  Archiv  f.  österr.  Gesclüchte  37.  422),  um  1357  ist 
er  nach  Tadra  .s  N'ermuthunj,'  gei=tor!>"!i  Die  Formeln  iler  Cancelluria 
Amesti  gehören,  wie  bemerkt,  grösstentheiiti  der  Zeit  von  1350 — 13Ö0  an. 


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Waldenserthum  und  Inquisition. 


319 


decrete  den  Inquisitoren  einräumen,  sind  sehr  weit  gesteckte; 
sie  dürfen  zeitweilige  oder  ewige  Kerkerstrafen  verhängen,  die 
Angeklagten  foltern,  gegen  Widerspenstige  mit  den  schärfsten 
kirchlichen  Strafen  einschreiten. 

Es  ist  eine  bedeutsame  Thatsache,  dass  die  uns  über  die  Thätig- 
keit  der  genannten  Inquisitoren  erhaltenen  Nachrichten  abemals 
ausschliesshch  den  südlichsten  Theil  Ton  Böhmen,  das  an 
Baiem,  Ober-  und  Niederösterreich  und  Deutsch-Mihren  angren- 
zende Dreieck,  betreffen.  So  richtot  Exzbiechof  Amest  an  den  Pfarr- 
klema  des  Bechiner  Archidiakonata  —  dasselbe,  das  sQdHchste 
der  sehn  Aicbidiakonate  des  Enbisttuuns,  umfasste  gerade  den 
eben  genannten  Bezirk  —  in  einer  Fonnel  seiner  Cancellaria  die 
Miitlieilnng,  dass  der  Inquisitor  Swatibor  in  EtlRe  im  Arcbi- 
diakonate  erscheinen  werde,  um  daselbst«  was  sich  als  h((chst 
nothwendig  herausgestellt,  seines  Amtes  zu  walten;  er  solle,  über 
die  iiiin  \on  dem  Bischof  gewährten  Diäten  hinauji,  seitens  der 
Geistlichkeit  mit  Geldbeiträgen  unterstützt  und  in  Ausübung 
seines  Amtes  mögliclist  gefördert  werden  Noch  bestimmter 
wird  das  Feld  der  Tliätigkf'it  Swntibor''»!  in  einer  zweiten  Formel 
bezeichnet,  die  ihm,  in  Verhinderung  des  Johann  von  Padua, 
die  Vollmacht  Überträgt,  auch  allein  die  Inquisitionsprocesse  im 
Districte  von  Pisek  durchtufOhren  Dass  es  sich  hier,  unweit 
der  deutschen  Sprachgrenze  —  unter  der  Bevölkerung  der  Stadt 
Pisek  war  zu  jener  Zeit  wie  in  allen  anderen  freien  kdniglichen 
StSdten  Böhmens  wohl  daa  deutsche  Moment  noch  stark  ver- 
treten —  um  die  Verfolgung  einer  seit  Langem  emgewurzelten 
und  sich  von  Geschlecht  lu  Geschledit  for^flanzenden  Ketzerei 
handelte,  scheint  aus  einer  Stelle  der  Acten  des  Prager  Consistoriums 
Ton  1381  hervorzugehen;  es  heisst  dort,  der  Priester  Johl  von 
Pisek  könne  nicht  ordinirt  werden,  weil  sowohl  tmn  Vato:  als 
sein  Grossvater  als  Ketzer  verurtheilt  worden  seien 

Cancellaria  Arnesti  S.  549.    Als  die  zehn  Archidiakonate,  in 

welclie  im  14.  JahrhunHort  die  Erzdiöcrsr  Pracr  s'eOieilt  war,  ftihrt  Tomek 
(Gesch.  fler  Stadt  Prag  1,  84)  auf:  Prag,  Kaunm,  Becliin,  Bis<diof-Tejnita, 
Pilsen,  Siuiz.  Bilin,  Leitmeritz,  Bunzlau  und  Königgr&ts. 
*)  Cancellaria  Arnetiti  8.  340. 

>)  Ebenda  8.  340  Arnn.  Als  kCnigliche  Stadt  neben  Filten,  Klattau, 
Taus,  Ifies  u.  s.  w.  wird  Pitek  q.  a.  in  einem  Frivüsg  von  1387  genaimt 
(Emter,  Regetta  IV,  188).  Ein  ,8eidil  Ton  Pi€ik*  erscheint  mn  1388  mdir- 
fach  als  Schaffe  der  (deutschen)  Pm^er  Altrtädt  in  Urkunden  (Em  1er  IV,  S02» 


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320 


H.  Haupt 


Wir  brecben  die  Darstellung  der  Gescbicbte  der  hiretischen 
Bewegungen  des  14.  JalirbnndertB  in  Böhmen  und  seinen  Nach* 
barl&ndern  mit  dem  Zeitpunkt  der  Thronbesteigung  Karl's  TV. 

ab.  In  einem  folgenden  Artikel  werden  wir  die  Geschichte  des 
Waldensertl! Hills  im  südöstlichon  Deutschland  bis  zur  Mitte  des 
15.  Jahrhundei*ts  und  im  Zusammenhang  damit  seine  Beziehungen 
zum  üusitismuB  zu  schildern  haben. 


Aphftpg  i.   Die  Strassbiirger  Waldenser  von  1212  und  das 
boluDüsciie  Ketserhaapt  ,3irk]iardas". 

Nach  dem  sich  ausdrücklich  fiir  urkundlich  ausgebenden  Zeug- 
nisse des  Strassburgers  Daniel  Specklin  (gestorben  1589),  dessen 
Glaubwürdigkeit  bisher,  so  viel  ich  sehe,  von  keiner  Seite  angezweifelt 
worden  ist,  müsste  Böhmen  bereits  im  Jahre  1212  als  Hauptsjitz  des 
Waldenserthums  in  Deutschland  gelten.  Specklin ,  der  seinen  von 
C.  Schmidt  ')  mitgetheilten  Bericht  (die  einzige  ihn  eiit haltt ii  l.  Hand- 
schrift ist  leider  im  Jahre  1870  mit  der  Strassburger  Bibliothek  zu 
Grund  gegangen)  aus  einer  Handschrift  des  Klosters  zu  St.  Arbogast 
bei  Strassburg  geschöpft  haben  will,  erzftblt,  die  im  Jahre  1212  in 
Strawburg  entdeckten  Ketser,  die  Specklin  mit  aller  Bestimmtheit  als 
Waldenaer^  beidebnet,  seien  unter  drei  .Obristen*  gestanden, 
welchen  Geld  und  andere  GegenatSnde  vor  ünterstfltznng  der  Amen 


204  etc.).  Die  von  mk  vertretene  These,  das«  uns  in  dem  ,CodoxTepl**nf«is* 
die  Bibelübersetzung  der  deuUchen  Waldenser  d^  Mittelalter»  erhalten  iA, 
•ebeint  dordi  die  obenstebenden  ErOrtenmgen  eine  nene  BestiUigmig  zu 
erfahren.  Eäneneüs  iat  das  sttdliche  B9hmen  allen  Ansuchen  nadi  ein 
IBbnptntx  des  Waldeuerthnma  im  14.  Jabrbimdeii  gewesen;  aadereneits 
hat  dif^  von  W.  Weiss  geführte  „Untenmchung  zur  Bestimmung  des  Dia- 
lektes des  Codex  Teplensis"  (Hallenser  Dij..^ertation  1887)  zum  Ergebniss 
geführt,  dass  die  Bibelöbor<»M/)in<;  der  Tepler  Handschrift  im  letzten  Fünftel 
de«  14.  Jahrhunderts  im  südlichen  Böhmen«  etwa  zwischen  Knimau  imd 
Prag^  entstanden  ist,  so  dass  wir  auch  hier  wieder  auf  die  liegend  von 
Tabor  oder  Pisek  geführt  werden. 

■)  Die  Secten  in  Sttanbnrg  im  Mittelalter.  Zeitscbrift  fttr  bistoriKhe 
Theologie  Bd.  X  (Nene  Folge  Bd.  IV.  1840),  Heft  8,  8.  dl  ff. 

Willkflrlicb  genug  gibt  ihnen  Specklin  (a.  a.  0.  S.  36)  gleichseitig 
den  Namen  «Brod  durch  Gott*,  der  seit  der  Mitte  des  13.  Jahrhundert« 
(vergl.  /.  B.  Moshe  im,  T>e  beghardis  et  begninabus  8.  616)  den  bettelndm 
Beginen  und  Begharden  beigelegt  wurde. 


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Waldensertliuni  obcI  Inquisition. 


821 


sageschickt  wurden.  Das  gemeinsame  Oberhaupt  habe  seinen  Bits 
in  Mailand  gehabt;  ein  aweiter  «Obrist*  sei  der  Priester  Jobannes 
TO  Strassbnrg,  der  dritte  ein  gewisser  «Birkbardns*  in  B9bmen  ge* 
wesen.  Dürfen  wir  die  letztere  Angabe  als  antbentiseh  betrachten? 
Kaeb  unserer  AnfPassnng  yerbietet  sich  dies  durch  den  ganzen  Charakter 
der  Specklin^scben  Anfiseichnnng,  welche  gans  anverkennbar  mit  den 
ans  der  Klosterhandschrift  geschöpften  Angaben  Tersehiedene  yon 
Specklio  erfnndene  Zttge  yerqnickt.  So  wird  von  dem  Priester 
Jobannes  in  ansAlbrlicber  Bede  die  Intberiscbe  Lehre  von  der  Recht- 
fertig^g  dnrch  den  Glauben  nnd  von  der  Unznlftnglichkeit  der  gnten 
Werke  begrftndet;  unter  den  angeblich  waldensisoben  Glanbensartikeln 
linden  wir  die  Fordenmg  des  Laienkelchs  und  der  Priesterebe,  sowie 
die  Bekftmpfnng  der  Ohrenbeichte  —  was  alles  auf  keine  der  am 
Anfang  des  IB.  Jahrhunderts  am  Oberrhein  auftretenden  Secten  passt. 
Dass  die  Inquisition,  deren  Acten  Specklin  vorlagen,  keinesfalls  im 
Jahre  1212  stattgefunden  haben  kann,  gebt  schon  daraus  hervor, 
dass  sie, nach  8pecklin*s  Angabe  von  den  Dominicanern  geleitet  wurde, 
deren  Orden  erst  im  Jahre  1216  die  päpstliche  Bestätigung  erlangte  und 
in  Strassbnrg  wohl  nicht  lange  vor  dem  Jahre  1224  sich  festsetzte  0* 
Die  Quelle,  auf  welche  höchstwahrscheinlich  Specklin's  Notiz 
über  das  bOhmiscbe  Ketzerhanpt  zurückgeht,  ist  nicht  sobwer  zu 
ermitteln.  Sein  ^Birkhardns'  oder  ^Picardus*,  wie  ein  zweiter  Be* 
nutzer  der  Specklin*schen  Handschrift  liest*),  mnss  wohl  als  identisch 
mit  dem  fabelhaften  «Pichardus*  angesehen  werden,  den  zuerst  Aeneas 
Sylvins  zur  Erklärung  des  Namens  der  böhmischen  Picarden  (Beg- 
harden)  des  15.  Jahrhunderts  in  die  Kirchengeschichtschreibnng  ein- 
führte ^)  und  der,  nachdem  in  der  Folge  die  böhmischen  Brüder  den 


')  DentBche  StädteehroniKen  Bd.  IZ  (Straaeburg  Bd.  II),  S.  738.  Mit 
Recht  weist  Lea,  A  History  of  the  Inquisition.  Vol.  II  (1888)  S.  317  Anm. 
den  Bericht  Specklin*»,  du«  fitschof  Hemricb  von  Strassbnrg  bei  Gelegen- 
heit seiner  Romfahrt  im  Jahre  1209  dem  Papste  Innocenz  III.  nnd  Domuiicus 
salbet  die  ünterstfitzung  des  Dommicanerordens  in  Deutschland  zugesagt 
und  1210  Predigennöndie  in  seinem  Gefolge  nach  Strassborg  mitgebracht 
habe,  als  unglaubhaft  zurück;  liegt  hier  sicherlich  eine  willkürliche 
Conibination  der  Romfahrt  des  Bischofs  mit  dem  viel  spftterm  Auftreten 
der  Dominicaner  in  Deutscblnnd  vor. 

R5  Ii  rieh.   Die  ( Jott.'st'i  cunde  un«l  tiit.-  Wink<'l*'r  am  Überrhei«. 
Zeitschrift  I.  lii^tor  Tiieologie  lid.  X  (N.  F.  IM.  IV,  184U),  IMl  \,  S.  122. 

^)  liisstoriii  iiuhemica  cap.  41  (de  Adiuiiitis  hereticj«) :  Picardus  quidaiu 
ex  Galliu  Belgica  transmisso  Rheno  per  Germaaiani  in  Bohemiam  peue- 
trarit,  qui  praestigii^  quibusdam  fidem  sibi  cmiliaat  brevi  tempore  non 
parvam  moliemm  vironmque  plebem  ad  se  trarit,  qnoe  nndos  incedere 
jubens  Adaroitas  vocavit. 


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322 


H.  Haupt 


Kamen  i^Piearden*  und  Waldenser  beigelegt  erhalten  hatten,  ziemUeh 
allgemeiii  ala  Stifter  des  bohvlseheti  Zweigs  der  Waldenser  —  soweit 
man  nicht  Walde«  selbst  nach  Böhmen  versetzte  —  gegolten  bat*)- 


Anhang  IL  Ueber  die  religiöse  Stellung  der  östeneichiBclieii 

Hfiretiker  Ton  1311  iL 

Die  Frage,  welcher  Secte  die  uns  hier  beschäftigenden  Häretiker 
zuzurechnen  sind,  ist  bisher  in  sehr  verschiedener  Weise  beantwortet 
worden.  Gieseler-),  Priess  (S.  222  ff),  Hahn»)  und  Lea  (II,  358) 
betrachten  sie  als  einen  Zwei^''  der  pautheisiisehcn  Brüder  des  freien 
Geistes,  Preger*)  als  Katharer,  Riezler*)  als  Waldenser.  So  grös.se 
Schwierigkeiten  die  Jkscliaftenheit  unserer  einzigen  Quelle,  des  Kremser 
Berichtes*),  der  Untersuchung  entgegenstellt,  so  dürfte  es  bei  sorg- 
filltig  kritischer  Behandlung  jener  Aufzeichnung  doch  gelingen  ,  die 
religifise  Btellnnsj  der  Sectirer  von  1311  flf.  mit  annähernder.  Sicher- 
heit 7.U  tixiren. 

Die  den  österreichischen  Ketzern  beigelegten  Glaubenslehren  l.'ussen 
sich  in  drei  Gruppen  scheiden;  die  erste  deckt  sich  im  Wesentlichen 
mit  den  Lehrsätzen,  die  man  zur  Zeit  Konrad 's  von  Marburg  den 
„Luciferianern*  zuschrieb;  die  zweite  charakterisirt  sich  durch  eine 
scharf  ausgeprägte  Opposition  gegen  das  cultische  System  des  Katho- 
licismus;  die  dritte  Gruppe  bringt  leider  nur  vereinzelte  Angaben 
über  die  Organisation  und  den  Cultus  der  verfolgten  Secte. 

Wollte  man  den  Mittheilungen  des  Berichtes  über  den  Satans- 
dienst der  österreichischen  Häretiker  Glauben  schenken,  so  wäre 
ihre  Secte  noch  am  ersten  als  eine  Abzweigung  des  Katharerthums 
zu  bezeichnen;  Beziehungen  zu  den  Amalricianern  läset  der  Beriebt 
ftberbanpt  nicht  erkennen.  Aber  auch  als  Katbarer  können  die 
Kremser  Ketzer  nimmermehr  gelten.  Den  fundamentalen  Grundsätzen 
der  Katharer  entgegen  essen  sie,  voran  ihr  angeblicher  ,fiUus  major*, 
Fleisch  und  ergeben  sieb  geschlecbtliohen  Ausschweifungen;  Angaben, 

')  Vergl.  z.  B.  Camerarins,  Hiat  narmt.  de  fratrum  orthodozorom 
eodesiis  S.  7. 

')  Lehrbuch  der  Kirchengesch.  11.  Ü  (2.  Aufl.),  S.  807  f. 

»)  Geschichte  der  Ketzer  TT.  S.  523  f. 

*)  Ueber  das  Verhältni&s  der  Taboriten  u.  s.  w.  S.  29. 

Geschichte  Baiems  II,  227. 
")  üeber  die  verschiedenen  Fassungen  dieser  Quelle  vergl.  oben  S,  298r 
Anm.  2. 


L.iyuioCCi  by  Google 


Waldenserthum  und  Inquidtion. 


wie  die,  dass  sie  Lacifer  zu  Ehren  Messen  lesen  liessen,  and  dass  ihr 
«filins  major*  0  seine  eigenen  beiden  Kinder  in  feierlicher  Weis« 
ehelich  miteinander  yerbunden  habe,  dürften  sich  kaum  anders  als 
doroh  Geständnisse,  welche  die  Folter  von  den  angeklagten  USretikem 
erzwang,  erklftren  lassen  Das  Misstrauen,  welches  die  angedeuteten 
Widersprüche  gegen  die  Glaubwürdigkeit  des  Berichtes  erregen,  wird 
noch  bedeutend  durch  die  Beobachtung  verstärkt,  dass  die  Anklage 
des  Satansdienstes  rom  13.  bis  ins  lö.  Jahrhundert  gegen  die  ver- 
sefaiedenartigsten  ketzerischen  Parteien,  und  awar  offenbar  ohne  jed- 
welehen  stichhaltigen  Orund,  erhoben  worden  ist.  So  bedflrfen  in 
enter  Linie  die  sebon  von  dem  deutschen  Klerus  jener  Zeit  als  solche 
erkanntfln  Mftrcben  Konrad's  von  Marburg")  von  der  TeufelsTer- 
ehmng  und  den  Orgien  der  von  ihm  Terfolgten  Ketser  fttr  den  un- 
be&ngenen  Leser  der  Quellenbericbte  keiner  Widerlegung;  und  doch 
sind  dieselben  ohne  Zweifel  Ar  fthnliche  grundlose  Anklagen  der 


*)  Es  ist  IQ  beachten,  dass  bei  Pes,  deasen  Temen  in  mancher  Be- 
siehung den  Vonag  tot  den  Übrigen  Fanongen  verdienti»  dieser  Titel  nicht 
▼crkonimt.  Sollte  er  erst  in  der  gemeinsamen  Quelle  der  anderen  Fassungen 
eingeaetst  worden  sein?  Dass  man  Einrichtungea  der  Eatharer  aof  andere 
Secten  flbertnig,  kommt  auch  an  l  n.ärU  vor;  so  mussten  sich  z.  B.  die 
1387  proceesirten  piemontesiachen  Waldenser  (vergL  S.  Anm.  3)  durch- 
gehends  zum  Empfang  de«  Consolamentum  bekennen. 

^  üeber  die  Anwendung  der  Folter  und  anderer  gewaltthätif^r  Mittel 
zur  Erj)rei«?unf^  von  GoHtrindnisson  in  den  Inquisitionsprocessen  vergl.  Lea 
T.  417  ff.  und  die  churiiktenstische  Aeusserung  des  1319  proceesirten  Bernard 
Deiicieux :  quod  beati  Petrus  et  Paulus  ab  heresi  defendere  se  non  pos!;eüt, 
si  viverent,  dum  tarnen  imiuircretur  cum  eis  per  modum  ab  inquiaitoribus 
observatum  (Limborch,  Liber  sententiar.  inquiaitionis  Tolosaaae  S.  269). 
David  Ton  Augsburg  (S.  223  und  225)  empfiehlt  Bedrohung  mit  dem  Tode, 
Zmichenmg  der  Amnestie  nach  abgelegtem  Gestttadniss,  durch  Nahnmgs- 
entddinng  veiscfaiHie  Einielbaft  und  Anwendung  der  Folter,  um  die  an- 
geklagten KetMr  cum  Oesttndnias  sn  bringen.  Der  um  1346  eniannte 
bSbmiaohe  Inquisitor  Swatibor  erhält  die  Ürmiehtigongp  seinen  l'nter* 
suchnngsgefangenen  Ketten  und  Haadeisen  anzulegen,  sie  zeitweilig  oder 
lebenslänglich  einzukerkern  und  zu  foltern  (Arch.  f.  österr.  Ooscli,  61.  339). 

')  Vergl.  Hnrtzheim,  Concilia  Germaniae  \U,  543  tt'.  Ketzer-  und 
DämonenKCschiciiten  von  geradezu  unbegreiflicher  Naivetat  erzählt  u.  a. 
Cri>ariuö  von  Heisterbäch.  Ili^t.  memorab.  V,  18,  und  Alheric 
vonTroifi-Fontaines  ad  a.  1160  ^a.  a.  Ü.  IS.  b45).  Statt  den  im  12.  und 
13.  Jahrhundert  herrschenden,  sich  in  solcherlei  Ammenmärchen  auasprechen» 
den  Aberglauben  Ar  die  Erdichtung  der  unsinnigen,  gegen  die  Ketaer  jener 
Zdt  eriiobenen  Anklagen  verantwortlich  su  madien,  bemerkt  K altner 
(Koanul  von  Marbuig  8. 61),  jenes  nabesu  allndkihtige  Schalten  Satans  habe 
sidi  ent  aus  dem  Systeme  der  ^thaier  und  Luaferianer  eatwi<&elt. 


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324 


ü.  Haupt. 


späteren  Zeit,  wie  z.  B.  die  des  Templerprocesses  vorbildlich  gewor- 
den. Der  Inquisitionsbericht  über  die  sangerbaosischen  Geissler  vom 
Jahre  1454  ISsst  dieselben  Ketzer  bnssfertige  Gebete  an  OhrittiiB 
riebteD,  die  seinen  Starz  dnrcb  Lndfer  erboffen  nnd  diesem  m  Ehren 
die  absciheuliehsten  Orgien  veranstalten;  die  sittenstrengen  böhmischen 
Brftder  sind  Ton  Renegaten  nnd  Inquisitoren  aller  nur  denkbaren 
Bittliehen  Anssohrdtangen,  der  Weibergemeinschaft,  des  Tenfelsbttnd* 
nisses  nnd  der  Verefarnng  eines  Fliegengottes  beschnldigt  worden'); 
auch  eine  Omppe  der  italienischen  Fratioellen  wird  1466  der  Ver» 
anstaltang  nachtUoher  Orgien  nnd  des  ritnellen  Kindermords  für 
scbnldig  befanden*).  Besonders  aber  die  Waldenser  sind  frivolen 
Anklagen  der  erwähnten  Art  in  den  yerschiedensten  LSndem  aus- 
gesetzt  gewesen.  So  erpresst  sin  italienischer  Inquisitor  im  Jahre 
1387  piemontesischen  Waidensem  durch  die  Folter  das  Gestftndniss, 
dass  sie  Sonne  und  Mond  anbeten,  die  Qoiteskindsdhaft  Christi  leug- 
nen und  in  ihren  Versammlungen  sehlndliche  Unsueht  yerftben;  ganz 
ähnliche  erzwungene  Oestlndnisse  kehren  in  italienischen  Waldenser^ 
Processen  der  Jahre  1451  und  1492  wieder").  Wfthrend  David  von 
Augsburg  die  deutschen  Waldenser  gegen  den  Vorwurf  des  Satans- 
dienstes in  Schuts  nimmt,  wird  diese  Aniclage,  sowie  der,  auch  bei 
dem  Passauer  Anonymus  und  David  von  Augsburg  angedeutete  Vor- 
\vurf  der  Unzucht  und  Weibergemeinschaft  wieder  gegen  ei clistäd tische 
Waldenser  des  14.  Jahrhunderts  eihol.en:  brandenburgische  Waldenser 
werdeif  1336  zu  Angermftnde  als  «Luciferianer*  abgeuiiheilt  und  noch 
in  dem  grossen  Prooesse  gegen  die  pommerischen  und  brandenburtrischen 
Waldenser  der  Jahre  1303 — 1394  werden  diese  über  ihren  Glauben 
an  Luclfer  befragt^).  In  den  romanischen  Ländern  endlich  war  schon 

Vergl.  uieuit'  Mittheilungen  in  der  Zeitschrift  für  Kirchengesch.  IX 
(1888),  S.  114  ff.  —  Uindely,  Gesch.  der  böhmischen  Brüder  I.  56  f.,  97  t. 

*)  Die  Actoi  sind  mitgetheilt  von  Ehrle  im  Archiv  für  Kirchen-  und 
Literaturgeschichte  de«  Hittelaltex«  IV  (1888),  Heft  1—2,  8.  110  ff. 

*)  Archivio  atorico  italiano  Ser.  m,  T.  I,  pan  2,  S.  18,  40  etc., 
21,  39  f.,  22:  Rivist«  cristiana  IX  (1881).  S.  368  ff.;  AlHx,  Some  remarks 
Upen  the  ancient  charchea  of  Piedmont.  New  edition  (1821),  S.  340  f.  —  Im 
Jahre  1332  wt.iden  dif»  pipinontesiechen  WaMi^iser  der  Leupnnnfr  der  kirch- 
lichen Lehre  von  der  Eucharistie  und  der  Incarnation  Christi  beschuldigt 
(Raynaldns,  Annale«  ecclesiastici  ad  a.  13;)2,  Nr.  31).  Die  Grundlosig- 
keit der  auch  gegen  die  Katharer  erhobenen  Beschuldigung  der  Verawutal- 
tung  nttchÜicher  Orgien  «rird  von  einem  Inquisitor  des  13.  Jalnhundert« 
mit  Entschiedenheit  betont  (vergl.  Molinier,  llltttdes  sor  quelques  mann- 
Berits  Goncemant  Tinquitition  da  XII*  an  XVIl«  si^e.  Extrait  des  archives 
des  missions  scientifiques  et  litt'-raires  T.  XIV,  1887). 

*)  David  von  Ausgsburg  in  P reger*»  Ausgabe  8.  211,  207^^-;  Flac 


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Waldene^rtbuiu  und  Inquisition. 


325 


in  der  ersten  HiUfte  des  Jahrhunderts  die  Bezeii.hnuDg  ,Vauderie* 
gleichbedeutend  mit  Teufelsbuhlschaft  Uüd  Hexerei  «geworden,  so  dass 
die  proven9alischen  W  aldenser  im  Jahre  lo3o  den  Namen  »Vaudois* 
als  beschimpfe  Ii  d  abwiesen  *)• 

Gibt  uns  nach  dem  Gesagten  die  erste  Gruppe  der  den  Kremser 
Ketzern  beigelegten  Lehren  nicht  das  Recht,  sie  dem  manichäischen 
Sectenkreise  ohne  Weiteres  zaznrechnen  und  ihre  Zugehörigkeit  zu 
der  waldenjdschen  Seote  abzuweisen,  so  wird  auch  dnreh  die  Lehr- 
aätae  der  zweiten  Gruppe  die  Abgabe  eines  abschliessenden  Urtheils 
nicbt  ermOgHdit»  Die  Kremser  Ketser  Terwerflen  angeblich  die  Taufe, 
die  Eucharistie,  die  letzte  Oelung,  den  Eid,  die  kirchlichen  Fasttage, 
Feste  und  Weihen,  den  Kirchengcsang;  die  katholische  Kirche  gilt 
ihnen  als  eine  heidnische ,  die  kirehlichen  Qeb&ude  nennen  sie  Stein« 
bftuser,  die  Ehe  «ne  pfomicatio  iurata*  *)•  Ausnahme  des  letsten 
Satses,  der  sich  aber  unschwer  aus  dem  ICssverstehen  der  bekämpften 
ketserischen  Lehre  erklären  lJUst,  finden  wir  die  sttmmtliehen  An- 
klageartikel in  den  Veneichnissen  der  waldensischen  Irrtbftmer,  wie 
sie  uns  David  von  Augsburg  und  der  Passauer  Anonymus  liefern,  zum 
Theil  in  wörtlicher  Uebereinstimmung  wieder*);  aber  auch  die 
Katharer  sind  hinsichtlioh  der  au^gef&hrten  Punkte  in  Opposition 
zur  kirchlichen  Lehre  gestanden.  ESnen  festen  Anhaltspunkt  erhalten 
wir  erst  durch  die  Lehrstücke  der  dritten  Gruppe  und  zunSchst  durch 

lllyr..  Catal.  lest.  ver.  (16G0) .  S.  Nr.  24;  Wittenbach  in  den 

Berliner  Sitzungsberichten  1687,  6.  517  ff.  —  Das»  die  eichstädtischen  Ketzer 
Waldenscr  hind,  ergibt  sich  schon  daraus,  dass  sie  sicii  die  ,vor  Gott  Er- 
kannte* (Kunden)  nennen.  Ueber  die  brandenburgischen  Waldenaer  vergl, 
meine  Bemerlnmgen  im  ffistor.  Tatdienbneh  6.  Fotge»  Yll  (1868).  S.  887. 

Vergl.  DnveTger,  La  Taaderie  daas  lei  ^tati  de  Philippe  leBon 
(1875)  und  Bouiqiiolot  »Les  Vaudois  du  XVe  siecle"  in  Bibliotheque  de 
r^cole  de?  cluntos,  2.  serie,  T.  III  (1846),  S.  81  ff.;  C.  Schmidt,  Zeitsclir. 
f.  hiit.  Thcol.  Bd.  XXU,  S.  250.  Vcrgl.  den  Nachtrag  am  Knde  dieses  Anhiinj;s. 

*)  Hier  wie  im  Folgenden  kommt  als  Quelle  in  erster  Linie  die  aifs- 
fiihrlichere  Fassung  des  Kremser  Berichtes,  wie  sie  die  von  \^ez  benutzte 
^ndsdiiifl  enthält»  in  Betracht 

Badicale  Verwerfung  der  Taufe  wird  u.  a.  auch  den  etchstftdtiMdien 
Waldensero  des  14.  Jahrb.  (Wattenbaoh  8.  519),  Bddbnpfung  der  Trans» 
aubfltantiation  im  Altarsacramente  sowohl  diesen  wie  den  Mainzer  Waldenseni 
von  1393  („Der  waldensische  Ursprung  des  Codex  Tepleasis''  S.  36)  vor* 
fyeworfen.  »Steinhäuser"  nennen  auch  die  I.eoni.-<t*'n  des  Passauer  Anonymus 
(Bibl.  max.  XXV.  S.  26<)  A)  die  kntholi.'ichcn  Kirchen.  Aehnlich  wie  die 
Kremser  Ketzer  sprechen  sich  die  Waldcnsfi-  DavidV  von  Aup^sliurg  (S.  207) 
über  die  Ehe  aus:  matrimonium  dicunt  es«e  l'ornicatioueu)  iutaiaui,  ni»i 
conti nenter  vivant ;  qualeeounque  alias  luxurie  immundiciaB  magis  dicunt 
eiM  liettas  quam  eopulam  ooniugalem. 


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326 


H.  Haupt 


die  Aussagen  der  Kremser  Ketser  über  ihre  Hierarchie.  Darnach 
steht  aa  der  Spitze  der  Secte  ein  Bischof  und  zwölf  Apostel,  &ls 
deren  ausschliessliche  Function  die  Abnahme  der  Beicht  erscheint, 
und  welche  seitens  ihrer  Gläubigen  eine  unbegrenzte  Autorität  ge- 
niessen;  die  Apostel  durchziehen  die  verschiedenen  G^enden  der 
Erde  und  besuchen  abwechselnd  zu  zweien  das  Paradies,  wo  sie  von 
Henoeh  und  Elias  die  Macht  za  binden  und  za  lOaen  erhalten,  um 
sie  auch  ihren  Amtsgenossen  mitzutheilen.  Ganz  ähnliche  aber- 
glftnbische  Anschauungen  über  das  Wesen  ihrer  Heiseprediger  finden 
wir  bei  den  eichstädtischen  nnd  brandenbnzgisoh- pommerischen 
Waldensern  des  14.  Jahrhunderts;  nur  werden  dort  als  Ertheiler  der 
himmlisoben  Vollmaohten  bald  die  Engel  des  Paradieses,  bald  die 
Apostel,  bald  Gott  selbst  genannt.  Entscheidend  ist,  dass  diese  Vor- 
stellungen ansscUieeslich  dem  waldensischen  Sectenkrnse  ^genthOm- 
lieh  sind,  nnd  dass  ebenso  die  Bezeichnung  als  Apostel,  Zwölfboten 
nnd  Beichtiger  für  die  waldensischen  Beiseprediger  charakteristisch 
ist  0*  Angaben  des  Kremser  Berichtes  fiber  die  Beiohteeremonien 
der  Österreichischen  HAretiker  lanten  in  den  einxelnen  Versionen  Ter- 
schieden;  da  wir  anch  ftber  die  waldensischen  Beichtoeremonien  nicht 
bis  ins  Einzelne  nnterriohtet  sind,  so  müssen  wir  jene  Angaben,  die 
übrigens  anch  keine  nähere  Beziehung  zum  katharischen  Cnltns  ver^ 
rathen,  hier  ausser  Betracht  lassen  Abermals  aaf  die  waldenstsche 
Secte  weist  dagegen  die  Angabe  des  Inquisitionsberichtes  über  die 
bei  den  Kremser  Ketzem  als  Erkennungszeichen  dienenden  Losungs- 


')  Vergl.  Wattenbach  in  den  Abhandlungen  der  Berlinei  Akademie 
1886,  S.  43  flf.  und  in  den  Berliner  Sitzungsberichten  1887,  S.  519;  Müller, 
Die  Waldeaser  S.  105  f.  [81  f.l.  Der  Bischof  der  Kremser  Ketier  heiast 
einmal  aaeh  »magister*,  was  rielleieht  ein  Irrthom  ist;  bei  P  es  cd.  586 
begegnet  der  Ausdruck:  oonfeasores. 

*)  Nach  den  Annalen  toa  Mattooo  und  der  Voraner  Ht.  befiehlt 
der  Bisdiof  der  österreichischen  Ketser  den  Beichtenden :  „Chuss  auf  di 
erden;  darauf  seit  du  geraynet  werden.*  In  der  Hs.  von  St.  Florian 
hieas  es  angeblich:  .Kuss  auf  de  Huer' (??);  die  Klostemeobarger  Hs.  bat 
die  Version:  „chusse  an  dio  hindern.*  Die  149-4  in  Valcnce  im  Daiiphine 
processirte  Waldenserin  Prvron*'ttn  Vi**kannte :  ipsa  confessa  e.st  peccata  siia 
alten  [ex  raagistxis  Waldensium]  genibus  flexi s  ac  si  fuisaet  conim  ^*uo 
proprio  sacerdote,  et  inde  facta  confessione  ipsam  abaolvebat,  luanuui  ikd 
Caput  iniponendo  more  sacerdotuiu.  Bei  der  Weihe  der  waldensischen 
Predigercandidaten  in  Deutschland  gleite  sich  der  nider,  den  tu  de  su  eime 
meistere  woltent  machen,  nff  die  erden  nf  emen  mantel' ;  im  Verlaufe  der 
Cexemonie  kniet  er  nieder  und  erhilt  die  Weihe  durch  Amdanflegong 
(Rohr ich,  Mlttheill.  aus  der  Gesdiichte  der  evangel.  Kirche  des  Elsasses 
I,  S.  42.  —  Fries 8  8.  258). 


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WftldauerCluim  oad  laquiaitioii. 


327 


«orte  hin:  was  tma  der  Passaner  Anonjmns  über  die  »Leonisten* 
TOD  1260  in  dieser  Beaehnng  mittheili,  stimmt  ganz  mit  dem  Über 
die  Kremser  fl&retiker  Berichteten  überein').  Auch  die  letzte  noch 
erübrigende  MHtheilnng  unseres  QneUenbericfates  endlich,  dass  nnter 
den  tatcrreichiadien  Ketsem  beiderlei  Geschlechts  sich  selten  Jemand 
finde,  der  nicht  den  Text  des  nenen  Testamentes  auswendig  wisse*), 
dürfte  sieh  am  nngetwnngensten  mit  den  Gläabigen  der  Waldensersecte 
in  Verbindung  bringen  lassen. 

Za  den  inneren  Gründen,  welche  cUe  Benehtmg  des  Kremser 
Berichtes  auf  die  waldensiache  Seete  wahrscheinlich  machen ,  kommt 
als  unterstütiendee  Moment  noch  die  bereits  früher  (S.  289)  von  uns 
herForgehobene  Tbatsache  hinzu,  dass  die  Katbarer,  die  allein  ausser 
den  Waldensern  noch  etwa  in  Betracht  kommen  könnten,  schon  um 
1^0  aus  Süddeutschland  und  speciell  auch  aus  Oesterreich  durch 
die  Waldenser  zurück<2rediilngt  waren.  Die  ausserordentlich  weite 
Verbreitung  der  ketzerischen  Secte  von  1311  ff.  in  Oesterreich  und 
den  Nachbarländern  lässt  sich  ferner  nnr  unter  der  Voraussetzung 
erklaren,  dass  dieselbe  dort  seit  Generationen  eingebürgert  war:  ihr 
Bischof  hatte  damals  schon  50  Jahre  lang  seines  Amtes  gewaltet, 
und  bereits  die  Eltern  der  Verurtheilten  hatten  der  Secte  angehört '). 
Dies  alles  fuhrt  uns  in  die  Zeit  um  1250  —  1261»  /.urüek,  zu  welcher, 
wie  den  Mittheilungen  des  Pa.s&auer  Anonymus  zu  entnebmeu  ist, 
die  Inquisition  in  Oesterreich  ausschliesslich  durch  die  Verfolg^ung 
der  dorti<:en  Waldenser  in  Anspruch  genommen  war.  Und  auch  die 
locale  Verhrf'itung  der  Secte  von  1311  ff.  entspricht  zum  puten  Theile 
derjenigen  der  österreichischen  Waidenser  von  1200.  aber  auch  dem, 
was  wir  von  der  Geschichte  der  Secte  am  Ende  des  14.  Jahrhunderts 
wissen.  So  bef^egnet  Steyer  sowohl  in  der  Liste  der  von  den  Wai- 
densem inficirten  Pfarreien  von  1266,  als  auch  in  den  Ket;^rprocesscn 

Friesfi  S.  256:  item  cum  alter  ad  alterum  voluit  venire,  ne  christianis 
pnMMUtibQS  inopiaate  intnuet»  appropinqnane  iannae  dicit :  »ist  icht  chrumpea 
hritie  drinne?*  womit  tu  vergleichen  die  Angabe  des  PasRaner  Anonymus 
Uber  die  Waldeneer  in  Bibl.  max.  XXV,  264  6:  qvando  simul  oonveniunt, 
tone  primnm  dieunt:  »Cavete,  ne  mter  noe  dt  lignmn  cnrvnm,  id  est,  aliquis 
eitnaeu«'. 

*)  Pez  coL  596:  nuo  est  apud  eos  homo  cuiuscunque  sexus.  qui 
testara  novi  teatamenti  non  eciat  cordetenus  in  vulgari.  Vergl,  die  An- 
gaben des  Passaner  Anonymus  über  die  Waldenser  a.  a.  0.  S.  204  A  :  novum 
et  vetus  testamentum  vulgariter  transtulcrunt  et  sie  docent  et  discunt :  audivi 
et  vidi  qnendam  rnsticmn  idiotam ,  qui  Job  recitavit  de  verbo  ad  verbum 
et  plures  qni  totum  novum  testamentnm  perfeete  sciverunt.  • 

*)  Vergl.  Pcz  col.  b'.^ö:  quidam,  Andreas  uuniine,  tune  temporis  cre- 
matus  dixit  :  ab  infantia  parentes  nostri  in  haeresi  nos  noirierunt. 


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328 


H.  Haupt 


der  Jahre  l-ill  ff.;  um  1390  erscheint  die  Stadt  und  Umgebunjif 
wieder  als  ein  HauptstüUpunkt  der  Waldenser.  Im  Gebiete  zwiscbea 
Traiskireben  und  8t.  Pölten,  wo  die  Ketserei  von  1311  ff.  in  86  Or^ 
Schäften  ESngang  gefiud«!,  hatten  auch  die  Waldenaer  von  1266, 
wie  die  OHsliste  dea  PasBaner  Anonymus  zeigt ,  ihren  Anhang;  als 
Sitze  von  Waldensem  nennt  die  Orteliste  von  1266  anch  eine  Anzahl 
von  Pfarreien  in  der  allemBchsten  Umgebung  von  Krems,  das  in  der 
Inquisition  von  1815  eine  so  bedeutende  Bolle  spielte.  Wien  endlich, 
wo  um  1815  Autodaf6*8  stattfiuiden,  sehen  wir  später  mehr&ch  in 
die  Waldenserverfolgungen  aus  dem  Schlüsse  des  14.  Jahrhunderte 
verflochten.  Dass  die  gemeinsame  Quelle  unserer  Berichte  Aber  die 
Kremser  Inquisition  die  Kotier  von  1266  und  von  1811  ff.  als  identisch 
betrachtete,  ergibt  sich  daraus,  dass  fde  die  Ortsliste  von  1266  ohne 
weitere  üntm^eidung  ihren  Hittheilungen  fiber  die  Kremser  Ketzer 
aafftgte.  Fasst  man  zuletzt  noch  ins  Auge,  dass  der  Inquisitor 
Petrus  Zwicker  im  Jahre  1895  von  einem  ununterbrochenen  150jSh* 
rigen  Bestände  der  waldensischen  Secte  in  Oesterreich  sprtebt dass 
femer  die  Bekenntnisso  dnr  seit  1391  verfolgten  Waldenser  aus  der 
Umgebung  von  Stcyer  die  Verbreitung  dieser  Secte  in  derselben  Gegend 
am  Anfang  des  14.  Jahrhunderts  bezeugen  dass  endlich  in  Böhmen 
und  Mähren,  wo  die  Ketzer  von  1315  unzählige  Anhänger  gehabt 
haben  sollen,  von  1330  an  wiederholt  die  waldensische  Secte  verfolgt 
und  über  deren  Verbreitung  geklagt  wird,  dagegen  niemals  von 
Lucifeiianern  oder  Katharern  die  Rede  ist,  so  wird  man  wolil  den 
Wahrscheinlichkeitsbeweis  für  die  These  für  erbracht  erachtfu:  die 
Österreich  isclien  Ketzer  von  1311  W.  und  ihre  Hlaubens- 
genosseu  in  Bübmen  und  Mähren  sind  Waldenser  gewesen. 


Nachtr^. 

Eine  sehr  willkommene  Bestätigung  der  Kichtigkeit  unserer  so- 
eben  vorgetragenen  Vermuthung  bringt  Wattenbach 's  Mittheilung 
über  das  Handbuch  eines  Inquisitors  aus  dem  ersten  Jahrzehnt  des 
15.  Jahrhunderts  f Abhandlungen  der  Berliner  Akademie  1889).  Unter 

den  in  diesem  Handbuch  den  Anf^aben  des  Nicolaus  Eymerici  über 
die  Waldenser  beigefügten  Zusiltzen  (S.  ilO)  begegnet  der  Hätz:  ^ifeti 
se  tilios  Israel  nominant".  In  der  mir  bekannten  Ketzerliteratur  hat 
diese  Notb.  nur  in  der  Angabe  des  Krenuser  Berichtes  über  die  dortigen 

I)  Priese  S.  262. 

*)  In  den  sp&ter  mitsntheilenden  InquisitionsprotokoUen  wird  eine  1391 
firoeessirte  GOjähiige  Waldenserin  aus  Dammbnch  bei  Steyer  als  .nata  in 
eecta'  beieichnet 


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Waldensecihatn  und  Inquisition. 


329 


KctMr  (Fhess  S.  256)  ihr  Gegenstück  :  „  nostros  presbyteros  Bomaniolas, 
suos  vero  Israfaeliticos  appellabant*'.  Vergl.  auch  den  von  Watten, 
bacb  mitgetheilten  Satz:  ,et  die  Lüne  et  die  Mercurii  [Waldenses] 
Ubidini  totaUter  se  exponnnt  et  ntendo  carnibus  ieinnanf 


Beilage  L 

Gesvcli  um  pftpstliche  Entscheidung  der  Frage,  ob  ein 
zweimal  in  Ketzerei  Terfallener  Kleriker  zum  Priester  ge- 
weiht werden  dfirfe. 

Au  Cdd.  ms.  577  des  k.  h.  H.*.  H.-  und  Staatsarchives  zu  Wien  p.  131. 

8i  clericas  in  daas  bereses  lapsoa  posrit  ad  sacerdociam  pro- 
moveri. 

Licet  omnes,  qui  cbristiano  nomine  oensentur,  a  Tobis  tamquam 
a  Gbristi  vieario  et  magistro  catholiee  fidei  saper  dnbitabilibus  querere 
documenta,  ne  christiana  professio  Tacillare  noscatar.  quidam  autem 
nostre  dyocesis  dericns,  dum  at ')  in  minoribus  ordinibus  constitutus, 
se  Pateren  orum  secte  frequenter  immiscuit,  sed  postmodum  ad  peni- 
teutiam  rediens  postulavit  ad  sacros  ordines  promoveri.  qui  cum 
postea  consisteret  in  ordinc  dyaconatus,  Lconistas  non  timuit  imitari 
et  cum  eis  fuit  diucius  conversatus.  nunc  autem  qiialicumque  poni- 
teiitia  ductus  instanter  petiit,  ut  ipsum  ui  sacerdocium  debeamus 
promovere.  verum  quia  in  duabus  heresibus  vacillavit,  in  facto 
tciaiii  procedere  pertimemus,  presertim  cum  heretica  labes  consuoverit 
difßcUe  removeri. 


Beilage  II. 

Herzog  Ludwig  II,  von  Baiern  empfiehlt  die  als  Inqui- 
sitoren aufgestellten  Dominicaner  dem  Schutze  und  der 
Unterstützung  seiner  Beamten.  1262  Bec.  17.  Regensburg. 
Ao8  München  Reichsarchiv,  Klöster  (Dominicaner  in  Regensburg  fasc.  10) 
or.  monbr.  c.  sig.  pcnd.  laeso.  —  Das  an  einer  grünen  nnd  rottmi 
seidenen  Sdmor  bftngende  Siegel  ist  jetst  sienüieh  ddiset  —  Die 
Absehrift  der  Urkunde  Terdaake  ieh  der  Gftte  des  Herrn  Arcfainaths 
Dr.  Will  in  Regenshm^.  —  (Abschrift  in  Codex  chnmologico- 
diplomaticus  episcopatus  Ratisbonensis  III,  Nr.  386»  Mannscript  des 
Kreisarchivs  zu  Regensburg;  hiemach  benutzt  TOn  Janner,  Ge> 
f«chichte  der  Bischöfe  von  Regensbnrg  II,  479.) 
Lndwicus  dei  gracia  palatinus  com^s  Beni  et  dux  Bawarie 
uniyersis  ministerialibus  suis  dilectis  et  fidelibus  scultetiSt  prepositis. 


')  So  die  Hs.;  1.  eet  (=  esset). 


Digiti^uu  Ly  LiUv.*v.i^ 


330  Haupt.   Waldenserthum  und  Inquisition. 

iudicibos,  sive  ceieris  ofScialibiu  suis  in  dvitatibos,  eastelliB  ant 
villis  in  sna  inritdictione  constitntis  graciam  snam  et  omne  1>onnm. 
quoniam  ad  defendendos  pauperes  d«  maniboB  diripientium  eos  in 
sublimitate  snmus  constitnti,  precipne  tarnen  ad  axstirpaadas  hereses 
et  infideles  homines,  qui  ben  sicut  audivimus  in  nostris  finibas  nuper 
emerserunt  ,  (luorum  diabolus  versucia  quasi  in  occulto,  cum  in 
palam  nocere  non  possit,  tunicam  domini  scindere  et  vineam  domini 
Sabaoth  nititur  dtuiuliri  et  hereditatem  eius  delere,  gladio  materiali 
sumus  accincti,  qui  iiuauio  fainiliariores  secundum  phylosophum, 
tanto  sunt  nocentiores,  discunt  enim  euriose  circuire  domos,  sicut  ait 
apostolus,  sub  specie  pietatis  verbiß  vanis  et  supertluis  sub vertontes 
corda  simplicium,  multipli4it]ate  cloquii  infigtntes  eis  sagittas  lingne 
igneas  plenas  veneno  mortifero  infidelitatis,  detrahentes  sacramentis 
ecclesie,  legibus  sacratissimis  principum  et  sanctionibus  patrum,  suam 
per  omnia  iusticiam  constituere  volentes,  quos  nisi  citius  deus  reve- 
lasset  in  suis  latentes  perfidiis,  fideles  qnosque  simul  privassent  vita 
et  repno.  cum  auteru  multi  ad  defendendam  creatoris  iniiinara 
relictis  iil  i  ris  et  uxoribus  omnibusque,  quae  possiderint,  iiudi  uuduin 
Christum  sequantur,  portantes  crucein  suam  in  terras'  longinquas  et 
trans  maria,  fidei  vestre  mandamus  et  districte  precipimus,  quatenus 
divine  remuneracionis  intuitu  ac  nostre  dilectionis  respectu  dileulos 
fratres  predicatores,  quorum  ordo  ad  hoc  noscitur  institutus,  ut  tal^ 
inimicos  ecclesie  perscrutentur  et  proclament,  cum  ad  vos  venerint, 
benigne  rccipiatis,  ferentes  eis  contra  heretieos  et  eorum  defeusores, 
fautores  sive  receptatores  sub  obtentu  gracie  nostre  consilium  et 
auxilium  tidplo  et  oportunum ,  ut  et  ipsi  ab  iniuriis  et  violentiis 
nostro  defensi  auxilio  niinisterium  suum  adimplere  valeant  et  nos, 
qui  extra  terras  pugnando  dispersa  congregare  non  possumus ,  domi 
saltem  eongregata  consenremus.  datnm  Ratispone  anno  domini  1262^ 
XVI.  kal.  Januarii. 


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Die  „unio  regni  ad  imperium". 

Ein  Beitrag  zur  GeBoMolite  der  stanflsclLen  Politik. 

Von 

Hni6  Ton  £ap-äerr. 

n. 

Wenn  es  mir  in  meinem  ersten  Artikel  gelungen  sein  sollte^ 
das  Verhalten  Friedrich's  gegenttber  der  Curie  in  der  sicOischen 

Frage  moralisch  zu  rechtfertigen,  so  wird  mir  jetzt  der  Versuch 
gestattet  sein,  die  Bemühungen  um  die  Verbindmig  Siciliens  mit 
dem  Kaiserreiche  von  einem  weiteren  politischen  Staudpunkte 
zu  würdigen. 

Bekanntlich  hat  Ficker nicht  bloss  denUntergang  des?  staufischen 
Geschlechts,  sondern  auch  den  V  edall  der  deutschen  Köuigsgewalt 
von  dem  verhängnissTollen  sicilischen  Froject  hergeleitet. 

Durch  den  Erwerb  Siciliens  scheinen  ihm  die  natürlichen 
Grenzen  des  Kaiserreichs  als  einer  mitteleuropäischen  Frieden 
sehUisenden  Grossmacht  Überschritten,  das  deutsche  Kaiserthum 
wird  jetzt  unaufhaltsam  in  die  Bahn  der  Welteroberung  geleitet, 
in  der  es  seinen  Untergang  findet 

Nicht  bloss  der  deutsche  Reformplan  Heiniich's  VI.  wiid 
durch  die  sidlische  Erbschaft  gestört'),  der  Sturz  Otto's  IV. 
-wird  durch  sein  Streben  nach  Sicflien  herbeigeführt^)  —  am 
schwersten  aber  soll  sich  die  Verbindung  Siciliens  mit  Deutsch- 
land an  dem  ilegimente  Friedrich'ö  II.  gerächt  haben.  Ficker 

*)  KaiserNidi  p.  76  —77*  Bentsohes  Kdnigtliom  n.  KaiBOrthimi  p.  59. 
*)  Kaiaemidi  p.  182.  DeutBcfaesStaigtham  u.  Kaieerthnm  p.  101—102. 
'KKaiseneieh  p.  112. 


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332 


U.  V.  Kap-herr. 


macht  dem  Kaitier  den  Vorwuri,  dAss  er  utn  Siciliens  willen  die 
letzte  Gelegenheit  zu  einer  Reorganisation  Deutsclüand's  versäumt 
und  damit  den  politischen  Verfall  Deutschlands  verschuldet  bahe  ^). 
Freilich  hätte  er  in  Deutschland  eine  schwerere  Aufgabe  zu  lösen 
gehabt  als  in  Sicilien.  Hier  fand  er  einen  fertigen,  wohlge- 
schulten Beamtenstand,  dort  hatte  er  den  Kampf  auizunehmen 
gegen  die  feudalen  Gewalten,  einen  zwar  mühevollen,  aber  lohnen- 
den ivaiupf.  dem  die  Hilfsmittel  des  doutächen  Königthums  wolil 
gewachsen  gewesen  wiiren  Friedrich  ist  dieser  nationalen  und 
königlichen  Püicht  aus  dem  Wege  gegangen  und  zwar  wesent' 
lieh  durch  egoistische  Motive  geleitet:  er  wollte  sich  nicht  trenneu 
von  dem  sonnigen  Lande  seiner  Jugend  und  von  den  Genüssen 
einer  reichen  sfldlichen  Natur,  um  ihretwillen  ist  er  an  seiner 
deutschen  Nationalität  zum  Terräther  geworden*).  Wir  wollen 
untersuchen,  ob  dieser  Vorwurf  berechtigt  ist  Zunächst  aber 
gilt  es  eine  Voraussetzung  zu  erörtern,  welche  der  Argumentation 
Ficker's  zur  Grundlage  dient. 

Durch  den  Erwerb  Siciliens  soll  der  natürliche  „zweck- 
mässige'' Umfang  des  Kaiserreichs  Uberschritten  sein,  von  dessen 
Grenzen  in  dem  Bewusstsein  des  Volkes  ein  deutliches  Gefühl 
gelebt  habe,  da  dieses  das  Königreich  Sicilien  als  regnum  von 
demimperium  schied,  welches  Deutschland,  Burgund,  Ober-  und 
Hittelitalien  umfasste*). 

Ich  bezweifle,  dass  dieser  Sprachgebrauch  vor  Friedrich  II.  ^) 
nachweisbar  ist,  und  falls  er  nachweisbar  sein  sollte,  zu  irgend 
welchen  Folgerungen  berechtigt.  Vor  Allem  vermisse  ich  ihn 
dort,  wo  man  ihn  am  ehesten  erwarten  sollte:  in  der  Correspou- 
denz  Inuocenz'  III.  Wir  finden  hier  öfters  regnum  dem  imperium 
gegenübergestellt,  aber  jedesmal  so,  dass  der  Zusammenhang 
oder  die  Adresse  ergibt,  ob  das  deutsche  oder  das  sicüische 
Königreich  gemeint  ist. 

So  ist  z.  B.  in  der  deliberatio    mehr^M^h  regnum  als  deutsches 

')  Böhmer-Ficker,  Regesta  p.  XVI. 

*)  Böhmer-Ficker,  Regesta  p.  XVII, 

^»  Böhmer-Ficker  p.  XVII. 

*}  Fioker,  Kaiterreich  p.  76  und  86. 
Daas  dieser  Sprachgebraudi  unter  FHedrich  II.  Fiats  greifen  konnte, 
kann  nicht  Wunder  nehmen;  hatte  doch  Friedrieb  die  NichtkogehOrigkeit 
som  Kaisenreiehe  ansdrilcklidi  anerkuint. 

*)  p.  699,  1  tt.  2.  y 


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0ie  aimio  regni  ad  imperium*. 


338 


Königreich  dem  imperium  gegenübergestellt,  ebenso  regelmässig 
in  den  Briefen  des  Papstes  an  die  deutschen  Forsten 

Wenn  das  sicilische  Königreich  gemeint  ist,  so  wird  es  aIs 
solches  beseicfanet,  so  in  der  deüberatio  *),  in  einem  Briefe  an 
den  König  von  Frankreich  *)  und  in  Briefen  an  dentsohe  Fürsten  *), 

In  den  Gesta  Innocentü  wird  KcOien  öfters  ein&ch  als 
regnum  beieichnet  *),  aber  niemals  im  Gegensatz  su  in^erimn  *). 
Als  regnnm  wird  es  den  benachbarten  Provinzen  gegenübergestellt: 
und  zwar  finden  wir  diese  häufig  auch  nicht  mit  ihren  Namen, 
.sondern  yrewisserniassen  mit  ihiem  Amtstitel  als  Markgrafschalt, 
Herzogtlmm  benannt. 

So  z.  B.  c.  IX  p.  3,  1 :  Papa  reliquit  marchiam  et  regnum 
intrayit;  oder  c.  XX  p.  5.  Marchualdus  accessit  in  marchiami 
Conradus  rediif  m  ducatum '^). 

Die  Benennung  des  Königreichs  Sicilien  als  regnum  steht 
auf  einer  Stufe  mit  der  Benennung  der  Markgrafschaft  Ancona 
als  marchia  und  des  Ducats  von  Spoleto  als  ducatus:  das 
Königreich  Sicilien  ist  in  der  AufGassung  der  Italiener  das  regnum 
7MX'  H^X^^*  ebensowenig  wie  man  bei  der  Mark  oder  dem 
Dncat  ans  dem  Namen  auf  eine  Nichtzugehörigkeit  zum  Reiche 
scUiessen  darf,  ebensowen^  hat  diese  Schhtssfblgentng  Air 
Sicilien  eine  Berechtigimg  %  Aber  neUeicht  Hesse  es  sich  nach- 
weisen, daas  das  dentsehe  Volk  odor  doch  die  deutschen  Fürsten 
sieh  der  Gegens&tze  zwischen  Sicilien  und  dem  Reiche  bewusst 
gewesen  wären.    Haben  sie  gegen  den  Versuch  der  Erwerbung 


')  z.  B.  p.  702.  1,  p.  704.  1.    Ebeiksu  im  Briefe  Otto's  p.  6d4,  2. 
p.  700.  reguuni  Siciliat;  nohi^  aiiferre  conatur. 

*)  p.  718,  1.  Noati,  quod  ai  Philippus  .  . .  imperium  obtineat,  regnum 
Siuiliae  occaparet,  .  . .  cum  imperium  ei  vironun  vires,  regnum  autem  divi- 
tiarom  copiain  miniitnuret 

^  p.  99h  %  p.  725,  2.  Ebenso  in  dem  Briefe  an  adnen  Oeeandten, 
den  B^of  tob  Ostia»  p«  751,  2. 

")  Aber  durdiaua  aiclit  iminer,  veigL  p.  2,  %  p.  3,  1,  p.  5,  8,  p.  11,  2 
und  sonst  mehrfach:  regnnm  Siciliae. 

*)  Vieimebr  wird  dam  Siciliae  hinsngefllgti  p.  4:  es  divisione  imperii 
et  turbatione  regni  Siciliae. 

n  V»>rp;l,  überhaupt  p.  2,  3,  4,  5. 

Otto  IV.  scheint  Apulien  geradezu  zum  imperium  zu  rechnen,  \er^\, 
Innocentii  regiatr.  ep.  20,  p.  Ö94 :  qualiter  enim  conversatus  fuerit  in  Apulia, 
Tntda  oeteruqne  psrtibiw  imperii 

DnitMilia  SMlMbr.  f.  QwMdbtaiw.  L  9.  22 


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U.  V.  Kap^herr. 


Sicüiens  Widerstand  geleistet,  weil  sie  damit  die  Grenzen  des  im- 
perium  überschritten  sahen  ? 

Ich  erwähnte  schon  dass  Ficker  bei  Beurtheiliuig  des 
Reformplanes  Heinrich's  VI.  von  dieser  Annahme  ausgegangen  ist, 
dass  aber  das  Zeugniss  der  zeitgenöeaiachen  Quellen  ihm  wider- 
spricht Wir  sehen  die  deutschen  Forsten,  welche  Philipp  gewShlt 
haben,  an  dem  Ansprache  dea  Reiches  auf  Sicüien  festhalten; 
wir  sehen,  daas  der  Papst  diese  Frage  ihnen  gegenüber  mit 
besonderer  Delicatesse  behandelt;  hätte  Luiocenz  bei  ihnen  auf 
Beifall  rechnen  können,  ich  zweifele  nicht,  dass  er  die  sidlische 
Angelegenheit  in  seiner  Polemik  gegen  Philipp  in  den  Vorder- 
grund gestellt  hätte 

Auch  Otto  tüichtete  den  Widerspruch  der  Fürsten,  als  er 
in  dem  geheimen  Versprechen  von  Speier  das  päpstliche  Recht 
auf  Sicilieu  anerkannte.  Ganz  unbegründet  würde  die  Meinung 
sein  dass  die  deutschen  Fürsten  an  dem  .sicilischen  Unter- 
nehmen Otto  s  aus  principiellen  Gründen  Anstoss  genommen  hätten, 
in  diesem  Falle  würden  sie  wohl  nicht  gerade  den  sicilischen 
König  als  Gegencandidaten  aufgestellt  haben. 

Als  sie  dann  unter  Friedrich  II.  die  rechtliche  Abtrennung 
Sicüiens  vom  Reiche  zugaben*),  zeigt  die  Thatsache,  dass  die  Curie 
auf  eine  solche  Anerkennmig  besonderen  Werth  legte,  dass  sie 
diese  keineswegs  als  selbstyststindlich  betrachtete. 

Die  Ffirsten  werden  sich  Ar  die  rechtÜchen  Subtilitilten 
wenig  interessirt  haben,  fiOr  sie  konnte  es  nur  von  Bedeutung 
werden,  ob  sie  Aussicht  hatten,  in  Sicilien  ab  Beamte  Yerwendet 
zu  werden  oder  nicht. 

Es  besteht  demnach  kein  principieller  Gegensatz  zwischen 
dem  Kaiserreich  und  dem  KoniLMeicli  Sicilien  —  weder  in  den 
Anschauungen  der  Italiener  im  h  in  den  Anschauiincren  oder 
Wünschen  der  deutschen  B  ürsu  n.  Sicilien  ist  ein  Theü  Italiens 
wio  der  Kirchenstaat  ein  Theil  Italiens  i«t.  und  die  Frage  nach 
der  Berechtigung  der  deutschen  Herrschalt  in  Sicilien  lässt  sich 
von  der  Berechtigung  der  deutschen  Herrschaft  in  Italien  nicht 
trennen.   Die  letzere  Frage  ist  aber  die  wichtigste  der  staufischen 

')  Heft  1  p.  105  ff.. 

*)  SoUte  dieMS  die  Anneht  Winkelmann**  (Otto  p.  237,  250)  Min? 
*i  BOhmer-Ficker,  Bageita  1112.  UailUrd^Br^holUt  1, 2  p.  768. 
2d.  April  1220. 


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Die  «nnio  regai  ad  imperimn*. 


335 


Politik  Uberhaupt,  und  von  ihrer  Beantwortung  wird  das  UrtheO. 
über  die  Staufer  und  speciell  über  Friedrich  II.  abhängen. 

Der  Zweifel  an  dem  Becht  der  deatsohen  Herrachaft  in 
Italien  scheint  mir  zuerst  unter  Friedrich  L  zu  einem  klaren 
Auedruck  gdangt  zu  sein.  Als  Friedrich  Tersuchte,  in  Genua 
dieroncalischen  Beschlüsse  durchzuführen,  wurde  ihm  hier  bedeutet, 
dass  die  Genuesen  sich  jeder  Verpflichtung  gegen  das  Beich  für 
entbunden  erachteten.  Von  dem  Boden  des  Reidies  besissen  sie 
nicht  so  viel,  um  sich  davon  zu  ernähren ;  das,  was  sie  zu  ihrem 
Unteriialt  brauchten,  müssten  .sie  selbst  mit  Mühen  und  Geiahreu 
von  weither  herbeisiliatlen;  das  Reich  hätte  nicht  einmal  eine 
Flotte,  um  sie  zu  beschützen. 

Es  spricht  hier  das  stolze  Bewusstsein  der  jungen  Kaufmann- 
schaft, die  alles  sich  selbst  verdankt,  nichts  dem  Reiche.  Das 
Reich  erscheint  als  eine  veraltete  Institution,  und  ganz  unbillig 
rlünkt  es  ihnen,  wenn  es  die  Früchte  ihres  Fleisses  und  ihrer 
Thatkraft  auf  Grund  von  Rechten  beansprucht,  die  längst  durch 
den  Gang  der  Dinge  überholt  sind. 

So  war  es  thatsSchlich:  in  der  Zeit,  da  die  deutsche  Herr- 
schaft in  Italien  geruht  hatte  —  wir  kOnnen  im  Grossen  sagen: 
in  der  2jeit  vom  Tode  Heinrich's  III.  bis  zu  Friedrich  I.  — ,  war 
hier  eine  neue  Cultur  erwachsen,  zu  der  die  alte  Ordnung  von 
Staat  und  Recht  nicht  mehr  passte« 

Dies  war  auch  der  Eindruck,  der  den.  Bischof  Otto  von 
Freising  beherrschte,  als  er  über  den  ersten  Zug  Friedrich 's  nach 
Italien  berichtete.  Er  konnte  dem  lebhaften,  fleissigen  Leben, 
das  sich  in  den  Städten  regte,  seine  Bewunderung  nicht  ver- 
sagen, ihm  gefiel  die  feine  Sitte  und  die  elegante  Rede  der 
Italiener,  aber  höchst  seltsam  erschien  dem  würdigen  Prälaten 
ihr  seltsamer  Drang  nach  Freiheit.  Dass  hier  nicht  die  Bischöfe 
und  Fürsten  die  Herr«r]iaft  in  Händen  hatten,  sondern  gewählte 
Vertreter  aus  den  drei  Ständen  der  Stadt,  dass  hier  Leute  aus 
der  Hefe  des  Volkes  zum  edlen  Knegshandwerk  zugelassen  wurden, 
musste  er  mit  missbilligender  Verwunderung  bemerken. 

Man  sieht  wohl,  es  lag  ein  tiefer  Gegensatz  zwischen  den 
Zustanden  Deutschlands,  an  denen  der  Freisinger  Bischof  seine 
Begriffe  von  Ehre  und  Recht  gebildet  hatte,  und  dem  Jungen 
Italien. 

Dieser  Gegensatz  erweckte  den  Zweifel,  ob  die  Deutsidien 


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336 


siir  Hemchoft  in  Italien  befähigt  und  demiuidli  berechtigt;  sein 
wurden. 

Die  Einheit  des  mittelalterlichen  Abendlandes  hatte  auf  der 

Eiufurmigkeit  seiner  Cultur  beruht;  von  der  Vogelperspective 
aus  betrachtet  mochten  die  abendländischen  Völker  zur  Zeit 
Karl  s  des  Grohden  wie  eine  groü>se  Masse  von  bäuerlich  arbeiten- 
den Menschen  erscheinen;  die  Gegensätze  der  Stämme  verschwanden 
gegenüber  dieser  grossen  gemeinschaftlichen  Aufgabe;  Papstthum 
und  Kaiserthiun  arbeiteten  im  Bunde  an  der  Erziehimg  der  Ger- 
manen aus  barbarischen  Nomaden  zu  halbwegs  gesitteten  fleissigen 
Bauern:  Recht,  Qhube  und  Sitte  des  Abendlandes  waren  Recht, 
Glaube  und  Sitte  eines  Bauernyolkes. 

Als  diese  Einheit  der  Cultur  verschwand,  wurde  auch  der 
Anspruch  des  Kaisertiiuins  auf  einheitliche  Beherrschung  des 
Abendlandes  hinfällig.  AUmählig  entwickelten  sich  culturelh 
Gegensätze,  die  einzelnen  Völker  wandten  sich  verschiedenen 
Aufgaben  zu,  verschieden  nach  der  Lage  ihres  Landes,  nach 
ihrer  individuellen  Veranlagung,  nach  ihren  historischen  Schicko 
salen;  nationale  Gegensätze  spalteten  die  einheitliche  Masse; 
ein  Oberhaupt  konnte  die  divergirenden  Sl&nme  nicht  mehr 
leiten. 

Zuerst  gingen  die  romanischen  Völker  gesonderte  Wege. 
Die  Einwirkung  der  erhaltenen  Reste  antiken  Lebens,  die  Be- 
rührung mit  den  höher  civilisirten  Byzantineni  und  Arabern,  der 
commercielle  Austausch  mit  dem  Orient  zeitigten  hier  die  frühe 
Entwicklung  geldwirthschaftlicher  Cultur.  Nicht  etwa  als  ol> 
die  grosse  Masse  der  Bevölkerung  bäuerhcher  Arbeit  entfremdet 
worden  wäre;  nur  ein  geringer  Bestandtheü  des  Volkes  braucht 
sich  dem  Handel  und  der  Industrie  zuzuwenden,  um  die  Durch- 
fthrung  eines  einheitlichen  Tauschmittels  zu  ermöglichen:  die 
entscheidende  Wendung  tritt  dann  ein,  wenn  der  Staat  sich  des 
Geldes  für  die  Befriedigung  seiner  Bedürfnisse  bemächtigt.  Dieser 
Ums(  Invung  nun  vollzog  sich  bei  den  romanische  n  Völkern  und 
im  halbromanischen  England  im  Laufe  des  11.  und  12.  Jahr- 
hunderts. Es  wird  zunächst  ein  engeres  Gebiet,  die  königliche 
Domäne,  geldwirthschafllicli  organisirt  und  durch  rechenschafts- 
pflichtige Beamte  oder  durch  Pächter  verwaltet.  In  der  Domäne 
liegt  die  finanzielle  Macht  des  Königthums.  Daneben  steht  m 
feudales  Eriegsheer:  in  den  Contingenten  der  Barone,  welche 


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Die  „unio  regni  ad  imperiiun". 


387 


mit  Kronlehen  aussfest-nttot  sind,  ruht  die  militärische  Kraft  des 
Staates.  Den  Haiidel.sst;i(1trn  ist  ein  grösser' r  oder  geringerer 
Grad  von  Selbstverwaltung  zugestanden,  der  sich  manclmial  zu 
vollständiger  republikanischer  Unabhängigkeit  steigert.  Das 
Königthum  hat  sich  von  dem  Wahlrecht  der  Aristokratie  eman- 
cipirt:  die  strenge  Erblichkeit  der  Krone  wird  anerkannt  Es 
sind  dieses  die  Ubereinstimmenden  Züge  der  unteritalischen,  spani- 
schen, französischen  und  englischen  Verfassungen  des  12.  Jahr- 
hunderts. 

Deutschland  stand  ausseErhalh  der  culturellen  und  Tcrfiusungs- 
rechtlichen  Entwicklung,  welche  sidi  in  den  romaniachen  Lindem 
▼olbog.  Die  deutsdie  Verfassung  bewegte  sich  im  Grossen  und 
Ganzen  noch  in  den  Formen,  welche  ihr  aus  der  karolingisehen 

Zeit  überhefert  waren.  Friedrich  I.  stand  als  ein  Fremder  der 
italienischen  Cultur  gegenüber.  Aber  er  erkannte  bald,  da.ss  er 
>iich  ihren  BedUrinis^eu  anpassen  müsse,  wenn  er  in  Italien 
herrsciien  wollte. 

Er  versuchte  in  (.)l)eritalien  die  Staatsorganisation  nachzu- 
ahmen, weiche  die  Normannen  in  Unteritalien  durcbgetührt  hatten: 
hier  wollte  er  eine  geldwirthschafÜich  verwaltete  Domäne  er- 
werben, welche  die  Grundlage  fQr  eine  moderne  königliche  Ge- 
walt geben  sollte,  wie  sie  die  costilische,  aragonesische,  sicilische» 
französische  und  englische  Dynastie  aufgerichtet  hatte. 

Der  Versuch  ist  ihm  nicht  gelungen.  Seine  FlSne  sind  an 
dem  Widerstand  der  oberitalienischen  Repubh'ken  gescheitert, 
welche  für  ihre  Freiheit  kSmpften. 

Nicht  etwa  als  ob  sich  dieser  Widerstand  yon  yoniherein 
geltend  gemacht  hätte:  als  Friedrich  nach  Italien  kam,  wurde 
die  Erneuerung  der  Kaiserherrschaft  von  einem  grossen  Theil 
der  lombardischen  Städte  als  eine  Wohlthat  begrüsst,  alle  Städte, 
welche  unter  dtiii  Uebergewicht  Mailaiids  m  leiden  hatten,  sahen 
in  ihm  ihren  Ketter;  sie  hofften,  von  ihm  die  Abstellung  der 
städtischen  Fehden,  sie  hoftten,  nun  unter  dem  Schutze  kaiser- 
licher Ordnung  in  triedlicher  Concurrenz  miteinander  wetteilern 
zu  können. 

Diese  Erwartung  hat  sie  getäuscht:  nach  Kestauration  der 
deutschen  Herrschaft  finden  wir  in  kurzer  Zeit  auch  diejenige 
Städte,  welche  ihre  Existenz  dem  Kaiser  verdankten,  mit  ihren 
früheren  Feinden  gegen  die  Deutschen  verbündet. 


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aas 


H.  V.  Kap-herr. 


IHe  Unacbe  ihres  AbfaUe  lag  darin,  dass  es  Friedrich  nicht 

gelunf^en  war,  ein  Beamtenpersonal  zu  8chaj9en,  wie  das  sicilische, 
welches  ihm  uLs  Muster  vorschwebte.  Die  iiurmannischen  Be- 
niiiUn  waren,  aus  den  StÄdten  selbst  rekrutirt,  mit  den  Interessen 
d»  r  Bürgerschalt  vertraut.  Iht  It  iit^ciien  Ministerialen  dagegen, 
denen  Friedrich  die  Verwaltung  der  lombardischen  Städte  an- 
vertraute, mochten  in  der  in  Deutschland  herrsehenden  Guts- 
wirthflchaft  wohl  bewandert  sein,  von  den  Bedürftiissen  des 
Handels  und  der  ladustrie  verstanden  sie  nicht^c  als  rohe,  un- 
geschhichte  Qeselieo  mussten  sie  den  verfeinerten  Italieoern  er- 
scheinen. Vor  allem  aber  hat  es  Friedrich  selbst  versäumt,  die 
intensive  Arbeit  anf  die  Anfgaben  der  neuen  Cultur  zn  ver- 
wenden, wie  ee  von  dem  Normannen  Roger  II.  gerühmt  wird, 
welcher  die  Technik  seuies  Staates  gleichsam  wissenschaftlich 
studirte.  Friedrich  glaubte  mit  den  ihm  von  Deutschland  her 
gel&ufigen  Begriffen  auskommen  zn  können.  Er  betrachtete 
seine  italienischen  Beamten  als  seine  Vertrauensleute,  verlies» 
sich  aul  ihre  Treue,  die  Grundlage  der  älteren  deutschen  Amts- 
pflidit,  und  glaubte  daher  specieller  Instructionen  entbehren  zu 
künneu;  er  konnte  sich  nicht  dazu  entschh'essen ,  sich  zu  ilinen 
auf  einen  gleiclisam  geschäftlichen  Fuss  zu  stellen,  wif  >•>  na« 
mentlich  in  den  Normannenstaaten,  in  Sicilien  und  in  England 
üblich  geworden  war.  Eine  solche  peinliche  Ueberwachung  aber 
bildete  bei  den  gesteigerten  Versuchungen  des  geldwirthschaft- 
lichen  Betriebes  die  Voraussetzung  der  Brauchbarkeit  des  Be- 
amtenthums. 

So  ist  aus  dem  Gegensatz  der  deutschen  und  der  ita- 
lienischen Cultur  der  nationale  Gegensatz  erwachsen,  auf  die 
Herrschaft  Friedrich's  in  Italien  fiel  der  Fluch  der  Fremd- 
herrschaft. 

Im  Konstanzer  Frieden  blieb  nur  noch  eine  nominelle  Hoheit 
Ober  den  Lombardenbund,  welcher  in  Tributzahlungen  der  Stidte 

zum  Ausdruck  kam. 

Wa.s  Friedrich  in  Italien  vergeblich  erstrebt  hatte,  hotfte  er 
in  Deutschland  zu  erreichen.  Als  er  aber  hier  mit  italieni.^chem 
Gelde  ein  kruii^liches  Donianiali/ebiet  zu  erwerben  ver>u».ht^, 
musstc  er  sich  mit  den  Mitteln  liegnügen,  welche  ihm  die  deutsche 
Cultur  darbot:  an  die  Organisation  eines  geldwirthschaftlichen 
Beamtenstaates  konnte  er  nicht  denken;  er  musste  seine  Herr- 


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Die  ,uniu  regni  ad  imperium". 


339 


Schäften  durch  Ministerialen  verwalten  lassen,  denen  er  Burgen 

und  Güter  zu  ihrer  Besoldung  anwies.  Bei  dem  Streben  nun 
nach  Erwerl)  und  nach  Arrondirung  seines  Hausbesitzes  kam 
er  bald  in  Couflict  mit  den  Fürsten:  er  trat  hierbei  nh  Concur- 
rent  ihrer  eigenen  Wünsche  nach  Erweiterung  und  Ab.s(  hli»  ssung 
ihrer  Territorien  auf:  seine  treuesten  Anhänger  verfeindete  er 
sich  durch  sein  Streben  nach  Landerwerb. 

Dem  romanischen  Vorbild  entsprachen  auch  seine  Bemühungen 
um  die  Erblichkeit  der  Eöuigakrone.  Ihm  gelang  niu",  die  Nach- 
folge seines  Sohnes  zu  sichern,  und  als  sich  ihm  am  Ende  seiner 
Tage  durch  die  Vermählung  Heinrich's  mit  der  sicilischen  Urbin  die 
Aussicht  auf  das  reiche  nonnanuische  Kdn^preich  darbott  mochte 
er  hoffen,  dass  seiner  Dynastie  jetst  endUoh  die  geldwirthschaft- 
lich  organisirte  Domftne  zu&Uen  wflrde,  welche  die  Voraussetsung 
für  diejenige  Königsherrschaft  bildete,  die  ihm  als  Ziel  vor- 
schwebte. 

Er  hatte  dafür  gesorgt,  dass  sein  Sohn  Heinrich  sich  in 
Toscaua  eine  gründliche  Schulung  in  der  Ver%valtuiig  tines  hoch 
cultivirten  Landes  aneignete;  in  der  That  schien  Heinrich  seinem 
ganzen  Charakter  nach  viel  mehr  geeignet  zur  Schöpfung  eines 
Beamtenstaates  als  sein  ritterlicher  Vater.  Mit  voller  Energie 
nahm  pr  dessen  Pläne  auf.  Seine  Bemühungen  um  die  Erl)lich- 
keit  der  hLrone  und  um  die  Vereinigung  Siciliens  mit  dem  Reiche 
habe  ich  schon  erörtert  Für  die  Beseitigung  des  fürstlichen 
Widikechts  war  er  zu  wichtigen  Zugeständni.ssen  bereit:  er  bot 
den  weltlichen  Fürsten  die  unbedingte  Erblichkeit  ihrer  Lehen« 
den  PrSlaten  die  Beseitignng  des  Spolienrechtes.  Beides  hatte 
auch  das  fnmztfsische  Königthimi  seinen  LehenstrSgem  zuge- 
standen. Heinrich  hatte  das  Beispiel  Philipp's  IL  vor  Augen, 
weicher,  auf  seme  Hansmacht  gestutzt,  solche  Goncessionen  illu- 
sorisch gemacht  hatte.  Sr  mochte  darauf  rechnen,  dass  er  im 
Besitz  SiciHras  und  unter  Anerkennung  der  Erbliohkeit  der 
Kione  jedes  Widerstandes  Meister  sein  werde. 

Sicilien  wurde  unterworfen,  und  die  Nachfolge  seinem  Sohn**s 
in  Deutschland  schien  gesichert,  da  glaubte  sich  Heinrich  stark 
genug,  über  die  Ziele  seines  \  aters  hinau.s  die  Begründung  eim^r 
Weltherrschaft  erstreben  zu  k'innen.  Gegen  di*  <t  ii  Plan  trat 
nach  dem  frühen  Tode  des  Kaisers  unter  Innocenz  III.  die 
Reiiction  ein:  Innocenz  hat  zuerst  deu  Gedanken  einer  nationalen 


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340 


Einigung  Italiens  an^gesproehen;  er  laste  die  Veibindnng  xf?iscfaeD 
Dentsehland  und  SicÜien,  auf  dem  Boden  des  alten  Reiches  be- 
gründete er  in  Mitteliialien  eine  pftpsiUdie  Herrschail:  er  ging 
weiter,  indem  er  das  deutsehe  KOmgthmn  in  DeutBeUand  selbst 

angriff.    Es  gelan^r  ihm,  gleichsam  die  Wurzeln  der  deutschen 

KüDigsgewiiit  abi^ugrabeu,  da  er  deu  Episcopat  dem  Königtliimi 
entfremdete. 

Um  die  Bedeiitunpf  dieser  Thatsache  zu  würdigen,  müssen 
wir  ein^n  Blick  aut  die  tinaimelle  Grundlage  der  deutschen 
Köüigsgewalt  weri'en. 

Die  finanzielle  Macht  des  englischeu,  französischen,  sicilischeu 
Königthums  beruhte  auf  der  Centralisation  der  Einkünfte  der 
königlichen  Domäne  in  der  Hand  eines  direct  Tom  Könige  ab- 
hängigen Beamtenthuma.  Dem  deutschen  Könige  mangelte  beides: 
das  abhSngige  Beamtenthnm  nnd  die  Centaraliaatioii  der  Finanz- 
verwaltimg.  Die  weltlichen  Beamten  des  Reiches,  die  Herzoge 
und  Grafen,  hatten  ihr  Amt  in  erblicheti  Besits  Terwandelfc,  regel- 
missige  Einnahmen  ans  der  Oesanmitheit  des  Reiches  bezog  der 
Kdnig  nicht:  die  Einkünfte  der  Gra&chaften,  Henogthttmer 
flössen  in  die  Taschen  der  früheren  königlichen  Beamten. 

Nur  dort  vermochte  das  Königthum  von  seinen  Rechten 
Gebraucli  zu  machen,  wo  er  gerade  verweilte.  Da  fielen  ihm 
alle  Rechte  und  Einkünfte  zu,  und  ausserdem  ruhte  auf  den 
Beamten  die  Pflicht,  den  König  mit  seinem  Gefolge  zu  verpflegen: 
so  zog  der  deutsclie  König  von  Provinz  zu  Provinz,  er  war  ein 
theurer  Gast ;  wir  hören  Klagen ,  wenn  er  zu  lange  verweilt. 
Allerdings  war  der  König  nicht  bloss  auf  diese  erzwungene 
Gastfreundschait  angewiesen,  er  hatte  Güter  in  den  TerschiedeneD 
Gebieten  des  Reiches,  deren  Einkünfte  er  auf  seinen  Reisen  ver- 
zehrte. Der  deutsche  König,  der  die  Kaiserkrone  trag,  machte 
doch  den  Eindruck  eines  GiossgrundbesitBers,  der  in  verschiedenen 
Gegenden  begütert  ist  und  von  einer  Domine  zur  anderen  reist. 

Mit  Vorliebe  aber  wählte  er  die  BischofiMitee  zu  seinem 
Aufenthalt,  namentlich  diejenigen  des  westlichen  Deutschlands, 
weil  in  ihnen  an  den  Stätten  alter  Cnltnr  der  Handel  und  das 
Handwerk  am  firOhesten  Fuss  gefSust  hatten,  und  daher  hittr  am 
besten  für  die  materiellen  Bedürfnisse  des  königlichen  Hofe» 
gesorgt  werden  konnte.  Auch  desswegen  verweilte  er  hier  am 
liebsten,  weil  er  sich  auf  den  guten  Willen  seiner  bischöflichen 


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Die  qunio  regni  ad  impenum'. 


341 


Gastgeber  verlassen  konnte.  Das  Bisthum  war  vermöge  der 
kirchlichen  Natur  des  Amtes  nicht  zum  erblichen  Besitz  gewor- 
den, wie  das  Laienamt;  die  Bischöfe  verdankten  ihren  Sitz  dem 
Könige,  sie  waren  wirkliche  köniofliche  Inarnte  prebliebeii.  Auf 
ihren  Leistuii^^t  n  ruhte  wesentlich  die  tinan^iielie  Kratr  des  iieiciies, 
sie  hatten  auch  den  grössten  Beitrag  zum  Reichsheere  zu  stellen: 
mit  Recht  konnten  die  Bischöfe  ala  die  Säulen  des  Heiches  be- 
seichnet  werden. 

Es  ist  bekaimtf  dass  dieses  Verhältnisi  dem  Investiturstreite 
in  Deutschland  seine  eigentliche  Schärfe  gegeben  hat.  £s  war 
ein  Streit  mit  Rom  um  die  Beamten  dea  Beiches.  Friedrich  1. 
hatte  es  verstanden,  dem  Kdnigthnm  den  masagehenden  Ein- 
flusB  auf  die  Beeetznng  der  BischoftstOhle  zu  sichern:  die 
deutschen  BischSfe  waren  seine  trenesten  Verbündeten  in  seinem 
Kampfe  mit  dem  Papatthum.  Während  er  die  EniwicUmig  der 
TerritoriaHtöt  auf  den  Gebieten  der  Laienfürsten  förderte,  hielt 
er  streng  an  den  königlichen  Rechten  auf  den  geistlichen  Herr- 
schaften fest. 

In  der  Zeit  des  deutschen  Thronstreites  nun  benutzte  Inno- 
cenz  das  Streben  der  Bischöfe  nach  territorialer  Emancipation, 
um  mit  ihnen  ein  BUndniss  gegen  das  Künigthum  einzugehen. 
Ganz  in  der  Stille  wurde  hier  der  Investiturstreit  zu  Gunsten  der 
Curie  entschieden^):  der  Papst  besetzte  die  deutschen  Bischofs- 
stühle, die  Bischöfe  ordneten  sich  der  Curie  unter,  von  der  sie 
keine  Beeinträchtigung  ihrer  territorialen  Bestrebungen  zu  fürchten 
hatten;  und  die  Macht,  wehshe  Born  hierdurch  in  Deutschland 
gewann,  zeigte  sich  an  dem  Schicksal  Kaiser  Otto's,  den  ein  Wort 
der  Curie  hinwegfegte. 

So  war  das  Königthnm  geschwächt  und  erniedrigt,  dessen 
Erbschaft  Friedrich  IL  antrat:  die  Grundlagen  der  alten  dent- 
schen  Königsgewalt  waren  morsch  geworden,  tmd  die  neuen 
Grundlagen,  auf  denen  sein  Vater  und  Grossvater  die  Königs- 
gewalt  aulzubauen  versucht  hatten,  hatten  nickt  Stand  gehalten: 
das  Hausgut  der  Stanfer  war  wäiirend  des  Thronstreites  ver- 
geudet worden,  der  Schatz  war  geleert:  Friedrich  iiiocht-e  er- 
kennen, dass  ein  Kampf  gegen  die  von  Rom  geleiteten  Fürsten 


')  Vergl.  Sehwemer,  Innocenz  III.  und  die  deutsche  Kirdie.  Straaa- 
barg  1882. 


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342 


U.  y.  Kap-berr. 


vergeblich  sein  würde,  und  er  scheute  sich  nicht,  die  Reste  der 
alteu  Königsgewalt  in  Deutschland  aufzugt-beu,  um  sich  des 
Beistandes  der  Fürsten  für  seine  italienischen  Pläne  zu  versichern. 

Unter  diesem  Gesichtspunkte  ist  Friedrich's  deutsche  Politik, 
ist  vor  allen  Dingen  das  viel  getadelte  Privileg  an  die  geistlichen 
Forsten  zu  verstellen.  Es  xeigt  mit  den  späteren  Edieten  von 
Worms  nnd  von  Ravenna  die  gememschaltliche  Tendenz,  die 
Goncurrenz  der  königlichen  Gewalt  auf  ffirstlichem,  speciell  auf 
geistlichem  Gebiete  auszuschliessen ,  die  Staatsgewalt  als  eine 
einheitliche  Gewalt  in  die  Hand  der  Fürsten  zu  legen.  Daher 
wird  das  königliche  Herbergsrecht  und  das  Recht  der  Privüegien- 
ertheilung  beschränkt,  zum  Theil  aufgehoben. 

Im  Ganzen  enthält  die  Urkunde  von  1220  den  legalen  Aus- 
druck für  die  thatsächlicbe  Entfremdung  zwischen  dem  König- 
thum  und  dem  Episcopat,  wie  sie  sich  unter  Innocenz  vollzogen 
hatte:  die  deutschen  geistlichen  Fürsten  stellten  sich  als  Landes- 
herren auf  eigene  Fflsse. 

Wir  werden  zweifeln  können,  ob  das,  was  Friedrich  hier 
aufgab,  wirklich  so  viel  Werth  hatte,  als  mau  aiizunehmen  pflegt. 
Auch  hier  ist  der  Vergleich  mit  Frankreich  lehrreich.  Die 
Rechte,  auf  welche  Friedrich  jetzt  in  Deutschland  verzichtete, 
hatte  das  französische  Königthum  ausserhalb  der  königlichen 
Domäne  viel  früher  aufgegeben,  und  doch  ist  in  Frankreich  die 
Restauration  der  königlichen  Gewalt  gelungen,  die  in  Deutsch- 
land verfehlt  worden  ist  Das  französische  Königthum  hat  nicht 
etwa  die  alten  Rechte  wieder  erobert,  seine  Macht  ist  auf  ganz 
neuer  Grundlage  angebaut  worden:  durch  «Ilmählige  Vereini- 
gung der  Vasallenstaaten  mit  der  königlichen  Domäne  zu  einem 
einheitlichen  Beamtenstaate.  Thatsächlich  war  <lie  alte  Form 
der  deutschon  Verfassung,  die  auf  einer  Theilung  der  Staats- 
gewalt zwischen  dem  König  und  seinen  Beamten  beruhte,  über- 
lebt: der  Zug  der  Zeit  ging  auf  eine  Zusammenfassung  der 
Staatsgewalt  in  einheitlicher  Leitung« 

Man  darf  sich  daher  nicht  wundem,  wenn  Friedrich  in 
Sicilien  und  Deutschland  eine  scheinbar  entgegengesetzte  Politik 
verfolgte;  es  entspricht  durchaus  dem  modernen  Bewusstsein 
Friedrich's,  dass  er  die  veralteten  Königsrechte  in  Deutschland 
aufgab,  während  er  in  Sicilien  der  Begründer  der  absoluten 
Königsgewalt  geworden  ist. 


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Die  .anio  regoi  ad  imperiom*'. 


343 


Zugleich  aber  vemchtet^jE'riedrich  in  deu  genannten  Privilegien 
daraui\  die  Versuche  zu  einer  Neubegründung  des  Königthums 
fortzuführen,  wie  sie  eein  Vater  und  Groasvater  mit  dem  Erwerb 
einer  Hamnafilit  in  Dentechland  nntemommen  hatten.  Diese 
Bemflhimgen  hatten  sich  als  verfehlt  erwiesen;  die  Ministerialit&t, 
in  welcher  Friedrich  I.  und  Heinrich  VI.  ihre  StOtze  gesucht 
hatten,  war  mit  dem  Adel  zu  einem  einlieitlichen  Stande  ver- 
schmolzen, sie  hatte  die  strenge  Pflicht  der  Dienstrechte  nbire- 
-chüttelt.  Auf  dem  Wo den  seine  Vorgänger  eingeschlagt^i, 
litö8  sich  ein  grosses  arrondirtes  Territorium  nicht  erwerben, 
ohne  mit  den  concurrirenden  Bestrebungen  der  Fürsten  einen 
erbitterten  Kampf  aufzunehmen. 

Einem  solchen  Kampfe  aber  konnte  sich  Friedrich  nicht 
gewachsen  fthlen;  die  fiimnadelle  Grundlage,  welche  das  König- 
thnm  mehr  and  mehr  bedurfte,  da  der  Strom  geldwirthschaft- 
licher  Cultur  jetzt  auch  nach  Deutschland  zu  fluthen  begann, 
war  für  Friedrich  nur  in  Italien,  zunächst  in  Sicilien  zu  finden. 
Damm  mu?*ste  es  ihm  vor  allen  Dingen  daran  gelegen  sein,  die 
Verbindung  des  Keiches  mit  Sicilien  zu  sichern. 

Dies  gelang  ihm,  als  er  die  Wahl  Heinrich's  zum  deutschen 
KOnig  im  Jahre  1220  durchsetzte.  Aber  hierbei  blieb  Friedrich 
nicht  stehen;  er  verwendete  das  nächste  Jahrzehnt,  um  in  Sici- 
lien seine  Autorität  fest  zu  begrOnden;  der  Kaiser  ist  in  dieser 
Zeit  zu  jedem  Zugeständniss  gegenüber  den  Fflrsten  und  gegen- 
über der  Curie  bereit,  welches  seine  sicilischen  Pläne  nicht  stört. 
ALs  ihm  die  Con.solidation  des  sicilischen  Reiches  crelungen  war, 
•schritt  zur  zweiten  Aufgabe,  welche  die  Voraussetzung  einer 
Erneuerung  der  deutschen  Königsgewalt  bildete.  Er  konnte  den 
Besitz  -von  Oberitalien  nicht  entbehren.  Die  Geschichte  der 
Reichstage  von  Cremona  und  Bavenna  hatte  gezeigt,  wie  leicht 
der  Weg  nach  Deutschland  gesperrt  werden  konnte;  in  der 
zweiten  Periode  seiner  Regiemng  ist  er  wiederum  zu  jedem  Zu* 
gestandniss  gegenüber  den  deutschen  FSrsten  und  gegenüber  der 
furie  bereit,  soweit  es  ihm  nicht  bei  der  Unterwerfung  der 
Lombardei  hinderlich  ist.  Ficker  ^)  wundert  sich  über  die  Zähig- 
keit, mit  wt  i<  her  der  Kaiser  diesen  Plan  verfolgt  hat;  sie  scheint 
ihm  nicht  wohl  verembar  mit  der  von  Böhmer  und  auch  von 


*)  Böhmer-Ficker,  Aegesta  p.  XIV. 


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344 


H.  V.  Kap-h«nr. 


ihm  selbst  Torausgeseteten  Unaufrichtigkeit  der  kaiserliclien  Politik. 
Friedrich  hätte  so  leieht  Frieden  haben  können,  wenn  er  in 

diesem  einen  Punkte  hätte  nathgtben  wollen. 

Seine  Politik  ist  nicht  von  bequemem  Egoismus,  wohl  aber 
Ton  einem  wohlbedachten  System  beherrscht.  Er  ist  ein  modemer 
Meuscli :  ihm  fehlt  die  impulsive  Leidenschaftlichkeit,  die  sich 
sofort  in  Worten  und  Thaten  äussert ;  dieser,  wenn  ich  so  sagen 
darf,  kmdiiche  Charakterzug,  der  uns  bei  mittelalterlichen  Men- 
schttl  oft  so  sympathisch  berührt.  Keine  Vorstellung  ist  irriger, 
als  wenn  wir  uns  Friedrich  von  einem  glühenden,  leidenschaft- 
lichen Kaiserstolz  geleitet  denken  (wie  er  sich  bei  seinem  Vater 
und  Qiossrater  findet);  Friedrich  stand  in  der  Defensive  den 
gewaltig  Tordringenden  Mächten  der  Hierarchie  und  des  Ffirsten- 
thums  gegenaber;  er  hatte  in  trauriger  Jugend  sich  fügen,  hatte 
warten  gelernt,  Schritt  fUr  Schritt  musste  er  sich  den  Boden 
erobern.  Wie  mSchtig  auch  das  staufische  Blut  in  ihm  wollen 
mochte,  er  wusste  seine  Glutii  zu  dämpfen;  er  hatte  ein  viel  wa 
lebhaftes  Geftlhl  für  das,  was  möglich  war,  als  dass  er  sich  je 
zu  Masslosigkeit  und  Uebcrstürzung  hiureissen  liess;  er  war  der 
erste  Diplomat  auf  einem  deutschen  Throne.  Als  solcher  durfte 
er  sein  letztes  Ziel  nicht  verrathen,  wenn  er  es  erreiclicn  wollte. 

Tch  zweifle  nicht,  da.ss  dieses  Ziei  eben  die  liestauration  der 
deutschen  KönifTstrewnlt  war  deren  Versiiumniss  man  ihm  y.um 
Vorwurl  macht.  Er  unterlag  in  dem  Kampf  um  die  Unterwerfung 
Oberitaliens,  welche  die  Voraussetzung  für  die  Verwirklichung 
seines  Planes  bildete. 

Vom  nationalen  deutschen  Standpunkte  aus  darf  also  kein 
Vorwurf  gegen  Friedrich's  italienische  Politik  erhoben  werden; 
eine  andere  Frage  aber  ist  es,  ob  der  Kampf,  den  Friedrich  hier 
gegen  das  Papstthum  und  die  italienischen  Städte  aufnahm,  Er- 
folg Torsprechen  konnte. 

Unzweifelhaft  war  mit  der  Vereinigung  Siciliens  mit  Deutsch- 
land der  Kampl  mit  der  Curie  gegeben.  Seitdem  Papstthum  und 
Kaiserthum  nicht  mehr  in  eintrÄchtigLr  Gemeinschaft  ihre  Ziele 
verfoljfften.  liatte  der  Friede  von  Venedig  eine  Aubcinaudersetzung 
zwischen  den  beiden  Gewalten  auf  der  Basis  des  Oleichgewichts 


^)  Vcrgl.  Rodenberg,  Kaiser  Friedrich  II.  und  die  deutsche  Kirche 
in  «Historische  Aufsätze,  dem  Andenken  von  G.  Wait/.  gewidmet",  p.  228  ff. 


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Di«  gUBio  regni  ad  imperinm*. 


345 


TOTBUcht.  Dieses  Oleichgewicht  aber  war  durch  den  Erwerb 
SiciUens  za  Gunsten  des  Kaiserthnms  zerstört  worden.  Das 

Papstthum  war  von  beiden  Seiten  von  kaiserlichen  Ländern  um- 
geben: es  war  in  Gefahr,  wieder  in  die  Stellung  zurückzusinken, 
welche  unter  Heinrich  III.  eingenommen  und  die  noch  ktlrz- 
lich  Heinald  von  Dassel  ihm  vorgeschrieben  liatte;  der  Papst 
wäre  wieder  der  erste  Bischof  des  Kaiserreichs  geworden.  Es 
war  kein  Zweifel:  die  Stellung,  welche  Gregor  VII.  der  Hierarchie 
erobert  batte»  die  Freiheit  der  Eirehe,  wie  der  Klerikale  zu  sagen 
pfl^^  war  in  Frage  gestellt,  wenn  der  deutsche  Kaiser  ganz 
Italien  unter  seiner  Herrschaft  yereinigte. 

Wie  sehr  Friedrich  sich  bemüht  hat,  den  Kampf  mit  der 
Curie  zu  verhindern,  es  war  eine  welkhist/>rische  Nothwendit^keit, 
welche  die  beiden  Mächte  in  den  Kampf  trieb:  das  Kai-Mtli  .ia 
konnte  Italien  nicht  entbehren,  das  Papstthum  konnte  die  deutsche 
Herrschaft  in  Italien  nicht  dulden. 

Wie  schwer  ist  es  doch,  die  Menschen  der  Vergangenheit 
emem  historischen  Urtheil  zu  unterwerfen!  Hätte  Friedrich  den 
Kampf  mit  der  Curie  unter  allen  Umstanden  vermeiden  sollen? 
Bitte  er  auf  seine  italienischen  Pllne  Terzichten  sollen,  um  einen 
höchst  wahrscheinlich  aussichtslosen  Kampf  gegen  die  Fürsten- 
macht Deutschlands  zu  kämpfen? 

Friedrich  war  durchdrungen  von  dem  providentiellen  Beruf 
der  Kaiserherrschaft,  welche  ihm  von  seinen  Ahnen  überliefert 
war;  diese  Kaiserherrschaft  war  ebenso  göttlicher  Herkunft  und 
jedenfalls  älteren  Rechts  als  der  hierarchische  Anspruch  des 
PapstÜioms«  Daa  Ideal  der  Kdnigsherrschaft,  wie  er  es  in  seinem 
stidifcalienischen  Reiche  durchgef&hrt  hatte,  stand  in  directem 
Widersprach  mit  den  pftpstlichen  Ansprachen:  er  kämpfte  hier 
den  Kampf  des  modernen  Staates  gegen  Rom,  nicht  als  ein 
Nachlolger  der  Salier,  sondern  sAa  ein  Nachlolger  H einrieb's  IT. 
von  England  und  als  ein  Vorläufer  Philipp  s  des  Schönen  und 
Ludwig's  des  Btiiern. 

Ich  meine,  wir  thun  besser,  uns  des  ürtheiies  zu  enthalten 
und  uns  auf  den  Versuch  zu  beschränken,  die  Motive  der  mit- 
einander  ringenden  Mächte  zu  begreifen. 


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Aus  deutschen  Feldlagern  während  der  Liga 

von  Cambray. 

Von 

H.  Ulmanii. 

Nicht  die  Politik  einer  der  Mächte,  welche  an  jenem  merk- 
windigen  Bündnisse  Theii  hatten,  aber  auch  nicht  systematisch 
der  Verlauf  ihrer  kriegerischen  Unternehmungen  soll  auf  folgenden 
Blättern  dargestellt  werden.  Hauptsächlich  wird  die  Rede  sein 
Ton  den  geheimen  Plänen  der  deutschen  Heerleitung  und 
den  Anläufen  zu  ihrer  Ausführung,  femer  von  den  mannigfiM^en 
Henunnissen,  welche  in  der  Organisation  und  ZusammenBetgung 
der  Kräfte,  in  der  gegenseitigen  SteUimg  der  Personen  sich 
geltend  machten  und  dazu  beitrugen,  selbst  bescheidenere  Erfolge 
zu  erschweren  oder  zu  vereiteln. 

Ich  wähle  zu  diesem  Behuf  den  Tbeil  des  Krieges  nach  dein 
fehlgeschlagenen  Angriff  des  Kaisers  MaximiUan  auf  Padua  im 
Herbst  1509  bis  Ende  1510,  der  durch  die  gleiche  strategische 
Idee  bezeichnet  ist.  Auch  sibd  es  dieselben  Männer,  die  während 
dieser  Frist  mit  ihrer  Ausführung  betraut  sind,  Ton  denen  der 
iiine  am  Ende  unmuthig  sich  zurOdodeht,  nachdem  den  Anderen 
im  Dienst  der  Tod  ereilt  hat.  Ich  will  gleich  hier  sagen,  dass 
das  aus  dem  Nachlass  jenes  auf  uns  gekommene  Feldarchiv 
fUr  das  Jahr  1510  die  weseutUchäte  Quelle  unserer  Kenntniss 
bildet. 

Dass  Kaiser  Max  seit  dem,  einen  muthwiliig  heraufbe- 
schworenen Krieg  schimpflich  beschliessenden  Waffen  stillstand 
von  1508  den  Venetianem  unyersöhnlich  gram  war,  ist  begreiflich; 
hatte  er  doch  seine  Unvorsichtigkeit  mit  dem  Verlust  der  östet^ 


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Aus  dentBchen  Feldhig«ni  1509—10. 


347 


reichisclieiL  Seepositton  in  Frümi  und  Istrioi  benhlen  mllflsen. 
Demodi  wird  bei  uns  aUgemein  sein  Beitritt  sur  laga  von 
Gambray  im  December  1508  als  ein  imyeizeiblicher  Fehler  be- 
trachtet Seine  Caase  war  zu  erschöpft,  als  dass  er  trota  der  durch 
die  Siege  und  Erfolge  seiner  VerbQndeten  bewirkten  unyeigleich- 
Uehen  Gunst  der  Lage  im  Stande  gewesen  wftre,  im  Sommer 
1509  den  Venetianern  alle  die  angeblich  dem  Reich  oder  dem 
Haus  Ilabsburg  ^eliörenden  Besitzungen  zu  entreissen,  auf  welche 
der  Tractat  von  i  Vunbray  ihm  ein  Kecht  zugesprochen  hatte. 

Man  macht  sich  in  der  Regel  doch  keine  genügende  Vor- 
stellung davon,  bis  zu  welchem  Grad  das  Verhältniss  der  vier 
Haupttheilnehmer  der  Liga  innerlich  unwahi*,  durch  Misstrauen 
und  Besorgniss  vergiftet  war.  Nur  wer  kräftig  auf  gebunden 
Füssen  einherwondelte  und  die  Ellenbogen  frei  hatte,  konnte  in 
solcher  Umgebung  seine  Zwecke  fördern.  Wie  anders  Maximilian, 
der  von  Beginn  an  sich  bewusst  war,  wie  abhängig  er  bei  jedem 
Schritt  Ton  dem  guten  Willen  seiner  Partner  war.  Seitens  der- 
selben  hat  er  vom  Papst  und  von  Ferdinand  von  Aragon  stets 
nur  sehr  laue  UnterstQtzung  erfahren;  um  so  mehr  war  er  auf 
den  ihm  persönlich  gar  nicht  sympathischen  KOnig  von  Frankreich 
angewiesen').  Da  aber,  wo  er  allzu  sanguinisch  freudige  Zu- 
stimmung vorausgesetzt  hatte,  traf  er  auf  kalte  Ablehnung.  Das 
Reich  versagte  seinem  Kaiser  anfönglich  jede  Heeresfolge  und 
hat  auch  später  in  diesem  Kriege  nichts  Nemienswertheö  geleistet. 
Man  hatte  in  dit-sen  Kreisen  wohl  keinen  rechten  Glauben  melir 
an  die  Möglichkeit  und  den  Vuriheil  einer  Wiederherstellung  der 
»eit  Jahrhunderten  schattenhaften  iieichsrechte  in  Oberitalien. 
Hätte  man  ihn  aber  auch  noch  besessen,  so  würde  das  fest  ein- 
gewurzelte Misstraueu  gegen  die  Fähigkeit  des  regierenden  Kaisers, 
die  Dinge  mit  Bedacht  und  Ausdauer  in  die  rechte  Bahn  zu 
lenken,  doch  einen  freudigen  und  fruchtbaren  Anschluss  an  seine 
Politik  verwehrt  haben.  Man  muss  das  beklagen  und  hat  sieber 
gar  kernen  Anlass,  den  ReichsstKnden  ihren  Kaltsinn  als  Tugend 
anzurechnen.    Aber  man  hüte  sich  doch  auch  recht,  in  ihrem 


')  l)A6  Geschichtchea  über  den  Verzicht  Maximilian«  auf  die  alte 
FeindBcbaft,  wie  «s,  iiadi  Gaicciardini,  Storia  d*italia  (Venedig  1610) 
285  b,  der  Verfatter  (Dabos)  der  Histoire  de  hi  ligoe  faite  &  Cftmbray  I»  10 
und  92  snreditgeatiitKt  bat,  ist  ai<dit  glaubwürdig. 


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348 


H.  Ulmanii. 


Thun  und  Lassen  gegenüber  diesem  Herrscher,  wie  er  nun  ein* 
mal  war,  nur  Hangel  an  Patriotismus  zu  sehen. 

Auch  in  den  habsburgischen  Hauslanden  bestand  durchaus 
keine  Begeisterung  für  diesen  Krietr.  Hier  schreckte  noch  alJzu 
irisch  Hie  Erfahrung,  die  man  in  deiu  eben,  Anfang  loOS,  beendig- 
ten Kampf  an  so  vielen  Punkten  der  sechzig  deutsche  Meilen 
langen  Grenzlinie  ^)  mit  Venedig  gemacht  hatte.  Auch  jener  Kri^ 
war  schon  gegen  den  Wunsch  der  Einwohner  der  Brblande  aus- 
gebrochen; Max  hatte  ihn,  allem  Abrathen  zum  Trotz,  gewollt 
Er  hatte  seine  getreuen  Untertfaanen  gleichsam  wider  ihren 
Willen  ins  Wasser  gestossen  und  zum  Schwimmen  genöthigt. 
Was  Wunder,  dass  sie  nun  weniger  eifrig  darauf  aus  waren, 
schwimmend  ein  ihnen  angewiesenes  Ziel  zu  erreichen,  als  bald- 
möglichst irgendwie  aufs  Trockene  zu  kommen. 

Es  kann  hier  nicht  erörtert  werden,  welche  saure  Mühe  es 
sich  im  Winter  1508  9  die  Agenten  Maximilians  hatten  kosten 
lassen  müssen,  die  Stände  der  österreichischen  Erblande  zu  einiirer- 
massen  befriedigenden  Leistungen  für  die  Kriegspolitik  des  Landes« 
herm  heranzuziehen.  Die  Geschichte  der  Landtage  und  Aus- 
schusslandtage weiss  davon  zu  berichten.  Nicht  ohne  recht 
unliebsame  Zugeständnisse  zu  Gunsten  der  ständischen  Selbst- 
regienmj?  war  es  dabei  ab^'egaugen  *).  Obendrein  waren  an  die 
H(  \Mlli«j:un^en  auch  in  militärischer  Beziehung  allerhand  lästige  Be- 
dingungen geknüpft  worden.  Auf  dem  Ausschusstag  in  Mürzzuschlasf 
z.  B.  war  die  Verwendung  des  Aufgebots  ausserhalb  der  provin- 
ziellen Grenze  abgelehnt  worden,  während  zugleich  die  Stände  sich 
gegen  das  kaiserliche  Verlangen  erklärt  hatten,  auf  ihre  Kosten 
fremde  (z.  B.  böhmische)  Kriegsvölker  in  Sold  zu  nehmen  Wur 
werden  im  Verlauf  unserer  Skizze  den  aus  diesen  Anschauungen 
und  Stimmungen  hervorgegangenen  Yttiiältmssen  unsere  Aufmerk- 
samkeit zn  schenken  haben. 

Nach  der  fehlgeschlagenen  Belagerung  des  starken  Padua 
zog  das  deutsche  Heer  nordwärts  ab.    Ausser  Koyeredo  und 

*)  So  liprochiu't  Miix  einmal  selber  die  Länge  des  Graulattfe».  Le 
iUay,  Nepfociations  diplom.  I,  S.  300. 

')  Adler:  Die  Organisation  der  Centralverwaltung  unter  K.  Maximilian 
266  ff.,  wonach  die  Stände  das  Kriegsrecht  des  Landesherrn  au  ihre  Zu- 
stiitimung  banden. 

*)  Dimitz,  GeBchichte  von  Krain  II,  16. 


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Aus  deutschen  Feldlagern  1509—10. 


a49 


t^inigen  anderen  Flecken  im  Norden  des  Garda^^ees  blieb,  dii  auch 
Vicenza  wieder  verloren  wurde,  nur  Verona  in  kaiserlichen  Hän- 
den. Damit  war  wenigstens  der  Pfad  nach  Italien,  dessen  Mangel 
Max  in  den  verflossenen  Jahren  so  häufig  beklagt  hatte,  behaui>tet 
worden. 

Die  getreusten  Anhänger  des  Hauses  erklärten  es  für  Ehren- 
sache, dass  Max  in  solcher  Lage  Italien  nicht  den  Rttcken  kehre, 
dass  er  sich  selber  den  Winter  über  in  Verona')  gleichsam  auf 
die  Bresche  stelle.  Der  Kaiser  wies  sokhe  Baihsohläge  von  sich; 
er  glaubte  auf  anderen  Wegen  seine  Sache  besser  f5rdero  zu 
kSnnen.  Ihn  stimmte  der  FehlscUag,  der  andere  nicht  ohne 
Grund  für  den  Rest  seines  Ansehens  tilrrhten  liesis,  nicht  herab. 
Getrost  ging  er  auf  französische  Vorschläge,  die  Verträge  zu 
Cambray  zur  Schwächung  Venedigs  duith  neue  zu  dessen  Ver- 
nichtung zu  ersetzen,  ein.  Ktinig  Ludwig  sollte  den  Oberbefehl 
führen^)  in  diesem  EnUcheidungskampf.  Trotzdem  war.  wie  »^s  nach 
misslungeneu  Coalitionsfeldzügen  zu  gehen  pflegt,  sein  Verhält- 
nisH  zu  Frankreich  durchaus  nicht  ungetrübt.  Seinen  General- 
lieutenant vor  Padua  Constantin  Areniti  schalten  die  Franzosen 
einen  Verräther;  Max  musste  sich  nothgedrungen  seiner  Dienste 
entschlagen.  Das  alles  hielt  den  Kaiser  nicht  in  Italien  zurUck, 
ihn  zog  es  mächtig  nach  Augsburg,  wo  er  doch  noch  das  Reich 
zu  ausgiebiger  Hilfe  zu  drängen  gedachte*). 

Es  frag  sich,  wie  fUr  seine  Person  iirsatz  geschafft  werden 
sollte.  Die  Bewohner  der  Erblande,  die  nach  Mazimilian's  eigenem 
ZeugnisB  längst  zn  nrarren  begonnen  hatten^),  wQrden  noch  unwill- 
fähriger werden,  wenn  wieder,  wie  im  Frühjahr  1508,  der  Landesherr 
sie  sich  selber  und  ihrem  Scliicksal  überlicss.  Bisher  waren  die  Streit- 
kräfte zweigetheilt  gewesen,  in  Venetien  und  in  Istrieu  war  geiochten 
worden.  Hier  handelte  es  sich  um  die  1508  verlorenen  Hauslande, 


M  Mcrciine  von  (Tuttinara  an  die  Hegentin  Margarethe,  die  ihren 
Vater  dazu  bestimmen  sollte.  Bloi's  29.  October  1.509.  LeGlay,  Negociat. 
diplom.  I.  26f!.    Verffl.  27:5  und  des  Kaisers  Ablehnung  298. 

Le  iJiiiy  a.  ü.  U.  281.   Betr.  Ai-eniti  eWuduü.  272;  302  vergl.  33t). 
—  Chronique  de  Bayart,  in  Choix  de  chroniques  par  Buchon  IX,  45  u.  47. 

*)  Er  behauptete  am  8.  December,  von  Fürsten  und  Reichsständen  ge- 
wissennaasen  die  ferte  Zvmgte  von  12000  Mann  su  haben.  Le  Glaj  a.  a.  0. 

8.  m  • 

Le  Glay  284;  300. 
Oeotuche  2S«itaohT.  (.  Ocachiclitaw.  I.  2.  28 


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350 


U.  Ulmaim. 


dort  Ulli  Ansprüche  im  Namen  des  Reichs.  In  Frankreich  sprach 
sich  etwas  später  ^)  (doch  vor  dem  Beginn  des  Sommerfeldzuges 
von  1510)  König  Ludwig  in  dem  Sinne  aus,  dase  der  CCaiser 
wohl  daran  thim  würde«  seine  Armee  in  Friaul  eiifimstelltn  and 
in  Person  zu  commandiren,  in  Veneiien  dagegen  lediglich  dnrcb 
die  Besatzung  von  Verona  im  Anschluss  an  das  fitaaiOmachß  Heer 
den  Krieg  führen  zu  lassen.  Eifersucht  und  Befürchtung  hin8ichi-> 
lieh  dei'  iranzösi5?chen  Bundestreue  konnten  es  freilii  h  unräthlich 
erscheinen  lassen,  ilire  Streitkräfte  sich  in  Hem  kaiserlichon  Antheil 
Venetiens  zu  sehr  festsetzen  zu  lassen ;  andererseits  gebot  die 
Rücksicht  auf  die  Stimmung  in  den  Erblandeu,  sowie  auf  dio 
Bedingungen  der  dort  nur  allzu  ungern  gemachten  Bewilligungeiit 
die  Grenzen  nicht  zu  enthlössen  und  so  nicht  nur  Triest,  Gdrs 
und  Istrien,  sondern  selbst  YiUach  und  Laibaoh  der  rach)iiSfligeB 
KriegsfiOfarung  der  Venetianer  auszusetzen. 

Wie  der  Kaiser  bei  seinem  Abzug  aus  Italien  im  üerbst 
1509  dieser  Doppelaufgabe  gerecht  zu  werden  sucht«,  ohne  den 
Gedanken  einheitlicher  Aütion  ganz  aufzugeben,  muss  zunächst 
erzählt  werden. 

Bei  seiner  „italienischen"  Armee  —  gelegentlich  taufbe  er 
sie  wohl  das  Heer  in  Vorderlombardien  —  hatte  der  Kaiser  loB 
dahin  selbst  den  Oberbefehl  gefOhrt.  Den  der , ö s t er r ei chiseh en * 
Armee,  welche  Görz,  Triest  und  die  Verluste  in  Istrien  wieder 
beibringen  und  daneben  die  Feinde  in  Friaul  angreifen  sollte, 
hatte  Herzog  Erich  von  Braunschweig.  Um  durch  Friaul  hin- 
durch der  italienischen  Armee  in  Feltre  oder  Bassano  die  Hand 
zu  reichen,  hatte  derselbe  schon  die  Führten  der  Livenza  und 
Piave  auskundschaften  lassen;  da  er  aber  durch  das  feindliche 
Gebiet  ohne  die  ihm  in  Aussicht  gestellte  Handreichung  der 
Hauptarmee  nicht  durchdringen  konnte,  hatte  er  diesen  Theik 
seiner  Aufgabe  nothgedrungen  unausgeführt  lassen  mOssen'). 


^)  Bbendat.  337,  Meldung  de  Burgo*s  aus  Melun  am  5.  Api-ü  1510. 
In  einem  Bfickblick  vom  Mftrs  1510,  JaBiien,  Fmakftirta  Beiclis- 
eonrespondeiiz  II,  S.  791.  Vergl.  SchSnherr,  Der  Krieg  Eaber  Msiiiniliaa*s 
mit  Venedig  1^9,  im  Organ  der  miliiftrmMensehaftlielien  Vereine,  Wien 
1876;  Xm.  Baad.  Letstere  Dantellang  reicht  ttbrigena  nur  bis  tum  Ab> 
bmch  der  Belagerung  von  Padua.  Der  Name  ,noBtr»>ann^  cl*Hslie*  von 
Max  gebraucht,  Le  Glay,  Gorresp.  I,  S.  388. 

^)  Bericht  £rich'8  von  Braonschweig  an  den  Kaieer,  OOra  14.  Angnst 


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Ans  deatBclieii  Feldlagen  1509—10.  351 

* 

Auf  seine  Trappen  war  daher,  da  der  gegenUbersliehende  Feind 
sie  nicht  loefiees,  nicht  zu  rechnen  bei  der  Aufgabe,  nach  dem 

Rückzug  von  Padua  im  Oetober  1509  die  Vertheidigung  der 
treiwilli^  oder  gezwimgen  dem  Kaiser  '/ugefalleuen  venetianischen 
Iti.  t<tlu'il(»  zu  organisiren.  Um  es  kurz  zu  sagen,  war  bei  der 
Entmutbigung  und  Desorganisation  des  Heeres  die  Aufgabe  uulös* 
bar,  die  dem  Banner  von  St.  Marco  leidenschaftlich  ergebene 
fie?dlkeniiig  des  platten  Landes,  sowie  sahireiche  Sllklte  und 
Flecken  yob  mehr  ale  schwankender  Qeeinnung  in  der  Treue 
festsuhahen«  Im  Lauf  weniger  Wochen  gingen  dann,  wie  oben 
aagedentet,  die  leicht  gemachten  Eroberungen  ebenso  leicht  wieder 
verloren.  Max  war  über  Vicenza  und  Verona  nach  Koveredo 
geeilt,  rhm  einen  Stellvertreter  zurückzulassen.  Jede  unmittel- 
bare obere  Tieitung  liörte  auf.  Jeder  Führer,  jeder  Commandant 
bandelte  aui'  eigene  Faust,  wie  es  ihm  den  Umständen  nach 
iweckmisaig  enchien. 

Man  ist  wohl  der  Ansicht  gewesen,  dass  Fürst  Rudolf  von 
Anhalt  damals  in  die  Stelle  eines  obersten  Feldhauptmanns  ein- 
getQekt  sei.  Doch  scheint  mir  das  nur  eine  durch  Zeugnisse 
and  Thatsachen  widerlegbare  Pri&snmption  zu  sein,  «ne  der  Rolle, 
welche  im  folgenden  Jahre  ihm  zugefallen  ist  \),  Rudolf,  der  von 
•lugend  auf  dem  Kaiser  huiKlgr*  i fliehe  Beweise  uneigennütziger 
Anhänglichkeit  «^c*^^«  hf-n  und  ihm  uorh  im  verflosseneu  Jahre  als 
(jeneral  im  geldrischen  Kriege  wichtige  Dienste  geleistet  hatte, 
nahm  1500,  wenn  nicht  alles  trügt,  nur  die  Stellung  eines  Be* 
fehkhabm  der  deutschen  Landsknechte,  Tielleicht  sogar  nur 
eines  neben  andern,  ein').   Als  solcher  hatte  er  sich  bei  dem 


1509,  Geh.  Haus-  Hof-  und  Staatsarchiv  zu  Wien.  CJeber  Erich*8  Be- 
«dieidiuig  nun  Kiaumr  s.  SchOnherr  Vi  mit  der  Berichtigung  Haber*e 
G«Mhkfate  Oerteixeidu  HI,  260, 

0  S.  a.  Stier,  Heraog  Bodolf  der  Tapfoe  in  Italien,  in  Hittheam^ 
dst  Veraint  ftr  anhaltiiche  Gesehicfate  m  (1881),  «5. 

*)  8o  an  der  Spitze  von  6000  Landsknechten  ftlhrt  ihn  zuerst  der  wohl* 
gerinnte  Biograph  Bajart's  ein  a.  a,  0.  44.  Bei  der  Uebergabe  Vicensae 
wild  er  von  einem  Angenzeugen  als  capitanio  zeneral  di  le  fanterie  im- 
peratorie  bezeichnet.  Sanuto  IX,  H20.  Doch  wird  bei  demselben  Autor 
vorher  (aber  auch  nach  <h?m  AVizug  von  Padua)  Lunardo  Felzer  (Welzer) 
capitanio  generale  de  le  faDWne  .  .  .  a  Costoza  genannt  8.  267.  Möglich 
i^t.  dat-B  nach  der  Trennung  der  Heerestheile  thatBüchlicii  auch  die  Stellung 
.lüualU  erst  ^ich  geändert  hat. 


352 


H.  UlmAon. 


Vormarsch  und  besonders  bei  der  Belagenmg  Paduas  durch  Uner- 
scbroekeiiheit  und  Umsichfc,  wie  aueh  von  französischer  Seite 
rtthmend  hervorgehoben  wird,  ausgezeichnet.  Beim  Rfickzug  fiel 
ihm  die  Deckung  von  Vicenza  zu.  Der  Kaiser  hatte  die  Stadt 
am  17.  October  passirt;  als  Gouvemenr  war  jener  wenig  Terläss- 
liehe  FnicaHSO  Sanseverino  zurückgeblieben  der  schon  vor  Padua 
durch  ilngstlic'he  Rathschläge  sich  den  Dank  der  Feinde  verdient 
hatte.  Das!?  er  von  Vicenza  aus  geheimes  Einver^tänduiss  mit 
der  Sigiiorie  suchte,  ist  durch  ausdrtickh'che  Zeu<fni.sse  ausser 
Zweifel^).  Vielleicht  haben  wir  in  ihm  die  Persönlichkeit  zu 
erkennen,  vor  der  schon  während  der  Belagerung  von  Padua  der 
getreue  Nidas  von  Fiimian,  damals  noch  Gommandant  Ton 
Vicenza,  seinen  kaiserlichen  Henm  gewarnt  hatte:  die  Venetianer 
wUssten  aOe  Vorgänge  im  Heer  durch  eine  Person,  die  viel  um 
den  Kaiser  wäre 

Nicht  weniger  unzuverlässig  waren  die  sieglosen  Landsknechte, 
etwas  über  4n0n  an  der  Zahl.  d\r  liuduli  nach  und  nach  in  di«- 
Stadt  zu  führen  gewusst  hatte.  £s  heisst,  dass  sie  seit  drei 
Monaten  nur  jeder  einen  Gulden  Sold  ausgezahlt  erhalten  hätten  *\ 
wohl  glaublich  bei  der  Leere  der  kaiserlichen  Gassen.  Da  die 
Einwohner,  in  der  Qherwiegenden  Mehisahl  sehnsüchtig  nach 
RQckkehr  der. alten  Herrschaft,  durch  die  Anforderungen,  die 
Anhalt  an  ihren  Beutel  machen  musste,  noch  unwirscher  wurden, 
ward  beim  Anmarsch  eines  venetianischen  Heerestheiles  die  Lage 
der  Kaiserlichen  in  der  Stadt  bahl  sehr  unbehaglich.  Dennoch 
wagten  die  Bürger  nicht,  die  erwaitcten  Zeichen  des  Einver- 
ständnisses dem  Feinde  zu  geben.  Als  jedoch  der  borgo  de  Pusteria 
überrumpelt  worden  war,  fühlte  durch  das  aunloyale*"  ^)  Benehmen 

Le  GUj>  nigoc  dipl.  I,  269;  Sanuto  IX»  207  f.  Hinsichtlich 
PaduM  Moceniffo  bei  Graevios  V,  p.  4,  S.  88. 

^  Sanuto  8.  November  S.  290:  etaam  oon  Frachasao  i  pratica  etc.; 
vetgl.  282,  wonadi  er  sich  zum  Vermittler  mitHttx  angeboten;  Hocenigo 
(Gxaevifu  thesaur.  antiquit  Italiae  V,  p.  4,  S.  39):  Vincentia  in  fidem 
recepta  est,  praetertim  opera  Severinatis  Fracaen,  qui  Dia  hostiam  in> 
tus  erat  et  eam  rem  summa  ope  euravemt. 

»)  Vicen7.a  5.  Sept^^mVier  1509,  Statthalt.  Awsh.  »u  Innsbruck. 

*)  Sanutu  290,  s.  28:^.. 

')  So  drückt  sich  der  Kaiser  selbst  nun  in  einem  bicher  auf  Viet'u/.t  /.u 
beziehenden  Brief  {aus  Stein  hei  talliauoj  vom  25.  Nov.,  Ledlay,  Coi  n  -ip. 
I,  S,  214.  Das  Detail  nach  den  officidlen  Berichten  bei  Sanuto  IX,  310 
bis  820,  vergl.  811. 


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Ana  denUefaen  Feldlagern  1500^10. 


353 


der  Massen  und  durch  die  Fmcbt  vor  Verratli  der  kaiserliche 
Fohrer  sich  bewogen,  an  Sicherung  der  ihm  anyertrauten  Truppen 
zu  denken.  Doch  konnte  er  schon  nicht  mehr,  wie  er  wollte. 
Anscheinend  ohne  sein  Zuthun  kam  aswischen  Ticentinisehen  Ab- 

gc^audten  und  den  Venetianern  ein  Abkommen  zu  Stande,  krat't 
dessen  am  14.  November  die  Eingeschlossenen  mit  Sack  und 
Pack  abzielieü  durftet:  locli  nicht  nach  Verona,  wie  sie  gemeint, 
sondern  über  Marostica  nach  Bassano.  Anhalt's  würdige,  ieste 
H^l^ing  bei  dieser  peinlichen  Scene  imponirte  diesmal  dem  Feinde 
ebenso  wie  die  Entschlossenheit,  mit  der  beim  Rttckzug  von 
Padua  er  die  Artillerie  gerettet,  ihm  die  Bewunderung  der  Alliirten 
eingetragen  hatte.  Auch  in  Bassano  war  des  Bleibens  nicht  für 
die  Besiegten:  sie  gingen  auf  der  Strasse  Aber  Valstagna  bis 
Trieat  zurück.  Hier  blieb  auch  Anhalt,  welcher  noch  im  Kovem- 
her  in  der  Umgebung  des  Königs  in  Trient  erwähnt  wird  und 
da  wohl  bi.s  zum  Jahresscblnss  verharrte 

Die  Feinde  drängten  eifrig  nach;  kaum  war  aber  das  Auf- 
treten Bewaffneter  uöthig,  um  überall  die  Herstellung  alter  Ver- 
hältnisse herbeizuführen.  Selbst  die  Feste  Scala,  sowie  das 
Bergnest  CoTelo  bei  Primolano  und  damit  die  Möglichkeitt  den 
Feind  daheim,  im  Val  Sugana,  heimzusuchen,  ward  von  den  Vene- 
tianern gewonnen^. 

Die  Leiter  des  französischen  Heeres  hatten  die  zur  Deckung 
Ton  Vicenza  und  Verona  vom  Kaiser  empfohlene  Einnahme  von 
Legnanf»  in  dieser  Jahreszeit  für  unnniglich  erklärt.  Ebt  ii  o 
hatte  äicli  der  (jrrandmuitrp  dem  Wunsch  Maximilian  s  versagt, 
mit  gemeinsamen  Kräften  die  Venetianer  bei  Vicenza  anzugreifen^). 
Daher  hatten  nach  dem  Fall  Vicenzas  sich  die  venctianischen 
Proveditoren  Uber  St.  Bonifacio  Verona  genihert  in  der  Voraus- 

')  Irrig  iät  die  oft  nachgescliriebene  Angabe  von  Beckniunn,  Hiatohe 
des  Fürstenthum!?  Anhalt  V.  120.  da«s  Anhalt  nach  Verona  gelangt  sei  u.  ?.  w., 
<jhwnhl  p\e  sich  w;\hrscheinlich  stützt  auf  die  chroniquee  <1p  liayart  55. 
üanz  Unbrauchbares  lieiiihtot  rier  spät»'  Kirchmair,  Fontes  rer.  austr. 
T.  431.  Die  im  Teit  •j;<  \viililte  Auffassung  beruht  auf  genauen  Angaben 
hanutu's  IX,  32S^,  Ml,  M8,  444,  mit  dem  auch  Berabus  üb.  IX,  ^^7^  sich 
in  Uebereinatimmung  befindet 

*)  Die  Lage  dieser  Punkte  zeigen  z.  B.  Hocenigo  40  und  Bembus 
IX.  886. 

*)  Le  Glay,  N^godat  dipl.I,  269,  a.  265  und  lettres  de  Louis  XU., 
1.  Bd.,  S.  213. 


Digiti^uu  Ly  LiUv.*v.i^ 


354 


Ii.  Llmunn. 


fietaung,  dass  ohne  souderliche  Anstrengung  durch  Erheljung  der 
Einwohnerschait  die  w  ichtige  Stadt,  die  letzte,  die  der  Kaiser  in 
Italien  behauptete,  ihnen  zufallen  würde.  Wie  sich  ijaid  zeii^te, 
waren  .sie  zum  AngriÜ'  aui  das  wichtige  Bollwerk  weder  stark 
noch  entschlossen  genug. 

Jene  Erwartung  Hess  sie  im  Stich.  Wohl  waren  wie  ander- 
wärts die  Gemüther  der  VeroDeser  in  lel)hufter  fiiregnng.  Aber 
wir  wissen  es  aus  venetianiaehem  Mnnd,  dass  Ton  den  drei  Par- 
teien, in  weldüe  die  Bevölkerung  sich  spaltete,  der  yenetiatikekeii, 
der  deutacbea  und  der  firanxdeisclieii,  die  letztere  die  stftrkite  war 

Eine  besoBders  Terantwortungsreiebe  Angabe  fiel  unter 
eolcben  Umständen  dem  vom  Kaiser  zprflckgelaaaenen  BefeUs- 
baber,  dem  wackem  Georg  von  Neideck,  Biscbof  Ton  Trient,  zu. 
Die  Zabl  der  Truppen  genügte  nicht,  um  die  zweifelhafte  Be- 
vOlkervng  augesicbts  eines  etwaigen  Angriffs  mit  stärkeren  EürSffcen 
im  Zaum  zu  halten:  auch  fehlte  es  Yon  Anfang  an  an  Geld,  um 
die  Soldaten  bei  guier  Laune  und  strammer  DiscipUn  zu  erhalten. 
Max  selber  wusste  seinen  Getreuen  nichts  Besseres  zu  rathen,  aU 
den  getVvhrlichen  Schritt,  (zur  Befriedigung  der  Spanier  bis  zur 
Ankunft  des  ferrarischen  Geldes)  in  Verona  20000  Dukaten  aut- 
zunehmen Wenig  später  wird  die  Stärke  der  Besatzung  ange- 
8chll^;en  auf  2000  kaiserliche  Reiter  und  ebensoviele  apaniscbe, 
dazu  4000  deutsche  Landsknechte^),  dann  traten  noch  einige 
hundert  französische  Lanzen  und  spanische  Infanterie  hinzu. 
Unter  solchen  Verhaltttissen  bandelte  der  Bischof  wohl  zweck- 
n^kssig,  wenn  er  die  StadtschhlBsel  dm  einheimischen  NobiU 
verizaiieiisvoU  flberliess  und  sich  darauf  besehrinkte,  mit  den 
deutschen  Truppen  die  beherrschenden  Befestigimgen  zu  besetzen*). 


^)  Saanto  325,  vergl.  333  üfUESndo  fl  ano  fondamenio  tu  fkanoeo, 
beidM  ol&deUe  Meldungen  der  Proveditoren  vor  Verona.  Betrefod  die 
getftiucbte  Erwartung  345. 

^  Max  an  den  Bischof  v.  Trieat,  Sdiloas  Stein  a.  d.  EtMjh,  22.  Nov. 
1509.  Der  Biscbof  meint  in  s^er  Antvcni  vom  23.,  die  Stadt  sei  wohl 

verseben,  die  ("einde  wttrden  wohl  bald  wieder  abziehen.    Innsln-.  Arch. 
*)  Instmction  Maxens  vom  9.  Dec,  Le  Olay,  Negoc.  dipl.  l,  298. 

*|  Sanuto  :>33.  Mit  den  Fiiin/osen  soll  es  darüber  gleich  jetzt  Ditie- 

renzen  ^»r^'eben  haben  ;>42  f.  l)«)cli  wird  muri  «olchp.  wif»  anriere,  Berichte 
aus  dem  v«'netiani«chen  La^'ir  über  Vorgänge  im  Innern  mit  einiger 
Zurückhaltung  anzunehmen  haben. 


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Aus  dentflcheik  Feldlagern  1509—10. 


35& 


Der  Kaiser  hAtte  damals,  wie  er  behauptet'),  noch  4000 
Mann  im  Yal  Sugana  und  ebetisOTiel  in  FriauL  Er  war  vollkommen 
ausser  Stande,  diese  Trappen  zu  erhalten.  Eine  Leistung  der 
Florentiner,  Anleihen  auf  den  Nachläse  des  verblichenen  Cardinak 
Ton  Bixten  und  Dailehen  des  getreuen  Lichtenstein  hielten  seine 
Zahlmogafahi^^eit  in  jenem  Moment  nothdfhrftig  aufrecht.  Zur 
Deckung  der  dringendeten  Bedürfnisse  in  Verona  schoss  der  fran- 
zösische Grandmattre  die  Sunune  von  8000  ^us  Tor,  für  die 
Valeggio  ihm  Terpf&ndet  werden  musste'). 

Zu  den  deutschen  Hauptleuten  in  Verona  gehörten  wohl  von 
Anfang  an  Georg  von  Frimdsberg  und  Franz  von  Colulto;  erst 
1510  erschien  mit  Verstäikung  Rudolf  von  Anhalt  '). 

So  war  der  Kaiser  Ende  1500  an  Etsch  und  Alpen  aui  die 
iJeiensive  angewiesen. 

Noch  wech&'elvoller  als  in  der  oberitaheiiischen  Ebene  ge- 
etaheteu  sich  die  Kriegsverhäitnisse  in  den  Österreichischen  Greuz- 
llndem  an  der  Adria  und  am  Karst.  Hier  war,  wie  oben  erwähnt, 
2um  obersten  Hauptmann  des  , österreichischen"  Heeres  (herror- 
gegangen  aus  der  Bewilligung  der  Stftnde  der  beiden  Etzherzog- 
thflmer«  sowie  Steiermarks,  Kamthens  und  Erains)  der  Herzog 
Srich  Ton  Brannschweig  bestimmt;  ein  Kriegsmann,  dem  Kaiser 
durch  treue  Dienste  und  Opfer  werÜi  und  den  Landen  selbst  kein 
Fremdling  mehr.  Als  im  Frühjahre  1508  wihrend  des  Yenetianer- 
kriegeä  in  Friaul,  05rz  und  Istrien  es  sidi  unmöglich  aeigte,  dem 
rasch  und  Uberlegen  vordringenden  Feind  den  Widerpart  zu 
lialteii,  da  rief  mäiiniglich  nach  dem  tapferen  Herzog,  der  damab 
au  der  Spitze  einer  Heeresabtheiluiig  zur  Deckung  des  Puster- 
thaies und  zu  Operationen  auf  (bis  Thal  von  Cadore  bestimmt 
war.  Erich  riss  sich  Ion,  aber  er  i'nnä  nicht,  wie  er  vorausgesetzt 
hatte,  in  Viilacii  krieg.sl^ereit  da?^  Aulgebot  der  niederösterreichischen 
Lande.  So  vermochte  er  nicht  den  feindlichen  Eroberungen  Halt 
zu  gebieten,  kaum  war  er  im  Stande,  durch  eine  Flankenstellung 

Le  Glay,  Negoc.  dipl.  I,  299,  Z.  10,  wo  ein  Komma  nach  ,pugna- 
toram'  zu  setzen  ist.  —  Die  Geldzablunir  von  Florenz  ebendas.  273.  Vergl. 
Reisner,  Frundslierg  Bl,  8-  Sinnachor,  Heiträtre  z.  G.  v.  Säben  und  Brixen 
VII.  120;  .liilirl^uch  der  kuiisthistor.  Saniinlungen  d^  (österreichischen) 
Kaiserhauäe»  I,  2.  Abth.,  S.  4U  liegest  Nr.  275. 

*)  Le  Glaj,  N^goc.  dipl.  I,  306. 

^  Reisner  a,  a.  0.  Bl.  8b;  vergl.  oben  8.  d$3  Anm.  1. 


356 


U.  Ulniaon. 


in  Laibach  das  zumeist  gefährdete  Kram  zu  deckeu.  Seiner  ritter- 
lichen Denkart,  die  manch'  versvaiuUeu  Zug  mit  der  seines  kaiser- 
lichen Gönners  und  Lehrherrn  aufweist  ,  entsprach  diese  Art  der 
Krie^^sführunp;  keineswegs.  Lebhait  und  leicht  aufbrausend  !n;i'^ 
er  ein  unbequemer  Vorgesetzter  gewesen  sein,  wie  es  denn  (zur 
Erklärung  des  Verlaufs  in  Istrien)  nicht  verschwiegen  werden 
darf,  dass  er  bereits  mit  dem  in  Tirol  ihm  beigegebenen  Kriegs* 
rath  Michel  von  Wolkenstein  nicht  sich  vertragen  konnte,  und 
dasB  nur  mit  Zittern  ier  kaiserliche  Beamte,  der  ihm  den  Ab- 
schliiss  seiner  damaligen  Thätigkeit  ankOndigen  sollte,  zu  dieser 
Mission  sich  auf  den  Weg  machte  Aber  dabei  war  firich  ein 
hochgemather  Eriegsmann,  der,  wenn  er  andere  nicht  schontet 
noch  weniger  an  sidi  dachte  und  nur  ohne  Wanken  der  Ehre 
nachrang  % 

Aber  er  war  nicht  auf  eine  verwandte  Gesinnung  bei  den 
Stünden  der  nächstbetheiligten  Erblaude  gestossen.  Da  dachte 
jeder  nur  an  sich^  liöchstens  au  die  eigene  Landesmark,  aber 
durcliaus  nicht  daran,  dass  doch  Portenau,  Görz,  Triest  und 
Mitterburg  (Pisino)  auch  Imbsburfrische  Lande  waren.  Aus  Steier 
hat  damals  (nicht  ohne  dass  ein  Theil  der  Schuld  der  am  Hof 
üblichen  Verschleppung  der  Geschäfte  beigemessen  werden  müsste) 
nur  Hans  von  Tschoppach  eine  winzige  Schaar  unter  Erich'a 
Banner  geführt.  Die  Kärthner  wollten  Uberhaupt  keine  Mann- 
schaft ausser  Landes  lassen :  in  ihrer  Angst  sahen  sie  schon  die 
streifenden  Btradioten  Venedigs  über  Monte-Croce  oder  über 
Ganale  und  Flitsch  im  Lande  selbst  In  Kram  machte  Erich's 
persönliches  Erocheinen  zwar  den  Adel  willig,  aber  die  Bauern 
hatten  mangels  wirklichen  Kriegsrolkes  keine  Lust,  sich  todt 
schlagen  zu  lassen*).  Es  wird  frommen,  dieser  Erfahrungen  ein- 
gedenk zu  sein  bei  dem  Versuch,  die  Verhältnisse  im  nieder- 
österreichischen oder  schlechtweg  österreichischen  Heer  wahrend 
der  Liga  von  Cambray  zu  verstehen. 

Es  ist  für  unsere  Zwecke  nicht  erforderlich,  hier  die  Be- 
schlüsse der  Einzellandtage  und  Ausschüsse  hinsichtlich  der  Kriegs- 

*)  BhuiiM  H2AtI  an  Serateiii,  Hewenfeli  81.  Itiirs  150B,  und  Lengfeld 
in  WindiMhoark  17.  Juli*  Wien.  Areh. 

*)  G5bler,  Chronica  der  Kriegahftiidel . . .  durch  Erich«  Henog  sa 

Braunschwei^  ...  im  J.  1508  Blatt  52  vergl.  15  b. 

')  Gabler  a.  a.  0.  eib,  ^5,  79;  ChmeJ,  Urkandeot  Briefe  etc.  S.  297. 


Aus  deutschen  Feldlagern  1509 — 10. 


357 


rilsfniifj  für  1509  nochmals  acharf  ins  Auge  zu  fassen  —  die 
Beiichräukimg  der  Bewilligung  auf  kurze  Zeit  (vier  Monate),  so 
dass  bei  verschiedenen  Antrittsterminen  derContingente  die  Steirer 
und  Krainer  Anfang  September,  die  Oesterreicher  und  KSImthner 
Ajifang  October  abziehen  durften^),  dabei  die  dausel,  dass  vor 
dem  persönlichen  Eintreffen  des  Kaisers  auf  venetianischem  Gebiet 
ein  Eindringen  der  österreichischen  Armee  auf  lass»  D  o  nicht 
statthaft  sein  sollte,  schrankte  die  Operationsfähigkeit  lun>Khtlich 
^er  OÖensive  auf  ein  Vierteljahr  ein.  Der  oberste  Hauptmann, 
Herzog  Erich  beklagt  sich  gegen  Ende  des  Feldzuges,  am 
14.  August,  dass  ihm  2500  Mann  zn  Fuss  und  etliche  hundert 
zu  Roes  mehr,  als  gestellt,  zugesagt  gewesen  seien.  In  demselben 
Bericht*)  schiigt  er  die  Kosten  der  von  den  fünf  Landen  gestellten 
Rflstung  auf  ttber  300000  Oulden  an.  Damit  will  doch  nicht 
«Bimmen,  dass  er  im  Zusammenhang  seiner  beabsichtigten  Ope* 
riitiuiien  seine  vertügbaren  StreitkriUU-  uui  nur  700  Pferde  und 
löUU  Fussknechte  berechnet.  Bei  einer  viermonatlichen  Feld- 
zugsdauer könnten  diese  den  Ständen  nur  auf  wenig  tiber  ein 
Sechstel  jener  Summe  zu  stehen  gekommen  sein.  Den  Wider- 
spruch, dass  er  in  einem  Brief  vom  6.  October  seine  Stärke  noch 
viel  niedriger  schfttzt,  weiss  ich  Tollends  nicht  mit  Sicherheit  zu 
erklären. 

Als  mit  der  Niederlage  Venedigs  am  14.  Mai  die  unver- 

gleichliche  Gunst  der  Lage  nicht  nur  die  Wiedergewinnung  aller 
Verluste  des  verflossenen  Jahres,  sondern  auch  eine  leichte  Offen- 
sive auf  das  Herz  des  iren^nerischen  Gebiets  gestattete,  war  auch 
auf  diesem  1- iügel  der  deutschen  Aufstellung  nichts  fertig  gewesen. 
Dennoch  kehrten  auch  hier  die  Unterthanen  rasch  und  grossen- 
theils  ohne  Zwang  unter  das  alte  Scepter  znrttck.  Wenn  Venedig 
an  einigen  Punkten  sich  behaupten  konnte,  so  lag  das  an  dem 
Hader  der  Deutschen  untereinander.  Als  der  streitbare  Bischof 
Christoph  von  Laibach  in  Gemeinschaft  mit  dem  Landeshaupt«» 

'(  Erich'a  Beiicht  ;ni  den  Kni^er  vom  14.  Auij^ust  1509.  Geh.  Hau»-,  Hof- 
nnd  Staatsarchiv  zu  Wien.  Im  allgemeinen  Dimitz  a.  a.  0.  12;  Schön- 
herr a.  a.  0.  8;  II  über  a.  a.  0.  377. 

^)  Vom  14.  August.  Vergl.  den  Brief  vom  6.  Oct.  bei  Chmcl  <S2o. 
Herberstein  (Selbstbiographie,  in  Fontes  rer.  aostriac  Script.  I,  73) 
nennt  die  Ldstnng  der  fOiif  Lande  «eine  swBehnliche  Rfietung,  dergleichen 
mvOT  and  hernach  nit  wt  gesehen  worden*.  Er  dient  damals  aelbst  unter 
Hans  V.  Reichenbnig. 


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358 


mann  von  Krnin  flie  Steiennärkpr  nach  Gürz  beschied,  um,  wie 
er  meinte,  ohne  bch wertstreich  Fnaul  zu  gewiimen,  lehnte  der 
Landeshauptmans  Steiers,  Hans  t.  Beichenburg,  das  mit  dem 
Bemerken  ab,  er  wolle  niclifc  kommen,  um  jenem  das  Patriarchat 
mitzugewinnen 

.  Mittlerweile  hatten  sieh  die  Yeneüaner  *tie  der  ersten  Be- 
täubung erholt  und  gingen  kedc  und  eehoniingslos  auch  hier  wieder 
zum  Angriff  tot.  Trote  aller  Tapferkeit  der  Kaiserlichen,  beson- 
der a  des  (jiiiiien  Christoph  von  Fiaugipan  schlugen  Görz  und 
Istrien  thcilweise  wirder  um.  Auch  hier  wiederholte  sich  lins 
schon  beobachtete  Schauspiel,  dass  (dank  einer  auf  Ueberra^chung 
und  Zufall  gestellten  Kiiegsführung)  dieselben  Orte  im  wilden 
Kriegestanz  aios  einem  Arm  in  den  anderen  und  wieder  zurQck  Jn 
den  ersten  geschleudert  wurden. 

Diese  Lage  fand  Herzog  Srieh  Tor  bei  Uebemahme  seines 
Conmumdos.  Schlendrnm  und  Unordnung  in  den  Verbindungen 
mit  dem  kaiserlichen  Hauptquartier^  ftns  dem  wochenlang  auf 
tägliche  Bestürmung  iniit  der  Post  sowohl  ui>  mUtelst  kühner 
Boten  durch  Feindesland)  keine  Antwort  zu  erhalten  war;  gegen- 
seitiger Hader  der  ProriuTien  und  ihrer  Vertreter.  Unfaliigkeit 
und  Unzuverlässigkeit  mancher  Beamten  hemmten  sein  Thun. 
Statt  mit  dem  „Heer  von  Oesterreich*  der  «italienischen 
Armee^,  der  kaiserlichen  Idee  gem&ss,  aur  rereinten 
Offensive  die  Hand  reichen  zu  können,  stand  er  am  23.  Juli 
noch  am  Isonzo  und  ist  auch  nicht  wesentlicfa  weiter  westwlrts 
▼orgedrongen Wir  sind  gut  genug  unterrichtet,  am  sagen  «n 
können,  wie  es  gekommen  ist,  dass  jene  dem  kühnen  Degen  hoch- 
erwünschte Idee  des  Aufmarsches  durch  feindliches  Land  nicht 
ausiührltar  war.  Die  Trupj)en,  welche  ihn  beim  Verlassen  FriauLs 
hätten  auihehmen  müssent  die  Landsknechte  Anhalts  und  Welsers, 
hatten  kein  Lebenszeichen  von  sich  gegeben,  so  dflss  er  mit 
seinen  geringen  Streitkräften  nicht  voraussetzen  konnte,  doreh 
die  patriotisch  erregte  Bevölkerung,  in  der  Flanke  der  feind- 

')  Ghrbtoph  von  Lsibach  an  den  Katter.  8.  Oct,  Chmel  323. 

*)  Seina  Aollfordening  an  Qradiflca  ist  von  dieiem  Tag>  Sanuto  VlU» 

577.  Sein  Angriff  auf  Udine  und  Cividsle  war  i-esultatlos.  Max  an  Mar» 
garetbe  am  23.  August,  Le  Glay,  Correap.  I,  183.  Dass  nicht  er  (wie 
fibngens  schon  Mocenigo  19  irrig  angibt)  Feltre  und  Bellono  erobert  hat, 
bat  auch  Huber  380  gesehen. 


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Aus  deutsch«!!  Feldlagern  1509—10. 


359 


liehen  Hauptaufstellung  (Ldine-Treviso- Padua)  vorbeikommen 
zn  könaen.  Begreiflicherweise  wünschten  die  provinziellen 
Autoritäten  unter  den  Kriegsräthen  am  Karst,  das  inneröater- 
reichische  Landesaui'gebot  zu  eigenem  Schutz  hübscli  dabeim  zu 
behalten.  «Üw.  Haj.  soll  wahrlich  glauben*  (schrieb  Erich  in 
jenem  Bericht  vom  14.  August«  dem  wir  dies  wie  das 
Folgende  entnehmen)  ,wo  die  Finanzer  und  der  Ptoriant- 
meister  treulich  und  fleissig  die  Nothdurft  des  Feldes  bedacht 
hätten,  ich  wollte  Ew.  Maj.  mit  Sieg  zu  Feltre  oder  Bassano 
gesucht  haben/  Der  Gmndschaden  war,  der  Feldherr  fand  keinen 
rechten  Gehorsam ;  wie  er  es  in  einem  späteren  Brief  vom  6.  October 
ausdrückt:  »Es  ziehen  nicht  alle  gleich  im  Si'ilc"  Das  hinderte 
die  Befolgung  der  kaiserlichen  Anweij^ung,  war  aber  nicht  minder 
ein  Hcliwerer  Hemmschuh  für  alle  Unternehmungen  im  Karst- 
gebiet selber. 

Aufs  bitterste  beklfif^e  Erich  sich  am  14.  Aujj^ust  über  die 
Selbstsucht  der  Krainer,  besonders  über  den  Bischof  von  Laibach, 
den  Landeshauptmann  Hans  v.  Auersberg,  den  Vitzthum  Jörg 
von  Eck,  die  zu  Görz  eine  Art  Nebenregiroent  aufgerichtet  hätten. 
Die  Schuld  einzelner  Verloste  schrieb  er  geradezu  der  Besetzung 
wichtiger  Posten  mit  ihren  Verwandten  und  Orefttoren  zu.  Eck 
sei  unflhig  Ctöiz  in  rechte  Verfassung  zn  setzen  und  sollte  am 
besten  nach  Laibach  in  sein  Amt  zurttck  geschickt  werden. 

Dazu  hätten  die  Krainer  Landherren  sich  selbst  und  die 
Crooten,  die  beinahe  wie  in  Feindesland  hausien,  sicher  unter 
Dach  und  Fach  gebracht  und  woU  Tersehen,  während  «Hunger, 
Mangel  Proviants,  Gebrechen  an  Geld  und  böse  Versehung  *  das 
Heer  fa>i  /aw  Selbstauf löüuug  gebracht  hätten.  Ueber  1000  Mann 
seien  aus  Hunger  abgezogen,  welche  in  13  Ta^^en  kein  Brnd 
gesehen,  300  Pferde  gefallen,  5U(>  krank.  Ebenx»  seien  viele 
Kriegsleute  krank,  weil  sie.  Roch  wie  Niedrifj,  kein  ßrod  und  nur 
wenig  Wein  gehabt  und  von  unreifem  Obst  und  trübem  Walser 
hätten  leben  müssen.  Gar  mancher  sei  vor  Hunger  vom  Pferd 
gefallen  und  gestorben^).    Wenn  der  Kaiser  die  Sachen  nicht 


>)  Chmel  825. 

*)  Hsrberstein^s  Erzählung  a.  a.  0.  stimint  su  diesem  Bericht.  Was 

er  über  seine  persönliche  Unversehrtheit  sagt,  bestätigt  die  en>robte  Begsl 
Ton  der  Ueberlegenbeit  moraiiscber  über  bloss  physische  Kraft. 


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360  ülmami. 

anders  hätte  versehen  wollen,  hätte  er  den  Herzog  und  so  viele 
tomme  Ritter  und  Knechte,  den  Kern  aus  seinen  Landen,  wohl 
verschonen  mögen. 

Von  30000  Gulden,  die  ihm  beim  Vitethum  von  Krain  ange- 
wiesen, habe  er  nichts  erhalten:  keinen  Pfennig  ftlr  Kundschafter, 
kt'iii  IMerd  vor  eine  Sclihinge.  Der  Bischot"  von  Laibacli  als 
Proviantnieister  habe  seine  Zusage  nicht  gehalten.  Es  gehe  das 
Gerücht,  er  habe  verboten,  Proviant  und  Futter  zuzuführen,  deren 
doch  in  CiUi,  Laibach  und  Oberlaibach  mehrere  tausend  Star 
lägen.  Wenigstens  seien  davon  dem  Feld  in  vier  Wochen  nur 
9  Saumladungen  sugeftlhrt,  den  Krainem  dag^en  in  sechs  Tagen 
Uber  100  Säume.  Auch  seien  alle  Preise  zu  hoch  angesetzt  fOr 
das  Kriegsvolk.  Die  Stimmung  der  unter  freiem  Himmel  ohne 
Futter  und  Nothdurft  lagernden  Ritter  und  Knechte  gegen  die 
in  wohlgespeisten  Häusern"  ^)  liegenden  Krainer  und  Croaten 
saninit  dem  Bischof  sei  so  erbittert,  dass  nur  seine  Dazwischeu- 
kunft  etliche  Male  böse  Häiidel  verhütet  habe. 

Der  Bischof  von  Laibach,  dem  von  der  Anklage  etwas  zu 
Ohren  gekommen,  parirte  den  erhobenen  Vorwurf,  dass  mangel- 
hafte ProTiantauluhr  die  Auflösung  des  Heeres  verschuldet,  mit 
der  Behauptung,  dass  aberflüssige  Mengen  an  Wein,  Getreide, 
Fleisch  und  Futter  vorhanden  und  nachgewiesen  gewesen  wiren, 
nftmlich  in  Feindesland.  Dem  Landeshauptmann  von  Steier, 
Hans  v.  Reichenburg,  und  seinem  Einfluss  auf  den  Herzog 
mass  er  die  Schuld  bei,  dass  nie  derselbe  in  Beschlag  genommen 
worden.  Er  erhob  gegen  den  Öteierniärker  laut  die  Klage,  das8 
er  des  Kaisers  Nuts^n  seinem  Privathass  gegen  ihn,  den  Bischof, 
nachgestellt 

Mit  solchen  Truppen,  solchen  Officieren,  waren  freilich  keine 
grossen  Lorbeeren  zu  pflücken.  An  dem  an  sich  nicht  unbe- 
rechtigten Bestreben  der  Krainer,  zunächst  die  1508  yerlorenen 
Vorwerke  ihres  eigenen  Landes  zu  sichern,  fanden  die  offensiTen 


')  Aus  diesem  Au^Uruck  erhellt,  dass  die  Krainer  in  G6rz  und  Istrien 
die  Besatzungen  der  festen  Flfttxe  gestellt  hatten.  Offenbar  veranlasste  die 
Vorsorge  fBr  diese  wenigstois  sum  Tbeil  die  Ton  Hersog  Erich  gerügte  un- 
gleiche Verproviantinuig  der  einselnen  Heeresthefle. 

Chmel  821.  Der  Kaiser  semendtB  sprach  Erich  v<m  aUsr  Scliald 
an  dem  erfolglosen  Feldzag  frei,  1509  Stein,  20.  November,  Wien.  Arch. 
Hinsiehtlieh  Kftmthens  s.  anch  SchOnherr  105. 


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Aus  deutschen  Fetdlagern  1509—10. 


361 


Gedanken  des  Kaisei-s  und  seines  obersten  Hauptmanns  nicht 
nur  diesmal  eine  unüberwindliche  Schranke.  Ein  weiteres  Hemm- 
niss  hatte  sich  nach  firich's  Anschauung  Max  selber  geschaffen, 
indem  er  die  entg^enkommende  Stimmung  der  Fnauler  durch 
unzeitgemasse  Beechlagnahme  von  Gutem  zu  Gunsten  dritter 
Personen  ins  Gegentheil  yerwandelt  hätte ' 

Dass  endlich  den  Herzog  Erich  auch  em  Theil  der  Schuld 
trifitf  ist  wahrscheinlich.  Er  scheint  es  Terschmaht  zu  haben, 
seinen  Befehlen  durch  pen9nliche  Verständigung  mit  Häuptern 
des  Adels  eine  sicherere  Grundlage  und  willigeren  Gehorsam 
zu  verschafTen  Die  Zurückhaltung  der  Edelleute  wirkte  auf 
die  Willfahrigkeit  der  Bauern.  Die  aus  Krain  waren  ohnedie« 
wüthend,  dass  man  sie  dreimal  im  Jahre  1509  ohne  lieisige  uuf 
die  Schlachtbank  geführt.  Nicht  nur  Hessen  sie  einmal  vor  Triest 
ihren  Führer  im  Stich,  sondern  sie  hätten  ihn  auch  beinahe  todt 
geschlagen.  Es  mag  die  Erbitterung  gesteigert  haben,  dass  der 
Herzog  den  aufgebotenen  Bauern  nicht  ^ Lieferung"  dem  Herkom- 
men nach  gethan,  wodurch  <  <  auch  unmöglich  wurde,  die  armen 
Leute  über  fünf  oder  sechs  Tage  zusammen  zu  halten*),  da  sie 
ihr  Brod  doch  nur  fOr  einige  Tage  auf  dem  Rttcken  mitschleppen 
konnten. 

So  Termochte  noch  hm  October  mit  nicht  1000  Hann  wirk- 
licher Truppen  der  Herzog  nicht  mehr  als  ein  paar  Schlösser 
am  Karst  zu  erobern.   Mittlerweile  hatten  die  Venstianer  unter 

Benutzung  ihres  Uebergewichts  zur  See  Fiume  überfallen  und 

in  eine  Einöde  verwandelt,  hielten  von  Muggiii  aus  Triest,  wo 
die  Bürgerschaft  nicht  sonderlich  treugesinnt,  in  unaut Ik »i Hcher 
Beunruhigung  und  machten  sogar  Miene,  durch  Wiedereroberung 
von  Cormons  Görz  zu  bedrohen. 

(  ,    I  -!■  •  

')  In  dem  Bericht  vom  14.  August  1509. 

-)  Das  erwähnt,  a!f^  früher  versäumt  und  dringend  nothwendig,  der 
A'evweser  von  Krain,  Paul  Ha^p,  in  einem  Briefe  an  Erich,  Laibach  24»  Februar 
1510.    (8taat!?arcli.  tu  Hannover,  s.  8.  384  Anm.  1.) 

')  Kusp  in  dem  eben  citirtcn  Ihiei.  Sicher  galt  damals  schon  der 
kaiserliche  Befehl ,  wonach  ilie  Proviantnieister  nur  gegen  baares  lield 
Proviant  hergeben  üoüten.  Die  Notli wendigkeit  schleuniger  Auihebuug  des- 
selben betonen  noch,  Laibach  am  4.  April  1510»  Jörg  v.  Eck  und  Paul 
Ra«Pp  HamnOr.  Arob.  Der  Befehl  konnte  flieh  wohl  eigentlich  nnr  auf 
die  LancUkneehte  beliehen,  in  dnen  Sold  die  Yerpflegung  eingerechnet  war. 


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I 


362  üimium. 

Herzog  Erich  drang  in  den  Kaiser  Mittel  zu  schaffen:  ,Jch 
wejfls  mich  nyt  lenger  m  enthalten,  dan  allejn  mejnen  lejb,  der 
soll  dar  bleyben  so  lange  er  wart* 

Wenig  boffiningsreich  endete  so  das  Kriegsjahr.  Dnrfte 
man  Ton  dem  kommenden  gfinstigere  Resultate  Torausselsen? 

Inwicitm  die  iillgemeiueii  Verhältnisse  der  Mächte  von 
i.A»*J  auf  lölO  eine  Verschiebung  erlitten,  ist  schon  Eingangs 
theilweise  angedeutet  worden.  Hier  ist  weiter  in  Erinnerung  zu 
bringen,  wie  Papst  Julius  mehr  und  mehr  sich  Venedig  näherte, 
wie  sein  Vorgang  auch  bedeutsam  wurde  für  Spanien.  -  Der 
Krieg  von  1510  war  daher  wesentlich  ein  solcher  des  Kaisers 
und  Frankreichs  g^n  Venedig,  welches  bald  den  Papst  und 
selbst  die  von  ihm  gewonnenen  Schweizer  ab  Buadesgenosaen 
ansehen  durfte.  Maximilian,  dem  der  Reichstag  in  Augsburg 
zwar  eine  kleine  Hilfe  bewilligt  hatte,  war  niclitsdestoweniger 
ganz  auf  Frankreichs  guten  Willen  angewiesen.  Seine  Stellung 
an  der  Etsch ,  besonders  in  Verona ,  hätte  er  ohne  die  Üntar- 
sttttsung  Ludwig  s  XII.  gai*  nicht  zu  behaupten  vermocht.  Längst 
lagen  zum  Schutz  der  wichtigen  Stadt  neben  einigem  FussTolk 
auch  ein  paar  hundert  französische  Lanzen  innerhalb  ihrer 
Mauern.  Aber  auch  das  deutsche  Kriegsvolk  wurde  in  gewiaeem 
Sinne  von  Frankreich  unterhalten.  Von  Februar  bis  Mai  1510 
schössen  die  Franzosen  zur  Besoldung  der  Kaiserlichen  erst 
18  000,  dann  noch  32  000  Dukaten  vor:  erstere  gegen  Einräu- 
mung der  Cita(](  lle  von  Verona,  letztere,  fllr  die  ursprünglich 
das  Castt  l  \  ( <  ( liio  daselbst  gefordert,  sciiliesslich  ohne  dasselbe 
Aber  im  Juni  wai*  dann  wieder  Elil  e  in  den  kaiserlichen  Kassen. 
Max  wUns»chte  abermals  60  000  Dukaten  vorgestreckt  zu  haben, 
fUr  welche  er  alle  gemeinsam  zu  machenden  Eroberungen  (auch 
Padua)  verpfänden  wollte.  Aber  Ludwig  KIL  bestand  auf  der 
Einräumung  des  Gastel-vecchio  und  ganz  Veronas  bis  zur  Be^ 
Zahlung  des  Darlehens.  Da  der  Kaiser,  gewarnt  durch  Ferdinand 
den  Katholischen,  dem  hartnäckig  seine  Genehmigung  versagte, 

Berichte  des  Florentiner  Orators  ans  dem  französischen  Mailand  vom 
21.  Febraar;  25.  April;  10.  Mai  1510  (Excerpte  Erdmaansdörfer*«  am 
dem  floreat.  Staatisichiv).  Vergl.  Ooieeiardiai,  storia  dltalia  YUL  Budi, 
S.  240b  <Ven6tia  1610).  Die  wirkliche  Zahlung  aach  der  sweite& 
Rate  von  32000  Dukaten  bestitigt  durch  A.  de  Bvrgo,  Lettret  de 
Loaia  m,  I,  S.  290. 


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I 


Aus  dentBehon  Pddlageni  1$00— 10. 


363 


be8chlo88  Ludwig  nur  den  laufenden  Monat  (Juli)  seme  Trappen 
noch  in  Verbindung  mit  den  kaiserlichen  nun  Besten  der  An- 
sprüche HaximiUaii'fl  operiren  zu  lassen^). 

Trotpdem  waren  diese  französischen  Darlehen  nur  ein  Tropfen 
Wasser  auf  einen  beiaaen  Stein.  Sie  halfen  hfichstens  Aber  augen- 
blickliehe Verlegenheiten  hinweg.  Dringend  bat  Bndolf  von 
Anhalt,  den  Max  am  7.  April  1510  zum  obersten  Hauptmann 
seiner  Armee  in  Italien  ernannt  liatte  den  Herzotf  von  Braun- 
schweig, bei  der  beabsichtigten  Vereinigung  beider  k.iiserliche 
Kriegsvölker,  die  nicht  bezahlt  wären,  dahinten  zu  lassen  und 
ihn  damit  nicht  zu  beladen:  denn  er  wisse  mit  seinem  eigenen 
Kriegsvolk  der  Bewaldung  wegen  nicht  woraus^). 

Man  muss  verzichten  zu  bestimmen,  wie  stark  die  Feld- 
arxnee  Anhalt's  war  —  abgerechnet  die  Besatzung  von  Verona. 
Am  richtigsten  dürfte  die  Beiterei  auf  3000  Pferde,  einschliess- 
lich der  französischen  Lanzen,  festzustellen  sein.  Das  Fusevolk 
betrag  nach  kaiserlicher  Mitthailnng  an  Frankreich  7000;  nach 
Guisciaidini  nur  3000  Mann^).  Jedenfalk  war,  ohne  bAftigen 
Beistand  des  firansOsischen  Grandmattre,  Anhalt  zn  kernen  gvBeseren 
Unternehmungen  im  Stande. 

Von  Tomherein  hatte  ihm  auch  seine  Vollmacht  gemein- 
schaftUches  Handehi  mit  den  Franzosen  zur  Pflicht  gemacht. 

Erst  spät  im  Jahre,  im  Mai,  erhoben  sich  die  Verbündeten, 
um  gemeinsam  den  Venetianern  zu  entreissen,  was  des  Kaisers 
sein  sollte.  Aber  wenig  entspuu  Ii  lie  Action  dem  eingefleischten 
Verlangen  desselben,  drn  ^t_ii;i--teii  und  verachteten  Feind  aus 
der  Ktihe  der  Lebendigen  zu  stossen. 

Nachdem  Vicenza  wieder  eingenommen  und,  dank  der  Ver- 
mitthmg  der  Franzosen,  eine  yerhältnissmässig  gehnde  Bestrafung 

•)  Le  Gla  \ .  Ntgücuit,  dipl.  I,        vergl.  ;Hö  f.  und  d54. 

^)  Beckmann  a.  a.  0.  V,  130. 

')  1510  zu  Santi-Crud  am  9.  Juli.   Hann.  Arch. 

*)  A.  de  Burgo  an  Hsjrgaiethe,  Le  Qlt^j,  N4goc  dipl.  I,  848  be< 
richtel  Mazeni  Angabe.  Doch  hatte  deraelbe  swei  Monate  Maer  nach 
derselben  Autorität  9000  zu  Fuss  aufgesSUt,  Lettre*  de  Loois  I,  228.  — 
Vergl.  Guicciardini  BL  244  1'.  Hei  euer,  Fmadtberg  hat,  eiflgerechnet 
die  Besatzung  Verona?;,  gar  l.')000  Mann  im  Ganzen.  Daher  kann  es  un- 
bedinfj^t  nur  unter  Ein.Mchliiss  Jcr  tranzösischon  Armee  genieint  sein,  wenn 
Max  am  14.  Mai  dio  Gci^ammtätärke  gegen  Venedig  auf  34000  Mann  etwa 
anschlug,  Le  Glay,  Corresp.  I,  264. 


H.  Ulmami. 


lür  sein  VerbalteE  im  verflosseneii  Jahre  erfahren  hatte,  haben 
die  Franzosen  Legnano,  wichtig  als  Stutzpunkt  ftkr  Verona, 
erobert  und  Namens  äe»  Kaisers  besetzt.   Dann  vereinten  sich 

die  Heerestheilc  aufs  neut'  u.nd  überschritten,  Padua  rechts  liegen 
lassend,  den  Bacchiglione,  so  dass  das  Iranzösisrh*  Heer  bis  zur 
Breiita  vordrang.  Hier  nahm  es  Stelhing,  um  Aiilialt  zu  decken 
vor  einem  Angriff  von  Padua  her.  Dieser  aber  machte  sich  an 
die  Unterwerfung  des  nördlich  von  Vicenza  gelegeneu  Gebiets. 
Oitadella,  Bassano,  Marostica  fielen  in  seine  Hände.  Es  gelang 
ihm  auch  der  Terlassenen  Bergnester  Scala  (Leiter)  und  Corelo 
bei  Primolano  sich  zu  bem&chtigen,  und  dadurch  für  den  Kaiser, 
dessen  persdnMches  Erscheinen  immer  noch  erwartet  wurde,  den 
Weg  zu  öffnen. 

Air  (la.s  geschah  unter  zahlreichen  Hinderungen  und  Uei- 
hun<^en.  da  der  ürandmaitre  Chaumont  anderen  Gesichtspunkten 
öfters  iölgte  als  seine  Verbündeten.  Nachdem  schon  im  Juni 
seine  Unlust,  für  Max  die  Kastanien  ans  dem  Feuer  zu  holen, 
hervorgetreten  war,  musste  der  Kaiser  mit  dem  Umstand  rechnen, 
dass  bloss  noch  für  den  Juli  das  französische  Heer  ab  Ganzes 
ihm  zur  Verfügung  stehen  wUrde.  ^ 

Auch  bei  der  «österreichischen*  Armee  ^)  war  es  durchaus 
nicht  besser  bestellt,  als  bei  der  in  Italien.  Noch  immer  war 
da  Schinaliiuns  der  Säckelmeister.  Ihr  oberster  Hauptmann,  der 
Herzog  von  Braunschw»  i^.  weicher  schon  vorher  bei  eniein  Frank- 
furter Juden  seine  Juwelen  hatte  verset:^  müssen,  sah  sich 
genöthigt,  was  er  noch  an  Silberzeug  und  seine  Frau  an  Schmuck 
besass,  in  Görz  zu  Yerpflnden,  um  die  ungestümsten  Forde- 
rungen der  Knechte  zu  befriedigen.  Dennoch  hatte  er  sich  ihnen 
mit  Leib  und  Gut  für  Zahlung  der  Soldreste  verbürgen  müssen  % 
Zur  Kriegsftthrung  waren  ihm  Yorlftufig,  bis  die  Ausschüsse  der 
Stände  der  niederösterreichischen  Lande  in  Augsburg  mit  dem 
Kaiser  sich  geeinigt,  28  000  Gulden  angewiesen,  nämlich  aus  den 


')  Wo  im  Folgenden  nichts  Anderes  angegeben  ist»  sind  die  Acten- 

stücke  entnommen  aus  dem  Hannöver.  Staatsarchiv,  Calenberg.  Briefarrliiv, 
Df!).  16  Milit.  Nr.  159  (Herzog  £rich*8  Handlungen  im  venctianischen  Krieg 
1,510  bis  1514). 

^  Erich  an  den  Kaiser,  G5rs  22.  Mfirs:  Briefe  seino»  Gesandten  aus 
Augsburg  vom  10.  März  u.  s.  w. 


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Aus  deutschen  Feldlagern  1509— >10. 


365 


Aemteni  4000;  französisches  Gold  8000;  ürbarsteuer  16,000  0- 
Datou  war  bis  in  den  April  nichts  eingegangen.  Da  die  urbar- 
steuerpflichtigen  armen  Leute  auch  Proriantfohren  thun  sollten 
und  bald  bei  dringender  Gefahr  auch  sur  Landwehr  angeboten 

wurden,  waren  sie,  nach  kundigem  Urtheil  völlig  ausser  Stand 
zu  jeuer  Leistung.  Die  Stände  Steierniarks,  Kämthens  und  Krains 
strengten  sich,  wenigstens  Erich  gegenüber,  durchaus  nicht 
»londerlich  an.  Der  Opfeininth  Einzelner,  wie  der  Brt^der  von 
Herberstein  au>  bteier,  und  die  wenig  /.uverläsaige  Hille  <ier 
nur  dureh  Strenge  zusammengetriebenen  Bauemhaufeu  aus  Kraiii 
konnten  daran  nichts  ändern.  Daher  sali  Erich  sich  zu  einem 
eigenthümlichen  Mittel  veranlasst,  um  Geld  flüssig  zu  machen 
und  seine  schwachen  Streitkräfte  für  ein  paar  Monate  zu  erhöhen. 

Um  alle  Umtriebe  mit  den  Venetianem  unmöglich  zu  macheUi 
war  längst  jeder  Verkehr  mit  welschen  Landen  für  Kriegsdauer 
in  KSmthen  und  Erain  untersagt.  Bei  hSufiger  Zuwiderhand- 
lung war  am  4.  M8iz  ein  neiier  Befehl  des  Kaisers  ergangen, 
wonach'  ohne  seine  eigenhändige  Srlaubniss  bei  Strafe  der  Be- 
schlagnahme weder  Häute  noch  andere  €Hlter  in  welsche  Lande 
sollten  aus-  oder  eingefohrt  werden  dürfen*). 

Der  bedrängte  Herzog  (der  bereit«  die  Rücksicht  auf  die 
Privilegien  Steiermarks  hatte  aussei  Arht  lassen  müssen,  inso- 
fern zur  Ernährung  der  Truppen  in  den  ausgesogenen  Gegenden 
die  ungarische  Getreideeinfuhr  unentbehrlich  schien)  *),  hatte  sich 
<'rts(  blossen,  Ausnahmen  von  der  Befolgung  jenes  kaiserlichen 
♦Strat  hetehls  zu  gestatten.  So  ward  z.  B.  in  seinem  Auftrag 
durch  Jörg  von  Thum  mit  etlichen  Kaufleuten  aus  Laibach  ab- 
gemacht, dass  ihneut  gegen  Stellung  von  100  Husaren  auf  einen 
Monat,  gestattet  sein  sollte,  500  Säume  Häute  sammt  etwas 
£isen  und  Nägel  in  die  römische  Mark  und  nach  Spanisch- Apu- 
lien  zu  Terladen  und  entsprechende  Rflckfiracht  einsuKlhren 

*)  Henogl.  Instraotton  iHr  H.  Orflnhauer  an  den  Kaiser. 
Jorg  V.  Eck,  Vitstnm  und  Pattt  Raq»,  Verweser  zn  Krain  an 
Erich,  Laibach  4.  April. 

')  Augsburg  4.  Märr.  an  den  Vitztum  von  Krain. 

*)  Erich  an  Caspar  von  Khienberg,  Verwpst^r  in  Steiermark.  (i6rz 
24.  März,  mit  Berufung  auf  einen  früheren  Beieiti  vom  31.  Januar  aus 
Villach. 

JOig  TOB  Tbuni  an  Eridi,  in  der  Katiohe  (Castua)  MHtidi'i  in 
Dmitodw  Zettsdir.  f.  0«s«hielitaw.  I.  i,  24 


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U.  Ulmwiit. 


Und  bei  diMen  durch  die  ganze  Anlage  des  Krieg^es  rer^ 
gchuldeten  Nöthen  fand  der  Herzog,  wie  er  auch  jetzt  klagte, 
nur  wenig  Gehorsam  im  Lande:  aucli  nur  wenig  Leute,  die 
Kaiserl.  Maj.  Sachen  sicli  zu  Herzen  nähmen  Zti  letzteren 
gehcHTte  nach  seiner  Meinung  zweifelsohne  nicht  der  Krainer 
Hans  von  Auerspeigt  der  ihn  selber  in  Augsburg  beim  Kaiear  als 
Heerrerdarber  angeschwärzt  hatte.  Der  Hersog  meinte,  er  wun- 
dere sich  darüber  nicht f  denn  war  selber  nioht  rein,  wUneeliet 
dass  Jedermaim  befleckt  sei«  Die  lotrigne  in  Augsburg  wirkte 
natfiriich  sehftdlieh  zurück  auf  das  ferne  Gremrland,  und  es  be- 
dürfte niclit  der  Kunde  von  den  blutigen  iländeki  zwischen 
beider  Herren  Dienern,  ausgebrochen  beim  abendlichen  Schoppen 
zu  Raibach,  um  uns  zu  lehren,  wohin-  die  Dinge  zu  laufen 
drohten 

£ridi  verstand  es  doch,  seine  Autorität  zu  bewahren.  Um- 
geben von  überlegenen  und  regsamen  Feinden,  sehleeht  unter- 
stützt  von  den  Grossen  im  Land,  bald  aus  Triest,  bald  aus  GOn^ 
bald  ans  Connohs,  bald  ans  Pismo  erschreckt  durch  die  ftbla 
Zeitung  vom  Abfall  meuterischer  Knechte,  denen  selbst  seine 
Person  nicht  heilig  war ,  fand  er  in  seiner  Kraft  und  seinem 
Eifer  die  beste  Stutze*).  Seine  Gemahlin  Katharina  theilte  mit 
ihm  die  Beschwerden  des  Krieges.  In  Görz  achtete  sie  sorp^samst 
auf  alle  Vorgänge,  erliess,  wenn  es  sein  musste.  Aulgebote  Na^ 
mens  des  abwesenden  Gemahls,  vermittelte  den  Briefwechsel  mit 
dem  Kaiser  und  hielt  den  Gatten,  den  die  Thätigkeit  der  Feinde 
und  die  unaoreichende  Menge  seiner  Streitkräfte  zwang,  bald 


Ostern;  Antonin  Lauteri,  Ant  Vitzin  und  (ieuossen  an  Erich.,  Laibacb 
9.  April  0.  8.  V.  Aehnliehe  OeKliftfte  tcheinen  anob  soart  gemadit  ta  sem. 

')  Erich  an  den  Kaiser,  Auf  dem  Sehellenbertr.  o.  März. 

^)  Erich  an  den  Kaiser,  Götz  22.  März.  Zwei  Briefe,  der  eine  mehr 
militärische,  der  andere  mehr  persönliche  Itechtfertigung  versuchend.  Der- 
selbe an  denselben  am  23.  März  veriangt  Recht  wegen  seines  von  den  Aoezt- 
pergiacliea  umgebrachten  DienerB,  aadevenfaUs  müBse  er  Gewalt  mit  Oewali 
vortroibeii. 

*)  Hierüber  finden  sich  deiaiUirte  Nachrichtea  in  der  OocreqMmdens 
Erich*«  mit  seiner  Gemahlia,  mit  Haas  von  BQrrt  Hanptmaaa  von  Pirioo 
(Mitterboig)  u,  s.  w.  Interosaant  iit,  dsM  sogar  die  croatischea  Oliciere 
an  letzterem  Ort  mit  Wegsiehen  drohen.  (A.  Wlasitz  u.  a.  aa  Erich,  Ifitter» 
borg  85.  April.) 


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Aus  dentichCB  Fddla^eni  1509—10. 


367 


dahm  bald  dorthin  zu  eilen,  anf  dem  Laufenden').  Fnäicfa- 
konnte  er  seine  beeten  Gedanken  nickt  ansfthren.  Der  richt^e 
Plan,  das  nnentbekrliche  und  doch  neben  anderem  durch  den 
Wankelmuth  seiner  Bürger  gefährdete  Triest  zu  fesseb  durch 
Einnahme  Hnggias,  scheiterte  an  dem  Mangel  hinreichender 
Bedeckung  für  den  Transport  des  Getchüfanes  aus  GcJn?  *).  Aber 
er  durfte  floch  erhobenen  Hauptes  alle  Anschuldig-uugen  ab- 
wehren in  einem  interessanten  Bericht  an  den  Kaiser.  Vor 
Cividale  hatte  er  den  Feind  nach  Friaul  zurllcks?eschlagen,  dann 
in  Istrien  Pisino  £?er(  ttf  t,  Muggia  zwar  nicht  nehmen  kömiyn, 
weil  bei  dem  Sturm  7*h>  Bauern  fortgelaufen^  aber  dafür  von 
Triest  aus  dem  Feind  1500  Haupt  Vieh  weggetrieben.  Der 
Noihschrei  seiner  Frau  rief  ihn  nach  Görz  zurück,  da  die  Vene* 
tianer  stark  zwischen  Udine  und  Cividale  aufs  neue  ^ich  Ram* 
meken,  in  Görz  ein  Theil  der  Knechte  zum  Feind  abgefallen 
war,  und  derselbe  Wippelsbach  (Vipuhano)  genommen  hatte. 
Erich  warf  ihn  zurück  und  nahm  das  ScUoss  wieder.  Eatun 
dieser  Sorge  ledig,  musete  er  sich  aufs  neue  auf  Belagerungen 
einrichten.  Mit  Verlust  von  nur  50  Mann  hatte  er,  wie  er  sich 
rühmte,  600  Feinde  erlegt.  Der  Kaker  fand  sich  ireianlasst,  die 
letztere  Notiz  seiner  Toditer  wieder  zu  erritfden.  Noch  dachte 
er  damals  selber  auf  dem  Kriegsschauplatz  dem  Feinde  eine 
derbere  Lection  zu  geben:  «denn  es  genügt  nicht,  sie  zu 
Hunderten  todt  zu  schlagen,  mau  muss  das  zu  Tausenden  be- 
sorgen" 

Dazu  hätte  er  freilich  andere  Streitkräfte  bedurft,  als  sie 
in  Istrien  und  Fnaui  auch  nach  diesen  Vorspielen  vereinigt 
wurden.  Die  ganze  Armee  des  Herzogs  war  noch  im  August 
nicht  stärker  als  4000  Mann,  davon  2000  zu  Pferde:  die  eine 
Hälfte  im  Sold  dee  Kaisers,  die  andere  in  dem  der  &  Lande 

')  Briefwechsel  Knch's  uiit  der  Herzogin  Katharina,  besondera  im  Monat 
liärs;  Erich  au  Max  15.  Märs. 

F.  V.  Witzleben,  Nidas  von  Tum  u.  a.  an  Iikich,  Göra  5.  Märs. 
Erich  versadite  «b  tratsdem»  den  «Tabor*  sn  itflnncB,  Ofilitäritohev 
Brief  vom  22.  MSn  an  den  Kaiser.)  Der  Plan  betr.  Hoggisfl  hatte  Eridi 
•eboo  1509  vorgsschvrebi  Cbmel  894. 

*)  Le  Glay,  Correspond.  I,  S.  254  am  6.  April. 

*)  Bischof  VOM  Laibach  an  Rudolf  von  Anhalt  am  21.  Juli.  Vergl. 
Le  Glay,  Negoc.  dipl.  i,  346.  Ein  genauerer  Etat  ist  in  den  Feldsstsn 
enthalten  vom  11.  Augast,  al«  £rich's  Abmarsch  bevorstand.  ,  ■ 


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368  H.  Ulmaan. 

Zu  erzählen,  was  ntm  auf  diesem  östlichsten  TheÜ  des  Kriegs- 
iheaters  weiter  geschah,  hätte  kein  allgemeines  Interesse.  Bald 

Vorstoss  von  der  einen  Seite,  Wegnahme  und  Verwüstung  von 
Städten  und  Ortschaften,  Plünderung  und  Misshandlung  der  Be- 
völkerung, Wegtreibung  des  Viehs  und  Vernichtung  der  Saaten 
und  Heben  dann  Gegenstoss  seitens  des  Feindes,  Rückpnill 
des  bisherigen  Siegers,  Zerstreuung  der  Mehrzahl  seiner  Streit- 
kräfte aus  Missmuth  oder  Mang^:  so  im  ewigen  Einerlei  wie* 
derholen  sich  die  Vorgange  dieses  kleinen  Kriegs,  ohne  —  was 
das  TrosUoseste  ist  —  auf  den  Qang  der  Dinge  einen  wesent- 
lichen Einflnss  auszutthen.  Wie  von  einem  intermittirenden 
Fieber  wurden  die  unglücklichen  Einwohner  von  Istrien  nnd 
Ost-Fnaul  geschütteh.  Welche  Partei  sich  auch  schliesslich  lii.T 
behaupten  mochte,  ausserhalb  der  Festungsniauern  konnte  sie 
nur  eine  Wüstenei  vürhnden.  —  Der  Kaiser  selbst  legte  an- 
scheinend in  jenem  Sommer  1510  auf  die  Resultate  dieses  Grenz- 
krieges nicht  den  hauptsiichiichsten  Nachdruck.  Die  Herstellung 
der  Besitzrechte  Habsburgs  an  der  Adria  hoffte  er  indirect  von 
einem  Hanptschlag  innerhalb  der  terra  ferma.  Es  war  sein  Plan, 
eine  Vereinigung  des  «italienischen'  und  „dsterreichiscben*  Heeres 
auf  italienischem  Boden  zu  bewirken.  Ersteres  sollte  dabei,  ge- 
deckt durch  die  französische  Aiiurf,  dem  letzteren  die  Haiid 
reichen,  so  dass  daäsell)e  unuefahrdet  am  Feind  vorbei  kununen 
könnte.  Auf  der  Grundidee  i)estand  er:  für  die  Ausführung  gab 
er  nur  Kathschlüge,  nicht  Befehle^. 

In  der  Voraussetzung,  dass  die  französische  Ueerleituni^ 
nach  dem  erwarteten  Fall  des  Schlosses  Ton  Legnano  darauf 
bestehen  wttrde,  einen  Angriff  auf  Monselice  (sfidwestlieh  von 
Padua)  auszufahren,  schlug  der  Kaiser  Tor,  nach  der  Einnahme 
jenes  Ortes  Padua  in  der  Ri<^tung  nach  BoYolenta  und  Stra  (an 
der  Breuta)  zu  umgehen  und  von  der  Verbindung  mit  Venedig 

■)  IntersMttPt  ist  höchstens,  daas  deathalb  die  Beeatsiugea  der  Be- 
tiastigiaigea  znm  gotea  Thcal  ans  Reiterei  iiuamnieiigMetst  wurdeD,  um  die 
Arbeiter  in  den  Wembergsn  nt  'Bohütasn.  Baaa  v.  0Qir  an  Erich »  Mittet^ 
barg  31.  Juli. 

Non  per  deliberatione,  ma  per  modo  di  discorso  et  oonsiglio,  Max 

an  den  ( irandmaitre ,  Aii'^^hurg  9.  .hmi  (Ins  Italienische  übersetzt»^  Btn- 
la^^o  einer  Depesche  I'andoltini's  an  Florenz;  Kx''*'rpf»'  aus  dem  Florent, 
Stautsarch.;  Ebenso  am  28.  .luni  an  Anhalt  (Uannöv.  Arch.)  , allein  Rats- 
wei«" .  ..... 


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Ans  deatachen  Feldlagern  1509—10.  369 

»bzuschneiden.  Von  da  bis  Noale  (in  der  Mitte  zwischen  Padua 
and  Treviso)  vorrückend,  sollte  der  französische  Grandmaitre 
Chaumont  hier  Posto  fassen  (um  die  Aufmerksamkeit  des  Feindes 
anf  sich  zu  ziehen)^  bis  Anhalt  nach  Einnahme  der  Berglandschaft 
(nördlich  von  Yicenza)  nach  Sacile ')  vorrücken  könnte,  um  dem 
aus  Friaul  herankommenden  Heere  des  Kaisers  den  Weg  zu 
offnen.  Die  Franzosen  könnten  mittlerweile  (bis  zur  Vereinigung 
der  Heere)  Padua  oder  Treviso  angreifen. 

Ehe  diese  Anweisung  von  Einfluss  werden  konnte,  ward 
der  Kaiser  vergewissert,  das»,  auf  Andringeo  Anhalts  und  seiner 
Jvriegsräthe ,  Chaumont  den  Marsch  nach  Monselice  aufgegeben 
und  statt  dessen  sich  zur  Unterstützung  des  deutsrlien  Angriffs 
auf  Citadella  entschlossen  hätte.  Max  beeilte  sich  seinem  Stell- 
Vertreter  zu  Tersichem,  dans  er  diese  Absicht  durchaus,  mehr 
als  den  Zug  auf  Monselice ,  gut  heisse*).  Es  ist  von  Interesse 
seine  Gemehtspunkte  auch  dieser  Wendung  gegenflber  zu  stndiren. 

Ihi  iliin  die  NaLlincht  zugekommen,  dass  der  Feind  das 
tVl'l  l  äuiiie  und  sich  auf  stärkere  Besetzung  seiner  festen  Plät/e 
beschränke,  wies  er  Anhalt  an,  wenn  irgend  angängig,  die  Fran- 
zosen bis  zur  Ausrichtung  des  Krieges  an  seiner  Seite  festzuhalten. 
Dem  Ghrandmaltre  war  für  diesen  Fall  die  Stellung  des  obersten 
Feldhauptmanns  aber  beide  kaiserliche  Heere  zugedacht;  ja  falls 
er  mit  Zurttcklassung  einer  Abtheilung  abzöge,  sollte  sogar 
seinem  Vertreter  diese  Ehre,  um  die  Franzosen  bei  gutem  Willen 
zu  erhalten,  zu  Theil  werden. 

Auf  alle  Fälle  sei  der  Grandmaitre  zu  bewegen,  wenigstens 
l>i>  an  die  Livenza  mitzuziehen,  und  Saeile  ^)  zu  erobern.  Bleibe 
derselbe  länger,  so  möge  er  von  Noale  an^  «rei^'en  das  Herz  der 
Feinde  vorgehen,  während  Anhalt  mit  einem  französischen  Zu- 

')  An  der  Livenm.  P:i>^'  sopni  la  Piav»'  des  kiuserlich<'u  ijchreibens 
vom  9.  Tiini  fs.  vorliergtdu  nde  Anni.)  inu.ss  L'in  Verseheu  sein.  Ein  Wider- 
hall dic.-es  Vur-clilaj^'s  an  den  fnin/.ösisclien  Generalissimus  ist,  was  aus  Blois 
am  *j.  Juli  A.  de  Burgo  an  Margarethe  berichtet,  wo  als  Zweck  der  Stellung 
der  Franzosen  zwischen  Padua  und  Treviso  das  „fax  spalle  alle  gente  cesaree' 
angegeben  ist  Le  Qlay»  N^goctat  dipl.  I,  S.  948. 

Max  an  Anhalt,  Augsburg  28.  Juni  HannOr.  Staataarchiv. 

')  «TsehitKhejl",  wie  es  in  dem  Britf  vom  28.  heint^  kaon  nur  Sacile 
sein.  Denn  Beihilfe  sn  denen  Erobenmg  hatte  Max  in  der  That,  wie  er 
hier  erwähnt,  am  9.  Juni  vom  Grandmaitxe  erbeten.  Die  Namensform  findet 
•ich  auch  in  einem  Schriftstück  des  Jahres  1511  bei  Chmel  332> 


370 


H.  Ulmaon. 


satz  Friaul  einnehmen  imd  da>  t'stL'rreiLhi.srlu-  Hrur  zu  sfich 
bringen  sollte.  Wolle  Chaumont  aber  nicht  uusliurreii,  so  raOsse 
er  sur  Zurüekkssung  toh  500  Lausen  und  2000  zu  Fuss  be- 
stimmt; werden. 

Fttr  die  Bunuhine  Friauls  wird  nun  folgende  Weitung  er- 
tbeilt:  Nack  Eroberung  und  Besetzung  Sacfles  sei  ebenso  mit 
Peuschlsdorf  (Venaone  am  Tagliamento)  eu  yetfahren,  um  die 
Clausen  zu  Sffnen  und  dadurch  die  Zuftihr  des  in  Kärnthen  auf- 
gespeicherten Pi  viants  für  das  Heer  zu  ermöglichen.  Andere 
Städtf  ,  wie  1  (1 1110,  seien  nur  der  Mauern  zu  berauben  und  zur 
Centn bution  heranzuziehen,  Cividale  und  Gradisca  nur,  wenn 
ohne  Muhe  einnehmbar,  zu  berücksichtigen.  Denn  es  hie»se 
Zeit  und  Geld  verlieren,  wenn  man  sich  in  Belagerung  der  festen 
Plätee  einliesse,  in  welche  die  Venetianer  ihre  Feldarmee  rer- 
theilt  hfttten.  Man  solle  sich  begntigen,  ausserhalb  jener  die  Ge- 
birge und  üebergänge  einzunehmen  und  aus  den  unbefestigten 
Orten  »Frucht  und  Nutz"  zur  Erhaltung  des  Heeres  herbeizu- 
Bchaifen.  Dadurch  würde  man  auf  die  Dauer  die  feindlichen 
Festungen  aushungern.  Zu  Zuiuhr  und  Nachschu)>  >Mirde  man 
nach  Ausföhrung  dieses  Plans  heherrschen  mittelst  Görz  den 
Isonzo,  durch  Peuschlsdorf  (Venzone)  deu  Tagliamento,  durch 
Socile  die  Livenza,  durch  Belluno  u.  s.  w.  die  Piave,  durch 
Bassano  u.  s.  w.  die  Brenta  und  endlich  durch  Vioenza  den 
Baccfaigüone. 

Nach  Sicherung  Friauls  solle  das  Heer  tod  Noale  aus  syste- 
matisch dem  Feind  Mittel  zu  seiner  Unterhaltung  entziehen 

Das  werde  eher  als  Belagerung  einzelner  Plätze  dessen  Nieder- 
werfung zur  Folge  haben. 

Eine  weitere  Ausführuui^  zeigen  oln'ge  Gedanken  in  einer 
Instruction  vom  2U.  Juni,  durch  die  Erich  von  Braunschweig 
zur  Vereinigung  mit  Anhalt  angewiesen  wird*):  Eine  besondere 
Chifire  wird  ihm  dazu  zur  Verfügung  gestellt  und  zugleich  an- 
empfohlen, durch  geheime  Unterhandlung  die  Unterwerfung 
Friauls  vorzubereiten.    Erich  erhielt  Vollmacht,  die  von  den 

Dem  Orandiqsltre  hatte  Jlax  am  9.  Juni  Totgeschlagen,  allein  Ge- 
treide, aueb  das  unreife,  abiii«chii«ideDr  um  es  nicht  in  Feindes  Hftude 
faUtn  KU  iMsen, 

')  Au;?sbnrf?  29.  Tuni.  Von  gl»'iclieiu  Datum  eine  Vollmacht  fiir  des 
Herzog  und  die  Kriegscommisiäre  (Uana&v.  Staatsarchiv). 


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Aus  deutschett  Feldlagern  1509—10.  371 

Venetianfirn  erhobenen  AuftcU&ge  am  ein  Drittel  lierabsiisetseii, 
gute  Justiz  mm  Schutz  der  theilweise  lu  entwafiPnenden  Ein- 
wohner sofort  nach  der  Besetzung  einzurichteii  Uinl  flie  Städte, 
besonders  die  mit  Gewalt  eingenommenen,  der  Maueru  zu  be- 
nuiben. 

Schliesslich  ward  Braun>(  ii wtig  ermächtigt,  falls  er.  trotz 
aller  Mühe,  den  Pass  durch  iViaui  nicht  Ölinen  könne,  nEch  starker 
Besatzung  von  GK3rz  durch  die  Flitscher  Clause  (also  durch 
Kämtheo)  nach  Liens  und  von  da  durcha  Pasterthal  zur  Ver- 
einigung ahzumArschiren  0. 

Aber  es  htun  alles  ganz  anders,  als  der  kaiserliche  Sfawteg 
Torausgesetst  Von  Bassano  nuisste  Anhalt  mit  Chaiunoni  su- 
rOck  nach  Vifienza,  weil  die  Franzosen  es  doch  fltr  unerlisslich 
erachteten,  Monselice  zu  wjhem,  angeblich  weil  Yon  da  aus  so 
grosser  Schaden  am  Proviant  angerichtet  würde  ^,  Anhalt  ist 
nicht  mehr  viel  aus  dem  Vicentiaischen  herausgekommen.  Den 
ganzen  Juli  und  die  eiste  H&lfte  des  August  suchte  er  die  wenig 
willfährigen  Ftlhrer  der  Verbündeten  zu  bestimmen,  ihm  in  der 
einen  oder  anderen  Weise  das  Uebersclireiten  der  Liveuza  zu 
ermöglichen.  Bald  glaubte  er  dem  in  Giirz  gespannt  harrenden 
Kameraden  seinen  Abinar^^ch  te^t  ankündigen  zu  dürfen,  bald 
traten  neue  Schwankunifen  ein 

Äniangs  wollte  mau  dem  beargwöhnten  Kaiser  keine  weiteren 
Opfer  bringen,  dann,  als  unter  bedrohlichen  Aspecten  der  Welt- 
lage seit  Ende  Juli  ein  engerer  Zusammenscliluss  Ludwigs  und 
Maximilian's  sich  anbahnte,  zwang  der  Angriff  des  Papstes  auf 
den  Hersog  von  Ferrara,  die  Bedrohung  Mailands  durch  die  von  ' 
demselben  gewonnenen  Schweizer  die  franzßsisehe  Heeresleitung 
an  die  Sicherung  des  eigenen  Bemtzes  zu  denken.  Mochte  selbst 
«beim  Hals*  der  Kdnig  von  Frankreich  seinem  Generalissimus 


*)  Max  sa  Anhalt,  Angibuig  10.  Juli  In  diesem  Fall  batte  Anbali 
bei  Noale  Stellung  zu  nekmen  ond  dnrdi  Entsendung  einer  Abtheilung 
Braiinschweigs  Anzug  etwa  fiber  das  Kreu«  bei  Innich«!  nnd  durch  da« 
Thal  Cadore  zu  erleichtem. 

*)  Max  an  Erich  von  Bniunscbweig,  Weilheiiu  22.  Juli 
')  UeV'pr  die  Wandliinsfen  der  fraiizö-;i>clv»n  Politik  in  jenem  Sinne  hal>e 
icli  jüngst  ^ri  li  indelt  in  der  Fest^cliritt  der  Grfits walder  philosophischen 
Fncultät  zuiii  14.  Mai  \^fi:  .Kaiser  Maximihan  s  I.  Absichten  auf  das  Papst- 
thum"  S.  12  H. 


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372 


H.  UlnuuiB. 


gebieten,  mit  dem  ganzen  Volk  beim  kaiserlichen  Heer  zu  ver- 
harren %  80  Yermochte  doch  eelbei  ein  anscheinend  so  scharfer 
Befehl  nicht,  die  auf  Girund  der  eigenen  Verantwortlichkeit  ge* 

troffene  Entschliessung  des  Grandmaftre  m  corrigiren. 

Obwohl  Aiiiialt  wieder  iiiii  0.  August  bestimmt  darauf  rechnete, 
demnächfiL  aii  der  Livenza  einzutreffen,  hat  er  diese  Absicht  doch 
auch  in  der  Folge  nicht  auszuführen  vermocht,  sondern  »tÄud 
am  2<3.  August  in  8oave  auf  dem  Rückzug  nach  Verona,  welches 
tun  jeden  Preis  gerettet  werden  musste. 

Die  Aufgabe  des  Herzogs  von  Braunschweig  war  während 
dieser  Zeit  tmerquickiich  durch  Ungewissheit  Ober  seine  Be- 
stimmung, unbefriedigend  dm^h  den  nur  sn  begrflndeten  Zweifel, 
ob  er  in  der  Lage  sein  wtirde,  dmelben  in  befohlener  Form 
nachzuleben.  Die  Ebbe  seiner  Kriegskasse  war  immer  bedenk- 
licher geworden,  täglich  gab  es  wegen  Mangels  der  Besahlnng 
Ueberlftufer,  täglich  wurden  selbst  die  Hanptleute,  die  ihre  Mann- 
schaft nicht  mehr  zusammenzuhalten  wussten,  schwieriger.  Die 
Zfit  des  >teirischen  und  kärnthnischen  Aufgebuti»  näherte  sich  der 
Ablaufstrist:  die  Landtatre.  div  auf  kaiserlichen  Wunsch  eine 
Viriängerung  beschlit-.-«  n  sollten,  waren  noch  gar  nicht  ver- 
sammelt. Nur  TrOOi)  Gulden  waren  dem  Feldherrn  zur  Mobili- 
sirung  seiner  Truppen  zugestellt  worden,  diese,  sowie  400U  Dukaten, 
bestimmt  zur  Anwerbung  croatischer  Husaren  (auf  deren  Leistungs- 
fähigkeit Max  grosses  Zutrauen  setzte)  hatten  zur  Deckung  aller- 
dringlichster  Ausgaben  verwendet  werden  mflssen.  21000  Gulden 
galten  als  mindestens  noch  erforderlich,  um  das  «dsterretchische* 
Heer  nach  irgend  einer  Richtung  in  Bewegung  setzen  zu  kdnnen. 

Am  6.  August  erst  hatte,  durch  UnpfinktHchkeit  der  Poet- 
boten, Erich  ein  Schreiben  Anhalt's  vom  30.  Juli  erhalten,  das 
nur  den  Marsch  durchs  Posterthal  offen  Hess.  Ein  Kriegsrath 
beschloss  über  Villach  nach  Toblach  mit  den.  die  Besatzungen 
abgerechnet,  verfügbaren  Truppen  aufzul)reclien.  Erich  musste^ 
um  die  unzufriedenen  Krieger  in  Bewegung  zu  bringen,  ihnen 
in  Toblach  Bezalilung  versprechen.  Zwar  hatte  er  dringend.st 
den  Kaiser  um  (ield  ersuclit,  wusste  aber  nicht,  wie  es  damit 

')  P.  V.  Lichteiiätein  an  Erich  vou  Braunscliwei^'.  Bi  anecken  12.  Aagust. 
Dies  wie  ali^  Folgende  wieder  nach  den  Papieren  des  hannOver.  Staats^ 
archivs. 


Am  deutMhen  FelcUagera  1509^10. 


373 


stehen  wfirde.  Ein  paar  hiuideit  Chüden  hatte  er  entliehen  auf 
Scfaloss  Gdrz,  tausend  echoss  ohne  Zinsen  Geoig  y.  Herberatein 
gegen  eine  seiner  Frau  günstige  Aussicht  vor.  Am  11.  August 
meldete  Erich  sich  reisefertig;  er  wollte  den  Truppen  voraneilend 

deu  LviiistT  aufsuchen,  um  iiiit  demselben  endgültig  über  Beseiti- 
gung verschiedener  Mängel  zu  verhandeln.  Die  zurückbleibende 
Besatzüiijj;  der  Orte  Görz,  Cormons.  Tohnein,  Triest.  Duino, 
Mitterburg,  Adlcv-lier^  und  dreier  kleinerer  bestand  —  abge- 
sehen vom  x\uigebot  aus  *.Mt>  .Soldböhinen  und  ö  deutschen 
Knechten,  dazu  452  Reitern.  Was  hatte  bewogen  werden  können, 
mit  Erich  nach  Tirol  aufzubrechen,  waren,  nach  dem  erhaltenen 
Etat,  1242  Pferde,  darunter  die  Croaten,  nebst  dem  ateirischen  und 
kärthnerischen  Aufgebot,  sowie  949  deutsche  Fussknechte,  also 
wenig  über  2000  Mann.  Der  Herzog  meldete  jedoch,  dass  auch 
von  diesen  in  Toblach  wenige  bleiben  oder  gar  weiter  marschiren 
würden,  wenn  kein  Geld  k&me. 

Am  14.  August  war  dies  kleine  Heer  bis  Tarvis  am  Canale  in 
KSmthen  vorgerückt,  als  Erich  Briefe  Anhalt's  aus  der  vorange- 
gangenen Woche  erhielt,  die  wieder  eine  Handreichung  an  der  Li- 
venza  in  Aussicht  stellten.  Auch  abgesehen  von  der  Zweifelhaftigkeit 
der  Sache  (Anhalt  hatte  am  Ü.  August  <lf  tji  Kaiser  ausgesprochen, 
er  sei  bei  diesem  Vorgehen  bei  dem  wimkelmtlthigen  GemUth 
der  Franzosen  des  göttlichen  Segens  sehr  bedürltig)  war  ein 
Henimwerfen  der  Tolonnen  unmöglich,  einmal  des  Proviants 
halber,  dann  weil  Toblach  als  verheissener  Zahlung.splatz  tür  die 
Soldaten  eine  zu  grosse  Anziehungskraft  hatte.  £rich  entschloss 
sich  daher  zu  der  Auskunft,  auf  Bescheid  des  Kaisers  zu  warten. 
Dieser  drang  freilich,  indem  er  sich  den  Besucli  des  Braun- 
Schweigers  verbat,  auf  schleunige  Verbindung  mit  Anhalt;  aber 
kostbare  Zeit  war  mzwischen  verloren  gegangen.  Erich,  der  in 
Brunecken  eine  Zusammenkunft  mit  Paul  v.  Lichtenstein  ge- 
habt, war  nSmlich  wieder  nach  Villach  zurückgeeilt.  Wohl  trieb 
ihn  die  Soige  um  seine  erkrankte  Gemahlin,  die  man  in  jenen 
Tagen  8ch<m  mit  den  Sterfoesaeraraenten  versehen  hatte,  haupt- 
sächlich aber  der  Landtag  und  die  leidige  Geldnoth.  Mittler- 
weile war  e.s  im  PusteiLiiul  /.u  inst  offenem  Zerwürfniss  zwischen 
der  Civil-  und  Militiirgewalt  geko  nni*  n.  Nicht  genug,  dass  die 
verwilderten  Schaaren  ßraunsciiweig  aiistfck^Midp  l\r  ;inldieiten 
ins  Land  emgeschleppt  haben  sollten,  ward  ihnen,  die  unbezahlt 


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374 


H.  Ulmaim. 


und  darbeiMl,  vorgeworfen,  dass  sie  eich  an  der  Habe  der  unglack- 
licben  Baueni  Tergziffen  hftttea.  Beeonders  die  CroeAen  waren 
arge  Räuber  von  Fleiecb,  Brod,  Heu  und  Streu,  unter  dem  falschen 
Yoigeben,  Erich  habe  ihnen  das  gestattet.  Die  Stimmung  der 
Bedrängten  Hess  blutige  Vergeltung  befilrchten.  Der  vorsichtige 
Lichtenstein  tadelte  sdiarf,  dass  Erich  semem  Volk  von  Lienz  bis 
Toblach  Stelldichein  gegeben  habe,  da  doch  der  Kaiser  des  Volks 
nicht  im  Land,  sondern  gegen  den  Feind  benötlügt  :sei.  Sehr 
wahre  Worte,  aber  was  kannte  der  durch  kaiserlichen  litlrhl 
auf  diese  Bahn  gewiesene  unglückliche  General  dafür,  das^  »ein 
hungerndes  Kriesrsvolk  Selbsthilfe  übt*',  ja  endlich,  da  keine 
Abhilfe  eintrat,  aufbrach  und  den  Kriegsschauplatz  verhess. 
Hatte  er  doch  dies  Ende  seit  Langem  vorausgesagt;  er  konnte 
es  nicht  mehr  wenden,  als  er  jetzt  aus  der  Nähe  von  St.  Veit, 
vom  Krankenlager  seiner  Gemahlin  weg,  herbeieilte.  Am  2.  Sep- 
tember war  er  in  Sillian,  um  zu  retten,  was  noch  m  retten  war. 
Die  croatischen  Husaren  sowie  das  steirische  und  kimthntBche 
Au%ebot«  also  fast  seine  gesammte  Reiterei,  hatte  er  abzieheii 
sehen  mftasen,  als  er  mit  einem  Theil  seines  Fussvolks  und  seinem 
militSrischen  Staat,  etwa  50  PfSerden,  am  5.  September  in  Brisen 
einritt.  Kur  die  emspUnnigen  Knechte  des  Kaisers  und  einige 
Stradioten  hatten,  unter  Lichtensteins  Vermittlung,  den  Weg 
nach  Verona  cingeschlageii. 

l)adurcli  waren  von  selbst  die  weitergehenden  Pläne  des 
Kaiser-  durclisclinittt  n,  der  jetzt  noch  gern  durch  A^h  ilt  und 
Brauuschweig  (onegliano  erobert  und  als  Stützpunkt  gegen 
Treviso  verwendet  gesehen  hätte.  Ja,  noch  als  das  wachsende 
Uebergewicbt  des  Feindes  Anhalt  zwang,  sich  auf  Verona  zurück- 
zuziehen, hatte  Max  am  25.  August  vorgeschlagen,  die  Vertheidi- 
gung  zu  leiten  mit  allen  deutschen  Reisigen,  allen  Spaniern  unter 
dem  Hersog  von  Termola  und  der  Hilfle  der  deutschen  Lands- 
knechte, aber  die  andere  Hälfte  derselben  und  alle  burgundischen 
und  lombardisdien  Hannschaften  sammt  Erich's  Heereetfaeil  dem 
letateren  zu  unterstellen.  Mit  diesem  Corpe  sollte  Brich  gegen 
die  Pi^stliehen  unter  franaSsiBeher  Fahne  und  in  französischer 
Besoldung  fechten.  All'  das  zur  Erleichterung  der  Kosten  fttr 
die  kaiserliche  Kasse*). 

■)  Max  aa  Rudolf  voa  Anhalt  «ad  an  Erich  von  Bianiuchweig,  Bemeok 


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Atta  deottfcheti  Fddlagem  1509—10. 


375 


Aber  der  Abmarscli  der  Croaten  und  der  steirischexi  und 
kSrnthnischen  Reisigen  enthob  den  tapferen  Weifen  dieser  Rolle.  So 
.blieb  auch  dieser  «Anschlag"  wie  die  Torangegangenen,  eine  Seifen- 
blase. Umsonst  mahnte  Max  seinen  obersten  Hauptmann  in  Italien, 
nicht  zu  feiern,  sondera  weuigsteus  durch  eine  , Streife"  auf  Padua, 
dem  Feind  Abbruch  zu  thun.  Anhalt  empfing  das  Gesetz  des 
Kriei^es  bereits  vom  Gegner.  Bald  sah  sich  die  kleine,  tapfere 
Schaar  der  Kaiserlichen  in  Verona  eng  umschlossen.  Max  selber 
war  eben  über  den  Arlberg  der  schweizerischen  Grenze  zugezogen 
in  der  Ho&ung,  die  Eidgenossen  dem  Papst  wieder  abwendig  za 
machen;  Herzog  Erich  musste  sich  wegen  der  gegen  seine  Be- 
fehle von  seinen  Leuten  gegen  das  arme  Volk  geübten  „unfuer* 
vor  d^  tiroler  Landschaft  rechtfertigen«  niit  den  kaiserlichen  Be- 
hörden streiten  und  sich  schmerzlicb  mit  Undank  fttr  seine  Auf- 
opferung belohnt  sehen;  da  starb  nach  kurzem  Kränkeln  in  dem 
belagerten  Verona  am  7.  September  der  Herzog  von  Anhalt*). 

Bringend  verlangte  jetzt  der  Statthalter  von  Verona,  der 
Bischof  von  Trient,  "Eneh's  Ankunft,  da  die  Feinde  alle  Tage  die 
umschlossene  Stadt  berannten. 

Der  Braunschweiger,  der  angesichts  seines  unverschuldeten 
Missgeschicks  und  in  Anbetracht  seiner  ohnebin  zu  Martini  ab- 
laufenden Bestalluntr  eben  in  Gefahr  geschwebt,  ungnädig  bei 
Seite  geschoben  zu  werden,  entschloss  sich  (nach  Beratlmng  mit 
Faul  von  Lichtenstein)  mit  schwerem  Herzen,  weil  ohne  Befehl, 
in  Verona  sein  Bestes  zu  thun.  Sein  Brief,  in  dem  er  dem 
Kaiser  dies  meldet,  läset  durchblicken,  dass  er  neue  Verhand- 
lungen über  Verlängerung  seiner  Dienstzeit  erwartete^). 

Aber  schon  war  es  nicht  mehr  so  leicht,  zu  den  bedringten 
lisndaleuten  zu  gelangen,  besonders  da  Brich  kaum  fiber  eine 
HandvoU  Leute  gebot,  und  die  Bemer  Clause  bald  so  eng  vom 
Peind  geschlossen  war,  dass  nicht  einmal  Boten  durchschlfipfen 


25.  August  Etwas  modificirt  an  Georg  von  Trient,  Statthalter  in  Verona, 
und  Anhalt»  SchloM  Wisperg  81.  Augusi 

Max  an  Erich«  mm  KlOsterlem  am  Arlsberg  5.  September. 

*j  Georg  von  Trient  an  Eridi,  Verona  7.  September*  Also  nicht  am 
8.,  wie  Beckmann  n.  a.  angeboi* 

^)  Erich  an  Max,  Brixen  10.  September,  hat  gestern  die  To<lesnachijcht 
erhalten.  Den  Schluss  der  C?lau«e  berichtet  der  Hauptmann  denelben  an 
£rich  am  21.  September. 


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H.  Ulmaun. 


konnten.  Mit  100  Manu  war  da  nichts  anzufangen,  wälirend 
doch  die  immer  ungeduldigeren  Hilferufe  aus  Verona  es  bedenk- 
lich machten,  die  Ansammlung  des  zur  Kettung  aufgeboteneft 
tiroler  Landvolks  abzuwarten. 

Von  einem  unterwegs  ausgebrochenen  Ruhranfall  geechwächt, 
entschloss  er  sieh  in  Roveredo  Halt  zu  machen,  um  die  Mittel 
zum  Ersatz  zu  organisiren 

Ihn  beschUt"ti<^te  <hi  der  Gedanke,  mit  Hille  der  Fiaiizost^u 
über  den  Gardasee  nach  Peschiera  und  von  da  nach  Verona  zu 
gelangen. 

Aber  es  war  dem  tapleru  Degen  nicht  beschieden,  an  der 
Vertheidigung  jener  Stadt  durch  den  Bischof  von  Trient  und 
seiner  Helfer  theil  zu  nehmen.  Ehe  der  Plan  zur  Reife  ge- 
langte, war  die  Lage  ganz  verändert.  Mangel  an  Entschlossen- 
heit bei  der  venetianischen  Leitung,  Ungunst  der  Witterung,  die 
Kunde  Yon  dem  sich  vorbereitende  Entsatz,  die  gute  Haltung 
der  Besatzung,  gaben  Veranlas.sung,  dass  die  Feinde  nach  filnt- 
tägiger  Beschiessung  olnie  Ruhm  den  Abzug  nahmen  Das 
tiroler  Aufgebot  durfte  nun  daheim  bleiben.  Ericli  von  Braun- 
schweig aber  eilte  auf  wiederholte  Einladung  des  Statthalters 
nach  Vert^na,  um  am  Kriegsrath  und  den  von  ihm  m  beschliessen- 
den  Unternehmungen  sich  zu  betheiligen').  Ganz  unerwartet 
waren  freilich  die  Fährlichkeiten,  welchen  er  sich  daselbst  aus- 
gesetzt sah. 

Man  hatte  den  Gedanken  aufgeben  messen,  mit  unbezahlten 

Truppen  dem  weichenden  Feind  zu  fol^^en.  In  träger  Müsse 
blieben  Deutsche  und  Spanier  in  Verona.  Die  UTi^lilckliche  Stadt 
war  dem  Kuin  nahe.  Ihre  Bewoiiner,  deren  Aecker  und  Gärten 
gleich  denen  der  ganzen  Landschaft  durch  unausgesetzes  Foura- 
giren  verödet  waren,  hatten  ihre  letzte  schwache  Hoffnung  gesetzt 
auf  den  Ausmarsch  der  Kriegsbesatzung  nach  Aufhebung  der 
Einschliessung.    Da  ersterer  unterblieb,  sahen  sie  sich  durch 

')  Erich  an  Trient,  Nafit  (La  Nave  zwischen  Neumarkt  und  Lafis  im 
Etschthal),  17.  Seplemb«r.  Einer  der  Rri^pnfttbe,  Qeatg  von  Liehtenstein^ 

hatte  ihn  vor  dem  Venveh  des Btttchbnidis  gewarnt!  Yon  seiner  Erkrankung 
schreibt  Kiich.  Neumarkt  am  16.   Hinsichtlich  der  Rente  Ober  Peechiera, 

B.  den  Brief  an  Lichtenstein,  Roveredo  10.  Sejit.  u.  («i.  w. 
^)  Georg  von  Trient  an  Erich.  Verona  21.  ^>pf, 
^1  Am  25.  i^ept.  ocbrieb  er  aut»  Verona  an  den  Kaiser. 


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Aus  deutschen  Feldlagern  1509—10. 


377 


die  darbende  Soldatesca  völlig  ausgebeutet.  Massenhaft  verliessen 
sie  die  Stadt.  In  vierzehn  Tagen,  berichteten  der  Heizog  und 
der  Biechof  von  Trient  dem  Kaiser  würden  wohl  nur  noch 
srenige  Bürger  da  sein. 

Dieser  Zustand  löste  begreitlicher weise  den  Rest  von  l)i>cij)lin 
auf.  die,  wie  öfters  während  dieser  Jahre  geklagt  wird,  im  kaiser- 
lichen Heer  ohnedies  nicht  sehr  fest  gewesen  sein  soll.  Um  wenig- 
stens den  gerechtesteu  Vorwand  zum  Murren  den  unzufriedenen 
Landsknechten  zu  benehmen,  wendeten  sich  Braunschweig,  Trient 
und  die  beigeordneten  Kri^gsräthe  an  den  französischen  Grand- 
maltre  mit  dem  Ersuchen  einer  Anleihe  von  25000  Kronen. 
IMeeer  wäre  erbötig  gewesen,  einen  Monatesold  f&r  4000  Mann 
Tonnischiessen,  gegen  Ausantwortnng  des  Oastel-vecchio.  Darauf 
durften  die  deutschen  Befehlshaber  nicht  t  uigehen;  die  hervor- 
r;ttr»ndsteu  unter  ihnen,  Erich,  Trient,  Gonzaga  und  Frundsberg 
eilt  hellen  aber  von  dera  Franzosen  auf  ihre  Kleinodien  00(10 
Gulden,  mit  denen  sie  hofften,  die  Unzufriedenen  wenigstens  noch 
acht  Tage  hinzuhalten.  Aber  schon  am  27.  September  hielten 
die  meuterischen  deutschen  Landsknechte  —  sie  zeichneten  sich 
such  hier  vor  den  gleichfalls  unbezahlten  Reisigen  und  den  Ge- 
schützmannschaften aus  —  Gemeine.  Sie  heischten^  dass  die 
Fohrer  sich  ihnen  für  24000  Gulden  verschreiben  sollten.  Acht 
Tage  wollten  sie  mit  der  Auszahlung  Geduld  haben,  wenn  mai. 
jedem  ^iutorL  einen  Gulden  und  einen  Dickpfeunig  g;ti)e.  Nach 
Ablauf  der  Frist  würden  sie  dann  des  Kaisers  Geschütz  in  sicheren 
Gewahrsam  bringen  und  selber  anderswo,  doch  nicht  gegen  den 
Kaiser,  ihr  Bestes  suchen. 

Als  man  nun  versuchte,  den  unumgänglichsten  Forderungen 
gerecht  zu  werden,  und  als  zu  dem  Behuf  Herzog  Erich  eine  Muste- 
rung der  Knechte  abhielt,  da  drangen  an  Tausend  schreiend  auf 
ihn  ein,  behauptend,  dass  man  einen  ihrer  Wortführer  gefangen 
gesetzt.  Schon  senkten  die  Wüthenden  ihre  Spiesse  gegen  den 
Befehlshaber,  ihrer  drei  schlugen  die  Büchsen  auf  ihn  n.  als 
Erich  auf  Bitten  einiger  Treugesinnten  sich  entnchlüss,  di-m 
Hturm  auszuweichen  und  in  »St.  Peter  s  Sclüoss  zu  fliehen.  Doch 
dadurch  sei  er,  wie  er  schreibt,  erst  vom  Teufel  auf  seine  Mutter 


')  Verona  27.  September.  Dieaem  Brief  und  weiteren  vom  29.  Sept. 
imd  8.  October  folgt  die  Dar^lhing. 


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378 


H.  ülmann. 


• 

gekommen.  Aller  Bande  ledig,  warfen  eich  die  Knechte  auf  den 
unglttcklichen  Profossen,  verwundeten  ihn  und  stachen  seine 
Diener  todt.  Die  Gefiuigenen  wurden  hefreit,  die  Ketten  ine 
Wasser  geworfen.  So  schwebte  den  Tag  über  die  Stadt  in  steter 
Sorge  vor  Plflnderung,  während  Erich  in  St  Peter's-Schloss,  Trieni 
im  Oastel-vecchio  belagert  wurden.  Nachdem  der  ärgste  Tumult 
vorüber,  weigerten  sich  die  Meuterer  zwar  hartnäckig,  die  üebel- 
th'äter  au.szulietem,  doch  liessen  sie  sich  bereit  finden,  sich  von 
Erich  —  für  dessen  Person  musste  erst  Sicherlieit  gestellt  wer- 
den —  mustern  zu  lassen.  Die  Knechte  erhielten  auf  AhsrhlaiZ' 
je  einen  Gulden  von  dem  auf  die  Kleinodieu  entlielienen  (ieid. 
Die  Musterung'  hatte  eine  schlimme  Ordnung  ergeben;  sollte  er, 
schrieb  Erich,  wieder  mustern,  so  müsste  er  noch  einen  Kopf 
in  der  Kiste  haben. 

Als  Retter  nahte  sich  am  29.  der  Grandmaitre,  der,  auf 
dem  Marsch  zum  Herzog  Ton  Ferrara,  sich  der  Stadt  bis  auf 
eine  Meile  näherte,  um  die  Unruhe  zu  stillen.  Auf  dringende 
Bitte  Hess  er  eine  französische  Besatzung  in  der  Stadt  und  ver- 
sprach in  acht  Tagen  das  zur  Besoldung  ndthlgeGeld  zu  schaffen 

Während  der  tapfere  Heizog  so  beinahe  sem  Grab  auf  frem* 
der  Erde  von  der  Hand  der  kaiserlichen  Kriegsleute  gefunden 
hätte,  hatte  er  auf  seine  Eingabe  an  den  Kaiser  noch  bnm^ 
keine  Antwort  erhalten.  Endlich  am  6.  October  kam  ihm  eine 
Ordre  vuiu  6.  September  zu:  sie  enthielt  nur  den  Befehl,  Görz, 
auf  da^  Erich  Vorschüsse  gethan,  au  zwei  kaiserliche  Bevoll- 
mächtigt« auszuantworten. 

Da  riss  dem  Weifen  endlich  die  Cieduld.  Der  Abtretung 
entzog  er  sich  nicht,  drang  aber  auf  Ersatz  seiner  Auslagen  und 
Erstattung  seiner  verschiedenen  Darleben.  Zugleich  erklärte  er, 
er  kOnne  hier  die  Kosten  seiner  Unterhaltung  nicht  mehr  auf- 
bringen, kränkele  und  sei  zu  Hause  nöthig.  Er  ha])e  daher 
beschlossen^  sich  Ober  einen  Monat")  Ton  Verona  zum  Kaiser  und 


In  der  Hut  hat  er  am  8.  Oetober  «inen  halben  Monatnold  mit 

Ii  108  Ctilden  dargeliehen.  Die  Knechte  blieben  ausser  Rand  «ad  Band 
und  drohten  fortwährend  mit  ihrem  Auszog.  Der  Grandmaitre  handelt«;  auf 
directen  Befehl  seines  K'"'nit'>*  da  die  Verhandlung:en  in  Hlois  glatt  ver- 
liefen.   Matthäus  Lang  an  Hrrzog  Krich,  Blois  3.  November  1510. 

*)  Erich  iiu  dön  Kaiser,  Verona  t>.  Oct.  .\m  27.  Oct.  hatte  er  noch 
keine  Antwort.  In  der  histruction  ftlr  einen  jetzt  entsendeten  Bevollmäch- 


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Aus  dentaeken  F«ldlag«m  1509^10. 


379 


▼on  da  nach  Hause  zu  erheben.  Denn  es  sei  ihm  unmC^kh, 
Sr.  Mi^.  dennassen  länger  zu  dienen. 

Am  5.  November  hat  Srich  Verona  verkssen;  in  Trient 
arfuhr  er,  dass  der  Henog  toh  Termc^  mit  seinen  spanischen 
Lanzen,  die  immer  etnen  zuverlässigen  Rückhalt  geboten  hatten, 
auf  Befehl  seines  Königs  gleichfalls  abgezogen  sei 

Beinahe  hätte  den  liuiciisfürsten  sein  soldatischeH  Herz  noch- 
mals nach  Verona  geltlhrt.  Während  die  Venetianer  durch  eine 
Bewt  ^iiüg  gegen  den  wiciitigen  Covelo-Pass  die  Aufmerksamkeit 
abzulenken  suchten,  bereiteten  sie  einen  neuen  Angriff  auf  Verona 
vor,  wo  die  Besatzung  noch  immer  schwierig  war.  Jlinch,  der 
mit  seinen  50  Heitern  eben,  wenngleich  vergebens,  versucht 
hatte,  die  Besatzung  des  Kofels  mit  Proviant  zu  versehen,  war 
auf  Trient's  Wunsch  (er  solle  ihm  Hilfe  schicken,  damit  man 
doch  in  dieser  Noth  merke,  dass  man  m  Deutschland  nicht  ver- 
gessen sei)  bereit,  wieder  nach  Verona  zu  eilen,  falls  das  Regi- 
ment in  Innsbruck  so  flOir  seinen  Unterhalt  sorge,  dass  er  sich 
dort  eine  Zeitlang  ,ohne  Spott*  enthalten  könnte.  Diese  Ab- 
sicht muss  um  so  höher  angeschlagen  werden,  als  er  vom 
Kaiser  noch  immer  ohne  Antwort  war  und  nicht  wusste,  ob  er 
in  Gnade  oder  Ungnade  stehe  Aber  nur  von  Triest  aus 
vermochte  er  eine  Handvoll  Leute  in  die  bedrohte  Stadt  zu 
w.  rt  n.  Das  ergangene  Aufgebot  hatte  nur  geringe  Resultat«, 
da  es  vom  guten  Willen  der  Tiroler  ahhing,  oh  sie  ausserhalb 
der  Grafschaft  dienen  wollten  iSo  machte  denn  Erich,  der  in 
Tirol  nichts  wie  ^Schimpf  und  Spott**  zu  erfahren  meinte,  gern 
von  der  endlich  eintreffenden  Ordre  des  Kaisers  *%  die  ihm  einen 
gnädigen  Abschied  gewährte  und  mit  kleinem  Gefolge  zu  sich 
berief,  Gebrauch.  £r  hatte  noch  gezögert,  um  an  der  Spitze 
des  Landesaufgebots  den  stilrker  bedrohten  Kofel  zu  retten. 


tigten  erUftrte  er  anf  «eiBe  Pflicht,  dass  er  (bis  zvl  der  angegebenen  Fritt 
aqduunend)  Kau  und  Kumiieh  Lebens  halber  werde  venetsen  mHaaen.  Am 
9.  Nev.  wird  er  auch  zur  Abtrehins  Telneiiis  aufgefordert 

')  Erich  an  Max,  Trient  10.  November. 

Krich  an  das  Regiment,  Trient  20.  November. 
^)  L.  V.  VöU,  Landeshaaptmann  an  der  Etsch  an  £rich.  Prefels 
18.  November 

*)  Max  an  Erich.  Breisach  14.  November.  Erich  an  den  Bischof  von 
Trient  Trient  20.  November. 


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H80  H.  Ulmiuo.  Ans  dentachen  Feldlagern  1$09— 10. 

Deon  es  würde  ihm  nicht  geziemen,  von  den  Feinden  zu  rücken. 
Aber  als  der  Kofel  am  28.  November  gefallen  war,  die  strenge 

Kälte  aber  in  dieser  Höhenlage  dem  Feind  jede  weitere  Bedrohung 

der  Leiter  von  selbst  verbot,  erklärte  auch  Erich  seine  Mission, 
die  er  nur  dem  Kaiser  zu  gut  so  weit  ausgedehnt,  für  beendigt 


')  Erivh  an  das  Kegiment  zu  Innsbruck,  Irient  '2.  Dec.  Abschied  von 
<leni  Aufgebot,  Telvana,  9.  Deoember.  —  Zur  Lage  von  Kofel  (Cktvelo)  und 
Leiter  (Scala)  vergl.  S.  353  Aum.  2. 


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Zur  iuneren  Entwicklung  Gastiiiens  unter  Karl  V. 


Von 

J.  Bemays. 

Der  beispiellose  Yezfall  des  spanischeti  Weltreiches  von 
seiner  impoeanten  Hachtstellung  im  16.  Jalurlrandert  zo  der  kläg- 
lichsten Schwache  im  17.  musste  sofmerlEBame  Beobachter  zu  einer 

Erforschung  der  Gründe  dieses  seltsamen  Schauspieles  reizen.  Die 
nÄtionalökoiioaiische  Schule,  die  in  dem  uiitLi  Karl  III.  wieder 
aufblühenden  Spanien  sich  erhob,  erkannte,  dass  der  wirthschaft- 
liche  Ruin  den  politi.scheu  nach  .^ich*  gezogen  habe,  dass  die 
ersten  Symptome  schon  in  der  Zeit  des  liöchsten  Glanzes  unter 
Karl  V.  und  Philipp  II.  hervortreten.  Das  durch  den  V'olks- 
loieg  gegen  Napoleon  unendlich  gesteigerte  Nationalgefühl  war 
nur  zu  sehr  geneigt,  diese  Wahrnehmung  dahin  auszudehnen, 
dass  das  fremde  Herrschergeschlecht  alles  Unglück  Spaniens  ver- 
achuldet  habe.  Von  Glemencin^),  der  in  seiner  entfaueiastischen 
Iiobschrift  der  Regierung  Isabella's  der  Katholischen  sein  Licht- 
gemSlde  durch  die  diteteren,  auf  den  Nachfolger  fallenden  Schatten 
erst  recht  hervorzuheben  wusste,  bis  auf  Ferrer  del  Rio*),  der 
in  seiner  Geschichte  der  comunidades  »Karl  von  Genf*  ab  Ver- 
niehter  der  Yolksfreiheit  an  den  Pranger  steUte,  ist  dieser  Vor- 
wurf immer  mehr  verschärft  worden  und  hat  unleugbar  zu  starken 
Uebertreibungen  geführt.  Es  ist  daher  wohl  nur  der  natürliche 
Rückschlag,  wenn  K.  Haebler  in  seiner  Schrift:  «Die  wirth- 


')  Klogio  de  la  reiua  cutolica  Dona  Isabel  in  den  Memorias  de  la 

real  academia  de  la  historia.    Vui.  VI.  Madrid  1821. 

')  Decadencia  de  Espaaa,  Primera  parte.  Historia  del  lerantamiento 

de  las  oomunidedeB  de  GMtiUe.  Hadzid  18M. 

I»«nttdM  ZehMlif .  f.  G«Mhiditow.  I.  2$ 


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882 


J.  Bernays. 


schaftliche  Blttthe  Spaniens  im  lö.  Jahrhundert  und  ihr  Ver- 
fall* ^)  Karl  Y.  von  jedem  Flecken  zu  reinigen  sucht,  seine  Re- 
gierung auch  wirthschafÜich  für  die  Glanzsseit  Spaniens  erklärt^ 
ja  in  ihm  sogar  einen  Schützer  und  Beförderer  der  Volksrechte 
sieht,  der  nur  durch  die  Thorheit  der  Gortes  sein  Ziel  nicht  habe 
erreichen  köimen.  Diese  überraschenden  Resultat«  werden  mit 
grosser  Schärfe  und  advocatorischer  Gewandtheit  verfochten; 
docli  tritt  Raehler  von  Anfang  an  nur  als  parteiischer  Anwalt, 
nicht  als  ruhig  urtheileuder  Historiker  auf,  so  dass  eine  ein- 
gellende  Würdigung  seiner  Resultate  doppelt  am  Platze  sein 
dürfte.  Wir  beschränken  uns  dabei  auf  die  Regierung  Kari's  V«,  da 
in  HaebWs  DarsteUung  nur  sie  der  bisherigen  Auffassung  wider* 
spricht,  und  auf  Castilien,  für  das  allein  die  vorliegenden  Ma- 
terialien eine  wenn  auch  Ittckenhafte  Behandlung  ermöglichen. 

Haebler  (p.  92  ff.)  hat  nun  zunächst  vollkommen  Bechtt 
wenn  er  die  Mittel,  durch  die  Karl  nach  fianke^  die  Gortes  zur 
Bedeutungslosigkeit  herabdrHckte,  schon  auf  eine  Mhere  Zeit 

zurückführt.  Eine  von  der  Regierung  vorgeschriebene  \  tilhnacht 
für  die  Cortesahgeordneten ,  die  die  Städte  bewilligen  nius.^ten, 
finden  wir  nicht  erst  1523  nach  der  Niederwerfung  der  comu- 
neros,  sondern  schon  1506,  ja  schon  1499  Ihre  Besoldung 
beziehen  die  Vertreter  schon  1422  vom  König  und  schon  1480 
werden  4  cuentos  (Millionen  marayedis)  zu  diesem  Zwecke  ver^ 
wandt,  die  fortan  bei  jeder  Umlage  bewilligt  werden*).  Und 

*)  Heft  9  der  Historisehen  Unterenehiiiigeii,  herausgegeben  t.  J.  Jastrow. 
Berlin  1888.  R.  Gilrtaer*s  Verlagsbnchhaadlaiig.  179  8.  Veigl.  die  Bar- 
stellung Baumgnrten's,  Geschichte  Karr«  II,  2,  646  ff.,  die  mir  erat 
nach  der  Vollendung  des  Aufsatzes  zuging. 

^)  Die  Osmanen  Und  die  apaniache  Monarchie.   Siliinmtlicbe  Werke 
Bd.  85—36,  184  ff. 

')  Danvila  y  ColJado.  El  podcr  civil  en  Espana.  Madrid  1885  iT. 
Vol.  V,  17  und  Martinez  Marina,  Teoria  de  ]«s  Cortes  III,  1,  17»j:  e  otor- 
guedes  nro.  poder  bastante  coaforme  al  raemonai  que  at^ui  va  senaiado 
de  Miguel  Peres  de  Almazan  nro.  secretario. 

*)  Colmeiro,  Cortea  de  los  anügnoa  reiooa  de  Leon  j  de  Caatilla. 
Introduceion.  Madrid  1888.  Vol.  I,  48. 

Danvlla  V,  80  ff.  Ana  den  TerkandloDgen  der  Cortea  Ton  1525 
ersehen  wir,  das«  wirkliek  mebrere  Stftdte  ihren  Abgeordneten  keinen  Ge- 
halt sahlen;  daher  bekämpft  der  Vertreter  Sevilla's  vei^eblich  die  alther- 
gebrachte  Bewilligang  (British  Museum,  Additional  Ms.  9980.  fol.  246  ff.). 


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Zur  inneren  Entwicklung  Castiliens  unter  Karl  V. 


383 


dass  die  Verliandlungen  im  Beisein  von  königlichen  Beamten 
stattfiiaden,  ist  aucb  schon  unter  Ferdinand  nnd  Tsahella  einge- 
führt worden  Wir  sehen  also,  dass  das  Sinken  der  Cortes  — 
denn  wenn  auch  Ranke's  Zeitangabe  für  das  Aufkommen  der  Mass- 
regeln Tiirht  haltbar  ist,  ihre  Bt  (leutiing  hat  er  mit  gewohnter 
Schärte  erkannt  —  nicht  erst  unter  Karl  V.,  sondern  schon  unter 
den  katholischen  Königen  erkennbar  ist;  und  ein  Blick  auf  deren 
allgemeine  Stellung  wird  ihr  Vorgehen  hinreichend  erklären. 

Es  war  ihnen  gelungen,  den  langen  Kampf  zwischen  hohem 
Adel  und  Königthmn  mit  den  Waffen  siegreich  zu  beendigen. 
Diese  gOnstige  Gelegenheit  benutsten  sie,  um  die  feudalen  Ein«* 
richtungen  definitiT  zu  beseitigen  und  den  modernen  Beamte n- 
staat  autzurichten.  Ihnen  verdankt  der  Staatsratli  seine  end- 
gültige Gestaltung,  da  sie  die  Granden  ausschlössen  und  ihn 


fli«  wurde  im  Auftrage  des  Könige  von  einigen  Mitgliedern  der  Cortes 

selbst  Tcrtheilt  (Danvila  V,  80  n.  882);  doch  konnte  die  Regierung  mise- 
liebige  Vertreter  durch  Kttnung  ihres  Antheils  bestrafen  (ib.  85).  Die 
vier  cuentop  wurden  aber  nnr  in  Verbindung  mit  einem  senricio  bewilligt; 
und  '^ri  unter  den  katholischen  Königen  die  Cortes  häufiger  nur  zur  An- 
trktnnung  des  jeweiligen  Thronerben  berufen  wurden^  erhielten  sie  in 
einem  solchen  Fall  wohl  anderweitige  GiiaiienbeweiBe.  So  dürfte  die  von 
Ferdinand  1512  (pet.  24;  vergl.  Cortes  de  los  anliguos  reinoa  de  Leon  y 
de  Caatilla.  Madrid  1861  ff.  Vol.  IV,  243)  anerkannte  Sitte  entstanden 
iein,  den  Yertretem  naeh  der  Huldigung  gewiese  VergflnetiguDgen  zu  ge- 
wibren.  1590  suehte  Karl  durch  derartige  Veniprechungen  die  Vertreter 
SU  gewinnen.  Und  wenn  dieser  Gebrauch  ▼ielleicht  nach  dem  Protest 
der  comuneroi  fftr  einige  Zeit  aufbiete,  so  muss  er  doch  bald  wieder  auf- 
gekommen sdn;  denn  1552  flberreichen  die  Abgeordneten  eine  so  ansehn- 
liche Zusammenstellung  persönlicher  Wünsch wir  sie  es  znm  ersten  Male 
unmöglich  gewagt  hätten.  (Danvila  V,  387  ff.).  Eine  ähnliche  Bestechung 
war  es.  wenn  den  Vertretern  die  Einziehuni?  des  servicio  Überlassen  und 
ihnen  dabei  gewisse  Vortheile  zugestanden  wurden.  1515  fppt.  ^?>^  muss 
ihnen  Ferdinand  dieses  Vorrecht  bestätigen,  das  sie  seit  der  Eiuluiirung 
der  serviciüs  (wohl  seit  1500  oder  1502)  besitzen  wollen.  (Vergi.  Cortes 
TOD  1Ö25  pet.  26). 

*)  1506  wird  bei  einer  Berathung  geltend  gemacht,  que  todas  las 
▼eiet  que  en  lo  pasaado  el  Hey  y  la  Reyna  doia  Isabel  Ilamavan  a  cortes 
e»  C^tilla,  temian  de  Im  llamar:  y  despnes  de  llamadoe  y  ayuntados  los 
pfoenradores  ponian  tales  personas  de  sn  parte,  que  continuamente  sc  jun- 
tassen  oon  ellos:  por  eseosar  lo  que  podiia  resnltar  de  aquellos  ayunta- 
mientoe:  y  tambien  por  darles  a  entender,  que  no  tenian  tanto  poder,  que 
ellos  se  imaginavan  (Zurita,  Annales  de  Aragon  VI,  96a). 


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384 


J.  Bemays. 


SEiim  weitaus  grössten  Theil  mit  Juristen  besetzten  ^) ;  und  dieBe 
Bdlben  Juiiaten,  die  Hauptstütsen  eines  straffen  Königthuins  und 
der  modernen  Staaisidee,  massteiL  sich  ellmShlig  die  ganze  innere 
Verwaltung  des  Landes  an*).  Es  ist  begreiflich,  dass  die  so 
gekraftigten  Monarchen  nicht  Iftnger  in  Ablülngigkeit  Ton  den 
meistens  dnrch  das  Loos  gewShlten*)  Vertretern  d^  17  priTi- 
legirten  Städte  bleiben  wollten;  und  so  sehen  wir  denn  auch 
gleich  nfich  dem  Siege  über  ihren  portugiesis(  ht  n  lii^  al*  n  damit 
beschäftigt,  sich  von  den  Bewilligungen  und  zugleich  der  Auf- 
sicht der  Cortea  selbständig  zu  machen.  I^ie  1476  errichtete, 
vielgenannte  hermandad  diente  nicht  nur  zur  Herstellung  der 
Rohe  und  Ordnung,  sondern  noch  viel  mehr  ak  sichere  Ein- 
nahmequelle für  die  R^erung.  Jeder  Steuerpflichtige  zahlte 
danach  180  mrs.;  aber  nur  der  in  der  Provinz  angebrach- 
ten Stimme  yerblieb  ihr.  um  die  Kosten  der  Polizei  zu  decken 

erhielten  die  Könige,  die  ausdrQcklicli  versprachen,  au  die 
Mitglieder  keine  weiteren  Foith  rangen  s-ulien  zu  wollen^). 
Nachdem  dieae  Institution  geregelt  war,  und  den  Königen  daraus 
jährlich  eine  bedeutende  Summe  zutioss  fanden  sie  es  nicht 
mehr  nöthig,  die  Vertreter  des  Landes  zu  berufen^.  1498 


0  Corlea  von  14b0  cap.  1  und  32  in  (Jortes  IV,  III  i.,  120. 
GaitnOD-Lonbens,  Esaais  tiir  TadminiBtration  da  la  CaatOle  aa 
XVI«  sitele.  Paris  1860.  p.  206  ff. 
*)  Colmeiro,  Introd.  I,  8$. 

^  Kneva  Recopilacion  de  las  leyes  de  Espaila.  Libro  VIII  titnlo 
18  ley  34  und  S7. 

*)  In  dem  Berufnngsschreiben  der  Corles  fOn  1478  wird  folgende  auf 

der  Versammlang  der  Iiermandad  von  1478  erlassene  Bestimmang  mit- 
getheilt:  otrosi  sepan  todos  .  .  .  qne  los  dichos  Rey  e  Reyna  nrop.  sefiores 
por  liHser  bien  e  nicrced  a  sus  puel)lo^  p  snbditos  e  naturales  e  on  alguna 
emienda  e  patipfaeioii  de  sn  fidelidad  e  latigas  e  trabajo8,  que  por  ?n  ser- 
vicio  han  ri'cebuiu  e  reciben,  lian  proruetido  e  prometen  e  dado  bu  fe  e 
palabra  real  de  no  cchar  ni  repartir  ui  pedir  pedido  ni  niouedas  nin 
emprestidos  nin  otros  pechos  algunos  eobre  las  cibdades  e  villas  e  logares 
destOB  dhos.  sat  Reguus,  qne  han  entrado  o  entraren  o  oontribayeren  en 
las  dlias.  bennandades  todos  los  dhos.  trss  ados  qae  a  sas  Altesas  son 
otorgadoe  (Danvila  V,  11). 

*)  Valia  at  r^  dneuenta  eaentos,  a  los  grandes  otros  tantoe,  1  al  rey 
algnnos  anos  otro  tanto  de  ietria  a  dinero (Verdesoto  bei  Clemencia  188  f.; 
▼eigl.  Goanon-Lonbene  48). 

')  Dass  1483  keine  Cortea  gehalten  worden,  liat  Colmeiro,  Introd. 


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Zur  inneren  Entwiclilang  Castiliens  unter  Karl  Y. 


385 


hoben  sie  die  hennnnflad  nnf,  wohl  um  dem  Lande  die  schwere 
Belastung  zu  ersparen;  und  schon  14i»9  niussten  sie  sicli  um 
eise  neue  Bewilligung  an  die  Cortes  wenden ,  die  seitdem  mit 
nur  einer  Unterbrechung  regelmässig  erneuert  wurde  %  In  der 
Zwischenzeit  aber  war  das  Eönigthum  so  Obermächtig  geworden, 
d«8S  es  wagen  konnte,  die  Freiheit  der  Cortes  wesentlich  zu 
beschr&nken.  1499,  soweit  wir  wissen  zun  ersten  Male,  wird  den 
St&dten  die  Vollmacht  für  die  Abgeordneten  Torgesebrieben  *);  und 
ebenso  leitet  1499  ein  königlicher  Prisident  die  Verhandlungen, 
-«^Übrend  1480  ein  solcher  sich  noch  nicht  nachweisen  iSsst').  Da 
ausserdem  seit  1480  die  R^emng  in  allen  bedeutenderen  Orten 
corregidores  ernannte  und  dadurch  die  Oentralgewalt  mit  ihrer 
Bureaukratie  die  Leitung  der  Städte  immer  mehr  in  ihre  Hand 
bekam,  hrauchte  die  Krone  von  den  Cortes  trotz  der  allmählig 
ständig"  werdenden  Bewilli^^unpen  keinen  Machtverlust  zu  be- 
fürchten. Haebler  will  allerdings  in  der  Alleinregienm^  Ferdi- 
nand's  ^)  eine  vollkommen  veränderte  Sprache  der  Vertreter  und 
ein  Nachgeben  des  Königs  bemerken;  doch  diese  nicht  näher 
belegte  Behauptung  kann  bei  einer  Vergleichung  der  Petitionen 
von  1512  und  1515  mit  denen  yon  1476  und  1480  nicht  Stich 
halten 

Wenn  die  Cortes  am  Beginn  der  Regierung  Karl's  einen  an- 
deren Ton  anschlagen,  so  war  das  nicht  etwa  der  Ausfluss  des 
„übertriebenen  Selbstgefühls*  der  Abgeordneten,  wie  Haebler 


II,  67  gezeigt.  Es  liandelt  eich  vielmehr  um  eine  Verbainmluag  der  Mit- 
glieder der  herntaDdad^  vvie  eine  äoicbe  auch  1478  Btaitgefauden  (vergl. 
oben  Anm,  5).   Noch  1483  ist  keine  weitere  nachweisbar. 

>)  PanTila  17.  Vergl.  die  AaikKhlung  der  senridoe  seit  1500, 
ib.  480  ff. 

*)  8.  obea  8.  882  Anm.  8. 

•)  Brit.  Mus.  Addit.  Ms.  9926  fnl.  499.  Vergl.  die  Vertheilnng  der 
▼ier  cnentos  in  den  Jahren  14€0  und  1528  beiDanvila  V,  SO  ff.  u.  382  f. 

*)  Pulgar,  Cronica  de  los  reye«  catolicos  Lib.  II.  cnp.  95  in  der 
Bibiiotcca  de  autores  e?panoles  70.  354.  Ueber  die  Bedeutung  dieses  Amtes 
vergl.  Gounon-Lou  bens  20S  iT.  u.  221  ff. 

'■')  Sie  ist  nach  Haebler  (p.  9)  «nur  eine  öcheinregierung".  Dafür 
Iii  B.  B.  Ferdinand*!  Anitreton  in  Aadalniicn  im  Jahre  1608  recht  ktäftig. 

*)  Nur  sie  sind  erhalten  (Cortea  IV  wd  Cl  amen  ein  597  ff.)-  Wie 
seharf  lind  z.  B.  die  Antworten  auf  die  Petitionen  16  n.  24  der  Cortea 
▼on  1512. 


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J.  Bernays. 


(p.  9)  meinf ,  sondern  die  Folge  des  thörichten  Uebermuths 
mit  dem  Karl  und  seine  Vlamländer  den  spanischen  Ötolz  kräDk- 
ten,  und  durch  den  letztlich  die  Erhebung  der  Nation  gegen  die 
Herrschaft  der  Frenulen  herbeigeführt  wurde.  Denn  dieser  Auf- 
stand lässt  nch  nicht  deashalb,  weil  die  Junta  unter  ihren  118 
Forderungen  auch  einige  ökonomische  au&telltef  oder  weil  die 
Unruhen  in  mehreren  der  grossen  Industriestödte  am  heftigsten 
tobten  mit  Haebler  (p.  9  und  52)  auf  wesentlich  wirthschaft- 
liche  Bestre])UTigen  der  Industriearbeiter  zurückfüliron.  Im  Grunde 
waren  die  coniunidades  vielmehr  die  nationale  Reaction.  treeren 
den  Versuch  des  jungen  Königs,  das  Land  mit  seinen  frem- 
den Niederländern  zu  regieren ;  und  g^en  das  einmal  er- 
regte Misstrauen  hatte  Karl  noch  lange  nach  seinem  Siege  zu 
kämpfen.  1523  hatten  die  Vertreter  den  Auftrag,  das  senricio 
nicht  eher  zu  bewilligen,  als  bis  die  Beschwerden  beantwortet 
seien;  und  Karl  konnte  dieser  Neuerung  nur  dadurch  ent- 
gehen,'dass  er  schriftlich  sein  Wort  dafür  Terpf^dete,  daes 
die  Petitionen  vor  dem  Ende  der  Cortes  erledigt  werden  sollten. 
Mit  Recht  wahrt  hier  Haebler^)  den  König  vor  dem  Vorwurf, 
die  Privilegien  der  Stände  verletzt  zu  haben.  Aber  das  nach 
den  Vorkommnissen  von  1520  nur  zu  erklärhche  Vorgehen  der 
Abgeordneten  findet  bei  ihm  eine  höchst  unbillige  Beurtheilung. 


*1  So  wird  man  das  Verhalten  der  Reglemog  beieiehnen  dürfen, 

wenn  auch  ohne  Frage  die  Kla^^en  der  Spanier  arg  flbertrieben  sind. 
Welche  Erbitterung  mnsste  es  z.  B.  bei  den  stolzen  Spaniern  erregen,  dass 
der  allmächtige  Chi^vres^  der  das  Land  regierte,,  selbst  Ende  1519  nicht 
ohne  Dolmetscher  sich  mit  ilnien  verständigen  konnte  (Sandovai,  Vida 
y  hechos  del  cmpcrador  L'arlos  V.  Lib.  III,  §  15). 

')  Die  Rebellen  verlangten  übrigens  uiciit  die  AusweiöUiiL,'^  ib  r  Fremden 
(Haebler  p.  9),  sondern  iliren  Ausschlug^  von  Aemtem  und  Üeneilcien. 
eine  durchaus  politische,  nicht  wirthschattliche  Forderung.  Ebenso  war 
des  Verbol  der  Geldansfnhr  nach  dem  Vorgefallenen  mehr  eine  politische 
als  ökonomisehe  Xassregel.  Des«  endlich  jeder  Anfiruhr  in  den  Indoatrie- 
Btldlen  mit  ihrer  groeeen  Arbeiteruhl  leichter  Nabrang  findet  sie  anders« 
wo,  ist  10  selbetverstiindUch,  dass  daraos  kern  ScUusb  aaf  die  Tendens 
der  Erhebung  gesogen  werden  kann,  üebrigens  betheiligen  sieh  einige 
derselben  gar  nicht  oder  nur  sehr  lan;  80  anner  Crranada  nnd  Gordoba 
daa  darch  seine  Tuchraanufactar  berühmte  Cuenca,  während  umgekehrt 
andere,  von  deren  Industrie  nichts  bekannt  ist,  wie  Madrid,  Leon  nnd  Toro, 
an  den  eifrigsten  Anhängern  der  Junta  gehören. 

•)  p.  97  f. 


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Zar  inneren  Entwicklung  Caatiliens  anter  Karl  V» 


387 


War  es  docb  naittriidi,  daaa  me  sicli  gegen  emen  Fttnteiit  der 
jseine  Versprecliungen  toh  1518  so  leiehthm  gebrochen  hatte, 

auf  jede  Weise  zu  sichern  suchten.  Wie  begründet  ihr  Ver- 
dacht war,  sollte  sich  sofort  zeigen,  in  den  (Portes  von  1524 
beschwerten  sich  die  Abgeordneten  sehr  heftig  darüber,  dass 
Karl  seine  Verheissimiren  schon  wieder  nicht  gehalten  habe 
und  seit  1525  liessen  sie  am  Hofe  zwei  ständige  Vertreter,  die  so- 
genannten d  e  p  u  t  a  d  o  s  d  v  1  r  e  y  n  o ,  zurück,  die  über  die  Ausführung 
der  Versprechungen  wachen  sollten.  Da  Karl  auf  diesem  Reichs- 
tage ein  doppeltes  servicio  verlangte,  über  das  zweite  aneh  erst 
verhandelt  wurde,  nachdem  die  Petitionen  beantwortet  waren 
er  also  die  Vertreter  nicht  verletzen  durfte,  wenn  er  die  ausser- 
gewdhniiche  BewÜligong  erhalten  wollte,  so  Hess  er  die  Corte« 
gewShren.  Er  konnte  es  um  so  eher,  als  die  deputados,  denen 
gar  keine  Gewalt  zugestanden  war,  ihn  nicht  im  Geringsten  hin- 
dern konnten.  Und  wirklieh  geht  gleich  die  erste  Bitte  der 
nSchsten  Versammlung  dahin,  er  möge  doch  die  beschlossenen 
Gesetze  ausfuhren  lassen  Die  neue  Institution  hatte  sich  also 
sofort  als  ganz  unwirksam  erwiesen;  wenn  sie  beibelialten  wurde, 
so  verdankte  sie  es  wohl  dem  Umstände,  dass.  als  der  Kaiser 
die  Erhebuntr  der  Verkaufssteuer  (alcabala)  durch  das  sogenannte 
encabezamiento  general  gegen  eine  Ablösungssumme  den  Städten 
überliess,  den  deputados  die  Umlage  der  Abgabe  übertragen 
wurde.  Auch  dieses  neue  Recht  wird  man  gut  thuu,  nicht  zu 
überschätzen.  Nicht  genug,  dass  die  deputados  nur  die  einmal 
feststehende  Summe  auf  das  Land  im  Einzelnen  vertheilen  durf- 
ten, um  Unbilligkeiten  auszugleichen,  auf  die  Vowendung  des 
CMdes  aber  gar  keinen  Einfluss  hatten  und  die  Begierung  also 
auch  nicht  controliren  konnten;  nicht  einmal  dieses  beschrünkte 
Gebiet  wurde  von  den  königlichen  Finaasbeamten  respectirt. 
Die  contadores  majores,  so  klagen  die  Gortes  von  1548  (pet.  8), 

0  Brit.  Mos.  Addit.  Ha.  9930  fol.  180  ff.;  Danvila  U,  64. 

Erst  am  17.  Auguet  beginnen  die  Verhnndlungen  über  das  zweite 
«ervicio  fBrir.  Mus.  Addit.  Ms.  99:i0  fol.  2r>9  fT.;  eine  Copie  der  officiellen 
CJortesftcten),  nfilirrnd  dir  capitulos  mit  iliren  Antworten  schon  am 
7.  August  verkündet  wurden  (Cortes  iV\  446).  Man  wird  danach  die  Frei- 
wiUigMt  der  „Verleihung"  bemessen. 

*}  1528  pet.  1;  vergl.  auch  pet.  17*  Ueberhsnpt  kehren  meluwre  der 
alten  Kiefen  wieder,  ein  ticlieres  Zeichen  dafilr,  dsM  der  etindige  Ana« 
sehnie  niebte  genfttst  hst. 


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888 


J.  Bernays. 


entscheiden  nicht  nmr  die  Streitigkeiten  der  einzelnen  Orte  mit 
den  deputados,  wozu  sie  berechtigt  waren  —  und  man  ersieht  leicht, 
dass  bei  geschickter  Ausnutzung  dieses  Rechtes  das  Amt  der 
deputados  fast  illusorisch  gemacht  werden  konnte,  —  sondern  sie 
mischen  sich  auch  in  die  Admiinsfration  des  encabez  iiin.  nto  und 
hindern  jene  an  der  Ausübung  ihrer  Befugnisse.  Daraufhin  ver- 
bietet der  König  seinen  Ministem,  den  deputados  Hindemisse  in 
den  Weg  zu  legen.  Trotzdem  beschweren  sich  auf  der  nächsten 
Versfunmlung  die  Vertreter  schon  wieder,  dass  den  deputados 
seit  vier  Jahren  eine  nene  Vertheilung  unmöglich  gemacht  sei; 
und  diesmal  weist  sie  die  Krone  kurz  ab 

Aber  nach  Gebier  soll  der  Kaiser  1588  die  Absicht  ge- 
habt haben,  diesen  Deputiiten  einen  viel  bedeutenderen  Antfaeil 
an  der  Regierung  einzuräumen,  und  nur  an  dem  ÜnTerstond  der 
Vertreter  gescheitert  sein;  es  wird  sieb  daher  Terlobnen,  auf  die 
Oortes  von  1588  nSher  einzugehen.  Als  Karl  damals  nach 
Spanien  zurückkelirte .  waren  die  Staatseinnahmen  derart  mit 
Schulden  belastet,  dass  sie  nicht  einmal  mehr  f  in  die  nothwendigsten 
Ausgaben,  geschweige  denn  für  die  Abtragung  der  Staatsschulden 
ausreichten.  Trotz  des  Missertolgs  von  1527  wurde  daher  ein 
Versuch  gemacht,  allgemeine  Portes  der  drei  Stände  zu  berufen. 
Man  legte  ihnen  einen  Entwurf  einer  Verbrauchssteuer  auf 
Lebensmittel,  der  sogenannten  sisa,  vor,  die  alle  Stände«  auck 
die  beiden  bisher  abgabenfreien,  treffen  und  der  Regierung  jihr- 
licb  800  000  Dukaten  einbringen  sollte').  Dass  sie  nur  Torüber- 
gehend  bleiben  werde,  wie  die  Regierung  yersprach,  fand  mit 
Recht  keinen  Glauben.  Nur  die  Geistlichkeit,  die  den  Zehnten 
zum  TheQ  in  Naturalien  bezog  und  daher  Ton  der  Steuer  kaum 
betroffen  worden  wire,  liess  sich  zur  Bewilligung  herbei;  die 
Granden  erhoben  den  schBrfsten  Widerspruch,  und  auch  die  Ver* 
treter  der  Städte  leimten  den  Antrag  ab^).  Da  so  die  sisa  ge- 

*)  Ckirtes  von  1551—52  pet.  23:  esta  dada  orden  por  Ist  eondieioae» 

del  encabezamiento  de  lo  que  8e  ha  de  hazer.  y  no  convipne  hazeree  otra 
novedad.    Doch  wird  sich  diese  erst  l.SriP  ertheilte  Antwort  auf  die  Be- 
dingungen der  1555  erfolgten  Verlängerung  des  encabezamiento  beziehen, 
die  deD  depuudoä  melir  gerecht  werden  mochten. 
*)  p.  98  f. 

Ö  Alb  er i,  ReUiioni  dsgli  anbasdatori  Veiieti.  8eri0 1».  Vol.  1, 800. 
«)  Brit.  Mtu.  Addit.  Mt.  MdO  toh  482.   Wir  kenaeii  ihr«  OrlUide 
nicht;  aber  da  Mhon  1582  mehrere  Stiidte  das  serrido  dareh  eine  tiaa 


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Zur  inneren  Entwicklung  CaatiUene  unter  Karl  V.  $89 

fallen  war,  beschlo.s.s  dw  Kaiser,  mit  den  Abgeordneten  allein 
weiter  zu  verhandeln.  Erst  jetzt  kann  er  ihnen  den  Vorschlag' 
gemacht  haben,  den  Sandoval  in  seiner  verwirrten  Darstellung  ^) 
erwähnt,  dass  das  Reich  gegen  die  Ueberlassung  des  servicio 
ordinario  die  ordenÜichen  Ausgaben  bestreite ,  während  er  mit 
den  flbrigen  Einnahmen  die  Staatsschniden  begleichen  wollte. 
Von  einem  «Anfheil  an  der  Regierung*  oder  einer  ,  Aufsieht 
Uber  den  geeammten  Staatahaushalt*  ^  ist  keine  Bede.  Ünd 
was  bedeutete  die  geplante  Aenderung?  Statt  der  100  cuentos 
(oder  266  666  %  duc.)  des  serneio  sollte  das  Land  künftig  Ober 
770  000  duc.*)  aufbringen,  also  eme  Mebrleistong  Ton  Über 
500  000  duc.  (oder  fast  200  cuentos).  Diese  ungeheure  Forde- 
rung setzte  Karl  nicht  durch.    iSachdem  die  Abgeordneten  sich 


aufbrachten  fNueva  Recop.  VI,  tit.  14  le}'  A),  und  eie  sich  auHriirklirh  die 
Erlaubniss  geben  liessen,  auch  zur  Erhebung  des  servicio  ext uh  n  il mario 
echar  sisas  eu  ius  maDtenimientos  (Cortes  you  lb4ö  pet.  21'6)^  kunuen  sie 
keine  principiellen  Gegner  der  Steuer  gewea«n  tein.  HmH  der  Summe, 
die  sie  Ebringen  sollte  (Anm.  8),  war  sie  ihnen  mit  Recht  su  hoch. 
Hatte  fiaebler  dieae  Zahl  mitgetheilt,  so  wäre  «dne  ganze  Darstellnng  der 
Verhsndlnngen  hinflillig  geworden. 

>)  Wie  arg  die  Verwirrnng  ist,  seigt  ein  7erglflich  mit  dem  Bericht 

des  Grafen  von  Cornna  4ber  die  Sitrangen  der  Granden  (Brit.  Mus.  Addit 
Ms.  99ä0  fol.  387  If.;  vergl.  aoeh  Danvila  II,  112  ff.)-  Aber  Haebler 
halte  doch  merken  können.  das9,  so  langp  Korl  auf  der  sisa  bestand,  er 
nicht  jenen  Vorschlag  machen  konnte.  Derselbe  lautet  bei  Sandoval  24,  8: 
Lo  que  pur  parte  del  einperadur  st;  propuso  a  los  procuradorea ,  fue  (jue 
sostu Viersen  el  eatadu  de  t>u  Mag.  y  buena  conservacion  destos  reynos,  y 
que  para  eUo  an  Heg.  daria  al  rcjno  el  swvicio  ofdinario  de  ayudaj  y 
qne  avian  de  sostenw  las  galeras  de  EspaSa  y  las  de  Andrea  de  Oria, 
7  la  cssa  de  sn  Heg.,  eonscjos  j  ehsacillerias,  gnafdss,  foerQsa,  Dronteres  7 
Ingares  de  ģric&;  j  que  su  Mag.  con  las  reotas  ordinarias  de  CastiUa  7 
lo  que  viene  de  las  lälas  y  Indias.,  se  desempe&aria  de  los  cambioa  que 
pagava.  Haebler  gibt  den  Aiitrutj  iolgendermass^n  wieder:  ,Da  die  l'eichs- 
deputirten  bchon  einen  wichtigen  Theil  der  Ötaatseinkimfte  —  die  Ertrage 
der  Alcabala  —  unter  ihrer  Obhut  hatten  (I).  wollt«  Karl  V.  den  ge- 
sammten  Staatshaushalt  ihrer  Aufsicht  unterstellen  und  behielt  sich  zur 
Tilgung  der  Staatssehnlden  nor  einige  i^lj  Stenern  vor*  (p.  99). 
*)  Die  Haebler  dem  Bericht  entnimtnt  (p.  98  f.). 

Ende  1535  betragen  die  von  Sandoval  angegebenen  Posten  7722tiO 
dne.  (Lafnente,  Historie  geaeral  de  Espaüa.  SdSden  de  Injo.  Toi.  12, 500; 
die  dort  mitgstheilte  Somme  von  112260  ist  offenbar  ein  Behreib*  oder 
Druckfehler;  die  Addition  etgibt  772260). 


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390 


J.  Bernays. 


mit  ihren  Auftraggebern  verstiincligt  hatten  bewilligten  sie  ^) 
neben  dem  servicio  ordinario  noch  ein  extraordinario  von  150 
cuentos  auf  drei  Jahre,  d.  h.  jährlich  5()  cuentos  (oder  133833  7» 
duc).  Dafür  musste  ihnen  der  Kaiser  das  encabezamiento  auf 
zehn  Jahre  verlängern^),  versprechen,  keine  Städte  oder  deren 
Gemeinland  zu  veraussem^),  und  ihnen  erlauben,  zur  Beitrei- 
bung der  neuen  Umlage  Verbrauchssteuern  oder  sisas  auf  Lebens- 
mittel SU  legen  und  Gemeindeweiden  zu  yerkoufen^)«  Das  ser- 
Ticio  extraordinario,  das  natOrlich  jedesmal  Ton  Neuem  Terlangt 
wurde,  konnte  den  Cortes  zur  Handhabe  dienen,  um  die  Regie* 
rang  zu  Zugestündnissen  zu  zwixigen.  Doch  diese  wnsste  sich 
Concessionsobjecte  zu  yerschaffen.  Die  mit  der  Anwesenheit  des 
Hofes  verbundenen  üebelstände  hatten  in  den  betroffenen  Städten 
schon  längst  zu  Klagen  geführt,  die  trotz  aller  zum  Schutz  der 
Bevölkerung  erlassenen  Gesetze^)  nie  verstummten.  Als  die  Cortes 
1542  die  Beschwerden  von  Neuem  erhoben,  wurde  iimen  die  Ein- 
scbärfung  der  bestehenden  Erlasse  zupfesagt,  aber  nur  aut  drei  Jahre, 
d.  h.  bis  zu  ihrer  nächsten  Versammlung ;  und  trotz  ihrer  Bitten, 
den  Gesetzen  dauernde  Geltung  zu  verleihen,  blieb  es  auch  1544 
und  1548  bei  diesem  AuskuuftsmitUl  ^.  £m  derartiges  mehr 
praktisches  als  würdiges  Verfahren  gentigte  1551  nicht;  die 
Cortes  erhielten  das  Versprechen,  dass  das  encabezamiento  auf 
dreissig  Jahre  verlangerb  werden  soUto.  Aber  einige  gegen  den 
Vertrag  in  den  königlichen  Erlass  emgeschobene  Bestimmungen  er- 
schienen den  Vertretern  unannehmbar,  und  damit  war  das  Zu- 
geständniss  hinfällig.  Die  Abgeordneten  mussten  sidi  1555  mit 
einer  fünfjährigen  Verlängerung  begnügen^). 


1542  schreibt  Karl  an  Toledo:  en  cuanto  al  otorgamiento  de  lo> 
otros  150  cuentos ....  han  querido  [los  proeorsdores]  consnltsllo  con  tob- 
otroBt  como  te  biso  en  las  dhst.  cortee  de  Toledo  (von  1588—99) 
(Martine!  Marina  m,  1,  182). 

MitAntnshme  TonBurgoa,  Salsmancs  und  VslladoUd  Cl^anvila 

II,  116). 

")  Von  1547-155»)  (Cortes  von  1542  pet  2;  Danvila  V,  286). 
*)  Cortes  von  1558  pet.  6. 

Cortes  von  1548  pet.  213. 
*)  Vergl.  z.  B.  Nueva  Recop.  III,  tit  15^  ley  10. 
')  Cortes  von  1542  pet.  4  u.  5  Cbei  Danvils      287  f.);  1544  pet.  15 
(ib.  3S4);  1548  pet  80. 

*)  So  stellen  die  Cortes  1558  (peu  5)  den  VorlSll  dar,  ohne  anf 


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Zur  inneren  Entwicklung  Castiliens  unter  Karl  V. 


391 


Diese  Anga})eii  dürften  hiiireiclien,  um  jeden  Gedanken  daran, 
du8»  Karl  den  Cortes  einen  grösseren  Antiieil  an  der  Re^e- 
rung  habe  gewähren  wollen,  auszusthlie^sen,  Nathdem  er  durch 
den  Sieg  über  die  comuneros  die  sehr  bemerkenswerthen  Vor- 
schläge der  Juata  zur  Kräftigung  der  Landesvertretung*)  l>e6eitigt 
hatte,  gelang  es  ihm  trotz  seiner  häufigen  Geldforderungen,  die 
anderswo  die  Macht  des  Parlaments  gehoben  hätten,  die  Cortes 
in  der  Bedeutangsloagkeit  zu  erhalten,  auf  die  sie  durch  die 
katholischen  Könige  redudit  waren  *). 

Die  letzten  Betrachtungen  berühren  zum  Theil  schon  die 
Finanz  Verwaltung,  zu  der  wir  jetzt  übeigehen  wollen.  Seit  Ferdi- 
nand und  leabeUa  1498  die  hemandad  aufgehoben  hatten,  waren 
sie  genöthigt,  die  Cortes  um  die  Bewilligping  einer  directen  Um- 
lage, des  seryicio,  anzugehen.  Das  erste  wurde  schon  1500  unter 
dem  Yorwand  der  Dfitgift  ftlr  die  Ftinzessinnen  Maria  und  Ca- 
tharma  erhoben');  und  nach  einer  Pause  in  den  Jahren  1505 
bis  1509,  in  denen  der  Thronstreii  und  Misswachs  das  Land 
heimsuchten,  wurde  die  Abgabe  seit  1  r»  1 0  zu  einer  regelmässigen 
trotz  des  Protestes  der  Cortes  von  1515  Die  Vertreter  be- 
w^üiigtün  alle  drei  Jalire  150  cuentos.  so  dass  das  Land  jiilirlieh 
50  cuentos  (oder  133  333  ^/a  duc.)  aufbrachte.  Unter  Karl  stieg 
diese  Summe  sehr  schnell;  1532  betrug  die  jährliclie  Abgabe 
schon  90,  1537  schon  100  cuentos;  und  seit  1539  bewilligten 
die  Cortes  alle  drei  Jahre  450  cuentos.  Die  Steuer  hatte  sich  also 
seit  Karls  Thronbesteigung  verdreifacht 

Widerspruch  bei  der  Regierung  zu  stossen.  Auch  das  \  tT8j)ri'chen  von 
153ü.  die  Landereien  der  St&dte  nicht  xu  veräussern,  wurde  niclit  streng 
gehalten^  auf  die  Beschwerde  der  Cortes  von  1542  (pet.  16)  antwortet 
Karl:  qne  despoes  de  las  nltimas  cortes . . .  en  esto  se  ha  tenido  tnncha 
modersdon  (DanTila  292). 

0  Vergl.  SandoTal  YUy  2  (in  dem  Abschnitt  procuradores  de  Cortes). 

»)  Wenn  die  Cortes  1544  (pet.  54;  Danvila  V,  330;  Colmeiro, 
Introd.  II.,  212)  bitten,  dass  sie  nicht  öfter  als  alle  drei  Jahre  berufen  werden, 
während  sie  nocli  1520  mindestens  alle  drei  Jahre  selbst  ohne  könif,'liche 
Berufung  sich  versammeln  wollen,  t^o  gelangt  hier  wohl  das  Bewusatsein 
der  eigenen  Schwäche  zum  Ausdruck. 

*)  Vergl.  die  Aufsfthlnng  der  serridos  von  KOO— 1500  beiDanTÜa 
V,  480  ff.  Wenn  Cl emenein  167  dieses  servido  unter  die  Einnahmen 
▼on  1504  versetxtf  so  mnas  hier  ein  Irrthnm  TOrliegtu. 

*)  Cortes  IV,  24». 


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392 


J.  Bernaya. 


Weit  einträglicher  war  die  alcabala,  eine  Verkaufsabgabe 
von  10  ^'^^  des  Werthes,  die  wie  alle  iiidirecten  Gefälle  von  Steuer- 
pächteru  beigetrieben  wurde.  Da  diese  verderbliche  Erhebungs- 
ort  nicht  nur  das  Land  übermässig  beschwerte,  sondern  auch  der 
Krone  ihre  Einnahmen  nicht  genügend  sicherte^),  begann  man 
seit  1494,  die  Steuer  den  Städten  selbst  zu  Uberhusen,  die  riaftkr 
an  die  Regierung  einen  bestimmten  Betrag  abführten.  Dieser 
Modus«  encabezamiento  genannt,  sollte  nach  Isabella's  Testament 
beibehalten  werden  Die  Frflehte '  dieser  wohltiiatigen  Aende- 
rung  Uessen  nicht  auf  sich  warten.  In  den  ersten  Jahren  Earls 
hOren  wir,  dass  »jetzt  alle  freiwillig  das  thun,  was  sie  froher 
gegen  Belohnung  nicht  thun  wollten* Aber  Karl  brauchte  Geld 
tmd  so  liess  er  sieh  trotz  der  Mahnungen  des  Staatsrathes  und 
trotz  seines  Versprechens  auf  den  Cortes  von  1518  bestimmen, 
1519  die  alcabala  wieder  den  Steuerpächtem ,  die  eineft  bedeu- 
tend höhern  Preis  versprachen*),  zu  tibertragen.  Die  Furcht 
vor  den  Plackereien  der  Pächter,  die  bei  der  starken  Mehr- 
belastung nur  um  so  fühlbarer  werden  mussten,  liess  die  herr- 
schende Unzufriedenheit  auf  das  Bedenklichste  anwachsen.  Schon 
die€k)rte3  von  Corufla  (pet.  10)  verlangten  1520  die  Wiederherstel- 
lung des  alten  encabezamiento;  und  während  des  ganzen  Aufstandes 
gehört  diese  Forderung  zu  den  stSndig  wiederkehrenden.  Auch 


*)  In  einer  Denkschrift  Qaintanilla'e  Tom  14.  September  1495  heitet 
es  aber  des  aieabesNiiento:  Lo  primero,  la  yntendon  fae,  que  todo  el 
aumero  de  rent»  que  vras.  AltaiM  tenisa  arreadado  »  eos  recaadadoree 

buenos  e  malo»,  que  tele«  <]uale9  bc  sabe  qup  son,  que  al  precio  se  sanoflp^e 
(?  dem  ßinne  nach  etwa  cargassp)  «obre  los  ronrojos.  porque  su  renta 
fuese  cierta  e  nn  obieBPe  vai  alos,  ni  <[Ue  leeipondiessen  lo8  recnuda- 
doree  que  cabiau  loa  libramientus  e  no  cabian,  e  las  otraa  burlas,  qae 
conoeideneate  los  reeaadedoree  &eea,  e  tales  (1  wohl  et  a  los)  paebloe  le 
les  qoitaeea  lee  estoreionee  <f  meagitae  e  robos  e  engedoe  qae  ee  les  Mea 
(Brit  Mae.  Egerton  He.  2084  fbl.  $d). 

Dontter,  Disenreoe  varioe  de  historia.  p.  382  f. 

*)  Y  deepnee  egora  en  (iempo  de  V.  AI.  todos  hacen  de  voiuntad 
lo  que  con  premios  antignamente  no  qnerinii  liazpr  (Brit.  Mos.  Egcrton  Ms. 
307  fol.  115  ff.,  wip  ('?■  5chcint,  eine  Denk^rhrift  dp«  «^onsqlo  für  Karl,  um 
ihm  von  der  Verpai  litung  der  alcabala  abiuraiht-n  i. 

'')  Hatte  df>ch  Karl  echon  vor  lö2a  einen  Theil  des  Aufschlags  er- 
laeeea  mfleeea  (Cortes  voa  1528  pet.  87  i  Cortee  I?,  896).  Vergl  each 
Corte«  Toa  IS20  pet»  10 . . .  porque  de  tabir  las  rentes  en  taata  deeordea 
nanea  tieaen  los  arrendedores  pars  pagar  por  entero  lo  que  deben. 


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Zur  inneren  Entwicklung  Cutiiiens  unter  Karl  Y.  393 

ab  er  niedergeschlagen  ist,  dringen  die  Görkes  immer  wieder 
mm  Srlaas  eines  encabecamiento  general*).  Kari  war  schon 
wieder  in  Geidyetlegenheit');  er  mochte  ndt  den  Pächtern  die<> 
selben  schlechten  Erfahrungen  gemacht  haben,  wie  seine  Vor* 

ganger^);  er  bot  daher  den  Städten  ein  encabezamiento  nicht 
mir  der  alcabala  uud  der  tercias*)  an,  wie  es  früher  bestanden 
hatte,  öundem  aller  indireeteu  Steutin.  Nach  Abzug  der  schon 
gewährten  Ermässigung  und  des  den  Pächtern  zustehenden  Ge- 
winnes wollte  er  ihnen  von  der  Mehreinnahme  von  etwa  20  cuentos 
(oder  53  333  ^js  duc.)i  die  seit  1519  sich  herausgestellt  hatte, 
30000  dnc.  erlassen*)*  Daf&r  sollten  die  Ptovinzen  die  Er* 
hebnng  der  Stenern  ttbemehmen  und  vor  Allem  die  ZdUe  ganz 
in  der  bisherigen  Form  Terwalten.  Es  ist  daher  &l8ch,  wenn 
Haebler  dieeen  Plan  als  ^das  Ph>ject  einer  einzigen,  allgemeinen, 
directen  Steuer'"  ®)  feiert;  die  Zölle  wurden  sogar  aut^drücklich 
nur  den  Provinzen,  in  denen  sie  erh()])rn  wurden,  übertragen, 
nicht  über  das  ganze  Land  vertlieiit.  Doch  dieser  wohl  zu  un- 
gÜBfi^e  Vorschlag  wurde  von  den  Cortes  von  1524  nicht  ange- 
nonunen.  Da  kam  Karl  1525  mit  einem  neuen  Anerbieten^, 
Das  encabesamiento  sollte  nur  die  aicabala  und  die  tercias  um* 
iMsen;  und  yon  den  60000  Dukaten,  um  die  sich  die  Stenern 
seit  den  Cortee  von  Valladolid  vermehrt  hatten^,  wollte  der 


0  Cortes  von  1523  pek  87^  1525  pet.  10;  1520  pet,  12;  IbiU  pet.  86. 
*)  0e«aon*Lottb«ss  274  Ann.  1. 
*)  Siehe  oben  A.  898  Ann.  1. 

0  £iiien  Theil  der  kirdiliclien  Zehnten,  der  eehon  Mit  alter  Zeit  der 
Krone  ftberleasen  war« 

*)  Daraus  macht  Haebler  (p.  110):  ,J)aan  wollte  er  nioht  nur  auf 

die  unter  seiner  Regierung  augeeohriebenen  Stcnererhj^hnngen^  sondern 
überdies  jährlich  auf  die  Summe  von  80000  Dukaten  zu  Gunsten  des 

Landes  ver2ichten.'*^(!)  Und  dabei  behielt  Karl  nicht  nnr  emen  Tlieil  des 
Auf£>chlag8  von  1519,  tondero  aacli  fast  die  Hälfte  der  seitherigen  Mehr- 
einnähme. 

*)  p.  12.  UdLi  iiitHiL  Haebler  damit  die  sisa  von  1538?  Sie,  die 
neben  den  anderen  Abgaben  erhoben  werden  sollte ,  konnte  er  doch  nicht 
die  ^einzige  Stenei^  nennen. 

0  Vergl.  die  Denkeehrifl,  die  er  den  Yertretem  mitgeben  liess  (Brit 
Uns.  Addit  Um,  9980  fol.  348  flL). 

*)  . . .  e  por  tu  Mag.  Tieto,  eoBO  qniera  se  Terifiee,  qne  donde  (wohl 
desdfl)  lee  eortee  pesadas  de  YnlladoMd  haeta  (woU  Sfora  aaagelasien) 
las  dlias.  rentae  havian  ereeido  e  p^jado  eeaenta  mil  daeados  eada  afto 


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394 


Bernays. 


Kaiser  4ü  (lOü  erlassen,  so  dass  das  Reich  ihm  jShrlich  300 
cuentos  aufbringen  sollte.  Doch  die  Vertreter  hofften  wohl,  diese 
Summe  auf  den  froheren  Ertrag  der  Steuer  vor  dem  Au&chlag 
Ton  1519  reduciren  zu  können^);  es  kam  auch  jetzt  zu  keiner 
Verstöndigung  Aber  die  SMte,  die  unter  den  fiedrOckungen 
der  Steuerpächter  litten,  waren  bei  dem  Streit  im  Nachtheil; 
und  die  Regierung  wusste  sich  ihre  Zwangslatce  zu  Nutze  zu 
macheu.  Als  1584  das  erstt?  encahezamiento  i^^  iu  ral  vereinbart 
wurde,  bot  der  Kaiser  nur  noch  einen  Nachlast  von  20  000  Du- 
katen an  Nach  längeren  Verhandlungen,  die  sieh  noch  bis 
1536  ausdehnten^),  trat  der  Vertrag  mit  Anfang  1537  auf  zehn 
Jahre  in  Kraft  und  wurde  dann,  wie  oben  schon  erwihnt'),  bis 
1556  und  1561  Terlftngert  Die  Summe  belief  sich  jetzt  auf 
etwa  334  cuentos;  es  ist  also  seit  Karls  Regierungsantritt  eine 
nicht  unwesentliche  Steigerung  bemerkbar. 

Noch  deutlicher  zeigt  sie  sich  bei  den  Abgaben  de^  Clerus. 
Als  Leo  X.  dem  König  loll»  eiueu  Zehnten  des  geisthchen  Ein- 
kommens gewährte,  erhob  sich  ein  aligemeiner  Sturm  dagegen^); 
1532  hören  wir  schon  von  einem  Viertel  und  1539  gewährt 
der  Clerus,  nachdem  die  sisa  nicht  zu  Stande  gekommen  war, 
die  Hälfte  seines  Einkommens,  die  sogenannten  medios  frutos,  für 


(ib.).  Die  letzte  Angabe,  dius  alljährlich  der  Ertrag  am  60000  dac. 
gestiegen  sei^  scheint  der  Naduicht  gegenüber,  dass  Ton  1519 — ^28  sich 
nur  ein  Plus  ▼on  53000  dac  ergeben  liat  (Cortet  lY,  so  stark  Uber* 
trieben  sa  sein,  dan  man  wohl  ein  Veraeben  des  naehlftasigen  Coplsten 
annehmen  darf;  60000  dac.  betrag  wahrscheinlieh  die  gesamnte  Ver^ 
mehroDg.  nicht  die  jährliche. 

*)  Sie  verlangen  (pet.  10):  qua  las  rentaa . . .  ee  den  per  encabeia- 
mientns  .  .  .  en  el  preecio  qaestaTSii  antes  qaa  se  biiieBe  la  piga  de 
Barcelona. 

■)  Doch  hatten  die  meisten  Städte,  jede  für  sich,  mit  der  rricning 
ab|^'eschlo8sen^  su  dass  1525  von  315  cuentos  220  im  encsbezamieuto  waren 
(vergl.  die  citirte  Denkschrift). 

•)  Cortes  von  1534  pet.  86. 

*)  Danvila  V,  247. 

*)  Oben  8.  890. 

•)  Sandoval  lU,  18. 

^  Danvila     855.  Da  Karl  in  dieaem  Briefe  noch  die  Kaiaarin 

erwähnt,  auf  seine  Berichte  en  lo  del  Turco  venrelil  (p.  855)  und  pacm 
mi  salida  de  Alemania  Geld  verlangt  (p.  357),  gehArt  das  Schreiben  oifeB- 
bar  ina  Jahr  1582. 


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Zar  inneren  Entwieklnng  Caetirlioie  anter  Kerl  V.  395 

<lie  Jahre  1540  —  42  1543  erneuert  der  Papst  diese  Bewilli- 
gung^); 1547  auf  den  Cortes  von  Monzon  erwähnt  Prinz  Phi- 
lipp das  Fortbestehen  der  Abgabe^);  und  1557  lässt  sie  der 
neue  König  selbst  gegen  den  Willen  dos  Papstes  forterheben*). 
Wenn  femer  1548  der  Verkehr  mit  Indien  schwerer  belastet^), 
1546  die  Seidensteuer  Ton  Qranadft.  bedeutend  erhöht  wird  *), 
endlieh  die  Gold-  und  SilberertrSge  der  Neuen  Welt  immer 
wuchsen  so  ist  es  Uar,  dass  £ark  Einkommen  als  König  von 
Castilien  das  seiner  Vorgänger  bei  Weitem  flberstieg  ^). 

')  Brit.  Mus.  Addit.  Ms.  9930  fol.  482a. 

Vergl.  die  Instruction  Karls  an  den  consejo  de  )a  hazienda  aus 
Barcelona  vom  1.  Mai  154H  im  Brit.  Mus.  Egerton  Ms.  2u84  fol.  117  tT. 

•)  Danvila  V,  :'A1.  Da  nach  dieser  ErnfTnungsrL'df  der  Prinx,  der 
doch  schon  1544  die  Cortes  von  Valladolid  abgehalten  iiatte  (ib.  334), 
die  Sti^ode  ^dieser  Reiche'*  zum  ersten  Male  versammeiu  soll  (p.  348)« 
and  doeb  acboa  die  Sehlaeht  bei  Mttblberg  erwttbnt  wird  (p.  847),  lo 
maaa  sie  aaf  den  Corte«  Ton  Honson  von  1547  (ib.  II,  187)  gehalten 
worden  sein. 

*)  Lafuente  13,47.  Auch  der  escnsado,  der  naehGounon-Loubens 
311  erst  1567  eingeführt  werden  soll,  wird  eebon  im  Jabre  1544  erboben 
(Sandoval  26,  33). 

Nicht  nur  wurde  d<'r  ihnoxarifazgo  auf  die  bisher  zollfreien  Theile 
der  spanischen  Küste  ausgedeiint.,  wie  Uaebler  55  meint  (Karl  redet  in 
«einer  Instraction  von  1543  [oben  Anm.  2]  von  den  derecbos  nuebos,  que 
se  deben  poner  de  almoxarifazgos  en  las  partes  de  GastiUa,  qae  non  se 
IMgan);  ea  woide  woM  anob  die  Anaftihr  nach  Indien  ilun  unterworfen* 
B^l  aebreibt  nibnUch  in  der  dtirten  Instraction :  Lo  qae  se  a  eordado 
[wolü  aeordado]  en  lo  qne  toea  a  la  franqneza  de  mercaderias,  qae  se 
llevan  a  las  Indlas,  se  dere  tambien  execntar.)  Und  diese  Worte  werden 
sich  anf  den  neuen  Erlass  vom  Febr.  1543  (Naeva  Recop.  IX  tit,  26  ley  1) 
beziehen,  nach  dem  der  almoxorifazgo  auch  die  Ansfnhr  nach  Indien 
treffen  sollte,  die  seit  1497  von  ihm  befreit  war.  Wenn  das  Gesetz  nach 
Uaebler  den  bisherigen  Zustand  niclit  änderte,  warum  entschuldigte  es 
Karl  mit  der  Finansnotb?  ~  Aach  der  neue  EinftibnoU  tob  8  Ptoeent,  Aber 
den  die  Ab^^eoidneten  1544  klagen,  ist  niebt,  wie  Haebler  annimmt,  nar  ein 
Btrengerer  Erbebnngamodns  feweaen.  Aoe  der  Petition  8  der  Cortea  Yon 
1544  eiseben  wir  vielmehr,  dass  wirklich  eine  neue  Abgabe  eingeführt 
war,  aber  anf  die  Beschwerde  der  Cortes  snspendiri  wurde  (Danvila 
?,  322). 

•)  Kueva  Recop.  IX  tit.  30.  Nuevo  araticel. 

*)  ir).56  betrug  der  Antheil  der  Krone  last  261  cuentos  oder  o'J6  000  duc 
(Lafuente  12,  469  Anm.). 

*)  Oenan  lassen  sieb  seine  Einnahmen  nnd  damit  die  Belostong  des 
Landes  niebt  bestimmen,  da  in  den  ans  vorliegenden  Becbnnngen  die  vw- 


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39t) 


J.  Bcrnays. 


Haebler  wendet  dagegen  ein^  dass  unter  des  Kaisers  Re- 
gieruug  der  Werth  des  Geldes  bis  auf  ein  Drittel  de«  früheren 
gesunken  und  daher  das  Land  trotz  aller  Steuererhßhungen 
erleichtert  worden  sei*).  Aber  auch  angenommen,  das  Sinken 
des  Geldwerthes  sei  ganz  in  diesem  Umfange  vor  sich  gegangen, 
wogegen  iminerbia  Bedenken  bestehen,  so  erfolgt  eine  solche  un- 
geheure Umwälzung  in  den  Preisen  doch  nicht  «uf  einen  Schlag 
im  ganzen  Lande  und  in  allea  Verkehrszweigen.  Es  gehört  viel- 
mehr einige  Zeit  dazu,  das  alte  Gleichgewicht  wieder  herzu- 
stellen;  und  dieser  Zwischenraum  birgt  noihwendigerweise  für  die 
Menge  der  kleinen  Existenzen,  die  sich  immer  nur  langsam  in 
die  neuen  Yerhiltnisse  fOgen,  die  grössten  Gefahren,  wihrend 
die  wirthschaftlich  Stärkeren,  vor  Allem  die  grossen  Eaufieute, 
die  stets  mit  den  wechselnden  Goiguncturen  rechnen,  den  Stoes 
leichter  auihfllten,  dem  jeweiligen  Stend  der  Pl^eise  sich  schneller 
anpassen  und  folglich  aus  ihren  Veränderungen  auf  Kosten  der 
Schwächeren  sogar  Vortheil  ziehen  können.  Ein  derartiges  Sinken 
des  Geldwerthes  wäre  daher  selbst  für  ein  blühendes  Land 
äusserst  bedenklich  gewesen;  für  Castilien,  dessen  Vertreter  auf 
jeder  Versammlung  Ober  die  Verarmung  des  Landes  und  die 
Verschuldung  der  Bauern  klagten*)  —  und  mochten  die  Be- 
schwerden auch  stark  übertrieben  sein,  ohne  allen  Grund  konnten 
sie  nicht  vorgebracht  werden  —  musste  es  geradezu  yemichtende 

äaseerten  Sammen  nicht  mltgesählt  werden.  Die  venetianiaehan  QetMidiMi, 
die  Mbrifren«  mit  Ausnahme  von  rnntnnni  nnti  Andrea  Navag^ro  par  nicht 
in  S|i;im<  ii  '.vnron.  p-eben  sie  gewöhnlich  zu  gering  an.  So  rechnet  Hernardo 
Navageru  l^AO  alle  drei  Jahre  800 000  diic.  auf  da»  aervicu)  (Alheri,  1.  ser. 

29i>X  während  es  seit  1539  1200000  du«,  betrug.  Auch  nui  Karl  aus 
dea  Ritterorden  sicher  melir  als  flOOOO  dac  belogen^  wie  Ca^elli  Ibbl 
angibt  (fb.  II,  196);  und  gerade  dieter  BelattOB  wirft  Haebler  (117  Anm.  14) 
UeberMfrang  w»r.  Ba  kaon  anoh  nieht  aar  Aofklftmng  der  Leaer  diea^, 
wenn  er  fttr  die  Zeit  Karls  nnr  die  Einnahmen  aus  Castilien  and  Indien 
in  Betracht  zieht  ^  bei  Philipp  aber  ohne  irgend  welche  Erinnerung  die 
Ge^amniteinkünile  eeiner  Staaten  angibt  (p.  ISl;  vergl.  Alberi,  1.  aar. 
UI,  863). 

>)  p.  117. 

So  erkl&ren  sie  1528  pet.  4:  ay  agora  menos  possibilidad  para 
haeer  pequeio  aarvicio,  qae  an  otroa  ti«npo8,  quando  ealaTaa  eatoa  reynoa 
holgadoa,  may  grande.  Der  Stand  der  labradorea  eata  tan  fatigado  qne 
le  ftlta  poeo  paia  perdldo  (pet  ISI).  Anf  die  anderen  Klagen  wird  weiter- 
hin eingegangen  werden. 


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Zar  ino^ren  Entwicklang;  Castiliena  nnter  Karl  V.  397 

Folgen  halben.  Keinesfalls  konnte  das  Land  ohne  Weiteres  das 
Dreifache  der  bisherigen  Steuerlast  ertragen;  und  man  darf  es 
daher  nicht  mit  Haebler  fUr  eine  Erleichterung  halten,  wenn 
die  Abgaben  sich  nicht  in  diesem  Verhältniss  vemehrt  haben. 

Aber  auch  abgesehen  von  solchen  Erwigungen  hatte  Karl 
gar  keinen  Anlass,  seine  Anforderungen  su  Terdreifachen,  da 
seine  Ausgaben  lingst  nicht  dennassen  gestiegen  waren.  Ja, 
der  wesentlichste  TheO,  der  Sold  der  Trappen  und  die  Gb- 
hilter  der  Beamten,  scheint  in  der  ganzen  Periode  sich  gar 
nicht  oder  nur  wenig  vei^dert  su  haben.  Noch  1558  verlangten 
die  Gortes  ohne  Erfolg  eine  Aufbesserung  der  Richtergehälter; 
sie  erfolgte  erst  1500,  als  die  Vertreter  eine  besondere  Summe 
zu  diesem  Zwecke  bewilligten  ').  Die  Garden  erhalten  1504 
«0  cuentos  (oder  "iliio^a  »'3  duc.)«):  und  noch  1560  setzt  Phi- 
lipp IL  fllr  diesen  Posten  -mehr  als  200  000  Dukaten"  an'). 
Die  Ausgaben  für  die  Flotte  Doria's ,  die  spunischcn  Galeeren, 
die  Festungen  in  Afrika  und  den  Inseln  belaufen  sich  1543  auf 
339000  Dukaten*);  1560  rechnet  Philipp  darauf  360000  Du- 
katen ^) ;  also  kann  unter  Karl  nur  eine  kaum  merkliche  Er- 
höhung stattgefunden  haben.  Die  Soldaten  wurden  nicht  ein- 
mal pflnktlich  bezahlt;  schon  Ende  1535  ist  Karl  für  ein  Jahr 
im  Rückstand*);  1^43  Terstandigt  er  sich  mit  den  Truppen 
dahin,  ihnen  die  Hüfte  ihres  Guthabens  auszuzahlen^),  und 
erst  1550  erhalten  sie  ihren  Sold  ffir  die  letzte  Hälfte  des  Jahres 
1547»). 

»)  Cortes  von  1558  pet.  10;  Hnebler  U)2. 

*)  Coleccion  de  doeumentoa  ineditos  p&ra  la  historia  de  Espaoa. 
Vol.  39,  425. 

')  Weiss,  Papier»  d'^tat  du  cardinal  de  Graavelle.  VI,  159.  Auch 
1530  (Lafuente  12,  500)  und  1543  (Brit.  Mus.  Egerton  Mb.  2084  fol.  117  ff.) 
«etat  Karl  ffir  die  goardaa  200000  du«,  ans.  1550  erhalten  sie  aogar  für 
sechs  ifonate  nur  75000  dac.  (vergl.  den  Brief  det  cou^o  de  U  hasfe^ds 
an  Karl  vom  3.  Angaei;  ib.  fol.  149b  ff.).  Wenn  daher  nsch  Annage  der 
Cortes  von  1552  (pet  119)  ihr  Sold  erhöht  worden  let,  so  icheint  er  eben 
aar  den  alten  Stand  erreicht  /n  haben. 

*)  Vergl.  die  Instruction  KaiV»  (Brit.  Mus.  Egerton  Ua.  2084,  fol.  11 7ff.). 

'■)  Weiss  VI,  158. 

•)  Lafuente  12,  500. 

0  Vergl.  seine  Instmetion  aoi  diesem  Jahre. 
*)  Brief  des  eonsejo  de  la  hazienda  (Brit  Hns.  Egerton  M«.  2084  fol. 
149b  ff.). 

Deoledi«  ZeHsefar.  f.  Oeadiklilew.  I.  s.  26 


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398 


J.  Bernaus. 


Wohl  hören  wir  fortwährend  JÜagen  Uber  die  übermässigen 
Kosten  des  Hofhaltes;  aber  sie  b^;innen  schon  sofort  nach 
KaiTs  Begienrngsaatritt^  und  sind  in  Wirklichkeit  gegen  die  yer- 
schwenderische  burguadische  Sitte  gerichtet,  die  Karl  eingeführt 
hatte.  Während  Ferdinand  1505  für  seinen  Hof  10  cnentos 
(oder  26666*/»  duc.)  brauchte^),  verwandte  Karl  .sthoii  1520 
150  000  Dukaten  diiraul'^).  Auch  der  Hofstaat  der  Prinzen 
wurde  nach  burgundischer  Art  eingerichtet^),  so  dass  die  Cortes 
nicht  ganz  mit  Unrecht  1558  klagen,  die  iremde  Sitte  habe  so 
ungeheure  Summen  verschlungen,  dass  man  damit  ein  König- 
reich erobern  könne Musste  doch  1562,  als  der  Verbrauch 
des  Hofes  anf  415  ODO  Dukaten  gestiegen  war,  selbst  der  contador 
major  dem  König  den  Rath  geben,  den  Hofstaat  «nach  der  Art 
von  Castüien'  einzurichten*). 

Die  burgundische  Etiquette  also,  und  nicht  die  höheren 
Preise,  haben  das  Wachsthum  der  Ausgaben  des  Hofes  verschuldet. 
Auch  die  schon  erwähnte  Vermehrung  der  Einnahmen  ist  offenbar 


')  Vcrgl.  die  Forderungen  Valladolids  im  Jahre  1520  (pet.  2)  bei 
Danvila  201;  die  capitalos  der  Junta  (Sandoval  VII,  2)  und  die 
Ck^rtes  von  1523  pet.  4. 

Documentos  ineditots  39,  427. 

Difse  öurnnie  etwa  ergibt  sich  aus  der  Klage  Valladolids,  das» 
Karl  laylich  150000  rars.  verbrauche  (Danvila  V,  2011  153(3  sind  für 
den  Holhall  Karl's  170  000  duc.  angesetzt;  1543  nach  dem  Tode  der  Kaiserin 
nur  150000.  Auch  Tiepolo  berichtet  1532,  daas  Ferdinand  nie  50  000  duc, 
Kirl  mehr  als  150000,  öfters  200000  für  seinen  Haosbalt  aasgegeben  habe 
(Alberi,  1.  ler.  I,  41). 

Lafueate  12, 401;  vergl.  die  Cortes  von  1555  pet  1.  Prins  Philipp, 
der  1548  mit  seiner  Schwester  nar  65000  doe.  jährlich  besogen  hatte  (Brit. 
Mus.  Egerton  Hs.  2084  fol.  117  IT.),  erhilt  1550  für  vier  Monate  55000 
(ib.  149b  ff.). 

*)  pet.  4:  ...  de  haver  t«iido  tantos  niios  la  Mag.  imperial  sn  casa 
al  nso  7  modo  de  Boigoiia  y  V.  B.  Mag.  la  snya  eomo  la  tiene  al  presente 
con  tan  grandes  costas  y  ezeessivoe  gastos,  qne  bastaiui  para  conqoistar 

y  ganar  un  reyno,  se  ha  conänmido  en  ellas  nna  gran  parte  de  vras. 
rentas.  (Vergl.  Laluente  13,  58  Anm.,  wo  Haebler  die  Petitior!  zugäng- 
lich war.)  Recht  bezeichnend  für  Karl  ist  es,  dass  er  1543,  wo  er  selbst 
ein  Dehcit  von  707  667  duc.  herau.srechnet,  den  Iloflialt  des  Prinzen  und 
der  Prinzessin  um  21  000  dnc.  reicher  bedenkt.  (Vergl,  seine  Instruction.) 

*)  S.  M.  fuese  servido,  que  se  asentaeen  las  casas  al  modo  de  Castilla 
(Lafuente  13,  118). 


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Zar  inneren  EntwicUang  Castiliens  nnter  Karl  V.  399 

Ton  dem  Sinken  des  Geidwerihes  unabhängig,  da  sie  ihm  grössten- 
theüs  sseitlich  voranging.  Denn  wShrend  das  encabe«amiento 
BchoQ  1&37  seine  endgAltige  Höhe  unter  dem  Kaiser  erreichte, 
das  serncio,  das  sehon  1532  fsai  yerdoppelt  war,  1539  den  drei«- 
£Msheii  Betrag  einbrachte^),  klagen  die  Cortes  erst  1548,  dass 
seit  8 — 10  Jshren  die  Preise  aufs  doppelte  gestiegen  sind:  erst 
1558  sollen  sie  sich  verdreiiücht  haben.  Und  noch  für  die  Zeit 
um  "158(1  liisöt  sich  nachweisen,  dass  zwar  eine  ganze  R-eihe  von 
Lebensmittel  zwei-  bis  dreimal  so  theuer  sind  als  1519*),  mehrere 
Metalle  aber  ihren  alten  Stand  bewahrt  haben.  Nicht  die  Preise 
Steigerung,  sondern  vielmehr  die  andauernden  Kriege  Karl's  waren 
es,  die  die  Erhöhung  der  Steuern  'erforderlich  machten  und  den 
Ruin  der  spanischen  Finanzen  herbeifOhrten.  Ferdinand  der  Katho- 
lisdie  hatte  mit  seiner  treulosen  Politik  es  vortrefflich  verstanden, 
Spanien  die  Fohrertolle  in  Europa  zu  erwerben,  ohne  doch  dem 
wirthschaftlich  seinen  Rivalen  weit  nachstehenden  Lande  zu  schwere 
Lasten  aufzuerlegen.  Karl  df^egen  musste  seine  Kriege  fast  ganz 
mit  eiLi;enem  Geide  t\lhren,  und  dazu  reichten  seine  Einnahmen 
nicht  aus.  Schon  im  Januar  1523  wird  darüber  geklagt,  dass 
man  zur  Deckung  der  Kosten  auf  die  Einkünfte  des  kommenden 
Jahres  Obergreifen  müsse  1536  sind  von  den  Ein^^bagen 
des  Jahres  nur  noch  28  cuentos  oder  74665  Dukaten  verwendbar; 
und  es  mfissen  80  cuentos  (oder  213  333 Vs  Dukaten)  des  folgenden 
im  Voraus  ausgegeben  werden*).  1543  hat  sich  der  Stand  der 
fHnanzen  wohl  durch  die  neuen  Einnahmen  v^bessert;  vom 
Jahresertrag  sind  noch  200000  Dukaten  vorhanden,  und  das 
folL^dide  Jaiir  wird  nur  für  loOOOO  Dukaten  in  Anspruch  ge- 
nommeu  1557  soüeu  am  18.  März  noch  etwa  25  cuentos 
abng  sein^. 


>3  Siehe  oben  8.  881  ff. 

*)  YergL  Aber  die  Terindenuig  der  Preise  den  Anhang  1. 

OonnOB-Lonbens  274  Anm.  1. 
*)  Lafaenie  18,  M>1.  Da  diese  Angaben  Uaebler  sar  Veifllgoiig 

standen^  ist  es  seltsam,  dass  er  nur  Philipp  II,  den  Vorwurf  macht,  ^^dasa 
er  bestisdig  die  Erträge  der  folgenden  4ahre  vorwegnahm^*'  (p.  129),  gleich 
Alf  sei  es  nnter  Karl  nicht  geschehen. 

*)  Vergl.  seine  Instruction  ans  dieaem  Jahre;  er  bemerltt  dabei:  como 
M  hizo  el  ano  passado. 

*)  Lafnente  13,  46  Anm.    Doch  sind  diese  Angaben  verdächiigi 


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400 


J.  Bernays. 


Dauernder  war  der  Schaden,  wenn  die  Eüiküiitie  veräussert 
wurden,  so  daä«  die  Käufer  ihren  Antheil  als  feste  Rente  direct  er- 
hoben. Der  Preis  dieser  sogenannten  juros  soll  nach  Haebler*) 
durch  Karl  s  Gewissenhaftigkeit  von  1<M)()()  auf  1 4<>00  für  das  Tausend 
erhöht  worden  ssein;  das  heisst,  Karl  soll  den  Zinsfuss  der  Staats- 
schulden von  10  Procent  auf  7  ^  ?  Procent  ermässigt  haben.  Haebler 
hat  seine  Behauptung  nicht  belegt;  sie  ist  indess  falBch;  es  lässt 
sich  nachweisen,  dass  der  Zinsfuss  unter  Karl's  Regierung  gestiegen 
isi.  1525  erklärte  der  Kaiser  den  Cortes,  dass  er  einen  Theil 
der  alcabala  fOr  18000  el  miliar  (5^/»  Piocent)  Terkauft  habe"). 
Wenn  dann  1539  jährlidi  99  cuentos  fOr  juros  von  14000—20000 
das  Tausend  (7V«— 5P^rocent)*zu  zahlen  sind*),  so  wird  dieVer- 
scbiedenheit  zum  Theil  auf  der  grösseren  oder  geringeren  Wandel- 
barkeit des  Ertrages  der  Steuern  beruhen «  auf  die  die  Renten 
angewiesen  waren.  Theüweise  dürfen  wir  sie  aber  auch  einem 
allm'ahligen  Steigen  des  Zinsfusses  zuschreiben;  denn  1558  ist 
für  juro.s  auf  die  alcabala,  deren  Ertrag  seit  dem  encabezamiento 
keinen  Schwankungen  mehr  ausgesetzt  war  und  die  daher  die 


vergl.  iinteii  8. 401  Anm.  5.    Wenn  der  Finanzrath  1550  die  ordentlichen 

Einnahmen  gar  nicht  envihnt,  so  sind  sie  wohl  schon  für  Ausgaben  ver- 
wendet worden,  die  er,  wie  etwa  den  Hofstaat  des  KaisiTH.  c^anz  übergeht 
(vergl.  seinen  Brief  iui  Brit  Mus.  Egerton  Ms.  2084  fol.  14;jl»  ff.). 

p.  IIG.  Er  bezieht  sicli  wohl  auf  die  Aeusserungen  der  venetia- 
nischen  üesandten  (Alberi,  1.  ser.  I,  301  u.  II,  209),  da&s  Karl  seine 
Wechselschulden  ganz  bezahlt  habe  und  daher  stets  Geld  erhalten  könne. 
Aber  nicht  nur  reden  de  nicht  yon  einer  Ennissigung  des  Zin8fViMe«f  sie 
Staimen  im  Gegentlieil  fiber  die  hohen  ^nsen  (bis  in  90  Froeent),  die 
Knrl  beiahlt  Ffir  den  Preis  der  jnros  waren  nneh  gsns  andere  Gesichts- 
punkte massgebend  als  für  den  Zinsfuss  der  Anleihen.  Die  juros  mögen 
wohl  1532  im  Durchschnitt  14  mil  el  miliar  ergeben  haben,  wie  Tiepolo 
angibt  (ib.  I,  38  u.  45);  aber  wir  finden  nirgends.  dns8  si«^  bei  Karl's 
Regierungsantritt  (  und  das  war  doch  zu  erweisen)  wi  i  il:*  r  einbrachten. 
Denn  wenn  die  katholischen  Könige  1489  in  der  iiuclisten  tiedrangniss  des 
granadinischen  Krieges  Verkäafe  sn  diez  mil  el  miliar  abschlössen  (Pulgar 
m,  118  in  der  Blblioteca  de  antores  cspailoles  70,  407),  so  wer  des  ein 
MisserordentUcher  Preis,  ans  dem  man  nidit  den  in  ihrer  R^emng  ge- 
brftneUichen  Zinsfbss  entnehmen  lienn. 

*)  In  der  schon  dtirlen  Denkschrift  im  Brit.  Mos.  Addit.  Ms.  9090 
Ibl.  249  fr. 

*)  Nach  der  Angabe,  die  die  yon  Kerl  abgeordneten  Finensbeemten 
den  Qrenden  machen  (ib.  foi.  423).. 


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Zur  inneren  Eatwicklang  Castiliens  unter  Karl  V. 


401 


grösstmögliche  Sicherheit  bot  ^) ,  nicht  einmal  mehr  14  000  el 
miliar  (7  */i  Procent)  zu  erzielen 

Eine  so  zugängliche  Geldquelle  wurde  von  der  Regierung 
reichlich  benotet.  Während  1504  die  einlösbareo  Renten  (juroe 
al  qnitar)  18  cuentos,  1505  19 cuentos  betrogen*),  sind  sie 
1539  aof  99  cnentos  geetiegen  1536  ist  die  gesammte  Be- 
lastung schon  aof  269^/1  cuentos  angewachsen');  und  1560 
gesteht  Philipp  IL  seihst,  dass  alle  Einnahmen  Teräussert  sind 
und  ihre  Einlösung  20  Hillionen  Dukaten  erfordert*). 

Da  Karl  aber  diese  Summen  zum  weitaus  grflssten  Theil 
für  die  Erfordernisse  seiner  Kriege  und  der  auswärtigen  Politik 
verwendete,  so  war  er  auf  Banquiers  angewiesen,  die  die  Uf^ber- 
weisung  der  Gelder  vermittelten.  Hierbei  konnten  ihm  nur  die 
Crossen  italienischen  und  deutschen  Baiikhäuser  von  Nutzen  sein; 
imd  bald  war  er  financiell  vollständig  von  ihnen  abhängig.  Nicht 


')  Bei  der  die  Hegieron^  daher  auf  gflnstige  Bedingungen  rechnen 
konnte.  Dieser  Umt^tnnd  erklärt  d«iin  such  sam  Tbeil  den  Eifer  Karr»  für 
da«  encabezamiento  general. 

Cabrera  de  Cordoba.  Historia  de  Felipe  II.  Madrid  187tJ  IT. 
Vol.  I,  4>^;  !?eine  Zaiika  ert^<*l»en  nicht  elDinal  11  mi!  el  tnillar.  —  Die 
Veräasserung  von  jurus  aui  aicubula  im  Jahre  L)4  >,  bei  der  Karl  auf 
eioen  Freie  von  42000  el  miliar  (nicht  ganz  272  Procent)  rechnet  (vergl. 
•eine  lastmetionX  ist  wohl  eine  dauernde. 

*)  Docnmentos  ineditos  88,  428  n.  426.  Da  aie  als  aituado  de  presti- 
doe  qne  eetaa  eon  eondicion  qn«  se  paeda  qnitar  (p.  423)  nnd  als  aitaado 
de  a  qnitar  (p.  426)  besonders  hervorgehoben  dnd,  so  mnss  die  fibrige 
Belastung  (cir^  94  resp.  89'/}  cuentos),  soweit  sie  nicht,  wie  ausdrttcklich 
erwähnt  wird,  nur  ftnf  Lebenszeit  des  Künfers  geht  (situado  de  por  vida, 
p.  420).  als  ewifife  Rente  angesehen  werden,  —  1509  ist  die  g»'9amnite  Be- 
lastung durch  die  Austalle  der  letzten  schlechten  Jahre  aut"  180  cuentos 
gestiegen  (Zurila  Vi,  208,  den  Haebler  statt  des  abgeleiteten  Mariana 
bitte  benntsen  tollen);  1505—1509  warde  aber  auch  kein  serricio  erhoben. 

*)  81ebe  oben  8.  400  Anm.  8. 

*)  Lafoente  12,  490.  Wenn  dagegen  in  dem  bei  Lafnente  18,  46 
Anm.  1  gedruckten  Budget  von  1557  die  Belaatnng  nnr  IW/t  cnentoe  be- 
tragen soll  und  noch  Uber  220  cuentos  der  ordentlichen  Einnahmen  als 
frei  bezeichnet  werden,  so  muss  hier  sicher  ein  Fehler  vorliegen-,  denn 
war  am  18.  März  1557  noch  ein  so  gros.'^pr  Theil  des  Ürdinariums  frei,  so 
konnte  doch  unmöglich  am  26.  Juli  desstlben  Jaiires  die  Prinzessin  von 
^dem  kleinen  Kest,  der  nuch  zu  verkaufen  ist^^  (Danvila  371:  de  lo 
poeo  qne  resta  por  vender))  redw. 

•)  Weiee  VI,  156. 


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r 


402  Beniaya. 

nur  tlberlieas  er  ihnen  die  Erhebung  aller  noch  Terpftchteten 
Steuern  und  EinkOnfte  in  ihrer  Geldnotfa  muaste  die  Regierung' 
bei  ihnen  Wechselschulden  eingehen,  die  sich  schon  1539  auf 

1  Million«),  1557  auf  6800000^)  und  1560  ausser  den  durch 
juros  verzinsten  Summen  auf  7  Millionen  Dukaten  l)elieten  *  K  Da 
der  Kaiser  öfters  zum  Termm  nicht  zahlen  kuuute,  musäte  er 
sich  die  Verlängerung  mit  Wucherziusen  erkaufen^). 

Eä  wäre  seltsam,  wenn  trotz  solcher  Finanzverhältnisse  die 
ökonomische  Entwicklung  des  Landes  eine  günstige  ge- 
wesen wäre.    Zu  ihr  wollen  wir  jetzt  übergelien. 

Für  Haebler  ist  die  Zeit  Karl's  die  Blttthe  des  wirthschaft- 
licben  Lebens  in  Spanien.  Nach  ihm  hat  der  Kaiser  nicht  nur 
durch  seine  weise  Förderung  der  Landwirthschaft  und  der  Indu* 
strie  die  eifrige  Fürsorge  seiner  gepriesenen  Vorgänger  über- 
troffen;  in  .seinen  freihändlerischcn  Anschauungen  ist  er  den  dem 
Merkantilsystem  anhängenden  Spaniern  weit  überleben.  Diese 
heilen  Farben  heben  sich  vortreft'lich  von  dem  düsteren  Hinter- 
grunde ab:  von  den  Massregeln  der  Vorgänger,  die  eine  un- 
genügende, von  denen  des  Nachfolgers,  die  eine  ungerechte  Dar- 
stellung finden''),  Ton  dem  Unverstand  der  Oortes^  der  parteiisch 


Vergl.  die  Klage  der  Cortes  vou  1542  pet.  87  (Danvila  V,  311). 
')  Siehe  oben  S.  400  Anm.  3. 

Das  hat  Badoer  vor  sdn«!!  Abgang  erlUireii  (Alberi,  1.  ser. 
m,  812). 

^)  Weiss  Vif  156  n.  158.  IHe  Staatesoholdea  beUefen  sich  also  auf 
27  um.  dnc,  ohne  die  an  Sold  imd  GehUtem  ilUlig«&  8990000  dne.  (ib. 
160X  deren  Deckung  1561  doch  nur  1  833  000  dnc  vorhanden  waren 
(ib.  165).  Und  dabei  ist  die  Aafsftblung  nach  Philipp  selbst  anvolletändig 
(ib.  157:  Y  &^in<iae  hay  inaB,  las  que  agora  se  me  acuerdan  son  estas). 

*)  So  rechnet  Karl  1543  für  Zins  und  Prolongation  bei  einer  Summe 
von  90  000  duc.  , wenigstens"  30  000  (vcrgl.  seine  Instruction).  Auch 
die  Venetianer  staunen  über  die  hoiien  Zinsen.  Bernardino  Navagero  redet 
1546  von  15—20  Procent  (Aiberi,  1.  ser.  I,  391),  Cavalli  1551  selbst  von 
80  Procent  (ib.  III,  209). 

*)  Es  soll  hier  nicht  näher  auf  Philippus  Regierung  eingegangen 
werden.  Aber  schon  oben  (S.  395  Anm.  8  u.  S.  899  Anm.  4)  musste 
Haebler^s  Unbilligkeit  gegen  Um  gerügt  werden.  Hit  ünredit  behanptet 
w  nach,  dasB  Philipp  nicht  so  gewissenhaft  gewesen  sei  wie  Karl.  1557 
in  der  höchsten  FInansaoth  hat  die  Prinsessin  die  grtieste  Mühe,  die  Scrapel 
des  Königs  sa  überwinden  und  die  Erlanbniss  snm  Verkanf  von  Adels- 


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Zur  iuuereu  EuLwickiung  Castiliens  unter  Karl  V. 


403 


flbertrieben  wird.    Dm  gfllbizende  Gemälde  ist  auch  nur  dadurch 

möglich,  dass  Haebler  die  Wirthschaftsverhaitnisse  Spaniens  von 
denen  des  übi  igun  Europa  isolirt;  ein  Vergleich  mit  den  Nieder- 
landen oder  Italien  hätte  ihren  kümmerlichen  Stand  sofort  auf- 
gedeckt Endlich  macht  sich  Haebler  iil>er  die  Wirkung  der 
Gesetze  die  seltsamsten  Illusionen;  ihr  Eriass  soll  in  kürzester 
Zeit  die  weitgehendsten  Folgen  gehabt  haben.  Schon  die  stän- 
dige Wiederkehr  derselben  Petitionen  trotz  der  ergwagenen  Wei- 
sungen hätte  ihn  eines  Besseren  belehren  sollen. 

üm  mit  der  Landwirthschaft  zu  beginnen,  so  soll  nach 
Haebler')  die  Aufhebung  des  Verbotes  der  Getreideausfuhr 
nach  Aragon  im  Jahre  1480  den  Ackerbau  in  dem  benachbarten 
Murda  so  enonn  gesteigert  haben,  dass  IsabeUa  schon  1486  der 
darunter  leidenden  Viehzucht,  deren  Bestand  von  50000  auf 
10000  Stflek  gesunken  war,  zu  Hüfe  kommen  musste.  Diese 
Wirkung  ist  für  den  kurzen  Zeitraum  yon  sechs  Jahren  so  rapide, 
dass  man  sich  billig  verwundert.  In  Wirklichkeit  verbietet  die 
Königin  die  Einfuhr  fremder  Tuche,  die  die  einheimische  Industrie 
geschädigt  und  dadurch  indirect  auch  die  Viehzucht  in  dem  ange- 
gebenen Masse  (aber  natürlich  nicht  erst  seit  1480)  vermindert 
habe*).  Von  einem  Aufschwung  des  Ackerbaues  ist  in  dem  Eriass 
keine  Rede.  Wohl  aber  suchte  ihn  die  Regierung  auf  jede  Weise 
zu  fördern;  1492  liess  sie  in  Murcia  eine  Untersuchung  anstellen, 
ob  nicht  Ackerland,  das  sich  zur  Anpflanzung  yon  Reis,  Sesam, 
Baumwolle  und  Hanf  eigne,  aus  PriTatinteressen  dem  Anbau 

brief«n  (hidalgiiias)  zu  erhalten  (Daavila  V,  S66i'.i  vergl.  Aiberi,  l.  eer. 
III  233  f.). 

^)  Denn  wa8  will  es  s.  B.  besagen,  dass  iwei  der  ftr  die  Tnoh- 
maanlisctar  wichtigsten  Stikdto  Spaniens  snsamnien  jilhrlich  5000  Stüde 
Tnch  ikbrieiren  (Haebler  67  Ann.  87),  oder  dass  die  spanisehc  Industrie 
Jlthrlieh  20-80000  arrobas  (=  5000—7500  Centaer)  Wolle  verarbeitet 
(Martinez  Marina  m,  1,  194),  wenn  Brügge  allein  36—40000  Ballen 
aus  Spanien  bezieht  und  daraus  90—100000  Stück  Tuch  herstoHt  (Dam- 
houder  bei  Sempere,  Hiptoria  del  luxo  .  .  .  de  Espana.  Madrid  1788. 
Vol.  IL,  45  Aom.).  So  erklaren  sich  denn  auch  die  wegwerienden  Ur- 
theile  der  italienischen  Gesandten^  die  Haebler  (p.  47  Aom.  5)  mit  der 
schwftehlichen  Ausducht  sn  beseitigen  sueiit,  dass  diese  Vertreter  der 
gritastca  Haadelsst&dte  sich  von  der  Hissachtang  des  Hofes  gegen  die  Ge- 
werbe sollten  haben  anstecken  lassen! 

»)  p.  27  f. 

')  Cletnenein  245. 


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404 


J.  Beruayü. 


entzogen  werde,  und  suchte  diesem  Uebelsiatide  abzuhelfen  und 

1501  wurde  eine  Erleichterung  des  Pferdeausfuhrverbotes  zu- 
gestanden, die  dem  Verkehr  /.wischen  Murcut  uud  Anigon  zu 
Gute  kommen  niusste  *).  Bei  der  überm'ass'igen  Keglementir- 
sucht  der  dainahgeu  Zeit  konnten  auch  schädliche  Massregeln 
nicht  ausbleiben:  die  15U2  erlassene  Getreidetaxe  musste  15l>6 
aui'  Verlangen  der  Cortes  aufgehoben  werden  *).  Doch  wenn 
auch  einem  fremden  Beobachter,  der  an  den  fortgeschrittenen 
italienischen  Landbau  gewöhnt  war,  der  spanische  recht  verächt- 
lich erseheint  so  wird  doch  in  den  folgenden  Jahren  die  Land- 
wirthschaft  nicht  zurQckgegangen  sein,  d»  die  Cortes  keine  Klage 
erheben.  Dagegen  muss  der  Anstand  der  comunidades,  der  das 
Land  Terheerte«  den  Ackerbau  schwer  geschädigt  und  die  Bauern 
verschuldet  haben.  Denn  1523  erklären  die  Abgeordneten,  dass 
seit  kunser  Zeit  (de  poco  tiempo  aca)  ui  wudierischer  Weise 
(especie  de  usura)  und  zum  Schaden  des  Landvolkes  das  Getreide 
auf  dem  Halm  verkauft  werde.  1528  hat  sich  der  Wucher  auch 
auf  den  creditirteu  Verkauf  von  Ochsen  geworfen,  und  die  über- 
mässigen Schuld'zinsen  in  NatunUieu.  zu  denen  sich  die  Bauern 
verstehen  niü.^>en,  bieten  den  Kapitalisten  die  Mittel,  das  Land 
billig  einzuschhichten^).  1539  haben  die  Renten  schon  das  Doppelte 
des  gesetzlich  erlaubten  öatzes  von  7  \'7  Procent  erreicht**).  Und  so 


•)  ib.  247. 

>)  Nueva  Recop.  Vi  ÜU  18  ley  19. 

*)  pet.  18. 

*}  Vergl.  die  düstere  Scliilderung  Guicciaidini'g,  nach  dem  viele 
Strecken  gar  nicht,  die  übrigen  nur  schlecht  belmut  sind.  Opcre  inedite 
VI.  273  «.  276.)  Wie  weit  Italien  Spanien  voriiiis  war,  ergibt  sich  daraus, 
dass  Medina  (Grandezas  y  cosas  uotablee  de  Edpaiia.  Akala  15l;l5,  i'ol.  144b; 
doch  ist  das  Werk  nach  einer  handschriftlichen  Notiz  des  von  mir  bcnntxten 
Exemplars  schon  1543  ersehieaen)  am  1540  es  bemeritenswMth  findet,  dnss 
in  Oranada  du  Land  keiner  Erholimg  bedarf;  dass  noch  1558  eine  Denk- 
schrift Philipp  II.  den  Vorschlag  macht:  que  ningnno  deje  de  tres  en  tres 
nnos  de  pembrar  sus  heredades  (Brit.  Mus.  Egerton  Ms.  2056  fol.  189  b)^ 
während  Coniine.s  sich  schon  1495  darüber  wundert,  da?.'*  die  Bewohner 
der  Lombardei  ne  sejournent  jamais  leura  terres  (MemoireSf  Livre  VIII 
cap.  8;  II,  459  ed.  Dupont). 

*)  Cortes  von  1523  pet.  48;  1528  pet.  6U  u.  129. 
')  14  mii  ei  miliar  (Druck  der  zu  Gesetzen  erbobeoeu  Petitionea  von 
15S9  n.  1542.   VaUadolid  154*2,  pet.  lö). 


Zar  inneren  Entwieklaog  Caetilien»  onter  Karl  V.  405 

retssen  die  Klagen  niemals  ab').  1548  erklären  dieCortes,  daea 
der  Kauf  auf  Credit  die  Bauern  zu  Grunde  gerichtet  habe  und 

sie  völlig  Temichten  werde  Diesen  Uebelständen  suchen  die 
Abgeordneten  oft  nur  zi;  t  ilrig  abzuhelfen');  der  Verkauf  des 
Getreides  auf  dem  Haliu  soll  ganz  verboten  werden*);  nur  die 
Kornmagazine  der  Städte  sollen  es  zum  Emtepreis  erstehen 
dürfen,  damit  dem  Landmann  in  seiner  Noth  geholfen  werde*). 
Die  Betrügereien,  die  mit  den  Zinsen  in  Naturalien  getrieben 
wurden,  sollten  verhindert  werden  Die  Regierung  ging  auf  die 
Melirzahl  der  Vorschläge  ein;  nur  statt  den  Verkauf  auf  dem 
Ualm  ganz  2U  yerbieten,  liess  sie  ihn  zum  Emtepreis  zu  ^.  1530 
wurde  sogar  jeder  Zwischenhandel  in  Getreide  untersagt 

Solche  Klagen  und  Gegenmassregeln  sind  mit  einer  Blfithe 
der  Landwirthschaft»  wie  sie  Haebler  annimmt'),  nicht  verein- 

n  Hierher  gehören  1523  pet.  40,48;  1528  pet.  18,  14^  5»,  129;  1534 
pet.  97,  127  (hier  spricht  die  Regierung  selbst  von  den  censos  al  quitar 
qne  de  pocostiempoe  aca  nros.  sabditos  an  pnesto  sobre  sus  liaziendas); 
1537  pet.  4ti,  117;  1539  pet.  10;  1544  pet.  47^  1548  pet.  121,  15;^  158, 159, 
180,  187;  1552  pet.  III. 

pet.  187 : . . .  lo  roas  principal  qae  tiene  destraydos  los  labradoree 
deatoe  rejrnos  y  los  sosYars  de  perder  totalmente»  es  las  coias  que  com- 
prsD  y  lee  den  lUdo. 

*)  Haebler  (p.  32  Anm.  11)  hat  verksnnt,  dsM  ihre  Anlvige,  die  er 
*  inconseqneiit  nennt,  gegen  den  Wucher  gerichtet  sind  und  dadurch  voll> 

kommen  verständlich  werden,  üiiigekehrt  überschätzt  er  Karl's  Vorgehen 
in  der  Frage  der  (jfetr(  idt'au.'»l"uhr  nHcii  Aragon.  Zunächst  genehmigt  doch 
1525  der  Kaiser  den  Antrag,  sie  zu  verbieten,  wahrend  Ferdinand,  was 
Haebler  halle  erwahueu  aollen,  1512  (pet.  löj  ein  ähnliches  Ansinnen 
rundweg  abgelehnt  hatte.  DaM  Karl  dann  1529  den  Ebrocanal  beginnt, 
fttr  den  ihm  der  Papst  eisen  Zehnten  bewilligte,  nnd  der  ihm  noeh  1551 
280000  dttc.  einbraclite  (Alberi,  1.  aer.  II,  196),  ist  doeh  aieber  nur  in 
«weiter  Linie  ans  der  Sorge  fttr  die  LandwirthscbafI  ta  erkUren. 

*)  Cortes  von  1523  pet.  48;  1528  pet.  18. 

^)  Cortes  von  1528  pet.  14. 

•)  ib.  pet.  129. 

^  ib.  pet.  13-    Die  Zinsen  in  ^naturaiien  wurden  1534  (pet.  127) 

verboten. 

Nueva  Recop.  V,  tit.  11,  ley  19.  Haebler  (p.  82  Anm.  11)  ent- 
nimmt den  Worten :  vitto  i  platieado  con  loa  del  nro.  eooeejo,  daaa  gerade 
dieaea  Oeaeta  anf  Drangen  des  Staataratbea  erlaaaen  aei.  Aber  die  Formel 
iat  damala  atindig  nnd  nur  in  der  Sammlong,  die  die  Einleitung  der  Ter- 

ordnangen  meistens  fortlässt,  öfters  ausgefallen. 

*)  Nach  ihm  aind  die  Jahre  1550— tiO  n^ie  Zeit  der  gröasten  Bliithe 


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40Ö 


J.  Bernaus. 


bar.  Nicht  uur  hören  wir  ir>41  von  einem  Vertheidiger  Spaniens, 
dass  seit  25  Jahren  die  Einfuhr  fremden  Getreides  nacli  Kord- 
spanien nicht  aufgehört  habe,  da  manche  Theile  des  Landes 
noch  immer  unbebaut  seien  1548  klagen  die  Cortes,  dass 
die  Bauern  aus  Mangel  an  Pflugstieren  grosse  Strecken  nicht 
mehr  besäen*).  In  schlechten  Jahren  waren  sie  vielfsch  ge- 
zwungen, ihre  Güter  su  ▼eraussem'). 

Unter  solchen  Verhälinissen  mussten  die  Kompreise  in  die 
Hohe  gehen.  Um  diese  Tendenz  in  gewissen  Grenzen  zn  erhalten, 
erliess  Karl  1539  eine  Taxe,  die  den  Maximalpreis  lür  den  Scheffel 
Weizen  auf  240  mrs.  festsetzte^).  1548  wird  den  Pächtern  der 


Spaoiens  auch  in  Bezog  auf  den  Aekerbau^*^  (p.  M).  Damals  „wie  von 
elBeni  Zauberstabe  berührt,  bedeekle  sich  das  Thal  des  Guadalqaivir  bie 
hinauf  an  die  Sierra  Morena  mit  wogenden  Getreidefeldern,  mit  üppigen 
01)8f-  und  Oelgärten  und  mit  Weinbergen,  deren  Errrap^  allein  ganze  Schiffg- 
l;i(iiiii7<'n  füllte"  (p.  35).  Diese  phantasievolle  Schilderung  läj^st  aber  ausser 
Betracht,  dass  Navagero  schon  152»J  ans  Sevilla  schreibt:  Tutto  il  paese 
intomo  Siviglia  e  raolto  hello  e  moUo  aliboudante  e  di  frumeuti  e  di 
vini  e  di  olj  e  di  ogni  altra  cosa.  ^A,  iSaugerii  opera  uiunia.  Patavii 
1718  p.  314.)  —  1555  soll  der  Flachsbau  soweit  eingebürgert  geweeen  sein, 
daas  die  EinAihr  von  Leinwand  nnndthig  warde  (Haebler  35).  In  Wirk* 
liehk^t  beklagen  die  Cortee  la  mueha  'folla  qne  aca  hay  de  lino  y  el  dee* 
caido  qne  ae  tiene  en  lo  sembnr  (pet.  126) ,  bitten,  den  Anbau  sn  be> 
fehlen  und,  comentando  de  iMber  mueho  lino  en  eetos  reynos,  qne  eon 
ayuda  divina  aera  dentro  de  dos  aKos,  alle  Frauen  inm-  Spinnen  anan« 
halten.  Dann  werde  das  Land  keinen  Mangel  an  Leinwand  haben,  und 
der  Verdienst  nicht  aasser  Landes  gehen.  Haebler  hätte  den  WorÜaat 
der  Petition  bei  Senipere  II,  86  IT.  finden  können. 

0  Damianas  a  Goes,  Hi«pania,  bei  Schott,  Hispaniae  illastratae. 

I,  11G9. 

')  Cortes  von  1548  pet.  158:  dexan  de  sembrar  mucho.  Auch  1537 
klagen  sie,  dass  durch  den  scklecliten  Zustand  der  Wege  und  Brucken  der 
Ackerbau  anrückgehe  (pet.  57).  Da  ausserdem  die  spanischen  Landarbeiter 
immer  recht  l&ssig  waren  (vergl.  Guioeiardini,  Opere  Inedlte  VI,  276; 
A.llangeril  opera  880;  Cortes  von  1548  pet  174,  beiColmeiro^  Introd. 

II,  288),  ao  iat  die  Bitte  der  Cortes  von  1552  begreUJich,  die  FaoUenaer 
sollten  aur  Arbelt  angehalten  werden,  da  es  eher  an  Tagdtthueni  als  an 
Tagewerken  fehle  (antes  faltan  jornaleros  que  jornales^  pet.  122).  Haebler 
beiüeht  flUschlich  diesen  Ausspruch  auf  die  Fabrikarbeiter  (p.  59  Anm.  21). 

')  Cortes  von  1548  pet.  180. 

*)  Unbegreiflich  ist  es,  wie  Haebler  (p.  36  Auni,  ?1)  diese  Angabe 
Colnieiro's  bei  St  iir  schieben  kann.  ..da  «ie  keine  (Quelle  nennt'",  wnhrpiui 
Colmeiru  ausdrücklich  in  der  Anmerkung  die  pragmatica  del  pau  dada 


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Zur  inneren  Entwicklung  CastilienB  nnter  Kurl  V.  407 


GroflsmeisterthUmert  die  über  einen  bedeutenden  Tlieil  des  spani- 
schen Getreidea  TerfÜgten  ^) ,  der  Verkauf  desselben  wie  den 
ZwischenlüLudlem  verboten  *);  dagegen  sollen  sie  die  Hälfte  des 
Kornea  den  Stödten  f&r  die  YorrathslAnser  zum  Kostenpreise 
fiberlaaeen  Als  aber  1550  der  FinanzraÜi  in  Folge  dessen  ge» 
ringere  Pachtertrage  in  Aussidit  stellt,  entschliesst  sich  der 
Kaiser,  wenn  auch  widerwillig,  diese  Verordnungen  wieder  ausser 
Kraft  zu  setzen.  Seine  Antwort  an  die  Rftthe  liefert  den  besten 
Beweis  dafür^  dass  seine  Anschauungen  sich  nicht  wesentiich  Ton 
denen  der  Vertreter  unterschieden,  dass  ihm  ein  Widerstreben 
gegen  ihre  Beschränkungen  des  Getreidehandeis*)  vollkommen 
fern  lag. 


en  Madrid  el  aho  de  cilirt  (Hist.de  la  econ.  polit.  II.  232)-  Gounon- 

Loubens  343  enuuiiuiii,  s?ie  Carranza,  Aju9laiiiiento  y  proporcion  de  las 
monedas.  1629)  i'ol.  185^  und  Danvila  II,  175  gibt  sogar  das  Datum  des 
ErliMes  an.  Die  SidstoBB  d«  G«t6tnB  ist  alK»  gar  ni^t  sn  bnweifoln. 
Es  kaan  aadh  nicht  loealer  Katar  gewesen  sein;  denn  die  Bestimmungen 
für  die  einifllnen  Orte  erlieasen  die  6tadtrtthe  (▼ergl.  Corte»  von  1525 
pet.  30;  1542  pet.  50;  1552  pet.  128).  —  ünerflndlich  ist  «0  anck,  wie 
Uaebler  die  Cortes  von  1558  für  die  in  diesem  Jahre  erlassene  Getreide- 
taxe  verantwortlich  machen  kann  (p.  3<j).  Nicht  nur  verlangen  sie  kein 
solches  Gesetz  (auch  die  Versammlung  von  1555  nicht)^  es  ist  sog-ar  schon 
vor  ihrem  Zusammentritt  publicirt  worden,  nümlich  am  9.  März  (Jiueva 
Recop.  V.  tit.  25^  lej  1),  während  die  Abgeordneten  erst  auf  den  27.  April 
bflrnliNi  w«den  (DnnTila  V,  340^.  In  der  Yttordnung  ist  dnlier  aneh 
keine  Bede  von  der  Hitwirknng  der  Cortea. 

Vergl.  Cortee  ron  1552  pet  124: .. .  soa  mneBtradgos,  que  es  la 
mayor  parte  del  pan  del  reyno  de  Eatremadara. 

»)  Cortes  von  1548  pet  180. 

')  Nneva  Recop.  V.  tit.  IT.  ley  '21. 

*)  Das  Hftebler  33  anzurieiimen  scheint.  Folgende  Stelle  aus  Kari's 
Briei  aub  Kola  vom  12.  Juni  1560  mag  genügen:  En  lo  que  deciti  que  si 
no  queremos,  que  se  pierda  una  tercia  parte  de  la  renta,  combiene  derogar 
la  pregmaticft  qoe  habla,  que  puedan  lomar  a  loa  arrendadorea  la  meitad 
del  pan  por  el  tanto,  y  la  nltima,  en  qne  ae  proveyo  qne  todoa  loa 
qne  arrendarm  pan,  aean  bavidoai»  en  eaao  qne  to  Tendan,  por  revende* 
dores^  y  ae  exeeuten  «1  ellos  las  penas  puestas  por  las  leyes;  havitudo 
mirndo  en  ello,  parece  qne  deveis  tratar  del  dicho  arrendamiento  con 
derogazion  de  In^  dh-i??.  pragmatirns  y  dexandn  tacultad  a  los  pueblos, 
que  por  lo  menoö  puedan  tomar  la  tercia  parte  del  pan  para  su  provei- 
mienlo,  porque  esto  es  mny  nezesario  para  el  bien  comun ;  y  con  hacerse 
eato  temeis  fin^  a  que  ae  cresca  el  arrendamiento  todo  lo  possible,  pues 
de  ra^on  parece,  que  ae  debria  hacer  por  eataeanaa.  T  aeria  vien^  que 


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408 


J.  Bernays. 


Aber  Haebler')  weiss  von  einem  Gesetze  zu  beri(ht»^n. 
nach  dem  Karl  1532  die  Bebauung  des  bisherigen  Weidelandes 
gestattet  und  so  den  Ackerbau  begünstiget  habe;  es  ist  nöthiji:, 
auf  diesen  Erlass  etwas  näher  einzugehen.  Per  andauernde 
Krieg  gegen  die  Mauren,  der  den  Anbau  des  Landes  behinderte, 
hatte  die  Viehzucht  zum  Haupterwerb  der  Bauern  gemacht 
Weite  Strecken  waren  Weide  gebheben  imd  als  solche  nicht  an 
Einzebie  Tertheilt  worden;  jede  Stadt  besass  ausgedehnte  Gemein- 
landereien.  Sie  reisten  zu  Uebergriffen  und  Occupationen,  gegen 
die  schon  im  14*  Jahrhundert  eingeschritten  werden  xnusste'). 
Aber  die  Klagen  hören  nicht  auf ,  und  selbst  die  katholischen 
Könige,  die  doch  Ruhe  und  Sicherheit  wiederhersteUten,  mussten 
immer  wieder  neue  Verbote  gegen  den  Missbraueh  erlassen'). 
Natürlich  erhoben  auch  die  Vertreter  gegen  eine  solche  Be- 
einträchtigung ihrer  Städte  energischen  Protest*);  kaum  eine 
Versammlung  geht  vorüber,  auf  der  sie  nicht  die  Regierung  zu 
Gegen I IUI- -regeln  drängen.  Da  soll  nun  Karl  den  Anbau  dieser 
Läudereien  im  Ge«^ensatz  zu  den  bisherigen  Verordnungen  auf 
jede  Weise  begünstigt  haben.  Haebler  stützt  sich  auf  einen 
Paragraphen  einer  Instruction^),  die  der  Staatsrath  den  AI- 

nos  embieis  relacion  de  lo  que  pensais,  que  podria  abaxar  el 
dho.  arrendamiento  no  derogando  las  dhas.  pregmaticas,  sin 
tratar  de  proposito  en  esla  materia  con  ningan  particalar,  paraqae  tenga^ 
mos  eotondido  lo  ano  j  lo  otro  (Brit  Hnsv  Ggerton  Ms.  2084  fol.  148). 

Der  Schloss  des  Citats  IKsst  deutlich  erkennen,  wie  angern  der  Kaiser  den 
finanziellen  Erwägnngen  nachgab.  —  Recht  charakteristisch  für  seine  Förde- 
rung des  Landtsaues  ist  auch  seine  Verordnung  vom  Jahre  1525.  durch  die 
er  das  Todlen  der  Wolle  verbietet^  damit  die  Adligeu  jagen  konnten 
(Clemencin  322  Anm.  1);  Haebler  hätte  sie  nicht  übergehen  sollen. 

')  p.  33.  Wenn  er  (Anm.  13)  das  Orginal  in  den  ordenanzas  reales 
vttrmutliet,  so  scheint  er  nieht  «i  wissen,  dass  diesen  Namen  die  148$ 
pablieirie  Gesetosammlnng  trigt  (Tergl.  s.  B.  Clemencin  206  C). 

*)  HoAva  Reoop.  VII,  tit.  7,  ley  1. 

')  ib.  ley  2  ff.  Doch  vernachlässigen  sie  dabei  die  Interessen  des 
Ackerbaues  nicht.  Das  mit  der  Erlaubniss  der  Städte  occupirte  und  seit 
20  Jnliren  bebaute  Land  überlassen  sie  den  Bp^jitrim  gegen  einen  jähr- 
Ikhen  Zins  (ib.  ley  vergl.  für  ihre  Sorge  tür  den  Ackerbau  auch  oben 
S.  403  f.). 

*)  So  klagen  die  Corte«  1532  (pet.  51  u.  52)  über  die  terminos  nsnr- 
pados  \  ond  Karl  venprieht  ihnen  die  Einsehftrfnag  der  Gesetie. 

•)  In  der  Ausgabe  der  Kaeva  Beeopiladon  ntm  1598,  in  der  natar- 
lieb  die  Gesetie  PhiUpp's  HI.  ond  PliUipp'elV.  fehlen,  ist  der  Titel  14  des 


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Zar  inneren  Entwicklung  Ca«tiliens  unter  Karl  V.  409 

Calden  ühn-  <\'d->  (jememlim  1  <'rtb»'ilt  hat,  nach  dem  Niemand 
ohne  seine  Erlaubniss  ei  l»  ii  id  ln^as)  anlegen  soll*).  Dass 
damit  keine  Aufmunterung  zum  Anbau  beabsichtigt  war,  zeigen 
die  kurz  vorhergehenden  Capitel  des  Gesetzes,  nach  denen  die 
Alcalden  beackertes  Weideland  wieder  den  Hirten  übergeben 
und  sogar  die  erzielten  Früchte  durch  das  Vieh  vernichten  la^ssen 
sollten Es  wird  auch  nicht  verboten,  Ackerland  in  Weide 
umzuwandeln,  sondern  aus  dem  Gemeinland  eine  umfriedete 
Privatweide  anzulegen,  für  deren  Benutzung  der  Eigentfallmer 
ein  Pachtgeld  erhob').    Karl  hat  abo  keine  Neuerung  ein- 


3.  Buches,  auf  den  Haebler  sich  bezieht,  ganz  anderri  geordnet.  Die  Er- 
lasse Karl  8,  die  in  den  spateren  Ausgaben  unter  dem  Jahre  1532  im  4.  Ge- 
Beiz  stehen,  bilden  hier  dM  ente  onter  dem  Titel:  Emp.  D.  Carlos  y  O», 
Juana;  es  provision  «eordada  'te  el  eonsejo  dads  por  instmction  a  los 
alcaldea  entregadores.  Despnes  qae  sn  Hag.  resnmio  en  si  la  provision  de 
alealdes  entregadores  y  los  proveyo  letrados,  se  mudo  en  nigunas  cosas 
esta  Provision.  Kur  das  capitalo  24  trägt  die  Ueberschrift :  El  mismo 
emperador  y  D»-  Jaana  r-n  Segovia  ann  1532  pet.  53  (vcrgl.  Cortes  1\\ 
551  (.)•  Danach  scheint  in  den  späteren  Ausgaben  das  ganze  Gesetz  ins 
Jahr  1532  versetzt  za  sein. 

')  Nueva  Recop.  III,  tit.  14  ley  4  cap.  28.  In  der  Ausgabe  von 
1598  heisst  es  in  ley  1  cap.  8:  Otrosi  qoe  q^ualqaier  o  qualesqnier  qae 
hiaieren  dehesas  sin  nra.  lieeneia  y  mandado,  qne  peehe  800  mrt.  de  la 
misma  [corriente]  moneda  y  la  dehesa  sea  deshecha.  ....  mas  qne  las 
▼engan  a  pedir  ante  nos  los  qne  las  avieren  menester.  Haebler  sieht 
hierin  den  Beweis,  dass  das  Ackerland  damals  nicht  genügte  (p.  33). 
Mit  besserem  Grunde  hätt«-  pr  aus  dem  £rlas8  eines  solchen  Verbotes  den 
entgegengesptzten  Schlus.s  gezogen. 

^)  Nuevn  Hecop.  iU,  tit.  14  ley  4  cap.  22  u.  24.  In  der  Ausgabe  von 
1598  heisst  es  an  den  entsprechenden  Stellen :  ley  1  cap.  3  .  * .  prendan  a 
los  que  ballaren,  que  las  [dehesas  etc.]  cerraron  y  labraron  ...  Y  ansi 
mismo  desbagan  los  que  hallaren  acrecentados  en  las  dhas.  dehesas  sin 
nra.  lieeneia.  —  Cap.  4 . . .  lo  qne  ansi  hallaredes  arado,  rompido,  sem- 
brado,  lo  deshagays  y  rednsgays  a  pasto  eomim  eomo  de  antes  estava; 
y  si  aignna  [dehesa  ete.]  estnviere  sembrada  y  nacido  en  clla  lo  sembrado, 
proveed  luego,  como  los  ganadoa  dol  dlio.  concejo  de  la  mesta  y  otros 
qualeequier  los  coman  y  pazcan  libremeiile  todo  ello. 

^)  Das  Wort  dehesa,  altspan.  delesa,  kommt  vom  mittellateinischen 
defenea  lüiez,  Etymologisches  Wörterbuch  der  romanischen  Spraolien. 
5.  Aufgabe  IIb  ».  v.).  Und  so  erklart. denn  aucli  das  diecionario  de  la  leugua 
eastellana  por  la  real  academia  espa&ola  (12.  Ed.  Madrid  1884)  dehesa  als 
parte  o  pordon  de  tierra  acotada  destinada  regolarmente  pars  pasto  de 
gaaados;  und  nachSaWa  (NnoTO  dieeionario  de  la  lengna  eastellana)  ist 


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4iU 


J.  Bernays. 


geführt.  Zwar  verlieh  er,  wie  auch  schon  seine  Vorgänger^), 
Theile  der  Stadtländereien  an  Privatpersonen  *)  und  Hess  sich 
auch  durch  sein  Versprechen  von  1539  nicht  ganz  davon  ab- 
bringen'). Aber  wenn  1551  gegen  die  Occupationen  der  letzten 
zehn  Jahre  eingeschritten  wird^),  so  ist  darin  doch  nur  eine 
Verischai-fung  des  bisherigen  Vorgehens,  nicht  aber  mit  Haebler  'O 
ein  Systemwechsel  zu  erblicken.  So  weit  dm  vorhandene  Material 
ein  Urtheil  gestattet,  ist  Karl  in  seiner  ganzen  Regierung  der 
Agrargesetzgebung  seiner  Yor^^iiger  treu  geblieben^;  die  Land* 
wirthschaft  Gastiliens  aber  Iftsst  unter  ihm  einen  Eückgang 
wahrnehmen. 

Noch  grössere  Verdienste  als  um  den  Ackerbau  hatten  sich 
die  katholischen  Kdnige  um  die  spanische  Industrie  erworbsiL 
Wihrend  Spanien  fast  nur  Bohproducte  ausfOhrte  und  vom  Aus* 
land  die  Fabrikate  empfing  suchten  sie  durch  £inführ?erboto, 
durch  VergfOnstigungen  fOr  fremde  geschulte  Arbeiter")  und 
den  Anschauungen  ihrer  Zeit  gemäss  durch  detaillirte  yorschriften 
iüi  »iie  einzelnen  Gewerbe  der  heimischen  Industrie  aufzuhelfen. 
Einer  der  wichtigsten  Zweige  derselben  war  die  Tucluuauulac- 
tur,  der  die  inländische  Wolle,  der  bedeutendste  Ausfuhrartikel 
Spaniens,  zu  Gebote  stand.  Wohl  waren  schon  im  15.  Jahrhundert 
in  mehreren  Städten  Tuche  fabricirt  worden,  aber  nur  minder- 
werthige;  die  theuren  lieferten  Flandern  und  Italien^).  Diese 
Rinfiihr  wurde  Ton  den  Königen  zum  Theil  verboten;  noch  mehr 

deliesar  Boviel  als  hacer  dehepn?  (^p  tierrae  comtines.  Diese  Bedeutung 
eines  abgegrenzten  Weideplatzes  ergilit  sich  auch  deutlich  aus  Nueva 
Recop.  VII,  tit.  7  ley  13 ;  und  1528  klagen  die  Corte«  über  die  £rhoiiung 
der  Taxe  dtr  deheaas  (peU  61). 

0  Vergl.  Gortefl  tob  1516  pet  12. 

*)  Cortes  Ton  1528  pst  27;  1587  pet  120. 

')  Siehe  oben  8.  890  Aom.  8.  Wahncheiiilicli  war  dies  cinci  leiner 
Mittel,  Geld  sa  erhalten. 

*)  Nneva  Beoop.  VII,  tit.  7  ley  6. 

'')  p.  34. 

•)  1582  erklärt  er  ausdrucklich,  da??  r?  im  i  der  Instruction  der  katho- 
lischen Könige  iiber  die  terminos  sein  Bewenden  haben  solle  (pet.  51). 

0  Vergl.  die  vortreffllehcn  AusfOhrangen  bei  Capmany,  HcmoriM 
hiBtorieM  totre  1*  mMina,  eomerdo  j  uiea  de  la  aatigaa  eindad  de  Bar^ 
eelona  III,  884  ff. 

*)  Clemeoein  245. 

*)  Capmany  m,  888  f. 


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Zor  innoren  Entwicklnog  Cftstilien»  vster  KArl  V. 


411 


aber  suchten  sie  sie  dadurch  unnöthig  zu  machen,  dass  sie  die 
Herstellung  der  feineren  Sorten  beförderten.  Das  Gesetz  von 
1511  Hess  bei  gewissen  Tuchen  überhaupt  nur  die  besseren 
Qualitäten  zu^).  Diese  Bemühungen  waren  auch  nicht  ohne  Er- 
folg. Guiociardini,  der  1513  die  Industrie  Spaniens  mit  grdteter 
Geringschfttnmg  behandelt,  ja  sie  ihm  fast  ganz  abapricht')» 
muas  doch  zugestehen,  dass  sich  in  der  letaten  Zeit  die  Tuch- 
manufactttr  gehoben  hat.  In  den  ersten  Jahren  Karins  hdren  wir 
sogar  von  der  Ausfuhr  i^panischer  Tuche*).  Aber  bald  ist  schon 
wieder  ein  Rflckschlag  bemerkbar;  1537  klagen  die  Cortes,  dass 
die  Waare  nicht  mehr  so  gut  sei  wie  vor  10 — 15  Jahren:  nach 
sechs  Monaten  könne  man  au  einem  Tuch  schon  alle  Fäden 
zählen*).  1542  beschweren  sie  sich  über  die  Nachlässigkeit  der 
Fabrikanten '  J ;  1548  finden  .sie  an  den  Tuchen  „grosse  Defekte" 
und  1552  erklären  sie  geradezu,  ,die  Tiichmanufactur  sei  nicht 
in  solcher  Vollkommenheit,  wie  es  sich  gehöre"      Um  so  höher 

0  Vnm  Recopilacion  VII,  üU  13  ley  20. 
*)  Opere  inedite  VI,  274  n.  278. 
*)  Capmftny  III,  848. 

*)  pet.  116.  An  anderer  Stelle  reden  sie  von  der  ruyn  labor  der 
Tache  (pet.  148).  Auch  den  Missbrauch  glttDxender  Fabrikmarken  schreiben 
sie  nicht  nn sl ändischeo  Fabrikanten  ra,  wieHaebler  behauptet  (p.  60; 
vergl.  pet.  75). 

*)  pet.  91. 

')  pet.  171:  ...  los  paiiot»  . .  .  tienea  grandes  defectos. 

')  pet  144:  el  obr^Je  de  los  paüos  no  esta  an  tal  pwfeeeion  eomo 
conviene.  Es  ist  fttrBaebler  charakteristisch,  wie  er  diese  aom  grOssten 
Theil  schon  von  Colmeiro  aogefilbrten  Beweisstell«!  (Bist  de  la  econ> 
pol.  II,  186  ff.)  sn  entkräften  sucht  (p.  60  Anm.  23).  Klagen  ,in  Beauf 
auf  Tnchfabrikation  nnd  Handel*  sollen  auch  schon  auf  jodem  frtthersn 
Reichstagp  ♦•rhoben  worden  sein  und  also  nichts  zu  bedeuten  haben. 
Wirklich  führt  er  auch  eine  ganze  Reihe  von  Petitionen  an;  alle  iViideren 
sind  aber  nur  gegen  gewisse  üebelstände  nnd  Hetrügereicn  beim  Verkaul' 
der  lache  gerichtet;  erst  1537  wird  ausdrücklich  ihre  schlechte  Herstellung 
betont  Wohl  findet  man  also  auch  früher  Klagen  über  den  .Tuchhandel'* 
aber  von  ihm  hatte  Colmeiro  nicht  geredet  —  Es  geht  auch  nicht  an, 
die  Beschwerden  der  Cortes  für  werthlos  zn  halten,  wie  Haebler  will,  d» 
gerade  die  Petitionen  von  1587  eine  eingehende  Kenntniss  der  Industrie 
▼errafben.  —  Wenn  endlich  Habler  Colmeiro  die  ...eigenthümliche  An- 
eicht" znschreibt,  dass  die  Tuclifabrikation  in  ihrem  \'erfall  in  den  vierziger 
Jahren  noch  einmal  aufgehalten  worden  sei,  so  beruht  die  Selteamkcit 
lediglich  aut  meiner  Wiedergabe.  Colmeiro  sagt  kein  Wort  von  einem 
solchen  Stillstand. 


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412 


J.  Seroays. 


ati^  die  £iiit'uhr  aus  Flandern;  1545  soll  Brügge  für  seine  Tuche 
«18  Spanien  500000  Dnkaien  bezogen  haben      Und  jefcrt  kam 
von  aussen  eine  schwere  Galatnität    Das  rapide  Sinken  des 
Geldwerthes  seit  1540^  mnsste  das  schon  zurückgehende  Spanien 
Teniichtend  treffen.  Die  nationalffkonomische  Kenntniss  der  Zeit 
reichte  nicht  aus,  um  den  Schlayf  auch  nur  einigormassen  pariren 
zu  lassen.   Vielmehr  sehen  wir  die  Cortes  in  der  Ntnh  die  ver- 
zweifeltsten Vorschläge  machen,  wie  etwa  das  Verbot  der  Ausfuhr 
nach  Indien^)  oder  des  Exportes  der  Falirikate  überhaupt;  und  nur 
zu  oft  gab  die  Regierung  ihnen  Geliör^).  Hin  und  wieder  gmg 
sie  sogar  Ober  ihr  Verlangen  noch  hinaus.   1511  war  ▼erordnet 
worden,  dass  fremde  Tnche,  nur  wenn  de  den  geltenden  Be- 
stinunungen  entsprachen,  eingeführt  werden  durften'),  so  dass  ge- 
wisse geringe  Tuche,  die  in  Spanien  nicht  Terfertigt  werden 
sollten,  ganz  ausgeschlossen  waren.    Als  nun  das  gemeine  Volk 
die  hohen  Tuchpreise  nicht  mehr  bezahlen  konnte,  ersuchten  die 
Cortes  den  Kaiser,  die  Einfuhr  jener  Sorten  zuzulassen' ).  Die 
Regierung  bewilligte  nicht  nur  diese  Bitte;  um  dem  Mangel 
gründlich  abzuhelfen,  verbot  sie  1549  die  Herstellung  der  feineren 
Tuche      Auch  als  die  Fabrikanten  und  die  Cortes  Ton  1552 

')  Semperp  II,  4.').  der  diese  Angabt-  wohl  anch  »1er  in  der  An- 
merkiHig  citirten  Schrift  des  liollandiBchen  Juristen  Damhouder  entnimmt, 
der  um  jene  Zeit  Syndicus  von  Hrütrgp  war.  Auch  ßon?t  beweist  da? 
€itat  aus  Damhouder  eine  sehr  bedeutende  Tuchausfuhr  von  den  ^'iede^• 
landen  nach  Spanien. 

')  Siehe  Anhang  1. 

')  Cortes  ▼on  1548  pet  214.  Daneben  verlangen  sie  aber,  dase  die 
fremden  vom  Indienhandel  ansgesehloMen  werden  (pet  128). 

*)  Haebler  (p.  64  Anm.  25)  wirft  den  Cortea  ^planloset  Experimen» 
tiren  in  wirthichaftliehen  Fragen*^  vor;  für  dieae  Zeit  nicht  mit  ünreeht 
Aber  der  Vorwarf  trifft  niclit  minder  die  Reglemng.  Als  sie  1558  die 
Verbote  von  1552  suspendirt,  lieiest  es  immer  wieder:  JS  eomo  qniera  que 
sc  hizo  per  justas  y  buenas  eonsideraciones  y  parescio  aer  conveniente  . .  . 
la  cxperiencia  ha  mostrado  lo  contrario.  (Qnaderno  de  todts  las  BOSpen- 
siones  de  pregmaticas.    Valladolid  l.')59.) 

Nueva  Recnp.  VII,  tit.  U  ley  117. 

•)  Cortes  von  1548  pet.  169:  ...  el  grau  dnho  que  se  rrscibe  ...  de 
no  poder  bestir  la  gcnte  llana  y  cibdaduna  .  .  .  sino  de  panoa  finos. 

0  Nneva  Becop.  VII,  tit.  16  ley  1.  Es  durften  keine  feineren  Toche 
als  veintiqnatrenos  fabridrt  werden.  —  Haebler  entnimmt  der  in  der  Recop. 
▼erkttrsten  Einleitung  des  Gesetses,  dass  damals  die  Binfiihr  fremder  Tacke 
aufgehört  habe  (p.  60).  Die  8telle  lautet  dort:  de  no  enferar  pulos  forasteros 


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Zur  inneren  Entwicklung  Castiliens  unter  Karl  V.  413 

sich  gegen  diese  Massregel  bescli werten ,  wurde  nur  eine  theil- 
weise  Erleichterung  gewährt;  die  feineren  Tuche  blieben  unter- 
sagt^). Und  doch  hatte  gerade  auf  ilinen  die  heimi.sclie  Manu- 
factur  beniht.  da  sie  quantitativ  recht  unbedeutend  war;  producirte 
doch  ihr  iiaujftsitz  Sec^ovia  um  1540  jährlich  nur  3U0ü  Stück, 
die  sich  aber  durch  ihre  Feinheit  auszeichneten^).  Um  so  ver- 
.derblicher  mussten  die  Wirkungen  jenes  Verbotes  sein'). 

Ein  ähnlicher  Rückgang  ist  bei  der  Seidenindustrie  zu  be- 
merken. Die  katholuchen  Könige  hatten  sie  yon  den  Hamreii  in 
.Granada  Überkommen  und  suchten  sie  in  jeder  Weise  zu  be- 
gttnstigeD.  Wie  froher  wurde  von  der  Rohseide  vor  der  Be- 
arbeitung 10  Procent  erhoben;  ausserdem  musste  sie  bei  der 
Ausfuhr  nach  Gastilien  5  Procent  beosahlen^),  während  die  Fabri- 
kate frei  ausgingen.  Fttr  den  sonstigen  Tersandt  war  zwischen 
beiden  noch  kein  Unterschied  gemacht*);  aber  1503  wurde  diese 

•n  e8to8  reyno«;  in  dem  OrigliMl  heiMt  es  aber:  no»  nipUcaron  mandaae- 

moe  platicar . . .  si  seria  bien  qae  entraaen  en  eatOB  nros.  reynos  panos 
fornsteros,  aunqne  no  tubiesen  la  cn^ntfi  que  la  pregmatica  del 
<>  h  r  a  i «'  d  «•  1 1  o  H  m  a  n  d  o  (wie  pet.  169  von  1548)  (Druck  in  Valladolid  1549; 
tlaoacli  cupirt  im  Hnl.  Mus.  Addit.  Ms.  9930  fol.  620  ff  ). 

')  Nueva  Kecop.  VII,  tit.  17.  Eis  wird  die  Herstellaug  der  panos 
benies,  die  1M8  gans  aatersagt  war  (ib.  tit.  16  lej  3),  erlaubt,  aber  auch 
nar  TeiiitiqQatrenM  i  dende  abaxo. 

*)  Kedina,  Grandezas  de  Eepafia  fol,  212b. 

*)  Die  Angabe  des  venetianischen  Gesandten  Bsdoer  im  Jahre  1557, 
dsis  nur  in  vier  SUdten  Castilienf  Wolle  verarbeitet  werde  (natürlich 
redet  er  nnr  von  beachtenswerthen  Mengen)  und  das  Ausland  fast  alle 
Tuche  liefere  (Alberi,  1.  ser.  III,  256),  ist  daher  nicht  so  unglaublich, 
wie  Haebler  (p.  47  Anm.j  5)  meint.  Wenn  Badoer  die  Güte  der  spani- 
scheu  Fabrikate  labt,  su  stimmt  er  so  genau  mit  dem  Urtheil  Navagero's 
Uber  die  SeidenindiiBirie  Qranadas  flberein,  deeg  er  wohl  diese  Quelle 
beaattt  hat  CBadoer:  8i  fenno  peid  in  Spagna  taffetik  molto  bnonl 
ele  sije,  sarge  e  Tdlnti  non  sono  eatttTi  [ib.];  If  avagero  in  sdnem  Brief 
»ns  Qianeda  vom  81.  Mai  1526  [Opera  932]:  Fanno  per6  i  taffettä  molto 
bnoni^  e  ferse  migliori  che  in  Italia;  e  le  sarge  di  9eta:  i  velluti  anche 
non  pon  tristi.)  Daas  bei  der  Abfassung  der  Relationen  die  Vorgänger 
öfters  ausgeschrieben  wurden,  haben  schon  Ranke  (Werke  35 — 36,  558) 
und  Baumgarteu,  Karl  V.  I,  67  Anm.  bemerkt.  £&  ist  in  unserem  Fall 
um  so  wahrscheinlicher,  als  Badoer  selbst  nach  KarVs  Abreise  bei  Philipp 
in  den  Kiederlaaden  blieb  (Alberi,  1.  aer.  m,  176),  aleo  Spanien  ger 
niebt  gesehen  hat 

0  Nneva  Becop.  IX,  tiU  SO  1^  1—6. 

')  Bei  der  Ausfuhr  zur  See  wird  nur  der  Venandt  nach  Tunis  be» 
Deatsohe  Zettsohr.  f.  Oeachiotitsw.  I.  t.  27 


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414 


J.  Bemays. 


Lücke,  die  den  Export  der  Roliseide  zum  Nachtheil  von  Castilien 
begünstigte,  ausgefüllt^).  Es  wurde  eine  Abgabe  von  10  Prozent 
—  das  Doppelte  des  Durchgangszolles  nach  Castilien  —  auf  die 
Ausfuhr  unverarbeiteter  Seide  ins  Ausland  gelegt,  ein  Zoll,  der 
tier  heimischen  Industrie  nur  fiirderlich  sein  konnte*).  Da  sie  ZU*- 
gleich  durch  das  Verbot  der  Einfiikr  fremder  Seidenstoffe  gegen  die 
ausländisclie  Goncnztenz  geschiftet  war*),  scheilit  nie  ta  ziemlicher 
Blttti»  gelangt  m  aem.  1526  geeteht  ihr  der  teneilaaiiiflche  Ge- 
sandte Kavageio  in  einzdnen  Fabrikaten  sogstr  eme  Uebedegen^ 
heit  gegenüber  Italien  zü^).  Auch  in  Sevilla  nnd  Tolede  er^ 
hoben  eich  Seidenwebereien ;  doch  zeichnete  sich  auch  in  dieeett 
Industriezweig  Spanien  mehr  durch  die  Qualität  als  die  Quantitilt 
seiner  Erzeugnisse  aus.  Nach  der  höclisten  Angabe,  die  auf 
Glauben  Anspruch  machen  kann,  waren  in  Sevilla  800«)  Web^ 
stöhle  thätig  ');  Granada  hatte  um  1540  sogar  nur  1000  Web- 
stühle in  Betrieb®). 

Nicht  so  grosser  Gunst  hatte  sich  diese  Industrie  bei  Karl  V. 
zu  erfreuen.  Trotz  der  Bitten  der  Cortes  erlaubte  er  die  Einfuhr 
fremder  Seidengewebe     er  wandte  sogar  der  aosländiechen  In*- 

steucrt  (Nueva  Rpc.  TX  tit,  30  ley  4).  Wahrscheinlich  bestand  zwischen 
dem  Maurenreich  und  den  christlichen  Stneten  nnr  ein  geringer  Verkehr, 
der  eine  besondere  Abgabe  unnöthig  in  inacheu  schien. 

0  VYahrbcheinlicli  hatte  vröt  inzwischen  die  Seidenindastrie  in  Castilien 
adlMk  Wortel  geftchlagen.  Daa  atiinmt  sa  dem  Naebwdfe  Capmany's, 
daaa  «ie  in  SeTÜla  erst  swiaeheti  1492  und  1502  sn  einiger  Bedeatung  ge- 
langt «ein  kann  (Ilt,  349). 

•)  Nueva  Recop.  IX,  tit.  23  Uy  7. 
Ib.  VI,  tit.  18  ley  49. 

*)  Siehe  oben  S.  413  Anm. 

^)  Capmany  III,  350  nach  einer  Denkschrift  von  1650.  Selbst  sie 
mag  stark  übertrieben  sein. 

')  Med i na  (frUhere  Aasgabe)  in  den  libros  de  antano  8,  556. 

*)  Zwar  niebt  schon  1518,  wie  Haebler  57  behauptet;  denn  bei 
Sempers  n,  114  ist  1518  ein  timekfehler  Ar  1618;  beisst  es  doch  einige 
ZeQen  weiter:  el  s&o  sigaiente  de  tÖ19.  (Debrigens  hätte  Heebler  etteh 
bemeilcen  mfiasen,,  dass  das  Citat  bei  Sempere  nicht  den  Prtitlonen  ron 
1518  entnommen  ist.)  Wohl  aber  gcheint  das  Verbot  schon  vor  1532  auf- 
gchnlien  zu  sein,  soweit  man  aus  der  nur  vt-rstümmelt  erhaltenen  Petition 
46  dieses  Jahres  schliessen  kann;  keinesfalls  enthält  sie  die  Bitte  um  Zu- 
lassung der  tel&g  de  ceda^os,  wie  Haebler  (p.  58  Anm.  20)  angibt.  Wohl 
aber  verfügt  sie  Karl  in  seiner  Antwort;  nud  bei  diesem  Bescheide  Ter* 
birrt  er  1587  gegen  die  Beschwerden  der  Abgeordneten  Cpet.  84). 


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Zur  inneren  EnIwiokhiBg  CMtiliens  unter  Karl  V.  415 

dufltrie  Mif  Kosten  der  einhemiiselien  Vortheile  zu.  Als  1546 
die  Seidensteuer  toü  QrBnada  neu  geordnet  wird,  soll  der  Durch- 
gangszoll der  RoliBeide  beim  Üebergang  nach  Ottilien  auf 

15  Procent  erhöht  werden;  Seidengewebe,  die  bisher  frei  passirten, 
sollen  10  Procent  erlegen^).  Bei  dem  Versandt  ins  Ausland  dagegen 
soll  alle  Seide  nnr  H)  Procent  zahlen;  d.  h.  der  Ausfuhr  von  Roh- 
<:eide  nach  Italien  wurde  tbatsächlich  eine  Prämie  von  5  Prooent  ge- 
wahrt, welche  die  castiüsche  Industrie  untergraben  mnserte.  Bine 
90  eelteune,  zu  dem  Vorgehen  der  katholischen  Ktoige  in  direeteai 
Widenprocli  stehfende  Massregd  wurde  damit  begründet,  dass 
main  den  Seidenhasdel  beföidem  und  die  SeestSdte  heben  wolle. 
Da  aber  die  Verordniing  einen  Streit  swischen  den  PHehtem  der 
Seidensteuer,  der  Stadt  Granada  und  einigen  genuesisclien 
Kanfleuten  scblicliten  soll.  ?40  kann  kein  Zweifel  darüber  ob- 
walten, zu  weisen  (iunsten  sie  in  WirWichkeit  erlassen  wurde*). 
Klagen  doch  auch  die  Cortes  von  1548,  dass  die  Fremden  unter  einer 
Reihe  anderer  Waaren  auch  die  Seide  aufkaufen^).  Und  ebenso 


0  Nueva  Baeop.  IX,  ttt  30  Arancel  oap.  2  u.  8.  Ausserdem  mnsste 
die  Seide  in  Qranada  niclit  nnr  die  alcabala.,  sondern  auch  den  gewohnten 
Zehnten  entrichten  (ib.  cap.  1  n,  fi).  Denn  da  Aer  7.oll  von  10  Procent 
für  die  Gewebe  aus  besonderer  Naclisicht  gewährt  wird,  sie  aber  schon 
TOT  der  Bearbeitung  den  Zehnten  a&ltlten,  so  ist  dicppr  nicht  in  die" 
15  Procent  für  Rohseide  einbegriffen :  denn  sonst  wäre  sie  besser  gestellt 
gewesen  als  die  be|j^ünstigten  Gewebe.  —  Dass  bei  einer  derartigen  Er- 
höhung der  Zollsätze  der  Ertrag  der  Seidenftener  wuchs,  ist  selbstverständ- 
lich attd  kann  nieht  aum  Beweis  für  die  Bi&the  der  Industrie  verwindt 
wtrdsvi.  Uebrigens  Ist  Hmebleir's  SunuBeittr  1504  nuToIlstindig,  mindestens 
den  Posten  Übr  ileniceda  (Markt  ftkt  Rohseide;  vergl.,  aneh  HangeMi 
Opera  868)  bitte  er  müreeiiiien  jnilisen. 

*)  Koeva  Recop.  IX,  tit.  90  Aranoel  cap.  4.  Die  Bnaftssigung  wird  ge- 
wilnt  por  knser  bten  i  nsvced  a  los  criadores  i  hlladoi««  de  la  dha.  ssda  i 
porqne  les  pneblos  qne  son  paertos  de  mar  se  pueblen  i  ennoblezcan  i 
srecea  el  tr^to  de  1»  dfm.  seda.  In  der  Kinleitung  des  «Jesetzes  aber  heiest 
««.  da'^'  Hl  Folj^'p  lU'v  uii'^^enügenden  Ik.stunmuup'fn  Iwui  nascido  alp^unos 
pleit<is  i  ilebates  cnure  ios  recaudadoreö  de  la  dha,  seda  i  la  dha.  ciudad 
de  üranada  i  aigunos  Ginoveses  i  niercaderes  i  tratantes.  Haebier 
behauptet  von  der  Verordnung  (p.  58  Anm.  20):  alm  Uebrigen  [d.  h.  ausser 
der  Erklärung  dss  PHnsen,  dass  der  flddenlieadel  sfoh  gshobstt  habe] 
wird  m  der  altea  Qesetcgebung  kann  etwas  geftndert.*^(!)  Er  hat  offen* 
bar  das  Geeste  nieht  durchgelesen, 

*)  pet  124;  ^ei^.  -dempere  11^  SO  der  die  Petition  AlscUieb 
ins  Jahr  1542  setst 


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416 


J.  BeruftyB. 


bemerkt  1557  der  veiietianische  Gesandte,  dass  in  Granada  be- 
sonders viele  fremde  Kautieute  sich  auilialten,  die  mit  der  Seide 
grosse  Geschäfte  machen^).  Da  war ^es  nur  natürlich,  dass, 
während  die  fremde  Einfuhr  sich  immer  mehr  auflehnte*),  die 
heimische  Industrie  dahinsiechte.  So  hören  wir  1558,  dass  Toledo 
den  grössten  Theil  seiner  Seidenwebereien  verloren  habe'). 

Auoh  in  anderen  Industriezweigen,  über  die  nur  zerstreute 
Bemerkungen  yorliegen,  ist  um  dieselbe  Zeit  ein  Bttckgang  wahr- 
nehmbar. 1537  hören  wir,  dass  in  Spanien  sehr  schlechtes  Schuh- 
werk febricirt  wird*).  Im  selben  Jahre  klagen  die  Gortes,  dass 
durdii  ■  die  Obermässige  Ausfuhr  von  Erz  nach  Frankreich  den 
einheimischen  Fabrikanten  das  Material  entzogen  und  dadurch 
indirect  auch  der  Kohlenbergbau  geschüdi«rt  werde 1548  be- 
schweren sie  sich  darüber,  dass  die  Fremden  alle  Wolle,  Seide, 
Eisen,  8tahl  und  andere  Waaren  autTvaufen,  so  dass  der  in- 
ländische Handel  vernichtet  werde  und  aller  Verdienst  ins  Aus- 

0  Albari,  1.  »er.  III,  256. 

')  1557  bitten  die  italienischen  Kaufleute,  ihnen  für  die  Rohseide^ 
die  sie  ausführen,  und  die  Fabrikate^  die  sie  einführen,  den  sicheren  Land- 
wet?  durch  Frankreich  tu  gestatten  (Danvila  V,  379),  mit  dem  jeder 
Verki  In  wegen  des  Krieges  verboten  war.  Der  Handel  muss  daher  recht 
bedeutend  gewesen  sein. 

')  In  einer  Denkschrift  für  Philipp  II.  erklärt  Luis  Ortiz  1558;... 
Mte  dudad  [Toledo]  solia  «er  muy  prospera  por  los  maehot  tratos  y  ofidoa 
^oe  teniA,  eapedal  [t\  por  lo  de  Im  sedatf  qne  en  d  [!  wohl  eile]  se  Isbra- 
van,  qne  la  mayor  parte  «e  a  perdido  y  de  jade,  porqne  franeeses 
y  otraa  naeionee  Ueban  a  aus  tierrae  las  sedas  eu  madeja  yladas  •  . .  y 
alla  ponen  sus  telares  (Brit.  Mus.  Egerton  Ms.  2056  fol.  208b).  Haebler, 
der  Colmeiro  die  Willkür  vorhält  (p.  58  Anni.  20),  mit  der  er  die  Blüthe 
der  Seidenweberei  in  Toledo  auf  das  Jahr  1480  Tprlept  (er  folgt  Naranjo 
y  Romero,  der  das  verlorene  Memorial  ded  Uaniiau  de  uhvares.  auf  das 
sich  auch  Haebler  stützt,  am  ausführlichsten  wiedergibt;  vergl.  Co  Im  ei  ro, 
Hist  de  la  econ.  polit  II,  190  Anm.  2),  redet  mit  nodi  vid  weniger  Orond 
von  der  «naehweidieben^  (leider  aber  niigends  nachgewieMaen)  ^Bltttbe 
Toledos  niD  1560^  (p.  67  Anm.  28).  Doreh  das  eben  angefflbrte  Citat 
dArfte  sie  endgültig  beseitigt  sein.  —  Jenes  1621  Terfasete  Memorial 
(Carapomanes  Dicnrso  sobre  la  educaoion  populär.  AppendicelV,  22) 
leidet  übrigens  wie  die  meisten  dprnr(i£ren  Schriften  des  17.  Jahrhunderts 
an  «turken  Uebertreibnngen.  Capniany  III.  347  f.  hebt  mit  Recht  hervor, 
d&a»  ihren  Verfassern.,  die  £ur  Zeit  des  tiefsten  Verfalls  lebten,  die  Ver- 
gangenheit in  sa  roi^igein  Licht  erschien. 

*)  Cortes  von  1587  pet  90:  baten  mny  md  cdsado, 

*)  Cortes  Ton  1587  pet  58. 


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Zar  inneren  Entwicklnng  CMtUiena  unter  Karl  V. 


417 


laod  geheO;  ja  Bach  ihrem  draatiBcheii  Ausdruck  ist  Spauien  mn 
»Indieii  der  Fremden'  geworden*).  Vergebens  suchteh  1544 
und  1548  die  Oortes,  fremden  geschulten  Arbeitern  gewisse  Be- 
günstigungen zu  erwirken,  um  neue  Gewerbe  einzubürgern^). 
In  einer  Denkschrift  von  1558  heisst  es  geradezu,  dass  Spanien 
keine  Industrie  besitze  und  daher  von  den  Ausländem  schlimmer 
als  Indien  ausgesogen  werde*);  und  1560  erklären  die  Cortes, 
dass  die  heimischen  Producte  im  Ausland  verarbeitet  werden 
müssen,  da  Castilien  keine  geschulten  Arbeiter  hat^).  Mögen 
diese  Lamentationen  auch  stark  abertrieben  sein,  jedenfalls  be- 
zeugen sie  einen  Verfall  der  spanischen  Industrie  am  Ende  der 
Regierung  Karl's  V.«). 

Für  diesen  Niedergang  machen  die  Cortes  zum  grossen  Theil 
die  fremden  Kaufleute  yerantwortlicb;  und  nicht  ohne  (3rund. 
Wohl  hatte  Spanien  zu  allen  Zeiten  viele  Rohproducte  ausge- 
ttlhrt  und  dafür  ausländische  Fabrikate  bezogen ') ;  es  war  daher 

')  Cortes  von  1548  pet.  124  (bei  St  inj  ere  II,  50  f-").  Die  Fremden 
nehmen  lo  que  habia  (luedado  a  los  iiaiufa.es  para  poder  tratar  .  .  .  y  el 
provecho,  que  habia  de  quedar  en  vros.  reynos,  va  todo  luera  dellos. 

0  ib.  pet.  148;  vergl.  pet.  125. 

0  Corte«  von  1544  pet.  86;  1548  pet.  143. 

. . .  a  oo80tro>  por  no  teaer  eate  yndastria  [wie  in  DeatBchlaad, 
Italien  and  Ffiokieicli]  elloa  y  otias  nscionee  lo  lieben  y  noe  tienen  por 
tebavoe  y  noa  traten  «n  todo  mny  peor  qne  a  Indioe  (Bt it.  Maa.  Egerton 
Me.  8056  fol.  246X  1657  moBi  die  Regieroog  trota  des  Kriege»  nnd  des 
erlassenen  Verkehrsverbotes  Papier  aus  Frankreich  beliehen,  nm  ihren 
Bedarf  zu  decken  (DanviU  V,  379). 

pei.  83:  . .  .  en  estos  reynos  ay  mucbo  hierro  y  uero  y  lana,  y  ae 
rria  mncha  cantidad  de  seda  y  todos  los  otros  materiales,  que  son  menester 
para  poderse  liazer  y  fabricar  en  ellos  todo  genero  de  armas  y  sedas  y 
psnoe  y  fustanes  y  tappcpria  y  brocados  y  oro  hilado:  y  por  no  aver 
en  estos  reynos  pt  i^  inasquetenganpraticaeindristriade  hazer 
la«  dhag.  mercaderias^  ilevan  lo  susodho.  a  reynos  estranos^  en  donde  con 
eUna  loa  naturales  dellos  hazen  y  fabrican  las  dhas.  mercaderias  y  las 
embinn  n  eatoe  reynos  pa»  venderlaa  en  eUos  a  ezoessiTos  predoa;  y  lo 
qne  peor  es,  qne  nincha  gente  pobre  deatoa  reynos^  por  no  aver  en  elloa 
lndha.indttstriay  üabricn  de  laa  dhas.  mercaderias,  no  tienen  en  qne 
ocnparse  y  pndescen  mnehn  necessidad. 

*)  flaebler>  dem  sie  grösataniheils  snginglieh  waren,  hindern  sie 
allerdinga  nichts  von  dem  ,^blühenden  Znstand  des  Landea^^  bei  Philipp*» 
Regierangsantritt  za  reden  (p. 
Capmany  lU,  334  tt. 


418  B«raftj8> 

auch  jederzeit  die  Handelsbilanz  ikm  uugünstig  gewesen  M.  Selbst 
in  der  Zeit  der  buclisten  Bltithe,  um  1516,  bezeugt  eine  Denk- 
Schrift  den  Ueberschuss  des  Imports  über  den  Export^).  Trote 
alletr  Gesetze  musste  daher  das  Geld  ausser  Landes  gehen;  die 
Regianmg  stellte  gegen  eine  Abgabe  tcoi  7 — 8  Feooeiit  EcUub- 
ttisssdieiine  aus*).  Der  eint^lidie  HaadaL  lockte  Tiele  fremde 
Eanfleute  ins  Land;  schon  1515  Sueben  die  Gortea,  wenn  auch 
▼ergeblich,  ihre  Anweeenheit  zu  besdv&nken^).  Aber  geftiirlieh 
wurden  sie  erst,  als  Karl  durch  seine  auswärtigen  Kriege  immer 
mehr  in  die  Abhängigkeit  der  gi'ussen  deutschen  und  italienisclien 
Banquiers  gerieth^).   Nicht  nur  gingen  alle  Geldgeöchiitte  der 


')  DiM  sagt  das  Memorial  toh  Medina  del  Campo  von  1606  mit  be« 
stimmten  Worten  (Documentos  ineditos  17,  552:  Presupone  aaimismo  qoe 
el  debito  de  Castilla  en  los  reinos  y  provincias  de  Europa  fue  mayor  qne 

cl  credito;  und  p,  554:  siempre  fue  mayor  el  debito  de  las  mercaderia.s 
de  Castilla  en  ]a8  provinciaa  estranjeras  que  el  credito  basta  que  la  ^aca 
del  dinero  le  ajusto).  Und  da  hier  der  Auagleicli  der  Wechsel  staiuaad. 
ist  das  Zeu^niss  beweiskräftig.  Doch  die  Angabe  des  Consulats  von  Burgos 
im  Jahre  1503^  dass  der  Werth  der  Ausfuhr  nur  \t9  desjenigen  der  Ein- 
fahr  aosmaehe  (Gouaon-Loiibens  295),  bemht  ohne  Zweifbi  auf  sterker 
Üebertreibung. 

*)  Brit  Mos.  Addit  Mb,  28572  M.  161  ff.  (Cojpie  Bergenrotii's  nach 
Simaaeaa.  CaatUla  Leg.  1.  fo.  285).  D«r  YerfaMor  Lnmi,  der  Vertreter 
Madride  aaf  den  Cortea  von  1$15  (Gortea  IT,  246),  hat  sie  an  den  Cevdinal 

Ximenes  gerichtet.  —  1568  wird  die  Gesammtansfuhr  Castiliens  auf  drei  Mlll  , 
die  Einfuhr  auf  Sieben  Hill.  dne.  geeeblUst  (Brit  Mne.  Egerton  Ks.  2066 
fol.  242b). 

•)  Documentos  iu*  ditos  17.  552. 

*)  pet.  30.  Von  einem  Verbot  für  die  Fremden,  mit  Lebensauiieln 
zu  liuudeln ,  steht  aber  weder  etwas  au  der  von  Haebler  (p.  166)  an- 
gegebenen ötelle,  noch  in  den  Petitionen  der  Coxiea.  Und  da  die  Ver- 
treter noch  1548  (pet.  124)  und  1552  (pet.  125)  den  Fremden  diesen  HanM 
vorwerfen,  erst  1552  ein  Terbot  desselben  fordern,  ohne  sich  auf  frühere 
Oesetse  so  berufen,  so  bernbt  die  Hotis  wohl  anf  einem  Irrtfaom. 

*)  AasdrflekUch  sehreiben  1548  die  Cories  Kerl's  Geldgeeehlflen  in 
Dentsehland  nnd  Italien  das  Vordringen  der  fremden  Kanllente  m  (pei  12A 
bei  Sempere  II,  50:  •  • «  a  eansa  de  las  neecsidades  qne  V.  M.  ha  tenido 
para  ser  soeorrido  dellas,  asi  en  Alemania  eomo  en  Itslia,  ha  sido  neeesario, 
que  Tonga  a  estos  reynos  tanto  Ttrimero  de  estrangeros  eomo  han  venido 
j-  hay  en  ellos^  los  quales  non  satisfechos  eon  los  negocios,  que  con  V.  M. 
han  fecho  y  facen,  asi  de  cambin?  eomo  de  las  coprs  que  V.  M.  les  con- 
sigim  pRfB  svr  [layados  dellos,  se  hau  entremelido  en  tnmnr  todfis  la?  otras 
negociaciones ,  i^ue  hay  en  estos  reynos).  Seine  Anleihen  betrachtet  auch 


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Zur  inneren  EntwieUnng  CartÜieni  unter  Karl  T.  4 IQ 


Regierung  durch  ihre  Hftnde^),  ob  beautsteo  «ach  ihre  groasea 
Kapitalien  dssu,  eine  Waore  nach  der  imdeni  «Q&ukttofeii  mA 

sich  80  praktisch  ein  Monopol  zu  erwerben.  Schon  1538  klagen 
die  Cortes,  duh:?  die  l  icmdeu  uui  den  iMiirkteu  alles  G^ld  an 
aich  idtihen  und  es  dann  zum  doppelten  Freite  abgeben*),  1532 
kaufen  die  Genuesen  alle  Seife  äiuf,  und  ein  KapitaliHt  hat  den 
Alaun  des  ganzen  Landes  gepachtet*).  Die  Fugger  verschaffen 
sich,  als  sie  die  Grossmeisterthümer  übernehmen,  ein  Monopol 
auf  Quecksilber^).  Die  plötzUche  £)ntwerthung  des  Gelde«  bot 
den  Cirosshändlem  auf  Kosten  der  grossen  Msisse  des  Volkee 
weitere  Yortheile;  in  den  vierziger  Jahren  ziehen  sie  fast  aUe 
Rohproducte  des  Landes  an  aicb^).  Natürlich  nutzten  sie  ihre 
Mßfihi  nach  Kräften  aus'),  so  dass  die  OppoeitioQ  der  Cortes 
gingen  ein  solehes  Anssange^stem  TSllig  bereohtigl  war. 

Aber  damit  gaben  sich  die  Banquiera  noch  nicht  ai^eden; 
oad  die  Regierung,  die  oft  ihm  Verpflichtungen  nieht  «ach* 
kommen  konnle,  muaete  so^  hin  und  wieder  die  Gesetae  nach 
ihren  Wünschen  modificiren.  So  wird  1526  der  Indienhandel 
allen  Unterthanen  Karl's,  auch  den  Deutschen  und  Genuesen,  frei- 
gegebeUf  wahrend  er  bisher  den  Spanituu  ic^ervu't  war').  Dem- 
entsprechend wird  1528  die  Eroberung  und  Besiedeli^ig  Vene-^ 


die  Deukschrift  Ton  Medins  eis  die  Ursache  des  Verfalls  (Do«.  Ined. 
17,  553  f.).  Haebler  stellt  ihren  Inhalt  geradezu  anf  der;  K'>pf.  wenn  er 
von  ihr  bemerkt  (p.  18):  „Klarer  als  in  dieser  ist  das  merkantilistiHchc 
Princip  nicht  oft  zur  Darstellung  gebracht  worden,  wenn  sie  z.  H.  nacli- 
re^luiet,  dadä  d«r  Niedergang  öpanieos  voa  der  Zeit  her  datire,  wo  suerst 
Mine  HendelabilAnz  gegen  das  Aoslaad  sa  Ungunsten  Spaniens  ebaoUoH.^^ 
üq4  dabei  brachten  naoh  Ihrem  VevfiMser  die  durch  die  nngönstige  Bilaas 
erforderten  Erlattboiasaeheloe  aar  OeldauaAibr  „dem  Reiche  groaaea  Vor- 
tbeU**  (de  dar  eataa  lieeneiea  resaltoba  mvßko  provecho  a  el  rehw,  porqaa 
habia  mas  larga  contrataeton  y  major  ceaeorao  de  loa  «eyaoe  evtva&oa; 
Doc.  ined.  17,  652). 

n  Cortes  von  15^  (^L  87;  1548  pet.  12i\  1562  peU  125. 

2)  pet.  166. 

')  pet  Ö6  n.  95. 

*)  Cortea  von  1552  pet.  129. 

0  Cortea  von  1548  pet  1SS4: . . .  egora  de  pocoa  eSoa  aea. 

*)  6o  klagen  die  Cortea  von  1568  pet  76«  deaa  die  Wiederveikiiifer 

für  die  zu  400—500  mra.  erstandene  Wolle  1200  van.  verlangen. 

^)  Herrera,  Llistoria  general  de  laa  Indiaa.  Madrid  1796  ff.  Dec. 
m,  lib.      cap.  11,  p.  295. 


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420 


J.  Bernays. 


zuelas  den  VV eisern  übertragen^),  die  sotrar  den  Gouverneur 
einsetzen*).  1532  muss  der  Kaiser  mit  den  Jb'uggern,  denen  er 
die  Ländereiea  der  GrossmeiBterthümer  verpachtet  hatte^),  ein 
Abkommen  Uber  die  von  ihnen  zu  zahlende  alcabala  treffen  und 
ist  froh,  als  sie  es  annehmen^).  Im  selben  Jahre  Idagen  die 
Coites,  dass  anf  Karrs  Befehl  auf  den  M Srkien  nur  Genuesen  snt 
Vorstehern  der  BOrsen  ernannt  werden,  während  ein  Gesete  von 
1499  den  Fremden  die  Wechslergeschäfte  Überhaupt  verbot*).  Die 
Bevorzugung  der  italienischen  Kaufleute  in  dem  neuen  Tanl  der 
Seidensteuer  von  1546  ist  schon  erwähnt  worden;  ebenso  dass 
die  erst  vor  Kurzem  erlassenen  Bestimmungen  Ober  den 
Qetreidehandel  zu  Gunsten  der  Fugger  suspendirt  werden®). 

Diese  Angaben,  die  sich  bei  einer  genaueren  Kenntniss  der 
B^erungshandlungen  Karl's,  als  sie  uns  zu  Gebote  steht,  wohl 
noch  yermehren  liessen,  beweisen  zur  Genfige  den  TerderbUchen 
£influs8  der  Fremden^.  Haebler  leitet  zwar  einige  der  tfasa- 
regeln  aus  den  fr«ihlodlerisehen  Tendenzen  her,  die  er  Karl  zu- 
schreibt Solche  Anschauungen  wird  man  bei  einem  Fürsten  des 
Iii.  .lahrlmnderts  nicht  jjerade  voraussetzen;  und  dav^s  der  Kaiser 
sie  wirklich  gehabt,  ist  vcillig  unerwiesen  geblieben'-^).  Ja  es  fehlt 
nicht  an  durchschlagenden  Gründen  dafür,  dass  er  auf  den  merkanti- 
listifichen  Bahnen  seiner  Vorgänger  weitergewandelt  ist  Gleich 
ihnen  verbietet  er  die  Geldausfuhr,  damit  das  Reich  nicht  verarme. 


>)  ib.  Dec.  IV,  üb.  IV,  csp.  8,  p.  70  f. 

-)  ib.  Dec.  IV,  üb.  VI,  cap.  1,  p,  101  und  das  Original  des  Copial- 
buches  der  kuBerlichen  Kaoslei  für  Veneso«la  (Brit.  Mus.  Addifc.  Ms.  24906 
fol.  97b). 

')  Vergl.  Cortes  voa  1552  pet.  129;  sie  sind  also  unter  den  mercadexes 
verstanden. 

•*)  Danvila  V,  3.59.    Siehe  oben  S.  394  Anin.  7. 

*)  Cortes  von  1532  pet.  48  ^  >fueva  Recop.  V,  tit.  18  ley  G. 

*)  fliehe  oben  8,  407  n.  415.  Hierher  gehört  vielleicht  auch  die  Er* 
laobnisB,  tolas  de  cedti^s  eiDsufÜhren  (Cortea  voa  1882  pet  46;  vergl. 
oben  8.  414  Ama  7). 

^  Sie  illostriren  auch  Haebler*t  Behanptang  (p.  11):  «nie  nnd 
nirgends  hat  er  (Karl)  berechtigte  InteieHen  der  Spanier  nnberftcksiclitigt 
gelassen,  geschweige  denn  fremden  geopferf^ 

^)  Vergl.  seine  Bemerkungen  flbcor  die  Freiheit  des  Indienhaadels 
p.  11  und  53. 

*)  Was  nnrd  Hnebler  s  Darstellung  zum  Beweise  dienen  könnte,  ist 
im  Voretehenclen  im  rechte  Licht  geaetxt  worden. 


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Zor  innemi  Entwiektang  Ca0tili«oa  unter  Karl  V.  421 

Und  daran  bftlt  er  nicht  nur  1524  im  Kriege  gegen  Frankreich  fest, 
als  das  spanische  Oold  seinem  Rivalen  zum  Solde  der  Trappen 
Terhilft*);  auch  im  Frieden  und  in  einem  vertraalichen  Schreiben 
an  den  Priisidenten  seines  Staatsratiies  schärft  er  die  Beobachtung 

des  Verbotes  ein*).  Wie  die  katholischen  Könige  sucht  er  liatidel 
und  Verkehr  durcli  Verordnungen  zu  beschninken  und  zu  regelu^}. 
Wohl  aber  verräth  er  nicht  dieselbe  Einsicht  wie  jene  grossen 
Regenten;  selbst  die  Vertreter  der  Städte,  die  Öfters  recht  selt- 
same Forderungen  stellen,  sind  ihm  hin  und  wieder  überlegen^). 
JedenfaHs  ist  es  verfehlt,  den  Kaiser  zum  Vertreter  einer  frei- 
händlerischen  Politik  zu  stempeln*). 

Diese  kurzen  Bemerkungen,  die  natürlich  kaum  die  all* 
gemeinsten  Umrisse  der  Entwickltmg  wiedergeben  können  —  für 
ein  lebendiges  Bild  wäre  auch  das  vorliegende  Material  ganz 
unzureichend  —  dürften  docli  genügen,  um  die  Annahme  einer 
wirthschafllichen  BlUthe  Spaniens,  wie  sie  Haebler^)  verficht,  zu 


*)  So  klagt  er  in  dem  Berufungsschreiben  der  Cortes  von  1524  über 
c!  intolerable  dano  qnc  pstos  dhos.  nrop.  rpvnof«  ropribiftn  en  sacarse  y 
Uevarse  el  dinero  t'iiern  (1p  eWos  para  otro  n  vun.  especialmentc  el  reyno 
de  Francis;  ioqual  se  liani.i  fecho  e  hacia  tan  sueltamente,  que  por  causa 
de  ello  estoa  dlios.  reynos  se  empttbrecian  y  e!  reyno  de  Francia  se  enrri- 
qaecia  tacto,  que  eranioB  ccrtiticados  que  el  dho.  rey  de  Francia  pagaba 
mttclia  parte  de  I<»  ezereitos,  que  contra  dos  tenia,  eon  la  gaoanda  que 
tenia  del  dinero,  que  de  aea  ee  pasaba  (Brii  Mos.  Addit  Ms.  9980  fol.  IIS), 

*)  DanTila  V,  856.  Der  Brief  gehört  ins  Jahr  1588;  afehe  oben 
S.  884  Ann.  7. 

O  Stehe  8.  405  IT. 

*)  Siehe  oben  S.  418  u.  417.  Denn  meg  man  auch  geneigt  sein,  fftr 
die  übrigen  Gesetze  gegen  die  überhandnehmende  Theuerung,  die  Prinz 
Philipp  1550 — 1552  in  Spanien  erlies«  (vergl.  die  gleichzeitigen  Drocke  und 

Clemencin  289  f.)i  dem  Kaiser  keine  Verantwortung  aufznbiirdpn .  j^ne 
Verordnung  von  1549  (eiehe  oben  S.  412)  über  die  Tuclimnn\i!actiir,  die 
in  Brüssel,  wo  er  damals  residirte,  pablicirt  wurde,  kann  seinen  Inten* 
tionen  nicht  widersprochen  haben. 

•)  Wie  Ilaebler  (p.  11)  es  thut. 

*)  Es  wird  nicht  noibig  sein,  noch  einmal  auf  seine  Arbeitsweise 
einragehen>  da  die  angefahrten  Beispiele  dem  Leser  ein  eigenes  Urtheil 
ennögliehen.  Hier  mag  nnr  noch  folgende  Selteamkeit  erwUint  werden.  P.  8 
heieet  es:  ^e  Inquisition,  die  den  Spaniern  Jener  Zeit  als  eine  Muster^ 
einriehtang  ersehienen  war,  Ar  deren  Ausbreitung  sie  melir  als  dninal 
zum  Schwerte  gegriffen  hatten,  unter  Uorente^s  Feder  wurde  sie  sn  einer 
Handhabe  der  Tyrannis,  sn  dem  geheimen  Sehreökeastribnnal  der  Herrscher, 


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422 


beseitigen.  AmEude  der  liegierung  Karl  s  sind  vielmehr  die  Spuren 
des  Ver&ilB  deutlich  erkeimb«r,  der  daoA  unter  seinem  Nachfolgior 
rapide  zummirafe. 

Wenn  zum  Schluss  die  Bedeutung  des  Blaisers  für  die 
innere  Entwicklung  Castiliens  charakterisirt  werden  soll,  so  ist 
zunScbat  zu  bemerken,  dass  seine  Wirksamkeit  für  die  Kraftjgang 
des  Königthums  bedeutend  ttberscb&tzt  worden  ist.  Das  Wesent- 
liche hatten  hier  schon  seine  Yoxgänger  toUbradit,  als  sie  den 
modernen  Beuntenstaat  mit  seiner  Bureaukratie  ausbauten.  Selbst 
der  Sieg  über  die  comimeros  hat  die  Stellung  der  Krune  nicht 
verändert.   Wohl  aber  scheint  der  Aufstand  für  die  wirthschaffc- 
liche  Lage  CnstiHeiis  Epociie  machend  gewesen  zu  sein.   Die  Un- 
ruhen werden  vielfach  eine  Bebauimg  des  Landes  verhindert  uud 
so  die  Verschuldung  der  Bauern  verursacht  haben,  über  die  schon 
in  den  nilchsten  Jahren  geklagt  wird  und  von  der  sich  der 
Bauernstand  nicht  wieder  erholte.  Auch  für  die  Industrie  dürfte 
das  tolle  Jahr  yerhingnissToU  geworden  sein.   Sie  hatte  unter 
den  katholischen  Königen  einen  starken  Aufschwung  genommen 
und  erreichte  in  den  ersten  Jahren  Earrs  ihren  höchsten  Stand. 
Doch  war  e.s  iiir  auch  jetzt  noch  nicht  gelungen,  es  dem  Aus- 
lande gleich  zu  thun  :  dazu  Hessen  ihre  Arbeiter  es  schon  im  df-m 
nöthigen  Fleiss  fehlen.    Durch  die  Revolution  wird  dieser  Hang 
zur  Trägheit  gefördert  worden  sein.  Auch  mag  der  hochgeachtete 
Waffendienst,  dem  sie  während  des  Aufstandes  obgelegen,  viele 
Handwerker  ihrem  Gewerbe  ent&emdet  haben.  Natürlich  traten  die 
schlimmen  Folgen  hier  nicht  so  schnell  hervor  wie  bei  der  Land- 
wirthachaft;  aber  schon  1597  iSsst  aioh  ein  allgemeiner  Rflckgang 
der  Industrie  erkennen.  Dasu  kam  in  den  nftchsten  Jahren  die  un- 
geheure Preissteigerung,  die  von  den  kapitalkräftigen  fremden  Kauf  - 
leuten  zum  grössten  Schadtu  der  einheimischen  Gewerbe  ausgenutzt 
wurde.  Wohl  hatte  die  Filrsorge  der  Regierung  nicht  aufgehört; 
der  Staatsrath,  in  dem  noch  längere  Zeit  die  alten  Käthe  Ferdi- 
nand's  und  Isabella  s  sassen^)  und  ihre  Anschauungen  fortpflanzten, 


die  jedea  geistiigsB  Ferts«liritt  vataidrackteii.    Und  so  ward«  an  dem 

Ruhmeskraase  dst  16.  Jahrhunderts  munter  weiter  gerupft.^^  (!)  Xa  Wirk- 
lichkeit musste  erst  Ranke  gegen  Llorente  die  Inquisition  als  einen 
ki^niglichen  Gerichtshof  nachweisen  (Werke  35 — 36,  ld5  ff.). 
*)  Z.  B.  (knr%)ai  ist  noch  bis  152&  nachweisber. 


Zar  inneren  fintwicUimg  CasUlieiu  unter  Karl  V.  423 

ordnete  noch  in  ihrem  Geiste  di«  einz^en  lodustrieeweige  bis 
ins  Kleinste^).  Aber  der  Kaiser  selbst  und  die  ersten  seiim 
Bfimstor  worden  immer  mehr  von  der  auswärtigeD  Politik  in  An« 
sprach  genommen,  so  dass  der  rechte  Lnpnls  für  die  inneres 
Angelegenheiten  abhanden  kam.  W&hrend  die  kathoUsdien 
K5mge  aus  eignem  Antrieb  Oberall  fördernd  eingegriffen  hatten, 
Uesfi  man  sich  jetzt  von  den  Cortes  zum  Vorgehen  dränsifen. 
Noch  schlimmer  war  es,  dass  Karl  durch  die  Kostea  seiner  ;iu.s- 
läiidi-(  lien  Unternehmungen  gezwungen  war,  seinen  Gläubigt  rii, 
den  grossen  deutsrlipn  und  italienischen  Baukhämsern,  Vieles,  ssum 
Theil  für  Spanien  Schädliches,  nachzusehen.  Endlich  war  er  ge- 
Döthigt,  das  Land  mit  stets  wachsenden  Steuern  zu  belasten. 
Es  ist  daher  erklärlich,  dass  GastUisn  nnter  Karl  V.  zurOokging. 
Das  Grundübel,  an  dem  es  litt  nnd  das  die  andern  erzeugie,  war 
die  internationale  Weltpolitik  seines  Herrschers,  der  das  Land 
wirIhsehaflUch  nicht  gewachsen  war.  Und  da  sie  von  d^  6ster- 
reiehischeu  Dynastie  inauu;urirt  wurde,  haben  die  Spanier  mciit 
mit  Unrecht  in  dem  Avil  kommen  des  neuen  Herrscherhauses  die 
Epoche  des  Verfalls  gesehen. 


Anhang  L  Zum  Sinken  des  Geldwerthes. 

Haebler  (p.  160  fL)  sucht  Tergebens  nacbsmweiseni  dass  die  durch 
diD  EdelmetiÄzuflnss  aus  der  neuen  Welt  bewirkte  Preissteigerung 
in  Spanien  schon  in  den  zwanziger  Jahren,  des  16,  Jahrhunderts  be- 
gonnen habe.  Wohl  klagen  die  Cortes  schon  1528  (pet.  73)  und 
U28  (pet.  12),  dass  Alles  das  Doppelte  koste;  aber  diese  Angaben, 
die  nicht  wörtlich  zu  nehmen  sind,  finden  ihre  genügende  Erklärung 
is  dem  Krieg,  der  den  Verkehr  störte,  und  dem  Wucher,  der  die 
Bauern  bedrängte  (Cortes  von  1528  pet.  18,  14,  129),  so  dass  man 
nicht  eine  dauernde»  Vertbeuerung  anzunehmen  braucht.  Noch  1537 
sind  Wolle  nnd  Färbstoff  billiger  geworden  (pet.  116).  Auch  nach 
den  Vertretern  der  Cortes  von  1548  soll  die  Preissteigerung  erst  seit 
8—10  Jahren  begonnen  haben  (pet.  153).    Wirklich  mochten  die 


Vergl.  2.  B.  die  Gesetze  über  die  Tucbmanafactur  von  1528  und 
1529  (Naeva  Becop.  VII,  tit.  14  u.  15). 


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424 


J.  Bernay». 


reichen  Erträge  Peru's  nicht  obnA  EinfliUB  auf  den  Geldwerth  ge- 
blieben sein.  Aber  bedeutend  konnte  die  Emwirknng  der  neuen  Welt 
auf  die  Preise  erat  seit  dem  Jahre  1545  werden,  in  dem  die  mSchtige 
Mine  Ton  Potosi  entdeekt  worde^.  Doch  ist  es  kaum  glanblich, 
dass  schon  bis  1548  der  Geldwerth  anf  die  Hftlfte  gesanken  ist*). 
1558  soll  er  sogar  nnr  noch  ein  Drittel  des  früheren  betragen  haben 
(pet  19  nnd  55).  Wir  kOnnen  diese  Behauptungen  nicht  controlixenO; 
eist  Ar  eine  etwas  spfttere  Zeit  stehen  uns  einige  Vergleichszahlen 
SU  Gebote.  Wir  haben  nftmlich:  L  den  Bericht  aber  die  Verprovian- 
tirung  der  Flotte  Hagalhaens'  von  1519  (Navarrete,  Colecdon  de  los 
Ti«jes  j  descubrimientos  IV,  162  iL);  II.  den  Kostenanschlag  eines 
Armeecorps»  den  MoretFatio  unter  Papieren  Alba*8  gefunden^)  (also 
wohl  Tor  1580);  III.  eine  Berechnung  der  Kosten  der  Armada  aus 
dem  Jahre  1586  (Duro,  La  armada  invendble  I,  250  ff.).  Daraus  Ittsst 
sich  folgende  Tabelle  gewinnen*): 


')  Vergl.  die  statistischea  Aogaben  bei  Softtbeer,  Ede]metel]-Pro> 
dnetion  im  57.  Bri^niangsheft  Ton  Petermanns  Hittheilangen  p.  51  ff. 
und  71  t 

*)  Keinesfalli  ist  er  noch  sOiker  gefslleiH  wie  es  nseh  swei  Angaben 
der  Vertreter  scheinen  sollte.  (Ein  Huhn  kostet  statt  21  mrs.  mehr  als 

2  reales  od.  68  mrs.  [pet.  142];  ein  Ochse  statt  G  mehr  hU  20  duc.  [pet.158]). 
Biese  sind  übertrieben.   Noch  1560  bestimmt  Philipp  II.  als  Taxe  für  die 

vom  Hof  reqnirirteii  Hiihnpr  nnr  1"!:  rls.;  ein  Ochf«'  kostet  noch  hdm  Bnu 
des  E^curiai  nur  1:5—15  duc.  (Lafuente  14^  429  Anm.)i  auch  mag  hier 
wieder  Wucher  im  Spiel  sein  (vergl.  pet.  121). 

»)  Die  Siitze  der  Korntnxen  von  1502.  1539  nnd  1558  (110,  240  und 
310  mrs.)  dürfen  nicht  mUeinander  verglichen  werden;  denn  während 
1502  ein  mittlerer  Preis  festgesetst  wurde  (vergl.  die  Tabelle  bei  Giemen« 
ein  551)i  ist  offenbar.  1539  ein  Ifszimum  angenommen  worden,  das  nnr 
den  seUimmsttn  Wucher  anssehliessen  sollte.  Kostet  doch  noch  beim 
Ben  des  Escurial,  als  die  Preise  seit  1539  ungeheuer  gestiegen  sein 
mnesten,  ein  Scheffel  Weisen  7^9  rls.  (288—806  mrs.;  Lafaente  14^ 
429  Anm.). 

*')  Morel -Fatio,  L'Espagne  an  XVI<^  et  XVII*"  si^cle,  15>?  f.,  218  fT. 
Haebler  setzt  ihn  ins  Jahr  1594,  wohl  nur  weil  er  als  Anhang  zu  dem 
1594  verfassten  diano  Borghese's  gedruckt  ist.  Andererseits  lässt  das., 
was  p.  239  von  Portugal  gesagt  wird,  es  zweifelhaft  erscheinen,  ob  das 
Stadt  vor  1580  geschrieben  ist 

*)  Dabei  ist  tu  beme^en,  dass  1  qnintal  as  6  arrobes  k  25  PfUnd  ist 
(▼ergl.  Morel*Fatio  224);  dass  1  pipa27*/i  arrobas  fasst  (Dnro  1,275), 
nnd  dsss  1  dnc  11  reales  k  34  maraTSdis  gilt 


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Zar  innerai  Entwidclang  CMtUiens  UDter  Karl  V. 


426 


1  quintal  Zwieback 
1  arroba  Oel  .  . 
1  quintal  Speck  . 
1  arroba  Käse 
1  arroba  Edsig  . 
1  quintal  Reis  . 
1  pipa  Hehl  .  . 
1  hanega  Bohnen 
und  Erbsen  . 
1  quintal  Pulver  . 
1  arroba  Blei 
1  quintal  Siahl  . 
1  quintalGasseisen 


L 

170  mrs.  (p.  170) 
203VTmrs.(p.l71) 
770  mr?.  (ib.) 
235  mra.  (.ib.) 
ISV*  rare.  (p.  172) 
500  mrs.  (p.  173) 
1185  mn.  (ib). 

162  mrs.  (p.  171) 
2084  mrs.  (p.  167 
180  mrs.  (p.  168) 

1800mr8.(p.l7Ü) 
500  mrs.  ip.  177) 


n. 

1  '/2  duc.  (p.  224) 
12-14  rls.(p.225,227) 
50  rls.  (p.  226) 
Vi  duc.  Cj).  225) 
4  rls.  (p.  226) 
4  duc.  (p.  225) 
82V«  rls.  (p.  227) 

12  rls.  (p.  225) 
17  duc.  (p.  222) 

Vi  duc.  (p.  223) 

4  duc.  Cp.  232) 

1  Vi  duc.  (p.  222,232) 


m. 

16  18  rls.  (p.  275) 

9  rls.  (p.  277) 
70  rls.  (p.  276) 
11-/»  rls.  (ib.) 
4Vii  rl8.(p.  277) 
1500  mrs.  (p.  278) 


10  rlB.  (p.  277) 
150  rls.  (p.298) 

5  rlH.(ib.) 
1800  mrs.  (p.30d) 


Um  1580  sind  also  die  Preise  der  meisten  Lebensmittel  swei  bis 
dreimal  so  bocb  als  1519;  der  Efise  allein  bat  seinen  alten  Wertb 
nnr  am  ein  Geringes  yerttndert  ')•  ^on  anderen  Gegenständen  dagegen 
haben  Blei»  Stabl  nnd  Gusseisen  ibren  Irtlberen  Preis  bewahrt;  nur 
Pnlver  ist  anf  mehr  als  das  Doppelte  gesti^en.  8o  lange  die  selt- 
same Stetigkeit  der  Metallpreise  nicht  anderweitig  erklärt  ist,  er- 
lauben die  widerspmehsToUen  Daten  keinen  sicberen  Sehlnss  ttber  den 
Stand  des  Gddwertbes.  Jedenfalls  scbeint  er  seit  1519  noch  nicht  anf 
ein  Drittel  gesanken  zu  sein. 


Anbang  IL  Zur  Bevölkenrngszimabme. 

Die  Yon  ibm  entdeckte  Bltttbe  Spaniens  am  1560  sacht  Haebler 
(p.  144  ff.)  aocb  dorch  den  Nachweis  annehmbar  sa  madien,  dass 
das  Land  am  jene  Zeit  am  diebtesten  berölkert  gewesen  sei.  Dag^en 
soll  hier  nnr  dargetban  werden,  dass  seine  Angaben  aacb  in  diesem 
Punkte  fehlerhaft  sind.  Zanftohst  ist  zu  bemerken,  dass  fast  alle  ei*» 
baltenep  Statistiken  nnr  die  Zahl  der  Steaerpflicbtigen  (vecinos  pecheros) 
▼erseicbnen  and  es  gans  onmOglicb  ist,  mit  nor  einigem  Ansprach 
auf  Gaiani^xt  daraas  die  Kopfisahl  su  berechnen,  da  selbst  bei  täxtm 
and  derselben  Zlhlang  yerschiedene  Massstftbe  angewandt  wurden^. 


')  DasB  Essig  aufs  Sieben-  und  Achtfache  gestiegen  ist,  beruht  wohl 
auf  den  Monopolpreisen  der  reichen  Händier,  die  ihn  anfkanfen.  (Vergl. 
Cortes  von  1555  pet.  124.) 

')  N'ergl.  Gonnon-Loubens  4ö  f.  Aucl>  Haebler  gibt  theoretisch 
die  Dumuglichkeit  einer  sicheren  Berechnung  zu  (.p.  147     \  troudeni  wirft 


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Da  feiner  die  Verzeichnisse  nur  zu  Steuerzwecken  dienten,  und  natOr- 
Hch  mit  der  wachsenden  BelaBtang  auch  die  Schftrfe  der  Gontrole 
und  die  Genauigkeit  des  Censns  stieg,  so  ist  der  Vermeliniiig  der 
yeoinoB  nieht  an  Wachsen  der  Berdlkenmg  in  demaelben  YerbittaiBa 
zn  entnehmen* 

üeber  ihren  Stand  unter  den  katholischen  KSnigen  Hegen  nur 
swei  Schfttmngen  Tor,  deren  eine  mit  ihrer  flhertriebenen  Angahe  von 
1500000  yednoB  Haehler  mit  Recht  verworfen  hat^;  die  andere  f&hrt 
indirect  auf  eine  Zahl  von  etwa  850000  veoinos*). 

fifst  ans  dem  Jahre  1580  sind  atatistiaohe  Berichte  eihalten,  die 
aher  die  Königreich«  Mnroia  und  Qraaada  nnd  einen  Theil  von 
Galicien  nicht  nmfaesen*).  Im  TTebrigen  soll  Oastilien  dämals  von 
694953  vednoB^)  bewohnt  gewesen  sein;  doch  sind  dabei  alle  von 
gewissen  Stenern  Befreiten  nicht  mitgeztthlt*). 

Der  nSchste  Geusas  von  1541  wnrde  hei  der  Einftthrong  der 
Millionenstener  1690  zn  Grande  gelegt,  and  da  sie  alle  Bewohner 
des  Landes  treffen  sollte,  wnrde  er  durch  eine  Schfttsang  der  Adligen, 
Geistliehen  nnd  der  sonst  von  den  Stenern  fiximirten  erginzt^.  Aas 
seinen  Angaben  hat  Haebler  seit  1580  eine  Zunahme  von  142  299  vecinos 


er  dea  kuiuglichen  Beamten  einen  Sc häteongs fehler  von  1  Hill,  vur^  nur  weil 
er  durch  seine  Moltiplicstion  mit  5  (uach  der  Gleichung  1  vecino  =  5  Seeleu) 
sa  einem  andern  Besnltat  gekommen  ißt  (p.  149  und  150). 

')  Clemencin  601  ff.;  Oonsales,  Censo  de  pobladon  ...  de  Gastilla 
en  el  tiglo  XVI.  Madrid  1829,  p.  94  f.;  vergL  Haebler  145  f. 

*)  Denn  man  wird  Verdeaoto  (siehe  oben  8.884  Anm.  6)  mit  Oonnon- 
Lonbens  48  tvots  des  onverstindUdien  de  istria  a  dinero  wohl  dahin 
auslegen  dftrfen,  dass  die  herraandad  jUarlich  dem  König  nnd  den  Granden 
150  enentoi  einbraehte.  Da  jeder  vecino  180  mn.  saUie  (NacTa  Becop. 
Vm,  üt.  13  ley  37),  erlialt  man  so  etwa  880000  vecinos.  V«o  des  Ertrages 
verblieb  aber  jeder  Provinz  zur  Bestreitung  der  Folizeikoaten  (ib.  ley  34); 
so  kommt  mRn  rnnd  nuf  850  000.  —  Ilechnet  man  mit  Clemencin  139  und 
Haebler  nur  100  cuentoa,  so  betrug  die  Zahl  der  vecinos  etwa  570000. 
—  Die  Angabe  m  dem  üintührungsgeBetz  der  hermandad  (Nnevn  Ree.  V'lll, 
tit.  13  ley  34)  ist  für  unseren  Zweck  werthlos,  da  noch  nicht  alle  Provinaen 
betheiligt  waren  (Danvila  V,  12). 

*)  2s'äialich  die  Bezirke  von  Orense,  Mondohedo.  Campostelia  und 
Tay  (vergl.  Qonsalea  35  ff.).   Das  hat  Haebler  nicht  beachtet 

0  Nieht  686641,  wie  Haebler  148  angibt;  er  hat  wohl  den  Besirk 
TOn  Oomfta  mit  eelnen  8818  veeinoe  (donsales  85)  nicht  mitgenchnet 

*)  Gontales  89. 

*y  DoenmentOB  ineditoe  18,  521  ff.  nnd  natoUsliiMUg  bei  Lafaani« 
18,  128  Anm.  Die  Ammie  beträgt  1179808  (Doc  ined.  18,  580),  nicht 
1169i06  wie  Gonxalei  898  mgibt 


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1 


Zur  innefcn  Emtwicklang  Cutiliens  unter  Karl  V. 


427 


berechnet  (p.  149),  aber  nur  dadurch,  dass  er  hier  die  bidalgw  mit- 
zllhlt,  während  sie  doch,  wie  er  selbst  bemerH,  1580  ausgeschlossen 
sind.    Berichtigt  man  diesen  Fehler  und  zieht  ausser  dem  erst  1590 

hinzujjerechneten  Granada')  auch  noch  das  1530  nicht  einbegriffene 
Murcia  ab,  so  bleiben  von  781582  vecinoR  pfThcros  noch  725  289;  der 
Zuwachs  in  den  elf  Jahren  betrüge  also  nur  oU836;  und  selbst  er  ist 
übertrieben ,  da  jedenfalls  ein  guter  Theil  der  60  383  vecinos  des 
Königreichs  Galicien  auf  die  1580  übergangenen  Bezirke  fUllt 
Die  Zunahme  kann  also  nur  ganz  minimal  sein*).  Wenn  daher  in 
den  Jahren  1498 — 1541  eine  Vermehrung  von  über  150000  recinos 
eingetreten  ist*),  so  muss  sie  vor  1530  viel  stiirkf  r  gewesen  sein  als 
seitdem,  oder  mit  anderen  Worten,  in  der  Bevölkerungszunahüit  ist 
ungefähr  in  denselben  Jahren  ein  Sinken  wahrnehmbar,  die  oben  als 
die  Epoche  des  wirthscliaftlichen  Niederganges  nachgewiesen  wurden. 

Auch  weiterhin  wird  der  alte  Zuwachs  nicht  mehr  erreicht. 
Nftchst  der  Zahlung  von  1587 ,  zu  der  die  Bischöfe  die  Materialien 
für  ihre  Diöcesen  lieferten,  die  aber  kider  nicht  vollständig  uud  daher 
/.um  Vergleich  nicht  geeignet  ist*),  kouinit  der  Census  von  1594  in 
Betracht '^^).  >;ach  ihm,  der  für  die  Milliouensteuer  augelegt  war 
und  daher  alle  Bevolkerungsklassen  mitzahlte,  besass  Castilien  da- 
mals 1340320  vecinos  (Gonzalez  387);  es  ist  also  gegenüber  den 
1179808  vecinos  von  1541  ein  Mehr  von  161017  za  yendelinen 

')  Gonzalez  367  ff.  und  Gounon-Lonbens  50. 

1594  betrug  ihre  Bevölkerung  80406  vecinos,  wahrend  die  1530 
mitgezählten  Bezirke  Galiciens  nur  45  302  vecinos  aufweisen (vergl.  Gonzalez 
23  ff.  u.  3ä7).  —  Vergl.  die  Eintheiliing  Galiciens  ib.  378  unter  Zaniora. 

')  Für  Salamanca,  eine  der  volkreichsten  Provinzen  Castiliens,  haben 
wir  nodi  eine  Angabe  ans  dem  Jalire  lli84  (Qonsales  107);  ee  enthüt 
danach  52420  vednos  gegen  die  51705  von  1580  (ib.  57);  in  vier  Jahren 
aleo  eine  Tennelming  von  715  vecinos  oder  nicht  gani  1,4  Proceni. 

*)  Die  ursprünglichen  743265  vecinos  des  Census  von  1541  (ohne 
Granada)  wurden  1590  zu  1179303  ergänzt  (Doc.  ined.  13,  5.30);  zieht 
man  hiervon  die  108  358  Adligen  (ib.  528)  tind  die  23123  Geistlichen  ab 
(ib.  530),  so  bleiben  1  047  422  vecinos,  die  den  ca.  850000  vom  Jahre  1498  ent- 
sprechen. Es  siud  zwar  bei  den  Zusätzen  der  öchatzuog  die  Verauderungen 
von  1541—1590  in  Betracht  xu  ziehen,  aber  sie  sind  bei  der  Ziffer  des 
Textes  schon  sehr  reichlidi  berttcksichtigt.  mach  Hsebler  wilre  die  Ter- 
mebmng  noch  viel  bedentonder  (siehe  oben  S.  .426  Anm.  2). 

*y  Da  die  Diöcesen  sich  nicht  mit  den  sonst  angeltthrten  Provinsen 
nnd  Beiirl^en  decken  nnd  daher  die  den  fehlenden  entsprechenden  Posten 
der  andern  Zählungen  nicht  zu  bestimmen  sind.  Aach  Uaebler  ttbergeht 
diese  Angaben  (Gonzalez  171—352). 

•)  Gonzalez  1-90. 

0  Und  niclit  450320,  wie  Haebler  151  angibt.    Aber  etwas  höher 


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428  ^-  B«n^AyB- 

Trotzdem  es  sich  auf  53  Jahre  vertbcilt,  übertriflft  es  kaum  (viel- 
leicht gar  nicht)  den  Zuwachs,  der  sich  1541  für  die  letzten  43  Jahre 
constatiren  iHsst.  Die  jährliche  proceutmässige  Zunahme  ist  also 
jedenfalls  1541—1594  viel  geringer  als  in  dem  yorhergebenden  Zeit* 

Mehr  dürfte  aus  diesen  unsicheren  und  verschiedenartigen  Mate- 
rialien nicht  zu  gewinnen  sein;  es  wird  ausreichen,  um  auch  die  Be- 
Yölkerungsstatistik  mit  den  oben  gewonnenen  Besaiteten  in  Binklftng 
SU  bringen. 


mag  das  Pius  sein,  da  unter  den  1  179  303  vecinos  Zusätze  von  1590  ein- 
begriffen sind,  die  den  damaligen  ötand  angeben.  Dafür  iat  hinwieder 
auch  ein  Theil  der  grösseren  Genauigkeit  zuzuschreiben. 

^i^aebler  (p.  151  f.)  wiii  seit  15G0  eine  Abnahme  wahrnehmen  und 
weist  znm  Vergleich  auf  einige  Daten  von  1557  aus  Galicien.  Diese  eind 
aber  nur  snm  Theil  höher  als  die  eDtsprechendMi  von  169i.  D«r  Berirk 
Orense  beritit  vielmehr  1594  1280  vecinos  mehr  als  1667  (Oonsalet  87). 
Die  Regiernng  behanptel  auch  1590,  es  seien  wohl  einselne  Theilo  tnrftek- 
gegangen,  aber  noch  keine  ganae  Provins;  es  habe  sich  immer  wieder 
ausgeglichen  (ib.  367).  Wirklich  hat  gaas  Galicien  1594  125708  vecinos 
(ib.  887)  nnd  1557  nnr  121603  (ib.  40). 


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Französisch-polnische  Umtriebe  in  Preussen  1689, 

Von 

Han8  Prutz. 


Seit  er  durch  die  Treulosigkeit  seiner  Verbündeten  in  die 
Miiunge  Nothwendigkeit  versetzt  worden  war,  im  Frieden  von 
Ö.  Gennain  den  gesammten  Gewinn  von  fünf  glorreichen  Feld- 
zflgen  den  gedemüthigten  Schweden  zurückzugeben,  hatte  der 
grosse  Enrfikrst  Friedrich  Wilhelm  Ton  Brandenburg  in  enger 
Anlehnvng  an  Frankreich  Schute  gesucht  gegen  die  Nachstel- 
lungen  der  offenen  Widersacher  und  geheimen  Neider  seines 
jungen  Staates,  obgleich  er  sich  dadurch  unverkennbar  neuen 
Gefahren  aussetzte. 

Besonders  eindringlich  offenbarten  sich  diese  bei  den  Ver- 
wicklungen, zu  denen  bald  danach  in  Folge  der  Reimionen 
zwischen  Deutschland  und  Frankreich  kam.  Brach  der  drohende 
Krieg  am  Rhein  damals  wirklich  aus,  so  musste  der  Kurfürst 
ffirchteUi  zwischen  den  beiden  streitenden  Mächten  förmlich  zer- 
malmt zu  werden:  stand  er  dem  geschlossenen  Bttndniss  gemiss 
KU  Frankreich,  so  hatte  er  den  AnfaU  seiner  zahlreichen  deut- 
schen Gegner  zu  gewärtigen;  erfUlte  er  Deutschland  seine  reiche- 
Itlrstlichen  Pflichten,  so  drohte  ihm  am  Niederrhein  eine  fran- 
zösische Invasion,  wahrend  im  Norden  und  (3sten  Schweden  und 
Polen  gegen  ihn  irleichsam  losgelassen  werden  konnten.  Nicht 
bloss  im  Interesse  «It  s  Reichs,  welches  einem  französischen  An- 
griif  damals  ziemlich  wehrlos  gegenüber  gestanden  hätte,  sondern 
auch  um  der  eigenen  Sicherheit  willen  bemühte  sich  der  Kur- 
fürst desshalb  van  die  Erhaltung  des  Friedens,  selbst  um  einen 

Dentoche  Zeitsdir.  L  0«aeIiichtaw.  I.  ».  ^ 


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430 


U.  PruU. 


hohen  Preis.  Seiner  Vermittelung  vornehmlich  war  der  zwanzig- 
jährige Stillstand  vom  15.  August  1684  zu  danken,  welcher 
zwar  die  Beute  der  Keumonen  sammt  Strassburg  in  den  Hän- 
den Ludwig*s  XIV.  Hess,  andererseits  doch  aber  dem  Kaiser  die 
Fortsetzung  des  sich  eben  glücklich  wendenden  Türkenkriegee 
ermöghchte  und  die  Rückforderung  des  ?orläufig  Hiogegebenen 
für  künftige,  bessere  Zeiten  oifen  Hess. 

Aber  in  der  Natur  der  Verhältnisse  ebenso  sehr,  wie  in  der 
der  massgebenden  Petsdnlichkeiten  lag  es  begrOndefc»  dass  dieser 
StiUstand  ein  Tonseitiges  £nde  nehmen  mnsste.  In  der  Üner« 
Sittlichkeit  seiner  Lftndergier  nnd  seines  Machtstrebens  benutzte 
Ludwig  XIV.  die  Ohmnacht  Spaniens  und  die  Beschiftigung  des 
Kaisers  in  Ungarn,  um  die  Tereinbarten  Bedingungen  vielfach  un- 
gestraft zu  verletzen.  In  den  angeblichen  Ürieans'schen  Erban- 
sprüchen auf  die  Pfalz  gewann  er  zudem  eine  bequeme  Hand- 
habe, um  das  Reich  dauernd  in  Athem  zu  erhalten  und  jeden 
Augenblick  einen  kriegerischen  Anfall  fürchten  zu  lassen.  Gleich- 
zeitig leitete  der  König  mit  der  Aufliebung  des  Edicts  von 
Nantes  und  der  offenen  Begünstigung  der  kirchlichen  Reaction 
in  England  eine  Politik  ein,  welche  auch  die  Idee  der  rücksichts- 
losesten katholischen  Propaganda  der  Erweiterung  der  fnaoMßei» 
sehen  Vorherrschaft  dienstbar  machte  und  £uropa  einem  neuen 
Religionskriege  entgegendfingte. 

Eben  diese  Wendung  aber  machte  dem  grossen  Kuiftrsten 
das  Verbleiben  in  der  fiwns^taiMhen  Allianz  unnri^lich:  er  suchte 
dch  derselben  allmShlich  zu  entwinden  und  auf  der  anderen  Seite 
diejenigen  Zusieherungen  und  Bflzgsofaaften  ausEuwirken,  deren 
er  bedurfte,  um  im  entscheidenden  Augenblick  für  den  bedrohten 
evangelischen  Glauben  und  zugleich  für  Kaiser  und  Reich  ein- 
treten zu  können.  Bald  befand  er  sich  in  vertrautem  Einvcr- 
stJlndnihs  rnit  Wilhelm  III.  von  Oranien  und  war  mit  Rath  und 
That  an  der  Vorbereitung  von  dessen  grossem  Unteniehmen 
betheiligt,  das  in  der  schwer  bedrohten  anglicani sehen  Kirche 
und  den  verfassungsmässigen  Kechten  des  englischen  Volks  und 
Pariaments  die  festesten  Schutzwehren  gegen  die  drohende  fran- 
sOsische  Gewaltherrschaft  aufrecht  erhalten  sollte. 

Es  war  Friedrich  Wilhelm  freilich  nicht  m^  vergönnt,  das 
grosse  Ereignis«  sich  yoUenden  zu  sehen,  welches  den  unheil- 
vollen Gegensats  zwischen  England  und  den  vereinigten  Nieder* 


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Französisch-polnische  Umtriebe  in  Preusaen  1689.  431 

laudeu  endlich  ausglieli  und  m  der  eogen  Vi  ieinigimj?  der  beiden 
Seemächte  flie  fe^fe  Grundlage  schuf  für  eine  europäische  Coali- 
tion  gegen  Frankreich.  Wiederholt  war  Ludwig  XIV.  Ton  scharf- 
blickenden Agenten,  wie  namentlich  d'A?aux,  anf  die  von  dort- 
her drohende  Gefahr  hingewiesen  worden,  aber  er  hatte  nicht 
an  sie  glauben  wollen  oder  mindestens  sie  arg  unterschätzt, 
▼iehnehr  sich  gerade  in  dem  entsoheidendeii  Moment  ans  Anlass 
der  FfSker  Erbschaft  nnd  der  KAfaier  Snbischo&waU  durch  den 
Angriff  auf  FhüipiMbuig  in  einen  Krieg  mit  Deutschland  ein- 
gelassen und  damit  seine  Krftfte  nach  einer  Seite  hin  gebunden, 
wo  unter  den  nun  so  vdllig  TerSiidert»!  Verbiltnissen  ein  ent- 
scheidender Yortheil  fttr  ihn  nicht  zu  hoffen  stand. 

Durch  diplomatische  Künste  der  verschiedensten  Art  suchte 
der  König  den  schweren  Fehler,  den  er  begangen  hatte,  wieder 
gut  zu  machen.  Eine  hervorragende  Rolle  spielte  dabei  das 
Bemiihen,  Brandenburg  bei  der  französisch*  n  Allianz  zu  erhalten 
oder  ftlr  dipselbe  zurück  zu  gewinnen.  So  sehr  der  neue  Ktir- 
fUrst  Friedrich  III.  als  Freund  des  Hauses  Habsburg  bekannt 
war,  so  musste  bei  der  damaligen  Lage  seines  Staates  die  Aus- 
sicht doch  viel  Verlockendes  für  ihn  haben,  sich  der  schweren 
Belastung,  welche  die  Theilnahme  an  dem  drohenden  europäischen 
Kriege  SEUr  Folge  haben  musste,  nach  Möglichkeit  zu  eotn^Mii. 
In  diesem  Sinne  trat  die  fraiutOsisGhe  Diplomatie,  die  in  dem 
General  y.  Sehlteing  am  kurftrstliehen  Hofe  selbst  einen  be- 
soldeten Vertreter  ihrer  Interessen  besass  wiederholt  mit  dem 
Anerbieten  erst  T^ger,  daam  wenigstens  theilweiser  Neutnditttl; 
an  Brandenburg  heran,  ja  suchte  dasselbe  schliesslieh  dureb  die 
Aussicht  auf  die  Erwerbung  Schlesiens  zu  sich  herüber  zu  ziehen  *). 
Diese  Anträge,  für  deren  Annahme  es  im  Rathe  des  Kurlürsten 
nicht  an  Fürsprechern  fehlte,  kamen  aber  zu  spät;  nachdem 
Oramens  Zug  nach  England,  der  Kirche  und  Verfassung  hatte 
retten  und  die  geplante  Allianz  Englands  mit  Frankreich  hatte 
hindern  soUen,  wider  Erwarten  weit  Gröaseres  erreicht  und  dem 
bedeutendsten  Gegner  Ludwig's  XIV«  die  englische  Krone  und 
eine  leitende  SteUung  in  der  grossen  europftischen  Politik  ver- 


^)  8ifllie  H.  Pnits  Bxandenbxixg  nnd  Fhmkreiöh  1688  in  Baumerts 
Hbt  TMcfasabach  188S^  hng.  ?on  Manrembreoher  S.  9—10. 
*)  Ebendas.  8.  20  ff. 


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432 


Bcbafßb  hatte,  konnte  es  für  Friedrich  III.  keinen  Angenblick 
mehr  zweifelhaft  sein,  daea  er  unter  HintenaiiaetKang  aller  anderen 
RflckBichten  aich  ganz  und  voll  der  nun  in  ihren  GmndzOgen 
gegebenen  grosaen  AUianz  anachlom  und  die  Eriifte  seines  Lan* 
des  und  Volkes  zur  Verfügun^r  derselben  stellte,  freilich  nicht 
bloss  aus  kaisertreuer  Gesiniiung  und  auch  nicht  bloss  aus  Hin- 
gebung an  die  grosse  Sache,  die  es  galt,  sondern  in  der  seinem 
unruhigen  Grössestreben  entsprechenden  Absicht,  an  Land  und 
Leuten  oder  mindestens  an  Ansehen  und  £influ8s  dabei  Gewinn 
zu  machen'). 

Diese  schliessiiche  Entscheidung  Brandenburgs  bedeutete 
einen  zweiten  schweren  Fehler  in  den  Berechnungen  Ludwig's  XIY. : 
es  war  nicht  gelungen,  seinen  Gegnern  die  beträchtliche  Ter- 

stftrkung  vorzuenthalten,  welche  die  kriegstüchtige  Armee  des 
Kurfürsten  ihnen  zuzulühren  verhiess.  Hinfoii  dachten  der  König 
und  seine  Rathgeber  namentlich  darauf,  wie  sie  diese  tretlliohe, 
in  zahlreichen  Feklzügen  auf  den  yerschiedensten  Schauplätzen 
bewährte  Armee  wenigstens  von  dem  Theil  des  Kriegstheaters 
fem  hielten,  wo  nach  ihrer  Meinung  die  Entscheidung  in  diesem 
neuen  Wafiengange  voraussichtlich  erfolgen  musste,  den  rheinisch- 
niederländischen  Gebieten.  Die  eben  auftauchende  aachaen- 
lauenburgisehe  Frage  war  so  wenig  wie  die  holstein-gottorp'ache 
geeignet,  eine  Verwicklung  im  Norden  Deutschlands  zu  erzeugen, 
welche  die  daran  interessirten  deutschen  Fürsten  Ton  der  Theil- 
nahme  an  dem  Reichskriege  hätte  zurückhalten  können,  weil  dvin 
von  Frankj  eich  unterstützten  Dänemark  alsbald  das  den  See- 
mächten befreundete  Schweden  entgegengetreten  wäre.  Bessere 
Aussichten  schien  der  französischen  Diplomatie  die  polnisch-preus- 
sische  Frage  zu  bieten,  da  sich  dieser  vielleicht  eine  Wendung 
geben  tiess,  welche  durch  die  Bedrohung  der  preussischen  Sou- 
Terinitat  den  eigentlichen  Lebensnenr  der  europäischen  SteUung 
der  Hohenzollem  gefährdete. 

Mit  tiefem  Groll  gedachte  man  in  Polen  der  listigen  und 
rücksichtslos  eigennützigen  Politik  des  Grossen  Kurfürsten  und 
hatte  es  nicht  verschmerzt,  dass  deren  Triumph  im  Olivaer  Frie- 

Veigl*  die  Absicht  auf  Oewinnnng  der  Statthaltecschaft  in  den 
Niederlanden  für  emsa  temer  jnngen  SOhne:  t.  Prntz,  Brandenburgiacfae 
Politik  1689  in  der  Zeittchrift  f.  pretm.  Oeschiebte  nnd  Landeskunde  14» 
S.  815. 


Digitizuu  Ly  LiOv 


FraozOBitcb^poliiiscbe  Umtriebe  in  Fretmen  1689.  433 

den  Polen  endgültig  um  die  Hoheit  Aber  das  Herzogthum  Preussen 
gebracht  hatte.  In  Preussen  selbst  waren  die  Stände  voll  bitteren 
ünmuihs  Ober  den  Staatsstreich,  dem  ihre  bequeme  Libertat 
1662  zum  Opfer  gefiallen  war.  Nun  hatten  der  Tod  des  ge- 
strengen Herrn,  dessen  eiserner  Hand  man  sich,  wohl  oder  übel 
gebeugt,  und  die  so  gauE  anders  gerichtete  Art  semes  Nach- 
folgers bei  manchen  gar  die  fioffirang  auf  die  Rückkehr  zu  der 
alten  Ordnung  erweckt.  Eben  das  war  derP^inkt,  wo  die  fran- 
zösische Politik  alsbald  einsetzte:  mit  Hilfe  der  unzufriedenen 
preussischen  Herren  und  der  leicht  entzündbaren  Polen  dachte 
Frankreich  jetzt  die  HohenzoUern  m  i'reussen  zu  bedrohen  mal 
dadurch  au  einem  ernsten  Eingreifen  im  Westen  zu  hindern.  In 
denselben  Tagen,  da  es  zwischen  Frankreich  und  Brandenburg 
zum  Bruche  kam  und  des  letzteren  Gesandter,  Ezechel  von  Spau- 
heim,  Paris  verliess,  im  Januar  1689,  erfuhr  man  in  Warschau 
bereits,  dass  man  zu  Versailles  «die  Sache  von  Polen  mit  dem 
deutschen  Krieg  zu  flechten,  so  gut  als  richtig  halte* 

Ohne  Frage  hätte  eine  solche  Action  für  Friedrich  III. 
hdchst  gefährlich  werden  können,  hätte  sie  nur  nicht  auf  ein 
so  zerfahrenes  Staatswesen  wie  Polen  gegründet  werden  mUssen, 
das  zu  energischer  und  einheitlicher  Action  unfähig  war.  Mit 
Rücksicht  darauf  mussten  die  französischen  Diplomaten  ihre 
Hebel  Ton  sehr  Terschiedenen  Seiten  her  einsetzen  und  nicht 
bloss  nationale  Aspirationen  und  Erwägungen  der  hohen  Politik 
wirken  lassen,  sondern  auch  die  kleinen  persönlichen  Interessen 
und  die  Selbstsucht  der  endlos  zerspaltenen  Parteien  in  der 
polnischen  Republik  für  sich  auszunutzen  suchen. 

Johann  Sobieski .  der  Eeireier  Wiens,  der  damals  die  pol- 
nische Krone  trug,  hatte  nächst  der  Fortsetzung  des  Türken- 
kriegs nur  den  einen  Gedanken,  seinem  Sohne  Jakob  die  Nach- 
folge zu  sichern.  Grund  genug,  um  die  Mehrheit  des  polnischen 
Adels,  der  das  Schreckgespenst  einer  drohenden  Erbmonarchie 
nicht  los  werden  konnte,  in  leidenschaftliche  Opposition  gegen 
ihn  zu  treiben.  Gesteigert  wurde  diese  noch  durch  die  Ehe- 
pläne,  welche  der  König  mit  seinem  Sohn  verfolgte,  indem  er 
für  denselben  um  die  Hand  der  verwittweten  Markgräfin  Lud- 

1)  Cbiffinte  Meidimg  Dohna's  und  Scaltetna*  5/15.  Jaiiiuur  1689.  Barlin, 
Geh.  Staatsardiiv, 


üiyiiizeQ  by  GoOgle 


484 


HP.,,,!. 


wig  von  Brandenburg  varb,  der  geborenen  Prinzessin  Luise 
Rftdawill,  die  mit  dem  1687  vmtorbeneii  talentYolIen  zweiteii 
Sohne  des  GroBsen  Eurfttrsten  Terbeiraibet  gewesen  war.  Die 
grossen  Güter  t  namentlich  in  Lithanen,  welche  die  Markgrftfin 
ihrem  Oemahl  Tubringen  moaste,  Terspracben  den  Bemühungen 
Jakob  Sobieski's  um  die  pobiische  Kroue  besoudcr.^  förderlich  zu 
werden,  was  natürlich  die  polnischen  Magnaten  vollends  geg-en 
dieses  Heirathsprojekt  einnahm.  Der  Berliner  Hof  dagegen  hatte 
sich  dem  Vorhaben  freundlich  gezeigt,  ohne  darum  freilich  den 
Werbungen  entgegen  zu  treten,  die  von  anderer  Seite  um  die 
Hand  der  reichen  Wittwe  begannen.   Solche  gingen  namentlich 
aus  von  Pfalzgraf  £arl  Yon  Neuburg,  dem  Bruder  Ton  Kaiser 
Leopold's  junger  dritter  Gemahlin,  für  den  natOrlich  der  Wiener 
Hof  mit  sehr  nacbdrHeUicben  Empfehlungen  eintrat  Aber  der 
Pole  schien  den  Nebenbuhler  bald  völlig  ausgestochen  zu  haben; 
nach  einer  persönlichen  Bege^nunyf  hatten  Jakub  Sobit  ski  und 
die  Markgräfin  die  Ringe  i!;ew(  (  hsi  It  und  eiiitn  förmliclieii  Khe- 
pact  vereinbart.    König  Juhaun  war  bereits  damit  beschäftigt, 
dem  Sohne  aus  Marienburger  und  Grrodnoer  Gütern  die  Mittel 
zu  einem  standesgemSssen  eigenen  Haushalt  zu  schaffen,  als  eine 
unerwartete  Wendung  eintrat  und  alle  seine  Hoffiiungen  snnichte 
machte.   Fast  unter  den  Augen  des  Kurfürsten  Friedrich  III. 
fand  SU  Berlin  in  dem  Hause  des  kaiserlichen  Gesandten,  an- 
geblich freilich  ohne  dessen  Wissen,  die  Trauung  der  Markgrafin- 
Wittwe  mit  dem  ganz  unerwartet  dort  erschienenen  Pfalzgrafeu 
statt.    Trotz  des  Ringwechsels,  trotz  der  feierlichen  Verpflich- 
timgen,  welche   die  Fürstin   ihm   gegenüber  enigegangen  war, 
trotz  der  Geldbusseu,  mit  denen  in  dem  getroffenen  Abkommen 
der  Rücktritt  davon  bedroht  war,  sah  sich  der  polnische  Prins 
um  seine  Verlobte  betrogen  und  hatte  zu  dem  Schaden,  den 
dieses  Ereigniss  seiner  Bewerbung  um  die  polnische  Krone  thun 
musste,  noch  den  Spott  seiner  triumphirenden  Gegner  au  tragen, 
welche  unmittelbar  bei  seiner  Verlobten  gegen  ihn  intriguirt 
haben  sollten.    Es  biess,  die  Markgräfin  habe  Briefe  erhalten, 
„worinnen  der  Prinz  aufs  Aergste  denigriret  und  ihr  abge- 
malet  sei". 

Am  polnischen  Hofe  war  man  ausser  sich:  in  seinem  ün- 
muth  beschuldigte  man  den  Kurfürsten  von  Brandenburg,  um 
die  Sache  gewusst,  wohl  gar  die  Hand  dabei  im  Spiele  gehabt 


^  kj  1^  o  uy  Google 


FranzOfisch-polniBche  Umtriebe  in  Preussea  1689.  435 


zu  haben,  ünier  solchen  Umständen  koinne  Könif^-  .Toliann,  der 
das  Geschehene  als  eine  schwere  persönliche  Beleidigung  empfand, 
dur<üi  die  Aufreizungen  Frankreichs  und  den  pohlischen  Mass 
gegen  den  Räuber  Preuasena  leicht  zu  einem  Acte  offener  Feind- 
seligkeit hiageiinen  werden,  der  dem  Kurfürsten  angesiohta  des 
neuen  Krieges  am  Rhein  ernste  Verlegenheiten  bereiten  mnsete. 
Deeahalb  wttnechie  Friedrich  UL  aogelegentlicbt  den  pobuehen 
Hof  dftTon  KU  fibeneqgen»  dws  er  ui  der  lo  abeonderlich  ins 
Werk  gesetsten  pfllziscihcsi  Heizatii  der  Msrkgrttfin^Wittwe  TöHig 
«nbetheüigi  und  aach  eeberseiis  ftberlistei  sei  Zu  diesem  Zwecke 
ordnete  er  Ende  1688  den  Grsfen  Alezander  Bolma  nnd  den 
Hofrath  Dr.  Scultetus  in  ausserordentlicher  Mission  nach  Polen 
ab  obgleich  er  dort  in  der  Person  des  Geheimeraths  v.  Wiehert 
bereits  einen  woklangesehenen  und  bewahrten  ständigen  Ge- 
sandten hatte.  Jene  beiden  erhielten  den  besonderen  Auftrag, 
d^  Kurfürsten  Unschuld  an  der  _Avt  nture  mit  der  pfälzischen 
Heirnth"  darzuthun  Derselbe  habe,  so  sollten  sie  ausführen, 
den  Eintritt  der  Wittwe  seines  Bruders  in  das  polnische  Königs- 
haus «flQi'  ein  sonderbahres  Glttck  und  £bre  geschätzt"  und  sei 
dem  Eheproject  daher  alle  Zeit  geneigt  gewesen ,  habe  »nur 
dieses  dabei  desideriretf  dass  man  dasjenige,  was  die  biens^anee 
in  dergleicben  FäUen  swischen  f&rstlicken  Personen  erfordert, 
beobachten  nnd  eich  nicht  allzu  sehr  prftdpitiren  möge".  »An- 
stalt aber*,  so  äusserte  sich  derKurfOrst  weiter,  »dass  man  solchem 
ünsem  an  sich  ganz  raisonnaheln  Kinrath  auszuschlagen  ganz 
kein  Ursach  gehabt  hette.  Wir,  wiewohl  nicht  ohne  alle  morti- 
ficatioD  er&hren  müssen,  dass  bemeldter  Prinz  mit  Terweehse- 
lung  der  Ringe  und  andern  von  gedachter  Pfalzgräfin  genomme- 
nen Engagements  vorwärts  gegangen,  als  man  sich  Uns  gestellt, 
worauf  dann  erfolgt,  dass  mehrbenannte  Pfalzgräfin,  gleichwie 
Sie  ins  Geheim  und  ohne  Unser  Vorwissen  in  dieses  Vinculum 
soweit  eingetreten,  also  Sie  auch  dasselbe  eodem  modo  wieder 
verlassen.*  «Wie  aber  dem  Allen*  —  heisst  es  in  der  Instruc- 
tion fUr  die  beiden  Gesandten  dann  weiter  —  »so  hatten  Wir 
Uns  festiglich  yorgenommen,  diese  und  andere  bei  der  Sache 


1)  TetBchiokmig  des  Qnftn  Älennder  Dona  und  Hofrath  Br.  Schnlteti 
«af  dfln  Baiebstag  in  Pohlen.  Beilmer  Staatsarchiv. 
*)  Inetmction  vom  S8.  Oei.  besw.  7.  Nov.  1688. 


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430 


H.  Prutz. 


vorgegangenen  Irregpilaritäten  der  Vergessenheit  zu  übergeben, 
hofften  auch,  dass  Königliche  Majestät  Dero  weltberühmte  Ge- 
nerosität und  Grossmüthigkeit  auch  in  diesem  Fall  a,  la  faiblesso 
du  aexe  und  suncierlich  einer  jungen  Princess,  so  allem  Anselm 
nach  durch  allerhand  artificia  und  amorces  zu  dieser  deiuarche 
inducii't  worden,  etwas  nachsehen  und  Deren  gerechtes  ressenti- 
ment  fahren  lassen  werden.* 

So  leicht  war  nun  König  Johann  freilich  nicht  zu  begütigen. 
Er  enip£uid  das  Geschehene  am  so  schmerzlicher,  als  er  früher 
in  Wien  sowohl  wie  in  München  mit  Brautwerbungen  für  seinen 
Sohn  abgewiesen  worden  war.  Zudem  wirkte  der  Vorgang  aucb 
auf  die  inneren  VerhaltiiisBe  Polens  in  einer  ftlr  ihn  nachtheiligen 
Weise  ein.  Von  dem  Reichstage,  der  An£uig  1689  in  Warschan 
zusammentrat,  verlangte  der  König,  auf  Grund  der  Abmachungen 
bei  der  Verlobung  der  nunmehrigen  Pfalzgräfin  mit  seinem  Sohne, 
dass  die  Güter  derselben  mit  Beschlag  belegt  würden,  da  sonst 
am  Ende  der  Pfalzgraf  selbst  als  Bewerber  um  die  polnische 
Krone  auftreten  könnt«.  Eben  das  aber  wünschte  die  Opposition, 
weil  alsdann  die  Candidatur  des  Prinzen  Jakob  an  Aussicht  ver- 
lor. Der  lithauische  Kronfeldlierr  legte  gegen  die  angeregte 
Beschlagnahme  der  Radziwill  schen  Güter  in  Lithauen  förmlich 
Protest  ein;  ja,  die  Opposition  wollte  dem  Ffalzgrafen  ausdrück- 
lich das  Indigenatsrecht  yerleihen,  um  ihn  erst  recht  zur  Be- 
werbung um  die  Krone  zu  beföhigen.  Die  Schmach,  welche 
König  Johann  in  -riiir>m  Sohne  zugefügt  sein  sollte,  liess  die 
Herren  vöUig  gleichgültig.  »Diese  lesion*,  erklärten  sie,  »geht  die 
Republik  nidits  an,  weil  man  auch  deren  Hilfe  m  der  Heirath 
nicht  y erlangt  habe  ^).*  Darüber  kam  es  dann  auf  dem  Reichs- 
tage zu  ungewahnlich  stürmischen  Auftritten.  Der  Kdnig  be- 
schwerte sich  bitter  über  die  unerlaubte  «Gorrespondenz  mit 
fremden  Potenteten*,  die  einige  Grosse  unterhalten  sollten.  Die 
m  einer  königlichen  Proposition  mituntergelaufene  Phrase  yon 
der  „pereunitas  domus  regiae*'  beantwortete  der  hthauische  Schatz- 
meister mit  einer  entrüsteten  Verwaiirung,  .weil  solches  eine 
successionem  im  Reiche  nach  sich  zu  ziehen  scheine'*.  Der  König 
erklärte  darauf,  e^  ^in  formliches  Btindniss  gegen  ihn  ge- 
schlossen, das  bestimmt  sei,  mit  Ausschluss  jedes  Piasten  einen 


Wiehert  aot  Wanchan,  U.  Nor.  1688. 


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FrauOfliach-poliusohe  Umthebe  in  Frenaseii  1689. 


437 


Frem(1en  auf  den  Thron  zu  briiigeu,  und  nannte  m  leidenschaft- 
licher Erregung  den  lithauischen  Schatzmeister  geradezu  einen 
Verr'äther.  In  heller  Wuth  fuhren  die  lithauischen  Magnaten 
und  Landboten  auf:  echt  polnisch  waren  sie  gleich  mit  der 
Dtolrang  mit  einem  Bürgerkriege  bei  der  Hand.  Entsprechend 
erUirte  der  Hthamsche  Kronfeldheir  Fttisi  Sapieh»  dem  neuen 
kaiBerlicheii  Qeeandten,  Baron  von  Zarowsld,  die  polmache  Frei- 
heit «Hege  in  den  letsten  Zflgen',  so  da»  mutatio  status  zwei- 
felsohne bald  erfolgen  werde,  und  knüpfte  daran  die  Bitte  um 
die  finaazielle  Beihilfe  de«  kaieerlichen  Ho&,  .damit  er  die 
Uthauische  Armee  an  sieh  haltm  und  mit  derselben  die  bedrohte 
Freiheit  vertheidigen  könnte*.  Trotz  dieser  inneren  Wirren 
aber  liiclt  man  doch  den  Augenblick  für  geeignet,  um  wegen 
Preusseuö  Weiterungen  zu  beginnen,  über  deren  schliesdüches 
Ziel  kein  Zweifel  obwalten  kunnte. 

Während  die  Republik  mit  dem  Grossen  Kurfürsten  zuletzt 
in  einem  guten  Verhältniss  gestanden  und  sogar  wegen  der 
Ueberlassung  brandenburgiBcher  Truppen  zum  Krieg  gegen  die 
Türken  verhandelt  hatte,  waren  durch  die  an  den  inzwischen 
erfolgten  Thronwechsel  geknttpften  Hoffiiungen  die  nationalen 
Antipathien  wieder  stark  anregt  worden.  Ob  der  König  diesem 
Zuge  widerstehen  würde,  war  zweifelhaft,  da  er  ja  nur  durch  grosse 
Süssere  Erfolge  seinem  Hause  den  Thron  zu  sidiem  hoffen  dufte. 
Bereits  im  Mai  1688  hatte  Wiehert  dem  neuen  Eurf&rsten 
den  Rath  ertheilt«  die  Huldigung  in  Preussen  mSgliehst  zu  be- 
schleunigen, indem  er  darauf  hinwies,  wie  unmittelbar  nach  dem 
Tode  Friedrich  Wilhelm's  Polen  sich  auf  Anlass  Frankreichs 
mit  Schweden  in  Verbindung  gesetzt  habe.  Bereits  hatte  der 
König  Beschwerden  und  Supplicationen  unzufriedener  preussischer 
Herren  angenommen.  Im  Herzojarthum  herrschte  eine  gewisse 
Gährung,  und  Adel  und  Städte  machten  kein  Hehl  daraus,  dass 
sie  die  Huldigung  nicht  eher  leisten  würden,  als  ihre  alten  Pri- 
vilegien imd  Freiheiten  bestätigt  wären.  In  diesem  Sinn  wurden 
die  Abgeordneten  sämmtlicher  preussischen  Aemter  für  den  nach 
Königsberg  berufenen  Landtag  instruirt.  «Ich  fürchte,"  schrieb 
Wiehert,  .dass  hier  die  malitz  was  auszurichten  trachten  will 
und  dass  die  dem  französischen  Interesse  dienenden  Subjecte  sich 
bemühen,  Misshelligkeiten  zwischen  dem  Kurfürsten  und  seinen 
ünterthanen  anzustiften,  damit  die  kurfOrstliche  Armee  zum  Theil 


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438 


H.  Prutt. 


in  Preiusen  fisatgehalien  werde.'  Man  sah  es  m  Berlin  niolit 
ohne  Sorge,  dasB  der  frsnzösische  Friedenabrudi  die  fOx  den 
Herbst  1688  geplante  Beise  Friedriche  m.  lur  Huldigung  naöh 
P^wissen  nnmOglicb  machte. 

Diese  Dinge  sollten  Graf  Dohna  und  Scultetus  in  Warschau 
ebeuiails  mit  dem  gebührenden  Ernst  zur  bpruche  bruigeii  und  keinen 
Zweifel  darüber  lassen,  dass  Friedrich  III.  auch  nicht  das  Geringste 
von  der  Stt  lluiig  aufgfeben  würde^  die  sein  Vater  in  Preussen  ge- 
wonnen haft*  Würde  man  polnisch ers ei ts  wirklich  preussische 
Gravamina  betUrwortend  zur  Sprache  bringen,  so  sollten  die  beiden 
Gesandten  das  einfach  sorlUskweieen  und  sich  streng  an  die  ent" 
gegenstehenden  Bestimmungen  der  geschlossenen  Vertr&ge  halten. 
Das  musste  auf  König  Johann  um  SO  mehr  Eindruck  madien, 
als  inzwischen  nicht  bloss  die  versuchte  Verstfindigung  mit 
Schweden  gescheitert  war,  sondern  dieses  nrndheraos  erUiit  hatte, 
jedes  Brandenburg  zugefügte  Unrecht  als  ihm  selbst  geschehen 
betrachten  und  ahnden  zu  wollen.  Noch  im  März  1680  benach- 
richtigte es  den  Warschaner  Hof,  es  werde  einen  Angriff  Polens 
auf  Fk'eussen  oder  vaf  den  Kaiser  in  Sohlesien  akbald  durch  eine 
Invasion  in  Livland  beantworten. 

In  l'reussen  selbst  aber  wurden  gleichzeitig  die  nöthigen 
Massregeln  zur  Abwehr  eines  Ueberfalls  getroffen.  Am  6.  Januar 
1689  meldet  Friedrich  III.  an  Wilhelm  von  Uranien,  er  habe 
sichere  Nachricht,  dass  Pnlrn  in  das  Ermeland  einfallen  wolle, 
und  begründet  damit  seme  Bitte  um  schleunige  Rücksendung  des 
Marschalls  von  Schömberg  Auch  kam  der  Feldmarschall  Derf- 
linger  dorthin,  um  die  Pässe  zu  besetzen  und  auf  alles  ein  wach- 
sames Auge  zu  ha1)en,  obgleich  man  meinte,  dass  den  wilden 
Aeden  gegen  Brandenburg  auf  dem  polnischen  Reichstag  die  ent- 
sprechenden Thaten  Tovaussichtlich  doch  nicht  gleich  folgen 
würden.  Denn  .es  ist  nichts  Ungewohntes,  dass  auf  den  polniwrJien 
Beichelagen  dergleichen  impertinente  dedamationes  bald  wider 
diesen,  bald  wider  einen  andern  und  in  specie  auch  gegen  uns 
zu  geschehen  pflegen*.  Diesmal  aber  schien  doch  mehr  dahinter 
zu  sein.  ErkUM«  doch  der  nach  Sdiluss  des  Warschauer  Reichs- 
tags zusammengetretene  Senat,  höchst  nöthig  sei  die  Entsendung 
der  Deputation  nach  Preussen,  um  bei  der  Huldigung  der  Stände 


*)  Berliner  Archiv. 


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FraasOfludH'Polnische  Umtriebe  ia  PreaeMn  1688.  4^9 

vor  dem  neuen  Landesherrn  die  Polen  vertragBmäsäig  zustehende 
jSTentuaUuUdigung  in  Empfang  zu  nehmen,  zumal  dabei  ^zu- 
gleich  wegen  den  habenden  praetensionen  Erinnerung  geschehen 
könnet  veü  die  EurfOrstliche  Durchlaucht  bei  jetziger  eoigmiclian 
leichter  zur  leAezion  ad  jnsta  nostra  desideria  gebtacht  werden 
kdmie*. 

Was  die  «habenden  pfaeiensumen*  und  die  «jusia  nosfcra  desi- 
deria' bedeuten,  war  Idar  genug.  Schon  hatte  man  in  ihrem 
Interesse  mit  den  prenssiechen  StSnden  gehe&ne  Verbindungen 
angeknüpft.   Gleich  nach  dem  Thronwechsel  im  Mai  1688  hatte 

der  Cardinal  Radziewski  nach  dem  katholischen  Ernieland  die 
Weisung  gehen  lassen,  mau  möge  dem  zur  Huldigung  reisenden 
Kurfürsten  zuvorkommen,  denn  jetzt  sei  die  i^^wilnschte  Gelegen- 
heit geboten,  um  das  Herzogthum  Preusseii  wieder  üii  ^\ch  m 
bringen,  „und  brfiiicbc  luan  dazu  nicht  so  viel  Geld  und  Truppen 
wie  zur  Wiedergewmnung  yon  Podolien  und  Kaminiez" :  d.  h. 
für  die  Enttäuschung,  welche  der  Tttrkenkrieg  der  polnischen 
Eroberungslust  bereitet  hatte^  dachte  man  sich  durch  die  ZurOck- 
nahmä  Preussens  schadlos  zu  halten.  Der  Oberschenk  von  Pod- 
lachien  Tezrieth  die  Absichten  dieser  nationalen  Heissspome  durch 
die  Erklärung,  »er  nehme  pro  yacanti  alles  in  Anspruch,  was 
der  yerstorbene  Kurfürst  von  Brandenburg  der  Krone  Polens 
abgedrungen  habe',  d.  h«  der  Friede  yon  Oliva  mit  den  ihn  er- 
g&nzenden  Tertrigen  galt  bereits  ftr  einen  überwundenen  Stsnd- 
pnnkt. 

Auf  eigene  Hand  freilich  konnte  Polen  eine  solche  Politik 
nicht  durch! iiliren;  sie  lag  auch  nicht  in  seinem  Interesse:  Vor- 
theil davon  hätte  zunächst  doch  nm*  Frankreich  gehabt.  Dieses 
war  es  denn  auch,  welches  solche  Pläne  nährte  und  die  pol- 
nischen Eiferer  ni  derartigen  Aboichten  bestärkte.  Auf  Frank- 
reichs Drängen  hatte  Polen  den  Frieden  mit  den  Türken  abgelehnt, 
den  der  Kaiser  des  französischen  Angriffs  wegen  Torgeschlagen 
hatte.  Bald  darnach  aber  bemühte  sich  die  französische  Diplo- 
matie nm  einen  polnisch-türkischen  Separatfrieden,  damit  die 
Türken  dem  Kaiser  in  Ungarn  mit  ungetheilter  Kraft  begegnen 
kannten.  Auf  ihre  Fttrsprache  bot  die  Pforte  an  Begimi  des 
Jahres  1680  den  Polen  ausser  einer  bedeutenden  Geldentschftdi- 
gung  die  Rückgabe  von  Kaminiec  und  einem  Theil  Podoliens, 
ja  selbst  die  der  Wallachei  an.  Aber  auch  direct  gegen  Preussen 


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440 


H.  Prutz. 


wurden  in  Warschau  P^e  gesponnen.    Aus  einem  aufgefangenen 

Brief  des  französischen  Gesandten  in  Warschau,  de  Veil,  vom  1.  Juli 
1689  erfuhr  man  in  Berlin  das  Vorhandensein  eines  Anschlages  auf 
Preussen  (dessin  sur  la  Prusse),  der  von  de  Veil  im  Auftracre  seines 
Herrn  mit  Jobann  Sobieski  und  dem  polnischen  Grossf'eldherru  er- 
örtert war,  und  in  einer  gleichfalls  intercipirten  Corrcspondenz 
des  III  Kopenhagen  beglauhigten  Marquia  de  B^thune  mit  seinem 
Oollegen  MontargU  wurde  offen  von  einem  Angriff  auf  Preussen 
gesprochen,  dem  Polen  Yorläufig  stillschweigend  zugestimmt 
haben  sollte. 

Seine  Frage  also,  dass  Preussen  emstlich  bedroht  war.  Unter 
diesen  ümstfi&den  war  es  fllr  Brandenburg  wirklich  ein  glück- 
liches Zusanmientreffen,  dass  Johann  Sobieski  mit  dem  lithauischen 
Kronfeldherm  zerfiel  und  dieser  unter  dem  Torwande,  die  pol- 
nische Freiheit  liege  in  den  letzten  ZU^en,  offen  zum  BUrger- 
kriege  rüstete  und  dazu  um  die  Hilfe  des  Auslandes  warb. 
Desswegen  gingen  der  Kaiser  und  der  Kurfürst  denn  auch  unbe- 
denklich auf  die  Anträge  des  Fürsten  Sapieha  ein.  Friedrich  III. 
liess  ihm  im  April  1(189  durch  Graf  Dohna  eröffnen,  er  sei 
bereit,  die  ihm  sehr  am  Herzen  liegende  polnische  Freiheit  nach 
Kräften  zu  schützen  Da  zerriss  ein  unangenehmer  Zwischen- 
fall das  Netz  der  Intriguen,  das  die  brandenburgischen  Diplomaten 
in  Gemeinschaft  mit  den  einheimischen  Gegnern  des  zu  Frank- 
reich neigenden  Johann  Sobieski  gesponnen  hatten.  Ein  Zettel 
mit  Notizen  über  die  finanzielle  Beihilfe,  die  Sapieha  zur  Durch- 
führung seines  Unternehmens  bei  Friedrich  HL  nachgesucht  hattet 
wurde  yon  Wiehert  unachtsamerweise  im  Pälais  zu  Warschau 
liegen  gelassen,  dort  gefunden  und  nun  natürlich  ebenso  gegen 
die  lithauische  Opposition  wie  gegen  Brandenburg  ausgenutzt. 
Der  König  wollte  ihn  yerrielföltigen  und  in  aUen  Woiwod- 
schaften circuliren  lassen,  um  einmal  unwiderleglich  darzuthun, 
mit  welchen  verwerflichen  Mitteln  man  gegen  ihn  arbeite. 
Natürlich  gab  dies  langwierige  diplomatische  Erörterungen,  und 
dem  Kurfürsten  blieh  schljesslich  kein  anderer  Ausweg,  als 
V.  Wiehert  zu  desavouiren  und  die  Sache  so  zu  di«  In  n,  als  ob 
der  Gesandte  ohne  Auitrag,  auf  eigene  Verantwortung  sich  mit 


Dohna  an  Warschau  23.  März  2.  April. 


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Franxöfiach-polniaobe  Umtriebe  in  Preussen  1689.  441 


Sapieha  eingela.ssen  iiätte.  Um  die  leidige  Sache  abzuthun,  ehe 
der  bevorstehende  neue  Reichstag  zusammentrat  und  sie  zu  einer 
mächtigen  Agitation  benutzte,  entschloss  man  sich  endlich  im 
September  1089  Wiehert  abzuberufen  und  für  einige  Zeit  in  Peitz 
festzusetzen. 

Im  Uebrigen  gestalteten  sich  die  VerbaltniBse  freilich  un* 
gOsstig  für  die  polnisch-fraiuBösischen  Entwürfe  g^en  Preussen. 
Der  Conflictf  zu  dem  die  Heirath  der  yerwitfcweten  Harkgrftfin 
mit  Pfalzgraf  Ludwig  den  Anlass  gegeben  hatte,  wurde  durch 
päpstliche  Yermittelung  beglichen  und  die  Pfalzgräfin,  im  Besitz 
der  ihr  gebührenden  RadziwiU'schen  Güter  belassen.  Die  Furcht 
vor  einer  schwedischen  Inrasion  als  Antwort  auf  einen  AngrifiP 
gegen  Preussen  legte  dem  Kriegseifer  der  Polen  doch  einen 
Zügel  an.  Die  Hauptsache  aber  war,  dass  die  erbotiten  Erfolge  der 
französischen  Waften  ausl)liebcn,  ohne  die  Polen  zu  ofienem 
Eintreten  für  Ludwig  XIY  ii  *  ilich  nicht  bestimmt  werden  konnte. 
Unter  solchen  Umstünden  hatte  auch  die  litbauische  Opposition 
keinen  Grund  mehr,  ihre  Pläne  weiter  zu  verfolgen,  für  deren  Aus- 
führung sie  nun  auch  in  Brandenburg  und  Oesterreich  keine  För- 
derung mehr  hoffen  konnte.  So  machten  denn  auch  Fürst  Sapieha 
und  die  Seinen  ihren  Frieden  mit  dem  König. 

Natürlich  wirkten  diese  Vorgänge  abkühlend  audi  auf  den 
anfänglichen  Eifer  der  preussischen  Herren  Stande.  Als  Friedrich  m. 
im  Frühjahr  1690  in  Königsberg  erschien,  um  die  Huldigung  zu 
empfangen,  da  hat  kein  Mensch  mehr  daran  gedacht,  ihm  diese 
zu  Tersagen  oder  von  der  Torherigen  Erneuerung  der  alten  Rechte 
tmd  Freiheiten  abhängig  zu  machen.  Zur  Entgegennahme  der 
Yertragsmässigen  Eventualhuldigung  für  Polen  erschien  damals 
eine  glänzende  Gesandtschuil  unter  dem  Kronbofmarschall  Für- 
sten Lubomirski.  der  man  durch  eine  Oberaus  prunkvolle  Auf- 
nahme vollends  die  Lu>t  benahm,  auf  alte  aussichtslose  Diffe- 
renzen zurückzukommen.  Hei  der  Rückk^lir  nach  Warschau 
konnten  die  Herren  nicht  genug  Rühmens  machen,  wie  sehr  sie 
den  politisch  doch  thatsächlich  völlig  bedeutungslosen  Act  der 
Erentualhuldigung  „cum  glnria  gentis"  verrichtet  hätten.  Nie- 
mand war  darüber  froher  als  König  Johann  selbst:  „Ich  kann 
gestehen* — so  meldet  der  braadenburgischeCorrespondent Werner 
Ende  Mai  1690  nach  Berlin  —  ,da8s  ich  den  König  so  lustig  und 
mit  einer  so  tendren  ezpression  Ew.  Kurfürstlichen  Durchlaucht 


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442         Frutz.  f  xaxuösiach-poliutche  Umtriebe  in  Prea»en  1669. 


Gesundheit  trinken  noch  niemals  gesehen  habe."  Die  Gefahr  einer 
poknsch-fi^nzösischen  Action  gepen  Preussen  war  glücklich  abüTe- 
wandt,  und  Johann  Sobieski  entsagte  meinen  darauf  gerichteten 
£ntwürfeii  um  so  yollatändiger,  als  er  im  Laufe  der  Verhaad- 
langen  von  dem  Kurfürsten  die  Zusage  erhalten  hatte,  derselbe 
wolle  der  Erhebung  Jakoh  Sobieski's  auf  den  pofauaehen  Thron 
unter  der  Hand  nach  Kräften  Vorschub  ieisten. 


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Kleine  Mittheilungen. 


Die  Kölner  Richerzeche»  Die  Teifassnng  Ton  Köln  ist  nnter 
allen  dentsohen  Stödten  dee  Mittelalters  am  meisten  behandelt  worden, 
und  nnter  den  verschiedenen  Kölner  Yerfassnngseinricbtnngen  wiedenun 

am  meisten  die  Bicherzeche.  Sehr  zahlreich  sind  die  Erkll&mngen,  die 
man  für  ihre  £ntstehnng,  für  ihr  Wesen  gegeben  hat  Soeben  wird 
für  ihren  Ursprunfr  von  E.  Kruse  in  einem  in  der  Zeitschrift  der 
Savignystiftnng  für  Kechtsgeschichte  Bd.  IX,  germanist.  Abtheilung 
8.  152—209  erschienenen  Aufsatze  (,die  Kölner  Bioherzeche')  eine 
ganz  neue  Hypothese  aufgestellt. 

Knise  geht  von  der  Gildetheoric  von  Nitzsch  ans,  nach  welcher 
in  manchen  Städten  (wir  übergehen  hier  die  Frage,  in  welchen)  in 
der  f^vsfpn  Zelt  eine  grosse  Gilde,  die  sämmtliche  am  Verkehr  be- 
theiligten Einwohner  vom  Grosskaufmann  bis  zum  Krämer  und  Hand- 
werker hinab  umfasst,  bestanden  hat.  Eine  solche,  vollkommen  orga- 
nisirte  fS.  166)  Gilde  hatte  nun  ii;icli  Kruse  auch  Köln  bis  zum 
12.  Jahrhundert.  Dir  Vorstand  waren  die  beiden  Bürgermeister. 
Aus  dtn  Bürgermeistern  entwickelte  sich  dann  die  Richerzeche.  So 
ist  die  letztere  durch  das  Medium  der  Bürgermeister  indirect  auf  die 
grosse  Gilde  zurückzuführen:  und  zwar  ist  ihr  Zusammenhang  mit 
derselben  nicht  bloss  em  äusserlicher,  sondern  sie  hat  auch  ihre  Crom- 
petenz  von  daher  geerbt. 

Diese  Gedanken  führt  Kruse  in  einem  sehr  eleganten  Aufbau 
aus.  Sein  Scharfsinn  und  seine  Combinationsgabe,  sowie  die  voll- 
kommene Klarheit  seines  Stiles  machen  die  Leetüre  der  Arbeit  zu 
einem  Genuss;  man  ist  über  dieselbe  um  so  mehr  erfreut,  als  die  Köl- 
nische Verfassungsgeschichte  seit  Hegel  s  pruudlegender  Einleitung 
/Ti  den  Kölner  Stildtechronikcn  nur  wenig  litiViedigende  Bearbeitungen 
aufzuweisen  hat.  Dennoch  können  wir  Kruse  niuhL  zustimmen.  "Wenn 
man  eine  genauere  Prüfung  vornimmt,  gewinnt  man  das  Resultat, 
dass  der  talentvolle  Baumebter  versäumt  hat,  ein  Fundament  ftLr 


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444 


Kleine  MiiilieilaDi^n. 


sein  elegantes  Gebäude  zu  legen.  Es  fehlen  für  die  von  ihm  versuchte 
Beoonstniction  der  Entwicklung  die  Voraussetzungen. 

Znniebrt  kt  dieNiiasMh*s6he  grosse  Gilde  «in  leeres  Phutadegebilde. 
Diesen  Nachweis  hat  bereits  Hagedorn  in  den  Gesehichtsblättem  Ar 
Ifagdebwg,  Bd.  XX,  8.  88  ff.,  erbracht  (was  Kruse  unbekannt  ge- 
blieben ist).  Wir  können  aber  auch  ans  Kmse's  eigener  Sehildeimiig 
Argumente  gegen  die  Gildetheorie  entnehmen.  Als  wesentliche  Eigen- 
schaft der  Gilde  führt  er  an,  dass  sie  »voUstftndig  autonom'  sei 
(S.  157).  Wie  ist  indessen  daran  m  denken,  daja  weitaus  die  Mehr- 
sahl der  dentsohen  StSdte  (zumal  in  der  ersten  Zeit  der  sttdüacfaen 
Entwicklung,  für  welche  allein  die  Existenz  der  Gilde  behauptet  wird) 
abhftngig  war!  Die  Gilde  soll  femer  ein  spedfisch  „nordgermanisehes* 
Institut  sein,  wobei  als  aNordgermanien*  —  horribile  dicta  —  Skan- 
dinavien, Norddeutscbland,  Kordfrankreich  und  England  zusammen- 
gefasst  werden  I  Sie  wird  also  als  Product  eines  besonderen  ethno- 
graphischen Zusammenhanges  angesehen,  der  thatsttchlich  nicht  existirt 
hat.  Endlich  sei  der  Sata  citirt,  in  welchem  Kruse  von  der  histo- 
rischen Ueberlieferung  über  die  Gilde  spricht  (S.  157):  «Ihr  Ursprung 
liegt  in  grauer  Vorzeit  und  ist  durch  keine  Nachricht,  keinen  Stif* 
tungsbrief  bezeugt.'  Würde  sieh  jemand  anders  ausdrücken,  wenn 
er  die  ganze  Gildetheorie  ironisiren  wollte? 

Eine  Gilde  (nur  nicht  die  von  Nitzsch  construirte)  ist  in  Köln 
im  12.  Jahrhundert  allerdings  vorhanden.  Wir  wissen  von  ihr  sehr 
wenig  (wenn  Kruse  S.  106  ihr  eine  ausgebildete  Organisation  zu- 
schreibt, so  ist  das  absolut  aus  der  Luft  gegriffen).  Durch  Kruse's 
eigene  Ausführungen  scheint  jedoch  Hegels  Ansicht  (Stftdtechroniken 
14,  Euikiiau«!  Anm.  1)  bestätigt  zu  werden,  dass  sie  mit  der 

später  nachweisbaren  Weinbruderschaft  identisch  ist.  Welcher  Art 
sie  aber  auch  sein  mag,  jedenfalls  stammt  —  das  ist  der  Kern  der 
Frage  —  die  Competenz  der  Bürgermeister  und  Richerzeche  nicht 
von  ihr  her.  Vergegenwärtigen  wir  uns  die  Beweise,  welche  Kruse 
für  seine  Behauptung  vorbringt.  Den  Mittelpun!^t  dtr  Comp^tonz 
jener  Organe  lalden  einmal  die  Verleihung  des  liuiircrrerlit Kudaun 
die  Ordnung  des  Ma.sses  und  Gewichtes,  des  , feilen  Verkaufes",  über- 
haupt des  Gewerbewe&ens.  Gibt  es  nun  Urkunden,  welche  diese  Be- 
fugnisse einer  Gilde  zusprechen?  Kruse  (S.  19G)  beruft  sich  auf  das 
bereits  mehrfach  missbrauchte  Privileg  Heinrichs  III.  für  Quedlinburg, 
wonach  in  Goslar,  Quedlinburg,  Magdebuig  der  , Gilde"  das  iudicium 
de  cibariis  zustehe.  Thatsächlich  alior  spricht  das  Privileg  mit  keinem 
Worte  von  einer  »Gilde**  (s.  meine  Entstehung  der  deutschen  Stadt- 
gemeinde, S.  31).  Ferner  erkliirt  Kruse  (S.  197)  jene  Competenzen 
für  ,nAturgem&8se  Pertinenzen  des  Vorstandee  einer  Kau%ilde'. 


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Die  Kölner  RieberMche  (G.  t.  fielow). 


445 


Allein  es  fÄllt  doch  auf,  dass  das,  was  angeblich  „naturgemäiis''  ist, 
durch  äussere  Zeugnisse  so  wenig  belegt  wird!  Endlich  gebraucht 
Kruse  noch  folgendes  Argument  (S.  r.*7):  Die  Gilde  des  12.  Jahr- 
hunderts hat  das  Vorrecht  des  Weinzapfes;  die  ßürgenneister  \er- 
theidigen  im  13.  Jahrhundert  das  bürgerliche  Vorrecht  des  Weinzapfes 
gegen  die  weinscheukende  Geistlichkeit;  also  sind  pic  <  homalige  Gilde- 
beamte. Nun  nehmen  jedoch  die  Bürgermeister  bekaiiutlich  in  allen 
Städten,  auch  in  den  süddeutschen,  für  welche  Kruse  mit  Nitzscli  die 
Existenz  von  Gilden  bestreitet,  jene  Function  wahr!  Wie  es  sich  in- 
dessen auch  mit  der  Gildecompetenz  verhalten  mag  —  mag  auch 
manche  Gilde  die  Competenz  liaben,  welche  den  Mittelpunkt  der  Com- 
petenz  der  Communalorgane  bildet  — ,  weder  ilussere  noch  innere 
Gründe  sprechen  dafür,  da.sb  die  letztere  aus  der  ersteren  stammt*). 
Jedeniiaiiii  weiss,  dass  die  deutsche  Gemeindeentwickluag  nicht  mit 
der  Studtgt uicuide  beginnt,  dass  vielmehr  vorher  die  Landgemeinde 
vorhanden  ist.  Diese  aber  besa&s  im  Keime  bereits  die  Competenz, 
welche  später  der  Stadtgemeinde  in  ausgebildeterer  Form  zusteht: 
Verleihung  der  Gemeindemitgliedschaft,  Ordnung  des  Masses  und  Ge- 
wichtes» des  »feilen  Verkaufes'  (s.  meine  Entstehung  der  dentschen 
Stadtgemdnde,  S.  4  ff.).  ^  man  bei  dieser  Üebereinstimmung  nidit 
zu  der  Annaibme  genOthigt,  dass  die  Stadtgoneindecompetenz  in  der 
Landgemeindecompetenz  ibren  ürsprang  bat?  Mttsste  nicht  ein  er- 
drückendes Material  von  Anssagen,  die  das  umgekehrte  VerhSltniss 
bekunden,  herbeigesdiafit  werden,  bevor  man  die  Annahme,  welche 
sich  durch  so  grosse  innere  Wahrscheinlichkeit  empfiehlt,  anheben 
darf?  Nicht  genug  aber,  dass  solche  ToUkommen  fehlen,  wir  haben 
im  Gegentheil  genug  Äussere  Zeugnisse,  welche  den  Zusammenhang 
der  Stadtgemeindecompetenz  mit  der  Landgemeindecompetenz  direct 
aussprechen  (a.  a.  0.  S.  48  n.  76  ff.).  Wir  kOnnen  auch  hier  wieder 
aus  Kruse^B  eigenen  Ausführungen  Argumente  gegen  seine  Ansicht 


*)  Kruse  föbrt  Ö.  197  nach  Nitzsch  das  Beispiel  der  Stadt  Menden 
i&bnlicb  ist  es  angeblich  in  Groningen)  an,  wo  die  Güderaeister  die  Auf- 
sicht über  Mass  und  Gewicht  fahren.  Allein  dieses  Beispiel  stammt  aus 
spftter  Zeit  und  kann  daher  snmaglicb  fOr  die  Bestimmung  des  Wesens 

einer  Gilde,  welche  nnr  in  der  ersten  Zeit  der  städtischen  Entwickelung 
bestanden  haben  soll,  verwandt  werden.  Im  Übrigen  spricht  alles  dafür, 
da88  die  Gilde  in  Menden  ihre  Competenz  von  der  Gemeinde  erhalten  hat 
(und  nicht  unigekehrt).  Man  vergegenwärtige  sich,  dass  die  Zünfte  im 
Mittelulter  nach  dem  B^itz  eigener  Gerichtebarkeit  in  Gewerbewichen  streben. 
Ebenso  wird  es  sidi  mit  jener  Gilde  verhalten.  Die  Bedeutung  der  Gilden 
kann  nur  dann  xichtig  gewürdigt  werden,  wenn  man  sie  mit  den  Hand« 
werkssttnften  in  Farallde  bringt. 

Deutsche  ZeitMlir.  t  GcscUditsir.  L  s.  2d 


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446 


Kleine  HittheUnngen. 


entnehmen,  liefert  (S.  180)  den  sehr  intereasuiten  Nachweis,  da» 
in  Köln  bis  zum  12.  Jahrhundert  die  Oemeindemitgtiedacfaaft  Ton  den 
Sondergemeinden  (welche  eine  -Analogiebildnng  nach  der  Laiidge> 
meinde  sind)  verliehen  wurde,  dass  die  Verleihung  seitdem  jedoch 
dureh  die  Biehenseche  (das  Organ  der  Gesammtgemeinde)  geaebah. 
Erbt  die  Biobeneohe  diese  wichtige  Oompetenz  also  von  der  Gilde? 
Kmse  bemerkt  femer  sehr  treffend  (S.  1^),  dasa  zwischen  den  Or- 
ganen  der  Sondergemeinden  nnd  denen  der  Gesammtgemdnde  (Bfliger- 
meistor  nnd  Blcfaeraeche)  ein  genauer  Parallelismus  besteht  (8.  194) 
und  setzt  in  sdilagender  Weise  gegen  Liesegang  auseinander dass 
die  Competenz  der  enteren  durchaus  gewöhnliche  (Land-)  Gemeinde- 
oompetenz  ist  (S.  201  ff.).  Was  aber  kann  die  Competenz  der  Bürger- 
meister und  der  Bicheneche  anderes  sein,  wenn  sie  den  Organen  der 
Sondergemeinden  ,genan  parallel*  sind?  Hiernach  darf  es  als  er» 
wiesen  gelten,  dass  die  Competenz  der  Kölner  Oommunalorgane *) 
Bftrgermeister  und  Bioherzeohe  kein  Erbtheil  irgend  einer  Gilde,  son- 


0  Kruse  (Seite  901)  erklärt  dieiea  PaiaUeHismoB  ohne  Weitere«  ftr 
«uralt*.  Die  Ftagß,  ob  dnm  überhaupt  dne  Gesammtgemeinde  in  Köln  von 
jeher  bestanden  hat»  bennmhigt  ihn  mdbt,  trotzdem  et  selbst  oonetathct^ 
dass  es  in  KOln  bis  zum  12.  Jahrhundert  nur  ein  Bflrgerredit  der  Sonder» 
gemeinden  gegeben  hat.  Dasa  der  Parallelismus  durch  Nachahmung  herror- 
gebracht  worden  ist,  erklärt  er  S.  194  ftr  .schwer  denkbar",  hat  aber 
S.  202  gar  kein  Bedenken,  den  Ursprung  einer  ähnUchen  Gleichförmigkeit 
in  jiusserlicher  Nachahmunc,'"  zu  sehen. 

')  Kruse  führt  dict^en  Beweis,  obwohl  er  sirli  dessrn  nicht  bewusst 
ist.  Er  erklärt  daa  Burgericht  der  Kölner  Soiiderp^emeinden  f^r  ,ein* 
^fenosfenschaftHch-autonomes.  Es  ist  aber  nicht  ein  beliebiges  Corpora- 
tionsgericht ,  sondern  ein  ganz  bestimmtes,  uamlich  daa  (lemeindegericht. 
S.  208  bemerkt  er,  dass  das  Burgericht  der  Kölner  Sondergemeinden  ein 
Gerichtswedde  von  5  Schillingen  hat,  welches  «einem  genossenfehafUich« 
autonomen  Gtezichte  wohl  hat  zustdien  kOnnen".  Auf  das  beqneme  «wohl* 
hätte  eich  Kruse  nidit  beschittnken  sollen»  Es  wftren  Gemeindegeriehte 
ansuflQhren  gewesen.»  welche  denselben  Satz  haben. 

')  In  K  r  u  86*8  Darstellung  werden  Bürgermeister  und  Bicherzeche  schon 
deutlicher  als  Oommunalorgane  aufgefasst  als  in  manchen  anderen  Dar* 
Stellungen  der  Kölner  Verfassung.  Doch  liegt  auch  seinen  Bemerkungen 
noch  oft  die  irrige  Vorstellung  zu  Grunde,  als  ob  <?ie  neben  der  Gemeinde 
standen.  Po  setzt  er  S.  184  Schöffen  rnid  Rat  als  .Stadtobrigkeit'  den 
Bürgennei8tern  und  der  nicherzechts  entgegen!  Femer  sollen  (S.  182)  die 
Bürgermeister  gewisse  Befugnisse  zu  „eigenem  Recht"  besitzen!  Vergl.  auch 
die  sonderbare  Bemerkung  S.  178  über  .Stadtrecht".  Wie  Kruse  selbst 
her?orhebt,  tagt  die  Bicheneche  im  Bürgerhause  (S.  176;  als  die  SchOfiSm 
noch  Gk)mmunalorgan  waren,  tagten  sie  darin:  Lac  I.,  866)  und  führt  das 
Stadtsiegel  (8.  177);  damit  aber  erweist  sie  sich  als  reines  Gommunalorgaa. 


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Die  Kölner  Rioh«rseehe  (G.  Below). 


447 


dem  ledigUoh  Weiterentwicklung  der  in  der  gewöhnlichen  (Land-) 
Gememdecompetenz  liegenden  Keime  ist.  Damit  ist  die  Frage  von 
allgemeinem  Interesse,  welche  sich  an  den  Ursprung  der  Rieberzeche 
knüpft,  d.  h.  die  Frage  nach  dem  Ursprung  ihrer  Gewalt,  beant* 
wertet.  Nebensächlich  und  theilweise  nur  von  localgeschichtlichem 
Interesse  ist  dem  gegenüber  die  Frage ,  in  welcher  bestimmten  Art 
und  Weise  die  Richerzeche  entstanden  ist.  Widmen  wir  indessen  der 
Ansicht,  welche  Kruse  hierüber  aus'^pricht,  doch  noch  einig-e  Worte. 

Nach  Kruse  sind  Bürgermeist  r  und  Kicherzeche  nicht  gleichzeitig 
eingesetzt  worden,  sondern  die  Bürgermeister  sind  alter  als  die  ßiober- 
zeche.  Früher  erwähnt  werden  sie  in  dessen  nicht;  er  operirt  daher 
nur  mit  inneren  Gründen,  fn  der  Geltendmachung  innerer  Gründe 
zeigt  or  sich  aber  leider  ebenso  sehr  als  Anhänger  der  Nitzsch'schen 
Methode,  wie  er  seine  Gesaramtauftassung  Nitzsch  entnimmt.  Zu- 
nächst wird  der  Beweis  geführt,  dass  die  richterliche  Stellung  der 
Bärgermt ister  , uralt"  sei  (S.  182).  Grund  zu  dieser  Annahme  ist 
ihm  ihr  Amtaabzeichen,  der  Stab.  ,Tn  der  Natur  der  Sache  liegt  ob, 
dass  dies  Symbol  von  Alters  her  den  Bürgermeistern  eigen  war  und 
nicht  erst  spiltcr  von  ihnen  angenommen  worden  ist.*  Ferner  schwören 
die  Bürgermeister  nachweislich  seit  dem  Ende  des  14.  Jahrhunderts 
detaiüirte  Amtseide:  „aber  der  Inhalt  derselben  bleibt  durch  Jahr- 
hunderte hindurch  so  stabil,  dass  wir  ihnen  ein  höheres  Alter  zu- 
scbreibea  dürfen*  (S.  181).  Hiermit  hält  Kruse  für  erwiesen ,  daas 
die  Bftvgermeister  »uralt''  seien,  wahrend  thats&chlioh  ans  don  TOn 
ihm  geltend  gemachten  Momenten  günstigstenfalls  nur  folgt,  dass  die 
spiteivn  Beftignisse  der  Bürgermeister  ebenso  alt  wie  ihr  Amt  fiber- 
hanpt  sind.  Darauf  geht  er  dasn  über,  das  seitliche  VerhSltniss 
zwisehen  Bürgermeistern  nnd  Bieheneche  za  bestimmen.  Das  Bürger* 
meisteramt  sei ,  wie  eben  dargethan ,  ,Ton  hohem  Alter* ;  dagegen 
habe  sieh  das  Hauptrecht  der  Bicherzeche,  die  Verleihung  des  Zonfb« 
rechts,  »als  relativ  jung*  erwiesen  (S.  185).  Dies  ist  ein  nnsnllssiger 
Oedankenspnmgt  Kruse  hat  vorher  in  Besug  auf  die  Verleihung 
des  Zunftrechts  nicht  von  einer  »Belation'  der  Bicherzeche  zu  den 
Bürgermeistern,  sondern  zu  dem  8eh0ffeneoUegium  gesprochen  (S.  177  ff.)  1 
Schliesslich  erwtime  ich  noch  folgendes  Argument:  Die  Bürgenneister 
spielen  —  sagt  Kruse  (S.  185  ff.)  ^  im  18.  Jahrhundert  eine  grüsseie 
Bolle  als  die  Bicherzeche,  wahrend  sie  im  14.  von  dieser  überragt 
weotden').  Nun  müsse  man  die  Entwicklung  in  dm  hiermit  ange- 
deuteten Gange  noch  weiter  nach  rückwärts  verfolgen  und  gelange 
dann  zu  dem  Besultat,  dass  im  12.  Jahrhundert  die  Bürgermeister 

Inwiefern  diese  Behauptung  richtig  ist,  lasse  ich  hier  dahin 

gestellt. 


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448 


Kleine  Hittheilmigeii. 


eine  noch  viel  grössere  Rolle  gespielt  haben,  ja  dass  sie  damals  sogar 
ganz  allein  vorhanden  p-ewi'sen  seien.  Ich  weiss  nicht ,  ob  eine  der- 
artige Beweisfiihrunrr  auf  jemand  Eindruck  machen  wird  Ich  sehe 
mich  durch  Kruses  Darlegungen  niciil  /u  der  Auüabme  veranlasst, 
dass  die  Kicherzeche,  jünger  als  das  Bürgermeisteramt,  aus  ihm  her- 
vorgegangen ist'). 

G.  V.  Below, 

Erzbisehoi  Halduiu's  von  Trier  italienische  Einnahmen 
YOm  Jahre  Ein  neuerdings  e  n  t  d  e  <•  k  t  e  s  Einnahme- 

register.  Dass  ein  Codex  des  Trierer  Domtapiieisarchivs  (kl.  4*. 
chart.  f.  0  B.  Nr.  27  Bl.  1)  ein  von  dem  Trierer  Erzbi.schof  Balduin 
eigenhändig  geschriebenes  Ver<6üichuit>&  der  Einnaiimen  enthalte,  welche 
diesem  Erzbischof  während  seines  Autenthaltes  in  Lombardien  auf 
dem  Komzuge  i^utiossen,  war  seit  Längerem  bekannt.  Inner,  die 
Eomfahrt  K.  Heinrich'«  VTI.  im  Bildercyklus  des  Cod»  \  liaiduitu 
Trevirensis  (Berlin  1881  j  p.  VI.  und  p.  14— lö,  namentlich  aber 

0  Ton  denelben  Art  wie  die  im  Text  enriUmten  Argumente  ist  es^ 
wenn  Kruse  S.  166  b^anptet:  »Ein  Beeht»  welebes  aachweulidi  4—500 

Jaliie  in  hohem  Ansehen  gestanden  hat,  musa  doch  auch  früher  ezistirt 
haben."  S*  hr  beliebt  ist  bei  ihm  das  Mittel  dann,  wenn  ihm  keine  CnUide 

zur  Verfügung  stehen,  /u  erklären,  es  .mfisse*'  so  sein.  S.  186  Anm.  3 
?afrt  er,  der  deutsche  Au.<(huck  für  die  magistri  civiuui  iler  Sondt'rgcmoin- 
dcn  »müsse'  Burmeister  gelautet  haben.  Man  ist  in  dif.stni  Fallt?  keines- 
wegs genötigt,  sich  des  Beweises  zu  überheben,  »oudern  hat  genügendes 
Material  (s.  meine  Entstdiang  der  deatsefaen  Stadtgemeinde  38).  Vergl. 
die  mebtihcbeB  «mdseen'  S.  195,  welche  den  maBgefanden  Beweis  dnrcbaos 
nicht  SU  ersetsen  Tennfigen. 

*)  Auf  andere  irrige  Ansichten  Kra8e*B  gehe  ich  hier  nicht  Idi 
will  nur  noch  enrittmen,  dass  er  die  Bedeutung  des  ZunH/wanges  (den  er 
im  übrigen  f^egen  ^chmoller  richtig  als  wesentlichen  Inhalt  der  Zunft  auf- 
fasst)  überschät/t  und  den  Zusuinnienban^  desgelben  mit  der  Ordnitnfr  von 
Mass  und  Gewicht  übersieht.  —  Wie  an;^M_'deut»'i,  eaÜiält  Kruse'ü  Aulsatz 
auch  manches  brauchbare,  äo  hat  er  /..  Ii.  die  Ansicht  Ennen's  welche 
HOniger  nachgeschrieben  hat)  von  einem  ditecten  Hervorgehen  der  Richer* 
secbe  aus  jener  angeblichen  grossen  Gilde  definitiv  beseitigt  Seine  vor- 
sflgliche  Kenntniss  des  £.9]ner  ürkondenschatses  imd  die  oben  henrorge> 
hobenen  Eigenschaften  seines  schriftstellerischen  Talentes  legen  den  Wunsch 
nahe,  ihm  bald  von  neuem  auf  dem  Gebiet  der  Kölner  Verfassungsgeschichte 
7.U  lirgej^en.  Insheponderc  wäre  ein»^  Darstellung  der  Kiilwickbnig  des 
t'alriciut«  auf  Grund  der  Schreiiiskiirtcn  und  liroinsbüchrr  i  \ergl.  darüber 
Kruse  S.  161)  danken-wert.  Nur  blejljt  die  \  orüu^!4t't/,llIl^'  eintT  gi-(lfiljiirh«»n 
Fortsetzung  der  Studien  Kruse's  die  vollkommene  Trennung  von  NiUsch 
sowohl  in  AufTassung  wie  in  Metbode. 


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Balduins  v.  Trier  ital.  Einnahmen  1311  (0.  Sommerfeldt).  449 

W.  Frieden 8 Vurg  (Westdeateche  Zeitaclir.  f.  Qesoli.  q.  Kunst  m, 
299)  hatten  den  Codex  eingeselien  und  auf  dkses  nerkwardige 
Stack,  das  daselbst  die  1.  n.  2.  Seite  Ton  Blatt  1  Allt,  hinge* 
wiesen.  Die  Sehriftzüge  seien  leider  arg  verloscht  und  die  Lesung 
eine  schwierige. 

Knn  hat  Unlieh  Frans  Prowe,  die  FinaniTerwaltnng  am 
Hofe  HeinricVs  VIT.  während  des  Bömenoges  (Berlin  1888)  p.  94—97» 
dieses  SchrifUtttck  in  seinem  Wortlaute  bekannt  gemacht.  Ob  er 
den  Codex  selbst  stadirt  hat  oder  etwa  nnr  eine  Abecfarift  des  Stückes 
ihm  sn  Gebote  stand,  sagt  er  nicht.  Dia  grosse  Menge  der  Unrich* 
tigkeiten,  welche  sein  Text  bietet,  machen  jedoch  das  tetstere  wahr- 
scheinlicher. Da  dnige  dieser  Unrichtigkeiten  schwerwiegender  Natnr 
nnd  nnd  leicht  zu  fabdien  AnSassongen  Aber  den  Gang  der  Ereig- 
nisse des  Jahres  1311  Yeranlassnng  geben  kannten,  so  erscheint  es 
geboten,  das  EinnabmeTeneichniss  anft  neue  in  gereinigter  Gestalt  za 
ediren. 

Den  Text,  den  ich  im  Folgenden  mittheile,  habe  ich  mit  gütiger 
ünterstützting  des  Herrn  Prof.  Franz  Hühl  in  Königsberg  und  des 
Herrn  Geh.-Rath  Prof.  Wilhelm  Wattenbach  in  Berlin  vor  länger 
als  Jahresfrist  festgestellt  auf  Gmnd  einer  mir  durch  Herrn  General- 
vikar»  Domcapitnlar  Dr.  Henke  zu  Trier  freundlichst  ftbersandtra 
photographischen  Nachbildung  von  S.  1  und  einer  Durchpansung  von 
8.  2  des  besagten  Codex.  Herr  StadtbibUothekar  Dr.  Max  Kenffer 
in  Trier  hatte  dann  die  Güte,  für  mich  eine  Collationinug  dieses 
Textes  mit  dem  Codex  selbst  an  Ort  und  Stelle  vorznnehmen.  Ich 
hoife ,  dass  es  mir  an  den  meisten  Stellen  gelungen  sein  wird ,  zu 
einer  richtigen  Lesung  dieses  StUckes,  das  allerdings  grosse  Schwierig- 
keiten bietet,  zu  gelangen. 

Seite  1. 

Proventus  mei  MCOCXI.  Ind[ictione]  VUU. 
in  Lombardia. 

Erste  Spalte.   

C.  I.  ab  abb[at]e  de  Clavate. 
C.  IUI.  de  iuramfenjtis. 

5    C.  VI.  de  Canobio. 

C.  III.  a  iiuodalml  Asten[8i]. 
C.  G.  de  Modletija'j. 

*)  Prowe  liest  hier  .Hodena",  was  graphisch  swar  gleich&Us  mög- 
1]<^  ist)  nicht  jedoch  dem  Ztuammenfaange  nach.  Das  Nfthere  darflber  vergl. 
unten  am  Sdünsae  tuuere»  Artikels,  f 


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450 


Kleine  IBtthfiilmigeiL 


C.  XZVL  d»  T[ri]v]]l[io]. 

G.  nL  de  Talle  camo[o]ica. 
10  0.  XXV.  gnalt[eriii8]  de  beGha[r]ia. 

C.  VnL  d[oiiiiiiTiB]  giialt[6riiis]  de  eii(r}te. 

C.  XXV.  de  Sondiio« 

C.  XXV.  a  Veiit[xuüio]  d[e]  Faiidiit[e]. 

C.  I.  a  Joba[n]ae  de  beiiz[oni8]. 
15   C.  I.  a  CaB[oDi]co  papienCsi]. 

C.  I.  a  co[man]i  de  B[r]i8ago. 

C.  L.  de  Crema. 

C.  LXXV.  de  Laude. 

C.  I.  p[rü]  q[u]ada[m]  litte[rja. 
20    C.  II.  de  Vuen  «)• 

0.  U.  p[ro]  boUis. 

Zweite  Spalte. 

C.  CCC.  a  p[er]gamen[sibti8]. 

C.  XX.  p[ro]  [con]p[ro]mis80  perenCniJV* 

C.  X.  de  litte[ri]s  plu[r]imo[rum]. 
25    C.  XXV,  co[mun]e  c[re]monen[8e]. 

0.  G.  oo(mnD]e  Novar[ien8e]. 

0.  I.  a  inonach[o]  i>apien[si]. 

0.  L.  d[ominu8]  M[atbeus]  Vicecomee. 

C.  XVTTI.  a  cofmunli  asole. 
30    C.  XV.  pfro]  ca[m]pan[a]  papien[si]. 

C.  XXV.  p[ro]  ballonib[usl. 

C.  XX.  a  captis  Mod|etiJe*). 

C.  I.  p[ro]  Tina  litte£rja. 

C.  VI.  p[ro]  vino. 
85    C.  XVUI.  a  Giorieto 

G.  C.  a  co[muuJe  Laude 
apLudJ  papiam. 


")  Dies  Wort  i?t  mir  tinvetslandlich.  >iit  i'iowe  ,de  Vicentia*  zu  lesen, 
iat  unter  keinen  Umstünden  siattbaft,  eber  möcbte  icb  de  Yicivino  (=  Vige- 
vaao)  TenDuthen,  doch  inid  hier  Dberhanpt  nidit  an  irgend  dne  Stadt  in 
denken  tein,  da  die  Summe  von  Kwei  Florinen  hierfUr  gar  sn  Uein  ist 

perenni  iat  sweifeUiaft,  doch  und  die  Bodutaben  pe..n  noch 
deutlicb  erkennbar. 

•)  Vergl.  S.  449  Anm.  1. 

*)  Diese  Buchstaben  lassen  sich  nach  Kenffer  noch  genau  eri^ennen, 
doch  der  Üixax  des  Wortes  bleibt  unklar. 


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Balduin^B  v.  Trier  itel.  EmoaluneB  1811  (6.  Sommeifeldt).  451 


C.  XXXVI.  de  Pp  , . . 

S[itmiiia]  lomOairdie]*)  KCIIIL 

Seite  2. 

40  C.  XX.  a  Liicbaii[i8]  IConethariis 

p[ro]  [coii]proiiiU80  ^deli[eet]  p[ro]  illa 
p[ar]te  q[ii6]  retDUia[er]at  ad  8olTe[ii]dQ[]ii] 
iiom[ine]  Sornachi*). 

C.  •  .  4  |i[ro]  Coracinis. 
45   *XXV.  de  fhi]B[en]to  Asole^). 

C.  XXV.  a  coiii[it]6  de  blandrate. 

C.  XVni.  de  Roaomo  abb[at]is  S.  Zenonifl. 

C.  XXXnL  a  d[ommo]  8ymo[ii]e  C[ri]reUo. 

C.  XXIin.  f.  a  BayEmiiiiduio]  de  incisa. 

Es  er&brigt  nocb  auf  Gnmd  dieses  Terbeaserten  Textes  die  ein* 
seinen  IBiDtragangen  des  Yetsetcbnisaes  cbronoIogiBcb  za  fixiren  und 
auf  ibren  saeblicben  Wertb  bin  zu  prQfen. 

Den  Ansgangspnnkt  fftr  die  TJatersnebang  bildet,  wie  sieb  yon 
selbst  ▼ersteht,  Zeile  Hl:  apnd  Papiam,  (wo  Prowe  fMscbliob  ante 
Papiam  liest).  Dieser  Tbeil  des  Yerzeicbnisses  mnss  darnach  geschrieben 
sein,  wSbrend  sieb  Balduin  in  der  Nshe  Ton  Paria  aulhielt.  Die 
ZeitbestinimTingen,  welche  sich  aus  Zeile  25  und  Zeile  26  ergeben 
würden,  wenn  man  mit  Prowe  hier  ante  Cremona  und  ante  Noraria 
lesen  wollte,  fallen  fort,  weil  es  keinem  Zweifel  unterliegt,  dass  statt 
ante  in  beiden  F&Uen  eomune  zu  lesen  ist. 

Iii  Paria  nun  hat  sich  Heinrieh  TU.  tmd  mit  ihm  Erzbiscbof 
Balduin,  sein  Bruder,  wftbrend  des  Jahres  1311  nur  zweimal  aufge* 
halten,  einmal  zur  Zeit  des  Osterfestes,  nSmlieb  in  den  Tagen  rom 
11.  bis  13.  April,  wie  urkundlich  bezeugt  ist,  sodann  in  der  ^ten 
HUfte  des  Monats  October  (rergl.  BOhmer,  reg.  Henr.  Nr.  432).  Der 
letztere  Zeitpunkt  kommt  nicht  in  Betracht,  denn  die  Gesammtbeit 
der  in  dem  yerzeichnisse  namhaft  gemachten  Posten  ergibt,  dass  wir 
es  mit  einer  erheblich  firttheren  Zeit  zu  thun  haben.   Die  Au&eich- 

')  Das  Wort  ist  nnoh  in  clor  Vorlage  nicht  nusgeschriebcn ,  sondern 
zum  Zeichon  der  Abkürzung  über  dem  ^r"  ein  Haken  angebracht. 

Ihe  Ergänzung  bei  ^lom''  ist  unsicher.   Die  Prowe'scbe  Leaart 
»inventa*  ist  jedoch  ganz  unmöglich. 

')  Gemeint  ist  wohl  Guillelmus  Sornachus,  der  als  Gesandter  Lucca's 
beim  pilpätlichen  Hofe  erwähnt  wird  unterm  21.  Juli  1311:  Reg.  Clem. 
pnpae  V  Nr.  7110  (Ann.  VI  p.  889). 

^)  Diese  Zeile  findet  rieh  i«  Original  yon  dem  Schreiber  selbst  durch* 
({sslriehen. 


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452 


Kleitke  MitÜheilimgen. 


Bimg  anseroB  St&ckes  hat  demnftch  Mitte  April  1811  auf  der  Hin* 
reise  Ton  Mailand  Baob  PaTia  oder  auf  der  Bikckkebr  yon  dort  — 
am  17.  April  nrkandet  Heinrich  YSL  schon  wieder  in  Mailand  -~ 
stattgefnndeD. 

Einen  weiteren  Anhalt  bietet  uns  Zeile  28.  Der  dort  genannte 
Matteo  Yisoonti  war  nach  Niederwerfdng  des  Mailinder  Anlnibrs 
TOm  12.  Fehmar  1811  durch  den  KGnig  nach  Asti  Torbannt  worden 
(Joh.  de  Germenate,  bei  Mnratori  SS.  DC,  1248).  Er  harn  von 
dort  erst  znm  Osterfeste  nach  Pavia,  wo  er  die  Venseihung  des  Königs 
fand  (Job.  de  Cermenate  a.  a.  O.  1249).  Es  wird  daher  anzu- 
nehmen sein,  dass  auch  die  In  Zeile  28  gekennzeichnete  Zahlung  an 
Erzbischof  Balduin  in  Pavia  erfolgte  und  sich  Zeile  28  bis  87  ftber- 
haupt  auf  den  Aufenthalt  zu  Pavia  beziehen.  Dazu  passen  auch 
vortrefflich  Zeile  80  und  Zeile  86.  Die  erstere  steht  offenbar  in 
Zusammenhang  mit  der  Privil^gbestätigung  zu  Gunsten  gewisser 
Cisterciensernonnen  zu  Pavia  vom  18.  Aprü  (Bonaini,  acta  Henrid. 
I,  879—880),  und  Zeile  86  weist  auf  Lodi  hin,  welches  damals  im 
Aufruhr  geigen  den  König  begriffen  war,  aber,  wie  wir  wissen,  zu  eben 
jener  Zeit  flehentlichst  um  die  Gnade  des  Königs  nachsucht«  (vergl. 
Nicolaus  V.  Butrinto  bei  Böhmer, Fontes  rerum  Germanicarum  1, 84, 
Joh.  de  Cermenate  a.  a.  0.  1249). 

In  Zeile  22  werden  300  Florin  von  Bewohnern  Bergamos  ent- 
richtet. Dass  es  sich  hier  um  Bergamo  handelt ,  scheint  Frowe  gar 
nicht  erkannt  zu  haben,  denn  er  ergänzt  irrthümlich  Pergamonis 
statt  Pergamensibus.  Er  unterlägst  es  auch,  bei  diesem  l'i  slrn  einen 
\  erweis  anzubringen.  Und  doch  ist  es  klar,  dass  hier  eint-  Zahlung 
vom  1.  April  gemeint  ist,  denn  an  eben  diesem  Tage  werden  bei 
Bonaini  I,  286  „a  24  rusticis  do  comitatu  Bergami,  qui  fuerant 
electi  valvassores'  6UU  Florin  an  Heinrich  VII.  entrichtet.  Auch 
Zeile  26  weist  auf  eben  diese  Zeit  hin.  denn  bei  Bonaini  I,  286 
zahlt  Novara  am  28.  Marz  au  Heinrich  VXL  die  Summe  von  1000 
Florin. 

Nachdem  sich  somit  das  Resultat  ergeben,  dass  die  Zahlungen 
von  Zeile  22  bis  37  sämmtlich  ungefähr  der  ersten  Hälfte  des  April 
angehören,  virird  es  leichte  sän,  auch  diejenigen  von  Zeile  3  bis  21 
gewissen  Zeitpunkten  zuzuweisen.  Prowe  will,  nach  den  Anmerkungen 
▼on  ]>.  94  und  p.  95  zu  schliessen,  dieselben  alle  in  den  Januar  ver- 
legen. Er  bezieht  sich  zu  dem  Zweck  auf  gewisse  Privilegien,  die 
einzelnen  der  in  unserem  Verzeichniss  erwähnten  Personen  und  Ort- 
schaften durch  Heinrich  VII.  im  Januar  1311  gewährt  wurden.  Damit 
ist  der  Zahlungstermin  aber  noch  nicht  gegeben,  denn  es  seheint, 
dass  die  mit  solchen  Privilegien  Begabten  ihren  dabei  eingegangenen 


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Baldain's  v.  Trier  ital.  Einnahmen  1311  (G.  Sommerfeldt).  453 


pecnniiiien  Verpflichtunfjen  oft  erst  in  sehr  später  Zeit  genügt  haben. 
Der  schon  erwähnte  Rechnungsbericht  Bonaini  T,  286  zeigt,  das» 
Cani^bbio  ( vergl.  Zeile  5  unseres  Verzeichnisses)  erst  am  23.  Februar 
600  Florin  an  den  König  entrichtete.  Das  in  Zeile  8  prwilhnte  Tre- 
riglio  zahlte  erst  am  30.  Mitrz  1000  Florin  an  Heinrich  VIT.  und 
Brissago  (verirl.  Zeile  16)  erst  am  31.  Milrz  die  ihm  auferlegte  Summe. 
Es  wird  kfiura  zu  bezweifeln  sein,  dass  sich  Balduin  mit  der  Bezah- 
lung in  den  meisten  Fallen  ebenso  lange  gedulden  musste  als  sein 
Bruder,  der  König.  Die  Ansätze  Prowe's  sind  mithin  falsch.  Die 
in  Zeile  1  bis  21  namhaft  gemachten  Posten  sind,  zum  mindesten 
der  grossen  Mehrzahl  nach,  erst  in  den  Monaten  Februar  und  März 
zar  Zahlung  gekommen.  In  diesem  Sinne  werden  daher  die  An* 
gaben  unseres  Verzeichnisses  für  die  Geschichtsdarstelliuig  zu  ver- 
wert hen  «ein.  Zeile  15  scheint  mir  wegen  seiner  Benehung  zu  Urkunde 
Böhmer,  reg.  Henr.  Nr.  374,  siemlich  eieher  auf  den  18.  BUxz  zu 
▼aweisen. 

Besondere  Erwähnung  verdient  Zeile  13,  woselbst  Prowe  den 
Namen  des  Bischofs  von  Brescia ,  Fedengo  de'  Maggi,  vermuthete. 
In  Wirklichkeit  handelt  es  sieh  hier  um  Venturinus  de  Fundute, 
einen  Mann ,  der  uns  als  Haupt  der  gaelfischen  Partei  von  Sonoino 
begegnet  bei  Joh.  de  Cermenate  a.  a.  0. 1268.  Diese  Zeile  hängt 
also  mit  Zeile  12  (de  Soneino)  anft  engste  zusammen,  wahrend  der 
in  Zeile  14  genannte  Jobwmes  de  Bensonis  ein  angesehener  Cremenser 
ist  (vergL  z.  B.  Bonaini  I,  20). 

Koeh  mnss  mit  wenigen  Worten  auf  Zeile  7  nnd  Zeile  82  ein- 
gegangen werden,  da  ich  im  Gegensatze  zu  Prowe  in  beiden  Flllen 
Modetia  statt  des  scheinbar  so  viel  nftber  li^enden  ICodena  lese* 
Der  Omnd  ist  erstens  der,  dass  ich  mich  nicht  entschliessen  konnte 
zn  glauben,  Balduin  habe  in  diesem  Yerseiebnisse  unter  »Lombardia* 
etwas  anderes  verstanden,  als  was  in  mittelalterlieben  Quellen  ge- 
wöhnlich mit  diesem  Namen  bezeichnet  wird,  nämlich  nur  die  grosse 
westliche  Hftlfte  des  oberitalischen  Tieflandes.  Dazu  kommt  aber 
nocb,  dass  Modena,  so  viel  wir  wissen,  zum  deutschen  EOnige  nur  in 
ganz  losen  Beziehungen  gestanden  bat,  Monza  dagegen  sich  seines 
ganz  besonderen  Schutzes  erfreute.  Heinrieb  war  dort  am  SO.  Januar 
in  Begleitung  seines  Bruders  Balduin  persönlich  anwesend  (Bonaini  I, 
141 — 142)  und  hat  die  ^adt  wiederholt  gerade  in  der  ftr  uns  in 
Betracht  kommenden  Zeit  durch  Privilegien  ausgezeichnet.  Vergl. 
Bonincontro  Morigia,  chronicon  Modoetiense  bei  Muratori  SS.  XII, 
1098  und  Böhmer,  regesta  Henr.  Nr.  378. 

Im  Ganzen  betrachtet  ist  unser  Verzeichniss  eine  wichtige  Quelle 
für  die  Geschichte  Heinrich 's  VIT.    Es  bleibt  nur  bedauerlich,  dass 


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454  Kleine  Mittheilungen. 

wir  die  Fftden  der  stottgehabten  Benehnngeii  nioht  in  allen  Pnnktea 
mit  gleicher  Schürfe  zn  verfolgen  TermOges. 

G.  Sommerfeldt. 

Ueber  den  Plan  der  Errichtung  eines  Fondaco  dei  Tedeschi 
in  Mailand  1472.  Das  dentsche  Kaufhaus  in  Venedig  hat  neuer- 
dings wieder  Tie  Aufmerksamkeit  weiterer  Kreise  auf  sich  gezogen. 
Dass  es  sich  einmal  darum  liandelte,  auch  in  Mailand  ein  solches  zu 
errichten,  konnte  man  aus  einer  kurzen  Notiz  E.  Motta's  in  der 
Rivista  storica  italiana  (I,  262.  not.  3)  entnehmen.  Da  mir  durch 
die  Güte  des  Herrn  Archivbeamten  Ghinzoni  in  Mailand  die  Urkunden 
selbst  in  Abschrift  vorliegen,  aus  denen  Motta  <?wcböpft,  bin  ich  in 
den  Stand  gesetzt,  Nliheres  über  jenes  Project  mitzutheilen.  Die 
deutsche  Kaufmannscolonie  m  Mailand  scheint  es  anfangs  nicht  ge- 
wagt zu  haben,  dem  Herzog  Galeazzo  Maria  Sforza  ihren  auf  ein 
Fondaco  hinzielenden  Wunsch  selbst  vorzutra^ren .  vielmehr  wurde 
dieser  Gedanke  zunächst  niedergreleort  in  einer  Denkschrift  ,  welche 
Taddeo  de'  Busti  an  den  Herzog  gelangen  liess.  Busti  gehörte  einem 
niaililndischen  Kaufmannshause  an,  das  nachweislich  mit  deutschen 
Kautieuten  in  näheren  Geschäftsverbindungen  stand.  Seine  Denk- 
schrift muss  um  den  Anfang  des  Jahres  14T2  geschrieben  sein,  ist 
aber  nicht  auf  unsere  Zeit  gekommen,  wenigstens  bis  jetzt  nicht 
entdeckt.  Ein  an  Busti  gerichtetes  Erwiderungsschreiben  vom  8.  Fe- 
bruar d.  J.  zeigt  aber,  dass  sie  vom  Herzog  sehr  wohlwollend  auf- 
genommen und  weiterer  Erwägung  würdig  befunden  wurde.  Auf 
dieses  hin  wandten  sich  erst  acht  dentsche  Kaufleute  an  den  Herzog 
mit  der  Bitte  um  die  Genehmigung  des  Baus  eines  Kaufhaoses  fUr 
ihre  Nation  in  Mailand  (de  poter  fare  uno  fondico  de  ioro  mercantie 
ad  Milano).  Der  Herzog  gewann  die  Ueberzengnng,  dass  die  Eiittena 
eines  solchen  Hauses  für  ihn  und  seine  Hauptstadt  von  Nutzen  sein 
werde,  und  überwies  (14,  Nov.  1472)  die  Angelegenheit  seinem 
Oeheimen  Bath,  damit  dieser  unter  Zuziehung  von  Zoll-  und  Steoer- 
beamten  erwäge,  ob  und  eventuell  unter  welchen  Bedingungwi  dm 
Gesuch  stattgegeben  werden  könne.  Vom  Geheimen  Rath  zu  einer 
Besprechung  eingeladen ,  beriefen  sich  die  deutschen  Kaufleute  auf 
gewisse  uns  nicht  nfther  bekannte  Aussprüche  in  den  Privilorrien- 
briefen  früherer  Herzttge,  des  letzten  Visconti  und  des  ersten  Sforsa, 
.und  formulirten  ihr  neues  Anliegen  so:  der  regierende  Herzog  mdge 
ihnen  zu  bleibendem  Aufenthalt  eine  Wohnung  (stantia)  anweisen, 
in  welcher  sie  weder  Miethzins  noch  Abgaben  für  Brod,  Wein  und 
Fleisch  zu  zahlen  hfttten.  Das  Gutachten  des  Geheimen  Baths  (4.  Dec) 
lautete  für  das  Project  günstig,  und  zwar  rieth  derselbe  dem  Herzog, 


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Plan  eines  Fondaco  dei  Tedeschi  in  Maiiand  (W,  Heyd).  455 

m  dem  Zweck  der  Unterbringung  der  dentadhen  Kaufleate  nicht  etwa 
ein  Haus  au  mietbent  damit  er  nicht  immer  wieder  aufs  neue 
Borgen  mttaser  sondern  ein  BolcbeB  ro  kaufen;  man  werde  finden,  da» 
die  Deutschen,  welche  gerne  bequem  wohnen,  ein  daoemdes  Heim 
binnen  weniger  Jahre  doppelt  so  schdn  ansBtatten  werden,  ale  sie 
es  angetreten  habmi.  Wenn  man  den  Dentaehen  anf  diese  Weise 
entgegenkomme,  werden  sich  gewiss  die  Einkünfte  des  Henogthnms 
steigern,  sei  ja  doch  auch  das  Fondaco  der  Deutschen  in  Venedig 
dne  Hanpteinnahmeqnelle  fCLr  diesen  Staat.  Letzteres  freilich  werde 
sich  wohl  ftndem,  da  Toranssichtlieb  das  nene  Fondaco  in  Mailand 
dem  za  Venedig  bedeutenden  Abbmch  thnn  werde.  Dem  Herzog, 
welcher  auf  die  Nachbampnblik  sehr  schlecht  m  sprechen  war, 
mochte  diese  zu  hoffende  Nebenwirkung  ganz  besonders  einlenchten. 
Aber  so  geneigt  auch  im  Anfang  der  Herzog  sowohl  als  sein  Ge- 
heimer Rath  dem  Project  waren,  verliert  sich  doch  mit  dem  Gut- 
achten vom  4.  Dec.  1472  jede  Spur  einer  Weiterverfolgnng  desselben; 
wir  wissen  nicht,  was  hindernd  in  den  Weg  trat  —  knrz  das  Fon- 
daoo  kam  nicht  zu  Stande.  Für  uns  muss  die  Thatsache  genügen, 
dass  der  Plan  dazu  gefssst  und  emsttich  erwogen  werden  konnte. 
Dentiicher  als  aus  den  geringen  üeberresten  der  Privilegienbriefe, 
welche  die  Herzoge  aus  den  Häusern  Visconti  und  Sforza  den  »von 
Ober-  und  Niederdeutscbland*  kommenden  Kaufleuten  ausstellten, 
deutlicher  als  aus  den  nicht  seltenen  Geleitsbriefen  für  einzelne  der 
letzteren ,  sieht  man  aus  jenem  Plan ,  wie  stark  die  deutsche  Kauf- 
mannschaft in  Mailand  und  wie  unausgesetzt  der  Verkehr  dahin  von 
Deutschland  aus  war,  als  das  Mittelalter  zur  Neige  ging.  Wilre  es 
nicht  so  gewesen ,  wie  hätte  sich  sonst  das  Fondaco  mit  Insassen 
geftillt?  Aber  auch  darüber,  aus  welchen  Städten  diese  deutseben 
Kaufleute  kamf  ii,  gibt  eim  s  unserer  Documente  einige  Fingerzeige. 
Die  acht  VertirTpr  der  Colonie,  uilche  das  Fondaco  begf  hiti  11,  wer- 
den namentlich  genannt.  Ich  gestehe  nun  freilich  rathlos  zu  sein 
darüber,  welchen  deutschen  Kaufmannsgescblechtern  ich  die  an  ihrer 
Spitze  erscheinenden  Pandolto  Henrico  Fraruso  und  Giliolo  Franzo, 
sowie  den  den  Bchluss  der  Reibe  bildenden  Sebastiano  Stefaner  lu- 
theilen  soll.  Desto  deutlicher  kennzeichnen  sieb  zwei  Fuchaer  (Matheo 
e  Luca)  als  Fugger  von  Augsburg,  zwei  Fuotrer  (Henrico  e  Zorzo) 
als  Ftitterer  von  Nürnberg,  zumal  da  auch  nach  Lazarus  Holzschuhui  s 
Aufzeichnungen  eben  dieses  Kuuluiaunshaus  „seineu  Handel  in  Mai- 
land und  Genua  hatte"  Endlich  glaube  ich  auch  dem  Jacomo 
Franco  seine  Heimath  in  Gonstanz  nachweisen  zu  können.   Ein  Ver- 


^)  Chroniken  der  deutschen  St&dte.  Nürnberg.  Bd.  I,  S.  218. 


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456  Kleine  Mittheüungen. 

wandter  desselben  »Enricus  Franchus  de  Constantia**  brachte  im 
Jahre  146G  als  Unterhändler  für  die  deut'-chf  Kaufmannschaft  in 
Genna  die  dortigen  ,Conventiones  Allamanoi  um "  zu  Stande,  welche 
ich  an  einem  anderen  Orte  veröif entlicht  habe^j. 
  W.  Heyd. 

^)  Im  Urkundenanhan^  der  Abhandlung:  Der  Verkehr  Rüddeatscher 
Städte  mit  Genua  während  de«  Mittelalters.  Forschuiigeu  zur  deutschen  Ge- 
schichte.  Bd.  24,  S.  215  if. 


I 


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Berichte  und  Besprechungen. 

Neuere  Literatiir  zur  Oeseblchte  Englands  seit  dem 

16.  Jahrhnndert 

Als  R.  Paul  i  vor  31  Jahren  des  Auftrags  der  en^jli  <  h-  n  Ko- 
gierung  gedachte,  demzufolge  eben  damals  mit  Veröffentlicbunj^^  von 
Katalogen  oder  sogenannten  Calendern  der  Ötatr  Papers  begonnen 
wurd»'.  machte  er  dazu  die  Bemerkung,  dass  bokhe  Uegesten  dem 
Foix  her,  der  sich  nicht  an  Ort  und  Stelle  befindet,  schwerlich  be- 
deutende Dienste  leisten  würden.  Wie  nun  die  Dinge  heute  liegen, 
hat  sich  diese  Bemerkung  keineswegs  als  richtige  Prophezei iuilt  er- 
wiesen; vielmehr  ist  unfraglich,  dass  für  die  neuere  Geschichte  niciit 
bloss  von  England,  sondern  auch  der  übrigen  europäischen  Staaten 
eben  in  diesen  Calendars  eine  Fundgrube  vorliegt ,  die  trotz  der 
Mängel,  welche  ihr  anhaften,  alles  übertrifft,  was  aut  dem  Continent  für 
Aufscbliessung  der  Quellen  neuerer  Geschichte  gethan  wurde.  Ein 
das  Wichtigste  knapp  zusammenfassender  Bericht  ül)er  Publicationen 
zur  Geschichte  Englands  seit  Ausgang  des  Mittelalters  ist  daher,  wie 
billig,  mit  dem  Hinweis  auf  diese  Sammlung  zu  beginnen,  die  uns 
in  der  Abtheilung  für  innere  Politik  (Dom esti c  Series)  in  ununter- 
brochener Folge  durch  die  Jahre  1547  bis  1044  leitet,  dann  die  Jahre 
der  Republik  und  des  Frotectorats  (1649 — 1659)  umfasst  und  hierauf 
die  Zeit  Karl's  IT.  bis  1GG8  in  sich  begreift.  Diese  Doraestic  Series 
zeigt  demnach  eine  Lücke:  die  Jahre  des  Bürgerkrieges  waren  zu- 
nächst ausgefallen ;  doch  ist  ihre  Bearbeitung  neuerdings  in  Angriff 
genommen  worden.  Ergänzung  und  einstweiligen  Ersatz  hierför  wird 
die  von  Gardiner  besorgte  und  von  der  Clarendon  Press  schon  in  Druck 
genommene  Urkandensftininlang  zur  Geschichte  der  puritanischen 
Be^olution  bieten. 

Die  einsoblSgigen  Serien  zur  schottischen,  irischen  und  Colonial- 
g«  St  hichte  seien  hier  im  Vorübergehen  erwähnt.  Von  grösstem  Belang 
for  Erkenntniss  des  Ganges  enropttischer  Geschichten  ist  die  Foreign 


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458  fieriehte  und  BeBprechnngCD. 

Series,  welche  bei  der  Regierung  Eduard's  VIa  beginnt  and  Ar  die 
Elisabeth'»  leider  nur  bis  1678  gediehen  ist.  Man  darf  hoffen,  dm 
die  Forteetzimg,  Bank  dem  Geiste  weitherziger  Liberalitilt,  der  das 
Gebahren  der  englischen  Regierung  auszeichnet,  in  stetiger  Folge  wird 
ermöglicht  werden.  —  Ausserdem  wurden  separat  die  spaotsohen  Pa- 
piere Ton  Bergenroth  nnd  Gayangos,  die  venetianisdien  bis  zum 
Jahre  1558  von  Rawdon  Brown  yerS&ntlicht,  mit  dessen  Tode  die 
Aussieht  anf  weitere  Pubiieation  der  letzteren  wohl  geschwanden  ist 

An  der  Schwelle  der  neueren  Geschichte  von  England  begrüsst 
oder  schreckt  uns  eigentlich  die  Gestalt  König  Heinrich's  VIII.  Das 
Material  fiir  dessen  Geschichte  ist  in  den  letzterschienenen  Bänden  des 
Regestenwerks  von  Gairdner')  bis  Ende  des  Jahres  1536  geführt 
worden.  Man  kann  nicht  sagen,  dass  die  Auftchlüsse,  welche  der  10. 
Band  bringt,  in  wesentlichen  Dingen  zu  einem  ürtheile  berechtigen, 
das  nicht  ebenso  gut  aus  den  yon  Fronde  benutzten  Acten  (abge- 
sehen Ton  der  in  Betreff  Heinrich*s  ganz  vei*fehlten  Darstellung  Fronde's) 
oder  auf  Grand  des  ungemein  schätzbaren  Friedmann'schen  Buches 
über  Anna  Boleyn  zu  schöpfen  wäre.  Allein  wenn  von  Gairdner 
nicht  immer  Neues  geboten  werden  konnte,  so  entschädigt  er  vollauf 
durch  schärfere  Beleuchtung  des  Alten,  durch  kritische  £rhlrtang 
oder  Beseitigung  des  Bekannten.  Reichliche  Bel^e  zur  Charakter» 
Zeichnung  Heinrich's  fehlen  in  dem  Bande  nicht,  aus  dem  zur  Evidenz 
hervorgeht,  dass  der  Grundzug  im  Wesen  dieses  KOnigs,  wie  es  Gairdner 
ganz  richtig  ausdrückt,  die  Brutalität  war. 

Ins  Fach  der  darstellenden  Geschichte  schlägt  eine  Monographie 
über  den  Klostersturm  in  Heinrich's  Zeit,  die  auf  Befehl  des 
Papstes  Leo  XIII.  geschrieben  und  Sr.  Heil,  gewidmet  wurde  0- 
selbe  unterwirft  die  Berichte  der  königl.  CommissarieUi  die  zur  Unter- 
suchung der  Klosterzustände  ins  Land  gesendet  worden,  der  kritischen 
Prüfung  und  spricht  ihnen  alle  Glaubwürdigkeit  ab.  Es  heisst  dies 
sicher  zu  weit  gehen;  denn  was  auch  im  Auftrage  von  Th.  CromweU 
über  die  Kloster  gelogen  und  wie  sehr  auch  der  in  denselben  vor- 
herrschende Sittenverfall  übertrieben  wurde,  gans  erdichtet  waren 
diese  Commissionsberichte  nicht,  und  so  gans  fleckenrein,  wie  Gasquet 
den  Wandel  der  Mönche  und  Nonnen  schildert,  war  er  keineswegs. 
Bezeichnend  für  des  Verf.  Anschauungen  ist  der  Umstand,  dass  er 
sogar  für  Elisabeth  Barton,  die  Könne  von  Kent,  eine  Lanze  bricht: 
sie  habe  richtig  prophezeit,  dass  Heinrieh  keine  6  Monate  mehr  nach 

.! .  (t  n  i  r  d  n  e  r ,  Lettern  and  I'ap.  For.  and  Dornest  of  the  Reign 
of  Henry  Vlll.  Vol.  10  u.  11.    Lond.  imim. 

A.  Gasquet,  0.  B.,  Henry  Vlll.  and  the  English  Monasteries: 
an  Attempt  to  illnsttate  tbe  History  of  their  SnppreeiiOD.  Lond.  1888. 


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JBngland,  Neoseit  (M.  fixMeh). 


459 


seiner  Heirath  mit  Anna  Boleyn  König  sein  werde;  denn  trotzdem 
or  noch  14  Jahre  darnach  regierte,  sei  er  als  Gebannter  nieht  de  jnre, 
sondern  nnr  thatsächlich  König  gewesen. 

Ueber  Elisabeth* s  Zeit  erhalten  wir  in  einem  mBssigen  Bande 
die  snsamnienfassende  Darstellung  der  m&cbtigen  geistigen 
Bewegung,  die  während  der  Herrschaft  der  grossen  Frau  sich  ent- 
\vickelt  und  an  unerreichten  Meisterwerken  ein  Ewiges  zu  Tage  gefördert 
hat  Das  Buch  ist  dtis  Ergebniss  25jähriger  Studien  und  flir  deutsche 
Forscher,  denen  es  biographische  und  literargeschichtliche  Einzelheiten 
über  Lebensgang  wie  Leistungen  auch  der  Grössen  zweiten  Range» 
bietet,  von  besonderem  Werth.  Wer  darin  nach  Auskunft  über  die 
lärmniachrnde  Shakespeare-Bacon-Controverse  sucht,  wird  freilich  ent- 
täuscht werden;  Verf.  thut  dieselbe  mit  den  treffenden  W<n-ten  ab: 
„Was  Shakespeare-Bacon-Theorien  und  ähnliche  Gattung  von  Thorheit 
betrifft,  sind  sie  kaum  der  Erwähnung  werth." 

Für  die  Geschichte  der  ersten  Hillfte  des  17.  Jahrhun- 
derts ist  gesorgt  durch  das  monumentale,  die  Auffassung  dieser 
Zeit  für  Menschenalter  abschliessende  Werk  des  Sam.  Raws.  Gar- 
diner, welches  in  den  bis  jetzt  veröffentlichten  elf  Bänden  bis  1643 
reicht;  ein  weiterer  Band,  der  die  Jahre  1644  bis  1647  enthält,  ist 
unter  der  Presse^).  —  Ueber  eine  Episode  der  puritanischen  Revolution 
hat  sich,  angeregt  durch  einen  vor  zwei  Jahren  erschienenen  Aufsatz 
der  Q'«-i'ii"terly  Review,  eine  zitiulich  heftige  Polemik  entwickelt  und 
seither  in  der  English  Historie.  Review  fortgesponnen.  Es  betrifft 
den  im  Jahre  1655  versuchten  und  unterdrückten  royalisti- 
schen  Anfstand,  von  dem  einerseits  bestritten  wird,  dass  er  wirklich 
▼orgekommen  sei:  Cromwell  habe  ihn  hervorzurufen  Anstalt  getroffen 
und  dann  als  einen  wirklich  bedrohlichen  vorgeschützt,  um  BepressiT- 
massregeln  gegen  die  Bojalisten  zn  beschönigen.  Andererseits  wird 
gdteod  gemacht,  es  sei  dies  eine  wiUkftrilehe,  anf  falscher  I^tnng 
▼on  Stücken  in  ThnrWs  Collection  of  State  Pap.  bemhende  An* 
nähme.  Die  Entscheidnng  steht  noch  ans,  nnd  die  Wahrheit  mag 
vielleicht  in  der  Mitte  liegen:  Cromwell  wird  das  Seinige  gethan  haben, 
die  Boyalisten  zn  ihrem  Anfstandsversnch  an  prorooiren;  aber  diese 
haben  in  der  That  ihr  Qlttck  verancht  nnd  sind  keineswegs  so  nn- 
schnldig  als  die  Sünder  hingestellt  worden,  die  man  an  Paaren  treiben 
müsse.  —  Das  Qnellenmaterial  aar  englischen  Qeschichte  des  17.  Jahr- 
hnnderta  ist  von  der  Oxforder  Clarendon  Press  vermehrt  worden  nm 
eine  nene,  endlich  nach  OrnndsKtzen  modemer  Kritik  besorgte  Aus- 
gabe von  Glarendon's  berühmtem  Bnohe  nnd  nm  die  Edi- 

^)  G.  S  a  i  n  t  s  b  u  r  \  ,  A  Hist^ry  of  Kli/abethan  Literature.  Lond.  1887. 
*)  Mittlerweile  erschienen.   Anm.  d.  Hed. 


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460  Berichte  and  Bespreehnogen. 


tion  der  Oxtnider  Un i versitätsstatuteu  von  1536,  die  unter 
dem  Namen  Etv.bisehof  Lauds  gehen'),  aber  das  Werk  commissari- 
scher  Berathungen  sind,  denen  ältere  Ötatuteu  unterworfen  wurden. 
Lob  und  Tadel,  weh^he  diese  Feststellung  von  1536  verdienen  jnaof, 
treffen  d<^ninaeh  wenij^er  den  Erzbischof,  als  die  UaiversitüUkörper- 
schalten,  die  er  mit  Bearbeitung  der  Sadie  betraut  hatte. 

Die  Geschichte  des  Hauses  Stuart  ist  heutzutage  in  Eng- 
land auf  die  Initiative  hoher  Kreise  lashiunable  geworden.  Ein  soeben 
erschienenes,  sehr  lebbares  und  stellenweise  auf  selbständiger  Nach- 
forschung beruhendes  Buch  dürfte  —  wenn  anders  es  Erfolg  liat  — 
geeignet  sein,  diehit/,ige  Parteinahme  filr  dieStuarts  etwas  abzukühlen"). 
Was  der  Verf.  darin  von  Jacob  I.  sagt,  ist  freilich,  wenn  gut,  nicht 
neu  und  viel  be^^er  bei  Gardiner  zu  tinden,  wenn  neu,  schwerlich  stich- 
haltig. Auf  eine  Bereicherung  historischer  Kenntniss  laufen  die  Mit' 
theilungen  hinaus,  die  von  dem  Gerichtsgang  wider  die  Theilnehmer 
an  der  Monmouth-Bebellion  gegeben  werden:  sie  vermebren  das  m» 
kttndliche  Substrat  der  grauenhaften  ^diildemngen ,  die  von  diesen 
SohenssUebkeiten  und  Jnstismorden  bei  Macaulay  zu  lesen  nnd.  — 
Der  zweite  Band  Ton  Law 's  Gescbiebte  des  Palastes  von  Hamp- 
ton Court  enthalt  die  Palastgeschichte  wfthrend  der  Stuart^Zdt;  er 
bietet  Anregendes  ttber  die  politischen  Vorgänge  und  die  Gestaltung 
des  Hoflebens  innerhalb  desselben.  Law  erzfthlt  solches  gut*);  aber 
Evelyn  und  Pepys,  die  lebendigen  Zeugen  des  Privatlebens  und  der 
Geheimgescbichte  des  Stuart'scben  Hofes,  erzftblen  weit  besser. 

Von  Lecky's  Geschichte  Englands  im  18.  Jahrhundert 
sind  voriges  Jahr  zwei  weitere  Bttnde,  der  5.  und  6.,  erschienen. 
Sie  umfassen  die  Zeit  von  1784  bis  1798  und  reihen  sich  den  früheren 
Binden  als  würdige  Fortsetzung  an.  Es  ist  sehr  zu  bedauern,  dass 
die  deutsche  üebersetmng  dieses  gediegenen  Buches  allem  Anschein 
nach  ins  Stocken  gerathen  ist  —  Fttr  Auffassung  englischer  Geschichte 
zur  Zeit  des  spanischen  Erbfolgekrieges  eröffnet  £lliot*s  Leben  Go* 
dolphin's  ne\i.  desichtspunkte *),  Es  steht  abzuwarten,  ob  sie  sich 
auch  als  die  richtigen  bewähren.  Was  der  Verf.  ül)er  den  offen- 
baren Verrat!)  sagt,  den  Godolphin  und  Marlborough  im  Jahre  1694 

>)  Clarendon,  Bist  of  the  Rebell,  and  Civil  Wars  in  England.  Be- 
edited  by  W.  Dmm  Hacray.  ^  8tatotea  of  the  Umvemity  of  Oxford  compüed 

in  the  year  lt>3(i  under  the  authority  of  Archbiab.  Land.  Ed.  by  J.  Griffith. 
With  Introduct.  by  Ch.  L.  Shadwell.    Oxford,  Clarendon  Press  1888. 
»)  F.  A.  Inder  Wiek,  Sidelights  on  the  Stuarts.    Lond.  188«. 
E  Law,  1  he  Ui»t.  of  the  Hampton  Court  Palace.  VoL  Ih  in  Stuart 

Times.  Lund. 

*)  Hugli  tiüut,  The  Life  of  Mducy  Kari  Godolphin,  Lord  High 
Treasurer  of  England  1702-  1710.  Lond.  r^b^S. 


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Englaad,  Neoteit  (M.  Brotoh). 


m 


durch  Bf'karintgeben  der  Expedition  von  Brest  an  den  Hof  von  S.  Ger- 
maiu  begangen  haben,  scheint  keineswegs  geeignet,  das  von  Macaulay 
gefüllte  strenge  ürtheil  über  den  Vorgang  zu  widerlegen.  Und  wenn 
er  mit  Burton  in  dem  Lobe  der  Haltung  übereinstimmt,  die  Godol- 
phin  der  vom  schottischen  Parlament  votirten  Sicherheitsacte  gegen- 
über angenommen  hat:  so  wissen  wir  aus  Noorden,  Europ.  Gesch. 
im  18.  Jaliihuucl.  1,  511  ü.,  dass  diese  Haltung  des  SLluitzkanzlers 
mit  nichten  auf  dessen  ausserordLiitlichtj  bagiicitiit  zurückzutühren, 
sondern  der  Verlegenheit  entsprungen  und  die  Folge  der  von  ihm 
selbst  begangenen  Fehler  und  MissgrifFe  gewesen  ist.  —  Eine  nicht 
bloss  für  Literaturgeschichte  wichtige  Publication  liegt  mit  der  Aus* 
gäbe  der  Briefe  David  Hmne'»  sn  W.  Strahan  tot*).  Weniger 
die  Briefe  aelbst,  so  boobintereBBaat  sie  sind,  als  die  doselben  Tom 
Hmnsgeber  angefügten  Erlftatoniiigeii  bieten  eine  Fttlle  kostbarer, 
grOflstentheils  ans  erster  Quelle  geschöpfter  Nachrichten  rar  Geschichte 
der  englischen  Politik  nnd  ihrer  namhaften  Vertreter,  des  gesellschaft- 
lichen Lebens  und  Treibens,  der  Entwicklung  von  Handel  und  Finans, 
von  Kunst  und  Wissenschaft  Birkbeok  Hill,  der  seiner  Zeit  durch 
eine  mit  ausserordentlich  gelehrtem  Apparat  versehene  Edition  von 
Boswell*s  Johnson  Auilwhen  erregt  hat,  ist  ein  Herausgeber  vom  Schlage 
des  Florentiner  Mehus,  der  im  vorigen  Jahrhundert  die  Brie&ohaften 
Ambrogio  Traversari's  und  anderer  Notabilitftten  der  Benaissance 
edirte  und  mit  so  ausfthrlichen,  grundgelehrten  Commentaren  ver^ 
sehen  hat,  dass  diese  seine  Ausgaben  noch  heutsutage  einer  Fund' 
grübe  solidesten  Wissens  ftber  die  Benaissancesät  gleichsusetsen  und 
dem  Forscher  unentbehrlich  sind.  Basselbe  wird,  aufii  18.  Jahrhundert 
bezogen,  von  HiU's  Ausgabe  der  Hume'schen  Briefe  zu  sagen  sein. 

Die  geschichtliche  Entwicklung  der  irischen  Frage  von 
der  Reformationszeit  bis  auf  Irlands  Union  mit  England  (1801)  ist 
dem  deutschen  Publicum  aus  dem  vortrefflich  gearbeiteten  Compen- 
dium  Hassencamp\s  ersichtlich').  Wer  der  Sache  tiefer  auf  den 
Grund  gehen  und  den  Verlauf  der  irisch-englischen  Wirren  bis  in 
früheste  Zeit  verfolgen  will,  sei  hier  auf  ein  Buch  verwiesen,  das  ur- 
sprünglich aus  Vorlesungen  entstanden,  aber  durchweg  auf  umfas* 
sende  Quellenforschung  gegründet  ist').  Richey's  Vorlesungen 
sind  ursprünglich  in  den  Jahren  1869  und  1870  veröffentlicht  worden: 
die  eine  Serie  derselben  bis  1584,  die  andere  bis  zur  Ulster*Siedelung 

')  D.  Hume.  Letters  to  Will.  Strahan.  New  first  edited  with  Notct. 
Bj  G.  ßirkbeck  Hill.   Oxford  (Clarend.  Press)  1888. 

^)  R.  Ha<^ftenoamp,  Geschichte  Irlands  von  der  Beformation  bis  zu 
seiner  Union  mit  England.    Leipzig  1880. 

*)  A  G.  Richey,  A  Short  History  of  the  Trish  People  down  to  the 
Düte  of  the  Planlation  of  Ulster.  Edited  hy  R.  lioiiin.  Ivane.  Dublin  1887. 
Dratsohs  ZeMsehr.  t  OeeeUohtsw.  I.  S.  80 


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462 


Berichte  und  Betprechangen, 


reichend.  Sie  liegen  jetzt,  nach  dem  Tode  dt  s  Verfassers,  zu  einem  ein- 
heitlichen Ganzen  vereinigt  vor  und  bitit* n  eine  Ges<;hichte  des  irischen 
Volkes  von  allem  Becfinn  historischer  Kenntniss  bis  zum  Äbschluss 
der  Tudor-Epoche ,  also  eine  Geschichte  fortwithiender  K&mpfe  nicht 
bloss  zwischen  Iren  und  Engländern,  sondern  auch  zwischen  den  eng- 
lischen Siedlern  und  der  ihnen  stets  misstranenden,  oft  entgegenwir- 
kenden heimischen  Regiening.  Der  Verf.  hat  mit  dieser  seiner  Arbeit 
gezeigt,  dass  strenge  Wissenschaftlichkeit  bei  vollendet  künstlerischer 
Form  der  Darstellung  bestehen  kann;  er  hat  zugleich,  was  m  Betreff 
Irlands  so  ungemein  schwierig  ist  und  bisher  wenigstens  nicht  geleistet 
wurde,  Licht  und  Schatten  völlig  unparteiisch  zwischen  den  Streitenden 
getheilt.  Amtliche  Proklame,  erflossene  Gesetze  und  Anordnungen, 
überhaupt  Begierungsacte,  und  ebenso  Knndgebungen  von  regierungs- 
feindlkib«!  Parteien  behandelt  er  nach  dem  Grnadealin»  daae  sie  keines- 
wegs nnanfeebtbareii  Beleg  von  Thatsaeben  bieten,  sondern  yolles 
Vertrauen  nur  in  den  Punkten  verdienen,  welche  die  Regierung  oder 
die  Parteien  gegen  sich  selbst  entweder  direet  aussagen  oder  indirect 
zugestehen.  Ss  wftre  sicherlich  nicht  vom  üebel»  wenn  die  historische 
Forschung  auch  in  anderen  als  irischen  Dingen  tou  diesem  Qrund* 
sats  l}fter,  als  gemeiniglich  der  Fall  ist,  Gebrauch  machte. 

Wollte  man  diesen  Gmndsats  an  Benrtheilung  der  Briefschaf* 
ten  O'Connell's  legen,  die  nun  in  iwei  Bänden  gesammelt  Torliegm  % 
so  würde  die  Qestalt  des  grossen  Agitators  rielleicht  manches  von 
dem  Zauber  einbOssen»  den  sein  Anhang  und  seine  kleinen  Nach- 
folger um  sie  gebreitet  haben,  und  manches  an  echter  Grösse  wie  an 
rein  menschlicher  <}emüthstiefe  gewinnen.  Richtig  gelesen  ergeben 
die  O'Gonnell'schen  Briefe  die  nicht  wegsnleugnende  Thatsache,  dass 
die  Haltung  des  Mannes  während  seiner  Kämpfe  f&r  die  Katholiken* 
emansipation  bis  zur  Durchführung  derselben  im  Jahre  1829  eine 
▼Ollig  untadelhafte  und  vorwurfsfreie  gewesen  ist,  dass  aber  nadiher 
sein  plötzliches  Eintreten  fftr  den  Widerruf  der  Union  aus  nicht  ganz 
und  gar  lauteren  Beweggründen  sich  erklären  und  zum  Tbeile  auf 
die  sonst  bei  ihm  nie  zu  Tage  tretende  Einwirkung  des  E^oismns 
sich  zurückführen  läast.  Uebrigens  zeigt  uns  die  Leetüre  dieser  Briefe 
aufs  klarste,  dass  von  einer  Analogie  zwischen  den  Be<!trebungen 
O'Oonneirs  und  der  Methode,  wie  er  sie  durchgeführt  hat,  auf  der 
einen,  und  den  Bestrebungen  ParneU's  und  der  Landliga  auf  der  and^n 
Seite,  nur  sehr  bedingt  die  Bede  sein  kann. 

Venedig,  im  Febr.  1889.  M.  Brosch. 


*)  Cofreapondence  of  Dan.  0*Connell,  the  Uberator.  Edit  witb  Noticee 
of  Bis  Life  and  Times  by  W.  J.  Fitspatrick.  Lond.  1888. 


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England^  Mittelalter  CF.  UebermaiiD). 


463 


Neaere  Literatur  zur  Gesdüchte  fiugland»  im  Jütt«iaiter. 

Tefgl.  dBB  ArUkd  im  1.  BMt  S.  174  ff.»  IwbcMiidere  tfle  Btadeltaiig  dmt. 

"W.  de  G.  Birch,  Catalosrne  of  seals  in  the  Department 
of  manuscripts  in  the  British  Must  um,  I,  Lond.  lHb7  j^VIII 
und  86^1  S.,  12  Plates).  4578  Sie;?el  von  Englands  Fürsten,  Staats- 
iimtern  (seit  dem  13.  Jahrh.j,  Geistlichen  (ausser  S.  213  seit  ca.  1100), 
Stiftern  (seit  11  Jahrb.),  Orden  und  Brüderschaften  (Gilden)  werden 
hier  nach  Material,  Form,  Fundort,  Darstellung  beschrieben;  Legenden 
sind  abgedruckt,  Literatumotizen  und  von  60  Siegeln  Lichtdruck« 
bilder,  meist  nach  beiden  Seiten,  beigefügt.  Die  Reihe  beginnt  mit 
790,  doch  nur  4  betreffen  die  Zeit  vor  Eduard  dem  Bekenner. 
Für  das  Siegel  der  Aalidis  von  Brabant,  der  zweiten  Gemahlin 
Heinricb's  I.,  wurde  das  der  ersten  Frau  „Mathildis*  nach  Ausstechuag 
dieses  Namens  verwendet»  dagegen  aSecundae"  —  welches  Wort  diese 
schottische  Prinzessin  von  der  ersten  Mathilde  (des  Eroberers  Gemah- 
Iis)  unterschied  —  blieb  stehen.  Die  Wittwe  Kaiser  Heinrich'a  V, 
nennt  sich  um  1141  richtig  Mathildis  Dei  gratia  Romanoram  regina, 
nicht  Kaiserin.  Das  Wappen  der  8  LOwen  begegnet  zuerst  auf 
Richards  I.  zweitem  Siegel  zur  Urkunde  von  1194,  Dec.  12  [nicht  1198], 
wo  es  heiest:  nnser  erstes  Siegel,  quia  aliquando  perditum  fnit  et» 
dnm  capti  eeeemus  in  Alemannia,  in  aliena  potestate  constitutum,  mu- 
tatom  est.  —  Gothische  Verzierung  beginnt  um  1259.  —  Die  Ma- 
trize des  ttrosfisiegels  Edwards  I.  diente  auch,  doch  mit  kleinen  Aen* 
derungen,  seinem  Sohn  und  seinem  Enkel.  —  Natürlich  wird  die 
Geschichte  d^  königlichen  Titels  hier  vielfach  belegt:  z.  B.  seit  1259 
bleibt  Normaodie  und  Anjou  fort»  1840  tritt  Frankreich  in  denselben 
ein.  Diese  werthvolle  Sammlung  verdient  die  Beachtung  nicht  bloss 
des  DiplomatikerSy  sondern  auch  des  Yerwaltongs-  und  Kirohenhisto- 
rikers,  des  KostQm-  und  Knnstforschers:  die  überladene  Pracht  auf 
Edwards  KI.  Siegel,  die  Serapisgemme  anf  der  Bückseite  des  Si^ls 
des  Bischöfe  Heinrich  Yon  Blois  (Künig  Stq^an's  Broder,  ygl.  anch 
Kr.  1699,  8981}  bezeichnen  den  Sinn  für  glänzende  Aenaserliebkeit 
bei  dem  einen,  den  frühesten  Sammeleifer  classisohe  Alterthflmer 
(vgl.  Job.  Saresber.  Eist»  pont.  SS.  XX,  542)  bei  dem  anderen.  Bin 
Index  wird  hoffentlich  in  sp&teren  Bänden  folgen. 

Sogeri  de  Wendover  Flores  historiarum  ab  a.  D, 
1154  etc.  The  Flowers  of  history  by  Roger  de  Wendover :  from  1154 
ed.  from  the  original  [?!]  mss.  by  Henry  G.  Hewlett.  I.  (Rolls 
Series)  Lond.  1886.  8^  XH  und  320  8.  —  Willküriich  wird  der 
Anfang  der  Chronik,  darnnter  das  nie  gedruckte  erste  Stück  nnd 


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464  Berichte  und  Besprechungen. 

eine  Reihe  inhaltlich  werthvoller  Notizen,  fortgelassen  (nicht  einmal 
beschrieben),  auf  einen  längst  wul»  i  L  gien  Trrthnm  Hardy 's  hin.  Eine 
Genealogie  der  Hss.  ist  nicht  ver^nclit,  die  frühesten,  die  von  Matheus 
Paris  fortgesetzten,  sind  nirht  erwähnt,  geschweige  Luard's  Ausgabe 
für  den  Text  benutzt;  dass  die  Hss.  Douce  und  Otho  collationiit  sind^i 
macht  den  einzigen  Werth  des  Buches  aus.  Für  die  Kritik  ist  nichts 
geschehen,  auch  Luard's  und  meine  Arbeit  sind  nicht  verwerthct: 
Quellennachweis,  Unterscheidung  des  Abgeleiteten,  Correctur  der  Namen 
oder  Daten  fehlt.  Das  Verstöndniss  des  Textes  charakterisirt  236, 
19  non  alieni  statt  alieni  und  273.  2  matris  prost ratu  statt 
mattis  pro  stratu  (Mon.  Gern.  SB.  XXYUI,  40,23).  Band  I  bricht 
mitten  in  1204  ab. 

Hugo  Koch,  Richard  von  Cornwall.  I.  (1209-57),  Strass- 
burg  1687.  143  S.  8**.  Diese  Strassburger  Dissertation  liefert  aus 
fleissiger  Benutzung  gangbarer  Quellen  und  Literatur  eine  so  reich- 
haltige Sammlung  von  zum  Theil  nie  vorher  verwertheten  Einzelnacb- 
ten  zu  Bichard's  Lebens  dass  der  Leser  sich  dessen  Gestalt  leicht 
deutlicher  —  und  meines  Eraohtens  fEkr  diese  Zeit  günstiger  und  gross- 
artiger —  wird  vorstellen  können,  als  sie  Koch  echildert ;  dieser  Hess 
sich  die  Skizzen  echter  Meisterhand  bei  Stubbs,  Early  Plantagenets 
183  und  Luard,  Matthew  Paris  VII,  p.  XXVIII,  entgehen  und  folgte 
zu  sehr  dem  ürtheile  der  damaligen  Geschichtschreiber,  die,  als 
MOnche  der  Volkspartei  angebörig,  in  jedem  Auftreten  für  die 
Krone,  oder  auch  nur  für  den  Staat,  Verrath  wittern.  Der  innere 
Widerspruch  in  Bichard's  Stellung  als  des  Königs  nächster  Agnat 
und  erster  Baron  erklärt  zum  Theil  seine  schwankende  Haltung:  wo 
er  dem  schwachen  Bruder  mit  warnender  Stimme  oder  offenem  Wi« 
derstand  entgegentrat,  handelte  er  so  offenbar  patriotisch  —  oder 
doch  rechtlich  —  dass  ihn  schon  Zeitgenossen  lobten ;  dass  er  aus  der 
einmal  Tollendeten  Thorheit  des  Königs  nicht  den  Bürgerkrieg  durfte 
entbrennen  lassen,  sondern  überall  vermitteln,  die  Adelsforderungen  aV 
scbw&chen  musste,  kann  erst  der  unparteiische  Historiker  begreifen. 
Der  Abfall  von  der  baronialen  Opposition  war  keine  «Schuld* 
(S.  50):  wie  konnte  der  Thronerbe  —  wie  kann  auch  Koch  —  die 
£insetsung  des  Staatsmimstenums  durch  den  Adel  fttr  »das  Richtige* 
halten?  Bichard*s  stetig  steigender  Erfolg  setzt  nothwendig  eine  un* 
gewöhnliche  Kraft  des  Benkens  und  Wollens  voraus ;  da  die  materiellen 
Mittel  nicht  aus  einer  bedeutenden  Territorialmacht  flössen,  war  er 
auf  Gelderwerb  angewiesen.  Die  unleugbare  Habgier,  die  selbst  der 
heftige  Matheus  Paris  nicht  überall  offen  zu  verlastem  wagte  (Mon. 

Kach  Stevenson,  EngUsh  histor.  review  353  ungenügend. 


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England,  Mittelalter  CF.  Li«beniiMn). 


465 


Germ.  SS,  XXVIII,  87,  n.  12),  diente  nicht  dem  Geix,  sondern  fp-oss- 
artigen  Zwecken:  sein  Bankgeschäft  wäro  den  Mönchen  auch  dann 
als  Greuel  erschienen,  wenn  es  bloss  rechtlich  der  auch  sie  treftenden 
Landesbesteuerung  durch  Krone  und  Curie  gedient  hätte.  Wenn  es 
zweifellos  in  bösen  Wucher  aasartete  fvergl,  Grosseteste  ed.  Luard 
83.  nrO,  so  moss  7Aim  Urthell  darüber  das  damals  in  England  be* 
ginoprile  Treiben  <]t;r  Toscaner  Wocbslor  verglichen  werden.  Ebenso 
erhielten  die  Beamten  iür  Vollzug  il*  r  Amtspflicht  überall  Geschenke; 
schuldig  könnte  Richard  erst  dann  genprücheo  werden,  wenn  er  Be- 
stechung für  ungerechte  Amtshandlungen  genommen  hatte.  Die  Glan- 
benseifeier  verübelten  ihm  z.  B.  die  Anwaltschaft  für  verklagte  Juden. 
Freilich  übernahm  er  sie  aus  Gewinnsucht  —  wiewohl  nicht  ohne 
einen  Zug  von  milder  und  vielleicht  selbst  aufgeklärter  Gesinnung 
— ,  nber  was  sind  die  Anklagen  V  Die  alten  Lügen  vom  Mord  eines 
L'hristt  akindes  u.  dergl. !  —  Ueberall  müssen  die  einzelnen  Nachrichten 
des  Mathe  US  Paris  im  Lichte  der  allgemeinen  Anschauung  über  ihn 
verwerthet  werden:  er  schöpft  theilweiso  aus  bester  Quelle  (von 
Bichard  selbst:  SS.  XXVIII,  p.  82  f !),  th  eil  weise  aus  wirren  Gerüchten, 
kanoegiessert  (mit  offenbarer  politischer  Anlage !),  liebt  Seaa^sl  niid 
Anekdote.  Wobl  eifindet  und  Iflgt  er  nie,  besitzt  Sduurfirinn,  Gelehr- 
samkeit and  weltliehe  Erfakrang,  versteht  und  bewiudert  politische 
Grosse,  er  liebt  sein  Land,  Volk  und  EDnigthum;  aber  sein  ürtheil 
wird  befangen,  wo  der  Nntsen  des  Klosters  in  Frage  kommt:  wenn 
Krone  und  Oarie  Geld  den  .Armen* ,  d.  h.  auch  St.  Albans,  ent- 
ziehen, so  denkt  er  nicht  an  die  Zweclse,  die  er  meist  selbst  billigt» 
sondern  begeifert  jene  und  ihre  Gehilfen  mit  blindester  Wath.  Wohl 
vertritt  er  darin  meist  die  Volksstimmnng;  diese  aber  soll  man  als 
damalige  Macht  yermerken,  nidit  heute  als  Bichterin  T^hren. 

Znr  KOnigswahl  Bichard's  hat  Koch  die  mannigfachen  Streit- 
punkte fleissig  in  der  Literatur  nachgelesen  und  besonnen  gepr&ft, 
ohne  gerade  durch  nene  Stfttsen  sein  Ergebniss  sieher  zu  stellen.  Er 
h&lt  die  Ansicht  von  Bichard's  Candidatur  schon  für  1247  fest,  schiebt 
die  Initiative  125S  nicht  Avesnes,  sondern  Heinrich  III.  und  Bichard  za : 
der  erste  Antrag  sei  nicht  an  Mainz  gegangen,  sondern  Köln  habe,  mit 
Pfalz  schon  einig,  in  Prag  Ottokar  ftir  Bichard  gewinnen  wollen, 
wie  Böhmen  denn  auch  die  Vollendung  der  eastiUsohen  Wahl  in 
Frankfurt  hinderte.  Die  fi  an7,ösischen  Umtriebe,  die  Heinrich  IIL 
(im  Briefe  an  Bonquer,  den  Koch  (mit  Ficker  Reg.  imp.  V,  5287] 
zum  27.  März  ansetzt),  und  die  Doppelwahl ,  die  die  rheinischen 
Städte  fürchteten,  beträfen  noch  nicht  Alfons'  oder  Conradin's  Candi- 
datur. Nachzutragen  wären  viele  Einzelheiten^),  im  Ganzen  aber 

')  Schon  die  Mon.  Germ.  SS.  XXVII  f.  (dtn  .\XVIiI  konnte  Koch  noch 


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466  Berichte  nnd  Bcepreehangen. 


ißt  die  Schrift  eine  verdienstliche  Vorarbeit  and  macht  dem  Verfasser 
«rie  dem  VeranlaMer  Scheffer-Boichorst  Bhre. 

The  metrical  chronicle   of  Robert  of  Gloueester  ed. 
Will.  A.  Wright  (Bolls  Series  London  1887.  2  Bde,  XLVIII  und 
1018  S.).  Robert  —  so  nennt  er  sich  —  gehörte  nach  Sprache,  Loeal* 
kenntniss  und  (zeitweiligem?)  Aufenthalt  der  Nfthe  Gloucesters  an 
und  war,  da  er  nur  lateinisehe  Bücher  benutst  und  Vorliebe  ftür 
Klöster  hegt,  Mönch ;  dass  er  gerade  in  St.  Peters  zu  Gloueester  lebte, 
was  Antiquare  seit  dem  17.  Jahrhundert  behaupten,  lässt  sieh  durch 
nichts  wahrscheinlich  machen.   Er  compiürte  aus  bekannten  Quellen 
kurz  nach  1297  in  engl.  Alexandrinern  und  Septenaren  eine  poesielos»  1 
Beimohronik  von  Bntttis  bis  auf  seine  Zeitr  da  hinter  1271  dss 
Ende  verloren  ist  —  doch  folgte  wohl  nur  ein  Blatt  bis  1272  — ,  so  y 
bietet  nur  das  Istste  Zwölftel  des  Werkes  Spuren  eignen  Wissens. 
Wrigbt's  Aufgabe  ist  pbilologtseb  ein  grosser  Fortsehritt  gegen&ber  i 
dem  alteren  Druck.  Glossar  und  (unvoUstilndlger)  Index  sind  beige- 


nidit  kernen;  Referent  freut  sich,  in  vielen  kritischen  Punkten  mit  ihm  [ 
flhereinzustimmen)  ergeben  msnches:  dass  Richardis  Charakter  wollüstig  j 
gewesen  (XXVII,  503),  dass  er  die  ungesetzlich  gehinderte  Fischerei  be-  | 
freite  (XXVITI,  509),  das  Datum  der  zweiten  Tloclr/.Mt  (552),  den  Eintritt  | 
der  Karniehter  nach  England  in  Folge  seines  Kreuzzugs  (5t)S).  Namentlich 
al'er  liefern  ürkundenbiSf^lier  mehrere  Daten:  ilans.  Urkb.  (11.  No?.  1254) 
Botuli  de  Liberate,  Munuuenta  Gildhallae  Londoniensis,  Michelle  Kölet» 
Gaäcons. 

Zu  streichen  ist  in  den  Citaten  stets  Oxenedes:  er  häcgt  von  8t 
Albans  ab  (88.  XXVIII,  506.  506).  Der  Haas  gegen  Peter  des  Rockes  be- 
traf snaftchst  den  Poitennen,  nicht  den  «Römling*  (8. 80);  der  »AnsUader* 
Simon  von  Monifort  war  sdion  Oraf  von  Leicester  (S.  48);  ftr  Avignen 
darf  nicht  Lyon  onendirt  werden,  das  Itinerar  scheint  verschoben  (S.  51); 
dose  Gascogne  nicht  schon  1225,  erst  Mitte  1242  an  Richaid  verliehen 
ward,  nimmt  schon  Ficker  Reg.  5286s  an  (S.  138);  ob  Innocenz  im  April 
1250  sich  noch  nicht  niirb  einem  Asyl  in  England  habe  umsehen  können, 
bleibt  fraglich,  da  die  Franzosen,  lange  bevor  sie  ihren  König  gefangen 
wussten,  dem  Kampf  des  Papstes  abgeneigt  waren. 

8til  (S.  4:^  mächtige  Macht)  und  Anordnung  (S.  Ö7.  108  dasselbe 
ohne  Verweisung!  höchst  Wichtiges  iu  Anm.  S.  59')  einer  Erstlingsschriil  i 
▼erdienen  Nachricht;  Uttsiniiiche  Stellfln  im  Test  (s.  aach  8.  20.  5&.  84)  | 
konnten  xvm  Iirtfaum  veifUiren»  als  sprftchen  anglonormsnnisehe  Barone 
Latein.  Die  Namen  messen  besser  tthersetst  werden:  8.  8  de  Marisco  | 
(oder  Marsh),  9  Westminster,  12  Eye,  19  Walliser,  20  8t  Gile«. 
25  Berkhampstead,  28  Reading,  35  Ma rlborough,  4G  Haveringt 
66  Cläre,  70  am  (obwohl  latinisirt  weiblich)  Tyne,  78Nimfa,  SSMayor, 
97  fiheriff  (statt  Vicomte),  98  Elias. 


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England,  Mittelalter  {F.  Liebermann). 


467 


geben;  der  historische  Leser  vermisst  moderne  Interpuiniinn,  Her- 
vorhebung der  Eigeunamuii  durch  grosse  Anfaugsbucljätaben ,  In- 
haltsaubzüge  am  Rande ,  Unterscheidung  des  Abgeleiteten  durch 
kleineren  Druck.  Den  Quellennachwtis  m  der  Voriedt  möchte  man 
genaoer  wünschen.  Gelegentlich  der  Auszüge  deutscher  Stücke  in 
Honmm.  Germ.  hist.  XXVIII,  668  konnte  ich  neuere  Forschungen 
anftllireii,  einiges  nachtragen  und  Zweifel  an  einheitlicher  Verfasaer* 
flchaft  widerlegen. 

The  Störy  of  England  by  Robert  Manning  of  Brunne,  a.  D. 
1888.  Bd.  {rom  mss.  at  Lambeth  palaoe  and  the  Inner  Temple  by 
Ftred.  J.  Fnrniyall  Part  L  U  (Bolls  Series)  Lond.  1887.  8*  XXSSI 
und  846  S.  —  Nnr  di«  ertten  16680  Yeise  bis  a.  689  werden  hier, 
und  swftr  aam  erstenmal  ToUstSudlg,  berausgegeben.  Für  den  spl^ 
teren,  snletst  biatoriscfa  wichtigen,  Theil  der  Beimehronik  bleibt  man 
auf  Heazne's  An^be  angewiesen.  Also  nur  für  das  14.  Jahrhundert» 
a.  B.  fttr  dessen  Ansohaunng  von  der  Yorseit  und  flir  Bobert's  Quellen* 
künde  wird  die  Qesehioihte  ^iges  aus  FunuTall's  Text  notirra  kflnnen: 
das  Ags.  Beeht  gilt  vom  Festland  herstammend  16574;  Englands 
Volk  ist  wie  der  Adel  sohOnbintig  und  wohhiecbend  14886;  die 
Kamen  England  und  Searborougb  werden  naeb  Thomas  of  Kendal 
und  Meister  Edmund  fabulos  trklftrt;  der  weitaus  mdate  Stoff  ent- 
stammt aber  aus  Waee,  der  Best,  den  Furnivall  duroh  einen  Punkt 
Tor  der  Linie  ausieicbnety  last  ganz  aus  Bares  Phiygius»  Beda,  QalMd 
▼on  Monmouth,  und  namentlieb  Feter  von  LangtoftO»  Aus  Fumi- 
vaU's Einleitung:  der  Gilbertiner*)  Bobert  Hannyng  aus  Boume  reimte 
1808  au  Sempringham,  nach  fttnfeehiqtiHrigem  Aufenthalt,  .Handlyng 
tynne,"  (aus  einem  firansfis.  tbeolog.  Gedieht),  dessen  sittengeschichtlich 
wichtigen  Inhalt  Fnrnivall  hier  TSizeichnet  *).  Bobert  sah  auch  einmal 
XU  Cambridge  Tor  1306  den  [späteren  Schottenkönig]  Bruce  banket- 
tiren,  er  reimte  1888  zu  SizbiUs^)  die  vorliegende  Chronik;  ob  er 
auch  die  Heditacyuns  verfasste,  bleibt  unentschieden.  Hierüber 
und  Über  manches  andere  Literarische  gewftbrt  deutsche  Forschung*) 


')  Vergl.  Mon.  Germ.  XXYllT,  p.  648. 

Dasa  er  Novizenlehrer  gewesen,  scheint  mir  unbeAviesen,  da««  Laieu- 
bruder,  höchst  unwahrächeinh'ch:  Robert*«  Sprachen-  und  Litemturkenntniss 
UDd  V.  14837  sprechen  dagegen. 

■)  Er  editte  es  1882. 

*)  firymwake,  irüber  als  Robert*t  Eloeter  genannt,  eigab  «idi  alt 
fitlsehe  Lesong. 

')  Körting.  Gnmdritt  Engl.  Lit  119, 128;  ten  Blink,  Engl.  Ltt  872; 
Anglia  IX,  43,  622. 


408  Berichte  und  Besprecbtmgen. 

Ergänzung.  Verzeichniss  der  Reime,  Namen-  und  Sachregister  und 
Glossar  bat  Furnivall  seiner  philologisch  wichtigen  Arbeit  beigefugt. 

W.  J.  Ashley,  Edward  III.  and  bis  wars  1327,60:  ex- 
tracts  from  the  chronicles  .  .  .  and  other  co ntem porary 
records  (Lond.  1887,  199  S.  8"  für  die,  französischem  Muster  fol- 
gende Reihe  ,English  history  by  contemporary  writers")  ver- 
bindet die  meist  in  modernes  Englisch  übersetzten  Auszüge  aus 
historiographischen  Quellen,  Gesetzen,  Urkunden,  theologischen  Ab- 
bandlungen und  Gedichten  durch  kurze  Einleitungen,  liefert  erklärende 
Anmerkungen  und  mehrere  Bilder  (leider  keine  Karte).  Es  wird 
natürlich  auch  deutsche,  namentlich  niederländische  Geschichte  und, 
weiter  als  der  Titel  andeutet,  auch  die  innere  Entwicklung  Englands 
berührt.  Das  geschickte  Büchlein  wird  za  erster  EinfiÜining  oder 
volkstbümlichem  Zwecke  wilikommen  tein. 

Riess,  L.,  Der  ürsprnng  des  englischen  Unterhaases 
(Historische  Zeitschrift  hrsg.  von  Sybel  LX,  1),  yertbeidigt,  im  Wesent» 
liehen  gegen  Gneist  (auch  ich  widersprach  Riess  inHistor.  Zeitschr. 
N.  F.  XX  [1886]  126),  seine  frühere  Behanptang,  dass  Vertz«(er  von 
Grafecbaften  nnd  Stttdten  TomKOnig  anfangs  einbemfen  wurden  (I), 
nicbt  (wie  man  irrig  ans  Analogie  der  Oescbichte  Staart'scher  und 
Bismarok'scfaer  Kftmpfe  (?)  Toranssetsce)  lediglich  (was  auch  nicht  die 
mas^ebende  Ansacht)  nud  aneh  nicht  hauptsSchlich  tnr  Geldbewüligang, 
sondern  (II)  am  1.  Beschwerden  der  FroTinsialen  yoisolegen,  unter- 
suchen zu  helfen,  den  Regiemngshescheid  heimzonehmen,  2.  die  Local- 
yerwaltnng  a)  theilweise  aosKafOhreni  b)  fiberaU  regelmässig,  besonders 
in  der  Steuererhebung,  zu  überwachen.  Nor  als  eine  Folge  dieser 
(als  Nebensweck  des  Parlaments  längst  anerkannten)  Absicht  Sache 
die  Krone  Yerstftndignng  über  Steaem  mit  den  (Gemeinen,  ohne  deren 
Bewüligangsrecht  nnbedingt  anzaerkennen. 

Seine  Beweisgründe  (für  I)  sind:  1.  Die  Parlamentsrollen  be- 
richten vor  Edward  III.  nur  von  Einer  Cleldbewilll^u:lg  a.  0  Edward  II. 
2.  Unter  den  Schriftstellern  spreche  nur  (der  sogen.)  Matheus  vou 
Westminstor  von  einer  Bewilligung  zu  1297;  sie  alle,  obwohl  Steuer- 
druck stets  beklagend,  übergehen  die  Schöpfung  des  Uuiei iiauses. 
(Riess,  der  sich  berufen  könnte  auf  die  Klage  [wohl  vom  Ende  1297] 
bei  Wright,  Folit.  songs  184:  Rieu  greve  les  grantz  graunter 
regi  sie  tributum:  Les  simples  deyvent  tot  doner...  Nam 
concedentes  nil  dant  regi  sed  egen  tes,  übersieht  aber  z.B.  Mathei 
Paris.  Contin.  Alban.  II  [irrig  sogen.  Risbanger]  S.  143.  165  und  Bar- 
tholom. Cotton  S.  314.  299:  concesserunt  civitates,  burgi, 


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England,  Mittelalter  (F.  Liebermann). 


460 


antiqua  dominiea  regia  septimam).  8.  Auch  die  Urknnddn  von 
1275,  YOn  1288  (wo  die  allerdingfs  bewiliigenden  Gemeinen  nißbi  ge- 
wählt [wM  aber  {Qr  diese  Frage  gleichgültig],  sondent  nur  depatirt 
seien)  und  selbst  die  Urkunde  von  1295  mit  AnsdrOckett  wie  com« 
mnnitates  concesseriint  bewiesen  nichts  (?  unter  et  alii  de  regno 
hinter  milites  scheint  mir  wie  1801  nur  cetere  communitates 
gemeint),  weil  (?1)  die  Steuerproclamation  die  Politik  der  Stenerbe- 
willigung  durch  Volksstimme  nicht  ausspreche.  4.  Der  nie  inrotolirte 
lateinische  Text  des  Statutum  de  tallagio  non  eoncedendo  bei 
Hemingborough  (u.  A.1)  ist  nicht  authentiseh  (was  langst  bekannt), 
sondern  sei  nur  Forderang  der  Barone  (dies  hielt  schon  Stubbs  fftr 
möglich,  aber  unwahrscheinlich;  Riess  beweist  nicht  dies,  sondern  nur 
die  bekannte  Authentidtftt  des  frans.  Statuts);  die  Schätzung  hinge 
nur  hiernach  ab  Ton  assensu  eommuni  .  . .  baronum,  militumf 
burgeusium  et  aliorum  Uberorum  hominum;  wofür  dieauthen- 
tisdien  Worte  grant^  . . .  a . . .  seinte  eglise  et  as  . . .  barons  et  a 
tote  la  oommunautö, . . .  qe  . . .  aides  ne  prendromsforsqe  par 
eommun  assent  de  tut  le  roiaume  einen  ganz  verschiedenen  (?) 
Sinn  baten,  nämlich  nur  das  Oberhaus  betrafen.  Dafür  spreche,  dass 
Hemingborough  (der  eben  anf  verfassungsgeschichtlieh  grobem  Fehler 
ertapptet  —  daneben  aber  Barth.  Cotton)  die  Befriedigung  nur  der 
Magnaten  erwähnt.  5.  Die  päpstlichen  Dispensbullen  von  1305,6 
erwfthnen  das  Zugeständniss  als  nur  den  Baronen  gewährt  (was  doch 
seinen  Inhalt  nicht  trifft).  6.  Bis  1377  werde  in  den  Freiheitsbe- 
slAtigungen  die  Steuer  deutlich  nnr  an  das  Oberbaus  geknttpft  (?  com- 
mnne  nnil  plein  parlement  begreift  offenbar  das  Unterhaus  mit). 
7.  Edward  I.  habe  a)  das  Unterbaus  zwar  1295  (mit  einem  Schlage?) 
freiwillig  (?)  gegründet,  b)  aber  der  Steucrbewilligung  rt)  1297  lange 
widerstanden,  i^)  1305  sie  rückgiingig  zu  machen  gesucht,  folglich 
c)  nicht  das  Unterhans  zur  Steuerbewilligung  geschaffen.  (Der  Schluss 
i-t  unlogisch,  da  die  Krone  in  a  und  b  unter  verschiedenem  Druck 
handelte.)  S.  Zölle  und  Verbrauchssteuern  waren  auch  nach  1297  nicht 
an  Farlamentsbewilligung  gebunden. 

Das  Unterhaus  verdanke  seinen  Ursprung  auch  nicht  der  Höf- 
lichkeit des  Königs,  sich,  was  er  nehmen  konnte,  gewähren  zu  lassen 
(denn  Edward  erscheint  um  r2*J5  7  schroff;  noch  1377  waren  die 
Gemeinen  zufrieden,  wenn  die  Krone  mit  den  Baronen  allein  Rück- 
sprache nahm;  die  fernen  Städte  hätten  lieber  kleine  unbewilligte 
Steuern  als  theure  Diäten  zur  parlamentarischen  Vertretung  bezahlt). 

TT.  Dass  das  Unterhaus  zum  Zwecke  der  Localverwaltung  ent- 
stand, erhelle  1.  daraus,  dass  Stüdto  darin  vertreten  sind,  obwohl 
dieselben  als  Domänen  der  Schatzungs  will  kür  auch  nach  1297  (wie 


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1 


470  Bericiite  uud  BeäpreciiUDgea. 

Stobl»  deutlich  sagt)  nnterlagen,  also  nur  weil  sie  znm  Verwaltangs* 
berioht  unumgänglich  waren;  2.  aus  Berufung  TOn  je  zwei  Vertretern, 
was  zur  Bezeugung  von  Localzuständen  nöthig  war,  während  nur 
Oeldbewilliguug  einer  noch  1353  und  1362  genügte;  8.  aus  der 
Häufigkeit  der  Parlamente,  die  vom  steten  Wechsel  der  Provinzial- 
vei  iiultnisse  (?)  erfordert  wurden,  während  Geld  ebenso  leicht  (?)  auf 
mehrere  Jahre  hätte  bewilligt  weiden  können  .  1.  aus  der  Nicht- 
wählbarkeit  von  Sheriü^  und  Auwaiteu;  ebeu  diöäe  äolilea  nämlich 
controlirt  werden. 

Riess  rennt  offene  Thüren  ein,  wenn  er  nachweist,  Edward  habe 
nicht  aus  der  Kronhobeit  das  gesammte  Schatzungsrecht  wie  ein  beu- 
tiger Verfassungssystematiker  herausgenommen  uud  zu  dessen  Aus- 
übung das  Unterhaus  geschaffen.  Er  leugnet  selbst  nicht,  dass  that- 
sächlich  Ritter  und  Bürger  fast  in  jedem  Parlament  dem  Könige  Geld 
bewilligten,  dass  sie  einige  Male  sogar  nur  dazu  berufen  waren,  dass 
Edward  1297  ein  Stück  Besteuerungswillkür  gesetzlich  und  thatsäch- 
lieb  einbüsste  und  sieh  des  Verlustes  schweren  Herzens  bewusst  war.  Er 
untersehät7t  aber  doch  das  htaatsrechtliche  VerstHndniss  der  englischen 
Kl  i]iv,^e,  wenn  er  meint,  sie  hätten  im  13.,  14.  Jahrhundert  den  StÄuden 
tiioen  Schein  von  Mitwirkung  bei  der  Besteuerung  gewährt ,  weil  sie 
sich  noch  so  stark  gefühlt  hätten,  dass  sie  auf  die  Pai'lamentam acht 
nicht  eifei-süchtig  zu  sein  brauchten. 

Berlin  1888.  F.  Liebermanii. 


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Nachrichten  und  Notizen. 

TorYienierknnr.  Für  den  Inhnlf  rüoser  Ahtheilung  ist  auch  im  Einzelnen  der  Iloraas- 
geb«r  «Uein  vezsntwortUch,  soweit  uicht  Notizen  irgendwie  unterzeichnet  sind.  Fortlaufend 
uUntttst  wird  derselbe  bei  Sammlung  des  MaterialB  durch  H.  Dr.  0.  Sommerfeldt. 
<-  Zb  d«ii  AXkltawtng&n.  TCKgl.  du  TBadduiiM  au  SeUaas  de»  Heftes. 

MoBiMBto  OeniftnlM  klitorlea*  Berioht  üb«r  die  dies* 
jfthrige  PlenarTeraammlnng.  fierlin,  im  April  1869.  Die  Plenar* 
verMumnlmig  der  GeDinldireetiioii  der  Honiunei^  OennaiuM  hirtorica  wnrde 
m  diesem  Jafaie  in  den  Tagen  vom  21.— 2S.  Xftn  in  Berlin  abgehalten. 
Erschienen  waren  alle  Mitglieder  —  unter  ihnen  zum  erstenmal  die  Herren 
Prof.  Bresslau  und  Dr  Holder-Egger  —  mit  Ausnahme  der  Profes- 
soren Hul>or,  Maaseen,  Mo  mm  Ken,  von  Sickel,  Wattenbach, 
welche  durch  Reisen  oder  nus  anderen  Gründen  verhindert  waren.  [78 

Der  in  dem  letzten  Beneble  beklagte  provisorische  Zustand  des  Unter- 
n^ehmens  hat  endlich  am  9.  Mai  188^^  durch  die  Ernennung  des  Professors 
E.  Dümiiiier  m  Halle  zum  Vüraitzunden  der  Centraldirectiou  mit  den 
Rechten  and  Pflicbtoi  einee  BeiefaBbeamten  nach  mehr  als  zweijähriger 
Bauer  Mine  Endeehaft  enreiclit.  Dan  die  Arbeiteii  aneli  in  der  Zwiachen- 
seit  ihreii  migeetOrten  Fortgang  nehmen  konnten,  wurde  der  einatweiligen 
Leitong  dea  Herrn  Prof.  Wattenbach  verdankt  |74 

Vollendet  wurden  im  Laufe  dee  Jalirea  1888--89:  in  der  Abtheilong 
Scriptores:  Scriptorum  Tomns  XV,  2;  Scriptores  rerum  Merovingicarum 
ed.  Krusch  tom.  II;  Carmen  de  hello  Saxonico  ed.  Holder-Egger  in  8*; 
Thietmari  Merseburgensis  Chronicon  ed.  Kurze;  in  der  Abtheilung  Leges: 
Lex  Alamannorum  ed.  K.  Lehmann;  in  der  Abtheilung  Diplomata: 
Die  Urkunden  Otto's  II;  von  dem  ^euen  Archiv  der  Gesellschaft: 
Band  XIV.  175 

Die  Abtheilung  der  Auetores  Antiquissimi  nähert  sich 
ihrem  Abschlüsse.  Die  Ausgabe  des  Claudian  von  Prof.  Birt  wird  noch 
in  dieoem  Jahre  enefaeinen,  die  von  Hemi  Vrot  Hommaen  aelbtt  be- 
aibcsteian  kleinen  Chroniken,  Hieronymoa  und  aeine  Fortaefaier»  amd  in  der 
Hamdachrift  von  ihm  ToUendet»  PBae  die  lange  eiaehnte  Anagabe  dea  Gaaaiodor 
amd  die  kritiaehen  Vorarbeiten  mit  Beihilfe  dea  Herrn  ArohiTara  Krnaeh 
in  Marburg  an  Ende  gefthrt   Die  italieniachen  Handachriflen  in  Rom, 


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472  Nachrichten  lud  Notueu  Nr.  76—79. 

Florenz  und  Neaiifl  hat  Herr  I'rof.  Mominsen  liei  Gelegenheit  einer  im 
FrübÜDg  1888  uiitenionimenen  lUim  selbst  verglichen,  die  französiachen, 
«oweit  dies  nicht  schon  durch  Herrn  Prof.  Wilh.  Meyer  g'eschehen  war, 
und  die  englischen  in  dieseti)  Frühjahre.  Die  Acten  der  römischen  Synoden 
aus  der  Zeit  Tbeoderich*B  sollen  der  Ausgabe  beigefügt  werden.  Aiie> 
gedehntere  Unterraehangen»  die  mit  defselben  rasammenhftDgen,  sind  im 
Nenen  Archiv  niedergelegt  worden.  Der  Drnck  des  Cassiodor  wird  im 
nftdiiten  Sommer  beginnen,  im  Anschlösse  an  den  der  Chroniken.  [76 

Ffir  die  Abtheilnng  Scriptores  hat  Herr  Dr.  Krosch  den 
2.  Band  der  Scriptores  Merovingici,  über  dessen  Inhalt  achon  b6> 
rirht  v.urde,  durch  Hinzufügmig  der  Register  vollendet,  nachdem  diese 
durch  die  Theilnahme  des  Herausgebers  an  den  Cassiodorarbeitcn  sieh  lange 
verzögert  hatten.  Für  die  noch  fehlenden  Merowinpschen  Heiligenleben, 
deren  ümfan^i:  auch  bei  manchen  Hescliränkungen,  ab»,'r  mit  Kiuschluss 
einiger  älterer  Stücke,  auf  zwei  Bünde  veranschlagt  werden  muss,  wird  der 
Herausgeber  im  Spätherbst  oder  Winter  die  schon  lUnger  geplante  Reise 
nach  Frankreich  antreten.  [77 

Die  Fortsetzong  der  alten  Reihe  der  Scriptores  in  Folio 
wurde  HeirnDr.  Holder-Egger  su  selbstindiger  Ausftlhrung  llbertragea. 
Herr  Dr.  E.  Sackur,  welcher  seit  dem  1.  Oetober  1888  als  lütarbeiter 
an  die  Stelle  des  Herrn  t.  Heinemann  getreten  ist,  leistet  ihm  hierbei 
ünterstut/.un«,'.  Vollendet  ist  die  2.  HUfte  des  15.  Bandes,  dessen  Register 
zum  Theil  noch  Herr  v.  Heinemann  vorbereitet  hatte,  und  es  sind  damit 
die  Nachträge  zu  den  früheren  vorstaufischen  Bänden  zum  Abschlüsse  jje- 
lanprt.  Neben  dem  Hernnspeber  betheiligten  sich  an  der  Arbeit  ^imial  I^f"-r 
Dr.  »Sauerl  a  n  d  in  Tn<^r  und  die  Herren  W  a  1 1  en  bach ,  Weiland  und 
Perlbach.  Von  bisher  uniukannten  Stücken  verdienen  u.  a.  die  Lebens- 
besehreibungen  der  fünf  Einbicdler  von  Brune»  von  Querfurt  und  des  Abtes 
Gregor  von  Burtscheid  und  kurze  Annalen  aus  Laon  und  St.  Vincenz  zn 
Mets  Erwfthaung.  Der  Druck  des  20.  Bandes  ist  so  weit  fortgeschritten, 
dass  seiner  Vollendung  vielleicht  schon  im  Laufe  dee  Jahres  entgegengesehen 
werden  kann.  Die  Hs.  der  Annales  Haanoniae  des  Jacques  de  Ouise  au 
Valenciennes  soll  in  Verbindung  mit  anderen  Reisesielen  von  Herrn  Dr.  Saoknr 
verglichen  werden.  Gleichzeitig  wurden  die  Vorbereitungen  fllr  den  .30.  Band 
fortgesetzt,  für  den  Herr  Dr.  Simons  fei  d  im  vergangenen  Frühjahre 
einige  Vergleichungen  in  Oberitalien  ausgeführt  hatte.  Dieser,  ebenso  wie 
der  31.  Band,  ist  für  die  Italienischen  Chroniken  der  staufisehen  Zeit  vor- 
behalten und  muss  deshalb  mit  ihm  zugleicli  in  Angriff  genommen  werden. 
In  dem  30.  Bande  stehen  die  umfangreichen  Werke  Sicard  s  nebst  dem 
Chronicon  Regiense  und  Salimbene'ei  iu  Aussicht,  im  31.  einige  z.  Th. 
poetische  Schriften  von  allgemeinerer  Bedeutung,  wie  das  Carmen  de  Gestis 
Friderici  I,  Ligurinns,  Petrus  de  Ebnlo,  Rektionen  Uber  den  Frieden  von 
Venedig,  denen  die  anderen  Quellen  in  landschaltlieher  Anordnung  folgen 
wurden.  Üngemein  wflnschenswerth  vom  kunstgesohichtüchen  Standpunkte 
aus  wSre  eine  voUstftndige  Veröffentlichung  der  etwa  fSnfsig  geschichtlich 
werthvollen  Bilder  der  Berner  Handschrift  dee  Petrus  de  Ebulo.  [78 

[0 et Av au 8 gaben.]   Von  dem  durch  Herrn  Holder-Egger  be- 


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Nachrichten  imd  Notü&ea  Kr.  79—82. 


473 


arbeiteUin  Carmen  de  bello  iSuxonico  ist  wegeu  de»  vielseitigen  Interesses, 
welches  es  in  neuerer  Zeit  erregt  hat,  aiM  Sonderausgabe  erMdüenen.  Die 
none  kritbche  fttndaiugabe  Thietmar's  von  Hmebnrg  Ton  Henn  Dr.  Enrze 
in  Halle  hat  duroh  nodiinalige  Yerglddrang  der  Dreedener  Handachzift  au 
wicbtigeii  Ergebnissen  über  die  Art  der  Entstehung  geführt  und  iit  soeben 
vollendet.  In  Yorbereitong  Mn  !>  t  Ach  von  denuelbeii  eine  Ausgabe  der 
Chronik  des  Abtes  Kepino  von  i'ium,  für  welche  in  umfassender  Weise  die 
Hiindcchriften  in  München,  Umsiedeln,  Scbaft'bausen,  Paris,  London,  Köln 
und  W  ien  benutzt  worden  sind.  Sie  soll  im  Traufe  des  Jahres  getiiuckt 
werden.  Es  wäie  sehr  zu  wünschen.,  dsL&a  auf  den  Bibliotheken  solcher 
LehTanstalten,  denen  die  Genaimtausgabe  der  Honimiento  Germaniae  vn- 
iQgänglich  ist,  wenigrtena  die  itatllidie  Rohe  dieser  Handan«gabea  wich- 
tiger Qoellen  als  Ersata  Eingang  linde.  [99 

Die  auf  swei  Bände  berechnete  Sammlung  der  Streitschriften 
des  11.  und  12.  Jahrhunderts,  an  welcher  von  den  Jlitarbeitem 
namentlich  die  Herren  Dr.  Kuno  Francke  und  von  Heinemann  th&tig 
waren,  ist  soweit  vorbereitet,  dass  seit  Anfang  des  Jalires  der  Druck  des 
1.  Bandes  beginnen  konnte,  der  namentlich  auch  Beiträge  der  Professoren 
T  hau  er  in  Graz  und  Bern  he  im  in  Greifswald  enthält.  Er  wird  u.  a.  auch 
ein  bisher  nngedrocktes  Werk  des  Ifanegold  von  Laatenbaeh  bringen.  [80 

{Bentsohe  Chroniken.]  DerDmdc  der  von  Hetm  Prof.  £.  Schröder 
bearbeiteten  Deutschen  Kaiserehronik  ist  swar  etwas  weiter  fortgeschritten, 
wird  aber  vor  dem  Sommer  dieses  Jahres  keinesfalls  an  sein  Ende  gelangen 
können.  Es  soU  deshalb  mit  dem  Drucke  der  Werke  Enenkels  durch  Herrn 
Prof.  f^tranch  in  Tübingen,  von  denen  die  Weltchronik  im  Texte  vollendet 
vorliegt,  neben  der  Kaiserchronik  begonnen  werden.  Herr  Prof.  Seemüller 
in  Wien  hofft  Otacker's  Steirische  Reimchronik ,  die  für  den  3.  Band  be- 
stimmt ist,  bis  zum  Herbst  druckreit'  vorzulegen,  nachdem  er  iin  vorigen 
Deeember  noch  einige  handsehiiftUohe  Studien  dafllr  in  QOttweig  und  Lina 
gemadit  bat.  [81 

hi  der  Abtheilung  derLeges  ist  die  neue  kritische  Qnartaosgabe 
der  Lex  Alamannorum  von  Herrn  Prof.  K.  Lehmann  in  Rostock  im  Sommer 
schon  ausgegeben  worden.  Der  Druck  der  Lex  Romana  Curiensis,  mit 
welcher  der  5.  B;md  und  die  Folioausgabe  der  Leges  absrh!ie.est.  von  Herrn 
Dr.  Zeunier  schreitet  uuunterbrocbeu  fort.  Als  näcli^le  Aufgabe  sind  diesem 
die  Leges  Visigothorum  übertragen  worden,  deren  ältesten  Codex  rescriptus 
in  Paris  er  bereits  im  October  18ä8  verglichen  hat  Die  Redactiou  des 
Königs  BekesvinÜi  mit  diesen  Pariser  Fhigmenten  wird  snnAcfast  in  einer 
Handausgabe  erscheiaen.  Die  Aufgabe  der  beiden  Burgundiseben  Leges 
hat  Herr  Prof.  von  Balis  in  Basel  Übcmonunen  und  hofft  sie  im  laufenden 
Jahre  fertig  zu  stellen.  Eine  damit  zusammenhängende  Revision  der 
Bluhme'schen  Ausgabe  de.s  Fdiduni  Theoderici  hat  Herr  Dr.  B  urchard  in 
Berlin  im  Wp«entlichen  vollendet.  Auf  die  Fortsetzung  der  Capitularien- 
ausgabe  mussie  Herr  Prof.  Boretius  wegen  seines  leidenden  Zustande« 
verzichten,  doch  ist  Aussicht  vorhanden,  seine  Arbeit  durch  andere  Hände 
ergftnsen  an  lassen.  Für  die  DeutNihen  Reichsgesetse  setst  Herr  Professor 
Weiland  in  GC^itingen  sdne  namentUdi  in  handschxxftliehen  Unter' 


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474 


^lachricbteo  und  KoUaen  Mr.  S2— 87. 


aucbungen  bestehenden  Vorarbeiten  fort.  Herr  Dr.  Kehr  wird  datüi  die 
dwMim  SteatemMge  mit  Venedig  neu  vcrglcidMn,  [82 

He»  Hofrath  Maatsen  m  Wien  iet  in  seiner  Arbeit  u  der  Henun* 
gäbe  der  Merowingiacben  Synoden  dor^  den  frohen  Tod  aehMi 
MitarbeiterB  Dr.  F.  StOber  am  26.  Aogntt  1888»  eowie  dnrch  die  YOiaih 
gebende  Erkranktug  desselben  nicht  unerheblich  angehalten  worden,  trete* 
dem  ist  es  ihm  mit  der  Unterstützung  des  Dr.  Brethols  ?  Inngen,  den 
Text  so  weit  zu  fSrdem,  dass  der  Beginn  des  Dmckes  nach  Jahresfrist  in 
Atissicht  stc'ht.  —  An  den  Deutschen  Stadtrechten  hofft  Herr  Prof. 
F  r  0  n  s  d  o  r  f  t  seine  länger  unterbrochene  Thätigkeit  demnächst  wieder  auf- 
nehmen zu  können.  f8S 

In  der  Abtheilunp  Diplomatii  ist  unter  der  Leitung  des  Hofratiw 
von  Sickel  der  Halbband  mit  den  Diplomen  Otto's  IL  im  Sommer  1888 
ausgegeben  worden.  Ffir  die  Fortsetzung  ist  an  Stelle  des  ausgeschiedenen 
Dr.  Kehr  als  Hitarbeiter  Dr.  W.  Erben  getreien,  der  aeben  dem  Wiener 
StadtarchiTar  Dr.  ühliri  an  den  Diplomen  Otto*s  HI.  tbUig  war.  Diese 
sollen  im  Herbste  dem  Dnicke  ttbei^bea  werden,  üm  die  groeee  Samm- 
Imig  der  Kaitenirknnden  etwas  laeeher  zu  it^rdeni,  hat  Heir  PtoL  Breeslaa 
es  ftbemomraen ,  die  Periode  der  salischen  Kaiser  von  Konrad  II.  un  sehen 
jetet  Torzubereiten,  wftluend  die  Ausgabe  der  Urkunden  Ueinhch^e  U.  von 
Herm  Dr.  V.  Bayer  in  Strassburg  zu  erwarten  steht.  [84 

Die  Leitunj^  der  Abtheilun^  Epistolae  i-'t  von  Herrn  Professor 
WattpTihacli  auf  den  Vorsitzenden  übergegangen.  Herr  Dr.  Roden- 
berg hat  seine  HöniLsche  Heise  im  Juni  1888  vollendet  und  auf  ditiser  den 
grössten  Theil  des  Materials  für  den  3.  Band  der  aus  den  pilpstlichen 
Regesten  zu  entnehmenden  Briefe  theils  durch  Abschrift  theils  durch  Ver- 
gleidiung  erledigt.  Mnr  etwa  150  Nnmmem  mfissen  nachtrftglieh  noch  auf 
anderem  Wege  besehafft  werden.  Von  den  Vorstinden  des  valieaniscben 
Archivs  wurde  er  in  suTOrkommender  Weise  mtenttttrt.  Der  Band  wird 
im  Laufe  des  Jahres  dmekfertig  werden  and  diese  Sammlung  ab* 
8cli]ies><en.  (8S 

Für  das  Registrum  Gregorii  konnte  an  Stelle  des  verstorbenen 
Dr.  Ewald  noch  kein  geeigneter  Fortsetzer  der  überaus  schwierigen  Auf 
gäbe  gefunden  werden,  wenn  auch  nach  verschiedenen  Seiten  Unterhand- 
langen angeknüpft  worden  sind.  f86 

Inzwischen  i.st  nach  den  beiden  für  die  Briefe  Grepor's  offen  gefallenen 
liäiidta  der  Di-uck  des  dritten  der  Kpistolae  seit  dem  Ende  des  vorigön 
Jabi'Cä  begonnen  worden,  die  Briefe  der  Mero wingischen  Zeit  um- 
fassend, in  welchem  Herr  Dr.  Gundlaob  mit  einer  fiamwlung  aus  Arles 
den  Anliaag  maeht  Aueh  von  den  nachfolgenden  Sdureiben  hat  er  einsn 
grossen  Theil  bearbeitet.  Die  Briefe  des  Biscboft  Desiderius  von  Gahon 
sind  von  Herrn  Prof*  W.  Arndt  beigesteuert  worden;  die  seit  langer  Zeit 
von  demaelbai  flbemommenen  Briefe  des  heiligen  Bonifaüns  hat  er  dem 
Vorsitzenden  überlassen.  Nach  den  Merowingisoben  sollen  unmittelbar  die 
Karolingischen  Briefe  in  Angriff  genommen  werden.  Herr  Dr.  Gundlach 
hat  die  von  ihm  hergestellten  Ausgaben  durch  erlflutemde  Abhandinngen 
im  Neuen  Archiv  begleitet  und  wird  darin  fortfahren.  [87 


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Nachrichten  and  MotiMn  Nr.  88—04. 


476 


Tn  flor  Ab  theilung  Antiquitates  wurde  der  Druck  der  Necrologia 
Germaniae  II,  die  Salzburger  Erzdiöcese,  bearbeitet  von  Herrn  Dr.  Herz- 
berg-Frftukely  fortgesetzt,  der  im  Sommer  dafür  eine  Reise  nach  Graz, 
8t  PiMil,  Klagcnfbrt  mä  Salsbnig  uitenuümi.  Die  ente  HUfte  diMes  Bandes 
ivird  in  enugea  Honaten  ereeheinen.  Döi  Drodc  des  3^  Bandes  der  Poetae 
lathd  Csiolini  hofit  Herr  Dr.  Harster  in  Speier  im  Hevbsle  irieder  auf- 
nehmen zu  können ,  nachdem  toswischai  die  Handsdiriften  des  Hilo  von 
8t.  Anianil  in  Valenciennes  noch  verglichen  worden.  [88 

Die  Anfertiffung  f  inf  s  ausführlichen  Inhaltsverzeichnisses  aller 
bisher  gedruckten  Bünde  der  Monumenta  Germaniae  haben  die  Herren 
Dr.  Holder-Egger  und  Zeumer  übernommen.  Dasselbe  wird  als  ein 
Band  der  Quartauggabe  erscheinen.  [89 

Die  BedacHon  des  Nenen  Archivs  ist  von  Herrn  Prof.  Wattenbach 
%nf  Herrn  Prof.  Bresslan  llberffsgangen,  welcher  den  14.  Band  in  legel- 
rnftseiger  Folge  herausgegeben  hat  Diese  ftr  jeden  Besitzer  der  Monumenta 
Oeimaniae  unentbehrliche  Zeitschrift  wird  neben  einzelnen  Quellenschriften 
Torzuf^wcise  durch  kritische  UntetsQchtuigen  ansgefiällt  welche  die  Ausgabe 
der  Quellen  vorbereiten.  [90 

Einzelne  Vergleichungen  oder  Abscliriften  wurden  im  verflossenen 
Arbeit^ahre  freundlichst  besorgt  von  den  Herren  Graf  Cipolla  in  Turin, 
Plrof.  HShlbanm  in  Köln,  A.  Molinier  in  Paris,  Kmile  Ouverleaax 
in  BrOssel,  K.  Schottmflller  in  Rom,  Dr.  H.  Simonsfeld  in  Mttnchen 
n.  s.  w.  Handschriften  worden  theüs  nach  Berlin  iheils  naeh  Küle  oder 
Marburg  zur  Benutzung  zugesandt  aus  Einsiedeln,  St.  Gallen,  Hannover, 
Karlsruhe,  Köln,  Kopenhagen,  München,  Paris,  SchafFhausen,  Trier.  Eine 
befremdliche  Aunnahme  bildete  die  Bibliothek  zu  "Wolfenbüttel,  welche  nach 
einem  neuerlichen  HeschluFse  dp-  h'^r~r;sjlich  Braunschweigischen  Ministe- 
riums die  Versendung  von  Handsclinften  vollständig  versagen  zu  müssen 
glaubt  [91 

Berllaer  Akademie»  Der  letzte  Jahresberidit  Aber  die  üntemdimnngen 
der  Akademie  ist  in  den  Sitanngsbericbten  1889  S.  87  ff.  gedniekt  Soweit 
diCMlben  sich  auf  alte  Geschichte  beziehen,  s.  dort  S.  37—39  über; 
1.  die  griech.  Inschriften,  2.  das  lat  Inschriftenwerk,  8.  die  römische  Proso- 
graphie,  4.  die  Sammlunpr  anfik»^r  Münzen  Nords^echenlands,  5.  die  Aus- 
gabe der  Aristoteles-Commentare.  Hervorzuheben  ist  an  dieser  Stelle,  dass 
n.  a.  der  Druck  der  Germanischen  Inschriften,  bearb.  von  Zange- 
meister im  XIIL  Bd.  ded  Corpus  inscr.  lat.  (Nordgallieu  und  Germanien) 
in  dieson  Jahre  beginnen  wird.  [9S 

Von  der  Polit  Correspondent  Friedrich's  des  Gr.,  anter  Leitung 
der  Herren  Sybel,  SobmoUer,  Lebmann  und  unter  Redactaon  Herrn 
Dr.  A.  Nandus  sind  Bd.  1-5  u.  16  publicirt;  Bd.  17  ist  im  Druck.  -  Von 
den  Preussischen  Staatsschriften  aus  der  Regierungszeit  Friedrich's 
d.  Crr.  wird  binnen  kurzem  Band  III,  brsp.  von  O.  Kranske  zum  Druck 
kommen.    Derselbe  umfasst  den  Beginn  des  7 jähr.  Krieges.  (08 

Für  die  Monumenta  Borussica  (deren  Statuten  s.  in  Heft  1  Nr.  7> 
ist  eine  Commission  aus  den  Herren  v.  Sybel  (Vorsitzenden),  Schmoller 


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47a 


Nachrichten  und  ilotizen  üx,  84— dd. 


(wüseüächuiü.  u.  geschäftl.  Leiter)  und  Lehmann  gebildet  worden.  Drei 
Ftahlicationen  sumI  snnftdiBt  in  Angriff  geiunnnm:  t)  Für  die  Herauigftbe 
der  Adan  der  Central TerwAltuBg,  betr.Beh^Jrdenorgamsnnu  and  Beamten* 
orguiiaatios,  ist  Herr  Dr.  0.  Eraneke  gewonneiiirordeB;  derMlbe  hat  be> 

gönnen,  die  Acten  des  Qeneraldirectoriums  v.  1718—23  auszuziehen  und 
wird  auch  Provinzialarchive  auszubeuten  haben ;  b)  Üeber  Begründung  der 
Seidenindustrie  in  der  Ö8tl.  Hälfte  df^r  prpuss.  Monarchie  arbeitet  Herr 
Dr.  0.  Hintze,  und  es  besteht  die  Hoiftiung,  im  Laufe  des  Sommers  drucken 
zu  können;  c)  Herr  Dr.  W.  Naud^  hat  die  Bearbeitung  der  preuss.  Ge- 
treidehandelspolitik  im  18.  Jh.  übernommen.  —  Vorarbeiten,  die  von  Herrn 
Prof.  Schmoller  aar  Verfügung  geateUt  wurden,  ermöglichen  eineB  vegp> 
hUtmatmlaaig  xaaeben  Fortgang  dieaer  PnblicationeD.  [94 

Daa  mit  den  Ißtteln  dar  SavigayatiftnBg  nnternommeDe  WSrterbnch 
der  class.  Rechtswissenschaft  ist  stetig,  wenn  auch  langaam,  geiftrderif 
worden.  —  Die  Bearbeitung  des  für  die  Acta  nationis  germ.  univ. 
Bononiensis  in  Aussicht  genommenen  Ergänzungsbandes  ist  II.  Knod 
in  Schlettstadt  übertragen.  —  Ueber  die  Uistor.  Station  in  Eom  s.  uachste 
Nummer.  [96 


Pra«ailsohe  biitorlaebe  Statlra  in  Bom«   üeber  dieae  wichtige 

NüuprOndung,  welche  der  Erforschung  deutscher  Geschichte  dienen  soll,  s. 
im  1.  Heft  Nr.  15-16.  Nach  dem  Ber.  der  Ak.  (SB.  p.  44)  beschäftigt 
sich  der  Secrctär  der  Station  H.  Prof.  SchottmtiUer  mit  Acten  /nr  G.  d. 
Templerordens,  Herr  Dr.  Friedensburg  mit  Materialien  zur  Kciciis-G. 
d.  IG.  Jhs.,  Herr  Dr.  Bauiug:irten  mit  Zollerana.  —  Ausserdem  hat  Herr 
Prof.  Schottmüller  Schritte  geüiau,  um  die  in  den  Vatican.  Sammlungen 
j^t  andi  f&r  deutsche  Provinaialgeschiehte  erachloaaenen  Schfttae 
heben  zu  laaMn.  Da  die  Mittel  der  Station  bei  weitem  nicht  aoareiehen,  um 
so  weitansgreifende  Arbeiten  mit  der  wünachenawerfben  Schnelligkeit  an 
idrdem,  auch  vielfach  provinzialgeschichtliche  Specialkenntnisse  wünschens- 
werth  sind,  fallt  den  einzelnen  deutsehen  Landestheilen ,  Staaten  und  Pro- 
vinzen, die  Aufgnlu'  zu.  das  Material  filr  ihre  Geschichte  mit  Unterstützung 
der  Stution  und  im  Anschluss  an  dieselbe  durch  besonders  entsandte 
Historiker  Bammehi  zu  lassen.  Leu  ersten  Anfang  hat  der  Bremer  8enat 
gemacht«  dem  sich  die  Gelegenheit  bot«  durch  den  gerade  in  Rom  anwesen- 
den Herrn  Dr.  Schellhaea  dnß  nmfiaagreidie  Recherche  nach  Bremenden 
▼oniehmen  an  haien.  Herr  Dr.  Schellhaea  wurde  für  dieaen  Zweck  bei 
den  Deutschen  Reichatagaaeten  für  einige  Monate  benrlanbt  — >  Gefolgt  iat 
mit  Bewilligung  der  Mittel  für  einen  Bearbeite  auf  die  Dauer  eines  Jahrea 
der  Brandenburgische  Provinzialausschuss.  —  Femer  ist  för  Ostpreussen 
Aussicht  vorhanden,  den  nächsten  Winter  zu  umfassenden  Vorarbeiten  l>e- 
nutzen  zu  können,  wenn  die  Provinzen  Westpreussen  und  Posen  sich  mit 
Ostpreussen  zu  gemeinschafllichem  Vorgehen  entschliesaen.  —  Hoffentlich 
findet  da«  Beispiel  Nachahmung  und  sieht  der  nächste  October  eine  Colonie 
dentacher  ProTinaialhiatoriker  in  Rom  beiaammen.  [M 


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liachrichtan  und  KoUseo  Nr. 


477 


Historische  Ciiesellseliaft  a^u  Berliu.  lu  der  Sitzung  vom  14.  Jan.  1888 
sprach  Azehiviur  Dr.  Bern  er  Uber  die  neuere  fraaaOt.  LH.  b.  preuss.  Geech. 
Der  Vortragende  ging  hauptaftchlich  auf  die  Arbeitoi  von  Emeat  Larisie. 
Chaquet,  Waddingtmi,  Bonrgeoii  u.  a.  ein.  —  Am  4.  Febr.  1869  ipraeb 
ObentL  Dr.  Jfthns  über  das  Ersatzwesen  des  preuss.  Heeree  im  vorigen  Jh. 
Der  Vortragende  gab  einen  Ueberblick  über  die  einzelnen  geietslichen  Kr- 
la««e.  welclie  ilie  Anwerltung.  die  Enrollirung,  das  Cantonwesen  etc.  rcfj^.lten, 
machte  auf  die  zahlreichen  Lücken  unserer  Kenntniss  aufmerkaam  und 
z.ei^e  scliliesislich,  wie  die  praktischen  Ver»uche  in  Wechselwirkung  Uiit 
den  Aensseiningen  der  gleichzeitigen  Kriegswissenschaft  standen.  —  Am 
4.  Mftr2  hielt  H.  Pkof.  Dr.  Frey  einen  Vtntng  Aber  die  ProtorenauHanee  am 
Hofe  Friedrich*»  II.  in  SflditaJien.  Bysantinieche  und  arabteebe  Goltnrein- 
flüsie  begegnen  ridi  hier  mit  der  Wiederbelebung  der  Antike;  die  nach 
Ordnung  der  ftaatlichen  Verhftltnifse  erst  in  Sicilien,  dann  auf  dem  Fest- 
lande  begonnene  Entwicklung  erreichte  ihre  Höhe  unter  den  letsten  Nor- 
mannen-Horrschem  und  unter  Friedrich  11.,  um  dann  nach  der  Invasion  des 
Anjou  hier  plötzlich  abzubrechen;  in  Mittelitalien  und  Toscana  setzte  sie 
sich  fort  J.  [97 

K9algl*  SichslMlier  AltertirnntTmlB«  Derselbe  hielt  seine  regel- 
mässigen Sitzungen  allmonatlich  in  Dresden  ab.  Am  7.  Januar  kamen  ▼er' 

•chiedene  seltene  alte  Drucke  zur  Vorlage,  darunter  ein  Exemplar  der  ersten 
1460  in  Strassburg  gedruckten  deutschen  Bibelüb^etzung  (aus  dem  Besitse 
de?  bekannten  8ammleri?  Henn  Klemm),  ein  Hrcviariura  v.  1502  und  ein 
Missah,'  von  151S).  "gedruckt  von  Melchior  Lotter  in  Leipzig.  H.  (Jurlitt 
hielt  einen  Vortrag'  üi<er  da<  dt.  Hüttenwesen  (d,  h.  die  Hauliütten  ih-r 
Steinmetzen)  und  den  Auuaberger  üüttenstreit  ^1618 — 21).  Am  4.  Februar 
Vortrag  des  Herrn  L.  Schwabe  ttber  den  Bauernkrieg  in  Sachsen  und 
Thüringen.  Am  11.  Mftrs  nach  Erledigung  geschäftlicher  Angelegenheiten 
(Bericht  Aber  abgelaufenes  Vereinqahr,  (Sfenehmigung  des  Voranschlags» 
Wiederwalil  des  Vorstandes)  ein  Vortrag  des  Herrn  Freiherm  v.  Mans> 
her?  über  Mark  und  Bisthum  Meissen  z.  Z.  König  Karl's  (Kaiser  KarKs  IV.) 
von  Böhmen.  Am  1 .  A|)ril  Vortrag  de«  Herrn  Dr.  Berling  Ober  die  Dresdener 
Haler-Innung  (gegründet  1674).  [98 

Verein  fQr  Uamburgische  (leschichte.  Am  April  d.  J.  leierte 
dersslbe  sein  5(ti&briges  Jubil&um.  Die  Festsitsung  fand  unter  dem 
Ehrenvorsitx  des  Bflrgermeisters  Dr.  Petersen  statt,  des  Einsagen,  der  dem 
Verein  seit  leinem  Stiftungstage  bis  zu  diesem  Jubiläum  angehSrt  hat 

Auf  die  Ansprache  desselben  folgte  die  Festrede  von  Dr.  Adolf  Wohl  will 
und  alsdann  die  Entgegennahme  von  Oltickwünschen,  welche  die  Kieler  Uni- 
versität durch  Prof.  I^usolt,  die  Stockholmer  Akademie  <1.  Wiäst  nsch.  durch 
KeichsaDtiipiiir  Dr.  Hans  Hildebrand,  eine  h'eili«'  auswärt ij^'t-r  hiator.  N'ereine, 
sowie  zahlreiche  Hamburg.  Uesel Ischalten  durch  deputirte  Vorstandsmitglieder 
darbrachten.  Mehrfach  wurde  Joh.  Martin  Lappenberg  s  als  de^enigen  ge- 
dadit,  der  dem  Ver.  f.  hamb.  G.  seine  wiMenichalUichen  Aufgaben  «!• 
gewiesen  and  demselben  Ober  26  Jahre  (1639—1865)  Leiter  und  Berather 
D«iitsehe  Zeitschr.  1  6«s«liialitew.  I.  s.  8| 


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478  Nachrichten  nnd  Notizen  Nr.  99—101. 

gewesen.  Den  Schluss  der  Sitzung  bildete  eine  Ansprache  dee  enten  Vereins- 
Toratehen*  Dr.  Th.  Schräder,  welcher  ein  vielseitiges  Programm  der  in 
Anpriff  zu  nehmenden  Arbeiten  entwickelte,  die  Ernennung  von  f\  der 
ältp^ton  Mitglierler,  sowie  das  bishcripren  correep  Mit«?bVdes.  fh>H  städt. 
.\r(hivura  Dr.  K.  Koppmann  in  Rostock,  zu  EhrenniitgliLHleiu  verkündete 
und  ausserdem  das  Preisausschreiben  verlas,  von  dem  wir  unter  Nr.  lOO 
Notiz  nehmen.  Als  Gratulationsschriften  wurden  dem  Verein  von  auswärts 
gewidmet:  1)  im  Namen  des  ßergischen  G.-Y.i  Briefe  von  Joh.  Magdeburg, 
ans  den  Orig.  in  d.  BQehetsatnmlnng  der  Katharinenkirche  an  ffiunbug, 
hrsg.  W.  Crecelina;  2)  im  Namen  der  biator.  Ges.  d.  Kllnatoer-V.  an 
Bremen;  Seeveraichemng  nnd  Seennb  eines  hanaisdien  Kanfmaims  im 
16.  Jahrhundert  von  W.  v.  Bippen.  —  Vom  T.  f.  Hamb.  G.  selbst  wurden 
als  Festscbriflen  herausgegeben :  1.  Barbarossas*8  SVetbrief  fitr  Hamborg  vom 
7.  Mai  1189  v.  0.  Rüdiger  und  2.  das  Schlussheft  des  8.  Bandes  der 
V.-Z.  (enth.  2  Beiträge  von  C.  F.  Gaedechens:  »Das  Hamb.  Militfir  bis 
zum  Jahre  1811"  und  ,Die  han.seatische  Legion").  Dem  Vorstande  des  V. 
wurden  von  dem  frühereu  vieljährigen  Vorsitzenden  Dr.  J.  F.  Voigt  ge- 
widmet: Die  Hanil)urLr  Hf)chzeit8-  und  Kleiderordnungen  v.  1583  u.  1585. 
—  Die  vom  Festausschuss  Dr.  J.  H.  Hansen  übertragene  Herausgabe  der 
aus  der  2.  Hälfte  des  14.  Jahrhunderts  stammenden  Geschäftsbücher  des 
Hamb.  Handlungshauses  van  Gheldersen,  von  welchen  bisher  nur  ein  1841 
ersehienener,  heutigen  Ansprüchen  nicht  mehr  genflgender  Ansang  von  J. 
C.  ]f.  Laurent  vorlag,  konnte  leider  unvorhergesehener  Hindanisse  halber 
nicht  bis  aum  9.  April  fertiggestellt  wwden;  doch  dfirfte  das  Erscheinen 
der  fSr  die  Handel^;,  sehr  bedeutsamen  Pnblication  in  nicht  alku  ferner 
Zeit  an  erwarten  sein.  —  Ausserdem  sind  seitens  des  Vereins  in  Aussicht 
genommen:  eine  Besehreibung  der  Hamb.  Hauptkirchen,  ihrer  Kunst- 
werke und  Inschriften,  in  Wort  und  Bild,  und  eine  Neubearbeitung  und 
Fortsetzung  des  Hamb.  K  Hnstl  er]  exicons.  dessen  2.  Rd.  die  Tonknnstler 
enthalten  jsoll.  Die  Vollenduni;  der  Edition  (Itn  Hanib.  Käraereirechnungen 
durch  Bd.  0  nebst  Register,  wird  im  Auge  behalten.         A.  W.  [99 

(jiesellächaft  für  Rheinische  Geschfchtskiiudc.  Achtt  Jahres- 
versammlung in  Köln  am  19.  Dec.  1888.  —  Dem  Bericht  des  Vor- 
sitsenden  ( vgl .  Nr.  25)  entnehmen  wir  Eolgendes.  Anwesend  vom  Vorstand  die 
Herren  Prof.  Dr.  HOhlbanm  (Vorsitaender),  Prof.  Dr.  Lamprecht,  Prof. 
Dr.  L  Oers  oh,  Prof«  Dr.  Menzel»  Comro.-R.  B.  vom  Rath,  Landg«-BL 
Ratjen,  Prof. Dr.  Ritter.  Seit  der  7.  Jahresversammlung  gelangten  aur 
Ausgabe :  1 .  Der  Koblenzer  Mauerbau,  Rechnungen  1276 — 89,  bearb. 
von  Dr.  Max  Bär;  mit  einem  Plane.  (V.  Puhl.).  2.  Kölner  Sclireins- 
urkunden  des  12.  Jahrhunderts.  Qn.  z.  Rechts-  und  Wirthschafta-G.  d. 
8tadt  Köln,  herausgegeben  von  Rob.  Hoeniger.  Bd.  1,  1884 — 88. 
Scbluss-Liefg.  [100 

Der  2.  Band  der  Kölner  Sc hreinäur künden  des  12.  .lalirhun- 
derts  wird  die  Urkk.  der  Bezirke:  Aposteln,  Gereon,  Niederich  u.  Severin, 
Bruchstücke  des  Scbütlenäciireins,  die  Bürgervcrzz.  und  die  Mitgl. -liste  d.  Gilda 
mercatoria,  die  Einltg.  d.  Herausgebers  und  das  Register  zu  beiden  Bänden 


HaehrichteQ  und  Notiien  Nr»  101—107. 


479 


«■tiiaitai;  das  Ma.  wird  Tonuisrichilicli  im  Herbst  1889  dw  Prwwe  übergeben 


Der  Druck  des  1 .  Baiules  der  Rheinischen  Weisthfimcr  von 
Prof.  Dr.  Loersch  wWd  nunmehr  beginnen,  nachdem  die  philol.  iiear- 
beituTii»  der  Texte  Herr  Dr.  Kon  st.  Nörrenberg  in  Marburg  eben  zum 
Abschlu>s  (gebracht  hat.  Nach  «»einer  Vollenduns^  wird  die  Herstallnng  eines 
2.  Bande«  kurtrierischer  Weisthümer  ohne  Auteutijalt  in  Augriff  genommen 
werden;  einzelne  Hss.  der  Trierer  Stadibibl.  hat  dafür  Herr  Dr.  Saner^ 
land  doichfoKwht.  Die  von  Hmn  Dr.  Herrn.  Forst  begonnene  system. 
Doteharbeitoiig  von  Acten  des  DOsseld.  Staate-A.  ist  dnreh  s.  Yenetarang 
aadi  Osoabxflck  naterbroehen  worden.  Weitere  Forseliimgea  nach  unge- 
dmckten  karkOlnisehen  WeiiAhltinem  wird  Qebeininith  Dr.  H  a  r  1  e  e  s ,  welcher 
die  Weisthümer  des  nOrdl.  Theiles  der  Provins  mit  heransrageben  bereit 
ist,  in  nächster  Zeit  anstellen.  Von  verschiedenen  Seiten  wurde  durch  Nach» 
weis  oder  Mittheilung  ha.  Stoffes  and  sonstige  Förderung  der  Ausgabe  zu 
dem  Werke  heig-estcuert.  (102 

Die  Ausgabe  der  Aachener  Stadtrei^h  nungen  von  Prof.  Dr. 
Loersch  konnte  nur  geringe  Förderung  erlahreu,  diese  durch  die  Mit- 
wirkung des  Aachener  Stadtarchivars  Herrn  R.  Pick.  [lOB 

Für  die  Ausgabe  der  Urbare  der  Erzdiocese  Köln  von  Prof. 
Dr.  Crecelins  hat  Herr  Dr.  Wächter  in  Dflsscldorf  ans  dem  dortigen 
Staatt'A.  ein  Vers,  yon  15  Heberegistem  ans  d^  12.  bis  16.  Jabrhimdert 
neuerdings  anfgesteUt  und  gedenkt  Herr  L.  Korth  in  K51n  die  KSUn,  Ar- 
ehive,  besde.  die  reichen  Sammlnngen  der  stftdt.  Axmenverwaltwig,  genau 
xn  dnrehmnstecn.  Den  Urbaren  von  Xanten  wird  in  dem  A.  des  Hoghen 
Baad  van  den  Adel  im  Haag  nachgegangen  werden  müssen.  (104 

Der  E  rl&aterungsb  an  d  zum  Buche  Weinsberg  von  Prof. 
Dr.  HS  hl  bäum  wird  wahrscheinlich  im  Jahre  1889  im  Ms.  vollendet 
werden.  Er  soll  durch  die  Urkk.  und  Acten  des  Kölner  Stadtarchivs  und 
anderer  .Archive  dieselben  Verhilltnisse  und  dieselbe  Zeit  der  .stadtkolnischen 
Geschichte  Ix-leut ht«n,  welche  die  Denkwürdigkeiten  Uermann's  von  Weins- 
berg geschildert  haben.  [lO«*) 

Der  Druck  der  unter  Prof.  Dr.  Ritter 's  Leitung  bearb.  Landtag  s- 
acten  der  Herzogt  hflmer  Jfllich-Berg  hat  noch  nicht  beginnen 
k<hmen.  Abbaltongen  des  mit  der  Ansfllhrung  betrauten  Gelehrten  Herrn 
Dr.  vonBelowin  Königsberg,  daneben  auch  die Sdiwierigkeiten»  die  mit 
der  KOrxong  des  weitschweifigen  Materials  nnd  der  Erlftntening  seines 
mannigfiuhen  Inhalts  verbimden  sind,  haben  dem  raschen  Fortgang  der 
^itionsarbeit  im  Wege  gestanden.  Gegenw&rtig  ist  alle  Aussicht  auf  an- 
haltende Förderung  des  Werkes  vorhanden.  Dem  noch  rückständigen  3.  Theil 
der  Untersuchungen  ilerm  Dr.  v.  Relow's  über  die  Anfange  der  landständ. 
Verfg.  von  Jülich-Berg  wird  ein  erster  Theil  der  Acten  hoffentlich  bald 
folgen.  (106 

Von  dCT  Ausgabe  der  Tt  Heren  M  a  tri  kein  der  Universität  Köln  von 
den  Herren  Dr.  H.  Keusseu  und  Dir.  Dr.  W.  Schmitz  ist  für  188!^  der 
1.  Band  sa  erwarten.  Er  wird  die  beiden  älteren  Matrikeln  aus  denJJahreu 
1889 — 14fö  nmfiusen  und  mit  Ezttatemngen  versehen  sein.  Ffir  diese,  su- 


werden 


[101 


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480 


Kehrichten  und  Kotizen  Nr.  107—112. 


gleich  zur  Ergilnzung  (1er  Matrikeln,  hat  Herr  Dr.  Keusseii  neljen  den 
Urk.  und  Acten  des  Kölner  Stadt-A.  Hss.  aus  der  kgl.  Bibl.  in  Berlin  und 
der  Nationalbibl.  in  Pariü  durch  die  Vermittlung  der  ^Staatsbehörden  in 
Kohl  b^utzen  können.  Pie  Uebersendung  ttodnw  Pariser  Hss.,  am  clef 
Bibl.  d.  Sorbonne,  iat  in  Aiuiioht  gestellt.  Die  aelir  ergiebigen  Deceaats* 
btlohw  der  arfcist  Faenlt&t,  die  in  Köln  selbst  noch  Torbaaden  sind,  wurden 
dem  mit  der  Edition  beschäftigten  Oeldirten  vorenthalten.  [107 

Bei  der  Ausarbeitung  der  Regesten  derErzbischöfe  vonKöln 
bis  7.  J.  1500  von  Prof.  Dr.  Menzel  i^t  die  Untersuchung  des  älteren 
ürkk.  Wesens  der  Krzbb.  fortgesetzt  worden.  Eine  einpehonde  und  abschlies- 
sende Behau Jlung  wurde  den  Urkk.  der  1.  Hälfte  des  12.  Jh.  zu  Theil; 
iür  die  Bearbeitung  der  Urkk.  des  ganzen  12.  Jh.  ist  ein  Mitarbeiter  ge- 
wonnen. [lOS 

Für  die  Ausgabe  d«r  ältesten  Urkunden  der  Rheinlande  bis 
a.  J.  1000»  gleichiyis  Ton  Prof.  Dr.  Menzel,  sind  in  diesem  Jahre  voll* 
stftndig  bearbeitet  die  Ghartulare  von  Prüm  (Trier),  S.  Maarimin  (Koblenz) 
und  Echternach  (Gotha)»  welche  den  grössten  Theil  der  älteren  Urkk.  her* 
£?eben.  Das  Chartular  von  Stablo  (Düsseldorf)  ist  in  An-^riff  penoinmen 
und  wird  mit  Heranziehung  des  in  Bamberg  helindl.  Cod.  Stabulensis  weiter 
bearbeitet  werden.  Sämmtliche  im  Heb.  8taat3-A.  in  Berlin  betindliche 
Orig.-Urkk.  über  das  Rheinland  und  die  Orr.  tür  Stablo  in  Düsseldorf  sind 
dnrohforseht.  (109 

Die  Arbdten  war  Herausgabe  der  Ada^Handsehrift,  wriche  Prof. 
Dr.  La mp recht  überwacht,  sind  soweit  gefördert  worden,  dass  die  Druck- 
legung unmittelbar  bevorr^teht.  Der  1.  Theil,  die  Darstellongf  umfasst  Bei- 
träge der  Herren  Prof.  Dr.  Menzel  (paläogr.),  Dr.  Corssen  in  Jever 
(textkrit.),  Prof.  Dr.  J  a  n  i  t  s  cli  e  k  in  S(rasshur<;  (kunstgesch.),  Domcajiitular 
Schnütf^en  in  Köln  u.  Dir.  Dr.  Hettnerin  Trier  (üb.  den  Einband); 
die  M^?.  sind  insf^e-ammt  eingelaufen.  Den  2.  Theil  bildet  ein  Tafelwerk, 
das  HUääer  allen  wichtigeren  Blättern  der  Ada-Hs.  auch  Abbildungen  aus 
▼wwai^tten  Hss.  wiedergibt.  (110 

Für  den  geschichtlichen  Atlas  der  Rheinprovinz  hatHevr 
Cand.  bist  Konst.  Schulteis  in  Bonn  die  Orundkarte,  welche  in  allen 
BIL  des  Werkes  wiederkehren  wird,  vollendet;  ihre  Vervielf&ltigung  ist  zu- 
nächst ins  Auge  gefa.<ist.  Die  Bearbeitung  der  einzelnen  Karten  soll  in 
Anknüpfung  ati  die  Amtsbeschreibuntjen  von  den  jünfsr^ren  Verhältnissen 
ausgehen  und  die  ^'escli.  Oestaltuni:  der  Prosinz  rückwärts  verfoljyen.  Herr 
Bchulteis  wird  liierlM'i  seine  Aufmerksamkeit  zunächst  vorzÜL'lirh  dem 
güdl.  Theile  der  Provinü  zuwenden  und  daneben  die  Verzeichnung  aller 
fttteren  kartogr.  Darstellungen  fortsetaen.  Eine  Vmnefarung  der  Atbdts» 
krftfte  ist  in  Aussi<^t  genommen.  Das  Werk  hat  übereil  Fürderung  er» 
fkbren:  für  die  Darstellnng  des  Hzgth.  Jülich  hat  der  Herr  6f.  Ernst 
von  Mirbach-Harff  die  umfangreichen  Vorarbeitoi  s.  Terstorb.  Bruders, 
des  G  r  a  f  e  n  W  i  1  h.  V  0  n  M  i  r  b  a  c  h  •  H  a  r  f  f ,  Bur  Verfügung  gestellt.       1 1 1 1 

r>ie  Leitvuig  der  Beschrr'iVnini?  der  pesehichtl  i  elien  Denkmäler 
d  e  r  H  Ii  e  i  n  p  r  o  \  i  n  z  iA  eiinMii  1 '«sonderen  Ausschüsse  des  Vorstandes 
übertragen,  welcher  sich  durch  die  Herren  Prof.  Dr.  Justi  in  Bonn,  AppelL- 


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Nachrichten  und  Notizen  Nr.  112 — 116. 


481 


Qflr.-Bath Dr. Reichessp erger  und Dorocftpitalar  Schaütgen  inKOIn 
und  Dr.  Thode  in  Bonn  er^^bust  hai  Die  Gmnds&tzQ  fllr  die  Ausarbei- 
tung der  Besebieilnuig  nnd  die  AnsciUSge  fttr  die  Kosten  de«  gaasen  Unter* 
nehmena  sind  featgestellt  und  dem  Herrn  Laadetdirector  mitgetiieUt  worden; 

der  Provinzialausschnss  hat  sich  mit  dem  vorgelegten  Plane  einverstanden 
erkliirt  und  tichon  für  das  laufendo  .Talir  eine  weitere  Beistencr  bPscLlossen. 
Inzwischen  sind  Vorbereitunj^cn  «^ctroft'en,  welche  die  Aussicht  eröiFnen, 
da?s  in  nicht  allzu  femer  Zoit  dia  Beschreibung  der  Denkmäler  einzelner 
lü'eiäe  fertig  gestellt  werden  kann.  [112 

Ala  nenee  Untwnehm«!  der  Ges.  hat  der  Vorstand  die  Bearbeitung 
und  Heransgabe  der  Zvnftnrknnden  der  Stadt  Eoln  beschlossen. 
Die  Leitung  hat  Prof.  Dr.  H  ö  h  1  b  a u m .  die  AusflUimng  Herr  Cand.  Kaspar 
Keller  in  Köln  flbMnoninien;  letstere  ist  auf  eine  Zeit  von  zwei  Jahren 
veranschlagt.  Das  Werk  soll  eine  voUst.  Sammlung  der  Kölnischen  Zunft- 
urkunden worden,  die  Entwicklung  bis  7ai  ihrem  Abschlüsse  l^^fleiff^-n  (nicht 
blosa  f|ie  älteren  Zeiträume  berücksichtigen),  und  neben  dem  reichen  ein- 
heimischen auch  da-;  auswärts  vorhandene  Material  verwerthen.  Die  Arbeit 
ist  bereitä  in  Angriff  genommen  und  hat  schon  eine  stattliehe  Zahl  bisher 
unbekannter  Znnftnrkk.  xn  Tage  gefördert  (118 

TerMmmlnngen.  Die  Yersanunlnng  des  Hansischen  6.  V.  findet 

vom  11.  bis  13.  Juni  in  Lüneburg  statt,  die  Generalversammlung  der 
dt,  G,  u.  AI th.-V ereine  im  September  in  Metz;  der  nächste  Orienta* 
listencongr^  tagt  vom  2.-' 13.  September  saerst  in  Stockholm,  dann  in 
Cbristiania.  (114 

UttlTeraltlteii  md  Uaterrleh«.  a)  Der  soeben  genehmigte  prenssische 

Etat  enthält  als  neue  Professuren  für  G.:  ein  Ordinariat  ftlr  alteG, 
(neben  dem  bisher.  Extra  Ordinariat)  in  Halle,  ein  Ordinariat  (, künftig  weg- 
fallend" statt  des  bish.'r.  Extraordinariat.^)  für  G.  [bsd.s.  MA.]  und  Tlilfs- 
wissenschaften  in  GreitVwald  und  ein  nicht  näher  bezeichnetes  Kxtraordi- 
nariat  (»künftig  wegfallend*)  in  Königsberj,'.  —  b)  Im  CBl.  d.  preu?s.  Unterr.- 
Verw.  1888  tindet  man  S.  510  1".  die  Statuten  des  bist.  Seminars  zu 
Berlin»  femer  8.  757  ff.  das  Reglement  für  das  Institut  f.  Althk.  deraelben 
Universitftt,  v.  15.  Ang.  1888.  —  e)  In  Santiago  (Chile)  wird  die  Er- 
richtung eines  hochschul  artigen  Instituts  banptsftefaUeh  sur  Heran- 
bildong  von  Lehrern  geplant.  Es  besteht  die  Absitzt»  die  Lehrstühle  in 
erster  Linie  mit  Dooenten  deutscher  Universitäten  zu  he>et/.en.  Für  die 
Profeasur  der  G.  wurde  ein  Pocent  g'^«ucht,  der  neljenliei  nicht  nur  Geo- 
graphie, sondern  auch  Mathematik  vertreten  «ollte.  —  Da  inzwischen  die 
Nachricht  durch  die  Zeitungen  gegangen  ist,  dass  ein  lionner  Docent  der 
Mathematik  von  der  chilen.  Regierung  gewonnen  wurde,  so  scheint  es,  dass 
der  Plan  Jener  etwas  weitgehonto  wüsensdiafU.  Personalunion  hat  auf- 
gegeben werden  mttssen.  (J.).  —  Vgl.  auch  die  Personalnachrichten.  (115 

Nach  den  Zusammenstellungen  im  CBL  der  prenss.  Unterr.-Verw.  war  im 
Jahre  (1.  April)  1887— 88  unter  einer  Gesammtzahl  von  4G9  (im  Vogahr544) 
Prafungenfar  das  höhere  Lehrfach  die  6.  an  den  einsehien  preuss. 


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482 


^'ach^ichleu  und  Notizen  l^r.  116 — 119. 


Umvezntäten  mit  folgendfla  ZUfis»  (denen  wir  die  des  Votjabres  in  KUuounem 
beilftgen)  beOidligt,  und  swar  1)  zusammen  mit  Geogr.  aU  Haoptfack, 
in  Verbindung  mit  Oriech.  o.  Lat.  fGir  Miiielclassen,  2)  an  zweiter  Stelle, 
aber  auch  mit  facultas  für  alle  Cla«8en,  in  der  Zusammenstellung  (kriech. 
U.  Lat,  G.  u.  Geogr.:  Köni^'sberg  G  (4).  1  (2);  Herlin  9  (18),  3  f8):  Greift- 
wald  8  (2).  3  (1);  Breslau  Ii  (8),  2  (3):  Halle  11  (4),  U,  (10);  Kiel  1  (2). 

2  (8);  Göttingen  3  (2),  2  (2);  Münster  2  (14),  0  (2);  Marburg  1:5  (4),  8(12): 
Bonn  2  (4).  6  (1).  Gesammtzahl  56  (62),  42  (49),  d.  i.  im  ganzen  98  gegen  Ul 
im  Yoijahre.  [119 

Die  Zahl  der*  1)  in  O.  u.  Geogr.  und  2)  in  alten  Spraohen  n.  6.  be- 
schäflagten  Probeeandidaten  betrug  nach  derselben  Quelle  wShrend 
des  Jahres  Ostern  1887/88  bezw.  MiehaeliB  1880/87,  Dir  welch  letzteren  Zeit- 
raum wir  die  Zahlen  in  Klammem  geben,  in  den  preuss.  Provinzen:  Ost- 
preussen  2  (1),  0  (0);  Wcstpreupsen  1  (1),  1  (0):  Berlin  8  (8),  8  (4);  Bran- 
denburg 0  (2),  0  (1);  Pommern  1  (0),  0  (1):  Posen  1  (8),  2  (1):  Schlesien 

3  (7),  1  (4);  Sachsen  5  (1),  6  (7)-,  Schleswig-HoMefn  2  (1),  2  (2);  Hannover 
2  (1),  2  (0);  Westfalen  4  (3),  3(1);  He.sseu-iNa«feau  1  (0),  5  (2);  Kheinprovinz 
5  (6),  8  (1);  in  Snnmia  35  (29),  28  (24)  auf  eine  Gesammtzahl  von  27»  (246). 
Im  Sommerballgahr  1887  kamen  also  116  Historiker  auf  521  Pkobe- 
eandidaten.  [117 

Archive,  Mngeen,  Blbliotbeten.  r\  In  Frankfurt  n.  M.  wurden 
Anfang  Febr.  beim  Umbau  eines  zum  liüiuer  gehörenden  Hauses  17  aus 
dem  «Stadtiircliive  dorthin  verirrte  und  lan^e  vermisste  Kaisserstlireihi  n  von 
1275 — 1498,  ausaerUem  kui  trier.  Archivalieu,  betr.  die  Herrschalt  Oberbleiu, 
gefunden  und  in  das  Stadt* A.  gebracht  —  b)  Die  Elsass -Lotbring i- 
schenArcbive haben  verschiedene Bereichemng«^ erhalten.  Über  welche 
B.  Th.  die  RH  39,  229  f.  (nach  der  Strassb.  Post  vom  23.  Oct),  z.  Th.  die 
RC  Nr.  10  (S.  179  f)  berichtet.  Vergl.  Bezirkstag  d.  Unterelsass,  Sitzung 
1888,  im  Bericht  etc.  d.  Bez.-Präs.  S.  243  f.  u.  244  f.  —  c)  Im  Wiener  Rath- 
haus ist  i..T.  1888  eine  Sammhin*T  aufgestellt  worden,  die  als  rielvnrsprethrnder 
Grundstock  eine«  historischen  Museums  der  Stadt  Wien  gelt'-n  darf. 
—  d)  Die  Verwaltung  des  Nationalarchivs  iu  Paris  hat  beschlos.-* ü.  fiir 
die  Weltausstellung  Facsimües  ihrer  Merovingerdiplouie  auferiigen  -ixk 
lassen.  —  Lit.  Über  Archive  u.  Bibll.  s.  in  der  Bibliogr.  unter  I,  2.  [118 

FnBxSsiselie  Beschwerden  ober  die  Verwaltung  deutscher. 

TOrnehmlicb  elsass-lothring.  Archive  u.  Bibliotheken,  von 
denen  wir  unter  Nr.  39  Notiz  nahmen,  werden  im  ApriJheftc  der  RH  (89,  4Ö0  f ) 
mit  steigender  Lebhaft i<:keit  zur  Sprache  gebracht.  wird  behauptet, 
dass  u.  a.  einem  (b  lehrten,  der  sieh  mit  Karolinger  Diplomen  bi  f-chUftigen 
wollte,  der  Zutritt  veni-eigert  sei ,  und  nicht  nur  im  Keicliökud .  sondern 
auch  in  Trier  und  Koblenz  sei  man  so  verfahren.  —  Von  deutscher  Seite 
gebt  uns  in  der  Sache  eine  Zuschrift  au  folgenden  Inhalts:  .Die  in  Heft  1 
nach  der  RH  berichtete  Beschwerde  über  die  AuBSchliessung  franz.  Gelehrter 
Ton  eisäse.  Arrhi\cn  cursirt  mündlich  in  leiser  Qelehrtenkreisen  in  viel 
weiterem  Umfange.  Ein  ürthett  wird  sich  erst  gewinnen  lassen,  wenn  be* 


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Nachrichten  und  I^oUzeii  Kr.  119—121. 


483 


atdmmte  Angaben  Aber  eip»elne  FBlle  vorliegen.  Die  von  Zeit  in  Zeit  wieder* 
kehrenden  Klagen  über  AuMehlieaning  franz.  Gelehrter  von  irgendweldien 
deatacbai  Archiven  rOhren  aber  s.  Tb.  daher»  daae  für  die  Benniaong  der 

Archive  bei  uns  andere,  und,  wie  sich  nicht  leugnen  lässt,  vielfach  pein> 
lichere  ,Reglements'  gelten  als  in  Frankreich,  dessen  Archive  von  der  prak- 
tischen Verwaltung  mehr  getrennt  und  ausschliesslich  wissenschaftlichen 
Zwecken  gewidmet  «ind/  —  Es  handelt  Kieh ,  wie  wir  erfahren,  bei  den 
,au  moins  trois  anciens  elevea  de  1  ecole  des  chartes*,  von  welchen  die 
RH  spricht,  um  die  Herren  Ch.  Pfister  (Prof.  in  Nancy),  Bourgt^ois  uud 
Oiiy.  Entgenanntem  soU  durch  Verweigerung  des  Paasee,  den  beiden  anderen 
dnreh  ein  Verbot  der  Arohivbenntanng  die  Verfolgung  Ihrer  Studien  (die 
bei  Bourgeois  das  Bisthum  Meli,  bei  Giij  tJrkk.  dea  0.  Jahrb.  betrafen) 
verwehrt  sein.  Erkundigungen j  die  wir  versuchten  einzuziehen,  hüben  au 
dem  Ergebniss  geführt,  dass  wahrscheinlich  wenigstens  ein  Theil  dieser 
Beschwerden  (ähnlich  wie  die  obige  Zuschrift  annimmt)  durch  Missverständ- 
nis«c  oder  Versehen  im  Geschäftägan^e  zu  erklären  ist.  Das  wird  be- 
fiouderä  für  die  Rheinprovinz  gelten.  In  Eiüass-Lothr.  scheinen  die  Dinge 
allerdings  insofern  andere  zu  liegen,  als  Abweisungen  vorgekommen  sind, 
bei  denen  anadidnend  nicht  nach  jenen  ireieren  Gmndafttaen  yerlhhren  ist, 
wie  aie  aoaat  auf  dieaem  Gebiete  jetat  im  In-  und  Aualand  unter  dem  leb* 
haften  Beifalle  aller  Betbeiligten  immer  mehr  hefzacbend  werden.  Die 
Angelegenheit  weiter  zu  verfolgen,  ist  nicht  Sache  dieser  Zeitschrift;  aie 
wollt«  nur  die  Aufmerksanikeit  in  Deutschland  auf  eine  in  Frankreich  ver- 
breitete Meinung  richten,  die  man  eich  dort  nicht  sollte  festsetzen  lassen. 
Vielleicht  fühlt  man  sich  an  berufener  Stelle  veranlasat,  die  Sachlage  zu 
klären  und  —  sei  es  durch  Widerlegung,  ani  durch  Berückäicbtigung 
jener  Klagen  —  dafür  einzutreten,  dass  die  so  natürlichen  und  fruchtbaren 
wiMeoacfaaftlicben  Beaiehungen  beider  Länder  vor  Sdifidigung  möglichat 
bewahrt  bleiben.  [119 

Bibliographisches.  In  Berlin  ist  vor  kurzem  ein  b ibliographi- 
ßches  Bureau  eröffnet  v/irlen,  welches  sich  zur  Aufgabe  macht,  biblio* 
gra[)hi8che  Auskunft  zu  ertheilen,  Literaturzuäamuienstellungen  und  wis?en- 
tichafÜich  zuverlässige  Uebert^etzungeu  zu  veranstalten.  Die  Leitung  der 
historischen  Abtheilung  hat  Dr.  v.  Kalkstein.  J.  [120 

In  Nordamerika  hat  die  bibliographische  Beriebteratattang 
Aber  die  Fortschritte  der  historiachen  Wiasenachaft  eine  amtKofae  Oxgani- 
aation  in  so  umfkssendem  Hasse  gründen,  wie  kaum  in  einem  der  eure« 
päischen  Länder.  Durch  Beaohloss  der  beiden  Häuser  des  Congresses  vom 
17.— 19.  Dec.  1888  ist  von  Staatswegen  der  „American  Historical  Association" 
der  Anftraj^  crtheilt  worden,  der  Unionsregierung  durch  Vermittlung  der 
,8Miithsoniau  iuötitution'"  iilljiilirlich  einen  ausführlichen  Bericht  über  alle 
literarischen  Ersohtinuugun  auf  dem  Gebiete  der  Geschichtswissenschaft 
innerhalb  der  Union  zu  erstatten.  Für  die  nothwendigen  Geldmittel  ist 
reidilich  gesorgt  —  Damit  haben  die  Bestrebungen  von  Dr,  Adams  in  Bal- 
ttmore,  einem  der  tüchtigsten  Vertreter  deutscher  8cbule  in  Nordamerika» 
nadi  jahrdangem  Bemflhen  ihr  Zid  erreidit.  J.  |121 


484  Nftchrichten  and  Notazen  Hr.  122—123. 

Jahresbe richte  der  Geschichtswissenschaft.  Viel  Autseben  hat  der 
scharfe  Angriff  erregt,  welchen  G.  v.  P. elow  in  der  GliA  ge^'cn  das  Unter- 
nehmen und  den  Herausgeber  J.  Jastiow  gerichtet  hat.  Der  Leitung  des 
Unternehmens  als  solcher  wurde  vorgeworfen,  dass  hie  die  Berichterstattung 
neaerdingB  mebifMh  in  ungeeignete  Hftnde  gelegt  habe;  den  nfther  be* 
•prochenen  Bericht  Jastrow*e  Aber  ma.  dt  Verf.'G.  aber  (neben  Unrichtig* 
keiten  nnd  Flttchtigkeiten  im  einEdnen)  vor  allem,  daaa  er  in  hohem  Orade 
Iflokenhaft  sei.  Jetxt  liegen  nun  Jastrovr*s  Ent^gegnnng  und  die  darauf 
von  Below  abgegebene  Erklärung  in  der  MHL  Tor  (s.  Bibliogr  ).  und  das 
Ergebniss  der  Discussion  dürfte  im  Wesentlichen  folgendes  sein :  Die  gros^iC 
Mehrzahl  der  von  B.  schlechtweg  als  fehlend  bezeichneten  Schriften  ist 
allerdings  nicht  in  dem  Referat  über  Verf.-G.,  fiV»er  an  anderen  Stellen  d^r 
JBü  besprochen,  wohci  viellucli  auf  diese  Lücken  im  verf.  rreschichtl.  Artikel 
aufmerksam  gemacht  ist ;  B.  aber  erklärt  sowohl  den  Grimdsutz  einer  solchen 
Vertheilung  als  aucli  die  Art.  wie  dieselbe  in  einzehu  n  Fällen  durchgeführt 
sei,  für  verkehrt.  Darüber  wird  sich  vielleicht  streiten  lassen,  aber  es  deckt 
»ich  offenbar  nicht  mit  dem,  was  die  Besprechung  in  den  GGA  behauptete 
—  oder  nundettens  doch  lu  behaupten  schien.  —  Den  sweiten  Hauptvorwmf 
betr.  Zutheüung  mancher  Beridite  hftlt  t.  B.  aufrecht,  lehnt  es  aber  ab 
auf  einzehie  Namen  hinsuwttsen.  Venucht  man,  sich  ohne  solche  bestimm* 
tere  Anhaltspunkte  ein  ürtheil  an  bilden,  so  wird  man  die  grosse  Vec^ 
sduedeahdt  in  der  Leitung  des  Unternehmens,  welche  nadi  B.  zwischen 
den  neueren  Bänden  (von  H  an)  und  den  früheren  beHtehen  soll ,  nicht  zu- 
f^eVicn  können ;  die  Mitarbeiter  sind  grösstentheils  dieselben  geblieben,  und 
B.'s  Tadel  kann  also  nur  wenige  Fftlle  treffen.  In  dieser  Beziehung  mag  no<  h 
eine  RemcrkuiiL'  gestattet  sein.    Bei  der  Schwierigkeit,  für  ilerarlige  Aul- 
galten geeignete  und  willige  Mitarbeiter  zu  finden,  liegt  es  nahe,  das-  für 
verwaiste  Bt  rit'hte  Freunde  des  Unternehmens,  besonders  jüngere  Faehgenos- 
sen,  eintreten,  die  auf  dem  betr.  Gebiete  kaum  schon  selbst  genügend  thfttig 
waren  und  sich  erst  lernend  einarbeiten  müssen.  Dergleichen  mag  uumch* 
mal  gar  nicht  xu  vermeiden  sein,  wenn  nicht  zu  schlimme  Lficken  entstehen 
sollen;  es  mag  auch  oft  zu  ganz  annehmbaren  Ergebnissen  fuhren;  aber 
unleugbar  liegt  eine  Gefahr  darin.  Ob  die  Jahresberichte  sie  soigfUtig 
genug  vermieden  haben,  konnte  erst  entscheid«!,  wer  die  hier  in  Frage 
kommenden  Artikel  genauer  geprüft  hätte;  jedenfalls  aber  ist  ein  Beweis 
für  die  Berechtigung  der  B.\schen  Kritik  nach  dieser  Richtung  hin  einst- 
weilen nicht  erbracht,  ja  nicht  einmal  versucht  worden.  (122 

Zeitschriften.  «)  Das  Arohiv  für  Lit-  u.  Kirchen-G.  des  MA.. 
hrsg.  V.  Denifle  u.  Ehrle,  iät  ujit  dem  vorigen  (4.)  Jahrg.  aus  dem  Weid- 
mann*schen  Verlag  in  den  von  Herder  in  SVeiburg  ilbergegangen  und  erfreut 
sich  jetzt  der  UnterstOtzung  der  Gftrree-Qesellscfaaft.  —  b)  Die  Revue  des 
questions  historiques  erseheint  seit  diesem  Jahre  in  eigenem  Verlage. 
Bei  Palm^,  dem  Verleger  der  eisten  44  Bftnde,  werden  noch  zwei  Begtstei^ 
bände  veröffentlicht;  der  erste  über  Bd.  1—20  (1866—76)  liegt  schon  vor, 
der  «weite  über  Bd.  21 — 40  (1877-8'i)  wurde  für  den  April  angekündigt 
Sie  bestehen  aus  1.  einem  sj^temat.,  2.  einem  alpbab.  Autoren*  und  3.  einen 


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Nachnchten  und  Notixen  Nr.  123—125. 


485 


Saclirt^irister  zu  den  Aufsätzen  etc.,  poun«  4.  einem  Index  zu  den  bibliograph. 
Mitthexiungcn.  —  c)  Das  Archivio  storico  itiiiiano  hut  im  Jahre  1888 
mit  dem  168.  Heft  etne  iieoe  (die  5.)  Serie  b^onnen,  unter  Redaction  von 
C.  Paoli,  und  iet  «ugleteh  dasii  abergegangen,  literabiiberiohte  wa  geben. 
Den  Anlang  hat  L.  Zdekaner  gemaoht  mit  einem  Artikel  Uber  die  dt 
Literatnr  d.  JJ.  1880—87  zat  ma.  6.  Italii-ns  {».  Bibliogr.  Nr.  51).  Ali 
Correspondenten  werden  zunächst  genannt:  für  Dentechland :  E.  v,  Otten- 
thal  u.  n.  Semper  in  Innsbruck ;  für  Frankreich:  E.  Münts  u.  ß.  Zeller 
in  Paris;  für  England:  Conte  Ugo  Ualzuni  im  !  ondon.  fl2Jl 

Einige  neue  Zeitschriften  (v^,'!.  Nr.  35)  mmi  noch  zu  notir»  n.  a)  Seit 
1888  erscheinen  Schriften  des  V.  f.  Heining.  G.  u.  l.andeakunde, 
in  emielnen  Heften,  die  nüt  dem  Jafaresberidit  m  Jahrgängen  vereinigt 
werden.  YgL  Bibliogr.  Nr.  1466.  —  b)  Die  Blätter  f.  baier.  Kirehen-G., 
hrsg.  Volkm.  Wirth»  sind  im  Oct  1888  ichon  in  den  2.  Jahrgang  ge- 
treten. —  e)  Seit  Jan.  1889  erscheint  ein  Juristisches  Literaturblatt 
(Berlin,  C.  Heymann,  lOmnl  jührlich,  M.  3),  das  auch  über  recht8.-gesch.  Er- 
scheinungen berichtet  (mit  Ausschluss  der  eigentl.  Kritik).  —  Schliesslich 
noch  zwei  t'rauzöaiache  Unternehmungen:  d)  Revue  d'histoire  c ou tem- 
poral ne,  seit  dem  1.  April  18*^«,  hrsg.  v.  Bouvard  u.  Hcrthault,  i'arin,  Boul. 
Montiuartre  ii,  jetzt  in  2  Edition^  (ed.  litt,  et  arlibt.  1  mal,  ed.  poUt.  2  mal 
i.  Monat,  &  12  Fr.,  zoBammen  20  Fr.),  mehr  belletrut-polit  als  histor. 
Organ,  n.  nnrflir  ihuute.  Zeitgeeehiehte.  —  e)  Annales  du  Midi,  revue 
arehtol.  bist  et  philol.  de  la  France  märidionale,  publ.  eoas  les  aoepicee 
du  conseil  gäi^nU  des  fac.  de  Toulooee,  par  Ant.  Thomas,  seit  dem 


Lehr-  und  Handbücher,  Lexlcallsche  Nachschlagewerke,  Atlanten. 
Der  1.  Bd.  von  H.  Bresslau's  Handbuch  der  Urkundenlehre  für 
Deutsehlaad  und  Italien,  dessen  1.  H&lfte  Ende  1886  ausgegeben  wurde, 
Uegt  jetxt  ToUstftndig  yor  (Leipsig,  Veit  992  8.  M.  20).  Derselbe  gibt  die 
allgemeine  Urkundenlehre;  der  2.  Bd.,  der  den  spcciellen  Theil  enthalten 
soll,  wird  sich  auf  die  hier  schon  besonders  berücksichtigten  Papst-  und 
KSnigsurkunden ,  daneben  etwa  noch  einzelne  geschlos^jene  Gru|ip<'n  Tie- 
schränken.  Das  Buch,  das  lun^e  prehe^en  Wünsclien  ent3[>richt,  wird  sich 
natürlich  erst  nach  liin^'erein  «icl'rauch  recht  l-emtheilen  lassen.  Be- 
sprechungen führt  unäere  Bibliographie  auf  in  Abf^chnitt  Vi,  1;  s.  zunächst 


Eine  Ähnliche  Stdlung,  was  die  Befriedigung  praktasehen  und  wissen- 
schaftlichen Bedflribisses  durch  zusammenfassende  Darstdlung  lange  ser^ 

pplitterter  Studien  anlangt,  nimmt  da.s  eben  erschienene  Lehrbuch  der 
histori.Nchen  M«  tliode  von  E.  Bernheim  ein  (Leipzig.,  Duncker&H. 
5Hü  8.  M.  10).  Mit  der  Er^i-temnjr  der  allpemeinen  methodisclien  Frajren 
unserer  Wissenschaft  (in  <ler  Art  des  Aufsatzes  in  unserem  1,  Hoft)  vorljindet 
dasselbe  die  Anleitung  zur  Handhabung  der  Hilfsmittel  liistorischerForschung; 
es  will  mit  dem  Fachmann  die  Grundfragen  systematisch  erörtern,  will 
dem  arbeitenden  Genossen  bei  Schwierigkeiten  auf  minder  vertrauten  Ge- 
bieten als  erster  Wegweiser  dienen  und  zugleich  den  Anfänger  in  das 


1.  Jan.  1889. 


1124 


in  Heft  8. 


(126 


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486 


iSachricbtea  und  Notneu  Nr.  126— 


vviiitjenscballlicbiC  Studium  eiiilühreu.  13.  gliedert  diesen  seinen  «eieton  Ver- 
such, die  Methode  der  G.- Wissenschaft  von  den  Grundbegritfen  aus  bis  in 
4ie  oonereten  Details  der  tecbn.  Haadgiilfo  eiiibeitlich  dftmutelleii*  in  die 
aeeha  Capitel :  Begriff  und  Wesen  der  G.-wisfienBCliaftp  Methodologie,  Quellen* 
Inmde  (Hennttik),  Kritik,  Auffassiingp  Pentellimg.  Nicht  recht  glüdclich 
erscheiiit  flbrigene  die  aoffaUende  und  offanlwr  lait  Absicht  dnrchgeflihrte 
Venneidiing  aller  Anmerkungen ;  denn  ttOrend  wirken  ntin  im  Text,  oft 
mitten  im  Satze,  ausfQhrliche  Lit^raiurangaben  und  häufige  Verweisungen 
auf  andere  Abschnitte.  £b  handelt  sich  aber  (soweit  wir  urtheilen  kOnneo) 
auch  bei  diesen  letzteren  nicht  etwa  um  einen  tiefergehenden  Fehler  in  der 
Anlage  des  Buches,  sondern  um  eine  bloese  Aeosserlichkeit.  —  Vergl.  künftig 
in  der  Bibliographie  unter  1,  1.  [126 

Am  Schlüsse  '27.  Biimles  der  Allgemeinen  Deutschen  Bio- 
graphie Hndet  man  zum  ersten  M;il  ein  Register  der  in  dorn  Han  l''  ent- 
haltonon  Artikel,  in  dat»  auch  alle  bisher  als  Nach träj^e  erschienenen 
Artikel  aufgenommen  sind.  Diese  letztere  Miisfire<,'el  hilft  einem  immer 
dringender  werdenden  Uebelstande  ab;  denn  man  rnui^atc  in  der  That  bisher, 
um  sich  zu  vergowissem,  ob  etwa  ein  in  Bd.  I  fehlender  Artikel  später 
naehgetiagen  sei,  alle  ereehieiienen  26  Bft&de  dnzdieeheD»  KQnfUg  hat  man 
nur  dieses  Register  des  27.  Bandes  an  Baäi  an  liehen.  Damit  durch  die 
Nacbtittge  der  nftcfaslen  Bftade  das  Uebel,  mm  anch  Termindeit,  nicht  aofs 
neue  entstehe,  wird  die  Redaefcion  gut  thon,  nach  etwa  4  Binden,  auf  der 
HKlfte  d^  Weges,  den  sie  bis  snm  Schlnasbande  mit  seinem  Generalregister 
noch  snriicksulegen  hat,  dieses  Nachtragtregister  au  wiederholen.  [187 

Von  anderen  biographischen  nnd  historischen  Encyelop&diea 

ist  n)  Wurzbacirs  Biograph.  Lexicon  d,  Kaiserth.  Oestcrrei eli  (seit 
1750)  jetzt  dem  Abschlüsse  nahe.  Mit  dem  so^>en  ausgegebenen  i>~.  Tbeil 
gelangte  es  bis  zum  Namen  Wolf.  —  b)  Da?  tmserer  ADB  entsprechende  Unter- 
nehmen des  Dictionary  of  National  Hiography,  hr^ir  v  L.  Stephen, 
rückte  mit  dem  im  März  erschienenen  18.  Bande  bis  Finan  vor.  —  ci  In 
neuer  (10.)  Aull.,  bearb.  von  M.  D.  Darsy  erscheint  das  Dittiontiaiie 
general  de  biogruphie  et  d'histoire  ctc-  von  Ch.  De/obry  und  Th. 
Bach el et.  (Paris,  Delagrave,  Lex.-8'',  cpl.  25  Fr.).  —  d)  Durch  eine  buch- 
hftndl.  Notiz  irregeführt,  gaben  wir  an  (s.  Nr.  87 e),  dass  von  Lalanne*t 
Dictionnaire  bist  de  la  France  eine  neue  Aufl.  erschienen  sei.  Die 
letxte>  2.  Anfi.  liegt  aber  schon  seit  1877  vor.  [128 

Drei  im  Exeoheinen  begriffene  Staats  wissenschaftliche  Wörter- 
bOcher  werden  auch  den  Historiker  interessiren.  —  a)  Ein  Hand  werter* 
buch  der  Staats  Wissenschaften,  hrsg.  v.  J.  Conrad,  L.  Elster, 
W.  Lexis  u.  £.  Löning  soU  im  Verlage  von  6.  Fischer  in  Jena  in  Lie^jn. 
Ton  10  Bogen  au  3  M.  erscheinen  und  binnen  drei  Jahren  (im  Ganzen  300 
bis  350  Bogen  stark)  vollständig  vorliegen.  —  b)  Kin  Wörterbuch  des 
deutschen  Verwaltungsrechts,  hrsg.  v.  K.  v.  Stengel  (auf  2  Bde.  von 
zusammen  etwa  100  Druckbogen  berechnet,  die  in  Lieferungen  v.  6  Druck- 
bogen /u  2  M.  während  d.  J.  1889  ansfjegeben  werden  sollen),  hat  im 
Verlage  von  Mohr  in  Freiburg  zu  erscheinen  begonnen.  ~  c)  Das  Staats- 


.  d  by  Googl 


KaohriehteB  and  ^'oti£eQ  Kr.  129—183^ 


487 


lexicon.  hrsg.  v.  d.  Görres-GesellscLaft,  ist  mit  dem  8.  Hefl  (S.  1121 
bis  1280)  Itis  zum  Artikel  Carey  gelangt.  (129 

Allgemeine  Enc/clopüdien.  a)  Die  9.  Ausgabe  der  Eneyclo- 
paedi»  Britftnnica  (Edinburgh,  Bladi)  ist  nüt  Bd.  24  (üra— Zym)  zum 
AbsehluBB  getätigt,  bis  auf  einen  Index^Bd*,  der  für  den  angekündigt 
rnude  (4*,  e.  &00  S.  20  »h.).  Ein  Supplement  dazu  (in  etwa  7  Bdn.  an 

8  Doli.)  mit  besonderer  BerQdniehtagung  Amerikas  wird  von  Hubbard  in 
Philadelphia,  und  Newyork  ausgegeben;  3  Bde.  liegen  vor.  —  b)  Im  Er- 
scheinen begriffen  ist  in  England  eine  neue  Auppnbc  von  Chambers' 
Enc ycl  opiiedia  (Bd.  3,  Cat— Dig,  kam  am  14.  März  berans),  die  auch 
wissenschaftliche  Ansprüche  macht..  —  Auf  unsere  entsprechi'ndt'n  deutschen 
UnternC'huiuiigeu  braucht  nicht  nocli  besonders  liingewiesen  zu  werden.  [130 

Deutsche  Wörterbücher:  n)  Vom  ürimm'öcheii  Wörterbuch  ist 
Bd.  VII,  die  Buchstaben  N,  0,  P,  Q  umfassend,  bearbeitet  von  M.  Lexer, 
sum  AbscfaluM  geltomnien.  Der  Stand  dee  Werkee  iit  jetit  der,  daei  in 
den  Binden  1^7  (A— Q)  nur  noch  die  Lttcke  am  SchluM  der  2.  H&lfle  der 
1,  Abtb.  des  4.  Bandes  (wo  der  Rest  des  0  von  i^Genug"  an  fehlt)  durch 
Hildebrand  zu  schliessen  ist  und  da^s  von  den  spMeren  Bänden  vor- 
liegen 3  Lieferungen  des  8.  Bandes  (R— Reich,  bearb.  von  Heyne)  und 
2  Liefgn.  des  12.  Bandes  (V  — Vergeben,  bearb.  v.  Wülrker.  —  b)  An- 
gekündigt wird  soeben  von  Hirtel  in  Leipzig  ein  Deutsches  Wörter- 
buch von  M.  Heyne  (etwa  250  Bogen,  hoch  i^,  iu  '6  Bdn.  oder  Ü  Hulb- 
bänden  zu  M.  5).  «Dasselbe  soll  nicht  jedes  Wort  unserer  heutigen  Sehrift- 
bprucbe,  namentlidi  nicht  jede  Zusammensetzung  oder  Abldtnng,  sondern 
nur  den  wesentlichen  Theü  unseres  Wortscfaatscs,  diesen  aber  in  aUseitiger 
Beleucbtong  geben;  es  steht  auf  geschichtlicher  Grundlage  und  bringt 
daher  zunächst  Herkunft,  Verwandtschaft.  Urbedeutung,  sowie  Formen  des 
Wortes,  um  rlai-an  die  Entfaltung  der  Bedeutung  an  zu  seh  Ii  essen,  die  Zeit 
des  ersten  Vorkoniniens  wird,  soviel  thunürh.  ausdrücklicli  anrrerreVicn  oder 
wenigstens  angiMh'utet,  und  für  Formen  und  Bedeutungen  sind  BehvuT"-  f,'e- 
geben."  —  ci  i^oeben  erschien  bei  Trübner  in  tstrassburg  die  4.  Auti.  von 
F.  Kluges  Etymolog.  Wdrterbuch  der  dt.  Sprache  (Lex..8»,  XXIV, 
458  S.        10,  geb.  M.  12).  [181 

Atlanten:  a)  Von  Stielers  grossem  Handatlas  evacfaeuit  s.  Z.  eine 
neue  Lieferungsausgabe,  die  n.  a.  auch  ein  voUstftnd.  alphab.  Namensver* 
seichniss  enthalten  soll.  Das  Beispiel  des  populären  Andrte'sdien  Atlas 
hat  wohl  diese  Neuerung  veranlasst,  die  spedell  auch  dem  Historiker  will» 
komm«!  sein  wird.  —  b)  Von  Aug.  Longnon's  Atlas  historique  de 
1a  France  erschien  die  3.  Lieferung  (Text  und  Karten).  (182 

Alterthum,  Allgemeines,  n)  Die  Denkmäler  des  vln^s.  Alth.,  zur 
Erläutg.  d.  Lebens  d.  (Mieelu  n  u.  Kömer,  lexic.  bearb.  v.  B.  Arnold,  E.  Ass- 
mann, H.  Blümner  etc.  u.  d.  Hregeber  A.  Baumeister,  eiad  luitd.  68.  Lfg. 
z.  Abschlnss  gelaugt,  Mflnchen,  Oldenboutg.  1889. 4^  VII,  2184  Sp.  —  b)  Ad. 
Schmidt,  Abhandlgn.  z.  alten  G.,  hrsg.  v.  F.  RH  hl.  Lpz.,  Teubner  1888. 
VI,  568  8.  M,  12.  Sftmmtlich  schon  frOhcr  gedruckt,  aber  z.  Th.  an  ent- 


488 


jMachrichten  und  Is'otizen  Kr.  133 — 135. 


legenen  Orten ;  dio  bisher  schon  bequem  zugänglichen,  wie  die  üb.  die  t^u. 
des  Zonaras  sind  ausgeschlossen.  [ISS 

AlUrthBtty  Orient«  Neue  Bücher:  t)  Orient  Bibliographie, 
hiag.     Aug.  Müller,  2.  Jahrg.  1888—69.  Heft  1.  Berl.,  Reather.  1889. 

gr,  8*.  95  S.  M.  7,50.  —  b)  Keilinschriftl.  Bibliothek,  Sammig.  von 
aasyr.  u.  babyl.  Texten  in  Umschrift  u.  Uebers.,  hrsg.  v.  Eb.  Schräder. 
1.  Berl.,  Renther.  1889.  8*.  XVI,  268  p.  M.  0.  —  c)  H.  Win  ekler,  Die 
Keilinschrifitexte  Sargon  si,  hrsg.  Lpz.,  Pl'eifler.  1^81).  2  Bde.  4".  XLVL  244 
u.  5  p.  mit  49  Taf.  M.  48.  —  d)  Sam.  A.  Smith,  Die  Keilschrifttexte 
Asurbftnipal's  Kg.  v.  Assyrien.  Heft  3.  Lpz.,  Pfeiffer.  1889.  gr.  S^.  VIT. 
129  S.  M.  18.  —  e)  J.  N.  S  tras  a  m  aier,  Babyl.  Texte.  Heft  4  u.  ö ; 
Inschrr.  v.  Nabonidus,  Heft  4^  Inachrr.  v.  Kabuchodonosor^  Heft  1.  Lpz.^ 
Pfeiffer.  1888—89.  8«.  88  p.  n.  p.  481-640.  M.  17 ;  160  p.  M.  19.  — 
f)Pr.  Hommelf  Q.  Babjrloniens- Assyriens  (Oncken,  Allg.  6.),  mit  der 
5.  Lief.  voll.  Berl.,  Grote.  1889.  802  8.  —  f)  0.  Trenber,  Beitrr.  i.  Q. 
d.  Lykier.  Tb.  2.  Tttbg.,  Fues.  1888.  4*.  47  p.  M.  2.  —  h)  6.  RswÜnson, 
Phoenicia  (Story  of  the  Nationa).  Lond.,  Fisher  ÜDwin.  1889.  8".  370  p.  «.  0. 

—  i)  Renan,  Bist,  da  penple  dlsrael.  II.  Paris,  Levy.  1888.  —  k)  G. 
Maspe ro,  Aegypt.  Kunstg. ;  dt.  Ausg.  v.  G.  Steindorff.  Lpz.,  Engel- 
mann.  1880.  gr.  S**.  TX,  335  S.  M.  9.  —  1)  Victor  v.  Stranss  u.  Tornov. 
Der  nhAfi}  pt.  Gotterglaube,  1 ;  Die  Götter  u.  Göttersagen.  Ueidelb.,  Wimer. 
1889.  b X,  505  S.   M.  12.  [lU 

Alterthum,  Griechenland,  n)  Vom  Corpus  inscrr.  Atticarum 
liegt  II,  3  vor,  bearb.  ▼.  ülr.  Köhler.  Berl.,  Reimer.  1888.  fol.  Vm, 
856  8.  M.  40.  —  b)  W.  Immerwahr,  Die  Laconiea  des  Paiuanias  anf 
ihre  Qn.  unters,  Berlin,  Mayer  MilUer.  1889.  gr.  8*.  150  8.  M.  8.  — 
0)  Von  Dnncker*s  O.  d.  Alth.  sind  die  Bände  üb.  griech.  G.  in  billiger 
8ep.*Ansg.  erschienen.  Leipx.,  Duncker  &  H.  (17  liefergn.  an  M.  2.)  — 
d)  Cnrtius'  Griech.  G.  liegt  in  6.  Aufl.  vor.  (Berl.,  Weidmann.  Bd.  IIL 
1889.  M.  12.)  e)  A.  Holm,  Griech.  G.  II.  Berl.,  Calvary.  1889.  B\ 
Vni,  608  S.  M.  12.  Reicht  bis  z.  Sturz  d.  30  Tyrannen;  reich  an  neuen 
Auffassungen.  (R.)  —  f)  V.  Durny,  Hipt.  des  Orccs.  III:  387  —  14(3.  Paris, 
Hachette.  8°.  M.  32.  —  g)  E.  Th  ramer,  rerrrnmos;  Unterss.  über  die 
Früh-G.  Kkinasiena  u.  Grieclienlands.  Leipz.,  Teut)ner.  l'*88.  8*.  X.  421  S. 
M.  10.  —  h)  L.  Whibley.  Polit.  parties  in  Athen  durinti:  the  Pelop.  war. 
Cambridge.  1889.  8°.  VI,  141  6.  il.  8.  —  i)  A.  Kirch  holt",  Die  Ge- 
treidesperre bei  Bysantion  in  d.  ersten  Jahren  d.  pelop.  Krieges.  (SBBAk 
1888,  1179-88.)  —  k)  W.  Christ,  O.  d.  griech.  Lit.  bis  anf  die  Zeit 
Justinian's  (Handb.  der  class.  Alth.-Wiss.  10.,  12.  u.  18.  Halbbd.).  »ördl., 
Beck.  188&  8«.  XI,  689—923;  XI,  664  S.  H.  6,50  n.  12.  Bei  d.  voUst. 
Mangel  einer  ansführl.  griech.  Lit-G.  snr  Uebersieht  sehr  braachbar  (XL), 

—  1)  Von  K.  F.  Hermann's  Lehrb.  der  griech.  Antiquitäten  ist  Bd.  I, 
1:  Lehrb.  der  griecli,  Staatsalterthünier  in  9.  Anfl  von  V.  Thumser  er- 
pchienen.  Freib.,  Mohr.  1889.  8».  XVIU,  272  S.  M.  —  m)  Die  2.  AuÜ. 
von  H.  B  r  u  n  n  '8  G.  d.  griech.  Künstler  ist  mit  d.  20  Liefg.  abgeschlossen. 


Digilized  by  Ci. 


Nachriehten  und  Notiseu  Nr.  185—188. 


489 


Stuttg.,  Bbner  n.  Seubert.  1889.  Lex.  8^  2  Bde.  VlU,  4S2\  VU,  586  8. 
U.  20  [185 

Der  2.  Conservator  des  Louvre-Museums  H.  R  e  v  i  1 1  o  n  t  hat  auf  einem 
ober«gy]»tischen  Papyrus  eine  unbekauote  uud  intereesaDle  Rede  des  Uy- 
pereides  Cg^gen  Atbenogenes)  entdeckt  and  dieeelbe  für  dee  Hitienni 
erworben.  In  der  Ac.  dee  InseriptionB  wurde  von  ihm  ansftthrlicher  da- 
rüber berichtet.  |186 


AltertliniB,  Rom«  Allgemeines a.polit.  Geschichte.  Quellen, 
Darstdlnngen,  Untersnchangen.  a)  Die  RH*  brachte  im  Jan.<Febr.-Heft 

(39,- 91— 118)  einen  Lit.-Bericht  t.  8.  Reinach  ttb.  fransOs.  Lit.  s.  röm. 

Gefell.  —  b)  Dionysii  Halicarn.  antiqoitatum  Romananim  quae  supers. 
ed.  C.  Jacoby.  Vol.  II.  Lpz..  Teubner.  1888.  IV,  408  S.  M.  3.  (Enthält 
Buch  4—6.  Cod.  Urbinas  ist  neu  verglichen.)  —  c)Valerii  Maximi 
factorum  et  dictorum  niemorabilium  libri  9  etc.,  iterum  rec.  C.  K  e  m  p  f , 
Lpz.,  Teubner.  1888.  JvÄXlV,  672  p.  M.  4^0.  Benutzt  auch  Cod.  Ash- 
buAh.  (ansStablo  saee.8— 9).  —  d)  C.  Flinii  CaecilU  Becnndi  epistolae 
ad  TVi^annm,  by  EL  0.  Hardy.  Lond.  1888.  8*.  242  p.  U.  12;B0.  — 
•)  Flayii  Josephi  opera  omnia;  post  J.  Bekkernm  reeogn.  6.  A.  Naber. 
I.  L])z.,  Teubner.  1888.  8*^.  XXV,  384  8.  M.  &  Freier  gegenfiber  der 
Ueberliefg.  als  die  Niese'sche  Ausg.,  aber  im  wesentl.  auf  ders.  Grund* 
Inge.  (R.)  —  f)  De  Rossi  Inscriptiones  s.  Nr.  60  b.  —  g)  Von  Momm- 
sens»  Rom.  G,  erschien  Hd.  II.  in  8.  Aufl.  Herl,,  VVeidm.  1889.  M.  5. 
—  Von  einer  ital.  üebers.  des  5.  Bandes  unter  d.  Titel  Le  provincie  romane, 
trad.  E.  de  Huggiero,  liegt  der  1.  Theil  vor.  Roma,  Paaqualucci,  1888. 
8'.  887  6.  M.  8.  IHe  fransös.  üeben.  d.  Werks  (von  Cagnat  a.  Toutoin) 
ist  in  rüstigem  Fortschreiten.  —  h)  H.  Matsat,  R5m.  Zeltrechnnng 
f.  d.  JJ.  219—1  Chr.  Herl.,  Weidmann.  1889.  4*.  VIU,  800  8.  M.  16. 
i)  W.  So  Hau,  Die  röm.  Aintsjahre  auf  ihren  natürl.  Zeitwerth  reducirt. 
Freib.,  Herder.  1888.  8«.  64  S.  M.  2.  —  k)  Fr.  Tarducci,  Del  luogo 
ove  fu  sconßtto  e  morto  Asdnibnle  frat.  di  Annibalc.  Roma,  Voghera. 
1888.  22  S.  —  1)  G.  Laco  ur-(i  a  ye  t,  De  P.  Clodio  Pulchro,  trib.  plebis. 
Paris,  Thürin.  1888.  8°.  84  S.  (vgl.  R(^II  45.:!:12).  —  m)  H.  Kloevekorn, 
Die  Kämpfe  Caesai  fl  geg.  die  Helvetier  i.  J.  58  v.  Chr.  Lpz.,  Fock.  1889. 
gr.  8^  25  S.  Jf.  0^0.  —  h)  Ch.  Seitt,  L'oeuvre  polit  de  G^sar  jugt^e 
par  Iss  historiens  de  Rome  an  19e  siöcle.  (Dies.)  Genf,  Georg.  12« 
180  8.  Lant  RB  40,  240  eingeh.  Kritik  d.  Anffassnng  Hommsen*s.  —  •) 
Gius.  Stocchi,  Prima  conquista  della  Britannia  per  Opera  dei  Romani. 
Firenze,  Cellini.  18<s.  8*.  218  S.  M.  4.  —  p)  G.  Lacour-Gayet,  An» 
tonin  lo  Pieux  et  son  temps.  Pari«,  Thorin.  1888.  8*.  XXVII,  499  8. 
(vgl.  R(^H  45,  829).  £187 

Alterthüiner  u.  Verf.-G.  a)  J.  W.  K  u  b i t sc h e k ,  Imperium  roma- 
num  tributim  descri]itum.  Wien  n.  Prag,  'rempsky.  IbÖÖ.  gr.  8".  IV. 
276  S.  M.  12.  —  h)  ü.  Kicliter,  Topugrapiue  d.  St.  Rom.  (Hdb.  d.  class. 
Alth.-Wiss.>  Nördl.,  Beck.  1889.  8*.  206  S.  M.  5.  —  c)  R.  Lanciani, 
Ancient  Rome  in  the  light  of  recent  discoveries.  Lond.  188&  8^  850  6. 


Digrtlzeü  Ly  <jOOgIe 


490 


Kaohricliteii  und  Noüzea  Nr.  Id8-<139L 


100  Illiiptr.  M.  -28  80.  —  d")  Von  Marquardt  n.  Mommsen,  Hdb.  der 
röin.  Alterthümer,  erscheint  e.  fransös.  üebersetzuni,'  fManncl  dr~  antiquites 
romaines)  uuter  Leitg.  v.  G.  Hurabert.  Bd.  1 — 7  sollen  Mommsen,  Staats- 
recht, Bd.  8 — 13  Marquardt,  Stoatsverwitiiung ,  Rd.  14  n.  15  Marquardt, 
Privatleben  enthalten.  Es  lagen  gegen  Ende  1888  vor  Bd.  1.  VI,  1.  VIII. 
X.  —  e)  F.  Robiou  et  D.  Delaunay,  Lea  institutions  de  Tancienne 
Romt*  III.  Pwri«)  Didier.  1888.  8*  (in  BH  88,  92  ungünstig  rec).  —  f) 
W.  Liebenam,  Fortchgn.  s.  Verwalt-6.  d.  rGm.  KuserrelehB.  I:  Die 
Legalen  d.  röm.  Provinsra  Ton  Angaatns  bis  Diocletian.  Lps.,  Teubner. 
1889.  gr.  8^  V,  482  S.  M.  12.  —  ir)  P^iSi  Alcnne  osaenraiioni  snlla 
storia  e  sulla  amministr.  della  Sicilia  dnr.  il  dominio  romano.  Palermo. 
8".  148  S.  M.  5.  —  b)  A.  Schneider,  Der  Procew  d.  C.  Rabirius  betr. 
Verl,  widrige  Gewaltthat.  (Festechr.)  Zürich,  SchuUbeas.  1889.  gr.  8^  IX, 
50  S.  M.  1,20.  (188 

Skandinavien*  Schweden  (und  Norwegen),  a)  Vor  Kurzem  bat 
sich  in  üpsala  eine  wisseasehafmehe  Vereinigung  unter  dem  Namen 
„Hnmanlstische  Oesellscbaft*  gebildet  Dieselbe  zerflUlt  in  eine  bislar(seb> 
philosophische  und  eine  philologische  Section  nnd  verfttgt  snr  Zeit  Aber 
einen  Fonds  von  50000  Kronen,  die  ihr  von  einem  als  Sammler  bekann- 
ten Bürger  in  Stockholm  geschenkt  worden.  In  Folge  Terschiedener  Be- 
stimmungen und  Verfügungen  des  Testators  wird  es  freilich  noch  geraume 
Zeit  währen,  bis  mit  dem  Abdruck  gelehrter  Abhandlungen  in  den  An- 
nalen  der  Gesellschaft  begonnen  werden  kann.  Die  Gesellschaft  wird 
monatlich  eine  Sitzung  mit  wissenschaftlichpn  Vortragen  abhalten.  (F.  A.) 

—  b)  Literatnrberichte  s.  in  JRG.  8,  II.  263—6  u.  III,  231— 42.  v.  K.  Beck- 
ni  !i  n  (1885)  und  in  RQII  45,  612—23  v.  E.  Beauvois  (lö87).  —  c) 
Montelius,  The  civilisation  of  Sweden  in  heathen  times;  trans. 
by  F.  H.  Woods.  Macmillan.  XVI,  214  p.  —  d)  K.  Gr.  Grandinson, 
Fragmentnm  de  vlta  et  miraeolis  mag.  Petri  Olani  conf.  b.  Brigittae. 
(Liroverksprogram)  Karlstad.  1888.  16  p.   Nach  e.  Hs.  d.  Stockh.  Bibl. 

—  e)  K.  Vilh.  Viktor  Key- Aber g,  Om  konanga-och  tronfO^jareval  nr 
Svensk  historisk  och  statsrüttlig  synpnnkt  Ak.  Abb.  Dpsala»  Almqvlst  n. 
Wifcsell.  1888.  gr.  8^  129  p.  —  I)  Ueddelaaden  Mn  Sveaska  Riks- 
Archivet,  ntgifna  af  C.  Th.  Odhner.  XTT.  Stockh.  1888.  1  Kr.  Sie  ent- 
halten u.  a.  ein  Verzeichniss  über  den  im  Schwed.  Reichsarchiv  befindl. 
Briefwechsel  von  Magnus  Gabriel  De  la  Gnrdie  und  die  auf  ihn  beziig"!. 
Actenstücke ,  sowie  eine  genaue  Liste  aller  seiner  (.'orrespondenten  ;  desgl. 
ein  Verz.  iiV)er  die  Depeschen,  Concepte  n.  s.  w,  der  schwod.  Gesandten  i« 
Italien,  Spanien  nnd  Portugal.  Dabei  mag  noch  erwähnt  werden,  dass 
ein  Tausch  von  Actenstücken  zwischen  dem  Reichs-A.  und  d.  Üniv.-Bibl. 
zu  Lund  stattgefunden.  (Näheres  in  Svensk  Hist.  Tidskrift  VIII,  283^84.) 
Eine  derartige  Coneentration  wird  man  freudig  begrün«!  mftssen;  nm  so 
mehr,  als  ein  grosser  Tbeil  der  wichtigsten,  kostbarsten  Akten  in  Privat- 
archiven  sieb  befindet  nnd  noch  henttntage  der  Entdeckung  harrt.  (P.A.) 

—  g)  A.  A<*kerblom,  Sveriges  förhälland«  tili  Noige  ander  Medeltids- 
Unionen.  (Ak.  Abb.)  Land.  1888.  91  8.— h)  Svensk a  Biksdagsakter, 


Nftdurlchton  und  Notisen  Kr.  189— Ul. 


491 


jamte  andra  handlingiir^  som  höra  tili  statfförfattningens  historia  under 
tidehvarfvct  1521—1718,  utg.  genomEmil  Hildebrand.  Bd.  1,2.  (1544—60). 
Stockh.,  Norstedt.  gr.  8**;  V22  p.  Ree:  Sven«k.  liist.  tidskr.  8,34--6(Kyström). 
Ea  ist  ü.  a.  der  so  wichtige  Stockholmer  Keiclistag  v.  1560  sehr  aus- 
führlich behandelt.  —  !)  Svergea  Traktater,  med  l'rumniande  magter 
jetnte  andra  diiliorande  handlingar,  utg.  af  0.  S.  Rydberg.  IV.  (1521 
bis  1571).  Stückh.,  Norstedt.  VI,  604  p.  Ktrc:  Svensk  Hist.  Tidsk.  VIII, 
76—80  (Hildebrand).  Sehr  wichtige  und  sorgfältige  Actenpublication, 
zeigt  die  vlelf.  VerbiBdnngen  Sehwedens  mit  dem  Antlande  nnter  der  Re- 
gierung QostaY  Wue'g  und  Erich's  ZIV.  (F.  A.)  —  k)  Epochemachend 
wird  die  begonnene  Pnblieetlon  der  Schriften  und  d.  Briefwechaele  Oxen- 
•dem&*a  sein.  I,  1  (von  C.  G.  Styffe)  behandelt  O's  biet,  nnd  pollt. 
Schriften,  IT,  1  (von  Per  Sonden)  die  Briefe  nnd  Instructionen  Gnetav 
Adolfs.  (F.  A.)  Vergl.  in  der  Bibliographie  unter  III,  3.  —  1)  A.  Brise- 
man,  Sveriges  inre  styrelse  und.  Gustaf  IV  Adolfs  förmyndareregering. 
Ak.  afh.  Lund,  Lindatedt.  8  178  p.  1  Kr,  75.  —  m)  S.  J.  BolUIiius, 
Goptaf  IV  Adolfs  förmyndareregering  ocli  den  iVanske  revolutioneu.  Forts. 
(Svensk  hist.  tidskr.  IX,  1 — 44).  —  A.  Blomberg,  Bernadotte,  s.  iu  der 
Bibliogr.  Iir,  6.  [189 

Dauumark  und  Norwegen,  a)  Die  „Dausk  Historisk  Foruning**,  die 
Heraasgeberin  der  «Dansk  Uistorisk  Tidskrift*",  hat  am  14.  Febr.  ihr  50.  Stif- 
tnngefest  gefeiert.  IMe  FcstBchrifl  von  Prof.  Steens trup  betitelt  sich: 
.Historieskrifningcni  Danmark  ander  19aarhnndradet  (1801^68).**  —  b)  Li- 
teratorbericbt  s.  G.  Norwegens  n.  Dftnemarks  (1885)  von  H.  Schjöth  s. 
JBG  S,  II,  266—82  n.  m,  242—57.  —  0)  Eine  neue  Ansg.  von  Laing^s  engl. 
Hebers,  der  Heimskringla  y.  Soonre  Stnrlason,  rev.  n.  erl&ntert  v.  Rasmas 
n.  Anderson,  soll  bei  Kimm 0  erscheinen.  —  d)  Die  dan.  Regiernng  Imt 
4500  Kronen  für  phototyp.  VerötTentlichong  des  Ms.  der  Älteren  Edda  aus- 
gesetzt. —  e")  Kancc'llict.s  Brovböger  vedrÖrende  Dnnmarks  indre  Forhold 
l,'i56— 60;  i  Hddrag  adgivne  ved  C.  F.  Brioka  eto.  2.  Halvdel.  Kjob., 
R.'itzei.  8".  a:i8  p.  2  Kr.  50.  —  DT.  Lund,  Danmarks  üg  Norges  Hist.  i 
Sliitn.  af  dct  Ißde  Aarh.  1.  Indre  Hi«t.  9.  Bog.  Dagligt  Liv:  Trolovelse 
Kjob.,  Reitzel.  8**.  öOÜ  p.  7  Kr.  50.  —  g)  E.  llulm,  Den  ollentlige  Meiling  og 
Statsmagten  i  den  dansk-norske  Stat  i  Slutn.  af  18.  Aarh.  (fra  1784 — 99). 
Kjob.,  Gad.  8*.  210  p.  3  Kr.  —  h)  8.  B.  Thrige,  Danmarks  Hist.  1  vort 
Aarh.  Iste4de Haefte.  Kjöb.  Schnbothe.  8^  h48  p.  475 öre.  —  i)A.Thorsöe* 
Kong  Frederik  VII  Regering.  S8te  Hefte,  ^öb.,  Gyldendal  8«.  48  p.  50  Öre. 
—  k)0.  Nielsen,  Kjöbenhavn  i  Aarane  1660—99.  Hefte  t— 2.  (Kjöb. 
Bist  V,  1—2).  Kjöb.,  Gad.  8*.  h  192  p.  &.  2  Kr.  50.  -  1)  Job.  C.  H.  R. 
Steenstrup,  Bonden  og  Universitetet  (D,  Bauer  n.  die  üniverdt&t.)  Kjöb., 
Klein.  1888.  48  8.  (140 

Grossbrltannieu  iiiid  Irlaud.  —  Da  Aussicht  ist,  schon  im  nächsten 
Helte  auf  ürund  be.-^ouderer  Vereinbarung  der  Berichterstattung  über  eng). 
Geschichtsforschung  (ohne  Beeintrftchtigiing  der  Übrigen  Abtheilungen)  eine 
lehr  erweiterte  Gestalt  zu  geben,  so  stellen  wir  die  Hehrsahl  der  gesammelten 
Kotfien  einstweilen  sarilcb  and  crwihuen  nur  einige  Publieationen  von 


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492 


Nftehrichten  und  Kotisen  Nr.  141. 


allgemeinerem  Interesse.  —  a)  Literaturberichte  s.  JB(i  8.  III,  173—203 
(Mangold  üb.  1883  f.  Nenzeit),  RH  39,  384—400  (J.  G.  Blnck),  RQH,  45, 
267 — 74  (G.  Masson).  —  h)  Die  Ilistoricil  Mss.  Cftmmis.^iun  (vgl. 
Kr.  40)  liut  von  ihreu  lleports  den  uocU  ausstehenden  7.  Tli.  des  11.  Re- 
port publicirt:  Duke  of  Leeds,  Lord  Uothfield,  Hr.  le  Strange  (Honstan- 
ton),  Kr.  A.  W.  fiavile  (RuiTord  Abbey),  Corp.  of  Reading,  Inoer  Temple 
Libraij  ete.  —  Vom  12.  Report  sind  weiter  erschienen  der  2.  Tb.  der 
Cooke  papera  und  der  1.  Tb.  der  Bntland  päpera  (nnerwartete  n.  böebat 
wiehtige  Fnnde  in  Belvoir  Castle,  von  denen  «mftehtt  die  frttberen  Sachen 
für  15.— 17.  Jb.  dargeboten  werden).  —  c)  Der  dorcb  Ä,  Honod  besorgten 
französ.  Uebers.  von  Green's  Short  History  ist  nun  rasch  eine  deutsche 
gefolgt:  J.  R.  Green's  G.  d.  engl.  Volkes;  nach  d.  verbess.  Aufl.  d.  engl. 
V.  1888  übers,  v.  E.  Kirchner;  mit  e.  Vorwort  von  Alfr.  Stern.  Bd.  I 
[bis  1603].  Berl..  Cronbacli.  1889.  XVII,  547  8.  M.  5.  Der  2.  u.  letate  IJd. 
wurde  für  April  angekündigt.  —  d)  A.  J.  Cliureii,  Henry  V.  (English  mt-n 
of  acti(in).  Lond..  Macmillan.  2  J»h.  6  d.  —  e)  Chronicle  ol"  Henry  \"1I1 
Ol'  Ktigiand,  written  in  bpanish  by  au  unknowu  haud.  trausl.  by  A.  S. 
Hume.  Lond.,  Bell.  er.  8^  242  p.  6sh.  —  f)  Calendar  of  State  pa- 
pers;  dorn,  series  of  tbe  reign  of  Charles  L  XIX.  (1644)  ed.  by  VV.  D.  Ha- 
milton. Lond.,  Stationery  olBce.  15  sh.  —  8.  R.  Oardiner,  A  bi- 
stoiy  of  tbe  great  civil  war,  1642—49.  II:  1644—47.  Lond.,  Longmana, 
596  p.  24  ah.  <—  h)  J.  Gillow,  Tbe  flaydock  papers;  a  glimpae  into 
Englisb  catb.  life  etc.  Lond.,  Burns  &  Oates.  270  p-  7  sh.  6  d.  —  i)  F.  C.  Hon- 
tagne,  Life  of  Sir  Robert  Peel  (Statesmen  SeriesT  I  md.,  Allen.  8**. 
225  p.  2  sh.  6.  —  k)  Ch.  C.  F.  Greville,  A  Journal  ol"  tlie  reigns  of 
King  George  IV.  King  William  IV  and  Queen  Victoria:  ed.  by  H.  Reeve. 
8  Bde.  Longmans.  8".  k  6  sh.  —  1)  Ashley.  An  introduction  lo  English 
economic  liistory  and  theory.  I.  1.  The  iiiddle  a<rt'.'i.  Lond.,  Hivington. 
XIL  227  p.  :>  sh.  —  m)  Will.  Hunt,  The  English  church  in  the  MA. 
(Epochö  Ol  Church  llisLory).  London,  Longmans  224  p.  2  sh.  6.  —  n)  Will. 
Roberts,  The  earlier  history  of  English  bookselling.  Sampson  Luw.  7  sh  6. 
—  0)  Historical  register  of  the  university  of  Oxford.  Ozf.,  Clarendon 
Press.  455  p.  5  sb.  —  p)  E.  Baines,  History  of  the  county  palatlne  of 
Lancaster;  ed.  J.  Cr os ton.  IL  Manchester,  Hey wood.  4^  16  sh.  —  In 
der  Sammlung  der  Historie  Towns  erschien  N.  Creighton»  Carlisle. 
Lond.,  Longmans.  er.  8^  3  sb. 6d.  —  r)  llontagae  Bnrrows,  Cinqne  ports. 
[Dover,  Sandwich.  Haslings,  Romney,  Hythe.]  2.  ed.  London,  Longmans. 
Green  4  Co.,  1888.  8%  261  p.,  4  M.  —  8)  Von  den  Scotch  Record  Works 
(verj^l.  Nr.  42)  erschien  Bd.  XI  (1497—1501)  der  Rotuli  scaccarii  regum 
Sootorura.  (Kxchiqurr  rolls  ofScotland),  hrsg.  v.  ü.  Burnett.  Edinburgh. 
10  feh.  —  t)  VV.  Lock  hart,  Church  of  Scotlaad  in  the  13.  Century, 
1239-.'>3.  8".  6  f«h.  —  n")  Skelton,  Moitinnd  of  Lethington  and  the  8ool- 
land  of  Maria  Stuart,  ii.  Loud.,  Blackwüod.  444  p.  In  sh.  6.  —  t)  M.  Piu- 
lipp8on*8  J^tudes  sur  l'histoire  de  Marie  Stuart,  die  sich  seit  d.  Sommer 
1887  (Bd.  34,  Nr.  68)  durch  die  RH  hinzogen,  sind  im  39.  Bd.  (Ueft  78 
V.  Jfftn  1889)  abgeschlossen.  —  w)  Angekandigt  ist  von  Black  in  Edin- 
burgh F.  T.  Henderson,  The  casket  letters  and  Mary  Queen  of  6eots.  — 


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N&ehrichten  uod  Nottsen  Kr.  141—144. 


493 


x1  T«o  centuries  of  Irieh  history.  1691—1871:  ed.  by  J.  Uryce.  London^ 
Kegan  Paul.  8\  '4A  p,  16  sh.  Sammelwerk  au8  6  nicht  ziiBammenh.  Auf« 
«auen  Terscb.  Autoren  (vgl.  Ath.  ^r.  3189  a.  Ac.  Kr.  879).  (141 

Frankreich.  Allgemeines,  a)  I.iteraturberichte  von  G.  Monod^ 
L.  Farges  und  A.  Molinier  8.  RH  39,  118—35;  349-84.40, 107—35.  - 
b)  Berieht  fiber  die  flraDide.  Archhrrerwaltg.  im  J.  1887,  Charmes 
(1.  jQli  1888):  BECh  49,  568—64.  —  e)  Die  Sodit«  Uistoriqne  gibt  bei 
Pleafd  eine  walilfeüe  Bamnüang  v.  Originaltextausgaben  heraus,  ohne  Be> 
scbriphnng  aaf  F^nimieh.  Bd.  IV  enthält  Sager's  Vie  de  Lonis  IsGros, 
snirie  de  Thist.  du  roi  Louis  Yll,  herausg.  A.  Molinier.  —  Torher 
ging  in  der  Sammlung  schon  Omont's  Ausgabe  des  Gregor  t.  Tours. 
—  d)  Neuere  Bände  der  Inventaires  somroaires  des  arcbives d^part  ant 
ä  1790:  Card,  arch.  civ.  sCrie  E,  snppl.  T.  I  ;  Haute  Vienne,  H,  suppl..,  hos- 
pices  et  hopitaux  de  Limoges.  lirsg.  v.  A.  Leroux;  Indre.  G,  Hvr.  8—4 
(Th.  Hubert):  Morbihan,  arcli.  civ.  T.  V:  E  suppl.  2e  partie  (Rosen- 
zweig und  Estienne):  Nord,  arcli.  civ.,  Ii  ciiambre  d.  comptes  de  Lille 
T.  ^  1  CJ.  Finotj j  Oise,  arch.  eecl.,  Ii.  T.  1.  (A.  Kendu  u.  Coüard-Luys). 
Desgleichen  der  archives  commnnales:  Chartres  (L.  Merl  et);  Cr«^cy  en 
Ponthien,  dep.  Somme  (G.  Durand);  Nantes,  T.  I:  sMes  AA— DD  (S.  de 
La  Nicolliire-Teijeiro);  Ronen,  T»  I:  d^lib^rations  (Oh.  de  Ro- 
billard  de  Beaurepaire);  Seclin,  d4p.  Kord  (Finot  und  Ver- 
maere).  [148 

-  Mittelalter.  Zur  Z.  d.  frankisehen  Epoche  vgl.  Bibliogr.  unter  n,  8. 
Weiter  notiren  wir:  a)  G. Masson.,  Medieval  France.  (Story  of  tlie  Kations.) 
Lond.,  Fisher  ünwin.  8".  454  p.  5  sh.  —  b)  Robert  Davidsohn. 
Philipp  IL  August  v.  Frankreich  und  Ingeborg.  Stuttgart,  Cotta.  1888.  8". 
S37  p.  M.  4.  Denntzte  arciiivalisches  Material,  —  e)  Cli.  V.  Langloiü, 
L^ne  reunioii  yubl.  u  Paris  sous  Philippe  le  Bei.  24  juin  lo03.  (Bull,  de 
Iii  soc.  de  1  iiKsi.  de  Paris  15.  130—4.)  —  d)  F.  Funck-Bren  t  a  uo, 
Philippe  le  Bei  et  la  noblesse  Iranc-comioise.  (Sep.  a.  BECh  49.)  gr,  8*. 
52  p.  —  e>  E.  Jarry,  La  vie  polit.  de  Louis  de  France,  duc  d'Orleans, 
1372— 1407.  Paris.  Pieard.  Fr.  10  —  f)  Ko«l  Valois,  Le  röle  de 
Charles  V.  au  d4bat  du  grand  schisme,  8  avr.— 16  nov.  1878.  (Sep.  a. 
Ann.  buU.  de  la  soc  de  Thist.  de  Franee  24.)  8^  28  p.  —  g)  A.  Lecoy 
de  la  March e,  Louis  XI  et  la  suee.  de  Provence.  (RQH  48,  127—57.)  — 
k)  J.deFriminville,  Les  ^corcheurs  en  Bonrgogne.  1485—45;  ^tnde  snr 
las  comp,  franches  au  15e  sitele.  D^on,  Daranti^re.  1888.  ^^  XI,  274  p.  — 
i)  Textes  rel.  ä  l'hist.  du  parlement  depnis  les  origines  jusqu'en  1814, 
publ.  p.  Ch.  V.  Langlois.  Paris,  Picard.  8',  XXXVI,  248  p.  Fr.  6,50.  -  Vgl. 
auch  Nr.  148  u.  149.  1148 

Neuzeit  bis  zur  Revolution.  —  a)  Einen  wichtigen  Beilrag  deutsclier 
Forschung  z.  franz(js.  G.  d.  l<j.  Jh.  bietet  E.  Mareks,  die  Zusammen- 
kunft  V.  Bayonne;  das  franz.  Staataleben  u.  Spanien  in  d.  JJ.  1563 — 67. 
Strassb.,  Trübner.  18^9.  XX VI.  326  p.  M.  8.  Verf.  hat  seine  Aufgabe, 
das  Räthsel  diee^er  Zusauimenkunlt  zw.  Katharina  u.  deren  Tochter  (der 
Gemahlin  Philipp  s  IL  von  Spanien)  su  Idsen,  auf  breitester  Grundlage  an- 
Dsutseli«  Zsitsohr.  f.  QssShiehtsw.  I.  s.  82 


494 


Hachriehten  aad  Motisea  Kr.  144—146. 


gegriffen ;  mit  besonderer  Betonung  der  inneren  Politik  führt  er  den  Lest^r 
in  ein  verwickeltes  Getriebe  sich  kreuzender  Interessen  und  Bezieliangen 
ein,  von  dem  sich  natürlich  in  Kürze  keine  Andeutung  geben  lässt. 
Katharina  hat  nach  M.  die  Zusammenkunft  keineni'allä  um  einen  religiösen 
Bond  ZQ  schlieBKn,  soDdem  aus  nin  polit  u,  persdnL  Mottven  gesaebt; 
sie  wfinaehte  sieh  Spaniens  f^nndschaftlieh  an  versiehem,  dasselbe  zugleich 
in  seinem  EinÜnss  aof  Europa  in  Ifthmen  und  Heirathspline  sa  betreiben. 
Die  in  Bayonne  scUiesslieh  genaehten  weitgehenden  Versprechungen 
meinte  sie  nicht  ernsthaft^  den  bösen  Folgen  (einer  Abhftngigkeit  von 
Spanien  und  Rückwirkung  auf  die  Protestanten)  suchte  sie  alsbald  aus- 
suweichen;  fiberall  behielt  sie^  gleichsam  halb  strebend  halb  zurückhaltend^ 
„mit  innerer  Zweizüngigkeit"  entgegengesetzte  Ziele  im  Auge.  Verfasser 
vertN'crthet  ausser  dem  weitschichtigen  gedruckten  auch  archival.  Material. 
—  b)  CoUection  des  ordonnances  dep  rois  de  France.  Catalogue  des 
actes  de  Fran^ois  I.  Tome  1  (1515— lü  iu).  Paris.  Picard.  4°.  Fr.  10. 
Auch  Bd.  2  ist  jetzt  erscliienen.  —  c)  De  Terrier  Santans,  Cainj-agnes 
d'Alexaiidre  Faruese,  1591 --92.  Paris,  Berger-Levrauit.  1888.  4*^.  IX, 
130  p.  Fr.  5.  —  d)  F.  Gachon,  Lea  dtats  de  Langaedoc  et  VMit  de  Beziers. 
1682.  Paris,  Haebette.  8^  XVUI,  801  p.  Fr.  7^.  —  e)  de  Yogüe, 
Villars  d'aprfts  sa  correqvondance  et  des  doce.  inMits.  2  vols.  Paris,  Plön. 
1888.  8*.  XII,  452  p.  et  409  p.  F^.  15.  —  M4moiren  aar  G.  Lndwig*e  XIV., 
s.  in  d. Bibliogr. III,  4.  —  f)  Le  comte  d  e  P a j  o  1,  Les  gnenres  soos  Lonis ZV. 
Paris,  Didot.  8**.  Fr.  12.  -  g)  Ch.  Nisard,  Quill,  de  Tillot,  un  valet 
ministre  etsecretaire  d'6tat;  Episode  de  l'hist.  de  France  en  Italie  de  1749 — 71. 
Paris,  Ollendorf.  1889.  8"».  83S  p.  Fr.  8,50.  —  h)  Th.  Schott,  Das 
Toleranzedict  Lndwig's  XVL  (HZ  61.  3^5—424.)  —  I)  P.  Jacquinet, 
Jime  (Je  Maintenon  dans  le  monde  et  ii  8(.  Cyr,  choix  de  ses  lettres  et 
entretiens.  Paris.  I]<  lin.  12^  LXXXVIII,  511  p.  —  k)  M.  Blampignon, 
Le  duc  de  Nivernai^..    Paris,  Perrin.    8".    IV,  380  p.  [144 

Revolution.  Unter  den  neuereu  Erscheinungen  i&l  naturgemäss  die 
Revointionsgeschichte  sehr  stark  vertreten.  Qaellenpablicationen :  a)  Aus 
den  Veröffentlichungen  der  diplom.  Archive  Bd.  III  der  von  Kaule  Je  hrog. 
Papiers  de  Barth^Umy  (vergl.  Bibliogr.).  —  b)  Ans  der  Collection  de 
docoments  rel.  k  l*hist,  de  Paris  pend,  la  r^vol.  Ihm^.,  welche  der  Pariser 
Conseil  mnnidpal  veranstaltet:  Ohas  sin,  Les  ^lections  et  les  cahiers  de 
Paiis  en  1789.  T.  II :  les  assembUes  primair«  et  les  cahiers  primitifs. 
Paris,  Quantin.  8^.  Fr.  15.  —  Daneben  mehren  sich  die  Darsteilungeo, 
sowohl  diejenigen,  welche  lebendiger  Veranschaulichung  dienen  wollen, 
wie  die  Tendenzschriften  der  Parteien.  Zu  ersteren  zählen:  c)  H.  Gautier, 
L  an  1789;  ^venements,  moeurs,  idces  etc.  Paris.  Delagrave.  18><9.  gr.  4*. 
804  p.,  und  d)  G.  de  Goncourt,  Hist.  de  la  societe  pend.  la  revolution. 
(Quantin,  4**,  374  p.  Von  letzteren  ist  zu  nennen:  e)  Ch.  d'  Uericault, 
La  France  revolutionnaire.    Paris,  Pernn.    XL,  756  p.         E.  M.  [145 

Einen  Theil  d.  Lil  %,  Revolotioneg.  findet  man  aneh  in  d.  ttbliogr. 
unter  III,  6.  Wir  tragen  hier  noch  nach:  a)  Dictionnaire  parlemen- 
taire  de  la  Firanee  depnis  1787  jasqu'li  nos  jonrs,  seit  Jan.  1888  in 
-wöchentl.  Lie^.  erscheinend.  —  b)Archives  parlementaires  de  1787 


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Nachrichten  und  Notisen  Kr.  14b'- 148. 


495 


k  1860.  le  sMe  (1787—99).  T.  XXJOl.  XXXin.  Table  g«n.  chronol., 
resp.  Table  9611*  alph.  de  Taas.  conetit.  —  e)  H^moires  de  madame  de 
La  Roehejacqnelin;  4d.  orig.  pnbl.  aar  BOn  ms.  antogr.  par  son  petlt>fil8. 
Paria,  Bonrloton.  1889.  8*.  606  p.  —  d)  F.  B.  Harri  son,  Contemp. 
hiatoiy  of  the  French  revolution.  er.  8^  3  sh.  6d.  —  e)  P.  Gaulot.  Un 
complot  8OU8  la  terreur.  Marie-Aiitoinette,  Toulan,  Jarja5'e9.  Paris,  Ollen- 
dorff.  1S89.  8".  336  p.  —  f)  H.  WaUon,  Les  repr^sentants  du  peuple 
en  nüssion  et  la  justice  rcvol.  dnns  Ips  departements  en  Tan  II.  2  vols. 
Paris.  Hachette.  18R9.  8".  IX,  488,  502  p.  ä  Fr.  7,50.  —  g)  E.  Fayard, 
Hi6t.  des  tribunaux  levol.  de  Lyon  et  de  Feurs.  Paris,  Picard.  8".  Fr.  7.  — 
hj  Cel.  Port,  La  Vendee  Angeviiie,  les  origines,  Tinsurr.  dapres  des  doc. 
ijiedits  etc.  2  vol».  Paris,  Hachette.  1888.  XV,  439,  409  p.  Fr.  16.  — 
I)  F.  BoBOt  (et  L.  de  Nenfbourg),  Le  Forez  peud.  la  x^vol.;  coli,  de 
docnjncnto  etc.  Lyon,  Brun.  Soll  4  B&nde  an  820  p.  (dasa  TafelD  u.  Illoatr.) 
bilden  a.  encheint  in  Liefgn.  (s^lee)  t.  80  p.  an  Fr.  5.  —  k)  J.  Cor- 
nillon,  Le  Boorbonnais  loas  la  r^Tolotion.  T.  I.  Kouline,  Durond. 
290  p.  Fr.  5.  —  1)  Laarent*Hanin,  Hist.  mnnicipale  de  Versailles  1787 
bii  1799.  [146 

Neueste  Zeit,  a)  Le  duc  de  Richelieu,  Correspondance  et  docii- 
mtv.t^  0766—1^22),  publ.  par  Polovtsoff.  Paris.  Champion.  8".  Fr.  12. 

—  b)  Imbert  de  St.  Am  and,  La  duchesse  de  Üerry  et  la  nvolution 
de  1830.  Den  tu  1889.  12^  353  p.  Fr.  3,50.  -  c)  Von  P.  Tliureau- 
Dangin's  Hisi.  de  la  monarchie  de  jnillet  erschien  Bil.  V  (1841—45).  Paris, 
Piou.  1889.  8".  5^1  p.  Fr.  8.  —  d)  F.  iiamel,  llistuire  du  regne  de 
Louis  Philippe.  Vol.  1.  Fr.  8.  —  e)  C.  Rousset,  La  conqudte  de  TAI- 
gerie,  1841—57.  2  vols.  Paris,  Plön.  Ft.  20.  —  f)  Thonvenel,  Le  secret 
da  remperenr.  2  vols.  Fr.  15.  —  g)  Bondois,  Histolre  de  la  rivol. 
de  1870—71  et  des  origines  de  la  3e  r^pnbliqoe.  Paris,  Picard,  gr.  8^ 
Xn,  468  p.  Fr.  10.  —  h)  Edm.  Hippean,  HistoiredipL  dela  Ser^u- 
bliqne  1870— 89.  Dentu.XV,  691  p.  Fr.  7,50.-1)  A.  Wagner,  Die  frana, 
Besteuerung  seit  1789.  Oeschicbtl.  Uebersicbt  (Wagner  u.  Nasse,  Lehrb. 
d.  polit.  Oek.  VU,  3.)  [147 

Territorial-  u  n  d  L 0  c  a  1  g  e  s  c  Ii  i  c  Ii  t  e.  ft)  G.  II  r e  1 1  e ,  La  refornie 
et  la  ligue  en  Cliampagne;  documents.  I.  Paris,  Champion.  1888.  8°.  XII, 
444  p.  —  b)  Rose  rot,  Le  plus  ancien  registre  des  delib,  du  cnnseil  de 
Tille  dt  Truyeij,  1419 — 83.  Troyes.  Dufour-Bouquot.  308  p.  —  C)  Ili  iiocque, 
HisU  de  l  abbaye  de  la  ville  de  St.  Hiquier.  U.  III.  (M4ni.  de  la  soc.  iled 
antiq.  de  Picardie.  Doc.  ined.  T.  XI.)  Paris,  Chossonnery.  4".  VI,  574  p. 

—  d)  A.  Lefrane,  Bist,  de  la  Tille  de  Noyon  etc.  jusqu*i  la  An  da 
18*  d^e.  Paris.  1888.  —  •)  J.  Flamm ermont,  Lille  et  le  Nord  au 
HA.  Lille,  libr.*  centrale.  1888.  8*.  848  p.  M.  4.  —  f)  F.  Bonnardot, 
R4gi8tre8  des  d41ib.  dn  bnrean  de  la  rille  de  Paris.  T.  IV:  1552—58. 
Paris,  Champion.  4*^.  XUV,  621  p.  Fr.  80.  —  g)  H.  d e  Cn r B o n,  La 
Mair  ii  lu  Temple  de  Paris;  hist.  et  description.  Paris,  Hachette.  8*.  364  p. 
Fr.  7,50.  —  h)  A.  G  i  ry ,  Archives  anciennes  de  la  ville  de  St.  Quentin.  T.  I. 
8t.  Qnentin.  Poette.  gr.  4°.  CXLVI,  568  p.  -  f)Ch.  deRobillardde 
Beaarepaire,  Cahiers  des  etats  de  Normandie  soua  le  r^ne  de  Henri  III. 


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496 


Kachrichten  und  KoÜsen  Kr.  148—150. 


Ronen.  Lcstrin^yant.  Fr.  12.  —  k)  F.  B.  Coquelin,  Hißt,  de  rabba\-e  de 
St.  Miclul  flu  Tnport.  T.II.  Kouen.  Lthtringant.  Fr.  12.  —  1)  M.  P 1  a  n  i  o  1, 
L^asflise  hu  coiiite  Geoffroy;  6tude  sur  les  successions  Itod.  en  Bretagne. 
Pariö.  1888.  B**.  102  p.  —  m)  A.  Bon  c  hart,  Les  graiides  croiiiiims  '\t 
Bretaigne,  1514 i  i»ouv,  ed.  pur  H.  Le  M  eignen.  Fase.  3.  Rennes,  Cailliere. 
At\  160  p.  —  n)  H.  Carr6,  Le  parlement  da  Bretagne  apre«  la  Ligae 
(1598—1610).  Paris,  Quantin.  8*.  —  •)  H.  Carr^,  Reeherchea  aar  Tad- 
iDinistr.  mnnic.  de  Rennes  aa  temps  de  Henri  V.  Paris,  QnaotiD.  96  p. 
Fr.  a  —  p)  A.  Joabert,  Hiat  de  la  baronnie  de  Craon  de  1886  h  1696. 
Parts,  Leehevalier.  VIII,  600  p.  [148 

Femer:  •)  G.  d'Espinaj,  La  coutame  de  Tonraine  au  15e  sMe. 
Tours,  Pericart.  8**.  XXII,  848  p.  (Ezir.  des  H^moires  etc.  de  Tonraine 
T.  XXXIV.)  —  b)  A.  Leroux.,  Konveaux  documentfi  bist.  8ur  la  Marche 
et  le  Limmisiii.  1.  Limnpes,  Oely.  8^  IV.  372  p.  —  c)  A.  Leroux, 
Hist.  de  la  retorme  dans  la  Marche  et  le  LimouBin.  Paris.  Fi^chbacher. 
gr.  8".  XLVIII,  391  p.  Fr.  8,50.  -  d)  Cl  em  en  t- 8  i  m  n  n .  Tulie  tH  le 
Bas-Liniuuaia  pendant  les  giurre.H  de  rt  lif,'ion.  Paris,  Champiuii.  —  ^)  N. 
deKicolay,  G6ner.  dcöcripLioa  du  Hourbounais  en  loti9,  publ.  j^ar 
A.  Vayssiere.  Paria,  Durond.  Fr.  10.  —  f)  Ph.  Milsaud,  Bibliogr. 
bourguignonne.  ßuppl.  et  tables  g«§n£rales.  (Pabl.  de  Pac  de  Dijon.) 
Dijon,  I^tmarcbe«  8^  VI,  204  p.  —  f)  Arm.  Lods,  Bemard  de  Saintes 
et  la  r^nnion  de  la  prineipaat6  de  Hontb^liard  &  la  France.  Paria^  Fisch- 
bacher. 1888.  8^  801  p.  ^  Ii)  J.  Roman,  Tablean  bist  dn  depart.  des 
Bautes- Alpes,  le  partie.  Paris,  Picard.  4^  XXXII,  204  p.  —  I)  G.  Lam- 
bert,  Hist.  de  Toolon.  Suite:  reunion  de  la  Provence  k  la  France  1487 
k  87.  (Ae.  du  Var.,  Bull.  14,  1.)  —  k)  Blancard,  Docum.  in^ito  snr 
le  commerce  de  Marseille  au  MA.  T.  II:  contrats  commercianx  dn 
13e  siede.  -  1)  Arnaud,  Hist.  des  prntestnnts  du  Vivarais  et  dti  Velay. 
Vol.  II.  Parif«,  Grassart.  477  p.  —  m)  Cariulaire  des  Ho.';|(ifn1iers  (Ordre 
de  tiaiul-Jean  de  Jerusalem)  du  Velay.  pnbl.  i)ar  A.  (Jhaösaiug.  Paris, 
Picard.  Fr.  8.  —  n)  C.  Daux,  Hi.st.  rie  1  »f^lipe  dt»  Montauban.  2  vols. 
Souli^'.  —  o)  Leun  Cadier,  Lc«  clats  de  ßcarn  dep.  leurs  origines 
Jusqu'an  commencement  du  16e  sitele.  Paris,  impr.  nat.  188^<.  gr.  8*.  XXIV, 
488  p.  [149 

Caltnrgeschichtliclies.  •)  H.  Pigeonneau,  Hist.  da  com- 
merce de  la  France.  T.  n  (16e  titele,  Henri  IV.,  Richelieu).  Paris,  Cerf.  1889. 
8*^.  486  p.  Fr.  7,50.  —  b)  A.  Franklin,  La  Tie  priv^e  d'antrefois; 
arts  etc.  des  Parisiens  du  12e  au  18e  siecle.  III.  IV.  Paris^  Plön.  1888.  12*. 
839,  2t»5  p.  —  c)  Ch.  Jourdain,  Hist.  de  l'universite  de  Paris  an  17e  et 
an  18e  siecle.  Paris,  Firmin-Didot,  Hachette.  2  vols.  8^  II,  492.  53^^  p.  — 
d)  M.  Fournicr.  La  nation  aüemande  a  l'universiti  d'Orlean?  an  14e  ?■ 
(Öcp.  a.  hH.  de  droit  etc.)  l'aris,  Laro.se.  8".  Fr.  2.  —  e)  A.  Dounrche, 
L'universite  de  Paris  ei  lei'  Je^inites  (Itie  et  17e  «i^cles).  Paris,  Haehelte. 
1888.  8*.  IX,  327  p.  Fr.  7,Ö0.  —  f)  L.  J.  de  lirouillant.  L'^tat  de  ia 
liberte  de  la  presse  en  France  aux  17e  et  18e  siiicles:  liisi.  de  Pierre  du 
Martean  imprimeur  ä  Cologne.   Paris,  Quantin.  [150 


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Nachrichten  und  Koliaen  Nr.  151—154. 


497 


Spanien  und  Portugal,  n)  Seit  dem  Januar  18>^9  erscheint  in  Bar- 
re!i>na  nsonatlicli  eine  Ilcvista  Catahina.  Jedes  Heft  hoII  je  zwei  IJogeii 
Beilagen  eDthalten^  die  allniahlicli  eine  Biblioteca  Catalana  bilden  polleo. 
Das  erste  Heft  beginnt  mit  je  eiuei»  (besouders  paginirtLu)  iJogen  vou  La 
Fi  del  Comte  d  Urgell.  Cronica  del  segle  XV.  und  Sentencias  morales 
per  Jafuda,  Juheu  de  Barcelona  (aus  d.  13.  Jahrb.).  —  b)  Die  Revista  de 
EtpeÜA  braehte  1888  neben  Fasten rath*»  Gedenkartikeln  anfK.  Wilhelm 
and  K.  FHedrich  anch  einen  Deutschland  berührenden  histor.  Anfliata: 
Cambronero,  ReciUmiento  hecho  en  Madrid  a  la  reina  Da  Maria  Ana 
de  Nenbonrg  el  22  del  Hajo  1690  (vol.  122,  398-411).  -  Im  Jahrg.  1889 
schrieb  Manuel  Bnrillo  de  Santiago  fiber  La  instruccion  publica  en 
Alemania  (voL  125,  49  ff.).  —  c)  Noch  ins  Jahr  1888  fallt  auch  der  25.  Bd. 
der  Publicationen  der  Sociedad  de  bibliofilos  espanoles  (in  Kotiz  54  ist 
irrthümlich  der  28.  statt  des  24.  Bandes  orwalint).  Er  enthält  die  IGOO 
vorlassten  Blemoiren  von  D.  Felix  Nieto  de  Silva,  luarques  de  Tenebron. 
der  Vicekoni^'  in  Oran  gewesen  war.  Vor  Kurzem  folgte  aucli  Bd.  26, 
der  die  Fort?,  des  schon  im  2.^.  begonnenen  Werkeö  von  Villalba  y  Kstaua, 
£1  pelegrino  curioso  y  grandezaa  de  Espana  bringt.         J.  B.  [151 

Wir  notiren  sonst  noch:  a)K,Haebler'.s  Lit<raturberioht  f  1883—5)  betr. 
Spanien,  MA.  u.  Neuzeit  (in  den  JBG  8,  II,  300;  III,  223-  227),  sowie  des- 
selben Artikel:  Neuere  Arbeiten  z.  ß.  Spanien?  im  17.  Jh.  (HZ  60,  56— f!^.) 

—  b)  M.  Lafuente.  Historia  gen  oral  de  Espana.  T.  IX.  X.  Barcelona, 
Montaner  y  Simün.  IBSS.  4°.  :i95.  385  p.  0  pes.  —  c»  A.  Canovas  del 
Castillo,  Estudios  del  reinado  de  Felipe  IV.  T.  I:  Kevoiucion  dp  Portu- 
gal etc.  T.  II:  Antecedentes  y  relaciön  crit.  de  la  bat,  de  Rocroy.  (Cull,  de 
escr.  Castell.  tiT  u.  71.)  Madrid,  Murillo.  gr.  8".  XIV,  473;  570p.  ä5  pes.,  50. 

—  d)  Ant.  Chabret,  Sagunto;  su  bist,  y  snos  monnmentos.  Madrid, 
MurÜlo.  1888.  4*.  2  tomos.  XIU,  507;  520  p.  Iti  pes.  ^  •)  Xs.  Carini, 
QU  arehivi  e  le  blbliotheehe  di  Spagna  in  rapp.  alla  storia  dltalia  etc.  1, 8. 
Pslermo,  tip.  dello  Statnto.  1888.  4^  p.  887-544.  CIV  p.  L.  10.  (168 

Italien.  Allgemeines,  n)  TJteraturberichte  s.  JBG  9,  II,  199—263 
u.  III,  203—22  (C.  Cipolla  u.  B.  Morsolin  üb.  1885);  RH  40,  144— Ö6 
(P.  Orsiüb.  1888).  —  b)  P.  C.  Falle tti,  Deila  democrnzia  ital.  ml  m.  evo. 
Palermo,  tip.  dello  Statuto.  18S8.  4*.  35  p.  —  c)  Giac.  Bland ini,  La 
tiraanide  ital.  nel  rina.'^citnento.  Catania  1889.  12^  130p.  —  d)  G.  Riecardi, 
Cssa  di  Savoia  e  la  rivol.  italiana.    Firenze,  Le  Monuier.  18«9.  Iti".  4-07  p. 

—  6)  Locascio,  La  fallita  ital.  ribellione  del  1848  e  la  invasiunc  pie- 
moutese  in  Sicilia  nel  1860.  Vol.  I.  Palermo,  Ii  Gutemberg.  322  p.  Vol.  II 
im  Erscheinen.  —  f)  Is.  Ghiron,  Annali  dltalia  in  contin.  a1  Muratori  e 
sl  Coppi.  1:  1861-68.  Milano,  Uoepli.  kl.  8*.  IX,  400  8.  —  g)  Francesco 
sd  Eroole Oneechi,  Sag^o  di  bibliografia  numism.  delle  leccbe  italiane  etc. 
KUsno,  Cogliatl.  1889.  gr.  8«.  XXI,  469  p.  [ISS 

Bildungs-,  Literatur*  nnd  Kunstgeschichte,  a)  Hariotti,  G., 
Hemorie  e  docc.  per  la  storia  dell'  universlti  dl  Parma  nel  medievo.  Vol.  1. 
Psrma,  Battei.  1888.  4«  CXVIII,  115  p.      b)  Brngi,  B.,  La  scuola  pado- 


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498    •  Nachrichten  und  Notizen  Nr.  154 — 155. 

vana  di  diritto  ronaoo  nel  eee.  16.  Padov«,  Saechetto.  1888.  4^  77  p.  — 

c)  Zur  Univenitilts-G.  vgl.  Bibliogr.  IV,  4  im  1.  n.  d.  Heft^  grössere  Be- 
spredrangen  der  Lit,  welche  das  Bologneser  Jnbiliam  veranlasste,  gaben 
n.  a.  Del  Veeehio  Sa  A.  stor.  it  nnd  Landsberg  in  der  6«vZ  9.  — 

d)  C.  Castellani«  I  privilegi  di  stampa  e  la  propieU  lelterari»  in  Vene- 
zia  etc.  Vi  nr/ia,  Visentini.  1.^88.  --  e)  F.Bertolini,  Storia  del  risorgiraentO 
italiano;  disp.  19—20.  Milano,  Treves.  1888.  p.  577—640.  ^  L.  2.  — 
f)  Isid.  Del  Lnngo,  Dante  nc'  teniiii  di  Daiiti-.  Bologna.  Zanichelli. 
18*«.  12''.  V.  485  p.  1..  T).  -  g)  G.  A.  Maudalari,  Fra  Barlaarao  Caia- 
bre.-e  maestro  del  Petrarca,   lloma,  Verdesi.    1888.    8^    127  p.    L.  2.  — 

h)  La  passioue  di  Gefü  Cristo.  iap])r.  sacra  in  Piemonte  nel  sec  15,  ed. 
da  Vinc.  Promis.  Toriuo,  Botca.  18b8.  gr.  4*.  XXV,  532  p.  —  i)  F.  Ga- 
bott o^  Una  relazionc  ßconosciuta  di  A.  Pollziano  colla  corte  di  Milano. 
Torino,  tip.  d.  lelt   1889.  —  k)  G.  Rossi,  Francesco  Hanrolieo  e  il 
risorg.  filos.  e  scient.  in  Italia  nel  sec.  16.  Hessina,  De  Stefano.  1888. 
8^  217  p.  —  1)  Zar  Oiordano  Brnno-Feier  ist  eine  höchst  werthvolle 
lUerar.  Gabe  ans  Dentschl.  gekommen  durch  Lagarde*s  Ansg.  der  itsl. 
Schriften,  Le  opere  ital.  di  Giord.  Bmno  ed.  P.  de  Lagarde.  Göttiagen, 
Dietericli.  1888—89.  2  Bde.  8°.  800  p.    Vgl.  L.'s  Selbstanzeige  in  GGA. 
—  m)  L.  G.  Pilissier,  Lcs  amis  d'Uolstcnius.    III:  Alcandro  le  jeane. 
(Mi'langes  etc.  publ.    par  rt'-cole   fran^.  de  Rome   VIII,  107 — 274.)  — 
ni  F.  Guardione,  t>toria  della  letteratura  ilal.  1750--1850.  Palermo 
It^^.  16".  XV,  472  p.  —  o)  U.  Gobbi.  L'economia  politica  negli  Pcriltori 
ital.  del  sec.  16—17.    Milano,  Hocpli.   1889.  8".   XVI,  :{74  [).   L.  6.  — 
p)  Bericht  üb.  franz.  Lit.  zur  ital.  Kunst-G.  v.  E.  Müntz,  .s.  A.  stor.  it.  III, 
87  -99.  —  q)  Eug.  Müntz,  Hist,  de  Tart  pcnd.  la  renaissauce.  1:  Italic, 
les  primitifii.  Paris,  Hacbette.  1889.  4^  744  p.  —  r)  L.  Thnasne,  Gen- 
tile  Bcllini  et  Mohammed  II.  Paris,  Leronz.  1888.  4*.  71  p.      S)  W. 
V.  Oettinger,  Ueber  d,  Leben  nnd  d.  Werke  d.  Antonio  Averlino,  gen. 
Filarete.  Leipz.,  Seemann.  1888.  (Beitrr.  znr  Knnslgesch.  K.  F.  VL)  — 

i)  U.  G rim m ,  Life  of  Raphael  trans.  by  S.  H.  A d a m  s.  7  sh.  6  d.  {IM 

Oberitalien,  a)  Ghernrdo  Gherardini,  Contributi  all'  arche«^ 
logift  Itir  Italia  guperiore.  Koma,  Salviacci.  1888.  4".  215  p.  —  b)  G. 
Cn  1 1  i  t:a  ri  .'^ ,  Un'  anticn  cronaca  piemontese  inedita:  la  cronaca  di  Frut- 
tiiaria.  Torino,  LoeM-her.  1888.  8«.  VII,  144  p.  L.  8.50.  —  c)  Em.  Teve- 
ren i.  Tl  cnnsif^lio  di  .stalo  nella  nionnrchia  di  Savoia  dal  conie  Tommaßo  I 
liiio  ad  Eman.  Liliberlo.  Udina,  Mantellate.  1888.  —  d)  Fr.  (iasparolo, 
Dissertazioni  storico-critiche  supru  Alessandria.  Aless.,  Jacqut  mod.  1888. 
8^  XIV,  221  p.  —  e)  Costa  de  Bcauregard,  Prologue  dun  regne;  Is 
Jennessedn  roi  Gharles-Albert.  Paris,  Plön.  1887.  8^  VII,  360  p.  —  OGÜ 
statnti  della  Lignria,  per  Girol.  Rossi.  Vol.  1.  Appendioe.  (Efetr«  dagU 
Att  della  soc.  Lig.)  Genova,  Sordo<Mnti.  8*.  91  p.  —  g)  Agost 
Brnno,  Font!  di  storia  Savonese;  gli  statnti  delle  arti  nei  sec,  14—16. 
Savona,  Bertolotto.  1888.  —  h)  F.  ed  E.  Gnecchi,  Tre  opnscoU  di  nn- 
inisra.  milanesc  del  contc  Giov.  Mulazzani.  Milano,  Cogliati.  1889.  gr.  8'. 
59  p,  —  I)  V.  Forcella,  Iscrizioni  delle  chiese  e  degli  altri  edificii  di 
Jlilano.  Vol.  I.  Milano,  BortolotU.  1889.  gr.  8^*  XIX,  515  p.  L.  24.  - 


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Machrichten  und  Notizea  Nr.  155—156. 


499 


k)  Alberti,  Antichita  di  Borinio.  Como,  Ostinelli.  1S88.  8**.  p.  1—80. 
(Raficoltft  storiea  I,  1.)  —  1)  V.  Barelli,  Monumenti  Comaschi.  I.,  1  und 
n,  8.  Como,  Futlnonl.  1888.  fol.  p.  1—3,  u.  10  Taf.  —  ■)  L.  Fi o ran- 
tini,  Monograaa  dalla  provinci»  di  fiargamo.  Berf.,  Bolls.  4*.  L.  12.  — 

b)  f.  BeoTennti-Sforza^  Dizionario  biogr.  Cremasco.  Disp.  8  ed  ulL 
Crema,  Cazzamalli.  1888.  4".  p.  305-  65  u.  XV-XXIIl.  —  o)  Ang.  Be- 
renzi.  Storia  di  Pontevico.   Cremona,  Manini.  XVI.  560  p.  — 

p)  Sarfatti,  I  codici  vencti  delle  biblioteclie  di  Parigi.  Roma,  Forzatii.  — 
Ci)  B.  Cecchetti.  Di  alcuni  dubbi  nella  sloria  di  Venezia.  \'eiu'zia,  Fon- 
tana, Ö  31  p.  —  B.  Cecchetti)  Bolle  dei  dogi  di  Venezia,  sec. 
18—18.  (A.  di  atato  in  V.)  Venaiia,  Naratoviah.  1888.  16**.  37  p.  —  s)  £ug. 
M asatt  1,  Storia  dalla  promlaalona  docala.  Padova,  Seminarlo.  1888. 
8*.  218  p.  L.  2^0.  —  t)  Gins,  da  Lava,  Paolo  Parata  naUa  ana  laga- 
zione  di  Roma.  Veneaia,  daputaa.  Yen.  —  n)  A.  Batti Stella,  II  eonta 
di  Carmagnola.  Genova,  annuario  gener.  1889.  gr.  8".  XXIII,  525  p.  — 
t)  Vinc.  Marchesi.  T 'nr^cnale  di  Venezia  nvl  2  nltimi  sec.  della  repubbl. 
Vpneta.  Udine,  Seitz.  Id^S.  8**.  2^»;  p.  —  w)  W.  Bode,  Lodovico  III 
Gonzaga,  Markgf.  v.  Maiitua.  (Jahrl).  der  k^\.  preuss.  Kunstsaromlgen.  10, 
fasc.  1.)  —  x)  AI.  Tassoni,  Giov.  da  Bazzano,  Boiiil'.  Morano, 
Cronacha  modanesi,  pubbl.  a  cur»  di  L  Yiaehl,  T.  Sandonnini,  O.  Ra- 
aal  11.  (Mon.  dl  storia  p.  delle  pror.  Uod.;  cronaeba  vol.  ZV.)  Modana,  soa 
tip.  1888.  4^  XXXI,  876  p.  7)  Statatl  dalla  terra  del  GO0.dlMiran- 
dola  e  della  ccrte  di  Qaarantola  rifonnati  nal  1886.  Hirandola,  Cagardli, 
1888.  8*.  XXV,  247  p.  [155 

Mittel  Italien  inel.  Togeana  u.  Romagna.  a)  Von  Gherardi'a  Ausg. 
der  Consuiie  della  rep.  tior.  (in  d.  Notiz  <iOe  lie?:  fasc.  3—7)  führte  fasc. 
8  (p.  281 — 320)  bis  3.  Nov.  1285.  —  b>  J.  Cioiupi,  Cronache  e  doc,  con 
notizie  int.  alla  vita  di  Michele  di  Lando  per  Gius.  Odoarda  Coraz- 
aini.  Firenze,  Sansoni.  1888.  16*.  CV,  234  p.  —  e)  La«t  Ac.  n.  Atb.  wird 
bei  Barbara  in  Florens  ein  Leben  des  John  Hawkwood»  von  J.  T.  Leader 
a.  llaraotti,  sogleich  engl.  n.  ital.  eracheinen.  —  d)  F.  T.  Ferren s 
Bist  de  Florence  etc.  1434—1531.  T.  1  n,  2.  Paris,  Qnantin.  k  Fr,  7,50. 

—  e)  Von  P.  Villari's  Savonarola  erschien  eine  engl.  Uebers.:  The  life 
and  timP3  of  Gir.  Savonarola  trans.  by  Linda  Villari.  2  vols.  I.nnd., 
Fisher  Unwin.  8^  32  sh.  —  f)  L.  Fra  t  i .  T.a  lega  dei  Bolognet>i  e  dei 
Fiorentini  contro  G.  Gal.  Visconti,  138^—90.    (A.  stor.  lomb.  VI,  3—24.) 

—  g)  G.  Filippi,  L'arte  dei  mercanii  di  calimala  in  Fireoze  ed  il  sao 
piik  antico  stainto.  Torino,  Boaea.  gr.  8^  196  p.  —  h)  Statntvm  po» 
test.  comni.  Piatorii  1296  nunc  prinrnm  ed.  L.  Zdekaner,  praec.  da 
statu tis  Pist.  saec.  18  diss.  Hediol.,  Hoepli.  4*.  LXXX,  844  p.  L.  20.  — 
1)  R.  Nulli.  La  procedura  penale  nella  republ.  Seneee  sec.  lo  statuto 
vol^aro  drl  imO.  rStndi  Sene?i  V.  05—82.)  —  V)  P.  D.  Pasolini. 
I  tiranni  di  Kouiaj^'na  e  i  jiajii  nel  ni.  evo.  Imola.  Galeati.  1*^*^.  1*^»". 
XI,  340  p.  —  Literatur  z.  Gesch.  d.  Universität  Bologna  s.  in  d.  F^ildiofrr. 
V,  4.  -  1)  Tünini,  Rimini  dal  1500  al  1800.  VoL  VL  Rimiui,  Da- 
nesi.  8^  XXIII,  1055  p.  —  m)  N.  Benedei,  Latte»  al  Alassandro  VI 
per  gli  sponsali  di  Lncresia  Borgia  con  Alfonso  I  d'Bste.  Farrars,  Taddei. 


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500 


Nachrichten  und  Notizen  Nr.  16ö— 15«. 


1888.  8^  10  p.  —  n)  A.  ainandra,  Deila  aignoria  di  Fr.  Sfona  nella 
Mafca  sec.  1«  memoria  e  i  doeamenti  deirareli*  Fabrianese.  (A.  itor.  it 
U,  289—828.)  —  0)  G.  F.  Gamurrini,  Le  antiche  cronaehe  di  Orrieto. 

(A.  stör.  it.  III,  1-49.)  -  p)  Baracconi,  G.,  Irioni  di  Roma.  CitOt  dl 
Castello.Lapi.  1889.  lü".  VIII,  718  p.  —  q)  A.  Gabrielli,  L'epistole  di 
Cola  Kienio  e  repistolagrafia  medioevale.  —  r)  0.  Tommasini,  II  diario 
di  Stef.  Infessiiiu;  studio  prep.  alia  nuova  edizione  di  easo.  Roma,  soc. 
rom.  di  stor.  p.  1889.  gr.  S''.  164  p.  —  8)  A.  Oabrielli ,  Tn  duca  dl 
Mantova  a  Roma  [1686].  (A.  »tor.  lomb.  VI,  25—49.)  -  t)  11  regesto  di  - 
Farik,  compil.  da  Gregorio  di  Catino,  pubbl.  da  F.  Giorgi  e  ü.  Bai- 
aani.  Vol.  IV.  Roma,  ioe.  Romana.  1888.  4^  XVI,  875  p.  ^  ■)  Od. 
Lucarelli,  Memorie  e  gaida  6tor.  dl  Gnbbio.  Citti  di  Gaatello,  Lapl. 
1888.        VI,  689  p.  L  6.  [ISft 

Unter- Italien  and  SicUien.  a)  Fed.  Faraglia,  Codiee  dipl.  6al- 
monese;  Lanciano,  Carabba.  1888.  4*.  LVII,466p.  —  b)  G.Albignente, 

Le  consuetudini  ined.  di  Salerno.  (Studi  e  doc.  di  stor.  e  dir.  805—87.) 
—  c)  Carini,  s.  152e.  —  d)  Graf  A.  F.  v.  Sc  hack,  Die  Normannen 
in  Sicilien.  2  Bde.  Stuttgart,  Dt.  Verl.-Anst.  XVI,  322  ;  378  p.  M.  10.  — 
ei  L.  Conforti,  Najjoli  dalla  pace  di  Parigi  alla  guerra  del  1798,  con 
doc.  ined.  (Bit>l.  stor  III).  Nap.,  AnfoBsi.  1889.  —  f)  T,  Fornari,  Delle 
teorie  econ.  nelle  prov.  Napol.  dal  1735  al  1830.  Milano,  Hoepli.  1888. 
8^  786  p.  —  g)  Gae.  Dl  Giovanni,  U  vita  e  le  oper«  di 

Giovanni  Agoetino  De  Coami.  Palermo,  Claoeen.  1888.  8 ^  XI,  411  p.  L. 
6,25.  In  Aqoila  trat  a.  5.  8ept.  die  Soeietä  di  atoria  Abmzieso 

ins  Leben.  Pritoident:  Karcheae  G.  Dragonetti  (e.  A.  stor.  V,  2, 
455).  (167 

Byzanz  und  Griechenland,  a)  Einen  Literaturliericht  von  P.  Caro- 
lides  über  griech.  G.forschting  s.  RH  39,  136—44*,  einen  solciien  znr 
byzant.  G.  (Lit.  v.  1885)  von  F.  Hirsch,  s.  JBG  8,  II,  170—3.  —  b)  A. 
Gasquet,  Etudeä  byzantiuea;  i  eiupire  uyz.  etc.,  &.  Bibliogr.  Nr.  1966.— 
O)  Ch.  Diebl,  Etttdea  sor  Tadministr.  bysant  dana  Texardiat  de  Raveone 
568—71.  Paris,  Tborin  8*.  XIZ,^  p.  —  d)  Soeben  erscheint  L.  X.  Hart- 
mann, Unlevsnchgn.  t,  G.  d.  byx.  Verwaltung  in  Italien,  540—760.  Lp&, 
Hirzel.  gr.  8°.  182  8.  H.  konnte  zu  Diehl's  Stüdes  nicht  mehr  im  Einzel- 
nen Stellung  nehmen ;  behandelt  8.  Thema  i.  d.  Capiteln :  Exarchen,  Civil' 
beamte,  Militär-.  Finanzverwaltung.  —  e)  Vita  Enthymii;  ein  Anecdofnn  z.  G. 
Leo'8  d.  Weisen  (886—912);  hrsg.  v.  C.  de  lioor.  Berlin.  Heiner.  Ib88. 
8*.  Vni.282  S.  —  f )  Ein  in  München  studirender  Amerikaner,  John  S  c  Inn  i  1 1, 
hat  kürzlich  daselbst  mit  einer  Dissertation  über  .Die  Chromii  vuu  Morta' 
promovirt  (HOnehen,  Bachbola  n.  Werner,  ISO  8.).  Die  Chroni]^,  haupt- 
alkeiilieh  von  Wichtigiceit  fUr  die  Zeit  nach  dem  sog.  4.  Kreoisoge  ist  bereits 
mehrfadi  nntersneht  worden.  8.  spricht  sich  dahin  ans,  daaa  das  Original 
in  der  griech.  Chronik,  n.  aw.  in  der  Gestalt  des  Kopenhagener  Textes  za 
erblicken  ist;  die  französ.  sei  späterer  Auszug.  Als  Verfasser  vermuthet 
er  den  Veneaianer  Gtiiai,  1811—1841,  Connetable  von  Aciii^a  (<!,)  —  g)  Von 


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■ 


2iachrichttiu  und  2iütizen  Hr.  158 — 160.  501 

C.  N.  S»thas*  Doetnnentfl  in^its  rel.  k  Thist.  de  1»  Qrtee  an  HA.  (Hvv|* 
|ttta  iXXi)vtK%  ioiopfttc)  enehien  Bd.  VIII.  PariB,  MAiaolinenve  1888.  4*. 

Fl  2).  —  h)  Gregorovius,  G.  d.  Stadt  Athen  im  MA.  wurde  für  dieses 
Frühjahr  in  Aussicht  gestellt.  Das  Werk  wird  gleich  der  G.  der  Stadt  Rom 
im  MA.  im  Cotla'schen  Verlage  erscheinen.  —  i)  Die  erste  Liefg.  einer 
G.  Athens  unter  d.  Türkenherrschc^,  von  Kampourc^lou  ist  bei  Papa- 
georgios  in  Athen  erschienen.  [158 

HoHABeiika*  Vereinigte  Staaten  n.  Canada.  a)  ISnen 
Litbericht  (flb.  1885)  gab  v.  Kalckstein  in  den  JBG8,  in,  26&— 292.  — 
b)  P.  Uargry,  H4moires  et  doe.  ete.;  dAcouTertea  et  ^tabliaieineikts  dea 

Fran^ais  dans  l'ouest  et  dans  le  sud  deTAnierique  scptentr.  V.  VI.  Paris, 
Maisonneuve  1887—8.  &  Fr.  20.  —  c)  M.  Kingsford,  The  hist.  of  Canada. 
II:  1697—1725.  Lond.,  Trnbner.  8»  559  p.  15  sh.  —  d)  0.  E.  Hart,  The 
fall  of  Kew  France  1755 — 60.  i«ew-York,  Putnam.  8".  Doli.  3.  —  e)  J.  Fiske, 
Critical  period  of  amer.  hist.,  1783—09.  Lond.,  Macmilian.  8^^.  XVIIl,  368  p. 
10  eh.  6  d.  —  f)  P.  L.  Ford,  Pamphlete  on  the  eonstit.  of  the  United- States, 
pnbL  dnriDg  its  diee.  by  the  people,  1787—88.  Brooklyn,  Ford.  1888.  VI, 
451  p.  Doli.  5.  —  g)  Ein  Leben  Washington*«  H.  C.  Lodge  soll  in 
diesem  Jahre  erscheinett,  ebenso  wird  eine  Ausgabe  seiner  Briefe  n.  Seiirif- 
ten  von  W.  C.  Ford  ffir  Putnam  vorbereitet.  —  h)  Angekündigt  ist 
A.  Brown,  The  gcneeis  of  the  U. -States,  iu  2  Bdii.  bei  Houghton.  — 
i)  E.  Haie  nnd  E.  Haie  jr. ,  Franklin  in  France;  from  orig.  doc.  IL 
Boston,  Kobens.  1888.  X,  470  \>.  Doli.  8.  Schlusa  d.  Werks.  —  ki  H.  Do- 
niol,  L'hist.  de  la  particip.  de  la  France  k  Petabliss.  des  Ktats-Unis 
d'Am^que  III.  Paris,  Picard'  4^  X,  872  p.  Fr.  20.  —  1)  The  diary  and 
letters  of  gonv.  Morris,  ed.  by  A.  C.  Morris.  2  toIs.  Lond.,  Kegan  Panl. 
1220  p.  80  sb.  —  b)  Dao  de  Hoailles,  Cent  ans  de  ripnblique  anx 
^tats-ünis.  II.  Fr.  7,$0.  -  n)  J.  R.  Ireland,  The  repnblic;  a  hist  of 
the  U.  States  of  Am.  in  the  administration.  18  vols.  Chicago,  Fairbanees. 
8'.  Ii  Doli.  2,50.  —  0)  F.  W.  Taussig.  Tlie  lariff  hist.  of  the  U.  StAtes 
1789-1888.  N.-Y.,  Putnam.  2C9  p-  I^'^H-  1,25.  —  p)  G.  Bryce.  The  amer. 
coromonwealtli.  3  vols.  I.ond.,  Macniülan.  54  sh.  —  q)  The  corresp.  of 
John  Lothorp  Motley  ed.  ü.  W.  Curtis.  2  vols.  Lond.,  ilurray.  810  p. 
30  sh.  »  r)  W.  0.  Stoddard,  Abr.  Lincoln  and  A.  Johneon.  (Uves 
of  presidents-Series.)  N.-Y.,  Stokes.  284, 73  p.  Doli.  2,25.  —  8)  R.  John- 
son, A  Short  liist.  of  tfae  war  of  secess.  1861 — 5.  Bost.,  Ticknor.  C^2  p. 
Doli.  3.  —  t)  Personal  nemoirs  of  general  P.  H.  Sheridan.  2  vols,  Lond,, 
Chatto.  976  p.  24  sh.  —  n)  H.  H.  Bancroft,  Hist.  of  the  Pacif.  States  of 
North-Am.  Vol.  30:  California  inter  pocnla.  Vol.  IS:  Calif.  VI,  1848—59. 
S.  Franc,  ä  Doli.  4.50.  —  t)  J.  Phelan,  Hipt.  of  Tennei^see.  Host.,  Hough- 
ton. 478  p.  DoU.  2.  —  w)  D.  J.  Ryan,  A  hist.  ot'Ohio.  Columbus,  Smythe. 
210  p.  Doli.  1.  [150 

Preltuiselireibeii.  Der  V.  f.  Hamb.  6.  setat  e,  Preis  1000  M. 
ans  für  d.  besten  binnen  3  JJ.  eingereichten  Beitrag  zur  Kenntniss  d.  An- 
theils  Hamborgs  an  d.  Entwicklang  d.  dt.  Literatur  wfthrend  d.  ersten 


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502 


NachriehleQ  und  Kotisen  Nr.  1(K)^166. 


Hälfte  d.  1^  Tlt  Die  näheren  Bestimmungen  des  AusschreibeDS  werden 
in  Nr.  5  di-r  .MitUi.  d.  V.  f.  Hamb.  G."  veröffentlicht.  [160 

Bei  der  Ob  er  lausitzer  Ges.  d.  Wiss.  stehen  znm  Jan.  1^00  noch 
Preise  von  je  150  M.  aus  für  Arbeiten:  1.  üb.  die  Secunternehmungen  d. 
gr.  Kurfürsten,  2.  über  Görlitz  u.  die  westphäl.  Fehme.  —  Neu  ausge- 
schrieben ist  ein  Preis  über  das  Görlitzer  Processverfahren  während  des 
14.-16.  JIl  (Bfnsendnngstermin:  81.  Ju,  1891).  [IUI 

Von  der  Aedes  inecript.  et  belle»  letirea  eind  n.  a.  gröMerc  Preise 
Ton  2000  resp.  9000  Free,  anageeehrieben  fOr  Arbeiten  flb.  die  OeograpUe 
Strabo's,  Üb.  die  ürsacben  dea  Stoixea  der  Omejjaden-Herraehafl,  fib.  die 
Chrottiqnea  de  Normandie  (Termin  81.  Dec.  89),  (Ib.  die  Tradition  ttb.  die 
medischen  Kriege,  üb.  die  Arbeiten  d.  Karolingeneit  znr  Festatellnnpr  des 
Int.  Bi^le1textes,  flb.  die  Oescbichte  fidesaaa  bia  snm  1.  Krenssng  (Termin 
31.  Dec.  90).  flC2 

Die  A  0.  des  scienoes  momlc^  et  politiqnes  hat  fiir  die  Preise 
des  Jahres  n.  a.  folgende  Themata  gestellt:    Die  Moral  in  der  Gesch. 

(2500  Frcß.),  (.esch.  d.  öffentl.  u.  privaten  litchts  in  Lothringen  843—1789 
(6000  Frcs.);  für  1892:  die  kgl.  Verwaliurig  unter  Franzi.  (2000  F  res.),  die 
ausw.  Politik  d.  Abb»i  Dubois  (2000  Frcs.);  für  1893:  das  Pariser  Parlament 
RegiemngaantriU  Lndwig's  IZ.  bis  tn  dem  Lndwig*a  XII.  (6000  Pres.). 
Binaendnngstermin  ist  je  d.  SL  Dec.  des  vorhergehenden  Jahres.  [168 

Italieniaehe  Preiaanaachreiben.  Am  81.  Dee.  1889  linffc  der  Ein* 
sendnogstermin  ab  fftr  einen  ▼.  ital.  Minist  d.  Unterrichts  ansgeschr, 
Preis  ttb.  d.  Thema:  Pie  Mfti.  ▼.  Hontferrat  in  Italien  n.  im  Orient  wäh- 
rend d.  12.  u.  13.  Jahrh.  —  Von  der  Ac.  dei  Lincei  in  Rom  ist  u.  a. 
ein  Preis  von  5000  Lire  ausgepetzt  für  eine  Arbeit  über  die  statutarische 
Gesetzpebnng  Italiens,  mit  der  Aufgabe,  die  Statnfen  d.  Italien.  Städte  zu 
ordnen  u.  zu  clas<iificiren  nach  dem  Einflnss,  welchen  die  polit.  Scliickfale 
der  verschiedenen  Lander,  altes  Gewohnheitsrecht  u.  Gesetze  auf  ?']v  aus- 
geübt haben.  Termin  am  31.  Dec.  1890.  —  Beim  Tstituto  loinbardo  di 
scienze  stehen  folgende  Preise  ans:  1000  Lire  für  eine  bistor.  Darlegung 
d.  ökoD.  und  finanz.  Theorien  in  Italien  1800—48  (Termin:  1.  Juni  1890), 
1500  Lire  fUr  eine  Gesch.  d.  Lebens  nnd  d.  Werke  Leonardo*s  da  Vinci 
(81.  Mai  1891).  [164 

Personalien.  Berufen  sind:  der  Germanist  Prof.  A.  Wein  hold 
von  Breslau  nach  Berlin  in  die  Stellung  MüllenhofTs,  Prof.  A.  Hanck  als 
ord.  Prof.  f.  Kirchen-Gfscli.  von  Erlangen  nach  Leipzig,  Prof.  G.  Meyer 
alb  ord.  Prof.  d.  dtsch.  Staats-  u.  Rechts-Gesch.  v.  .Jena  n.  Heidelberg,  der 
Kationalokonom  Prof,  v.  Miakowski  von  Breslau  nach  Wien  an  Bren- 
tanos iStelle,  der  bisherige  ao.  Prof.  Ed.  Schröder  in  Berlin  als  Ordina- 
rius f.  germ.  Pkilol.  nach  Marburg.  —  Prof.  E.  Bern  heim  in  Greifswald 
Ist  sam  ord.  Prof.  d.  Gesch.  daselbst  ernannt  worden  (vgl.  Notiz  115  a), 
Dr.  E.  Zenmer,  Hitarbeiter  der  Moo.  G.^  desgl.  snm  ao.  Prof.  der  RechtS'G. 
in  Berlin.  Der  Privatdocent  d.  Kirch.O.  Dr.  G.  Krüger  in  Giessen  hat  den 
Prof.'Tltel  erhalten.  —  In  Kiel  ist  durch  Anaacheiden  Prof.  P.  Haaae^a,  der 
ala  Senataaeeretitr  nach  Lflbecfc  gegangen  ist,  eine  Vacans  entstanden.  [166 


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Nachrichten  und  Koüzen  Nr.  166-172. 


503 


Hnhilitirt  haben  sich:  in  Halle  Dr.  Brode  aus  Berlin  für  Geschichte 
(Hab.-Schr. :  Der  gr.  Kiirfnrpt  u.  d.  dt.  Fürstenstand  in  d.  Epoche  von 
1672),  in  Würzburg  Dr.  M.  Maurer  aus  München  für  G.  (Hab.-Schr.: 
P.  Calixt  II,  Th.  II,  Pontificat,  1.  Buch),  in  Marburg  Dr.  P.  Kehr,  bisher 
JGtorlMiter  an  den  Mon.-Germ.,  speciell  fttr  hj«t.  Hilfswissensebaften  (Hab.- 
8ehr.:  Die  Datirnng  der  Diiilome  Otto's  IIL)i  in  Leipzig  Dr.  Ciehorine  f. 
alte  6.  [166 

Archivar  Dr.  8elIo  In  Magdeburg  ist  naeh  Oldenburg  als  Vorstand 
des  dortigen  Staatsarohivs  berufen,  desgl.  Dr.  Hagedorn  als  Senatsseeretir 
(u.  Archivar)  von  Lübeck  nach  Hamburg.  Ihn  ersetzte  Prof.  Hasse  (s.  oben). 
Dr.  O.  Winkelmann  ist  an  die  Stelle  J.  Brucker's  (s.  unten)  als  Ober- 
archivar  des  Strassb.  Stadtarchivs  getreten.  Privatdocent  Dr.  Schiemann 
wurde  zum  Archivar  ernannt  und  am  geh,  Staatsarchive  in  Berlin  ange- 
stellt. Dr.  G.  Jochner  in  Aniborg  ist  als  Staatsarchivsecretar  nach 
München  versetzt,  Dr.  Schneidewind  zum  Secretariatsverweser  am 
Amberger  Kreisarchiv  ernannt.  [167 

Von  ausländ.  Ernennungen  notiren  wir:  Reich8anti(^uar  H.  Hilde- 
brand  xom  Prof.  f.  ▼orchristL  ArchiU>logie  in  Stockholm,  H.  l^yärne 
aam  ord.  Prod  in  Upsala,  Prof.  0.  Th.  Odhner,  bisher  in  Lund,  snm 
Dir.  d.  ReichsarehiTs  xn  Stockholm  (an  Stelle  Malmstrom's),  Geffroy  sum 
Dir.  der  i^ole  fran^;.  de  Borne t  Senator  M.  Tabarini  sum  Presidenten 
des  Istituto  stor.  itaL,  Fr.  Novati  tum  Prof.  d.  G.  in  Genua,  L.  Zdekauer 
desgl.  in  Siena.  --  An  die  neu  errichtete  kath.  Univers,  an  Washington 
ist  Prof.  Dr.  Pohle  (am  Seminar  xu  Fulda)  berufen  worden.  [168 

Seinen  80.  Geburtstag  zu  feiern  war  am  80.  Januar  dem  Staatsarcbivar 
Dr.  jnr.  C.  F.  Wehrmann  in  Lübeck  beschieden.  Der  Senat  ehrte  den 
TerdienstvoUen  Beamten,  welcher  in  weiteren  Kreisen,  besonders  als  Heraus- 
geber des  Liibecker  Urkundenbuchs  und  der  Sammlung  Lübeckischer  Zunft- 
rollen bekannt  ist,  durch  Verleihung  seiner  grossen  goldenen  ^Tedaille; 
der  V.  für  Lüb.  G.  u.  Alt hk.  widmete  ihm  eine  von  Senator  Dr.  W.  Brehmer 
▼erfesste  Schrift:  „Die  Strassennamen  in  der  Stadt  Lübeck';  die  G.-Vereine 
von  Hamburg  und  Bremen,  der  hansische  G.-V..  die  Ge?.  für  0.  und  Althk. 
der  (  »stseeprovinzen  Kn?5«land.s  zn  Riga  sandten  Begrüssungsschreilien ;  die 
Universität  Rostock  verlieh  dem  Jubilar  die  philos.  Düctorwürdc  honoris 
cau9a.  Der  unlängst  erschienene  5.  Band  der  Zeitfchrift  des  Vereins  für 
Lübeckische  üeschiciite  entnali  neben  mehreren  kleineren  Mittheilungen 
Wehrmann's  zwei  grössere  Aufsätze  aus  seiner  Feder:  „Die  Entstehung  und 
Entwicklung  der  Eisenbahnverbindungen  Labecks**  und  „das  Lübeckische 
Patrixiat^  M.  H.  [169 

Der  90.  Geburtstag  J.  v.  Döllinger*s  am  24.  Febr.  gab  su  einer 
Reihe  von  Ovationen  für  den  gefeierten  Gelehrten  AnlaM,  von  denen  die 
Tagespresse  berichtet  hat.  ^  Vgl.  auch  Bibliogr.  Nr.  1799.  (170 

Der  Kirehenhistoriker  Prof.  Y*  Lechler  in  Leipzip,  Verf.  d.  Buches 
üb.  Wieliff  u.  die  Vor-G.  d.  Reform.,  ist  am  26.  December,  78  Jahre  alt,  ge- 
storbenj  [171 

Am  1.  Febr.  1889  starb  In  Marburg  Geh.  Archivrath  Dr.  Stripp el- 


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504 


liachrichten  imd  Koiizen  Nr.  172—175. 


mana,  84  J.  alt,  öcit  lb56  Vorstand  des  kurf.  hess.  Staatsarchivs  u.  auch 
nocli  bis  1878  im  preuss.  Staatsdienst  thätig.  Aas  den  Act«a  des  Archivs 
gab  er  benos:  Beitrr.  i.  Q.  Heseen-Kasself  (1791— 1814X  2  Hefte.  1877  u.  78. 

W.  0.  [178 

Am  29.  K&n  starb  in  Strassbarg  nach  knrser  Krankheit  im  74.  Jahre 

der  langjährige  Vorstand  des  dortigen  Stadtarchivs  J.  Brucker.  Derselbe 
hat  sich  namentlich  dadurch  ein  unvcrg-esslichea  Verdieiist  erworben,  dass 
er  wahrend  der  Belagernng  die  ihm  anvertrauten  Schätze  durcli  unermud- 
li'-he  und  aufopfernde  Fürsorge  vor  dem  Verderben  bewahrt  hat,  welclieni 
bekanntlich  die  Stadtbibliothek  zum  Opfer  gefallen  ist.  Er  hat  ferner 
nnablissig  an  der  Ordnung  des  Archivs  gearbeitet  und  Uber  die  wichtigste 
Abtheilung  desselben  ein  Invoitaire  sommaire  In  4  Btoden  (Strassbnig, 
1878^1886)  herausgegeben,  welches  bis  wm  Jahre  1790  reicht  Die  cahl» 
reichen  Oelehrten,  welche  namentlich  seit  1872  in  den  Acten  des  Archiya 
geforscht  haben.,  werden  dem  liebentwilrdigen  and  kundigen  alten  Herrn 
ein  dankbares  Andenken  bewahren.  H.  B.  [178 

Ferner  .'»tarb  am  5.  Febr.  im  60.  Lebensjahre  der  bekannte  Hechts- 
khrer  Prof.  Franz  v.  Holtzendorff  in  München;  am  20.  März,  67  J. 
alt.,  der  Göttinger  Theologe  Prof.  A.  Kit  sc  hl.,  besonders  durch  seine  G. 
d.  Pietismus,  auch  am  histor.  Studien  verdient;  am  27.  Kftrz  in  Hains, 
80  J.  alt,  Prof.  L.  Noir6,  von  dessen  philosoph.  Schriften  (am  bekann« 
testen  wohl :  der  Ursprung  der  Sprache)  Terschiedene  auch  bistor.  Fragen 
behandeln;  am  8.  Apr.  in  Dresden  FMherr  Beanliea-Marconnaj, 
Verfasser  mehrerer  histor.  Arbeiten,  meist  zur  Gesch.  d.  ausgehenden 
18.  Jahrh.  {174 

Aus  dem  Auslande  notiren  wir  folgende  Verluste:  Am  25.  Januar 
Prof.  Sven  Fromhold  H  n  m  ni  a  rs  t  a  n  d  ,  geb.  1821,  1802  Nachfolger  Malm- 
tftrums  H.  d.  Univ.  Upsaiu;  er  schrieb  u.  a.  üb.  d.  30j.  Krieg,  veröü'ent- 
licbte  noch  letsthin:  Romeraka  rikets  författningsbistoria  frin  Angustus 
tili  Testromerska  rikets  fall.  —  Am  31.  Jan.  in  Oxford  Q.  Vigfusson, 
Prof.  d.  skandinav.  Althk.  dort,  59  J.  alt  (vgl.  Ae.  Nr.  877  u.  878).  — 
Am  5.  Febr.  Jean  Qaberel,  dessen  Hauptwerk,  eine  Q.  d.  Genfer  Kirche, 
1852—62  erschien.  Am  9.  Febr.  Cardinal  J.  B.  Pitra,  Bibliothekar 
d.  Vatican».  durch  zahlreiche  Arbeiten  nm  die  Kircliengeschichtc  verdient.  - 
Am  12.  Febr.  in  Florenz  Ces.  Guasti,  Vor&land  d.  Toskan.  Archive, 
geb.  1822;  seine  Pul>licationen  betrafen  meist  die  G.  Toskanas  und  d.  icai. 
Renaissance.  —  Am  15.  Febr.  Baron  Ernouf,  72  J.  alt,  Verf.  verschie- 
dener  Arbeiten  s.  O.  d.  Revolution  d.  d.  Napoleonischen  Zeit  —  Am 
26.  Febr.  in  tlpsala  Prof.  W.  B-Svedelius,  1816  geb.,  Mitgl.  d.  schwed. 
Ak«,  ansgexeiehnet  durch  seine  Forsehongen  auf  d.  Gebiet  d.  G.*  u.  Staats^ 
Wissenschaften.  —  Am  16.  M&n  in  Venedig  B.  Cecchetti,  Dir.  des  dor> 
tigen  Staattiircbivs  n,  Redacteur  des  «Archivio  Veneto",  51  J.  alt,  durch 
zahlreiche'  Arbeilen  nm  venetian.  G.  verdient.  Oben  unter  155  fl — r  no» 
tirten  wir  noch  zwei  derartige  Beiträge  von  ihm.  [US 


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AntiquariBcbe  Kataloge. 


505 


AvtlqiiarlBehe  Kataloge. 


Ackermann,  Th.,  in  München. 
Hat.  S82:  Ital.  GeMh.  —  Kat.  M: 
Cultar-  n.  Sittengeeeh.  —  Kat.  846: 

GeofTf.  n.  Gesch. 

Baer,  Joseph,  A:  Co.,  in  Frank- 
furt a.  M.  Kat.  228:  Die  westlichen 
Provinzen  d.  russischen  Kei  — 
Kat.  2ad:  Geneal.  u.  Heraldik.  Gesch. 
d.  Orden  etc.  —  Kat.  2S6:  Greisere 
Serien  v.  Zeitschrr.,  Sammelwerken 
u.  Ges.schrr.  —  Kat.  237:  Archiui- 
logie,  —  Kat.  238:  Judaica.  Gesch. 
u.  Liter.  —  Kat.  240:  Werke  über 
Böhmen  n.  Mähren.  Fhigschrr.  a.  d.  Z. 
des  Krieges.  —  Kat.  242:  Docam. 
u.  Briefe  s.  Geseh.  d.  80j.  Krieges. 
•—  Kat.  248:  Hist.  Qu.werke. 

Bose,  in  Leipsig.  Kat.  6: 
Geogr.  n.  Gesch. 

Calvor,G.,  in  Göttingen.  Kai  12: 
Gesch.,  Numism.  u,  Geogr. 

Cohn,  Alb.,  in  Berlin.  Kat.  134: 
Autographen  u.  hist.  Docum. 

Dieterich,  in  Göttingen.  Kat  5: 
Bechts-  u.  Staatswiss. 

Edelbeck,  J.,  in  Münster  i.  W. 
Kat.  41 :  Gesch.,  haupts.  Provinzialg. 
Nerdwettdtld'8. 

Fischhaber,  in  Reatlingen.  Kat. 
68:  Biogrnplii»  !!  u.  Briefwechsel. 

Freies!«: beu «  ^achf.,  in  ötraas- 
barg  i.  R  Kat  2:  Geach. 

Halm  &  Goldmann,  in  Wien. 
Kat.  104:  Ctc-Bch.  i.  AUg.,  Austriaca, 
Biographien  etc. 

Harrasso witz,  0.,  in  Leipzig. 
Kat.  153:  Dt.  Sprache  u.  Althk. 

Hoepli,  U.,  in  Mailand.  Kat.  55: 
Storia  d'Italia. 

Kirchhoff  A  Wigand.)  in  Leipzigs 
Kat.  819:  Ethnographie,  Prähistorik, 
Altcrthümer  etc.  —  Kat.  828:  Aus- 
wahl bedeutender  Werke.  Dabei: 
Gesch.  n.  d.  Hilfswiss. 

Köbner,  Wilh..  in  Breslau.  Kai. 
199:  Auswahl  v.  werthv.  Werken, 
dabei  Gesch.  u.  Hilfswiss. 

Köhler's  Antiquarinm ,  FiHale 
Berlin :  Knt.  4 :  Sprachen,  Gesch.  u. 
Lit.  d.  europ.  Länder  u.  Völker. 


Lehmann  &  Lutz,  in  Frankfurt 
9k,  U.  Kat.  76:  Cultnr^n.  Sittengesch. 

List  d- Franke,  in  Leipzig.  KAt. 
203 :  Geogr.,  Reisen,  Americana.  — 
Kat.  204:  Gesch.  v.  Ober-  u.  Kieder- 
sachsen.  —  Kat.  206:  Allg.  u.  europ. 
Gesch.,  HoHand,  Belgien,  Skundinn- 
vien,  Italien,  Spanien  u.  Portugal.  — 
Kat  207:  Gesch.,  Sprache  Q.lit  d. 
.<lav.  Völker, 

Mai,  Em  an.)  in  Berlin.  Nr.  85: 
Histor.  Bücher. 

Mampe,  Ad.,  in  Bertin.  ifot  17: 
Ausl.  Gesch.  —  Kat.  21 :  Dt.  u.  prenss. 
Gesch.  —  Kat.  22:  Gesch.,  Geneal., 
Adel,  Heraldik  etc. 

Merkel,  R.',  in  Erlangen.  Kat. 
108:  Gesch.  u.  Geogr.  v.  Dtld. 

Neubner,  P.,  in  Köln.  Kat.  14: 
Gelehrtengesch.  (Leben  und  Wirken 
derPftpste,  Cardinäle  etc.)  —  Kat.  17: 
Staats-  u.  Volkswirt hsehuft.  Soziole 
Fragen.  Bibliotheca  biograpliica. 
Personen,  Familien,  Briefwechsel, 
Memoiren  etc. 

Otto,  in  Erfurt.  Kat.  390:  Gescli. 
—  Kat.  391 :  Lebenabeschreibgn., 
Denkwflrdigk.,  Briefnreclisel. 

Rohracher,  F.,  in  Lienz.  Kat.  24: 
Auswahl  tnmeist  älterer  anch  seltener 
Werke. 

Rosenthal,  L.,  in  München. 
Bibliotheca  slavica  V :  Lcs  Pays  slaves 
du  Sud.  —  BibL  slav.  VI:  Icono- 
graphie  de  la  Boheme. 

S  c  h  w  e  i  tser ,  in  lIQnchen.  Kat. 
20:  Gesch..  Bavarica. 

Siebert,  K.,  in  Berlin.  Kat.  187: 
Lit  d.  16.  u.  17.  Jb.-,  Ms«,  etc. 

Uebelen,  C,  in  Mflnehen.  Kat7: 
Gesch.  u.  Politik. 

Unfiad,  A.,  in  Zürich.  Kat.  140: 
Bibliothek  v.  Prof.  Job.  Schern  (Lit.-, 
Cnltnr-  n.Sittengesch.  Memoiren  etc.) 

V  ö  1  k  e  r ,  K.  Th.,  in  Frankfurt  a.  M. 
Kut.  15*;:  Staats-  u.  Völkerrecht. 
Politik,  Revüi.getjch.  etc. 

Weyl,  Ad.,  in  Berlin.  Humlnn. 
Correspondenz  Nr.  8485:  Bficher  flb. 
Mamism. 


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1 


506  Eingelaufene  Sehriften. 

BliigreUiifeBe  Sehrlftea» 


Brans,  Friedr.,  Die  Vertreibung 
Hz.  Heioricb*8  ▼.  Braanscbweig  dar^ 
d.Schmalkald.  Band.  1, Tb., 8.  Biblio- 
graphie Nr.  227^1. 

Dondorff,  Das  hellenische  Land 
als  Sehenplats  d.  altheUen.  Gesch. 
(Sammlung  gemeinverst.  wiss.  Vortrr., 
hr?g.  V,  H.  Virchow  N.  F.  3  Ser., 
Heft  72.)  Hamb.,  Richter.  188^.  8 
42  S.   H.  0^. 

Dziatzko,  K.,  Boitrr.  z.  Gutcn- 
bergfrage.  Mit  e.  Lichtdruck-Facsi- 
miled.  Helmasperger'schen  Notariatb- 
inetramentes  v.  6.  Nov.  1455.  (Samm> 
lung  bibl.-wissenscliaftl.  Arbeiten, 
hrsg.  V.  K.  Dziatzko,  Heft  2.)  Berl., 
Asher.  lsS9.  gr.  8".  89  S. 

Fischer,  K.,  Ist  e.  Philosophie 
d.  Gesch.  wissen scliaftlio Ii  erforder- 
lich, bezw.  möglich?  6.  Bibliogr.  Nr. 
1764. 

Friedrich,  J.,DieCün8tan  tinische 
Schenkung,  s.  Bibliogr.  Nr.  2002. 

Cosmus  V.  Simmern's  Lebenslauf, 
brsg.  ▼.  R.  Hennciie  (Sep.  a.  Bell. 
Studien),  1889.  8^  43  S. 

Hart  mann,  Ludo  Mor. ,  Unter- 
suchungen z.  Gesch.  d.  byzantin.  Ver- 
waltung in  Italien  (540^750).  Lpz., 
Hirzel.  1889.  gr.8^  182  8.^  s.  Maehr. 
n.  Not.  158  d. 

Kehr,  Paul,  Die  Datirungen  d. 
Diplome  K.  Otlo*0  m.  (Harb.  Habil.- 
sehr.)  Innebmek»  Wagner.  1889  .8^ 
85  S. 

Kretschmar,  J.,  Die  Formel- 
bticher  ans  d.  Kanslei  Radolfs  von 
Habsburg.  Innebr.,  Wagner.  1889. 

8".  1>U  S. 

Mareks,  Die  Zusammenkunft 
Bajonne.  Das  französ.  Staatsleben 

u.  Spanien  in  d.  JJ.  1563 — 67,  siehe 

Nachrr.  u.  Notizen  144  a. 
Marten  s,  W.,  Die  falsche  General* 

Concession  Konstantin's  d.  Gr.,  8. 

Bibliogr.  Mr.  2003. 


Martin,  K.,  Theoderich  d.  Gr.  bis 
s.  Erobemng  Italiens,  s.  Bibliogr. 

Nr.  2012. 

Mitt Heilungen  aus  d.  Stadt- 
archiv V.  Köln,  hrsg.  v.  K.  llohl- 
banm.  Heft  16.  Köln,  Dumont- Sehan- 
berg. 1889.  8".  137  S.  M.  3,60. 

Mendheim,  Max,  Das  reichs- 
stadt.,  besoud.  Nürnberger,  Söldner- 
wesen im  14.  n.  15.  Jh.  Lpz.,  Fock. 
1889.  8".  96  S.  M.  1,50. 

Pfister,  E.,  Die  (Inanf.iellen  Ver- 
hältnisse d.  Univ.  Freiburg  bis  Aiitte 
d.  19.  Jh.  Freib.,  Mohr.  1889.  8*. 
XII,  196  S.  M.  4. 

Prut/.  H  .  KntwirkliiTi«:^  n.  T'nter- 
gang  U.  Teuipellierrenordens,  siehe 
Bibliogr.  Nr.  335  u.  im  3.  Heft. 

Richter,  W.,  Die  Auflösung  des 
karoling.  Reiches  u.  die  GrirndTiTicr 
dreier  selbständiger  Staaten.  (Baiuni- 
lung  gemeinverst.  wiss.  Vortrr.,  hrsg. 
V.  Rnd.  Virchow.  N.  F.  3.  Ser.,  Heft 
70.)  Hamb.,  Richter.  1889.8*.  52  S.  M.l. 

Ristelhuber,  P.,  Heidelberg  et 
Strasbourg,  recherches  biographiques 
et  litt^raires  snr  les  ^tudianta  AI; 
saciens  immatricul^s  k  l'universite 
de  Heidelberg  L'^Sd- 1062.  Paris, 
Leroux.  1888.  gr.  8  .  141  S. 

Rosenmnnd,  Rieh.,  Ans  d.  Yer- 
mächtniss  d.  J.  1888.  Historisches  u. 
Politisches.  BerL,  Hofmann.  1889. 
8^  101  S. 

Steinfaavsen,  G.,  Gesch.  d.  dt. 
Briefes.  Th.  1.  Berl..  Gaertner.  1889. 
8".  V,  190  S.   M.  4-^0. 

Zdekauer,  L.,  Proposta  alla  reale 
depataa.  di  storia  x  ^tria  solla  com> 
pilaa.  di  nn  Codice  dipl.  Pistoiense. 
Firenze,  direz.  deU'  arch.  stor.  ital. 
1889.  8"».  7  S. 

Zeitschrift  d.  Aachener  Qe* 
Schichtsvereins.  Bd.  10.  Aachen*  1688. 
gr.  8^  286  8.  M.  6. 


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Bibliographie  zur  deutschen  Geschichte. 

Literato  von  1888,  IV  ü.  1889,  I.  mit  Erganzimg  von  1888, 1—IIL 

Bearbeitet  ▼on 

Dr.  Osear  Hasdow. 


VMk«a«rkuf.  Ueber  Plan  uid  Anocdnong  der  Bibliographie  vor^l.  die  Voi- 
bemerknngpn  im  i.  H"t^  Anf genommen  ist  hi'-r  im  allfiLmcinen  die  von  Anfang  Ootobez 
bi»  Mitt«  März  ziigäiiKiiLü  gewordene  LittTaiiu.  Als  JaliT  des  Erscheinens  ist,  wenn 
keine  Jahreszahl  angegeben  ist,  1888  oder  1889  zu  ergänzen,  bei  Zeitschriften,  welche  nach 
JakrgÄngen  (ohne  Band-Ziffer)  citirt  werden,  188».  -  In  d«r  Begel  werd«n  die  ZeÜr 
•eliriften  nach  Band  n.  Seiten  citirt.  nur  ausnahmsweise  nadi  Heften  oder  KonaDem,  die 
daiui  iiifist  als  solche  bezeichnet  sind.  —  Unser»-'  eigene  Numerirung  scliliosst  siili  uniiiittfl- 
bar  aa  daa  i.  Heft  an.  Kammern  uater  1757 ,  aof  welche  verwiesen  wird ,  bat  man  also 
dort  m  mtSun.  Kam  TeiatiiidiiitB  miierer  Vvaamem  nnd  Citate  sei  noeh  dannf  hin- 

gewi-  t;  ^r!  =  5  vif!fti<?ij  nur  die  beiden  letzten  Stellen  pcpolien  sind,  die  TInndprte  tiTid 
Taoi^eude  aus  dem  ZnaammeuhaDg  ergimat  werden  mäasen.  —  Das  Yerzeiclmiss  der  Ab- 
kfimmgen  b.  am  SeUvae.  —  Fftr  kleinere  Beitxige  hia  ieh  nach  venohiedenen  Seilen  «n 
Dank  verpflichtet.  tVa  regelmässige  Hil/e  Hemär.  O.  Sommerfeldt.  —  Nacihtdlce  «Ild 
B<:ncliUguQgen  werden  mit  Dank  verwerthet.  0.  V. 

Die  schon  druckfertigmi  Abtiieilungen  IV— VII  wurden ,  Om  daa  Heft  nicht  ttber- 
mässig  anschwellen  zn  lassen  und  spiii  Erscheinen  nicht  za  sehr  rn  verzögern,  für  das 
nächste  Heft,  weldies  diesem  rasch  folgen  wird,  zurückgestellt.  Ebenso  auch  einige  Tit«l 
ilterer  Bücher,  die  lediglMl  wegen  Teteinaelttt  BeoeiiitoiMa  wtedarholt  hüten  aufgefOkrt 
«eideii  miiMeD.  L.  Q. 


I.  Allgemeines. 


1*  QmehiehisphUMopMef  Me- 
thodik, OescJUclUe  der  Ge- 
schicMatvissenschaftt 

ü.-Philos.  u.  allgemeine  Staatslehre  1757-73; 
Tb<»i'ne  I Methodik)  d.  G.  Wiss.  u.  d.  Unt^r- 
lieht^  1771-97 •  Gesch.  d  G.-Wiss  ,  Biogra- 
phien V.  Historikein  etc,  17U8-1806. 

Krtuse.  K.  Ch.  F.,  Ahriss  d.  Philo« 
d.       lirßg.  V.  P.  Hohifeid  u.  A. 
W fl  n c h  e.  Lpz.,  Schtdze.  gr.  8*.  IX. 
18:3  8.  M.  4.  [1757 

4(r  Labrlola,  A.,  Probleme,  übers,  v. 
Bich.  Otto  (s.  Kr.  1^  wo  falsch: 
Ollo  Richerd).  Reo:  Z.  f.  PhUos.  N.  F. 
98;  125  f.  (Cour.  Herrn enn).  [58 


Ceedil,  Leop.,  I.  tistemi  ed  il  nae- 

todo  nella  filos.  d.  storia.  (Sep.  a. 
R.  it.  di  filos.  Jahrgr.  3,  Vol.  2,  8ett. 
e  Ott.).  Roma,  Prasca.  6°.  40  p.  L^9 

Sdralek,  Max,  Die  Stellg.  d.  G.  z. 
Philos. u. Naturw.  RecUrede. Münster, 
Öchöningh.  P'\       S.  [60 

Welzer,  Ernst,  Die  theist.  Gotles- 
u.  VVelLauschauung  als  Gründl,  d.  G.- 
philos.  (Sep.  a.  24.  Ber.  d.  Philo- 
mathie  in  Keissel.  Noissi-.  Graveur, 
gr.  8".  80  S.  M.  1.  -Jf  Ree:  Philos. 
illshfte.  35,  227-9  (Knoodt)-,  HJb  9, 

m.  [61 

Cottaul,  Enr.,  Q  resionalismo  e 


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508 


Bibliographie  Nr.  1762—1807. 


la  ragione  stor.  Koma,  Setth.  8*^. 
XV,  227  p.  [1762 
Ranke,  Leop.  v.,  Wie  der  Bcgriflf 
,Fortsohritt"  m  d.  G.  aufzulaesen  sei. 
Was  von  (I.  sog.  leitenden  Ideen  in 
d.  Q.  zu  halten  sei.  (Weltg.  9,  2 
[Epochen],  8  '2  6-13.)  [63 
Fischer,  Karl,  ist  e.  Philos.  d.  G. 
wissenBelmfIlich  erforderlich  bezw. 
niöglicli  ?  (Progr.)  Dillenbiu^,  Wei- 
denliiicli.  8''.  53  8.  [64 
Carrau,  L.,  La  conscience  psycho!, 
et  inov.  (i;ins  l  individu  et  dana  I'hist. 
Paris,  Perrin.  18«.  Vni,291  p.  Fr.  8,50. 
-K^Rec:  R.  philos.  13,  UfU  2;  Poly 
bibl.  2.  86r.  28,  580  f.  (L.  Cou* 
tare).  [65 
Rogers,  J.  E.  T.,  The  econ.  inter- 
retation  of  history,  Lond.,  Unwin. 
558  p.  16  Sh.  *  Ree.:  Journ.  des 
6con.  45,  112-8  (S.  Raffalovich); 
U.  Ant.  19,  862-4;  Ac.  Hr.  868i  Ath. 
110.  [«6 


Costa-Rossettl,  Die  Stantslohre  d. 
Christi.  Philos.  (Philos.  Jb.  d.  Uorretj- 
Ges.  I,  896-420.)  [67 
Jastrow,  J.,  Der  Staatsbegriff  i. 
rom.  u.  du  RechW  (Vjaohr.  VPK  26, 
1,  1-27.)  [68 
Preast,  Hiqo,  Die  Persönlichkeit 
d.  Staats,  org.  u.  individ.  betrachtet. 
(A.  f.  offentl.  Recht  4,  62-100.)  [69 
KiniMlofr.  A.,  DasWandem  d.  Staats- 
grenzen.  (Dt.  R.,  23-33.)  [70 
Fonoln,  P.,  La  forraation  territor. 
des  principaux  Etats  civilises.  (R.  de 
gtogr.22,41-6;  126-82;  20748.)  [71 
Frantz,  C,  Grossmacht  u.  Welt- 
macht.  (Z.  1'.  d.  ges.  äUatsw.  44, 
674-722.)  [72 
Simmel,  G..  Bemerkgn.xu  sociale th. 
Problemen.  (Vjschr.  f.  wis«.  Philos. 
12,  32-49.)  [73 


SohSfer,  Dietr.,  Das  eigentl.  Ar- 
beitsgebiet d.G.;  ak.  Antr.rede.  Jena, 
FiPcher.  gr.  S**.  35  S.  M.  0,80.  [74 
Droysen,  J.  6.,  Precis  de  la  scieuce 
de  riiistoire,  tradait  de  Tallein.  sur 
la      (  d.  par  P.  A.  Dormitv.  Pari.s. 
Leroux.  8^  IX,  110  p.  -je-Kec:  RC 
26,  295  r.    (A.  Lefranc,  abfällig); 
Bull.  crit.  IbSS.  Nr.  PK  [75 
*MoeUer,  J.,  Etud.-s  hist.  Nr. 
12.  Ree:  RC26,228f.  (Reinaclg.  [76 
^  Dolol,  P.,  Sintesi  di  sciensa  eto* 


rica.  Nai*oli  1887.  Ree:  DLZ  10,  58 
(E.  Bern  heim).  [77 

Svedelius,  W.  E.,  Om  hisi  ▼etens- 
kap  och  hist.  studier.  (Hist  Tidskr. 
Stockb.  8,  29-78.)  (78 

Sickenberger,  H.,  Grundsätze  f.  G.- 
scbreibg. ;  4.  Th.  einer  Finleit.  in  d. 
G.  d.  Menschli.  Progr.  Freising,  Fei- 
lerer. 8".  :^.5  S.  [79 

Bernhelm,  E.,  Chrono!.  Eintheilg.  d. 
hist  Stoffes.    (DZG  1,  61-74,)  [80 

Lattre,  de,  L'exactitude  et  la  eri* 
tique  en  histoire.  (Mns^on  1888» 
573-84.)  [81 

<^  Bourdeao,  L,  L'hist.,  s.  Nr.  13. 
Ree.:  S^ances  etc.  de  Pac.  des  sc. 
raor.  et  polit  30,  753-5  (Heaussire); 
Bull.  crit.  1888.  Nr.  19  (^Baudril- 
lart);  RH  88,  388-6  (Monod).  [82 

Strödt,  Die  Scholastik  u.  die  G. 
([IPBll  102,  789  etc.  a.  103,  93  etc. 
bis  178.)  [83 

B»,  6.,  Zur  Entwicklungsbdhe  d. 
ticnostcn  dt.  G.-schreibg.  (Stimmen 
a.  Marin  Laach.  34,  245-56.)  [84 

Dahr,  B.,  Die  dt  Jesniten  als  m- 
storiker  [mit  bes.  Riicks.  auf  W^gele's 
G.  d.  Jfist.]    (ZKTh  H7->*9.)  [85 

Nippold,  Frz.,  Die  inlallib.  G.- 
schreibg.  [Literat  d.  J.  1887).  (Theol. 
Jber.  7.  271-:^  t  [86 

Wattentiaoii ,  W.,  0.  Lorenz  u.  G. 
Watts;  e.  Wort «.  Abwehr.  Dasn:  ein 
Ber.  a.  d.  .1.  1884,  v.  G.  Waits. 
(NA  13,  24y-58;  259  fi«  )  [87 

4f  Holder-Egger,  0.,  Die  Mon.  Germ, 
n.  ihr  neuester  Kritiker.  1><87.  Rei  .: 
MHI.  17.  4  r.    fW.  Schul tze).  [^^^ 

Rossi,  Luigi,  Gii  scrittori  politici 
bolognesi.  Bol.,  soc.  tip.  258p.  4t  Ree : 
A.  stor.  It  8er.  V.  T.  2,  449  f.  [89 


Adams,  H.  B.,  The  study  of  hist 
9.  Nr.  80.  Ree.:  Polit  seienee  qaart 

:3,  In.-,  fHaker):  R()H  43,  574-9  (de 
Bourmont,  L'enseign. de l'hist  aux 
Etats-Unis.)  [90 

Korvath,Arpad,  [bt  tr. Organis,  eines 
hist.  Semin.  in  Hiidapp«=r^  n.  Replik 
Fehe  rpat  akys.  (Sza^aduk.  21,235 
bis  50;  251-4.)  [91 

Genz,  H.,  Die  Bedeutg.  d.  G. Unter- 
richts aut  d.  höh.  Lehranstalten.  (Z. 
r.  d.  Gymnw.  32,  657-68.)  [92 

Scliilier ,  H. ,  Bedarf  es  e.  bes.  n. 
Unt.gegenstande? .  um  d.  Solnilern 
hob.  Lehranstalten  d.  Kenntniss  d. 
staaU.  Binriehtgn.  ihres  VaterL  su 


i 


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I,  1.  (j.-i^liiloäopliie,  Methodik  u.  G.  d.  G.- Wissenschaft.  509 


sichern?  <Z.  f.  d.  Gytntiw.  32,  401  bis 

aO.)  [1793 

Bartels,  Zweck  u.  Auswahl  d.  Unt.- 
stoffes.  Behnndig.  u.  Lehrpian  d. 
Ustorr.  in  d.  G.  (Rhein.  Blf.  f.  Er- 
«eh.  u.  ünterr.  Ilft.  2.)  [94 

OUclier,  Wie  ist  d.  G.uuterr.  am 
Seminar  n.  d.  Sem.-Ü6bnng88cbttle 
»II  gestalten  etc.  {Pädag.  Bll.  18, 1.)  [95 

Blümel,  Die  neii»'Ste  G.  in  d. 
Volksschule.  (Sammig.  padag.  Vf)rtrr. 
III.  Hft.  6.)  Bielefeld  u.  Lpz..  Vel- 
batren  &  Kl.  8».  12  S.  M.  0.40.  (90 

Muller,  J.  W.,  Die  jÜDgaten  kgl. 
Verordngn.  fib.  d.  Ünterr.  in  d.  6.  etc. 
(Conjunctis  viribus.  TIT.  83-92.)  [97 

Zar  Methodik  d.  Uoterricbts  Tgl.  Nr. 


Biographien  dt  Historiker  in  d. 

AHB  27.  nach  d.  Geburtfjnlir  peord- 
net.  a)  i9.534-(>.  Harles s^  Job. Godt'r. 
V.  Redinf^horen,  jfil.-berg.  Arch.  1628 
bis  1704.  —  b)  S.  232  f.  v.  Riilow, 
Mart.  V.  Range  (Range),  colberg.  Lo- 
kalforecher  1634-88.  —  c)  S.  756  f. 
Wagenmann,  Adam  Rechenberg, 
lutb.  Theolog  u.Polyhi8tor.l642  1721. 

—  d)  S.  173  f.  G.  V.  Wyss,  Joh. 
Hnr.  Rabn,  Schweis.  Hist.  1646-1708. 

—  e)  S.  (104  n.  P.  Zim  iiir^rmann, 
Phil.  Jul.  Rehtraeyer,  braunscbw.- 
lüncb.  Hist.  1678- 1742.  —  f)  S.  429  f. 
V.  Krön  es,  Bernh.  Raupach,  evang. 
österr.  Kirchcnlii^t.  1682-1745.  —  n) 
S.  228  f.  Schnorr  v.  Carolsfeld, 
Mich.  Raoffl  1700-74.  —  h)  8.  886  f. 
V.  Krön  es.,  Adrian  Rancb^  österr. 
Hist.  1731-1802.  —  I)  S.  571-8.  F. 
Frensdorf,  Aug.  Wilh.  Rehberg, 
fitoatsm.  u.  pol.  Schrill.«!.  1757  1836. 

—  k)  S.  188-90.  P.  Beck.  Joh.  Nepom. 
Fr«.  Ant.  v.  Raiser  1768-1853.  — 
1)  S.  62-4.  Haairen,  Christian  Qnix, 
Aachener  Hist.  1773  1844.  -  m)  8. 
294-7.  V.  Krön  es»,  Jos.  Kapp,  lirol. 
Hist.  1780-1865.  —  n)  S.  403  14  We- 
gele,  Frd,  V.  Räumer  1781-1873.— 
O")  28P.-5.  Brüll,  Sah  Jchnda  T.öb 
Rttpoport, jüd.G.  u.  Alth.slorsch.  17^0 
bis  1867.  —  p)  S.  600  f.  Wegele, 
Frd.  Rehm  1792-1847.  -  q)S.  242-69. 
Alfr.  Dove,  Leop.  v.  Ranke  1795 
bis  1886.  —  r)  8.  544.  Glinthcr, 
Holger Cbrst.v.  Heedtz,  fchlesw.  Hist. 

1800-  57.-8)  S.  13.  V.  Bülow,  Joli. 
Ldw.  Quandt  (f.  ältere  G.  Pommerns) 

1801-  71.  —  t)  8.480  f.  Frz.  Briim- 
mer,  Baltbas.  Reber  (Prof.  d.  G.  in 

Denlsdie  Zeitsdur.  f.  Oeschiditow.  1. 1 


Basel)  1805-75.  —  n)  S.  58  62.  K. 
Lohmeyer,  Ernst  Ant.  Quitzraann 
(germ.,  bes.  bai war.  Alth.)  1809-79.  [08 

Hartwig,  0.,  Ignaz  t.  DöUinger. 
(Unsere  Zeit  10-29.)  199 

Burckhardt,  Ach.,  Worte  d.  Erin- 
nerg.  a.  W.  Vischer  (tl886).  (Beitrr. 
z.  vaterlftnd.  G.  Basel.  12,  343-55.) 
•^Anhang:  Veneichn.  d. Scbrr.  Vi> 

scher«,  [1800 

Loersch,  Zur  Erinnerg.  an  A. 
V.  Renraottt  (ZVOAacben  10^  1  bis 
21.)  [1801 

Broglie,  Em.  de,  Mabillon  et  la  soc 
de  Tabbaye  de  Saint-Germ.  des  Pr^ 
älafindulTe  siecle  1664-1707.  2vol. 
Paris,  Plön.  gr.  8^  XI,  429:  390  p. 
Fr.  15.  «äf  Ree:  R<^H  44,  656-8;  Le 
Livre  1888,  Nr.  10;  Polybibl.  Partie 
litt  188«.  129  32  (Rndery):  Moyen- 
Age.  imö,  Nr.  8  (A.  Giry);  Etudes 
relig.,  philos.,  hist  et  litt.  1888,  Sept. 
(J.  Brucker);  EHR  3,  585-92  (Ac- 
ton);  ThLZ  1:1  r,24-6;  Kathol.  1888, 
Juli;  Lit.  iiandw.  1888,  332-4  (Bäu- 
mer); RC27, 171-6  (A.  Rebelliau); 
HH  .37,  :j55  f.-,  AZtgBeiL  76 (Gold- 
man u).  [2 

P1l«t0r,  Ch.,  Jean  Daniel  Sehdpflin, 
et.  biogr.  [Sep.  a.:  Ann.  de  l'£st.]. 
Nancv   V".  13^  [3 

Muratori,  L  A.,  Lettere  al  P.  Filippo 
Cameriui.,  pnbbl.  Greg.  Palmieri. 
(Atti  e  mrm.  di  stor.  pafer.  8er.  3. 
Vol.  5,  2;i5-87.)  [4 

Muratori,  L.  A.,  Lettere  ined.  al 
Card.  Ang.  Maria  Querini,  pubbl. 
Agost.  ZaneUi.(A.  stor.lt  äer.  V. 
T.  II,  324-65.)  [5 

Vogt,  W.,  Oeofg  Karl  Frommann. 
Nürnberg)  Ballhom.  gr.  8*.  18  S. 
M.  1.  [6 

Zar  G.  d.  Wits.  etc.  vgl  Nr.  125i;  1306a, 
S&:  lissi;  mi,  S7,  66a:  im-,  auch  Mar 
Nr.  U8S-S». 

2,  XdtBraiur^  u,  Quellenkunde, 

BibliogiapUe  and  Literatinrkimde  iadt-iü; 
BlblioUieiswMen  (Kataloge)  1S1«>S1 ;  AiohiT- 

wesen  (Repertorien)  I8M-8O. 

Jahresberichte  d.  G.wiss.  (vgl.  Nr. 
46).  Bd.  VTII(1885).  hrsg.  v.  Jastro  w. 
Berlin.  Gärtner.  1888.  Lex.-8^  XV, 
195,  343.  402  S.  M.  26.  *  Ree.  v. 
VI:  DR8.289;  KB1GV36,99;  Erwidrg. 
Jastrow's  auf Rec.v.  Below's  MHL 
17,  921 16;  darauf      H  s  Erklürg. 

33 


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510  Bibliographie  Nr.  1807->1846. 


ebd.  210-12.  [Vgl.  darüber  Nachr.  n. 
Not.  Nr.  122.]  —  Ree.  v.  VII  und  Vlll: 
Nord  u.  8üd48,  264  (Löwenfeld); 
KBIWZ  8.  48  0.  —  Ri-r.  d.  neuesten 
Jgg.:  Lpz.  Ztg.  Wi88.  Beil.  31 -H  (G. 
Winter).  [1807 

^  Chevalier,  Ul.,  Repertoire  (s.  Nr. 
47).  Ree.  HC  26,  8G  SH;  Polybibl. 
Part. litt. 28,  68  (Le  Vsvasseur).  [8 

Luteyrie,  R.  de,  et  E.  Leftvre-Pton- 
tellti  Bibliogr.  g^n.  des  travanx  bist, 
et  arch.  pnbl.  par  los  socit'tes  gav. 
de  la  France.  I:  Ain-Gironde.  Paris, 
Hecbette.  4^  XII,  711  p.  k2  col.  [9 

Couderc,  Cam.,  Denxi^me  Table 
g^n.  de  la  R,  bist.  (isSl  fi85).  Paris, 
Alcan.  8°.  140  p.  Fr.  3.   •  [10 

SteiRi  H.,  Invent  sotnm.  des  tables 
gen.  des  p^rindiiiucH  hi.st.  en  langue 
franc.  I.pz..  Hnrrnssowitz.  >J^.  HSp.  [n 

Repertoire  des  travaux  hisi.^  com. 
ranelyee  de»  public,  feites  en  France 
et  n  r«''fr.  snr  Diist.  etc.  de  1h  France 
pend.  l'a.  1883.  III:  Suppl.^  Index. 
Paris,  Hacbette.  8*.  i».  1003-1491.  (12 

Rpecialbibliographien  pto.  s.  suislools.  — 
Vgl.  Nr.  Vi9b;  I40i;  I67i>,  &i, 


CentralNttt  für  Bibliothekswesen 
s.  Gruppe  VII. 

Gutiprrez  del  Cano,  Marc,  Codices 
y  iiiöö.  i^iXG  se  conaervan  en  )a  biblio- 
teea  de  la  univera.  de  Valladolid. 
Madrid,  Mnrillo.  1888. 4".210.5pe8.[13 

Roth.  F.  W.  E.,  MitthfilLni,  z  Liter, 
d.  Miilellateins.  (^Roman.  i  ursclign.  6. 
17-$6.>  ^  Bist.  Hss.  d.  Darmsttidter 
Bibl.  [14 

Roth,  F.  W.  E.,  Älittheilgn.  aus  nlt- 
firanz.,  italieu.  u.  »pan.  Uss.  d.  Darm- 
stiMlIer  Hofbibl.  (Ebd.  6, 289-70.)  [15 

Keuffer,  Max,  Beschreib.  Verzeichn. 
d.  Hss.  d.  Ötadtbibl.  zu  Trier.  1.  Hft. 
Trier,  Lintz.  gr.  8".  IX.,  77  ö.  M.  3. 
#Rec.:  SIHBCO  9,  847.  [16 

Kraus,  F.  X.,  Die  Schatze  St.  Bla- 
sien'? in  d.  Alit^'i  St.  Paul  i.  Knrnthen. 
(ZGOberrh.  4»  46-68.)  *  Verzeichn. 
d.  Hss.  [17 

Notices  et  extraits  (s.  Nr.  65).  T. 
XXXU,  2.  'MO  p.  (Abth.  1  erschien 
1886.)  luh.:  a)  ö.  1-36.  Haurdau, 
Nol.  snr  le  nam.  14590  des  mss.  )at. 
de  la  bibl.  nat.  [60  Predigten  a.  d. 
2.  Hälfte  d.  12.  Jh.]  —  b)  8.  37-81. 
P.  Mejer,  Not.  sur  le  ms.  II,  6,  24 
de  la  bibl.  de  Cambridge.  [1.  Nor- 
mannencbron.  —  2.  Chron.  d.  Könige 


Frankreichs  -1215  (=  SS  IX,  895  ff.). 

—  Chron.  Turpins  in  franz.  Uebers. 

—  4.  E.  Chron.  d.  engl.  Könige  r, 
Wilh.  d.  Erob.  bi=  Rieh.  L  —  5.  D.  fran- 
zös.  metr.  Lucidaire  d.  13  Jh.  v.  Gille- 
bert  de  Cambray.]  -  c)  S.  8:^-106. 
Haur^an,  Notice  sur  le  num  '<AS^ 
des  mss.  Int,  de  la  bibl.  nat.  [Verse 
u.  einige  Predigten  lit.- geschieht!. 
Interesses]. d) 8. 107-66.  Hanr^an, 
Not.  sur  les  sernaons  attrib.  k  Hilde- 
bert dr  T.avardin  (12.  Jli.  ).  —  e)S.  197 
bis  273.  Tanon,  Not.  sur  le  for- 
mulaire  de  Gaillanme  de  Paris.  — 
0  S.  276-338.  Hanr^au,  Not.  sur 
le  num.  14952  de?  rnps.  lat  de  la 
bibl.  nat.  [Predigten  a.  d.  13.  Jabf 
hundert.]  [18 

Catalonae  g^n.  des  mss.  des  V)ibL 
pnbl.  de  France.  Departement«.  T.  IX. 
Paris   Plön   s^r  :57a  p.  Fr.  12.  [19 

Mazzatinti,  Gius.,  Invent.  dei  mss. 
ital.  (s.  Nr.  64).  III.  Roma,  Benaini. 
8".  VIII,  730p.  L.  6.  «Ree:  Giom. 
stör.  d.  lett.  it.  12,  468-71.  [20 

Delisle,  Leop.,  Cntal.  des  mss.  an* 
eiens  et  des  chartes,  suivi  d'une  no- 
tice  snr  im  rectud!  lii.'^t.  du  18e  siecle, 
par  M areel  de  Freville.  (Coll.de 
M.  Jules  Deenoyers.)  Le  Pny,  Mar- 
ehessou.  8^  VUI,  84  p.  #  Enthält 
Papstbriefe.  [21 


Zeitschrift,  Archivfil.       in  VII. 

Löher,  Frz.  v.,  G.  d.  Archivwesens 
in  Dtld.  (s.  Nr.  78).  Schluss.  (Areb.Z. 
13,  107-98.)  122 

•X*  Inventare  d.  Frankf.  .Stadt-A.  1, 
8.  Nr.  76.  Ree.:  HZ  61,  320-2  (Wan- 
bald);  CBl  267  f.  [23 

Schneiderwirth  u.  Bauch,  Ueber- 
sicht  d.  Inhalts  d.  Bodmaun-Habel- 
schen  Archivs.  (Arch.Z.  13,  241  bis 
265.)  [24 

Catalogue  dos  mss.  conservt.«*  dans 
les  depots  d  arch.  departera.,  com- 
roun.  et  hospitali^rea.  Paris.  Plön.  8*. 
471  p.  Fr.  12.  (25 

La  NicoIIlere-Teyetro,  S.  de,  Invent. 
somni.  des  arcii.  commun,  ant^r.  ä 
1790.  T.  I.  Ser.  AA  k  DD.  Ville  de 
Nante.^.  Nantes,  8ehwob.  4*.  XXIIL, 
40.'  p.  Fr.  {-26 

Archiv,  Das.  auf  Montecassino. 
(Arch./.  13,  234-7.)  [27 

Malagola,  C. ,  L'archivio  govern. 
della  repabblica  di  S.  Marino.  (Atti 


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U  2—3.  literatiir-  n.  QaeUeokimde.  UiiivtnfJgeiehlebte.  511 


e  mevn.  di  Romagna.  Ser.  Iii.  Vol.  6. 
260-34Ö.)  [1828 

Basli,  6.,  L'ftnshfTio  8a«salelll  in 
Imola.  (Atti  e  memorie  di  Romagna. 
Ser.  3.  Vol.  6,  423-86.)  [29 

Carte  Strozziane,  Le,  del  r.  a.  di 
ateto  in  Fbenxe.  II.  p.  481-656.  (Beil. 
a.  A.  stör.  It.  Ser.  V.  T.  1  u.  2 ")  [30 

Zurü  d.  dt  Bibll,  n.  Archiv«  vcl.  Gruppe 

IV.  4,  üb.  Archive  u.  Bibl  - Kataloge  auch 
Onippe  V.  Vgl.  Nr.  1473»  96;  l&3:f-3S,  «i, 
fS;  MtS. 

S»  VMveraalifettMehie 

«insehliesslich   In    allgemeinen  dent- 
«■•hen  (t"  -'liirlitfl.    Nr.  lM.ii.39 

Raalie,  Leop,  v.,  Weltg.  1.  3.  Aull. 
IX^  1:  Zeiten  d.  Uebergangs  z.  mo- 
dernen Welt  (14.  u.  15.  Jh.),  hrsg. 

V.  A.  Dove  n.  0.  Winter.  Leipz.^ 
Duncker  &  II.  gr.  S\  X,  275  S.  —  IX, 
2:  Ueb.  d.  Epochen  d.  neneren  0. 
Yortrr.  d.  Kön.  Maximilian  II.  v. 
Bayern  gehalten,  hrsg.  v.  A.  Dove. 
Kebst  Gesammtreg.  zu  MX,  bearb. 

G.  Winter.  Ebd. XXVI,  628  8. IX, 
1  n.  2:  M.  19.  *Excerpirt  u.  ein- 
tren  ilif  -  Ree:  UllLU 49-öKPrn tz); 
DLHl  11.  239  (Hertzberg);  Nord  u. 
Söd  48,  120-3  (0.  Winter).  —Ree. 
V.  VIU:  DLL  10,  132  f.  (Kugler). 


-  Kec  V.  IV:  DLZ  10,  273-Ö  (Kauf- 
mann).  ,  [31 

Weltgesdllollte  allgem.,  Flathe 

etc.  Lfg.  95-105.  B«^rl..  CnAe.  frr.  S\ 
k  1  M.  Vgl.  unter  II,  1  u.  III.  1.  [32 

Weber,  8.,  Allg.  Weltg.  (s.  Nr.  84). 
2.  Anfl.  97-104  Lfg.  (Bd.  XIO  8. 849 
bis  u.  IM.  XIV  S.  I-Pr.4).  «  Ree. 
V.  Bd.  XIU:  CBl  303i  DLBl  149  f. 
(K  a  i  1 8  e  u).  [33 

Anaegatn'a  Weltg.  in  8Bdn.6.  Aull., 
V.  Mfinster,  Theieeing.  gr.  8**.  329  S. 
M.  2.  [34 
Eicken,  H.  v.,  Ma.  Weltanschau- 
ung, s.  Nr.  96.  Ree;-  HJb  10,  128 
bis  r.n  (v.  H«M'tnnf().  [35 

Jäger,  Ose,  VVeltg.  (s.  Kr.  86). 
10-12.  Abth.  (Bd.  III  S.  145-652.)  [36 

CantÜ,  Ges.,  .Storia  m  p  .  ;>nie  (s. 
Nr.  87);  disp.  I2r,-U0.  (T.  VII,  p.513 
bis  620  u.  Vlll,  1-85Ü.)  -äf  Ree.  v.  T. 
Vni:  La  rassegna  naz.  43^  16.  »et> 
tembre,  [37 

Seldlitz,  W.  V.,  Allgr.  hif^t.  Porträt- 
werk. Mit  biogr.  Daten  v.  H.  A. 
Li  er.  Lfg.  84-92  (ä  5  Bl.  m.  je  5  S. 
Bl.  Text).  München ,  Verlaganet.  f. 
Kun.^t  u.  Wies.  Fol.  k  M.  2.  [38 

Galeria  stor.  univcrs.  di  ritratti; 
disp.  28-30.  Hilano,  Sonzogno.  4^ 
k  4  Bl.  [89 


IL  Mittelalter. 


1.  Aügemenii's, 

iJtoeU«n  iDenuiciilaiida.  Papstthiun)  IMO-««; 
B««rbeitTitifr'*n  1S47-50. 

Monuroenta  Germ.  hist.  (v<,H.  Nr.  90). 
Sciptore»  XV,  2,  s.  Nr.  2020.  — 
Vgl.  auch  Nr.  1841.  [40 

Scriptorea  rer.  german.  in  \\?nm 
Bchol.  ex  mon.  Germ.  hist.  reciisi :  Car- 
men de  bello  saxonico,  s.  Nr.  2036  [41 

Moranenta  Germ,  selecta  ab  a.  768 
usque  ad  a.  1250.  ed.  M.  Doeberl. 
3.  Bdchn  :  Zeit  <i.  Salischen  Kaiser. 
Münch.,  Lindaner.  8".  72 S.  M.  1,30.  [42 

GeaeMcIltaoiireiber,  Die,  d.  dt.  Vor- 
zeit (8.  Nr.  91).  a)  Lfg.  19  (Hel- 
mold's  81n%-enchron.).  2.  Aull.  — 
b)  Lfg.  38  (Hrotsuitha).  2.  Aufl. 

—  a)  Lfg.  53  (Wipo  etc.).  2.  Aufl. 

-  4)  Lfg.  82  (Job.  Victrlng). 


2.  Aufl.  —  e)  Lfg.  83  (Leben  d.  Eigil 
V.  Fiilfin  otr  >  f)  Lfg.  84  (Bert- 
hold  s  Forts,  d.  Herrn,  v.  Reichenau). 

—  2.  Gesammtausgabe:  g)  Bd.  15 
(Paulus  Dinconus  etc.).    2.  Aufl. 

—  h)  Bd.  in  (Einhard,  Leben 
Karls).  2.  Aull.  —  Ij  Bd.  17  (Ein- 
hard*8  Jbb.  etc.).  2.  Aafl.  —  k)  Bd. 
1^  (Ermoldus  NigeiUe).  2.  Aufl. 

—  1)  Bd.  19  (Th  c  g-n  n  n.  d.  sofr.  Astro- 
nomas). 2.  Aull.  Vgl.  eiuzelu  e  u.  g-1 
unter  Gruppe  II,  3;  b,  c  n.  f  unter 
IL  4;  a  unter  II,  5;  d  unter  IL  6.  [48 

Kehr,  P.,  Die  Kaiserurkk.  d.  vatican. 
Archivs.  (NA  14,  343-76.)  *  Ori- 
ginale T.  1026-1303,  Copien  ancli 
alterer  Stücke.  [44 

Battifol,  L'ngedr.  Papst-  u.  Kaifor- 
urkk.  aus  brasil.  Archiven.  (RQSchr  2, 
36—63.)  [45 

Baungarton,  ünbek.  Papetbriefe  a. 


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512 


BibliograpHe  Vr.  1846^-1902. 


d.  Zeit  vor  1198.  (RQ^chr  2,  3?2 

bis  40n.)  [im 

Pflugk-Harttung ,  J.  v.,  Mittelalter 
Th.  1.  [Alle.  Weltg.  4.  Bd.]  8.  375 
bis  528.  BerU  Grote,  gr.  8^  4  Lfen. 
k  M.  1.  [47 

Hallam,  H.,  Hist.  of  the  MA.  Vtw- 
York,  Horst.  2  vol.  8^  Doli.  4.  [48 

•K>  Jourdain,  Ch.,  Excursions  hi?t.,  s. 
Kr.  97.  Ree:  RQH  44,  631-3;  Journ. 
desöavanta.  1888.  Aoöt  (Walion); 
Polybibl.  28,  442  f.  [49 

Scheffer-Bolchhorst,  P. ,  Kleinere 
Forschgn.  z.  0.  d.  MA.  XV  u.  XVI 
8.  unter  II,  l>  u.  h.  —  X-XIV  8.  Nr. 
271,  289,  372.  [50 

Vgl.  dara  «llg.  Werke  in  Oxuppe  IV. 


2*  Urzeit  u.  Völker  wanderung 

bis  c.  r>ao, 

Prähiatorie  18.'>i-m,  Germ.  Crzcit  1S5.V69; 
f.  m.  d.  Römern  ih70-*.»7  ;  Völkerwan- 
1M8-1808;  Jürohong.  i»08  i5. 


Ladewig,  F.,  [Lit.-rat.  .1.  J.  1885, 
beti  1  (Term.  Urzeit  bis  z.  Ende  d. 
Vüikcrwanderg.  (JBG  Bd.  8.  U,  1 
bis  10.)  [51 

I,it<  rat  üli  AusprabUMßen  u.  Funde 
(8.  uurli  in  ilt  11  l'rimnzialzcit«chriften)  i.  all- 
geau'iuf^ii  V  uns  ni'  lit  aufgenomnit-ii. 

^-  Behla,  Rob.,  Vorgesch.  Rund- 
wälle, 8.  Nr.  102  (dort  falsch  Belal). 
Ree:  N.  Uns.  Mag.  64, 332  f.;  KBIGV 
36,  31  f.  (E.  Priedel).  [52 

Oppermann,  A.  v.,  Atlas  vorgesch. 
lielestiggn.  iu  Niedersachsen  (8.  Nr. 
104).  2.  Hft.  Fol.  9  Taf.  m.  18  8. 
Text.    M.  5.  [53 

Tobler,  L.,  lieber  sagenhafte  Völker 
d.  Alth.  u.  MA.  (Z.  f.  Völkerpsych. 
u.  Sprachw.  18,  225-54.)  [54 


^  Mullenhofr,  K.,  Dt  Althk.  II, 
8.  Nr.  105.  Ree.:  CBl  1888,  327  bis 

82.  [55 
Laistner,  Uidw.,  Inveoto  nomine. 

Germ.  cap.  2.  (ZDA  32,  334-6.)  [56 
Blind,  K.,  rraltestes  Qerm.-Volk. 

(MLIA  5s.  1-5  etc.)  [57 
Much,  Rud.,  a)  Saltus  liiicauus.  - 

b)  Ilercynia.  —  c)  'AaxißoypY-ov  2po>- 

(ZDA  32,  410-2,  455-62  u.  83,  1-13.) 
i!iTi'-it/.e  tl.  Germanen.  [5^' 
Nehring,  Ueb.d.  Lygier.  (Schlesiens 

Vorzeit.  iV,  79  86.)  [59 
Koenm,  Conit.,  Die  vorrom.,  rdm. 


u.  fränk.  Gräber  in  Andemacb.  (Boo- 
ner  Jbb.  86,  148-230J  (80 
Joste«,  F.,  n.  W.  BtaMS,  Alter- 

thümer  i.  Gaue  Süderberge,  s.  Kr. 
1373b.   Sep.   Münster^  R^eneberg. 
8».  51  S.  M.  1,60.  [61 
Duncker,  Alb.,  O.  d.  Chatten,  e. 

Kr.  1452b. 

KIrchmayr,  H.,  Der  altdt.  Volks- 
Btamm  d.  Quaden.  Wien,  Deuticke. 
4«.  XV,  173  8.  M.  8.  [62 

Zimmer,  H.,  Germanen  (s.  Nr.  lOT). 
Berichtiggo.  Q.  NacbtTT.  (ZDA  32, 
462-71.)  [6B 

HaRdelMann,  H.,  u.  W.  SpIMk,  Nene 
Mittheilgn.  v.  d.  Runensteinen  b. 
8chl(»swig,  hrsg.  v  d.  seh lesw.- holst. 
Mus.  vaterl.  Alth.  Kiel,  Univ.-Bucbb. 
gr.  8*.  15  S.  H.  0,50.  [64 

•^Kaegl,  Germ.  Gottesiirtheil,  s. 
Nr.  III.  Ree:  Anz.  f.  dt.  Alth.  14, 
224  f.  (Martin) i  ZOG  39,  898  (öto- 
wasser).  [65 

Grimm,  JaC,  Teutonio  mythobigy: 
trans.  from  the  4.  ed.,  bv  J .  St,  S  t  a  1 1  v- 
brasa.  IV.  Lond.,  Bell.  8*,  600  p. 
18  eh.  [66 

Osterhage,  G.,  Anklänge  an  d.germ. 
Myth.  in  d.  nltlranz.  Karlssage.  IV. 
Chanson  de  Roland.  (Z.  f.  rom.  Fhilol. 
12,  365-80.)  (67 

HofTory,  Jul.,  Der  german.  Himmds- 
gott.  (Nachrr.  v.  d.  k.  Gea.  d.  Wies. 
z.  Gött.  1888,  426-43.)  (68 

Golther,  Wolfy. ,  Die  nordisehen 
Volkeliedcr  von  Sigurd.  (Z.  f.  vergl. 
Litteratff.  u.  Renais8.-Litt.  2,  205  bis 
12.)    [69 

Cougny,  Celtea  et  Qermaine  depnia 

laconqu^te  de  Cesar;  Franc.«  et  Ala- 
mans  au  6e  «ii^cle.  (Soc.  des  sciences 
de  Seine-et-Oi&e.  M^m.  T.  XV.)  [70 

SeyfTert,  F.,  Quaeat.  ad  Angoati 
bella  Germanorum  criticae,  I:  De 
clade  Lolliana  et  de  Drusi  bellis. 
(Dips.)  Erlangen.  8°.  32  S.  [71 

Dahm,  0.,  Die  Herrmannschlaebt. 
Vortrag.  Hanau  .  All«erti.  gr.  ><'^. 
III,  52  S.  M.  1,50.  -Sf  Ree:  KBIWZ 
7,  262-4;  Milit.  Lit.-Ztg.  16-21  (G. 
Wolff);  Jbb.  f.  d.  di  Armee  69, 
325.  (72 

Florin,  Cl.,  Nene  Ansichten  nb.  d. 
Oertlichk,  d.  Varusschl.  (Wiss.  Beil. 
d.  Leipz.  Ztg.  7.)  (78 

DiRtelmaiin,  E.,  Der  Schanplats  d. 


^  kj  1^  o  uy  Google 


II,  1^2.  Mittelalter,  Allgemeines,  Uraeif,  Vdlkerwanderang.  513 


Vftrnspclilacht.  Gotha,  Perthes,  gr. 
S*.  24  S.  M.  0,(;0.  [1874 

Stamford,  v. ,  Die  Oertlichk.  der 
Ynrussclil.  (Mitth.  d.  V.  f.  hess.  G. 
1887,  31-40.)  i.75 

Knocke,  Fr.,  DieKriegssli^ed.  Ger- 
manicus  in  Dtld.  Nachtr.  Berl..  Gart 
ner.  gr.  8«.  215  S.  M,  r,.  ^  Ree.  d. 
Uauptwerks  (s.  Nr.  iiÖ>:  BU  1.  baier. 
Oymnw.  24  Nr.  5  n.  6;  RH  37,  386 
bis  3^)0  (Haupt,  auch  ?eparal>;  üb. 
Hauptw.  u.  Nachtr.:  HZ  61,  473  ff. 
(W.  Harten«^  rec.  aagleieh  Mch: 
Neubonrg;,  s.  Nr.  116;  Höfer,  s. 
Nr.  117;  Bahr,  8.  Nr.  119).  [76 

Oppermann,  Der  letzte  röm.  Krie^sz. 
nach  Nordgermanien  i.  J.  16  n.  Chr. 
fZHV  f.  Kieders.  1888,20-41.)  #N8ch 
Knoke,  Nr.  118.  (77 

•X>  Otoin,  St  Maurice  et  la  Ugion 
Thibeenne.  Annecy.  1887.  Ree.:  RQH 
45,  333-5  (P.  Allard).  [78 

Bemard  de  Montmeiian,  J.,  Sf.  Mau- 
rice et  la  It-gion  Thel)ienne.  2  Vol. 
Paris,  Plön.  8^  427  u.  411  p.  -Jj-Rec.: 
ROH  45,  ;^36  (P.  AUard).  [79 

Bohneidnr,  I.,  IHe  alten  Heer-  n. 
Handelswege  der  Gcrra.,  Römer  u. 
Franken  i.  dt.  Reiche.  6.  Hit,  Düsseid., 
Baeel.  gr.  8".  31  8.  M.  1.  [80 

Quetsch,  F.  H.,  Das  Verkehrswesen 
am  Mittelrhcin  i.  Alth.  Mainz,  Wil- 
ckens.  8".  45  ti.  M.  1,50.  [81 

Veith,  C.  V.»  Das  alte  Wegeneto 
zw.  Köln,  Ltmbnro^,  Mastricht  u.  Bn- 
vfti,  m.  bes.  Berücke,  d.  Aachener 
Gegend.  Schhuw.  (ZOV  Aachen  9, 
1-13;.  [82 

Cohausen,  A.  v.,  Rom.  Mainbrücken. 
(Ann.  d.  V.  i*.  nass.  Althk.  u.  G.- 
Forach.  20,  87.)  (83 

:<r  Asbach.  J.,  übierstadt,  s.  Nr.  123. 
(Bonner  .Jbb.  86,  121-34.)  [84 

Klein,  J.,  Das  r5m.  Lager  in  Bonn. 
Vorir.  (KBl  d.  anthr.  Ges.  1888.  8.97. 
V^r],  KRliiV  7.  2:30-2.) 

Veith,  C.  V.,  Ca.stra  Bonnen^iu. 
Festacbr.a.  VViiu  kelm.  Geburst.  Bonn, 
Marcus,  gr.  4«.  XVII,  488.  m.  2  Kar- 
ten. M.  5.  [86 

Wolff,  Hanau  in  d.  Römerx.  Otfitth. 
d.  ^■  f.  lu's^.  G.  18«7.  G-G.)  [>^7 

Wolff  u.  Dahm,  Die  Anagrabgu.  in 
KüHselstadt.  (Mitth.  d.  V.  f.  hess. 
G.  1887.  81-9.)  [88 

Milier,  K.,  Röm.  Lager  in  Rottweil. 
(KBIWZ  8,  33-9.)  [89 

Bürger,  Röm.  NiederlasBung.  im 


,  Löhle^b.  Ofter«tetien.CWürtt,  Vjh  fte. 
1888,  29-36.)  [90 
BorlOlit,  erster,  üb.  die  Altbav. 

Kempten  [a.  V.]  vorgen.  Ausgraben, 
röm.  Baureste  auf  d.  Lindenberge  b. 
Kempten.  Kempten,  Kiieel.  liow  4*. 
45  S.  m.  27  T.,  M.6.  «  Ree:  KBIGV 
Nr.  3.  [Ol 

Ludwig,  Herrn.,  Neue  Unteröuchgn. 
Iii*,  d.  Lauf  d.  röm.  Grenzwalls  v. 
Hohenstaufen  bis  z.  Jagst.  (Progr.) 
Schw.  Hall  4*».  S.  1-36.  Tö2 

Hilles,  E.  Aventicum,  the  wch 
Hill:  III«  tropolis  of  H^vetia,  (ArchaeL 
R.  188Ö.  Nr.  5.)  [93 

Morel,  Ch.,,OendTe  et  la  colonie 
de  Vienne.  Etüde  Sur  nne  coloni* 
salion  munic.  ä  l'epoque  rom.  Goneve, 
JuUien  8^  84  p.  •ä^Rec:  Bibl.  uii. 
40,662-4;  RC26.288 f. (Cagnat).  (94 

Kailee,  E.V.,  Da.S  rhätisch-olv  r^^r  rm. 
Kriegstheater  der  Homer.  (Wurtt. 
Vjhfte.  1888.  81-127.)  [95 

Piohler,  Fr.,  Viruuum.  Graz.,  Leusch- 
ner.  8".  S.  M.  12.  ^  Rtc  :  IlJb 
10,  231  (K.  Werner);  PhiL  Wsclir. 
9,  90-2  (G.  V^Tolff).  [96 

Bizarro,  P.  V.,  Dus  Standlager  in 
Heidenacbaft.  (Mitth.  d.  k.  k.  Ceu- 
tral-Comm.  s.  Erforsebg.  der  Knnst- 
etc  Denkm.  14,  215*7.)  [97 


Dahn,  F.,  Die  LandnuUi  d.  Germ. 
(Sep.  a.  .Festschr.  z.  Jub.  Wind- 
scheid's".)  Lpz  ,  DunckerA  H.  gr.  8°. 
'A  S.  M.  1.20.  [98 

Ranke,  L.  v..  Umwandig.  <\.  röm. 
Reiche»  durch  d.  fiinwandergn.  d. 
Germ.  n.  d.  Erobergn.  d.  Araber. 
(Welt-.  IX  2  Epochen.  S.  30-.'',n.)  [99 

Hodgkin,  T.,  ThedynnMv  ofTheo- 
dosius;  or  80  years'  strui^yle  with  the 
b«rb«riana  (377-455).  Lond.,  Claren- 
don. 8"   238  p.  .^r.  7,20.  [1900 

^  Ranke,  L.  v.,  Weltg.  IV.  Ree, 
s.  Nr.  1831. 

Benlng,  H.,  Welches  Volk  hat  mit 
d.  Öachsen  Briianuien  erob.  u.  d. 
Namen  England  gegeben?  (ZHV  f. 
Nieders.  1888,  1*19.)       Die  En- 

rrorn  [1901 

Winkelmann,  Ed.,  Sturia  degli  Auglo- 
Sassoni.  (Oncken  Storia  univ.  fasc. 
115-6.)  1.  vers.  it.  di  A.  Coorth. 
Disp.  II  u.  III.  Milano,  Vallardi.  8**. 
p.  97-247.  (2 


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S14 


Bibliographie  Nr.  1909—1958. 


LOMling,  Edg.,  Die  Gemeindeverrg. 
d.  Urchristenthums.  Festschr.  z.  Ju- 
biläum Gneisi's.  Halle,  Niemeyer, 
gr.  8*.  YII,  155  S.  M.  4.  [1903 

Sfliedt,  Ch.  de«  L'organis.  des  eglises 
chr^t.  jasqu'au  miliea  du  Öe  siecle. 
(RQH  44,  329-84.)  [4 

Rhys,  J.,  LectQr«8  on  the  origin 
and  growth  of  relipion  in  Celtic 
heathendom.  I.ond.,  William'?  i  "Nor- 
gate.  8".  680p.  10  sh.  (j  d.  -JfRtc: 
EHR  m,  558  f.  (Powell);  Ac. 
188«.  2  jnn.  (Hradl«  vV  Ath.  1888, 
1 1  jul;  Presbyt.  \i.  18ö.S,jui.  (A  i  k«-ii): 
l«ialure  1888,  lü.  Aug.  (Sayce).  [5 

Allard,  P.,  Diock  tK  n  et  ItS  ehre- 
tiens  avant  lYtabliss.  de  la  tetrarcliie, 
285-93.   (RQH  44,  51-91.)  [6 

Harnack,  Ad.,  Der  ps.cyprian.  Trac- 
tat  de  aleatoribusd.  ältest.  lat.  christl. 
Schrift,  e.  Werk  d.  röm.  Bisch.  Vic- 
tor I,  (Texte  u.  Unterss.  z.  G.  d. 
altchr.  Liter.  V,  1.)  Lpz.,  Hinrielis. 
gr  8^  V,  135  S.  AI.  4,50.  *  Ree. : 
HZ  61, 479-81:  Bull.  crit.  1888,  Nr.  22; 
ThLBl  4-6  (Bonwetsch):  Dublin 
R.  Jan.  [7 

Funk,  Die  Schrift  de  aleatoribus. 
(HJb  lU,  1-22.)  [8 

Wölfflin,  Ed.,  P8.-Cyprianu8  (Victor) 
de  aleatoribos.  (A.  f.  lat  Lexicogr. 
V,  487-99.)  -If  Ree.:  TbLZ  14,  15 
(Harnack).  [9 

^Reuter,  H.,  Au^ubliu.  Stud.  Ree: 
HZ  61,  481-4  (G.  Krüger).  (10 

^Mirbt,C.,  Stelig.  Augustiif.-^,. S.Nr. 
139.  Ree:  DT.Z9, 1 138 (Bü h ri nger); 
Presbyt.  R,  1868,  Oct.  (F.  Brown); 
ThQ0ehr  71,  149-58  (Rottm  an- 
ner). .  [11 

Cäbrol,  F.,  Lc  ms.  d'Arezzo.  Kcrits 
inM.  de  St.  Htlaire  et  pelerinage  d*une 
danse  gauloi^*  du  4e  siecle  aux  lieu.x 
saints.    Fans.  I'aliiu-.  n".  48  p.  [V2 

Priscillianiq^uaesupersunt  ed.üeo. 
Schepss;  aceedit  Oroeii  eomnioiii- 
toriam  de  errore  Priscillianletarum 
et  f)nr,^pnist?\rnm.  (Cnr]>ns  Script. 
ecclKsiuöUcurum  latin.  XVllI.)  Wien, 
Tempdkv.  gr.  8*.  XLVI,  228  S. 
M.  S.r,o.'  [13 

Hinschlug,  Dns  Kirchenrecht  d. 
Katbol.  u.  Protestanten.  Bd.  i,  II,  2. 
Berl.,  Gattentag.  Lex.8^  X,  691  bis 
925  S.  M.  8.."0.  «äfG.  d.  Handhal-f;. 
d.  kirchl.  Straf-  u.  Disciplinargewalt 
bis  2.  merow.  Zeit.  [14 

PmoN,  AiMi,  Prudence;  ^tvde  aar 


la  pocsie  lat.  i  lirt't.  an  4e  .'»iecle.  Paris, 
Hachette.  8".  :U2  ]>.  #Rec.:  HJb 
10.  124-8  {Wey  man).  [15 
Zur  ().  d.  Zi'itrnums  vcrgl.  Nr.  1422a, 
28.  h,  37  b«  SS  d,  f-h.  k,  O,  «Sl;  I&IO, 

S<  a,  ST. 

3.  FriluUi sehen  Beieh 

Allerem.;  Herovinger  i»!;o-a»;  Karolinger, 
Quellen  1940-51 ;  K»rolin^r,  B«arhe{tfui{*«ii 
19.i2-"H;  VerfasHunR  1S79-»1:  rnpstthuio 
(u.  Kirche)  lnW  ifiow;  Itaüeu  (LuuguUardea) 
S0Q9-1». 

Cartulaire  de  Pabbaje  de  S^'Oelaia» 

publ.  p.  L.  Froger.  Mamers,  Fleurv. 
8".  X.W,  96  p.  -JfRec:  Le  Mnven- 
Age  1888,  265  f.  (Fi not). 

WIegaidf  W»,  Aeltere  Archivalien 
d.  Abtei  Münster  i.  Eis.  (MIÖG  10. 
75-80.)  ^  5  Urkk.  a,  d.  merov.  u. 
karol.  Zeit.  675-896.  [17 

Burkhardt,  A.,  Die  Heiligen  d.  Bisth. 
Basel.    (Baal.  Jb..  144-71.)  [18 

^  Dahn,  F.,  Dt.  G.  I,  2,  s.  Nr.  145. 
Ree.:  RQH  45,  270  (L.  Pastor); 
EriR4,  152-4(T.  Hodgkin);  Streff- 
leur's  österr.  rnilit.  Z.  20,  IV,  246  f.; 
BllLÜ  173  L  (Frulz);  DLBi  11,97  f. 
(A.  Kleinschmidt).  [19 


Schultze,  W.,  [Literat,  d.  J.  1885, 
betr.  |:   Frank.  Reich  mit.  d.  Mero- 
wiugcrii.  (JBG  Bd.  f*.  II,  11-7.)  [20 
Fave,  L'empire  des  Franca  (Tgl. 
Nr.   148).    Paris,  Thorin.    gr.  8^ 
724  p.  ^  Ree. :  S^ances  etc.  de  l'ac. 
des  sc.  mor.  et  polit.  31,  349  f.  (Da- 
reste); RH  89, 859  f.  (Monod:  «nn 
homme  dt^ponrvu  de  teilte  prepar. 
bist,  et  jurid.*)  [21 
Hilerry,  A.,  RMts  des  temps  m^- 
roving;  n.  e<i.,  ann.  et  prec.  d'une 
introd.  par  I'.  Lecöne.   Paris,  Le- 
c6ne.    4^  320  p.  [22 
Barthftlemy,  A.  de,  L^endes  des 
mo  n  1 1  a  i  ( 9  gattloises,  1887.  (R.  celtique. 
9,  26  35.)  [23 
Prou,  Maur.,  Lesateliersmonetaires 
m^roving.  (R.  nom.  Paris.  8  s4r.  6, 
54:»  [24 
Esperandieu,    Diverses  monnaipf 
iniper.  ou  raeroving.  recemmenl  de- 
coQv.  p.  de  la  Croix.  (Soe.  nat. 
dr>  an tiqa.  de  France.  S^nc  1888. 
7  \\V:\v^  )  [25 
Deiouhe,  M.,  Etüde»  bur  quelques 
eachets  et  anneanjt  de  l*^poque  m6* 


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U,  2 — 8.  Völkerwanderang,  FriiokiBches  Reich. 


515 


roving..,  suite.  (,R.  arch.  ü  B«r.  12^ 
17-1-83.)  [1Ü2G 

ltolO€ll09  Mm  Des  monnaies  d'or  au 
nom  du  roi  Th^odebert  L,  2e  mera.: 
De  Torgauis.  de  la  fabric.  des  mon- 
uaied  dans  I'Austrasie.  Paris  ^  Imp. 
nftt.  4«.  27  p.  [27 

Kurth,  6od.,  Les  sources  de  l  inst, 
de  Clovis  dans  Greguire  de  Tours. 
<RQH  44,  385  447.)  [28 

^Canet,  YIct.,  Clovis  et  ks  ori- 
gines  d«'  In  Ftrnve  t'}ir»'t.  Lille,  Des- 
a»ec.  Ibtil.  lUc:  K^^li  44,2U71*.  [29 

tieriVlia,  Un  episode  iDCOnnii  de 
VhiBi.  des  Wisigoths.  (Ann.  da  Midi. 

Sere«ia,  Alfr.,  L'eglise  et  1  etat,  buus 
les  roie  fraae»^  an  6e  Bihdt.  Qand, 

VuyL^i'  K.'.  12*.  153  p.  Fr.  1.50.  ['M 

Boaaertf  6.,  Die  AnlT.  d.  Christt-nlh. 
in  W ürttemberg.  Erweit.  Abdi*.  a.  d. 
»Bll.  f.  württeiDb.  Kircheng. '  Stuttg., 
Greiner  6l  Pfeiffer.  8^  35  S.  M.  0.50. 
^j.Rrr  :  ThLZ  13,  .522-4  (Hauck).  [32 

Vaaderkindere,  Lu  condition  de  la 
femme  et  le  manage  k  l'epüque  mc- 
roving.  (Bull,  de  l'ac.  de  Bmxelles. 
3e  f»er.  T.  XV,  5.)  [33 

Niaard,  Chart.,  Des  poeaiea  de  s. 
Sadegonde  attrib.  juaqa*iei  4  Fortu- 
nat. (RH  37,  49-57.)  [34 

Dümmler,  E.,  Radegunde  v.  Thü- 
ringen (f  587).  (ADB27,  114-6.)  [35 

Oelaner,  Raduir.  Ilrz.  v.  Thüringen 
<6eit  (ADK  27,  152  f.)  [36 

Schumi,  Frz.,  Die  WindiscUe  Mark. 
(A.  f.  Ueimauk.  %  1-22.)  (37 

Miflnard,  Prol^gom.  hist.  sur  les 
diverp  etat«  en  ßourgogue  aux  5e  et 
<>e  siecles.  (R.  de  la  soc.  des  etudes 
hist.  4e  a^r.  T.  V.)  [38 

Blillit  J>  F.,  La  Gaseogne  sous  les 
rois  meroving.  1  partie:  507  C28. 
(R.  de  l  Agenais  1887  livr.  11-1888 
livr.  a>    [39 

Hahn,  H.,  [Literat,  d.  J.  1885,  betr.]: 
Karoling.  Zeil.  JBG  Bd.  8.  II,  17-:34.) 
—  VgK  auch  Kr.  2022.  [40 

Nürnberger.  A.,  Ans,  d.  litter.  Hinter- 
lassenscii.  d.  h.  Buuif.  u.  d.  h.  Durch. 
(Öep.  a.:  24.  Ber.  d.  Philomathie.) 
Keiase^  Graveur.   8".   4^  S.    M.  1.  ! 
*  Ree:  ThQScl.r  71.  172  f.        [41  ; 

Leben  d.  Abtes  Ligil  v.  Fulda  u. 
a.  AebtiMin  Hathumoda  v.  Gandem- 
heim,  nebst  d.  üebertragg.  d.  hl. 
Uborins  u.  d.  hL  Vitus.  Uebers.  v. 


Geo.  Graudaur.  (G.sclir.  d.  dl.  \'or- 
zoit.  Llg.  83.)  Lpz.,  Dvk.  S'.  XI, 
lU'J  S.  M.  1,80.  *  (42 

Einhard,  Kai.-*,  Karl's  Leben,  übers. 
V.  O.  Abel.  2.  Aull.,  bearb.  v.  \V. 
Watten bach.  (Gjclir.  d.  dt.  Vor- 
zeit Bd.  16.)  Lpx.,  Dyk.  8^  76  8. 
M.  1.  [43 

Einhard'«  Jahrbb.  Aus  d.  Paulus 
Diakonne  G.  d.  Biaehöfe  Ve^ 
Die  leUten  Fortsgn.  d.  Fredegur. 
üebers.  v.  O.  Abel.  2.  Aufl.  bearb. 
V.  W.  Watten  bach.  (G.schr.  d.  dt. 
Voneii.  17.  Bd.)  Lpz.,  Dyk.  8*.  VI, 
180  S.  M.  2,25.  [44 

Baoba,  E.,  l^ltude  hiogr.  sur  Egin- 
hard. (Dissertations  ac.  du  prof. 
God. Kurth.!.)  Li^ge,Demarteaii.  [45 

Turpln,  HistDtia  de  vita  Caroli 
Mau'ni.  s.  Nr.  1818  b,  3. 

Traube,  Ludw.,  Karoling.  Dichtgu. 
Aedewnir,  Alchuine,  Angilbert, 
Rhythmen.  (Schrr.  z.  germ.  Philol., 
hrsg.  V.  Rodiger.  1.  Hit.)  Berl., 
Weidmauu.  gr.  8**.  101  8.  M.  5. 
•dfRec.:  DLZ  10,  55  L  (J.  Huemer); 
KC  27.  12»?  f.;  NA  14,  446  f.  (E. 
Dümmler).  [40 

Thegan,  Leben  K.  Ludwigs  d.  Fr, 
u.  d.  sog.  Astronom  US,  übers,  v. 
J.  V.  .Tasmund,  Neu  boarb.  v.  W. 
Watten  bach.  2.  Auü.  (G.scbr.  d. 
dt.  Vorz.  19  Bd.)  Lpz.,  Dyk.  8».  XVI, 
147  S.  M.  2.  [47 

Ermoidus  Nigellus,  Lobgedicht  auf 
Kais.  Ludsv.  u.  üUegien  au  K.  Pippin, 
übers,  v.  Th.  G.  Pfund.  Neu  bearb. 
V.  W.  Wattenbach.  2.  AulL  (G.- 
schr. d.  dt.  Vorz.  18.  Bd.)  Lpa.,  Dyk. 
8".  2l,  121  S.  M.  1,80.  [48 

Belaael,  H.,  Das  Karoling.  Evan- 
gelienbuch d.  Aachener  Münsters.  (Z. 
r.  .  hristl.  Kunst.  1888,  2 )  [49 

Oeliale,  L,  L'^vangeliaire  de  St.« 
Vaaatd'ArrasetlacalliKraphie  franco- 
sax.  du  9e  si^le,  Paris,  Champion, 
gr.  4^  18  p.  [50 

•i^  Cerexhe,  Mich.,  Les  monnaies  de 
Charlemagne.  Ree:  R.  it.  di  niiin. 
L  Kr.  3;  Dt.  Warande.  N.  R.  1, 176  f. 
(Alberdingk-Thijm).  [51 

Zu  Ksrollnier-Qn.  TCKgl.  Kr.  164S. 


Loup,  Scrvat,  Lettres,  publ.  p.  Des- 
d  e  vises  du  Dezert.  Paris,  Vieweg. 
Fr.  ().    *  Ree:  RH        :]ü2  f.  [52 

DÜniinler,  E.,  Magneuuui»  Urabanus 


d  by  Google 


516 


Bibiiograpiue  Hr.  19dd— 2010. 


Maurus,  Abt  v.  Fulda  (82242)  a.  Erxb. 
V.  Malus  (847-56).  (ADB  27,  66  bis> 
74  I  [1953 

Baumker,  Wilh.,  Kegino  v,  Prüm. 
(A1>B  '27.  557  f.)  [54 

DSmmler,  E.,  Radbod.  Biscb.  v.  Ut- 
recht m-m  (ADB  27,  110-2.)  [55 

Dtfnmter,  E.,  Pasehasiaa  Radbertas., 
A  t  V  C  m  I  i,    (ADB  27,  108-10.)  [56 

Meyer  v.  Knonau,  Katpert,  Mönch 
u.  (j. Schreiber  in  8t.  Gallen.  (ADB 
27,  365  f.)  [57 

Ranke,  L  V.,  Die  karoling.  Zeit 
nebät  d.  Periode  d.  dt.  Kaiserlh. 
(Weltg.  9,  2.  Epochen.  S.  60-81.)  [58 

Oelsner,  Rntlioil,  König  d.  Friesen 
8eit»Mwfir,80-710.  (ADH27,  340f.)  [59 

Heer,  Gfr.,  8t.  Fridolin,  d.  Apostel 
Alamaanienä.  Vurir.  Zürich.,  Schalt- 
hess,   'jr  s.  M.  1.  [60 

Reinecke,  Alb.,  Die  £ioführg.  d. 
Christenth.  im  Harsgan  im  8.  Jh..  m. 
bes.  Berücke,  d.  Grilndgs.-G.  d.  Bislh. 
Haiherstadt.  Osterwieck,  Zickl'eldt. 
gr.  8".  83  S.  M.  1.  *Rec.:  ThLBl 
58  f.  (G.  Bos.'^ert).  [61 

Bessert,  G.,  K.  Pipin  in  Wehrstein. 
(Kl.  Beitrr.  z.  alt.  G.  Schwabens.  1.) 
(Württ.  Vjbfte.  1888,  140  f.)  [62 

Mombert,  J.  E.,  Chnrles  the  Great. 
London,  Paul  &  Co.  ««.  560  p.  15  sh. 
^Rec:  Saturd.  R.  224  f.  [63 

Bippen,  W.  V.,  Die  Hinrichtg.  d. 
Sachsen  durch  Karl  d.  Gr.  (DZG  1, 
75-95.)  ,  [64 

Uvltte,  E.,  Emdes  snr  Phiet  d'AUe- 
mngne.  La  fondation  du  Snint-Km- 
pire.  (R.  des  2  mondes.  15  mai  ISüK) 
#  KaiMTkröng.  Karre  d.  Gr.  [65 

Gatqaet»  A.,  L*empire  byiantin  et 
la  monarchie  frRnrjne.  Psri«.  Hachette. 
8".  XII,  484  p.  Fr.  10.  Ree. :  R. 
d  bist.  dipl.  2,  631-4  (H.  Chotard); 
RH  38,  146  f.j  Folybibl.  29,  155  t 
(Kurth).  [66 

MerDhier,  A.,  Essai  aar  le  gonvem. 
de  l  eglise  au  temps  de  Charlemagne. 
(Mem.  de  la  soc.  ac.  de  8t.-Quentin. 
IV  Str.  7,  5Ö  74.)  [67 

Hauck,  Alb.,  Zur  Uissionsg.  Ost- 
frankens  I.  'Hll  f.  baier.  Kireheng. 
1^88.  ÜT.  Q.)  if:  Die  Frage  nach  d. 
14  Slavenkirehen  KarPs  d.  Gr.  unter- 
ßii  'if.  [68 

Aronius,  J.,  Karl  d.  Gr.  ii.  Kalony- 
nujs  ans  Lucca.  (Z.  1".  G.  d.  Juden  2, 
82  7.)  [69 

PetitJeM,  J.,  Abbon  Phomble  et 


soo  po^me  enr  le  ai^g«  de  Paris  par 

les  Normands,  886.  (Ann.  d.  )a  fac. 

de  rr^*.n  1888.  1.)  [70 

Uhlirz,  Halpod,  Erzb.  v.  Iner  88iJ 
bis  915.  (ADB  27,  366  9.)  [71 

Dümmler,  E.,  G.  d.  Ostfr.  Reiches. 
2.  Aull.  III.:  Die  letzten  Karolinger. 
Konrad  I.  Lpz.,  Dancker  ft  H.  gr. 
8".  X,  722  S.  M.  10.  ^  Ree.  v.  Bd.  1 
u.  2 :  Liter. Uandw.  1888, 48-5  (C Up- 
pers). [72 

Biade,  La  Gnscogne  et  les  pays 
voisins  dans  la  K'gende  carollng.  (R. 
de  Gascogne,  janv.)  [73 

Pflater,  Ch.,  L^Alsace  et  la  Lorraine 
511  H  ]:'. ,  Ann.  de  l'Est.  1888.  1.)  [74 

Luick,  K.,  Zu  r  G.  d.  Wortes  „deutech". 
(ZDA  aa,  135-140.)  [75 

Leitschuh,  Fit.  Frd. ,  Der  Bilder^ 
kreis  d.  Karoling.  Mal»  rei  seine  I'm- 
grenzg.  u.  s.  Qn.  Gekr.  Preisschrift, 
Bamberg,  Bnchner.  gr.  8*.  M.  8.  — 
(Th  1  als  Strassb.  Dias.  III,  88  S. 
M.  3  )  [76 

Levasseur,  Sur  la  population  de 
la  France  k  T^poque  de  Charles  le 
Chauve.  (CR  1888,  28  sept.)  [77 

Oelocbe,  Observations  sur  la  com- 
mnnieatfon  de  M.  Levassenr,  relat. 
a  la  dontiite  de  Ift  population  etc. 
dans  la  Gaule  au  9e  si^cle.  (CR  4e 
ser.  16  ,  429-38.)  Vgl.  ibid.  438-44 
I.«irassenr,  A^poose.  (78 

Lex  WIsigothorum,  codex  antiquior, 
trad.  et  ann.  p.  L.  Beattchet  Parle, 

Larose.  8»  148  \k  M.  2.  [7& 
Lei,  ia,  Gonbette,  reprod.  integr. 
de  toas  les  ms«,  ree.  p.  J.  B.  Valen* 

tin- Smith.  1.  fahc.  Pari,-,  Picard, 
gr.  8^  VIII,  80,  42,  3  p.  -X-  Soll  in 
7  illttn  e.  Ausg.  der  12  vorh.  Hsf. 
d.  Leges  Burgund.  Gnndob.  werden. 
Rer.:  CHI  188  f.  [SO 

Beer,  H.,  La  Lex  Romana  \  i&igo- 
thoram  y  la  Biblia  italica  en  nn  cod.. 
palimpsesto  de  la  catedral  de  Leon. 
(Bol.  de  la  r.  ac.  de  la  bist  1888, 
Febr.1  [81 

Choix  de  formules  de  Maroulfe. 
Reimpresj-ion  d'apr^s  IMilion  des 
Uon.  germ.  liist.  et  av.  les  notes  de 
K.  Zenmer.   Paris,  Picard,  gr.  8*. 

Fr^  [^2 

Arbois  de  Jubalnviile,  d\  I^  saisie 
dans  la  loi  sulique  et  dans  le  droit 
irlandais.  (NR  bist  du  droit  fran^. 

12,  m6.)  [8a 


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U,  d.  FränkiacbM 


Heich  0.  500—918. 


517 


Pustel  de  Coulanges,  Hii^t.  des  In- 
stitut, poliu  de  i  anc.  France.  La 
monarehie  franqne.  Pari«,  Hschetto 
S\  II,  659  p.  Fr. 7,50.  4f  Ree. :  R.  d'hist. 
'^ir-!  3,  119-22  (Fn  n  ck- Brentano); 
MUA  58,  76  f.  et-.  Groth).  [1984 

filiMon,  E.,  Hist  da  droit  el  des 
instit  de  la  France.  III:  Epoque 
franque.  (Vgl.  Nr.  200.)  Paris.  Pichon. 
8^  XIX  y  704  p.  Fr.  10.  -if  Ree  v. 
T.  II:  RH  89,  125  f.  f85 

Violiet,  P.,  Mt-moire  sur  le  s,vst^'me 
soccess.  appele  tanistry  et  la  tonda- 
UoQ  da  eaint  emp.  romain  de  la 
Bation  gerroan.  (CK  25  janv.)  [86 

Pfat2,  F.,  r>ic  rnpitularien  d.  friink. 
Kon  ige  bia  zu  Karl  d.  Gr.  II.  Form 

d.  Gesetzgeb..»Verwaltg.  (Progr.)  Pforz- 
heim. 4».  16  S.  [87 

Kögel,  Ladw.,  Sagibaro.  (ZDA 
13  -24).      Gerichtet  gegen  d.  v.  Sohm 
angenommene  Unabbängigk.  d.  Sa- 
cebaro  Tom  Grafen  xnr  Zeit  d.  Lex 
Salica.  [88 

Oippe,  Oeo.,  Geiuigschait  u.  Huldi- 
gung im  Relebe  d.  Merowinger. 
(Diss.)  Kiel,  Lipsins  &  Fischer,  gr. 
8*.  50  S.  M.  1,20.  [89 

'X'Sickel,  W.,  Merow.  Volksvers., 

e.  Hr.  201.  Ree.:  R.  ital.  p.  le  sc. 
ginr.  5,  483  fT.  (C.  Nani).  (90 

Lamprecht,  K.,  La  centaine  comme 
cadre  juridique  chez  le3  Francs. 
(Moyen-Age  270-4.)  [91 

Baudoln,  Ed.,  La  partidpation  des 
hommes  libres  an  jngement  dans  le 
droit  lYaue.  i^Sep.  a.:  NR  de  droit 
ft-an^.)  Paris,  Lsrose  t  ForceL  8^ 
29(>  p.  a|t  Ree.:  RC  26, 421-8  (V  i  o  1- 
let).  [92 

Leaear,  P.,  Des  consequences  du 
d4Ut  de  Teselave  dans  les  Leges  Bar- 
barorum et  dans  les  cnpitnlaires. 
(NR  bist,  de  droit  franfi.  12,  576  031, 
657-728.)  [y3 

^  Opet,  0^  Stellg.  d.  Weiber,  s.  Nr. 
•207.  Ree:  Z.  f.  cl.  Privat-  u.  öfTcntl. 

R.  16,497-502  (D  a  r  g  u  n) ;  CBI 428  f.  [94 
Zu  inneren  snstSnaen  vgl.  auch  oben, 
beadt  Kr.        tt-  u.  1975  tf. 


Sickel,  Th.  v.,  Prolegomcna  z.  Liber 
dinmus  L  II.(Sep.a.:  SBWAk  117). 
Wien,  Qerold.  Lex.-8^  76,  94  S. 

M.  ^10.  f9r> 
Liber  »liuums  Roman,  puntt.  Ex 
unico  codice  ed.  Th.  v,  Sickel. 
Wien,  Gerold.  Ux.-8*.  XCH,  220  S. 


M.  10.  7f  Tie.  :  MIÜG  10,  139-45 
(E.  V.  Ottentiiul).  [95a 

Bruyn,  P.  de,  De  pauskeuze  tot 
aan  d.  onderg.  v.  h.  Oost-Goth.ryk  in 
It.  (Kathnliek.  .1888.  Nr.  10  f.)  [96 

Leveque,  L.,  Etüde  sur  le  pape  Vi- 
gile.  Amiens,  Rousseau- Leroy.  204p. 
^  Ree:  Liter.  Rs.  1888, Nr.  9  (Jnng- 
mann).  [97 

Kellet,  F.  W.,  Pope  Gregory  the 
Great  and  his  relations  with  Gaul. 
(Cambridg'e  hist.  essays.)  Lond., 
üambr.  Wareiiouse.  8^  118  p.  2  sh* 
6  d.  [98 

Rawl,  J.  B.  de,  L'inscription  da 
tnmKpnn  d'Hadrien  I.  fSep.  a.:  M6- 
langeö  d  tirch.  et  d'hist.  8.)  Rom, 
Cngniani.  8*.  24  p.  (99 

Heimbucher,  M.,  Die  Papstwahlea 
unt.  d.  Karoling.  Augsb.,  Huttier, 
gr.  8".  X.  200  S.  M.  4.  [2000 

BrMamr,  H.,  Das  eonstitntiim  Con- 
stantini,  mit  Abdr.  d.  ältesten  Textes 
von  K.  Zeumer.  (In:  Festgabe  f.  R. 
V.  Gneist.  Berl.,  Springer.  S.  1-36, 
87-59).  4f  Röm.  F&lschg.  nach  d. 
11.  Sept.  813,  doch  vorOct.  810.  f200l 

Friedrich,!.,  Die  C'onstamin.Sclu'n- 
kuug.  Nordl.,  Btck.  gr.  8".  VU, 
197  8.  H.  4.  ^  Ree:  AZtg.BeiL78.  (2 

Martens,  W.,  Die  falsche  General- 
Concession  Koost.  d.  Gr.  München, 
Stahl,  gr.  8«.  VI,  130  S.  M.  3  20.  [3 

HauCK,  Zur  donatio  Constantini. 
(Z.  f.  kirchl.  Wis.-.  etc.  18S8. 201-7.)  [4 

HooniOd,  P.,  Donatio  Constantini. 
(De  Katholiek  1888,  Nr.  1012.)  [5 

Fournier,  P.,  Une  forme  partic.  des 
fau8fe.-<  (U'or»,'lalt's.|  d'apr.  un  ms.  de 
la  Grande-Uharlreuse.  (Sep,  a.:  HECh 
Nogent-le-Rotrou.  8*.  25  y.  [6 

Gaudsinl,  F.  I.,  Gottscbalk.  moine 
d'Orbais,  ou  le  commenc.  de  la  eon- 
troverse  sur  la  predestination  au  9e 
sitele.  8.-Qnent!n,  M oiireaa.8*.  61  p.  (7 

Corres,  F.,  Der  Khalif  Harun  al 
Raschid  u.  d.  Christenth.  Beifrr.  z. 
raa.  Kircheng.  (Z.  f.  wiss.  Theol.  32, 
42-94.)    (8 


lordanis  de  Getamm  sive  Gotho- 
rum  origine  et  rebus  gestis,  rec.  C. 
A.  Closs.  Ed.  3.  ReotL,  Fisebhaber. 
8«.  224  S.  M.  4.  [9 
Gaudenz},  Aug.,  Sui  rapporn  tra 
ritaÜa  e  l'impero  dOriente  ira  gii 
anni  476e  544b  Bologna,  tip.  Militare. 
8".  232  p.  [10 


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1 


518 


Bibliographie  Vr,  2011—2064. 


Mommsen,  Th.,  Ostgoth.  Studien. 
iHA  14,  22a-49  u.  451-544.)  [2011 

Hartin,  K.,  Theoderich  d.  Gr.  bis 
s.  Erobei^.  Italiens.  (Diss.)  Freib., 
Ragoczy.  8".  TO  S.  M.  1.  *  Mietet 
eiDgebende  (^n.untersuclign.  [12 

Cipolla,  C,  Intomo  al  panegyrico 
di  E^nodio  per  re  Teodorico.  (8ep. 
a.:  Atti  e  mem.  della  r.  nc.  rii  Pa- 
dova.  IV.  fasc.  2.)  Padova.  Kun<li. 
8*.  18  p.  [13 

Lechler,  Die  Erlasse  Theodorich's 
inCassiodors  Varien  Buchl'V  (Progr.) 
Heübronn.  4^  ^2  S.  [14 

Paulus  DklCMin  tt.  d.  übr.  G.. 

ecbreiber  d.  Langobarden.  T'ebers. 
V.  0.  Abel.  2.  Anfl.  bearb.  v.  Reinh. 
J  a  c  o  b  i.  (G.bchr.  der  dt.  Vorst. 
2.  Gesammtaupg.  Bd.  15.)  Lp«.,  Dyk. 
8".  XXXII.  278  S.  M,  8.  *  Ree: 
ThLBl  1«88.  482.  [15 

Wolischack,  Theod.,  Die  Verhält- 
nisse Italiens.,  inbea.  der  Langobarden, 
nach  dem  liiiefweclisel  Gregorys  I. 
(Frofjr.)  Horn.  8".  28  Ö.  [16 

Baye,  J.  de,  Ktudes  archtol.:  epo- 
que  des  invasions  barbare*;  Industrie 
langobiu  de.  Pfiris,  Nilsson.  4".  148  p. 
Fr.  30.  #14ec.:  R.  stör.  lt.  5,  709 
bia  712  (P.  Orsi);  RC  2»,  153-5 
(Barth^lemiy);  Bult.  monDin.  1888, 
mai-juin.  [17 

BrambliU,  Gam.,  Tr<^iuiȊe  inedito 
al  nome  di  Deeiderio  re  dei  Longo- 
bardi.    Pavia.  Fusi.  4".  26  p.  [18 

Diehl,  C. ,  Ktudes  sur  Tadministr. 
by^aiiiiue  duus  l'exarchatde  Ravenne 
568*751.  (Bibl.des^c.  fran^.  d'Athtoes 
et  de  Konie.  58.)  Pari^,  Tliorin.  8". 
XIX.  42<i  p.  ^^-Rec:  RH  39,  360-2 
(Munod).  [19 

4*  SäehsUehe  und  SaUache 
Kaiser  919^2125. 

AllRem.;  10.  Jh.  «OM^l;  ll.(-lt.)  .Tb  2(132 
bi«  47.  Veif.  u.  KreusKog«  s.  unter  11,  b. 

Monumenta  Germ.  hist.  Script,  t. 
XV.  2.  Suppl,  tomorum  1  XII  pars  3: 
Vitae  aliaeque  hisiüiiae  minores 
[saec.  10-11].  Suppl.  lomi  XIII.  Hann., 
Hahn.  fol.  8.  575-1399.  M.44.  *  Ge- 
naueres s.  im  nächsten  Heft,  [20 

Wisaowa,  Fei.,  Polit.  Bcziehgn.  zw. 
England  u.  Dtld.  bis  z.  Untergange 
d.  Stauler.  (Diss.).  Hreal.,  Koebner. 
gr.  8«.  76  S.  M.  1,20  [21 


llwof,  Fr.,  [  Literat,  d.  J.  188.%.  betr.]: 
Konr.  1.  u.  d.  Sachfiea.  (JBG  Bd.  8. 
n,  35-41.)  [22 

Hrothsuitha,  Gedicht  üb.  Ganders- 
heims Oründg.u.d.Thaten  K.  Otto's  L 
Ubers,  v.  Th.  G.  PI  und.    2.  AutL 

W.  Watteobach.  (G.Mhr.  d.  dt. 
Vorzeit  Lfg.  38.)  Lp«.,  Dyk.  9^,  Xli, 
62  S.  M.  O.fiO.  [23 

Hantech,  M.,  Ueb.  Liudprand  v.  Cre- 
mona.  (Progr.)  Leobeo.  #  Charalrt. 
d.  Schriften,  bes.  d.  hist.  Ottonis.  (24 

ColinI  Baldeschi,  L,  Liudpmndr», 
vescovo  di  Creraona.  Giarre^  C»»to- 
riDa;  8*.  73  p.  {25 

Boubnov,  N.,  La  collectiondea  Icttree 
deGerberl  (Sllvp-trr  Tl.)  ertmmcsonrce 
hist.  P^tersb.S".  XXli,369p.  «X-Vpl.: 
NA  14,  212.  [26 

Humann,  G.,  Die  dt.  Kunst  x.  Zeit 
d.  sächs.  Kaiser.  (A.  f.  kixclil.  Bau- 
kunst 12.)  [27 

Vogel.  A.,  Ratherius,  Bisch,  v.  Ve* 
rona.  (ADB  27,  350-2.)  [28 

Uhlirz,  Ramnold  (Hamwold),  Abt 
d.  Kl.  8.  Kmrneratn  7.n  Itegensburg, 
957-1000.    (ADB  :i7,  222-5.)  [29 

SoiiHMi,  Frz.,  Erwiderg.  dem  Prof. 
Dr.  Alf.  Huber  auf  d.  Abhdlg.:  Die 
polit.  Org^unisaf i<in  Krains  i.  10.  u. 
11.  Jh.  (A.f.Heimai^ii.  2,219-28.)  [30 

Adams,  G.  B.,  A  note  of  a  point 
of  medieval  history:  ilie  vear  1000. 
(New  Engl,  and  Yaie  Rev.  1888, 
Mai.)  [31 

Zur  Zelt  d.  Sftdi«.  Kalaer  vgL  Nr.  Ui7e; 

16S3,  «5C,  72. 

Breeslau,  H.,  [Literat,  d.  J.  1885, 
b(  tr.l :  Heinr.  IL  u,  d.  Malier.  (JBG 
Bd.  s.  II,  41-9.)  [32 

Geschlchtequellen,  Trierer,  <1. 1 1 . 1  h., 
unters,  u.  hrsg.  v.  ü.  V.  Sauer! au d. 
Trier,  Paulinus,  gr.8*.  212S.  ^Ree.: 
R(>ll  45,  277.  (L.  Pastor,  „dun 
inieröt  geueral  pour  Diist.  du  He 
>i.ei.  '')-,  Liter.  Haudw.  1888,  tk>5  f. 
(C  Uppers).  [33 

Wipo,  Das  Leben  K.  Konrad's  IL, 
nebst  Auszügen  a.  d.  .Ibb.  v.  St.  Gallen 
u.  d.  Schwab.  Wehchronik,  ubers.  v. 
W.  Pflüger.  2.  Aull.  v.  W.  Watten- 
bach.  (G.schr.  d.  dt.  Vorzeit  Lfg. 
53.)  Lpi.,  Dyk.  8®.  Xi,  100  S. 
M.  1,60.  [34 

SaCkHtt  C,  Studien  üb.  Rodullüs 
Glaber.  (NA  14,  877-418.)  [35 


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4—5.  Sftclisiselie,  SalUehe,  Stanfisehe  Kaiaer. 


519 


Carmen  de  hello  saxonico  rec. 
O.  Ho  1  d  er- Kg^^er:  ncc.  comjuestio 
Heinrici  IV.  ioip.  (ÜÜ.  rer.  gerni.) 
Hannov ,  Hahn.  gr.  S*.  XIV,  28  S. 
M.  0,60.  [2036 

^  Gundlach,  W.,  Wer  ist  d.  Verf. 
de»  Carmen  de  bello  Sax.?  Ree: 
CI'   4  (37 

Berthoid's  Fortsetzg.  d.  Chronik 
Hermann  s  v.  Reichenau,  übers,  v.  G. 
Grandaur.  (G.achr.  d.  dt  Vorzeit. 
18.  Bd.)  Lp«.,  Dyk.  8*.  IX,  177  S. 
M.  2,40.  [38 

Gallier,  E.,  Wojny  Boieslawa  cLiro- 
bre^  xd  Henrykit*»!  II.  pod  wzgledem 
grt  <»ü'«'aticznym.  1002-1018.  Poznan. 

4HS.  (Boleslaus  d.  Kühnen  Kriege 
mit  Ueinr.  II.  1002-18,  vom  geogr. 
Standpunkt.)  ^Rec:  ZHGPoeen  4, 
218  r  [30 

^  Lesser,  F.,  Poppo  v.  Trier,  8.  hr. 
259.  Kec:  GBl  237  ^  HJb  9,  359 
(Sehnttrer);  HZ  61,  489  f.  (W. 
Schnitze),  Lit  Hdw.  1888,  838  f. 
(Kiehues).  [40 

Voigt,  Fr.,  Die  Klosterpolit.  d.  sal. 
Kaiser  u.  Könige  mit  bes.  Berück- 
eichtg.  Heinrich'»  n  .  bis  z.  J.  1077. 
E.  Beitr.  z.  G.  d.  Reiclisabteien.  (Diss.). 
Lpa.,  Fock.  gr.  8^  79  S.  M.  1,50  [41 

IteakiB,  L.  V.,  Emancipation  d.  Papst- 
tharus  v.  Kai$erth.  (Weltg.  9,  2.  Epo- 
chen, ö.  82-93.)  [42 
Trana,  Ant.,  Storia  di  8.  Gre- 

forio.  VII.  Roma,  tip.  Vatic.  1887. 
ec.  Civ.  Catt.  14.  Ser.  1,457-69.  [43 
Zisterer,  Zur  ü.  Gregor  s  VII.  u. 
Heinrich*«  IV.  (ThQSchr  71,  49-76). 
•vt  Gegen  Ranke  u.  .Martens.  [44 
Capecelatro,  A.,  Storia  di  S.  Pier 
Damiano  e  dei  suo  tempo.  Touruay, 
Owd^.  8«  556  p.  Fr.  4.  [45 
Bartheleoiy,  Ed.  de,  La  famille  d'Ur- 
hniii  II.    (R.  d.  Champagne  et  de 
Hriv  1888,  juin.)  [46 
Riezler,  Iiapoto  IL,  Graf  Cham 
n,  Vohburg,  baier.  Pfalzgraf,  etwa 

1086-1099.  (ADB  27,  285  f.)  [47 
Zur  Zeit  d.  Salisrhen  Kaiser  vgl.  Nr.  15S»b. 
YerfMwmg^gwchidite    unter  II,  5. 

Stat^ttehe  Epoche 

AWiZ^m.  U.  12.  Jh.  2i)4H-:.8  ;  13.  Jli.  205!)-2O69  ; 
Ki'«;uzzüge  2070-77:  Verlassung  lo.-is.  Jh 
»7646.  Qeittiges  Leben  10.- lu.  Jb.  2i)J!<t>-90. 

Scham.  W.,  u.  F.  Kohlmann,  [Lit.  d  .J. 

1885.  betr.]:  Loth.  III.  u.  d.  6tauler 
bis  1208.  (JBG  Bd.  8.  II,  49-55.)  [48 


Ranke,  Woltg.  VIII.  s.  Nr.  82a. 

Balzani,  Ugo,  Tiie  ]>o|)eü  and  the 
Hohenstaufen.  Lond..  Longmans.Post- 
8".  262  p.  2  tJ  d.  -de^Bec.:  Ae. 
108  f.  (11  or.  F.  Brown.)  [49 

Ranke,  L.  v. ,  Ueberwältigong  d. 
weit].  Gewaltdurch  d.  Papfitth.  (Weltg. 
9,  2.  8.  99-116.)  [50 

Wisaowa,  Beziehgn.  xw.  England 
u.  Dlld.,  s.  Nr.  2021. 

Sebaoiiy  Frz.,  Verwandeeh.  Be« 
ziehgn.  d.  Markgr.  u.  Gr.  v.  Istrien 
u.  Krain  zn  d.  Hohenstaufen.  (A. 
f.  Heimatbsk.  2.  23-36.)  [51 

Wattenbach,  Rahewin.  (ADB  27, 
166  f.)  [52 

Helmold'8  Chronik  d.  Slaven,  übers, 
v.  Laurent,  2.  Auü.  v.  W.  Watlen- 
bach.  (G.eehr.  d.  dt.  Vorz.  Lfg.  19.) 
Lp/  I  vi     '  xni,27lS.  M.3,80.  [53 

Zeppelin.  Eberh. ,  Der  Konstnnzer 
Verlr.  K.  r nedricU  s  1.,  1103.  (bchrr. 
d.  V.  f.  G.  d.  Bodensees  16,  30  ff.)  [54 

Martens,  W.,  Reinald  Dassel. 
(ADB  27.  728-85.)  [55 

EglofTstein,  Herrn,  v. ,  Der  Sturz 
Heinr.'ü.  d.  Löwen  u.  d.  Erastift  Bre- 
men. (ZCI*  •,  1-2 1-44.)  [.56 

Köhncke,  0.,  Wibert  v.  Havenna 
(P.  Clemens  IIL).  Lpz.,  Veit.  gr.  8". 
VIII,  134  S.  M.  3,60.  [57 

Stenzel,  Th.,  Drei  unedierte  Brac- 

teaten  Markgr.  AI  brecht'»  d.  Baren. 

(A.  r.  Bracteatenfc.  1,  275  80.)  [58 
Vgl.  Kr.  ISSO;  ISSO;  14C8. 


Altmann,  W.,  [Liter.  d.J.  1885.  betr.] : 
Dlld.  i.  13.  Jh.,  1208-73.  (JBG  Bd.  8. 
II,  55-61.)  [59 

Chronica  ignoti  monachi  Cisterc. 
et  I\vourdi  de  S.  Germano  chron. 
priora,  ed.  A.  Gaudenzi;  vgl.  HU.  1 
Nachr.  ja.  Not.  Nr.  61  (wo  irrig: 
prior).    Nap.,  Giannini.  [60 

Acta Gengenbacensiii  1238  H5,  tnitg. 
V.  A.  Schulte.  (ZGOberrh.  4,  90 
bis  114.)  ^  Aus  e.  Hs  d.  16.  Jh.  in 
Wi.M).  [61 

"jf  Köhler,  C,  FHedr.  II.  u.  Päpste, 
s.  Nr.  316.  Hec:  DLZ  18  (R.  Stern- 
feld, anerk.:  wesentlich  im  Sinn 
Ficker  s);  HJb  9. 769;  CBl  f.  Rechtsw., 
D.T  (V.  SrilisX  [62 

Grandjean,  Ch. ,  Benoit  XI  avant 
son  pontificat,  1240-1303.  (Melange« 
d'arcli.  et  d'liist.  8,  21f>  01.^  [63 

Brentari,  Ott.,  iCcelinu  da  Romano 
uella  meule  dei  popolo  eneila  poesia. 


520 


Bibliographie  Nr.  2064—2116. 


PadovR  e  Verona,  Drucker.  IG".  S-l  p. 
L.  1.25.  Ree. ;  ü.  Ant.  a  Öer.  XX, 
387  f,  [2064 

Seoperim  del  palMso  di  Federico  II 
a  Viterbo.  (A.  stor.  deU'iurt«  1,  I  p 
51  fT.>  [05 

Mothon,  Jos.  Pius,  Das  Leben  d.  sei. 
JordanoB  ▼.  Sachsen ,  2  Generals  d. 
Prediger-Orden9;au8d.Franzö8.iibprs. 
Dtilmen,  Laumann.  8^  XIX,  371  8. 
M.  2.  [66 

Wiete,  Alb.,  Die  Cistercienser  in 
Dargun  von  1172-1300.  E.  Beitr.  z. 
merkleiib.-pomm.  Colon. -G.  (Dia?.) 
Güstrow,  Kitzing.  gr.  8°.  S. 
M.  1,20.  [67 

Montalembert,  Graf  v.,  Leben  d.  hh 
Elisabeth  etc.,  1207-31 ;  aus  d.  franr. 
übers,  v.  J.  Ph.  Stadtler,  m.  Vorw. 
T.  K.  J.Greith,  2.  And.  Einsiedeln^ 
Benziger.  4".  381  S.  Fr.  16,25.  [68 

Wackernagel,  Rud.,  Zur  G.  Hn  f  Is 
imia.Jh.  (Basl.JU. 207-21.)  *Theiin. 
Basels  am  Kample  Fr.'s.  IL  mit  d. 
Curie. 

Tgl.  Nr.  ia73d,ii:  1554. 


Ranke,  L.  v.,  DieKreusaüge.(Welt^. 
9.  2.  S.  ya-b.)  [70 

-ä^  Heermann ,  0.,  Geleehisluhnuig 
abendl.  Heere,  b.  Nr.  328.  Ree:  M.- 
A^e.  1?8S.  2Gn  8  (F..  v.  d.  Nahmer 
Biit-rk.);  SfrctTlfur"s  osterr.  roilit.  Z, 
29.  Jahrg.  IV,  210  {.\  CBl  238;  Jbb. 
f.  d.  dt.  Armee  u.  Mar.  67,  323  f.  [71 

Chevalier,  6.,  Hist.  de  8t.  ßernurd, 
abb'-  ii'  Clairvaux.  Briiges,  I)e?i  lee. 
413,  44o  p.  Fr.  12,  *  Ree:  R^H  43. 
640  f.  (Vacandard).  [72 

Vacandard,  E.,  St.  Bernard  et  le 
schisme  d'AnacJet  U  en  Italic.  (HQH 
45,  5-69.^  [73 

<^  Zu  Ni.  331  vgl.  G.  Hüll  er' ft 
Enriderang.  (HJb  2,  480-90.)  (74 

HUfTer,  6.,  Die  Wunder  d.  h.  Beru- 
hard u.  ihr  Kritiiier.  (ÜJb  10,  23-46.) 
*  Geg.  Druffel.  [75 

Cerone,  Franc,  II  Papa  ed  i  Vene> 
ziani  nella  4  crociata.  (A.  Veueto. 
N.  S.  36,  *T  71   287-97.)  [76 

Roth,  F.  W.  E.,  Bericht  d.  Ludoll' 

Sndheim  üb.  d.  Einnahme  Aeere, 
12ti4.  Nach  e.  Darmstadter  lU.  (Z. 
d.  dt.  morgenL  Oes.  42,  421-4.)  [77 


Maurenbrecher,  Wilh.,  O.  d  ät. 
Königswahlen  v.  10.  bis  13.  Jh.  Lyz., 
Dancker  &  H.  gr.  8*.  XII,  244  6. 
H.  5,40.  [78 

Rodenberg,  K.,  Ueb.  wiederholte  dt. 
Kouigswahlen  i.  13.  Jh.  (üntera.  ». 
dt.  Staats-  u.  Kechtsg.  28.)  Breal-, 
Kbbner.  gr.  8^  62  8.  M.  1,60.  fn 

ZSIiner,  DnaZolIreg^al  d.  dt.  Könige 
bis  z.  J.  1235  ni.  bes.  Berficks.  d. 
auf  d.  Mark  Meissen  bezügL  Verhaltn. 
(Progr.)  Chemnits  4».  87  S.  [80 

Mterker,  Oto.,  Die  .collecU*  in 

d.  monarchin  Sieula  K.  Friedrich's  II. 
Heidf'lherc,  Petters.  gr.  8".  16  S. 


M.  0.75.  [81 
Beiow,  6eo.  v.,  Die  Entstebg.  d. 

dt.  Stadtgemeiiule.  Düsseid.,  Voss, 
gr.  8".  XI,  127  S.  M.  3.  *Rec.: 
DLBl  11,  237  f.  (W.  Fischer).  [82 

Lövinson,  Herrn.,  Beitrr.  z.  Verf.-g. 
d.  westmh  Reichsstiftsstädte.  (Th.  1 
als  lUrl.  Diss.  40  S.)  Paderb.,  Schö- 
nin^'li.  8^  132  S.  M.  2.40.  [83 

Zeer  van  lutphaas,  Der  Sachsen- 
spiegel i.  d.  NiederlaDden.  (ReehCs* 
geL  Hagas.  7.  Kr.  1-2.)  (84 

Otto,  E.,  Die  tabula  juris  d.  Kloster- 
bibl.  zu  l^aygern ;  e.  Beitr.  z.  Lit.- 
G.  d.  can.  Rechts  i.  13.  Jh.  (Sep.  a.: 
SBWAk  117.)  Wien,  Tempsky.  gr. 
8*»  77  S.  -9^  Ree.:  AKKR  61,  218 
bis  220.  [86 


Predigten,  Altdeutsche,  hrsg.  v. 
Am.  Schönbach.  IL  Texte.  Graz, 
Stvria.  8«.  Xn,  328  S.  M.  9.  *  Der 
auf  d.  Münch.  BibK  befindl.  Ober- 
altaicher  Codex.  —  Ree.:  DLZ  10, 
377-379  (Strauch).  [86 

Martin,  E.,  Zu  den  >iibeiuugen. 
(ZDA  82,  S80-6.>  #Bahrrceht  [87 

Neumann,  F.,  IMe  Entwieklg.  d. 
Kudrundichtg.    BerL,  Gftrtner.  4^ 

27  S.  M.  1.  [88 

Orendel ,  Dt  Spielmannsgedicht, 
mit  Einl.  u.  Anmerhgn.  hrsg.  ▼.  A. 
E.  Berger.    Bona,  Weber.  CSV, 

192  8.  M.  9.  [89 

Bcissel,  Steph.,  Kunst  en  weten- 
scliH|.  Hl  de  friesche kloosters  Hoozen- 
kamp  en  Bloemhoi"  te  Wittewierum. 
in  de  13.  eeaw.  (Dt.  Warande.  N.  K. 
1,  13-27.)  LÖO 


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II,  5—0.  Stanfer;  Vom  Interrcgiuim  bis  jl  fichisma. 


521 


6,  Vom  Interregnum  bis  zum 
SeMmna  1264^1S7a. 

Allgenieim  s:  Tiitt  ir.        H.-inrich  VII.  2095 
bis  8111;  Lad^\ig  d.  B.  u.  Karl  rV'.  2112-29. 
VeKüttMuig  B.  Iii  II,  7. 

Altnann,  W.,  [Liter,  d.  J.  1685,  betr.] : 

Dt.  Reich  v.  1273-1400.  fJBG  Bd.  8.  II, 
62-96.)  —  Vgl.  auch  Nr.  2059.    [209 1 

Ranke,  L.  v.,  Zeiten  d.  üebergangs 
z.  mud.  Welt  (Weltg.  IX,  1);  14. 
u.  1.5.  Jh.  (Weltg.  IX,  2.  £pochen. 
S.  117-26.)  [92 

Aadrö,  J.  F.,  Etndea  snr  le  14e  si^e^ 
hist.  de  la  papaute  &  Avignon.  Avign., 
ßeguin.  8^.  V,  564  p.  Fr.  7,50.  [93 

SoHchon,  M.,  Die  PapstwahleD  von 
Bonilaz  VIll.  bis  Urban  VI.  (vgl.  Nr. 
360).  Braunschw.,  Göritz,  gr.  8^ 
VI,  200  S.  M.  5,50.  "äf  Ree:  ZKO 
10,  486-8;  HJb  10, 199  (GlaaBchrö- 
der);  CBl  420  f.  [94 


Ehrlsmano,  G.,  Zum  Seiirid  Hel- 
bling.   (Oermania  21,  970-9.)  [95 

Nicolai  ep.  Dotrontinensis  relatio 
de  Heinrici  VII.  imp.  itin.  ital.,  hrsg. 
V.  Ed.  Heyck.  Innsbr. ,  Wagner, 
gr.  8"*.  XLIII,  104  S.  M.  3.t;o.  ^Rec: 
HC      f.  (Pf ister);  NA  14,  440.  [90 

Rondoni,  G.,  Dino  Compagni  e  la 
critiea.  (HaBsegna  naz.  1888,  1. 
Jan.Y  [97 

Registres,  Les,  de  HoiK)rius  IV. 
recueil  des  bulle»  pnbl.  d  upr.  h;  ms. 
orig.  des  arch.  du  Vatic  fiar  M.  Pron. 
(Bibl.  des  ^colcs  frang.  d'Ath.  et  de 
Rome.  2e  s^,  VII.,  4.)  Paris,  Thoriu. 
gr.  4^  k  2  col.  CXI,  942  p.  Fr.  45.  [98 

Regestum  Clementis  V,  s.  Nr.  366. 
Ann.  VIII  et  IX.  (Regest,  vol.  LX 
Mb  LXI).  Roniae,  ex  typ.  Vat.  4*. 
471,  130  p.  [99 

Joubert,  A.,  Les  archives  angev.  de 
Naples,  1265-85.  Angers,  Germain 
8*.  24  p.   «  Ree.!  RC  29  f.  [2100 

•X- Durrieu,  P. ,  I.t  s  registres  de 
Charles  I,  s.  Nr.  :{(i8.  Ree:  MIüG 
10,  150-3  (E.  V.  Ültenllial).  [2101 

Codex  dipl.  Flandriae,  1296-1325, 
ou  recueil  de  docc.  rel.  aux  guerres 
et  dissens.  susc.  par  Philippe  le  Bei 
eontre  Gni  de  Dampierre,  corate  de 
Flandre,  publ.  p,  Tliierry  de  Lim- 
it u  rjj- Stirn  m.  (Pnbl.  de  la  soc.  etc. 
de  la  Flandre.)  Fase.  5-6  (T.  11 
1-216).  BmgeB,  Beautter. 


Funck-BrentanOi  Frz.,  Document  p. 
serr.  k  Thist.  dea  relatiooB  de  la 
France  av.  TAogleterre  et  l'Alle- 
magne  soqb  Philippe  le  Bei.  (RH  39, 

326-48.)  13 
Quldde,  L,  Zum  Romzngaplan  Wil- 
helms V.  Holland.  (DZG  1.  1G6-9.)  [4 
Hartwig,  0.,  Ein  Menschennlter 
Floren««. G.,  1250-92.  l.Th.  (DZG  1, 
11-48.)  [5 
"jf  Schulte ,  A.,  G.  d.  Habsburger, 
8.  Nr.  378.  Hec:  HZ  61,  326  f.  (J. 

L  o  8  e  r  t  h) ;  MUL 1 7, 22-6  (Rrs.  II  wo  f); 

StMBro  0.  'V2^  M2.  fO 

SohefTer-Boichorst,  P.,  Die  ersten 
Beziehgn.  aw.  Bababnrg  n.  Ungarn; 
z.  Krit.  d.  Baumgartenberger  Formel- 
bnc)).'«  s  \r  (.MlUG10,81-9.)[7 

Aibrecht,  K.,  Anselm  II.  v.  Rappolt- 
stein,  1257-1811.  (ADB  27,  302-6.)  [8 

Lohmeyer,  K.,  Meinliard  (Meineko) 
V.  (^uerlurt»  Landm.  d.  dt.  Ordens  in 
FreoBBen,  1288-99.  (ADB  27, 40.)  [9 

Denifle,  Heinr.,  Der  Plagiator  Nico- 
laus V.  Strassburg.  (A.  f.  Lit.  u. 
KircheiifT.  4,  312-29.)  *  Darin  2 
Schreiben  P.  Job.  XXIL  v.  1.  Aug. 
1325,  betr.  ViBitat.  der  dt.  Domin.- 
Klöster.  [10 

Koch,  Iw.,  Das  Leben  d.  Erzb. 
Burch.  III.  V.  Magdebiiru'.  1307-25. 
(GBll  f.  Magdeb.  23,  213-78,  825-69.) 
Auch  Diss.:  Halle, Wuliert.8".6GÖ.  [11 

Tgl.  Nt.  1179;  ISWo;  UU,  4,1,  BO. 


•t>  il.  11  p. 

gr.  4«.  [2 


Johan«  V.  Vielring,  Das  Baeh  ge- 
wisser Gescliicbten ,  übers,  v.  W. 
Friedens  1»  u  r  g.  (Ii. sehr.  d.  dt.  Vor- 
zeit. Lfg.  82.  Lpz.,  Dyk.  8°.  XXIV, 
337  S.  M.  4.80.  [12 

Sieber,  Ludw.,  Zwei  neue  Berr.  üb. 
d.  Erdbeben  v.  1356.  (Beltr.  z.  vat. 
G.  etc.  Baeel.  12,  118^.)  [13 

Formulare  a.  d.  Kanzlei  T.udw.  d. 
Baiem,  mitg.  v.  H.  Bresslau.  (NA 
14,  435-50.)  [14 

Regesten  der  Pfalzgr.  am  Rhein,  (s. 
Nr.  :mV2.)  3.  Lfg.  (6.  161-240):  1363 
bis  1370.   M.  4.  [15 

UrioRidm  Ragesten,  Pftpstl.,  a. 
d.  JJ.  1353*78,  d.  Gebiete  d.  heut. 
Pr.  Öachaen  etc.  betr.,  hrsg.  v.  d. 
biet.  Comm.  d.  Pr.  Sachsen  [Vatic. 
Regesten  Bd.  2],  ges.  v.  Paul  Kehr, 
bearb.  v.  Gust.  Schmidt.  (G.qn. 
d.  Prov.  öaehsen  22.)  Halle,  Hendel. 
8«.  Vm,  446  S.  M.  12.  [16 


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522 


Bibliographie  Kr.  2U7— 2172. 


Narici,  Leop.,  lAconteCAtisLndov. 
U  Bftv.  e  la  corttt  rom.  Nftpoli,  Gen- 
naro.  8°.  42  p.  [2117 
Rodocanacbi,  E.,  Cola  di  Rieozo^ 
t.  Nr.  402.  Hec:  Stonce»  etc.  de 
Tbc.  des  sc.  mor.  et  pol.  30,  296  f.; 
R.  8tor.  It.  5, 728-32  (Paolucci).  [18 

Volkmer,  Die  Regierg.  d.  K.  Job. 
V.  Bölinx  ii .  unter  bes.  Hervorhebg. 
d.  Glatzer  Lande».  (Vjscbr.  f.  6.  v. 
Glatz  7,  234  ff.)  [19 
DreteiMnn,  0.,  Zur  G.  d.  Heichs- 
stadt  Aachen  im  14.  fMünst.  Dis.«».). 
Rec.:ZAacbGV  ö,221-4CLör«cb).  [20 

GtassolirMtr,  Fr.  X.,  Zum  Frankf. 
Reichstage  v.  1306.  (HJb  10^  69  f.) 

Brief  Urban'.»  Y.  [21 

Huber,  A. ,  Marquard  v.  Hnndtck, 
Bisch.  V.  Augfhurg  1348-65  u.  Pn«r.  v. 
Ati'iü-in  T^fi.^-'^l.  (AI>B27,227r.)  [22 

Tv-Prou,  M.,  Lrbain  V,  8.  Kr.  412. 
Ree:  RQH  44, 616  f. ;  HH  37, 858.  [23 

Vpl.  Kr.  isoe.  9  h 

VcrtJUfsungsg.  s.  am  ScLluss  d.  nächsten 
Gruppe  {II,  1). 

T»  Tom  ff  rossen  ScMtmia  hi»  zur 
liejormation  137S~1517, 

Allg» laein*^ .  Wenzel.  Ruprecht,  Sigmond 
Friedrich  III.  n  Maximilian  )el97'50. 
Oeiatige,  bes.  kirchL  Entwicklg.  im  U.  v. 
Jb.  (K«tzer.  ConeiUen,  Papstthoin  ete  . 

Huni«nisiiius)  2iM-7.'>:  VerfiaMinng  ii  Wirth- 
»cbaa  im  M.)  U.  u.  15.  Jh.  917«-HH;  Uuch- 
drack  «189-97. 

Haokert,  L,  [Liter,  d.  J.  \my,  betr.] : 
Dt.  G.  i.  15.  Jh.  (JBQ  Bd.  8.  II,  69 
bis  76.)  [24 

Rinke,  Zeitend.  üebergangs,  s.  Nr. 

Robinson,  Mary  F.,  The  end  of  the 
MA.  i'is'ber  L uvvin.  ^  live:  Ac. 
Nr.  871p.  20.  (H  F.  Brown;  dar- 
nach 3  Aliliillj^'n.  üb.  nia.  Mystic,  u. 
6  üb.  tranzüs.  Beziebgn.  zu  ltalieu.)[25 

OrMamwiit  Die  Krong.  K.  Wen- 
zer.s  zu  Aachen.  (MT  f.  K.  d.  Aacii. 
Vorz.  I.  1,  51-7.^  [26 

^  Mette,  A.,  Öortm.  Fehde,  s.  Nr. 
484.   R«  c.:  WZ  7.  3^5  9.  [27 

Riegel,  Uther  d.  i:»>7.i.'lif;n.  d.  ßi- 
schols  Ekkehart  v.  Worms  z.  Univ. 
Heidelberir.  Vortr.  (Z.  d.  Oes.  s.  Be- 
ford.  d.  G.  et«.  V.  Freibarg  7,  222 
bis  226.)  [28 

Albrecht,  K.,  Bruno  v.Rnppoltstcin, 
1330-98.    (.ADi;  27,  306-12.)  [2'.' 

Cireoart,  Alb.  de,  Le  dac  Louis 


d'Orltens,,  frAre  de  Charles  Vl^  ses 
entreprises  en  Italie,  1892-90.  (RQB 

45.  70-127.)  [:30 

Weizsäcker,  Jui.,  Die  Urkk.  d.  Ap- 
probation K.  Raprecht*s.  (8ep.  a.: 
AbhBAk.)  Berl.,  Reimer,  gr.  4^ 
117  S.  M.  5.  131 

TtembDIt,  Geo.,  fichwib.  Ehiigk.- 
ix  .'-trebgn.  unt.  K.  Sigmund,  1426-32. 
(MKul  10,  98-120.)  [32 

Bericht  d.  Oberlaus.  Stände  an  K, 
Sigmund  üb.  d.  Einfall  d.  Hnssiten 
i.  FrUhj.  1427,  mitg.  v.  H.  Knothe. 
CN.  Uus.  Mag.  64,  32440.)  [33 

Korth,  Die  goldene  Bolle  d.  K. 
Sigismund.  fZ.  f.  chrigtl.  Kun*«! 
1888.42  )    -H- Für  Köln  14:U.  \}^ 

Bachmann,  Johannes  n.  Pmcop  v. 
Rabenstein.  (ADB  27.  93  5.)  [.35 

Bär,  M. ,  Rabnn.  Hiscli.  v.  Speier 
u.  Er7b.  V.  Trier.  (ADB  27, 74-7.)  [36 

Vgl   Nr.  1302.  15,  SSd»  Sl»  CS  f.;  UlZ 

c.  U     "i^  b,  ftt  0. 


Chroalkea,  Die,  d.  dt.  Städte  t.  U. 

bis  ins  16.  Jh.,  hrsg.  durch  die  hist. 
Comm.  etc.  Bd.  21.  (Chron.  d.  westf. 
u.  niederrh.  Städte  Bd.  2:  Soest  [be- 
arb.  ▼.  Hansen].)  Lps.,  Hinel.  st. 
8«.  XLVIH.  1:^1  S.  M.  12.  [37 

Hanserecesse,  hrsg.  v.  V.  f.  Bans. 
G.,  2.  Abth.  1431-76,  bearb.  v.  Gosw. 
V.  d.RMi.{p.\  (l  t»)0.7).  Lpz.,Duncker 
Ä  H.,  Lex.-8".  XIII,  647  S.    M.  22. 

Ree.  V.  3.  Abth.,  m,  hrsg.  v. 
Schäfer  (s.  Nr.  449):  MOL  17,  31 
\m      (W.  Fif..-h.r).  [88 

Hansen,!.,  ZurKrüng.  Friedrieh*sin. 
in  Aachen  \.  Jnni  1442.  (ZAaehGY 
9,  211  f.)  [39 

Reissermayer,  J.,  Der  pr.  rin  i^ten- 
tag  zu  Hegensburg  1471,  Tii.  11. 
(Progr.)  Regen.sb.  8^  159  S.  «Betr. 
Türken hiltV  u.  rriodrn.  nnch  arcliiv. 
Mat.,  mit  Aull.  v.  Actenstückeu.  [40 

Blirkiwrt,  Aob.,  Christian  Worstiaen. 
(Beitr.  z.  vat.  G.-Basel.  12,  357-98.) 
^Kritik  c.  l5r»sl.T  r'Iirnnil.  [41 

'.X  Üu  Fresne  de  Beaucourt,  G.,  Hi8t. 
de  Charles  VII.  s.  Nr.  458.  Ree: 
BECh  V.K  (L.  Lecestre);  EHU 

4,  161-7  (.A.  Mary  F.  Hobiasou); 
S^nces  etc.  de  Tae.  des  sc.  mor.  et 
pol.  30.  578  f.  (Baudrillart)i  RH 
'M.  '.m  f.;  Polybibl.  27,  442-4.  [42 

Matthieu,  E.,  La  connaissance  par 
1<  Etats  de  Hainaut  de  Charles  le 
Tem^raire  comme  h^riüer  da  comte 


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II,  7.   Vom  gr.  Schisma  bis  s.  Reformation. 


523 


en  1465.  (Sep.  a.:  Bull.  d.  la  comm. 
dabist,  de  Belg.  18, 8.)  Bmx.,  Hayes. 
8«.  20  p.  Fr.  1.  [2143 

Oevillera,  Leop.,  Le  Hainant  aoas 
la  r^gence  de  Maximilian  d*Aatrietie, 
1480-88.  (Bull,  de  la  comm,  d'hist 
de  Belg.  15,  154-360.  Vgl,  14,  191 
bis  270.)  [44 

Vlsolier-Ilariaii,  K.,  Hans  Imer  t. 

Gilgenberg,  Bürrrerm.  V.  Hasel.  (Bcitr. 
z.  vat  G.  —  Basfl.  12.  247-94.)  [45 

Frimmel,  Th.,  Erganzgn.  zu  Burgk- 
mai rs  Genealogie  d.  K.  Maximilian  I. 
(Jb.  d.  knneth.  Sammig.  d.  allerh. 
Kaiserh.  10.)  [46 

Rfv-Alpon,  Maximilian  L  vor  Knt- 
stein,  1504.  (Orgai  1  militärw.  Ver- 
eine. Wien.  Hl.  Hit.  2.)  [47 
Ulmann,  H.,  Max-'s  Abs.  auf  d. 
Papsttli ,  8.  ^r.  4t>4.  Ree:  GGA  1020 
bis  1024  (J.  Ih'rnavs);  EHR  4, 
190;  MHL  17,  4U  .  (Br.  Gebhardt); 
RC  26,  208  f.  (Plif-ter).  [48 

Zeller,  B.,  Charles  VIII  en  Itnüe, 
1492-98.  Extraits  de  Philippe  de 
Commines.  Paria,  Hachette.  32".  191  p. 
Pr.  0,50.  [49 

Heuer,  0.,  Zur  Heirath  d.  T.ncrezia 
Borgia  m.  Alfons  v.  Este.  (DZG  1, 
169-72.)  [50 

VgL  Mr.  1S06  1,  Mg;  lU6h,  «8  f;  U16  b. 


1^  i  '  1  I   1.1   w  (' 1  nscrs.  inOiTippelV.  3. 

WycUf,  Joh.,  6enuuue»>  now  lir*<t 
ed.  from  the  niss.  with  crit.  and  hist. 
notes  by  J.  Loserth.  II.  Super  evan- 
gelica  de  Sanctis.  Lond»,  Trübner. 
8**.  XXV,  467  p.  [51 

PMI«,  R.  L,  WyoUffe  and  move- 
ment« for  reform.  Lond.,  Longmans. 
8*.  206  p.  2  sh.  6  d.  [52 

Wittenbach,  W.,  Ueb.  d.  Handbuch 
e.  Inquisitors  i.  d.  Kirchenbibl.  üt. 
Nicolai  in  Greifpwfilti.  (Sep.  a.  Abh- 
BAk.)  Berlin,  lleimer.  28  S.  gr.  4". 
M.  1.50.  [58 

Zur  Hussitf'iig'.  vgl.  Nr.  2133. 

Funk,  F.  X.,  Martin  V.  u.  d.  Con- 
cil  Konstans.  (ThQSchr  70,  451 
bii-  I  i  i  [.54 
Finke,  Zur  Charakt.  d.  Pntnar. 
Manrosii  ▼.  AnticMshien  auf  d.  Concil 
stt  Oonstanz.  (HQSchr  2, 165-74.)  [55 
Bernhard!,  Wllh.,  Dietrich  v,  ^ie- 
heim.  (HZ  61,  425-40.)  Beruht 
auf  Erler.  [5G 
1*  N.  V.,  Card.  Joh.  Domi» 


nici  (vgL  Nr.  478)  IL  (ZKG  10,  345 
bis  898.)  [57 

Blrck,  M.,  Der  Kölner  Erzb.  Diet- 
rieh  V.  Moers  u.  P.  Eugen  IV.  Bonn, 
Hanstein,  gr.  8^  III,  88  S.  M.  1,50.  [58 

Du  fnwM  de  BeamNmrt,  Q.,  Char- 
les VII  et  la  paeific.  de  l'^glise,  1444 
bis  1449.    (Ht^U  43.  ;;;)0-419.)  |59 

OHenthal,  E.  v..  Regulae  cancell. 
apostolicae.  Die  päpstl.  Kanzlei- 
regeln V.  Johann  XXII.  bis  Nioolans 
V.  ges.  u.  hrsg.  Innabr.,  Wagner,  gr. 
8».  LH,  317  S.   M.  9,60.  fto 

Piatina,  B. ,  Live.^  of  the  popes, 
from  ihe  access.  of  Gregory  VU  to 
the  death  of  Panl  II,  trans.  into 
Euplisli.  ed.  by  W.  Benham.  Lond., 
Grit'lilh  &  Farran.  S".  310  p.  1  8h. 
«Ree:  La  cultura  IX,  >Jr.  11-12.  [Ol 

BurchArdl,  Joh.,  diarium,  «ive  rer. 
nrban.  commentarii  (148;M  500);  texte 
lat.  publ.  intdgr.  pour  la  le  lois,  avec 
introd.  ete.  p.  L.  Thaasne.  III:  1500 
bis  1505.  Paris,  Leroax.  8*  LXIII, 
585      Fr.  20  [62 

Pastor,  Wahl  u.  Charakter  Paul  s  iL 
(Katholik  47-59.)  [68 

Höfler,  C.  V.,  Don  Rodrigo  de  Borja 
(P.  Alexander  VI.)  u.  s.  .Söhne  Don 
Pedro  Lnis  u.  Don  Jnan.  (Sep.  a. 
Denksohrr.  rl.  Wiener  Akad.)  Wien, 
Terapbky.  Imp.-  4".  84  S.  M.  4,20. 
•JfRee.:  AKKR  61,  224  (R.  Scheide- 
mMutel):  HJb  10,  199  f.  [64 

Thomae  a  Kempis  de  irnit.  Christi 
libn  IV.  Tt'xtumed,,  considerationes 
etc.  adjecit  Herrn.  Gerlach.  Fireib., 
Herder,  s".  XTV.  891  S.  M.  2.40.  [65 

Crulse,  Franc.  Rieh.,  Thomas  h 
Kempis.  tiondon.  8*  230  S.  [60 

Röfirioht,  Pilgerreisni      in  IV,  3. 

Auerbach,  H.  B.,  J«ih,  v.  Wesel  u. 
8.  Zeit;  i\  Ketzerproc.  a.  d.  15.  Jh. 
(Neuer  Pltaval.  N.  8.  22,  1-88.)  [67 

Klette,  Th.,  IJeitrr.  z.  G.  u.  Lit. 
d.  ital.  Gek'hrteureuaiss.  I.  Greifsw.. 
AbeLSr  V,598.  *Rec:CB1119f.  [68 

Marc-Monnier,  Literatur«^.  <].  He- 
naiss.  v.  Dante  bis  I.TiHier.  Dt.  Ausg. 
Nordl.,  Beck.  8".  422  fc».  M.  7.  [69 

Herrmann ,  M. ,  Ein  Brief  an  Alb. 
V.  Kv'.  ab-rmania  400-5nf;.)  [7() 
Hartmann,  B.,  Konr.  Uelüs  in  Nürn- 
berg; e,  Beitr.  s.  G.  d.  Human,  i. 
Nürnberpr.  Nümb.,  Schräg,  gr.  H". 
(38  S.  M.  2.  [71 
Hartfelder,  Karl,  Eine  dt.  üebers. 
V.  Cicero's  Cato  a.  d.  Hiiman.ieit. 


524 


BibUogn&plue  ^r.  2172-2217. 


(Germ.  32,  27-31.)  Nicht  VViiupfe- 
ling,  sondern  Jon.  Gottfr.  v.  Odern- 
heim. [2172 

Jaoobs,  Ed.,  Jakob  ^aestenberg, 
Humanist  n.  eifr.  Fördwer  d.  dt. 
Sache  am  röm.  Hofe,  1460-1527. 
(ADB  27,  44-7.)  [78 

Holstein,  Hhoo,  Joh.  ßeuchlin  s  Ko- 
nödien.  Halle,  Weisenliniu.8*.  VUI, 
172  S.  M.  4.  -K-Rec:  CBl  90.  Vgl. 
Hahn,  nun  (KBIVVZ  8.  72  7).  [74 

Woiff,  6.,  Sebastian  Murrho»  Ge- 
burts-  u.  Todestag.  (Am.  f.  dt.  Altb. 
14,  298-aOl.)  •K'Colroarer  Huma- 
nist. [75 

-X-  Wedewer,  Dietenberger  8.  Nr. 
2212. 

VgL  Nr.  14«8  a,  d.;  IMO,  4»  b. 


Rocl(inBer,  Ludw.  v.,  Ueber  d.  Ab- 
fas^.  d.  kais.  Land-  u.  Lehnrechts. 
2TUe.  (Sep.  a.  AbhMAk.)  München, 
Franz.  gr.  4**  104  n.  112  8.  ^  Ree: 
HZ  61,  493  5.  [76 

Welnieker,  Approb.-Urkk.  s.  Nr. 
2131. 

Seeliger,  6.,  Die  älteste  Ordng.  d. 
dentschen  Reichskanzlei  1494,  Oct  3. 
Hecheln.   (Arch.Z.  18,  1-7.)  [77 

Baumann,  Fr.  L,  Zur  G.  d.  kgl. 
HolgerichU.  iZGüberrh.  4,  t>9-75.) 
^  Abdr.  V.  16  Urkk.  a.  d.  f.  Fürsten- 

i..rj  Ai  ^1  vy)Q-md.  [IS 

Kerier,  Dietr.,  Zur  G.  d.  Besteuerg. 
d.  Juden  durch  K.  Sigmund  u.  K. 
Albreclit  U.  (Z.  f.  d.  G.  d.  Jad.  3, 
M3.)  [79 

Herden,  Gust.,  Entwicklg.  d.  Land- 
etifcnde  i.  Herzogtli.Braan8ehw.«Lflne- 
],iu'<r  V.  13.  bis  z.  An^t;.  d«-?  14.  Jh. 
(Diss.)  Jena,  iieaeuhahü.  Ö**.  60  8. 
M.  1,H0.  [80 

Jürgens,  Otto,  Die  Landeshoheit  im 
Füretenth.  Liintliarg  bei  Beg.d. Erbf.- 
iu-ieges  1371.  Hann.,  UaUn.  gr.  8**. 
Vm,  83  8.  M.  1,40.  [81 

MSiler,  R.  L,  Mitthlgn.  üb.  d.  Ge- 
richtew.  in  den  preiis«.  StädtPti  nnt. 
d.  Ürdeiisiicrrsch.  bis  zum  Anlg.  d<-s 
15.  Jh.  (ZHVHarienwerder  21,  1 
bis  24.  [82 

Blsoliof,  Ferd.,  Das  Pettauer  Stadt- 
recht  V.  J.  1876.  (SBWAk  113,  2, 
S.  095  744.)  *  Ree:  MnVÖteierm. 
ae»,  (V.  Krön  es).  [83 


Weistum  uh.  «i.  Dienste  d.  freien 
Höfe  in  d.  Bürgersch.  Düsseid.  1494, 
24.  Juni.  (Z.  d.  Berg.  GV.  23, 248.)  [84 

<?f  Frensdorff,  F.,  Recht  d.  dt.  Kauf- 
leute  in  Nowgorod,  s.  Nr.  52;!  Ree; 
Krit.  Vjschr.  f.  Oesetsg.  n.  Rechtsw. 
31,  26-33  (K.  Maurer).  [85 

Trenkei,  J.,  Bergordng.  d.  K.  Maxi- 
milian V.  J.  1517.  (Schau  ins  LandL 
14.  Jalirg.)  [86 

Festing,  F.,  L^art  de  la  fonderie 
des  m^taux  en  Allem,  k  la  fin  du 
MA.  (R.  de  Tart  ehret.  6, 1-15.)  [87 

Manlik,  Mari.,  Das  Leben  «.Treiben 
d.  Bauern  SUdostdtld's.  i.  13.  u.  14. 
J  h.  ( Progr.)  Mälur.  Weia«kii«lien. 
8"*.  S.  1-53.  188 

Vgl.  Kr.  1195;  ISOI,  IS,  SSa,  M;  14Uc,  ««•. 


Cieteihuii,  C,  Da  cM  e  dove  la 

Ptampn  fti  inventata?  {Sep.  a. :  R. 
delle  bibliot.  Nr.  5-7.)  Fireoze,  Carne- 
secehi.  8*.  42  p.  Reo.:  H.  Antol. 
19,  428  f.  [S9 

Bouchot,  H.,L'oenvre  (leGutt'uberg. 
L'imprimerie ;  1  iliuöiration.  Avec 
vignettes  et  planehes.  Paris,  Leeftne. 
g:r.       240  p.  [90 

Linde,  A.  v.  d..  De  boekdrukkunst 
voor  d.  pauselijken  Stoel.  i^Dt.  Wa- 
rande.  K.  R.  1,  97-102.)  [91 

Buclier,  B.,  Die  erste  Lobrede  auf 
Joh.  Gutenbei^.  (BU.  f.  Knnstgew. 
17,  1.)  [92 

Linde,  A.  v.  d.,  De  ondste  lofrede 

oj»  de  uitvituler  der  liuekdrukkunst 
(Gutenberg),  d.  1.  Jan.  1472.  (Dt. 
Warande.  N.  R.  1,  91-6.)  (93 

Hessels,  J.  H.,  Haarlem  de  gelworte- 

plaats  der  boekdrukkunst  niet  Mainz. 
Haarlem,  Enseliede.  8^  20,  167  bl. 
Ü.  2,50.  [94 

Hemiei ,  Trier's  Wiegendrucke 
nebst  Beitrr.  z.  Köln.  Buclldr.«G.  i. 
15.  Jh.  2.  verand.  Aasg.  Lps.  gr.  8*. 

16  8.    M.  1,50.  [95 

Hennen,  Die  Buchdruckerei  i.  Trier 
i.  15.  Jh.  Düsseldorf,  fol.  4  8p. 
M.  0,60.  f<^6 

Rotll,  F.  W.  E.,  Die  Bachdruckerei 
d.  Jakob  Köbei,  Stadtschr.  sn  Oppen- 
lu  im.  u.  ihre  Erzeugnisse,  1503-72. 
(CBl.  f.  Biblw.  Beiheft  4.)  [97 


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II,  7.  Schisma  bis  R«f.  UI,  1^2.  Nenuit,  AUgem.,  Retxeit  525 


HL  NeozAit 


1,  AUffemeines, 

Encyclopädle  der  neueren  O.  von 
Herbst  (8.  Nr.  533).  38.  a.  39.  Ll'g. 
(Bd.  IV,  545*704.)  &  H.  1.  [2198 

Flathe,  Neueste  Zeit.,  8.  in  III.,  7. 

Ranke,  L.  v.,  Ueb.  d.  Epochen  d 
neueren  Li.  (VVellg.  IX,  2.)  Lpz., 
Duncker  &  H.  gr.  S".  XXVIII,  238  S. 
M.  (J.40.    H«nec.:  s.  Nr.  1831.  [99 

Koaer,  Reinh.,  Die  Epochen  der 
abftol.  Monarchie  io  d.  neueren  G. 
(HZ  61,  24&87.)  (2200 


2*  ReförmaUonszeU  1517~S5» 

Allgeui. ,  «t  i!<t.  Leht-n  u.  innere  Zuatändf 
Schriften  und  Leben  der  Keforma- 
toren  etc.  «215-58;  Poli{.Eutwicklttng(alIg., 
dann  chn>noL)SS&8-8S;  Tenitoiiates  ondLo* 
eales  ttMMU. 

Winter,  G.,  [Literat,  d.  J.  1885, 
betr.]:  Dt.  ü.  15194618.  (JBG  Bd. 8, 
lU,  1-24.)  [2201 

Predigtea  a.  d.  Rerorm.zeit;  mit 
e.  Binl.  ttb.  d.  Predigerwenen  in  d. 
Reform. z.,  hrsg.  v.  G.  L.  Schmidt. 
Langensalza,  Bayer,  gr.  8^  V,  228  S. 
M.  1,80.  [2 

Aventlnlana,  mitg.  Edm.  v. 
Offele.  I.  l>if  Vorrt'den  z.  Avent. 
»Chron.  ^uatiuor  inonarcbarum'*  u. 
M  Germania  illnstr.**  mit  Briefen»  au* 
meist  an  Aventin.  (Oberbayer.  Arch. 
44,  2-32.1  [3 

Leib,  KiL,  Kleine  Annalen,  hrs^. 
V.Jos.  Schlecht.  (Sep.  a.  Sammelbl. 
d.  HV  Eichstädt  II.)  Eich,«t  ..  Brönner. 
8«».  33  S.  M.  0.00.  -Jf  1Ö03-34.  [4 

Janaaen,  Joli.,  6.  d.  dt.  Volkes 
(vgL  Nr.  G41).  VI:  Culturzust.  d.  dl. 
Volkes  seit  d.  Ausg.  d.  I1A.4618. 
1.  u.  2.  Bneh.  142.  Aufl.  Fhsiburg, 
UiT'h'v.  Kr.  XXXI,  522  S.  M.  5. 
^Wi'c:  HPHIl  H»;5  -^^o-'  U-  Katholik 
31.  Jan.i  Dl.  Merkur  20,  Nr.  3  10; 
lAL  Handw.  1145  (A.  Reiche n 
perger).  [.") 

Jaaaaen,  J.,  L  AUemagne  et  la  re- 
forme. II;  trad.  fmrB.  Paris.  Parie, 
Plön.  8^  XXIV,  (136 p.  Fr. 8.  »Ree: 
R(    ItN  71  (Dejob).  (5a 

Schaff,  PhlL,  LIist.  ot  ihe  christ. 
ehnrch.  Modern  cbristianity:  the  ger- 

Dentsdi»  Zettsdu.  I.  OescUelitaw.  L  9, 


man  reform.  1517-30.  Theil  I.  2  Vol. 
Lond.,  Hamilton.  8°.  760  p.  21  sh. 
sfe  Ree;  North  Armer.  R.  148,  138  f.; 
Satnrday  R.  67,  54  f.;  vgl.  Lnth. 
Quart.  19,  144-Ö.  [ö 

Pelüaaiar,  A.,  Le  16e  sitele.  Paria, 
Haton.  8^  854  p.  •K'Rac.:  RQfi4S, 
645-7  (Huit).  [7 

WllkMa,  C.  A.,  G.  d.  Span.  Prote- 
stant, i.  16.  Jh.  Gütersloh,  Bertele- 
mann.  XV,  259  S.    M.  4. 

•JS'Rec. :  TULiii  59-62  (G  u 88 m an  n),  [8 

LiitkeM,  Die  Stetig,  d.  ReLieitr 
alters  zu  d.  „Mitteldingen".  (Bali. 
Mtscbr.  36,  47-65.)  [9 

WMnann,  S.,  Eine  Mainaer  Prasse 
d.  Kef.zeit  i.  Dienste  d.  kath.  Lit.; 
ein  RiM'tr.  z.  G.  d.  Buchhandels  u. 
d.  Lit.  d.  l«i.  Jh.,  auf  üruiid  v.  bish. 
anbek.  Hriefen.  Padb.,  Schöningh. 
gr.  8*.  VIII,  III  S.    M.  2,40.  [10 

^  Wedewer,  H.,  Joh.  Dietenberger, 
s.  Nr.  508.  Ree.:  HPBU  108,  54-65 
(J.  Janssen.  Kathol.  Vorkämpfer 
Dtlds.  i.  IfK  .Th.l;  GGA  27-3.5  (T  h. 
Kolde.  crk.  trotz  znhh.  Ausslellgn. 
d.Fleiss  an):  St.  m  N!  l.fiach,  36,  98  ff. 
(Nieniollori;  ThLZ  Sry'^>^  (Kawe- 
rau)  jLit.  Handw.  lö88,478Ö0(Falk)-, 
Katholik  1888.  826  ff.  [11 

Baumgartner,  Der  Verfiill  d.  dt. 
Volkelit.  u.  Kunst  i.  IG.  Jh.  (St.  a. 
M.  Laach  36.  192  ff.)  [12 

Holstein,  H.,  Zur  Lit.  d.  latein. 
Schauspiels  d.  16.  Jb.  (Z.  f.  dt.  Phil. 
20,  97-103.)  [13 

Haftief-AltenMkf  J.  H.,  Orlginal- 

Zehlingii.  dt.  Miister  d.  10.  .Ih.  zu 
ausgeführten  Kunstwerken  f.  Konige 
V.  Frankr.  u.  Spanien  u.  andere  Fttr' 
sten.  Frkf.,  Keller,  gr.  fol.  18  Taf. 
mit  Text.  M.  25.  [U 


Luther'S  reformat.  Hanptschriftpn : 
mit  Finl.  v.  K.  A.  v,  llase  (liibL 
ilieol.  Classiker  II).  Gotha,  Perthes. 
s\  in.  314  S.    M.  2.40.  fl5 

Luther'S  Werke.  Krit.  Ges.ausg.  6. 
Weimar.  Böhlan.   H.  16.  [16 

Luther'S  summtl.  Schriften ,  hrsg. 
V.  .J.  (i,  Walch,  rev.  Stpre<»tyi>.-Anf5<j. 
Bd.  18  (Wider  die  Papisten).  Si. 
Loais  u.  Dresden,  Naumann.  4  .  VIII, 

84 


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526 


BibliOfirnpbie  Nr.  2217—2277. 


2011  S.  M.  Iti.  —  :i:  Ree.  v.  BU.  22 
(enebien  1887,  enthiüt  Tischreden) : 

Th! Tn  1S88,  38<j  f.  [2217 

Luther'8  Briefwechsel,  bearb.  von 
E.  L.  Ell  der  s,  8.  Nr.  548.  III  ( Dec. 
1520  bis  Aug.  1522).  Calw  u.  Stutig., 
V.-Buchh.  S".  VIII.  448  S.  11.4,50.  [18 

Abel,  E.,  Uned.  Briefe  v.  Luther, 
Melttnchtb.  n.  L.  Stöcke).  (Ungar. 
H.  ^.  T0V21.)  I  19 

■Jf  Tschackert,  P,,  Predigten  Lu- 
thers, S.Nr.  549.  Ree:  ThLZ  18. 
610  f.  (EiHiers)  ;  ThLBl  1888,  329  f. 
( B  u  c  h  w  a  1  d) ;  DLZ  9. 1 0n3  f.  (Kol  d  e) ; 
UUA  282-6  (Kawerau).  [20 

Luther,  M.,  Atisgew.  Predigten  n. 
Car^ualri^deri.  m.  einl.  Monof^r.  v..I()h. 
Z  i  nt  m  t>  rm a n n.  2.  Lpz., Ricbter.  8**. 
172  S.    M.  1,60.  [21 

Buchwald,  Kine  geschwärzte  Stelle 
a.  Luthers  Werken.  (ThStK  1888, 
16G-9.)    ^  VUdlg.  ro.  Cajetan.  [22 

Haase»  Theod.,  Latber  an  Ciupi- 
nianua.  (Prot.  Kirehenttg.  157  bis 
160.)  [23 

UrtheKa  Fabeln,  nach  s.  wiedergef. 
Hs.  hrsg.  u.  eingel.  v,  E.  Thiele. 
(Noudrr.  dt.  Literaturw.  d.  16.  u. 
17.  Jh.  76.)  Halle,  Kiemeyer.  8*. 
19  S.    M.  0,60.  [24 

Luthers  Tit-chreden  a.  d.  J.  1531 
u.  32  nach  d.  Aufzeichngn.  v.  Job. 
Scblaginbaafen.  Ans  e.  Htincb. 
Hs.  hrsg.  V.  W.  P  reg  er.  Lpz.,  Dorff- 
ling.  gr.8".  XXXII.  HC,  8.  M.  7.  [25 

MQIIer,  G.,  Drt;j  Witleub.  Ürdiua- 
tionszeugnisse,  ausgestellt  v.  Luther, 
M(danchthon  u.  Bugenlia<?en.  (Z,  f. 
kirchl.  Wißs.  etc.  1888.  471-6.)  [26 

Kolde,  Th.,  Hart.  Lather;  e.  Biogr. 

11,  1.  Gotha,  Perthes,  gr.  8*.  287  s 
M.  4.  [27 

Dorneth,  J.  v.,  Martin  Luthers 
Lehen  u.  Wirken.  II.  Hannover, 
Schmorl  &  Seefeld.  gr.  8*^.  194  S. 
M.  2.  [28 

Evert,  8.  G.,  MarÜD  Luther,  11.  a. 

12.  LffT.  Mainz,  Kirchheim.  8».  (V.  Bd. 
8.  321-H38.)   M.  4,95.  [29 

Tschackert,  F.,  Kleine  Beitrr.  zu 
Lnther*e  Leben  [betr.:  «)  Abln.'-s 
thesen;  b")  Matthin«  ep.  Gadensis : 
c)— e)  ungedr,  Briefe:  c)  Veit 
Dietriches,  1590;  d)  Hs.  Albr.*s 
Preussen,  1537;  e)  Gfin.  Dor.  v. 
Mansfeld,  1543J.  (TbStK  359  Ms 
378.)  (30 

Kintziger,  J.,  Luther;  £tude  biogr. 


Brüx,  et  Paris,  Leb<igue.  8^  127  p. 
Fr.  1.50.  [81 

-Sf  Keller,  L.,  Job.  v.  Staupitz,  s. 
Nr.  553.  Kec:  DLZ  10,  121-3  (Ka- 
weraui:  ilennonit.  Bll.  1888,  23 V 
DLJJl  1888,  39  (v.  Gloats);  DL  R. 
14  ,  252  f.;  Bull.  etc.  du  protest. 
franj.  95  f;  BllLÜ  195  f.  (K.  öall- 
mann).  [82 

MDtler,  Geo.,  Zu  Joh.  t.  Staupitz 
Vikariat.  iZ.  i,  kircbl.  Wiss.  etc. 
93-7.)  fSS 

Schaeffer,  C.  W.,  Luther's  doctrine 
in  its  ür?t  stnc^e.  (Lutb.  church  R. 
1888,  108- 18.)  [84 

Pfleiderar,  0«,  Luther  aa  fonnder 
of  prot  in  orale.  (Lntb.  Qnarterly 
188»,  31-53.)  [85 

Beyschlag,  W.,  Luther's  Hausstand 
in  s.  r«'i  Bedeutg.  Bannen,  Klein. 
12".  39  S.  M.  0,50.  [36 

Kleiner!,  Paul,  Luther  i.  Verhältu. 
B.  Wissenscb.  u.  ihrer  Lehre.  (Abbh. 

u.  Vorirr.  Nr.  4.)  [37 

Zange,  Die  nat.  Bedeutg.  d.  Lather. 
Bibel-Üebersetzg.  (Christi.  Welt  7, 
686-701 ;  780-91.)  [38 

Fava,  Rob.,  M.  Luther  u.  8.  Ein- 
lluss  üul  d.  dt.  Bildg.  u.  Liierat. 
Parma,  Grazioli.  8*.  48  p.  [39 

Gründl,  Fr.,  Luther  s  Vtrh.  z.  Vul- 
gata.  (Z  r  kirchl.  Wisa. etc. 31-9.)  [40 

Franke,  C,  Grandzüge  d.  Sehrift- 
spr.  Luther's.  (Sep.  a.  N.  Laus.  Mag, 
G4.  1.)  Göriits,  Hemer.  8^  307  & 
M.  4.  (41 

Grundlehner,  F.  H.  J.,  Ulr.-v.Hntten. 
(Th  S'nd.  1^88.  139-53.)  [42 

Levertin,  0.,  Ulr.  v.  Hutten.  (Ny 
Svensk  Tidskr.  1888.  Nr.  7-8.)  [43 
Kolde,  Th.,  Wie  wurde  Cochläus 
z.  Gegner  Luther's?  (Kircheng.  Stud., 
H.  Reuter  gewidm.)  Ree:  HJb  10, 
110  12  (Dittrich).  [44 

Holstein,  H.,  Simon  T.cmnius.  (Z. 
f.  dt.  PhiloL  20,  4^1-7.)  -Ji- Verf.  v. 
Schmfthsehriften  gegen  Luther,  Eck, 

Cficli'i'ii-   11,  T-':il.ier.  [45 
Horning,  W.,  Ans  d.  latein.  Brief- 
wechsel V.  Melanchthon,  Brenz,Chera- 
nitz  etc.  m.  Joh.  Marbach  in  Strassb. 
Stranslnirg,  Vomhoff.  gr.  8*.  48  S. 
M.  1,5U.  (46 
Weathoir,  i.  P.  6.,  Mag.  PhU.  Me- 
lanchthon.   Amstord.,  Höveker.  8*. 
Xll,  208  8.  6.  1.20.  [47 
^  Briefwechsel  Joh.  Bugenhageu's, 
s.  Nr.  560.   Ree.:  MHL  17,  49-52 


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III,  2.  Ret'on&aüonBzeit. 


527 


(J.  BsrtB);  TbLBl  1888,  899-401 
(KtwerBn  u.  Bnchwald);  ThLZ 

13.  «11-3  fEnders);  DLZ  10,  339  f. 
(Kol de);  HZ  61.  499  (Egelhauf); 
HVAnball.G.  5,  d44  /.  (Kind- 
seher). {2248 

Krause,  K.  E.  H.,  Erasm.  Sareerius. 
(Z.  d.  Ilarz-V.  41,  426-8.)  [40 

Baur,  Aug.,  Zwingli's  Theologie, 
ihr  Werden  u.  ilir  System.  11,  1. 
Halle,  Hiexncyer.  8^  4006.  M.9.  [50 

Handy,  J.  G.,  Dlric  Zwingli.  Edin- 
burgh ,  Nimmo.  8^  VII,  312  p. 
2  8b.  6  d.  [51 

Itateri,  i.  M.,  Zar  theol.  Entwickig. 
Zwingli's.  (ThStK  140  f.)  [52 

Calvin,  J.,  Institution  de  la  relig. 
ehret.;  n.  ed.  sur  l'^dit.  fran^.  de 
1560,parFr.BaQiDgartner.  Genive, 
Beroud.  8«.  Fr.  10.  [53 

Lefranc,  Abel,  La  Jeunesse  de  Cal- 
vin. Paris,  Fischbacher.  8".  XVI, 
229  8.  Fr.  6.  4i  Ree.:  Boll.  ete.  da 
prot.  frao9.  1888,  Nr.  9;  RH  38, 
149  f.  [54 

SandORRinii  T.,  Ancora  del  sog- 
giomo  dl  Calvino  in  Ferrara.  (Raas, 
emilianadi  storiaetc.  I.Ott.  1888.) [55 

Heiz,  J.,  Calvin  s  Thätigk.  f.  die 
Schule.  (Z,  f.  prakt.  Th.  U,  1  bis 
29.)  (56 

Molard,  QuandTh6od.deBezc  a-t-il 
rnrnpii  avec  l\'gliso  romnine?  (Soc. 
des  sc.  bist,  de  l  Yonne.  1888.  1. 
sem.)  (57 

Van  't  HoofI,  A.  J.,  De  theologie  v. 
Heinr.  Bullinn-rr  in  hptrekkiT)j.f  ttit 
de  Nederl.  Heform.;  aead.  proelschr. 
Leiden.  Amsterd. ,  de  Hoogh.  8". 
251  3.  [58 

TraktotorfSveriges,  med  f  rämmande 

mng^tcr  jcmte andra  dithörande  hand- 
lingar,  uig.  af  0.  S.  Rydberg.  IV: 
1521-71.  Stockh.,Nor8tedt.  VI,G04S. 
«  Vgl.  Nacbr.  n,  Not.  1391.  (59 

Collection  des  ordonti.  des  rois  de 
France:  catal.  des  aetes  de  Franc. 
I.  T.  2;  15Ü1-4.  Paris,  Imp.  nat.  4*^. 
7e8  p.  [60 

^  Perret,  P.  M.,  Actes  de  Fran<;(n8 
I.  8.  Nr  573.  Ree:  BECh  49,  487  f. 
CE.  JarryJi  RC  152  f.  [61 

Holattio,  H.,  Hieron.  v.  Eadorf. 
('ZK<;  10.  453- G2.) 

SteifT,  Zur  Entfübrg.  Luther  s  auf 


d.  Wartburg,  (Tb.  Stud.  a.  Wiirttemb. 
1888,  210-12.)  [63 

Niemöller,  J.|  Die  Thaten  Sick  ingens 
u.  d.  Pläne  d.  Umsturzpartei  s.  Zeit. 
(Frkl'.  zeitg.  Broscb.  N.  F.  9,  Helt  9 
Q.  10.)  Frkf.,  Fösser.  gr.  8**.  56  8. 
M.  1.  [64 

^  Richter,  A.,  Reichstag  zu  Nürn- 
berg, 8.  Nr.  581.  Ree;  MHL  17,  52 
bis  54  (R.  Schmidt).  [65 

Werner,  Jul.,  Joh.  Eberlin  v.  Günz- 
berg.  d.  ev.-soc.  VolK-sfrcnnd.  Heidel- 
berg, Winter.  8^  Vli,  lOaS.  M.2.  [66 

#8toy,Stepli.,  BündniMbestrebni. 
ev.  Stände,  s.  Nr.  591.  Ree:  UBl 
206  (wenif?  günstig).  [67 

Geiger,  L.,  Eine  lat.  Rede  über  d. 
Sclilacht  bei  Pavia  1525.  (Z.  f.  vergl. 
Lit.-  n.  H  n.-Lit.  1,  444  f.)  [68 

Burkhardt,  C.  A.  H.,  Luther's  u. 
d.  Kürfürsten  v.  Sachsen  Reise  nach 
Koburg,  bez.  Augsburg,  1580.  (Z.  i'. 
kirchl.  Wiss.  etc.  97  f.)  [HO 

Busteter'S,  Hans,  Ernstlicher  Be- 
richt; Abdr.  d.  eins.  Ansg.,  1532; 
m.  e.Wörterverz.  v.  Änt.  Birlinger, 
hrsg.  V,  Ign.  Peters.  Bonn,  Strauss. 

1887.  8".  VlU,  66  Ö.  M.2.  *  Rath- 
Bchläge  an  Aagsb.  betr.  Kriegsführg. 
I       Anz.  f.  dt.  Alth.  14,  226  f.  (M  a  r 

t  1  n  ).  [70 
Blösch,  E.,  Zur  G.  d.  Wiedertäufer. 

(AHVBern  12,  Heft  8.)  (71 
Kielstra,  T.,  Het  Munsterche  oproer 

1534-35.    (Doopsgezinde  fiijdragen. 

1888,  1-47.)  [72 
Rotmami,  Bern.,  Restitntion  rechter 

Tl.  gepTinder  christl.  Lehre  ;  e.  Wieder- 
tauierschr.  Münster  1534.  (Neudrr. dt. 
Lit.werke  d.  16.  u.  17.  Jh.,  Nr.  77 
u.  78:  Flugschrr.  a.  d.  Kef.zeit  VII.) 
Halle,  Niemeyer.  8^  XU,  114  S. 
M.  1,20.  [73 

Crecelius,  W.,  Zur  6.  d.  Hz.  Karl 
V.  Geldern.  (ZBcrg.GV  23,  30-49.)  [74 

Crecelius,  W.,  Der  Oeldrische  Erb- 
folgestreit zw.  K.  Karl  V.  u.  Hz.  Wil- 
helm Jülich,  Berg  a.  Cleve,  1538 
hh  43.  (ZBcrg.GV  23,  50-155.)  [75 

Bruns,  Frledr.,  Die  Vertreibg.  Hz. 
Heinrich  s  v.  ßraunschweig  durch  d. 
Schmalk.  Bund.  1.  Th.  Vorgesch. 
(Diss.)  Marb.,  Schirling.  8^  94  S. 
*  Bi.H.Inli  1511 :  Th.  2  bis  Aug.  1.542, 
soll  nach  einem  Jahr  folgen,  [76 

Dniirel,  V.,  Ueber  Luther's  Schrift 
an  d.  Kurf.  Joh.  Friedr.  v.  Sachsen 
u.  d.  Ldgf.  PbiL  v.  Hessen  wegen  d. 


528 


Bibliographie  Nr.  2277—2335. 


gpfniTg.  Hs.  Hcinr.  t.  BratinschweiK, 
iSiniAk  2,  279-3080  [2277 

Kannengiesser,  P.,  Die  Capitulation 
zw,  Karl  V.  u,  P.  Paul  III.  gegen  d. 
dt.  Protestanten  1546.  (Festschr.  d. 
prf>t  (Ivnin.  z.  Strassb.  II.)  [78 

Matthias,  E.,  £ia  Pasquill  a.  d. 
S^it  d.  Sehmftlkald.  Krieges.  (Z.  f. 
dt.  Philol.  20,  151-88.)  [79 

Beutel,  Geo.,  Ueber  d.  Ursprung  d. 
Augsb.  Interims.  (Dies.)  Leipz.  8^ 
128  8.  [80 

De  Leva,  Politica  papale  (s.  Nr.  r>00) : 
cont.  e  fine.  (R.  stor.  it.  (>,  40  bis 
62.)  [80a 

Zum  Tridentiner  Condl  s  miti^r  III,  3. 

#  Witter,  J.,  MoritsE  v.  öachet  n  u. 
K.  Ferdinand,  8.  Nr.  602.  Ree.:  HJb 

10.  10'.  7  (DiltrirhV  [81 
Otto,  Hilter  Fneür.  v.  Reiffeuberg 

1515-96.  (ADB  27,  687  90.)  [82 
Acsady,  Ign.,  Burg  Drigel  u.  ihr 
Vertheidiger.  (Öziaadok.  21,3b  bis 
47.)    [83 

^Taehakert,  P.,  Geo.  v.  Polenta, 
8.  Nr.  m.    Reo.:  HJb  10,  112-16 

( I)  i  1 1  r  1  c  h) ;  Th .  Jaliresber.  7,  200  f. 
(H    ^rrtth).  (84 

Soffner,  J.,  <i  IRpforro.i. Schlpsit-n. 

11.  Brebl.,  AUeriiuiz.  8*.  XIX,  462  S. 
M.  5.  [85 

Mulert,  Evatij^'t'lisclie  vor  d.  Refor- 
mat.  i.  Kgr.  Sachsen.  (Leipz.  Ztg.Beil. 
28.)  [86 

Griinhagen,  Fried r.  Frei h.  v.Redern, 
d,  erste  Präsid.  d.  schles.  Kammer., 
t  1564.  (ADB  27,  518-21.)  [87 

KItetllR,  D.  J.,  Die  Baccalaarei  a. 
Magistri  d.  Wittenberger  philns.  Fac. 
1503-17.  aus  d.  Fac.matrikel  vtrofT. 
Halle.  (Progr.).  4«.  29  8.  [8« 

Schild,  E.,  Luther  in  Torgau.  I  Neu J - 
ini.  hrsg.  V.  d.  liist.  Comm.  d.  Prov. 
Sachs.  13.)  Halle,  Pteiler.  gr.  8*. 
43  8.    M.  1.  [89 

Reformation  u.  Willkür  d.  Gem. 
Grossen-Uarssleben.  PapierJls.  i.  8*^. 
V.  J.  1617.  Mitg.  V.  L.  T.  Borch. 
(ZHariV  41,  420-4.)  [90 

Elze,  Th.,  .loh.  (ironer,  Ekklesiastc.- 
'£.  Zerbsi  1524.  (MVAuimluG.  5,  ii36 
bis  40.)  [91 

Koldewey,  Fr.,  nuffcnhapm  n.  die 
i>(adt  Ürauuschweig.  (beiirr.  zur 
Kirchen-  tt.  Sehnig,  d.  Hzth.  Brann- 
schweig 1-24.)  [92 

^  Erdmann,  fi.,  Ref.  Göttingens, 


8.  Nr.  616.    Ree.:  HHL  17.  47-9 


rr.aii{,'enbeck);   DLZ  10- 


(V. 


Zimmermann);  TiiLZ  84  (Kawe- 
ra  u)  ThLBl  1888, 371  (Bossert).  [9S 
Urkunde,  Eine  f.  d.  Ref.g.  d.  Ffir- 
stenth.  Lüneburg  wichtige,  mitg.  v. 

A.  Wrede.  CZHV  f.  Nieders.  1888, 
68-72.)  [94 

Bertheau,  F.,  Heinrich  Ranzau  hU 
Humani.«!t.  (Z.  d.  Ges.  f.  bchlew.- 
Holsu-Laueiib.-G.  18,  131-96.)  [95 

MaiMtarg,  L,  Diel%nfert»eweg. 
in  d.  Ofsch.  Oldenburg-Delmenhorst 
etc.  Uldenb.,  Stalling.  gr.  8".  60  8. 
H.  1.  ifr  Ree:  CB1  299  f.  (siemlich 
unjjiinstig).  [96 

Briefe,  die  ostfries.  Reform,  betr., 
mitg.  V.  Bartels.  (Jb.  d.  Ges.  f. 
bild.  Kunst  ete.  tu  Emden.  7,  104 
bis  9.)  [97 

Hölscher,  L,  Ref.g.  d.  ötadt  Her- 
ford ;  i.  Anh. :  Kirehenordng.  v.  1582. 
Gütersloh,  Bertelsmann.  8".  108  S. 
M.  1.20.  -5f  Ree:  DLZ  10.  227  f. 
(Th.  Külde)i  ZKG  10,4991,,  XixLZ 
84  f.  (Kaweran).  [98 

^  Zuideroa,  W.,  Wilh.  Frederici,  s. 
Nr.  622.  Ree.:  DLZ  10,  428  f.  (v. 
d.  Ropp).  [99 

4f>  Briefe  t.  Andreas  Hasius  u.  s. 
Freunden.  15:^8-7^^  hrs^.  v.  M.  Los- 
sen. Ree:  Z Aachen GY  9,  224-7 
(H.  Loerseh).  [2300 

Mayar,  Chr.,  studt  u.  Stift  Köln 
gpjrenubcr  d.  Ref.  (AZtg.  1888,  Nr. 
24U-2.)  [2301 

Falk,  Mainz  als  Zufluchtsort  ver> 
trieb.  Kirchenfürsten  u.  Klosterleute 
im  Ref.  ZA.  (Katholik,  18««.  81  ff.)  [2 

Matthias,  E.,  Magister  Leonh.  Jacobi 

B.  Nordhansen.    (ZHarzV  41,  869 

Neudegger,  M.,  Beitrr.  z.  G.  d.  Be- 
hördenorgauisal. ,  d.  Raths-  u.  Be- 
amtenwesens. 1.  Kanzlei-,  Raths-  u. 
Gerichtsordtig:.  d.  Kf.  Friedr.  IL  als 
Reg.  zu  Arnbergs  1525.  —  2.  Amts- 
ordng.  d.  Kf.  Friedr.  lU.,  1661  n.  66. 
München,  Ackermann.  8".  00-  86  S. 
M.  3,20.  #  Vgl.  Nachrr.  u.  Notisen 
Nr.  38.  [4 

Bessert,  G.,  Die  brandb.-niirnberg. 
KirchenvisitaHon  v.  J.  1528.  (Uli. 
f.  baier.  Kircbeng.  1888,  Nr.  5-9.)  [5 

BolMtirl,  A.  V.,  Die  Lehranweisg. 
d.  brandb.-uürnb.  Kirehenordng.  v. 
1538,  neu  hrsg.   Nördl.,  Beck.  8^ 


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m,  2—8.  KeformAtionaseit  n.  Oegeiurefonnalioii. 


529 


VII,  70  S.  ^Kt^c:  ThLZ  i:^.  626. 
(Kohle  r) :  TliLBl  18^8,  482  C  [2300 

Briefe  U.  d.  Kelorm.  in  Franken. 
CTh.  Stod,  ft.  Wflrttemb.  1688,  76 
bis  8:1)  [7 

Paulue,  Strr\?sb.  Ref.  u.  Gegenref. 
CR.  c&th.  d  Aisace.  1888,  217-23  etc. 
bia  664.)  [8 

fierbert,  C,  G.  d.  Strassb.  Secten- 
bewegung  z.  Z,  d-  Reform.  1524-:U. 
Strasßb.,  Heitz.  pr.  8".  XV  ,  200  S. 
M.  3.  "K-  R«e. :  DLBl  1 8, 91  (L.  K  e  11  e 
▼erw»^rtVriiTt,  [9 

«X-Horning,  l'rkundliche;^.  ?«.Nr.l51ti 
[Briefe  Bulzer'sJ.  Ree;  TliLÜl  1888, 
SSI  f.  [10 

Veil,  H.,Znm  Gedaclitn  Jnh.Sturm'?: 
e.  Studie  über  J.  Sturm  s  ünterr.- 
ziele  II.  Schuleinrichtgn.  mit  bes. 
Berücks.  8.  Beziebgn.  ztt  d.  nieder!. 
Humanismus.  (Festschr.  etc.  d.prot. 
liynni.  z.  Strassb.  I.)  [11 

Tachuüi,  Val.,  Chronik  d.  Rel.jj. 
1521-38,  hrsg.n.erl.v.  J.Strick  1  er. 
(Srp.  a.  Jb.  d.  HVGlarus.  Hft  24.) 
Bern,  VVysa.  gr.  8°.  IV,  259  S. 
M.  4,80.  [12 

Briefe  a.  d.  Rcf.zeit,  gröMtentheil.s 
n.  M«??.  d.  Zwingex''8chen Briefsammlg. 
veröff.  iiaöel,Schneider,4^  M.l,tiO.  [13 

Becker,  Die  engl  .Fremdengemeinde 
in  Genf  z.  Z.  Luther's.  (Beform. 
Kirchenzt^.  1«88.  052-4.1  [14 

OeutSCbi  6.,  Die  mährisch  evangel. 
Kirehengeineindeii  u.  ihre  Seelaorge 
i  d.  Ref.zeit.  (Jb.  d.  Ges.  f.  Protest, 
i.  Oesterr.  1888,  145-71.)  [15 

BunyiUI,  Vinc,  Aus  d.  Zeit  d.  iu 

fonDtttioD.(Sz&xadok 21, 389-400.)  [16 
Vgl.  \r.  1S88;  iseeh,  M;  140»,  68b,  Mb; 

lS5la,  71. 

3*  Geaenr^tnTnaHan  und 
Sßfähr,  Krieg  UNfS^lSäS. 

Q^g^nwi.   2317-32;    30jähr.   Krieg  2333-19; 

AU«.  CulturseachichtUohca  ssd0.5&;  Territo- 
riales n.  LoctÜM 

Winter,  Literauirberidit,  s.  Nr.2201. 
JaMseii,  6.  d.  dt.  Volkes  VI, «.  Nr. 

2205. 

Giaira,  Mich,  dl,  L'equilibrio  euro- 
peo  stud.  ne  iraltati  de'  sec.  16  e  17 
(Röm.  Habil.Bchr.).  Catania,  Pastore. 

157  S.  '  [17 

"X-  Woif,  6.,  I>t.  Prnte.->tanton.  s.  Xr. 
642.  Ree:  MHL  17,  ü4-7  (Laugen- 
beck);  CBt  343;  ThLZ  18,  568  f. 


(Friedensburg);  Presbyt.  R.  1888, 
Oct.  fPh.  8  eil  äff).  [18 

Müller,  Karl,  Die  Symbole  d.  Liither- 
thuniB.  (PJbb  63,  121-48.)  [19 

-X*  Philippeon ,  La  contre-r^volut. 
relig.  au  16e  siijcle.  Ree:  Nederl, 
Mus.  1888,  188-94  (A.  Gitt6e).  [20 

Goetsoiltlek,  L'intol4raace  des  pro- 
testants  aa  16«  Bi^e.  (Beifort 
1888,  2.)  [21 

Evans,  T.  Rhys,  i  iie  couucil  oi  Trent. 
Lond.,  Relig.  Tract.  8oc.  Posi•8^ 
2sh.  6  d.  [22 

Palazueios,  J.  Lop.  de,  Los  conci- 
lios  de  Trento.  (Diss.j  Madrid,  Fe. 
4^  76  p.  2,50  pes.  [28 

^Loewe,  H.,  Ferd.  L  z.  Trient. 
Conc,  s.  Nr.  650.  Ree:  HJb  10, 
107  9  (Dittrich).  (24 

Sohmid,  Otto,  Jodocus  (Josse)  Ra- 

vesievn  1506-70.  (ADB  27,472  4.)  [25 

Vgf.  Nr.  2358. 

<K>8al!s,  L  R.  V.,  Trident.  Recht 
d.  EheschL,  s.  Nr.  652.  Ree  (iGA 
1888,  987-91  (Cb.  Meurer)^  AKKR 
61,  211  f.  [26 

Dechent  H.,  Cassindoro  de  Reina, 
f  vanrr.  Theol.,  1520-94.  (ADB  27, 
720-3.)  [27 

Sehnld,  Otto,  Job.  Jakob  Rabna, 
kath.  Polemiker.  (ADB  27, 95-7.)  [28 

Brosch,  Nor.,  Habsburfr.  VermähL- 
plane  mit  Elisabeth  von  England. 
(MIÜG  10,  121-.W.)  (29 

Crecelius,  W.,  Aus  d.  Korresp.  sw. 
Hz.  VVilh.  u.  Ldgf.  Philipp  üb.  d. 
franzüs.  Krieg  1557  ff.  (ZBerg.GV  23, 
159-65.)  rSO 

Briefe,  Wittelsbacher  a.  d.  JJ.  1590 
bis  IHIO.  niitf^.  v.  F.  Stieve  (s.  Nr. 
6dt))  III.  (Sep.  a.  AbhMAk  18.)  Münch., 
Fnmt.  gr.  4".  120  8.  H.  3,60.  I-m: 
M.  10.20.  [:51 

^  Anquez,  L.,  Henri  IV  et  l  Alle- 
uiBgne,  s.  Nr.  660.  Ree:  R(^H  43, 
313  f.;  RH  39,  156-9  (Tessier).  [32 


Heidenhain,  A.,  [Lit.  d.  J.  1885,  betr.]: 
Dtld.  1618-1713.  (JBG  Bd.  8  UI,  25 
bis  42.)  [38 

Riksrldets  Protokoll,  Sveuska,  med 
undcrstdd  af  ^'tat8medeI  i  tryck  utg. 
af  k.  Hiksarchivet  genom  Severin 
Bergli.  V:  1635.  Stockh.,  Norstedt. 
gr.  S".  IX,  444  S.  Kr.  5,75.  *  Wichtig 
f.  d.  G.  d.  ttOj.  Kr.  [34 

Oxenstierna's  Axel,  Skrifter  och 
brefvexling,  utg.  af  K.  Vitterh.-,  bist. 


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530 


BibUognphie  Nr.  2835—2390. 


och  antiqvitetsak.  Förraafd..,!:  Histor, 
och  polit.  skrifter  [hrsg.  C.  0. 
Styfle].  Senare  afd.,  I:  Kg.  Gustaf 
II  Adolfs  bi  pf  och  instruktioner  [hrsg. 
V.  P.  So  Ii d  i  n].  Stockh.,  Norstedt. 
gr.  8»  XXVni,  (579;  II,  915  S.  9  u. 
11  Kr.  -5f  Wicht.  Puhl. --Kec:  Svensk 
Hi3t.  Tidskrift  9, 15-20  (U.  F.  U  d  h  n  e  r)i 
Ny  8mA  Tidskrift  27-44  (0.  A  n  n  e  r- 
»ted  t).  —  Vgl.Nachr.u.Not.l39k.  [2335 

Troeger,  Curt,  Die  Memoiron  d.  Mar- 
gchaliü  V.  Gratuunt;  e.  liaiU.  l.  (^u.kde. 
d.  f)r«n>.  G.  i.  17.  Jh.  (Hallcsche  Abhh. 
z.  nrut>r.  (i.,  lirsfT.  v.  (7.  Droysen.  24.) 
Halle,  ^lemeye^.  Ö".  105  ö.  M.  2,40. 
^  Ree.:  GBl  110  f.;  HJb  9,  580.  [86 

Schwicker,  Joh.  Hnr. ,  Peier  Päz 
mnny,  Card.-Erzb.  u.  Primas  %*.  Un- 
garn, u.  8.  Zeit.  (2.  V.schr.  d,  Görres- 
Ges.)  Köln,  Bachem,  gr.  8".  99  S. 
M.  1,80.  *  Beruht  auf  d.  Werken 
Fraknois  üb.  Pazmänj.  —  Ree. :  HPBll 
102.  947-51.  [87 

Gregorovius,  F.,  Die  beiden  Crivelli. 
(Gregoroviu8,  kl.  öchriften.  2, 83-90.) 
-^Agenten  Baierns  a.  d.  Curie.  1G07 
bis  1659.  [3H 

Pechtl,  H.,  Ein  Bankett  m  Prag 
lOüO.  (ZGP  998-1003.)  [39 

Ciiarwriat,  E.,  La  question  de 
Wallensteia  en  1886.  (BQH  48,  250 
bis  2Ö5.)  [40 

Patsch,  Karl,  Albr.  Waldalein'a 
Studentenjj.  2.  Aull.  Prag,  Eiirlich, 
gr.  8».  16  S.  M.  0,50.  #Bec.:  HZ 
61,  499  f.  (Tu petz).  [41 

Frana,  J.,  Waldatein  a  pomer  jeho 
k  ci'sari  Fcnlinatidovi  II.  (Wählst,  u. 
8.  Verhaltn.  z.  K.  Ferdin.  11.)  Progr. 
Jungbunzlan.  ^2 

Höhlbaan,  Konst.,  Die  Papit  i«  d. 
Grafen  Heinr.  Math.  v.  Tbarn.  (ÜZG 
1,  172  f.;  [43 

Hallwich,  Gerh.  v.  Qaestenberg, 
Staatsmann  unL  WallenatoiD.  (ADB 
27,  41-4.)  [44 

Ptoten,  P.,  Hana  Heinr.  IX.  Frh. 
Reinaeh.kais.  Feldseogmeiftter.t  1045. 
(ADR       723  f.)  [45 

Baur .  J.  B. ,  Die  Kapuziner  u.  d. 
."-rlivved.  Geiitiiilitat  i.30j.Kr.  Brixen 
Wc'ger.  8".   72  S.   M.  1,00.  [4»; 

Fagniez,  G.,  P.  Joseph  et  Kiciielieu 
(vfri.  Nr.  677).  Fin.  (RH  89, 82-62.)  [47 

Wetzer,  V.,  Feldzu^  a.  ni,er  Uhein 
(vgl.  Nr.  078).  Scliluss:  Miuh,  d.  k.  k. 
Kriegs- A.  K.  F.  3,  1154.  ^  Ree: 
HZ  61,  546  f.  (Tnpetz).  (48 


Dea  Robert,  F.,  Campagnes  de  Char- 
les IV,  dae  de  Lorraine  et  de  Bar, 

en  Franche-Comt^  etc.,  1638-43.  II. 
PariP,  Champion,  gr.  8».  XIV.  413  p. 
Fr.  7,50.  «  Ree:  RH  ^9,  146  f.; 
Polybibl.  29,  1 f.  [49 

Canovas  de!  Castfllo,  A. ,  La  bat. 
de  Hocroy  s.  Kochrr.  u.  Notizen  152. 

Vffl.  Nr.  KiO  e;  14M  e;  ISO»  i. 


Quellen  z.  G.  d.  geist.  Lebens  in 
Dtld.  währ.  d.  17.  f\\. .  lir.-><:.  v.  AI. 
Reifferscheid.  1:  Briefe  Liogelä- 
heims',M.Bem«gger*8Q.lbrerFrenttde. 
Hei  Ihr.,  Henniiiger.  gr.S**.  XIX,  1048  S. 
M.  30.  [50 

Bolte,  Joh.,  Stände-  u.  Vulkernecke- 
reien.  Rüstg.  z.  Turkonkriege.  (  Ale- 
mannia 16,  85-8.)  ^  2.  HUAe  des 
16.  Jh.  [51 

ReforMgedankeR,  Kircbenpol.,  in  d. 
Litciat.  d.  17.  Jh.  (Dt  Merkur.  19, 
Nr.  46.)  [52 

Tille,  AI.,  Die  relig.-polit  Satire  in 
d.  Fliegenden  Blftttern  d.  17.  Jh.  (Lpz. 
Ztäi.  Beil.  10.)  {■^'^ 

Minor,  Jak.,  Zur  G.  d.  dt.  Theaters 
im  17.  Jh.  (Vjschr.  f.  Lit.-G.  2,  118 
bis  21  1  f'l 

BauinQarten,Gelils'>rten  u.iiir  Cours 

in  Wien  «u  Anfang  d.  17.  Jh.  (RQSchr 

2.  221-4.)  [55 

Zar  Caltaxg.  vgl.  aacii  beim  nun  folgendtn 
Localen. 


Schiemann,  Th. ,  Ein  abentfuirl. 
Anschlag.  (Balt.  Mtschr.  36,  21-34.) 
•df  Betr.  Livland.  [56 

GreifTenhagen,  W.,  Karl  IX.  in  Reval. 
(Ball   M'-  I  r  3.5,  567-601.)  [57 

Hosii,  Stan.,  ep.  Warm.,  et  qaae 
ad  eum  scriptae  sunt  epistolae,  tnm 
etiani  eins  (irationes  b  ^'ationc!?.  Pars 
II:  1551  5Ö,  ed.  Fr.  Hipler  et  Vinc. 
Zakrzewski  (Acta  biet,  res  gest. 
Polon.  illiistr.  IX).  Crac,  acad.  Iii. 
4°.  S.  .5211119.  :  Lit.  Handw. 

1888,  475-8  (Bell  es  he  im).  [58 

Sellilling,  M.,  Qnellen  s.  O.  d.  Stadt 
Zwickau  wälir.  d.  30).  Krieges,  1632 
n.  1  (;S3.  (Mitth.  d.  AltL-V.  f.Zwicknii. 
•J,  2U-51.)  [59 

Ulrich,  Ad.,  Die  Einnahme  Eim- 
becks  durch  Pappenheira  im  J.  1632. 
(ZHV  f.  Nieders.  1888,  24ö'6d.)  [60 

Wiesener,  Etudes  sar  les  Fays-Bas 
au  16e  a.:  Charleo  V,  PhiBppe  II  et 


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UL,  3.  Gegenreformation  a.  dQifthr.  Krieg. 


531 


le  ducdeSavoie,  1559-60.  (R.  rJe  la 
aoc.  des  et.  bist.  4e  ser.  T.  V.)  [2361 

nyeleati  Le  passe-temps  de  Jean 
Lhermitte.  (Ball,  de  Tac.  d'arcb.  de 
BcIr-.  17.  oct.)  [62 

Van  der  Haegheo,  Vict.,  Archives 
gantoises.  Lea  Jteuitea  k  Gand  aa 
l*^e  sieole.  (MeMag.  des  sc.  bist  etc. 
1S88-  216-27.)  [63 

Fniin,  R.,  Over  het  ontstaan  cd  de 
eersce  hoogduiti^clH'  uitg.  v.  Emanuel 
van  SIeteren's  Hi-t  irien.  (Kijdr.  voor 
de  vaderl.  geach.  eu  uudlieidk.a.reeks, 

4,  417-29.)  [64 
Andreae,  A.  J.,  Die  Auflekng.  d. 

Friesen  geg^  d.  epan.  Zwingherrach., 
1500-74.   (De  Vrije  Fries.  3.  reeks, 

5.  deeL,  afl.  1.)  [65 
Brieven,  Tw  «  e,  uit  d.  tijd  d.  troe- 

belen  over  d.  beeldenstorm  en  de 
Üpaansche  furie,  overgen.  uit  Hes- 
sels' Orteiii  EpisttHae,  door  R. 
Fruin.  (Bijdr.  voor  vaderl.  gesch.  en 
oudheidk.  3.  reeks,  4,  405  16.^  [66 

CoUecci6ndedocumentus  ined.  para 
la  hist.  de  Bapaila.  T.  XG*XCIL  Ma- 
drid, Murillo.  8".  571,  573,  5:15  p. 

Corresp.  Phil.  II.  u.  d.  Gesandten 
iü  London  1567-84.  [67 

Beridite  eines  Gesandten  d.  Stadt 
Emden  nm  Tranz.  Hofe  z.  Z.  d.  Wa.sser- 
geusen;  niitg.  v.  Schnedermann. 
Cyb.  d.  Ges.  f.  bild.  Kunst  etc.  zu 
Emden.  7.  Bd.  2,  1-17.)  [68 

Correspondentie  betr.  Lodewijk  v. 
Kassau  en  andere  oauitgeg.  docam. 
▼er*,  door  P.  J.  Blok.  (werken 
het  hist.  grnoolsch.  te  Utrecht  47.) 
Utrecht,  Kemink.  1887.8^X111,2108. 
fl.  2,90.    ifr  Kec:  GBl  144  f.  [69 

ReJntion«  poUt.  des  Pays-Bas  et  de 
TAngleterre  (s.  Nr,  707).  T.  VII:  Gou- 
vernem.  de  Requesens,  1  partie  fnov. 
1573  bis  oct.  75).  4'.  XXII,  616  p. 
#Ree.:  ▼.  T.  VI:  R.  d'hist.  dipl.  2, 
Sri4  -    Saturd.  R.  132.  [TO 

Eed,  door  graaf  Jan  v.  Nassau  als 
siadhouder  v.  Gelderland  etc.  1578; 
medeged.  d.  J.  H.  Hof  man.  (Bijdr. 
Toor  vad.  gesch.  en  oadheidtt.  d.  reeks^ 
4.  227  f)  ^  [71 

Resolution^,  Les,  des  deputcs  pour 
l'union  d'ütrecht,  29  juil.  — 17  nov. 
1570:  publ.  p.  P.  Genard.  (CR  .  tc. 
de  la  ronun.  r.  d'hist.  15,75-130.)  [72 

Terrier-Santans,  de,  Campagnes  de 
Alexandre  Famese,  duc  de  Parmc 
et  de  Plaisance,   1591-92.  Paris, 


Berger- LevrauU.d®.IX,  130p.  -^Rec: 
RC  27,  15  f.  [73 

MBIIer,  P.  L,  Lanrens  Reael,  nieder- 
länd.  Staatsmann»  1588*1637.  (ADB 
27,  476-9.)  [74 

Nachrichten  üb.  d.  Einfall  d.  Spa- 
nier in  d.  niederrb.*we8tfllL  Kreis, 
1598  u.  99;  naitg.  v.  W.Crecelius.  (Z. 
d.  Bcrg.GV  23, 178-85  n.  24, 23  5.)  f75 

Beiträge,  Urkdl.,  z.  Krankheits-G. 
d.  Hsge.  Wilh.  n.  Job.  Wilh. ▼.Jülich, 
Cleve  u.  Berg;  von  W,  Crecelius. 
(Z.  RcrfT.GV  23,  1  29.)  [76 

Falk,  Kurf,  Friedr.  UI.  v.  d.  Pfalz 
u.  d.  Nonnenkloster  Marienkrone  tu 
Oppenheim.    (HJb  10,  47-66.)  177 

Kübelt,  W.,  Nied  im  30j.  Kr.  (Ann. 
d.  V.  f.  naas.  Aithk.  etc.  20,  107  bis 
112.)  [78 

Poten,  B.,  Jakob  Frh.  v.  Ramsay, 
Vtriheid.  d. Stadt  Hanau  i.80j.  Kriege. 
(ADB  27,  220-2.)  [79 

Krieg,  Der  30 j.,  in  Schwaben;  naeb 
ungedr.  Aufzeichgn.  v.  Zeitgenossen, 
(Sep.  a.  Württb.  Neuj.-bll.  6.)  Stutttr.. 
Gutidert.  8°.  48  S.  M.  1.  [80 

Schilling,  Alb.,  Patrik  Ruthven, 
schwed.  Commandant  in  Ulm,  lti:V2 
bis  16:r..  (Württ.  Vjsbfte.  1888,  142 
bis  lö'a.)  [81 

Vogt,  Wilh.,  Bernhard  v.  Rehtingen 
1563-1645.   (ADB  27,  597-600.)  [82 

Wagenmann,  Ludw.  Rabus,  luther. 
T!ip«>!.  1.^lM-!»-2.  (ADB  27,  97-9.)  [83 

Mossmann,  X.,  Mat^riaux  etc.  (s. 
Nr.  715).  Saite:  (R.  d'AIs.  89,  409 
bis  428).  [84 

Cruger,  Ueb.  d.  Strassbgr.  Theater 
v.  d.  Reform,  bis  zum  30j.  Kriege. 
(Verhdl.  d.  89.  Vers.  dt.  Philologen 
S.  186-9.)  T^5 

Bögli,  Hans,  Der  bern.  Bauernkrieg 
in  d.  JJ.  1641  n.  53,  naeb  d.  Acten 
im  bern.  Staats-A.    Bern.  Nydegger 

Bnnmg.  ^r.  8^  137  S.  M.  1,80.  [86 

Vataer,  Mich.,  Joh.  v.  Planta,  e. 
Beitr.  z.  polit.  G.  Rhätiens  i.  16.  Jh. 
Zur..  Schulthess.  gr.  8^  X,  118  S. 
M.  '2     ^.'r  Ree  :  HJb  10,  208.  [87 

Radics,  P.  v. ,  Wnllenstein's  Ende 
u.  d.  krait).  Mark,  CA.  f.  Heimathsk. 
2,  132-7.)  (88 

Radics,  P.  v.,  Wirthschaftliches  a. 
d.  16.  u.  17.  Jh.  (A.  f.  Heimathsk.  2, 
144-7.)  189 

Landes-Ordnung ,  Vemeuertf,  des 
Erb'KOnigr.  Böhmen  1627,  hrsg. 


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Bibliographie  Nr.  2390—2438. 


582 


J.  Jireeek.  (Tschech.  u.  dt.)  Wien, 
Tempsky.  8*.  506  8.  11.20.  [2390 
#  Roiek,  Auf,,  0.  d.  Beweg. 

unter  d.  gem.  Volke  in  Böhmeo.  I. 
(Tschech.)  Ree:  HZ  Ol,  548  f.  (Tu- 
petz).  [91 
VgL  Nr.  07,  99a;  I3f>'' t  ,  20  a, 
iti  b,  70  c,  g,  78;  144i>,  tiS  b.  bii  D;  iJU  a. 
96  «,  «3  b;  IMI  r,  6*  o,  74  c. 

4»  Vorn  westfäl.  FrietJeit  fn's  z. 
Tode  Karins  VI,  und  Jbriedr, 
WUhOm^s  J.  16^1740. 

Allgemeines;  Beziebgu.  sa  F^wakreldi  etc. 
2394  10;  Türkenkriege  u.  OestoiTeich  2iii 
bis  aui;  Nordisch«  Verhättniäac  u.  JJraaden- 
lmfg'PTOa8<e&  2417  j:*;  Andere  Tenritorieu 

Heidenhain,  Lit.-bericbt  s.  Nr.  2333. 

Recueil  des  instrnct.  denn,  aux 
ambasftsd.  et  rainistres  de  France 
dep.  les  traitt's  de  Westphalie  jo8« 
qu  tt  la  revol.  fran9.:  Fologne;  av.  une 
introd.  etc.  par  Louis  Farges.  I: 
im- 1 720,  II:  1729-1794.  Pari6,Alcan. 
8  '.  T  XX  XII,  348  u.  376  p.  [92 
Benedlot'8  XIV.  Briefe  an  Peggi, 
B.  Nr.  785.  Ree.:  ThLZ  55  f.  (F.  H. 
Renscli);  CHI  287  f.  [93 


Safnt-SImoD,  Memoires.  Nouv.  ^d., 
publ.  p.  A.  de  Boislisle,  T.  VI. 
Paris,  Haehette.  8^.  657  p.  -K-Ree.: 
RQH  44,  62(5;  Ree.  v.  V.  u.  VI:  Journ. 
des  savants  22  33  (H.  WalloiO.  [94 

Sourchea,  de,  Uemoires  sur  le  regne 
de  Loais  SIV,  pnbl.  par  le  eomte 
Gabr.  Jules  de  Cosnac  et  Ed. 
Pontal.  VIII:  170.1  4.  Paris, Hachette. 
8^  452  p.  Fr.  7,50.  *  Auf  15  Bde. 
bereclmet.  [95 

Choisy,  de,  Mnnolres  pour  serv.  h 
rinst.  de  Louis  J^IW  publ.  p.  M.  de 
Lescure.  2  Vol.  l'ariü,  lil>r.  de  tibi., 
16^  XXIV,  248  u.  267  p.  Fr.  6.  [96 

Huygens,  Const.,  Jniu  iinl(  n.  III,  1. 
(Werken  v.  het  iiist.  genootsch.  N.  S. 
46.)  Utrecht,  Kemink.  gr.  8*.  162  p. 
•df  1680  polit.  Reise  nach  Celle  und 
Berlin.  [97 

Elven,  van,  Relation  nouv.  du  siege 
de  Namvr  en  1692  par  Lotiis  XIV. 
(Ann.  de  la  soc.  arcli.  de  Namur  17, 
4e  IWr.)  ^  Ber.  e.  Brandenb.  Otfi- 
ciers.  [98 

EllMitlli  Charlotte,  Hzgin.  r.  Or- 
leans, Briefe  an  den  Mgfn.  Fried r. 
Magnus      Baden-Durlach  n.  an  d. 


Kurf.  Joh.VVilh.  v.d.  Pfalz.  (ZGOberrh. 
4,  115-9.)  *Betr.  franz.  G«ldfofde- 
ruiif^eti.  [90 

Schratz,  W.,  Zwei  baicr.  mich  auf 
Meuburg  a.  D.  bezügl.  Medaillen  auf 
d.  Kriegsereign.  1708-14.  (Keubvver 
Kollektenbl.  51.  Jahrg.)  [2490 
Melin,  Hiyt.  de  l  Eiirope  et  par- 
licul.  de  ia  France  1610-17ÖÖ.  Ree: 
RQH  44,  300  f.  [3401 

Naber,  Joh.  de  Witt  en  zijn  joiigste 
g.-schrijver.  (DeGids.  1888,202-41.)  [2 

Rijsens,  van,  Uoe  Lodew.  XIV.  den 
oorlog  van  1672  lieft  voorbereid.  (Tijd' 
sehr,  voor     ?<1)    V<--<-  113  57.)  [S 

^  Wüllenheim-Rechberg.  v..  Die  An- 
nexiou  d.  Elaass  durch  i-r;i  11  k reich. 
Htc:  RH38,411f.  (Ch.Pfialer).  [4 

Noblesse,  La.  (rAlsaco  en  1697. 
(ÜNAbace- Lorraine  8.  Nr.  5-8.)  [5 

Reuss,  Rod.,  L'u  vol  aux  archives 
de  Strasbourg.  1707.  (R.  ebr^i.  4,  96 
bis  112)  [6 

Vogue ,  de ,  Viliars  d  apr.  sa  cor- 
respond.  et  des  docc.  ined.  Paris,  Plön, 
2  vol.  8».  ^  Ree:  RH  39,  126-9', 
DL/  10.  311  f.  (Schirren).  [7 

Rochas,  A.  de,  La  campagne  de  ia 
snccession  d'Espagne  dina  lea  Alpes, 
1707-13.  (BalL  etc.  des  Hantea  Alpes 

188^^,  avril.>  [S 
•Ä-  Parnell,  A.,  War  of  succeasion 
in  Spaitt,  s.  Nr.  747.  Ree.:  EHR  4, 
179-83  (A.  ü  Ropes);  Ath.  1888, 
25.  Aug.  [9 
Monnier,  La  bataille  de  Malpiaquet. 
Qni^vrain,  Leooeq.  12*.  86  p.  [10 


Lieboldt,  Des  Hz.  Anp^nst  v.  Nor- 
burg-Plon  Comra.-ber.  an  d.  Kaiser 
Leopold  I.  betr.  d.  Qewinng.  d.  Kf. 
Fripdr.  Willi,  von  Brandenb.  z.  Stcllg. 
V.  Hihstruppen  wid.  d.  Türken.  (Z.  d. 
Ges.  f.  öchksw.  Hulöt.  Lauenb.  G.  18. 
262-81.)  [11 

Urkunden,  Türkische,  d.  Krieg  d. 
J.  1683  betr.,  n.  d.  Aufzeichngn.  d. 
Marc.  Ant.  Mamucha  della  Torre, 
hrsg.  V.  T.  R e  n  n  c  r  ( Frogr.).  Wien, 
Holder,  rrr.  8^  48  S.  M.  1.  -X-Rec: 
MI(»G  10, 164  CPremJ;  MHL 17, 176  f. 
(W.Fischer).  [12 

Arpäd,  Kar.,  Herr.  d.  Sfarkgr.  ron 
Baden  Durlaoli  a.  J.  Feldlager  v.  Ofen 
1685/86.  (Tortenelmi  Tär  10,  275  tf., 
495  ff.,  765  ff.)  [13 
Krlegs-ChronlkOesterreich-Ungnrn.*. 
liilit.  Führ,  auf  d.  KriegsschanpL  d. 


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lU,  4.  Vom  westflU.  Frieden  bis     Tode  Karls  VI. 


533 


üonarcbie.  3.  Der  sädöstl.  Kriegs- 
sehanpl.  i.  d.Ltodem  d.  ungar.  Krone^ 

j.  Dalmatien  nnd  Bosnien.  Forts. 
(Mitth.  f!.  k.  k.  Kriega-A.  N.  F.  8, 
39-143.)  Beliaud.  Ereiguisse  d. 
JJ.  1658-99.  (2414 
Dräne,  Äug.  Theodosla,  Der  Jolian- 
nit.-Ür(ien:  in  Verbindg.  damit  d. 
BelagLig.  V.  Wien  u.  d.  Schlacht  v. 
Lepanto;  aus  d.  Engl.  Aachen,  Jacobi. 
8".  360  S.  M.  2,40.  <3€-Rec.:  HZ  61, 
492  f.  (Forst);  CBl  463  f.  [15 

Thaly,  Kolom.,  Zur  G.  d.  Feldzugs 
V.  1683.  (Tört^nelmiTAr  10, 102-29; 
298-318.)  (16 

Joret,  Cfc.,  Le  Toyogeur  Tavemier, 
1670-89.  ün  ms.  des  „Vojagej;";  relat. 
de  Tavemier  nvcc  le  Grand  Electeur. 
CR.  de  geogr.  12,  161-74;  267-75.)  [17 

Mringiller,  Rieh.,  Die  Colniiieliste 

V.  1699.  Röle  g6n.  des  iVangois  refu- 
giez  dans  les  estats  de  sa  s{'r.  6Iec- 
torale  de  Brandenbourg.  Berl., Mittler, 
gr.  8».  VlI,  279  S.  M.  18.  *Rec.: 
Dt.  Herold  19.  166  f.;  KBIGV  37, 
36-9  CK.  Kocli).  flS 

Ayerat,  W.,  Letters,  1706-21,  ed. 
by  G.  !<:.  Dohle.  (EHR  8,  751-60. 
4,  i  n  13;  338  50.)  [19 

Frederic-Guillaume ,  roi  de  Prasse, 
lettre  du  3  d^c.  1737  an  rol  de  Sar- 
daigne;  comm.  par  M.  Mugnier. 
(Mi  m.  et  docr.  pnbl.  p.  la  soc. savoi- 
öieune  27,  XLIV  f.)  [20 

Bonae,  Les  äff.  da  nord,  s.  Nr.  760. 
Önite.  (R.  d'hist.  dipl.  3,  92-116.)  [21 

Rogge,  Bernh. ,  Zur  Erinnerg.  an 
d.  200j.  Todest.  d.  Gr.  Kurf.  Berl., 
Brachvogel  &  Ranft.  8».  121  8.  M.  1. 
#Rec.:  ÜLZ  10,  347-9  (Brodc).  [22 

^Jungfer,  J.,  Sehwedischr  eti . 
Kriegsdienste  Friedr.'s  v.  Homburg, 
s.  Nr.  761.  Ree.:  Svensk  histTidskr. 

8,  ITt  :  [23 
Vogt,  Herrn.,  Die  Schlacht  bei  Ffl-r- 

bellin.  (G.  d.  dt.  lieiterei  in  i^m/el- 

bildern  2.)  Rathen.,  &kbeasien.  gr. 

8*.  S.  :;i-h"4.  M.  1.  [24 
Brock,  L,  Das  hrnndenh.  Heer  i. 

d.  Kriegen  v.  1688-97.  l  u.  II.  Beitrr.  z. 

brandenb.-preuss.  Heeresg.  (Progr.) 

Königsh-itf-.  1".  25  II.  30  S.  \->b 

Poten,  B.,  Benjamin  Kaule.  Gene- 
raldlr, d.  karf.  brandeob.  Kriegs- 
marine. (ADB  27,  398401.)  [26 


Landwehr,  Hugo,  Job.  Duraeus' 
Unfonsverhdlg.  m.  ffnrbrandenburg. 

(ZKG  10,  463-79.)  [27 
Meyer,  Mor. ,  0.  d.  preuss.  Hand- 
werkerpolitik.  II:  Die  Handw.-pol. 
K.  Fr.  Wilhelra's  L  Mind.,  Bmns. 

Lex  K°  Vlir,  394  S.  M.  10.  [28 
Breysig,  Curt,  Der  Process  gegen 
Eberb.  Danckelmau,  e.  Beilr.  z.  braud. 
Verwaltgs^.  (SchmoUer's  Forschgn. 
VIII,  4.)  Lpz.,  Duiicker.  8".  VIII,  HHS. 
M.  2,60.  -  ö.  1-34  als  BerL  Diss. 
^  Ree.:  FBPQ  2,  296.  [29 


Auerbach,  Bertr. ,  La  diplomatie 
frany.  et  la  cour  de  Saze  (1641-80). 

Paris,  Hachette.  8".  24,  491  p.  Fr.  10. 
*Kec.:  R.  d  hist.  dipl.  2,  433  f. 
(Bernon);  HZ  61,  503  5;  RH  37, 
143  f.  [30 

Uhlhorn,  Friedr.,  Luther.  M  n  he 
in  Loccum  j  e.  Beitr.  a.  G.  d.  Unions- 
beslrebgn.  d.  Oerh.  Wolt.  Uolamis. 
(ZKG  10,  399-438.)  [31 

Oetlefsen,  Ans  d.  Chroniken  der 
holstoin.  ElbmarÄchen.  1.  Erricbtg. 
11.  Einziehg.  d.  Reichsefscb.  Ranzan. 
(Z.  d.  Ges.  f.  Schle8W.-Ho]8t.>Laoenb. 
G.  18,  11)7-205.)  [32 

Christine-Charlotte,  Fürst,  v.  Ost- 
fHesl.,  Verordngn.  v.  J.  1678  d.  Schul  w. 
n.d.Katechisat.betr.CJb.d.Ges.f.  bild. 
Kunst  eic.  z.  Emden.  VIII,  1, 82-4.)  [33 

<^  Hiising ,  A. ,  Fürstbisch.  Christ. 
Bernh.  v.  Galen,  e.  kath.  Reformator 
d.  17.  Jh.  Münst.,  Schöningh.  1887. 
Ree:  HZ  61,  316-8.  (Köcher:  „ver- 
nnglQckte  Bhrenrettang*.)  [34 

Kroon,  A.  W.,  Amsterdam  in  1672. 
Kaar  ot'tic.  l>ronnen.  Amst.,  Ten  Brink. 
8".  4,  8,  124  S.  Ü.  1,25.  [85 
Boehne,  W.,  Fttdag,  Bestrebgn. 
Ern?t'8  V.  Gotha,  e.  Nr.  777.  Ree: 
GGA  159  f.  (E.  V.  Sallwiirk).  [36 

Schotti  Th.,  Württemberg  und  d. 
Franzosen  1688.  (Württ.  Neaj.-BU.  5.) 

Stuttg.,  Onndert.  8"*.  52  S.  M.  1. 
•X-  Hpc.  :  HZ  ti  1 ,  539  f.  fE g t- 1  h  a a  Q.  [37 

Ferdinand  Maximilian,  Markgr.  v. 
Baden-Baden,  2  Instrnet.  ffir  d.  Er* 

ziehg.  5.  Soline.t  I.udw.  Willi. :  mitg. 

V.  Alb.  Krieger.  (ZGOberrh.  4,76 

bis  89.)  [38 

Vgl.  Xr.  1338,  öob,  «:)  a,  b;  U68b,  SCq; 
1911,  48  b.  itfis;  auch  Nr.  1357  h. 


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Bibliographie  i^.  2439-2491. 


Ö,  ZeitaUer  Friedric/is  d*  Oh'. 
1740-1799. 

Vor  d.  7i«ir.  Kriej^  «4B9  IS;  7 Jähr.  Krieg 
?4 44-50 :  >Tanii Tlii-n  sia  u  Of8tf*iT'«icli?ir»l-54  ; 
Friedrich  (l.  Ur.  u.  Primussen  :Jt5ö- 73  ;üeiä>tiÄe8 
Leben  UIM»* 

Koser,  R.,  [Liter,  d.  J.  1885,  betr.]: 
Dtld.  1713^  (JB6  Bd.  8,  III.  42 
bi.«  44\  [2439 

Recueil  des  instr.,  s.  Nr.  2392. 

AeteiMtiiek«  s.  G.  d.  1.  achlet. 

Krieges  Nr.  1^2).  Forts.  (Mitth.  d. 
k.  k.  Kriegs-A.  N.  F.  3  ,  249-312.) 

Ree:  HZ  61,  545  f.  (Tu petz).  [40 

Bremen,  W.  V.,  Die  Schlacht  bei 
Kesselsdorf,  Vortr.  Bcr!. ,  Mittler, 
gr.  8».  51  S.  M.  2,40.  ^Rec:  Jbb. 
f.  d.  dt.  Armee  etc.  67,  825  f.  [41 

Tineen.  Uarschall  Uorits  t.  Saebeen 
u.  8.  Kriegskunst.  (Hilit  Tidsskrift 
1888.'»  f42 

^  Danielsun,  J.  R.,  Die  nord.  Frage 
1746  51,  8.  Nr.  788.  Ree.:  EHR  4, 
(W.  Michael);  Firisk  Ti.lskr. 
25,  215-9  (M.  G.  Schybergson): 
Ru88.  H.  17, 50  i-10  (Brückner);  Nord. 
Tidekr.  Nr.  1  (H.  HjUrne).  [48 


Lehmann,  Max,  Zur  Charakt.  d. 

7j.  Krieges.  (HZ  61.  288-91.)  (44 

Wandelt,  Rieh.,  Di«-  Cftnvpnt.  von 
Westminster.  (Frogr.)  Tless.  4".  S.  1 
bis  15.  [45 

ttaeelOWtki,  Der  7j.  Krieg  n.  rnss. 
Daretellg.  l.Th.:  Der  Fldz.  Apraxins 
i.  Ostpr.  1756i57.  üebers.  v.  Ä.  ?. 
D r V ga Iski.  Berl..  Eitenechinidt.  8^ 
XVI,  358  S.  M.  12.  ^Rtc.:  CBl 
303  f.;  Jbb.  f.  d.  dt.  Armee  etc.  70, 
a66-9i  DLZ  10, 624;  FBl'Ü  2, 297f.  [46 

Trotha,  T.  v..  Zur  0.  d.  ms8.-deterr. 
Kooperation  i.  Felds,  v,  1759,  n*  d. 
rnss.  Doc.-Sammlp^.  d.  OherPt  Mass- 
lowski  bearb.   Hann.,  Heiwing.  ö 
158  S.  H.  4.  [47 

Barthliemy,  Ed.  de,  Le  traitc  de 

Paris  entr*«  la  France  et  l'Angletcrre, 
17ü3.  CK<|H  43,  420-88.)  {48 

RIepfneM,  G.  K.,  Gottl.  Heinr.  Tot- 
lebcn,  1715  03.  (Starina,  Oct.  1888.)  [49 

Weerth,  0.,  Die  Gfscii.  Lippe  n.  d. 
7j.  Krieg.  Detm.,  Hmricha.  8".  191  ö. 
M.  2.    ^  Ree. :  CBl  206  f.  [50 

Tgl.  Kr.  1357  d. 


I      -K-Brofllie,  de,  Marie  Therese .1  s. 
Nr.  812.  Ree.:  R.  d'hist  dipl.  2, 627 

bis  629.  (Alb.  Sorel);  Journ.  des 
savants  1888,  625-3y  (II.  Walion); 
RH  37,  357  f.;  Polyb.  28,  353  i.  (be 
la  Roeheterie);  FBPG  2, 296  f.  [51 
Herrmann,  Aug.,  Mar.  Theresia  als 
Gpfct7.gpberiii.  Wien ,  Holder.  8*. 
15Ü  Ö.  M.  2,80.  *Abth.  1  eiiilialt 
Public,  betr.  d.  Staatsverf.,  Abth.  2 
Verfii]L,rgii.  ])v\r.  d.  StaÄtsverwaltg.[52 
Ebner  v.  Ebenthal,  Maria  Theresia 
u.  d.  Handelsmarine.  Triest,  Lloyd. 
8».  IX,  III  s.  M.  4*  #Ree.:  Arch. 
Triest.  14,  480-3.  [5'^ 
Pigorini-Beri ,  C,  La  6e  fiUe  de 
Marie-Tbirtee.  (R.  fntemat  18,  5 
u.  6.)    [54 

Koser,  Reinh.,  Eine  Bibliogr.  d. 
Scbrr.  Frledrich's  d.  Gr.  (AZtg  BeiL 
64.)  (55 
<jf  Arnhelm,  Fr.,Mem.  Ulrike  Luise  s, 
8.  Nr.  819,  Ree:  CBl  47. i  Övensk 
bist  Tidskr.  8,  178  f.  [56 
Friedrich  d.  Gr.,  4  Briefe  an  die 
Stadt  Aachen.  (MV  Aach.  Vorz.  I.  1, 
90-3.)  [57 
UvI,  Biov.,  Otto  lettere  ined.  di 
Federico  il  Grande  al  card.  Qaerini. 
(lllustr.  Ital.  15,  Nr.  49.)  [58 
Lettre,  üne,  de  Frtdenc  ie  Grand. 
(RNAls.  Lorr.  8,  Nr.  10.)  [59 
Carlyle,  T..  llist.  of  Frederick  the 
Great;  new  ed.  Lood.,  Chapmao.  ^2^ 
10  vols.  a  1  sh.  [60 
Horn,  Geo.,  The  nuirgr.  Wilhelniine 
of  Baireuth ,  aiid  ^'o]tai^e,  transL 
from  the  German  bj  Prioce£it 
Christian.  Lond.,  Stott.  8*.  178  8. 
7  sh.  6  d.  [fil 
Kleinschmidt,  Arth.,  Eine  Schwester 
Friedrich  s  d.  Gr.  (GBU  Magdeb.  23, 
279-91.)       Anna  Amalie.  [62 
Fischer,  P.  B.,  Friedr.  d.  Gr.  n. 
d.  Italiener.  (Dt.  Rs.  15  Hft.  3.1  ft>3 
Kleiner!,  Paul,  Beziehgn.  Friedrich  s 
d.  Gr.  s.  Stiftg.  d.  BerL  ünivers. 
(A'  iili    IL  Vortrr.  Nr.  6.)  f04 
Kleiner! ,  Gust.,  Friedrich's  d.  Gr. 
Stellg.  z.  \ Olksbiidg.  (MLIA  58,  65 
bis  68  u.  92-95.)  [65 
Frietlrlch's  d.  Gr.  firtheil  ül..  d. 
Werth  d.  Iran/,.  Litterat.  i,  Ver^,'!.  i. 
rum.  u.  griech.  (Ztg.  1,  d.  höh,  üaler- 
richtsw.  18,  88  f.)  (66 
Preise,  Friedricli'.«  d.  Gr.  Bej'trehirn. 
um  d.  J  ugenderziehg.  (Piidag.  Nr.4.)i67 


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III,  5.  Z«ttait«r  Friedncha  des  Grosien. 


535 


(.Schbg.,)  Ueber  Belohngu.  u.  Aus- 
Keiclingn.  i.  Heere  Friedr.  d.  Gr.(Jbb. 

f.  (1.  fU,  Armee  etc.  70,  1-19.)  [2468 

Poten,  B.,  Joh.  Karl  Frh.  v.  Rrhen- 
lisch,  preuBS.  Generalmnj.  (ADB  27, 
479-80.)  f69 

Burchardi,  üeb.  d.  prens?.  Festtrngs- 
ey&t.  b.  Hegier.-antritt  Friedr.  d.  Gr. 
a.  üb.  d.  Verandergn.,  welche  bis  s. 
Abschl.  d.  2.  schles.  Krieges  vor  sich 
trinaen.  (Milit.  Wocheubl.  232-4.)  [70 

Hammond,  Rob.,  Mission  da  comte 
de  Otiines  k  Rerlin,  1769.  (RH  37, 
822-48.)  [71 
Oamus,  R.,  Die  St.  Danzig  gegen - 
Üb.  d.  Polit.  Friedr.  d.  Gr.  u.  Fr. 
Wilh.  II.  Ree:  HZ  61,  528-30  (K. 
L  0  Ii  III  t>  V    \  [72 

Schmoller,  G.,Ötudieu  ub.  d.  wirtb: 
seh.  Polit  Fiiedr.  d.  Gr.  n.  Prenssens 
nherh.,  v.  1680-1786.  XU:  Die  wirth- 
fchaftl.  Zustande  im  Uzgth.  Magde- 
burg etc.  (JbGVV  U,  789  ff.)  [73 

Til.  Nr.  im. 


Welr,  Modern  Europe  s.  Nr.  2497. 
üchtenberger ,  1.,  Uist.  des  idees 
religienses  en  AUemagne.  dep.  le 

milieu  du  I8e  sitele.  Paris.  Fisch- 
bacluT.  18".  8  vol.    Fr.  10,50.  [74 

Grundke,  0.,  Kant's  Entwickig.  v. 
Bealismiis  aus  nach  d.  subj.  Idealis- 
mn»  hin.  (Dies.)  Breslau,  Koebner. 
gr.  8°.  59  S.  M.  1.  [75 

Herder*«  Briefe  an  Job.  6.  Hamann ; 
im  Or.-Texl.  hrsg.  v.  0.  Hol  Traann. 
Berlin,  Gärtner.  VI,  284  S.  M.  6.  [76 

Hofteann-Wellenhof,  P.  v.,  Zur  G. 
d.  Arroinias-Coltop  in  d.  dt  Litter. 
III.  Th  Schluss:  Dfis  ZA.  Fried- 
nch's  <i.  Gr.;  das  ZA.  d.  Befrei- 
ungskriege. (Sep.  a.  37.  J.ber.  d. 
steierm.  Landes-Oberrealsch.)  Graz. 
8".  42  S  [77 

-^Kawerau,  W.,  Aus  Magdeburgs 
Vergangenheit  (CuUurbilder  aus  d. 
ZA.  d.  Aiiaiiiniiig  I.).  Ree.:  BllLU 
120  (Ii   H  mx  »M  TfTi.r).  [78 

Kawerau,  Walü.,  Aus  Halles  Lit.- 
leben(Cultarbild.II).  Halle,  Niemever. 
S\  M.  r,,  '[TD 

Netoliczka,  Ose,  Öchät'erdichtg.  u. 
Poetik  i.  18.  Jh.  (V^schr.  f.  Litg.  2, 
1-80.)  \>ii) 

Trost  K.,  öuddiid.  vor  100  JJ. 
(ZGP  837-55.)  ^  Ueber  Schubart  als 
Politiker.  [81 


WolflTi  E.,  Die  Sturm-  u.  Draug- 
komödie  u.  ihre  fremden  Vorbilder. 

(Z  f.  vergl.  Litg.  u.  Ben.-LH.  1, 192 
bis  220:  329-37.)  [«2 

Hosäus,  Wilh.,  NacUlrage  zu  äiat- 
thissotrs  Leben.  (HVAnhaltG.  5^ 
348-77.)  f8S 

Aus  d.  Josepbin.  Wien:  Briet- 
wechsel Gehlerts  n.  Nlcolai's  wftlir. 
d.  JJ.  1771-80.  lir.sLT.  V.  Rieh.  Wer- 
ner. Berlin,  Hertz.  8".  1668.  M.  a.60. 
*Rec.:  CBl  62  f.  [84 

Geseilschaflskritlli,  IHe  ravolut, 
in  Schiller  8  Jttgenddramen.  (Qrensb. 
48,  280-7.)  [85 

BIMena,  Olm.  Gaili,  Theaterdeco- 
rationen etc.  aus  Opern  u.  Schau- 
spielen d.  18.  Jh.  Berl.,  Claesen.  26 
Taf.  Fol.  M.  40.  (86 

Ludwig,  H.,  Das  Kunstgewerbe  i. 
Strassb.  vor  100  JJ.  (Dt  Kunstgew.. 
Ztg.  2.)  [87 

BIHinger,  A. ,  Zur  Sittenkde.  vor 
100  JJ.  (Alemannia  16,  57  f.)  «  Ge- 
legt n  I  1 1  p  rcdigten.  [88 

Schliemann,  F.,  Die  letzte  KirLlitn- 
visii.  zu  Metela;  e.  Culturgeiiialde  h. 
d.  Mitte  d.  vor.  Jh.  Waren,  Kaibel. 
80.  61  S.  M.  1.  [89 


6*.  Zeitatter  der  fratizfin,  Re- 
volution und  Napoleons 

178»— taut. 

AUcremeines ,  die  Rerohition  n.  flsre  Efai- 

wirKuuR  auf  Europa  :?i!>r -250»:  Revohitions- 
krif-ffc  s.',o;Mt;;  Napolerinisch«'  Kriege  2."»17 
bis  S.M«;  Napoleon  2.'>i7-.)5r;  Preusson 
bis  S'Hjf);  andere  Staaten  '.»."iU-hö;  CuUur- 
ge8C'bi>^htlii'li«fs  wurde  in  die  i-Iu-quoI.  tt. 
territor.  Ürupptn  clugeordnet. 

[Literat  d.  J.  1885,  betr.j:  ütld. 
1786-1815.  (JBG  Bd.  8.  III,  292  bis 
4)  [90 

Revolution,  La.  frBii  'fH?o ,  W.  Inst., 
dir.- red. encbel'F. A. Aulard.  Tome 
14.  15.  16  livr.  M.  Paris,  Chara- 
vav.  s^.  S.  .%77-1151,  57-^  S..  S.  1-384. 
Inhalt  nieist  betr.  innere  KevoL-G. 
Frankreichs.  Hier  zu  erw&hnen  etwa: 
a)  14,  1110-7.  La  politique  6tr,  du 
comite  de  .«^alnt  publ.  ian  II, 
publ.  p.  Aulard.  —  b>  i.j,  86-93. 
Tallevrand^  Lettres  k  Napoleon,  publ. 
p.  G.'rrrnsjcan.  —  c)  16,  30-6.  G. 
Esc  au  de,  Les  armees  de  la  republ. 
de  1792  k  1800.  —  d)  16  ,  236  IT. 
Jourdan,  2  lettres  k  Kleber  publ. 


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530 


Bibüographie  Kr.  2491-2548. 


p.  Charavay  [betr.  Schlacht  von 
AldenhOTen].  [2491 

Hyde  de  Neuville,  Uömoires  et  Sou- 
venirs. La  rcvol,;  le  consulat;  l'em- 
pire.  Paris,  Plön.  8".  XI,  538  p.  Fr.  8. 
•N^Rec:  RQH  44  ,  572-9.  (Th.  de 
Puymaigre);  Polyb.  28,  SSfJ  f.  (M. 
de  U  Rocheterie);  RC  240  t. 
(Chuquet)^  Correspondant  1888, 
mal  (Delorme);  RH  88,  874  f.  (Ko- 
nod).  Bibl.  univ.  41,  663-7;  N.  Ant. 
20-  575-84  (F.  Martini).  [92 

•jSr  Correepondance  ined.  du  mart- 
chal  Davon t  etc.^  1790-1815,  par  la 
niar(|    r]  c   B  1  o  c  q  n  e  v  i  11  e.    Pn  ri 
iVriDi   ls-7.  Ree:  R(^U43,  64*J.  [ij:] 

VT  Papiers  de  Bartlielemy,  s.  Nr. 
869.  Ree:  R.  d'hi8t.dipl.2,  119 f. 296 f. 
(E.deBarthelemy):RQn44.  02« f  ; 
RH  39,  118  1'.;  RC  27,  IHi.  (Uliu- 
quet);  R6v.  fran?.  14,  1051-3.  [94 

^  Correspondenz,  Polit.,Karl  Fried- 
ricli"s  V.  Badi'ii,  178;V180f>.  s.  Xr.  S71. 
Ree:  DLZ  10,  59-62  (.E.  Heyck); 
HJb  9,  772;  Dt.  Rs.  15,  77  f.  (Haus- 
rath).  [95 

Flathe,  Th.,  D.  neueste  Zeit,  Th.  2  (s. 
Kr.535),  S.  289-634. 7  Ugn.  k  M.  1.  [96 

•9f  W«ir,  ArcMb.,  The  hist.  basis 
of  modern  Europe,  1760  1^15.  Lond., 
Sonnenschein.  1887.  Ree;  EHR  3, 
389  f.  (A.  R.  Ropea).  [97 

Mabrenfiolti,  Rieh.,  6.  d.  1.  franz. 
Revol.,  1789-95.  Lp«.,  Wigand,  gr. 
8^  VII,  254  S.  M.  4.  ^Rec:  DLBl 
11,  259  (H.  Landwehr,  anerk.).  [98 

Gaitier,  Nipp.,  L*aii  1789,  ^y^ne- 
menls,  idies.  moenr?  etc.  Paria,  De- 
lagrave.  4^  804.  p.  ^  llec:  Mr. 
tVan^'.  16,  95  f.;  RH  39,  37ü  l',;  K. 
de  geogr.  58  04  (Dapeyron);  Poly- 
bibl  2«.  357  f.  (Pierre);  AZtg 
Beil.  120.  [99 

Blennerhassett,  Lady,  Frau  v.  Stael, 
ihre  Freunde  u.  ihre  Bedtg.  in  Po- 
litik n.Lit.  IlL  Schlu88.  Berlin,  l'aote). 
gr.  80.  XIV,  569  S.  M.  9.  -j^-Üleich- 
leiiig  engl.  Ausg.  —  Ree.:  AZtg 
Beil.  Nr.  67-69;  Ath.  466  f.;  /.  i. 
neufr  Spr.  10.4  (0.  Knau  er):  üt. 
R8.  15,5  (Fr.  X.  Kraus).  [2500 

Plerr«,  Viot,  Le  r^tabliaa.  do  culte 
cRtholique  en  1795  et  en  1802.  (RQH 
44.  507-39.)  [1 

Samyn,  De  fransche  revulutie  iu 
Vlaanderen,  1792-1802.  2  voL  Gent, 
Leliaert  en  Biffer.  1888.  [2 


Galitzin,  N.  S.,  Allg.  Knegsg.  aller 
Völker  n.  Zeiten;  ans  d.  Rnaa.  üben. 

V.  Slreccius.  IV:  Die  neueste  Zeit. 
2:  Kriege  d.  ersten  franz.  Revol.  u. 
d.  RepubL,  1792-180L  Caaael,  Kay. 
8»  XVI,  950  8.  M.  80.  {8 

Xyluder,  E.  V.,  Aniheil  d.  char- 
pfalzbaier.  Kavallerie  an  d.  Feld- 
zügen  1790-96.  IL  (^Kriegsg.  Ein- 
zeiechrr.,  hrsg.  Generalatabe.  9, 
209-359)  Beri.,  MitÜer.  gr.  8^  «See: 
DLZ  10,  477  r.  [4 

Bonnal,  Carnot  d'apr^  les  arcu. 
nation.,  le  d^pöt  de  la  gnerre  et  les 
s^ances  de  la  conv.  Paris,  Dentu.  gr. 
8^  XXXm,  407  p.  Fr.  7,50.  [o 

CBttine,  La  Situation  dipl.  de  la 
France  en  mars  1792.  (R.  de  la  r^ToL 
mai-jniii.  1888.1  [ß 

-Jf  Welschinger,  Henri,  Le  ducd  En- 
ghien,  s.  Nr.  «73.  Ree:  B.  d'Ala. 
89,  489-92;  S^ances  et  trar.  80,  554 
(J.  Simon);  RQH  44,  306  8:  RH  rtT. 
360.  CnrreBpondant  1888,  25  juin 
(de  Brct^lie).  (7 

Maze,  H.,  Le  gän^ral  F.  8.  Hareeaa, 
sa  vie,  sa  correspondauce.  Paris. 
Martin.  8^  ^  Ree. :  RH  39,  122  f.:  Le 
Livre  10,  135;  Öeances  et  travaux 
31,682  f.  (Greard).  [8 

La  Fayette,  Lettre  indd.  publ.  p. 

H.  Doniol.  CRH  38,  ^5-8.) 
Sorel,  Alb.,  Lea  discordes  de  la 

eoalition  en  1798.  (Ann.  de  Ptoile 
libre  des  so.  polit.  HI,  Nr.  2.)  [10 

Wengen, Fr. V. d.,Das  inr?*!  Fürsten- 
berg. Coniingent  i.  Kriege  v.  1792 
bis  96.  (Z.  d.  Ges.  s.  Beförd.  d. 
G.kde.  ete.  v.  Freiburg  7,  9-100.) 
*  Vgl.  Al'uv  llilil.-Ztg.  Nr.  7  ff-  \M 

Oechend,  Der  2.  Abschnitt  d.  Rhein- 
feldzuges  1793  u.  s.  Verlauf  nach 
[hess.]  Berr.  etc.  (Jbb.  f.  d.  dt  Armee 
etc.  70.  2»;  11'    2iO-7ü.)  [12 

Unternehmen  d.  Preu^s^'n  aui'HUiich 
in  d.  Nacht  U.  17.  Nov.  1793.  (R 
nouv.  d'Ala.-Lorr.  1886,  juin  et 
jni'li't.l  [13 

Stocker,  F.  A„  Kriegsereignisse  in 
Murg  1796- 1800;  aus  d.  Pliirrbucii 
a.  Hnrg.  (V.  Jura  z.  Schwarzw.  6.  Bd. 

I.  Hrt.)  [U 

Koechlfn,  R. ,  La  politique  fran^. 
au  cougrcs  de  Rastadt.  Suite.  {Ana. 
d.  r^c.  Jibre  des  se.  nolit.  IU,  Kr.  i 
et  8.)  [15 

Correspondance  de  Fred.-C^.  La- 


iU,  6.  ZA.  d.  franz.  Revolatioa  u.  iNapoleons. 


537 


haipe  et  Jean  de  By  (mai  1798-99), 

SabK  p.  Ldonce  Pingaud.  Fri- 
oaiff^  Fragniere.  8^  40  p.  [2516 

SlfTarel,  P.,  Campagnes  da  con« 

Bulftt  et  de  Tt  miiire:  iter.  des  Bucces 
(1800-7).  Paris,  üachette.  319  p. 
Fr.  2,60.  [17 

Broglie,  de,  La  politiquc  de  la  Rus- 
sie  en  1800.  (&.  d'hist.  dipl.  3,  1 
bis  12.)  [18 

LftrMOn,  ST«rigt8  deltagande  i  den 
vapiiarle  noutralitf trr.  1-00-1.  Efter 
akter  i  Stockb.  och  Kopcnhamni. 
Ltind,Lind8tedt.8».  140 8.  Kr.  1,50.  [l'J 

Blomberg,  A. ,  Bernadotte  (s.  Nr. 
^m.  2.-.5.  (Slut  )  Hft.  S.  97-451  u  Kr.  1. 
«äf  Ree. :  Överiölt  Hist.  Tidskriit  9, 
1-9.  [20 

Bertrand,  Pierre,  M.  de  Talleyrand, 
rAotriclie  et  la  quedtiou  d  Orient  en 
1805;  doe.  ioM.  (RH  89,  63-75.)  [21 

Leer,M.,Pudrobnyi  Konspekt  Voina 
1805  goda.  Oulemskaia  operatsiia. 
(Ausführl.  Studie  d.  Krieges  v.  1805.) 
8t.  Petersb.,  Boiobraaova.8".  71  S.  [22 
Foucart,  Campafjnp  de  Prusse, 
8.Nr.887.  Ree:  RC2ü.l30(Cbnquet); 
RH86,  143;  Polybibl.27,846  f.  [23 

Qalll,  H.,  Lärmte  fran^.  en  Alle- 
magne,  1806.  Paria,  Garnier.  8^  340  p. 
Fr.  3.50.  [24 

LeazozynskI,  K.,  Kriegerlebe  n  d. 
J(»h.  V.  Borcke;  n.  dessen  Aufzgn. 
Berl.,  Mittier.  8^  IX,  398  S.  M.  6. 
4h  Ree:  AZtgBeil.74;  DLZ  10,31-8.  [25 

Pailain,  G.,  Papiers  ined.de  Talley- 
rand, 1806.  (R.  polit.  et  litt.  Nr.  5.)  [26 

Froelich,  Xav.,  üeber  Feldm.  de 
Courbir-re.  (Altpr.  Mtschr.  35,  652 
bi^  «>9.1  [27 

HeilmaM,  J.,  Der  Feldz.  v.  1809, 
a.  Mr.  891.  Schloa».  (Jbb.  f.  d.  dt. 
Armee  etc.  69  ,  29-48;  126-48;  243 
bis  77.)  [28 

Roten,  B.,  Emst  v.  Qnietorp  u.  Aug. 
V.  Quistorp ,  Theilnehmer  a.  Zuge 
SchiU'e  1809.    fADB  27,  48-51.)  [29 

DebidOUr,  Le  g^n.  Fabvier,  suite: 
1800-14.  (Ann.  de  T  B8t.l888.Kr.2f.)  [30 

vf  Hogendorp,  Dirk  van,  M^moires 
publ.  p.  8oti  petii-iils.  liec. :  RC  26, 
242-5 (Cliu.ju et);  RH  30, 138-40.  [31 

Ahnfeit,  Arv.,  La  diplomatie  russe 
a  Stock  Uolm  en  d^c  1810.  (KU  37, 
68-78.)  [32 

Nanaoll,  0.,  Zur  Vorgeech.  u.  G.  d. 
Kriegea  v.  1812.  (HZ  61, 198-212.)  [88 


Aurlol,  C,  Retraite  do  lOe  corps 
de  la  gr.  arm^e  de  la  Dwina  snr 
Dantzig  1812.  fSep.  a.  Spect.  milit. 
1888.)   Pari»,  Noirot.  8^  32  p.  [34 

Arntt,  Die  fimi.,  i.  J.  1818  (a.  »r 
905).  Schlnea.  (Jbb.  f.  d.  dt  Armee 
69,  1-28.)  [36 

Campredon,  de,  Docnmenta  milit 
Defense  de  Dantzig  en  1813;  annot. 
et  putd.  p.  Ch.  Auriol.  Paris,  Plön. 
1«^  Vlli,  312  p.  Fr.  4.  *Rec.:  KU 
89,  128;  RC  27,  177  f.;  Le  LWre  10, 
18G  f. 

Ablaing  van  fiieaaenburg,  W.  i.,  Uet 
oprnkken  d.  Prttlss.  Gen.  Btllow, 
uit  Munater  naar  Nederland  in  1818. 
(Bijdr.  voor  vad.  geech.  etc.  8.  reek», 
4,  345-58.)  [37 

HMWtye,  H.,  1814.  Paris,  Didier. 
8^  VIII,  647  p.  -Jf  Ree:  RQII  45, 
234-45  (Arth,  de  Ganuiers),  RC 
26. 353-5  (C  h  u  q  u  e  t);  RH  37, 362  f.  [38 

1815.  1796.  Eine  kriegefz.  Studie 
{Bei lieft  z.  Mil.-Wnchenbl.  22  52. )  \  '.VJ 

Nöaaier,  J.,  Die  Lütticber  ADairc. 
(Progr.)  Meissen. 4*.  16 8.  # Meuterei 


unt.  ßl 


[40 


Buatelli,  6iiia.|  Lenigma  di  Ligny 
e  di  Waterloo  atud.  e  aciolto.  1. 

Ceeena.  80.  LXVIII,  488  ]k  L.  5. 
^  lU-r  :  X.  Ant.  8  Ser.  18,  201  f.  [41 

Fay,  H.,  Les  Pru^siens  en  Tour- 
raine et  en  Anjoa,  en  1815*  (R.  de 
TAnjou  15.)  [42 

Baehr,  P.,  Vergleicbg.  d.  Lyrik  d. 
Befr.kriege  m.  d.  Lyrik  d.  dt-frans. 
Kr.  V.  1870-71.   Halle,  Hendel, 
59  S.  M.  0,75.  [43 

Baehr,  F.,  M.  v.  Schenkendorf  als 
Patriot.  Dichter.  Balle,  Hendel.  8*. 
27  S  M.  0.50.  [44 

Dreacher,  Alex.,  Ein  Beitr.  za  e. 
Biogr.  M.  Scbenkendorfa.  Frogr. 
Mainz.  4".  35  S.  [45 

Tauben-  u.  Raketenpost  in  d.  Be- 
freiungskriegen. (A.  f.  Poet  u.  Telegr. 
1888,  Kr.  24.)  [46 


Napoltea  Bonaiiarle,  Oenvreo  lit- 
ter.,  publ.  p.  Tancr.  Härtel.  IV' 
(dernier).  Paris,  Savine.  18^  583  p. 
•X-Rec.  T.  T.  1:  R^vol.  ftan^.  14,  860 
bis  863.  [47 

Fournier,  Aug.,  Napoleon  I..  e.  Biogr. 
II:  Napoleons  Kampf  um  d,  Well- 
berrsch.  Lpa.,  Ftrey tag.  12*.  X,  255  8. 
M.  1.  «Ree:  CBl  144.  (48 


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588 


Bibliognpliie  Kr.  2549-2604. 


Walthoffen,  Walt,,  Napoleon  als 
FeidüeiT.  (^Xnt.  K.  über  d.  ges.  Arm. 
Q.  Flotten.  6,  Hit.  7-10.)  [2549 

Welschinger,  Le  divorce  de  Napo- 
leon, d'apr.  des  doc.  noiiv.  (Le  Cor- 
resp.  1888,  10  et  25  oct.)  [50 

Duhr,  B.,  Ehescheidg.  u.  2.  Heirath 
Napoleon '8  I.  (ZKTh  1888.  Hft.  4.)  [51 

O'Meara,  B.  Edw.,  Napoleon  at  St. 
Helen».  Lond.,  Bentley.  2  vola.  8°. 
850  p.  30  sh.  ^  Veo-Ansg.  d.  Pohl. 
V.  1822,  mit  krit.  Ein.,  Indices  etc. 

Ree;  Saturday  R.  67,  198  f.;  Ath. 
aOti  1.    [52 

Friedrich  Wilhelm  III.,  Regier,  prugr., 
mitgcth.  V.  Max  Lehmann.  (HZ  Ol, 

441-60.)  [53 

Braun,  J.  W. ,  Luise,  Königin  v. 
Preussen,  in  ihr.  Briefen.  Berl.,  Henlze, 
8*».  194  S.  M.  5.  [54 

Steln,A.,K( Uli  ligin  Louise  v.Pruisen, 
een  levensbeeldi  uit  het  Hoogd.  v. 
J.  P.  G.  W  esthof.  Nijkerk,  Callen- 
bach.  P08l-8<^.  8, 319  6.  Fl.  1,80.  [55 

Baur,  Wilh. ,  Prinxess  Wilhelm  v. 
Prens?eii.  g^cb.  Pr.  Marianne  v.  Hessen- 
Homburg;  a.  d.  Tagebüchern  u.  Briefen 
2.  AnO.  Hamb.^  Ranhcs  Haus.  8°.  XI, 
391  S.  M.  5.  ^Rec.:TkLZ14, 180f. 
(Härtung).  [50 

Poten,  B.,  Gu8t.  Joh.  Georg  v.  Rauch, 
prenss.  General  und  Kriegsnünistt  r 
177M-n.  (ADB  27,  388-00.)  [:>T 

Clausewitz ,  V. ,  Nachriclüen  über 
Preussen  in  s.  grossen  Katastrophe. 
II.  (Kriegsgesc  hiebt  1.  Einzelschrr,, 
hrsg.  V.  Generalstabe.  10.)  Herl.,  Mitt- 
ler, gr.  8».  S.  417-548.  M.  2.25. 
^  Ree:  ÜLZ  10,  316-320;  AZtg 
Beil.  74-,  Jbb.  f.  d.  dt.  Armee  etc. 
70,  221-5.  [58 

Pyl,  Th.,  Pommerache  Geschichts- 
denkraäler.  Vir  Der  IVans.  Krieg  u. 
d.  Ueberg.  Rüg.-Poniiiierns  an  Preus- 
sen.  Greifsw..  Rinilewald.  gr.  8^ 
162  S;  M.  2.  -dS-Hec:  Mtsbll.  d.  Ges. 
f.  pomm.  6.  61  f.  [59 

«Sf  Petrich,  Herrn.,  Pomm.  Lebens- 
u.  Laiidesbilder,  II,  2:  Ans  d.  ZA. 
d.  Befreiung.  Ree:  HZ  61 ,  530  f. 
(BlaeendorfO.  [60 


Erdmannsdorff,  F.  W.,  Gedanken  üb. 
e.  allg.  vorbereitende  Unterricbte- 
anstalt  xn  mechan.  Gawerben  n,  bu 


bild.  Kunst  für  Deseau.  (MVAnhaltG. 
5,  377-91.)  [61 

Frensdorir,  F.,  Frans  Lndw.  von 
Reden,  liannov.  Staatsmann.  1754  bis 
1831.    (ADB  27,  507-10.)  [62 

Frensdorff,  F.,  Aug.  Wilh.  Rehberg, 
Staatsmann  n,  ]>(>lit.  Schriftst.,  1757 
bis  1836.  (ADB  27,  571-83.)  [6:J 

Wohlwill,  Adf.,  Zur  U.  Hamburgs 
i.  J.  1818.  (MVHamb.G.  11,  185  bU 
95.) 

Du  Casse,  La  reine  Catherine  (s. 
Nr.  944).  Suite.  (RH  39,  76-90;  früher 
schon:  36,  233-5;  37,  79-100.)  f65 

Rol,  Ün,  qui  s'amusait  et  la  cour 
de  Westphalie  de  1807  k  13.  Pans, 
Dentu.  18".  286  p.  fr.  3,50.  Hec; 
RH  39,  188. 

Brunner,  Hugo,  K  t,  i  n i  -  v.  We5t 
fal.  u.  8.  Residenz.  (Beil.  z.  AZtg 
489-91,  506  f.)  [Ö7 

Bieberstein,  Rofalla  v.,  Die  Preussec 

vor  Amsterdam,  1787.  C^^t.  R.  14. 
221-36  i  355-63.)  [68 

Veen,  S.  D.  v.,  De  gercformeerde 
kerk  van  Frieeland,  1795-1804.  Gro- 
ningen, Wolters.  298  S.  FI.  2,90.  [69 

Looajea,  Viac,  Louis  Bonaparte,  de 
koning  v.  Holland.  Amet.,  r.  Looy. 
8".  219  S.  Fl.  2,25.  [TO 

Fruin,  R.,  Twce  nieuwe  bi/'i'-'i:  «  ^i 
tot  de  kennis  vaa  het  tijdvak  vaa 
K.  Lodew^k.  (Bijdr.  voor  ▼aderl. 
aesch.  etc.  3.  reeks,  4,  153-90.)  ["1 

Slothouwer,  F.  6.,  Nog  icts  over 
d.  lijd  van  K.  Lodewrijk.  (Ebd.  229 
bie  42.)  m 

Dalen,  J.  L.  v.,  Dordt  in  1813. 
(Ebd.  35!)  in.)  [7^ 

Pauls,  E.,  Aus  d.  Zeit  d.  Fremd- 
herrschafr.  III.  Der  2.  Hära  1798  a. 
8.  Foltien  f.  Aachen.  (ZGV Aachen. 
10.  (74 

Moes,  Joh.  Frledr. ,  Beschreibg.  d. 
seit  d,  15.  Sept.  1795  erlebten  Krieg«' 
fatalit&ten.   (ZBerg.OV.  23,  209  bis 

21.)  r*^ 

Herder,  Veh.  d.  theo!.  Faealt&t  in 

Jena:  von  Karl  Siegfried.  (Prot. 
Kirchenztg.  278-81.)  l"*^ 
Correspondenz  des  Provinzialrathes 
Theremin  üb.  d.  Verwaltg.  d.  Stsdt 
Elberfeld  in  d.  JJ.  1806  u.  7; 
mitgeth.  V.  Wächter.  (ZBerg.GV  23. 
237-44.) 

Correepemieiii,  Polit.  n.  milittr..  K. 

Friedr.  v.  Württemberg  u.  K.  Naj  " 
leon's  1.,  180d-13.  ätattg.,  Kohlhaoi 


III,  6^7.  Frans.  Bevolttüon,  l^iapoleon,  Neueste  Zeit. 


539 


mer.  gr.  8".  Vlli,  342  8.  M.  10.  -X- Ree: 
BULÜ  225-8  (0.  Speyer).  (2578 

Hoppe,  Alfons,  Die  Besitznahme  v. 
Mergentheim  dnrch  d.  Krone  Würt- 
temberg i.  J.  180y.  II.  (.Progr.)  Trop- 
psu.  8<>.  53  8.  -jf  Ree.:  MIÖ6  10, 
164  (Prem).  [79 

Obser,  C,  Badiscbe  Politik  1782 
bis  92.  (ZOP  1888  ,  818-86  n.  901 
bis  20.)  180 

Stern,  Alfr.,  Le  elnh  des  ymtrintt's 
ßuisses  h  Paris,  1700-91.  (KU  .',9, 
282- 322. )  [81 

Burckhardt-Biedermann ,  Th.,  Die 
Staatöurawalzung  d.  J.  1798;  nach 
d.  Papieren  e.  alten  Bsslers.  (Beitrr. 
«.  vaterl.  0.  Basels  12,  183-224.)  [82 

Boiilot,  P^spais  de  ]evle  et  d'or- 

?;anis.  d  une  lurce  natioti.  en  Suisse 
nov.  1798  k  mars  1800).    B<  rn,  Jent 

4  ReiiuTt.  V".  vn  p.  M.  2,50.  \m 

Luglnbühl,  R.,  Grenzvertrag  Basels 
mit  Napoleon  I.  (Basler  Jb.  86-110.)  [84 

Thurheim,  A.,  Ludwig  Fürst  Star- 

liemberg,  ehem.  k.  k.  Gesandter  an  d. 

Höfen:  Haag^  Lond.  u.  Turin.  Graz, 

flt>'ria.  gr.  8«.  VI,  871  8.  M.  5,40. 

#Rer.:  HC  36,479  f.  (Chuquet): 

HJb  10,  205  1.  (85 

\g,l.  Nr.  1^70  b;  IU5  a;  1501  a,  b,  9(>  c, 
SA  «,  C,  99. 


7.  yeuette  ZeU  Mtt  181IS, 

Allgemeim  H ,  RestsOT.  a.  Revol.  »SSS-MSt; 
RMCtion  a.  Nengründiuiff  A.  Heiehs  26o:,-\', ; 
Kriege  IWl-TO:  S81«-ST;  Uioeraphisches 
z.  R»'g.  K.  Wühelm's  i628-:tl ;  Das  ncao  dt. 
Reich  '^ti35-13:  Mittel-  u.  Kleinataateu  2iiU 
Us5};0e8tenrei  Ii  l»;  s  ,  Cultiixgeschiclit- 
lii'in-s  lm;','.»-77. 

Hernann,  J.,  [Lit.  d.  J.  188d>  betr.J: 
Neueste,  insbes,  dt.  0.  seit  1815. 
(JDG  H.i.  s.  III,  44-9.)  [86 

Flathe,  Theod.,  II  periodo  della 
reataur.  e  della  rivol..,  ISlö-öl;  trad. 
di  GiOT.  Cerqnetti  etc.  (Oncken, 
storin  nniv.)  Pi^p.  7-11  (p.  377-720). 
Jlilano,  Vallardi.  8**.  (87 
Czartoryskl,  Prinoe  Adam,  Me- 
moires,  e.  Nr.  957.  Reo.:  HZ  61, 
552-6  (Flatlie):  IM>H  43,  324-6 
(Mar  tinü%);  Polybibl.  27,  446-9 
(d'Avril).  (88 

Villele,  comte  de,  Memoircs  et 
correspoiidance  I-III.  Paris,  Perrin. 
8«.  vi,  518:  528;  545  p.  Fr.  30. 
4;  Reo.:  RH  86,  358;  87,  375  f. 


(Monod);  HQH  43,  315  f.;  44, 629  f.; 
45,  245-57  (Gandy);  Polyb.  27,  24S 
bis  5t)    J  *  254  f.'  [89 

^  Canitz  u.  Daliwitz,  C.  E.  W.  v., 
Denkschriften,  s.  Nr.  1006.  Ree: 
Jbb.  f.  d.  dt.  Armee  etc.  70,  235-7; 
Dt.  n.  1-26  f.  [90 

Nadier,  V.,  Kaiser  Alexander  I.  u. 
d.  Idee  d.  hl.  Alians.  (Russisch.) 
III.  Charkow,  1887.  8".  IV,  432  S. 
•»e- Ree. :  RH  38,  392  f.  (Yakousrh- 
kine).  [91 

Niebuhr  u.  Genossen  geg.  Schmalz. 
(HZ  Ol.  295-301.)  ^  Immediat-Ein- 
gabe  V.  12.  Dec.  1815,  etc.  [92 

a|r  SeMitter ,  H. ,  Frans  I.  u.  die 
Napo!eoniden,  s.  Nr.  956.  Ree:  CBl 
109  f.:  R.  dhist.  dlpl.  3,  129-31 
(Gyory);  MHL  17,  190-4  (U. 
B 1  o  c  h).  [93 

Castro,  Giov.  de,  La  restauraz.  anstr. 
(s.  Nr.  9d2).  Schluss.  (A.  stor.  Lomb. 
8er.  2.  Vol.  5,  905-79.)  [94 

Weber,  6eo.,  Die  Göttinger  Sieben 
a.  das  geüügelte  Wort  vom  „be- 
schrftnkten  UnterthanenTerstand*. 
(Dt.  R.  13,  Hft.  12.)  [95 

Zustimmungsadresse,  Die.  Hamb. 
Gelehrten  an  d.  7  Gottinger  Profes- 
soren i.  J.  1837,  mitg.  v.  Ad.  Wohl- 
will. (MV  U  l  i'  G.  11,  262-5.)  [96 

Friedriob  Wilhelm  IV.,  Schreiben 
an  Hettemiclt  9.  Nov.  1844.  Abdr. 
des  V.  Ranke  ADB  7,  746  erwähn« 
ten  Sehrt  Ibens.  (Köln,  Ztg.  1888. 
12.  Aujr.)  [97 

Minghetti,  Marco,  Miel  ricordi.  I. 
(1818-48.)  T'.rin.i.  Houx.  *Rec.: 
R.  8tor.  It.  5,  771-4  (C.  Hinaudo): 
Satnrday  R.  67,  258-60.  (98 

Aus  d.  Leben  n.  d,  Aufzeiclinrrn.  d. 
koLuirg.-goth.  Staat^min.  Frhn.  v. 
Stein.  (AZtg  18ä^8.  IJeil.  Nr.  305 
bis  7.)  [99 

Liiiencron,  R.  v.,  Jos.  M.  R.  Chr. 
V.  rtadowitz,  1797- 1853.  (ADB  27, 
141-52.)  [2600 

Wippermann,  Franz  Raveaux,  Poli- 
tiker in  d.  JJ.  1848  u.  49.  (ADB  27, 
465-70.)  [2601 

■;<•  Krig,  Den  dan.sk-tydske,  i  aarene 
1848-50;  udg.  af  Generalstaben.  III. 
Krigen  i  1850.  II,  3:  1850-51.  Ree: 
Mil.  Lit.Ztg  5-8.  [2 

Nettl,  Tom.,  Castehniovo  e  gli 
Austriaci  uel  1848.  Verona,  Pos&zati. 
16".  XXVn,  239  p.  L.  3.  [3 

Zur  GomMehte  des  Ungar.  Frei- 


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540 


Bibliographie  Nr.  2604—2652, 


heitskampfes  i.  J.  1849.  3. Art.  (üiigui 
R.  8,  687-722.) 


Ernst  II.,  Au.«  meinem  Leben  etc., 
(s.  Nr.  966)  Bd.  II.  III,  54;'.  S.  M.  13. 
iüebers.  v.  I  u.  U.  London,  Heming- 
ton.  8*.)  *  Ree.:  CBl  176-8;  DLZ 
10, 19-21  ( lU-  i  g  f  1) BllLU  26  (B i  e n e- 
in  ann);  AZtg  Beil.  Nr.  308  f-i  Ntztg. 
Nr.  587;  Gegen w.  34,  Nr.  50  (Br. 
Gebhardt);  ün  /-  it 81-94(Biene- 
mnnu):  Dt.  Ks.  131-41  fG.  Egel- 
hoai)i  Westmioster  K.  130,  ÜÖ5-98; 
Dt  R.  14,  254  f.;  R.  des  2  mondes 
1888,  1  jinv  u.  1  dec.  (Valbert); 
Lpr.  Ztg"  188^,  Nr.  20;  Allg.  MiliU 
Ztg.  63,  90-5;  Ath.  732  f.;  Vjschr 
VPK  26,  92—104.  [5 

Natzmer,  6.  V.,  Unter  d.  Hohen 
zoUern  (s.  Nr.  1007).  IV:  1840-Ül. 
2  Thle.  286  u.  XVII,  304  S.  a  M.  6. 
^Rec:  BllLÜ  107  (W.  SchultziO: 
DLBl  11,  231  (C.  Wittin  gl;  CBl 
672  f.  —  Ree.  v.  Bd.  I-IH:  VjschrVPK 
26,  I.  98  bi.s  lOG:  Dt.  R.  14,  251  f.; 
MHL  17.  194-0  CH.  Fngs).  [6 

Roihaiii  6.,  Souvenirs  dipl.  (vgl. 
"St,  976  V.  977).  L'entreviie  de  Statt- 
gart. (R.  de?  2  mondes,  1  dec.  n. 
1  jan.)  ^  Hec:  A/tg  Beil.  19.  —  Hec. 
V.  Nr.  976:  RH  37,  148  f.;  RC  26, 
879  f.  (Chuquot).  [7 

«Jf  Tattstchef,  Nicohis  I.  s.  Nr.  980. 
Ree:  H.  de  droit  intern.  20,  210  i. 
(Kamarowsky);  RH  38,  893  f. 
(Yakouschkine).  [8 

Ricasoli,  B.,  l.t  itcre  e  docc.  pubbl. 
p.  M.  Tubiirrini  i-  A,  Gotti  (s. 
Nr.  988).  Vol.  IV:  IS 59  60.  Firenie, 
!  i  Monnier.  8°.  XIII,  490  p.  L.  8. 

liec.  V.  Bd.  III.:  R.  stor.  It.  5, 
769-71  (C.  Rinaiido);  K.Ant.  20, 
5.::-  i'd.  Fi  na  Ii).  fii 

Bonnal,  E.de,  La  Pruste  et  la France 
en  1859.  (R.  Brit.  1888.  aoüt.)  [10 

Kunz,  H.,  Von  ftlontebello  bis  Sol- 
lerino.  Berlin,  Luckhardt.  gr.  8**. 
178  S.  M.  3.  5f:  Hec:  Jbb.  1.  d.  dt. 
Armee  ete.  68,  884;  Mil.  Lit.  7Ag 
70.  71-3.  [11 

Nippold,  Frdr.,Die  verlruuien  Briefe 
d.  Errb.  Sjnegel  v.  Köln.  Barmen, 
Klein.  12^  112  S.  M.  1,20.  [12 

Bismarckbriefe,  1^44-70.  Orig.- 
Briefe  B.  a  an  s.  Gemahlin,  a.  Schwe- 
•ter  etc.  4.  wohlf.  Aull.  Bielefeld, 
Velh.&  Kl.  8«.  VUI,  196  8.  ]t.a  [18 


Bismarck,  Fürst,  n.  d.  Aufbta  d. 

dt.  Heiclu-.-^.  (Dt.  R.  14,  I,  1-9;  189 
bis  42.  II,  MO,  129  37.^  ("U 
Binding,  Karl,  Die  Gründg.  des 
norddt.  Bundes.  (Sep.  a.  Festgabe  f. 
Windscbeid.)  Lpz.,  Dancker  *  H. 
gr.  8^  72  S.   M.  1,80.  [15 


Blasendorfr,  K.,  Der  dt.-dän.  Krieg 
V.  1864,  nach  gedr.  Qn.  u.  eig.  Er- 
inncrgn..  mit  2  Karten.  Berlin,  Weid- 
mann. 8».  VUI,  237 S.  M.3.  -je- Ree: 

CBl  603.  tie 

•^Wengen,  Fr.  v.  d.,  Gen.  Vogel 

V.  Fiilfkenstein  u.  d.  liannov.  Feldz. 
IÖ66.  Kec:  MHL  17,  91  (Fuss).  [17 

Krieg,  Der,  v.  1870/71,  dargest. 
Mitkämpfern.  MII:  a)  C.  Tanera, 
Weissenburg,  Wörth,  Spich«  rn  b)  J. 
Steinbeck,  Metz.    C)  C,  Tuuera, 
Beaumontu.Sednn.  Nördl.,  Beck.  8^ 
YL  -:»  r:':  VII, 204:  VIT.  235  8.  h  M.2.[18 
Canonge,  F.,  Guerre  franco- allem, 
de  1870-71.  (Ulst.  mUit.  eontemp.  2.) 
Paris,   Charpentier.    18^   514  p. 
Fr.  :150.  [19 
Bois,  M.,  Guerre  frauco-allfm.  de 
1870-71.    Paris,  Dentu.  Fr.  d.  |20 
Roessler,  v.,  Vergl.  d.  Feldz.  1^09 
am  Tajo  mit  d.  Kämpfen  1870-71 
a.  d.  Loire.   Vortr.  (Belb.  b.  Milit 
I  WochfiiM.  iv-S,  I.")  [21 
I      '^f  Hepp ,  Edg.,  Wissembourg  au 
dubui  de  1  luvHÄion  de  1870.  Ree: 
HC  27,  70  (A.  Chnqnet);  Polyb. 
27.  250  f.  [22 
Herisson,  comte  d'f  La  legende  de 
HetK  (vgl.  Nr.  1038).  Parja«  Olleo- 
dortT.    18^  VlU,  316  p.   Fr.  8.50. 
ifr  Hec:  RH  37,  149  f.  [23 
Algermissen,  J.  L.,  Karte  d.  Krieg»- 
Operationen   um    Idetz.  1:50000. 
5.  Aull.  Metz.  Lang.  Imp.  fol.  M.2.  [24 
Stärkeverhältnisse,  Die,  i.  dt.-iVauz. 
Krieg  1870-71.  (Kriegsg.  Bincelsehrr., 
hrtig.  V.  Gen.-stabe  9,367-416.)  Berl., 
Mittler,  gr.  8^  •di'Rec. :  DLZ  10, 477  f. 

[25 

NuimliV,  Das  Verptlegungs-  n. 
Rtappenwesen  bei  d.  3.  dt.  Armee 
im  Kr.  1870-71.  (Milit.  Tidsskrift. 
1888.)  [26 
Busch,  Mor.,  Fürst  Bismarek  11.  s. 
Leute.  7.  verm.  Aull.  1  Volksausg. 
(in  10  Lfgn.)  Lfg,  1.  Lpz.,  Grunow. 
gr.  8«.  64  &  M.  0,60.  [27 


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neueste  Zeit,  eeü  1815. 


541 


Kugler,  B.,  K.  Wilhelm  (s.  Hr.  1013). 
2.-;iO.  (SchlnsB-)Hft.  S.  13-3G9.  [2628 

Forb«t,  A.,  K.  Wilhelm,  s.Nr.  1018. 
•X*  Hec:  HZ  61,  625  f.  (Egel 
haaO.  [2V 

UviM«,  Eniett,  Trois  einpereiirs 
d'Allcmngne,  Guillaunie  L  Fred»'ric 
III,  Gnillaume  11.  Paris,  Colin.  H*. 
29.5  p.  Fr.  3,50.  -Jf  Ree:  RC  26, 
331 :  liH  38.  378  f.  (Monod);  Polyb. 
29,  255  f.  (d'Avril).  [30 

Simon,  Ed.,  K.  Friedhci)  III.,  a.  d. 
fninsös.  ttberi.  Bresl.,  Schottl&nder. 
S".  VIII,  220  S.  M.  3.  [31 

Rodd,  R.,  Friedrich  III.  (§.  Nr.  1020). 
Engl.  Ausg.  Lond..,  Stott.  —  Ital. 
Ansg.  Hilano^  Prato.  [32 

Kohl,  Horst,  Fürst  Bismarck-Ge- 
denkbuch (b.  Nr.  1022,  wo  Seiten-  u. 
Preisftngftbe  lUseh).  2.  Aufl.  2Thei)e. 
XII,  200;  84  n.  311  S.  M.  7.50. 
*  Ree:  BULÜ  283  (Fr.  Biene 
mann).  [33 

Simon,  Ed.,  6.  d.  Fttnten  Bismarck 
1^47-87,  übers.  v.O.Th.  .A  1  p  x  n n d  er. 
Berlin,  Ulrich,  gr.  8*.  VllI,  444  Ö. 
M.  5.  —  Ree.  d.  fr.  Or.:  R.  d'hlst. 
dipl. 2. 300-2(n  e  n Billard  d es  Par- 
tee);  Polyb.  27, 25d-6  (d  Avril).  [34 

Recueil  nuinuel  et  pntlqae  de 

tr.'iite.'^  et  convent.,  snr  lepquels  sont 
etabl.  les  relat  et  Ics  rapports  exist. 
aujourd^hui  entre  lee  divers  ^tats 
eonver,  flu  globe,  dep.  1700  jupqti'fi 
i'ep.  actuelle;  par  Ch.  de  Martens 
et  Ferd.  de  Cnssy.  2  8*r.  III. 
1879-1885  l'ar  F.  II.  G  e  (Tc  k  i-  ii.  Brock- 
hans.  gr.  8**.  705  S.  M.  13.  [3.5 

Hartmann,  Ed.  v.,  Zwei  Jzehnte  dt. 
Folie,  n.  d.  gegenw.  Weltlage.  Lp?... 
Priedr.  S".  XVI,  402  S.    M.  6.  [36 

ü.,  F.,  Historisches  Itb.  Fürst  Bis- 
marck vor  Anf.  u.  am  Ende  d.  Cul- 
turkampft.  (BBBU 102, 829-912.  103, 
9-26.)  [37 

Schulte,  J.  F.  V.,  Der  AUkatholicis- 
mus;  O.  s.  Eutwicklg.,  inneren  Ge- 
staltg.  n.  reclitl.  Stel!^.  in  Dtld. 
Giea8eD,Hoth.  1887. 8<*.  683  ö.  M.12.(38 

Vlerliaus,  F.,  Die  EntstehungS'G.d. 
Entwurfes  e.  bürgerl.  Gesetzbuches 
f.  d.  dt.  Reich.  Berlin,  Outtentag. 
gr.  8".  VI,  82  S.    M.  2.  [39 

Lotf,  W.,  6.  Q.  Kritik  d.  dt.  Bank- 
ges  V.  MM^!ir2l875.  Li)Z..Diin<:ker  u. 
H.  lbS8.  8".  Vm,  347  8.  M.  7.  *Rec.: 
JbOW  18,  234-6  (E.  Struck).  [40 

Msohe  Zettsdor.  t  Oemdilcbtsw.  1. 1. 


Tesdorpf,  A.,  G.  d.  kais.  dt.  Krief^?- 
marine  in  Denkwürdigk.  v.  allg. 
Interesse.  Kiel,  Lips.  &  Tischer.  B'. 
V,  379  S.  M.  4.  *  Ree:  CBl  181-3; 
Jbb.  f.  d.  du  Armee  etc.  70,  119  bis 
21;  PJbb  63,  478-94  (Bat seh,  ,Ueb. 
dt.  Marine  f;  "V.  FHPG  2,  302  f.  [41 

Wippermann,  K.,  Dt.  G.kalender  IV. 
Jahrg.  (1888)  Bd.I:  Jan. -Juli.  Bd.  II: 
Aug.  — Dec.  Li)i.,  Grunow.  8*.  XIII, 
431;  W,  452  ö.  h  M.  6.  [42 

Schuitheas ,  Barop.  G.kalender. 
N.  P.  Jg.  in  (1887)  u.  IV  (1888), 
hrsg.  V.  H.  Delbrück.  Nördl.^  Becic. 
gr.8MX,601;VllI,470S.äM.9.  [43 


Scliwerdfeger,  Otto,  Zur  Cl  i.'xrakte- 
rist.  d.  Kön.  Johann.  (Lpz.  Ztg.  Beil. 
Nr.  25-27.)  [44 

Frensdorir,  F.,  Frz.  I.udw.  v.  P.cdcn, 
hannov.  Staatsmann.  1764-1831.  (ADB 
27.  507-10.)  [4& 

Rl8t,  Joh.  Geo.,  Lebenscrinnergn., 
lirsg.  V.  G.  PoSl.  III.  Gotha,  Perthes. 
8*  lY,  358  8.  H.  7.  4^  Ree:  DLBl 
11,  156  f.  (G.  Hertiberg).  [46 

Melle,  Werner,  v.,  Gn^^t.  Hefnr, 
ICirchenpauer.  Hamb.,  Voss.  gr.  8". 
XT,  459  6.  H.  8.  «Ree.:  DLZ  10, 
469-71  (Wohlwill);  Dt.  R.  254  f.; 
Grenzb.  4«.  I-  390  f.  {AI 

O&roMielm,  Ferd.  Graf  Eckbrecbt, 
Erinnetgn.  alter  n.  neuer  Zeit.  2.  Aufl. 
Stuttgart, Metzler.  2  fide.  gr.8".VlII, 
34H  u.  294S.  M.  10.  -»^Kec.:  Vjschr 
VPK  25,  III,  210-28.  [48 

Ringseis,  Joh.  Nep.,  Erinnerungen; 
hrsg.  V.  Emilie  Hingseis.  III.  Arn- 
berg, Habel.  1889.  8*.  Xll.  471  S. 
M.  4.80.  i^i  Ree:  HPBtl  103.  194  bis 
202.  [49 

Burkhard,  With.,  Das  bayr.  Staats- 
budget i.  d.  ersten  70  JJ.  seit  Be- 
stehen d.  Verf.  1819-88.  (Finana-A. 
6,  220  :"'.)  [50 

Stecker,  A.,  Vor  40  JJ.;  Ue- 
schichtl.  üb.  d.  Entstehg.  d.  Sonder- 
bunde» u.  dessen  Bezieiign.  /.,  Aus- 
lände. Luzcrn,  Gebhart.  8^  97  S.  [51 

Vgl.  Nr.  mi  ;  1536  b.  48. 


-Sf  Bertha,  A.  de,  Fran?.  Joseph, 
fl.  Nr.  989.  Ree:  Jbb.  f.  d.  dt.  Armee 
et.-.  00,  232  f.;  Polyb.  28,  363-5 
(d  Avrilj;  ÖtMBCO  9,713-15;  DLZ 
10,  594  f.  (F.  V.  Krones).  [52 

85 


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54^ 


BibliogTftpbie  ür.  a6^2<{77.  Keueste  Zeit 


Richter,  H.  M.,  Joset  Gf  Hadetzky. 
1704-1858.  (ADB  27,  122  ^4  )  12053 

WolfsgrubM*,  C9I.,  Joaeph  Othmar 
Cardinai  Rauscher,  FürBterzbiscliof  v, 
Wien.  Freib.,  Herder,  gr.  8*».  XXXIU, 
622  S.  M.  10.  4e-Rec.:  Grenxb.  48, 
II,  62  71.  (64 

Lütge,  H.  A.  1.,  Der  Aufschwung 
d.  bühro.-mähr.  Kirche,  unter  K. 
FVans  Joseph  I.,  1848-88.  Amatd.. 
SchefTer.  XII,  108  S.  H.  2,50.  [55 

Witz,  C.  A.,  Kais.  Franz  Jos.  a.  d. 
evaog.  Kirclie.  {Jb.  rt.  Ges.  f.  d.  6. 
d.  Protest  i.  Oetterr.  9, 175-241.)  [56 

Apptiyl,  Graf  Geo.,  Zor  G.  d.  österr.- 
nngnr.  Ausgleiches;  e.  Denkgilir.  n. 
d.  J.  1863  an  d.  Kaiser  Franz  Jos.  I. 
(Oeiterr.-Dogar.  R  6.  Hit  4  6.)  (57 

Steinbaoh,  Gust.,  Franz  Deik,  (Sc^. 
a.  Oest-nng.  R.)  Wien,  Mains, 
8*».  78  8.   M  1,80. 


Brandes,  6.,  Ferdinand  Lassalle: 
e.  litt.  Charakterbild.  2.  verm.  Aull. 
Ana  d.  Dto.  Lpz.,  Bardorf.  8^  V, 
190  8.    M.  2,50.    ]|cRec:  DU  10, 

429  (0.  Lorenz).  [59 

Quaok,  H.  P.  6*.  De  eooialisteu; 
peraonen  en  alelaela.  III.  (1880-50.) 
1«  atnk.  Amst.,  Kampep.  gr.  8**. 
Vni,  350  8.  Fl.  3,15.  [00 

Entwicklung  v.  Industrie  u.  Gewerbe 
in  Oesterr.  1848-88 ;  hrsg.  v.  d.  Comro. 
d.Jubil,  Gewerbe- Auselellg.  zu  Wien. 
1888.  Wien,  Lechner.  gr,  8®.  XII, 
407  8.    M.  4.  [61 

Falke,  J. ,  Das  Kunstgewerbe  in 
Wien  1848-88.  (Denkschr.,  hrsg.  v. 
(iemeinderathe  Wiens.  II.)  [62 

Harnack,  Ad.,  Rede  anf  A.  Neander. 
(Sep.  a.:  Preuss.  Jbb.)  Berlin, Reimer. 
8".  34  8.    U.  0,50.  [6!^ 

Möller,  Karl,  Leben  u.  Bride  v. 
Joh.  Theod.  Laurent,  Titalarblacb. 
V.  Cbersones,  apost.  Vikar  v.  Ham- 
burg u.  Luxemburg.  2.  Th.:  1840  56. 
Trier,  Paui.-Dr.  er.  8".  XXIV,  694  Ö. 
M.  5.  «  Ree. :  TbLZ  14, 2S5-7  (F.  H. 
Beusch).  [64 

Sliphan,  Bernh.,  Friedrich  Bücken. 


Vortr.  WeiiDAT,  Böhiaa.  gr.8*.  328. 
M.  0,60.  [65 

FreiUgrath,  6.,  Beitrr.  z.  Biogr. 
Ferd.  Freiligraib's.  Minden«  Brnos. 
8".  208  S.    M.  2,40.  [66 

Heioe'8  Antobiogr.,  nach  s.  Werk  cd. 
Uriefen  u.  Gesprächen,  hrsg.  ▼.  G. 
Karpeles.  Beri.,  Oppenheim.  8**. 
586  8.    M.  8.  ^7 

Karpelea,  6.,  Eeinjr.  Heine  tt.  aon« 
Zeitgenossen.  Barl.,  LeluBeaii.  8^. 
347  8.  M,  4. 

Beckhajia,  Geibel  ala  VerkiLudiger 
d.  dt  Einheit  dareh  Kaiser  WIlbeTia. 
(Progr.)  Oetrowo.  4**.  12  8.  (69 

Scnack,  Ad.  Frdr.  v.,  Ein  halbes 
Jahrhundert.  2.  Autt.  3  Bde.  Statt* 
gart,  Dt  Verl.-Anat  gr.  8*.  VIII, 
432;  IV,  443  u.  VI,  4008.  M.  15.  (70 

Carriere,  M.,  Dreissig  JJ.  nn  der 
Akad.  d.  Künste  zu  Mtiodieu.  Lebens- 
erinnergn.  (Westerm.  Mtahfte.  1888. 
Oct.)  [71 

Pecht,  Frdr.,  G.  d.  Münch.  Kunst 
i.  19.  Jh.  m.  40  Beil.  u.  zahlr.  Ahl. 
Mfineh.,  Anat  f.  Kosak  n.  WIsaeoech. 
Lex  -Sr  XII,  499  S.  M.  20.  ^  Ree: 
Nord  u.  8iid  48.  264  f.:  AZtg  Beil. 
:>24  (Heber);  DLB  II,  153  ü. 
(Krell).  [72 

Lfltzow,  C.  V.,  Die  Kunst  in  Wien 
unt.  Fr.  Joseph  I.  Wien,  Ges.  f. 
vervieU".  Kunst.  foL  36  S.  mit  32 
Abbild,  u.  6  Kiinstbeil.  U.  24.  (78 

Bodenatei«,  C,  Hundert  JJ.  Kun'^t^ 
Wiens.  1788-1888.    Wien,  Gerold. 
Lex.8».  LXIV,  206  8.  M.  10.  *  Ree: 
Knnstchr.  4;  Mittli.  d.  k.  k.  öaterr. 
Mns.  .3,  178  f.  (Chnielarz).  f74 

CostOBOMa,  Carl  Lodw.,  Auä  d. 
Bargtheater  1818-37.  2  Bde.  Wien, 
Konegen.  8*.  VIII,  347,  376  8.  M.  6. 

Ree:  DLZ  10,  (Erich 
Schmidt).  (75 

Felkier,  R.,  G.  e.  dt  Mosterhühne; 
Karl  Immermann's  Leitg.  d.  Sta  it- 
'  leat.  z.  Düsseldorf.  Stnttg.,  Cotta. 
8°.  526  S.  M.  8.  (76 

Hllte«,  H0l.  V.,  Munter  twei  Köni- 
gen". Erinnergn.  an  Botlio  v.  Hülsen. 
Berlin,£ckstein.gr,8<>.363S,M.6.  (77 


Bcrichtijfungcti 

zu  den  Nachrichten  und  ^'ulizen  und  zur  Bibliographie  des  1.  UelLes  sind  in 
den  betreffenden  Abtheilungen  selbst  gegeben.  —  Zu  Noti»  37e  vgl.  128d, 
7A\  54  vgl.  ir,h  /II  60e  vgl.  156a  zu  61  vgl.  Bibliogr.  Nr.  206Ö.  —  Zu 
Bibliogr.  »r.  l  vgl.  Nr.  1758,  su  Nr.  102  vgL         an  Nr.  im  vgl.  Nr.  8638. 


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&43 


Ygranidmiiw  tob  AikflnoogaL 


AftkMk:  AbUL  d.  BerÜMr  Ak. 
AMMAk:  Abhh.  d.  Mänchener  M. 
Ac.:  Academie.  The  Academy. 
ADB:  Allgemeine  DeuLsciie  Bio- 

AG:  Archiv  für  Geschiebte. 
AHV:  Archiv  det  hkt  Yereiiu. 
Mu:  Akadmw. 

AKKR:  AfchivOirlnliMtLXiicheB- 
recbt. 

AJtb. ,  AlthL:  Aitertbum(6kuade). 
Anz.!  Anzeiger. 

A06:  Archiv  f.  östorr.  Geschichte. 

MkJL:  AfdiMfoeiie  ZdtKhrift 

Ath.:  The  Athenaeom. 

AZtg:  AUgemeioeZcitangCehemal. 
Angsburger). 

BECk:  mbUotbftqoe  de  YiocH»  des 
chartes. 

Beil.,  Beiil.:  Beilage,  Beilageu. 
Biitr.,  BtHiT.:  Bätn^»  Bdtiige. 

Ber,.  Berr.:  R-rii  ht.  Berichte. 

Bibl.,  Biblw.:  liibiiot,hek(swesen). 

Bl.,  BIL:  BUtt,  Blätter. 

BtimHf  Jbb.:  Jahrbücher  des  Ver- 
eins YOD  AlterthniMfreandm  im 
Kheinlaode. 

Bill.:  BttUetin,  BoU«tiDO. 

CBt:  Centralblatt  (Literarisches'). 

CR :  Compte  renda  (de  Tacad^mie 
des  ioscriptioiui  et  bellra  lettre). 

DLJBI:  Dentsches  Literatnrblatl 

DLZ:  Denteche  Literatnrzeitung. 

Ot,  Otid.:  Deutsch,  Deutschland. 

US:  Deotsehe  Zcitsehrin  t  Qe- 
Schi  c  h  tf!    s  se  n  schaft. 

EHR:  English  historical  reriew. 

FBPG:  Forschmigeii  sv  branden* 
bni^.  Q.  preoss.  Geschichte. 

G.:  Geschichte. 

6B11:  GescbicUUblatter. 

Ges.:  Gesellschaft. 

06 A:  n, ,ttir:^Tr  jj el ehrte AnieJgeiL 

6V:  Geschieh  tsvereiu. 

NJb:  Historisches  Jahrbveh  der 
Görres-Gesellschafi. 

HPBII :  Historisch  politischeBlätter. 

Ms.,  H&S.,  he.:  llandsckrifl^  Haud- 
sci  r  tten.,  handschriftlich. 

HV :  Historischer  Verein. 

HZ:  Histor.  Zeitschrift  (v.  äybel). 


J.,  JJ.:  Jahr.  Jahre. 

ilL,  JM.:  Jahrbach,  Jahrböcher. 

iB6:  Jehreeberiekte  derGceebiellte- 
w  ~  r :  chafL 

IbGVV :  Jahrbuch  lür  Gesetigebong, 
Venftaltung  and  Volks wrirthschaft» 

Jh..  Jhh.:  Jahrhunderten 

K      'er  Kde:  Kunde. 

KBIGV :  Korresp.-BUtt  d.Gesammt- 
verenis  d.  dt  CL-  «.  Allli.*V«Miiie. 

KBIWZ:  Korre£p-BL  dw  Wertdt.  Z. 

Itt. :  Literatur. 

HA. :  Uittelaltex ,  Moyen  -  Age, 
Middie  Ages. 

ma.t  miT:e!alierlich. 
IU|.:  Magasin. 
■ml:  MAmoirce. 

MHL:  Hitthei'ii!  R  n  aus  derbislo- 
risciien  Literatur  (Hirsch). 
MHV:  Mittheilungen   des  histor. 

V.r,',_L^, 

MIÖ6:  Uittheilungen  des  Infititate 
l'iir  osterr.  Geschichisforschung. 

■UM:  Magaiin  für  Literatiir  dce 
In-  und  Auslandes. 

Ms.,  Mm.:  Maimschpt(e),  Mauu- 
scrit(s)  etc. 

Mtochr.:  UoDatsschrifl. 

MV6:  MittheUnngea  des  Vereins 
für  Geschichte. 

MVmibMNi:  MTG  der  Dentselien 
in  Böhmen. 

n.:  neu.,  nouveao,  etc.;  oder:  nach. 

NA:  Neues  Archiv  der  Gesellschaft 
Air  ältere  deutsche  Geschichtskunde. 

NASichsG :  K A  f.  sächs.  Geschichte. 

N.  F.:  Neue  Folge. 

NR:  Nouvelle  revne. 

N.  S.:  Nnir  ?rrip,  Nnnva  Serie, eto. 

Ntztg:  Nationalzeitung. 

NZ:  Knmisma^he  Zeitaebrili 

PJbb:  Preussische  JahrbAeher. 

Q.,  ün.:  Quelle,  Quellen. 

R. ;  ILevae,  Keview,  Rivista. 

RC:  Revue  critiqne. 

Ref.:  Reformation. 

RH:  Hevue  iustorique. 

RN:  Beme  nnmiemttlqne. 

RNAIsace-Lorralne:  Bewe  nonveUe 
d*  A 1  ?fi<'e-Lorraine. 

RÜH;  Revue  des  questioDS  histo- 
riques. 

RQSchr:  Römische  Qnartelschrift. 
Re.:  Rondschao. 


544 


Vendehniss  von  Abkannngen. 


SftvZ:  Zeitochrirt  der  Savigny-Stif- 
Uatg  für  Rechtiigeschicbte. 

SB:  Sitzungsberichte. 

SBBAk:  SB  d.  BerUner  Ak. 

SBMAk:  SB  d.  Münchener  Ak. 

SBWAk :  SB  d.  Wiener  Ak. 

•0.:  acience,  scieoces. 

Sehr.,  Sebrr.:  Schrift,  Schriften. 

Spp.  a.:  Separatabdruck  aus. 

StMBCO:  Studien  und  Mittheilun- 
gen aus  demBenedictioer-  und  CUter- 
lienser-Orden. 

ThLBI:  Theolog.  Literatur-Blatt. 

ThLZ:  Theolog.  Literatur-Zeitung. 

ThQScbr:  Theolog.  (^uart&lschrilt. 

ThStK:  Theol.  Studien  n.  Kritiken. 

Urk.,  Urkk. :  Urkunde,  ürkunden. 

V.;  Verein. 

Verf.:  VeriusBcr,  Verfassung. 
Verli.:  Yerbalten,  YerbiltnlaB. 


Vhdig:  Verhandlung. 

VJechr.:  Viorteljalirsrlirirt. 

VJechrVPK:  Vjschr.  1.  Volkswirih- 
schaft,  Politik  n.  Kultargeecfiichte. 
WZ :  Westdeuteehe  Z.  f*  G.  u.  Kunst 

Z.:  ZeitHchrift. 
ZA.:  Zeitalter. 

ZOA:  Z.  t  deutsches  Altertbnm. 
ZaOberrb:  Z.  f.  die  O.  des  Ober- 
rheins« 

Z6P:  Z.  f.  Gschichte  und  Politik. 
ZNS:  Z.  d.  biet.  Gesellechalt 

ZKG :  Z.  f.  Kirchengeschichte. 
ZKR:  Z.  für  Kirchenrecht. 
ZKTh:  Z.  für  kathoL  Theologie. 
ZN:  Z.  flir  Numitmatlk. 
Ztg.:  Zeitung. 

ZV6:  Z.  d.  Vereins  f.  Geschichte. 
ZVtG:  Z.  für  valerländieche  Ge 
aehiehte  (WestfbteBe). 


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DEUTSCHE  ZEITSCHRIFT 


GESCHICHTSWISSENSCHAFT. 

HERAUSGEGEBEN 
VON* 


ZWEITER  BAm>. 

JAHRGANG  1889.    ZW£IT£B  BAND. 


FBEIBÜBfi^  L  B.  1889. 

AKADEMISCHE  VERLAGSBÜCHHANDLUNG  VON  J.  U  ß.  MOHR 

(PAUL  SISBECK). 


.  -d  by  Google 


Dnsck  TOD  Ü«brUd«r  Kj-OMr  In  Stuttfut. 


Digili^ca  by  Go 


I 


Inhalt 

Saite 

Abhandlung  tili  und  Kleine  Mittiieilangeii. 

Julius  Weizsäcker.    Vom  Herausgeber                            ,    .  327 — 340 

ürspmng  und  Wesen  der  moderueii  Geschichtsauliassuiig.  Von 

Gustav  Bucliliolz   17 — 37 

Zur  Hinrichtong  der  SadiMn  782.  Ton  H.  UliBftnn  ....  156—157 

Zur  älteren  norwegischen  Geachiehte.  Von  Konrnd  Hanrer  444— 445 

Der  ReehtHlreit  der  Klöster  Wankorl  nnd  Haatitee.  Ein  Bei- 
trag zur  Geschiehte  mUtelalterlicher  FUsehnngen.  Von 

Ernst  Sackur   341—388 

Ein  Menscbenalter  florentinischer  Geschichte.  (1250—1292.)  Forfc- 

setxung.  V— VI.    Von  Otto  H artwig   38—96 

König  Heinrich  VII.  und  die  lombardischen  Städte  in  den  Jahren 

1310—1312.   Von  Gustav  Sommerfeldt   97—155 

Differensen  swiseben  Kari  V.  nnd  adnem  Bruder  Ferdinand  im 

Jahre  1624.  Von  Hermann  Banmgarten   1—10 

Der  Winterkönig  im  Liede  seiner  Zeit  Von  R.  Wölken  .  .  390 — 409 

Zur  Geschichte  der  Frankfurter  Association  TOn  1697.  Von 

Richard  Fester   157—159 

Beitrnp^'  zur  Geschichte  der  nordischen  Frage  in  der  zweiten 

iiülfte  des  18.  Jahrhunderts.    Von  Fritz  Arnlicim  .    .  410 — 443 

Zwei  6clwiftstücke  .Justus  Gruner  s.  Eine  Dt-nkschrift  aus  dem 
Jahre  I&Ü9  und  ein  Bericht  an  den  Staatskanzler  Harden- 
berg aus  dem  Jahre  1811.   Von  J.  t.  Gruner  ....  445—449 

Rehfties  Aber  die  Anflinge  seiner  administratiTen  Thitigkeit  in 

den  preussischen  Rheinlanden.  Von  A.  Kaufmann  .  .  448—458 

Berichte  und  Besprechnngen. 

Die  geschichtlichen  Studien  in  Frankreich.  VonG.  Monod  160 — 17t),  523 
Die  neuere  böhtn.  Geschichtsforschung.  Von  H.  Vancura  176—192,  523 
Neuere  Literatur  zur  Geschichte  Englands  iui  Mittelalter.  Von 

F.  Liebermann                                      198-285,  462-523 

PnbUcationen  der  kgl.  belgiseben  historischen  Commission.  Von 

£.  Hnbert   459—462 

Nachrichten  und  Notizen. 

JJr.  176-177.  Centralcommission  lür  wissenschaftl.  Landeskunde 
in  Deutschland.  —  178-178a.  Historische  Station  u.  Uistor. 
Institut  in  Rom.  —  179.  Verein  für  Reformationsgeschichte. 


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IV 


Inhalt. 


Salt« 

—  180.  Verein  für  die  Geschichte  von  Ost-  und  Wett' 
preussen. —  181.  Oberlausitzische  Gesellschaft  der  WiMMB- 
Schäften.  —  182.  Historisclu'  ConiTni^^gion  für  die  Provini 
Sachsen.  —  18.S.  Hansischer  Geschichtsverein.  —  184.  Uni- 
vertiilÄleu.  —  185  187.  Archive,  Museen,  Bibliotheken.  — 
188.  Versendung  von  Handschrilten.  —  189-190.  Zeit- 
achrifteo.  —  191.  Handbttehcr,  NachftcUagewerke.  — 
192-198.  PreiMiusdiniben  und  Stipendien.  —  199-2M. 
Pereonelien.  —  Antiqiuuifehe  XeUloge   236  -245 

Kr.  205.  llünchener  historische  CommiBsion.  —  206.  Gesammt* 
verein  der  deutschen  Geschichts-  und  Alierthums-Vereine. 

—  207.  K^l.  sächsischer  Alterthumsverein.  —  208.  Codex 
diplomaticuH  Saxonia?  regiae.  —  209-212.  Hi.^torisclie  Com- 
mission  für  die  Provinz  Saclisen.  —  213.  Gesellöchaft  Im 
lothringieche  Geschichte  und  Alterthumskunde.  —  214 
bU  216.  Bibliotheken,  Archive,  Hneeen.  —  217.  Zeit- 
schriften. —  218*219.  Lehr-  und  HandbQcber.  —  220-226. 
Frankreich.  —  227-228.  Spanien.  —  229-286.  Italien.  — 
237.  Polen.  —  238.  Russland.  —  239-247.  Personalien.  — 
248-249.  Todesralle.  —  Antiquarische  Kataloge    .   .   .  524-538 

Bibliographie  nur  deotsehen  Gesehlohte. 

Gruppe  I— III:  Literatur  von  1889  Mitte  März  bis  Jtlitte  Juni. 
Gruppe  IV— VII:  Literatur  von  Anfang  October  1888  bis 
Mitte  Jani  1889;  mit  Vachtrftgen  an  1888  Jao.—Sept. 

Bearbeitet  von  Dr.  Oscar  Masslow   246^24 

I.  Allgemeines,  Nr.  2678-2728,  S.  246-248.  —  II.  Mittelalter, 
Nr.  2724  3000,  S.  248-2.59.  -  III.  Nr  uzcil,  Nr.  W0 13102. 
S.  259-274.  -  IV.  Culturgeschichte,  Nr.  3463  3887,  S.  275 
bis  29:'.  V.  Territorial-  und  Lncalgeschiclitc.  Nr.  ?S^^ 
bis  8.  293-318.  =  VI.  is»euschaften,  Nr.  4:U'>^> 

bis  4438,  8.318-322.  —  VIT:  Anhang:  Sammelwerke  und 
Zeitschriften,  Nr.  4439-4493,  S.  322—324. 

Gruppe  I— III :  Literatur  von  Mitte  Jnni  bis  Ende  September  1889. 
Bearbeitet  von  Dr.  Osear  Masslow  und  Dr.  0.  Sommer* 


feldt   539-562 

I.  Allgemeines.  Nr.  4494-4532,  8.  539-541.  -  II.  Mittelalter, 
Nr.  4533-4806,  S.  541-550.  —  III.  Nenxeit,  Nr.  4807-5151, 
8.  550-562. 

Verzeiehnisa  von  Abkfinrongen  825—326,  563-5()4 

Eingelanfene  Schriften   826,  538,  564 

Register   564-570 


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Differenzen  zwischen  Karl  V.  und  seinem  Bruder 
Ferdinand  im  Jahre  1524. 

* 

Von 

Uenuauii  Baumgarten. 


Es  mag  nicht  oft  Torgekommen  sein,  dass  zwei  Brüder«  welche 
nebeBeinander  regierten,  ein  ganzes  Leben  hindurch  so  einträchtig 
zusammengewirkt  haben,  wie  Karl  Y.  und  König  Ferdinand,  und 
zwar  unter  Verhältnissen,  welche  so  mannigfaltige  Anlässe  zu 

tietgreif enden  Differenzen  enthielten.  Denn  wenn  auch  beide  im 
Grossen  und  Ganzen  durch  dieselben  Interessen,  durcli  gleiche 
Gesinnungen  und  Bestrebungen  zusanimensrehalten  wurden .  so 
gab  es  doch  in  der  Natur  der  \ou  ihnen  reuit-rten  Lander  und 
der  ihnen  gestellten  Auliraben  viel  (iLMrensätzlic  hes,  dass  oft 
ein  starkes  Auseinandergehen  ihrer  Politik  kaum  vennieden  werden 
zu  können  schien.  Seit  Ferdinand  König  von  Ungarn  geworden 
war,  konnte  ihm  die  wesentlich  gegen  Frankreich  gerichtete  Politik 
des  Kaisers  r-idit  mehr  conveniren;  er  musste  jetzt  ebenso 
dringend  den  Frieden  unter  den  christlichen  Mächten  wUnschen, 
damit  sie  ihre  Tereinigten  Kräfte  gegen  den  Türken  kehrten,  als 
er  frOher  seine  begehrlichen  Blicke  auf  Italien  und  Burgund  ge* 
worfen  und  den  Kriegseifer  des  Bruders  gegen  König  Franz  ge- 
schürt hatte.  Wir  hören  denn  auch  seit  1526,  namentlich  aber 
seit  1528  aus  seinem  Munde  immer  ungeduldigere  Mahnungen 
an  den  Kaiser,  er  möge  dem  Kriejye  mit  Frankreich  ein  Ende 
machen  und  alle  steine  Krüfte  aui  die  BeschirnuinfT  der  Christen- 
heit vor  den  Ungläubigen  concentriren.  während  umgekehrt  Karl 

der  Meinung  iit,  Ferdinand  solle  sich  mit  einem  leidlichen  Ab- 
Deatsche  Zeitscbr.  f.  Geschiclitaw.  1889.  II.  1.  1 


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2  H.  Baumgarten. 


kommen  in  Ungarn  begnügen.  Dieses  Auseinandergellen  der 
beiderseitigen  Interessen  schien  die  Brüder  um  so  mehr  trennen 
zu  müssen,  als  ja  doch  höchst  pfinliche  Erinnerungen  aus  ihrer 
frühen  Jugend  zwischen  ihnen  standen.  Hatte  nicht  Karl  lange 
fürchten  müssen,  die  Vorliebe  des  GrossYBiers  Ferdinand  fttr  den 
jüngeren  Bruder  würde  ihn  tun  das  spanische  £rbe  bringen? 
Hatte  er  dann  nicht,  nachdem  er  die  spanische  Regiemng  an- 
getreten,  in  wohl  übertriebenem  Argwohn  mit  äusserster  Schroff- 
heit nnd  Rttcksichtshisigkeit  den  Bruder  all  seiner  Freunde  und 
Vertrauten  beraubt,  hatte  er  ihn  nicht  bald  nach  seiner  Ankunft 
in  Spanien  aus  diesem  Lande  seiner  Gkburt  und  Liebe  entfernt  ? 
Hatte  er  nicht,  als  während  des  Wahlkampfes  bei  den  im  Reiche 
thätigen  Agenten  die  Ansicht  aufgetaucht  war,  die  Stimmen  der 
Kurftlrsten  möchten  leichter  ftlr  den  in  Deutschland  anwesenden 
Ferdinand  zu  gewinnen  sein  als  für  den  fernen  König  von  Spanien, 
mit  .schärfster  Emplindlichkeit  jede  derartige  Möglichkeit  zurück- 
gewiesen? 

Solche  Eindrücke  der  Jugend  ])riegen  doch  tief  im  Geniütlio 
zu  haften,  und  dass  das  bei  Ferdinand  der  Fall  war,  zeigt  eine 
Instruction  vom  8,  December  1528,  welche  seine  Vertreter  beim 
Kaiser  beauftragt,  demselben  vorzustellen,  welche  grosse  und 
wahre  Ergebenheit,  Liebe  und  Untertbänigkeit  er  ihm  Zeit  seines 
Lebens  bewiesen  habe,  vor  Allem  damals,  als  er  auf  Karl's  Be- 
fehl Spanien,  das  Land  seiner  Geburt  und  Erziehung,  Terlasseo 
habe,  die  Liebe  zur  Heimath  im  Interesse  des  Bruders  vezleugnend. 
Er  habe  sie  aber  auch  damals  bewiesen,  als  er  sich  auf  Befehl 
KarVs  Terheirathet  habe,  ohne  seine  Gemahlin  gesehen  und  ge- 
kannt zu  haben,  ohne  zu  wissen,  ob  diese  Heirath  ihm  zusagen 
werde,  lediglich,  um  einen  Wunsch  des  Bruders  zu  erfüllen'). 

La  grande  y  verdadera  obidiencia,  amor  y  umildad,  in  der 
That,  sie  hatte  Ferdinand  bei  all  diesen  Gelegenheiten  in  seltenem 
Masse  bewiesen.  Während  bei  den  berührten  Verhältnissen  unter 
den  beiden  Brüdern  sich  sehr  leicht  eine  gefährliche  Rivalität 
hätte  entwickeln  können,  ordnete  sich  vielmehr  Ferdinand  mit 
unbedin:;ter  Fügsamkeit  dem  doch  nur  drei  Jahre  älteren  Karl 
unter,        konnte  mit  Kecht  in  jeuer  Instruction  sagen,  er  habe 


^)  FerdiDand's  Instruction  für  Antonio  de  Mendov«.  Pedro  de  Coidova» 
Martin  de  SsliiuM  und  Gabriel  Sanohes.  Wien.  Aich.  P.  A.  7. 


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Differenzen  zwischen  Karl  V.  und  Ferdinand,  1524. 


3 


mi  ihrem  letzten  Zus«immensein  in  den  Niederlanden  keine  Ge- 
legenheit Tersäumt,  um  Karl  evidente  Beweise  seiner  Ergebenheit 
m  bieten;  mehr  aber  noch  als  diese  äusseren  Handlungen  be* 
deüte  die  innere  Gesinnung,  durch  die  er  mit  dem  Bruder  Ter- 
bnnden  sei,  und  welche  niemals  einen  Wandel  erfahren  werde. 
Diese  Hingebung  an  das  kaiserliche  Interesse  ging  ja  lange  so 
weit,  dass  er  von  den  besonderen  Ansprüchen  der  seiner  Ver» 
waltung  anvertrauten  österreichischen  Länder  wenig  berührt  zu 
sein  schien.  Mit  ganzer  Seele  lebte  er  in  dem  grossen  euro- 
päischen Kampfe  seines  Bruders;  nach  Italien  und  Burgund 
strebten  seine  Gedanken.  Ex  hatte  über  Karl  viele  und  grosse 
Beschwerden  zu  führen;  der  Kaiser  erftillte  die  ihm  gegebenen 
finanziellen  Zusagen  ebenso  wenig,  als  die  den  Reichsfürsten  er- 
theilten;  die  Statthalterschaft  im  Reiche  war  für  Ferdinand  die 
Quelle  unendlicher  Verdriesslichkeiten  und  Verlegenheiten,  nicht 
nur  weil  der  Kaiser  nicht  asahlte,  sondern  auch  weil  er  auf  die 
wichtigsten  Entscheidungen  nicht  selten  ungebührlich  warten  Hess. 
Abt-r  wie  dringend  auch  Ferdiiiainl  an  die  Eri'üllung  gegebener 
Zulagen  mahnte,  und  wie  lelihaft  er  immer  neue  Wünsche  in  Be- 
treff der  österreichischen  Lande,  des  Reiches,  Italiens  u.  s,  w.  vor- 
trug, und  wie  wenig  der  Kaiser  auf  diese  Wünsche  einging,  er 
blieb  seinem  Dienste  immer  mit  derselben  unwandelbaren  Treue 
ergeben. 

Der  Kaiser  schien  diese  brüderliche  Liebe  im  vollsten  Masse 
zu  erwiedem.   In  seinen  Briefen  äussert  er  sich  öfter  geradezu 

ertlich;  die  Wendung,  er  liebe  und  achte  Ferdinand  comme 
Ulli;  aultre  nioy  mesmes,  er  liebe  ihn  nickt  nur  wie  seinen  Bruder, 
>uiideni  wie  seinen  ältesten  Sohn,  kehrt  nicht  selten  wieder. 
Allerdings  entsprechen  diesen  Worten  die  Handlungen  lange 
recht  wenig.  Manche  sehr  berechtigte  Wünsche  Ferdinand'» 
bheben  Jahre  lang  uneritlilt,  die  Geldnoth  immer  dieselbe.  Aber 
konnte  der  Kaiser  beim  besten  Willen  den  Bruder  befriedigen? 
Ferdinand  wusste  wohl,  wie  es  mit  den  kaiserlichen  Kassen  be- 
stellt war  und  wesshalb  die  ihm  auf  Neapel  und  Venedig  an- 
gewiesenen Zahlungen  ausblieben.  Schwerer  mochte  er  sich  er- 
klären, wesshalb  Karl  so  lange  zögerte,  ihm  die  Regierung  über 
<lie  abgetretenen  Lande  aus  eigenem  Rechte  zu  übertragen.  Er 
hat  sich  einmal  sehr  empfindlich  darüber  geäussert.  Immerhin 
kamen  dabei  keine  emstliche  Zwistigkeiten  zum  Vorschein.  Der 


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4 


U.  Baumgurten. 


Verkehr  der  Brüder  während  der  Jahre  l^>22 — ir>24  ist  eui 
herzlicher,  sie  geben  so  Hand  in  Hand,  dass  wir  sie  uns  iu  alk  n 
wesentlichen  Fragen  Ton  erfreulicher  Uebereinstimmung  erftOlt 
denken  mQssen.  Da  ist  es  denn  höchst  Oberraschend,  den  Kaiser 
mit  einem  Male  in  scharfem  Widerspruche  mit  der  ganzen  Regie- 
ningsweise  Ferdinand's  zu  finden. 

Fdrstemann  hat  in  seinem  «Neuen  Urkundenbuche*  S.  143 
eine  vertrauliche  Werbung  KarVs  an  Kurfürst  Friedrich  von 
Sachsen  aus  dem  Jahre  1524  abgedruckt,  welche  auf  das  Ver- 
hältiiiss  der  l)eiden  Brüder  ein  sehr  eigenthUmliches  Licht  wiri't. 
Der  Kaiser  ersucht  darin,  um  es  kurz  zu  sagen,  den  Kurtürsten, 
er  möge  doch  seinen  Eintiuss  bei  Ferdinand  dafür  geltend  machen, 
dass  er  seine  sehr  bedenkliche  Kegierungsweise  ändere  und 
namentlich  denjenigen  Mann  entferne,  welcher  die  hauptsächliche 
Schuld  daran  trage,  ,unsers  lieben  Bruders  Liebhaber  Salamanca^. 
Das  von  Förstemann  mitgetheilte  Actenstflck  ist  nicht  OriginaL 
sondern  gleichzeitige  Abschrift,  überdies  nur  das  Fragment  einer 
solchen,  und  endlicli,  wie  sofort  zu  bemerken,  eine  sehr  un- 
beholfene üebersetzuDg.  Gegen  die  Echtheit  desselben  regen 
sich  alsbald  starke  Bedenken.  Wie,  fi'agt  man  sich,  sollte  wohl 
Kafi  auf  den  Gedanken  gekommen  sein,  dem  Kurfürsten  eine  so 
missliche  Zumuthung  in  demselben  AugenbUcke  zu  machen,  wo 
er  ihm  den  grossen  Kummer  bereitete,  die  vor  drei  Jahren  Ter- 
abredete  Verbindung  ihrer  beiden  Häuser  durch  die  Verheirathung 
seiner  jüngsten  Schwester  Katharina  mit  dem  Kurprinzen  Johann 
Friedrich  aufzukündigen?  War  es  überhaupt  Ton  dem  höchst 
vorsichtigen  Kurfürsten  zu  erwarten .  dass  er  sich  auf  eine  der- 
artige überaus  delicate  Intervention  einlassen  werde?  Stand  er 
in  so  intimen  Beziehungen  zu  Ferdinand.  ü))te  er  über  denselben 
eine  so  starke  Autorität,  dass  sich  von  seineu  Vorstellungen 
irgend  ein  Erfolg  hoffen  Hess?  Konnte  der  Kaiser  jetzt  noch 
in  diesem  ganz  vertraulichen,  herzlichen  Tone  zu  dem  Beschützer 
Luther's  reden?  Und  kann  man  es  glauben,  dass  Karl  gegen 
diesen  Fürsten  Uber  seinen  Bruder  so  weit  gehende  Besorgnisse 
geäussert  habe,  die  Besorgniss,  Ferdinand  könne  das  Schicksal 
seines  Schwagers  Christian  von  Dänemark  erfahren,  wenn  seiner 
jVIissrei^ieruni^  niclit  rasch  Einhah  j^^ethau  werde? 

Es  ist  bekannt,  wie  ]>einlir)i  sich  Ferdinand  von  der  Voll- 
macht berührt  füiilte,  welche  der  Kaiser  seinem  ausserordentlichen 


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Biffarens»  swiidieii  Karl  V.  uid  Perdin«nd,  1524. 


5 


Botschafter  zum  Nürnberger  Reichstage  des  Jahres  1524  ertheilt 
hatte,  und  von  dem  ganzen  Auftreten  dieses  Hannart  während 
der  Nürnberger  Yerhandlungen.  Eben  Hannart  sollte  nun  auch 
jene  Werbuug  an  den  Kurfürsten  ausrichten  und  ihm  gleich- 
zeitig eröÖ'nen,  dass  aus  jener  Heirath  nichts  werden  könne,  da 
sich  der  Kaiser  durch  wichtige  Interessen  genöthigt  sehe,  seine 
Schwester  Katharina  mit  Portugal  zu  verhiiiden.  ,Es  scheint,* 
sagt  Ranke,  „als  habe  Hannart,  statt  baiani  Hirri  zu  stürzen,  ihn 
vielmehr  auf  seine  Seite  gezogen :  die  Zuschrift  wenigstens,  durch 
welche  der  Kaiser  den  Kurfürsten  von  Sachsen  aufforderte,  zur 
Entfernung  Salamanca's  mitzuwirken,  lieferte  er  demselben  nicht 
aus."  Bänke  meint  mit  dieser  Zuschrift  doch  ohne  Zweifel  das 
Ton  Föratemann  publicirte  Actenstttck,  dessen  Echtheit  er  offen- 
bar nicht  bezweifelt.  Woher  er  weiss,  dass  Hannart  dasselbe 
dem  Kurfürsten  nicht  übergab,  sagt  er  nicht;  es  ist  freilich  im 
höchsten  Grade  wahrscheinlich.  Wie  kam  es  dann  aber  in  des 
Kurfürsten  ArchiT?  Bucholts  theilt  zwar  einen  Brief  Ferdinand's 
an  Karl  mit,  worin  er  sieh  über  das  anmassende  und  dem  kaiser- 
lichen Interesse  schädliche  Benehmen  Hannart's  bitter  beschwert ; 
dasb  aber  dieser  von  Karl  derartige  Aufträge  gehabt  habe,  ver- 
räth  er  mit  keiner  Silbe.  Auch  Chmeh  welcher  doch  diese  Jahre 
der  Geschichte  Ferdinand  s  H»M>-i<4  durchforscht  hatte,  erwähnt 
bei  der  Mittheilun^  einer  andtrLii  Hescliwerde  Ferdinand's  über 
Haunart  ^)  nichts  von  solchem  Vorkonimuiss.  Wird  es  da  nicht 
doch  recht  wahrscheinlich,  dass  jene  „Werbung"  auf  irgend  einer 
Erfindung  oder  einem  Missverständniss  beruhe? 

Nun  aber  findet  sich  in  dem  Wiener  Archiv  *)  unter  der 
Correspondenz  Karl's  (P.  A.  3)  dasselbe  Actenstück  in  vervoll- 
ständigter lateinischer  Fassung.  Sie  ist  auch  nur  gleichzeitige 
Abschrift,  vennuthlich  ebenfalls  Uebersetzung  aus  dem  französi- 
schen Original;  denn  die  Werbung  an  den  Kurfürsten  stellt  sich 
hier  als  ein  Stück  der  Hannart  ertheilten  Instruction  dar.  Der 
Kaiser  sagt  darin  unter  anderem,  er  höre,  dass  sein  Bruder 
contra  consuetudinem  Germanicae  nationis  hucusque  observatam 
gubernare.    Nam  Majestati  suae  veneruut  informationes  et  avi- 


'(  Archiv  für  öst'Treiehischp  n»>schirhtf'  1.  loO. 

-)  Mit  diesem  kurzen  Ausdrucke  meine  ich  selbstverätimdlich  immer  das 
Haus-,  Hof-  u.  Staatsarchiv. 


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6 


H.  Baamgarten. 


sationes  per  priTatas  peraanas  et  per  literas  in  haue  eeotentiaiii : 
nisi  Majestae  sua  fecerit  celerem  proTisionem«  alias  stabtt  in  ilio 

puncto,  quod  Majestas  sua  ejusdemquc  Irater  irrecuperubile  dam- 
num  pati  cogerentur,  quemadmoduDi  regi  Datie  noviter  contigit. 
Cujus  quideni  casus  praefati  Majestatis  Caesareae  fratris  amator 
Salamanca  potissima  sit  causa.    Nam  in  onioibus  suis  negocüs 
avaritia  manifeste  apparet,  qui  justitiam  vendit,  loca  Majestatis 
Gaesareae  ejusdemque  fratris  hereditaria  sine  aliquo  juato  titulo 
sibi  attrahit.    Cum  itaque  illa  contra  Migestatem  Gaeaaream 
attentat,  quid  non  poterit  machinari  contra  alioe  et  praeeertina 
contra  conaerrationem  et  conoordiam  utriusque  fratris,  quem* 
admodum  Dilectio  sua  taraquam  antiquus  princeps  elector,  rerum 
muiulauHi  um  experieutiam  habons,  melius  cogitare  poterit.  Der 
Kaiser  habe  alle  diese  Dino-e  aus  allen  seinen  deutschen  Erb- 
landen,  besonders  aus  Tirol  und  Württemberg,  erlahren.    Da  er 
dem  Kurfürsten  vor  Allen  wie  seinem  Vater  (paterne)  vertrane 
und  der  Bischof  von  Tiient  (Ferdinand's  intimer  Rath)  dem 
Salamanca  alles  nachsehe,  so  ersuche  er  Seine  Liebden  freund- 
schaftlicb  und  bitte  ihn  aufs  hdchste,  qnatenus  Dilectio  sua  Telit 
super  annexis  litteris  credentialibus  per  Hajestatem  suam  manu 
propria  scriptis  juxta  tenorem  istius  brevis  instruetionis  cum  saepe 
nominato  Caesareae  Majestatis  fratre  nomine  suae  Majestatis. 
prout  suae  Dilectioui  magis  videbitur  consultum,  tractare  ea  quae 
ad  praecavenda  praenarrata  incommoda  et  pericula  magis  wde- 
bitur  et  Orator  Caesareus  a  Majestate  sua  oretenus  clarius  inteliexit. 
Sollte  der  Kurfürst  dieses  Geschält  für  sich  allein  xu  schwierig 
finden,  so  könne  er  die  alten  Käthe  des  Kaisers  zuziehen.  Et 
prae  omnibus.  Dilectio  sua  summe  requiretur,  quatenus  ef&ciai, 
ut  dictus  Salamanca  deponatur  a  curia  fratris  Gaesareae  M^estatis. 
Endlich  wird  Hannart  beauftragt,  dem  Bischof  Ton  Trient  alles 
CKite  zu  sagen  und  ihm  das  Vorstehende  zum  Tlieil  zu  eröffnen 
und  ihm  zu  erklaren,  der  Kaiser  habe  nie  gedacht,  dass  er  aut 
solche  Weise  den  Salamanca  werde  gewähren  lassen.    Er  solle 
den  Bischof  ernstlich  ermahnen,  seiner  Pflicht  eingedenk  zu  sein. 

In  der  kaiserlichen  Canzlei  war  ein  so  barbarisches  Latein, 
wie  es  dieses  Schriftstück  aufweist,  nicht  üblich;  auch  aus  der 
Ganzlei  Ferdinand's  wird  etwas  Aehnliches  kaum  nachgewiesen 
werden  kOnnen.  Da  nun  überdies  alle  sachlichen  Bedenken, 
welche  sich  gegen  die  Werbung''  bei  Förstemann  regen,  diesem 


Differenzen  zwischen  Karl  V.  und  Ferdinand,  1524. 


7 


lateinischen  Stück  wenigstens  in  deniM-lben  Umfaug  ent^^egen 
stehen,  so  kann  der  Umstand  allein,  dass  es  sich  unter  den  Papieren 
des  Kaisers  findet,  selbstTerständlicli  für  seine  Echtheit  keine 
genügende  Bürgschaft  leisten.  Wir  werden  aber  in  unseren 
Zweifeln  um  ao  mehr  bestärkt,  als  Ferdinand  in  einem  ausftUir- 
lichen  ActenstOcke,  welches  unter  anderem  Sakmanca  sehr  nach* 
drQcUich  gegen  alle  Verdächtigungen  und  SchnüUrangen  in  Schutz 
nimmt,  sich  zwar  mit  grosser  Lebhaftigkeit  ttber  Hannart  aus- 
lässt  und  auch  seinen  Missmutli  diuLibti  nicht  verbirgt,  dass  Karl 
eine  solclu^  Persönlichkeit  in  solcher  Weise  abgeortliiet  liabe, 
dass  dieselbe  sich  als  seinen  Herrn  habe  geriren  können  zum 
grössten  Aergemiss  aller  in  Nürnberg  versammelten  Stande,  aber 
das  Vorhandensein  einer  derartigen  Instruction  doch  nicht  ahnen 
läast').  Als  aber  Ferdinand  so  schrieb,  hätte  er,  sollte  man 
meinen,  ¥on  jener  Weisung  des  Bruders,  TOn  jenem  Aber  aUes 
empfindlichen  Auftrage  an  Hannart  doch  wohl  wissen  müssen. 
Es  haben  sich  aus  derselben  Zeit,  in  welcher  Ferdinand  jene 
ausführliche  Instruction  für  Bredam  aufsetzen  liess,  drei  Briefe 
Ferdinand's  an  Karl  erhalten,  d.d.  Stuttgart  den  10.  und  12.  Juni*). 
Der  eint  dt  r  Im  i  len  vom  12.  Juni  ist  ganz  eigenhändig.  Ferdi- 
nand empfiehlt  dann  zuerst  den  Bischof  von  Trient  aufs  wärmste 
und  bittet  den  Kaiser  dringend,  er  möge  doch  die  Versprechungen 
erfüllen,  welche  er  ihm  bei  seiner  Abreise  von  Brüssel  mündlich 
und  dann  Terschiedentlich  durch  Briefe  für  den  Bischof  gegeben 
habe.  Er  höre  auch,  fährt  er  fort,  dass  man  Salamanca  gegen 
aUe  Wahrheit  beim  Kaiser  verleumdet  habe,  während  derselbe 
ihnen  beiden  ein  tres  leal  serviteur  sei.  Auch  hier  von  jener 
Instruction  keine  Spur.  ' 

Al)er  einen  Moii;it  später  stossen  wir  auf  ein  Schreiben 
Ferdinand's,  das  nun  freilich  doch  jeden  Zweifel  beseitigt.  Aus 
Linz  den  11.  Juli  theilt  er  dem  Kaiser  eigenhändig  Folgendes 
mit:  Monseigneur.  Jay  entendu  non  sans  mon  grant  desplaisir 
torlmcion  et  regret  a  gens  dignes  de  foy  oomen  vre  Miyeste  par 
les  Reporte  des  anvieulx  de  mon  honeur  et  amour  fratemele  entre 


')  S.  die  für  Herrn  von  Bredam  Stuttgart  den  13.  Juni  1524  unter- 
zeichnete Instruction  Ferdinand's  im  Archiv  für  österreichische  Geschichte 
1,  129  f.  u.  130. 

•)  Wiener  Arcmv.  P.  A.  7. 


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8  H.  Baumgarten. 

noua  ait  baillest  (et)  envoie  par  decha  quelque  instrucion  en  la- 
quelle  sont  contenues  plusietirs  choses  injustement  ^tes  contre 
moy  et  malignement  excogitees,  et  combien  que  nuUement 
croire  que  ce  proccde  (de)  vre  voulonte  et  sent^nce  ne  que  ladicte 
in<<trncion  ai  teste  despechee  de  vre  ceu  et  voulonte,  neantmoins 
je  nie  trouve  uon  petitenient  blesse.  Er  sei  aul  das  Schmerz- 
lichste davon  berührt.  Da  er  Niemand  an  Treue  und  Ergeben- 
heit gegen  den  Kaiser  nachstehe,  ihn  wie  seinen  Vater  verehre, 
so  habe  er  gemeint,  Karl  könne  solche  Dinge  nicht  nur  nicht 
schreiben,  sondern  nicht  einmal  denken.  Er  könne  dazu  nur 
von  solchen  angestiftet  sein,  welche  von  ihrer  Zwietracht  Vor- 
theil  hofften.  Seine  (Perdinand's)  Ehre  sei  aufs  empfindlichste 
durch  diese  Instruction  des  Kaisers,  die  schon  überall  bekannt 
sei,  i^a  ki  iinkt.  Karl  möge  doch  bedenken,  wie  demrticre  Vorfälle 
ibnen  beiden  schaden  müssten.  Er  beschwört  den  Bruder  bei 
Gott  und  dem  Mutterleibe,  so  bösen  Verdacht  zu  bannen  and 
die  Verleumder  zu  strafen. 

Man  kann  kaum  etwas  Dringenderes  und  Rührenderes  lesen 
als  dieses  Schreiben  Ferdinand's.  Unter  demselben  aber  lesen 
wir,  ich  meine  von  Gattinara's  Hand,  Ferdinand  sei  zu  antworten, 
comme  Sa  Majeste  ne  scet  riens  que  Hannart  ajt  eu  Charge  de 
dire  ny  proposer  chose  que  soit  ou  doit  estie  au  prejudice  de 
Ihonneur  et  reputacion  de  Moiiseiicneur  sou  Irere,  ny  eiiten<l 
avoir  signe  instruction  de  la  substance  contenue  en  la  copie  en- 
vovee.  Et  si  teile  cho>e  eust  este  faicte,  ce  seroit  au  desceu  de 
Sa  Majeste  et  pour  quelque  habilete,  dont  Sa  Majeste  se  trouveroit 
tres  desplaisant  et  le  vouldroit  bien  chastier.  Der  Kaiser  lasse 
an  Hannart  schreiben,  er  solle  seine  Originalinstruction  einsenden; 
dann  werde  sich  die  Wahrheit  herausstellen  und  der  Kaiser  alles 
thun,  um  Perdinand's  Ehre  volle  Genuttthuung  zu  gewihren. 

liiernudi  lässt  sich  nun  doch  wohl  kaum  zweifeln,  dass  die 
eopie  euvoyee  jenes  lateinisch  abtrefa<ste  Schriftstück  gewesen 
sei  0.  dn^":  üaunart  eine  solche  Instruction  (wie  sie  auch  immer 

')  Wenn  Fenlinnn  l  in  '"h  in  Bri<.'lV  an  den  Kaiser  die  L  eU^seudimg 
tiie*er  Coyii.^  ni»  ht  erwiihut  uud  ilie<t  ll*e  auch  jenem  Briefe  nicht  beiliesrt, 
80  erkiast  s^ich  das  daraus,  dass  rerLÜii^uid  alle  Details  seiaeiü  Llesaudieu 
aiu  kaiserlichen  Hofe,  Martin  de  Sahnas,  aufzutragen  pflegte.  Von  d&n 
Briefen  Ferdinands  an  diesen  Sahnas  haben  sidi  im  Wiener  AzduT  nnr 
gans  Tereinielte  Fragmente  erhalten. 


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Differensen  zwiBchen  Karl  V.  und  Ferdinand,  1524. 


9 


entstanden  sein  möge)  nicht  nur  gehabt,  sondern  auch  mit  ihr 
80  indiscret  operirt  habe,  dass  de  Anfang  Juli  schon  ttberail  be* 
kannt  war,  woraus  sich  dann  auch  erklärt,  dass  eine  abschrift» 
liehe  Üebersetzung  derselben  in  den  Besitz  des  EurfOrsten  von 
Sachsen  gelangen  konnte.  Dass  ein  solcher  Vorfall  fOr  Ferdinand 
nicht  nur  im  höchsten  Grade  verletzend  sein,  sonderu  aueli  seine 
an  sich  schwache  Autorität  empfindlich  erschüttern  musste,  ver- 
steht sich  von  >elbst.  Denn  wenn  es  überall  bekannt  wurde, 
dass  der  Kaiser  über  Ferdinand  s  Regierung  und  den  hauptsäch- 
lichen Trägpr  derselben  so  urtheile,  so  konnte  es  nicht  anders 
sein,  als  dass  die  längst  rege  Opposition  sich  dadurch  ausser* 
ordentlich  ermuthigt  fühlte.  Um  den  bedenklichen  Charakter 
eines  solchen  Zwischenfalls  recht  zu  würdigen,  müssen  wir  uns 
erinnern,  dass  eben  damals  Waldshut  den  Befehlen  Ferdinand's 
kecken  Widerstand  entgegen  zu  setzen  und  die  Bauern  von  Stüh- 
lingen sich  sregen  die  Grafen  von  Lupfen  zu  erheben  beirnnnen 
hatten,  während  die  drohende  AnsfÜhrun»x  der  Uegens))ur^*  ]■  lie- 
schlüsse  ganz  Oberdeutschland  mit  wachsender  öährung  ertüiite. 

Wie  verhielt  es  sich  denn  nun  aber  mit  diesem  seltsamen 
Actenstück?  Hatte  der  Kaiser  dasselbe  wirklich,  wie  die  ange- 
kündigte Antwort  an  Ferdinand  behauptete,  nicht  ausgefertigt? 
Wie  war  es  dann  entstanden?  Hatte  es  etwa  Hannart  sich  selbst 
geschmiedet?  Das  wäre  doch  ein  höchst  verwegener,  fast  bei- 
spielloser Streich  gewesen. 

Sehen  wir  den  Entwuri  der  Antwort  genauer  an,  so  zeigt 
sich,  da^s  der  Erlass  der  Instruction  doch  nicht  so  kategorisch 
abgeleugnet  wird,  wie  es  auf  den  ersten  Blick  scheint.  Der 
Kaiser  „meint  (entend)  nicht  eine  solche  Instruction  unterzeichnet 
zu  haben,  und  wenn  etwas  Derartiges  geschehen  wäre,  so  wäre 
es  ohne  Wissen  Sr.  Majestät  geschehen  et  pour  quelque  habilete". 
Han  soUte  doch  wohl  meinen,  wenn  Karl  wirklich  die  fragliche 
Instruction  nicht  erlassen  hätte,  so  würde  die  Antwort  gelautet 
haben :  »Ich  habe  eine  solche  Weisung  nicht  gegeben,  ich  werde 
Haiinarfc  sofort  zur  Verantwortung  ziehen."  Statt  dessen  will 
er  Hannart  auffordern ,  seine  Originalinstruction  einzusenden, 
dann  werde  sich  die  Wahrheit  herausstellen !  Wurden  denn  von 
60  wichtigen  Actenstücken  in  der  kaiserlichen  Canzlei  keine 
Goncepte  aufbewahrt?  Und  wenn  wir  dieses  schwer  D-  nkbare 
einmal  annehmen  wollten,  waren  denn  Karl  und  seine  Räthe 


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10 


U.  Baumgarten. 


VOD  so  schwachem  Gedächtniss ,  dass  sie  sich  im  Sommer  1524 
nicht  mehr  erinnern  k  nuten,  ob  sie  Haiiuart  im  August  oder 
September^)  1523  den  Auftrag  ertheilt  hatten,  gegen  Ferdinand's 
Regierung  in  solcher  Weise  vorzugehen;'  Ks  wäre  das  eine 
durch  au. s  vereinzelt  dastehende  Thatsache. 

Wir  kennen  aber  nicht  nur,  was  Gbittinan  für  die  Ferdinand 
zu  gebende  Antwort  aufgezeichnet,  sondern  auch  das,  was  Karl 
wirklich  seinem  Bruder  am  4.  October  aus  Tordesillas  geant- 
wortet bat  Der  Kaiser  schreibt:  ,Je  tous  certiffie  mon  frere, 
que  je  nentends  avoir  jamais  eigne  ny  ordonne  teile  Instruction, 
et  suis  tres  desplaisant  de  si  grande  faulcete,  laquelle  jentende 
bien  faire  ayerer,  et  aussy  fftire  punicion  du  delict,  teile  que 
ce  soit  exemple  a  tous  aultres.  Et  si  du  couste  de  pardela 
en  pouvez  par  quelque  facon  avoir  la  Tente  tont  au  der,  me 
lerez  tres  grand  plaisir  de  men  advertir.  Car  je  ne  vouldroye 
soufiPrir  teile  cho.se  demeurer  impugnie  tant  pour  le  debvoir  de 
justice  que  pour  Ihonneur  et  reputacion  de  nous  deux,  et  mes- 
mement  de  vous  que  jextime  ung  aultre  moy  nirMutf.  Et  scavez 
bien  la  bonne  amour  (|ue  je  vous  porte ,  hniuelie  ue  diminuera 
jamais,  mais  la  trouverez  tousjours  tres  terme  et  tres  ait'ec- 
tione  que  meilleur  ne  scauroit  estre"  *). 

Das  klingt  nun  allerdings  doch  sehr  anders.  Freilich  sagt 
der  Kaiser  auch  hier  nicht  rundweg:  .eine  solche  Instruction 
habe  ich  nie  unterzeichnet  oder  befohlen',  sondern  nur:  «ich 
meine  eine  solche  Instruction  nie  unterzeichnet  zu  haben";  aber 
der  ganze  Ton  seiner  Antwort  ist  doch  von  der  Art,  dass  man 
nicht  denken  kann,  er  habe  je  wissentlich  eine  derartige  Weisung 
gegen  den  Bruder  erlassen.  Er  hat  eine  lebhafte  Empfindung 
dafOr,  wie  sehr  durch  einen  solchen  Vorgang  sie  beide  Terletzt 
und  geschädigt  werden.  Er  fordert  eine  emstliche  Untersuchung 
und  verheisst  nachdrückliche  Züchtigung.  Was  jedoch  der  Kaiser 
in  dieser  Beziehung  angeordnet,  was  er  Hannart  selbst  geschrieben 
und  dieser  zu  seiner  Rechtfertigung  geantwortet  hat.  ist  mir  nicht 
bekannt.  Am  'J.  Decen^ber  dankt  Ferdinand  dem  Kaiser  für 
seine  freundliche  Erklärung;  er  habe  nie  geglaubt,  dass  der- 


')  Noch  am  9.  September  wnrdoi  hutructioneii  fllr  ihn  aa  Maigaretfae 
aofgeeetzt. 

*)  Wiener  Archiv.  P.  A,  5. 


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Differauten  «witchen  Karl  T.  und  FenUnand,  1524.  11 


selbe  eine  solche  Instruction  erlassen  habe,  weil  dadurch  nicht 
nur  ihre  beiderseitage  Ehre,  sondern  namentlich  auch  EarVs 
Autoriti&t  nnd  Reputation  Terletzt  worden  w&re.  Er  sei  fest 
fiberzeugt,  dass  sie  Ton  solchen  erfünden  worden,  welche  weder 

des  Kaisers  Ehre  noch  Ferdinand's  Wohl  liebten.  Damit  nun 
aber  Karl  diese  grosse  Bosheit  genauer  kennen  lerne  und  die 
Schuldigen  strafen  könne,  möge  er  in  den  Niederlanden  zwei 
oder  drei  geeignete  Persouf  n  wählen  und  zu  ihm  senden,  damit 
sie  alles  unter.^nfhten  und  hei  zuverlUssifren  Personen ,  nament- 
lich auch  dem  Kurfürsten  von  Sachsen,  ürkundiguiigeu  einzögen. 
Am  16.  December  schreibt  der  Kaiser  an  Ferdinand,  er  habe 
Hannart  befohlen,  bis  zum  April  nach  Spanien  zurückzukehren, 
damit  er  sich  wegen  der  Instruction  und  der  anderen  Dinge, 
welche  ihm  Ferdinand  Schuld  gegeben,  rechtfertige.  Ferdinand 
möge  bis  dahin  alle  mt^liehen  Informationen  und  Documente 
zur  Begründung  seiner  Aiüdagen  senden,  damit  Hannart  bestraft 
werde,  wenn  er  schuldig  befunden  werde.  Am  4.  Februar  1525 
erwidert  der  Kaiser  auf  jenen  Vorschlag  Ferdinand's,  er  habe 
seinem  Wunsche  gemBss  angeordnet,  dass  drei  romehme  Nieder- 
länder zu  Ferdinand  geschickt  würden,  damit  er  sie  von  allem 
in  Kenntniss  setze  und  durch  sie  einen  unterzeichneten  und  ver- 
siegelten Ikricht  an  ihn  sende.  Um  die  Wahrheit  noch  besser 
zu  erfahren,  schreibe  er  an  den  Herzog  (Kurfürsten)  von  Sachsen 
und  andere  von  Ferdinand  genannte  Personen.  Ferdinand  selbst 
möge  die  nöthige  Sorgfeit  anwenden,  um  auf  den  Grund  der 
Sache  zu  kommen.  Hannart  habe  er  zu  seiner  Rechtfertigung 
citirt.  Sollte  etwa  Margarethe  wegen  Geldmangels  die  drei 
Herren  nicht  senden  können,  so  mOge  Ferdinand  einen  der 
Bäthe  des  Reichsregiments  mit  der  Tersiegelten  Information 
senden.  Car  fl  fault  que  je  sache  la  verite  de  eeste  prac- 
tique.  — 

Inzwischen  trugen  sich  grosse  Dinge  in  der  Welt  zu,  welche 
die  Sonden  Haanart's  wohl  in  Vergessenheit  bringen  konnten. 
Die  Schlacht  bei  Pavia  verftuderte  die  Lage  des  Kaisers  und 

seines  Bruders  von  Grund  aus  und  berflhrte  auch  ihr  gegen- 
seitiges Verhältniss  wesentlich.  Ferdinand  hatte  alle  seine  deut- 
schen Nöthe  zur  Seite  geschoben,  und  was  er  von  Mitteln  hesass, 
auf  die  Rettung  der  kaiserlichen  Position  in  Italien  verwendet. 
£r  hatte  sich  um  den  grossen  Sieg,  wie  Karl  wieder  und  wieder 


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12 


H.  Bamngarten. 


anerkannte  0«  wesentlichsten  Verdienste  erworben.  Ueber 
Pavia  und  dem  Bauernkriege  gerieth  dock  wokl  bei  den  Men-^ 

sehen  in  Vergessenheit,  was  im  Sommer  1524  durch  jene  In* 
struction  autgewühlt  sein  mochte.  Hannart  fand  sich  auch 
keineswegs,  wie  ihm  der  Kairoer  befohlen  haben  wollte,  im 
April ,  sondern  erst  im  Herbst  in  Spanien  ein.  Sollt«  da  nicht 
die  ganze  Geschichte  begraben  gewesen  sein? 

In  der  That  finden  wir  sie  Monate  lang  in  der  Correspon- 
denz  der  Brüder  nicht  mehr  erwähnt  Aber  am  25.  Juni  nimmt 
sie  der  Kaiser  mit  merkwürdiger  Lebhaftigkeit  wieder  auf.  .Quant 
au  fait  de  Hannart*,  schreibt  er  an  diesem  Tage  dem  Bruder 
aus  Toledo,  „je  ne  lay  bien  entendu  a  cause  de  la  mabdie  que 
lors  javoye.*  Er  lial)e  Hannart.  um  sieli  zu  rechtfertigen,  nach 
Spanien  geladen.  Ferdinand  werde  gut  thun,  ihm  die  gesauiaite 
Information  über  die  Angelegenheit  zu  übersenden.  Gar  la  chose 
touche  taut  a  tous  et  moy,  que  ue  la  veulx  laisser  en  caildy 
ou  endormir.  Mais  la  veulx  bien  entendre  pour  ce  quelle  e^t 
fort  commune  et  en  parle  Ion  en  diyerses  sortes  *),  Am  1.  Sep» 
tember  meldet  Ferdinand  die  Uebersendung  von  allem,  was  er 
über  Hannart  hat  erfahren  können.  Das  ist  aber  zugleich  die 
letzte  Notiz,  weldie  ich  über  den  merkwürdigen  Handel  ge- 
funden habe. 

Wir  sehen  uns  also  sclüiesslich  in  der  fatalen  Lage,  unsere 
Zuflucht  zu  Verniuthungen  nehmen  zu  raü.ssen.  Eins  dürfen  wir 
da  von  vornherein  als  ausgeschlossen  hinstellen,  dass  nämlich 
Hannart,  dieser  im  kaiserlichen  Dienst  ergraute,  seit  dem  Be- 
ginn des  Jahrhunderts  in  den  wichtigsten  Stellungen  verwendete 
Mann  die  unerhörte  Verwegenheit  besessen  habe,  aus  irgend 
welchen  Gründen  das  fragliche  Schriftstück  zu  schmieden.  Denn 
in  diesem  Falle  würde  er  doch  der  schärfsten  Züchtigung  kaum 
haben  entgehen  können.  Statt  dessen  finden  wir  ihn  zwar  nichts 
wie  Brewer  in  seltsamer  Verwechslung  gemeint  hat,  als  kaiser- 
lichen Comuiissär  beim  Speierer  Reichstage  des  Jahres  1520  % 

*)  Nach  der  gOtÜidben  Gnade»  schrieb  er  ihm  am  81.  IfSrx.  je  me 
tieas  tenu  a  tous  comme  celay  qoi  en  est  une  des  prindpalles  caoses. 

*)  Diese  Brief»'  Karl  s  in  dem  Copialbuch  des  Wiener  Archivs  (Lettres 
de  remperenr  Charles-Quint  ä  son  frere  Ferdinand  152-4 — 1543)  p.  4b  u.  9b. 

^)  Calendar  IV,  2,  1067.  Brewer  hat  ein  zum  Nihnherger  Reichstage 
von  1524  gehöriges  Schriftstück  auf  den  Speierer  Reichstag  von  1526 
übertragen. 


Differenzen  eviscben  Karl  V.  und  Ferdinand,  1524.  18 


wohl  aber  im  November  desselben  Jahres  in  diplomatischer 
Thätigkeit  am  englischen  Hofe  In  den  folgenden  Jahren 
wird  er  Terscfaiedentlich  in  niederländischen  Geschäften  genannt. 
AU  Karl  seine  Schwester,  die  Ednigin  Marie  von  Ungarn,  mit 
der  Yerwaltimg  der  Niederlande  betraute,  ernannte  er  Hannart 
ebenso  zum  Mitgliede  ihres  Rathes,  wie  er  diese  Stellung  bei 
Margarethe  eingenommen  hatte.  Endlich  ging  er  1532  als 
kniserlicher  Botschafter  an  den  französischen  Hof  und  erwarb 
f^ivh  in  dieser  scliwiengen  Mission  die  ausgezeicbnete  Zufrieden- 
heit des  Kaisers  Es  ist  docli  wohl  undenkbar,  dass  ein 
Mann  in  dieser  Weise  das  tortwährende  Vertrauen  des  Kaisers 
genossen  haben  könnte,  welcher  sich  gegen  ihn  und  den  Bruder 
in  80  skandalöser  Weise  vergangen  hätte. 

Es  bleibt  also  nur  die  Annahme  übrig,  dass  Hannart  im 
Angust  oder  September  1523  wirklich  eine  Instruction  erhalten 
habe,  in  welcher  sich  jener  seltsame  Auftrag  an  den  Kuriürsten 
von  Sachsen  fand.  Wie  sollen  wir  uns  die  Mörrliclikeit  seiner 
Entstehunur  vorslelleiiV  Konnte  er  ohne  Wissen  des  Kaisi-rs  in 
die  Instruction  aufgenommen  werden  ?  War  einer  der  Käthe  des 
Kaisers,  war  selbst  Gattinara  (der  übrigens  mit  den  deutschen 
Dingen  wenig  zu  thun  hatte)  in  der  Lage,  etwas  Derartiges  zu 
wagen?  Konnte  auf  der  anderen  Seite  der  Kaiser  so  nachdrtlck- 
lieh  erkii&ren,  er  habe  von  der  Sache  nichts  gewusst,  wenn  sie 
mit  seiner  Zustimmung  geschehen  war?  Lag  es  in  seiner  Art, 
sich  in  so  grellen  Widerspruch  mit  der  Wahrheit  zu  setzen,  zu- 
mul  dem  Bruder  ^e^'enüber? 

Man  wird  viele  wichtige  Momente  in  der  Regiernn'j-  des 
Kaisers  nicht  verstehen,  wenn  man  sich  nicht  stets  gegenwärtig 
hält,  dass  er  bei  all  seinem  Geschäftseifer  doch  völlig  ausser 
Stande  war,  das  ungeheuer  ausgedehnte  Getriebe  seiner  Politik 
wirklich  zu  beherrschen.  Wie  könnte  man  sich  (um  nur  das 
aufföUigste  Beispiel  aus  dieser  Periode  zu  erwähnen)  die  anti- 
päpsUichen  Schriften  der  Gebrüder  Vald^s,  diese  im  Dienst  und 
zur  Vertheidigung  des  Kaisers  abgefassten  und  doch  mit  dem 
ganzen  System  des  Kaisers  im  ^rrellsten  \\  iderspruche  stehenden 
Schriften  erklären,  wenn  man  annehmen  dürfte,  der  Kaiser  habe 


I.  c.  p.  1172. 
^  Biographie  nationale  8,  üd5  tX. 


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14 


H.  BaamgarteiL 


von  ihnen  irgend  genaue  Kenntniss  gehabt?  stehen  ja 

freilich  derartige  literarische  Productionen  auf  einem  wesentlich 
anderen  Boden  ab  eine  wichtige  Staateschzifibi  wie  die  Hannart 
ertheilte  Instruction.  Sollen  wir  uns  Toratellen,  der  Kaiser  habe 
ein  AetenstQck  yon  dieser  Bedeutung  unterzeichnen  kÖnnMit  ohne 
▼on  seinem  Inhalt  Kenntniss  genommen  zu  haben,  so  mfissen 
wir,  scheint's,  unsere  Meinung  von  seiner  politischen  Thätigkeit 
und  Selbständigkeit  beträchtlich  herabstimmen.  Und  doch  liegt 
die  Sache  wohl  etwas  anders.  Nach  dem,  was  wir  von  Hannart's 
Instruction  wissen,  war  sie  ein  höchst  weitläufiges  Actenstück, 
das  sich  fast  über  den  gesammten  Umfang  der  europäischen  Politik 
erstreckte,  die  englischen,  niederländischen,  dänischen,  polnischen 
Angelegenheiten  ebenso  behandelte,  wie  die  deutschen.  Die  Redaction 
einer  derartigen  Weisung  konnte  kaum  in  allen  Einzelheiten 
durch  den  Kaiser  bestimmt,  noch  weniger  ihre  wirkliche  Ab- 
fassung von  ihm  controlirt  werden.  Bs  war  schon  viel,  wenn 
er  mit  seinen  iiäthen  die  wichtigsten  Punkte  ini  Allgemeinen 
feststi'lhe:  die  Auslülirung  im  Einzelneu  musste  er  ihnen  über- 
lassen. Wenn  der  Kaitser  Ende  Juni  l^rlh  seinem  Bruder  sclireibt: 
Quant  au  fait  de  Hannart,  je  ne  laj  bien  entendu  a  cause  de 
la  maladie  que  lors  javoje,  so  sehe  ich  darin  das  Zugeständnisa 
Karl's,  er  habe  allerdings  den  anstössigen  Auftrag  ertheilt,  aber 
Krankheits  wegen  die  Tragweite  desselben  nicht  wohl  übersehen 
können.  —  Diese  Entschuldigung  würde  freilich  nicht  ganz  mit 
den  Thatsachen  stinmien  (so  viel  wir  wissen,  befand  sich  der 
Kaiser  im  August  und  September  1523  sehr  wohl,  erst  ein  Jahr 
später  wurde  er  von  aiilialtendem  Unwohlsein  heimgesucht),  aber 
das  ist  ja  sehr  oft  die  Art  der  Entschuldigungen. 

Allerdings  bleiben  auch  so  der  Seltsamkeiten  genug  übrig, 
vor  Allem  der  Appell  an  den  KurtUrsten  von  Sachsen  nahezu 
unbegreiflich.  Aber  darf  man  sich  darüber  wundem,  dass  aus 
einer  höchst  abnormen  und  irrationellen  Situatbn  eine  Menge 
der  wunderlichsten  Handlungen  heryorgingen?  Würde  es  nicht 
in  Wahrheit  viel  überraschender  sein,  wenn  das  unmögliche 
Unternehmen,  die  deutschen  Dinge  von  Spanien  aus  m  leiten, 
ohne  die  erstaunlichsten  Verstösse  gegen  die  Natur  der  Dinge 
abgelaufen  wäre?  Liess  sich  etwas  Sinnwidrigeres  denken,  als 
im  August  oder  September  1523  in  Toledo  feststellen  zu  weilen, 
was  üannart  im  Februar  oder  März  1524  in  Nürnberg  und  noch 


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Differenzen  zwischen  Karl  V.  and  Ferdinand,  1524.  15* 


viel  später  beim  Kurlürsten  von  Sachsen  zu  thun  haben  werde  ? 
teststellen  zu  wollen  auf  Grund  von  Inforinationeri,  welche  in 
den  Frühsommer  oder  gar  in  den  Frühling  152;3  zurück  reichten? 

Das  historische  Interesse  des  Vorganges  beschränkt  sich  aber 
nicht  darauf,  einen  lehrreichen  Beitrag  zur  Charakteristik  der  kaiser- 
lichen PoHtik  zu  liefern,  er  wirft  vornehmlich  ein  scharfes  Licht  auf 
die  damiilige  Regierung  Ferdinand's.  £&  müssen  doch  am  kaiser- 
lichen Hofe  sehr  bedenkliche  und  gewichtige  Nachrichten  über 
die  Zustände  in  Ferdinand's  L&ndem  eing^aufen  sein.  Hätten 
der  Kaiser  und  seine  vornehmsten  Räthe  nicht  die  üeberseugang 
gewonnen,  dass  da  in  der  That  eine  recht  ernste  Gelnhr  drohe, 
so  if^e  die  seltsame  Werbung  an  den  Kurftlrsten  von  Sachsen 
▼ollkommen  unbegreiflich.  So  wäre  aber  auch  die  ganze  Be- 
vollmäclitii^ung  Hannart's  unerklärlich.  Der  Kaiser  konnte  diesen 
Mann  nur  dann  in  solcher  Weise  pewissermassen  seinem  Bruder 
überordnen,  wenn  er  von  der  Ausiclit  erfüllt  war,  Ferdinand  s 
Uet^nerung  bewege  sich  auf  den  übelsten  Wejgfen.  er  sei  in  der 
Hand  von  Personen,  denen  ebensowenig  die  Leitung  <ler  Keichs- 
j)olitik,  als  die  Verwaltung  der  österreichischen  Gebiete  anver- 
traut werden  könne.  War  es  nun  wirklich  mit  der  damaligen 
Regierung  Ferdinand's  so  überaus  schlimm  bestellt  ?  TJebte  der 
vielgeschmähte  Salamanca  einen  so  höchst  verderblichen  EinflussP 
Eigentlich  wissen  wir  von  diesen  doch  in  der  That  keineswegs 
gleichgültigen  Dingen  so  gut  wie  nichts.  Auch  der  sonst  so 
Terdienstliche  dritte  Band  von  Huber's  Österreichischer  Geschichte 
lässt  diese  Verhältnisse  in  dem  bisherigen  Dunkel;  er  verweist 
auf  die  sehr  dürftigen  Notizen,  welche  ich  in  meiner  Geschichte 
Earl's  y.  geben  konnte.  Es  wäre  doch  recht  erwünscht,  wenn 
sich  österreichische  Forscher  mit  dieser  wichtigen  Periode  ihrer 
vaterländischen  Geschichte  eingehend  beschäftigen  und  da  dann 
auch  die  bis  jetzt  sehr  i  iithselhafte  Gestalt  Salauianca's  in  ein 
helleres  Licht  rücken  möchten 

Leider  müssen  wir  aber  noch  mehr  sagen.  Auch  unsere 
Kenutniss  der  Regierung  Karl'sV.  steht  m  manchen  Beziehungen 
noch  in  recht  bescheidenen  Anfangen.  Als  Lanz  vor  36  dahren 
seine  Actenstücke  und  Briefe  zur  Geschichte  Karls  V.  zu  ver- 

Für  dex^jenigen,  welcher  sieb  dieser  dankbaren  Aufgabe  widmen 
wird,  bemerke  ich,  data  eich  im  Stuttgarter  Archive  zwei  retche  Oonvolnte 
der  ComepODdens  Salamaaca*«  aot  den  Jahien  1524  n.  1529  befinden. 


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*  15     H.  liauiugarteo.  Differenzen  zwischen  Karl  V.  u.  Ferdinand^  1524. 

öffentlichen  begann,  \n  ui  Je  damit  die  wiclitigste  Quelle,  die  sogen. 
Brüsseler  Cauzlei  des  Wiener  Arciuvs  zum  ersteumal  emstlich 
bertihrt.  Leider  ist  diese  Publieation  gleich  mit  dem  ersten  bis 
1520  reichenden  Bande  ins  Stocken  gerathen.  Der  fleissige 
Gkmel  hat  zwar  eine  beträchtliche  Menge  Abschriften  zur  Fort- 
setzung des  Lanz'schen  Werkes  anfertigen  lassen,  dieselben  baben 
aber  nie  das  Tageslicht  erblickt.  Und  doch  machte  man  meinen, 
es  gebe  für  die  Wiener  Akademie  keine  wichtigere  und  dank- 
barere Aufgabe,  als  der  Forschung  Uber  die  grösste  Zeit  des 
Haust'.s  Hababurg  die  unentbehrliche  Grundlai^e  zu  bieten.  Ohne 
eine  wirkliche  Correspondenz  KarrsV.  (wie  weit  die  von  Lanz 
meist  nach  den  unvollstündiiren  Brüsseler  Copien  gegebenen  drei 
Bände  davon  entlernt  sind,  eine  solche  zu  bieten,  weiss  jeder) 
dürfen  wir  nicht  hoffen,  auf  festen  Boden  zu  kommen.  Der 
ungeheure  Umfang  des  Stoffes  mag  eine  Theilung  der  Arbeit  in 
der  Art  empfehlen,  dass  z.  B.  die  auf  die  Niederlande  be- 
züglichen Stücke  einer  besonderen  Publieation  durck  die  Brüsseler 
Akademie  Überlassen  werden,  wozu  man  ja  in  Belgien  bereits 
die  Anregung  gegeben  hat.  Aber  die  Hauptmasse  der  die 
grosse  Politik  des  Kaisers  betreffenden  Correspondetiz  wird 
immer  der  Wiener  Akademie  als  dem  natürlichen  historischen 
Organ  des  Hauses  Habsburg  zutallen.  Man  wird  wohl  sagen 
dürfen :  Was  auch  von  den  mannigfaltigsten  Publicationen  zur  Ge- 
schichte der  Keformationszeit  gegenwärtig  unternommen  werden 
mag,  für  die  politische  Seite  der  damaligen  Epoche  wird  sich 
an  Bedeutung  keine  mit  der  Herausgabe  einer  erschöpfenden 
Correspondenz  des  mächtigen  Kaisers  messen  können. 


i 

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ürsprang  und  Weaen  der  modernen 

Geschichtsauffassung. 


Von 

Gustav  BuchhoLz. 

Wir  sind  gewohnt  dea  Aufschwung  der  deutschen  Geschichts- 
wissenschaft in  unserem  Jahrhundert  auf  die  Wiedergeburt  des 
nationalen  Gedankens  zurückzuführen,  welche  sich  nach  einer  Zeit 
der  Noth  und  des  Druckes  ohne  Gleichen  in  der  mächtigen  Be- 
wegung der  Freiheitskriege  gewaltsam  vollzog.  Und  wer  wollte 
leugnen,  dass  hier  ein  enger  Zusammenhang  besteht,  dass  un- 
widerstehliche Impulse  die  NaÜon,  welcher  das  Bewusstsein  ihrer 
Eigenart  und  Zusammengehörigkeit  unter  der  Fremdherrschaft 
aufgegangen  war,  zu  ihrem  gHSssten  gemeinsamen  Besitzthum, 
ihrer  Geschichte,  zu  rück  führen  inussten.  In  diesem  Sinne  wird 
es  ewig  denkwürdig  bleiben,  dass  der  Freiherr  von  Stein  es  war, 
welcher  die  Begründung-  der  Moniimenta  Ciermauiae  unternahm. 

Aber  die  Wurzeln  <kr  Erscheinung  lie<:en  tiefer.  Denn  nicht 
um  den  zeitweilii^en  und  i^olirtrn  Aufschwung  einer  einzelnen 
Wissenschaft  handelt  es  sich  im  Grunde,  sondern  um  die  Genesis 
einer  ganz  neuen  geistigen  Anschauunfrsform,  um  das  £rwachen 
des  historischen  Sinnes,  der  nicht  bloss  den  Betrieb  der  geschicht- 
lichen Wissenschaft  von  Grund  aus  umgestaltett  sondern  dem  ge- 
sammten  Zeitalter  die  Signatur  gegeben  hat. 

Vorbemerkung.  Für  den  nachfolgenden  Aufsatz  könnt«  Bern In  im's 
inzwischen  erschienenes  lehrreiches  Buch  nt  t-r  die  historische  Methode  nocli 
nicht  lieiiutzt  werden.  Wenn  ich  aucli  iiarh  (ioju  Kr^cheinen  diese-;  Huchos 
mit  iiK'iiu  n  ursprünglich  nur  für  den  mündlichi  n  \  ortrag  wiedergescbriübeiien 
Betruclitungen  hervorzutretcu  wage,  so  veruulusöt  mich  dazu  der  Umstand, 
dan  ich  auch  bei  B.  die  Ableitung  Niebuhr  s  u.  seiner  Quellenkritik  aus  dem 
Ooetbe^Horder'achen  Ideenkreise  der  Entwicklung  nicht  gefunden  habe,  und 
der  Wunsch,  diese  Aaffnsrang  dem  tJrtheil  der  Faehgenossen  su  unterbreiten. 
DeutadM  Ztitiehr.  f.  Octchidito«.  im.  It.  1.  2 


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G.  Bachhoiz. 


Es  wäre  ein  vergebliches  Bemühen,  die  Ursachen  dieses  großs- 
artigen  geistigen  Processes,  welcher  sich  iu  der  romantischen 
Bewegung  vollzog,  aus  nationalen  Motiven  allein  ableiten  zu 
wollen.  Der  nationale  Gedanke,  so  bedeutungsvoll  er  ist,  hat 
doch  nur  als  ethischer  Impuls  gewirkt,  er  selbst  ist  keine  piimAre 
Erscheinung,  er  ist  bedingt  und  befruchtet  durch  Motive  rein 
intellectueller  Natur. 

,Die  roinaiitisclie  Ktaction  —  sa^  Lord  Acton  — ,  die  mit 
der  Invasion  von  1791  begann,  war  dw  Kmjxirung  der  mis.s- 
handelten  Geschichte"  Wir  machen  uns  dies  Wort  zu  eigen, 
aber  wir  setzen  den  Ursprung  der  Bewegung  noch  wesentlich 
weiter  asurdck,  Uber  die  Jahre  der  französischen  Invasionskriege 
hinaus«  ja  selbst  vor  den  Beginn  der  Revolution,  unter  deren 
Ansturm  so  viele  historische  Bildungen  in  TrQmmer  gingen. 
Denn  auch  die  Revolution  ist  uns  nur  die  Verkörperung  des 
rationalistischen  Gedankens  der  Epoche  auf  politischem  Gebiete. 
Dieser  Gedanke  aber  war  innerlich  schon  tiberwunden,  ehe  er 
sich  in  der  Revolution  und  den  ihr  folgenden  Kriegen  der  revo- 
lutionären Propaganda  zu  seiner  letzten  und  grossartigsten  Be- 
thätigung  erhob.  Er  war  iiberwundeu  von  Deutschland  aus,  längst 
ehe  die  Schlachten  der  Freiheitskriege  geschlagen  waren. 

Die  Namen  Winckelmann,  Herder  und  Goethe  gilt  es 
hier  zu  nennen.  Das  Letzte,  was  aus  Goethe's  Feder  geflossen, 
war  das  Wort  von  der  «genetischen  Denkweise,  deren  sich 
der  Deutsche  nun  einmal  nicht  entschlagen  kann*^.  Er  hatte 
selbst  die  wissenschaftliche  und  philosopische  Arbeit  eines  langen 
Lebens  in  den  Dienst  dieser  Denkweise  gestellt  llini  und  Herder 
verdanken  wir  es  in  erster  Linie,  wenn  diese  Ansehauungsform, 
welche  nun  die  Welt  beherrscht,  von  Deutschland  aus  ihren 
Siegeslauf  angetreten  hat. 

Nicht  als  ob  die  Idee  unvermittelt  dem  Haupte  dieser  Männer 
entsprungen  wire.  Auch  sie  hat  ihre  Genesis  wie  jede  andere 
historische  Erscheinung,  und  es  wäre  lockend  genug,  ihren  Wur- 
zehn  nachzugehen.  Aber  ich  muss  es  mir  versagen,  im  Einzelnen 
das  vielverzweigte  Geflecht  aufzudecken,  mit  dem  die  historische 
Weltanschauung  iu  dem  geschichtlichen  Boden  w  urzeit.   Nur  die 

Die  neii«re  doutsche  GeschichtswisMDtehait,  übers,  [ans  der  Eng), 
hilt  Review  1]  v.  Imelmann,  Berlin  1.h87,  S.  3. 

>>  Werke,  CotU  1840  XL,  525.   Werke,  Hempel  XXXIV.  174. 


Moderne  Qeichiehteaiilfaa«aDg. 


19 


beiden  Hauptaste,  welche  sich  zu  dem  Wurzelstamm  der  neuen 
Idee  zuBammenschlossen,  mag  es  gestattet  sein,  hier  nachzu- 
weisen. 

Jean  Bodin  war  es  gewesen,  der  von  antiken  Vorstellungen 
befruchtet  0  ^um  die  Mitte  des  16.  Ja^hunderts  den  Satz  yon 

der  AbhSngigkeit  des  Menschen  von  klimatischen  und  tellnrischen 
Bedingungen  in  seiner  ^Methodus  ad  facilem  histonarum  cogni- 
tionem"  (15613)  zuerst  ausgesprochen  hatte.  Auf  seinen  Schultern 
stand  Montesquieu,  als  er  zwei  Jahrhunderte  später  in  der 
^clirift  über  die  Ursachen  der  Grösse  und  des  Niedergangs  der 
Römer  (1734)  den  Einfluss  der  natürlichen,  in  örtlichen,  zeit- 
lichen, nationalen  Verschiedenheiten  gegebenen  Verhältnisse  auf 
den  Gang  der  römischen  Geschichte  zu  erweisen  unternahm 
und  im  , Esprit  des  Lois*  (1749)  allgemein  die  geographischen 
€hrundbedingungen  der  verschiedenen  Staatsfbrmen  entwickelte. 
Aber  er  blieb  noch  bei  der  Einzelerscheinung  stehen,  ihm  fehlte 
der  Begriff  einer  das  Ganze  zusammenschliessenden  Entwicklung. 
Und  doch  war  dieser  Begriff  damals  schon  gefunden.  Es  ist 
Leibniz'ens  unvergängliches  Verdienst  gewesen,  ihn  philosophisch 
ausgepracrf  und  als  die  lex  continuationis  zum  Grundprincip  seiner 
Metaphysik  gemacht  sm  haben.  Sein  Satsc,  dass  im  Verlaufe  einer 
Entwicklung  jede  Erscheinnugaform  das  Ergebuiss  aller  frflheren 
und  die  Ursache  aller  kOnftigen  sei,  mueste  in  seiner  Anwendung 
auf  die  Auffassung  der  Geschichte  von  den  weittragendsten 
Folgen  werden. 

Aber  ich  halte  innc.  Wir  stehen  bereits  an  der  Schwelle 
der  nem-n  Zeit.  Derjenige,  welcher  den  er.sten  Schritt  hinUber- 
that,  war  Winckelmann.  Seine  Geschichte  der  Kunst  des 
Alterthums  (1764)  ging  aus  der  Vermählung  der  Ideen  von  Leib- 
olz und  Montesquieu  hervor.  Sie  grUndet  sich  auf  den  Ge- 
danken, dass  die  Entwicklung  der  griechischen  Kunst  abhängig 
war  Ten  dem  Werden  und  Wachsen,  von  der  Blflthe  und  dem 
Verfall  des  Volkes,  welches  sie  herrorbrachte.  Wie  wenig  die 
Zeitgenossen  sich  ftthig  erwiesen,  diesen  Gedanken  sogleich  auf- 
zunehmen, zeigt  das  Beispiel  Lessing's.  dessen  Laokoon  zwei  Jahre 
später  erschien  (17M6):  seine  Auf^eii,  sonst  so  hell  und  durch- 
dringend, in  diesem  Punkte  waren  sie  gehalten,  er  machte  keinen 

*)  Veigl  POhlmann,  HeUenische  Antchannogeii  Uber  den  Zuaanuneii- 
hang  zwischen  Natur  and  Qesehiehte  S.  75  Anm. 


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20 


0.  Baehhote. 


Unterschied  zwischen  den  £pochen  und  beurtheilte  alles  mit  dem- 
selben absoluten  Hassstab  der  Yerstandeskritik,  ebenso  wie  er 
in  der  Dramaturgie  die  Regeln  des  Aristoteles  einfach  auf  das 
moderne  Drama  der  Engländer  und  Franzosen  übertrug. 

Auf  um  so  fruchtbareren  Boden  fiel  der  neue  Gedanke  bei 
der  jüngeren  Generation,  der  Herder  und  Goethe  angehörten. 
Mit  Enthusiasmus  nahm  man  ihn  auf  und  durchtränkte  sich  mit 
jener  genetischen  l)enkwci<e,  die  hier  zum  erstenmal  an  einem 
historischen  Stoffe  erprobt  ward. 

Ja  man  ging  weiter.  Goethe,  den  ?:eine  ganze  Richtung 
mehr  auf  die  Natur  als  auf  die  Geschichte  hinführte,  that  den 
bedeutungsvollen  Schritt,  den  Begriff  der  Entwicklung  in  die 
Naturbetrachtung  hineinzutragen.  Sowohl  sein  Aufsatz  Uber  den 
Zwischenlmochen  (1784)  wie  die  Metamorphose  der  Pflanzen  (1790) 
sind  getragen  von  der  Idee  der  Stammverwandtschaft,  der  Ein- 
heit und  Coaiinuitat  aller  Lebewesen.  So  ist  er  der  Anfänger 
und  Bahnbrecher  einer  Richtung  geworden,  welche  in  unser* m 
Jahrhundert  die  Naturwissenschaft  vollkommen  beherrscht,  \\ « nu 
anders  man  Anfänger  und  Bnlmbrecher  denjenigen  nennen  darf, 
der  den  methodischen  Grundgedanken  einer  neuen  wissenschaft- 
lichen Richtung  zuerst  aufgestellt  hat,  mögen  im  üebrigen  seine 
sachlichen  Ergebnisse  föngst  flberholt  sein  oder  die  Oonsequenzen, 
welche  Spätere  ziehen,  weit  Aber  den  Kreis  seiner  eigenen  Ideen 
hinausgreifen. 

Das  Evangelium  aber  der  neuen  Lehre  der  Entwicklung  hat 
Herder  in  seinen  ^ Ideen  zur  Philostjjiiiie  der  Gescliichte  der 
Menschheit"  niedergelegt,  deren  erster  Band  im  .Talire  1784  er- 
schien Hier  ward  der  bei  so  beschränkten  Mitteln  fast  ver- 
wegene Versuch  gemacht,  die  gesammte  Schöpfung  aus  sich  heraus 
als  Ganzes  zu  begreifen,  als  eine  unermessiiche,  durch  die  Beiheu 
aller  lebendigen  Erdwesen  hinaufsteigende  organische  Kette,  al» 
den  sprossenden  Baum  des  Lebens,  der  vom  pflanzenartigen  zum 
weissen  Saft  der  Thiere,  sodann  zum  rötheren  Blut  und  endlich 
zur  vollkommeneren  Wärme  organischer  Wesen  aufsteigt  -j.  „Das 
Resultat  der  Reize  wird  Trieb,  das  Resultat  der  Enip6ndungen 
Gedanke:  ein  ewiger  Fortgang  von  organischer  Schöpfung,  der 

^)  Ich  citire  nach  Bacb  und  Gapitel,  da  eine  im  allgemeineii  GebAoch 
befindliche  Ausgabe  nicht  «ziatirt,  die  Saphan'sdie  noch  nicht  vollendet  ist 
*)  Ideen,  Buch  III,  Cap.  1. 


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Moderne  Oeaehiditaanffossang. 


21 


in  jedes  lebendige  Geschöpf  gelegt  ward"  „Es  ist"  —  sagt 
Herder  —  «anatomisch  und  physiologisch  wahr,  dass  durch  die 
ganze  belebte  Schöpfung  unserer  Erde  das  Analogen  Einer 
Organisation  herrsche* Man  sieht,  -wir  begegnen  hier 
wieder  dem  Gedanken  Goethe's,  der  sich  beiden  unabhängig  aus 
dem  Begriff  des  Werdens  und  der  Entwicklung  ergab  und  im 
geistigen  Austausch  eines  intimen  persönlichen  Verkehrs,  wahrend 
Qoethe  seine  Entdeckung  des  Zwischenknocliens  Torbereitete, 
Herder  den  ersten  Band  der  Ideen  niederschrieb,  anrischen  den 
Freunden  hin  und  her  ging. 

Auf  der  l^a^Jis  dieser  Natiiranscliauung  erhebt  sich  nun  bei 
Herder  dio  Auffassung  der  Menscbengescliielite.  Alles  ist  in  der 
Natur  verbunden ,  ein  Zustand  strebt  zum  anderen  und  bereitet 
ihn  vor:  der  Mensch  schliesst  die  Kette  der  Erdorganisatiou  als 
ihr  höchstes  und  letztes  Glied  Auch  in  der  Geschichte  ist  die 
genetische  Kraft,  d.  h.  die  in  allen  Tbellen  und  in  jedem 
nach  seiner  Weise  wirkende  eingeborene  Lebenskraft  die  Mutter 
aller  Bildungen,  der  das  Klima  —  wie  es  im  siebenten  Buch^) 
nicht  ohne  bewusste  Wendung  gegen  Montesquieu  heisst  —  feind- 
lich oder  freundlich  nur  zuwirkt  „Angeboren,  organisch,  gene- 
tisch ist  dies  Yermögen:  es  ist  der  Grund  meiner  Naturkrftfte, 
der  innere  Genius  meines  Baseins* Auch  die  Vernunft  ist 
diesem  allgemeinen  Gesetz  der  Genesis  unterworfen,  sie  ist  eine 
Summe  der  Erziehung  unseres  Geschlechts**).  „Hier  hegt"  —  sagt 
Herder^)  —  ^das  Principiuiü  zur  Geschichte  der  Menschheit,  ohne 
welche  es  keine  solclie  Gej^chichte  gäbe.  Empfinge  der  Mensch 
alles  aus  sich  selbst  und  eutwickeltii  es  abgetrennt  von  äusseren 
Gegenständen,  so  wäre  zwar  eine  Geschichte  des  Menschen,  aber 
nicht  der  Menschen,  nicht  ihres  ganzen  Geschlechtes  möglich."  So 
tritt  neben  die  natürliche  Genesis  die  geistige,  die  —  wie  jene 
durch  die  organischen  Kräfte  —  durch  Erziehung  und  Tradition 
wirkt  und  von  Herder  als  Cultur  oder  —  im  Sinne  des  18.  Jahr- 


>)  Ebendort 

')  n,  4. 

')  V,  6. 
*)  VTI,  4. 
»)  Ebd. 
•)  IX,  1. 
Ebd. 


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22 


6.  Bacbholz. 


hunderts  —  als  Aufklärung  bezeichnet  wird  ').  Von  diesem  Stand- 
punkt aus  überblickt  er  «die  pfanze  Kette  der  Bildung  unseres 
Geschlechts  in  der  Gescliiehte"  -)  und  findet  als  das  grosse  Hau})t- 
gesetz,  wcklies  in  Jillen  Erscheinungen  zum  Ausdruck  gelangt: 
ffdass  allenthalben  auf  unserer  Erde  werde,  was  auf  ihr  werden 
kann,  theils  nach  Lage  und  Bedürfnis«  des  Ortes,  theils  nach 
Umständen  und  Gelegenheiten  der  Zeit,  theils  nach  dem  ange- 
borenen und  sich  erzeugenden  Charakter  der  Völker*  *). 

Uns  heute  erscheint  dieser  Gedanke  fast  trivial,  eben  weil 
es  uns  so  vollkommen  in  Fleisch  und  Blut  Qberg^gangen,  Keim 
und  Trieb  der  modernen  Geistesbildung  geworden  ist.  Aber  in 
jenen  Tagen  bedeutete  er  eine  Revolution.  Die  einseitige  Rich- 
tung der  rationalistischen  Geschichtsauffassung,  welche  —  mit 
Herder  zu  reden  —  nach  der  einen  Form  ihrer  Zeit  alle  Jahr^ 
hunderte  modelte  und  nur  das  begriü,  was  ihr  geistig  conform 
war,  hat  lui  diesem  Worte  SchiflPbruch  geh'tteu.  Der  Gedanke, 
da.si»  die  Epoclien  aus  sich  selber  zu  vergtehen  seien,  dass  an  die 
Stelle  des  Beurtlieilens :  der  ahRoluten  Bewunderung^  wie  des  un- 
gerechten Tadehis  und  Meisterns  das  Begreifen  und  genetische 
Verstehen  treten  müsse,  war  die  einfache  Conaequenz  dieser 
Anschauung,  weiche  in  den  geschiclitlichen  Ereignissen  und  Wand- 
lungen nicht  ein  willkürliches  Thun  und  Machen,  sondern  em 
naturwüchsiges,  organisches  Werden  erblickte. 

Wie  aber  alles  um  uns  her  geworden  ist,  nicht  bloss  Staat 
und  Kirche,  unter  deren  Ordnungen  wir  leben,  sondern  auch 
Recht  und  Sitte  und  die  wirthschaftlichen  Einrichtungen  der 
Menschen,  die  Systeme  der  Philosophie  so  gut  wie  die  Gebilde 
der  Kunst,  die  Wissenschalt  in  all  ihren  Zweigen,  ja  zuletaet  das 
Volk  selbst,  dessen  Glieder  wir  sind,  und  die  Sprache,  die  wir 
reden,  so  hat  auch  alles  seine  Geschichte,  eine  Gescliichte  nicht 
in  dem  Sinne  bloi^ser  Anliäulun;/  chronologischer  Daten  und 
Materialien,  sondern  Geschichte  als  Entwickhni^s^rfinEr.  als  iIuü 
Product  organischer  Krütte  und  der  Einwirkung  von  Zeit,  Ort 
und  äusseren  Umstanden. 

')  Ebd. 
•)  Ebd. 
•)  XII,  6. 

^)  Auch  me  FUtoMpliie  der  Geichicbte  zar  Bildung  der  Menschheit 
(Riga  1774»  Herder^s  Werke»  Hempel  XXI.  162). 


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Moderne  GeMhichtsAiiffMauog. 


23 


So  war  mit  dem  Begriff  auch  das  Gebiet  der  Geschichte 
uneudlich  erweitert  und  eine  Fülle  neuer  Aufgaben  gestellt. 
Herder  selbst  bat  einige  von  Urnen  ausdrücklich  bezeicbnet,  so 
die  Gescbicbte  der  rdmischen  Reditsgelehisamkeit und  die 
Gescbicbte  der  deutschen  Sprache*),  und  wie  viele  andere  bat 
der  Fortgang  der  Wissenschaft  zu  Tage  gefördert  von  der  ver- 
gleichenden Sprachwissenschaft  an  und  der  durch  Bitter  mit 
historischem  Geiste  getränkten  Geographie  bis  herab  auf  jene 
dem  populären  Bewusstsein  so  geläufige,  den  historischen  Fach- 
männern so  ominöse  Cultuigeschiclite,  die  Zusamraeiifassun«»:  alles 
Wissens  von  Natur  und  Menschheit  in  der  Form  der  Entwick- 
lung. Ja  gibt  es  überhaupt  ein  Gebiet  wissenschaftlicher 
Forschung,  welehes  nicht  durch  den  geschichtlichen  Gedanken 
dauernd  belruchtet  und  innerlich  vertieft  worden  wäre?  Ihn  sehen 
wir  heute  siegreich  nicht  bloss  im  Mittelpunkte  des  gesammten 
Geisteslebens  stehen,  wir  dürfen  auch  sagen,  dass  er  die  Ent* 
Wicklung  unserer  staatlichen  und  politischen  Verhältnisse  im 
neunzehnten  Jahrhundert  gelenkt  hat. 

Was  ist  der  nationale  Gedanke,  die  Triebkraft  aller  politi- 
schen Bildungen  des  Zeitalters,  anders  als  ein  Zweig  neben 
anderen  an  dem  Baume  der  genetischen  Denkweise  Herder's  und 
Goethe's?  Ein  Volk  ist  sowohl  eine  Pflanze  der  Katur  wie  eine 
Familie,  heisst  es  in  den  Ideen,  der  natürlichste  Staat  ist  ein 
Volk  mit  einem  Nationalcharakter  ^) :  er  ruht  auf  sieh  selbst,  denn 
er  ist  von  der  Xatur  begründet  und  steht  und  iiillt  nur  mit  den 
Zeiten,  ein  zusamraengezwungenes  Reich  ist  ein  Ungeheuer,  kein 
Staatskörper*).  E.s  ist  gevviäjs  keine  Uebertreibuug  zu  sagen, 
dass  hier  die  Wurzeln  unserer  modernen  Autfassung  vom  natio- 
nalen Stjiat  Hegen.  Freilich  Herder  und  Uoethe  waren  desshalb 
keine  Patrioten  in  unserem  Sinne,  und  für  uns  Deutsche  war  es 
noch  ein  langer  Weg  durch  Krieg  und  nationales  Elend  hindurch, 
ehe  die  philosophische  Erkenntnias  Einzelner  das  dunkle  Gefühl 
der  breiten  Schichten  des  Volkes  durchdrang  und  sich  in  poli- 
tische Thaten  umsetzte.  Denn  die  grossen  Ereignisse  und  Wand- 
lungen der  Yölkergeschichte  werden  Torwiegend  durch  sittliche 

')  XIV.  h. 

»)  IX,  2. 

«)  IX,  4. 

*)  XII.  2. 


üiyiiizeQ  by  GoOgle 


24 


0.  Bachhols. 


Antriebe  bestimmt.  Gerade  sie  waren  es,  welche  in  erster  Linie 
die  Tolksthfimliche  Erhebung  des  Jahres  1813  ins  Leben  riefen, 
sie  hatten  aueh  an  der  romantischen  Geistesbewegung  einen  kaum 
hoch  genug  zu  schatzenden  Antheil.  Aber  alles  das  soll  uns  die 

Erkenntniss  nicht  verdunkeln,  dass  hinter  den  ethischen  Motiven 
doch  noch  andere  Factoren  stehen .  diiss  ein  ursächlicher  Zu- 
sammenhang vorhanden  ist  zwischen  der  Ausbildinm  des  histo- 
rischen Sinnes  und  der  Entwicklung  des  nationalen  Jiewusstseins, 
mit  einem  Wort:  dass  auch  hier  das  , Analogen  einer  Organi' 
sation"  herrscht. 

Die  Einzelheiten  der  Herder'schen  Geschichtsauffassung  zu 
yerfolgen,  hätte  keinen  Werth.  Wir  schulden  ihm  den  befreien- 
den Gedanken;  die  Ausftlhrung,  die  er  selbst  gibt,  ist  häufig 
einseitig  und  befangen  genug,  wenn  auch  immer  interessant  und 
anregend.  Ueberall  geht  er  andächtig  dem  Werden  und  Wachsen, 
dem  Aufblühen  und  \  erwelken  nach ,  die  ganze  Menschen- 
geschichte ist  ihm  eine  , reine  Naturgeschichte"  alle  histori- 
schen Erscheinungen  die  .natürlichen  Producte  ihrer  Lage,  Zeit, 
Einrichtung  und  Umstände*  Aber  die  Auffassung  ist  im 
Einzelnen  doch  in  hohem  Grade  durch  die  rationalistischen  An- 
schauungen der  Zeit  beeinflusst.  Schon  die  Annahme  einer  Ent- 
wicklung auf  die  Humanität  hin,  die  er  aus  «Lessing's  Erziehung 
des  Menschengeschlechtes*  entlehnt,  trägt  diesen  Charakter,  noch 
mehr  al^er  seine  Beurtheilung  des  Christenthums  und  des  Mittel- 
alters. Er  findet,  dass  der  menschliche  Geist  durcli  die  christ- 
liche Religion,  wie  sie  sich  nun  einmal  historisch  entfaltet,  eine 
unglaublich  schiefe  Form  erhalteut  und  dass  das  Kreuz,  das  Uber 
die  Nationen  errichtet  war,  sich  auch  den  Stirnen  derselben 
sonderbar  eingeprigt  habe  Von  Grund  aus  zuwider  war  ihm 
diese  »Mdnchsreligion*  und  die  «Barbarei  des  römischen  P^t- 
thums  Es  ist  bekannt,  dass  er  in  den  Ereuzzügen  nichts  sah 
als  .eine  tolle  Begebenheit,  die  Europa  einige  Millionen  Menschen 

*)  Xlil,  7.  Die  Bedeoken,  welche  man  gegen  die  einseitig  natarbafle 
GesoluchtsaQffaesung  geltend  machen  kann,  berOhren  den  Qnmdgedaaken 
der  Entwidclnng  niebt 

«)  XIII  6. 

»)  XVII,  1  (6). 

*)  XVllI,  5. 

»)  xvm,  6. 


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Moderne  CtoachiehtsaiiffeMiiiig. 


25 


kostete  und  in  den  Zttrttckkehrenden  grOsstentheils  nicht  auf- 
gekliiie,  sondern  losgebundene,  freche  und  ttppige  Menschen  zu- 
rQckbmehte*.  Das  Gute,  das  zu  ihrer  Zeit  geschah,  kam  nach 
Herder  meistens  von  Nebenursachen  her^). 

Aber  all  diese  schiefen  Urtheile.  die  sich  leicht  vermehren 
Uelsen  —  ich  erinnere  noch  an  dir  nni^erechte  Beurtheilung  der 
R/inier  — ,  k^iunen  daa  Verdien.-t  th  r  Ideen  niclit  schmlUern.  Es 
war  der  Tribut,  den  sie  ihrem  Jahrhundert  abtragen  mussten. 
Auch  hat  Herder  nicht  zu  allen  Zeiten  so  absprechend  über  die 
christliche  Beligion  und  das  Mittelalter  geurtheilt,  vielmehr  hatte 
er  seibat,  anderthalb  Jahrzehnte  frOher,  in  jener  kleinen  Schrift, 
die  den  keimkrftftigra  Grundgedanken  der  Ideen  schon  enthielt 
und  den  Titel  trug:  «Auch  eine  Philosophie  der  Geschichte  zur 
Bildung  der  Menschheit*  (1774),  gerade  eine  Lanze  eingelegt  für 
jenes  verschrieene  finstere  Zeitalter  und  einer  unbefangeneren 
Belli  theihing  desselben  die  Bahn  geebnet,  auf  der  daun  bald  die 
Romantiker  in  hellen  Haufen  einherzogen. 

Und  noch  mehr!  So  einseitig  und  ungerecht  Herder  häufig 
in  seinem  Urtlieil  war,  so  hat  er  der  Geschichte  doch  nie  Gewalt 
angethan.  £r  hat  nicht,  Avie  es  von  Hegel  später  geschah,  den 
Stufeogang  der  Entwicklung  einem  dialektischen  Princip  unter- 
geordnet und  im  Fortgang  der  Geschichte  jenen  berufenen  Ent- 
wicklungsprocess  des  Weltgeistes  erblickt,  welcher  in  Europa 
seinen  Abschluss  findet,  vielmehr  war  er  der  Ansicht,  dass  zu 
gewisser  Zeit,  unter  gewissen  Umstunden  auf  jedes  Volk  ein 
Zu>tand  des  Glückes,  der  Blüthe,  der  Ausgestaltung  einer  rela- 
tiven Humanität  traf).  Ihm  waren  bei  seiner  geschichtlichen 
Betrachtung  .die  Weitbegebenheiten  nur  das  Zifferblatt,  dessen 
Zeiger  von  inneren  ührgewichten  geregt  wird* und  wenn  er 
oft  genug  die  Ziffern  falsch  ablas,  so  hat  er  sich  doch  nie  ver- 
messen, mit  vorwitziger  Hand  in  das  innere  Getriebe  zu  greifen 
oder  an  dem  Zeiger  eigenmächtig  zu  rflcken.  Darum  mochte 
seine  historische  Auffassung  im  Einzelnen  tausendfälng  corrigirt 
werden,  ohne  dass  dies  den  Grundgedanken  berührt  und  der 
Wirkung  seiner  Ideen  Abbruch  getlian  hätte.  Schon  Goethe 
konnte  sagen,  Herder's  Ideen  seien  dergestalt  in  die  Kenntnisse 

')  XX,  Einl. 

^  Aach  eine  Phflotophie  *  «  •  Werke  Hempel  XXI,  1(^8. 
*)  Ideen  Bach  XX,  Einl. 


26 


G.  Bttchhols*. 


der  ganzen  Hasse  übergegangen,  dass  nur  wenige,  die  sie  lesen, 
dadurch  erst  belehrt  werden  «Das  Werk*  —  sagt  er  an  einer 
anderen  Stelle  —  ,bat  unglaublich  auf  die  Bildung  der  Naüon 

eingewirkt"  -). 

Diese  unvergleichliche  Wirkung  der  Lleen  stellt  sich  dar 
und  ist  nur  völlig  zu  verstehen  ais  das  Ergebniss  eiin  r  all- 
gemeinen Heaction  gegen  die  einseitige  VersUmdeskritik  des 
Zeitalters,  gegen  die  Missachtung  des  geschichtlich  Gewordenen 
im  Vergleich  zu  der  reinen  Idee  der  Aufklärung  und  der  Huma- 
nität Denn  nicht  darauf  kommt  es  an,  dass  ein  neuer  Gedanke 
ausgesprochen  wird,  sondern  dass  die  Bedingungen  gegeben  sind, 
ihn  2U  Toller  Wirksamkeit  auf  die  Zeitgenossen  kommen  zu 
lassen.  Der  Gedanke  des  Bodinns  lag  zwei  Jahrhunderte  todt, 
bis  er  in  Montesquieu's  Schritten  zu  nenem  Lehen  erwachte?  und 
nun  aui  einmal  durch  tausend  Canäle  das  AUgemeinbewusstsein 
durchtränkte.  Leibniz'ens  Tdeo  der  Entwicklung  brauchte  fast 
ein  Jahrhundert,  um  aus  der  Abgezogenheit  philosophischer  Spe- 
culation  herauszutreten  und  in  der  Anwendung  auf  das  natürliche 
und  geschichtliche  Leben  Fleisch  und  Blut  zu  gewinnen.  Als 
dann  dieser  Schritt  gethan  und  die  genetische,  d.  h.  die  geschiGhi- 
liche  Anschauungsform  mehr  und  mehr  in  die  oberen  Schichten 
unseres  Volkes  einzudringen  begann,  du  bedurfte  es  immer  noch 
der  giinzen  Wucht  ethischer  Inipulse,  welche  die  europäischen 
Kriege,  die  Fremdherrschait  und  die  gemeinsame  Erhebung  der 
Völker  gegen  Napoleon  ausübten,  um  jenen  Umschwung  auch 
im  Bewusstsein  der  Massen  herbeizuführen,  welcher  den  Anbruch 
des  neuen  Zeitalters  endgültig  besiegelte. 


Die  Geschichtswissenschaft  im  engeren  Sinne  hat  verhältniss- 
mässig  spät  die  befruchtende  Einwirkung  jener  Ideen  erfahren. 
Sie  stand  abseits  von  der  Bewegung  der  Geister  unter  dem  Banne 
der  utilisirenden  Denkweise  Gatterer's  und  SchlÖzer's,  und  erst 
Johannes  von  Müller  stellte  die  Verbindung  her  mit  den  An- 
schauungen der  Romantiker.  Aber  nicht  von  dieser  Seite  konnte 


W.M-ke.  Cotta  1840,  Bd.  ;.W  S.  17;i,  AVerk.-.  Ihniii-el.  Hd.  29  S.  783. 
«)  Werke,  CotU  1840,  Bd.  33  b.  124,  Hempel,  Bd.  2^  Ü.  70*2. 


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Moderne  Geeehiehtsauffiissiuig. 


27 


der  Wissensdiafl;  Heil  erwachseD.  Denn  gerade  die  kritische 
SdArfe  war  Mülier^s  scliwäcliste  Seite.  Und  das  Tor  Allem  war 
Notli,  dass  die  historische  Methode  sich  frei  machte  von  der 

ratiuiiaii>,irenden  Kritik  der  Autklärunj:^sopoche  und  mit  vollem 
Bewus»»tsein  den  «^eiieiisi'heu,  im  <  im  titlu  hsteii  Siune  historisclien 
Gedanken  in  sich  aufnahm  und  verarbeitete.  Ein  Orientalist 
und  Theologe  war  es,  der,  Herder'schen  Spuren  folgend,  hier 
die  Bahn  brach,  Job.  Gottfr.  Eichhorn,  dessen  Bibelkritik  die 
Znsammensetzung  des  Pentateuchs,  speciell  der  Genesis,  aus 
mehreren  selbständigen  historischen  Werken  zu  erweisen  unter- 
nahm Ihm  folgte  Friedr.  Aii^^  Wolf  mit  seinen  Prolegomena 
zu  Homer  (1794),  welche  die  Philologie  zu  einer  ^Geschichtlichen 
Wissenschaft  machten.  Hier  zuerst  war  es  ausgef*i)roclien,  dass 
auch  die  Ueherlieierun^  etwns  Gewordenes  sei,  eine  Geschichte 
habe,  und  mau  weiss,  mit  welcher  freudigen  Zustimmung  diese 
Uebertragung  des  genetischen  Gedankens  auf  ein  neues  Gebiet 
Ton  Goethe  aufgenommen  wurde').  Aber  fast  zwei  Jahraehnte 
noch  soUten  vergehen,  ehe  Niebnhr  mit  semer  römischen  Ge- 
schichte  (1811)  auftrat  und  die  neugewonnene  Erkenntniss  auf 
dem  i  ngeren  Gebiet  der  politischen  Geschichte  zur  Anwendung 
brachte.  Freilicli  nun  auch  gleich  mit  einer  Meisterhaftigkeit 
und  genialen  Sicherheit,  welche  über  die  Versuche  der  Vorgänger 
weit  hinaus  griff  und  nach  Macaulay's  Zugeständnis«  Epoche 
machte  in  der  Geschichte  der  europäischen  Intelligenz^). 

Kritik  an  den  überlieferten  Thatsachen  der  Geschichte  hatte 
man  längst  gettbt,  selbst  das  autorifötsgläubige  Mittelalter  bietet 
nicht  wenige  Beispiele  hierfür,  aber  erst  das  achtzehnte  Jahr- 
hundert liatte  den  kritischen  Verstand  auf  den  Kichterstuhl  er- 
hoben und  den  Zweifel  mit  Methode  betriehen.  Man  gefiel  üich 
in  der  Beslieitung  fler  Glau})würdigkeit  aller  Tradition  und  war 
gross  darin,  iiire  inneren  Widersprüche  aufzudecken.    Das  ij^r- 


')  Eichhornes  Einleitung  ins  alte  Testament  erschien  in  erster  Auflage 
1780—83,  in  zweiter  1787. 

*)  fcLlegie:  Hermann  u.  Dorothea;  ür.  an  Schiller,  19.  April  1797. 

•)  The  appearance  ol'  the  book  is  really  an  era  in  the  intellectual 
history  ot  turope:  Mucaulay  an  Napier,  19.  Aug.  1830.  (Trevelyau,  Life 
and  letters  of  Lord  Macaulay  1,  195.  Wegele,  Gesch.  der  Hiatoriographie 
S.  1006.) 


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28 


G.  Bacbholz. 


gf})ni->  war  ailgemeiiuT  Zusammenbruch  morscher  Ueberliefe- 
ruiigeii,  unerhört  in  'l*'r  Geschichte  des  menschlichen  Gei5>lt;'^. 
Aber  die  Skepsis  zum  kritischen  Principe  erhoben ,  erwies 
sich  als  unfruchtbar  und  unfähig  zu  positiver  Leistung.  Indem 
sie  vor  Allem  das  Wunderbare  aus  der  G^chichte  wie  aus 
der  heiligen  Schrift  zu  entfernen  bemOht  war,  wusste  sie 
doch  nichts  an  seine  Stelle  zu  setzen,  als  jene  vemunft* 
gemSssen  ümdeutnngen,  welche  der  rationalistiBchen  Interpre- 
tation und  Kritik  einen  Namen  ftlr  immer  gegeben  haben. 
«Man  kann",  sagt  Niebuhr  mit  Bezug  auf  das  Wunder  in  der 
römischen  Sage,  ^»diesem  seine  Eigenthflmlichkeit  rauben  und 
so  lange  weglassen  und  ändern,  bis  es  zu  einem  gewöhnlichen 
mögliclien  Vorfall  wird,  aber  man  muss  auch  fest  Oberzeugt 
sein ,  dass  das  übrigbleibende  Caput  mortuum  nichts  wenisfer 
als  ein  historisches  Factum  sein  wird"  —  Und  überall  da, 
wo  es  sich  einfach  darum  handelte ,  verschiedene  Berichte  über 
einen  gewöhnlichen  historischen  Vorgang  abzuschätzen,  kam 
man  —  einzelne  wenige  Ausnahmen  abgerechnet  —  im  Grunde 
nicht  über  den  Standpunkt  vergangener  Jahrhunderte  hinaus 
und  erschöpfte  Fieiss  und  Scharfsinn  in  künstlichen  Harmoni- 
simngsrersuchen,  welche  die  widersprechenden  Ueberlieferungen, 
so  gnt  es  eben  gehen  wollte,  auf  ein  Niveau  brachten,  —  wenn 
man  es  nicht  vonog,  in  skeptischer  Laune  mit  der  falschen  auch 
die  echte  Tradition  Ober  Bord  zu  werfen.  Dies  Ergebniss  war 
noihwendig,  da  die  einfadie  Kritik  der  Thatsachen  nie  zu 
einem  Werthmassstab  für  die  Beurtheilung  der  Ueberlieferung 
verhelfen  konnte. 

Hier  eben  war  es,  wo  der  genetische  Gedanke  einsetzte. 
Indem  er  von  dem  Begriff  der  Entwickluug  ausgins:  und  diesen 
in  alle  geschichtlichen  Bildungen  hineintrug,  konnte  es  nicht 
ausbleiben,  dass  er  auch  in  der  geschichtlichen  Tradition  den 
Spuren  organischen  Werdens  nachging  und  an  die  Stelle  blosser 
Kritik  der  Thatsachen  eine  Kritik  der  Ueberlieferung  setzte. 
Es  war  ein  ungemein  bedeutungsvoller  Schritt,  der  damit  gethan 
ward,  es  war  die  Geburtsstunde  moderner  €leschichtsforschung. 
Die  gesammte  Tradition  veriLnderte  auf  einmal  ihr  Antlitz,  die 
todte  Masse  gewann  Leben:  aus  der  Umhüllung  einer  sagenhaft 


')  Köm.  Gesch.  I  (1.  Auil.j,  148. 


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Moderne  OeeehichtMuffasanng. 


29 


ausgescbmackten  oder  durch  falsche  Bezüge  und  Reflexionen 
entstellten  Erzählung  eines  Jahrhunderte  später  lebenden  flistori** 
kers,  der  in  die  Darstellung  der  Vergangenheit  die  Ideen  seiner 
Zeit  hineintrug,  löste  sich  der  ursprüngliche  und  zeitgenössische 
Kern  einer  knappen  und  trockenen  annalistischen  Berichterstat- 
tung los.  Man  erkannte  und  schied  die  manniglarluni  Epochen 
der  üeberliet'erung.  die,  wie  die  Formationen  der  Erdrinde,  bald 
reinlich  in  Schichten  geordnet  übereinanderliegeui  bald  im  bunte- 
sten Wirrsal  gemischt  sind,  und  indem  man  den  Process  rück- 
-wärts  verfolgte  und  Oberall  bis  auf  die  älteste  Form,  das  Ur- 
gestein der  Ueberlieferung,  zu  dringen  versuchte,  eigab  sich  die 
Aufgabe,  die  versprengten  TheQe  der  einzelnen  Ueberlieferungs- 
epochen  zu  sammeln  und  voneinander  zu  scheiden,  um  so  das 
Bild  der  ursprünglichen  Tradition,  soweit  es  noch  erreichbar, 
wiederherzustellen. 

Mit  bewimdernswerthem  Scharfsinn  ist  Niehuhr  auf  diesem 
Wege  vorangeschritten,  ohne  sich  viel  um  Vorgänger  und  Hilfs- 
mittel zu  kümmern.  „Ich  hatte  das  Ziel  erreicht' ,  sagte  er 
selbst  später,  »vrie  ein  Nachtwandler,  der  auf  der  Zinne  schrei- 
tet*^  *),  Was  er  lieferte,  war  darum  auch  nicht  so  sehr  —  und 
konnte  es  damals  noch  nicht  sein  —  eine  Geschichte  Roms  im 
gewöhnlichen  Sinne,  als  vielmehr  eine  G-eschiehte  der  römi- 
schen Tradition,  und  isclion  Goethe  hob  ganz  richtig  hervor, 
das«  der  Titel  eij^^entlich  hatte  lauten  sollen:  „Kritik  der  Schrift- 
steller, welche  uns  die  römische  Geschichte  überlieferten" 
,Wir  müssen  uns  bemühen",  so  bezeichnet  der  Autor  selbst  in 
der  Vorrede  des  ersten  Theiles  seine  Aufgabe^),  „Gedicht  und 
VeriiÜschung  zu  scheiden  und  den  Blick  anstrengen,  um  die 
Zttge  der  Wahrkeit  befreit  von  jenen  Uebertttnchungen  zu  er- 
kennen*. Die  Grundsätze  aber,  nach  denen  diese  Sonderung 
Torzunehmen  ist,  entwickelt  er  im  zweiten  Theile  *)  so:  «Für 
echt  kann  in  der  älteren  Geschichte  Roms  nur  der  kürzeste 
Begriff  der  Vorfälle   ^eibai  gelten,  jede  Ausführlichkeit  ist 


>)  Bd.  I  (2.  Aufl.  1826),  Vorrede  S.  X. 

*)  Br.  an  Niebuhr  Tom  23«  Not.  1812.  (Lebensnachrichten  Über  B. 

O.  Niebuhr  III,  862.) 
*)  S.  IX. 

*)  Vorr.  S.  V. 


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30 


U.  Buchholz. 


verdächtig  ,  die  beurtheilende  Erziihluug  das  Werk  einer 
späten,  dem  Alterthum  ganz  fremd  gewordenen  Zeit".  Eben 
auf  (liest-r  Scheidung  des  Echten  vom  Unechten,  des  Gleiiii- 
zeitigen  vom  Späteren,  die  zum  Grundaxiom  aller  heutigen 
Quellenkritik  geworden  ist,  beruht  der  Anspruch,  welchen  ^ie- 
buhr  für  seine  Forschung  erhebt,  der  Skepsis  zum  Trotz  ein« 
sichere  und  glaubhafte  Geschichte  herstellen  und  behaupten  zu 
können  Da  die  Nachfolger  jedesmal  die  ihnen  Überkommene 
ecbriiUiche  Tradition,  sei  es  Tollstandig  oder  wenigstens  zum 
Tbei],  sei  es  im  Wortlaut  oder  in  redactioneller,  vielleicht  auch 
tendensnOser  Bearbeitung  in  ihre  Werke  aufgenommen  haben, 
so  li^  auch  der  späteren  üeberlieferung  häufig  noch  ein  Kern 
guter  Nachrichten  zu  Grunde,  es  kommt  nur  darauf  an,  ihn 
aus  der  Umhüllung  fremdartiger  Zuthaten  loszulösen.  Das  Ge- 
scbiiil  tier  (^)uellenkritik  ist,  hierzu  die  Kriterien  zu  tinden,  die 
denn  nach  den  versthiedenen  Gebieten  hi«'t(*i  i>eher  Forschung? 
im  Einzelnen  verschieden  genug  sein  mögen,  im  Ganzen  aher 
doch  alle  auf  jenen  Satz  zurückgehen ,  dass  die  ursi)riingliche 
Tradition  knapp  und  sachlich  ist,  häufig  annalistischen  Charakter 
tragt,  die  spätere  Bearbeitung  dagegen  sich  durchweg  als  reflec- 
tirend,  ausschmückend,  ausführlich  kennzeichnet.  Bei  dem  Stande 
unserer  mittelalterlichen  Üeberlieferung  ist  es  nicht  selten  mög- 
lich gewesen,  verlorene  Quellen  werke  mit  ziemlicher  Sicherheit 
sogar  für  ihren  Wortlaut  aus  einer  grossen  Zahl  von  Ableitungen 
und  Bearbeitungen  wiederhenusteUen;  die  altere  rSmische  Ge- 
schichtsforschung muss  in  den  meisten  Fällen  zufrieden  sein, 
wenn  sie  den  Inhalt  bestimmter  Abschnitte  der  gleichzeitigen 
Werke  feststellen  kann,  —  immer  aber  ist  es  dasselbe  Ziel, 
welches  verfolgt  wird,  und  im  letzten  Grunde  dieselbe  Methode. 
pTch  vergleiche*,  sagt  Niebuhr  in  der  zweiten  Ausgabe^),  ,das 
Ergebniss  solcher  Forschunp^en  der  Entblössunfj^  eines  über- 
tünchten alten  Frescogrundes ,  von  dem  die  Farbe  ohne  alle 
Spur  herab  ist,  und  nur  der  mit  dem  Griffel  eingedrückte  Um- 
riss,  wie  ihn  die  alten  Maler  einzureissen  pflegten,  hie  und  da 
sichtbar  wird :  wir  verachten  den  Fund  nicht,  aus  dem  sich  doch 
errathen  lässt,  was  einst  dort  gemalt  stand/ 


»)  T.  2  (2.  AiMg.  1830)  S.  lY. 
*  n  (1880)  1B4. 


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Moderne  OeschichtüauXlassuBg. 


31 


Und  auch  da,  wo  uns  statt  dürftiger  Umrisse  die  ursprüng- 
lichen Farben  des  Gemäldes  in  voller  Frische  erhalten  smdi  wo 
ein  günstiges  Geschick  die  gleichzeitige  Berichtorstattung  vor 
dem  Untergang  bewahrt  hat,  ist  es  wieder  die  genetische  Methode 
der  historischen  Kritik,  weldbe  auf  den  überkommenen  Stoff  An« 
Wendung  findet.  Die  Fragen:  in  welcher  Stellung  befand  sich 
der  Chronist?  konnte  er  die  Wahrheit  erfahren?  wollte  er  sie 
mittheilen?  inwiefern  war  sein  Gesiclitskreis  landschafthch 
beschränkt  oder  durch  Parteirüeksichten  beeinflusst?  welche 
Dinge  berichtet  er  als  Augenzeuge?  wo  stützt  er  sich  auf  die 
Aussagen  anderer,  etwa  auf  eine  schon  ausgeschmückte  münd- 
liehe Tradition?  wo  haben  ihm  Briefe  und  Actenstücke  Tor- 
gelegen  und  sind  zum  Theil  wörtlich  von  ihm  herObergenommen? 
und  was  sich  sonst  noch  alles  an  kritischen  üinzelfragen  er- 
heben kann,  —  es  fasst  sich  schliesslich  zusammen  in  die  eine 
Hauptfrage  nach  der  Genesis  des  überlieferten  historischen 
Stoffes. 

Gerade  die  Erkenutniss,  dass  wir  es  immer  nur,  auch  in 
der  besten  und  ursprünglichsten  Ueberlieferung,  mit  Auffassungen 
von  den  Dingen,  nicht  mit  den  Dingen  selbst  zu  thun  haben, 
nOthigt  uns,  den  Standpunkt  des  Schriftstellers  kennen  zu  lernen 
und  die  Medien,  durch  die  er  sah.  Zu  diesem  Zwecke  lösen 
wir  sein  Werk  kritisch  auf,  Yersuchen  uns  dessen  Entstehung 
nach  Zeit,  Ort  und  Umständen  zu  erklären,  seine  Missverständ- 
nisse  und  seine  Vorurtheile,  sein  Pragma  und  seine  Tendenz  zu 
bL><rreifen  und  fühlen  mi^  dann  erot  im  Stande,  seine  Nachricliten 
für  den  kritischen  Aufbau  der  Geschichte  zu  verwerthen.  Dieses 
ganze  Verfahren  ist  rein  genetisch,  getragen  von  dem  Gedanken 
des  organischen  Werdens. 

Die  Ueberlieferung  erscheint  hier  nicht  mehr  als  etwas 
schlechthin  Gegebenes,  das  man  entweder  gläubig  hinnehmen 
oder  skeptisch  yerwerfen  kann,  sondern  als  eine  historische 
Erscheinung  so  gut  wie  jede  andere,  die  aus  dem  Gesichts- 
punkt der  Entwicklimir  verstanden  sein  will.  Eine  reiche  Lite- 
ratur auf  allen  Gebieten  der  hii>tonschen  l' urschung  dient 
diesem  Zwecke,  und  die  Wissenschaft  darf  sich  diese  mühsame 
Detailarbeit  nicht  verdriessen  lassen.  Denn  eben  die  gene- 
tische Quellenkritik  ist  es,  welche  unsere  moderne  Geschichts- 
forschung Ton  der  geschichtlichen  Arbeit  vergangener  Jahrhunderte 


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32 


6.  BachUols. 


so  wesentlich  unterscheidet.  Sie  üben,  iieisst  die  Entwicklungs- 
geschichte der  Ueberlieferung  verfolgen 


Ist  dann  diese  Arbeit  gethan,  der  Schutt  unechter  Tradition 

hinweggeräumt  und  das  sichere  Materia)  einer  bej?laubigten  Be- 
richterstattuiig  herbeigeschafft,  so  mag  der  eigentliche  Aufbau 
der  gescbichtUchen  Darstellung  beginnen.  Die  Methode  der  wis- 
senschaftlichen Arbeit  ist  auch  hier  ausschliesslich  die  genetische. 
Mag  es  gelten,  eine  historische  Einzelerscheinung,  den  knappen 
Ausschnitt  aus  einem  grösseren  Ganzen,  snir  Darstellung  zu 
bringen,  vielldicht  eine  Episode  von  wenigen  Jahren,  oder  Leben 
und  Wirken  einer  einzelnen  Persönlichkeit,  mag  das  Ziel  weiter 
gesteckt  sein  und  die  Entwicklung  eines  bestinunten  Zeitalters, 
eines  ganzen  Volkes,  ja  schliesslich  den  gesammten  Umkreis  der 
Weltgeschichte  uaifassen,  immer  ist  —  im  Kleinen  wie  im  Grossen 
—  die  Aufgabe  des  Flis:  Dikürs  dieselbe:  den  Spuren  der  Ent- 
wicklung bescheiden  nachzugehen ,  sie  ungetrübten  Blickes  auf- 
zufassen und  möglichst  rein  und  unverfälscht  wiederzugeben. 
Höhere  Ziele  wagt  er  sich  nicht  zu  stecken,  und  wenn  die 
Menschen  des  18.  Jahrhunderts  in  dem  angemassten  Vonirtheil, 
als  sei  die  WeU^eschichte  das  Weltgericht,  alles  vor  dns  kritische 
Tribunal  des  richtenden  Verstandes  zogen,  und  an  Dinge  wie 
Menschen  den  absoluten  Massstab  ihrer  Anschauungen  legten, 
so  geht  unser  Bestrehen  in  erster  Linie  dahin,  jede  historische 
ErscheinunfT  zu  verstellen,  das  heisst:  ihre  Ursprünge  Idnr  zu 
legen,  ihren  mneren  Zusammenhang  mit  anderen  Erscheinungen 
der  Zeit  festzustellen,  ihre  Wirkungen  auf  die  Folgezeit  kennen 
zu  lernen  und  sie  so  gewissermassen  in  den  grossen  und  ewigen 
Zusammenhang  des  gesammten  geschichtlichen  Lehens  als  Glied 
einer  unendlichen  Kette  einzureihen. 


')  Was  ich  hier  }ill»nn  von  der  Kritik  erzilhlonder  (Quellen  auagefabrt 
hiilie.  ifilt  nutürlicli  nichL  minder  von  der  Kritik  des  ganzen  übrigen  histo- 
riijcheu  »^ueilenmuterials.  Ich  verweise  beispielsweise  auf  die  belehrende 
DanteUiuigf  welche  Bresslau  (im  2.  Cap.  seines  Handbachs  der  ürkiuid«n- 
lehre  Bd,  I)  der  Geschichte  der  Urkundeokritik  gewidmet  hat.  Was  beute 
fiber  Editheit  oder  Unechtheit  der  eineeln^  Urkunde  entaoheidet,  ist  im 
Grande  nichts  anderes  als  ihre  Entstehungsgeschichte.  Diese  klarsQlegen 
dienen  alle  Operationen  der  Diplomatak. 


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Modem«  GeschichtBauflaseoDg. 


33 


Aber  wollen  wir  uns  denn  nun  des  liistorischen  Werthurtheils 
gänzlich  begeben?  Wollen  wir  nur  Thatsachen  verzeichnen,  Ent- 
wicklungsreihen  anschauUch  machen,  aber  uns  geflissentlich  be- 
mühen, unser  eigenes  ürtheil  über  all  diese  Dinge  zu  unter- 
drücken? Leugnen  wir  es  nidit:  —  die  Gonsequenz  der  genetischen 
Geschichtsbetrachtung  führt  dahin.  Aber  es  wäre  eine  yerhäng- 
nissvolle  Selbsttäuschung,  auch  nur  zu  glauben,  dass  wir  dazu 
im  Stande  waren.   Unser  Urtheil  beeinfiusst  unsere  Aufibssung 
auf  Schritt  und  Tritt.   Es  ist  nie  anders  gewesen  und  wird  nie 
anders  sein,  so  lange  denkende  und  ftlhlende  Menschen  Geschichte 
schreiben.    Wir  würden  eine  stkiechte  Lelire  aus  den  Geschichts- 
schreibern ziehen,  welche  uns  als  Quellen  dienen,  wenn  wir  uns 
von  jenem  Gesetze  ausgenommen  wähnten,   welclies  lehrt,  dass 
jede  historische  Thatsaehe,  indem  sie  durch  das  Medium  des  Er- 
zählers hindurchgeht,  eine  Brechung  und  Färbung  erleidet,  ver- 
gleichbar jener,  welche  die  Strahlen  des  Lichtes  im  Prisma  er- 
fahren.   So  gewiss  wir  im  19.  Jahrhundert  leben  und  nicht  im 
11.  und  12.,  so  gewiss  wir  auf  dem  Boden  dieses  deutschen 
Staates  stehen,  dessen  Aufrichtung  wir  erlebt  haben,  so  gewiss 
ist  es,  dass  wir  mit  all  unserem  Denken,  unserem  ürtheilen  und 
Fuhlen  verwachsen  sind  mit  den  mächtigen  Factoren.  welche  die 
uns  umgebende  Welt  bestimmen.  Es  liegt  nicht  in  unserer  Macht, 
uns  über  uns  selbst  hinauszuheben,  und  wenn  wir  Geschichte 
schreiben,  so  können  wir  uns  von  den  Meinungen  und  Vor- 
lal heilen  nicht  loslösen,  welche  uns  unbewusst  beherrschen,  ja 
die  uns  in  gewissem  Sinne  „das  Leben  ^i;aben''.   Diesem  Gesetze 
sind  wir  alle  unterworfen  und  auch  unsere  grüssten  (ieschifhls- 
schreiber  von  heute  gehen  unrettbar  einer  Zeit  entgegen,  welche 
sie  bei  aller  Würdigung  ihrer  geistigen  Bedeutung  in  erster 
Linie  doch  als  Material  betrachten  wird  für  eine  Geschichte  der 
historischen  Anschauungen  ihres  Zeitalters^). 

Hier  also  liegt  die  Schranke  unserer  genetisch-historischen 
Betrachtungsweise.  Unser  Ziel:  die  von  aller  subjectiven  Bei- 
mischung losgelöste  Barstellung  reiner  Entwicklung  ist  ein  Ideal 
so  unerreichbar  in  der  Wirklichkeit  der  Dinge,  wie  je  eines. 


')  Diesen  Gedanken  führt  sehr  lichtvoll  aus  ein  Wort  von  Pattison, 
angeführt  bei  £.  A.  Freeman,  Methode  of  bistorical  study  (1886)  266. 
Vergl.  aneh  S.  295. 

neatfldw  Zdtscfar.  f  G«soliiolit0w.  im  It.  l.  3 


üiyiiizeQ  by  GoOgle 


34 


0.  Bnchhols. 


Wir  werden  stets  von  dem  ünsrigen  binanithun.  Ja,  mag  die 
Ueberzengung  uns  nocli  bo  tief  eingeprägt  sein,  dass  wir  in 
unserem  moralischen  und  intellectuellen  Urtheil  kein  absolutes 
Werthmass  der  Dinge  besitzen,  fUr  uns  bleibt  dieses  Urtheil 
dennoch  das  absolute. 

Und  wenn  dem  so  ist,  wenn  wir  uns  bewusst  sind,  unsere 
politisehen,  wie  unsere  sittlichen  und  religiösen,  ja  auch  unsere 
intellectuellen  Anschauungsformen  nun  einmal  nicht  diminiren 
zu  können  bei  unseren  historisclien  Arbeiten,  wenn  wir  in  Folge 
dessen  jedem  Ansprucii  darauf  von  vornherein  entsagen  müssen, 
als  könnten  wir  darstellen,  wie  die  Dinge  wirklich  gewesen,  und 
uns  bescheiden,  nur  zu  sagen,  wie  sie  uns  erschienen  sind,  — 
stehen  wir  damit  nicht  vor  dem  Bankerott  unserer  Geschicht^f- 
auffassung,  ist  ea  nickt  au  der  Zeit  umzukehren  und  Ernst  zu 
machen  mit  jener  naiven  Anschauung,  die  uns  ja  doch  im  Blute 
steckt,  das«  der  Mensch  der  Gegenwart  mit  seinem  Denken  und 
Fohlen,  mit  seinem  Lieben  und  Hassen  der  einzige  Massstab  sei 
für  alles  geschichtliche  Leben  der  Vergangenheit? 

Ich  fürchte  nicht,  dass  Jemand  mit  Bewusstsein  diesen  Schritt 
wird  unternehmen  wollen.  Freilich,  wir  wollen  jenen  Widerstreit 
zwischen  Ideal  und  Wirklichkeit,  zwischen  Theorie  und  Fnuds 
nicht  Terringem,  nicht  kflnstlich  zu  ttberbrQcken  suchen,  wir 
wollen  sein  Dasein  einfach  anerkennen.  Kr  weist  uns  darauf 
hin,  dass  auch  diese  Anschauung,  der  wir  heute  huldigen,  nicht 
die  abschliessende  ist,  dass  eine  Zeit  kommen  wird,  welcher  sie 
veraltet,  .historisch''  erscheint.  Alier  noch  ist  ihre  Mission  nicht 
erfüllt  und  uns,  denen  die  genetische  Denkweise  zum  geistigen 
Lebenseiemeut  geworden  ist,  kann  es  das  Ziel  nicht  verrUcken, 
wenn  wir  uns  klar  machen,  dass  wir  es  doch  nicht  erreichen 
können.  Es  ist  hier  nicht  anders,  wie  ai;f  allen  Gebieten  des 
Lebens.  «Unser  Gang  ist  ein  beständiges  Fallen*,  ein  ewiger 
Compromiss  zwischen  Wollen  und  Vollbringen. 

Nicht  also  um  eine  principielle  Lösung  des  Widerspruchs 
kann  es  sich  handeln,  wohl  aber  um  eine  Ausgleichung  in  der 
Praxis.  Und  diese,  meine  ich,  liegt  nahe  genug.  Genetisches 
Begreifen  und  naives  Beurtheilen  der  geschichtlichen  Vergangenheit 
—  mögen  sie  in  der  Idee  noch  so  weit  auseinanderliegen,  in  der 
^^  ii  klichkeife  treten  sie  zu  einander  in  die  fruchtbarsten  Wechsel- 
beziehungen, sie  bedingen  sich  gegenseitig,  sind  eins  ohne  das 


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Moderne  OeechicbtsaafCunrng. 


35 


andere  undenkbar.   Wir  kdnnen  einmal  ohne  unser  Werthurtheil 

in  der  Geschichte  nicht  operiren  —  selbst  das  massive  Gefüge 
roher  Geschichtstabellen  diircli(lrin<z:t  sein  Hauch  — ,  wir  können  ' 
es  liicbt  streichen  und  die  Idee  der  Ent\vicklun<,''  an  seine  Stelle 
setzen.  Wohl  aber  können  wir  es  dieser  Idee  bewusst  unter- 
ordnen. Und  das  eben  muss  unser  praktisches  Ziel  bleiben. 
Mit  anderen  Worten:  Was  wir  erstreben  und  Ton  uns  und  anderen 
Terlangen,  ist  einzig,  dass  aller  gescbicbtUchen  WerÜibeurUiellung 
▼onuigehe  der  redliche  Versuch,  einer  jeden  historischen  Erschei* 
nunj^  ihren  Platz  im  EntwicUungBznsammenhang  anzuweisen,  Ver- 
hältnisse und  Menschen  genetisch  zu  begreifen.  Daun  erst  mag 
das  Urtheil  in  seine  Rechte  treten,  für  das  wir  auf  diese  Weise 
eine  sichere  Norm  gefunden  haben.  Und  eben,  je  mehr  jener 
Versuch  gelunijen  ist,  desto  weniger  einseitig  wird  sich  das 
Ürthcil  den  historischen  Ereignissen  aufdrängen,  desto  besonnener 
und  stichhaltiger  wird  es  —  eine  reife  Frucht  vom  Baume  der 
Erkenntniss  —  sich  aus  dem  Zusammenhange  der  Dinge  selbst 
ergeben:  es  wird  nicht  aufgehoben  oder  yerdrängt,  sondern  ge- 
reinigt, geläutert  und  vertieft  werden. 

Ich  glaube,  damit  ist  dann  auch  der  wichtigen  pädagogischen 
Aufgabe  der  Gescliichte,  die  neben  ihrer  wissenschaftlichen  Auf- 
gabe einhergeht,  genug  gethan.  Die  Menschen  der  Getuen  wart 
werden  sich  nie  das  Recht  nehmen  lassen,  über  die  geschicht- 
liche Vergangenheit  zu  urtheilen,  wie  es  das  Recht  der  Zukunft 
sein  wird,  die  Summe  zu  ziehen  aus  den  Bestrebungen  und  Lei- 
stungen unseres  Zeitalters.  Die  grosse  praktische  Aufgabe  des 
Historikers  aber  ist  es,  dieses  ürtheil  in  richtige  Bahnen  zu 
lenken.  So  wenig  er  sich  derselben  entziehen  kann,  ohne  sich 
an  seiner  Nation,  ja  an  der  allgemeinen  Bildung"  der  Menschheit 
zu  versündigen,  so  wenig  kann  er  dabei  des  \\  ei  t  hurtheils  ent- 
rathen,  ohne  welches  die  Geschichte  dem  populären  Bewusstsein 
arm  und  leer  erscheinen  würde.  Aber  auch  hier  wird  er  sich 
stets  bewusst  bleiben,  dass  dem  historischen  Werthurtbeil  das 
genetische  Begreifen  und  Verstehen  voranzugehen  habe. 

Und  Yon  diesem  Standpunkt  aus  schlichtet  sich  auch  meines 
Erachtens  der  alte  Streit  über  die  Objectivitftt  des  Historikers 
Ton  selbst.  Genetische  Betraclitung  und  historische  Objectivität 
sind  ffist  synonyme  Bej:^riffe:  beide  im  höchsten  Sinne  unerreich- 
bar,  aber  in  praktischer  Beschränkung  auf  das  Erreichbare  das 


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36 


O.  Baehliok. 


gemeinsame  Ziel  aller  unserer  heutigen  GeBchiclitBclireibttDg. 
Eine  subjective  d.  h.  verBiandeskritieche  GeschichtBcliFeibimg 
*  im  Sinne  des  18.  Jahrbimderts  —  im  unsrigen  noch  ^mi 

Sclilüsser  mit  so  grossem  Erfolge  vertreten  —  ist  heute  wissen- 
schattlicli  uiimtiglich.  Alle  uiLsere  Forschung  ruht  auf  dem  Boueu 
der  genetischen  Denkweise,  ist  darum  ihrem  Grundcharakter  nach 
objectiv.  Ein  Pnncipienstreit  Uber  diese  Frage  ist  heute  gegen- 
standslos, wenn  auch  selbstverständlich  die  grossen  individuellen 
Unterschiede  der  schriftstelleriechen  Charaktere  darum  nicht  ver- 
schwunden sind  oder  je  verschwinden  werden.  Aber  mag  der 
eine  den  reinen  EntwicUungsprocess  als  solchen,  der  andere  die 
Werthbeurtheilung  in  den  Vordergrund  stellen,  —  dennoch  stehen 
beule  auf  demselben  Boden  und  ringen  nach  demselben  Ziel. 
Was  sie  scheidet,  sind  keine  sachhchen  Gegensätze,  sondern  nur 
die  Gradesunterschiede,  die  individuellen  Abstufungen  einer  und 
derselben  wissenschaftlichen  Anschauung. 

Alles  Geschehene  als  ein  Gewordenes  zu  erfassen,  schwebt 
unseren  Bestrebungen  als  letztes  Ziel  vor.  Wir  sind  uns  aber  —  noch 
einmal  sei  es  gesagt  — .  vollkommen  bewosst,  dass  dieses  Ziel  un- 

erreichbai-  ist.  Um  die  Entwicklung  der  Menschengeschichte  rein 
auffassen  und  wiedergeben  zu  können,  müssteu  wii-  einen  Standpunkt 
ausserhalb  dieser  Welt  haben,  nicht  selber  Menschen  sein.  Wir 
wissen,  wie  unser  Urtheil  so  häutig  trübend  und  irrefülirend  unserer 
JSrkenntniss  vorgreift  und  sie  in  falsche  Bahnen  lenkt.  Dass 
unser  Material  lückenhaft^  unser  Wissen  Stückwerk  ist,  predigt 
uns  jeder  Tag.  Es  wäre  unter  diesen  Umständen  mehr  als  ge- 
wagt, wenn  wir  versuchen  wollten,  wie  dies  in  der  That  ver- 
langt  worden  ist,  nach  Analogie  der  Naturwissenschaften  zu  be- 
stiumiten  Gesetzen  der  geschichtliclieii  J'jitwicklung  zu  gelangen. 
Gibt  es  solche  Gesetze  der  Entwicklung  und  des  Fortschritts  iu 
der  Geschichte  —  und  wir  können  uns  den  Verlauf  der  Dinge 
ohne  sie  nicht  vorstellen  — ,  so  sind  sie  jedenfalls  für  uns  nur 
ein  Gegenstand  des  Ahnens,  der  philosophischen  Speculation  und 
des  religiösen  Glaubens,  nicht  des  Wissens  und  Schauens.  Jede 
Zeit  und  jedes  Volk,  jede  Religion  und  Philosophie  legt  das 
eigene  Lebensideal  dem  Gang  der  Geschichte  als  Ziel  des  Fort- 
schritts unter,  die  historische  Wissenschaft  als  solche  kennt  kein 
solches  Ideal.    Von  dem  Strom,  in  welchem  wir  dahiugetragen 


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Moderne  GeBcliichtBaiiffaMnng. 


37 


werden,  kl^nnen  w,  rückwärts  gewandt,  nar  ein  ganz  kleines 
SiQck  übersehen,  vor  uns  liegt  dichter  Nebel:  Richtung  und  Ziel, 
Quelle  wie  Mflndnng  sind  unserem  Blicke  gleichermassen  yer- 
borgen.    Wir  wissen  weder,  von  wannen  wir  kommen,  noch 

wohin  wir  gehen.  Nur  die  Bewegung,  in  welcher  wir  und  alles 
um  uns  sich  befindet,  fühlen  wir,  aber  den  Bewegenden  sehen 
wir  nicht.  Auch  die  Geschichte  vermag  den  Schleier  nicht  zu 
heben,  der  das  Räthsei  des  Daseins  umhüllt,  und  es  wäre  Schwär- 
merei und  vermessener  Walm,  da  von  Gesetzen  zu  sprechen,  wo 
wir  bescheiden  kaum  von  Wahrnehmungen  und  beschrankten 
Eirfiilimngen  reden  kennen. 

Es  ist  eine  ganz  scharfe  Linie,  welche  Wissen  und  Glauben, 
empirische  Erkenntniss  und  religiöse  Vorstellung  scheidet,  — 
im  Interesse  beider  liegt  es,  dass  sie  weder  von  hüben  noch  von 
drüben  überschritten  werde. 


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Ein  Henschenalter  Florentinischer  Oeschichte. 

(1250—1292.) 


Von  • 

0«  Hartwig. 

(Fortsetzung.) 

V. 

Die  im  Jahre  12(57  nach  dem  bturze  König  Manfired's  unter 
Beihilfe  seines  Besieg^rs  nach  Florenz  zur  Uckkehreoden  guelfischen 
Verbannten  setzten  sieb  aus  verschiedenen  Gruppen  zusammen. 
Zu  ihnen  gehörten  Yomehme  guelfische  Adliche,  welche  die  Siege 
König  KarFs  mit  erfochten  hatten  und  die  theilweise  um  so 
leidenschaftlichere  Gegner  der  gestürzten  Regierung  waren,  als 
sie  Familien  entstammten,  die  liuer  Tradition  nach  ghibellinisch 
gesinnt  waren.  Ganz  begeisterte  Anhänger  des  Papstes  waren 
natiirhch  die  Mönche  und  Geisthchen,  welche  das  dem  Gerüche 
der  Ketzerei  verfallene  Regiment  mit  besonderem  Hasse  ver- 
folgten. Aber  auch  zahlreiche  Kaufleute  und  wohlhabende  Btlrger, 
welche  das  Brod  der  Verbannung  gekostet  hatten  und  die  Treppen 
Fremder  auf  und  nieder  gesti^en  waren,  kamen  in  die  ersehnte 
Heimath  zurück.  Nicht  als  ob  zu  diesen  viel  niederes  Volk  ge- 
hört hatte.  Unter  den  Kaufleuten  und  Banquiers,  welche  sich 
jetzt  wieder  des  Anblicks  von  «San  Giovannis  Hürde"  erfreuten, 
befanden  sich  auch  Sprossen  adliclier  Geschlechter,  welche  die 
Noth  zu  tüchtigen  Geschäftsleuten  gemacht  liatte,  denn  «bisogno 
fa  produomo".  Ausdrücklich  wird  der  grosse  Autschwung,  welchen 
Florenz  im  letzten  Drittel  des  13.  Jahrhunderts  in  commercieller 
Hinsicht  nahm,  mit  der  Vertreibung  der  Guelfen  aus  der  Stadt 


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FloKntixier  Oeschiohte  1250—1292. 


39 


im  Jahre  1260  in  Verbindung  gebracht.  Sie,  in  alle  möglichen 
Linder  ssentrent,  hätten  den  Verkehr  ihrer  Heimath  mit  diesen 
angeknüpft  lind  gesteigert  Diese  Männer^  kOhle  Rechner  und 
praktische  GeschSftsleutef  waren  die  erbittertsten  Gegner  des  feu- 
dalen llegimentus,  das  die  Stadt  im  Inneren  zu  keiner  geordneten 
Verfassung  und  nach  Aussen  zu  keinem  Frieden  mit  der  geld- 
}>f(iüritigen,  aber  auch  geidspeiideiiden  Curie  kuiiuiien  Hess.  Jetzt 
wollten  sie  aber  vor  Allem  für  die  in  den  bösen  .sieben  Jahren 
erlittenen  schweren  Verluste,  die  ihre  Habe  in  der  Stadt  erfahren 
hatte  ^  entschädigt  sein.  Viele  der  Verbannten  waren  doch  auch 
arm  geworden  und  gar  manche  fanden  ihre  Häuser  und  Burgen 
zerstört  oder  in  fremdem  Besitze. 

Um  das  so  Verlorene  wieder  zu  gewinnen  und  Rache  zu 
nehmen  an  den  Zerstürern  des  heimathliehen  Heerdes,  galt  es 
zunächst  eine  kräftige,  rücksichtslose  Parteirefrieruiiij  einzusetzen, 
welche  hierzu  sowohl  die  sofort  zu  ergreifenden,  mehr  transitori- 
schen  Massregeln  traf,  als  auch  bleibende  Verfassungsverände- 
rungen ins  Leben  rief,  welche  die  Rückkehr  des  ghibellinischen 
Feudaladels  unmdgHch  machten.  Darum  durften  die  Heimgekehrten 
^ie  Parteiorganisation,  die  sie  zusammengehalten  und  den  Sieg 
mit  herbeigeftlhrt  hatte,  nicht  nur  nicht  auflösen ^  sie  mussten 
sie  yiebnehr  zu  einer  bleibenden,  womöglich  die  ganze  Comune 
beherrschenden  machen.  Und  das  ist  auch  geschehen.  Die  Con- 
stituirung  der  guelfischen  Partei  in  der  Stadt  zu  einer  geschlos- 
senen, unter  eigenen  Vorständen  sich  selbst  regierenden,  un- 
abhängigen und  reichen  Körperschaft,  welche  die  Comune 
beeinflusste,  sich  aber  von  allen  Wandlungen  derselben  in  ihren 
eigenen  Institutionen  kaum  anfechten  liess,  das  ist  das  wichtigste 
Ergebmss  der  1267  mit  fremder  Hilfe  herbeigeführten  Umwälzung 
dieses  Gemeinwesens  für  dessen  ganze  spätere  Entwicklung.  Dass 
diese  Revolution  sich  aber  nur  durch  Beihilfe  von  Aussen  hatte 
vollziehen  und  dann  behaupten  können,  das  zeigt  scln>u  die  Um- 
gestaltung, welche  mau  der  Spitze  der  comunalen  i^ehürden  geben 
zu  müssen  glaubte. 

Die  Stadt  hatte  bis  dahin  ihre  Selbständigkeit  gegen  Kaiser 
und  Papst  durch  die  von  ihr  selbst  jährUch  vollzogene  Wahl 


0  VtUani  VI,  85.  Hit  Berafnog  snf  die  Anasagea  älterer  GewIUirs- 
tiAnner. 


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40 


0.  Hartwig. 


ihres  höchsten  Beamten,  des  Podesta,  zu  erringen  und  zu  sichern 
gewusst.  Jetzt  machte  man  aber  den  vom  Papst«  zum  »Friedens- 
stifter  Tusciens"  ernannten  Führer  der  Guelfenpartei  ganz  Ita- 
liens, den  König  Karl  von  Anjou,  zunächst  für  den  Seat  des 
Jahres  1267  und  dann  sofort  auf  seehs^)  weitere  Jshre  als 
Podestä  zum  Haupte  der  Stadtverwaltung.  Wie  zwanzig  Jahre 
ssuTor  , Köllig"  Friedrich  vou  Antiochien  die  Stadt  durch  Vicare 
regiereil  liess,  so  jetzt  ein  anderer  König.  Was  man  damals  aui  j* 
Weise  zu  beseitigen  gesucht  hatte,  fand  jetzt  die  Guelfenpart.  i 
ganz  in  der  Ordnung.  Einen  bedeutenden  Unterschied  gab  es  irei- 
lich.  Hatte  der  Sohn  Friedrich's  II.  damals  mit  Hilfe  eines  un- 
disciplinirten  Adels  die  Stadt  verwaltet,  so  stand  jetzt  neben  dem 
Vicar  König  Karl's  ein  aus  zwölf  Mitgliedern  bestehender  Stadt- 
rath. Diese  zwölf  Buonuomini,  je  zwei  von  den  Sechsteln  (sesti) 
der  Stadt  gewählt,  verwalteten  ihr  Amt  zwei  Monate.  Man  rief 
damit  die  zwölf  Vorsteher  (anziani)  des  Volkshauptmanns  (capi- 
taiio  del  popolo)  von  1 250  wieder  ins  Leben .  nur  dass  sie  eine 
andere  Stellung  im  Organismus  der  Verfassung  erhielten.  Dieser 
erlitt  jetzt  überhaupt  eine  gründliche  Umbildung. 

Waren  vor  1250,  je  nach  dem  Stande  der  kaiserlichen  Au- 
torität in  Florenz,  bei  der  Beratbung  der  wichtigsten  Angelegen- 
heiten, dem  Abschluss  von  Verträgen,  der  Veranlagung  von 
Steuern,  bei  Kaufverträgen  und  Kriegserklärungen  u.  s.  w.  nur 
die  Vorstände  der  oberen  sieben  Zünfte  und  dann  die  Vertretung 
der  gesammten  Comune,  der  grosse  und  kleine  Stadtrath  (consi^Iio 
generale  et  speciale  del  Connnie),  gefragt  worden,  und  waren 
diese  Rathskörper  auch  noch  nach  1250  bestehen  geblielMn, 
so  verschob  sich  jetzt  der  Schwerpunkt  der  Regierung,  sowohl 
was  die  Gesetzgebung  als  was  die  Verwaltung  betriffl;.  £r 
befand  sich  nicht  mehr  in  dem  aus  Adlichen  und  Bttrgerlichen 
zusammengesetzten  Bathe  der  Comune  oder  des  Podestä,  son- 
dern in  dem  Volksrathe  (consiglio  del  popolo),  der  ebenso  wie 
der  andere  sich  aus  zwei  Käthen  zusammensetzte.  An  diesen 
Rath  brachten  die  zwölf  Rathsmänner  ihre  Anträge  zunächst,  uiul 
der  VolkshauptTiiann  leitete  die  Verhan<llung  in  seinem  Rathc. 
Dann  erst  kamen  sie  an  den  Gemeinderath.  Denn  so  neueruugä- 


0  Die  Angabe  yillaili*s,  dass  die  Erwählang  auf  10  Jahre  statte 
gefunden  habe,  ist  ftkUeh.  Hartwig,  Quellen  n.  Forschungen  II,  279,  Ann. 


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Florentiner  Geaehiohte  1250--1292. 


41 


sQchtig  man  in  Florenz  auch  war^  so  wenig  radicnl  verfuhr  man 
bier.    Wenigstens  jetzt  noch  nicht.   Die  bestehenden  eonstitu- 
tionellen  Factoren  witrden  keineswegs  beseitigt  nnd  sofort  durch 
neae  ersetzt.  Zeigten  sich  in  der  Staatsmaschine  Fehler,  so  riss 
num  das  Torbandene  RSderwetlt  nicht  weg,  sondern  schob  zwi- 
scheu   dasselbe  ein  neues  Element  ein,  welches  die  Heibungen 
des  alten  verhindern  und  die  Gangart  der  Maschine  ausgleichen 
und    regein  sollte.    Dadurch  entstand  freilich    eine   sehr  zu- 
sammengesetzte und  schwerfallige  Staatsmaschine;  doch  wusste 
man  ihren  Betrieb  dadurch  wieder  zu  beschleunigen,  dass  man 
die  Sitzungen  der  yetscbiedenen  Bftthe  in  ein  und  dasselbe  Ge- 
bäude und  aemlich  auf  dieselbe  Zeit  verlegte.    Aus  der  Ka- 
pelle einer  Kirche,  in  der  dieser  Rath  Beschluss  gefosst  hatte, 
kam  die  Proposition  in  Dringlichkeitsfällen  an  den  anderen  Rath, 
der  in  derselben  Kirche,  aber  in  einem  zweitijii  lUume  tagte,  und 
so  konnte  man  doch  ziemlich  rasch  fertig  werden.    Von  der 
grossten  Wichtigkeit  war  es  jedoch,  wer  eine  Proposition  zuerst 
2U  berathen  hatte.  Da  der  Volksrath  dem  des  Podesta  jetzt  voran- 
ging, so  hatte  jener  also  die  Initiative  in  den  wichtigsten  Staats- 
angelegenheiien.    Ohne  ihn  konnte  keine  wichtige  Angelegen- 
heit und  keine  Ausgabe  beschlossen  werden.  Diese  nacheinander 
Beschlflsse  fisssenden  Rätbe,  von  denen  der  erste  aus  den  Zunft- 
Torständen  und  Vertrauensmännern,  der  Credenza,  bestand,  denen 
daun  der  grosse  Rath  des  Capitano,  der  190  Köpfe  zählte,  folgte, 
und  der  kleine  und  grosse  Rnth  des  Podesta,  welcher  -iOO  Mit- 
glieder hatte,  bildeten  in  ilirer  Gesammtheit  die  sogenannten  con- 
sigli  opportuni,  d.  h.  die  Qesammtheit  der  constitutionellen  Körper- 
schaften.   Die  Erledigung  wichtiger  Fragen,  die  Besetzung  der 
Aemter  aller  Art  u.  s.  w,  musste  durch  sie  erfolgen     In  grossen 

Da  hier  keineswegs  beabsichtigt  wird,  eine  Verfassungsgeschichte 
von  Florenz  za  geben,  so  sehe  ich  davon  ab,  die  Ansichten  anderer  über 
die  viel  amstrittenen  Verfassungsfragen  wiederzugeben.  Wer  sich  ein  un- 
gefähres Bild  von  der  Verwirrung,  die  auf  diesem  Gebiete  herrscht,  machen 
will,  kann  die  drollige  Ziipammenstellung,  die  Perrens  II,  94  gibt,  ansehen. 
Da,  80  viel  ich  weiss,  keine  Urkunde  aus  dem  Jnhre  1267  vorhanden  ist, 
welche  den  ganzen  Verfassungsnpparat  in  Thätigkeit  zeigt,  und  Villani 
in  allen  V^errassungsfragen ,  die  vor  seiner  Zeit  liegen,  ungenau  ist,  wird 
man  schwer  sa  ganz  festen  Ansätzen  kommen,  namentlich  da  in  dieser 
Zdt  in  Florens  alles  in  stetem  Flosse  war.  Den  Hamen  der  Gesammtheit 
der  Rftthe:  Conslgli  opportani  hat  uns  Villani  VII,  16  aufbewahrt  Er 


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42 


0.  Hartwig. 


Lebensfragen  des  Staatswesens  trat,  alle  diese  Räthe  überraj^end, 
dann  noch  das  Parlament  zutjainmeu,  d.  Ii.  die  Gesammtheii  aller 
Bürger, 

War  durch  die  Vielheit  der  Küthe,  deren  Competenzen  nicht 
streng  geregelt  waren,  so  dass  man  häufig  erst  tlber  sie  be- 
schliessen  muaste,  die  Thätigkeit  vieler  Bürger  schon  sehr  in  An- 
spruch genoQimeii,  so  geschah  dieses  fast  noch  mehr  durch  die 
Wahlen  zu  ihnen  selbst.  Diese  erstreckten  sich  nilnilich  nur  auf 
kurze  Wahlperioden  lud  waren  keineswegs  einheitlich  geregelt. 
Denn  die  Rathe  wurden  auf  sechs  Monate^),  und  tlieilweise 
wenigstens  von  localen  Wablkörpem,  bei  denen  sich  der  Einfluss 
der  alten  und  reichen  Familie  geltend  machte,  nach  den  Sesti, 
bestellt.  In  dem  Rathe  der  Gomune  waren  Adel  und  Volk  zu 
gleichen  Theilen  vertreten,  im  Rathe  des  Popolo  nur  dieses. 
Die  Wühlliarkeit  in  einen  Rath  war  au  das  Alter  von  25  Jahren 
gebunden 

War  durch  diese  Verfassung  dem  Volke  ein  sehr  bedeuten- 
der. —  ja  man  würde  sagen  können:  Ausschlag  geljender  An- 
theil  an  der  Regierung  gesichert,  wenn  der  durch  seine  historische 
Stellung,  durch  seine  Geschäftskenntniss  und  allgemeine  Bildung 
und  Waffentüchtigkeit  dem  gemeinen  Bürgersmann  doch  weit 
überlegene  und  zum  Herrschen  erzogene  Adel  seinen  £influs8 
nicht  noch  persönlich  zu  behaupten  verstanden  hätte,  so  waren 
die  Pr&rogativen  der  guelfischen  Partei  noch  grossere.  Denn 
«inen  Bestandtlieil  der  Magistratur  bildeten  £emer  zwei  andere 
Behörden«  von  denen  die  eine  ihrer  Natur  nach  nur  eine  transi- 
torische  Bedeutung  haben  konnte,  und  die  andere  streng  genom- 
men nur  der  Vorstand  einer  Privatgesellschaft  war.   Und  doch 


Ondet  flieh  aber  anch  ml«  der  ofBciell  gebrauchte  Atudruck  in  uihlreichen 
Actenstttcken:  Le  Consnlte  della  Bepabblics  Fiorentina  pubbL  da  A. 
Gherardi)  p.  29,  87,  90,  91  n.  a.  w.  n.  ».  w.  Ich  bemerke  noch  ans- 
drttckUch,  das»  Villani  das  VerbältnlM  der  beiden  Vollufithe  omkebrt, 
indem  er  den  Rath  der  Hundertmänner  vor  dorn  der  Zünfte  und  der 
credenta  abstimmen  lässt.  In  der  Kegel  sollte  den  Beschlussi'asBungen  der 
Rithedes  Capitanos  die  der  Räthe  des  Podcsta  am  folg^endcn  Tage  nachfolgen. 

')  So  nach  Marchionue  di  Coppo  Stefan!  in  Delkie  degh  £rudiU 
Toscani  T.  VIII,  S.  11. 

*)  Einzelnes  bleibt  auch  hier  immer  iVagiiclt.  Ich  kann  hier  nicht 
weiter  darauf  eingehen.  Ueber  den  UDtenchied  von  Adel  nnd  Volk  wird 
weiter  unten  noch  gehandelt  werden. 


Florentiaer  Ueschichte  1250 — 12^2. 


43 


waren  es  Behörden  von  der  grö&äteu  actuelleii  Jiedeutung  für  diu 
Comune:  ich  meine  die  sechs  Hauptleute  der  Partei  der  üueiien 
und  die  sechs  Tapitani  der  Genossenscliaft  <?egeu  die  Verbannten 
(bocietas  continatorum).  Mit  den  zwüil  Kathsherreu  des  könig- 
lichen Vicars  lag  den  zwölf  Vorständen  dieser  l>eiden  Genossen- 
schaften die  Reinigung  der  Stadt  von  aUen  aiisgespiochen  ghibel- 
liniBchen  Elementen  ob.  Sie  konnten  Terbannen  und  xurückrufen. 
Eine  Sentenz  YOn  ihnen  war  unwideirufUcb  gültig,  wenn  nur  von 
jeder  der  drei  Körperscbaften  ein  BGtglied  bei  ihr  thätig  geweaen 
war.  Sie  haben  denn  auch  bia  zum  Jahre  1269  die  Stadt  metho- 
disch  und  grOndlich  gesäubert  Die  Ghibellinen  wurden  in  zwei 
grosse  Ciassen  geschieden,  von  denen  die  eine  wieder  in  vier 
Unterabtheiluugen  zerfiel.  Da  pib  es  die  einfach  ghibellinisch 
Gesinnten,  als  verdächtig  fsos]»etti)  verzeichneten,  die  man  nach 
dem  Grade  ihrer  Verdüchtigkeit.  bald  aus  der  Stadt,  der  Graf- 
schaft und  dem  District.  bald  nur  aus  der  Stadt  und  der  Graf- 
schaft, bald  nur  aus  der  fcjtadt  selbst  auswies  oder  in  ihr  zurück- 
behielt, jedoch  80,  dass  sie  jeden  Augenblick  ihrer  Ausweisung 
gewärtig  zu  sein  hatten.  Von  diesen  vier  Kategorien  Verdäch- 
tiger, deren  Zahl  man  auf  1600  angegeben  findet,  waren  die 
echten,  aus  der  Stadt  ausgesEogenen  Ghibellinen,  an  deren  Spitze, 
wie  immer,  die  Uberti,  Lamberti  u.  e.  w.  standen,  geschieden. 
Zwischen  diesen  und  der  Stadt,  die  sie  als  Rebellen  ansah,  wür 
jedes  Yerhaltniss  abgebrochen.  Man  lebte  auf  Kriegsfnss  mit- 
einander. Dieser  Rebellen  waren  es  ungefähr  1400.  Auf  Grund 
einer  Durchmusterung  der  ganzen  Stadtbevölkerung  und  der 
darüber  aufgenommenen  Specialacten,  von  denen  uns  nur  einige 
Reste  erhalten  sind .  wurde  ein  (Trsammtverzeichniss  dieser 
3000  Personen  angefertigt,  die  nach  den  Sesti  geordnet  in  ihm 
aufgeführt  wertlen  Die  Ktlckkehr  der  so  Proscribirten  war 
jedoch  nicht  ganz  ausge^jchlossen.  Die  drei  Behörden  hatten 
Aber  jeden  einzelnen  Fall  zu  befinden.  Die  Eidesformel,  welche 
der  wieder  zu  Gnaden  Aufgenommene  vor  ihnen  zu  leisten  hatte, 
ist  uns  authewahrt 

')  Die  Prüscriptionsliste  ist  uns  in  dem  ?o*renannlen  Liber  del  Cliiodo, 
das  lier  Tartei  der  Guelfen  pfehf»rt<'.  und  im  Bd.  XIX  »iiT  Capitoli  del  Comune 
erlialLtii.  In  den  Didiy.ie  dviy\\  Eruditi  Toscaui  Vlli^  221— 2Ö1  lindet  sich 
ein  fehlerhafter  Abdruck  derselben. 

*J  Archivio  stor.  Ilal.    Ser.  IV,  T.  18,  S.  396. 


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44 


U.  Hartwig. 


Deuten  schon  diese  Anordnungen  auf  eine  planm&gsige,  den 

Schein  willkürlicher  persönlicher  Vergewaltigung  vermeidende  Ver- 
folgung und  Ausrottung  des  Ghibellinismu?;  in  Florenz  liin.  so 
tragen  andere  Massregeln  diesen  ('harakter  noch  schärfer  zur 
Schau.  Nur  dass  sie  kaufmännischer  gehalten  sind.  Die  1 
nach  Florenz  zurückgekehrten  Ghibellinen  hatten  die  Thürnie, 
Häuser  und  Güter  ihrer  Feinde  in  junkerlichem  Hasse  und  Ueber- 
mutbe  geschädigt  oder  zerstört.  Jetzt  kamen  diese  zurück  und 
trieben  ihre  damaligen  Verluste  mit  VN  ucherzinsen  wieder  ein. 
Zunächst  wurde  eine  Taxation  des  Schadens,  den  die  Gnelfen 
an  Haus  und  Hof  von  1260  bis  1267  erlitten  hatten,  Torgenom- 
men.  Aus  den  einzelnen  Posten  zusammengesetzt,  ergab  sich 
hieraus  eine  Summe  von  172160  Lire.  Es  lag  nahe,  sich  hier- 
für an  die  Guter  der  jetzt  Tertriebenen  Ghibellinen  zu  halten. 
Um  das  mit  bleibendem  Erfolge  und  emer  Art  von  legalem 
Hintergründe  zu  thun,  wendete  man  sich  an  den  Usurpator  der 
Reichsrechte  in  Tuscien,  den  Papst,  uml  dessen  Mandatar,  den 
König  Karl,  und  bat  sich  Verhaltung^.riiassregeln  aus.  Aul  ihr 
Geheiss.  d.  h.  auf  ihre  Zuistimmung  hin,  wurden  nun  die  Güter 
der  (Tliibellineii  eingezogen  und  in  drei  Theile  zerschlagen:  den 
einen  erhielt  die  Stadt,  den  anderen  die  vertrieben  gewesenen 
Guelfen,  den  dritten  die  Parteiverwaltung  der  Guelfen  als  solche. 
Indem  so  die  Interessen  der  Comune  und  der  guelfischen  Partei 
aufs  Unlösbarste  aneinander  gekettet  wurden,  war  es  den  Ghibel- 
linen fast  unmöglich  hier  je  wieder  zu  ihrem  Besite  zu  kommen. 
Der  mSchtige  Cardinal  OttaWano  degl'  Ubaldim,  der  Freund 
Friedrich's  H.,  dem  man  das  Wort  in  den  Mund  legt:  Wenn 
es  eine  Seele  gibt,  so  habe  ich  sie  für  die  Ghibellinen  Terloren, 
soll  auf  die  Kunde  hiervon  sofort  gi-sagt  haben:  Seitdem  die 
Guelfen  von  Florenz  Geld  machen  kehren  die  Ghibellinen 
nimmer  zurück.    In  der  That,  seitdem  die  guelfische  Partei- 


')  Villani  VIT,  17:  Fanno  mohile  d.  h.  Reichthümer  anfliäufen. 
Der  Papst  und  der  Kiiniw-  gollen  das  UritU'l  nur  interimie tisch  der  Parte 
Guelfa  zugewiesen  haben.  Diese  behielt  aber  fiir  immer.  Üb  (iie  ge- 
Bammte  Darstellung  Villani 's  von  der  Organisation  der  Partei  scbuu  für 
dieM  ersten  Jahre  sotrellNid  ist,  weiss  ieh  nicht.  Die  üJtesten  Statuten 
derselben  sind  verloren.  Die  seehs  Capitani  eind  aber  ans  der  Urknnde 
▼on  1268,  die  J.  del  Lange  im  Arch.  itor.  Ital.  1.  c  S.  892  verOlTenUicht 
hat,  nacbweiabar. 


.       :.cl  by 


FlOMDtiDer  Qesehicht«  1250-1292. 


45 


Organisation  in  den  Besitz  von  grossen  Geldmitteln  gekonniK'u 
war,  aus  denen  sie  der  Stadt  gelegentlich  Vorschüsse  machte, 
und  sich  einen  vollständigen  Beamtenstaat  ausbildete,  war  sie 
die  erste  Macht  der  Oomime  geworden.  Sechs  Hauptleute  stellte 
sie  an  ihre  Spitie,  von  denen  drei  dem  Adel,  drei  dem  Bürger- 
stande angehörten.  An  dieser  Zusammenstellung  ist  nie  etwas 
geändert  worden;  durch  sie  blieben  die  adlichen  Familien,  selbst 
nachdem  sie  aus  allen  Öffentlichen  Aemtem  verdi^ngt  waren,  doch 
noch  immer  mittelbar  von  einigem  Einflüsse  auf  die  GJeschicke 
der  Stadt.  Ein  grosser'  und  ein  kleiner  Rath  wurde  gebildet, 
ganz  nach  dem  Muster  der  Stadtverfassung,  ein  Syiidicus  ge- 
wählt, dessen  fv^ie  Auf<;abe  es  bildete,  die  Ghibellinen  anzu- 
klagen, und  ein  biej^eibewahrer.  Ehe  die  Partei  sich  einen  eigenen 
Palast  erbaute,  der  jetzt  noch  in  seinen  unteren  Stockwerken 
erhalten  ist,  versammelten  sich  ihre  ßathe  und  Magistrate  in  der 
Kirche  von  Santa  Maria  sopra  Porta. 

Die  Ghibellinen,  deren  Muth  stet>  erst  dann  gewachsen  zu 
sein  scheint^  wenn  sie  sich  ausserhalb  der  Heimath  befanden,  Ter- 
zichteten einer  solchen  furchtbaren  Organisation  ihrer  Feinde 
gegenüber  keineswegs  auf  eine  gewaltsame  RQckkehr  in  die  Stadt 
Sie  gaben  sich  eine  ähnliche  Verfassung  wie  diese.  Nur  wenige, 
so  scheint  es,  gingen  zur  siegenden  Partei  Uber  und  wurden 
dann  die  wOthendsten  Gnelfen.  Alle  Hoffnung  aufzugeben,  hatten 
die  Ghibeilinen  auch  nocli  niclit  nöthig.  Denn  keineswegs  Latten 
.«ich  alle  tuscischen  Städte  dem  Mnchtgebot«  des  Pa])stes  und 
dessen  Vicar  gefügt.  Das  von  Paiteihader  ganz  zerrissene  nnd 
haltlos  hin  und  her  schwankende  Pisa  stand  jetzt  aul'  ^liibel- 
linischer  Seite.  Siena  führte  das  Schwert  der  Partei,  ihnen 
gegenüber  hatte  sich  jetzt  eine  Keihe  kleinerer  Orte  mit  Florenz 
und  Lucca  zu  einem  neuen  tuscischen  Bunde  vereinigt,  dessen 
Heerhaufen  der  Generaivicar  König  Karl's  anführte.  Florenz 
ttberragte  in  diesem  aber  alle  Glieder  weitaus«  Namentlich  als 
Geldkraft.  Als  der  König  1268  eine  Umlage  ausschrieb,  wurde 
Florenz  mit  1992  Pfund  eingeschätzt;  die  fibrigen  elf  Guelfen- 
städte,  Lucca  ausgenommen,  die  reichen  Guelfen  Sienas  aber  mit 
eingeschlossen,  hatten  2436  Pfund  aufzubringen Einen  Bundes- 
genossen hatten  die  Ghibeilinen  an  der  Raubsucht  und  Grausam- 

Del  Giudice,  Codice  diplomatico  II,  1^  S.  117. 


L.icjui^L.ü  cy  Google 


46 


O.  Hartwig. 


keit  der  Franzosen*  Schon  im  August  1267  sah  sich  der  Papst 
veranlasst,  seinem  «Friedensstifter*  in  Tnscien  zu  schreiben  und 
ihn  zu  bitten  und  zu  ermahnen,  die  Qransamkeit  in  seinen  und 
der  Seinigen  Thaten  zu  yeimeiden  und  sich  mehr  als  Sieger  denn 

als  Vollstrecker  der  Rache  zu  zeigen  Aber  die  Bewohner 
Tiisciens  waren  zu  sehr  vom  Parteihass  hesesbeu,  als  dass  sie 
den  Sicilianeni  Inltten  ein  Vorbild  li<'fern  können.  Sie  iiiru^ieten 
sich  lieber  untereinander.  Eine  grosse  Zahl  der  vornehmsten 
Exulanten  von  Florenz  hatte  sich  in  ein  Castell  des  Sievethales, 
San  Ellero,  geworfen.  Jm  Juni  1267  zogen  die  Florentiner 
unter  der  Führung  des  Marschalls  der  tenzdsischen  Truppen 
gegen  diese  Feste  aus,  belagerten  und  eroberten  sie.  Die  Sieger 
schonten  Niemanden.  Selbst  Weiber  und  Kinder  wurden  um- 
gebracht. Als  die  Florentiner  das  Castell  von  Gressa  erstürmten, 
stürzte  sich  ein  Jüntrling  nm  der  Familie  überti  von  dem  Thurme 
der  Kirche  herab,  um  nur  nicht  den  Todfeinden  der  Seinigen, 
den  Buoudelmonti,  in  die  Hände  zu  fallen. 

Im  Grossen  und  Ganzen  waren  jedoch  die  Fortschritte, 
welche  die  Guelfen  machten,  nicht  Ton  Belang.  Den  Muth  der 
GhibeUinen  belebte  die  Hoflnung,  dass  doch  Oonradin  Ton 
Schwaben,  den  sie  gerufen  hatten,  nach  Italien  herabsteigen 
und  ihnen  Hilfe  bringen  werde.  Da  beschloss  König  Karl  die 
Führung  des  Krieges  selb-t  m  die  llaiid  zu  nehmen,  und  das 
Geschick  schien  ihm  auch  luer  zu  lächeln.  Alles  Hess  si.  ii 
gut  an ,  um  jetzt  sogar  Siena  zu  unterwerten.  Die  reichen 
Banquiers  des  Papstes  aus  dieser  Stadt  waren  zu  Verrätheru  an 
ihrer  Heimath  geworden.  Die  gewaltsam  von  ihr  unterworfenen 
kleineren  Oomunen  im  Süden  und  die  adlichen  Herren  der  be- 
nachbarten Oasteile  fielen  zu  ihren  Feinden  ab.  Montepulciano 
ging  Ober.  Aber  der  Handstreich  auf  Siena  selbst  blieb  resultat- 
los. Dafdr  sollte  Poggibonzi,  die  vielfach  umstrittene  Grenzfeste 
der  Grafschaften  von  Florenz  und  Siena .  in  die  sich  jetzt  an 
1200  GhibeUinen  geworfen  hatten,  erobert  werden.  Alle  guel- 
fischen  Städte  Tusciena  sendeten  dem  Marschall  Karl  s  Hilfs- 
truppen dazu,  als  er  Mitte  Juli  sich  vor  der  Stadt  lagerte.  Die 
aber  war  nicht  so  leicht  zu  gewinnen.  Am  20.  Juli  lautete 
man  in  Siena  Sturm.,  um  den  Freunden  zu  Hilfe  zu  ziehen. 

^)  Brief  vom  4.  Augaat  bei  Martine  et  Daran d,  Theeanma  H,  515. 


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Flomitiaer  Geachiehte  1250— 129S.  47 

Die  Einschliessimg  zog  sich  in  die  Länge  und  König  Karl  muaste 
sieb  entsdiliessen,  selbst  den  Oberbefehl  Uber  die  Belagerung  za 
fiberoehmen.  Doch  ehe  er  dieses  that,  besudite  er  im  August 
Flofrenz,  wo  er,  ehreuToUst  empfangen,  acht  Tage  verweilte^). 

Aber  auch  der  berühmte  Krieger  vermochte  nichts  gegen  die 
tapferen  Vertheidiger  Poggibonzis.  Nur  vom  Hunger  getrieben, 
ergab  sich  die  Besatzung  erst  am  30.  November  gegen  freien 
Abzug  mit  Hab  und  Gut.  Der  Cardinal  Ottaviano  d' Ubaldini 
Termittelte  den  Vertragt).  Karl  benutzte  diesen  Erfolg,  der 
äun  aber  kein  Geld  eingetragen  hatte,  um  seine  Freunde 
zu  besteuern.  Er  legte  im  Februar  1268  den  verbündeten 
Städten  eine  Umlage  auf  zur  stärkeren  Befestigung  Poggibonzis; 
dazu  hatten  die  Florentiner  allein  jene  1992  Pfund  beizutragen. 
Aber  der  Bau  der  Miiuern  Poggibonzis  kam  nicht  zu  Stande, 
und  Karl ,  den  der  Papsi  nicht  ohne  Grund  einen  Armen 
genannt  hat,  der  sein  Gut  unordentlich  verzehre'*),  steckte  das 
Geld  in  seine  Tasche.  Mehr  noch  hoÖ'te  er  durch  die  Nieder- 
werfung von  Pisa  herauszuschlagen.  Denn  gegen  diese  Stadt 
zog  der  König  vom  16.  December  von  Poggibonzi  ab,  obwohl 
die  Nachrichten,  die  ihm  Clemens  IV.  Uber  den  Stand  seiner 
Angelegenheiten  in  Rom  und  dem  Königreiche  zukommen  Hess, 
ihn  nach  dem  SUden  hätten  rufen  sollen.  Auf  die  Kunde  von 
der  nahe  bevorstehenden  Ankunlt  Conradin's  von  Schwaben  war 
fast  das  gcsammte  Königreich  Sicilien  von  dem  Fürsten  von 
des  Papstes  Gnaden  abgefallen  und  der  Abenteurer  Heinrich 
von  Castüien,  der  in  Rom  zum  Senator  gewählt  war,  stellte 
sich  immer  deutlicher  in  die  Reihe  von  dessen  Feinden.  Aber 
Karl  zog  gegen  Pisa,  verwüstete  dessen  Gebiet,  gerirte  sich  als 
kaiserlicher  Yicar,  wozu  ihn  der  Papst  damals  noch  nicht  be- 
stellt hatte,  und  borgte  den  Feinden  Pisas,  den  Lucchesen, 


')  Unter  den  üenii?sen.  welche  die  Florentiner  fieni  König  bereiteten, 
wird  auch  der  genannt^  Uass  sie  ihm  die  berühmte  Madonna  Ciinabue's 
zeigten^  gewiss  sehr  charakteristisch,  wenn  vielleiciii  auch  erfunden. 

Perrens  II,  120  macht  den  Cardinal,  den  der  Papst  noch  am 
4.  Attgott  der  rflekBiehtwollen  Bebaodlau^  Kwrl's  empfiehlt,  tsm  ^febls* 
hib«r  ▼on  P.,  In  offenbareiD  MiaaveraUndniase  der  Ann.  Piacent.  Ghib.  ad  h.  a. 

')  Martine  et  Durand,  Tbeaauroa  472.  Wanim  Perrena  II,  122 
dieae  Urkunde,  die  in  den  Mai  gehört,  In  den  December  aetxt,  ist  nicht 
entchtlieli. 


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48 


0.  Hartwig. 


UOO  Pfuud  Pfennige  ab  Sogar  den  Florentinern  wurde  dieses 
AussaugungssjBtom  des  «Friedensstifters''  zu  arg.  Es  wäre  inter- 
essant, einmal  aus  den  ActenstUcken  des  florentiniachen  und 
neapolitanisclien  Archivs  zusammenzustellen,  welche  Summen 
dieser  Podesi4  und  Oeneralvicar  den  anhsltsamen  Florentmem 
abgepresat  hat  Denn  was  darüber  bisher  veröffentlicht,  ist 
gänzlich  ungenügend  Ich  habe  keine  Zeit  gefunden ,  bei  . 
Durchsicht  der  Registerbände  der  Capitoli  mir  alle  die  Summen 
zu  notiren,  die  au  König  Karl  gezahlt  worden  sind,  und  will 
hier  nur  zusammenstellen,  was  sich  für  die  ersten  Monate  des 
Jahres  1268  nachweisen  l'asst. 

Schon  am  18.  Januar  stellte  Karl  zu  Porto  Fisano  eme 
Vollmacht  an  seinen  Marschall  Johann  de  Braysilya  aus,  in  der 
dieser  ermächtigt  mirde,  600  Goldgulden,  welche  die  Floren- 
tiner ihm  versprochen  hätten,  einzunehmen.  Am  13.  Februar 
quittirte  der  Mandatar  des  Marschalls  dem  Florentiner  Kämmerer, 
dem  Cisterziensermönch  Francesco  von  San  Salvatore  di  Settimo  ^) 
im  Namen  des  Königs  und  seiner  Barone  über  diese  oder  eine 
andere  Summe.  Am  11.  Februar  wurden  Niccolo  de  Barro  und 
Mercaderio  de  Grassa  Ton  Karl  beauftragt,  jene  1992  Pfund  als 
Beitrag  der  Stadt  zum  Aufbau  von  Poggibonzi  einzuziehen. 
Als  Karl  im  März  Tuscien  verliess,  kaufte  die  Stadt  TOn  dem 
inzwischen  vom  Papste  zum  Reichsvicar  in  Tuscien  bestellten 
Könige  ')  dasselbe  Poggibonzi  ftSr  'iOdoO  Pfund.  Am  17.  Febriiar 
erklärt  der  Mandatar  Karl  s  und  seiner  Barune  tier  Doctor  der 
Decretalen  Kgidio  de  Fuscarulis,  von  dem  eben  genannten  Käm- 
merer der  Comune  3854  Pfund  und  vier  Soldi  als  Kestbetrag 


*)  Karl  gab  dem  Papste  gegenüber  vor,  er  wolle  die  Apenniasen* 
passe  in  sichere  H&nde  bringen.   Es  mag  dies  Motiv  für  ihn  mitgewirkt 

haben.  Sicher  hoffte  er  aber,  an  dieser  «Quelle  des  Paktolus"  seinen  SchaU 
zti  füllen.  Erst  als  selbst  Tuscien  für  die  immer  leeren  Kassen  Karl  s  nichts 
mehr  hergab,  7.0g  er  nach  dem  Süden  ab,  ,mehr  aas  Hange!  nn  Geld  als 
auf  seinen  Rath  ".  mpinte  der  Pnpst  in  einem  Briefe  vom  'J.  Marz  1268. 
Karl  \'pr.«tand  Fchlcclitcrdiiigs  nicht  mit  Geld  «m7.ug^ehen.  Er  eriuoert  in 
manchen  Zügen  gar  sclir  an  ilie  Habsburger  Spaniens. 

*)  Perrens  II.  131  u.  f.  Delizie  degli  Kruditi  Tose.  VIIT.  218.  Wüsten- 
feld's  Register  liaben  mir  einige  unbeknnnte  Daten  gelieler(. 

*)  Die  Stadtkämmerer  von  Florenz  waren  damals  immer  Mönelie  voa 
Kwei  Klösiem,  ein  ehrenvolles  Zeugniss  für  die  Ehrlichlieit  der  Frati. 

*)  Del  Oiadice  11^  1,  lia.  Urkunde  Tom  15.  Febmar. 


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Florentiner  QeeeUchte  1260— lSt92. 


49 


auf  die  Summe  von  72000  Pfund,  welche  die  Gomune  dem 
Köziige  und  den  Semigen,  und  «war  30000  Pfund  an  den  Mar- 
echall,  30000  Pfund  an  den  König  als  Anleihe  und  12000  Pfund 
als  Geschenk  an  den  Kdnig,  seinem  Caplan  und  seinen  Baronen 
▼ersprochen  habe,  erhalten  zu  haben.  Der  König  fand  aber, 
dasB  mifc  dieser  Summe  sein  Guthaben  an  die  Stadt  noch  keines- 
.  wegs  beglichen  sei ,  und  verlanj^te .  dass  Egidio  derselben  einen 
kurzen  und  percmtorischen  Termin  setze ;  dabei  taucht  das 
Verlangen  auf,  niclit  nur  den  Rest  des  geborgten  und  gesclionkten 
Geldes,  sondern  auch  die  Quote,  welche  Florunz  für  die  l  <)6  ilei- 
sige,  die  die  Stadt  zu  den  500  Rittern  des  tuscischen  liundes 
zu  stellen  hatte,  zu  erhalten.  Wir  sind  über  den  Erfolg  dieser 
Thütigkcit  des  Doctor  decretalium  nur  theilweise  unterrichtet. 
Als  Beitrag  für  den  Sold  erhielt  er  jedenfalls  am  14.  März 
5810  Lire  pisanischer  Kleinmflnze  ausgezahlt.  Es  scheint,  als 
habe  der  König,  der  vom  24.— 30.  März  in  Florenz  sich  auf- 
hielt, dann  noch  einmäl  selbst  am  27.  März  quittirt Mit 
diesen  Gontributionen  von  Seiten  der  Comune  war  aber  der 
Aderlass,  den  Karl  an  Florenz  vornahm,  noch  lange  nicht  ab- 
geschlossen. Fflr  die  Ertheilung  von  PriTÜegien  und  dergleichen 
an  Florentiner  Kaufleute,  z.  B.  für  die  Erlaubniss,  aus  Pisaner 
Uäfeii  Waaren  auszufüliren ,  was  jetzt  verboten  war,  mussten 
diese  dem  Reichsstattlialter  ordentlich  bezahlen. 

Und  doch  nützten  alle  die.se  Geldopfer  der  Stadt  jetzt  wenig. 
Der  König  hatte  über  Arezzo  am  81.  März  Tust  ien  verlassen, 
am  7.  April  landete  Conradin  jubelnd  empfangen  in  Pisa.  So- 
fort entbrannte  wieder  der  grosse  Krieg  im  unteren  Amothale 
zwischen  Pisa  und  Luccn,  und  das  von  den  Florentinern  theuer 
erkaufte  Poggibonzi,  welches  von  einer  schwachen  Besatzung 
von  Sangeminianesen  bewacht  war,  fiel  sogleich  an  Conradin 
ab.  Dieser  versuchte  seine  Kräfte  nicht  an  dem  von  einer  fran- 
z^Ssischen  Ritterschaar  vertheidigten  Florenz,  sondern  suchte  sich 
im  Juni  nur  mit  dem  Senator  Heinrich  von  CastUien  in  Rom 
zu  vereinigen,  um  nach  seinem  Erbreiche  zu  ziehen.  Das 
suchten  die  Florentiner  mit  dem  Marschall  König  Karl's  zu 
verhindern.     Am  24.  Juni  zogen   sie  aus  der  Stadt  in  der 


')  Uelizie  degii  Eruditi  T.  ViU,  219,  uad  Del  Giudice  1.  c.  II, 
1,  124,  Aimi.  1. 

Detttovbc  Zeitsclir.  f.  Ocschicbtow.  1889.  II.  1.  4 


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50 


O.  Hartwig. 


Kiclituiig  nach  Südosten,  um  Conradin  die  Strasse  von  Siena  nach 
Rom  zu  verlegen.  Die  Florentiner  hatten  den  Marschall  Johum 

von  Braysilvii  bis  MontevaiLlu  ^eleiti't.    Als  die  Ortskundigen 
fretrfiiiton  .sie  sieb  nicbt  in  das  Detile  hinein,  welches  bei  Laterina 
den  Eingang  in  die  Thalebene  von  Arezzo  bildet.   Um  so  sorg- 
loser drangen  die  proven9ali8chen  Ritter  in  demselben  vor,  wurden 
aber  hier  von  dem  Herzog  Fried rioli  von  Oesterreich,  welcher 
von  Siena  herbeigeeilt  war,  überfallen  und 'fest  g^ntlich  auf- 
gerieben. Die  so  schwere  Niederlage  der  Franzosen  führte  einen 
Rückschlag  der  allgemeinen  Stimmung  zu  Gunsten  Gonradin's 
in  ganz  Tuscien  herbei.    So  stark  war  derselbe,  dass  selbst 
Florenz  schwierig  oder  doch  unsicher  wurde.   Clemens  IV.  musste 
den  Podeptji  des  Königs,  dt-n  Proven^aien  Isnard  Hiigolin ,  den 
Grafen  Guido  Guerra,  ja  sogar  seinen  eigenen  Legaten  Wilhelm 
von  Tonneux  auffordern,  keine  Vej^derung  in  der  Stadtveriassung 
zu  Ungunsten  des  Königs  zuzugeben  und  sich  nicht,  wie  er  ver^ 
nommen,  in  Verhandlungen  mit  dessen  Feinden  einzulassen*). 
Doch  glaubte  der  Papst  selbst  in  persönlichen  Fragen  einlenken 
zu  müssen.  Einzelne  Florentiner,  die  noch  von  ihm  excommuni- 
cirt  waren,  weil  sie  dem  von  ilini  gesendeten  Fode.stu  Jacopo 
de  roUemedio  *)  das  Salar  noch  schuldeten,  wurden  wieder  in  den 
Seilt  »SS   der  Kirche  aul  «genommen.     Doch  bald  war  der  Papst 
wieder  von  aller  Sorge  frei.    Die  Niederlage  Conxadin's  bei 
Tagliacozzo      welche  der  König  den  Florentinern  und  Lucchesen 
sofort  anzeigte,  und  die  Hinrichtung  des  letzten  legitimen  Sprosses 
des  staufisehen  Hauses  gab  der  guelfischen  Partei  ein  Ueber- 
gewicht  wie  nie  zuvor.   Sei  es  nun,  dass  die  französischeo 
Podestaten  Karl's  sich  in  Florenz  sehr  raissliebig  gemacht  hatten, 

>)  Martine  et  Durand^  Thesaurus  LL,  615. 

8.  oben  I,  8. 46.  Jakob  von  Collemedio  war  factisch  nie  PodeaA 
in  Floreni  gewesen.  Doch  sollte  er  bexahlt  werden. 

')  Der  nicht  ganz  zutreffende  Name  für  die  Schlaelit  ist  in  Florens  ent- 
standen  und  dnrch  die  sogenannten  Gesta  Florentinorum  in  die  Chroniken 
und  die  Divina  Comedia  gekommen.  —  Selbst  den  Florentinern  war  die  Hin- 
richtung Conradin's  zu  nrg.  Villani  sucht  den  heiligsten  Vater  von 
der  Mitschuld  an  ihr  frei  zu  halten.  VII,  29*  Herr  Perrens  kann  sich 
auch  diese  Gelegenheit  nicht  entgehen  lassen,  um  seinem  Grimme  gegen 
dentf^ches  Wesen  Aufdruck  zu  rrehcn.  Er  citirt  bei  dieser  Oelegfuheif  in 
einem  Aih*>in  Voltaire  und  J.  de  Maistre  gegen  das  romisch-deutsche  Kaiser- 
reich II,  152. 


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Florentiner  Geschichte  1250—1292. 


51 


oder  man  in  der  Stadt  fürchtete,  der  König  könne  seinen  Sieg 
auch   gegen   ^ie   zu  stark   ausbeuten:    durch   Vermittlung  des 
Papstes  suchte  man  beim  Könige  die  Ernennung  eines  Pode- 
s taten  italienischer  Nationalität  zu  erreichen       Der  Papst  em- 
pfahl dem  Könige,  den  Chrafen  Guido  Guerra  zu  bestellen.  Das 
ihat  der  KOnig  zwar  nicht,  doch  ernannte  er  in  der  That  einen 
Italiener,  der  ihm  vom  Papste  im  Allgemeinen  empfohlen  war, 
einen  Malatesta  de  Verolo  (Verucolo)  yon  Rimini.  Im  November 
1268  ist  er  schon  in  Florenz  nachweisbar  2).    In  Vtrljindung 
mit  ihm  haben  dann  die  Guelteu  die  StaJL  von  aUon  t^hibellini- 
«f  hfMi  Elementen  gründlich  gereinigt.    Ist  doch  die  gru.s^ic  \  er- 
bannungsliste  vom  12.  December  12G8  datirt^).  Weniger  energisch 
zeigte  sich  die  Comune  gegen  die  ghibellinischen  Feinde  der 
Nachbarschaft.   Sie  unternahmen  erst  im  Mai  des  folgenden 
Jahres  einen  erfolglosen  Zug  gegen  Poggibonzi,  den  die  Sienesen 
mit  einem  Einfall  ins  Elsathal  beantworteten,  als  König  Karl 
in  der  Person  des  Jehan  Bertauld  Herrn  von  Nangis^)  einen 
Vicar  mit  einer  Abtheilung  französischer  Ritter  nach  Tuscien 
cjeschickt  hatte.    Dieser  warf  sich  am  17.  Juni  1269  ^)  mit 
seiner  und   der  Floreiiliiur  lieilerei   höchst  ungestüm   auf  die 
Sienesen,  weiche  im  Begrüt'  waren,  die  Belagerung  ron  (Jolle 
auf7Aigeben,  da  sie  den  Anmarsch  des  florentinischen  Fussvolks 
in  Erfahrung  gebracht  hatten.   Die  guelfischen  Heiterschaaren 
erfochten  einen  vollständigen  Sieg.   Guido  Novello  salvirte  sich 
glttcldich  mit  seiner  Umgebung,  aber  Provenzano  Salvani,  die 
Seele  der  ghibellinischen  Partei,   blieb  mit  den  gefOrchteten 
deutschen  rieisigeu  auf  dem  Schlachtfelde.    Die  Franzosen  gaben 
keinen  Pardon,  die  Florentiner  schlugen  ihrem  verhassten,  viel 
gefürchteten  Feinde  den  iiLopf  ab.    Ein  rachesüchtiger  Sienese 

iMariene  et  Durand^  Thepaunis  II.  <!29.  Ich  sttze  hierbei  vuraua, 
dnif*  tltis,  was  dt^r  Papat  so  beftimmi  vorliersagte.  auch  eingetreten  ist,  und 
da£*s  d&a  Ganze  ein  abgekartetem  Spiel  zwischen  deui  Papst  und  der  Comune  war. 

')  Del  Giudice  II,  1,  S.  236. 
•  ")  Areh.  stor.  ItaL  der.  IV,  T.  XVIU,  S.  862. 

*y  Nuigeo.  Wesshalb  Perrena  diesen  Froven^en,  der  n.  a.  Con- 
ndin  seinen  Tod  anseigte,  Sire  von  Hangest  nennt,  ist  mir  nnTerständlicb. 
Sein  Vomanie  wird  allerdings  sehr  Terscbieden  gesohrieben,  s.  B.  anch 
Biicandi.  (Saint-Priest  m,  889.)  Die  Italiener  nennen  ihn  Giambertaldo. 

*)  Ueber  das  Datum  kann  kein  Zweifel  besteben.  S.  Quellen  und 
Porsebungen  II,  280,  Anm.  1. 


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52  0,  Hartwig. 

trug  diesen,  auf  eine  Lanze  gespiesst,  durch  das  Lager.  Es 
war  eine  schwere  Niederluge,  welche  liier  die  Sienesen  erlitten. 
Do(  h  ist  es  übertrieben,  wenn  die  Florentiner  Chronisten  sie 
mit  der  von  Montaperti  vergleichen.    Denn  das  guelfische  Heer 
wendete  sich  nicht  gegen  Siena,  sondern  zog  nach  Florenz  zurück, 
obwohl  das  Fu88?olk  von  drei  Stadtsechsieln  Ton  Florenz  nach 
GoUe  nachgezogen  kam.  Der  Tod  Provenzano  Salvani'a,  welcher 
in  Siena,  ohne  in  Amt  und  Würden  zu  stehen,  seit  einem  Jahr- 
-  zehent  der  einflussreichste  Mann  gewesen  war,  war  der  unersetz- 
lichste Verlust,  den  die  ghibellinische  Partei  erlitt.    Denn  nun 
regten  sich  in  Siena  die  reichen  ^uelfischen  Adelsfaniilien  wieder 
und   besetzten  Montiilcino.     l'isn    inuclite  im  April   1270  auch 
seinen  Frieden  mit  König  Karl  aul  erträgliche  Bedingungen  hin, 
und  der  neue  Statthalter  des  Königs,  Guido  von  Montfort,  be- 
drängte mit  neuen  Truppen  Siena  vom  Süden  her.  Durch  seine 
Yerheirathung  mit  einer  Tochter  des  Grafenhauses  der  Aldo- 
brandeschi, das  schon  seit  lange  mit  Siena  verfeindet  war,  gab 
dieser  dem  Kampfe  noch  einen  p<  rsönlichen  Charakter.  Doch 
waren  die  Bedingungen,  unter  denen  die  Sienesen  jetzt  mit  dem 
Könige  abschlössen,  noch  ^;inz  glimpfliche.  Dieser  wollte  offenbar 
vor  seiner  Expedition  nach  Tunis  wenigstens  für  den  AueenbiKk 
in  Tuscien  Frieden  haben  und  der  Pisaner  Flotte  sicher  sein. 
Die  Sienesen  versprachen  ihre  Stadt  Verfassung  zu  reformiren  und 
die  Guelfen  zurückzurufen.   Aus  vier  von  der  Comune  vorge- 
schlagenen, der  römischen  Kirche  gehorsamen  Personen  wählte 
der  König  oder  sein  Vicar  den  Podestä  und  Capitano  del  popob 
aus;  die  Gefangenen  werden  gegenseitig  ausgetauscht;  den  Sie- 
nesen sind  dieselben  Handelsvortheile  zugestanden  wie  den  Pi- 
sanern; erst  wenn  die  städtischen  Parteien  untereinander  Friede 
geschlossen  liaben,   darf  der  Ivönifj  (»der  sein  Viear  die  Stadt 
betreten        Auf  diese  und  andere  Bedingungen  hin  einigten 
sich  am  4.  August  die  Vertreter  der  Comune  und  Guido  von  Mont- 
fort  in  Lucignano.   An  die  Stelle  des  Podestaten  Guido  Novellu 
trat  Palmerius  Martini  von  Fano,  der  sich  von  Gottes  und  »des 


Die  Verlrage  vom  4.  August  bei  Sai nt-Pri est  IV.  246  u.  f.  Auf 
Liriind  des  uberreiclu  ii  Acteninateriales,  das  in  iSiena  über  diese  Zeit  vor- 
luuiden  iftt,  Hesse  sich  eine  Bein- eingehende  Darbtellimg  dieser  l'OiwaizuDg 
geben.    Wir  können  liier  nicht  auf  sie  weiter  eingeiien. 


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Florentiner  Geschichte  1250—1292. 


53 


Königs  (inatk'ii  Podesta  nennt  Die  Sienesen  feierten  .am 
Himnu'Iiahrtstage  iliror  Scliuizpiitronin .  den  1'».  Aii^n^ist,  ihr 
groü.ses  Stadtfest,  als  wäre  nichts  vorgefallen.  Aber  kurze  Zeit 
darauf  mussten  doch  die  Ghibellinen  die  Stadt  verlaR^^en.  in  der 
jetzt  das  Ansehen  des  Königs  Karl  fast  unbedingter  herrschte, 
als  in  Florenz. 

Hier  hatte  nach  dem  Siege  von  Golle  das  Bürgerheer  der 
Stadt  in  Verbindung  mit  den  französischen  Truppen  allerlei  Vor- 
theile  Uber  die  ghibeUinischen  Adlichen  der  Grafschaft  erfochten. 
Das  Castell  von  Ostina,  das  den  Pazzi  gehörte,  wurde  geschleift. 
Dann  sogen  die  Schaaren  den  Lucchesen  zu  Hilfe  gegen  die 
Pisaner,  welche  sich  hinter  ihren  Mauern  hielten.  Es  kam  zu 
kerinem  bedeutenden  Znsammenstosse  mehr.  Seit  dem  October 
hatten  entsetzliche  Regengüsse  den  Arno  Ober  seine  Ufer  ge- 
trieben. Holzstaiiuiie.  welche  der  Strom  von  den  Bergen  lierab- 
geführt,  lind  die  au  den  Brücken  der  Stadt  sich  festgesetzt  hatten, 
stauten  das  Wasser  in  die  Höhe,  das  so  hoch  und  so  rasch  in 
die  Stadt  drang,  da*?s  viele  Menschen  ertranken.  Die  dritte  der 
alten  Brücken,  Ponte  deila  Trinitii,  wurde  von  dem  Wasser- 
schwall schliesslich  hin  weggerissen.  Dasselbe  Schicksal  erlitt 
darauf  die  unterste,  Ponte  della  Carraja.  Ein  böser  Winter 
folgte.  Die  Stadt  konnte  ihren  Geldverpflichtungen  kaum  nach- 
kommen. Noch  im  December  erklärte  sie  an  den  königlichen 
Vicar,  sie  werde,  den  königlichen  Briefen  entsprechend,  hundert 
neue  Reisige  in  ihren  Sold  nehmen,  aber  nicht  mehr  nach  dem 
alten  Bundesrertrage  die  alten  bezahlen.  Der  Vicar,  der  die  Stadt 
in  Strafe  genommen,  und  dessen  Söldner  sich  an  Hab  und  Gut 
der  Stadt  und  einzelner  Bürger  schadlos  gehalten  hatten,  musste 
sich  dazu  bequemen,  seine  Ansprüche  zurüc  kzuziehen  und  alle 
Forderungen  m^it  der  empfangenen  Summe  von  77  tM  Pfund  kleiner 
Pfennige  als  erledigt /u  erklären  *).  Jetzt  erhoben  die  Florentiner 
auch  direct  ihre  Stininitj  bei  dorn  Könige  und  baten  um  die  Zu- 
sendung eines  Podesta  italienischer  Nationalität,  um  Schutz  ihrer 
Rechte  gegen  ihre  auswärtigen  Feinde  und  die  Ueberginffe  seiner 
Statthalter.   In  einem  ausserordentlich  gnädigen  Rescripte  vom 


Palmeriiu  war  einer  der  beiden  königlichen  Abgesandten,  die  im 
Mai  den  Frieden  twieehen  Piea  nnd  Fiorens  vermittelten. 
*)  Saint- Priest  m,  889  n.  f. 


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0.  Hartwig. 


4.  Januar  1270,  in  welcher  Karl  die  Stadt  ihrer  Treue  wegen 
höchlichst  belobte  und  ihre  Interessen  mit  den  ^einigen  identi- 
ficirte,  verspracli  er  alle  die  iliiii  „weise,  wohl  und  ehrerbietigst* 
vor^etrnixeneu  \V  ihi>Lhe  der  Stadt  zu  erfüllen  Doch  ernannte 
der  Künig  den  Oralen  Taddeo  von  Montet'eltre  und  Urbino,  den  ihm 
der  Papst  st  hon  trüber  empfohlen  hatte,  erst  nach  langem  Zögern, 
am  1  vi.  Juli  1271,  zu  seinem  stell vertretendeü  Podestä  in  Florenz 
Da  Pisa  im  April  1270  mit  dem  König«  Frieden  geschloflsen 
hatte,  konnte  die  Feindschaft  zwischen  den  alten  Anhängern 
Karl's  und  der  Seestadt  nicht  fortbestehen.  Am  2.  Mai  kam  in 
Pistoja  der  Friede  zwiaehen  Pisa  und  Florenz  nebst  einzelnen 
kleinen  tuscischen  Städten  wirklich  zu  Stande.  Die  alten  Feind- 
seligkeiten sollen  vergeben  und  yergesaen  sein,  keine  Partei  soll 
den  Feinden  der  anderen  beistehen,  ausgenommen  die  Yerpflich- 
tuug  gegen  den  König  Karl,  die  Pisaner  Tendchten  auf  jede 
Verbindung  mit  den  Ghibellinen  von  Florenz;  sie  wollen  alle 
von  dieser  Stadt  Vertriebenen  als  auch  von  ihnen  gebaunt  an- 
sehen, mit  Ausnahme  derjenicfen,  die  seit  zwei  Jahren  in  Pisa 
ansässig  sind.  Alle  tuseisehen  F*'inde  des  Königs  werden  hinnen 
<)0  Tagen  naeh  Ver<")fl"eiitliehun^^  des  Vertrarrs  aus  Pisa  aus- 
gewiesen ;  die  Florentiner  in  Pisa  sollen  vor  dem  Strafgerichte 
behan<lelt  werden  wie  Pisaner,  die  ihnen  entzogenen  Güter  zu- 
rückgegeh«  II  und  alle  Pisaner  freigelassen  werden;  sie  dürfen 
mit  ihren  Waaren  Pisa  und  dessen  Gebiet  frei  passiren,  Salz 
und  Lebensmittel  von  dort  frei  einführen  und  haben  von  ihren 
Ubers  Meer  kommenden  Waaren  nur  die  bisherigen,  nicht  zu 
erhöhenden  Zdlle  zu  bezahlen.  Die  Florentiner  versprachen  volle 
Gegenseitigkeit  in  allen  den  ihnen  zugestandenen  Begünstigungen 
gegen  Pisa  und  wollen  sich  auch  bemtlhen,  mit  Beihilfe  des 
Königs  den  Papst  zu  bestimmen,  die  Über  Pisa  ergangenen  geist- 
lichen Ceusurun  zurückzunehmen.  Zweitausend  Pfund  Gold  wurden 
als  Strafe  für  den  Brecher  dieses  am  5.  Mai  in  Pisa  ratihcirten 
Friedens  festgesetzt*). 


»)  Del  Gindirc  IT.  1.  116. 

*)  Del  (riiMli.M'  II,  1.  Taddeo  war  1270  Podestii  in  Lucca, 

1272  in  6iena.  i'odestä  von  Florenz  war  1270  als  Vicar  Karl's  noch 
Berardo  de  Raiano,  nicht  Ariane.   1273  war  er  Podestik  in  Rom. 

^  Dm  FHedenBinstrament  itt  mitgetbeilt  im  Aiusnge  von  Ammirato 
dem  Jüngeren  «d  h.  a.  u.,  in  den  Delisie  degli  Eroditi  Toieani  IX,  41 


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FioreDÜner  Geschichte  12&0— 1292. 


55 


Man  sieht,  die^ur  Fritnle.  der  im  Wesentlichen  dem  von 
iJotj  entspricht,  zei^t  die  beiden  Städte  noch  a!«  gl  eich  werthige 
Mächte.  Man  kann  bezweifeln,  dass  sich  Florenz  /u  Jcmselben 
verstanden  hätte  wenn  K<)nig  Karl  ihn  nicht  drinu-  ad  gewfiiiseht 
hätte,  und  die  Stadt  selbst  nicht  in  Folge  ihrer  Verheerung 
durch  den  Arno  der  Ruhe  bedürftig  gewesen  wäre. 

Da  also  Siena  seinen  Frieden  mit  König  Karl  gemacht  hatte, 
auch  Pisa  und  Lucca  im  September  ihre  ewigen  Kriege  durch 
einen  Friedensschluss  unterbrachenf  so  könnte  man  glauben,  es 
seien  fttr  Tuscien  jetzt  beBsere  Zeiten  beraulgezogen.  Das  war 
aber  doch  nur  im  Allgemeinen  der  FalL  Die  Gbibellinen,  welche 
jetzt  aus  den  grossen  St&dten  ausgestossen  wurden,  setzten  sieb 
überall  wie  gehetztes  Wild  zur  Wehre.  Einzelne  Burgen,  die 
noch  in  ihrem  Besitz  waren,  mussten  emstlich  belagert  werden, 
der  Kleinkrieg  war  noch  das  ganze  Jahr  hindurch  in  vollem 
Oang.  Die  Florentiner  leisteten  dem  Vicar  des  Königs  hierbei 
willig  Heeresfolge.  Gewiss  stellten  sie  auch  den  grösst^n  Theil 
der  Truppen  dazu,  deren  Befehlshaber  aber  der  Vicar  des  Königs 
war.  Ihre  Chronisten  erzählen  die  Vorgänge  aber  so,  vlU  ob  sie 
der  leitende  Theil  bei  denselben  gewesen  seien.  In  Folge  hier- 
TOn  sind  sie  denn  auch  so  consequent,  Thaten,  die  ihrer  Gesin- 
nung wenig  zur  Ehre  gereichen  würden,  auf  ihre  Rechnung  zu 
setzen.  So  soll  die  Comune  bei  König  Karl  im  Frühjahre  1270 
angefragt  haben,  was  sie  mit  einigen  auf  ihrer  Flucht  von  Siena 
nach  dem  Casentino  aufgegriffenen  Gbibellinen  aus  der  Familie 
überti  anfangen  solle;  der  König  habe  befohlen,  sie  zu  köpfen 
und  einen  noch  unmttndigen  Knaben  ihm  zu  senden,  den  er  dann 
in  den  Kerkern  von  Capua  habe  umkommen  lassen.  Die  That- 
sache  ist  unzweifelhaft  riehtig.  dass  am  8.  Mai  1270  mehrere 
NachkoDimen  des  Retterts  von  Florenz  in  dieser  Stadt  hingerichtet 
worden  sind.  Das  geschah  aber  im  Namen  des  königlichen 
\'i(ars..  Ist  der  Köniir  seilest  hierüber  vorher  befragt  worden, 
i:«o  hat  das  auch  sein  Stellvertreter  gethan^).    Die  tapferen  und 

nach  den  in  Florenz  trhailenen  Urkunden  in  den  Libri  delle  Rifonnayioiii 
26  u.  29.  Der  Friede  wird  der  „zweite"  genannt.  Merkwürdig'  ist.  dass 
seiner  Yillani  nicht  gedenkt^  noch  merkwürdiger  freilicli.,  daes  Perrens 
ihn  nicht  kennt. 

>)  Gnido  de  Corraria  bei  Muratori,  Scriptorw  XXIV,  675.  Der 
venweifelte  Kampf  gegen  die  Carie  hatte  viele  6hibe]linen  seit  Friedrieh  IL 


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56 


0.  Hartwig. 


hochgemuihen  Söhne  Farinata's  degli  Uberti  sollen  mit  einem 
Scherz  anf  den  Lippen  in  den  Tod  gegangen  sein. 

Nachdem  sich  Fucecchio  und  andere  Oastelle  der  siegreichen 
Pntei  er<;('l>en  hatten,  musste  sich  auch  Po^gibonzi  dem  Guido 
von  Montfort  unterwerfen.  Die  alte  Ghibeilinenieste  wurde  rlieseg 
Mal  bis  auf  den  Grund  zerstört.  Die  guelfisch-angioviüiscli«' 
Partei  war  die  Siegerin  gel)liel»en  und  König  Karl's  Maciit  schit-n 
für  immer  befestigt  zu  sein.  So  sah  er  auch  selbst  jetzt  seine 
Lage  an.  Denn  nun  erst  liess  er  seine  vier  Kinder,  welche  bis 
dahin  vorsorglich  in  der  Provence  zurückgeblieben  waren,  zu 
sich  nach  Italien  kommen.  Am  11.  Mai  1270  verHessen  sie  seine 
getreue  Stadt  Florenz  auf  der  Durchreise  nach  dem  Sttden. 

ünd  doch  gab  es  Elemente  genug,  welche  Italien  noch  in  Auf- 
regung erhielten.  Mit  Karl  hatten  die  leitenden  Mächte  Italiens, 
das  Papstthnm  und  das  aufstrebende  Bttrgerthum  der  Stftdte,  den 
ersten,  später  oft  wiederholten  Versuch  gemacht,  einen  Feind 
ihrer  nationalen  Entwicklung  durch  einen  anderen  zu  ▼erdrSngen. 
Sie  empfanden  es  gleich  damals^  dass  sie  nur  einen  Herrn  mit 
einem  anderen  vcrt:iii>(  l:t  hatten.  Und  ein  sanfter  und  uneigen- 
nütziger Gebieter  war  Ktinig  Kurl  am  allerwenigsten.  Auch  seine 
provenyalischen  Ritter  erwarben  sich  nirgends  Freunde.  Wie 
selbst  die  Florentiner  sie  gerne  wieder  los  geworden  wären  und 
sie  mit  italienischen  Statthaltern  vertauscht  gesehen  hätten,  sahen 
wir  schon.  Wie  hätte  sich  der  spedfisch  italienische  Geist  —  denn 
von  einem  Nationalgeitlhl  in  unserem  Sinne  zu  reden  ^  wäre  fUr 
diese  Zeiten  noch  yerfrOht  —  nicht  auch  in  der  Institution  regen 
sollen,  die  wie  kaum  eine  andere  ein  Product  dieses  Geeistes  ist? 

Papst  Clemens  IV.  war  am  29.  November  1268  gestorben. 
Drei  Jahre  lang  liees  es  der  Gtegensata:  der  italienisch  und  firan- 
zOsisch  gesinnten  Gardinäle  zu  keiner  Papstwahl  konmien.  Ein 
kirchliches  Interregnum  war  eingetreten  wie  das  politische  nach 
dem  Tode  Kaiser  Friedrich's  II.  Der  Mittelpunkt  des  hierarchi- 
schen Systems  der  Kirche  schien  sich  auflösen  zu  wollen  und 
alles,  was  dem  Volke  im  Getümmel  der  Zeit  noch  heilig  ge- 

gegen  die  Glaubciisanschauungen  der  Zeit  verbittert  und  mit  einem  antiken 
Stoicismus  erfüllt.  Wir  fitossen  schon  jetzt  auf  Aeusserungen ,  die  man 
dem  Zeitalter  der  RensissMiee  entsprangen  denken  könnte.  —  YilUni 
yUI,  85  hat  eich  hier  wieder  einen  Zoaamvenhnng  eonstniin,  der  nieht 
existirt. 


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Florentiner  Geschichte  1250 — 1*^92. 


57 


blieben  w&r,  untergeben  zu  sollen,  und  das  in  dem  Momente,  in 

welchem  der  anLieblich  schlimmste  Feind  der  Kirche  gänzlich 
niedergestreckt  war  und  das  dogmatische  System  der  mittel- 
alterlichen Kirche  sich  in  seinem  alles  umspanueuden  bis  ins 
feinste  Detail  gegliederten  Auil^aue  zur  nie  ül) ertroffen en  Aus- 
bildung zusammenfasste.  In  Viterbo,  wohin  jetzt  der  Sitz  der 
Curie  verlegt  zu  sein  schien,  erschlug  der  Statthalter  König  Karins 
in  den  geweihten  Räumen  der  Cathedrale  aus  Blutrache  den  Ton 
dem  Kreuzzug  zurückkehrenden  und  darum  ganz  besonders  um- 
friedeten Prinzen  Heinrich  von  England,  den  Sohn  Bichard'a  von 
Gomwallis,  und  liess  den  Leichnam  durch  die  Kirche  und  die 
Strassen  der  Stadt  schleifen.  Eine  solche  Schandthat  an  heiliger 
Stätte,  die  freilich  spftteren  Zeiten  nur  als  Vorbild  ftlr  die  Aus- 
bildung der  Mordtechnik  in  geweibten  Bäumen  und  in  besonders 
heiligen  Momenten  dienm  sollte,  erregfte  ungeheures  Aufsehen. 
Selbst  König  Karl  konnte  sich  dem  Eindrucke,  den  sie  gemacht, 
nicht  ganz  entziehen.  Doch  verzieh  er  dem  hohen  Mörder  bald 
wieder.  Dagegen  erhob  das  Gewissen  des  italienischen  Volkes 
8eme  »Stunme  gegen  die  hadernden  Cardinäle  durch  den  heiligen 
Bonaventura.  Zum  ersten  Male  wurden  ihnen  Conclavezellen  ge- 
baut, über  denen  man  schliesslich  das  Dach  wegnahm,  damit  der 
heilige  Geist  sich  leichter  auf  sie  herabsenken  könne,  wie  einer  der 
internirten  Cardinäle  scherzte.  Endlich  wurde  am  1.  September 
1271  Theobald  von  Piacenza,  also  ein  Italiener,  gewählt.  Er 
weilte  freilich  zur  Zeit  nocb  als  Patriarcb  von  Jerusalem  im 
heiligen  Lande. 

Diese  seine  bisherige  Stellung  musste  die  Blicke  Gregorys  X. 
Aber  die  Wirren  Italiens  hinaus  auf  die  Weltstellung  des  Papst- 
thums, auf  die  dringenden  Bedürfnisse  der  gesammten  Christen- 
heit lenken.  Diese  verlangte  nach  Schutz  des  heiligen  Landes, 
das  die  Ungläubigen  nach  und  nach  wieder  ganz  in  ihren  Be- 
sitz zu  bringen  drohten.  Um  aber  einen  Zug  zur  Wiedei- 
eroberung  des  Verlorenen  unternehmen  zu  können,  war  es  nöthig, 
vor  Allem  in  der  Christenheit  selbst  den  Frieden  wieder  herzu- 
stellen und  die  lediglich  egoistische  Politik  Karl  s  zu  l)rechen  und 
den  höheren  Zwecken  dien.stbar  zu  machen.  Nicht  als  ob  der 
Papst  die  Macht  des  Königs  habe  zerstören  wollen.  Er  trat 
vielmehr  zunächst  fUr  seine  Machtstellung  in  Tuscien  und  der 
Lombardei  ein.   Aber  wie  in  Deutschland  geordnete  Zustände 


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58 


0.  iiartwig. 


hergestellt  und  ein  Friede  zwischen  dem  römischen  Könige  und 
Karl  Ton  Anjou  angebahnt  werden  sollte,  so  sollten  auch  die  an 
sich  unbedeutenderen,  aber  um  so  näher  liegenden  Conflicte  in 
Italien  beseitigt  werden.  Dazu  setzte  der  Papst  nun  auch  in 
Florenz  seine  Macht  ein,  Ton  wo  aus  ja  die  Parteinamen,  die 
jetzt  alle  Welt  erfüllten,  ausgegangen  waren. 

Nach  seiner  Inthronisation  hatte  der  Papst  eine  allgemeine 
Kirchenversjininiluug  nnrh  Lvon  für  das  Jahr  1274  ausfj^eschrie- 
ben.  Aul  <ler  iieise  dahin  kam  er  sclion  am  18.  Juni  127.>  nach 
Florenz.  In  seinem  Gefolge  befand  sich  das  CardinaUcoUeg. 
Der  König  Karl  und  dessen  Schwiegervater,  der  vertriebene 
Kaiser  Balduin  ron  Constantinopel,  waren  schon  seit  dem  14.  .Juni 
dort.  Der  Papst  stieg  im  Palast  seiner  Banquiers,  der  Mozzi'), 
in  Oltramo  ab,  die  Fürsten  in  verschiedenen  Quartieren.  Sofort 
begann  der  Papst  seine  auf  die  Aussöhnung  der  Parteien  in 
Florenz  gerichtete  Thätigkeit.  Am  12.  Juli  hatte  er  die  Genüge 
thuung,  das  Friedonsinstnimcnt  durch  die  Syndici  der  Parteien 
unterzeichnen  und  die  vor  seinem  Paläste  in  der  Nahe  dvi  liiüike 
Rubacoute  bis  in  das  Flussbett  des  Arno  hinein  yer.sammelte 
Volksgemeinde  den  Frieden  beschwören  lassen  zu  können.  Es 
war  fast  mehr  ein  Friede  zwischen  den  Führern  der  ghibelli- 
nischen  Partei  in  Tuscien,  den  Grafen  Guido  Novello  und  Simone, 
dessen  Bruder,  und  den  Florentinern  als  zwischen  den  beiden 
Parteien  dieser  Stadt.  Wie  die  Dinge  aber  jetzt  lagen,  mussten 
die  Grafen  und  die  Vertriebenen  die  Kosten  des  Versöhnunga- 
werkes  fast  allein  tra^^en.  Die  Grafen  unterwerfen  sich  dem 
Konica',  dessen  Vicar  und  der  Kireiie  vollstiindii;.  Sie  «»flntn 
ihre  Burgen  in  Tuscien  dem  Könige,  der  sie  besetzt  hält,  so- 
lange er  Reichsvicar  ist,  imd  nach  ihm  der  Kirche  ftlr  zwei  Jahre 
oder  länger.  In  einer  besonderen  Urkunde  wird  dem  Grafen 
Guido  Novello  noch  garantirt,  dass  er  für  das,  was  er  vor  der 
Ernennung  Karl's  zum  Reichsvicar  in  Tuscien  gethan,  nicht  diesem 
und  dessen  Vicare,  sondern  allein  dem  Papste  zu  Rechte  stehen 
soll.    Die  ühibeliiueu  von  Florenz  können  nur  mit  Einwilligung 

Der  letftte  der  Grafen  Hossi  iai  ia  unseren  Tagen  in  einem  Zimmer 
des  Hintergebftndes  des  Palastes  seiner  Vftter  gestorben ,  nachdem  er  die 
leisten  Reste  des  Vermögens  vergeudet  Batte.  Er  lebte  von  dem  Yerkaof« 
des  Silbergeschirres  der  Familie,  das  eine  TOmehme  Dame  ihm  aus  Mit- 
leid gerettet  hatte,  wie  sie  mir  selbst  ersihlte. 


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Florentiner  Geschichte  12^0 — 1292. 


59 


des  Königs  in  ihre  Heimath  zurückkehren,  nachdem  sie  Geij>.seln 
gestellt  wie  die  Graft  ii.  Nur  ihre  i  rauen  und  die  Kinder  unter 
10  Jahren  sollen  heimziehen  und  die  Familien  ihren  Imniobiijen- 
be^itz  zurückerlialteii.  JJenen,  welclie  nicht  zurückkehren,  weist 
der  KDni<>:  den  A  uteüthaltsort  an.  Alle  werden  von  dem  Kirchen- 
banne  gelöst 

Trotzdem  daas  durch  diesen  Frieden  den  Ghibellinen  nur 
ein  Aeusserstes  zugestanden  war,  woUte  ihn  König  Karl  nicht 
zur  Ausfuhrung  kommen  lassen.  Es  scheint  fast  so,  als  ob  er 
den  Papst,  welcher  vielleicht  den  alten  Plan,  Beichstnscien  zum 
Kirchenstaate  zu  schlagen,  wieder  aufgenommen  hatte,  fast  mehr 
f&rchtete  als  die  florentinischen  Ghibellinen.  Auf  keinen  Fall 
sollten  aber  diese  ein  Sttttsspunkt  bei  der  AusfOhrung  desselben 
werden.  Vier  Tage  nach  dem  Abschlüsse  des  Friedens  bedeutete 
der  Befehlshaber  König  Karl's  den  Unterhändlern  der  Ghibellinen, 
die  Stadt  zu  verlassen*).  Das  geschah  auch  eilende,  und  der 
Papst  folgte  ihnen  bald  nach.  Er  begab  sich  ins  Mugellothal 
zum  Cardinal  Ottaviano  degh  Ul)aMini.  War  der  Papft  wohl 
auch  gef^eii  den  König  persönlich  erbittert,  wie  die  Cliro- 
nisten  das  versichern,  so  verhinderte  ihn  doch  seine  Umgebung 
und  die  allgemeine  Lage  der  Dinge  seinem  Missmuth  einen  zu 
deutlichen  Ausdruck  zu  geben.  DafQr  wurde  aber  der  Kirchen- 
bann über  Florenz  verhangt.  So  gross  war  der  Groll  des  Papstes 
gegen  die  Stadt,  dass  er  im  December  1275  auf  der  Rttckkehr 
Yon  Lyon  nach  Rom  die  Stadt  zwar  wieder  von  ihm  loste,  weil 
er  sie  passiren  musste,  um  Uber  den  stark  angeschwollenen 
Arno  setzen  zu  können,  sie  aber  sofort  wieder  excommunicirte, 
nachdem  er  glücklich  wieder  ausserhalb  ihrer  Thore  angekommen 


*)  Die  beiden  Urkunden  sind  an  verschiedenen  Stellen  wiederholt  ge- 
druckt.   Zusammen  bei  Lami^  Monumenta  eccl.  Fl.  I.  4*JD. 

')  Der  König  hatte  iIitipti  unmittelbar  vor  Ankunft  des  Papste?  am 
19.  Juni  Freibriele. ausgestellt.  Arch.  slor.  Itnl.  .S.  III,  Vol.  22.  S.  2:^8. 
Hier  sind  auch  die  Kamen  der  Parteiliaupter  genannt.  —  Der  Vertrag  mit 
den  Grafen  Oaidi  blieb  bestehen.  Denn  am  26.  Juli  «endete  Karl  Ab- 
geordnete nach  Poppi,  wo  die  Grafen  und  deren  Veaallen  ihm  Trene  schwören 
sollten.  Der  Graf  Simone  verliesB  im  folgenden  Jahre  w^n  Erhstreitig- 
keiten  mit  «einem  Bruder  Guido  Novello  die  ghibellinisehe  Partei  und 
machte  seinen  Frieden  mit  Florens.  Giornale  stor.  degü  Arch.  Toscani  III,  98. 
Der  iUteste  Sohn  Qaido  KoTello*a  sollte  10  Jahre  in  der  üafi  KbtVb  bleiben. 


Digrtizeo  Ly  <jOOgIe 


60  0.  Hartwig. 

war  Die  Flurentiner  freuten  sich  desshalb  des  Todes  diesps 
feindseligcu  Papstes,  der  wenige  Tage  hierauf,  am  12.  Januar 
1270,  bei  Arezzo  eintrat.  Die  Stadt  hatte  den  Papst  auch  nicht 
nur  durch  ihren  unTersohnlicheii  Hasa  gegen  ihre  eigenen  Söhne 
gereizt ,  fast  noch  verletzender  hatte  sie  dessen  Pläne  mit  Pisa 
durchkreuzt.  Ja  sie  hatte  sich  dieser  Nachbarin  gegenüber  noch 
^ueliischer  gezeigt  als  König  Karl  —  vorausgesetzt  dass  dessen 
üfficielle  Politik  eine  ehrliche  war^).  So  schwach  war  noch  das 
nationah' Empfinden  in  ihr  und  ganz  von  kleinlichem  l'articularismus 
und  roher  Habsucht  überwuchert.  Nichts  ist  daher  thörichter 
als  die  gueltische  Partei  zur  Trägerin  der  nationalen  Idee  zu 
machen.    Sie  war  es  m  wenig,  als  die  ghibellinische. 

Pisa  war  mit  der  Kirche  und  dem  Könige  ausgesöhnt.  Die 
Stadt  zahlte  diesem  1273  7500  Pfund  pisaner  Pfennige  zu  dessen 
schmählichem  Kriege  mit  Genua.  Im  folgenden  Jahre  stellte  sie 
fdnfzig  Söldner  dazu.  Das  verhinderte  die  Ghielfen  Tuseiens  aber 
nicht,  einen  Krief^szunr  ^e^'en  die  nocli  immer  sehr  reiche  Stadt 
zu  unternehmen  und  deren  Grenzburgen,  welche  sich  in  den  Hän- 
den päpstlicher  Castellane  befanden,  wegzunehmen.  Zum  Vor- 
wande  diente,  dass  die  Pisaner  einige  Häupter  der  guelfischen 
Partei  aus  der  Stadt  vertrieben  hatten  Mit  dieser  schlössen 
die  Florentiner,  Lucchesen,  Sienesen,  Pistojesen,  Aretiner  und 
anderen  Quelfen  am  30.  September  1274  einen  neuen  Bundes* 


Im  Jahre  1278  wnrde  er  gegen  aeinen  jüngeren  Bruder  Wilhelm  so^etoiuehL 
Archiv,  etor.  Ital.  Ser,  IV,  T.  1,  S.  246. 

0  S.  hierüber  den  1.  Bzcors  am  Schlosse. 

^)  Das  ist  allerdings  stark  zu  bezweifeln.  Schon  1274  sagten  die 
Grafen  von  Biserno^  der  König  sei  von  ihrem  Kriegszage  g^en  Pisa  unter- 
richtet, ?ie  spicn  die  Freunde  des  Kijnigs.  Tronci,  Mem.  di  Pisa  S.  220 
bei  Ko[(|»- B  us^on  1.  c.  Ö.  119.  Wahrend  der  Schlacht  von  Asciano  befand 
sich  der  Vicar  Karl's  im  Heere  der  Gnelfeii.  Ik'i  der  panz  zweideutigen 
Politik,  die  König  Karl  namentlich  seit  der  Wahl  König  Rudolfsi.  den 
Beschwerden  des  Papstes  über  ihn  bei  dem  Könige  von  Fnuikrtioh  und 
der  Aussöhnung  des  Paläologen  mit  der  Kirche  einschlug,  ist  es  sehr  leicht 
möglich,  daes  die  Pieaaer  von  Anfang  an  von  ihm  betrogen  worden  sind. 
In  ihrer  Versweif  long  wendeten  sie  sich  gegen  den  Ausgang  1274  an 
Rndolf  von  Habsbaig,  der  ihre  Gesandte  1276  mit  den  seinigen  an  den 
Papet  schickte.  Cenni,  Monnmcnta  d.  p.  II,  330. 

*)  Woher  Roaeioni  die  bestimmte  Nachricht  hat,  die  Florentiner 
hätten  durch  eine  Gesandtschaft  die  vertriebenen  Onelfen  aafgefordert,  n 
ihnen  sa  kommen,  weiss  ich  nicht* 


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Flonntiner  Oescbichte  1250—1292. 


61 


vertrag.  Der  Krieg  begann  sotbrt,  gegen  den  Willen  des  Königs, 
wie  selbst  die  Pisaner  annahmen,  und  den  des  Papstes,  der  die 
Allürten  durch  den  PredigermÖnch  Johann  Ton  Yiterbo  excom- 
munictren  liess  Die  Pisaner  verloren  am  5.  Noveniber  1274 
das  Gastell  von  Hontopoli,  wurden  am  9.  September  1275  sehr 
empfindlich  bei  Asciano  geschlagen  und  mussten  sich  1276  ihren 
Feinden  unterwerfen,  nachdem  diese  ihre  mit  einem  tiefen  Wasser- 
graben (fosso  ftinonichi)  ▼erstftrkte  Landwehr  am  9.  Juni  1276 
forcirt  hatten  Gesandte  des  neuen  Papstes,  Innocenz's  V.,  der 
am  3.  MäriL  dem  Köni<;  Karl  das  Reichsvicariat  ü))er  Tuscien 
erneuert  hatte,  waren  schon  mit  Boten  des  Königs  vor  dieser 
Niederlage  am  0.  Juni  in  Pisa  angekümincu,  um  den  Frieden 
herzusteUen.  Gegen  ihr  Verbot  war  der  Angriff  der  Guelfen  am 
9.  Juni  erfolgt.  Am  13.  Juni  wurde  dann  der  definitive  Frieden 
geschlossen:  die  Pisaner  mussten  die  vertriebenen  Guelfen  wieder 
aufnehmen,  an  Lucca  einige  Castelle  ausliefern  und  den  Floren* 
tinem  die  Zollfreiheit  zugestehen,  welche  die  Pisaner  bei  ihnen 
genossen,  ein  Resultat  also,  das  zu  dem  durch  drei  Jahre  sich 
hinziehenden  Kriege  in  gar  keinem  Yerhältnisse  stand'). 

Die  innere  Entwicklung  Yon  Florenz  hatten  diese  jährlichen, 
immerhin  doch  nur  auf  kurze  Zeit  stattfindenden  Mobilmachungen 
auch  nicht  aufhalten  können.  Da  man  jetzt  mit  Siena  in  Frieden 
lebte,  war  die  Ruhe  im  Arnothale  doch  eine  viel  grössere  als  früher, 
wenn  auch  die  ghibcllinische  Partei  hier  ebenso  wenig  ausgerottet 
war,  als  in  Unteritalien.  Immer  uocli  fanden  die  aus  den  Städten  ver- 
triebenen Adelsgeselilecliter  auf  den  Burgen  ihrer  Parteigenossen 
im  Mugeilo  und  in  den  i ii rn/:^rebieten  der  Romagna  sichere  Zu- 
fluchtsstätten. Um  so  mehr  waren  daher  die  Städte  darauf  bedacht, 
diese  durch  Gewalt  oder  durch  Kauf  an  sich  zu  bringen.  Wie 
die  Lucchesen  gegen  die  Dynasten  von  Corraria  vorgingen,  hat 

G  uido  de  Corvaria  1.  c.  p.  685.  Das  Schreiben  des  Papstes  vom 
September  1275  bei  Dal  Borgo,  Scelti  diplomi  S.  266.  Ick  fasse  die  kriege- 
rischen Vorgänge  nar  gans  kurz  susamman. 

')  Dieses  ist  der  fosso  Aroonico  VillanPs.  Der  Verlust  der  Piaaner 
bei  dieser  Ifiederlage  scheint  nicht  so  gross  gewesen  sn  sein,  wie  der  bei 
Asciano  erlittene.  Guido  de  Corvaria  ist  glaubwürdiger  als  Villani. 
Die  Pisaner  hatten  die  Landwehr  achwach  betetet,  da  sie  keinen  Angriff 
mehr  erwarten  konnten. 

*j  Das  Fritdeusinstrutnent  in  Aaszügen  in  den  Delizie  degli  E,  T. 
IX^  42,  bei  Ammirato  ad  h.  a.  u.  Koucioui. 


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62 


O.  Hartwig. 


einer  von  diesen  uns  erzählt.  Nicht  vi»»]  anders  verfuhren  die 
Florentiner  ^ep'en  die  Guidi.  Die  Familie  war  in  sich  gespalten 
und  arg  verschuldet.  Was  der  eine  Zweig  der  Familie  noch  TOD 
dem  Districte  von  Empoli,  Montomuxlo  und  Montevarchi  u.  s.  w. 
besass,  kaufte  die  Gemeinde  won  dem  Pfalzgrafen  Guido  SiiIte- 
tico  im  AnguBt  1273,  um  dessen  Florentiner  Glaubiger  zu  be- 
friedigen und  die  Hintersaesen  des  Grafen  der  Gerichtsbarkeit 
der  Stadt  zu  unterwerfen.  Bei  dem  engen  Bunde,  in  welchem 
die  Comune  mit  dem  KOnig  Karl  stände  fanden  diese  guelfischen 
Feudalhenen  keinen  BQckhalt  bei  ihm.  Er  hatte  Ton  lütte  Juni 
1273  bis  in  den  Aug^  hinein  in  Florenz  reeidirt  und  zahlreiche 
persönliche  Beziehungen  angeknüpft  und  befestigt.  Das  machte 
sich  auch  für  die  innere  Entwicklung  der  Stadt  sehr  bemerklich. 

Zahlreiche  Florentiner  traten  in  den  Dienst  des  Könio'?'. 
Manche  wurden  zu  Podestaten  der  von  dem  Könige  abhängigen 
Städte  Tusciens  und  der  Lomljardei  ernannt.  Aber  auch  in  seinem 
unteritahschen  Keiche  finden  wir  so  viele  höhere  Beamte  aus 
Florenz,  wie  aus  keiner  anderen  Stadt  Italiens.  Ein  Qherardo  aus 
Florrriz  war  Vicar  in  Malta,  ein  Taddeo  Castellan  von  Clarenza 
in  Achaja,  ein  Lucasino  Comroandant  von  Aquila  in  den  Abrazzen, 
zwei  seiner  höchsten  Justizbeamten,  ein  Aldobrandino  und  jener 
Taddeo  waren  Ton  dort,  wie  sein  Leibarzt  Tommaso,  der  zu- 
gleich Bfitglied  der  staatlichen  PrQiungscommission  iUr  Mediciner 
an  der  Universität  Neapel  war.  Saly  und  Bello  aus  Florenz 
dienten  dem  König  als  Abschreiber  von  Handschriften^).  Die 
Geldmünner,  deren  Karl  vor  Allem  bedurfte,  —  hatte  er  doch 
seine  Kronjuwelen  an  tuscische  Kaufleute  versetzt,  von  denen  er 
sie  1274  wieder  einlöste  —  erfreuten  sich  seines  liesonderen 
Schiit/'  -  gegen  gute  Bezahlung,  und  so  verl)reiteten  .sie  sich  rasch 
in  seinem  Keiche  von  Öicilien  bis  tief  nach  Frankreich  hinein  % 


')  Arcliivio  8t.  Ital.  Ser.  IV,  T.  4,  S.  153;  IV,  5,  184^  IV,  4,  357; 
IV,  5,  181;  IV,  1,  246;  III,  23,  427;  III,  25,  194;  IV,  4,  183. 

Arcli.  St.  Ital.  III,  28,  40.  Tn  Mes^inn  hatten  die  FIortMitirier  schon 
1273  »in»'  I.ogf^ia.  1,  c.  III,  22.  28.  Das  merkwürdige  Testament  eines 
Flor«-imtieis  in  Har  sur  Aube  hei  Lami,  Mon.  Eccl.  Fior.  IH.  1662.  —  Dem 
Tiioma»  Tuecut»  kamen  Kaciiricliteu  über  die  Schlacht  aul  dem  March' 
felde  auB  Brieren  von  Kauf  leuten  zu,  die  dort  gewesen.  Den  Brief,  weleheik 
Rudolf  TOD  H»b«burg  nach  der  Schlaclit  an  die  Florentiner  richtete,  hat 
•Ueln  dieser  Chronist  aufbewahrt.  —  Die  Verfolgung,  weiche  die  italie> 


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Florentiner  Qesehichte  1850^1292. 


63 


Als  Karl  die  Augosialen  Kaiser  Friedrirh's  II.  durch  seine  Car- 
Imen  ersetzen  wollte,  berief  er  127B  den  Florentiner  Francesco 
Fonnica  als  Müozmeister.  Im  Castello  Capuano  schlug  dieser 
seine  Münzstatte  auf 

Noch  in  einer  ganz  anderen  Beziehung  war  die  Einwirlrang 
König  Karre  auf  die  Stadt  von  nicht  zu  unterschätzender  Bedeu- 
tung. Der  Kdnig  beschleunigte  den  Aufldsungsprocess  der  alten 
Feudalaristokratie.  In  den  Städten  war  der  Gegensatz  von  Adel 
und  Bürgern  zwar  stets  vorhandtii,  aber  doch  immerhin  ein 
fliessender  gewesen.  Wie  wäre  sonst  z.  B.  der  Streit  möglich, 
ob  Dante  adlicher  oder  bürgerlicher  Abkunft  gewesen  sei.  Be- 
kannt ist  ja  auch  das  Wort  des  Dichters  Ober  den  Werth  des 
Adels,  das  doch  nur  der  Ueflejc  der  Zeitstimmung  ist: 

Du  bist  ein  Rock,  der  schnell  Verkür/ung  leidet, 
Den,  setzt  man  nicht  tagtäglich  wieder  an, 
Die  Zeit  mit  ihrer  Scheere  rings  beschneidet! 

Der  Adel  und  der  Betrieb  des  Waffenhandwerkes  hatten  sich 
früher  gedeckt.  Jetzt,  nachdem  die  bürgerlichen  Handwerker 
Watten  zu  tragen  gelernt  hatten,  und  sogar  anfingen,  Reiterdienste 
zu  thun,  schwand  der  Gegensatz  der  Stünde  immer  mehr  zu- 
sammen. Nicht  nur  nach  siegreichen  Schlacliten  erlioben  die 
Könige  tapfere  Krieger  in  den  Ritterstand.  Karl  von  Anjou.  der 
selbst  gegen  die  Rechtsanschauungen  des  Mittelalters  Herr  in 
Unteritalien  geworden  war,  hatte  kein  Interesse  an  der  Aufrecht- 
erhaltung der  schon  durch  Kriege  und  Hinrichtungen  sturk  de- 
cimirten  Adelsgeschlechter.  Entstammten  ihnen  doch  in  Ober- 
und  Unteritalien  seine  erbittertsten  Feinde.  Er  wollte  daher 
einen  neuen  kriegerischen  Adel  um  sich  sammeln,  den  Kreis  der 
Aristokratie  erweitem.  Es  ist  ein  modemer  Zug,  möchte  man 
fast  sagen,  der  ihn  hierbei  leitete.  Und  ihm  ist  er  nicht  nur  in 
der  Ptovence  und  Unteritalien,  sondern  auch  in  Florenz  gefolgt. 
Er  hat  vielen  Florentinern  den  Ritterschlag  gegeben.    Aber  er 

nitchen  Ksufteiite  und  Banquiers  dareh  König  Philipp  ▼on  IVankreieh  zn 
erleiden  hatten,  erstreckte  sich  auch  auf  die  Florentiner.  Denn  Villani 
berichtet  ans  ausführlictier  über  diese  Massregel.  Der  König  nahm  sein 
Au8wei8iinrr«!gebot  abergfejTen  die  Zalilnnp  einer  grossen  Geldsomnie  sartLck, 
60  dasa  die  meistea  Italiener  doch  in  FruDkreich  bliebea. 
')  Arcb.  stor.  Ital.  I\\  1,  229  u,  l. 


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64 


O.  Hariwig. 


nicht  allein.  Als  1272  König  Eduard  von  England  in  Florenz 
auf  seiner  Blickreise  Yom  Kreuzzuge  weilte,  ertheüte  er  zaihl- 
reichen  Bürgern  den  Bitterschlag Ich  möchte  nicht  hesweifeln, 
dass  gute  Bezahlung  hierhei,  namentlich  bei  König  Earl^  keine 

ganz  untergeordnete  Rolle  mitgespielt  hat. 

Durch  diese  Creirung  eines  neuen  Adels     kam  Künitf  Karl 
einer  socialen  Bewegung  entgegen,  welche  sich  in  der  Arnostadt 
immer  unaufhaltsamer  vollzog.  „Das  Geld  vermischt  die  Stände*, 
hat  schon  Iheognis  geklagt.    Die  reich  gewordenen  Bürgers- 
söhne der  Amostadt  heiratheten,  wie  einst  in  Megara,  die  Töchter 
des  Adels  und  verarmte  Adliche  reiche  Btbrgermädchen.  Das 
Exil  und  seine  Noth  hatte  seit  1260  schon  ausgleichend  gewirkt 
Es  bildete  sich  eine  neue  Aristokratie,  die  der  Grandi,  so  genannti 
„uiclii  weil  sie  sämmtlich  edel  von  Blut  waren,  sondern  um  anderer 
Nebensachen  willen"        Da  sich  unter  den  alten  Gesclilechtem 
manche  Feighnge   bet'andeu  —  üuidü  Salvatico  von  Dovadu]a, 
der  Heerführer  der  Florentiner  gegen  Forli,  1278,  scheint  nicht 
viel  tapferer  gewesen  zu  sein  als  sein  Vetter  Guido  Novello  — 
während  die  Popolanen  sich  um  das  Garoccio  der  Stadt  nieder^ 
hauen  liessen,  erblasste  allmShlig  sogar  der  Respect  vor  der 
einzigen  Tugend,  die  man  noch  am  Adel  bewundert  hatte,  und 
die  Bürger  waren  um  so  weniger  geneigt,  diese  vornehmen  Herren 
iu  dii'  «Kunst  des  Friedens  und  der  Regierung**  sich  hineinreden 
zu  lassen.    Noch  weniger  ertrug  der  Kern  der  Bürgerschaft,  «lie 
buoni  popolani,  die  Tyrannei  der  Emporkömmlinge.    Die  Bildung 
des  neuen  Geldadels  liatte  die  Stärkung  des  streng  bürgerlichen  Ele- 
mentes im  unmittelbarem  Gefolge.  Wäre  dieses  nicht  noch  von 
der  guelfischen  Parteiströmung  beeinfiusst  und  damit  au^ehalten 
worden,  so  würde  es  wohl  noch  früher  zur  Alleinherrschaft  ge- 
kommen sein.   Noch  waren  aber  die  alten  Parteibildungen  stärker 
als  die  neuen  Standesgegensätze,  und  so  bildete  sich  zunächst 
die  Comuue  iu  der  Richtung  jeuer  in  diesen  Jahren  vollends 


')  Villani  Vif.  39. 

^}  Die  Alis  fit  hruugen  von  Saiut-Friest  III,  314,  über  diesen  Puakt 
aind  sehr  instniL'tiv, 

')  I  poieuti  ciiiaiidiiii.  i  quali  non  tatti  eraiio  nobili  di  sangne.  ma 
per  altri  accidenti  trauo  detli  ürnndi.  Das  Wort  uccideiili  erklärt  J.  del 
Lungo:  Grandi  divenivano  per  accidente,  lua  popolani  Fe8ta?aiio  nelU 
sostanzB.  Dino  Compagni  II,  57. 


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Floreaüaer  Geschichte  1260—1292. 


65 


aus.    Nicht  nur  die  Volksgemeimle  (il  popoio).  stuulern  das  ganze 
Staatswesen  identiticirte  sich  dergestalt  mit  der  guelHsclien  Partei, 
dass  i!iau  alle  Ghibellinen  von  der  Wahl  zu  irgend  einem  Staats- 
amte (officium)  in  der  Stadt  und  Grafschaft  ausschloss.  Auch 
zum  Vorstände  irgend  einer  Zunft  konnte  kein  Ghibelline  ge- 
wählt werden.  Wer  einen  solchen  zu  wählen  wagte,  und  ebenso 
jeder  Ghibelline,  der  etwa  eine  Wahl  annahm,  wurde  hart  bestraft. 
Wenn  eine  derartige  Bestimmung  in  das  Gemeindestatat  des 
Podesta  aufgenommen  wurde,  wie  aus  der  Urkunde  vom  12%  Fe- 
bruar 1278  hervorgeht     so  stand  sie  sicher  und  erst  ganz  selbst- 
yerstindlich  im  Statut  des  Yolks,  des  Gapitanos.  In  die  Statuten 
der  Zünfte,  die  uns  freilich  erst  aus  späterer  Zeit  erhalten  sind, 
hat   sie    gewiss    (laiii.i,ls    aurh    schon    Aufnahme  gefunden*). 
Den  Absrhluss  dieser  Etitu  ukliing  hildet  die  Vereinigung  der 
Würde  des  Ifaiiphnanns  (capitam))  der  gueltischen  Partei  mit  der 
des  Volkshall ptmanns  der  ganzen  Stadt,  die  sich  in  diesen  Jahren 
vollzog.    Das  Jahrzehnt  von  1269  bis  1277  bildet  den  Höhe- 
punkt   der    guelfisch  -  angiovinischen    Entwicklung    der  Stadt. 
Brunetto  Latini,  Rathsschreiber  der  Stadt  ~~  notarius  necnon 
scriba  consUiorum  comunis  Florentiae  —  und  ein  zu  diploma- 
tischen Sendungen  gebrauchter  Gelehrter,  welcher  sein  Haupt- 
werk nicht  etwa  in  lateinischer  oder  italienischer,  sondern  in 
i^ranzdsischer  Sprache  abfasste,  kann  als  der  literarische  Reprä- 
sentant dieser  Epoche  ^)  gelten.   Ich  glaube  auch  nicht  zu  irren, 

M  Giomale  stör,  degli  Arch.  Tose.  III,  170. 

Leider  sind  nns  die  ältesten  Statuten  der  ComuD«  tind  des  Popolo 
nicht  in  ihrer  ursprünglichen  Fassung  und  Ordnung  erhalten.  8ie  ans  der 

sogenannten  castrensischen  Ausgabe  mit  Hilfe  der  Stntiilen  von  Pistoja 
und  gelegentlicher  Citate  wiederherznstpllen .  whrp  r\ne  schwierigp.  nher 
auch  lohnende  Anl>abe.  f»n  der  sich  ein  jun>i;t  r  Historiker  versuchen  Itonnte. 
Auch  die  ältesten  Zuiiitstatnten  besitzen  wir  nii  lit  mehr.  Eine  gute  Aus- 
gäbe  der  ältesten  erreichltai  eii  i  a&sung  der  Statuten  der  Arte  di  Calimala 
hat  uns  liUralieh  G.  Filippi  geliefert.  Das  Statnt  ist  von  1301.  In  ihm 
ist  der  Ansschlnss  der  Qhibeilinen  (Lib.  IV,  2)  jedenfalls  schon  ane 
älterer  Zeit. 

')  Ich  weiss  wohl,  dasB  die  Livree  dou  Tresor  von  B.  L.  noch  in 
Frankreich  geschrieben  wurden^  aber  doch  auch  in  fransöeischer  Sprache 

„por  ce  f]iip  la  parleure  est  plus  delitable  e  plus  cAmmune  h  tontfs  ^cns**. 
O.  Villmii  (  VlIT.  10)  rühmt  von  R.  T...  er  „dor  Aii!un<j;('r  und  Meister 

gewesen  sei  im  Zusttit/en  (di«3rrnsdare)  der  Flurentiiier  und  sie  get^chickt 
geniaciit  habe  zum  guten  öpreclien,  sowie  auch  darin,  den  Staat  nach  der 
Üeatsehe  Zeitsobr.  f.  Oescldolrtsw.  im.  IL  1.  5 


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66 


O,  Hartwig. 


"wenn  ich  das  allgemeinere  Eindringen  des  karolingischen  Sagen- 
kreises in  den  Gesiclitöki eis  der  Florentiner  und  die  Verknüpfung 
desselben  mit  den  Stadtlegenden  als  vomigsweise  in  ihr  vollzogen 
ansehe.  Würde  diese  Richtung  sich  länger  behauptet  und  das 
angiovinische  Regiment  sich  dauernd  durchgesetzt  haben,  Dante 
wäre  auf  diesem  Boden  sicher  nicht  erwachsen.  Aber  eine  von  der 
Curie  ausgehende  Reaction  dea  italienischen  Wettens  und  das  will- 
kürliche Stadtregiment  der  guelfischen  Granden  bewirkten,  wenn 
aach  nicht  einen  Umschwung,  so  doch  eine  Wendung  in  der 
politischen  Entwieklnng  der  Stadi  Sie  machte  sich  zunächst  als 
eine  Ablenkung  von  der  einmal  eingeschlagenen  Bahn  geltend. 

VI. 

JDie  Grundlage,  auf  der  die  politischen  Zustände  Italiens, 
wie  die  von  Florenz,  beim  Beginne  des  letzten  Viertels  des 
18.  Jahrhunderts  ruhten,  bildete  die  Einigkeit  der  drei  Factoren, 
welche  sie  geschaffen  hatten,  die  Einigkeit  der  Curie,  der  guel- 
fischen Partei  und  König  EarFs  von  Neapel.  Das  Aufitreten  ver- 
schiedener Tendenzen  innerhalh  dieser  drei  Mächte  haben  wir 
schon  beobachtet.  Sie  vermochten  die  einmal  eingeschlagene 
Entwicklung  zu  retardiren,  nicht  aber  sie  aufzuheben.  Wenn 
aber  die  in  den  Städten  herrschende  Partei  sich  zu  spalten  he- 
gann  und  gleicii/.eitig  die  Curie  und  der  König  sich  miteinander 
überwarfen  und  sich  entgegenarbeiteten,  dann  mussten  Stockungen 
und  Störungen  in  ihr  eintreten ,  welche  ihr  Bestehen  ganz  in 
Frage  stellten.    Und  beides  trat  ein. 

V^'^ir  kennen  die  Ursachen  nicht  genau,  welche  in  Florenz 
den  guelfischen  Adel  spalteten  und  namentlich  die  Adimari  mit 
den  Donati,  Tosinghi  und  Pazzi  entzweiten^).  Der  Uebermuth, 


Politik  SQ  Icitea  nad  tu  regieren".  Er  ist  wabnehelallcli  1266  nach  Floreni 
snrQekgekebrt  und  m  den  widitigsten  poliüBehen  Oeaeliäften  TCrweadct 
worden.  Snndby,  Branetto  Lstini  trad.  per  enra  di  R.  Renier  8. 11  a.  f. 
—  Der  dlrecte  EinfliiM  B.  L.'s  aaf  Dante  ale  eeinen  Scbttler  ist  bekannt- 
lich neuerdings  mit  guten  Gründen  bestritten  worden. 

')  Villani  f,'ibt  keine  bcsnndero  VeranlasBun»  d«zn  «n.  Ilim  ist  nur 
der  lU'l>ormuth  des  Adels  daran  8chal<i.  I)iL' sogcnunnle  (Jhronik  des  Di  no 
Com  pHtini.  derpn  SnbPtaiu  sicher  von  dem  bekannten  Prior  l>inn  Conipagni 
herrülirl,  die  in  Kiuzelbeiten  aber,  so  wie  sie  uns  jetzt  vorliegt^  eine  üeber- 
arbeitang  erfahren  haben  mosa,  dnreh  welche  Oarichtigkeiten  in  eie  hinein- 


Florentiner  Oesefaichte  1250—1892. 


67 


der,  um  mit  Theognis  zu  reden,  die  Kentauren  ins  Verderben  ge- 
stürzt, hat  auch  an  dem  Arno  die  Gewalthaber  zu  Falle  gebracht, 
wie  einst  die  Ton  Megara,  Sm^rma  und  Kolophon.  Die  guelfiache 
Partei  spaltete  sich  wegen  der  Feindschaft  dieser  altadüchen 
Familien  und  mit  ihr  die  ganze  Stadt.  Die  Feinde  der  Adimari 
Yerdachtigten  diese,  sie  könnten  Ober  ihre  Köpfe  hinweg  mit  den 
Tertriebenen  GhibelHnen  abschliessen  und  die  Stadt  das  Opfer 
dieses  Friedens  werden.  Und  das  lag  nicht  ganz  ausserhalb  des 
Bereiches  der  Müglichkeit.  Denn  die  beiden  Bundesgenossen  der 
guelHsclien  Partei,  die  Curie  und  der  König  Karl,  hatten  sich  jetzt 
auch  miteinander  verfeindet. 

Nachdem  das  Jahr  127(3  drei  Päpste  hatte  sterben  sehen, 
und  Johann  XXI.  1277  auch  abberuien  worden  war»  folgte  dieser 
Creatur  Karl's  ein  Mann  auf  dem  Stuhle  Petri,  welcher  sich  als 
Italiener  und  Angehöriger  des  römischen  Adelsgeschlechtes  der 
Orsini  von  dem  französischen  Gebieter  Italiens  abgestossen,  ja 
persdnlich  beleidigt  fühlte.  Aus  einem  früheren  Anhänger  des 
Königs  war  er  dessen  bitterer  Feind  geworden.  An  dem  Könige 
Rudolf  von  Habsbnrg,  der  nach  seiner  Wahl  den  entscheidenden 
Sieg  auf  dem  Marchfelde  erfochten  hatte,  war  ihm  eine  brauch- 
bare StOtze  gegen  den  hochmUthigen  Angiovinen  erwachsen,  die, 
gefällig  gegen  die  Kirche  und  bescheiden  in  der  Geltendmachung 
der  Keichsrechte  in  ItaHen ,  ganz  iiaeh  dem  Herzen  dieses  ehr- 
geizigen und  herrschsüchtigen,  moralisch  sonst  aber  tadellosen 
KirchenfUrsten  war.    Kar!  hatte  dies  sofort  zu  erfahren. 

Er  musste  nirlit  nur  dem  neuen  Papste  seinen  Lehnseid  in 
strengster  Form  leisten  und  auf  seine  Stellung  als  Senator  von 
Rom  verzichten,  sondern  auch  das  Reichsvicariat  in  Tuscien 
niederlegen 

grkoinnicn  sind,  safit.  Bonaccorso  flegli  Adimari  sei  sehr  hoffärtig  ge- 
Würth'n  und  liivUe.  den  Tadel  der  Partei  verachtend,  seinem  Sohne  Ftjrese 
eine  Tochter  Guido  NoNello'ä  zur  Frau  gegeben.  Das  kann  der  Grund  des 
Haders  aielit  gewesen  sein,  wenn  man  die  Worte  streng  uimml.  Denn 
diese  Ehe  war  schon  1267  neben  anderen  offlciellen  Heirathen  sbgeselilosseo, 
welche  den  Frieden  swisclien  Gnelfen  nnd  Ghibellinen  besiegeln  sollten. 
Nalfirlich  erschien  später  dieser  Band  den  extremen  Gnelfen  verdichlig, 
wie  G.  Villani  VII,  15,  dieses  bezeugt. 

M  Am  16.  Se[itemt»er  }2"^  lejito  er  t)eide8,  ohne  den  V«T'^iich  Pinea 
Widerstandet»  zu  maclien ,  nieder.  L)ie  vmfi  dem  Vioar  Karl  s  in  Tuscien 
besetzten  Burgen  wurden  dem  Legaten  deö  l^'apstee  ausgeiiei'ert 


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08 


0.  Hartwig. 


Die  Kunde  hiemn  und  Ton  grossen  Plänen  des  Papstes, 

nach  denen  unter  anderem  ein  selbständijOfes  Königreich  Tuscien 
errichtet  werden  >olle,  konnten  den  überall  «lurcli  ihre  Handels- 
verbindunjjen  gegenwärtigen  Florentinern  in  ihrer  volUn  Träg- 
weit«  nicht  unbekannt  bleiben.  Ein  anscheinend  ghibellini&ch 
gesinnter  Papst  wird  zu  jener  Zeit  die  Stautsmnnner  Italiens 
ebenso  ühcrra.^cht  haben,  wie  dieses  vor  vierzig  Jahren  ein  libe- 
ralisirender  that.  Es  war  um  so  nothwendiger,  dass  die  noch 
herrschende,  aber  in  sich  gespaltene  Partei  von  den  sich  vor- 
bereitenden Dingen  nicht  Oberholt  wurde,  als  die  freilich  auch 
in  sich  zerfallenen  Ohibellmen  eine  Gesandtschaft  an  den  Papst 
geschickt  und  um  Auaf&hrung  des  1273  yon  Gregor  X.  abge- 
schlossenen, aber  von  den  Guelfen  gestörten  Friedens  gebeten 
hatten.  Nach  vielen  Parteiberathungen  beschlossen  die  Guelfen 
im  Stillen,  auch  eine  C^esandtschaft  an  den  Papst  zu  senden  und 
ihn  zu  l)itten,  die  Stadtgemeinde  mit  den  verbannten  Ghibellinen 
zu  l)etrieden.  Drei  Angehörige  alter  guelfischer  Adelsfamilien, 
unter  welchen  sich  aber  kein  Mit;4;liiMl  der  jetzt  miteinander  ver- 
leindoten  Oe<?elilechter  befand,  Canlinale  de"  Tornaquinci,  Gherardo 
de'  Buondelmonti  und  Fortebraccio  de'  Bostichi,  und  der  Jurist 
Oddone  Altoviti,  wurden  1279  an  den  Papst  geschickt,  um  mit 
ihm  Ober  das  Friedenswerk  zu  verhandeln.  Dieser  Schritt  wird 
den  Guelfen  nicht  leicht  geworden  sein.  Hatte  die  Stadt  doch 
noch  die  ihr  von  Karl  eingesetzten  Yicare,  einen  Baglione  von 
Perugia  bis  zum  1.  Juli  1279  und  dann  einen  anderen,  Scurta 
della  Porta  von  Parma,  beibehalten,  obwohl  der  König  sein  Vicariat 
aber  Tuscien  langst  niedergelegt  hatte.  Ein-  Druck  von  Seiten  des 
Papstes  scheint  diesen  Entscheidungen  vorausgegangen  zu  sein.  Denn 
wie  sollten  sonst  die  Florentiner  Gesandten  dazu  i^ekommen  sein, 
dem  Papste  die  Unterwerfung  der  Stadt  unter  .seine  Knt>cheiilung 
bei  einer  Strafe  von  r>0,000  Mark  Silber  zu  versichern  'j.  Viel- 

*)  Die  Chrouologie  dieser  Vorgänge  ist  im  Einzelnen  nicht  sicher. 
Nor!»  wenif^pr  ihr  innerer  ZnsRmmenhang.  Die  Florentiner  Chronisten 
»chwtiL't'ii  sicli  ahsicJitlK-h  ndi-r  unabsichtlich  über  pic  ans.  Bnnnini  liat 
sie  im  Liiuruale  blorico  Iii,  171  n.  f.  noch  am  beste«  beliandtlt  iiimI  schiin 
bekannte  Urkunden  zuerst  vollstaniiig  verwendet.  Doch  ist  er  niciil  scharf 
genug  im  Einselnen.  Ich  gebe  hier  keine  Begrflndong  meiner  Darstellung^ 
bemerlce  aber  aiudrficklieh)  dass  meine  Inhaltsangabe  des  sehr  umfussenden 
Friedentinatramentes  auf  Bonaioi's  Darstellang  roht  Es  hat  noch  kein 
Florentiner  es  f&r  der  Habe  werth  gefnndeni  den  «Frieden  des  Cardinais 


Floreniiner  Geschichte  1250^1292. 


69 


leicht  fürchteten  die  Florentiner ,  iinri  das  mit  Recht,  der  Papst 
werde  auch  ihnen,  wenn  sie  ihre  Parteien  nicht  miteinander  aus- 
söhnten, den  Frieden  dictiren,  wie  er  das  1278  fUr  ßologna  ge- 
than  hatte.  Denn  wenn  auch  Florenz  nicht  wie  diese  Stadt  der 
Eirche  von  Rudolf  von  Habsburg  abgetreten  war,  so  stand 
der  Papst  jetzt,  nachdem  sieh  ihm  im  Sommer  1279  die  Romagna 
unterworfen  hatte,  so  mächtig  da,  dass  sich  die  Florentiner  des 
Schlimmsten  Tor  ihm  versehen  konnten.  Er  nahm  denn  auch 
die  ihm  angetragene  Friedensvermittlung  an.  Es  ist  möglich, 
dass  er,  wie  Ainiiiirato  meint,  den  Glauben  lyfehögt  hat,  König 
Karl  habe  die  Zwistigkeiten  der  Stadt  geschürt,  um  ihrer  Herr 
zu  bleiben.  Dass  dieselben  aber  tiefer  lagen,  sollte  sich  bald 
herausstellen. 

Mit  der  Befriedung  der  Stadt  beauftragte  Nicolaus  III.  den  Sohn 
seiner  Schwester,  den  Cardinal  Latino  Frangipani  de'  Brancaleoni, 
einen  durch  Frömmigkeit,  Rednergabe  und  Gelehrsamkeit  ausge- 
zeichneten Dominicaner.  Er  war  schon  seit  1278  als  päpstlicher 
Legat  neben  dem  0eneral?icar  Berthold  Orsini  in  der -Romagna 
mit  grossem  Erfolge  thätig  gewesen.  Jetzt,  im  Herbste  1279, 
zog  er  mit  einem  Gefolge  von  300  Reisigen  fiber  den  Apennin 
in  die  ruhelose  Stadt,  deren  Geistlichkeit,  Behörden  und  Volks- 
massen  ihn  am  8.  October  aufs  Ehrenvollste  und  Festlichste 
einholten.  Er  nahm  seine  Wohnung  zunächst  in  seinem  Ordens- 
kloster Santa  Maria  Nf)vella.  Erst  nachdem  er  die  Verhältnisse 
an  Ort  und  Stelle  näher  studirt  hntte,  traf  er  seine  Entscheidung. 
In  einem  auf  den  19.  Jsoveniher  auf  dem  Platz  vor  seiiieni 
Kloster  einberufenen  Parlamente  aller  constitutiunellen  Factoren 
der  Stadt,  dem  Podestii  und  dem  Vicar  des  Königs,  dem  Capi- 
tano  der  öuelfenpartei,  den  Zwölfmännern,  den  Rüthen  (consigli) 
und  der  gesammten  Bürgerschaft,  stellte  er  in  einer  Ansprache 
die  ihm  gewordene  Aufgabe  dar  und  knfipfte  die  Uebemahme 
derselben  an  Bedingungen.  Er  wolle  die  Streitigkeiten  zwischen 
Guelfen  und  Guelfen,  Ghibellinen  und  Ghibellinen  und  dann 
zwischen  den  beiden  grossen  Parteien  selbst  schlichten,  wenn 

Latino"  wörüich  sn  veröffentlichen,  wfthrend  die  BologOMen,  z.  B.  Ohirar- 
dacci,  echon  lftng»t  die  Aetensttteke  ttber  du  Friedenswerk  des  Papstes  in 

ihrer  Stadt  abgedrackt  haben.  Ilofrentlich  veröffentlicht  Santini  in  seinen 
über  kurz  oder  lang  erscheinenden  Urkunden  zur  älteren  Florentiner  Yer- 
fassungsgeschichte  aocb  dieses  Friedensinstrument. 


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70  0.  Hartwig. 

ihm  hierzu  von  allen  Anwesenden  die  nöthigen  Machtbefuj^nisse, 
eine  sogenannte  balfa,  gegeben  werde.  Diese  bestanden  darin, 
das«  er  alle  Städter  und  Grafechaftsbewohner  ssum  Gehorsam  gegen 
seinen  Schiedsspruch  zwingen  und  alle  Ung^ehorsamen  rerbannen 
könne;  dass  er  sich  aller  Häuser,  Castelle,  Guter  u.  s.  w.  der 
Widerspenstigen  bemächtigen  und  mit  ihnen  nach  seinem  Gut- 
dünken verfahren  dürfe;  dass  er  in  höchster  Instanz  Strafen 
verhängen .  Geissein  fordern  und  sicli  aller  festen  I'lätze  ver- 
sichern könne;  alle  Processe  und  btraien,  welche  hieraus  er- 
wachsen, sollten  angesehen  werden,  als  gingen  sie  vom  gesammten 
Volke  aus ;  alle  Beamten  der  Stadt  mlissen  sich  seiner  Autorität 
fügen,  ohne  sich  gegen  seine  Befehle  auf  die  Statuten  und  die 
Gewohnheiten  der  Stadt  berufen  zu  können ;  thäten  sie  es  doch, 
so  müsse  er  das  Recht  haben,  sie  zur  Unterwerfung  zu  zwingen, 
und  wenn  sie  sich  widersetzten^  sie  mit  geistlichen  und  welt- 
lichen Mitteiii  zu  -trafen.  Man  sieht,  der  Cardinal  liess  sich  das 
Amt  eines  Dictaiors  übertracjen.  Xiclit  durch  eine  Ueberrumpe- 
lung,  sondern  mit  freier  Zustimmung  aller  Florentiner  sollte  das 
aber  geschehen.  Nachdem  er  seine  Bedingungen  gestellt  und 
sie  angenommen  worden  waren ^  forderte  er  nochmals  auf,  Jeder- 
mann, der  gegen  diese  Uebertragung  solcher  Machtbefugnisse 
etwas  einzuwenden  habe,  solle  sich  frei  aussprechen.  Alle 
stimmten  zum  zweitenmal  bei.  Jetzt  erst  liess  der  Cardinal 
durch  einen  Notar  ein  öffentliches  Instrument  über  diese  Macht- 
ex'theiliin«^  autnehmen 

So  tief  liatte  die  reiche  und  mächtige  Stadt  eiich  noch  nie 
vor  einem  Fremden  gebeugt.  .  J^iii  mächtiges  Verlangen  nach 

0  Die  FloreDliner  Terliehen  dem  Cardinal  formell  freiwillig  diese 
Bogemuinte  baUa,  welche  Kicolaos  Iii.  iBetnem  Keffen  fflr  Bologna  ans  eigener 

HachtvoUkomruenbeii  gegeben  Imtto.  Der  Inhalt  derselben,  sowie  aoeh 
der  des  Friedensinstrumentea  selbst,  hat  mit  der  Urkunde  grosse  Aehnlich- 
keit,  welche  der  Papst  lür  Bnlognn  erliess  und  dio  Ghirardacci.  DpIIs 
historia  di  Holofrnn  I.  i.'37  u.  1,  hat  ölHirncken  ia6s«ii.  Der  ^Friedfn  des 
Cardinals  Latiiiii*  für  Florenz  ist  in  seinen  GrHndzügen  nur  eine  Wieder- 
holung des  von  Bologna.  Die  \  erh!iltiiis.He  beider  Stiidie  waren  einander 
auch  sehr  ähnlich.  leli  will  auf  dier-e  Tliataache  nur  aurmerksaiu  machen, 
weil  sie,  soviel  ich  sehe,  nocii  nicht  bemerkt  ist,  unterlasse  es  aber,  auf 
die  analogen  Bestimmungen  in  beiden  Friedenainetramenlett  n&ber  hin« 
anweisen.  —  Der  Cardinal  Latino  ist  wahrscheinlich  der  Dichter  des  weit* 
berühmten  Hymnns:  Dies  irae.  Er  entschied  auch  die  WM  CeleBtin*B  V, 


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Florentiner  Geachichte  r2&0— r2i»2. 


71 


Frieden  oder  arger  8»  hrec  ken  vor  dem  Papste  muss  durch  die 
ganze  Bürgerschaft  gegangen  sein.  Am  stärksten  vielleicht  durch 
die  altadlichen  Geschlechter,  denen  ja  dieses  Mal  noch  die  drei 
Gesandten  an  den  Papst  angehört  hatten,  die  aher  kaum  im  Un- 
klaren darüber  sein  konnten,  was  ihnen  bevorstehen  werde,  wenn 
die  Stadt  sich  dem  Papst  widersetzen  und  in  der  popnlSren 
Richtung  weiter  entwickehi  werde.  Die  Leichtigkeit,  mit  der 
man  in  ihr,  namentlich  in  späteren  Zeiten,  sich  in  den  ver- 
hiedensten  künstlichen  Verfassungsexperimenten  versuchte,  tritt 
bei  (H»'sor  Gelegtulu-it  zum  erstenmal  hervor. 

ha  konnte  wohl  auch  manchem  bedächtigen  und  erlahrenen 
Bfkrger  scheinen,  dass  dieses  Mal  ein  dauernder  Frieden  und  eine 
den  verschiedenen  Interessen  gerecht  werdende  Verfassung  werde 
hergestellt  werden.  Denn  unzweifelhaft  war  der  Mann,  dem  die 
Stadt  die  Balfa  anvertraut  hatte,  tüchtig  und  eifrig.  Schlug  er 
auch  hier  fast  denselben  Weg  ein  und  verwendete  dieselben 
Mittel,  die  er  bei  der  Befriedung  von  Bologna  gebraucht  hatte,  so 
schien  er  doch  auch  in  Florenz  mit  unparteiischem  611111*.,  mit 
Schonung  und  unter  Berikksichtigung  dos  Alleinmiiglichen  an 
sein  schwieriges  \\\rk  heranzutreten.  Und  —  doch  verlohnt  es 
sich  kaum,  dasselbe  hier  in  allen  seinen  Einzelheiten,  welche  uns 
durch  die  Urkunden  vollständig  aufbewahrt  sind,  darzulegen. 
Von  so  kurzer  Dauer  war  dieser  letzte  Versuch,  allen  Elementen, 
welche  bisher  in  dem  Leben  der  Stadt  eine  Rolle  gespielt  hatten, 
gerecht  zu  werden  und  sie  auch  f&r  die  Zukunft  zu  verwerthen. 
Dass  dieser  Versuch  schon  nicht  mein  aus  dem  Schosse  der 
Stadt  belbst  direct  hervorging,  sondern,  wie  es  allerdiugs  damals 
vielfach  Sitte  war,  von  einem  Fremden  gemacht  werden  rausste, 
Venrath  die  Unhaltbarkeit  des  ganzen  Versuchs.  Wie  einst  in 
dem  kleinen  hellenischen  Staatswesen  ähnliche  Verfassungs- 
künsteleien nirgends  ^)  von  Bestand  gewesen  sind,  so  auch  jetzt 
nicht  in  diesen  mittelalterlichen  italienischen  Comunen. 

Allein  wenn  auch  das  Werk  des  Oardinals  Latino  nicht 
von  langer  Dauer  war,  so  bildet  es  doch  einen  Factor  der 
späteren  Entwicklung,  nicht  nur  desshalb,  weil  seine  Ordnungen 


')  Man  muss  vielleicht  den  in  Kyrene  von  Demonax  gemachten  ans- 
nehmen.  Dn«  delphische  Orakel  spielte  bei  ihm  die  Rolle  des  Papstes  ia 
Florenz.   Duncker,  Geschichte  deg  Alterihume.  VI  (5.  AaÜ.),  273. 


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72 


0.  Hartwig. 


in  die  Statuttü  der  Stadt  aufgenumiiien  wurden,  sondern  weil 
wichtige  Verfassungsvorgänge  unmittL'Ujjir  daran  auknüijl'ten. 

Die  Aufgabe,  der  sich  der  Cardinal  zu  unterziehen  hatte, 
setzte  sich  aus  drei  Tbeilen  zusammen:  £r  hatte  die  feindlichen 
Parteien  zu  Yeradbnen,  eine  Verfassung  zu  schaffen,  welche  für 
die  Zukunft  den  geschlossenen  Frieden  aufrecht  zu  erhalten  ver- 
sprach und  diese  mit  Garantien  zu  umgeben,  die  eine  Beseiti* 
gung  unmöglich  zu  machen  schienen.    Um  diese  schwierigen 
Aufgaben  zu  lösen,  hatte  er  sich  Ober  die  dem  Streite  zu  Grunde 
liegenden  Thatsachen  und  Uber  zahllose  Personenfragen  von  ein- 
geborenen und  kundigen  Florentinern  belehren  zu  lassen^).  Sie 
mussten  ihn  auch  bei  dem  Fortgange  des  Versöhnungswerkes 
unterstützen.   Er  berief  dazu  vierzehn  angesehene  Männer,  seck:», 
80  scheint  es,  aus  jedem  Stadttheil ;  nur  Oltrai'no  und  San  Piero 
Scheraggio  stellten  je  drei.   Acht  von  ihnen  sollten  Giielfen  und 
sechs  Ghibellinen  sein.  Es  waren  geschäftskundige  Männer,  zwei 
ersten  Adelsfamilien  der  Stadt  angehörend.    Es  begegnen  uns 
unter  ihnen  die  Namen  Buondelmonti,  Cavacanti,  Donuti,  Toma- 
quinci,  della  Tosa  u.  A.    Der  Cardinal  beschloss,  dieses  Vier- 
zehnmännercolleg,  deputati  super  bono  statu  civitatis  Florentie  et 
tractatu  pacis,  sofort  auch  ausserlich  bei  seiner  ersten  grösseren 
Action  in  Th&tigkeit  treten  zu  lassen.   Das  geschah  in  einem 
Parlament  der  gesammten  Comune,  das  auf  dem  Platz  von 
Santa  Maria  Novella  am  18.  Januar  1280  abgehalten  wurde,  und 
in  dem  er  seinen  Schiedsspruch  zwischen  den  Parteien  verkündete. 
Sämmtliche   R'äthe  der  Stadt,   deren  Beamte  und  Magistrate 
wohiiLeii  demselben  bei.    Eine  Reihe  von  hohen  Würdenträgern 
der  Kirche,  der  Erzbiscbof  von  Bari      die  Bischöfe  von  Lutea, 
Pistoja,    Arezzo   u.  A.   umgaben   den  Legaten    des  Papstes. 
Dieser  hatte  ächon  am  13.  beziehungsweise  lo.  Januar  die  ganze 


•)  Es  versteht  sich  das  von  selbst.  Der  Cardinal  sagte  es  aber  auch 
ausdrücklich  in  seiner  Redf»  vom  18.  Jannnr:  multis  siquidem  cum  pr^dictis 
Guelfis  et  Gil)elliiiiö  Uactiitibu;*  Imbiiis  et  condictione  negotii  providn  cieli- 
beraiioiie  pen^ata  super  concordia  et  pace  partium  predictarum  presentem 
senteutiam  fecimut;. 

*)  Dieser  geistliche  Würdenträger  scheint  den  Cardinal  ständig  be- 
gleitet zu  haben.  Er  war  auch  bei  den  Friedensschlüssen  der  LarobertMSl 
and  Oeremel  in  Bologna  und  ImoU  im  Juni  and  Angnst  (?)  1279  gegen* 
wftrtig.  Obirardfteci  1.  c.  I,  248. 


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Florenüner  Geschichte  1250— 12d2. 


73 


Gemeinde  und  die  Massa  dei  Guelfi,  d.  h.  hier  die  Volksgemeinde, 
zwei  rechtsgelelirte  Vertreter  (siudici)  der  einen  der  beiden  Par- 
teien feierlich  bestellen  lassen,  nachdem  die  vertriebenen  öhibel- 
liueu  in  Forli,  im  Mugello  mid  in  Pisa  schon  kurz  nach  seinem 
Einzüge  in  die  Stadt  gleichfalls  zwei  Vertreter  mit  den  nöthigen 
Vollmachten  ausgestattet  hatten. 

Der  Cardinal  leitete  am  18.  Januar  die  VwkUndigung  seinea 
Schiedsspruches  mit  einer  Rede  ein.  Alle  Zeitgenossen  rQhmen 
seine  grosse  Redegabe.   Dann  las  er  seinen  Spruch^). 

Die  Guelfen  und  GhiheUinen  schliessen  miteinander  Flieden 
und  verzeihen  einander  alle  bisher  einander  begangenen  Unbilden 
und  Feindseligkeiten.  Zum  Zeichen  hiervon  geben  die  Sachwalter 
der  Parteien  einander  den  1  iiedenskuss 

Die  Güter,  Mobilien  oder  Immobilien,  welche  in  fremde 
Hände  übergegangen  simi,  werden  ihren  Eigenthümern  ohne 
Rückhalt  zurückgegeben.  Dieses  wird  durch  fünfzig  Angehörige 
jeder  Partei  besonders  bestätigt.  Wo  Güter  in  gemeinschaft- 
lichem Besitze  waren  und  ein  Theilhaber  der  einen  Partei  ohne 
die  Einwilligung  des  Theilhabers  der  anderen  Partei  dessen  An- 
theil  veräussert  hat,  treten  besondere  Bestimmungen  in  Kraft, 
Uber  die  der  Volkshauptmann  summarisch  befindet. 

Den  mit  Schulden  beladenen  GhiheUinen  wird  eine  Zahlungs* 


')  VVir  können  liier  nur  das  Wichtigste  aus  ihm  wiederholen:  um 
nur  eiüigL-nnaRpen  vineri  Einblick  in  eine  <ier;iriige  Yeriiandlung  zu  gebeu, 
müssen  wir  aiistuUrlicher  sein,  als  uns  lieb  ist. 

Das  geschah  auch,  wie  Le  Consulte  della  Kepubblica  tiorentina 
p.  3  ausdrücklich  berichtet  wird.  —  Hier,  wo  ich  anfange,  diese  fttr  die 
florentinisehe  Gcaehichte  vom  8.  Jannar  1280  an  so  aQMerordentlieh 
wichtige  Quelle  häufiger  an  citireii,  freot  ee  mich,  die  Dankbarkeit 
aller  Durebforscher  dieser  Zeit  gegen  A.  Gherardi,  den  Heranageber 
dieser  Consulte  —  d.  h.  der  Protocolle  der  Sitzungen  der  Räthe  (Coo- 
sigli)  von  Floreni,  welche  der  Kathsschreiber  der  Stadt  in  den  Sitzungen 
RufTifilim,  um  sie  dann  zu  den  prowisioni  weiter  auszuarbeiten,  —  aus- 
siirecheu  zu  dürfen;  denn  ich  bin  wohl  der  erste,  der  von  dieser  ausge- 
zeichneten Ausgabe  A.  Gherardi  s  wirklichen  Gebrauch  macht.  Nach 
der  Handschrift  hat  diese  Consulte  für  seine  Aufgabe  des  Dino  Coiupagni 
J.  dei  Lnngo  aehon  stark  herangezogen.  Icli  kann  aar  CharakterisUk 
derselben  also  anf  die  AnsfÜhrungen  dieses  Forseliers  der  Kurse  halber 
▼erweisen.  K  c.  1,  S.  86  n.  f.  Ist  die  Ausgabe  Gherardi*s  erst  ▼oll' 
endet,  wird  sie  aach  in  einer  Einleitung  Genaueres  bringen. 


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74 


O.  Hartwig. 


friät  voQ  vier  Monaten  gewährt,  wenn  sie  nicht  in  der  Lage  sind, 
sofort  zu  zahlen. 

Sind  auf  dem  Grund  und  Boden  von  Guelfen  oder  Gliibel* 
iinen  von  der.  Comune  £irchen,  Plätze,  Öffentliche  Wege  etc. 
angelegt  worden,  ohne  dass  die  Eigenthflmer  dafQr  bezahlt  wor- 
den smd,  80  werden  dieselben  jetzt  nach  der  Schätzung  der 
Stadtältesten  (sapientes)  entschädigt  werden.  Für  den  Fall,  dass 
ein  Guelfe  auf  den  Grund  und  Boden  eines  Gl  int  lUnen  creHaut 
hat  und  inn^ekehrt.  sind  besondere  Bestimmunt^tn  vorgt-tlien, 
die  der  Billigkeit  entsprechen.  Auch  die  Ghibellinen,  weiche  ohne 
verbannt  gewesen  zu  sein,  dennoch  ihren  Verpflichtungen  gegen 
die  Comune  nicht  nachgekommen  sind,  sollen  toü  den  Wohl- 
thaten  dieaes  Friedens  nicht  ausgeschlossen  sein.  Es  sind  dieses 
nur  die,  welche  vor  Jahren  in  Valdamo  Kleriker  und  Prälaten 
erschlagen  hatten  und  schon  Ton  Papst  Clemens  X.  ^)  in  Strafe 
genommen  waren.  Ebenso  erstreckt  sicli  der  Friede  nicht  auf  ge- 
wrdiidiche  Fälscher,  Käul)er  und  Mcirder  u.  s.  w. ,  während  alle 
die,  welche  im  ausc^esproolienem  Dienste  ihrer  Partei  ein  Ver- 
brechen begangen  haben  und  desshalb  in  die  Acht  (bando)  erklärt 
waren,  hiervon  freigesprochen  bleiben  sollen. 

Wenn  man  die  Gesammtlage  der  Parteien  ins  Auge  fiisst, 
so  wird  man  kaum  umbin  können  zu  bemerken,  dass  die  mate* 
riellen  Vörtheile,  welche  diese  Entscheidung  einer  der  beiden 
Parteien  bot.  fast  ganz  auf  Seiten  der  ghibellinischen  lagen. 
Da  die  zur  Hecht  bestehende  Verfassung  ganz  nach  den  Bedürf- 
nissen der  guelfisclien  Partei  eingerichtet  war.  so  kamen  auch 
die  meisten  Veränderungen  an  ihr  der  ghibellinischen  Partei  zu 
Gute 

Zunächst  soll  ein  Monat  nach  der  Ratification  des  Friedens 
eine  Heform  aller  Räthe  der  Stadt  und  der  Beamten  des  Podeste 
und  des  Capitano  der  Massa  dei  Ghielfi  stattfinden  Diese 

')  So  stffht  bei  Bonaiui  1.  c.  p.  180.  Entweder  muBS  es  aber 
Clemens  IV.  odtr  Gregor  X,  heissen. 

An  die  Stelle  des  Podest^  Scurta  della  l'orta  war  vom  1.  Januar 
ab  schon  der  römische  Proconsul  Pietro  di  Stefano  di  Ranieri  vom  Cardinal 
ernannt,  getreten.  Der  Capitano  sollte  areprUngltch  wohl  seine  Amtsteit 
noch  anshalten,  Wfthrend  wir  daher  am  8.  Januar  noch  Adenolfo  del 
Conte  im  Amte  und  mit  obigem  Titel  bezeichnet  finden,  so  tritt  doch  schon 
am  9.  Mära  Giovanni  di  San  Eostachio  als  capitanens  et  conservator  psci« 
et  gnbernator  popnli  in  den  Consnlte  8.  15  aaf. 


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FloreDtiner  Geschichte  1250—1292. 


75 


haben  zwölf  Männer  zu  wälileii,  von  denen  sechs  Guelt'en,  sechs 
Ghibellinen  sind,  die  ein  Alter  von  21  —  70  Jahren  haben  müssen. 
Diese  zwölf  Männer  theilen  die  Bürger  der  Stadt  in  Guelfen, 
Gbibellinen  oder  Neutrale  d.  b.  solche,  die  zu  keiner  der  beiden 
Parteien  gehören  wollen.  Die  Räthe  und  Beamten  der  Stadt 
werden  gleichmSssig  aus  Guelfen  und  Ghibellinen  zusammen« 
gesetzt.  Doch  sind  auch  Neutrale  zulassig.  Acht  Tage,  nach- 
dem so  die  Rathe  reformirt  sind,  sind  taugliche  Leute  zu  wühlen, 
welche  die  Statuten  zu  revidiren  haben.  Um  die  Einheit  des 
Ut'giinents  zu  sifliem  imd  jeden  Anlass  von  Spaltungen  zu  ver- 
meiden, ernennt  der  Papst  den  Podesta  und  den  Uapitano.  Der 
Velkshauptmann  darf  sich  nicht  mehr  Capitano  einer  Partei 
nennen,  sondern  aliein  Capitano  von  Florenz  und  Coneervator  des 
Friedens.  Beide  Beamten  üben  ihr  Amt  zu  Gunsten  beider  Par- 
teien ans  nach  den  Statuten.  Finden  sich  in  den  Statuten  un- 
billige Satzungen,  die  dem  göttlichen  Rechte  und  der  kirchlichen 
Freiheit  widersprechen,  so  sind  sie  aufgehoben  und  die  genannten 
He:initen  nicht  an  sie  gebunden.  Damit  sie  ihr  Amt  aber  aus- 
üben können,  erhält  jeder  von  ihnen  hundert  Ritter  (cavalieri) 
und  ebensoviel  Fusstruppen  zu  seiner  Verfügung,  die  nidit  der 
Stadt  oder  der  Grafschaft  entstammen  dürfen.  Da  die  Comune 
sie  zu  bezahlen  hat,  werden  drei  Männer  ernannt,  die  mit  dem 
Stadtkämmerer  vereint  sich  von  dem  Vorhandensein  und  dem 
guten  Stand  der  Truppen  zu  überzeugen  haben.  Die  Podestaten 
und  Capitani.  welche  der  Papst  nach  Ablauf  der  Amtszeit  der 
gegenwärtigen  aul  zwei  Jahre  bestellen  wird,  werden  fünl/ig 
wohlbewaftnete  Cavaliere  und  Fusstruppen  mit  sich  bringen.  Dio 
Soldtruppen,  welche  im  Dienste  der  Couiune  oder  der  beiden 
Parteien  stehen,  werden  vierzehn  Tage  nach  der  Ratification  des 
Friedens  bis  auf  die  entlassen,  welche  der  Volkshauptmann  bat. 
Fflr  zehn  Jahre  soll  kein  Podesta  oder  Volkshauptmann  ohne  die 
Zustimmung  des  Papstes  ernannt  werden.  Nie  darf  ein  Feind 
der  Kirche  zu  diesen  Würden  gelangen.  Nachdem  die  neuen 
Räthe  (consigli)  der  Stadt  einen  Monat  lang  im  Amt  gewesen 
sind,  soll  eine  neue  Steuerveranlagung  der  Stadt-  und  der  (iraf- 
pchaft^besvoiiuer  von  geeigneten  (discreti)  und  beiden  Parteien 
entnommenen  Männern  stattfinden.    Alle  fiidgenossenschatten 


)  IndHFereDti  and  eomnni  genannt. 


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0.  Üartwig. 


beider  Parteien  gegeneinander  oder  sonstige  Yereinigimgen  des 

AdeU  und  des  Volks,  mit  Ausschluss  der  Handelscompagnieu 
und  Zünfte,  werden  aufgelöst.  Nur  nach  üebereinkunit  der 
Stadthäupter  mit  den  Zunftvorstäudeu  werden  sich  diese  erlaub- 
ten Gennssensi  haften  versammeln.  Die  Feier  der  Gedenktage  der 
beiden  Parteien  wird  untersagt. 

Um  diese,  wie  man  sieht,  doch  sehr  einschneidenden,  wenn 
auch  im  Einseinen  noch  sehr  unbestiinnit  gelassenen  Verfassungs- 
▼eränderungen  und  den  geschlossenen  Parteifrieden  zu  sichern, 
ordnete  der  Gardinallegat  noch  Terschiedene  sehr  kräftige  Mass- 
regeln an.  Geistliche  und  weltUclie  Mittel  mussten  bei  einem 
Frieden,  der  von  emem  Papete  ausging,  selbstrerstandlich  ein- 
ander erg&nzen* 

Für  die  beiden  Parteien  werden  hundert  und  mehr  BOigen 
gestellt,  die  fllr  das  Brechen  des  Friedens  von  Seiten  ihrer  An- 
gehörigen fUnfzigtausend  Mark  Silber  zu  bezahlen  haben.  Zeigt 
sicli  die  gesammte  Gemeinde  widerspenstig,  so  verfällt  sie  in  die- 
sellie  Strafe,  verliert  alle  ihre  Privilegien  und  wird  mit  Interdict 
belegt.  Drei  Castelle,  Ampinana,  Montaguto  und  rilicüone 
bleiben  einstweilen  in  der  Hut  des  Papstes,  der  auch  Geissein 
erhält,  die  gegen  andere  geeignete  von  ihren  Angehörigen  (pa- 
renti)  umgetauscht  werden  können. 

Zürn  Wächter  über  diesen  Frieden  ist  vor  Allem  der  Volks- 
hauptmann bestellt,  der,  von  den  Zunftvorständen  und  allen  Bür- 
gern unterstützt,  ftlr  seine  Aufrechterhaltung  verpflichtet  ist. 
Dem  Podesta  soll  damit  freilich  nichts  von  seinen  Amtsbefug- 
nissen genommen  werden  und  er  nach  wie  vor  auch  fdr  Ruhe 
und  Frieden  in  der  Stadt  und  dem  District  sorgen.  Alle  Be- 
stimmungen von  Statuten,  Privilegien,  Gemeindebeschlflssen  u.  s.  w., 
welche  mit  den  Satzungen  dieses  Friedens  in  Widerspruch  stehen 
und  der  AusfiUa  uiig  desselben  im  Wege  sein  könnten,  sind  auf- 
gehoben. Dies  Friedensinstrument  selbst  bildet  einen  integrireu- 
den  Theil  der  Statuten  der  Comune.  Alle  Podestateu  und  V(»lk>- 
haiii)tleute  hiihen  seinen  Inlialt  zu  beschwriren.  wie  ihn  auch  die 
Syndici  der  Parteien  noch  besonders  beschwören  müssen.  Den 
Ghibellinen  wird  noch  einmal  besonders  eingeschärft,  dass  sie  in 
alle  Zukunft  sich  dem  römischen  Stuhle  treu  zu  erweisen  haben, 
sich  an  keiner  Rebellion  gegen  denselben  weder  direct  noch  in* 
direct  durch  Unterstützung  Anderer  betheiligen  dürfen,  üm  alle 


üigiiizea  by  GoOglc 


Florentiner  Geschichte  12ö0— 12d2. 


77 


in  den  Frieden  der  Kirche  aufzunehmen,  werden  .scliliesslicli  noch 
die,  welche  wegen  ihres  Widerstandes  gegen  den  von  Gregor  X. 
1273  aufgerichteten  Frieden  noch  mit  kirchlichen  Strafen  belegt 
sein  könnten,  von  dem  Interdict  gelöst. 

Wenn  der  fUr  diese  Friedensstiftung  so  eifrig  bemühte  Car- 
dinall^att  der  seinen  Spruch  mit  einer  herzlichen  Bitte  an  Gott 
scbloea,  auch  Alles  geordnet  zu  haben  glauben  konnte,  was  zur 
Wiederherstellung  und  bleibenden  Aufrechterhaltung  der  Ruhe  ge- 
schehen mOsse,  so  konnte  er  doch  kernen  Augenblick  Übersehen, 
dass  bei  leidenschaftlichen  Menschen  der  persönliche  Haas  störker  zu 
sein  pflegt,  als  alle  Vernunft  und  aller  guter  Wille.  Wie  konn- 
ten die  Männer,  die  seit  Jahren  einander  nicht  nur  in  ottener 
Feldschlacht  gegenüljwi-  ge.-itanden,  sondern  sich  auf  allen  Wegen 
und  Stegen,  bei  Tag  und  Nacht  verfolgt  hatten,  jetzt  nihig  in 
den  Stra,ssen  der  Stndt  mit  einander  wandeln  oder  c^iir  in  den- 
selben Rath.sversammlungen  sitzen?  Dazu  war  das  Elend,  das 
sie  abwechselnd  einander  zugefügt,  doch  noch  zu  frisch  und  das 
vergossene  Blut  noch  zu  warm.  Die  in  den  Augen  des  Volks 
gefahrlichsten  Unruhestifter  und  schlimmsten  Feinde  der  bttrger- 
Üchen  Ordnung  und  Gerechtigkeit  konnten  unmöglich  sofort  in 
die  Stadt  zurückkehren.  Es  wurden  desshalb  fünfundfünfzig 
Häupter  der  ghibellinischen  Partei  yon  der  sofortigen  dauernden 
Rückkehr  in  die  Heimath  ausgeschlossen.  Sie  sollen  sich  inner- 
halb eines  Monats  nach  dem  Patrimonium  Petri  zorOekziehen  und 
nach  Anweisung  des  Papstes  zwischen  Orvieto  und  Rom  Woh- 
nung nehmen,  bis  der  Tupöt  ihre  Rückkehr  in  die  Ileimath  für 
uagetVihrlich  hält.  Aber  nicht  mittellos  ^üllen  diese  vornehmen 
Adlichen,  unter  denen  vor  allen  die  noch  lebenden  Söhne  Fari- 
nata'*:  deg-li  TTberti  und  andere  Glieder  dieser  Familie  neben  den 
Lamberti,  Fitanti,  Scolari,  Soldanieri^j  genannt  sind,  in  der 
Fremde  leben.   Die  Comune  soll  ihnen  bis  zu  ihrer  Bttckkehr 


Die  Namen  der  Verbannten,  nach  den  Sesti  geordnet,  sind  anfge> 
sählt  in  den  Delizie  degU  Eruditi  Toscani  IX,  72  n.  f.  Von  den  Gnelfen 
weigerten  sich  nach  Villani  nur  die  Söhne  Rinieri'a  Zingane  dei 
Buondelmonti.  welcfier  unter  den  Gefangenen  war,  die  Kaiser  Friedrich  II. 
mit  nnrh  Apnlit  ii  ^cnntiimpn  li.iite  (s.  oben  S.  23),  und  der  gebleTidiH  auf 
Moiiteeliriüio  als  Muncii  gt'siorbeu  stia  j>üll,  den  Frieden  zu  beschwören 
und  wurden  desshalb  sofort  aus  der  Stadt  gewiesen.  In  den  sehr  aus* 
fahrllchen  AosiDgen  bei  Bonain!  finde  leb  niehte  hiervon  erwfthnt. 


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78 


0.  Hartwig. 


eine  Art  Pension  regelmässig  auszahlen.  Der  Graf  Guido  Ko- 
▼ello  darf  gleicli&lls  nicht  in  der  Stadt  yerbleiben,  aber  kann 

sich  ausserhalb  ihr  und  dem  District  aufhalten,  wo  er  will.  Hatte 
der  Graf,  ebenso  wie  die  Pazzi  aus  dorn  Valdaruo  öchon  durch 
Syndifi  diesem  Frieden  im  Voraus  zugestimmt,  so  beschwor  er 
ihn  auch  jetzt  mit  seinen  Geschlechtsgenossen,  den  Contalberti 
von  Mangona,  den  Pazzi  u.  A.  am  27.  Februar  persön- 
lich vor  dem  Cardinallegaten  und  vielen  Zeugen  im  Palaizo 
MoKzi.  Dort  leisteten  auch  zahlreiche  andere  Adliche  aus  der 
Grafschaft  und  der  Stadt  den  Eid,  welchen  schon  am  18.  Februar 
in  einer  feierlichen  Versammlung  auf  der  Piazza  Santa  Maria 
Novella  alle  Magistratspersoneu  der  Stadt  und  die  angesehensten 
Guelft  II  und  Gliibellineii  nach  den  Sechbtheilen  geordnet  abge- 
legt littttm;  tür  all«'  Zuwiderhandlungen  gegen  ihn  nahmen  sie 
die  angedrohten  Strafen  auf  sich.  Am  7.  März  vollzogen  eben 
dort  die  Syndici  der  oberen  sieben  ZOnfte  dieselbe  Eidesleistung. 
Die  Namen  der,  man  möchte  fast  sagen,  unzahlbaren  Büiger, 
Syndici,  Procnratoren  und  der  Manner,  die  diesen  Frieden  i»er- 
sönlich  für  sich  beschworen,  sind  uns  noch  aufbewahrt  Er 
wurde  auch  in  das  Statut  der  Comune  aufgenommen.  Noch 
die  italienische  Bearbeitung  der  Statuten  des  Podestä  von 
enthält  die  öentenza  dt-s  Cardinais. 

Dieser  verliess  erst  am  April  die  Stadt,  um  sich  nach 
Bologna  zu  begeben  und  dort  die  schon  einmal  befriedeten,  aber 
bald  wieder  verfeindeten  Parteien  —  die  ghibellinischen  Lamber- 
taz2i  waren  aus  der  Stadt  getrieben  —  auszusöhnen  tmd  zu  be- 
strafen. Am  24.  April  beschlossen  der  Volkshauptmann  und  das 
Vierzehnminnercollegmit  den  zugezogenen Bathsherren  (sapientes), 
dem  Cardinallegaten  tür  seine  Mühewaltung  und  die  gehabten 
Au8lagen  zu  den  schon  vorher  festgesetzten  und  deponirten 
1U(KJ  (toldgulden  und  Kleinudien  (  zoia)  noch  weitere  5()t)  Floren« 
für  ihn  und  seine  Begleiter  (lamilia)  und  60  Gulden  dem  Magister 
Bonamore,  dem  Notar  des  Cardinais,  für  seine  Tbätigkeit,  nament- 
ftlr  die  Ausfertigung  des  Friedensinstrumentes,  durch  die  Raths- 
collegien  der  Stadt  (consilia  oportuna)  bewilligen  zu  lassen,  was 
auch  sicher  geschehen  ist  ^). 

0  Datum  der  Abreiße  steht  durch  Guiflo  de  L'orvarii»  1.  c. 
S.  688  fest.  In  dem  Rathfbeschlusse  vom  24.  Ajail  keimst  es  von  dem 
Cardinal^  er  werde  in  proximo  abreiben.    Le  Con^ulte  1.  c.  S.  29. 


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Florentiner  GeMhicbte  1250—1292. 


79 


Es  wird  schwer  sein ,  sicli  ein  zutreffendes  Urtheil  über 
diesen  Versuch,  einen  dauernden  Frieden  in  Florenz  herzustellen, 
zu  bilden.  In  der  Stadt  selbst  war  man  zunächst  mit  ihm  im 
Allgemeinen  wohl  zufrieden.  Die  Räthe  der  Stadt  erkannten 
die  Verdienste  des  Cardinallegsten  dankbar  an,  wenn  wir  auch 
in  ihren  Berathungen  bei  besonders  wichtigen  Punkten  sehon 
während  seiner  Anwesenheit  auf  tiefgehende  Meinungsverschieden- 
heiten stossen.  So  konnte  man  sich  2.  B.  sehon  am  7.  Februar 
nicht  über  die  Reformation  des  Statuts  des  Gapitano  einigen* 
Die  Organisation  der  Guelfenpartei  war  zu  eng  mit  ihm  ver- 
bunden Die  Chronisten  preisen  indirect  das  Werk  des  Cardi- 
nais, indem  sie  die  „  Wohltiiaien  des  Friedens",  den  er  geschaffen^ 
rühmen.  So  Dino  Conipagiii  und  G.  Vilhini.  der  sein  Zeugniss 
nur  dadurcli  abschwächt,  dass  er  sagt,  (iit  Stadt  sei  nach  ihm 
„buono  tempo"  in  einem  friedlichen,  guten  und  ruhigen  Zustande 
verblieben.  Dass  dieser  nicht  lange  angehalten  habe,  scheint 
Villani  in  dem  Augenblicke  nicht  bedacht  zu  haben.  Denn  das 
ist  wohl  die  schwerwiegendste  Instanz ,  welche  man  gegen  den 
Werth  des  Friedenswerkes  anrufen  kann:  dass  es  ebenso  wie 
das  in  Bologna  aufgerichtete  nur  ganz  kurze  Zeit  Stand  gehalten 
hat.  Wollte  man  seinen  Werth  nach  dem  Effect  allein  be- 
urtheilen,  dann  könnte  man  es  wie  alle  ähnlichen  Versuche  nur 
verurtheilen.  Aber  es  kamen  hier  .wirklich  eigenthümlich  widrige 
Yerhftltmsse  zu  den  nicht  zu  beseitigenden  Schwierigkeiten  noch 
hinzu,  und  diese  machten  es  scheitern.  Das  Reformwerk  in 
Florenz  war  ein  Werk  der  Kirche  und  ausdrücklich  unter  ihren 
Schutz  gesteilt.  Aber  die  Kirche  ist  niemals  die  stille,  unver- 
änderliche Gröfsse  gewe.sen.  zu  der  sie  ihre  Angebüri<:rii  machen. 
In  jenen  Zeiten,  in  denen  sich  französis»  h  und  italienisch  gesinnte 
Parteien  im  Cardinalscolleg  gegenüberstanden  und  durch  rasch 
aufeinanderfolgende  Sedisvacanzen  in  ihren  Parteistellungen  sich 
entgegenstehende  Pontifexe  den  Stuhl  Petri  bestiegen,  kann  gar 
nicht  hiervon  die  Rede  sein.  Die  Coalition,  welche  das  stau- 
fische Haus  in  Ilnteritalien  gestUrzt,  war  durch  Nicolaus  III. 
Tollständig  aufgelöst.  Aber  wie  nun,  wenn  dieser  Papst,  der 
Florenz  soeben  dem  Einflüsse  des  dritten  Bundesgenossen  ent- 
zogen hatte,  bald  das  Zeitliche  segnete  und  ein  von  König  Karl 


')  Le  Consulte  S.  7—8. 


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80  0.  Hartwig. 

abhängiger  Mann  die  dreifache  Krone  sich  aufs  Haupt  setzte? 
Und  (lieser  Fall  trat  ein.  Der  Cardinallegat  hatte  noch  nicht 
Tier  Monate  Florenz  verlassen,  als  sein  Onkel  am  22.  Angust 
die  Augen  scbloes. 

Sechs  Monate  dauerte  im  Conclaye  der  Kampf  der  Parteien« 
Endlich  drang  die  französische  Partei  durch  Bestechung  imd 
Gewalt  durch,  und  Martin  IV.,  em  Franzose,  wurde  gewählt.  Es 
ToUzoi^'  sich  damit  ein  Yollstftndiger  Umschwung  in  der  plipst- 
liclien  Politik,  der  auch  auf  Florenz  seine  Rückwirkung  sofort 
äussern  musste.  Und  kann  man  glauben,  dass  König  Karl  ia 
den  vorausgegangenen  .T;ihren  seine  Augen  ganz  von  die??er 
Stadt"  abgewnndt  und  alle  Verbindungen  mit  srinen  dortiLfen 
Freunden  abgebrochen  habe?  Ein,  wir  müeliten  jetzt  sagen, 
anachronistisches  Vorgehen  des  deutschen  Königs  Hudolf,  das 
von  den  Florentinern  jener  Tage  aber  doch  nicht  so  aufgefasst 
wurde,  musste  diesem  dort  sehr  zu  statten  kommen. 

Nicolaus  ni.  war  nicht  nur  in  Florenz  als  Friedensstifter 
aufgetreten.  Die  gesammte  Christenheit  sollte  unter  den  Flflgeln 
des  Papstthums  friedlich  und  sicher  ruhen.  Nach  vielen  Ver- 
handlungen hatte  die  Curie  ein  Abkommen  zwischen  dem  deut- 
schen König  und  dem  Herrn  der  Provence  und  Unteritaliens  zu 
Stande  gebracht:  der  deutsche  K9mg  belehnte  den  Angiovinen 
mit  der  Provence  und  Forcalquier,  erkannte  ihn  als  König  von 
Neapel  au,  wogegen  dieser  alle  Reichsrechte  in  Italien  /u 
schützen  versprach ;  zur  Sicherung  des  Friedens  sollte  Clemeutia, 
die  Tochter  Rudolfs,  den  ült«'vtf'n  Enkel  König  Karl's  heirnfhcn. 

Dieser  Pact,  dessen  Aulange  noch  in  das  Pontiticat  Gre- 
gor's  X.  hinaufreichen  und  von  dem  die  reellen  Vortheile  ganz 
auf  Seiten  des  Königs  und  der  Curie  lagen,  da  sie  den  Kirchen- 
staat von  der  Umklammerung  dureli  Eine  Macht  befreiten, 
wurde  auch  von  Martin  IV.  und  dem  Könige  Karl  aufrecht 
erhalten,  und  König  Rudolf  sandte  seine  Tochter  nach  Italien. 
Sie  wurde  auch  in  Florenz  im  März  1281  aus  Rflcksicht  auf 
den  ihr  in  Bologna  durch  Procuration  angetrauten  Gatten 
freundlich  aufgenommen^).  Gegen  die  Gesandten  ihres  Vaters, 
die  sie  bis  nach  Orvieto  begleitet  hatten,  den  Bischof  Johannes 


»)  fUeofs  Motiv  für  tlie  freundliche  Aufnahme  führt  Paoliuo  Pieri 
ad.  h.  a.  aaedrucklich  an. 


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Fioreutiner  Geschichte  1250—1292. 


81 


von  Ourk  und  den  Hofkanzler  Rudolf  verhielten  sicli  die  Floren- 
tiner dagegen ,  als  diese  vom  päpstlichen  Hofiager  mit  Briefen 
des  Papstcü  vom  "21.  Mai.  welche  sie  und  alle  Reichsaiicrehörigen 
Tusciens  zum  Gehorsam  gegen  den  König  Rudolf  aufforderten, 
zurückkehrten,  nichts  weniger  als  freundlich  und  gefügig 

Die  Stimmung,  welche  die  Florentiner  der  neuen  Entfaltung 
der  Reichspolitik  in  Tuscien  entgegenbrachten,  war  von  vorn- 
herein eine  äusserst  feindliche.  Hatten  die  Cardinille  während 
der  SedisTacanz  im  Januar  1281  ein  Schreiben  an  alle  Mark- 
grafen, Städte  tt.  s.  w.  Italiens  erlassen,  welches  sie  au£forderte, 
die  Tochter  König  Rudolfs,  dementia,  auf  ihrer  beyorstehenden 
Reise  zur  Verm&hlung  mit  dem  Enkel  ESnig  Karrs  ehrenvoll 
aufzunehmen  und  hierher  zu  geleiten,  so  kamen  die  Florentiner 
wie  die  übrigen  Städte  Oberitaliens  diesem  Gebote  wohl  nach,  sie 
erneuerten  aber  sofort  wieder  auf  ein  Jahr  einen  Bund  mit  den 
guelfiselien  Städten  des  T.andes,  Lucca,  Sieua,  Prato,  Pistoja 
imd  N'olterra  zu  gegenseitigem  Schutze  imd  zu  friedlicher  Schlich- 
tung der  Streitigkeiten  unter  den  Freunden  der  Kirche.  Alle 
drei  Monate  solle  ein  Tag  der  Verbündeten  abgehalten  werden, 
die  500  Reisige  in  ihren  Sold  nehmen').  Gegen  wen  anders  konnte 
dieses  Bündniss  gerichtet  sein,  als  gegen  den  deutschen  König? 
Denn  Niemand  bedrohte  die  Städte,  als  dieser;  ihm  war  ja  die 
Geltendmachung  der  Reichsrechte  durch  den  Vertrag,  den  Nico- 
laus m.  zwischen  Rudolf  und  dem  Könige  Karl  zu  Stande  ge- 
bracht, eingeräumt  worden.  Die  Nachricht  über  diesen  Vertrag 
kann  man  in  Florenz  auf  die  Terschiedenste  Weise  erhalten  haben. 
Allein  es  liegt  nahe,  daran  zu  denken,  dass  König  Karl  die  ihm 
so  Werth  volle  Stadt  auf  die  ihr  möglicherweise  drohenden  Ge- 
fahren hmgewie<en  und  sich  dieselbe  zu  sichern  gesucht  hat. 

Schon  Muratori  hat  vermuthet,  König  Karl  habe  in  Florenz 
insgeheim  dem  deutschen  König  ent:^egengewirkt.  Eine  zwei- 
deutige Wendung  in  jenem  Schreiben  vom  24.  Mai  scheint  ihn 
hierauf  gebracht  zu  haben  Sicher  beweisen  lässt  sich  das  aller- 
dings nicht,  aber  doch  bis  zu  einem  gewissen  Grade  von  Wahr- 
scheinlichkeit erheben*    Und  ob  die  Wahl  des  Unterhändlers 


')  Siebe  £xcnra  2. 

Die  Urkunde  bei  Saint-Prie8t  IV,  258. 
»)  Knpp-rins^oii  1.  c.  fe.  1>7.  Anra.  2  a.  3. 
Detttsche  Zcitacbr.  1  Oesclüchtsw.  1889.  II.  1.  d 


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82 


0.  Hartwig. 


Und  Dohnetscbers,  den  sich  der  liofkanzler  Rudolf  i'ür  -  ine 
Unterhandlungen  mit  den  Florentinern  ^rH^viilllf  ,  eine  glück li<  iie 
war,  erscheint  uns  auch  nicht  zweifellos.  Denn  wer  war  doch 
jener  Guido  yod  Suzaria,  von  dem  es  in  der  Consulta  vom 
20.  Mai  heisst>  er  erwarte  den  Hofkanzler  in  Florenz  und  balie 
dem  Ratii  dessen  an  ihn  gerichtetes  Schreiben  gezeigt?  Wir 
kennen  ihn  nur  zu  gut  als  einen  alten  Diener  Earrs,  der  an 
dem  Tage,  als  Conradin  in  Neapel  hingerichtet  wurde,  hundert 
Goldunzen  —  beiläufig  6090  Franc*  damaliger  Währung  —  als 
Prolessor  in  Neapel  ausgezahlt  erhielt,  von  seinen  Schülern  aber 
das  Gerücht  verbreiten  lieas,  er  habe  im  Käthe  der  vom  Könige 
einberufenen  iiechttikuudigen  der  Verurtheiiung  Conradm's  aufs 
lebhafteste  widersprochen.  Seitdem  war  der  in  modern  bunter 
Tracht  einherstolzirende  Professor  freilich  in  den  Diensten  Vieler 
gewesen  und  hatte  dem  Hofkanzler  schon  bei  dessen  früherer 
Fahrt  nach  der  Lombardei  und  der  Bomagna  1275  als  Dol* 
metscher  gedient,  indem  er  das,  was  Rudolf  literaliter  gesagt 
hatte,  da  dieser  der  lateinischen  d.  h.  hier  der  italienischen  Sprache 
nicht  mächtifit  war,  in  die  Volkssprache  übersetzte  Jetzt  hielt 
sich  Guido  in  Bi  Iimtuu  auf.  Ob  dieser  Mann  aber  die  liiteres?;en 
des  Uofkanzlers  ganz  treu  vertreten  hak,  scheint  mir  niclit  recht 
sicher.  Als  der  Rath  der  Stadt  beschloss.  dem  Könige  Karl  auf 
sein  ostensibles  Schreiben  vom  24.  Mai  durch  eine  Commission 
▼on  drei  Rechtskundigen  und  drei  Stadthäuptem  (?  capitudines) 
antworten  zu  lassen,  was  dem  Recht  und  der  Ehre  des  Königs 
und  der  Oomune  entspreche,  da  war  man  wohl  sicher,  dass 
der  höflich  abwehrende  Bescheid  den  König  nicht  sonderlich 
verletzen   werde Das  Stadtregiment  lag  ja  damals  schon 

')  Öttviguy,  Geschichte  des  r.  R.  im  ilittt  lalter  V,  3iM),  Anm.  o. 

*)  Der  Inhalt  der  Antwort  an  den  Konig  ic<t  unfj  in  den  Consulte 
wieder  nicht  aufbewahrt.  Ich  liabe  übtT  sie  hier  nur  zasamm engestellt, 
was  rieh  am  den  Aeasaerungen  der  Rathsberren  ergibt.  Cardinale  Torna- 
qufBoi,  derselbe,  der  1279  der  Ffihrer  der  OesandtechAffc  an  Nicolen»  IH 
war,  lietb,  dieselbe  Commisaioii,  welche  dem  kg;1.  Gesandten  geantwortet, 
solle  ancb  dem  Könige  schreiben:  dummodo  nalla  responsio  obligatoria  et  ex 
qua  Comme  Florentie  possit  reprehendi.  Wie  -viele  in  des  Intrignenstttck, 
das  hier  anfgeführt  wurde,  eingeweiht  waren,  entsiebt  sich  jeder  Kenntnis«. 
Der  Kanzler  Rudolf  Hess  ▼on  dem  Briefe  König  Karra  vom  24.  Mai  be- 
glanbigte  Abecbriften  nehmen  (Lami,  Monnmenta  I,  496).  Aber  was 
half  das? 


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Flore&Uner  Qeschichte  1250-1292. 


83 


wieder  ausschliesslich  in  der  Hand  der  Guelfen,  und  zwar  der 
guelfischen  Magnaten  und  Oeldmänner,  die  mit  der  Curie  und 
Karl  Geschäfte  machten.  Und  die  waren  also  wahrlich  keine 
Freunde  des  deutschen  ESnigs.  Wie  hätte  das  unter  den  Tor- 
fiegenden  VerhEltnissen  auch  anders  kommen  können? 

Factisch  war  ja  nach  dem  Spruch  des  Cardinallegaten  das 
Uebergewicht  im  Stadtregimente  doch  in  fU  n  Hiirulen  dvr  Guelfen 
verblieben.  Sie  hatten  ihre  Parteiorj^anisation  trotz  der  entgegen- 
stehenden Bestimmungen  des  Friedensinstrumentes  nicht  aufgelöst. 
Man  hielt  damals  schon  den  Cardinal  hin,  und  die  Gomune 
borgte  bei  der  Parteicasse,  wie  sich  aus  den  Consulte  ergibt. 
Nachdem  der  Cardinal  abgereist  war,  und  dann  gar  nach  dem 
Tode  Nicolaus'  IQ.  hat  sich  daran  sicher  nichts  geändert.  Jetzt 
stellte  man  die  Zahlungen  an  die  in  der  Verbannung  lebenden 
Gbibellinen  ein  und  trieb  diese  dadurch  zur  Wiederauftiahme 
von  Gewaltthätigkeiten.  Ueber  den  1.  Juni  1281  hinaus  scheint 
ihnen  gar  nichts  mehr  gezahlt  worden  zu  sein.  Denn  am  19.  Fe- 
bruar 1282  kommt  in  einer  Rathsversammlung  zur  bprache,  dass 
man  von  diesem  Termme  an  den  Ghibellinen  mehr  als  2000  Pfund 
Pensionen  schulde*).  Die  gesammie  Entwicklung  der  Comone 
drängte  in  die  alten  Bahnmi  zurück. 

Die  herrschenden  adlichen  Quelf enfamiüen ,  welche,  unter- 
einander entssweitf  ror  allem  anderen  die  Bitte  an  den  Papst  ge- 
richtet hatten,  die  Stadt  zu  befrieden,  um  ihre  Herrschaft  nicht 
ganz  zu  verlieren,  sahen  sich  nach  dem  Tode  des  Papstes*  von 
diesen  Gefahren  hefreit.  Einen  schlimmeren  Feind  unter'^fhätzten 
sie  vielleicht  noch.  Denn  das  aufstrebende  Bürgerthum  war  ihnen 
gefährlicher.    Und  dieses  regte  sich  jetzt  sehr  lebhaft. 

Der  Oardinallegat  hatte  zur  Befestigung  der  von  ihm  ein- 
gesetzten Regierung  dieser  eine  aus  fremden  Söldnern  gebildete 
Leibwache  von  zweihundert  Mann  beigegeben.  Diese  Söldner 
mussten  bezahlt  werden.  Hatte  die  0>mune  nun  auch  schon 
Iriiher  fremde  Söldner  in  ilirem  Dienste  gehabt,  so  war  dieses 
doch  immer  nur  als  ein  vorübergehender  Zustand  für  Kriegs- 
zeiten augesehen  worden      Jetzt  waren  ständige  SOldnerschaaren 

Le  Con?nUe  S.  65. 
')  Abgeselien  von  den  bezahlten  Söldnern,  welche  mau  aber  zum 
Theile  weuigsteua  der  lleimalh  eutnahm  und   die  das  Contingeut  der 
Comune  für  die  verschiedenen  Taglien  der  guelftehen  Slidte  Tnseiens 


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84  0.  Hartwig. 

zu  bezahlen.  Wer  sollte  dazu  das  Geld  schaffen?  Das  konnte 
doch  nur  die  Büru*  rscliatt,  d.  h.  der  gewerbe-  und  handeltrei- 
bende Theil  der  .stiid tischen  Bevölkerung,  welcher  allein  im  Besitz 
flüssigen  Geldes  war.  Sollte  diese  sich  aber  nun,  wenn  sie  vor- 
zugsweise die  Geldmittel  zur  Erhaltung  des  Staates  aufbringen 
musstet  voll  relativ  wenig  zahlreichen  Adel,  der  von  seinem 
alten  üebermutbe  und  seinen  GewaltthäÜgkeiten  nicht  lassen 
konnte,  weiter  regieren  lassen?  Und  hatte  nicht  gerade  der 
guelfische  Adel,  freilich  sehr  gegen  den  Willen  des  Friedens- 
stifters, durch  die  neue  Verfassuiigsordiiung  eine  neue  Stärkung 
urlahren,  die  zu  besonderem  Widerstande  reizte?  Dass  sich  ihnen 
einzelne  sehr  reich  gewordene  Familien  bürgerücher  Herkunft 
angeschlossen  und  mit  ihnen  eine  neue  Parteigruppe,  die  der 
Gh*anden,  gebildet  hatten,  die  ungefähr  nva  aus  sechzig  Familien 
bestand,  das  konnte  die  Bürgerschaft,  in  der  sich  eine  andere 
Generation  zu  einem  neuen  popolo  (im  Gegensatz  zum  popolo 
vecchio  von  1250)  heraufarbeitete,  noch  weniger  an  der  Verfol- 
gung ihrer  Interessen  hindern.  Es  galt  vor  Allem  sich  in  einer 
der  leitenden  Bt'hr>rden  dauernd  festzusetzen.  Der  Cardiiialle^at 
hatte  das  Vierzehiimännercolleg,  das  mit  dem  ^ Dlkshauptiiiann 
Uber  den  geschlossenen  it'rieden  und  die  Erhaltung  des  guten 
Standes  der  Stadt  wachen  sollten,  ins  Leben  gerufen  und  die 
ersten  Mitglieder  desselben  selbst  ernannt,  lieber  den  Wahl' 
modus  dieser  Vierzehn  sollte  nun  das  neue  Statut  des  Volks- 
hauptmanns  entscheiden.  Schon  Ende  April  1280  wird  hierüber 
im  Rathe  des  Gapitano  verhandelt  und  ein  Beschluss  gefasst 
den  wir  jedoch  nicht  genau  kennen  Aber  immer  wieder  wird 
über  die  Wahl  dieses  Collegs  von  Xeuem  gehandelt.  Die  lurr- 
schende  Partei  wollte  üiv  in  ihrer  Hand  behalten  und  womöglich 
das  Colleg  alle  paar  Monate  nur  durch  sich  selbst  orneuem 
lassen.  Jedenfalls  sollten  die  Vierzehn  zu  den  Wahlmännem 
ihrer  Nachfolger  gehören.  Die  andere  Partei  suchte  den  Zunftvor- 
ständen die  ausschlaggebende  Stellung  bei  dieser  Wahl  zu  schaffen. 

bildeten,  hatte  man  s.  B.  1260  su  dem  Krtegssuge  gegen  Siens,  der  edt 
Schlacht  von  Montaperto  führte,  sweihandert  lombardiaehe  Reisige  in 
Sold  genommen. 

Es  ist  in  der  Aufzetchnong  der  Consulta  über  den  Vorschlag  des 
Bonaccorso  Beilincioni,  der  angenommen  wurde,  leider  eine  Lftcke.  Le 
Consnlte  31. 


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Florentiner  Oeechiclite  1250--1292. 


85 


So  hat  man  sich  in  denRathsversammlungon  hin  und  her  gestritten, 
bis  dasa  dann  das  ganze  OoUeg  aus  der  Reihe  der  verfassungs- 
mässigen Gewalten  Tollkommen  eliminirt  war.  Das  geschah  nach 
und  nach,  wenn  auch  in  dem  kurzen  Zeitraum  von  zwei  Jahren,  auf 
relatiT  friedliche  Weise.  Der  Weg  dazu  war  dieser,  dass  man 
den  Rath  der  Vierzehn  durch  den  Volkshauptmann  in  Verbindung 
mit  (Tierzehn)  WahlmUnnem  (sapientes),  aber*  doch  auch  schon 
unter  der  Mitwirkunf]^  jener  Behörde  ernennen  Hess,  welche  eben 
den  Rath  der  Vierzehn  vtnlränpfen  und  ersetzen  sollte,  unter  der  der 
Prioreii  nämlicli  ^1.  Dieser  Wahlniodus  setzt  voraus,  äns^  das  Priorat, 
d.  h.  die  Behörde^  \vi  l  lie  bis  zum  Untcrfrange  der  Republik  als 
die  biguoria  schlechthin  —  später  allerdings  nur  nominell  —  an 
der  Spitze  der  Republik  gestanden  hat,  schon  einige  Zeit  neben 
dem  Rath  der  Vierzehn  existirt  hat^j.  Wenn  uns  auch  kein 
zeitgenössischer  Chronist  das  aufbewahrt  hat,  so  beweisen  es 
uns  zahlreiche  Rathsprotocolle*  Offenbar  hat  man  versucht,  wie 
neben  den  Rathen  des  Podestä  (der  Comune)  der  Rath  des  Ca- 
pitano  (des  Volks)  eingeschoben  war,  dem  Rath  der  Vierzehn, 
in  dem  Adel  und  Volk  vertreten  war,  einen  nenen  Rath,  der 
ausschliesslich  aus  den  Zünften,  d.  h.  dem  Popolo,  hervorging, 
nebenzuordnen.  Das  ging  natürlich  nicht  so  leicht.  Denn  wenn 
man  sich  wohl  hüten  muss,  unsere  modernen  Unterscheidungen 
von  executiven  und  iegislativen  Factoreii  des  Staatswesens  auf 
die  mittelalterlichen  Verfassungen  zu  übertragen,  so  steht  doch 
so  viel  fest,  dass  das  VierzehnmännereoUeg  und  dio  IVioren  nieiir 
die  Executive,  die  grossen  Käthe  aber  die  Legislatur  vertraten. 
Die  Executive  verträgt  aber  solche  Spaltungen  nicht,  wie  die 
Legislative.    £s  begreift  sich  daher  vollkommen,  was  Villani 

Le  CoTisnlto  8.  inO  u.  137.  Die?e«  wurde  ntn  29.  Januar  1283  nuf 
Katli  und  Antrai,;  Aibizzo  Corbinelli's  beschlösse  n.  Kbeii§ü  war  schon  am 
27.  November  1282  für  gut  befunden.  Le  Con^-ulie  S.  123.  Bonaccorso 
BeUiucioui  degli  Adimari  wollte  schon  damals,  das»  die  Vierzehn  von  den 
Prioren 'allein  gewählt  würden,  er  war  also  sehr  zundtfreundlich. 

^  Ferren«,  der  sich  wiederholt  auf  die  handechriftlichen  Coosnlte 
bezieht,  hat  das  nicht  bemerkt  J.  del  Lnngo  hat  es  nach  dem  Vor' 
gange  des  Daretellere  der  Verrassangsgeschichte  von  Florens  von  1280  bis 
1292  bei  Capponi,  Storia  di  Firenze  I.  552^  gesehen.  Der  Name  des 
Vfrfnsj'prs  dieser  Darstellung,  sowie  die  Zeit,  in  der  sie  entstanden,  ist 
nicht  bekannt.  Sie  war  schon  in  den  Delizie  degli  Ernd.  Tose.  IX,  256 
gedruckt. 


^  kj  i^uo  i.y  Google 


86 


0.  Hartwig. 


unter  dem  grande  rolume  e  confuaioiie  ^)  versteht,  die  mit  dem 
Rath  der  Yieizehn  beseitigt  worden  sei 

Haben  uns  die  Chronisten  nichts  von  dem  Nebeneinander- 
bestehen der  Vierzehnmänner  und  der  Priorcn.  das  vm  I  ilir  lang 
dauerte,  berichtet,  so  geben  sie  uns  dagegen  den  Zeitj)unkL  der 
Entstehung  des  Priorats  genau  an,  während  uns  die  noch  yor- 
handenen  Rathsprotocolle  hierüber  im  Dunkeln  lassen.  Denn 
die  Consulte  sind  uns  aus  dem  Frttlyahre  1282  und  aus  dem 
Sommer  1283,  in  welchem  die  Vierzehnmänner  Terschwinden, 
nur  bruchstückweise  erhalten*).  Dino  Gompagni,  der  uns  von 
seiner  persönlichen,  hervorri^enden  Theilnahroe  an  der  reTolu- 
tionären  Bewecrung  erzählt,  welche  zur  Kinsetzung  des  Officiums 
der  Prioren  iulirte.  hat  in  lieb'  1 1  in-uniniung  mit  Villani  den 
15.  Juni  1282  als  den  Tag  genannt,  an  welchem  die  ersten  auf 
zwei  Monate  gewählten  Prioren  zu  amtiren  begonnen  hätten. 
Die  Verfassung  des  Cardinais  Latino,  welche  nach  einem  Bestände 
von  kaum  anderthalb  Jahren  so  widerstandslos  zusammenbrach, 
hatte  also  offenbar  keinen  festen  Boden  in  Florenz  gefunden. 

luiiu^  (kr  laittelharen  Ursachen  hiervon  haben  wir  sclion  in 
den  j)ecuni;iren  Anforderungen  gel'unden.  welche  >.ie  dauernd  an 
die  Comune  stellte.  Die  Ausgaben,  wekbe  der  Stadt  zuge* 
muthet  wurden,  stiegen  so  zu  sagen  tagtäglich.  Hatte  man  sieh 
auch  nicht  gegen  des  Königs  Hofkanzler  Rudolf  und  dessen 
Nachfolger,  Dithalm  von  Guttingen,  die  ziemlich  ungefährlich 
und  machtlos  in  San  Miniato  de!  Tedesco  eine  wenig  ehrenvolle 
Existenz  fristeten,  mit  einer  irgendwie  bedeutenden  Heeresmachi 


Villani  VII,  79.  Üm  diese  Confasion  sa  beseitigen,  war  eehon 
im  Juli  1282  Torgeschlßj^en  worden,  vierzehn  Prioren  aus  den  sieben  oberen 
Zünften  zu  wifthlen.  Le  Ck>nsnl(e  8.  94.  Damit  kam  man  aber  so  firüb  noch 

nicht  durch. 

Soviel  ergibt  sich  aas  ihnen,  dass  die  Prioren  am  27.  April  1288 
noch  nicht  da  sind,  welche  hier  zuerst  am  26.  Juni  erwähnt  werden;  femer 
dass  die  Vierzehn  am  24.  April  1283  noch  vorhanden  sind,  aber  jetzt  schon 
nach  den  Prioren  genannt  werden,  während  im  Juni  1282  fHe  Reihen f'»We 
noch  eine  umgekehrte  ipt.  Im  Decemher  1283  sind  sie  (iaiin  verpchwimdea. 
öo  gross  ist  hier  die  Lücke  in  den  ('onsulte.  Das  Amt  der  A'ierzehn  soll 
erst  im  Jahre  1287  ganz  eingegangen  »ein.  So  die  Darstellung  <lpr  tloren- 
tinischen  Verlussung  von  1280 — 1292  bei  Capponi,  Ötoria  di  Firenze  1,555. 
I3as  ist  aber  unrichtig. 


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Florentiner  Geschichte  1250—1292. 


87 


zu  vertheidigeii  so  suchte  man  ihn  doch  durch  Geldzubluugeu 
bei  guter  Laune  zu  erhalten.  Im  September  1282  beschliesst 
z.  B.  der  Rath  der  Stadt,  dem  Uofkanzler  bis  vierhundert  Pfund 
Goldguldeu  und  zehn  Pfund  Kleiumünze  auszahlen  zu  lassen. 
Mit  derartigen  Zahlungen  erkaufte  man  von  dem  Kanzler  die 
Hinausechiebiuig  des  Treueeides  und  die  Yersieherang,  dass  er 
die  Stadt  nicht  weiter  belastigen  wolle,  bis  der  Kaiser  selbet 
nach  Italien  komme  und  alle  bisher  ergangenen  Vorladungen 
zaraekziehe  Wie  die  Florentiner  diese  Zahlungen  an  den 
HtMclisvicar  ansahen,  ergibt  sich  zur  Genüge,  wenn  wir  lesen, 
dass  in  derselben  Kathsversamnilung,  in  welcher  diese  Summe 
ausgesetzt  wurde,  auch  der  Beschluss  gefasst  wurde,  den  Thür- 
hütern ihostiarii)  des  Papstes  sechs  Goldgulden  zu  geben,  damit 
die  Geschäfte  der  Stadt  mit  der  Curie  rascher  expedirt  wUrdenl 
Theurer  aber  als  diese  Handsalben  kamen  der  Comtme  die 
Söldner  zu  stehen,  welche  sie  zur  Unterstützung  des  Papstes 
und  der  Quelfen  in  der  Romagna  gegen  den  verschlagenen  und 
tapferen  Ghibellinenftihrer  Ghiido  von  Montefeltro  stellen  musste. 
Und  noch  grös.sure  Summen  verschlang  die  Beihilfe,  welche 
Florenz  für  König  Karl  ^ojxen  die  aufständischen  Sicilianer  und 
gegen  König  Peter  von  Aragcuneu  seit  dem  Sommer  1282  in 
grossem  Massstabe  leistete.  Schon  im  Juni  1282,  so  lesen  wir 
in  den  Eathsprotocollen  ^ j ,  haben  sich  mehrere  Rathsherren  des 
Podeste  und  des  Capitano  in  den  Dienst  Karls  begeben  und 
wollen  abreisen,  so  dass  man  neue  Rathsherren  bestellen  mnss. 
Im  Ociober  wird  darüber  berathen,  woher  man  das  Geld  fQr  den 
zweimonatlichen  Sold  der  Reisigen  im  Dienste  des  Königs  nehmen 


Die  Nachricht  Villain''^,  der  Uofkanzler  Rudolf  sei  mit  einer 
TruppenPcliBiii  üach  Tuscien  gekcjinnoen,  ist  sicher  unriclitig.  Der  Mann 
konule  eä  nicht  einmal  verhindern,  daas  die  Luccheseu  daü  Städtchen 
Pescis,  welches  ihm  Gehorsam  geleistet,  serstörten,  wu  sogar  den  Papst 
ennpörte.  Die  Florentiner,  die  den  Luccheaen  hierbei  hatten  Beistund 
leisten  wollen,  worden  von  diesen  obendrein  verhöhnt 

*)  Le  Consnltc  8.  99.  Das  Ergebnlss  dieser  Zahlung  ist  die  Urirande 
Rudolfs  an  Florens  yrom  21.  September  1282,  die  Fi  eher,  Forschungen 
IV,  481,  nicht  im  Original  einsehen  konnte  und  von  der  er  nur  den  obigen 
Inhalt  nach  dem  Repertoriam  angibt.  —  Aehnliche  Slinunen,  mit  gleichen 
Vergünstigungen  belolut,  lies«  sich  der  Hofkaniler  TOn  Biena,  Pistoja 
O.  S«  w.  auszahlen. 

0  Le  CoQsulte,  8.  94,  105  u.  f.,  119  a.  s.  w. 


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88 


0.  Hartwig. 


soUe.  Von  bedeutenden  Vorsi  liüssen  einzelner  Privatpersonen 
wird  jOfleiclüiiilö  aus  dieser  Zeit  berichtet.  Villani  erziililt  uns 
dann  auch,  dass  der  Graf  Guido  von  Battifolle  tunlzig  Kitter  und 
ebensoviele  Junker  (donzelli),  im  Ganzen  lunl  hundert  Berittene, 
dem  Könige  zum  Feldzug  gegen  MessiDa  im  Namen  der  Stadt 
zugeführt  habe.  Sie  legten  bei  ihm  wenig  Ehre  ein.  Die  Mes- 
sinesen  erbeuteten  beim  RUcl^zuge  der  Belagerer  die  Stadtfahne 
▼on  Florenz,  welche  sie  in  ihrem  Dome  aufhingen.  Gleichzeitig 
mit  den  Gteldforderungen  f&r  diese  Truppen  soll  die  Comune 
hundertundsechzig  Pfund  als  Quote  flir  die  dreihundert  Rei- 
sigen des  tuscischen  Bundes  aufbringen,  die  unier  dem  Grafen 
Guido  Salvatioo  noch  gegen  die  Romagnolen  verwendet  wurden ! 
Das  sparsame  Volk  TOn  Florenz  musste  riel  Geld  hergeben, 
das  den  damit  bezahlten  Adlichen  zu  gute  kam.  Hierüber  aber 
wollte  es  mit,  und  zwar  entscheidend  mit  zu  berathen  haben. 
Und  das  um  so  mehr,  als  sich  die  herr^^chende  Hasse,  die  guel- 
tischen  Granden,  auf  jede  Weise  v^n  den  Bestimmungen  der  zu 
Recht  bestehenden  Verfassung  frei  zu  machen  suchte.  Sie  wollten 
nicht  mehr  mit  den  GhiV^elliuen  in  einem  Kathscolieg  sitzen, 
versichert  der  Guelfe  Villani,  und  Dino  Compagni,  das  Mitglied 
der  Zunft  der  Seidenweber  und  mehr  Yolksfreundlich  als  guelfisch 
gesinnt,  erzählt,  die  Guelfen  hätten  von  Tag  zu  Tag  den  Be* 
Stimmungen  des  Friedensrertrages  zuwider  zu  handeln  begonnen,  den 
ausgewiesenen  Ghibellinen  ihre  Pensionen  vorenthalten,  die  Staats- 
Sinter  ohne  Ordnung  besetzt,  die  Ausgewiesenen  zu  Rebellen 
erklärt,  den  Ghibellinen  die  Aemter  und  Ehren  entzogen,  so  dass 
die  Zwietracht,  so  führt  er  weiter  aus,  in  der  Stadt  stets  ge- 
wachsen sei.  Da  hätten  einige  Bürger,  welche  der  Entwicklung 
der  Dinge  mit  Besorgniss  entgegengesehen  hätten,  sich  an  an- 
gesehene Männer  des  Popolo  gewendet  und  sie  gebeten,  auf  Heil- 
mittel für  das  durch  Zwiespalt  bedrohte  Vaterland  zu  sinnen. 
Sechs  volksfreundliche  Bürger  (cittadini  pojiolaui),  unter  denen 
sich  Dino  Compagni  selbst  befunden  habe,  hätten  sich  dann, 
gegen  die  Bestimmungen  der  Gesetze,  welche  er  wegen  seiner 
Jugend  nicht  gekannt  habe  zusammengethan,  sie  hätten  darauf 
ihre  Mitbflrger  durch  ihre  Beden  an  sich  gezogen,  so  dass  drei 


*)  Es  Bind  offenbar  die  BestimmiiDgen  gegen  uaerlaabte  Verbindongen 
gemeist,  welche  das  Friedeasinttmineat  des  Cardinals  entliilt. 


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Floreulinef  Geacliichte  1250->12d2. 


89 


Zuiiftvorstiinde,  Bartolo  di  Jacopo  de'  Bardi,  Salvi  del  Chiaro  Gi- 
rolami  uud  lio^so  Baccharelli  zu  einer  Behörde  gewählt  worden 
seien,  welche  die  Kaiifleute  und  Handwerker  da,  wo  es  nöthig 
sei,  unterstützen  sollten.  Diese  Behörde  habe  ihren  Sitz  in  San 
Brocolo  aufgeschlagen  und  sich  bald  so  kräftig  gefühlt,  dass  sie 
Ordnungen  und  Gesetze  erlassen  habe,  die  es  schwer  gewesen 
sein  würde  wieder  zu  entfernen.  Nachdem  diese  drei  Prioren 
swei  Monate  ihres  Amtes  gewartet  hatten,  seien  am  15.  August 
sechs  andere  nach  den  Stadttheflen  gewihlt  worden,  welche  ihre 
Residenz  in  den  Thurm  della  Ckstagna  in  der  Nähe  der  Badfa 
Terlegt  hätten,  um  eventuell  einer  Tergewaltigung  yon  Seiten 
der  Magnaten  Widerstand  leisten  zu  können.  Sie  hätten  das 
Recht  gehabt,  ständig  Waffen  zu  tragen  und  sechs  Diener  und 
sechs  Sbirren  zu  halten. 

Aus  dieser  kurzen,  aber  prä^n^anten  und  authentischen  Dar- 
stellung der  Entstehung  des  Priorats  ergibt  sich,  dass  diese  Be- 
hörde in  erster  Linie  zum  Schutze  der  ar])eitenden  und  stenerzalilen- 
den  Bürgerschaft  gegen  die  Vergewaltigungen  der  Verfassung  durch 
die  Granden  ins  Leben  gerufen  war.  Ausdrücklich  hebt  Dino  Com- 
pagni  hervor,  die  neue  Behörde  habe  eine  Controle  über  das  Ver- 
mögen der  Stadt  ausüben  sollen.  Wir  wissen ,  welche  Summen 
aufgebracht  werden  mussten.  Und  wie  schwierig-  musste  das 
namentlich  in  einem  Jahre  sein,  in  dem,  wie  im  Winter  1282/83, 
eine  solche  Hungersnoth  in  Tuscien  herrschte,  dass  der  Scheffel 
Getreide  fast  einen  halben  Goldgulden  kostete,  und  ein  Theil  der 
Stadt  am  25.  Becember  durch  den  Arno  unter  Wasser  ge- 
setzt war. 

Unter  solchen  Umständen  fassten  sich  die  Zünfte  zu  einer 
Einheit  zusammen  und  gewannen  rasch  auf  die  Leitung  der 
Staaisgeschäft«  den  entscheidenden  Einfluss,  Denn  darin  besteht 
das  Epochemachende  der  Einsetzunj:^  des  Priorencollegs ,  dass 
Ton  jetzt  an  die  Zünfte ,  und  zwar  zunächst  die  sieben, 
wenige  Jahre  darauf'  die  zwölf  oberen  Ztlnfte,  nicht  mehr  als 
einzelne  Corporationen ,  sondern  durch  ein  TOn  ihnen  selbst  ge- 
wähltes BegierongscoUeg  ^)  die  Herrschafk  in  ihre  Hand  brachten. 
Yon  der  mächtigsten  dieser  Zünfte  i  der  Arte  di  Calimala,  ging 


Die  Piioren  worden  durch  die  abtretenden  Prioren  nnd  die  Zunft- 
TOiattode  gew&hlt 


90 


0.  Hartwig. 


die  ganze  Bewegung  aus  %  wie  denn  auch  der  erste  Prior  Bar-> 
tolo  dei  Bardi  dieser  Znnft  der  Händler  mit  ausländischen  Tuchen 
angehörte.   Es  kam  nur  darauf  an,  oh  die  Zünfte  untereinander 

einig  bliehen.    Und  das  geschah. 

In  Florenz  «jab  es  schon  I  JöG  einundzwanzig  Züiilie.  von 
diiuen  damals  sieben  die  oberen,  vierzehn  die  unteren  (inaiziriori 
e  minori)  genannt  wurden.   Sehen  wir  von  der  der  Theorie  nach 
ersten  Zunlt,  der  der  Hichter  oder  Notare,  ab,  so  reprä>5entiren 
die  Mitglieder  der  übrigen  sechs  oheren  Zünfte  (der  Tuchhändler, 
der  Wechsler,  der  Wollweher,  der  Aerzte  und  Materialisten,  der 
Seidenweher  und  Pelzhandler),  die  Geschäftsleute,  welche  mit  dem 
Auslande  in  ständiger  Verhindung  standen  und  welche  die  grSss- 
ten  Geldmittel  und  die  reichste  Geschäftserfalirung  besa.ssen.  Erst 
durch  sie  war  die  Stadt  und  die  übrisren  Geschäfte  in   ihr  zu 
grössert-r  Bedrutuii«^  ^^elaii^t.  Von  den  Zünften,  in  die  sicli  diese 
abschlössen,  waren  naturgeraäss  die  wichtigsten,  deren  Genossen 
für  den  täglichen  Bedarf  der  Stadt  zu  sorgen  hatten:  die  Tuch- 
krämer, die  Metzger,  die  Schuster,  die  Bauhandwerker,  die 
Schmiede  und  Schlosser.   Diese  fünf  Zünfte  hildeten  die  oberen 
Zünfte  der  vierzehn  niederen.   Sie  schlössen  sich  dann  mit  den 
ursprünglichen  sieben  oberen  Zünften  zu  einer  neuen  Einheit 
zusammen.    Diese  Veränderun«^  .scheint  sich  ohne  l)hitiLre  llei- 
buugen   nach  und  nach  in  den  näch>Un  Jahren  voll/oi^en  zu 
haben.    Ich  finde  die  oberen  zwölf  Zünfte  als  solche  zuerst  ira 
Januar  12Hr>  erwähnt^).    £5  scheint  aber  so,  als  ob.  wie  man 
die  Vierzehnmänner  noch  eine  Zeitlang  neben  den  Prioren  fun- 
giren  Hess,  die  Vorstände  der  sieben  oberen  Zünfte  noch  neben 
denen  der  jpQnf  anderen  eine  Zeitlang  eine  Art  Vorzugsstellung  inne 
hatten,  bis  auch  diese  verschwand.  Die  Nachricht  Villani's,  dass 
erst  nach  der  Schlacht  von  Campaldino  (1289)  die  sieben  oberen 
Zünfte  sich  mit  den  lüiif  anderen  aus  Furcht  vor  den  Granden 
zusammengeschlossen  hätten,  bedarf  danach  der  Berichtigung^). 

0  Nach  Yillani  Vm,  79.  Die  Bardi  wurdeD  neben  denPenttti  im 

14.  Jahrhundert  das  erste  Bankierhaos  von  Florenz.  Sie  nahmen  eine 
Weltotellung  ein,  wie  heutigen  Tages  etwa  die  Botbachild*8.  Die  Familie 
existirt  noch,  ebenso  wie  die  Peruzzi. 

»)  Le  Consulte  vom  12.,  13.  11.  19.  Januar  128.^.  ^.  140,  150,  153. 

*^  Villani  VII,  132(133):  rnllcgaronn  con  loro.  Auch  J.  del  Lungo 
i«ciieint  die  betreffenden  Consulte  nicht  gekannt  zu  haben.  Dino  Compagni 
II,  24,  Anm.  13. 


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Florentiner  GeecMchte  1250—1292. 


91 


Die  Bew^ng,  welche  seit  dem  Frtthjahre  1282  die  Be- 
Tölkenmg  Ton  Florenz  ergriffen  hatte ,  war  also  yon  breiten 

Schichten  der  gewerbetreibenden  Stände  aiis^gegangen  und  darum 
uiiwidersteblich.  Diese  Stände  mussten  wohl  auch  tüchti^i-e  Führer 
haben,  weiche  zuzufassen  verstanden.   Denn  kaum  sind  die  Prioren 
in  Thäügkeit  getreten,  so  sehen  wir  sie  nicht  allein  in  einer 
Weise  in  den  Staatsorganismns  bestimmend  eingreifen,  die  ge- 
radezu in  Erstaunen  setzt,  sondern  auch  die  Zünfte  sich  durch 
neue  Institutionen  schlitzen  und  der  durch  den  Adel  und  die 
Granden  bisher  geübten  Gewaltiierrschaft  einheitlich  entgegen- 
treten.   Gewährte  schon  das  Priorencolleg ,  das  an  drei  Tagen 
der  Woche  allen  Bür*jeru  Auilien/.  gab,  dem  Volke  einen  mäch- 
tigen Schutz  gegen  alle  Vergewaltigungen,  so  fanden  die  Zünfte 
sich  doch  noch  veranlasst,  einen  besonderen  Defensor  ihrer  Rechte 
an  ihre  Spitze  zu  stellen.    Ich  finde  denselben  zum  erstenmal 
im  NoTember  1282  mit  seinem  Rathe  erwähnt,  der  sich  wie 
üblich  aus  einem  grosseren  und  kleineren  (generale  et  speciale) 
zusammensetzte.   Der  erste  namentlich  bekannte  Defensor  arti* 
ficum  et  artium  war  Bemadino  della  Porta,  der  für  1283  dann 
zum  Volkshauptmann  gewählt  wurde,    üeber  die  Entstehung, 
die  Amtshel'ugnisse  u.  b.  w,  dieses  neuen  Beamten  erfahren  wir 
aus  den  HathöprotocoUen  niclits.    Er  ist  plötzlich  da  und  tritt 
sofort,  die  Geschäfte  mitbestimmend,  auf.    Man  wird  sich  hier- 
über nicht  wundem  können,  wenn  man  liest,  welchen  Einflus«; 
die  Prioren  wenige  Monate  nach  ihrem  „schwachen  Anfange*"  auf 
die  Gesetzgebung  der  Oomune  ausübten. 

Das  Friedenswerk  des  Cardinallegaten  hatte  eine  neue  Be- 
arbeitung der  Statuten  des  Podesta  (Comune)  und  des  Capitanos 
zu  seiner  Voraussetzung  gehabt.  Mit  dem  grössten  Eifer  hatte 
man  sich  auch  an  diese  Arbeit  gemacht.  Die  uns  erhaltenen 
RathsprotocüUe  bezeugen  das.  Fortwährend  finden  wir  in  ihnen 
über  Berathungen  berichtet,  die  sich  auf  die  Statuten  beziehen. 
Die  Richtung,  welche  diese  Berathungen  einschlugen,  können  wir 
nicht  genauer  verfolgen.  Denn  ihre  Ergebnisse  liegen  uns  nicht 
deutlich  vor,  da  diese  Statuten  in  ihrem  ursprünglichen  Tenor 
uns  nicht  erhalten  sind,  geschweige  denn  die  älteren,  zu  deren 


')  Ponsnlte  p.  116,  132.  13:^.  137,  140  vom  »l.  November  1282  bis 
6.  Februar  12B3.   Der  Defeosor  hatte  ein  eigenes  Haus. 


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92 


0.  Hartwig. 


Ergiiuzung  und  Erläuterung  sie  bestimmt  waren,  und  da  die  Raths- 
protocolle  sich  damit  bepiügen,  nur  die  Anfangsworte  vieler  ein- 
seiner  Paragraphen  derselben  anzuführen.  Nachdem  aber  über 
diese  Statutenredaction  in  vielen  Einzolberathungen  1280 — 83 
verhandelt  worden  war,  berief  der  PodeaU  Aldighieri  Ton  Se- 
nazzs  (Adegherius'  de  Senacasa)  anf  den  5.  Januar  den  Rath  der 
Neunzig  ein  und  legte  ihm  und  zwei  Prioren,  welche  dazu  von 
den  Obrigen  autoridrt  waren,  die  zweiundftlnfzig  neuen  Rubriken 
der  Statuten  vor^).  Von  diesen  Paragraphen,  welche  simmtlicli 
Wort  för  Wort  vorgelesen  wurden,  werden  vierzig,  als  fiir  das 
Jahr  1 283  gültig,  sofort  gutgeheissen,  zwölf  dagegen  den  Prioren 
der  Zünfte  überwiesen  und  beschlossen,  dass  das,  was  diese  über 
die  vorliegenden  Ordinamenta  befinden  sollten,  von  dem  Rathe 
gebilligt  sei.  Die  Prioreu  uehmea  dann  elf  von  diesen  zwölfen  an 
und  einen  verwerfen  sie 

War  die  junge  Behörde  schon  damals  von  solchem  Einflüsse 
auf  die  Glesetzgebung,  so  konnte  es  ihr  auch  nicht  «schwer  fallen, 
Mk  der  ExecutiTe  zu  bemächtigen,  zur  wirklichen  Signoria  zu 
werden.  Wie  weit  ihr  hierbei  Spaltungen  des  Adek  und  der 
Granden  zu  Hilfe  gekommen  sind,  oder  andere  Umstände  mit- 
gewirkt haben,  wird  sich  nach  dem  vorliegenden  Materiale 
nicht  sicher  ermitteln  lassen.  Die  lakonische  Ettrze  der  meisten 
RatfasprotocoUe  und  der  Wechsel  der  Rathshenren  gestatten  mir 
wenigstens  keinen  tieferen  Einblick.  Glaubt  man  aus  der  Ab* 
Stimmung  eines  der  namhaftesten  Vertreter  der  alten  Fractionen, 
z.  B.  des  einflus8reichen  und  rasch  zufahrenden  Bouaccorso  di 
Bellincione  degli  Adiniari,  den  Schluss  ziehen  zu  dürfen,  dass  er 
sich  mit  grosser  Bestimmtheit  auf  die  Seite  der  Zünfte  für  die 
Machterweiterung  der  Prioren  im  Gegensatze  zu  dem  Kath  der 
Vierzehn  gestellt  habe,  so  scheint  dieser  Tendenz  wieder  ein 
anderes  Votum  desselben  Mannes  zu  widersprechen.  Auch  der 
schrofifote  Repriaentant  des  gewalttlüitigen  Adels  dieser  Tage, 
Gorso  Donati,  Ton  flause  aus  ein  Freund  Bonaccorso's,  zeigt  sich 

')  Diese  Statuten  begannen  wie  flblich:  In  nomine  Domini  nottri 
Jhesu  Christi  amen.  Hec  sunt  Ordinamenta  ComiiDis  Floreatie,  und  «chloMen 

mit  den  Worten:  vel  aliquo  ipsorum  j'lenius  continetnr. 

*1  Le  Consulte  S.  131  u.  f.  Der  Rathsschreiber  der  Comune  Bon- 
signore,  schreibt  auch  das  Protocol!  über  die  Sitzung  der  Prioren  (S.  133 
u.  134)  im  Hause  des  Defensors  der  Ziiutte. 


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Fiortsutiuer  Qe«chiohte  1250—1292. 


93 


in  einzelnen  Abstimmungen  den  Zünften  geneigt.  Bnmetto 
Latiui  tritt  in  den  Eathssitzungen  nicht  besonders  hervor  Der 
Haas  gegen  den  halbaiifgozwimgenen  Frieden  des  Cardinals  La- 
tino,  an  den  das  Golleg  der  Vierzehn  stets  erinnerte,  mag  man- 
chem der  guelfischen  Adlichen  die  Gefahren,  die  ihm  Yon  den 
Zünften  her  drohten,  in  einem  ungeföhrlicheren  Lichte  haben  er- 
scheinen lassen.  Waren  doch  die  Zünfte  guelfisch  gesinnt  waä 
gehörten  ihnen  auch  schon  adüche  Familien  an.  Zaliheiche 
Söhne  der.^t'lben,  welche  jetzt,  im  Dienste  der  Conmne  gut  bezahlt, 
die  n itterwürde  und  andere  Ehren  erwarben,  fühlten  sich  augen- 
blicklich in  ihrem  Dasein  wohl  auch  ganz  befriedigt.  Einen  Ver- 
zicht auf  ihre  Herrschaft  hatten  ja  anch  die  grossen  Familien 
noch  keinesw^  geleistet.  Was  man  nicht  auf  directem  W^e 
für  sich  beanspruchen  konnte,  das  war  -vielleicht  auf  einem  Um- 
wege zu  erreichen  und  neu  zu  befestigen.  Nach  heissem  Ringen, 
das  sich  durch  das  nächste  Jahrzehnt  hinzieht,  sollten  sich  abtt 
die  Grandi  in  dieser  Hoffnung  bitter  betrogen  sehen. 


1.  Excurs  zu  S.  60. 

Es  mag  an  eiDem  Beispiel  gezeigt  werden.,  wie  achwierig  die  Fest* 
stcllnng  des  Thatsächlichen  hier  bei  den  scheinbar  genauesten  Angaben 
ist  und  Villani's  so  oft  mit  Rocht  angefochtene  Erzahlnngon  nuch  ein- 
mal wahr  sein  können.  Villau  i  erzählt  (VIIT,  5n)  '^fr  Papst  sei  am 
18.  December  1276  in  der  Cirafschat't  von  Florenz  angekommen,  habe  über 
den  Arno  setzen  wollen,  dieses  nicht  gekonnt,  da  der  Arno  zu  stark 
angeschwollen  gewesen  sei,  habe  desshalb  die  Brücke  Rubaconte  passirt 
und  die  Stadt  durch  das  Thor  San  Kiccolö  wieder  verlassen,  nachdem  er 
dieselbe  wieder  exeonunuiiidrt  und  dsa  Paalmenwert  Aber  sie  gesprochen: 
In  camo  et  fireeoo  maziilaa  eoram  eonstringe.  In  der  Badia  a  RipoU  habe 
er  Qbernaehtet  und  aei  dann  aofort  welteigereiat  Hit  Villani  atinkmt  im 
Weaentliehen  Paolino  Pieri  flberein,  anf  den  aich  Villani  bei  aeiner 
Angabe  au  berufen  aeheint  Vor  ist  er  nieht  so  detailHrt  in  aeinen  An- 
gaben wie  Villani. 

Guido  de  Corvaria  hat  die  Motas:  Die  Jovis  XIII  Deeembria 

*)  Er  war  bei  den  Verhandiuugeu  über  den  Abscltlubä  des  Friedens 
des  Cardinals  Latino  einer  der  beiden  Sjndici  der  Guelfenpartei,  nahm  also 
eine  hervorragende  Stellung  ein.  In  den  Conanlte  finde  ich  ihn  nur  inm 
21.  Oclober  1282  und  som  Januar  1285  ala  Bathaherr  erwfthnt  Das  eine 
Mal  aprsebt  er  für  die  Parte  Gnelfa,  daa  andere  Hai  aur  Beriaion  wichtiger 
Statatenparagraphen.  Le  Conaulte  S.  109  n,  158. 


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94 


0.  Hartwig. 


trastivit  Domina»  Pap»,  Milicei  Oregorins  X.,  per  Ftorentiam,  et  feeit 
Patcha  Nativitatie  tnnc  scqnene  mpmk  Aretinm  . . .  Die  Venw»  X  Janoarii 
decessit  DomiDUB  Papa.  Hnratori,  Scr.  r.  Ital.  XXIV,  p.  685. 

Ptolomaeue  Lueeneis  schreibt  in  den  Annalen  von  Lucca:  Eodem 
anno  Grcfrorins  rediens  de  concilio  venit  Florentiam ,  ibique  stotit  per 
mens  e  ni  ad  tractaudom  pacem  iater  cives,  et  inde  recedeiu  venit 
Aretium  etc. 

I>er  Papgt  selbst  schreibt  in  einem  vom  1.  Januar  1276  aus  Floreas 
datirten  Briefe  (PatthMt  Kr.  21097)  an  König  Karl,  er  sei  am  XVm.  ktl. 
Jannarii  tn  Santa  Croee  in  der  Dittcese  Florens  angekommen,  ubi  die  nna 
solito  itineris  intermisso  labore  deinde  Terens  Aretium  procedentes,  festwn 
nativitatis  dominieae  ibi  proponimns  eelebrare,  dann  wolle  er,  wenn  ee 
sein  Zustand  gestatte,  nach  dem  Kirchenstaate  aufbredieri. 

Alle  diese  Nachrichten,  selbst  das  päpstliche  Schreiben,  enthalten 
falsche  Angaben  T)ie  Nachricht  des  Tolomeo  von  Lucca  ist  die  un- 
richtigste. Der  i'apst  konnte  sich  keinen  Monat  in  Florenz  aultialten.  er 
konnte  damals  keinen  Frieden  schliessen.  Es  ist  eine  Verv^echslung  mit 
dem  (Mheren  Aufenthalte  des  Papstes  in  Florenz,  die  Tolomeo  hier 
begebt 

Die  Zeitangabe  des  Guido  de  Corvaria  ist  gleiehfslls  falsch.  Da» 
ergibt  sieh  aus  dem  Briefe  de»  Papstes,  der  an  Karl  sehreibt,  er  sei  am 
15.  Deceoiber  in  der  Villa  des  Cardinais  OttaTtano  de*  Ubaldini  su  Santa  Gtaee 

im  Mttgellothale,  nordöstlich  von  Florenz,  an  der  Strasse  von  da  nach 
Bologna,  angekommen.  Das  Datum  des  1'^.  Di eember  bei  G  n  i d  o  ist  auch 
schon  <U'!<sha]b  t.ilsch,  \\  eil  dieser  Tag  gar  kein  Dunnersta^'  war. 

Aber  aiicli  die  Datiruug  des  Briel'es  de?  Pa|iBte.s  nii  Konit,'  Karl  vom 
1.  Januar  ist  unrichtig.  Raynaldus  hat  das  auch  schon  wolil  gesehen, 
da  er  den  Brief  ohne  Datum  und  noch  zum  Jahre  1875  setat  Ist  der  innere 
Widerspruch  schon  entscheidend,  da  der  Papst  dem  Könige  au  1.  Januar  nicht 
geschrieben  haben  kann,  dieser  möge  naeh  der  Feier  des  Weihnachtsfesies 
und  der  sich  ihm  anschliessenden  Festenach  Rom,  oder  wo  er,  der  Papst,  sieh 
aufhalten  werde,  kommen,  so  ergibt  sich  die  falsche  Datirung  des  Schreibens 
ebenso  sicher  nti?  dem  Factum,  dass  der  König  sclion  am  25-  Deceinber  1275 
den  Brief  des  Pajotes  empfangen  liat.  Denn  an  diesem  Tage  ernennt 
Karl  seineu  NelTeii,  den  Grafen  Robert  von  Artoi^.  zu  seim  in  Generalviear 
im  Königreich  diesseits  des  turu,  da  er  sich  nach  Uoiu  zum  Tapste  be- 
geben mflsse.  (Arch.  Sior.  S.  III,  Vol.  24,  p.  400.)  Ich  vermuthe  daher, 
dass  das  Sehreiben  des  Papstes  aa  Karl  wohl  schon  in  Santa  Croce  ge- 
sehrieben,  aber  von  Florenz  aus  datirt  ist,  weil  der  Papst  Floren»  auf 
seiner  Reise  pessirend  (versus  Aretium  procedentes,  ».  oben)  es  dort  riel- 
Iticht  dem  Vie»r  KarFi^  zur  Weiterbeförderung  übergeben  wollte.  Das 
genaue  Datum  war  in  das  Cnnrept ,  nach  dem  der  Abdnick  b»i  Campi, 
Sff^ria  di  Piaoenza  II,  485.  und  Raynaldus  erfolgte,  noch  uiciit  einge- 
tragen. Diese  Veraiuthung  setzt  allerdings  voraus,  dass  es  mbglicii  war, 
von  Florenz  eine  Estafette  nach  Neapel  in  ö — 8  Tagen  gelangen  zu  lassen. 
Ich  halte  das  in  diesem  Falle  nicht  für  aasgeschlossen,  wenn  auch  Handels- 
couriere  von  Floren»  nach  Neapel  10—12  Tage  in  der  Regel  brauchten. 


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FJorentmer  Gescbicbte  1250— 12&2. 


95 


(Perusxi,  Storia  del  eommcrcio,  p.  218.)  Da  wir  von  einem  frfiheren 
Briefe  des  Papstes  an  König  Karl  nicht«  wissen,  der  König  noch  am 
5.  Januar  1276  von  Anagni  aas  Qeldsendangen  Tür  ihn  nach  Viterbo,  oder 
wo  er  eich  sonst  aufhalten  werde,  zn  richten  befiehlt  fArch.  stör.  S.  III, 
T.  29.  p.  19),  diese  Ordre  der  uugeuauen  Angabe,  die  der  l'aj^st  ilini  in  dem 
fraglichen  Briefe  über  seinen  Aufenthalt  (ut  ibi  [Roinae]  vel  exinde  alibi, 
ubi  tanc  erinius  etc.)  gemacht  hat,  vollkommen  entspricht,  so  halte  ick 
far  erwiesen,  dass  der  ^ef  des  Papstes,  der  von  Florenz  datirt  ist,  sehon 
am  25.  Deeember  in  den  Hilnden  des  Königs  war  nnd  der  König  anf  ihn 
hin  seine  Reise  naeh  dem  Norden  ansatreten  besehlossen  hat.  Der  Gesund- 
heilsanstand  des  Papstes  mnsste  ibn  aueh  bestimmen,  bei  dessen  etwaigem 
Ableben  in  der  Nähe  der  Tudesstelle.  beziehungsweise  des  Conclaves  zu 
sein.  Karl  ging  auch  sofort  nach  Empfang  der  Nachricht  vom  Tode  des 
Papstes,  die  er  schon  am  13.  Januar  in  Rnm  hatte,  nach  Arezzo  und  be- 
fiehlt, dorthin  grusee  GeidBummen  zu  senden,    1,  c.  T.  25,  p.  21. 

Die  richtige  Chrouuiügic  mochte  folgende  sein: 

Am  15.  December  war  der  Papst  nach  seiner  Angabe  in  Santa  Croce 
angekommen.  Den  16.  ruhte  er  dort.  Am  17.  machte  er  sieh  auf  den 
Weg  nach  Florena.  Es  ist  nnmöglieh,  in  einem  Tage  von  Santa  Croce 
bis  nach  der  Badia  von  Ripoli  au  kommen.  Der  Papst  passirte  also  am 

18.  oder  19.  Florenz.  Da  Villani,  beziehungsweise  dessen  Quelle,  sagt, 
der  Papst  sei  am  18.  in  der  Grafschaft  Florenz  angekommen,  und  Guido 
de  Corvaria  berichtet,  er  habe  an  einem  Donnerstag  Florenz  passirt,  der 

19,  aber  ein  Donnerstag  war,  so  halte  ich  daiiir,  dass  an  diesem  Tage  der 
Papst  durch  florenz  g»kommen  ist.  Die  Zahl  XIII  bei  Guido  ist  ein 
Schreib-  oder  Druckfehler.  Die  nächsten  Tagesnauieu  aiimiuen  bei  ihm 
sonst  mit  den  Tagesiahlen.  Dass  die  Lösung  und  Banaung  der  Stadt  so 
erfolgt  sein  kann,  wie  der  streng  kirehliche  Villani  berichtet,  scheint  mir 
nicht  swelfelhaft.  Perrens,  der  bei  dieser  Gelegenheit  sein  kritisches 
Licht  besonders  leuchten  lassen  will  (II,  181,  Anm.  3),  verwirf!  die  Er- 
znhlnng  Villani's  mit  dal  Borgo,  Bonucci,  Bonaini.  Es  passirt  ihm 
aber  dabei,  dnss  er  V i  1 1  a n i  sagen  lässt,  der  Papst  sei  nm  IS.  Sejiteniber 
nach  Florenz  gekommen,  dass  er  Santa  Croce  für  identisch  mit  Florenz 
hült,  offenbar  weil  er  t  iwas  von  Santa  Croce  in  Florenz  weiss,  aber  nicht 
von  SauU  Croce  im  Mugello,  u.  8.  w. 


2.  Excurs  zn  S.  81. 

Leider  sind  wir  durch  die  Consulte  ([».  47,  49.  50)  nnr  über  die  Zeit 
und  den  Modus  der  ersten  Verhandlungen  mit  dem  Kanzler  Rudolf,  den 
die  italienischen  Chronisten  Loddo  nennen,  aber  nicht  über  deren  Kesultat 
unterrichtet,  Die  Consulte  sind  uns  gerade  hier,  wie  leider  nur  zu  oft, 
ganx  lückenhaft  erhalten.  Am  20.  Mai  heisst  es  in  ihnen,  der  Kanzler  sei 
noch  heute  oder  morgen  äber  Areuo  zu  erwarten.  Das  gehe  aus  einem 
Sehreiben  hervor,  welches  der  Kansler  an  Guido  von  Suzaris,  der  ihn  im 


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96 


O.  ilariwig.  tlorentiner  Geschichte  1250—1202. 


Namen  des  Könige  Kerl  in  Florens  erwarte,  geriehtet,  nnd  das  dieeer  dem 
PodesU  geieigt  habe.  Darauf  seblligt  Zambertus  dei  CaTaleanti  vor,  der 

PodeBtk,  der  Capitano  nnd  die  Magnaten  sollen  dem  Legaten  entgegengehen 
und  ihn  alacriter  empfangen.  Das  wird  wohl  auch  beschlossen  sein.  Aber 
(]or  Beschlnss  ist  nicht  nnf  nm  gekommen.  Jedenfalls  kam  der  Kanzlfr  nicht 
am  20.  oder  21.  nach  Florenz,  wenn  er.  wie  Guido  de  Corvaria  be- 
richtet, mit  Schreiben  He.<«  Papste.-,  und  de.s  Königs  dort  eintraf,  itenuder 
Brief  des  Papstes  au  die  L'niveiäos  luarchiones  .  .  .  ceterusi^ue  per  partes 
Tnwiae  Romano  snbjeetot  imperio  (Potlhaet  21757)  ist  vom  21.  Mai  ans 
Orrieto  datirt  nnd  das  Schreiben  des  Königs  gar  erst  vom  2i.  Mai  (Lami, 
Monnmenta  e.  Fl.  I,  450).  Da  anch  erst  am  29.  Mai  im  Rath  des  Podesti 
Qber  ein  Antwortschreiben  an  den  Kanaler  berathen  wird^  so  wird  wohl 
anzunehmen  sein.,  dass  dieser  erst  gegen  den  24.  Mai  in  Florenz  einge* 
troffen  ist  und  nur  das  päpstliche  Schreiben  vorweisen  konnte.  Zu  dieser 
Annahme  finde  icli  mich  durch  die  Notiz  des  wohlunterrichteten  Chronisten 
Paolino  Pieri  gedrängt,  der  da  sagt,  die  Florentin»>r  hätten  dem  Kanzler 
geantwortet,  sie  konnten  nichts  ohne  die  augdnickliciie  Einwilligung  des 
Königs  Karl  thun.  Hatte  Kudoli  das  Schreiben  Karl  s  vom  24.  Mai  schon 
vorweisen  können,  so  wäre  ja  diese  Aasrede  nnmöglich  gewesoi.  Oestfitst 
wird  diese  Vermuthnng  ttber  das  spilte  Eintreffen  des  Briefes  des  Königs 
noch  dadurch ,  dass  die  lUthe  der  Stadt  dem  König  erst  am  20.  Jani  an 
antworten  beschliessen.  Leider  unterrichten  ans  die  Consulte  nicht  über 
die  Antwort  der  Comune;  am  29.  Mai  wird  zwar  auf  den  Antrag  des  ein- 
flnssreichen  Bonaccorpo  Rellincioni  deg^li  Adimari  beschlossen,  dem  Kanzler 
sobald  möglich  seinem  Verlangen  gemäss  die  Gelegenheit  zu  bieten, 
der  gro^hen  llathsver.-jammlung  und  dem  Parlamente  die  Propositionen  des 
Königs  Rudolf  vorzutragen.  Das  muss  auch  sofort  geschehen  sein.  Denn 
am  30.  Mai  beschliesst  der  grosse  Rath  anf  den  Rath  Lottos  de  Alleis  dem 
Kanaler  nicht  dorch  den  Rath,  sondern  durch  eine  Gommisdon,  deren  Mit- 
glieder bestimmt  werden,  nnd  diar  die  weitgehendste  Tollmacht  ausgestellt 
wird,  za  antworten.  Was  aber  geantwortet  worden  ist,  erfahren  wir  durch 
die  Con.iulto  leider  nicht.  Jedenfalls  lautete  die  Antwort,  wenn  nicht  ganz 
abweifiend,  so  dr)ch  hinhaltend,  wie  Paolino  Pirri  berichtet  Der  Hof- 
kanzler  ging  von  Florenz  den  Arno  abwärts  nach  der  lieichsburg  Sau  Miniato 
dei  Tedesco,  von  wo  die  Keichsvicare  Friedrich  s  11.  Tuscien  verwaltet  hatten. 


König  Heinrich  VII.  und  die  lombardischen  Städte 
in  den  Jahren  1810-1812. 


YOD 

GnstAY  Sommerfeldt 
1. 

Ak  Hemrich  VII.  im  Jahre  1310  an  die  Ausführung  seinee 
lange  geplanten  und  sorgsam  Torbereiteten  üniemehmens  des 
Rdmerzuges  ging,  war  die  Lage  der  Verhiltnisse  in  Oberitalien 

für  ihn  so  günstig,  als  sie  es  zu  jenen  Zeiten  der  geschwächten 
Kaisermacht  irgend  sein  konnte  Die  lombardisclien  Städte 
empfinrren  Heiuiüch  mit  ^us.^er  und,  was  wichtig  war,  mit  un- 
geheuchelter  Freude.  Sie  hofften  von  dem  Könige,  der  mit  so 
grossen  Verheissungen  ihr  Land  betrat,  das  Beste  für  sich  und 
strebten  mit  allen  Mitteln  danach,  sich  sein  Wohlwollen  zn  er- 
ringen. Heinrich's  Marsch  von  Susa  bis  Mailand  glich  daher  in 
Wahrheit  einem  einzigen  Trinmphzuge. 

Wer  nun  die  Dinge  nur  nach  ihrer  Aussenseite  betrachtete, 
musste  glauben,  dass  l)ei  der  offenbaren  Willfährigkeit  aller  Ita- 
liener Heinrich's  Herrschaft  durch  die  blossen  Acte  der  Besitz- 
ergreifung, die  er  in  den  einzelnen  Städten  vornahm,  genügend 
gefestigt  sei.  Es  bedurfte  eines  tieferen  politischen  Verständnisses, 
als  es  miterlebenden  Zeitgenossen  eigen  zu  sein  pflegt,  dazu,  um 
die  weite,  unausfüUbare  Kluft  zu  erkennen,  welche  die  auf  ihre 

')  Vgf].  darüber  meine  Dissertation  „Die  Romfahrt  Kaist  r  Heinrich  8  VIl.** 
(1810—1318).  Theil  I.  Königsberg,  (irale  u.  Unzer  1888,  iM-sonders  S.  82  ff. 
Ich  bemerke,  dass  der  gegenwartigt'  Aul>atz  an  die  Dipscrtatiun  unmittel- 
bar aoknüptt  und  die  Fortoetzung  der  dort  gegebenen  Daratellung  bildet. 
Deutsche  Zettadir.  1  OtaeUehtow.  ISW.  n.  1.  7 


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98 


6.  8ommerf«ldt. 


naiioiuile  Selbständigkeit  so  eifersüchtigen  Italiener  von  dem  Ver- 
treter der  Idee  des  UniversalreichB,  Heixurich  VII.,  trennte.  Es 
konnte  sidi  nur  dartun  liandeln,  wie  lange  es  dauern  wQrde,  bis 
der  Zauber,  welcher  die  Gestalt  des  Königs  in  den  Augen  der 
Italiener  umgab,  rerflogen  sein  würde.  Dieser  Moment  trat  bald 
genug  ein. 

In  einer  der  kürzlich  erst  beiriedeten  Stftdte,  Piaeenza, 
missbrauchten  die  heimkehrenden  Giielt'en  schon  im  Januar  1311 
ihre  Macht,  um  den  alten  Capitan  Alberto  Scotto  mit  einem  Theile 
Siemes  Anhangs  zu  verjaireii  Alicr  der  Anstoss  zu  all<i:emeineu 
Unruhen  ging  von  Mailand  aus.  Die  Ursache  war  wie  so  oft 
bei  derartigen  Gelegenheiten  eine  ganz  geringfügige:  Der  König 
pflegte,  wenn  er  in  einer  Stadt  durch  Aussöhnung  beider  Par- 
teien den  Frieden  hergestellt  hatte,  sich  eine  Summe  Geldes  als 
EntschAdigung  für  die  gehabte  Mühe  auszahlen  zu  lassen. 
Dies  that  er  auch  in  Mailand,  doch  überliess  er  es  hier  den 
Borgern,  die  Höhe  der  Dotation  festsusetsen  ^.  Die  Forderung 
wird  Ende  December  1810  oder  Anfang  Januar  1311  gesteOt 
sein').    Sie  kam  im  engeren  Rathe  der  Stadt  und  zwar  im 


Chron.  Placentinum,  bei  Muratori  Script,  rer.  Ital.  XVi,  p,  4Ö7. 

')  Alb.  Mnssato,  bei  Muratori  Script.  A',  p.  341. 

•)  Jerientallö  vor  dem  t>.  Januar.  Der  Augenzeuge  Guil.  Ventura 
(Honum.  hiator.  patriae  edita  jussu  Caroli  Alberti  V  p.  778)  sagt:  »et 
conoeM»  est  baylis  Hediolsni  geDeralis  et  sie  (d.  h.  in  Folge  der  Ueber> 
trsgang  der  baylia)  dictn«  Henriens  ▼oluit  habere  florenos  centom  oiilfia 
snri  et  eidem  dederast  eoe  in^iü.  Post  haee  dictns  Henricns  et^nsnxor 
acceperunt  cOfOnam  ferream".  Bieber  glaubte  man  in  Folge  der  theils 
irrigen,  theils  tendenziös  beeinflussten  Angaben  anderer  Quellen^  dasa  diese 
ganze  Angelegenheit  erst  in  die  Zeit  naeli  dem  fi.  Januar  zu  verlegen  sei 
und  wir  es  hier  mit  einer  Kronsteuer  zu  thun  hatten,  die  mit  dem  Kruuuugä- 
act  v(im  0.  Januar  vcrknujift  gewesen  sei.  Vergl.  z.  B.  A.  Dominiens, 
Baldewiu  von  Lülzelburg  (Koblenz  1862),  p.  106;  G.  Giulitii.,  memone 
ipettaati  alle  atoria  etc.  di  Milane  IV',  872;  Fr.  Laozani,  storia  dei 
commnniltallaoi  delle  origine  al  1318  (in  Vallardi'e  „Italia%  Milano  1882, 
p.  796).  Gleiebwohl  liset  aneb  der  Ansdruck  des  Nicolans  Ton  Batrinto 
(Böhmer,  Föntet  rer.  Germ,  l\  p.  78  (qnod  aliqna  cnrialitaa  fieret  regi)« 
niebt  die  Deutung  zu,  dass  es  sich  hier  um  eine  Kroneteuer  gehandelt  Imbe. 
Ganz  abzuweisen  ist  die  durch  Joh.  de  Cermenate  (Murat.  IX.  1239; 
vergl.  D.  König.  Kritische  Erörterungen  sa  einigen  italienischen  Quellen 
für  dj6  Ueschichte  des  Ruuierzuges  Kaiser  Heinrich  s  VII.  [Diss.j,  Gottingen 
1874t  P>  ^)  vertretene  Auffaasung,  welche  in  dem  Sienesen  Nicolü  de'  Buon- 


Heinrich  VIL  u.  die  lombard.  Stftdte  IdlO— 1313. 


90 


Beisein  eines  königlichen  Commissars  zur  Verhandlung.  Die  An- 
sichten gingen  beträchtlich  auseinander;  endlich  beschloss  man 
die  Normining  der  Summe  Gaillelmo  di  Püsterla,  einem  der 
angesehensten  mailSndiachen  Edlen,  zu  ttberlaasen.  Dieser  zögerte 
anfangs,  nannte  aber  dann  die  Summe  von  50,000  Goldfiorin. 
Damit  wäre  'die  Sache  abgethan  gewesen,  allein  Matteo  Visconti, 
der  Führer  der  zurückgekehrten  Ghibellinen,  beantragte  plötzlich, 
man  möge  ausserdem  noch  der  Königin  ein  Geschenk  von  10,000 
Goldflorin  machen.  Der  mailändische  Capitan  Guido  rlella  Torre 
gerietii  darüber  in  Entrüstung  und  schlug,  um  den  Vi.sconti  zu 
übertrumpfen,  vor,  dann  doch  gleich  im  Ganzen  100,OUU  Gold- 
florin zu  schenken      Diese  letztere  Summe  liess  der  Commissar, 


signori  den  Veranstalter  dieses  ganzen  Manöven  sieht.  Micold  wurde  nach- 
weislich erst  Mitte  Januar  Vicar  Mailandsi. 

*)  So  erzahlt  Joli.  de  Cermeuate  1239 — 40.  Indp?spTi  ist  schwer- 
lich ein  Znfftll,  daas  Matteo  ziiBammen  ^^erfide  ijOOOO  Goldllorin  fordert. 

handelt  sich  hier  wohl  um  Auötiihruiig  jeuet>  (geheiiuea ?}  Vertrages, 
durch  den  er  sich  am  22.  Oecember  beim  Aufbruch  von  Kovars  zur 
Zahlung  von  60000  Goldflorin  ▼erpflichtete.  (Bonaini,  acta  Heinrici  I, 
lO?*— 106.)  Anders  freilich  wurde  sich  die  Sache  stellen,  wenn  hier  nicht 
Joh.  de  Cermenate  sondern  Nicolaus  von  Butrinto  die  richtige  Zahl 
böte.  Letzterer  berichtet  nämlich,  dass  Guillelmo  di  Pusterla  nur  40000 
vorgeschlagen  und  Matteo  10  000  hinzugefügt,  mithin  nur  50  000  gefurdert 
habe.  Ks  liegt  alier.  was  hier  nicht  näher  bewiesen  zu  werden  brniicht, 
bei  Niooluuö  von  Butrinto  (iurciiweg  die  Tendenz  vor,  die  Zahlen  zu 
verkleinern  oder  zu  vergrossern,  je  nachdem  dies  für  die  Sache  des  von 
ihm  vertbeidigten  Königs  vortheilhaft  ist.  Oar  keinen  Glauben  verdient 
Joh.  de  Cermenate,  wenn  er  berichtet,  dass  Quido  den  Vorschlag, 
100000  Goldflorin  sn  schenken,  nicht  emstliaft  gemeint  habe,  sondern 
nur  ironisch  gerufen  habe:  «Warum  nicht  gar  100000?  I>as  wftre  ja 
eine  runde  Bumme."  Cermenate  hat  bei  dieser  Gelegenheit  dem  ihm 
verhassten  Guido  ein  völlig  albernes  Benehmen  andichten  wollen.  Als  zweites 
Motiv  wirkte  !r('i!ic)i  lu-i  Cermenate  auch  mit,  dass  er  die  Halisucbt 
der  „deutschen  Barbaren"  im  denkbar  grellsten  TJcht«»  erseheinen  lassen 
wollte.  (Vergl.  über  diesen  Funkt  Döuniges,  Kritik  der  (Quellen  etc., 
p.  94.)  Die  Schilderung,  welche  Nicolaus  von  Butrinto  78 — 79  von 
dem  Verlauf  der  Berathung  gibt,  and  der  auch  ich  in  obiger  Darstellung 
gefolgt  bin,  wird  demnach  in  diesem  Fhll  die  richtigere  sein.  Hierbei  mag 
Übrigens  nicht  Tenchwiegen  bleiben,  dass  der  neuerdings  von  EL  Heyck, 
Kicolai  episcopi  Botrontinensis  relatio  de  Heinrici  VII.  imperatoris  itinere 
Italieo  (Innsbruck  1888),  p.  JLL  ff.,  gemachte  Versuch,  den  Nicolaus 
von  Butrinto  von  den  schweren  durch  U.  Lorenz  und  K.  Mahren- 
boltz  gegen  ihn  ausgesprochenen  Beschuldigungen  zu  reinigen,  nur  sehr 


Digrtizeo  Ly  <jOOgIe 


100 


G.  Sommerfeldt. 


gleich  als  sei  sie  die  bescUoesene,  notiren.  Das  Verfahren  der 
Deutschen  grenzt,  wie  wir  sehen,  bei  dieser  Gelegenheit  nahe 
an  Erpressung,  doch  stand  die  Höhe  der  Summe  nur  im  Ver* 
hSltnifls  SU  den  Zahlungen,  welche  auch  von  anderen  Städten 
damals  geleistet  wurden'),  und  es  Hast  «ich  woU  annehmen, 
dass  die  Mailänder  bei  eiiumm  <ruten  Willen  leicht  im  Stande 
gewesen  wären,  die  geforderte  Summe  zu  zahlen.  Zudem 
wurde  nur  die  eine  Hälfte  durch  directe  Umlage  unter  den 
Bürgern  aufgebracht,  die  andere  durch  zeitweilige  Verpachtung 
der  Einkünfte  der  Stadt.  Gleichwohl  kam  es  bei  Eintreibung 
des  Geldes,  wie  Augenzeugen  berichten,  zu  Widersetzlichkeiten 
und  heftigen  Auftritten,  was  ganz  erklärlich  ist,  denn  die  Er- 
bitterung der  Mailänder  darüber,  dass  sie,  denen  die  Anwesen- 
heit des  Königs  schon  Kosten  genug  verursachte,  nun  auch  noch 
zu  Geldzahlungen  herangezogen  wurden,  war  durchaus  gerecht* 
fertigt» 

Dei  königliche  Vicar  Jean  de  Chaux  zeigte  sich  unter  so 
schwierigen  Verhältnissen  seiner  Stellung  nicht  gewachsen.  Kr 
wurde  seines  Amtes  enthoben  imd  durch  den  energischen  Vicar 
von  Asti,  Nicolu  de'  Buonsignori,  ersetzt').    Aber  die  Energie 


unvollkommen  gelangen  ist  und  os  ganz  anderer  Gründe  als  der  von 
Heyck  vorgebrachten  n!lgemeineii  Krwägnngen  bedarl',,  um  die  Sehrift 
dieses  BiscLotä  als  die  „walirlieitt^betli^-ene  Zeugenaussage  eines  Mannes, 
der  .  .  .  eben  keinerlei  Scheu  tragt^  sowohl  in  der  Hauptsache  wie  in  Keben* 
dingen  seine  volle  Individnslittt  se  offenbaren**,  erteheinen  sn  iMsen.  Wir 
werden  im  Verlaufe  der  Uotersncliaiig  wiederholt  Gelegenheit  haben  su 
sehen,  dessDeteileogaben  der  Belation  bisweilen  mit  raffinirtesterSehlaubeit 
daranf  angelegt  sind,  uns  über  den  Verlauf  der  Ereignisse  fklsche  Aof- 
fassnngen  beizubringen. 

")  Dieses  hat  Felsberg,  Beiträge  zur  Geschichte  des  Römerzuges 
Heinrich's  VIT..  Theil  I.  Leipzig  l'-'^^i»,  p.  44  IT.  u.  62  ff.  über/enrrend  nach- 
gewiesen,  obwohl  sich  die  Zahleuzuaemmenstellimgen  leicht  noch  hatten 
erweitern  lassen. 

Am  20.  Januar  üuden  wir  Nicolo  schon  als  Vicar  Maiiuudf. 
(Bonaini  I,  185;  vergl.  Job.  de  Cermenate  ISS?— 38).  Giulini,  IV*, 
868,  gibt  als  Tag  der  Emennong  den  12.ienQar  an;  ob  mit  Recht,  weiss 
ich  nieht  Nachfolger  des  Nieolö  in  Asti  wurde  Tomasino  da  Ensola  von 
Parma.  (Urk.  18.  Januar,  Bonaini  I,  147.)  Im  Uebrigen  ist  die  Annahme 
D.  König's,  Kritische  Erörterungen,  p.  42,  dass  Nicol6  de'  Buonsignori  in 
Asti  ^unmöglich  geworden  war",  völli»  willkürlich,  im  Gegentlieil  l.e*.vcist 
das  Vertrauen^  welchea  der  König  demselben  schenkt«,  indem  er  ihn  auf 


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Heinrich  VII.  n.  die  lomliard.  Stühle  1310—1312.  IQl 


dieses  Vicars  und  die  Kücksiclitslosigkeit,  mit  welcher  er  bei 
irersclviedenen  Gelegenheiten  durchgriÖ*,  verdarb  alles.  Dazu  kam, 
dass  Üeinnch  in  Folge  seines  Geldmangeb  mit  immer  neuen  For- 
derungen hervorzutreten  gendtfaigt  war.  Allein  schon  für  den 
Unterhalt  des  Generalvicars  und  seiner  Truppen  mnsste  Mailand 
yierteljahrlich  7440  Goldflorin  zahlen. 

In  Folge  aller  dieser  Umstände  trat  in  den  breiteren  Massen 
des  Mailänder  Volkes  eine  Gährung  ein,  welche  leicht  gefahr- 
liche Dimensionen  annehmen  konnte  und  durch  welche  — 
das  war  das  Schlimmste  —  sich  die  mit  der  Neuordnung  der 
Dinge  unzufriedenen  Elemente  zu  Umtrieben  gegen  die  deutsche 
Herrsthaft  ermuthigt  fühlten.  Zu  den  ünzulriedeuen  gehörte 
aber  vor  allen  Guido  della  Torre.  Es  liatte  eine  Zeit  lang  ge- 
schienen, als  wolle  sich  der  Mailänder  Getneter  mit  Ruhe  in  die 
veränderten  Verhältnisse  schicken.  Indessen  kam  vielen  schon 
sein  Verhalten  bei  der  Berathung  über  die  dem  Könige  zu  ge- 
währende Dotation  verdächtig  vor^),  und  es  kann  wohl  als 
zweifellos  gelten,  dass  jener  bei  Festsetzung  der  hohen  Summe 
von  100  000  Goldflorin  weniger  darauf  ausging,  sich  beim  Könige 
beliebt  zu  machen,  als  yielmehr  bei  den  Mailändefn  Erbitterung 
gegen  die  Deutschen  hervorzurufen. 

Als  dann  die  Ernennung  des  Sienesen  ssum  Vicar  Mailands 
erfolgte,  erkannte  Guido  klar,  dass  von  dem  parteiischen  Regi- 
ment dieses  Mannes  für  das  Guelfenthum  nichts  zu  hoffen  sei, 
und  der  Entschluss  stand  bei  ihm  fest,  sich  gewaltsam  wieder 
zum  Herrn  der  Situation  zu  machen.  Desshalb  hielt  er  sich 
vom  Hofe  nielir  uiid  mehr  fern  und  trat  schon  damals  in  ge- 
heime Verbindung  mit  Florenz  und  den  anderen  Städten  der 
Tuscischen  Liga.  Trotzdem  wäre  er  wohl  noch  nicht  zum  Aeus- 
sersten  geschritten,  wenn  nicht  ein  Umstand  hinzugetreten  wäre, 
der  ihm  die  Nothwendigkeit  raschen  und  energischen  Handelns 
klar  machte.  Der  König  wünschte  möglichst  schnell  nach  Rom 
zu  gelangen,  doch  wollte  er  eine  sichere  Gewahr  dafttr  haben, 
dass  die  Städte  Oberitaliens  auch  in  seiner  Abwesenheit  den 
Frieden  bewahrten.    Das  einstimmige  Urtheil  aller  Italiener 


den  ungleich  schwierigeren  Posten  nach  Mailand  beriel',  dass  er  sich  in 
Aeti  gat  bewährt  bab«a  rnnss. 

0  KieoUus  von  Bntrinto  79. 


üiyiiizeQ  by  GoOgle 


102 


G.  Sommerfeldt. 


lautete  bei  dieser  Gelegenheit  dahin,  Heinricii  luöge  als  BtLrg- 
Bchaft  für  Erhaltung  des  Friedens  aus  jeder  der  Städte  einige 
der  angeseliensten  Führer  beider  Parteien  nach  Rom  mitnehmen. 
Der  König,  dem  die  Zweckm'asfsigkeit  dieser  Massregel  ein- 
leuchtete, traf  sofort  Anordnungen  betrefis  der  zu  leistenden 
Gefolgschaft  und  setzte  am  9.  Februar  als  Termin  des  Auf- 
bruchs TOD  Mailand  deu  14.  fest  Die  Stadt  Mailand  sollte 
50  ihrer  Bibrger  zu  dem  Gefolge  stellen.  Es  wurde  gewählt ;  die 
Guelfen  nannten  25  QhibellineD,  darunter  den  Matteo  Visconti 
und  seinen  Sohn  GaleazsBO,  die  Ghibellinen  hingegen  25  Guelfen, 
darunter  den  Guido  della  Torre  und  den  einen  seiner  beiden 
Söhne.  Bald  indessen  zeigten  sich  die  letzteren  unzufrieden ;  sie 
klagten,  dass  sie  bei  diesem  Wahhnodus  den  Ghibelfinen  gegen- 
über ini  Xachtheil  blieben.  Daher  wurden  neue  Wahlen  nach 
einem  anderen  Princip  aufgenommen  und  nun  nicht  JSO,  sondern 
100  Mailänder  ernaimt*).  Doch  die  guelfische  Opposition  ruhte 
nicht,  sie  suchte  die  Sache  zum  Scheitern  zu  bringen,  indem  sie 
den  Geldpuukt  betoute.  Es  war  ja  selbstverständlich,  dass  die 
Kosten  für  die  Ausrüstung  und  den  Unterhalt  der  Gefolgschaft 
der  Stadt  zufielen;  aber  der  Mailänder  Rath,  in  dem  die  Guelfen 
das  Uebergewicht  hatten,  weigerte  sich,  die  Summe  zu  bewilligen, 
obwohl  Nioolö  de'  Buonsignori  alle  Mittel  der  Einschüchterung  in 
Anwendung  brachte*).  Der  Rath  erklirte,  das  Volk  sei  durch  die 
früheren  Geldforderungen  zu  sehr  belastet,  man  dürfe  ihm  keine 
neuen  Opfer  zumuthen. 

Dass  der  eigentliche  Grund  der  Weigerung  Uefer  lag,  dass 
Intriguen  der  zur  Gefolgschaft  bestimmten  Guelfen  dahinter 
steckten,  merkte  Heinrich  sehr  wohl.  Auch  musste  ilim  bald 
klar  werden,  dass  die  Opposition  namentlich  von  den  della  Torre 
ausging,  denn  Guido  Anhänger  hielten  sich  deüMMistrativ  von 
der  Oeffentlichkeit  fem;  dieser  selbst  liess  gar  sagen,  er  »ei 


')  Dönniges,  acta  flenrici  38. 

•)Ki(*o!no«>  von  Bii tri  ii i o  81.  Vergl.  Job.  de  Cermenate  1240. 

')  Joh.  (\  V  Ccrroenaie  1241.  Die  Aagabe,  dass  Nicolo  de"  Buon- 
sigixtri  bei  die±-t'r  (M'!<*g^enheit  dem  Könige  vorgesclilageu  habe,  den  ganzen 
Rath  gefangen  zu  fccUen,  «lürfte  aber  auf  Eriindung  beruhen  und  in  dem 
grimmigen  Haas,  welcher  nnseren  Oermenate,  wie  aach  andere  mai- 
Iftedisehe  Patrioten  gegen  den  tynnniaehen  Vicar  erfüllte,  ihre  aasreichende 
Erklärung  finden. 


Heinrklk  VIL  a.  die  lombvd.  Stftdte  1810-1818. 


103 


knmk  und  kOnne  eleu  Zug  nach  Rom  nicht  xnitmachcoi  Onido 
litt  an  der  Qicht  und  war,  wie  wir  sehen  werden,  wirkliefa  bett- 
lägerig krank,  indessen  war  auch  des  Königs  Argwohn  durciiaus 
gerechtfertigt.  Es  lag  ja  in  der  Natur  der  Sache,  dass  die  della 
Torre  in  Mailand  zurückzubleiben  wünschten,  weil  sie  fürchteten, 
es  würden  sich  anderenfalls  die  Ghibellinen  mit  Hilftj  des  ihnen 
günstig  gesinnten  Vicars  in  den  Vollbesitz  der  Gewalt  setzen. 
Ausserdem  aber  hatten  «ich  die  della  Torre  auch  in  eine  gegen 
die  deutsche  Herrschaft  gerichtete  Verschwörung  eingelassen, 
eine  Verschwörung  mit  den  Visconti.  Es  war  ein  offenkundiges 
und  durchaus  nicht  unbegründetes  Gerede,  dass  Guido's  Sohn 
Franceschino  della  Torre  mit  Oaleazzo  Visconti  auf  einer  ausser- 
halb der  Stadt,  vor  der  Porta  Tieinese  gelegenen  Wiese  eine 
längere  Besprechung  gehabt  und  bei  der  Rflckkehr  von  dort 
sehr  Tetdachtige  Aeusserungen  hatte  fallen  lassen*). 

Dass  die  della  Torre  allen  Ernsti  >  an  Empörung  dachten, 
kann  danach  keinem  Zweifel  mehr  unterliegen.  Was  aber  be- 
zweckten die  Visconti?  Welchen  Grund  konnten  sie  haben,  die 
Deutschen,  deren  Ankunft  sie  so  sehnlich  gewünscht  hatten,  zu 
verjagen?  Wenn  wir  erwägen,  wie  Matteo  Visconti  gleich  nach 
seiner  Ankunft  zu  Asti  gegen  Guido  della  Torre  conspirirt  hatte, 
wie  sein  ganzes  Streben  darauf  gerichtet  war,  mit  Hilfe  der 
Deutschen  die  Herrschaft  in  Mailand  zu  erlangen,  wenn  wir 
femer  bedenken,  dass  die  Visconti  ihr  Spiel  yerloren  geben 
mussten,  wenn  Guido  della  Torre  in  Mailand  zurflckblieb,  wUh- 
reud  sie  selbst  den  König  nach  Rom  zu  begleiten  gezwungen 
waren,  so  werden  wir  nothwendig  zu  der  Annahme  gedr&ngt, 
dass  die  Visconti  es  bei  jener  Verschwörung  nicht  ehrlich 
raeinten,  sondern  es  auf  Ueberlistung  ihrer  Gegner,  der  della 
Torre,  abgesehen  hatten.  Der  Plan  war:  die  della  Torre  sollten 
zum  Autruhr  verleitet  werden,  die  Deutschen  sie  besiegen  und 
sie  ein  für  allemal  unschädlich  rnacht'n.  Wir  haben  es  dem- 
nach mit  einem  sehr  fein  angelegten  Complott  zu  thun,  welches 


')  Nioolaaa  von  Butrinto  81. 

*}  Vergl.  Job.  de  Cermenate  1940^2.  Es  geht  wu  teinem  Be* 
rieht  mit  genflgender  Sicherheit  hervor,  dast  die  Falsat bedienten  der  della 
Torre,  welche  bei  der  geheimen  Untorredmig  ingegen  werea,  des  Geheim- 
niM  sosplaaderten. 


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104 


0.  Sommerfeldt. 


aUerdings  fitar  den  Anstiftor  MaHeo  selbst  leicht  TerhlngnissToII 
werden  konnte. 

Als  Tag  fttr  die  Ausfülmmg  war  der  12.  Februar  verab- 
redet worden     Die  Deutschen  wussten  wohl,  dase  ihnen  Gefahr 

drohte,  nur  darüber,  wie  die  Verschworenen  da»  Complott  aus- 
füliren  würden,  waren  ^ie  im  Ungewissen.  ZuluUig  machte  nun 
Herzog  Leopold  von  Oesterreich  in  der  Frülie  des  12.  Februar 
mit  mehreren  Begleitern  einen  Sp^ierritt  vor  die  Tbore  der 
ätadt.    Als  er  zurückkehrte,  musste  er  das  Stadtviertel  der 


0  Joh.  de  Cermsnate  1242  lührt  an,  dMS  die  dell»  Torre  »non 
eam  dlem,  eed  poeteram,  nt  dieitnr,  ordinaveraot  ad  tamaltnm*.  Ich 
halte  dies  fUr  ein  in  der  Stadt  nach  BewUltigang  des  Aufrnhrs  entstandenes 

leeres  Gerede,  dem  kein  Glauben  beizumessen  ist,  weil  anderenfalls  nicht 
einznsehen  würe^  wesshalb  sich  die  >'rr!  chworenen  sclmn  am  12.  Februar 
in  Kampf irni tschaft  setzten,    üehrigens  ist  das  Datum  di's  12.  Februar 
für  den  iiiaiiander  Aufruhr  durchaus  niclit  so  t>ehr  über  jeden  Zweifel  er- 
haben, als  die  bisherigen  Darsteller  zu  glauben  scheinen.  Nur  die  Monzaer 
Cbronik  des  Bonineontro  Morigia  (Hnrat.  XII,  p.  1099)  and  die  Ann. 
Mediolanensea  (Marat.  XVI,  p.  692)  nennen  den  12.  Febraar.  Dm 
lonet  recht  tnverlümige  Cbron.  Regienee  (Hnrat.  XVHI,  21)  and  der  Notar 
von  Xovara^  Petrae  Azarius  (Murat.  XVI,  p.  304),  hingegen  geben 
den  21.  Februar  an  —  das  ^die  XXI  Januarii''  des  letzteren  dürfte  wohl 
einfnch  ein  Versehen  in  der  Monatsangabe  sein.  —  Da  sich  nun  kaum  wird 
b<  -treiteu  lassen,  dass  Morigia,  der  ducli  im  übrigen  nur  den  (Jermeoate 
auBScbreibt.  dieses  bei  Cermenate  nicbt  vorkommende  Datum  alten  Mai- 
ll^nder  Annaleu  entlehnt  hat,  da  ferner  es  mehr  als  wahrscheinlich  ist, 
den  diese  nftmlichen  alten  Mailftnder  Annalen  in  den  ans  Torliegenden 
Annales  Mediolanensea  Tsmbeltel  sind,  so  wttrde  bei  Annahme  eines 
Tersehens  oder  einer  Tezt^erderbniss  in  jenen  alten  Mailftnder  Annalen 
die  Entscheidung  zu  Gunsten  der  Chronilien  von  Reggio  nnd  Novara  aus- 
fallen. Gleichwohl  halte  ich  an  dem  12.  Febraar  fest  aus  folgenden  Gründen: 
Erptens  hat  der  Abfall  Cremonaf».  der  doch  erst  eine  Folge  des  MailnTMltr 
Aufruhrs  war,  schon  am  18.  Februar  stattgefunden;  zweitens  hatte  Heinrich, 
wie  oben  er/ahlt.  als  Termin  fiir  den  Aufbruch  von  Mailand  den  14.  Februar 
festgesetzt,  die  V  erschworenen  mussten  also  vor  diesem  Tage  zur  Ausführung 
ihres  Planes  schreiten  j  drittens  steht  es  arknndlich  fest,  dass  Heinrieh  am 
20.  Febraar  die  Mailfoder  eioen  nenen  Fidelitttseid  schwören  liess  und 
am  selben  Tage  den  Bürgern  das  Eingeben  jeder  Verbindnng  untereinander 
Terbot,  beide  Massr^eln  hatten  aber  nnr  dann  einen  Sinn,  wenn  sich 
Mailand  vorher  in  der  Trene  wankend  gei«igt  hatte.  Vergl.  Dönniges  I, 
80—41.    Viertens  endlich  sagt  Joh.  de  Cermenate  1242>  der  Aufstand 
sei  erf<<1j>t  „priusqnam  ipeius  hcbdomadae  foret  finis".  Dies  passt  offenbar 
besser  auf  Freitag  den  12.  Febraar,  als  auf  Sonntag  den  21.  Februar. 


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Heinrich  VIL  \l  die  lombard.  Städte  lälO— 1312.  105 

della  Torre  passireii.  Zu  seinem  nicht  geringen  Erstaunen  fand 
er  hier  alles  in  kriegerischer  Bewegung,  sah  kampfhereito 
Scliaaren  dastehen  und  hörte  die  aufgezäumten  Rosse  wiehern 
Sofort  eilte  er  zum  Pal  aste  des  Königs,  theilte  diesem  das  Ge- 
sehene mit  und  erreichtet  dass  sofort  an  alle  Trappen,  inner- 
halb wie  ausserhalb  der  Stadt,  der  Befehl  erging,  sich  kampf- 
bereit zu  halten.  Zugleich  sicherte  man  den  königlichen  Palast 
durch  eine  starke  Beeateung,  bemilchtigte  sieh,  ohne  Aufsehen 
zu  erregen,  des  Broglio  des  grossen  Hauptplatzes,  in  den  die 
Mehrzahl  der  Verkehrsstrassen  ausmündete,  und  liess  durch  eine 
berittene  Schaar  auslvundschatten ,  in  welchem  Tlieile  der  Stadt 
die  verdächtigen  Truppenrüstungen  stattfänden.  Ihrem  Auftrag 
gemäss  begab  sich  diese  Schaar  zum  Palaste  der  Visconti,  fand 
aber  hier  nichts  Vardichtiges  vor.  Matkeo  hatte  allerdings 
Rflstungen  Toigenommen  ')  —  sein  Verwandter  Ludovico  Visconti 
stand  für  alle  Fälle  mit  einer  ansehnlichen  Schaar  mailändischer 


Gesta  Baldewini  (ed.  Wy ttenbach  und  Müller;  Geata  Trevi- 
rorum  IL,  p.  214 — 215).  Wir  haben  um  so  weniger  Grund  daran  zu  zweifeln, 
das»  die  Entdeckung  der  Ymchwörnng  wirklieh  dareh  Henog  Leopold 
'von  Oesterreich  erfolgte,  da  auch  Job.  de  Cermenate  1246  herichtet, 
dist  Leopold  «paoIo  ante  tamnltna  inittnoi  pancis  comitatus  alomnis* 
■ich  tarn  Palaste  des  Königs  begab  und  bei  der  Rttckkebr  Ton  dort  durch 
eine  anfUlig  (?)  geBchleoderte  Laase  tut  uns  Leben  gekommen  wiie.  Im 
Debrigen  hat  W.  Friedensbnrg  (Geschichtsschreiber  der  deutschen  Vor- 
seit,  Lief.  67,  p.  474^  Anm.  1)  den  schlagenden  Beweis  geführt^  dass  bei 
Cermenate  1242  eine  Lücke  vorürr^t,  welche  nns  über  die  letzten  Vor- 
bereitUTigen  znm  Aufstand  nnd  den  Ausbruch  desselben  im  Unklaren  lässt. 

*)Joh.  de  Cermenate  1242  berichtet,  dia  Besettung  des  Broglio 
sei  unter  dem  Vorwande  erfolgt,  dass  man  einen  , armen  Sünder"  dem 
Feuertodr  tU  rrlielern  wollte.  Dazu  stimmt  aiic)i  Mntth.  von  Meuenburg 
(Böhmer,  Fontes  IV,  p.  182),  nur  verdreht  dieser  (resp.  sein  Gewährs- 
mauu  Albrecht  von  Hohenberg)  den  Sachverhalt,  indem  er  erzählt, 
die  Verschworenen  hatten  vielmehr  beschlossen,  einen  -mtu  Tude  ver- 
lurtheilten  Sodumiten  aus  der  Stadt  heraui«2uiuhren,  um  ihn  m  ver- 
Ivennen,  so  die  schaulustigen  Dentschen  mit  heranszulocken  nnd  inswieeben 
den  König  in  der  Stadl  an  ermorden  (?). 

*)  Dae  ert&hh  Job*  de  Cermenate  a.  a.  0.,  welcher  in  Folge  eeiner 
nahen  Beriehnngen  an  dem  Hanie  der  Yiaeonti  wohl  im  Stande  war,  sieh 
darüber  GewiMheit  sn  ▼erachaffen.  Uebrigene  war  es  sehr  seblan  Ton 
Matteo,  das»  er  an  die  Spitie  dieser  Bewaffbeten  den  Ladovico  und  nicht 
seinen  Sohn  Galeasao  stellte,  da  letzterer  sich  durch  seine  Verhandinngen 
mit  den  della  Torre  compromittirt  hatte. 


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106 


G.  Sommeifeldt. 


Ohibellinen  zum  Ausrücken  bereit  —  aber  er  erhielt  rechtseitig 
genug  Ton  dem  Herannahen  der  deutschen  Reiter  Kunde,  um 

die  zum  Kampfe  Gerüsteten  im  Innern  des  Hauses  zu  ver- 
bergen. So  ritten  denn  die  deutschen  Späher  in  der  Meinung, 
dass  hier  alles  wohl  in  Ordnung  sei.  nach  kurzem  Aufenthalt  zu 
den  Vasta  Torriana  weiter.  Hier  sali  es  freilich  ganz  uiiJcrs 
aus,  und  alsbald  erhob  sich  ein  heftiges  Kampfesgetümmel.  Die 
della  Torre,  obwohl  mit  den  EOstungen  noch  lange  nicht  fertig, 
denn  es  war  früh  am  Tage,  warfen  sich  mit  Ungesttlm  auf  die 
deutschen  Reiter  und  schlugen  diese,  da  die  Schaar  ja  nur  klein 
war,  in  die  Flucht  Dann  Uessen  sie  eiligst  die  Porta  Oomana 
schliessen,  wodurch  sie  die  drauasen  befindlichen  Truppen  Hensog 
Leopold'«  Ton  Oesterreich  absperrton,  und  riefen  die  BOiger 
zu  den  Waffen.  .Tod  den  Deutschen*,  hallte  es  bald  auf  den 
Strassen  und  öffentlichen  Plätzen  wieder.  Zahlreiche  Parteigänger 
der  della  Torre  riefen,  man  habe  sich  geeinigt,  Galeazzo  Vis- 
conti und  Fraucescliino  della  Torre  ständen  in  dem  Torrianischen 
Stadtviertel  bereit,  um  in  gemeinsamem  Kampfe  die  Deutschen 
aus  der  Stadt  zu  treiben.  Wilde  Aufregung  V)eniiichtigte  >ich 
in  Folge  dessen  der  Bürgerschaft  und  jeder  eilte  zu  den  VVafieu. 
Dennoch  rührte  sich  die  Mehrzahl  der  Bürger  nicht  aus  ihren 
Stadtvierteln  heraus,  denn  besonders  die  Ghibeliinen  IQidten  sich 
dadurch  befremdet,  dass  der  ganze  Lärm  allein  von  den  Guelfen 
ausging  und  Angehörige  der  yiscontiscben  Partei  nirgends  unter 
den  Schreiern  zu  erblicken  waren*). 

Der  ganze  Au&tond  beschrftnkte  sich  daher  sehr  bald  auf 

die  Vasta  Torriana.    Hier  fiel  auch  die  Entscheidung:  der  Ge- 

neralvicar  (iraf  Amadi'us,  welcher  vom  Könige  mit  der  Leitung 
des  Kampfes  betraut  war,  hatte  nämlich  nicht  sobald  von  dem 


*)  Diese  Notiz  entnehme  ich  aus  Ferreto  v.  Vicenza  (Murat  IX, 
1061).  Dt  r.-iflbe  bringt  über  den  Maibinder  Aufrulir  originale  und  durchaus 
nicht  in  allen  Punkten  unglatiliwiirdige  Nachrichten,  ^'e^gl.  W,  Friedens- 
bürg  (Fnr^rhungen  zur  fleutsclit-n  Geschichte  XXIII,  p.  59).  Pas  Factum 
scheint  mir  auch  durch  Alb.  Mussato  343  seine  Bestätigung  zu  üuden. 
Dass  die  deutsche  Reiterscbaar  nicht  sofort  tarn  König  inrAekkdirte,  ift 
aberdies  8chon  desshalb  wahraeheiBUclH  wdl  dieier  andereafUl«  woU  ntdii 
den  Uaftbefebl  gegen  Hfttteo  Viaeontt  erluien  bitte. 

*)  Dies  geht  ans  dem  eingehenden  Bericht  detJoh.  de  Cermenate 
1343^-44  aufs  klarste  hervor. 


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Heinrich  VII.  u.  die  iombard.  titädte  1310—131*2.  107 


Unglück,  das  die  vorausgesandte  Reiterschaar  erlitten,  gehört, 
als  er  grössere  Trupjjenmassen  crooreii  die  Aufständi.scheii  ent- 
sandte. In  eili*>;('in  Kitte  sprentrten  deutsche  Reiter,  t^eführt  von 
dem  Marschall  Heinrich  von  Flandern  und  dem  ehemaligen  Vicar 
Jean  de  Chaux,  quer  durch  die  Stadt.  Bei  der  Kirche  des 
heiligen  Benedikt  traf  man  auf  die  immer  noeh  ungeordnete  Menge 
der  Aufständischen.  Einige  PfeilschUsse  genOgten,  dieselbe  aus 
ihrer  ungedeckten  Stellung  hinter  der  Kirehe  zurückzutreiben, 
ein  leichter  Flankenangriff  bewirkte  ihre  völlige  Flucht  Nun 
begann  ein  grausiges  Morden;  nur  wenigen  Ghielfen  gelang  es, 
mit  Franceschino  und  Simone  della  Torre  durch  die  Pnsterla  di 
San  Harco  nach  Norden  zu  entkommen. 

Guido  della  Torre  lag  unterdessen  von  der  Gicht  geplagt 
krank  und  hilflos  in  seinem  Hause  darnieder  ^).  Jeden  Augen- 
blick niusste  Hereinbrechen  der  Feinde  erwarten;  da  er- 
schien noch  zur  rechten  Zeit  ein  heldenmüthiger  Jüngling,  Riz- 
zardo  da  Pietrasanta.  Unter  eijj^ener  Lebensgefahr  war  e<;  ihm 
gelungen,  sich  noch  bis  zum  Hause  der  della  Torre  durchzu- 
schlagen. Jetzt  riss  er  den  von  allen  Vergessenen  schnell  aus 
dem  Bette,  trug  ihn  über  die  angrenzende  Gartenmauer  hinweg 
in  das  Kloster  Maria  von  Orona  und  liess  ihn  von  hier  in  das 
Haus  des  Rittermönches  Jaoopo  di  Beccaloe  bringen,  wo  Guido 
wirklich  allen  Nachforschungen  seiner  Feinde  entging  *). 

Durch  ein  ttberaus  schlaues  Verfahren  hatte,  während  das 
Schicksal  der  della  Torre  sich  in  wenigen  Augenblicken  entschied, 
Matteo  Visconti  sich  vor  dem  Könige  zu  rechtfertigen  und  von 
dem  Verdachte  der  Mitschuld  zu  befreien  gewusst.  Es  hätte 
Matteo  ja  genügen  können,  dass  ihn  die  deutschen  Reiter  am 
Morgen  dieses  verhängnissvollen  Tages  friedlich  in  seiner  Be- 
hausung Yorgetunden  hatteu.   ludessen,  er  wollte  sich  noch  mehr 

*)  Es  isl  fireilioh  sehr  aaflUlend,  dsss  die  Gvelfea,  wMirend  ihr 
Fährer  Guido  schwer  krank  war,  zum  Aufruhr  schritten,  indessen  wftre 
es  verfehlt,  nun  diesem  Umstände,  wie  ältere  Forscher  wohl  gethan,  folgern 

zu  wollen,  daes  sie  gnr  nicht  ernstlich  eine  Empörung  beabsichtigt  hätten. 
Ein  strfifhares  Vergehen  war  es  überhaupt  äciion,  dass  die  delln  Torr»-  Bich 
bewaiTiieteij,tienn  nach  Nicolaus  von  Butrin  to  p.82  war  den  Mailandern 
jedes  WaflTentragen  durch  den  König  aufs  strengste  verboten. 

Vergl.  jedoch  Job.  de  Cermenale  1247—48,  wo  enlUilt  wird, 
wie  Guido  selbst  hier  von  teinem  Todfeinde  Hatteo  Visconti  ftst  entdeckt 
worden  wtot. 


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108 


6.  Sommerfeldt. 


sickern.  Desshalb  ertheilte  er,  als  der  Tumult  wirklich  losbrach, 
dem  Galei/zn  den  Befehl,  im  Palaste  zu  bleiben  und  keineeüalls 
zu  den  Waffen  zu  greifen.  Dann  eilte  er,  so  schnell  er  konnte, 
zum  Hanse  des  Hof  kanzlers  Bischof  Heinrich  Ton  Trient Das 
Zengniss  des  Hofkanzlers  mnsste  ihn,  sagte  er  sich,  gegenllber 
allen  Verdächtigungen  hinreichend  decken.  ZuflÜlig  war.  i^dirend 
Matteo  ankam ,  im  Haus:e  des  Hofkanzlers  auch  der  Prediger- 
mönch Xicolaus,  nachmaliöfer  Bischof  von  Butrinto*),  unser  Be- 
richterstatter, zuge<i;en.  und  es  traf  sich  g^ünstig,  dass  dieser  sich 
bald  darauf  zum  Könige  begab.  Wie  nun  unser  Nicolau£  das 
königliche  Gemach  betrat,  hörte  er  den  König  eben  den  Befehl 
ertheilen,  dass  Matteo  sammt  seinen  Söhnen  als  AufrOhrer  Ter- 
haltet  werden  sollte.  NatOrlich  setzte  Nicolaus  den  König  sofort 
in  Kenntniss,  dass  Matteo  ruhig  im  Hause  des  Hof  kanzlers  wefle 
und  bewirkte  dadurch,  dass  der  Verhafhingshefehl  zorttckge- 
nommen  wurde,  Nicolaus  selbst  den  Aulüag  erhielt,  den  Matteo 
herbeizuholen. 

Galeazzo  Visconti  hatte  inzwischen  dem  Verbote  des  Vaters 
zuwider  doch  zu  dßo.  Waffen  gegriffen.  Ohne  an  die  misslichen 
Folgen  zu  denken,  welche  dies  Verhalten  für  ihn  und  den  Vater 
haben  konnte,  ritt  er  zum  Platze  della  Piscina.  Vielleicht  be- 
sorgte er,  es  möchten  die  Deutschen  im  Kampfe  mit  den  della 


')  Dass  Matteo  dies  sofort  beiiu  ersten  Tumult  that,  scheint  mir 
ansNieolaneTCn  Bntrlnto  82  natweifelhafllierrorzugehen.  Böhmer^ 
Hfigesto  Henrici,  p.  286— 86,  und  seit  ihm  alle  neueren  Darsteller  stellen 
es  als  sweifelhaft  hin,  ob  Matteo  die  della  Tom  snm  Aufnihr  verleitete, 
damit  dieselben  von  den  Dentschen  vemichtet  wttrden,  oder  ob  er  vielmehr 
die  Vertreibnng  der  Deutschen  wttnscbte  nnd  die  Absieht  hatte,  die  della 
Torre  zu  unterstützen,  falls  diese  Sieger  blieben.   Vergl.  hierüber  auch 
besonders  die  gelehrten  Ansfiibrangcn  von  A,  Cernti  (Arch.  stor.  Lomb.  !>, 
148  iT.).    Auch  Lanzani  a.  a.  0.  p.  797  sagt  nur:  „Probabilmen t  e 
i  Torriani  forono  vittima  d'una  insidia  infernale  de'  loro  awersarii." 
Gleichwohl  planhe  icli,  dass  jene  Stelle  des  Nicolaus  von  Butrinto 
die  AullHöeung,  dass  Matteo  den  \'fr]Rnf  f^er  Din^e  abwarten  wollte,  un- 
möglich macht.  Zudem  würde  Mnlieo  ü  gauzet^  Verlmlten  ein  völlig  aiideri  r 
gewesen  Mein,  wenn  er  es  mit  den  della  Torre  ehrlicit  gemeint  hätte  und 
sie  nicht  nur  hätte  ins  Verderben  locken  wullen. 

*)  Er  wurde  erst  am  28.  Mai  1311  dnrch  pi^pstliche  ProTision  tnm 
Bisebof  von  Bntrfnto  ernannt  (Reg.  Clem.  Nr.  6851.)  Hcyck  a.  a.  0. 
hat  diese  Bolle  noeh  nieht  gekannt^  aber  dass  die  Emennnng  angefihr  in 
diese  Zelt  fallen  mOsste,  bereits  veirnnthet 


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Heinrich  VH  u.  die  lombard.  Stidte  1810—1812. 


109 


Torre  unterliegen,  vielleicht  trieb  ihn  nur  innerer  Thatendrang, 
kurz  er  aammelte  die  in  jener  Gegend  anaSesigen  Gbibellinen  nm 
aieb  und  eilte  den  nördlichen  Stadtvierteln  zu.  Eine  Schaar 
Deutscher,  welche  gleichfalla  noch  nicht  in  den  Kampf  einge- 
griffen hatte,  schloss  sich,  als  sie  merkte,  dass  sie  hier  befreun- 
dete Gbibellinen  vor  «ich  hatte ,  ihm  an  Bei  Ponte  vecchio 
angekommen,  merkte  Galeazzo  jedoch,  dass  der  Kampi'  sclion 
entscbieden  war,  denn  er  traf  auf  Reste  der  von  den  Deutschen 
geschlagenen  und  zersprengten  guelfischen  Schaaren.  Er  unter- 
liess  es  daher  auch,  sofort  zu  den  Vasta  Torriana  zu  eilen,  son- 
dern iiess  vorerst  die  Porta  Comana  öffnen  und  die  österreichi- 
schen Truppen  in  die  Stadt  eintreten.  Dann  erst  ging  es  zu  den 
Vasta.  Als  man  hier  ankam,  war  in  der  That  schon  alles  vor- 
über, die  Deutseben  waren  nur  noch  damit  beschSffcigt,  die  Häuser 
der  besiegten  Feinde,  aber  auch  diejenigen  ganz  unschuldiger 
lütbUzger  auszuj^ttaidem.  Galeaoo  bemühte  sich  nach  Erftften 
dem  Treiben  Einhalt  zu  thun,  doch  hatte  er  wenig  Erfolg, 
die  Zerstarungswuth  der  Deutschen  kannte  keine  Grenzen.  Erst 
ein  königliches  Edict  stellte  nach  Verlauf  mehrerer  Tage  die 
Rechtssicherheit  wieder  einigermassen  her  '-}. 

Dieses  war  in  den  Hauptzügen  der  Verlauf  des  für  Heinrich's 
Unternehmen  so  folgenschweren  Ereignisses  Dass  dasselbe 
in  Guelfenkreiaen  Uberall  die  grosste  Erregung  hervorrufen 


')  Freilich  P.  Scheffer-Boiehor»t,  Florentiner  Stadien  (Leipzig 
1874),  p.  177,  denkt  sich  den  Hergang  ganz  anders.  Er  sagt:  „Es  ist  kein 
Zweifel,  dass  eine  Verbindurif^  Galeazzo  Visconti's  mit  Franceschino  della 
Torre  die  Kevnlte  veranlasst  hat.  Zunächst  kämpfen  beide  für  die  Frcilieit 
ihrer  Vattrstadt.  Erst  als  die  della  Torre  das  Writc  gesucht ,  macht  # 
Galeazzo  mit  den  Deutschen  gemeinsame  Sache."  Diese  Auffassung  Ondet 
indessen  in  den  Quellen  dnrehaos  keine  Begründung,  vielmehr  muss  man 
nach  dem  Berichte  des  Cermenste  notkwendig  annebmen,  das« 
Galeavso,  w&brend  der  Entsebeidongsliainpf  erfolgte,  daheim  im  Palaste 
seines  Vaters  war. 

*)  Alb.  Hnssato  844. 

*)  Bei  der  obigen  Dantellnng  ist  im  Wesentlidien  Job.  de  Cer- 
menate  su  Grunde  gelegt   Sein  Bericht  ist  genan,  beruht  auf  Autopsie 

und  eingehenden  Erkundigungen  und  findet  auch  durch  Nicolaus  von 
Rntrinto  82  ff.  die  vollste  Bestätigung.  Zu  dem  absprechenden  UrtheÜ, 
wtldips  hier  Dönniges,  Kritik  etc.,  p.  91—92,  über  Cermenste  fallt, 
liegt  kein  Urond  vor. 


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I 


110  6*  SommerfeMt. 

wOrde,  war  ▼onuszuselieD,  um  80  mebr  mussie  der  König  daianf 
bedacht  sein,  'dnrcli  genaue  üntenrachnng  des  Sachyerhalts  die 

Walirheit  an  den  Tag  zu  bringen.  Matteo  Visconti  war.  w  iihrend 
noch  der  Kampf  tol)te,  durch  Nicolaus  von  Butrinto  zum  Ivünige 
gelülirt  worden.  Heinrich  fuhr  ihn  hart  an,  fragte,  warum  er 
so  spät  kommet  erkundigte  sich  nach  dem  Aufenthalt  seines 
Sohnes  Galeazzo  nnd  beschuldigte  ihn  geradezu  des  Aufruhrs  und 
geheimen  EinTeratibidnisses  mit  den  della  Tonre^).  Matteo  ent- 
schuldigte sich,  wie  er  dies  vorher  bedacht  hatte,  damit,  dass  er 
beim  Ausbruche  des  Tumultes  zum  Hof  kanzler  gegangen  sei 
ür  habe  diesen  gebeten,  ihn  zum  königlichen  Palaste  zu  geleiten, 
denn  wäre  er  allein  geganL'en,  so  hätte  er  befürchten  müssen, 
unterwegs  von  deutschen  Kriegsschaaren  angefallen  zu  werden. 

Da  der  Hofkanzler  alle  diese  Angaben  Matteo's  bestTttigte,  so 
gab  sich  Heinrich  schliesslich  zufrieden  und  beliess  den  Matteo  un- 
gehindert auf  ^iem  Fuss  Nach  Niederwerfung  des  Aufruhrs 
wurde  jedoch  gegen  die  Visconti  ein  Verfahren  angestrengt, 
welches  denn  doch  den  Nachweis  geliefert  haben  muss,  dass 
die  Visconti  bei  dem  Oomplott  ihre  HSnde  mit  im  Spiele  gehabt 
hatten,  denn  Matteo  wurde  nach  Asti,  Galeazzo  nach  Treviso 
in  die  Verbannung  geschickt^). 

*)  DieBes  Benehmen  des  Königs  lehrt  anfs  klarste,  dass  die  Angabe 
desFerreto  von  Vicensa  1061,  Matteo  habe  kars  vor  Anabnieh  des 
Anfhikrs  den  König  von  dem  Vorhaben  der  della  Torre  in  Kenntaiss  ge» 

setzte  unrichtig  ist  und  nur  als  eine  breit  ausgesponnene  Fabel  betrachtet 
werden  darf.    Vergl.  auch  Dönniges,  Kritik  etc.,  p.  84 — 85. 

')  Dass  die  Visconti  es  in  der  That  einzig  und  allein  darauf  abge- 
sehen hatten,  die  della  Torre  znm  Aufruhr  zu  verleiten,  ist  von  mir  schon 
oben  aus  einer  ötelle  des  N  i  c  o  I  a  u  8  von  B  u  i  ri  n  to  geschlo.'-^en  worden; 
auch  entscheidet  sich  die  Mehrzahl  der  massgeblichen  italieuiüchen 
Chronisten  in  diesem  Sinne.  Vcrgl.  K.  Mahren  hol  tz,  Ueber  die  Relation 
des  Nicolaus  von  Butrinto  (Diss.),  Halle  1872,  p.  12.  Wenn  wir  er- 
wägen ,  wie  Ualleu  in  Abii  sofort  gegen  Guido  intriguirte  (vergl.  S.  48 
meiner  Diseertation),  wie  er  sieh  nnr  eben  mit  HUre  der  Dentscben  in 
Mailand  sn  behaupten  hoffen  dnrlte,  so  werden  wir  ee  für  nnmöglich 
halten,  dass  er  mit  den  della  Torre  ein  ehrliches  Spiel  Tor hatte.  Die 
ganse  Verschwönng  war  nnr  eine  Falle,  in  der  sieh  die  della  Torre  langen 
sollten.  H&tte  sonst  Matteo  den  Lndovico  ViseonU  und  dessen  Genossen 
sieh  snm  Kampfe  rfisten  lassen?  Bitte  er  sich  sonst  swecklos  in  die  Ge- 
walt der  Deutschen  begeben?  Hätte  er  nicht  wenigstens  abgewartet,  welche 
Entscheidung  der  Kampf  im  Viertel  der  della  Torre  bringen  werde? 

')Alb.  Mussato843  Ittsst  die  Untersuchnng  »drei  oder  vier  Tag« 


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Heinrich  VD.  v.  die  lomberd.  Stidte  1810-1S12.  Hl 


H&rtore  Strafe  sollte  die  offenbaren  Empörer,  die  de]]a  Torre, 
treffen.  Sie  wurden  geladen,  sieb  binnen  acht  Tagen  in  Mailand 

zur  Verantwortung  zu  stelieu.  Sie  erschienen  nicht,  vielmehr 
Terliess  Uiiido  eben  jetzt  das  Maüändische,  wo  er  sich  so  lange 
verborgen  gehalten  hatte  ^) ,  und  floh  nach  Cremoua.  Gruido's 
Söhne  wehrten  sich  in  der  Feste  Monteorfano ;  —  dorthin  hatten 
sie  sich  nach  dem  Missüngen  des  Aufruhrs  geflüchtet  —  aufs  ver* 
zweifeiste.  Auch  eine  zweite  Ladung  erwies  sich  als  nutslos. 
Ntrn  hatten  sich  die  ehemaligen  Guelfengebieter  TOn  Pam, 
Vercelli,  Novam  und  Lodi  gleich  nach  Niederwerfung  des  Auf- 
standes für  ihren  Parteigenossen  Guido  beim  Könige  verwandt. 
Ihrem  Wunsche  j^emäss  beschloss  dieser  jetzt,  es  bei  Guido  mit 
Milde  zu  vei.-u(  lit  ii ,  ein  Beschluss ,  zu  dem  er  freiJicli  nicht 
nüiider  auch  durch  die  gerade  in  diesen  Tagen  emtreffende  Nach- 
richt vom  Abfall  Cremonas  und  anderer  Städte  gedrängt  sein 
wird.  £r  erliess  am  27.  Februar  an  die  della  Torre  die  Auf- 
forderong  nach  Mailand  zurCIckzukehren  und  sicherte  ihnen  Ver- 
xeibung,  ja  sogar  Rttckentattung  ihres  Besitees  zu,  wenn  sie 
Monteorfano  auslieferten  und  in  die  Verbannung  gingen,  wo  er  sie 
hinsciiickeu  würde.  Er  erklärte  auch,  die  abtiLiiinigen  Städte  in 
Chiaden  wieder  annehmen  zu  wollen,  nur  müssten  sie  bis  zu  einem 
bestimmten  Termin  Abbitte  thun  und  sich  unterwerfen.  Die  er- 
wähnten vier  GuelfentUhrer  selbst  wurden  beauftragt,  die  Ver- 
handlungen mit  den  Aufständischen  zu  führen,  doch  mussten  sie 
vorher  verspreehen,  wenn  die  Rebellen  trotz  dieser  so  annehm- 
baren Bedingungen  im  Widerstande  verharrten,  sich  von  diesen 
völlig  lossagen  und  gegen  sie  als  ihre  Feinde  auftreten  zu 


nach  dem  Aufstand*  erfolgen,  Joh.  de  Cermenate  sagt:  ,po8t  paucos 
'Hrs".  Den  Grund  der  VerbnnnnTig  dürfte  nicht  dns  Verhalten  Oalenzzo'» 
walirend  des  Anfruhra  gcebildet  liiiben,  sondern  vielmehr  seine  t'riilieren 
Unterhandlungen  mit  Franceseliino  della  Torre.  Wenn  C  e  r  m  e  n  a  t  e  diese 
Verbannung  als  die  Folge  von  Verlenmdiiugen  der  auf  Matteo  neidischen  (?) 
mailandischen  Grossen  hinsLeilt^  so  wird  dies  nicht  allzu  wörtlich  zu  nehmen 
sein  and  sich  darin  wohl  nur  die  Entrüstang  Cermenate's  widerspiegeln 
darttber^  dmn  aaoh  Qhlhellinea  «ich  dasa  braoehen  Hessen,  Zevgoiat  gegen 
Ibtteo  absulegen* 

Der  Name  des  mailindisehen  Ortes,  an  welehem  Gnido  sieh  ver- 
steckt hatte,  bleibt  uns  in  Folge  einer  Lficke  im  Test  des  Ferreto  von 
Yioenta  1002  nnbeksnnt. 


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112 


G.  SommerfddU 


wollen^).  Dieser  Schritt  des  Königs  war  äusserst  klug,  denn 
durch  jenes  Versprechen  l^^n  alle  Anhänger  des  gemässigten 
Guelfenthums  gewissermassen  das  Gtoldbniss  ab,  auch  ferner  trotx 
der  Mailander  Vorgänge  eine  Stutze  fDr  die  Friedenspolitik  des 
Königs  bilden  zu  wdlen.  Ausserdem  aber  wurde  die  Kluft  inner- 
halb der  gnelfischen  Partei  noch  mehr  als  bisher  erweitert. 

Dieses  war  denn  auch  der  einzige  wirkliehe  Erfo]gi  den  das 
entgegenkommende  Verhalten  des  Königs  hatte.  Denn  als  An- 
tonio di  Fissir^a,  der  ehemalige  Gebieter  von  Lodi,  der,  wie 
wir  aunehmen  müssen,  von  den  drei  anderen  Quelfenftihreru  mit 
der  Ausführung  des  Vermittlergeschäftes  betraut  war,  die  Auf- 
ständischen zum  Gehorsam  y"et?en  den  König  und  zur  Annahme 
der  gestellten  Bedingungen  auttorcierte ,  richtete  er  nirgends 
etwas  aus.  Guido  erklärte,  lieber  umkommen  als  um  die  Gnade 
des  Königs  betteln  zu  wollen,  und  in  den  aufrührerischen  Städten 
hatte  man  für  Heinrich's  Anträge  nur  Hohn  und  Spott,  man 
legte  seine  Milde  wohl  gar  als  Schwäche  oder  als  Hinterlist  aus. 
Die  Folge  war,  dass  zunächst  die  della  Torre  als  Hochverrftther 
g^htet  und  ihres  Besitzes,  soviel  noch  von  der  FlQndemng  ver- 
schont geblieben  war,  beraubt  worden.  Das  feste  Monteorfano 
gdang  es  bald  darauf  zu  erstttrmen,  doch  hatten  Franceschino 
und  Simone  della  Torre  2eit  gefonden,  nach  Cremona  zu  ent- 
kommen. 

II. 

Sehen  wir  nun  zu,  in  welcher  Weise  die  aufständischen  Be- 
wegungen verliefen,  welche  in  Folge  des  Mailänder  Aufruhrs  in  so 


Ueber  alles  dies  liegt  ein  wichtiges  Protocoll  vor  bei  DönnigesII, 
8—4.  Vergl.  auch  Alb.  Mussato  349.  Wie  hohen  Wt-rtli  Heinrich  VII. 
auf  die  Freunilschaft  und  Trene  der  Guelfenführer  li^ijtp.  {,'eiit  ain-h  daraus 
hervor,  (i;i  >s  er  dieselben  daiualä  auf  jede  Weise  auszeichnele.  6o  bestätigte 
er  dem  Fahppoue  di  Laugosco  nicht  nur  mancherlei  Privilegien  ^W * ^ ' 
mann,  acta  imperii  inedita  II,  251—52),  sondern  beschenkte  ihn  auch  mit 
der  8tadi  Cuale  (NtcoUut  von  Biitrinto  83,  Alb.  V «asato  333), 
•düng  ihn  endlich  am  Oateifeatc  (11.  April)  snm  Ritter.  Dem  Simone  d» 
Colobinno  von  VereelH  verlieh  er  die  erbliche  Qrafenwfirde,  begabte  ihn 
mit  1000  Reichspfund  aus  den  Einkttnften  sn  Yercelli  und  zeichnete  ihn 
gleichfalls  durch  PrivilegbeMätigungen  aus.  Vergl.  die  Urkunden  bei 
Capellina,  i  Tizzoni  p  gli  Avogadri  (Torino  1842X  P>  98  ff.>  und  Nico- 
laus  von  Batrinto  83. 


Heinrich  VIL  a.  die  lombard.  Stkdte  1310—1812. 


113 


vielen  anderen  Städten  Oberitaliens  zum  Ausbruch  kamen.  Zuerst, 
wahischeinlich  schon  am  18.  Februar  erhoben  sich  Crema  und 
Oremona.  .  Die  Ghibellinen  sammt  den  königlichen  Vicaren  beider 
Stftdte  wurden  teijagt  Nach  Cranona  waren  ja  schon  die  della 
Tone  und  die  anderen  aus  Mailand  yertriebenen  Quelfen  geflohen, 
«letzt  stand  der  nltroguelfische  Markgraf  Chiflelmo  di  GaTalcabö  an 
der  Spitze  der  Bewegung.  Gremona  wurde  das  eigentliche  Centrum, 
in  dem  sich  alle  mit  der  neuen  Ordnung  der  DÜige  unsnfriedenen 
Elemente  sammelten.  Nun  ersefaieui  vennutiilich  AnfSrag  Mte, 
Antonio  di  Fissiraga  in  der  Stadt  mit  den  erwähnten  Anträgen 
des  Königs,  die  Cremonesen  aber  wollten  von  Rückkehr  zum 
Gehorsam  nichts  wissen,  sie  erklärten,  sicli  dem  Despoten,  der 
es  auf  die  Vernichtung  des  (iut-lieiitliuins  al>gesehen  habe,  nie 
unterwerfen  zu  wollen,  auch  wären  sie  ausser  Stande  die  ihnen 
auferlegten  schweren  Geldlasten  zu  tragen  In  ähnUcher  Weise 
antwortete  auch  Crema;  daher  sprach  Heinrich  am  5.  März,  d.  h. 
wohl  nachdem  Antonio  di  Fissiraga  nach  Mailand  zurückgekehrt 
war,  aber  Crema  und  Gremona  die  Beichsacht  aus  und  beraubte 
beide  Städte  aller  ihnen  Tom  Reich  yerliehenen  Schenkungen  und 
Privil^en*). 

Etwas  spater  empörte  sich  Brescia In  dieser  Ghibellinen- 
stadt  war  erst  kOrzIich  die  Rflckf&hrung  der  Guelfen  erfolgt 
Maffeo  de'  Maggi,  der  Signore  der  Stadt,  ein  Bruder  des  schon 

im  Jahre  1308  verstorbenen  Berardo  de'  Maggi,  war  durch  den 
königlichen  Vicar  Alberto  di  Rovoglione  da  Castelbarco,  einen 

')  Chron.  Mutinense,  Mural.  XV,  p.  569.  Zwar  ist  liier  der  Zu- 
satz ,die  Sabbati*  falsch^  der  18.  Februar  war  vielmehr  ein  Donnerstag, 
indessen  iMst  sich  nachweisen,  dass  derartige  falsche  Tagesbezeichnnngen 
aaeh  sonst  in  dieser  Chronik  ▼orkommen,  ohne  daas  die  Daten  darnm 
falsch  w&ren.  Ueber  Crema  Tergh  Cbron.  Mntin.,  Marat  IX,  p.  98* 
Abweichende  Daten  geben  Yillani,  ed.  Dragonanni,  CoUesione  di 
storiei  e  cronfsti  Italiani,  Vol.  II,  168  nnd  Chron.  Rcgiense  21. 

')  Sehr  ansprechend  ist  die  neuerdings  von  G.  Weber,  Weltge- 
schichte VII',  83,  aufgestellte  Vermuthung,  dass  der  Abfall  Cremonaa 
direct  veranlasst  sei  durch  die  Ankunft  Guido's  della  Torre  in  dieser  Stadt. 

')  Alb.  Mussato  349—50.  Nicolans  von  Bntrinto  83. 

*)  Bonaini  I,  170—71. 

*)  Vielleicht  am  23.  Februar.    Vergl.  F.  Odorici,  storie  Bresciane 
(Brescia  1856)  VI,  287.    Lanzani  p.  798.    Uchrr  die  gerade  in  Brescia 
besonders  trostiueeu  Parteiverhältnisse  berichtet  J  oh.  de  Gernicnate  1238. 
DeaUctae  Zeitachr.  f.  Geschichtsw.  1&89.  II.  1.  8 


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114 


G.  Sommerleldt. 


gemässi<rteu  Ghibelliin  n,  ersetzt  worden.  Der  ^estiftet^  Friede 
war  aber  nur  von  kurzer  Dauer.  Auf  die  Kunde  von  den  V^or- 
gäcgen  zu  Mailand,  Crema  und  Cremona  empörte  sich  auch  hier 
die  guelüsche  Partei:  ein  heftiger  Strassenkampf  entbrannte, 
schliesslich  mussten  die  Ghibellinen  die  Stadt  räumen  und  zogen 
sich  in  r^as  Castell  Orci  zurUck  Nichtsdestoweniger  liessoi 
eich  die  siegreichen  Guelfen  die  Herrschaft  des  königlichen  Vicars 
Bvmsk  femer  gefallen  und  Tefspracben,  allen  ihren  Verpflichiinngen 
gegen  den  König  nadunkonunen,  wenn  dieser  in  die  dauernde 
Aussehliessnng  der  GhibeUinen  willige.  Was  die  Brescianer  dem 
Könige  zumutheten,  war  der  völlige  Verzicht  auf  die  bisher 
von  ihm  so  consequent  verfolgte  Versöhnungspolitik.  Dieses  An- 
sinnen aber  wies  Heinrich  voll  Entrüstung  zurück.  Auch  hier 
vermochte  daher  Antonio  di  Fissiraga  niclits  auszuriLliten  -),  und 
es  war  eigentlich  selbstverstiindlich,  dass  die  Brescianer  jetzt 
die  nothwendige  Consequenz  zogen,  indem  .<ie  den  köniiTlicheu 
Vicar  aiis-^viesen  und  den  energischen  Uuelfen  Tebaldo  Brusato 
an  ihre  Spitze  ätellten. 

Aehnlich  ging  es  in  Lodi  m ;  auch  hier  richtete  sich  die 
Bewegung  anfänglich  nur  gegen  die  GhibeUinen,  der  Vicar  Jacopo 
di  Borcesello  führte  nach  der  Vertreibung  derselben  die  Regie- 
rung noch  eine  Zeit  lang  weiter*).   Antonio  di  Fissiraga  fand, 

*)  Diese  Ereignisse  sind  übrigens  nicht  recht  durchsichtig.  Villani 
158—54  und  Alb.  HutsatoSIS  berichten  im  Oegensats  an  den  anderen 
Quellen,  daae  die  de*  Meggj  mit  den  Feindaeligkeiten  den  ersten  Anfang 
gemacht  bitten.  Die  von  0 derlei  VI,  287—88,  gegebene  Schildemng 
desKampfes  ist  unbrauchbar^  da  deganx  anf  Dino  Compagni  und  Jacopo 
Mnlvezzo  beruht,  die  nicht  ohne  Weiteres  als  Geschichtsqucllen  benutzt 
werden  können.  Bezüglich  Malvezso's  vergl.  D.  König,  Kritische 
Erörterungen  p.  58  ff. 

')  Nicolaus  von  Butrinto  83,  der  auch  Quelle  lur  die  Vorgänge 
an  Lodi  ist.  Dass  Antonio  s  Wirksamkeit  nirgends  Erfolg  hatte,  war^  wie 
wir  aahen.  In  den  YwUltaisfen  begründet  und,  am  nns  sein  späteres  Ter- 
halten  sa  erkliren,  bedarf  es  gar  nieht  der  Annahme,  dass  er  damals  schon 
sich  mit  Abfallsgedanken  getragen  habe. 

•)  Das'Vicariat  Jacopo8  ist  noch  für  dm  20.  Februar  bexeogt.  Vergl. 
C.  Vij^nati,  Codice  diplonintico  Laudense  IV,  478.  Das  genauere  Datnm 
der  Robpllion  ist  überhaupt  mil)ekannt.  denn  die  von  Ferreto  von 
Viceuza  1063  gegebene  ZeitbciLiiumung:  eadeui  die,  iina  Guido  repulsus 
abcessit,  Antonius  Laudensis,  de  se  nietuens,  regem  abnegat.,  ist  talsch, 
weil  Antonio  noch  Anfang  März.  Crema,  Cremona  etc.  im  Auftrage  des 
Königs  b«reisto. 


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Heinrich  VII.  a.  die  lomlMvd.  Städte  1810—1312.  115 


als  er  die  Aufträge  des  Königs  ausführte,  auch  Lodi,  seine 
Heimathsiadt^  schon  in  ToUer  Bebellion.  Er  yersuchie  zu  Gunsten 
des  Königs  zu  sprechen,  fand  jedoch  kein  Qehdr.  Er  kehrte 
nun  nach  Mailand  zurOck  und  erstattete  dem  König  Bericht. 

Aber  die  Liebe  zu  seiner  Heimathstadt  und  der  Wunsch,  sich 
mit  seinen  Mitbürgern  eins  zu  wissen,  war  in  ihm  Nlüiker  als 
die  Zuueigmig  7.11  TTcinrirli.  Er  erbat  und  erliielt  die  Erlaubm'ss 
aufs  neue  nach  Lodi  zu  gehen  Hier  angelangt,  übernahm  er  so- 
fort die  Leitung  des  Aufruhrs,  vertrieb  den  Vicar  und  bewirkte, 
daaa  sich  Lodi  mit  den  anderen  aufständischen  Städten  aufs  engste 
Torbttndete. 

Auch  in  Como  und  Bergamo  kam  es  zu  unruhigen  Be- 
wegungen *) ;  in  Tiel  scl^rferer  Weise  aber  äusserten  sich  die 

Parteileidenschafteu  in  den  Städten  des  Ostens,  wo  ja  überhaupt 
die  deutsche  Herrschaft  auf  recht  unsicheren  (im nd lagen  stand. 
In  Parma  empörten  sich  die  gufllischen  de'  Rossi  schon  am 

25.  Februar,  unterlagen  aber  und  wurden  aus  der  Stadt  ge- 
trieben     Glücklicher  waren  die  Guelfen  zu  Reggio,  welche  am 

26.  (oder  27.)  Februar  die  ghibellinische  Partei  der  di  Sesso 
sammt  dem  königlichen  Yicar  Spineta,  Markgrafen  Ton  Mala* 
Spina,  verjagten  *).  Dieses  Beispiel  wollten  auch  die  6uelfen  von 
Modena  nachahmen,  doch  wurde  von  dem  dortigen  Vicar  Guida- 
loste  de'  Vercellesi  die  Empörung  im  Keime  erstickt*). 

Seuir  Wirivungen  äussert«  der  Mailänder  Aufruhr  endiuii 
auch  —  treiiicb  in  völlig  entgegengesetzter  Richtung  —  auf  Man- 
tua.  Hier  beschlossen  die  ghibellinischen  de'  Buonacossi,  als  die 
Kunde  eintraf,  wie  gut  es  den  Visconti  geglQckt  war,  sich  ihrer 

*)  Der  KöDlg  gab  diese  ErlaubnlsB  nnr  widerwillig  and  erat  oeeh- 
dem  Bich  Antonio  ▼erpAichtet  bette,  bis  einem  bestimmten  Termin 
sarfickzukebren.  auch  seine  Parteigenossen  Filippone  <li  Langosco  and 

Simone  da  Colobiano  für  ihn  Bürgschaft  geleistet  hatten.  Nicolaus  von 
Butrinto  84.  Der  nuf^cri^rlieinlich  weniger  gut  unterrichtete  Joh.  de 
Cernienate  1249  spricht  irrthUmlicb  von  einer  Fl uc h t  des  Antonio 
ans  dern  koni^liclteu  Lager. 

')  Alb.  Mussato  357.    Nicolaus  von  Butrinto  85. 

')  Alb.  Mussatu  '641.  Chr.  Regiense  22.  Chr.  Estense,  Mural.  .W, 
872.  Chron.  Mutinense^  Murat.  XV,  p.  570.  Istoria  di  Parm&,  Murat.  XII, 
p.  731. 

^)Alb.  Massato  854.  Chron.  Regiense  22.  Chron.  Matinense  570. 
*)  Chron.  Matinense^  Hnrat.  ZI^  p.  98. 


116 


6.  Sommerfeldt. 


Gegner  zu  entlerligen,  ein  gleiches  Verfahren  auch  den  GKielfen 
ihrer  eigenen  Stadt  gegenüber  anzuwenden.  Sie  Heesen  su  dem 
Zweck  in  der  Stadt  durch^  ihre  Anhänger  einen  Tamnlt  erregen, 
zugleich  aber  das  Gedieht  aussprengen,  die  Guelfen  hätten  ver- 
i^therischerweise  zu  den  Waffen  gegriffoi.  Als  nun  aus  dem 
Tumult  sich  ein  harter  Kampf  entwickelte,  blieben  die  de'  Buo- 
nacosn,  da  sie  ja  alles  gut  vorbereitet  hatten  %  Sieger.  Nun  aber 
hüteten  sie  sich  wohl  ihre  besiegten  Gegner  aus  der  Stadt  ssu 
vertreiben,  sondern  wandten  sich  vermittelst  des  ilmt  ii  ij^ünstig 
p'esinnten  Vicars  Lappo  di  Fai'inata  an  den  König  und  verlangten 
die  Ausweisuni^  der  (ruelfen. 

So  machten  sich  wiederum  überall  die  Parteigegen sätze  ganz 
mit  derselben  Schärfe  geltend  wie  vorher,  ehe  Heinrich  nach 
Italien  kam.  Der  Grund  dafür  war  wesentlich  in  der  verkehrten, 
allzu  idealistischen  Politik  des  Königs  zu  suchen.  Indessen  be«* 
durfte  es  noch  weiterer  Erfahrungen  für  Heinrich,  um  ihn  zum 
Aufgeben  dieser  Politik  zu  bewegen. 

Zunächst  beschäftigten  ihn  die  Mailänder  Verhältnisse.  Mai- 
land musste  schon  am  20.  Februar  aufe  neue  den  Fidelitätseid 
leisten  aber  erst  am  20.  März  erhielt  es  die  ihm  von  frtlberen 
Königen  und  Kaisern  gemachten  Schenkungen  bestätigt*).  Oremona 
und  die  anderen  rebellischen  Städte  hoffte  Heinrich  leicht  zum 
Gehorsam  zurückzuführen.  Er  befahl  dem  Generalvicar  Amedi  us 
von  Savojen,  das  Gebiet  dieser  Städte  zu  verwüsten      Aber  der 

0  Alb.  Hasaato  358  undFcrreto  von  Vicenza  1068  ff.  Nach 
letiterer  Quelle  wurden  die  Qaelfen  im  Kampfe  aogleieb  vertrieben, 
Miiseato  hingegen  erwähnt  von  dem  Kampfe  nichts,  läset  vielmehr  des 
Weggehen  der  Onelfen  in  friedlichater  Weise  geschehen,  indem  sie  einem 

Befehle  des  Vicare  und  i1<  s  Bischöfe  Aimo  von  Genf  gehorchen.  Ich 
glaubte  Ferreto's  Bericht  nicht  gsns  verwerfen  sn  sollen,  weil  derßelbe 
gnt  unterriclitt  t  sein  konnte  und  e«  andererseits  nicht  pfanz  unwahrschrin- 
lieh  sein  diirft*'.  dass  der  an  diesen  Vorf^ängcn  personlich  intereeairte 
Mussato  hier  absichtlich  den  wahren  Öachverhalt  verschleiert. 

*)  Dönniges  I,  39—41. 

')  Dnmont,  Corps  diplomatique  363. 

*)  Da  Amedene  am  17.  April  schon  wieder  su  Mailand  nrknndet 
(Dönniges  II,  6),  so  wird  ihm  der  Auftrag  sn  jenem  Flilnderongssuge 
vielleicht  schon  Ende  Kärz  ertbeilt  sein.  Dass  auch  Walram,  des  Königs 
Bruder,  an  diesem  Zuge  Theil  genommen  h&he^  berichtot  F<>rreto  von 
Virenza  1067.  Diese  Nachricht  scheint  auch  durch  Nicolaus  von 
Butrinto  86  ihre  Bestätigung  su  finden. 


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Heinrich  VII.  n.  die  lombard.  Städte  1310—1312.  117 


EinschüchteniDgsversuch  schlug  fehl ;  das  Einzige,  was  Amedeus 
erreichte,  war  ein  Vertrag  mit  den  Brescianern,  welcher,  wie  es 
scheint,  die  Auswechslung  der  beiderseitigen  Gefangenen  betraf 

Was  die  Aufständischen  in  ihrem  Widerstand  bestärkte, 
war  einmal  der  Umstand,  dass  sie  wussten,  Heinrich  wolle  zum 
Pfingstfeste  in  Rom  sein,  sodann  die  Hoffnung,  es  werde  dem 
Könige  viel  mehr  daran  liegen,  Florenz  und  die  anderen  Städte 
der  tuscischen  Liga  zur  Botmässigkeit  zu  zwingen  als  noch 
weiter  seine  Kraft  den  lombardischen  Angelegenheiten  zuzu- 
wenden. Heinrich  aber  dachte  anders;  er  hielt  es  für  noth- 
wendig.  ehe  er  nach  Rom  aufbrach,  die  Rebellen  zu  deraütlii^^en 
und  seine  kfmiir'iche  Autorität  in  Lombardien  dauernd  zu  be- 
festigen. Daher  iorderte  er  durch  Sendschreiben  vom  12.  April 
alle  treu  gebliebenen  Städte  auf,  zunächst  zum  Kampfe  gegen 
Oremona  Truppenoontingente  nach  Treviglio ,  einer  kleinen 
Grenzfeste  des  mailändischen  Gebiets,  zu  entsenden  %  und  setzte 
zugleich  im  üinverständniss  mit  dem  Papste  einen  späteren 
Termin  fUr  die  Eaiserkrönung  fest^  den  15.  August^). 

Dieses  energische  Auftreten  des  Königs  wirkte:  Lodi  und 
Crema  schickten  Gesandte,  um  ihre  Unterwerfung  anzukündigen. 
Am  17.  April f  wie  es  scheint,  trafen  die  Gesandten  ein 

>)  Vergl.  hierüber  auch  Urk.  8.  Mai  1311:  Oinlini,  memorie  IV 886. 

')  In  der  That  wÖrde,  wenn  Heinrich  damals  gegen  Florenz  ge- 
zogen wäre,  sich  diese  wichtigste  aller  Gnelfcnstädte  ihm  gutwillig  gefügt 
haben,  denn  die  Riistiuip-'Ti ,  welche  der  Hund  vcriTvsJaltet  hatte,  waren 
ungenügend^  die  Versprechungen  Konig  Robert  s  boteu  wenig  Sicherlieit, 
ond  Clemens  V.  wies  eben  daraals  in  nachdrücklichster  Weise  die  Floren- 
tiner an,  den*Wttn8chen  des  deatschen  Königs  in  allen  Punkten  so  will- 
fahren. Vergl.  ILPöhlmann,  Der  Römeraug  Kaiser  Heinrich's  VII.  nnd 
die  Poli^k  der  Carie,  des  Hanses  Anjoo  and  der  Weifenliga  (Nfirnberg 
1875),  p.  80-31. 

>)  Alb.  Mnssato  858.  Dönniges  II,  142—44.  Als  Tennin  wird 
hier  der  18.  April  festgesetzt. 

*)  Urk.  17.  April:  Dönniges  II.  6-7.  Bonfiini  T.  174--7G.  Ein 
pÄjistliches  Schreiben  vom  28.  Februar,  das  lüerauf  Bezug  hat,  bei 
Bonaini  I.  168—70.  (Vergl.  nucli  lieg.  ('!eni.Nr.  7499.)  Heinrich  muss 
nach  Bouaini  I,  280  das  Schreiben  sehou  aiu  14.  Marz  erlialten  haben. 
Deber  die  anfst&ndisclien  Bewegungen  in  der  Lombardei  scheint  Heinrich 
den  Papst  gleich  anfangs  genau  informirt  ra  haben,  wenigstens  finden 
wir  dnen  Qesandten  desselben,  «Anlonins  eondominns  Bargiaram**,  am 
86.  Febmar  1811  in  Avignon  anwesend,  ürk.  Reg.  Clem.  Nr.  6594. 

*)  Anf  dieses  Datnm  würde  wenigstens  die  Angabe  des  Nieolaus 


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G.  Öommerfeldt. 


Heinrich  empfing  sie  sehr  ungnädig,  doch  lies.s  er  sich  nach 
langem  Bitten  zur  Milde  stimmen  und  sicherte  beiden  Städten 
seine  Vei  /,(  ilmng  zu  Der  Miirseiiali  Heinrich  von  Flandern 
ging  gleich  am  nächsten  Tage  nach  Lodi  und  Crema  und  er- 
griff, nicht  ohne  Schwierigkeiten  von  beideu  Städten  für  den 
König  Besitz.  Dieser  selbst  folgte  am  19.  April  nach und 
stellte  dort  den  Zustand,  wie  er  vor  dem  Aufruhr  geherrscht 
hatte,  wieder  her^).  Antonio  di  Fissiraga  und  eine  Anzahl 
anderer  yomehmer  Lodesen  bfldeten  auf  dem  weiteren  Manche 

von  Butrinto  84:  »die,  quo  vestii  nunUi . .  .  publicarent  gratitm,  quam 

regi  faciebatis  snppr  commissione  Piie  coronationis"  führen. 

')  Der  Zorn  des  Kuiii|,'^.s  wurde  ganz  besonder!»  durch  den  Umstand 
erhuht,  dass  der  trenlo-c  Antonio  di  Fissiraga  einer  der  Gesandten  Lodis 
war.  Es  bedurfte  erst  der  Fürsprache  der  Königin  und  des  üralen  Atnedeus, 
am  den  König  m  besinftigen.  Audi  Enbiacbof  Balduin  von  Trier  wird 
eich  SU  Onnaten  der  Bittenden  verwandt  haben  ^  denn  er  erhielt  ungel&hr 
um  diese  Zeit  TOn  der  Commune  Lodi  100  Goldflorin  geschenkt  Dies  geht 
ans  einem  von  Balduin  eigenbindig  ▼erfaseten  Einnahmeveneiclmiis 
(Deutsche  Zeitschrift  iUr  Geschichtswissenschaft  I,  450)  hervor. 

.IoIk  de  Cermenate  1250 — o2  schildert  wenigstens,  wie  die 
Stiinmiiiifj  zu  Lodi  beim  EiutretTen  Hfinrirh.s  von  Fland(?rti  iuinuT  noch 
sehr  kriegerifch  war  und  die  Hiirger  die  Thore  erst  utlneten,  als  man 
drohte^  die  als  Geissein  znriick behaltenen  lodischeii  Gesandten  zu  tödten. 

*)  Heinrich  orkuiidet  am  19.  April  —  das  Osterfest  hatte  er  in  Pavia 
gefeiert  —  noch  au  Hailand  (Urkunde  hrsg.  von  £.  Winkelmann  in 
Forschungen  a.  dt  Gesch.  ZVin,  480),  am  selben  Tage  aber  aneh  schon 
SU  Lodi.  (Bahmer,  Reg.  Henr.  Nr.  886.  Bonaini  I,  174—76  und 
Böhmer,  Reg.  Henr.  Nr.  888.)  —  Eine  hödist  fabulose  Geschichte  von  der 
Ontreue  eines  königlichen  ünterkanzlers,  welcher  während  des  Hailänder 
Aiiif  Titlialts  einen  Anselilag^  znr  Erniordnng  des  Königs  und  seines  ganzen 
Heeres  entworfen  haben  sollte.,  erzählen  die  Gesta  Baldewini  216 — 17. 
Schon  Doaiiuicus^  Baldewin  von  Lützelbarg  p.  107.,  An m.  4^  und  Dbu* 
niges,  Kritik  etc.,  p.  104 — 105,  haben  das  Ganze  —  und  mit  Recht  — 
fQr  ein  schlecht  erfbndenes  lUrchen  eriüirt.  Trotidem  sucht  Irmer, 
Die  Romfahrt  König  Heinrich^s  VII.  im  Bildereykins  des  Codex  Balduini 
Treverensis  (Berlin  1881),  die  Geschichte  an  retten  durch  Heraoiiehong 
einer  Stelle  der  Bologneser  Chronik  des  Matteo  de"  Griffoni.  Mtira- 
tori  XVIIL  p.  137.  Bei  Vergleichung  mit  der  Historia  miscella  Bono- 
niensis.,  Muratori  XVIIT.  p.  ',',22.  hatte  Irmer  aber  leiclit  merken  können, 
dass  es  sich  an  jener  Stelle  des  Matteo  de'  Grit't'oai  nicht  um  einen 
Unterkanzler  Heinriclis  V  II.  handelt,  sondern  nm  einen  Bol ügueäer 
Notar,  der  uut  ilelehl  des  Todesia  von  Bologna  hingerichtet  wird, 
und  der  mit  Heinrich  VII.  nicht  das  Mindeste  tu  thun  hat 

*)  Bonaini  I,  176--77. 


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Heinrich  VIL  u.  die  iombard.  Städte  1310—1312.  119 

des  Köni|2fs  stämiigf.-s  Geleite  Kach  Lodi  kamen  in  diesen 
Tagen  Gesandte  Cremonas ,  welche  aucli  für  ihre  Stadt  um  die 
(iuade  des  Königs  baten  In  Cremona  hatte  nämlich ,  als 
Heinrich  so  plötzlich  anrückte  und  die  Hilfe  des  tuscischen 
Bundes  ausblieb  die  friedliebende  Partei  der  degh  Amati  die 
Oberhand  erhalten,  so  dass  Gtiillielmo  di  CaTalcabd  mit  seinem 
Anhang  fliehen  musete. 

Die  einfachste  Klugheit  (so  könnte  es  scheinen),  hätte  er- 
fordert, dass  Heinrich  sich  den  Cremonesen,  welche  ja  nur  das- 
selbe gethan  hatten  wie  die  Bürger  von  Crema  und  Lodi,  günstig 
zeigte.  Aber  so  sehr  sich  auch  die  Bewohner  dieser  Stadt 
demüthigttsn ,  und  so  augonl allige  Beweise  tiefgehender  iieue 
sie  an  den  Ta^  lepften,  Heinrich  blieb  dabei,  diesmal  Strenpfe 
walten  zu  lassen,  entweder  weil  er  meinte,  so  am  besten  neuen 
Rebellionen  voi-zuheugen ,  oder  weil  er  gegen  Cremona,  als  die 
widerspenstigste  aller  Städte  des  Lonibardeubundes ,  von  gams 
besonderem  Hasse  erfüllt  war.  Nach  kurzem  Aufenthalt  zu 
Crema ^)  zog  er  am  20.  April  über  Soresina  gegen  Cremona 
heran,  welches  ihm  willig  die  Thore  öffnete,  da  es  die  Hoffiiung 
anf  eine  schliessliche  Sinnesänderung  des  Königs  nicht  ganz  auf* 
gegeben  hatte.  Bei  der  Ankunft  zogen  ihm  Sovramonte  degli 
Amati  und  sechzig  andere  edle  Cremonesen  entgegen.  Heinrich 
Hess  sie  ergreifen  und  in  den  Schlössern  der  Umgegend  gefangen 
setzen.  Er  bedachte  nicht,  dass  ja  gerade  diese  Männer  die 
Wendung  zum  Besseren  in  Cremona  bewirkt  und  sicli  so  gios.<>e 
Verdienste  um  die  königliche  Sache  erworben  hatten,  üeber 
Cremona  erging  am  29.  April  ein  entsetzlich  hartes  Straf- 
gericht •^).  Die  Tliore  und  Mauern  der  Stadt  wurden  geschleift, 
ebenso  alle  Thürme,  mit  Ausnahme  des  Turriazzo  aui  dem  Markt- 

')  Joh.  de  Cerm-  nate  1252—58. 

*)  Alb.  Mu88atoot>4.  Ferreio  von  V icenza  1067— 66.  Nicoiaus 
▼Ott  Butrintu  85. 

*y  Die  Florentiner  hatten  in  der  That  eine  Schaar  aasgerüstet,  um 
sie  den  Cremonesen  sn  Hilfe  sn  senden,  doch  war  dieselbe  noch  nieht  ab» 
gegangen,  als  die  Nachrieht'  von  der  Ergebung  CremonM  eintraf.  Tergl, 
Bonaini  TL,  25— 26>  28—30. 

*)  Hier  finden  wir  ihn  am  25.  April.  Bonaini  I,  260. 

*)  Vergl.  Job.  de  Cermenate  1345—55.  Ferreto  von  Vieentt 
1068.  Alb.  lfas8ato864.  Chronici  Cremonensis  Cragmentum,  Mon.  Qenn. 
SS,  XVIU,  p.  806. 


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120 


G.  Sommerfeldt. 


pkti.  Dieser  bmstrolle  und  durch  sein  Alter  elirwttrdige  Bau 

blieb  auf  Bitten  der  Königin  verschont.  Ausserdem  ging  Cremona 
aller  seiner  Pnvilt'gieii  iüi-  immer  verlustig,  wurde  Keichskammer- 
gut,  musste  auf  seinen  Landbezirk  verzichten  und  100000  Gold- 
florin  zahlen  Die  entflohenen  Rädelsführer  endlich  verfielen 
als  Reichsfeinde  dem  Banne ,  wukU  n  von  nWen  f^rs etzlichen 
Acten  ausgeschlossen,  ihr  Vermögen  conüscirt  und  ihre  Häuser 
niedergerissen 

Dieses  Edict,  zumal  es  mit  grosser  Strenge  zur  Duchführting 
gebracht  wurde«  bedeutet  einen  völligen  Umschwung  in  der  Politik 
des  Königs.  Bisher  hatte  er  seinen  Ruhm  darin  gesucht,  als 
der  segenspendende  Friedensstifter  zu  erscheinen,  dem  das  Wohl 
aller  in  Reicher  Weise  am  Herzen  Hegt;  jetzt  dagegen  begann 
er  strafiEere  Saiten  au&uziehen,  weil  er  sah,  dass  mit  der  ein- 
ÜMshen  YersShnungspolitik  nicht  zum  2Sel  zu  kommen  sei,  und 
weil  er  meinte,  dass  er  es  bei  seiner  nunmehr  gefestigten 
Stellung  wagen  dürfe,  die  Widerspenstigen  seinen  Zorn  flihleu 
zu  lassen. 

Dieser  Wechsel  in  Heinrich's  Politik  zeigte  sich  damals 
auch  in  anderer  Hinsicht  sehr  deutlich.  Heinrich  hatte  bald 
nach  Beginn  des  Römerzuges  die  Vermittlung  des  Papstes  an- 
gerufen, um  König  ßobert  zur  Herausgabe  Alessandrias  und  der 
anderen  von  ihm  occupirten  Städte  Piemonts  zu  bewegen'). 
Clemens  Y.,  der  völlig  unter  französischem  Einfluss  stand,  hatte 
in  Ghmsten  Robert's  entschieden  daher  schickte  Heinrich  gegen 
das  Ende  des  Maitihnder  Aufenthalts  eine  Gesandtsduft  nach 
Avignon,  welche  gegen  diese  Entscheidung  Protest  einlegen  und 


*)  NieolaoB  von  Batrinto  92  gibt  nur  60000  Qoldflorin  an.  Er 
8etit  dit  Snvme  hfimnter,  denn  es  kommt  ihm  darauf  an,  den  König  weniger 
eebnldig  mebetaen  so  lassen. 

*)  üeber  letzteres  veigl.  Urk.  10.  Mai.  Dönnlgee  IL,  148^51. 

')  Vergl.  8*  41  meiner  Dissertation. 

*)  Pühlmann,  p.  44.  Heinrich  liattp  Rnf  pin«»  für  ihn  günstige  En t- 
Bcheidung  des  Papstes  fest  gerechnet,  da  dieser  bei  Beginn  de?  Römer- 
zuges im  Herbst  1310  an  Alba  und  Alessandria  je  ein  Sclireibeu  gerichtet 
hatte  mit  der  Aufforderung,  dem  aukommenden  deutschen  Könige  den 
Treueid  sn  leisten.  Reg.  Clem.Nr.  6836.  Vergl.  nach  Dönniges  11,114 
und  Kicolans  von  Batrinto  71.  Damals  hatte  also  Clemens  die  Stidte 
^ba  und  Alessandria  noch  als  xnm  Verbände  des  Beiehes  gehörig  be- 
trachte«. 


Heinrich  Vil.  u.  die  lombard.  ätädte  1310- 1S12.  121 


Tom  Papste  eine  thatkriiltiurre  Unterstützung  der  Bestrebungen 
Heinrich  s  verlangen  sollte 

Eine  nicht  minder  energische  Behandlung  fanden  jetzt  auch 
die  Angelegenheiten  der  östlicheren  Gebiete.  Anfang  April  sandte 
Heinrich  dorthin  seinen  yertrauten  Rathgeber  Bischof  Aimo  tod 
Genf^.  Hier  handelte  es  sich  in  erster  Linie  um  Padua*). 
Gesandte  dieser  wichtigen  Guelfenstadt  liatten  schon  der  Er0- 
nungsfeierlichkeit  vom  6.  Januar  beigewolmt,  dann  hatten  die 
Paduaner  auch  schon  Uber  die  Bedingungen  yerhandelt,  unter 
welchen  die  Herrschaft  Uber  ihre  Stadt  an  den  König  Ubergehen 
sollte.  Heinrich  hatte  sich  damals  zu  sehr  weitgehenden  Oon- 
cessionen  verstanden:  bei  der  Auswahl  des  für  Padua  zu  er- 
nennenden Vicars  sollte  den  Paduanern  eiu  gewisses  Mitbestim- 
mungsrecht zustehen  und  dieser  Vicar  nur  ein  halbes  Jahr  im 
Amte  bleiben.  Ferner  sollte  Padua  auch  im  ungestörten  Besitze 
Vicenzas  belassen  werden,  nur  sei  die  Entrichtung  einer  Con- 
thbution  von  100000  Goldfiorin  erforderlich. 

Die  Verhandlungen  waren  durch  paduanische  Bevollmächtigte 
in  Mailand  geführt  worden.  Als  diese  nun  Ende  Februar  oder 
Anfang  März  heimkehrten,  hatte  soeben  der  Abfall  Oremonas 
und  so  vieler  anderer  Städte  stattgcfonden.  Unter  diesen  ver» 
änderten  Verhältnissen  hatten  die  Padnaner,  welche  im  Geiste 
schon  eine  allgemeine  Erhebung  Itsliens  voraussahen,  kerne 
Lust,  auf  den  Pact  einzugehen,  und  brachen  die  Beziehungen 
zum  Könige  ab.  Nun  war  aber  die  Herrschaft  Paduas  bei  der 
Stadt  Yicenza  sehr  unbeliebt^)  und  für  Heinrich  mithin  die 


')  Dies  ergibt  sich  aus  der  wichtigen  Ge8andt.'<c1iaft8inBtmction.,  Dön- 
niges  II,  219  ff.  Sie  lehrt,  dass  Heinrich'»  Verhaiiui."*?  «um  Papste  damals 
noch  nicht  getrübt  war,  aber  die  Ereignisse  unaufiialtsani  einem  Conilict 
sttdräaglen. 

*)  Diw  fiingirt  in  Urk.  81.  Hän  (Oinliai  Vn*,  204)  noch  in 
Mailaad  als  Zeug«. 

')  Genauer  haben  über  das  Vwliilltaiss  Paduas  zu  Heinrich  VII.  ge» 
handelt:  Toews,  AJbsrtinns  Mnssatns  und  Heinrich  ¥11.  (Diss.),  Greifs- 
wnld  1874.  Wychgram,  Albertino  MussatofDissO. Leipzig  1880.  Friedens- 
bürg  (Forschungen  zur  deutschen  Geschichte  XXIII.  1  (T.j. 

*)  In  Vicenza  beötand  eine  förmliche  A'erpchu uning  '^''^ 
Paduanerj  Heinrich  VII.  war  davon  in  Kennitiiss  gebetet  durch  den  ver» 
triebanen  Tieantiner  Sigonfrado  Oanaara»  Vergl.  Ferra to  von  Vicansa 
im  ff. 


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122 


ii.  öommerieldt.. 


Möglichkeit  gegeben,  sicli.  wenn  er  wollte,  an  den  i'aduanem 
für  ihr  zweideutiges  Verhalten  aufs  empfindlichste  zu  räclien. 
Hiermit  zögerte  er  denn  auch  nicht,  und  Bischof  Aimo.  kaum 
erst  in  Verona  angekommen,  vollführte  mit  Uilie  der  della 
Scala  am  15.  April  ^)  die  Befreiung  Vicenzas  von  der  Herrschaft 
der  Paduaner.  Yicetizs  durfte  sich  als  freie  Commune  consti- 
tttiren  und  wurde  einem  Vicar,  dem  Pisaner  Giomnni  Zeno, 
welcher  bisher  das  Vicanat  von  Verona  bekleidet  hatte,  unter- 
stem. 

In  Mantua  stellte  Bischof  Aimo  die  Ordnung  her,  indem 
er,  den  Wttnschen  der  de'  Buonacossi  entsprechend,  die  Guelfen, 

weil  sie  an  dem  Aufrulir  schuldi«i^  yfeweseu  wären,  aus  der  Stadt 
Verbannte.  Auch  in  Parma  und  Modena.  wo  die  Guelten  ja 
schon  vertrieben  waren .  wurde  das  liegiment  der  Ghibellinen 
sanctionirt  und  He;j:i^no  kelirte  eben  damals  wieder  zur  Herr- 
schaft des  Königs  zurück  'j.  Selbst  nach  Venedijj;  und  Treviso 
ging  der  Genfer  Bischof  und  hatte  sich  hier  des  ehrendsten 
Empfangs  zu  erfreuen  Beide  Communen  standen  treu  zu  der 
Sache  des  Königs^). 

üm  sich  der  Treue  der  Ghibellinen  in  jeaen  östlichen 

')  Dieses  Datum  ergibt  sich  am  sichersten  aus  Urk*  9.  Juni  bei  Alb. 
Mussato  372.  Vergl.  auch  Frieden sburg (Geschichtsschreiber  der  deat* 
sehen  Vorzeit,  Lief.  67,  p.  398,  Aum.  2.). 

BonaiDi  U,  28,  vergl.  31-r^2. 

•)  AJb,  Mnssato  876—77, 

*y  Gesandte  VenedigB  waren  schon  am  5.  November  1310  an  Heinrich 

geschickt  worden.  Vergl.  H.  Simons  fei  d,  Der  Fondaco  dei  Tedeschi  in 
Venedig  und  die  Deutsch -Venezianischen  Handelsbeziehungen  (Stuttgart 
1887)  I,  12,  und  Mnn.  Germ.  T.T..  TT.  509.  Eine  zwoite  Gesandtschaa 
war  in  Mailand  bei  dir  Anmung  zugt'f^'rn.  Eine  dritte  begab  sich  am 
20.  Januar  au  den  kouigliclieii  Hof.  (Mun.  Germ.  LL.  II,  509—510.)  Diese 
letstere  richtete  an  den  König  die  Bitte,  er  möge  far  Venedig,  welches 
unter  dem  snf  ihm  lastenden  Inlerdict  —  vergl.  S.  13  meinw  DissertatioD 
—  schwer  su  leiden  hatte,  Fürsprache  beim  Papst  einlegen.  Heinrich  that 
dies  bereitwillig  (Winkel mann,  Acta  II,  257)  und  hatte  anch  den  Erfolg, 
dass  Clemens  Y.  des  Interdict  anfhob.  LUnig,  Codex  Italiae  dipl.  17, 
1611 — 20.  Roman  in,  Storia  documentata  III,  28  ff.  üebrigens  möge  es 
gp?»tattft  sein,  einen  Fehler  zu  berichtigen,  der  an  jener  Stelle  meiner 
Dissertation  stehen  geblieben  i.«f  T)ie  gegen  Venedig  gerichtete  Inter- 
dictionsbnlle  ist  am  20.  Marz  130^,  und  nicht,  wie  dort  falschlich  ange- 
geben ist,  am  27.  Marz  erlassen. 


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Heinrich  VII.  a.  die  lombard.  Städte  1810—1312. 


123 


Gegenden  zu  versichern  und  zugleich  auf  Padua  einen  Druck 
auszuüben,  ging  Heinrich  zu  eben  dieser  Zeit  in  der  Begünstigung 
der  Gkibellinen  noch  einen  Schritt  weiter.  Er  ernannte  die  Brüder 
Alboino  und  Cangrande  deUa  Scala  zu  lebenslänglichen  Reichs- 
Ticaren  für  Verona,  den  Passenno  de'  Buonacoesi  zum  Beiche- 
Ticar  fQr  Mantua  und  dem  Rizzardo  dft  Oammmo  Übertrag  er 
dasselbe  Amt  in  Treviso Diese  Ernennungen  bedeuten  den 
endgOltigen  Bruch  mit  der  bisherigen  Yermittlungspolitik.  Hein- 
rieh  stellte  sich  auf  den  Standpunkt  des  Parteimannes  und  be- 
gann, dem  Zwange  der  Verhältnisse  folgend,  das  Parteiinteresse 
der  Ghibeliinen  über  dasjenige  der  Gesammtheit  zu  stellen  oder 
doch  dem  der  Guelfeii  weit  vorzuziehen. 

Aus  diejsem  Zusammenhange  heraus  erklärt  sich  uns  auch 
jenes  harte  und  scheinbar  so  ungerechtfertigte  Vorgehen  Hein- 
rich's  gegen  Crcmona.  Dasselbe  war  nicht  der  Act  eitler  Kach- 
.su(  }it,  als  welchen  ihn  unsere  Quellen  und  mit  ihnen  die  neueren 
Bearbeiter  hinsustellen  lieben,  sondern  entsprang  der  Ueber- 
zeugung,  dass  völlig  neue  Grundlagen  geschaffen  werden  mussten, 
wenn  die  Pacificirang  BeichsitaUens  dauernd  gelingen  sollte. 
Verliert  daher  tou  jetzt  ab  die  Politik  Heinrich's  den  roman- 
tischen Charakter,  welcher  ihr  bis  dahin  angehaftet  hatte ,  so 
war  seine  Lage  darum  nicht  ungünstiger  geworden;  denn  jenes 
über  Cremona  verhängte  Strafgericht  übte  in  der  That  auf  die 
beiden  allein  noch  im  Widerstande  beharrenden  Städte  ßrescia 
und  Padua  einstweilen  den  heilsamsten  Einlhiss  aus. 

Padua  hatte,  als  die  Kunde  von  der  Eroberung  Vicenzas 
durch  die  Deutscheu  und  Veroneser  eintrat',  zuerst  versucht,  diese 

')  Für  die  Uebertragan^  di«a«r  lebenalftnglicheii  Ti«ariste  (▼ergl. 
anch  Felsberg^  Beitrr.  p.  28  ff.)  worden  sehr  bedeutende  Sammen  genhlt; 
so  zahlte  Riiiardo  da  Cemmino  16000  Goldflorin  (Verci  V,  138),  Passe- 
rino  de'  Bnonacossi  sogar  20000  Goldflorin,  (Vergl.  Bonaini  I,  200.) 
Die  Ernennnniv  des  Rizzardo  zum  Vicar  Trevieos  erfolgte  am  10.  Mai 
(Verci  V.  lAs).  die  der  Vicare  von  Mantua  und  Verona  etwas  früher 
(Alb.  Mustiatü  358),  doch  sind  die  genaueren  Datni  nnlirknnnt,  Pan- 
▼inius^  Antiquitates  Veronenses  (Palavii  1608)  p.  206  sagt  zwar,  dass  die 
della  Scala  am  7>  Min  (die  dominieo,  nonte  Uftrtii)  »i  Reiehrriearen  er- 
nannt  aeien^  indeeaen  sagt  er  nicht,  welcher  Quelle  er  dleeet  Datum  ent- 
nommen bat.  Dasselbe  dürfte  zudem  falsch  sein,  denn  als  Aimo  Ton  Genf 
Anfang  Apiil  in  Verona  eintraf,  hatte  der  bisherige  Vicar  Veronas,  der 
Pisaner  Giovanni  Zeno,  soeben  erst  sein  Amt  za  Gunsten  der  delia  Scallt 
niedergelegt.   Vei^l.  Ferreto  t.  Vicenza  1069. 


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124 


G.  Öonunerfeldt. 


Stadt'  wiederzugewinnen,  dann  aber  dieses  üntemelimeii  als 
aussichtslos  aufgegeben.  Dagegen  arbeitete  man  um  ho  eifriger 
daran.  Padua  selbst  in  Vertheidigungszustand  zu  setzen  Man 
war  eutschlnvx  II,  .sich  bis  aul's  äubserste  zu  wehren,  und  schickte 
auch  Gesandte  nach  Florenz,  um  die  Aufnahiue  Paduas  in  den 
Verband  der  iuscischen  Chielfeuhga  zu  bewirken  Diese  krie* 
gerische  Stimmung  schlug  freilich  schnell  um,  als  in  rascber 
Aufeinanderfolge  die  Nachrichten  Ton  der  Ergebung  Lodis, 
Oremas  und  Oremonas  und  dem  harten  Schicksal,  welches  die 
letztere  Stadt  betroflEen,  anlangten. 

Jetzt  fürchteten  die  Paduaner,  der  König  werde  eogleich 
gegen  ihre  eigene  Stadt  heranziehen.  Um  dieeee  abzuwenden, 
entschlossen  sie  sich  zum  Gehorsam.  Am  8.  Mai  wurde  eine 
aus  den  angesehensten  Männern  der  Stadt  zusammengesetzte 
Gesandtschaft  beauftragt,  sich  m  das  Lager  zum  Könige  zu 
begeben  und  die  Bedingungen  festzustellen,  unter  welchen  die 
üebergabe  der  Stadt  zu  erfolgen  hätte  ). 

Auch  die  Bresciaten  zeigten  sich  damals  zu  einer  Ver- 
ständigung bereit;  sie  schickten  auf  die  Kunde  von  der  schweren 
Bestrafung  Cremonas  zwei  Gesandte  und  erboten  sich  aufs 
neue,  ihre  Stadt  dem  Könige  auszuliefern,  wenn  dieser  auf  die 
Rückführung  der  GhibeUinen  verzichte*).  Hätte  Heinrich  den 
Yonchlag  angenommen,  und  wäre  er,  wie  es  ihm  so  viele  ein- 
sichtige MSaner  aoriethen  %  damals  schnell  nach  Tuscien  geeilt, 
so  wflrde  er  in  der  That  dem  Ziele,  welches  er  sich  gesteclEt 
hatte,  der  Wiedergewimfiung  Reichsitaliens  ftir  die  deutsche 
Herrschaft,  bis  zu  einem  beträchtlichen  Grade  nahe  gekommen 
sein.  Indessen  Heinrich  wies  die  Anträge  der  Bresciaten  zurück. 
Vielleicht  meinte  er,  dieselben  würden  sich  noch  weiter  ein- 

Verci  V,  135—37. 

*)  Dlete  QsMHidten  fiodea  wir  mh  wIrUleb  am  80.  April  in  FIokdi 
anwesend.  (Bon als i  II,  96.) 

*)  In  Urk.  Dönniges  n,  147—48  wird  uorkwitrdigerweise  nnr  ein 
einsi^r  Gesandter  Paduas,  Antonio  di  Yigodarzere  genannt  Die  Ifamen 
aller  Gesandten  (zu  diesen  gehörte  anch  nnser  Geaehiehtsschreiber  Mus- 
iato  selbst)  nennen  Alb.  Mussato  336  nnd  Ferreto  Ton  Yieenza  1073. 

*)  Dies  berichtet  I^icolaus  von  Butrintn  '^Q. 

^)  Am  klarBton  sprach  dies  Dante  in  dem  schunen,  von  tiefem 
poUtischen  Scharf  blick  zeugenden  Briefe  aus,  welchen  er  am  18.  April  1311 
an  Heinrich  VIL  richtete.  (Fraticelli,  üpere  minore  di  Dante  III,  488  ff.) 


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Heinrich  TIL  u.  die  lombard.  Städte  1310-1812. 


125 


schOchtern  lassen  und  so  ohne  Kampf,  wie  es  ja  Crenioiia  gc- 
than,  ihre  Stadt  bedingungslos  übergeben*  Sicher  aber  war  ein 
anderes  Moment  auf  die  Entechliessimgen  des  Königs  von  viel 
grösserem  Einfluss :  Breecia  war  eine  der  Städte  des  Ghibellinen- 
bundes.  In  Folge  der  neuefiten  Wendung  seiner  Politik  sah  Hein- 
rich sich  mehr  und  mehr  auf  die  üntersttttzung  durch  die  Ghi- 
bellinen  angewiesen  und  daher  auch  zu  Concessionen  gegen  diese 
Partei  genöthigt  Eonnte  er  aber  auf  die  Treue  der  Ghibellinen 
rechnen,  wenn  in  der  alten  Ghibellinenstadt  Brescia  die  Guelfen 
trinmphirten  ?  Hnsste  er  nicht  mit  Aufbietung  selbst  der  ftusser- 
sten  Mittel  versuchen ,  den  Maffeo  de'  Maggi  und  dessen  Partei 
nach  Brescia  zurückzuführen?  Um  dem  Könige  gerecht  zu 
werden ,  wird  man  s.ich  endlich  auch  vergegenwärtigen  müssen, 
dass  derselbe  schwerlith  im  Stande  war,  sich  von  der  Wider- 
standsfähigkeit, welche  Brescia  in  Wirklichkeit  besass,  die  richtige 
Vorstellung  zu  machen  und  nicht  im  Voraus  wissen  konnte, 
dass  sich  die  Belagerung  dieser  Stadt  so  sehr  in  die  'Länge 
ziehen  werde. 

Bereits  am  8.  Mai  hatte  Heinrich  Ausschreiben  an  die 
Städte  Oberitaliens  erlassen,  in  welchen  er  zur  Stellung  von 
IVuppen  ftlr  den  Kampf  gegen  Brescia  auffordert*);  am  10.  Mai 
leisteten  die  Cremonesen  aufs  neue  den  Treueid');  am  15.  Mai 
erfolgte  der  Aufbruch  von  Gremona*),  und  am  19.  Mai  auf  dem 
Wege  ttber  Quinzano  d'Oglio  und  Pompiano  die  Ankunft  vor 
Brescia*).  Hier  aber  fand  man  es  anders,  als  man  gedacht 
hatte.  Die  Brescianer  sahen  an  dem  Beispiel  Cremonas.  welches 
harte  Schicksal  sie  erwartet«,  wenn  sie  jetzt  ihre  Stadt  aus- 
lieferten, und  beschlossen,  lieber  das  Aergste  zu  erdulden,  als 


')  Nicolaus  von  Butrinto  86  erzählt  sogar,  die  br» .scintiHrheu 
Ghibellinen  hätten  Walrani,  dem  Bruder  des  Könige^  vorgespiegelt,  Bre^ia 
werde  sich  nicht  länger  als  höchstens  vierzehn  Tage  halten  können. 

*)  Das  an  Treviglio  gerichtete  Schrcihen  ist  erhallen:  Gnilini  IV*. 
88Ö — ^7.  Dns  Anfgehot  der  Stndt  Modcna  nickte  selion  nm  12.  Mai  von 
Modeim  auii  und  langte  am  lU.  Mai  vor  Bre.'^fia  an.  Chron.  Mutinen., 
Murat.  XV,  570.    Chronic.  Mutinen.,  Mural.  XI,  98. 

')  Bonaini  I,  118-19.    Dönniges  II,  150. 

*)  Nach  Bonaini  I,  292.    Ver^jl.  auch  I.  178—79  und  317-48. 

*)  Irmer,  Die  Komlahrt  Heinrich  s  VII.  im  Bildercodex  etc.  Bild  Xlla. 
Geita  Baldewiui  218.   Jacopo  MaWezzi,  Marat.  XIV,  967. 


126 


(i.  tiommerfeldt. 


dem  ünterdrikker  ihrer  Freiheit  die  Thore  zu  öffnen.  In  der 
That  leisteten  sie  während  der  nunmehr  foljtjfenden  vier  monat- 
lichen Belagerung  den  heldenmüthigsten  Widerstand  Ihr 
Führer,  Tebaldo  Bmsato,  wurde  am  14.  Juni  Tan  den  Deutschen 
gefangen  genommen  und,  da  er  sich  nicht  zum  Verrathe  an 
seiner  Vaterstadt  brauchen  lies»'),  hingerichtet.  Die  Brescianer 
Übertrugen  an  seiner  Statt  die  Leitung  der  stSdüschen  Aut 
gelegenheiten  einem  OoUegium  TOn  vier  Männeän  und  setzten 
den  Kampf  mit  grösster  Erbitterung  fort. 

Die  Belagemngsmaschinen  der  Angreifer  Termochten  wenig 
f^egen  die  festen  Mauern  der  Stadt  auszurichten.  Des  Königs 
Bruder  Walram  fiel  bei  einem  Au.sfall,  den  die  Belagerten  am 
27.  Juli  unternahmen  Damals  liess  sich  der  König  den  Termin 
für  seine  Kaiserkrönun^  durch  den  Papst  auf  unbestimmte  Zeit 
hinausschieben"*),  Clemens  V,  selbst  legte  ani  4.  Juli  beim 
Könige  Fürbitte  für  die  Brescianer  ein  ^) ,  da  viele  derselben 
nur  aus  Unbedachtsamkeit  gefehlt  hätten.  Sehr  erwünscht  war 
unter  diesen  Umständen  das  Eintreffen  der  Cardinäle,  welche 
Clemens  beauftragt  hatte,  die  Krtoungsfeierlichkeit  in  Rom  zu 


*)  Den  Verltaf  dieser  interessanten  Belagerung  im  EinxelneD  «i 
sehildem^  konnte  ich  mir  ▼ersegcii,  sumal  Irmer,  Bildercodex  etc.  p.  $1  IT. 
darüber  in  ausgezeichneter  Weise  gehandelt  hat.  Die  Schrift:  Fr.  Bettoni, 
Tebaldo  Brusato^  brano  stotioo  del  secolo  XIV  (Brescia  1874)  ist  mir  an- 

sngftnglicli  geblieben. 

')  Das  llähere  hierüber  berichtet  Jacopo  Malveisi  970.  Ich  würde 
die  gnriTe  Sache,  die  sehr  alientenerlich  klinp:t.  fnr  ein  bre«<'iani8che8 
Märchen  halten,  wenn  nicht  auch  Ricobald  von  Ferrara,  .M  urit.  IX, 
p.  257  darül)er  berichtete.  Ueber  den  Tod  des  Tebahlo  lirusiitu  ver^l. 
Alb.  MuBsatü  U74.  J  oh.  de  Cer  nien  ate  1257.  Das  Verurlheilungödecret 
detirt  vom  20.  Juni,    (ßonaini  1,  179—82.) 

'}  Walrain  ä  Leiclie  w  urde  auf  Bitten  Caiigraude  a  deila  iScala,,  welcher 
im  Heere  Tor  Brescia  diente,  nach  ?erona  überltthrt  n&d  hier  beigeaetet. 
Alb.  Mnssato  882.  Chron.  Kntinenie,  Mnret  XV,  p.  571.  Fr.  W. 
Bartboid,  Der  Römerang  König  Heinrich's  von  Lfitielbarg  C^dnigeberg 
1880- 31>  II,  24  ff. 

*)  Ee  geschah  dies  dnreh  die  in  Avignon  befindlichen  Gesandten: 
die  Bischöfe  von  Basel  und  Novara  und  den  Predigermönch  Jobmties  de 
Lucidomonte.  Die  Hauptaufgabe  dieser  Gesandten  war  jedoch  die  Ver- 
lianrllun",'  mit  König  Philipp  dem  Schiinen,  welche  gerade  damals  in  ein 
neues  stndiunn  getreten  war^  zu  fähren.    (Winkelmann  II,  263.) 

*)  Bonaini  I,  183-84. 


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Heinrich  VU.  u.  die  lombard.  Städte  1310-1312. 


127 


vollziehen  Als  die  ersten  langten  Arnald  de  Frangeriis, 
Cardinalbi.schof  von  Sabina,  und  Leonard  de  Guercino,  Cardinal- 
bischof  von  Albano,  am  7.  August  vor  Brescia  an;  der  erstere 
war  zugleich  bestimmt,  als  ,,legatus  a  latere"  zu  dienen,  und 
dieserhalb  mit  weitgehenden  Vollmachten  ausgestattet.  Wenig 
ip&tor  kamen  Nicolaus  de  Prato,  Cardin albischof  von  Ostin,  und 
Lucas  Fieschi,  Gardinaldiakon  toh  St.  Mana  in  via  lata,  nach. 
Ein  fünfter  t  Franciscua  de  Campofloria,  Gardinaldiakon  Yon 
St  Lucia  in  Silice,  weilte  in  Rom  und  bereitete  hier  aUes  ftkr 
die  bevonriiehende  Krönung  Tor*). 

Die  lier  im  Lager  TOr  Breecia  anwesenden  Cardinäle  be- 
gaben sich  nun  nach  Verlauf  von  acht  Tagen,  also  wohl  etwa 
am  15.  Auguöt,  in  die  Stadt,  hielten  den  Brescianern.  wie  es 
Papst  Clemens  befohlen  hatte,  ihr  Unrecht  vor  und  forderten  die- 
selben auf,  zum  Gehorsam  gegen  die  Curie  zurückzukehren. 
Natürlich  richteten  sie  nichts  aus,  denn  die  Brescianer  erklärten 
swar  der  Kirche  und  dem  Papste  gerne  dienen  zu  wollen,  nie 
aber  einem  so  tyrannischen  und  parteiischen  Könige  wie  Hein- 
rich VII.  Die  Gardinäle  erstatteten  dem  Könige  Uber  diesen 
Misserfolg  Berieht  und  zogen  sich  dann,  um  nicht  die  Greuel 
dee  Krieges  mit  ansehen  zu  mflssen,  Arnold  nach  Soncino,  die 
anderen  drei  nach  Gremona  zurOck. 

Nachdem  am  20.  August  noch  ein  grosser  Sturm,  welcher 
mit  Aufbietung  aller  Yorhandenen  Streitkrftfl;«  unternommen  wurde, 
fehlgeschlagen  war,  gab  Heinrich,  zumal  er  von  den  Cardinälen 
erfahren,  dass  die  Brescianer  noch  gut  verproviantirt  waren,  die 

*)  Die  ihnen  vom  Papste  erlheilten  Vollmachten  nnd  Anwelsnngen 

datiren  vom  19.  Jnni.  Keg.  Clem.  Nr.  7181,  7548-7581.  Thriner  I, 
447—49.  (Vergl.  anch  Reg.  Clem.  Nr.  7179,  7180,  7530— 754t>  nnd  7588). 
Ein  Schreiben  Clemens'  V.  an  Ilpinrich  VIT.  vom  8.  Jnli,  das  auf  dieee 
Sache  Bezug  hat,  findet  sich  Bonaini  I,  186 — 87. 

*)  Alb.  Mussato  384.  Joh.  de  Cermenate  1260.  Jacopo  i^Inl- 
vezzi  972  giiit  das  Datum  des  7.  August  an.  Es  wäre  zu  untersuchen, 
obHaWeftsi  danelbe  nicht  vielleicht üUeren  schriftlichen  bresdaniaeh«! 
Quellen  Yerdankt. 

*)  Hanptqaelle  für  alles  dies  ist  Alb.  Mussato  884  V.  In  einigen 
Einaellieiten  treten  Ferreto  Ton  Yieensa  1076  ttnd  Jacopo  Halveszi 
973  ergänzend  hinzu.  Bei  Mussato  liegt  hier  jedoch  ein  Fehler  vor,  Cttr 
welchen  mir  die  Erklärung  fehlt,  denn  während  er  am  Anfang  nur  die 
CfirdinaU'isi'höfe  von  8abina  und  Albano  in  die  Stadt  gehen  lässt.  liält 
nachher  bei  ihm  plötzlich  der  von  Ostia  die  Ansprache  an  die  Brescianer. 


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128 


a.  »>ommerfeldt. 


lioÜiiun<?  auf  schneUen  Erfolg  auf.  Er  beschloss  Lotnbardien  zu 
verlassen  und  nach  Rom  zu  eilen.  Der  Generalvicar  Ämedeus 
von  Snvoven  sollte  zurückbleiben  und  die  Belaf^erung  tu  Ende 
fülncu.  Er  sollte  zu  diesem  Zweck  ausser  den  1500  Mann, 
welche  ihm  ohnehia  zu  Gebote  standen,  noch  1 3  000  Mann  Fnas- 
volk  und  2000  Mann  zur  Bedienung  der  Schleudermaschinen  er- 
halten^). Das  Heer  begrflsato  den  Plan  mit  hellem.  Jubel*). 
Doch  kam  denelbe  nicht  zur  Auaf&hmng.  Eine  iurththare 
Seuche,  Yerursacht  durch  die  glllhende  Sonnenhitze  und  die  Ver- 
pestung der  Luft  durch  die  Leichname  der  Gefallenen  wQthete 
schon  seit  Mitte  August  entsetaslich  in  den  Reihen  der  Belagerer. 
Anfang  September  griff  dieselbe  auch  in  die  Stadt  Uber  und 
richtete  hier  bald  noch  grauenvollere  Verheerungen  an').  Die 
Wirkungen  machten  sich  bald  geltend:  die  Armee  der  tapferen 
Vertheidiger  begann  zu  erlahmen.  Soeben  noch  hnttHii  die 
Bresciatier  in  Briefen  an  die  Florentiner  der  Hoffnung  Ausdruck 
gegebeni  dass  das  königliche  Heer  mit  Spott  und  Schande  ab- 
ziehen werde  *).  Jetzt  halfen  keine  Ermahnungen,  keine  Geldsen- 
düngen  der  Florentiner  mehr  Als  Cardinal  Lucas  Fieschi  am 
5.  September  abermals  in  der  Stadt  erschien,  nahmen  die  Brescia^ 


>)  Alb.  l[uB0ato  891.  Di«  Zahl  der  su  steUenden  Soldaten  gibt 
denelbe  anf  „tresdecim  milia"  an.  Barthold  II,  51  setzt  dieselbe  gans 
mit  Uaracht  auf  3000  herab,  denn  jene  13000  Hann  sollten,  wie  sich  ans 

Mussato  ergibt,  nicht  dem  dentBchen  Heere  entDommen  werden,  sondern 
durch  die  italienischen  Stikdte  selbst  aufgebracht  werden. 

Freilich  Kicolaus  von  Butrinto  87  will  uns  glauben  machen, 
Heinrich  habe  tit-sorgl,  dftss  es  im  eigenen  Heere  zu  Widersetzlichkeiten 
kommen  werde,  wenn  man  daran  ginge,  die  Belagerung  aufzuheben.  E» 
ist  das  aber  wohl  nur  dafUr  churakteristifich,  dass  dieser  Hi.schof  sfiaem 
apologetischen  Zwecke  zuliebe  auch  otTenkuudige  Lügen  nicht  scheute. 
')  Alb.  Hussatü  393.  Job.  de  Cermeaate  1260. 

£inen'  solchen  Brief,  der  in  die  Hftnde  der  Dentschen  gefallen 
war,  iheiit  Nicolans  von  Butrinto  87 — 88  im  Anssnge  mit;  es  ergibt 
sieh  aus  demselben,  dass  die  Brescianor,  nra  die  Florentiner  sa  desto  nach' 
drücklicherer  Unterstützung  zu  bewegen,  auch  lügnerisch  Aber  Siege  be- 
richteten.,  wenn  sie  nnr  Niederlagen  erlitten  hatten. 

^)  l'elicr  ilt'p  regen  Verkelir,  welcher  zwischen  Hrescia  und  Florenz 
während  dieser  «ranzen  Zeit  hestaml.  verj;l.  lionnini  11,  3ti — 39,  41—42. 
Noch  Anfang  8e|jleniber  zahlten  die  Floreniiner  einem  bresciauischen  Be- 
vollmächtigten 1000  Goldiluiiu  aus.  Es  lag  ihnen  ja  alles  daran,  den 
König  möglichst  lange  in  Lombardieu  festzuhalten. 


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Heinrich  VII.  jl  die  lomb«rd.  Stüdte  1310—1312. 


129 


ner  seine  Vermittlimg  an Ueber  den  Verlauf  der  nun  fol- 
genden Verliandlnngen  sind  nur  yerworrene  Nachricliten  auf  uns 
gekommen  Das  ResuUnt  war,  dass  sich  Brescia  am  19.  Sep- 
tember dem  Könige  auf  Gnade  und  Ungnade  ergab Dass  die 
üebergabe  eine  völlig  bedingungslose  war,  zeigt  schon  die  Form, 
in  welcher  sie  sich  vollzog.  Vornehme  Brescianer  zogen  im 
Büssergewaude,  mit  Stricken  um  den  Hals,  genau  wie  es  einst 
dif  ('remone?;eTi  gethaii,  dem  Könige  entgegen  und  erflehten 
dessen  ünade.  Heinrich  willfahrte  ihren  Bitten  insoweit,  dass 
er  Leben  und  Eigenthum  der  Bürger  schonte.  Sonst  aber  legte 
er  der  Stadt  recht  harte  Strafen  auf.  Die  erlassene  Strafsentenz 
liegt  uns  in  doppelter  Fassung,  einer  längeren  und  einer  kür- 
zeren, Tor,  doch  ist  vieUeicht  keine  derselben  in  Wirklichkeit 
die  massgebende  gewesen^).  Es  wurden  im  Wesentlichen  die- 
selben Bestimmungen  wie  bei  Cremona  getroffen.  Die  Hauern, 
die  Tbflrme,  Überhaupt  alle  Befestigungswerke  wurden  geschleift, 
die  Gräben  Terscbüttet,  die  Stadtthore  ausgehoben,  um  nach  Rom 


0  Alb.  Muaaato  390 — 91.  Nicoiaus  vuu  Üutriuto  86.  Waln- 
sehelnlieli  hatte  sieh  IlMebi  —  ein  Umstand,  der  ▼on  dm  bitherigtin 
Forsehem  BOnderbarerweise  uabeachlet  gebliebeo  ist  —  in  die  Stadt  be« 
geben,  nm  mit  den  Bresdanem  über  die  Freilassung  des  von  denselben 
gefangen  genommenen  BischoA  Nicolaus  von  Bntrinto  sn  verhandeln. 
Vergi.  Nicolaus  von  Butrinto  90.  Auch  Arnald  de  Frangeriis  befand 
sich  damals  in  der  Stadt,  doch  ist  nichts  darüber  bekannt,  ob  er  die  Be- 
strebungen des  Fieprbi  nnterstiitzt  hat.  Die  Florentiner  wussten  Hclmn 
am  9.  Sept..  dass  Fit'8chi  sich  von  Cremona  nach  Brescia  befjfben  linbe, 
denn  sie  warnen  an  diesem  Tage  die  Hresciaiier.  den  Versprechungen 
dieses  Cardinais  Glauben  zu  schenken.    (Buuaini  II,  36 — 39.) 

*)  Ich  meine  damit  vor  Allem  Ferreto  von  Vicensa  1080 — 81,  dessen 
eingehende  Machrichten  ttber  die  Verbandlungen  wobl  ans  den  Ereignissen 
heraus  ^post  festnm"  surecht  eonstruirt  sind. 

*)  Dies  ergibt  sich  am  klarsten  ans  einem  Brief,  welchen  Hdnrich 
gleich  darauf  am  21.  Sept.  an  seinen  Sohn  Johann  von  Böhmen  richtete 
(bei  Peter  von  Zittau  ed.  J.  Loserth  p.  343 — 45).  Darin  heisst  es,  dass 
die  Unterwerfung  Brescias  „libere  omni  conditione  cessante"  erfolgt  sei. 
Ef«  bestanden  also  keinerlei  Abmncliim^^  n,  welche  den  König  verpflichtet 
hätten,  gfgen  die  überwundenen  Rebellen  Milde  zu  üben. 

*)  Dönniges  II,  19 — 23.  Der  Umstand,  dass  in  beiden  Entwürfen 
der  Strafsentena  nur  die  Anfrttbrer  inr  Zahlung  der  70000  Goldflorin 
verurtheilt  werden,  obwohl  thatsftchlich  sogar  die  vertrieben  gewesenen 
Qhibellinen  dam  beitragen  mnssten,  legt  allerdings  die  Vermntbung  nahe, 
dass  wir  die  wirkliche  Sentenz  hier  nicht  vor  uns  haben. 

Deatflche  ZeiUclur.  t  Oescbiclitsw.  ISS».  II.  1.  9 


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130 


G.  Sommerfeldt. 


mitgeführt  zu  werden  ferner  sollte  Brescia  ewig  iinbewehrt 
bleiben,  verliert  seinen  Landbezirk,  wird  Gut  der  Reichskammer, 
bOsst  alle  jEVivilegien  und  Freiheiten  ein  und  muss  70000  Gold- 
florin  zahlen,  doch  so,  dass  die  Sunune  yod  den  Guelfen  und 
OhibeUinen  gememaam  aufgebracht  wird.  Einige  der  Haupt- 
schuldigen wurden  in  die  Verbannung  geschickt^  die  Ghibellinen 
wieder  in  ihren  Besitz  eingesetzt  und  mit  den  Guelfen  ausge- 
söhnt*), die  Bflrgerschaft  vereidigt  und  Markgraf  Galeotto  Ton 
Malaspina  mit  dem  Yicariat  betraut. 

Heinrich  hatte^  was  er  wollte,  erreicht:  auch  die  letzte  der 
rebellischen  Städte  fügte  sich  seiner  Herrschaft,  er  war  jetzt 
unbedingter  Herr  Oberitaliens.  Aber  welche  0}>fer  waren  auch 
gebracht!  Zwei  Drittel  des  deutschen  lU^erfs  w  nreii  vor  Brescia 
theils  im  Kampie,  theils  durch  Krankheit  umgekommen,  viel 
kostbare  Zeit  war  verloren,  eine  der  blühendsten  und  hot^'nun<rs- 
voUsten  Städte  Italiens,  wenn  nicht  vernichtet,  so  doch  auf  Jahr- 
zehnte hinaus  ihres  Wohlstandes  und  ihrer  besten  Lebenskraft 
beraubt.  Und  etwas  Dauerndes  war  dennoch  nicht  einmal  ge- 
wonnen, denn  die  Opposition,  d.h.  das  Guelfenthum,  war  höch- 
stens für  den  Augenblick  unterdrückt,  neue  schwere  Unruhen 
mnssien  entstehen,  sobald  Heinrich  der  Lombardei  den  Rttcken 
kehrte. 

m. 

Heinridi's  YQ.  erste  Erfolge  in  Italien  waren  wesentlich  durch 
die  Sympathien  bedingt  gewesen,  welche  die  grosse  Masse  des 

italienischen  Volkes  diesem  Unternehmen  entgegenbrachte.  Die 
Begeisterung  war  schnell  abgekühlt,  als  sich  herausstellti'.  dass 
Heinrich  nicht  im  Stande  war,  die  an  ihn  gef^tellten  Erwartungen 
zu  erfüllen  und  bittere  Enttäuschuncr  trat  ein,  als  Heinrich  selbst, 
die  ündurclifUhrbarkeit  seiner  idealen  Versfilinungspolitik  erken- 
nend, an  die  Spitze  der  Ghibellinenpartei  trat  und  mit  deren 
Hilfe  sich  in  der  gewonnenen  Stellung  zu  behaupten  strebte. 
Hätte  er  sich  von  Anfang  an  mit  Anerkennung  seiner  Herrschaft 
durch  die  an  der  Gewalt  befindlichen  theils  guelfischen,  theils 

')  Hierüber  vergl.  dM  Mfth«r«  b«a  K.  W«nck  (in  Sy  bel's  Uifttorischer 

Zeitschrift  50  p.  506). 

Diesbezügliciie  Bevollmikchligle  seUten  die  Ghibellinen  am  22.  Sepl. 
ein.  (Bonaini  I,  201—6.) 


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Heiraicb  TII.  u.  die  lombard.  Stildte  1310—1312. 


131 


ghibelliiuBdien  Parteien  begnügt  und  wäre  dann  auf  dieeer  Chrund- ' 
läge  fussend  schiittwebe  mit  «roUdberlegten  Reformen  Torge- 
gangen,  so  hätten  sich  vielleicht  Institutionen  herausgebildet,  die 
von  einigem  Bestand  gewesen  wSren.  Die  Begünstigung  aber, 
welche  er  im  Gegensatz  /.u  seinen  ursprünglichen  Bestrebungen 
jetzt  den  Ghibellinen  zu  Theil  werden  Hess,  konnte  nur  nachth eilig 
wirken.  Die  Massen,  denen  die  wahren  Beweggründe  für  die 
Politik  des  Künigö  unbekannt  blieben,  mussten  meinen,  dass 
Heinrich  die  della  Scala,  de'  Buonacossi  und  da  Cammino  nur  aus 
Hass  gegen  die  Guelfen,  und  nur  weil  sich  ihm  aui'  diesem  Wege 
neue  Diimalirasquellen  darboten,  zu  Reicbsvicaren  ernannte. 

Von  der  allgemeinen  Unzufriedenheit  legten  die  unruhigen 
Bewegungen  Zeugniss  ab,  welche,  schon  während  der  König 
Brescia  belagerte,  bald  hier,  bald  dort  zum  Ausbruch  kamen. 
Nur  ein  schwacher  Erfolg  war  es,  dass  Padua  Anfang  Juni  hul- 
digte ^)  und  sich  der  deutschen  Herrschaft  fOgte.  Die  Vorrechte, 
welche  Heinrich  dieser  mächtigen  Guelfenrepublik  Tor  den  anderen 
Oommunen  Oberitaliens  einräumen  musste  %  waren  ausserordent- 
lich hoch.  Heinrich  überliess  den  Paduanern  in  der  bei  den 
früheren  Verhandlungen  verabredeten  Weise  die  Wahl  ihres 
Vicars,  erlaubte  ihnen,  nach  ilirem  eigenen  Gesetz  und  Recht  zu 
leben,  legte  iluieii  dafür  freilich  auch  die  Zahlung  von  jährlich 
20  ODO  Mark  auf.  Von  Rückgabe  Vicenzas  war  aber  natürlich 
keine  Rede,  viebnehr  wurden  Bestimmungen  getroffen,  wonach 
beide  Oommunen  sich  völlig  gleichberechtigt  gegenüberstehen 
sollten.  Als  einmalige  Contribution  versprachen  die  .paduanischen 
Gesandten  schliesslich  am  10.  Juni  die  Zahlung  von  10000  Gold- 
florin*).  Daraufhin  erfolgte  am  20..  Juni  die  Uebergabe  der 
Stadt  an  Bischof  Aimo  von  Genf,  den  Beyollmfichiigten  des 
Königs,  welcher  aufs  neue  mit  der  Ordnung  der  paduanischen 
Angelegenheiten  beauftragt  war^).   Auf  dieser  Grundlage  nun 


Es  f^eschati  diea  am  ti.  Juai  uud  ^war  durch  jene  Gesandlsciiaft, 
welche  die  Paduaner,  wie  oben  erzählt,  am  '8.  Mai  entsendet  hatten. 
(Dönniges  II.,  10— 11>  und  die  sehr  ausführliche  Schilderang  bei  Alb. 
Kufsato.) 

*)  In  xwei  Erlaseen  ▼om  9.  Joni,  welche  ons  Alb.  KiiSBato  86S 
bis  372  ttberliefert  hat. 

•)  Dönniges  II,  11-12. 

*)  Alb.  Hasssto  373.  Da  Aimo  7011  Genf  am  6.  und  7.  Jnni  noch 


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G.  Sommerfeldt. 


hätte  sich  vielleicht  ein  gesuuder  Rechtszustaiul  entwickelt,  wenn 
auf  beiden  Seiten  der  gute  Wille  geherrscht  hätte,  die  einge- 
ganc^enen  Verpflichtunfren  pünktlich  zu  erfüllen.  Indessen  die 
Paduaner  hatten  ja  überhaupt  nur  dem  Zwange  nachgegeben, 
indem  sie  sich  zur  ünterthänigkeit  verstanden.  Jeder  Schritt, 
den  der  Köllig  zu  Gunsten  der  Ghibellinen  that,  wurde  von  den 
Paduanem  aufs  ängstlichste  Überwacht^  daeu  gesellten  sich  noch 
Streitigkeiten  zwischen  Padua  und  Yicenza,  und  schon  bei  der 
Einsetzung  des  ersten  Vicars,  des  Parmesen  Gerardo  de  Enzola, 
kam  es  am  28.  September  zu  Auftritten,  welche  zeigten,  dasa 
die  königliche  Herrschaft  hier  auf  ganz  unsicherem  Boden  stand 

In  Pavia  hatten  schon  im  Juni  ernstere  Ruhestörungen 
stattgefunden,  bei  \Yelchen  die  Ghibellinen  schliesslich  den  kür- 
zeren Zügen  und  aus  der  Stadt  weichen  niussten^).  Heinrich  \'1[. 
sandte  seine  Rathgeber  Isnard,  Erzbischof  von  Theben  und 
den  königlichen  Hofrichter  «lohann  Jacobi  dorthin.  Sic  stellten 
den  friedlichen  Zustand  wieder  her,  indem  sie  die  am  meisten 
schuldigen  ghibellinischen  Geschlechter  der  di  Becccaria  und  der 
di  Curte  auf  ihre  Villen  verbannten  und  ihnen  das  Betreten 
der  Stadt  untersagten^).  Auch  in  Norara  und  Como  kam  es 
um  diese  Zeit  zu  Kämpfen^),  leider  wissen  wir  aber  nichts  0e* 
naueres  über  die  Art  derselben.  Asti  befand  sich  in  einer  sehr 
üblen  Lage:  hatte  es  gehofft,  in  Heinrich  VII.  und  dessen  kö- 
niglicher AutoritSt  einen  Rückhalt  gegenüber  den  Annezions- 
gelüsten  der  benachbarten  Barone  und  Fürsten  zu  erhalten,  so 


im  Lager  von  Bresciii  urkundlich  crwuhut  wird  (n«mnigcs  11,  II),  .-o 
ist  P8  w.ilirHclii'inlicli .  dfiss  er  die  Keise  nach  Padna  in  Gemeinschal't  mit 
den  hciinkeiirenden  |)aduuuiäch*in  Gesandlen  Diaclile. 

')  Alb.  Ma«»ato  891-92. 

•)  Gttil.  Ventura  780. 

")  lanard  von  Theben  halte,  wie  hier  beilttofig  erwähnt  werden  mag, 
im  Jahre  1S06  das  Amt  eines  päpstlichen  Vicnrs  der  Stadt  Rom  bekleidet 

(Regestum  Clem.  Nr.  2990  ,  3450,  3577  ,  3591,  3594  u.  ö.)  and  war  mit 

den  italienischen  Verhältnissen  selir  vertraut.  Auch  sclicint  er  sicli  darch 
seine  Friedensvermiithmg-  dir  Zuneigung  der  Favcscn  in  hohem  Grade 
erworben  zu  haben,  denn  bald  darauf,  am  5.  August,  linden  wir,  das.-;  er 
durch  Papst  Clemens  V.  zum  lebenölanglichen  Adniinistrfltor  des  gerade 
erledigten  Bisthums  Pavia  ernannt  wird.   (Urk.  Reg.  Clem.  Nr.  6854.) 

*)  Bonainl  1,  182—88. 

»)  Gttil.  Ventnrn  778. 


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Heinnch  VII.  a.  die  lombard.  Städte  1310-1312.  133 

sah  es  sich  in  rlieser  Erwartunj^  bitter  G^etUuscht.  Heinrich  h'ess 
dem  Graten  Philipp  von  Savoyen  freie  Hand,  sich  wie  früher 
in  die  Angelegenheiten  Astis  nach  Belie^fer)  einzumischen,  und 
Philipp  liesg  sich  denn  auch  in  seinen  Plänen  nicht  im  0e* 
ringsten  stören;  er  hatte  sogar  die  Keckheit,  am  8.  April  mit 
den  ghibellinischen  di  Oastello  ein  enges  Bündniss  einzugehen 
und  Verabredungen  zu  treffen,  welche  zunächst  auf  die  Vertrei- 
bung der  guelfischen  di  Solario  abzielten^).  Auf  geheime  Ma- 
chinationen des  Savoyers  gehen  wahrscheinlich  auch  die  Unruhen 
zurück,  welche  im  Spätsommer  zu  Vercelli  stattfanden*).  Die 
streitenden  Parteien  nahmen  hier  schliesslich  die  Hilfe  Phiiipp's 
von  Savoyen  sell)st  in  Anspruch  und  versohuien  sich  am  18.  Sep- 
tember über  die  vorgefallenen  Feindseligkeiten  Im  K'-ittio  er- 
drückt wurde  endlich  auch  eine  aufständische  Bewegung  der 
Guelfen  zu  Bergamo.  Heinrich  s  danialij  noch  am  Leben  befind- 
licher Bruder  Walram  Hess  22  der  HaupträdelsfUhrer  ergreifen 
und  ins  Lager  vor  Brescia  bringen^). 

Unter  diesen  Umständen  kann  es  nicht  Wunder  nehmen 
dass  Heinrich  fortfuhr,  mehr  uod  mehr  seine  ausschliessliche 
Gunst  den  Ghibellinen  zuzuwenden.   Es  war  nur  eine  Gonsequenz 
der  Torausgegangenen  Ereignisse,  dass  er  am  13.  Juli  den  IMbtteo 
Visconti  zum  lebenslängliche  Vicar  fdr  Mailand  ernannte  ^)  und 

*)  Dif  über  diesen  Verlriif^  ausgestellte  Urkande  (Codex  Astensis  ed. 
ßella  [in:  Atti  della  accad.  dei  Lincei.  Ser.  II,  Vol.  VIIJ  IV,  75— T'J)  durfte 
kaum  fiir  die  OefTentliclikeit  bestimmt  gewesen  sein,  da  die  di  Cnstello 
dann  dem  ürat'eu  Philipp  für  den  Fall  des  Ablebens  Konig  Ileinricli  s  VII. 
die  Herrschaft  über  Asti  zusagen.  Die  di  Solsrio  echeinen  sich  gegen 
die  devteelie  Heneehaft  erhüben  su  haben,  wenigeteDS  lieei  Heinrich  vier- 
zehn deraelben  gerangen  nehmen  and  nach  Breecia  bringen.  Dass  wir 
hier  nicht  gans  klar  sa  sehen  vermögen,  hat  darin  seinen  Qrand,  dass 
Guil.  Ventura  779  diese  Toigftnge,  welche  ihm  sichtlich  unangenehm 
sind,  vertuscht. 

Gnil.  Ventura  780  sngt:  „Vercellenses  praeliati  sunt  iiisimn!  et 
ex  eis  mnrtni  luorunt  plures  gladio  et  teruia  pars  Verceünrnni  combusta 
esti  et  priirli.'iti  sunt  per  dies  quadraginta  et  nullus  eonun  inde  exivit.* 
Das  ergibt  sieb  aus  der  über  dietieii  Act  uu^gesteliien  Urkunde. 
Dieselbe  befindet  sich  im  Archivio  Hnnieipale  sa  Teroelli  und  ist,  da  sie 
bisher  nngedmckt  war,  von  mir  in  der  Beilage  sa  diesem  Aufsatse  mitp 
getheUt  worden. 

*)  Alb.  Mossato  881—82.  Nicolaas  von  Batrinlo  94. 

^)  Bonainl  I.,  189 — 91.  Fflr  die  Uebertragung  dieses  Amtes  musste 
Matteo  50000  Goldflorin  sofort  sahlen,  weitere  25000  Goldflorin  ans  den 


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134 


G.  Sommeifeldt. 


so  den  Ghibellinen  auch  in  den  Städten  des  ehemaligen  Lom- 
Vardenbundes  zum  Siege  verhalf.  £s  war  ganz  erklärlich,  dass 
er  den  Giberto  da  Corriggia,  welcher  an  der  Spitze  der  parme- 
aischen  Truppenmacht  tot  Brescia  gedient  hatte,  bald  darauf 
zum  Vicar  Reggios  ernannte  und  ihn,  um  sich  seiner  Treue  desto 
mehr  zu  Tersichem,  mit  Guastalla  beschenkte^).  Es  war  bei- 
nahe selbstverständlich,  dass  er  auch  Cangrande  della  Scala  für 
seine  vor  Hrescia  geleisteten  Dienste  belohnte  und  ihm  im  Fe- 
bruar des  folgenden  Jahres  zu  seinem  Viciiriü;  il  er  Verona  noch 
das  über  Vicenza  hin/utüi^ae Heinrich  hoilit-  nicht  mit  Un- 
recht, dass  es  diesen  Männern,  welclie  so  gewisserniassen  zu  der 
Stellung  kleiner  Dynasten  emporstiegen,  gelingen  wUrde,  sich 
gegen  den  Ansturm  der  Guelfen  zu  behaupten,  und  dass  sie  den 
nothwendigen  Rückhalt  fQr  eine  kräftige  Keichspolitik  geben 
wUrden. 

Am  2.  October  erfolgte  der  Aufbruch  von  Brescia vorher 
aber  erliess  Heinrich  Einladungen  an  die  Städte  Oberitaliens, 
Abgeordnete  zu  einem  Städtetag  nach  Pavia  zu  senden^).  Der 

Marsch  ging  in  grosser  Eile  von  statten.    Am  8.  October  pas- 

sirte  man  Soncino,  welche  Stadt  damals  das  Recht  der  Reichs- 
unmittelbarkeit  erhielt  '').    Die  nächsten  zwei  Tage  brachte  Hein- 

Einkflnfteo  ciiMS  jeden  Jahres  aa  die  königliebe  Kasse  entriehten.  Alles 
Kuhere  vergl.  bei  Th.  Sickel,  Das  Vicarlat  der  Viaconti.  (SR  d.  Wiener 

Akademie  1859,  p.  7  ff.) 

0  ^'icolan?  von  Butrinto  94.  Eine  Aiiznlil  untergeordneter 
Quellen,  so  \' i  1 1  a  n  i  158,  Ferreto  von  Viccnz"  1072  Istorin  di 
Paroia,  Murat.  XII.  p.  73.  geben  an.  das?  (übcrlo  niicti  lih.i  \  icariat  von 
Parma  bekleidet  hübe.  Es  beruht  dit  d  aber  aui  eineni  Irriltum.  \  ergl. 
Annales  Farmenses,  Mod.  Germ.  SS.  XVII,  p.  752.  Obren.  Estense  372 
bis  78  and  Urk.  11.  April  1312:  Hon.  Oerm.  LL.  II,  52S. 

')  CiiroD.  Mutineiise,  Iturat  XV,  p.  572.  Anonymi  Vicentini  sup« 
plementum,  bei  Qraevins  tfciesauras  VI,  1,  p.  $2. 

')  Dieses  Datum  nach  MaWetzi  975;  dasselbe  wird  richtig  sein, 
da  Heinrich  am  3.  October  schon  zu  Sondno  urkundet  und  am  1.  October 
Errhifichof  Balduin  von  Trier  wenigstens  norh  in  Brescia  anwesend  er- 
scheint.  (Urk.  hei  Friedens  bürg  in  der  Westdeutschen  Zeitscliriil  für 
Geschichte  und  Kunst  III,  300.) 

Alb.  Mnssalu  895.  Dma  es  indessen  keineewegs  Ileinricli's  Ab- 
aicbt  war,  sieh  in  Pana  aaf  lange  Verhandlungen  einsnlassen,  ergibt  sidi 
aae  dem  oben  erw&bnten  Briefe  an  seinen  Sohn  Johann  (Peter  von 
Zittau  d45X 

*)  Böhmer,  Acta  imperii  selecta^  p.  797—98. 


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Heinrich  Vn.  u.  die  lomberd.  Städte  1310—1312. 


13& 


rieh  iu  Cremona  zu  %  wo  er  endlich  den  Befehl  zur  Freilaasung 
der  unschuldig  gefangen  gehaltenen  cremonesischen  Edlen  von 
der  Partei  der  degli  Amati  gab.  Auch  erliess  er  am  5.  Oetober 
Sendschreiben,  durch  welche  er  alle  Städte  Oberitaliens  anüör- 
derte,  zum  Tage  seiner  Ankunft  in  Genua,  dem  21.  Oetober, 
angesehene  Bürger  in  diese  Stadt  zu  schicken,  welche  das  Krö- 
nungsgefolge bilden  kdnnten  ^.  Kurz  war  auch  der  Aufenthalt  zu 
Piacenza.  Hier  hatte  Alberto  Scotto,  wie  es  schemt,  wiederum 
einigen  Einfluss  gewonnen,  doch  war  die  Mehrzahl  der  Piacen- 
tiuer  der  Herrschaft  desselben  abgeneigt.  Heinrich  hielt  es  daher 
nicht  für  rathsam,  den  Alberto  zum  Vicar  m  ernennen,  sondern 
betraute  mit  diesem  Amte  den  Veronei>er  Pietro  di  Mesa 

In  Pavia  fanden  sich  bereits  einige  der  hierher  entbotenen 
städtischen  Abgeordneten  vor^)  und  nach  Verlauf  einiger  Tage 
wurde  das  Parlament  eröffnet.  Die  Italiener  scheinen  grosse 
Hoffnungen  auf  diesen  Städtetag  gesetzt  zu  haben.  Diese  Ter- 
wirklichten  sich  jedoch  in  keiner  Weise,  denn  das  angewandte 
Verfahren  war  ein  sehr  summarisches.  Der  Hoirichter  Giovanni 
de'  Gancellarü  hielt  eine  Einleitungsrede  des  'Inhalts,  dass  der 
König  bis  jetzt  erst  zum  kleinsten  Theile  den  Parteizwist  zu  be- 
seitigen vermocht  habe,  Heinrich  müsse  jetzt  nach  Rom,  werde 
aber  nach  erfolgter  Kaiserkrönung  es  sich  angelegen  sein  lassen, 
das  Friedenswerk  zu  Ende  zu  fühj-eu.  Die  Abgeordneten  wurden 
aufgefordert,  alle  Wünsche  und  Beschwerden,  welche  sie  etwa 
vorzubringen  hätten,  scliriftlic  h  aufzusetzen  und  beim  Hofkanzler 
einzureichen.  Dies  gesc  hah  :  nach  acht  Tagen  fand  eine  Schluss- 
sitzung statt,  und  Heinrich  zog  weiter.  V  orher  traf  er  noch  eine 
sehr  wichtige  Entscheidung:  er  setzte  den  Grafen  PhiUpp  von 


')  Alb.  Hussato  d95. 

Das  dieserhalb  an  Karino  Zorzi,  den  neuen  Dogen  von  Venedig, 
gerichtete  Schreiben  ist  crhnlten:  Mon.  Germ.  LL.  II,  517. 

Bis  dahin  iiatte  der  Florentiner  Lamberto  Cipriaiio  das  Vicariat 
von  Piacenza  bekleidet  (Mon.  Germ.  LL.  II,  510).  Daj»  Clirun.  Placen- 
tinnm  488  läset  diesen  letzteren  irrthümlicherweise  erst  während  des 
Aufenthalts  su  Payis  eingesetat  werden.  Unter  Pietro  di  Mesa  ist  Tfel- 
leieht  identiseh  mit  dem  in  ürk.  29.  Oetober  1801  (Tarlassi,  Appendiee 
ai  monnmenti  Rarennati  I,  452)  erwftbnten  «Petrus  de  Mesiis  notarios^. 

*)  Alb.  tf  nssato  896  IT.  hat  allein  über  diesen  Städtetag  eingehende 
Nachrichten.  Die  Ankunft  zn  Paria  listt  das  Chron.  JEUgiense  23  sclion 
am  6.  Oetober  erfolgen. 


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136 


G.  Sominerfeldt. 


Savoyen  unter  Sbxilichen  Bedingungen,  als  sie  firfiker  den  della 
Scala,  Visconti  etc.  gew&brt  waren,  zum  lebenslinglichen  Vicar 

für  die  fc?tiiJte  Pavüt,  Vercelli  uiul  Novara  ein  ').  Was  diese 
Ernennung  bedeutete,  war  klar.  Es  war  eine  Fortsetzung  jener 
Politik,  einheimische  Grosse  för  die  Aufrechterhaltung  der  Ruhe 
in  jenen  Gegenden  verantwortlich  zu  macht-n,  es  war  eine  Stsir- 
kung  des  savoyischen  Emliusses  und  endlich  eine  Coucession  an 
alle  die  Theile  der  gueliischeo  Partei,  welche  noch  nicht  die 
Treue  gebrochen  hatten.  Die  Savoyer  Grafen  galten  ja  in  den 
kmbardiflchen  Städten  als  Guelfen,  und  Philipp  war  der  specielle 
Vertrauensmann  aller  jener  gnelfischen  Parteifillhrer,  welche  sich 
im  Gegensata  gegen  Guido  della  Torre  beim  Beginn  des  Römer- 
suges  dem  Könige  freundlich  gesinnt  gezeigt  hatten.  Zudem 
hatte  Philipp,  wie  oben  ensüblt,  soeben  in  Vercelli  einen  Frieden 
gestiftet.  Heinrich  VTI.  glaubte  also  durch  die  Berufung  des 
Savoyers  zum  Reichsvicar  jene  Elemente  mit  seiner  neuen  Politik 
auszusöhnen  und  sie  fester  als  bisher  an  sich  heranzuziehen.  Es 
war  dies  aber  ein  neuer  schwerer  Irrthuni:  jene  GiielfenfUhrer 
konnten  nur  dann  versöhnt  werden,  wenn  sie  die  Gewalt,  welche 
sie  vor  dem  Erscheinen  Ileinrich's  besessen  hatten,  zurück  er- 
hielten und  sie  selbst  in  den  von  ihnen  einst  beherrschten 
Städten  zu  Vicaren  bestellt  wurden.  Filippone  di  Langosco 
leigte  sich  daher  schon  wihrend  des  Königs  Aufenthalt  zu  Pavia 
sehr  unbotm&ssig und  es  war  leicht  vorauszusehen,  dass  er 

*)  Job.  de  C«r Dien ate  1261.  Ferreto  von  Vicensa  1067*  Nico- 
laus von  Butrinto  93.  Letztere  Quelle  läset  die  Ernennung  schon  vor 
ßrescia  geschehen.  Es  ist  dies  aber  ein  Irrtlium.  vergl.  Mnndelli,  II 
comune  di  Vercelli  IV,  188.  Capelliua,  I  Tizzoni  e  gli  Avo^^adri  p.  26. 
In  der  von  mir  in  der  BfiUi'^'e  mitgetheilten  rrkunde  tritt  Philipp  noch 
nicht  als  Vicar,  sondern  nur  als  Friedensstiiter  auf.  Urkundlich  wird  er 
ala  Vicar  meines  WiMens  ttberhaupt  erst  am  21.  October  erwähnt.  (Sum* 
xnariom  mODomeDtomm  arcbivii  Vereelleaiis  p.  282).  Felsberg,  p,  18> 
findet  es  wunderbar,  dsM  Philipp  den  ofSciellen  Titel  .viceriOB  generalia" 
Ahrt  Die  Sache  erklilrt  lieh  aber  eelir  einfach:  Philipp  hatte,  wie  nrkundlkb  ' 
nachweiebar  ist,  in  Pavia,  Vercelli  und  Novara  seine  Untervicare.  Fels* 
berg,  welcher  irrthümlich  annimmty  Philipp  habe  nur  das  Vicariat  von 
Pavia  gehabt,  hat  dies  übersehen, 

*)  Da  das  deutsche  Heer  in  Folge  der  vor  Brescia  erlittenen  Vt-rlusle 
sehr  ziit<amu)engei>cimjülzeu  war,  so  iiatte  Heinrirli  VII.  den  Matleo  Visconti 
mit  mailaudiuchen  Hiifäschaareu  zu  sich  nach  i'uvia  entboten.  Doch  ver- 
wehrte Filippone  di  Langosco  dem  Visconti  unter  nichtigen  Vorwanden 


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Heinrich  VII.  u.  die  lombard.  Städte  1310-1312.  137 


nach  dem  Weggange  des  Königs  alsbald  das  verhasste  Joch  ab- 
schütteln werde. 

r)pr  Aufbruch  von  Pavia  war,  wie  es  scheint,  am  Nach- 
mittage des  15.  October  erfolgt  Heinrich  gelangte  über 
Voghera  nach  Tortona,  passirte  dann  Serravalle,  Gavi  und 
Ponte  Decimo  und  traf  zur  festgesetzten  Zeit,  am  21.  October, 
in  Genua  ein  Die  Genuesen  bereiteten  ihm  einen  überaus  glän- 
zenden Empfang  und  baten  ihn  umJ^ingeres  Verweilen,  damit  er  die 
Angelegenheiten  ihrer  Stadt  ordne.  Auch  hier  also  herrschte,  wie 
wir  sehen,  das  GefQhl  der  Unsicherheit  vor.  Man  sagte  sich, 
dass  die  friedlichen  Zustände,  deren  sich  die  Stadt  augenblick- 
lidi  erfreute,  nur  dann  von  Dauer  sein  wflrden,  wenn  eine  höhere 
Autorität  dm  Ausschreitungen  der  Partien  emen  festen  Damm 
entgegensetzte. 

So  bereitwillig  sich  nun  aber  die  Genuesen  auch  im  Allge- 
meinen zeigten,  bo  waren  die  Ansichten  im  Einzelnen  doch  sehr  ge- 
theilt,  ja  es  wii'd  glaubwürdig  versichert,  dass  die  Bemühungen 
des  Königs  um  eine  zweckmässige  Regelung  der  städtischen  Ver- 
hältnifise  fruchtlos  geblieben  wären,  wenn  nicht  der  General- 
vicar  Amedeus  TOn  Savoyen  und  der  Cardinal  Nicolaus  da  Prato 
ihren  Eifer  daran  gesetzt  hätten,  die  vorhandenen  Schwierig- 
keiten zu  beseitigen.  Der  vertriebene  Obizzino  Spinola  hatte 
sich  schon  in  Asti  beim  Könige  eingefunden ;  er  durfte  jetzt  in 
Genua  einziehen.  Den  Treueid  hatte  die  Commune  Genua  schon 
zu  Beginn  des  Jahres  1311,  am  28.  Januar,  geleistet');  jetzt 
erfolgte  die  Erneuerung  desselben^).  Die  weiteren  Acte  ge- 
schahoi  am  22.  November.  Zunächst  hob  Heinrich  alle  Ver- 


den Eintritt  m  die  6 ladt.  Nicolaus  von  Butrintu  95.  Indessen  dürfte, 
wae  dieser  Autor  Aber  einen  zu  Pavia  veranstalteten  Anschlag  gegen  das 
Leben  des  KOoigs  beriehtet,  schwerlieh  eniai  in  oehnen  sein.  Vergl. 
P.  Ilgen,  Nicolans  von  Batrinto  als  Qaelle  für  dieOesohiebteHeiarieh*s  VJI. 
(Diss.)  Jena  1878,  p,  46. 

^)  Böhmer,  Regesta  Heinrid  Nr.  432.  In  Tortona  nrkundet  er  am 
17.  und  18.  October.  (Böhmer,  Reg.  Nr.  433— di.)  Vergl.  Irmer, 
Bild  XVI  a. 

*)  Nach  Georgius  Stella,  Mural.  XVU,  p.  1025. 

•)  Dönniges  I,  37—38. 

Die  Wahl  des  Syndicna,  welcher  Namens  d«r  Oesammtbiirgersehaft 
den  Treueid  leisten  sollte,  geschah  am  18.  November  (DOnniges  II,  166 
bis  167),  die  Eidesltistnag  selbst  vldleieht  an  einem  der  nftehsten  Tage. 


Digrtizeo  Ly  <jOOgIe 


138 


G.  Sommerfeldt. 


trilge,  welche  Genua  jemals  mit  König  Karl  IL  von  Neapel 
eingegan«j:en  war,  auf');  dünn  liess  er  sich  durch  besonderen 
Volksbeschhiss  die  unbeschränkte  Regierungsgewalt  für  die 
nächsten  zwanzig  Jahre  übertragen*),  bestätigte  aber  zugl* K^h 
auch  den  Genuesen  alle  ihnen  von  früheren  Kaisern  und  Königen 
verliehenen  l'reiheiten  und  Privilegien.  Dazu  gehörte  nament- 
lich, dass  sie  nur  auf  der  Strecke  von  Arles  bis  zu  St.  Angelo 
in  Sicilien  und  hier  auch  nur  zwei  Tagereisen  landeinwärts  sur 
Heeresfolge  Terpflichtet  waren  ')*  Die  bisherigen  Beamten  wurden 
abgesetzt  und  die  alten  Aemter  beseitigt,  mit  Ausnahme  des 
Vorstehers  des  Volkes  (abbate  del  popolo).  Auch  dies  Amt  hatte 
Heinrich  gerne  beseitigt,  aber  er  stiess  bei  der  Bürgerschaft  auf 
so  entschiedenen  Wideretand,  dass  er  es  vorzog,  diese  Wflrde  be- 
stehen zu  lassen^).  Die  Oontribution ,  welche  Oenua  zu  zahlen 
hatte,  war  verhältnissmässig  gering,  sie  betrug  60000  Goldflorin. 
Die  lebhaftesten  Erörterungen  rief  die  Neuvertheilung  der  Aemter 
hervor;  sie  erfolgt«  schliesslich  in  der  Weise,  dass  die  Familien 
der  Doria  und  S])inola  den  hauptsächlirlistcn  Antheil  an  der 
Stadtverwaltung  erhielten.  Doch  gingen  auch  die  guelfiachen  Ge- 
schlechter keineswegs  leer  aus. 

Während  so  Heinrich  immer  noch  mit  der  Sorge  für  die  An- 
gelegenheiten Oberitaliens  beschäftigt  war  hatten  Truppen  der 
tuscischen  Liga  die  von  Genua  nach  Süden  führenden  Pässe  besetzt, 
um  das  weitere  VorrOcken  der  Deutschen  auf  dem  Landwege  zu 
hindern      Truppen  Bobert's  von  Neapel  unter  dem  Befehle  des 


')  Moniim.  hift.  palr.  IX,  450 — b'S.  Jene  Vertrage  seien  „in  grave 
preiudiciuiu  et  iacturam  et  iu  diminuciouem  iuriuiu  et  regaliuxn  aacri 
Romani  imperii**  geBchloseen,  heisst  es  in  diuw  Urkande. 

I)  Honam.  hJst.  patr.  JX^  458— Sa 

')  Hieolaas  von  Batrinto  96. 

*)  Alb.  Museato  893.   Qail.  Ventura  781. 

Doch  bereiste  sagleich  eine  königliche  Gesandtschaft^  an  ihrer 
Spitze  Bischof  Micolaus  von  Butrinto  und  der  päpstliche  Notar  Pandolfo 
de'  Savrlli.  seit  KnrJp  Ortnhpr  rlip  Städte  TuPoiPTi«.  um.  wenn  möglich- 
einige  derselben  auf  die  iieite  Heinrich's  VIL  herüberzuziehen.  (Nicolaas 
von  Butrinto  98—106.) 

°)  Ursprünglich  halten  die  Florentiner  in  der  Meinung^  daas  Heiniieh 
Beinen  Weg  über  Bologna  nehmen  werde,  alle  ihre  Trappen  in  der  Kühe 
dieaer  Stadt  eoncentrirt  Ihre  Bestflnang,  als  Heinrieh  statt  deeeen  nach 
Genna  sog,  war  groee.  (Bonaini  It,  46—50.)  Sie  erholten  sieh  indessen 


^  j  .  ^ci  by  Google 


Heinrich  VII.  u.  die  lombard.  Städte  1310—1312.  139 


Marschall  I  )iego  de  la  Rat  nahmen  schon  am  2.  November  in  Lucca 
Stellung  und  bildeten  so  die  Reserve  der  weiter  nördlich  vor- 
geschobenen Bunde  sarmee.  Das  Spiel  Robert's  bei  dieser  Gelegen- 
heit war  ein  unglaublich  hinterhaltiges  und  treuloses.  Ende 
November  befahl  er  dem  Diego  de  la  Rat,  um  des  Erfolges  desto 
sicherer  zu  sein,  von  Lucca  aus  in  die  Lunigiana  vorzurücken, 
ertheilte  ihm  auch  Verfaaltungsmassregeln ,  falls  Heinrich  VU. 
wider  Erwarten  zur  See  nach  Pisa  ginge.  Zugleich  wies  er  seinen 
Vicar  in  der  Romagna,  Güiberto  de'  Santinelli,  an,  mit  200  Rei- 
tern im  Bedarfsfalle  dem  Diego  de  la  Rai  zu  Hilfe  zu  eilen 
und  schickte  endlich  seinen  eigenen  Bruder  Johatm.  Fürsten  von 
Achaia.  nach  Rom  mit  dem  Befehle,  die  Stadt  zu  besetzen  und 
unter  allen  Umständen  dem  König'e  streitig  zu  machen  Und 
trotz  aller  dieser  ofienbar  feindseligen  Massregeln  Hess  Robert 
dem  Luxemburger  gegenüber  die  Maske  immer  noch  nicht  fallen, 
sondern  schickte  gerade  damals  seinen  Seneschail  Riz/nrdo  Gnm- 
hatesa  sammt  dem  Archidiakon  von  Anagni  an  den  Hof  des 
Königs,  um  trügerische  Verhandlungen  über  eine  Familien- 
Verbindung  der  Häuser  Anjou  und  Luxemburg  zu  führen^. 
Unsere  Berichte  sind  hier  sehr  mangelhaft  und  weisen,  theils 
bewusst,  theils  unbewusst  die  Tendenz  auf,  den  deutschen 
König  dem  Anjou  gegenüber  argloser  erscheinen  zu  lassen,  als 
er  es  in  Wirklichkeit  gewesen  «ein  dürfte  '*).   Es  steht  aber  fest, 


schnell  von  ihrem  Schrecken,  riefen  die  Truppen  surück,  besetzten 
Samminiato  und  Volterra  und  rückten,  als  Heinrich  seinen  AitfenthaU  in 
Oenua  verläng^erte.  bis  Pietrasanta  und  Serrnzznno  vor. 

')  DiPS  alle.«  prpiltt  sirli  -mx^  dem  Dankschrcitn;!!,  welches  die  Floren- 
tiner am  1.  December  an  Kunig  Robert  richteten,  (üonaini  II.  71 — 73.) 
Villani  103  laset  irrthümlich  erst  am  15.  December  die  ersten  Truppen- 
sendungen Robert's  erfolgen. 

0  Johann  brach^  wie  die  Florentiner  selbst  in  Urk.  Bonaini  11^  75 
sagen,  am  18.  Deoember  mit  400  Reitern  nadi  Rom  auf.  Vergl.  auch 
Tolomeo  ▼on  Lucca  43—44. 

Dieses  Ton  Papst  Clemens  V.  eifrig  befürwortete  Heirathsprojeet 
war  nicht  neuen  Datums  (rergl.  Wenck,  Clement  V.  und  Heinrich  TIL, 
p.  147  iT.)i  unter  anderem  war  darüber  auch  im  Lager  TOr  Breeeia  ver- 
handelt worden.   Nicolaus  von  Butrinto  87. 

*)  Am  zuverlässigsten  ist  der  Bericht  des  Alb.  Mnssato  406 — 8. 
Dies  ist  Hiich  ^ranz  erklärlicli.  denn  Mu^sato  hielt  sicli  damals  in  Genua 
aul  und  emphng  seine  Nachrichten  aus  erster  üand.   Schlechter  orientirt 


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uo 


G.  Sommerfelds. 


dsLss  Heinrich  VII.  Aufklärungen  ülier  das  Einrücken  neapoli- 
taniächer  Truppen  in  Tuscien  verlangte.  Dieselben  legten  im 
Verein  mit  der  Armee  der  tuscischen  Liga  der  Komtahrt  emate 
Hindernisse  in  den  Weg.  Der  König  verlangte  daher  die  so- 
fortige Entfernung  der  Truppen.  Die  Geeandteii  aber  erklärten, 
in  diesem  Punkte  keine  Zusicherungen  machen  su  können,  denn 
daTon  stftnde  nichts  in  ihren  Instmetionen.  So  waren  die  Ver- 
handlungen flher  die  Vorstadien  noch  nicht  hinausgediehen,  als 
plötzlich  die  Nachricht  eintraf,  Robert's  Bruder  Johann  sei  in  Rom 
eingerückt  und  bekBmpfe  im  Verein  mit  den  kdnigsfeindlichen 
Orsini  die  ghibelUniiche  Partei  der  Colonna.  Die  Gesandten 
Robert's  gingen  auf  die  Kunde  hiervon  bei  Nacht  und  Nebel 
davon,  sie  hielten  es  nicht  einmal  iür  uötbig,  sich  vom  Könige 
zu  verabsciiieden. 

Robert's  Verrath  lag  klar  zu  Tage ,  der  letzte  Zweifel  des 
Königs  Bchwand ,  als  Stephan  (Jolonrüi  Haid  darauf  persönlich 
in  Genua  erschien  und  die  volle  Wahrheit  des  Gemeldeten  be- 
stätigte. Dennorh  begnügte  sich  Heinrich  VII.  Robert  gegen- 
über mit  brieflichen  Vorstellungen.  Diese  fruchteten  natürlich 
wenig,  denn  Robert,  sein  verstecktes  Spiel  immer  weiter  treibend, 
antwortete,  die  Entsendung  von  Truppen  nach  Tuscien  habe  gar 
nicht  die  Bedeutung  einer  femdseligen  Massregel,  es  sei  damit  ge- 
rade besweckt,  die  Macht  des  tuscischen  Bundes  lahm  zu  legen.  Und 
Prinz  Johann  habe  sich  nicht  nach  Rom  begeben,  um  der  KrOnung 
Schwierigkeiten  zu  bereiten,  auch  nicht,  um  in  die  Streitigkeiten 
der  Römer  untereinander  einzugreifen,  sondern  um  durch  seine 
persönliche  Anwesenheit  bei  der  Kaiserkrönung  den  Vasallen- 
ptlichten,  die  Neapel  gegen  das  Reich  habe,  zu  genügen  So 
sehr  die  Nichtigkeit  dieser  Austlüchte  auf  der  Hand  lag.  so  that 
Heinrich  doch,  als  sei  er  durch  die  Erklärungen  zufrieden  ge- 
stellt, denn  aus  Rücksicht  auf  den  Papst  wünschte  er  den  Bruch 
mit  Robert,  so  lange  es  irgend  anging,  zu  vermeiden Florenz 


ist  Job.  deCermenate  1262,  und  Tdllig  (endeniias,  wi«  gewühnlich, 
Nicolaus  von  Bntrinto  96—97. 

•)  Ueber  diese  Corresiponfipn«  berichtet  mir  Jnli.  de  Cermenate 
1262;  seine  Angaben  (inden  jedoch  ilire  I^e?f atiL'iing  in  (ier  spater  geg?n 
König  Robert  erlas-pru'ii  Bannsentcn/  (Donnigee  II,  188),  wo  an?"  fiTi- 
solche  von  Roben  zu  jener  Zeit  ertheüte  Antwort  Besag  genomiueii  wird. 

*)  Bitte  HdBrieli  in  der  That,  wi«  diea  neaeie  D«nte])«r  meinen. 


Heiarich  Vll.  u.  die  loinbard.  Städte  1310—1312. 


141 


dagegen  wurde  am  24.  December  mit  dem  Ileichsbanne  be- 
legt 

Inzwisicheii  stellte  sich  immer  mehr  heraus,  dass,  um  nach 
Pisa  zu  gelaniren ,  nur  norli  der  Seeweg  übrig  blieb.  Die  Rü- 
stungen hierzu  wurden  mit  um  so  grösserem  Eifer  betrieben, 
da  die  Genuesen  selbst  schon  ungeduldig  zu  werden  begannen 
und  sich  weigerten,  weitere  Zahlungen  zu  leisten.  Schon  fehlte 
es  in  der  Stadt  nicht  an  Stimmen,  welche  meinten,  es  sei  vor- 
eilig gewesen,  dem  abenteuernden  Könige,  welcher  nicht  einmal 
seinen  eigenen  Gläubigem  gerecht  zu  werden  vermCge,  die  Herr- 
schaft über  G^ua  zu  übertragen.  Die  Aufregung  stieg  aber 
aufs  höchste,  als  sieb  herausstellte,  dass  die  pestartige  Seuche, 
welche  vor  Brescia  so  grosse  Verheerungen  angerichtet  hatte, 
durch  das  Heer  nach  Genua  eingeschleppt  sei  Am  14.  De- 
cember ^)  erlag  dieser  Kranklieit  die  Königin.  Heinrich  verlor 
in  ihr  nicht  nur  die  treu*»  Gattin,  sondern  auch  die  kluge  Be- 
ratherin,  deren  Beistand  ihm  bei  Erledigung  der  schwierigen 
politischen  Geschäfte  oft  von  Nutzen  gewesen  war. 

Und  doch  häuften  sich  für  den  König  noch  die  Leiden: 
aus  Lombardien  traf  eine  Unglttckshotschaft  nach  der  andern 
ein,  alle  Bande  der  Ordnung  schienen  sich  hier  gelöst  ku 
haben,  die  während  eines  fast  anderthalbjährigen  Ringens  auf- 
gewandte Muhe  schien  verschwendet.    Zuerst  hatte  sich  das 


den  Vertiehernngen  König  Robert'«  Glauben  geschenkt,  «o  würde  «r  doch 
wenifBlena  ▼ersndit  haben,  den  Manch  dnreh  die  •üdwürts  fllbwnden 
PiUse  so  erxwiDgea,  Dass  Heinrich  andererseits  noch  immer  nicht  gm 
die  Hoffnung  aafgegeben  hatte^  mit  Robert  cur  Vertlftadigang  sa  gelangen, 
ergibt  sich  darauB,  dass  er  die  vortbeilhaften  Bttndnissanträge,  wpI'  he  ihm 
KobtTt'i'  Cipf^ner,  Konig  Friedrich  von  Sicilren,  Anfang-  dnroli  den 

Admiral  Oonrado  Lancea  machen  Hess,  rand  ablehnte.  Vergl.  Alb.  Jlussato 
408—9.    Joh.  de  CermenHtc  1262. 

Moü.  Gerra.  LL.  II,  .ÜIU— 24.    Das  Verfahren  gegen  iiorenz  war 
schon  am  20.  November  eingeleitet. 
*)  Alb.  Ma«Bato  410— U. 

*)  Alb.  Hossato  404.  Georgias  Stella  1025.  Annale«  Hedio- 
lanenses  692  nnd  Galvaneut  della  Flamma  722  nennen  als  Todestag 

den  18.  December.  Es  ist  daa  ein  Irrthnm,  denn  in  Urk.  Bonaini  I,  215 
lieisst  es  ausdrücklich:  ^in  die  sui  obitus.  rjnnrtadecinia  decembris*.  Vergl. 
auch  Irmer,  Rildorcodox,  Bild  X\  I.  und  Liljro  degli  nnniversnrii  dcl  cnn- 
vento  di  iSan  Francisco  di  Casti-lUto  in  Gcnovn.  ed.  V.  Promis  (in:  Atti 
della  societä  Ligare  di  storia  patria      400  u.  402). 


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142 


0.  Sommeifeldt. 


dem  Filippone  di  Langosco  Boiner  Zeit  geschenkte  Gasale  Yoa 
der  königlicben  Hemchaft  losgerissen  und  eine  neapolitaniselie 

Besatzung  aufgenommen.  Seinem  Beispiele  folgte  bald  darauf 
auch  Asti  Als  nämlich  l'iiiiipp  von  Savoyen  zum  Reichs- 
vicar  über  Pavia,  VercL'lli  und  Novara  ernannt  war,  sahen  die 
Guelfisclieu  di  Solariu  khir,  was  sie  von  diesem  ihrem  erbitterten 
Gegner  zu  erwarten  hatten.  Um  nicht  überrascht  zu  werden, 
empörten  sie  sich,  vertrieben  die  di  CastelJo  und  überlieferten 
Asti  an  Hugo  de  Baux,  den  in  Alessandria  befindlichen  Seneschall 
und  Vicar  König  Robert's. 

In  Pavia  hielt  Philipp  von  Savoyen  nur  mit  Mühe  seine 
Hemdiaft  noch  aufrecht  Filippone  di  Langosco  gehärdete  sich 
hier  wieder  vQllig  als  Herr  der  Stadt.  Dass  er  den  Abfall  plante, 
war  kkr;  denn  zu  eben  dieser  Zeit  trat  Filippone  nicht  nur  in 
engere  Beziehungen  zu  den  verbannten  della  Torre,  sondern  machte 
auch  sonst  aus  seinen  reichsfeindlichen  Gesinnungen  kein  Hehl. 
Philipp  rausste  ihn  gewähren  lassen,  er  hätte  sonst  die  sofortige 
Empörung  der  Pavesen  7ai  gewärtigen  gehabt.  Filippone  aber  fühlte 
sich  durch  die  gegen  ihn  geübte  Nachsicht  zu  immer  keckeren 
Schritten  ermuthigt.  Als  Heinrich  VII,  Toi-tona  passirte.  hatte  sich 
Antonio  de  Fissiraga,  der  eheuiuhge  Cxehieter  Lodis,  heimlich  vom 
Heere  entfernt,  um  in  seine  Heimathstadt  zurückzukehren  und 
neue  Umtriebe  anzuzetteln.  Schon  zu  Voghera  fiel  derselbe  jedoch 
Anhängern  des  aus  Pavia  verhannten  Manfredo  di  Beccaria  in 
die  Hände  und  wurde  von  diesen  dem  Mailänder  Vicar  Matteo 
Visconti  ausgeliefert.  Dafür  beschloss  Filippone  di  Langosco 
an  dem  Beccaria  Rache  zu  nehmen,  liess  denselboi  überfallen 
und  mit  Zustimmung  des  Savoyers,  wie  es  scheint,  in  sicheren 
Gewahrsam  bringen 

Diese  That,  welche  Philipp  geschehen  liess,  weil  er  sie 
nicht  zu  hindern  vermochte,  trug  ihm  den  wOthenden  Hass  der 
Ghibellinen  ein.  Diese  waren  seitdem  seine  erbittertsten  Gegner 
und  thaten  alles,  um  ilm  zu  stürzen.  Xamentlich  suchten  sie 
durch  geheime  Einflüsterungen  seine  Treue  beim  Könige  zu  ver- 

*)  IJicolaus  von  Butrinto  97.    Alb.  Mu.s^aiu  438. 

>)  Alb.  Huaiato  39a  Mit  Oiulini  a.  a.  0.  V,  11—13  von  einer 
eigentlichen  Bmpöning  des  Filippone  di  Langosco  schon  nm  diese  Zeit  su 
reden,  ist  nnmöglichf  da  in  unseren  Quellen  nichts  von  einer  solchen  steht. 

*)  Joh.  de  Cermenate  1264.  Nieolans  von  Bntrinto  97. 


Heinrich  VII.  u.  die  lombard.  öt&dte  1310—1312. 


143 


dächtigen.  Natürlich  waren  es  nur  Verleumdungen,  an  der 
Treue  Philipp's  war  nicht  zu  zwrilf  ln:  dieser  verfolgte  eben 
dynastische  Interessen,  und  diese  liessen  sich  nach  der  Lnire  der 
Dinge  nur  verwirkliclieu,  indem  er  sich  mit  ganzer  iiratt  in  den 
Dienst  der  königlichen  Siiche  stellte 

Zu  Unruhen  kam  es  auch  in  Vero^,  wo  trotz  der  An- 
wesenheit von  Philipps  Unierricar  Aimo  Ton  Aspromonte  die 
alten  Partoiungen  wieder  aufloderten*  Philipp  .  hat  sowohl 
hier  als  in  Novara  den  Frieden  in  einer  f&r  das  Reich  Yortheil- 
haften  Weise  herzustellen  gewusst 

Am  schlimmsten  aber  stand  es  in  den  6sÜicheren  Gegenden. 
Oiberto  da  Corrigia  war  durch  die  Verleihung  des  Vicariats  über 
Reggio  durchau:?  nicht  befriedigt.  Ei  haiie  sich  auch  auf  die 
Herrschaft  über  Parma  und  Modena  HofPnuner  treniacht  und 
gedachte,  dies  Ziel  durch  Abfall  von  dem  Kiturre.  dessen 
Popularität  im  Schwinden  begrirt'eu  war.  zu  erreichen.  Dess- 
halb  versicherte  er  sich  der  Treue  der  ihm  ergebenen  Par- 
teien zu  Parma  und  Reggio,  trat  mit  den  aus  Modena  vertrie** 
benen  Ouelfen,  fexner  auch  mit  Guido  della  Torre,  der  sich  zu 
Bologna  aufhielt,  und  den  geächteten  cremonesischen  Flücht- 
lingen in  Verbindung  und  schloss  sich  sammt  allen  diesen  AI- 
lürten  dem  tnscischen  Bund  an.  Auf  einer  Tagsatsung  zu  Bo- 
logna wurde  das  neue  Bündniss  am  1.  November  bekräftigt. 
In  schmutasiger  Geldgier'  erklärte  Giberto  daselbst,  den  Abfall 
der  Städte  Parma  und  Reggio  sowie  ihre  Einverleibung  in  den 
tuscischen  Bund  bewerkstelligen  zu  wollen,  wenn  man  iiini 
3UIIUU  üoidiiorin  zahlte.  Natürlich  gaben  die  anwesenden  Be- 
vollmächtigten dies  Versprechen  ohne  Zaudern 

Ueber  Philipp's  rein  egoistiflclie  nnd  nur  auf  Krweiieiung  des 
eigt'iicii  Maciitln-reichs  gerichtete  Politik  vergl.  Guichenou,  Preuves  p.  139. 
Mandel  Ii  a.  a.  0.  IV,  141  ff.  Das  Vorgehen  des  Savoyers  gegen  FilippoDe 
di  Langosco  «ad  die  ▼«nrithoritohe  Gefangeniiahoie  des  Sohnes  des  letiteren, 
Rissardo,  gehört,  obwohl  man  sie  sich  aacb  Nicolaas  Ton  Batrinto  97 
als  schon  jetot  erfolgt  denken  mttiste,  einer  viel  spütercn  Zeit  an.  Vergl. 
Job.  de  Cermenate  1269.  Alb.  Mnssato  485. 
«)  Vergl.  Mandelli  IV,  171. 

')  Urkunde  bei  Mnratori,  Anti^uitatr.s  IV.  tilä  — 16.  Das  von  den 
BevoUmRfhtirjtcn  Aiipüroiuhrtf  wurde  in  den  einzelnen  Städten  dtirch  be- 
sondere Beschlüsse  sanctionirt.  in  Florenz  am  5.  November  (lltmaini  1!. 
55 — 56).    Eine  feierliche  Erneuerung  des  Bundes  ertoigte  zu  Bologna  aui 


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144 


G.  Sommerfeldt. 


Die  Wirkungen  der  neuen  Conl'öderatiou  zeigten  bkh  bald 
überall  an  dem  zuTersichtlicberen  Auftreten  der  Guelfen.  Die 
guelfischen  Markgrafen  de  Cavalcabö  bedrängten  von  Casal- 
maggiore  aus  Gremona  aofs  heftigste.  Giovanni  da  Castiglione, 
welcher  zu  Cremona  neben  dem  doridgen  Vicar  eine  Stellung  als 
Procurator  des  Reicfasfiscus  einnahm,  schrieb  in  Folge  dessen 
am  16.  NoTember  an  den  Vicar  yod  Breacia  und  forderte  Ihn 
auf,  schleunigst  Hilfe  su  senden  Veratirkungen,  welche  schnell 
9xa  Brescia,  Mailand  und  andern  OhibeUinenstädten  herbeieilten, 
retteten  für  diesmal  noch  Gremona,  dagegen  brachte  Giberto 
da  Corrigia,  nachdem  er  das  yersprochene  Geld  erhalten  hatte, 
das  in  Bologna  Geplante  zur  AusfÖhrung.  zunächst  am  4.  De- 
cember  in  i'.ivmd  '),  einit^o  Tage  daraut  m  Reggio  und  dem 
benachbarten  Sau  Doniiuio  Alle  drei  Städte  verleibte  er, 
nachdem  er  die  königlichen  Vicare  und  die  Anhänger  des  Königs 
veijagt  hatte;  dem  tuscischen  Bunde  ein. 

Auf  die  Kunde  hiervon  erhob  sich  auch  die  guelBsche  Partei 
zu  Brescia.  Diese  war  trotz  des  harten  Druckes,  welchen  die 
de'  Maggi  auf  sie  ausübten,  wieder  zu  Kräften  gekommen,  sie 
wusste  sogar  den  Vicar  Moroello,  Markgraf  von  Malaspina, 
für  sich  zu  gewinnen.  Dieser  nahm  in  der  Nacht  des  14.  De- 
cember  viele  der  angesehensten  Ghibellinen,  darunter  Bertolo 
de'  Maggi,  gefangen*);  dann,  am  16.  December,  erfolgte  der 
eigentliche  Aufruhr.  Die  Guelfen,  geschmückt  mit  den  Farben  der 
Brusati,  erregten  einen  wilden  Tumult,  besetzten  die  festen  Punkte 
der  Stadt,  verbrannten  den  bischöflichen  Palast  und  vertrieben  die 
Ghibellineu.    Diesen  gelang  es  nur,  iu  einigen  der  äussersten 


8.  Decembor.  ( Ii  o  ii  a  i  n  i  il,  To — 74.  M  u  r  b  t  o  r  i,  Antiq.  IV ,  öl5— 22. <  Die 
Zahlung  dtr  erwähnten  Summe,  welche  ültrigens  Nico  laus  von  B  ii - 
trinto  98  wieder  zu  iiieilrig  angibt.^  indem  er  nur  12000  Goldgolden  nennte 
«rfolgte  noch  l&ide  November  and  tw«r  indem  die  Bologneser  »ie  vorl&ufig 
bei  dem  Banqnier  Romeo  de*  Pepoli  in  Bologna  hinterlegten.  Vergl. 
Bonaini  II,  68,  70-71. 

*)  Dieser  Brief  ist  erhalten  beiDönnigetll,  017. 

*)  Bonaini  II,  7S— 74. 

')  Mon.  Oerm.  LL.  II,  525. 

*)  Wichtigste  Quelle  für  das  alles  sind  die  noch  erhaltenen  Aeten 
Uber  den  nachmals  gegen  den  ungetrenen  Viear  angestrengten  Proeess. 
Dönniges  II,  24—29.) 


Heinrich  VIL  a.  die  lombard.  Sttdte  1810— 181S. 


145 


Stadtviertel  sich  noch  zu  behaaptem  %  Nach  «inigen  Tagen 
endlich  eilte  Bailardino  da  Nogarola,  der  Yicar  Bergamos,  her- 
bei') und  unterdrückte  den  Aufrührt  indem  er  die  Badekfilhrer 
gefangen  nehmen  und  hinrichten  Hess,  die  andern  Gudfen  meist 
verjagte.  Er  hatte  nur  desshalb  so  leichtes  Spiel,  weil  die  Guelfen 
nicht  Zeit  gehabt  hatten,  die  zerstörten  Festungswerke  Brescias 
neu  aufzurichten. 

Inzwischen  verloren  auch  die  Verbündeten  keine  Zeit,  son- 
dern bedrängten  Creniona  mit  immer  neuen  Angriffen.  Der  nie 
ravstende  Guido  della  Torre  hatte  eigens  zu  dem  Zweck  der  Er- 
oberung Cremonas  100  Bewaffnete  zugetheilt  erhalten  Den- 
noch gelang  es  Galeazzo  Visconti,  welcher  die  Vertheidigung  der 
Stadt  leitete,  alle  Angriffe  glücklich  abzuschlagen.  Durch  seine 
Erfolge  kühn  gemacht,  wagte  dieser  es  sogar,  als  die  Kunde 
Ton  der  Erhebung  Brescias  eintraf,  einen  TheU  seiner  Truppen 
dorthin  zu  entsenden.  Das  aber  benutzten  die  Angreifer:  Gui<- 
lelmo  de'  Cavalcabd  drang  am  13.  Januar  an  der  Spitze  der 
vertriebenen  Quelfen  in  die  Stadt  ein  Überwältigte  die  wenigen 
zur  Vertheidigung  entschlossenen  Ghibellinen  und  vezjagte  den 
königlichen  Vicar  Goffredo  de'  Vercellesi.  Galeazzo  musste  froh 
sein,  dass  es  ihm  nach  hartem  Kampfe  gelang,  mit  seiner  kleinen 
Schaar  aus  der  Stadt  7A1  entkommen. 

Alle  diese  Vorgänge  überzeugten  den  König  davon,  wie 
nothwendig  die  Concentration  aller  Kräfte  zum  Schutze  der  so 
mUlisam  hergestellten  Ordnung  in  jenen  Gegenden  sei.  Bisher 
hatte  in  der  Person  des  Grafen  Amedeus  von  Savoyen  ein 
Diplomat  den  Poeten  des  Statthalters  von  Oberitalien  bekleidet, 
fortan  bedurfte  es  dazu  eines  Kriegsmannes,  dem  BUcksichten 

*)  Jacopo  Halveivi  976—77  entwirft,  wie  gewöhnlich,  auch  Ton 
diesen  Vorgängen  eine  sehr  übertriebene  Schildernng^  hingegen  verkleinert 
Alb.  M  ti  s  s  a  (  o  402  die  Sache,  indem  ernar  von  einer  Verschwör  an  g 
der  Guelfen  spricht,  die  blutig  unterdrückt  sei. 

*)  Die  Angabe  des  Villani  da^f*  der  AulViihr  durch  (Jangtaime 
della  Scala  unterdrückt  eei^  ist  wulii  nur  eine  Verwechslung,  iicrvorge- 
gungun  ans  dem  Umstände ^  dass  Bailardino  da  Kogarola  der  veriraute 
Frennd  nnd  Genosse  des  Cangrande  war. 

*)  Bonaini  n,  68— 65.  Vergl.  71,  79— 80,  91-92. 

OJoh.  deCermennte  1264—65.  Dm  Datnm  nach  Chron.  Regiense 
2i  and  Chron.  Mntin.,  M nrat.  XV,  p.  571.  Villani  164  nennt  etwas 
ungenau  den  10.  Januar. 

DentaehA  Zeitsohr.  f.  0««ciaclit«w.  im  II.  1.  10 


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146 


O.  Sommwfcldt 


irgend  welcher  Art  fremd  waren,  und  der  mit  nnbormlierziger 
Strenge  die  Ungehorsamen  zu  beetrafen  Willens  war.  Heinrich 
enuumte  daher  am  13.  Februar  einen  seiner  trenesten  Begleiter 
auf  der  Romfahrt,  den  GraÜBn  Wemher  Ton  Hombeig,  lum 
Feldhauptmaim  fDbr  Oberitalien,  beauftragte  ihn  mit  der  Organi- 
aation  eine«  Bandes  aller  »Reiefasgetrenen*  imd  machte  es  ihm 
zur  Pflicht,  gegen  die,  welche  sich  diesem  Bnnde  nicht  an- 
scUiessen  wtirden ,  gewafinet  yorzngehen Diese  Ernennung, 
welche  militärisch  und  politisch  die  nothwendige  Consequenz  der 
vorausgegangenen  Ereignisse  war,  ächaffl;e  endlich  Klarheit.  Dass 
hier  unter  „ Reich sffefreuen"  nur  die  Ghibellinen  verstanden 
waren,  dass  der  zu  >tilteiide  Bund  die  Ausrottung  der  (iueiteu 
und  damit  zugleich  des  Princips  der  nationalen  Unabhängig- 
keit Italiens  bezweckte«  lag  auf  der  Hand.  Es  kam  Heinrich 
nur  noch  darauf  an,  sich  mit  Hilfe  der  Ghibellinen,  gleichviel  anf 
welche  Weise,  den  Besitz  der  Herrschaft  zu  sichern. 

Wenige  Tage  nach  der  Einsetanng  des  neuen  Statthalters 
Terliess  Heinrich  Genua*),  wo  er  seinen  Verwandten  Guibert 
Ton  Aspiomonte  als  Viear  zurflckliess  Nach  gefahrvoller 
Seefahrt  eireichte  er  am  6.  Hftrz  Pisa,  um  in  neue,  noch  schwie- 
rigere YerhiUtnisBe  einzutreten  und  auch  hier  die  ündnrchfishr- 
barkeit  seiner  allzu  kühnen  Ideen  zu  erkennen. 

Die  von  ihm  in  Oberitalien  geschaÖene  Ordnung  ging  bald 
völlig  in  die  Brüche,  denn  bei  seinem  Aufbruch  von  Genua 
traten  auch  I^adua,  Piacenza,  Pavia,  Tortoua  und  andere  Städte, 
welche  bisher  noch  geschwankt  hatten,  zur  Partei  seiner  Gegner 


*)  Das  Diplom  über  die  Ernenn  an  g  theüt  Bonin  c  o  n  t  ro  M  orlgia, 
Morat.  XII,  p.  1106—7,  mit.  Ueber  Wernher  von  Homberg,  der  sich 
hxioh  n]9  Minnesänger  einen  "Namen  gemnclit  hat.  vergl.  v.  Wyss  in  den 
Mittheilungen  der  antiqnarisciien  Gesellschaft  zu  Zürich,  Bd.  XIII. 

')  Heinrich  urltundet  in  Genua  zum  letztenninl  am  16.  Febrnar 
(B 6  lim  er,  Reg.  Henr.  Nr.  456),  aber  Erzbischof  Balduin,  welcher  nach 
ftld  XVII  b  4««  nidereodez  die  UeberfUirt  omIi  Pisa  in  der  Begleiln&g  des 
Königs  machte^  ersdieint  in  Genna  noeh  am  18.  Febniar  anweaend  ia  iwei 
üfkosden,  welclie  Friedenebnrg  (Weetdentscbe  ZeitMbrift  tür  Geeeb.  n. 
Knnft  III,  SOO^dOl)  im  Regest  mitgetheilt  hat. 

•)Ferreto  von  Vicenia  1089;  derselbe  gibt  hier  wie  in  einigen 
anderen  Funkten  etwas  mehr  als  seine  Quelle  Alb.  Mussato.  Die  Ein- 
setzung des  Uguccione  di  Faggiola  zum  Vicar  Genuas,  wolche  Stella  1025 
schon  jetzt  geschehen  lasst,  ist  thateächlich  erst  viel  spater  erfolgt 


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Heinrieh  VH.  n.  die  lombud.  SOdte  1810—1312.  147 

über.  Die  Ghibellinen  blieben  in  der  Minorität,  gie  Bchienen  in 
dem  Kampfe  gegen  die  Uebennacht  Qirer  Gegner  erliegen  za 
BoUen.  Das8  dies  gleichwohl  nicht  geschah,  hatten  sie  weniger 
ihrer  eigenen  Tüchtigkeit  zuzuschreiben,  als  Tielmehr  dem  Um- 
stände, dass  die  im  ^egen  b^pnffene  guelfische  Partei  sich  im 
entscheidenden  Moment  plötzlich  aller  Ffihrer  beraubt  sah;  denn 
Guido  della  Torre  wurde  noch  im  Jahre  1311  durch  eine  pldtz- 
liche  Krankheit  hinweggerafft,  Guilelmo  de'  Calvalcabö  fiel  im 
Kampfe  1  Filippone  di  Langosco  gerieth  in  die  Gefangenschaft 
und  Giberto  da  Corrigia  warf  sich ,  unfähig ,  die  Leitung  der 
guelfischen  Partei  zu  ttberuekmen,  bimdlings  in  die  Arme  Kobert'ä 
▼on  Neapel. 

So  hing  also  die  definitive  Gestaltung  auch  der  lombardi- 
schen Verhältnisse  von  dem  Ausfall  des  grossen  Entscheidungs- 
kampfes ab,  dem  alles  mehr  und  mehr  zudrängte.  Die  Frage, 
ob  der  deutsche  oder  der  neapolitanische  Einfluss  in  Italien  der 
massgebende  sein  sollte,  schien  allein  noch  yon  Wichtigkeit. 

Bekanntlich  ist  es  Heinrich  nicht  Tergönnt  gewesen,  diesen 
Kampf  auszufechten;  auch  wftre  die  Bntscheidung  schwerlich  in 
dem  Sinne,  wie  Heinrich  es  wUnschte,  erfolgt.  Die  Idee  des 
unirersalen  Eaaserthums,  die  sich  so  oft  schon  als  ein  Phantom 
erwiesen,  hatte  aufgehört  die  Völker  zu  begeistern,  Erfolge, 
welche  in  dieser  Richtung  errungen  wurden,  konnten  kaum  noch 
eine  ephemere  Bedeutung  haben.  Wo  die  realen  Machtgrund- 
lagen fehlten,  war  an  ein  (r^^lingen  PO  hochfliegender  Pläne,  wie 
sie  Heinrich  beseelten,  nicht  ernstlich  zu  denken. 

War  demnach  dieser  Römerzug  ein  verfehltes  und  von 
▼omherein  aussichtsloses  Unternehmen,  welches  nur  dazu  diente, 
die  vorhandenen  Gegensätze  noch  heftiger  aufflammen  zu  lassen, 
so  darf  man  andererseits  doch  auch  nicht  verkennen,  dass  Hein- 
rich's  Romzug,  im  weltgeschichtlichen  Zusammenhange  beixachtet, 
keineswegs  bedeutungslos,  theilweise  vielmehr  von  sehr  weit- 
tragenden Folgen  begleitet  gewesen  ist.  DemSingreifen  des  Luxem- 
burgers vor  Allem  verdankten  es  die  Savoyer,  dass  sie  der  üeber^ 
macht  des  Hauses  Anjou  nicht  erlagen,  sondern  im  Laufe  der 
Zeiten  zu  der  Grossmachtsstellung  emporsteigen  konnten,  welche 
es  iluien  ermöglichte,  das  von  andern  so  vielfach  vergebens  er- 
strebte Ziel,  die  Einigung  U^iliens,  ins  Auge  zu  fassen  und  gliick- 
lich  zu  vollbringen.    Ebenso  haben  auch  die  Geschlechter  der 


Digiii^ 


148 


0.  Sommerfeldt 


Visconti,  della  Scala  u.  s  w  erst  in  Folge  der  ihnen  durch 
Heinrieb  VIT.  gewährton  thatki^fitigen  Unterstützung  ^\ch  zu  dem 
heraiiabilden  können,  was  sie  sp&tor  in  den  Zeiten  der  l^eogestal- 
tung  aller  Lebensformen  geworden  sind.  Den  Boden  zu  ebnen, 
anf  dem  die  zarten  Keime  der  beginnenden  Renaissance  sich 
entwickeln  konnton,  hat  Heinrich's  Rom£BÜurt  eine  mSchtige  Bei- 
hilfe geleistet. 


Beilage. 

Philipp,  Graf  von  Savoyen,  ordnet  auf  Grund  der  ihm 
von  den  Vercellensern  übertracrcnen  Vollmachten  einen 
Frieden  zwischen  den  in  dieser  Stadt  streitenden  Parteien 
an.   Vercelii  1311,  Sept.  28. 

Urkunde  de»  Archivio  Municipale  zu  Vercelii,  Blseioni  IV,  fol.  183. 
Herr  Avv.  Marrochino  zn  Vercelii  hatte  die  grosse  Qftte,  diese 
bisher  unedirte  Urkunde  für  mich  abschreiben  zu  lassen. 

Pas  pronnntiata  per  Dominum  Principem  inter  Tizones  et  Ad* 
vooatos. 

In  nomine  Doniini  Amen.  Anno  a  nativitato  eiusdem  millesimo 
treoentosimo  nndecimo,  indidone  nona  die  decimo  octavo  Septembris, 
in  presencia  subscriptomm  tostiam*  Cam  inter  nobües  viros  de 
Advocatis  de  civitate  VeroeUamm  et  distrietn  et  eorum  partem  et 
sequaces  et  coadiutores  ipsorum  ex  una  parte  et  nobiles  viros  de 
Tizionibas  de  ipsa  civitate  et  distrietn  ac  sequaces  et  coadiutores 
ipsornm  ex  altera  orta  esset  matoria  questionum  pretestu  ininriaram 
offensaram  et  contamelianim  intor  ipsas  partes  illatamm  et  speciales 
personas  ipsarum  partium  in  personis  et  rebus  et  pretestu  gnerre 
interposite  et  ventilato  inter  ntrarnqne  partinm  et  personarum  singu- 
larum  earundem  et  homicidiorum  ferutarum  et  incendiorum  Tastorum 
et  dampnorum  datorum  et  perpetratorura  hinc  vel  indc. 

Yolentes  et  cupientes  infrascripii  nobiles  de  partibus  suprascriptis 
eorum  nominibus  et  noraine  et  vice  eorum  partis  coadiutorum  et 
sequacium  earundem  de  predictis  omnibus  ad  pacis  amabilitatem  et 
ad  concordiam  pervenire,  desiderantes  eciam  et  volentes  discrimina, 
qnn  propterea  possent  contingere,  ovitare,  pacis  dilectionis  atque  con- 
coidi*'  Ipvilatem  predictis  nominibus  eligentes,  dcliberato  con^cilio  et 
consultü  suliscripta  forma  sponte  et  ex  conscientia  super  dictis  cnn- 
trovcrsiis  (luestionihiis  litibus  et  rancnris  guci'ris  ininiicitiis  coii- 
tumelüs  bomicidüs  dampnis  et  iniuriis  datis  et  perpetratis  et  super 


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Heinrich  Yll.  u.  die  lombard.  Städte  1310—1312. 


149 


Omnibus  aliis  et  singulis  qne  quocumqne  modo  verti  potorant  inter 
predictas  partes  eoropromiserunt  et  plenum  compromissuin  feceruiit 
in  virum  niagnificuin  el  Uluslrein  dominuin  Philipura  de  Sabaudia, 
Principem  Acbaye,  licet  absentem  tamquam  in  arbitrum  et  arbitra- 
torem  et  amicabilem  compo.sitorem,  die  predicta  in  civitate  Vercel- 
larum  iti  ecclesia  Sancti  Juliani  in  presencia  et  testimonio  domini 
Guillelnii  de  Rippis  iuris  professoris  et  Guillelmi  de  Guialardis 
canonici  ecclesio  Vercellarum  testium  ad  hoc  specialiter  vocatorum. 
Dominus  Richardus  de  Tizionibus,  dominus  ßonifacius  de  Guidalardis, 
dns.  Jacobus  de  Bulgare,  dns.  Petrus  de  Arborio,  KayneriuB  de 
Sonomonte,  Francezius  de  Ast,  VerceUiniiB  de  Kipis,  Luoina  de  Sono* 
monte,  Jacobus  dictus  Berlofa  de  Tmonibus,  Obertns  de  BondonniSi 
Jonselinns  de  Castellengo,  Johannes  de  Is  Milta,  Henricns  de  Tizio- 
nibus, Qencellns  Oarengus,  Obertinns  de  Tinonibas,  Pein»  de  Albano, 
omnes  de  Tixionibns  vel  de  ipsomm  parte,  tarn  eonim  nominibus 
propriis  quam  BOiniDe  et  vice  omBram  et  singaloram  de  eorum  parte» 
de  eivitate  Yeroellarnm  et  districtu,  sequacinin  et  coadintornm ;  pro- 
mitfcentes  se  eurataros  et  factiirOB  toto  posse,  quod  ceteri  de  parte 
ipsomm  sequaces  et  coadintoree  ipsoram  de  dicta  ciritate  et  districtn 
presens  compromissum  ratam  &>inum  atqne  gratom  habebant  et 
tenebunt  et  com  debita  soUempnitatc  aprobabunt«  dederont  et  com* 
promisenint,  pront  melius  potuerint,  dicto  dno.  principi  plenam  po- 
testatem  et  generalem  auctoritatem  et  facaltatem  liberam  atqiie 
bayliam  omnimodatn,  quaotumcamqQe  plenior  et  liberior  potest  aliqua 
commissione  concedi,  super  predictis  disoordüs  controversiis  litibos 
qnesttonibns  et  rancnris  et  super  omnibiis  guerris  bomicidiis  femtis 
contnmelüs  dampnis  ininriis  et  offensionibus  factis  datis  illatis  et 
perpetratis  qnocamque  modo  et  qualttercumqne  in  ipaos  supetins 
nominatos  et  alios  de  eorum  parte  sequaces  et  coadintores  ant  ali- 
quam  singolarem  personam  de  eomm  parte  per  predictos  de  Advo- 
catis  aut  per  aliquam  aliam  personam  de  eorum  parte  super  omnibus 
aliis  et  singulis,  qne  qnocnmque  modo  et  qualitercumque  et  qua* 
cumque  ratione  yel  cansa  verti  poterant  inter  dictas  partes  et  singnlas 
persona«  de  dictis  partibus,  dicendi  pronnntiandi  sententiam  deeUk 
randi  dilBniendi  interpretandi  et  arbitrandi  de  concordia  vel  de  iure, 
servato  vel  tion  senrato  iuris  ordine  in  predictis  quoeumque  modo, 
stando  vel  sedendo  die  feriata  vel  non  feriata  et  quoeumque  loco, 
presentibus  partibus  vel  absentibus  dtatis  vel  non  citatis  alta  et 
bassa  in  seriptis  vel  sine,  pront  dicto  domino  principi  videbitur  ex- 
pedire.  Promittentes  nomine  antedieto  mihi  subscripto  notario  ut 
publice  persone  stipulanti  nomine  et  vice  sacre  regie  magestatis  ao 
dicti  dtti.  principis  ae  dictorum  Advocatorum  et  partis  ipsorum  et 


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150 


Q,  Sommerfeldt. 


oiiiiUMmmqiie  singnlam  penoiie,  Gaias  interest  Tel  intenaae  poant» 
attendere  et  obserrare  com  effecta  laadnin  whitriam  sentenoiam  de- 
clarationem  interpretationem  diffinitioaem  ipdas  dni.  principis  sab 
pena  müle  marchamm  boni  et  pnri  argenti  in  Bingiills  eapitii&  pro- 
nnntiatioiiis  eiafidem  dai  principia  oommittenda,  cniufl  peae,  si  eam 
committi  eontingerit,  soWatar  dno.  Imperatori  pro  dimidia  aen  dioto 
dao.  principi  aomine  ipsina  et  alia  dimidia  parti  Advobatonua  öb- 
aerranti  pronontiationeiD  prediotain  auchi  notario  at  aapra  recipienti 
aoUempniter  atipalata  et  promiaaa,  et  pena  aolnta  Tel  aon  aolata 
pronnntiata  nidiilominiu  in  ana  pennaneant  finnitate;  obligantca 
miohi  notario  redpienti  at  aapra  et  nomine  quo  snpra  pro  hüs  om- 
niboa  et  aingolia  attendendia  inplendia  et  obaervandia  pignori  omnia 
eonun  bona  eam  refectione  dampnomm  expenaia  et  intereaae.  Be* 
nnnciando  ezprease  omni  exceptioni  et  iure  oanoaioo  Tel  eiTili  alTe 
mnnioipaH,  qaibna  mediantibaa  contra  predicta  Tel  aliqnod  pre- 
dietomm  poaait  in  aliqno  oontrafaoere  Tel  Tenire  tarn  ratione  reram 
quam  ratione  personarum  in  ipeo  oompromiaao  oontentanun;  aalTis 
aemper  in  predidäs  mandato  et  preoepto  dni.  Imperatoria  et  aalTa 
et  reaerrata  aenteneia  lata  inter  eiTea  Veroellenaee  per  dictum  dnm. 
Imperatorem ,  de  qaa  sentencia  oonst&t  per  instmmentam  publicum 
factam  manu  Bernardi  de  Mejna  notarii  pabUd  BeUioenaia  dioeeeeia 
anno  domini  milleslmo  treeenteaimo  decimo  et  continetur. 

Item  anno,  inditione  et  die  qoibna  aapra  in  dicta  civitate  Ver- 
oellarom  in  domo  comnnia  prope  palacium  in  presencia  et  tcstimonio 
Syraonis  de  Canalibus  clerici  et  famiüaris  dni.  principis,  Bergadani 
Sardonis  de  Vigono  domicelli  sui  et  Andree  de  Oappo  testium  ad 
hoc  specialiter  vocatorum.  Nobiles  viri  dns.  Synion  Advocatus  de 
Colobiano,  dns.  Petrus  de  Arborio,  Jacobus  de  Arborio  de  Gati- 
naria,  Martinas  de  Montonaiio,  Thixius  de  Arborio,  Ubertoa  Pecti- 
natus,  Rajnerius  de  Vassallo,  Fredericua  Oooorella,  Franciscus  de  Co- 
lobiano, Frandscus  de  Baymundo,  Provaxius  de  Verale,  Riccardaa 
de  Vassallo,  Franciscus  Gocorella,  Nicolaoa  de  Arborio  de  (iatinaria, 
Obertiiius  Gocorella,  Jacobus  de  Queregna,  Sadinus  de  Turineto, 
Symon  Advocatus  do  Balaola,  Ardicio  Pectenatus,  Jorius  FreapanuB, 
dna.  prepoaitas  de  Moxo,  magister  Pectenatus,  Ardicio  de  Monte- 
formosso,  Symon  de  Arborio,  Raynerius  de  Calvis,  Buzinus  do  Que 
regna,  Bertbolinus  '  de  Arborio,  Jobannes  Gocorella,  Gothofrodus  de 
Cerridono,  Franciscus  Arzonenga,  omnes  et  singuli  de  parte  Advoca- 
torum  de  dicta  civitate  Vercellarum  eorum  nominibus  propriis  et  nomine 
et  vice  omnium  et  singularium  de  eorum  parte  eoadiutorum  et  sequa- 
cium  ipsorum  de  dicta  civitate  et  districtu.  promitteutes  se  lacturos  et 
curaturos  [etc.  wie  oben  S.  149,  Zeile  17  bis  mm  Scbluss  des  AüneasJ. 


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Heinrich  VIL  u.  die  lombard.  Stadt«  1310—1312.  151 

Anno  eodem  qao  sapra  et  inditione,  vigesimo  octavo  S^ptembris 
in  diota  dvitate  VeroeUamm  in  domo  illQram  do  CriyoUs.  In  pre- 
aeaoia  et  tesÜmoitio  dni.  Andree  BiTom  miUtifl,  dominonim  GhiiK 
Idmi  Portnmdi,  Yxvuaad  Burgni  et  Fraacuci  Cargnani  iuriiim  pe- 
ritomm  et  pliirinin  alionun  teetium,  TOcatomm  ad  honorem  sancte 
et  indmdae  trinitatis,  patriB  et  filü  et  Spiritus  sanoti  et  bestissime 
lirginis  Marie,  saneti  Eosebii  et  saneti  Andree  ac  eciam  ad  honorem 
et  laudem  omnium  sanctomm  et  sanetanun  Dei  et  ad  honorsm 
gloriam  et  angmentnm  exoellentissimi  dni.  Henrid  Dei  gratia  So* 
manonim  regb  Semper  angnsti,  et  ad  reformationem  prosperam  et 
tranqnillam  et  pacifficam  statnm  dntatis  et  distrietos  VeroeUamm 
et  omnitim  amioorum.  Noe  Philippus  de  Sabandia,  princeps  Achaje, 
arbiter  et  arbitrator  et  amicabüis  oompodtor  electne  a  dietis  partibus 
de  AdTocatis  et  Tizionibns  de  Vereellis  super  gnerris  controTersiis 
ioinrÜB  oontnmelüs  dampnis  datis  qneationibus  et  ranooribos»  pront 
anperins  in  preoedenti  latins  est  ezpressom. 

Yolenia  in  dubio  iudicionun  anfiraetns  effugere  tediossoe  et 
discrimina,  qne  possent  contingere,  eritare,  desiderantea  et  Tolentes 
in  quolibet  bonnm  pads  ao  edam  desiderantee  statnm  ipdns  dvitaiis 
ac  dTinm  dnsdem  efBd  padfficnm  et  tranquiUnm,  deliberato  pro- 
podto  et  consttlto  ex  forma  et  potestate  dieta  oompromisd  nobis  a 
patübaSy  nt  premittitnr  attribnta  Yiam  paois  et  ooneordie  totaltter 
eligentes  babita  sapra  premlssia  deliberatione  soUempai,  presentibns 
infrascriptis  personis  de  partibns  snpradictis  et  de  dieta  dvitate  et 
distriotn  et  Dd  nomine  inTocato»  didmns  pronnntiamna  deolaramns 
sentendamns  et  arbitramnr  pront  in  seqnentibnB  continetnr. 

In  primis  pronnntiamns  ex  arbitraria  potestate  nobis  ut  snperins 
eontinetnr  atribnta,  qnod  pax  et  forma  pads  et  omnia  et  nognla 
eapitnla  pacia  inite  et  &cte  in  dvitate  Yeroellarum  per  serenisdmnm 
dnm.  Henrieam  Dd  gratia  Bomanomm  regem  Semper  angnstnm  de 
mease  Deesmbris  prozimi  preteriti,  pront  in  diota  forma  pads  plenins 
eontinetnr,  inyiolabiliter  obserrentor  per  omnes  et  singnlos,  inter 
qnos  dieta  pronnndatio  fiiit  faeta  et  mazime  inter  nobiles  de  Tido* 
nibns  et  partem  ipsomm  ex  nna  parte  et  nobiles  de  Advoeatis  et 
eonun  partem  ex  altera  et  inter  seqascee  et  coadiotorss  utrinsqiie 
partis.  Et  si  atique  inhirie  olfennones  oontnmdie  personales  dfo 
dampna  aliqna  faete  vel  facta  fderint  dye  aliter  illata  Tel  peipetnia 
qnomodoeiunqite  et  qnaliteronmqne  porsonaHter  inter  partes  pre- 
dietas  ant  inter  aliqnas  singnlares  personas  dietamm  partium  vd 
inter  ooadintores,  undeenmqne  dnt  et  eainscnmqne  oonditionis  ezistant» 
a  tempore  siqnidem  predicte  paois  prolate  per  dictnm  dnm.  serenis- 
dmnm Begem  nsqne  ad  präsentem  pronnnciationem,  hinc  inde  dnt 


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152 


G.  Sommen'eldu 


et  Mse  debeuit  remiaae  et  totster  quietate  et  pro  remissis  et  qme- 
tatis  perpetno  habeantnr  tarn  anetoritate  hoina  pronunciatioBU 
quam  omni  modo  et  forma,  qnibus  melius  exprimi  et  fieri  potest; 
ita  qnod  de  ipaomm  ininriit  et  ofknm  sea  dampnis  datis  et  illatis 
in  person«,  ut  snperiiiB  est  ezpreesom,  inter  dictaa  partes  aut  singa- 
lares  personas  dietamm  partium  et  coadintomm  et  sequacinm  eonuidem 
jnUla  poasit  «Iteriiis  querimonia  Tel  ranchnra  per  atiqnem  ooram 
aliqno  maipstrato  yel  iudioe  promoTeri  vel  aliter  sositari  nee  eeiam 
propterea  fieri  possit  aut  debeat  modo  aliquo  re?endieatio  Tel 
Tindicta. 

Item  didmns  et  pronimoiamiis  ob  tranquillnm  statum  et  qnietom 
in  ipsa  ciTitate  et  distriota,  Deo  dnoe,  fiitaris  temporibus  conser- 
Tandnm,  qnod  omnes  et  singnli  in  dieta  dTitate  et  districtn,  qoi 
Bimt'banmti  Tel  exnlti  siTe  eondapaati  de  dicta  eiTitate  a  tempore 
dicte  pronuntiationis  facte  perBegiam  magestatem  asqne  ad  presentem 
pronuntiationem  de  aliquo  maleficio  ex  aliqua  cansa,  ezcepto  de  forte 
robaria  et  strata  violata,  sint  penitns  absolut!  a  predictis  oon- 
dampnationibus  sive  bannis,  prius  tarnen  prestita  cautione  ydonea 
de  parendo  nostris  mandatis  et  nostre  curie  et  quod  stabunt  padfiee 
et  quiete  et  servabunt  paoem  et  oonoordiam  pronunciatam  ut  superins 
in  precedenti  est  ezpressnm,  qua  qaidem  prestita  cautione,  possit 
libere  et  secure  venire  stare  et  redire  et  residenciam  facere  in  civitate 
Vercellamm  et  districtn  ipsins  ciTitatis.  £t  huiusmodi  banniti  et 
condapnati,  si  Totuerint  gaudere  gratia  et  beneficio  supradictis 
teneantur  se  presentare  et  comparere  coram  nobis  aut  nostro  vicario 
Vcrcellensi  infra  decem  dies  a  die  preseutis  pronuntiationis  nume- 
randos  et  cautione  ydonea  prout  superins. 

Item  tlicimus  et  pronuntiamus ,  qiiod  infrascripti  et  omnes  et 
singuli,  qui  sunt  de  civitate  Vercellaruni  et  districtu,  tarn  de  partibus 
predictis  quam  de  foniunalibus  ipsius  civittitis  ei  districtus,  prestent 
nobis  et  prestare  debeant  iuxta  nostrum  beneplacitum  et  mandatum, 
sufficientem  et  idoneam  cautionem,  quod  ipsi  stabunt  legales  et  fideles 
Iraperii  atque  nobis  nomine  et  vice  regie  mapestatis  et  vicarii^  et 
nuntiis  uustris,  qui  pro  tempore  fuerint  in  civitate  predicta  et  di- 
strictu ad  conservationem  status  et  honoris  et  augmenti  predicte 
magestatis  et  nostri  et  nuntiorum  uostrorum,  et  quod  conservabunt 
et  manuteiiebunt  statum  pacifficum  et  tranquillum  ipsius  civitatis  et 
districtns  et  parebunt  fideliter  mandatis  et  imperio  serenissime  mage- 
statis  et  mandatis  et  imperio  nostri  et  nuntiorum  nostrorum,  que- 
cumciue  auteni  per  no8  et  nontios  uostros  iuste  precepta  et  decreta 
fuerint,  servabunt  sine  deflfectu  fideliter  et  constanter. 

Item  quud  lulrascripti  de  partibus  Tizionorum  et  Advocaturum 


üigiiizea  by  GoOglc 


Heinrich  Vli.  u.  die  lombard.  Städte  1310—1312.  15S 

sibi  iiiTioem  teneantur  remitere  absolvere  qaitare  omnes  et  Bingulas 
iniorias  offansiones  iaotiiras  contumelias  et  querimomias  personales 
hinc  Tel  modo  sHquo  perpetratas  vel  illatas  qualitercumque  a  dicto 
tempore  dtra  tarn  oominibus  eorandem  quam  nomine  coadiutorum 
ipsonun  et  predicta  implere  et  faoere  teneantxir  usque  ad  quindecim 
dies  a  die  presentig  pronimtiattOBU  numerandos. 

Nomina  lant  bec  de  parte  Adroeatomm :  dng.  Bymon  Advoeatua 
de  Colobiano,  dns.  Thyssins  de  Arborio . . . 

Isti  snni  de  parte  Tlzionomm:  dns.  Bicbardns  de  Tixioaibas^ 
Baynerins  de  Sonomonte  . . . 

Item  inlhkecripti  dieuntnr  comnnales  de  dicta  dvitate  et  dtstriota: 
dns»  Petrns  Alsatns  . . . 

Item  pronnntiamiu  et  dicimns,  quod  ei  eontingerit,  quod  aliqnia 
derieofl  ant  religioens  Tel  peraona  eeclesiastica  contra  fecerit  preeenti 
pronontiationi  ant  contra  pacem  prefatam  duxeiit  temerarie  Teniendnm 
sen  contra  fecerit  ad  aliqna  de  predictis  proximior  agnatns  ipsiiu 
aen  prozimioree  agnati,  si  plnres  ftterint,  teneatnr  et  teneantnr  ad 
penas  in  preeenti  compromisso  et  pronnntiatione  et  reetitationes  et 
emendae  funendas  proinde  ac  si  agnati  predicti  fecissent  contra  Ben- 
tenciam  sapradictam,  eandem  penam  incarrant  quam  posset  et  deberet 
incnrrere  dictns  dericos  Tel  eeclesiastica  persona,  si  esset  secolaris; 
et  si  proximiores  agnati  non  essent  solvendi  ad  atios  proximiores  in 
eo  casn  recnrrant  et  teneantur  ad  penas  nt  saperins  est  expressnm. 

Et  predicta  omnia  et  singnla  saprascripta  dicimns  pronnntiamns, 
attendi  et  obserrari  per  partes  predictas  et  per  qnamenmqne  singnlarem 
personam  dictanim  partium  sub  pena  in  dieto  compromisso  contenta. 

Reserramus  tarnen  nobis  ex  forma  et  vigore  compromiasi  omni- 
modam  potestatem  ac  universalem  et  generalem  bayliam  auotoritatem 
et  facultatem  iterum  semel  secundo  tercio  et  pluries  pronunciandi 
dicendi  arbitrandi  et  interpretandi  inter  ipsas  partes  et  quasUbet 
personas  singnlares  dictamm  partium  et  coadiutorum,  potisnme  super 
questionibus  controversiis  litibus  et  ranenris  Tertentibus  seu  verti 
sperantibus  inter  ipsoe  snperius  nominatos  occaxione  alicnius  dampnl 
dati  seu  offensionis  illate  aut  iniurie  in  bonia  et  rebus  eorundem 
sive  occaxione  alienius  robarie  aut  captionis  faote  de  aliquo  homine 
civitatis  Vereellanim  aut  districtus  sive  edam  occaxione  alicuius  re- 
demptaonis  babite  per  aliquam  specialem  personam  .sive  alia  qua- 
cnmque  de  causa;  retinentes  insuper  expresse  nobis  omnem  bayliam 
et  potestatem  &dendi  pacem  inter  dngulares  personas,  ipnus  dvi- 
t&tis  et  districtnB  de  gnerris  Td  iniurüs  inimiddis,  que  singulariter  Tel 
spedaliter  inter  aliquas  dngulares  personas  reperirentnr  intervenisse 
Yorbo  Tel  facto  modo  aliquo  tempore  aupradicto. 


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154 


G.  Sommerfeld U 


Nomina  illorom,  qui  fnemiit  presentes  dicte  sentencie  el  pro- 
nuntiatioDi  «t  diotam  sentetid&m  aprobaTerunt  et  ratiffieaTenuit  per 
ipsos  et  quemlibet  infrascriptomm  iuramento  interposito  corpofBli 
sofit  liee:  dns.  87111OD  de  Colobiaao,  dns.  Martiiras  de  Mcmtooario, 
Tbedixins  de  Arborio,  Nioolaus  de  Hargaria,  Jacobiu  de  Qnaregna, 
Jorins  de  Gnaldengo,  Rieardiu  Adrocatna  de  Cblobiano,  OnillebDVfl 
de  Balaola,  prepoätiis  de  Mozo,  Karolm  de  Arborio,  qni  sniit  de 
parte  AdTOcatomm ;  item  doa.  Jaeobo«  Berlofa  de  Tisiotiibiu,  Fran* 
eiflcus  Oagnolius,  Henriooa  de  Tirionibus,  Frsneiaeiia  de  Aat,  Jaeobus 
de  Bulgare,  Maphena  de  la  Muta,  Raynerim  de  Sonomonte,  Nieoloniu 
de  AnxilianOi  KiooUnus  de  la  Muta,  Vereelliniu  de  Bippis,  Ubertums 
de  Tizionibna,  Jaoobus  FreapanuSf  qoi  omnes  sunt  de  parte  Tioonoram; 
item  JacoboB  de  Bippia,  Thomaa  de  Bertholo,  Petmaeho  de  Bodobio, 
Henriotns  de  Maxino,  Francieens  de  Santo,  Henriens  de  Turriono, 
Baynerins  de  Lomelio,  Beriholiiras  Alxatns,  Johannes  de  Montenario, 
Leonardna  Gbigelotne,  Germaniu  Freapanns,  Pazins  deOremona,  Fran- 
ciBcns  de  Terato,  Jaoobas  Mina  de  Bodobio,  Miliaatis  de  Alice,  Oa- 
liardoniu  de  Cassali  mbeo. 

Item  infirascripti  iorayeroiitt  interposito  per  eosdem  prent  infra 
seqaitar,  aprobavernnt  conflrmaTemnt  et  rattifficayerant  dictam  sen* 
tenoiam  et  proniinoiatioDeffl  fkctam  per  diotam  dnm.  Prineipem  et 
pront  dieta  sentenoia  eontinet,  serrare.  In  primls  Bnfaa  de  Caasa* 
noTa  et  bontia  Johannes  de  OassanoTa  et  Onalinns  de  Tiiionibaa  die 
XXVIIL  Septembria  preaentibus  testibna  ad  hoc  vocatia  et  rogatis 
Drayone  de  Paacapalea  et  Jordano  Oavay. 

Item  Kicolinna  de  Beniyolis  die  eodem  präsente  dno.  Veroellino 
de  Bippis  et  Sorcello  de  Carrono. 

Item  die  XXDL  Beptembris  dns.  Oamosaa  et  dns.  Jaoobus  de  Ast 
fratres  preseutibos  Buffino  de  Miraida  et  Obertbo  Mala. 

Item  die  eodem  Nicolinns  filiua  dni.  Thome  de  Meleto  sno  no* 
mine  et  proenratorio  nomine  diotl  Thome,  de  cnins  proonra  est  in* 
sirumentnm  factum  per  Jaoobnm  Cerexiam  notarium  anno  eodem  et 
die  preaentibas  Francisens  Burgionns  et  GuiUelmus  de  Provana. 

Item  eodem  die  et  eodem  modo  presentibns  dictis  testibos  Fran- 
eisoas  de  Quinto.  Item  eodem  die  presentibus  dno.  Petro  de  Maadello 
et  Vaaohapino  testibas  Toeatis  dns.  Bonifacius  Guidalardos. 

Item  dns.  Uenricns  de  Qointo  preaentibas  Frandsoo  Tnrnni  et 
Nioolino  de  Meleto  eodem  die. 

Item  Lafranchus  Guidalardi  presentibns  Jacobo  Freapaai  et 
BertboUno  de  Meleto  die  eodem. 

Item  dns.  Jacobus  de  Arborio  de  Gatinaria  presentibns  dno. 
Gnillelmo  Provana  et  dno.  Franoisco  Bnrgensi. 


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Heinrich  VII.  u.  die  iombard.  Städte  1310—1812. 


155 


Item  eodem  die  dus.  Franciscus  de  Coiobiaao  et  Franciscus  cor- 
cicer  de  Centorio  presentibus  sapradictis. 

Item  Johannes  Gocorella  eo  die  presentibus  suprascriptis. 

£o  die  penultimo  dicti  mensis  Gxialinas  de  Tizionibus,  Roglerins 
de  Bondonnis  et  Petrus  de  Albano  presentibus  Uueto  de  Marzaro  et 
Petro  de  Mandello. 

Item  die  ultimo  Septembris  presentibus  Fapui  ella  de  Carpagnato 
dns.  Petrus  de  Bondonnis  et  Jonselinus  de  Castellenpo. 

Item  dns.  Dalphmus  Tizonus  eodem  die  presentibus  Jacobo  de 
Ast  et  Vercellino  de  Rippis. 

Item  dns.  Jacobus  de  Sancto  Germano  presentibus  dno.  Mar- 
tino  de  Montonario  et  Jacobo  Snrtario  eodem  die. 

Et  ego  Johannes  dictus  iiubeui  dt  Maboneriis  de  Pinarolio 
publicus  imperiali  aiictoritate  notarius  scribaque  dicti  dni,  Principis 
predictis  omuibus  et  singulis  vocatus  interfui  et  hoc  presens  instru- 
menta m  tradidi  et  scribi  feci  de  prothocollo  meo  et  nichilominus  me 
subscripsi  et  Signum  meum  subscripsi. 


1 


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Kleine  Mittheilangen. 


Zur  lliiiriclituiig  der  Sachsen  782  (s.  Bd.  I.  dieser  Zeitschrift 
S.  75  ff.).  Bippen  hat  die  psychologischen  und  praktischen  Schwierig- 
keiten der  herkömmlichen  Auslegung  der  Berichte  über  das  Blutbad  an 
der  Aller  scharfsinnig  dargetban.  Auch  mit  seiner  Ausführung  über 
die  eine  der  beiden  Hauptquellen,  die  sogenannten  annales  Einhardi, 
kann  man  einverstanden  sein :  dagegen  scheint  seine  Interpretation  des 
wichtigsten  und  ausschlaggebenden  Berichtes,  der  annales  Laur.  maj., 
nicht  recht  zulHssig.  Ich  möchte  Folgendes  zur  Discussion  btelb^n. 
Die  Stelle  lautet:  ,(Saxones)  reddiderunt  omnes  malefactores  ilios, 
qui  ipsud  rcbellium  maxime  terminaverunt,  ad  occidendum, 
quatuor  milia  (luingentos".  Es  ist  bisher  versäumt  worden,  den  Wort- 
sinn von  termiuare  scharf  7.u  fassen.  Das  Zeitwort  bedeutet  im  das- 
Bischen  Latein  zuerst  begrenzen,  dann  bestimmen,  festsetzen.  Dass 
es  auch  in  der  Zeit  Karl's  des  Grossen  in  dem  gleichen  Sinne  ge- 
braucht wurde,  lltsst  sich  nachweisen.  Zwar  die  annal.  Laur.  be- 
dienen sich  seiner,  so  viel  ich  sehe,  nur  noch  einmal,  doch  gerade  in 
dieser  Bedeutung:  z.  J.  787  petierunt  apostolicum,  ut  pacem  termi- 
naret  (so  und  nicht  terminarent  muss  mit  einigen  Handschriften  auch 
der  Verfasser  der  ann.  Einhardi  gelesen  haben).  Häufiger  stösst  das 
Verbum  in  den  Capitularien  in  derselben  Tiedeutung  auf.  So  im  cap. 
de  justitiis  facicndis  (Capitul.  regum  Franoomm  ed.  Boretius  I.  176) 
causae  vel  lites  .  .  .  discutiantur  et  congruo  sibi  judicio  terminentur. 
^Vtlmlieh  juditium  terminetur  und  Judicium  non  terminetur  S.  148 
und  153,  3  (vergl.  170,  4  hinsichtlich  des  Sinnes  der  letzteren  Stelle). 
Endlich  gehört  hierher  die  hübsche  Parallelstelle  zu  unserem  Passus 
der  Lorscher  Annalen  im  capit.  missorum  bei  Boretius  S.  66:  in- 
fideles  homines  magnum  conturbium  in  regnum  d.  G.  r.  voluerint 
terminare. 

Aus  alledem  erhellt  meines  Erachtens  zur  Genüge,  dass  termi* 
nare  In  jener  Zeit  nicht  etwa  im  Sinn  des  Ausfübrens,  üntemehmeiis 


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Zar  Hinrichtung  der  SacUseo,  7b2  (U.  Uimanu).  157 

(peragere  der  ann.  Einb.),  sondern  im  Sinn  des  Beschliessens,  Festsetzens, 
EntScheidens  angewendet  wird.  Die  Sachsen  liefern  demnach  alle  Uebel- 
thäter  zur  Hinrichtung  aus,  welche  „hauptsächlich  jenen  Auf- 
ruhr beschlossen  hatten'.  Das  sind  aber  nicht  die  irregeleiteten 
Massen,  sondern  die  Rädelsführer,  wie  denn  selbst  in  der  pragma* 
tisirenden  Wiedergabe  der  ann.  Einh.  der  König  nur  de  aucto* 
ribus  factae  defectionis  inqoisint.  Das  so  gewonnene  richtigere 
Veiständniss  des  Relativsatzes  steht  aber  nun  im  inneren  Widerspruch 
mit  der  als  Apposition  folgenden  Zahl  4500.  Der  Anstifter  können 
unmöglich  so  viele  gewesen  sein.  Matt  wird  demnach  nnans* 
weiehltch  zu  der  Yennnthung  gedrängt,  dass  in  der  Zahl  der 
Fehler  steckt.  Am  wahmdieinHalisten  dürfte  die  Annahme  sein, 
dass  der  Verfosser  der  annales  Laar,  in  Folge  folsohen  Lesens  seiner 
Vorlage  ein  paar  Nullen  zn  Tiel  «itnommen  habe.  Wie  letzterem 
aber  auch  sei,  so  viel  scheint  gewiss,  dass  nicht  Tansende  von  ,TJr^ 
hebern'  des  An&tandes  ate  aosgeliefert  beseichnet  werden  sollen. 
Damit  fiUlt  meines  Erachtens  die  Hanptschwierigkeit  des  YerstKnd- 
nisses  nach  jeder  Beuehong  hin,  wie  dem  anfinerksamen  Leser  des 
Bippen'schen  Anftatus  nicht  naher  dargelegt  su  werden  braucht. 
Ebensowenig  braucht  dem  Kenner  gesagt  xu  werden,  dass  es  durch- 
aus nichts  Besonderes  ist,  wenn  die  auf  Lrrthum  beruhende  Tradition 
jegliches  Wissen  von  dem  thatsichlichen  Hergang  vOllig  verdrilngt  hat')* 

H.  ülmann. 

Zur  Oesehiclite  der  Fmktoter  Atsoelatioa  toh  1697*  Die 

Hoffiaungen,  welehe  man  Ton  Terschiedenen  Säten  auf  die  Frankfurter 
Association  der  vorderen  Eeichskreise  setste,  empfangen  einiges  Licht 
durch  die  Berichte  des  Hessen-Casselischra  Qoheimraths  und  Kammer^ 
prftsidenten,  Freiherrn  von  OSrz  aus  dem  Haag  (Harburg,  Staats» 
archiv.  Eriegssacben  9d91),  von  denen  ich  hier  einiges  mittheilen 
will,  da  ich  sobald  nicht  auf  das  in  meiner  Schrift  ,die  armirten 
Stände  und  die  ReichskriegsverfassuDg'  behandelte  Thema  lurflck- 
kommen  werde.  Sie  enthalten  namentlich  interessante  Details  Aber 
die  Verbandlungen  der  Reichsdeputirten  im  kurmainnschen  Quartier. 
In  einer  Conferenz  am  9.fl9.  September  1697  erklärten  sich  noch 

')  Ich  benutze  die  Gelegenheit  ein  weiteres  HissTerstftndnisa  in  der 

Ueberlieferung  der  Lorscher  Annalen  zu  verbesBem.  Zum  J.  774  h»  i-t  i  s 
ganz  sinnlos,  die  Sachsen  hätten  sich  gegen  den  in  Italien  weilenden  Karl 

empört,  nulla  omnino  foederatione  suecepta.  Es  ist  gewiss  zu  l*^«^'n: 
faide  (ütler  faida«')  ratione.  Im  Folj?enclen  i«t  dann  das  in  vielen  Hss. 
fehlende  veio  als  Flickwort  zu  streiclien.  Damit  wird  die  gezwungene  Er- 
klärung AbePs  (Jahi'büchei-  I,  150)  übertlüsaig. 


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158 


Kleine  Mittbeüimgen. 


viele  Reichsstände,  wie  u.  a.  Brandenburg,  Hannover,  Sachsen-Gotha 
und  der  schwäbische  Kreis  mehr  oder  minder  bestimmt  für  die  Fort- 
setzung des  Krieges,  doch  gab  die  Antwort,  welche  Wilhelm  III.  den 
beiden  Deputirten,  dem  württembergischen  Geheimenrath  Georg  Kalpis 
nnd  dem  kui'trierischen  Obermarschall  t.  Saffich,  ertheilte,  den  Ans- 
schliß  nach  der  Seite  des  Friedens. 

Bie  lautete  nach  einem  von  Grörz  abschriftlich  beigelegten  BerielitA 
Saffich's  vom  10./20.  Sept.: 

,Les  Fran^ois  n'ont  jamais  eu  envie  de  rendre  Strasbourg  que 
duis  la  demiera  neooBsit^  Enfin  je  ne  YWt  pas  esp^rer,  que  les 
ImpAnanx  lauseront  ^uler  le  Tenne  de  demain ;  ear  alors  ils  perdront 
Strasbourg,  et  n^anront  point  d'equivaleni.  Lea  Fran^ois  n'entendent 
plus  ancane  raison,  je  ne  yois  k  präsent  point,  qa'ils  Tondroat  mg' 
maiter  l'eqiuTalent  de  la  moindre  cbose;  eaßn  par  nos  manitees 
Tiolentes  et  autres  noas  sommes  la  duppe  de  cette  negotiation.  B 
n*7  a  qii*iio  seol  moien  poiir  nAtre  senretö  que  de  demeorer  nnis 
eosemble,  et  de  bien  ^blir  la  garantie  reciproquement  comme  mm 
raffaire  de  l'assoeiatioii  de  l'liiapire.  II  faot  aggrandir  le  fort  de 
Kehl  pour  faire  nne  bonne  tdte  et  plaoe  d'annes.  (Le  comte  de 
Portland  noos  a  rapport^  apres  cela  comme  an  socret,  qve  le  Boy 
et  les  Etats  donneroit  pour  cela  un  miUionO  Je  ne  pnis  pas  seal 
continaer  la  gnerre,  toqs  oonnoissei  aiisst  bleu  que  moy,  en  quel 
^at  sont  les  afikires  k  la  cour  de  Vienne,  et  comme  on  abandonne 
le  Prince  de  Bade.  L*on  a  ontre  cela  les  Tarcs  sor  les  bras  et  les 
brovilleries  de  Pologne,  et  la  gnerre  continiiaBt  nona  anrons  eacore 
80000  hommes  de  plus  snr  les  bras,  qni  ont  ^  en  Catalogne. 
Outre  j'ay  affaire  &  mos  Parlament,  et  si  Tenvie  lenrs  prenoit  de  ne 
plns  tant  fonmir  d'argent  pour  la  gnerre,  h  quoy  en  serions  noos?* 

Wir  sshea  ans  diesen  Erwlgongen  des  Königs,  welchen  Werth 
er  auf  die  Association  legte.  Kein  Wunder,  wenn  dann  auch  Kul^ 
in  seiner  Propaganda  ftbr  Ausdehnung  ^des  Associationswerkes  noch 
eine  Zeltlang  fortAihr.  Dagegen  macht  auf  der  Sttte  der  Armirten 
der  kursftohsische  Gesandte  Boso,  «dem  die  association  der  Creise 
gar  nicht  anstehet",  den  Vorschlag,  an  Stelle  einer  Beichsarmee  die 
gegenwärtig  yorhandenen  80000  Haan,  ,communi  imperii  sumpta* 
anzunehmen  und  inzwischen  auf  Boichs-  und  Kreistagen  die  Verhand* 
lungen  Uber  die  Kriegsrerfassung  su  itthren.  Doch  will  Kursachsen 
es  jetzt  yermieden  sehen,  dass  einer  der  Armirten  »durch  Assigpationes 
an  die  schwftohere,  sonderlich  in  [seinem  Lande  gelegne  Stftnde  ge> 
wiesen  werde',  erhlftrt  sich  Tielmehr  dafür,  dass  alles  zu  Geld  an- 
geschlagen werde,  und  berechnet  die  Kosten  für  80000  Mann  ein- 
schliesslicfa  yon  Generalit&t,  Artillerie,  Fuhrwesen  und  Hospitälern 


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Zur  Frankfurter  AMOciaUon,  1697  (R.  Fester). 


159 


auf  ungetUhr  8  bis  9  Millionen  Tbaler.  Von  diesem  Vorschlage  heisst 
es  nun  in  dem  letzten  der  Görzischen  Berichte,  d.  d.  1697  Oct.  12.;22. 
Haag:  er  sei  ,caeteri8  paribus  wohl  und  gründlich  gefasset,  jedoch 
zu  dessen  bewerckstellnng  noch  viel  zeit  und  muhe  erfordert  wird, 
dergleichen  vorschlilge  sind  verschiedene,  zumaiiln  zu  einer  interims- 
guarantie  vorkummen,  bia  man  in  dem  reich  zu  einem  perpetuo  milite 
gelangen  könte.  endlich  hat  h.  Culpis  nach  laugen  raisonnementen 
bt^'i .Ifen,  dass  sich  dasjenige,  was  in  den  beiden  creisen  Francken  und 
Schwaben  practicirt,  in  den  andern  dergestalt  gar  nicht  eingerichtet 
werden  kanu.  —  Es  ist  auch  gemelter  Culpis  vor  erhaltung  der 
alten  manschaft  portirt,  und  liegt  seinem  gnädigsten  herrn  seibsten 
dran,  dass  dessen  regimenter  auf  der  Schwäbischen  stände  kosten  mit 
stehen  bleiben  mögen,  und  glaube  ich,  dass,  da  er  begreifet,  dass 
die  association  durchgehends  nicht  herauszubringen,  er  werde  künftig 
auf  bessern  wegen  sein,  ob  nun  die  repartition  der  reichsTerfttming 
zu  Regenspurg,  oder  in  einer  andern  znsammenkiinft  debattirt  werden 
wird,  stehet  besonders  noch  darof,  wessen  sich  die  Keiserl.  resoWiren, 
oder  an  band  geben  werdtfi.'  Alto  aneh  Kolpis,  der  Yorkftmpibr  der 
Association,  wäre  danach  sehlietslieh  ni  der  Uebenengnng  gekommen, 
dass  dieae  nur  f&r  Sdiwaben  und  Pranken  einen  praktasehen  Werth 
hatte. 

Bichard  Fester. 


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Berichte  und  Besprechungen 


Die  geschichtlichen  Studien  iu  i^  ruukreich. 

Der  Aufschwung  der  Geschichtswissenscliaft  ist  einer  der  charakte- 
ristischen Züge  der  geistigen  Bewegung  im  V.K  Jaiirhundert.  In  ihm 
Ijekuudet  sich  —  auf  dem  Gebiete  der  humanistischen  Studien  —  der 
wissenschaftliche  Geist,  dem  fortan  die  Leitung  der  modernen  Ge- 
sellschaft gehört.  r)ic  Geschiclite  bat  den  ganzen  Tlaiz  eingenommen, 
welcher  frei  geworden  Lst  durch  die  Verminderung  künstlerischen 
Schaffens  und  abstracter  Speculation.  Die  Philosophie  verlässt  immer 
mehr  und  mehr  die  Höhen  der  Metaphysik,  um  sich  einerseits  mit 
den  Naturwissenschaften  zu  verbinden,  andererseits  sich  auf  die  Ge- 
schichte der  älteren  Systeme  zu  besdurftnken.  An  die  Stelle  der 
früheren  ftsthetiscben  Stadien  sind  Kunst-  und  Tiit^ratnrgeschidite  ge- 
treten. Die  Bechtsgeschichte  überflügelt  die  juristisehon  Theorien, 
und  die  Geschichte  der  Vergangenheit  gewinnt  schliesslich  einen  ▼or' 
wiegenden  Einflnss  selbst  auf  die  Politik;  denn  sie  ist  es,  welche 
hanptsichlich  mitwirkt  bei  den  nationalen  Bewegungen,  von  denen 
die  hentige  Politik  beherrscht  wird.  Es  ist  die  Geschichte,  welche 
die  Volker  ihre  eigene  Persönlichkeit  kennen  lebrt.  Wenn  die  natio- 
nale Bewegung  bei  den  Dentsehen,  Italienern,  Czechen,  Ungarn  und 
81aTen  durch  historische  Gelehrsamkeit  vielleicht  auch  nicht  gerade 
geschaffen  wurde,  so  hat  sie  wenigstens  in  ihr  ein  mitehtiges  Hilft- 
mittel,  einen  Herd  der  Erregung,  ein  wirksames  Werkseug  der  Propa- 
Ifanda  gefunden. 

Es  konnte  im  ersten  Augenblick  scheinen,  als  ob  Frankreich, 
welches  im  18.  Jahrhundert  ganz  plOtzlidi  mit  allen  historischen  und 
nationalen  Traditionen  brach,  welches  dann  die  Durchführung  seiner 
Bevolutlon  und  die  Wiedererrichtung  des  politischen  und  socialen 
Gebftudes  nach  rein  Temunftgemassen  und  abstracten  Ideen  unter- 
nahm, etwas  ausserhalb  dieser  historischen  Bewegung  bitte  bleiben 


üigiiizea  by  GoOglc 


GeschicbU.  Studien  in  Frankreich  (G.  Honod). 


161 


müssen.  Und  doch  ist  dem  nicht  so.  Wenn  es  auch  wahr  ist,  dass 
in  gewissen  l^rziehunoren,  z.  B.  auf  dem  Getiiet  der  juristischen  Studien, 
die  Kevolutiou  theoretische  und  praktische  Untersuchungen  zum 
Schaden  der  historischen  Richtung  geturdert  hat ,  so  hat  sich  der 
Sinn  für  Geschichte  darum  nicht  weniger  mit  wunderbarer  Gewalt 
entwickelt,  und  er  hat  sich  in  demselben  Masse  füliibar  gemacht,  in 
dem  die  Unbeständigkeit  der  politischen  Verhältnisse  die  Franzosen 
i&hlen  Hess,  was  es  sie  gekostet  hatte,  plöt^ilich  die  Banden  z»  i  !  eissen 
sa  wollen,  welche  die  Vergangenheit  an  die  Gegenwart  knüpftüi. 

Wir  können  uns  nicht  anmassen ,  ein  vollständiges  Bild  der 
historischen  Bewegung  im  heutigen  Frankreich  zu  entwerfen.  Ich 
werde  nur  versuchen,  ihre  Hauptzüge  anzugeben  uud  gleichzeitig 
v:a  zeigLU ,  lu  welcher  Art  das  historische  Studium  augenblicklich 
organisirt  ist. 

Im  letzten  Jahrhundert  figurirte  die  Geschichte,  so  zu  sagen,  nicht 
in  den  Unterrichtsprogrammen ;  heutzutage  nimmt  sie  auf  allen  Stufen 
des  dffentUohen  Unterrichts  den  Ehrenplatz  ein.  In  den  Elementar- 
sehnlen  vnterrichtet  man  in  Nntionalgeschichte;  in  den  Lyceen  wird 
die  fransOmlie  Qeeebiohte  in  den  BUementarolaaaen  gelehrt,  wlllirend 
im  claat  wehen  Untemoht  von  der  sechsten  bis  xnr  Philosophieolasse, 
d.  h.  sieben  Jahre  lang,  ein  Sechstel  bis  ein  Fünftel  der  ünterrichta- 
stnndeii  der  Üniyersal-G.  gewidmet  ist.  Das  Terbttltniss  ist  sogar  noch 
günstiger  in  den  Faehschnlen  des  Enseignement  sp^al  («reiche  etwa  den 
deutschen  BeaUehulen  entsprechen)  nnd  in  den  Seeondlrschnlen  fftr 
Mftdchen.  Im  höheren  Unterricht  behauptet  die  Cbschichte  eine  hervor^ 
ragende  Stellung.  An  der  Facnlt^  des  lettres  in  Paris  kommen  auf 
88  Professoren  10  für  Geschichte  und  2  für  Geographie,  ohne  die  freien 
Torlesungen  des  Hm.  Seignobos  mitzurechnen.  Dasselbe  VerhUtniss  be- 
steht in  den  Facultäten  der  Provinz.  Dieser  grosse  Aufschwung  des 
historischen  Unterrichts  datirt  übrigens  erst  aus  den  letzten  JabreUf 
seitdem  unser  höherer  Unterricht  ToUstttndig  reforroirt  und  sein  Bahmen 
unendlich  erweitert  worden  ist.  Unter  dem  zweiten  Kaiserreich  gab 
es  in  der  Faculte  des  lettres  nur  drei  Pirofessoren  der  Geschichte, 
•inen  für  das  Alterthum,  dnen  für  das  Mittelalter  und  einen  für 
die  neuere  Zeit.  Heute  wird  die  alte  Geschichte  gelesen  von  den 
Herren  Bouch^-Leclercq  und  Guiraud,  Mittelalter  von  den 
Herren  Luch aire,  Langlois,  B.  Zell  er.  Neuere  Zeit  von  den  Herren 
Lavisse^Pigeonneau,  Aulard,  Rambaud,  Archäologie  von  Herrn 
Collignon.  Dabei  ist  noch  hinzuzurechnen,  dass  einige  Professoren 
der  Literatur,  wie  Hr.  Gebhart,  eigentlich  historische  Vorlesungen 
halten.  Hr.  Fustel  de  Coulanges,  welcher  auch  Geschichte  des 
Mittelalters  liest,  ist  augenblicklich  beurlaubt.  WHhrend  die  Vor^ 
1>e«lMlM  ZaHMbr.  f.  QaulUtiUlam.  las».  H.  1.  11 


I 


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162 


Berichte  nnd  Beepfechnngen. 


lesimgeii  der  Faimlt^  des  lettres  vor  zwanzig  Jahren  fast  nm  Dilettanten 
als  Zuhörer  hatten,  werden  sie  heute  von  mehr  als  tausend  eifrigen 
Schfklem  besacht.  Die  G«Bchichtsvorlesungen  sind  eingetheilt  in 
grosse  Cursp,  in  denen  der  Professor  ein  mehr  oder  weniger  all* 
gemeines  Thema  behandelt,  und  welche  einem  grösseren  Publikum  sa- 
gänglich  sind,  und  in  geschlossene  Vorlesungen,  in  welchen  Texte  er- 
klärt und  kritische  oder  pädagogische  Hebungen  geleitet  werdeu.  Die 
Hüfirwissenschaften,  Archäologie,  Diplomatik,  Paläographie,  —  bisher 
nicht  einbegriffen  in  den  historischen  Unterricht,  werden  heute  eben- 
falls getrieben.  Ein  ziemlich  grosser  Theil  der  Schüler  der  Facultas 
des  lettres  widmet  sich  der  Lehrthätigkeit  (dem  Professorat),  und 
manche  von  ihnen  bekommen  vom  Staat  Stipendien.  Der  Geschichte 
gehört  ein  weiter  Raum  in  den  Examina,  die  zum  Professorat  führen. 
Wahrend  früher  die  .Licence"  ein  rein  literarisches  Examen  war,  ist 
sie  heute  in  literarische,  philosophische  und  liistorische  Licence  ein- 
getheilt. Ebenso  gibt  es  verschiedene  höhere  Examina,  agregations 
jTcnannt,  welche  die  Candidaten  verschiedener  Unterrichtszweige  be- 
stehen müssen;  eines  von  ihnen  ist  die  Agregation  der  Geschichte 
und  (ref^üi^raphie  (da  der  Geschichts-  und  Geographieunterricht  am 
Lyceum  m  der  Hand  emcs  und  desselben  Professors  liegt).  Die  Aus- 
gedelintheit  des  Programms,  welches  die  tresammte  Opsfhichte  uin- 
fasbt  und  als  Proben  der  wissenschaftlichen  Ausbildung  die  Erläute- 
rung und  Coramentirung  griechischer,  lateinischer  und  französischer 
Texte  und  eine  Untersuchung  über  ein  bestimmtes,  vom  Studenten 
ein  Jahr  vorher  gewähltes  Thema  verlangt,  sowie  die  Anzahl  der 
Concurrenten  (80 — 90  für  12  —  15  Stellen),  machen  dieses  Examen 
zn  einem  sehr  schwierigen.  Ausserdem  sind  die  Doctoratsthesen  förm- 
liche wissendchaftliche  Werke,  so  dass  einige  der  besten  historischen 
Bücher  aus  den  letzten  vierzig  Jahren  als  Thesen  erschienen  sind. 

Bis  zur  Zeit  der  Reform  des  höheren  Unterrichts  war  der  Ge- 
schichtsunterricht lediglich  auf  Specialschulen  Deschrilnkt.  Diese  Schulen, 
weit  entfernt  davon  unter  dem  Erwachen  des  wissenschaftlichen  Lebens 
in  den  Facultäten  zu  leiden,  haben  aus  dem  Wetteifer  mit  ihnen 
neue  Kräfte  geschöpft.  Die  älteste  unter  ihnen  ist  die  Ecole  Nor^ 
male  Sapirienre,  geschaffen  durch  den  Convent  und  neu  errichtet 
durch  Napoleon!,  hauptsBcUidi  dazn berufen  Lyceumsprofessoren  aus- 
zubilden; in  ihr  ist  der  Geschichts-  und  Geographieunterricht  unter 
drei  Lehrer  Trertbdlt.  Da  man  in  sie  nur  nach  rinem  sehr  schweren 
Examen  gelangen  kann,  enthalt  sie  die  Elite  der  wissenschaftlichen 
Jugend,  und  die  Hehrzahl  der  Professoren  des  höheren  Unterrichts 
ist  aus  ihr  hervorgegangen.  Wshrend  der  letsten  Jahre  hat  sie  einen 
immer  höheren  und  wissenschaftlieberen  Aufschwung  genommen.  —  Die 


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* 


GMcbiclitt.  Studien  in  Franlcreich  (O.  Monod).  163 

^cole  des  Ghartes,  durch  die  Regieining  der  Restauration  gegründet, 
bildet  Archivare  und  Bibliothekare  aus;  sie  ist  ganz  naturgemäss  di« 
Pepiniöre  der  Palilographen ,  der  Diplom atiker,  der  mittelalterlichen 
Historiker,  der  Romanisten  geworden.  Namen  wieDelisle,  Quicherat, 
G.  Paris,  P.  Meyer  genügen  wohl,  um  sie  zu  cliarakterisiren.  Viele 
ihrer  besten  Schüler  besuchen  p^leich/.eitig  die  Vorlesungen  der  Facult^ 
des  lettres,  und  viele  unter  ihnen  widmen  sich  dem  Universitllts- 
unterricht.  Die  Ecole  pratique  des  Hautes  Etudes,  gegründet 
1868  durch  Hrn.  Duroy,  ist  eine  rein  gelehrte,  historische  und  philo- 
logische Schule.  Sie  ist  ein(>  Vereinigung  von  Öemmaren  für  Ge- 
schichte, Archäologie,  Urkundenkritik,  Epigraphik  etc.,  in  denen  sich 
Schülpr  der  Faculte,  der  Ecole  normale,  und  der  Ecole  des  chartea 
zusammenfinden,  lediglich  um  sich  im  Gebrauch  der  wissenschaft- 
lichen Methoden  zu  vervollkommnen.  Ihr  Diplom  gibt  keine  Be- 
rechtigung zum  Eintritt  in  irgend  eine  bestimmte  Carriöre,  abpr  sie 
hat  mächtig  mitgewirkt  bei  der  neuen  Entwicklung  des  höheren  Unter- 
richts. Von  ihr  ist  der  erste  Anstoss  dazu  ausgegangen,  sie  ist  die 
Hefe  gewesen,  welche  den  Teig  gehen  machte.  Etwas  später,  1883, 
wurden  im  Louvre  eine  Reihe  Vorlesungen  eingerichtet  für  Kunst- 
geschichte und  Archäologie ;  ferner  sind  7ai  erwähnen  Geschichts-  und 
Kunstgeschichtscurse  in  der  Ecole  des  Beaux-Arts,  einige  historische 
Vorlesungen  in  der  Ecole  des  Tjangues  orientales,  Vorlesungen  über 
Archäologie  in  der  Bibliothc(jue  nationale,  Geschichts-  und  Archilologie- 
Vorlesungen  im  College  de  France,  nicht  zu  vergessen  endlich,  dass  seit 
einigen  Jahren  die  Rechtsgeschichte  in  den  Facultas  de  Droit  eine  Be- 
deutung erlangt  hat,  welche  ihr  früher  keineswegs  eingeräumt  war. 

Neben  den  Staatsanstalten  ist  eine  vorzügliche  Schöpfung  des 
freien  Unterrichts  zu  erwähnen,  die  Ecole  libre  des  Sciences 
politiques,  1872  gegr.  von  Hrn.  E.  Boutmy.  Sie  uiiUi richtet  in  den 
Cameralwissenschaften  und  gewährt  dabei  der  polit.,  Handels-,  Finanz- 
und  Verfassungs-G.  einen  grossen  Raum.  Dazu  kommen  die  Instituts 
catholiques,  welche  einige  gute  Lehrer  besitzen,  in  Paris  einen  ganz 
hervorragenden,  den  Abbe  Dnchesne. 

Daneben  haben  wir  noch  im  Auslande  Institute  zur  Förderung 
des  Studiums  griech.,  röm.,  oriental.  AUtithiuuer,  sowie  ital.,  oricnt. 
und  byzantin.  Geschichte  unter  den  Namen  Ecole  archöo  1  ogi que 
d'Ath«*nes  (Director  Foucart),  Ecole  iVauvaise  de  Rome  (Dir. 
Geffroy),  Ecole  du  Caire  (Dir.  Bouriaul),  Mission  de  Tunisie 
(Dir.  de  la  Blanchere);  Mitglieder  sind  die  Schüler  der  Ecole  nor- 
male, Ecole  des  chartes  und  Ecole  des  Hautes  Etudes. 

Man  sieht,  welch'  ein  zahlreiches  Personal  an  Historikern  und  Ge- 
schichtsprofessoren in  unserem  öffentlichen  Unterricht  thätig  ist. 


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164 


Berichte  und  BesprechongeiL 


Man  niiisii  jedoch  nicht  glaubeu,  dass  die  ganze  wissenschaftliche 
Arbeit  auf  die  Facultliten  oder  die  Schalen  beschränkt  ist.  Es  existirt 
eine  grosse  Anzahl  Gelehrter,  sowohl  in  Paris  wie  in  der  Provinz, 
welche  ihr  Leben  dem  historischen  8tudium  in  durchaus  uninteressirter 
Weise  widmen.  Sie  sind  es,  welche  fast  ausschliesslich  die  gelehrten 
GeseUscbaften  der  Provinz  bilden,  und  auch  in  den  Pariser  Akademien 
und  Vereinen  spielt  n  sie  eine  Rolle. 

Wenn  der  Unterricht  auch  einer  der  wichtigsten  Factoren  des 
geschichtswissenschaftlichen  Lebens  ist,  s  tragen  die  gelehrten  Ge- 
sellschaften doch  auch  mächtig  dazu  bei,  dieses  Leben  wach  zu  er- 
halten, die  Bestrebungen  der  Einzelnen  zu  sammeln,  Forschungen 
anzuregen,  historische  Publicationen  zu  unterstützen. 

Unter  diesen  gelehrten  Vereinen  gehört  der  erste  Platz  dem 
Institut.  Unter  den  fünf  Sectionen ,  welche  es  bilden  (Academie 
fran^aise,  des  luscriptions  et  Beiles  Lettres,  des  Sciences  raorales  et 
politiques,  des  Sciences  und  des  Beaux-Arts),  zählen  die  drei  ersten 
eine  Reihe  Historiker  unter  ihren  Mitgliedern  und  tragen  zur  Enl- 
wickluug  der  historischen  Studien  bei,  theils  indem  sie  Preise  für  die 
besten  historischeu  Arbeiten  aussetzen,  theils  indem  sie  selbst  hisio* 
rische  Publicationen  veranstalten,  theils  endlich  indem  sie  in  ihren 
Sitzungen  historische  Fragen  erörtern. 

DieAcad^mie  fran^aise  stellt  keine  Proisanfgaben,  abar  sie 
tbeilt  Freise  aus  für  die  besten  Arbeiten,  welche  im  Laufe  des  Jahrea 
erscheinen.  Jedes  Jahr  Terleiht  sie  seebs  PrMse  speciell  fftr  histonsehe 
Werke,  die  beiden  Prix  Oobert  von  10000  und  1000  Frcs.,  den  Prix 
Bordin,  den  Prix  Thiers,  den  Prix  Thironanne,  den  Prix  Marcellin 
Quirin.  Ausserdem  werden  die  Preise  Monthyon  an^  oft  historischen 
Bflebern  verlidieD.  Mit  Ausnahme  dieser  ProsYerthttlnngon  besehiftigt 
sieh  die  Acad^mie  nicht  mit  Geschichte,  da  ihre  Sitzungen,  soweit  sie 
nicht  ta  blossen  Unterhaltungen  dienen,  ausschliesslieh  der  Fertige 
Stellung  des  praktischen  und  des  historischen  Sprachlexikons  gewidmet 
sind;  und  die  Historiker,  welche  sie  su  Mitgliedern  wfthlt»  werden  ee 
als  Schriftsteller  und  nicht  als  Historiker. 

Die  Acad^mie  des  Inscriptions  et  Belles*Lettres  da- 
gegen ist  allerdings  fast  ausschliesslich  aus  Historikern  snsammeu- 
gesetet;  ihre  Mitglieder  reprisentiren  alle  Gebiete  der  phÜologisehen 
Wnsensohaften.  Sie  ertheilt  Preise  fftr  die  besten  gesdhichtswiasen* 
schaftlichen  Werke >  welche  in  jedem  Jahre  erschienen  sind:  zwei 
Preise  Gebert  TOn  10000  und  1000  Free.,  drei  Medaillen  Ton  600  Fna. 
für  Arbeiten  über  die  sogenannten  Antiquitäs  nationales,  den  Prsis 
Lafons-Melicocq  für  Studien  Uber  Municipal-Oeechiehte  der  PIcardte 
und  der  Ile  de  France,  und  den  Preis  der  Numismatik.  0er  Preis 


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Ge«chichtl.  Stadien  in  Frankreich  (Cr.  Monod}.  165 


Delalande  Guerineau  wird  zum  Theil  fiir  historische  Arbeiten  verwandt. 
Die  Academie  schreibt  ausserdem  juhi  lich  /woi  Preise  aus  (den  Prix 
ordiuaire  und  den  :\  PordinJ  für  ungedruckte  Abhandlungen  über  ein 
vorher  bestimmtes  Thema.  Der  Prix  Brunet  ist  für  bibliographische 
Arbeiten  bestimmt.  Die  Academie  beschäftigt  sich  in  ihren  Sitzungen 
beständig  mit  historischen  Gegenständen.  MUglitder  und  fremde  Ge- 
lehrte werden  dort  zugelassen,  um  Abbandlungen  (M^moires)  zu  leeen, 
welche  in  den  Beriehten  (Comptm  rendus)  znsammengefasst  werden, 
nnd  welche  oft  zn  sehr  interenonten  DiseniBioneii  Veranlanang  geben. 
Die  wichtigsten  dieser  Abhandliiiigeii  werden  in  den  Memoire»  de 
i'Acadömie  nnd  in  den  Memoire»  pr^sent^s  par  dirers 
saYants  TerQifentlieht.  Eine  besondere  Serie  von  TerSifentlicbungen 
ist  den  Hotices  et  extraits  de  mannscrits  tirös  de  la  Biblio- 
th öqne  Kationale  gewidmet.  Ausserdem  yerOffi»ntlicbt  die  Acad^ie 
die  Histoire  littöralre  de  la  France,  welche  bis  mm  14.  Jahrb. 
gediehen  ist,  den  Reeneil  des  Historiens  de  la  France,  den 
Becueil  des  Historiens  des  Croisades,  die  Table  des  diplömes 
imprim^s  rel.  l*histoire  deFranoe  nnd  das  Gorpas  inscrip- 
tionnm  Semiticarnm.  Die  Acadömie  verwendet  f&r  alle  diese  Ar^ 
beiten  unter  dem  Titel  von  Hilfsarbeitern  eine  Anzahl  jnnger  Ge- 
lehrten. 

Die  Academie  des  Sciences  morales  et  politiqnes  ist 
in  fünf  Seotionen  von  je  acht  Mitgliedern  eingetheilt.  Eine  dieser 
Sectionen,  nnd  zwar  eine  der  thfttigsten,  ist  die  fttr  Geschichte.  Die 
ffitznngen  sind  wie  in  der  Academie  des  Inscriptions  dnrch  Vor- 
leswMCen  von  Abbandinngen  und  Discussionen  ansgefUllt.  Die  M6- 
rooires  werden  nicht  in  einer  officiellen  Sammlung,  sondern  in  einer 
Art  Zeitschrift  dureh  Hm.  Verge  unter  dem  Titel  ,Comptes  rendus  de 
VAcad.  des  Sc.  nior.  et  pol.*  veröflfentlicht.  Bis  vor  wenigen  Jahren 
veranstaltete  diese  Academie  aberhaupt  keine  Publication.  Sie  hat  jetzt 
unternommen,  die  grosse  Collection  des  Ordonnances  fortzusetzen, 
welche  dureh  di»  Acad»'mie  des  Inscriptions  mit  dem  Ende  der  Regierung 
Lonis'  XII.  unterbrochen  wurde.  Sie  hat  schon  zwei  QnartbSnde 
eines  anf  fünf  Bände  berechneten  Cataiogne  des  Actes  de  Fran^ois  I. 
erscheinen  lassen.  Die  wichtigsten  Acten  werden  in  extenso  in  einem 
Folioband  abgedruckt  werden.  Jedes  Jahr  vertheilt  die  Acadömie 
einen  Preis:  Prix  Bordin,  für  die  beste  Arbeit  über  ein  von  ihr  ge- 
stelltes Thema. 

Das  Journal  des  Savants  ist  eine  gemeinsame  monatliche  Publi- 
cation der  fünf  Academien,  in  w<'leher  aber  die  Mitglieder  der  Aca- 
demie des  Inscriptions  die  besten  und  zahlreichsten  Artikel  erscheinen 
lassen. 


üiyiiizeQ  by  GoOgle 


1G(3 


Berichte  und  Beeprechungen. 


Heben  diiaeen  Academien,  welche  so  za  sagen  die  höchste  VerkOr^ 
pernng  der  Wissenschaft  in  Frankreich  sind,  und  welche  einen  unbe- 
streitbaren Einflnss  anf  die  wissenschaftlichen  Arbeiten  haben,  indem  sie 
sie  censiren  und  ihnen  selbst  Vorbild  und  Richtung  liefern,  existirt  noch 
eine  sehr  betrftohtliche  Anzahl  von  gelehrten  Gesellschaften,  die  keinen 
offideUen  Charakter  haben.  Uan  wird  die  Zahl  derer,  die  sich  mit 
Qeechichte  und  ArcbSologie  besdhftftigen  nnd  welche  ihre  Thfttigkeit 
dnreh  Veröffentlichangen  bethtttigen,  anf  2&0  schltien  können.  Ihre 
Publicationen  bestehen  in  einfachen  Sltsongsbericbten  (Bulletins  und 
Comptes  roidns),  Zeitschriften  (Bernes),  gesammelten  Abhandlungen 
(BecueÜs  de  Mömoiies)  nnd  in  der  VeröffenÜichnng  von  unedirten  Texten. 

Die  wichtigsten  dieser  Gesellschaften  sind  natürlich  in  Paris. 
Die  Societe  Nationale  des  Antiquaires,  der  Academie  des  Tn- 
scripttons  im  Kleinen  Tergleichbar,  besteht  wie  sie  nur  aas  40  Mit- 
gliedern nnd  ergänzt  sich  durcli  Cooptaüon.  Sie  hält  wöchentliche 
Sitzungen  und  veröffentlicht  jährli«  h  einen  Band  Bulletins  nnd  einen 
Band  Meraoires.  Die  Societö  de  THistoire  de  France ,  gegründet 
1833  durch  Hrn.  F.  Guizot,  veröffentlicht  jedes  Jahr  drei  Bände 
Texte  (Memoiren,  Chroniken,  Briefe)  und  einen  Jahresbericht  (Annnaire- 
Bull  ).  Die  Society  d'Histoire  de  Paris  ei  de  Tlle  de  France 
gibt  ein  Bulletin,  einen  Band  M^molres  und  ansserdem  Documente 
—  auf  Paris  und  ümf^ef^end  bezüglich  —  heraus.  Die  Soci^te  de 
rOrient  latin  publicirt  Documente  über  die  Kreuzzüge,  welche  in 
dem  grossen  Recueil  des  Historiens  des  Croisades  noch  nicht  gesammelt 
sind,  und  ferner  die  »Archives  de  rOrient  latin",  in  welchen  kritische 
Abhandlungen,  Verzeichnisse,  Documente  etc.  l'iatz  finden,  DieSocifUe 
de  l'Histoire  du  protesta ntisme  franrais  hat  als  Organ  ein 
monatl.  Bulletin,  welches  eine  richtige  historisch-protestantische  Revue 
darstellt,  und  ausserdem  hat  sie  eine  neue  gänzlich  umgearbeitete  Ans« 
gäbe  d^r  France  Protestante  unternommen.  Die  neue  Society 
d'Histoiie  dipl  M  fii  IL  M  veröffentli -ht  oine  wichtige  Zeitschritt: 
Revue  d'Hibtoii"e  diplomaii<[ue.  Die  Socieie  de  THistoirc  de  la 
Revolution  fran^aise  ist  soeben  gegründet,  um  Acten  und  Docu- 
mente über  die  Revolution  zu  veröffentlichen.  Die  Societe  des 
Anciens  EUves  de  l'Ecole  des  Sciences  politiques  lässt  Annales, 
eine  Art  historische  Zeitschrift,  erscheinen.  Die  Soci^tö  Asiatique 
hält  Sitzungen,  hat  eine  reiche  Bibliothek  und  veröffentlicht  die  Revue 
Asiatique.  Die  Societe  de  l'Ecole  des  chartes  hat  drei  wichtige 
Textpnblicationen  unternommen,  aber  ihre  Thiitigkeit  concentrirt  sich 
hauptsächlich  in  der  Biblioth^tiue  de  l'Ecole  de  chartes,  welche  seit 
1839  einen  wichtigen  KmiUiss  auf  die  mittelalterlichen  Studien  aus- 
geübt hat.   Die  Öocietö  des  Etudes  juives  und  die  Societe  des 


Geschichtl.  Studien  iit  Fraokreieh  (G.  Monod).  IG7 

lindes  greoqaeB  TerOffentliehen  Jede  eine  Revue,  welche  der  6e- 
sehichte  einen  weiten  Baum  gewährt.  Die  Soci^tö  de  l*Hi8tolre 
de  VAxi  fran^aiB,  die  8oei6t^  des  Aneiens  Textee  fran9ais, 
die  Sooi^t^  des  Bibliophiles  haben  auch  ftlr  (lescbicbte  werth- 
ToUe  Texte  TerOffentlicht.  Unter  den  Anspielen  der  Sociötö  Histo* 
rique  erscheint  seit  drei  Jahren  eine  CoUection  de  textes  ponr  servir 
ä  r^tade  et  ä  Tenseignenient  de  l*histoire,  und  unter  denen  der  So- 
ci^t^  bibliographique  seit  1868  das Polybiblion,  eine  Berue  biblio- 
graphique  universelle.  Endlich  vertheilt  eine  xiemlich  unbekannte 
Soei^t^  des  Etudes  bistoriques  jährlich  einen  Preis  fftr  eine  Arbeit 
Aber  ein  von  ihr  gestelltes  Thema  und  veröffentlicht  eine  Bevue. 

Unter  den  uns&hligen  Gesehichts-  und  Alterthumsvereinen 
der  Provins  verdienen  viele  mit  Ehren  genannt  zu  werden;  sie  ver- 
einen und  ermuthigen  die  Bestrebungen  von  Gelehrten,  die  —  sich 
allein  überlassen  —  ohnmficbtig  sein  würden ;  sie  Subventioniren  Aus- 
grabungen, sie  organisiren  und  bereichem  Alterthums-Museen  und 
nehmen  Theil  an  vortrefflichen  Veröffentlichungen.  Ich  nenne  u,  a. 
die  Sociitte  d'Antiquaires  de  Picardie,  de  la  Morinie,  de  Normandie, 
de  rOuest»  du  Centre,  duPoitou,  die  Sooi^t^  d*H!stoire  de  Noimandte, 
welche  Texte  als  Quellen  ihrer  Provinzialgeschichte  veröffentlicht, 
die  Soci^t^  des  Bibliophiles  Normands,  die  8oci^  historique  de  1a 
Gasoogne,  welche  eine  ausgeieichnete  Serie  von  Documenten  unter  dem 
Titel  Aichives  historiques  de  la  Gascogne  herausgibt,  die  Sod^t^ 
des  Ardiives  historiques  du  Poiton,  deren  Pnblicatlon,  die  Archives 
historiques  du  Poitou  gleich  vorzüglich  ist,  die  Society  arch^ologique 
de  Touraine,  die  Sociöt^  d'Archtelogie  Lorraine,  die  Soci^  feluenne 
zu  Autnn.  Andere  weniger  bedeutende  haben  oft  Memoiren  oder  sehr 
bemerkenswerthe  Editionen  veröffentlicht  Gerade  den  Provinzial- 
vereinen  verdanken  wir  die  Herausgabe  einer  grossen  Anxahl  von 
Kloster-Urkundenbüchern. 

In  einem  centralisirten  Land  wie  Frankreich,  wo  alles  schliesslich 
in  Paris  seinen  Oulminationspunkt  hat,  ist  die  Lage  der  (belehrten 
in  der  Provinz  wenig  beneidenswerth.  Sie  haben  oft  eine  mangel- 
hafte erste  Ausbildung  erhalten,  haben  Niemanden  gehabt,  der  sie 
in  die  richtige  Methode  einführen  konnt-e ;  sie  leben  in  einer  Umgebung, 
in  der  das  geistige  Leben  wenig  entwickelt  ist,  und  gehören  zu  Ge- 
sellschaften, welche  über  keine  Hilfsmittel  verfligen  und  oft  von 
einem  kleinlichen  Cliquengeist  beherrscht  werden.  Sie  laufen  Gefahr, 
sich  in  vetgeblichen  Anstrengungen  zu  verzehren  oder  sich  ent- 
muthigen  zu  lassen,  üm  diesen  UebelstÄnden  abzuhelfen,  hat  Herr 
Guizot,  damals  Minister  des  Öffentlichen  Unterrichts,  das  Comit4 
des  Travaux  historiques  et  scientifiques  gegründet,  dessen 


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168 


Berichte  und  Beipreehongen. 


Zweck  war,  die  Arbeiten  der  in  der  ProTinz  lebenden  Gelehrten, 
welche  Gorrespondenten  des  Görnitz  worden,  m  leiten  ond  zu  nnter- 
Bttttxen  und  sie  an  gemeinsamen  üntemebmnngen,  wie  dem  Beoneil 
des  docnmente  relatife  k  Thistoire  du  Tiers  «feat  mitarbdten  %a 
lassen.  Das  Gomit4,  welches  za  veischiedenen  Malen  nmgsstaltet 
worden  ist,  besteht  heute  ans  fünf  Sectionen:  Qeschiohie  und  Philo- 
logie; Axohftologie;  Nationalökonomie  und  Sooialwissensehaften;  Mathe* 
matik,  Physik,  Chemie  und  Mechanik;  Katnrwissenschaften  nnd 
Geographie.  Die  historische  nnd  archSologische  Section  veröffent- 
lichen jede  ein  Bnlletin,  in  welchem  die  interessantesten  der  tmedirten 
Documento  odor  Ifittheilnngen  der  Provinzial-Con-espondenten  ver- 
öffentlicht werden,  während  die  übrigen  im  Archiv  des  Görnitz  de- 
ponirt  bleiben.  Sie  unterstützen  die  wissenschaftlichen  Vereine  bei 
manch*  wichtiger  Publication.  Sie  stellen  jedes  Jahr  eine  Liste 
von  Fragen  auf,  über  die  sie  Untersuchungen  der  Gorrespondenten 
wünschen,  nnd  je  zu  Pfingsten  wird  ein  Gongress  von  Delegirten  ab- 
gehalten, um  Mittheilungen  entgegenzunehmen  und  Discussion  dieser 
Fragen  zu  veranstalten.  Das  Gomite  leitet  die  Veröffentlichung  der 
grossen  Gollection  des  Documents  inedits  relatifs  ä  rhistoire 
de  France,  welche  gegenwärtig  mehr  als  180  Quartbände  umfasst,  ferner 
der  Dictionnaires  topographiques ,  der  Repertoires  arch^o- 
logiques  des  departements,  und  der  Bibliographie  des  travaux 
bistori((ues  et  archoolofrifjups  pnblies  par  Ic«;  Sociotf'S  savantes, 
endlich  des  Repertoire  des  travaux  historiques,  welches  eine 
jährliche  Analyse  aller  Arbeiten  bringt,  die  sich  anf  die  Geschichte 
Frankreichs  beziehen,  und  ferner  aller  historischen  Arbeiten,  die  durch 
die  gelehrten  Gesellschaften  oder  die  periodischen  Zeitschriften  ver- 
öffentlicht wurden.  Man  könnte  manches  gegen  dieses  System  der 
Bevormundung  der  wissenschaftlichen  Vcn  itir  einwenden,  man  könnte 
denken  ,  dass  der  Aufwand  von  Zeit  und  Geld  nicht  im  VerhiUtniss 
stehe  zu  dem  Kesultat  der  Thätigkeit  des  Comites;  trotzdem  wird 
man,  wenn  man  die  Entwicklung  der  historischen  Studien  in  Frank- 
reich während  der  letzten  50  Jahre  betrachtet,  sehen,  dass  das  Görnitz 
schon  dmch  seine  Einwirkung  auf  die  Richtung  der  gelehrten  Gesell- 
schaften und  auf  die  Erhaltung  historischer  Documente  grosse  Dienste 
geleistet  hat,  ohne  von  der  CoUection  des  Documents  inedits  zu  reden, 
deren  Lob  nicht  er&t  ausgesprochen  zu  werden  braucht.  Unter  der 
geschickten  und  hingebenden  Leitung  des  Herrn  Delisle  übt  es  fort- 
dauernd einen  sehr  fühlbaren  und  günstigen  EinÜuss  aus 

')  Herr  X. Charmes  hat  in  seinem  Werke:  Le  Görnitz  des  travaux 
Historiquei  alle  von  dem  Comite  seit  seinem  Anfang  herau'igegebenen  Doca- 
mente  gesammelt»  und  eine  interessante  Geschichte  des  Comites  geschrieben. 


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Qeschichtl.  ätudien  in  Frankreich  (.ü.  Monod). 


1(59 


Noch  in  tausend  anderen  Formen  aber  gewährt  der  Staat  wissen- 
schaftlichen  Veröffentlichungen  and  gelehrten  Untersuchungen  seine 
Hilfe  und  Unterstütznng.  Zwei  Commissionen,  dem  HiniBteriom  fftr 
ttfoÜielieB  ünterrioht  beigegeben ,  die  Comminion  det  Hisaiona  und 
die  Comminion  des  Sonsoriptions,  sind  beauftragt ,  die  ernte:  dem 
Minister  die  Oelehrten  m  beliehnen,  welohe  eine  staatliehe  Ünter- 
stfttmng  verdienen,  sei  es  um  fremde  Bibliotheken  und  Arehive 
SA  dniehforachen ,  sei  es  um  avehftologische  Ansgrabnngen  an  unter» 
nehmen  —  die  zweite:  die  Bttcber  sa  beseiehnen,  welche  verdienen 
durch  mmiaterielle  Snbscription  fftr  die  OlKBntUohen  BibHotheken  er- 
worben an  werden.  Die  Hoffimng,  diese  oft  bedentenden  Snbscriptionen 
kn  erhalten,  spornt  die  Heran^eber  an,  die  VerOffBotlicbong  grosser 
gelehrter  Werke  zu  unternehmen.  Aneb  die  Direction  des  höheren 
Unterrichts  verf&gt  Aber  Fonds  filr  Studien  im  Aasland  nnd  für 
Sabscriptionen  anf  wissenschaftliche  BUcher.  Der  Staat  nnterstfltzt 
auch  noch  die  VerOffentlichnng  gewisser  gelehrter  Werke,  indem 
er  die  Dmckkosten  in  der  Kationaldmekerei  übernimmt.  Endlich 
snbventionirt  er  reichlichst  eine  grosse  Ansabl  historisefaer  Pablica- 
tionen,  welche  nnter  seiner  Leitung  stehen,  aber  Verlegern  überant- 
wortet sind,  welche  einen  Theil  der  Kosten  tragen.  Wihrend  er  die 
VerOffhntlichung  der  Inventaires  sommaires  des  Archives  natio- 
nales et  ddpartementales  und  der  Catalogues  des  manuscrits  con- 
serrte  dans  les  biblioth^ues  de  Paris  et  des  d^partements  gans  ttbei^ 
nommen  hat,  snbventionirt  er  nur  die  VerOffimtlichung  der  Catalogues 
des  mannscrits  de  la  Biblioth^ue  nationale  und  die  der  Inven- 
taires  analytiques  des  Anhives  nationales.  Diese  Sammlung,  in 
der  sich  die  schünen  Ausgaben  der  Layettes  du  tr^or  des  ehartes 
und  der  Actes  du  Parlement  befinden,  ist  lange  unterbrochen  gewesen, 
eben  aber  wieder  aufgenommen  mit  der  bemerkenswerÜien  Sammlung 
der  Arrets  du  Gonseil  d'Etat  sous  Henri  IV,  herausg.  von  Hm.  N. 
Valois.  Das  Ministerium  für  öffentlichen  Unterricht  subventionirt 
noch  die  Bibiiothe(iue  de  TEcole  des  Hautes  Btudes  und  die 
Biblioth^que  des  Ecoles  de  Rome  etd'Atb^nes.  Diese  Samm- 
lungen umfassen  eine  grosse  Anzahl  historischer  Aufsätze  und  Docu- 
mente.  Neben  der  Eibl,  des  Ecoles  de  Rome  et  d' Äthanes  in  8  "-Format, 
in  welcher  alle  Dissertationen  der  Schüler  jener  beiden  Anstalten  er- 
scheinen, veröffentlicht  die  Ecole  francaise  de  Rome  noch  die  Melanges 
d^arcbeo  1 0 i/i e  et  d'histoire  und  eine  Serie  in  4°-Format,  in  der  man 
pRpstliche  Kegesten  (Innocenz  IV.,  Honorins  IV,,  Bonifachi«  VTTF., 
Nicolaus  V.)  den  Liber  PontiticaHs,  den  Liber  Con«?r!ntii.  tindet. 
Die  Ecole  d'Athenes  lilsst  eine  Revue  erscheinen :  le  Bulletin  de 
correepondance  hellenique.  Die  Ecole  des  Langues  orientales  bat 


170 


Bniehte  nnd  Betprechongen. 


aneb  ihre  Bibliolhöqne,  ans  welcher  man  vom  htetorischen  Stand- 
punkt ans  Yor  Allem  eine  «ehOne  Bdhe  von  alten  orientalischen  Beiee- 
beriehten  heryorheben  kann. 

Auch  die  Facnltftten  der  Provinx  haben  ihre  Yom  Ministerium 
subventionirten  Pablicationen.  Es  sind  entweder  Bulletins,  wie  das 
Balletin  de  la  Facnlt^  des  Lettres  de  Caen  und  das  Bulletin  de  la 
Facult^  des  Lettree  de  Poitiers,  oder  Revuen,  wie  die  Annales  de 
TEst  in  Nancy,  die  Annales  de  Bretagne  in  Bennos,  die  Annales  des 
Facultes  de  Bordeaux  et  de  Toulouse,  oder  Sammlungen  analog  denen 
der  Ecole  des  Hautes  etudes  wie  die  Biblioth^ue  de  l'Uni versitz 
de  Lyon,  von  der  jeder  Band  einer  besonderen  Arbeit  gewidmet  ist. 
Lyon  nimmt  übrigens  eine  besondere  Stellung  unter  den  Universi- 
tätsstädten ein.  Die  Facultäten  haben  sich  dort  spontan  derartig 
vereinigt,  dass  sie  eine  richtige  Universität  bilden,  die  von  ernstem 
SolidaritUtsgeist  beseelt  ist.  Die  Professoren  ▼eröffentlichen  gemeinsam 
ein  Bulletin  ihrer  Arbeiten.  Die  Faculte  des  Lettres  in  Paris  hat 
noch  nichts  veröffentlicht,  aber  die  Herren  Chatelain  und  Denifle 
beauftragt,  die  Acten  der  alten  Universität  Paris  herauszugeben. 

Zur  Centenarfeier  von  1789  hat  das  Ministerium  für  öffentlichen 
Unt  erricht  noch  die  Veröffentlichung  einer  Reihe  von  Documenten 
vorbereitet,  welche  sich  auf  die  Revolutionsepoche  beziehen. 

Es  ist  dieses  Ministerium  aber  nicht  rlns  einzige,  das  historische 
Pu  1  >1 1  r at  i  1  >u  i  n  unternimmt  oder  unterstützt.  1  > i  (•  Coramission  des  Archives 
dipluinati  jues ,  beigegeben  dem  Ministerium  der  auswärtigen  An- 
gelegenheiten, hat,  unnlilKLiigig  von  dem  Inventaire  du  fonds 
France,  die  Veröffentlichung  zweier  Actcn-Samnilnn<?en  begonnen: 
die  Instructions  aux  ambass ad eurs  et  ministi  f-.  de  1613 — 1789 
(Oesterreich,  Polen  2  Bde.,  Portugal,  Schweden,  Korn  1.  Bd.,  sind 
schon  erschienen)  und  das  Inventaire  analytique,  welches  schon 
3  Bände  der  Correspondenz  von  Bai  thtUeray  und  2  Bünde  der  Missionen 
in  England  im  16.  Jh.  umfasst.  Das  Maiinenunisleriura  lUsst  die  Revue 
maritime  etcoloniale  erscheinen  und  veröffentlicht  das  Inventar 
seiner  Archive.  Die  Papiers  de  Colbert,  von  Clement  heraus- 
gegeben, sind  im  Auftrag  des  Ministeriums  des  Innern  erschienen. 

Auch  die  Städt«  haben  sich  für  jhre  Departements-  und 
Municipalgeschichte  interessirt.  Viele  unter  ihnen  .subventio- 
niren  ihre  loealen  Geschiehtsvereine.  Die  Stadt  Paris  hat  in  der 
Faculte  des  Lettres  einen  Leb  rstuhl  für  die  Geschichte  der  Retro* 
Intion  gegründet.  Dasselbe  geschah  in  Lyon.  Bordeaux  gründete 
einen  Lehrstuhl  fär  die  Geschichte  des  Sfldens.  Die  Verwaltung 
der  Stadt  Paris  besitzt  eine  historische  Commission,  welcbe  aus  ttich- 
tigen  Mftnnern  zusammengesetzt  ist.   Unter  ihrer  Leitung  sind  vor» 


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Geäcliiclitl.  iStudien  ia  Frankreich  (G.  Müiio<i). 


171 


treffliche  Pablicationen  erfolgt.  AnzaitUiren  sind  beeonders  5  Bände 
der  hietoriscben  Topographie  dei  alten  Pens,  der  Atlas  der  alten 
PUne  TOB  Paris,  das  lavTe  des  Metiers  d'Etienne  BoUeao,  das  Gabinet 
jfles  HanvserltB  de  la  Bibliotbdqne  nationale  von  Hm.  L.  Delisle,  die 
Begistres  du  Borean  de  la  VUle,  die  Statuts  des  Mätiers  parifliens, 
das  Gartnlaire  g^n^al  de  Paris,  hrsg.  von  Hm.  R.  de  Lasteyrie. 
Die  Stadt  Paris  wird  bei  Gelegenheit  der  Gentenarfeier  von  1789 
yereohiedene  BSnde  Ton  Acten  herausgeben,  welche  sich  auf  die 
Geschichte  von  Paris  wtthrend  d«r  Bevolntion  besiehen.  Die  Acten 
der  Commune,  die  WahlprotocoUe,  die  Acten,  der  Jaoobiner,  eine 
Bibliographie  der  Paris  snr  Revolntionsieit  betreffenden  Dmcke  und 
Mannseripie.  Die  Stadt  Bordeaux  TerOffeatlicht  ihrerseitB  ebenfalls 
eine  bedentende  Sammlang  tou  Acten  ihrer  stSdtischen  Geschichte. 
In  dieser  Sammlnng  erscheint  aiogenblicklich  die  schtae  epigraphische 
Sammlung  von  Hm.  Jullian,  les  Inseriptions  de  Bordeaux. 

Obgleich  wir  bereits  —  bei  Erwühnong  der  Schulen  und  ge* 
lehrten  GeseUsohaften  —  eine  grosse  Ansahl  historischer  Zeit> 
Schriften  genannt  haben,  wie  Berne  Asiatique,  Revue  des  Stüdes 
juives,  Sevue  des  Stüdes  greoques,  Bulletin  de  Correspondance 
heU^nique,  Biblioth^ue  de  TEcole  des  chartes,  Bulletin  de  Thistoire 
du  protestantisme  fran9ais,  Revue  d'histoire  diplomatique,  Annales 
de  l'Ecole  des  Sciences  politiques,  Annales  de  l^Est,  Annales  de  Bre- 
tagne, Polybiblion  etc.  etc.  —  so  hAtten  wir  doch  noch  viel  zu  thun, 
um  einen  voUstllndigen  Begriff  von  der  historischen  periodischen 
Fresse  zu  geben,  ünsere  grossen  vieriehntftgigen  Revuen,  die 
Revue  des  denx  Mondes,  die  Nouvelle  Revue,  der  Correspondant  riumen 
den  dritten  oder  vierten  Theil  des  Raumes,  Aber  den  sie  verf&gen, 
historischen  Aufifttzen  ein.  Verschiedene  der  besten  historischen  Ar* 
beiten  unserer  Zeit  sind  ganz  oder  zum  grOssten  Theil  in  der  Revue 
des  deux  Höndes  erschienen,  z.  B.  die  der  Herren  de  Broglie, 
Bothan,  Bousset,  Du  Camp.  —  An  diese  allgemeinen  Zeitschriften 
reihen  sich  historischeFachseitschriften  an,  welche  aber  das  Gebiet 
allgemeiner  Geschichte  umfassen.  Die  Slteste  ist  die  Bevue  des  questions 
bistoriqnes  von  Herrn  de  Beaucourt  1844  gegründet,  (riertelj). 
Im  Jahre  1876  gründete  Hr.  Monod  die  Revue  bistorique  (zwei- 
monatlich erseheinend).  Als  Spedalzeitscbriften  sind  ansser  den  vor- 
her schon  genannten  hier  noch  aufzuführen:  die  Ilevue  arch^> 
logi  [Uf ,  hrsg.  von  den  Herren  A.  Bertrand  und  G.  Perrot, 
welche  sich  mit  Alterthum  und  Mittelalter  beschäftigen ;  die  Gazette 
archtologique  (hrsg.  von  Herrn  de  L  a s  t e y  r  i e) ;  die  Revue  Oel- 
tique  (hrsg.  von  Herrn  d'Arbois  de  Jubainville;  die  Hevue  de 
Thistoire  des  religions  (hrsg.  von  Herrn  J.  BöviUe);  die  Bevue  de 


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172 


Berichte  und  Besprechongen. 


l'Extrime  Orient  (brsg.  von  H«mi  H.  Cordier).  Der  Bpeetatear  mili* 
t&ire  Ist  eine  fast  anaechliesslieh  bistoritche  Zeit^farifL  Fttr  Becht»- 
geecMelite  haben  wir  die  Berne  bistoriqne  du  droit  firaa^^  et  langer 
nnd  die  Berne  gto^Ie  de  droit,  de  lägislation  et  de  jnrigprodence. 
Die  Bevue  retrospecAive  eradieint  sweimal  im  Jabre  nnd  TerOffmt- 
liebt  seltene  oder  nnedirte  Teite.  Le  Gnrienx  von  Herrn  Nanroy  bat 
aneb  einen  mebr  aneodotisebeo  Cbarakter  —  er  bringt  nnr  Unedirtet. 
Zwei  Bernen  sind  der  Bevolntionsgesebiehte  gewidmet,  die  eine:  die 
B^vdlntion  fran^aise,  von  Herrn  Anlard  in  repablikaniscbem  Sinne 
redigirt»  die  andere:  die  Bevne  de  la  B^folntion,  brsg.  Ton  den 
Herren  Bord  und  d*H4rtcault  von  fanatiseh  reactionArem  Geiste 
beseelt.  —  Die  Berne  eritiqne  und  das  Bulletin  crittqne  d*bistoir« 
et  de  litttetDxe,  die  erste  wOcbentlieb,  die  sweite  sweimal  im  Monat 
erscheinend,  enthalten  nur  Analysen  und  Kritiken  neuer  Arbeiten. 
Das  Moyen*Age  der  Herren  Harignan  und  Wilmotte  (mona^ 
lieh)  ist  hanpts&cblich  interessant,  weil  es  ein  sehr  rollständiges 
Bild  der  Artikel  gibt,  welche  mit  Bezug  auf  das  Mittelalter  in  den 
Zeitschriften  der  ganzen  Welt  erschienen  sind.  Herr  Bournon 
kündigt  das  demnäcbstige  Erscheinen  der  Correspondance  histoiique 
an ,  einer  monatlichen  Zeitschrift,  bestimmt  als  Informationsorgan 
für  die  Historiker  zu  dienen,  nnd  in  mehr  metbodiseher  und  wissen» 
schaftlicher  Weise  für  die  Geschichte  dasselbe  zu  sein,  was  fär  gana 
allgemeine  Zwecke  der  Interm^iaire  des  ohercbeurs  et  des  curieuz 
des  Herrn  Faucou  ist. 

Wir  haben  noch  einige  Prorinzial-Zeitschriften,  welche  ron 
wirklichem  Interesse  sind.  Ich  nenne  zuerst  die  Berne  historique  et 
arch^ologique  du  Maine,  dann  die  Revue  de  Gascogne,  die  Revue  de 
1' Agenais,  die  Revue  Bourbonnaisp,  die  Revue  dliistoire  ecciesiastique 
et  d'arch^ologie  religieuse  du  dioc^se  de  Valence.  In  Algier  erscheint 
die  Kevue  africaine.  Endlich  hat  Herr  Thomas  soeben  eine  Revue 
meridionnlp-  rjefriündet ,  der  man  einen  grossen  Erfolg  vorhersagen 
kannte ,  wenn  die  Zahl  der  historischen  Zeitschriften  nicht  bereits 
eine  so  bedeutende  wilre. 

Es  wilre  ungerecht,  beim  Aufzählen  alles  dessen,  was  die  histo- 
rischen Studien  fördert,  wie  die  Organisation  des  Unterrichte,  die 
Wirksamkeit  der  wissenschaftlichen  Vereine,  die  Thiltigkeit  der  Re- 
n  uncr.  der  Einfluss  der  periodischen  Presse,  nicht  der  grossen  Buch- 
händler-Unternehmungen  zu  gedenken,  die  zum  Theil  der  Initiative  der 
Verleger  7.11  verdanken  aind.  Ich  will  nicht  von  den  Unterrichts- 
büchern sprechen,  obgleich  in  dieser  Beziehung  in  den  letzten  Jahren 
grosse  Fortschritte  gemacht  bind,  ich  will  mich  darauf  beschränken, 
an  die  schOnen  Publicationen  zu  erinnern,  welche  dem  Aufschwung 


GeschichÜ.  Studien  in  Fnnkreieh  (Q.  Honod). 


178 


der  Illustrationskunst  ihr  Entstehen  verdanken.  Die  Verlagshandlung 
Hacbette  nimmt  die  erste  Stelle  unter  denen  ein,  denen  ihr 
Beichthum  und  ihr  Uniernehniuugsgeist  vergönnt  haben,  eine  glück- 
liche Initiative  auf  dem  Feld  historischer  Stadien  zu  ergreifen.  Dank 
ihr  hat  Hr.  Elisee  Reclus  seine  Geographie nniverselle  begonnen,  Herr 
V.  Duruy  die  grosse  illustrirte  Ausgabe  seiner  Hist.  des  Eomains  in 
7  BSnden  und  der  Hist.  des  Grecs  in  3  Bänden.  Herr  Perrot  beginnt 
in  Gemeinschaft  mit  Herrn  Chipiez  den  5.  Band  seiner  Hist.  de  l'Art 
dans  TAntiquite.  M.  Müntz  hat  soeben  den  1.  Band  seiner  Hist.  de 
l'Art  pendaut  la  Renaissance  herausgegeben,  Hr.  Longuon  bereits 
3  Fascikel  seines  vortreli liehen  Atlas  hi-tm  ic^ue  de  la  France  verotfent- 
licht.  Hr.  R.  de  Lasteyrie  wird  eine  Hist.  de  l'Art  an  Moyen-Afze, 
Hr.  Lavisse  eine  Hist.  de  France  unternehmen.  In  der  Collection 
des  Grands  Ecrivains  de  la  France  ist  die  Ausgabe  der  Werke  Saint- 
Simons  durch  Herrn  Boislisle  ein  Monument  hist.  Gelehrsamkeit. 

Der  Verlag  Fir m  1  n-Didot  hat  besonderes  Verdienst  um  die 
Sammlung  giiechischtr  Aut  iien,  muss  aber  auch  genannt  werden 
wegen  seiner  Ausgaben  von  Villehardonin  und  von  Joinville  durch 
Herrn  de  Wailly,  wegen  der  Wiederliei ausgäbe  des  Glossarium  von 
Du  Gange  durch  Henschel,  wegen  der  illustrirten  Werke  von 
P.  Lacroix  über  die  Institutionen  und  Sitten  des  alten  Frankreich. 
Das  Hans  Palm^  bat  nefu  herausgegeben  die  Historiens  des  Gaules 
et  de  la  France,  die  Gallia  Obristiana,  die  Acta  Sanetomm,  die  His- 
toire  littMre  de  la  Fraiice,  da«  Monasticon  QalUcanum.  Ein  Verlag 
in  der  Prcmi»,  das  Hans  PriTat  in  Tonlimse,  hat  bedeutenden 
Gdehrten,  Herrn  Mabille,  und  naoli  aeiDemTod  Herrn  Holinier 
die  Wiederherai^gabe  der  Geschichte  von  Languedoc  tod  D.  Vais^ 
seit 6  mit  wichtigen  Yerbes8enio|{en,  Anmerkungen  nnd  Zus&txen 
ttbertragen.  Hr.  Lebigue  hat  die  Inschriften  TOn  Narbonnaise,  nnd 
Hr.  Bosehaeh  die  G.  yon  Languedoc  im  17.  n.  18.  Jh.  hinsugefügt. 

Um  ein  TollstlndigeB  Bild  der  historischen  Studien  in  Frankreidi 
XU  entwerfen,  sollte  man  nun  noch  aogeben,  welches  die  Hanpt-Charak- 
ten&ge  der  franiOsisohen  Geschichtswissenschaft,  welches  die  sameist 
ansgebenteten  Felder,  welches  die  Temachllssigsten  sind,  welcher  Geist 
die  Historiher  In  ihren  Stadien  belebt  and  leitet  Ich  kann,  um 
diese  Einfllhrnng  nicht  übermlssig  aossodehnen,  nnr  sehr  sammarisch 
die  allgemeinen  CSharaktenflge  herrorhebsn. 

Was  diejenigen,  die  seit  30  Jahren  der  historischen  Bewegung 
in  Frankreich  gefolgt  sind,  haaptsBchlich  frappirt,  ist,  wie  sehr  das 
Studium,  namentlich  seii  dem  Kriege  zugleich  an  Ausdehnung  und 
Tiefe  gewonnen  hat.  Die  Facultitai,  die  Tor  1870  eine  sehr  un- 
bedeutende ItoUe  im  inteilectuellen  Leben  des  Landes  spielten,  sind 


4 


174  Berichte  and  Besprechmigeii. 

Herde  wissenschaftlicher  Thätigkeit  2:ewordcn  und  haben  um  ihre 
Lehrstühle  eine  zahlreiche  und  eitrige  Schülerschaar  versammelt.  Die 
Ecoles  des  Hantes  Etudcs,  deKome,  des  Sciences  politiciues,  sind  —  wie 
auch  fast  alle  oben  genannten  Zeitschriften  —  nach  1870  oder  kurz 
vorher  sjetrründet.  Die  Zahl  der  Studirenden  ist  sehr  gewachsen  und 
auch  ili«  Uualitilt  ihrer  Arbeiten  hat  sich  verbessert.  Die  polnische 
Feindseligkeit  zwischen  Frankreich  und  Deutschland  hat  sich  auf 
wissenschaftlichem  Gebiet  in  einen  heilsamen  Wettstreit  verwandelt. 
Man  hat  die  fremden  Sprachen  gelernt,  geht  auf  deutsche  Lniversi- 
täten  studiren,  ist  in  ihren  Geist  und  in  ihre  Methoden  eingedrungen 
und  hat  sich  in  sehr  viel  ernsterer  Weise  für  die  Geschichte  des 
Auslandes  interessirt.  Die  Revue  internationale  de  l'enseignement 
superieur,  Organ  einer  1876  gegründeten  Gesellschaft  zum  Studium 
ölfentlicher  Unterrichtsfragen,  hat  in  dem  Lehrkörper  den  lebhaften 
Wunsch  nach  Reformen  und  FortschiilL  verbreitet,  indem  sie  fort- 
während auf  das  Beispiel  fremder  Nationen  hinwies.  Es  hat  nicht 
an  gegnerischen  Elementen  gefehlt,  die  diese  neuen  Tendenzen  tadel- 
ten und  behaupteten,  Frankreich  würde  seine  angeborenen  Eigen- 
thümlichkeiten  verlieren,  ohne  sich  die  fremden  aneignen  zu  können, 
—  die  behaupteten,  die  Wissenschaft  nach  deutscher  Manier  treiben 
hiesse  unsere  literarischen  Eigenschaften  ezstioken,  indem  die  Auf* 
Forderung  zu  to  minutiSieii  Stadten  die  Verneinung  unserer  natio> 
nalen  Traditionen  wSre^  Man  -Tergass  dabei,  dass,  wenn  Frankreich 
auch  das  Laad  von  Boasuet  und  Voltaire  war,  es  moht  weniger  das 
Land  von  Du  CSange,  Mahillon  und  Br^quigny  ist,  man  vergass,  dass 
Frankreich  zu  allen  Zeiten  Gelehrte  gehabt  hat,  wie  Quicherat,  Ouö- 
rard,  L.  Delisle,  welche  die  tiefete  und  minutiöseste  Qelehraamkeit 
mit  leuchtender  Klarheit,  mit  gUnsender  und  auserlesener  Kunst  der 
Darstellung  vereinigt  haben.  Wer  konnte  denn  heute,  wenn  er  die 
Werke  vonFustel  deCoulanges,  Boissier,  Taine,  de  Broglie, 
A.  Sorel,  E.  Lavisse  liest,  sagen,  dass  Frankreich  das  Mindeste  von 
seinen  literarischen  und  kfUistlerischen  Eigenthftmlichkeiten  verloren 
hat?  Aber  andererseits  ist  es  erfreulich,  lu  sehen,  dass  FränkreicA 
Dentsohland  nacheifert  auf  dem  Gebiet  rein  wissenschaftlicher  Ar- 
beiten in  Philologie,  Textkritik  und  Editionen,  dass  man  die  rnn 
deelamatorisdhen  Gemetnplfttse  aus  den  Bfichem  der  Professoren 
schwinden  sieht  und  ihre  Arbeiten  siditlieh  tlglioh  an  Soliditftt  und 
Tiefe  gewinnen.  Statt  die  Gelehisamkeit  und  die  Literatur  wie  zwei 
feindliche  Schwestern  xu  betrachten,  sieht  man  iu  ihnen  zwei  ein- 
ander unentbehrliche  Alliirte;  man  nimmt  nicht  mehr  an  dass  man 
ein  guter  Historiker  sein  könne,  wenn  man  nicht  ein  kritischer  Ge- 
lehrter ist,  oder  dass  Gelehrsamkeit  ohne  die  Kunst  des  Styls  aus- 


Geaehicbtl.  Stodira  in  Frrakrtieli  (6.  Monod). 


175 


kommen  könne.  Derselbe  Geist  bele1i»t  die  toole  des  Chartes  wie  die 
Boele  Nonnale,  die  Facolt^  des  lettres  wie  die  ieole  des  Hautee  ^itadee. 

Die  orientalischen  Stadien  prosperiren;  mit  den  Hm.  Maspero, 
Gröbant,  de  Roohemonteiz,  R6vllloat  gedeiht  unsere  ftgyptolog. 
Scbnle  gleich  der  assyr.  unter  den  Herren  Oppert,  H  aUvy,  Amiaud 
und  H^nant.  —  Das  griechische  Alterthum  hat  Daok  der 
£cole  d'Athtoee  nie  aufgehört,  Gegenstand  leabUmcher  Arbeiten  su 
sein,  und  in  den  letzten  Jahren  hat  die  QodiM  pour  rencouragement 
des  travaux  grecques  diesem  Zweig  der  Wissenschaft  einen  neuen 
Anstoss  gegeben.  Wir  wollen  nur  an  die  Namen  der  Herren  Poucart, 
Perrot,  Homolle,  D.  Bajet,  A*  Dumont,  Th.  Beinach 
erinnern.  Das  römische  Alterthum  ist  viel  mehr  vemachlAssigt. 
In  den  letzten  Jahren  jedoch  ist  durch  die  icole  de  Bome  auch  auf 
diesem  Gebiet  die  Thitigkeit  wieder  aufgenommen  worden.  Die  epi- 
graph.  Studien  werden  durch  die  Herren  Jullian,  Cagnat,  Häron 
de  Villef osse,  S.  Beinacb ,  Thddenat  reprftsenttrt  Die  Bearbeitung 
rOm.  Geechiclite  dnrdi  die  Herren  Boissier,  Boucbö-Loclercq, 
Bloch,  L^crivain,  de  laBlanch^re,  Jullian, Quiraud,  Lacour- 
Gayet  etc.  IftsRt  hoffen,  dass  die  römische  Geschiebte  für  ansere  Ge- 
lehrten bald  ebenso  viel  Anziehung  haben  wird,  wie  die  griechische. 
Was  die  Studien  über  Mittelalter  und  Neuzeit  anbetrifft,  so  hat 
sich  nicht  nur  die  Anzahl  der  Studirendcn  merklich  vcrgrössert,  sondern 
auch  ihre  Arbeiten  zeigen  viel  mehr  Genauigkeit  und  Kritik  wie 
früher.  XTm  sich  Bechenschaft  abzulegen  Ton  den  erreichten  Fort- 
schritten, genügt  es  die  Textaus^^aben  zu  Tergleichen,  welche  heute 
durch  die  Societe  d'histoire  de  France  gegeben  werden,  und  die, 
welche  zwischen  1840—60  erschienen  sind,  oder  die  bewundemswerthe 
Ausgabe  der  Briefe  Gerbert's,  welche  Herr  J.  Havel  soeben  hat 
erscheinen  lassen,  mit  derjenigen  des  Herrn  Olleris.  Kritische 
Arbeiten  haben  sich  vermehrt,  Kenntnisse  in  Diplomatik  und  in  Faläo- 
graphie  haben  sich  bei  denen  veraUgemeinert,  welche  sich  mit  mittel- 
alterlicher  Geschichte  beschäftigen,  ob  sie  nun  zum  ÜniversitUts- 
Untenricht  oder  zur  Ecole  des  Chartes  gehören.  Zu  bemerken  ist 
auch  noch,  wie  sehr  sieb  die  Arbeiten  über  Verfassungs-Geschichte 
vermehrt  haben;  nach  dieser  Seite  bauptsftchlich  wendet  sich  die 
Aufmerksamkeit  derer,  die  sich  mit  unserer  National-Geschicht^  be- 
schäftigen. Die  Arbeiten  der  Herren  FusteldeCoulanges,  Beauchet, 
Glasson  über  die  fränk.,  Luchaire  über  capeting.  Institutionen, 
Thomas  über  Provinzialstände,  Molinie r  über  Languedo«  .  Aubert 
tiber  das  Parlament,  N.  Valois  über  den  künigl  Batb  —  um  nur  einige 

Dieser  ist  neulich  darcb  ^nen  plötzlichen  Tod  der  Wissenschaft 
entriMcn. 


^    ..L  o  i.y  Google 


176 


Berichte  und  Be«precbuagen. 


der  neuesten  Erscheinungeu  zu  citiren  —  zeigen  uns,  dass  die  Juristen 
auf  dem  Gebiet  der  Verf-G.  mit  den  Historikern  wetteifern.  Fügen 
wii  noch  hinzu,  dass  unsere  Historiker,  die  sich  bisher  gar  zu 
gern  auf  französische  Geschichte  beschrankten,  ein  immer  wachsendes 
IntcrCöSe  der  Geschichte  des  Auslandes  nehmen,  ihre  Forschungen 
immer  mehr  auf  auswärtige  Archive  und  Bibliotheken  ausdehnen. 
Die  Geschichte  von  Florenz  von  Hrn.  Perrens,  die  Bücher  des  Herrn 
Bemont  über  Simon  v.  Montfort,  von  Hrn.  Durrieu  über  die  Archive 
von  Neapel,  von  Hrn.  Yriarte  über  Cesare  Borgia,  von  Hrn.  Des- 
devises  du  Dezert  Uber  den  Prinzen  von  Viane,  von  Hrn.  Auerbach 
über  d«n  tttohilschan  Hof,  von  Hrn.  Waddington  über  die  Gründung 
dee  pmuBiachen  Ednigtimme,  von  Hm.  Ramband  Uber  Boisland, 
sind  Beweise  dieser  Erweiterung  des  Horizontes  unserer  Historiker. 
Ich  glaube  also  obne  falschen  Optimismns  sagen  zu  können,  daas 
die  historischen  Studien  in  wirkliohem  Fortschreiten  sind.  Seit 
20  Jahren  hat  der  Unterricht  sich  anaserordentHcb  entwickelt,  die 
Gelegenheit  zu  arbeiten  und  zu  fmbliciren  hat  sich  Tervielfacht,  and 
die  Geachichtswerke  haben  an  wiaseaachaftlichem  Werth  in  demadben 
Masse  gewonnen,  wie  das  Feld  der  üntenmohnngen  ein  weiteres  und 
der  Wissensdrang  der  Historiker  ein  universalerer  geworden  ist. 

Versailles,  im  April  1889.  G.  Honod. 


Die  nenere  böhmUiche  Oesehiehlsforsohiuig. 

Es  acheint  zweckmfissig,  unsere  Berichterstattung  Uber  böhmische 
Chschichtaforachung  mit  einer  etwas  zurückgreifenden  üeberaicht  der 
neuesten  wissenschaftlichen  Tbätigkeit  auf  diesem  Gebiete  zu  beginnen. 

Als  Ausgangspunkt  wählen  wir  das  Tode^abr  Fr.  Palacky's, 
des  berühmten  böhmischen  Landeahistoriographen  (f  1876),  welches 
in  der  Geaehichte  der  inneren  Entwicklung  der  böhm.  Nation  einen 
bezeichnenden  Wendepunkt  bildet.  Der  Käme  Palacky  atellt  una  den 
vomehmaten  BeprSaentanten  jener  idealen  patriotischen  Sichtung  dar, 
welche  ans  den  Erfolgen  der  unter  K.  Josef  H.  belebten  wissenschaftlichen 
Beetrebungen  den  Impuls  nahm,  die  in  den  vorangehenden  Jahrhun- 
derten verfallene  böhmische  Sprache  in  die  Poesie  und  Wissenschaft 
wieder  einzuführen  und  ihr  den  früheren  Einfluss  und  neue  Geltung 
in  dem  öffentlichen  Leben  wieder  zu  verschaffen.  Der  Versuch  gelang, 
und  das  grOaste  Verdienst  darum  gebührt  dem  unermüdlichen  und 
schöpferischen  Geiste  Palacky'a  Die  böhmische  Geachichtsforachuag 
insbeaondere  wird  den  scharfblickenden  grossen  Slaviaten  Dobrovsky 


Neuere  böhm.  Geschichtsforschung  (H.  VanÖura).  177 


in  dankbarer  Erinnerung  behalten,  der  in  den  20er  Jahren  den  jungen 
MSbrer  lor  biatoriicben  Arb^t  anagew&blt  nnd  anfgemuntert  hatte. 
Darch  ein  halbes  Jahrhundert  blieb  Palacky  Mittelpunkt  der  böhm. 
Oesebiehtsforschang,  welche  unter  seiner  Ldtung  grosse  Fortsehritte 
zu  Terzeiehnen  hatte.  Weleh  ein  Unterschied  swisehen  der  hUto* 
rischen  AullFassang  und  Schilderung  in  seiner  Geschichte  BOhmmis 
und  jener  seines  unmittelbaren  Vorgängers  Fr.  Pubicka,  der  auf 
einem  trockenen  annalistischen  Standpunkte  stehen  blieb  1  Welch  ein 
Unterschied  zwischen  den  Qnellenpublicationen  eioes  Balbin,  Dobner 
und  zwischen  den  Sammlungen,  die  Palacky  in  den  60~70er  Jahren 
besorgt  hati  Neuerschlossene  Quellen,  eine  nttehtemere  objectivere 
Auffassung  und  eine  eingehendere  Kritik  des  Qnellenmaterlals  haben  an 
Palacky's  berühmtem  Hauptwerke  schon  viel  verBudert  und  werden 
noch  nel  an  ihm  zu  corrigiren  haben.  Allein  wir  dttribn  nicht  ver- 
gessen,  dass  zu  diesem  Fortschritte  Palacky  selbst  durch  seine  zahl- 
reichen Quellenpublicationen  und  durch  seine  Fürsorge  fttr  weitere 
Pflege  der  Geschichtsforschung  die  Bahn  gebrochen  hat. 

Wir  wollen  unsere  Aufmerksamkeit  zuerst  den  neuesten  Quellen- 
publicationen für  die  Iltere  Zeitperiode,  welche  schon  Palacky  zum 
Gegenstande  seiner  Forschung  machte,  zuwenden. 

Das  böhmische  Diplomatar,  zu  welchem  Palacky  seit  dem 
Jahre  1831  Vorbereitungen  traf,  indem  er  im  bohm.  Museum  Tau- 
sende Ton  Goplen  und  tfrkunden  ftr  die  Zeit  der  Premjslidenherr* 
Schaft  ansammelte,  wurde  noch  nicht  herausgegeben,  in  dieser  Hin- 
sicht wurde  Böhmen  dnrch  das  Schwesterland  MKhren  flbertroifen, 
wo  durch  die  Mnnifioenz  der  mfthr.  Stinde  schon  im  J.  1886  mit  der 
Herausgabe  des  Codex  diplomaticus  et  epistolaris  begonnen 
wurde.   Unter  der  Leitung  des  unermttdlichen  mfthr.  Landesarchivars 
V.  Brandl  wurde  schon  der  XL  Quartant  (1875—1390)  dieser  Publi- 
cation  Teröffentlicht.  Zum  böhmischen  Diplomatar  werden  derzeiten 
fleiSBige  Vorbereitungen  vom  böhm.  Histor.  Vereine  gemacht.  Unter 
Aufsicht  des  Prager  Stadtarchivars  und  Üniv.-Prof.  J.  Emier  wurde 
eine  immense  Zahl  von  Urkunden  in  den  heimischen  und  fremdlftn- 
dischen  Archiyen  oopiert.   Wenn  die  ganze  Arbeit  nach  dem  ver^ 
sprocbenen  Plane  ausgeführt  wird,  so  können  wir  uns  auf  eine  be- 
sonders reichhaltige  Publication  freuen,  <iie  das  ganze  urkdl.  Material 
bis  zu  den  Anfängen  der  hussitischen  Kriege  enthalten  wird.  Den 
Mangel  eines  bOlim.  Diplomatars  ersetzen  inzwischen  die  ,  Regest a 
diplomatica   ueenon  epistolaria*,  welche  nach  dem  Tode 
K.  J.  Erben's  Prof.  J.  Emier  weiter  fuhrt,  und  von  denen  er  bereits 
den  IV.  Band  herausgegeben  hat.   Die  Pnblication  geschieht  auf 
Kosten  der  k.  böhm.  Oes.  d.  Wiss. 

DwtMto  Z«ttMlii.  f.  OMcUdktow.  IM»,  n.  1.  12 


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178 


Berichte  und  Üesprechungen. 


Durch  die  materielle  Untt'rstützurii,'  des  l)ölnn.  Landtages  wurdo 
neaestens  die  Fortsetzung'  des  ,Archiv  eesky",  einer  Sammlnug  vuu 
bölimiscb  geschriebenen  Gcseliichtsquellen,  die  im  J.  1840  begonnen, 
durch  die  IJnj^unst  der  polit.  Verhältnisse  im  J.  1872  mit  dem 
VI.  Bande  aufgegeben  wurde,  wieder  in  Angritf  genommen.  Die 
wissenschaltliche  Leitung  wurde  der  k.  böhra.  Ges.  d.  Wiss.  anver- 
traut, welche  dazu  aus  ihrer  Mitte  eine  Commission  wählte  (Tomek, 
Giudelj,  Emier,  Kalousek,  Göll,  öelakovsky  und  B«sek).  Der  präch- 
tige, inhaltsreiche  VII.  und  Vm.  Band  (1887—88),  deren  Redaction 
Univ.-Prof.  Dr.  J.  Kalousek  fthrto,  «ntiiftlt  zablreicbe  Qn.-Samm- 
lungen  aus  dem  fllnU.  Schwanenberg ischen  Ä.  in  Wittingau,  aus 
dem  Bndweiser  Stadfc-A.,  ans  der  k.  k.  Prager  üniT.-ßibliotiiek,  die 
Register  des  Kammetgeriobtes,  das  Biariuin  der  bOhm.  Gesandtschaft 
zum  fraosOrisehen  Hofe  im  J.  1464. 

Allein  das  grossartigste  Archiv  des  gansen  Königreichs  ist  der 
böhm.  Forschung  durch  den  schreckUchen  Brand  vom  J.  1541  yer^ 
loren  gegangen:  die  bOhm.  Landtafel,  in  welche  nicht  nur  alle 
gericbtUdien  Acte,  alle  Besitzverlnderungen,  sondern  auch  die  Land* 
tagsbeschlttsse  aufgezeiehnet  worden  waren.  Einige  yon  den  üeber^ 
resten,  die  sich  sufUllig  erhalten  hatten,  wurden  bereits  von  Palaeky 
im  Archiv  cesky  abgedruckt;  die  ganze  Sammlung  aber  wurde  von 
Dr.  J.  Emier  auf  Kosten  des  Grafen  Heinrich  von  Glam-Martinic  in 
zwei  Bünden  herausgegeben.  Palaeky  war  es  auch,  der  auf  den  flir 
die  böhm.  Forschung  aus  den  Formelbflchem  fliessenden  Nutzen 
schon  im  J.  1882  in  der  böhm.  Musealzeitschrift  hinwies  und  in  dem 
instruettven  Werke:  ,Ueber  Formelbftcfaer*  zuerst  wichtige  Muster 
aus  etlichen  Sammlungen  yerOffentlichte.  Zu  den  fleissigsten  Heraus* 
gebem  auf  diesem  Gebiete  gehört  in  der  neuesten  Zeit  F.  Tadra, 
Scriptor  der  k.  k.  üniversitfttsblbliothek  zu  Prag,  welcher  in  den 
Publicationen  der  Wiener  Ak.  Formelbfleher  des  Prager  Erzbi8eho6 
Ernst  von  Pardubic  (1880),  des  Olmützer  Biseboft  Johann  von  Ken* 
markt  (1882)  und  die  Summa  Gerhardi  ans  der  Zeit  des  K.  Johann 
von  Böhmen  (1882)  herausgab.  Eine  ausserordentliche  Bereicherung 
erwartet  die  böhm.  Qn.'For8chung  aus  den  pftpstL  Registern  des 
vatia  Archives,  zu  dem  Durchforschung  der  böhm.  Landtag  eine 
betrilchtUche  Summe  bewilligte. 

Mit  Ausnahme  der  Sammlung:  ,8tari  letopisov4  cesti*  (die  alten 
böhm.  Annalen)  besorgte  Palaeky  keine  weitere  Ausgabe  böhm. 
Chroniken,  deren  Werth  er  in  dem  preisgekrönten  Werke:  «Wtr* 
digung  der  böhm.  Gesdiichtschreiber*  (1880)  so  trefflich  und  meister- 
haft eharakterisirt  hatte.  Wozu  er  selbst  nicht  gelangte,  dafür  trachtete 
er  andere  Kräfte  zu  gewinnen,  indem  er  aus  dem  Geschenke,  welch«« 


i 

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Neuere  böhm.  OesebfobtsforBchang  (H.  Vancam). 


170 


ibm  bei  der  Feier  seines  70.  Geburtstages  von  Frennden  und  Ver- 
ehrern gewidmet  wurde,  einen  Fonds  ,zar  Förderung  der  böhm.  Ge- 
sebicbtscbreibiiBg*  gründete.  Ans  diesem  Fonds  worden  unter  Lei* 
tang  Prof.  Emler's  bereits  vier  stattliche  Bünde  der  Fontes  r  er  uro 
bohemicarnm  herausgegeben.  Der  erste  Band  enthftlt  die  altslav. 
und  lat.  Legenden  der  heimischen  Heiligen,  die  Biographien  der 
Prager  ErzbischOfe  Ernst  von  Pardnbic  und  Johann  von  Jensenstein 
und  die  des  eifrigen  Predigers  Johann  Uilic  von  Kremsier;  der  zweite 
die  Chronik  des  berühmten  Oosmas  und  dessen  Fortsetser;  der  dritte 
die  bShm.  Beimchronik  des  sogenannten  Dalimil  mit  einer  alten  ge- 
reimten und  einer  prosaischen  dt.  Uebersetznng;  der  vierte  die 
Königsaaler  Chronik  und  die  Annalen  der  beiden  Canonici  Franciscus 
von  Prag  und  Benessius  Krabtoe  von  Weitmil.  Für  den  nfichsten 
Band  wird  die  bOhm.  Chronik  des  Pnlkava,  eines  Zeitgenossen 
K.  Karl'sIV.,  vorbereitet  Die  üebersetznng  der  lat.  Texte  ins  Böh- 
mische  (meisterhaft  ist  die  des  Costnas  durch  Tomek)  wurde  vom 
vierten  Bande  an  aufgegeben. 

Klein  von  Umfang,  aber  wichtig  durcli  ihren  Inhalt  sind:  Die 
Chronik  von  Johann  Zizka,  welche  nach  einer  Freiberger  Handschrift 
aus  dem  15,  Jahrhundert  J.  Göll  (1878)  herausgab  und  die  Momoiren 
über  don  Prager  Aufstand  im  J.  1624,  welche  nach  einer  Brünner 
Handschrift  A.  Rezck  besorgte  (Abh.  der  böhm.  Ges..  d.  Wiss.  1881). 

Von  den  wissenschaftlichen  Bearbeitungen  der  bOhm.  Geschichte 
Ultf-rer  Zeit  sind  derzeit  lipsondcvs  Mithrens  Ge^- r  Ik  ■  1:  t  e  von 
Dr.  B.  Dudik  und  die  Geschichte  der  Stadt  Prag  von  W.  W.  Tomek 
hervorzuheben. 

Auf  breiter  GnandlaL^H'  mit  kritischer  Benutzung  des  gesammton 
Qo. -Materials  ist  das  Werk  des  (gelehrten  Benedictiners  Dr.  B.  Dudik 
aufgebaut.  Mit  besonderer  Vorliebe  und  Gründlichkeit  werden  die 
culturellen  Verhftltnisse  ausführlich  geschildert.  Von  dem  Werke  sind 
mit  Hilfe  des  m&hr.  Landesausschusses  1875 — 84  bereits  neun  niinde 
erschienen,  welche  die  Ereignisse  bis  zum  Aussterben  der  Pi'emysliden 
begleiten. 

Tomek's  Geschichte  der  Stadt  Prag  enthält  mehr,  als  der 
IHtel  meldet:  eine  ausführliche  Geschichte  Böhmens,  dessen  Geschicke 
In  denen  der  Hauptstadt  sich  abspiegeln.  In  den  J.  1855 — 86  sind 
sieben  Bünde  erschienen,  welche  die  Zeitperiode  bis  zum  Olmützer 
Frieden  1478  schildern.  Der  Werth  dieser  monumentalen  Arbeit 
wächst  mit  jedem  Bande,  und  die  Knn^i  des  Autors  culminirt  be- 
sonders in  der  Schilderung  des  bewegten  15.  Jahrhundert«.  Einzelne 
hervorragende  Personen  werden  hier  nüchterner  und  mehr  realistisch 
als  bei  Palacky  charakterisirt.   Besonders  fUllt  dieser  Unterschied  in 


180 


Berichte  und  Besprechangen. 


die  Augen  bei  K.  Georg  von  Podebrad,  dessea  Peräoa  Palacky  gerade 
ideaiisirt  hatte. 

Das  angesammelte  Qn.-Material  über  Johann  Ziika  v.  Troenov, 
das  in  der  Geschichte  Pi  a<?s  nicht  benutzt  werden  konnte,  gab  Tomek 
Anlass  zur  Bearbeitung  einer  B ior/raphie  (1879),  welche  viele  neue 
Data  enthält  und  durch  eine  ueue  treffliche  Charakteristik  »iieses  be- 
rtihuiten  Feldhenn  sieb  auszeichnet,  übrigens  auch  in  dt.  Uebersetzung 
erschienen  ist. 

Unter  den  Correcturen,  welche  Toiuek'b  Forschung  au  manchen 
Ergebnissen  Palacky's  angebracht  hat,  ist  besonders  die  veränderte 
Auffassung  der  Premysliden-Ilestauration  v.  J.  1003  hervorzuheben, 
ünbewusst  berührte  er  damit  eine  Frage,  deren  Lösung  ganze  Partien 
der  bist.  Auffassunj^  Palacky's  bis  in  die  Grundlagen  erschüttert. 
So  fest  war  T'alacky's  Glaube  an  die  Echtheit  der  epischen  Gedichte 
der  sog.  Grün  berger  und  Kuuiginhoter  Iis.,  dass  er  sich  nicht 
begnügte,  dieselben  zur  Schilderung  der  culturelleu  altbühm.  Verhält- 
nisse zu  benutzen,  sondern  auch  —  was  der  ganzen  Natur  der  epischen 
Poesie  zuwider  ist  —  als  urkundliches  oder  annalistisches  Qn.>Material 
der  Erzählung  der  politischen  Ereignisse  zu  Grunde  legte.  Er  be- 
richtete  nach  ihnen  Ereignisse,  von  denen  alle  anderen  Quellen 
scbireigen,  und  auch  fftr  die  Restauration  der  Premysliden  im  J.  lOOS, 
tlber  welche  ansllihrliehe  Nachrichten  bei  Thietmar  yon  Merseburg 
und  Cosmas  vorliegen,  hielt  er  sich  an  das  Gedicht  der  EGniginh.  Hs. 
»von  der  Vertreibung  der  Polen',  Tomek  nun»  der  über  die 
alte  Topographie  Prags  die  eingehendsten  Studien  gemacht  hatte, 
bewies  in  einer  Abhandlung  der  böhm.  Musealzeitschrift  (1849),  dass 
die  Angaben  dee  Oedichtes  mit  der  Thatsache,  dass  die  Prager  Alt- 
stadt am  Anfange  des  11.  Jahrhunderts  noch  eine  offene  Stadt  war, 
nicht  EU  vereinbaren  sind.  TTnd  im  ersten  Bande  seiner  Geschichte 
Prags  (1855)  schilderte  er  das  Ereigniss,  ganz  abweichend  von  Palackj, 
nach  den  glaubwürdigen  Nachrichten  der  alten  C9irontsten.  Dabei 
gelangte  er  indessen  zu  keiner  anderen  O>nclnsion,  als  dass  das  Ge> 
dicht  nicht,  wie  Palacky  annahm,  mtt  den  besungenen  Ereignissen 
gleichzeitig  sei,  sondern  erst  aus  dem  Ende  des  18.  Jahrhunderts 
berrahren  kOnne,  denn  auch  er  glaubte  mit  anderen  fest  an  die  Echt- 
heit der  Hs8.  Allein  die  Zöohen  der  ünechtheit  dieser  Denkmftler 
mehrten  sich  durch  die  Forschungen  der  deutsdien  Gelehrten;  die 
Apologie  der  Gebrüder  Jirecek  (1862)  war  ungenttgend,  aber  die 
Autorität  Palacky's  schützte  in  Böhmen  die  in  der  Fremde  immer 
ni licht iger  angegriffenen  Handschriften.  Erst  mit  dem  Tode  Palacky's 
(  ls76j  fiel  der  Strom  des  Misstrauens  und  Zweifels  auch  in  die  böhm. 
Länder  ein.   Im  J.  1877  wurde  in  der  bdhm.  Mnsealzeitschrift  die 


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Neuere  böhm.  GeBcbicbtafoncbong  (U.  Vancnra).  181 


Unechtheit  der  Glossen  der  ,Matfr  verLorum"  von  liöhm.  G(^1ehrten 
nachgewiesen,  und  ffleich  darauf  folgten  die  trefflichen  philologischen 
Einwendungen  des  Prof.  Vasek  gegen  die  Königinhofer  Hs.  Die  Er- 
rjffnung  der  böhni.  Hochschule  in  Prag  (1882)  und  die  damit  ver- 
bundene Anregung  der  wissenschaftlichen  Bestrebungen  in  Böhmen 
hatte  im  J.  1880  eine  neue  gründliche  Durchforschung  der  ange- 
zweifelten Hss.  durch  alle  betreflenden  Disciplinen  zur  Folge.  Obgleich 
die  buhm.  Publicistik  die  streng  wissenschaftliche  Frage  in  die  unein- 
geweihten Massen  des  Volkes  warf  und  einen  unerhörten  Terrorisnius 
gegen  die  zweifelnden  Forscher  entfesselte,  zeigte  sich  gegen  die  Er- 
folge der  wissenschaftlichen  Forschung  bald  du  "^^'iderstand  kraftlos. 
Prof.  Dr.  J.  Gebauer,  dem  ausgezeichneten  KeiiUtr  der  altbijh mischen 
Sprache  und  Literatur,  und  seinen  unerschrockenen  Freunden  an  der 
böhm.  T'nivrsität  gehört  in  der  That  das  Verdienst,  »durch  Hinwegrilu- 
mung  eines  gefälschten  literarischen  Balaistes  der  böhm.  Nation  das 
kostbar^to  Erstlingsgeschenk  einer  wissenschaftlichen  Forschung,  wie 
sie  eine  Hochschule  fordert,  dargebracht  zu  haben". 

Neben  der  Vnjhm.  Philologie  ist  es  die  böhm.  G.-Forschung,  die 
den  grössten  Nutzen  aus  der  endlichen  Beseitigung  der  gefälschten 
Hss.  ziehen  wird. 

Vom  bist.  Standpunkt  wurde  die  Unechtheit  der  Königinhofer  Iis. 
oder  vielmehr  der  drei  epischen  Gedichte  derselben  in  der  Pul)lication 
des  Prof.  Dr.  J.  Göll:  Historicky  rozbor  bäsm'  R.  Kr.:  Oldficha,  Benese 
a  Jaroslava  (Prag  1880)  klargelegt.  In  dieser  bist.  Analyse  werden 
zuerst  die  Resultate,  zu  welchen  Tomek  im  .1.  1849  in  Bezug  auf  das 
Gedicht  01di*ich  gelangte,  weiter  ausgeführt,  das  Gedicht  wird  nach 
vergleichender  Methode  analysirt  und  die  »chun  von  Büdinger  und 
Nebesky  bemerkte  Congruenz  mit  der  Erzählung  Hajek's  (  H).  .Tahrb.) 
durch  die  Vorlage  erklärt,  die  der  Fälscher  in  dessen  Chronik  vor- 
fand. Die  Nachricht  von  der  zweimaligen  Tan)iil)esteigung  Jaromir's, 
in  welcher  Palacky  ein  Merkmal  besonderer  Altert hümlichkeit  des 
Gedichtes  sah,  weil  die  heimischen  Chroniken  davon  schweigen,  konnte 
der  Falscher  aus  Dobner's  Annalen  (1772)  schöpfen.  Ebenso  wurden  die 
Quellen  fftr  die  Construction  des  Helden  eines  anderen  Gedichtes 
Benei-HermanoY  nachgewiesen,  obwohl  sich  Palacky  das  Verdienst 
SQSchrieb,  diese  Person  erst  ans  den  Urkunden  des  11. — 13.  Jahr- 
hunderts erairt  in  haben.  Die  ganze  Schilderung  des  Sachseneinfalles 
hat  eine  anfbll^ide  AehnUehlceit  mit  Häjek's  Erzfthinng  von  der 
traurigen  Brandenburger  Herrschaft  nach  dem  Tode  Pifemysrs  II.  Auch 
der  Inhalt  des  dritten  Gedichtes  »Jaroslay*  wird  vom  Verf.  auf  seine 
Quellen  zurückgeffthrt.  Besonders  interessant  ist  die  Entwickelnngs- 
geschichte  der  8age  von  dem  ang«bliehen  Siege  der  Tataren  bei 


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182 


iicttckiu  uud  Bc^precUuiigcn. 


Olmüte,  wie  sie  sich  seit  Dalimil  und  Palkawa  allmtthlich  heranbildete, 
bis  wir  sie  im  17.  Jahrhundert  bei  Pesina  u.  s.  w.  *ia  ausftthrUchster 
Darstellung  finden,  welche  auch  der  Dichter  benutzte. 

Prof.  Göll  gelangte  demnaeh  tu  dem  Besnltate,  dass  die  epischen 
Gedichte  der  K.  Hs,  unmöglich  in  der  alten  Zeit  entstanden  sein 
können,  sondern  als  Geistesproduct  eines  modernen  Dichters  gelten 
mttssen.  Gegen  die  treflflichen  Beweise  GoU's  suchte  umsonst  Prof. 
W.  W.  Tomek,  der  den  Vertheidigern  der  K.  Hs.  in  der  böhm. 
Museaheitschrift  (1887)  hilfreich  beigesprungen  war,  m.  beweisen, 
dass  Häjek  aus  dem  Gedichte  der  K.  Ha.  geschöpft  habe.  Ebenso 
wollte  Prof.  A.  Truhhir  in  Beckoirsky's  Schüderoiig  (Poselkyne  1700) 
der  Tatarenniederlage  bei  Olmütz  eine  offenbare  Heminiscenz  an  das 
Gedicht  «Jaroslav*  erblicken.  Allein  wer  erkannt  hat,  wie  in  den 
serbischen  und  rassischen  Chroniken  ganze  Paraphrasen  der  volks* 
thümlichen  epischen  Gedichte  vorkommen,  so  dass  auch  in  der  pro- 
saischen Erzählung  sich  doch  die  poetische  Form  des  Ausdruckes  erhalt, 
und  dagegen  den  prosaisch  trockenen  und  jeder  dichterisdben  firhe* 
bang  baren  Stil  H^jek's  und  BeckoTsky's  erwttgt,  der  wird  auch  die 
Meinung  der  beiden  Yertheidiger  als  eine  unhaltbare  zuräckweisen. 

Eine  ähnliche  Angabe  wie  Prof«  Göll  bei  der  K.  Hs.,  unternahm 
Prof.  Masaryk  in  Hinsieht  «der  inneren  Wahrhaftigkeit*  der  sog. 
Grünberger  Handschrift  (im  Archiv  für  slav.  Philologie  1887).  Un- 
widerstehlich ist  .  auch  da  der  Beweis  von  der  modernen  F&lschung 
geliefert,  und  es  wird  das  s&mmtliche  Material,  welches  dem  Fälscher 
in  der  damaligen  Iiiteratnr  zu  Gebote  stand,  vorgeführt  Auf  diese 
Weise  wurde  die  Forderung,  die  der  bekannte  russische  Gelehrte 
Pypin  in  seiner  Geschichte  der  slav.  Literaturen  gestellt  hatte,  durch 
die  allseitige  Prüfung  der  fraglichen  Hss.  erfällt,  denn  ee  ist  ni^t 
nur  durch  die  einschlägigen  Disciplinen  die  Fttlschung  nachgewiesen, 
sondern  es  sind  auch  die  Quellen  derselben  aufgedeckt  worden. 

Für  die  spätere  Zeit  der  böhm.  Geschichte  nach  dem  J.  1526 
ist  das  reichste  Qn.-Materia]  in  dem  k.  bÖhuL  Landesarcbive  ange* 
sammelt,  das  gritastentheils  den  grossen  Geschichtswerken  des  Prof. 
A.  Gindely  zur  Grundlage  diente.  Unter  der  Leitung  desselben 
Gelehrten  wird  seit  dem  J.  1877  auf  Kosten  des  böhm.  Landesaus- 
Schusses  eine  monumeutale  Qn.*Pablication  unter  dem  Titel:  «Snemy  öes. 
od  r.  1526  azpo  nasi  dobu*  («Die  böhm.  Lancltaf,'S  Verhandlungen 
und  Landtagsbeschlüsse  vom  J.  1526  bis  auf  die  Neuzeit")  heraus- 
gegeben. Diese  sehr  reichhaltige  Sammlung  bringt  nicht  nur  die  Land- 
tagsbeschlüsse  als  Resultate  dir  ganzen  Landtagsverhandlungen,  son* 
dern  auch  k.  Propositionen  und  Instructionen,  Briefe,  Berichte  von 
dem  Verlaufe  der  Landtage,  aus  welchen  die  Verhältnisse  der  poUt. 


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1 


Neuere  bdhm.  Geachichufonchiuig  (,U.  Vaucara).  183 

l'arteien  zu  einander  und  zum  Könige  ersichtlich  sind.  Der  bereits 
erschienene  vierte  Baiul  (1574 — 1575)  ist  von  besonderer  Wichtigkeil 
für  die  Verhandlungen  der  Parteien  über  den  reliffiöseu  Frieden  im 
Landü.  Wir  finden  da  emu  ganze  Menge  von  Documenten,  di"  sirli 
auf  diesen  denkwürdiL'en  Landtatr  beziehen,  bcsunders  die  Briete 
Iv.  'Maximilian'i»  IL,  da»  Dianum  des  aus  den  Ereignissen  des  l'»47 
bekannten  Sixt  von  Ottersdorf,  die  Aufzeichnungen  der  bühm.  Bruder 
aus  dem  Herruhuter  Aichive.  Schon  daraus  kann  man  erkennen, 
was  für  eine  reiche  Quelle  aus  dieser  grossartigen  Sammlung  für  die 
ganze  spUtere  böhm.  Gt^schicbte  äiesst. 

Aus  Mangel  an  Unterstützung  ging  die  umfangreiche  Queilen- 
publication:  ,Monunienta  Historiae  Bohemiae"  (1865 — 1870)ein, 
welche  die  vverthvollen  Aufzeichnungen  Skula's  und  Slavata's  von  dem 
\'erlaufe  der  religiösen  Zwistigkeiteii  und  des  30jährigen  Krieges  ge- 
bracht hatte.  Den  Anfang  der  geschichtlichen  Aufzeichnungen  des 
Grafen  W.  Slavata  aus  den  J.  lÜOl— 1603  entdeckte  und  veröffent- 
lichte Prof.  A.  Rezek  (Abhh.  der  bühm.  Ges.  der  Wiss.  1888).  Von 
demselben  Gelt-hrlen  wurden  auch  herausgegeben:  die  Memoiren  des 
Nikolaus  Dacicky  von  Heslov,  welche  fiir  die  böhtnisehe  Cultm- 
geschichte  des  17.  Jahrhunderts  und  für  die  G.  Kutteabergs  von 
besonderer  Wichtigkeit  sind,  und  der  zweite  Theil  der  grossen 
böhm.  Chronik  des  Kreuzherrnpriesterü  Joh.  Beckovsky  (1526—1716), 
welche  hauptsächlich  für  die  G.  des  30j.  Krieges  viele  neue  Nach- 
richten enthalt. 

Die  Schlacht  bei  Mob^  bildet  einen  entscheidenden  Wendepunkt 
in  der  bOhm.  (beschichte,  indem  durch  die  darauf  folgende  Wahl  Fer- 
dinand*8  tos  Habsburg  die  Lftnder  der  bfihm.  Krone  in  den  Verband 
mit  den  Osterreichischen  und  ungarischen  lAndem  traten  nod  ans 
dem  freiwilligen  Staatenbnnde  sich  allmfthlig  das  mächtige  Habs- 
bnrgerreich  entwickelte.  Mit  dem  J.  1&26,  wo  Palacky*6  Geschichte 
aufhört,  beginnt  die  geschichtliche  Forschung  und  SchUderang  des 
Prof.  A.  Qindely.  Schon  in  seiner  filteren  Geschichte  der  böhm. 
Brftder  findet  sich  eine  Darstellung  der  Regicrungszeit  K.  Ferdi- 
nand*8 1.  Allein  eine  ansf&rlichere  wisseosehafUiche  Arbeit  Uber  diesen 
Regenten,  der  durch  sein  staatsmflnnisehes  Talent  zum  eigentlichen 
Begrtlnder  der  Habsburger  Monarchie  wurde,  gibt  es  noch  nicht  in 
der  böhm.  histor.  Literatur.  Hoflhungsrolle  Anfitoge  dazu  erblicken 
wir  in  den  Abhandlungen  des  Prof.  A.  Bezek,  die  in  der  böhm. 
Musealseitschrift  (1876—1877)  veröffentlicht  wurden  und  sp&ter  in 
einer  dt.  Bearbeitung  als  erster  Theil  der  G.  der  Regierung  Ferdi- 
nand*8  I.  (Brtg  1878)  erschienen.  Es  darf  mit  Recht  erwartet  werden, 
dass  Prof.  Resek  als  Nachfolger  Tomek*s  auf  der  Lehrkansel  der 


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1$4  Berichte  und  Beeprecbungea. 

(teterr.  G.  an  der  Prager  bOhm.  Universität  die  mit  grossem  Fleiss 
und  Gründlichkeit  begonnene  Arbeit  fortführen  werde.  Derselbe  Verf. 
ergänzte  in  den  ,Pamätky  Archaeologicke*  (Arch.  Denkmäler  1876) 
eine  ältere  histor.  Arbeit  des  Prof.  K.  Tieftrunk:  Odpor  staru  ces. 
proti  kr.  Ferdinandovi  I.  (Der  Widerstand  der  böhm.  Stände  gegen 
K.  Ferd,  1.  1872)  durch  ein  Verzeichniss  aller  damals  confiscirtea 
Güter  in  Böhmen,  das  nach  den  Aufzeichnungen  der  böhm.  Land- 
tafel mühsam   zusan-Tr.engestellt  wurde.    Netiestens  übernahm  Prof. 
llezck  auch  die  Fortsetzung  der  beliebten  Ceskomornvsk'^  Krnnika 
(der  böhmisch-mährischen  Chronik).   In  Anlehnung  an  Pahicky 
wurde  dieses  volksthüraliche  Geschichtswerk  von  K.  Zap  gegründet 
und  bis  zur  Jageiloneuzeit  fortgeführt.  Soin  Xachfolger  J.  Koran  fand 
in  den  Publicationen  Gindely's  sein  Hauptmaterial.    Nachdem  diese 
Quelle  später  versiegt,  hörte  das  Erscheinen  des  Werkes  auf  einige 
Zeit  auf.    Erst  unlängst  nahm  sich  seiner  Fortsetzung  Prof.  Fezek 
an ;  er  beabsichtigt,  sie  bis  iu  die  neueste  Zeit  fortzuführen.  Die 
neue  Arbeit  wird  auf  selbständiger  Durchforschung  des  gedruckten 
und  hs.  Qn. -Materials  beruhen;  sie  will  zwar  auch  wie  die  früheren 
Theile  durch  die  Form  der  Err.ählung  den  weitesten  Kreisen  zu- 
gänglich bleiben,  daneben  aber  auch  wissenschaftlichen  Bedürfnissen 
entsprechen  durch  gewissenhafte  Aufzählung  der  benutzten  Quellen. 
Als  Separatabdruck  erschien  im  J.  1888  die  Geschichte  des  Sachsen- 
eiatalits  im  .T.  welche  alle  die  erwähnten  guten  Eigenschaften 

ihres  Verfassers  an  sich  trügt. 

Das  grosse  wissenschaftliche  Werk,  welches  der  Landesarchivar 
Prof.  Dr.  Ant.  Gindely  über  die  Geschichte  des  30j.  Krieges 
in  böhm.  tind  dt.  Sprache  verüflentlicht,  gelangte  im  J.  1880  biB  mm 
vierteil  Bande,  in  welchem  die  Ereignisse  des  kurpfUlziscben  Krieges 
geschildert  werden.  Die  grosse  Bedeutung  dieses  Geschichtswerkes, 
in  welebem  nicht  nur  die  6.  Böhtnens,  sondern  «nch  die  G.  des 
mittleren  nnd  südwestlichen  Europas  ihren  Platz  findet,  und  die  Vor- 
züge der  Schilderung  Oindely's  sind  so  bekannt,  dass  es  nnnOthig 
wire,  sie  hier  ausführlich  anseinanderznsetsen.  Neben  der  neuesten 
reichen  Qn.-Pnblication  desselben  Gelehrten  ttber  Waldstein  wihrend 
seines  ersten  Qeneralats(1886)  ist  eine  fieissige  Studie  des  Fr.  Dvorsky, 
A^juncten  des  bOhm.  Landesarchives,  in  der  bOhm.  Musealzeitschrift 
(1885)  zu  erwAhnen,  in  welcher  von  den  Jugendjahren  Waldstein's, 
von  seinen  ersten  Kriegsdiensten  und  von  den  letzten  vier  Tagen  — 
worflber  bisher  spftrliche  Daten  bekannt  waren  —  ausführliche  Nach* 
richten  verzeichnet  werden. 

Als  ein  hochwichtiger  Nachtrag  zur  Oeschtcbte  des  bOhm.  Auf- 
Standes  verdient  das  Werk  Th.  Bilek^s:  Dejiny  konfiskaci  v  Öechaoh 


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Keuere  böfam.  Geaehiehtaforachung  (H.  Vancara). 


185 


po  roee  1618  (G.  der  Confiscfttionen  in  Böhmen  nach  dem 
J.  1618)  erwShnt  zn  werden  —  das  bOhm.  Domeadaybook  in  der  G. 
des  80j.  Krieges,  eine  der  mühevollsten  Arbeiten,  die  je  in  der  hei- 
mischen  G.*For8chiing  ontemommen  worden  sind.  Auf  Grand  der 
amtliehen  Acten  des  Prager  Statthalterei-Archives  tibersehen  wir  einen 
Theil  der  bodenlosen  Misswirthscbaft,  welche  nach  der  nngltteUichen 
Schlacht  auf  dem  Weissen  Berge  die  h5hei«n  8tftnde  des  bOhm.  Volkes 
traf,  als  beinabe  drei  Viertel  der  Güter  in  BQhmen  den  rerschiedenen 
geistlichen  Oorporationen,  wichtigen  Persönlichkeiten  oder  Gl&obigern 
theils  geschenkt,  theils  spottbillig  verkaaft  wurden.  In  der  verdienst« 
Tollen  Arbeit  findet  man  zugleich  einen  festen  Grand  ftr  die  neaere 
Topographie  und  eine  unerschöpfliche  Fundgrabe  fttr  die  Genealogie  des 
heimischen  und  fremdlftndischen  im  Lande  nen  angesiedelten  Adels. 

Die  Geschichte  des  inneren  Lebens  in  Böhmen  wfirde  reiche 
Quellen  in  den  historischen  Monographien  einselner  Städte  und 
Stftnde  finden.  Tomek'sG.  der  Stadt  Prag  kann  heute  als  die  lehr- 
reichste Ooltorgesohichte  Böhmens  gelten  und  zugleich  als  Mnsterwerk 
solcher  monographischen  Arbeiten  dienen;  ebenso  kann  anch  die  Sorge 
der  Hauptstadt  Prag  um  ihr  Archiv  als  musterhaft  anerkannt  werden. 
Allein  dasselbe  können  wir  nicht  von  anderen  böhm.  Stftdten  sagen, 
deren  werthvollste  G.>Qaellen  nnangerflfart  im  Staube  nngeordnetor 
Archive  liegen.  Wie  vandalisch  wurde  z.  B.  noch  in  den  70er  Jahren 
in  Königgrätz  mit  den  alten  Stadtbüchern  umgegangen !  Erst  in  der 
neuesten  Zeit  wurden  nach  dem  Beispiele  Prags  in  einigen  Städten 
(Pilsen,  Klattau,  Caslau)  eigene  Stadtmnseen  gegrOndet,  wo  fttr  £r- 
haltang  der  heimischen  G.'Quellen  Sorge  getragen  wird.  Was  die 
einzelnen  Bearbeitungen  der  Städtegeschichte  anlangt,  so  müssen  wir 
die  beiden  neuesten  Publicationen  des  Prof.  Tomek  hervorbeben: 
a)  Pfibehy  klastera  a  mesta  Police  nad  Metuji  (G.  des  Klosters  u.  der 
Stadt  Polic  an  der  Methau,  Prag  1881),  welche  werthvollf  Beiträi^e 
znr  G.  d.  Colonisation  Böhmens  in  der  älteren  Zeit  und  der  schles. 
Kriege  unter  Maria  Theresia  enthält;  die  letzteren  wurden  aus  den 
.  gleichzeitigen  bisher  unbenützten  Denkbüchern  des  Braunauer  Klosters 
geschöpft;  b)  Mistopisn^  pameti  mesta  Hradce  Kr.  (Topographische 
G.  d.  Stadt  Königgrätz.  Prag  1885),  eine  Geschichte  der  Oeburts- 
stadt  unseres  berühmten  Geschichtsschreibers,  welcher  durch  Schleifung 
der  Festunfjsmanorn  eine  bessere  Zukunft  aufgeht.  Neben  Königgrätz 
besitzt  noch  Koliii  au  der  YAho  eine  gründliche  Monographie  in  dem 
Werke  des  Prof.  Vävra  (IböS).  Von  den  anderen  nach  Prag  wich- 
tigsten Städten :  Kuttenberg,  Pilsen,  Täbor,  Tauss  hat  bisher  keine 
eine  vollkommene  Bearbeitung  ihrer  Geschichte  erhalten,  obwohl 
manches  werth volle  Material  durch  den  Fleiss  der  heimischen  Mittel- 


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180 


Bericlite  und  Beeprechuageu. 


schullehrer  (Rebäk,  Slavik,  Strnad,  Kolär)  zasammengetragen  wurde. 
Aus  der  Reibe  dieser  strebsamen  Arbeiter  ist  besonders  der  Täborer 
Professor  A.  Sedlicek  hervorzuheben,  dessen  gniodlich  vorbereitetes, 
groBsartig  angelegtes  und  reich  illustrirtes  Werk:  Hrady  a  zämky 
zeme  etskA  (Die  Burgen  and  Scblttsser  Böhmens,  Prag  1882 ff.) 
«1  den  bemerkenswertbeften  Erscheinungen  der  neiustflii  bObim.  bistor. 
Literatur  gehört.  Eine  der  wichtigsten  Partien  der  bOhm.  Oultur- 
gescbicbte,  das  Leben  der  höheren  Stände  im  Lande»  «rhfllt  dadurch 
viele  Aufklttningen ;  aneh  die  bistor.  Hilftwiasenschaften:  (Genealogie, 
Spbragistik,  Heraldik  finden  darin  ihre  reichen  Qnellen. 

Für  die  Oescbinhte  des  Bauernstandes  und  der  Ünterthft- 
nigkeitsverhftltnisse  wnrde  noch  wenig  Qn.*Material  gesammelt.  Za 
den  wichtigsten  gehören  die  verschiedenen  Urbarien,  a.  B«  das  Urba- 
riom  der  Rosenberger  Herrschaft  ans  dem  J.  1379,  welches  J.  TrabUr 
im  J.  1880  in  d.  Abbh.  d.  bOhm.  Gesellschaft  der  Wissenschaften  heraus^ 
gab.  Die  übrigen,  soweit  sie  in  die  Zeit  vor  1400  fallen,  hat  J.  Emier 
gesammelt  and  heraasgegeben  (Decem  registra  censaam  1881).  An- 
läse za  einer  intensiveren  Forschong  in  dieser  Richtong  gab  Fürst 
Georg  von  Lobkovic,  indem  er  za  diesem  Zwecke  der  k.  böhm.  Ge* 
Seilschaft  der  Wissenschaften  einen  Fonds  widmete^  Die  Aofgabe,  diese 
wichtige  Partie  der  böhm.  Caltozgeschichte  za  bearbeiten,  übernahm 
Prof.  Dr.  J.  Kaloasek.  Neben  den  beimischen  G.-Quellen  wird  diese 
Arbeit  aach  ein  vergleichendes  Stadtom  über  das  Leben  and  sociale 
Einrichtangen  des  Banemstandes  in  Bassland  and  Serbien  erheischen, 
mit  welchen  die  ältesten  slaviachen  Verhftltnisse  in  Böhmen  viel  Aehn- 
lichkeit  haben.  Es  ist  dabei  dem  Forscher  Glück  zu  wünschen, 
dass  der  handschriftliche  Streit  in  Böhmen  in  eine  Phase  gelangt  ist, 
in  welcher  wir  denselben  als  beendigt  ansehen  können.  Prof.  Ka- 
loasek trat  zwar  in  diesem  Kampfe  als  ein  eifriger  and  streitbarer 
Verfechter  für  die  Echtheit  der  angegriffiBnen  Denkmäler  auf  and 
wagte  es,  aocfa  das  Feld  der  altböhmischen  Philologie  zu  betreten. 
AUdn  anf  diesem  Gebiete  konnte  er  gegen  den  Fachmann  Pro£  Ge* 
bau  er  nicht  aufkommen,  and  aach  die  bistor.  Beweise  vermochte 
er  nicht  za  widerlegen.  Wir  sind  der  Hoffnong,  dass  der  Autor  bei 
.  der  Bearbeitang  seines  neaen  Gegenstandes  das  Ergebniss  dieser  wissen- 
schaftliehen EiÖrtenuig,  den  Sieg  der  WissenschiüCt  über  den  Olanben, 
aach  seinerseits  anerkennen  wird. 

Allein  die  interessanteste  Partie  in  Böhmens  Culturgeschichte 
bildet  die  G.  des  geistigen  Lebens,  wie  sich  dasselbe  in  Relif,nons-, 
Kirchen-,  Rechts-  a.  Literatni^G.  kundgibt.  Was  die  böhm.  Kirchen-G. 
anlangt,  so  ist  diese  seit  dem  Anfange  des  Christenthurns  mannig- 
faltig and  ereignisereich.    In  den  böhmischen  Ländern  fand  der 


Kenere  böbni.  GesehichtofonehuDg  (fi.  Vancara).  137 


Kampf  zwisoben  slavisclier  und  lateinischer  Liturgie  statt,  wel- 
cher mit  dem  Siege  der  letzteren  endete.  In  Böhmen  war  der 
Schanplats  der  reforra.  Thätigkeit,  die  Mag.  Johann  Hub  eröffiiete,  die 

aber  später  auf  halbem  Wege  stehen  blieb  und,  obwohl  sie  Ton  der 
Unitfit  der  böbm.  Brüder  mit  vielem  Emst  and  Eifer  übernommen 
wurde,  doch  in  dem  Kampfe  mit  der  utraquistischeu  Kirohe,  welche 
in  die  luther.  Strömung  gerieth,  nnd  mit  der  neu  belebten  and  darch 
die  Gunst  des  königl.  Hofes  erstarkenden  kath.  Kirche  unterlag. 
Die  Schrecken  der  kath.  Gegenreformation  hörten  erst  anter  der  hu- 
manen und  toleranten  Regierung  K.  Jose£i  IL  aaf. 

Eino  stattliche  Reihe  von  Qaellensammlnngen  zur  böbm.  Kirchen- 
geschichte  wurde  bereits  herausgehoben.  Zu  den  älteren  Pablicationen 
Dadik's  (Statuta  Arnesti)  und  Höfler's  (Acta  conc.  Prag.)  treten 
neuere  von  F.  Tadra  (Cancellaria  Arnesti  1880)  und  F.  Meneik 
Nekolik  statutuv  a  narizeni  arcibp.  Arnosta  a  Jana  1882  (Nachträge  sa 
den  Statuten  der  Erzb.  Arnest  u.  Jobannes)  hinzu.  Dio  Publication 
der  Libri  confirmationum,  welche  auf  Kosten  des  histor.  Vereines 
vom  Prof.  E  m  l  e  r  lierausgetjeben  worden ,  ist  mit  dem  X.  Hand 
soeben  beendet.  Von  den  Libri  erectionuni,  einer  Art  von  Landlafel 
der  Geistlichkeit ,  in  welche  alle  Fundationen ,  Beschenkunj^en  von 
Kirchen,  Pfarren,  Schulen,  Altaren  eingetragen  wurden,  wurde  im 
J.  1884  der  fünfte  Band  (13Ü8  — 1407)  verötlentlicht.  Die  Publication 
wird  auf  Kosten  des  Prager  theol.  DoctorencoUegiams  von  Dr.  Kl. 
Borovy  gewissenliaft  besorgt. 

Andere  wichti;^fe  Queilen  aus  dem  14.  Jahrhundert  (Acta  con- 
fcibtorii,  Liber  visitationis,  Acta  judiciaria),  auf  deren  Grundlage  Tomek 
die  glänzendsten  Partien  des  III.  Bandes  seiner  G.  Prags  aufgebaut 
hatte,  schlummern  noch  in  dem  reichen  Prager  Capitelarchive.  Eine 
noch  grössere  Arbeit  erwartet  die  böhra.  G.-Forschung  in  der  Heraus- 
gabe latein.  und  böbm,  relig.  Schriften  der  Vorgänger  Hus',  denn 
nicht  einmal  die  Werke  eines  Sti'tny,  der  doch  ein  Classiker  der  ali- 
böhm.  Literatur  war,  sind  wissenschaftlichen  Ansprüchen  genüirend 
veröÜeutlicht  worden.  Wer  wird  e.s  zum  Nutzen  und  Frommen  der 
böbm.  G.-Forschuug  unternehuieu,  eiucs  der  reichhaltigsten  und  wich- 
tigsten böhm.  Archive  zu  publiciren,  welches  die  Brüder-Ünität  als 
ein  werthvolles  Vermächtniss  hinterliess?  Von  den  zwOlf  grossen 
Folianten,  welche  f&r  die  böhm.  Coltor-G.  des  15.— 17.  Jahrhunderts 
die  wichtigsten  Aafseichnangen  enthalten,  werden  elf  in  Herrnhat, 
der  zwölfte  in  der  Prager  Mosealblbliothek  anfbewahrt  Die  Be- 
schreibung derselben  von  Pro!  Göll  kann  man  in  der  bOhm.  Museal* 
Zeitschrift  (1S76)  nachlesen. 

Von  einzelnen  Perioden  der  Kirehen^O.  Böhmens  erweckte  in 


Neuere  böhm.  GeBchichUfonehnng  (H.  Von^ara).  189 


zum  Gegenstande  eines  eingehenden  Studiums  gewählt.  In  der  böhni. 
Mus.-Z.  (1883— 87)  wurde  seine  ausführliche  Arbeit:  .Tednota  bratrskä 
V  XV,  stoleti  (Die  Brüder- Uuität  im  15.  Jh.)  veröffentlicht  ,  welcher 
schon  im  J.  1881  eine  Abh.  über  Petr  Chelcicky  und  über  seine 
Schriften  voraugegaugen  war.  Die  schwersten  und  dunkelsten  Fragen 
aus  der  ältesten  Brüder-G.  (von  dem  Eintlusse  der  Waldenser,  von 
der  ursprünglichen  Organisation  der  Unitilt  etc.)  werden  da  glück- 
lich gelöst.  Auch  die  Schilderung  der  Entwicklung  und  Ver- 
breitung der  Unitüt,  welche  trotz  der  häuligeu  Verfolgung  allniiUilig 
gedieh,  erhielt  durch  das  eingehende  und  kritische  Quellenstudium 
des  Verf.  viel  nenes  Licht,  so  dass  die  einschliigigen  Partien  des 
grossen  G.- Werkes  (ündely's  hierdurch  ausgiebig  corrigirt  und  ver- 
ändert werden.  Was  den  Werth  dieser  Publication  noch  erhöht,  ist 
die  Art  und  Weise,  wie  der  Autor  seine  bist.  Auffassung  klarlegt. 
Den  einzelnen  Partien  beiner  Schilderung  f'^lgt  nämlich  eine  Reihe 
von  lieilagen,  in  welchen  der  wichtigste  Iheil  des  Qn.-MtiiLiials  ver- 
öffentlicht und  kritisch  geprüft  wird,  wodurch  wir  uns  von  der  Gül- 
tigkeit der  voraugeheudeu  Resultate  Uberzeugen  können.  Der  deut- 
schen G.-Porschung  wurden  diese  kritischen  Studien  theilweise  in  den 
zwei  Bänden  der  ,f Quellen  und  Untersnohungen  zur  G.  der  böhm. 
Brüder"  (1878 — 1882)  zugänglich  gemacht,  indem  die  böhm.  ein« 
schlagigen  G.-Quellen  ins  Deutsche  übersetzt  sind. 

Ans  dem  reichen,  mmstentbeils  noch  migedniekten  Qn.-Materiale 
des  Prager  Capitelarchives  schöpfte  Dr.  Kl  Borory  den  Stoff  m  den 
Biographien  der  zwei  EnbischOfe  nach  der  Wiederbesetmng  des  Prager 
enb.  Stuhles  (1561):  Anton  Bras  (recte  Pnis)  Ton  Mttglitz  (1874) 
und  Martin  Medek  (1877).  Beide  Werke  sind  «ngleich  eine  bist.- 
kritische  Schilderung  der  relig.  und  socialen  Verhaltnisse  in  Böhmen 
in  der  Zeit,  als  die  katholische  Kirche  im  Lande  wieder  erstarkte. 
Viel  umfangreicher  ist  die  Biographie  des  Prager  Erzbischofii  und 
Cardinais  Emst  Grafen  von  Harrach,  welche  Dr.  F.  KrAsl  ver- 
fasste  (1886).  Die  Person  des  th&tigen  Cardinais  verliert  sich  bei- 
nahe in  der  detaülirten  Beschreibung  der  relig.  und  kirehl.  Verhält- 
nisse seiner  Zeit  All  das  Bemflhen  der  kath.  Kirche  seit  dem  J.  1620 
um  die  Gegenreformation  im  Lande,  obirohl  es  durch  die  Staatsgewalt 
m&chtig  unterstützt  wurde,  prallte  durch  mehr  als  anderthalb  Jahr* 
hunderte  ohnmttchtig  an  dem  Widerstande  der  treuen  Anhänger  der 
alten  evaog.  Kirche  ab.  Die  Verfolgung,  die  suletst  unter  Karl  VL 
und  Maria  Theresia  wieder  strenger  wurde,  endigte  mit  dem  Toleranz- 
patente K.  Josefs  IL,  welches  eine  relig.  Aufregmig  der  Oemftther  in 
Böhmen  zur  Folge  hatte,  die  die  Q.  unter  dem  Namen  des  «böhm. 
Deismus*  kennt.    Den  Verlauf  dieser  Tolksthflmliehen  religiösen 


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190 


Berichte  und  Besprechungen. 


Bewegung  beschreibt  uns  Prof.  Dr.  A.  Rezek  in  dem  Werke:  Dt-jiny 
proBtonnrodniho  hnuti  naboztuskt  lio  v  (Jechäcb  od  vyd;ini  tolerancniho 
pateatu  az  na  nase  casy  (Pra|?  18S7).  Der  erste  Band  enthält  als  Ein- 
gang zu  dem  eigentlicbtn  Gegenstande  die  Martyrcdogie  der  bribni. 
evang.  Kirche  in  den  JJ.  nj20 — 1780,  welche  in  einfaeber.  aber  desto 
ergreifenderer  Weisa  geschildert  wird.  Dieser  einleitende  Theil  ist  auf 
Grand  eines  nmfangreiclien,  raeistentheils  gedrackten,  aber  in  ver- 
schiedenen Monographien  nnd  Zeitungen  zerstreuten  Qn.-Materials 
verfasst  worden,  hn  zweiten  Bande  verspricht  der  Verf.  auf  (ivand 
vieler  bisher  unbenutzter  Qn.  die  reliü:.  Schwärmerei  unter  K.  .Josef  IT. 
und  Leopold  IL  zu  behandeln,  mi  dritten  Bande  das  neue  AuliUtiiinen 
derselben  im  .T.  1B48  und  die  endliehen  Gaschicke  bis  /.um  J.  1871. 

Ein  nii-hi  minder  dankbares  Feld  bietet  sich  der  wissenschaft- 
lichen Forschung  in  der  [heimischen  Kech  tsgesehichte.  Drei  VAc- 
mente  begegneten  sich  in  den  böhm.  L?indern,  als  mit  der  Ankunft 
der  dt.  Colonistcn  das  deutsche  Recht  und  mit  der  Machtvermehrang 
des  geistlichen  Standes  im  12. — 13.  Jh.  das  röm.-canonische  Recht 
eingepflanzt  wurden.  Den  ürspniug,  das  allmählige  Anwachsen,  die 
wechselseitige  Einwirkung  dieser  drei  Elemente  zu  erforschen  und  zu 
erklären,  ist  die  dankbare  Aufgabe  der  böhm.  BecbtB^}.,  welche  mit 
vielem  Fleiss  nnd  Olfick  yon  einigen  wissenBchafUich  geschulten 
Bechtsgelehrten  systematisch  betrieben  wird.  Ihre  Arbeiten  beruhen 
auf  den  werthTolIen  und  reichhaltigen  Qn.*Publicationen,  welche  in 
Böhmen  besonders  Dr.  H.  Jirecek  lieferte  (Codex  juris  bohemici,  Svod 
zäkon€  sloT.,  Sammlung  der  böhm.  Landesordnungen,  deren  Reihe 
die  vemenerte  Landesordaung  aus  dem  J.  1627  abschUesst  etc.).  Die 
Ausgabe  der  wichtigen  Codiftcation  des  Stadtrecfates,  welche  unter 
Bedaction  des  Paul  Chr.  Koldin  im  16.  Jh.  zu  Stande  kam,  wurde 
von  Jos.  Jirecek  besorgt  (1888).  Qrossartig  projectirt  ist  die  Qn.> 
Sammlung  des  Dr.  Jos.  Celakovsky:  Codex  munidpalis  regni  Bohe^ 
miae,  dessen  erster  Theil  die  Privilegien  der  Prager  Stftdte  enthalt. 
Eine  stattliche  Reibe  von  wichtigen  B^ohtsbftchem  (KnihaRozmberski, 
Tovacovski,  Dmovski)  wurde  von  dem  fieissigen  milhr.  Landesarchivar 
y.  Brandl  herausgegeben.  Dr.  H.  Jirecek  besorgte  die  Herau»> 
gäbe  der  bertthmten  neun  fittcher  Yiefard's  von  dem  Landrecbte,  von 
der  Landtafel  etc.,  eines  durch  Inhalt  und  Form  klassischen 
Denkmales  der  b6hm.  Rechtswissenschaft  aus  dem  15.— 16.  Jh.  Von 
den  neuesten  wissensdiaftlichen  Bearbeitungen  heben  wir  das  gedie- 
gene Werk  des  Dr.  Jos.  Han  el  Uber  die  0.  des  dt  Rechtes  in  Böhmen 
(1875)  hervor.  Dr.  Em.  Ott  liefiorte  die  hochgeschätzten  Bmtrr.  zur 
Beceptions^.  des  rOm.-canon.  P^Hicesses  in  den  böhm.  L&ndem  (1879). 
Dr.  Jos.  Celakovsky  beleuchtete  verschiedene  Partien  des  Land- 


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Menere  böhm,  Uescbichtsforschung  (U.  Vancara).  191 


rechtes  durch  eine  Rfilu  i^'r. liege ner  nnd  gründlicher  Abhandlunirt n. 
I>jp  meisten  Arbeiten  dieser  und  anderer  Rechtsgelehrten  wurden  in 
der  bühm.  Facbzeitschnft  sPrävnik"  und  in  der  böhm.  Museai-Z.  ver- 
öffentlicht. 

Wir  müssen  noch  einige  Bemerkungen  anschliessen  über  die 
Fortfichrilte  der  böhm.  Literaturgeschichte.  Nach  der  Ausschei- 
dung der  modernen  Fälschungen  der  K.  und  Gr.  Iis.  aus  der  altböhm. 
Literatur  verschwand  auch  die  erdichtete  Theorie  von  den  zwei  Strö- 
mungen, von  denen  die  eine  rein  slavisch,  die  andere  rein  fremd- 
ländisch, we8t.euro])!iisch  sein  sollte,  und  es  steht  klar  bewiesen,  dass 
die  altböhm.  Lut-ratur  zum  Bereiche  der  westlichen  christl.  Cultur 
gehört,  die  nach  Buhiiieii  durch  Vermittlung  der  deutschen  Litei  atur 
vordrang.  Die  altböhm.  Poesie  zum  Beispiel,  welche  ihr  Vorbild  in 
den  ritterlich-romantischen  Epen  der  dt.  adlichen  Sftnger  vorfand, 
gelangte  zu  einer  ungeahnten  Stärke  und  Blüte.  Um  die  lit.-hisl. 
Durchforschung  dieser  altbSfam.  Dankmifler,  deren  Zahl  durch  neue 
Funde  neuerlich  nngemeio  sieh  Termehrt  bat,  hat  (neben  Patera, 
J.  TrvbUr,  Meneik)  Prof.  Dr.  J.  Gebauer  die  meisten  Verdienste; 
Ton  diesem  ausgezeichneten  Kenner  der  altbOhm.  Sprache  und  Literatur 
werden  auch  fleissige  Vorbereitungen  zu  einer  altböhm.  Literatur-Q. 
gemacht. 

Die  weitere  Entwicklung  der  b5hm.  Literatur  wurde  müchtig  be> 
einflusst  durch  die  Reformation,  durch  die  humanistischen  Studien 
und  durch  das  Aufblfihen  der  neuen  dt.  romantischen  Schule.  Wichtige 
Monographien  ttber  diese  Partien  der  b5bm.  Literatui>G.  haben  J.  Tru* 
hUf,  J.  Jireoek,  A.  Bybioka  u.  a.  geliefert  Von  V.  Brandl  rührt 
eine  gelungensLebensbeschreibung  Josef  Dobrovsky's  her,  desBegründers 
der  Slawistik,  dessen  reelle  wissenschaftliche  Thfttigkeit  heutzutage  in 
Böhmen  wieder  an  Ehren  kommt. 

Nach  SafalFlk's  berfibmtem  Werke  Uber  die  slavischen  Alterthflmer 
wurde  es  auf  lange  Zeit  stille  auf  diesem  Gebiete.  Erst  aus  der 
neuesten  Zeit  können  wir  ein  bemerken swertbes  Werk  erwfthnen. 
Dr.  Konst.  Jireeek's  G.  des  bulgarischen  Volkes  (1876),  die  auch  in 
der  dt.  Bearbeitung  volle  Anerkennung  fand.  In  Betreff  der  Slayistik 
muss  man  den  bedeutenden  Fortschritt  verzeichnen,  den  der  gelehrte 
Verf.  dadurch  gethan  hat,  dass  er  sich  von  den  alten  Theorien 
Safari k's  über  das  Wesen  und  den  Charakter  der  alten  Slaren 
emancipirte. 

Einzelne  Partien  der  älteren  slav.  G.  fanden  einen  fleissigen  und 
tüchtigen  Bearbeiter  in  dem  Professor  der  Warschauer  Universität 
Perwolf,  von  dem  viele  Abhandlungen  in  der  böhm.  Mus.-Z.  und 
im  A.  für  alav.  Philologie  veröffentlicht  wurden.   Von  den  neuesten 


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192 


Berichte  und  Beaprecbuogejk 


  V 

Pnblicatiüiien  verdient  die  Arbeit  des  Prof.  Dr.  J.  Rezäbek:  Jiri  II. 
posledni  knize  Male  Rusi  (1883j  hervorgehoben  zu  werden.  Es  ist 
eine  bemerkenswerthe  Studie,  welche  eine  der  duukelsten  Partien  der 
galiz.  G.  heil  erleuchtet.  Mit  vielem  Fleisse  und  kritischem  Talente 
wird  da  der  Beweis  geliefert,  dass  Georg  IL,  den  man  seit  Karamzin. 
für  den  letzten  Pürsten  des  alten  Homanovicer  Geschlechtes  hielt, 
und  Boleslaus  (Sohn  des  Trojden,  eines  Mazowischen  Fürsten),  der 
Erbe  und  Nachlulger  der  alten  Dynastit  wurde,  eigentlich  eine  und 
dieselbe  Person  sind,  üidera  Holeslaus  mit  dem  orthodoxen  Glaubeu 
den  neuen  in  der  griechischen  Kirche  beliebten  Namen  Georg  annahm; 
die  alte  galizischc  D;^nastie  erlosch  schon  im  J.  1322  mit  dem  Tode 
Leo's  II.  Die  Arbeit  Rezäbek's  erregte  die  Aufmerksamkeit  der  russi- 
schen Gelehrten,  von  denen  Kunik  sie  ins  Bussische  übersetzte  und 
durch  neue  Belege  den  dargebrachten  Beweis  bekräftigte. 

Viele  und  grosse  Aufgaben  erwarten  noch  die  Geschichtsforschung 
in  den  bOhm.  Lftndern,  deren  politische  Berfthrungeu  mit  den  ger> 
manischen  und  romanischen  Elementen  in  der  Vergangenheit  ao 
mannigfaltig  und  lebendig  waren  lud  deren  geistiges  Leben  besonders 
im  14.— 17.  Jahrh.  so  intensiT,  reioh  und  anregend  war.  Mit  awei* 
fächern  Mangel  kämpften  bisher  die  heimischen  B^fthnngen:  einer- 
seits fehlte  es  an  materieller  Unterstützung,  andererseits  reichte  die 
Zahl  der  geschulten  Forscher  doch  nicht  ans.  In  beiderlei  Hinsicht 
erhoffen  vrir  in  baldiger  Zukunft  eine  .entscheidende  Wendung.  Durch 
Errichtung  der  bOhm.  Hochschule  in  Prag  kann  die  wissenschaflUohe 
Thfttigkeit  auch  in  derbOhm.  G.- Wissenschaft  besser  und  systematischer 
organisirt  werden.  Viele  Hoffnungen  Tetspricbt  das  an  der  philos* 
Faeultllt  erOfhete  histor.  Seminar  zu  erftkllen,  das  unter  der  Leitung 
der  Professoren  J.  Bmler  u.  J.  Göll  steht.  Durch  günstige  Erfolge 
der  neubelebten  histor.  Studien  wird  dann  wieder  das  seit  den 
letzten  Jahren  schlummernde  Literesse  des  adlichen  und  bürgerlichen 
Standes  erwachen»  so  dass  es  auch  an  materieller  Untentfitinng  der 
wissenschaftlichen  Bestrebungen  nicht  fehlen  wird.  Die  mftdhtigste 
Stütze  aber  können  diese  Bestrebungen  in  der  zukünftigen  selb- 
stSndigen  böhm.  Ak.  der  Wissenschaften  finden,  d«en  Errichtung,  auf* 
gemuutert  durch  ein  grossartiges  Geeohenk  eines  ungenannten  MScenaten 
(200000  fl.),  der  bdhm.  Landtag  in  den  zwei  letzten  Sessionen  be- 
schlossen hat  und  deren  kaiserliche  Sanctionirung  bereits  erwartet 
wird.  Mögen  unsere  weiteren  Berichte  über  Fortschritte  der  böhmi- 
schen G.-Wisseoschaftin  dieser  Zeitschrift  diese  unsere  Hof&iung  sehen 
im  Interesse  der  allgemeinen  Geschichtsforschung  bestätigen. 

Kolin,  April  1889.  Heinrich  Vancura. 


r 


England,  Mittelalter  (F.  Liebennann). 


19B 


Neuere  Literatur  rar  GeeeUehte  Eaglftn^«  im  Mittelslter*). 

h  BesprMhuigffi  eiaseiaor  Werke. 

Edw.  A.  TfWBOak,  The  jnethods  of  historical  study,  8  W 
tures  *)  read  in  the  XJmwemtj  of  Oxford  in  Micbaelmas  term*  1884 
with  the  inaugural  lecture  on  The  offioe  of  the  historical  prolnsor. 

London  1886.  8«.  VII,  335  8. 

Diese  VortjUge  in  leicht  verständlicher  Form')  regen  den  an- 
stellenden Historiker  zn  wissenschaftlichem  Ernst  an;  philosophische 
Tiefe ,  encyklopädische  Vollstilndigkeit ,  systematische  Anordnung, 
scharfe  Definition,  technische  Winke  *),  oder  Ausbeutung  der  methodo- 
Iogi5;chen  Literatur  erstreben  sie  nicht.  Manche  Mahnung  wird  dem 
deutschen  Leser  überflüssig  erscheinen ;  den  englischen  Studenten  aber 
mag  z*  B.  der  wiederholte  Hinweis  auf  die  einheitliche  Wurzel  der 
romanisch -germanischen  Staaten  weit  vor  insularer  Beschränktheit 
wahren.  Und  da  diesen  Darstellungsgabe,  politischer  Sinn  und  der 
Mangel  einer  Schule,  deren  Kritik  er  zu  furchten  hfttte,  früh  zum 
leichten  Essay  reizen,  musste  ihm  hier  abgerathen  werden,  dilettantisch 
bei  der  Neuzeit  zu  beginnen.  Zuerst,  meint  Freeman,  solle  jeder  alte 
Oeschichte  und  Literatur  studiren,  auch  wer  spiitere  Epochen  bearbeiten 
wolle ;  denn  z.  6.  Eoger  vonSicilien  bleibe  unverstanden  ohne  Timoleon. 

*}  Vorbemerkung.  Dank  dem  freundlichen  Entgegenkommen  dea 
Harb  BeriofatersMen  ist  die  Bedaction  m  der  Lage,  die  mittelalterliohe 
Gesdijefate  ünglands  in  einem  Umftage  m  berftcksiohtigea,  welcher  die 
dieser  Abtiieilniig  sonst  gesteckten  Grensen  weit  überachreitei  Der  übrige 

Inhalt  der  Zeitschrift  wird  dadurch  in  keiner  Wei.^e  Terkürzt, 
vielmehr  der  Umfang  des  Jahrgangs  entsprechend  verstärkt  werden.  Die 
Reduction  glaubt  in  diesem  Fall»^  «He  Srhranken  ihres  sonst  festzuhaltenden 
Programme  uu^nahmsweise  durehitrochcn  zu  sollen,  da  einerseits  nur  für 
wenige  Gebiet«  auswärtiger  Geschichte  eine  derartige  Behaudlungsweise 
überhaupt  in  Frage  kommen  dürfte,  und  andererseita  gerade  die  Literatur 
Über  eqglisehes  Mittelaltor  seit  Jahren  in  der  deotsehen  Beriditetstatinng 
hesondnes  vemachUengt  worden  ist 

>)  S.48:  Gesefaichte  und  verweadte  Studien;  80:  Sehwierigkeltea  des 
geschichtl.  Studiums;  117:  Die  Art  de«  gp-ichichtlichen  Beweises;  156:  Ur- 
quellen; 191:  Claas,  und  uia.  Schriftsteller:  22(5:  üilfbqaellen  [darunter 
Urkunden  :j;  261:  Sohriftsteller  unserer  Zeit;  296:  Geographie  und  Reisen; 
829:  Index. 

*)  Die  Beispiele  hiätoriücher  Irrthümer  sind  daher  krass  gewählt:  daas 
um  d&a  Jahr  1000  Euaaen  von  Constantinopel  durch  die  Türken  abgeäcklageu 
worden,^  oder  dass  das  Lsx  Salica  EVankreidis  Thronfolge  ordne. 
DiploBsatik  wird  nicht»  PälAographie  kanm  erwKhnt. 
Dratcbae  Zdtidir.  f.  OeMliielitmr.  1S89.  H.  1.  13 


194 


Berichte  and  BeapreeKangen. 


£me  ideale  Forderung,  nur  einem  Ranke  erfüllbar!  Andere  Sterbliche 
werden  wohl  bei  der  gewohnten  ArbeitstlieiliiDg  nach  Epochen  weniger 
Erkenntniss  zu  verlieren  iUrchten,  als  wenn  sie  68  nnterlieesen ,  die 
Einzelheit  aus  der  gleichzeitigen  Gnltur  zn  b^reifsn:  Freeman  selbst 
hat  mit  schönstom  Erfolge  aas  Ortsbeschreibung,  Kunst  und  Sprache 
die  Staatsgeschichte  erhellt;  und  die  heutige  Wissenschaft  schreitet 
offenbar  in  der  Richtung  fort,  dass  man  Recht,  Wirthschaft,  Kirche, 
Literatur,  Philosophie,  Volksglauben  und  Zustand  der  Nachbarländer 
in  der  betreffenden  Periode  zur  Erklärung  eines  seitlich  und  örtlich 
begrenzten  Stnffns  benutzt.  Ja,  der  Vergleich  angeblich  ähnlicher 
Gestalten  oder  Ereignisse  in  grundverschiedenen  Epochen  führt  oft 
irre')  und  bringt  selten  mehr  als  ein  blosses  Hilfsmittel  der  Dar- 
stellung. —  Der  Satz:  „Geschichte  ist  vergangene  Politik,  Politik 
gegenwärtige  Geschichte",  drückt  zunächst  zwar  harmlos  die  Einheit 
der  Geschichte  aus,  die  innerlich  keine  Abschnitte  kennt  —  übrigens 
empfiehlt  Freeman,  zum  pädagogischen  Zweck  mit  407  das  Mittelalter 
SU  beginnen  — ;  allein  der  Satz  birgt  auch  eine  m.  E.  gefllhrliche 
Verwechslung  von  Wissenschaft  des  Vergangenen  und  künstlerischem 
Schaffen  des  Zukünftigen;  diese  Verquickung  der  Geschichte  mit  der 
Moral  verleiht  zwar  der  enn-li-chcn  Geschichtsschreibung  die  Kraft,  den 
Charakter  zu  veredeln,  verlührt  aber  in  der  Darstellung  leicht  zum, 
Prophetenton  und  lässt  das  ethisch  Gleichgültige  als  trockenen  Stoff 
gern  bei  Seite  liegen. 

Von  J^!-hriftstellern  über  das  Mittelalter  preist  Verf.  btubbs  und 
Waitz  am  höchsten,  verehrt  als  Lehrmeister  Kenible,  Guest,  Willis 
Palgrave,  charakterisirt  ausserdem  Gibbon,  Finlay,  Milman,  Hallani 
und  bekennt  sich  in  der  Darstellung  als  Macaul;i  \  's  Schüler.  Nach- 
drücklich wird  vor  Blackstone*s  und  Thierry's  In-thümern')  über  die 
Geschichte  des  11.  .Th.s  gewarnt;  wenn  dies  Fachleuten  gegenüber 
heute  unnöthig  erscheint ,  so  ist  das  gerade  Freeman's  früheres 
Verdienst. 

Die  gewühlten  Beispiele  ueir«  tlVn  bisweilen  das  Mittelalter •'J:  so 
wird  Gregor  von  Tours  kräftig  geschildert,  und  die  Schweizer  Freiheit 
von  der  Bergnatur  abgeleitet.  Manchmal  wird  englisches  Mittelalter 
gestreift:  die  Hintersassen  des  Grossguts  waren  nicht  alle  von  .\n- 
beginn  Unfreie;  die  , sächsische*  Baukunst  ist  die  allgemein  früh- 
romanische; agsächs.  Namen  bei  Normannen  stammen  wahrscheinlich 
^on  agsächs.  Pathen;  die  Theorie,  dass  alles  englische  Land  unter 

<)  llfliiisas  Pans  darf  nicbt  .liberal"  heiaten;  der  Papel»  der  den  Seipio- 

nensarg  im  Vatican  birgt,  nicht  «der  unfehlbare  RSnber*. 
*)  Z.  B.  daas  1086  FeudaHsmus  eingeführt  worden  sei. 
S.  22.  164  lies  .Hevefeld**.  Lambert  wird  zu  gAnitig  beortheüt 


England,  MtttdAlttr  (F.  Liebennann).  195 


der  Krone  bewaaen  werde,  stammt  von  Wühelm's  I.  Beditsfietton, 
daw  es  dureb  TVenloaigkdt  der  Beeitier  ihm  Terfalleii  und  nur  dnreb 
seine  Qnade  wieder  amgelieben  sei;  Heinridi  I.  ist  nm*  m4}glicher> 
weise  au  Selby,  Edward  II.  zu  Oaemarvon,  aber  nicht  in  dem  als 
sein  Geburtsort  geseigteo  Adlerthnrm  g^ren;  Bamstaple  behauptete 
▼or  Edward  III.  ftlsohliehi  dnrtiti  AetheUtan  znr  TheiUiahme  am 
Parlament  berufen  und  daAr  TOn  Lasten  befreit  an  sein;  in  Walsall 
nnd  Kidwelly  begfgnen  Reste  einer  rolksfiremden  Anasenstadt 

Karl  Elze,  Grundriss  der  engl.  Philologie.  Halle  1887.  8* 
Ym,  363  8.  Verf.  (f  1888)  bedauert,  dass  ,es  an  Spedalforsehnngen 
ans  den  Quellen,  namentlich  anf  dem  Felde  der  Altertbllmer  fehle'»  be- 
rtteksichtigt  zwar  wesentlich  Sprache  und  Neoxeit,  bringt  aber  höchst 
dankenswerthe  Ansfttxe  sor  Bibliotbeca  engl.  MA.S,  namentlich  fftr 
histor.  Hilftwissenschaften  *)  nnd  Nachbaxgebiete*),  z.  Th.  seltene  Titel, 
in  ansreichender  FfiUe  nnd  bewnndemswerth  genau,  nur  leider,  da 
er  die  Bttcher  grOestenthetls  nicht  sah,  nicht  immer  glficklich  ans- 
gewShlt.  Für  ma.  Geschichte  benutse  man  die  Capitel  „Geographie, 
Geschichte,  Privatalterthttmer*,  findet  aber  «Literaturgeschichte,  Ge- 
schichte der  Sprache*  andenwo  TollstSndiger  behandelt.  Das  fleissige 
Werk  ermangelt  zwar  des  InhaltsTeraeichnisses  und  Registers,  entrebt 
aber  anf  BOckh's  Spuren  gewissenhafte  Systematik  und  liefert  damit 
dem  Methodologen  der  Geschichte  ebenso  im  Allgemeinen  wie  im  Ein* 
idnen  fttr  yiele  Fragen,  z.  B.  Textbebandlnng,  eine  Vorarbeit. 

Denman  W.  Ross,  The  early  history  of  landholding  among 
the  Germans,  lio^ton  1883.  8^  VIII,  274  S.  Obwohl  Ross  die 
Gessmratheit  der  Germanen  bi<?  zum  Ansganj^e  der  Karolinger  be- 
trachtet, so  mag  sein  Buch  hier  unit  i  angelsächsischer  Geschichte 
desshalb  besprochen  werden,  weil  er,  wie  mir  scheint,  angeregt  wurde 
von  der  Reaction  gegen  die  Annahme,  dass  auch  in  England  freie 
Markgenos,senschafl  mit  Gesammteigen  an  Land  geherrscht  habe.  Er 
schreitet  zum  äussersten  Gegensatz:  der  Eiuzelhof  des  Freien  habe 
unfreien  Dörfern  neben  sich  herrschaftlichen  Boden  zu  Besitz  aosgetheilt. 
Dieser  mittelalterlich r  Zustand  herrsche  schon  in  Taciteischer  Zeit  des 
halben  Nomadtutbums.  Nur  für  die  Pächter,  nicht  für  den  Eigen- 
thümer,  gebe  es  Gemeindeland  (mit  Gemenglage);  alle  ihre  Rechte 
daran  (rights  of  common)  seien  Rechte  an  fremdem  Land,  nilmlich 
des  Herrn.  Niemals  habe  eine  Gemeinschaft  von  freien  Bauern  Land 
zu  eigen :  wenn  es  auch  zeitweise  noch  unter  den  Erben  eines  Eigen- 
thümers  un vertheilt,  gemeinschaftlich  besessen  werde,  so  künne  doch 

')  Chronologie  8.  21,  201. 
*)  Konit  27. 


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196 


Beriehte  und  BcApreohungeD. 


jeder  Miterbe  sein  Stück  (selbst  aa  Wald  und  Weide!)  herausTerlangen, 
sei  also  stets  Individualeigenthümer.  Selbst  der  Wald  gehöre  wenigen 
Magnaten,  deren  Oberherrschaft  das  Volk  erst  später  abwftlse. 

Cttsar's  privati  nihil,  und  Tacitus*  agri  in  vlces  occupantnr 
auf  groBsherrscfaaftUflhes  Frivateigenthum  zu  deuten,  war  aber  nur 
durch  voreingenommenes  Lesen  möglich:  da  heisst  ,cu1tor'  Knecht 
und  «spatia  camporom*  Gewänne,  ,gesett  (bestelltes)  land"  Pächter- 
besitz  im  Gegensats  za  «inland*  (Domäne),  als  ob  es  kein  ^uv- 
land**  gäbe! 

Mir  erscheint  Boss*  Ergebniss  völlig  unhaltbar:  an  cinzelneu 
geschriebenen  Quellen  leidet  es  vielleicht  weniger  Schiffbruch,  aber 
in  diu  Gesammtanschauung  der  heutigen  Wissenschaft  vom  urgerma- 
nischen Staat,  Recht  und  Heer  tu;,4  es  sich  meines  Eracbtcns  nicht  ein. 
Immerhin  sind  Gelehrsamkeit  (auch  Kennt niss  deutscher  Forschung,  be- 
sonders Inania-Sternegg's),  Fleiss,  ursprüngliche  Denkkraft,  klare  Dar- 
stelluni?  dem  Werk  nicht  abzusprechen.  Vermittelst  des  Index  kann 
mau  unter  den  reichen  Noten  für  viele  Fragen  altdeutscher  Verfassung 
(Orundlasten.  Erbrecht  z.  B.)  brauchbare  Quellennachweise  finden: 
allein  die  Stiimme  und  Zeiten  werden  überall  zu  wenig  gesondert. 
Und  wie  nothwendig  ist  das  doch  gerade  für  eine  Uebergangsperiode, 
wie  die  Zeit  zwischen  Cäsar  und  Karl  dem  Grossen! 

Anatoeta  BoimwHana  V.  VI.  Edidenint  Car.  de  Smedt,  Gnl. 
yan  Hooff,  Joseph  de  Bäcker  et  Gar.  Hönze,  pr.s.  J.  Par.  Bmx. 
1886  f.  2  Bde.  432,  416  8.  Ffir  englisches  Mittelalter  findet  sich 
V,  53:  „Hymni  paracteriei  *)  8  in  landem  s.  Swithnni  Wtntoaiensis 
einscopi  [f  862]  ex  cod.  Botomag.  s.  X  [ex.  oder  XI  in.],  Alen^n. 
8.  XI^  ed.  P.  Sauvage*.  Diese  Verse  in  sehwiengster  Fprm  nnd 
doch  klarem  nnd  iehlerlosem  Latein  entstanden  im  Domkkwter  von 
Winchester'),  jedenfalls  erst  nach  der  Scholrefbnn  unter  Fleiuy*s 
Einfloss»  also  etwa  knn  ror  1000.  Als  Poesie  oder  Geschiehts^ 
quelle  besitBen  sie  keinen  Werth.  8.  165:  ,Yita  s.  Malori  in  Bri- 
tannia  Minori  ab  anonymo  snppari  [vor  849?]  conscr.,  enr.  F.  Plaiae* 
erzahlt  die  Ermordung  des  MeliaT^)  Yon  Comovaillet  nnd  eeioes 
Sohnes  Melior  zwar  in  nrspr&nglioherer  Form  als  di«  ni  411  datirte 

*)  D.  h.  gegenschligig:  in  jedem  Distichon  kehrt  der  Beginn  dw 

Hexameters  als  zweite  Hälfte  des  Pentameters  wieder.;  anseerdem  bilden 
die  Anfkngs])uch8tahen  der  Distichen  das  Alphabet. 

lieber  beide  Mas.  vergl.  Hardy  DcBcr.  Cat.  1, 5U.  Ueber  die  Rouener 

Hs.  vergl.  Warren,  Leofric  Missal. 

*)  „bwitliun  noster;  corpora  mederi'  55,  14;  2L 
*)  Dessen  Vita  Acta  sanct.  Oct.  XI,  943. 


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England,  Mittei&lter  (F.  Liebermann). 


197 


Leidende  von  Cornwall  '),  welche  ein  Glatibensmotiv  unterschob,  bedarf 
aber  einschneidender  Kritik').  Ein  angefügter  Hymnus  meldet:  ,Hilde- 
bertus  rex  Franciae  Locnm  auxit  Melori*;  daraus  folgert  Plaine: 
Melor  starb  vor  711 —  S.  VJ4:  ,Passio  s.  Mononis",  eines  seotischen 
Missionars  in  Nassogne  im  7.  Jh.,  macht  Scotia  znr  ,insula  inter 
Angliara  et  Hibemiam",  auf  die  sie  den  Ruhm  Irlands  am  Beda 
übertrugt,  entstand  also  kaum  vor  dem  12.  Jh.*),  dem  die  Hss.  an- 
gehören. —  VI,  8.  16:  ,Vita  s.  Bertuini",  der  im  7.  Jh.  in  Eng- 
land geboren  und  Bischof  "')  war  und  7ai  \falonnes  verehrt  wird.  — 
S.  72:  „Fpi^tolu^  von  H[oofy]  erklärt  den  Besitzer  des  Wiener  Livius 
saec  V  für  den  Frisenapostel  Swithberht,  Willibrord's  Genossen. —  8.77: 
,Vita  s.  Sarasonis  Dolensis  fum  SSO")]  ed.  Fr,  Plaine",  verfasst  von 
einem  Bretonen  und  benutzt  von  niehreren  Biographen  Samson's, 
i.  B.  a)  einem  Dol'schen  Dichter  vom  Beginn  des  10.  Jh.s^),  dessen 
Werk  hier  erseheint;  b)  Baldric  von  Dol,  dessen  Prolog  abgedruckt 
wird;  c)  der  in  .Acta  SS.  Juli  VI  578"  nach  Mabillon  veröffentlichten 
Vita.  Diese  üntersucbnng  ist  wichtig,  beansprucht  jedoch  nicht 
Vollständigkeit —  S.  305 :  ,The  lyfe  of  8t.  Wenofreide  a.  D.  1401  *  *), 
mittelenglische  Predigt  ans  Ue.  Stonyhurst  s.  XVII,  inhaltUeh  s.  Th. 
nach  derlateinisclieii  Vita**)  und  werthlos.  Der  Herausgeber  übersah 
den  Dmck  in  Heame's  Feter  Langtoft  I,  p.  CXCVI  in  frftberer  Sprach« 
form.  Es  folgen  Wunder  der  Wenefreda  im  16.»  17.  Jh. 

Bevnhavd  ten  Brink,  Beownlf.  Untersuchungen.  [Qnellen 
und  Forsch,  zar  Sprach-  nnd  Cnltargesch.  der  gennan«  V91k«r;  hrsg. 
Ton  ten  Brink,  Martin,  Schmidt.  62.  Heft.]  Strassb.  1888.  8"*.  VIII, 


')  VergLHardy  I,  39  f.;  Haddan  and  Stabbs,  Cooncüs  and  eccl. 
doc.  I,  3G. 

*)  Vielleicht  bietet  Fredegar  zu  a.  577  den  historigchen  Kern.  Nicht 
gesehen  habe  ich:  LeGouvello,  Vie  deS.Mertial  ouMeloir,  Redon  18>^0. 

■)  Dam,  Hist  de  Bretagne  I,  179  setzt  799,  aber  offenbar  nur  durch 
«Kese  Legeade  [mittolbBr]  beeiainiBi 

*)  Aneh  sind  Herigeri  Oesta  Ttongr.  citiri  H[o1der]  E[gger]  Im 
N.  Arduv  XU,  234:  «im  XL  A.  wohl  im  Kloster  8t  Hubert  in  den  Ardemien 

geschrieben." 

*)  Englische  Qnellen  gedenken  seiner  nicht 

•)  Vergb  über  diesen  Südwalliser  Haddan  I,  149;  II.  1,  75  f. 

'■]  117.  Hieraus  erhellt  Abfas^iTng  vor  900;  auch  ist  11.  21  vor  Ankunft 
der  iNormannen  ge-ehrieben.  Nach  (iOO,  da  Gregor  1.  benutzt  i«t;  vergl. 
auch  II,  11  ,multiä  anniü'. 

Viele  Hss.  ausser  den  von  Plaine  genannten  bei  Hardy  I,  Hl. 

*)  Die  Sptaehe  bat  der  Sdireiber  modeniisirt. 

>•)  Acta  88.  Nov.  I,  700  nnd  Hardy  I,  179  ii: 


\ 


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198 


Bencbte  und  Besprechongeo. 


248  8.  Widenprficbc,  Wiederholungen,  Unebenheiten  im  Beownlf- 
Gedichte  machen  die  Annahme  mehrerer  YerfiuBer  nothwendig.  Spl- 
tere  Aenderungen  und  Erweiierangen  geuügen  zur  Erklftrung  nicht: 
ten  Brink  weist  nun  mehrere  gleichzeitige,  nnabhängige  Behandluugcu 
derselben  Stoffe  nach  in  .bahnbrechender**)  üntersuchnng,  deren 
texthritische  und  Ssthetische  Einzelbemerkongen ihren  Werth  be- 
halten, selbst  wenn  das  (hier  nur  in  grossen  Zttgen  darlegbare)  posi* 
tive  Brgebniss  anfechtbar  wftre:  Der  Beowamjthos,  Angeln  nnd 
Sachsen*)  gemeinsam,  Terknftpfe  sich  tun  585  auf  dem  Festlande, 
also  bei  den  Angeln^),  mit  der  im  Grunde  histoxisehen  Sage  von 
Beowulf,  der  im  Heere  des  GautenhÖnigs  Hygelae  auf  dem  Beutezug 
snm  Kiederrhein  um  515  als  Held  und  Schwimmer  hervortrat  (aber 
nicht,  wie  das  Epos  erdichtet,  lange  über  die  Ganten  regierte).  Aus 
jenem  Mythos  entnehme  die  Beowulbage  schon  damals  das  «Wett- 
schwimmen ')  mit  Breoa*  und  gewinne  dorther,  nachdem  sie  um  550 
die  Angeln  nach  Britannien  begleitet,  den  »Drachenkampf*;  diesen 
allein  behandle  um  610  ein  Bernicier  episch.  SelbstAndig  daneben 
besinge  man  in  Deira,  wo  «Wettschwimmen*  xur  Episode  werde,  aus 
der  BeowuUsage  die  «Heorotreise*  und  den  «Grendelkampf*  des 
Beowamythos  und  steige  um  625  mit  der  «Reise*  sur  H5he  alteng* 
lischer  Epik:  die  Kationaldichtung  finde  nimlich  in  Northumbrien 
unter  den  milderen  scotischen  Bekehrem  längere  Duldung  als  im 
Sftden  bei  den  strengeren  BOmem,  ersticke  freilich  auch  dort  um 
650  in  Theologie.  —  Das  noch  heidnische  Herden  empfange  schon 
vor  650  vom  Norden  die  «Reise*  und  entwickle  nun  dne  wildere 
Epik  aus  der  «Reise*  und  eigenen  Sagen  von  Beowulf 's  dänischen  Thaten 
nnd  .Kampf  mit  Grendel's  Mutter*.  Dann  trete  zwar  seit  etwa  655 
vor  dem  eindringenden  deiriscben  Epos  die  mercische  Epik  zuiück, 
fiige  jenem  aber  mancherlei  hinzu:  Dttnisches,  ChrisÜicbos,  «GrendeFs 
Mutter*  und  die  Thrydho-Sage  in  Anknüpfung  an  die  697  ermordete 
Königin  Osthrydh.    üm  690  singen  mercische  Dichter  von  Grendel 
und  Grendel^s  Mutter  untereinander  abweichend.    Vom  «Drachen- 
kampf* werde  in  Mercien  erstens  die  berniciache  Version  um  690 
mit  der  alteren  Form  der  beiden  Reiseabenteuer  und  zweitens  die 
deirische  um  710  mit  der  jüngeren  Form  verbunden  und  aufgezeichnet. 
Beide  mercisehen  Schrifton  verwebe  vor  800  ein  Redactor  zu  einem 


»)  K.  Wülker,  Lit.  Cenfrl.l.  16  1!  1889,  251. 

')  Nur  als  cinzt  lno  Nacliklango  vorepischen  StyU,  nicht  als  Kegel, 
wird  strophische  Gliederung  Ueä  Beowulf  stellenweise  zugegeben. 
*)  Besonders  hi  wesbiidis.  Namen  nachweisbar. 
*)  Weil  nach  der  Awwanderang  der  Sachsen. 
*)  Hierin  und  im  Namen  fthndn  Mythos  und  Sage. 


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England,  MittelaUer  (.F.  Lieberiuann). 


199 


Werke,  das  bald  darauf  einem  theologisehen  Einacfaalter  anhdmfalle. 
80  selireibe  das  Buch  ein  Kentw  vor  ÖOO  ab.  Und  dieser  kentisohe 
Beownlf  liege  dann  westslohsisefaen  Scfareibem  vor,  mittelbar  aucb 
den  beiden  der  einaigen  Hs.  um  975. 

Ans  Skandinavien  stamme  weder  die  Sage  noch  eines  der  Ideder^ 
gescbweige  das  ganie  aus  jenen  erwacbsene  Epos,  sondern  nur  die 
Episode  von  Headhobarden  und  Schwedenkampf;  die  Oertlichkeit  des 
.Beownlf*  sei  weder  in  Seeland  nocb  in  Korthnmbrien  naobweisbar; 
aber  m  seiner  OefiAUsweicUieit  und  Sittenmilde  seien  lun  700  (weleber 
Zeit  die  Grammatik  der  ältesten  Tbeüe  angehöre)  nur  die  BngUUider 
gereift.  —  Mit  Beeht  schildere  Beda  Eenter  und  Wigbter  als  einen 
Stamm,  der  aus  Jfltland  wanderte,  awd  Hensehenalter  bevor  es  Dänen 
besetsten,  der  nicht  dSaisch,  noch  mit  Beowulf  s  Geatas,  d.  h.  skan- 
dinavischen Ganten,  identisch  sei. 

A.  Nürnberger,  Aus  der  lite  rarischen  Hinterlassenschaft 
des  hl.  Bonifazius  und  des  hl.  Burchardus.  Sonderabdruck 
aus  dem  24.  Bericht  der  wiss.  Ges.  Philomathie  in  Neisse,  zugleich 
Festschr.  zum  50  jähr.  Jubililum  derselben.  Neisse.  1888.  8".  49  S. 
Pie  von  den  Ancrelsachsen  im  8.  Jb.  geschätzte  Literatur,  uu  Be- 
sonderen Bonifaz'  Bibliothek  wird  Üeissig  zusammengesucht ')  aus 
dessen  Briefwechsel  und  vielen  agsilchs.  Hss.  in  Fulda  und  Wür/.burg, 
die  genau  beschrieben  werden.  Darunter  sind  GIühsi  n,  wahrschein- 
lich von  Bonifazius'  Hand,  auch  ein  Codex  mit  beigelegten  Zetteln 
zur  VVorterklärung,  wie  Beda  solche  dem  Ki^zbischof  Nothelm  anfer- 
tigte. —  Zum  Schluss  erscheint  eine  Homilie  bonifazischer  Zeit  aus 
Sanct  Galkii  gegen  Rückfall  ins  Heidenthum,  die  für  genuauisehe 
Mythologie  wichtig  ist.  Die  gediegene  Schrift  bereitet,  wie  mehrere 
frühere  Arbeiten  des  Verf.s'),  eine  Gesammtausgabe  der  Werke  des 
Bonifazius  vor. 

Ludwig  TMnbe,  Earoling.  Dichtungen.  Aedelwulf,  Alchuine, 
Angilbert  Rhythmen.  (Schrr.  Bur  gem.  Philologie,  hrsg.  Bödiger  L) 
Berl.  1888.  8«.  YOI,  161  &  Aedelwulf  sei  Tielleicht  Abt  des  von 

Inhalt:  Bibel,  Hieronymus,  Origenes,  Augustin,  Paeudo-Augustini 
sermones,  Ambrosius,  Isidor,  Leo  I.,  tiregor  1,  Sergius"  I.  Urkunden,  Cereal, 
Agnellus,  Fanttos,  Gaessriuii,  Bed%  SdntiUae  (Beda  Colon.  YII,  370),  Donat 
u.  a.  Otammatiker,  Codex.  csBonum  (DionyM-Hadrianal),  sog.  Theodori 
Poeniteatiale:  Patnenei  maityrom,  Juliaoa,  Caedlla,  Agnes,  Agatha, 
Eugenia,  Potitw;  Litnrgica,  Bonifitt*  Consorq>tio  •ententtaram ,  Burcihardi 
homiliae  u.  s.  w. 

^  N.  Archiv  VU  f.  XL  Katholik  1881,  15;  1882,  63.  NeisMr  Gynm. 
i*rogr.  1883. 


üiyiiizeQ  by  GoOgle 


200 


B«riehte  und  BMpreckiuigeii. 


ihm  bwongenen  Klosters  und  der  angeredete,  B.  Ecgberht  von  Lindit- 
teile  (dessen  Bio||(r&|ihie  8.  38),  sein  Vorgftnger.  Beides  ist  mögliGh. 
Daliegen  das  Klostor  för  eine  Insel  za  halten,  bietet  das  von  Traube 
angeftihrte  .Uebersetzen*  eines  Boten  keinen  Anlass:  dieses  kann 
sieh  a;ach  erklären,  wenn  der  Bote  vom  , Gebiet  der  Sooten*  [nicht 
,  Grenze  Sehottlands*],  s.  B.  Hj,  herkam.  Unter  dem  Selbstcitat  einer 
Dichtung  von  Hyglac  und  englischen  Heiligen  verstehe  Aedelwnlf 
nicht,  wie  frühere  annehmen,  ein  verlorene  Werk,  scmdem  nur 
«im  sp&teres  Oapiiel:  dies  scheint  mir  mit  „iamdudum  perstrinxi, 
dum  cecini"  anvereinbar.  [Man  vergl.  Stubbs  in  Smith  and  Wace 
.Diction.  of  Christian  biogr.*:  Ethelwulf.]  Als  Quellen  weist  Traube 
nach:  Bedae  Carmen  in  Cuthberhtum,  Bibeldichtung,  Alcuin's  .York*, 
Aldhelm.  Die  drei  Hss.,  unter  denen  0  C  eine  Gruppe  bilden,  gehen 
auf  eine  verderbte  Abschrift  ags.  Hand  zurück.  Traube's  Haupt- 
verdien'^t  Hegt  aber  in  den  höchst  scharfsinnigen,  nur  selten  über- 
kühnen Textemendationen  des  schwierigen  Gedichts,  die  jedem  Be- 
nutzer künftig  unentbehrlich  sind:  mit  1?f^rechtigtem  Stolze,  der  aber 
Vorgänger  schonen  dürfte,  erklilrt  er  alle  Fehler  der  Ueberlieterung  an- 
gedeutet, die  meisten  behoben  zu  haben.  Um  so  mehr  ist  zu  bedanern, 
dass  Amold's  Abdruck  von  0  in  Symeonis  [Dunelm.]  op.,  Rolls  Ser.  1882, 
I,  265,  nicht  benutzt  ist:  da  finden  sich  viele  gute  Lesarten  (gleich 
in  der  Rubrik  erklärt  sich  Aethelwulf  als  ,,presbiter"),  deren  manche 
Traube's  Schlüsse  bestätigen.  Arnold  rieth  p.  XXXIII,  das  Stift  sei 
Craik;  aliein  ,cella'  beisst  damals  jedes  Kloster,  nicht  bloss  ein 
abhängiges.  —  Traube  trennt  S.  43  Aldhelm's  Stück  VHI  mit  Recht 
von  IX,  erklJlrt  und  bessert  S.  131  die  Rhjrthmen  in  den  Bonifaz- 
briefen.  —  Der  übrige  Theil  der  wichtigen  Forschung  gehört  mehr 
in  die  deutsche  Literaturgeschichte. 

Oraat  Allen,  Earlj  ßritain.  Anglo-Saion  Britain.  (Soe.  lor 
prom.  Christian  knowL)  Lond.  o.  J.  8*.  Vm,  287  S.  Yerf.  ver* 
werthet  die  beste  Literatur  etwa  Ins  1880'),  auch  philologische, 
archHologisehe  nnd  anthropologische,  sieht  die  Geschlchtsqnellen  mehr^ 
fach  selbst  nn,  nrtheilt  nnd  yerbindet  selbständig  und  stellt  das  Er- 
gcbniss  in  nesehidcter  Weise  ▼olksthttmlich,  d«  h.  ohne  Anmerkungen 
«nd  etiraa  ta  apodiktisch,  dar.  Zu  aUgemeinem  üeberUiek,  aar  An* 
regung  nnd  IKnÜbning  empfiehlt  sich  das  Bfiohlein,  besonders  weil 
es  «alles  Wichtige  und  das  heate  noch  ans  Angelsa<)bseaMft  Nach* 
wirkmde  mit  besonnener  AbwSgiing  heryorhebt.  Die  ISnselforsohnng 
zn  fordern,  wird  zwar  nioht  beansprucht,  doch  wird  auch  die  Wissen- 


')  Seebohm's  a.  a.  Arbeiten  über  Landver&mng  encbieneD  eiAter, 


« 


England,  Hittelalter  (F«  Uebermann). 


201 


Schaft  immerhin  manehes  dankW  Termerken  von  Allon'i  aeliarf* 
sinnigen  Erklftrungen  und  Beobachtungen,  deren  Gewitshett  er  in 
weiser  Bescheidenheit  meist  selbst  beschrttokt:  Cynewnlf' s  Preis  der 
ebenen  Landschaft  and  des  milden  Klimas  gegenüber  der  Beschreib 
bong  wilder  Klippen  nnd  rauher  Seestürme  im  Beownlf  bedeutet  den 
Sieg  des  Ackerbaus;  in  Dunstan's  Politik  tritt  gcrmanisirtes  Halb* 
keltenthum  hervor,  indem  südwestliche  Orte  nnd  Personen  bevor* 
äugt  werden;  die  Dlnen  erlangten,  weil  an  Blat  nnd  Sprache  den 
Angeln  näher,  in  den  angliseben  Gebieten  leichtere  Erfolge  als  in 
den  Bi&dhsisohen  0. 

Charles  Franels  Keary,  A  catalogue  of  Englisb  coins  iu 
the  British  Museum.  Anglo-Saxon  series  I.  Ed.  by  Keg.  St.  Poole. 
With  30  Plates.  Lond.  1887.  8«.  X,  XCVI,  262  B.  Mit  lebhafter 
Freude  begrüsst  nicht  blosä  der  Münzforscher  dieses  tüchtige  Ver- 
zeichniss:  es  gewährt  auch  für  die  Geschichte  Aer  angelsächsischen 
Sprache,  Schrift,  Kunst,  äusseren  Beziehungen,  inucren  Verwaltung, 
Wirthschaft  und  Königsreihen  wichtige  Belege.  Kearj  hat  die  Benutzung 
durch  ags.  Eegesten,  gelehrte  Hinweise  auf  verwandte  Sammlangen 
nnd  treffliche  Indices  erleichtert  und  mit  Fleiss  nnd  Sch&rfe  in  der 
Einleitong  eine  Münzgeschichte  schon  selbst  herzustellen  geSQoht:  auf 
der  Höhe  englischer  und  französischer  Forschung  beachtet  er  doch 
deuteebe  Arbeiten  Aber  fränkisches  Münswesen ') ,  germanische  Yer^ 
fiusnng  und  angelsächsische  Sprache  zu  wenig.  So  gibt  er  in  der 
Vorgeschichte  den  Gk^ldring,  der  doch  erst  Werthbewahrung  in  Edel* 
metall  darstellte,  schon  für  Geld  aus  und  erwilhnt  nicht,  dass  Vieh 
als  Oeld  diente«  Das  Verseiobmss  beschreibt  auf  das  Genaueste 
etwa  2558*)  Münaen,  von  denen  468  *)  verschiedene  Prägungen  beider- 
seitig in  Idchtdmck  erscheinen.  [Der  ttbrige  ags.  Münzbestand  des 
firitischen  Museums  ist  wessezisch;  er  bleibt  dem  andern  Bande  vor- 
behalten.] Der  Stoff  ist  in  6  Theile  geordnet:  I.  ein  Qoldsolidus, 
nach  einem  Honorins'schen  kurz  vor  600  in  Englaad  (?)  gesehlagen, 
diente  vielleicht  noch  zum  Schmucke.  Er  bietet  die  iUteste  englische 


Im  Einasinsar  Die  engl.  Vttfiusoiig,  alleidings  nicht  kettisch  oder 
romaniseh,  müHle  nicht  sowohl  als  ags.  denn  als  gefmaolteh  dastehen: 
Veif.  uiterschfttat  den  aormamt  Ehiflnsi;  der  Name  Aagdsachsen  ist  doch 
nicht  bloss  modern;  nicht  alle  Angeln  verlieraen  Deutschland;  die  frühesten 
engl.  Gesetze  sind  nicht  lateinisch;  in  den  Literaturanf&ngen  ist  Canterbury 
vemachl&asigt;  Toten)i«mn<)  fol^t  aus  Thiemamen  noch  nicht;  nicht  aller 
private  Grundbesitz  entMaiumt  dtmi  Buchlund. 

So  et  beer,  Forsciiungen  /.  D.  U.  I.  U.  IV.  VI. 
')  Leider  fehlt  fortlaufende  Züiiiuug. 


L.icjui^L.ü  cy  Google 


202 


Berichte  und  BesprechnngeD. 


Bnnenitiflelirift  .Scanomodu*.  Diesen  Namen  und  10  fernere  in 
Ronen  auf  Bpftteren  Hltnxen  Vis  um  825  erUSrte  Wimmer  dem  Verf. 
8te  stammen  gimmtlidi  ans  anglischem  Gebiet,  Ausserdem  leigen 
viele  Mttnzen  Ronen,  vereinzelt  oder  mitten  in  sonst  lateinlsehen 
Wörtern;  dies  dauert  (ausgenommen  die  noch  im  12.  Jb.  erhaltenen 
Ronen  f&r  th,  dh,  w)  bis  kors  nach  900.  —  Classe  II,  etwa  600—750, 
umfasst  a)  Goldmünzen,  theils  nach  Solidi  des  Magnus  Maximos, 
theils  nach  merowin^schen  Trientes')  geprnrrf ;  b  i  silberne  Sceatt^*), 
in  Gewicht  unl  Werth  nach  merowingischen  Silbermfinzen ,  in  der 
Zeichnung  nach  diesen  oder  nach  römischen  und  byzantinischen  Gold* 
ond  Knpfermfinzen  geschlagen.  Die  Angelsachsen  haben,  \m  Gegen- 
satz zu  den  nach  Südwesten  gewanderten  Germanen,  nicht  die  römische 
Prägung  fortgeführt  (Britanniens  Gultur  wird  auch  bierin  im  5.  Jb. 
onterbrochen),  sondern  nach  langer  Pause,  in  der  fränkische  und 
Kaissrmünzen  des  4. — 6.  Jh. 's  auf  der  Insel  umliefen,  die  letzteren 
nachgemacht;  vermuthlicb  begann  damit  Aethelberbt  von  Kent  zuerst 
mit  fremden  Arbeitern.  Allein  die  ungeschickten  Nachpr9ger  lassen 
von  Wort  und  Gestalt  der  Vorbilder  oft  nur  sinnlose  Punkte  und 
Striche  übrig').  HeiTiiiscbe  Neubildung  mannigfacher  Form  zcicrt 
sich  zuerst  auf  der  Rückseite  in  Monogrammen  und  nordischen  (Jrna- 
meuten:  als  Spirale,  Punktlinie,  BandverschHngung,  Schlange,  Drachen, 
Thicre,  die  sich  in  den  Schwanz  beissen.  Von  den  z.  Th.  runischen 
Buchstaben  ist  fast  kein  Wort  sicher  entziffert.  Der  Name  ,Lon- 
donia",  ,Londnnium'  auf  Stücken  schlechten  Silbers  beweist,  dass 
London  auch  im  Beginn  ags.  Zeit  alte  Ueberlieferung  und  eine  gewibse 
Selbötaadigkeit  bewahrte,  hh)  Die  frühesten  agf?.  Kaaien  von  Münz- 
herren stehen  runisch  aut  der  Kückseite  mercischer  Scoattas:  ,Pada" 
(um  65Ü),  »Ethilired*;  vorne  bleibt  das  verderbte  Kaiserbild.  Diesen 
Culturfortschritt  scheint  also  Peada  gemacht  zu  haben,  derselbe 
König,  der  das  Christenthnra  einführte.  —  III.  Sein  grosser  Nachfolger 
Offa  prilgt  dann  Englands  erste  Silberpfennige*).  Aus  deren  Schön- 
heit    bis  zum  15.  Jh.  in  England  nicht  übertroflfen,  folgt  die  Cultur- 


')  Aua  der  Tremisse  entstehe  .Thrymse",  der  Name  vielleicht  ursprüng- 
lich für  diese  Goldmflnse,  später  für  einen  ganz  anderen  Rechnongswertb. 
Vergl.  Bicbtbofen»  Znr  Lei  Sazonimi. 

*)  Das  Wort,  unser  ,8chaia*,  ist  nicht  etwa  von  sont  sn  trennen, 

*^  Virehow,  Zs.  fttr  Ethnologie  29  [1889]  S.  32  vergleicht  glücklich  mit 
der  britii^chen  Entstellung  römi.tcher  Vorbilder  die  Nachahmung  des  Shilling 
in  goldähnlicham  Meaaing,  aoa&chst  zum  Schmuck,  durch  die  heutigen  Sr\.). 
aficikaner.  *)  Fltymologie  aus  „Pfand"  ist  ^^tr  ■lll„^ 

')  Thr  allmähliches  Sinken  im  fulgenden  Jh.  bedeutet  nicht  bloss  Üück 
gang  der  Cultur,  sondern  auch  massenhaftere  Anfertigung. 


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England)  llittelaltor  (F.  Liebermann). 


203 


hohe,  auB  deren  Naehahmang  nach  Pipin's  und  Karl'«  0  Denaren  die 
fränkische  Beziehung,  «os  deren  Anfertigung  zun  Theil  in  Canter^ 
haxj  (wo  auch  die  Erzbiachdfe  auf  ihren  Mftnsen  neben  sich  Könige 
der  Herder,  spftter  der  Westiachsen  nennen)  die  Abhängigkeit  Kenia, 
ans  deren  Eiz^hmng  allmfihlich  durch  ganz  England  die  sich  vor- 
bereitende Einung  Britanniens.  Offa*s  berüchtigte  Gemahlin  Cynethryth 
.regina'  ist  die  mnsige  Frau  auf  diesen  Münsen,  Der  Pfennig  ist 
grosser,  aber  dflnner  als  der  Soeat,  nennt  den  Regenten,  meist  mit 
seitlichem  Brustbild  (das  bald  in  Haarflechten  und  Diademen  der 
Könige,  bald  in  Bchnnrrbibrten,  bald  in  Tonsur  und  Pallium  der 
Erzbischöfe  —  nur  diese  erscheinen,  vielleicht  nach  pftpsttichem  Vor- 
bild, in  Vorderansicht  —  individuelle  Zfige  wagt),  und  gibt  auf 
der  Bückseite  den  für  Schrot  und  Korn  verantwortlichen  Münzer  an 
(manchmal  mit  «me  fecit",  so  dass  der  wirkliche  Präger,  nicht  etwa 
ein  Beamter  zur  Münzbeaufsichtigung,  gemeint  scheint)  oder  später 
bisweilen  die  Prngestadt:  Dorobernia  (d.  i.  Canterbury),  York,  Lin* 
coln.  Von  Münzern  ^)  nennt  dieser  Band  ü1)er  400.  Dieser  englische 
Benar,  der,  wie  sein  friiakisches  Vorbild,  unter  Oft'a  an  Schwere  wuchs, 
behielt  fast  sechs  Jahrhunderte  nahezu  seinen  Werth  —  ein  starker 
Beweis  für  die  finanzielle  Beständigkeit  des  Beiches  —  und  diente 
den  Anfängen  schottischer,  irischer,  skandinavischer  Münzung  zum 
Vorbild.  Er  zuerst  lUsst  den  Werth  am  Gepräge  sehen,  während  die 
autoritUtslosen  Sceattas  bei  grösseren  Zahlungen  wahrscheinlich  noch 
gewogen  w^erden  mussten.    Seine  Prägung  steht  nur  den  Königen 
und  Erzbischöfen  zu  —  ein  Grundsatz,  der,  vielleicht  in  der  Wikinger- 
Anarchie  durchbrochen,  im        Jb.  Gesetz  wird  — ,  auch  wenn  der 
König  die  Münze,  d.  h.  iliien  Ertrag,  Prälaten  überweist.  Merciens 
Münze  (III)  endet  mit  semer  Eroberung  durch  die  Dänen  874,  Kentische 
Denare  (IV)  sind  a)  von  Königen  geprägt  seit  dem  von  den  Ge- 
schichtschreibern vergessenen  Ecgberht  II.  um  780  bis  zur  Unter- 
werfung unter  Wessex  825,  b)  von  den  Erzbisehöfen  von  Canterbury 
c.  766—900.    Von  den  Kleinstaaten  Essex  und  Sussox  sind  keine 
Münzen  bekannt:  ihre  Selbständigkeit  endete  zu  früh.  — 

V.  Aus  ObLaugeln  stammen  Pfennige,  die  dann  nach  Northumbrien 
eindrmgen:  a)  der  Könige  von  c.  760  bis  Aethelstan-Guthorni  (8'jO), 

*)  Nur  in  der  Zsidmu^  werden  nsbenbei  anch  Wsermflnsen  imd 
Sceattas  fernerliin  oopirt  Einmal  ist  Ludwig  des  Vt.  Goldsolidns  nach- 
geahmt 

*)  loh  fllrohte,  mancher  sonderbare  Namen  bei  Keary  entstand  aus 
Verprägung  oder  aus  Verlerang  (so  Wintred  aus  Wihtred) ;  die  Bichstabon 
sind  oft  mehrdeutig.  Warum  sollen  die  Münzer  anders  geheissen  haben 
alB  die  Zeugen  der  Urkunden,  die  Verf.  zu  wenig  benutzt? 


L.icjui^L.ü  cy  Google 


204 


Behebte  und  BesprechungeD. 


der  dem  Typus  seines  Pathen  Aelfred  folgt.  Daneben  werden  b)  nach* 
weislich  vor  905,  schöne  Denare  .8.  Eadmundi"  (t  870)  geprägt 
Ton  xmn  Theil  fremden  Mftnzem,  ancb  Franken  wie  Beringar,  Hlo- 
doTicns,  Milo,  Bather,  Bemigius,  Robert,  Walter.  Im  10,  Jb. 
hat  ausser  Wessex  kein  Herrscher  angelsfiehsisehen  Blutes  mehr  ge- 
münzt  und  kein  eniflisoher  Staat  anaser  Northambrien,  Dieses  (VI.) 
prägte  a)  kupferne  Stycas  ohne  Brustbild.  ,8t1lck*,  Schatz,  Pfennige 
allein  beieichnen  Mflnsen,  alle  librigen  ags.  Oeldnamen,  wie  Schilling  *) 
u.  s.  w.,  nur  Reehnongswerthe').  Die  Kupfermflnzen  beginnen  a)  bei 
den  Königen  etwa  670,  bei  den  BnbischOfen  von  Tork  um  734,  laufen 
ß)  neben  silbernen  um,  entbalteji  selbst  zum  Theil  Silber,  sind  den 
Soeattas  verwandt,  bezeicdmem  aber,  seitdem  Sfidengland  znm  Pfennig 
übergeht,  northnmbnscha  Selbständigkeit  nnd  enden  erst  mit  der 
nordischen  Eroberong  Torks  867.  Die  Wikinger-Könige  führten  ei« 
nige  Jahre  spftter  hier  b)  ffilberpfennige  ein,  die  sie  874—954  — 
als  die  frühesten  skandinavisohen  MünsprBger  —  anfangs  nach  frSn* 
kischen  (erst  im  10.  Jh.  nach  westslchsischen)  Mnstem  prftgen.  Diese 
fremd«!  Herrscher  übermitteln  ein  Gepräge  König  ÄetbeUed's  II. 
von  Northnmbiien  (von  ca.  844)  an  Irland  nnd  Skandinavien  zum 
Vorbild  flb*  deren  erste  Münze.  Tiele  Münzen  Cnnt*0iithred*s  zeigen 
^Quentovici'  (Etaples)  nnd  »Cnnnetti'  (Cbnd4?)  als  Frftgeort  und 
Karl's  des  Kahlen  Monogramm,  ß)  Die  zn  St.  Peter  [York]  ge- 
schlagenen Pfennige  gehören  etwa  der  Mitte  des  10.  Jhs.  an.  Kon 
vorher  begegnen  uns  auf  Northumbriens  Münzen  die  Wörter  «cununc* 
und  ,minetres*,  w&hrend  anderwOrts  ausser  Kamen  nnr  lateinische 
Inschriften  und  zwar,  abgesehen  von  ,rex*  und  „monetarius",  fast 
nnr  kirchliche  Wörter  vorkommen.  —  Für  die  Geschichte  des  Costüms 
bemerke  man  unter  den  Münzbildern:  Schwert,  Pfeil  und  Bogen, 
Wimpel,  för  die  Paläographie  das  Keilförmige  der  Schrift  seit  etwa  850; 
die  ältesten  ags.  Texte  könnten  hier  datirte  Namensformen  finden, 
die  freilich  (z.  B.  „Edilredd"  nm  845  mit  , Eilred")  wechseln,  als 
wären  sie  durch  Jahrhunderte  sprachlicher  Abschleifimg  getrennt'). 

Alpta.  Bellesheim,  Gesch.  der  kathol.  Kirche  in  Schottland 
I.  400-1060'),  Mainz  1SS.3.    Zum  erstenmal,  und  daher  will- 


1)  Die  Eigfmologi«  »AbeehnittS  nftmlioh  vom  EdelmetallRDg,  ist  be- 
stritten. 

*)  Vf.  folgt  hier  nur  Schmid,  G.  der  Ags. 

^)  Vergl.  Si^ro  Somund,  Dege*Daiemond ;  aber  Hadhere  kann  nicht  ab* 

«ichtlich  statt  Oudhero  stehea. 
II  reicht  bis  1878. 


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I 


£nglaiid(  Mittelaller  (F.  Liebermann).  205 

kommen,  erscheinen  hier  ausführlich  die  Forschungen  von  lleeves,') 
H  a  (]  d  a  n  -)  und  Ökene')  deutsch  verarl»eitet.  Hütte  sich  Veri".  nur  stets 
an  diese  Führer  pjehalten  und  nicht  durch  ältere  Literatur*)  sich  auf 
die  Irrwege  der  Sage  verleiten  lassen !  Auch  W.  Robertson  '),  In  ues 
Freemanu";  hätte  er  folgen  dürfen.  Denn  die  Art,  wie  er  die  Ur- 
quellen selbst  benutzt,  bringt  wenig  Gewinn:  nicht  nur  fehlen  ihm 
dazu  die  keltischen  und  canonistischen ')  Vorkenntnisse  —  von  denen 
aus  ni.  E.  noch  höchst  frutihtbare  Forschungen  hier  möglich  wilreu  — , 
sondern  auch  die  allgemeine  historische  Kritik®),  wie  sie  Heiligen- 
leben gegenüber,  denen  Verf.  unverhältnissmässig  viel  Ka,un.  widmet, 
])esonders  noth  thut.  Da  wird  aber  z.  B.  iVa  i'uthbert  neben  Beda 
eiue  Fabel  verwerthet,  die  ein  halbes  Jahrtausend  junger  ist'").  Und 
mehrfach  ' ')  wird  das  Latein  nur  flüchtig  verstanden. 

Der  Wunderglaube  und  die  ultramontane  Absicht,  jede  wichtige 
Eigenthümlichkeit  der  keltischen  Kirche  zu  leugnen  ^  und  ihr  grego- 
rianische Strenge'*)  unterzulegen,  treten  zu  offen  auf,  um  schaden  zu 
können'*);  wo  er  Skene  widerspricht,  hat  Verf.  ra.  E.  ausnahms- 
los Unrecht,  während  er  allerdings  über  Phantasien  von  vorprote* 
stantisehen  .romfreiea*  Caldeern  leichte  Triumphe  feiert. 


»)  On  the  C^li  de  (1860)  und  Life  of  St.  Columba  1874. 

Councils  and  eccles.  doc.  rel.  to  Ureat  Britaiu  Ii. 
*)  Celtie  ScotUnd 

^  Auch  Grnh's  ent  1861  enchie&enea  Werk. 

Scotland  under  her  early  kinge  1862. 
*)  Bcotch  legal  antiquities  1872. 

^  Essays  [übe.  ron  Locher,  Zur  Gesch.  des  MA4».  1886:  Be- 
siehungen v:wischen  Englaml  und  f^chottland]. 

")  Die  Echtheit  der  Birssbücher  z.  B.  wird  gar  nicht  untersucht,  der 
AHus-HyTTinnp  fftr  Columba  einfach  in  An'^jjruch  genommen. 

•)  W'üä  S.  02  '  aus  , Anseimus  Mi^.'ne  LH"*  (lie^^  Eadmer  159.  besser 
bei  Raine,  Lives  of  York  I,  168)  citirt  wird,  entstammt  nur  Beda. 
Ebenso  fttr  Niniaa  AUred. 

s.  B.  Beda  8. 88;  ferner  8.  90  [»mit  Schilfirohr  bedachte*];  8.  108 
nidit  •Vater  Joeelyiu*,  eoodem  Bisdiof  Jocelyn  yon  Glasgow;  8. 170  nicht 
,ver8chwiegtti*r  sondern  gescheit;  6.  240  nicht  „auf  sieben  Jahre  zu  ver- 
theilen ** ,  sondern  sieben  statt  sechc  .Tahresrenten  einzuziehen;  294  nicht 
„Teppich  von  KOln*,  sondern  Arrastapete  mit  Dargtellong  der  hl.  drei 
K&nige. 

Columba  in  S.  Peter  zu  Korn! 
"}  Klerikerehe  und  Bischofsweihe  durch  einen  Bischof  soUen  von  Antang 
an  als  Ünregdmftesigkeiten  gegolten  haben. 

Edward's  L  Politik,  sich  Schottiand  zu  unterwerfen,  erfahrt 
(moxaUaeh  gegrOndeten)  Tadel,  Bonifhs*  Tin.  gleiche  Abriebt  nicht 


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206 


Berichte  and  Betprechangen. 


In  tieferer  DarcbdriDfrttnt?  etwa  das  Gemeinsame  der  anzäbligen 
Elnaelheiton  selbständig  auf  leitende  Gedanken  zurückzaführen,  einen 
eigenen  Ueberblick  z.  B.  über  Gottesdienst,  Kirchenzuobt,  Sittlichkeit, 
Theologie,  Wirtbscbaft  der  Kircbengflter  im  Zusammenhang  zu  ge- 
wiDnon,  versucht  Verf.  kaum.  Wollte  er  aber  den  Annalen  der  ilus- 
8ez«n,  jader  rein  politischen  Oesohichte,  sogar  der  Königsbiograpbie') 
einen  so  weiten  Baum  widmen,  so  hätten  wenigstens  die  zwei  Haupte 
Ursachen  für  die  Befireinng  der  schottischen  Kirche  von  der  englischen 
Hierarchie  klar  angegeben  werden  sollen:  erstens  der  Zwist  zwischen 
Canterbury  und  York,  zweitens  Roms  Eifersueht  auf  den  britischen 
Patriarchat,  den  Lan&anc  und  Eadmer  planten :  nicht  etwa  York  zu 
Liebe  begann  dieser  den  schottischen  Investiturstreit'). 

Bei  solcher  Oberflächlichkeit  misslingen  denn  nicht  nur  die  Cha- 
rakterschilderungen —  Richard  I ,  der  neben  vielen  Kronrechten  auch 
Schottlands  Lehensabhängigkeit  verschachert,  erscheint  »grossmüthig" 
— :  es  bleiben  wichtige  Verhältnisse*),  z.  B.  der  spätere  Widerstand  der 
Kelten  ^egen  Wilfrid  und  K.  Alexander's  II.  Beziehung  zum  Legaten 
Otto^),  einfach  unverständlich.  Und  die  Standartenschlacbt  erzilhlt 
V^rf  gar  in  der  Weise  eines  nia.  Compilators  nn  zwei  Stellen  und 
zwar  verschiedentlich "^j.    Kann  also  selbst  für  Einzelheiten^)  das 

1)  Seiten  leag  wird  Tytler,  Seotland  from  Alei.  m  (1879)  aus- 
gesogen. 

')  Der  gaanse  Abschnitt  ist      verbeneni  ans  meinen  Angionorm. 

Gquellen  287. 

')  Dass  K  Wilhelm  ArbroaÜi  Decket  weihte,  kommt  vor,  aber  nicht 
daas  dies  gleich  nach  seiner  Gefangenschatl  geschah,  welche  am  Tnge,  nach- 
dem sich  Heinrich  11.  am  Sarge  lieckot's  gedcmflthigt,  brennen  hatte.  — 
Dat)  Londoner  Conuil  vor  dem  Legaten  1268  und  das  Perther  werden  er> 
'vriUmt,  aber  nieht,  dass  letzteres  bedeutet,  Schottland  sei  an  ersteres  nicht 
gebunden.  —  Dass  «SebotUaads  PaUadivm*,  der  Stein  von  Seooe«  »zu 
London  ist*«  wäre  wenig  widitig:  er  bildet  einen  Theil  des  brit  KrSanng^ 
Stahle  zu  Westminstor. 

*)  Darüber  die  tüchtigen  Schriften:  Obser,  Wüfirid  d.  A.;  Weber, 
Verhältniss  Englands  zu  Rom  1237—41. 

^)  S.  175  (wo  statt  »SchottiBoh*  Englisch,  statt  .unglücklich*  glQck- 
lieh  ZQ  lesen);  S.  190. 

•)  S.  1 :  St.  Alban's  nicht  »Ciütercienser" ;  87:  statt  ,Södpicten"  Scoten 
iii  SüdiriKtul;  172:  Wilhelm  1.  mit  11.  verwechselt;  173;  »ijüdgrenze  seit 
1093  bis  1707"  [aadi  seitdem!]  blieb  nicht  so  (Benriek  maiä  englisch); 
188  f.:  Ues  Heiniieh  1.  stati  H;  112  nnd  stets:  lies  Hagostald;  116:  Dnr- 
faamer  Otnament  an  aiabisdie  (!)  Ennst  erinnemd;  »Waloiodor*  ist  Valcouii; 
1(31:  E.  Bdmmid  nicbt  vom  »Mordstabl*.  nicht  von  .Ardric',  nicht  ,1017* 
niede^üestreckt;  149,  153:  Die  gans  yerwitrto  Gesch.  Combnas  tst»  i.  B. 
ans  Freeman»  Norman  Conqnest  —  sn  Terbessem. 


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England,  Mlttelslter  (P.  Liebennann).  207 


Bttcb  nieht  ds  mverllaBig  dtirt  werdfin  und  bringt  es  auch  Ar 
dentsehe  Qeiohiolite  0  niobts  NeaeB,  bo  bleibt  w  doeb  ffir  Dentache 
em  dankenawertbea  HilüBiiiittel.  Aueb  üt  Ar  das  18.— 15.  Jb.  die 
Öftere  unmittelbare  Benntzung  Tbeiner's')  und  Robertson*«*)  an- 
merkennen.  Das  Feld  aber,  auf  dem  Verf.  ofEenbar  besser  m  Hause 
ist  und  laut  saehverstBodigen  Urtbcilen  bOdist  bedeutende  Ergebnisse 
bringt,  ist  dieKeuseit.  die  mebr  als  die  HSlfte  seines  Werkes  fUlt. 

WaltMF  de  Qnj  BMi,  Vita  Haroldi.  Tbo  romanee  of  tbe 
lifo  of  Harold  king  of  England.  From  tbe  nniqne  ms*  in  tbe  Britisb 
Mnseam  edited  witb  notes  and  a  trandation.  London  1885.  8*. 
XV,  a04  Sw  Ans  der  Hs.  Harley  8776,  nm  1800  zu  Waltbam 
piraei]  TOtt  einem  ungebildeten  Absebreiber  verfertigt,  dmekt  Biieh 
den  Text  mit  allen  Flüobtigkeitsfebleni  *)  und  unsinniger  Interpunktion 
ab  und  notirt  unnftts  feblerbafte  Abweicbnngen  aus  den  Ausgaboi 
Hichel's,  der  nur  derselben  Hs.,  und  Oiles',  der  meist*)  nur  Micbel 
folgte,  Bieber  ungedmckt  waren  nur  die  Gapitel  8  und  12.  Hardy's 
Hypotbese,  Verf.  sei  einer  der  Weltgeistlichen,  die  [1177]  vor  Regn* 
laxdomberren  aus  dem  1060  gegründeten')  Stifte  Harold's  weichen 
mussten,  und  habe  Waltham  die  Ehre  der  Grabstätte  des  letzten  hci- 
miseben  Königs  raaben  wollen,  verwirft  Bireb  mit  Becht^  obne  doob 
weitere  kritische  Hilfe  zn  gewähren. 

Einer  der  bei  jener  Beform  Vertriebenen  sobrieb  vor  1190  [p.  9 
sq.  13]  die  Abhandlung  „De  inventione  s.  cruds  nostre  in  Monte- 
acuto  [Montacute  in  Somerset]  et  de  duotione  eiusdem  apnd  Waltham " , 
die  Stubbs  1861  trefflieb  herausgegeben  hat.  Mehreres  darin  betrifft 
deutsche  Geschichte:  zur  Einführung  deutscher  Eirchenbräuche  und 
ScbulznobtO  setzte  Harold  den  Magister  Adelard  von  Lftttiob  aus 


Die  Miirion  der  Heroriogeneit  wird  nicfat  eibellt  Eine  vttmiscbe 

GeMoidtsehaft  gegen  Middelburgh  1425  8.  S.  278;  Hmntenverbrennung  1483 
9.  277;  Heimtb  Haria's  von  Geldern  1449  S.  287;  Basler  Concil  8. 291 ;  Propst 
Johann  Husemaan  von  Soest  madit  1474  dem  £b.  von  St  Andrews  den 

Frooess  S.  300. 

Vetera  mon.  Uibern.  atque  Scot  1864. 

Concilia  Scotiae  1860. 

*)  S.  11  ^  hatten  Frühere  richtig  „diversanim',  wie  die  p.  87  wieder- 
holte üeberschrifl ;  Biroh  8*»t7t  ans  der  Hs.  „divieiarum" ! 

')  Wohl  aber  durften  Giles'  Emeodationen  S.  18^  37*  im  Text  bleibenl 
S.  45,  Z.  14  streiche  .in*  und  .non". 

•)  Freeman,  Norman  Conquost  IT,  439;  443.  m,  518. 

^  Mit  deutlichen  PrQgeb  (vetgl.  Mon.  Germ.  88.  XXVUl,  608). 


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208 


Berichte  und  Besprecbnogen. 


ütrechter  Schule  in  Waltham  ein.  Adelard's  Sohn  Peter  pflegte  dort 
weiter  nach  deutscher  Art  Literatur,  Poesie,  Kirchenpesang  \m(\  war 
der  Lehrer  des  Verf. 's  von  De  inventione,  der  sich  bcpfrünfl- 1  rühmt 
»mit  Beistimmung  der  Königin  Adeliza**,  der  Gemahlin  Heiurich's  L 
und  Tochter  Gottfrieds  von  Loewen ,  die  1151  starb.  —  Nebenbei 
wird  des  deutschen  llofgoldschmieds  Dietrich  [um  1*'86]  gedacht, 
offenbar  eines  der  seit  Eadgar's  Zeit  von  englischen  Grossen  beschäf- 
tigten Künstler '),  und  der  Handrischen  Söldner,  die  1144  Waltham 
plünderten  |.De  inv.  c.  15.  25.  24.  31.]. 

Diese  Abhandlung  nun  ciiirt  unser  Biograph  (S.  25.  45,  was 
Birrh  nicht  bemerkt),  der  kurz  nach  1204  (S.  51.  85)  zu  Waltham 
(Prolog)  seinen  schwülstigen  Roman  schmiedet  und  doch  noch  Leute 
aus  liarold's  Zeit  gesehen  /.u  haben  vorgibt  (8.  30.  85.  95).  Er  er- 
zählt, jener  Adelard  sei  der  Leibarzt  ,,imi)eratoris  Alemanuorum 
[also  Heinrich's  IIT.]"  gewesen ,  von  diesem  dem  befreundeten  und 
verwandten  Edward  [dem  Bekenner,  Heinrich's  Schwager]  fiir  den  i)ara- 
lytißcheu  Harold  zugesendet  worden  und  habe  die  Beschenkung  des 
Hl.  Kreuzes  von  Waltham  mit  Erfolg  empfohlen  (S.  17  f.  2Ü).  — 
Harold  sei  1068  nach  Deutschland  entkommen  und  habe  die  „stamm* 
verwandten"  Sachsen  und  Dänen  vergel)lich  dem  unglücklichen  Eng- 
land zur  Hilfe  aufgerufen.  Dai»s  Harold  nicht  bei  Senlac  gefallen 
sei,  ist  eine  Fabel,  die  .schon  jener  frühere  W althamer  (der  Verf.  von 
De  inv.,  S.  ^0)  verwarf  und  die  Birch  anderswoher*)  hätte  nachweisen 
und  nicIiL  lur  möglich  halten  sollen.  Der  FabuHst,  der  auch  Wilhelm 
von  Malmesbury  und  Ailred,  S.  HO.  82,  citirt,  wusste  aber  offenbar,  dass 
1067 — 1085  die  englische  Nationalpartei  sich  u,ui  dänische,  friesische, 
flaniiiibCiLtj  ililfe  gestützt  hat  (vgl.  Fk  (  ni  mn  IV,  119;  248;  586:  687), 
und  fühlte  die  deutsche  Verwandtichafi  vielleicht  deshalb  besonders 
warm,  weil  eben  damals  sein  König  Johann  mit  Otto  IV.  und  nieder- 
deutschen Füi  sten  sich  verband.  —  Auch  zu  Harold's  Romreise  [a.  1058, 
Freeman  II,  430;  635],  auf  welcher  er  Reliquien')  von  Ghrysantbus 
und  Daria  erwarb,  wird  hier  eine  Beraubung  auf  der  Heimkehr  er- 
zählt, die  vielleicht  von  den  wahren  Erlebnissen  Tosti's  [Freemaii  II,  457], 
des  Inders  Harold's,  herstammt  [Stabbs  1.  o.].  —  Als  greiser  Eremit 
soll  Harold  zn  Chester  versebiedeBMiA:  genwi  so  f&belte  dieselbe  Zeit 
Aber  Kais«  Heinrioh  Y.  (Hon.  Germ.  SS.  XXVin,  III).  —  Die 
englisobe  üebersetsaog  liest  sich  gut  und  erwies  ttcb  bei  einigen 

')  Vergl.  Freemau  IV,  41:  Will.  Pictav.  ed.  Gilea  S.  155. 

Freeman  Iii.  515:  75^  und  Rad.  Coggeehale  S.  1. 

^  Die  Italiener  verkauften  solche  damals  auch  anderen  Kirchen; 
Stubbs,  De  inv.  Ö.  XVL 


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Englftnd,  Mittelalter  (F.  Uebermann). 


209 


Stichproben  meist  riebtig').  Der  Index  ist  uageougendi  die  Ausatattung 
kostbar. 

Kami  PlanloL  L'assise  an  comte  Geffroi.  itnde  aar  las 
aacoessioDS  föodalea  en  Bretagne.  [Eztrait  de  la  Kouvelie  revne 
bistor.  de  droit  firan^ais  et  4tr.]  Par.  1888.  8^  102  a  Daa  Gesetz 
von  1185,  Uber  Ontbeilbarfceit  der  Baronien  und  Bitterleben  dnreb 
Erbfolge  des  Emtgeborenen ,  das  in  der  Bretagne  fast  ToUkomDien 
bis  1580  and  tbeilweise  bis  1791  berrscbte,  gebttrt  nach  ürspmng 
und  Wirkmig  in  den  Kreis  des  aoglonormann.,  besw.  nordfraniSs. 
Lebenrecbts;  es  ist  dnrcb  Hdnricb  IL,  Gottfried's  Vater,  mindestens 
mittelbar  veranlasst:  damals  tritt  die  Bretagne,  die  seit  dem  6.  Jb. 
tbeilweise  aafs  nene  keltisiert  nnd,  mit  Ausnabme  des  karolingisoben 
Jabrbonderts,  fast  nnabbini^  gewesen  war,  f&r  immer  in  das  &an- 
ztfsiscbe  Staatsleben  ein.  Als  Brancb  kommt  jene  Leben-Üntbeilbarkeit, 
aucb  in  der  Bretagne,  scbon  etwas  frUber  vor;  als  gesebriebenes  Recht 
begegnet  sie  uns  nur  in  England  früher,  erst  etwa  15  Jahre  nachher 
in  der  Normandie,  wo  Verf.  die  Spur  einer  nns  verlorenen,  der  breto- 
nisdien  entsprechenden  Assise  nachweist,  dann  in  anderen  Territorien 
der  Plantagenets,  femer  bei  den  Nachbarn,  endlich  in  franzSs.  Tochter- 
rechten:  Jnre  Fk'ancomm*  ist  in  Sicilien  das  ontheilbare  Leben.  Sorg^ 
fiUtig  nnd  gelehrt  zeigt  Varl  beide  Zwecke  der  Asme:  sie  solidem  Herzog- 
thnm  die  kriegerische  Leistnngsfthigkeit  der  Lehen  und,  was  freilich 
unansgedrftckt  bleibt ,  den  Baronen  den  Familienbesiis  erhalten,  und 
erscheint  daher  in  der  Form  eines  Vertrages  zwischen  Herzog  nnd 
Baronen.  Aber  nicht  alle  Adelshäuser  unterwarfen  sich  ihm  (S.  42). 

Bei  Fehlen  von  Söhnen  folgt  die  älteste  Tochter.  Die  spätere 
Geschiebte  der  bretonischen  Lehenvererbung,  die  Verf.  ausführlich  und 
klar  bis  1580  berabführt,  mildert  den  Ausschluss  der  Nachgebe renen; 
und  scbon  die  Assise  betrifft  Ja  nicht  alle  adlichen  Ländereien,  kennt 
Landschenkung  auf  Lebzeit  und  Afterleihe  und  befiehlt  dem  Erbfolger, 
mit  Beirath  der  Sippe  die  jüngeren  Brüder  zu  versorgen  und  die 
Schwestern  auszusteuern.  Kein  Original  des  Lateintextes  existirt.  Seit 
spätestens  dem  14.  Jh.  gab  es  altfranzOs.  Uebersetzungen ;  Verf.  bringt 
eine  aus  einer  Hs.  des  15.  Jh.8  zu  Rennes.  Den  seit  dem  15.  Jh.  oft 
gedruckten  Text  aber  stellt  er  nicht  diplomatisch  her:  an  der  Un- 
reinheit des  Wortlautes  oder  an  übermässiger  Bttcksicht  auf  nachbar- 


*)  Streiche  S.  152,  Z.  3  v,  u.  ,tbe  man  of*;  mit  .mistress"  S.  153,  4 
ist  Reuen  gemeint:  118,  Z.  2  v.  u.  lies  .cmperor"  für  ^king*;  136,  Z.  9 
V.  u.  fehlt  ein  Satz;  Z.  7  v.  u.  statt  ,but  grieves  to  find  tbat" :  „selbst 
bekiai^'ons Werth,  beweint  er*;  Z.  4  v.  u.  statt  ,one  of  their  own  stock"  lies 
,their  own  race". 

Oeatiche  Zsitiete.  t  OwMdbl^MW.  188».  n.  i.  U 


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210 


Berichte  and  BesprecbuDgeo. 


liebes  oder  späteres  Kecbt  muss  es  liegen,  dass  er  einige  Stellen  miss- 
verstand. 

1.  Nnr  bei  Fehlen  von  Söhnen,  bei  Erbfolge  des  Gatt-en  der 
ältesten  Tochter,  muss  dieser  den  jüngeren  Töchtern  Mitgift  de  terra 
ipsa  geben.  Dass  der  erbende  Bruder  die  Schwestern  de  terra  ii>sa 
ausstatten  müsse,  was  er  doch  den  jüngeren  Brüdern  nicht  schuldet, 
folgere  ich  daraus  nicht  (gegen  S.  59). 

2.  Unter  dem  vom  erbenden  ältesten  Bruder  m  versorgenden 
Junior  verstehe  ich  den  jüngeren  Bruder,  nicht  jede  Schwester,  weB«- 
halb  stände  sonst  nicht  «soror*  ?  Durch  diese  Unklarheit  erschiene  j& 
die  vor  dem  Erbenden  geborene  Schwester  ausgeschlossen  und  die  jüngere 
ihr  vorgesEogent  Dass  auch  der  üebersetxer  ,le  jouveignour  paiö*  Ter- 
steht,  übersieht  Verf.  und  in  der  TMs  ane.  ooutnme  erklärt  er  es  für  irrig. 

8.  8i  maritagiiun  alfqnod  aeeidere  contigierit  s  sMl  adneot  qiie  . . 
cbeige  aueon  mariage,  hetBst  nicht:  ,wenn  man  Amstener  finden 
kann*,  sondern:  «wenn  [dem  erbenden  Aeltesten]  ein  Heiratbsgnt 
[nicht  TSterliehes  Krblehen,  etwa  Mitgift  der  Hntter]  znfiUIt*. 

4.  Dass  ein  vom  Aelteren  an  den  Jfingeren  als  seinen  Lehnsmann 
yerUehenes  Gut,  wenn  letzterer  intestat  stirbt,  dem  seigneur  de  Ii« 
gence  des  Siteren  Bmders  heimfalle  (8.  65),  steht  nicht  in  der  Assiae, 
sondern  nichts  weiter  als  was  Branner,  Agnorm.  Erbfolg.  25,  darin 
fand:  der  Mger  des  Afterlebens  darf  dieses  jedem  Verwandten,  nnr 
nicht  dem  principalis  dominus,  d.  h.  hier  dem  ältesten  Bmder,  hinter- 
lassen.  Verf.  selbst  fthrt  dies  anf  den  andh  sonst  bekannten  Grand- 
sats  rorüek:  «Nemo  einsdem  tenemenU  simnl  potest  esse  haeres  ei 
dominos  (bei  GlanyUla  Vn,  1,  9);  der  Sati  dauerte  in  der  Bretagne 
nur  ein  Jahrhundert  fort  [ebenso  Übrigens  wie  In  Britannien].  Einen 
bretonischen  Sonderbraudi  finde  ich  hierin  nicht,  vielmehr  ein  dent^ 
liches  Zeugniss  flir  die  Verwandtschaft  plantagenetischer  Lehenrechte. 

Custumals  of  Battie  Abbey  in  the  reigns  of  Edward  I. 
and  Edward  II.  (12s3— 1;312).  Prom,  Mss.  in  the  Public  Record 
Office.  Ed.  S.  E.  Scargil  1  •  Bird.  Lond.  For  the  Camden  Society. 
1887.  4".  XLVI,  166  8.  Von  dreizehn  Grossgütern  in  den  Graf- 
schaften Sussex,  Surrey,  Kent,  Essex,  Oxford,  Berks  und  Wilts  hat 
der  Eigenthümer,  das  Benedictinerstift  Battie  in  Sussex,  nach  dem 
Master  der  Begierungs-Grundbücher  durch  Umfrage  unter  seinen  ein- 
geschworenen Pächtern  aufnehmen  lassen:  Namen,  Ausdehnung  und 
Jahreswerth  der  in  Domäne  verbliebenen  Grundstücke,  Namen  und 
Stand  der  Hintersassen,  Namen  und  Ausdehnung  ihrer  Grundstücke, 
ihm  geschuldete  Ab!7a^pn,  Dienste  und  Hoheitsrechte,  besondersKSericbts- 
folge.  Von  dieser  Aufnahme  ist  tbeilweise  sowohl  Urschrift  als  Bein* 


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England,  Mittelalter  (F.  Itebermann). 


211 


schriftf  beide  lateinisch,  im  Liber  regins  de  Bello einst  AngmeBt. 
mtto*  17  erhalten  (ein  Stück  druckt  Hrsg.  ans  Mise.  18,  Mitte  13.  Jb.B); 
Im  14.  Jh.  sind  axtf  Bftndem  and  leeren  Blättern  Aendemngen  und 
EigSntimgen  nachgetragen.  —  För  die  Geschichte  der  Landwirth- 
Schaft,  der  Preise,  des  Besitsrechtes,  der  Oebnrtsstftnde  im  13  Jh.  bietet 
sich  hier  eine  Aberans  wichtige  Quelle.  Noch  bezahlt  die  Herrschaft 
den  f&r  ihre  Dora&ne  arbeitenden  Pflcbter  in  Brod,  KSse,  Bier,  Sappe, 
Httring,  Weissfisch,  Fleisch,  doch  theilweise  nar  dem  Namen  nach,  also 
schon  in  Mflnxe.  Nach  Geld  sind  die  Arbeiten  and  Mahlzeiten  fest 
geschfttst,  nm  die  Gesammtrente  beim  Bnohabschloss  de  daro  (netto) 
ro  erhalten.  Manchmal  fibersteigt  die  herrschaftliche  Gegengabe  an 
Werth  die  Leistung  des  Arbeiters,  ünd  die  Leibeigenen  erscheinen 
llberhaapt  nicht  schwer  gedrückt.  Der  Vogt  wird  bisweilen  aus  ihnen 
gew&hlt.  Ueberau  sind  die  Dienste  gemessen,  nicht  mehr  sklavisch 
in  des  Herrn  Willkür,  geschweige  denn  dass  ein  Mensch  —  wie 
200  Jahre  früher  —  ohne  das  Grundstück  verkäuflich  erschiene.  Die 
Unfreien  dürfen  nur  nicht  ohne  herrschaftliche  Erlaubniss  aoswandern, 
Töchter  (aus  dem  Grossgut  heraus  oder  überhaupt)  verheirathen,  SOhne 
(geistlich)  .scheren*,  Vieh  verkaufen,  Holz  schlagen.  Ueber  den  an 
die  Scholle  Gebundenen  stehen  Preisassen,  die  den  Boden  veräussern 
nnd  verlassen  dürfen,  aber  auch  acker-  und  spanndienstpflichtic]:  sind; 
mancher  Leibeigene  besitzt  auch  Freigut.  Als  Glessen  der  Nativi  be- 
gegnen Erdlinge,  (ags.  yrdlin^),  Cottarii,  Goterelli,  znletst  die  land- 
lose  Cotoria,  die  auf  dem  Felde  der  Wohlhabenderen  gegen  Lohn 
arbeitet.  Der  Herausgeber  hat  in  der  Einleitung  das  Wichtifi^Bte  ge- 
schickt hervorgehoben,  einiges  Oekonomische  statistisch  geordnet  and 
ein  Glossar  beigefögt,  das  auch  Philolorren  angeht');  sn  topographi- 
schem oder  genealogischem  Zwecke  fehlt  jedoch  ein  Index. 

Thomas  Bdwafd  Seratton.  The  inflaence  of  the  Roman  law 
on  the  law  of  England.  Being  the  Yorke  prize  essay  of  the  Univ. 
of  Oambridge  for  the  year  1884.  Cambr.  1885.  8».  XYI,  199  8. 
Des  Verf.s  Thema  ist  im  Zosammenhange  Torher  nicht  behandelt.  Da 
er  gründliche  Ksnntniss  des  rOmiseben  Rechts  mit  selbständiger  Scharfe 
und  Yorncht  des  Urtheils  vereint  and  klar  darstellt,  hfttte  er  ein 
llberaas  werthvolles  Bach  znr  englischen  Rechtsgeschichte  liefern  kOnnen, 
wenn  er  im  germanischen  Recht  and  frfihmittelalteiliehen  Ableitungen 
aas  spttrOmischem  Recht  besser  Bescheid  wflsste.  Allein  für  die  Yolks- 


')  Die  uDgedi-uckten,  späteren  Stflcke  dieser  Hs.  sind  S.  III  verteidmet. 
')  Hlosa,  desien  Bedeutung  .Schafttall*  ich,  Oerefii  S.  11>  nur  ver^ 
mnthete,  ist  hier  belegt 


212 


Berichte  und  Besprecbongen. 


rechte  wird  noch  Mackeldey  citirt:  alle  neueren  Forschungen  —  z.B. 
Brunner's,  Ficker's,  Eittings,  Conrat's,  Caillemer's  —  sind  dem  «Pro- 
fessor of  constitutional  law  and  history  in  University  coUege  London* 
fremd.  Und  anstatt  die  Quellen  selbst  zu  durchforschen,  prüft  er  dif 
von  englischen  Darstellern  angeführten  Gründe  für  römischen  Ursprung 
angelsächsischer  Einrichtungen.  Dabei  wendet  er  sich  zwar  mit  volbtem 
Recht,  aber  viel  zu  grosser  Wichtigkeit,  namentlich  gegen  Finlason  udcI 
Cooto:  z.  B.  die  trinoda  necessitas  ist  den  römischen  onera  patrimo* 
nialia  wohl  ähnlich,  aber  nicht  entnommen  (S.  27);  die  ags.  Land- 
erbfolge entstammt  nicht  römischem  Erbrecht.  Wenn  auch  der  Be- 
ginn der  ags.  Geschichte  mit  freier  Dorfgemeinde  [germanischer  MarkJ 
unbewiesen  sei,  so  scheint  dies  System  ihm  doch  wahrscheinlicher,  als 
Seebohm's  immerhin  mögliche  (?)  Theorie  (nach  welcher  röm.  Soldaten 
alamannischen  Stammes  die  römische  Villa  weiterführten,  die  Ort 
Schäften  mit  der  Namensendung  ,ing",  das  Jüng^stenrecht  und  die  den 
Nordwest-Germanen  fremde  [aber  auch  bei  Süddeutschen  des  4.  .Th.s 
nicht  nachweisbare!]  Dreifelderwirthschaft  bepiiindeten,  und  dann  die 
Sachsen  weiter  nicht  selbst,  sondern  durch  Sklaven,  Colonen,  Laeten, 
—  die  Ahnen  der  Villani  des  11.  Jh.s  —  den  Acker  bauten,  so  dass 
also  der  grosse  Herrenhof  keine  späte  ausnahmsweise  Eatartongt  8on* 
dern  Englands  ursprüngliche  Einrichtung  gewesen  sei). 

Aus  der  ags.  Literatur  hätte  Verf.,  der  vom  canonischen  R*?cb: 
überall  absieht,  bei  Beda  (Hist.  II,  5)  und  Aldhelm  (ad  Heddam) 
Belege  für  Beschäftigung  mit  römischen  Loges  finden  und  für  früher. 
Untergang  dieser  Gelehrsamkeit  anführen  können,  dass  von  römiscbf'ni 
Recht  keinp  ags.  Hss.  oder  Uobcrsetzungea ,  die  doch  von  80  vielfifl 
anderen  Studien  zeugen,  vorhanden  .sind. 

Für  die  anglonormannische  Zeit  sind  von  Rechtsciuelleu  u.  a.  dit 
sogenannten  Gesetze  Wilhelm's  c.  37  f.,  Dialogus  de  Saccario  (s.  meint 
„Einl."  S.  95),  der  Process  von  Canterbury  (Epistolae  Cant.  ed.  Stubbs 
521»,  die  schottische  Thronfolge  12i>2  (Mon.  Ger?Ti.  BS.  XX VIT!.  52-3i 
übersehen,  die  Abfassungszeiten  der  nach  Heinrieh  1.  und  Edward 
benannten  Büeher  und  Glanvillas  (Fnrschungen  zur  dt.  Geschiebte 
XVI,  582;  Savigny-Zs.  Germ.  l'SH'^,,  i  J^i  ungenau  angegeben.  Hear. 
82,  -S  ontstamrat  Aelfred  42,  7,  niclit  .Justinian.  T'p})rr  Vacariu?  ist 
liluhiiie  in  Prrt/,  Archiv  f.  dt.  Gesch.  Xü,  391  nachmtrageo.  — 
Massenhalt  aber  könnte  man  Anspielungen  auf  englische  Legistec 
aus  den  iUirigon  Quellen  des  12.,  13.  .Ih.s  sammeln;  jedes  Handbuol 
zur  Literatur-  oder  UniversitHts-  oder  Roclitsgeschichte  bietet  Aus- 
beute; ich  nrnne  z.  B,  Johann  Saresber.  (Scbaarschmidt  S.  350), 
Girald  Carabr.  (Invect.  5,  20\  Chronicon  Evesham.  CMon.  G^rin  S.S. 


XXVn,  422),  ßoger  Baco  (SS.  XXVIIl.  575).  -  Des  Franz  Accursios  | 


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EnglAnd,  Mittelalter  (F.  Idebemumi). 


213 


Anwesenheit  in  England  i»«^zweifelt  Verf.  mit  Unrecht:  Stubbs  (Const. 
hist.  II,  107.  262  tt.j  bietet  eine  Fülle  von  Beweisen  (dazu  ArohaeO' 
logia  XXVIII,  283). 

SelbstUndige  Forschung  bietet  Verf.  über  Bracton;  hier  fand  er 
an  Güterbock  eine  tüchtige  Vorarbeit,  wilhrcnd  er  Twiss*  neue  Aus- 
gabe häutig  verbessern  uiuss.  Doch  sucht  er  irrig  rümiscben  Ursprung 
tiir  Beschreien  der  vier  Wilnde  als  Zeichen  für  Lebensfähigkeit  des 
Kindes  (S.  99;  s.  Grimm,  Kpchtsalt.  75)  und  für  ,caput  lupinum "  des 
Geächteten  (S.  109;  s.  eb.  7-^4  und  Edw.  Cf.  6).  „Infangentheor'  ist 
nicht  eine  Art  des  V»'rfahrens,  sondern  ein  Vorrt'cht  zu  richten 
(S.  III).  Den  Ursprung  der  Assisa  de  nova  disseisina  erkliirt  richtiger 
Bi-unner,  Schwurgerichte  828  f.  —  Die  Vergleichung  der  einzelnen  Stücke 
Bracton's  ergab,  dass  die-^tr  etwa  ein  Zwanzit/stel  von  Azo,  den  In^ll1u- 
tioii»  n  und  Digesten  geradezu  abgeschrieben  hal'e ,  do<'b  nieht  ohne 
Aeii^lcrun«?  und  Auslassung  zu  (runsten  englischen  Rechts,  diiss  t  r  etwa 
für  ein  \'Lf  rtel  /.war  römisches  Rahmenwerk  an  Gnindsiltzen  und  Kunst- 
ausdrückrn,  doch  erfüllt  mit  englischem  Stofte  biete,  dass  er  endlieh  für 
eL\v;i  /  wei  Drittel  rein  entjlisches  Kecht  darstelle,  wenn  er  auch  als  rrmiisch 
und  scholastisch  geschulter  Jurist  die  Aljsicht  zu  systeiiuLtisii  <  n  nirgends 
verleugne.  Er  copire  zwar  nichts  gedankenlos,  hege  aber  auch  nicht 
den  IMan ,  Englands  Recht  durch  Jnstinian  zu  verdrängen.  Nur  wo 
ersteres  keine  Widersprüche  gegen  diesen,  vielmehr  nur  Lücken  aufweise, 
vervollstnndige  er  es  aus  Azo.  und  zwar,  un  i  -  sn  Ii  um  Unpraktisches 
iiandle,  ohne  diesen  erst  zu  ariL'liviren.  Vieles  Kuiiiische  habe  schon 
¥or  Bracton's  erster  Darstellung  in  England  gegolten,  aber  den  Inhalt 
des  ersten  Theils  habe  dieser  zuerst  eingeschwilrzt.  —  Das  Ende  des 
Werkes  behandelt  die  Neuzeit,  und  weist  nach,  in  welchen  Rechts- 
gebieten und  welchen  Gerichtshöfen  Englands  römisches  Recht  bis  zur 
Gegenwart  gilt. 

Frederick  Polloek,  The  Land  Laws.  Lond.  1883.  8".  XTI, 
218  S.  Für  Nichtjuristen  stellt  Vf.  nach  historischer  Methode  die 
Grundsätze  und  Ilaupt/üge  des  englischen  Rechts  am  Boden  klar  und 
bündig,  oft  in  anziehender  Lebendigkeit,  dar.  Etwa  zwei  Drittel  des 
Buchs  behandeln  das  Mittelalter.  Tacitus  Germ.  26  bezieht  er  auf 
Ackervertauschung  nicht  bloss  unter  den  Einzelhufnern  eines  T)orfes, 
sondern  sogar  uTiter  den  Gemeinden  eines  Gaues.  —  Die  Erbfolge  di  9 
Jüngsten  (horough -English,  Wiegenbesitzrocht)  vom  keltischen 
Recht  abzuleiten,  zaudert  er  mit  Recht:  gegen  den  Zusammenhang 
mit  Wales  spricht  n.  a.  ihr  Vorkommen  auch  in  Deutschland. 
Vür^ii  hi!^'-  (  rbliekt  er  in  Aelfreds  c.  41  keine  archaische  Tendenz  der 
Rückkehr  vom  individual*  zum  Familieubesitz,  sondern  blosse  Ein* 


214 


Berichte  und  BeaprecUongen. 


schärfung  dee  vom  ersten  Erwerber  (Urkunden- Empfänger)  aasbe- 
dungenen Besitzrecbtes ,  und  wehrt  sich  echt  historisch  gegen  ein 
logisches  Weiterspinnen  und  systematisches  Einordnen  der  vieldeutigen, 
unjaristischen  Begriffe  der  Vorzeit,  wenn  er  z.  B.  Folkland  (.SiaaLa- 
domäne,  nur  zu  einstweiliger  Nutzung  Privaten  gegen  staatliche 
Dienste  verlieben)  nicht  als  „unbooked  La;n'*  bezeichnet  wissen  will, 
da  die  Angelsachsen,  dieses  Begriffes  entbehrend,  bei  Leen  an  eine 
Person  als  Verleiher  und  private  Gegendienste  des  Beliehenen  denken. 
Nicht  einmal  den  Gegensatz  zwischen  „Bocland**  und  Familien-  (Erben-) 
Land  vermag  ich  aus  der  Urkunde  Birch  Nr.  588  nothwendig  zu 
folgern.  —  Den  Ursprung  vieler  abhängigen  Ortschaften  erklärt  Verf. 
damit,  dass  diese  Gemeinden  Folkland  besetzt  hatten,  das  später  durch 
die  Witan  einem  Grossen  überbucht  wurde,  der  damit  Herrenrecht 
und  Einkünfte,  aber  nicht  den  Bodenbesitz  erwarb:  wobei  aber  doch 
die  Sftthsel  ungelöst  bleiben,  wie  Bauerschaft  und  Staatsdomäne  den* 
aelbea  Boden  beanspruchen  konnten  und  wesshalb  das  Dorf  ruhig 
ftber  aidi  verfügen  liess.  Die  anderen  als  möglich  bekannten  Ursachen 
dendben  Erscheinung  werden  auch  hier  nicht  an  EinselfUlen  erwieeen: 
nftmlieb  das  wii-thschafbliche  Hinauswachsen  eines  Qrosabanern  über 
die  Kachbam,  die  ihn  schliesslich  zum  schützenden  Heim  wSblten, 
und  die  Ansiedlung  von  Armen  oder  Freigelassenen  dnroh  einen 
Onmdberrn,  der  so  persönliche  Dienste  belohnen  nnd  ein  abhängigee 
Dorf  schaffen  konnte.  Allein  mir  scheint  ein  sicherer  Fortschritt  der 
Wissenschaft  nur  möglich  durch  mühsame  Localforschung  in  den 
ags.  Urkunden  einerseits  und  in  den  agrarischen  ZnstiUiden,  wie  sie 
greifbaire  Sparen  heute  noch  hinterlassen  haben,  andererseits;  daraus 
erst  wtoen  allgemeine  Schlüsse  zu  ziehen.    Verf.  hat  sich  hiecttof 
nicht  eingelassen,  sondern  bis  um  1300  nur  das  Material  und  die 
Folgerungen  früherer  Forseber  nachgeprüft  Dass  er  dies  jedoch  mit 
culturhistorischem  Sinn  und  juristischer  Schärfe  getbaa  hat,  macht 
den  Werth  seines  Werkes  auch  für  die  früheste  Zeit  aas. 

Er  vemrtheilt  mit  Fug  die  legalen  Fietionen  der  Becbtsgelehrten» 
die,  namentlich  früher,  jede  offene  Wiese  als  vom  Bittergutsbesitser 
dem  Dorf  gutmüthig  überlassenes  und  im  Dorfbenti  nur  verjährtes 
Land  betraebteui  während  es  entweder  umgekehrt  lange  vor  der  Feu* 
dalitftt  die  Gemeinweide  einer  ursprünglich  freien  Bauersobaft  bildete 
(an  deren  Bestehen,  ebenso  wie  an  dem  sonstigen  wirtbscbaftlichen 
und  communalen  Gebrauchsrechte,  durch  den  Eintritt  der  Herrschaft 
nichts  unmittelbar  geändert  werden  sollte)  oder  Tbeil  eines  Königs- 
forsts  war.  —  Den  Vorgänger  des  Copyhold  findet  er  im  ags.  nicht 
urkundlich  privilegirten  Familienland,  das  seine  bunten  Gewohnheiten, 
die  auch  schon  im  11.  Jh.  rechtlich  bestimmt  waren,  lange,  durch  die 


i^iy  u^L^  Ly  Google 


Eiiglaud,  Mitleialler  (F.  Liebtirmüun). 


215 


Eroberung  ungestört,  erhielt;  ans  dem  BeiBpmehsreebt  der  Erben 
(und  ursprünglich  aneh  der  Gemeinde)  zur  VerSnflsenuig  sei  das  Beeht 
des  Herrn,  Verkanf  tob  Banerland  sa  genehmigen,  entstanden.  Die 
Erbfolge  des  Erstgeborenen  —  die  im  niehtritterliehen  Freibesitz  erst 
im  18.  Jh.  dnrehdrang  —  schlich  sich  anch  ins  Copjhold  ein;  der 
Vorgang  imEinielnen  bleibt  bisher  nnklar,  weil  die  Saehen  niederen 
Bedtses  nicht  snr  Kenntnias  der  Beichsgeriehte  gelangten.  Die  lehen- 
rechtUehen  Juristen  bewirkten  TOr  1292,  dass  überall  im  englischen 
Landrecht  die  Erstgeburt  Erbrecht  am  Boden  erhielt  —  Den  Angel- 
sachsen blieb  lAndliche  Lohnarbeit  oder  Pacht  auf  weniger  als  Lebens- 
seit  für  Freie  so  gut  wie  fremd;  erst  im  13.  Jh.  beginnt  die  Pacht 
auf  Jahre  —  nicht  unter  drei,  wegen  der  Dreifelderwirthsehaft.  Also 
erscheinen  die  an  knechtische  Bedingungen  gebundenen  westengliachen 
ZeitpSchter  nicht  als  Nachkommen  der  erst  Ton  den  Normannen  unter- 
worfenen Angelssohsen,  sondern  der  wüschen  Eingeborenen,  wie  denn 
das  Besitsreoht  der  Bergdistricte  in  Comwall  und  Derbyshire,  der 
bretonisdien  Goutume  verwandt,  ab  keltisch  gilt  Dasn  stimmt,  dass 
die  Yerb&ltDianahl  der  früheren  Sldaven  zur  BeyOlkemng  vom  eng^ 
lischen  Sftdosten  nach  dem  keltischen  Westen  hin  steigt  ~  Bookland, 
dessen  Eigenschaft  .ohne  Oberherm*  aus  II  Cnut  77  su  bestimmen 
war,  wurde  seit  der  Eroberung  nicht  mehr  geechaffen;  noch  am  ühn* 
liebsten  ist  ihm  der,  auch  thatslchllch  theilweise  daraus  gebildete» 
Frankalmoign-Besits  der  Stifter.  —  Verl  untersucht  S.  197  die  swei 
Unfreiheiten  der  Person  und  des  Dienstes,  die  einander  keineswegs 
immer  decken.  Der  Villan  des  Domesdaybuchs  —  der  spatere  Copj- 
holder  war  pMSÖnlioh  frei,  wenn  auch  stets  unter  einem  Herrn  und 
SU  Ftohudienst,  der  sich  erst  im  18.  Jh.  in  Oeldrente  umwandelt,  pflicbtig. 
Nicht  TOn  dieser  Classe,  sondern  von  den  Servi  und  Nativi  des 
11.  Jh.s,  Blutsunfreien,  die  erst  bei  den  späteren  Juristen  auch  YiUani 
beissen,  gilt  es,  dass  sie  Unfreiheit  der  Person  und  des  Besitzes  erst 
allmählich  abschüttelten.  Doch  gab  es  Knechte,  die  auch  ohne  das 
Land  verkiluflich  blieben,  lange  nach  der  Normannenzeit,  und  andere 
persönlich  Unfreie  bis  ins  17.  Jb.  —  Bei  den  für  das  Eigenthumsrecht 
auf  lange  hinaus  wichtigen  Oeset^n  £dward's  L  trennt  Verf.  scharf  Ab- 
sicht und  Folge;  diese  unterschied  sich  von  jener  oft,  Dank  der  von 
Richter  und  Anwalt  zu  Gunsten  des  lebendigen  Bedürfnisses  geübten 
Umdeutung,  —  Die  Bodenverfassung  anderer  Länder  hat  Verf.  nicht 
vergleichen  können:  meint  er  doch  gar,  deutsche  Orossgüter  würden 
nur  in  Slecklenburg  durch  Arbeiter  unter  einem  Inspector  vom  Bigen- 
thflmer,  anderswo  aber  von  Pächtern  bewirtbscbaftet. 

Soeben,  1888,  wird  eine  xweite  Auflage  yon  diesem  Buche  an- 
gekündigt. 


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Beliebte  und  Besprechungen. 


Alb.  Yeim,  Dieey,  The  Privy  Coancil.  The  Arnold  i»nie 
aeaay  1860.  Lond.  1367.  8«.  VIII,  147  8.  Neudruck  einer 
▼ollen  nnd  lange  vei^ffenen  Jugendarbeit»  die  nnr  in  der  schwie- 
rigen EntBtehnngsgeacbiehte  des  8taateratha  ans  der  Oona  regis  seit 
1066  veraltet')  ist,  aber  Ar  1886—1460«),  die  Zeit*  da  PMeedings 
of  the  Privy  Connoil  Yorbanden  sind,  sin  aneh  neben  Stnbbs  und  Oneist 
werthToll  gebliebenes,  anschanliohes  Bild  Ton  den  Geschäft»,  des  Ge- 
heimen Baths  entrollt:  damnter  betreifen  deutsche  Beiehsgeschiehte  die 
Massregeln  über  ITremde  nnd  Handsl  An€uig  des  15.  Jhj,  S.  55-^61. 
Bass  nnter  Heinridi  Vt  der  Geheime  Bath  dnroh  die  Unfthigkelt 
des  Königs  nnd  die  Ohnmacht  der  ordentlichen  üxeontiTe  gegeattber 
der  Magnatengewalt  die  H6he  der  Macht  erklimmt,  war  bekannt;  dasa 
aber  erst  nm  1426  ans  dem  Ordentlichen  Staatsrath  sin  Geheimer 
Ansschnss  sieh  entwickle,  nnd  mit  diesem  sein  Name  PriTj  coancil 
erst  damals  anfkomme,  ist  nnhaltbar. 

Lor.  üonbaiOlu  Ueber  den  Ursprung  der  nenengiisehen 
Schriftsprache.  Heilbr.  1888.  8*.  X,  188  8.  Veif*  schildert  snersi 
den  Sieg  des  JSoglischen  Uber  FransdsiBch  nnd  Latein  seit  Edward  lU. 
Nachdem  seit  der  normannischen  Brobemng  drei  Jahrhunderte  lang 
keine  gemeinenglische  Schriftsprache  bestanden  hatte,  erwachst  eine 
solche  um  1400  aus  dem  Londoner  Dialekt*).  Dies«  verdtflngt  vor 
1500  die  Localdialekte  selbst  aus  den  der  Hauptstadt  fernen  Urkunden. 
Morsbach  stellt  ihn  8. 16^152  aus  Privat-,  Staats-  und  Parlaments- 
urknnden  von  1884 — 1480  dar,  deren  einige  er  selbst  erst  n>chstena 
für  die  Barly  English  Text  Society  drucken  wird;  die  Staatsurkunden 
nnd  noch  mehr  die  parlamentarisofaen  seigen  eine  etwas  nördtiebere 
Spradie  als  die  Londonfr  FriTatacten.  Noch  1258  redete  London 
fast  rein  sicbrisch  (sftdlich),  schon  um  1880  hatte  es  einige  anglische 
TOne  ans  Osten  angenommen,  und  dieser  nördliche  Einfluss  dauerte 
an;  so  ist  der  zum  Gemeiaenglisch  gewordene  Londoner  Dialekt  des 
15.  Jh.s  ostmitteUlndisch.  Er  ward  von  dem  Londoner  Chancery 
dessen  geringe  Abweichungen  von  der  Urkundensprache  Verf.  aach- 
wetst,  nicht  geechafien,  sondern  nur  yerbrntet;  Wydif  bcfitrderte 

Btsonders  wird  die  Wiehiigkeit  des  Lehenweeens  stark  übencUltst: 

des  Königs  Hoheit  und  die  normannische  Curia  regis  waren  keineswegs  bloss 
höhere  iStafteln  baronialer  Herrschaft  und  Curie.  Auch  S.  35  Sieprelung  der 
Writs  ist  zu  verbessern.  Abzweij^n^'  von  King's  Bencb  und  Common  Pleai 
aus  der  Curia  regis  wird  zu  früh  datirt. 

-)  Die  Urkuaderj  zeigen  von  da  an  eine  Lücke  bis  in  die  Neuiei^  der 
S.  80  IT.  gewidmet  sind. 

Die«  HaaptergebdM  bestätigt  Holthanien,  DLZ  Jg.  1888,  Sp.  1718» 


£Dgland)  Mittelalter  (F.  LiebermanD). 


217 


ebenfalls  ein  Gemeinenglisch,  namentlich  aber  der  erste  Drucker 
Gaxton.  Londons  sprachlicher  Sieg  über  die  Provinz  stützt  sich 
daranf,  dass  des  Landes  Regierung,  Recht,  Wirthschaii  uud  z.  Ib. 
Schule  in  der  Hauptstadt  ihren  Mittelpunkt  fanden.  —  Diese  Ab- 
handlung ist  also  nicht  bloss  philologisch,  sondern  cultnrhistorisch 
für  Englands  späteres  Hittelalter  wichtig. 

Bemh.  ten  Brink,  Geschichte  der  englischen  Literatur. 
II  (bis  zur  Thronbesteigung  Elisabeth's),  1.  Berl.  1889.  8°.  352  S. 
Dieser  Halbband  beginnt  mit  Englands  Befreiung  von  der  päpstlichen 
Lehenshoheit  1866,  greift  bei  den  Ursprüngen  des  Dramas  (243)  in 
das  12.  Jli.  zurück  (anderswo,  doch  nur  gelegentlich,  in  das  16.  vor) 
nnd  bricht  vor  dem  Schlüsse  des  Buches  .Lancaster  und  York*  ab. 
IHe  englische  Geschichtschreibung  >  wird,  wie  sie  es  verdient,  zwar 
nnr  knn  her&hrt;  dennoch  wird,  auch  wer  sich  bloss  mit  Englands 
staatlidier  Ekitwicklung  beschäftigt,  dankbar  dieses  grundgelehrte 
und  doeh  angenehm  lesbare ')  Werk  begrüssen  (dessen  hauptsächlichen 
Inhalt«  den  literarisdien  mit  glücklichen  üebersetzungen,  Ref.  frendig 
bewundert,  aber  zn  henrtheilen  sich  nicht  vermisst).  WiclHT's  *)  Qeist 
durchweht  jenes  Jahrhundert,  beeinflnsst  die  Beadehung  der  Insel  m 
Rom,  die  Kirche  im  Lande,  das  Verhftltniss  der  Stände:  unmittelbar 
durch  Wanderprediger,  weit  nachwirkend  dnreh  die  Bibel  in  der 
Volkssprache.  Liebevollste  Soi^gfalt  widmet  Brink  Chanoer,  ftber  den 
er  mehrere  werthYolle  Arbeiten  ftHher  TerOfFentHohte.  Freilich  ver* 
fittste  dieser,  im  Gegensats  za  Gower  (187.  210.  219),  Langland  (209) 
a.  A.,  keine  politisdhen  Schriften,  lebte  aber  so  sehr  in  persönlichen 
Beziehungen  zum  Hof  nnd  Adel  tmd  im  Staatsdienst  *) ,  dass  er  nur 
Torstanden  werden  konnte*),  indem  die  leitenden  Ereignisse  and 
U&nner  ▼orgeftthrt  wurden^,  üeber  die  Gewissheit  der  Geschichte 


Wilhelm  Fitz  Stephen  248;  Trivet  162;  Robert  von  Brunne  195; 
Higden  und  Trarisa  83  f.,  285;  FxoisMurt  39,  212;  Wkettuunitede  242,  325; 
T.  Idrios  Forcdol.  332;  Zeitschildeier:  Oedeve  217,  220  IL;  Netter  346; 
Peoock  846. 

*)  Wohl  nur  dem  Wechsel  im  Wortachatz  zu  Liebe  eracheinen  un- 
nöthige  Fremdwörter  :  wie  .delikat'  4.  125.  163.  272.  297.  810  fOr  .heikel*. 
Die  geistvolle  DarRtcIlnng  vermeidet  glücklich  die  Klippe  neoeeter  Literatur- 
historiker, die  gepresbte  Uebcrfülle  an  Vergleichen. 

•)  S.  5-33.  95.  103.  227.  343. 

*)  S.  51.  63.  75  f.  102.  III.  121.  206. 

Feinsinnig  spOrt  Brink  auch  den  nur  vielleicht  möglichen  Zusammen- 
hingen swiseiien  Sttmmnng  der  Seinriften  nnd  Zeitgeadiiefate  naeh. 

*)  8.128 f.  144.  Die ümwUsQng von  1886 ff. :B.  122/5/7 ;Ton  1897:205; 


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218 


Berichte  und  Besprechangen. 


und  die  Entstehung  des  Gerlichts  hat  Cfaaucer  nachgedacht  (109). 
Der  Au&ehwung  des  Bftrgerthums,  der  überhaupt  jene  Periode  be- 
zeichnet» erhellt  auch  in  Chancer's  Moral  (117.  174)  und  im  Drama 
(807),  dessen  AufEUirung  fast  ganx  den  Gilden  anbeimfiült ').  Warden 
die  Canterbniy-Pilger  Ittngst  als  Typen  jener  Zeit  erklArt,  so  schfirft 
nun  Brink  auch  in  den  romantischen,  allegorischen,  fremdstofflicben 
Dichtungen  nach  GoldkOrnem  geschichtlicher  Wirklichkeit  Wie  bis- 
her allein  Frankreich,  so  übt  daneben')  fortan  auch  Italiens  Benaisr 
sance*)  bestimmenden  Einfluss  auf  Englands  Geistesentwicklnog.  Die 
Yon  damaligen  Engländern  laut  Brink*s  Nachweis  benutzten  Bttcher, 
lateinische,  italienische,  französische ,  seit  Widiff  auch  englische,  nur 
keine  deutschen,  würden  eine  stattliche  Bibliothek  füllen.  Im  15.  Jh. 
regt  sich  der  Humanismus^)  in  Britannien;  in  Anknüpfung  daran 
wird  die  Entwicklung  der  Hochschulen  (284.  886.  840)  verfolgt  In 
der  Satire  gegen  Astrologie  und  Alchymie  (65.  187),  in  der  Kritik 
an  ApokiTphen  und  Cottstantinischer  Schenkung  (849)  dlmmert  eine 
neue  Zeit  herauf',  im  Ganzen  freilich  herrscht  noch  das  Mittelalter: 
in  der  Kachblüthe  des  Bitterthums  (85),  auf  der  Bühne*),  wo  der 
Teufel  sagt:  ,mir  als  dem  Lehnsherrn  liess  ich  Adam  huldigen*  (252), 
im  Strafrecht  gegen  Hexen  und  Ketzer  (845).  Sachkundig  erklRrt 
Brink  zum  Volkslied  die  Stellung  der  Teomanry,  zur  Bobin-Hood* 
Sage  das  Recht  des  Forstes  und  der  Acht  (191  ff.)  und  schildert  in 
wenigen  treffonden  Strichen  die  vielen  Grossen*),  die  die  englische 
Literatur  des  15.  Jh.s  beeinflussten. 

Visitations  of  the  diocese  of  Norwicli  a.  D.  1492—1532.  Ed. 
A.  Jessopp.  Lond.  Camden  Soc.  188«.  4\  LH,  335  S.  Aus  dem 
Norwicher  Bischofisarchiv  entnahm  Tanner  die  jetzt  der  Bodleiana 
gehörigen,  hier  gedruckten  Berichtbticher  von  fünf  (Jntersacbungs- 
reisen  der  Bischöfe  Jacob  und  Richard  durch  44  Stifter,  die  8.  820 

Richard  II.  103.  137;  s.  auch  2r)0.  277;  Anna  von  Luxemburg  87;  Johann 
von  Gent  76  ff.;  Heinrich  IV.  203.  207.  213.  217  f. 
»)  267.  277  f.  285.  292.  811. 

*)  Deschamps  199;  Christine  von  Pisa  217;  Orandson  200. 
*)  Dante,  Petiarca  (mit  Voltaire  ▼eiglidien  58),  Boccaccio  65  f&  90, 
Chanoer  Aber  afldeotop&iache  Forsten  der  Zeit  8.  184. 

100  f.  326.  331  f.:  Poggio  und  Enea  SUvio  in  Enghuid. 

*)  Ein  historischem  Schuu^pirl.  Befreiang  von  den  Dänen  S.  300. 

«)  Heinrich  V.  99.  218  1  1^:^  ,  -8.  241.  202;  Heinrich  VI.  237.  242  f. 
292;  Rii-hard  III.  292.  303:  Huniphrey  von  Gloucester  236  f.  243,  323 
"Wai-wu  k  237;  Lady  March  24U;  Johann  Graf  Worcester  335;  Erzb.  Arundel. 
Cardinal  Jieuutori  330  u.  a.  Prälaten  334;  A.  de  Muleyus  331  (wo  Z.  24 
lies  »Leben  durch  PObelaufruhr"  &tatt  .Haupt  auf  dem  Schaffott'). 


EngUud,  Mittelaller  (F.  Liebermano). 


219 


▼erzeichnet  sind.  Dem  lateinischen  Text  fügt  Her.  iiihaltsangabLU  am 
Bande,  Index  und  eine  glänzend  geschriebene  Einleitung  Ii  i;  die  Zahl 
der  Begularen  wird  darin  —  auf  etwa  700  —  geschätzt,  die  Exemtion 
melirerdr  Häuser  aus  der  Inspectionsgewalt  des  Diöcesans  angegeben, 
die  EiitwicUiling  und  Verschiedenheit  der  Orden  beschrieben,  Zeit  und 
Art  der  Unftersiiehiiiig,  die  ernst  und  eindringend  erscheint,  bestimmt, 
vor  Allem  aber  die  Geaehichte  damaligen  Klosterlebens  aus  dem  Ver- 
gleiche der  üntemuiliimgsergebnisse  au  den  Terschiedenen  Zeiten  an 
einaelnen  bervorsteobenden  Beispielen  ansobanlich  entwiekelt.  Die 
Klagen  betrete  bftufig  Tmnlniicht,  Zlakerei,  Sdnddenmadien,  nur 
in  wenigen  Stiftern  Unkensobbeit:  eine  Nonne  bekennt,  dass  ein  be- 
naobbarter  Gutsbesitser  aSoacitaTit  ^lem  ex  ea  infira  prioratnm* 
<8. 109).  Von  allgemeinem  Sttenverfall,  wie  die  nach  Kloetergnt 
Itlsteme  Begienmg  Heinrich'a  VIII.  aussprengte,  ist  hier  keine  Bede, 

W*  Loftto»  A  bistory  of  London.  Witb  [61]  maps  and 
Ulnstrations.  In  2  vols.  Lond.  1883.  8«  XX,  447;  VIU,  419  8. 
VerfL,  schon  doicb  mehrere  Schriften  über  London  nnd  Umgegend 
vortheilbaft  bekannt,  behandelt  die  natllrliche  I^agOt  die  Geschichte, 
die  Gilden,  Gewerke,  Besirke  und  Kixoben  der  Stadt,  dann  Uiddlesex, 
Westminster,  den  Tower  und  die  beatigen  Vorstlldte  nnd  hingt  Listen 
der  Londoner  Mayors,  Sheriis,  Parlamentsabgeordneten,  Pfiircen  und 
Cathedral-FronbOfe  an.  Er  verschmiht  mit  Beoht  das  Romanhafte, 
die  Anekdote,  das  von  Antiquaren  seit  dem  12.  Jh.  Erdichtete,  die 
Cnriosa  nnd  fiust  sich  über  die  so  htofig  dargestellten  letzten  Jahr- 
honderte  abeiobtlioh  knrs.  Uebergangen  ist  leider  anch  die  literarische 
Entwicklung  des  Mittelalten,  obwohl  allein  an  Büchern  und  Ur- 
kunden, die  dem  Geschicbtschreiber  naheliegen,  eine  solche  Fülle 
im  12.,  18.  Jh.  in  nnd  nm  London  entstand,  obwohl  allein  an 
St  Panl*s  (veiKl.  Stnbbs,  Bad.  IKcet  I,  XXI  nnd  über  Balf  fiL  Pnlcredi, 
einen  sonst  unbekannten  Dichter,  M^.  Soe.  Antiq.  Kormandie  XVII, 
269}  so  viele  Gelehrte  wirkten,  dass  schon  daraus  einleuchtet,  wie 
London  der  staatlicbe,  wirtbsefaaftliche  und  Bildungs-Brennpnnkt  Eng- 
lands war.  (Für  Deutsche  genügen  die  Citate  Mon.  Germ.  SS.  XXVII, 
17.  611  81.  191.  249.  859.  480;  XXVIII,  458.  527.  548.  552.  560; 
die  Annalen  von  Southwark  und  St.  Panl's  nnd  da  zuerst  veröffent- 
licht.) Für  deutsche  Gesdiicbte  erbringt  Verf.  nichts  (Erwihnung  des 
Steelyard  I,  178);  die  hanseatischen  Forschnngen  künftig  beachte 
man  Höhlbaum,  Ukb.  III,  879  —  kennt  er  nicht.  —  Auch  die  un- 
gedruckten Urknndenscfafttse  der  Stadt  berührt  er  nicht.  Vieles  wäre 
selbst  aus  bekannten  Büchern  nacbsntragen:  nicht  beuutst  sind  z.  B.  für 
die  römische  Periode  das  Corpus  inscr.  lat.  VII,  für  die  angelsächsische 


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220 


Berichte  und  Besprechangeii. 


Beda  IV,  22,  Hlothaere's,  Eadmund's,  Eadgai's  (III,  8)  Gesetze,  viel« 
Urkunden  (Birch  III.  115,  wilhrend  245  unrichtig  angezweifelt  wird) 
und  die  agsächs.  Ancuilt  n  /.u  839.  872.  806.  910.  962.  982,  für  die  auglo- 
uorraannische  die  Liberias  civiUitum  und  Leg.  Henr.  22.  —  Für  früheste 
englische  Geschichte  vernachlässigt  man  nicht  ungestraft  Stubbs, 
Ecclesiastlcal  Councils  III:  aus  S.  218  z.  B.  hätte  Verf.  lernen  können, 
dass  Essex  auch  vor  693,  mindestens  vorübergehend,  unter  Wesses 
stand.  Des  Verf.s  allgemeine  Anschauungen  sind  von  Green  beein- 
flusst,  also  teutonisch;  da  Londons  Strassenzüge  und  topographische 
Namen  fast  alle  nichtrömisch  sind,  und  Zeitgenossen  von  der  Erobe* 
rung  der  Qrossstadt  nichts  erz&hlen,  folgert  Verf.,  dass  die  Ostsachsen 
sich  wohl  In  einem  aeit  dem  5.  Jh.  TrerOdeten  Bninenplatz  ganz  anft 
Nene  einriehteten.  Aber  wenn  er  meint:  , die  BOmer  haben  moraliseh 
^ät^  ftr  das  sSehdaohe  L<mdon  getban*  (S.  75),  so  ywfpatk  er 
mindestens  das  dnroh  die  Eirebe  ftbermittelte,  dner  Stadt  doch  nneni» 
behrliohe  Urhondenwesen  und  Fremdenrecht*  IMe  Bfcirke  des  mittel* 
alterlichen  Theils  dieses  Büches  liegt  in  dem  topographischen  Wissen 
—  Tezgl.  Uber  Gnnt's  Oanal  6.  71  —  nnd  in  der  Darstellnng  der 
Verfassnagskltanpfe  im  18.,  14.  Jh.  Wer  ttber  dne  einzelne  städtische 
Eiariehtiing,  flber  die  Benrksgrenzen ,  über  die  Geschiehto  einer 
Strasse  oder  Banfichkeit  Londons  sich  nnterrichten  will,  wird  dem 
fleissigen  Verf.  flir  gute  Cütate,  z.  Th,  seltener  Sonderforsehnngen, 
nnd  die  treffliehen  Karten  dankbar  sein.  Für  jeden  noch  sichtbaren 
Alterthnmsrest  besitst  er  offenes  Ange  nnd  stellt  darartiges  warm,  doch 
sachlich  dar, » In  der  Sammlung  „Historie  towns*  (Lond.,  12*)  hat 
Verf.  soeiben  «London*  yollendet,  Terrnnthlich  eine  Tolksthfimlti^e» 
kurze  Dazstelhuig. 


IL  £uxe  Jlittheilniigen  iLber  die  literator  voa  1887-88. 

Adams  (H.  B.)  TerOfftotBohte:  The  stndj  of  histoiy  in  American 
Colleges  and  oniversities.  Washington  1888.  —  üeber  desselben  Verf  j 
Methods  of  histor.  study  (1884)  veigl.  Kalckstein,  Mttth.  ans  bist 
Lit.  XVI  (1888),  98. 

Bömisch-britische  Alterihümer  bilden  den  Gegenstand  der 
ersten  Bftnde  (Lond.  1887)  von  Qomme's  Clasitffed  contents  of  the 
Gentleman*8  Magazine  1781^1868. 

Em  ertön  Terflffenttichte:  An  introduetion  to  the  study  of  the 
middle  ages,  875—814.  Boston  1888,  8* 

Die  Zeit  des  5.  Jh.s  wird  erhellt  durch  P,  Biyer's  Ausgrabungen 
zu  Cranbome  Chase,  flber  welche  ein  Anonymus  im  Antiquaiy,  Oet  88, 
berichtet. 


« 


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England«,  Mittelalter  (F.  Liebermann). 


221 


Zur  altkeltischen  Kirche:  Für  die  Ueberliefemng .  dass  Pa- 
trick mit  Glastonbury  zusammenhänge,  führt  MacClure,  Academy 
20.  X.  88,  258  einige  keltische  Alterthümer  an.  —  J.  Newell  ver- 
öffentlicht: A  populär  history  of  the  ancient  British  chun.h ,  und 
E.  A.  Cooke:  Life  and  work  of  St.  Columba  (88.  S»).  --  Schmitz, 
Herrn.  Jos.,  Zn  Columban's  Klosterrcgel  und  Bussbucb  (Arch.  f. 
kath.  K.-Recht  1888,  209  gegen  Seebass  Zs.  f.  K.-Gesch.  VllI  [1886] 
459)  meint,  das  Columban'sche  Poenitentiale  sei  erst  um  750  verfasst, 
und  auch  die  Regel  erst  später  Coluraban  zugeschrieben;  derselbe  sei 
weder  Bussreformator,  noch  habe  er  die  Regula  coenobialis  der  ^^chotten- 
klöster  wörtlich  fixirt,  sondern  nur  eine  wohl  aus  Hy,  von  Uoiumba, 
stammende  Observanz  eingeführt.  —  Ueber  The  Culdees  handelt  C.  C. 
Grant,  Scottish  review  22.  IV.  88.  —  Von  W.  Btokes'  Irelaud  and 
the  Celtic  church  [biä  1172]  erschien  2.  Aufl.  18Ö7.  —  Marg.  Stokes, 
Early  Christian  art  in  Ireland  [bis  13.  Jh.]  wird  als  treffliches 
Handbuch  gerühmt,  Academy  21.  IV.  88,  230.  —  Ueber  die  Ogham- 
Schrift  vertrl  Acüdemy  26.  XL  87,  359.  —  Zehender,  Die  runden 
Tbürmr  la  Irland  (Nord.  Rundschau  TV  [1885]  42),  hält  diese  je 
einer  Kirche  gehörigen  Bauwerke  des  9.  — 11.  Jh.s  für  ursprünglich  zur 
Wacht,  dann  erst  zu  Glocken  bestimmt;  sie  stehen  hauptsächlich  an 
der  Ostktiste  als  Schutz  cregen  die  Dänen,  die  solche  050,  906,  1013  und 
1020  verbrannton.  —  Hinter  der  irischen  C an onen Sammlung  (ed. 
Wasserschieben)  steht  in  einer  Hs.:  „Hucusque  Kuben  et  Cu- 
cummne".  MacCarthy  (Academy  3.  XI.  88,  291)  identificirt  diese 
mit  den  725  bezw.  747  verstorbenen  Gelehrten  und  folgert,  die  Samm- 
lung sei  im  ersten  Viertel  des  8.  Jh.s  verfasst.  —  Runenkreuze  auf 
der  Insel  Man  verzeichnete  Kermode,  Catal.  of  the  Manks  crosses. 

Stanton,  Rieh.,  A  mcnology  of  England  and  Wales,  Lond. 
1887,  ordnet  dif^  Heiligen,  auch  die  bloss  volksthümlich  verehrten, 
nach  dem  Kalender  und  bringt  sorgsame  kurze  Nachricht-en  über  ihr 
Leben,  auch  mit  Wundern  und  Visionen.  Vergl.  Peacock,  Academy 
31.  iii.  öb. 

ChalraerR,  Geo.,  Caledonia  [histor.  topograph.  Samralg.,  zuerst 
1807,  nie  vollständig  erschienen].  Von  neuer  Aufl.  bisher  Bd.  L 
U.  m.  1888. 

Nutt,  Alfr.,  Studies  of  Wa-  legend  of  the  holy  Grail  erklürt 
die  Gralsage  ai.s  dem  heidnisch-keltischen  Volk  entstammt  und  später 
christlich  symbolisirt;  et  stellt  die  germanische  Heldenjungfrau  der 
keltischen  ^^t  genüber,  die  auch  in  und  nach  dem  LieV>p^vprhäitniss 
Herrin  un  l  Göttin  bleil<e,  d-m  (ieliebten  in  ihr  Land  ziehe  und  nie- 
mals Haustrau  und  Mutter  werde.  So  Atbonaeum  15.  IX  88.  346. 
wo  hieraus  2.  Th.  die  Charakterverschiedeuheit  der  deutschen  und 


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222 


Berichte  uod  Besprechangen. 


französischen  Frau  erklärt  wird.  —  Btiddhistischen  Ursprung  der 
Gralsa^re  behauptet  Bendall,  Athenaeum  22.  TX.  88,  387. 

Zur  Geschichte  der  Paliloo-raphie  erwähnt  West  wo  od  (.\cademy 
13.  X.  88,  245)  als  Schreiber  und  Maler  den  Iren  Holcundus  (Ms, 
aus  Tours),  Notker  Teuton  icus,  Luitherus  Eberhart  (S.  Gallen), 
die  Iren  Laurentius  fMs.  Dettingen)  und  Vidrug  (Ms.  Fulda), 
B.  Arno  fMs.  Salzburg),  Eutalius  (Ms.  Verona),  Aedelvald  von 
Lindistarne  als  Maler  eines  vonZadi  geschriebenen  Mr  rnnibr.  Univ., 
darin  auch  den  Iren  Oillas,  Thomas  (Abt  v.  Hohenau  750—70, 
Ms.  Trier)  A  d  alramm  us  £b.  Toa  Salzburg,  Amalric  (Ms.  Freising, 
jetzt  München). 

Aus  der  reichen  Literatur  über  Englands  Kirche  seien  ritirt: 
Hook  Church  dictionary,  14.  Autl.  1887;  Outts,  Dict.  of  th*-  Church 
of  England  1887;  Bonnej,  Abbejs  and  churcbes  of  England  and 
Wales  1887. 

Die  für  die  Bekehrung  der  Angelsach=;en  wichtige,  älteste  Vita 
Gregorii  T.,  in  Northumbrien  vor  713  vcrt;isst,  Quelle  schon  für 
Beda,  Paulus  und  Johannes  Diaconus,  weist  Ewald  nach.  Bist.  Aufs.» 
dem  Andenken  an  G.  Waitz  gewidmet.    Hann.  1886. 

Ueber  den  716  von  Abt  Ceolfrid  am  Grabe  Petri  darg*' brachten 
Bibeltext,  Codex  Amiatinns  der  Vaticana  (vergl.  N.  Archiv,  f.  Jllt. 
dt.  Gesch.  XII,  233;  XITI,  234.  668 j,  handelt  AI  Sommo  pont. 
Leone  XIII.  omn-inggio  giubil.  dclla  bibl.  Vatic.  Rom.  188*^ 

Dass  neben  Sa  -hsen  und  Angeln  auch  Frisen  sich  in  Britainiifn 
ansiedelten,  war  aus  histor.  Nachrichten  bekannt.  Auf  Veru  iiii'lt- 
scbaft  des  Inselfriesisch  mit  dem  westsJlchsischen  Dialect  macht  auf- 
merksam Bremer,  Einl.  zur  Amring.  Sprachlehre  (Lpz.  1888).  — 
üeber  die  Friesen  in  Nortbnmbrien  vergl.  Hilmer,  Zur  ali* 
northumbr.  Flexion  4. 

Maiden  (H.  E.),  The  Westsaxon  conquest  of  Surrey  (English 
bist.  rev.  Juli  88,  422)  verneint,  dass  Surrey  von  Anfang  nn  Theil 
von  Sussex  gewesen,  da  es  später  -mr  westsftcbs.  Kirche  gehörte, 
früher  als  Snssex  bekehrt  ward,  dunh  den  noch  lange  keltischen 
Anderida-Wald  von  ihm  getrennt  blieb,  Ende  6,  .Th.s,  als  Ostsachsen 
über  London  herandrangen,  von  Westsachsen  besetzt  war  und  schliess- 
licb  im  W^esten  einen  westsächsischen,  im  Norden  einen  ostsächsischen 
Dialect  s[iiieht.  —  Ans  der  natürlichen  Ortsbescbaffenheit  und  Eück- 
Schlüssen  aus  späteren  Verhillrnissr»n  lassen  sich  m.  E.  wohl  einige 
grosse  Züge  der  german.  Eroberung  Britanniens  vermuthen.  aber  nicht 
t(  iri(  Einzelfragen  erledigen,  wie  namentlich  seit  Green's  Knglish 
Uonquest  versucht  wird. 

T.  Kerslake  behandelte  Vestiges  of  tbe  supremacy  of  Mercia. 


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England,  Hittalalter  (F.  Uebemnnn). 


228 


Die  früheste  ags.  Kirche»  besonders  ibre  festlSadisobe  Mission, 
bebandelt  ansfabrliob  und  auf  der  Hobe  der  Kenntniss  und  Kritik 
Hanck,  Kirefaengescb.  Dentscblands  I  (1887)  881. 

Des  bl.  Bonifas  Ftedigten  Terfheidigt  als  ecbt  Kürnberger,  N. 
Ansbiv  f.  &lt.  dt.  Geseb.  XIV  (1888),  1. 

üeber  Sednlivs  Scottus  und  einen  ihm  nacbdicbtenden  an- 
deren Schotten  des  9.  Jh.s  gab  Hahn  (in* einer  Anzeige  von  T raube's 
Poetae  Carolin,  Monom.  Germ.  Antiq.  HI,  1886)  Nachriebt  in  Mitth. 
ans  bist.  Lit.  XY  (1887),  814. 

Heber  Alfred,  the  hero*kmg  bandelt  Blackwood's  Magasine, 
Oet.  87. 

Die  Dänen  haben  Spuren  ihrer  Ansiedlnng  in  England  im 
9.»11.  Jh.')  in  Ortsnamen  hinterlassen;  ftber  die  ans  Londons  Nshe 
handelt  Bye,  Academy  18.  II.  86,  116;  7.  IV.  241. 

Die  islSndischen  Annalen  gehen  auf  eine  um  1300  entstandene 
Quelle  zurfick,  deren  Vorlage  eine  westsftchs.  KQnigsreihe  eni- 
Inelt,  also  wohl  altenglisch  war.  So  -gk  im  Lit.  Gentr.Bl.  24,  XL  88, 
8p.  1652  Aber  6.  Storm*s  Ausg.  der  Islandske  Annaler  Christ.  1888. 

Von  Cynewuirs  Gedicht  .Schicksale  der  Apostel*  entdeckte  den 
Schluss  A.  Napier  im  Vercelli-Codez,  dem  Schatz  ags.  Poesie  (Aca- 
demy 8.  IX.  88,  158). 

Der  englische  Flotten  plan  von  1008,  wonach  810  Hiden  1  Scegth, 
d.  b.  Galeere  stellten,  wird  aufbellt  durch  das  Sheadding  auf  der 
lale  of  Man,  das  Vigfuason,  English  bist  rer.  Juli  88,  501,  als  scegth- 
thing,  als  Beurk  sur  Stellung  eines  Schiftbmchtheils  erklSrt 

Cnut  d.  Gr.  soll  nach  Saxo  Gramm,  das  Witherlagsrecht,  mit 
Strafe  strenger  Friedloeigkeit  auf  Todtechlag  am  Genossen,  geschaffen, 
dann  sich  fttr  dies  Verbrechen  mit  neunfacher  Vierngmarkbusse  ge- 
straft haben.  Diesen  Bericht  bezweifelt  Lehmann  (KOnigsfriede  der 
Nordgermanen,  Berl.  1886,  184),  weil  Svend  Aagesen  nur  eine 
Demllthigung  Cnut's  und,  in  Uebereinstimmung  mit  dem  Witherlags- 
recht, die  erste  Busse  für  Witherlagsbmch  erst  nach  1104  meldet 
—  Zu  Cnut's  IV  Heerfahrt  gegen  England  1085  mgl.  Lehmann  188. 

Die  Urkunde  Edward*s  des  Bekenners,  die  LeoMc  und  God- 
gifu*s  Gründung  Von  Coventry-Minster  bestfttigt,  Jetzt  im  British 
Museum,  beschreibt  Birch,  Athenaeum  17.  XL  88,  665. 

Ermenfried  Ton  Sitten  war  pftpstlicher  Legat  bei  Edward  und 
Wilhelm  L;  Torgl.  über  ihn  Cooldige,  Engl,  bist  rcT.  Oct.  1887. 

WyoD  (Alfr.  and  Allan),  The  great  seals  of  England,  be- 
schreiben die  190  Grosssiegel  seit  Edward  d.  Bek.  und  Teizeichnen 
die  Siegelbewahrer  und  deren  Pflichten. 

')  Vergl.  Sireatfeild,  Lincolnshire  and  the  DanCA,^J/ODÜon  1884,  8". 


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224 


Berielite  und  BesprechangcD* 


Stephen  (Sir  .lames  Fitzjnrtips) ,  A  historj  of  the  criminal 
law  of  Enfrland  (;}  Bde.,  Lond.  iö^'d.  8'^),  vernachlässigt  die  pernian. 
Reehtsgeschichte  und  deutsche  Forschung  und  bleibt  für  die  Zeit  bis 
xum  12.  Jh.  weit  hinter  Schniid's  (ies.  der  Ags.  zurück. 

Die  hauptsächlichen  Schlachten  von  Senlac  und  Bouvines  bis 
zu  Edward  III.  und  Azincourt  behandelt  G.  Köhler,  ,Die  f^nl- 
wicklaug  des  ^^iegswesens . . ,  [^1050]  bis  zu  den  Hussiteu."  Bresl. 
1886,  2  Bde. 

Freeman  (E.  A.),  The  parentage  of  (iundrada,  wife  of  William 
of  Warren  (Engl.  bist.  rev.  Oct.  bS,  080),  behandelt  eine  seit  4(>  Jahren 
umstnttt'!;'  Frage,  die  für  Wilhelm  des  Eroberers  Bezieh ulil,^  zu 
seiner  Frau,  Flandern,  Koni  und  LaniVanc  wichtig  ist.  Gundrada.  die 
Schwester  Gerbod's  des  Flämingers,  Grafen  von  Chef?ter  [Liber  df» 
Hyda,  Ordricj  heigst  ,stirps  [welcher?]  ducum"  auf  ihrem  Grabmal 
zu  Lewes  und  (vielli'irht  nur  desshalbVj  irrig  hei  Lewes'schcn  späten 
Fälschern  in  zwei  Urkunden  des  Eroberers  einmal  Tochter  des  letzteren, 
das  andere  Mal  Tochter  Mathildens,  seiner  vlämischen  Gemahlin,  ferner 
iu  einer  Urkunde  ')  ihrefs  Mannes,  des  ersten  Grafen  von  Surre}*  und 
Gründers  von  Lewes,  Tochter  dieser  Mathilde,  aber  nicht  Wilhehn's. 
Allein  diese  Urkunden  schilt  Waters  unecht .  ihre  Aussagen  wider- 
sprechen vier  Thatsachen :  1.  Warren  erscheint  nirgends  als  des  Königs 
Schwiegersohn ;  2.  er  erlässt  eine  Urkunde  tur  Cluny,  worin  Gundrada 
ohne  Beziehuno-  /nm  Königspaar  vorkommt;  3.  Gundrada's  Sohn  und 
Heinrich's  I.  Tochter  waren  nicht  etwa  in  erster  Vetterschaft,  sondern 
nur  in  ,4.  et  6.  generatione*  verwandt  (Anselm!  Cant.  ep.  IV,  84); 
4.  ein  zweiter  Sohn  Gundrada's  spielt  schon  lO'JO  eine  Kolle,  so  dass 
sie  nicht  einer  erst  1049  oder  1058  geschlossenen  Ehe  entstammen 
kann.  Dass  Mathilde  vor  ihrer  Ehe  mit  Wilhelm  Kinder  gehabt 
habe,  bleibt  also  kein  Grund  anzunehmen  ;  wie  sie  ab»  r  mit  ihm  ver- 
wandt gewesen,  so  dass  der  Papst  für  die  zwischen  11*49  und  59  ge- 
schlossene Ehe  Dispens  ertheilen  musste,  bleibt  fraglich.  —  Ein  (für 
Mathildens  drittes  Kind  erster  Ehe  früher  ausgegebener)  Friedrich 
nicht  Giindradens.  s  iuli  in  Warrens  Bruder.  —  Jene  Cluny'sche  Ur- 
kunde ist  neuerdings  r.t  i:insL^.  1 -  n  von  Duckett,  Record  evidences  .  .  . 
of  Cluni,  worin  sämmiliche  auf  Cluny's  englibcb»  Töchleistifter  be- 
zügliche T'rkuuden  (aus  Pariser  Bibl.  nat.)  erscheinen:  die  ältesten 
betreüen  des  Eroberers  Gründung  von  Battie,  andere  Bermondsej 

^)  Dms  die  ürkunde  authentbcli,  soll  au«  BaGkett,  Hist . .  of  8.  Pancra« 
at  Lewes  (Süsses  arehaeolog.  collectioi»  XXY),  worin  manebes  Ar  LooaU 
wd  Coltnrgesdi.  Wichtige,  folgen  (Athenaeum  S7.  X.  88,  559)»  aber  veigl. 

Botmd.  Athenaeum  17.  XT.  8^,  663. 

*>  fievne  des  Questions  hist.  Jan.  88,  286. 


EogUad,  lüttelaller  (F.  Liebenaum). 


225 


üater  den  durch  die  Normannen  nach  England  einj^eführteri 
Grundbesitzrechten  ist  auch  das  geistliche  Landeigenthum  .zu 
reinem  (freiem)  Almosen*  d.  h.  voller  Immunitüt.  TJeber  dessen  Ent- 
stehung in  Frankreich  handelt  Chenon,  Etüde  sur  l'hist.  des  alleux 
(Par.  1888)  S.  54,  ohne  Brunner,  Schwurgerichte  233.  zu  benutzen. 

Wilhelm  des  Eroberers  Gesetz  bestätigte  die  unter  Edward,  seinem 
^Mao'en*,  in  England  zu  Schoss  und  Loos  (»Steuer  und  Bürn-errecht) 
aufgeiiominenrn  Franzosen  bei  ihrem  Recht.  Im  Gegensatz  zu  ihnen, 
meint  Cunningham,  En?!,  bist.  rev.  Juli  88,  567,  seien  die  im  12.  Jh. 
nicht  gleichberechtif^-^ten  Weber,  Walker  und  Färber  ursprünglich  un- 
freie, von  den  eingeborenen  Städtern  eifersüchtig  ausgeschlossene  Ein- 
wanderer. 

Smith  (Sydney  S.)  behandelt  ,The  creed  of  the  Norman  and 
Plantagenet  church  concerning  papai  supremacj''  in  ,The  Month*, 
April  f.  88. 

Morley,  Henry,  bespricht  in  ,Engiish  writers,  III:  Conquest  to 
Ohancer*  die  Literatur  Englands,  auch  in  latein.  und  französ. 
S|  räche,  und  die  auswärtige,  sofern  sie  Englaud  beeintlusste,  lässt  zwar 
Eiüzelforschung  und  Kenntniss  des  Mittelenprli^ eben  vermissen,  hat 
aber  für  England  als  erster  volksthümlicher  Versuch  seinen  Werth. 
Deutsche  mögen  sich  an  ten  Brink  halten;  vgl.  oben  S.  217. 

Powell  (Engl.  hist.  rev.  Jan.  89,  87)  übersetzt  eine  nordische  Sage 
über  Wilhelm  den  Erob.  und  Swein's  Plan  auf  England,  die  hinter 
der  Jätuardhar  [Edward  d.  Bek.]  Saga  des  13.  Jh.'s  steht.  Nach  Däne* 
mark  geschicktes  englisches  Geld  bewirkte,  dass  Swein  vom  Kriegszug 
abstand,  aber  Herrscher  Englands  hiess.  Die  also  von  Dänemark  nicht 
unterstützten  ags.  Gegner  Wilhelm's  erobern  unter  Graf  Sigurd  von 
Gloucester  Ceuta,  Mallorca,  Minorca,  erfahren  in  Sicilien,  da.ss  Cou- 
stantinopel  unter  Kaiser  Alexis  von  Heiden  belagert  wird,  kapern 
deren  Flotte  Nachts,  nehmen  theilweise  von  Alexis  Wäringer-Sold  an. 
Der  andere  Theil  beansprucht  eigene  Herrschaft  und  erhillt  von  Alexis 
ein  einst  griechisches,  o.n. östlich  6  Tage  entferntes  Land.  Dieses 
erobert  Sigurd  und  nennt  es  England,  gibt  auch  alten  und  neuen 
Städten  die  Namen  London,  York  und  anderer  engl.  Orte.  Sie  holen 
ihren  KUi  lls  nicht  aus  Constantinopei,  sondern  aus  Ungarn  und  wohnen 
noch  in  diesem  trefflichen  Lande.  —  Powell  sucht  es  nahe  der  Krim 
und  identificirt  diese  Einwanderer  mit  den  im  13.  Jh.  dort  gefundenen 
Goten  [über  welche  Mon.  Germ.  SS.  XXVIU,  572]. 

Dass  Wilhelm  II.  um  1098  die  römische  Curie  bestach,  um 
Anselm's  Streit  ungefUhrlich  zu  machen,  behauptet  Eadmer.  Dies  be- 
stfttigt  eine  Satire  auf  Urban  II.,  bei  v.  Pf lugk-Harttung,  Iter 
Deutscbe  ZtttMhr.  t  GMcUobtow.  im,  IL  1.  15 


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Beliebte  and  fieapreehimg«D. 


Italicam  447:  «tellus  Anglicu,  in  qua  renes  Albini  (d.  Ii,  des  heiligen 
Weisspfenuigs)  sepulti  astruuntiu-,  ad  vos  respicit". 

Schmitz,  Mitth.  aus  der  histor.  Lit^r.  XV  (1887)  117  erklärt 
sich  mit  meiner  Schritt  ,  Anselm  von  Ganterbory  and  Hugo  von 
Lyon*  (Hann.  1880)  einverstanden. 

Die  englische  Legation  Guido's  von  Vienne  |1100]  zeigt  M. 
Maarer 's  fleissige  Dissertation  „Calixt  II."  (Münch,  i8öüj  48  im 
Rahmen  der  gesammten  Bior^raphie.  Freundschaft  oud  entfernte  Ver- 
wandtschaft mit  Anselm  waren  zu  l>etonen. 

Innocen/  Tl.  berichtet  8.  Juni  1133  Heinrich  I.  seine  Noth, 
gleich  nach  Lothars  Krönung,  und  f  rbittet  Geld  in  einem  Briefe,  den 
ieh  N.  Archiv  f.  alt.  dt.  Gesch.  188i#  abdruckte. 

Ein  von  König  Ötephan's  Sohn  Wilhelm,  vielleicht  zu  Christ- 
church  (Hants.)  geprägter  Denar  lag  der  Numismatic  societ^  vor; 
Athenaeum  27.  X.  88,  558. 

Ueber  die  frühesten  in  Schottland  gant^baren  auswärtigen 
Münzen  and  die  erste  einheimische  Prägung  unter  David  I.  vers^l. 
Athenaeum  23.  VI.  88,  799.  —  Bums,  E.,  verötVentlichte  Coinage  of 
Scotland  from  David  I.  to  the  union;  Lond.  1888.    3  Bde.  4«. 

Die  Pipe  EoU  Society  bat  die  englisohen  £xcheqaerrollen  ll^H 
biß  11*'»5  edirt. 

Im  Interesöc  König  Heinrich 's  II.  und  Gilbert  Foliot's,  Bischofs 
von  London,  war  an  der  römischen  Curie,  im  Wesentlichen  gegen  die 
Partei  Frankreichs  und  Thomas  Becket's,  ein  Engländer  David  um 
1170  thätig,  über  den  am  Besten  Stubbs,  Rad.  Dicet.  I,  XLIX— LTTI 
handelt.  Ausser  Jaffe-Löwenfeld  Nr.  11  710  8  915—8  sind  über  ihn 
zu  vergleichen  die  von  mehreren  Cardinftlen  der  englischen  Partei  an 
Künig  und  Bischof  für  David  geschriebenen  Empfehlungsbriefe  bei 
Pflugk-Harttung,  Jter  Italicum'  8.  490—8.  733. 

Ueber  den  Jungen  König"  Heinrich  (III.), Sohn  Heinrich's U., 
isammelt  Stellen  Toynbee,  Academj  21.  IV.  88,  274. 

, Fragments  d'une  vie  de  S.  Thomas  de  Cantorb^ry  en  vei*8 
accouples*  ed.  Mejer  für  Soc.  des  anciens  tt  xtt's  fran^ais,  ist  von  einem 
Engilluder  am  1220  aas  dem  Qaadrilogus  übersetsit,  also  historisch 
werthlos. 

Gesta  Henrici  11.  war  ein  Bach  der  Abtei  Readiug  laut  ihrem 
Catalog  des  15.  Jh.'s  (Engl.  bist.  rev.  Jan.  88,  113)  betitelt:  falls  der 
sogenannte  Benedictus  abbas  gemeint  war,  fehlte  also  anch  in  dieser 
Hs.  der  Veri'assername. 

Heinrich  II.  gab  La  Ch  ar  i  t  e- sur-Loire  (Cartulaiie  de  La 
Cb.  s.  L.  pai"  Lespin  asse,  Nevers  1887.  8°)  zwischen  1154  u.  61 
Zollfreiheit  and  za  Bur  zw.  1170  a.  80  Besitzbestätigang.  Dieses  Stift 


£ngiand,  Mittelalter  (ß.  Liebermann). 


227 


hatte  zu  Bermondsey,  Nortbampton,  Pontefract,  Daventry  und  VVeulock 
Prioreien.  Ijetztere  klagt  um  1162 — 5  dem  Mutteihause ;  die  Hörigen 
wollen  [wohl  weil  mit  Fronden  überbürdet]  einen  anderen  Prior  in 
Werlock  einsetzen,  verschaffen  sieh  königliches  Writ  an  den  Sheriff, 
weigern  sich  den  Streit  durch  Grafschaftsbarone  und  Priorats-Preisassen 
schlichten  m  lassen,  werfen  dem  Kloster  die  falso  entliehenen]  Acker- 
geriithe  hin,  greifen  die  Procession  der  Mönche  thätUch  an,  unter- 
werfen dann  zwar  ihre  Klage  einem  Schiedsgericht  von  (i  Mönchen 
und  4  Rittern,  das  sie  , in  misericordiam  prioris"  verurtheilt,  und 
nehmen  die  Ackerarbeit  wieder  auf,  erlangen  aber  einen  günstigen 
Entscheid  von  La  Charite,  —  Der  Hörigen  Geschlossenheit  und  Un- 
abhängigkeit von  Henenwillkür  sind  merkwürdig.  Dieser  Brief  stand 
früher  in  Bibl.  de  l'Ecole  des  Charles  I,  3,  565. 

Die  Gedanken  über  unumschrilnktes  KSnigthum  bei  Glan- 
YiUa,  Bracton,  Fortescue  *)  erörtert  im  Zusammenhang  mit  denen  der 
Nachbarpolitiker  Koser,  Hist.  Zs.  hrsg.  v.  Sybel  LXI  (1889),  249. 

Die  älteste  Wal  Iis  er  Poesie,  z.  Th.  dunklen  und  spurenhatt 
heidnischen  Inhalts,  gab  aus  der  frühesten  wülschen  Hs.,  saec.  12  med.- 
ex.,  neu  heraus  .1.  G.  Evans:  Facsimile  [autotyp]  of  the  ßlack  bouk 
ot  Cai  tiiarthen  with  a  paiaeogr.  not©,  Oxf.  1888  (Welsh  texts).  [Athe- 
naeum  20.  X.  88,  514.] 

Ball,  J.  T.,  Histor.  review  üf  tlie  legislative  Systems  operative 
in  Ireland  1172—1800  (Lnud.  1888)  wird  von  Dunlop,  Academy 
8.  IX.  88,  147  als  populär  und  unparteiisch,  aber  nur  für  die  Neuheit 
als  vollstündig  gelobt.  Dass  Johann  1177  König  von  Irland  ward, 
dass  die  Vorladung  zum  Parlament  bis  zu  Heinrich  VI.  von  Statt- 
halter und  Rath,  spilter  nur  von  jenem  ausging,  lasse  Ball  uner- 
w&hnt,  stelle  aber  Poynings' Recht  (1494 j,  wonach  von  der  Regierung 
u.  a.  Berufung  und  Gegenstand  des  irischen  Parlaments  abhingen, 
richtig  als  vom  Iren-Parlament  selbst  gegeben  dar.  —  Richey  ,A 
Short  hist.  of  the  Irish  people  down  to  the  .  .  .  plantation  of  Ulster*, 
Neudruck  von  Vorlesungen  1869  f.,  wird  für  Verfassungs- ü rsprüuge 
gelobt. 

Die  Pflugsteuer  von  1198,  ein  Fortschritt  in  der  Verwand ang 
der  Geschworenen- Vertretung  auf  die  Einschätzung,  war  nur  im  Plan 
bekannt.  Von  den  damals  durch  die  Regierung  über  ganz  England 
hin  aufgenommenen  Urkunden  weist  nun  Round  (The  great  caru- 
cage,  Engl,  hist,  rev.  Juli  88,  501)  Theile  nach,  und  zwar  die  Ein- 
schätzung des  jährlichen  Geldertrages  der  Tenures  by  serjeanty,  im 

')  üeber  Plummers  Ausg.  von  dessen  Govcmance  of  England,  mit 
Einleitung  über  1399—1483,  s.  Revue  Ufllor.  Sept  $8,  leO. 


228 


Berichte  und  Besprechaogen. 


Testa  de  Nevil  (Lehensverxeicliniss  13.  Jh/s,  hrsg.  1807),  weiciies  die 
Zahl  der  Canieaten,  ihren  Werth,  die  Namen  der  Lehensträger  an- 
gibt. Als  Erfolg  der  neuen  Katastriruug  galt  bisher  weit  sf^härfere 
EinschSltznng ;  allein  wenigstens  eine  Probe  ergibt  im  Gegentheil  Ver- 
lust des  Fiscus  gegen  früher.  Round's  Icrnere  Behauptung  wird  von 
Kate  Norgate  (Carucage,  Engl.  bist.  rev.  Oct.  88,  702)  widerlegt; 
der  Name  Carucagium  ist  nit^ht  erst  auf  die  Zeit  nach  1220,  als  die 
Schatzuntrsgrundlage  vom  Landmass  (carucata'1  auf  den  Pflug  (caruca) 
verschoben  worden  sei,  anwendbar,  sondern  begegnet  schon  1217;  der 
Schatzungsmassstab  heisst  schon  1200  Caruca,  andererseits  kommt  in 
Testa  de  Nevil  Caruca  terre  vor:  die  synonymen  Wörter  erlauben 
also  nicht,  eine  Verschiebung  <]«  r  EinschätzungscrnindlafTf»  anzunehmen. 
Norgate  sieht  in  der  Steuer  eine  Gleicbmachung  der  bisher  schwanken- 
den Carucata:  auf        Acres  wird  fortan  ein  Pflug  gerechnet. 

Langlois  (C.  V.)  veröffentlicht  einen  Brief  aus  Rom  vom  eng- 
lischen Agenten,  Hugo  Abt  von  Beaulieu,  an  König  J  o  b  ann  Jan.  1216 
(Revue  historique  Juli  88,  318):  Innocenz  III.  erhielt  am  15,  Jan.  ein 
Schreiben  der  Gräfin  von  Cbampafrno,  sio  sei  von  Ludwig  (VITI,)  um 
Hilfe  zum  Zug  gegen  Encrlnud  u^'  l^  tt-u  und  aui  ihre  igi  l  unL';  heraus- 
gefordert worden,  habe  aber  bei  Philipp  II.  Kccbt  bekommen.  Inno- 
cenz sinnt  wegen  Belagerung  Accods  auf  Frieden  und  schickt  dess- 
halb  Legaten  [Walo]  nach  England  statt  des  England  [zur  Magna 
Charta-Forderung]  aufregenden  und  bedrückenden  Pandulf. 

Des  Capit'iins  und  hlstor.  Protessors  Mont.  Burrov^s  Geschichte 
der  Cin(iue  Ports  wird  als  lehrreich  nrplo))t.  Diese  Häfen  Hastini^s, 
Sandwich,  Dovei  .  Romney,  Hythe,  spült  i  mcheisea,  Rye,  bisweilen 
kleinere  Mittrlieder  iu  der  Nähe,  beherrsihten  um  das  13.  Jh.  den 
Canal ,  versahen  dt-n  Küstenhaiide! .  vf^rtluidiL,'1ea  England  am  ver- 
wundharsien  Punkt  und  vermittelten  den  \'erkehr  mit  dein  Festland. 
Das  Zurückweielion  der  »See  und  der  Westliandel  raubten  ihnen  jede 
Wichtigkeit  (Academv  27.  X.  88,  265).  Ihre  Corporirung  zur  Flotten- 
station mit  b  siei  rteedienslptiicht  weist  Verl.  Edward  dem  Bekenn^  r  zu. 
Dagegen  betont,  m.  E.  richtig,  Athenaeum  3.  XI.  88,  586  mehr  das 
normann.  Element  in  Namen,  Amt  und  Geschichte;  hier  wird  ein 
Breve  ,baronibus  regis  de  Hastiugg'  (?  1137)  citirt.  wonach  diese  über 
Yarmouth  herrschen,  schon  den  Häfen  vorangehen  und  neben  den 
Tenentes  in  capite  stehen. 

Die  Universität  Oxford  entstand  nach  H.  Rashdall  (Afadeniy 
2.  Vi.  88,  378;  4.  VIII.  88,  72;  18.  VIII.  88,  104)  aus  Emwanderung 
Pariser  Studenten  1167:  damals  „Francia  alieuigenas  scholares  abegit*; 
und  Heinrich  II.  rief  englische  Pfründner  zwisrbon  1164:  u.  9  in  drei 
Monaten  zurück.    Dass  diese  Zurückkehrenden  Oxford  vergrüsserten, 


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Englind,  MiUelalter  (F.  Liebennann). 


229 


ist  eine  werthvolle  Combination ;  dass  sie  es  g  r  ü  n  ^1  p  t  c  n  ,  bezweifelt 
Holl  an  d  (Acaderay  21.  VII.  88,  40)  an  der  Hand  /w.  i.  i  Nachrichten 
ra  1133  bezw.  1149  über  frühere  Oxforder  Lehrer  Hob.  rt  PuUeyn 
und  Vacarius.  Dass  letzterer  1149  zu  Oxford  gelehrt  habe,  weist 
Bashdall  ab  als  Confusion  des  Gervas  von  Canterbury  (aus  Johann 
von  Salisbury's  Nachricht  über  Vacar's  Lehrthütigkeit  zu  Canterbury 
und  aus  Oxfords  Ansehen  zu  Gervasens  Zeit).  Er  betont  sicher 
mit  Recht,  das^  dio  ErtstnlmTir?  der  Universität  aus  dortiger  Kloster- 
schule oder  aus  EirK  r  jedenfalls  kurzlebigen  Rechtsvorlesuug  nur 
grandlos  angenommen  werde,  und  verdient  für  die  fleissige  S^amm- 
lung  der  Stellen  lc))hnften  Dank.  Dass  bald  nach  1108  Oxford  blühte, 
ist  damit  erwiesen  :  nui  wird  überall  die  Nachricht  (in  Giraldus'  Instruc- 
tio)  über  den  Hebraisten  Robert  von  Cricklade,  den  Oxforder  Prior,  über- 
sehen. Wenn  aber  Rashdall  die  Aehnlichkcit  der  Verfassungsgeschichte 
von  Oxford  und  Paris  für  sich  anführt,  so  Ulast  sich  diese  auch  anders 
erklären:  Georg  Kaufmann,  Gesch.  der  deutschen  UniversitUten 
(I.:  Vorgesch.  Stuttg.  1^88:  S.  308—22  en-Hsche),  meint,  Oxford 
habe  die  Corporation  der  Magister  unabhängig  von  PariR  und  viel- 
leicht früher  entwickelt,  ahme  nicht  erst  seit  der  Auswandeiuni:  aus 
Paris  dessen  Statuten  nach,  besitze  schon  1214,  laut  ältester  Urkunde, 
feste  Ordnungen,  unterstehe  freilich  für  das  nilchste  Menschenalter 
kirchlicher  Übi  igkeit  (Kanzler,  Bischof  von  Lincoln  oder  Legat).  Kauf- 
mann erklilrt  aus  ähnlichen  Verhültnis.scn  die  Verwandtschaft  von 
Paris  und  Oxford,  die  er  in  folgende  Punkte  fasst:  ein  vom  Diocesan 
bestimmter  Geistlicher  (Domkanzier)  beaufsichtigt;  das  Recht  fusst 
auf  geistlicher  Gerichtsbarkeit  (nicht  Fremdengesetzgebung);  Theologie 
und  Philosophie  werden  bevorzugt;  die  Magister  (nicht  die  Scholaren) 
verwalten  die  Universitiit;  sie  leben  von  Pfründen  und  Freistellen 
(nicht  Schülersold) ;  die  Weltgeistlichen  finden  an  Collegien  Rückhalt 
zum  Studium.  Die  Verschiedenheit  bestehe  darin,  dass  in  Paris  mehr 
der  Papst,  in  Oxford  mehr  Kßnig  und  Stadt  eingreifen,  dass  die  Stadt 
Oxford,  schwacher  als  Paris,  meist  der  Universitiit  unterliege,  dass 
Oxford  und  Cauibridge  die  Bildung  fernerer  Universitilteu  in  England 
hindern .  dass  Oxford  Organisation  und  Aemter ,  z.  B.  Abstimmung, 
Kanzler,  Procuralor,  Collegien,  selbst  bei  gleichen  Namen,  verschieden 
ausbilde  und,  trotz  heftigem  Parteigegensatz  zwischen  Nord  und  Süd, 
weit  nationaler  bleibe.  —  Cambridge,  1218  urkundlich  naehweisbar, 
1231  zahlreich,  auch  vom  Festland,  besucht  und  fest  geordnet,  1261 
bei  innerer  Rauferei  vom  König  gerichtet,  gilt  schon  im  13.  Jh.,  nicht 
erst  seit  dem  päpstlichen  Privileg  von  1318,  als  Oxfords  Vollschwester. 
Ihre  Verfassung  ist  dem  älteren  und  berühmteren  Oxford  ähnlich,  aber 
einfache  Nachbildung  nicht  anzunehmen.  Ein  päpstlicher  oder  kaiser- 


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230 


Berichte  nnd  BesprechaofMi. 


lieber  Stiftungsbrief  erschien  für  die  Universitiiten  Englands  nicht  als 
noth wendig.  —  lieber  die  Universität  Stamford  sprach  Wood  (in 
Cambridge  antiq.  soc. ;  Acadomy  17.  XT.  88,  324):  sie  besass  vielleicht 
nicht  alle  Facultäten,  ist  trotz  Sagen  von  hoboYii  Alter  erst  nach  1250 
authentisch  nachweisbar  (das  älteste  Collerj  war  das  der  Karmeliter, 
das  der  Gilbertiner  von  1292),  lebte  von  Secessionen  aus  Oxford  und 
Cambridge  nnd  ward  auf  deren  Betreiben  1335  durch  die  Regierung 
unterdrückt.  —  Als  Zahl  der  Oxforder  StndpnfpTi  gibt  Richard 
Fitz  Ralph  (f  1360)  30000,  Wyclitf  gar  6UÜUU;  btidr^  erklürt  tur 
unmöglich  Poole,  Engl.  bist.  rev.  Juli  8ö,  575.  —  .Matthias  Döring, 
der  Minorit'.  der  in  Oxford  studirte,  und  der  fingnle  Hriefwechsel 
mit  Prag  und  i'aria  über  das  Schisma,  um  1381,  wird  behandelt  von 
Gebhardt,  Hist.  Zs.  hrsg.  v.  Sybel  LIX.  251.  -  Für  die  Oxford  histo- 
rical  Society  wird  das  Register  of  the  üniversity  of  Oxford  ge- 
druckt: Baad  I  (löö4),  von  l^oase,  gibt  die  Matrikel  von  1449 — 1571; 
Bd.  II  (1888),  von  Clark,  die  bis  1622. 

Für  die  Geschichte  der  englischen  Gesellschaft  im  Mittelalter 
macht  ein  russisches  Werk  von  Paul  Vinogradoff  (Petbg.  1887) 
Epoche.  T)a  es  nächstens  englisch  erscheinen  wird,  sei  jetzt  nur  auf 
KovaU  wsky's  eindringende  Kritik  Law  ^uarterly  rev.  Juli  88,  266 
verwiesen. 

Mai  tl  and  untersucht  (Engl.  bist.  rev.  Juli  88,  417):  Who  were 
the  suiiors  to  the  county  court?^  Becta  (Ptiicht  zum  Localgericht 
zu  erscheinen)  hattet  nicht  an  jedem  Freigut,  sond»  i  n  an  Im  stiuiinten 
Gütern ;  die  Zahl  der  Suitors  steht  also  fest  und  wachst  aucii  nicht 
durch  Theilung  eines  Lehens,  ubwuhi  dadurch  der  Adlicbe  der  ein 
Hundred  besitzt,  gern  mehrere  Sectae  schalen  und  damit  vermehrte 
Aussicht  auf  Strafgeld  bei  deren  Nichtbefolgung  gewinnen  möchte; 
die  Grafschaftsversanmilung  ist  wenig  z,ahlreich.  Wohl  aber  kann  ein 
Aftervasall  den  Herrn  vertreten,  was  oft  seine  einzige  Leistung  diesem 
gegenüber  bildet,  und  eine  Secta  kann  in  Theile,  z.  B.  m  x.  wci  Gerichts- 
dienste zu  je  0  Monaten,  zerfallen.  —  Bei  Wiederbelebung  der  Local- 
gerichte  legte  Heinrich  I.  die  Secta  allen  dtu  Freigütern  auf,  die  oder 
deren  Herren  keine  Immunität  durch  Urkunde  oder  Verjährung  be- 
sassen,  nicht  etwa  i»loss  den  Tenentes  in  capite,  sondern  oft  kleinen 
FreibaufTD.  Müssige  Frage,  oli  alle  Freisassen  erscheinen  durften: 
jeder  kaiti  ungern,  und  wer  oft  freiwillig  gekommen  wäre,  lief  Gefahr, 
durch  Gewohnhoitsreclit  zum  Kommen  ptüchtig  zu  erscheinen. 

Der  rülii  i^T  AniK^uar  Walter  K  ye  plant  (Academy  27.  X.  88,  273; 
Athenaeum  -7.  X.  88,  557)  eine  Feet  of  fines  —  Society.  Die  Pedes 


Vergl.  Round  in  Arcliaeolog.  review  b.  VIL  88. 


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EnglMd»  Mittelalter  (F.  Liebermaun). 


231 


fininm,  von  denen  Hunter  nur  die  trübesten  1196 — 1215  (1835 — 41) 
druckte,  sind  namentlich  fUr  Localgesch.  nnd  Genealogie  wichtig. 
Rye  will  sie  bis  zu  Riebard  III.  fuhren ;  er  veröffentlichte  bereits  die 
fftr  Kortulk;  Kent,  York,  Gambriilgeshire  sind  im  Dmck. 

Die  Rollen  der  englischen  Könipe  für  Gascogne,  von  denen 
Fr.  Michel  1885  den  I.  Band  fiir  1242—54  herausgab,  setzt  Lang- 
lois  zu  drucken  fort  (Revue  des  quest.  bist.  «Tan.  89).  —  Derselbe  gab 
in  Eibl,  de  l'ecole  des  chartes  XLVni  (1887),  535  „Rouleanx  d'arrßts 
de  la  cour  du  roi  au  XI II*^  s."  die  für  den  König  als  Herzog  von 
Guienue  angefertigten  Berichte  über  dit  seine  Lehen  betreffenden  Ver- 
handlungen des  tranzos.  Gerichts.  Langlois'  Textes  relatifs  ä  l'hist. 
du  Parlament  ju.squ'cn  1314  enthalten  S.  187  ff.,  199ff.  (letztere  un- 
edirlj  auch  spätere  Urkunden  zu  französ.-afjuitanischen  Beziehungen. 

,Bracton's  Notebook,  a  collection  of  cases  decided  in  the  King's 
courts  during  the  reign  of  Henry  III.,  annotated  by  a  lawyer  of 
that  time,  seemingly  Henry  of  Bratton',  gab  F.  W.  Maitland  (Cambr. 
1888,  3  vols.  8**)  heraus.  Diese  Sammlung  lieferte  Bracton  die  Bei- 
spiele för  sein  Rechtsbuch;  neben  diesem  literarischen  hat  sie  einen 
bedavtonte  Werth  fttr  B«eht  und  Geschichte,  denn  die  Originale 
ihrer  BÜMekUlfike  tind  s,  Th.  wloren.  Vgl.  Vinogradoff,  Law 
qnart  rev.  Oct  88;  nad  Uber  to  Beohtsbnohs  Interpolationen  April  85. 

Die  vor  dem  Londoner  Court  of  Hneting  1252 — 1717  regi* 
etrirten  ürkanden  zu  Gunsten  Londoner  Bürger  ttber  Land  in  der  City 
nnd  deren  Gfitem  hat  B.  B.  Sbarpe  ausgezogen.  Der  Ansnig  ans 
den  Tor  1860  datirten  Testamenten  soll  nftobstens  ersebeinen  (Atbe- 
naenm  27.  X.  88,  554). 

Das  Begister  des  Gnido  Fnlooie,  Gardinalbisohofc  yon  Sabina, 
Ar  1264p  da  er  Legat  in  England  war,  weist  in  spBtw  Copie 
der  Begesten  demens'  IV.  naeb  Bibl.  de  T^le  des  cbartes  XLIX 
(1888),  256. 

Mittelalterliobe  Hss.  zu  King 's  Lynn  und  beim  Grafen  tob 
Dartmontb  Teiseiebnen  die  X.  und  XI.  Beports  of  tbe  Gommission 
of  bistorieal  mss.  1868. 

Znr  Kritik  des  Matbetos  Paris  dient  Felten*s  Kacbweis  (Papst 
Gregor  IX.,  Freib.  1886),  dass  Jener  das  Alter  des  Papstes  nnd  des 
DinenkOnigs  Waldemar  am  drei  Jabrzebnte  übertreibt. 

»nllDCf  (Shtarotb)  Hebrew  deeds  of  Englisb  Jews  before  1290* 
edirte  Davis  1888:  es  sind  290  Urkunden  (Scbnldscheine,  Heiratbs- 
▼ertrlge,  GescbSfte  in  H&nsem  nnd  Land)  ans  Norwieb,  Nottingham, 
Lincoln,  Canterbniy,  London,  York,  Oolcbester,  Oxford,  Winchester, 
wichtig  fttr  Genealogie,  Topographie,  Privatrecht  Vergl.  Nenbaner, 
Engl,  bist  rev.  Oet  88,  771. 


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232 


Berichte  und  iie^prechungen. 


,Paper8  md  at  tlie  Anglo*Jewi8li  historicil  eibilntioa  1887' 
enthalten:  Jaeob  «The  Londoa  Jewty*  mit  Aonaleo  der  engt  Juden 
seit  1070  >);  Wolf  Jaden  in  England  TereiiiMlt  1290—1656;  Rye 
Judenvexfolgung ;  Oross  eisebOpft  die  Geedi.  des  Jaden-Bidieqiien. 

Ueber  Lea'«  Hiet  of  the  inqniaitioa  gibt  Aeton  einen  geist- 
reichen, auch  Ar  deutaehe  Beiobsgesohidite  wiobtSgen  UeberbUefc  in 
Engl,  bist  rev.  Od  88,  778. 

,0n  the  traditionary  aeconnts  of  the  death  of  Alezander  HL' 
TOn  Sehottland,  1286,  handelt  81c ene  (nrsprttnglieh  vor  der  Soc  of 
aaüqnariee  of  Sootland  1886).  Früh  Bchmfidcte  dte  Sage  daa  Ende  des 
leisten  eingeborenen  KOnigs,  der  wahrecbeinliefa  beim  Bitt  anf  dem 
Strandeaade  etilrste,  ans:  Die  wilde  Propheieitag  Thomas  des  Beimers 
ist  Slter  als  die  Nachricht  vom  Stars  Uber  die  Klippe,  die  erst  im 
16.  Jh.  aaftritt  (Archer,  Engl,  bist  lev.  Oct.  1888,  862). 

Dem  Enb.  Johann  Peokham  von  Ganterbnry  (1279—92)  wid- 
mete  Johann  yod  Bologna  ein  Formelboch;  «n  Ms.  beschreibt  Hbl. 
de  l'äeole  des  diartes  XLIZ  (1888),  256. 

Kttnigia  Eleonore  aas  Castilien  starb  1290  sa  Harbj  (Notts.) 
Urat  Stevenson  (Engl,  bist  rev.  1888,  315),  der  Enb.  Johannis  von 
York  «Ordinatio*,  dort  eine  Kapelle  an  baoen,  abdroekt. 

Edaard*8  I.  Geschenke  an  Bonifa s  Vm.  vermerkt  des  letitecen 
Schatzregister,  ed.  Molinier,  Bibl.  de  T^le  des  cbartes  XLIX 
(1888),  228:  wichtig  aach  ftr  Englands  Eanstgeschichte. 

Ueber  die  Papiere  der  Familie  Hamilton  sdt  1315,  die  für 
Oesch.  der  Feadalität  and  Westsohottlands,  haaptsSdilieh  jedoch 
in  der  Neazeit  wichtig  Bind,  handelt  Athenaeom  22.  XIL  88,  849. 

Den  Reimchronisten  Bobert  von  Gloacester  (s.  diese  Zs.  I, 
466  f.)  identificirt  Cooke  (Atbenaeum  12.  V.  88,  600;  80.  VI.,  828) 
mit  dem  gleichnamigen  Hweforder  Domherrn  (sdt  12S0)  and  (1299 
bis  1821t)  Ciapitelkanzler,  der  seine  and  seiner  Kirche  Kaaaere  Ge- 
Bchftfte  th&tig  and  gescheit  besorgt  hat').  Wright  antwortet  (Athen. 
19.  Y.,  680;  14.  Vn.,  64),  er  sehe  keinen  Grand,  diesen  oder 
andere ')  Roberts  von  Gloacester  Ar  den  Dichter  sa  halten.  (Er  hilt 
übrigens  daran  fest,  das  Stück  bis  sa  Heinrich  I.  geh9re  «nem 
anderen  Verf.)  Daes  der  Dichter  1265  in  Hereford  gewesen,  folgert 
Cooke  aas  Vers  11540  if.  grandloR;  ich  habe  aach  sonst  nabh  Wahr^ 
scheinlichkeit  f&r  Hereforder  Ursprung  vergeblich  gesacht;  dass  aocb 

')  Neubauer  tadelt,  das«  Leges  Edwanli  Conf.  29,  48  übersehen  sind. 
Allein  [sog,]  Thnoflori  Poenitentiale  ist  nicht  en^jlisch. 

»)  Hardy-Lo  Neve .  Fasti  eccl.  Angl,  l,  492.  509.  532.  Household  of 
^     Swiniield  (Camd.>n  Soc.  lso4)  p.  XCVIII. 

')  S,  z.  Ii.  index  zu  Ilnrdy,  Fasti  u.  Delpit,  Docuni.  franv-  Ii  17. 


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England,  Mittelalter  (F.  Uebenntiiii). 


St.  Peter's  Gloncester  als  Heimath  des  Werkes  nicht  erweisbar  sei, 
habe  ich  Mon.  Germ.  SS.  XXVIII,  663  betont. 

The  poems  of  Laurence  Mlnot,  über  englische  Zeitereignisse 
1380—52,  edirte  neu  Hall  fiir  die  Oxforder  Clarendon  Press  1887. 

Zu  Ed  ward *8  III.  Zug  gpfjen  Frankreich  1338  half  auch  Erzb. 
Balduin  von  Trier.  Urkunden  über  dazu  von  Trier  besoldete 
Ritter  und  über  die  Einlösung  der  an  Trier  verpfändeten  englischen 
Krone  bringt  Lamprecht,  Deutsches  Wirtbschaftsieben  111«  425.  428. 
480  ff.  435. 

Luce's  Ausgabe  des  Froissart  für  Soc.  de  Thist.  de  France 
reicht  mit  Bd.  VIII  bis  1377. 

üeber  den,  weil  mit  Frankreich  verschworen,  1377  zu  Bordeaux 
hingerichteten  Guillaume  Sans  de  Pomroiers  handelt  Grellet*Bal- 
guerie,  Arch.  bist,  de  la  Gironde  XXVI  (1888). 

Zur  Gesch.  Ed  ward's  III.  und  seiner  drei  Nachfolger  sind 
wichtig  Moranville,  Extraits  des  journaux  du  trteor  [Frankreichs] 
1345—1419  in  Bibl.  de  l'^le  des  chartes,  1888,  p.  368. 

Legends  of  the  saints  in  the  Scottish  dialect  of  the  XIV'*>  cty. 
edirte  W.  M.  Metealf e  (The  Scottish  text  society)  1888.  Er  gibt 
Horstmann  nicht  zu,  dass  Barbour  ihr  Verfasser  sei  (Academy 
6.  X.  88,  220). 

Im  Kriege  gegen  Brabant  und  Frankreich  war  Jülich-Geldern 
um  1386  mit  England  Terbündet.  VergL  R.  Ernsing,  Wilhelm  II. 

von  Jülich.  1885. 

Zum  i^olychronicon  Ranuiphi  Higden,  das  seit  1865  ftkr  die 
Rolls  Series  herausgegeben  wird,  druckt  im  9.  Bande  (1886)  Lumby 
die  Fortsetzung  1381 — 94  von  Johann  Malveme,  einem  Mönch  von 
Worcester.  In  der  Einleitung  verzeichnet  er  das  Walsingham  gegen« 
über  Abweichende.  Creighton  in  Engl.  bist.  rev.  Oct.  88,  789  tadelt 
die  Ausgabe.  Für  die  Kritik  damaliger  Geschichtschreibung  ist 
wichtig,  dass  die  Lancaster'sche  Partei  die  Chroniken  ,corrigirte* ;  S.  37. 

Loserth,  der  in  ,TIus  und  Wiclif"  (Prai;  1884)  bewiesen  hatt4», 
dass  Huss  den  WicHf  auch  in  dem  AngriÜe  auf  die  todte  Hand 
wörtlich  abschrieb,  druckt  1886  Wiclif s  Tractatus  de  ecclesia  mit 
dem  auf  Jobann  von  Gents  Befehl  für  das  Parlament  von  1378  ge- 
schriebenen Pariiphitt  über  das  Westminster-Asyl. 

Wiclif's  Lehren  sind  um  1400  in  Böhmen  eingebürgert;  auf 
sie  und  die  darüber  hinausgehenden  Lollarden  möchte  Haupt  die 
ihnen  gleichen  Theilo  des  Systems  der  Taboriten  zurücktühren,  wenn 
er  auch  deren  Zusammenhang  mit  den  Waldensern  nicht  bezweifelt; 
über  diese  handelt  er  in  Hist.  Zs.  hrsg.  v.  Sybel  LXI  (1889),  39.  In 
Schlesien  wirkte  für  Wiclifs  Lehre  bereits  1398  v.  Stephan,  ein  früherer 


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234 


Bericlkte  und  Bespreohangen. 


Oxforder  Student,  unter  den  Taburiten  Johann  der  Deutsche  von  Saaz, 
gewonnen  von  dem  einst  mit  Cobham  verschworen  gewesenen  Magister 

Vdyne. 

Dass  Jacob  I.  als  englischer  Gefangener  1416  ScbottlaDd  besucht 
habe,  bestreitet  Athenaeum  17.  XI.  88,  665. 

Joubert  in  Hist.  de  St.  Denis  d'Anjou  (1887),  Hist.  de  Menil 
et  de  ses  seigneurs  (1888),  Le  ch&teau  de  Ramefort  de  Gennes  (1888), 
Une  tentative  des  Anglais  contre  Gb&teaa*Gontier  1421  (1888),  be- 
handelt  die  cngl.-franz.  Kriege,  nam.  in  Anjon,  1868 — 1441. 

Oanet  behandelt  Jeanne  d*Arc  et  sa  nüssion  nationale  1887. 

Domremy,  Der  Qelmrteort  der  Jeanne  d'Are,  Hldet  einen  Tbeii 
der  «GhfttelleDie  de  YanoonleiiTS,  enolav»  relerrnnt  d«  grand  fief  de 
GhaiDpagiu'%  naeh  Luoe;  Bevne  dea  qnertUma  bist  Jan.  89,  807. 

Gbapotin,  La  gnerre  de  eeat  aaa,  aohfeibt  (gegen  Laee)  San* 
dang  und  Tod  der  Jeanne  d'Are  nioht  der  BlYalität  twiaoben  Fran- 
cislcanem  nnd  Dominikaneni  zn;  Berne  biet.  Dee.  88,  418. 

Die  britiaoben  Gonoilien  dea  15.  Jb.'a  atellt  HergenrOtber 
dar  In  Hefele'a  Condliengeacb.  Vm  (1887). 

Adrian  von  Corneto  war  nm  1490  In  Sebottland,  dann 
Peterapüninig^GoUeotor  in  England,  ward  mit  eDgHaeben  Pfirftaden 
bereicbert  nnd  vertrat  England  an  der  Cnrie.  Allein  Uber  ihn  klagte 
Helnricb  VII.  bei  Jnlina  II.,  dann  aneb  Wolsey.  Gebhardt 
acbrieb  über  ibn;  TergL  Hartwig,  Hist  Za.  hrsg.  t.  Sybel  LVm,  SeO. 

TTeber  die  Jeana-Ollde  Ton  Frittlewell  bandelt  J.  A.  Spargel- 
Bayly.  Als  Portaetning  der  Gilden  betrachtet  Tempany  die  nen- 
zeitlifllien  Clnba;  Antiquary  Oet  besw.  Deo.  88. 

Ueber  den  Ursprung  dea  Borongb-Engliab  (Jttngsten-Erbreebt) 
ist  eine  lebhafte  Pebde  entbrannt:  Peaoock  (Dublin  rev.  JnU  88) 
erklärt  ea  dnreb  Niederlaaanng  der  Arier;  Jaooba  (Axcbaeolog.  rev. 
5.  VII.  88)  findet  ea  bei  den  Hebrttem  nnd  vertbeidigt  aieh  geg«n 
Neubauer,  Aeademy  27.  X.  88,  274.  Doch  notire  leb  kttnftig  hier* 
von  nvr  daa  in  Britannien  Spielende. 

In  Arebaaolog  rer.  8.  .XI.  88  behandelt  Gomme  Wldowbood 
in  manorial  law,  nnd  bringt  Rye  Netea  on  crime  in  Norfolk  tp. 
Edward  I. 

Znr  Localgeach.:  W.  Stanbope,  Monastie  London,  monaaterlea 
within  tbe  Metropolitan  area,  1200—1600  (1887).  Mm.  Boger, 
Mytba,  aeenea  and  worlbiea  of  Somerset  (1887)  [naeh  Walfofd*a  Anti- 
qnartan  Not.  87,  der  mit  dieaem  XII.  Bande  einging,  801  s  nnkritiaehe 
CompilatioD,  aber  für  Genealogie  nnd  Sagen  wicbtig];  Bainea'  Hist. 
of  Laacaabire  soll  ancb  in  d^  taenen  Ansg.  f&r  frühere  Zeit  sagen- 
haft geblieben  aein.  F.  W.  Willmore,  A  biat  of  Walaall  (in  Staf- 


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England,  Uiltelalter  (F.  Uebermann). 


235 


fords.,  nahe  der  Krenzting  der  Watling-  u.  Rycknield-Strasse.  Der  Ort 
birgt  schon  kelt.  Alterthümer;  das  Lehen  erhielt  1159  Herbei-t  Kuüus. 
Die  Bürger  erwarben  von  Wilhelm  und  Thomas  Rufius  1197  bezw. 
1808  Freiheiten;  die  älteste  vorhandene  Stadtverfassnng  datirt  von 
1377].  Die  Tavistock  Parish  records,  ed.  Worth  (Plymoutb),  seit 
1287  enthalten  Wichtiges  über  dortipre  Parlamentsabgeordnete,  Abtei 
und  Sfadtverfassung,  in  welcher  ,die  Gilde  nie  in  der  Stadt  aufging, 
s  ridern  auf  ag^sächs.  Grundlage  sich  neben  dem  Ritterlehen  entwickelte" 
(Walti  rrrs  Aiitiquarian  Nov,  87,  810).  T.  Craig-Brown,  The  bist,  of 
Belkirkslin  f  or  Chronicles  of  Ettrick  forest  (Edinb.  2  vols.  188G) 
wird  als  gelehrt  und  für  Literatur  und  Sittengesch.  (weniger  fUr 
Verfaissung  tind  früheste  Zeit)  wichtig  gerühmt  von  Creighton  (Engl, 
bist.  rev.  Oct.  88  ,  791),  der  Nacbtrilge  bringt  übti  barmkyn  f^ieh- 
Einhegung]  und  pele  [Schutzthurm  gegen  einbrechende  Fremde  im 
schott.  Grenzlandel.  Scott  (John),  Berwick-upon-Tweed,  the  bist, 
of  the  town  and  guild  wird  von  Ch.  Elton  (Academy  15.  XIL  88, 
881)  gelobt,  auch  wegen  Benutzung  vieler  Art  liivalien.  Berwick 
lebte  aniangs  von  Fischerei,  nam.  Lachsfang  (scheu  im  14.  Jh.  war 
das  Fiscbereirecht  mannigfach  getheilt),  ward  wegen  Grenzbrticke 
und  -Furth,  dann  wegen  Wollausfuhr  aus  den  Tweedthalklöstern 
wichtig  u.  stand  für  fremden  Handel  in  Schottland  obenan.  Die  Rothe 
Halle  der  Flandrer'),  die  nach  Brügge  exportirten,  soll  auf  jetzigem 
„Wollmarkt "  gestanden  haben.  —  1097  waid  der  Ort  von  König 
EdiTai  an  Darham  geschenkt,  unter  David  I.  königliche  „Burgh*". 
Die  Üddr  V,  ar  alt  und  das  Statut  diente  den  anderen  schott.  Stadt- 
recLteii  zum  Muster.  Das  Schloss  war  1175 — 1189  von  LugUlndern 
besetzt;  na«  Ii  1333  ward  die  ganze  Stadt  englisch  und  barg  einen 
B^amtenstab  lüi  das  vielleicht  wieder  zu  erobernde  Schottland. 

Seeley  (Engl.  bist.  rev.  April  88,  296)  widmet  P.  Ewald  einen 
schönen  Nachruf,  analysirt  dessen  Forschungen')  u.  a.  zur  ftltesten 
Gregorbiographie  (s.  o.  S.  222)  und  weist  nach,  wie  wichtig  du 
Deutschland  beeeeichnende  Studium  der  Quellen  als  solcher  kt. 

Kein  Deutscher  hat  die  heutige  KenntmBS  Ton  englischer  Yer> 
fassang  und  Geschichte  so  mSohtig  beeinfliust  wie  Gneisi.  Dessen 
Leben  und  staatsrechtL  Lehre  in  den  Hauptzügen  zeichnet  Karl 
Walcker:  .Budolf  von  GnM'  (Dentsehe  Denker,  hrsg.  Hiniichsen) 
2.  Aufl.  Berl. 

Berlin,  Aiiiang  1889.  F.  Lieber  mann. 

>)  Vergl.  Man.  Germ.  S8.  XXVIU,  638.  655. 
Unter  Ewald's  Arbeiten  ist  „Walram  von  Naumburg"  nicht  erwähnt. 


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Nachrichten  und  Notizen. 


Central-Conmiatloii  fttr  wisseis^luifll«  l4n4Mkm4e  In  Deatsck« 

Nach  dem  Bericht»  welchen  der  Yomtxende  Prof.  A.  Kirchhoff 
aaf  dem  8.  dt  Oeogtaphentage  entattete,  besteht  die  Cominisnon  a.  Z.  aua 

14  Mitgliedern.  Von  ihnen  hat  Bibliothekar  Richter  in  Dresden  die  Für- 
sorge für  (lio  landeskimdl.  Bibliographien  in>ernominen;  die  einzelnen  Land- 
schaften aber  sind  zur  Pflege  dor  hindeskundl.  Arbeiten  unter  die  Mit- 
pHüder,  wie  foli^t,  vf>rtheilt:  Schlesien  und  Posen  Prof.  Partsch ;  baltische 
KüHtenlande  und  l!i  aiiclenburp  Prof.  Credner;  Kgr.  Sachsen  Prof.  Rupe; 
Mittel-  und  Nonhvesuh'utBchland  Prof.  Kirchhoff;  Westfalen,  Hes.sen, 
Rheinlande  etc.  Prof.  Rein;  Reichslandc  Seminardirect.  Dr.  Stehle; 
Baden  Prof.  Neu  mann;  Württemberg  Prof.  Hartma&n;  Baiera  Prof. 
Günther;  Oeeterreich  Prof. Fenck;  Schweis  Prof. Brückner;  Nieder» 
lande  n.  Belgien  Prof.  Kan*  —  Rechnungsführer  ist  Kanlm.  Thieme  in 
Dresden.  [176 

Von  den  Arbeiten  der  Commission  ist  (mit  Uebeigehimg  der  rein 
naturwissenschaftl.)  Folgendes  zu  berichten:  In  AnpritF  genommen  wurde 
durch  Bibliothekar  Richter  eine  Biblioj?raphio  der  auf  da-j  dt.  R<^ich  in 
seiner  Gesanimtheit  V)e7ürrl  Innde«-  wie  volkskundl.  Bücher  u.  Karten.  —  Von 
den  Einzeibibliographien  sollen  in  kürzester  Frist  erscheinen:  Sachsen  (bearb. 
von  Eibl.  Richter),  dessgl.  Mecklenburg  (bearb.  von  Rector  Bach  mann, 
vom  mecklenb.  Landtag  durch  einen  Zuschuas  von  1000  M.  unterstützt).  Die 
Bearbeitung  von  Ost-  n.  Westprenssen  nfthert  sich  dem  Abediloss,  die  von 
Schlesien  wird  Torbenitet  durob  Prof.  Parts ch.  Brannsdiweig  (hrsg.  v* 
bramisehw.  V.  f.  Natnrw.)  soll  im  Laufe  des  Jahres  erseheinen.  Zur  BibL 
Haseiaca  gab  Dir.  Ackermann  einen  zweiten  Nachtrag,  Erschienen  ist 
die  wQrttemb.  Bibliographie  (Uebersicht  Ober  die  Lit.  etc.,  hng.  t.  württ 
V.  f.  Handelsgeoprraphie),  die  man  vornehmlich  Prof.  Hartmann  u.  Pem.- 
Direct.  Dr.  Stehle  verdankt,  desß^l.  die  nieder!.  fAllf^^era.  nardrijskundip»' 
bibliogr.  van  Nederland).  In  der  Schweiz  wird  Gründung  einer  be'?onderen 
Centr.-Comm.  u.  Bearbeitung  einer  Bibliogr.  geplant.  In  Oesterreich  wartet 
Grassauer *s  Bibliotheca  geographica  Austriaca  noch  der  Drucklegung. 

Von  den  in  swanglosen  Heften  erscheinenden  Forschungen  aur  dt  Landet- 
u.  Volkskunde  ist  d.  3.  Bd.  rollendet,  der  4.  soeben  durch  das  1.  Heft  er- 
öffnet worden.  —  Ein  Preisaussdireiben  d.  Commission  s.  unten.  [197 


Nachrichten  und  Notizen  Nr.  178-180. 


237 


Historische  Station  io  Rom.  —  ^^  le  uns  aus  Danzig  berichtet  wird, 
hat  in  Folge  der  vou  Prof.  8chüttmüiler  gegebenen  Anregung  (vergl. 
Nr.  96)  die  wettpreoss.  Provinaal-ComaiianoD  »ir  Verwaltung  der  weei- 
preoas.  P)rov»i»al*MiiMett  unter  Yoiaits  dei  Geh.  Batii  von  Winter  m 
ihrer  leiiten  8itstmg  beaehloeseii,  emen  Delegirten  nach  Rom  m  scfaieken, 
um  im  vatkan.  ArdiiT  Studi«i  ftlr  die  G.  des  dt  Ordens  u.  Wesi> 
preussens  zu  machen.  Sie  bat  l&r  diese  Stellung  Oberlehrer  Dr.  Damus 
erwihlt,  der  dem  Rufe  auch  Folge  gegeben  hat.  Die  Zeit  seiner  Studien 
ist  vorerst  auf  da«  Halbjahr  Oct.  89  bis  März  90  festgesetzt.  ~  Die  Aus- 
beute, welche  iJr.  bchellhass  fUr  Bremen  gewonnen,  wird  als  eine  sehr 
erfreuliche  bezeichnet.  fl78 

Auch  die  Görres-Ges.  hat  ein  histor.  Institut  in  Rom  gegründet; 
vgl.  BJb  10,  700  f.   Ausführlicheren  Bericht  tragen  wir  nach.  [17Sa 

Der  Verein  für  Reformatiousgeschic hie  (Kegründet  1883)  hielt 
seine  zweite  Hauptverslg.  in  Görlitz  ab.  i'rot-  Kawerau  sprach  über 
Aufgabe  u.  Arbeiten  des  Vereins,  Lic.  theol.  Drews  über  die  l>Ölmi.  Brüder- 
exolantcn  im  Meiaaniicben,  in  der  Oberlaniits  n.  in  Sehleeien.  Beide  Vor» 
tr&ge  sind  in  der  «Clizistl.  Welt*  abgedruckt  worden.  Man  erörterte  die 
Frage  einer  mehr  agratemat  Bearbeitung  der  Ref.*0.,  glaubte  aber  bei  der 
bisherigen  Weise,  Einzelschriften  su  veröffentlichen,  stehenbleiben  zu  müssen. 
Dem  geechäfti.  Bericht  entnehmen  wir,  dass  der  V.  in  den  letzten  3  Jahren 
von  966  auf  72;^n  Mitglieder  gewachsen  ist,  mit  einem  Jahresbeitrag  von 
nahezu  20  000  Mark.  Die  Vereinsschriften  des  Jahres  1888/89  waren: 
Hering,  Dr.  Pomeranus ;  v.  Schubert,  Roms  Kampf  um  die  Welt- 
herrschaft; Ziegler,  Die  Gegenref.  in  Schlesien;  Wrede,  Emst  der  Be- 
kenner. Im  laufenden  Jahre  sind  bisher  erschienen:  Kawerau,  Hans 
Sadu  u.  die  Bef.;  Banmgarten,  Karl  Y.  u.  die  dt  Ref.  Im  leisten 
Jahre  hat  der  Y.  aasMrdem  mit  Yerbreitung  v,  Yolksechriften  begonnen« 
Erschienen  dnd  davon:  Rieteohel,  Luther  u.  t.  Haue;  Rinn,  Die  Ent- 
stehung d.  Augsb.  Cunfe^aion;  Lindner,  Die  Ref.-G.  e.  Dorfgemeinde; 
Henaohel,  Valerius  fierberger.  (179 

Verein  fBr  die  Geschichte  von  Ost«  und  Westpreussen.  Der 

Jahresbericht  Üb.  d.  15.  Vereinsjahr  verzeichnet  zunächst  die  188ft  erfolgte 
Publication  der  von  Dir.  Töppen  bearb.  G.  d.  1.  schwed.-poln.  Krieges 
von  Israel  Hoppe  u.  stellt  dann  in  Aussicht,  dass  die  vielfach  unterbrochene 
Ausgabe  vou  Simon  Grünaus  pieuss,  Chronik  durch  Archivar  Dr.  Wagner 
nunmehr  schnell  anm  Abeohlnss  gebracht  werden  wird.  Weitw  hat  der 
Yerain  mit  der  Camden  Soeiely  betr.  der  nooh  von  Reinh.  Pauli  vor- 
benitoten  Publication  der  Reiaeracfannngen  (Acoounts)  dee  Earl  of  Derbj 
(uadiherigeBi  E.  Hdnridi'e  lY.)  ein  Abkommen  getrollbn  und  wird  duiAeh 
von  demjenigen  Theilen,  welche  sich  auf  das  einstige  Ordendand  u.  die  be* 
nachbarten  dtn.  Gebiete  beziehen»  eine  deutsche  Ausgabe  veranstalten.  Im 
Laufe  des  Jahres  fanden  3  Sitzungen  statt,  mit  Vertilgen  von  Staatsarchivar 
Dr.  Joachim  (üb.  einen Fhedbruch  i.  Reich  vor  100  Jahren);  Prof.  Pruts 


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2as 


Nachrichten  and  Notisen  Kr.  180—183. 


(üb.  Ezechiel  u.  Spanheim);  Archivar  Dr.  Panzer  (üb.  d.  Lochst&dter 
Tief  etc.)  Die  Mitgliedenahl  went  einen  kleinen  RQckgang  auf ;  sie  betnigt 
jetst  188  (abgeeebea  von  den  Corporationen).  Für  den  tiUhdm  Winter 
wurde  eine  Termelirle  Thfttigkeit  mit  hinfigenii  Sitnmgen  ib  Amnehi 


Oberlaiisitzi»€he  GesellschAft  der  Wissenschaften.  Am  Mai 
10b9  fand  die  172.  Hauptverslg.  imter  dem  Vorsitz  des  Oberpriuideuten  von 
Seydewitz  statt  An  Stelle  dee  veratorbenen  Prof.  Scbönwälder,  der  sich 
von  1875— 8S  in  dieeer  Stellung  grosse  Verdienste  erworben  hat,  wurde 
Dr.  Jecht  snm  Secratlr  der  Oes.  gew&hlt  Die  neu  geileQte  Pivleaufgabe 
erwKhnteD  wir  echon  in  Nr.  161.  Fttr  die  geplante  Angabe  dee  Urknnden- 
werke  dee  QOsliiier  Oelehrten  Bavtiiol.  Seidtetiie  worden  die  Mittel  xnm 
Draek  dee  1.  Bandes  bewilligt  1181 

Die  blstorische  Commission  für  die  Provlns  Saehsen  hielt  ihn^ 
15.  Jahresversainmlg.  am  1.  und  2.  Tum  m  Haile  ab.  An  Stelle  Geh.  Rath 
Dümmler's,  der  jedoch  in  der  Conimiö.sion  verbleibt,  wird  Prof.  Lindner 
zum  Mitgliede  u.  zugleich  zum  Vorsitzenden  erwählt  AIh  Schriftführer 
tritt  L.  v.  Heinemann  an  die  Stelle  des  PMf.  Scham.  —  Auf  die  Ar- 
beiten der  Cosuniesion  kommen  wir  im  naduten  Heft  tnrtt^  verweieen 


Hansischer  tttaAfcbtsvereln.  Die  18.  Generalverslg.  wurde  am 
11.  Jani  in  Lüneburg  abgehalten.  Nach  dem  Bericht  des  Vorstandes  ist 
die  Mitgli''*lfrzah!  währf'nd  doi?  letzten  Jahres,  in  dem  die  General- Versig. 
avistiel,  um  ein  ganz  Uerinj?e8  zurückgegangen  und  betragt  jetzt  472.  Der 
noch  ausstehend*'  Jahrg.  1887  der  Hanmischen  G.-Ülätter  ist  demnit<;list  zu 
erwarten;  der  5.  üaud  der  Hajiserecesse,  II.  Abth.,  14(>0— 14»!7,  bearb.  von 
Prof.  V.  d.  Ropp,  im  letsten  Jahre  endiienen,  fld.  6  soweit  gefordert,  daee 
im  Herbet  der  Ihnek  beginnen,  Bd.  7  dann  nnmitfcelbar  folgen  kann,  wibrend 
am  4.  Bd.  der  IIL- Ablb^  deren  TexQIÜBniiUehQng  in  Prof.  Sehftf  er*i  HKaden 
rabt»  bereita  gedmckt  wird.  —  Die  Bearbeitung  dee  v<m  Dr.  Riess  in  Eng^ 
land  gewonnenen  ürkk. -Materials  zur  hansisch-engl.  ß.  ist  durch  Dr.  Kunze 
soweit  gefiJrdert  (ürkk.,  Texte  u.  Regesten  von  1275—1413  sind  druckfertig, 
Auszüge  an»  engl.  Zollregistem  unter  Kdwnrd  T.  n  IT  bearbeitet),  dass  der 
närbsten  ( Jenern  1  versig.  die  Ausgabe  in  einem  Bamie  d  h:\n8.  G.-Qn.  vor- 
L'clegt  werden  soll.  —  Die  von  Prof  Stiedfi  ilbemoiümene  Herausgabe 
eines  KechnungsbuchöJ  der  Lübecker  ^ovgurodiaiirer  (Bd.  VI  der  G.-Qn.)  ist 
vor  Ende  des  Jiüxres  zu  erwarten.  Din  von  Dr.  Kene een  vor  Jabieeftüt 
begonnene  VeneidmQng  der  eehr  reiebhaltigen  baaebdien  Acten»  d.  16.  n* 
17.  Jb.  im  KStaier  Stadt-A.  wird  binnen  Knnem  von  1581  -1579  geftfart 
•ein ;  Uber  Fetteetnmg  und  Verweifbung  dieses  Inventars  wird  der  Vorstand 
noch  beeeUieeeen.  —  In  der  mit  der  General- Versig.  verbundenen  Vorstands- 
sitzung  wnrde  b^onders  auch  das  Schicksal  def>  Hansischen  Crkunden- 
buches  erörtert.  An  Stelle  Dr.  Hfi  f?ed  orn'« .  drm  bisher  die  Fort<>etzung 
des  Werkes  übertragen  war,  tretm  unter  Leitung  l^f.  HOhlbaunrs  in 


genonmen. 


1180 


vorlftnflg  auf  die  DLZ  1027  f. 


(188 


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NaehriehteD  niid  Motiiea  2ür.  188"-ia7. 


239 


Köln  iinj  1.  Oct.  3  Mitaibeiter  ein,  Dr.  Brun?;,  der  vorauasichtiit  h  Hage- 
dorns  Arbeit  (1361 — 1400)  übernimmt  und  Dr.  Kunze  u.  Dr.  Jürgens  (für 
das  15.  Jh.).  -r-  Erwähnung  verdient,  dass  alle  3  Bearbeittir  verpüichtet  sind 
MIMT  dem  ftbüohm  liaiMBQguter  tndi  ein  Sachregister  für  jeden  Band 
SU  lieta.  Von  den  auf  der  Yecsamnilg.  gehalieuMi  Vorträgen  wird  der 
Fkof.  6tieda*e  (Die  vnet  Handelwpenre  unter  K.  Sigimund)  in  den 
Hana.  G.-BU.  vttOibntiicht  werden.  Die  nSefaite  Vetelg.  toll  in  Oenabrilok 
stattfinden.  [188 

UniTersitäteu.  a)  Am  26.  Mai  wurde  m  .Unui  das  Andenken  an 
Schiller 8  vor  100  JJ.  erfolgte  Lebernahme  der  G eschichtsprofesBur 
durch  eine  akadem.  Feier  begangen.  Prof.  Otto kar  Lorenz  hielt  die 
Festrede,  die  auch  im  Druck  erschienen  ibt  (Uerl.,  Heitz).  —  bj  in  Gie^aen 
wird  eine  (aniaerordentl.)  Profeeenrfar  Qeograpliie  neu  errichtet —e)  Die 
Aeademy  vom  1.  Juni  beriehtel»  daai  dae  Seminar  flr  engl  O.  so  Orfotd, 
welches  doreli  Bisehof  Htnbbs  gegifindet  war,  eoefaen  im  Üagehen  begnÜBn 
ist»  namenüioh  in  Folge  des  jetat  henmshenden  Systems  der  TBwun'wa  |184 

Arehlre»  Museen,  Bibliotheken,  a)  Nach  einer  ans  dem  V 
Tageblatt  durch  die  Zeitungen  gelaufenen  Notia  haben  sich  im  Berliner 
Geh.  i>taatäarcliiv  die  Orig.-rrotocoile  d.  Staatsraths-  (Geh.  llaths- ,  IStaat^- 
ministerial  )  Sitzungen  von  c.  1040  an  gefunden  und  sollen  (wohl  in  den 
PnbU.  a.  d.  kgl.  preuss.  Staatsavehiven)  verOffiantUcbt  werden.  Die  Arehifare 
Dr.  Meinardns  n.  Dr.  Arnold  soUen  mit  der  Arbeit  betraot  sein»  die  ein 
Werk  ?on  mehreren  taasoid  Dmdksdten  ausmachen  dttvfte^  —  b)  bn  NA 
SftchsQ  10,  144—6  berichtet  H.  Knothe  Aber  einen  schon  Im  OoL  1887 
durch  Archivrath  Ermisch  im  st'ädt.  Arch.  zu  Bautzen  gemachten 
Urkk.-Fund.  Es  handelt  sich  um  250-300  Pgt.-Urkk.,  bis  ins  13.  Jh.  zurück- 
reichend ,  darunter  Schreiben  d.  dt.  Könige  Wenzel  u.  Sigmund,  König 
Podiftbrad  s,  d.  Hzge.  Georg  u.  Moritz  v.  Sachsen.  —  c)  Zeitiirifjen  berichten, 
dass  Prof  Celakovsky  in  Prag  ül)er  l^O  Faszikel  der  Ru  u'inter  d.  böhm. 
Hofkanzlei  aus  den  Jahren  1530 — löOb  auigetundon  hat.  Unser  nächster 
bdhm.  Lit.-Bericht  wird  darauf  näher  eingehen.  —  d)  Das  Archivio  di 
stato  in  Florens  hat  L  J.  1888  nioht  weniger  als  284  alte  Petgt-Urfck. 
erworben»  s.  Th.  ans  d.  18.  n.  14.  Jh.;  veigl.  Beridit  A.  Oiorgetti*s  im 
Afoh.  stor.  itaL  8.  884-8. 

Mnseen:  a)  In  Trier  wurde  am  2.  Jonidas  neue  Gebäude  des  Prov.- 
Museum  eröffnet.  Der  Director  Prof.  Hettner  hielt  eine  Festrede  Ober 
die  G.  d.  röm.  Sammlungen  Triers.  —  b)  In  Rom  ist  von  Seiten  der  Regie- 
runtr  die  Errichtunj?  «'infs  grossen  Museo  nazionale  angeordnet,  in 
welchem  die  bisher  zertreute  Masse  dessen,  was  die  Regierung  von  Alter- 
thümem  besitzt.  Aufstellung  find(  n  ^oU ,  und  zwar  in  den  beiden  Ab- 
theilungen der  Antichitä  Urbane  und  eätm-urbane.  bim  Museo  preistorico 
u.  das  Museo  Kiroheriano  bleiben  daneben  bestehen.  (188 

Das  prenss.  Unteanchtsmimsterium  hat  Zeitungs-Naehridiften  sufiolge 
Anrtaltm  tnr  Katalogisirang  der  Hsa.  preuss.  Bibliotheken  und 
aar  Drucklegung  dieser  Hss.-&taloge  gebroffen.  «-^  Wir  benutaen  die 


Digiiizca  by  Liu^.'  . 


240 


üacbrichten  und  Kotixea  Kr.  187-188. 


legenheit  zu  deui  Hinweiä,  dass  in  den  letzteu  drei  Jahrgängen  des  CBi  f. 
Biblw.  die  bisher  an  Hss.-Verzeichnissen  vorhandene  Literatur 
(alphabw  mdi  BibU.  geordnet)  suaaminengeataUt  isfc^  wad  swar  in  Bd.  m  fBr 
Dtld.  V.  Blau,  m  Bd.  IV  für  die  Schweis  0.  Keier»  in  Bd.  T  Ar 
Oeateneieh  A.  6ol  dmann.  Die  betr.  Theile  dee  alten  Voget'icbeii  Hand- 
bnches  (Ui  d.  fiibU.)  aind  damit  in  daakenewertheater  Weiae  enieaert 
worden.  (167 

Terseiiduug  von  Handschriften.  Im  letzten  Berichte  der  Central- 
direction  der  Monumentü  Germaniae ,  welchen  wir  im  vorigen  Heft  ab- 
druckten, ist  am  Schlags  die  auffallende  Mittheilung  enthalten,  duA^  die 
Wolfenbfitieler  BibL  nach  einem  nenetliehen  Beeohhuae  dea  herzogl 
branaaebweig.  Hiniaterinina  die  Veraettdang  von  Haa.  Tollatlndig  vetaagen  an 
nllaaen  glaubt  Die  Angelegenheit  iat  im  CBI.  t  Biblw.  aehon  an  Anftag  diceca 
Jahna  vor  die  Oeflientiichkeit  gebracht,  und  der  Imtanachweig.  Oberinblio* 
tfaeikar  Hr.  0.  v.  Heinemann  hat  dort  die  ErUAning  abgegeben,  dass  von 
ihm  selbst  die  Anregung  zu  diesem  Beschluss  gegeben  sei.  Zur  Motivirung 
führt  er  Folgendes  an  (CBI.  f.  Biblw.  VI,  84  f.):  ,Die  Veranlassung  zu 
meinem  Antrage  lag,  abgesehen  von  den  Zumuthnngen^  welche  von  ganz 
unberufener  Seite  in  Bezuj?  auf  die  Mittheilung  von  Hss.  neuerdings  in 
btets  wachsendem  Masse  gemacht  werden,  m  der  leidigen  Thatsache,  dass 
bei  dner  gaaaen  Reihe  a^  vaadi  hintereinaader  folgender  IWe  die  nadi 
aoavrtürta  mitgetheilten  Haa.  in  Folge  adionnngaloaer  Behandlong  oder  nadi* 
Uaaiger  Yeipackiing  arg  beaehftdigt  in  die  BibL  safflcUehrlen,  aelbat  wenn 
aie  nicht  an  Privatperaonen,  aondem  an  öffentliche  Anstalten,  wie  Archive 
oad  Bibliotheken,  versandt  worden  waren.  Lediglich  die  Pflicht,  die  SdAtae 
unserer  Bibliothek,  welche  doch  nicht  allein  der  Gegenwart  dienen,  sondern 
auf^b  BOf^h  der  Nachwelt  zu  gute  kommen  sollen,  vor  !;olch»^n  frevel- 
haften Beschädigungen  zu  schützen,  hat  mich  zu  dem  in  Rede  stehenden 
Antr^e  und  die  herzogl.  R^erung  zu  dem  so  bitter  getadeltai  Erlasse 
bewogen.' 

Jedermann  wird  ea  begreifen,  daaa  Herr  v.  Heine  mann  aieh  der 
«Znmatbongen  von  gaax  mibemfener  Seite*  an  erwehren  andit;  Niemand 
wflrde  aieh  aoch  beUagen  kSanen,  wenn  er  Gelehrten,  welche  die  ihnen  an- 
vertrauten Schätze  nicht  mit  der  a0thigen  Sorglhlt  behandelt  haben ,  die 
Wohlthat  der  Znaendung  aofort  entadge;  Beifall  mflaate  man  ihm  schenken, 
wenn  er  Regierungen  und  Behörden  veranlasste,  gegen  die  Beamten,  welche 
U  ichtfprtig  mit  Hnvertrnntpn  Manuscripten  umgehen,  krilftig  einzuschr»^iten, 
—  aber  kaum   werden  S^achkundig^e  in  Deutschland  geneigt  sein, 

darum  die  jetzt  ergriffene  drakonische  Massregel,  dieses  Nie  und  Nirgend 
für  begründet  zu  erachten.  Wflrde  überall  so  verÜEihren  (und  diese  Con- 
aeqoens  mnaa  man  doch  liehea,  um  ein  üiüieil  Uber  die  Richtigkeit  dee 
Beaehlnaaea  an  gewinnen),  ao  wtirden  gewiaae  Arbeiten,  welche  die  Neben* 
einanderfaenntanng  mehrerer  Haa.  erfordem,  gar  nicht  aaafflhrbar  aein. 
Auch  die  Nachwelt  würde  bei  fortdauernder  Geltang  dea  Grundsatzes  (wie 
aie  bei  unvermeidlicdiem  Weiterbeatehen  der  Gefahrquellen  gefordert  werden 
mttaate)  dieaen  Gewinn  an«  dem  vorhandenen  Material  ebenao  wenig  tiehen 


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N«ahricht«n  mid  Notisen  Nr.  168. 


können.  Neben  solchen  immerlnn  v  reinzelten  "nigsersten  Fällen  gibt  e* 
ftber  auch  noch  zahlreiche,  in  denen  liie  Vt  rsenduiig  von  Rm.  die  unerläss- 
liehe  Vorbedingung  für  die  Ausftihrung  von  Forschungen  i^t,  die  sonst  noch 
Jahrzehnte  lang  zurückgestellt  werden  müssten,  oder  in  denen  sie  gans 
wuMrortailiehe  Erlaiohterungen,  RieMuerapaniiaM  «b  MUhe,  Zeit  und  Qeld 
gewAlirt  atif  Eoifcen  einer  venehwindend  Ueinen  Gefiihr.  Gans  ohne  solche 
ist  ja  selbst  die  Benntenng  an  Ott  und  Stelle  nieht,  Zeninuts  dessen  sind 
in  Hss.  manche  verunglückte  Experimente  mit  Reagenzien.,  Flecke.  Risse 
und  schadhafte  Stellen.  Man  denke  z.  B.  an  Courier's  berühmten  Tinten- 
fleck in  der  Longtis-Hs.  der  Laurentiana,  der  unt^r  den  Augon  der  Beamten 
entstanden  ist.  Auf  der  andern  Seite  aber  steht  da.^  Risico.  durch  ein 
grosses  üngrlück  einmal  da«  Ganze  zu  verlieren,  ohne  es  so  ausgenutzt  zu 
haben,  wie  auch  bei  vernünftiger  Vorsicht  möglich  gewesen  wäre.  Ereignisse 
wie  der  Untergang  der  Strasaburger  Stadtbibliothek  können  sich  jeden  Tag 
wiederholen,  und  je  freier  die  Benutsung  der  Mse.  mx,  um  so  mehr  ist 
Aussieht  vorhnden,  dum  auch  gleiche  GlttokslUle  venaidmen  sa  können» 
wie  damals  die  Hegel^Miie  Bditiou  des  Königshofen  auf  Grund  im  ver> 
brannten  Hss.  —  Diese  Zeitschrift  glaubt  sich  deshalb  zum  Organ  der  Fachr 
genossen  zu  machen,  wenn  sie  der  Hoffiiung  und  Bitte  Ausdruck  gibt»  man 
möge  den  Beschluss  noch  einmal  in  Erwägung  ziehen  und  versuchen  einen 
AuKWf>s?  7Ai  finden,  der  die  Gebote  der  Vorsicht  mit  den  berechÜgten 
Wünschen  der  lebenden  Forscher  in  Einklang  bringt. 

Man  entscheide  sich  von  i:aii  zu  Fall  —  was  freilieh  den  Biblio- 
thekaren eine  heikle,  aber  der  Natur  der  Sache  nach  unvermeidliche  Auf- 
gabe steUt  — ,  man  suche  die  grOsstmOgliohen  Bfiigsohaften  Ar  gewissen- 
hafte Behandlung  der  Hss.  au  erreichen,  man  gdie  auf  das  Bücksiditsloseste 
TOr  in  allen  Fällen  wirklich  leichtfertigen  oder  pflichtvergessenen  Verfahrens, 
gegen  Beamte  wie  gegen  Benutzer,  ohne  jedes  Ansehen  der  Person,  wann 
nöthig  unter  Benutzung  der  OefiPentlichkeit  und  Vereinigung  verwandter 
Institute  zu  jremeineanier  Haltung:  nh^r  mdn  suche  doch  zu  vermeiden, 
dass  die  Gesamrntheit  unter  Mis.sbräuchen  Kinzelner  leide.  Fast  überall  ist 
mit  den  ^OHseu  i- ortschntten  des  Verkehrs  auch  der  geistige  Güteraustausch 
ein  leichlerer  und  regerer  geworden,  die  Bedingungen  wissenschaftlicher, 
s|»edell  historischer  Forsdiung  sind  unendlich  verbessert;  lange  ingstlid» 
verborgen  gehaltene  Schfttse  werden  zugänglich  gemacht;  namentUoh  deutsche 
Gelehrte  und  ttberall  im  In-  und  Auslande  emsig  tUUag,  diese  Yortheile  fbr 
ihre  Forschungen  auszunutzen  I-  Sollte  da  gerade  in  Deutachland  auf  diesem 
Gebiete  eine  rückläufige  Bewegung  eintreten  wollen?  Die  Massregel,  welche 
wir  hier  besprachen,  hat.  wenn  man  die  Frage  ganz  allt^emein  stellt,  eine 
gewisHO  Verwandtschaft  mit  Vorgängen  im  Keichslande.  welche  den  im  letzten 
Hefte  erwälint(;n  französ.  Beschwerden  zu  Gründe  liegen,  —  so  sehr  sonst 
beide  in  den  Motiven  verschieden  sein  mögen.  —  Hoffentlich  sind  es  nur 
vereinzelte  Fälle  und  nicht  Symptome  einer  Strömung,  die  auf  dem  Gebiete 
wissenschaftlichen  YeAehrs  su  Abschliessungsgrundsätsen  zurflokkehren 
mochte.  Die  betheiligte  Gelefartenwelt  kannte  sonst  nicht  frflhseitig  und 
iudit  nachdrficklich  geiug  für  ihre  Interessen  eintreten.  [1S8 
DratsciM  Zattselir.  t  GssCUdilsw.  118».  n.  1.  16 


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242 


Nachrichten  und  Nolisen  JUr.  18^—191. 


Zettitihrlfton.  ■)  AU  Herausgeber  der  Hisiorisehen  Zeitaohrifl^ 
wkd  weit  dieeem  FHUyahr  (Bd.  62  Heft  1)  neben  H.  t.  Sybel  aiioli  X.  Leb^ 
mana  auf  dem  Titel  geoaimt»  —  h)  Heinr.  Treitschke  üt  ven  der 
BedaeÜon  der  PreDssiieheii  Jahrbfleher,  aa  deren  Leitan^  er  aeü 
1866  mitwukte,  mrdclqgeMen.  Alleiniger  Heranegeber  iit  jetit  Hana 
Delbrflek.  [lg» 

Neue  Zeitschriften,  a)  Sne  populär-wissenschaftl.  Mtschr.  f*  O. 
Bonns  soll  unter  dem  Titel  Bonner  Archiv  bei  Hauptmann  w  Bonn  er- 
scheinen. —  b)  Ueber  die  von  F.  ßournon  b«*ninsg.  Correspondance 
historique  (jährl.  10  fr.),  p.  oh(^n  S.  172.  —  c)  Eine  seit  Regfiun  dieses 
Juhre»  bei  Welter  in  Paris  erscheinende  Revue  des  religions  pflegt 
vorzugsweise  vergleichende  Religionggeschichte.  —  d)  Aucli  die  in  Grenoble 
neuerdings  herausgekommenen  Annales  de  Tenseignewent  supeneur 
bringen  bietor.  Artikel  —  e)  ISine  Revae  bist  de  Provence  wird  in 
Ais  vom  Baron  d  n  B  o  n  r  e  hetanegegeben.  Die  Z.  toll  doh  beeondera 
mit  ürUc^Publioationen  beflmon ,  daneben  aber  andi  fiber  neoe  Ent- 
deeknngea,  Studienbelrieb  elo.  berichten.  —  f)  Eine  in  Aroevia  neagegrflndete 
Nuova  Rivista  Misena  beschäftigt  sich  mit  6.  etc.  der  Marken.  — > 
g)  Seit  1.  April  erscheint  bei  Olschki  in  Verona  eine  Dantezeitschrift,  unt«r 
dem  Titel  L'Alighieri,  herausgegeben  von  F.  Pasqualigo.  —  h)  Seit 
Ende  1888  erscheint  in  Madrid  alle  14  Tage  das  Ateneo  de  Espaaa 
moderna.  [VJO 


Handbflcher,  Nachsehlagewerke,  a)  L.  de  Mas  Latrie  veröffent- 
iiciit  bei  Palme  in  Paris  ein  Buch  , Tresor  de  chrüuulogie,  d*hist.  et 
de  g^ographie  poor  T^de  et  Temploi  des  dooc.  dn  MA.*,  das  ein 
histor.  Bandbnch  im  gzMen  Slyl  lem  inlL  Der  Band  au  2400  Spalten 
foL  toll  100  Fr.  koeten.  —  h)  Die  aweite  Anfl.  von  Wetser  n.  Welte*« 
Kircbenlexicon  od.  Encjolopidie  d.  kath,  Theologie  -o.  ihrer  Hilfswiss.» 
in  neuer  Bearbtg.  von  J.  Ilergenröthcr,  fortg.  von  Fr.  Kauion,  ist  mit 
dem  61  H<  ft  (Bd.  VI,  Sp.  96M152)  bis  .Jacob*  gelangt.  Dns  Heft  zu  96  S. 
Lex. -8°.  M.  1.  —  C)  ünj^efslhr  gleichzeitig'  mit  (1er  früher  (128:)  erwähnten 
nenpn  Aufi.  des  Dictionnaire  Ton  Dezobry  u.  Bachelet,  das  jetzt  vollendet  ist 
(2  Bde.  gr.  8".  301«  p  ),  i.«t  anch  ein  Nouveau  dictionnaire  d'hist.  de- 
g^ogr.  etc.  souö  la  da.  d'A.  Descubes  erschienen.  2  Bde.  Paria,  Le 
Vasseur.  gr.  8'.  1465,  64  u.  1563,  13  p.  -  d)  Von  Phillips' Dictionary 
of  biograpbieal  referenee  (1.  AqU  1870)  eieehien  eine  neae  (3.)  Aufl., 
Lond.,  Sampson  Low.  gr.  8*.  ZIV,  1088  p.  85  sk.  Dae  Buch  enthSlt 
tber  hnnderttanaend  Namen  mit  gana  knappen  Angaben  Aber  Natiooalit&t^ 
Stellnng  resp.  Wirknngikreis  und  Lebenszeit,  dasn  Hinweise  auf  biograpb. 
Sammelwerke,  die  weitere  Auskunft  geben,  femer  p.  1007 — 38  eine  systemat. 
Zusammenstellung  derartiger  Literatur.  Das  Buch  ist  gewiss  fQr  manche 
Zwecke  reeht  brauchbar,  obschon  man  auch  Namen  ersten  Ranges  vergeb- 
lich suchen  kann.  Die  ADB  scheint  dem  Bearbeiter  unbekannt  zu  sein. 
Die  seit  1870  gemachten  Zusätze  sind  leider  als  Supplement  gegeben,  statt 
eingereiht  zu  sein.  [191 


liachricbteD  and  Notizen  Mr.  192—198. 


243 


Prelsaiisselirelbeit  und  Stipendien.  Für  d.  Jahr  1892  ttellt  die 
pbilos.  Facultät  d.  Univers.  Göttingen  folgende  Beneke'sche  philosopb. 
PreisAufgabe:  Die  iimerea  Ziuttiide  d.  Knrftiftontlt.  Hannoyer  unter  der 
6aiii08.-we«tfiU.  Hemehafl  1806—18.  Brwflii«iiit  ut  Henuriehnng  tob 
QBbeniitstein  Actenintteria].  Termtii:  81.  Aug.  1891.  Zwei  VnuB 8400  n.  680 H. 
Yer^  Naohrr.  v.  d.  Ott.  d.  Wim.  zu  69Hingen  1889,  844—46.  [198 

Die  Jablonowski'sche  Gesellschaft  in  Leipzig  hatte  fQr  die 
Anfgabe  gestellt:  Qeschichtl.  Darstellung  d.  staatsrechtl.  Verhältnisaes  irg^d 
einer  bedeutenderen  dt.  Territoriaktadt  zu  ihrer  Landesherrschaft.  Keiner 
der  eingelaufenen  Arbeiten,  welcbo  Frcibnr*^'  i.  Br.,  Magdeburg,  Pirna 
beiiandeln,  wurde  der  Preis  ertheilt.  Die  Aufgabe  des  laufenden  Jahr«} 
ist:  Allmähl.  Kinlührung  d.  dt  Sprache  in  Offentl.  u.  privaten  Urkk.  bis 
am  die  Mitte  d.  14.  Jh.  Die  der  beiden  folgenden  Jahre  nannten  wir  schon 
im  1.  Heft  unter  Nr.  65.  Für  1808  iit  neu  aiugeMlmeben:  Geeehidite  der 
CSoloniaalaoB  o.  Germaninnuig  der  Wettinisebeo  Lende.  Pkeis  1000  M.  Sin- 
•endnngiteRDin  80.  Not.  Dt,  lat  n.  frans.  Sprache  aind  geetattet  [198 

Die  Centralcommission  f.  wissensch.  Landeskunde  eetst  einen 
Preis  V.  400  M.  ans  für  die  beste  Arbeit  zur  Berichtigung  der  Namen  (be- 
■ond.  d.  Namensformen)  auf  den  Generalstabskarten  d.  Dt.  Reichs.  (194 

Da«  zur  Förderung  von  histor.  oder  geograph.  Studien  (in  erster  Linie 
anf  Reisen,  aber  nicht  ausHerhalb  Fumiia?)  bestimmte  Engelmann'sche 
Stipendium  ist  von  der  iStrassb  ur  j^n  r  philosoph.  Facultat  in  diesem 
Jahre  zum  ersten  Male  verliehen  worden,  an  Dr. .1.  Bernaus  au»  Hamburg. 
Das  Stipendiom  kommt  zar  Vertheilung,  so  oft  die  Zinsen  des  Capitak  (von 
denen  s.  Z.  eine  Rente  abgeht)  die  HOhe  von  2000  M.  erreidit  haben.  Der 
Stipendiat  moas  dt  RdchaangdiQriger  flem^  ea  wucd  gewünscht  dav  er  in 
StMMborg  ein  Jahr  etadir^  nnd  dort  promovirt  hat  [106 

Die  Aoad^mie  des  sciences  morales  et  politiques  hat  fllr 
1892  d.  Thema  geteilt:  L'histoire  ^conomiqtte  de  la  valear  et  du  revenu 
de  la  terre  depuis  le  13e  «i^cle  jusqu*au  commenc.  du  17e,  u.  für  1893: 
Re<'herchcr  dnns  les  actes  de  l'anc.  monarchie  et  part.  dang  lea  arrct^  du 
conseü  les  regles  d'apres  lesquelles  ont  ^t^  executes  les  travaux  publica  en 
France  depuis  le  regne  de  Henri  \\  jusqu'en  1789.  Preise  je  5000  Fr.  — 
Sie  bat  einen  Preis  von  (KKK)  Fr.  ertheilt  an  Marcel  Fournier  für  die  Hist. 
de  PenifligBeinent  du  droit  en  CVanee  av.  1789,  2000 IV.  aa  H.  Doniol  fllr 
die  Biet  de  la  paititipatioo  de  Uk  Fianoe  4  P^tabliisenient  des  Btats-Unis 
d*Andri^e^  dtren  8.  Band  soeben  etsehien.  VeigL  RQH  46.  817.  [186 

Die  Aeaddmie  fran9aise  hat  den  Prix  Langlois  an  UebeiseUnngen 
amiwärt.  Werke  gegeben,  darunter  auch  an  E.  Paris*  Uebers.  v.  Janssen 
und  A.  Monod's  Uebers.  v.  Green's  G.  d.  engl.  Volk«.  -  Andere  Preise  er* 
hielten:  0.  ßapst,  A.  Lefranc,  G  d'Avene],  F.  Bire,  V.  Duruy,  Bavaisson- 
MoUien,  Leon  Palustre  n.  Lentiiliac  (vergl.  HH  40,  447  f.)  (197 

Die  zur  4.  C  en  t  en  a  r- F  e  i  e  r  der  Entdeckung  Amerikas  in 
Madrid  eingesetzte  Commibivion  hat  einen  Preis  von  30000  Fr.  ausge- 
schrieben für  das  beste  bist  Werk  Ober  das  zu  feiernde  Ereigniss.  Eün- 
MDdnngstennhi  1.  Jan.  1888  bei  der  bist  Akademie  in  Madrid.  Es  sind 
span.,  port,  engl,  dt,  frans^  itaL  Bpradie  niltoig.  |188 


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244 


Kachrichten  und  Notizen  Kr.  199—204. 


PerMBiUAn*  In  die  -eiricbtefce  oid  PzofeNiir  fOr  alte  G.  in 
Halle  iat  Prof.  Ed.  Key  er  aw  Breslau  beraftii.  —  Der  ao.  Prof.  6.  Heris- 
berg  in  Halle  ist  stim  ord.  H<m.*Prof.  ernannt  worden.  —  Prof.  W.  Wilmanae 
in  Bonn  bat  einen  Buf  als  Nadifolger  Weinhold's  nach  foeslau  erhalten. 

—  Privatdoc.  Dr.  E.  v.  Ottenthai  in  Innsbnick  ist  zum  ao.  Prof.  d.  aUg» 
G.  u.  bist.  Hilfswissenschaften  ernannt.  —  Privatdoc.  Dr.  J.  Jastrow  in 
Berlin  hat  laut  DLZ  einen  an  ihn  ergangenen  Rnf  nach  Tokio  abgelehnt. 

—  An  der  Züricher  Usiversität  hat  sich  bccundärluhrer  i.  üeierli  fUr 
Prikhistorie  habilitirt.  (199 

Gaeianu  Milane si  wurde  laut  A.  tttor.  iial.  zum  Soprintendente 
d^gli  Aiehivi  ToMsani  emaant  —  Arda?aanstsnt  Br.  Hern.  Hoogeweg 
ist  von  BOneldorf  nach  Münster  venetat  and  ab  Archivar  U.  GL  angestellt 
worden»  Dr.  Theuner  als  ffilfsarbeiter  von  Düsseldorf  nach  Magdeburg 
versetst»  während  als  HilfBarbeiter  in  den  preuss.  Arcbivdieost  neu  eingetreten 
sind:  Dr.  O.Redl  ich  in  Marburg  und  Dr.  E.  v.  d.  Nahm  er  in  Wiesbaden. 

—  Archivsecretär  Dr.  J.  Rübsam  ist  als  2.  Archivar  am  fÜistL  Thum-  und 
Taxis'schen  Central-A.  in  Regensburg  angestellt  worden.  [200 

Card.  Schiaffino  ist  Nachfolger  Pitras  als  Card.-Bibüothekar  d. 
röm.  Kirche  gfuurden.  —  Oberbibl.  Dr.  0.  Hartwig  in  Halle  ist  zum 
Geh.  iveg.-Rutii,  der  fürotl.  Fugger'bchu  Archivar  u.  Bibliothekar  d.  Augsb. 
StadfcbibL  Dr.  F.  Dobel  vom  Fürsten  Fogger  siun  Archivntth  emaaat  wor- 
den. —  Der Director  des  Provinsialmoseams  in  Ttier,  Dr.  F.  Hettner,  hat 
den  Prof.-Titel  erhalten,  ebenso  der  Oberlehrer  Dr.  K.  Blasendorff  in 
Pyritz.  —  Dr.  Henry  Thode,  Privatdoc.  f.  Ennst-G.  in  Bonn,  geht  am 
1.0ct.  als  Director  des  Städerschen  Kunstinstituts  nach  Frankfurt  a.  M.  (201 

Der  Director  dos  Wiener  Haus-,  Hof-  u.  Staats- Archivs  u.  Prii.".  d.  Ak. 
d.  Wifis.,  Exc.  A.  V.  Arneth,  feierte  am  10.  Juli  seinen  70.  Gcliiutstag.  —  An» 
22.  Sept.  wird  Prof.  Wattenbach  die  gleiche  Feier  begehen.  [202 

Todesfälle  sind  zu  verzeichnen  ä.m  Deutschland,  Oesterreich,  Holland. 
England:  Am  9.  Milrz  zu  Ravensburg  der  Pfarrer  Georg  Pfahler,  geb. 
1817,  Verfasser  mehrerer  Werke  sur  ftUeren  dt  0.  —  Am  27.  Joni  ao 
Rostock  SenAtspräsideat  Dr.  V.  H.  Mann,  71  J.  alt,  Kenner  d.  0.  Rostocks 
n.  mtaxbeiter  am  meeklenb.  Urkk.-Boch.  —  Am  25.  Jnli  in  Bramnebweig  der 
Lit-historiker  Prof  0.  Sievers.  —  Am  30.  Juli  in  Breslau  der  Schriftsteller 
Dr.  J.  Stein,  70  J.  alt,  Verf.  einer  G.  d.  St  Breslau  i.  19.  Jh.  Am  11.  Hftn 
Prof.  Dr.  K.  Depchmann,  Custos  am  Krainor  Landes-Mus.  in  Laibach, 
(Vgl.  KB10V  102.)  —  Am  18.  März  in  t  Irosnwardoin  Doniiierr  Florian  Römer. 
72  J.  alt.  un^nir.  .Mth.-Forscher.  —  In  Anisler  l.! m  am  4.  April  Prof  Th. 
Jorisseu,  5ii  J.  alt,  Verf.  von  Arbeitcu  zur  hoiiarid,  Kevolulions-G.  1795 
bis  1813.  —  In  Cambridge  am  22.  Mai  dar  Orientalist  Prof.  Will.  Wr  i g h i, 
59  J.  alt  —  Am  24.  Mai  in  Aberdeen  Prof.  Rieh.  C.  Cristie.  Kirchen- 
histoiiker,  65  J.  alt  [SOS 

Desgl.  ans  Belgien,  Frankreich  n.  Italien  (vgl  FoIybibL,  RH,  JL  itor.  it 
n.R  stor.  it.):  Am  2:i  Fobr.  in  Brüssel  Dr.  R.  H.  Gh.  Chalon,  87  J.  alt, 
Mitgl.  d.  helg.  Ak.  u.  Verf.  zahlr.  nuraism.  Arbeiten.  —  In  Angers  üniT.-Prof. 
Ferd.  Herve-Bazin,  41  J.  alt:  edirte  u.  a.  die  Memoiren  von  Fr.  Chiron, 
geh.  Rath  Ludwigs  XVL  —  In  Nixsa  Aifr.  de  Boonoau-Avenant,  66  J. 


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Nachrichten  n.  Notiien  Nr.  204.  AntiqnanBcbe  Kataloge.  245 


alt  (TIrspr.  V.  französ.  Memoiremvorkpn).  —  Tn  Horilomix  am  21.  Jnn.  der 
Archivar  der  < Mrondc,  A.  Gouj*»,'t,  50  . f.  alt.  I<oc'iilfVir8ch<^r.  —  Am  1.  Febr. 
Prof.  E.  F.  Acli.  Russeeuw  Saint-Hihiire.  84  J.  alt,  Mitgl.  il.  Instituts; 
u.  a.  Verf.  e.  14bäntl.  (i.  Spaniens.  — Am  16.  Febr.  der  Vorätaud  des  Maseums 
Q.  d.  BibL  XQ  Reims  J.  Ch.  Loriquet,  71  J.  alt  (Arbeiten  beads.  z.  G.  v. 
ReiiDB).  —  Am  24.  Aptfl  F.  Bagnenanlt  de  PneheBse,  75  J.  alt,  Ißtarb. 
d.  B4^;  ecfarieb  n.  a.  e.  G.  d.  Tdd.  Concfle.  —  Am  26.  Mai  Eng.  T^ron, 
Jouaalist,  T«f«  einer  Hiat  de  la  Prone  dop,  Fr^erie  II  jQ»qii*&  Sadowa 
und  einer  Hi.st.  de  l'AlIemagne  depuis  Sadowa.  Am  2.  April  in  Rom, 
67  J.  alt)  Cirillo  Monzani,  ital.  G.-Forscher.  —  In  Volterra  am  IG.  April 
Annibal  e  Cinci  (Arbeiten  üb.  G.  Volterras).  —  Im  Mai  Carlo  KuBconi, 
V  «b's.sen  litf-rar.  u.  histor.  Studien  eine  Storia  della  repubbl.  Romana  del 
li?4o  zu  nrnnen  ist.  —  Am  16.  Juli  in  Florenz  Prof.  Michele  Amari» 
83  J.  alt,  Verf.  mehrerer  Werke  z.  gicil.  G..,  u.  a.:  Storia  dei  Musulmani 
in  Sic  11.  La  gnerra.  del  -nuptQ  Sicü.  —  Am  18.  Joli  in  Mailand  Itaia 
Ghiron,  Prftfect  d.  Brera-Bibl.  a.  fiirtoriker.  [204 


Antlqnarlteke  Kataloge. 


Bai  liiere.  Pan?  (4^*.  quui  des 
Grands  Augustins).  337 :  Livres  d'oc- 
caaioii.  674  Nn-.  meist  0. 

Bock.  A.,  Rudolstadt,  V:  Numis- 
matik. Heraldik,  Genealogie,  G.  etc. 
757  Nrr. 

Brill,  E..J.,  Leiden.  Cat.  41: 
Xederlwidsche  Geachiedenis,  Oranje- 
Nassau,  Gesch.  van  Bekiö.  0127  Nrr. 

Broekbans,  F.  A.,  Leipzig,  G.  d. 
MA.  860  Nrr.  -  Bibliogr.  1809  Nrr. 

F  o  n t  ey  n  ,  Gh.,  aine ,  Louvain. 
Cat.  2:  Livrea  anciens  et  modernes 
Vm  Nrr.,  mindestens  1  Drittel  6. 

Freiesleben,  B.,  Strassburg.  III: 
Alsatica.  788  Nrr. 

Halm n.  Goldmann,  Wies.  Kat. 
104:  G.  i.  Allgem.,  Autriaea,  Bio- 
graphien etc.  36  S. 

Heberlc,  J.  M.  (H.  Lempertz' 
Söhne),  Köln.  Kat.  LXXXIV:  Bibl. 
theologica,  Th.  III.  Darin:  allgem. 
Kircben-G.  1230  Nrr.  G.  d.  Täpste, 
Cardin&le,  Roms  498  Nrr. 

Kirchhoff  u.  Wigand,  Leipzig. 
Nr.  Auswahl  bedeutd.  Werke. 

Darin:  G.  u.  Hilfswisa.  1G46  Nn-. 

Hess,  J.,  Ellwaagen.  Kat  29: 
Aoswahl  von  weitbv.,  grSsseten  n. 


seit.  Werken  aus  allen  Wi.-;«.  13J^3Xn 
mit  ziemlich  vielen  u.  wichtigen 
biator.  Werken. 

Koob,W.,KöniK8berg  i.Pr.  Kat.54: 
A'ipwahl  besserer  Werke.  1600  Nrr., 
knapp  ein  Dnttel  G. 

Köhler,  K.  F.,  Leipzig.  K;it.  487: 
Europ.  G.  1705  Nrr.  —  Kat.  479: 
G.  Dtlds.,  Oesterreichs  u.  d.  Schweiz. 
2113  Nrr.  —  Kat.  482:  Auawahl 
grosserer  werthv.  n.  seit  Werke.  I: 
G.  etc.  1053  Nrr. 

Neubner,  Paul.  Köln.  Cat.  18: 
Ouvrages  et  m^moires  sur  la  revol« 
taaa^  de  1789.  457  Nrr. 

Prager,  R.  L.,  Berlin  ist  nach- 
zutragen. Kat  lOB:  Bibliothek  Paul 
Ewalds. 

Sattler,  Rieh.,  Bramiscbweig. 

Kat.  35:  G.  u.  Hilfswiss. 

Scheible.  T  ,  Stuttgart.  Kat.  217: 
Geographie,  Keii>en,Helveticaf  Alpiua, 
Amerika  ete.  1134  Nrr. 

Schneider.  Felix,  Ua.'iel.  Kat. 
CCVHI:  Bist  de  la  r^voL  de  1789. 
340  Nrr. 

Siebert,  Rieh..  Berlin.  Kat.  191: 
G.«  L  Abtb.  Bist.  Hilftwiis.  1077  Nir. 


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Bibliographie  zur  deutsciieu  Oescbichte. 


Gruppe  I — III:  Literatur  von  ISS 9  Mitte  Mirz  bis  Mitte  Juni. 
Gruppe  IV— YII:  Literatur  von  Anfang  October  188S  bis  Mitte 
Juni  1889;  mit  NaclitrSgen  sn  1888  Jan.-'Sept 

Beurbeitet  von 

Dr.  Osear  lasslow. 

T«rft«Merkung.  Betreffs  Anordnung  and  Benatzon;;  der  Bibliograiihie  vergl.  Vor> 
bemerknngen  zu  Heft  i  u.  i,  ebd.  »ach  den  redActionellen  Hinweis  anf  ZarücksteUanc 
der  Abtheilongen  IV— VII  für  dieses  Heft  —  Aafj^enoimnen  ist  hier  die  bin  zum  15.  Jon! 
zugänglich  Ke\v(iid»'tit'  Literatur;  zurückpfst^llt  wunl' ii  ',v  1  di^r,  wie  in  H  ft  Titel.  di>^ 
aiix  wegen  vereinzelter  Beoensionen  »chon  wieder  auffeoftüiren  nicht  lohnen  durfte,  da  vor- 
««uldillioh  bald  tt«v«  Betiirefltan««»  himiikoiimieB.  Avdi  kOsftig  wird,  um  Baam  sa 
tparen,  so  verfahren  werden  Das  AbkiirztuiRsvrrzf irhniss  h  wieder  am  Schlnss.  — 
Bezr  Dr.  Sommerteldt  hat  die  Bearbeitung  besonders  gefördert  durch  gütige  Ueber- 
nalune  der  ScUnsnredMtioa  tob  AbÜL  Y  o.  YI. 


I.  AUgemeiues. 


1,  GescMcMspMivüOjtMet  JUe- 
thodtk,  €^e9chleh$e  der  Ge- 
sehieht9Wis»e¥t9chaft, 

G.-Philos.  u.  allgemeine  Staatslehre  2678-90; 
Theorie  (Metho£k)  d.  G.  Wiss.  u.  d.  Unter- 
richts SC91-97;  Oesch.  d.  O.-Wiss.,  Biogra- 
phien T.  Hiaioiikeai  ete.  tMS-iloi. 

Müller-Frauensteln,  6eo. ,  Ranke's 
Ideen  üb.  d.  Gang  d.  G.  d.  Mensch- 
heit- CLpz.  Ztg.  Beil.  Nr.  58.)  [2G78 

#BtttlM,  Ad.,  Die  Welt  in  ihren 
ßpiegelgn.  etc.  Berl.,  Mittirr  1887. 
lUc:  Vjschr.  f.  wisa.  Fitilos.  12,  255 
bis  257  (Th.  Achilles).  [79 

Gentile,  Ig.,  L'energia  morale  n. 
stnria  (Sep.  a.  Annnar.  d,  riniv.  di 
l'udova  1888/89).    Mil.,  Hoepli.  8''. 


48  p.  L.  1.    #  Ivec:  U.  sior.  lt. 
149;  K  Antol.  8. 8er.  20,  8II-3.  [80 
Chlnud,      11  mendacio  nella  sUh 
ria.  (Giom.  d.  soc.  di  lett  diGenova 
11,  Kr.  5  8.)  [81 


-5^  Paulsen,  Frd.,  System  d.  Ethik, 
8.  Nr.  6.  Ree:  Z.  f.  kirchl.  Wiss.  etc. 
152  9  (Zahn);  DLZ  10,  778  81  (Fr. 
Jodl);  AZtg.  Beil.  Nr.  172.  [82 

•9^  HoltzendorfT,  Frz.  v.,  Principes 
de  1h  jiolitique,  trad.  p.  Ern.  Lehr, 
Hamb.,  Richter.  1887.  Ree:  R.  de 
droit  intern.  20,  524-6.  (88 

^  LutoslawskI,  W.,  Erhaltg.  etc.  1 
Staatsvrfgn.,  s.  Nr. 4.  Ree:  ILphilos. 
14,  317-i*  (Dürkheim).  [84 


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1,  1.  G.-Fhilosopbie,  Methodik  a.  G.  d.  G.-WiMeoschafU  247 


^  Ellinger,  6eo.,  Qu.  Macchiavelli'B, 
«.  Nr.  a  Ree:  CBl  788  f.;  N.  Phil. 
Rs.  881  f.  (A.  Baaer);  DLZ 10, 427  f. 
<R.  Pöhlmann).  [2685 

^  Gaul,  K.,  Staatetheorie  Hobbes 
0.  Spinoza.  Ree.:  A.  f.  G.  d.  Philos. 
Ii,  2.  (Freudenthal).  [86 

^  NeuBNUin,  Fr.  J.,  Volk  u.  Nation, 
a.  Nr.  9.  Ree.:  DLZ  10,  670  f. 
{G  um  plo  wicz).  [B7 
Roacher,  W.,  Cäsarismus,  s.  Nr. 
10.  Ree:  CBl  680-2  (F.  Rühl).  [88 

ROiCher,  W.,  Umrisse  z.  Natarlehre 
Bh?o].  Monarchie.  (Z.  L  d.  ges. 
ötaatsw.  45,  MIO).  ,  [80 

LmPty-BeaiHoi,  P»«l,  L'Etat  mo- 
derne et  ses  fonctions.  IV.  (R.  des 
2  mondea  88,  282  820.)  [90 


Bernheim,  Ernat,  Lehrbuch  d.  hist. 
Methode.  Lpz.,  Duncker  4k  R.  gr.  8*. 

XI,  530  S,  M.  10.  *  Ree:  AZtg. 
lieil.  Nr.  137;  Ggw.  35,  361-4  (G. 
Winter).  —  Vgl.  Nachrr.  126.  [91 

#  Schäfer,  D.,  D.  Arbeitsgebiet  d. 
O.,  8.  Nr.  1774.  Ree:  Ggw.  85,  154 
bis  156  (Br.  Gebhardt).  [92 

Sotheln,  E.,  üeb.  die  Anfgaben  der 
Cnltargeschichte.  Lpz..  Dnneker  A 
H.  f.^r  8°,  62  S.    M.  1.  [93 

Bolingbroke,  Lord,  On  the  study 
and  use  of  hialory.  Lond.,  Recve. 
l^".  '■'2^  p.    1  ?h  [94 

Laagloia,  CJi.  V.,  L  euseigneuient 
de«  8e.  auxU.  de  Thist.  du  HA.  &  la 
Sorbonne.  (BBCh  49,  609-29.)  [95 

Zitkovszky,  L.  v.,  Zur  Maturitäts- 

SrUfung  aus  d.  G.    (Z.  L  österr. 
5  mn.  40,  107-72.)  [96 
^  Saftwörk  ,  E.  v. ,  Gesinnungs- 
ünlerriclit  u.  (Jultur-G.  Langen«Rl7ft, 
Beyer.  1887.  Ree:  Pädagug.  A.  61, 
S6-61  (Pietaker).  [97 


Biographien  lt.  Historiker  in  d. 
AUB  28,  Iiier  nach  d.  Geburtsjahr  ge- 
ordnet •)8.  629.  V.  Bippen,  Gerh. 
Rinesberch^  brem.  Clironist,  geb.  um 
1815.  —  b)  8.  150  2.  Berthean,  Ad. 
Reissner  (Reisner,  Reusner),  geb.  um 
1500.  —  e)  8.  17-9.  P.  Zimmer- 
n  a  n  n  ,  1  deiner  Reineccius ,  sächs. 
Hi«toriogr.  1541-95.  —  d)  8.  299-803. 
Eisenhart^  Nie  v.  Keusner,  Rechlä- 
gel.  u.  Polyhistor  1545-1(502.  —  e) 
S.  228-30.  V.  Bippen,  Joli.  lienrif  r. 
brem.  Chronist  f  1588  od.  84.  -  f) 


S.  846  f.  J.  V.  Slee,  Jac.  Revius, 
reform.  Kirchenhiat  geb.  15S6.  —  C> 
8.  im  t  Roethe,  A.hlar  Rhote 
(Rhüia),  Reimchronist  Eoded.  16.  Jh. 

—  k)  8.  274  f.  A.  Weis,  Simon 
Rettenbacher,  Benedict.,  lai.  Dichter 
n.  Historiogr.,  1684-1706.  —  l)S.  645 f. 
E.  Lands berg.  Euch.  Gottl.  Rink 
1670-1745w--k)S.669f.  H.  Dechen!, 
Job.  B.  Ritter  1674-1743,  Frkf.  Kirch.- 
hist.  —  1)  S.  5513.  V.  Schulte,  P. 
Jos.  V.  Riegger  1705  75.  —  m)  S.  287 
bis  239.  A,  Weis,  Jos.  Resch,  tirol. 
Hist.  1 71 1^82.  —  n)  S.  38  f.  J.  W  e ^e  1  e, 
J.  P.  Reinhard  1722-79.  -  o)  Ö.  327  f. 
Henner,  J.  G.  Realer,  Nnminn.  1787 
bis  1810.  —  p)  S.  198-200.  P.  Z i  m  m er- 
mann, J.  A.  Remer  178«  1803.  — 
q)  S.  575.  B  u  cken  h e  i  ni  er,  J.  K. 
Riesbeck  1754-86.  —  r)  S.  26  f.  A. 
Weis,  Dion.  Frz.  v.  Paula  Reithofer, 
bair.  üistorioffr.  1767-1819.  —  i) 
8.  518  f.  V.  Oefele,  Thom.  Ried 
1778-1827.  -  1)  S.  608.  B.  Poten» 
Frz.  X.  Rigel  1783-1852,  Krie^ahist.  — 
o)  S.  457  f.  Schlossar,  Fr£.  X.  J. 
Riebter  1788-1866.  —  ▼)  6. 289  f.  O. 
D.  Teutsch.  Mart.  Rescliner,  eieben- 
bürg.-sächs.  Hist.  1791-1872.  —  w) 
S.  834f.  A.  Buchholtz,  AI.  Reutz 
1799-1862,  rus.«.  Rechtshist.  —  [98 

Weiter  deai^'l.  ebd.  a)  S.  445.  A. 
Buchholtz,  Chr.  M.  A.  v.  Richter, 
livl.  G.-sehr.,  1808-64.  —  h)  8.  800. 
0.  Schmid,  Frz.  X.  Remling,  G.- 
sehr.  d.  Bisth.  Speyer  1803-73  —  c) 
8.  278  f.  Wagen  mann,  F.  W.  Rett- 
berg, prot.  Kirchenhiat.  1805-49.  — 
d)  S.  606  f.  A.  Weis,  Kasp.  Riffel, 
KircheohieU  1807-56.  -  e)  S.  284-94. 
Httffer,  A.  t.  Renmont  1806-87.  — 
f)S.  514-7.  Boitze,  A  Frd.  J.Riedel 
]m912.  —  g)  S.  230  f.  B.  Poten, 
Karl  Renouard,  kurheß?.  Knegshist. 
1809-75.  —  h)  8.  980-2.  Heyd,  H. 
Reuchlin  1810-73.  —  1)  >^  T^"  f. 
V.  Weech,  A.  L.  v.  Rochau  1810  73. 

—  k)S.  251-5.  Uyae  Holland,  R. 
L.  V.  Retbeif,  Cnltorhist.  1812  bit 
1885.  -  [2699 

•K-Pfitter,  Ch.,  Schuepliin,  ä.  Nr. 
1808.  Ree.:  R.  d'Ala.  40, 134  f.  [2700 

Simonafeld,  H.,  Leop.  v.  Ranke. 
Vortr.  (AZtp.  Nr.  85  u.  86.)  [2701 

Winter,  Geo.,  Ranke  u.  die  Eat- 
stehg.  e.  Welt-G.  (Ggw.  35,  84-8.)  [2 

Lang,  Wilh.,  Otto  Abel.  (Von  n. 
aas  Schwaben.  Hft.  5.)  Stuttg.,  Kohl- 


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248 


Bibliographie  Nr.  2703—2754. 


hammer.  8*  VIT,  122  8.  M.  1,50. 

*Rrr    DLZ  10,556(Schott).  [2703 

Mülinen,  W.  F.  V.,  Todtenschau 
echwfizer.  Hiaioriker.  (Anzeig,  für 
Schweis.  6.  20,  840-4.)  #  Kit  Bib- 
Hogr.  [4 

WallOB,  H.,  ^jotice  sur  la  vie  et  iea 
travaux  de  H.Jot,-Natali8  de  Wailly. 
(BECh  49  .  581-608  «.  CR  4e  86r. 
10.  OÖ0-81.)  [5 

Brusohi,  A.,  Ancddoto  bibliogr.: 
con  12  lettere  ined.  di  L.  A.  llara- 
tori.  (R.  delle  biblinr,  1.  l  i:'>  r,,-,)  [H 

Spinelli,  6.  A.,  Leucre  a  stampa 
di  L.  A.  Maratori.  (Boll,  deirist.  stor. 
It  V.)  Roma,  Fonani.  8*.  114  |».  [7 

2»  Idterntiur^  u,  QwUenkunde, 

Bibliographie  nnd  Littraturkunde  S708-10; 
Bibl.-we8ten  (KatalnRei  und  ArrbivweBen» 
(Bspcrtorien)  2711-311.  —  SpeoialIit«ntar  B. 
in  den  einzelnea  iiruppen. 

4f  Jahresberichte  d.  G.-wissenschaft 
VU,  s.  Nr.  443  o.  1807.  Ree:  MUL 
17,  117-9  (Rethwisch).  —  Ree.  t. 
VI  u.  VU:  GBl  687.  —  Vgl.  Kacl.rr. 
Nr.  122.  [2708 
Monod,  G. ,  Bibliogr.  de  Thist. 
de  France  s.  Nr.  50.  ^  Ree:  RQH 
44,  662*5;  S^ances  etc.  de  Tac.  des 
90.  mor.  et  polit.  N.  S.  31 ,  173-5 
(Geffroy);  The  Library  15-9  (Ted- 
der);  RC  26,  218  (Chuqaet);  DZG 
l,  2«M>  f.;  CBl  037  r.  [9 

Bibliotheoa  bibliugraphica  Ualica; 
catalogo  degli  scritti  dibibliologiaetc. 
compil.  da  G.  Ottino  e  G.  Fnma- 
galli.  Koma,  PasquaJucci.  gr.  8°. 
XVll,  438  p.    L.  20.  [10 


Centraiblatt  f.  Biblw.  s.  in  VII. 
'ite  HeineaaRBt  0.  v.«  H«8.  d.  BibL 
Wolfenbttttel,  s.  Nr.  62.   Ree.:  CBl 

t  BibUv.  5,  r.r,9  f.  (W.  B  r  ft  ni  h  a  c  Ii).  [1 1 
Pierret,  Em.,  Inv.  d6t.  des  cata- 
logue»  usuele  de  la  bibl.  uat.  (Le 
Livre  10,  134-60.)  (12 


Citalogue  gin.  des  mm,  des  bibl. 

publ  de  France.  Departements.  T. 
VIII:  La  Rocheüe,  par  M.  G.  Müsse  t, 
Paris,  Plön.  8".  IV,  687  p.  [la 

Catalogue  g^n.  etc.  Paris.  Bibl.  de 
TArs^nal  par  H.  Martin  (a.  Nr.  63). 
T.  IV.  531  p.  (X4 

Fownler,  P.,  Notice  bist,  aar  U 
coli,  de  mss.  bist,  de  la  bibl.  pubL 
deGrenoble.  Paris,  Plön.  S**.  43  p.  [15 

■j^  Oellsie,  L.,  oudä  Libri  et  Bar- 
rois,  s.  Nr.  67.  Ree.:  RC  216-8;  CBl 
f.  Biblw.  6,  20f;  li  'S.G.de  Vrie8).  [16 

Sarfatti,  Attilio,  1  codici  Yeneti 
delle  bibl.  di  Parigi.  Roma,  Forcani. 
8".  XI,  198  p.  *Rec.:  A.  Veneio. 
36.  261-73  (F.  Stefan i).  [17 

ZeHtohrlfl,  ArcMv.  s.  in  VIT. 

Riegel,  Ueber  d.  Soliicksal  gewisser 
Breisgauer  Archivaiien.  (Z.  d.  Gee. 
z.  Beförd.  d.  G.  e;tc.  v.  Freiburg,  7, 
101-78.)  [18 

T. ,  Dispersione  o  sottrazione  di 
docamenti.  (A.  stor.  Lomb.  6,  92 
bis  104.)  [19 

Carte  Stmzziano  (vgl.  Nr.  1830). 
S.  657  88.  (Beil.  a.  A.  stor.  It.  öer. 
5.  T.  3.)  [20 

Sm  VwtvenatgeaMehte 

•faunUlsMUch  der  alleemeinen  deai- 
sehen  Oescbichte. 

Ranke,  Leop.  v.,  Weltg.  VIII  s. 
Nr.  82&  u.  1831.  Ree:  MHL  17, 148 
bis  55  (W.Sch  tt  1  tze).  —  Ree.  r.  VIU 
n.IX,  1;2:  RC 27, 369-73 (Lefr an c). 
—  Ree.  V.  IX,  1 :  Lpz.  Ztg.  BeiL  Nr. 
43-5iMüller-Frauenstein).  [2721 

«SeldlHl,  W.  V.,  Allg.  bist.  Por^ 
trätwerk.  X.  ?.  Nr,  1838.  Ree:  PliiL 
Wschr.  9,  417  f.  [22 

Kaemmel,  Otto,  Dt.  Geschichte. 
Hft.  1.  Dresd.,  Hoeckner.  gr.  8".  S.  1 
bis  90.  h  M.  1.  ^  Wendet  sicli  an 
d.  grosse  Publicum.  123 

AI]eeDu4ilstor.-Leiica  a.  in  den  Maebfr* 


n.  Mittelalter. 


/.  AllgeiH*  t HC!*, 

Quellen  (Beutschland  u.  Papsttbom}  27t4-87 : 
BMrMtoBgsn  «IMl. 

MoniMeiit«  tem.  Iitot.  (vd.  Nr.  90 

tt.  1840).  Script  remni  Merov.  II. 
S.  Nr.  2772.  [2724 


teatthtolitooiiralber,  Die,  d.  dt.  Vor- 
zeit (9.  Nr.  91  u.  1843).  2.  Gesamuit- 
ausg.    a)  Bd.  20  (Nithard)  3.  Aufl 

—  b)  Bd.  21  fkudoir  u.  Muginiiari) 
2.  Anfl.      Vgl.  einBeln  unter  II,  3. 

—  ^Rec:  V.  Bd.  11-19:  DLZ  10, 
712  f.  (0.  üolder-£gger)i  v.  Bd. 


1, 2-3.  Lit.«  u.  Qn.-kunde,  Umvcrsal-G.— II,  1-2.  MA.,alIg,,  Urzeit  249 


1317:  ilHL  17,  143  {V.  Hirsch); 
V.  Bd.  16  n.  17-19:  ThLBl  148  f.  u. 
204  f  -  V^l.  ^nch  Dt  Rs.  15,  140 
bis  144 (S.  Loweuleld,  DieG.-sehr. 
d.  dt  Vorzeit).  [2725 
^  Jairi,  Pliil.,  Regesta  pontif.,  s.  Nr. 
92.  Ree.  v.  fasc  10—15:  DLZ  10, 
786  1.  (O.  Holder-Egcer).  [26 

#  Braagartoii,  P.  11.^  Unbck.  Papsir 
briefe,  a.  Nr.  184G.  Ree:  IlJh  10, 
334-43  (Löwenfeld;  >£in  diplom. 
Missgeschik').  [27 

vf  Emerton,  Ephr.,  Introd.  to  the 
studv  Ol  the  MA.,  8.  Nr.  127.  Ree: 
EHR  4,  3%  1.  [28 

ZiafRt  6*  G.t  8trietures  on  the 
science  of  gen.  bist  II:  Medial  vnl 
iiist.  Lond.,  Hirschfeid.  8^  4üU  p- 
12  ab.  6  d.  [29 

#  Zeller,  lul.,  Hist.  resum.,  8.  Nr. 
98.  Ree:  Le  Livre  10,  240  f.;  NR  56, 
3Ö6-96  iL.  Richard).  [30 

#ftll0rt  l.|  EntretieiM  Biir  le  MA. 
n,  1.  Ree.:  RQH  4»,  Sll-a  [81 

2»  Urzeit  u.  Völkerwanderung 

Ctcrm.  Urzoit  27:)5!-3ö ;  Bcrührß.  la.  d.  Römern 
(KripRc  u.  röra.  Bcsiedelung)  i7S6-4S ;  Völker- 
wauderong  274i#-f..S;  Kir(dJ6BK.  2759-71, 

Böger,  Hnr.,  Woiinsiue  d.  Dtn.  in 
d.  V.  Tacitns  in  seiner  Genn.  be- 
schrieb. Lande.  (Dt  Ra.  f.  Gec)gr.  u. 
Stat.  n.  163  ^  )  [2732 
Henning,  Rud.,  i>ie  üerroaneu  in 
ihr.  Verb,  tu  d.  Neehbarvölkem.  (WZ 
8,  1-51.)  [33 
Alterthümer,  Die,  uns.  heidn.  Vor- 
iiieit-  lirsg.  V.  rüm.  germ.  Cenlr.-Mus. 
in  Mainz  durch  L.  Lindenachmtt 
IV,  5.  Mainz,  v.  Zabern.  gr,  4*.  US. 
m.  6  SteintaT.    M.  4.  [34 
Cohaoaen,  Fflbrer,  s.  fn  IV,  5. 
Franz,  Fr.,  Mytholog.  Stadien  II: 
Der  Wciliefrübling  u.  d.  Königsopfer. 
(Progr.)    Wien.  8°.  68  S.  #Rec.: 
WecEr.  für  klaaa.  Phil.  6  ,  505-508 


(Hi^berlin). 


[85 


^Soblerenbero»  6.  A.  B.,  Kriege 
d.  Römer,  s.  Vr.  114.  Ree.:  BllLU 

142  (J.  Mjilily).  [36 
•H*  Dfinzelmann,  £.,  Varusschlacht 
s.  Nr.  1874.  Ree:  N.  phil.  Rs.  137 
(E.  Ziegel  er);DLBl  12,49  (H.Land- 
wehr, ^skeptisch*).  [37 


«9f  Sondermühlen,  M.  v.,  Spuren  d. 
Varus.schlacht,  s.  Nr.  115.  Ree.:  Ph. 
Es.  6.  95  (Dünzel  mann).  [38 

CbamlMilMt  A.,  In  welchem  Jahre 
nnteniahin  Domltiaii  i.  Chattenzng. 
(Philologus  N.  F.  1,  571-8.)  [39 

<^  Wiegend ,  W. ,  S !  n  m  finnenschl., 
8.  Nr.  120.  Ree:  Rü  26,  202  f.j 
Clftss.  R.  8,60  f.  (P.  G.  Hardy).  [40 

Hecker,  H..  Dir  Alamannenschlacht 
bei  iStrasaburg.  (Fleckeisen's  Jbb. 
139,  59-80.)  [41 

Schultze,  E.,  De  legione  Romano- 
rnm  XIU  gemina.  (Diät.)  Kiel.  %\ 
114  S.  [42 

Mali,  H.  C,  Die  baetiferi  v.  Caaiel- 
lum  Mattiacomm.  (Phiiologli»  N.  P. 
1,  487-513.)  [43 

Hirschfeld,  Otto,  Beiirr.  z.  G.  d. 
Narbonens.  Prolin«.  (WZ  g,  119  ble 

[44 

Riese,  AI.,  Forschgn.  z.  G.  d.  Rhein- 
land e  in  d.  Römer-Z.  Lpz.,  Teubner. 
gr.  4".  2()  S.    M.  0,80.  [45 

^  Veith,  C.  V.,  Das  röm.  I.-^-jvy  in 
Bonn,  8.  Nr.  1882.  Ree:  KBISVZ  8, 
88-95  (W  o  1  f)i  RC27,404  (C  a  gn  a  t).  [46 

Kotier,  Fr.,  Die  Neckar-MUmling- 
linie  von  Schlossan  an  bis  z.  hess. 
Grenze  unweit.  Worth  a.  M.  (WZ  8, 
52-70;  141-66.)  [47 

Mfller .  Röm.  Gebäude  u.  Befesti- 
gung im  Schussenthai.  (iCBlWZ  8, 
80  f.)    [48 

•ifDaba,  F.,  Landnoth  d.  Germ., 
8.  Nr.  1898.  Ree:  DLZ  10,  507  f* 
(0.  Pnlower).  [49 

•jf  Nonnemann,  Fr.,  Die  Volkor- 
wandg..  s.  Nr.  126.  Hee:  ÜLBl  11, 
141  1'.  (G.  Uertzberg).  [50 

^  Emerton  (Nr.  127)  s.  Kr.  2728. 

AlUes,  Th.  W.,  The  holy  see  m  d 
the  wanderings  of  the  nations  from 
St.  Leo  I  to  Bt.  Gregory  I.  Lond., 
Burns  k  Oates.  Lex.-8"*.  XX,  368  p. 
10  sh.  6  d.  Ree.:  Lit  Udw.  28, 
210  f.  J51 

Kopecky,  B.,  Stihoviaf  nirodh  na 
p&de  nynejsiho  niocnafBtvi  rakons- 
k^hn  od.  r.  274-650  (Die  Volker- 
waudrg.  a.  d.  Geb.  d.  jetz.  österr. 
Monarchie  274-650).  Progr.  üng.- 
Hredisch.  1^87.  8".  30  S.  f.*)2 

Dahn,  Fei.,  Riklmer,  germ.  Heer- 
führer im  röm.  Dienst  (ADB  28, 
615  f.)  [53 

Stapha«,  (#hr|ih.,  Krit  Untersocbgn. 


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250 


Bibliographie  Kr.  2754— 280&. 


z.  G.  d.  Westgothen  v.  372-400.  I: 
Gotiienkrieg  nnt.  Theodoeins.  Lps.^ 
Fock.  ^r.  4\  31  S.   M.  1.  [2754 

Biade,  J.  F.,  La  Novempopalaioe 
Yisigotbique;  snite;  deThfo* 
doric  II ,  453-66.  (R.  de  Oascogne 
1888,  f6vr.-roai.)  (55 
Hodgkin,  T.,  The  dy  nasty  of  Theo- 
dotias  ete.,  t.  Nr.  1900.  Ree  :  8atord. 
R.  CT.  544  f.;  N.  ph.  Rs.  10. 155  [50 

<»f  Sehmidt,  L,  G.  d.  Wandalen, 
8.  Nr.  133.  Ree.:  DLZ  10,  633  (G. 
Kaufmann).  [57 

Pulezky.  Fcrencz,  Tannlmrinyok  a 
n^pvaodorlas  koraaak  emlek(;irÖl. 
(Stnd.  flb.  d.  Denkmäler  d.  ZA.  d. 
Tölkerwaederg.)  Bndap.,  Ak. 248.  [58 

<X>  Duchesne,  L,  Uber  pontifiealts, 

8.  Nr.  IIH.  Ree:  R.  de  Tart  ehret. 
N.  S.  6,  241  1  fF.  de  MeJy)i  ZKTh 
IbBö  Hr.  4  (ürisar).  [59 

Rmidlli,  D.,  II  giaramento  dei  Cri- 
8tiani  nei  primi  3  aeeoli.  Livorno, 
Vaiuiini,  Ro.  52  p.  [60 

Ailard,  Paul,  Diocietien  et  les  ehre- 
tiens;  T^tabl.  de  la  tetrarchie  et  la 
peT96c.  dane  rannte.  (Ri^H  45.  440 
bis  80.)  [61 

#  NalMl,  De  pontifieam  Rom.  inde 
ab  Augasto  nsque  ad  Aurelianum 
condictone  pnblioa.  Ree:  Ae»  1889, 

9.  Febr.  [62 
E^lttllM  Imperatomm  Rom.  ex 

collect,  canonum  Avellanae  ed.  a 
Wilh.  Meyer.  (Index  schol.  d.  Gott. 
Univ.  1888.)  [G3 

Harnack,  Adf.,  Das  Keae  Testam. 
nm  d.  J.  200:  Th.  Zahn's  G.  d.  neu- 
lestameotL  Kanons  1, 1  geprüft.  Fre  ib., 
Mohr.  gr.  8<».  113  8.   H.  2.  [64 

^  Prisolllianl  quae  suj  (msiuiI  ed. 
G.  Schepse,  8.  Kr.  1913.  Ree:  Z. 
für  vriBS.  Theol.  32,  381-4^  RH  40, 
167  f. ;  DLZ  10, 809-1 2  ( B.  K  fl  b  1  e  r).  [65 

Haupt,  Herrn.,  Priscillian  ^  Schrif- 
ten n.  s.  Process.  (KBIWZ  8.  90 
bis  108.)  [66 

Augustinus,  Aurel.,  AnsgewiUilte 
Fredigten ;  mit  einl.  Monogr.  v.  G  u  8 1. 
Leonhard].  (Predigt  d.  Kirche  V.) 
Lpz..  Richter.  8*.  XX, 1878.  H.  1,60.  [67 

Vita  S.  Mitriae,  confessoria  Aqucn- 
m.    (Anal.  Holland.  8,  9-15.)  [68 

Seeok,  Otto,  Qn.  u.  Urkk.  Ob.  d 
An  f.  d.  Donatiamiu.  (ZKO  10,  505 
bis  568.)  [69 

Schnitz,  MaUh.,  Die  Gedichte  d. 


Prudenüuä  u.  ihre  Entslehuogszeit.  I. 
(Progr.  Aachen.)  Lps.,  Foek.  gr.  4^. 
38  S.  M.  1.  [70 
MaaltlllS,  M.,  Beitrr.  i.  G.  früh- 
ehristl.  Dichter  im  MA.  L  Yenantiiia 
Fortnnatas.  IL  Orientias.  III.  Seda- 
lins.  IV.  Aagustinus.  V.  Alcimas 
A^itus.  VI.  Dracontias.  VlI.  Prosper. 
Vin.  Das  Carmen  adversns  Mareio- 
npm.  IX.  Boetius.  X.  Prudentins.  XI. 
Ii3'mDi  Ambrosiani.  XIL  Sidonius 
Apollinaris.  (Sep.  a.  SBWAk  Phil, 
bist.  Cl.  Bd.  117.)  Wien,  Tempsky. 
Lex.-8^  40  a  M.  0,60.  [71 

3.  FrütikUchea  Beich 
«.  iSOa—918, 

M«rovinger2775i-73 ;  Karolioppr.  Qn  X774-HO; 
Karolinger,  Bearbeitungen  i7di-2THT ;  Ver- 
CasBung  S7S8-9S;  Papsttham  a.  Kirche  27»t 
aSO.^;  Italien  fr.anpobar-i«n)  S8O6-tSO0. 

Monumenta  Germ.  hist.  Script,  rer. 
Meruv.  II:  Fredegarii  et  aliorum 
chronica.  Vitae  sanctomm,  ed.  Br. 
Krasch,  Hann.,  Hahn,  gr  .4*.  VIII, 
579  S.  M.  20.  Inhalt:  •)  8.  1-193. 
Chroniearam  quae  dienntor  F^e- 
garii  Scholastici  libri  4  cum  conti* 
nnationibus.  —  b)  S.  194-200.  (Ap- 
pendix I.)  Historia  Üaretis  Frigii  de 
origine  Franeoram.  —  e)  8.  200*14. 
(Ai>i).  IT.)  Gostn  Thcoderici  regis,  u. 
zwar:  Vita  Fuldensis  u.  Vita  ex 
Aimoino  hausta.  —  d)  8.  215-328. 
Lilier  historiae  Rranoornm.  —  e)-a) 
Vitae  Sanctorum  generi?  regii.  u. 
zwar:  e)  S.  329-40.  Paseio  Sigis- 
mundi  regis.  —  f)  8.  8414.  Vita 
S.  Chruthildis.  -  g)  S.  349-57.  V. 
S.  Chlodovaldi.  —  h)  S.  858-95.  De 
Vita  S.  Radegundis  libri  2.  —  i)  S. 
396-425.  Gesta  Dagobert!  I.  regis 
Franeoram.  —  k)  S.  426  46.  V.  8. 
Arnulß.  —  1)  8.  447-74.  V.  S.  Ge- 
retrndie.  —  m)  8.  475-508.  V.  8. 
Batliildis.  —  n)  8.  509-42.  V.  Da- 
pobprti  TT!   rcrrifi  Francorn m,  [2772 

ündenschmit,  L.,  Uandb.  d.  dt. 
Althk.  I:  Die  AHh.d.Merov.  Zeit.  Lfg. 
3.  Braunschw.,  Vieweg.  gr.  8*'.  S.  457 
bis  514.  M.  6.  (I  cpL:  30.)  ^  Ree: 
DLZ  10.  746  (G.  Kaufmann).  [73 

Leben  des  hl.  Bonifatius,  s.  Nr. 
159.  Ree.:  ThLBl  1888,  887  f.  [74 
^Lebensbeschreibungen,  Die,  d. 
h.  Willibrord,  s.  Nr.  160.  Ree: 
TbLBi  im,  378  L  [75 


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II,  2— d.  Völkflrwandenang,  Ff&nUflchM  Reich. 


251 


Nithard'8  4  Bücher  Geschichten, 
Ubers,  v.  Jul.     Jasmnnd,  8.  neu» 

bearb.  Aufl.  v.  W.  Wattenbach. 
(G.-flchr.  d.  dt.  Vorz.  Bd.  20.)  Lpz,, 
Dyk.  8«.  VIII,  75  S.  M.  1,20.  [2776 

RvodOlf  Meginhart,  Uebertragung 
d.  hl.  Alezander,  übers,  v.  B.  R  i  c  h  t  e  r ; 
2,  Aufl.  neu  bearb.  v.  W.  Watten- 
ba eh.  (G.-iehr.  d.  dt  Vorx.  21.  Bd.) 
Lpz.,  Dyck. 8«.  VIII,  28  S.  M.  0,40.  [77 

•9f  Seraphim,  Ernst,  <,>n  krit.  Unter- 
suchfirn.  d.  kleineren  Karohng.  Ann. 
Fei  in  Feldt.  1887.  Ree.:CB157S.  [78 

Althof,  Herrn.,  Angilbert's  Leben  u. 
Dichtgn.  Münden,  Augustin.  gr. 
62  8.  M.  1.  *  [79 

^  6a«ti,  Arm.,  Les  serments  de 
Strasbourg,  s.  Nr.  170.  Ree;  BECh 
49,  Ö63  6  (E.  Chatel).  [80 

^  Höfler,  e.V.,  Bonifatius,  s.  Nr.  182. 
Ree. :  Th(iSchr.  70, 686-b (Fan k).  [81 

BHter,  Conat.,  De  handel,  vooral 
in  de  Nederlanden,  tijdena  Karel  den 
Groote.  I:  Een  blik  op  d.  handel  in 
westeliik  Europa  v66r  Karel  d.  Gr. 
(Dt.  Warande  2,  68-76.^  [82 

Wagner,  P.,  Riclih.Mi.  792-804 Erzb. 
V.  Trier.  (Aüß  28,  426.)  [83 

Wyaa,  6.  v. ,  Remedius,  Biöch.  v. 
Chor,  t  820.  (ADB  28,  198.)  [84 

Bippen,  W.  V.,  Er2b.  Rimbert. v. 
Hamb.-Bremen,  865-88.  lAÜB  28, 
«1«  f)  (85 

WIegand,  W.,  Die  h.  Richardis  od. 
Richarda.  (ADR  28,  420  f.)  (85a 

Richter,  W.,  Die  Auflöag.  d.  karol. 
Reichs  u.  die  Orfindg.  dreier  selbst 
Stnaten.  (Samml.  wiss.  Vortrr,  Hft.70.) 
Hamb.,  Richter.  8"  52  S.  M.  1.  (86 

#DlMOdo,  Man.  de,  Leduc.  Caro- 
liog.,  8.  Kr.  190.  Hec:  Z.  f.  öst 
Gymn.  40,  244  8  (J.  Hoemer).  [87 

■df  Legea  Alamannorum  ed.  K.  Leh- 
mann. 8.  Nr.  196.  Ree:  BECh  49, 
656-8  fAd.  Tardif).  [88 

Leorivain,  Sur  l'interpröt  de  la 
Lex  Rom.  Wisigothorom.  (Ann.  du 
Midi.  Nr.  2.)  [89 

Zeumer,  Karl,  DieLindenbmch'sche 
H.«.  d.  Fürmelsammlg.  v.  Flavign}'. 
(NA  14,  589-608.)  [90 

Hubrich.  Ed.,  Fränkische.^  Wahl- 
u.  Erbkonigthum  z.Merov.-Z.  (Diss.). 
Kdnigsb.  8^.  62  ö.  [91 

^  Wcyi,  Fränk.  Staatsl^ ;  r  1  .  nrecht. 
s.  ^r.202.  H.2.  Ree:  CBi  716.  [82 


-X-Prenzel,  Ad.,  Krieg8%erf.  unt.  d. 
Karolingern,  8.  Nr.  205.  Ree:  DIZ 

10,  288  (M.  BalUer).  [98 

•H- SIckel,  Th.,  Proleg.  z.  Uber  dinr- 
nu8,  8.  Nr.  1995.  Ree:  A.  della  eoc. 
Rom.  11,  732-4;  NA  14,  030.  [94 

Giorgi,  J  ,  Stor.  esterna  del  cod. 
▼atic.  del  diarnns  Rom.  pontiflcnm; 
ricerche.  (Sep.  a.  A.  della  80c.  Rom. 

11.  )  Roma,  80C.  Rom.  8°.  53  p.  [95 
SchnOreriQ.,  Papstthum  z.  Z.Theod. 

d.  Gr.  (vgl.  Hr.  210).  II.  (HJb  10, 
253  301.)  [90 

Luther,  Paul,  Rom  u.  Ravenna  bis 
s.  9.  Jh.;  e.  Beitr.  x.  Papst-G.  Beil., 
Speyer  u.  Peters.  8".  G8  8.  M.2.  (96a 

-äf  Helmbacher,  M.,  Papstwahlen, 
8.  Nr.  2000.  Ree:  Lit.  Handw.  28, 
247  .0  (B.  Niehues).  [97 

Doplfel,  Herrn.,  Kaiserthiin.  u  Papst- 
wechsel unt.  d.  Karolingern.  I  reib., 
Mohr.  gr.  8*  VII,  167  8.  M.  4.  -X-  Be- 
gegnet sich  betr.  Decret  ,quia  aancta** 
mit  Funk  Nr  216;  berücks.  i.  Nach- 
trag Heim  bucher,  Nr.  2000.  (98 

Lamprecht,  K.,  Die  röm.  Frage  v. 
K.  Pippin  bis  auf  K.  Ludwig  d.  Fr. 
Lpi.,  Dürr.  8».  143  S.  M.  3,60.  [98a 

Behefftor-Bofchorst,  P.,  Neuere  For- 
schungen üb.  d.  lionstant.  Schenkg. 
(MIÖG 10,  302-25.)  ^  Urh.  d.  Fälschg. 
in  d.  Kreisen  Paul's  I.  su  suchen.  [99 

^  Foiraler,  P.,  La  qncst  des  tarn- 
868  decrt'lales,  8,  Nr.  215.  Ree:  BECh 
49,  659  1.  (P.  Viollet).  [2800 

6undlach,  Wilh.,  Der  Streit  d.  Bis- 
thfimer  Arles  n.  VIenne  um  den  Pri- 
matus  GalHarum.  Einleitnng  ti.  I: 
Die  Sammig.  d.  Epistolae  Arelaten- 
ses.   (KA  14.  951-342.)  [1 

Schultze,  Waith.,  Die  Bcdeutg.  d. 
iro-schott.  Mouche  für  d.  Erhaltg. 
o,  Portpflanzg.  d.  ma.  Wissensch. 
(CB1  1  Biblw.  6, 185-26;  238-41;  281 
bis  98.)  [2 

Duoheane,  L,  Origines  du  culte 
chr^tien;  «tiide  snr  la  liturgie  lat 
av.  Charlemagne.  Paris,  Thorin.  8". 
VIII.  .508  p.  Fr.  8.  [3 

Krieg,  C,  Die  liturg.  Bestrebutign. 
im  karoling.  ZA.  (Antrittsprogr.) 
Freibnrrr.  r.  fiO  S.  [4 

Manitiu«,  M.,  Friihchristl.  Dichter 
L  MA.  s.  Hr.  2771. 

Hoitzinger,  Hnr.,  Die  altchrlstL 
Architektur  in  syst.  Darstellg.  Stuttg., 
Ebner  i  S.  gr.  8^  XVI,  288  S.  M.8.  15 


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252 


Bibliographie  Nr.  28üG— 2»öy. 


Lötz,  Weg  der  Langobarden  (Z. 

f.  Ethnol.  20,  570-73.)  [2806 
^  Tamassia,  G.,  I^ngobai  di,  f  ran* 
Chi  etc.  s.  Nr.  226.   Ree.:  A.  itor. 

It.  3,  24^  -2  fr    A  Ferrai-).  [7 
Hartmann,  L  Mor. ,  U  ntersuclign. 
t.  ti.  d.  byzant.  Verwalt^.  in  llolien 
540  750  (.4.  Nachrr.  u.  Not.  Nr.  168d). 

M,  :\f-0.  [3 

Waal,  A.  de,  Die  gold.  Krone  aus 
d.  Sehatxe  des  Cav.  Rossi.  (RQSchr 
8»  66-70.)  «Sergiqs     RaTenna.  [9 

^*  Üächsisc/ie  vnd  Salischtf 

Kaiser  iUU—ll'^n. 

A^gemeineB  u,  lo.  Jh.  28io-i7;  Jh. 
(QoeUeBf  fiearbeitangen)  2äiü-35a. — Teif.  a. 
Xiettwlce  fl.  unter  n,  A. 

Monumenta  Germ.  hist.  SS.  XV,  2, 

8.  Nr.  2020.  Der  Halbband,  fast  nur 
aus  Stücken  kleineren  u.  kleinsten 
ümfanga  bestehend,  ist  naturgemäss 
vorzag-sweiso  (ViMf^h  durchaos  nicht 
aueschliessiich)  iür  Kirchen-,  Cultur  , 
II.  Loeal-G. Interesse.  Einige  Stucke 
sind  noch  von  G.  Waiti  bearbeitet, 
bei  weitem  die  meisten  von  0.  Hul- 
der-Egger, daneben  manche  von 
L.  V.  Heinematin^  einige  Trierisehe 
Sachen  vm  ^'  Fauerland;  Verein- 
»eltes  rulirt  von  R.  Kade,  M.  Perl- 
bach, W.  Wattenbach,  L.  Wei- 
land her.  Auf  eioielne  Stttcke 
komr^fn  wir  noch  zurück.  [2810 

Manitius,  M.,  Dt.  G.  nnt.  d.  Sache, 
o.  Sal.  Kaisem  (s.  Nr.  228).  7.  Lfg. 
(Bibl.dtG.  Lf. 36.) S. 481-560.  M.l.  [11 

Dannenberg,  Herrn.,  Verzeichn.  mei- 
ner Sammlg.  Dt.  Münzen  d.  sachs. 
a.  fr&nk.  Kaiseneit.  Lpz.,  Thieme. 
gr.       'f'       M.  4.  [12 

Wiefland,  W. ,  Bi?rh.  Richwin  v. 
Strassb.    (ADB  28,  501  f.)  [13 

*  Urkunden,  Die,  Otto'«  II.,  e.  Nr. 
230.  Ree:  DLZ  10.  387  90  (.Stein- 
dorf 1) ;  MHL 17, 140  r.  ^F.  H  i  r  s  e  h ).  f  U 

Kehr,  PtUl,  Die  Datirgn.  d.  Diiilome 
K.  Otto's  III.  (Habil.-schr.)  Marb.  8». 
85  8.  -JJ-Sf)!)  noch  im  Laufe  d.  Jahre.'^ 
in  erweiterter  Ge.-Htalt  er&ciieinen.  [15 

ÜWIn,  Rikdag  (Rigdag.  Rictag) 
Wurk^rr.  V.  Meissen. (ADB28.  r.Uf.) [16 

Gerbert,  Lettres  f98::!-97),  publ. 
p.  Jul.  Jiavel.  Paris,  Picard.  8". 
LXXXVIII,  253  n.  Fr.  8.  «Rea: 
Polyb.  29,483flr.  (J.  Martinov).  £l7 


I,  B.  V.,  Za  Wipo,  den  Ann. 
Altahen.'^es .  d.  Chron.  ürnporaense. 
(NA  14.  607-15.)  fis 
Recueil  des  chartes  de  l'abbaje  de 
Chiny,  form^  par  Ang.  Bernard, 
corapl.  et  pnbl.  pnr  Alex.  Brnel. 
IV:  1027-90.  (Collect,  de  docc.  ined. 
snr  rWit.  de  France.  1  86r.)  Paris, 
Impr.  nnt.  4*  835  p.  [19 
Schultze,  Waith.,  Noch  ein  Wort 
zu  d.  Biographien  d.  Majolus.  (NA 

11.  545-64.)  [2Q 
Havet,  iul.,  Note  aar  Raonl  Glabcr. 

(RH  40,  41-8.)  [21 

Pannenborg,  A.,  J.nmbert  v.  Hers- 
fVUi  d.  Verf.  d.  Carmen  de  beÜo  8a«. 
Ahwohr  u.  Angriff.  Götting.,  Van- 
denh.  &  K.  gr.  8».  172  S.  M.3,40.  [22 

Brltf  Anno's  v.  Köln,  mitg.  r.  H. 
B  r  e  s  ?  1  a  a.    (NA  14,  ^28  f.)  (2S 

ActenstQck  «ns  d.  Oster^jnode  t. 
1078,  uiitgeth.  v.  S.  Löwenfeld. 
(NA  14,  618-22.)  [24 

Sfgeboto'8  V.  Panlinae  (Thnr.-sächi. 
G.  bibl.  I.),  hrsg.  v.  p.  Mit/ychke. 
GothB^  Perthes.  Noch  nicia  aasggb. 
#Rec:  AZtg.ia8(Bnrkhardt).  p25 

Krause,  Abt  Eicdag  (fticgdag  od. 
Ridda^),  r.  8.  Kichaelis  fn  Lüneb. 
CAIm;  >\  410  f.)  [2S 

Pflugk-Harttung,  J.  v.,  üeb.  d.  Kröng. 
d.  Kgin.  Gisela.  (WZ  8,  70-81.)  [27 

Cluniacemer,  Die,  im  10,  II.  a. 

12.  Jh.  Th.  1  n.  2.  (HPÄI  m  SOT 
bis  52;  420-42.)  [28 

Mbiner,  S.,  Die  Bedeute,  d.  Kloster- 
reform T.  Clony  (HPBIl  108,  489  bis 


hm. 


Wegele,  Richeza,  Kgin.  v.  Polen, 
geb.  Praltgfln.      Lothr.  (ADB  28, 

4y9-4-2.")  [30 

Ohly,  Ferd. ,  Königth.  u.  Fürsten 
z.Zeit  Heini  ich  8 IV.  I.  (Progr. Lemgo.) 
Lpa.,  Ftck   ur.  8*.  66  8.  M.l.  [31 

Müller,  P.  L.,  Robert  I.,  d.  Frieae^ 
Gf.  V.  Flandern  (.ADB  28,  717-20.)  [32 

Meyer  V.  Knonau,  Bertold  v.  Hhein- 
felden.  (ADB  28,  382.)  [3S 

Dehnicke,  Paul,  Die  Massnahmen 
Gregor  s  VII.  gegen  Heinr.  IV-,  1076 
bis  80.  (Dies.)  Halle.  8^  72  8.  [34 

^  KShncke,  Wibert  v.  Bavenna  s. 
Nr.  2057  (wo  mischlich  in  U.  h\ 
Ree:  ÄI.-Age  2,  55  f.  (L.  Finoi); 
RC  27,  386  f.  (Ch.  Pfister).  [34a 

^  Lehmgrilbner,  Hugo.  Renzo  v. 
Alba,  s.  Nr.  273.  Ree. :  EHK  3,  554  f. 


I 


II,  4—5.  SftchaiMhe,  ^■liMiie,  StaafiBche  Kauer.  253 


(J.  H.  Maude}^  RH  38,  add*i02  (Ch. 
Pfieter).  [2835 
Maarer,  M.,  P.  Calixt  II.  2.  Th.: 
Pontificat,  1.  Buch.  (VVürzb.  Habil.- 
Schr.)  München,  Kaiser.  8^  U9  8. 
^Drei  KapiteK  d.Wali]  bii  aar 
Feataetiang  in  Ifealieii.  [d5a 


5,  StauftAche  Ep&^ke 

Allß-  m.  a.  1«.  Jh.  8836-49;  IS.  Jh.  S850.57; 
Krcsuzxtlee  Verfusung  10.-18.  Jh 

faM4».  OfliätigM  Labea  Uk*u.  Jh.  181046. 

'  SohdTar-BolehortttZurG.-schreibg. 

V.  Cremona.  (K!.  For5<  h  :  Nr  1B50. 
XVI.  in  MIÜÜ  lü,  ay  yTO  w  12.  u. 
18  Jh.  [2836 

Hermann,  Max,  Paul  u.  Gebhard 
V.  Bernried  u.  ihre  Briefe  an  Mai- 
lainier  Geistliche.  (.NA  14,  «jGö  bi^ 
588.)  [37 

Innocenz  II.,  Brief  an  Heinr.  I.  v. 
England,  initgeth.  v.  F.  Lieb  er- 
mann. (NA  14,  616  f  )  ^  8.  Juni 
1183.  Wichtip  f.  Lotbar'8  Römer 
aug.  [m 

Pfltxer,  A.,  Die  Johanniskirclie  zu. 
Omflnd  u.  Bisch.  Wather  I.  Augs- 
burg 1133— 54.  Stmtg..  Kohllumnu-r. 
S".  VII,  194  S.  M.  2,50.  -SfUec: 
CBl  796  f. ;  KBIGV  37,  54;  ThQSchr. 
71,  156-8  (Fnnk);  DLBl  12,  40  f. 
(A.  Klemm).  [.59 
*  Wendt,  6eo.,  Die  GermaDislerg.  d. 
Länder  öntl.  d.  Elbe.  II:  1187-81. 
(Progr.)  l.iej,'niu,  Beisner.  gr.  8'. 
78  .=5     M.  1,20.  (40 

Rudolph,  Th.,  Niederl.  Kolonien  d. 
Altmark  (e.  Hr.  1260>  Vin,  109  S. 
H.  3.   *  Ree:  FBPG  2,  290  f.  [41 

"Jf  Baer,  Bcziehgn.  Venedigs,  e. 
Nr.2ü2.  Ree;  llC2Ö,159f.  (Pfister); 
MHL  17.  156-9  (P.  Knaulh);  EHR 
4,  360  3  i  ir.  F.  Brown);  K.  Am. 
3.  ber.  21,  397  f.  [42 

Urfttttden,  3  ungedr...  Friedrich's  I., 
mitg.  V.  P.  Si  lieffer^Boichorst. 
(MIÖG  10,  29^-300.1  [43 
^  RSdifier,  Otto,  Barbarossa's  Frei- 
brief f.  Hamburg  7.  Hai  1189. 
(Festachr.)  Hamb.,  Orife.  gr.  4". 
27  S.    M.  1.  [44 

SIee,  van,  Reinerus  od.  Nonuus 
^nerus,  1155  1230.  (ADB  28;28).  [45 

•X'6ieaebrecht,W.v.,0.d.rlt.Kai.ser- 
iteit.  V,  2,  «.  Nr.  294.   Keo,;  CBl 


419f.;  DLBi  ll,169f.  (Landwehr); 
RC  27,  194-6  (Pf ist  er).  [46 

Menadlar,  Eine  Denkmünze  Heinr. 
d.  Ltjwen  auf  d.  Erriohtg.  d.  Löwen- 
steins. (Herl.  Münzbli.  9,  b01-ä6,J  [47 

Matthii.  6.,  Die  lomb.  Polit  K. 
Fnedr.'a  I.  u.  d.  Griindj/.  v.  Ales- 
sandria. (Progr.)  Gr.  Uchterfelde.  4*. 
37  S.  .  U8 

HelHemann,  L  V.,  Heinrich'e  VL 
Plai!  T  Umgeslaltg.  d.  Haidieveri. 
CWtjölerm.  6Ö,  124-30.)  [49 

Borch,  L.  V.,  üeb.  Heinricus  Fiiso. 
(AHV  Unterfrank,  u.  AschHtTi-nburg 
31,  lUö  8. 1  .Mitschuld,  a.  trmordg. 
Biech.  Konrad  H  v.  V?"ttr«b.  1202.  [50 
-Sf  Pressutti,  F.,  Hegesta,  s.  Nr.  311. 
Koma,  Loeächer.  Xjex.-8^  LXXV, 
384  8.  L.  60.  Ree:  V,.  Aat.  6er.  8, 
Vol.  19,  2;  HZ 62»  114  f.  (W,  Bern- 
hardi).  .  [51 

Vernet,  F.,  Ktude  sur  les  sermons 
d'HonoriuB  III.  Lyon,  Vitte  et  Per- 
russel.  8^  JU,  119  p.  Reo::  RC  28, 
12  f.  (52 
Michael,  Emil,  Salimbene  n.  seine 
Chronik.    Jnnsbr.,  Wagner,  gr.  8**. 
VII,  175  &    IL  4  «YgLZKTh 
225-69.  [53 
<N>  Haike,  M.,  Friedr.  n.  n.  päpetl. 
Stuhl.     Nr.  317.  Reo.:  I5C  27,  10 f. 
(Gh.  Pt ister,  anerk.  trotz  d.  Weit' 
schweiiigkeit).  [54 
Kap-herr,  H.  v..  Die  ,unio  regni 
ad  iniperium";  ein  Beitr.  z.  G.  d. 
Stauf.  Politik.  CDZG  1,  96-117;  331 
bis  45.)  [55 
Carini,  leid.,  La  tomba  dl  Man- 
fred! ( Aneddoti  Sicil.  II,  9).  (A.  stor. 
Sic.  13,  404  f.)     >  [56 
Vincenzo  dl  Napoii,  La  colonna 
espiatoria  di  Corrndino  di  Svevia 
nella  r.  ckiesa  di  8.  Croce  del  Pur- 
gatorio  al  meroato  in  Napoii  illostr. 
ecc.  Neapel,  Furchheini,  gr.  8**.  30  S. 
-Sf  Stellt  d.  Chronistennnchrr.  über 
Tod  u.  Bestätig.  Gonradiu  s  zusam- 
(8.  CBl  572  f.).  [57 


Mf^  Kttgierj  Bernh.  v«,  Analecten,  s. 
Kr.  827.   Ree.:  HIÖO  10,  160  (B. 

Hoogeweg).  [58 
Kagler,  Bern.,  Storia  delle  crociaie. 
Vers.  ital.  di  Tom.  Öanesi.  Diso.  6 
[Oneken,  stor.  univ.  fasc.  137-8  (sea. 
II,  vol.  5)].  MilanOv'Vallaidi.  8°. 
p.297-3d4.  .  [59 


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I 


254 


Bibliographie  Nr.  2860—2917. 


Tobler,  A.,  Predigten  d.  hl.  Bern- 
liard  in  altflniiifta.  Ueb«rtraeang. 

(ßBV.Xk  291-308.)  T2860 

Hofmeister,  Gust.,  Bernh.  v.  Clair- 
Taux.  I.  Berl.,  Gaertner.  gr.  4°.  24  8. 
M.  1.  [61 

Archer,  T.  A. ,  The  Crusade  of 
Richard  1.  (1189-92).  Lond.,  Natt. 
8*.  885p.  Sab.  6  d.  #Ree.:  Afh. 
588.  [62 

Dellsle,  L,  Memoire  sur  les  op^ra- 
tiouä  financ.  des  Tenapliers.  (Sep.  a. 
M^m.  de  Tee.  dea  inscr.  etc.  XXIIl,  2.) 
Paris,  Champion.  4»  248  p.  Fr.  10. 
^Kec:  M.  Age  2,  121-8  (F.Fanck- 
Brentano).  [63 

^  Prutz,  H.,  Tempelherrenorden, 
8.  Nr.  335.  Ree:  DLZ  10,  G33  5; 
870  (K  u g  1  e r ,  abnUlig:  Entgegnung 

Prnts  «.  Antw.  K.*8):  RH  40, 
168flr.  (Ch.  V.Langlois);CB1847-50 
(i  allg.  günstig) ;  NlZtg.  138.  [64 

^  SohottmQIIer ,  K.,  Unterg.  d. 
Tcnoplerordens ,  s.  Nr.  886.  Kec. : 
RQH  279  (L.  Pastor^;  DLBl  11, 
45  r.  (Welzhofer);  iiU  40,  168  ff. 
(Ch.  V.  Langlois).  [65 

^  Michael,  W.,  Kaiser  n.  souTer. 
Fürsten,  s.  Nr.  340.  Ree:  RC  26, 
506  f.  (Ch.  Pfleter);  MHL  17,  16 
bis  19  (C.  Wersche);  A.  f.  öffentl. 
Recht  4,  204  f.;  HZ  62,  297.  [66 

Ohly,  Königthnm  u.  Ffinten  s.  Nr. 
8881. 

^  ZaIIInger,  0.  V.,  SchöfTenbartreie, 
•.  Nr.  350.  Ree:  Krit.  Vjschr.  f. 
OeMti«.  K.  F.  18, 148-80.  (RHay  er); 
GBl  f.  Rechts w.  6,  3H1.  [67 

Frensdorfr,  Beitrr.  [betr.  Sachaen- 
spiegelj  s.  Nr.  3476. 

Za  d.  Bechibttchem  vgl.  weiter  in  n,  7. 

BelOW,  6.  V.,  Die  Kölner  Richer- 
Mche.   (DZQ  1.  443-8.)  [67a 

4c  SobrtlaMriiMMtoM,  Kölner,  s. 
Nr.  344.   Ree.:  GBl  56  f.  [68 

Belaael,  St.,  Der  Eid  d.  Vicedomi- 
nu8  beim  Aach.  Marienstift.  (2X}V 
Aeehen  10,  244  f.)  (08 

Braobttlck  e.  rhythm.  Gedichtet, 
d.  O.  d.  Tenpela  tn  Jeraaeleni  l»etr.; 

raitg.  V.  W.  Brandes.  (NA  14, 
424-31.)  -JfH».  1.  Hälfte  11.  Jh.  [70 
Bruchstücke  eines  Frauengebetes, 
mitgeth.  v.  A.  Baebmfton.  (ZDA 
32,  50-57.)  «  Bnde  11.  od.  Anfang 
12.  Jh.  [71 


fiolther,  Woifg.}  Studien  zur  germ, 
Saffeng.  L  Der  Velkyrjenmythtta.  II. 
Ueber  das  Verh.  d.  nord,  u.  dt.  Form 
d.  Nibelungensage.  (Sep.a.  AbliMAk.) 
München,  Franz.  4°.  106  S.  M.  3. 
#Rec.:  GBl  763  f.  (7« 

-X-Golther,  WoIfg.,  Die  Sage  von 
Tristan  u.  Isolde.  Ree:  Romania 
17, 608  8  (Mnret);  Ans.  f.  dt  Allb. 
14,  233-41  (Singer).  (7S 

Golther,  W.,  Zur  Tristansage.  (Z. 
f.  roman.  Philol.  12  ,  348-64;  vgl. 
ebd.  524  f.)  [74 

Textbibllothek,  Altdt.,  hrsg.  v.  H. 
Faal.  9:  König  Tirol,  Winsbeke  a. 
Winabekin;  hrsg.  A.LeitzmaniL. 
Halle,  Niemeyer.  8°.  GOS.  M.0,80.  [75 

Schultz,  Alw.,  Das  hofiüclie  I.fbea 
der  Minnesinger.  2.  Aull.  1.  Lpi^ 
Hinel.  Lez.-SC  XVI,  6888.  V.  16. 

Haupt,  Emat,  Ueber  d.  dt.  Lyrik 
bis  zu  Waith,  v.  d.  Vogelw.  1.  Progr. 
Annaberg.  Lpz.,Fock.  4^  328.  M.  1.  [7 

BiriaM,  Karl,  Der  Minnesänger 
Burggraf,  v.  Rietenbarg.  (ADB  28, 
591  f.)  [78 

Birdaeh,  K.,  Reinmar  der  Alte, 
Minnesänger.  (ADB  28,  93-7.)  [79 

Roethe,  Guat.,  Reinmar  v.  Zweter. 
(ADB  28,  98-102.)  [80 

Hamann,  Emst,  Der  Humor  Wal- 
ther's  V.  d.  Vogelweide.  (Diss.)  Ro- 
stock, Stiller,  ffr.  8°.  37  S.  M.  1,20.  [81 

Semmann,  A.,  Minnesinger  Heaao 
V.  ninach.    (ADB  28,  620-5.)  [82 

Schröder,  Edw.,  Weither  v.  Rheinau. 
(ADB  28,  378  Q  [83 

Strnadt,  D.,  Kimberg,  a.  in  V,  8. 

Denifle,  H.,  Die  Hss.  d.  Bibel-Gor- 
rectorien  d.  13.  Jh.  1.  (A.  f.  Lit-  u. 
Kifeh..O.  d.  HA.  IV,  868-311  )  [84 

Thomaa  Aqatattla  8umnia  Theo- 
logia,  accuratissime  emendata  etc. 
a  Xav.  Faucher,  ord.  praed.  V,  2. 
Indleea.  Paris,  Lethdlleiix.  gr.  8*. 
844  p.  (85 

6.  Vom  Interregnum  bis  tum 
SeMnna  l^ßä-iars. 

AUgetneines:  Interr.  bis  Heinrich  VII.  SSSt 
Ua  MOijLadwig  d.  B.  n.  Kad  IT.  aaoa>lT. 
Tarikimaf  ele.  i.  In  n,  T. 

Haatawwm  (vgl  Nr.  419  tt.  2138). 

Die  Recesse  a,  andere  Acten  d.  Hanse- 
tage.  [1.  Abth.j  1256-1430;  hrag. 
d.  hiat  Comm.  Bd.  VI  [beerb,  ^a 

Kopp  mann].  Lpz.,  Duncker  4  H. 
Hoch  4«.  IV,  655  8.   M.  22.  [86 


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II,  5-— 6.  fiUafer;  Vom  iDtwregnttin  bis  s.  Schisma. 


255 


SpeolMlna  palseogr.  regest.  Rom. 
pontif.,  8.  Kr.  857.  Ree:  A.  della 

80C.  Rom.  11,  735>7;  M^lADges  d'arch. 
et  d'Iiigt.  8.  634-8  (Au vray).  [2887 
ÜHdner,  Th.«  JDu  G.  unt.  d.  Uabs- 
biirg«rn  a.  Luxembumrn  (t.  Kr.  359.) 
2.  Lfg.  (Bil.l.  dt.  0.  Ug.  87.)  8.*81 
bis  laO.  M.  1.  [88 


ten,  P.  Maria,  Der  Annus 
qunrtns  regtstri  ürbaoi  IV.  (RQ3chr 
42-a8.)  J  (89 

BiMöi,  Am.,  Baitrr.  a.  Krii.  d. 

Steyer.  Reimchronik  o.  %.  ßeichsg. 
im  1.^.  u.  14.  Jh.  III.  (8ep.  a.  AÖü 
74.)  Wien,  Teropsky.  Lex.-8^  102  8. 
U.  1.80.  "If  Ree.:  ZQOberrh.4^886.  [90 

Codex  di|.l,  Flandriae  1296-1327 
(s.  Nr.  2102j.  Fase  7-8.  T.  II,  p.  217 
bis  482.  [91 

<3f  Sternfeld,  Rloh.,  Karl  v  Anjou, 
8.  Nr.  373.  Ree:  MHI.  17,  159-63 
(Frz.  Stern);  A.  st.  Napul.  18,  828 
bi8834(]f.8chipa);  Cffl 845-7.  [92 

S€birrmaoher ,  F.,  Rieh.  ▼.  Com- 
wall.  (ADB  28,  412  f.)  m 

Schiff  mann,  F.  J.,  Der  Prediger 
Barth,  v.  Regensbnrg  in  Zog  1255. 
(Zuger  Neujbl.)  [94 

KreUaobnar,  Job.!  Die  Formular- 
bUeher  a.  d.  Caoslai  Radolfs  Habs- 
bn^^^  Inoabr.,  WagDCT.  gT.  8*.  165  S. 
M.  4.  [95 

Ooneler,  Victor,  Absetzg.  Adolfs 
Y.  Kaiian.  Rerl.,  Mayer  *  M.  8*. 
4  Bl.,  48  &  M.  1,60.  [96 

MOIIfr,  P.  L. ,  Joh,  von  Renesse, 
Führer  d.  Setlaud.  Adelsrebellioo 
1289-1804.   (ADB  28,  218-5.)  [97 

langlolg,  Ch.  V.,  Une  reunion  publ. 
ä  Paris,  24  juin  ISOä,  s.  Nachrr.  Nr. 
148  e.  [98 

DooBiienta  relat  k  Bertraad  de 
Got  (Clement  V.),  publ.  p.  Ch.  V. 
Langlois.  (RU  40,  48-54.)  [2899 

Usbv  TsnptorpfOMM  ■.  Mr.  MS-M. 

Funck-Brentano,  F.,  Philippe  leBel  et 
la  nnldesse  franc-comt.  (Sep.  a.  BECh 
49,  1  40i  288-53.)  Nogent-le-Rotrou, 
Danpeley  GouT.  8^  52  p.  [2900 

üppert,  Wold.,  Meis.^en  u.  Böhmen  i. 
d.  JJ.  1307-10.  (NASächaG  10, 1-25.)  [  1 

Jthaaaea  de  Cerneaate,  Historia; 
a  enra  di  L.  A.  Ferrai.  (Pnbll.  d.  ist. 
8t^)r.  it.:  ff)nti  per  la  storia  d  lt  2.) 
Roma,  irorzani.  8*.  l^XJLXli,  164  p. 
Ij.7.  «I^Ree.:  K.  Anl.  8  8er.  21,  888 
bie  400.  [2 


Oooumenll  inediti  su  Aibertino  lfae> 
aato  p.  p.  ü.  Marehesini.  (Ii  Pro» 

pugnatore.  N.  S.  I,  896^12.)  [8 
^Prowe,  F.,  Finaniverw. ,  s.  Kr. 
389.  Rec.:DLZ10,467r.  (Seeligerk 
CBl  489  f.  [4 

Batduln*8  v.  Trier  ital.  Einnahmen 

V.  J.  1311;  e.  neuerdings  entdecktes 
Einnahnieregister,  mitg.  v.  G.  Öom* 
merfeldt  (DZG  I,  448  56.)  [5 

BriichstDck  d.  Acten  d.  Concils  v. 
Vienne,  mitg.  w  Fr.  Ehrle.  CA.  f. 
Lit.  u.  Kircheng.  <i.  MA.  4, 362-470.)  [6 

VIgo,  Piatl«^  La  battaglia  di  Mon- 
tecatini  descr  da  Uguccione  della 
Faggiuola,  (R.  sior.  It.  6,  36-9.)  [7 


Froiattrt,  J.»  Chroniuues,  pabl. 
p.  la  IOC.  de  Phiat.  de  France  par 

S  i  m.  L  u  c e. T. I-  VIII.  Paris, Renouard. 
1869-88  «0  Ree  :  Jonrn.  des  sa- 
vants,  95-iÜ6i  353  62  (Manry).  [8 

Beea,  N.,  Jean  Froittart  (PJbb  68, 
221  42  1  [9 

Priesack,  J.,  h.  J.  Schwalm,  Das 
Conceptbnch  d.  Rudolf  Losse.  (WZ 
8,  80-81.)  [10 

Schneider,  Ad.,  Der  Wettstreit  zw. 
den  Luxemburgern  u.  Habsburgera 
1880-68.  (Progr.)  Stftckera«.  1867. 
S".  32  S.  [11 

Glaaschröder,  Fr.  X.,  M^rkwart 
Randeck,  Bisch,  t.  Aoesborg  u.  Pa- 
triarch     Aqaileja.   Stadien  a.  0. 

I.  niiw.  d.  B.  u.  Knrl's  IV.  (ZHV 
Schwaben  n.  Nnilnirg  15.  1-88.)  [12 

Seidenberger,  i.  B.,  Die  klrcUen- 
polit  Ut.  nnt  Ladw.  d.  B.  u.  d. 
Zunitkäropfe  vom.  in  Maina.  (WZ  8, 

92118.)  (18 
•X>  Feiten,  W.,  Die  Bolle  Ke  pra- 
tereat,  s.  Nr.  398.  Ree:  ThQSchr 
70,  690  2.  fFunk);  Laacher  Stimm. 
79  f.  (Niemüller);  Lit.  Rs.  1888, 
Hr.  6  (Wurm).  [14 
6abrieiil,  A.,  L  epistole  di  Cola  di 
Rienzo  e  IVpigtolografia  medievale 
(vgl.  Nr.  403).   (A.  della  soc.  Rom. 

II,  381-479.)  [16 
Booa,  H. ,  Der  Mönch  v.  Ba<!e1  n. 

d .  Schlacht  bei  Cr6cj.  (Anz.  f.Öchweia. 
G.  20,  314-6.)  [16 
Daten,  8wL  V,,  Die  Handele-  o. 
Verkelir?s[»erre  d.  dt.  Kaufmannes 
eeg.  Flandern,  1358-60.  (Diss.J  Kiel, 
Lpsini  *  Tieeher.  gr.  8*t  81  8. 
M.  1.  [17 


250 


Bibliographie  Nr.  291Ö— 2973. 


7.  Vom  grossen  ScM9mn  bis  zur 
Reformation  1378-1517 . 

AllgeuK int'H .  Wenzel,  Sigmund  BS18-29; 
Friedndi  III.  tt.  Maximilian  nSlHlT;  Oeifltige, 
bM.  kixdü.  Eatwicklg.  im  u.  ii.  15.  JabrA. 
(Keteer,  Gotteaien,  Pap»ttluim  «te.,  Huma- 
BWBUls)  2948-75 ;  VerfassuDff  u.  WirÜiBchafl 
m  (18.)  u.  a.  15.  Jli.  mn-Ui  BudKlmck 

^  Robinsoa,  A.  Mary  F.,  T)u;  end 
Ol-  the  MA.,  9.  Nr.  2125.  8".  406  p. 
10  sh.  6  d.  Hec:  RU  27,  428-30; 
Satord.  R.  «7,  141-4;  Ath.  1888, 
29.  D  [2918 

-X-  Erlcr,  G.,  Der  über  cancellariae 
etc.  ä.  Ni.  421.  Ree:  HJb  9,  361; 
Lit.  Handw,  1888,529-31  (Finke); 
DLZ  10.879  f.  (H.  Bresslau).  [19 

WyM,G.  v.,ZarSchlacht  v.öempach. 
(Anz.  f.  Schweiz.  6.  20,  317-20).  [20 

Heer,  Qfk*.,  Die  Schlucht  v.  Käfels 
(Rechtfertigunpf  d.  Festpchr.  ^egenüb. 
Legier  etc.)  ülarus^  Baschlin.  gr.  8°. 
21  S.  M.  0,60.  (21 

Koneczny,  Zur  Polit.  d.  dt.  Ordens 
1389-90.  (Bull,  intern,  de  l'ac.  des 
sc.  de  Cracovie.  Mars.)  [22 

Doeiimnto  Lnxembourg.  k  Paris 
COncern.  !e  gonvern.  du  duc  Louis 
d'Orleans;  cop.  et  rasseoibl.  par  Alb. 
de  Cireonrt  et  publ.  par  N.  van 
Werve ke.  (Publ.  de  la  sect.  bist,  de 
Tinsiit.  (ie  Luxemb.  40,  .'3-148.)  [23 

Hayn,  Kasimir,  Das  Get»chiechi  \  uu 
der  öti'ssen.  (Ann.  d.  hiet.  V.  1".  d. 
Ki«Mh'rrh.  48,  124-37.)  [23a 

Lampe,  Ernat,  Beitrr.  s.  G.  Heinr.'s 
V.  Planen,  1411-13.  (Königsb.  Diss.) 
Da.  z    K  r-, mann.  gr.  8".  47  S.  [23b 

Liebenau,  Th.  v.,  üeber  Justinger^a 
Relation,  betr.  d.  projecL  Feldaug  K. 
Sigismund's  geg.  ksüland  v.  J.  1418. 
(Anz.  f.  Schweiz.  G.  20.  821-3.)  [24 
'  Blöacb,  Guiscard  v.  Raron,  ca.  13f)0 
bis  1480.  (ADB  27,  312  15.)  [25 

Wlegand,  W.,  lU-xw  I.,  iiz.  v.  Loth- 
rin.?.'n  M?,l-5:3.  (ADH  28.  207-9.)  [2t; 

Haerynck,  H.,  Jan  Boendaele,  och 
geheeten  Jan  de  Giere:  lün  leven, 
zijne  werken  en  zijn  t^jd,  Gent,  Le- 
liaert  «n  SifTer.  1888.  [27 
'  Bachmann,  A.,  Alsch  (d.  i.  Albert) 
▼.' Riesenbur^.  (ADB  28,  581  f.)  [28 

Schwartz,  Ph.,  üeb.  eine  Anklage- 
schritt  geg.  d.  Hocbm.  Paul  v.  Huss- 
dorf  a.  d.  15.  Jh.  (Mitth.  a.  d.  Livl. 
O.  14,  145-79.) 


Weiaakanig,  Der,  nach  d.  Dictaten 
u.  eigenb,  Anfzeichngn.  Mazimtlian'a 

zusam m  e n  fres r  V  M  a  .\  T  r  e  i  t  z  ?  a  u  c  r- 
weiD,hrt>g.  v.  Aivv.  Öcbulz.  (Jb. 
d.  knnstb.  Sammlungen  dea  allerli. 
Kaiserh.  ^  1  [30 

Sanuto  Marino,  I  diari  (s.  Nr.  44Q). 
T.  XXIV-XXV,  fasc.  106-114.  a  L.  5. 
#  Vgl.  A.  Veneto  36,  100-26:  Oiua. 
de  Leva.  Sanuto  Marino.  [31 

Bernoulli,  A.,  Die  Basler  vor  Bloch- 
mont.  (Beitrr.  z.  vnlerl.  G.  Basel. 
12,  12558.)  [32 

Wysa,  6.  V.,  Ital  Beding,  d.  älL, 
Landammann  in  6chwyx.  f  1447. 
(ADB  27,  681-4.)  [83 

Documento  per  labattaglia  di  Nancy 
1477.  (Boll.  ator.  della  6ma  It.  10, 
191  f.)  [34 

ROdlger,  E.,  Feattage  f.  d.  Herr- 
scherhaus Wettin  in  d.  alten  Reichs- 
Stadt  Eger.  1459.  (Lpa.  Ztg.  Beil. 
Nr.  65-57.)  [35 

Aoten  zam  Keusser  Kriege  1472-75; 
mitgeth.  V.  Adf.  ririch.  fAnn.  d. 
bist.  \' .  f.  d .  N  i  ederrh.  49,  1  1  I  )  [36 

Laschitzer,  S.,  DieGeneaiüg;c  d.  K. 
Maximilian.  (Jb.  d.  kunsth. Sammlgg. 
d.  allerh.  Kni-rrh.  VII,  1-46.)  [37 

Madrazzo,  Pedro,  tJeb.  Krönungs- 
insignien u.  Staatsgtvv ander  Maximi- 
lian .s  I.  u.  Karl's  V.  u.  ihr  Schicksal  in 
Spanien:  dt.  v.  R.  Beer.  (Jh.d.  kunat- 
hiöt.Samml.d.allerh.  Kaiserh.  IX.)  [38 

Theuerdank,  l>er.  Facsimile-Reprod. 
nach  d.  1.  Ansg.  v.  1617,  hrsg.  von 
La.';cli  i  1 7p  r.  fJb.  d.  kunsth.  SaauDL 
d.  allerh.  Kaiserh.  VIII. 1  [39 

Riezier,  S.,  Die  Veruahlg.  Üag.  AI- 
brecht'a  IV.  v.  Baiern  n.  Kanigimde 
Oesterr.  (SBMAk  1888.  2,  375 
bis  94.)  [40 

Walas,  Joa.,  Barth,  v.  Henneberg, 
Erzb.  T.  Hains  1484- 1504.  Freiburg, 
Herder,    pr.   8".  71   S.    M.  1. 

«Jf  Ree:  Lit.  Hdw.  28,  324  l.  (Uias- 
aehröder);  ThLBl  252  f.  (41 
Delaborde,  H.  Fr.,  I/exped.  de 
Charles  Vlii  en  Italic,  s.  Nr.  465. 
Hec.:  HQH  45,  574-88  (J.  Vaesen). 
11.  sior.  lt.  6.  118-20;  M.-Age2, 101  f.; 
RH        402-5  (Berg er).  [42 

Zeiler,  B.,  La  iigue  de  Cambrai. 
Agnadel  et  la  guerre  de  Ferrare 
(1508- 11).  Paris,  Hhcfaette.  16*.  189  p. 
Fr.  0v50.  [4:1 

Ulmann,  H.,  Aus  dt.  FeMlagern 


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II,  7.   Vom  gr.  Sehitma  bii  s.  Reformation. 


257 


walir.  <I,  liirn  v.  Csmbraj  1609- 10. 
(DZÜ  1,  346-80.)  [2944 

Fraknoi,  6.,  Rapports  dfplom.  de 
laHongrie  avecla  France  au  coxnmcnc. 
du  16e  sitele.  (R.  d'hist.  dipJ.  3,  230 
bis  68.)  [4d 

UnhardI,  Zeehierl  deirimp.  Uns- 
similiano  I.,  14M.  (R.  it.  m  nam. 
1888,  fasc  4.)  [46 

Chmerlarz,  E.,  Das  ält.  Gebetbuch 
d,  K.  Maximilian.  (Jb.  d.  kunsth. 
Sammlgg.  d.  allerb.  Kaieerh.  VIT, 
201  ff.    [47 

Literat.  überWaldenser  s.  in  Gruppe  IV,  S. 
Loserth,  J.,  Neuere  Erscheinungen 
d.  Wiclif-Uteratur.  (HZ  62,  266  bis 

m)  [48 

Lenz,  Ant.,  Petra  Chelc?ick^ho  uceni 
o  sedniefe  svatosti.  (Lehre  des  Petr. 
Cbelciky  V.  d.  7  Sacramenten  u,  ihr 
VerhÄltniss  zu  Joh.  Wiclif.)  Prag, 
Cyrillo-Meth.  Buchdr.  90  kr.  [49 

Wiolif  and  bis  works.  (Quart.  R. 
Kr.  886,  502-81.)  [50 

Keller,  L,  Friedr.  Reiser.  (ADB  28, 
121  f.)  '^f  Taboriten-Biecbof,  ver- 
braunt 1458.  [51 

Scheuffgen,  F.  J.,  Bt  ttrr.  zur  G.  d. 

f rossen  Schismas.  Freib.,  Herder,  gr. 
Vm,  182  8.  M.  2.  «JfRec:  Lit. 
Hdw.  28,  284  f.  (H.  Finke).  [52 
Valol8,Noll,Le  röle  de  Charles  V  au 
d^butdugrand  8chi8me8  avr.-lü  uov. 
1878.  (8ep.  a.  Ann.  bull,  de  la  eoe. 
de  l'hist.  de  France  24.)  Nogent-le- 
Rotrou,  Daupeley- Gouverneur.  8*. 
23  p.  [53 
Neyok,  ülr.  v.  Richenthal,  Chronist 
des  Constaaser  Condls.  (ADB  28, 
433-5.)  [54 
Vaa  d«r  Hart,  Hwm.     d.  flart 
n.  8.  sechsfoliobandreiches  Q.werk 
über  die  Kirchenvers,  zu  Constanz. 
Viersen,  Seibstverl.  8".  IV,  60  S.  [55 
4f  Erler,  a.,  Dietr.  ▼.  Kieheim,  8. 
Nr.  476.  Ree:   Lit.   Handw.  .531-3 
(Finke);  WZ  8,  179  84;  DLZ  10, 
512-4  (0.  Meinardus).  [56 
«Jf-  Pastor,  L.,  Hist.  «ies  papes,  s. 
Nr.  484.  Ree:  Polybiblion  28,  53.5  f.; 
H.  pol.  et  litt.  471  Nr.  1;  d^ances 
et  trav.  de  l*ae.  des  ee.  mor.  et  pol. 
80,  907-9  (Geffroy);  RC  27,  210-4 
(P.  de  Noihac);  fiibl.  onW.  42, 
447  f.  [57 
Yriarta,  OharL,  Lea  Borgia.  C^ear 
Denteebe  Zetteohr.  f.  OeeoliIeliCew. 


Borgia^  d  apres  de  nouv.  docc.  I  u. 
II.  Par.,  Hothschild.  316  u.  VIII,  352  p. 
^  Ree.:  RH  40,  114  f.  (Hon od); 
Saturd.  R.  67,  452  f.  (58 
<^Villarl,  Paeq.,  Gir.  Savonarola, 
8.  Nr.  488.  Ree:  Giorn.  stor.  della 
lett  It  12,  258^  (Pellegrini); 
R.  crit.  d.  lett.  It.  V,  apr.-^ugno 
(Medin).  —  Enj»!  Hebers,  (s.  Nachrr. 
Nr.  156e)  V.  L.  Viiiari,  840p.  Ree: 
Saturd.  R.  67, 106 f.;  Ae.  248r.  (Hör. 
F.  Brown).  [59 

Brueh«tOeke,9,  e.  Torlatb.  dt.  Bibel- 
übersetig.  (Z.  f.  kirchl.  Wies.  etc. 
250-4.)  [60 

Schulze,  Tb.,  Eine  vorreformator. 
Homiletik.  (Z.  f.  kirehl.  Wies.  etc. 
254-61.)  [61 

Marlealegenden  d.  15.  Jh.,  mitg.  v. 
Joh.Bolte.  (Alemannia  17, 1-25.)  [62 

Zollar,  Jat.,  L^antls^mitisme  en  AI- 
lemagne  an  14e  sitele.  (NR  1888, 
15.  oct.)    [68 

Klette,  Th.,  Ital.  Gelehrtenrenaiss. 
(8.  Kr.  21t]8).  IT:  V,  110  S.  M.  3.  [64 
Nolhao,  P.  de,  La  uibl.  de  Fulvio 
Orsini.  (Bibl.  de  TEcole  des  baatee 
Stüdes  74.)  Paris,  BoQÜlon  A  Vieweg. 
1887.  [65 
Bolte,  Joh.,  Zwei  Hnmanistenko- 
mödien  a.  Italien.  (Z.  f.  vergl.  Litg. 
u.  Ren.-Lit.  1,  77-84;  231-44.)  [66 
'X'Nolbac,  Pierre  de,  Erasme  en 
Italie..  B.  Nr.  496.  Ree.:  A.  Veneto 
36,  397-409  (Cian);  RQH  43.  664  f.; 
Bull.  crit.  1888.  Nr.  9;  Polybibl.  27, 
339  f.;  A.  ätor.  It.  5.  Ser.  3,  2öb-9 
(G.  Papaleoni);  HZ  819  ff.  (Hart 
l«l(l(-rl  [67 
Morneweg,  K.,  Joh.  v.  Dalberg, 
s.  Nr.  497.  Ree.:  Katholik  1888,  78  ff. 
(Falk);  Lit.  Rs.  1888,  Nr.  2  (Gott- 
lob); DLBl  11,  4  f.  (v.  Lilien- 
cron);  HPBll  103,  406-8;  HZ  62, 
812  f.  (Hartfelderl.  (68. 

Geiger,  Ludw..  -Jnh,  Rpnchüü  1455 
bis  1.522.    (ADB  28,  785-99.)  [69 
Roethe,  Thüring  v.  Ringoltingen. 
(ADB  28,  634  f.)  (70 
Hartfelder,  Karl,  Beatos  Rheoanus. 
(ADB  28,  383-6.)  [71 
BabiMann,  P.,  Eine  Ergftnsg.  der 
Bibliogr.  d.  Münster.  Human.  Mnr- 
mellins.  (WZ  8,  161-f^ )  [72 
Brandes,  Hern.,  Guidu  v.  Alet. 
(Jb.  d.  V.  f.  niederdt  Spiachf.  18, 
I.  n.  1.  17 


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258 


Bibliographie  Mr.  2973—8022. 


81-96.)  #Vi«ioiiBdichtg.  «.  Aueg.  d. 
UA  [2973 

Pranti,  Gregor  Kei8Ch,t  1525,  Verf. 
iL  „Morgarita  pMllMophieB'*.  (ADB 
28.  117.)  [74 

Burckhardt,  D.,  Die  Schnlf  Martin 
bchongaaer's  am  Uberrhein.  Basel, 
Sohneider.S*.  UU^AI^f.  M.2,40.  [75 


ZatKiiger,  Otto  v.,  Kleine  Beitrr. 
2ur  dt.  Verl>G.  im  13.  Jh.  1:  Ueb. 
d.  Herkunft  d.  Beaeichng.  „Synoda- 
lis"  in  (1.  Kuchsgesetzen  d.  13.  Jh. 
II:  Zur  G.  d.  Bannleihc.  (MlOG  10, 
217-24;  224-43.)  [76 

Rooklnger,  L.  v.,  Ueb.  d.  Bpnren 
d.  Benntzg.  d.  kais.  Land-  u.  Lclion- 
rechts  im  -1  n.  Iftzten  Viertel  d. 
13.  Jh.   (öBMAk  1889,  119-86.)  [77 

^SohMltlMt,  Km  Königslager  vor 
Aachen,  s^.  Nr.  "08.  Ree:  ZAachGV 
10,  248-52  (Ii.  Loerech)^  CBl.  f. 
Rechtsw.  (j,  280  f.  (v.  Brie).  [78 

Seeliger,  Gerh.,Erzkanzler  U.Reichs- 
kanzleien ;  e.  Beitr.  z.  G.  d.  dt.  Reiches. 
Innebr.,  Wagner,  gr.  8<».  Vll,  236  S. 
lt.  5.60.  ^  G.  d.  dt  Bnckansleramte 
•eit  alt.  Zeit,  m.  neuem  Material.  (79 

Schwalm,  Jak.,  Die  Landfrieden  in 
DUd.  unU  Ludw.  d.  B.  Gott.,  Vanden- 
hoeck  &  R.  8*.  V,  170  8.  M.  8,00. » Be- 
handelt  die  Reichs-Ldfr.-Gesetze  K. 
Ludwig's,  dann  8.  12,  84  ff.,  93127 
die  Ldirieden  h.  Rhein,  in  Süddtld. 
u.  in  NorddÜd.;  8.  137-170  Urkk. 
Beilnp  -n  nus^  rbein.  Archiven,  [80 

*  Kelleter ,  F.  J. ,  Landfriedeus- 
bünde,  8.  Nr.  512.  Ree:  ZAachGV 
10,  256  f.  (H  L-ersch:  -chöne 
Erstlingsarheit);  MHL  17,  29-31  (W. 
Altmann);  Ann.  d.  hist.  V.  f.  d. 
NIederrh.  48, 181  f.  (J.  H an se n).  [81 
Lindner,  Tll.,  Die  Verne,  s.  Nr. 
505.  ]{ec.:  AZtg  Beil.  16  (v.  Löh  er); 
Lit.  Handw.  1888  ,  434-40  (v.  Asse- 
burg); Oeetr.  CBl.  S,  100  ff.;  Laacher 
Stimmen  460  ff.  (NiemaiU  r);  MHL 
17,  165-9  (W.  Martens);  HPBIl  103, 
328-33 ;  CBl  507-9.  [82 
#Ph1ilppi,  F.,  Das  Westf.  Veme- 
gericht,  Nr.  506.  Ree:  MHL  17, 
169  (W.  Martens);  CBl  .507-9.  [83 
Wagaefi  Zum  (Janzlei-  u.  Archiv- 
weeen  d.  Mnk*  HohensoUern  v. 
Mitte  d.  15.  bis  z.  Mitta  d.  16.  Jh. 
(Arch.  Z.  13,  95-106.)  [84 
Kolbergi  Ein  preuss.  Formelbuch 


d.  15.  Ih.  (Z.  t  O.  o.  Altii.  Emlanda 

9,  279-339.)  [85 
Grodbliolier,  Die  alt.  giosspoln.  (vgl. 

Nr.  IdOl).  Dt  Paiacni  1390-1400;  Giie> 

sen  1390-99;  Kosten  1391-1400.  Hrsg. 

V.  J.  V.  Lekszycki.    (Puhl.  a.  d. 

preuss.  Staatsarch.  38.)  Lpz.,  Hinel. 

gr.  8*.  XUI,  487  8.  M.  10.  [86 
Uebersetznng,  Dt.,  d.  Boppard  er 

UebereinMmn  v.  J.  1291;  niit<;.  v. 
Loersch.  (ÜBIWZ  8,  120-3.)  [87 
Ordiraiigcn  f.  einzelne  Aemter  <1. 
Cleviechen  Hofes  1470,  raitg.  v.  Th. 
ll^.or^.  (7A*0  ]U-r<r  24.  77-84.)  [88 
Mendheim,  Max,  Das  reichsstadt., 
bes.  nttmb.  Bdldnerwesen  i.  14.  u. 
15.  Jb.  Lpz.,  Foek.  8".  96  S.  M.  1,50.  [88a 

^- Kruse,  Ernst,  Köln.  Geld.-G.,  .'5. 
Nr.  520.  Ree:  Jb.  f.  Gesetzg.  13, 
237  f.;  NZ20, 419  f.  (P.  Joseph).  [89 

Registers,  De,  «n  rekeningen  van 
liet  Utrecht  l;-;25-3f^;  nitg.  door 

S.  Müller  F*.  L  (Werken  v.  h.  hist. 
«enootBch.  58.)  'sHage,  Nyhoff.  gr. 
8»  Vm,  567  S.   FL  7,30.  [90 

Schatzbuoh,  Das,  v.  Gräfrath,  mit- 
geth.  V.  Hnngeweg.  C^VGBerg  24, 
85-90.)  "äf  Aelterte  dt  8teaer;  Ori- 
ginalhs.  in  Düsseld.  v.  J.  1492.  [91 

Actenstflcke  üb.  d.  Steuer  im  Hzth. 
Jülich  v.  J.  1447,  mitg.  v.  G.  v. 
Below.    (ZVGBerg  24,  39-55.)  [92 

John,  W.,  Der  Kölner  Rheinzoll 
1475-94.  (Ann.  d.  bist.  V.  f.  d. 
Niederrh.  4^  'M'^:^)  f98 

Fejerpataky,  Ladisl.,  Die  papstl. 
Steaereinnebmer  in  Ungarn  wahr.  d. 
1^^.  u.  14  Jh.  (8Eäzadok21,  493-518; 
589-610.)  [94 

Vogt,  Willi.,  Lucas  Rem  1481-1541. 
(ADB  28, 187-90.)  *  Sein  Tagebuch 
wichtig  f.  d.  Handelsg.  > 

Urkunde  hetr.  d.  Störfaug  bei  Deutz 
n.  Langel,  1504,  1.  Juni.  (ZVGBerg 
24,  90.  

Dzlatzko,  Karl,  Beitrr.  i.  Gutcu- 
berglruge;  mit  e.  Licbtdruck-Facsi- 
mile  d. Helroasperger*^ r  1 1 e  n  Ni j t a r i a t >  - 
instnimente??  v.  G.  Nov.  1455.  (Samm- 
lung bibi.-wiss.  Arbeiten,  hrsg.  v.  K. 
Diiatiko,  Hft.  2.)  BerL,  Asber.  gr. 
8»  89  8.   M.  4.  197 

Braun,  J. ,  Buchdrucker:  Borth. 
Rerabüld,  Fr.  Renner,  Hieron.  Resch, 
Erh.  Rewich,  Hieb.  u.  0«o.  Reyser, 


II,  7.  Schisma  bis  Ref.  m,  1—2.  VenseHi)  AUgem.,  Ref.KeU.  2511 


BernI).  Richel,  Frd.  Riederer,  Sixtus 
Riessüiger.    (ADB  28,  192  f.:  228; 
2^0-1,  347  f.;  3Ü8  f.;  42G  529 
58991.)  [2998 
ngttler,  Ulis,  Jean  Ootenberg  oa 


Tinvention  deVImpr.  (L'Artderimpr. 
Kr.  7  f.)  99] 
Falk,  Ivo  Wittig  v.  Hammelburg 
in  Malm.  (CBl.  f.  BIblw.  6»  256 
bis  Ol.)  [3000 


2,  AUgemeinea, 

Encylclopädie  >].  mm-r.  G.v.Herbst 
(8  Nr.  533  u.  2198).  40.  u.  41.  Lfg. 
{Bd,  IV,  705-82  u.  V,  1-80.)  *Rec: 
V.  Bd.  IV;  DLBl  12,  49  (R.  Pflei- 
derer).  [3001 

«äf  Hohoff,  W.,  DieRevol.,  p.  Nr.  537. 
Ree:  Dt.  Warande  1,  417-9;  Lit. 
Handw.  1888, 283-40 (Gr  nbe);  Polyb. 
27,  102  f.  (äOOla 


;9«  Beformaiiansitett  2S18-ÖS, 

Alldem.,  ^'•■i>.t.  Leben  Q.  itnuTt;  Znstamlf 
3W!j{.iy;  üciirüten  und  Leben  der  Refonna- 
toren  etc.  3020-39 ;  PoUt.  Entwicklung  afMo 
bis  8048;  Tenitomles  und  LooaleB  804»-77. 

Enders,  Die  neueren  Arbeiten  auf 
d.  Geb.  d.  Hef.-U.  (Berr.d.  fr. dt.  Hocli- 
stiftes  5,  178-87.)  [3002 

Egelhaaf,  6.,  Dt.  G.  im  16.  Jh.  (s. 
Nr.  540),  8.  Lfg.  Ö.  561-640.  (Biblioth. 
dt.  G.  35.)  [3 

PalnIA,  F.,  Die  B«deatg.  d.  Ref. 

f.  (].  Entvvielxlg.  des  dt.  Sinnt-  uimI 
Volkpthumj«.  (Kirchl.  Mtscbr.  8,  487 
biJ»  507.)  [4 

Nobbe,  H.,  Die  Regelg.  d.  Annen- 
ptlege  i.  IG.  Jh.  nach  d.  ev.  Kirchen- 
ord ngn.  Dtlds.  (ZKO  10, 509-017.)  [5 

BSsoli,  Hallt,  Nürnberser  Gold- 
schmiede des  16.  Jahrh.  (IfiUbh.  d. 
germ.  Nat.-Mus.  2,  161-5.)  [6 

Günther,  Erasmus  Reinhold.  Astro- 
nom. 1511-52.  (AI)B  28,  77-9.)  [7 

Günther,  .Astrnn.  Oetr.  Jonch.  Ithe- 
ticus  1514-7«.  (Ai)B  28,  388-90.)  [8 

Eitner,  Rob.,  Geore  Rbawod.  Rhaa. 
(ADH  28,  372  4.)  #  Verdient  nm  er. 

Kirchenrre.'-iiiifj^.  [9 
Roth,  F.  W.  E.,  Der  Mainzer  Buch- 
drucker Peter  Jordan  1581-85.  Bi- 
bliofrr.  desselben.  (CBl.  f.  Biblw.  i\ 
189-206.)  [10 
HenMi,  ürliHiidliebeB  a.  Biiehdr.-0. 
im  16.  Jh.  Lpx.  8^  4  8.  M.  0,40.  (11 


Brnun  .  J.,  Hnclnirucker  Wendolin 
Richel  (Rih ei)  in  Strassburg  u.  Jürgen 
Kicholff  in  Lübeck.  (ADB  28,  430-2; 
444  f.)  [12 

Steiff,  K.,  Mittheilgn.  a.  d.  k.  Univ.- 
Bibl.  Tübingen.  (Germania,  33,  481 
b  is  497.)  4f  Drucke  a.  d.  J. 1500-26.  (18 

Bosch,  Hans,  Hm  S  ichs'  Sprnch- 
crrdlfhte  v.  d.  Nürnberger  Kandel- 
^ie.<^äej  ii.  (Mitlhh.  d.  germ.  Nat.  Mu8. 
2,  73-82.)  [14 

Kawerau,  W.,  Hans  Sachs  u  Ii«  Kef. 
(öchrr.  d.  V.  t.  Ref.-G.  Nr.2ü.j  Halle, 
Kieroeyer.8».  VU,  1008.  11.1,20.  [15 

Spengler,  Frz.,T)er  verlorene  Snlm 
im  l>rauiri  il.  IG.  Jli.  Iniisbr..  Wagner. 
8».  4  Bl.,  171  ö.  M.  3,60.  *  Hec  Z.  I. 
osi.  Gynin.  40,  324-8  (Hau ff en).  [16 

DankO,  Albt  echt  Diirer's  Glaubens- 
bekennlniss;  eine  theolüg.-kunstge- 
Bchichtliche  Studie.  Tttbiagen.  Laapp. 
1888.  43  S.  «M- Ree.:  R.  de  Tart  ehret. 
'.V2  '247  r  [17 

Zarco  dei  Vaiie,  Man.  R.,  Unver- 
öffentl.  Beitrr.z.G.d. Kunstbestrel^. 
Karl  s  V.  ii.Phil.ILWien,Uo]xhaDsen. 
Fol.  19  S.  [18 

Eitner,  Rol>.,  Ballh.  Resinarius,  Ton- 
setser.  (ADB  28,  245  f.)  (19 


Luther,  Mart.,  Padag.  Schritten  u. 
Aeusserungn.;  mit  Einleitf^.  hrsg.  v. 

II.  K.  Tr:  >tfiii.  (Bild,  [."ad-ij  ('las- 
siker  28.)  Langensalza,  Bayer,  gr.  8**. 
XCn,  293  S.  M.  3.  *  Hec:  Prot. 
Kirchztg.  418  20  (A.  Thoma).  |-20 

4<-  Luther'9  Ti.'^.  h reden,  s.  Nr.  2225. 
Rec.:Theol.Lit.-Ber.Nr,l  (Sch  u  l  tze) ; 
ThLBl  Nr.  8  (G.  Bossert);  Ann. 
de  bibl.  theo].  Nr.  1  (A.  Jundt); 
DI//.  10  705  7  (T1-.  Kolde).  [21 

Schaub,  Karl  £d.,  Oeb.  d.  niederdt. 
Uebertraggn.  d.  Luth.  üebersetzg.  d. 
N.  T.,  welche  im  16.  Jh.  im  Druck 
erschienen.  Halle,  Niemeyer,  gr.  8®. 
75  8.  M.  2.  Ree:  Htsbl.  d.  Ges. 
f.  Pomro.  0.  92  f.  (22 


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260 


Bibliographie  Nr.  8028-3078. 


Qrmilt,  Friede,  al  l.iith»^r'i  Bcto 
DQDg  d.  Schrilt-  u.  ÖprachaluUiuiu») 
bes.  d.  Hebt,  b)  lUt  Lather  d.  Reite 
nach  Rom  eine  Forderung  sein,  liebr. 
Kenntnisse  zu  danken^  fZ.  f.  kirclil. 
VViös.  etc.  9,  äOö-iO;  aiü-Ö.)  [a023 

BlltE,  Kari,  Wann  ist  Lather*8  Ued : 
Eine  fesle  Burg  etc.  gedichtet  wurden? 
(Vorträge  und  Anfsätze  8.  160  207.) 
•X- Jahreswende  152^/29  od.  Anf.  2U.[24 

Rittebl,  Otto,  Des  Christi.  Lebens- 
ideal in  Luther's  Auffassung.  (Vortr.) 
Hftllp.  Niemeyer.  H"A2  S.  M.  0,80.   \  25 

Faik,  Zur  Cochläus-Biographit!  u. 
Bibliographie.  (Katholik  814-22.)  126 

Melanohthon,  Phil.,  Brief  an  d.  Rath 
d.  St.  Baul7.on;  mitf,'.  v.  Gen.  Müller. 
(NAÖachsG  10, 149f  )  <J€>3. April  1551. 
Ans  d.  Fände  sn  Bantsen,  s.  NA> 
ßäch^c  10.  141  [27 

Üelanchthon ,  Lettre  inöd.,  addr. 
aux  <^uatre-Mini8traux  de  Neuchatel; 
comm.  p.  J.  U.  Bonhdte.  (Mus^e 
NeuchÄt.  Nr.  4.)  [28 

KrafTl,  C.«  Ueb.  d.  «rabies  theologo- 
mm"  in  den  leisten  Aufseicbgn.  Me> 
lanchthon's  vor  8.  Heimgang.  (Theol. 
Arbeiten  a.  d.  rhein.wiss.  Fred  ige  r-V. 
8-9,  124-9.)  [29 

Tbton,  kaq^  Anonym.  Brief  e.  Ein- 
gekerkerten an  Melaiichth.  (Z.  f.  wiss. 
Theol.  32,  352-8.)  *  Fr.  Dryander. 
8.  Juli  1544.  [30 

InventarlUffl  Aber  die  Hinterlassen- 
schaft d.  Erasmus  v.  22.  Juli  1586, 
hrsg.  V.  L.  8  i  e  be  r.  Basel.  8».  198.  [31 

Wagenmann,  Urban.  Rhenus.  (ADB 
28,  874-8.)  [82 

Becker,  W.,  n.  C.  Krafft,  Zacharias 
Ursin 's  Briefe  an  Crato  Crafftheim 
etc.  (Theol.  Arbeiten  a.  d.  rhein. 
wies.  Prediger- V.  8/9,  79-123.)  [33 

Baur,   Aug.,  Zwingll  Theolnf^ie 

(8.  Nr.  2250).  U,  2:  IX  u.  b.  401  «H4. 
H.  9.  [34 
Seeberg,  R.,  Zar  Charakterist.  d. 

reform.  Grundgedanken  Zwingli'?. 
(Mitlh.  u.  Nachrr.  f.  d.  ev.  Kirche 
i.  RnsBl.  5-35.)  (85 

Baur,  A.,  Zwingli's  Lehre  v.  Hirten- 
amt. (7.  f.  prakt.Th..  1888,  Hfl.:}.)  [36 

Calvini,  Joa.,  Opera  (vgl.  Nr.  567). 
Vol.  86  u.  37.  672  a.  7026p.  (Corpus 
n  tnrni  ,t  Vol.  64,  65).  ü  M.  12.  [37 

Watier,  A,,  Calvin  predicateur,  Ge- 
neve,  Beroud,  6".  Kr.  2.  [38 

6M«9ftrtM,  A.      Calvin  h^bral- 


sant  et  interpr^te  de  Taue.  lest. 
Paris,  Fischbacher.  12^  Fr.  2.  [d9 


Meaux,  de,  La  r^forme  et  la  polit. 
fran^.  en  Europe  jusqu'ä  la  paix 
de  Weslphalie.  I  u.  IL  Paris,  Pt-rrin. 
8«.  VII.  576  u.  U95  p.  Fr.  16.  Hec: 
BBCh  50,  lOS-10  (A.  Lee07  d«  la 
Matche).  [40 

«X- Baumgarten,  0.  Karl  s  v.  If  -2 
8.  Nr.  574  Ree:  Dt.  R.  12Ö  f.;  MÜL 
17,  269-77  (v.  Gruner).  —  Ree  I. 
u.  II:  KI!  :'.7.  405-7  (Morel-Fatio); 
Lit.  R,s.  1608,  7  CDittrich)i  OeaUrr. 
Lit.  CBl  Nr.  1  {L.  Pastor).  [41 

Baumgarten,  Hern.,  Karl  V.  u.  *L 
dt.  Ref.  (Sehr.  d.V.  f.  Ref.-G.  Nr.  27.) 
Halle,  Niemeyer.  8*^.  90S.M.  1,20.  (42 

Bir,  MiX,  Rieh.  v.  Oreifenklaii  an 
Vollrath.^.  Krzh.  u.  Kurf^  THar. 
(ADH  5«  413-8.)  [43 

Volbehr,  Th.,  Zur  G.  d.  Munster. 
Unruhen.  (Mitthh.  d.  germ.  Nat-Mus. 
2.  97  103.1  [44 

Ney,  Jul.,  Der  Keichsta«,'  zu  Speyer, 
1526  fSanuril.  wiss.  Vortrr.)  Hamb. 
Ricl.ter.  ,so.  44  S.  M.  1  <|flm  WesentL 
Ii  Friedensburg.  [44a 

Ferdinand,  roi  de  Hongne  etc.,  Gir- 
calalre  aox  Hilles  de  la  ehril,  poor 
obt.  des  aubsldes  c  le  Turo,  24  f^vr. 
1530;  commun.  de  Fr.  Mngnier. 
(Bull.  bist.  etc.  du  comite  des  trav. 
bist  etc.  1888,  81-4.)  [44b 

Moraolin,  Bern.,  II  concilio  di  Vi* 
cenza-,  episodio  della  storia  del  conc. 
di  Trenlo.  (Atti  del  r.  ist.  Yen.  6  Scr. 
7,  .5.S9-87.)  (45 

Moses,  Relnhold,  Die  Religions- 
verhdlgii.  zu  Hagenau  und  Worms 
1540  u.  41.  Jena,  Pohle.  8*.  VIIL 
138  S.  M.  3.  [46 

Vetter,  Paul,  DieRelig.verhdlgn.  auf 
d.  Reichst,  zu  Regeoaburg  1541.  Jena, 
Pohle.  8«.  VU,  290  8.  H.  4.  [47 

Correapondance  polit  d*Odet  de 
Selve,  amb.  de  France  en  Angleterre 
1546 — 49,  publ.  p.  Germ.  Lefevre- 
Pontalis.  IV  (Inv.  analyt.  des  arch. 
etr.).  Paris,  Alcan.  gr.  8*.  XVIU, 
518  p.   Fr.  15.  [48 


Hani,  A,  Die  letsten  Ordensritier 
in    Preussen.    (Z.  der  Alth.-Oes. 

Inst.  ri.  2.  22-43.)  [49 
fietiS,  F.,  Klosterviaitationen,  s. 
Nr.  610.  Ree:  UZ  61,  806  f.  (Th. 


.-L,d  by  Google 


III,  2.  Keformationszeit. 


2Ü1 


Flftthe);  RJb  10,  lOS-5  (DiftHch); 
NASäch8G10.160-2(Mnller).  (3050 

Moritz  V.  Sachsen,  Verl'ügnng  an 
d.  Freiberger  Hath  1546,  d.  Beisetzg. 
t.  SohoM  Albr.  \ttir.\  mitg.  Th. 
Di8tel.  (lUttli.  Fntt».  Altb.-V. 
25,  27  f.)  [3051 

Knavth,  Pavl,  Moritz  Sachsen; 
8.  Persönliclik.  o.  s.  Beziehgn.  zur 
Stadt  Freiherg.  (Ebd.  3-18.)  {52 

itr  Schmidt,  Berth.,  Barggf.  Heinr. 
lY.  za  Meissen,  s.  Nr.  577.  Ree: 
NASächBÜ  10, 1 62-7 (v. Druffel).  [53 

Müller,  Geo.,  Joh.  Kivlus,  Organis. 
d.  Sachs.  Schul w.  1500-53.  (ADB  28, 
707  13.)  [54 

Fabian,  Ernst,  Die  Wiederaufrich- 
tUDg  d.  Zwickaner  Schule  nach  d. 
«ehnalkald.  Kriege.  (Mitth.d.  Alth.-y. 
f.  Zwicliau  2.  1-28.)  [56 

Burkhardt,  C.  A.  H.,  Aberglnube 
u.  Glaubenslt'stigkeit  d.  gefangenen 
Kurf.  Joh.  Friedrieh.  (NASiehsG  10. 
146  0.)  [.56 

Schaer,  Lüneburger  Chroniken  d. 
Ref.ieit,  ihre  Qn.  a.  Yerwerthg.  f. 
d.  6.  Lünebnrgs.  (Progr).  Hannov. 
4«.  22  S.  [57 
Wrede,  Adf.,  Heform.  im  Lüne- 
bargischen, 8.  Mr.  615.  Ree. ;  TbLZ 
34  f.  (G.  Kawerau):  DI.Z  10.  225  f. 
(Zimmerniann);  UZ  t>l,  538  1.  [58 

Wrede,  Adf.,  Ernst  d.  Bekenner, 
Hz.  V.  Braunschw.  u.  Lüneb.  (Schrr. 
d.  V.  f.  Ref.-G.  Nr.  25.)  Halle,  Nie- 
mever.  8^  124  S.    M.  2,40.  [59 

mase,  Joh.  Riebling,  erster  Lalh. 
Superint.  in  MeeUenbg.  (ABB  28. 
507  f.)  [60 

MarnelTe,  Edg.  de,  La  princi[>aute 
de  et  les  Pays-Bas  an  16e  Rii-cle : 
correspond.  et  docc.  polit.  1.  II. 
Liege,  Grandmont-Donders.  8^  390, 
504  p.   hFr.  15.  (61 

Otto,  Renatus  v.  Nassau- Oranien 
1518-44.   (ADB  28,  202  f.)  [62 

Actenstack  z.  Hef.-G.  v.  Gelder- 
land 1538,  mitg.  V.  W.  Harless 
(ZVCr  Bere  24,  95-7.)  [63 

Krafrt,  C.,  Zur  rhein.  Ref.-G.  unt. 
d.  Erxb.  Herrn.  Wied.  (Theol. 
Arb.  a.  d.  rhein.  wisa.  Prediger-V. 
8/9,  152-72.)  (64 

Krairt,  C,  Zur  rhein.  Martyrologie, 
Adf.  Clarenbaeh  n.  Peter  Flysteden. 
(Theol.  Arb  n.  d.  rheln.-wiss. Predig. - 
Ver.  8/9,  130-36.)  [65 

Bdsch,  Hans,  Die  kirchl.  Kleinodien 


d.  Kard.  Albreeht,  Ertb.  a.  Kurf.  r. 
Mainz,  Mgf.    Braadenb.  (MONM  2, 

123-52).  [66 

Stern,  Alfr.,  Melch.  Rink.  (ADB 
38.  046.)  [67 

Bessert,  Gust.,  Die  Gefangenschaft 
d.  Uieron.  Baumgartner  u.  d.  Nürn- 
berger V.  Haltenbergstetten.  (Wtirtt. 
Vjhlte  11,  207-17.)  [68 

Susann,  Herrn..  Kenzinfj^en  in  d. 
Rel.zeiU  (^Prugr.)  Kenzingen,  PleilTer. 
8*.  86  8.  [69 
Baum,  Adf.,  Magistrat  n.  Ref. 
in  btrasöburg.  Ree:  HZ  62,  14»i  f. 
(VV.  Wiegand);  ThLZ  1888,  592-4 
(G.  Kawerau).  [70 

Heuberger,  S.,  Die  Kinführg.  der 
Ref.  in  Brugg.  Brugg,  «Efünger* 
hör.  8*.  36  8.  [71 

Keller,  L,  Wilh.  Reublin.  (ADB  28, 
279.)    *  Schweiz.  Anabaptist.  [72 

Aashelm,  Bemer  Chronik  s.  V,  7. 

Nwrrminn,  A.,  Zur  O.  d.  Stadt  8t. 
Pölten  1.  16.  Jh.,  nebst  ein.  Anh.  z. 
G.  d.  niederöRterr.  Bauernkrieges. 
(Progr.)  St.  Pollen.  ^Ktc:  MlOO 
10,  164  (Prem).  [73 

Tentsch,  Fr.,  Geo.  Heieherstorffer. 
(ADB  27,  678  f.).  [73a 

Vancura,  Verfolgg.  d.  Brüdemnität 
im  sttdw.  Böhmen  durch  K.  Ferdin.  I. 
Tchech.  (Geschichtl.  Arbb.eb.8chüler 
Tomek'p).    Prag.  Otto.  [74 

Fiala,  Ed.,  Die  älteste  «Raitung* 
d.  Prager  MflnsamtsarehiTes.  (NZ 
20,  175-82.)  [75 

Schuster,  Traug.,  D.  ält.  dt.  Kirchen- 
gesangbueh  8iet>eiibttrgens.  (A.  d.  V. 
f.  Siebenb.  Ldk.  22,  26  41.)  [76 

Acsady ,  IgnÄCZ ,  Magyarorsr.ag 
penzugyeil.  Ferdinand  alatt.  (Ungarns 
finans.  Verhh.  nnter  Ferd.  I.)  Buda- 
pest. Athenaeum.  8^  2H0  8.  #  Be- 
ruht auf  neuem  Material.  [77 


3,  Oegenr^ortiuUion  utid 
mjähr.  Krieg  l/NUf~ie48, 

Oegenref.  soTH-si ;  sojiUir.  Krieg  80St«99; 
ABS?.  Culturgeschichtli(  hfs  3niii-3112;  Tetri- 
tflrialcs  n.  Loi  uIps  3113-«.«. 

Ritter,  Mor.,  Dt.  G.  im  Zeilall.  d. 
Gegenrel.  u,  d.  30j.  Krieges  (s.  Nr. 
640).  7.  Lfg.  (Bibl.  du  O.  Lfg.  34.) 
S.  481-560.    M.  1.  [78 

Meaux,  La  r^formation  et  la  pol. 
f^n^  8.  Nr.  8040. 


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202 


Bibliographie  Nr.  9079—3136. 


Ward,  A.,  The  Coanter  lielorma- 
tion.  London,  Longmans.  12^  200  p. 
2  sli.  G  d.  Ree:  Ac.  389  f.  (C. 
L.  Klingaford).  [8079 

Decrue  de  Stoutz,  Francis,  ün 
enipruiit  des  Uuguenots  trang.  en 
Alieni.  et  en  Suisse  1562.  (R.  d'hist. 
dipl.  3.  192  9.)  [80 

La  Ferriere,  Hector  de,  LYlection 
du  duc  d'Anjou  au  troue  de  Pologne. 
(KQH  448-507.)  (81 


Keym,  Frz.,  G.  d.  BOjältr.  Kriege». 

3.  Anst:  2  Rd.-.  Frcih.,  Herder.  8*. 
V  II,  ad4  u.  833  H.    M.  3.  [82 

#  Prfelt  des  caiopagnet  de  Gast. 
Adolphe  en  Allem.  1G30-32.  (Bibl. 
intern,  d'hist  milit.)  Ree:  StntT- 
leur's  Z.  2Ü,  IV  ,  22(i-9.  [83 

fiaedeke,  Arn.,  Zur  PoHt  Wnllen- 
»tein's  u.  Kursachsent  1680'S4.  fXA 
SächBG  10,  32-42.)  [84 

Gaedeke,  Arn.,  Die  Eroberg.  Nord- 
böbmeus  1631  u.  d.  lleect^g.  Progs 
durch  d.  Sachsen  1631.  (JNASächsG 
9,  232-70.)  [85 

Retek,  Ant.,  Dcjiuy  sask^bo  vp£An 
do  Cech  a  nävrat  emigrace  1631-32 
(G.  d.  pacli8.  Einfnlb  in  Böhnmon  n. 
d.  Rückkehr  d.  Emigration),  i'rag, 
Kober.  8».  IV,  1748.  FJ.  1,30.  ^Sep. 
a.  1  I^)!lln.-Müh^.  Chron.  Bd.  5.  f86 

Haide,  Jacobus,  Dt'r  wieder  zum 
Leben  erwachte  Tilly  elc,  uberü.  von 
Jos.  Böhm.  Münch.,  Lindaner.  8^ 
XXXI,  HKS.  M.  4f  15.0.:  UPHll 
103,  3^:1-  * ;  f  (  t  .  W  f  >  s  t  e  r  m  a  y  e  r) .  [87 

Vigier,  Octave,  La  polii.  exieri^ure 
du  cardinal  de  Ricbalien;  projets 
d'alliance  avec  TAngleterre.  (RQH  45, 
481-528.)  [88 

Poten,  B.,  Feldzeugmei8tor  Job.  v. 
Reuhchenl.urti.  (ADB  28.  ^O«;  8.)  [89 

Krebs,  J.,  Die  Schlacht  bei  Lindi-n- 
busch  13.  Mai  1634.  (ZVG  ScIileMpn 
28,  808-18.)  [90 

Roy,  J.  C,  Le  mar^chal  Rantzau 
et  notic«'  ?iir  la  guerrc  df  30  an??. 
Lille  et  i'uris,  Lefort  12".  179  p.  [91 

Landaliarg,  Ermt,  Dieir.  (Theod.) 
Hrinl  i.  -  1590-1664.  (ADB  28>  90 
bis  ',<:<  >  [92 

Petersdorff,  Herm. ,  Beitrr.  zur 
WirthMch.-,  Steuer-  u.  Heeresg.  i.  30j. 
ivr  (FBPG  2,  1-78  n.  Berl.  Diss.  v, 
1888.)  [93 


Mayer,  Ph.,  Die  culturli.  Entwickig. 
Dlld.s.  i.  d.  2.  Hälfte  d.  lt>.  J!;.  m. 
bsd.  Bezugn.  auf  d.  sachs.  Lande, 
bearb.  v.R.Carias.  GoUbna,  DUTert. 
8".  IV,  105  8.  M.  2,  ♦Ree.:  Ev. 
Kirrh^'/f^r.  :r>3.  [94 

■jf  Schuster,  L.,  Joh.  Kcpkr,  e. 
Nr.  682.  Ree:  Lit.  Handw.  1888, 
273  r.  (SrUanz):  CBl  1R88,  23;  Ut. 
R8.  1888,  6  (Haas)^  StMBCO  9, 
691  f.  f95 

Crecelius,  W.,  Das  geschichtl.  Lied 
u.  d.  Ztg.  i.  16.  u.  17.  Jh  fZVG 
Berg  24,  1-22.)  ^  Kaik.  Lieder  u. 
Ztgn.  a.  d.  dOj.  Kr.  a.  d.  Ganlonbibl. 

V.  Thnr-aii.  [90 

Sepp,  Chr.,  Verboden  lectuur.  Eon 
drietaal  iiidices  libr.  prohibitorum 
toegolicht.  Leiden,  E.  J.  Brill,  gr.  8". 
28(1  S.  M.  5,50.  *Ke.  :  TI  LZ  13, 
646:  Commeotar  z.  d.  Low.  lod. 
1550  n.  15S8  ii.  d.  Antwerp.  Append. 
z.  Trienter  Ind.  v.  1570.  [97 

Index  libr.  fwohibitoruni.  p^edr.  z. 
Parma  1580,  nach  d.  einz.  bek.  ExpL 
hrag.  n.  erl.  v.  Fr.  H.  Reaaeh.  Bonn, 
Cohe...    <rr.  S^.     M,  2.  [9^ 

Fumagalli,  G.,  Di  alcune  edizioni 
Bconosciute  o  rari^sime  dell'  Indice 
dei  libri  proibiti.  (R.  delle  bibliot. 
I,  24-8.)  [mi* 

Braun,!.,  Buchdruck.  Joh. Khambu, 
Geo.  Rhete,  Jos.  Richel,Tbeod.Riebel, 
DoTiat  Ritzenhau  u.  Greg.  RitzscU. 
(ADH  28,  370  f.;  387  ;  428  f.;  429  (.; 
704  l.)  [3100 

Götz,  Deber  loa.  BcaligeFa  gloaao- 
graph.  Studien  u.  Pläne.  (Berr.  d. 
sächs.  Ges.  d.  W.  40,  219  34.)  [3101 

Ferdinand  II.,  Erzb.  v.  Tirol,  Specu- 
lum  viiae  humanae  1584;  nebst  e. 
Einl.  in  d.  Dnuna  d.  16.  Jli.  hrsg. 
V.  Jac.  Minor.  (Neudrr.  dt.  Lit.- 
Werke  d.  16.  n.  17.  Jh.  Nr.  79  o.  80.) 
Halle,  Niemeyer.  8*.  Uly  65  8. 
k  M.  0,60.  [2 

Bolte,  J.,  Job.  iieinhnrd,  dt.  Drama- 
tiker d.  16.  Jh.  (ADB  28,  36  f.)  [8 

Bolte,].,  Barthol.  Ringwa!  lt.  I -üh. 
Dicht,  a.  Ende  d.  16.  Jh.  (ADB  28, 
6404.)  [4 

Heyer,  A.,  l^este  period.  ZeitAclirr. 
d.  17.  Jh.  in  d.  Stadtbibl.  u.  Univ.. 
bibl.  zu  Breslau.  (CBl  f.  Biblw.  6, 
137-62).  (5 

Bolte,  Joh.,  Das  Liederbuch  d.  PeU  . 
Fabririus.  (Jb.  d.  V,  f.  üiederdt. 
Öpraclif.  13,  55-68.)  [6 


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III,  3.  QegenreformatioD  u.  30jahr.  Krieg. 


2G3 


Lieder,  Vier,  üb.  d.  Leiden  n.  Sitten 
<1.  Zeit  (a.  d.  J  H'22) ;  mitp.  v.  Wi  1  h. 
C'recelias.  (.Aieniaoiüa  17,  42  bis 
51.)  (8107 

Trink-  u.  Uebeslleiter  d.  17.  J)i., 
niitf,'.  V.  Wilh.  CrecelittB.  (Ale- 
mannia 17,  26-9.)  [8 

Beck,  R,  Jaeob  Beiner,  Kirch«n- 
niu8.  u.  Compon.  ca.  1560-1006.  (ADR 
28,  23-5.)  [9 

Eitner,  Rob.,  a)  Joh.  Ad.  Heiucken 
1023-1722  1>)  Th.  Riccio  +  1500. 
(ADB  28,  7-11  n.  408  f.)  |10 

Binz,  C,  Doctor  Joh.  Weyer  1515 
bis  88.  Eine  Nachlese.  (ZVGBerg 
24,  99-134.)  [11 

Stllt2,  Jos.,  Instruction  d.  Saut"  l^fT. 

in  Rom  ub.  d.  Uexeuprocease  lür 

Dtld.  n.  d.  Schweix,  25.  Nov  1685. 

(KRth.  Schweizerbll.  1888,  601  ff.)  [12 

Zur  CoUni^.  aack  beim  nnii  folgen- 
den Looalen. 


Mülverstedt,  6.  A.  v.,  Hin»»  kur- 
brandenb.  Kriegswerbg.  1587.  (Jber. 
d.  Altm&rk.  V.  f.  vatG.  22,58-68.)  [13 

Bolte,  Joh^  HanB  Clauert  u.  Joh. 
Schöuhrunn;  e,  Beitr.  z.  U.  d.  Ber- 
liner Witzes  i.  16.  u.  17.  Jii.^  mit 
2  III.  (8ep.  a.  MVOBerlins.)  Herl., 
Mittler.  8^  47  8.    M.  0,00.  [14 

Cosmus  V.  Simmern'S  Lebenslauf; 
lirsg.  V.  Hauncke.  (^Balt.  6tud.  39, 
1-43.)  [14a 

Bolte,  Joh,,  Noch  einmal  d.  Lied 
auf  d.  Danz.  Fehde  v.  157ti  (s.  Nr. 
t>9t>).  (Altpr.  Mtschr.  26, 158-60.)  [15 

Chrlstiani,  T.,  Die  Gegenreforma- 
tion in  Livland  L  (Bali.  Mtschr.  36, 
866-405.)  [16 

Urkmdm  a.  d.  A.  d.  grossen  Gilde 
au  Reval,  mitg.  v.  Fr.  B  i  e  n  e  m  a  n  n. 
(Slitth.  n.  d.  livl.  G.  14,  290-8.)  [16a 

Knothe,  Herrn.,  Zur  G.  d.  Herrsch. 
Seiden  berg  ( •  Reibwtdorf)  w&hr.  d. 
JJ.  1622  30.  (NASHchsG  10,26-31.)  [17 

Mütter,  Seo.,  Zur  eftchs.  Rechtsor. 
<NA8achpG  10,  150  f.)  [18 

BaumBärtel,  Die  liirchl.  Zustände 
Bautzens  i.  10.  ii.  17.  Jli.  (l'rogr.) 
Bautzen,  Weller.  8".  \V\  P  M.  1,20.  1 19 

Holstein,  H.,  Zachar.  Rivander, 
Luth.  Theol.,  1553-94.  (ADB  28, 
705  f.)  [20 

SchöppensprQche,  4  Leipzig^er,  «n 
d.  Rath  d.  St.  Freiberg  ergangene 
(1571-88);  mitgeth.  t.  Th.  Distel. 


(tfitth.  V.  Preib.  Alth.-V.  25,  20  bis 

31.)  [21 
Kade,  Relnb.,  Der  Frei  berg ei-  Dom- 
glbckner  Job.  Kröner  n.  d.  kf.  sächs. 
Begräbnisscapelle  1585  1625.  (tfitth. 

V.  Frcih.  Altli  V.  25.  19-26.)  [22 

Ermisch,  Hub.,  Zu  üeo.  Agricola's 
Chronicon  tripartitum.  1624  u.  25. 
(Mitth.    Preib.  Alth.-V.  25, 81-4.)  [28 

Schilling,  M.,  Zur  G.  d  St  Zwickau 
währ.  d.  30J.  Krieges  1639-40.  (NA 
SächsG  9,  271-321.)  [24 

BoHe,  I.,  Aa§  d.  Wittenberger 
Univ.  Matrikel  ir)00  1600.  (Z.  f.  dt. 
Phiioi.  20,  80-130.)  [25 

MQIIer,  Geo.,  Eine  Episode  a.  d. 
FIn«  inn.  Streit.  (Z.  f.  kirchi.  Wies. 
9,     •>  <!.)  [26 

Zahn,  W.,  Tuagermtiod.  Känunerei- 
Reehng.  v.  1611.  (Jber.  d.  Altm. 
V.  f.  vM  (;  22.  69-107.)  f27 

Jacobs,  Ed.,  Die  ächöppen  Herrn. 
Overbeck  u.  Joh.  Schröder  u.  ihre 
Siegel.  (Z.  d.  Harz  V.  41,  410-12.) 
-5f  W  e  rnigerod  e  1 025 .  !  2 

Kraute,  M.  Hinrich  Kimphuii  15^9 
bis  1655.  (ADB  28,  617  f.)  [29 

NaohrioMan«  Einige,  z.  G.  Joh. 
Heidfeld's;  y.  L.  Keller.  (ZVGBerg 
24,  78-6).  ^  Urkk.  1601.  Kircbeng. 
d.  Gfseh.  Mark. 

Delaborde,  lul.,  Charlotte  de  Bour- 
hon  princ.  d'Orange.  Paris,  Fisch- 
baciier.  8".  387  p.  *  Ree. :  RC  27, 
14  r  (L.  Farges).  [81 

Oocuments  conc  les  roln^tions  entre 
le  tlucd'Anjou  et  lesPays-Bas  1576-83 
publ.  par  P.  L.  Muller  et  Alph. 
Diegerick.  1.  (Werken  v.  het  bist, 
genootsch.  Nr.  51.)  'sHage,  Nijhoff. 
gr.  8®.  XXX,  503  8.    Fl.  6,80.  [32 

Dorp,  Arend  v.,  Brievcn  en  onuit- 
ffegeven  stnkken;  uitg.  door  ran 
der  Schueren.  II.  (Werken  van 
het.  bist,  genootsch.  50.)  Utrecht, 
Kemink.  S'^  597  8.  I  n.  II:  fl.  14,10. 
«Acten  1582-1595.  [33 

Thibaut,  F.,  Mnrguerite  d'Autriche 
et  Jeh.  Lemaire  de  Beiges;  ou  de 
la  litt6r.  et  des  arts  auz  Pays-Bas 
soue  Maig.  d'Antr.  Paris,  Leronx. 
Fr.  5.  [34 

Milller,  P.  L.,  Geo.  Lalaing,  Ba- 
ron V.  Ville,  Gf.  V.  Remieberg,  Statth. 
V.  FrieMand  1586-81.  (ADB  28,  228 
bis  225.)  [85 

Mlclltoltei,  J.,  G.  d.  verwoeating 


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264 


BibUognphie  Nr.  8186-3190. 


r.  Brecht  in  15*^4  Brecht,  Braeck- 
maus.  1887.  8°.  112  p.  [3136 

SIee,  van,  Andr.  Rivet^  reform. 
Theol.  1572-16-^.  f  A DB  e^.  707 f.)  [37 

8iM,  van,  üaD6  de  Kies.  (^ADB 
28,  578-5.)  [88 

Inainuatio  Status  provinc,  in  qni* 
bus  liaeretici  dominantiir;  door  G. 
Brom.  (A.  v.  d.  gesch.  v.  h.  aarta- 
biid.  Utraeht  17,  150-79.)  [89 

Crijnaze,  Will8M,I>e  Remonstranten 
en  Contra-Remonstranten  in  het  land 
Voome,  io't  byzonder  te  Briele, 
1612-19;  door  H  de  Jag  er.  (A.  v. 

Nederl.  kerkg.  3.  337  90  "1  [40 

Ruelena,  Charlea,  Erycius  Puteanus 
et  Isab.  Andreini.  (Bull,  de  l'ac. 
d*areh.  de  Balg.  19,  505-84.)  (41 

Loaaen,  Max,  Steph.  Winand  Pig- 
hius  u  «.  ..Hercules Prodicioa'*.  (ZVG- 
Berg  24.  27-38.)  [42 

Jacob  I.  V.  England,  Schreiben  an 
d.  Pialzgf.  Wolfg.  Wilhelm,  1611. 
(ZVüBerg  24,  98.)  [4a 

#Bveli  Welnaberg,  s.  Nr.  708.  Ree.: 
RH 89, 152-0:  MHL  17,  04  7  (Hooge- 
weg);  LiUHandw.  1888,  2X1-4  (Kes- 
sel). [44 

Hanaan ,  J. ,  Die  Aachener  Ratha- 
wahlen  1581  n.  82.  (ZOV Aachen  10, 
222-37.)  [46 

Ramon,  Guat.,  La  fortereaae  de  P^- 
rönne  et  la  ligne  de  la  Somme  pend. 
les  p6riode8  su^doise  et  fran?.  de 
la  guerre  de  30  ans.  Peronne,  Üaen- 
tin.  18«.  vm,  445  p.  [46 

«^Matihis,  6.,  Leiden  d.  Evange- 
lischen, s.  Kr.  712.  Ree:  CBI  234  f.; 
HZ  61,  169  f.  (Th.  Schott);  RC  26, 
851  f.  [47 

Ney,  Pfalzgf.  Richard,  Hz.  v.  Pfalz- 
Sinimern.    (ADB  28,  418-20.)  [4-^ 

Dechent,  H.,  ilaitiuas  Hitler  d. 
Jtingere.   (ADB  28.  666-8.)  [49 

<X> Solms,  Gf.  0.  zu,  Friedr.  Graf 
zu  Solms.  1,  8.  Kr.  1449.  Ree.:  CBI 
500-2.  [49a 

D.,  R.  V.,  Hessen  i .  d.  Hngen.-Kriegeii . 
(He-'=<  nland  II,  220.)  [50 

Boite,  Joh.,  Schauspiele  in  Cassel 
n.  Lond.,  1602.  (Z.  f.  vergl.  Lit.-G. 
u.  IN  iiai??.  Lit.  2,  300-3.)  [.50a 

Buff,  Adf.,  Wendel  Dietrich  :  nrkdl. 
liuciiir.  üb.  s.  Leben  u.  s.  Thatigkeit. 
(ZHV  Sehwaben  n.  Kenborg  15,  80 
bis  ll'M  [51 

Lieder,  Zwei  geachicbUiche;  t.  d. 


gr.  u.  schädl.  Brunst  in  Isny,  15.  Sept. 
1631;  V.  Aufruhr  etc.  etl.  Bauern  i. 
Sundgau  1633;  hrsg.  v.  W.  Cre- 
celius.  (Alemannia  16,  201-6.)  [52 
Wledenann  ,  K. ,  Philippsbnrg^  im 
30 j.  Kr.  I:  bis  z.  Einräumung  an 
Frankreich.(Dlaa.)Hane.l868.8^.  [SS 

Baamberger,  Kaap.,  GSommand.  t. 

Philippsburg,  Orig.ber.  an  d.  kais. 
General  Gf.  Aldringen  13.  Juli 
1633;  mitg.     Berater.  (BHVPrals 

13,  72-92.)  [54 

Lettres  du  magistrat  de  Strasbourg, 
1(336  43,  tirees  des  arch.  de  (Jonde, 
publ.  p.  Löon  6.  P^Iisaiar.  (Docc. 
nnnot.  II.  Sep.  a.  R.  Alsnc.  oct.  1888.) 
Par.  et  >iancy,  Berger-Levranlt.  8*. 
15  p.  [55 

Moaanann,  X.,  Hat^riaux  p.  Berv. 
h  riiist.  de  la  guerre  de  30  ans  (vgl, 
Nr.  715  u.  2384).  ( R.  d  Alsace  40.  81 
bis  101.)  [56 

Pollzeiordnung  d.  Dorfes  Hindi?- 
heim  i.  Eis.  a.  d.  JJ.  1549  u.  73  i 
mitg.  V.  Br.  Stehle.  (Alemannift  17, 
51-69.)  [57 

Laderchi,  LodOV.,  La  campagna  del 
duca  di  Roh  an  in  Valtelliua  nelT  a. 
1685.  (Sep.  a.  R.  milii.  It  1888,  373 
bis  402.)  Roma,  Carlo.  8».  32  p.  [58 

Balmer,  J.,  Magister  Jobs.  Müller 
V.  Baden,  Leatprieater  in  Luzern. 
(Sep.  a.  Rath.  Schweis.  BIK)  Lnzem, 

Kaber.    Fr.  0,70.  [59 

Brun,  Karl,  Gotthart  Kingglii, 
Schweiz.  iMalei-  1575-1039.  (ADB  28, 
632-4.)  [60 

Otto,  K.  V.,  G.  d.  Ref.  im  Erzhzlh. 
Oesterr.  unt  K.  Maximilian  II.  (Sep. 
a.  Jb.  d.  Oea.  f.  d.  0.  d.  Protaat  in 
Oesterr.  10.)  Wien ,  Braomfiller.  gr. 
8^  00  S.   M.  1.50  [61 

Mayer,  Frz.  Mart.,  Jrremias  Hom- 
berger; e.  Beitr.  a.  O.  Innerösterreicba 
im  10.  Jh.  (Sep.  a,  AÖG  74.)  Wien. 
Tempsky.  Lex.-8«.  67  S.  M.  2,40.  162 

Sohnml ,  Frz. ,  Bin  Beltr.  a.  O.  d. 

Tiirkeneinfälle.  (A.  f.  Heimathsk.  2, 
282-8).  -Jfl'rk.d.  K.Mathias,  1013.  [63 

Kameniäek,  Kaiser  HudoU  IL  io 
Mähren  1577.  Tschcch.  (Gesch.  Ar- 
beiten eh.  Schüler  Tomek'e.)  Prag, 
Otto  [64 

Svoboda,  J.  S.  J»  Katolickä  refor- 
mace  a^m«rf4naka  Dmiina  ▼  kri- 
I(jvt»tvi  Cei'k^m.  (Kath.  Reform.  Q. 
marianiache  Sodalitat  i«  Bohmeo.) 


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8^4.  Gegenrefonn.  ete;    WMif.  Frieden  bie  x.  Tode  KwVt  YI. 


205 


Brünn,  Raigern.  Benedict.-Buchdr.  S\ 
171  11.  210  S.  Fl.  0,70  n.  Fl.  1.  [3165 
^  RAannl,  Osw.,  Occup.  d.  Stadt 
Filten,  8.  Nr.  719,  wo  irrig  Mmol.  [66 

4.  Vom  ivesffäl.  Frieden  bis  z, 
Tode  KnrVs  VT.  und  Friedr, 
Wilkeim'M  I.  H'>4S-1740. 

Allgemeines  a.  Beziehen,  zu  Frankreich  etc. 
3ie7-8l83;  Türkenkriege  u.  Ot  stfcrr»'ichai84 
bis  SI87;  Nordische  Verhaltniase  u.  Branden- 
burK-PrEUsscn  3188-8S00;  Andere  Territorien 
3201-3817;  Allg.  CultoiseuliiclitUobe«  SS18 

bi«  am. 

RMMill  des  inetnictions  donnees 

aux  ambassadeurs  et  ministres  de 
Fraoce  ^  Rome;  av.  introd.  p.  Gabr. 
Hanotanz.  1.  (1648-87.)  Paris, 
Alcan.  gr.  8°.  CXII,  371  p.  Fr.  20. 
•3f  Ree:  RH  39,  119  f.;  Polybibl.  29, 
159-61  i  ßC  27,  388-91  {h.  G.  Peiia- 
sier).  [8167 

Mazarln,  Lettres  pcnd  son  mini- 
stere;  rec.  et  publ.  par  A.  Che- 
ruel.  V:  16.52-53.  (Coli,  de  docc. 
iaba,  Sur  Thist.  de  Fhuice.  1  ser.: 
hist.  pol.)  Paris,  impr.  nai.  4^  XX, 
807  p.  [68 

CorresfiomlaMet  polit  et  clironi- 
qoes  paris.  adr.  k  Christ.  Günizer, 
svnd.  roy.  de  la  ville  de  Strasbourg 
16^1-85,  pabl.  p.  Bod.  Renas.  (R. 
d'Alsaee  39,  262  n.  429  IT.;  40.  63 
bi?  SO.)  [69 

Pontificato  di  Innocenzo  XII.  Dia- 
ne (8.  Nr.  734)  Contin.  (Studi  e  doc. 
di  St.  e  diriito  10,  186-206.)  [70 

Cheruel ,  A. ,  ^tnde  aar  la  valeur 
bist,  des  inemoires  de  Louis  XIV. 
(Sep.  a.  CR  de  Tac.  des  sc  mor. 
etc.)  Paris,  Picard.  8».  24  p.  [71 

Weibull,  Mart.,  Om  »Memoires  de 
Cbanat''  3.  4.  (UUt.  Tidskr.  Stockb. 
8,  1-28,  181466.}  [72 

Airy,  Osmund,  The  English  resto- 
ration  and  Louis  XIV.  from  the  peace 
ot'  Westphalia  to  the  peace  of  Nini- 
wegen.  Lond.,,  Longmans.  16**.  11, 
292  p.  2  8h.  6d.  ^Ree.:  Satard  ay 
R.  20  f.  [73 

Prlbram,  A.  Fr.,  Zur  Wahl  Leo- 
pold's  L,  8.  Nr.  726.  Sep.  Wien, 
Tempf5kv.  M.  2.20.  -Jf  R<«r. :  CBl  .542  f.  ; 
RC  27,  228-30  (B.  Auerbach).  [74 

^Scbtioiil,  Leopold  L  1667-68, 
8.  Nr.  737.  Bec:  HZ  61,  327  f.  (A. 
Pribram);  CB!  880.  ablehnend; 
BULü  347  (A.  Schlossar).  [75 


Vllfette,  J.,  Passage  de  l'armee  de 
Cond^  ä  la  Chapelle  en  1672.  (Sep. 
a.  Bull,  du  mas^e  municip.  de  Sedan.) 
Sedan,  Laroehe.  8^  12  p.  [76 

Elster,  0.,  Eine  Mobilmncbg.  d.  dt. 
Reiches  vor  200  J«!.  (Chreozb.  48,  II, 
410416.)  [77 

Soldan,  F.,  Die  Zerstdrg.  d.  St. 
Worms  1689.  Worms,  Kräuter.  4**. 
V,  68  S.  M.  4.  *  Ree:  ZGOberrh. 
4,  896  f.  (Winkel mann).  [78 

Ciuittatt,  Ose,  Drangsale  d.  St. 
Worms  u.  deren  Zerstörg.  durch  d. 
Franzosen,  31.  Mai  1689.  Worms, 
Reise,  vr.  8^  XI,  197  S.  M.  4.  [79 

DoeSDUrg,  De  oorzaken  v.  d.  Spaan- 
schen  successie  -  oorlog.  (Tijdachr. 
voor  geech.  1888,  157-167.)   '  [80 

^  BMrf6el8,  Em.,  Neuchatel  et  la 
polit.  pruss.,  B.  Nr.  746.  Ree:  HZ  Gl, 
505-9  CBerner}^  EUR  4,  380-2  (A. 
W.  Ward).  [81 

FeldzQge  d.  Pr.  Eugen  v.  Satoyen 
(vgl.  Nr.  744).  XIV:  Siegler  von 
Eberswald,  d.  Span,  öucc.krieg, 
Felda.  1712.  Wien,  Gerold.  Lez.'8^. 
XI,  424  u.  Suppl.  885  S.  M.  30.  [82 

Courcy,  de,  Renonciation  des  Bnnr 
bona  au  tröne  de  France.  Paris,  Plön. 
8*.  VII,  854  p.  Rr.  8,60.  #  Ree.: 
RC  27,  294  f.;  Polyb.  29,  487-9  (M  a x 
de  la  Rocheterie)^  Rü  40,  116  t. 
(L.  Farges).  [83 

Szddeczky,  L.,  Corresp.  Sobie^ki  .~ 
u.  Teleki'8,  1684-86.  (Tört^nelmi  Tär 
10,  .543-58;  7^4-64.)  [84 

Forst,  Hern.,  G f.  Walrad  v.  Nassau» 
Usinj^t  n  d_  oberrli  Krcistnippen 
im  Türkenkriege.  (Ann.  d.  V.  f.  nass. 
Althk.  20>  112-88.)  [85 

60riely,8M.,  EmrichThölköyi  u .  d . 
franz.  Diplomatie.  4-6.  (Törtenelmi 
TÄr  10,  318-38;  527-42;  749-64.)  [86 

Thaly,  Koloman,  Memoire  du  0)mte 
de  Berchini,  Joint  anz  lettres  de  Mr. 
du  H^ron  du  4  et  U  aoftt  1701  (Szi- 
zadok  21,  1-14.)  [87 


MBnzer,  Enan.,  Ans  brandenbiug. 

Flugschriften  d.  Stockliolm.  Bibliotb. 
(FBPG  2.  7.5-97.)  *16'';  7fi.  [88 

Holtze,  Frd.,  Zur  G.  Joach.  Hennig's 
▼.  Treffenfeld.  (FBPG  2,252-7.)  [89 

Joret,  Gh.,  Le  voyageur  Tavernier, 
vgl.  Nr.  2417.  fin.  (R.  de  geogr.  12, 
321-41.)  [90 


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Bibliograplüe  Nr.  8191—8248. 


Hirsch,  Ferd.,Zur6.d,poln.König8- 
wulilv.  1669;  Üanz.  GesandtKcli.bt  rr. 
1668  u.  69.  (ZVG\Ve«tpr«u8s.  Hit.  24.) 
Daiis.>BerUinc.  grS^  151 8. 11.3.(8191 

Broiie,  Reinn.«  Der  grosse  Kurfürst 
u.  d.  dt.  Fürstenstand  in  d.  Epoche  v. 
1672.  (Habil.schr.)  Halle,  8".  32S.  [^2 

Feldlig  d.  gr.  Kf.  geg.  d.  Schweden 
1675  vom  Main  bis  /..  nu-itkh'iibnr^. 
Grenze.  (N.  iiiilit.  Bil.  81,  60  75; 
411-18.  32,  151-62;  260-9.)  [93 

Jany,  Curt,  Die  brandenb.  llilfi^ 
truppi-n  Wilh.  v.  Oran.  1688.  (FBPG  2, 
99-124.)  [94 

Pnitt,  HuM,  Fraiiz.  uolnische  Um- 
triebe in  Prenaaen  1689.  (DZG  1, 
429-42.-)  [95 
WaddingtOO,  A.,  L  acquiä.  Ue  la 
eonronne  tqj^  a.  Nr.  767.  Ree.:  CBl 
47  f.;  St-anc.  et  travanx  30,  915-7: 
RC  27,  250-2  (B.Auerbach);  MHL 
17, 301-7  ( B  e  r  n  e  r) ;  HZ  62, 363-5.  [96 

Koser,  Reinh.,  Di«-  Grimdg.  d.  aus- 
wärt. Amtes  durch  Friedr,  Wilh.  I., 
1728.  (FBPG  2.  161-97.)  [97 

<9f  MDIvirtledt,  8.  A.  v.,  Die  braod. 
Kriegsmacht  s.  Kr.  769.  Ree;  7.HV 
Mar jen wpfder  22,  74-6(B.Bae u s  l  h ) ; 
HZ  61,  60Ü-3.  [i)8 

ToIHb,  Henri,  Ein  iiugenott.  Atten- 
tat vor  d.  Gertrandenkirche  zu  Mag- 
deburg, 5.  Februar  1693.  ^^VQ  2, 
125-60.)  [3199 

Belling,  L,  Der  t<ios.vf  Kurfürst 
in  d.  Dichtung.  Bt-rl  ,  Brachvo|:^('l  & 
Kamt.  a\  VI,  3b6S.  <äfr  Ree,:  FBPG 
1,  641.  [8200 

Hammarskjöld,  A.,  Bidrag  tili  Liv- 
lands  liisiuria  under  Karl  XI.  re- 

?ering.  I :  Grefve  Jakob  Johan  Hastfer. 
Bist.  Tidskr.  Stockh.  8,  231  60.)  [1 
Christlanii       Erich  Dahlberg  in 
Livland.(Balt.Htechr.d5>60218.)  [2 
-5«-Briefed.  Kftin.  Sophie  V.  Hau  iiov., 
8.  Kr.  845.  Hcc. :  ZO  Oberrh.  4, 126-  [3 
Memoirs  ot'  Sophia,  Electress  ui 
Hanover,  1630*80;  transl.  by  H.  Fo- 
rester. Lond.,  Bentlev.  8".  252  n. 
9  sh.  «äf  Hec. :  Saturday  R.  67, 262  f.  [4 
Zwiedineck-Südeohorst,  Die  G.  der 
Prinzessin  v.  Ahlden.  (AZtg  Beil. 
Nr.  151  IT.)  [5 
Brlefweohseli  LeibDizens,  mii  dem 
Hz.  Ant  Ulr.     Brannaebw.- Wolfen- 
büttel, mitg.  von  Ed.  Bode  mann. 
(ZHV  Nieders.  im.  7^  244.)  *  Von 
iiuhemluter. l. d.  Zeil  G.  1683-1714.  [6 


Appelle,  Hetar.  Berah.  v.  d.,  ReiM- 

tagebnch  vom  J.  1724;  Ans^utr  mit 
Eiui.  V.  Furbringer,  der  Max-(Jie- 
mena^Canal  a.  a.  Ertwner  Kurf.  0)e- 
inens  Aug,  etc.  (Jb.  d.  Ge.^.  f*.  hil.1. 
Kunst  etc.  su  Emden.  VIII,  1  ö. 
103  128.)  [7 

Alexandre,  J.,  Rer.  Leodiensium  Sta- 
tus a.  ItUD.  Tj^,  Grandmont-Don- 
ders.  b".  212  p.  [8 

Pabst  van  BlaaenleRf  R.  W.  J.  vaa, 
Nederl.  en  and.  oudheden.  Cornelia 
Hop's  reize  door  Dtld.,  1711.  (S«p.  a. 
Dt.  Warande.  N.  R.  1,  694  ff.)  Gand, 
Leliaert  Siffer.  8*.  31  p.  Fr.  0,50.  [9 

Jeisenhart,  I.,  Relations  de  la  prov. 
du  Luxembourg  &v.  le  rrnuv.  g6n.  des 
Pays-Bas  autr.,  1716-44.  (Add.  de 
IMnst.  arch.  de  Lnxb.  1888.  Kr.  4.)  [10 

Harater,  Speierer  Flurpinn  v.  1715 
u.  d.  sog.  Spcirer  Baoemkrieg.  (MHIT 
Pfalz  13,  93-123.)  (11 

Gothela,  Eborh.,  Mannheim  im  1.  Jb. 
s.  Bestoliens:  e.  Beitr  z.  dt.  Städteg. 
(ZG  Oberrh.  3,  129-211.)  [12 

Zunftgesetze  der  Krämerzunft  zu 
Grüustiidt  d.  d.  1731,  hrsg.  v.  Karl 
K  ni  i  c  Ii.  (>  f  7.  l,e  i  n  i  n  ß'en-W  eater- 
burg.  (.MHV  Fittli  13,  1-26.)  [13 

Zur  Geschichte  d.  Hz.  Karl  Alex. 
V.  Württemberg  u.  d.  Streit  igkk.  naeh 
s.  Tode;  aus  Dr.  P.  Starkes  Papieren. 
(WürlL  Vj.helte  11,  1-28  u.  Württ. 
Jbb.  1888,  n.)  [18a 

Originalbericht  üb.  d.  Brand  d.  Ab- 
tt  i^a'lniude  v.  Salem  1097,  9.-10.  März, 
mitg.  V.  F.  X.  Kraus.  {jL  d.  Gee. 
2.  Beförd.  d.  G.  ete.  v.  Freiburg  etc.  7. 
181-5.)  ^  Bisher  gewöhnl.  Zerstör, 
im  80j   Kriege  angenommen.  [14 

Slijan,  Gesellschaft!.  Zustände  iu 
den  Ländern  d.  böhm.  Krone  1648 
bisl658.T8chech.  (Geschichtl.  Arbb. 
eh.  Schüler  Tomek's.)  Prag,  Otto.  fl5 

6ergely,Sajn.,  u.  Bela  Pettkö,  Dipiu- 
niatarium  Alvinesianum.  Urkdb.  d. 
Peter  Alvincy.  Ul:  1685-89.  Badap.. 
Akfid.       VT  2?.0  S.  M.  3.  [16 

Zsilinsky,  Mihaly,  Az  1708-iki  or- 
Bzäggyül^  tön^netehes.  (Zar  G.  d. 
Pressb.  Reichstages  v.  J .  1 708.)  Budap.^ 
Akad.  1888.  90  S.  •M'  Wichtig  f.  G. 
d.  Protest.  [17 

I.  u.,  Ant.  Reisor.  162«-S(;.  fADB 
28,  119-21.)  -ä^- Bedeuteader  evang. 
Theol.  d.  17.  Jh.  [16 


111,4-5.  Vom  ¥v«bu.  ir  r.  uis>i.  lodeKarl  ä  d.  Vi  u.ZeitFriedr.d.Gr.  ;^()7 


Wagernnaim,  Job.  Gaat  Reinbeck. 
(ADB  28,  2-4.)  TiieolOge  16S3 
bi»  1741.  [3219 

Liebenau,  T.  di,  Progetto  di  una 
nniversitü  Svizz.  in  Lugano.  (Boll, 
stör.      IIa  Svirz.  It.  10,  97  f.)  [20 

Minor,  Jac,  Christ.  Thomaaius. 
(\>chr.  f.  Li  lg.  1,  1-39).  [20a 

Fi80lier,KlM0,GoU!r.  WÜh.  Leibniz. 
(G.  der  neuer.  Pitil  s.  II.  3.  Aufl.) 
2Iünch.^  Bassermaun.  gr.  8^  XIA', 
622  S.  11. 14.  *«  Ree.:  DLZ  10,  626-8 
(Freudftithal).  [21 

Müller,  Georg,  Ein  Versuch  z.  Grün- 
dung einer  Ritterak.  in  Dresden,  1674. 
(XASächsG  10,  43-57.)  [22 

Braun,  J.,  Hiichdruck«Andr.Richter. 
(ADB  28,  440  f.)  [23 

Milller<*Fna6mteli,  6eo.,  Ueber  d. 

Asiat.  BaniBe;  zur  Erinnerg.  an  den 
rrstrn  Drnck  1688.  (NAßacbsG  9, 
322-33.)  [24 

Ellinger,  6eo.,  DicbterChriei  Realer 
(API 5  \  s.)  [25 

Riehl,,  Berth.,  Leben  u.  Kunstzweier 
uiederl.  Bauernnialer  d.  17.  Jh.(AZtg. 
124  n.  26.)  ^  Dav.  Tenier  n.  Adr. 
Bronwer.  [26 

EitlMr,  R.,  Die  Cumponisten  G.  u. 
G.  C.  Reucter.  (ADB  28^  330-4.)  [27 

Zar  Gnltoig.  vgl.  aiudi  beim  Terrttoclaleti. 

ß,  Zeitalter  rrie4lrich*a  Gr. 
1740-178(h 

VoTd.  Tj&hr.  Krip^  m ;  ij  ihr.  Krieireec. 

;  Oestcm-i'  Ii  J'24'.'  im  -  Kn-'dricli  d,  tJr. 
und  Preqaseu  i;o;  Andere  Territorien, 
Btaataleben  etc.  ;(;ü(;i-c>-.,  UfititlgM  Leben 

im  18.  Jh.  3267-910. 

ünzer,  Adf.,  Die  Convention  v.  Kl.- 
Schuellendorl,  9.  üct.  1741.  (Kieler 
Diss.)  Frkf.  a.  M.,  Reitz  gr.  8^  VIII, 
140  S.  M.  2,50.  «  Ree:  DLZ  10. 
982  (Naudö).  [322ö 

Seilwartx,  Frz.,  Die  eelileB.  GeUirgs- 
Landmilis  (ZVGSchleB.  23, 

145-76.)  [29 

Huber,  A.,  Die  auBw.  Politik  Oester- 
reicht  nach  d.  Aachener  Frieden  ii. 
(I.  Urj^s.  (1.  7j.  Kriege«.  (Progr.)  Pil- 
sen. 1887.  8°.  27  8.  [30 

Pajot,  ^Micrrf s  fcoiis  Louis  XV. 
T.  VI.  Pnris.  Firmin-I»i.lof.  8^  VIII, 
441  p.  Fr.  12.  -A-  Ree:  KL  27.  252.  [31 

Koaer,  Reinh.,  E.  preuss.  l-  riodens- 
entwnrf  a.  d.  Herb.n  1759.  (FBPG  2, 
257-9.)  [32 


Hirrmtmi,  Otto,  Gandi  aber  die 

Schlacht  bei  Torgan.  (FBPG  2,  259 

hi>  -m  )  [:53 

Schbg.,  Zur  G.  d.  Sciiiaciit  v.  Tor- 
gau. (Jhb.  f.  d.  dt  Armee  71,  161 

bis  1t;-  )  [34 

Masslowski,  Pie  Rolle  d.  Gt.  Tot- 
leben  bei  d.  Einnahme  Berlins  dorch 

d.  Russin,  1760.  Hussiach.  (Wajetmv 
Sbornik  1888,  Nov.)  [Xo 

Poten,  B.,  Wolf  Frd.  V.  Ketzow, 
preuss.  General maj.  i.  7j.  Kr.  (ADB 
28.  277  C)  [36 

Du  Sied,  Victor,  Lc  i»rincedf  Liytip. 
d'apr.  H»vs  menuiires  et  sa  cortt^äp. 
CR.  1.    2  mondes  92,  581-625.)  [:37 

-;v  Schwartl,  F.,  Preuss.  I.an<lnii- 
lizeu,  s.  Nr.  806.  Kec:  ävensk  bist, 
tidakr.  8,  287  (Am heim);  Jbb.  f. 
d.  dt.  Armee  etc.  67,  322  r.:  Z.  f. 
d.  ges.  8taataw.  45,  370-;)  CMiim- 
roth).  [3ö 

Szndrey,  Job.,  Die  Organ  isierg.  d. 
Ungar.  Reiterei  L  7J.  Kr.  (Uaiink  7, 
161-70.)  [39 

Poten,  B.,  Friedr.  Aug.  v.  Retzow. 
(ADB  28,  276  f.)  #Verf.  e.  Schrift 
üb.  d.  7.j.  KriefT.  [40 

MaUaer,  J..  K  dejiuäm  välky  o 
bavorakou  i-o..uupno«l  r,  1778-79. 
(ZurG.  (1.  liaier.  Erbfkr.).  Progr.  Pisek. 
1887.6^488.  «74  Briefe  u.Berr.  [41 

Beihazy,  ioli.  v. ,  Zwittermänzen 

mit  d.  Bildn.  K.  Franz  I.  u.  Ge- 
mahl. Maiia  Theresia.  (NZ  20,  404 
bis  406.1  [42 

Arnheim,  Fritz,  Das  Urth.  e.schwid. 
Diplomaton  üb.  d.  Wiener  Hof  i.  .1. 
1756.  [JÜX^iQ  10,  287-94.)  «Grat 
Nils  Bark.  [48 

Fournier,  Aug.,  Eine  anü). 
InnpjirfMf^c  nach  Italien  i.  J.  17-54*.  e. 
neuer  Bcilr.  z.  usterr.  Cüujmeizi»fjlil. 
Wien,  Tempsky.  Lex.-8".  52  S.  *  Ree. : 
MHL  17,  182  f.  (H.  Bloch):  RC 
27,  54.  144 

Förster,  Joe.  IL  n.  Pins  VI.  (DL 
ev.  Bll,  :{(j7  iT.;  [45 

Ehrenfeld,  Adf.,  Nothpapiergeld  «. 
d.  Z.  d.  franz.  Occup.  Prags  1741 
bis  1742.  (Utsbl.  d.  nnm.  Ges.  in 
Wien  BOr.  f.i  ["46 

RIghetti,  Carlo,  ün  curio^^r»  pro- 
cesho  di  State»  nel  sec.  18.  (A.  slor. 
Lomb.  Ser.  2.  Vol.  6,  50-80.)  [47 

Rinke,  '1  Spdtt Heder  auf  d.  Evangel. 
in  Obeiosterr.  nach  Erlass  d.  Tole* 


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208 


Bibliographie  Nr.  3240—3^07. 


ranzpatentes  17Ö2.  (Jb.  d.  Gee.  f.  d. 
O.  d.  Prot,  in  Oe»terr.  82*84.)  [8848 

Arnhein,  Fr.,  Ein  Gedickt  deu  Kroo- 
prinzen  Friedrich  an  Voltaire.  (PfiPG 

2,  199  f.)  [49 

Friedrich's  d.  Gr.  sehlesische  Ca- 
bineUordre»  in  Privatbesitz«  erl.  u. 
miig.  V.  C.  Orttnbairen.  I:  174^52. 
(ZVGSclilesions  23.  276-89.)  [50 

Friedrich  d.  Gr.,  CabiuLtsbefelil  a. 
d.  J.  1749,  mitg.  v.  Rieh.  Amol  dt. 
(Progr.)  Prenziau.  1888.  [51 

Ärnhelm,  Fr.,  Ans  pin.  ^chwed. 
üet*aiidt.schoft8rel.  üb.  Freussen  von 
179:^.  (I«  liPG  2,  264-7.)  *  v.  CartBien, 
bes.  Prt'ussen  unt.  Friedr,  d.  G.  [52 

^Tuttle,  H.,  Hist  of  PruBsia,  8.  Nr. 
ö;^.  Ree:  FBPÜ  1,  637  f.  (R.  Ko- 
ser); Polit.  Science  Qntrt  a,  882  f . 
(K.Francke):  Ac.l888,  21.  Apr.  [53 

Stettiner,  P.,  Friedr.  d.  Gr.  u.  Gf. 
Scliaflfgotscli,  Füretbisch.  v.  Breslau. 
(Progr.)  Königsb.  4»  ^  S.  [54 

Pochhammer,  P.,  Friedr.  d.  Gr.  n. 
Neissf.  (Philomatbie  in  Geisse.  24. 
Ber.,  1-32.)  •JfNacb  Klota,  Friedr. 
d.  Gr.  als  Ingenieur.  [55 

BurchardI,  l^n^  preuss.  Festungs- 
system um.  Ffjedr.  d.  Gr.  174045. 
(Vortr.)  Bert.,  Mittler,  gr.  8*.  32  8. 
M.  0.75.  [56 

Reitzensteln ,  Karl  Freih.  v.,  Karl 
Erdmanü  v.  Reilzenstein.  (ADB  28, 
174  f.)  [57 

Grünhagen,  C. ,  Die  Kinrichtg.  d. 
Militanvesens  in  äclilesien  bei  d. 
Beginn  d.  preuea.  Herrschaft.  (ZVO 
Schlesiens  23,  1-28.)  [58 

Weigeit,  C,  Die  evnng.  Kirche  in 
Schlesien  z.  Z.  d.  preuss.  Besitzer- 
greifg.  n.  ihre  Entfricklg.  1740-56. 
(ZVGSchlr  ^        60-144.)  [59 

Schuster,  Alph.,  Cunfeesion.Ötattsi. 
d.  Städte  d.  Breslauer  Kammer-De- 
partements V.  J.  1758  aus  amtl.  Berr. 
(ZVGSchlea.  2H.  290  304.)  [60 

Kramuier,  J.,  Wie  die  Frankfurter 

Juden  Karl  VII.  huldigten.  (Z.  f.  d. 
G.  d.  .lud.  III.  .^7-91.)  [61 

Zwenger,  F.,  lieinr.  v.  Bibra,  Fürst- 
bischof T.  Falda.  (Hessenld.  11,  293; 
307  etc.:  36R.)  [62 

Preser,  C,  Ueb.  die  angeblich  nach 
Amerika  verkauften  Hessen.  —  Noch- 
mals üb.  die  verk.  Hessen.  (Hessen- 
land     4;  24;  ctc  68.  III,  22.)  [63 


Lanüsberg,  Ernst,  J.  Aug.  v.  Reu&e. 
1751-1820.  (ADB28.309f.)  *Württ.. 
bgr.,  lirs^^r.  d.  „Dt  ."^triatskanzlei*.  [64 

R.,  Ci.  d.t  Dt.  Soldaten  in  liewport 
wKhr.  d.  JJ.  1776-79.  (Hessenld.  HI, 
110;  145;  160.)  [Ö5 

Nagl ,  Alfr. ,  Rechenpfennige  im 
18.  Jh.   (NZ  20,  407-11.)  [Gt> 

Arnoldt,  E.,  Zur  Reiirtlilg.  v.  Kant's 
Kritik  d.  r.  V.  u.  K.'s  Prolegomena 
(Altpr.  Mtschr.  26,  59-147.)  (67 
Germann,  W.,  Altenstein,  Fichte  n. 
d.  T'niv.  Erlangen.    Erl.,  Blaesing. 
gr.  8".  60  S.   M.  1,50.  [68 
ttlrliaob,  Jeb.  Hur.  v.,  Ein  Blatt  a. 
d.  Tagebuche,  mitg.  v,  Carl  B07. 
(Balt.  Mtsclir.         246  50.)    -Jf  Stu- 
dentenleben III  Jena  Ende  18.  Jh.  [69 
BiiHler,  Frdr.  Eberh.  F^ih.  t.  Bo- 
cli(»\v.  Reform,  d.  Volks^Hchulw..  bes. 
in  Brandenb.  u.  UalbersU  (ADB  28^ 
727-34.)  [70 
Holstein,  H.,  Frd.  Gabr.  Resewitz, 
172'*  T^'SM.    (ADB  28,  241-5.)  [71 
.     Mahrenholtz,  Rieh.,  Frd.  Melchior 
I  Grimm,  d.  Vermittler  d.  dt.  Oeistes 
inFraiikr.(Herrig8A.82,291-302.)[72 
SQpfle  ,  Theod. ,  Französische  Stu- 
dien üb.  d.  dt.  Lit.  vor  Frau  v.  Stael. 
(Z.  f.  vergl.  Litg.  1,  221-30.)  [73 
Stein,  F.,  Laiuntnine'sEinflnss  auf 
die  Dt.  Fabeldiclitf»^.  d.  18.  Jb.  Lpz., 
Fock.  4«.  40  S.  M.  2.  —  I  III  (S.  1-32.) 
Pr'«i,'r.  Aachen.  [74 
Blrllnger,  A.,  Teutsche  Sprichwor- 
ter, 1746.    Alemannia  16,  241  f.)  [75 
Seeliger,  Konr.,  Joh.  Ellas  Schlegel. 
(MVGM     .  „  2,  145-88  ;  296.)  [76 
Walzet,  Otto,  Beitrr.  z.  Kenntn.  Joh. 
Elia»  Schlegel's.  (Vjschr.  1".  Litg.  1, 
212-25.)  [77 
Sauer,  Aug..  3  Briefe  Kloji-tock'a 
a.  is.  StudeiUeiueit.  (.Ebd.  255-60.)  [78 
Ballly,  E.,  Etüde  sur  la  vie  et  les 
Oeuvres  de  Fred.  Gottl.  Klopstock. 
Paris,  Haehette.  8".  i^i  p  f79 
Seuffert,  Bernh.,  Wieiaud  (>  Beruig. 
nach  Weimar.    (Vjschr.  f.  Litg.  1, 
342  5:''  [80 
Suphan, Bernh..  An^  ungedr.  Briefen 
iieiuei    an  Haiimiiii.  (Vjschr.  1".  Liig. 
1,  116  47.)  [81 
Goethe's  Gesjiniche,  hrsg.  v.  Wold. 
V.Biedermann.  I:  1765-1804.  Lpz., 
Biedermann.  8^  X,  300  S.  •X^Rec.: 
CBl        f.  [82 
Froitxhei«»  Joh.,  Goethe  a.  Hnr. 


III,  5—6.   Zeitalter  Friedr.  d.  Gr.  lu  frans.  RevoL 


2(59 


Leop.  Wagner.  (Beitrr.  z.  Landes* 
u.  Volkfltk.    Eli.-Lothr.  10.)  SCraMb.^ 

Heitr.  gr.  8*.  68  S.  M.  1,50.  *  Ree: 
DLZ  10,  783-5  (E.  Schmidt);  BllLU 
475  (Büxberger).  [3283 

Dembvwafcl,  Jtln.,  Mittheilg.  üb. 

Goethe  u.  8.  Freundeskreis  a.  bisher 
unveröff.  Aufzeichngn.  d.  graÜ.  i£g- 
loffstein'schen  Fam.-A.  zu  Arklitten. 
(Progr.)  Lyck,  Wiebe.  84  S. 
M.  1,50.  [84 

Grimm,  Herrn.,  Ooethe  u.  d.  Bild- 
hauer Gottfr.  Sehadow.  (Vjichr.  f. 
Lito.  1,  293-323.)  [85 

Harnack,  Otto,  Goethe  u.  Wilh. 
Humboldt.    (Ebd.  1.  225-43.)  [86 

Ruhe,  Alfr.,  Schiller's  £infl.  aut  d. 
Enlwicklg.  d.  dt.  Nationalgefühla.  I 
u.  II.  (Progr.)  Meppen  1887  u.  89.  (Lpz., 
Fock.)  gr.  4«.  34.  30  8.  M.  1,50.  [87 

Mmcker,  Frz.,  Joh.  Paul  Richter 
[Jean  Paul].  (ADB  28.  467  85.)  [88 

Stapfer,  Paul,  Un  humoriste  alle- 
maad :  Jean-F^nl>Prid6ric  Richter.  (R. 
de.«  2  mondes  93,  133-75.)  [89 

Quellen,  Neue,  zur  G.  d.  älteren 
romant.  Schule ,  uütgeth.  v.  0.  F. 
Walzel.  (Z.  f.  d.  öeterr.  Oymn.  40, 
97  IT.  u.  486  ff.)  [90 

Sobäflrie,  A.,  Zum  lOQj.  Andenken 
an  J.  Friedr.  Frh.  Cotta.  (Sep. 
a.  AZtg  1887  u.  88.)  Stuttg.,  Cotta. 
8".   lOy  S.  [91 

Müller,  Rad.,  W.  L.  Reiner,  Hist.- 
Haler.  1686-1743.  (ADB28,85-7.)  [91a 

6>  Zeitalter  der  franzfis.  Jie- 
volution  und  Ifapoleon^H 
1789—1810. 

Alicemefnet,  dfo  Baindatioa  a.  ihre  Ein- 
winuog  auf  Europa  stst-aM»;  Sevolatimis- 
kriege  ssio-ig;  NapoleoaiMhe  Kilege  SS19 

hin  iiyiH;  Napoleon  3337-40;  Preossen  3341 
Iii«  Siiti;   andere  Staaten  3S47-80;  Cultur- 

S»(  hichtlirhfs  wurde  in    die  rhronol.  u. 
Titor.  Gruppen  eingeordnet,  im  übrigen 
in  lU,  5  U.  Ul,  T  gMMUt 

Rivol.  frang.,  9.  Nr.  2491.  T.  16, 
p. 385-576.  ^^^  S.  440- H4  :  540-66.  Doco. 
inid.,  mission  de  Cassanyes  aux 
anniee  dUtalie  et  dea  Alpea  r^unies; 
publ.  p.  P.  Vi  dal.  [3292 

^Sybel,  L'Europe  pend.  la  r^vol., 
a.  Nr.  857,  Ree.:  Seancee  ete.  29, 
459  61  (Geffroy);  Bull.  crit.  1888, 
1;  Polyb.  28,  360-2  (de  Brouesil- 
1  o n) i Spect. m Ii i t .  43, Ii vr.  1 99-200.  [93 

Bergenorfln,  A.,  Dieftaiiiöe.Revol. 
(Halt.  Mtecbr.  86,  876-805.)  [98a 


BIm,  Wilh.,  Die  franzos.  Kevoi.; 
TolkethttmJ.  Daret,  etc.,  1789-1804. 

Stuttg.,  Dietz.  gr.  8".  632  S.  M.  5,50. 
-X- Schildert  d.  Verlauf  „im  Lichte 
mod.-demokr.  Weltanschauung".  [94 

KlalMObnMt,  AHh.,  Charakterbil- 
der a,  d.  französ.  Revol.  Wien  etc., 
Hartleben,  gr.  8*.  168  S.  m.  8  Portr. 
M.  3.  ^  Vom  nmonarchistischen" 
Standpunkte  aoa.  [95 

^  Bo8thlBt,  8.  J.,  Den  f^nska  re- 
volutionen,  des«  orsaker  och  inre 
hiat.  Ree:  N.  Svenak  tidskr.  1888, 
34-51  (C.  Lidforee);  Letterttedieka 
tidskr.  1888,  87-90  (P.  Sonden).  [96 

Rivoluzlone,  La.  deir  89.  (Civiltä 
catt.  Ser.  14.  Vol.  L  155-72;  291  bis 
805  etc.  9,  158-65.  8,  154-64.)  [97 

Sepet,  Marius,  La  soci^t^  frany. 
h  la  veille  de  la  n^-voL  (RQH  45, 
529  62.  46,  205-52.)  [98 

Kanttky,  Karl,  Die  Claeeengegen- 
Sätze  V,  1789.  (Sep.  a,  ,Die  neue 
Zeit.")  btuttg.,  Dietz,  8*.  79  S. 
M.  U,50.  [99 

Obwr,  Karl ,  Baden  u.  d.  revolut. 
Bewegg.  auf  d.  rechten  Rheinufer 
1789.    (ZGÜberrh.  3,  212-47.)  [3300 

Wenok,  Wold.,  a)  Dt.  Stimmungen 
bei  Eintritt  in  d.  letzte  Jahrzehnt  d. 
vor.  Jh.  —  b)  Zur  Erklärg.  dt.  Re- 
voI.-Sympathien,  1790-92.  —  c)  Re- 
▼ol.  Propaganda  auf  dt  Boden,  1790 
bis  92.  (Grenzb.  48,  II,  449-57.  Kb.l. 
I,  537-45  u.  n,  56-62.  Ebd.  Ul,  62 
bis  70.)  [1 

Winterfeld,  F.  A.  v.,  Hirabeau  u. 
Dlld.  (Dt.  R.  14,  314-22.)  [2 

Correspondance  dipl.  de  Talley- 
rand.  La  mission  de  Tali.  a  Londres 
1792;  corresp.  in^d.  avec  led4p.  des 
äff.  etr..  le  gener.  Biron  etc. ;  av.  in- 
trod.  et  notes  p.  G.  Pallaiu.  Paris, 
Plön.  8*.  XXXII,  483  p.  Fr.  8.  ^  Ree. : 
RC  27  ,  851-8  (A.  Chuquet):  Ath. 
Nr.  3209,  531  f.:  Le  Livre  10,  312  f.  [3 

Papiers  de  Barthelemy  (s.  Nr. 
869).  III:  sept.  1798— mars  94.  566  p. 
Fr.  15.  [4 

Boethlus,  S.  J.,  Gu8t.  IV.  Adolfs 
förmyndareregering  och  den  t'ranska 
rcTOlutionen.  (Biel,  tidskr.  Stoekh. 
8,  95-130;  177-230.  9,  1-44.)  [5 

Sciout,  Lud.,  La  r^publ.  fran^.  et 
la  republ.  de  G^nes  1794-99.  (Ri^H 
48,  158-885.  45,  158-76.)  [6 

8eiQ«t,  Uui.,  Le  direetoira  et  la 


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i 
t 


27M 


Bibliographie  Mr.  3807-9362. 


maison  de  i5«voie.  (RQH  4^3.  158 
bis  225.)  (3307 

l^ng,  Willi.,  Karl  Fried.  Reinhard, 
d.  franz.  Diplomat  von  dt.  Herkunft. 
1761-1837.   (AÜB  28,  44-63.)  [8 

DWNltt,  Lef  dibiito  d«  r^migia- 
tioD  pend.  la  r^vol.  frany.  (Mi  58, 
229-53  i  454-77.  59,  54-68.)  [9 

Pion  de«  LoehMt  Mm  cunpaenes 

1792-1815,  notee  et  correpp. :  pnbl. 
p.  Jlaur.  Chipon  et  LeoDce  Fin- 
gft  «d.  Par.,  Fimin-Didot  8*.  ZXVni, 

520  p.  Fr.  6.  «JfRec:  RC  27,  472 
bis  475  (A   <     u  q  uet).  (10 

Doruy,  Albert,  Ktudcs  d  biet,  milit. 
nur  la  r^vol.  et  Teinpire.  Paria,  L^vy. 
1-  "  ]K    Fr.  3,.50.  [11 

Boonal,  Ed.,  Lea  arm^es  de  la  r^- 
pnbt.    Paria,  Delagrave.  8*.  VTIU 
295  p.  »Ree.:  RC  27, 435-7  ( A.  C  h  u 
qtiet).  [12 

(Belot,  Denis),  Journal  d'un  volon- 
taire  de  1791;  pabl.  p.  L.  Bonne- 
▼  ille  de  Marsangv.  Paris,  Prr- 
rin.  8*.  239  p.  Fr.  3,50.  *Rec.: 
RC  26,  432  f.  (Chuquet);  IUI  38, 
144.  [18 

Benoit,  A.,  La  campagne  cn  Alsace 
du  Corps  du  priuce  de  Conde  cn  1793. 
(R.  d'Alaace  89, 390  ff.  40, 42-62.)  (14 

Stahn,  Konr.,  Die  Ursachen  d.  Räu- 
mung Belgiens  i.  J.  1794.  (Diss.) 
Hrtlle.  8".  36  S.  [15 

Poten,  B.,  Phil.  Valent.  v.  Hesius. 
(AHB  28  ,  246  f.)  #Command.  v. 
Kheinfels  1794.  [16 

Feldz^g  Napoleon'«  1796.  (Beil.  s. 
3Ii!it.  W<  ,  iM-nbl.  129-48.)  (17 

Precis  des  campaf^n**."  dp  1797  en 
Italic  et  en  Allemngne.  (Bibl.  intern, 
d'bist.  milit.  T.  IV.)  Brox.,  Hnqnardt. 
8*».  447  p.   Fr.  V  [18 

Ttileyrand,  Lettrea  inid.  4  Napol. 

1800-1809,  publ.  p.  Pierre  Ber- 
trand. Paris.  Pprrin.  8°.  .XI. I,  491  p. 
Fr.  7,50.  «J^Hcc:  liC  27,  205  i.  (A. 
Chuquct);  FBPG  2,  299  f.;  DLZ 
10,748  f.  (A.  Steri-V  Mi  58,  102  ff. 
(L.  Ricliard)j  Corre^pond.  10  f^'vr. 
(ULavedan);  Polyb.  80,  58  f.  [19 

TlriMf  H.,  La  reconstruction  de  la 
France  en  1800.  (R.  des  2  mondes 
92,  241-84  ;  511-40;  721-58.)  (20 

TmteinvaitI,  A.*  L'emperenr  Paal 
vi  Bonaparte ,  premier  conanl.  (R. 
d  hisu  dipl.  3,  281-6.)  [21 


Wolilwili,  Adf.,  Zur  G.  d.  dipl.  Be- 
liehpn.  zw.  Preassen  a.  ^«nlir.  1800 
bis  1807.   (HZ  62,  1-41.)  (22 

Wauwermans,  Napoleon  et  Carnot: 
epis,  de  1  bist,  milit.  d'Aovers  [1803 
Ida  1815].  Ghent.  Annoot'Braeelunan. 

264  p.  Fr.  r,.  ÄRec:  Bull,  de 
l  acad.  roy.  de  Belg,  Sir,  3.  T.  16, 
615  1.  (llenrard).  (23 

Kronea,  F.  v.,  Zur  O.  «1.  JJ.  1^04 
bis  l«On.    für-  10.  302  3:5.)  [24 

Schilder,  N.  K.,  Russland  in  s.  Be- 
tiehgn.  an  Europa  ont  Alex.  L  (1806 
bis  1815).  Hussiscli.  (Starina.  Jan. 
1888  bis  Jan.  89.)  ^  Coli.  Artikel 
d.  Vertr.  v.  Tilsit.  —  Ree:  FBPG  2, 
267  f.  (Th.  Schiemann,  Zur  G. 
d.  preu86.-mas.  Beaiebgn.in  d.  Epoche 
V.  Tilsit).  [25 

Srabt,  Sehitnifaorat  in  d.  Selilacht 
bei  Pr.  Eylau  am  2.  Bchlachttage, 
8.  Febr.  1807.  Voffcr.  (Altpr.  Htiirhr. 
26,  180-7.)  (2ö 

WertlielMr,  B.,  Znr  6.  Wiens  i. 
J.  1«09  •,  e.  Beitr.  z.  G.  d.  Kr.  v.  1809. 
(öep.  H.  AÖG  74.)  Wien,  Tenipsky. 
Lex. -8".  42  S.    M.  0,70.  (27 

Beck,  P.,  Bemh.  Riedmüller,  Vor- 
arlfterg.  Patriot,  im  AnfsL  1809. 
(ADB  28j  536-9.)  [28 

Namaek,  0.,  Krieg  1812  (v^l. 
Nr  V-  :     Nnchtr.  (HZ  62.  101  f  \  [29 

Maag,  A.,  Die  Schicksale  d.  Schwei- 
zer-Regimenter in  Nap.  I.  FeMzng 
nach  Kus.'^l..  1812.  Biel,  Selbatverl. 
S\  309  S.  Fr.  3.  (30 

Förater,  Fr^  G.  der  Befr.kriege 
1818-15  (a.  Kr.  908).  5.-27.  Ug.  (Bd.  I, 
193-864  u.  II,  1-416.)  [31 

Auriol,  Charlea,  La  defense  de  Dant- 
zig  en  1813.  (RH  40,  89  106  u.  305 
bis  328.)  (:i2 

Entretien  de  Napul.  i  t  du  prin.« 
de  Metternich  a  Dre»de  en  1813.  {Ü,- 
Magaain.  1888,  Sept.).  [88 

l(leiat,  6eo.  v.,  Von  Dresden  nach 
Nollendorf,  Aug.  1813.  Vortr.  (Bri! 
z.  Milit.- Wochenbl.  101-28.)  (34 

FoilMIto,  C,  Un  n^gociateor  anttae 
du  comte  fTArtr»!.«;  pend.  la  cnmp.  de 
France,  muib  1814;  Episode  de»  orig. 
de  la  restaamlfnn.  (K.  de  la  SnltM 
••ath.  19.)  [85 

Mamroth,  K.,  Der  KriegsimpoM  d. 
Belr.i<ru'ges  u.  d.  Bestrebgn.  z.  Her- 
bei mtirg.  e.  ttllg.  dt.  See-Zoliaystemt. 
Berl.,  8i*hwerin.  8*.  82  8.  M.  0,60.  (86 


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III,  d.  ZA.  d.  frans.  RftTolntion  o.  Napoleoii*a. 


271 


Quillois,  Ant.,  Napoleon  etc.  d'apr. 
correspond.  et  ses  oeuvres.  2  vol. 
691  a.  652  p.  Paris,  Perrin.  8**. 

Fr.  V>.  ^  R.  c:  Le  Livre  10,  134  f.; 
RH  40,  122  4  (L.  Farges).  \tmi 

Pierron,  Commeut  s'est  forme  le 
g^nie  milU.  de  NapoL  L  (Joarn.  des 
»c.  milii.  Nov,  1888.)  f:?8 

Welsohinger,  Henri,  L«-  .liv(Mce  de 
Napol,  (vgl.  Nr.  2550)  Pari?,  Plön. 
8».  XVI,  m  p.  Fr.  3,50.  *  Ree.:  BC 
27.  417  1.  (A.  Chuquet)-,  DLZ  10, 
915  f.  (A.  Fomnirr);  Le  Livre  10, 
285  f.;  Polyb.  30,  5Ü  i.  [ab 

Pellet,  M.,  Napoleon  k  nie  d*Elbe. 
Paris,  Charpentier.  18®.  298  p.  Fr.  8,50. 
*  Ree;  R^vol.  fran?.  16,  279  f.; 
AZtg  Beil.  81.  [40 

Bujack,  S«  lianiliDrst's  Leben  bis  z. 
J.  1807.  Vortr.  (AUpr.  Mtschr.  26, 
175^0.)  [41 

Poten,  B.,  Frd.  Wilh.  Christ.  Joh. 
v.Ribbeutrop.(AI)R2R,308  402.)  [42 

Goidtobmidt,  Frd.  u.  Paul,  Das  Le- 
ben des  Staatsraths  Ktiiith.  2.  Aufl. 
Berl.,  Springer,  gr.  8^  X,  880  8. 
^  Preiiss.  Handels-  u.  Üewerbepoiit. 
V.  1789-1829.  [43 

^ Knapp,  6.  F.,  Bauernbefreinng. 
I.  IL,  8.  Nr.  931.  Kec:  MHL  17,  74-7 
(G.  V.  Below);  CBl  543  f.  —  Vgl. 
auch  Knapp,  Zur  Verständg.  üb.  d. 
Baoernbefr.  etc.  (A.  f.aoc.  Oesetzgeb. 
u.  ^"it   ]   :VM  f.)  [44 

StöUel,  A.,  Die  lierüuer  Mitf  wochs- 
ges.  üb.  Aufheb.  ud.  Reform  d.  Uni- 
versit&ten.  (FBPO  2,  201-22.)  [46 

Nlebuhr's  Plan  e.  Israndenb.-preups. 
Gesch.  (^HZ  Gl,  291-5.)  *  Schreiben 
Niebuhr's  au  Friedr.  Wilh.  III.  vom 
1.  Jn\i  1811.  [46 

KeUmaaBfCarl  Heriii.^emorabiiien- 
bach;  AasKflgemilg.v.  E.  Pabrieias. 

CBnlt.  Studien.  39,  44-80.)  #  Aus 
Si-hwed.  •  Pommerns  Franiosenseit, 
1805-15.  [47 
Baaohreibang  d.  Feierlichkeiton  in 

Meissen  1807  bei  d.  Anwes.  Mapo- 
ieon  s   '  MVO  Mei?i=en  2.  90-3.)  [48 
^  Varrentrapp,  C,  Dahlmanns 

Sollt.  Erstlingssehrift  ttb.  d.  iettten 
chicksale  d.  dt.  Unterthanen  Däne- 
marks, etc.  (ZG  Schlesw.-Holstein- 
Lauenb.  17.)  Ree:  DLZ  10,  133  f. 
(0.  Loreos).  [49 


Staes,  Joh.,  De  belgische  Repnbl. 
V.  1790  hare  opkomst  eu  haar  onder- 
gang.  Anv«»,  Jansseos.  8^  290  p. 
Fr.  3.  [50 

Beneke,  Job.  G.  fUnnhold,  hoUänd. 
Diplomat  u.  dt.  Dichter,  1771-1888. 
(ADB  28,  80-2.)  [5  t 

Longin,  Emile,  Lettre  d'un  Frftiu- 
Comtois  »ur  un  oovr.  couronne  par 
Tac.  fraD9.  Besanc.,  Jacquin.  8*.  LI, 
348  p.  4C>  Hehandelt  das  Werk  von 
Pit'pnpe,  L'hist.  de  la  r^union  de 
la  Franche-Comt^  ä  la  France.  Vgl. 
KC  249  f.  [52 

Benoit,  A.,  Les  laraälites  en  Alsaee 
i^nun  le  directoire  et  sous  le  con- 
MÜat  (RNAU.-Lorr.  8,  Nr.  11.)  [53 

9{(  Rram,  R.,  La  catb^drale  de  Stras- 
bourg pend.  la  rt'^ol..  s.  Nr.  1517. 
Fr.  5.       Ree:  HH  :i8,  156  f.  [54 

Wyss,  6.  V.,  Uans  v.  Reinhard, 
Landamman  d.  Schweis,  1755-1885. 
(ADi:       :^0-43.)  [55 

Hunziker,  Alb.  Rengger  1764-1835, 
sclivveiz.  Staatsmann.  (ADD  28,  215 
bis  20.)  [56 

Briefwechsel  zw  ? 'h.  Rml.  Stein- 
müller n.  Hauet  Kunr.  Irischer  von 
der  Lint  (1796-1821);  hrsg.  v.  Joh. 
Dierauer.  (Mitlh.  zur  vaterl.  G.  23.) 
St.  Gallen,  Haber.  8*.  XV,  387  S. 
M.  7,20.  [57 

#  Montgelas,  DenkwOrdigkeitun, 
8.  Nr.  946.  Re.  :  HZ  61,  322-5.  (Th. 
Flathe);DLZ  10,  170  f.  (A.  Klack- 
höh  n).  [58 

Heigel,  Alois  Frs.  Gf.  v.  Rechberg- 
Rotheulöwen,  baier.  Staatsro.,  17«i6 
bis  1849.  (ADB  27,  498-«.')  [59 

Feigel,  Rainer.^  Erzh.  v.  Oesterreich, 
geb.  1783.  (ADB  27,  181-188.)  [60 


7.  Neueste  ZHt  seit  181!>, 

Allgemeines,  Restaur.  RevoL  und  ReacUon 
sa6i-;iJT7-  Europ.  V^rbältniHe  besds.  der 
vmm  Jahr»  S87s-S88i;  Kriege  t.  l8e*-70: 
3S88-SS90;  Pmtflsen  s«ft  iSRt  n.  d.  neae  dt. 

Rpirh  :^39l-;uno;  Mittel  unrl  Kl  in  Staaten 
34iU  .ill2:  0«9terreieli  ;  Cnltur^- 

achicbtUcnes  (Staats-  u.  Wirthscliaitsli  btri, 
Kircbe,  WisttenscbaAa.  Uotenriolit,  Litcretar 
a.  Knnst)  Mff-S«l. 

FliHie,  Th.,  Restaor.  e.  rirol.  (vgl. 
Kr.  2587).  IMsp.  12-13  (p.  721  bis 
888).  [8801 

Trelischke,  Heinr.  v.,'  Dt.  G.  im 
19.  Jh.  nt  (Staateng.  d.  neuest.  Zeit 


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I 


272 


Bibliographie  Nr.  8962-3428. 


XXVI.)  3.  Auü.  Leipzig,  Hirzel.  gr. 
8°.  Vm,  778  S.    M.  10.  [33Ü2 

V1IIM«,  comto  de,  HÖmoircs  (vgl. 
Nr.  2589).  IV.  8^  548  p.  «Bec:  Le 
Correspond    25  ft'vr.  [63 

Nadler,  V.,  Kais.  Alexander  I.  u. 
die  Idee  d.  hl.  Allianx.  (s.  Nr.  2591). 
IV.  Ri-n.  VI,  458  S.  [^4 

Savary,  Hzg.  v.  Rovigo,  Der  Herzog 
von  Reichataat  od.  die  Boarbooen? 
Denkschr.,  mite.  ▼.  Alf.  Frb.T.  K 1  i  n- 
kowström.  (Dt.R.  14,  50-63.)  (65 

Mazade,  Cb.  de,  Metternich,  (s. 
Nr.  960).  Paris,  Plön.  8^  XVI,  424  p. 
Fr.  7,50.  -5f  Ree:  Le  Llvre  10,  237  f. 
RC  27  449  fT  (A.  Chuquet).  [66 

Treitschke,  Melnr.  v.,  Der  Aofhihr 
in  Braunschweig  1880.  (PJbb.  63, 
815-45.)  [67 

TreiUobke,  Heinr.  v.,  Preussen  u. 
d.  Bnndeskriegeweeen  1831.  (FBPO 
2,  223-31.)  [68 

Wippermann,  Gu8t.  Adf.  Rorlms  v. 
Rocho w,l 79 1-1Ö47.(ADB  28,7^4».;  [09 

Weach,  v.,  Aug.  Lodw.  t.  Roehau. 
(ADB  28,  725  f.)  [70 

Lang, W.,Uiio Abel, S.Nr. 2703.  [71 

Perthes,  Otto,  Beitrr.  z.  G.  d.  März- 
tnfjp  1V4''.  (PJbL  63,  527-43.)  [72 

Wippermann,  Gabr.  Hiesser,  Vor- 
kimpfer  d.  Judenth.  n.  dt  Politiker. 
(ADB  28.  58(:  '.'.^t  [73 

•K-  Helfert,  Jos.  AI.  Frhr.  v.,  Der 
Ungar.  Winterfeldzug  u.  d.  octr.  Verf. 
Dee.  1848-M&ra  49.  IL  UL  (G.  Oester- 
reichs etc.  IV.)  Ree.;  MIÖG 10, 883-5 
(Zwiedineck).  [74 

Htfke,  Ludw.,  Der  Freiheitskampf 
1848-49.(Hazank  7,38-52 -,92-108.)  [75 

Santalena,  A.,  Treviso  iiel  1848, 
con  pref.  di  Ant.  Caccianiga.  Tre- 
Tiso,  Zoppelli.  8«.  XXI,  244  p.  [76 

Kleinschmidt,  Arth.,  Ans  dem  ui 
gedr.  Briefwechsel  Wessenberga  mit 
Mittermaier.  I.   {^Dt.  IL  14,  63-76; 
175-85.)  [77 

Freytegi  6.t  ^'^^^  Aufsätze  B.  in  VII. 

Rothan,  G.,  Souvenirs  diplom.; 

la  mission  de  M.  de  Persigny  ä 
Berlin  en  18.50.  l.  II.(R.  des2  mondes 
93, 43-68  u.  354-83.)  [78 

Koter,  Retob.,  Zur  0.  d.  preuse. 
Polit  währ.  d.  Krimkrieges.  (FBPG 
2,  238-48.)  [79 

<^  Cavour,  Cam.  dl,  Diario  inedito, 
8.  Nr.  985.  Ree.:  R.  stor.  IL  5,  767*9 


(C.  Kiuaudo);  Quart.  R.  163  ff.; 
Seunces  etc.  de  Tac.  des  M.  mor. 
pol.  81,  853  f.  (Geffroy);  NB  56, 
883-7  (Ed.  Rod).  [80 

Garibaldi,  6.,  AulobiOKraphy ;  transL 
by  A.  Werner;  with  a  sapplem. 
by  Jeasie  Withe  Mario.  3  voU. 
Lond.,  Smith  &  Innes.  8".  1180  p. 
31  8b.  6  d.  «K«  Ree.:  Saturd.  R.  67, 
640  f.  [Bl 

ZychllnskI,  T.,  Wspomnienia  z  roku 
1868.  (Erinnerungen  aus  d.  J.  18<i3). 
Poznan  1888.  8'.  VIII,  169  S.  *Rec: 
ZHG Posen. 4,229-32. (Skladoy).  [82 

IIUIIer,Wilh.,Dtid  8  Einigungskriege 
1864-71.  Lfg.  1*4.  Ereosnaeh  u.  Lpx^ 

Voigtländer.  8".  S.  1-192.  äM. 0,50.  [83 

Werner,  B.  v.,  Dn?  Seegefecht 
Helgoland  am  9.  Mai  1864.  (Uns.  Zeit 
480*44.)  [84 

Duchatel,  A.,  La  giierre  de  1870-71, 
causes  ei  rpsiionpabilitea.  Paris,  Ghio. 
8«.  376  I».  Fr.  3,50.  *Rec.:  RC  27, 
449  ff.  (A.  Chuquet).  [85 

Fay,  Marrlip?  des  armees  allem., 
81  jiiill.-l.  sept.  Iö70.  Nancy  et  Paris, 
Bl  rger-Levranlt.  4*.  40  p.  [86 

Jacquelot  du  Boisrouvray,  de,  La 
retraite  du  13  coryis  de  Mezieres  h 
Laon,  2  et  3  sept.  lö7Ö.  Paris,  Dubois. 
18«.  48  p.  187 

Lingk,  v.,  Das  Etappenwesen  im 
Kriege,  8pec.  bei  d.  3.  Armee  u.  d. 
üccup.Armec  1870-73.  Rathenow,  Ba- 
benzien.  gr.  8°.  181  S.  M.  1,50.  [88 

Busch,  Bismarck  u.  a.  Leute  (vgl. 
Mr.  2627).  2.-10.(SchL-)Lfg.  S.  65-635. 
ä  M.  0,60.  [89 

RinMeisch,  G.  Helnr,  Feldbriefe, 
hrsg.  von  Ed.  Ornold.  Halle.  Nie- 
meyer. 8^  XVI,  277  S.  M.  6.  ^  Ree: 
CBl  804.    [90 

Blanarck,  Parlam.-Heden-,  vollst 
Samnlg.  v.  W.  BOh  m  (vgl.  Nr.  1081). 
VIL  VIII:  1875-77.  Stuttg.,8pemann 

8".  254  u  240  S.  ä  M.  1.  [91 
Kohl,  Horst,  30  Jahre  preusa.-dt. 
0.  1858-88  in  amtl.  Kundgebungen. 
Gieseen,  Ricker.  gr.  8^  M.  4.50.  [92 
D.,  R.  V.,  Aus  d.  Leben  d.  GL  Albr, 
V.  Hoon.  I  UI.  (Dt.  R,  14,  1,  «57-69. 
14,  IL  M4,  129-42.)  [93 
Mililer,  Wllh.,  Polit.  G.  d.  Gegen- 
wart (8.  Nr.  1042).  XXII:  Da«  Jaur 
1888.  Berl.,  Springer,  gr.  8*.  XV, 
340  8.  M.  4.  [94 


Keueste  Zdit,  seit  1815. 


273 


Staatsarohiv,  Du  (s.  Nr.  1041). 
48,  Heft  3-6  u.  49,  Heft  1  u.  2.  129 
biß  3nr>,  XV  S.  u.  S.  1-12-^.  :;^3!^5 

JahrlryCh  d.dtColon.poiuik,  Acten- 
•tfieked.  di  Col.pol.  II.  Lpz.,  Renger. 
gr.  8».  IV,  204  8.  M.  5.  [96 

Rosennund,  Rieh.,  Aus  dem  Ver- 
machtniss  d.  J.  1888.  Beri.,  ÜofmaoD, 
gr.  8*.  Vn,  101.  «  Btdt.  betr.  WU- 
Belm's  I.  Verdienste  am  Weiterbildg. 

d.  Staatspinrichtg-n.  d,  dt.Reichs.  [97 
WiMerab,  Karl,  äoc.  Politik  im 

Dft.  R«iehe;  ihre  bisher,  fintwioklg. 
u.  Fortführg.  unter  Kaia.  Wilh.  II. 
Stuttg.,  Enke.  gr.  8°  105  S.  M.  3.  [98 

Diezmann,  M.,  Dtld's  Waarenhandel 
mit  dem  Aualande  1872-87.  (Volka- 
wlrthsch.  Zeitfragen«)  BwLy  Simion. 
8^  63  8.  M.  2.  [8399 

BertoMb,  Ermt  v.,  Ahnentafel  ihrer 
Maj.  Augusta  Victoria  Kaiserin  etc.^ 
mit  hist.-geneal.  Erlftatergn.  Wiesb., 
Bechtold.  gr.  8".  75  S.  m.  l  Foi.-Taf. 
X.  1,50.    [8400 

ßrelffenhagen,  W.,  Oscar  v.  Riese- 
inann, 1833-80.  (AD  B2ö,  Ö77-Ö1.)  [3401 

KyfeKz,  Der  Staatshaosbalt  d.  Hxth. 
Braunschw.  1833-86.  (FiBMuarehiT 
Jahrg.  5,  Bd.  II.)  [2 

Beeedixea,  R.,  Aug.  v.  Arnswaldt; 

e.  Beitr.  s.  O.  d.  Wiedererwachens 
d.  kirchl.  Lebens  in  Hannover.  (Z. 

f.  kirchl.  Wis8.  etc.  1888, 424-37.)  [3 
•if  Qodt,  C,  Schleswig-Holstein  1848 

bis  1888,  s.  Nr.  1861.  Bee.:  Nord  u. 
Süd  50,  271.  [4 

Saoh,  Aug.,  Gf.Friedr.v.EevenÜou. 
(ADB  28,  338  45.)  (5 

Wehrnann,  Karl  Ludw.  Roeck  1790 
bis  1869.  (  ADR  28,  7B7  9  )  \B 

Schreiben,  Ein,  d.  K.  Wilhelm, 
als  Prini  V.  Pr.  1857,  an  Kf.  Friedr. 
Wilhelm;  Facs. (Heteenid.  II,  104.)  [7 

D.,  R.  V.,  Bie  j^pwalts.  Entfiihrg. 
d.  Henogin  Maria  Friederike  v.  An- 
balt-Bernbnrg,  Toehter  d.  Kf.  Wilh., 
1822.    (Hessenland  II,  277.)  [8 

Blecke,  Karl,  Aug.Lodw.  Rejscher. 
(ADB  28,  360-8.)  [9 

Weeoh,  v.,  FVs.  Ant.  Regenauer, 
bad.  Finanzminiat,  I797*18el.  (ADB 
27,  545-7.)  [10 

Hllty,    Carli    Die  Restauration, 
20.  Mira  bis  81.  Aug,  1815;  Eidgen 
Geschichten  3.  Mit  Beill.  (Polit.  Jb. 
d.  Schweiz.  Eidgen.  8.  Jahrg  )  [11 
Deatitihe  Zeitsohr.  f.  (HscMchuw.  189». 


(Rinfaelt,  EaiMle,)  Joh.  Nepom. 
Ringseis  1785-18^0.  (ADB  28,  635 
bi«  88.)       Vgl.  Nr.  2649.  [12 

BaMaoet,  Aat  v.,  Ueb.  d.  inneren 

Zast&nde  Oesterreichs ;  Denkschr.  a. 
d.  J.  1816.  hrsg.  v.  F.  v.  K  r  o  n  e  s. 
(Sep.  a.  AÖÖ  74.)  Wien,  Tempsky. 
I<ex.-8*.  160  8.  M.  8^.  [18 

LOtge,  H.  A.  J.,  Der  Aufschwung 
d.  böhm.-mähr.  Kirche  unt.  K.  Frz. 
Josef  I.,  1848-88.  Amst. ,  SchefTer. 
4»  XII,  108  8.   FI.  1,25.  [14 

Wien  1848-88;  Denkschrift.  2  Bde. 
Wien,  Koncffen.  Lex.-a°.  XV,  .583 
u.  553  S.  M.  4.  ik  Hec.:  Grenzb. 
48,  I,  369-74;  CBl  464  f.  [15 

Kohn-Abreet,  Vif-nne  ?ou9  Fran*;.- 
Joseph  I.  Paris,  Duoher,  8""'.  »iSO  p.  [16 

Deik,  frz.,  Keden.  (Ungar.)  III: 
1861-66;  hrsg.  Emen.  KönjL 
Budapest.  VHI,  616  S.  11.7.  ^cRec.: 
Ungar.  R.  8,  795  81H  [17 

ToBiiaMky,  Das  bohm.  Staatsrecht 
nnt  Beoet  (OevSla  17,  8.  54;  141; 

238  etc.)  [18 
Teutsoh ,  6.  D. ,  Jak.  Rannicher 

1823-75.  (ADü  27.  269-750  [19 
SobaKa,  v.,  Jos.  Oumar  T.RaoMbar, 

Thf  l    Tl.  Staatsmann,  1797-1875. 

(ADB  27,  449-57.)  [20 
R.i  IL|  Dr.  Karl  Rechbauer.  (Uns. 

Zeit  462-9.)    [21 

Oubor,  Jul..  100  JJ.  Zeitgeist  in 
Dtld.  Lpz.,  VV  igand.  8°.  VI,  324  S. 
M.  5.  [22 

Milovanowltch ,  I.es  traitea  de 
garantie  au  19  aiecie,  it.  de  droit 
intern,  et  d'hist.  dipl.  Paris,  Rousseau. 
8^  418  p.  -X-  Hec:  H.  crit.  de  1^1. 
etc.  N.  8.18,  30Ö-7  (P.Louis-Lucas); 
R.  d'hist.  dipl.  3.  291-3  (1^.  Dela- 
vaud).  [28 

Kaaiarawaky,  L,  Des  causes  polit. 
de  guerre  dans  TEurope  moderne. 
(R.  de  droit  intern.  20, 155-73.)  [24 

Laveleye,  E.  da,  Le  socialisme  con- 
temp.  4  L'd.  Paris,  Alean.  18*.  LH, 
415  p.  Fr.  3,50.  [25 

Rae,  6iov.,  II  soeialismo  contemp. 
1.  trad.  ital.  di  Ang.  Bertolini. 
Firenze,  Le  Monnier.  8*.  LXJUUVI. 
495  p.   L.  5.  [20 

ik-  Dawaaa,  Oeman  soeialiem,  e. 
Nr.  1041    Ree:  Ath.  807  f.  [27 

Cfmona  CWaill-Sobatt),  U  Tita  e  le 
n.  1.  18 


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274 


BibUograpliie  Nr.  342b— d4ö3. 


opere  di  Ferdin.  Lassalle.  Milano, 
Duraolard.  M«.  IM  p.   L.  2.  [3428 

WIrth,  Mor.,  Joh.  Karl  fiodbertus. 
(ADB  2Ö,  740-t>3.)  [29 

MSMMlMf,  V.,  Die  EaUtobungs-G. 
d.  ersten  dt.  StaaUbahn.  (Arch.  f. 
Eisenba hnw.  Heft  1.)  [30 

Neuhais,  Paul,  Das  preuss.  Eieen- 
bahnnets  im  Osten  d.  Weidtfel;  e. 
Beitr.  z.  Verkehrs-G.  d.  dt  Oatmark. 
(Altpr.  MtH.  hr.  2<1,  1-58.)  [31 

Zapf,  iotl.,  Die  Wirthsch.-Ö.  Wiens 
«nt.  d.  Reg.  Fr.  Joseph  s  L  Wien, 
BraunnftUer.   gr.  4<>.  IV,  887  8. 

M.  8.  |  3'2 

Naase ,  Erwin,  Das  äuiketi  der 

Waarenpreise  währ.  d.  letzten  15  JJ. 

II  (Jbb.  f.  Nat.i>k.  u.  StAt.  17,  Hft  2.) 
Ree:  YjscbrVFK  26,  UU  248  bis 

254.  (33 
Wasaerab,  Karl,  Prdae  a.  Xriaen; 

Volkswirthschaftl.  a.  unseren  Tagen. 

Preisschr.  d.  Tüb.  staatswiss.  Facult. 

Stattgart,  Cotta.  8*.  210  8.  M.  4. 
RiMM  Jb.  f.  Gesct/gebg.  13,  II, 

230-3 (E. S  t r  u  c  k) ;  Journ.  des 6conom. 

48,  140-3  (A.  Ott).  [34 
Flelaobnann,  0.,  Dt.  Vagabunden 

u.  Verbrecherth.  im  19*  Jh.  Bannen, 

Klein.  8^  205  S.  [35 
▼gl.  ob«n  Kr.  ssas^M.  840t.  tllS'ff. 


Nippold,  Friedr.,  Handb.  d.  neuesten 
Kircbeng.  3.  uiugearb.  AuÜ.  L,  Lief.  1. 
Berlin,  Wiegandt.  1888.  8".  96  8. 

M.  1.20.  [36 
# Brück,  H.,  Kath.  Kirche  im  I9.1h., 
9.  Hr.  1047.  Ree:  ThQSchr  70,  i^TyS 
bis  62  (Funk);  HZ  61, 516-8;  Katho- 
lik ISBR,  64  fr.;  Lancher  8timnien 
1888,  9  (Baumgartner).  [37 

Jolly,  Liniw.,  Znr  0.  d.  ataalawiss. 

Fac.  in  Tübingaii.   (Jb.  f.  Geeetzg. 

13,  159-81.)  [38 

DenbowaU,  Zur  0.  d.  kgl.  Waisen- 
baases. IX.  (Progr.)  Königsb.  1888. 
4».  2S  [39 

Ratzel,  Frdr.,  Karl  Kitter,  (ucvt 
1779-1809.    (ADB  28,  679-97.)  [40 

JodI,  Fnlr.,0.  d.Etbik  in  d.  naoeren 
rhilos.  II:  Kant  u.  d.  Rth.  i.  19.  -Jh. 
.Sinttg.,  Cotta,  gr.  8^  Xlll,  HOS  S. 
U.  10.  -J^Rec:  AZtgBeil.  Nr.  140.  [41 

Airtal,  «.  V.,  Die  hollUMd.  Philos. 
im  19.  Jh.  Witteab.,  Herroa«.  gr.  8°. 
112  8.  U.  2.  [42 


RIbbeok,  Otto,  Frdr.  Wüb.  Kitschi. 
(ADB  28,  658>61.)  [48 

Werner,  Karl,  Der  SpmchfnrFcher 
Mich.  Rieb.  Buck.  CUPBU  108,  527 
bis  45.)  [44 

Ziel,  Ernat,  Ans  d.  Nachlass  v. 
ErnHt  Moriti  Arndt  (Gegen w.  35. 
267  1.)  [46 

K,,  H.,  Biebendorir  als  Politiker. 

(HPBll  103,  775  '^O  )  [40 

Lang,  W.,  Max  ächneckenborger., 
d.  8aager  d.  , Wacht  am  Rhein"  a. 
8.  Tagebttelier.  (Dt  Rs.  15,  260  bi« 
80.)  [47 

Necker,  Moritz,  (Jrill parter  u.  a. 
Jugenddramen.  (Qrenzb.  48,  I,  554 
bis  67  n.  601-12.)  [48 

Weobaler,  Ernat,  Fr.  Qrfllpurer. 
(Westerm.  66,  372-94.)  [49 

Boaaa,  FriU  Reuter.  (ADB  28, 
819-27.)  [50 

Hohenhausen,  Fr.  E.,  Eine  Erinnerg. 
an  Geibel.    (He.sstnld.  III,  4  )    |  51 

Kohut,  Adph.,  Fürst  Bismarck  u.  d. 
Lit  Lpz.,  Meissner.  8*.  155  S.  V.2. 
#Rec. :DLB1 1 2,  m  (Lan  d  w  o  h  r).  [.52 

Haek,  Dav.,  Das  vläm.  Schrit'ttham 
i.  19.  Jh.   (Unsere  Zeit  151-61.)  [53 

Reuth,  N.  van,  Isaac  Da  (^osta. 
(Dt  Warande  N.  R.  2, 172-84.)  [54 

Donop,  V.,  Christ  Dan.  Bauch. 
(ADB  28,  765-78.) 

Mher,  R.,  ßildb.  Emst  Riatac! 
1804  61.    (ADB  28,  596-602.)  [56 

Donop,  V.,  HiBtorienmaler  Alfr. 
Rethcl  LSIG-V.).  (ADB  28, 255-73.)  [57 

Donop,  V.,  Historienmaler  Ooat 
Karl  Ludw.  Riebter,  1828-84.  (ADB 

28,  460-4.)  [5« 
Tyrolt,   Rttd.,  Cbroo.  d.  Wiener 
Stadttlieatera ;  e.  Beitr.  s.  dt.  Theate  rg. 
Wien,  Konegen.  kl.  8".  V ,  280  S. 

M.  3,50.    ^  R'c:  CBl  1^93.  [59 
Ernouf,  L  art  niutiic.  au  19*^  di^cle. 
Paria,  Parrin.  16«.  358  p.  (60 
Kaliacher,  Alf.  Chr.,  Beethoven  u. 
d.  preuss.  Königshof  unt.  Fr.  Wil- 
helm in.  (Mord  u.  Süd  49,  197  bis 
209;  8824.)  [61 
Wagner,  Rieh.,  Briefe  an  Theod. 
Uhlig.  Wilh.  Fischer,  Ferd.  Heine. 
Lpz.,  ilreitk.  &  H.   gr.  8^  408  S. 
M.7,50.   4f-  Ree:  DLZ  10,  88  )  ö  (F. 
Spiro);  Uns.  Zeit  378-82  (H.  Rei- 
mann); DLBl  12,  37  C  (Koch).  [62 


Digitizca  by  Liu..- .  «v. 


m,  7.   NeaeBto  Zeit.  IV,  1-2.  AUgem.  Cultur-G.,  Rechls  G.  275 


IV.  Coltoigeschichte. 


1.  AUgemeines. 

Ny8trÖm,  A.,  Allmän  culturhist.  (ä. 
Kr.  mi).  III,  11-12  a.  IV,  MO. 
S.  481-570  n   1  480.  [3463 

Rambaud,  Alfr.,  Hist.  de  la  civilis, 
contemp.  Paris,  Ck>UD.  12^  750  i). 
#Ree.:  RH  37.  151  f.  ft54 

Weiaengrün,  PI.,  Die  Entwicklungs- 
gesetze d.  Menschheit;  e.  soc.  philoe. 
Studie.  Lpz.,  Wigand,  gr.  8^.  IV, 
22^  S.  M.  4.  «df       :  lMiilo8.  MtBhfte. 

22i\  f.  (F.  Tonniea);  Jb.  für 
Ue»eUgebg.  la,  209  f.  [65 

Soeas,  Em  üth.  d.  FortaehrUt  d. 
Ifenacheiigeschl.;  Innug.rode.  Wiao, 
Knnegcn.  gr.  8".  29  S.  M.  1.  [06 

Euoken,  Rad.,  Die  Einheit  d.  Geistes- 
lebens in  Bewusstnein  a.  That  der 
Menflciiheit.  Untersuch gn.  Lpz.,  Veit 
&  Co,  gr.  8".  XII,  499  8.  M.  10.  ^Rec. : 
Z.  für  PhiloB.  etc.  90,  Hft.  1.  (R. 
Falckenberg).  [67 

Becker,  J.  H.,  Urspr.  n.  geschieht). 
Entwicklg.  d.  Sittlichkeit  darch  d. 
Kampf  nm§  Baeein.  Lf».,  Foek.  8*^. 
128  s.  n  i.w  [»18 

Wenger,  J.,  Unglückschrunik  oder 
d. denkwürdigst,  elem.  Verheerungen 
n.  Zeretörangen  in  Natur-  u.  Cnltui  - 
Icben  aller  Zeiten.  Bern,  Trnni.  kl.  8". 
VllI,  162  S.  M.  2,50.  ^  Ree:  CBI. 
142  f.  (ala  nnkrit  getadelt).  [60 

BIrlinf}er,A.,Die  Namen  Alamannen, 
Schwaben,  TentoniciiP,  Hochdentsch, 
überdeutsch,  Oberläiidisch .  Nieder- 
laii  lisch.  (Alemannia  10.  257  62.)  [70 

Schöne,  A.,  Tilcr  >\.  Entwicklg. 
unseres  Nat.bewudfit«einB j  Festrede 
KCnigeb.,  Koch.  4*.  19  8.  X.  0,60.    [7 1 

Vpl.  N'v.  MT><-Si.  3001a;  t;  9J.  32fi7 ;  V  ; 
87;  L>3-3aoi.  'SUt;  n.  3r,0-.'.  llTCk.  USO;  07. 
—  Nationalität,  Coloni!iation .  Dpiifsclif  i. 
Auslände  s.  Kr.  3M5.  3396.  4181a.  4S7«;e;  f. 
4Sia;  a;  40;  41;  4a. 

^»  BecfUs-,  Verfassunfffi'  «ml 
WirrfhuehafMehen. 

Itecbts-O.  (Rechts  Qn.,  Privatrocht  etc.  u. 
Recbtsgang)  »478-9«;  Verf.G.  (Rpiplisvfrf., 
Territorien,  Städt«,  Oeburtsstfindt' i  ."iiaT  Iiis 
3515:  Kii' t,'sups<  ii  .i'.iM-L'T:  Wirtlm'  liaff.s C 
(Jiaal.  Verhältnisse ,  Handel ,  Uandwerk  a. 

Siiafie)  Mia^a;  Awh&n^  JMen  aasT-ea. 

Oareate,  Rod.,  Etudes  d'hist.  du 
droit.  Paris,  Larose  et  ForceL  8^ 


XII,  419  p.  *  Abdr.  d.  Vorrede:  »R 
de  droit,  firan^.  12,  Ml -7.  —  Ree.: 

RTI        ',.'7  f  [3472 

Conrat  j^CohnJ,  Max,  G.  d.  Qn.  u. 
Lit.  d.  röm.  Rechts  i.  früh.  MA.  I,  1. 
Leipzig,  Hinrleha.  Lex.-8*.  106  S. 
M  5,60.  [73 

Maurer,  K.,  Zur  nordgerm.  Rechtsg. 
!  Lit. her.].  (Krit.  Vjschr.  f.  Gesetzgeb. 
X  F  12,  190-237.)  [74 

•^^  Lehmann,  Abb  h.z.gcrm.  Rfchts'g., 
8.  Nr.  1064.  Ree:  DLZ  iO.  279  f. 
(E.  Hertzberg);  Krit.  Vjschr.  f.  Ge- 
setzgeb. N .  F.  1 2, 1 97-212(K.  M  a  n  r  e  r'); 
HZ  61,  484-6;  GGA,  266-74  C^. 
Amira).  [75 

<3C' Pappenhelm ,  Max,  Altnorwcg. 
Schnlzgildestatut,  s.  Nr.  1074.  Ree: 
Krit.  Vjachr,  f.  Gesetzgeb.  12,  21o  bis 
222  (K.  Maurer);  QGA,  259-fjG  (v. 
Amira).  [75a 

Frenadorff,  F.,  Beltrr.  z.  G.  u.  Er- 
klärg.  d.  dt.  Rechtsbücher.  L  (Oöiting. 
Nachrr.  1888,  .387-97.)  ^Sachssp.  [76 

WeiathOmer,  Die  tirolischen.  IV: 
Burggrafenamt  u.  Etschland,  1 .  Iläl  fte ; 
hrsg.v.Zingerlen.  Egger.  (Oesterr. 
Weisth.  gcs.  V.  d.  Ak.  d.  Wips.  V,  1.) 
Wien.  Hrniimüller.  S'\  500  S.  M.14.  [77 

Boss,  Alex.,  RIteinprulz.VVeiäthümer 
i.  Kreis-A.  atl  Speyer.  (Areh.  Z.  13, 
220  :vi.)  f77a 

Köhler,  J.,  Beitrr.  z.  germ.  Privat- 
rechts-G.  8.  Hfl.:  Zor  G.  d.  Rechte 
in  Alemannlen,  insb.  d.  Recht  von 
Kadelbnrg.  Wttrab.,  Stahel.  8«.  44  8. 
M.  1,80.  [78 

Fockema  Andreae,  S.  J.,  Bijdragen 
tot  de  nederl.  rechtsg.  II.  Haarl.. 
Bohn.  gr.  S".  X,  180  8.  Fl.  2,50.  [79 

Hlber,  Eug.,  Syst.  n.  O.  d.  echweia. 
Privatrechtes.  II.  Hasel,  Detloff.  gr. 
8^  XVI,  552  8.  M.  7.20.  ^  Ree:  DLZ 
10,  789  f.  (Förtsch).  [80 

Fwitl  d0  OMiaiflea,  La  probl^e 

rfp?  '  rigines  de  Ift  proprlM^  foiici^re. 
(R(iH  45,  349-439.)  [81 

Sohm,  R.,  Die  dt.  Genossenschaft. 
(Sep.  a.  Festg.  f.  Windscheid.)  Lpz., 
Dnnrkcr  &  H.  8*.  43  8.  M.  1.  *  Ree: 
GGA  .320-8  (A.  Heusler).  [82 

BenibSft,  Fr.,  Zar  G«  dea  earop. 
Familienrecbts.  (Z.  f.  vergl.  Reclttaw. 
7,  1-27;  161-221.)  [83 


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276 


Bibliographie  Nr.  3484—3529. 


PrIalM,  Dts  Lindfeuer  Erbrecht. 

(Schrr.  VGBodensee  16,  73  fT )  [34^4 

GiMton,  E.,  Le  premier  code  de 
commerce.  (S^ances  et  trav.  29,  789 
bis  797.)  [85 

Planck,  Jul.  Wild.,  Ueb.  d.  hist 
Methode  au  t  d.  Geb.  d.  dt.  CivUprocess- 
rechte.  (Featarede.)  Manchen^  Franz. 
gr.  4*.  22  S.  M.  0,60.  [86 

Stobbe,  0.,  Zur  G.  d.  älter,  dt. 
Concursprocesses.  Berl.,  Hertz.  8°. 
116  S.  M.3.  iflS.n. Jh.  —  Rcc:  Z. 
t  dl  CivUproe.  12,  537  L  (£iide- 
mann).  [87 

MmNK,  Arth.,  Echte  Not  Bdtr. 

S.  dt.  Reciitjg.  Lpz.,  Dunckcr  &  H. 
gr.  8°.  X,  204  S.  M.  4.^0.  -5f  Ree: 
DLZ  10,  98i  CBl  273  i.,  Z.  i.  «i.  I»riv.- 
u.  öff.  Recht.  16,502-5(Dargun).  [88 

Skedl,  Arth.,  Die  Nicljtii/kritshe- 
schwerde  in  ihrer  gesch.  Bnt wickig. 
Lpa.,  Tiuehnits.  8<*.  VIII,  179  8. 
^Rec:  CBl  82  f.  [89 

Fruln,  R.,  Over  het  jaargpding  in 
Holland  en  Zeeland  gedur.  de  latere 
middeneenwen.  (Bijdr.  voor  vet  gesch . 
etc.  4,  07  119)  ff)0 

Fruin,  R.,  Uver  waarheid,  keniiing 
en  zeventaig  in  de  rechtapleging  v. 
Holland  en  Zeeland.  (Bydr.  voor  vad. 
gesch.  etc.  4,  1-67.)  [91 

fioeokt,  R.,  Aachener  Procesae  am 
Relehtkeinmerger.,  1509-1794.  (ZGV- 
Aaclu-n  10,  22-95.)  ^  Regeeten  aus 
d.  Slaats-A.  zu  Wetzlar.  [92 

Findlinge,  strafrechtaeeachichtliche., 
mitg.  V.  Th.  Distel.  (NABieheG  9, 
887-9.  10,  151-4.) 

Etaetll,  A.|  L'acceptation  de  1  en- 
qa^te  daa«  la  prooednra  crim.  au 
MA.  (R.  gte.  du  droit  etc.  11^  18-27; 
107-15)  [94 

Heins,  Maur.,  De  l'olfice  du  graod- 
bailli  au  14e  si^le  h  Oand;  contrib. 
h  l'ötude  de  1a  prorii'ri  rrim,  au  MA. 
(Messagerdeasc.  bist.  etc.  1880«  309-37; 
467-73!)  [95 

Lindner,  Die  Verne,  s.  Nr.  2982. 

Horn,  A.,  Die  Tortur  in  Altpreussen. 
(Z.  d.  AI  th.ges.  iaslerb.  2, 53-67.)  [96 

Zur  allffem.  R«olita*0.  vgl  Nr.  ItSB.  fltTT. 
—  Beobt«^.  a.  ihre  Kritflc  ISM.  1979-83; 
ST.  tofti:  85.  tiTfl;  S8-S&.  tes»;  in.  nm-9o. 

M«:;  r.s    »76;  77;  86;  86.  31S1  3511; 
40^5.   liih.  4138 d:  81b.  iUdc.   43Kle.  - 
Privaü^cht :  l;i:it   ii»^6;  M.  tlM.  *C39;  40. 
sm-*.  3.S3«i.  3011;  48.8t:rafreobta.Proo«8ie(c.: 
1331    Iv,  ,.  1988:  01-93.  »7«;  St.  Ii».  tll6; 

n.  mi.  S9A8;  a«.  4077.  um. 


Tamari  8^  E.,  A  sketch  of  the  ger- 

m?xnic  constit.  from  early  tinips  to 
the  dissol.  of  the  empire.  New-York. 
12*».  185  p.  6  eh.  6.  [97 

Belseel,  St.,  Der  Aachener  Königs- 
Stull!  f/.GVAachen  9,  14-41.)  [98 

Jastrow,  1.,  Kl.  Urk.bach  z.  neuer. 
Verf.g.  Berl.,  Oftrtner.  8*.  VI,  132  8. 
M.  1,80.  *Rec.:  Nation  30.  März; 
Ggw.  35,  169  f.  CG.  W  i  n  t e  r).  [3499 

Uejer,  Otto,  Einleitg.  in  d.  dt.  Staats- 
recht. 2.  Aufl.  (1884);  neue  Tit.  Ausg. 
Freib.,  Mohr.  gr.  8«.  VIU,  35:^  S 
M.  5.  *  [3500 

fiimplawlOt,  LUm^  Einleitg  in  dae 
Staat.srecht.  Berlin,  HeTinailo.  gr.  8^ 
IV,  224  S.  M.  5.  Tfl-iOl 

GrOtefead,  W.,  Ma.  u  heutiges  \S  ahl- 
recht  (G«w.  85,  227-9.)  [2 

Zur  a]lg»>m.  Verf.-G .  (Staatsrecht) :  1768-7«. 
19h1;  88.  »t;35:  88;  89.  if^Tß.  3192.  3493;  St. 
(11  I  ii^i.  —  Königth  ,  Relchsvcrf.,  allRem. 
Keieh-HVärwltg.  etc. :  19«^  ;  H4  ;  87->><^.  *(7H-sji 
2114;  «l;  31  ;  31:  :i9;  40;  77;  7>*  i'^  vi  r.v^^. 
68;  59.  8697.  8«05;  14;  15-  2791.  ;  31; 
49  :  55;  W;  W.  »04;  7«;  78;  79  3174  —  Staat 
Q.  Kirche  (UrehenraoliQ :       si.  Stie5.  t7»3 ; 

9ü-iHoo.  um;  14.  »Ta^i.  aeos;  4;  si.  — 
EioMlae  Verwenoageiwelge  e.  ImI  Taciite» 
rialv«! 

Bornbtk,  Prenss.  StaaUrecht.  I.  u. 
11.  Freib.,  Mohr.  8*.  552  a.  504  S. 
4  H.  8.  [3 

Mneyer,  K.,  Die  Entwickig.  d. 
stand.  Verhältnisse  in  Preussen  bis 
z.  Gewinnung  d.  Souv.  durch  d.  gr. 
Kurf.  (Voss.  Ztg.  Sonnt.-Beil.  1888. 
Nr.  35-37.)  #  Nach  orfcdL  Mat  [4 

■^Stölzel,  nnib.-preuss.  Rprh?verw., 
8.  Nr.  1075.  Ree. :  Z.  f.  dt.  Civilproc. 
14,  208-10  (Vier hau 8);  A.  f.  öff. 
Recht  4,  193-6  (C.  Born  hak);  AZtg 
Beil.  Nr.  97  (0.  Gerland).  [5 

Leyea,  Alfr.  v.  d.,  Zur  Vor.-G.  d.  dt, 
bürgert  Geaetabnehee:  e.  Cap.  a.  d. 
brdb.-preuss.  Raehta-0.  (Dt  Es.  15, 
II,  234  55.)  [6 

Harn,  A.,  Die  Gerichte  Litajiena 
n.  Preneeeaa;  ein  Beltr.  a.  Oeriehta- 
verf  G.  Preusaens.  (Z.  d.  Alth. -Ges. 
Insterb.  2,95-149.)      1525- 1879.  (7 

<X> Bielfeld,  Harald,  G.  d.  mogdeb. 
Sleuerw.,  s.  Nr.  1076.  Ree:  GBU 
Magdeb.  23,  417  f  iFr.  llnlsse);  HZ 
61,  309  f.  (i^onr.  Borahak);  FBPQ 
1,  648  f. ;  Z.  f.  d.  gea.  Btaataw.  45, 
373-7  fK'  Mümroth).  [8 

Seydel,  M.,  Baier.  Staatsrecht.  I-IV. 
Freib.,  Hohr.  8^  658,  581,  660  und 
658  8.  M.  54.  [9 


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IV,  2.  Rechts-,  Yerfuwingi-  o.  Wirtbaehaftoleben.  277 


Rosenthal,  Ed.,  G.  d.  Gerichtswesens 
a.  d.  Verwaltangsorganis.  Baierns.  I : 
1180-1596.  Wanb.,%tober.  8*  XVI, 
601  S.  H.  12.  [3510 

Territorialverf.  n.  allgem.  Verwaltung: 

201»;  »0.  SJ133;  80-»a;  86.  1S304  ;  90.  2428;  29; 
SS;  SS;  52;  73.  2&8S ;  M ;  95-S>7.  2005;  15;  50; 
51;  57.  8S08;  69.  »88.  S157.  SS50;  51.  8901; 
t6;  S6g;  87  :  98.  4049;  ASl;  79L  4180d;  68. 
4t49a;b;  57;  59;  74S.  4SS5b;  55  :  67;  SO. 
—  GericbUwesen  Q.  verw.  Organisationen 
(i.  Reich  u.  Terr  ):  1988  ;  91;  9t.  »178;  8». 
»429. 2976 ;  80-83  ;  87. 3118. 8475a; 95.  —  Finanz- 
Verw.r  »080  ;  81.  2179.  2577.  »«50.  2904  ;  5; 
89;  90-95.  S044b;  77  :  93.  3246.  S40S;  10.  3981. 
405<»(1;  f.  4115c:  38(1.  4249C.  4882,  —  Kanzlei, 
Diplomati«!  u.  Gesandtschaftswfst'ji :  23'".h; 
92.  HfläO;  'Jlh.  2.^06;  15;  18;  21;  26:  8i:  62; 
63;  85  2607;  45.  2895.  »979;  S«.  SlfT.  SSM; 
8.  -  Hilitärverw.  s.  nntaii. 

Pi ranne,  H.,  fiist.  de  la  constit.  de 
1a  ville  de  Dinant  au  HA.  (Recaeil 
de  trav.  publ.  p.  la  fac.  etc.  de  Gand, 
fssc.  2.)  Gand,  Clemm.  gr.  8^  VI, 
119  8.  #  Behuidelt  innere  Verf.  n. 
Verh.  zu  d.  Gfb,  Y.  Kamur  U,  d.  Bi- 
schöfen V.  Lültich.  [11 

Rahn,  J.  R.,  Die  Schweizer  Städte 
im  HA.  (52.  Neujahrsbl.  d.  Waisenh. 
in  Zürich.)  4^  49  S.  [12 

Lamprecht,  Karl,  Zur  Socialstatist. 
d.  dt.  Stadt  Im  HA.  (A.  f.  soe.  Oe- 
setigeb.  u.  Stat.  1,  4^5  532.)  [13 

Nathusius-Neinstedt,  v.,  Ritterbürt. 
Familien  unt.  d.  Geschlechtern  d.  dt. 
Stftdte  i.  HA.  (Sep.  a.  KBIQV.)  Berl., 
.  Mittler.  8°.  22  S.   .M.  0.50.  [14 

Stelger,  A.  v.,  Leber  Adelsverhält- 
nisse Im  alten  TVelstaate  Bern.  (Jb. 
d.  herald.  Ges.  Adler.  1888.)  [15 

Städtewesen  n.  Städtebünde:  20H2;  83. 
8120 ;  32 ;  37 ;  38 ;  82-85.  2664 ;  77. 2868.  2913;  87. 
8912.8907  ;  8;  11; S6m;41; 4S;  47;  A8i;  60; 
St-S4;  666  ;  70a;  «1;  86;  ST;  S»;  soa;  SS; 
ST;  99.  4000c;  5;  96;  38;  37-40;  43;  46;  65; 
SS«78;  79b;  86;  87;  90-93;  95-4100;  6c;  f; 
7;  8;  12b;  18;  88;  50;  69;  81b;  e.  4207-9; 
14;  16;  24;  »«b;  89;  86;  37;  39;  50;  .^4; 
69;  ««.  430.V7;  23-25;  29;  50;  4ö:  .W-52; 
64.  4114  w.  —  G.  d.  Hanse  s.  in  V,  4.  — 
Sociale-  n.  Gebartsstände:  2184;  88.  2264. 
8351.  2405.  8659  ;  60.  2867.    VgL  aach  VI,  8. 


Pohler,  Joh.,  Bibliotheca  bist,  mi- 
Htaris.  2.  Bd.  3.  8.  Lfg.  Cassel,  Kessler. 
gr.  B:  8.  129  512.   k  H.  2.  [IG 

Rtttlch,  Helnr.,  Z.  Theorie  u.  O.  d. 
Rechts  z.  Kriege.  Stuttg.,Kohlbanimer. 
gr.  8*.  XIX,  294  S.  M.  8.  [17 

MHller,  6.,  D.  Entwickig.  d.  Kriegs- 
wesens n.  d.  Kriegsrührg.  in  d.  Ritter- 
zeit von  Mitte  d.  11.  Jhs.  bis  zu  den 
Hussitenkriegen.  III,  2  u.  3.  Breslau, 
Koebner.  gr.  8°.  XXXII,  367  u.  X, 
569  8.  M.  10  n.  14.  #  Ree.:  Streffl.  Z. 


29.  Jahrg.  IV.  235-7;  Jbb.  f.  d.  dt. 
Armee  70,  370  f.;  DLZ  10,  397.  [18 

Pick,  R.,  Aas  d.  Aaehener  Stadt^A. 
II.  FehdebriefB.  (ZOVAaeben  9,  42 
bis  143.)  [19 

Wieth,  Aachens  Wurfgeschosse  im 
14.  Jh.  (MV  f.  Knnde  d.  Aach.  Von. 
I,  1,  37-50.)  [20 

Uohner  v.  Hütteibacb,  J>.  Hamiscb- 
traeht  d.  MA.  n.  d.  Renafss.,  m.  bes. 
Berücksichtig,  d.  Plattenharnisches. 
(Schrr.  VGHodensee.  16,  47  ff.)  [21 

Landsknechte,  Bad.,  schwäb.  und 
pfäls.;  nach  d.  Or.-HolisehBltten.  J. 
K[öbel8],  c.  15^^5.  Karlsr.,  Bielefeld. 
Fol.  12  Bll.  M.  12.  [22 

Thierbach,  M.,  Die  gesch.  Entwickig 
der  Handfeuerwaffen.  3.fSchlus8-]Th. 
Dresd.,  Huckner.  Lex.  8".  XI  u.  S.  269 
bis538m.l7color.Steintaf.U.25.  [23 

Ktotling,  Gesch.  d.  Organls.  ete.  d. 
Trains  d.  preuss.  Armee  1740-1888. 
Berl.,  Hittler.  gr.  8°.  Vill,  175  8. 
M.  3,25.  [24 

GeschloMt  der  preuss.  Fahnen  and 
Standarten  seit  d.  J.  1807:  bearb.  v. 
kgl.  Kriegsministerium.  2  Bde.  Berl., 
Mittler.  M.  24.  #  Ree.:  Jbb.  f.  d.  dt. 
Armee  71,  .308-12.  [25 

Schnackenbürg,  E.,  D.  Invaliden-  u. 
Versorgungswesen  d.  brdb.-preuBB. 
Heeres  bis  1806.  Berl.,  V^ilhelmi.  8«. 
VIII,  142  S.  ^  Ree. :  FBPG  2,  298.  [26 

Schlaohten-Atlaa  d.  19.  Jahrh.  s. 
Nr.  1086.  14.-23.  Lfg.  [27 

Kriegsverf.,  Kriegswesen  u.  Heeresv«^ 
waltg. :  IHHO;  84-8«;  89;  92.  2071.  23l.'>;  86. 
3411;  23;  2«;  VA;  70;  91c.  2:.2;t.  2626;  41. 
2793.  29HNa.  3093.  3113;  77;  98.  :i2Ü9 ;  38;  39; 
55;  50;  :A.  3312;  41 ;  42;  Ch;  hh.  ;ix:t-.  ;<926h. 
1041.  4108m;  lüa;  34a ;  38a;  b  :  81  c.  4249e; 
39;  98;  »9.  —  Kriegs-G.:  1870-77;  9.^.  i9no; 
70.  2039.  8868.  8848;  49:  59;  60;  78;  78-81; 
84 ;  86 ;  9«.  SiSO;  S-10;  XS-IS;  SS4S;  4040; 
93.  2503  :  4!  U-14;  17 ;  t8-SS;  IS;  S8*4t;  40; 
57;  M;  TS.  tOM-4;  11;  16-86;  9St  fT8S4S; 
46-48;  54.  »907  ;  20;  21;  42-44  .  3078  ;  82;  83; 
85;  8«;  »0;  91.  3146;  58;  63;  66;  76;  78  ;  79; 
82;  8.'»;  93;  94  .  3231;  33  37;  40;  41;  57;  65; 
»8.  8910-18;  83;  86-38;  34;  74;  88-90.  4058  b. 

4lTte.  4S8«;  S6b;  d. 


Langsdorff,  K.  v.,  D.  Landwirth- 

schaft  i.  Kgr.  Sachsen,  ihre  Entwickig. 
bis  1885.  Dresden,  Schönfeld.  Lex^. 
XII,  752  S.  M.  12.  (28 
BaoMmw,  A.,  Entwieklangd.  Land- 

wirthschal't  auf  d.  grifl.  Stolberg- 
Wernig.  Domänen.  (Samml.  d.  stant.-iw. 
Sem.  z.  Halle  V,  tl.)  Jena,  Fisclier. 
gr.  8*.  IX,  328  S.  H.  0.  -X-  Letzte  4 
Jbb.  —  Ree:  Jbb.  f.  Nat.ök.  N.  F.  18, 


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278 


Bibliographie  Kr.  8529^78. 


842-4  ( V.  d.  a  0 1  U)i  Z.  f.  d.ge8.8taatH  w. 
46.  354  f.  1^529 
Berf  bofr-Jsing,  D.,  Di«£iitwieklg.  d. 

landw.schaftl.  Paclitwesens  in  Preuss.; 
hist.-ökon.  Stad.  Lpz.,  Winter.  S''. 
104  S.  [30 

Dtrf,  Das  alte,  in  dt.  Landschaft 
u.  ß.  Ende.  (Grenxb.  48,  Ii,  265-68; 
356-63  ;  447-60.)  [81 

Endere,  M.,  Die  Wiadbenntaang  v. 
13.  bis  Ende  d.  18.  Jh.;  e.  Beitr.  z. 
G.  d.  Forstpolitik.  Tübiagen.  lAopp. 
8».  VIII,  206  S.  M.  5.  [82 

Sohwappaoh,  Ad.,  Hdb.  d.  Font*  a. 
Jagd-G.  Dtlds.  :J  Lfgn.  oder  2  Brie. 
Herl.,  Sprinfrer.  1885-88.  8".  892  S. 
#Rec. :  J  b.  1.  Gesetzgeb.  13,428-30.  [33 

ZuWirthBcbafts-O.ineUfsm. :  i»78.  soi? ; 
1»;  61.  mS',  8».  um  78.  M&9;  60.  iU9. 
9005;  9S.  SSW.  S«t5*S9;  9S;  86.  »filS.  8716. 
3994  .  40.'>!((I.  4ii.sc;  S8d.  —  Recluinngen 

(Preis-G.):  2905;  90-aJS.  3187.  3433;  34.  8«T0. 
3981:   DOb     4007  b.    413Hd    1263.  436t.  — 

Ländl.  Verhältnisse:  197a  Hüi;  bs.  S418. 
8749.  3118;  f>2.  3S11.  8844.  4011a;  b;  18;  81; 
Wd.  4MS.  48S6b. 

am,  Wilh.,  Die  Verkelirewege  im 

Dienste  des  Welthandels ;  m.  5  Karlen. 
Stuttg.,  Enke.  gr.  8".  M.'20.  -Sf  Kf'c: 
Z.  f.  d.  österr,  Gymn.  39,  1114  (To- 
maschek).  [34 
Schaube,  Consulat  d.  Meeres  in 
Pisa,  8.  Nr.  1092.  Ree.:  Vjschr.  VPK 
26,  ],  202-4 ;  Z.  f.  d.  ges.  Handelsr.  85, 
699>604  (Gold Schmidt);  Jb.  f.  Ge- 
setzgeb. 13,236  f.  (W.  8tieda).  [3.5 

Docunenta  in^.  sar  le  commerce 
de  Karseille  an  MA«,  M.  p.  Louis 
Bianca rd.  II:  Conirats  cominerc. 
du  13e  si^cle.  Maxseilie,  Barlati er- 
Feissat  (1885).  [36 

Faotlalle  of  first  vol.  of  ms.  ar- 
chives  of  tho  worshipful  Company 
of  grocers  of  the  citj  of  London 
1845-1463;  ed.  hy  John  Aberthy 
K  i  n  g  d  o  n.  Lond.,  Clay.  2  vol.  ^  Ree. : 
MIUG  10,  153  5  (K.  Schalk).  [37 

fiossrau,  W.,  Florentiner  Bankiers; 
ein  Beitr.  s.  Handelsg.  d.  MA.  (Vjschr- 
VPK  Bd.  95,  97  ff.)  [38 

^  Handelsrechnungen  d.  dt.  Ordens, 
hrsg.  V.  C.  Sattler,  s.  Nr.  1096. 
Ree:  HZ  61,  526-8  (Lohmeyer); 
RH  39.  401-5  (Waddington).  [39 

Voigt,  F.,  Der  Städte  Lübeck  und 
Hamburg  ehem.  Zoll-  u.  Ffthfstelle 
bei  Esslingen  a.  d.  Eibe.  (MVO  Hamb. 
11,  21S-40.)  [40 

Naude,  W.,  Dt.  stadt.  Getreidehan- 
detopollk  Berl.  Dies.  8^  88  8.  [41 


Ilamkl,  Yerkt:lir  u.  Industrie:  lü^o-s». 
il»:,  ZJ.').'».  2453.  251«;  61.  2661;  62.  2T.«>2. 
2917;  93;  95;  96.  3207;  44;  46.  3336;  43:  ^'.K 
3130;  »1;  8»;  34.  860«.  3984  ;  86;  87.  i'^l*',. 
37 fj;  30;  40;  58c.  41080;  38d;  81e.  42i7b. 

Bucher,  Bruno,  Die  alten  Zunft-  u. 
Verkehrs-Ord  nuugen  d.  Stadt  Krakau  ; 
nach  Balth.  Behero's  Codex  pict.  in 
d.  Jageilon.  Bibl.  Wien,  Gerold.  Imp.- 
4".  XXXVI,  112  8.  m.  27  Taf.  M.  SO. 
^Rec:  Dt.  Herold  20,  103;  AZtg 
Beil.  Nr.  115;  Mitthh.  d.  österr.  Mus. 
f.  Kunst  etc.  N.  F.  4,  390  f.;  Grenxb. 
48^  II,  878-6.  142 
lahr-  u.  Wanderbriefe  aus  d.  Zeit 
des  Zunftzwanges;  mitgeth.  von  G. 
Liek.  (ZHVMarienwerder  21,  51-7.) 
^  1561-1771.  [43 
Rolleder,  A.,  Beitr.  z.  G.  d.  Stadt 
Od  ran  (Schlesien  1.   Proer.  Steyer. 
<9fZnnftbriefe  a.  d.  16.  Jb.  [44 
MerlO,  J.  J.,  Die  Sarworter  zu  Köln. 
(Ann.  d.  liist.  V.  1'.  d.  Niederrh.  48, 
172-9.)  -J^-Zunftd.  Harnischmacher. [45 
Treichel,  A.,  D.  lieutnerrecbk  Ton 
Gemel,  Kr.  Schlochao.  (ZHVMarien- 
werder  23,  117.)  [46 
eoldschmiedeO'Ordiiiiag,  Die,  von 
1544-47 ;  mitgeth.  T.  Th.   Lieb  en  a  n. 
(Anz.  f.  Schwei/.  Althk.22, 163-6.)  [47 
Eaaenwein,  A.,  Die  Znnftlade  der 
Nürnbeiger  Strumpfwirker.  (Mitthh. 
d.  jerm.  Nat-Mos.  9,  82-7.)  [48 
Gramer,  H.,  Beitrr.  z.  G.  d.  Berg- 
baues in  d.  Prov.  Brandenbarg.  10. 
(Scliiu^ti  )Hit.:  Niederbamim.  Halle, 
Waisenhs.gr.  8°.  V,263S.M.4,80.  [42 
Stieda,  Wllh.,  Wie  man  in  Alt-Riga 
Kannen  goss.  (Mitthh.  a.  d.  livl.  G. 
14,  222-35.)  [50 
Wernioke,  E.,  Versuch  e.  G.  d.  Banz- 
lauer Töpferei.  -  1800.  (Vorat.  Schle- 
siens. IV,  219-27.)  [51 
SiidHIi,  W.  V.,  D.  fraheeten  Nach- 
ahmungen d.  Meissner  Porzellans; 
die  Fabriken  i.  Plaue,  Wien  u.  Ve- 
nedig.   (NASachsG  10.  58-72.)  [52 
Berlit,  Geo.,  Jobs  Neaenniarkter, 
Glockengiesser  zu  Nümb.,  bietet  (i. 
J.  1436)  d.  Rathe  zu  Eger  s.  Dienste 
an.   (Mitthh.  d.  germ.  Hat-Hua.  2, 
103  f.)  [53 
Marcus,  Ad.,  Les  verreries  du  comt6 
de  Bitche;  essai  hist.  (I5e  18e  siecles). 
Nancy,  Berger-Levranh.  8*.  XXI, 
359  p.  #Bee.:  R.  d^Ale.  89,  486  bia 
489.  [54 
Schöne,  Nor.,  Mod.  Entwiehlg. 
d.  flehuhmaeheigewerbea  (Sammig. 


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IV,  2— d.  WirthMhafMebok,  Juden.  Kirebe  n.  Seligion.  279 


d.  slaatsw,  Sem.  z  Halle  V.  .5;  vgl. 
Nr.  IlOG  die  Dissert.).  Jena,  Fischer, 
gr.  8^  VUl,  130  8.  M.  3,60.  *Rec.: 
Z.  f.  d,  rrt-;.  Staats«-.  45,  f.;  Ib. 
f.  Gesetzgebg.  13»  224-6  (K.  üld  . n 
berge  r),  [3oö5 
Benefce,  Otto,  Ton  nnehrl.  Lenten ; 
cultnrh.  Studien  n.  Gesch.  ans  verg. 
Tagen  dt.  Gewerbe  u.  Dienste.  2.  verm. 


agci 

Ann.  Berl.,  Hertz,  ^r.  8".  360  8. 

M.  ('.  [.56 
Handwerk  u.  ZüuA«:  21b«;  87.  Si38.  8919. 

Moa.  au«;  u.  msw  sms.  om. 


Kayaerling,  ll.[Lit.  d.  J.  1885,  betr.]: 
G.  d.  Juden;  von  d.  Zerstör.  Jeru- 
salems bis  z.  Ggw.  (JBQ  Bd.  8.  I, 
32-41.)  [57 

Zeitschrift  für  die  6.  d.  Juden  in 
Dtld.,  hrsg.  V.  L.  Geiger.  II  u.  III,  1. 
Braunschw.^  ächwetschke.  gr.  8**. 
898  8.  n.  8.  M06.  Jg.;  M.  8.  a)  II, 
l-4fi;  109-49.  Aus  d.  Zeitschriften. 
Lit.  etc.  [Bibliographie]  ges.  v.  C. 
A.  H,  Biirkhardt  u.  A.  Stern. — 
b)  II,  7U  81.  J.  Aronins.  Ein  Wun- 
der in  Köln  ti.  d.  Juden.  —  c)  Aro- 
Qius  8,  Nr.  1969.  —  d)-f)  II,  150-52 
(Steinschneider);  154-71  (Gold- 
schmidt); 172-84  (WolO  8.  Nr. 
1107.  —  g)  II,  194-9.  Mor.  Stern, 
Die  Blutbesch uldg.  zu  Fulda  u.  iiure 
Folgen.  —  h)  IL,  217-81.  J.  Aronins, 
Hermann,  der  Primonstratenser.  — 
i)  II.  232-96  n.  III,  14-28.  K Osen- 
berg, Dt.  Volks-  u.  Ges.-Lieder  in 
hebr.  Lettern.  -  k)  II,  297-374. 
Geiger,  D.  Juden  u.  d.  dt.  Lit.  — 
1)  II,  382  f.  U.  Bresslau,  Juden  u. 
Mongolen.  1241,  e.  Nachtrag.  —  m) 
II,  383-8 ;  III,  74-7.  L.  L  5  w  e  n  8 1  e  i  n, 
Zar  G.  d.  Juden  i.  Grosshsgth.  Baden. 
—  M)  Kerler,  s.  Kr.  2179.  —  o)  III, 
29-68.  A.  Warsehaner,  Ersiehg.  d. 
Juden  i.  d.  Prov.  Posm  durcii  <1. 
Elem.-Schulwesen.  —  p)  Kracauer, 
8.  Nr.  3261.  [58 

#CbrMlolM,  Hediaeval  Jewish, 
ed.  by  A.  Neubauer.  (Anecd.  Oxon.) 
Oxford.  Clar.-I'ress.  1887.  Ree:  EHR 
3,  3t>0-2  (M.  Fried län der).  [59 

#ArMilM,  Regesten,  s.  Nr.  1108. 
Ree:  MHL17,144f.  (W.AUmann); 

CBl  9  t  [60 

•^iudenschreinsbuch,  s.  Nr.  1109. 
Ree:  MHL  17,  145  (W.  AUmann); 
BHR  8,  771-3  (Nenbaner).  [61 


Loeb,  Isid. ,  La  contro^erse  relig. 
entrc  les  chreliens  et  les  juilt>  au 
MA.  (R.  de  i'hiat  das  raiigt  17, 811  fT. 
18,  133-5(3.)  ^  ['^2 

Jaaeciii,  Geadelte  jnd.  Fbznilieu. 
(Dt.  Herold  20,  114-9!)  [63 

Bloch,  Ph.,  Die  ersten  Coltttr- 
bestrebungen  d.  jüd.  Gem.  Posen 
unt.  preuss.  Herrsciiaft.  {Sep.  a.  d. 
Jnbelschr.  a.  70.  Gebnrtst.  ▼.  OrlUa.) 
Posen,  Jolo\vicz.Lex.-8*.2.*iS.  M.  1.  [64 

Demeure,  Ch.,  Lps  Jnifs  en  Hpli^^ique. 
(R.  de  droit  inteniat.  etc.  21,  210-59; 
464-75.)  [65 

Wedeil,  G.  d.  jüd.  Gemeinde  Dussel - 
dorfs.  (Jb.d.  Düsseldorfer GV.  lÜ.)  [G6 

Zur  Q.  d.  Joileu:  im.  8179.  S883. 
SS»;  1$.  SflSa. 

Allgf  :iu  iiM  s  und  kathol.  Kircht-  a.iüT  bis 
360S:  Papsitüuiu  Jt;o3-5;  Orden  3t;!t6-t0;  Iß 
qvisiilion  und  Ketzer  ( Waiden ser)  SStl-SS; 
Evangel.  Kiroäe  8830>a«i. 

Zöckier,  [Lit.  d.  J.  1885,  betr.]: 
i^sttU.  u.  Kirche.  (JBG  Bd.  8,  I, 
re7.70  n.  n,  31943.)  [8567 

Böhringor,  P.,  [LiU  d.  J.  1887,  betr.]: 
Kircheng.  v.  Nicanumbisl70U.(Theol. 
J.ber.  7,  141-236.)  [68 

Waroar,  [Lit.  d.  J.  1887,  betr.}: 
Kircheng.  seit  1700.  (TbeoL  Jber.) 
7,  237-68.)  [69 

Zeitschrift  f.  Kirch.-G.  s.  in  VII. 

Archiv  f.  Lit  n.  R.-0.  d.  MA.  s. 
in  VIL 

Brück,  H.,  Lehrbuch  d.  Kirchen- 
gesch, f.  akad.  Vöries,  u.  z.  Selbst- 
stud.  4.  verb.  Autl.  Mainz.  Kirchheim 
8».  XV,  :m  8.  M.  11.  *  Ree: 
TbQSchr  70, 662  f.  (Funk);  StMBCO 
9,  687  f.;  Oastair.  OBL  Nr.  2  (J. 
Ko  p  a  1 1  i  k) ;  Lit  Hsndw.  1888, 429-31 
(Peters).  [70 

NIrachl,  Jos.,  i'ropad.  d.  Kirciieiig. 
Mainz,  Kirchheim.  gr.  8^.  XU,  352  S. 
M.  4.40.  -)f  Ree:  Lit.  Handw.  188S, 
399-402.  (.Beilesheim  u.  Httls- 
k  a  m  p);  Laacher  Stimmen  1898,  300  f. 
(B  eissei).  [71 

Rohrbacher  et  i.  Chantrel,  Histoire 
univ.  de  l'^glise  cath.  8e  ^d.  (3  vol.) 
T.  10-14.  Paris,  Oanme.  gr.  8*.  681, 
767,  867.  ^lU.  871  p.  [72 

Mergenrbther,  Bist,  de  lV*g1ise:  trnd, 
par  Belet.  IV.  Paris,  Palme,  d". 
748  p.  Fr.  7,50.  «Gregor  VII.  bis 


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28a 


fiibliographi«  Hr,  a57d— 8616. 


LeoX.  -N-Rec:  PolybiUiim  2. 0«r.  29, 
58;  RQH  45,  669.  [8578 

Möller,  W.,  Lehrb.  d.  Kircheng.  I,  1. 
Freib.,  Mohr.  gr.  8^  25Ö  6.  M.  5.  [74 

Knight,  AJfr.  E.,  A  concice  bist,  of 
the  ehnreh  from  the  apostol.  era  to 
the  eftabl.  of  the  ref.  Lond.,  Par- 
tridge.  Post-8'.  570  p.  5  eh.  [75 

Seil,  Carl,  Au«  d.  0.  d.  Christen  Ui. 
6  Vorlenmgen.  Damstadk^  Waiti. 
gr.  8«  m,  163  S.  M.  2.  «5f  Ree: 
ThLZ  13,  501-8  (Harnack);  AZig 
Beil.  Nr.  148  (V.  v.  S  trau  es  u. 
Torney).  [76 

Wolff,  P.,  Di»'  Entwiol^lg.  d.  einen 
cbrisU.  Kirche  durch  Atbanaeias^ 
Angnttiii,  Lnthar;  e.  kir«heng.  u. 
dogmeng.  Stad.  Berl.,  Wiegandt  & 
Schotte,  gr.  8».  III,  248  8.  M.  3.  [77 

#8tudieii,  JÜrchengeschtK,  e.  Kr. 
1129.  Am.:  HJb  10,  109-16  (Dit- 
trich);  BZ  62,  96-8  (Adf.  Har- 
naok).  [78 

Hübier,  B«rfib.,  Kirch!.  ftechtsuD.; 
Graadr.  m.  aatgew.  BelagatelMn. 
Berl..  Pnttkamnier  &  M.  VIII.  74  S. 
gr.  M.  2.  #Rcc.:  ThLZ  13,  626 
(K.  Köhler);  Krit.  Vjschr.  f.  Ge- 
eetzg.  N.  F.  12,  829  f.  (Zorn).  [79 

Zorn,  Phll.,  I.ehrb.  d.  Kirchenrechta 
[Handbibl.  d.  olT.  Recht."«,  hrsg.  v.  A. 
V,  Kirchenheim  III].  Stuttg.,  Euke. 
8«.  XVII  m  8.  M.  9.  #Rce.:  DLZ 
10,  352-4  (Loening").  [80 

Hergenröther,  Phll.,  Lehrb.  d.  kath. 
Kirchenrechta.  Freib.,  Herder.  8°. 
XVI,  552  8.  #  Ree:  Th(^Schr  71, 
143-9  fMartens);  StMBCO  9,  718 
bis  720  (Vydochil).  [81 

Salvloll,  Glu8. ,  Llmmunita  e  le 
giQStisie  delle  chiese  in  Ilaila.  (Atti 
e  mem.  d.  dep.  di  »tor.  patr.  5,  29 
bis  132).  [82 

Haganbaofc,  K.  R.,  Lehrb.  d.  Doe 
meng;  6.  Anfl.  v.  Karl  Benrath. 
Lpz..  Hiriel.  gr.  8«.  XXIII,  7l;i  S. 
M.  10.  itKec.:  ThLZ  14,  231  1.  (A. 
Harnack);ThLB1128-80 (Seeberg): 
DLZ  10,  873  f.  (N.  Bonwetsch).  [83 

AblsMbrlefe,  Vier,  initg.  v.  G.  Ter- 
welp.  (Progr.  Andernach:  Beitr.  z. 
G.d.  Stadt  A.)  #1268.  1271.  1458. 
I52C  [84 

•K-Köatlin,  H.  A.,  G.  d.  c-hristl. 
Gottesdienstes.  Freib. ,  Mohr,  1887. 
Ree. :  Th8tK  62, 601  ■  1 1  ( P.  K 1  e  I  n  e  r  t) ; 
Z.  f.  prakt  Xbeol.  XI,  2  (Batser- 


manu):  HZ  62,  98  f.  (F.  Katten- 
bnseh).  [S5 

Anatecta  hymnica  medii  aeri :  h^F^^ 
V.  G.  M.  Dreves.  Leipz.,  Fucs.  gr. 
S^.  a)  II :  Hymnarius  Moissiacensis  ;  d. 
Hvmnar  d.  Abtei  Bloi>-sHC  i.  10.  Jh. 
174  S.  M.  5.  b)  lU:  Ck>nr.  Gemni- 
ceDfiis  j  Konr.  v.  Humburg  u.  s.  Nach- 
ahmer, Alb.  Prag  Q.  Ülr.  Weaao> 
brunn.  Reimgebete  und  Leselieder. 
200  8.  M.  6.  c)IV:  Liturg.  Hymnen 
d.  MA.;  aus  ha.  Breviarien,  Antipho- 
nalien n.  ProeeMionalien  hrsg.  270  8. 
M.  8.  ^  Ree.  V.  II :  Lit  Haadw. 
1888,  402  f.  (Baumker).  [86 

«3f  Hymnea,  Latein,  d.  MA;  hrsg.  v. 

F.  W.  E.  Roth.  Ree:  I.it.  Handw. 
1888,  431-3  (Bäamker)^  Ans.  f.  dt. 
Alth.  140-2  (Dreves).  [87 

<K>  BraMbaeb,  Wllb.,  Psalterinm;  W 
bliogr.  Vers.  üb.  d.  liturg.  Bücher 

d.  Christi.  Abendl.  (S»n)nilg.  bibl.» 
wisa.  Arb.  Hrsg.  v.  Dziaizku  I.)  Ree: 
R.  delle  bibl.  1,  30.  [88 

Hoeynck,  F.  A.,  G.  d.  kirchl.  I  i 
turgie  d.  Bisthuma  Augsburg;  m. 
Beill. :  Hon.  liturg.  Augustanae.  Augs» 
bürg,  Huttier.  gr.  8".  VIII,  438  S. 
M.  5,50.  -Jf  Rec.:lii.Hdw.  28,  279-81 
(Thalhof  er).  [89 

Falk,  Uarienrerehmng  au  Mittel- 
rhein  bis  a.  J.  1000.  (EMhoUklP- 
42ti  tJ^  [90 

Danifie,  H.,  Zur  G.  des  Cultea  Ur- 
ban's  V.  (A.  f.  Lit  Q.  Kireheng.  4, 
349-52.)  4f  Abdr.  IntereM.  neuen 
Materials.  [91 

Catalogot  codd.  bagiographicornm 
bibl.  reg.  BruxellenBis,  et  bibl.  civit. 
Camotensis.  (Anal.  Boll.  7,  289-557 
u.  8,  86-128.)  [92 

TahMO,  S.,  Origini  de)  Criat  (e. 
Nr.  1131).  IlL  (Stadl  e  doe.IX,  389 
bis  416.)  [93 

Lucius,  Grujui  u.  G.  d.  Pnester- 
thums.  (Kath.  Schweiserbll.  1888,  8 
bi?  b«;  nr  n.}:  177-^^).  '94 

Kobler, Andr.,  Kathul.  Leben  i.  .MA.; 

e.  Anas.  a.  Kenelm  Henry  Digby's 
„Mores  Catholici :  or  Ages  of  Faith". 
III.  (8.-9.  Ruch.)  Innsbr.,  Vereins- 
Buchhdi.  gr.  8^  VIU,  364  S.  M.5,60. 
#Ree.:  StMBCX)  9,  701-4  (Jane^ 
schek);  Lit.  Rs.  Nr.  I  (Rat aInger); 
Oe?t.  CBl.  1^-*«  Nr.  22  f.  [95 

Döllinger,  Ign.  v.,  u.  Fr.  Heinr.  Reutch, 

G.  der  Moralatreitfgkeiten  in  der  röm.* 
kalb.  Kirche  seit  d.  16w  Jh.,  m.  Bei- 


Digitizca  by  Cj«.jv.' vi'^ 


IV,  8.  Kirche 


and  Religion. 


281 


Iraffen  zur  G.  a.  Charakt.  d.  Jesuiten- 
Ordens.  2  Bde.  Nördlingen,  Beck, 
gr.  8».  VUI,  687  u.  XI.  398  S.  M.  22. 
^Rec:  ZGP971«!  flentsch,  Bei- 
träge z.  G.  d.  Jesuiten  DLZ  10,  3  f. 
(Funk);  6ULU,  113  f.  (Jentteh); 
Theol.  Monthly  1888,  march.  (Ar- 
thur);  HZ  62, 128  f.;  ThLBl  169-71; 
ThLZ  14,  334-8  (K.  Müller);  Oest. 
Llt  CBl  Nr.  8  (Schindler).  fS59« 

Chiappetli ,  Alest.,  Le  Idee  mille- 
narie  dei  Cristiani  nel  loro  srolgi- 
mento  stör.  Napoli.,  Univ.  -^Rec: 
L  L  niversitä,  II  Nr.  17  f.;  R.  stor. 
It.  6,  74-8  (E.  Callcgari).  [97 

Werner,  K.,  G.  d.  kath.  Theologie 
teil  d.  Trient  Concil.  ^  Anfl.  (G. 
d.  Wissensch,  i.  Dtld.  VI.)  München, 
Oldenbourg.  gr.  8^  656  S.  M.  8,40. 
*  Ree:  DLZ  10,  1041  f.  (Funk); 
ThLZ  U,  372  f.  (K.  MOUer).  [98 

HSntg,  W.,  D.  gesch.  Entwickig. 
d.  röm.-kath.  KirchenbegriflTs.  Vortr. 
Karlsr.,  Reiff.  8^  46S.  IL  0,50.  Ree. : 
Prot.  K-Ztg  1888,  106^91.  (3599 

Crietoforl,  Fr.,  Storla  dei  cardinali, 
sec.  5-  1888.  I.  Roma,  Up.  de  yrop. 
fide.  8^  LXII,  506  p.  (aüOO 

W«ker,  D.  knth.  Kirche  hn  KnrAttb. 
Hannover  im  MA.  n.  d.  Zeit  der  sog. 
Ref.  (Katholik  1888,  470  ff.)  [3601 

Röhricht,  Relsh.,  Dt.  PUgerreisen 

nach  dem  hh  Lende.  Oothe,  Perthee. 

8".  X,  352  8.   M.  6.    ^Kec:  GGA 

1889,  207  f.;  CBl  573  f.;  DLZ  10, 

914  f.  (Winkelmann);  Liter.  Rs. 

r.  d.  kath.  Dtld.  Nr.  5;  A.  stor.  It 

5.  Ser.  2,  105  f.  (DesimoniV,  BECh 

50,  128  (J.  DelaviUe  Le  Roulx); 

Dt,  Herold  20, 81  (R.  v.  D i  e s b ac  h).  [2 

Zur  allgem.  Reli(?ions-  u.  Kirchen  G.  vgl. 
1903;  4;  14  SJOOS.  iloi.  »391.  HU.  27S4.  >87t. 
KW).  m«j  »902;  2:s;  iGh.  Vm;  Sl  f.  4IM. 
—  KatJiol.  Kirdiu,  allgem. :  19<U;  7-U;  i^; 
88;  41;  49;  50:  «0;  61;  67;  68;  95-2008;  41; 
5**.:  77  :  8t;;  t>H  ;  21M-.V.>.  230«;  28;  87;  88; 
65-75.  245S.  2501;  12.  2637;  a«;  64;  5*.  8760; 
«1;  ei-7l.  3801;  8;  4;  84;  60;  61;  71;  84;  85; 
94.  29o« ;  18 ;  52-«S;  73,  8m6-47 : 79 :  97-99.  8159 ; 
«5.  83  >4.  *420:  36.  31»<iO;  20;  <3a;  26d;  m; 
87;  4:»:  .'>:i  f.;  y>  4016;  30;  ;i7  p.  r: 
59a;  Ii;  gi ;  1;  «ob«';  g:h;  61a;  6ä ;  T7a; 
78.  410»iJ*i  10;  17;  19;  3JJd;  51 ;  61 ;  ;  VSd; 
M.inte;  (l:49d:69;  71.  4804;  l«;  INC  -  88; 
t»;  4»:  «4.  —  Biofrrsphien  von  Heiligen 
BiseMmi  ete.  1934;  85;  41;  48;  58-57;  71; 
«7:9«  Wl«;  24;  25;  88;  89;  6«;  72-75;  96. 
8111  :  22;  28;  9«;  55;  58;  65;  66.  8484.  8654; 
I     :  1 :  :     i ;  81;  M.M.  »It; »;  H.  SMt. 

417tia.  4319  k. 

Wahmind,  L.,  D.  Auschlietrangs- 
reehtd.  kath.  Staaten  Oeslerr.,Frankr. 


and  Spanien  bei  den  Papstwahlen. 
Wien,  Holder.  8°.  VI,  829  8.  M.  7. 
*Rec.:  R.  alor.  It.  5,  761-65  (Ci- 
ponaV,HJbl0.  222  f.  (Riedmttller); 
AKKR  300  5  (Lingen).  fs 

Wagner,  J.,  Le  droit  tenporel  dn 
pape  et  le  droit  moderne.  (R.  cath. 
d'AlBQce.  1888,  471  81  etc.;  665  fF.)  [4 

Zur  G.  d.  Papttthiuns:  1844-46.  19<>5-20<>ü; 
16;  26;  42-4«;  49;  50;  37;  62;  63;  76;  93; 
94;  98;  99.  811«;  88;  48;  SA;  58;  Ö0-6i;  91. 
8898.  878«;  87;  .01  ;  59;  62;  «3;  94-8*00;  17; 
84;  M«;«»;  51;  58  :  54;  89;  99. 1914;  67;  68; 

»i.  »70.  ttis.  tmm,  oie. 


Studien  a.  MittUb.  ani  d.  Bened.- 
a.  Ci8teTe.-Orden.  (e.  Mr.  1141.)  IX,  4. 

S.  553-738.  Jahrg. :  M.  7.  a)  S.  553-72. 
Schmidt  (s.  Nr.  1141  h.)  Schi. 
-  b)  S.  573  88.  J.  G.  Mayer  (s. 
ebd.  e.)  Schi.  —  c)  S.  597-617.  Grat- 
hof  (8.  Nr.  243.)  Sehl,  [bis  \r,^9].  — 
d)  S.  628  49.  Heigl,  D.  welti.  Ob- 
laten d.  M.  Benedict  —  [6 

SokrSer,  Arnold,  D.  Winteney- Ver- 
sion d.  Regula  8.  Benedict! ;  lat.  a. 
engl.  Halle,  Niemeyer,  gr.  8*.  XXVIH, 
176  8.  M.  5.  #Ree.:  LBl  f.  oenn. 
u.  rom.  PhlloL  10,  98-5  (Holt- 
hausen). [7 

(Meyer,  6abr.),  Per  In  stor.  dei 
coli,  dei  Benedettini  di  Bellinzona. 
(Boll.  ?tnr.  d.  Svizz.  it.  10,  28  [8 

Charters  and  records  aroong  the 
archives  of  the  anc.  abbev  of  Cluni, 
1077  to  1534:  ed.  by  G.  F.'Duckett 
2  vol.  8^  502  p.  Nur  f.  Subacr. 
36  M.  #Rec:  RQU  45,  268  C^. 
Ifateon).  [9 

Annales  ord.  carthua.  etc.  (vgl.  Nr. 
1142).  Vol.  III  u.  IV:  1184-1308. 
564  u.  576  p.   »  25  Fr.  [10 

Paptttrhmden  d.  ehem.  Hinoriten- 
A.  zu  Köln.  1223-1390;  mitg.  v.Leon. 
Korth.  (Mitthh.a.d.8tadt-A. V.Köln. 
16,  1-38).  [11 

#  filateberier,  NM.,  Chnmiea 
(Anal.  Francisc.  II).  Ree:  HJb  10, 
376-83  (  Konr.  .Eubel).  [12 

Danzas ,  A.,  Etudes  sur  les  temps 
pritnitifs  de  Vordre  de  8t.  Doml- 
niiiue.  2r  s/r  :  St.  Raymond  de  Penna- 
fort  et  fion  i:poque.  I.  Paris,  Lecene 
et  Ondin.  8*.  507  p.  Fr.  7.  [18 

Conetant,  Vie  de  St.  Raymond  de 
Pennafort.  gen.  df  I  ftrclre  de  St.  Do- 
minique. Paris,  Gaume.  12'.  83  p.  114 

^Berttuehy  Ernst  v.,  Geiatl.  Qe- 
noet.  n.  Ritterorden,  t.  Nr.  1144. 


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282  BibUogrsphie  Nr.  3615—3655. 


Ree. :  Lit.  Hand w.  1888. 1 78 1 .  (Grube); 
Laacher Slimmea  1888,8.302  f.  CKie- 
mölUr);  Lit  Bs.  1888, 185  f.  (8615 

Cartulaire  des  koapitaliers  (ordre 
de  St.-Jean  de  Jims.)  du  Velay,  publ. 
p.  A  u  g.  C  b  a  s  8  a  i  n  g.  Paris,  Picard. 
8*.  Unrn,  270  p.  #  Rae.:  BECh  49, 
674-6  (A.  Bruel).  [16 

Salles,  Felix  de.  Annales  de  Tordre 
de  Malte  ou  des  hospitaliers  de  St.- 
Jean-de^J&riu.  Wien,  6t.  Korbertna. 
gr.  8«.  XVI,  496  S.   M.  14.  [17 

Delaville  Le  Routx,  Les  sceaux  des 
archivea  de  Tordre  de  8aint-Jean  de 
J4nii.  k  Malte.  (M^m.  de  la  soc  des 
antiq.  de  Rranoe.  5e  a^r.  VIL)  [18 

Delaville  le  Roulx,  J.,  Lea  anciens 
Teutoiii(jues  et  l'ordre  de  Saint-Jean 
de  Jerus.  (Sep.  a.  CR  4e  ser.  XVI.) 
Paria,  impr.  nat  8^  12  p.  [19 

Jacobs,  Ed.,  Die  Deutschordeoa- 
comture  Joach.  v.  Hopkorff,  Balthas. 
T.  Eimbeck  u.  Arnd  v.  Sandow.  (Z. 
d.  Han-V.  41,  890-405.)  [20 

ZurG.  d.  Oi-den:  1785.  so««;  67;  !>n.  210»; 
10.  iUi>  \  77.  »«98  b.  gSOS ;  19;  a»;  «9; 
(53-8.'>.  3n:>n  :»;nc;  7-.;  76.  S966d;  77. 

4ü<>a;  15;  40«;  60d;  61  e;  90:  M:  iloSn; 
16c;  f;  Ma;  »1;  «t;  67;«;  m;Ma;»7: 
09.  mo;  S&e;  42;  74c;  Hl. 


^Lea,  H.  C. ,  L  mquismun  a.  Nr. 
1147.  Ree:  Ath.  3172;  Ann.  d«  Üb- 

liogr.  theol.  1888,  Mai  (Ed.  Montet); 
A.  Veneto  35,  438-42  (E.  Comba); 
Worth  Amer.  R.  1888,  march;  Luth. 
Church  R.  1888,  apr.;  ThLZ  18,  5G4  f. 
(Rc lisch);  M.-Age  2,  28  U',  HZ  62, 
116-21  (W.  Beruhardi).  [21 
•if  MaRiifor,  Cb.,  J^tudes  sur  quel- 
ques mss.  dea  bibl.  d'Italie  conc. 
rinquis.  et  les  croy.  li^T^t.  etc.  Ree: 
BECh  50,  101-4  (Jul.  Havel).  [22 

Ouverger,  Arth.,  ricquisition  en 
Belgique.  Verrlora,  Oilon.   <|f  Ree: 

HZ  ()1,  550.  [23 

Corpus  docimientoruni  irKiuisitinnis 
haeret.  pravitatis  Keerland.j  uitg. 
doorPanl  Fredericq.  1: 1025-1520. 
Gent  Vtivl  trke  u.  s'Gravenh.,  Nij- 
hoff.  8^  XXXIX,  G40  S.  Fr.  15. 
#Rec.:  Protest.  Kirch.-Ztg  209  f.; 
ThLZ  14,  144  f.  (Reusch);  Ac.  283 
(ü.  Balzani);  M.-Age  2,  77  f.;  Bull, 
de  Pac.  des  sc.  etc.  de  Belg.  17,  221  f. 
(Em.deLaTe]eye);  GBl  1033;  RQH 
40,  808  f.  (Lahaye).  [84 


Comba,  Em.,  Hist.  of  the  Waldenses 
of  Italy,  from  their  origin  to  the 
reform.  transl.  by  Teof.  E.  Comba. 
Lond.,Tru8love  and  Shirley.8*.  358  p. 
7  sh.  6  d.  i(>Rec.  d.  Jranz.  Orig.- 
Ausg.  (18f=<7):RH86,412-17(Berger): 
AZtgBeil.  f      f.  (Schelcher).  125 

Haupt,  Herrn.,  Waldenserth.  u.  In- 
quisition i.  sädöfltl.  Dtld.  bis  z..  Miut: 
d.  14.  Jh.   (DZG  1,  285-330.)  [96 

Gulliaume,  La  doctrin*  -^p?  Vaudois 
au  14e  sidcle  d'apräs  uu  doc.  ined. 
(Bull,  de  la  soc.  d'^t.  des  Haates- 
Alpes.  1888,  Jnill.  fT.)  [27 

Vinayi  AlaSS.,  TlottrinR  dei  Valdesi 
nel  secolo  14.  (Bull,  de  1h  soc.  d'hist. 
vaodoise;  1688,  aoftt)  [28 

Mollnler,  Charles,  Les  Passagiens. 
(M6m.  d.  l'ac.  des  sc.  etc.  de  Tou- 
louse X.)  *Rec,:  RH  39,  221  f.  [29 

Inquisition,  Kotzt-r  vtc  :  äooT.  SMS ; 51-6* ; 
63.  SSO»;  U'U,  S0«S-Ö1.  im. 


DiHan,  Herrn.,  Beitrr.  zur  G.  d. 

rvang.  Kirche  in  Kussland.  II.  ürk.- 
bucU.  Gotha,  Perthea.  gr.  Ö''.  XV^ 
429  S.  H.  7.  <K>Rm.:  ThLS^  14,  238  t 
(A.  Harnack).  [30 

•df- Friedberg ,  E.,  Verf.recht  d,  ev. 
Landeskirchen,  s.  ^'r.  1156.  Ree: 
Krit.  Vjschr.  f.  Gesetxg.  etc.  12,  397 
bis  410  (Ph.  Zorn);  ThLZ  13,  647 
bis  im  (K.  Köhler);  A.  f.  öff.  RecUl 
4,  1G9-75  (R.  Sohui).  [81 

Baumairtel,  Friedr.  H.,  Die  kirchl. 
Zustände  Bautzens  i.  10.  u.  17.  Jh. 
(Progr.,  auch  als  Rost.  Diss.)  Bautzeix^ 
Monse.  8*.  64  8.  «K-  Auf  areblT.  Sta- 
dien beruhend.  [32 

Lobe,  J.,  u.  E.  L8be,  G.  der  Kirchen 
u.  Schulen  d.  Hrzgth.  Sachsen  Alten- 
borg.  22—24.  Lfg.  (3.  Bd.  S.  49-192.) 
AltLiiburn,  Bonde.  Lex.-8^  a  M.  1.  [33 

Tümpel,  W.,  G.  d.  evang.  Kirchen- 

gesangs  i.  Hzth.  Gotha.  I;  G.  d.  goth. 
esangbuchs.   Gotha,  SchlAsatnann, 
gr.       VI   121  S     M.  2.  [34  • 

Koldewey,  Frdr.,  Beitrr.  z.  Kirchen- 
u.  Schulg.  d.  Hzgth.  Braunschw. 
Wolfenbüttel,  Zwissler. 8».  VIU,  231  a 
M.3.  -Sf  K.  c  :  ThLBl  1888,  362  (ßo s- 
aert);  ThLZ  14,  284  (W.  Borne- 
in ann);  CBl  809;  DLZ  10,  500  f. 
(P.  Zimmernaann);  Pädag.  A.  31, 
219.  Vgl.  Nr.  2292  u.  3684.  [35 
Keidel,  D.  Pietismaa  i.  d.  Ulm. 
Kirche.  (Bll.  f.  wUrtl.  Klreheng. 
IV.)  [36 


i^iy  u^L^  Ly  Google 


IV,  8—4.  Kirche;  Bildung,  litentnr  o.  KmiBt. 


283 


Reformation  u.  evangl.  Kirche;  1911.  sana 
bis  2ill ;  15-58 ;  63-07  ;  6i>-73 ;  lü-al :  ;  89 ; 
M-M;  9^96.  2301;  5-»;  12-16;  18-21;  27;  91. 
MIT;  91:  74;  89.  S669.  2656;  63 ;  98  f. ;  k ;  99c. 

800»;  9;lA;  l7;M-38:a:  44:4«;  «7;  5l;S8 
Ma  00;  67 ;  70>1S;  74;  n.  niO;  M;  SO; 
87;  39;  40;  47;  49;  Ol;  OS.  SS18;  19;  48:59. 
0408;  14.  3945  :  70  ;  80.  4000a;  86;  371 ;  61  D-d; 
4m;  M.  4tt7  f;  64;  M. 


4»  Büduiigt  Literatur  und 
Kunst, 

Unh'erait&tenn.  Akademien  (in  Dtld.,  Italien, 
Frankreich)  3037-73 ;  andere  Schalen  3674-95 ; 
Bibliotluken  ii.iLroliivoa«86-S70X ;  Bttobdniflk 
IL  Bnohhuidol  8708>lo;  O.  d.  WisBenschaften 
S7lM3a ;  LiteratnrO.  87>4-47;  Kmit'O.  (All- 
sem., territ.  Bau-  a.  Konetdenkmiler,  AntSr 
Gwtar  n.  Sculptor,  Malerei,  Kleiaknuti 
Musik.  Theater)  374«-3826, 

Urkunden  zur  G.  d.  ma.  Universi- 
täten, hrsg.  V.  Denifle.  fBologna^ 
Avignon.,  Gray,  Lerida.]  (A.  f.  Lit. 
u.  Kircheng.  (i.  MA.  4, 239-262.)  [3637 

Matrikel  d.  Univ.  Heidelberg  v.  1386 
bis  1662;  beurb.  n.  bng.  Onet. 
Toepke.  UI  (Register),  1.  Heidelb., 
Winter,  gr.  S".  544  S.  M.  18.  [38 

OooumenU  rel.  ä  l'hist.  de  l'univ. 
de.  Lonveia.  1425*1797;  pnbl.  par  E. 
Reusens.  (Analectes  p.  s.  ä  l'hist. 
eccl.  de  la  Belg.  2.  o^r.     1-256.)  £39 

OMMfi  J.,  Oatologiif  stndioooram 
echolae  Marpurgensis.  IV:  1C05-28. 
Marburg,  Elwert.  4".  204 S.  M.  7,50.  [40 

Uoivereitäte-Matrikeln,  Aeltere.  I. 
UniT.  FfMkf.  a.  O.  (s.  Nr.  1157). 
II:  1649-1811.  (Pnbl.  a.  d.  pr.  StaaU- 
arch.36.)  VIII,  8ÜU  S.  M.  20.  «Jf-Rec: 
DLZ  10,  381  f.  (Kaufmann).  [41 

#Kau^ann,  G.  d.  dt.  Universi- 
täten. I,  8.  Nr.  1163.  Ree:  MHL  17, 
36-42  (Plischke);  A.  stor.  Ital.  II, 
439-81  (A.  del  Teeehio);  ThLZ 
24,  58R-91  (F.  Nitzsch);  Grenzb. 
1888  Nr.  40;  HJb  10,  72-98;  349-61; 
361-75  (Denifle;  Erwiderg.  Kauf- 
roann's  auf  D.'s  Ree.  n.  Entgegng. 
D.'s.);  HZ  61,  49.^  f.  (Hart  fei  der); 
Z.  f.  öoterr.  Gjrmn.  40  ,  248-53  (A. 
Gold  mann).  [42 

Kauftoiann,  6.,  Die  Universitätspri- 
%ilegien  d.  Kaioer.  (DZO  1,  118  bis 
ley  [43 

RMtelbHber,  P.,  Heidelberg  et  Stras- 
bourg; recherches  biogr.  et  litter. 
aar  leo  ^tudiants  alsac.  immatr.  ä 
YvaAr.  de  Heid.,  1386-1662.  Pari«, 
Leroux.  gr.  141  8.  *Rec.:  RC 
27,  151;  Jonn.  des  sst.  187  f.  [44 


Pfister,  E. ,  Die  finanz.  Verhh.  d. 
Univ.  Freiburg  v.  d.  Z.  ihrer  Gründg. 
bis  2.  M.  d.  19.  Jh.  Freiburg,  Mohr, 
gr.  8»  XII,  196  S.  M.  4.  -X-Nach 
archiv.  Material.  —  Ree:  CBl  742 
Ms  744.  [45 

Scherman,  Jesuiten-Univ.  zu  Posen, 
(s.  Nr.  1171).  Beilagen.  (ZHG Posen 
4,  123-159  u.  i.  Festschr.  z.  GVsmlg 
d.  dt.  G.- Vereine.)  [46 

Frequenz,  Die,  d.  dt.  Universitäten 
v.  1831/32-1887/88.  (Jbb.  f.  Nat.-Oek. 
n.  Stat  18,  106-9.)  [47 


Monumenti,  I,  della  univ.  di  Fh- 
dova  (1222-1318)  racc.  da  A.  Gloria 
e  difesi  oontro  il  p.  Denifle.  Padoya, 
Giammartini.  8".  35  p.  [48 

•jf  Acta  nationis  Germ.  univ.  Bö- 
nen., 8.  Nr.  1160.  Ree.:  A.  stor. 
Ital.  Ser.  V.  T.  2,  423  f.  (A.  del 
Vecchio);  MHL  17,  43-6  (Liebe); 
N.  H.  bist  de  droit  fraof.  12,  484 
bis  488  (Ponrnier);  OOA  275-88 
(Luschin  v.  Ebeiigreuth);  Lit. 
Handw.l888,242-6(Belle8heim).[48 

Del  Vecchio,  A.,  Rassegna  di  opere 
storiche  e  otor.-giur.  pubbl.  per  l'ot- 
tavo  centenario  dello  Studio  Bolog- 
neoe,  etc.  (A.  stor.  It.  2, 394*542.)  [50 

•If  DsnMe,  Nelar.,  Statuten  d.  Jo- 
risten  Univ.  Bologna  v.  J.  1317-47, 
etc.  (A.  f.  Lit.  u.  Kirchen-G.  d.  MA.  3.) 
Ree:  A.  stor.  2,  421  f.  (Del  Vec- 
chio). [51 

Rotuli,  I,  dei  lettori  legisti  e  ar- 
tisti  dello  stud.  bol^p.  dal  1384  al 
1799.  I.,  pabbl.  da  umb.  DallarL 
Bd.,  Merlani.  1888. 4°.  XXVIII,  216  p. 
^  Ree:  A.  stor.  2,  427  £.  (Del 
Vecchio).  [52 

Itarlirttl,  lllov.,  Memorie  e  docn- 
menti  per  la  storia  della  univ.  di 
Parma  nel  m.  evo.  1.  (vgl.  Nr.  1162). 
Parma,  Battei.  4**.  CXVIII,  115  p. 
^Rec:  Rassegna  emiliana  di  storia 
etc.  I.  1888,  Ott.  (F.  Foä);  A.  stor. 
2,  438  f.  (Del  Vecchio).  [53 

AMrliaohlonia  epietolae  mntuae 
Bononia  et  Basilea  datae.  (Festschr. 
d.  Univ.  Basel.)  Basel ,  Univ.-BibL 
gr.  4'.  VI,  54  S.  M.  I,*j0.  ^Rec: 
A.  stor.  2,  43:3-5  (Del  Vecchio).  [54 

Fitting,  Herrn.,  D.  Anfänge  d,  Reehts- 
Bchule  zu  Hologna.  Berl.  &  Leipz.,  J. 
Gnttentag.  1888.  129  8.  4f  Ree.:  A. 
stor.  Ital.  2,  398-400  (D e  1  V  e c  c  h  i  o) ; 
j  R.  iu  per  ie  sc  gior.  V,  Kr.  3  (C. 


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264  Bibliographie  Nr.  3655-3701. 


Nani):  Krit.  Vjpchr.  f.  Gesi'txgeb.  etc. 
XI,  Hfl.  4  (G.  K  a  u  f  ma  n  n  i.  —  Franz. 
Ü«ber8.  V,  Paul  LeHeur.  Paris,  Rous- 
seau. 8".  -Je-Rec:  Bull,  de  la  Kyisl. 
comp.  20,  288-90  (G  u  t-  r  i  n).  [;.m55 
Cbiappelll,  Lulgl,  Lo  biudio  bolog- 
neM  n«lle  so«  origini  e  nei  aaoi  rap- 
porti  colla  scienzrx  [  re-irnerian«.  Pi- 
fitoia^  Hracali.  li^tiJ^.  1C5  p.  L*.  5. 
•K-R«c:  A.  stor.  2,  400-2  (Del  Vec- 
chio);  R.  smr.  o.  715-720  (Franc. 
Pchupfer);  La  Cultura  IX.  Nr.  9 
bi8  10  (G.  Fusinatoj:  Krit.  Vjschr.  f. 
Ge8«tsg«l>.18.287-90(Hell man n)  [56 

MalafOltyCarMMonografieBtor.sullo 

ftudio  iinlof:np''f*.  Bol.,  Zanichelli 
8*.  V,  4Ü9  y.  ^  Kec:  A,  itor.  2,  427 
{D«l  Vecchio).  [57 

Castul»  fliao.,  Deir  ant.  atnd.  di 
Bologna  e  sua  orig.  Hol..  Regria  tip.., 
S*".  viij.,  315  p.  L.  5.  *  Ree.:  A.  »tor. 
2,         (Del  Vecehio).  [58 

filoria,  Andr.,  Autografo  dlroerio 
e  orig.  d.  univ.  di  Bologna.  Padova, 
Qiammartini,4*.  12p. con  tav.  -^Rec.: 
A.ator.8«416r.(DelVeeehio).  [59 

Rlvler,  A.,  L'univ.  de  Bologne  et 
1a  premiere  renaisB.  jurid.  (NR.  bist, 
du  droit  12,  290-302.)  [60 

Sarll,  Mtorat  et  Mtrom  Fattorinl, 

De  claris  archigymn.  professoribus 
a  <aec.  11  usque  ad  saec.  14  :  it.  ed. 
Oaet*  Albicinias  Foroliviensis.  I^ 

1.  Bob.,  Merlanf.  1888.  8*.  XXXVI, 

I  4f  A.  itor.  2,  421  f.  (Del 
Vecchio).  [61 

Frank,  Lea  rectenrs  flam.  des  univ. 
de  Bologne  et  le  College  Jacobs.  (R. 
de  Belpiqiie  15  juin}  \ß2 

•X*  Schneider,  Alb.,  D.  Zürcher  Fl  lix 
Hemmerll  a.  d.  Univ.  Bologna,  s. 
Nr.  1540.  Ree:  A.  «tor.  2,  432  f. 
(Del  Vecchio!  [63 

üischin  V.  Ebengreoth,  Arn.,  Grab- 
itätten  dt.  Stadenten  io  ItaUen.  I: 
Bologna.  (M}ttb.d.k.k.  Centr.^Comm. 
16.  22  32.1  {CA 

Baggiollnl,  Eurialo,  Lo  studio  gen. 
di  Vercelli  nel  m.  evo.  Vercelli,  Dell' 
Erra.  IR^^  141  p.  *  Ree:  A.  stor. 

2,  451  (Del  Vecchio).  [65 
Rivaita,  Val.,  Dise.  «opra  la  senola 

delle  leggi  rona.  in  Ravenna  etc.  Rav., 
S.  Apollinare.  188?*.  75  p.  •Jf'Rec.: 
A.  stor.  2, 415 1*.  (D  e  1  V  e  c  c  h  i  o).  [66 
Sampolo,  La  r.  ae.  degli  etndi  di 
Palermo^  narraa.  ator,  Palenno,  6ta- 


tulo.  1888.  210.  CXIX  p.  *Rec.:  A. 
stor.  2,  449  (Del  Vecchio);  Bull, 
de  la  16gi8l.  comp.  20,  281-8  (C  a- 
moin  de  Venge).  (67 

Spirgatit,  INax,  Peraonalverz.  d.  Pa- 
riser Univ.  1464  a.  die  darin  auf« 
gef.  Hss.-  u.  Perg-.-Händler.  (Beiliefte 
z.CBl.  f.  Biblw.  1.)  Lpz.^Uarassowitz. 
1888.  8«.  52  6.  M.  2.  [68 

Fournlür,  M.,  La  nation  allem,  k 
l'univerp.  d  Orleans  au  14e  siecle.  Pa- 
ri», Larose  8°.  50  p.  (Sep.  &.  N.  R. 
bi»t.dedfoStft«i9.12,88^1.)  [69 

jourdaln ,  Un  compte  de  la  nat. 
«l  AUera.  de  l  univ.  de  Paris,  au  15« 
siecle.  (Exc.  hiöt.,  363-84.)  [70 

DMMrali«,  A.,  L'irolT.  de  Paria  et 
les  j^puites  (16e  et  17e  sifecles).  Paris., 
Hachettr».  ?^  X.  327  S.  M. 7.50.  -Jf  Ree: 
ThLZ  14,  14ü  f.  CReusch):  RH  40, 
117-9  (L.  Farges);  S^anoe.i  et  tr*» 
vanx  31.  ♦530  2  (Greard);  Le  Li  vre 

10,  179  f.i  KiiH  45,  687  f.  (E.  Al- 
lain).  [71 

Jourdaln,  Cli.,  Hist.  de  Tuniv.  de 
Paris  au  17e  et  au  18e  siecle.  Paris, 
Pirmin-Didot,  Uachette.  2  vol.  8^ 

11,  492;  588  p.  Fr.  16.  #  See.:  Philol. 
Wschr.  9.  317  9  (L.  Geiger);  RQH 
44,  iV.n  f.;  RH  38,  147.  [72 

Maindron,  Ernest,  L  ac.  des  sciences; 
biet,  de  Pae.,  fond.  de  Pinttitat  nat., 
Bonap.  membre  dr  l  inst,  nat.  Paris, 
Alcan.  8".  344  p.  Fr.  12.  *  Bis  1816. 

-  Ree:  RqU  44,  658;  Polvbibl.  27, 

51  f.  (Delaire).  [78 

Zur  6.  d.  Universitäten  etc.:  iTöi.  äiss. 
SS88.  S464.  »576.  31«ö.  3ir20;  67-6«.  3^45.  3436. 
M07O.  «IMO.   

Monumenta  Gerraaniae  paedago- 
gica,  bn^.  v.  KarlKchrbacb.  Berl., 
Hofmann.  gr.  8".  n)  III.  Sigmund 
Gäntber,G.  d.  matheni.  Unterricbts 
1.  Dtld.  bie  1525.  Vi,  410  8.  H.  18. 
')fRec.:Pädagog.A.30.5I  4  fUnger); 
Laacher  Stimmen  34,  516-36  (F.  X 
Rüsch,  Zur  G.  d.  Math.  i.  MA.); 
Z.f.  d.  Gymnw. 22, 46-51  (W.Schra- 
der)  b)  IV.  Jos.  Müller,  Die 
dl.  Katechismen  d  böhm.  Brüder. 
XIV,  468 S.  M.  12.  Ree:  CBl  417  f.; 
Z.  f.  d.  Gvmnw.32. 673-77 (VV.  Sohra- 
der);  DLZ  10,  51-4  (Karl  M  aller); 
Padag.  A.  30,  509  i.;  ThLBl  1888, 
Nr.  35;  Oesterr.  LitCB).  1888,  Nr.  52. 

—  e)  V.  Ratio  Btadioirnm  et  institn« 


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IV)  4.  Bildung,  Literatur  u.  Kunat. 


285 


tiones  schol.  soc.  Jesu  etc.  coli.  a. 
G.  M.  Pachtler  (vgl.  Nr.  1174).  II: 
1586.  1599.  1832.  VII.  .524  S.  M.  15. 
•X-  Ree:  CBl  865 i  Z.  t.  d.  Gymnw. 
22,  669-73  (W.  Selirader);  Z.  f.  d. 
Österr.  Gvmn.  40,  557  ff.  (J.  Rap- 
pold);  Phil.  Wschr.  9,  221-3  (C. 
Nohle).  —  d)  VI.  Schulordnun- 
gen^ Di«  tiebenbttrg.'tlish«.;  hrsg. 
V.  Friedr.  Teutsch.  I:  1543-1748. 
CXXXVIII,  416  S.  M.  15.  *Rec.: 
ThLBl  1888,  362  f.;  HZ  61,  561-3 
(Rosen  m und);  Z.  f.d.  österr.Ojmn. 
40,  557  ff.  (J.  Rsppold);  PIdag.  A. 
80,  568-71.  [3674 
Miier,  Gabr.,  Kloster  und  Selrale. 
(HPBU  103,  809*12.)  [75 
Denifle,  Helnr.,  Zur  Ratio  Studio- 
rura  öoc.  Jesu  a.  1586.  (UJb  10,  70 
f.)  #  Weist  Paclitler  noeli  8  Expl. 
d.  Ratio  nach.  [76 
Fleischmann,  K.,  Das  Bildungsideal 
d.  dt.  Gymnasiums  in  s.  gesch.  Ent- 
wickig. bis  geg.  Mitte  d.  18.  Jh». 
(Progr.J  Hof.       27  S.  [77 
Bomnak,  Goar.,  D.  preasa.  Unter- 
rlehtswes.  als  Sttttslnitttat  In  reebts- 
gesch.  Entwieklg.  (A.  £  öff.  Recht. 
4,  101-46.)  [78 
Stura,  L,  Val.  TroUendorf  u.  d. 
Ut  Sehnte  sn  Goldberg.  (Festschr.) 
Goldberg  i.  Sehl,  Obet  gr.8*.  163  S. 
M.  1,80.  [79 
Heyden,  Hnr.,  Beitrr.  i.  G.  d.  höh. 
Schulwesen  in  d.  OberUnsitl.  (Progr.) 
Zittau.  4".  28  S.  [80 
ProoktOh,  G.  d.  Lyceums  in  Eisen- 
berg. (MV  Eisenberff  Hft.  8).  [81 
Grfllldler,  F.,  Scbloss  Annaburg. 
Festschr.  z.  150j.  Jubelf  d.  Milit.-Kn.- 
Er».  lD8t.  Berlin.  8'.  Vm,  599  S. 
«  Ree.:  NASieheO  10, 168  f.  (Georg 
Müller).  [82 
Strassburger,  E.,  G.  d.  höh.  Schule 
in  Aschersleben.  (Progr.)  Aschers- 
leben, 4«.  67  8.  [88 
Koldewey,  Friedr,  a)  Die  Ritter- 
Ak.  zu  Wollen büttel.  —  bj  Drost  v. 
Roeentteni,  d.  mitnihrop  d.  Weser^ 
kreises.  —  e)  Pidagoginm  ill.  zu 
Gandersheim.  TBeitn-.,  «.  Nr.  3635, 
8.  43-83  i  85-118;  167-228.)  [84 
RlMha,  A.,  D.  üntenieht  in  d.  höh. 
Schulen   Mecklenburgs  im  18.  Jh. 
(Progr.)  Ludwigslust.  4".  24  S.  [85 
Hees,  Georg,  Abriss  d.  G.  d.  k. 
Christianeums  zu  Altona  1838-1888. 
(Festschr.)  Altona,  Reher.  4«.  848.  [86 


Bartels,  Eutsiehung  u.  Dotation  d. 
ostfries.  Landschnlen.  (Jb.  d.  Ges.  f 
bild.  Kanst  ete.  n  Emden.  VIIL  1, 
41-65.)  [87 

8ohr9der,  F.,  Enmenins  Cllvensis. 
(Ann.  d.  hist.  V.  f.  d.  Niederrh.  43, 
138-71.)  •X'  Sagenhafter  Orttoder  d. 
Cleviscben  Schule.  [88 

Kniffiaf ,  Entwieklg.  d,  Seholweeens 
in  Düsseldorf.  (8.  Jb.  det  Düssel- 
dorfer GV.)  [89 

Rothe rt,  G.  d.  städt  Realgym.  zu 
Dü8se]dor^f.  (Festschr.  z.  50j .  Gedenk  f. 
etc.  Düsseid.  1888.  8».  S.  1-119).  [90 

TüoUaa,  lüui,  G.  d.  Gymn.  zu  Neuss. 
Neuss,  Sehwann.  1888.  8*.  212  8. 

Ree. :  ZVG  Berg  24,  135.  [91 

Dinges,  Nelnr.,  G.  d.  Bensheimer 
Gvmn.  nach  d.  Urkk.  dargest.  II. 
(Progr.)  Benshelm.  4*.  8. 1-89.  #  1881 
bis  1886.  [92 

Francke,  Otto,  Regesten  z.  G.  d. 
Gymn.  zu  Weimar.  (Progr.)  Weimar. 
4".  44  S.  -K- 1200-1887.  [93 

KUffner,  Karl,  Beitrr.  z.  G.  d.  Volks- 
schule  i.  Bochstift  Würsbuiy  y.  Joh. 
O.  Ovttenberg  bis  s.  ^e  Ad. 
Fr.'s  V.  Seinsheim.  Würzb.,  Staber. 
8°.  IV,  124  S.  M.  2,50.  «Ree.:  CBl 
693.  194 

FrlMbN«,  NM.,  Entwurf  ein.  Lai- 
bacher Schulordnung  a.  d.  J.  1582; 
hrsg.  V.  Jul.  Wallner.  (Progr.)  Lai- 
bach. 1888.  S\  S.  I  Sb.  [95 

Zur  0.  d.  Schulen  etc. :  1792-97.  t311.  2433; 
M;  SS;  «7.  SÖ61.  S787.  9064;  5&.  SStt;  70-71. 

SMS.  isieh;  S8.  4SSTe.  4111 ;  Iis.  «aoo;  n. 

Briaohl,  A.,  Le  bibltoteehe  d.  Ger- 
mania giud.  da  un  bibliotec.  tedeaco. 
R  delle  bibl.  1,  137.)  «C.  Dti- 
atzko.  [96 

WMNMr,  P.  J.,  Zwei  Bfiehenrens. 
d.  14.  Jhs.  in  d.  Admonter  StifUbibl. 
(CBl  f.  Biblw.  in  Beiheft  4.)  37  S.  [97 

BatllTol,  Pierre,  La  Yaticane  depuis 
Paul  III.  (RQH  45,  177-218.)  [97a 

Gross,  Jul.,  Zur  ält.  G.  der  Kron- 
stadter Gymn.bibl.  (A.f.  siebenb.  Ldk. 
21,591-706.)  [96 

Ermlsoh,  H.,  D.  Neubau  d  k.  sächs. 
Hauptstaats- A.  stt  Dresden.  (Arch.  Z. 
13,  282-93.)  [3699 

Maller,  Ft.  8^  Het  archief  der  Ond- 
bisch.  Klerezij  te  Utrecht.  (Bijdr.  voor 
vad.  gesch.  etc.  4,  209-20.)  [3700 

Elnert,  Vernacblifcssigung  Ar- 
chiven in  Thflrlngea.  (Areh.  Z.  13, 
888-40.)  [3701 


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28G 


Bibliographie  Nr.  a702'-a74^. 


Uber,  Fn.  v.,  D.  Stadterchiv  zu 

Eichstatt.  (Arch.  Z.  13,  311-18.)  [3702 
Zur  <i.  T.  Bibhotliek«!!,  Maseen  «.  Arobi- 
vtn:  im.  fnM7.  wn.  4m.  mnh. 


Nolhao,  P.  de,  Lea  corresp.  d'Alde 
MaBaoft|t.Nr.  1188.  Sep.-Abar.  Rome, 
Klim-kfiieck.  S''.  104  p.  -JfRec:  A. 
Veneto.  ff.  (Vit.  Cian):  HC  27, 

204  f.  (PlessiB);  Giorn.  »tor.  della 
lett.  It.  18,  891-8  (V.  Cfan).  [3 

Yerreyt .  Ch.  C.  V.,  Uct  rpslacht 
Scboeffer  later  SchetTer  €n  öcJieffers 
te  'sHertogenboBch  1541-1796,  in 
betr.  tot  de  bodidrakkanst.  'sGro- 
▼enh.,  Geneal.-her.  arch.  8".  4,  142  S. 
Biet  ill.  en  1  pl.  Fl.  1,75.  £4 

Hemel,  Ofen.,  Zur  O.  d.  Biichdr.- 
kanst  i.  Eteleben.  (Z.  d.  Han>V.  41^ 

[5 

Meerlander,  Buchdr.  n.  Buchhan- 
del in  DüBseld.  (8.  Jb.  daa  B&asel 

dortVr  GV'.')  [6 

Lübeck,  C,  D.  Einführg.  d.  Buch- 
dracks  in  d.  Schweiz.  (Schweizer 
graph.  Mittlign.  Vll,  Nr.  7  ff.)  [7 

Gottrau,  B.,  Ilist.  de  rimprim.  k 
Fribourg.  (N.  etrenaes  frib.  22, 53  ff.)  [8 

WeMner,  F.,  QD.-8tndle  snr  O.  d. 
Typogr.  in  Tirol  bis  z.  Beg.  d.  17. 
Jhs.  (Sep.  a.  Z.  d.  FerdirnrK^pnms). 
Innsb.,  Wagner,  gr.  8'  124  ö.  M.  1,80.  [9 

Stiefvater,  Leop.,  Beitr.  z.  G.  dee 
liuelidrucks  u.  Bachhandels  in  Steier- 
mark. Wien,  Buchhäadler-Corresp. 
8».  58  8.  M.  2.  [10 

Zu  Bu<  Inlnick  und  Jlnchliatidel:  2189-97 
a997*a000.  SOIO-U.  noa  y2i3;  34.  3970b;  Mo. 


StUcU,  Alb.,  Lehrb.  d.  Q,  d.  PbUos. 
2  Bde.  3.  Aufl.  Haina,  Kirchbeiia. 

gr.8rxV,49f;u.XI,4818.Kll.  [11 

Ffsoher,  K.,  G.  d.  nenen  Philos.  II: 
Ltiibuiz.  3.AuÜ.  Münch.,  Bassermann. 
8*.  622  8.  II.  14.  [12 

Lesaona,  M.,  Sroria  d.  ßloHoda  mo- 
rale.  Torino  1888. 8".  15G  p.  M.  2.  [13 

Werner,  G.  d.  kath.  Theol.  s.  Nr.  3598. 

Schmidt, G.  d.  Pädagogik.  4.  Aufl. 
V.  F.  Dittes  o.  K.  Ilannack.  1  IM 
Lfg.  M5.  S.  1*720.  Cbthen.  Öchelller. 
gr.  8«.  k  H.  0,60.  [U 

Patiter,  F.  V.  N.,  A  Inet,  of  edu- 
cation.  cr.8°.Lond.,  Apph-ton. G  ah.  [15 
SchaoUer,  Zur  Ut.-G.  d.  Staaid- 
ete.-Wiee.,  a.  Nr.  1191.  Bee.:  PJbb. 
G:3-  217  9  (Delbrflck);  BULÜ  153  5 
(Sombart).  [16 


Ball,  W.  W.  ft.,  A.  Short  aeeonnt 

of  the  hist.  of  mathematicfi.  Lond., 
Macraillan.  Imp.  12<>.  XXIU,  464  8. 
*  Kec:  CBl  426  f.  [17 
Weleeeiiboni,  N.  flerb.,  Beiinr.  s. 

Kenntn.  d.  Mathera.  d.  MA.  Berlin 
May er& Müller. 6".  V 11, 251.  S.  M.  9.  [18 

Graf,  J.  H.,  G.  d.  Math.  a.  d.  Na- 
turwisB.  in  bern. Landen  i^om  Wieder- 
aufblühen d.  Wiss.  etc.  I :  d.  16.  Jb. 
II:  d.  17.  Jh.  Bern  u.  Basel.  Wywm, 
8«.  VIT,  81 ;  I V,  102  8.  M.  2,20.  *  Ree ; 
AZtg  Beil.  788.  [19 

Recueil  de  voyages  etc.  p.  servir 
ä  l'hiat.  de  la  gt-ogr.  1317e  siecie. 
IX:  leevoy.  deLudovioo  di  Var- 
thcina  etc.,  trad.  de  ritalieii  par 
J.  Balarin  de  Raconis;  publ.  p. 
Ch.  Sehe fer.  Paris,  Leroax.  gr.  8*. 
LXXL  407  p.  (20 

Meyer,  Ernst  v.,  G.  derClu  mi" 
d.  alt.  Zeiten  bis  z.  Qgw.  Lpz.,  Veit, 
gr.  8^  X,  466  8.  H.  9.  -K*  Ree.:  DLZ 
9,  240  f.  {E  Gr.  Und).  [21 

Dupouy .  Edra.,  Li-  M  A  medical. 
Pariä,  AÜt'unllon.  18".  V  iU,  ^72  p. 
Fr.  5.  «  Ree.:  RH  87,  864.  [22 

Puschmann, Th.,  0.  d.  medic  Unterr. 
V,  d.  alt.  Zeiten  bis  z.  Ggw.  Lpa., 
Veit.  8".  Vm,  522  S.  «Jfi-Eec:  AZtg. 
Beil.  Nr.  165.  [» 

Mönz,  J.,  Die  jüd.  Aerzte  i.  MA. 

Berlin,  Drieaner.  1888.  8*.  72  S. 

M.  1.50.  f23a 

Zur  (i  d  Wisseusc halten  a.  d.  allgc«!!. 
Bildung:  1161.  nw.  tit»5.  ?S50;  64.  u&; 
75-79.  2685;  86;  98-8707;  280«;  Hb.  2964-7*. 
S007;  8;S0:tS;  tt;  96.  8101.  S806;IAa;tl; 
64:  67;  7»;  tS.  Um;  SS;  40^;  TS.  SSSS. 
.MMiS»;  74»;  TT.  SftSSe.  4SSSg. 

ZeKeebrHlf.dt.  Alterth.  (s.  Nr.  1192). 

Bd.  32  u.  3:3, 1-2.  IV,  472  S.  u.  S.  1 
bis  256.  Inhalt  v.  Bd.  a)  8  24-46. 
Fei.  Niedner,  VolundariLvipa.  — 
b)  S.  78-97.  OtioPniower,  Die  Ab- 
fassungszeit d.  altdt.  Exodus.  —  c)  S. 
115-23.  Erlanger  Bruchstück  a.  d.  Ev. 
Nicodemi.  —  Vgl.  ferner  Nr.  1856: 
58;  63.  1975;  8§.  2067.  2871.  3731: 
41.  3846.  [24 
ZeltSOhrin  f.  ▼eigl.  Lit-Q.  n.  Be- 
n«isa.-U  (vgl.  Nr.  1198).  I  n.  II,  1-5. 
gr.  8*.  502  8.  n.  1-394.  a)  Bolte. 
s.  Nr.  2960.  —  b)  Knnneke.  ?.  Nr. 
3824.  -  c)  ö.  150-81.  G.  Ellinger 
so  d.  Qd.  d.  FanstbQcbae  t.  1587.  — 
d)  Wolff,  8.  Nr.2482.  ~  e)  Süpfle. 
s. Nr.  3278.  —  f)  Geiger, ».  Nr.  2268. 


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IV,  4.  Bildung;,  Liierainr  a.  Kunst 


287 


—  g)  II,  S.  QU- loa  Frisch,  Die  Mss. 
u.  Autogr.  d.  Berl.  Eibl.  i.  n.  dt.  Lit. 

—  hl  Golter,  s.  Nr.  1869.  —  1)6. 
213-5.  Hugo  Holstein,  Ein  Wim- 
preiing-Codez.  —  k)  Bolte,  t.  Nr. 
3150  a.  [3725 

Vierteljahrsschrift  f.  Literatnrg.,  p. 
Nr.  1194.  I,  3-4  u.  II,  1.  S.  203-544 
n.  MHO.  I:  M.  10.40;  II,  1:  M.  :i.  — 
Inhalt  s.  Nr.  2354.  2480.  3267;  77; 
7ö;  ÖO;  81;  Ö5i  8G.  [26 

fiermulte  wird  später  n«ehgetrftg«n . 

Stern,  Adf.,  Gesch.  d  Weltlit.  {». 
Nr.  1195).  8-11.  (8«bL-)Lrg.  S.5d3-890. 
ä  1  M.  [27 

WMkernaoel,  Wllb.,  G.  d.  dt  Lit 
2.  verra.  Aufl.,  fortg.  v.  E,  Martin. 
II,  2.  Basel,  Schwabe,  gr.  8".  S.  157 
bis  286.  M.  2,40.  [28 

^  Registrum  multor.  auctt.  d.  Hugo 
v.Trimb.jrg  (s.  Nr.  1197).  Sep.  Wien. 
Tempsky.  8°  48  ö.  M.  0,80.  Ree: 
Berl.  ph.  Wschr.  9,  28-80  (Pet- 
echen ig);  Bll.  f.  d.  bair.  Gymnw. 
25,  338  (Schepss).  [29 

Literaturdenkmäler,  Elsäss.,  a.  d. 
14.-17.  .11).;  hrsg.  v.  Martin  u.  Schmidt. 
5:  Parzival  v.  Claus  Wisse  und  Ph. 
Colin  [i3ai-3t>],  lirsg.  v.  K.  Schor- 
bach. Sirasab.,  Trflbner.  8*.  LXX, 
8-0        M.  10,50.  [30 

Heinemann,  0.  v.,  Ans  /.ersohnit- 
u  isen  Wülfenb.  Hss.  (ZDA  32,  Gi) 
bis  12:5.)  (.31 

Zingerle,  Otto,  'Zur  G.  d.  Ambraser 
U8.(Anz.f.  dt.  Alth.  14,291-3.)  [32 

Ztitgeneltter,  Karl,  ZurG.d.grossen 
Heidelb.,  sog.Maneas.  Lieder>Hii.  (WZ 
7,  325-71.)  [33 

Klagegedicht,  Ma.,üb.d.  Missachiuug 
tt.  d.  Verfall  d.  Dichtkunst;  mitg.  v.  J. 
W(  rn   r  (NA  14.  421-^)  [34 

Solmeider,  Friedr.,  D.  Einbom-Le- 
^endein  ihr.  Urspr.  a.ihr.  Ansgestaltg. 

(Ann.  d.  V.  f.  nass.  Althk.  etc.  20, 
31-37;  m.  e.  Taf.  irt  Fürbdr.)  [35 

Rajna,  Plo,  Conlnbuti  alla  storia 
deirepopea  e  del  romanzo  medie- 
vale.  V-Vn.  (Romania  17,  161-85; 
355-65.  18,  69  ü.)  .  [36 

Manitius,  Beitrr.  z.6.  röm.  Prosaiker 
im  MA.  (Philologus  N.  F.  1,  3.)  [37 

Analecta  noviss.  spicilegii  Soles- 
mensis,  2.  contin.  T..  II.  Tuscolana. 
Paris.  Roger  etChemowila.4*.XLVU, 
517  8.  M.  12.  vf  Kreiuzogspredigten 
u.  Scliuldisputationen.  [38 

HUdebrand,  Didaktik  a.  d.  Z.  d. 


Kreuzzüge.  Hft.  4.  (Di.  Nat.-Lit.  445.) 
Stuitg.,  Spemann.  M.  0,50.  [39 

Wlrth,  L,  D.  Osler  n.  Fassions- 
spiele  bis  z.  16.  Jb.;  Beitrr.  z.  G.  d. 
dt  Diamas.  Halle,  Niemeyer.  gr.  8*. 
Vm,  351  S.  M.  10.  [40 

Bolte,  J.,  Kleinr  T^i'itrr.  z.  G.  d. 
Dramas.  (ZDA  32.  i-24.)  [41 

Criiger,  Joh.,  Zur  Strassb.  Sclnil- 
komödie.  [Aus  Kr.  4210J.  Strassb. 
1888.  %\  50  6.  Ree;  Z.  f.  dt. 
Philol.  2t  882  f.  (H.  Holstein).  [42 

Erdmann,  Gott.  Adf.,  Die  Luther- 
fest^piele;  gesch  Entwickig.  etc.  Wit- 
tenberg, Herrose.  gr.  8^  Vil,  161  S. 
M.  2,40.  [48 

Jonckbloet,  W.  6.  A.,  Gesclnedrnis 
der  nederl.  Letterkunde  in  de  Meddel- 
eenwen.  1  dee).  Vierde  drok,  hmtlea 
door  C.  Honigh.  Groningen,  Wol- 
ters. 1888.  8».  X,  464  p.  [44 

Bächtold,  Jak.,  G.  d.  dt.  Literat 
in  d.  Schweis.  Lfg.  1-5.  Fraaenfeld, 
Hiibcr.  gr.  R".  S.  1-400  n.  Anm.  S.  1 
bis  120.  a  M.  1,60.  ^  Ree:  AZtg 
Beil.  Nr.  138.  [46 

Steinhausen,  Geo.,  G.  d.  dt.  Briefes; 
2.  Cnlttirg.  d.  dt.  Volkes.  I.  Berlin, 
Gärtner,  gr.  8°.  VII,  190  Ö.  M.  4,50.  [46 

minitlli,  G.,  üeber  d.  neuere  dt 
Sprache.  (Dt.  Rs.  15,  36-47.)  [47 

Zur  Lit-0.:  1867;  6S.  U»Uj  15;  s«;  40; 
48;  75.  SOIS;  23;  ST'SS.  tl68>7S.  ttl3;  19; 
SS.  SSM;  53.  S455;  «1 ;  66;  80-85.  8500  ;  43-45; 
47.  1M85  G».  2779.  mt;  70-85.  8930;  64;  66. 

8ni  l-l«i;  Ti  \  24;  7a;  .H7 ;  96-9«.  3102-8;  15; 
4-J;50a;  'y'i.  ;4iOO;  j;.-, ;  4n;  4«;  49;  78-90. 
sn.'i-.vt  a58t;  -.V.Wk  70b;  ><4b;c.  4235c;  7Ha. 
4308.  —  Sagen,  Sprichwörter.  Namen  etc.  a. 
in  IV,  6.   

Repertorium  f.  Kunstw.;  red.  von 
Hub.  Janitschek.  211,1  u.  2.  Bert 
u.  Stuttg.,  Spcrnjinn.  Wien,  Gerold. 
8®.  S.  1-234;  I-XXX.  Jährl.  4  Hfte. 
M.  16.  a)S.  1-18;  115-139.  Rudolf 
Rabn,  D.  Malereien  a.  d.  Renaiss. 
ZA.  i,  '!  ital.  Schweiz.  —  b)  19-38, 
Max  Lehrs,  D.dt.n.niederl.  Kupfer- 
stich d.  15.  Jbs.  in  d.  kldner.  Baramlgn. 
—  c)  S.  47-9,  V.  A.,  Ein  paar  Worte 
üb.  Gelnhausen.  —  d)  S.  159-70. 
Carl  Meyer,  D.  griech.  Mythus  in 
d.  Kunstwerken  d.  MA.  I.  —  e)  S.  52 
bis  113;  184-234;  1-XXX.  Literatur- 
berr.  u.  Bibliogr.  [48 

MtwhrHI  r.  bild.  Knnst;  hrsg.  v. 
Carl  T.  Ltttzow.  24.  Jahrg.  Heft 
1-10.  Neb.  1  Ku!»Rtn^owerbebl.;  hrsg.  v. 
Artii.  Pabst.  liit  d.  Beibl.:  Kunst- 


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288 


Bibliographie  Nr.  3749-3795. 


ekronlk.  Lpz.,  Setmann.  Leai.<8*.  8. 1 

bis  256,  1-160.  Jthig.  28  M.  —  Vgl. 
Nr.  3803;  8.  [3749 

ZelUchrift  f.  chrisü.  Kunst,  hrsg.  v. 
Alex.  Sehn iitgen.  2.  Jahrg.  1.  Hft. 
(40  Sp.  ra.  Illustr.)  Düsseid.,  Schwann. 
bocli4^  JAbrg.  12Hfte.  M.  10.  Vgl. 
Kr.  1949.  2184.  [50 

MilUllllungen  d.  k.  k.  Central-Comm. 
z.  Erforsch,  u.  Erhaltg.  d.  Knnst-  u. 
bist.  Denkmale.  15.  Bd.  1.  Hft.  Wien, 
Kubftsta.  gr.  4«  S.  1-68.  m.  2  Taf. 
Jahrg. :  M.  16.  Vgl.  Nr.         3767.  [51 

lahrb.  d.  kunstbist.  Sammlgn  d. 
allerh.  Kaiserh.  VI-X  Wien.  1888. 
ä  Bd.:  120  M.  Vgl.  Nr.  2930;  37-39; 
47.  -X-  Ree:  v.  VI,  2-VIU:  Mitth.  d. 
österr.  Mo«.  3,  87.  [52 

JahrkMb  der  kgl.  preiue.  Kviwt* 
sammlgn.  X.  I.  Berlin,  Grote,  fol. 
XVI  Sp.  u.  56  S.  k  Jg.  (iHeOe)  M.  80. 
Vgl.  Nr.  aö90.  (53 

Mtrif«  I.  Kmiitg.  N.  F.  VII  X 
Lpz.,  Seemann,  gr.  8^  a)  VII:  Paul 
Kristeller,  Die  Strassb.  Böcber- 
Illiutrat  1.  15.  Q.  i.  Anf.  d.  16.  Jh. 
172  S.  M.  6.  -  b)  VIII:  Hugo  To- 
man^  Stadien  üb  Jan  van  Scorel. 
52  8.  M.  2.  —  c)  IX:  Paul  Gerh. 
Fioker.,  Der  Mitralis  d.  Sicardus 
nach  8.  Bedeutg  f.  d.  Ikonographie 
d.  MA.  VII,  7a  S.  M.  2..  —  d)  X: 
Rieh.  Oranl,  Beitrr.  0.  d.  de- 
corat.  Scalptur  in  d.  Niedarl.  währ, 
d.  1.  HÄlfte  d.  16.  Jh.  55  S.  M.  2.  [54 

Qiielleiitohrifteii  f.  Kunstg.  etc.  d. 
HA. «.  d.  Nemeit,  t.  Nr.  1207.  N.  F. 
II :  Fra  Luca  Pacioli,  divina  propor- 
tione.  Vened,  1509;  hrsg.  v.  Const. 
Winterberg.  V,  367  S.  M.  6.  [55 

■IlderbOfeii,  Kunsthist  Erg.tafeln 
I.  Handauag.,  2.  «.  &  Serie.  Lps.., 
Seemann,  qa.  fol.  M.  7.  (IIA.,  18  Taf. 
H.  2;  Neoieit  56  Taf.  IL  5.)  [56 

8pnil|6r,  Grundzüge  d.  Kunst  G. 
(s.  Nr.  1209).  IV:  Renaiss.  i.  Norden 
i.  17.  u.  18.  Jh.  XII  S.  u.  8.  425-625. 
H.  1,50.  <)f  Ree.  T.  U:  Z.  f.  d.  österr. 
Oymn.I888,UaiO(8trs7garowski 
u.  Wastler).  [57 

^  Sybel,  L,  Welt-G.  der  Kaust,  s. 
Kr.  1208.  Ree:  DLZ  9,  1375  f.  (C. 
Robert);  NPhRs  25  'm-4;  RC  27, 
128  f.  (8al.  Reinach),  Berl.  phil. 
Wschr.  9,  87-90  (Brückner);  CBl 
29-81:  DLBl  11,  5  f.  (Krell);  CBl 
d.  Bauverw.  1888,  43;  Z.  f.  bsterr. 
OTmn.  40, 468-71 ;  Dt.  R.  251  f.  [58 


Mlall,  Elf.,  Bist  de  Tartpendaat  la 

i  f  nriissance.  I.  ParKs.  Hachette.  1^"^*^ 
4°.  744  p.  wbch.  Lfgg.  v.  16  S.  gr. 
8«.  a  Fr.  0,50.  —  ^  Ree:  RC  111-6 
(Pörat^);  Gaz.  des  beaux  ans 
510-3(Andr.  Michel);  RH 39,37«  80; 
L'Ari  1888,  1  die  (Gaucbez);  A. 
stor.  Lomb.  6,  219-22.  [59 

Roseabero,  Adf.,  G.  d.  mod.  Knast 
rs  Nr  1210).  Lfg.  IMH  (TU.  1-288). 
Lpz..  Gruiiow.  gr.  8^  a  AI.  2.  [60 

Ubke,  Wllli.,6.d.Kniist(s.Mr.  1215). 
Lfg.  3-12  (8.97<576).  Stuttg.,  Ebner  o. 
Seaberu  k  M,  1.  ^  Ree.  v.  Lfg.  1-4: 
Rep.  f.  Kunstwiss.  12,  100.  [61 

KnaohfkM,  H.,  Dt  Kunst  G.  (s.  Nr. 
1216).  8.-5.  (8chl..)Abth.  1.  Bd.:  VI  S. 
U.S. 465-592;  2.  Bd.:  V,  608  S.  cpl. 
H.  20.  [02 

Wernicke,  E.,  Kl.  Beiirr.  z.  scbles. 
Künstler.G.  (Vorseit  Schlesiens.  IV., 
104-6;  121-4.)  [63 

Loose ,  W.,  Lebensläufe  Meissner 
Künstler.  (Sep.  a.  MVG  Meissen  2, 
200-95.)  Dresden,  Zahn.  gr.  8".  96  S. 
M.  2.  [64 

Faurel,  C.  Ed.,  De  Christel.  Kunst 
in  Holland  en  Vlaan deren.  2e  dr. 
All.  1-7.  Amsterd.,  Langcuhuvsen. 
fol.  S.  1-98.  k.  Fl.  1,50.  ■  [65 

Sohlecht,  Jos.,  Zur  Kunst  G  d .  Stadt 
Eichstätt;  Vortr.  Eichst.,  Bronner. 
gr.  8*.  52  8.  M.  1.  (66 

Wttssln,  Jos.,  u.  Aib.  Jlg,  Beitrr.  z. 
österr.  Künstler-G.  (Mitthh.  d.  Centr. 
Comm.  15, 33-37.)  -Jf  17.  u.  18.  Jh.  [67 

#lllMWlrtb,  J.,  Christi.  Kunst  in 
Böhmen,  s.  Nr.  1221  Hpc  :  GBl  317  f. 
Lit.  Handw.  1888,  280-2  (Fr.  8  c  h  n  e  i- 
der);HPBll  102, 859  65 (Wolf 0-  [68 

Oenkniilerd.  Baukunst; aus.  gestellt 
etc.  V,  Studirenden  d.  terhn.  Hoch- 
schule. 19.  Lfg.  (Henaias.)  Berl.,  Was- 
muth.  gr.  Fol.  12  Bl.  M.  4,50.  [69 

Bsudenkm&ler  1  Prov.  Pommern. 
I:  Reg.-Bez.  btraisund;  bearb.  v.  E. 

Haselberg.  3.  UfU:  Kreis  Grim- 
men. Stettin,  Saunier.  8*.  S.  193-260. 
M.  2.50  [70 

Baa*  u.  KuastdenkmUer  der  Prov. 
Westpr.  5  Hft.:  Kreis  Knlm:  m.  80 
Holzschn.  u  11  KunstbaflL  Dandg, 
Bertling.  V.   a  M   6.  [71 

Lutsch,  Hans,  V  erzeichn.  d.  Kunst- 
denkm.  d.  Prov.  Schlesien  11^  2-4  iL 
III,  1:  Landkreise  d.  Reg^Bei,  Bres- 
lau. Fsth.  Scbweidnits;  Fstth.  Brieg 
n.  Brssla«;  OeIa*WoUaa,  Traeheii- 


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lY,  4.  BUdimg^  Litentar  u.  Kunst. 


289 


berg.  M1!it3ch  ii.d.Fsth.Giogaul^  Fsth. 
Gk)ff  Hu  Sagau  II.  Breslau, ^rn.  gr.S". 
S.  l  i  VHTO;  M$a  M.  2;  2^0;  2.20; 
2.  -  «Jf  Kec.  V.  II:  CBl.  68  f.  [3772 

HMpt,  Rloh.,  Die  Bau-  o.  Kan«t- 
denkm.  d..ProT.  SelÜMw.^let.  (vgl. 
Nr.  1218).  12-26.  Lfg.  (II,  S.  1-688 
«,m.  S.I-!XlV,l-28!  n.  1-54  ) -Jf  R*c.: 
DLZ  10,  278  1".  (F.  X.  Kraus;;  Z, 
fOr  cinita.  Kvott  I,  8  (Eeiehen- 
eperger).  [73 

Baudenkmaie,  Die,  in  d.  PfaU,  gea. 
lu  hrsg.  V.  d.  pfäliL  Krtlsfl^  d;lMMr. 
AreMk.  vu  Ing.-Y.  6.  Lfg.  Ludwigs- 
hafen,  LiniterboTB.  hocb  4^.  S.  178' 
bie  214.  h.  M.  2.  [74^ 

Bioh  KiMMMknllerTMlrliipeiie 
(vgl.  Nr.  1217).  Hft.  2-5 :  Hrzgth.  SachB.- 
Altcnb.;  Amtsg.-Bez.  Roda;  Kahla  u. 
Eisenberg;  Fsth,  Schwarzb.-Rudolst., 
Unterherrsehaft,  Amtsg.-Bz.  Franken- 
haaeen  u.  Schlotheim.  V,59;  VI,  189; 
45^  IV,  8t  S.  M.  2,50i  5;  2;  8,25.  — 
#-Reo.'  2.  tti  9i  cm  221;  DLZ' KU, 
657  (Ourlitt).  [75 

Kepiiler,  Pail,  Württembergit  kirchl . 
Kunstalterthümer.  Rottenburg  a.  N., 
Bldar.  gr.  8«.  LXXVI,  491,  108' 8. 
M.  S  [76 

Kraus.  Fr.  X.,  Die  Kunstdenkm&ler 
d.üiiiigili.  liaden.I:  Kreis  KonsCans. 
Freibui]^,  Möhr.  XU,  698  S.  M.  1-;. 
*  Ree:  KBIWZ  7,  264-73  (P.  Leh- 
feldi)^  SttfBCO  3,  885-S  (Kienie); 
Rep.  f.  Kiuntir.  12,  185-98  (Nord- 

hofn.  [77 

Kraus,  Frz.  XsVi,  Kunst  u.  Altth. 
in  Elsass-Lothringen  j  beachreib.  Sla- 
üatik.  III,  2.  Strassb^  Schmidt,  gr.  8°. 
S.  305-672.  M.  8.  [78 

Bahn,  J.  R.,  Zur  Ötatist.  Schweiz. 
Künstdenkmftler.  X;  Canton  Neuen- 
bürg. XII:  CantonSchafThausen.  (Anx. 
f.  Schweiz.  AUhk.  Jg.  21,  18-25  etc.; 
121-36.  Jg.  22,  173-88;  2X4-20.)  [79 

RMhi,  B.,  Ktt]iatMat.Wltiidrgii;düreh 
Baiern;  Denkmale  frühma.  Baukunst 
in  F'.nlrm,  baier.  Schwaben  Franken 
n.  ü.  i'raiz.  München,  liii  tu.  gr.  8*. 
XIV,  254  S.  M.  5.  ^  Ree.  Westerm. 
66, 696 ;  DLZ  10. 1021  f:  n  e  h  i  o)  [79a 

Jobat,  F.  C,  u.  J.  Leimer,  Sammlg. 
Kunstwerke  a.  Uesterreieh.  Wien, 
Kende.  gr.  fol.  ß  S.        60.  [80 

Kunst-Topographie  d.Hrutb.  Kärn- 
ten; brdg,  T.  d.  Centr.-COinm.  etc. 
l.<4.  Hft.'  Wien.  Ktibaats  &  Voigt. 
Ux.-8*.  8.  1-256.  k  M.  4.  [81 
Deataohe  Zeltaeiir.  t  Oeidilolitsw.  188». 


Trappf  Brünn  s  kirchl.  Kunst- 
Denkmale.  Bihttnn,  Wlniker.  8^  189  S. 
ir.  2.40.  ^  Ree. :  M.  d.  öslew.  lAit. 

N.  F.  3,  242  (Llg).  [82 
Deblo,  8^  U.6.  v.  B4zotd,  Die  kirchU 
Binkonst  d.  A'bendlandes,  hlstor.  n. 

svstena.  dargest.  (vgl. Nf.  1212).  3.  Lf^. 
Stuttg.,  Cotta,  gr.  8°.  S.  361472  mit 
Bilderati.  (Bd.  2)  V.  95  Taf.  M.  48.  [83 

^  Mfintz ,  E.,  ^tndes  iconogr.  et 
arrh/>ol.  snr  le  MA.  le  s6r.  Partö, 
LerouA.  1887.  Hec:  MIÖÖ  10,  162  f. 
(AL  Riegl);  M.  d.  öst«rr.  M^s.  r. 
Kunst.  4,  281  (Rgl).  [84 

Bode,  Wilhelm  u.  Hugo  v.  Tschodl, 
Beschreibg.  d.  Bildwerke  d.  christl. 
Epoche  in  d.  k.  Museen  m  Berlin. 
Berl.,  Sprnmrin  4".  VT,  263  S.  ra. 
68  Taf.  etc.  M.  20.  «J^Rec.:  Rep.  f. 
Kunstw.  12,  203-11  (Schniarso w); 
A.  stor.  deir  arte  I,  Nr.  9.  [85 

Holtzinger,  Hnr.,  Handbuch  der  alt« 
Christi.  Arciutektttr.  1.  Lfig.  Stnttg., 
Ebner  ft  8.  rojr.  8*.  &  148.  M.  1. 
«Jf  Ree:  CBl  796.  [96 

Carzoa,  H.  de.  De  quelques  travanx 
r^.  sur  larchit.  du  MA.  (Sep.  a. 
BECIi  49.)  Nogent-Ie-Rotron ,  Dan« 
peley-Gouv.  8".  '?5  ]>.  [87 

Freeae,  J.,  Die  Entwicklang  des 
christl  .Thunnbaoes  i.  Dtid.  bis  z.  go  l  Ii. 
Periode.  (Münch.  Disa.)  8°.  64  8.  [88 

Cloquet,  L,  De  Torigine  du  stvle 
goth.(R.  de  1  art  chr6t;  tL  186-90.  [89 

Itolnraliitoktir,  Di«.  WM^  ▼.  14. 

bis  18  Jh.  6  Lfg.  Befl^  Wagmuth. 

fol  10  Taf.  M.  12.  |90 

Fritaoh,  K.  E.  0.,  Denkmaier  dt. 
Renaissance.  11.  Lfg.  Berl«,  Waanrath. 
ful.  25  Lichtdr.-Taf.  .M.  25.  [M 

Lambert,  A.,  u.  E.  Stahl,  Motive  d. 
dt.  Architektur  d.  16.-18.  Jh.  in  bist. 
Anordng.;Textv.  H.  E.v.  Berlepsch. 
I:Früh-  u.  Hochrenaiss.,  I500-10r)0. 
Lfg.  1-13.  Stuttg.,  Engelhorn.  iol. 
cpl.  100  T^f.  in  18  Lfgn.  I  IL  2,75.  [92 

Tafeln,  300,  z.  Stud.  d.  dt.  Renaiss.- 
n.  Harockstyls.  Lfg.  1-13:  Lp»,,  See- 
niauu.  4^  k  M.  0,80.  [93 

Gurlitt,  Gorn.,  G.  d.  Barock-Stjrlea, 
i  R  1  o  o  n  d  Classicismus.  Stnttg., 
Ebner  ^  Q.  gr.  8«.  VIII,  499  S. 
H'.  44,80.  [94 

KSIn  o.  8.  Bauten,  Festschrfrt,  hr.-g. 
V.  Archit.-  u.  Ing.-V.  f.  d.  hfiederrhein 
u.  Westf.  Köln,  Selbstverl.  Lex.-8*. 
808  S.  M.  25.  »)'8.  1-248:  Wiet- 
h  a  6  e ,  Btadtköln.  B4a-6.  [9$ 
n,  1.  19 


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290 


Bibliographie  Nr.  379C— 3852. 


Bnum,  Fr.,  Zur  0.  d.  KirehenbaoM 

in  Obersehwabeo.  (KBIGV  37,  CA 
bis  66.)  13796 

La  Roche,  E.,  Bauhütte  u.  Bauver- 
wßltojig  de«  Basler  Münsters  i.  MA. 
(Beitrr.  z.  vat.  G.  12,  77-112.)  [97 

RelsseDberger,  Jol.,  Ueberreste  der 
Qothik  u.  Renaiss.  an  Profaobauten 
in  Hermannstadt.  (A.  d.  V.  f.  aiebenb. 
Ldk.  21,  4«  1  514.)  [98 

#Woltinaon,AJfr.,u.  K.  Woernaan, 
G.  der  lfal»«i,  s.  Nr.  1211.  Ree.: 
cm  189  f. ;  Grenzb.  47,  IV,  50 (Ro s o n 
berg):  A.  .«^tor.  deir  arte  1,  Nr.  9 
(ICaruti);  DLBl  m,  [99 

FrMtl,  Erteil,  0.  d.  ehriaU.  Malerei 
(vgl.  Nr.  1213).  7.  Lfg.:  BiMer  zu 
I.  44Taf.  m.2S.  Text.  M  8.  -X-Rec. 
V.  I:  DLZ  10,  207-9  (Jauitschek); 
8tMBC0  9,  724  f.  [8800 

Wernicke,  L,  Die  bildl.  Darstellg. 
d.  apüsl.  GlaiilH'nsbekenntu.  in  d. 
dt.  Kuust  d.  MA.  II.  m.  (Chrisü. 
Knnttbl.  42*6;  69-64.)  (1 

Koib,  H.,  Glapmalereieii  d.  MA.  u. 
d.  Renaiss.;  Ürig.-Aufiiahmen.  7.-10. 
(Sehl.-)  Hft,  ötattg.,  Wittwer.  k  6 
ChromoUth.  m.  11  Bl.  Text  fol.  i\ 
M.  10.  [2 

lllo,  H.,  Wandmalereien  a.  d.  13.  Jh. 
im  Kapitdsaal  d.  Tempelherren  In 
Metz  (Z.  f.  bild.  Kimet  24,  116 
bis  119.) 

Kastel,  Paul,  D.  Reste  ma.  Waud- 
malerel  in  Brealau.  O^oraeit  fiehle- 
aiens  IV,  89-99;  134.)  [4 

Wyzewa,  T.  de,  Les  peintres  pri- 
mitils  de  rAUemagne  (,R.  des  2  mon- 
des  98,  858-88.)  [5 

BwkÜBr,  H.,  Dt.  Maler  von  A.  J.  Car- 
stens bis  auf  nn? .  7Mi.  Leipz.,  Reiss- 
ner.  8'.  XLVUi,  576  S.  M.  10.  [6 

BOilwlai,  W.,  Maler  n.  Werke  d. 
Malerkunst  in  Wiener-Neustadt  im 
16.  Jh.  (Berr.  ti.  Slitthh.  d.  Alth.-V. 
xa  Wien.  XXV,  1,  75-102.)  [7 

Roawberg,  Ad.,  Dflaeeld.  Kriegs- 
n.  Militärmaler.  f.  bild.  Kunst. 
24,  220  6.)  [8 

Schaiid,  A.,  Forschgn.  üb.  Hans 
Bnrgkmair,  Maler  v.  Aogsborg.  (Dias.) 
Münch  er.  19^"^.  [9 

Boober,  Bruno,  G.  d.  techn.  Künste; 
i.  V.  m.  Alb.  Ilg,  etc.  etc.  hrse. 
24.  Lfg.  Stuttg.,  Spemann.  Lex.-8  . 
Bd.  III,  S.  289-330.    M.  2.  [10 

Lemcke,  Vortr.  üb.  ma.  Kirchen- 


gerith  in  Stettin.  (Mtsbll.  d.  Om.  t 

pomm.  G.  IsPO,  28  HO )  [11 

Mansberg,  Rieh.  Freih.  v.,  Die  Stielt- 
kuust  im  MA.,  Ihre  Biüihe  und  Ah' 
wege.  (Westi^nn.  83,  564-70.)  [12 

Sohnelder,  Frledr.,  Ein  Bischofs 
grab  d.  12.  Jh.  im  Wormser  Dom. 
(äcp.  H.  Bonner  Jbb.  85.)  •^Bischötl.. 
Ornat.  [13 

Lppszy,  LeOB.,  Beitrr.  z.  G.  d.  GoM- 
schmiedekunst.  (M.  d.  osterr.  Mus. 
N.  F.  3,  165-8;  185-8;  233-7.)  (14 

Müntz,  Eug.,  La  tapisserie.  3.  ed. 
Paris .  Quantin.  8^  390  S.  Fr.  50. 
•^liec:  M.  d.  Ost.  Mus.  t.  Kunst.  4, 
281  f.;  Bttll.  mon.  4,  519  f.  (De- 
U'.-ia.'.).  [15 

Monatshefte  f.  Mtisik-G. ,  hrser.  v. 

d.  Ges.  f.  Jlusikforsclig.,  Red.:  Rob. 
Eitner.  21.  Jg.  (12  Nrr.)  Lpz., 
Breilk.  ic  H.   gr  8".    M.  9-  [I^' 

Melchior,  Ed.  A«,  Wetenschapp.  ea 
biogr.  woordenboek  der  toonkunst. 
Afl.  1:  A  Biijö.  Schiedam.  Roelants. 
8«.S.  1  '^'O,  In  lOMi  compl  :  Fl.  9.  [17 

K6stUn,  H.  A.,  ii.  d.  Musik  i.  Um- 
rise.  8.  A.,  n.  Antg.  Berl.  Renther. 

gr.  8".  XVI,  525  S.  [18 
Meinardus,  Lndw.,  Die  dt.  Tonkunst; 

e.  kulturg.  Char.skiaze  ihres  £ntw.- 
ganges  1. 18.  Q.  19.  Jb.  Lpz.,  Böhme, 
8«.  VU,  286  S.  M.  3,60.  *Rec.: 
ThLZ  13,  478  f.  (Köstiin).  [19 

Freaal,  Job.,  D.  Musik  d.  baiwar. 
iandvolkee  vorangsw.  i.  Kgr.  Baiem. 
(Oberbaier.  A.  45,  97-162!)  [20 

Schubiger,  Anselm,  Die  SSnger- 
Bchule  St.  Galleus  v.  8.-12.  Jh.;  e. 
Beitr.  a.  Gesangs^.  d.lfA.  Ginsledite, ' 
Benzinger.  4*.  96,  86  S.  Q.  85  Taf. 
Geb  •  Fr.  1.5.  [21 

Geoee,  Rud.,  Die  Entwickig.  d. 
scenischen  Theatera.  (AZtg  Bell.  Mr. 
134;  37;  41)  (22 

Rudolph,  Mor.,  Rigaer  Theater-  o. 
Tunkünstler-LexicoD,  nebst  G.  d. 
Rigaer  Theaters.  (In  c  20  Lfgn.) 
1.  Lfg.  Riga,  KymmeU  gr.  8".  82  S. 
M.  1,20.  [23 

Kfoieok«,  6.,  Nene  Beitrr.  z.  G. 
d.  engl.  Comödianten;  Bestallgsbrr. 

f.  Browne  u.  Kingsmnn  ,  als  Coro, 
d.  Ldgfn.  Morita  v.  Hessen-Kassel, 
nm  1698.  (Z.  f.  Tgl.  L!t-Q.  n.  Re- 
nais8.-Lit.  1,  85-8.)  [24 

Flltsch,  Eug.,  G.  d.  dt.  Theaters 
in  Siebenbürgen;  e.  Beitr.  z.  Caltorg. 


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XV,  4—5.  Kmuti  Uäosl.  n.  gesell.  Leben,  Sitten  u.  Gebrauche.  291 


d.  Sachaen.  (A.  f.  siebenb.-Ldk,  21, 
515-90.)  [3825 

Nachrichten,  Archiv.,  üb.  d.  Theater- 
zustände V.  midesheim ,  Lübeck, 
Lüneburg  i.  16.  Q.  17.  Jh.;  Beitrr. 
s.  dt.  Cnltur-  u.  Kircheng.  ^  ges.  n. 

hrsg.  V.  K.  Th.  Gaedertz. 
Bremen,  Müller,  roy.  S\  VI,  ICO  S. 
H.  4.  ^  Ree:  CBl  157.  [26 

ZnrKanBt-G.:  im  MIT:  M.  W«.  9S54; 
86.  MM ;  87.  W70-n.  fTM.  »06;  Mkl ;  S7 ; 
S9;  47;  75.  300(;:  r»;  17-19;  M.  8109;  10;  51; 
«0.  3»t5-27;  H5-  ula.  3455-62.  3890;  Ö9.  3927  c. 
4014;  30.  4108k;  1;  16b;  19;  30:  34 c;  72a; 
M.  4tl8b;  c;  86;  51;  &3a;  77b;  o.  4307; 
Mb;  90;  M.  «Iis;  M. 

.*>.  Häusliches  und  geselligen 
Leiten^  Sitten  und  Gebräuche, 

WohnunK,  üerüthe  u.  Kleidung  3»87-39 ;  So- 
cial.. Verth.,  geselliger  Verkenr  u.  Vergnü- 
gnn^D^Spriohwörter,  Sagen ;  Abw^aooen, 


I,  A*  V.,  Ffthrer  dnroh  d. 
Alth.-Mus.  xu  Wiesbaden.  (Ann.  d. 
V.  f.  na«8.  Aithk.  20,  153-815.)  Sep. 
Wieab.,  Bechtold.  212  S.  M.  1,50. 
«Ree.:  MHL  17,  908-10  (Alf.  G. 
Meyer).  [3827 
Hottearoth,  Frd.,  Trachten  etc.  (a. 
Hr.  1280).  17.  Lfg.  (Bd.  II,  117*88.) 
—  #  Ital.  üebers.  v.  G.  J.  Hendel. 
Disp.  1-17.  Roma,  Modes  e  Mendel. 
4°.  p.  1-72.  k  faac.  L.  2,50.  [28 
NtflMr-AltiMek,  J.  H.  V.,  Trachten 
etc.  d.  17.  u.  18.  Jh.   (Sep.  a.  Nr. 
1229.)  l.Lfg.  Frkf.,  Keller,  fol. 6 Chro- 
mol.  m.  4  8.  Text.   M.  10.  [29 
TrBlltOh,  V.,  Vergl.  Betrachtg.  d. 
cultnrg.  Bedeutg.  d.  Pfahlbauten  d. 
Bodenseea.    (SchrrVGBodensee  10, 
89  ir.)  [30 
Hunzlker,  J.,  Beitrr.  z.  G.  d.  «chweiz. 
Wohnbaues.  (Ans.  f.  Schweis.  Althk. 
22,  155-62.)  [31 
Havard,  Henr.,  Dict.  de  Tameuble- 
ment  et  de  la  d^coration  dep.  le  13e 
si^le.  T.  II:  D-ü.  Paris,  (^aantin.  gr.8^ 
i  8  eol.  1853  p.  av.  grar.  F^.  55.  [88 
Caspar,  L.,  Mustergültige  Möbel  d. 
16.-17.  Jhs.  5  Lfgn.  fol.  a  5  Taf. 
Frankf.  a.  M.,  Keller,  ä  M.  6.  [33 
Wlltor,  SI|M.,  In  d.  alten  bfifgerl. 
Wohnstabe;  culturhist.  Studie  a.  d. 
15.  u.  16.  Jh.;  m.  Skizzen  v.  Hans 
Schwaiger.    (In  tachech.  Spr.) 
Pru^'.  Wiesner.  8^  147  S.  [34 
Prüll,  Laur.,  Ein  Blick  in  d.  Haus- 
wesen e.  österr.  Landedelmannes  a. 


d.  1.  Viertel  d.  17.  Jh.  (Progr.)  Wien 
1888.  8°.  S.  3-47.  «Ree.:  MIÖG  10, 

104  f.  (Prem).  [35 
Klose,  W.,  Uausin8chrr.i.Kr.Luwen- 
berg.  (Vors.  8eUesieBB  IV,  607-10.) 

«Ende  18.  u.  Anf.  19.  Jh.  [36 
Heyden,  A.  v.,  Die  Tracht  d.  Cul- 

turvölker  Europas*  v.  ZA.  Homer*« 

bis  z.  Beg.  d.  19.  Jh.  Lpz.,  Seemann. 

gr.  8«.  XVI,  262  S.  M.  3,20.  [37 
KretiOhner,  Alb.,  Dt.  Volkstrachten 

1.  Bild  n.  Text  8.  A.,  wohlf.  Ausg. 

2.  -21.  Lfg.  Lpz.,  Bach.  gr.  4^  60  Chro- 
mol.  m.  00  S.  Text,    ä  M.  1.  [38 

V.,  Messgewander  luth.  Geistlicher. 

(MVHamb.G.  11.  249-52.)  [39 
Altertbttawr  a.  dencL ,  G.  v.  Wobmuig, 
eerith,  KMdflBg:  1861;  6S;  66;  60;  61;  64; 

88-9S.  ISSSw  flTS4;  78.  3066.  8SS0-2S.  8931; 
&4i;  67.  «Oia.  4141;  73 d;  76a.  4SlSd;  7Sb. 
4MB;  181».   

Flanss,  R.  v.,  Ü.  Stammbuch  d. 
Kartin  Rosenberg  ▼.  1597-1008.  (ZHV 

Marienwerder  22,  49-74.)  [40 

Braun,  Karl,  Ueber  Fremdenfcind- 
seligkeit;  culturgesch.  Aphorismen. 
(VjschrVPK  26,  1,  46  55.)  [41 

Bayer,  Edm.,  Die  Tnn7.i)lng(>  d.MA. 
(,Wiss.  Beil.  d.  Leipz.  Ztg.  Nr.  6.)  [42 

Uebrecht,  Frledr.,  Einige  Beitrr. 
z.  G.  der  Frauen.  Behl.  (Qennania 
:}3,  243-55.)  [43 

Bacmelster,  A.,  Eine  grall.  Kinds- 
tanfe  vor  800  JJ.  (Wttrtt.  Vj.hefle 
\m.  133-7.)  [44 

Lachmann,  Die  Ueberlinger  Nach- 
barschaften n.  d.  Nachbarschafts- 
trunk.  (Alemannia  16,  160-4.)  [45 

Lange,  C. ,  Ein  Dreikönigsspiel  a. 
Strassburg.    (ZDA  32,  412-6.)  [46 

LIebreoht,  Felix,  Narrengetellsehaf- 
ten.    (Germanin  33,  175-7.)  (47 

Jacobs,  E.,  D.  SchOtzenkleinodien 
u.  d.  Papaffeienschiessen ;  e.  Beitr. 
z.  Cnlt.-g.  d.  MA.  Wemig.,  Jüttner. 
8".  136  S.  M.4.  «Ree:  KB1QV36, 
57;  KBIWZ  7, 200-2  (Bessert).  [48 

Volluier,  G.  der  Schfitzengilde 
zu  Habelschwerdt.  Habelechwerdt, 
Franke.    8®.  123  S.    M.  1.20.  [49 

Mahlbaober,  H.  J.,  Ein  Blick  in  dt. 
Stnd.-Liederbüeher.  (HPBll  108,  811 
bis  818.)  [50 

TrelChel,  A.,  Preuss.  Kinderspiele; 
Volkstänze  u.  Tanz-Melodien ;  Volks- 
rä  t  iisel  ,Märchenschl1lssei(ZII  VMari  en - 
Werder  21,  40-50).  [51 

Carateas,  H. ,  Kinderspiele  aus 


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Bibiiograplüe  Kr.  5852—3899. 


Schlesw.  HoUt,  (Jb.  d;  Y.  f.  nitderdt 

ßprachf.  13,  96-108.)  [3852 
Soliollen,  M.,  Aachener  Volkf;  n. 
Kloderlieder;«  Spiellieder  u.  Öpiele. 
(ZOVAaeheii  9,  170-210.  10,  138  bis 
IW.)       •    [53 

Ziittolfrifl  f.  Tölkerpsycholo^e  a. 

Spiacliwiss. :  hr?g.  v.  M.  Lazarus 
u.  H.  Öteinthal.  Bd.  18.  u.  19,  1. 
Lpz.,  Fffedrtch.  8«  VI[(,  480,  24  8. 
u  1  114.  a  Jg.  M.  12.  a)  S.  1-59; 
12S-70:  255  84;  8-57  !>1  Carl  Habe  r- 
iand,  üeber  Gebrauche  u.  Aber- 
glttBbeo  h.  Essen.  B.  102-109. 
K.  Bruchmanri,  s.  Xr.  3929.  — 
c)ä.  225-54  Ludw.  Tobler.  Ueber 
sageoh.  Volker  d.  A\th.  u.  MA.  — 
diasWMI^'  WiSchwartz,  Zwei 
Hexengeschichten  aus  Waltershausen 
in  Thüringen  n.  e.  myth.  Excura  üb. 
Hexen'  a.  ühiil.  Versammlgn.  — 
Inh.  V.  Bd.  19  später!  [54 

Ohristy,  Rob.,  Proverbs  etc.  of  all 
ages.  N«wy.,  Putnam.  2  vol.  8^  VIT, 
665;  m,  602' p.   Doli.  6.  [55 

Bttrobard,  W;,  Die  spvlchw.  Redens- 
arten i.  dt,  Volksmunde;  nach  Sinn 
u.  Urspr.  erläutert.  Lp,z^  Brocklvaus. 
8<^  XVI, 488 8.  M; 5'.  «  Ree.:  Nederl. 
Mus.  1888,  Nr.  9  (Gittee).  [56 

Dlt'kaon,  Carl,  Ostfrica.  Sprich- 
wurter  u.  sprichw.  Redensarten  m. 
bist.  a.  spraehl.  Anni.  1.  Hfl.  l<ii.2.  A< 
Kuhrort.Andreae.8<>.10955.M.1.80.[57 

Kleinpaul,  Rud.,  Etymolog.  Aber- 
glaube. (AZtg  Beii:  Nr.  80.)  [58 

Klttepaul,  Rud.,  Etymolof.  8a^ 
u.  Logenden.  (AZtg  Be"ü.  Nr.  12.f.)  [59 

Hoffmana,  F.,  Kachklänge  altgerm. 
üi>tl€rglaabens  i.  Leben  u.  Dickten 
d.  du  Volkes.  HannoTer,  Haka.  8*. 
144.  S.  M.  1,80.  ^Rcc:  Z.  f.  d. 
Gyrenw.  83.  142-7  (Adl.  Lange).  [00 

Treiohei,  A«,  Skiosageu;  Nachtrag 
lLL(ZHVMarieowerd«r21;81-6.)  [61: 

SebUlet,  Saperstitions  iconographi- 
ques.  II:  Lea  statuee:  expl.  de  la 
croy.  k  TenvoAt.  et  k  raniniisme  des 
statuee  au  MA.  (0. .deei  ttei.  pop. 
1887,  10  ir.)  [62 

Mirohen  u.  äagen  d.  estn.  Volkes; 
flbefs^  u.  m.  Anm.  vere.  v.  Harry 
Janneen.  2.  Lfg.  Riga,  K}  mmel.  8^ 
203  S.  a.  3.50.  (1  u.  2;  M.  5,50). 
^iBec:  Bau.  Mtschr.  35«  755.  [63 

SerapMiH  E.,  Zor  G*  d.  AfMrgIt»- 


beas  i.  Altlivland  1684- 1704.  ^ti  d. 
Felliner  lit.  Ges.  f.  188.>37.)  [64 

Beheim-Schwar2bach ,  Die  Mäuse- 
thurmsage  v.  Papiel  Hatto  u.  d. 
EtOM.  TOD  Piäst..  (Feetaohr.  HO- 
Posen.)  Föien,  Jolowics.  8^  46  8. 
M.  1.  [65 

Bnablnski,  bidw.,  Die  Sa^a,  d. 
AbeiYlaobe  and  abergl.  Sittea .  in 
Schlesien.  Schweidnitz,  Brieger  & 
Gilbers.  o.  J.  8^  Vi;  .57  S.  4f  R^c: 
Z.  f. Völkerps. etc.  19, 1061".  (Jah  n).  [66 

•^Friesrv  Frte4r.,  Hfat.  Kaebr  t. 
d.  merkw.  CeremonieTi  d.  altenburg. 
Bauern,  1703.  Nendr.  v.  G.  Mever. 
Scbmilln.  1887.  Ree::  Atiz.  f!  dt. 
Alth.  14s  14^  f.  (Strauch^  [67 

Voges,  Th.,  Heidn.  Reste  1.  heut. 
Volksgiaubeu.d.  .Bewohner  d.  brajUD> 
scbm  Laode&  VoHn  d;  Har»V. 
41.  273-0?.)  [G8 

Gittee,  A.  Over  do  Volksmvtb.  in 
Limburg.    (Nederi.  Mus.  1888,  289/ 
bis  3140  [69 

Gittee,  A.,  Fol  k- Lore  en  Flandre. 
(H.  de«  trad.  pop.  1887*  116  fF.; 
154  ff.)  [70 

Gittee^  Aug.,  Lee  Mkhom4taTi»^danB 
le  Folktiore  beige..  (]|.^ge.  1888; 
243-6.)  (71 

Mtr«,  F.,  MüsdienrMW'Lotfariligen. 
((uiH  inia  21,  383-41.)  (72 
Kolbe,  Hess.  Volkasitten,  s.  Nr. 
124^.  Ree.:  HZ  61,  315  f.  (Wan- 
bald,  anerk.)  M.-Age.  1888,  240  f.; 
BllLÜ  331  f.  (Weitbrecht).  [73 

Lacbmann,  Th.,  Ueberlinger  Sa^^en. 
(Alemannia  16,  248-251.)  [74 

Werner,  J  .  Alte  Rezepte.  fAle- 
maonia  1»;.  Ö8-61;  188.)  [75 

8e|M,  mitg.  J.  W4rn«K  (iJe- 
mannia  10   233-7,)  [76 

Hock,  Aug.,  Croywneee  et  ren^dee 
pop  Iii.  au  p&ys  de  Liege,  av.  un 
pr^f.  par  A.  Wffrba.  3e  6d.  Li^ 
Vaillant-Charmanne.  16'.  XVI.  .587p. 

Hec:  A.  per  lo  stud.  deil&:  trad. 
popol.  7,  271  f.  (G.  Pitr6).  [77". 

Sttbld,  BhM»,  fietegnangeo.  I; 
Zaubersegen  n.  d.ElsaMir  (ASeBaania 
16,  54-7.)    -Jf  1727.  [78 

MQIIer,  Geo. ,  Zaubersprüche  und 
Segen  au.<t  sachs.  Visitatfonsacten. 
(NASäch.sG  9.  334-7.1  [79 

Zaabersfiryotae  a.  Dresdener  Use., 
▼.R.»ade.  (NA6lehsO10, 154-7.)  [80 


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IV,  5.  Sitten    Oebrinclie.  Y^l,  AUgeni. Territorial-  n.  Loc«l-G.  293 


Anmann,  Hartn.,  Ein  Mordvers. 

durch  Zauberei  i.  J.  1371.  (UIOG 
10,  135-8.)  [8881 

Fuld,  Lurfw.  ,  V.nr  neueren  Lit.  d. 
Hexen proceöse.  (MLIA  58,  362-4).  [82 

•$f  Längin,  Religion  u.  Hexenpro- 
ces»,  s.  Nr.  1246.  Ree:  CBI  f.Reclitsw. 
Vlll,7(üninan-n);  Prot  Kirchxtg.Xr. 
3iOe6tr.Lit.CBlNr.  4^faLii»uer;. 

•#Unllil«iaer  (d.  i.  Herrn.  Wileken 
od.  Witekind)  u.  s.  Schrift  wirler  d. 
Hexen wahn,  8.  Nr.  124»!.  Ree:  Anz. 
f.  dt.  Alth.  15,  149  i.  —  Vgl.  auch 
Birl Inger,  Nachtr.  z.  spraohl.  Th. 
in  Alemanrin  Id,  J84-7.  [84 

Waraobaiier,  A.,  Die  ält.  tipor  e. 
'Hexenprooeaaet  in.  Polen.  (ZHOPoaen 
4,  jl  :  5.)   *1436.  [85 

ScIiMitftr,  fiin  Hesenprooesa  in 


Tettnang.  (Sehrr.  VOBfldeBBte  16p 

G8  ff.)  (86 
Btriollt  aber  d.  Eaaten  (Zanbevineo), 

durch  welclie  üb.  d.  Bürporsrliaft  v. 
Garkfeld  Schande  gebracht  ^vorden; 
von.Frs.  Schnmi.  (A.  f.  HeinMithsk. 

:2,  110-3.^  [87 
Zur  aUgem.  Sittangeschicht« :  1933.  sosi. 

»488;  89.  SM6.  8876.  3051.  S107;  14;  14  a;  44. 

M15.  Saiia.  3435.  3M6;  a&.»7.  Vm.  S746. 

39^9  ;aa.  Mar;  4«;  C8;  tae.  «lMft;;g;  13; 

70a;  d.  4219c;  60a.  43«!.  —  Reisen:  ati'V'. 

4!«la.  4f7fle;  f.  —  Geselliger  Vorkehr  u. 

V.r-nüt:unKen :  3iMV  :;',r)8i.  4011;  4i ;  7'.>c. 

—  Krankheiten,  i>tmtut^«n  0t0.:-!l051.  a>H5. 

4n;)7n  w     rii8a;  6Sa. -ZarG.  d.  soalalm 

Verbältmsse  v^l  anrh  in  IV.  t.  — 

Orts-  U.  Familiennamen,  Insrhriflen  etc.: 

3yi9;  S7.  4n-iH;  34;  4.^.  4110  h:  27:  41.  4111. 

43in.  —  Sfiri«  liworter,  Yolksliedfr  u. Sagen: 

S489.  S>75.  3.'>58i.  »735.  4170b;  O;  76f.ilOÖ. 
Aberglaaben:  Mai.  aasa.  aill;  It;  19. 

aeM ;  aa.  4oaaii. 


Y.  Torritoiial-  und  Loealgesdiielite. 


1.  Migemeines, 

PapevGebieteentTV'icklg.  (9.Nr.lS48). 
Forts,  u.  SchluBs.  (Urenzb.  48,  T,  209 
bis  214;  259-64.)  [3888 

Foraebungen  z.  dt.  Landes-  u.  Volks- 
kunde: hr8g.  V.  A.  K  i  r  r  h  h  ü  f  f .  vgl. 
Nr.  1251  (wo  Bideruiann  zu  lesen 
tst)  11.  4818.  [88a 

Schatte  v.  Brühl,  Dt.  Schlösser 
(vgl.  Nr.  1249  ).  Heft  6-10  (I,  177-311; 
II,  1-70):  U  u.  7.  Hoheniollernburg. 
—  s.  Hababnrg.  —  9.  Schi.  Burg  a. 
d.  Wtipyif-r.  —  10.  Burg  Weibertreu 
b.  Weiuüberg.  ä  M.  0,50.  Auch 
Heft  11*18  inxw.  ersohienen.  [89 

Loga,  Die  Städteansichten  in  H. 
Schede!'^  VVeltrfirnnik.  (Jb.  d.  k. 
preuss.  Kunstsaminl.  9,  93- 157  j  184 
biß  lötJ.)  [90 

Vgl.  Ht.  Jiaa.  9491.  9791.  9940. 

lV«ii«a.  Gruppe, 

Brandenb.-prenas.  Staat  8891-99;  Branden- 
buqc  9900^14;  Pommem  SSIA-Si;  Preuascn 
99iV98;  finss.  üstseeproviiican  9994*44; 
Posen  394.^-3951. 

Feraohungen  z.  branden b.  u.  preuss. 
0.  (8.  Nr.  1253).  II,  1.  8.  1-304.  — 
Vgl.  Nr.  3093.  89;  94;  97;  99. 

3232;  38;  49;  52.  ^5;  68:  79. 
3901.  [3891 

ZiltfeOMeii,Tr.,  Qn.-Bach  i.  brand.- 
prett99.  6.  Berl.,Nico]ai..gr.  8*.  XIV, 


392  S.  M.  »5.  4f  Ree  :  FBPG2,28Cf.; 
DLZ  10,  747  f.  (E.  Fischer).  [92 
Bauer,  Br.,  D.  Einfluss  Frankreichs 
auf  d*  preuss.  Politik  u.  d.  Entwicklg. 
d.  preuss.  Staates.  Hann.,  Weii-hclt. 

fr.  8«.  199  S.    M.  2.   it  1415-1813. 
rankr.*a  antihabab.  Politik  Ura.  d. 
Grösse  Preuseens.  [98 
Haus  -  Chronik  ,  Hohenzolleri.sche. 
Berl.,  Mittler,  gr.  4°.  438  S.  u.  22 
Heliogr.  If.  50.  [84 
^Pröhle,  Lehnin'eclie  Weissagung, 
8.  Nr.  1257.  Ree:  ThLBl  458  f.  (Bo«- 
s  e  r  t);  DLZ  10, 850  f.  (£.  F  i  s  c  b  e  r).  [85 
nMia,  Max,  Bemetkgn.  «n  d.  Vati- 
cinium  Lelininense  (Progr.).  Beel., 
Gärtner.  4^.  20  S.    M.  1.  fgn 
Voaa,  V.,  Personaiextrart  nu»  VoU- 
'atllnd.      «Her  prenaa.  Regimenlar. 
Halle,  Trampe.  177G.  2.  Sliick.  Pa  g. 
Pr.   Friefir.  Aug.   %(in  Brnnnt-ciiw. 
(Vjschr.  l.  Uerald.  16,  421-55.)  [97 
•Wnier,  L,  Der  Schöpfer  d.  preusa. 
Staates  u.  d.  8c]iöpf(>r  d.  dt.  fteichep. 
(Dt.  R.  14,  I,  342-54.)  [98 
Hirachfeld,  6mt.,  Prenasen  u.  die 
Antike.  (Nord  n.  Sfld  48, 896-821.)  (89 

Zar  O.  d.  prens!?.  Staats  vgl.  Nr.  «411 ;  17; 

18;  80:  M;  8.^:  ?8:  r.r.  «8-73.  2523;5S 

bi.s  :.:) ;  1*2 ;  ;•:>  •.t7.  l'Cn«  ;  Ii;  10;  1».84;  77.  3113; 
hft-9":  !i2  '.>4:  :»i;-9H  yim,  32;  3«;  S»;  4n;60 
hiüGi'.  s.ui ;  .i»' :  11-46;  68;  «9;  7M;  7:t;  {»1-9S. 
3461.  3509-6;  84  M;  30.  3616.  4414  C.  -  ZUT 

Q.  d.  HohMuotten       in  Y,  l. 


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I 


294 


BibUognphie  Nr.  8900-8989. 


Sello,  Geo.,  Die  Brandenb.  Bislli 
Chronik;  nebet  e.  Anh.:  Fragmenui 
chron.  episc.  Brandb.(8ep.a.  JberJBY* 
Brandenb.)  Brandenb.,  Wiesikc.  gr. 
8^  X,  52  6.   M.  1,20.  [3900 

HoNm,  Frd.,  DI«  m&rk.  Kanzler 
bis  1650.  (FßPG  2,  245-52.)  [1 

Rudolph,  Miederl.  Kolonien,  8.  Nr. 
2841. 

DrM»,  Ml.,  E.  Urstitte  d.  Chri- 

stentli.  in  d.  Mark  Brandenb,  (Z.  f. 
kirchl.  Wi88.  9,  477-94.)  [2 

Friedrich,  Siegmar,  Karfürstliche 
SchlÖBser  in  d.  Mark  Brandenb.  I: 
Grunewald,  Oranienburg,  Sch<»nliau- 
sen.  Herl.,  Heymanu.  Lejc.-Ö^  197  S. 
M.  20.  [3 

Fontane,  Thdr.,  5  Seblösger;  Altes 
u.  Keiles  a.  Mark  Brandenb.  Berl., 
Hertz,  gr.  8»  VIT,  468  S.   M.  7.  [4 

Melles,  Fr.,  Zar  Qeaeal.  d.  Fa- 
milie Weiler.  (Dt  Herold  19»  158 
bis  162.)  fo 

Bahrfeldt,  E.,  D.  Münzw.  d.  Mark 
Branden)),  v  d.  alt.  Zeilen  bis  z. 
Anf.  d.  Heg.  d.  Hoiienzollern.  Berl., 
Kühl.  gr.  4*.  X,  321  S.  m.  22  Münz- 
tafeln. If.  92.  #Rec:  NZ  20,  414  7 
(v.  Höfken);  KBIQV  87,  100  f. 
(Dannenberg).  [6 

Aitrlchter,  G.  Wusterhauaen's  (s. 
Vr.  1262).  Abtb.  2-3.  6.  121-401. 
M.  1.25  u.  1.50.  [7 

Schwebel,  G.  Berlins,  s.  Nr.  1265. 
b.-14.  (Schi.-)  Lfg.  (IL  Bd.,  575  S.). 
ä  M.  1.  .:  MHL  17.  07-73  (Fr. 

Krün  er):  FßPG  2,  290;  Die  Nation, 
llärsi  BllLU  253  f.  (K.  Jeot8ch).L8 

Soiirlftoll,  Vennisehte,  im  AnschL 
an  d.  Berlin.  Chronik  u.  an  d.  Urk.- 
buch  hrsg.  v.  d.  V,  f.  G.  Berlins.  I. 
U.II.  Berl.,  Mittler,  fol.  2»1  U.242S. 
m.  128  a.  874  Abbild,  k  M.  12.  [9 

Mltthellongen  d.V.  f.  d.  G.Berlins,  a. 
Nr.  1267. 6.  Jg.  Nr.  1.  Vgl.  Nr.  3114.  [10 

^ Sello,  Potsdam  und  Sanssouci, 
8.  Nr.  1268.  Ree:  DLZ  10,  238-41 
(Engel); FBPG 2,288f.;CB]10;n.  [11 

Freier,  Berth.  u.  Wiin.  Freier,  Ur- 
kdl.  G.  d.  Landes  Stemberg.  5-14 
Lfg.  Zielenzig,  Rosenzweig.  4°.  S. 
1 18  384.  h  M.  0,50.  *  Ree:  ^GPosen 
4,  222  0  (A.  Pick).  [12 

Urkundenbocli  s.  O.  d.  Oeschl.  v. 
Wedel  (vgl.  Nr.  1270).  II,  2  u.  III, 
1.  119  u.  112  8.  M.  15  reep.  14. 
•X-Rec.  V.  Bd.  U:  CBl  499.  [13 

Scbnldt,  8.,  D.  Familie  ▼.  Zabel- 


titz fZobeltitz].    Rathenow,  Baben- 

zien.  gr.  8".  188  S.,  2  Taf.,  1  Karte. 

a.  14  geneal.  Tab.  U.  7.  [14 

Zar  G.  d.  Mark  Brandenbarg  Nr  Uli; 
U-il;  «4.  i66S.  »ÜL  SllS.  Stl9.  3235;  70. 
"■l;M.   - 


Krause,  Lit-Bericht  betr.  Pommern 
8.  unter  V,  4. 

Studien,  Ball.  (s.  Nr.  1272).  38,  4 
u.  39,  1-3.  ß.  637-82  u.  1-255.  Jg. 
äM.6.  —  a) 39,  81-255.  HugoScbn- 
mann,  Urneniriedhöt'e  in  Pommern. 
—  Vgl.  Nr.  3144a.  3.347.  [15 

MonaUbUltter,  hrsg.  v.  d.  Ges.  f. 
Pommer.  0.  n.  Aithic  Nr.  1-7.  8.  1 
bis  112:  a)  S.  13  f.  A.  Haas,  Ueb. 
In.std  u.  Kloster  Iliddensee.  —  b) 
S.  17-21.  Starck,  3Denlunünsen  Hz. 
Philipp's  IL  —  e)  8.  52-6;  73-7.  M. 
Welirmann,  Rfitrr  ?..  pomm.  Lit.- 
G.  I.  Ludw.  Hüliunius.  II.  David 
Konig.  —  d)S.  106-10.  H.  Lemcke, 
Aii.^  lies.  (\.  Kamminer  DombibL — 
Vgl.  auch  Nr.  3811.  [16 

#  HasBOke,  Rud.,  Neue  pomm. 
Skissen.  Ree.:  VjsehrVFK26,  IL.  104 
bis  109.  [17 

•T^BIOmcke,  Stettins  haus.  Stellg. 
etc.,  8.  Nr.  1277.  Ree:  VjschrVPK 
26,  II,  266-71.  (18 

Manke,  Paul,  Die  Familiennaraen 
d.  8t.  Anklam.  2  Tb.  Aniüam.  4^. 
20  8.  [19 
Wolteradorf,  Greifsw.  Pfarr- 
kirchen, 8.  Nr.  1278.  Ree:  AKKR 
61,  211  (R.  Scheidemantel);  A. 
f.  öir.  Recht4, 176-80  (A.  Pfltter).  [20 

Kllnkowstrow,  Geo.  v.,  G.  derer  v. 

Klinkowstrum;  als  Ms.  gedr.  Ca^seL 

gr.  8°.  13U  S.  ^  Ree.:  CBl  381  f.  [21 

Zar  O.  PoDunems  vgl.  Kr.  2067.  aiss.  tu» ; 
92.  8859  ;  80.  31144.  SM?.  8710.  88U.  40Q»a. 

Bertling,  A.,  [Liter,  d.  J.  1885,  betr.]: 
Dt.  Orden  u.  Preussen.  (JBQ  Bd.  8, 
11,  150-8;  in,  49-52.)  (22 

Monatsschrifi ,  Altpreuss.  (s.  Nr. 
12^2).  25,  7-8.  u.  2*;.  12  S.  513 
bis 700  u.  1-192.  Jg.  M.  10.  a>8.629-5L 
Joh,8embrzycki,  Die  Lydrer  Ert- 
prieslerJoh.  u.  Hieron.  Maletius,  u. 
der  ersteren  Brief  „de  sacrißciis  et 
idolatria  veterum  Borassorum'.  — 
b)  8. 652-69.  XaT.Frölieb,  s.  Nr. 
2527.  —  c)  S.  680-97.  Altpr.  Bib 
liogr.  —  Vgl.  weiter  3115.  3326:  41. 
3431.  ^  Es  erschien  schon  26, 3-4.  [23 

leitaolirHl  des  westprenss.  OV.  (s. 


Dlgltized 


by  Googljj 


T)  2.  Nordosten:  Brandsnboig,  Prennen. 


295 


Kr.  1283).  Hfl.  2.5.  1518.  M.  3.  Vgl. 
Kr.  3191,  wo  falsch  Heft  24.  [3924 

Aete«  d.  Sttndetag«  PrensseoB,  kgl. 
Antheils  (Wesipreussen) ,  hrsg.  v. 
Frz.  Thunert.  L  1:  1466-71  (Schrr. 
d.  Westpr.  GT\  Dans^  Bertling,  gr. 
8«.  IV,  166  8.  JL  2^  #Rec.: 
PBPO  2,  293  f.  [25 

Zeiischrift  d.  hist.  V.  f.  d.  Ree.- 
Bes.  Harienwerder.  Hit  81*33»  Ma- 
ri enw.,  Käufer.  1887-88. 8^  122,  XIII; 
80;  80  S.  &)  Möller,  s.  Nr.  2182. 

—  b)Treichel,8.  Nr. 3851; 61.  — c) 
Lehr-  u.  Wanderin  ielV.  s.  Nr.  3543. — 
d)-e)  21, 58-66 ;  G7- 1U8.  Li.  v.  F 1  a  ii  s  s , 
De«  pomeaan.  Bischofs  Paulas  öpera- 
tue  Kamen  u.  Heinath.  ^  G.  weat- 
pr.  Güter.  —  f)  S.  109-20.  Ostpr. 
ramilienaufzeichnungen ,  1710  bis 
1748;  mitg.  v.  F.  Heidenhain.  — 
g)  22,  1-32.  R,  Flau:  s,  Die  v.  d. 
Mülbe  (Beitrr.  z.  pr.  Fam.-Kde.  8). 

—  h)  8.  33-48.  Heichert,  Brom- 
berg als  pr.  Garnison,  1723  bis  s. 
Ggw.  —I)  V.  Flansß,  6.  Nr.  3840.  — 
k)  Treichel,  s.  Nr.  3546.  -  1)  23, 
23-32.  R.  V.  FUnss,  E.  pfalz  u. 
bofgfifl.  Wappenverleihg.  v.  J.  1«;02. 

—  m  S.  83-76  ;  76-80.  G.  v.  Mül- 
Terstedt,  Zur  G.  u.  Cbronol.  einig, 
ilt  Bischdfb  Q.  Pomes.  n.  Cnlm.  — 
E.  seit.  Münze  d.  St.  Thorn.  [26 

Zeitschrift  f.  d.  G.  u.  Althk.  Erm- 
landa,  hrsg.  v.  Bender.  IX,  2.  Braons- 
berg.  «)  Kolberg  e.  Nr.  2985.  — 
b)  S.  340-411.  Kolberg,  Die  Do- 
tation d.  Bisth.  Ermland  vor  a.  nach 
1T72.  —  e)  8.412-49.  Dittrich, 
Beitrr.  s.  Ban-G.  d.  Krml.  Kirchen.  [27 

Monumenta  hist.  Warmiensls.  VI, 
2:  88.  rer.  Warm.  od.  (^n.-Öchrr.  z. 

G.  Ermlandi,  hrsg.  ▼.  C.  P.  Woel  k y. 
Bd.  2.  Braunsb.,  Ilnyn.  8^  219  S. 

H.  3.  4f  Heilsberger  Chronik  bis 
1526.  —  Ree:  FBPG  2,  294.  (28 

^  UnelW,  E.,  Volksthttraliches  in 
Ostpreussen.  Ree:  Z.  f.  Völkerpsych. 
u.  Sprachw.  18,  102-9  (K.  Brach- 
mann).  [29 

Aus  Tilsits  Yerganght.  (s.  Nr.  1287). 
2.  Th. :  seit  d.  Freiheitskriegen,  I. 
2.  Ausg.  III,  308  S.    M.  2.  [30 

Zeitschrift  d.  Alth.-Ges.  Insterburg 
(9.  Nr.  1288).  2.  Hft.  211  8.  M.  2. 
Horn,  s.  Nr.  3050.  —  b)  S.  44-52. 
W.  Loebell,  Eist  Denkmiler  i.  Kr. 
Ragnit.  — c>4)  Horn,  s.  Vr.3496  n. 
3507.  [81 


JlovaiskI,  Lithaaen  in  d.  Jagell. 
Zeit.  Russisch.  C^hurnal  Ministerstva 
Narodnago  Prosvietsehenia.  Jan.)  [82 

A. ,  G.,  Woher  stammen  die  v. 
Knobloch  in  Freossen.  (Dt.  Herold 

19,  47-51.)  [88 
Zur  G.  Preussena  vgl.  Nr  2182.  2230  d;  H, 

S858.  mi;  7«:  75;7S.S&S4;S6;U;45.  ]t9SS. 

81 15 ;  91;  95.  tsn.  SMf ;  M;  41.  STIL  SSSl ;  fi4b. 

S951.  Uliü. 
Znr  O.  d.  dt.  Ordens  vgl.  Nr.  IIOS.  W; 

M.  804».  SSM.  SSSO.  SS61.  44Ma. 

Mettig,  C,  [Liter,  d.i.  1885,  betr.]: 
Liv-,  Est-  u.  Kurland.  (JBG  Bd.  8, 
II,  159-62  u.  Iii,  54-64.)  (84 

Archiv  f.  d.  Q.  Liv-,  Est-  u.  Cur- 
lands.  3.  F.,  I:  RsTaler  Stadtbb.  I: 
Das  ält.  Wittftchopbuch  Revals  1312 
bis  1360,  hrsg.  v.  .L.  Arbusow. 
Reval,  Kluge.  8^.  Xn,  224  8.  M.  7,50. 
^■'r  Ri  o.:  BaU.  Mtschr.  35,  619-22.  [35 

Monatsschrifl,  Bali.,  hrstr  v.  Rob. 
Weiss  (vgl.  Nr.  1291).  öü,  7-9  u.  36, 
15.  S.  527-765;  1-480.  Jg.:H.20.  a) 
Greiffenhagen,  8.  Nr.  2357.  —  b) 
Cbri8tiani,8.  Nr.  3202.  —  c)  8.628 
bis  688.  a  Hasselblau,  Ritter 
Barthol.  V.  Tiesenhausen.  —  d)  T  h. 
S  c  h  i  e  m  a  n  n ,  s.  Nr.  2356.  —  e) 
Lutkens,  s.  Nr,  2209.  —  f)  Ö.  87 
bis  108.  Biel  enstein.  Welches 
Volk  hat  an  den  Küsten  d.  rigischen 
Meerbusens  etc.  d.  hist.  Priorität?  — 
g)  S.  109-32.  K  e  u  8  8 1  e  r ,  Aphorismen 
i.  halt.  Polizeireform.  —  h)  S.  175 
bis  203.  Geo.  Rathlef,  Jul.  v. 
Schröder,  balt.  Schulmann,  1808 
bis  1888.  —  I)  8.  204-81.  Ans  d. 
neuesten  Statist.  IJvlands.  —  k)  S.  282 
bis  245.  Jos.  Girgensohn,  Wan- 
derungen durch  d.  Pro v. Hauptstadt. 
I.  —  1)  v.  Mirbach,  s.  Nr.  3269.  — 
m)  S.  257-75.  K.  Seraphim,  Aus 
Alt- Rigas  Burgerthum,  1384-1579.  — 
n)  Bergengrün,  s.Nr.  8298a.  —  o) 
8.  355-65.  Die  nnmer.  Entwickig.  d. 
evang.  u.  gr.-orthod.  Bevölk.  Livlands 
seit  d.  letzten  Volkszahlung.  —  p) 
Christiani,  s.  Nr.  8116w  (86 

•if  Toll,  Siegel  u.  Münzen,  s.  Nr. 
1294.  Ree:  SB  d.  Eathn.Ges.  1887, 
93-7  (A.  Hasseblatt);  KBIGV  36, 
31  f.  [37 

Poelohau,  Die  livl.  G.-Lit.  i.  J.  1887 
(vgl.  Nr,  1290).   84  S.   M.  1  [38 

MKUMlImBSii  a.  d.  Ht].  G.  14,  2, 
s.  Nr.  1292.  loh.  s..Kr.  2929.  3116a. 
3650.  '  [89 


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29(5 


BibU^gr^pliie  Kr.  3940—3976. 


^HIMebranii,  H.,  LWonica,  6.  Nr. 

1208  (wo  irrig  Uillebrand).  Ree: 
SB  d.  gel.  Beta.  Gw.  Iä87,  92  f. 
(Hausmann).  [8940 

^.Napiertky,  Erbebücher  Rigas, 
8.  Nr.  1295.  Ree:  CBl  U0\  MHL 
.17.  171-3  (Poeichftu).  ^41 

HollaMtor,  AvBenih.,  Die  li^h  Stildte- 
tage  bie  1500.  fProgr.)  Riga.  1888. 
^.Rec:  Bftlt.  Mtschr.  3(3,  172  f.  [42 

Lange,  jBoo.,  Livl  .Beitrr.  (Du  Herold 
19,139-41  a.S0,68^)  ^Vorwiegend 
igen^logiach.  [48 

Urkunden,  Drei,  aus  Fellin's  Ver- 
gangenheit, initg.  V.  T.  Christiani. 

^B  d.gel.  Bito.6ee.l«67,aS'7.)  [44 
Zw  0.  d.  mss.  Ostoeeprov.  et«,  vgl.  SI85. 
SS53.  MdSw;  99a.  SIH;  1«k.,9801;  S.  MQl. 
SMO.  Mao.  98S3;  •  i: 


ZetUohrift  d.  bist.  Ges.  t'.  d.  Prov. 
Posen  (s.  Nr.  1298).  IV,  2.  8., 128 
bis  290  Tc.. :  M.8.  fl)  L.  Scherman, 
B.  Nr.  a(>40.  —  b)  ß.  ieO-212.  Hen- 
acbelvO.  d.  Gem.  tn'Zdoiiy.  — 
c)  Lit.-6er.  etc.  ^  Insw.  juich  IV, 
3  Q.  4  erschienen.  [45 

Mltthellungen  I  Posener  archäolog. 
(vgl.  Kr.  .1800).  8.  Q.  4.  Xfg.  S.  29 
.bis  46.  [46 

^Chronik  d.  Stadtschr.  v.  Posen, 
hrsg.  V.  Warschauer  (s.  Nr.  1298b). 
Sep.  Pos.,  Jolowicz.  gr.  8".  XLV, 
171  S.  5r.  5.  Ree:  J)IZ  10,  390  f. 
(M.  Perlbach).  [47 

'6roilN«her,  Die  Ut  Oroespoln. 
(vgl.  Nr.  1301).  II:  Peisern  1390-1400, 
Gnesen  1390-99,  Kosten  1391-1400, 
hrsg.  V.  J.  V.  Lckszycki.  (Fubll. 
a.  d.  preuss.  Staatsarch.  88.)  XIII, 
427  S.  M.  10.  ^Rec.  v.  Bd.  I: 
Kwartam.  bist.  2.  Jg.  (Balz er).  [48 

Küfytkowekl,  Brevia  descrlptio  Idat' 
seogr.  eooles.  archidioec  Oneen.  et 
Posnan.  ad  ord.  decBnatnnTn  dipe- 
starum  etc.  Gnesen,  Lange.  8*^.  170, 
305  6.   M.  6.  [49 

Documenta,  30.  eccl.  oathedr.  Do- 
ceneis  1230-1317  wydal  Wojcinu 
Ketrzynki,  Lemberg.  8".  04  S.  14 
Nrr.  betr.  Preussen  o.  dt.  Orden. 
Ree:  FBPG  2,  293.  [50 

•96>Caro,  J.,  G.  Polens.  V,  2,  b.  Nr. 
1S02.  Ree.:  OGA  1888  ,  999-1013 
(F.  Bostel);  BllliU  879  f.  (H.  Kl  - 
inisch). [51 

Zur  ü.  Posen»  (u.  Polen»)  vgl.  Nr.  t039. 
S86S;  92.  9191. 8t|>..|5a;aeO;^M.JSiS.  38»; 
96.  4mh. 


.9.  Oesfl.  MitteldeutseiUau^U 
Schl€9,-Säch8,  Gruppe» 

Schlesien  3952-6.^;  Lansitz  3906-69:  Köni^. 
Sachsen  (mit  ßeaga  u.  Alteftburg)  3970-95; 
Prov.  8a(!iuen  (mit  Anhalt)  899«-4008a. 

Wainer,  A.,  [Lit.  d.  J.  1885,  betr.]: 
Schlesien.  (JBG  Bd.  8,  U,  148-50^ 
HI,  83-7.)  lS9b2 

.Zelttohrm  d.  V.  f.  G.  n.  Alth. 

Schlesiens  (s.  Nr.  130^1  Bd.  23. 
358  8.  U.  4.  a)  Urünhagen.,  5. 
Nr.  3258.  — b)S.  29-59.  P..FrieÖena- 
burg,  Das  Auffliegen  des  Pulver- 
thurmes  zu  Breslau  24.  Jnni  1749. 

—  C)  Weigelt,  s.  Nr.  8259.  —  dj 
Sehwarts,8.Kr.3229.  —  6)8. 177 
bis  240.  A.  Hever,  Die  kartograph. 
Darstellgn.  Sciilesiens  bis  1720.  — 
1)  8.  241-75.  Pfotenhauer,  Zur 
6.  d.  Weihbischöfe  d.  Bisth.  Brealan. 

—  g)Friedr.  d.  Gr.,Cabinetsnrdre9, 
8.  Nr.  8250.  —  Ii)  Schuster,  s.  Nr. 
3260.  —  I)  8.804-7.  C.Grttnhagen, 
Noch  e.  Nachr.  üb.  d.  Bresl.  Volka- 
tribun  Doblin.  —  k)  Kreb«,  s.  Nr. 
3090.  [53 

Vorzelt,  Schlesiens  (vgl.  Nr.  .1308). 
IV  (Hft.  46-64)  u.  V,  1-2.  1881-89. 
648,  14  S.  u.  s  1  a)  S.  1-24.  H. 
Luchs,  .sclileii).  Landes-  u.  .Städte- 
wappen. »  h)  25>86.  Ad.  ßlAta, 
D.  Waldauer  Münzfund.  —  c)  39-44. 
A.  Bauch,  Die  Siegel  Hz.  Rolkos 
U.  V.  Schweidnitz,  etc.  —  dj  4c  52. 
▼.  .8/ebmid,  D.  Compracbczützer 
Itnnzfand.  ~  c)  Nehring,  s.  Nr. 
mm.  —  OKnotel,  8..Nr.8804. — 
g)  Wernicke,  s.  Nr.  3768.  —  h) 
129-34  ;  233-5,  H.  Luchs,  Mottos  ans 
d.  sog.  Bchlep.  Wappenbucb  um  1575. 
— .i}.13(i397.  Eug.  Kalea^e,  Führer 
durch  d.  .Mns.  ecbles.  Altbb.  — •  Jk} 
,209-18.  G.  Bauch,  D.  Münzpriv.  d, 
Eisch.  Job.  IV.  V.  Breslau  ,läl5.  — 
1)  Wernicke,  s.  Nr.  3551.  —  mV227 
bis  281.  J.  Friedländer,  D.  Miuiz- 
fund  V.  Wättrich.  —  n)  266-82  K  i  !i  r- 
feldt,  D.  Peisterwitoer  .Deiiuriund. 

—  0-p)  517-27  [so  flalsfih  pag.  >$tatt 
.317  etc.]:  550-4.  Rlsnerv.öroaow, 
Betracht ^Mi  hb.  poln.  Wappen  etc. 
in  Schlesien;  v.  March,  JBen^erkgn. 
dain.  -  q)  554  61.  Poln.  Heraldik. 

—  r)  587-91;  G13-7.  Balir fei  1  r .  D. 
Münzfund  v.  Rudelsdorf:  d.  Peister- 
witzer  Denarfund .  —  s)  K 1  o  8  e ,  s.  Nr. 


1 

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V,  2-3.  Bctndenbiiv,  FTeoMeii;  Sfiliktien,  Sftebaen.  297 


3836.  -  f)  V,  2-7.  F.  Fricdens- 
b.nrg,  Müuzkde.  u.  AUh.-Wisa.  — 
0)50-52.  F.  Friedensburg,  E.  in- 
teress.  Siegelstempel.  [39.54 

Codex  dipl.  Silesiae  (rgl.  Nr.  1307). 
XIV:  Liber  fundatlonis  episc.  Vratis- 
lav«,  hng.  H*  Markgraf  n.  J.  W. 
6ehnUe.  XCV,  211  S.  m.  5  Taf. 
M.  10.  [55 

6rQiihagen,  C,  Wegv^eiser  durch 
d.  ächles.  G.-Qn.  bla'15£i0.  2.  verm. 
Aull.  BresK,  Max.  gr.  8*.  IV,  46  6. 
M.  0,80.  [56 

Adamy,  Heinr.,  IMe  tehlet.  Ort»« 
namen^  ihre  Entstehg.  a.  Berltutg. 
2.  Aafl.gr.  8".  (IV,  146  8.)  Breslau. 
Prigbatsch.    il.  2,50.  [57 

Knoetel,P.,D.  schles.Adler.  (Vjschr. 
f.  HernlL  T;  392  401.)  [57a 

Grotefend,  H. ,  StJimmtafeln  «h-r 
schies.  Fürsten  bis  1740.  2.  verb.  Aull. 
Bresl,  Max .  gr.  4 M  V ,  7 2  S.  M.  2.  [58 

Gritzner,  W.,  Alphab.  Naclr-v.  d. 
sÄmmti.  adl.  Familien,  welche  d. 
»chles. Ineolat erhalten  haben .  (Vjschr. 
f.  Herrl  l,  10,  492-519.)  [59 

eescfilchtsquellen  d.  Oft.  Glatz  {vgl. 
Kr.  1315).  IV:  Das  alt.  ülatzer  Sladl- 
boeh,  1324-1412;  i.  Ausz.  v.V  o  1  k  m  e  r, 
Register  V.  Ho  hau  8.  Uabelschwerdt., 
Franke.  VI,  220  8.  M.  3,  [60 

WeMioke,  E.,  Orkdl.  Beltrr.  a.  O.  d. 
Adelsfamilien  in  d.  eh.  mein.  Krr. 
Banzlau  u.  Löwenberg.  (Vjtehr.  f. 
Herald,  etc.  16,  339-68.)  [61 

Stoni,  L,  O.  d.  Stadt  Ooldberg, 
(vgl.  Nr.  1319).  1046.  (Behl..)  Lfg. 
8.  577-1007.  [62 

Weitzel,  A.,  0.  d.  Stadt  a.  ehem. 
FeeUrag  Kosel*,  ans  Urkk.  n.  amtl. 
Akten?t.  2.  Aufl.  Koael,  Mode.  8^ 
X\U  784  S.    M.  .5.  [63 

Weitzel,  A.,  G.  d.  Stadt  Sohrau  i. 
O.-Schles.  Kosel,  Mode.  8*.  XIV, 
672  8.    M.  4,50.  [64 

Weitzel,  A.,  Cbronlk  d.  Parochie 
Pogvzebtn.  -KoeeU  Mode.  M.  0,60.  [65 

Znr  Cr  .Schlesiens  vgl.  Nr.  1S59.  2119;  83. 
iSMS;  ä7.  30SI0.  aSS8;  99;  60;  &4:  66:  M-m. 
98M ;  ftl.  S67».  S7f> ;  71.  WH  |  SS ;  4« ;  WUWSa. 


Maflazii),  Neue.*»  Lausitz.  {».  Nr  J320). 
64,  1-2.  65.  1.  358  8.  n.  1-149.  k 
Hit.:  M.  2,50.  a)  Francke,  s.  Nr. 
2241.  -  b)  S.  :m  \2.  H.  Knothe, 
Die  Familie  Steiur ucker  in  Zittau  u. 
G5rlita.  —  fl)  Bariaht,  e.  Mr.  8188. 
—  d)8. 340-343.  Klage  d.F^auiskaDer 


zu  Lanban  gegen  d.  dasige  Knnncn- 
kloster,  i;i45.  —  e)  8.  343.  Jecht, 
Libri  missivarum  [Görlitz,  1491  bis 
.1662).  [66 
Jentech,  Kligo,  Die  prähist.  Altilh. 
d.Stadt-.u.  Landkr.  Gaben.  IV.  (Pr^gr.) 
Guben,  König.  4^  22  8.  #von 

weiterem  Iiitei-e-^e.  [67 
.Czischkowaky,  Fr.  Aug.,  Zeit-  und 
•Orts-6.  V.  Grossi^chunau,  Lpa.,  Grack- 

lauer,  ^\  Ü72  S.  M.  8.  [68 
Knothe,  H.,  Urkk.-Fun  I  zu  Bautzen. 

(KASächaG  9, 144-6.)  .-^  Vgl.  :Naclirr. 

185b.  [69 
ZnrO.  (LLauttavgKMtT.^Ain;  19;  M. 

im ;  80. 

Laue,  Lit.-Bericht  s.  Nr.  4143. 

Archiv,  Neues,  f.  mrhs.  G.  Nr. 
13231.  9,  3-4.  10,  1-2.  S.  18.5-3.54 
u.  1-17«;.  k  Hft.:  M.  1,50,  s.  Nr.  2901. 
3027  .  56:  84;  85.  3117;  18;  24.  3222; 
24.  3493.  3552.  8879;  80.  3969  ;  81. 
Ferner  noch:  a)  9,  83tl43.  finb.  Er- 
misch, Die  sik-hs.  Stadtbücher  d. 
MA.  -  b)  10,  158  f.  Tb.  Distel, 
Reiiie  d.  sächs.  Hof-  u.  Staatskalender. 
—  c)  10, 170  0.  Bibliographie.  [70 

Posse,  Otto,  Die  Siegel  d,  Weitiiier 
bis  1324  a.  d.  Ldgfn.  v.  Thüringen 
bis  1247.  Lpz.,  Gieseeke  A  DeTrlent. 
1888.  fol.  15Taf.,20S.  Text.  M.24.  [71 

Kaemmel,  Otto,  Ein  Gang  durch  d. 
G.  Sachsens  u.  s.  Fiirsten.  Dresd., 
Hoffknaan.  foK     110  8.  .M.  5.  [72 

Hofmeister,  6eo.  £lierh.,  Das  Haus 
Wcffin  von  9.  T'rp[ir.  bis  z.  neuest. 
Zeit  in  allen  s.  Haupt-  u.  Keben- 
linien,  nebet  e.  geneal.  Oabersicht 
d.  alten  Mkgfn.,  Herzöge  u.  Ldgfn. 
etc. etc.;  nach  d.  Qn.  Festgabe.  Lpz., 
Spanier,  gr.  fo).  9  8.  in.  24  geneal. 
Taf.    M.  12,  resp.  M.  20.  [73 

Biedermann,  Frhr.  v.,  Die  Wappen 
d.  StammUuide  a.  Herrschaften  d. 
Wettiner  FfirBtenbaaeaa.  Lpz.,  Rahl. 
Taf.  fol.,  Text,  gr.  8°.  7  S.  M.  2.  [74 

Brecher,  A.,  Darstllg.  d.  Gebiete- 
verändergn.  i.  d.  Ländern  Sachsens 
n.  Thilringene  v.  d.  12.  Jb.  bis  henle. 
BerL,  Reimer.  1888.  Chromolith.  fol. 
M.  030.  ^Rec:  Z.  f.  Gjadw.  33, 
159  f.  (A.  Kirchhoff).  [75 

Beltrfige  z.  sächs.  Kirchen-G.,  hrsg. 
V.  Frz.  Dibelius  u.  G.  Lechler. 
Heft  4.  Lpz.,  Barth.  1888.  8^  234  ö.: 
A)  F.  Dibeliai,  Zw  0.  u.  Cluwak- 
teriaUk  Bchnecken.  —  b)  Fr.  8ei- 


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298 


Bibliographie  Vr.  9976-4015. 


fert,  Job.  Pfeffinger,  Pastor  rn  S. 
Nicolai  1493-1573.  —  c)  G.  Buch- 
wald, Die  Lehre  des  Job,  Sylvius 
Wildenauer  Egranns  u.  ihre  Beziebg. 
z.  Kt-rormation.  —  d)  C.  G.  Pötach, 
Aus  d.  G.  d.  Kirche  etc.  zu  Jabnu* 
hauten.  [3976 
^  Hasee,  H.  6.,  G.  d.  sächs.  Klöster^ 

8.  Kr.  1^25.  Ree:  NASächaO  9>  840 f. 
(G.  Müller).  [77 

Eriwtafa,  JUl.  u.  Alb.,  Erörtergn. 
auf  d.  Gebiete  d.  sächs.  Münz-  und 
Medaillen-G.  Dresden,  B&nsch.  1888. 
gr.  8"*.  84  6.  m.  8  Taf.  M.6,70.  Ree. : 
KZ  20,  426  f.  (K.  Domanig).  [78 

R.,  C.  V.,  Zur  G.  d.  Familie  v. 
Römer  in  Sachsen.  (Vjschr.  f.  Herald, 
ete.  16,  869-90.)  [79 

Gurlitt,  Corn.,  Wnr?chau  u.  <\.  ßäcliP. 
Körrige.  (Lpa.  Ztg.  1888.  ßeiL  Nr. 
123  f.)  [80 

HofmariD,  Rltob.,  Beitrr.  z,  Verf.- 

G.  d.  Stadt  Pirna  auf  Gr.  d.  Stadt- 
rechngn.  d.  15.  u.  16.  Jh.  (NASächsG 

9,  186-231.)  [81 
Mittbeilungen  d.  V.  f.  G.  d.  St 

Meissen,  a.  Nr.  1827.  Vgl.  Nr.  327ti. 
8348.  3764.  [82 

Sobaberth,  G.,  Gvozdec  (d.  i.  Gros- 
senhain); e.  Beitr.  z.  ält.  G.  d.  Hauses 
Wettin. n.d.  Mark  .Xieis&eu.  Grossenh., 
Hentze.  gr.  8^  U,  84  8.  IL  0,75.  [88 

mttbellungen  v.Freiberger  Alth.-V., 
hrsg.  V.  Heinr.  Gerlacb.  24.  u. 
25.  Hft.  Freib.,  Gerlach.  8^  k  96  8. 
•) Oerlach,  Bilder  aus  Freib.'s  Ver- 
ganght.  Forts.  —  b)  Kade,  Job. 
Bocer  a.  s.  Lobgedicht  auf  Freiberg. 

—  o)  Gerlaeh,  Mittblgn.  a.  knrf. 
sKcha.  Hofkalendem  v.  1080  u.  81. 

—  d)  Knau th, Liter.  Umschau  1887, 
Freib.  u.  ümg.  betr.  —  e)  25,  40-96. 
K.  Riehter,  D.  Freiberger  Bier  u. 
Freib.'s  Brau-  u.  Schanknabrg.  seit 
d.  ält,  Zeit.  —  Vgl.  ferner  Nr.  611. 
3051;  52.  3121-23.  [84 

Heydenreloh,  Ed.  n.  Paul  Knauth, 
Die  Bezielign.  d.  Hauses  Wettiti  zur 
Berghauptstadt  Freiberg.  Festsciir. 
Frelb.,  Cru  *  Oerlaeh.  gr.  8*.  83  S. 

H.  i  m  [85 
Krumbiegel,  Frlti,  Zur  Lage  und 

Entwickig.  d.  Stadt  Freiberg  m,  bes. 
Benign,  anf  Bergbau  n.  Industrie. 
Freib..  Gras  n.  Oerlaeh.  gr.  4*.  36  S. 
M.  1.  [86 
Hlttbeilungen  d.  V.  f.  0.  Ann»- 
herg  u.  Umgeg.  I.,     Nr.  1328:  E. 


K  r  ii  f[  e  r ,  Gru r  ^ rn  tje  d.  ehem.  Annab. 
Stadt-  u.  Bergrechts.  [87 
Mittheilungen  d.  Alth.-V.  i.  Zwickau 
n.  Umgeg.  Hft  2.  Zwickau,  Zückler. 
8"  XXIII,  81  S.  M.1,80:  a)S.  1-28. 
£.  Fabian,  s.  Nr.  3055.  -  b)  S.  29 
bis  51.  M.  Sehilling,  a.  Nr.  2S59. 

—  c)  S.  57-81.  G.  Buchwald,  Zur 
Kirchen-,  Schul-  u.  Sitten-G.  v.  Här- 
sendorf  u.  Wüdenfels  (Ref-Z.  -  Be- 
ginn 18.  Jb.)  (88 

Ouellen  zur  0  T.eipzigs;  hrsg.  v. 
GuHt.  Wust  mann.  Veröffentlichgn. 
a.  d.  A.  u.  d.  Biblioth.  d.  Stadt  Leipz.  L 
Lp^..  Daneker*aLex.-8^XV,^S. 
M.  10.  [89 

Mlttbeilunoeo  d.geBch.u.  alth.-forach. 
Oes.  d.  Osterlandes  10,  1.  Altenb., 
Bonde.  1888.  8».  S.  1-122.  a)  S.  1-94. 
J.  u.  Max  Lobe,  Ann.  d.  St.  Alten- 
burg bis  z.  J.  1499.  —  b)  Ö.  95  122. 
Löhe,  Ans  alt.  Rechngn.  [90 

Mitthellungen  d.  V.  f  t;  u.  Alth. 
zu  Kahla  u.  Roda.  III,  4.  Kahla  S'. 
a)  S.  375-478.  Nachrr.  üb.  Adlige 
a.  d.  Kircbenbb.  d.  Ephorie  Roda. 

—  b)  S.  479  513.  Lommer,  Beitrr. 
z.  G.  d  Gin.  V.  Orlamünde.  [91 

Ronneberg,  Em.  Fr.,  Das  grosse 
Staatswappen  d.  Hzth.  Sacbs.-Alten- 
burg.  Li)z. ,  Rubi,  gr.  8*.  22  Cliro- 
molith.  M.  9.  [92 

Jahresbericht;  58.  u.  59.,  d.  Vc^gi- 
ländisch.  aUh.  forsch.  V.  zu  Hohen- 
leuben u.  11.  u.  12.  J.ber.  d.  g.-  u. 
aith.-for8cb.  V.  zu  Schleiz;  hrsg.  v. 
M.  Dietrich.  8*.  117  8.  a)  8.  1-82. 
K.  Walt  her,  Das  alte  Weida  (auch 
Sep.  Gera,  Kanitz.  M.  2).  «jf- Ziisam- 
menstellg.  auf  Gr.  d.  Lit.  [93 

R.,  C.  V.,  Aassfige  a.  d.  Kirchenbäch. 
d.  vogtl.  Städte  Adorf,  Elsterberg, 
Falkenstein  etc. (Vjschr. f. Herald, etc. 

lü,  520-73.  r«4 
MitthelllBgMd.g.-  u.  alth.-forscb.V. 
zu  Eisenberg,  8.  Nr.  1332.  3.  u.  4.  Hfl. 
a)  Procksch,  Hz.  Christ  v.  Sachs.- 
Eisenberg.  —  b)  Procksch,  s.  Kr. 
3681.  —  e)  Weise,  D.  Altenburcer 
Mundart.  [95 

Zar  O.  Könicr.  Sacbscius  etc.  v^l.  Nr. 
2281  ;  86.  2359.  24;jn ;  H  ;  i2.  '^i  1  l  ;  !^?<c. 
2901  ■  3.Ö.  302«;  50-.=)5:         ;       aUS-*4.  8«t5; 
76;  77.  3333;  31;  4S.  352S ;  .'.2.  36$S;  tl;  ••. 

StM.  mii  7»;  80.  «98S:  9&d;  e;  t 

^  SohöfTenbOober,  Die  Hallischen, 
s.  Nr.  1834.  Ree.:  GBL  18.  [96 


J 

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\\  3-4.  Schleaien^  Sachsen  ^  Niedersachsen. 


299 


Hertiterg,  fiMt.  Fnl.,  Q.  d.6t  Halle 

a.  S.  V.  (1  Anfängen  bis  z.  Neuzeit. 
I:  Halle  im  MA.  Ualle^  Waisenhaus, 
gr.  8*.  XIV,  534  S.  M.  6.  [3997 
MMZel,  Cl.,  Die  Herren  v.  Sanger- 
hausen u.  ihre  Besitzgn.  Sangerh., 
Frauke.  8^  III  S.  M.  1.  [98 
Meyer,  Karl,  0ie  Reichwt.  Nord- 
hausen als  Festang.  (ZHarsY  41,  292 
bis  3ÖÖ.)  [3999 
Blitter,  Mansfelder;  Mitthh.  d.  V.  f. 
G.  u.  Alth.  d.  Oft.  Mansfeld  zu  Eis- 
leben, hrsg.  V.  Qrössler.  2.  Jahrg. 
Eisl.  1888.  gr.  8M22  S.:  a)  Uembe, 
Der  Briemehsel  des  H.  CyriMüs 
Spangenberg.  2: 1573-84.  — b)  Gröss- 
ler, Radegundis,  Prinzess.  v.  Thü- 
riugeu,  Kgin.  v.  Frankreich.  —  c) 
Gr  öS  8 1er,  Mitthh.  aus  Eisleb.  Kir- 
clienbb.  1632  17^0.  — d)  Pe cht,  Ein 
Bittschreiben  d.  Eisleb.  Ratbes  vom 
27.  8ept.  1601.  [4000 
.  4c  Urkundenbuoh  d.  Hansf.  Klöster, 
s.  Kr.  13H5.  Ree:  HZ  61,  314  f. 
(Th.  Fiat  he).  [4001 
Mroka,  Max,  Bdtn.  s.  SiegeUk.  d. 
Mansf.  See-  nnd  Saalknises  (DIsb.) 
Halle.  8».  53  S.  [2 
Plbllcatlonen  d.  Alth.-V.  zu  Torgau. 
Tofgan,  Jacob.  1888.  gr.  8*.  26  S. 
M.  n  50  a)  Siegel  n.  Wappen  d.  St. 
Torgau.  —  b)  C.  Jacob,  Der  Teufel 
in  Torvaa.  [3 
Geschlchtablätter  f.  St  und  Land 
Magdeburg  (vgl.  Nr.  1339).  23,  Hit. 
3  u.  4.  S.  213  4;i2.  a)Jw.  Koch,  s. 
Nr.  2111.  —  b)  A.  K 1  e  i  n  8c  hm  id  t,  s. 
Nr.  24»j2.  —  c)  S.  292-323.  Ed.  Ja- 
cobs, üeinr.  Katbmann,  Verf.  d.  G. 
d.  6t.  Maffdeb.  —  d)  8.  S70-409. 6. 
Hertel,  Der  Streit  d.  Erzb.  Emst 
m.  d.  St.  Magdeh.,  1494  97.  c) 
S.  410-<>.  W.  Zahn,  Burg  üiuwurp 
bei  Aken.  [4 
:K  Tollin,  H.,  Franz.  Colonie  von 
Magdeb.,  s.  Nr.  1342.  Ree:  HZ  61, 
810-S  (Tb.  Flathe);  FBPG  1,  642; 
Theol.  JE  7,  254  f.  (A.  Werner); 
KBIGV  86,  56-8  (Koch).  [5 
Strassburger,  Ein  Tag  in  Aschers- 
lebens  Hsnem,  1484.      d.  HanV. 


41,  44? 


[6 


Jahresber.,  22.,  d.  Altmärk.  V.  f. 
▼at.  G.  etc.  zu  Salzwedel,  Abth.  f. 
G.  Haffdeb.  1888:  a)  S.  1-33.  Hein- 
rici  de  Antwerpe  Tract.  de  urbe 
Brandenb.,  nea  hrsg.  v.  G.  Sello.  — 
b)  6.  84-52.  Onst.  Schnlae,  Hist. 


Ansbeate  a.  d.  Kirehenreelui.bb.  ▼. 

Wnjflt  ben  und  Calberwitsch.  —  c) 
Mulversteds,  s.  Nr.  3118.  —  d) 
Zahn,  s.  Nr.  3127.  [7 

Mittheilungen  d.  V.  f.  Anhalt.  G. 
u.  Althk.  (vgl.  Nr.  1338).  V,  6.  S.  329 
bis  92:  a)  6. 329*36.  Frankel,  Slav. 
Ortenamen  i.  Anhalt.  — >  b)  Bis e  s. 
Nr.  2291.  —  C)  Hosäus,  s.  Nr.  2483. 
—  dlErdroannsdorff,8.Nr.2.'i61.  [8 

Köhler,  0.,  Das  Kloster  d.  Marien- 
knechte zu  Bemburg.  (Progr.)  Bern- 
burg.  4».    21  S.  [9 

Sobaiidt,  6eo.,  Die  i  umilie  v.  dem 
Borne.  H:  Urkk.-Baeh  n.  Ergänzgn. 
zu  I.  Merseburg,  Steffenhegen.  gr.  8*. 
Vni,  652  8.,  9  Taf.  etc.  M.  13.  [9a 

Zar  O.  d.  Prov.  Sachsen  vgl.  Kr.  2111; 
Ifi.  80«;  3t;  33;  77;  81;  88;  90;  'Jl.  2:J08. 
247«;  79,  2561.  »OOS;  i0-t5;  ö6;  67.  31äö-i7: 
'MX  3220  a;  33;  S4;  VS.  UUt.  8508.  86St;  SS. 
3700.  48M1;  95  C. 

säehs.  €hrtfppe» 

BraooBüliutiig  (mit  Harz)  iOlo-i:> ;  llaauover 
eoia-SS;  MMUeiLbiirg  40S4-SS;  SdüMw.-Uol> 
stein  «osT-si:  Haasestidte  4S6t-4s;  OUsn* 
Img  n.  OstlMaL  40U-«S;WeBtlUen404e^. 

Ulrich,  Ad.,  [Liter,  d.  J.  1885,  betr.]: 
Nicderdtld  (JBO  Bd.  8^  U,  :m  )^: 
m,  267-66.) 

ZaHiolirlft  dee  Hara-V.  f.  0.  und 

Althk.  (8.  Nr.  13451  41,  2.  S.  278 
bis  459.  Inhalt  s.  Nr.  2249;  90.  2803. 
3128.  3620.  3705.  3868.  3999.  4Ü06. 
Ferner:  a)  S.  428-34.  H.  Lenger- 
feldt,  Zur  Jagd-T;  n  Harze;  die 
Jagden  i.  Hzgth.  Braunschw.  —  b) 
8.  486-8.  P.  Zimmermann,  Znr  0. 
d.  Bären  a.  Harze  [Bärenjagd].  [11 

^  Günther,  F.,  Ambergau,  Ilannov., 
Meyer.  1887.  Ree:  HZ  02,  132  f.  [12 

Backhaus,  A.,  Entwickig.  d.  Land- 
wirthsrhpft  auf  den  grll.  Stolberg- 
Wernigerod.  Domänen.  (Sammlung 
nat-5k.  Abhdlgn.  hri^.  Conrao. 
V,  6.)  Jena,  Fisclier.  1888.  8*.  IX, 
323  S.  M.  6.  [13 

Elster,  Otto,  Denkmäler,  Denksteine 
u.  Erinn.Zeichen  an  die  Hzge.  TOtt 
Brmmschw.-Wolfenb.  Braunschweig, 
Wagner,  gr.  8^  102  8.  M.  1.  [14 

Koldewey,  Frdr.,  Die  Jesuiten  n.  d. 
Hzth.Brannsch  w.  (  Vortr.)  Braunsch  w., 
Schwetschke.  gr.  8*.  IV,  37  S.  BT.  0,60. 
2.Au8g.:  Vi,52ö.M.l.  <ä$>  Ree. :  ThLZ 
14,  312  f.  (F.  H.  Reasefa).  [15 


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300 


Bibliographie  Vr.  4016-^2. 


Zar  0.  Brannacbweigs  etc.  vgl.  Nr.  1961. 
SraS.  8180;  81.  77;  92.  S711.  S«M7.  3»06. 

8867.  »MI.  MM.  M06e;  S6;  U.  &7U.  8868. 


ZiHiChrm  (J.  hiat.  V.  f.  Nieder- 
sachseu,  Jahrg.  1S88.  Hann.,  ÜAhn. 

Sr.  b".  316  .und  50      NacUrr.  U  S. 
l  6.  a)  Bening,  b.  Kr.  1901.  — 
b")  Oppermann  s.  Nr.  1877.  —  c) 
Dürre,  s.  Nr. 4023.  —  d)Urk  unde, 
8.  Nr.  2294.  —  e)  Briefwechsel, 
8.  Nr.  8206.  -  f)  U 1  r i  c  h ,  s.  Nr.  2360. 
—  g)  S.  2GC-31G.  K.  Janicke,  Das 
Weinamt  d.  Domherren  aa  Uildes- 
heim.  Forts.  [4016 
«ät-  Meyer,  Hannover.  2.  Aull.,  e. 
Nr.  1350.  Hec:  HZ  62,  133-5.  [17 
Ahrens,  H.,  a)  Das  Wappen  u.  d. 
Farben  f).  St.  Hannover.  —  McDaa 
Wappen  d.  vStadt  Lindeo,  (Dt.  Herold 
.19,  51-54.  20,  90  f.)  [18 
Alten,  K.  v.,  öammlg.  T.  .R«ge8ten 
zu  e.  FaiD.-6.  d.  Herren  v.  Alten, 
11821600.  Hann.,  Hahn,  gr.4^  152  8. 
M.  7.  119 
Alten,  VIct.  V.,  Stamntafr.  d.  nr- 
Adel..6e8chlecht8  v.  Alten  1182- 1880 ; 
hrsg.  V.  Eberh.  v.  Alten.  Berlin, 
Heyroann.  fol.  8  Taf.  M.  15.  «K-  Rec: 
Dt.  Herold  20.  120.  [20 
Bock  v.  Wllflagen,  6ao.  W.,  Die 
Gm.  V.  Poppenburg  u.  ihre  agnat. 
Beziehgn.  zu  d.  Uradelagescbl.  derer 
V.  Wülfingen.  Celle.  8*».  82  S.  *  Ree. : 
Dt.  Herold  20, 18  f.  (H.  A  h  ren  s).  [21 
<^  UiJarfiltlohan.  Eda.  v.,  Beiur. 
.1.  Familieng., Nr.  1854.  Ree.:  Dt. 
Herold  19,  71  f.  [22 
Dürre,  Der  Stammbaum  d.  Edel- 
i»erren  v.  Dorstadt.  (ZH  VNiedexs.  1888. 

342-67.)  [23 
Znr  G.  NiedenMMhsens  n.  Hannovers  Tgl. 

Nr.  1883.  1M5.  tflftS;  68.  8S9S;  94.  t860.  8iSl; 
45.  2562.  2617 ;  45.  2785.  8826  ;  67.  S0S2 ;  67-59. 
3129;  76.  3808-5.  3403.  8801.  8tt28.  4393b; 
IM  f.  M14h. 

Krame,  IC  E.  H.,  [Liter,  d.  J.  1885, 

betr.]:  Sclileswig-Holst.,  Hamb.,  Lüb., 
Mecklenb.  u.  Pommern.  (JBG  Bd.  8. 
II,  129-48;  III.  64-82.)  [24 
^  Koppmann,  K.,  G.  Rostocks,  s. 
•Nr.  1358.  Ree:  MHL  17,  170  f.  (K. 
H.  Krause).  [25 
«Peiiti,  A.,  O.  d.  Kirehepiela  Jabel. 
Waren. Kaibcl.l8«8.8«.86S.M.l.  (26 
Zur  Q.  HecklenbargB  vgl.  Nr.  8Ae7. 8489 ; 

1080:  M.  84M.  8688.  488ia;  0.  44UL 

Zeitschrift  d.  Ges.  f.  Schleew.-Holat.- 
Lanenbofg.  G.  (▼gl.  Nr.  1860).  18,  2. 


S.  131-286:  a)  F.  Bertheau,  s.  Nr. 
2295.  -  b)  Detlefsen,  t.Hr.  2432. 
-  c)  Lieboldt,8.Nr.«411.  —  Yf!. 
auch  Nr.  3349.  \27 

niesten  u.  UriüL,  Schlesw.-Holst.- 
Lauenb.,  bearb.  o.  hreg.  r.'P.'Haaae. 
II  (1250-1300).  6  (Schl.-Lfg.  Hamb., 
Voss.  1888.  hoch  4".  S.  393-476.^.  4. 
*  Ree.  V.  I  u.  U:  DLZ  10,  981  f- 
(D.  Schäfer).  [28 

Schmidt,  Max,  Beitrr.  v.  Münzg.  d. 
Hzge.  V.  Sachs.-Laueuburg.  (Sep.  a. 
A.  d.  V.  f.  d.  O.  Lanenbnrgs).  Kittve- 
burg,Schmidt.gr.8«.38S.M.0,60.  [29 

Haupt,   R.,   Die  Vizelinskirchen; 

baugesch.  Unterss.  an  Denlimalem 

Wagriene  ids  Beitr.  s.  Aofonga>0.  d. 

Oldenb.-LübeckerBiath.  Plön,  Hahn. 

8".  190  S.  M.  4.  [30 

Schmidt,  Zur  Agrar>G.  Lübecks 

etc.,  8.  Nr.  1868.  Ree.:'HZ  62,  181  f. 

(E.  I.i  esegang).  [31 
ZorG.äcUeaw.-Holstelns:  2295.8411;  13. 
t;i8.  8686.  377:k  :!85S..4aililp«r. 


I,  J.  H.,  [Lit.  d.J.  1885,  batr.}: 

die  Hanse.  (JBG  8,  II,  162  70.)  [82 

Urkundenbuch  d.  St.  Lübeck.  VIII 
(8.  Nr.  1368).  11  u.  12  (ßchiu8s-)Lfg. 
S.  801-84  ii  M.  3.  #.B«b.  t.  VUI, 
1-10:  FBPG  2,  291  f.  [33 

Brehner,  W.,  Die  Strassen namen  in 
d.  8t.  Lflbeck  n.  daran  Yontidtan. 
Lüb.,  Schmereahl.  gr.  8*.  Till,  i48  8. 
M.  0,75.  [34 

-K'  Teadorpf,  0.  L,  Mitthh.  ub.  d. 
Tesdorpl'sche  Gesehl.  Ree.:  Dt.  Ho« 
rold,  19.  109-11  (L.  Clericus).  [85 

ZeltBohrifl  d.  V.  f.  Hamburg,  ii, 
(s.  Nr.  1869).  VIII  (NF.  V),  3.  S.  421 
bis  666  Q.  8  Tafeln.  M.  3,60.  a)  G-ä- 
dechens,  s.  Nr.  4041.  —  b)  S.  641 
bis  64.  Verz.  der  in  iBd.  i-8  d.  Z. 
enth.  AnMtae.  [36 

Mittheilungen  d.  V.  f.  Hamb.  G., 
hrsg.  V.  V.  Vorst,  (s.  Nr.  1370).  XI. 
S.  161-32Ü.  a)  Ö.  165-71.  W.  Öillem 
n.  C.  »Walt her,  Rathsherr  Alb.  Ost- 
mann u.  s.  Familie.  —  h)  P  171-80. 
F.Voigt,  Der  Reiehskanzi.Gf.KhurU 
i.  J.  1688  als  kais.  Commissar  in 
Bergedorfer  Streitsachen.  —  e)  8. 
180  2.  Beneke,  Die  Ehrenbürger 
Hamburgs.  —  d)  Ad.  Wohlwill, 
8.  Nr. -2564.  —  •)  8.202-5.  C.  H.F. 
Diesel,  Die  Societat  der  Schul-, 
Scheib-  u.  Rechenmeister  v.  J.  1662. 
—  n  S.  205-8i253f.H.  W.  C.Hübbc 
n.  F.  Voigt,  Die  Familie  Oetmami 


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V,  4.  Nordwesten:  Kiedersftchsen. 


301 


im  Bi  1 1  wärder  AuBSchlag.  —  |r )  ^  J '  >  f. 
H.  VV,  C.  Hübbe,  Der  %'orni.  Hanse- 
hof  im  Billw.  Amadilage.  —  h)  8. 
212-4.- Ans  fer  Ii  f^n  n  g  d.  ReceBses 
V.  22.  Müjrz  1Ö95.  -  1)  F.  Voigt, 
8.  Kr.  8540.  —  k)  V.,  a.  Nr.  8889.  — 
1)  S.  257-62.  Th.  Schräder,  Da« 
Hauptbuch  d.  Kirch«  zu  Billwärder. 
m)  Z  u  8 1  i  m  m  u  n  gs  a  d  r.  s.,Nr.  2596. 

—  b)  8.  265  f.'  E.  Baateh,  Zur  6. 
d.  Hosp.  i.  Iii.  Geiste  in  Hamb.  — 
0)  S.  2G7  f.  E.  Baase h.  Der  engl 
Gesandte  Dr.  Lee  in  Hamb.  1533. 

—  p  )  S.  285-96;  313  9.  C.  F.  Ga 
dechene  n.  C.  Waltlier,  Ilinrik 
Berkmeyer  a.  Uamb.^  Bisch,  v.  Katze- 
burg 1511-81  —  4|)  6.  898-806.  W. 
Stieda,Hitii8.  Kauttahrtei-SohifTeetc. 
i.  15.  Jh.  —  r)  S.308  f.  C.  Walther. 
Bergedorl"  als  Wallfahrtsort.  —  8)  S. 
310-2.  E.  Baase h,  Die  Hanpfleute  u. 
Vögte  auf  Neuwerk»  [4037 

WlcbmaM,  Hamb.  Q.  etc.  (s.  Kr. 
1871).  2.  Hftlfle.  IV!  8.  q.  8. 158^804» 
M.  8.  [38 

EhreaberQi  Rieh.,  Wie  wunl?  Ham- 
burg gross?  I:  Die  Aaff.  d.  iiumb. 
Freihafens.  Hamb.,  Voss.  gr.8*.  109  S. 
M:  1,50.  -Sf  Hec:  Jb.  f.  Gesetzg.  13, 
238  f.  (W.  NaudÄ)i  Vjsjhr.  VPK  26, 
III,  26-47' (K.  Braun);  Z.  f.  d.  ges. 
Staatsw.  45,  586.  [39 

Ehrenberft,  Rieh.,  Hamburg  u.  Ant- 
werpen seit  ÖOU  JJ.  Hamb.,  Herold, 
ffr.  8*.  49  S:  M:  1,20.  4c  Ree:  Z.  f. 
d.  gcj.  Statu.sw.  4o,  588-90.  [40 

Gaedeohens,  C.  F.,  Das  Hamb.  Mi- 
litär bis  z.  J.  1811  u.  d.  Hanseat. 
Legion.  (Sep.  a.  ZVHarob.G.)  Hamb., 
Gräfe,  gr.  8".  III,  220  8.  m.  8  Tat. 
M.  3,00.  [41 

Hoohtalta-     KlüdArordiigm  Bte 

Hamburg.,  v.  1583  u.  85,  hrsg.  v. 
J oh.  Fried r.  Voigt.  HamU,Mauke. 
gr.  8*.  IX,  56  S.  M,  1.  [42 

Urkundenbuch,  Breroischee,  hrw.  v. 
H.  Ehmek  u.  W.  v.  Bippen.  v,  1. 
Brem.,  Müller.  lmp.4M6äÖ.M.  7.  [43 

Zur.  O.      Lübeck.  Hambirg,  Bremen 

VgL  Nr.  2056.  2'>e4  :  96.  2617 ;  64  ;  ;  2r3.V 
S844t  SSia;  9«.  ailOft.  3818.  S40S^  öl.  3M0.  3S«6. 

2m  O.  d.  HiiiiM>Tgk  Mr.  SIM;  8ft;  MM. 

8917.  391S.  «mb. 

lahrbuchi! O  -  f  biM.  Kunst  u.vatl. 
Althh.  zu  Emden.  V11I,1.  Emden,  Hay- 
neL  gr.8'.  III,  1488.  H.8.  a)B'artela, 
8.  Nr.  3687.  —  b)  S.  78.  De  Vrl«, 
Znr  0.  d.  Stadt  Papenburg.  —  e)'S. 


7^  "1.  Aus  Berrih.  Elsenii  gesohr. 
Aumerkk.  etc.;  miig.  v.  Bartels.  — 

d)Chri8tineCharlotte,8.Kr.2438. 
—  e)  S.  85-87.  E.  selbstbiogr.  Skizze 
d.  Kanzl.  Brenneysen,  mitgeth.  von. 
Bartela.  ~  f)  8.  88-89.  Copie  e. 
tistfries.  I<ehensurk.  nebst  Transfik, 
mitgeth.  v.  G.  Liebe.  —  g)  8.  89-95. 
P.  V.  Reusen,  Ein  Beitr.  z.  Miinzk. 
OetfrieaL  ~  h)  &  9S^  Afra.  B u o  he- 
lius,  Reisebericht:  Emdeni. J»  1617; 
mitgeth.  v.  Kohl  mann.  —  I)  v.  d. 
Appelle  s.  Nr.  3207.  —  Vgl.  aus 
VII,  2,  Nr.  229T.  2368.  [44- 
Ten  Doornkaat  Keolman,  J.,  Fries. 
Ortenamen  u.  deren  urk.  nachweisb. 
od.  nrathmassl.  &lt.  Form.  (Jb.  d.  V. 
f.  nifderdt.  Sprftchf.  13,  153-9.)  [45 

Zur  O.  OldeBbosgt  n.  Ostfttolaad»  Nr. 
ifm-,  9t:  tsee.  ho.  swr;  s«8r.  sssr. 


Chronlken,Die,  d.  weptr  i  ni»  inrh. 
Städte  (vgl.  Nr.  Iä74>  11;  äuest,  s. 
Nr.  2187.  *Rfec  v.  I:  WZ  7,  371-84 
(Rubel);  HZ  62;  533-5.  [46 

^Siegel,  Die  wr^tf  IT,  2,  n.  Nr. 
1377.  l^ec:  CBI  87ü  i. ,  Laacher  Stim- 
men 589  (Dreves).  [47 

Frfcke.  W.,  Chronik  Bielefelder  Fa- 
milien. Bielef.,  Helmich.  8^  144  S. 
M.  2.  [48 

Relemaiin,  Th.,  G.  d.  Gft.  Tekenn- 
bürg  bis  z.  Fnterg,  d.  Ekbertinper, 
1263.  (Diss.)  Halle.  8^  30  S.  ^  Er- 
scheint vollst,  in  ZVtG.  [49 

Toblen,  W.,  Kiroheng.  v.  Schwelm 
bis  ins  17.  Jii.  Öchwclm,  Scherz.  8". 
92  S.  M.  1,50.  [50 

Zur  0.  Westfalen«  vgl.  Nr.  1861.  srwj. 
Sl?r:  S7.  iift:  7S;  98.  2975.  MSI;  50:  89. 
2>37;  OA-eT.flWP;t»;Miaeil;  et;  es.  teM; 
05.  5130. 


5.  Her  Wejiten,  Mheinisc/ie 
Gruppe, 

Rhein  1  III i(l<?  i.  allgfin.  40.m-,';4  :  h  ill;iiid.-hHl(tr 
AnSChlU-Ms  4n.'i*-4l01:  N  !■  lirrrh-  in  410»-17; 
MoseliaudHchaft«'!!  mit  Lii\>  mhurg  u.  Loth- 
ringen 41 1  «-2" ;  Pfiilz  1  (Jr  sshzgth  Ibvssen 
4UMf;  KaMaa,  Fruikfiirt  a.  WeMetma 
4ts».iej 

Z^tteohrifl,  Westdt.,  f.  G.  u.  Kunst 
(s.  Nr.  1381).  Vn.  4  u.  Vin,  1-2. 
8.  313  !J2  u.  1-188;  nebst  Corresp.Bl. 
Kl-.  9-12  u.  1-7.  Sp.  193-288  u.  1-160. 
Inhalt  vgl.  Nr.  1889. 217«.  2827.*  29I0f; 
13   72:  -'l.  3733.  4422..  [4051 

^  Mehtia,  Stadien.  10,  8.  Nr.  1383. 


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302 


Bibliographie  Nr.  4052 -408ü. 


Ree.:  KBIWZ  8, 13  f. ;  Bonner  Jbb. 86, 
267  (v.  V 1  e  ut  e  n).  HZ  62,  544  f.  [4052 

<^  Laiipraoht,  Skizzen  s.  Nr.  13b4. 
Ree:  ZAaehGV  10,  262  f.  (J.  Han- 
£e  n):  Z.  d.  Berg.UV  23,  262  f.;  HZ 
62,  m-1.  [53 
Macoo,  Hern.,  Beitrr.  i.  Üeaeal. 
rhein.  Adele-  n.  Patriiierftmilien.  IL 
ZAachOV  10, 252-5  (E.T.Oidt- 
oianii).  [54 

Z.  O.  d.lth«liiltade  im  «Dg.  ygl.  Nr.  INO. 
iMe.  fHa;  I8.  

Bljdingen  tot  e.  nederl.  bibliogr., 
nitg.  d.  Fred.  Muller.  Ul;  W.  P.  C. 
Knnttel^  Kerkg.    Amst.^  Mnller. 

gr        411  S.    Fl.  G.  [55 

Bijdragen  vnor  vaderl.  gesch.  en 
oudlieidk.  3.  neks  IV ,  iiitg.  d.  R. 
Fruin.  's  Gravenh.,  NijhoiT.  8".  II, 
445  S.  Fl.  2,50.  Vgl.  Nr.  2364;  66;  71. 
2537;  71-73. 3490iai.  3700. 4063.  [56 

Warkta  het  Met  genootsehap 
etc.  (vgl.  Nr.  1381).  N.  S.  50-53.  a) 
Brievpti  etc.,  b.  Kr.  3133.  —  b)  Docu- 
menta etc.,  s.  Nr.  3132.  —  C)  Reso- 
lutien^  genomen  bij  de  vroedschap 
V.  Utrecht,  betr.  de  illustre  pchool  en 
de  akad.,  1632-93,  uitg.  door  J.  A. 
Wijne.  IV,  147  8.  Fl.  2.  -  d)  Ee- 
gistres  8.  Nr.2990.  Tgl.  Nr.23G9;  97.  [57 

Bi]dragen  en  mededeelingen  van 
het  bist,  genootach.  etc.  XL  'sHage, 
Nijboff.  gr.  8«.  XL,  528  8.  Fl.  6,90. 
a)  J.  H.  V  a  71  M  i  j  n  d  en,  Gedenkschrr., 
uitg.  door  ö.  Muller.  —  b)  Abr.  de 
Wicquefort,  Kim.  aar  la  guerre 
faite  anz  prov.-onies  en  1672.  uitg. 
door  J.  A.  Wijnne.  —  c)  K.  linhl 
bäum,  3  Briete  der  Stadt  London 
an  d.  6t.  Dordreeht  a.  d.  J.  1859. 
■ —  d)  Joris  de  Bye,  Gedenkschr. 
betr.  het  bewind  v.  Üldenbamevelt, 
medg.  door  R.  Fruin.  —  e)  Kro- 
niekjes,  3  Utrechtache,  vöör  Beka's 
tijd,  uitg.  door  S.  Mnller.  —  f)  Bri  e- 
ven  van  prius  Willem  I  etc.,  medg. 
door  P.  L.  Mnller.  [58 

Archlef  voor  de  geschied,  v.  h. 
aartsbisd.  Utrecht.  16  and  17.  1-2. 
Utr.,  v.  Ro88um.  8".  4Ö9  Ö.  u.  ö.  1-306. 
a)  16, 1-45;  266-99. 17, 106-28.  Velt- 
huijsen^  Aanteekeningen  op  I.ni- 
deborn's  bist,  episc.  Daventr.  —  b) 
16,  9M36;  161-230  ;  408-92.  Chlam- 
berlani,  Ristretti  ragguagli  al  card. 
Di  Pietro  rel.  alle  missioni  di  Gianda 
etc.  —  e)  Hoevenaars,  s.  Nr.  1391. 
d)  16,  801-20.  J.  B.  Hofvaa, 


I4jtt  der  ffoederen  etc.  1296  b^ 

aan  de  kerk  v.  Oud-Mnnstcr  te 
recht.  ~  e)  16,  321-71.  Conecriptio 
exulum  Frieiae  1580,  door  A.  J.  J. 
Hoogland.  -  f)  16,  372-407.  G. 
Brom,  De  schatting  op  het  bisdom 
etc.  V.  Walraven  v.  Meura.  —  g)  17» 
1-48.  J.  H.  Rofman,  Het  heil,  kmia 
te  BecFd,  -  h)  17,  49-80;  2o9-301. 
W.  H.  F.  V.  Kootselaar,  Amera- 
foort;  godadienst  en  onderwija.  — 
1)124-46.  Mandamentenv.b.  Aernt 
v.Hoern  t.  handh.d.  krrk.  tncht  1372-5, 
door  S.  Maller.  —  k)  luainuatio,  s. 
Nr.  8188.  —  1)  28947.  B.  Hof- 
man,  De  abdij  v.  Pmme  In  b.  betr. 
t.  de  pt.  Arnheni.  [59 

Bijdraflen  voor  de  geach.  van  bei 
bisdom  V.  llaarlem.  15.  Haarl.  Küppere. 
1888.  8«.  IV.  480  8.  a)  S.  1-20.  Fran- 
ciBcus  V.  Dnaaeidorp,  Ann.  Bel- 
gici;  Auszag  V.  /.  H.  Hofman.  — 
b)  21-27.  B.  H.  Klönne,  De  toela- 
ting  d.  roomache  priesters  in  Am  st. 
1730-94.  —  c)  28-86.  L.  S c  h  o  1 1  e ,  J et« 
OT.  de  kerk.  bezittingen  v6ör  de  t.  d. 
reform.  —  d)  !01  71  A.  J.  .1.  Hoog- 
land, De  Domiuicaneu  te  Haar- 
lem.  —  6)  178-206.  Fr.  G.  4. 
Elaen,  Bijdr.  voor  d.  g.  v.  d.  abd^ 
teMiddelb  -f) 207-14. B. H.Klönne, 
De  ordonnantie  d.  bürgern,  v.  Amsi. 
—  r)  288-265.  Bern.  J.  K.  de  Boat, 
Bijdr.  voor  de  g.  v.  het  Janseniame 
hier  te  Lande.  —  h)  331-385.  Uit 
de  Akten  van  het  HaarL  Sapittel, 
door  J.  J.  Graaf.  —  i)  386-466.  U 
'  vS «-holte.  Com.  Hendrickszoon.  [60 

Arohlef  voor  Nederl.  kerkgeacfa., 
ond.  red.  v.J.  G.  R.  Acqaoy  en  BL.C. 
Rogge.  3,  1-3.  'sGravenh..  NijholT. 
8*.  S.  1-336:  a)  ö.  1-31.  P.  Frede- 
ricq.  De  ,Sporta'  en  de  ,8portula 
fragmentorum"  v.  d.  Kam.  deken 
Gillis  Carlier,  gedr.  te  Brüssel  1478 
en  79.  —  b)  32-72.  K.  A.  Gonlag, 
Het  doleerend  Lntberdom  In  de  17 
eeuw,  1681-1691.  —  e)  90-101.  J.  J. 
V.  Toorenenbergen  ,  Hinne  Kode 
(Job.  Rodiua),  Rector  v.  d.  Hier,  schooi 
te  Utrecht  etc.  —  d)  105  ble  264.  H.  • 
C.  Rogge.  Jac.  Tanrinns  en  de  Utr. 
kerk,  —  e)  265-79.  D.  J.  M.  Wüaten- 
hof f,  Mariengaarde,  een  yr.-kloostar 
b.  de  at.  Monnikendam.  —  f)  280-336* 
Frz.  8.  Muller,  Collatiereeht  en  In^ 
corporatie  v.  kerken.  (61 

Bijdrtgmi  voor  de  geach.  ▼.  da 


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V,  5.  Westen:  Rheiniande. 


303 


roomaeh'kath.  kerk  In  N«dcrluid. 

Rotterd..  Hendrikten  1888.  gr.  8^ 
VIII,  232  p.  Fl.  2.  [4062 

Malieri  Fz.  S.,  De  kruniekeu  v. 
Holland  tu  Jan  ▼.  Naeldwijck.  (Bijdr. 
voor  vad.  g.  en  ondh.  8i  reeks,  4, 
992*404.)  [63 

Blok,  P.  J.|  Verslag  aang.  een 
onderzoek  in  DUd  naar  archivalia 
bei.  voor  de  g.  t.  Nederl.  188Ö-1887. 
'8  Hage,  Alg.  Landrsdr.  gr.  8^  296  S. 
Fl.  0,75.  4f  Heb.  holl.  Urkk.  in  nord- 
u.  mitteldt.  Archiven.  —  Ree:  DLZ 
10.         f.  (Tlohlbnnm).  [64 

-ä^r  Stad rechten,  VVeetfriefi.,  s.  Nr. 
1888.   Ree:  CBl  1888,  1776.  [65 

Rogers,  Ja.  E.  Thor.,  The  story  of 
Holland  (Störy  of  the  nationa).  Lond., 
Fisher  ünwin.  8».  XVHI,  38ö  p. 
1  tb.  6  d.  (66 

Wenzelburger,  Rainald  MV.  von 
Geldern.  (ADB  27,  724-8.)  [ßl 

Fiervllle,  Ch.,  Voyage  anon.  et 
in^d.  d'un  Jans^niste  vu  Flandre  et 
en  Hollande,  1681,  Saite.  (H.  de  g^ogr. 
2a.  212-20;  293-302  etcO 

FonMn  Tsliihovt,  F.,  biTentaris  ▼. 
hrt  rechterlijk  archit-f  d.  Stadt  Leeu- 
warden.  'siiage,  Gen.  her.  Arch. 
8^  II,  45  S.  75  Cents.  [Ü9 

Bossemaker,  C.  H.  Tb.,  0.  vsn 
Overijsel  gedur.  het  1.  stadhooder- 
looze  tijdperk.  1  Th.'s-Hage.  Mijhoff. 
8»  IV,  186  8.   n.  1,90.  [70 

Ter  GoitW,  J.,  0.  v.  Amsterdam 
Nr.  1390).  VI,  3-5. 8. 193-439.  Fl,  4,75. 
•jfRec:  Nederl.  Öpect.  67  f.  [71 

Kroon,  A.  W.,  Amsterdam  in  1078. 

Ani.'^t,-  Irn  Hriiik.  124  p.  2fl.  26.  [72 

laarboekje,  Amsterd.,  voor  gesch. 
en  letteren  ond.  red.  v.  N.  deRoever. 
2.  jaarg.  Amsi,  Looy.  Post- 8^. 
50,  226  S.   Fl.  2,25.  [73 

Hubert,  M.  L,  [Liter,  d.  J.  1885, 
betr.]:  Belgien.  (JBG  Bd.  8,  II, 
802  n.  ni,  227  31.)  [74 

Lahaye,  L  ,  [Bericht  ttb.  bälg.  Lit]. 
RÖH  45,  2Ö6-95.  [75 

Wlltf«r  Htflgbtn  ele.,  Bibl.  Belgica, 
e.  Nr.  1394.  Livr.  87-96.  (76 

Conpte  rendii  des  s^ances  de  la 
comxn.  roy.  d'hist.  et  rec.  de  sea  bull. 
4  s4r.,  Xv.  Bmz.,  Hayes.  8*.  874  p.: 
a)  S.  6-65.  E.  SchoolmeeBters, 
Notice  conc.  un  ms.  de  l'anc.  abbaye 
de  St.  Jacques  a  Liege ,  relat.  au 
■ehieme  de  Thieny  de  Perwez  1406  8. 
^  b)  RiioUtiont  etc.  0.Nr.  2872. 


—  «)  L.  Devillere  a.  Nr.  2144.  — 

d)  307-45.    G6nard^  tXn  procte 

ct'l^bre  au  16e  siöcle.  —  e^l  M(y-64. 
Pirenne,  La  rijmkroaijk  v.  Viaen- 
deren et  eee  sonreee.  —  Vgl.  auch 
Nr.  2113.  [77 
Annalea  de  Tac.  d'an  h.  !(>  Belgique. 
XLIV  (4  s^r.  IV),  1.  Brüx.,  Muquart. 
8°.  p.  5-196:  G.  Thyi,  La  ehapitre 
de  Notre-Dame  k  Tongr^,  Ol.  [78 

Meaaager  des  sc.  bist,  ou  archivea 
des  arta  et  de  ia  bibliogr.  de  Belgiqae. 
1888  n.  89, 1.  Oand,    d.  Haeghen.  8*. 

504S.  u.  S.  1-132.  Jg.  Fr.  15. :  a)  S.1-84; 
139-61.  A.  Verhaegen,  Une  descen- 
dance  legit.  des  anc.  duca  de  Brabant. 

-  b)  35-55;  129-88.  M.  Heina,  La 
ville  de  Gand  au  14e  siecle.  —  c) 
bis  80  etc.,  1889,  19-44.  Hist.  de  la 
gilde  sonver.  et  chevaJ.  des  Esch- 
mears,  dite  chef-contririe  de  Saint 
Michel  Gand.  —  d)  V&n  der 
H  aeg  h  e  Q ,  8.  Nr.  2363. — e)M.  Hein  0, 
8.  Vr.  8495.  —  f)  838-44  n.  1889, 
77-80.  van  der  Haeghen,  Archives 
Oantoises.  —  g)l-18.  Vict.  van  der 
Haeghen,  armoiriea  des  re- 
giatres  seab.  de  Oand.  —  h)  81-107. 
J.  Th.  de  Randt,  Les  aaigneuries 
(in  pays  de  MfLliiu-«,  [79 

Waranile,  Dietsche:  uitg.  door 
Alberdingfc'Thijm.  N.R.  I  n.  D,  13. 

's  Gravenh.,  Cremer.  8<*.  780  u.  S.  1 
bis  347.  k.Jg.:  Fl.  8.  Vgl.  Nr.  2000. 
2191 ;  93.  2782.  3454.  4121.  [80 

Wantera,  Table  ebronol.  des  chartes 
et  diplömes  impr^  eonc  Thiat.  de 
Belgique.  VIl.  1  :  pnpplöm.  anx  tom. 
I-HI  (  1225).  Brux.,Hayez.  4°.  XCVUI, 
595  p.  #Ree.  d.  introd.:  RQH  45, 
295  f.  ri.afNiye).  [81 

Nameche,  A.  J.,  Cours  d'hist.  nat., 
5  partie ;  per.  espagn.  XXII  ii.  XXIII. 
Louvain,  Fonteyn.  8®.  452  u.  393  p. 
k  Fr.  4.  «JfRec:  Saturd,  R.  182;  Dt. 
VVarande  2,  104  f.  [82 

Beqnet,  A.,  La  Belgique  av.  et  pend. 
rinvasion  des  Francs.  (Ann.  de  la 
80C.  arrh  de  Namnr  17,  3.)  [83 

Anaiectes  pour  scrvir  h  l'hist.  ec- 
cl^.  de  la  Belgique.  2.  s^r.  V,  1-2: 
Doenmente,  s.  Mr.  8689.  Lonvain, 
Peeters.   8®.   p.  1-256.  [84 

Archlevenblad,  Antwerpsch;  Bull, 
des  archives  d  Anvers.  (s.  Nr.  1399.) 
XVI,  2  4  «.  XVII,  1.  [85 

fitaard,  P.,  Anvera  4  ttrnn  lea 


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304 


Bibliographie  Nr.  4086-4120. 


ftges.  24.-25.  livr.  Brüx..  Braylant. 
4^.  [4086 

Hymans  ,  H.  u.  P. ,  Bmxelles  k 
travers  les  ages  III:  Briix.  moderne, 
11-14  livr.    tt  Fr.  2.  [87 

Wftlltert,  Alpk.,  Ville  de  Bruxelles; 
Inv.  des  cartulaires  etc.  de  la  ville. 
I,  1.  Bruxelles,  Bartsoen.  8^  XI, 
386  p.  Fr.  5.  (88 
DtvM,  J.,  Yaderl.  historie.  IV: 
6.  Viaanderen.  Louvain,  Van 
Lintfaoat.  8*.  411  p.   Fr.  4.  [89 

Vi»  der  Haeghen,  Viot.,  Ivant  des 
arobives  etc.  de  Gand.  Rapports  enrtre 
la  comm.  et  les  ^tab].  relig.  2e  livr.: 
Communaut^s  d'hommes  (suite). 
Gand,  Annaot^Braekttaii.  8*.  p.  145 
bis  312.    Fr.  2.50.  [90 

Potter,  F;  da^  v.  d.  gemceuten 
d.  prov.  Oost-Vlaanderen.  3.  reeks: 
Gent.  \.  (1.  oadsten  tijd  tot  heden. 
9 an  (T  V,57-364).Gand,Ho8te.8".  [91 

tilameoba,  As  Ju,  Les  Arteivelde  et 
laar  äpoqttef  iJawf,^  PoatM.-  8^ 
253  p. 

Hoop,  F.  H.  d',  Inventaris  van  de 
oude  arcii.  d.  stad  Aelst;  Suppl.  Alosi, 

Bteatafhens.  8*.  IM;  15  p.  [93 

Cartulaires,  Les  trois,  de  la  pn6- 
vdte  d.  fcj.-Marlin  a  Ypres,  pnbl.  par 
£.  Feys  et  A.  Nelis.  (Publ.  de  la  soc. 
eto.  de  la  Flandre).  2  vol.  Brngee., 
Zttttere  v.  Kersehaver.  8^  1104  p.  [94 

#'Fluuieriiioni,  Jal.,  Lille  et  le 
Kord,  (t.  Kaehrr.  148el;  Ree.:  BEGh 
49j  491  r.  CJ.  Fi  not).  [95 

Hoyols,  J.,  Tournai  aa  13e  8i6cle. 
Ghent.  Leliaert.  8°.  73  p.  Fr.  1,25.  [96 

DtvHltrt^.liop.,  Inrent  daa  avolij 
de  Möns.  VI':  Chartes,  1501-1600. 
Möns,  Manceaux.  8".  3»>4  p.  [97 

Cartulaira  de  la  comm.  de  Wal- 
eonrt,  reo.  et  ann.  p.  L.  Lahaye. 
(Docc.  rel.  k  l  liist.  de  la  prov.  de 
Naraun.)  Naniur,  Wesmael-Charlier. 
1888.  8°.  CXXXVI,  329  p.  [98 

Mthune,  Leon,  Le  vieoz  L%e. 
fasc.  6-7.  Liege,  Qothiar.  gr.  4«. 
Fr.  2,00  u.  2,50.  [4099 

#  Unoliay,  Li^a  au  16e  ti^I'e, 
s.  Nr.  1403.'  Rae:  RH'  89  ,  405  9 
(Hubert).  [4100 

<$^Che8tret  de  HaoefTe,  Numism. 
de  Li^ge,  a.  Nr.  1404t  Ree.:  20. 
417-9  (G.  Cumont)-.  Annuaire  do 
la  soc.  frany.  de  num.  18B8,  514-6 
(A.  de  Witte);  Bull,  de  l'ac.  de 
Belgiqae  17,  109-18  (Bormane, 


LeRoT  u.  Chalon).  M.-Age  2vl23-o 
(Prou):  ZK  16,  85869.  [4101 

Zur  G.  d.  Niedorlande  1  allg.  vgl.  Sir. 
1959.  2093.  iltit  ;  i6;  44.  2{&8.  t99\;  «5)  m 
bis  74 ;  97  ;  99.  3061 ;  68 ;  98.  Siai*a4.  SlOa. 
5479,  3741 ;  48b:  54b;  d;  6.^. 

Zur  G  Hollands  vgl.  VJhb.  srf^O.  X164 ; 
94.  ^299.  8304-66.  2408;  S;  i&.  8657;  e8*TSl 
2»97.  2990.  aO«S.  3135-57;  40;  U.  MM.  MMl 
»0:  »1.  »700:  4.  48Mk. 

Zar  O.  mlgleai  (FUademe,  Bfabanta) 

1950.  S88a{a8.:tS09;40;  41.  SeSI;4A;91  2917; 

27.  318t;  4i{  4«.  saea;  lo.  mt;  60.  sau; 

54  .  3511;  6S.  3i;39 :  ftS.  919».  mt-Ul  17. 
4040.  4394a;  99  .  4407. 

Hansen,  J.,  [Lit.  d.  J.  1885,  betr.] : 
Kiederrhein.  (JBG  Bd.  8,  II,  1Ö2 
bis  11;  III,  87-91.)  [2' 

Annaten  d.  hi?t.  V.  f.  d.  Nieder- 
rlipin  (P.  Nr.  1407).  4«  u  49.  240  ti. 
191  S.  M.7.  a) 48.  John,  8.  Nr.  2993. 

—  b)  Hayn,  8.  Nr.  292da.  —  c) 
Schröder.  s.Nr.  3688.  -  d)Miprlo. 
8.  Nr.  3545.  -  e)  &.  188-94.  H.  V. 
Sauerland,  Emmericher  Annalen 
d.  Job.  Seholten,  caratar  ad  a. 
Martinum  mit  Kalendarium  d.  Em- 
mericher Martinskirche  1508*9.  —  f) 
Acten  8.  Nr.  2936.  (8 

JalirMelier  -d.  V.  A1tb.-Fr.  im 
Rheinl.  (vgl.  Nr.  1408).  Hft.  86.  IV, 
304  S.,  13Taf.  M.  6.  a)  S.  1-41.  H. 
Schaaf  ha'usen,  Die  vore.  Atisiedig. 
in  Andernach.  —  b)  8.  Nr;  1884.  — 
c)  s.  Nr.  1860.  [4 

ZiBltachrift  d.  Berg.  ü.-V.;  hrsg.  r. 
W.  Creevlivfl'  n.  w.  Hartaae.  28 
u.  24:  Bonn  ,  Mfercus.  1837-88.  g". 
271,  174  S.  h  M.  5.  a)  23,  166  77. 
W.  Crecelius,  Letzte  Tage  u.  Be- 
gräbn.  d:  ErbhEgs.  Karl  FHedrleb 
V.  Jülich  etc.  in  Bbnii .  l  'T^.  — 
b)186  94.  \V.  CreceliuP.  Die  Kinder 
d.  Hzgs.  Wilhelm.  —  c)  194-202.  G. 
V.  Bafo  w,  Zar  0.  d.  Städte  in  Jülielr 
u.  Berg.  —  d)  222-36.  Chronistisches 
aus  Hss.,  V.  W.  Harles 8.  —  e)  249 
bis  59.  W.  Harlees;  Zar  G.  d. 
Schlosses  Barg  a.  d.  W.  —  f)  24, 
.57-72.  W.  Harles?.  Zur  G.  d.  St. 
Wesel,  insb.  ihrer  Schöffengeschlech- 
ter. —  g)  94.  Job:  Wilh.  Jttl- 
lieh  etc.,  Aussetzg.  e.  Kammergeldes 
f.  s.  2  Gemahlin  Ant.  v.  Lothr.,  1601. 

—  Vgl.  Nr.  2184.  2274;  75.  2330;  75; 
76:  2S75;  77.'  29«8;  91;  92';  96. 
3068  ;  96.  3111:  30:  42;  43.  f5 

Beiträge  z.  G.  d.Niederrheins ;  Ja  h  r- 
buch  d.  Diisseld.  G.-V.  3.  Düsseid., 
Y0B8.  Vgl  Nr.  8566. 3689.'  8706.  [5a 


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♦ 


V,  5.  WMteii{  Rbeinlande. 


305 


Spengler,  F.,  G.  »1.  borr^ipchm 
Landes.  1.  Th.  2.  Auii.  liarmen, 
Inderau.  8^  232  S.  H.  2.  [4106 
Fmcke,  Frz.,  Beitrr.  z.  G.  d.  eh. 
berg.  Hauptstadt  Wipperfürth.  Cre- 
feld,  Klein,  gr.  8<».  119  8.  M.  3.  [7 
Geschichte  d.  St.  Düsseldori.,  s. 
Nr.  1410:  lO  Schneider,  Zur  ält. 
G.—  b) Forst,  PoUtG,  — C)  Esch- 
b»eh,  Znr  Yerf.-G.  —  d)  Klipper, 
Kathol.  Gm.  —  e)  Natorp,  Evang. 
Gm.  —  t-g)  8.  Nr.  3566.  3689.  h) 
D  a  e  1  e  n ,  Bild.  Kunst.  —  Db.üt.  3706. 

k)  M  ttll  e  r,  Baa-O.  — 1)  Wi  n  m  e  r, 
Theater  u.  Musik.  —   m)  Kohtz, 
Milit.  Verhh.  —  n)  Abtei  Düsselthal. 
—  o)  Schmitz,    liandel   u.  In- 
dustrie. [8 
Rosellen,  W.,  G.  d.  Pfnrreien  d. 
Dekanat«  Brühl.  (G.  d.  Ff.  d.  Erzd. 
Köln,  hrsg.  v.  K.  Th.  Ilamont,  lY). 
Köln,  Bachem.  1887.  gr.  8«.  XII, 
629  S.    M.  6.  [9 
Maassen,  H.  Chr.,  G.  d.  Pfarreien 
d.  Dekanatee  Hersel.  (O.  d.  Pf.  d.  Brz- 
diöc.  Köln,  hrsg.  v.  K.  Th.  Dumont, 
XXIV).    Köln,  Bachem.  8°.  XVI, 
405  S.    «X-Rec:  Ann.  d.  hist.  V.  f. 
d.Niederrh.  48, 188-7(Berriseh).  [10 
Krafft,  C,  Einige  Erg-änzgn.  zti  v. 
Reckliughausen ,  Hef.-G.  d.  Länder 
Jttlich,  Berg,  Cleve  eto.  (Tbeol. 
Arbeiten  a.  d.  rhein.  wiss.  Prediger- 
V.        137-51.)  fn 
Mittheilunoen  a.d.  Stadt- A.  v.  Koiu 
(8.  Nr.  1413).  HA.  16.  8^  187  S. 
M.  B.tlO.   a)  Papsturkunden,  8. 
Nr.  3611.  -  b)  8.  39-112.  Urkk.-A. 

d.  Stadt  Köln.  Inventar  UI:  1411-20. 
<X>  Ree.  d.  firfih.  Hefte:  ZAachGV  10, 
257-Gl  (II.  I.oersc-h);  HZ  Gl.  318-20; 
MIIL  17,  ;i4  (VV.  Fischer).  -  Inzw. 
auch  Hft.  17  erscb.  [12 

•9f  Hayn,  Hilger  Quattermart,  s. 
Nr.  1415.  Ree:  CBl  109;  MIII-  17, 
28  f.  (H o o ge w eg)i  Lit. üaudw.  686 1. 
(Cüppers).  [13 

AroMv,  Bonner;  Mteehr.  f.  d. 
Bonns,   hrsg.  v.  Hauptmann.  1. 
Bonn,  Haaptmann.  gr.  4^.  M.  2.  [14 

ZeHsehrlft  d.  Aachener  G.-V.^  hr«g. 
V,  Bich.  Pick.  X.  Aachen,  Cremer. 
8°.  287  8.  M.  6.  —  n)Loer8ch,  s. 
Nr.  1801.  -  b)  Goecke,  8.  Nr.  34^2. 

—  0)  S.  96-187.  H.  Loersch,  Ueber 

e.  Verz.  d.  Einkünfte  d.  Kath. -Capelle 
b.  Aach.  Munster  a.  d.  Ende  d.  14.  Jh. 

—  d)  Pauls,  8.  Nr.  2574.  —  e)  S. 

Deutsche  Zeitschr.  f.  Oeschichtsw.  1889. 


220-2.  Loer.'?'-!)-  Hss.  aus  ii.  liber 
Aacheu  u.  d.  Anlzeu^nngn.  zu  Lrlui  t. 

—  f)  Hansen,  s.  Nr.  3146.  —  f) 
Beissel,  8.  Nr.  2869.  Vergl.  ferner 
Nr.  1882.  2139.  :3498.  3519.  3853.  [15 

Mittheilungen  d.  V.  f.  Kde.  d. 
Aachener  Vorzeit  (vgl.  Nr.  1418).  I, 
2.  a)  S.  97-104.  Pick.  Wann  er- 
hielt Aachen  s.  erste  Befestieg.?  — 

—  b)  S.  112-5.  Planker,  Die  Decken- 
gemälde e(c.  i\.  Pfarrkirche  v.  St. 
Peter  zu  Aachen.  —  c)  S.  116-42. 
Wacker.  Die  vorm.  Braderschaft 
▼om  Leiden  Jeen.  —  d)  S.  158-62. 
Pauls.  Ans  d.  Tagebach  d.  Aachener 
Stadtsvndicus  Dr.  Peter  Fell.  — 
e)  S.  iG3-76.  Wieth,  St.  Gertruden 
Minne.  —  f)  8.  177-9.  Planker,  Der 
abtrünnige  Mönch  Heinr.  Bever  v. 
Capellen.  -  g)  S.  180.  Der  Philo- 
sop  h  II  e  g  e  1  in  Aachen.  —  h)  8. 180  f 
Pick,  Die  Bezeichng.  „upt  Y.Ht'ren". 

—  Vgl.  auch  Nr.  212C.  2457.  3520.  [16 
Schorn,  K.,  Eillia  nacra  (a.  Nr.  1420^ 

wo  unrichtig  Schom j.  9-23  (Sehluss-) 
Lfg.  od.  Abth.  3-6.  (Cplt.  2  Bde.  VII, 
768  u.  XIV,  695  S.)  h  Abth.  M.  4. 
-Äf  Ree:  HZ 62, 140  2  (F.  Ü  o  r  reg).  [17 

Zur  O,  d.  NifdeiTheins  vgl.  Nr. 
Hi  Hti.  1943;  54.  -'ISO;  30;  39;  5»;  2-'T4; 
7^  2;i01;  :iO;7.i;  76.  2157.  2574;  Tö;  77. 
SeiS ;  76.  3746.  «82» ;  68 ;  69.  »ISa;  M ;  81 ;  87 ; 
88;  8»;  91-99;  96.  ft)6i ;  65.  8149-46;  19.  8489; 
98.  3519;  90;  45;  58b;  61;  66.  3611;  8i-9l. 
»706;  95.  3808  ;  58.  4399c.  4414g;  p. 

T^Terwelp,  Beitrr.  z. G.Andernachs 
8.  Nr.  1422.  Ree. :  KBl  WZ  8, 16  f.  [18 
Beisael,  Stepb.,  G.  d.  Trierer  Kir- 
chen, ihrer  Reliquien  u.Kunstschätze. 
Th.  1:  Gründgs.  G.  Tb.  2:  Zur  G. 
d.  b1.  Rockee.  Trier,  Panl.-Dr.  1887 
u.  88.  gr.  8^  240  ti.  324  S.  M.  3.50 
u.  4,50.  *Hec.:  StMBCO  9.  :i:V2-5 
(Berliere);  liPßll  103,  835-5I:  HZ 
2,142-5  (Frz.Görree,äb.Bd,l)-,  MUL 
17.  238-40  (Iloogeweg).  [19 
Publications  de  la  section  hist.  de 
rinst.  roy.  gr.-dncal  de  Lnzembonrg. 
XL.  I.uxemb.  8».  XL, 486, XXXIII p. 

a)  S.  13  r)2.  Ad.  Heiners,  Les  mss. 
de  Tanc.  abbaye  d'Echternach  con- 
servAs  h  la  bibl.  nat.  de  Paris. 

b)  Documents,  8.  Nr.  2923.  —  c) 
S.  140  252.  Choix  de  docc.  Luxemb. 
ined.,  lires  des  arch.  de  PEtat  ä 
Bmx.;  par  N.  van  Werveke.  — 
d)  S.  253-382.  N.  van  Werveke, 
Notice  8ur  le  conseii  provinc.  de 
Lux.  av.  sa  r6org.  par  Charles  V. 

II.  1.  20 


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306 


BibUofi»phie  Nr.  4120-41S8. 


(c.  1200-1531).  —  e)  ]..  383-425.  Docc. 
bist,  acquis  par  la  sect.  hist.  de 
rinttit;  «mil.  parH.  van  Werveke. 
—  f)  S.  426*85.  Doee.  donn^cs :  par 

Ad.  Reinere.  (4120 
ReinerSi  Ad.,  De  school  v.U.  Willi- 
brord in  de  abdij  ▼.  Eehternaeh.  De 

hss.  V.  de  nat.  boekerij  te  Paris. 
(Dt.  WrinuMle  N.R.  2,  47  62.)  [21 

Bonvalot,  Ed.,  Lea  f^auttjä  eu  Lur- 
raine.  (NR  bfst  de  droit  franf.  13. 
23S  56  )  [22 

Hermerei,  J.,  Numismatique  lor- 
raine.  (Aonuaire  de  la  soc.  fran^. 
de  nam.  1888,  505-12.)  [23 

Duvernoy,  Vn  r6glement  de  frnn- 
ti^res  entre  la  France  et  le  Barrois, 
en  1500.  (Ann.  de  l'Eet.  1888,  Ocl.)  [24 

Dletsch,  F.,  Die  evang.  Kirche  v. 
Metz ;  Entstehg..  Verfolpg.  etc.  Wiesb., 
Bechtold.  st.  8*.  XV  I,  406  S.  M.  4,50. 
^Rec:  Ifetser  Presse  (Heinrich, 
Diet^ch,d.tienesteMetzorrji.  Forscher; 
auch  .Sep.  Trier,  Paul.-Dr.  8*.  77  S.): 
WZ  8,  184-8  (Wolfram);  CHI  1033; 
ThLZ  14,  394-H  (Erichson).  [25 

Germain,  Leon,  Medaillon  de  Jean 
Richier  reprea.  P'ierre  Joly.  proc. 
g4ti.  de  Metz  mort  en  1622.  (HN 
3  ser.  n,  näS  OG.i  [26 

Besier,  M.,  Die  Ortsnamen  d.  lothr. 
Kreises  Forbacb.  (Progr.)  Forbacli. 
4»  55  8.  [27 

Zur  Gesch.  '1  Rhcin-Mosellandf  iiuit 
Luxemburg  u.  LoÜuiuKun)  vgl.  Nr.  iblß; 
60;  81.  1944;  71;  74.  2033;  40.  2130;  9h. 
Sa\9.  36IRb  ;  23;  24.  8783.  3630.  2910;  28;  86; 
34;  87.  SO43.  3117.  3S10.  3316.9654.  98Q8;  Ii. 
iSHgi  »6  b.  UOlb;  «6a. 


OHOt  F.,  [Lit  d.  J.  1885,  betr.]: 
Mittelrbein.  (JBQ  Bd.  8,  II,  88-94 ; 
III,  100-3.)  m 

Mittheilyiigen(Lhist.V.d.PraU.XllI. 
Speier.  8*.  208  S.  M.3.:  a)  Zunft- 
pcsctze,  s.  Xr.  :?213.  —  b)  8.  27  IT 
K.  Emicb  Ural  zu  Leiningen- 
Westerbnrg.,  Hiet.  Ell.  a.  d.  alten 
Leininger  Land.  —  c)  8.  48-60. 
C.E.  Gross,  Zur  G.  d.  l'lalz.  , Holz- 
landes''. —  dj  8.  61-71.  C.  E.  Gross, 
Standenheim  v.  Rotbenburg,  2  ver- 
scholl. Ortschaften.  —  e)Baumber- 
ger.  >^  Nr.  3154.  —  f)  Harste  r,  p.  Nr. 
32U.  —  g)S.124-86.Uarster, Medail- 
len etc.  auf  d.  Belagergn.  v.  Franken- 
thnl  II.  T.rinilau  i.  17.  w.  18.  Jh.  [29 

Amman,  Jost,  D.  l<urpiälz.  Fürsten- 
haus^ iiucii  J.  A.  aus  d.  grosshzgl. 


lind.  Kiipfersticli.sammlg..  Tiphst  Er- 
lautergn. V.  K.  V.  Neuen  6  te  in  u, 
P.  Münnieb.  Heidelberg,  Pettera. 
1887  88.  fol.  31  Photogrr^  m.  7  8. 
7vx\     M.  1.20.  fSO 

Primbs,  Karl,  Entwickig.  d.  Wappens 
d.  pnUs.  Wittelsbaeher.  (Arch.  Z.  18, 
199  209.)  [81 

Esselborn,  Jac,  (»  d.  8t.  l.udwirjfs. 
huicu  u.  Rh.  bis  1887.  3  5.  Lig.  (.S.  UT 
bi»  240.)  Ludwigshfb.,  Baangartner. 
gr.  8".  k  M.  0,00.  [32 

Nopp,  Archivalien  d.  StadtPhilipps- 
burg.  (Mitthh.  d.  bad.  Comm.  10, 
48  55,  in  ZVOOberrh.  4.)  [88 

Mittheifungen  z.  G.  d.  Heidelberprer 
Schlosses^  hrsff.  v.  Ueidelb.  ächloss- V. 
II,  1-3.  Heidelb.,  Qroos.  8«.  8. 1-168, 
18  Taf.  k  M.  3.  a)  S.  1  49.  A.  v. 
Horn,  Unters,  üb.  d.  Eniwicklrj.  d. 
Heid.  Schlossbefestigg.  —  b)  8.  öU-2. 
K.  Christ,  D.  Getten-  oder  Jetten- 
bühl.  -  C)S. 53-162.  Dav.  v.  Schon- 
herr.  Alexander  Colin  a.  s.  Werke, 
1562-1Ü12.  [34 

Stocker,  C,  Chronik  v.  Walldorf. 
Heiden..,  KiiM.'r.  8^  42  S.  M.  2.  [35 

2urü.  d.  Imev.  a.  bad.  l'lalz  vgl.  Nr.  2115; 
28;  36.  22(>1.  1^377.  2504.  *in'j:>h.  S044a;  46. 
«US;  68;  64.  S20S;  4;  11*16.  3477a.  »632. 
S6S8;  44.  S7S4.  881S.  489Tb.  44144;  p. 


Quartalblätter  (1.  bist.  V.  f.  d.Grosdbs. 
Heesen  (e.  Nr.  1437).  1888  Nr.  3  n.  4. 
S.  47-98.  8)  S.  55-61.  Fr.  Kofi  er, 
Mithnuiim  zu  Ober  Florsfadt.  [36 

Falk,  Frz.,  Die  Oertlichkeiteu  des 

pagns  Wormat.  nach  d.  Cod.  dipl. 

I.aureshain.  810-1900  n.  HI,  186-93. 

(.Arch.  Z.  13.  210- r.K)  [37 

Zur  G.  des  GrossLz.  Ilesstn  niit  Kur- 
mainz) vrI,  Nr.  2055,  2128;  »0-94;  ;'7  jUO. 
2302.  2703;  47.  8913;  41.  3000;  10;  US;  7S; 
7».  S6M.  3<M.  4a96b.  —  Tfljl.  In  Y,  4. 

Amialeii  d.  V.  f.  nass.  Althk.  n. 

G.  Forschg.  XX.  Wiesb.,  Niedner.  gr. 
8°.  389  S.  m.  19  Taf.  M.  10.  a)  8. 
9-10.  A.  V.  Co  hausen,  Alte  Walle 
n.  Oriben.  —  b)  ll'S8.  A.  ▼.  Co- 
hausen.  Die  Bnrj^'en  v.  Büdesheim. 
-  c)  Schneider  g.  Nr.  3735.  —  d) 
52-87;  363  68.  W.  Sauer,  Archiv. 
Mittheilgn.:  Rechng.  d.Znllschreibers 
P.  V.  Geist'iiln  im.  —  Kogist.  d.  Zinsen 
d.  Kl.  Clusen  (unt.  Johannisberg).  — 
Weistnm  der  Vugtti  n.  d.  Ger.  in 
Weidenhain.  —  Seelbucb  d.  Geschl. 
V.  Langennn.  —  Regesten  /  G  d. 
Geschl.  Küchen  v.  Lorch  seu  1400. 


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V,  5-t>.   Rheiiilande;  H«Men,  Tbüriogen,  Franken. 


307 


—  Zur  G.  d.  Stifts  Bleidenstadt.  — 
Ordng,  d.  Pfttizgr.  Rapr.  d.  Aelt.  fttr 
Caub.  —  €)  V.  C  (1  Ii  au  gen,  e.  Nr. 
1888.  —  f)  S.      ut).    Spiess,  Zur 

G.  Jolianu  8  il.  Aelt.  v.  Nassau-DiUen- 
borg.  —  9-11)  97-112.  W.  Kobalt, 
Beitrr.  z.  G.  d.  Kreises  Höchst: 
Schwanheim  i.  17.  Jh.  —  Vertr].  Nr. 
2378.  —  i)  Forst,  e.  Nr.  31K5.  — 
k)  V.  Cohausen,  s.  Nr.  3827.  [4138 

Peters,  L.,  Zur  G.  d.  Stadt  u.  Herr- 
schat t  Limburg  a.  d.  Lahn  III.  (Progr.) 
Hadamar.  4*.  22  8.  [39 

Kobeit,  W.,  Chronik  d.  Dorfes 
Schwanheim  a.  M.  Frkf.,  JtigeJ.  8". 
83  ö.    M.  1,20.  [40 

Jmghant,  Inschrr.  in  n.  a.  d.  Geln- 
häuser  Stadtkirche.  (Milth.  d.  V.  f. 
hps-,  r,.  „.  i.fik.  Jg.  1887,66-72.)  [41 

TT  QueJIen  z,  FrankJ".  G.;  hrsg.  v. 

H.  Grotefend.  I,  9.  Nr.  627.  Ree: 
WZ  g.  168  ff.  (Fes teil.  [42 

Zur  0.  V.  N«i8«an.  Fiaiikf..  Wottemu  etc. 
vgl,  Nr.  18Sfa;  «J;  h;;  h«.  vj-jj  237H ;  79. 
8423.  imk.  2713.  3149:  85.  a2(»l.  3748c.  3S27. 
4414  k. 

C.     UrsfL  Mf'tfefflf'fffsrftfonfl. 

ThUriny.- 1-  l  ünkisciie  Lii-iippe, 

HeMea  (Inabra.  KuAemcn,  nltWaUeck) 
4018-A»;  Thdringt-n  in:>3  60;  Baier.  Fraakai 
(mit  ubcrplalz)  4061-69. 

Ulie,  M.,  [Lit.  d.  J.  1885,  betr.]: 
Obersachsen ,  Tliüringen,  Hessen. 
(JBG  Bd.  8,  II,  111-21 ;  III.  91  100.)  [43 

Lohmeyer y  Ed.»  Verzeichn.  neuer 
hem.  Literatur.  (Mitthh.  d.  V.  f.  besB. 
G.  !^'-'7.  Ant:M.:r[,  1-14.)  [44 

Ackermann,  Karl,  Biblioth.  Has- 
siaca,  lit  perl.  tl.  landesk.  Lit.  f.  d. 
Reg.-Bez  Cassel.  Nachtr.  II.  Kassel. 
Kes.sler        8«  30  8.    M.  1.  [45 

Mittheilungen  an  d.  Mitgl.  d.  V.  f. 
bess.  G.  n.  Ldk.  Jg.  1887.  (4  Vjhfte.) 
Cassel,  Doli.  1888.  8".  CXIV,  XVIII, 
X,  VIII,  XIV  8.  M.  2.75.  Inhalt  meist 
kurze  Referate  üb.  Vorträge.  Vgl.  Nr. 
1875  ;  87;  88;  4141.  4425.  [46 

Hessenland;  Z.  f.  bess.  G.  u.  Lit., 
hrsg.  V.  F.  Zw  enger.  Jgp.  II  u.  III, 
1-12.  Casbel,  Zwenger.  1888  8a.  4°. 
Jg.  (26  Hefte).  M.  6.  •)  Bficking, 
Kirche  d,  hl.  F.lis.  s.  Heft  4  in  II. 
5.  —  b)  V.  D.,  8.  Nr.  3150  u.  3408. 
—  c)  Preser,  s.  Nr.  3263.  —  d) 
bis  f)  Zwenger,  s.  Nr.  3262;  Eob. 
H(  Mis  ?.  lieft  4  in  III,  2;  Her.jiiet 
ö.  ebd.  1,  1.  --  g)  Schreiben  s.  Nr, 
3407.  —  h)  Stenden,  Konr.  von 


Bemelberg  s.  Heft  4  in  III,  2.  1) 
▼.  Hohenhausen,  s.  Nr.  34dl.  ~ 
k)  Seelig.  Raspe  «.  Heft  4in  H.  6. 
—  1)  CI.  d.  R.  ?  Xr  M365.  —  m) 
Brunner,  Ldgt.  Hermann  s.  Ileit  4 
in  II,  7.  —  n)  Jg.  III,  S.  182.  K. 
Neuber,  Zur  G.  v.  VVilhelmshölie 
[v.  12.  Jh  an],  1.  Th.  —  o)  III,  188. 
F.  Zwenger,  Johannisberg,  [v.  il. 
Jh.  an],  1.  Th.  [47 

MItthellungen  d.  Oberhees.  G.T.  in 
Giesseii.  1.  folgt  nach. 

Duncker,  G.  d.  Chatten,  a.  Nr.  1452b. 
Sep.  Cassel,  Freyschmidt.  8».  178  8. 
*Rfc.:  Pliil.  Wschr.  9,  637-9  (H. 
Brunn  er);  KBIWZ  8,  115  0  (H. 
Haupt);  MHL  17,  233  5  (Pisior).  [48 

Buttlar-Elberberg,  Rud.  v.,  Stamm- 
I  buch  d.  althess.  Rittersch.,  enth.  d. 
Stammtaff.  d.  i.  eh.  kurf.  Hessen  an- 
siss.  Geschlechter.  Cassel,  Klaunig. 
fol.  100  Bl.  M.  120.  *  Hec:  Dt. 
Herold  20,  11»  (A.  Dechen- 
hau a  c  n).  [49 

Bromn,  Ed.,  Die  Stadt  Rauschen, 
berg  in  Oberhessen.  Marb., Ehrhardt. 
118  S.    M   1  50  [50 

Hafner,  Rh.,  Die  iieichsabtei  Hers- 
feld bis  z.  Mitte  d.  18.  Jh.  Hersf., 
Hühl.  8".  VIII,  147  s     M.  2  [51 

Voraterman  van  Oyen,  A.  A.,  II  et 
▼orstenhnis  Waldeck  en  Pyrmont. 
sHage,  Gett.-her.  areh.  8*.  VUL 160  8. 
FI.  2.-10.  [.^2 

Zur  ü.  Hessens  etc  vgl.  Nr.  IWh.  ttn, 
2303.  5f512.  2ti»9g  ST.IS*.  2822.  30<;7  ;  !>i  ;H  l;'a: 
60;  50a.  3282;  63.  3S1<>.  8407:  8.  3558.  3040. 
8814;  TS.  48S7C 


Rothens,  Joh.,  Chronik  v.  Thüringen 
(s.  Hr.  1460).  264  8.  M.  8,60.  [58 
Beaulleu-Marconnay,  v.,  Geo.  Wilh. 

V.  Rhein baben.  ^ac!i8.  weim.  Minister, 
1675-1739.  (ADB  2ö,  380  i.)  [54 

Fraiko,  Otto,  Regesten  x.  G.  d. 
Gymn.  -nx  W,  mar.  1888.  4'».44S.  [55 

Schriften  d.  V.  f.  Meining.  G.  u. 
Ldk.  (8  Nr.  1466).  3.  Hit.  (1,3  )  Mein., 
V.  Eye.  8".  92  S.  M.  2,50:  Fried r. 
Trinks,  Saalfelder  Stil'tgn.  n.  Ver- 
machtnisse. 1.  Th.  [54 
Bibra,  Beitrr.  s.  FaniiHen-0.,  s. 
Nr.  1465.  Ree:  AHVUnterl'ranken  etc. 
31,  145  f.;  I»i.  Herold  19,  108  f.  |57 

Tümpling,  Woif  v.,  G.  d.  GeschL 
V.  Tümpling.   L  M551>.  Weimar, 
Bühlau,  gr.  8''  XXIII,  354  S.  M.  6. 
*Rec.:  Dt.  Herol.i  19.  105  8  (A.  v.  • 
Mülverstedt);  Dt.  Adelsbl.  1888 


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308 


Bibliogräphi«  Kr.  4158—4190. 


Hr.  21;  DLZ  10  ,  346  f.  (K.  K  H. 
KrniisrV  (  Bl  77  f.  [4158 

Zeitschrift  d.  V.  f.  Henneberg.  Q. 
v.  Landeak.  zu  Schmalkalden.  6.  Hft. 
Schmalk.,  Wilisch.  gr.  P".  IV.  125 
u.  40  S.  M.  5:  Job.  Conr.  üeist- 
hirt,  Hist  Scbmalkaldica.  [59 

AnenHIIer,  B.,  G.-Bilder  a.  d.  Ver- 
pnnp.  RudolstudtB.  Rudolst.,  Müller. 
8".  IV,  66  Ö.  m.  3  Abb.  M.  1.  [60 

Zw  O.  ThtUng«!»  Tgl.  Hr.  nm ;  69.  243t; 

99.  2605.  2825.  8007;  W.  MW;  M.  S«S4; 
öa.  a70l:  75, 8854  d.  8975.  41158.  «iMe;  M«. 
MM.  Iba  beachte  Ausrhiusa  in  V,  9. 

Archiv  d.  hitt  V.    Unterfrankan  n. 

A  rliaffenb.  31  u.  32.  Würzburg.  8r 
147,  314  S.:  a)  S.  Ml.  G.  Bessert, 
Die  Kirchenheiligen  d.  würzb.  Diocebe 
in  wttrttb.  Franken.  —  b)  8. 13404. 
RegiStrom  literarum  et  privilep^., 
quae  in   capitulo  et  cusloria  maj. 
cccl.  Herbip.  contin.,  hrsg.  v.  Mich. 
Wieland.  —  e)  ▼.  Borch  s.  Nr. 
2850.  -  d)  S.  109-42.  Vh.  E.  Ull- 
rich, Reihcnf.  <l  Capitulare  u.  Vi- 
care  d.  Stiftes  iluiig  za  Wür«b.  — 
e)32, 1-314.  A  u  g.  A  m  r  h  e  i  n ,  Reihen- 
folge d.  Mitgl.  d.  adcl.  Domstiftes 
zu  Wünburg,  742-1803.  [1.  Th.j  [61 
WOrttembergisch  Franken,  hreg.  v. 
hlBt.  V.  f.  württ.  Fr.  N.  F.  III.  Schw. 
Hall.  kl.  fol.  52  S.  .  a)  1-43.  Boa- 
sert,  Zur  alt.  ü.  d.  Kl.  Komburg.  [62 
BarioM,  60.,  d.  Met.  V.  zu  Bam- 
berg, a)  S.  1-242.  L  0  c  h ,  G.  d.  Pfar- 
rei zu  ULF  in  Bamberg.  —  b)S.  243 
bis  288.  M  ay  e  r  h  ü  f  e  r ,  Der  Ritter- 
lehenhof d.  bamb.  Fürsthisch.  Wei- 
gand  V.  Red  Witz  i    I   !'50.  [63 

Looshorn,  G.  Bambergs,  s.  Nr.  1471. 
II  (1102-1303),  4-6.  Lfg.  München, 
Zipperer.gr.8».S.  401-918.  M.  7.  [64 

Aufsess,  Otto  Frh.  v.  u.  zu,  G.  d. 
urad.  Aafeess'schen  Geschlechtes  in 
Fenken.  Berl.,  Heymann.  Lex.  8'. 
VIII,  473  S.,  m.  Karte  u.  Taf.  M.  15. 
*Heo.:  Dl.  Herold  20,  38-40.  [65 

Zapf,  Ludw.,  Unter  d.  Vorfahren; 
Bilder  n.  Züge  ans  d.  Leben  d.  St. 
Münchberg.  Hof,  Lion.  1888.  8". 
123  S.    M.  1,20.  [6ö 

Verhandlgn.  d.  bist.  V.  v.  OberpfaU 
n.  Regensburg  s.  Nr.  4274. 

Hueber,  0.,  G.  d.Cisterc.stiftes  Wald- 
sassen 1661- 1756  i  nach  Mss.  hrsg. 
V.  F.  Bin  hack.  Amberg,  Habbel. 
8".  lyO  S.    M.  1,20.  [67 

Biabaok,  F.,  Die  Aebte  d.  Cisterc- 


.Stiftes  Wnidsassen,  1133-1506.  I.  Arn- 
berg, Habbel.  8®.  85  S.  M.  1.  [68 
Sommer,  Fn.  Xav.,  G.  d.  oberpÜU. 
Grenzstadt  Waldmünchen.  1.  Th. 
(Progr.)  Amberg,  Paslet  gr.  8*.  IV, 

116  8.    M.  1.  [W 
ZurG.  Frankens  vgl.  Nr.  1%>*.  2171.  »65; 
80.  t80ö-7.  UU.  «8Ö0;  78.  »88.  3006;  U;  U; 

68. 8Stt.  8648 ;  S8.  MM.  OSTe.  -  Bkeinfrudua 
s.  uit«r  T,  i, 

7,  I>er  Südwesten.  SchwäMseks 
(ii  uppe. 

Schwaben  i.  ailg.  4170-72:  baier  S.  hwaWn 
417S-78;  Württemberp  1179  h«:  Bail^ii  4189 
bis  4S00;  Klsaas  «soi-iü;  Schweiz  4817-M. 

Alemannia;  Z.  f.  Sprache.  Tit.  u. 
Volksk.  d.  Eis.,  Oberrh.  u.  Öchwab.^ 
hrsg.  V.  A.  B  i  r  1  i  n  g  e  r.  XVI  n.  XVII,!. 
Bonn,  Hanstein.  8*  288,968.  Jg.  M.6. 

a)  16,  69  74.  Bessert,  Volksthüml. 
V.  d.  frank.  Grenze.  —  b)  74-9.  AelU 
ülmer  Lieder,  mitg.  ▼.  P.  Beek.  — 
C)  79-82.  Lieder,  mitg.  V.  Birl in ger. 

—  d)*M  ^5  H.  Sander.  Volks-  u.Ortß- 
neckereicii  in  Vorarlberg.  —  Vgl. 
Nr.  2851.  2488.  2982.  8107;  8:  52; 
57.  3275.  3470.  ^845:  74-76;  78.  [4170 

Vom  Jura  zum  öchwarzwald;  On 
Sage  etc.;  hrsg.  v,  F.  A.  Stocker. 
Bd.  VI  Heft  1.  Aarau,  Saiu  rlaiider. 
gr.  8«.  80  S.  M.  5.:  n)  C.  Mory. 
Vom  ob.  Hauenstein.  —  b)  F.  A. 
Stock  er,  s.  Nr.  2514.  —  [71 

Schriften  d.  V.  f.  G.  d.  Bodetis^^es 
etc.  (8.  Nr.  1480)  Heft  17.  IV,  155  u. 
18  S.  M.  5.  a)S.7-22.  Hardegger, 
Ans  d.  Bau-G.  d.  Kl.  8t  Gallen.  — 

b)  23-34.  Götz  in  ger.  Schi.  Lui- 
btirg.  ~  c)  56-65.  Strass,  Lat.- 
öchule  in  Minnenhauaen,  1736.  —  d) 
66-109.  Sambeth,  Landeapi tel  Ai- 
lingen-Theuriiigenu.Tettnang.  2. Tb. 

—  e)  110-23.  Mess,  Beitr.  z.  Kri«s- 
G.  V.  Lindau.  —  f)  S.  130  ff.  8.,  Zsr 
G.  üeberlingens.  —  g)  Anhanp: 
Rnppert,  Urkk.  B'-itr.  z.  G.  d.  ^t. 
üeberlingen.  —  Aus  Heft  16  s.  >>• 
2054.  3484.  3521.  3830;  86. 

Zur  0.  Schwabens  i.  allg.  vgl.  Nr.  1»^. 
1982.  2W».  $0.  »740;  41;  88.  283«; 

19U.  8478.  8B8t.  SSOSb.  8796.  4U4t 

Zeitschrift  d.  bist.  V.  f.  Schwaben 
u.  Neuburg  (vgl.  Nr.  1477).  15.  JJ. 
168  8.  a)  F.  X.  Glasschröder,  f- 

Kr.  2^112.  —  bl  I>nff,  s.  Nr.  iU^l  ' 
C)  üoey  Dckf  Kegesten  üb.  d.  Ftaf- 


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i>-7.  Franken  i  Schwaben. 


dorl'  Langeunenfaaeh.  —  d)  Berichte 
flb.  Ausgrabgn.  i.  J.  1868.  [4173 

Steiohele,  Ant.  v,,  D.  Bistli.  Augs- 
burg, hist.  u.  9tat.  besclir.  35.  llft. 
Augsb.,  Schmiil.  gr.  Bd.  ö.  1^3 
bis  288.   4  M.  1^.  [74 

LofTelholz  v.  Koiberg,  Eag.,  Begesten 
d.  nied. ,  meist  n»Mtinp.  Vasallen- 
adels, d.  Oett.-Wallerst.  A.  entiiuiii- 
nen.  (Vjschr.  f.  Henild.  etc.  16, 
454-01.)  [75 

GeschichUfreund,  Allgäuer  (8.  Nr. 
1478).  I  n.  II,  1-3.  8)  S.  8;  17;  33  ff. 
Ullrich.  Die  Auagrabgn.  auf  dem 
LindentjtT}^  lui  Kempten  I.  —  b) 
14i  28;  38  ff.  Blick,  üneere  Burgen. 
— '  C)  42  ff.  Horchler,  Qn.  s.  G. 
d.  Allgint.  -  d)46ff.  Buck,  Wolf 

ging  TOD  Grünenstcin,  Fürstabt  v. 
empten.  —  e)  59  ff.  Die  ehem. 
Httnuammlg.  d.  FftriC&bte  v.  Kemp- 
ten. —  f)  61  ff.  Buck,  Allgäner 
Sagen.  —  g)II,  2-4;  131«J,  21  tT.  v. 
Luäi^l,  Unflere  Burgen.  III:  Scbloss 
Lanbenburg-Stein.  —  k)  4-9.  Ar- 
nold, Die  röro.  Fe.^tg.  v.  Cambo- 
dunnm.  —  I)  28  f.  Reble,  AUffäuer 
Sagen  II:  Die  Miirzenburg  bei  Kanf- 
benrra.  —  k)  29  f.  Back.,  Zur  Kul 
tnr-O.  '7(> 

Baumann,  F.  L.,  G.  d.  Allgäus^ 
Kr.  1479.  Hft.  18-20.  ai>  8.449-640.) 
ä  M.  1,20.  [77 
Trachsel,  C.  F.,  Monnaies  et  me- 
dailles  de  Lindnu.  (Annaaire  de  lu 

80C.  franp.  de  num.  1888. 489-504.)  [78 
Zar  0.  baier.  Sohwabens  vgl.  Nr.  1891. 
8122.  22<*6;  6!);  70.  2i>95.         3161.  3636.  3809. 


Schneider,  E..  [Lit.  d.  J.  1885, 
betr.]:  Wurilomberg.  (JBü  Bd.  8, 
II,  8(3  1.;  Iii,  113-7.)  [79 

Uekerticbt  «b.  d.  Lit  d.  wttrttb. 

und  hobenzoll.  I.andeskde.;  hrsg.  v. 
württb.  V.  für  üandelegeographie. 
Stuttg.,  Kolilhommer.  gr.  8".  VIII, 
1G8  S.  M.  2.  [80 
Vierteljahrshefte,  Württemb.  (s. 
Nr.  1482.)  XI,  1-4.  S.  1-246  u.  1-78. 
a)  S.  .S6-49.  J.  ülr.  Pregitxer, 
Reise  n.  Oberschwnben,  1(>88,  mitg. 
V,  G  i  efel.  —  b)  50  f.  K.  8chn  eid  (  r. 
D.  ötadlrecbt  v.  Hofkirch.  —  c)  bA 
bis  58.  H.  Sehmid,  Milit&risebes  in 
Künzelsao.  1674-1785.  Sehl.  ~  d) 
58^12:  12P  ?^3.  G.  Bessert,  Wie 
kamen  die  UeichsBchenken  v.  Schüpf 
n.  Limpurg?  —  •)  62^.8.  Haenle, 


ao9 

D.  Siedershof  in  Schw..Hall.  —  f) 
K.  H.  Roth  Schreckenstein, 

Sind  die  Setirr  nnd  die  Rothen  gl. 
Stammes?  -  g)  217-22.  G.  Hossert, 
Die  Anlange  d.  Kl.  Murrhardt,  —  h) 
S.  1-78.  Die  Ellwanger  und  Keres- 
heiriier  G.  Qn.,  hr«g.  v.J.  A.  Giefel. 
(Württb.  G.-Qn.  IL)  —  Vgl.  ferner 
Nr.  1890;  95.  1962.  2881.  3068. 
3844.  [81 

Jahrbücher,  Württb.,  für  Stat.  und 
Ldk.,  hrijg.  v.  stat.  Landesamt,  soweit 
bist.,  identisch  mit  Nr.  4181.  [82 

Geschichts^mliei,  Wttrttb.  II,  s. 
Nr.  4181b. 

Blätter  f.  württb.  Kirchen  G.  (s. 
Nr.  1155.)  III.  IV.  Stnttg.,  Oreiner 
L  IT.  18^8  80.  gr.  4'^.  ä  M.  2.  a)-d) 
B  os9erl(Anlange<l,  Cliri^ftenth.;  Ur- 
plarreien  Württbgs.;  ii«chlt.  Hohen- 
berg i.  Ref.-ZA.;  Grttnd.  d.  KI.  Ell- 
wangen) 8.  Nr.  1932  u.  in  lieft  4.  — 
e)  Keidel,  Pietismus  8.  Nr.  3(;36.  [83 

•de-Stllin,  G.  Württembergs».  I.,  s. 
Nr.  1484.  Hec:  Lit.  Handw.  1888, 
179-81  (Zi  n  geler);  lllÜQ  10,486  f. 
(Ed.  Heyck).  [84 

SoMki,  IkeMl.,  Beitrr.  a.  wQrttb. 
A.Iels  G.  I.  U.  (m.  Herold  19,  88  f. 
20.  5  )  [85 
i>ciimid,  G.  d.  HohenzoUern  III, 
s.  Nr.  1485.  Ree.:  Beil.  AZtg  821; 
CBl  171  f  .  FBPG  1,  G38  f.  [86 

Zingeler,  Wappen  d.  HohenzoUern 
(8.  Nr.  1673d).  .Sep.  Berl.,  Heymann, 
gr.  8^  56  S.  M.5.  Ree:  DLZ  10,426  f. 
(KnghrX  [86a 

Schmld,  L|  Die  Ueimaih  d.  Hohen- 
sollern ;  I^nd  u.  Lernte  in  d.  ält  Zeiten. 
Sigmar.,  Liehncr.  gr.8*.  VIII,  113  S. 
M.  2.  [87 

-Je-Vochezer,  G.  d.  H.  VValdburg, 
s.  Nr.  1486.  Ree.:  HPBll  108,  66 
bis  76;  155  HO;  HZ  Ol,  5-12  f.  (Egel- 
haaf);  Liter.  Handw.  1888,  270-72 
(Zin^'eler);  CBl  814.  [88 

Zur  C.  ^Vnrttembergs  vrI.  Nr.  1890;  v  .. 
1932.  2381.  2137.  2578;  79.  2607.  8703;47.  2969. 
SlOS;  St.  SM4.  SSTl.  MOS.  S77«.  SSS«. 


Krieger,  A.,  (Lit.  d.  J.  1885,  betr.]: 
Ba<h  tt.  (JBG  Bd.  8,  79-85;  III. 
108-13.)  [89 

ZtoHsohrHI  f.  d.  G.  d.  Oberrbeins 
(s.  Nr.  1494).  IV ,  1  u.  2.  (Dabei 
Mitth.  d.  bad.  bist.  Comm.  10  u.  11.) 
Ö.  1-272  (u.  S.  1-96).  a)  S.  1-45. 
E.     Caikak,  Daa  Ende  d.  KL  Got- 


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810 


Bibliographie  Nr.  4190—4226. 


tesau  etc.  —  b)  Kraus,  s.  Nr.  1817. 

—  c)  Banmann,  8.  Nr.  2178.  — 
d)Mkgf.  Fcrd.  Max.,  s.  Nr.  2438. 

—  e)  Acta  Uengenb.,  a.  Nr.  2061. 

—  f)  Elii.  Charl.,  ».  Nr.  2S99.  — 
g)  üothein,  s.  Nr.  8212.  —  h) 
Obser.  s.  Nr.  3300.  -  I)  S.  248  f. 
Weiss,  Die  Jakobskirche  in  Adels- 
beim.  —  k)  8.  254-72.  F.  Lame y, 
Bad.  G.-Lit.  [4190 

Mittheilungen  d.  bad.  bist.  Comm. 
(8.  Hr.  1495).  Nr.  10  u.  11  (verb.  m. 
ZGOberrhIV,  1.8).8.M08.  a)S.M6. 
Her.  üb.  Plenarvers.  —  b1  S.  17  42. 
R.  Fes  1er,  Arcliivalien  d.  Frh.  K. 
Stepb.  Gayling  v.  Altheim.  —  c) 
8.  43-7.   Ostor.  Archiv,  a.  Anstatt. 

—  d)  Nopp,  8.  Nr.  4133.  —  e)  0.55 
bis  61.  Gagg,  Archiv,  v.  Messkirch. 
— -f}S.  61-4.  Mai  er,  Arch.  a.  Schwtt- 
zinpren.  —  er)  S.  1-91.  A.  Poin- 
signon,  Die  ürkk.  d.  JStadt.-A.  zu 
Breisach.  h)  S.  92468.  Birken- 
mayer,  A.  d.  8i.  a.  Pflirrei  Walds- 
hut. [91 

Zeitschrift  d.  Cieö.  i.  Jbelurdg.  d. 
O.-,  Ältb.-,  u.  Volksk.  V.  Freiburg, 
Brcisgaii  etc.  VII.  Freih. .  Stull  u. 
Bader.  1888.  8".  232  S.  M.  7.  aj  v. 
d.  Wengen,  8.  Nr,  2511.  —  b) 
Riegel,  s.  Nr.  2718.  c)  Orig.  Her., 
B.  Nr.  3214.  —  d)  S.  187-200.  F.  X. 
Kraus^  Bad.  Lit.  1885-88:  Archäol. 
o,  Kanst-G.  —  e)  8.  20M9.  Ed. 
Heyck,  Had.  Lif.  lPS-(]87:  Oe- 
sclnchtc.  —    Iii e g e  1 , 8. N r. 2128.  [92 

Müller,  Hans,  Bad.  Fürsten-Bild 
nisse.  I:  Karl  I.  bis  Karl  Friedrich 
(1811).    Karlsruhe.  GrooP.  188«.  4^ 
28  S.  m.  54  Talf.  u.  55  BU.  Text. 
M.  20.  [93 

-Sf  Regesten  /.  G.  d.  Bischöfe  v.  Kon- 
stanz. I,  1-2.  bearh.  v.  Lad  ewig,  s. 
Nr.  1,503.  Ree:  HZ  Ö2,  148  f.  (A. 
Thorbecke).  [94 

Becke-Klüchtzner,  E.  v.  d.,  Stamm 
tafeln  d.  Adels  d.  ürosslizth.  Baden. 
13.  n.  14.  (8ch1u88-)  Lfg.  Baden- 
Baden,  V.  Ha^eii.  1888.  fol.  ♦Hec: 
Dl.  Herold  1"   IM  [95 

Sickingen-Hohenburg,  Tagebuch^  s. 
Nr.  1497.  Sehl.  (KBIOV  87,  10-12; 
83  *:;  47  9.^  [90 

Beisael,  Die  Cicerst.-Abtei  Bronn- 
bacl).  (Laacher  Stimmen  34,  67-83 ; 
180  94.)  [97 

'^Roggenbach,  Fam.  Chr.,  h.  Nr. 
.1502.    Ree:  Yjschr.  f.  üerald.  etc., 


lü,  402  20  (Roth  v.  Schreck  ea- 
stein).  [98 

Kronthal,  Berth.,  Zur  G.  d.  Kl.  st. 
Blasien  im  Schwarz  wald.  (Dia«.) 
Breel.,  Köhler,  gr.  8*.  28  8.  H.  1.  [99 

Ruppert,  Korustanzer  Beitrr.^  Nr. 
1504.  a)  Altbad.  Besitz  in  d.  Morte- 
nau.  —  b)  Aus  d.  Tagebuch  e.  Kon- 
etanserB,  1848.  c)  Ein  Deberi. 
Chronist  d.  15.  Jh.  —  d)  E.  wicht. 
Aktenstück  z.  G.  v.  Konstanz  18^2 
bis  1368.  [4200 

Zur  G.  Buflciis  vr!.  Xr  :  "J;  «1.  «154;  &5. 
«399.  Mlä ;  m ;  95.         ;  H  ;  if) ;  80.  »707  :  1«». 
2954;  65;  74.  SOfi.t.  ':,\:^.\  ■,  .>J  ;  M.  32U.  3;>>' 
S410.  SaSi;  Mm.  8645.  3777.  8846;  74.  43»4d. 

Holländer,  A.,  [Lit.  d.  J.  1885,  betr.] : 
Elsass-Lothr.   (JBG  Bd.  8,  11^  76-9; 

III,  104-8.)  n 

Revue  d  Al.sace  (vgl.  Nr.  1506.)  39, 
oct.-dec.  u.  40,  innv.-marp.  S.  3G.5-508: 
M44.  Jg.  Äl.  12,60.  «)  S. 365  408.  C  h. 
P  f  i  8  te  r,  Le  eomte  de  Horboorg.  Sehl. 

—  b)Mos8mann,  s. Nr. 2384 u. 3150. 

—  c)  8.  Nr.  3169.  —  d)  40,  15-41. 
Ch.  Ffister,  Les  mss.  allem,  de  la 
bibl.  nat.  rel.  ä  1  bist  d'Alaaee.  —  •) 
IK-noif,  6.  Nr.  mx  [2 

Beiträge  s.  Landes-  u.  Volkak. 
V.  Elsass-Lothr.  (e.  Nr.  1508).  UA.  9 
u.  10.  114.  r,8  S.  M.  1^;  2.  Vgl. 
Nr.  1090  u.  328H.  J3 

^  Rocholl,  Annexion  d.  £l8..  s.  Nr. 
1511,  Ree.:  RC  26.291-8  (Pfieter).  [4 

Martin,  La  U'<^fndo  de  Joanne  d'Arc 
en  Alsace.  (Tradition  1888, 29  ff.)  [5 

Wissmann,  Karl,  Die  Weiss»  nbnrger 
Linien  II.  (Frogr.)  Weissenbmg.  4". 
37  S.  a)  S.  1-13  Span..  —  b)  14  25. 
Oesterr.  Erbfolgekr.  —  c)  26-37  Re- 
vol.  Krieg.  [6 
Urkundenbuch,  Strassb.  II.  III. 
Be.-  •  MIÖG  10.325  30 (K.rhhrzi.  [7 

Chronik,  Kleine  Strassb. ^  deukw. 
Sachen  alhier  in  Straasb.  Torgeloiren 
(tc.  1424  1015,  hrsg.  v.  Heuss. 
.Strasiib.,  lleitz.  8".  IX, 39  S.  M.  1,50.  [8 

Ludwig,  H.,  a)  Strassbnrg  Tor  100 
JJ.  (vgL  Nr.  1519.)  Stultg.,  From- 
mann, gr.  8°.  XII,  148  S.  M.5.  -Jf-Rec: 
CBl  1050  f.  —  b)  Strassb.  unt.  d, 
karoL^mlchs.  u.  aal.  Kaisern.  (Lpa.  Zfg 
Beil.  Nr.  1«  18.)  —  c)  Strassb.'s  Blüthe 
i.  13.  Jh.  (Lpx.  Ztg  Beil.  Nr.  881  [9 

Festschrlfl  z.  Feier  d.  350 j.  Be- 
stehens d.  prot.  Gymn.  zu  Strassb. 
i.  E.  I  n.  II.  Strasi«b..  Heifz.  I  ex. 
IX,  392  u.  V,  291  S.   M.  10.  •) 


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V,  7.  Südwesten:  Schwaben,  Oberrhein,  Schweis. 


311 


Veil,  S.Nr.  2311.  -  b)  K.Engel, 
P.  Orflodungs-J.  d.  Straseb.  Gymn. 

1538/39.  ~  c)  H.  Henss,  M.  Samuel 
üloner:  e.  Strnssb.  Lehrerbild  n.  d. 
Z.  d.  äOj.  Krieges.  •—  d)  Zwilling, 
Die  franz.  Sprache  i.  StTMsb.  bis  z. 
Anita,  in  d.  Lehrpl.  d.  prot.  Gymn. 
—  e)  Crüger,  6.  Kr.  3742.  — •  f) 
Kannengiesser,  g.Kr.2878.  [4210 

#80lMlldt,  Sti-assl).  Üasscn-  etc. 
Namen,  s.  Kr.  1520.  Ree:  DLZ  10, 
162-4  (Ed w.  Schröder) i  KBIWZ 
6,  15;  Bull.  erii.  im  Kr.  24.  [11 

Thomas,  Barnim ,  Ein  Beitr.  s.  G. 
d.  Hschft.  Barr  i.  Eisaas.  IL  (Progr.) 
Barr.  4".  S.  2-29.  [12 

^  Bernhard,  Kecherches^s.  Nr.  1513. 
Ree.:  R.  d'Als.  39,  492-8.  fl3 

Kaeppelin,  R. ,  Colmar  de  1814  k 
71.  Paris,  Sehlaeber.  1888.  8^  VI, 
30f  [>.    Fr.  5.  [14 

Mossmann,  X.,  Vnc  «inest,  de  ban- 
lieue  t*i\lrc  2  communes  d  AUace 
fCk>)inar  et  Winsenheim  1602-271. 
(Ann.  de  l'Est).  [15 

Mosamano,  X.,  Cartulaire  de  Mul- 
hoose.  tV  n.  V.  Colmar,  Barth.  4*. 
VIIT.  .-.02  n.  VIII,  596  S.  ä  M.  82.  [16 

Zur  Ü.  d.  Elsasa  vgl.  Nr.  Iftl7;  7i.  2108; 
10;  2».  2S46.  2308-)!;  H  2l01t:;  S7.  2.'>13. 
M18a;  93.  »Wi  86.  8913;  79;  80.  S»71.  SOLS ; 

40;  70.  iw;  u;  »-57;  e».  8Su;  u;  M. 
SSM.  ST80;  49;  54a;  78.  8S16;  TB. 


ThonmM,  R.,  [Llt.  d.  J.  1885,  belr.]: 
Sdiwi  iz  Neuaeii.  C^BQ  Bd.  8,  III, 
164  73.)  [17 

Anzeiger  f.  Schweiz.  Althk.  (s.  Kr. 
1526).  XXI,  2-4  n.  XXII,  1*2.  8.  34 
bis  228.  a)  S.  34  otc,  lüO  2.  J. 
Heierli,  Vorrom.  üräber  i.  C.  Zü- 
rich. —  b)  49-53.  P.  Schweiler, 
Veith^B  Qemälde  z.  Erinnrg.  an  die 
Conf.  d.  ev.  Orte  in  SchaiThausen, 
1698.  —  c)  60.  0.  To  hier,  E. 
dchmachbild  geg.  Bern,  1587.  —  4) 
192-4.  F.  Schal  eil.  Rom.  .\Itlih.  i. 
C.  Schaffh.  —  e)  205  8.  H.  Herzog, 
Das  Fara.-Buch  d.  Zurlauben.  —  Vgl. 
auch  Kr.  3547.  3831.  [18 

Anzeiger  f.  Schweiz.  G.  (s.  Nr.  1527). 
Jg.  19,  5-6  u.  20,  1-2.  S.  249-376. 
Jahrg.  k  M.  2.  ft)  8.  265-99.  W. 
Oisi,  Der  Ursprang  d.  Häuser  Züli- 
ringen  n.  Habsbnrpj.  —  b)  292  9. 
T  h.  V.  Liebenau,  llcgesten  z.  ü. 
d.  Eschenthaler  Krieges  v.  1425.  — 
c)  300-3.  P.  V  a  u  c  Ii  e  r,  Sur  quel- 
ques affirmatioDS  de  Fr.  C.  de  la 


Harpe.  —  d)  306-9.  H.  W^artmann, 
Noch  einmal  d.  Qrenae  sw.  Thnrgan 

u.  d.  Rheingau.  —  e)  Boos,  s.  Nr. 
2916.  —  f>  V.  Wyss,  s.  Nr.  2920. 

—  g)  V.  Liebenau^  s.  Nr.  2924. 

—  h)  Mülinen,  a.  Nr.  2704.  —  I) 
34.vr,7.  Odilo  Ringliolz.  Die  Lage 
d.  ebem.  Burg  Alt-KapperswiL  — 
k)857f.  Rud.  Wackernagel, Die 
Baeler  iriscliöfe  Lütx)ld  L  u.  Lütold  II. 

—  1)  362-4.  Th.  V.  Liebenau,  A. 
d.  Zigeuner  in  Sursee.  —  m)  365-76. 
Hier.  Lit  d.  Schweis  betr.,  1888,  m. 
Nachtrr.  f.  87.  [19 

Arohives  herald,  snioses,  publ.  par 
M  a  0  r.  T  r  i  p  e  t  (8.  Nr.  1676).  3e  ann^e. 
Nr.  24-27.  Neuchätel,  Tripet.  4*. 
Fr.  n.  a)  J.  Grell  et,  Lea  cimiers 
de  la  maison  de  Neuchätel.  —  b)  J. 
Morel,  Bemerkgn.  s.  Basier  Siegel. 

—  C")  G.  R.  «Ii  Crollalan/.a,  La 
lamiglia  Planta.  —  d)  Stutz,  Beitrr. 
z.  Keuntu.  d.  Herald,  u.  Spragist.  d. 
dt  Schweis.  —  e)  de  Purj,  Notes 
snr  1p8  armes  de  99  familles  nenchdt. 

—  f)F.  W.  Borel,  Les  verri^res  du 
HA.  de  Stammheim  et  de  Stein-am- 
Rhein.       ^)  Bibliographie.  [20 

«Sf  Dierayer,  G.  d.  scliweiz.  Eidgen. 

I,  h.  Nr.  1.^29.    Ree;  DLZ  10,  92-4 

(G.To  b  1er,  günstig);  MIÖG  10, 830  f. 

(A.  Ha  her):  Ilrlv.   Hd.  11.  |Bo..>. 

8.  Kr.  1531);  üGA  604-6  (ü.  Meyer 
Knonnu).  [21 
<9f  Dändlilter,  G.  d.  Schweiz.  III., 

8.  Nr.  1530.  Ree:  CBl  782  f.;  Helv. 
Bd.  11  (Boos,  8.  Nr.  1531).  [22 

Atftm,  Fr.  0.  n.  C.  D.  Cmnlnglinn, 

The  Ssvi.-is  Confcderatinn.  Lond., 
Macmiilan.  8^  310  p.  14  sh.  -JJ-Rec: 
Saturd.  R.  67,  448  f. ;  Ac.  897,  17  f. 
(G.P.  Macdonell):  Ath.  .3220,  59  f.; 
Bibl.  unir.  48,  182-6 i  AZtg  Beil. 
Nr.  186.  [23 

Rabn«  J.  R.,  Die  sehweiser  Sti&dte 
im  MA.  {^e\K  a.  'Neni.bl.  d.  Waiseiih. 
in  Zürich.)  Zürich,'Höhr.  4".  49  S. 
M.  2.20.  [24 

Galerie  ber.  Schweizer  d.  Nenseit; 
in  Bildern  v.  F.  u.  H.  Hasler;  m. 
biogr.  Text  v.  Alfr.  Hartman». 

9.  -16.  Liefg.  Zttrieh,  Greil  Fttssli. 
Fol.  ä  16  S.  u.  4  Portr.  h  Fr.  2.  [25 

Luglnbühl,  R. ,  i'hil.  Alb.  Stapter, 
anc.  minisLre  etc.,  17Ü!J-lä40;  irad. 
autor.  Paris,  Fischbacher.  S**.  415  p. 
Fr.  7,50.  ^  Ree.:  ioam.  des  savants 
1888,  747  f.  [26 


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Bibliographie  Nr.  4227-4266. 


Jahrbuch,  Basler,  (j*.  >'r.  loSCO.  1889. 
267  S.  M.  4.  a)  8.  l-BG.  H.  Riggen- 
bach, Bernh.  ßorin,  e.  Basier  Kaths- 
herr.  —  b) 37-85.  C.  Wieland,  Der 
Klein hüninger  Lachafangstreit  1736. 
—  c)  LugiDbühl,  8.  Nr.  2584.  - 
d)  Burkhnrdt,  s.  Nr.  191«.  —  e) 
207-221.  Wackernagel, 8.  Nr. 20Ö9. 
~  f)  222-31.  Amsflge  «.  d.  Tageb. 
V.  Pfarrer  J.  J.  Faesch  aa  8t,  Theodor 
(1700-1803).  [4227 

Beiträge  z.  vaterl.  G.  (b.  Nr.  1534 
sehon  Bd.  18.)  Bd.  12.  (N.  F.  2.)  XLIV, 
530  S.  n)  S.  13-75.  A.  BernDulli, 
Pilgerfahrt  Hans  Beruh. 's  v.  Eptingen 
[im].  —  b)  225-46.  W.  Vischer, 
Bin  Streit  d.  Rathes  zu  Basel  mit  d. 
dt.  Hause,  1478.  —  c)  29r,  342.  Th. 
Burckhardt-Pieue  t,Au8d.3ocin- 
Bcbes  Fam.-O.  ^  I)  999-522.  Chriat. 
WarBiisen,  Collect,  bist.;  v.  d. 
hohen  stifft  etc.;  hrsg^.  durcli  R. 
Wackernagel.  —  Vgl.  Nr.  1800. 
2118;  41;  45.  2582.  2982.  8797.  [28 

^Chroniken,  Baseler.  III,  s.  Nr. 
1535.    Ree:  RC  26.  177  f.  \'2') 

Kienii  Hart«!  G.  d.  Benedictiner- 
Abtei  Mnri-Gries.  I  Stans,  v.  Matt, 
gr.  8^  LX.  420  S.  M.  5.  Ree:  Lit. 
Hnnd'>v.  (L i  e  r  h  c i  ni  e  r).  [30 

Diesbach,  R.  v.,  Das  .-^chwi  i/..  Kitter- 
getschkcht  V.  llallwyl.  (Dt.  Herold 
19,  134  6.)  [31 

-5f  Krüger,  E. ,  Zur  Herkunft  der 
Habsburger,  s.  Nr.  1528b.  Ree: 
Z60berrb4,126f.  (A.Schulte).  [32 

SeliHlte,  Aloys,  Zur  Herkunft  d. 

Habsburger.  (MIÖG  10,  208-16.) 
<4f  rn'jjen  Gisi  u.  Krüger.  [33 
Kiem,  Mart. ,  Beigabe  z.  Abhlg. 
^Znr  Frage  ttb.  d.  Anf.  d.  H.  Habs- 
bürg-.  (Jb.  d.  Ges.  Adler  1888.)  [34 

Taschenbuch,  Zürcher,  f.  1889.  N. 
F.  XII.  Jabrg.  Zürich,  Höbr.  gr.  8^ 
882  8.   Fr.  5.  «)  8.  1-97.  Peata- 

lozzi,  Mitthgn.  a.  d.  Briefw.  Dav. 
Hess'  u.  Ulr.  Hegners  (1812-39).  — 
b)  Ö.  97-147.  F.  V.  Wyaa,  Die  bel- 
vet.  Arme«  n.  ihr  CW.'Coram.  Kuhn 
i.  Kriegs-J.  1799.  —  c)  147  fT.  Meyer 
V.  Knonau.,  Die  helv.  Censur  von 
1802  noch  einmal.  —  d)  151  ff. 
Peter  Füasli'a  Beschreibg.  d.  Kap- 
pelerkriege?.  —  e)  213-23.  /eUer- 
WerdmüUer  o.  Bächtold,  Die 
Stiftg.  d.  Kl.  Oetenbacb  a.  d.  Leben 
d.  seL  Schweatern  daselbat  —  f) 


S.  323-8.  Neue  Literatur  i,  G.  v. 
Stadt  u.  Cant.  Zürich.  [35 

Urkundenbuch  d.  Stadt  n.  Land^ch. 
Zürich  j  hrag.  v.  e.  Comm.  d.  aoüq. 
Gea.  in  Zftneb,  bearb.  J.  Eacber 
a.  P.  Schweizer.  I,  1.  Zürich,  Höhr. 
18SR.  gr.  4".  XXV,  176  S.  M.  0,25. 
«äfc-  Hec;  GGA  357-70  (Wartm an n); 
ZGOberrh  4,  251-8.  [86 

Heierli,  L,  Der  ür^i-rung  Zürichs. 
(Berl.  Z.  f.  Ethiud  188s.  Heft  3.)  (37 

Handschrift,  Die  eigenh.,  d.  eidgen. 
Chronik  d.  Aeg.  Tschudi  in  d.  Stadt- 
bibl.  Zürich  (Neuj.  Bl.  hrsg.  v.  d. 
Stadtbibl.  in  Zürich).  Lpa.,  Hincel. 
gr.  4^  20  S.   M.  1,40.  [38 

Toblvr^Mayer,  W.,  Mittheilgn.  a.  d. 
G.  d.  Constaflfel  in  Zürich.  1.  Hfl. 
Zitri.  h,  ririrh.  8*.  69  8.  f.39 

Mittheiiungen  d.  auliq.  Ges.  in  Zü- 
rich. XXII,  5.  Lpa.,  Hicmmanti. 
M.  2,80:  J.  R.  Rftlm,  Beschreibg. 
d.  Schlosses  ChiHon  11  (Schluss).  [40 

Wanner,  M.,  Forschgn.  z.  alt.  G. 
des  Kletgans.  Franenfeld,  Haber. 
^'^   7^  S.    Fr.  2.  [41 

Neujahrsblatt  d.  hisL-antiq.  V.  in 
ScbafFhansen.  Schaffb.,  Schoch.  4*. 
20  S.  M.  2,80:  K.  Henking,  Da« 
K 1 .  A 1  !^  1 1  eiligen  z.  Schaffhanf-en  .1  [42 

Beiträge,  Thnrgauische,  zur  vaterl. 
G.  28.  Hu.  Frauenfeld,  Gromaitn. 
S».  138  S.  aWoh.  Meyer,  Die 
Bin*;eii  bei  WeiufeMeti.  —  b)  J.  J. 
Ku  rz.,  Daslandwirthschalll.-gewerbL 
Leben  in  Liebenfels  etc.  —  e)  Büch  i, 
Tbnrg.  Literatur  1887.  (43 

Mittheilungen  z.  vat.  G  .  hr«<T. 
d.  bist.  V.  i.  St.  Gallen.  XXlli.  {6, 
Folge  III.)  8.  Nr.  8857.  [44 

Oierauer,  Job.,  St.  Gallische  Ana- 
leklen.  1:  Aus  der  Sonderbundszeit. 
St.  Gallen,  ZoUikofer.  8'.  26  S.  [45 

Urkunden,  Ungedr.  päpstl..,  d.  Di5- 
cesf  Chur  betr.,  a.  d.  13.,  14.  u.  15.  Jh. 
[n.  d.  Registern  d.  Vatic.  A.],  ges. 
V.  Job.  Geo.  Mayer  (17.  Jber.  d. 
bi8t.>anti<].  Ges.  eq  Chor).  [46 

Jahrbuch  d.  bist.  V.  d.  C.  Glama. 
24.  Hft.  filnrn?.  B&schlin.  8«.  XVIH, 
2Ö8  S.    M.  4.40:  s.  Nr.  2312.  [47 

Geschichtsfreund,  s.  isr.  1545.  3.  Re- 
gister-Bd.  (zu  81'40).>  bearb.  von 
J.  L.  Brandstetter.  VUl.  204  S. 
4  Fr.  ^  Ree.  d.  Jgg.  1885  87:  MHL 
17,  297-9  (Fo85).  (48 

Mtttiiellugtl  d.  bist.  V.  d.  KanL 


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T,  7.  Schweis. 


818 


Schwvz.  Hft.  5  (8.  Nr.  1546)  u.  6. 
Vlll/l5t)  8,  M.  2,40.  —  Inh.  v.5: 
ft)  B.  Aufderrnftnr,  Wuserbnn- 
poIizei  o.  Waldschnlz  im  alten  Laruie 
Schwyz.  —  b)  C.  Sty^er,  Bundes- 
Erneuerg,  zw.  d.  7  kath.  Orten  einers., 
d*  BiBcli.  etc.  zu  Sitten  u.  d.  7  Zehn- 
ten d.  Rep.  Wallis  anders.,  1728.  — 
Inh.  V.  6:  e)  J.  B.  Kälin,  Zur  G. 
d.  8ehwyt.  Bteuerwewms.  —  d)  D. 
Camenzind,  6.  d.  Pfarrei  Geniaa. 

—  e)  Styger,  Die  llii.>Ma»terg.  zu 
Lachen,  1729.  [^249 

Staib,  B.  n.  A.  Weber,  Freiheite- 
briel'e  v.  Kais.  u.  Königen  d.  St.  u. 
d.  Amte  'Ing  ertbeilt.  c^ager  Neu- 
jahrsblatt.) [50 

LiebenM,  Tb.  v.,  Hens  Holbein  d.  J. 
Fresken  am  Hertenstein-Hause  in 
Luzern  nebst  e.  ü.  d.  l^'am.  Hertat. 
2.  u.  3.  (Schi.-)  Liet'g.  Luzern,  Prell, 
gr.  8^  81,  236  8.  mit  6  Tafeln  etc. 
Fr.  [51 

Stutz,  6.  Ulr.,  Die  Wappen  u.  Siegel 
d.  Gfn.  von  Froburg  und  Homberg. 
(Vjschr.  r.  Herald.  17,  1-26.)  [52 

Taschenbuch,  Berner,  auf  d.  J. 
1888,  gegr.  v.  L.  Lauterburg,  fort- 
gee.  V.  Hans  Saliner.  87.  Jahrg. 
Bern,  Nydegger  .1-  B.  8".  VIII,  •'•2--  S. 
M.  4:  a)  Ö.  1  232.  Stammler,  Der 
sog.  Feldaltar  Karl  s  d.  Kulmen.  — 
Ib)  ß.  233-60.  Keller,  Aus  F.  L. 
Jenner's  Briefen  an  T?nrik  Iselin.  — 
e)  S.  289-301.  Balm  er,  Bernh. 
Stader.  [53 

Fontes  rer.  Bern.  IV  (s.  Nr.  1550). 
4.  n  ^.  (Schl..)Lfg.  S.  417-768.  [54 

Anshelm,  Valerius,  Die  Bero.-Chro- 
nik;  hreg.  ▼.  bist.  V.  d.  Cant.  Bern, 
in        n  Wvss.gr.8°.498S.  M.6.  [55 

Steiger,  v. ,  Geb.  Adelsverhh.  i. 
alten  Freistaat  Bern.  (Jb.  d.  Ges. 
Adler  1888.)  [56 

Folietete,  C,  Les  origines  du  Jura 
Beroois^  recueil  de  piäces  et  docc. 
rel.  &  rhist.  de  la  r6union  de  Fanc. 
6vöche  de  Bale  au  canton  de  Berne. 
I  (1813-14).  Porrentray,  Pr6tre.  8<>. 
413  p.   Fr.  5.  [57 

AroMvet  de  la  soe.  dabist  dn  eant 
de  Fribourg.  IV,  2  livr.  Frib.,  Frag- 
niire.  gr.  R».  p.  235-506.  Fr.  :i.:><); 
a)  M.  de  Di  es  b ach,  Les  trouulei^ 
de  1789  dans  le  eant.  de  Fribourg. 

—  b)  L.  Pingaud,  s.  Nr.  2510.  - 
C)  J.  Greniaud,  Docc.  in^d.  rel.  ä 
Tinsurr.  de  Chenaux.  —  d)  L.  Grau- 


gier, Notice  biogr.  sur  le  gen.  de 
Gady  et  ses  Souvenirs  6cr.  en  1838.  [58 

Sohatier,  H.,  Institutions  polit.  de 
la  Tille  et  r^publ.  de  Friboui^  soos 
l'anc.  regime,  (ft.  de  la  Saisae  eath. 
Vol.  19.)  [59 

Horte  NenehAtelois  (a.  Kr.  1552). 
XXVI,  14.  Fr.  8.  a)  A.  Vouga, 
Scdnes  de  moenrs  comm.;  bourgeoii^ie 
de  ßoudrie  1705-29. —b}J.Stockar, 
Relat.  sur  ton  amb.  anprte  de  Crom» 
well  en  1653,  pnbl.  p.  V.  Humbert. 
—  Melanchthon,  Lettre,  s.  Nr. 
3028.  [60 

Greilet,  Jean,  Die  letzten  Ausläufer 
d.  Hauses  Neuenbürg  in  d.  Scbweil. 
(Jb.  d.  Gp'<,  Adler  1888.)  [61 

Memoires  et  docc.  publ.  u.  la  aoc. 
d'hist.  de  la  Suisse  Romanoe  (s.  Nr. 
1551).  Ser.  2,  T.  II:  Comptes  de  la 
ch:\tellenie  de  Chillon  (tevr.  1402 
jiisqu  ä  f6vr.  1403);  publ.  p.  Ero. 
Chavannes.  Lausanne,  Bridel.  [62 

Memoires  et  docc.  publ.  p.  la  soc. 
d'hist.  et  d'arch.  de  Geu^ve  N.  S. 
HI,  1.  Genfeve,  Jnllien.  8«  8.  1-236: 
a)  S.  1-61.  L.  Gautier,  Laderniere 
peste  de  Genfeve  1630  40.  —  b)  S.  62 
bis  93.  Alph.  de  Candolle,  Sis- 
mondi  eik.  Gen.  —  o)  S.  115-87.  Le 
Fort,  Les  dem. comtes  deO.,  1367 
bis  1401.  [63 

Lettre«  in^d.  (1686-1737)  adressees 
k  i,  A.  Tnrrettini,  thtologien  Ge- 
nevois, publ.  i)ar  E.  de  Bud6.  8 
vol.  Geneve,  Carey.  1887/88.  16'. 
IX,  394;  399;  464  p.  [64 

^  Mtrfeel,  Dominasfone  provens. 
in  Piemonte  (s.  Nr.  1554)  Sep.  To- 
rino,  Paravia.  8".  56  S.  Hec. :  R.  d'hift. 
dipl.  2,  309  1.  (A.  Mauno).  [Ü5 

Bollettino  stor.  della  Sviszera  ital.; 

red.:  Em.  Motta.   Anno  10  n.  11, 

1-2.  Bellinzona,  Colornbi.  gr.  8".  IV, 

280  p.  u.  1-48.  Jg.   Fr,  6.  a)  S.  42 

bis  44  etc.;  264-7.  Tipografie  del  e. 

Ticino,  1800-9.  —  b)  10,  49-58  etc. 

11,  9-20.  T.  di  Liebenau,  I  Sax 

signori  e  conti  di  Hesocco.  —  c) 

10,  76-87  etc.  11,  36-38.  Gli  .statuti 

di  ßrissago,  1289  1365.  -  d)  11,  1 

bis  9.  1  castelli  di  Bellinzona  sotto 

il  doni.  degli  Sforsa.  —  Vgl.  Nr. 

2984.  8220.  3608.  [66 

Zar  Q.  d.  Schweiz  (Kgr.  Arelat  etc.)  vgl. 
Nr.  1893;  94.  1918;  57.  2034;  89.  2113;  41;  46. 
2^.^0-58;  "I.  ü/il'J  11;  öd;  87.  8681-84.  2651. 
2704;  84.  2801;  82;  89.  291«;  80;  21;  24;  25; 


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314 


Bibliographie  Nr.  4267—4307. 


SMi;T».MW;S4^;Tl;  7S;  80.  3112;  58-60; 
$t*  8220.  3306;  30;  56-57.  Mll  ;  ho.  j  17. 
W06b;  8;  54;  «3.  3707;  8;  45;  4ba;  7ä;  97. 
M»;  »1.  4399s.  UMe. 


«•  I>er  Süden,  Bnierisch- 
Tiroler  Chrnppe* 

Künigr.  Baiem  4X67-4877;  Salsbiu«  n.  Tixol 
4978-4tet;  Ita}.  AitBeUvM  iMs-mo. 

Göbl,  S.,  [Lit.  d.  J.  1885,  betr.]: 
Bayern.  (JBG  Bd.  8,  II,  95  102;  III, 
118-25.)  [4267 

Sattler,  M.  Y.,  Genealog.  Taf.  d. 
Luitpoldineer  od.  d.  Hauses  ScUeyern- 
WittelsbftcT).  Hflneh.,,  Lindaner.  gr. 
fol.    M,  0  50.  [68 

Blätter  f.  baier.  Kircheng.,  red. 
V.  Volkmar  Wirtli.  II.  Rothen- 
burg, Peter,  gr.  8«  M.  3.  a)  Aus 
I  Nr.  6:  Bossert,  Die  Kirchen- 
heiligen  u.  ihre  Bedeutg.  f.  d.  baier. 
Kirchen-G.  —  Vgl.  Kr.  1968.  2805. 
Inhalt  von  II  folgt  später.  [69 

Sammeiblatt  d.  bist.  V.  Eichstatt. 
III.  Eichst.,  Brönner.  gr.  8**.  114  S. 
M.  2.50.  Inh.  folgt  nach.  —  Vgl. 
Nr.  •2'2f)t  [70 

Morgott,  F.,  Domprobst  Ernst,  d. 
1.  Regens  d.  bisch.  Seiu.  zu  Eich- 
stätt. Eichst.,  Brünner.  8^  91  8. 
M.  1,20.  [71 

Rieder,  Otto,  Versuch  e.  G.  t.  Nassen- 
fel«.  (NenburgerCollectenbl.61.)  [72 

Rieder,  Kreis-A.  Nonlnir^;  (s.  Nr, 
1561).  Forts.  (ArchZ  1.3,  57-97.)  [73 

Verhandlunoen  d.  bist.  V.  v.  Ober- 
pfal»  u.  Regenebnrg,  XLIl  (N.  F. 
XXXIV).  Stadtamhof,  Mayr.  1888. 
8".  356  Ö.:  a)  S.  l-8ß.  M.  Jos.  "Neu- 
d egger,  Oberpfülz.  Amtsordngn.  a. 
d.  JJ.  1561  u.  66.  I.  II.  —  b)  87-258. 
M.  Y.  Hecke].  G.  d.  Farn.  Höckel. 

—  c)  259-96.  P.  Dollinger,  Ausi. 
a.  d.  8t  Emm.  Rolelsammlg.  v.  J. 
1730-90  in  d.  Regengb.  Kreisbibl.  - 
d)  297-306.  VV.  Scbratz,  Verhand- 
lungen KW.  Kegensbarg  u.  Stadtam- 
hof a.  d.  J.  1895.  [74 

Archiv,  Oherlmvcr.  (s.  Nr.  IT)«;.-..) 
XLV,  1.  ö.  M62!  M.  2.  a)  S.  1  90. 
Primbs,  Schi.  Hohenaschau  u.  s. 
Herren.  —  b)  J.  Fretsl,  s.  Nr.  3820. 

—  Vgl.  Nr.  2203.  [75 
jalirbucll  f.  Münch.  G.  II,  s.  Nr. 

i6t>7.  a)K.  V.  Reinhardstöttner, 
Acg.  Albertinas,  Vater  des  dt  8c1iel- 
menromans.  —  b)  Chr.  Häntle,  D. 


Hofkleiderbuch  d.  baier.  Hzgc.  Wüh. 

IV,  Lndw.  X.  n.  Emst     J.  1508-51 

(bzw.  lt>08).  —  c)  E.  V.  Dcstouches, 
K.  Ludwig  I.  V.  B..  d.  Forderer  volks- 
thüml.  Fliege  vaterl.  G.  —  d)  K. 
Th.  Hei  gel,  D.  Project  d.  Grttndg. 
e.  Stadt  .Karlptadt"  zw.  München 
u.  Nymphenburg.  —  e)  Job.  Mayer- 
hofer.  Wie  Hzg.  Albrecht  V. 'i.  J, 
1562  gereist  ist,  und  vo-  <  !  lurQe* 
folge  gehabt  hat.  —  fj  K.  Traut- 
mann.  Aus  alten  ^isetagebüchem. 
«  Ree.:  HPBl]  108, 288-40  (J.  Hayi^ 
hofer).  [70 
Zeitschrift  d.  Münchener  Alth.-V., 
red.  V.  K.  KuoU.  N.  F.  U.  Nr.  1 
n.  2.  Manchen,  Fritscb.  4*.  8.  184. 
a)  B  ö  h  m  u.  R  e  i  s  n  e  r ,  s.  Nr.  4426. 

—  b)  Wilh.  Frh.  V.  Löffel  holz 

V.  Colberg,  E.  Ciborium  aus  dem 
18.  Jh.  ~  e)  8. 15.  Urli.,  d.  Ban  d. 
Münch.  Frauenkirche  betr.,  aus  d. 
Besitz  V.  O.  Scitz  [1468  Jan.  12j. 

—  d)  S.  19-83.   Vereinsclironik.  [77 
Zur  Cr  Baionis  (Stanimt  .shTzopth. ,  mod. 

Staat,  OJi,  u.  Nied  -Hai.-rn  vi;l.  Nr.  -.»029  ;  47  ; 
s.!   LMM;  17;  40.  22ri:i;  l   2Mn 31;  3m. 
2&18-50;  71;  72.  2698  r.  S837.  tUn.  3017,  SMi. 
3358;  69.  S41S.  3509-10.  36^6.  370} ;  <{6;  YS». 

asio.  4SMd;  *414L  -  Baku,  FxaalMn  o. 
Oteipftite  8.  in  V,  e,  baier.  Sdnraben  im 
y,  T,  FAds  taV,  b 

OttORthal,  E.  V.,     Oiw.  RedNob, 

Archivberr.  a.  Tirol.  (Mitth.  d.  3.  Sect. 
d.  k.  k.  Central  Gomm.  Heft  1  6.> 
Wien,  Kubasta  &  V  oigt,  gr.  8*.  Vll, 
384  S.  k  H.  2,40.  [78 

Mazegger,  t".  !  Stadtmauern  v. 
Meran  v.  Col.  Stampfer,  u.  d. 
Maja-Frage.  Innsbr.,  Wagner.  8**. 
51  S.  H.  0,60.  —  Als  Progr.:  Heran. 
29  S.  [79 

Tinlüiauser,  6.,  Topogr.-hit»i.-ätau 
Beschreibg.  d.  Diöc  Brixen>  fortges. 
V.  Ludw.  Rapp.  IV,  Hft  1-8.  (8.  1 
bi?  768.)  Brisen,  Weger.  gr.  8». 
a  M.  1.  [80 

Rapp,  L,  Schicksale  d.  Serviten- 
kloslers  bei  Volders  in  d.  Kriegsj), 
1703,  1805  u.  1809.  Brixen.  Weger. 
8".  46  S.  [81 

ThunRv  M.,  II  Trentino  air  epoca 
delle  occup.  (irancesi.  (A.  TVentino 
Vll,  1.)  [82 

Zur  O.  Salzborgs  a.  Tirols  vgl.  Kr.  IWT. 
2U7.  iSn-U.  SS88  m.  2S81.  S3S8.«i77.  S70»;  St. 


Cfpolla,  [Lit  d.  J.  1885,  betr.]: 
Italien.  CJBO  Bd.  8,  II,  199-263.)  [88 


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V,  8-9.  Baiern^  flalsbnrg,  Tirol;  Oestemich. 


315 


Bollettino  di  bi  W  i  nornfin  stor.  Lomb.. 
Giugno  1888— marzo  1889.  (A.  «tor. 
liomb.  5, 1119-60  n.  ^  282-9$.)  [4284 

Bertold!,  Ant. ,  Holl,  di  biMiogr. 
Veneta  1888,3-4(A.  V<  nptoT.36). 

Occiont-Bonaffonä,  liibliografia 
Friul.,  8.  Nr.  1579.  Ree:  A.  Veneto 
36,  451-3. 

Deganl,  Ern.,  Moitogralie  friulane. 
N.  ed.  S.  Vito,  Polo.  1888.  W. 
VIII,  360  p.    L.  2-50.  [87 

NobllitÄ,  La,  friulan».  (Oiorn.  arald. 
1888,  7  e  8.)  [88 

OtteriKMli,  V.,  Le  medaglie  Mn- 
lane  del  sec.  15«  16.  (B.  Ii,  di  num. 
1,  2.)  [89 

•^Ranaldia,  Memorie  etc.  di  Aqui- 
leja,  a.  Kr.  1581.  Ree.:  A.  VeDeto 
35,  442-8  (G.  LoBclnV,  Arch.  Triebt . 
14.  4ö3  f.  (di  Mauzano).  £90 

Zum  ital.  Aatdiliiit  Tgl»  l^«  mT*M.  1B96. 

201M9;24;  25;  28;  57 ;  W;  7«;  f?,  tl»;  1 ;  5; 
18 ;  81 ;  3ft :  49 ;  50 ;  M ;  68 ;  «9.  >408;  ».  «706 ; 
7;  10.  i'soc  -i:  36;  42;  48;  63.  2902;  3;  12;  24; 
3t:  42-44.  äiiol  ;  76;  80;  81.  3&35;3?i;  &2.36<)8; 
«946.  iMl-n.  4411;  19.  TgL  Naehrr.  U8-6. 

.9.  lyer  Sfldoftten, 
Oesterreichisc/iü  Gruppe* 

OMtotelcli,  Kafaanvldi,  4S91'4800;  01>«r> 

u.  Niederösterreich  4301-4312;  Steiermark, 
Kiimthen ,  Krain,  Istrien  etc.  4813-4332; 
Böhmen  u.  MBhit  n  rn.  östcrr.  Schlesien) 
4338-43&8;  Ungar.  Anschluss  (Siebeabärgen) 
41IS8*«8«i. 

Krones,  F.  v.,  [Lit.  d.  J.  1885,  betr.]: 
Oesterr.  Ländergruppe.  (JßO  Bd.  8, 
lU  121-9.)  [4291 

Uttrtll,  f.,  [Lit.  d.  J.  1885.  be- 
treffend]: Oesterreich.  Mevaeit.  (JBG 
Bd.  8,  III,  120-32.)  [92 

Archiv  f.  österr.  G.  (8.  Nr.  1588), 
Bd.  74,  1.  8.  1-259.  M.  3,50  (Bd.  73: 
III,  508  S.  M.  6,80):  a.  Nr,  2890. 
31t)2.  3227.  3413.  [93 

Jalirlraob  f.  d.  G.  d.  Proteat.  in 
Oestprr.  (8.  Nr.  1154).  9, 3-4  u.  10, 1-2. 
Jg.  M.  R.60.  h)  Koch  (s.  Nr.  1154c, 
wo  aber  Gnesau  zu  lesen)  ^  Forts. 
b)  Fritaehe  (b.  Nr.  1154b);  Porta. 
—  c)  Deutsch,  s  Nr.  2:n5.  —  d) 
Witz,  8.  Kr.  2ür,6.  -  e)  v.  Otto, 
8.  Nr.  3161.  —  f)  Trau  In  berger, 
Die  Barg  Hoohoaterwitz.  —  g)  J.  Fr. 
Koch,  Ein  interess.  Buch  n.  d.  2. 
Hälfte  d.  16.  Jh.  benutzt  bei  evang. 
Gottesdiensten  in  Linz.  —  h)  L  ö  s  c  h  e, 
Bibl.  d.  J.  1888.  —  Vgl.  Nr.  3248.  [94 

Quellenbuch  G.  d.  Oesterr.-Ung. 
Monarchie.  IL  (1246-1493),  hrsg.  v. 


K.Schober.  Wien, Holder.  8".  360  S. 
M.  4.  [Ü5 

^ Huber,  G.  Oesterreichs.  III,  s. 
Nr.  1589  TIrc  :  DLBl  ll,36f.  (Land- 
wehr); ötrtilleur  s  l.  29,  IV,  237  i 
Z.  f.  österr.  Gymn.  40,  536  f.  (Frx. 
M.  Mayer).  [96 

Monarchie,  Die  östen- -nnfTfir  .  in 
Wort  u.  Bild.  62-85.  Llg.  a  4  B. 
Wien,  Hdlder.  1888.  4*.  M.  0.60. 
^  Ree:  AZtg  Beil.  Nr.  200  (Schloa- 
sar);  DLZ  10,  1238  40 (Partich).  [97 

Nemenyi,  A. ,  Zur  G.  der  Donau- 
fiotlille  Römerzelten  bla  1526. 
Vortr.  Wien, Gerold  .24  S.  M.  0,80.  [98 

Fermanek,  Jar.,  G.  d.  InTanterie- 
Reg.  Nr.  41 ,  nach  auth.  Qn.  bcarb. 
II:  1807-1887.  Caem.,  Pardini,  8". 
807   101  S.    M  [4299 

Wurzbach,  Conat  v.,  Biogr.  Lexicon 
d.  Kalaerth.  Oeaterreieh,  aeit  1750. 
Th.  .",.')  57.  Wien,  Hol-  u.  Staatsdr. 
1887  8;i.  ^^r.  8".  312,  316,  317  S. 
ä  M.  6.  «56- Ree:  AZtg  Beil.  303  f.  — 
Vgl.  Naehrr.  128a.  [4800 

Zur  G.  V.  Ofsff-rreich  vgl.  Nr.  2107;  88. 

«329.  2418:  Ii;  M.  2^21:  H5;94.  2602-4;  11;  52 
js ;  t;i.  L'T      L'^30;  37-40.  8089.  3230;  42-47. 
9360;  74.  3413;  19-81.  862ß.  3767;  80.  1114 1. 
IlSMg.   

Beiträge  z.  Landesk.  Oesterreichs  o. 
E.  41.  a)  S.  1-82.  .Jhckel.  Wieder- 
täufer, 8.  Hert4  in  III,  2.  —  b)  279-350. 
Cominenda,  Materialien  x.  Idkdl. 
Bibliogr.  Oberosterreicha.  Port.«.  — 
Vgl.  ntich  Nr.  637.  [4301 

Strnadt,  Jul.,  D.  Kirnberg  bei  Lina 
u.  d.  KOrenberg'Mythoa.  Vortr.  Lins, 
Korb.  rrr.  8".  CO  S.  ^  Oberöster- 
reich nicht  Heimath  d.  Minnesängers 
Kürenberg.  -  Ree:  BIILU  473  f. 
(Bozberger).  [2 

Berichte  u.  Mltthlgn.  d.  Altb.  V.  7n 
Wien  Ca.  Nr.  1595).  XXV  ,  1.  1888. 
XX,  104  8.  M.  7.  —  Vgl.  Nr.  8807.  [8 

Kopallik,  Joa. ,  Regesten  z.  6.  d. 
Bischöle  Wiens  v.  1494-1531.  (Wiener 
Diöcesanbl.  1887  Nr.  1-7;  9.)  [4 

UMIrz,  Karl,  Zor  Biogr.  d.  Wiener 

Biir<;erineisters  Job.  Atulr.  v.  Lipben- 
berL^  Wien .  öchworella  L  Heick. 
8*  .  2a  iS.    M.  0,80.  [5 

Weist,  K.,  Die  Entwickig.  Wiens 
in  d.  letzten  2  Jhh.  (Wiener  Conim.^ 
Kai.  u.  städt.  Jb.  1889.)  [6 

Alt-¥fisn  in  Bild  u.  Wort,  hrsg.  t. 
Wiener  Allli.-V.,  red.  v.  Alb.  llg. 
2.  u.  3.  Lfg.  Wien,  Gerold,  fol. 
k  12  Bl.  k  M.  2,20.  [7 


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Bibliographie  Nr.  4308—4361. 


Kisoli,  Alt«  Strassen  etc.  Wiens» 

8.  Nr.  m^iT.      -V}.  ll'^ft.  [4308 

-Jf  Wolfsgruber ,  CÖI. ,  Die  Kaiser- 
gruit bei  (i.  Capuzinein  in  Wien. 
Kfc:  HZ  61,  547  (Tu petz).  [9 

Beiträge  z.  G.  d.  Pfarre  Ebersdorf 
am  Kaum  berge.  (Beill.  z.  d.  Conei- 
stor.-Cmrenden  d.  Diöc.  St.  Pölten. 
III,  540.)  [10 

Beiträge  z.  G.  d.  Pfarre  Enimers- 
dorf.   (Ebd.  IV,  1-73.)  [11 

Zthn,  Jm.  V.,  G.  Hernstein  in 
Niederösterr.  and  die  damit  verein. 
Güter  Starhemberg  u.  Emmerherpf. 

Wien.  Holzhnngen.  4®.  512  8.  [12 
Zur  (i.  V.  Ober-  U.  Niederustcneiih  vgl. 
Nr.  Ä4ia.  265* ;  «*  ;  73-75.  2tH» ;  80.  3(>73.  31Ü1 ; 
62.  3227;  48.  3327.  3415;  IK;  48;  49;  59.  3.^52. 
8807  ;  85.  Salzburg     Tirol  s.  in  V,  8. 


Krones,  F.  v.,  I>  <  it.  Besiedig.  d. 
ö^ll.  Alpenländer,  in-ln  «  8t(  i(  r 
xnarks,  Kärntliens  u.  Kraiuä  nach  ihr. 
gesch.  Q.  drtl.  Verhb.  (Forsch,  s.  dt. 
Landes-  u.  Volksk.  III,  5.)  Stnttg., 
Engel  hom.  gr.  8^  &  301  bis  476. 
M.  5,60.  [13 

«■bo,  A.,  Gr.  PHedr.  IL  Cilli. 
(Prrn:r  >  Cilli.  1888.  8*  21  S.  [14 

Krones,  Reinprecht  \ .  Keichenburg, 
Landstand  u.  Ld.hauplmunu  d.Öteier- 
marlc.  t  1505.  (ADB  27,  674  f.)  [15 

•df  Mayer,  SteitTm.  im  Franz.-ZA., 
8.  Nr.  15»9.  Kec:  BllLÜ  347  ff. 
(A.  Seh) ossär).  [16 

Meyer,  Ad.,  Die  Münzen  u.  Medail- 
len d.  Farn.  Eggenberg.  (NZ  20,  183 
bis  236  m.  2  Taf.)  [17 

Ctrinthia.  Jg.  78  (s.  Nr.  1602). 
«)  S.  28  34.  V.  F.,  Zur  hht.  Topogr. 

d.  ob.  Gailthales.  ~  b)  e)  C.  B. 
Hauser,  105-17.  üeb.  d.  Bedtg.  d. 
liist  Mas.  Rud.  in  Klagenfnrt;  107 
bis  141.  D.  letzte  Einsiedler  v  St. 
Leonhard  [18.  Jh.] ;  147-9.  Die  Farn. 
V.  n.  z.  Litzelhofen;  150-54.  Noreja, 

e.  kelt.  Bergfestg.  [18 
Arciliv  für  Heimathkunde.  II.  mit 

Urkk.-  u.  Hegestenb.  IL  hrsg.  v.  Frz. 
Schämt.  Laf  baeh,  ▼.  Kleinmayr  A  R. 
1884/7.  Lex.  8°.  VI,  393;  470  S. 
M.  13,30.  s.  Nr.  1937.  2080  ;  61.  28«8  : 
89.  3163.  3887.  1 19 

4Ml8l1,  Bntwieklg.  Krains,  s.  Nr. 
1604.  Ree.:  MHL  17,  10  22.  (Ilwof); 
MIOG  10,  145-50.  (Huber.)  [20 

Atti  e  memorie  della  soc.  istriana  dt 
arch.  e  storia  p.  III,  3-4  u.  IV,  12. 
Parenso ,  eoe,  istr  1888.  8*.  S.  203 


bis 445  n.  1-250.  •)Pergamene  deir  a. 

arciv.  di  Ravenna.  rig.  la  cittfi  di 
Fola.  iCont.)  —  b)  G.  Vesnaver, 
Grisignana  d'Istria  (fine).  —  c)  L. 
Morteani,  1  i  1:<  e  isuoi  statuti.  [21 

Archeografo  Triestino  (s.  Nr.  1605X 
14,  2.  ö.  Ü66-486.  a)  S.  265-97.  V. 
Joppi,  Docc.  goritiani;  conUn.  — 
b)  399-425.  Fr.  Swida,  Docc.  friu- 
lani  e  poriziani,  1126-1300.  [22 

Ceaoa,  Giov.,  Trieste  ed  il  putr. 
Nie.  di  Aquileia  1358-55.  Ar«sxo, 
Pirrl.i   16°.  12  p.  [23 

Morteani,  L. ,  Condizioni  econ.  di 
Triette  uel  sec.  18  etc.  Tricste, 
Lloyd.  1888.  #Rec.:  Arch.  Triest. 
14.  4«2  4.  [24 

Cesca,  Giov.,  Venezia  e  la  rigolt* 
di  Trieste  del  1468.  Arezzo,  Pichl. 
16°.  16  p.  [25 

Benussi,  B.  e  Alve,  Stor.  e  dia- 
letto  di  Kovigiio.  TrieatCi  Lloyd. 
1888.  8^  480  p.  Ree:  AreluTrieat. 
14,  445-459  (Vassilich).  [26 

Benussi,  Storia  docnm.  di  Rovjgno. 
Trieste,  Lloyd.  1888. 6^. 396 p.  Kec: 
Ateneo  veneto  12,  II  Nr.  1.  [27 

Krauss,  Frdr.  S.,  Die  verein.  Kötiipr- 
reiche  Kroatien  u.  blavonien.  (Lander 
Oesterr.- Ungarns  in  Wort  u.  Bild, 
hrsg.  V.  Frdr.  Umlauft.  XIV.) 
Wien,  Graeser.  8°.  143  S.  M.  1,60.  [28 

Tlialloczy,  Ludw.,  Ungarn  a.  Ra- 
gusa. (Ungar.  R.  9,  MO ;  85-96.)  [29 

Geiciob,  Eng.,  Rüg.  Boscovich ;  e. 
Beitr.  z.  culturg.  Bedeutg.  Ragusas. 
(Uesterr.-Ung.  K.  6,  Hft.  4-6.)  [30 

NoerMt,  Nor.,  Bosnien  n.  d.  Her^ 
zegowina  (Länder  Oesterr.-Öngnnis. 
v^I.  Nr.  4328.  XV.)  Wien,  Gra.«ier. 
a".  120  S.    M.  1,60.  [31 

Wtotenhmaer,  Fr.  Ad^  Die  dt.  Sie- 
delunpen  in  d.  Bukowina.  Czerno- 
witz,  Fardini.  8".  221  ß.  M.  3,60.  [32 

Zur  O.  V.  Stciermaxk,  Kintiieii ,  Krain, 
Dalmatien  etc.  vgl.  Nr.  1817 ;  SS.  19S7.  SOSO; 
61.  8113;  88.  »388;  S9.  2413.  MM.  MTSa. 
8188.  8885  ;  87.  371>i;  .-^l.  3887.  4SNa;  f. 


Horeleln,  A.,  [Lit.  d.  J.  1885, 
betr.]:  Böhmen.  Neiiseik.   (JBG  ßd. 

8,  Iii,  154-64.)  m 
Goli,  J.,  i  Lit.-Bericht  z.  G.  Böhmens]. 

(RH  40,  136-44.)  [34 
Mittheilungen  d.  V.  f.  G.  d.  Dm. 

in  Böhmen  (s.  Nr.  1609).  XXVII,  2. 

u.  3.    a)  L.  Sehl  esinger,  tjoa» 

in  d.  Hositenzeit.  —  b)  J.  Matth. 

Klimesch,  Doeioigkeit  aw.  d.  Oeni. 


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V,  9.  Sadoften:  Oesterreieh. 


317 


Benoschau  u.  fleren  Gruiidobrigkeit, 
1715-33.  —  c)  J.  Losen h,  Zur  G. 
d.  Laiulakroner  Theiles  d.  Schön- 
hengstler  Sprachinsel.  —  d)  Th. 
Bi'lek,  (vfrl.  Nr.  IGOUi)  Fort?.  — 
•)  F.  Thomas,  liawarow  bei  Taun- 
wald.  —  f)  M.  Grftnwftld,  Dar. 
Gans^  e.  Prager  ChroDist  d.  16.  Jh. 
—  sr)  V.  G  0  e hl  e  rt ,  Schönau,  e. 
dt.  ÖtaatsÖkoQom  •  £.  Z.  d.  E.  Mat- 
thias. [4335 

GIndely,  A.,  Die  Entwiekelg.  d. 
böhm.  Adels  u.  d.  Incolatsverhh.  seit 
d.  16.  Jh.  (Abhb.  d.  bohm.  Ges.  d. 
Wim.  7.  F.  I,  40  S.)  [36 

Teige,  Jos.,  Reitrr.  z.  G.  d.  dt.  Adels 
in  Böhmen.  (Vjschr.  f.  Herald.  17, 
43-69.)  [37 

Vacek,  Fr.,  Cirkeml  dtjing  ceskc. 
(Kirchen-G.  Böhmens.)  1.  u.  2.  litt. 
Prag,  ä  46  Kr.  [38 

Imek,  A.,  Dejiny  prostonirodniho 

hniitf  nibc^^enslt^ho     Öeehich.  (G. 

d.  volketh.  relifr.  Bcwef,'.  i.  Rohmen.) 
1.  Prug.  gr.  8".  156  S.  Fl.  1,50.  *  Bec: 
RH  40,  141  f.  (G  oll).  [89 

Strnad,  Die  Bevölkerg.  Pilsens 
nacli  Namen  u,  Nat.  bis  auf  d.  IIus.- 
kriege.  Tschechisch.  (Pamdtky  arrh, 
a  mfstopisn«.  14  S.  137  ff.)  [40 

Strnad,  Sesshafte  Italiener  in  Pilsen 
im  10.  Jh.  Tschech.  (Gesch.  Arbeiten 
ehem.  Öchüler  von  Tomek.)  Prag, 
OUo.  [41 

Katzerowsky,  W.,  Nekrologium  d. 
St.  Saaz  1500- 1887 i  e.  Beitr.  z.  G. 
d.  St.  öaaz.  Saaz,  Ippoldt.  gr.  8'\ 
58  S.    M.  0,50.  (42 

Borovy,  Clem.,  I.ibri  erect.  arclü- 
dioec.  Prag.  saec.  14  et  15.  Lib.  5 
(1398-1407).  Pragae,  Calve.  4".  S.  491 
bis  785.    M.  5,60.  [48 

Emier,  Jos.,  I.ibri  oonfirm.  ad  be- 
neticia  eccL  Prag,  per  archidioecesim. 
Lib.  MO  (1491-36).  Prag,  RiTD^. 
gr.  8^  VI,  305  S.    M.  4,20.  [44 

Sfmek,  Zur  G.  d.  Umwälzgn.  in 
Kuttenberg  i.  15.  Jh.  Tschechisch. 
(Paroitky  areb.  a  nifstopian^.  14, 
73  ff.)  [i5 

Rappe,  H.,  Die  Münzstätte  Kuueii 
berg.    im  20,  237-392.)  [46 

Dudik,  B.,  Mährens  allg.  G.  XII: 
Die  Zeit  d.  Luxembnrge.  2.  Bd.  Die 
Zeit  d.  Mkgr.  Karl  (1333-50).  Brünn, 
Winiker.  gr.  8«».  XI,  677  S.  M.  8. 
-^j^Rec:  HPBll  103,  484-8.  [47 

Held,  F.,  D.  dt.  Sprachgebiet  von 


Mähren  u.  Sclilesien.  Brünn,  Wi- 
niker. Le.\-.-8^  16  Ö.    M.  1.  [48 

Kub^s,  A.,  Nektere  prameny  k  de- 
jepisu  mesta  Tfebice  z  doby  panÄT 
Osovskych  z  Doubravice.  [Einige 
4in.  a.  G.  d.  St.  Trebitach.]  Proer. 
BrilDD.  [49 

Elvert,  Chr.  d',  Neu-Brünn,  wie 
es  entstanden  i.«t  etp.  T:  änspere 
Entwickig.  Brünn,  VVimker.  1888. 
Lex.-8*.  V,  281  8.  H.  4.  [60 

Watiolik,  Frz.,  Die  St.  Mähr.-Ost- 
rau  in  ihrer  Rntwicklg.  18481H88. 
O8trftu,Kittl.8«.V,102ö.  M.0,80.  [51 

Peter,  Alt,  G.  d.  St.  Teschen. 
T.'.«ohen,  Prochaska.  gr.  8».  VIII, 
241  Ö.   M.  4,^0.  [52 

Znr  O.  Böhm«»«  n.  IKhreBB  vgl .  Nr.  S08S. 

2W;  38;  3.^.2315:  :!0-44;  ftO;  >M.  26'.:,.  SiWl ; 
Ü8 ;  95 ;  dO :  51.  3074 ;  76 ;  «lö ;  8t>.  3164-(iö.  3215 ; 
»Uu  SAU;  18;  5S.  9«Ub.  »768;  8i.  tfSib. 

Mangold,  L,  a)  [Lit.  d.  J.  1885, 
betr.]:  Ungarn.  (JBG  Bd.  8,  II,  283 
bis  300;  III,  133-54.)  —  b)  Ber.  üb. 
Lit  V.  1886.   (UZ  62,  149-66.)  [53 

'K'llerezalf,  N.,  G.  Ungarns  nnt. 
Jos.  II.  (Magyaris{  h/i  3  vol.  Buda- 
pest.   P.ec:  RH  3Si.  411-4.  [54 

Demkö ,  Kolom. ,  Kirchl.  u.  weltl. 
Behörden  i.  Ober-Ungarn  i.  15.  u. 
16.  Jh.  (Szäzadok  21,  685-700.)  [55 

Arohiv  d.  V.  f.  siebenb.  Landesk. 
(8.  Nr.  1622),  22,  1.  S.  1-260.  M.  1,40. 

a)  8. 26-41.  Scbnster,  s.Nr.8076.— 

b)  S.42  78.  W.  Wen  rieh,  Künstler- 
namen   a.    d.    siebenb. -Pilchs.  Ver- 

Sangeuii.  —  c)  79-92.  Verzeichn, 
.  Studenten  a.  Ungarn  n.  Siebenb. 
an  d.  Univ.  Utrecht.    —    d)  S.  93 
bis  260.   J.  Gross,  Geo.  M.  Gottl. 
V.  Herrmann.  —  Vgl.  Nr.  3698.  3798. 
3825.  [56 
Monumenta  comitialla  regni  Trans- 
sylvaniae,  hrsg.  v.  AI.  Szilägyi. 
Xni:  1661-64.  Bndap.,  Ak.  gr.  8*. 
5fi7  S  [57 
Gerard,  E.,  The  land  beyond  the 
Forest;  facta,  fiffures  and  l'ancies  Irom 
Transylrania.  Edinbnrgb,  Blaekwood. 
1S8«.  2  Bde.  340  n.  270  S.   4f  Ree: 
MLIA  58,  44-7  (J.  Füf  ^  Mi).  (58 
Urkunden  z.  G.  d.  2  George  Kä- 
köczy,  hrsg.  v.  Szilägyi,  (Tört^- 
nelrni  Tir  10.  209-42.)  [59 
Läzär,  Gf.  Nik.,  Verzeichn.  d.  Ober- 
gespane T.  Siebenb.,  1540-1711.  (Sz4- 
zadok  21,  400-26  etc.,  700-16.)  [60 
Wlieloeki,  |H.  v.,  Sitte  a.  Braach 


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318 


Bibliographie  Nr.  4äÖl-4ö99. 


d.  Siebeob.  Sachsen.  (Sammlg.  ge- 
meinverat.  wiM.  Vortrr.  63  )  UMnb. 

1888.  M.  0,80.  [48ei 
Herbert ,  Heinr. ,  Dhs  Rechnungs- 
weeea  Uermanoetadts  z.  Z.  KarVs  VI. 
(Progr.)  Herinannfit.  1888.4^.  148.  [63 
Jakab,  Elek,  Kolozsvär  tört^netc 
(6.  Klaiisenbnrps.)  Tl.  n.  III.  Buda- 
pest, gr.  8".  XVI,  832j  1022 Ö.  uiul:  i 


OklevdUr.   (ürkkb.  zu  U.  u,  III.) 
XXXI,  752  8.  (68 
Jakab,  Alex.,  Die  hisf.  Seh&tse 

grfl.  Ct.'lky'pchen  Caslells  zu  Gorb6 
in  Sieben b.  (Sz4zadok  21,  151-7.)  [64 
Znm  iintar.-tf«b«Bl»trg.  AamAäaaa 

Nr.  «107.  Ä2t<3.  2:n6;  37.  8418;  14.  »604  ;  5T; 
5«.  2898  V.  294Ö;  94.  9076;  77.3184;  86.3S0<>; 
17;  18;  39.  Mf«.  8417.  MUd.  MM.  Wtt. 
3825.  4435. 


VI.  HilfswlfisanschafteiL 


l*FfaJUieogrfipfifr,  rHplamaUk, 
Chrotwlogie, 

FalaeogiapUe  436V7t;  Diplomatik  4S7fr«t; 

Chronolot'ie  4383-91. 

Wattenbach,  W.,  |Lit.  d.  J.  1885, 
betr.]:  Palaeographie.    (JBG  Bd.  8, 

II,  m  i.)  [4B65 
^  Album  itiilLogr.  ou  recueil  dt' 

docc.  eLc,  8.  Nr.  1629.   Ree;  EH 

87,  184-8  (airy).  [66 
Thommen,  Rud. ,  Schriftproben  a. 

Hss.  fl.  14.-16.  Jh.    BüsH.  DetloiT. 

gr.  4'^  VI,  18  S.  m.  20  Tai".    M.  8. 

*Bec.:  ZKG  10,  496;  KBIWZ  8, 

18  f.;  Lit.  Handw.  28,  174  f.  (G. 

Meier);  CBl  f.  Biblw.  6,  170.  [67 

Tononli  A.,  öcuola  di  paleogratia 
e  critica  ttor.  preaao  Tarch.  pontif. 
Vaticano.  (Raseegna  nasionale  1887, 

1  [68 

•A-  Paoll,  Progranima  di  paleogr.,  8. 
Nr.  1632.  Ree:  R.  delle  bibl.  1, 
101-12  (C.  J.  Carinii;  RO  26,  121 
bis  123  ( <;  i  ry):  Polyb.  28,  454-7.  [69 

Paoli ,  Ges.,  Grundr.  zu  Voriesgn. 
fib.  Lat  Palttogr.  n.  Ürkk.-Lebr«.  I: 
Lct.  Palöogr.  f?.  »^rvv.  Aufl.;  übers. 
V.  Karl  Lohmeyer.  Innsbr.,  Wag- 
ner, gr.  8*.  X,  94  S.   M.  2.  [70 

Cosentino,  Olm.,  Programma  dl 
paleogr.  et  diplom.  dei  docc.  Sici- 
liaui.  Palermo,  tip.  d.  Statute.  8". 
18  p.  [71 

Kehr«  P.,  nie  QuedÜnburger  Itala- 
Fragmente.  (MU  xi  10,  nOI.)  -)f  Hin- 
weis auf  Dünings  (Quedlinburg. 
Progr.  [72 

Vragner,  F.,  Geheimschrift,  s.  Nr. 
1634.  Srhlu.s.-.  (ArchZ  13,  8-44.)  [73 

^Roux,  Xav.,  Lea  papetiers  du 
Dauphin«.  8  Vol.  Ree.:  NR  59,  682 


bis  642  (Oosseron  de  Ville- 
Doiey).  [74 

Zur  raUl-)^rapUa  Vgi  Kr.  194»;  W.S8«r. 

2947.  iM^ia.  ki'^si. 


Löher,  Frz.  v.,  Fortschritte  in 
I  rkk.  Lehre  und  A.wesen.  Lit.-Ber. 
(ArchZ  18,  319.)  [75 

Breaslau,  Harry,  Handb.  d.  Urkk.- 
I.ebre  f.  ütld.  u.  ItaHen.  I.  Lpz., 
Veit.  gr.  8».  XXIV,  982  S.  M.  20. 
#Rec.:  ArchZ  18,  821.  ^  Vgl. 
Nac]irr,  125.  f7t> 

Bortnans,  Les  tausses  chartes  ol  la 
diplomatique.  (Bull,  de  l'ac.  etc.  de 
HelK.  -M-  ^('v..  XV,  833-50.)  [77 

Pflugk-Harttung ,  J.  v.,  Die  Scrip- 
tumsformel  auf  Papsturkk.  (ArchZ 
13,  45-56.)  (7» 

Pflugk-Harttung,  J.  v.,  Die  Linürg. 
d.  iilt  PapstbulleD.  (RQ^chr  2,  369 
bis  381.)  [80 

Zu  Nr.  1645  tkI.  Pflugk-Hart- 
tung, J.  V.,  H.  Bresslau^s  Polemik. 
4^  3  S.  ä  2  Col.  (Beibl.  des  CBl 
Nr.  6.)  [81 

^  Posta,  Lehre  v.  d.  Privatiirkk., 
S.Nr.  1646.  Ree:  ArchZ  13,  320.  [82 

Zur  Diplotuatik  vgl.  Nr.  1802 ;  S;  80.  SIM; 
77.  2811;  15.  2915-19:  79.  3746.  8866«;  TSt. 

Ferner  die  aaUnr.  Urkk.-£diti,<«eii  «te. 


Urtob,  B.  M.,  Einleitang  in  die 

Chronol.  od.  Zeitrecliiig,  vergeh.  Vol- 
ker u.  Zeiten  nebst  chriptl.  \\.  jud. 
Festkalender.  Aach*  n ,  Harth.  8*. 
184  S.    M.  4.  [83 

Jäger,  Edm.,  Einleitg.  in  d.  Iiist. 
Chronolog.  öluttg.,  Bonz.  8".  42 
M.  0,90.  *  Ree.:  CBl  742 (abfällig). [84 

Paganelli,  Atto,  La  cronologia  ri- 
vendicata.  off.  a  Leone  XIII.  Milano, 
S.  Giuseppe,  fol.  54  S.  u.  123  Doppel- 
taff.   ^Rec:  A.  d.  eoc.  Rom.  Il> 


üiQiiiZüQ  by  LiüOgle 


VI,  1-2.  Palftogr.,  Diplom^  Chronologie;  Namitinatik.  319 


45-53  (Rolando):  H.!l,  10  2:32 
(Baumgarten,  „unwibt.eu6cUaft- 
lich-).  (4885 

Thommen  ,  Rud. ,  Unser  Kalender. 
(Sammig.  gemeinv.  wias.  Vortrr., 
hrsg.  V.  Virchow  73.)  Hamb.,  Verl.- 
Anst.  gr.  8".  42  S.  M.  1.  (86 

Bilflnger,  Gust.,  Der  biir},'erl.  Tag: 
Unters,  üb.  d.  Beg,  d.  Kai.  Tas^es  im 
clsw.  Alth.  D.  iin  christl.  AlA-  i^iuti- 
gart,  Kohlhammer.  18C^.  8*.  IX, 
286  8.  M.  5.       Sucht  Sontif-nn n  (Vnng^ 

als  Beginn  d.  Tages  naciizuwtit^tn. 
—  Ree:  Z.  f.  d.  Privat-  a.  off.  Recht. 
16,  52t:  r  :  rm  863-65.  [87 

Bilfinger,  G.,  Die  antiken  Stunden- 
angaben. Stutt^.,  Kohlhammer.  188S. 
8^X,  1598.  lf.8.  #  Antike  Scbrift- 
st«^IU'r  meinen  meistens  nicht  die 
ablaufende,  sondern  soeben  ver- 
flossene Stunde.  —  Ktc:  DLßl  12, 
21  (H.  Bender);  DLZ  10,  1044  (H. 
Bliimner);  Philul.  Wschr.  21.  072  4 
(ö.  (xünther);  H.  de  l'instr.  pubi.  eu 
Belg.  32,  204-10  (A.  Wagner).  [88 

RBhl,  Franz,  Die  Constantin.  In- 
dictionen.  (N.  Jbb.  f.  Phil.  u.  Pftdag. 
187,  789-92.)  [89 

StrtygowsU,  Jot.,  Die  Kalender- 
bilder d.  Chronographen  v.  J.  354. 
(.*-'ej).  a.  Jb.  d,  dt.  arch.  Instit.  1. 
Eiguiu.-Heft.)  Berl,,  Keimer.  gr.  4". 
VII,  lOG  S.  30  Taf.  M.  44*0.  *Rec.: 
M.  d.  östei  r  M  u.<.  N.  F.  3,  263  f.  [90 

RIegl,  Afois,  Die  ma.  Kalender- 
illuötruiiun.  (MiUG  10,  1-74.)  [91 


^*  ynmismeUiki  ITtmldik,  Oe- 
n4>nio{/ie,  Sphragiftfik, 

Nomiainatik  439s-ui2;  Heraldik  mit  Ga- 
nealOgle  4418-4494;  Spliragistik  4496*4488. 

Zeltschrift,  Numism.,  s.  ür.  1G56. 
20.  Jahrg.  XI,  567  S.  12  Taf.  M.  12. 
a)S.4n  74.  Tal.8  IJ  Ar:,  Liischin 
▼  on  Ebengreutli,  Dtr  Rak witzer 
Hiinzfnnd.  Forts.  —  b)  75  90.  F.  v. 
Raimann,  2  österr.  Münzf'iinde.  — 

—  cl  91-166.  Taf.  5.  P.  Joseph,  Die 
Münzstempel  u.  Punzen  im  bist.  Mus. 
»nKöln.  — d)  167-74.  Arn.  Bnsson, 
Der  Münzfuiid  von  Rati-zt-ll.  —  e) 
Fiala,  s.  Nr.  3075.  —  t)  Meyer, 
fi.  Nr.  4317.  —  g)  Rappe,  a.  Nr, 
4346.  —  h)  Belhiey,  s.  Nr.  8242, 

—  i)  Nagl.  8.  Nr.  3266.  [4392 
Anzeiger,  Namism.'Sphragist.  19. 


Jahrg.  112  S.  2  Tat'.,  s.  Nr.  1657. 
a)  S.  11-4.  Ed.  Üriinm,  Die  Münz- 
meister  d.  St.  Wismar.  —  b)  45-8; 
51  6  62.  M.Bahrfeldt,Znr]l1lnt^. 
d.  Bisth.  Verden.  —  c)  67-74.  V, 
Briimmer,  Die  Hostocker  Münz- 
meieter  y.  1262-1864.  —  d)  77  80^ 
87-90.  M.  B.,  Execatlon  geg.  Hecken- 
Münzstätton  1689.  [93 

Münzblätteri  Berliner,  s.  Nr.  1658. 
Jg.  9  a.  10,  Nr.  101  n.  2.  a)  Sp.  825 
bis  827.  Menadier,  Altflandr.  Httn- 
zen.  b)  881  f.  Grotefend,  Neuere 
uned.  Marken.  —  c)  833-41.  Mena- 
dier, E.  Jenaiseher  Pf.  d.  Herren 
V.  Lobdeburg.  —  d)  R41-6  etc.  P. 
Joseph,  E.  bad.  Münzfu!  «!  —  e) 
bis  g)  Menadier,  Ö49-54.  E.  Pf.  d. 
Herren  v.  Dahme;  857-61.  E.  Pf.  d. 
Abtei  Reinliansen  ;  865  9.  Heilands- 
pfennige  d.  Bened.- Abtei  Prüm.  —  h> 
869-71.  Nadrowsky,  üned.  poln. 
Kipper-Schillin^^'c.  —  l)-!)  Mena- 
dier,». Nr.  2847;  913  8.  Rhynsburger 
Pff.;  921-23.  (^uedliub.  Pff.  [94 

Blittvr  f.  Münsfrennde.  24.  Jahrg. 
Nr.  147-52  (s.  Nr.  1059):  a)  Sp. 
1374-0;  86-89  etc.  O.  F.  Müller,  IMe 
Münze  in  Hiidburgiiausen.  —  b)  1378 
bis  1381;  88-91  etc.  J,  Isen b eck. 
Die  Schüpselpt'ennigfunde  v.  Selzen 
u.  Mürlenbach.  —  c)  1380  2.  Th. 
St.,  Thalerl'und  von  Cötlien.  —  d) 
1392  f.  u.  1403.  W.  V.  Zahn,  Der 
säehs.  Tlialer  v.  1816  etc.  —  e)  1420  f. 
J.  u.  A.  Erbstein,  Das  Zahlen- 
monogr.  auf  Mflnsen  H<.  Georg's  V. 
Sachsen.  —  f)  1430-2.  Th.  Distel 
Albr.  Krieger*8  Ref.-Hedaülen  von 
1717.  [95 

Uteratarblatt,  Numism.;  Hrsg.:  M. 
Bahrfeld.  10.  Jahr^^. :  1889.  Han- 
nover, Meyer,  f^r.  8^.  M.  1,50',  m.  d. 
numism.-spbragist.  Anz.  M.  3.  [96 

MItthellmgen  d.  haier.  nnm.  Oes.. 
7.  Jg.  Münclien,  Merzbacher.  1888.  8". 
X  u.  112  8.  1  Tnf.  M.  8.  n)  S.  1-6. 
A.  LuBchiu  V.  Ebengreutb,  Die 
bösen  Halser.  —  b)  7-54.  Rarster, 
Der  Dirmsteim  r  Fund,  —  c)  5510G. 
Ludw.  Fikentsehe,  Der  Fund  v. 
Weyers  u.  Rannnngen.  —  d)  107-12. 
Numism.  Miscellen.  [97 

Chronlcle,  The  numismatic  (s.  Nr. 
1662).  VUI,4  (Ser.  3  Nr.  3^).  p.  291 
bis  870.  Taf.  1113.  a)  823  f.  Pre- 
vost,  On  Swiss  tir  medals.  [98 

Ravve  beige  de  nnmiam.  (s.  Nr«. 


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320  BiUliographie  Nr.  4389—4434. 


16ü3.)  4.5,  1.  Uruxelle«,  Decq.  8*.  p.  1 

—  380,  Taf.  1-9.  Jg.  M.  10,80.  a)S.l-56, 
Taf.  1-2.  Ed.  Vanden  Broeck, 
Mum.  BnuE.^  öt.  sur  les  jetons  de 
la  famille  Vander  Noot.  —  hjjl'Sl, 
225-70,  Taf.  3  u.8.  L.Mak«-Werly, 
Etat  act.  de  nura.  r^moise.  (suite.) 

—  e)  88-113,  Taf.  4.  G.  Vallier, 
IMdailles  et  jetoot  Daaphinois  (5e 
wt.V  —  d)  114-25.  G.  Cumont. 
M^d.  de  la  foc.  litt,  de  Brüx.  —  e) 
12Ü-43.  Maur.  Nahuys,  Les  mon- 
nales  du  roy.  des  Paya-Bas.  —  f) 
144-62.  Chr.  P  r  6  a  n  ,  8ceau  de 
rC'gl.  de  S.-Pierre  de  Dreux.  —  g) 
153-79,  Taf.  5-7.  C.  vanPcteghem, 
Honnaies  et  jetont»  de  Courtrai  etc. 

—  h)  180-5.  Chestret  de  Haneffe, 
Le  Üorin  Brabant-Li^e.  —  !)  S.  295 
bis  843.  J.  Hermerei,  Quelques 
m'      Mir  les  Af^nels  de  France.  [4399 

Revue  numismatique  Nr.  1664), 
VI,  4  u.  VII,  1.  S.  407-600  u.  1-168. 
A)  8.  551-7.  Jg.  H.  18.  F.  Hate- 
rolle,  Groe  tournois  et  deniers  paris. 
frapp68  au  16e.  —  b)  581-94.  A. 
Engel,  Souvenir«  nuin.  d'un  voy. 
autour  da  monde.  Vgl.  Nr.  1924. 
412t;.  [4400 

Aoniiaire  de  la  soc.  frans,  de  nu* 
mism.  et  d*arebtoL  (s.  Nr.  1665). 
XII,  sept.-dec,  und  XIII,  janv.-avril. 
8.  405-596  n  1  144  Taf.  4-5  u.  14. 
M.18.a)S.4U5-Öä.Mazerolle,JetOD8 
da  la  malson  da  roi.  b)  541-5S. 
P.  Ch.  Robert,  Monnaiea  et  med. 
de.«5  6v.  de  Metz;  euite.  —  e)  556 
bis  558.  Dancoisne,  Monuaie  me- 
roving.  de  Dooai.  —  d)  13  ,  20-38; 
92-118.  Herrn erel.  Tresor  de  Mont- 
fort-L'Amaury.  —  e) 39-55.  Froeh- 
ner,  La  liturgie  rom.  dans  la  nu- 
mism.  -  Vgl.  Nr.  4123.  (4401 

Halke,  H.,  Einleilg.  in  d.  Stud.  d. 
Nttmismaük.  2.AuÜ.  Berl.,  Lehmann, 
gr.  8»  XVI,  227  8.  M.  7.  [2 

Brendicke,  Hans,  Einführg.  in  d. 
Münzkde.  (  Hibl.  f.  Sammler  II.)  Herl., 
Behring.  8^  96  ö.  m.  4  Taf.  M.  1,50.  [3 

Bahmitfl,  E.,  BeiCrr.  t,  Braeteaten- 
kundp.  (.\  f  IJra  teatenk.  1,223-30.)  [4 
Lehmann,  P,  v.,  Die  Thaler  u. 
klein.  Münzen  d.  Frl.  Maria  v.  Jever. 
Ree:  R.  Beige  de  nam.  45,  195-8 
(M.  Nalinysl  [5 

6robe,  Mitlhlgu.  aus  d.  hzl.  Münz- 
eabiuel  in  KeiDiagen,  (Progr.)  Mei- 
ningen.  4*.  29  8.  mit  4  Tal.  [6 


De  Witte,  A.,  Etat  act.  de  la  nam. 
nervienne.  (Fed.  hist.  et  arch.  de 
Belgique,  5-8  aoQl  1888.)  Bnut., 
Deprez.  8*.  21  p.  Fr.  1,50.  {1 

Ut0llier,  Description  hist  de«  mon- 
nales  liraii^  ,  ganloises,  royales  et 
seigneariales.  L  Paris.  18^  278  p. 
Fr.  8.  [8 

4(-Ei|0l,  A.,  et  Rayii.  Stmir«, 
pert.  etc.  de  la  nunaisoa.  fran<;.. 
Nr.  1671,  Ree:  R.  It.  di  nura.  1 
Nr.  2;  Ann.  de  la  eoc.  frang.  de 
nnm.  13,  131  f.;  RC  27  ,  404-6  (A. 
de  Barthelemy);  R.  de  la  soc.  de« 
et.  hist.  1888  juillet-aoüt  (C.  Pr^au); 
BECh  60,  260-2  (Elie  Berger).  [9 

Richard,  A.,  Note  sur  une  trott- 
vaille  de  monnaie?  de?  ]?.f'  et  18o 
cles  faite  ä  tiencay.  {Soc.  des  antiuu. 
de  rOaest,  Boll.  1888,  2e  trim.)  [10 

Gneochi,  Franc,  ed  Ero.,  Sa^uno 
etc.  delle  zecche  Ital..  s.  Nachrr.  153^ 
L.  20.  -^Kec:  Ann.  de  la  soc.  de 
nora.  18,  182.  [11 

Werdnig,  G.,  Die  Gsellen  od.  Müni- 
Medaillen  der  Kep.  Venedig,  Wien. 
Frick.  gr.  4".  VII,  209  S.  m.  12  Taf. 
M.  25.  ^Rec:  A.  Veneto  36  ,  431 
bis  433;  NZ20,422-25  (Müller);  RN 
7,  357  f.  [12 

Zam  MiinzwM«n  Tgl.  Nr.  im-27 ;  51.  i(6S. 

ri:>'>-  itiO.MO.  J!815»;  47.  2946;  89.  S075.  SMJ; 

46;  ti«>.  aom;  16 b;  3i6n;  sT;  &ib;  d;  k;m;  a; 
r;  t :  7H.  4029;  Ug.  4101;  SS;  ISf.  TSe;  TB. 
4289.4317:46.  _______ 

Viertefjahrsschrlft  für  Heraldik, 
Sphnig.  n.  Geneal.,  6.  Nr.  1673.  XVL 
3-4  u.  XVII,  1-2.  S.  339-585;  1-2^ 
u.  Taf.  1-6.  Jg.  M.  8:  8.  Nr.  3957a; 
59;  61:79;  94.  4252.  4337.  Ausser- 
dem:  a)  17,  117-47.  Th.  Schön, 
Falsche  Fürsten  «.  Prinsen.  —  b) 
148-77.  Genealog.  Collectaneen.  [13 

Herold,  Der  dt  .  s.  Nr.  1674.  XIX, 
3-12  u.  XX,  16.  4".  ö.  31-188  a.  1 
bis  124.  a)  19,  88^.  0.  A.  Seyler. 
Curiositäten  der  Diplom  forscht;.  -- 
b)  Ö2  4.  G.  A.  V.  Mülverstedt,  D. 
Wappenhelm  i.  Wappenschilde.  — 
e)  68  f.  H.  Ahrens,  Den  preass. 
herald.  Adler  betr.  —  d)G.  Schenk 
zu  Schweinsberg,  Nachträgt.  Be- 
merkungen z.  d.  Wormser  Minist.- 
Siegeln.  —  e) 98-100.  G.  ülr.  Stutz. 
2  Siegel  K.'s  v.  Mure.  —  f  )  101  f. 
F.  Warnecke,  Ma.  Öiegeistempel. 
-  g)  103.  J.  HoUmans,]He  Wappen 
d.  St.  Oberhaosen  a.  Rhar.  —  h) 


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VI,  2.  iUnldik,  Qenealogie,  Sphngisttk. 


321 


103  f.  E.  Grote,  Zur  Entwickle, 
d.  niedersächs.  Titels  DroBt.  —  i) 
105.  L.  Clericua,  E.  Hypoth.  [betr. 
micklb.  Wappen].  —  k)  117-9.  Gf. 
K.  E.  zu  L  e  i  n  i  n  g  e  II  -  VV  e  6 1  e  r  b  u  r  g, 
Wittwensiegel  d.  Kgin.  Imagina^  Gat- 
tin Adolfs  V.  Nusau.  —  1)  186-8. 
C.  V.  Bloedau.  Au?«  d.  Kirchen  v. 
Rendsburg.  —  mj  lü5  1*.  A.  v.  H., 
Ueb.  AbfiMBg,  T.  OeaeU.-Qeacliieliteii. 
—  n)  178-81.  Jan  eck i,  Adelsbrief 
f.  Jak.  (Bürgerin,  v.  Danzig)  u.  Job. 
Abtshogen.  —  o)  181  f.  R.  v.  Dies- 
baeh,  Hiat  genMl.  Ungenaaigkciten 
[betr.  bchwed.  Kge.  bis  1397].  —  p) 
20,  12  f.  Hauptmann,  Wappen 
Bupr.'ö  V.  d.  l'lali,  Kf.  V.  Köln,  1463 
bis  1480.  —  q)  13f.  F.  Warnecke, 
Ma.  Siegelstempei.  —  r)  32  f.  G. 
Schenk  zu  Schweinsberg,  K. 
Friedr.  bessert  d.  Helmkleinod  d. 
Phil.  V.  Stein,  durch  Zufg.  e.  Krone, 
1470.  —  s)  .35  f.  V.  Hans te in,  Drei 
Banner  d.  dt.  Ordens.  —  t)  86-Ö  u. 
78.  Q.  T.  Martiani,  £rbl.  Ritter- 
Titel  in  Oesterr.-Ung.  and  8ilddtld., 
Berichtg.  v,  Hauptmann.  —  n)  60 
bis  02.  R.  T.  Diesbach,  Eiutlilg. 
d.  G.  in  HA.  n.  Nensait  [ete.  n.]  Be- 
griff d.  alt.  Adels.  -  vi  75  7.  K. 
Th.  V.  Bloedau,  Wappen  aus  Rends- 
burg. —  w)  111-4.  L.  Clericus, 
Deb.  Städtewappen-Vermehrgn.  — 
Vgl  Mr.  8905;  38;  48.  4018.  4185. 
4231.  [4414 

Jahrbuch  d.  k.  k.  herald.  Ges.  Adler 
in  Wien,  red.  v.  Ed.Gas  t.  Pöttickh, 
Gf.  V.  Pctteneg^.  18.  (15.)  Jahrg. 
(vgl.  Nr.  Iö75).  Wien,  Braumüller. 
Imp.  4«.  XX,  120  8.  M.  18.  V  gl 
Nr.  3515.  4234  ;  56.  [15 

Slebmacher's  Wappenbiich  (s.  Nr. 
1677).  28Ö-304.  Llg.  366  S.  m.  129 
Steintaf.  n.  311 S.  m.  109  Steintaf.  [16 

Seyler,  Sust.  Adalb.,  G.  d.  Herald. 
(Neuer  Siehmacher.)  Hft.  4-6.  Nürn- 
berg, Bauer  4  li.ispe  1888.  -^Rec: 
Dt.  Herold.  19,  183.  [17 

Griizner  u.  Hüdcbrandt,  Wappen- 
album d.  gU.  Familien,  s.  Nr.  1679. 
55.-58.  i-lg.  40  heliogr.  Taf.  m.  12 
Bl.  Text.  [18 

ßPltzner,  M.,  Herald. -decor.  Muster- 
blätter (s.  Nr.  1680).  ßi.  72,  88,  90 
bis  94,  103,  104.  [19 

^  Retberg»  Ralf  v.,  G.  d.  dt.  Wap 
penbilder ,  s.  Nr.  1684.   Ree:  Dt. 
Herold  19, 142  f.  (M.  G ritzner).  [20 
DralMbe  Zeftadir.  t,  GeeohlehtMr.  UN« 


Wappen,  Symbol,  u.  redende.  (Oer 
Sammler  Nr.  19.)  (21 

LeiningM-Wetterbvrf,  K.  E.  Graf  in, 

Ein  Wappenstein  d.  Abte!  Limburg 
a.  H.  (KölWZ  8,  52-7  )  [22 

LSher,  Bedeutg.  etc.  d.  Helmklei- 
node, 8.  Mr.  1685.  Sehl.  (ArehZ  13, 
271-81.)  [23 

Grenaer,  Alfr.,  Zonft-Wappen  a. 
Handw.*Insignien;  eine  Heraldik  d. 
Künste  und  Gewerbe.  Ärkf.  a.  M., 
Rommel.  8».  VII,  118  S.  m.  29  Taf. 
M.  4,50.  ifRee.:  Dt.  Herold  20, 
102  f.  (Seyler).  [24 

L'Estocq,  V.,  Heraldik  im  Sinne  v. 
Ornamentik,  etc.  Vortr  (Mitth.  d.  V. 
f.  hess.  G.  etc.  1887,  21-4.)  [25 

Söhn,  G.,  n.  K.  A.  Relatier  v.  UohiM« 
Stern,  Artist.  Verwendung  d.  Wappen 
in  Italien.  (Z.  d.  Münch.  Alth.-V. 
2,  2-11.)  [26 

HofkaiOlld0r,  Goth.  genealog.,  nebtt 
dipl.-statist.  Jb.,  1889.  Gotha,  Per- 
thes. 16».  XXXll,  1081  ö.   M.  6,80. 

Anch  In  frana.  Anag.:  Alm  an  ach 
de  Gotha.  [27 

Almanach,  Genealog.,  d.  regier. 
Fürstenhauser  Europas.  9.  Jg.  1889. 
Dresden,  Grombkow.  16*.  148  S. 
M.  1,50.  [28 

Taschenbuch,  n(»th..  genealog.  f. 
1889.  Äj  i>.  grall.  Häuser.  62.  Jg. 
—  b)  D.  freiherrl.  HftOMr.  89.  Jg. 
Gotha,  Perthea.  16»  V ,  2411;  V, 
1047  S.  ä  M.  8.  -  Kec. :  Dt. 
Herold  26,  14-8  (Janecki).  [29 

Taschenbuch,  Genealog,  d.  adel. 
Häuser,  14.  Jg.  (1889.)  Hrünn,  Irr- 
gaog.  16°.  XXXVU,  618  Ö.  M.  8.  [30 

Naidbloh,  Genealogisehee,  bürgerl. 
Familien  1.  Gharlottenb.,  Mahler.  12^ 
VIII,  406  S.  M.  6.  *  Soll  unter 
Redaction  v.  G.  A.  Seyler  in  zwang- 
los erscheinenden  ^nden  fortgesetat 
werden.  —  Ree:  Dt  Herold  20, 119  f.; 
KHUJV  .37,  101.  [31 

Archives  de  la  noblesse^  nubiliaire 
univ.  de  France;  raeneil  g^n.  das 
g^n^al.  bist,  des  maisons  nobles  de 
l'Europe,  publ.  p.  L.  de  Magnv. 
XIX.  Paris,  ChaLx.  1888. 4».  219  p.  [32 

Crollalanza,  G.  B.  dl,  Dizionavlo 
stor.  blasonicu  delle  fam.  nob.  e  no- 
tab.  ital.  estinte  e  fiorenti.  U.  Pisa, 
Pelliei.  8^  L.  SO.  (88 

Chrlstomanos ,  Const.  A. ,  Abend- 
land. Geschlechter  i.  Orient  i.  An- 
schlüsse an  Du  Cange's  «Familles 
ILL  21 


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S22 


Bibtiograpbie  Nr.  4134-4478 


d'Outre-Mer**.  1.  U^.  Wien.  Gerold. 
gr.8«.  Vm  S.  ni.  5  Tab.  M.  2.40.  f34 

Zur  Heraldik  vgl.  Nr.  39271;  .>la;  h;  o  q; 
74-  ys.  -lOOaa;  Ik;  31.  41«üa.  i2in;  02. 

Zur  Genealogie  (Kaiiiilit-n-,  .\(lel8-0.)  Vgl. 
Kr.  SU6.  3400.  3514 ;  16;  63.  3913;  UJ  Sl;  Mg; 
SB;  49;  M;  59;«1;  (}6b;  1S;1*;9l;M.40Me: 
9a:  19-93;  35;  37a;f;46:54;  79a.4105f;  49; 
52;  57  :  5«;  65;  75;  8ia;f;  85;88;88;93;95; 
98.  4218  6 ;  19a;  -iHc;  31-34:  Mf  «l*  68; 
74b;  SH.  4318d;  yü;  37. 


Orszigot  lev<'ltiir  diplomatikai  08»- 
talj^ban  örzoU  pecs^lek.  (VerMiokn. 
d.  in  d.  dipl.  Aotbeilg.  d.  k.  nngar. 
Landes-A.  aufbew.  Siegel.)  Budap., 
LandeB  ArebiT.  4*.  88  S.  a.  68  Siegel- 
büder.  (4i86 


Dony,  P.,  Monof^rnphie  des  sceanx 
de  Verdun,  avec  les  docc.  iu6d. 
Verdau,  Laurent.  4*.  87  p.  fSSn 

SgagHosi,  Nie,  Di  alcuoi  sigilli 
contcn.  nella  coli.  sfragiBtiea  (ielhi 
bibl.  Vaticana.  16  p.  [;>i» 

^  WyOB,  The  great  seals  of  Engl., 
8.  Nr.  1898.  Und.,  Stock.  4*.  ZVIII, 
218  p.  u.  54  pl.  147  eh.  Bec:  Ath. 

1888,  5.  Mai.  [37 

Soeaux  Gascons,  s.  i^r.  IbST.  2e  par- 
tie:  Sceaax  des  seignears,  17.  fasc 
p.  197^7.  (38 

Zur  SphracLstik  vrI.  Nr.  1996.  819«.  8618. 
S99»7;  540;  u;  71.  4009;  Sa;  47;  &8.  4S9eC. 


TU  Anhang«  Sammelwerke  und  Zeitschriften. 


I«  GetammeUe  Ab/Mndiungen 
und  andere  SammeUoerke» 


AMiMdhMgei,  BalUacke»  s.  neuer. 
G.^  hrsg.  T.  Q.  Droyeen,  Hit  84,  s. 

Kr  'm^.  [4439 
Bibtiothek  dt.  G.,  hr8g.  v.  H.  v. 
Zwledineek-Sadeabniel  (t.  Nr.  1700), 
lief.  33-87,  •.  Nr.  8B8.  8811;  88. 

8003;  78.  [40 
Biographie,  Allg.  deutsche  (s.  Nr. 
1701)  Bd.  87  (Lfg.  181-35):  Qaad- 
Beinald.  764  S.  u.  Bd.  28  (Lfg.  136 
bis  40):  Reinbeck-Rodbertus.  812  6. 
—  Ee  sind  au  viele  Artikel  einge- 
nilit,  am  kier  enf  eile  an  verweieeD. 
Aach  Bd.  29,  1  schon  erschienen.  [41 

Chronikea  d.  dt  Stidte.  21.  Bd.» 

8.  Nr.  2137. 

IHUItRfer,  Jgn.  v.,  Akad.  Vertrr. 
(•.'Nr.  1788).  2.  Bd.  V,  434  S.  M.  7,50. 
-Je«  Ree:  V.  I  u.  U:  ThLZ  13,  621  f. 
u.  14,  259  f.  (A.  Harnaok)^  DLBl 
11,  «5  f.  (L.  Witte);  DLZ  10, 841-8 
(O.  Lorenz);  AZtg  1888,  Beil.  Nr. 
324 ,  CHI  067;  MHL  17, 119-24;  BllLU 
114  (K.  Jentsch))  Class.  R.  3,  215; 
TkLBl  870-8;  Dt  Ra.  16,  478;  Ball, 
crit.  Nr.  11.  [42 

Einzelaohriflen ,  Kriegsgeticliichti., 
hrsg.  Y.  Generaist.  9.  10,  s.  Nr.  2504; 
68.  8825.  [43 

EüOjfolepiiUa  d.  neneren  G.,  a.  Nr. 
8188. 


Foraoliuagen  zar  dt  Landes-  a. 
Volktkande,  s.  Nr.  8888 a. 
Faraoliiiagen,  Staats-  u.  socialwiss., 

hrsg.  V.  G.  Schmoller  (s.  Kr.  170,M. 
vm,  2;  4;  6,  s.  Nr.  1092.  2429. 
(3535).  3541.  [44 

Freytag,  Gliatav,  Gesammelte  Attf- 
ScUze.  I:  Polit.,  II:  Zur  G.,  I.it,  o. 
Kunst  Lpz.,  Mirzel.  8".  X,  552  n. 
VI,  498  8.  M.  18.  «  Ree.:  GBl 
880  f.  [45 

Geschichte,  Ailg.,  in  Einxeldar- 
BteUungen  (Oncken),Ital.  Uebersetzg. 
s.  Nr.  1902.  8887.  8858.  (46 

Geschlchtsohrelber  d.  dt  Voraeit, 
8.  Nr.  1843  u  2725. 

Klaiaert,  Paul,  Zur  christl.  Cullus- 
n.  Cnltnr-O.;  Abhh.  a.  Vortrr.  Berlin, 
Reather.  gr.  8*.  III,  329  S.  M.  4,50. 
Vgl.  Nr.  2237.  2464.  #  Hec:  Prot. 
Kirob.  Ztg  1888,  48  ^  Dt.  Ev.  KZ. 
Lit.  Heil.  1888, 12;  CBl  940  f.;  TbLBI 
269  f.  (R.  Seeberg).  [47 

INonumenta  Germaniae  historica, 
.M.  Nr.  2020.  2772.  2810. 

PoblicathNMIl  aus  <l.  kgl.  prenss. 
Staatfänrehiven  fp.  Nr.  1710).  3*1  u.  38. 
B.1,:  8.  Nr.  298G.  Hti41.  :W48.  [48 

vr  Ranke,  Leop.  V.,  Abhdil.  u.  Vers, 
(Werke  51.-52.  Bd.),  9.  Nr.  1711. 
Ree:  DLZ  10  .  553-5  (0  Loren»); 
KC  27,  31(^20  (S.  Reinach)^  OBl 
973  f.  (49 

Scliriften  .1.  V.  f.  Ref.-G.  (Vgl. 
Nachrr.  179).  Nr.  25  27.  (Jg.  6,  4;  7, 
1-2),  8.  Nr.  3015;  42;  59.  (60 


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VIX.  Anhang:  Sftunitlwtilw  u.  Z«itoehiifteii. 


S28 


Soriptoresrerum  germ.  ia  m.  MhoU 
B.  Nr.  1841.  2036. 

Staatengeschichte  d.  neuesten  Zeit. 
26.  Bd.  Lp».,  Hirael.  gr.  8*;  8.  Nr. 
3362.  [4451 

Untersuchungen  s.  dt.  Staats-  n. 
Rechts-G.  (s.  Nr.  1713,  wo  Hefte 
angenau  bezeichnet).  26.-28  Hft  :  ». 
Nr.  202.  1067  (Preis  M.  2  u.  4). 
8079.  [52 

Weltgeschichte,  Allgem.,  v.  Th. 
Fiathe  etc.  (».  Nr.  1714  u.  1832). 
Ug.  OS-IOS,  s.  Nr.  1847.  8406. 


2»   Deutseft e  ZeitschHften. 
Vgl.  d,  einleitende  Bemeikg.  im  1.  Hit. 

Abhandlangen  d.  liist.  Cl.  d.  V^]. 
baier.  Ak.  d.  VViss.  (s.  Nr.  171.5), 
Bd.  18,1.  Ilflnelien,  Franz.  S.  1-274; 
Bd.  18,  2,  S.  27.5  560.  M.  9  n.  M.  8. 
Vgl.  Nr.  70.  2331.  [4453 

Abbandiuiigen  d.  fierl.  Ak.  (Ge- 
naueres epftt«r).  Vgl.  Nr.  M81. 
2153.  [54 

Archiv  f.  Lif.-  u.  Kirchen-G.  d.  MA., 
(s.  iSr.  1119).  IV,  8.  u.  4.  S.  201-631. 
h  Bd.  M.  20.  Vgl.  Nr.  2110.  2884. 
2\m.  :1591.  3637.  [55 

Archiv,  Neuee.,  d.  Ges.  f.  ält.  dt. 
O.-liiinde  (s.  Nr.  1717).  XIV,  2  u.  3. 

5.  223  638.  Vgl.  Nr.  1787.  1844. 
2011;  3.%  2114.  2790.  2801;  18;  20; 
23;  24;  37;  3Öi  70.  3734.  [56 

Arohl¥  f.  Österr.  O.  s.  Nr.  4293. 

Blätter,  Hiet.  polit.,  (.««.  Nr.  1718). 
102.  11-104.  2.  \^\.  Nr.  1783.  2637. 
2828  i  29.  a444  46.  3850.  {67 

CMtralblatt  f.  B{bliotb«kswefieii 
(e.  Nr.  1719).  V,  9  12  (S.  883-558); 
VI,  1-7  (S.  1-336).  4.  Beiheft.  35  u. 
37  S.  M.  2,80.  Vgl.  Nr.  2197.  2862. 
9000;  10.  3105.  sAS;  97.  [58 

Forschungen  i.  brdb.  v.  prenss.  Q., 

6.  Nr.  3891. 

Jahrbuch,  Bist.  (b.  Nr.  1720).  X, 
1  u.  2  s,  1  4!»i.  Vgl.  Nr.  1908. 
2071   7  k  2121.  2377.  2796.  3324.  [59 

Jahrbücher,  Preuse.  (s.  Nr.  1721). 
Bd.  68.  IV,  650  8.  Vgl.  Nr.  2819. 
2663.  2909.  3367;  72.  -  Vgl.  auch 
Nachrr.  Kr.  189b.  [80 

Jahresberichte  d.  G.wisäenschart, 
«.  Nr.  1807  II.  2708. 

Korrespondenzblatt  d.  Gesammt  V. 
(8.  Nr.  1722).  36.  Jahrg.  Nr.  12  (S. 
149-160)  u.  37,  1-6  (S.  1-88).  Vgl. 


Nr.  3514.  3796.  —  Vgl.  auch  Pro- 
tokolle d.  Geacralverslg.  d.  Ge- 
eammt-V.  zu  PoeeB.  BecL  Mittler. 
8».  91  S.  M.  0,50.  [61 
MittlieliHntea  a.  d.  bist.  Literat, 
s.  Nr.  1724.  Jg.  17.  HeiL  i.  u.  2. 
S.  1-212.  [82 
Mittheilungen  d.  Instituts  f.  österr. 
G.-Forschung  (s.  Nr.  1723).  X,  1  «i.  2. 
8.  1-84.  Jg.  M.  13.  Vgl.  Nr.  1917. 
2107;  32.  2329.  2799.  28S6:4a2Wa 
3243.  3881.  4238.  4372.  [63 

Mittheilungen  aus  dem 
nalnmsewD.  II,  2.  (Jg.  1888.)  Lpz., 
BrockhauB.  8».  8.  73-176.  Vgl.  Nr. 
300«1:  14;  44  a;  06.  3548;  53.  [64 
Nachrichten  v.  d.  kgi.  Ges.  d.  Wia«. 
u.  d.  Georgs-Ang.-üaiT.  nOöttiiig., 
Red.  H.  Sauppe,  Jahrg.  1888  u.  89, 
Nr.  1-12.  Gotting.,  Dietrich.  Lex.  8*. 
VI,  502  8.  u.  8.  1-346.  Jahrg.  M.  6. 
Vgl.  Nr.  1868-  3476.  [65 
Quartalsehrlft,  Römische,  f.  Christ. 
Althk.  u.  f.  Kircheng.;  hrsg.  v.  A. 
de  Waal.  II  «.  III,  l.  Rom,  Tip. 
Sociale.  8*».  Jg.  M.  16.  Vgl.  Nr.  1845; 
46.  2155.  23.5.5  2809;  89.  4380.  \m 
Sitzungsberichte  d.  baier.  Ak.  d. 
W.  (e.  Kr.  1726.)  1888,  II,  1-3. 1889, 
1.  Mtinclien,  Franz.  8*.  414  S.  u  fi  1 
hi5  1R7.  a  Uft.  M.  1,20.  —  Vgl.  Nr. 
2277.  2940;  77.  [67 
SitzungsberieMe  d.  Irgl.  preass. 
Ak.  d.  \V.  /n  Bor],  Jg.  1888  n.  89, 
1-34.  Berl.,  Reimer,  Lex.  8".  X,  1422, 
58  S.  u,  8. 1-698.  Jg.  M.  12.  Vgl.  Nr. 
84:1  2277.  2860.  [68 
Sitzungsberichte  d.  kais.  Akad.  d. 
Wia».  [tu  WienJ.   Philol.  bist.  Cl. 
Bd.  116,  s.  Hr.  1727.  gr.  8».  923  8. 
M.  14.   VgL  Nr.  1995.  2066.  2183. 
2771.  [69 
VIerteijahrsschrift  f.  Voik8w.,Polit. 
n.  Cnlturg.  (s.  Nr.  1729).  25.  Jahrg. 
IV,  2  11.  26.  Jahrg.  I  u.  II  (Bd.  100, 
Hft.  2  —  Bd.  102).  8.  14V244:  ^44; 
260  S.:  Vgl.  Nr.  1768.  3538.  3841.  [70 
ZelteohHfl,  Arehivaliselie  (s.  Nr. 
1730).  Bd.  13.  321  S.,  1  Taf.  Vgl. 
Nr  1822;  24  :  27.  2177.  2984.  3477a. 
3699.  3701;  2.  4131.  4273.  4375; 
79.  4428.  —  Geht  mit  diesem  Bande 
ein.  [71 

Zeitschrift  f.  Geschichte  u.  Politik 
(s.  Nr.  1731)  V,  11-12.  S.  805-1012. 
Vgl,  Nr.  2056.  2339.  2481.  2580.  — 
Eingegangen  8.  Naclirr.  Nr.  32.  [72 

Zeitschrift,  Hiator.  (s.  Nr.  1732). 


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324  Bibliographie  Nr.  4478-4498. 


61,  2  n.3u.62,  1  8.19:^.^««  n.  1-192. 
Vgl.  Nr.  2156.  2200.  2444.  53> 
92.  2948.  8822;  29  ;  46.  [4478 

Zeltschrift  f.  Kirchen^,  (s.  Nr.  1188 
n.  1738).  X.  3  a.  4.  ö.  846-649.  Vgl. 
Nr.  2157.  2262.  2431.  3005.  174 

Zeltaolirlfl  f.  G.  d.  Oberrheini,  0. 
Nr.  4190. 

Zeitschrift  d.  Savipny-Ötiltung  f. 
Kechtsg.,  hrsg.  v.  C.  J.  Bckker,  A. 
Perniee,  R.  Sehröder,  H.  Brun- 
ner.  ')  Bd.  1.  Hft.  Germ.  Abtli. 
Weimar,  Bühlau,  gr.  8*.  IV,  252  JS. 
M.  6,40.  Inh.  s.  unter  Nr.  1734.  [75 
,  Zettaokrin,  Westdentsehe,  s.  Nr. 
40S1. 

3,  Aiisländiscf^  Zeitschriften» 

Archlvio  storico  italiauo  (s.  Nr. 
1735)  8er.  5.  T,  H,  3  n.  T.  III,  1-2. 
Anno  1888,  disp.  6  u.  Anno  1889, 
disp.  1-2,  p.  280  4<>4.  641-656;  XVI. 
1-312 »  657-88.  Vgl.  Nr.  1805  ;  30. 
2907.  8850.  (4476 

Archlvio  storico  Lomliardo  (s. 
17r?6).  Ser.  2.  Vol.  5  (Anno  l'M.  laac. 
4  u.  Vol.  6  (Anno  16),  Ui^c  1.  8". 
p.  705-968  (falsch  paginirt  905-1168); 
P  1  296.  Vgl.  Kr.  2594.  8247. 
42^4.  177 
Archlvio  d.  soc.  Romana  di  itorla 

patria  (e.  Nr.  1738).  1 1, 34.  p.  879-7(Tl . 

Vgl.  Nr.  2795.  2915.  [78 
Archlvio  storico  äiciliano  (8.  Nr. 

1789).  N.  8.  Anno  18,  4.  p.  845-484. 

Vgl.  Nr.  2856.  [79 
Archlvio  Veneto  (8.  Nr.  1740).  N.  S. 

T.  35  (Anno  18),  2.  T.  36  (Anno 

18),  1  n.  2.  p.  266-489  n.  551  p. 

Vgl.  Nr.  2076.  4285.  [80 
\    Attl  e  meroorie  delle  r,  deput.  di 

storia  patriaper  le  proviucie  Modenosi 

e  Parmensi.  Ser.  III.  Vol.  V,  1.  Mo- 

dena,  Vincen/i.  8".  !  XXV  p.  [>.  1-287. 

L.  6.  Vgl.  Nr.  1804.  3582.  [81 
Atti  e  memorie  etc.  per  le  prov. 

di  Romagna  (s.  Nr.  1742).   Ser.  3. 

Vol.  6,  4-6.  p.  241-498.    Vgl.  Nr. 

1828i  29.  [82 


BIbllothlque  de  Tecole  des  chsrtes 
(8.  Nr.  174;ij.  Ann^e  49.  livr.  4-6  n. 
50,  1-2.  p.  309-730  u.  1-160.  Vgl. 
Xr.  2006.  2695.  2960.  3787.  (»i 

Compte  rcndu  des  8«iance8  de  la 
comm.  roy.  d'hist.  ou  recueil  de 
sea  bnlletins.  4.  s6r.  T.  XV  u.  XVI. 
1.  Bruxelles,  Hnvt  z.  8".  374  \k  n. 
p.  119.  ä  Bd.  il.  4,50.  Vgl.  Nr. 
2372. 

MesMfier  des  seienees  bist.,  a.  Nr. 

4070. 

Moyen-Age,  Le  Ts.  Nr.  1748).  I, 
livr.  0-12  u.  II,  1  p.  213-288  a. 
1-120.  Vgl.  Mr.  1991.  8871.  [85 
Review,  The  Engl.  hiat.  (s.  Nr. 
1749),  Nr.  12  (Vol.  3,  4)  u.  Nr.  13-14 
(Vol.  4,  1-2).  p.  625-836  u.  1-416. 
Vgl.  Nr.  2419.  (86 
Revue  d'hist,  diplomatique  (s.  Nr. 
1751).  III,  1  u.  2.  p.  1  320.  Vjjl. 
Nr.  2421.  2518. 294:>  :5080.  332 i.  i^l 
Revue  historique  (virl.  Nr.  1749). 
T.  36-39  {h  476  S.)  u.  T.  40.  1.  8. 1 
bis  240.  Vgl.  Nr.  1934.  2103.  2:H7. 
2471.  2509;  21;  32;  65;  81.  2821, 
99.  3332.  4384.  t« 
Revue  des  qnesti(>n8  historiqnf*' 
(s.  Xr.  1752).  T,  44,  2  (Livr.  88)  u. 
T.  45  (N.S.  1;  livr.  89  90).  p.  329 
bis  676  n.  704  p.  Vgl.  Nr.  1904; 
6;  28.  2073  2150.  2340.  2448.  2501. 
3081;  88i  98.  3306  ;  7.  3487.  8605. 
4075.  f8» 

Rivlita  slorica  ital.  (s.  Nr.  1753), 
Anno  V,  fasc.  4  u.  VI,  fasc.  1.  p.  f  i'I 
bis  924  u.  p.  1-208.  Vgl.  Nr.  22b0». 
2007.  3650.  [SO 

Rivista  delle  biblioteche  dir.  dal 
Gnido  Biajri.  I.  Firenze.  Carne- 
eeccUi.  gr.  8'\  192  S.  L.  15.  Vgl. 
Nr.  2189.  8099.  8696.  [9t 

Studi  e  documenti  di  storia  f 
diritto  (s.  Nr.  1754).  Anno  IX.  4 
11.  X.  1/2.  p.  305-055  u.  1-2U8.  Vgl. 
Nr.  3170.  8592.  (9- 

Tldslirift,  Historisk.  (s.  Nr.  1756). 
8.  ärg.  9.  ärg,  1.  38(i  S..  t^.  1  89. 
Vgl.  Nr.  1778.  3172.  32Ü1.  3305.  [93 


Berichtignngen 

sind  im  Allgemeinen  in  den  lu  trelTenden  Abtheilungen  sellist  gegeben.  Be- 
sonders 7,u  erwähnen  ist  hier  nur  noch,  dass  es  in  Nr.  1979  statt  Lex  Wirt- 
güthorum  heissen  muss:  Lei  de  Vestrpgothic  (skandinav.  Recht).  Preis  5  Jr. 


Verzeichniss  von  Abkarzang«n. 


325 


Yerzeielmiss  vou  Abkürsasgeu. 


A.:  Aicliiv,  Archivio,  Archive«. 
Abb.,  Abhh.:  Abbaodlungfen). 
AbhBAk:  Abhh.  d.  Berliner  Ak. 
AbhMAk:  Abhh.  d.  3fiinchener  Ak. 
Ac:  Academie,  The  Academy. 
ADB:  AUg.  Dt  Biographie. 
Afi:  Archiv  für  Geschichte. 
AHV:  Archiv  des  bist.  Vereins. 
Ak.:  Akademie. 

AKKR:  ArehiY  fttr  katboL  Kireben- 

reclit. 

Alth.,  Althk.:  Alteranun(«kuöde). 
Ann.:  Anoaleu. 
Anz.:  Anzeiger. 

AÖ6:  Archiv  f  rt?terr.  Gcscliichte. 

Aroh.Z.:  Archivalische  Zeitschrift. 

Ath.:  The  Athenaeum. 

AZtg:  Allg.  Zeitung. 

BECh:  Bibl.  dt-  IVcole  des  cliartes. 

Beil.,  Beill.:  Beilage,  Beilagen. 

Beitr.,  BeHrr.:  Beitrag,  Beiträge. 

Ber.,  Berr.:  Bericht,  Berichte. 

Eibl.,  Biblw.:  B;b1iothek(sweseii). 

Bl.,  Bll.:  Biatt,  Blatter. 

Börner  Jbb.:  Jahrbflcber  d.  V.  ▼. 
Alf'i  tV.  linden  im  Rheinlande. 

Bull.:  liiillpfin  Bulletino. 

CBI:  Ceturuiuiatt  (Literarisches). 

CR:  Compto  rendo  (de  racaddmie 
des  inscriptions  et  heiles  lettresl 

DLBI:  Deutsches  Literaturblatt 

DLZ:  Deutsche  Literaturzeitung. 

Dt.,  Dtid.:  Deutsch,  Deutschland. 

DZG:  Dt.  Z.  r.  *;  wisscnsoliaft. 

EHR:  English  hiötorical  review. 

FBP6 :  Forsehnngen  war  bnnden- 
bnrg.  11.  preuss.  Geicbiobte. 

6.:  Geschichte. 

GBII:  GeschichtsbliUter. 

Bet.:  Oesellsehaft. 

6GA:  Oöttinger  gelehrte  Asseigeo. 

6gw. :  Gegenwart. 

GV:  Geschichtsverein. 

NJb:  Historisches  Jabrbneb  der 
Görre^Ocpell  Schaft. 

HPBIi :  Ilistorisch-politischeBlatter. 

Ha.,  Hss.,  hs.:  Handschrirt,  Hand- 
Bcbriften^  handschriftlich. 

HVr  TTi«torischer  Verein. 

KZ:  llistor.  Zeitschrift  (v.  Sybel). 

J.,  JJ.:  Jahr^  Jahre. 

Jb.,  Jbb.:  Jahrbuch,  Jabrbflcher. 

JB:  Jahresbericht. 

iB6:  Jahresberr.  d.  G.wissenschaft. 


JbGVV :  Jahrbuch  für  Gesetzgebung, 
Verwaltung  und  Volkswirlbmihaft 

Jh.,  Jhh.:  Jahrhundert(e). 

K.  oder  Kde:  Kunde. 

KBIGV:  Korresp.-Blatt  d.Gesammt- 
Vereins  d.  dt.  6.-  n.  Alth.« Vereine. 

KBIWZ:  Korresp-Bl.  der  WesidL  Z. 

Lit. :  Literatur. 

MA.:  Mittelalter^  Moyen-Age, 
Middle  Ages. 

ma.l  mittelalterlich. 
Mag.:  Magazin. 
Mem.:  Memoires. 

NHL:  Mittheilnngen  aus  der  histo- 

ri?  lif^n  Literatur  (Hir?clO. 

MHV:  Mittheilgn.  d.  bist.  Vereins. 

MIÖG :  MlttheiTangen  des  Institnts 
für  österr.  Geschiclitsforschung. 

MLIA:  Magazin  für  Uterator  des 
In-  und  Auslandes. 

Ms.,  Mm.:  ManQ8cript(e) ,  Manu- 
8crit(»)  etc. 

Mtsohr.:  Monatsschrift, 

MV6:  Mittheilungen  des  Vereins 
für  Gesehiehte. 

MVGDBöhmen :  MVG  d.  Dt.  i.RöhniiM. 

n.:  neu,  nouveau,  etc.:,  oder:  nncli. 

NA:  Neues  Archiv  (der  Gesellschal t 
für  ältere  deutsche  Geschichtskunde.) 

NASächsG:  N  A  f  Fachs.  Geschichte. 

N.  F.:  Neue  Folge. 

NR:  Nouvelle  revne. 

N.  S.:  Neue  Serie,  Nuovs  Serie,  ete. 

Ntztg:  Nritionalzeitung. 

NZ;  Numismatische  Zeitschrift. 

PJbb:  Prensaischa  Jahrbücher. 

Q.,  Oh.:  Qnelle,  Quellen. 

R.:  Revue,  Review,  Rivista. 

RC:  Hevue  crilique. 

Ref.:  Beformation. 

RH:  Revue  historique. 

RN:  Rpvne  nnmismatique. 

RNAlsace-Lorraine:  Revue  nouvelle 
d'Alsace-Lorraine. 

ROH:  R.  des  question.s  histnriqnes. 

RQSchr:  Romische  (^uartalscbrift. 

Rs.:  Rundschau. 

SavZ:  Zeitschrift  der  Savigny-Stlf- 
tung  für  Rechtsgesehichte. 
SB;  Sitzungsberichte. 
SBBAk:  SB  d.  BerUner  Ak. 
SBMAk:  SB  d.  Münchener  Ak. 
SBWAk:  SB  d.  Wiener  Ak. 
•c. :  scieoce,  sciences. 


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32Ö      Ven«ichiiiB8  tob  Abkttnningeii.  Eiogelaufooe  flcbriften. 


Sehr.,  Schrr.:  Schrift,  Schriften. 
Sep.  a.:  Separatabdruck  aus. 
StMBCO:  Studien  n.  MfUheiliingen 
MS  d.  Bened.-  u.  Ciaterzienser-Orden. 
ThLBI:  Theolog.  Literatur- Blatt. 
ThLZ:  Theolog.  Literatur-Zeitung. 
TbjDISobr:  Theolog.  Quartolaohrifk. 
ThStK:  ThpoL  Studien  u.  Kritiken. 
Urk.,  Urkk.:  Urkunde,  Urkunden. 
V.:  Verein. 

Verf.:  Verfaseer,  Verfaerang. 

Verh.:  Verhalten,  Verhttlnia». 
Vhdig:  Verhandlang. 
Viechr.:  Vierteljahrschrift. 
VjsohrVPK :  Vjschr.  f.  Volkswirth- 
sebafk,  Politik  n.  KnUurgeBchtekte. 


WZ:  Westdentscbe Z.  f.  O.a.  Kuoit 
Z.:  Zeitschrift. 
2A.:  Zeitalter. 

ZDA:  Z.  f.  deutsches  Alterthum. 
zeOberrii:  Z.  f.  die  a.  dea  Ober- 
rheins. 

Z8R:  Z.  f.  Gesehiehte  und  Politik. 

ZHG:  Z.  d.  hi?t.  Gesellschaft. 
ZK6 :  7   f  Kirehengeschichte. 
ZKR:  Z.  lar  Kirciienrecbt. 
ZKTh:  Z.  für  kathol.  Tiieologie. 
ZN:  Z  für  Numismatik. 
Ztg:  Zeitung. 

ZVG:  Z.  d.  Vereins  f.  Geschichte. 
ZVtG:  Z.  für  vaterl&ndifch«  Ge- 
schickte (Weattelene). 


BhifelanfeiM  Se]irlft«ii« 

Archiv  f.  Frankfurts  <\.  u.  Kunst.  8.  F.  1,  s.  Bibl.  1445.  —  Bilfinj^er,  G., 
D.  bürgeri.  Tag,  s.  Bibl.  4:t87.  -  Bilfinger,  (i..  Die  antiken  Stundcn- 
.'«ngaben,  s.  BiM.  4:188.  —  Biblioth.ni  (lermanica.  1^80  -85.  bearh.  v. 
Alex.  Weise.  Paris  u.  Lpz.,  Le  Sondier.  IbbO.  M.  Ü.  — Bios,  W.,  Die 
franz.  Revol.,  s.  Bibl.  3294.  —  Charters,  The  bist  etc.  of  Lond.;  rev.  ed., 
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BaKt  r  rle  Swynf'l)ri>k('  *  '•  y  V..  M.  Thompson.  Oxf.  Clar.  Press.  —  Dopffel, 
Kaiserth.  u.  Papstwechsci,  s.  BibL  2798.  —  Eyssenhardt,  F.,  Mittheilgn. 
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thal,  Ed.,  G.  d.  (ierichtä Wesens  u.  d.  Verw.-Organis.  Baiems  I^  s.  Bibl.  3510. 

—  Schuck,  Of.  Ad.  F.,  6.  d.  Normannen  in  Sidüen,  e.  Naebrr.  156d. 

—  Schwalm,  J..  D!e  Landfrirrlcn  in  Dtld.  unt.  Ludw.  d.  B.,  g  BIM.  2980.  — 
Seeliger.  O..  Krzkanzlf.M- u.  HoichHcanzleipu,  s.  Bibl.  2^79.  8ouchon,  M-, 
Die  PapstvvHhk'ii  v.  Bonil'az  VJIl.  bis  Urban  VU,  g.  Bibl.  2094.--  Strnadt,.!.. 
Der  Kimberg  bei  Linz,  s.  Bibl.  4302.  —  Thora,  H.,  Sadisen  u.  d.  Hau« 
Wcitin,  Fost.'idir.  Lpz.,  Bonman.  M.  0.40.  —  Zeissberpf.  H.  v.,  Zur  di 
Kaiserpolitik ;  e.  Beitr.  z.  G.  d.  Kevolut.-.fahres  1795.   Wien,  Tempsky. 


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Julius  Weizsäcker  f« 

Die  deutscht  Gescliicbtswissenschatt  hat  eiDCn  ihrer  hervor- 
ragendsten Vertreter  verloren,  .liiliu>  Weizsäcker  ist  am  3.  Sept. 
unerwartet  dahingeschieden.  Diese  Zeitschriit  kommt  damit  zum 
ersten  Male  in  die  Lage  eiaem  der  ITtthrer  unserer  Wissenschaft 
Worte  des  Nachrufes  zu  widmen;  und  in  diesem  Fall«  möchte 
der  Herausgeber  als  Schüler  des  Verstorbenen ,  etwas  weiter 
ausgreifend,  Tersucheiii  wenigstens  in  kursen  Zttgen  ein  Bild  des 
Lehrers,  dem  er  Mitarbeiter  werden  durfte,  m  entwerfen.  Die 
Lebensslrine,  in  die  sidi  dasselbe  einfttgt,  mnss  sich  fireilich  mit 
den  knappsten  Andeutungen  be^rnügen. 

Julius  Ludwig  Friedrich  Weizsäcker  wurde  am  IB.  Febr.  1828 
zu  üehringen  in  der  Grafschaft  Hohenlohe  als  jüngster  Sohn 
des  dortigen  Stiltspredigurs  Christian  Weizsäcker  gebort  ii.  Wie 
seine  Wiege  in  einem  evangelischen  Pfarrhause  Württembergs 
gestanden  hatte,  so  erhielt  er  auch  die  Ausbildung  junger  wUrt* 
tembergischer  Theologen.  Auf  den  Besuch  des  Lyceums,  erst 
in  Oehringen,  dann  in  Tttbingen,  folgten  Tier  Jahre  im  niederen 
theologischen  Seminar  za  Urach  und  dann  im  Herbst  1846  der 
Eintritt  ins  Tubinger  Stift.  W.  hörte  dort,  wie  Üblich,  in  den 
ersten  Semestern  Torwiegend  philosophische  GoUegien,  erst  vom 
4.  Semester  an  trat  die  Theologie  mehr  hervor.  Baur,  t.  Schmid 
und  Laiiderer  waren  die  von  ihm  am  meisten  gehörten  Lehrer. 

Nach  einem  mit  Auszeichnung  bestandeneu  tlieolog.  J^xamen 
hörte  W.  noch  Sanscrit  bei  Roth  und  trat  dann  die  sogeimnut-e 
t.'andidatenreijBe  an.  Auf  dieser  machte  sich  die  Hinneigung  zur 
Geschichte  schon  entschieden  geltend.  In  Tübingen  hatte  er 
if  den  ersten  Semestern  xwar  die  historischen  CoHegien  Haug's 
besucht  (UniT.*6.,  Neueste  G.,  6.  Napoleon's);  aber  Anregung 
xtt  Fachstudien  im  Sinne  der  neueren  kräftig  aufblQhenden 

Dmlfl^  ZaItMlir.  t  Q«MhfahUw.  MI.  U.  f.  8i 


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328 


Juiiuti  Weüwäcker  f. 


Forsciiuü;;  kuiiii  ilirn  duraus  kaum  erwachsen  beiii.  In  viel  hulierem 
Grade  wirkte  der  iiiiiiiluäs  Baur's  in  dieser  Richtung ;  im  Wesenl- 
Hchen  aber  darf  es  wohl  als  selbständige  Bethätigung  innerer 
Neigungen  gelten,  wenn  W.  im  Winter  1851  52  sich  in  Berlin 
ganz  historischen  Studien  zuwandte.  £r  nahm  an  Ranke's 
Uebungen  Theil  und  hörte  ausser  bei  diesem  (Neueste  O.)  noch 
bei  Wattanbach,  damals  jungem  Privatdocenten  (Entwicklung  d. 
kgl.  u.  kaiserl.  Gewalt  in  Btld.  u.  Erklftruog  des  Widukind). 

Hier  in  Berlin  trat  er  zuerst  aus  heimathlicLen  Kreir^en 
heraus  in  eine  Umgebung,  die  ihn  liemd  amnuthcn  musste  und 
der  auch  an  ihm  in  erster  Linie  die  Züge  süddeutscher  Staninies- 
art  auffieleu.  Er  erlangte  eine  gewisse  Popularität  als  ,der 
Schwabe  Weizsäcker und  auch  später  ist  er  uns  Norddeutschen 
vielfach  als  eine  Verkörperung  allamannischen  Wesens  erschienen, 
wenn  auch  echte  Schwaben  ihn  ob  seiner  fränkischen  Ueimatii 
nicht  recht  als  Landsmann  gelten  lassen  woUten. 

Mit  frischer  Lebenslust  suchte  er  in  Berlin  auch  geselligen 
Verkehr.  Allem  ConventioneUen  abhold,  gab  er  sich  zwanglos, 
mit  einer  Ursprünglich keit,  die  gelegentlich  auch  einer  Derbheit 
nicht  ängstlich  auswich.  Und  so  ist  er  sein  Leben  lang  geblieben, 
t'in  unbefangen  heiterer  Gesellschafter,  mehr  gemacht  für  den 
freien  Verkehr  aiv  ade  mischen  Lebens  oder  nahe  befreundeter  Kreise 
als  für  die  überfeinerte  Geselligkeit  des  Salons;  niemals  eingeengt 
in  die  steifleinene  Würde  äusserer  Stellung,  sondern  sich  harmlos 
behaglich  gehen  lassend,  als  Freund  seiner  Freunde,  fast  wie  ein 
guter  Kamerad  im  Kreise  seiner  Studenten.  —  Und  dieser  Hauch 
unverflüfichter  NatOrlichkeit,  einer  gewissen  Missachtung  mancher 
conTcntionell-ängstilichen  Vorschrift,  Terbunden  doch  wieder  mit 
peinlichster  Genauigkeit  in  dem,  was  ihm  recht  und  billig  schien, 
ging  durch  sein  ganzes  Wesen,  /.eigt  sich  auch  in  seinen  Arbeiten, 
ja  in  seinem  oft  originellen  Styl. 

Von  Berlin  ging  er  noch  nach  Paris  und  Wien,  dann  aber 
zurück  in  die  Ueimath.  Die  Jahre  1852 — 56  tinden  wir  ihn  aln 
Repetenten  am  niederen  Seminar  von  Blaubeuren,  als  Vicar  in 
Derendingen  bei  Tübingen  und  schliesslich  1855  am  e^ang. 
iheolog.  Seminar  des  Tübinger  Stifts. 

Wenn  sich  in  diesen  Jahren  der  fintschluss  befestigte,  der 
t!heologischen  Laufbahn  den  Rücken  zu  kehren,  so  war  diese 
Wendung  doch- kein  Bruch.   Es  blieb  eine  entschieden  positiTe 


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Jalius  Weiiifteker  f* 


329 


Aiupri^pmg  protdBtantischeii  Bewusstaeiiis,  gepaart  ndi  gelegent- 
lich stark  hervortretender  Abneigung  gegen  alles  romantiech- 
kaiholiache  Wesen,  Festhalten  an  manchem  kirchlichen  Brauch 
bei  doch  freieren  dogmatischen  Anschauungen,  welche  sich,  ähn- 
lich seinem  Pflichtbewusstsein,  wesentlich  auf  dem  Boden Kant'scher 
Philosophie  bewegten.  I)ie  Verbindung  dieser  Züge  wird  dem 
vertrauter  sein,  der  in  dem  noch  U  iM  iidigen  Gegensatz  kathuiifsciit  ii 
und  evangelischen  Lebens  aufgewachsen  ist:  immerhin  aber  mag 
man  sich  dabei  de»  Piarrerssohnes  und  jungen  Theologen  erinnern. 

Die  eigenen  histori.sehen  Studien,  welche  in  diesen  Jahren 
heranreiften,  knüpften  an  theologische  Intereesen  an;  die  frankische 
Kircheogeschichte  war  das  Feld,  auf  dem  W.  sich  die  ersten  Er- 
folge errang.  Den  Vorarbeiten  hatte  auch  der  Paiiser  Aufenthalt 
schon  gedient.  Es  erschienen:  „Hinkmar  u.  Pseudoisidor,  eine  bist. 
Untersuchung*  in  Niedner's  Z.  f.  bist.  Theol.  1858;  ,  Der  Kampf 
gegen  den  Chorepiscopat  d.  tränk.  Eieichs  im  9.  Jh.**,  Tübingen 
18r>M;  ,Das  Dogma  v.  d.  göttl.  Vorlierbestininiung  im  \K  Jh."  in 
den  Jbb.  f.  dt.  Th*  ol.  IH.'SM  und  ,Die  pseudoisidor.  J?'rage  in 
ihrem  gegen  wärt,  btand"  in  iSybeFs  Uist.  Z.  i8ÜU. 

Aus  umfassenden,  augenscheinlich  bei  weitem  nicht  erschöpften 
Vorarbeiten,  die  sich  um  fiinkmar  Rheims  gruppiren,  sind  diese 
Abhandlungen  erwachsen,  die  sich  durch  Beherrschung  des 
Materials,  scharfsinnige  Kritik,  durchsichtige  Beweisfllhrung  aus- 
zeichneten, ein  grosses  Thema  durchaus  selbständig  angriffen  und 
die  peendoisidorische  Frage  im  Weeentlichen  auf  den  heutigen 
Stand  gefördert  haben. 

Die  erate  dieser  Arbeiten  entstand  gelegentlich  der  Promo- 
tion (schon  im  Frühjahr  1B5Ö),  die  zweite  diente  als  I  labiliUtions- 
schrift  1859  zu  Tübingen.  Die  endgültige  Zuwendung  zur  Ge- 
schichte, und  zwar  zur  Prolangeschichte  war  damit  besiegelt ;  gleich 
darauf  gelangte  an  ihn  auch  schon  die  Aufforderung,  die  ihn  von 
Ttthingen  und  aus  dem  bisherigen  Studienkreise  fort  nachMttnchen 
an  seine  Lebensaufgabe  fbhren  sollte.  Eine  1860  angetragene 
Gottinger  Pkofessnr  fllr  Kirchen-  und  Dogmen-Q.  wurde  abgelehnt. 

Die  Herausgabe  der  Deutschen  Reichstagsacten,  auf  der  Frank- 
furter Oermanistenversammking  1846  Ton  Ranke  angeregt,  nach 
den  ersten  einleitenden  Schritten  unter  den  politischen  Stürmen 
der  Zeit  begraben,  dann  18.'>7  von  H.  v.  Sybel  bei  K,  Maxiinilittn 
von  Baiem  auis  neue  m  Vomhlag  gebracht  und  Yom  Üöuig  ge- 


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880 


JuUiu  Weartcker  f. 


nebmigt,  war  den  Aufgabe  der  1858  gegründeten  Historischen 
Cnnniission  zugewiesen  worden.  Für  die  Badactkm  unter  Sybel's 
Oberleitimg  wmde  Voigt  gewonnen.  Als  dieser  flehim 
eine  Berufung  nach  Rostock  eriiielt)  trat  W.  an  seine  Stelle.  Neb« 
Ranke  bat,  wie  es  scheint,  A.  Duneker,  mit  dem  W.  in  Tahingfo 
nahe  Beoehungen  Terknfipfteni  beetimmendmi  Einfluss  geObi 

Al8  W.  eintrat,  waren  in  MUnchen  selhnt  die  Arbeiten  fSr 
das  Unternehmen  im  Gange,  daneben  hatte  rriHn  einijre  auswärtige 
MitHrbeiter  (BUdinger.  Sickel,  Er<lni;iiiiiHlorffer,  Kriegk,  Suden- 
dorf) für  dasselbe  gewonnen,  auch  ein  allgemeiner  Arbeitsplan 
war  von  Voigt  aufgestellt;  aber  man  war  doch  auch  über  sehr 
wichtige  Fragen  noch  im  Unklaren,  die  Feststellung  der  Ar  bef- 
and Sditionsg^ndsätae  im  üinaehien  stand  noch  aus. 

Es  ist  bewnndemngswltrdig,  wie  rasch  mm  sich  W.  auf  dem 
ihm  ganz  fremden  Gebiete  orisntirte  und  festere  GrnndsitsEe  schuf. 
In  der  ersten  Zeit  wurden  allerdings  auch  noch  wie  bisher  die 
Vorarbeiten  auf  einen  langen  Zeitraum  ausgedehnt ;  vor  allem  ftr 
Friedrich  III.  wurde  gesammelt.  Aber  inmier  energischer  wurde 
die  Concentration  aller  verfüi^haren  Kräfte  auf  das  Kjichstlieerende. 
als  W.  erst  einmal  durch  Kelsen,  die  er  theils  selbat  unt^riialim 
theilfi  durch  Mitarbeiter  ausfuhren  Hess,  eine  klarere  Vorstellung 
von  dem  Vorhandenen  gewonnen  hatte.  Und  wie  arbeitete  er 
dabei!  Wer  seinen  Spuren  noch  nach  Jahren  folgt,  kann  nickt 
nur  stets  aofs  neue  staunen  Uber  die  Zuverlässigkeit  aller  Ndüm 
und  Abschriften,  sondern  sich  auch  von  Üteren  Archivaren  wunder- 
bare Dmge  erzlhlen  lassen  von  der  Raschheit  dieser  soigfÜUigiaB 
Arbeit  und  von  der  Auanntaung  der  Zeit,  durch  die  er  mit  Hintan- 
setzung jeder  persönlichen  Bequemlichkeit  das  Aeussserste  erreiche 

Ueber  der  energischen  Förderung  der  nä<?hsten  i:»ände  kaiu 
die  Rücksicht  auf  die  Zukunft  des  Unternehmens  nie  zu  kun- 
Nichts  lag  W.  ferner,  als  gleichsam  von  der  Hand  in  den  Muad 
zu  leben;  gewisse  Vorarbeiten  dehnte  er  stets  auf  den  ganzen 
Zeitramn  aus,  und  schon  früh  war  er  darauf  bedacht,  dafür  zu 
sorgen,  dass  man  sich  tlber  den  Stand  der  Arbeiten,  selbst  hm 
Wechsel  aller  Mitarbeiter,  leicht  und  sicher  unterriditen  k5mie< 
Dem  dienten  xuniehat  swei  sorgfUtige  aiphabet  Verseiohnisiei 
das  eine  Aber  das  handschriftl.  Ifaierial  der  Archive  und  Biblio- 
theken, das  andere  über  die  gedruckte  Literatur.  Alle  Vorarbeitm 
melir  orientirender  Art  aber  liefen  zusaiiiiueii  in  dem  schon  y(MI 


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Julius  WeisBftcker  f. 


Voigt  angelegten  chronologischen  Zetteliepertorinm,  da»  alWn&Wig 
zu  einem  handachnftlichen  Regestenwerk  TOn  wohl  reichlieh 
30000  BtiUtem  angewachsen  ist.   Musterhaft  war  unter  W/s 

Leitung  das  systematische  Vorgehen  und  das  Ineinandergreifen 
der  verschiedenen  Kiälte;  —  kaum  dass  durcli  Abzweigung  der 
bigmund-Bände  die  strenge  ^Irdnimfr  in  » twas  erschüttert  wurde. 

Trotz  W.'s  atissorordentlicher  Arbeitskraft,  trotz  der  reichen 
Mittel,  die  in  der  ersten  Zeit  durch  K.  Maximilian  zur  Verfügung 
standen,  schritt  die  Arbeit  langsam  vorwärts.  Der  StoflF  wuchs 
den  Bearbeitern  eben  in  ganz  ungeahnter  Weise  unter  den  Händen. 
Schon  im  Herbst  1862  hofile  W.  bald  ndt  dem  Druck  beginnen 
au  kdnnen;  noch  im  nachaten  Jahre  dachte  er,  der  1.  Bd.  werde 
Wenzel  und  Ruprecht  um&asen,  erst  1964  sprach  sein  Bericht 
Ton  der  Vertheilnng  dieses  Stoffes  auf  2  BSnde,  und  erst  als 
der  Druck  begonnen  hatte,  entschloss  er  sich  den  l.Bd.  auf  die 
Jahre  1370 — H7  zu  beschi*ttuken.  l^iulln  h  ;un  ^i.  Mai  1  SGS  konnte 
er  das  Vorwort  des  1.  (von  IHlj?  datüteii)  Bnndes  unterzeiclmen. 
Der  zweite  folgte  nicht,  wie  gelioÖ't,  suhr  rasch,  sondern  erst 
1874;  der  dritte,  schwächere,  brachte  1877  Wenzel's  Regierung 
zum  Abschluss ;  Ruprecht  ftlllte  dann  ebenfalls  drei  starke  Bände, 
Bd.  4  (1882),  5  (1885),  6  (1888).  Die  Bearbeitong  Sigmund'a 
hatte  darauf  nicht  zu  warten  brauchen,  sondern  war  durch  W.'s 
langjährigen  Mitarbeiter  Kerler  selbetindig  gefördert  worden; 
schon  1878  erschien  Bd.  7,  der  erste  aus  Sigmund's  Zeit,  188S 
Bd.  8,  1887  Bd.  9,  so  dass  also  jetzt  ein»'  uiiunterbrocliene  Reihe 
vun  9  Bänden,  die  Jahre  !o7t)  bis  I4;n  iinifassend,  vorliegt  und 
für  die  folgende  Zeit  stari\  vorgearbeitet  worden  ist.  Seine  Mit- 
arbeiter an  diesen  Bänden  waren  in  den  180()er  Jahren  besonders 
Kluckhohn,  Menzel  und  Schäiner,  dann  Kerler  für  Sigmund,  dA« 
neben  Ebrard,  endlich  Bernheim,  Friedenaburg  und  der  Heraus- 
geber dieser  Zeitachrüt  ftar  Ruprecht.  Jüngere  Mitarbeiter 
traten,  seit  W.  in  Berlin  war,  für  die  Fortflilunmg  des  Unter* 
nehmens  ein. 

Was  mit  den  Reichstagsacten  geleistet  ist,  insbesondere  mit 
den  ersten  Bftnden,  welche  als  W.'s  ureigenste  und  bedeutendste 

Schöpfung  gelten  dürfen  und  auch  aiu  weitesten  un  l  tiefsten  ge- 
wirkt liabf  n.  weiss  .Jeder,  der  sich  mit  der  Reichsgescluchte  dieser 
Epoche  i)efa.s8t  hat.  Das  Erscheinen  des  1.  Bandes  ist  geradezu  der 
entscheidende  Markstein  für  die  Entwicklung  der  Historiographie 


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332 


Julias  Weixaäcker  t- 


auf  diesem  (iobiete.  Nicht  allein,  dass  alles  Vorausgehen ^ene  in 
Einzelheiten  nun  veraltet  ist :  die  ganze  Au££a8sang  der  Zeit  hat 
ein  neues  Gesicht  erhalten :  der  Forschung  sind  ganz  neue  Grund- 
lagen geschaffen,  trnd  andere  Fragen  als  bisher  sind  in  den  Vorder- 
gmnd  getreten.  Man  wird  leicht  nachweisen  können,  wie  Über- 
haupt die  Behandlung  der  Oesehichte  des  spftiereo  Mittelalten 
Ton  diesem  Punkte  aus  befruchtende  jStnwirkungen  erfahren  hat 
Und  was  die  mehr  subjective  Seite  der  Leistung  anlangt,  so 
sind  Alle  einijt?  in  Anerkennung^  des  Bienenfleisses  und  des  Spür- 
sinnes, mit  dem  das  MHterial  zusainmengetrasren  ist,  des  Scharf- 
sinnes, der  Umsicht  und  der  Klarheit,  womit  die  vielen  sich 
daran  knüpfenden  kritischen  Fragen  erörtert  werden,  der  Durch- 
dringung dieses  Stoffes  durch  eine  lebendige  Auffassung,  die  QberaU 
▼on  den  Acten  energisch  auf  das  politische  Leben  hinweist,  dessen 
Niederschlag  sie  sind.  An  diesem  Ruhme  kann  der  Umstand  gar 
nichts  ändern,  dass  nun  auf  Ghrundlage  des  so  bequem  bereift- 
gelegten Materials  und  nach  weiterer  Aufschliessung  der  Arcbife 
in  gar  manchen  Einzelheiten  die  kritische  Forschung  im  Anschlus^ 
an  W.'s  Erfjebnisse  oder  auch  im  Gegensatz  zu  ihnen  weiter  Tor- 
gedrungen  ist. 

Am  meisten  Anerkennung  fast  hat  da.*?  Werk  als  Editions- 
leistung  in  technischer  Beziehung  gefunden,  und  für  den  Autor 
war  es  eine  besondere  Genugthuung  zu  sehen,  wie  die  von  ihm 
au^gpestellten  Grundsätze  für  viele  Unternehmungen  —  meist  aller- 
dings mit  den  landesQbiichen  Besonderheiten  —  massgebend 
wurden.  Sein  Verdienst  ist  es,  fOx  die  Behandlung  der  deutscfaen 
Texte  des  späteren  Mittelalters,  insbesondere  für  die  Vereinfachung 
der  gehftuften  Oonsonanten,  ganz  feste  Regeln  aufgestellt  in 
hahen.  Dieselben  beherrscht  ein  durchaus  klarer  und  einimcher 
Gedanke,  der  Iiis  in  die  complirirtesten  Einzelfalle  hinein  vertblfft 
wird:  Beseitigung  jedes  ])loss  äusserlichen  Schnörkels,  Erhaltunsj 
alles  dessen,  was  sprachliche  Bedeutung  hat,  haben  kann  oder 
dc»ch  seiner  Entstehung  nach  gehabt  hat. 

Einen  Vorwurf  freilich  hat  man  wohl  öfter  gegen  das  Unter- 
nehmen hören  können:  dass  es  zu  weitausgreifend  sei,  zu  riel 
an  unbedeutenden,  nicht  hingehörigen  oder  schon  gedruckten 
Stücken,  zu  viel  an  Lesarten,  zu  riel  an  erl9ntemden  Noten  biete. 
Man  fragte  wohl,  wohin  man  denn  auf  diesem  Wege  kommen 
solle  in  der  späteren  Zeit,  wo  das  Material  so  riesenhaft  an* 


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Julias  Weizsäcker  t* 


833 


.«schwelle.  —  Wenn  man  die  Ruprecht-Bände  einmal  ausscheidet, 
die  allerdings  aus  dem  Rahmen  des  Unternehmens  einigermassen 
heraustreten  (mit  denen  es  aber  auch  seine  besondere  Bewandtniss 
bat,  worauf  Yielleicht  ein  andermal  zurQckzukommen  ist),  so  wird 
man  die  Berechtigung  dieses  Vorwurfes  nicht  zugestehen  kdnnen« 
Mag  sein,  dass  an  Varianten  anfänglich  auf  germanistische  Än- 
forderuugt  n  hin  des  Guten  zu  viel  gethan  ist,  dass  auch  sonst 
—  wie  selbstverständlich  —  sich  Einzelnes  mit  gutem  ( »runde  anders 
machen  Hesse:  im  Cx rossen  und  Ganzen  bringen  die  drei  ersten 
Bände  fiind  ebenso  die  drei  letzten)  nicht  mehr,  als  die  Sarlie 
durchaus  erfordert.  Ich  möchte  glauben,  dass  Jeder,  der  mit 
diesen  Bänden  intensiv  gearbeitet  hat.  dem  beistimmen  muss,  und 
dass  die  entgegengesetzten  Urtheüe  dem  ersten  Schein  zu  viei 
vertrauten.  Den  Besorgnissen  aber  wegen  der  Ausdehnung  des 
Unternehmens  bei  Fortfthrung  nach  denselben  Grunds&tzen  haf; 
W.  selbst  schon  im  Vorwort  des  1.  Bandes  yorgebaut.  Die  Noth- 
wendigkeit  einer  immer  weitergehenden  Beschrftnlning,  weniger 
in  den  Vorarbeiten  als  in  der  Auswahl  des  Aufzunehmenden 
stand  ihm  schon  damals  klar  vor  Augen,  und  er  hat  sie  seineu 
Mitarbeitern  stets  auis  neue  •  in^^'-eschärft. 

Während  der  1.  Band  der  Keichstagsacten  langsam  vorwärts 
rQckte,  hatte  W.  auf  seinem  Lebenswege  die  entscheidenden 
Stationen  des  Glücke»^  und  Leides  in  rascher  Folge  zurückgelegt. 
Schon  gleich  nach  seiner  Uebersiedlung  nach  Manchen  hatte  er  ge- 
heirathet.  Im  FrOhjahr  186B  war  die  Berufung  nach  Erlangen 
erfolgt;  dort  aber  wurde  ihm  am  8.  Not.  1865  nach  nur  fBnf- 
jfUiriger  glücklicher  Ehe  seine  Gattin  entrissen,  und  er  hat  diesen 
ScWapf  nie  ganz  verwinden  können.  Die  1867  erfolgende  Be- 
lutiifin  nach  Tübingen  in  das  durch  U.  Pauli's  Masäregelunjf  frei 
gewordene  Ordinariat  brachte  ihn  wenigstens  in  andere  äussere 
Verhältnisse. 

In  Tübingen  betheiligte  sich  W.  lebhaft  am  politischen  Leben, 
dem  sein  Interesse  schon  in  den  Studentenjahren  zugewandt  war. 
Von  der  Bewegung  von  1848  hatte  er  tiefe  Eindrücke  erhalten, 
sehr  früh  dann  schon  sieh  denen  angeschlossen,  welche  die  Eini- 
gung Deutschlands  unter  Preussens  Ftthrung  erstrebten.  Der. 
Gang  der  politischen  Ereignisse  und  die  Uebersiedlung  nach, 
Tobingen  g^ben  diesem  Interesse  neue  Nahrung,  und  so  trat  er 
dort  als  einer  der  Wortführer  der  ^Deutschen  Partei"  gegeu, 


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334 


Jnliiu  Weizätoker  f* 


wUrttembergiächen  Particularismus  und  die  Volkspartei  in  die 
Schranken.  Die  Jahre  1870 — 71  fahrten  ihn  dann  als  Dobnetecher 
nationaler  Empfindungen  auf  die  festliche  Tnbtloe.  Ohrenzeugeo 
▼etachern,  dass  die  Reden,  welche  er  kurz  Tor  Auebrnck  im 
Kriegee  auf  dem  Tflbhiger  BeithauBe,  dann  zur  Feier  des  Friedens- 
schhiBseB  hielt,  zu  dem  Packendeten  und  GrOesten  gehörten,  dessen 
sie  sich  ennnem.  WOrttemhergische  Patrioten  wandten  sich 
damals  an  den  Grafen  Bismarck  mit  einer  Vorstellung  /u  liunsttii 
der  Wiedergewinnung  von  Elsass-Lotliriugeu ;  dieselbe  war  von  ^^  . 
entworfen  uiul  (Ins  Concept  dazu  ündet  sich  noch  in  seinem  Narhla.-^. 

Diesem  Höhenpunkte  seiner  öffentlich-politischen  Thätigkeit 
liegt  auch  deren  Abechiuss  nahe.  W.,  der  durch  seine  Reichs- 
tagsacten-Studien  besondere  innige  Fühlung  mit  Strassbargs 
deutecher  Vergangenheit  gewonnen  hatte,  der  sich  dann  wlhrend 
der  Belagerung,  um  das  Schicksal  der  dortigen  Handschriften  be- 
sorgt, an  den  General  Werder  wandte,  freilich  ohne  die  Stadt- 
bibliothek TOT  dem  Untergänge  retten  zu  können,  W.  war  es 
vergönnt  bei  Flrriclitung  der  neuen  Universität  mitwirken  rxi 
dürfen  und  dorthin  berufen  zu  werden.  Er  hat  dort  zu  den 
wenigen  Altdeuusclien  gehört,  die  zu  Einheimischen  ein  wir1?!ifh 
herzliches  Verhältni.ss  zu  gewinnen  wussten,  aber  politische  Wirk- 
samkeit hat  er  weder  dort  noch  später  wieder  aufgenommen. 

Sein  Standpunkt  verschob  sich  allmählig  wohl  etwas  mehr 
nach  rechts.  IMe  stets  bei  ihm  vorhandene  Sympathie  iHr  in- 
directes  Steuersystem  und  Monopole  führte  ihn  bei  der  Schei- 
dung des  Liberalismus  Yom  Kanzler  auf  des  Letzteren  Seite, 
während  er  der  neuen  Socialpolitik  allerdings  skeptischer  gegen- 
überstand. Weit  entfernt  war  er  davon,  ein  Pftrteipolitiker  nsch 
der  Schablone  zu  sein;  er  rechnete  sich  wohl  gelegentlich  /,u  deu 
, liberaleren  Elementen*  und  bezeichnete  .sich  ein  andermal  als 
„conservativ",  obschon  er  in  der  gerade  vorliegenden  rage  sich 
den  Freisinnigen  glaubte  anschliessen  zu  müssen. 

Ein  einiges  Reich,  eine  starke  und  leistungsfähige  Centnd- 
gewalt,  dabei  Selbständigkeit  und  Selbstthätigkeit  der  Einzelnen 
und  der  Ideineren  Organisationen  in  ihrem  Kreise,  soweit  mit 
jenen  obersten  Cfarundsitzen  weinbar,  das  waren  wohl  ungeftkr 
die  GrandsQge  der  politischen  Ansichten,  die  sich  ihm  im  LebsD 
und  aus  seinen  historischen  Studien,  aus  der  Geschichte  des  14. 
und  15.  Jahrhunderts,  ergeben  hatten. 


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Julius  WeiuAcker  f. 


335 


Die  Zeit  der  üebersiedlung  nach  Stra-ssburg  darf  auch  als 
ein  Wendepunkt  für  die  Entwicklung  W/e  als  akademiecheB 
Lekrers  gelten.  In  Briangen  hatte  er  forzugsweise  die  ihm  zu- 
nSehet  ganz  fern  liegende  alte  Geschickte  gelesen,  in  Tfibingen 
lunapanntoi  neine  Gollegien  ein  weites  Glebiet  und  waren  ftr  das 
Bildungsbedürfniss  von  Hörem  verschiedener  Facultäten  berechnet. 
Er  soll  damals  gerade  den  besondt  reii  Aufgaben  dieaer  Stellung 
vortrefflich  fiitsj  rorheii  haben,  als  anziehender  und  anregender, 
wenn  auch  niclit  eigentlich  glänzender,  akademischer  Redner.  Die 
eigentlichen  Fach  Studenten  waren  unter  den  Hörem  in  verschwin- 
dender Minderzahl. 

Das  wurde  anders  in  Strassburg;  die  UetraiigeQ  begannen 
eine  grössere  Bolle  zu  spielen,  imd  diese  Entwicklung  machte 
Fortschritte  mit  dem  steigenden  Rufe  des  Reidntagsacten-Bditors 
und  dann  besonders  in  Göttingen  an  der  Stfttte  des  Waitz'schen 
Seminarfi.  Auch  verstftrkte  die  dauernde  Beschäftigung  mit  der 
Detailiii  beit  der  Reichstagsacten  diese  Richtung.  In  den  Collegien 
beanspruchte  die  kritische  Erörterung  wichtiger  Einzelfragen  einen 
immer  breiteren  Raum,  dieselben  fi^hrten  vortretttich  ein  in  den 
Stand  der  wissenschaftlichen  Controverse  und  in  die  Methode 
historischer  Forschung,  boten  zwar  zugleich  auch  eine  durch- 
aus geschlossene  Darlegung  der  geschichtlichen  Entwicklung,  aber 
natflrlieh  unter  Verzicht  auf  eine  leichtflOssige,  rhetorisch  packende 
Darstellung.  Auch  die  Benifbng  nach  Berlin,  wo  es  hätte  lockend 
scheinen  kOnnen,  auf  ein  grösseres  Publicum  zu  wirken,  liess  diese 
Lehrweise  unrerindert. 

Noch  in  Göttingen  hus  W.  neben  mittelalterlicher  auch  neuere 
und  neueste  Geschichte,  daneben  auch  Hilfswissenschaften;  in 
Berlin  erst  beschninkte  ersieh  auf  4  Collegien:  Kaiserzeit,  Inter- 
regnum bis  Reformation,  Reformation  und  Verfassungsgeschichte 
der  germ.  u.  roman.  Völker.  Die  letztgenannte  Vorlesung  war 
erst  in  Göttingen  entstanden  und  dann,  wie  mir  scheint,  mit  be- 
sonderer Liebe  gepiegt  Sie  berOhrte  sich  wie  die  Uber  das 
spfttere  Mittelalter  am  meisten  mit  den  eigenen  Studien. 

Das  Schwergewicht  der  akademischen  Thfttigkeit  lag  seit 
der  Strassburger  Zeit  wohl  im  Seminar.  Nicht  unvergessen  darf 
zunächst  bleiben,  wie  die  Errichtung  des  Strassburger  Seminars 
mit  seiner  Bibliothek  wesentlich  sein  Werk  ist,  wie  er  dann  in 
Göttingen  für  eine  ähnliche  Einrichtung  kämpfte,  die  erst  nach 


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Julius  Weissäcker  f. 


.seinem  Fortgange  zu  Stande  kam,  wie  er  schliesslich  das  BerUner 
Seminar  begründete. 

W.'s  Uebungen  waren,  wenigsten in  der  Göttinger  Zeil 
ähnlich  wie  die  CoUegien,  nicht  auf  Anianger,  sondern  auf  ziem- 
lich weit  TOigeeehrittene  Schüler  berechnet  Br  suchte  in  der 
Begel  nicht  etw»  durch  Fragen  und  Discussion  die  TheihuhnM 
der  Studenten  an  der  Untersuchang  zu  gewinnen,  eondein  er 
führte  diese  im  Weaentiichen  selbst  oder  nahm  Arbeiten  einzelner 
Schüler  durch.  Es  wtu-de  also  selbständige  Aufmerksamkett 
verlangt,  die  Jeder  durch  eigenes  Kiugreifeu  in  die  Erörterung  frei 
bethätigen  mochte.  Die  ganz  Ungeübten  oder  Bequemen  werden 
nicht  vollen  Gewinn  davon  getragen  haben:  wer  aber  selhsttbätig 
bei  der  Sache  war,  konnte  kaum  bessere  Schulung  finden. 

Gewaltig  war  die  Mühe  und  Arbeit,  welche  ihm  die  Vor- 
bereitmig  der  Uebungen  und  die  Kritik  der  Schülerarbeiten  ver- 
ursachte. Es  ist  wehmflihig,  die  aufgehäuften  Blätter  su  durcb- 
mustem,  auf  denen  er  Notisen  ftir  die  Bearbeitung  tou  ThemateD 
sammelte.  Welch'  eine  Summe  TOn  Arbeit«  Wissen  und  Scharf- 
sinn liegt  in  diesen  Notizen  mit  ihren  nur  angedeuteten  Com- 
hinationen   begraben.     Und   niclit   etwa   l)eschränkt  sich  diese 
Sammlung  auf  das  Feld  der  eigenen  Studien:  sie  unitasst  viel- 
mehr mit  erstaunlieher  Vi»  i>t'itigkeil    t';ist  (]ns  ganze  Gebiet  der 
Geschichte.  Mit  waiirhatter  Aufopferung  wurde  dann  der  Schüler 
in  seiner  Arbeit  berathen  und  gefördert;  und  ein  inneres  und 
dauerndes  Verlialtniss  zwischen  Lehrer  und  Schüler  war  in  zahl- 
reichen Fällen  die  Frucht  solcher  Zeiten.    Niemals  klopfte  der 
Student  Tergebens  an  W/s  Thflre,  selbst  unbescheidenen  Forde- 
rungen wurde  es  ihm  schwer  mit  einem  Nein  zu  begegnen. 
Manchmal  konnte  man  die  Empfindung  haben,  dass  die  Grenze 
überschritten  wurde,  die  in  seinem  und  der  Wissenschaft  Interesse 
dieser  Aufopferung  hätten  gezogen  werden  sollen:  wenn  halbe 
Nachte  der  Correctur  von  Dissertationen  gewidmet  wurden  un(i 
wenn  einzeln  wohl  auch  unselbständige  Schüler  das  ihnen  Geboteue 
so  ausnutzten,  daas  der  Lehrer  schliesslich  das  Beste  gethan  hatte. 

Uebrigens  lassen  sich  Aenderungenin  seiner  Art  die  Uebungen 
zu  leiten  leicht  verfolgen.  In  Tübingen  suchte  er  mehr  die  £inzehien 
zum  Mitarbeiten  heranzuziehen;  auch  in  Strassbutg  und  CKSttiDgen 
pflegte  er  eine  grOseere  Zahl  ron  Themen  vorzulegen  und  m 
erOrtem,  daneben  auch  Schfllerarbeiten  in  den  Uebungen  darch- 


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Julius  Weizsäcker  f* 


337 


zusprechen;  in  Berlin  neigte  er  immer  mehr  riahin.  denselben  Stoff 
eine  grössere  Zahl  von  Abenden  hindurch  zu  behimdeln.  Es  hänf^t 
das  wohl  damit  zusammen,  dass  er  zeitweise,  besonders  in  der 
€töttinger  Zeit  als  Nachfolger  von  Waitz,  einen  gewissen  Ehrgeix 
in  dem  änsserlich  sichtbaren  Erfolg  seines  Seminars  snchte,  — 
SP  fem  auch  sein  ganzes  Wesen  davon  war,  Schule  im  engeren 
Sinne  zu  bilden  — ,  dass  er  aber  später  in  der  ttbermäBsigen 
Förderung  des  Dissertationswesens  nnd  der  damit  verbundenen 
vorzeitigen  Special isiruug  eine  wachsende  Gefahr  für  die  allge- 
meine Ausbildung  des  wissenschaftlichen  Nachwuchses  erkannte. 
Ein  Thema  selbständig  t i  i  l(  ii,  memte  er  wohl,  sei  für  den  bchüler 
die  haibe  Bearbeitung  werth. 

Vor  der  entsagungsvollen  Arbeit  an  den  Keichstagsacten 
und  der  akademischen  Thätigkeit  gelangte  W.  nicht  zu  dem^ 
was  gewiss  yon  Anfang  an  das  Ziel  seines  Strebens,  die  unbe- 
friedigte Sehnsucht  seiner  späteren  Jahre  war:  zu  historischer 
Darstellung.  Ja  selbst  für  monographische  Arbeiten  blieb  Jahre 
lang  kaum  Zeit;  von  1860  bis  75  ist  nichts  derart  von  ihm  er- 
schienen. Damals  folgte  die  aus  Editions* Vorarbeiten  erwachsene 
Abhandlung  ,Der  Strassburger  Fascikel  v.  1431.  ein  Beitr.  z.  G. 
d.  Reichstagsverhandlungen  i.  d.  Hussjtenzeit"  (Forsch,  z.  dt.  G. 
Bd,  15,  1875).  An  verwandte  Stoffe  knüpfte  auch  die  ak.  Fest- 
rede an:  ^Geschichtl.  Entwicklung,'  der  Idee  e.  allg.  Reichssteuer 
in  Deutschlands  Vergangenheit",  Berlin  1882  (abgedr.  in  d.  Dt.  R.). 

Zwischen  beiden  Publicationen  liegt  die  Entstehung  einer 
Schrift,  welche  in  engerem  Rahmen  die  VorzQge  der  W/schen 
Arbeitsweise  vielleicht  am  ansprechendsten  vereinigt:  ,Der  Rhei- 
nische Bund  von  1254'  (Tübingen  1879;  ein  Nachtrag  in  der 
Arch.  Z.  Jg.  4,  lft79).  Innerlich  steht  das  zeitlich  abgelegene 
Thema  durch  die  grossen  Fragen;  Städtcbuud  und  Landfrieden, 
mit  den  Keichstagsacten  unter  K  V/^enzel  in  naher  Beziehung.  Die 
Urundlage  der  Arbeit  wird,  ohne  dass  neues  Material  hinzukäme, 
durch  eine  glänzende  Editionsleistung  gewonnen.  Aus  einer  Beob- 
achtung von  überraschender  Einfachheit  werden  in  anziehendster 
und  scharfsinnigster  Weise  weitgreifende  Folgerungen  gezogen. 
Daneben  tritt  ein  für  W.  charakteristischer  Zug  deutlich  hervor: 
ein  gesunder  Realismus«  ein  Streben  nach  Anschaulichkeit,  das 
»ich  nicht  damit  begnügt,  die  Acten  dem  Wortsinn  nach  zu  ver- 
stehen, sondern  nach  den  Dingen  fragt,  die  hinter  den  Worten: 


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;i88  Julius  Weua&eker  t- 

stecken,  von  diesen  eine  Vorstellung  gewinnen  will  und  dabei  an 
Gegen wärtäges,  Bekanntes  anknüpft,  mit  einer  gewissen  Vorliebe 
für  das  gsns  AlltSgliche,  das  dem  Gelehrten  fern,  dem  Manne 
des  praktischen  Lebens  nahe  za  liegen  pflegt. 

Bald  nach  seiner  üebersiedlimg  nach  Berlin  (1881),  als  die 
Arbeit  an  den  Reiehstagsacten  ftbr  ihn  znrQclitrat,  nahm  W.  den 
frQher  schon  gehegten  Oedanken  anf ,  eine  (beschichte  K.  Sih 
precht's  zu  schreiben.  Doch  er  blieb  in  den  Anfängen  stecken. 
Die  Fragen,  welche  gleich  bei  der  Erhebung  Ruprechts  nnfVti- 
werien  waren,  verwickelten  ilm  in  weit  zurtlckgreifende ,  vor- 
wiegend verfassungögeschichtliche  Untersuchungen.  Es  entstau» 
den  80  die  Abhandlungen  ,Der  Pfalzgraf  als  Richter  über  den 
König"  (Ablidlgn.  d.  ööttinger  Ges.  d.  Wiss.  I88G1  und  -Die 
Urkunden  der  Approbation  K.  Ruprecht's"  (Abhdlgn.  d.  Berliner 
Ak.  1888).  Dazwischen  steht  noch  eine  kleine  isoürte  Arbeit  ,Zn 
den  Verträgen  KarFs  IV.  mit  den  Wittelsbachem  an  Eltville,  1  Uff^ 
(MIÖG  1887).  Zu  den  Ruprecht^Vorstudien  wird  noch  ans  dem 
Nachlass  kommen  «Rense  als  Wahlort*  (ToraQssichtlich  in  den 
Abhdlgii.  d.  Berl.  Ak.),  während  aus  einer  anderen  .Arbeit 
welche  die  pfälzischen  Tlironbestrebungen  unter  K.  Wenzel  be- 
iiandehi  sollte,  mir  Bruchstücke  tirutk fertig  sind,  die  in  die-rr 
Zeitschrift  zum  Abdruck  kommen  werden.  —  So  werthvoÜ  und 
vielfach  mustergültig  diese  Arbeiten  auch  sind,  so  wird  man 
doch  beklagen  dürfen,  dass  sie  den  geplanten  Ruprecht*,  dem 
sie  den  Weg  bahnen  sollten,  nicht  zur  Auaftthrung  kommen 
Hessen. 

Dass  Frische  und  Lebendigkeit,  Fihigkeit  zu  energisdiem 
Zueammenfassen  und  anziehender  Darstellung  auch  zu  allerietit 

nicht  geschwunden  waren,  wird  eroe  in  der  Berliner  Akademie 
vorgetragene  Abhandlung  über  das  Project  eines  Nationalconcik 
vun  1524  zeigen,  die  in  Sybel's  HZ  noch  erscheinen  soll.  Aber 
sichtlich  wurde  es  ihm  doch  schwer,  die  Specialuntersuchung 
zu  Chmsten  des  geplanten  Hauptwerke»  zurückzudrängen.  Seine 
ausgesprochene  Veranlagung  für  historische  Darstellung  wurde 
wihrend  der  schaffenskrikftigsten  Jahre  durch  die  Reichstagsactsn 
brach  gelegt  und  vennochte  nachher  sich  nicht  mehr  zur  Be- 
thatigvng  in  einem  Werke  grossen  Siyles  durchzuringen.  Er 
wurde,  darf  man  wohl  sagen,  in  dieser  Bemehnng  em  Opfer  der 
sdion  an  sich  so  entsagungsvollen  Editiousthätigkeit. 


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Julius  VV<iiz8äcker  f. 


Dazu  kam  in  Berlin  die  eines  Mannes  Arbeitskraft  schon 
fast  erdrückende  Last  der  Geschäfte.  Die  iiieistea  di  i  -cliteii  er- 
gab«ii  fiich  aus  der  UniversitätaatelluDg  und  den  damit  verbundenen 
Examenspflichten.  Ausserdem  war  er  i.  J.  1884  in  die  Central- 
direotion  der  Monumenta  berufen  und  Anfang  87  Mitglied  der 
Berliner  Akademie  geworden.  —  Der  GSttinger  Ges.  d.  Wies, 
gebfirte  er  seit  ]879  an,  der  MUnohener  AW.  sobon  seit  1869  als 
corresp.  Mitglied,  b&i  1888  auch  die  Wabl  zom  oidentiichen  Mit- 
glied folgte.  —  Aus  den  sieh  hftnfeiiden  Ebren  (auch  zum  Jurist. 
Ehrendoctor  von  Güttingen  war  er  1881  bei  der  Eichliorn-Feier  er- 
nannt) erwuchsen  direct  und  indirect  neue  Geschälte:  Commission.s- 
sitzuii<;L'n ,  Entscheidungen  bei  Preisausschrt  iljun^rn  .  (iiitui  Uten 
aller  Art.  Dem  hielt  das  körperliche  Befinden  uuiner  weniger  btaud. 

Kurz  Tor  seinem  Fortgange  aus  Göttingen  hatte  er  sich  einer 
Oiieiation  unterzieben  mfissen.  In  Berlin  erholte  er  sieb  zunächst 
xwar  wieder,  aber  wftbrend  der  letaien  5  Jabre  batte  er  viel  zu 
leiden,  eebr  viel  mebr,  als  vieUeicbt  irgend  Jemand  ausser  den 
allemicbst  Stebenden  geahnt  bat  Wobl  mntbete  er  dem  kranken 
Körper  in  nie  rastender  Arbeit  nocb  immer  fast  un^^blicbe 
Leistungen  zu;  aber  nicht  hindern  konnte  er  die  Einflösse  auf 
seine  Stimmung.  Da.s  Gefühl  tiefer  Ermattung,  die  Eniptindung 
des  Missverliältniäöes  zwicciien  geistigem  Wollen  und  körper- 
lichem Können  deprimirten  ihn  oft  aufs  tiefste.  Verbunden  da- 
mit war  eine  gesteigerte  Erregbarkeit,  die  ibm  wobl  auch  harm- 
lose Dinge  scbwarz  malte  und  ihn  sich  ganz  unnütz  mit  mancbem 
qoilen  lieee,  was  ein  Anderer  leicbt  bei  Seite  geschoben  bitte. 

So  nahte  ihm  denn  der  Tod  ab  ein  Erlöser«  In  Kissingen, 
das  ihm  im  Vmjabre  TorQbergehende  Besserung  gebracht,  ent* 
wickelte  sich  ein  chronisches  Nierenleiden  zu  einer  acuten  Krank* 
heit,  und  sehr  rasch  ging  es  dann  am  8.  Sept.  zu  Ende.  Am 
6.  wurde  er  in  Erlunjj^LMi  an  der  Seite  seiner  Gattin  beigesetzt. 

Jene  eben  erwiifinte  Erregbarkeit,  die  nicht  immer  be- 
rechenbare schwerblütige  Auffassung  von  Vorgängen,  die  sein 
Empändeu  berührten,  war  in  geringerem  Grade  unleugbar  auch 
eine  Eigenschaft  seiner  gesunden  Tage.  Aber  sie  war  nur  die 
Kehrseite  des  vielleicht  tiefsten  und  bedeutsamsten  Zuges  seines 
Charakter».  An  manchen  Missständen,  welche  Andere  ohne  weitere 
Ueberlegung  ruhig  ertrugen,  nahm  er  leidenschaftlich  Anstoss, 
und  er  gab  dem  dann  auch  entschiedensten  Ausdruck,  ganz  un- 


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840 


Julius  Weisiftoker  t* 


bekümmert  darum,  wohin  sein  eignes  Interesse  sich  neigte.  Mag 
er  dabei  auch  hie  und  da  im  £ifer  zu  weit  gegangen  sein,  das  thut 
der  grossen  Hauptsache  keinen  Eintrag,  dass  nach  Erkenntni» 
eines  Missaiandes  dem  Handeln  niemals  das  eigene  Interesse  hin- 
dernd in  den  Weg  trat.  Er  war  in  vielen  Beziehungen  gewdhnt, 
dasselbe  surttckzustellen.  Für  sich  bedQrfnissloe,  haoshSlterisdi- 
sparsam  für  die  ihm  anvertrauten  Interessen,  war  er  zugleich  von 
seltener  ()pt"eiwilli<jkeit  und  Generosität.  Und  noch  nach  einer 
anderen  Seite  hin  derselbe  Grundzuti^:  so  lebhaft  er  persönliche 
Kränkungen,  wirkliche  und  venneintliciie ,  enipiijHKii  konnte,  ' 
wird  nicht  vorgekommen  sein,  dass  er  ihnen  KinÜu^8  au!  sein  | 
UrÜieil  über  Jemandes  Leistungen  oder  auf  sein  Handeln  ge* 
stattete.  Wohl  konnte  ihm  leicht  ein  aufbrausendes  heftiges  I 
Wort  entschlüpfen;  aber  kam  er  in  die  Lage,  auf  das  Schicksal 
des  Anderen  bestimmenden  Einfluss  zu  haben,  so  handelte  er  mit 
einer  Unbefangenheit  *  die  selbstverständlich  sein  sollte,  es  aber 
in  dieser  Welt  so  wenig  ist,  dass  Mancher  sie  als  beschämende 
Grossherzicrkeit  empfunden  haljeu  wird.  I 

Du  M  in  Grundziiqfe  reiner  Sachlichkeit  und  Unbefangen- 
heit ent.sprach  auch  .sein  Wirken  als  Historiker.  Von  jeder 
Beeinflussung  durch  Tendenzen  oder  Rücksichten  war  seine 
Forschung  frei;  die  rein  historische  Kritik  entschied,  und  nur  das 
Streben  nach  Erkenntniss  beeinilusste  die  Richtung  seiner  Studieo. 
Als  er  das  eine  Mal  in  der  oben  erwähnten  Festrede  den  ge- 
fährlichen Weg  beschritt,  die  Ergebnisse  dieser  Studien  in  mt- 
mittelbare  Beziehung  zu  politischen  Tagesftagen  zu  setzen,  da  gab 
er  nur  seinen  eigensten^  lange  gehegten  Lieblingsideen  Auednick. 

Weizsäcker,  dem  Herausgeber  der  Heichstagsacten ,  dem 
NcliariHitinigen .  unermüdlichen  Forscher  ist  ein  dauernde»  An- 
denken sicher.  Möge  darüber  auch  nicht  verge.säen  werden,  wie 
dieselbe  Selbstverleugnung  und  (iewissenhaftigkeit,  welche  seine  | 
Arbeiten  in  technischer  Beziehung  auszeichnen,  auch  seine 
historische  Auffassung  beherrschen  und  sich  in  seinem  Wirken 
ttberhaupt  bethätigten,  wie  dies  Alles  Eins  war  in  ihm  und  wie 
es  Eins  sein  muss,  soll  nicht  trotz  glänzender  Erfolge  doch  ds> 
Wesen  der  Wissenschaft  Schaden  nehmen. 


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Der  Rechtsstreit  der  Klöster  Waulsort  und  Hasti^r  e 


Ein  Beilrag  zur  Geschichte  miltelallerlicher  FälschungeB. 

Von 

Ernst  Saekor. 

L 

Die  Anfänge  beider  Stüter. 

Ln  Aofiuige  d«r  vieniger  Jahre  dee  10.  JahrhimdertB,  ab 
die  Restauration  und  Reform  in  Frankreidi  dch  von  Jahr  su  Jahr 
aof  mehr  geisttiche  Stifter  mid  Kirchen  ausdehnte,  erhob  sieh 
auch  im  Walde  von  Thi^rache  im  Sprengel  von  Laon  ein  neuer 

Wallfahrtsort.  Hier  hatte  Hersiudis,  die  Gemahlin  Kilberfs,  eines 
in  dieöen  Gegenden  begüterten  und  anj^fesehenen  Manues.  eine 
alte,  damals  in  Trümmern  liegende,  iins(  lieinbare  Kirciie  des 
JhIrzengeLs  Michael  in  V  erbindung  mit  dem  Kleriker  Herbert,  der 
sie  in  Beneficialbesitz  hatte,  wieder  restaoriren  lassen.  Unter 
den  zahlreichen  Pilgern,  die  sie  besuchten,  erschien  einst  eine 
Anzahl  Iren  und  Schotten,  die  nach  Frankreich  gekommen 
waren,  um  eine  Statte  zur  gemeinsamen  Niederlassung  zu  suchen. 
Der  Ruf  des  kleinen  Heiligthums  hatte  sie  in  diese  Gegenden 
gelockt,  und  da  ihnen  die  Lage  desselben  fOr  eine  Klostergrün- 
dung geeignet  dünkte,  beschlossen  sie,  den  Aufforderungen  Eil- 
bert und  der  Hersindis  Folge  zu  leisten  und  dort  ^u  bleibeu. 
Die  fromme  Dame  selbst  ging  den  Diöcesanbischof  mit  der  Bitte 
an,  den  Fremden  das  Gotteshau.s  zu  überia.ssf  n .  was  dieser  aia 
5.  Februar  945  gegen  Festsetzung  eines  jährlichen  Zinses  von 
12  Denaren  gewiUurte       So  erfolgte  in  dieser  Zeit  die  erste 

*)  Vtirgl.  tiiti  Urk.  Kuduifs  \qu  Imou  b«i  Mabillou,  Acta  >Sä.  itaec. 
V,  p.  879. 


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Aiuiedltiiig  von  Schotten  in  der  Diöcese  Laon.  Damals  war  an* 

scheinend  von  der  Annahme  der  Benedictinerregel  noch  nicht 
die  Rede.  Jedoch  bald  erwachte  das  Voi  ktngen,  >i(  Ii  den  strengen 
Gesetzen  des  Möuchlebeus  zu  unterwerfen,  in  Folge  dessen  Kji- 
droe  und  Malcalan,  zwei  von  den  Fremden,  sicli  in  hlülieiult  iitür- 
dictinerklöster,  wie  Fleury  und  Gorze,  begaben,  um  von  den 
hochberühmten  Aebten  derselben  sich  in  die  Pflichten  des  Kloster- 
lebens einweihen  zu  lassen.  Nach  ihrer  Rückkehr  erfolgte  dann 
die  endgrQltige  Einrichtung  des  Klosters  St.  Michel  en  Thi^rache, 
dessen  Abt  Malcalan  wurde Um  dieselbe  Zeit  ging  Yon  eben 
diesen  Schotten  unter  der  Protection  Hersindens  und  ihres  Gatten 
eine  andere  Gründung  aus,  die  yon  Waulsort  in  der  Lütticher 
Diöcese  - ).  Es  stand  hier  eine  Alurienkirche,  in  welcher  t^eit  dem 
Anfange  des  Jahrhunderts  der  lü.  Elo(juius  ruhte,  ein  Ire,  der 
mit  einem  Dutzemi  (irlaln  it  n  —  die  A})ostelzahl  kehrt  stereotyp 
wieder  —  im  7.  Jahrhundert  auf  den  Continent  gekommen  sein, 
mehrere  Klöster  gegründet^)  und  schliesslich  zu  Grigny  an  der 
Oise  *)  ein  Eremitendasein  geführt  haben  soll.  Graf  Hadericus, 
dar  erste  Gemahl  der  Hersindis,  und  diese  selbst  hatten  nadi 
den  barbarischen  Verheerungen  des  9.  Jahrhunderts  den  Bischof 
Rodhard  Ton  Laon  veranksst,  den  Heiligen  aus  seiner  zerstörten 


')  Vita  S.  Oadiue  r.  19  -21.  Die  vita  Cadro«  i>t  um  das  lahr  lOtX' 
verfaftHt .  steht  also  den  Kreignissen  vf^rhiiltnissiniissiL'  nahe  uiiu  iiKu  hl. 
einige  IrrtUüiuer  abgerechnet,  einen  glaubwürdigen  i-andruck.  Wenn  ee 
riehtig  ist,  daas  Kadroe  io  Fleury  unter  Archombald  Mönch  wurde, 
mflnte  da»  aoeh  945  geschehen  aeiii,  da  dieser  Abt  wohl  späteiteitt  in  diesem 
Jahre  das  Zeitliche  segnete.  Es  geht  das  damns  hervor,  dass  aaeb  den 
JCr.  8.  Bened.  III  c.  11  ed.  CertaiD»  S.  155  die  Thmslation  des  hL  Paolos 
von  Orl^B,  die  der  Bischof  Mabbo  St  Pol  de  Uod,  (aageblioh  —  945| 
TonMhm,  bereits  unter  Ardiembald>  Nachfolger  Wulfald  erfolgte. 

*)  Vita  S.  Cadroe  c  21. 

')  Vita  et  transl.  5*.  Eloquii  in  den  Analectos  p.  servir  ä  Thist.  de 
Belg.  V,  344  ff.  —  Diese  (.Quelle  stanmit  noch  ans  dem  10.  resp.  Anfang 
des  11.  .Tahrhimderts.  Es  beweisen  da«  die  Worte:  quod  hactenus  a  nobis 
numeroso  popalonim  cetn,  ad  hec  »oleninia  t  onfluente,  anniversario  tertio 
nonaruiQ  d^embrium  die  celebratur  cum  honore.  Von  Anfang  Ueä  11.  Jabr- 
liunderts  an  wurde  nftmlicb,  wie  wir  weiter  sehen  weiden,  die  T^aadation 
des  Heiligen  am  8.  October  gefeiert.  Die  Bemerkung:  Baiionem  vere,  nt 
credimus,  hodieme  festavitatis  reddimos  leigt,  dass  die  Vita  xum  Vorleeen 
an  jenem  Festtage  in  Waalsort  bestimmt  war. 

*)  Naoh  Wait2*s  Vermutbung  8S.  XIV,  |i.  515  Note  2. 


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Der  Keclitsstreit  der  Klöster  Waulsori  und  Hastiire. 


343 


Orabstütto  nach  der  Basilica  von  Waulsort  zu  bringen,  was  unter 
wunderbaren  Heilungen  am  3.  December,  dem  Todestage  des 
Eloquius,  geschehen  war.  Nachdem  zur  selben  Zeit  auch  die 
Weihe  der  Basilica  stattgefunden  hatte,  wurde  der  dreifache 
Festtag  seitdem  Jahr  für  Jahr  unter  grossem  Zulauf  des  Volkes 
gefeiert. 

Gleich  bei  der  Untersuchung  über  die  Anfinge  und  den 

ersten  Abt  des  neuen  Klosters  gerathen  wir  jedoch  in  grosse 
Schwierigkeiten,  stehen  sich  doch  die  Nachrichten  hier  schroff 
gegenüber.  Mag  es  auch  woTii«,'  lusma»  heii,  dass  die  vita  Foran- 
nani  mv\  die  }iistoria  Walciodorensis,  zwei  Quellen  des  12.  Jahr- 
hunderts, deren  Unwerth  des  Weiteren  nachgewiesen  wird,  als 
ersten  Abt  Forannan,  einen  der  Schottenmönche,  nennen,  zumal 
die  Historia  erst  wieder  auf  die  vita  zurückgeht,  so  bleibt  doch 
der  Zweifel,  ob  wir  der  Tita  S.  Gadroe  oder  einer  in  der  Form 
zwar  nicht  unverdächtigen,  inhaltlich  jedoch  den  Stempel  der 
Zuverlftssigkeit  tragenden  Urkunde  des  Grafen  Robert  von  Namur 
Tom  2.  Juni  946  für  Waulsort ')  mehr  Glauben  schenken  wollen. 

')  Marteue,  Coli.  ampl.  l,  p.  287  mit  der  Datuui/-t'üe :  Actum 
Nanmco  publice  sub  die  Till  Nou.  Junii  anno  ab  inc.  dnm.  nostri  Jesn 
Chrikti  DCCCCXLVI  et  regni  sereoiwimi  legis  Ottonis  XI  ind.  DIL  An- 
gexweifelt  reap.  für  falsch  erUftrt  wurde  die  Urkunde  dnreh  Bresstaii  im 
«Nenen  ArchW*  VIII,  8.  597,  Fonchnngen  s.  dt  Geach.  Bd.  26,  8.  31,  nnd 
Handbuch  d.  ürkundenlehre  I,  S.  531  Not«  16.  Wag  sie  verdächtig  machte 
ist  einmal  die  Schreiberzeile:  Ego  Kodradns  caucellarlos  ecripsi,  insofern 
der  öffentliche  Gerichtssehreiber ,  den  man  wegen  des  , publice*  in  der 
Datum-  und  Actiimtonnel  in  ihm  wohl  se'ifn  müsste,  um  diese  Z»nt  in 
jenen  Gej^eiulen  nicht  mehr  mit  Bestimmtheit  nachweisbar  ist,  .indtT«  r>i'its 
an  einen  Kani^ler  des  Grafen  noch  nicht  gedacht  werden  kann.  Abgcsdu  n 
jedoch  düvoa,  dass  der  ötientliche  Notar  in  andern  französischen  Gegenden 
sich  noch  in  »piitertT  Zeit  findet  (Bresslau  in  den  Forschungen  a.  a.  0. 
S.  64),  so  läge  der  Gedanke  dodi  nahe,  in  ihm  einen  klösterlichen  Be- 
amten VI  sehen  (vergl.  anch  Bresslaa,  Handhnch  der  Ürkundenlehre  T, 
S.  444),  wie  in  den  Urkunden  des  Grafen  yon  Vinnandois,  in  denen  auch' 
die  Reihenfolge  der  Eschatokollformein,  Datnmseile,  Zeugenreihe,  Schreiher- 
seile genan  dieselbe  ist,  wie  in  unserem  Diplom.  (Vergl.  CoUiette.  M^moires 
poor  serv.  a  Thist.  de  Virmandois  I,  S.  5G0 ;  .565 ;  .507 ;  56H).  Hier  kommt 
dazu,  dasa  der  Name  Kodnidus,  wenn  nicht  übeihaupt  nur  eine  latinisirte 
Form  von  Kadroe .  mit  dem  irisehen  Ei^rnnamen  wohl  stammverwandt 
sein  dürfte.  Der  zweite  Verdaeht-^grund  erstreckt  -«ich  auf  die  Formel: 
mami  proprin  cum  imj>ressi()ne  tiigni  praef?»'ntem  cartaiu  roboravi,  da  ,in)- 
pressio"  doch  nnr  mit  »»igillum",  schwerlich  aber  mit  psignum"  verbunden 
J)eutsdie  Zettsslir.  1  OsieUchtsw.  1889.  n.  2.  28 


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844  ^  Saeknr. 

Während  nämlich  nach  jener  Malcalan  der  erste  Leiter  von  Wanls- 
ort  war,  um  nach  kurzer  Zeit  von  Kadroe  abgelöst  zu  werden 
wird  in  der  Urkunde  als  Abt  Forondanus  genannt,  der  somit 
auch  der  erste  Abt  gewesen  sein  mfisste.  Liesse  sich  auch  snr 
Noth  der  Umstand,  dass  die  vita  Cadroe  denselben  nicht  keimi^ 
durch  ein  sehr  kurzes  Regiment  und  die  Verwechselung  mit 
Malriiliiii  erklären,  sowie  durch  die  Thatsache,  dass  der  Autor 
immerhin  ein  halbes  Jalu hundert  später  schrieb,  so  wäre  es 
doch  gewajrt ,  auf  eine  weni<j;;stens  in  der  Uf'))erlieferun«jr  an- 
fechtbare Pnvaturkunde  und  spätere,  sonst  uiigiaubhafte  Quellen 
gestützt,  die  Abtreihe  von  Waulsort  mit  Forannan  beginnoi 
zu  lassen. 

Wir  fangen  also  mit  Kadroe  an,  der  nach  seiner  EOckkefar 
von  Fleurj  nach  dem  Bericht  seines  Biographen  erst  Propet» 
dann  Abt  des  Klosters  wurde  Es  ist  fiuglich,  ob  er  bereits 
diese  Würde  bekleidete,  als  König  Otto  1.  am  9.  September  946 

die  neue  Stiftung  bestätigte,  ihre  Besitzungen  verbriefte  und  be- 
stimmte, dass  sie  immerdar  der  Pflege  von  Pil^'ern  und  Armen 
gewidmet  sein  und  so  lange  einer  von  den  Schotteu  am  Leben, 
dieser  die  Leitung  über  die  anderen  behalten  solle').  Jeden- 


werden  kann,  aiidereneits  ist  fiesiegelung  durch  Laien  eur  Zeit  nodi  so 
selten  p  dasa  eine  Verderbnias  von  ,ugni*  ans  pdgilli"  kanm  ansnnelimcai 
ist  Liesse  sich  aber  einmal  überhaupt  auf  die  schlechte  Ueberlieferong 

der  Urkunde  hinweisen,  so  könnte  man  die  ungewöhnliche  Corroborations- 
formel  vielleicht  als  eine  Nachahmung  des  Brauches  der  Reichskanzlei  er* 

klSren,  nur  dass  der  Schreilicr  statt  des  ^sitrilli"  entsprechend  ^signi"  dafür 
einsetzte.     I'ositive  (irunde  für  die  inlialtliche  Kchtlieit  des  Dokuments 
werden  spater  beigebracht  werden.   Siehe  S.  374  Note  2. 
')  Vitii  S.  Cadr.  c.  21. 

^}  Vita  Cadr.  c.  21:  Multi  non  liuxeiant  dies,  cum  videret  Machaianus 
tttviusqne  loei  cunun  vires  suas  ezoedere  —  domaum  orabat  Kaddtoe,  at 
nomen  patris  in  loeo  Waleiodoro  non  recnswret  suaoipwe. 

s)  Stumpf  188.  Dipl.  Ottonis  Nr.  81.  Die  Intervenienten  sind  Fkiedriek 
von  Mainz  und  Ogo  von  Lfittich.  Eilbert  wird  nur  als  «nobilis  vir*  be* 
leidinet  W.»  ubi  jam  dictus  vir  et  uzor  sua  Hetesuindis  in  rdigione  fer- 
ventisdina  susceperant  quosdam  Dei  servos  peregrinationis  gratia  a  Scotia 
vmientes  et  snb  regula  sancti  Benedict!  viverc  copientes,  soll  immer  in 
usus  peregrinoruui  et  pauperum  stabiliatur  etc.  —  et  seniper  in  ditione 
Scottorum  permaneat  et  (jnamdiu  aliquis  illorum  vixeiit.  nullus  alin?  fiat 
»bbas  nisi  unus  ex  ipsis.  Der  Abt  ist  hier  nicht  genannt.  Wahrscheinlich 
ist  es  aber  bereits  Kadroe  gewesen.  In  dessen  Vita  c.  21  heisst  ee  nämlich; 


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Der  Rechtsstreit  der  Klöster  Waulöort  und  Hasti^re. 


345 


falls  muss  Kadroe  bald  nachher  die  Leituupc  in  Waulsort  über- 
nommen haben,  denn  spätestens  im  Jahre  folgte  er  einem 
Rufe  des  Bitichofs  Adalbero  von  Metz,  der  sieb  um  die  Reform 
iu  seinem  Sprengel  sehr  verdient  machte,  in  dessen  Residenz,  wo 
er  das  Kloster  St.  Clemens  erhielt,  nicht  ohne  in  Waulsort, 
über  das  er  die  Oberaaisicht  weiter  führte,  auf  Verlangen  der 
Mönche  einen  Abt  gesetzt  zu  haben,  der  sich  jedoch  durchaus 
nicht  bewährte^). 

Eilbert,«  der  ausser  Waulsort  und  St.  Michel  auch  noch 
Hombli^res  wiederhergestellt  hatte,  hatte  bereits  das  Zeitliche  ge- 
segnet, als  Otto  I.,  in  dessen  Königsschutz  und  Besitz  die  erstgenannte 
Abtei  übergeben  worden  war,  dieselbe  ain  10.  Dezember  5>6l>  zu 
Pavia  seinem  getreuen  Vetter,  dem  Bischöfe  Theoderich  II.  von 
Metz,  überwies*),  vermuthiicli  als  Anerkennung  und  Belohnung 
für  die  Verdienste,  die  er  sich  auf  dem  ganzen  italienischen  Zuge 
als  Ratgeber  und  Vermittler  um  seinen  kaiserlichen  Verwandten 
erworben  hatte Theoderich  nun,  der  sich  für  diese  Gunst  er- 
kenntlich zeigen  wollte,  verband  daftir  in  der  nächsten  Zeit  den 
Ort  Hasti^re,  wo  ein  der  hl.  Jungfrau  geweihtes  Klösterchen 
stand,  nebst  allem  Zubehör  mit  Waulsort,  dem  der  neue  Besitz- 
zuwachs nicht  ungelegen  war^). 

Bischof  Adalbero  I.  von  Metz  hatte  Hasti»  re  von  seinem 
Vater,  dein  Grafen  Wigerich,  geerbt,  der  auch  in  der  Abtei  ge- 
storben und  begraben  war  %    Sie  gehörte  zu  jenem  reichen 

Rege  tuac,  post  Auf^usto  Ottone  cogente  vix  acquievit.  ni  susciiM  i  tt  numen 
abbatis.  Da  von  nochmaligen  Beziehungen  Otto's  zu.  Waulsort  in  diesen 
Jahren  nichts  hekamit  ist,  m  iat  es  nicht  ub wahrscheinlich,  dass  Otto's  Eiu- 
«irkung  auf  Kadroa  eben  946,  als  er  die  Stiftiug  bestätigte,  erfolgte. 

>)  Vita  S.  Gadr.  e.  24;  25.  Vergl.  HabiUoD,  A.  88.  Y,  488.  Carmen 
de  B.  eool.  Hett  ed.  Dfimmler  im  N.  Archiv  V,  494  iF. 

^  Stumpf  Nr.  477.  Dipl.  Ott.  Nr.  881.  Sehr  wioh<ag  ist:  quem  (ec 
Walciod.)  idr  quondam  Uliutris  Eilbertus  cum  ooiguge  sua  Hcrainde  ex  pto- 
piio  predio  pro  statu  monasterii  fundavit  ac  mona«tico  ordini  in  perpetunm 
deputatum  noatre  imperiali  dominationi  subjecit.  Eb  geht  daraus  her\'or, 
da<!<«  Eilbert  969  bereit«  todt  war,  eine  Tbateache,  die  für  die  «p&tere 
Kritik  sich  als  sehr  wichtig  erweisen  wird. 

')  Vergl.  auch  Dum  ml  er,  Otto  der  Grosse  S.  465. 
öigeb.  vita  Deod.  c.  6.  SS.  IV,  467. 

»)  Urk.  Adalberos  I.  v.  Metz  v.  6.  Üct.  Ii45  bei  Calmet,  Hist.  de  Lor- 
taine  I,  859:  —  abbatiam  sanctae  Bei  genitricis^  perpetuaeque  virginis 
Mariae  in  looo  Hanteria  in  oomitatu  Lotmenii  niper  flnvium  Moiae,  dono 


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34Ü 


£.  Saokur. 


Besitz  Uli  liulerii  und  Lündercieii,  den  dio  Familie  dti  Frei- 
gebigkeit der  wostfränkihcheu  Könige  verdankte  ^).  ALs  Adal- 
bero nun  den  Bischolsstuhl  hestiof^,  überwies  er  das  wStitt  der  Metzer 
Kircke  imter  Bestätigung  des  Königs.  Gelegentlich  der  iietonu 
der  Nonnenabtei  St.  Glodesindis  ging  dann  auf  Adalbero's  Venar 
lassung  Haeti^re  mit  seinem  Besitz,  so  wie  Graf  Wi^^erich  et 
hinterlassen  liatte,  in  die  Hände  der  Nonnen  Ober,  die  es  be- 
hielten, bis  Bischof  Theoderich  das  Kloster  an  Waulsorfc  brachte. 
So  hatte  die  Abtei  vier  Mal  den  Besitzer  gewechselt,  ohne  dass 
je  von  einer  Restauration  des  Klosterlebens  daselbst  die  Bede 
gewesen  wäre.  Auch  jetzt,  als  es  an  die  Mönche  von  Wuulsort 
kam,  wurden,  wie  wir  hören,  /unächst  nicht  Klosterbrüder, 
sondern  vier  Kleriker  in  Hastiere  installirt  Erst  in»  Anfanije 
des  1 1.  Jahrhunderts  unter  Abt  Theoderich  wurden  diei^e  durch 
Mönche  ersetst,  die  jedoch  jährlich  wechseln  sollten^).  Indess 

lar^'itionis  ponim  itcrpetuis  temporibuu  posaiiienclum  promerui,  —  praeliiUun 
abbatiiiiu  jain  dicto  « oiu  »  "^^i  loco,  quemadmodum  mihi  g^nitor  mens  nobiJif 
comes  Vigiricub  iecit ,  <iia  lu  eoUem  mon&sterio  ergastulo  t^olutus  mortis, 
et  traditas  sepulturae  etc. 

<)  Nach  einer  swischen  911  n.  915  amgesteUten  Urir.  Karrt  des  Bin* 
fiUtigen  bei  Hiraeiu,  Op.  dipl.  II»  805  gab  der  König  «abbatiani  nomine 
diotam  Hasteriam,  quam  oomes  Windricut  per  praeceptom  habebat  regele' 
nnd  das  der  Kirche  Lattich  gdbOrig«  Medieln  dem  Widrich  oder  Wigench, 
seiner  Gemahlin  Kunig^unde  und  seinem  Sohne  Adalbnn  \,U  zum  Tode  des 
Letzteren,  worauf  beide  Stifter  der  Lütticher  Kirche  zufallen  sollten. 
Verg!.  Dttniraler,  Otto  der  Grosse  S.  95  Note  3. 

^)  Hißt.  Wale.  c.  21.  Dio-e  QuHle  ist.  wie  Wait?.  annimmt,  und  wir 
unten  des  F'ingehenden  beweist  n  wi  rdcii,  tum  Ii  der  Mitte  des  \  2.  Jahrhundert« 
verfasst  und  ein  Prodnct  der  erregten  t?uuiniung  gegen  dio  aufständischen 
Haaterienser,  unter  der  namentlich  die  Darstellung  der  Anfün^»'  des  Kiostö* 
und  der  Verbindung  mit  Hastiere  zu  leiden  hatte.  Besser  und  glaubwQrdiger 
-wird  die  Enfthlung  mit  dem  11.  Jahrhandert  Mit  dem  12.  aetst  ein  anderer 
Aotor  ein,  swar  ebeofaUa  parteüach,  aber  klarer  und  beaaer  onterridite^ 
ala  aein  Vorgänger.  Voraicht  ist  jedoch  immer  geboten,  wo  von  dem 
bUüiiaa  an  Haati^  die  Bede  iai  Wir  dOiftn  indeaa  bei  dem  Mangel  aa 
beaawen  Quellen  nicht  fürchten,  allzu  unkritisch  zu  verfahren,  wenn  wir 
nna  besQglich  der  allgemeinen  Verhältnisse  mitunter  dieser  Quelle  be- 
dienen: ist  doch  kein  Zweifel  vorhanden,  dass  Hastiere  wirklich  Waulsort 
unterthan  war.  Dass  es  Pröpste  leiteten,  bestätigen  die  spateren  That^achea, 
das»  die  Hasterienser  in  Waulsort  ihre  Gelübde  ablepteii,  ist  bei  dem  V>r- 
hältnifts  ^  .liirscheinlich,  und  dass  sie  in  Waulsort  begraben  wurden,  bestätigt 
Wib.  ep.  200. 

»)  Hist.  Wale.  c.  40. 


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Der  RcchtsBtreil  der  Klöster  WaoUort  und  Hastiöre.  ;^47 

mnss  die  Mdnchskolonie  doeli  bald  kier  fixirt  worden  sein,  denn 

die  Schule  von  Waulsort  wurde  nach  Hastiere  verlegt  und  nlle 
Knaben  bis  znm  fünfzehnten  Jahre  daselbst  erzogen  M.  Be- 
sondere Pröpste  leiteten  zwar  das  Stift  aber  das  alte  \  erhäU- 
niss  blieb  doch  dadurch  noch  genügend  gekennzeichnet,  dass  die 
Mönche  in  Waulsort  Profess  ablegten  und  ebendort  zur  ewigen 
Ruhe  bestattet  wurden^).  Auch  musste  der  Vogt  von  Hasti^re 
mit  seinen  Leuten  dreimal  jiüirlich  in  Waulsort  znr  Berathung 
and  Verantwortung  erscheinen  *).  Hastifere  halte  jedoch  geson- 
derten Besitz  und  Erwerbberechtigung  flQr  sich'). 

Das  VerhSitniss  zwischen  beiden  Stiftern  begann  erst  zweifel- 
huit  zu  werden,  als  im  Jahr  1038  Hudolph,  der  Propst  von  Hastifere, 
von  den  Mönchen  von  Waulsort  zum  Abt  gewählt  wurde,  was  der 
Chronist  dieses  Stiftes  damit  entschuldigt,  dass  die  Kirche  von 
Waulsort  in  ihrer  Wittweuschaft  sonst  ins  Wanken  gerathen 
wäre  Er  datirt  seit  dieser  Zeit  den  Niedergang  von  Waulsort 
und  meint,  dass  bis  zu  dem  Zeitpunkt,  in  dem  er  schrieb,  der 
Schaden  noch  nicht  wieder  gut  gemacht,  noch  eine  ausreichende 
Reformation  eingetreten  sei^.  Wer  die  Tendenz  der  Chronik 
von  Waulsort  kennt,  kann  keinen  Augenblick  darUber  im  Zweifel 
sein,  dass  hier  anf  die  Anflöeung  der  Gerechtsame  von  Wauls- 
ort über  Hastiere  angespielt  wird.  Das  Schlimmste  kommt  nun 
noch:  nach  zwei  Jahren  stirbt  Rudolph,  nachdem  er  vorher 
dringend  gebeten,  ihn  in  Hasticre,  der  Stätte  seiner  ursprüng- 
lichen Wirksamkeit,  zu  bestatten.  Das  war  nun  nach  der  An- 
sicht des  späten  Chronisten  wieder  eine  Neuerung  und  darum 


>)  Hist  Wale.  c.  44. 

Hist.  Wale.  c.  44. 
»)  Hist.  Wale.  c.  40;  48. 
*)  Hist.  Wille,  c.  51. 

•)  Ycrpl.  die  Urk.  v.  1062  u.  1085  Analectea  XVI.  8:  13. 

•)  Hist.  Wille,  c.  48:  Ne  autem  ül>  jmstoralitatis  viduitatoiii  post  ejus 
transitutri  Walciodoreusis  ecclesia  vacilhindo  Huctnart't,  sHu^ure  cupitalea 
Walciodorensis  ecclesiae  Rodulfum  tunquam  monachum  de  Walciodoro  in 
pastorem  et  dominam  suscipere  etc. 

0  Hist  Wale  0.  47  t  Igitur  iimo  ab  ine.  Don.  1088  Qus  dettitotiomi 
dinolutto  facta  est  Waleiodorensiiim  moeroriB  ezaggeiatio,  qaoniam  a  die 
depotitioiUB  cgos  Qsqne  nunc  in  WaleiodoreiMi  eoderia  hqjns  detrimenti  non 
est  reperka  reeiiperatio  nee  refonnatione  alieigas  penonae  de  utilis  vaSok' 
gnlatio. 


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34H 


E.  Saekur. 


ein  schwerer  Fehlgriff,  wie  man  aus  seinen  Zeilen  heransleaeD 
kann Denn  nun  erfolgte  unzweifelliaft  auch  die  Wahl  des 

Nachfolgers  iu  liastifere  —  natürlich,  alle  wahlberechtigten  Fac- 
toren  waren  ja  einmal  versammelt — ,  und  hei  dieser  Gelegealieit 
muss  nun  der  offene  ronflict  ausgebrochen  sein,  in  den  schliess- 
lich der  Biscliof  von  Metz  sich  einmischte,  um  die  Leitung  der 
Abtei  mit  Genehmigung  des  Kaisers  dem  Abte  Poppe  von  Stablo 
zu  Ubertragen      Indess  konnte  der  vielbeschäftigte  Prälat  nicht 
noch  diese  Last  auf  sich  nehmen;  da  ist  es  nun  sehr  charakte- 
ristisch, dass  die  Walciadorenser  sich  wenigstens  von  ihm  aus- 
reichende Garantien  geben  liessen,  dass  er  für  den  Schaden  auf- 
kommen werde,  den  die  Verwaltung  des  von  Poppe  zum  Abt 
bestimmten  Lambert  von  St.  Maximin  anrichten  könnte:  so  »ehr 
waren  in  diesem  Augenblick  die  ^lunche  von  Waulsort  um  die 
Wahrung  ilirer  Rechte  besorgt.    Man  täuschttj  sich  in  den  Be- 
fürchtungen nicht,  mit  denen  man  Lambert  aufnahm.    Kr  trug 
keine  Sorge,  die  Herrschaft  über  HAsti^ro  fest  zu  handhaben 
und  versetzte  die  Brüder  von  Waulsort  in  der  That  in  die  Kotb- 
wendigkeit,  gegen  ihn  bei  Poppo  Klage  zu  fahren.  Als  er  einst 
in  einer  zwischen  Waulsort  und  Hastige  gelegenen  Weinpflanzung 
beschäftigt,  die  zur  Üblichen  Gerichtsversammlung  auf  Waulsort 
ziehenden  Leute  ron  Hastidre  ankommen  sah,  Hess  er  auch  die 
Walciodorenser  holen  und  hielt  so  zum  ersten  Mal  nicht  in  Waul  ort 
den  Tag  ab,  was  die  Hasterienser  bewog,  fürder  ebenso  weuig 
nach  dem  Hauptklost^r  zu  konimeu.    Auf  Lanil>erts  Veranlassung 
geschah  es  schliesslich,  dass  ein  Mönch  von  Hastiere,  der  in  dem 
Nachbarstift  die  Gelübde  abgelegt  hatte,  in  der  Propstei  bestattet 
wurde      In  der  nächsten  Zeit  erfolgte  der  endgültige  Bruch, 

')  Hist.  Wale.  c.  48. 

■-)  Hist.  Wale.  c.  40 :  Post  hnjus  qiioque  decessum  orta  est  Iis  et  coa- 
trovei-siae  contentio  cx  publica  electiono  Walciodorensium.  Quiipro^iWr 
rt'i^ali  decreto  domnus  Popo  Stabulcnsiä  abbas  etc.  —  Walciodorura  sus- 
(•e[)it.  —  Der  Chrunist  drClckt  sich  also  sfhr  kurz  und  dunkel  aus.  D* 
die  Abtei  aber  seit  ytl9  ui»ter  Metz  steht,  wird  iium  da^  ,regali  decreto* 
nicht  ander«  als  oben  aufTaraen  dürfen.  Als  Abt  mehrerer  Reicbsldditer 
war  Poppo  Bicher  von  Konrad  n.  nicht  nnabhftngig,  erfolgte  die  üebenabin* 
von  Waulsort  doch  aneh  .ad  nntnm  Metenais  Qtisoopi",  d.  h.  doch  anf  An- 
regung des  lAeUet  BiMhoft. 

')  Eine  ganz  andere  Darstellung  der  Dinge  gibt  Ladewig»  Poppo 
von  Stablo  S.  63>  der  aber  meines  Erachtens  durebans  fehl  geht^»  wenn  «r 


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SHr  Reehtsatreit  der  Klöster  Waulsort  und  Haatiöre.  349 

denn  die  Hasterienser  weigerten  sich  von  da  ab  in  Waulsort 
überhaupt  Profess  zu  leisten  Gegenseitige  Reibereien  ver- 
bitterten  die  Stiminiisg.  Erfüllte  es  die  Walciodorenser  mit  In- 
dass  man  lliren  Abt  in  Hastig  mit  Waffen  überfiel  und 
festhielt so  beklagten  mcb  ihre  Glegner  mit  Recht  Aber  jene, 
weil  sie  sie  nicht  nur  bei  einem  Tausch  betrogen,  sondern  heim- 
lich noch  Urkunden  fKIsehten  und  bei  der  Weigerung  des  Bi- 
schofs Adalbero  HI.  von  Metz,  dieselben  zu  besiegeln,  ohne 
Wissen  desselben  Metzer  Kleriker  zur  Besiegelung  gewaniieu  ). 

Das  waren  indess  kleine  Confliete,  welche  die  Rechtstrage 
bezüglich  des  Verhältnisses  beider  Stifter  nur  wenig  gestreift 
hatten.  Man  kannte  zur  Zeit  auch  sicherlich  noch  zu  genau  den 
anfänglichen  Rechtszustand ,  als  dass  darüber  ein  principieller 
Streit  hätte  entstehen  können.  Es  mnsste  einer  spftteren  Zeit 
aufbewahrt  bleiben,  in  der  sich  über  die  Anfinge  der  KlOster 
bereits  ein  dichter  Schleier  gesenkt  hatte,  die  mannigfachen 
Streitfragen  auf  die  eine  zurttckzuführen :  Unter  welchen  Be* 
<liugungen  erfolgte  die  Vereinigung  von  Waulsort  und  Hasti^re  ? 

IL 

Die  Lebensbeschreibimg  des  hl.  Forannan. 

In  dem  tf  aasse,  als  die  Schwierigkeiten  mit  Hastitoe  wuchsen, 
stellte  sich  aber  fbr  die  Waiciodorenser  eine  andere  Sorge  immer 
^nglicher  ein.   Bis  in  das  11.  Jahrhundert  hatte  der  hl.  £lo- 

qmm  an  seinem  dreifachen  Festtage  die  alte  Anziehungskraft 

be wühlt.  Grosse  Yulksschaaren  wiiren  stets  herbeigeströmt  und 
hatten  den  Mönchen  niclit  kleinen  Gewinn  eingetragen.  Als 
dann  unter  Abt  Theodor  geiegentlich  einer  neuen  Kirchweih  die 
drei  Feste  auseinandergelegt  wurden  und  die  Translation  seitdem 
auf  den  8.  October  fiel,  olfenbar,  weil  dieser  Tage  den  Landleuten 
bequemer  lag,  als  der  3.  December  %  so  fanden  sich  zwar  immer 

Lambert  eine  geg<>n  die  Uasterienser  gerichtete  Tendenx  ftoschteibt.  Gerade 
«Um  Gegentheil  ist  der  Fall.  —  Hiat  Walo.  c.  51. 

')  Ilist.  Wale.  c.  52. 

Hist.  Wale.  c.  66. 
»)  Analectes  XVI,  13.  Utk.  v.  1085. 

*)  Hist.  Wale.  c.  40:  et  ejusdem  truiislationis  obaervantia  propter  con- 
tiuenuaiii  populi,  qui  eo  tempore  quotannis  congregabatur ,  sicut  nunc  ob- 


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350  S»ckur. 

noch  Menschen  goiiu}^  »'in:  untt  r  Lamhert  uhf-r  blieben  sie,  wie  es 
heisst,  gänzlich  fort,  juifjfebiich  weil  der  den  Hasteiieusem  wohl- 
wollende Abt  an  dem  Festtage  die  alte  Basilica  einriss,  da  er  einen 
Neubau  beabsichtigte ,  und  dadurch  die  religiösen  Gefühle  der 
zusammengelaufenen  Menge  verletzte  Auf  der  andern  Sdte 
rtthmten  die  Hasterieneer  sich  zahlloser  Heiligenreliquien.  Sie 
behaupteten,  Andenken  an  den  Heiland  aelhst  und  die  Jung&au 
Maria,  ja  Halsknochen  des  hl.  ProtomartTr  Stephan  zu  besitzen 
Es  scheint,  dass  sie  aus  diesen  Schätzen  auch  Nutzen  sei i lugen 
und  dass  daa  Volk  sich  von  den  Walciodorensern  zu  ihren  Ri- 
valen wandte.  Um  so  härter  fOr  \\  aulson,  dessen  Mönche  sich 
dann,  um  der  Concurrenz  zu  begegnen,  nach  einer  neuen  An- 
ziehungskraft umsehen  mussten.  Man  barg  den  Leib  eines  der 
ersten  Aebte  yon  Waulsort,  Forannan,  bei  sich,  yon  dem  man 
eben  nichts  weiter  wusste  oder  zu  wissen  glaubte,  als  dass  er 
der  erste  Abt')  und  ein  Schotte  gewesen  war.  Aber  man  en»hl(e 
sich  Wunder,  die  an  seinem  Grabe  sich  zugetragen,  und  ee  wir 
fast  selbstversffinSich ,  dass  der,  welcher  für  den  ersten  Leiter  des 
Stifts  galt,  ein  Heiliger  wnr.  Bis  jetzt  hatte  man  sich  jedoch  augen- 
scheinlich wenig  um  ihn  gekümmert*).   Da  unterhielten  sich  die 


amatur  octavo  Idiis  Octobris  ob  temporalem  afflnentiam  pradentinm  caor 
tilio  coiwtituitar. 

*)  Hist.  Wale.  c.  53.    Schwerlich  der  wahre  Grund ! 

*)  £&  wird  das  offenbar  mit  einer  gewissen  Absicht  gleich  am  An- 
fanor  einer  Streitschrift  hervorgehoben,  welche  die  Hastericnser  Anfanpr 
liJ.  Jahrhunderts  zur  Vertheidii^nnrr  ihrer  Rechte  verfaulen, .  als  Appendix 
lur  Hist.  Wale.  gedr.  Mon.  Germ.  ÖÖ.  XIV,  541. 

•)  Selbst  wenn  Fomnnan  thatsächlich  nicht  der  erste  Abt  des  Stifta> 
war,  begreift  man  vollkoLumen,  wie  man  daraut  kunum  u  konnte,  ihn  dafiir 
zu  halten:  da  Halcalan  und  Kadroe  nur  vorübergehend  WauUort  leiteten* 
war  das  Grab  des  FoFanaan  vennatUioh  das  erate  und  ftlteste  der  Abtgi&ber 
in  der  dortigen  Kirche. 

^  DasB  ee  aich  bei  der  Abfassung  der  vita  S.  For.  darum  baadeHs» 
die  Verehrung  für  einen  bi«  dahin  wenig  beachteten  Heiligen  in  Bewegnng 
zu  setzen,  gdot  gans  deutlich  aus  den  niehrfsdien  Anffraderungen»  dm 
Heiligen  au  verehren,  und  aus  den  Anstrengungen  hervor,  die  gemftcW 
wurden,  um  die  Verdienste  des  Mannes  ins  reclite  1  iclit  zu  stellen.  So  c.  13^ 
Tnlibiis  ergo  fulta  stitTrnp-iis  concio  noptri  coetns  cuni  plebe  devota  maj^i- 
heet  deum,  qiiod  inlirniit.itis  nostrac  itatronum  prafclarum  —  miignÜicuni 
Forannanum  suscepit  etc.  —  c.  22:  Igituü  venerabilis  cuUor  Dei  ForannaniW 
digne  venerandus  est  ab  omnibus  etc.  —  c.  23:  Vcueremur  igitur,  dilectia* 


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Der  Rechtsstreit  der  Kiueter  Waalsort  und  Uasti^re.  35X 


Oberen  im  Convent  über  die  Wunder  des  Heiligen  und  sprachen 
ihr  Bedauern  aus,  dasi^  die  Mönche  dieselben  im  Dunkel  Hessen*). 
Da  man  den  Plan  tasste,  durch  eine  Erhebung,  lesp.  Translation  ^) 
der  Gebeine  die  religiöse  Verehrung  für  Forannan  in  Fluw  zu 
bringen,  schien  eine  Darstellung  der  Mirakel  und  dessen,  was 
sonst  aber  ihn  bekannt  war,  um  so  wttnschenswerther,  Dass  man 
Aber  Forannan  nichts  mehr  wusste,  ausser  ein  paar  Wundem,  die 
an  seinem  Grabe  sich  ereignet  haben  sollten,  konnte  den  Inhalt 
der  Schrift  nicht  beeehr&nken.  Denn  natflrlich  &nd  sich  der 
obligate  alte  Mönch,  der  mit  ulteii  Erinnerungen  aufwarten 
konnte^),  fand  sieli  der  Gewährsmann,  der  von  der  Vereliruii<r 
Forannans  in  seinem  Heimathlande  Wunderdinge  zu  bericiiteii 
wusste^).  So  setzte  sich  der  Mönch  Kobertufi  hin  und  schrieb 
die  vita  et  muracula  S.  Forannani^). 


aimi,  noatnun  Tonerabilem  patromim,  totaqne  mentb  intentione  amptoeten- 
dnm,  Forannaniiin. 

')  Prolog,  ad  viL  For.,  Mabtlloa,  A.  SS.  V,  576:  Reddentibiis  iniolita 
condliabttla  nostria  nugoribne»  faetaque  mentioae  de  aoctri  Patroni  virtU' 

iahv»,  eacer  valde  conquestus  est  conventus,  qood  maximo  poUentes  ingenio, 
atque  sub  hujus  vitam  dncentea  snfiragio,  ha«  peritisnmi  viri  in  obacuritatis 
reUquere  latibulo. 

'1  Es  geht  dies  aus  dem  Briefe,  den  Wihnld  von  Stablo  an  Abt 
Tiieoderich  von  Wanlsort  mich  Ueborsenclung  der  Vita  schrieb,  deutlicii 
hervor:  sed  (^uia  per  oinuia  probatur  hiudabile  {bc.  opus),  da  ceteru  prae- 
ceptis  veitris  cupiu  obteniperare .  si  labores  nostri  pro  ecclesia  etc.  —  ali- 
quando  indulgeant  otium.  Erklilrt  werden  die  ^^praecepta'  weiter  uuteu: 
si  religio  aocreacat,  glorifieationem  aacri  oorporia  videre  coiporeia  mere* 
bnntw  Odilia,  quibna  taatum  maiiifeeta  datam  est  vidttre  mizacula.  Cqjns 
temporia  fehdtati  noatm  utinam  intereaae  tafifeafeiir  pxaMeotia  et«:.  Der  Brief 
bei  MabilloD  a.  a.  0.  575  u.  Jaff^,  Hon.  Corbq.  ep.  20. 

*)  Prolog,  a.  a.  0.:  Eat  itaque  in  nottrae  habitationie  ooenobio  qui- 
dam  euietens  in  provectae  elatia  aeaio,  qai  antiqae  rememoratioma  intellecta, 
antiquarom  remm  monimenf-t  in  ^uo  pradenti  pectoacolo  pnidenter  locaverat. 
Ab  hoc  ergo  antiqoitatis  relatore  aampta  xnateria  etc.,  d.h.  doch 
fOr  die  Vita. 

*)  V.  S.  For.  c.  22:  quoniam  gicut  cujusdam  idonei  didascali  narra- 
tione  tid.'li  percipimus ,  terra  sua»;  nativitatis  exiniiis  per  eum  dccoratur 
niirui  nli-  et  honnribu8.  üetidit  enim  iile  nobici,  queniadinodiim  babitator 
loci .  -(ucd  maxinie  lionorificenue  in  Christi  ejusque  nuimne  m  ipsius  pro- 
vinciae  coiiliuio,  de  qua  egrediens  ad  noa  pervenit,  conditae  sint  baailicae, 
in  niboa  fldelia  Gbriati  deaervit  monaehcmm  ckrieonunqne  choma  qaotidie. 

*)  Die  Abfoaaangazeit  der  Vita  iat  durch  die  AmtaftthnuTg  Wibalda  und 


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352 


E.  Sackitr. 


ForaEDan  ist  natürlich  von  vornehmem  StaooLme  der  Sckotieii* 
In  allgemeinen  Redensarten  wird  seine  Hingabe  an  Gott,  werden 
seine  Studien  in  der  Jugend  geschildert.  SelbstTerständlick  ist 
er  in  kurzer  Zeit  Ton  aller  Weisheit  erfüllt.  Schon  in.  der  Jugend 
entsagt  er  der  Welt,  ist  er  die  Hofihtmg  der  Elenden,  der  Vater 
der  Waisen  u.  s.  w.  mit  eineni  Wort,  er  wird  mit  allen  Re- 
quisiten eines  wfirdigen  Heiligen  ausgestattet.  Er  wird  ^ar  rom 
Volke  zum  Bischof  gewählt*)  —  an  sich  eine  ^.a<luicht,  die  sich 
ganz  schablonenhaft  ^jerade  in  den  Lebensbeschreibungen  apo- 
krypher Heiligen  hndet hier  wie  auch  anderwärts  durch  die 
Nennung  des  Bischofssitzes  als  plumpe  Ertindung  gekennzeichnet. 
Er  wurde  nämlich  Bischof  in  ciTitate,  qnae  eorum  barbarica  ser- 
mocinatione  Domnachmor  nuncupatnr,  quae  est  metropolis  totioa 
Hibemiae.  Das  Wort  Domnachmor  ist  allerdings  irischen  Ur» 
Sprunges,  bedeutet  aber  nichts  anderes  ak  „grosser  Sonn- 


Theoderich  II.,  die  z.  Z.  beide  Aebte  waren,  xnnilchst  auf  1131  — UM  l>o 
stimmt.  Ferner  fällt  sie  {rühcr  der  1150  uusj,'cbrochene  Conliict  tuit 
Hastiere,  da  sonst  sicherlich  das  ursprüngliche  VerhUtaiss  sn  diesem  Kloster 
irgendwie  berflhrt  worden  iribe.  Auf  der  anderen  Seite  ist  ans  c  IB  mit 
ziemlicher  Sidierheit  zu  entaehmoi,  daes  Lothar  III.  bereits  nicht  mehr  am 
Leben  war»  was  dann  auf  die  Tieniger  Jahre  führte.  Man  hat  nmi  ans 
einer  Stelle  der  Yite  c  6  schliessen  wollen,  dass  b«^ts  Torher  ein  Leben 
Forannan's  existirte,  da«  der  >Tön -Ii  Robert  benutzt  habt».  Es  heisst  a.  a.  0. 
gelegentlich  der  Schilderung  der  Translation  des  hl.  Eloq.:  qood  ut  moenia 
pra'-dirtjiip  liaVitiitinnis  pcnftravit,  rfc«»nsita  memoria  Dominicas»  papsioni«  a  h. 
Foraiiiistnc  [  huimiiruni  saiiitatum  virtutes  sunt  operatae.  «juae  quoniani  in 
ejus  dem  gustis  plenias  sunt  eniiclfata»» ,  jiro  nimia  prolixitate  disluli 
mcmorare.  Hier  hat  nun  Mabillon  ^(3jn.-idL'ni'"  auf  Forannan  belogen .  was 
grammatisch  auch  um  nächsten  liegt.  Doch  können  hier  nur  die  gesta 
S.  Eloquii  gemeint  sein,  in  denen  in  der  That  mehref«  am  l^age  der 
Translation  erfolgte  Wimder  enShlt  werden,  wie  denn  auch  die  Bist  Wale, 
die  diese  Stelle  ans  der  vit  For.  ausschreibt,  die  angefUhrten  Worte  auf 
S.  Eloqnins  bezidit  Dass  der  Biograph  schriftliche  Quellen  Uber  Fecannan 
nicht  hatte,  gebt  aus  dem  Prolog  zur  Yita  gan?:  klar  hervor.  Anderer* 
spits  widerspricht  es  aller  Hagiographenlogik,  die  hei  t  iner  Translation  er- 
folgten Wunder  nicht  dem  Heiligen,  sondern  dem  damit  beschäftigten  Abte 
zosnschreiben. 

')  Vita  Für.  c.  2. 

*)  Vita  For.  c.  3. 

")  Vergl.  die  vita  Macharii  und  vita  Livini  bei  Uolder-Egger ,  Zu  ucu 
Heiligengesch,  des  Genter  St  Bavosklosters.  Aufsätze  Waitz  gewidmet 
188$.  S.  64S;  645. 


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Der  RechtMkreit  der  Klttater  Wftolsort  nnd  HaeÜ^re.  35$ 

tag*  Ein  Bisthum  dieses  Namens  gab  es  in  Irland  nicht.  FQr 
seine  Zwecke  genOgte  es  aber  dem  Biographen,  ein  paar  bar- 
barisch klingende  Brocken  zusammenzusetzen,  da  er  bei  seinen 
Lesern  schwerlich  eine  strenge  Oontrole  voraussetzen  durfte* 

Durch  eine  Vision  —  ohne  die  geht  es  nicht  —  wird  der  Heilige 
nun  veranlagst,  seinen  Sitz  zu  verlassen  und  nach  dem  Ort 
Speciosae-vallis,  wo  eine  Marienkirche  stehe,  zu  ziehen  *).  Eml- 
lich  wählt  Forannan  sich  zwölf  Gefährten,  sie  konimpn  an  das 
Meer  und  finden  kein  Schiü'.  Da  schickt  ihnen  Gott  Hilfe:  ein 
hölzernes  Kreuz  erscheint,  auf  dessen  vier  Balken  sich  die  Ge- 
nossen gruppiren,  wShrend  Foimnnan  sich  in  die  Mitte  stellt  und 
'  den  Psalm  singt:  In  mari  via  tna  et  semitae  tuae  in  aquis 
multis*).  Sie  landen,  kommen  zu  dem  Grafen  Eilbert,  nennen 
ihm  das  Ziel  ihrer  Reise  und  folgen  ihm  nach  dem  Ton  ihm 
bezeichneten  Orte^). 

Es  ist  klar,  dass  in  der  ganzen  Erzählung  alles  aui  Er- 
lindung  beruht,  bis  auf  die  Thatsache,  dass  Schotten,  unter 
denen  vielleicht  ein  gewi'^'jer  Forannan  war,  nach  Frankreich 
kamen,  von  Eilbert  aufgenommen  wurden  und  VVaulsort  be- 
siedelten. Das  wissen  wir  aus  der  vita  Cadroe,  nur,  dass  hier 
der  Name  Forannan's  nicht  genannt  ist.  Was  nun  die  vita 
Forannani  weiter  berichtet,  ist  durchweg  zu  Terwerfen.  Nach 
ihr  wurden  die  Schotten,  damit  sie  in  den  klösterlichen  Pflichten 
imtemchtet  würden,  vom  Grafen  nach  Rom  geftlhrt,  wo  Benedict  VII. 
Foraonan  neben  den  bischöflichen  Ehren  die  Abtwttrde  verlieh  und 
ihm  die  Weisung  ertheilte,  nach  Gorze  zu  gehen,  um  sich  dort  dem 
möncliischen  Leben  eine  Zeit  lang  zu  widmen.  Darauf  geschieht 
durch  den  Grai  n  die  Translation  des  hl.  Eloquius  nach  \V  auls- 
ort^).    Endlich  am  30.  April  982  erfolgt  der  Tod  Forannan  s. 


Nach  dem  bei  Windiach,  Irieche  Texte,  befindlichen  Gloesar. 
IblnlloQ  sowohl,  als  die  BollandisteB  (A,  SS.  III,  810  Nute  e)  haben  bemerkt, 
dass  wir  es  hier  mit  keinem  Eigennamen  zu  thun  haben,  übersetzen  aber 
.eccieaia  major",  so  da«8  hior  das  Appellativum  der  Kirche  anstatt  des  Eigen- 
namens fesptzt  wlüv.  Schultz? .  Forsch,  r.  Gesch.  der  Klosterreform  im 
10.  Jahrhundert,  Halle  p.  55  hat  das  übersehen. 

*)  Vita  For.  e.  4. 

Ps.  LXXVI,  20. 

Vita  For.  i .  5. 
*)  Vita  For.  c.  ü. 


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854 


E,  Saekar. 


Alles  van  Anfang  bis  zu  Ende  Unsinn!  Eilbert  war  weder  Graf 
noch  war  er  2U  Benedict's  VII.  Zeit  noch  am  Leben,  wie  wir 
bereits  gesehen  haben       War  Forannan  der  erste  AJbt  des 
Stifte,  wie  die  Vita  in  Uebereinstimmung  mit  der  oben  erwSlmten 
Urkunde  von  946  zu  lehren  scheint,  so  kann  er  unmöglich  ein 
Zeitgenosse  Benedict's  Vn.  gewesen  oder  gar  982  gestorben 
sein.    War  aber  Forannan  einer  der  späteren  Aebte  von  Wanls- 
ort,  also  zur  Zeit  Benedict's,  so  ist  es  eine  Absurdit  t  y.u  glauben, 
dass  der  Papst  ihn  nach  Gorzc  tjfoschickt  habe,  um   «ich  im 
mönchischen  Leben  auszubilden.    Viehiichr  ist  die  römische  iieis*: 
eine  Ausschmückung,  die  sich  in  zahllosen  Heiligenleben  ohne 
Begründung  fiTi  let.   Endlich  war  der  hl.  Eloquius  längst  in  der 
Kirche  von  Waulsort,  ehe  dort  ein  Kloster  entstand,  kann  also 
nicht  erst  von  Eilbert  nach  der  Reise  nach  Rom  dorthin  ge- 
bracht worden  sein.   Eine  gewisse  Beachtung  verdient  nur  der 
Aufenthalt  in  Gorze,  da  wir  wissen,  dass  der  Schotte  MalcaUn 
sich  dort  aufhielt  und  er  m^Jglicher  Weise  Begleiter  hatte, 
unter  denen  Forannan  war.    Vielleicht  ist  es  aber  auch  nichts 
weiter  als  eine  Reminiscenz,  die  keck  auf  Forannan  bezogen 
wurde.    Es  bliebe  endlich  für  den  Fall,  dass  Fornnnan  einer  der 
späteren  Aebte  war,  die  Möglichkeit,  d&ss  er  in  der  That  am 
30.  April  982  aus  dem  Leben  schied. 

Als  der  Mr»nch  Uobert  fertig  war,  schickte  er  das  Machwerk 
dem  Abte  Wibaid  von  Stablo  und  Corvey,  der  in  Waulsort  Profess 
abgelegt  hatte,  und  ftlr  jeden  dem  Kloster  nützlichen  Act  zu 
haben  war,  zur  Durchsicht^).  Wibaid  aber  fand  an  demPhan- 
tasieproduct  nichts  auscusetzen  und  drQckte  dem  Abt  Theoderich  IL 
seinen  Dank  und  seine  Freude  aus  mit  dem  Wunsche,  der  Glori- 
fication  des  Heiligen  persönlich  beiwohnen  zu  köuuen ,  worum 
man  ihn  gebeten  hatte 

Dass  die  Erhebung  Foranuan  s  wirklich  erfolgte,  bezw.  dass 
der  Aufruf  des  Biographen  zu  Gunsten  der  Verehrung  desselben 
von  Erfolf^  Ix  gleitet  war,  ist  darum  sehr  unwahrscheinlich,  weil 
die  Hist.  Wale,  mehr  als  einmal  das  Aufhören  des  Zulaufs  am 


')  V.  Tgl.  weiter  unten  S.  352. 

^  Was  sich  aus  der  Urk.  Otto's  I.  v.  969  ergibt.  S.  oben  S.  339,  Note  2. 
')  Brief  Robert's  an  Wibaid ,  unter  des  Letzteren  Briefm  bei  Jaff6 
8.  a.  O.  Nr.  19.  auch  Mubillon,  A.  SS.  V.  575. 

*)  Jaffe  a.  a.  0.  Nr.  20.  —  Idabillon  a.  a.  O. 


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Der  Kechtostreit  der  Klöster  Waulsori  und  Uastiure. 


355 


Eloquiustage  beklagt  und,  oliiie  der  beabsicliti^'tt  ii  Fi'stlu:hk»  it  zu 
gedenken,  von  einem  spateren  Abt  als  Besonderheit  mittheilt,  dass 
er  dem  hl.  Forannan  seine  Verehrung  in  hohem  Grade  zu  Theil 
werden  liess  Dagegen  hören  wir  von  der  Translatioii  der  Mär- 
tyrer Candidus  und  Victor,  sowie  der  hl.  Jungfrauen  tob  Kftln  in 
diesen  Jahren  unter  Abt  Theoderich  IL,  Aber  welche  der  Marter 
Richer  Aufzeichnungen  machte,  die  aber  leider  bis  jetzt  unbekannt 
geblieben  sind  Wir  sehen  doch,  wie  der  Erwerb  von  Heiligen- 
reliquien in  dieser  Zeit  den  Walciodorensern  am  Herzen  «gelegen 
hat.  Inzwischen  aber  war  ein  neuer  ConHict  zwischen  \\  uuL>üit 
und  Hastiere  au,-«;*  In ocheu .  der  alle  andern  Uedaukeu  in  den 
Hintergrund  drängte,  da  er  da^^  ursprünL:li(  lie  rechtliche  Verhältnis 
beider  Orte  in  den  Mittelpunkt  des  Interesses  stellte. 

111. 

Der  Anabmoh  das  Streites  imd  die  Bewetsmittel  der  Waldodoremer. 

Den  Ausgangspunkt  des  Kampfes  bildete  die  Weigerung 
der  Hasterienser,  ihre  Todten  in  Waulsort  zu  begraben,  was  sie, 
wie  man  dort  behauptete  bisher  gethan  hatten.  Diesmal  nahm 
der  Zwist  grössere  Ausdehnung  an,  weil  zwei  herumschweifende 
fremde  Mönche,  die  mitleidig  aufgenommen  worden  waren,  die 
Zwietracht  mit  um  so  mehr  Erfolg  schtlrten^),  als  der  Prior  Jo- 
hannes von  Hastifere  nach  unserer  allerdings  einseitigen  Quelle 
ein  unruhiger  Mann  war,  der  leicht  zu  Wühlereien  und  Unfrieden 
neigte^).    Mit  Waffengewalt  fiel  man  schliesslich  in  die  Be- 

')  Hist  Wale.  Pont.  c.  11.  w^srll^^t  auf  ein  Wunder  <h's  hl.  Foraiinan, 
quod  in  vitii  eju8tleuj  nancti  coutiuctur,  verwiesen  wird.  Wuit^  beuicrkt 
mit  Recht,  daes  sich  in  Kobert's  Biographie  darüber  nichts  finde.  Daa  ist 
auch  gans  nnmöglich,  weildirse  riel  frflber  geiehriebeo  wurde.  Ei  handelt 
»ich  hier  offenbar  um  eine  wu  nnbekaante  PortfOhnmg  der  Wunder  des 
hl,  Fonuuuui. 

*^  Bist  Wale,  cont  c.  2  n.  e.  8;  aaseheinend  erhalten  in  einem  Codei 

T.  Namor,  Über  welchen  vergl.  S8.  XIV,  p.  504. 

')  Wib.  ep.  290.    Zu  ciru  r  authentischen  und  dlUtbaiia  olQeeUvea 

Darstellung  des  ZM  istt^s  dürfen  wir  hier  nicht  zu  kommen  hoffen,  weil  wir 

nur  die  parteiisrlipn  Bonchti'  der  Walciodor^nfspr  vor  um  haben. 

*)  Kino  Kntwirklnn^'  des  Cuiifiictcs  pilit  Wib.  ep.  2i*4. 

')  Hist.  Wale.  cont.  C-  7:  Hie  novitatum  amator  et  iratemi  odü 
seminator  cuiu  alio  coUega  buo  promptissimus  fuit 


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£.  Sackiir. 


Sitzungen  von  WaiiUort  ein  und  flberraschte  einmal  die  Walcio* 

dorenser  bei  dei  i^indämmung  eines  Fischteiches.    Voll  Wuth 
rissen  die  Angreifer  die  Pfähle  aus  und  zerstörten  die  fertigen 
Arbeiten        Es  war  das  offenbar  ein  Act  der  Rache  un<l  der 
Selbsthilfe,  denn  sclion  vorher  hatten  die  Hasterienser  ohne  Er- 
folg bei  dem  Bischöfe  Stephan  von  Metz  über  die  Yemach-- 
lässigung  und  Verkleinerung  ihres  Güterbestandes  durch  den  Abt 
Klage  erhoben      Jetzt  forderte  Abt  Theoderich  auf  den  Rath 
Wibald's  Ton  Stablo  und  anderer  Aebte  im  Capitel  AuBstoaaung 
der  RSdekftthrer  und  bis  dfthin  Enthaltung  von  den  göttlichen 
Officien;  man  versagte  ihm  den  Gehorsam.   Der  Bischof  Ton 
Lüttich  belegte  die  Frevler  mit  den  verdienten  Kirchenstrafen  ^): 
Wibald  von  Stablo  forderte  voller  Eifer  Stephan  von  Metz  auf*), 
die  nnf ständischen  Mönclie  zu  zügeln.    Der  Bischof  zeigte  sich 
geneigt,  auf  die  Forderungen  Wibald's  einzugehen;  ihn  selbst 
bevollmächtigte  er,  die  Hasterienser  zur  Unterwürfigkeit  zurück- 
zuführen      Da  aber  der  Abt  von  Stablo  inzwischen  yon  Kon- 
rad ni.  für  eine  Gesandtschaft  nach  Born  ausersehen  war  und 
nahe  Yor  der  Abreise  stand      so  konnte  er  für  Waulsort  nur 
soweit  wirken,  dass  er  sich  über  die  Absichten  der  Hasterienser 
unterrichten  und  Abschriften  der  Privilegien  des  Stiftes  senden 
liess,  um  sie  in  Rom  vorzulegen      Dem  Prior  Johannes  drohte 

')  Hist.  Wale.  cont.  c,  7. 

Wib.  ep.  294 :  Prcterea  cum  hoc  eodem  anno  tarn  abbatem  «jnam 
monachos  pro  nionacliorum  delatione  in  jus  vocaveritis  et  omneni  contro- 
versiam  hinc  et  inde  Uiligeuter  cognoveritis  et  tarn  judicio  qnam  consüio 
ecclesie  ve»trae  abbatem  a  monacborum  accusatione,  preserüm  talsa  absol- 
veritis,  non  est  credibile,  quod  contra  canonici  juris  rationem  litem  deOMm 
refricari  vditit.  —  Weiter  onten :  Nam  quod  sepe  dicti  moaacbi  conquenuitiir, 
quod  bona  Hasterienais  eeeleeiae  per  abbatis  aegUgeotiam  oontim  lieatam 
disizabuiitar.  —  Tgl.  ep.  298. 

*)  Wib.  ep.  m 

*)  Wib.  ep.  290. 

')  Wib.  ep.  291.   Stephan  an  Wibald. 

*)  Wib.  pp.  294:  Cpt<?rum  nos,  qui  parati  et  accincti  ffumns  in  lepationf* 
(lomini  nostri  regis  proticisci .  tain  molfsti.s  negotii;?  ncquaquam  implicnn 
potuiiiius.  Ep.  292:  quia  in  prüce.vsu  legationis  nostrae  jaro  sumus-  l  ebt-r 
diene  (i(  san(lts(  liaft,  die  Wibald  in  der  That  antrat,  um  bald  darauf  zurück- 
berufen zu  werden,  vergl.  Bernbardi,  Konrad  Iii,  848. 

Wib.  ep.  292  an  Theod.  v.  W. :  Ezemplaria  etiam  privilegionun 
tarn  imperatoram  quam  pontificani  Romaawnm  optime  coftepta  oobii 
mittatis. 


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Der  Eecbtostreit  der  Klöster  Waulsort  und  Euü^e. 


357 


er  jedoch  am  1 .  Januar  mit  einer  Klage  vor  dem  Papst  Inzwischen 
beschwerten  sich  wieder  die  Brüder  von  Ha«tiere  bei  Stephan 
von  Metz,  und  obgleich  sowohl  der  Bischof  von  LUttich  als  er 
selbst  bereits  gegen  dieselben  entschieden  hatte,  nahm  Stephan  doch 
den  Process  wieder  auf  und  setzte  eine  neue  Verhandlung  für 
die  Synode  vom  5. — 11.  November  1150  an;  er  gab  sogar  den 
Klägern  zum  grössten  Leidweeen  Wibald's  von  Stablo  ein  Schreiben 
an  den  Abt  Theoderich  mit,  das  an  den  «Abt  von  Hasti^re" 
adressirt  war  *),  wodurch  die  Gleichberechtigung  der  Hasterienser, 
die  mit  den  Walciodorensern  nur  durch  Personalunion  des  Abtes 
verbunden ,  niclit  aber  ihnen  unterworlen  zu  sein  behaupteten, 
anerkannt  wurde.  Zum  Glück  für  die  Angelegenheit  Waulsorts 
wurde  die  römische  Gesandtschaft  Wibald  abgenommen;  er  hatte 
so  besser  Gelegenheit  für  das  Kloster,  in  dem  er  die  Kutte  ge- 
nommen hatte,  zu  wirken. 

Das  Beweismaterial  für  Jtechtsansprüche  besteht  vonogs- 
weise  in  Urkunden.  Urkunden  mussten  die  Walciodorenser  haben, 
um  zn  beweisen,  dass  Hastiere  als^ein  abhängiger  Besitz,  wie 
jeder  andere  an  Waulsort  kam,  und  dass  von  dort  aus  erst  eine 
durchaus  untergebene  Mönchskolunie  nach  Hasti^re  geschickt 
wurde.  Entgegen  stand  die  ganz  richtige  Behauptnnir,  dass 
Hastiere  schon  vor  der  Gründung  von  Waulsort  Abtei  gewesen 
sei  man  hätte  nur  nicht  daraus  folgern  sollen,  dass  es  auch  später 
ganz  gleichberechtigt  neben  diesem  gestanden  habe  und  weiter 
stehen  müsse.  Bei  früheren  Gelegenheiten  wurden  nie  Urkunden 
bezüglich  des  Verhiltnisses  zu  Hasti^re  erwBhnt,  auch  die  rita 
Foraanani  macht  keinerlei  Andeutungen  über  vorhandene  Diplome* 
Jetzt  wird  fortv^rend  in  unseren  Quellen  auf  päpstliche  und 
kaiserliche  Privilegien  und  unter  den  ersteren  besflbidig  auf  ein 
Decret  Benedict  s  VIL  verwiesen  .  unter  den  letzteren  auf  ein 
Diplom  Otto's  I.  Die  angezo^renen  Documente  sind  uns  er- 
halten: die  Frage  ist,  ob  sie  aiith» utisrh  sind. 

Bezüglich  des  angeblichen  Originals  der  Urkunde  Benedicts 
vom  28.  October  07(i^)  bemerkt  de  Tiiminghe  bei  Croonendael, 
Chronique  de  Namur  I,  p.  95  Note  2:  Nous  arions  cm  trouver 

*)  Wib.  ep.  2SU  an  Johannes  von  lioatiere. 

*)  Wib.  ep.  29o  an  Theodcricli.    Wibald'«  Kritik  ep.  294. 

')  Verpl.  die  Vertheidigungssclintt  der  Hasterienser  M.  G.  SS.  XIY,  541. 

*)  JaftH-L.  -^im. 


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358 


E.  Sackur. 


aux  archive»  de  Namur  le  document  original:   nuiis  apr^s  un 
examen  approfondi  dans  lequel  nous  uvoiis  6fv  ])iiissainent  aide  par 
M.  S.  Bormans.  force  dous  a  ^te  de  recoimaitre  que  le  pretendu 
document  du  X®  siecle  (malgr^  sos  apparences  d'authenticit^) 
ätait  apocrypite.    Dadurch  ist  zunächst  nur  festgestellt,  dass  das 
Original  des  Privilegs,  das  überdies  auf  Papyrus  geschrieben 
sein  mttsste,  nicht  erhalten  ist,  und  dass  das,  was  sich  daüBr 
ausgibt,  nur  eine  Nachbildung  sein  kann.   Die  inhalÜiche  Un« 
echtheit  ist  jedoch  damit  noch  nicht  ausgesprochen     Was  auf  den 
ersten  Blick  verdächtig  ist,  ist  erstens,  dass  auch  hier  Forannan 
Bischof  heisst,  sodann  dass  KillM-rt  als  „nobilissimus  Francorum 
Cornea»,  coiisan^r^iineus  domni  Ottonis**  bezeichnet  wird.    In  allen 
authentischen  l'rkunden  des  1<K  .TalirlaiiHlerts  wird  er  aber  nie- 
mals Ural*  genauut,  sondern  durchweg  nur  nobilis venera- 
bilis*),  idoneus*),  prudens  vir'^),  vir  illuster^),  sowie  auch  von 
einer  BlutsTerwandtschaft  mit  dem  Kaiser  nirgends  die  Rede 
ist.    Endlich  muss  es  befremden,  dass  die  vita  Forannani  das 
Document  nicht  erwihnt,  ^as  um  so  aufßllliger  ist,  als  von  der 
Reise  Forannan's  nach  Rom  und  seiner  Begegnung  mit  Papai 
Benedict  gesprochen  wird.    Ja,  wührend  der  Autor  die  schönste 
Gelegenheit  liatte,  sich  dieses  wichtigen  Actenstticks  zu  rühmen, 
erzählt  er  uns  nichts  anderes,  als  dass  der  Papst  dem  Abt 
den  Auitrag  gab,  nach  (iorze  zu  gehen       Alles  das  siud  Ver- 

*)  Vergt  BreBslau,  Handbuch  der  ürknndeiilebre  fOr  Deoti^hhiiid 

und  Itali.'n  I,  S.  S. 

')  Urk.  Ludwig'sIV.  f.  Homblieres  v.  1,  Oct.  948  beiColliett  e  Memoim 
de  Virmandois  I,  502:  cum  nobili  viro  Eilberto  et  coniiiq-f^  m-a,  UereendL 

•)  Colliette  l.  503.    Urk.  Lothars:  venoruliili  viio  Eilbert4D. 

*)  Colliette  I,  ."»(''i   Bulle  A^^apits:  idoiito  satis  viro  Eilberto. 
Cartul.  de  Hoiubli^res  (Bibl.  nat.  fds.  1.  l;i'Jll)  p.  08  :  et  Eilbertus 
nosttr  Hdt  lis.  —  8.  Eilberti  nobilis  et  prudentis  viri. 

)  Diplom.  Ott  Nr.  381.  —  In  dner  Ulk.  Heribert*«  IIL  t.  Vinnatidoii 
bei  Colliette  I,  563  beint  es  nur  cam  oonoüio  Eilberti  et  oxoria  mae 
HersindiB.  Kur  in  einer  imedirteii  Urk.  des  Gart  de  S.  Hichel  (Bibl.  nat 
fds«  lat  18375)  S.  26  958  beiast  e»:  comesqae  Elboins,  asaenm  enias 
et  peraiissu  hanc  venditionem  et  elemosinam  feci,  qniqne  haoc  cartam  sI^mIIo 
proprio  firmavit.  Diese  Urkunde  ist  aber  in  der  erhaltenen  Gestalt  sicher 
falsch,  da  nicbt  daran  zu  denken  ist  dass  Eilbert  in  dieser  Zeit  Urkunden 
besiegelte, 

*)  Vita  For.  c.  0 :  —  taie  uiaudatum  a  domino  Bencdicto  —  euscepit 
quatenuM  iLiiieaiido  ad  propria  ad  monasterium  diverteret,  quod  nimcu* 
patur  Gorziu,  atque  ibidem  cum  suis  in  divinis  institueretur  uiandati». 


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Der  BechtsaMt  der  Klötter  W«iil8or(  and  Eaatidre. 


359 


doGhtsgrOnde  der  schtrerwiegendsten  Art  gegen  die  Echtheit  der 
ürkunde. 

Was  aber  diesen  Argwohn  zur  Gewiaeheife  macht,  ist  die  Thai- 
sache, dass  ein  Vergleich  unseres  Privilegs  mit  Jaff^-LSw.  S788, 

einer  ürkunde  Benedict's  VIl.  für  St.  Panthaleon  auf  Schritt  uud 
Tritt  diese  als  die  Vorlage  für  das  Docuraent  für  Waulsort  er- 
weist und  zwar  nicht  nur  in  den  formellen  Tht  iien,  was  sicli 
leicht  erklären  würde,  sondern  auch  den  speciellen  Beätunmungen. 
Eine  Gegenüberstellung  soll  dies  veranschaulichen. 


J.-L.  3789. 

Benedictus  episcopus  ser- 
yuB  serTorum  Dei  valde 
amabili  in  omnipotentiDeo, 

fratri  et  filio  Foraunuiuj  reli- 
gioso  episcopo  Öcotorum,  ac 
dignissimo  abbati  venera- 
bilis  monasterii  Sancte  Dei 
Genetricis  Marie,  quod  est 
situm  in  episcopio  Leodiensi 
in  villa  Walciodori,  jnxta  de- 
cnrsum  fluminis,  quod  Tocatur 
Mosa,  omnimodam  inDomino 
salntem. 


J,«Ij.  3788. 

Benedictus  episcopus  ser- 
Tus  serTorura  Dei  valde 

amabili  in  omnipotenti  Deo 
filio  Chrisfciano  religioso 

ac 

dif^Tiissimo  abbati  venera- 
bilis  monasterii  sancti  Pan- 
thaleonis,  quod  situm  est 

iuxta  la- 
tus civitatis,  que  vocatur  Oo- 
lonia  omnimodam  in  Domino 
salntem. 


Conyenit  apostolico  moderamini  pia  religione  poUentibus  etc. 
—  debent  nostro  iudido  roboraremus;  d.  h.  Arenga  und  Petitio 
in  beiden  Privilegien  wörtlich  gleich.    Nun  heisst  es  weiter: 

concedimua  et  conlii  nia(vi)inus, 


quod  predietuni  monaste- 
rium  a  fundamentis  ediffi- 
cavit  ex  propriis  suis  rebus 
Eilbertus^nohUisshmuFrancorum 
camf9y  ecnsan^meus  domni  Ot- 
tonis  Imperatoris  augusti 
filii  nostri  pro  sue  anime 
redemptione,  etibidemcon- 
gregation em  monachorum 
congregavit    sub  regula 


quod  predictum  quidem  mo- 
nasterium  a  fundamentis 
edificavit  ex  propriis  suis 
rebus  Bruno  quandam  Ar- 
dtiepueopus,  fr'iter  domni  Ot- 
tonis  Imperatoris  augusti 
filii  nostri —  pro  sue  anime 
redemptione  et  ibidem  con- 
gregationea  monachorum 
congregavit   sub  regula 


I>«tttsohe  Zeitsdur.  f.  Uescbichtaw.  isos.  II.  3. 


24 


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360 


£.  Sackar. 


BeatiBeuedicti  abbatis  con- 
fessoris  Christi  et  Beato 
Stephano  prothomartiri  dntatis 
Mettensis  tnuUdit,  presideote  eo 
tempore  cathedre  eanctissima 
fratre  noeiro  Deodericoque  eins 
consanguineo ,  cuius  pietate  at- 
que  iiulustria  auctuin  est  ex  dio- 
cpii\  que  vocatur  Hasteria  cum 
Omnibus  ap[)eiHliciis  eiuy  et  U'sta- 
mento  couiirmatum.  Öicuti  ergo 
coDcesaum  et  confirmatam 
f.uit  a  praefato  comite,  et 
aagmentatiiin  a  sanctiaeimo  pon- 
tifice  ipsum  supra- 
dictum  monasterium  cum 
Omnibus  rebus  et  possessio- 
nibus,  itu  etnos  apostolica 
auctoritate  oiaiiiain  integro 
concedimus  et  confirmamus 
detiuenda. 


beatiBenedictiAbbatisCoji* 
fessoris  Christi. 


et  sicut 

concessum  et  confirmatuiD 
fuit  a  praefato  quondam 
Bnmone  Teaerabili  Axchiepis- 
copo  ipsum  aupra* 

dictum  monaaterium  cum 
Omnibus  rebus  etposaessio- 
uibus,  ita  et  nos  apostolica 
auctoritate  oninia  in  integro 
concedimus  et  confirmamus 
detinenda. 


Es  folgt  numnehr  Ton  «amodo  et  Bumc*'  in  beiden  Bullen 
bis  ,ex  ipsa  congregatione  elegerif*  wieder  wörtlich  gleich  da» 

Verbot,  die  Mönche  in  ihrem  Besitz  zu  behelligen  und  die  Ver^ 
biietuug  der  freien  Abtwahi.   Worauf  beide  fortfahren: 

Hoc  priTÜegium  conce-       Hoc  Privilegium  conce- 


dimus, sicut  supra  legitur, 
proDei  omnipotentis  amore 
et  anime  nostre  redemp- 
tione  et  jucunditate  domni 
Imperatoris  et  dilectione 
charissimi  fratris  nostri 
domni  Deoderici.  i^l  etteusis  e  p  i  .s- 
copi,  et  peticione  reiigiosissimi 
fratris  et  filii  nostri  Forannani 
episcopi  atque  abbatis. 

Die  geistliche  Pönformel  entspricht  in  beiden  Urkunden  sich 
vollständig.  In  der  für  St.  Panthaieon  iulgt  noch  ein  Abschnitt 


dimus  et  confirmamus  sicut 
supra  legitur  pro  Dei  omni- 
potentis amore  et  anime 
nostre  redemptione  et 

dilectione 

charissimi  coniiatris  nostri 
Guarini  eiusdem  loci  episcopi* 


üigiiizea  by  Li^Ogle 


Der  Rechtaatreit  der  Rlötler  Waulaort  nad  HMti^re.  861 


in  welchem  dem  Abte  gestattet  wird,  Dalmatica  uid  Saodalen  zu 
tragen.  Hier  findet  sich  auch  der  in  X-L.  3789  in  dem  suletrt  - 
citirten  Absatz  enthsltene  Ansdruck  jucunditas:  propter  iucondi- 
iatem  dilectissimi  fratris  nostri  etc.  —  Was  endlich  das  Schluss- 
protokoll liptrifFt,  80  sind  zwischen  beiden  Bullen  nur  gering- 
fügige Abweichungen  zu  con.statiren.  Zwischen  Scriptum-  und 
Datunilormel  fehlt  bezeichnender  Weise  in  der  Bulle  ttlr  Waulsort 
die  Unterschrift  de!=;  Papstes:  Bene  yalete.  Statt  Acta  ist  das 
gebräuchlichere  Data  gesetzt.  Zuletzt  steht  bei  der  nochmaligen 
Nennung  der  Indiction  statt  indictione  instante  quinta  nur  in- 
dictione  quinta. 

Bei  dieser  Anlehnung  einer  Urkunde  an  die  andere  kommt 
man  mit  dem  Hinweis  auf  den  Satz,  dass  Üebereinstimmimgen  von 
Unregelmässigkeiten  in  Urkunden  ftlr  verschiedene  Empfänger  ihre 
Echtheit  bekräftigen,  und  auf  den  Kanzleibrauch  nicht  luehr  aus. 
Hier  hat  eines  der  Privilegien  unzweifelhaft  die  directe  Vorlage, 
gleichsam  den  Rahmen  zur  Herstellung  des  anderen  hergegeben. 
Dass  das  aber  in  der  päpstlichen  Kanzlei  geschehen  wäre,  er- 
scheint schon  darum  ausgeschlossen,  weil  durch  diese  knech- 
tische Nachahmung,  auf  die  nur  ein  Fälscher  gekommen  sein 
kann,  der  sicher  gehen  wollte,  thatsachliche  Unrichtigkeiten  in 
den  Text  gekommen  sind.  Es  liegt  aber  auf  der  Hand,  dass 
diese  ganz  anderer  Art  sind,  als  Fehler,  welche  durch  gedanken- 
lose Uebemahme  von  Stücken  aus  der  Vomrkunde  in  der  Kanzlei 
zu  entstehen  pflegen').  Wenn  hier  das  «Bruno  (]uondam  archi- 
episeopus,  frater  domni  Ottonis"  in  »Kilbertus  nobilissimus  Frau- 
corum  comes  consanguineus  domni  Ottonis"  gelindert  wurde,  so 
hiesse  ja  die  Annahme,  dass  dies  in  der  päpstlichen  Kanzlei  ge- 
schehen sei,  nichts  anderes  behaupten,  als  dass  man  dort  mit  Ab- 
sicht und  nicht  etwa  aus  Nachlilssigkeit  derart  falsche  Angaben  in 
das  Priyileg  aufgenommen  habe.  Ja,  während  976  Eilbert  gar 
nicht  mehr  lebte,  mOsste  man  wegen  der  absichtlichen  Weglassung 
des  in  der  Vorlage  stehenden  „quondam"  dort  der  Meinung  ge- 
wesen sein,  da<;9  der  IVomme  Mann  sich  noch  des  irdischen  Da- 
seins erfreue.  Sun  ging  eben  naeh  späterer  Tradition,  die  in 
der  vita  Forannani  zum  Ausdruck  kommt.  Eilbert  in  der  That 
mit  nach  Rom ,  man  glaubte  ihn  sj)iiter  also  zur  Zeit  noch  am 
Leben.  Es  geht  mit  Evidenz  daraus  hervor,  dass  das  Piivileg  erst 

*)  BrestlBu,  ürkondenlehre  I,  S,  678  ff. 


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362 


£.  Saekor. 


auf  dieser  Tradition  beruht.  Schlieadich  kommt  dasiii  daas  neb» 
deo  angefahrten  Gründen  die  zweimalige  Beceicfanmig  des  noch 
lebenden  Bischofs  Theoderich  von  Metz  ak  «Banctieeimne*  n.  dgL  m. 

auf  ein  weit  späteres  Entstehen  der  Bulle  hindeuten^). 

Ist  nun  dit'.st>lbe  nach  der  für  St.  Panthaleon  gefälscht,  so 
muss  der  Fäkcber  zu  dem  Archiv  iir^es  Klosters  Zutritt  gehabt 
haben,  resp.  im  Besitz  der  betreüeuden  Urkunde  gewesen  sein. 
Wir  würden  den  Beweis  der  Unechtheit  erst  vollkommen  erbracht 
haben,  wenn  es  uns  gelänge,  denselben  wenigstens  in  Beziehungen 
mit  Köln  naehznweisen.  Wer  war  aber  der  Fälscher,  nnd  wann 
durfte  er  sein  Product  geschaffen  haben?  Zuerst  wird  das  Pri* 
TÜeg  Benedict's  in  drei  Briefen  Wibald's  yon  Stablo  citirt  und 
benotet:  Nr.  289;  290;  294.  Indess  ist  höchst  wahrschdnlich, 
dass  die  betreffenden  Stellen  erst  später  in  die  Schreiben  ge- 
langt öind  -j.  Aber  ein  Brief  von  August-September  1 150  (Nr.  292X 

0  VergL  auch  Acta  88.  Apr.  III,  p.  820  Note  L 
*)  Ep.  289:  Siqoldem  hoc  certiMmie  coastai»  qnod  aeededa  Walc»»- 
doreosis  ab  initio  fandationia  »uae  aecciesia  Hasterioin  et  viUa  et  oniailMi 

appenditiifl  mxi»  per  privilegia  imperatorum  et  regum  et  precipue  decreto 
Benedicti  pape  septimi  aucta  est,  et  inibi  ordo  monasticiu  ab  abbat«  Wal- 
ciodoren^si  constitutns.  Höchst  auflUlli^  ist,  dass  dieser  Passus  ^enaii  mit  den- 
selben Worten  auch  lu  ep.  200  sich  findet,  ein  Umstand,  der  wohl  nur  durch 
gleich/.eiti'jfe  Kintragiinf*'  in  die  si  hon  fertigen  Briefe  erklärt  werden  ka&n. 
Dafür  spricht  nuch  flie  Berufung  auf  Kaiserurkunden,  die  sämmtJich  erst 
später  iuterpolirt,  gefalhcht  oder  bebchailt  w  urden.  Den  gleichen  Cbaiukter 
der  iBtecpoIation  trägt  ein  Excors  in  Kr.  294,  der  aneh  lait  dem  SiqaideM 
beginnt»  die  OrOndnng  des  Klceten  969  ansetst  genau  wie  die  Hiit.  Wale, 
die  hier  im  Irrtbum  iat^  die  Urkunde  Otto*i  I.  nennt  nnd  eieh  vielmebr  aa 
den  WorÜaat  der  Bulle  Benedict*«  anacblient,  gar  von  Privilegien  d«r 
Kaiter  nnd  Päpste  quichtr  vomit  nur  Benedict,  Eugen  III.  und  Hadrian  IT. 
gemeint  aein  können,  und  schliesslich  in  dem  Satze  ,enm  Hasteria  cella  ait 
et  prepositura  Walciodorensia  abbatiae*  an  die  analoge,  erst  in  der  Urkunde 
Konrad's  III.  enthaltene  Bestimnnmpr  erinnert.  Der  Hinweis  auf  die  Vito 
des  hl.  Theodeiich,  der  sogar  lal^ililich  Deodebcrtus  genannt  wird.  erh(Sht 
noch  den  Verdacht  eine*»  gelehrten  Kinsehul)e>.  Es  kann  dit^u  Aunahroeo 
keinen  Abbruch  thim.  da««  in  dem  Briefcodex  Wihald'«.  der  jetzt  üui 
dem  Staatsarchiv  m  Dii»8eldorf  (unter  A  9)  liegt  und  den  ich  auf  dem 
kgl.  Geheimen  StaatMurcbive  zu  Berlin  einsehen  durfte,  die  belrciendeB 
Briefe  in  dnem  Zuge  gesehrieben  eind.  Die  Interpolation  kann  auf  den 
Originalen,  bevor  rie  abgeschrieben  wurden,  vorgenommen  worden  sein,  m 
es  von  Wibald  sdbst,  sei  es  von  einem  Waulsotter  Mduch,  wie  der  Codex, 
der  mitten  drin  ein  Abtverzcichniss  von  Waulsort  nach  der  Bist,  Waki 
enthalt,  vermnthlich  auch  in  diesepi  Stift  geschrieben  wurde. 


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Der  Rechtastreit  der  Klöster  Waalsori  and  Hasti^re. 


363 


in  dem  WibaW  um  Abdeln ilten  der  Kaiser-  und  Papsturkunden 
aus  Waulsort  erBucht,  um  sie  dem  Papste  vorzulegen  kann 
uns  einen  Anhaltspunkt  bieten.  Ob  und  was  man  ilim  damals 
einsandte,  wissen  wir  nicht  Aber  wir  bemerken  um  dieselbe 
Zeit  den  Mann,  der  kurz  nacbher  naebweislich  Urkunden  seiner 
Eldster  zu  Fälschungen  für  Waulsorl;  heigab,  in  einem  regen 
Briefwechsel  mit  dem  Kanzler  und  Fh>pst  Arnold  you  Köfai. 
Er  hatte  mit  ihm  zusammen  nach  Italien  gehen  sollen.  Aus 
der  Zeit  stammt  ein  selir  freundschjiftlicher  brieflicher  Verkehr 
zwischen  den  beitleji  Miinnern,  die  Gefälligkeiten  und  Freund- 
sphaftsdien5?te  m\t  einander  auswechselten  *).  In  diesen  Be- 
ziehungen dürften  wir  den  Ausgangspunkt  der  F&lscbuug  er- 
mittelt und  so  den  Beweis  für  dieselbe  geschlossen  haben. 

Was  nun  die  Urkunde  Otto's  I.  vom  IG.  December  969 
betrifft,  so  enthilt  sie  am  Schluss  folgende  Bestimmung:  jussi- 
mus  eidem  sepe  dicto  sobrino  nostro  yenerabüi  pontifici  Deo- 
derico,  ut  quendam  locum  Hasteriam  nomine  etc.  —  snpradicto 
cenobio  ^ratia  solaminis  copnlaret,  et  quoniam  proirima  Ticinftate 
junixuütur,  etiam  suh  unius  ditione  ordinationeque  abbatis  eadem 
praefata  loca,  WalcicxloK  nsis  vid^Iicet  at(^ue  Hasteria  mdissolubili 
connectione  nectcrentur. 

Den  auf  «jussimus*'  folgenden  Satz  hält  Sickel  für  sehr  ver- 
dächtig und  meint,  er  möge  in  der  Zeit  zugefügt  sein,  da  das 
Verhältniss  beider  Klöster  streitig  war.  In  der  That  ist  auf  den 
Anfang  «Ut  autem  hec  nostri  imperislis  decreti  auctoritas  firmior 
gratiorque  habeatnr  curricula,  jussimus*  unbedingt  der  Befehl  der 
Siegelung  und  die  Bestätigung  der  eigenen  Unterschrift  zu  er- 
warten. Denn  einmal  ist  das  Fehlen  der  Corroborationsformel 
sehr  selten  andererseits  wird  diese  in  den  Üttonischen  Privi- 
legien meist  durch  einen  dem  obigen  analogen  Finalsatz  ein- 
geleitet. Man  hat  somit  offenbar  in  Wauisort  die  auf  .ju-^simus* 
folgende  Corroborationsformel  durch  den  auf  Hasti^re  bezüglichen 


^)  Ep.  292:  Ezemplaria  etiata  privilegiorum  tarn  imperaiorum  quam 
pontificam  KomaiK^ntlil  optime  correpta  nobis  niittatis.  AtiRclu  inend  wusste 
Wibald  nicht,  dass  man  gar  keine  hatte  oder  doch  nur  solche,  die  zur  Entr 

Scheidung  der  Hanptfrage  nichts  beitrugen. 

*)  Wib.  op.  282;  283;  284:  285:  28«:  295. 

^)  Sickel,  Beiträge  zur  Diplomatik  VI.  Sitzbcr.  der  Wiener  Akademie, 
Phiio9.-iii«tor.  Classe.  Bd.  85.  381. 


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364 


£.  Saekor. 


Passus  ersetzt.  Aber  auch  vom  rein  historischen  btaudpunkte 
ist  einmal  die  scharfe  Betonung  der  unlöslichen  Verbin^iung 
beider  Orte,  andererseits  der  Umstand  verdächtig,  dass  Otto  1. 
in  Italien  bereite  dieselbe  beet&tigt,  während  doch  daa  Wahr* 
sofaeinliche  ist«  dass  die  Zaweisiiiig  Ton  Hasti^re  an  WaulBort 
eist  in  Folge  der  VerhäUnisse  durch  den  Bischof  erfolgte,  der 
ja  erst  mit  dem  Kloster  St.  Glodesindis,  dem  der  Ort  gehörte, 
in  Verhandlungen  treten  musste,  was  während  des  jahrelangen 
Aufenthalts  Theoderic  li's  in  Italien  doch  .schwerlich  geschehen 
konnte.  So  stellt  auch  die  älteste  uns  bekannte  authentische 
Quelle,  die  vit;i  Deoderici  c.  <>,  die  Uchertragung  als  eiuen  irei- 
willigen  Act  Theoderich's  dar,  der,  nachdem,  er  das  Diplom  Otto'»« 
erhalten,  dem  Kloster  Waulsort  eine  Gunst  erweisen  wollte.  So- 
mit kann  es  sich  nur  darum  handeln,  wann  die  Urkunde  inter- 
polirt  wurde  Der  entsprechende  Passus  ist  beieits  in  das 
Diplom  Konrad's  III.  vom  17.  Mai  1151  aufgenommen,  was 
den  terminus  ad  quem  der  F&lschung  bestimmt.  Jedenfüls 
aber  fallt  sie  in  eine  Zeit,  da  die  Hasterienser  bereits  völhg 
entschlossen  waren,  die  \'erbindung  mit  AVaulsort  zu  lösen, 
nachdem  sie  dem  gemeinsamen  Abte  den  Gehorsam  gekündigt 
hatten. 

Wir  wissen,  dass  die  römische  Heise,  auf  welcher  Wibald 
dem  Papste  die  Urkunden  TOn  Waulsort  vorzulegen  gedachte, 
vorläufig  unterblieb;  so  trug  er  denn  erst  im  Mai  1151  dem 
Kdnige  die  Angelegenheit  auf  dem  Hoftage  zu  Nymwegen  w. 
Eonrad  liess  sich  die  Privilegien  des  Klosters  vorlesen  und  aus- 
ixen, man  gab  ihm  das  falsche  Privileg  Benedict's  und  die  intsr- 
polirte  Urkunde  Otto's  I.  und  erklärte,  dass  diese  GonstitutioD 
bis  jetzt  uner.sehütterlicli  bestanden  habe.  Das  Urtheil  des  Kö- 
nigs konnte  bei  der  grossen  Gunst,  deren  sich  Wibald  am  Hofe 

')  In  der  oben  als  Termuthliche  Interpolation  gekennseichneten  Stelle 
der  ep.  294  ist  von  dem  Diplom  die  Rede  Jedoch  ist  die  Inhaltsangabe  unrichtig. 
Du  Citat  erinnert  nftmlich  im  Woitlaot  an  die  Urkunde  Benedict*«  TU., 
auH  welcher  die  Abhftogigkeit  von  Huti^  Idater  horvoigeht^  ale  ans  dem 
Diplom  Otto*8 1.  Dam  die  Interpolation  der  Urkunde  nicht  in  den  Anfimg  dm 
Zwist«*!;  gehört,  eddiewe  udi  daraus,  dass  eoBft  die  Unterordnung  resp.  die 
Stifitiitinkto  hervorgehoben  worden  wären:  so  aberzeigt  der  l  nistaml.  <la?> 
nur  \oii  der  unlf^sharen  Vf^rl)indung  die  liede  ist,  dnfäs  die  noth\vendig*?r 
Weiae  erst  spat'-r  !iei  vertretenden  Trenuun^versucbe  der  UasterienAor  im 
Vordergründe  deb  luleresHes  standen. 


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Der  RechtSBtreifc  der  Kldster  Wavlsort  lud  Hutt^re.  365 

«rfreute,  nicht  zweifelhaft  seiu.  Bass  es  einem  andern  abe? 
nicht  geglückt  wäre,  dem  Könige  das  Recht  der  Walciodoronser 
plavmbel  zu  machen,  gibt  auch  der  Chronist  von  Waalaort  in- 
direct  zn  ^).  80  wurden  die  Hasterienaer  zum  Gehoraam  surllok- 
gerufen,  ihr  Eketer  fttr  eme  abhängige  Celle  erklärt.  Bezüglich 
der  Abtwahl  waren  sie  von  nun  an  Tollatilndig  in  den  Händen 
ihrer  Gegner,  Sie  liatten  den  von  den  Walciodorensern  zuerst 
Oew'ahlten  ohne  Widerspruch  anzuerkennen.  Der  Abt  ^^ollto  in 
erster  lieihe  aus  den  Mönr})en  von  Waulsort  «^enoninien  werden 
und  nur,  wenn  dort  .sich  die  geeignete  Persönlichkeit  nicht  finde, 
Hasti^re  Tor  anderen  Klöstern  den  Vorzug  erhalten^). 

Damit  war  der  Streit  vorläufig  entschieden.  Die  Reibereien 
hörten  jedoch  nicht  auf  —  einmal  ward  aogar  der  Prior  von 
Haati^re  gefangen  geaetzt,  weil  er  auf  der  Maaa^  am  Abte  Theo- 
derich  vorbeifahrend ,  nicht  gegrOaat  hatte Da  atarb  der 
Abt  Anfang  des  Jahres  1152,  während  Wibald  noch  in  ItaKen 
sich  befand*),  wohin  er  Ende  1151  nun  doch  <^ef]fangen  war. 
Die  Hasterienser  bewiesen  ihr  hartnäckiges  Festhalten  an  ihren 
Forderungen,  indem  sie  jetzt  mit  der  Absicht  umguigen,  durrh 
üine  selbständige  Abtwahl  den  endgültigen  Bruch  herbeizuführen, 
und  zur  Wahl  nach  Waulsort  berufen,  ihr  Erscheinen  ver- 
weigerten ^).  Bei  der  Gefahr,  welche  von  einer  zwieejwUtigen 
Wahl  zu  drohen  schien,  einigten  die  Waldodorenser  sich  schnell 
auf  Wibald,  der  bereits  die  Klöster  Stablo,  Corvey  und  Monte 
Cassino  in  seiner  Hand  vereinigt  hatte,  weil  kein  anderer  so 
geeignet  schien,  die  Rechte  der  Abtei  Waulsort  zur  Gleltung  zu 
bringen       Lehnte  auch  Wibald  höliich  die  Wahl  ab,  so  ver- 


')  Tlist  Wale.  cont.  c.  7:  Qaod  ex  facili  tarnen  ab  alio  non  potnisset 

impetrari  — . 

Die  Urk.  KonraH's-  v.  17.  Mai  1151  hei  Jaffe,  Mon.  Corbej.  Nr.  328, 
p.  457.  Der  Passus  über  die  Gründung  von  Waulsort  und  dio  Verbindung 
mit  FIn<titre  (Entspricht  fast  wörtlioh  Dipl.  Ott.  ;381.  —  Ver<,'l.  Bernhardi, 
Konnid  III.,  ü.  877;  Janssen,  Wibald  von  btablo  u.  Corvey,  Münster  1854. 
S.  172  ff. 

*)  Eist.  Wale.  cont.  c.  8. 

*)  Wib.  ep.  865:  Set  ante  reditum  noetrom,  domino  nostro  Walcio- 
doreoae  abbate  ymm  uiiivarsae  carnis  ingresBO  etc. 
HSst  Wale  cont  c  9. 
")  Hi«t.  Wale,  cont  c.  9.  —  Wib.  ep.  S68. 


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E.  i>ackur. 


sprach  er  den  Moncben  doch  nach  der  Königswahl  —  denn  auch 
Konrad  III.  war  um  diese  Zeit  ge8tory)en  —  beizu -stehen  und 
schickte  ihnen  die  Urkunde,  die  er  bei  Eugen  III.  für  ^^'aulso^t 
austrt'wirkt,  und  die  Briele  m  Abschrift,  die  er  eben  an  Stephan 
von  Metz  und  die  Hasterienser  hatte  abgehen  lassen  Ersterer 
hatte  sich  nämlich  beeilt,  eine  Verhandlung  über  den  Streit  aa* 
znberaumen.  Wibald  bat  ihn,  dieselbe,  bis  er  nach  der  König»* 
wähl  ihr  wOrde  beiwohnen  kdnnen,  aolxaschieben:  er  habe  ge- 
rade das  Mandat  des  Papstes  in  HSnden  *).  Dasselbe  adirieb  er 
nach  Hastig  *),  Dort  schien  man  unerschOtterlich  an  der  selb* 
ständigen  Wahl  festhalten  tu  wollen :  vergeblich  Terstichten  f&nf 
fromme  Aebte,  die  von  Gembloux,  Florennes,  Lobbes,  Floreffes, 
Malonne.  in  Hastiere  auf  die  Schismatiker  /u  wirken^).  Ueberall 
erklärte  man  sich  gegen  sie.  Der  Bischot  Hemrich  von  Ltittich 
ermahnte  in  einem  dringenden  Schreiben  Stephan  von  Metz.  ' 
gegen  die  üasterienser  vorzugehen  und  nicht  etwa  in  die 
Rechte  der  Lütticher  Kirche  einasiigreifen,  welche  die  Wahl  so 
prttfen  tind  den  Gewähltoi  zu  consecriren  habe^),  und  ebenso  | 
forderte  er  die  Mönche  beider  Stifter  auf,  unter  Zuziehung  der 
Aebte  von  Florennes,  Brogne,  Gembloux  und  Floreffes  einen, 
guten  Abt  zu  wählen  ^.  Es  war  wohl  hauptsachlich  dem  £m- 
fluss  Wibald's  und  dem  Privileg  Eugen's  III.  zu  danken,  dass  die 
streitenden  Parteien  sich  uui  den  bisherigen  Dekan  liobert  von 


')  Wib.  ep.  3^0  an  die  Walriodor.:  Tntoritn  vero  ad  consolationt'iu 
vestram  miBimua  vol»iK  jmvilc^'iuin ,  (juod  a  domino  et  patro  nostro  pap» 
Eugenio  aoccleaiae  vtstrae  obÜDuiuiuä.  Die  Bulle  Jafie-Löw.  9531  bei 
Martine,  Ck)II.  ampl.  I,  819  v.  12.  Jan.  1152  nimmt  ds«  Klo»ter  ad  exanpiv 
B.  papae  YII.  in  päpstlichen  SchntK,  der  aber  in  der  unechten  ürkssd» 
nicbt  auadracklieb  awgeeprocfaen  Ist.  Fkaeterea  villam,  qnae  ▼oetlor 
Haiteria,  eom  onmibne  appendioüs  suis  ▼obii  nihilonunuB  eooflnnanrat. 

*)  Wib.  ep.  865  an  Stephan :  Et  qnoniam  mandata  domni  ptpss  «d* 
hno  in  manibus  habemas  etC. 

»)  Wib.  ep.  367. 

*)  ^Yih.  cp.  nCO.  TTeinr.  v.  Lüttich  an  Stephan  v.  Met?.  •  .•nrn  prectpu^ 
pateriu:  aiiiinoniti.  drlogatia  etiaui  (juinque  relipiofis  ad  oorum  visitatioDoni 
abbatibus  obedire  liactenus  contenipserint.  Diu  Namen  sind  mit  einiger 
.Sicherheit  aus  ep.  367  7ai  erpänzen,  wo  die  Aebte  dieser  Klöster  als  Be- 
rather Wibald's  genauut  werden. 

*)  Wib.  ep.  369  :  ut  Leodiensia  aecdefliae,  ad  cnius  offitinm  pertbet 
electaonem  examinart  et  eleetom  oonBecrare.  teminos  non  attingatif. 

•I  Wib.  ep.  370. 


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Der  EechtsBtreit  der  Klöster  Waulsort  und  Uaetiöre. 


367 


Stabio  einigten  Somit  war  der  Friede  zunächst  wieder  her- 
gestellt. In  einer,  vielleicht  gefälschten  Urkunde,  in  der  Bischof 
Stephan  von  den  Intriguen  der  Hasterienser  spricht,  die  Abtwahl 
zu  stören,  Terordnet  derselbe  auf  Intervention  Wibald's  Ton  Stablo 
und  Robert's  von  Waulaort,  dass  beide  Orte  unter  ein^  Abte 
yereint  bleiben  und  nach  dem  Tode  desselben  die  Hastender 
und  Waiciodorenaer  die  Wahl  vomefamen  sollten,  bei  welcher 
aber  nur  den  letzteren  beschüessende,  den  ersteren  dagegen  be- 
rathende  Stimme  ertheilt  wurde.  Wibald  aber  ging  nuu  auch 
an  den  Hof  des  Kaisers  und  legte  ihm  zwei  Kaiserurkunden  Lo- 
thars III.  und  Konrad'.s  III.  vor,  welche  Friedrich  I.  bestätigte^). 

Wir  haben  bis  jetzt  nur  von  einem  Diplom  Konrad's  ge- 
hört. Die  Urkunde  Lothar's  ist  eine  Fälschung.  Sie  entspricht 
wörtlich  der  seines  Nachfolgers  und  ist  vom  17.  August  1136 
datirt^). 

In  dieser  Zeit  war  an  Intriguen  der  Hasterienser  gegen 
Theoderich  nicht  zu  denken,  geschweige  denn  an  ein  ürthefl  des 
Hofgerichts.  Schon  darum  muss  die  Urkunde,  in  der  davon  die 

*)  B»t  Wale  «OBi  e.  0.  Es  ist  aber  nicht  richtig,  dass  Wibald 
naehdeia  er  von  seiner  Wahl  gehOrt,  «statim  Waleiodomm  venit"  und  von 
dort  nicht  wich,  bis  die  Wahl  Robertos  durchgesetzt  war.  Wir  wissen  im 
Gegentheil,  dass  er  lange  Zeit  durch  die  KSnigswahl  in  Ansproch  Re» 

nonunen  war. 

-)  Urk.  Stepban's  v.  lir)2.  1.  Jahr  Robert*«  und  Fricdrich's  mit  falscher 
Indict.:  XV  statt  V  bei  Martene,  Coli.  ampl.  I,  821.  Fälschlich  ist  hier 
von  dem  »Privilegium  doniini  Ottonis  Ifnfl*  die  Redt\  Kr  verordnet:  ut  eadom 
prapfnta  loca  Walciodoriis  et  Hast<»riu  vinuni  siut,  et  in  t'hristo  eor  unum 
et  aiüma  unu  indissolubiliter  sub  uno  abbute.  Intervenienten  sind  Wibald 
von  Stablo  mid  Robert  von  Waw Isert.  Da  die  Hasterienäser  später  be- 
haupteten, Stephan  habe  diu  der  Freiheit  von  Uastiere  widerstrebenden 
Urbuden  verdanunt^  die  FArogative  Cbatrikililieh  auf  das  letctete  ^ft  flber- 
geht  und  Stefdisa  Torher  schon  sn  Hastiöre  neigte,  liegt  es  nahe,  in  dieser 
Urkunde  ein  Falsificat  der  Waloiod.  su  sehen,  indess  Iftsst  sich  der  grOaste 
Theil  der  angeführten  Zeugen  um  diese  Zeit  thatsftcfalich  in  Hetz  nach- 
weisen und  auch  sonst  zeigt  die  Abfaesung  keinerlei  befremdende  Ab- 
weichungen von  anderen  Urkunden  8tephan*s,  so  dass  ich  die  Sache  dahin« 
gestellt  sein  lasse. 

')  T'rk.  Friedrich *s  I.  v,  8.  Mai  1152  bei  Stumpf,  Sri;}  imj»  ined. 
Nr.  IIB;  Analectea  XVI,  18:  —  juxtu  privile^na  dive  recortlationis  Lolrmrii 
tertii,  Romanorum  impemtoris  augusti,  et  precellentiöaiine  niemorie  patrui 
nostri  Cuonrudi  secundi,  liotnanorum  regia  incliti,  decrevimus. 

*)  Martene,  Coli.  ampl.  J,  747. 


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308 


£.  Sackor. 


Rode  ist.  erst  in  einer  späteren  Zeit  enistfuiden  sein.  Dazu 
koninien  die  starken  Verdachtsgründe ,   die         n  sie  in  diplo- 
matischer Hinsicht  vorliegen.    Ficker,  der  der  ganzen  Tendenz 
seiner  Beiträge  zur  Urkundenlehre  naok  eher  der  Beibehaltung 
als  Verwerfung  von  Diplomen  geneigt  ist,  zweifelt  doch,  ob  das 
Nichtpassen  der  Zeugen  als  Zeichen  der  nachtraglichen  Bear- 
kundimg  oder  der  Unechtheit  zu  betrachten  sei*).  Er  weist  naesk, 
dass  Ton  den  neun  Zeugen  nur  drei  als  damals  in  Wtlnbutg,  wo  die 
Urkunde  ausgestellt  sein  soll,  anwesend  sich  nachweisen  lassen. 
Heinrich  von  Baiern  heisst  hier  schon  Mark;; ruf  von  Tuscien  und 
dies  pnsst  erst  ins  folgende  Jahr.    Endlich  stellt  es  sich  heraus, 
dass  die  Zeugenreihe  mit  derselben  Bezeichnung  und  in  derselben 
Ordnung  in  der  Urkunde  vom  22.  September  1187  für  Stablo 
f^kh  wiederfindet.   Auch  Ficker  hält  das  für  keinen  ZufalL  Be- 
denklich ist  CS  ihm  ferner,  dass  die  Datirungsform  keinerlei 
Beziehung  auf  die  Handlung  venAth  und  St.  3327,  ebenfalls 
einer  Urkunde  für  Stablo  entspricht.   Bemhardi,  Lothar  von 
Snpplinburg  S.  609  ftlgt  noch  mehrere  erschwerende  Momente 
hinzu*)  und  UUt  mit  Ficker  und  Giesebrecht')  die  Urkunde  ffeür 
unecht.   Somit  kann  auch  über  den  Ursprung  der  Fälschung  kein 
Zweifel   sein.     Der  allezeit   hilfsbereite   Wibald  fabricirte  das 
Schriftstück,  ehe  er  Friedricli  T.  um  die  Bestätigung  anging. 
Das  Diplom   desselben  vom       Mai  1152  entspricht  el)enfalls 
wieder  textlich  genau  den  Vorurkunden,  obgleich  der  Inhalt  doch 
kaum  mehr  genau  den  thatsächlichen  Verhaltnissen  gemBss  sein 
konnte. 

So  hatte  mau  denn  in  Wanlsort,  ohne  eigentlich  ein  authen- 
tisches Document  Uber  die  Abhängigkeit  von  Hasti^re  in  H&nden 
zu  haben,  nunmehr  eine  ganze  Reihe  von  echten  und  unechten 
Urkunden,  in  denen  das  Verh&ltniss  unzweifelhaft  klar  gelegt 
war.  Die  Gegner  erklärten  zwar  die  alten  E)iplüme  für  gL-flllscht, 
die  neuen  für  erschlichen  '),  imd  selbst  in  Wuulsort  war  man 


')  1.  s. 

^)  Indessen  steht  das  solteno  ,sifTno  imaj^rinis*,  das  dort  hervoi^gehoben 
ist,  ben'its  in  der  echten  Vururkunde  Konrad'a  Ul, 
•)  Deutsche  KaiserrPit  TV.  451. 

*)  Vergl.  die  mehrtach  angeführte  Vcrtheidigungsschrift  der  Haste- 
rieuer  a.  a.  0.  —  ea«  (bc.  cartae)  gracia,  quam  habebat  ad  enriaBi  Mmmii 
pontifids  et  imperatoris,  male  et  indiacrete  adquinerat  contra  libertatem 


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Der  Rechtsstreit  der  Klöaker  Waolsort  and  Hasti^re. 


369 


sich  darüber  klar,  dass  es  des  ganzen  £influs8es  Wibald's  be- 
durfte, um  jene  modernen  Urkunden  zu  beschaffen,  aber  man 
sah  TOT  der  Hand  seine  AnsprQcIie  gesichert  und  hatte  unstreitig 
den  Sieg  darongetragen.  Indess  genügte  es  den  Walciodorensem 
nicht,  ihre  Rechte  urkundlich  festgestellt  zu  haben:  einer  der 
Mönche  griff  in  diesen  Jahren  zur  Feder,  um  durch  ein  histo- 
risches Denkmal,  in  dem  er  sich  gerade  über  die  ersten  Zeiten 
des  Klosters  ausfuhrlich  erging,  die  Prärogative  desselben  zu 
erhärten.  Er  n.aliiit  rlie  erdichtete  vita  FomiiiiRni.  die  prefalschten 
Urkunden,  einige  kleinere,  echte  und  uneclite  Quellen  und  ver- 
fertigte mit  einer  wahrhaft  üppigen  Phantasie  über  die  Anillnge 
von  Waulsort  ein  dichtes  Lügengewebe.  Wir  wollen  desshalb, 
um  die  Erfindungskunst  der  Wakiodorenser  festzustellen,  die 
Hist.  Wakiod.,  so  weit  sie  die  ersten  Jahre  des  Klosters  be- 
handelt, einer  kritischen  Untersuchung  unterziehen. 

IV. 

Die  Historia  Walclodorensis. 

Den  allgemeinen  Leitfaden  bildet  die  Tita  S.  Forannani^), 
der,  wie  wir  wissen,  je^er  historische  Werth  abzusprechen  ist. 
Auf  die  Qesta  Forannani  beruft  sich  die  Hist  Walciod.  zweimal, 
c.  16:  Ejus  sane  adyentum  susceptionis  obsequiumque  in  quanta 

veneratione  a  tomite  et  ab  Omnibus  patriotis  luibituni  .sit,  qui 
pleniter  aiiil  it  cognoscere ,  lihrum  pfestorum  ejus  legat,  ibi 
enim  vU .  —  c.  35:  Attamen  tineni  ejus,  qui  pleniter  anibit 
cognoBcere,  codicem  gestorum  ejus  et  depositionis  requirendo 
studeat  legere.  Ibi  namque  ex  parte  insignia  miraculorum  ejus, 
quae  in  eo  Christus  ante  depositionem  atque  post  ejus  transitum 
dignatus  est  operari,  reperiet,  tempus  etiam  illius  exitus  —  in- 
yeniet. 


Haaterieniem.  —  Si  Waldodorentes  habent  cartas  ante  dacentot  anno«  vel 
sesaginta  vel  ampliua  oonfirmatat,  si  eeiam  euent  veracea,  quod  Tsrnm 

non  est  etc. 

')  Schultze  a.  a.  0.  p.  55,  Note  6  bemerkt:  ,Da8  chron.  \Vulc.  ist 
in  diesem  Theil  um  1080  verfasst.  es  beruft  sich  zweimal  auf  gesta  Foran- 
nani, womit  P9  also  unsere  vit.  For.  nicht  meinen  knnn."  Es  habe  eine 
ältere  vit.  For.  gegelten,  die  in  der  uns  erhaltenen  nur  etwas  überarbeitet 
ist,  eine  Annahme,  die  nunmehr  überflQsaig  wird. 


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370 


E.  Sackur. 


Aus  f()lgeo<ieu  (jegenübprstelliiri;^^*  n  wird  nun  die  Abhängig- 
keit bis  auf  den  Ausdruck  klar  werden. 


Ui8t.  Wale.  10. 

— angelicft  jussioDd  admanitus 
venerabilisarchiepiscoptisForan*- 
naausproprinmrelinquenssokim, 
locmn  Deconie-Tallis  ab  angelo 

sibi  desigiiiitum  (juacrens,  cum 
duodecim  roniitibus  ad- 
veiiit  ad vo u  H  11  sque  venera- 
bili  comiti  obviavit.  A  quo 
requisitus  quo  tenderet,  ei 
niox  angelica  deaignavit  indicia, 
et  sie  cum  mazimo  bonore  ab 
eodem  comite  in  jam  praedicium 
deducitur  habitaculam. 

Eist.  Wale.  c.  22. 

Benedicti  pa])ue.  qui  septimuB 
in  agnitione  istius  nominis 
pontiRcatum  Romanae  ecclesiae 
eodem  tempore  gubcrnabat. 

Hist.  Wale.  c.  25. 

Sedneprolixitas  dicendi  fasti- 
dium  generaret  legentibus,  tex- 
tum  miractilorum  ejus  replicare 
distulimus.  Suf&cienter  enim 
baee  inveniet,  qui  codicem 
gestorum  ejus  et  translationis 
legendo  requiret. 


Vita  S.  Forann.  c.  4. 

admonituB 
est  caeixtos  Tisione  diyina  — 

venerabilia 

duodenos  comites  elegit: 
quatenus  cum  bis  veniens  ad 
locuiu  j)rat't'atae  babitationis  — . 
Cum  vero  liaud  procul  a  prae- 
fatae  babitationis  forent  loco  — 
comiti  obTiarernntEilberto, 
aquo  transgpresBum  figere  Telleiit 
requisiti  etc.  —  ad  diu  concv- 
pita  una  pervenere  babitacala. 

Vita  S.  For.  c.  6. 

— quiin  totius  mundi  gnberna* 

tione  a  coelcstis  regni  cbivigero 
acceptam  spei  ancoram  in  ag- 
nitioTif  bujus  nominis  fixerat 
septimus. 

Vita  S.  For.  c.  (i. 

virtutes  sunt  operatae,  quae 
quoniam  in  ejusdem  gestis 
plenitts  sunt  enucieatae,  pro 
nimia  prolixitate  distuli 
memorare. 


})\v  Gesebicbte  des  Klosters  \\  aulsort  unter  Forannan  zer- 
fallt nacb  der  Hist.  Walriod.  in  drei  Hauptstöeke:  a)  die  Grün- 
dun«; durcli  Eilbert,  l»)  die  Uebeitragung  an  die  Metzer  Kirche, 
c)  die  Translatio  Ö.  i^^loquii.  Darnach  werden  wir  unsere  Unter- 
suchung einrichten. 


Digiii^uu  Ly  Ct. 


Der  BechtMtreU  der  KlOster  Waidwrt  nnd  HMti&re.  371 

a)  Die  Gründung. 

Nach  der  Hist.  Wale.  c.  14  erfolgte  die  Grundlegung  der 
Kirche  und  die  Anlage  der  Kloeteigebäude  durch  den  Grafen 
Eilbert  bei  Prizerii  im  Jahre  944.  In  drei  Jahren  war  alles 
▼ollendet.  Ale  der  Graf  dann  um  die  Förderung  seiner  Stiftung 
bemüht  und  auf  die  Erhaltung  ihrer  Freiheit  bedacht,  sich  zum 
Könige  begab,  erwirkte  er  eine  koiugliche  Bestätigung  und 
SicherstelJuug  jeglichen  an  die  Kirche  noch  komiaenden  Be- 
sitzes. Dieselbe  wurde  unter  kuiuglichen  Schutz  gestellt  und 
der  Gral  erhielt  ,donum  investiiurae  ipsius  loci  et  abbatiam", 
und  nachdem  er  die  Mittel,  welche  er  derselben  zur  Verfügung 
stellte,  bezeichnet  —  ,providentiam  ejus  urgente  censura  regia 
per  Tiginti  tree  annos  sustinuit*.  Eilbert  gab  im  Einverstindniss 
mit  dem  Könige  alte  Königslehen  seiner  Familie  an  Waulsort; 
er  bezeichnete  einen  reichen  Grundbesitz  mit  bedeutenden  Ein- 
kflnften,  Kirchen  und  Gesinde  .et  ea,  quae  propter  difficultatem 
computandi  —  quoniam  aUas  pleniter  adnumerata  continentur  — 
referre  di.-.tulimu« ,  ostendit  et  oiniiia  sub  regalibus  testamentis 
designavit**.  Ausserdem  gab  er  der  Kirche  ansehnliche  Schätze. 
Nun  heisst  es  c.  16  weiter:  „In  tempore  illo,  transacto  viginti 
trium  aunorum  curriculo,  ex  Schotiae  partibus'*  kam  Foraonan. 
Bleiben  wir  zunächst  hier  stehen.  Erinnern  wir  uns,  dass  der 
Bau  946  fertig  gestellt  wurde,  so  setzt  der  Autor  die  Ankunft 
Forannsn's  auf  969  an.  Dasselbe  Jahr  gibt  er  c.  33  an  und  man 
hat  mit  yollem  Recht  bemerkt,  dass  diese  Angabe  der  Urkunde 
Otto's  I.  TOn  969  entnommen  ist  Da  nun  nach  der  yita  For., 
auf  welche  der  Chronist  sich  stützt,  Forannan  der  erste  Abt  ist, 
der  erst  969  erschitiuen  sein  soll ,  andererseits  bereits  eine  Ur- 
kunde Otto's  von  946  vorhanden  war,  so  bleiben  lür  den  Ge- 
Rchichtss<  lii  ciber  23  Jahre  übrig,  die  er  durch  eine  Abtszeit  Eil- 
bert's  ausfüllt.  Die  Urkunde  Otto's,  die  der  Autor  erwähnt,  ist 
nun  keine  andere  als  St.  138  vom  19.  September  946,  wo  der 
König  die  Schottenstiftung  bestätigt  und  ihre  Besitzungen  auf* 
zählt   Man  sieht  daraus,  wie  wenig  der  Chronik  bezüglich  ihrer 

*)  Schaltse  a.  a.  0.  8.  56,  Note  7.  —  ffieraos  stammt  wahnchem- 

Hch  ent  die  entsprechende  Angabe  in  Wib.  ep.  294 :  Siquidem  Walciodoteiiie 
cenobium  a  principio  miae  fundatioiiiä ,  ab  anniH  viddicet  181,  nomea  ot 
poteetatem  abbattae  optännit  Vergl,  oben  p.  ^6  Note  1. 


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372 


Urkuiulenauszüge  zu  trauen  ist.  Das  Diplom  Otto's  setzt  den 
Einzug  der  Schotten  voraus:  in  der  Hist.  kommen  sie  erst 
23  Jahre  später.  In  der  Urkunde  ist  bereits  das  Kloster  Wal- 
dodorom  genannt,  der  Chronist  drückt  sich  noch  um  den  Namen 
berum,  um  üin  mit  der  Vision  Forannan's  in  VerbindoBg  m 
bringen. 

Die  Sefaildening  der  Anlranft  Fonuinan'e  ist  nichts  als  ein 
Auszng  aus  der  Vita.    Herrorzubeben  als  cbarakterifitiBch  ftr 

da«  Fäli^chertbum  Lst,  dass  der  Autor  aus  dem  Bischöfe  Foran- 
nan  gar  einen  ,venerabilis  archiepiscopus*  macht.    Da  er  Fo- 
rannau  erst  OOi*  aus  Schottland  komtuen  \i\mt.  so  müssen  er  und 
der  Graf  -haud  multo  post"  zum  Könige  gehen,   «quo  conm 
donum  et  investituram  abbatiae  deposuit  et  praecibus  apud  regem 
obtinuit,  quatinus  ex  jam  dicto  dono  Dei  cultor  ab  eodem  iflge 
investiretur*.   Das  ist  natdrlicb  nur  die  nothwendige  Oonsequeaz 
der  falschen  Oombination  des  Autors,  znmal  Eilbert  znr  Zeit  gar 
nicht  mehr  am  Leben  war.   Es  wird  nun  w«ter  erzahlt,  dar 
Kaiser  habe  die  Abtei  «ex  palatinorum  procerum  decreto' 
Forannan  gegeben  und  ^decretis  regalibus"  bestimmt,  dass  da» 
Kloster    stets   unter   kaiserlifhem  Schutze  stehen  solle.  Als 
Zeichen  dieser  Protection  habe  <1er  Fürst  ?.ich  vom  Dorfe  Heidra 
und  den  allodirteii  Lehen  den  Neunten  vorbehalteu,  der  jährlich 
in  Aachen  gezahlt  werden  sollte.    Desswegen  wurde  ^judicio 
procerum  de  curia  in  ejusdem  regis  presentia"*  decretirt,  dass 
der  Propst  von  St.  Maria  in  Aachen  mit  den  oberen  Chorheixen 
für  Waulsort  «tempore  tribulationis"  als  «causidici*  auftrfttsn  mid 
die  Rechte  des  Klosters  vertheidigten 

Eine  derartige  Urkunde  fi^t;  in  Bezug  auf  Eilbert  ist  sie 
sicher«  besQglich  Fonmnan's  so  gut  wie  ausgeschlossen.  Auf- 
fällig ist  hier,  wie  in  allen  späteren  Urkundenauszügeii,  der 
Hist.  Wale,  die  Hervorhebung  des  Urtheils  und  der  Beistim- 
mung  der  proceies  und  principes.  Das  passt  ulleabar  nicht 
für  das  10.  Jahrhundert^);  da  aber  im  12.  auf  den  Uonsens  der 


')  Hiat.  Wale.  c.  16. 

•)  Wo  untor  den  Kaisnrurkundpn  sich  nicht  einmal  Zeuj^'cnimtprschrift^n 
fonden.  <li*'  zu  ähnlichen  Deutuugen  hätten  Aiilass  gelien  können.  Natür- 
lich äüüll  nicht  j^elougnet  werden,  dass  in  manchen  Fällen  es  an  einer  Mit- 
wirkung der  Grossen  bei  der  Ausstelhin«,'  von  Schutzbriefcn  nicht  gefehlt 
hat.    (Vergl.  Waitz,  Verfg.  VI,  450).   Im  Allgemtmeu  «ind  aber 


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Der  Rechlsslreit  der  KlÖtter  Waolsort  and  Haeti^ 


373 


Fürsten  bereitB  ein  hoher  Werth  gelegt  wurde,  so  überträgt  der 
Chronist  dies  einfach  auf  früliere  Verhältnisse,  um  den  angeb- 
Bohen  Begtimmiingen  der  Diplome  auch  für  die  spätere  Zeit 
bdkeres  Ansehen  zu  yerleihen.  Die  Erdichtung  der  besprochenen 
Urkunde  vird  aber  noch  wahrscheinlicher,  wenn  man  beachtet, 
dass  der  Chronist  unmittelbar  darauf  aber  den  Uebergang  von 
Waulsort  aus  der  Hand  des  KOnigs  in  den  Besitz  des  Bischofs 
von  Metz  berichtet.  Ist  es  auf  der  einen  Seite  unwahrscheinlich, 
dass  Otto  kurz  vor  der  Schenkung,  die  in  Italien  erfoltrte,  noch 
mit  solcher  ^Entschiedenheit  Wuulsort  iu  inen  Schutz  nahm  und 
noch  dazu  in  einer  Form,  die  damals  zum  mmdesten  nicht  üb- 
lich war  so  ist  auf  der  andern  Seite  der  Zweck,  welchen  der 
Autor  mit  der  Analyse  dieser  Urkunde  verfolgte,  durchaus  er* 
sichtüch.  Er  suchte  dadurch  den  Bewets  zu  f&hren,  dass  der 
£Qoig  auch  nach  der  üebertragung  an  Meta  die  Verpflichtung 
habe,  das  Kloster,  das  Otto  ftlr  die  Ewigkeit  unter  seine  Pro- 
tection genommen  hatte,  noch  im  12.  Jahrhundert  zu  schützen, 
und  aus  demselben  Grunde  lies:»  man  den  Kaiser  bekräftigen, 
dass  die  Chorherren  von  Aachen  in  Zeiten  dt  r  NOtli  \  erpllicht-et 
seien  für  Waulsort  einzutreten.  Vielleicht  bestanden  aber  in 
der  Schwierigkeit  des  Nachweises,  dass  das  Kloster  sich  des 
Königsschutses  erfreue,  die  Hindernisse,  denen  Wibald  am  Hofe 
begegnet  zu  sein  scheint.  Die  angeführte  Urkunde  wird  sonst 
nirgends  erwähnt  oder  als  Beweismittel  ins  Gefecht  geflOJirt: 
man  wird  wohl  daraus  schliessen  dfirfen,  dass  sie  nur  in  der 
Phantasie  des  Chronisten  ezistirte. 

b)  Die  üebertragung. 

Wie  wenig  die  Nachrichten  der  Historia  mit  detf  Thatsachen 

in  Kin klang  zu  bringen  sind,  zeigt  sich  wieder,  wenn  der  Autor 
Eübert  und  Forannan  nach  Beschatlung  der  Urkunde  vom  kaiser- 


piiDcipee  als  massgebender  Factor  iUr  die  Besehliisse  dos  Königs  noch 
wenig  hervorgetreten.    Yerrr].  Franklin,  Da^  Reichahofgericht  im  MA.  II, 

136  u.  Fir1r«^r.  Vom  Reichsfürstenstande  S  45  u.  47. 

')  Vergl.  Waitz,  Verfns.sunfTHfjje-ch.  VII.  225:  .Von  den  besonderen 
Folgen  aber,  welche  ursjtrünglich  sich  liieran  (die  Krtheil.  des  Königs- 
echutzeäj  knüpften,  iai  nun  bei  gcisUicben  btiftern  nirgend«»  ausdrücklich 
die  Kede.* 


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374 


K.  öackur. 


liehen  Hofe  nach  H&use  zurückkehren  und  ihr  Stift  hewohneo 
läset  und  die  Verhandlunfjen  mit  Metz  erst  in  eiiie  etwa.s  später* 
Zeit  setzt*).    Er  hat  keine  Ahnung  davon,  dass  Otto  um  die- 
Zeit  in  Italien  war,  dass  die  beiden  Herren  nach  Italien  hatten 
gehen,  sdmdll  zurückkehren  und  dann  nochmals  über  die  Alpen 
hätten  ziehen  müssen.    Die  ganzen  breit  erzählten  Unterhaad- 
hingen  vor  der  Uebertragung  sind  von  Anfang  bis  zu  Ende  er^ 
fiinden.   Der  Autor  lasst  Eflbert  mit  seinem  Verwandten,  dem 
Bischof  Theoderich  YOn  Metz,  zusammentreffen  und  zufiüllg 
▼on  Wftttlsorfc  und  dem  Abte  Forannan  unterhalten,  der  «Sii 
recenter  cum  nobilibus  comitibos  duetu  angelieo  adTemt*.  Der 
Bischof  habe  Forannan  zu  «ich  beschieden,  alle  drei  hätten  von 
Waulsort  gesprochen;  da  habe  Theoderich  die  Rede  auf  Hastiire 
gebracht.    Ais  der  Graf  zu  der  Erkenntnis«  gelangt  sei  .quoa 
per  Hasteriensem  Walciodoreuse  donum  et  abbatiam  ad  Mett^D- 
sem  ecclesiam  vellet  transferre'^  habe  er  sein  Augenmerk  daraol 
gerichtet,  wie  das  Kloster  «ex  manu  regia  poeset  erui*.  Hastig 
das  Waulsort  benachbart  war,  schien  ihm  ein  angemessener  Zs* 
wachs  für  sein  Stift;  die  Schwierigkeit  bestand  jedoch  in 
dass  ee  den  Nonnen  Ton  St.  Glodesindis  gehörte.   Ein  Emh 
für  das  Nonnenkloster  wurde  bestimmt  und  eine  gemeinschaft- 
liche Heise  an  das  königliche  Hoflager  verabredet.    Man  trach- 
tete darnach,  die  ^sanioris  consilii  capitales  curiae*  und  ,freti 
adminicuiatione  principum''  den  König  zu  gewinnen. 

Dort  wurde  die  Suche  auseinandergesetzt,  der  König  schwankt* 
aus  rechtlichen  Bedenken,  weil  Waulsort  Königsgut  war.  Aber 
sie  wurden  »judicio  principum*"  zerstreut  und  als  der  KöiMg 
das  «edictum  a  principibus*  empfing,  so  willigte  er 
tati  religiosi  viri  Forannani  et  petitioni  venerabilis  pontifid' 
Deoderici  et  comitis  Eilberti'^  ein  und  überwies  die  Abtei  ,1^ 
decreto*  an  Metz.  Hasti^re  wurde,  nachdem  der  Bisdiof  d<o 
Ersatz  für  St.  Glodefiindis  ^in  presentia  principum*  dem  König« 
nachgewiesen,  diesem  für  Waulsort  übergeben  und  ^hteralit^^ 
decreto  princij^um  ab  eodem  rege  et  pontifice"  dem  Foraiiu-in 
zugewiesen  zum  ewigen  unanfechtbaren  Besitz  von  Waulsort. 
Damit  aber  dieser  kaiserliche  Act  von  Niemandem  angegri^^^ 
würde,  «auctoritate  et  judicio  principum  testamentoua* 

Hirt.  Wale  c.  18. 


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Der  Recbtostreit  der  Klöster  Wanlsort  und  Uastiöre. 


375 


perialis  munificentiae  confirmatur.  Sicque  Hasteria  juri  et 
domin atioDi  Walci odorensis  ecciesiae  famulatura 
supponitur  anno  etc.  9G9  Nachdem  wir  festgestellt  haben, 
dass  EUbert  969  schon  iodt,  die  üeberweisung  tob  Wanlsort  an 
Hetz  ein  freiwilliger  Act  königliclier  Gnade  war,  liegt  klar  auf 
der  Hand,  dass  diese  ünterhandlnngen  und  Schwierigkeiten  rein 
erfunden  sind,  ein  Ergebniss,  an  dem  die  fortwährende  Be- 
tonung des  Urtheils  der  Grossen  und  der  Abhängigkeit  von 
Hastilre  auch  nicht  den  geringsten  Zweifel  lässt. 

Der  Verfasser  geht  aber  in  seinen  Erfindungen  und  Combi- 
nationen  noch  weiter.  Zwar  hat  er  vorher  Otto  fQr  alle  Zeiten 
das  Kloster  Waulsort  in  Königsschutz  nehmen  lassen,  nach  dem 
TJebergang  an  die  Metzer  Kirche  schien  es  aber  nothwendig, 
die  Yerbriefung  desselben  noch  einmal  wiederholen  zu  lassen. 
Hier  wurde  natOrlich  den  veränderten  Verhältnissen  Rechnung 
getragen.  Der  Kaiser  behielt  sich  zwar  als  Abgabe  ftir  die  Ver- 
theidigung  den  erwähnten  Neunten  auch  weiter  vor,  setzte  aber 
weiter  fest  „quatinus  Mettensis  ccclesia  contra  Walciodorensem 
recto  traniite  incedens  ab  omni  ecclesiastico  jure  illi  justitianj 
faciat"  und  dass,  wenn  dem  Kloster  Waulsort  von  der  Metzer 
Kirche  betreffs  Hastilre  Schwierigkeiten  bereitet  würden,  Wauls- 
ort wieder  an  den  König  znrflchfallen  solle  Merkwfirdig,  dass 
gerade  der  Bischof  von  Metz  wiUirend  des  Conflictes  allein  sich 
den  Hasteriensem  geneigt  erwies!  Jetzt  wollte  man  dem  Anfangs 
80  wenig  gefügigen  Stephan  zeigen,  dass  man  doch  noch  eine 
Waffe  gegen  ihn  besitze.  Wie  zum  vollen  Beweise  aber,  dass 
wir  es  hier  wieder  mit  einer  gefalschteu  Urkunde  zu  thun  haben, 
wird  bemerkt,  dass  dies  „decreto  curialiuin  principum  sub 
regalibus  testamentis  auctorizata  Icj^ptur  et  doraini 
Deoderici  et  beati  b'oraunaui  et  comitis  Eilberti  et 
capitalium  virorum  de  curia  testimonio  confirmatur." 

Es  wurde  nun,  berichtet  die  Bist  Wale,  weiter,  ^a  beato 
Forannano  et  comite,  nntu  imperatoris  et  consilio*  beschlossen, 
nach  Rom  zu  gehen,  den  Papst  mit  der  Sachlage  vertraut  zu 
machen  und  seine  Bestätigung  zu  erbitten Man  ersAhlte  dem 


')  Hist.  Wttlc.  e.  ly. 
^  HtBt.  Wale.  c.  20. 
*)  Hisi  Wale.  c.  22. 
DADtadie  ZeitMhr.  f.  0«M^drt*w.  l«M.  II.  «. 


25 


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371) 


£.  Sackur. 


Kirchenoberliaiipte  und  den  ^Viris  ecclediasticis"  nicht  nur.  wess- 
halb  mau  gekommen  sei,  sondern  auch  die  frühere  Geschicliw 
des  Erzbischofs  Forannan  und  den  Auftrag  des  Engels.  Der 
Hauptwerth  wird  wieder  aui'Hasti^re  gelegt  Der  Papet  dec»- 
tirfe:  «ut  Hasteriensis  villa  cum  omnibus  rebus  et  appendicHs 
suis  constaBtibiis  etc.  —  ecdesiae  Walciodorensi  fiunalefcixr  et  ei 
sme  Bcrupulo  sicut  una  de  suis  cetoris  curiis  subjaceat  in  per- 
petuum."  Damit  das  ira^psiliche  Diplom  nicht  angefochten  wOrdef 
«religioflorum  virorum  de  curia  decreto  statutum  esf*,  dass  Zxt- 
widerhandelnde  ewiglich  ezcommunicirt  werden  sollten  und  nnr 
vom  römLsciieii  Bischöfe  Absolution  erlialten  künntcn.  WeiUT 
„decreto  pa[)ae  et  religiosorum  de  curia  sancitum  est,  ut 
recedens  al)  eis  heatus  Forannanus  Privilegium  sui  archiepicopatus 
in  omni  officio  et  actione  cultuque  diviao  retineref  auch  dass 
er  die  Seelsorge  in  seinem  Kloster  ausübe  und  dass  Waulsort 
stets  im  Schutze  des  apostolischen  Stuhles  verbleibe. 

Die  «religiosi  viri  de  curia'  erscheinen  hier  als  Analogen 
zu  den  weltlichen  nprincipes*.  Weder  stand  dem  Papste  daauk 
ein  einflussreiches  CardinalcoUegium  zur  Seite,  das  dem  Ghronisteii 
augenscheinlich  vor  Augen  schwebte,  noch  fanden  sich,  auMer 
in  sehr  seltenen  Fällen,  auch  Zeu<^'en  auf  den  Papstl)ulleu ,  die 
ihn  zu  seinen  Ausschmückuniufeii  hätten  berechtigen  können.  Dass 
er  die  getalschte  Bulle  Benedict'«?  vorliatte,  ist  klar,  aber  da' 
Referat,  das  er  gibt,  enthält  weit  mehr  und  ist  wieder  ein  deut- 
liches Beispiel  für  die  Art  und  Weise,  wie  der  Chronist  mit  der 
Wahrheit  umgeht. 

c)  Die  TraDBlattoB  des  hl.  Bloqains. 

Wie  in  der  Vita  S.  Forannani,  so  wird  auch  in  der  Hist 
Wale,  an  die  Bomreise  die  Translation  des  hl.  Eloquius  angß' 
schlössen.  Hier  beiiiente  sich  der  ('lironist  neben  der  Vita  noch 
einer  andern  Quelle,  der  vita  et  translutio  S.  Eloquii,  die  in  den 
Anaiectes  p.  serv.  »  l'hist.  eccl.  de  Belgique  V,  S.  344  Ö.,  jd 
einer  etwas  andern  Bedaction  verkürzt  bei  Surius  VI,  S.  7(>^ 
abgedruckt  Ist  Er  fand  hier  einmal  das  Datum  des  3.  Non- 
Dec.,  sodann  Anal.  V,  S.  351  die  Worte:  «Rationem  yero,  ^ 
oredimus,  hodieme  festivitatis  reddimus  ac  quod  in  ea  colimns« 

*)  Yergl.  Vita  For.  c.  6. 


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Der  Hechtsstreit  der  Kloster  Waulsort  und  Hastiere.  377 


utcunque  bis  paucissimis  seiinonibus  explicavimus ,  depositionem 
videlicet,  qua  anima  celos  peiietravit,  insuper  et  dedicationem 
basilice  atquo  translationeni  ipsam  Cüufes.soii.s  Christi  Eloquii 
memorabüem."  Ks  war  also  ein  dreifaches  Fest,  das  am  3.  De- 
cember  gefeiert  wurde,  das  der  Grablegung,  der  Kirchweih  und 
der  Translation  des  Heiligen.  Da  der  OeschichtMchreiber  nun 
die  Trenslfttion  des  hl.  Eloquius  durch  Forannan  Tornehmen 
liess,  80  schrieb  er  ibm  auch  die  Gonsecration  der  Basiliea  zu. 
Beides  wurde  mit  HiUe  apokrypher  Quellen  und  eigener  Aus- 
schmfickungen  zu  einem  stattlichen  LUgenwulst  aufgebauscht, 
von  dem,  soweit  Forannan  der  Veranstalter  war,  auch  nicht  ein 
Wort  wahr  ist. 

Waitz  hat  darauf  aufmerksam  gemacht,  dass  in  der  Trans- 
latio  in  den  Analectes,  die  er  allein  kennt,  das  Kloster  Wauls- 
ort gar  nicht  genannt  ist^);  indess  heisst  es  in  der  bei  Surius 
gedruckten  Fassung  S.  770:  delatum  est  sancti  yiri  corpus  ad 
hanc  praesentem  ecdesiam  Wualciodorensem^) ,  so  dass  hierin 
wenigstens  der  Chronist  entschuldigt  ist,  wenn  er  die  Nach- 
richten der  Translatio  auf  Waulsort  bezieht.  Zusatz  aber  der 
Historia  ist  es,  dass  man  ihn  erst  bis  zur  Basiliea  b.  Michaelis 
brachte,  wo  er  bis  zum  Jahrestage  seiner  Grablegung,  dem 
3.  December,  ruhte.  Da  erst  erfolgte  die  Uel)erfülirung  nucli 
Waulsort.  Als  (iruiul  dieses  Aufschubs  wird  angegeben,  dass  in 
Grigny,  wo  der  Heilige  ursj)rünglirh  ruhte,  jährlich  an  diesem 
Tage  zahlreiche  Volksmasseu  zusammenströmten,  und  lelactere 
Thatsache  wurde  wenigstens  wieder  der  Translatio  S.  Gloquü  ent- 
nommen Dieses  Fest  wollten  Ghraf  £übert  und  Forannan  durch 
die  Uebertnigung  erhöhen;  die  Bevölkerung  der  Provinz,  in 
welche  der  Heilige  gebracht  werden  sollte,  wurde  aufgefordert, 
seine  Ankunft  fertlich  zu  erwarten.  In  dem  Ort  Bomedenne 
soll  nun  der  Andrang  so  gross  gewesen  sem,  dass  man  die  Ge- 
beine niedersetzte;  Eloquius  habe  sich  aber  nicht  eher  wieder 
in  die  Höhe  heben  lassen,  als  bis  der  Herr  Widerich  von  Fale- 


')  88.  XIV,  ^ir>,  Note  2. 
Zusatr.  von  i>uriu»? 

*j  i  ranflat.  S.  Eloq.  Analectes  V,  ;i47.  Ad  cujus  etiam  postniüdum 
»de  depositionis  sollenmitatem  ^  quc  celeUatur  tertio  nonas  decembris, 
eonsoeTOiml  circmnquaqaa  venire  singulis  aimii  ««a^gimii  populi  frequentia, 
deferent  seeam  devotiaBime  vota,  qae  ▼overat»  sna. 


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378 


£.  Sackur. 


magne  eine  Schenkung  gemacht.  Der  Autor  stOtzte  »ich  hier 
ofiPenbur  auf  eine  angebliche  Urkunde  Eilberfs,  welche  e'mtu 
Bericht  ül)er  die  Translation  und  die  dabei  erfolgten  Scheukuu^ren 
enthalt,  ohne  dass  der  Chronist  in  seiner  leichtfertigen  Manier 
sich  daran  genau  gehalten  hatte  Das  Schriftstück  i^t  fo- 
wohl  in  den  Analect.  II,  S.  265,  wo  es  zuerst  Teröffent- 
licht  wurde,  als  von  Waitz,  der  es  noch  einmal  abdruckt^ 
als  unecht  erkannt  worden.  Ich  ftlge  den  dort  angeführtes 
Gründen  ab  erschwerend  su,  dass  die  Translatio  hier  auf  des 
8  Id.  Oct  gesetzt  wird.  Auf  diesen  Tag  wurde  sie  aber  erst 
Anfang  des  11.  Jahrhunderts  verle«;t  j,  so  dass  man  erkennt 
da-^.-,  die  Urkunde  Eiiniklist  nicht  früher  angefertigt  sein  kacc. 
Ferner  wird  auf  den  I^ann  aufmerksam  gemacht,  „ut  ips»*  pote- 
statem  ab  apostolico  beato  Benedicto  septimo  acceperat. "  P.i 
die  Urkunde  und  damit  die  Translatio  von  976  datirt  ist,  so  Ist 
Uar,  dass  diese  Zahl  erst  der  falschen  Urkunde  Benedicts  entlehnt 
ist  Wir  haben  es  mithin  mit  einer  der  Fälschungen  zu  tbtuu 
die  um  die  Mitte  des  12.  Jahrhunderts  gel^ntlich  des  Conflictn 
angefertigt  wurden. 

Nun  erfolgte  der  Einzug  in  Waulsort  und  zahlreiche  Wunder 
des  Heiligen,  gelegentlich  deren  der  Chronist,  wie  an  der  est" 
spreclienden  Stelle  die  vita  Korannani.  auf  die  Translatio  S. 
Eloquii  verweist*).  Am  s<'lben  .'i  Decemher  nahm  Yoiuüunn 
nun  auch  die  Weihe  der  Basilica  vor.  Er  soll  am  ersten  Tage 
drei  Altare,  am  nächsten  einen  vierten  im  Thurme  geweiht 
haben 

Richtig  ist  bei  all'  diesen  Ausfahrungen  nur  die  Thateacbe, 
dass  in  Waulsort  anfänglich  drei  Feste  an  einem  Tage,  dem 
3.  Decemher«  gefeiert  wurden.  Was  hier  von  Eilbert*  und  Fe- 
rannan  erzählt  wird ,  entbehrt  jeder  Begründung.  Da  man  ^ 
Zeit,  als  der  Autor  schrieb,  die  drei  Feste  an  verschieden«» 
Tagen  feierte,  so  fürchtete  er  in  der  That  auch,  aui  Zweifel  HB^ 


')  Hier  wirr!  jeT)«»s  Wunder  nach  Lenihrin  vcrlogi^  and  tlie  SchenlroB? 
Theodoridi  von  L-  iubrin  zugeschrieben.    Widrich  von  Falemagne  nwcbt 
seine  Schenkung  erat  in  Waulsort. 
8S.  XIV.  516,  Note  :i. 

»)  Hist  Wale.  c.  40  :  54. 

«)  Hiai  Walo.  c  25, 

»)  Hist  Wale.  c.  26. 


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D«r  Reehtsetreit  dtt  Kldster  Wauborfc  and  Hasti^r«.  379 


Angriffe  zu  siossen.  Er  suchte  sie  aber  daliiii  zu.  widerlegen, 
dase  er  den  Grund  dieses  Zusammentreffens  angab*) 9  worin  er 
aber  wieder  höchst  willkOrlich  yeifuhr,  wenn  er  behauptete, 

Forannan  habe  die  drei  Festlichkeiten  zusammengelegt,  um  da» 
alte  Depositionsfest  den  3.  December  zu  reformireu  uml  liini 
neuen  Glanz  zu  verleihen.  Nach  der  Besclireibtäug  der  Feier- 
lichkeiten, die  sicherlich  wieder  der  Phantasie  des  Autors  ent- 
sprungen ist,  folgt  eine  grosse  Lächerlichkeit:  »Obtiuuit  interea 
Tenerabilis  comes  et  beatus  Forannanus  a  cunctis  principibus 
terrae,  ut  observantia  higus  diei  in  sua  Teneratione  et  religione 
perpetuaÜter  permaneret,  quatinus  decreto  eorum  statueretur  cele- 
bratura  per  omne  suocedens  tempus.  Assensu  itaque  cunctorum 
principum,  tempus  hoc  soUemne  in  eodem  looo  ut  consenre- 
tur  etc.  —  statuitur."  Das  ist  allerdings  das  Störkste,  was  sich 
der  Chronist  an  sensationellen  Nachrichten  bis  jetzt  geleistet 
hat.  Für  die  Besucher  und  die  Kaufleute  wurde  judicio  eorum" 
ein  fester  Friede  statuirt.  Aus  den  entferntesten  Gegenden  sollen 
sieb  Leute  zugefuuden  haben.  Die  Verletzung  dieser  feierlichen 
Institution  wird  vom  hl.  Forannan  und  einem  kirchlichen  Conveut 
mit  dem  Anathem  bedroht  Endlich  die  endgültige  Uebergabe 
der  Abtei  und  Advocatur  durch  Eilbert  an  Forannan  und  Ghinst- 
beweise  des  Qrafen  für  das  Kloster  nach  der  erwähnten,  wie 
wir  sahen,  gefälschten  Urkunde  Eilbert's* 

Die  vielen  Uebertreibungen  und  offenbaren  Unwahrheiten, 
die  die  Hist.  Walciod.,  ganz  abge.^ehen  von  der  objectiven  Un- 
möglichkeit der  ganzen  Darstellung,  sich  hier  eriauhte,  verfolgen 
deutlich  nur  den  Zweck,  den  ungeheuren  Frevel  zu  kennzeichnen, 
welcher  darin  lag,  dass  man  im  11.  Jahrhundert  sich  von  dem 
hl.  Eloquius  abwandte,  dass  die  feierliche  Einrichtung  den  drei- 
fachen Festtages,  die  so  vielseitig  decretirt  worden  war,  verlassen 
wurde,  und  dass  man  so  das  Kloster,  das  eine  weit  und  breit 
berOhmte  Wallfahrtsstätte  war,  in  Unbedeutendheit  herabsinken 


Nos  autem ,  ut  ambig uitutem  auferanius  ab  ein,  q^ui  ex  hoc,  qood 
ibidem  teriptiun  reperinnt,  de  ejus  trsnalatione  et  templi  conaecratione 
scandalisai&tnr,  oportet  oeiendere  evidentem  rationem  ex  tribus  soUem* 
aitatibiu.  —  ne  error  poUnlet  in  cordibue  snocedeiitiQiii,  neceeee  eet^  oeten' 
deado  intimare,  a  quo  prima  templi  coiMecratio  et  primae  translationii 
obeervantia  acta  fnerit,  diem  etiam  cum  tempore,  in  quo  atraque  aollemnitaa 
itataia  fiiit,  et  quare  eodem  die  faerit  iastitata,  certisatme  demonatrare. 


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380 


E.  Sieknr. 


liesB.  Ein  scharfes  Lieht  fallt  auf  die  Tendenz  des  Chrofnisten 
aber  erst,  wo  er  von  dem  Ausbleiben  der  Volksmassen  am  Tage 
der  Translation  unter  Abt  Lambert  spricht       War  er  es  doch 

auch,  der  zuerst  den  Hasteriensem  grössere  Freiheiten  gestattete. 
Er  ersclieint  durum  dem  Chroiiisteu  der  Urheber  alles  Uebels, 
welches  über  Waulsort  hereinbrach.  »Quid  ])lura?''  ruft  dieser, 
fftribuä  ab  tjü  demptis  nobis  praecipuis  et  congruis  honoribu«?  nohis 
non  profiiit,  et  nostris  Hastericnsibus  in  bis  periculum  suarum 
animarum  inicians  multum  obfuit*".  In  seinem  leidenschaftlichen 
Ingrimm  behauptet  er  sogar,  das  Volk  habe  »praecepto  illius', 
d.  h.  des  Abtes  Lambert,  die  alte  Sitte  yerlassen,  ,obedire  de* 
trectans  precepto  decretoque  Bomanae  ecclesiae  et  domini  apo- 
stolici  atque  statuta  illius  contempnens  a  die  illo  usque  nunc  per 
iter  inobedientiae  graditur".  Wir  wundern  uns,  hier  etwas  ▼<m 
einem  päpstlichen  Decret  über  da.s  EU)i|uiUbfe.st  zu  hören,  wovon 
oben  nichts  bemerkt  ist.  Weus  kam  es  aber  dem  Chronisten 
darauf  an,  den  Gegnern  auch  noch  die  Verletzung  päpstlicher 
Vorschriiten  vorzuwerfen,  wenn  er  ihre  Schuld  in  den  Augen 
der  Leser  zu  erhöhen  im  Stande  war? 

So  sind  wir  denn  durch  eine  Analyse  der  Darstellung,  welche 
die  Hist.  Wale,  von  den  Anfangen  der  Abtei  gibt,  zu  der  Ueber- 
zeugung  gelangt,  dass  wir  es  mit  einem  Tendenzwerk  der 
schlimmsten  Sorte  zu  thun  haben,  das  fast  durchweg  auf  ge- 
fischten Quellen  beruht.  Seit  Robert  mit  der  Vita  des  wenig 
bekannten  Abtes  Forannan  die  Grundlagen  zu  dem  Fabelgebäude 
gelegt  hatte,  wurde  mit  der  Herstellung  der  unechti  u  Urkunden 
Stein  auf  Stein  zusammenLft  ti  agen,  bis  vom  Chrf)nisten  schliess- 
lich der  Aufbau  und  die  Verkittung  des  herbeigeschaflFten  Ma- 
terials erfolgen  konnte^).    Natürlich  kam  durch  die  lange  und 

\)  Hist.  Wale.  c.  5:?. 

^)  Hier  Hrlicint  an)  Platze,  auf  die  oben  prwfihnto,  aln^r  bei  ^^t^i*«-* 
gelikiseut;  Urkunde  des  GrufV-n  von  Namur  vom  2.  Juui  946  zurückzukouißi*^ 
Dieaolbe  hat  mit  den  bcsiirochuucn  Fälschungen  nichts  zu  thun.  Sehr 
charakteristisch  ist,  dass  hier  der  Abt  von  Waulsort  nur;  ^venerabilis  abbM 
ForondBiuis'  heiast,  nicht  Bischof.  Fenier  wird  hier  der  hL  Eloquius  gam 
richtig  in  Wanltort  tofaon  erwUmt,  wfthrend  die  vita  Fonumsni  wd  di« 
Hifft.  Wale»  wie  bekannt ,  die  Uebertragnng  unrichtiger  Weiae  erat  mtar 
Benedict  YIL  erfolgen  laawn.  Die  Namenaform  Foroodanna  trigt  ebenfi^lk 
einen  älteren  Charakter.  Diese  Thataachen ,  so^-ie  die  Uebereinstinunong 
der  Daten,  erwecken  ein  entechieden  gfinattgea  Yorartheil  für  das  DocaBV^ 


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Der  ReehtMtreit  der  Kldster  Waalsort  and  Hasti^re. 


381 


«pifte  AmisfÜhruDg,  die  man  dem  Forannaii  zuschrieb,  die  ganze 
folgende  Geschichte  Ton  Waiilsoit  in  VerwiTiiing.  Da  es  aher 
nicht  unsere  Au%;abe  sein  kann,  die  Bist.  Wale,  weiter  zu  analy- 
siren,  so  meg  es  genügen,  hier  darauf  hinzuweisen  0« 

V. 

Die  Erueueriuig  des  Streites  imd  die  Denkselinft  der  Hasterieuser. 

Nachdem  durch  die  Wahl  Robert's  der  Frieden  zwischen 
beiden  rftiiteru  wiederhergeBtellt  war  —  der  Abt  ging  auch  Papst 
Hadrian  IV.  um  Bestätigung  der  Urkunde  Eugen  s  III.  an  — 
folgte  eine  Zeit,  in  welcher  das  Uebergewicht,  das  die  Waicio- 
dorenser  nunmehr  Uber  die  Hastcrienser  auch  vor  höheren  In- 
stanzen behauptet  hatten,  allmählich  an  die  letzteren  gelangte. 
Es  ist  sehr  merkwUrdig  zu  beobachten,  wie  schon  der  durch 
Wibald's  Einfluss  erhobene  Robert  sich  mehr  den  Angelegen- 
heiten Ton  Hasti^re  widmete,  wShrend  er  in  Waulsort  —  da  er 
sich  Aenderun^en  erlaubte  und  vermuthlich,  weil  er  aus  einem 
■andern  Kloster  kam  —  unter  Ahteinduugen  /.u  leiden  hatte,  wie 
ihm  auch  namentlich  der  Prior  Petrus  von  Hastidre  und  der 
spätere  Propst  Johannis  zur  Seite  standen*'').  Nach  einer  Aus- 
sage von  hasteriensiscker  Seite,  die  in  der  That  viel  i'ilr  sich 


Was  aber  aoeter  den  eageAlhrtea  GrOndoi  für  die  Eciifbeit  der  Urknnde 
so  iprecheii  scLeint,  ist,  dan  em  Fi^lschor,  der  doch  alles  üngewShn- 
liche  venniedeii  hätte,  »chwerlich,  wie  in  unserem  Diplom  der  Fall, 
Reimprosa  angewandt  haben  würde.  Trotzdem  habe  ich  nicht  gewagt, 
von  dem.wlben  bei  der  Bewoisführung^  Gebrauch  zu  machen.  Ist  es  echt, 
dann  genügt  en  für  sieh  allein,  die  Fabeleien  der  vita  Foraun.  uad  der  Hist. 
Wale,  mit  einem  Mal  über  den  Haufen  zu  werfen. 

*)  80  int  es  falsch,  dm^  Eilbert  am  2^.  März  977  gestorben  sei  (c.  33). 
Der  Tod  Fotannaos,  den  die  Vita  982  erfolgen  läsat,  wird  hier  ins  Jahr  980 
verlegt.  Nan  folgt  Gadroe,  der  aber  nach  guten  QneUen  qtftteeleDB 
starb;  naeh  der  Hiat  stirbt  er  998.  Sonderbarer  Weise  eetot  der  Cliroiuet 
daim  den  Tod  seines  Naehfolgers  Malcalaa,  der  thatsftcfalich  978  ana  dem 
Leben  schied,  990«  auf  den  dann  Immo  gefolgt  sein  soll,  ab  dessen  Todes* 
Jahr  995  ang^eben  wird.  Die  Zahlen,  sowie  die  Reihenfolge  der  Aebte 
in  der  Hist  Wale,  sind  frei  erfunden.  Der  M.  G.  SS.  XUI  gedruckte  Abt- 
katalog von  W.  ist  nur  pin  Auizu^  aus  der  Hist,  Wale. 

»)  Jaffe-L.  10057  v.  16.  Mai  1155. 

•)  Hist.  Wale  cont.  c.  10. 


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382 


£.  SackoK. 


hat,  wurde  er  auch  in  Hasti^re  bestattet,  wo  aucli  die  Wahl 
seines  Nacbfolgen,  eben  des  Priors  Petras,  erfolgt  sein  soU 
Letzterer  gehörte  zu  den  Hasteriensem ,  welche  Zeit  Lebens  die 
Professablegung  in  Waolsort  verweigerten  Unter  ihm  ging 
die  PHtoogative  von  Waulsort  allm&hlig  auf  das  Nachbarstift  über, 
indem  Petrus  das  Abti^iegel  von  Waulsort  principiell  nicht  brauchte 
und  sich  uin  Privileg  Alexanders  III.  verschafl'te,  in  welchem  er 
Abt  von  Hasti^re  angeredet  wird  und  nicht  nur  die  Bestätigung 
de«  Klosterbesitzes  von  Hasti^re  erreichte,  sondern  auch  die  freie 
unubltängige  Abtwahl  und  das  Hecht  der  Bestattung  in  dieser 
Abtei  £ndlich,  als  Petrus  im  Jahre  1189  das  Zeitliche  seg- 
nete und  in  Hastit'^re  beigesetzt  worden  war,  wurde  in  der  That 
daselbst  von  dem  Prior  und  den  Mönchen  gemäss  dem  päpst- 
lichen Privileg  ein  gewisser  Lietbert,  der  in  Waulsort  erzogen 
worden  war^),  zum  Abt  gewählt,  indem  nach  einer  Xachricht 
die  Waiciodorenser  sich  erst  nachträglich  auf  ihn  einigten 

Es  ist  nun  in  Wahrheit  eine  höchst  merkwürdige  Entwick- 
lung. In  den  Kais«  rdiplonien  werden  die  Hasterienser  bezfiglich 
der  Al)t\vahl  den  (legnern  völlig  preisgcgdien ;  diese  haben  so- 
wohl die  erste,  aU  auch  allein  beschliessende  Stimme,  die  Wahl 
soll  in  Waulsort  vorgenommen  werden.    Statt  dessen  stellt  sich 

')  Urk.  Innoceaz  III.  v.  8.  Jan.  1204,  Anslectes  p.  senr.  &  lliist.  eod.  de 
Belg.  XVJ,  5a.  -  Nach  der  Hist.  Wale.  c.  11  erfolgte  die  Wahl  allei^uigs 
in  .capitulo  nostro".  Das^;  uIh  r  Robert  schon  mit  den  Waiciodorenser» 
ßchlecht  stand  und  ilini  der  Prior  von  H.  folglf,  fspriclit  iiH-lir  fOr  die  Aua» 
sage  der  Hasterienser,  zumai  sie  ofticiell  geschah^  was  zu  beachton  ist. 

*)  Hist.  Wale.  c.  11:  Non  erat  monachus,  quia  non  proft\-su«. 

\)  Hist.  Wale.  cont.  c.  11:  —  vel  annihilare  quantuin  potuit  —  vel 
ad  eaudeiu  UiiäUrium  latenter  et  cailide  Semper  paulutiui  truiisferre  sategit. 
—  Optiniiit  praeterea  a  quodam  Egidio  refuga  et  sacrilego  quoddam  falnua 
acriptim  in  modnni  privilegii,  de  quo  auo  loco  dicemus  et  tempore,  c  U 
wild  es  ein  Privileg  Alezander's  genaimt.,  doch  liegt  an  dieser  Stelle  and 
wohl  auch  oben  eine  Verwecbseloag  mit  einer  allerdings  unechten  Bolle 
Clemens  III.  vor.  Die  Bulle  Alennder's  III.  nndatirl^  .Petio  abbat!  Ha«te> 
riensis  ecclesie"  adressirt»  in  den  Analectes  p.  serv.  A  Thist  eocl.  de  Bdg. 
XVi,  38;  J.-L.  13945. 

*)  Hist.  Wale.  cont.  c.  12. 

Nach  der  Bulle  Innocenz  III.  n,  a.  O.  —  Auch  Hist.  Wale.  cont. 
c.  12:  In  hoc  a  recto  tramite  nitniunt  i'xoi liitavit,  <|uü(1  in  Hasteriensi  domo 
poät  sui  prcdecessoris  exequias  sucre  electiouis  iiiuma  passus  est  in  se  et 
de  se  celebrari. 


j     ^  Google 


Der  BeehtMkreit  der  Klöeler  Waoleort  und  HasU^ra. 


383 


gerade  dos  Qegeniheü  ein.  Hasti^re  und  die  Hastorienser  werden 
die  massgebenden  Factoren;  statt  dass  die  Aebte  in  dem  Hanpt- 
stift  bestattet  werden  sollten,  begräbt  man  sowohl  Robert,  als 
Petrus  in  Hasti^re.    Von  walciodorensischer  Seite  wollte  man 

zwar  Petrus  allein  die  Schuld  an  dem  Umschwung  zuschreiben, 
was  offenljsir  nicht  richtig  ist;  aber  auch  die  Wendung,  mit 
wl  Ii  iif  r  die  Hasterienser  die  erworbenen  Rechte  begründen  wollten, 
ist  durchaus  nicht  etwa  sicher. 

Vierzehn  Jahre  nämlich  nach  der  Wahl  Lietbert's  in  dem 
die  Hasterienser  sich  gründlich  getäuscht  hatten,  brach  der 
Gegensatz  lEwischen  beiden  Stiftern  wieder  hervor.  Der  Gmnd 
lag  doch  darin,  dass  die  Hasterienser  ihre  Gerechtsame  anssu* 
dehnen  suchten,  was  ihre  Gegner  Teranlasste,  die  Rechtmässig- 
keit der  schon  errungenen  Erfolge  anzuzweifeln  und  anzufechten. 
Bestanden  die  Einen  auf  der  Forderung,  dass  der  Abt  an  den 
Hauptlasten  bis  auf  wenige  Ausnahmen  m  ila.stieie  zu  residireu 
habe*),  so  beliaupteten  die  Walciodorenser  u.  a.,  jene  hätten  sich 
unrechtmässig  ein  neues  Siegel  machen  lassen  und  den  Abtnaiuen 
angemasst^),  was  doch  schon  Jahrzehnte  bedtanden  hatte.  Abt 
Lietbert  und  Bischof  Bertram  ?on  Metz  waren  die  Seele  dieser 
Partei  und  vereinigten  sich,  um  den  Ansprüchen  der  Hasterienser 
mit  einem  Mal  ein  Ende  zu  machen.  Als  beide  Theile  nun  vor 
der  Metzer  Synode  erschienen,  erklarten  die  Hasterienser,  dass 
zur  Zeit  Bischof  Stephan's  alle  der  Freiheit  von  Hasti^re  wider- 
streitenden Urkunden  in  Gegenwart  des  Abtes  Wibald  Ton  Stablo, 
der  sie,  Dank  seines  Eiuüusses  an  den  Böten,  erschlichen  hätte, 

Das  Jalir  ergibt  wit  aus  der  Urkunde  Innocenz'  III.  v.  8.  Jan.  1204: 
elapso  quatuordedm  annorum  «patio  nach  Lietbert's  Wahl;  mithin  erfolgte 
aie  1189. 

Nach  Hißt.  Wale.  cont.  c.  14  ontl »rannte  der  Strfit  ,pro  festivis 
diebua,  iu  quibos  Ilasteri^nses  flc  jun;  »'xpetebant  abbutis  ImlM  re  presen- 
tiam",  Ostern  und  Christi  Hijurucllalu  t  uusgenommen.  Vor  den  Auditoren 
der  Curie  bemerkt  der  Procurator  von  Hast. :  Sed  Habttrieusct«  primani  vocem 
iu  electione  abbatis  liabebant,  et  abbas  in  praecipuis  festivitatibus  ibi  tene* 
batnr  de  neceiütate  wleauiia  cdebrare.  Dm  beiieht  sieb  natOrlieh  nnr  auf 
die  Zeit  des  Petrus  und  die  Wahl  Idetbert'a.  Die  VerhttltniBse,  die  sich 
unter  jenem  ergeben  hatten,  «achte  man  in  Hastige  auch  fttr  spftter  als  Norm 
aufsuaidlen. 

Vergl.  die  Aussage  des  Procuratoi-8  \  .  W.  im  der  Curie  und  den 
Brief  Bertrann'a  v.  Mets  an  Lietbert  v.  W.  bei  Martine,  Coli.  ampl. 
1,  1063. 


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d84 


K  Sackor. 


Terdammt  worden  seien,  und  dass  er  und  Abt  Robert  sich  yer* 
pflichtet  hätten,  die  Urkunden  innerhalb  acht  Tagen  zur  Ver- 
brennimg auszuliefern  %  Sie  brachten  eine  gefiUschie  Bulle 
Clemens  m.  herbei:  es  war  aber  ein  so  plumper  Betrog ,  daas 
er  sofort  durchschaut  wurde.  In  dieser  Bulle  liessen  sie  den 
Papst  dem  Abte  Petrus  you  Hast^re  gegenflber  bezeugen,  dass 
er  aus  dem  Briefe  Stephan's  von  Metz  und  seines  Oapitels  er- 
sehen, dass  die  Diplome  Bcnedict's  VII..  P^ugen's  III.  und  der 
Kaiser  Otto  und  Konrad,  die  gegen  die  alte  Freiheit  von  Hasti^re 
erworben  wurden,  in  Metz  für  ungültij^  erklärt  worden  seien. 
Er  billige  dies  und  verdamme  die  entsprechenden  Urkunden'^). 

Die  Charte  wurde  auf  Grund  einer  eingehenden  diploniati- 
sehen  Prüfung  ab  ein  '^alsificat  erkannt;  der  Bischof  TOD  Mets 
behauptete,  das  Metzer  Oapitel  habe  niemals  gegen  Waulsoit 
entschieden  und  ebenso  erklärten  viele  noch  lebende  Eanoniker 
aus  der  Zeit  Bischof  Stephan's,  von  der  Yerurtheilung  der  Priri- 
legien  nichts  gehört  zu  haben*).  In  ihrer  Noth  appellirten  die 
Hasterienser ,  die  Vergewaltigung  fürchteten*),  noch  bevor  der 
Process  eigentlich  begonnen  hatte*),  gegen  Lietbcrt  an  den 
römischen  Stuhl,  nachdem  sie  vergeblich  versucht  hatten,  den 
Abt  auf  ihre  Öeifce  zu  ziehen  ®).  Die  beiden  Bischöfe ,  der  von 
Lttttich  und  der  von  Metz,  hatten  mit  dem  Abte  völlig  die  Partei 
der  Walciodorenser  ergrifPen.  Der  erstere  belegte  Basti ^re  mit 
dem  Interdict^,  wahrend  sein  Amtsbruder  das  erste  Privileg 
seines  VoigSngers  Stephan  betre&  der  Unterordnung  von  Hastig 
unter  Waulsort  schon  1202  best&tigt  hatte  ^.  Er  erliess  sclilie«- 
lieh  ein  Memorandum  an  alle  Christen,  worin  die  Praktiken  der 


Vergl.  die  Denkschrift  der  Hasterienser.  M.  G.  S8.  XIV,  541. 
*)  Brief  Bertrann's  an  den  Bischof  v.  Lüttich  bei  Marlene,  Coli,  ampl- 
I,  1063.  —  Dia  HauptqueUe  bit  das  Sehrdben  B/s  an  alle  Ohriiteii,  ebenda 
1065.  —  J.-L.  16418  (die  BnUe  ab  gefUacht  heseichnet)  8.  Jmii  1189. 
Brief  B.*e  bei  M artdae  I,  1065. 
^)  Bulle  lunocott*  m.    a.  0. :  —  raetoentee  donmi  eaae  oppienioiiem 
et  gravninen  episcopi. 

Brief  B/e  an  d.  Bischof  v.  Lüttioh  a.  a.  0.:  ante  litis  ingressum. 
—  Bulle  Innocenz'  III.  a.  a.  O.  ante  litis  iagreeram.  —  Hift  Wale,  oont 
C  14:  a  nullo  tarnen  gravamine. 
«)  Hist.  W;(lo  cont.  c.  14. 
^  Bulle  Imiucenz'  III.  a.  a.  U. 
")  Analectes  XVi,  45. 


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Der  KecLtdölreit  <icr  Kluster  VVaulsort  und  Hasliere. 


385 


Hasterieiiser  bezüglich  der  Urkunde  Clemens'  III.  klar  gelegt 
waren  und  sandte  Paps^t  Innoconz  III.  das  angebliche  Document 
in  Abschrift  ein  So  begegneten  sicli  jetzt  die  Anwälte  der 
beiden  Parteien  vor  der  römischen  Curie.  Zwei  Cardiniile  wurden 
zu  Auditoren  ernannt,  vor  denen  die  Vertreter  der  Abteien  ihre 
Sache  in  ihrem  Interesse  nach  einander  darlegten.  Da  der  Papst 
aber  aus  den  widersprechenden  Erzählungen  den  wahren  That^ 
bestand  nicht  zu  ermitteln  vermochte,  so  beauftragte  er  den  Abt 
von  Brogne  und  einige  Dekane  der  Lütticher  Didcese,  die  Unter- 
suchung Ober  die  Restitution  der  beiderseitigen  Rechte  und  die 
streitigen  Punkte,  sowie  die  Aufhebung  des  Interdicts  zu  führen, 
das  definitire  Urtheil  zu  fUllen  und  für  dessen  Durchführung  und 
Anerkennung  zu  sorgen,  sonst  auch  da.s  Untersuehung<?protokoU 
nach  Rom  zu  schicken  und  den  Parteien  einen  Tt  rmin  zu  be- 
stimmen, an  welchem  sie  sich  in  Rom  das  Urtheil  holen  sollten. 
Eine  besondere  Untersuchung  galt  auch  der  Frage,  ob  das  ein- 
gesandte Transsumpt  der  Bulle  Clemens'  III.  dem  Originale  ent- 
spiAche  —  in  diesem  Falle  wäre  es  evident  gefälscht  —  und 
durch  wen  und  auf  welche  Weise  die  Hasterienser  es  sich  ver- 
schafft und  ob  sie  davon  Gebrauch  gemacht  hätten 

üeber  die  Einzelheiten  der  commissarischen  Thätigkeit  fehlen 
uns  Nachrichten.  Wir  haben  aber  eine  kurze  Denkschrift*)  der 
Hasterienser,  in  welcher  diese  ihrerseits  die  Verhältnisse  ihres 
Klosters  bis  zu  dieser  Zeit  darlegten,  um  die  nothwendigen 
Schlüsse  für  ihre  Freiheiten  und  Rechte  daraus  ziehen  zu  lassen. 
Vermuthlich  gehört  diese  Verth eidigungsschrift.  die  mit  der  Dar- 
stellung der  zuletzt  erwähnten  Ereignisse  schliesst,  in  den  Zu- 
sammenhang dieser  Untersuchung. 

Gelogen  wurde  hüben  und  drüben.  Hatten  die  Walciodo- 
renser  bezüglich  des  10.  Jahrhunderts  ihre  Vergangenheit  sich 
nach  Belieben  zurecht  gemacht,  wie  sie  sie  zur  Yertheidigung 
ihrer  Ansprüche  brauchen  konnten,  so  griffen  ihre  Gegner,  um 
das  Alter  und  hohe  Ansehen  ihrer  Kirche  zu  erweisen ,  bis  in 
die  ersten  chrisHiclit  n  .lalirhunderte  zurflck.  indem  sie  sich  bis 
zur  Stif  tung  de»  Klosters  liastiere  in  allen  wesentlichen  Punkten 

^)  Hart&ne  I,  1065.  Bulle  hmocens'  a.  a.  0:  quaniin  tenorem  yene* 
rabilis  Ihkter  noator»  Mefcoisis  episcopus,  nobis  sub  rao  s^lo  transmirit. 
*)  Ürkimde  Inaocens*  III.  a.  a.  0. 
^  U.  G.  SB.  ZIV,  547. 


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386 


£.  Sackor. 


auf  eine  unechte  Urkunde  des  angeblichen  GrUaders,  des  Grafen 
Widerich,  von  6&6  stütsEten^),    Damach  soll  zuerst  der  hl.  Ma- 
teraus von  Trier  und  Köln,  dann  der  hl.  Serenus,  doch  wohl 
der,  welcher  in  Metz  unter  Diocietian  das  Martyrium  erlitt,  die 
Kirche  Hastige  geweiht  haben;  ja  den  letzteren  iSsst  man  so- 
gar der  über  100  Jahre  später  erfolgten  Auffindung  der  Gebeine 
des  Protomartyr  Stephan  in  Jerusakm  beiwoliiien,  wo  er  die 
Heli(]in'on ,  deren  sich  die  Hasterienser  rühmten,  erworben  habe. 
Ganz  ial)t'l!iatt  ist  auch  der  Graf  VVidericli,  der  Sohn  ein  -  lier- 
zog8  lioachrius  von  Lothringen ,  dessen  Stittungsurkundc  den 
Hasteriensern  vorlag,  unzweifelhaft  ein  erdichtetes  DoCumeni, 
das  unter  Abt  Petrus  angefertigt  zu  sein  scheint,  bevor  Ale- 
zander HL  den  Besitz  und  die  Selbsl&idigkeit  von  Hastige  be- 
stätigte *).   Widerich,  der  mit  seinem  Vater  nach  unserer  Quelle 
in  Hastt^re  ruhte,  soll  auch  den  Ort  der  Earche  St.  Stephan  in 
Metz  übertragen  haben  ^) ,  wegen  der  Gebeine  des  hl.  Stephan, 
die  sich  in  Hastiöre  befänden.    Es  ist  klar,  dass  dieser  Graf 
Widerich,  der  hier  ins  7.  .J.ihrhundert  verlegt  wird,  kein  anderer 
ist  als  Wigorich  oder  Widerich,  der  Vater  des  Bischofs  Adalbero 
von  Met'/,  der  thatsächlich  in  Hasti^re  begraben  lag.    Mau  kann 
sogar  vielleicht  auf  den  Namen  von  Wigerich's  Vater  schliessen, 
der  bisher  unbekannt  war.    Die  Uebertragung  an  das  Bisthum 
Metz  erfolgte  allerdings  erst,  wie  wir  wissen,  durch  den  Sohn 
Wigerich's,  Adalbero  I.   So  war  denn  —  nach  unserer  Denk- 
schrift —  Hasti^re  bereits  311  Jahre,  bevor  die  Kirche  Wank- 
ort  erbaut  wurde,  Stiftskirche«   lieber  die  Art  und  Weise,  wie 


')  Miraeus,  Üp.  dipl.  III,  2:  Qiiia  er^o  in  Hnsteria  maximaL-  i*uiti- 
ncbantur  Reliquiae  ei  i^uia  uxor  niea  uepti»  erat  S.  Amulpbi  Altt'.-naiÄ 
Episoopi  (!)  beschlieMen  sie  ihre  AUodien  der  Metser  Kirche  za  flbergebea 
—  ibi  loGum  sepulturae  meae  et  uzoria  in  monasterio  Hasterienai  punvi, 
de  quo  cpectis  Cleride»  qui  vice  cBpellanorum  Deo  et  mihi  famtdabantor, 
ibi  iB  ipeo  loco  monialinm  Congregationem  atatui;  ihre  AebtisiiB  wird 
Halmetrud.  Davon  steht  allerdings  in  der  Denkschrift  nichta.  DiM  Datum 
ist  656  ind.  XIV  reg.  8igib.  (lliü  Dagoberti  Regia,  in  ipso  anno  quo  obiit 
S.  Gertnidis  {!).  —  Vergl.  SS.  XIV,  541,  Note  1. 

*)  Anscheinend  ist  es  in  der  Bulle  Alexander'»  III.  in  den  Analectes 
XVI,  ',VJ  zuerst  benützt.  Dio  Fabfl  von  dfr  Oründung  des  Kloster«;  durch 
Widerich  erzählte  man  üuch  vor  der  römiachen  Curie.  Vergl.  das  Privileg 
Innoceuy.  III.  a.  a.  0. 

Da»  auch  in  der  Bulle  iunoceu»  iii. 


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Der  KechlMtreii  der  Klöater  Wanlsort  ond  Hasii^re. 


387 


Waulsort  an  Metz  kam  und  mit  Hastiere  vereinigt  wurde^  hatten 
die  Mönche  des  letztgenannten  Stiftes  mehrere  Versionen.  Vor 
den  AiHÜtoren  der  idmischen  Curie  erzählten  sie,  dass,  als  Wauls- 
ort an  Metz  gekommen  war,  die  Mdnche,  am  zu  ihren  Weide- 
grOnden,  Aeckem,  Wäldern  n.  8.  w.  m  gelangen,  immer  bitten 
Aber  das  Gebiet  yon  Hastig  gehen  mtlssen,  was  zn  einem  Ver- 
trage mit  diesem  Stift  geführt  habe,  nach  dem  beide  Abteien  einen 
gemeinschaftlichen  Abt  haben,  in  jeder  andern  Beziehung  aber 
ihre  Selbstäiidi<;ki  it  bewahren  sollten.  Nach  einer  anderen  Fas- 
sung wäre  Waulsort  erst  in  Folir*'  j*^ner  MissstÄnde  an  Metz 
gebracht  worden,  um  eine  geniemschaftliche  Leitung,  unter 
welcher  dieselben  abgestellt  würden,  zu  ermöglichen.  So  habe 
vermittelst  Hastiäre  die  Metzer  Kirche  Waulsort  erworben.  Es 
sei  also  ganz  klar,  dass  diese  einer  so  alten  und  reichbegüterten, 
mit  freier  Abtwahl  und  eigener  Begrabnissstatte  für  die  Aebte, 
sowie  dem  Abttitel  ausgestatteten  Stiftung  nicht  vorgezogen 
werden  dttrfe.  Hasti^re  und  Waulsort  seien  also  zwei  freie 
Orte,  die  bis  jetzt  unter  einer  Herrschaft  standen  und  weiter 
stehen.  Die  ^regen  die  Freiheit  von  Hjustiere  von  Wibald  er- 
worbenen Diplome  seien  vom  Metzer  Biijchofe  für  ungültig  er- 
klärt worden.  Vin  die  Gegner  aber,  die  nocli  immer  in  ihrer 
sündhaften  Starrköpfigkeit  verharrten,  sicherer  zu  treffen,  habe 
Abt  Petrus  sich  an  den  Papst  gewandt,  der  ihnen  ein  Diplom 
zum  Schutze  der  Freiheit  gegen  die  Urkunden  der  Walciodo- 
renser  geschickt  habe.  Am  Schlüsse  der  Denkschrift  werden 
die  Rechte  beider  Stifter  nach  Auffassung  der  Hasterienser  pr&- 
cisirt*  Der  oberste  Grundsatz  ist,  dass  beide  Kirchen  you  Be- 
ginn ihrer  Vereinigung  vollständig  frei  und  selbständig  waren. 
Die  Abgaben  der  Klosterleute  erhält  jede  Kirche  von  den  auf 
ihrem  Grund  und  Boden  W  ohnenden.  Ausgaben  des  Abtes  lür 
gemein«5ames  Interesse  «lelien  aus  gemeinsehattlicher  Kasse;  sonst 
he/.alilt  sie  die  Kirche,  in  deren  Geschäften  sie  «gemacht  werden. 
Ji'ür  die  schriftlichen  Acten  jeder  Kirche  führt  der  Abt  besonderes 
Siegel  und  besonderen  Titel.  Bezüglich  der  Bestattung  des  Abtes 
und  der  Neuwahl  wird  als  Nonn  angenommen,  dass  der  Ver- 
storbene  in  der  Kirche,  in  der  er  stirbt  oder  für  die  er  gerade 
in  Geschäften  sich  unterwegs  befindet,  beerdigt  wird;  ebendort 
findet  die  Abtwahl  statt/  So  sei  es  bis  jetzt  gehalten  worden 
und  so  solle  es  weiter  gehalten  werden.  Gott  hätte  erst  kflrzlich 


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388 


in  einem  kleinen  Streit  Uber  eine  Wasserader,  der  zu  Gunsten 
Hasti^re's  entschieden  worden  sei,  gezeigt,  was  in  beiden  Kirchen 
Rechtens  sein  eoUe. 

Das  endgültige  Resultat  der  Untersuchung  fiel  unzweifel- 
haft zu  Qunsten  der  Hasterienser  aus.   In  Wanlsort  zwar,  wo 
der  Chronist  den  Papst  die  Hasterienser  unter  Drohungen  zttrOck- 
weisen  lässt      schob  man  das  unglückliche  Ergebniss  dem  Um- 
stände zu,  dass  Abt  Lietbert,  zu  dessen  Lebzeiten  die  Sache  für 
Wanlsort  sich  sehr  glücklicli  entwickelte,  so  dass  man  daselbst 
die  Wiederherstellung  der  alten  Präropfative  sicher  erwartet  haben 
soll,  ein  Jahr  nach  der  Rückkehr  der  beiderseitigen  Genaadten 
aus  Rom  das  Zeitliche  segnete*).    Es  drängt  sich  uns  hier  eine 
Bemerkung  auf,  die  sich  auf  die  gewohnheitsmässige  Lügenhaftiy- 
keit  der  Walciodorenser  bezieht:  nach  ihren  Berichten  werden  ihre 
Gonflicte  mit  Hastig  stets  zu  ihren  Gunsten  entschieden,  die 
folgende  Bntwicklung  lehrt  dann  gerade  das  GegentheiL  Haben 
wir  beobachtet,  dass  trotz  der  Bemühungen  Wibald's  um  kaiser- 
liche Privilegien  das  Uebergewicht  in   der  nachfolgenden  Zeit 
auf  Ilastiere  ruht,  so  zeigt  sich  das  auch  jetzt  wieder,  inden] 
nach  Lietbert's  Tode  bei  der  streiticren  Abtwahl  der  von  den 
Hasteriensern  unterstützte  Oandidat  den  Sieg  daronträgt  Viel- 
leicht hatte  sich  in  der  That  bei  der  Untersuchung  die  Behaup- 
tung der  Hasterienser  als  wahr  herausgestellt,  dass  die  Urkunden 
der  Gegner  zu  Metz  verrdammt  worden  seien. 

Liefen  auch  sp&tere  Abtwahlen  nicht  ohne  Zwistigkeiten  ab, 
so  ist  das  Yerhältmss,  in  dem  beide  Abteien  nunmehr  stehen, 
doch  das  einer  völligen  Gleichheit  und  Selbständigkeit  Jedes 
der  Stifter  hatte  einen  besonderen  Prior,  dem  der  Convent  zur 
Seite  stand ;  über  beiden  stand  der  Abt,  der  in  den  Angelegen- 
heiten jedes  der  Kl5ster  den  entsprechenden  Abttitel  führte*}. 


')  llist.  Wale.  cont.  M. 

-)  Hist.  Wale.  (.'ont.  c.  15:  Contio'it,  hoc  cvidens  inforiunintn  cccl«^«3'» 
Wolf iodorensi,  quia  usque  adeo  jam  procesaiim  fuerat  in  causa  memorata. 
quod  non  esset  duläuin  .  redditam  sibi  honoris  sui  et  dij^piitatig  antiqnam 
prorofrativam.  Er  starli  also  120-'>.  Sein  Todestag  ist  der  13.  Märr,  Obi- 
tuairü  de  l'abbaye  de  Brogue,  herausgegebon  von  Barbier  in  den  Analecfceä 
p.  aerv.  ä  l'hiat.  de  Belg.  XVI II,  p.  307. 

')  Hist.  Wale.  cont.  c.  lÜ. 

*)  Vergl.  die  beiden  Urkunden  Honoritu'  III.  v.  16.  M&rz  1217  für  IL, 


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Der  RechtfiäU-eit  der  Klöster  VVauisort  und  Hastiere.  339 

Ebenso  hatten  ihre  Besitzungen  getrennte  Verwaltung  Wie 
.sehr  feieh  inzwischen  die  Verhältnisse  <^rel)<  ssi  rt  hatten,  sieht  man 
aber  daraus,  dass,  als  später  wieder  einmal  beide  Abteien  sich 
nicht  einigen  konnten,  man  dem  Abte  von  Brogne  die  Entschei- 
dung Übertrug,  der  die  Streitenden,  wie  sie  auch  ausfalle,  sich 
unterzuordnen  venprachen  Allerdings  war  zur  Zeit  durch  den 
im  Jahre  1227  erfolgten  Uebeigang  beider  KlMer  in  den  Be- 
sitz dee  BiBcho£s  von  Lflttich  *),  in  dessen  Didcese  sie  lagen,  ein 
entschiedener  Hissstand  beseitigt  worden,  der  leicht  Uemere  Gon- 
flicte  zu  verschärfen  geeignet  war,  indem  gerade  die  Stellung- 
iialiine  des  Metzer  Bischofs  in  der  Hegel  den  Streitigkeiten  grösseres 
Gt  Wicht  verleihen  konnte,  so  lange  er  und  sein  Lütticher  Amts- 
genosse verschiedene  Parteien  ergriffen.  Mit  dieser  Zeit  war 
aber  nicht  nur  die  Aera  von  Streitigkeiten  ahgeschlossen,  in  denen 
es  sich  um  das  ursprüngliche  Verhältniss  beider  Stifter  zu  ein- 
ander handelte,  damals  hatte  auch  jene  Geschichtsmacherei  ein 
Ende  erreicht,  mit  der  man  auf  beiden  Seiten  nach  Mdglichkett 
bestrebt  war,  die  Wahrheit  zu  filschen. 

V.  81.  April  1218  für  W.,  Analect  XVI,  60;  62.  Uik  des  Abte«  Thomas 
V.  Brogne  v.  Juni  1253,  Analectes  XVI.  1^0. 
*)  Ans  zahlreichen  Urkondea  enichtUcb. 

»)  Analectes  XVf.  139. 

^)  Alberic.  Tresfont.  SS.  XXIH,  920.  ~  Ae^'id  Aureavall.  III,  c.  96 
SS.  XXV,  p.  120:  121.  —  Keinen  Ann.  1227.  —  Der  Bischof  von  Metz  gab 
damals  die  drei  ihm  gehörigen  und  in  der  Diöcese  Lüttich  gelegenen 
Abteien ;  St.  Trend,  Waulsort  und  Hastiero  an  den  Bischof  v.  L.  gegen  ein 
Dorf  Maidiftre  im  Metzer  Sprengel  und  gegen  eine  Ckldsumme  für  und 
das  Ci^tel  von  St  Stephan.  —  Bie  ürkmidaii  Aber  dieeen  Tausch  b.  M  ir  a  e  o 
Op.  dipl.  m,  888. 


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I 


Der  Winterkönig  im  Liede  seiner  Zeit. 

Von 
A.  Walkan. 

Das  Lied  des  deutschen  Volkes  im  17.  Jahrhundert  ist 
wesentlich  verschieden  von  dem  der  vorangegangenen  Zeit.  Im 
16.  Jahrhundert  hatte  das  Volkslied  für  kurze  Zeit  eine  BlQthe 
erreicht,  üher  deren  schnelle  Entwicklung  wir  ebenso  staunen 
mflssen,  wie  Ober  deren  raschen  Verfall.   Aber  doch  war  sie  in 
den  Verhältnissen  der  Zeit  vollauf  begrOndet.    Das  16.  Jahr- 
hundert hatte  seit  langer  Zeit  wieder  zum  erstenmal  alle  sonst 
80  sehr  auseinandergehenden   Interessen  in  einem  Brennpunkt 
vereinigt;  Luther  hatte  mit  seiner  Lehre  vor  Allem  auf  das  Oe- 
mütli  der  Deutschen  gewirkt,  und  aus  derselben  Gemüthstieie 
quollen  nun,  gleichzeitig  mit  den  ergreifenden  Weisen  des  neu 
erstandenen  deutschen  Kfr(  hengesangs,  alle  die  Tansende  von 
Liedern,  welche  Lust  und  Leid  des  menschlichen  Lebens  in  der 
mannigfachsten  Beleuchtung  uns  widerspiegeln.    Neben  diesen 
Weisen  fand  das  historische  Lied  nur  geringen  Spielraum. 
fehlte  dem  16.  Jahrhundert  an  gewaltigen  Kämpfen,  die  das 
deutsche  Gemtith  von  der  Versenkung  in  sich  selbst  hatten 
ablenken    und    auf   die   Ereignisse    der  Aussen  weit  hinleiten 
können. 

Ganz  anders  das  17.  Jahrhundert.    Das  Ende  des  zweiten 
Decenniums  entfachte  in  Deutschland  einen  Kampf,  der,  weü 
die   schönste   Errungenschaft   des   verflossenen  Säculums,  «^i® 
Glaubensfreiheit,  bedrohte,  aller  Aufmerksamkeit  auf  sich  sieben 
musste.   Jm  Mittelpunkte  der  ersten  Jahre  des  unglückseligen 


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Der  WinterköDig  im  Liede  seiner  Zeil. 


391 


Kampfes,  der  Deutschland  in  seinem  tiefsten  Innern  zerfleischte, 
steht  Friedrich  V.  von  der  Pfalz,  der  König  von  Böhmen.  Kein 
Wunder,  dass  er  auch  zum  Mittelpunkte  der  Liederdichtung  wurde. 
Aber  die  Lieder,  die  um  seine  Person  sich  gruppiren,  sind  nicht 
mehr  die  einfach  schlichten  und  doch  tief  zu  Herzen  gehenden 
Weisen  einer  firttheren  Zeit,  es  sind  harte,  schneidige,  haarscharfe 
Waffen,  mit  denen  nnn  der  Eumpf  für  und  gegen  den  böhmischen 
Kdnig  gefUurt  wird.  Nur  einen  Zusammenhang  suchen  sie  mit 
der  Melodie  des  Volksliedes;  auch  sie  wollen  zum  Theü  wenig- 
stens gesungen  sein ,  um  sich  um  so  tiefer  dem  Gedächtnisse 
einzuprägen,  und  wählen  desshalb  die  gangbaren,  allbekannten 
Weisen  älteren  Sanges.  Bald  aber  verlassen  sie  sel})st  aueh  diesen 
Weg,  selbständig  treten  sie  auf,  und  was  ihnen  durch  den 
Mangel  an  Sanglichkeit  entgeht,  suchen  sie  dadurch  wieder  gut 
zu  machen,  dass  sie  des  Bildes  sich  bemächtigen,  um  gleich- 
zeitig durch  Wort  und  durch  Bild  auf  ihre  Hörer  und  Leser 
zu  wirken.  Und  wie  der  Inhalt  dieser  Lieder  Ton  Jahr  zu  Jahr 
immer  sarkastischer  und  ironischer  wird,  die  Schärfe  der  Be- 
merkungen sogar  zur  unangenehmen  Empfindung  sich  steigert, 
80  auch  das  Bild. 

So  geringen  literarischen  Werth  nun  auch  die  Mehrzahl 
dieser  Dichtungen  besitzt,  um  so  grösser  ist  ihre  culturhistorische 
Bcdouiung;  klarer  als  irgend  eine  gleichzeitige  Urkunde  dies  zu 
thun  vermag,  malen  sie  uns  ein  Bild  der  augenblicklichen  Stim- 
mung, die  Deutschland  innerhalb  der  beiden  grossen  Parteien 
beherrschte.  Schon  die  Ffllle  der  erhalten  gebliebenen  Lieder 
muss  uns  in  Erstaunen  setzen ;  wahrend  der  drei  Jahre  you  1619 
bis  1621  allein  kennen  wir  mehr  als  200  Lieder,  die  auf  den 
WinterkOnig  sich  beziehen  und  welche  Menge  mögen  die  folgen- 
den Zeiten  spurlos  yerschlungen  haben!  Welchen  Anklang  und 
welche  Verbreitung  diese  Lieder  allerorten  gefunden  haben  müssen, 
zeigt  der  ümstatid,  dass  liiaoches  dieser  Lieder  drei-  und  vier[nal 
autgelegi  wurde,  und  noch  viel  iiäutiger  emen  Nnrhdi  iK  ker  fand, 
der  aus  einem  beliebt  gewordenen  Liede  auch  Capital  lür  seine 
eigenen  Zwecke  zu  schlagen  verstand.  —  Es  kann  nicht  Auf- 
gabe dieses  Aufsatzes  sein,  alle  uns  bekannt  gewordenen  Lieder 
in  den  Kreis  unserer  Betrachtung  zu  ziehen,  zumal  der  Verfasser 
für  die  nächste  Zeit  eine  ToUstSndige  Sammlung  -  dieser  Lieder 
auf  den  Winterkönig  herauszugeben  gedenkt;  die  wichtigsten  nur 

nantMke  Zeitoofar.  f.  OMcUelite«.  im  n.  S.  26 


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392 


R.  Wölkau. 


derselben  sollen  bier  in  ihren  Beziehungen  zum  Pfalzgrafen  an- 
gedeutet werden'). 

Als  der  Ptal/.L(raf  seine  Hand  der  Tochter  Jacob* s  von  En^:- 
land  reichte,  erschitn  zu  Ehron  seiner  Vermiihluug  ein  grasser 
Kupferstich,  der  ihn  uns  im  Uruate  des  Kuriürsten  zeiget:  eine 
jugendlich  frische  Erscheinung,  n'.it  einem  kindlich  naiven  Atti- 
dmck  im  Gesichte  blickt  er  dem  Beschauer  entgegen,  wtÜirend 
er  die  Rechte  seiner  Gemahlin  reicht.  Am  unteren  Rande  steht 
der  GlQckwttnsch  gesclirieben : 

[GottJ  auch  hat  das  kensche  Bett, 
Die  Feinde  TOr  der  Thür  zertrett, 
Vad  langes  Leben  euch  Verley 
Damitt  gut  Fried  in  Tentschland  sey, 
Auch  glentst  ein  Zier  dem  Vatterlaod 
Vnd  werd  diss  Lob  der  Welt  bekant. 
Solch  hober  Stam  empfind  kein  end, 
Vnd  stets  erhalt  das  Beinment 
So  lang  als  mag  die  Erde  sein, 
Vnd  tfenscheukinder  wohnen  drein'). 

Dass  dieser  Wunsch  so  wenig  in  EriüliuiiL'^  i^^rhen  sollt'. 
wer  mochte  es  weniger  ahneUi  als  Friedrich  selbst  Glich  doch 
sein  Einzug  in  Böhmen  einem  Triumphzug ;  in  ihm  meinte  man 
den  Erlöser,  den  Retter  aus  aller  Noth  zu  finden;  und  allere 
dings,  die  Verhältnisse  in  Böhmen  müssen  trostlos  gewesen  sein,  so 
dass  eine  Aenderung  nur  eine  Besserung  mit  sich  bringen  konnte: 
ein  Lied,  ursprQngh'cb  tschechisch  abgefasst,  aber  gleichzeitig 
auch  in8  Deutsche  übertragen,  ruft  jubelnd  dem  Könige  zu: 

Willkommen,  König  Friederich: 
In  Jesu  namen  grüssen  dich 
Wir  arme  Bftmscho  bäwerlGin 
Und  heissen  dicii  wUlkoiuraen  seyn. 


')  Erklärung  der  Abkürzungen  :  W.  =  Weller,  Lieder  de«  SOjÄhrig^n 
Kriegs;  0.  =  Opel  und  Cohn,  Der  30jahrige  Krieg;  D.  =  Ditfurth.  r)i> 
historisch-politischen  Volkslieder  des  30jähri<:t'n  Krieges;  Scb.  =  Scbttble, 
Die  (liegenden  Blatter  des  XVI.  and  XVII.  Jahrhuaderts. 

')  Orig.  im  Germ.  Mueam  zu.  üürnbvg. 


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Der  Winterkönig  im  Liede  seiner  Zeit. 


398 


und  klagt  daim: 

Kein  Kftclileiii  hat  man  uns  gegfindt, 
Gar  kein  Ckstutte  man  noch  findt, 
Kein  Hob«,  kein  Wagen  ist  mehr  lästf 
Das  ünglttek  wSehtset  für  und  fUt, 

Vor  Türcken  wer  es  gar  genng, 

So  jämmerlich  der  Feind  uns  sohlug, 
Die  Köpffe  schraubten  sie  uns  ein 
Und  schmissen  dann  mit  P^rügeln  drein. 

Die  Kisten  brachen  sie  entzwey, 

Nicht,  eines  heliers  werth  blieb  frey: 
Thür,  Ofen,  Fenster  musst  heraus: 
Sie  zogen  uns  gantz  nackend  aus. 

Und  was  sich  weiter  noch  erstreckt, 
Die  Stftdt  und  Ddrffer  angesteckt, 
Dass  wir  yeijagt,  dass  Weib  und  Kind 
Aus  Hunger  uns  gestorben  sind. 

Wir  ließen  in  den  Wüsten  Wald 
Zu  suchen  ungern  Auffenthalt, 
Sie  haben  doch  uns  auskundschafft 
Sehr  viel  erwürgt  und  weggerafft. 

Aus  tiefstem  Herzen  mochte  dann  auch  der  Segenswunsch 
für  den  König  kommen: 

Gott  segne  dich  und  sey  mit  dir. 
Steh  gnttdig  der  Begierung  f&r, 
Und  wider  unser  Gegentheil 
Verleih  er  dir  glück,  sieg  und  heil. 

Xröst  uns,  verschaff  uns  Fried  und  ruh, 
Sprich  uns  betr&bten  leuten  zu: 
Wir  haben  lange  mit  Gedult 
Ertragen  was  wir  nicht  yerschuldt.       (W.  p.  38.) 

In  ähnlicher  Weise  tönt  uns  manches  Lied  aus  dem  Jahre 
1619  entgegen;  in  dem  einen  heisst  es: 

Wolauff  und  lasst  uns  MUch  sqm, 
Die  MorgenrOht  bricht  starck  hereyn, 
Die  Sonn  least  sich  auch  sehen: 


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394 


B.  WolkMi. 


Mit  einem  König  uns  verehrt, 
Sein  Antlitz  klar  Gott  zu  uns  kehrti 
Für  dem  die  Feiod  nicht  stehen« 

Vif»!  ^mes  uns  der  Herr  besclu-rt 
Durch  diesen  unsem  König  werth, 

Den  wir  billich  hoch  ehren : 
Er  ist  ja  alles  rühniens  werth, 
Mit  schönen  Liedern  unLeschwf-rt, 

Lasst  uns  sein  Lob  vermehren. 

Hupff  auff  und  jubilier  /.iihand, 
Du  liebes  werthes  Vatterland. 

Und  diincke  (iotl  vuii  ilerlzen: 
An  Saulb  statt  David  dir  von  Gott, 
Gesendet  k<fu<pt.  der  dich  aus  Noth 

Errett  und  allen  t>chmertzen. 

Frea  dich  du.  werthes  Yatterlmd, 
Fren  dich  da  gantses  SdhrnerUmd, 

Er  wird  dich  fein  beschützen: 
Bey  deiner  Lehr  erhalten  rein. 

Den  Feinden  mags  zuwider  seyn,  i 
Wer  fragt  nach  jhrem  tnitsen?     (W.  p  M^7,} 

und  ein  anderes  schliesat  mit  dem  Segenswunsch: 

Wir  Bitten  dich,  Herr  Jesu  Christ; 

Der  du  ein  Gott  des  Friedens  bist: 
Den  König  Fried-  vnd  Frewdenreich,  u 

WoUstu  erhalten  bey  seim  Reich;  ' 
Dann  Er  sucht  dich  vnd  deine  Ehr,  '  1 

Beschytz  dein  Wahres  Wort  vielmehr.  * 
Drumb  wolstu  selbst  ober  ihn  waltn.  1 

Auch  seine  land  vnd  leuth  erhaltn.^  ' 

(Orig.  in  meinem  Besitx  ) 

Aehulich  bciiliesst  ein  weiteres; 

Herr  aller  Könign,  bitt  woUst  gebn, 

Dem  Newen  König  langes  lebo. 
Damit  das  Grünend  Kegiment 

Wachs  und  zuuehm  biss  an  sein  Emdt^ 


(W.  p.  57.; 


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JDer  WinterkÖBig  im  Liede  seiner  Zeit. 


395 


während  ein  viertes  den  Böhmen  zuruft: 

Ihr  Böhmen  nembt  dieses  in  Acht, 
Enem  neuen  König  wol  bewacht, 
Dass  ihn  nicht  ergreiff  diss  Gefahr, 
Sonst  wers  mit  euch  auss  gantz  und  gai*. 
Er  ist  derjenig  wie  ich  meldt, 
Der  Gott  und  Menschen  wolgefdllt, 
Dass  er  der  Christenheit  dienen  mag, 
Darum b  ruft'  ich  an  Gott  all  Tag, 
El  wirdt  abheltfen  uasre  Glag 

Amen.  (W.  p.  22.) 

Freilich  fehlte  es  dabei  auch  nicht  an  gegnerischen  Stimmen, 
welche  der  neuen  Herrlichkeit  ihr  baldiges  Ende  vorau8sagten. 
Wührend  die  eine  „Prophecey",  deren  Verfasser  auf  Seiten  des 
Kaisers  stund,  dem  Pfalzgrafen  warnend  zurief:  ..Der  Sieg  be- 
stehet nicht  in  grossem  Rühmen,  eignem  Lob  und  Prahlen,  auch 
nicht  in  der  Meng  der  Waffen,  sondern  auf  seine  eigene  Ta- 
genden, und  nicht  auf  fremde  VerhOndnusse  soll  man  sich  ver- 
lassen. Wir  haben  unsre  Hofihtmg  za  dem  lieben  Frieden,  und 
dass  wirunsreWiderspeiisHge  noch  überwinden  wollen"  (Sch.p.  183), 
wendet  sich  eine  zweite  Stimme  gleichi'alljj  iu  mahnendem  Tone 
an  die  Böhmen  mit  den  Worten: 

Danckt  ab  dem  Kriegsvolck  schafft  eucii  rueh, 

Ihr  mtist  sonst  all  verderben, 

Euch  bleibt  /.u  letzt  im  Stall  die  Kue, 

Beim  Krieg  werden  noch  vill  sterben. 

Die  Obrigkeit  ist  gsetzt  von  Gott, 

Wer  sich  der  oppouiret. 

Der  stirtzt  sich  selbst  in  grosse  uotb, 

Wirdt  ewig  ruinieret. 

(Soltau:  Ein  Hundert  hist.  Volkslieder  p.  45U.) 

lidoch  blieben  solche  Stimmen  vor  der  Hand  mar  ver- 
einzelt und  verhallten  unter  dem  allgemeinen  Jubel  und  dem 
Klirren  der  Waffen.  Denn  die  Flugblätter,  die  im  FrOhling 
und  Sommer  des  Jahres  1020  erschienen,  stehen  fast  alle  noch 
auf  Seiten  Friedrich's.  Das  eine  derselben,  eigentlich  nur  die 
Umänderung  eines  Im  Jahr  1619  erschienenen  Flugblattes  ruft  aus: 


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306 


E.  WolkM. 


Ein  scliüiK  r  Zweit;  im  Hcllign  Reich 

Chur  rnUt zisch  StHiiim  FRIDRTCÜ  mit  Nam, 

Ist  Hoch^oborn,  jetzt  ausserkorri 

Eni  Konig  schon  zur  H()hmisclifii  (Von. 

Ob  schon  giir  bald  der  Winter  kalt 

War  vor  der  Thür  doch  sein  (luartier 

Der  Soldat  jjiit  helt  wol  in  hut. 

Der  Passquillant  schrejt  aus  im  Land 

Dieweil  solch  Werck  des  Löwens  Sterck 

Tin  Winter  ;^schehn  wirds  bald  vcrgehn, 

Weils  aber  hat  Nach  seinem  Rath 

GOTT  ordinirt  vnd  selbst  f^cziert. 

Nichts  desto  minder  wirds  Sommer  und  Winter 

Habn  ein  bestand,  der  Passquillant 

Muss  diss  dermassn,  so  bleiben  lassen. 

Man  hat  noch  Geld,  Volck  kompt  ins  Feld. 

Der  Löw  vom  Rhein  den  Weinstock  sein 

Darch  gottes  güt  gar  fein  bebüt 

Ob  es  gleich  schon  viel  Scorpion 

Vordreusst  gar  sehr  doch  weil  der  H£RE 

Von  oben  ebn  sein  Be^yn  gebn 

Damit  sein  Wort  der  Seelen  hört 

Zunehm  und  wachse  immerfort. 

(Orig.  German.  Mos.  Nürnberg.) 

So  viele  Stimmen  auch  liiut  wurden,  dass  die  Regierung 
Friedrich'«  unmöglich  von  langer  Dauer  sein  könne,  so  drohen- 
der die  Sachlage  sieh  auch  für  ihn  gestaltete,  so  memtp  man 
doch  andererseits  felsenlest  aui  ihn  bauen  zu  können  und  rech- 
nete vor  Allem  auch  aui  die  Unterstützung  seiner  Sache  durch 
England:  den  König  selbst  pries  man  als  das  Muster  alier 
Herrscher: 

Er  ist  ein  Küni^  Lobesan, 

Von  Adel  und  von  Ehren: 

Des  Königs  in  Englaiult  Tochter  Mann, 

Er  kdu  Jass  Keirh  vermrhreü. 

Er  ist  ein  Schutz, 

Allen  /.u  trutz, 

Die  Jesuitisch  leben, 

Daruml)  vns  baldt, 

Kein  Macht  noch  Gwalt, 

Wird  können  vbergeben.  (W.  p.  28.) 


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Der  Winterkönif  im  Liede  aelner  Zeit. 


397 


FQr  Böhmen  sali  man  eine  glQckliche  Zukunft  herannahen: 

Nach  Kiie^',  Auffnilir,  webklagen, 

Wird  in  der  Lüvvi'D  Landt, 
il.in  von  Fried  vnd  Fnwd  sageUi 

Ein  i'hoenix  läst  zu  haudt 
Sich  sehu,  üwo  Turteltauben 

Bedeuten  Einirrteit, 
Der  Feind  wird  nichts  in  ehr  Hanbeilt 

Wie  geschehen  ein  lange  Zeit. 

Nachdem  ein  L5w  gelitten 

Hit  seinen  LOwelein, 
Wird  er  hernach  In  fHden, 

Mit  Ruh  Begieren  fein. 
Dieweil  Er  sn  den  stunden 

In  Leibs  Tnd  Lebensgfabr 
Gottes  Feind  vberwunden: 

Diss  alls  wird  werden  wahr. 

(Haus  ,  Hof'  u.  Staatsarchir 
Wien,  Hdsehr.  108  Bd.  V). 

So  weit  verstiegen  sich  sogar  die  iioliaungen,  dass  man  die 
Zeit  gekommen  wähnte,  dass  der  Pfalzgraf  auch  die  Kaiserkrone 
des  deutschen  Reiches  sich  aufsetzen  könne: 

Zwar  am  tag  mit  was  hölden  mueth, 
Dein  mechtigs  Kriegshör  f&r  dich  streitb, 
Wie  solches  in  alle  weit  erschallen  thnet, 
Durch  sichtbar  Gottes  band  bereith 
Wider  al  die  sich  mit  feindes  begier, 
Ohn  YTsach  wÖUen  nötigen  su  dir. 

Weil  dich  dann  Siben  Provinzen  schon 

Mit  Gott  zu  Irem  König  erwölt, 

Wirt  er  auch  die  Kömische  Croo, 

Dir  wie  vnd  wo,  es  Tme  jzeföllt, 

Auch  triumph,  vnd  sich  darneben, 

Wider  alle  deine  feind  geben. 

(Haus*,  Hof-  u.  Staatsarchiv 
Wien,  Udscbr.  108  Bd.  V.) 

Durch  die  Schlacht  am  weissen  Berge  iindt  rte  sich  nun  auf 
einmal  die  »Stimmung  des  Volksliedes.  Der  Plalzgraf,  von  dem 
man  noch  soeben  gesungen  hatte; 


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398 


£.  Wolkao. 


Es  ist  das  Heyl  vns  kommen  heri 

Vom  Pfaltzgrafen  Churfursten 
Dess  Bapsts  Practick  hilfft  nimmermehr, 

Gott  wird  ihn  starck  aussrOsten. 
Sein  Qlaub  ficht  Jesum  Christam  an. 
Der  wird  jhm  gewisslich  beystan, 

Er  ist  sein  Schatzherr  worden.         (W.  p.  91.) 

wurde  damit  plötzlicli  zur  Zielscheibe  des  unflütlugätcn  Spottes. 
Eine  Fülle  von  Schinüiiscliriften,  und  darunter  nicht  die  weoig- 
sten  aus  Böhmen,  übertlutheten  ihn,  und  fast  jede  Seite  seines 
Wesens  wurde  in  den  Koth  gezerrt;  wenige  unter  den  Liedern 
gibt  es,  die  sich  damit  begnttgen,  einfach  ilirer  Freude  fiber  den 
Sieg  der  eigenen  Partei  Ausdruck  zu  geben,  noch  seltener  kommt 
der  Fall  Yor,  dass  ein  oder  das  andere  Lied  den  gest&rztea 
König  in  Schutz  nimmt  und  ihm  seine  Jugend  und  Unerfahren- 
heit  zu  gute  hSUt 

Zwar  liaLie  der  Reichstag  das  Verbot  erlatiseu: 

Man  soll  famos  Libell  nit  schreiben, 

Pasquill  Tnd  Schmaehred  lassen  bleiben.   (Sch.  p.  96.) 

Aber  man  kümmerte  sich  darum  nur  wenig,  denn: 

Was  geht  Pfategraf  die  BeichstSg  an, 
Weil  er  ist  in  den  Bann  gethan» 
Und  ist  kein  Glied  des  Reichs  nit  mehr. 
So  hat  er  schon  verspielt  sein  Ehr. 
Man  schreib  von  ihm,  man  mal,  man  dicht, 
Ist  wider  die  Beichssatsnng  nicht, 
Das  Reich  meint  nur  die  Glieder  sein, 
Der  Pfalzgraf  ghört  gar  nicht  mehr  drein. 

(Sch.  p.  67.)  ; 

bo  rühmt  sieb  denn  auch  ein  Verlasser,  dass  er  ailein 
14  Lieder  auf  den  Pfalzgrafen  gedichtet  habe,  und  letzterer  klagt 
in  einem  Liede,  dass  man  ihn  mit  „Lesen,  Singen,  Reimen  und 
Schreiben  verfolge  (Sch.  p.  243).  Und  in  der  That  waren  auch 
alle  Mittel  herangezogen,  um  den  Winterkönig  zu  verspotten; 
man  verfiel  dabei  auf  die  absonderlichsten  Wege.  Es  ezistiren 
nicht  nur  eine  Reihe  von  Dichtungen,  welche  daa  Vaterunser, 
den  Glauben,  den  Katechismus  parodirend  auf  Friedrich  anwen- 
den, es  wurden  auch  gauze  Predigten  des  neuen  Testaments 


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Der  Winterkönig  im  Liede  Miner  Zeit. 


399 


herangezogen,  um  ihn  lächerlich  zu  machen,  und  die  bereite  an- 
geführte Handschrift  des  Wiener  Haus-,  Hof-  und  Staatsarchivs 
enihilt  sogar  eine  Böhmische  Bihel,  in  der  eine  Masse  von  Bibel- 
stellen zusammengetragen  ist,  die  alle  auf  den  Pfalzgrafen  be- 
zogen werden;  selbst  der  Rebus  musste  herhalten,  um  ihn  sa 
Terspotten. 

Die  Ausdrücke,  mit  denen  man  in  sokhen  I^iedern  den 
Pfalzgrai'eu  beehrte,  waren  nicht  souderlicli  gewählt,  und  man 
drückte  Mich  noch  zart  aus,  wenn  man  ihn  den  .untreuen  böh- 
mischen Mann"  (O.  p.  89),  den  „flüchtigen  Leu"  (Sch.  p.  280), 
das  ^verwöhnte  Kind",  den  „treulosen  Fritz"  (0.  Nr.  24)  nannte. 
In  dem  einen  Liede  heisst  er  ironisch  das  „edle  Löwenherz",  in 
einem  anderen  .König  von  kurzer  Zeit*  (D.  p.  320),  in  einem 
dritten  »der  arme  DropfF*  und  «der  arm  Tcrlome  Sohn* 
(W.  p.  113).  Derber  nannte  man  ihn  den  «KOnig  mit  langen 
Ohren^  (D.  p.  21)  und  höhnend  rief  man  ihm  mi 

Man  kann  ihn  König  in  Lappland  machen, 

Da  ist  lang  Winter,  merk  die  Sechen.       (Sch.  p.  31). 

Gern  gefiel  man  sich  darin,  sein  früheres  GlQck  auszumalen: 

Sehr  glücklich  war  er  in  dem  Reich, 
So  bald  bett  er  nit  seines  gleich,  ^ 
Ihm  mangelt  nit  an  Leit  vnd  Land 
Rej?ieret  weisslich  mit  Verstand, 
Eine  Fraw  von  Königlichem  Stamm, 
Die  mehret  jhm  sein  hohen  Nam, 
War  ^lückbafftipr  mit  jungen  Erben 
Sein  Stamm  so  bald  nit  solt  absterben. 
Von  reich  vnd  arm  von  jung  vnd  alten, 
Ward  er  in  grosser  ehr  gehalten. 
Wie  solches  dann  auch  billich  geschach. 
Weil  er  die  höchste  Chur  *\'ersuch. 
Aus  Woltiielien  Churtürsteu  vier- 
tem Römischen  hV-ich  war  er  ein  zier, 
lu  Summa,  jluu  war  wohl  allcrmassen. 

(Germ.  Mus.  Nürnberg.) 

Um  so  schlimmer  waren  die  Folgen  für  ihn: 

Der  hett  2uvor  viel  Leit  vnd  Land, 
Der  hat  jetzund  ein  läre  Hand, 


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400 


R.  Wolkan. 


Der  vor  hett  auf  dem  Hnnpt  oin  Cbroo 

Hat  jetzt  kaam  ein  gantz  Kernet  an, 

Helf  Gott  dem  armen  Friderich 

£r  kompt  doch  nimmer  vber  sich.  (a.  a.  0.> 

In  einem  anderen  Liede  tritt  ein  holländischer  Weber  im 
Namen  «der  Städt,  sammt  unsrem  ganzen  Land"  zu  ihm  und 
übergibt  ihm  als  Geschenk  eine  Webe  Leinwand  mit  den  Worten: 

Theils  ist  schön  bleich,  darum  so  weiss, 
Zn  Hemmedern  taugt-^  für  die  T^iiuss, 
Theilü  wirds  zu  Facinetlin  taugen, 
Dass  ihr  damit  wisclit  eure  Augon, 
Wenn  ilir  das  Kimigreich  beweint. 
Das  euch  vur  diesem  ward  vermeint, 
Oder  wanns  euch  d»>n  Schweiss  austreibt, 
So  ihr  zu  hing  lu  ini  i^pielen  bleibt, 
Auch  wenn  in;tn  fueh  mit  Reden  stiebt, 
Man  gibt  liie  Stiel),  die  bluten  nicht, 
Sie  treiben  oft,  anstatt  das  Blut, 
Heraus  den  Angstsrhweiss  unterm  Hut, 
So  nehmt  alsdann  die  Leinwat  /art, 
Wischt  ear  längs  Haar  und  kurtzen  Bart. 

(Sch.  p.  104.) 

Spottend  heisst  es  im  Liede:  »Des  Ffalzgraien  Urlaub* 
Ton  ihm: 

Die  Fassnaoht  warst  da  KOnig  der  Sehellen, 

Im  Sommer  thätst  ein  Laubkönig  dich  stellen, 

Von  wegen  dein^  Kinder, 

Ein  EichelkOnig  warst  dn  im  Herbst^ 

Drinn  alles  Terderbst, 

Henkdnig  war  im  Winter 

Dein  Hinter. 

Denn  als  du  gseben  das  bairische  Schwert, 

Hast  da  dem  Feind  den  Kucken  gekehrt, 

Dein  Herz  fiel  in  die  Hosen, 

Aueh  fiele  von  dir  viel  anderer  Raub, 

Schell,  EKehel  und  Laub, 

Bringt  dir  der  Winter  Bosen? 

Magst  losen.  (8,.h.  278.) 


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Der  Winterköojg  im  Liede  seiner  Zeit. 


401 


In  der  »Neu  bobemischen  Venus*  heisst  es  vom  Pfalzgrsfen: 


Ä))er  du,  treuloser  Mann, 
Hast  dem  Kaiser  ein  Eid  gethan» 
.  Leichtfertig  wider  gbrochen, 
Wird  jetzt  billig  gerochen. 
Pfui!  schttme  difth,  Fiitzl   Dein  Schande 
Geht  iü  aller  Welt  Lande. 
Kein  Wasser  kann  waschen  ab, 
Ja  weder  Tod  noch  Grab, 

Dein  Schmach  und  grossen  Spotte.     (U.  p.  124.) 


Ein  frommer  Wunsch  drückt  sieb  in  den  Worten  der  „La- 
luentatio*  aus: 


Ach  lieber  Fries,  mein  junges  Blut, 
Dir  w&re  besser  zu  Hand, 
Eine  grosse  eingeweichte  Ruth, 


In  demselben  Liede  heisst  es  weiter: 

Kein  Churfürst  wirst n  nicht  mehr  sein. 
Das  sing  ich  dir  fürwahr, 
Vielh'icbt  musst  du  tübren  noch  die  Schwein, 
Auf  das  kommende  Jahr. 

Sein  Lobn  ist  die  Hölle: 


0  lieber  Fricz,  mein  gut  Qesell, 

Lass  fahren  diese  Krön, 

Bereitet  ist  dir  schon  die  Höll 

Zu  einem  gewissen  Lohn. 

Denn  welcher  sich  erhöhen  thut, 

Fällt  tief  in  den  Abgrund, 

Ihm  wird  vergolten  sein  Hochmuth 

Wol  in  der  Hellen  Schlund. 


Qem  wird  der  Ffalzgraf  selbst  redend  aufgefOhrt,  um  seiner 
Klage  Ausdruck  su  geben;  im  ^pfölziscfaen  Patienten*^  ruft  er  aus: 


Ach  linbrr  Haas, 
Auf  «(rünes  Gras 
Komm  ich  nit  mehr, 
Ich  fürcht  mich  sehr. 
Spitz  nicht  die  Ohren, 
£s  ist  verloren, 


Ais  diese  grosse  Scband. 


(0.  p.  61.) 


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402 


R.  Wolkan. 


Schlaf  oder  wach, 
Ist  Webe  und  Acb, 
Mein  schwache  Augen 
Nit  mehr  taugen» 

Ach  wie  ist  diess  ein  rttse  Langen T 
0  Scepter,  o  Krön, 
Was  hab  ich  thon? 
Ist  denn  mein  Lohn, 
Nur  Spott  und  Hohn, 

Dass  ich  jetzt  lanfen  muss  dayop?     (Sch.p.  107<) 

Die  «Querela  regia  Bohemiae*  schlieast  mit  den  Worten: 

Hält  ichs  bedacht, 
Genommen  in  Acht, 
Und  recht  ervvogn 
Wär  ich  nicht  betrogn. 

Der  alte  Vers  zwar  ' 

4 

Bleibt  itzo  w;ibr: 

Zuvor  gethan,  hernach  bediieht, 

Hat  Manchn  in  grossen  Schadn  gebracht. 

Drura  heisst  es: 

Anfang  bedenk  das  Ende.  (0.  p.  71.) 

In  der  „Wahrhal'tifr*'n  und  eigentlichen  Abbildung  des  Winter- 
künigs",  welche  spottend  bemerkt,  der  Winterkönig  werde  bald 
wieder  kommen  mit  4  Obristeu,  Herrn  Michi\el  Kalte  Luft,  Sig- 
mund von  Nebelburg,  Andreas  von  Beifenfeld  und  ThomiB 
von  Schneberich,  spricht  er: 

Ihr  lieben  Getreuen, 
Euch  ist  bekannt 

Mein  rjrosser  Spott,  ja  Schmach  und  Schand, 

l)er  mir  widerfuhr  un^r'^filhr 

Bei  einem  Jahr,  nit  vi<  l  mehr, 

Wie  man  mich  thUt  grausam  austreiben. 

Dass  ich  dürft  iti  dem  Land  nit  bleiben, 

Bei  allen  Stünden,  Heich  und  Armen, 

Musst  ich  hier  wer'  ohn  alls  Erbarmen, 

Sunderl  ich  bei  dem  jremeinen  Mann, 

Die  liubi  n  all  zu  schreien  an, 

Der  Winterkönig  weit  hinweg, 

Kommt  jetzt  ein  andrer,  ist  er  keck, 


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Der  Winterkuoig  im  Liede  seiner  Zeit. 


403 


Bei  Weib  und  Kind,  Mä<jd,  Gsind  und  Knecht, 

Die  httljen  mich  höchlich  versch macht, 

Auch  thftte  also  fahen  an 

Zu  schreien  mancher  Handweiksin  nin: 

Wo  ist  sein  Scepter  und  sein  Krön, 

Wo  ist  sein  Wohnung  oder  Thron, 

Wo  bleibt  sein  Macht  und  HiM-rliehkeit, 

Wo  bleibt  sein  Land  und  seine  Leut? 

Wir  sehen,  er  iät  gar  verloren.  (Sch.  p.  241.; 

In  laute  Klagen  bricht  der  Pfalzgraf  aus,  wenn  er  der 
Schlacht  am  weissen  Berge  gedenkt;  in  dem  nCaluinischen  liuef" 
spricht  er: 

Wann  ich  gedenk  der  Pragerschlacht 

Vnd  wie  wir  seyn  geflohen, 

Mein  Hertz  im  Leib  schier  ganz  verschmacht 

Ich  Hess  den  besten  Rogen, 

Mein  Hosenbandt,  ist  Bchier  ein  Schand 

Der  Bayrfiirst  hats  in  seiner  Hand, 

Ist  wahr  vnd  nit  erlogen. 

Hett  ich  gewust,  was  ich  jetzt  weiss 

In  Prag  wer  ich  nie  kommen 

Hett  nit  mit  solchem  pomp  vnd  preiss 

Die  Böhemisch  Cron  angnomincn 

Ich  gwinn  ein  Statt,  verleur  ein  Landt 

Das  ist  schier  wo  raans  sa.gi  ein  Schandt 

Was  schaff  ich  da  flir  frommen? 

(German.  Mus.  Nürnberg.) 

In  der  «Jämmerlichen  und  erbärmlichen  Klageschrift*  ruft 
er  aus: 

Vor  Angst  zne  berg  stehn  mir  meine  haar. 
Weil  ich  nit  wust,  was  ich  jetst  erfahr, 
0  du  yerflocbt  Böhmische  Cron, 
Itsund  muss  ich  mit  Spott  davon. 

(Baus-,  Hof-  Q.  Staatsarchiv 
Wien,  Hdtehr.  108.  Bd.  V.) 

Eine  Reihe  anderer  Gedichte  geben  die  ganze  Entwicklung 
des  Krieges  nicht  ohne  gelegentliche  Seitenhiehe  auf  den  Pfalz- 
grafeu;  darunter  ragen  hervor:  «Das  höhmische  Jagfaömlein* 
(0.  p.  71)  und  «ein  schön  newes  Lied  von  der  herrlichen  vnd 


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404 


R.  VVolkaa. 


siegreichen  Schlacht,  so  zu  Prag,  den  8.  November  geschehen* 
(0.  p.  ^i')),  beide  in  verschiedenen,  von  einander  abweicIiendtL; 
Ausgaben  erhalten.  Als  Ursache  seines  Miaserfol^s  wird  vor 
Allem  der  CaiviDismiui  hingestellt: 

Calvini  Lebr  bringt  diese  Fracht, 

0  webe  der  armen  Lcut, 

Gleich  wie  das  Viehe  lebt  in  Unzucht, 

Sammlen  nur  gestohlene  Beut; 

ünd  Bilderstürmen  ist  ihre  Kunst, 

Krieg  und  Mord  richten  an, 

Glaub  und  Lebre  ist  alles  umsonst 

Bei  ihnen  auf  der  Bahn.  (0.  p.  63.) 

Aehnlich  spricht  sich  der  ^Calvinische  Vortanz"  aus: 

Von  andern  will  ich  schweigen, 

.letzt  nur  auf  Böhaim  zeigen. 

Wer  dies  angfanf]^en  hat: 

Die  calvinischc  Natterbruet, 

Die  nur  Bluetbad  anstiften  thuet. 

Die  hats  ihnen  mit  der  Tbat. 

Das  macbts  neu  Evangelium^ 

Dass  mnn  liftit  glanbt  grad,  morgen  kramm. 

Und  soll  doch  Alles  grad  sein. 

Dann  wann  es  nur  nit  pSpstisch  ist, 

Obs  schon  sonst  ist  des  Teufels  Mist, 

So  ists  bei  euch  schön  rein.  (0.  p.  143.) 

Im  «Gerecblien  Wegweiser"  spricht  der  Pfalzgraf  selbst: 

nichtig  vnd  gewiss, 

Ein  Schlangen  ist, 

Der  falsche  Geist  Caluinus, 

Der  newlich  hat 

Mit  raht  vnd  tbat. 

Mich  bracht  in  solche  zwingnuss. 

Vertröstung  geben, 

Im  Qarten  eben, 

Kundt  ich  seio  lehre  pflantzen. 

Durch  alle  Welt, 

Hat  mir  gfelt» 

Hnss  jetxt  im  eilend  dantien. 


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Der  VViiuerkuuig  im  Liede  aeiner  Zeit. 


405 


Hat  mich  Torfftbrt, 

Bin  gar  verirrt, 

Wo  soll  icb  mich  hinkehren, 

Wo  ich  hin  wil, 

Mein  Missthat  vil 

Thut  mir  alle  Zuflucht  Wöhren. 

(Germ.  Mus.  Nürikberg.) 

Und  in  der  erwähnten  , Böhmischen  Venus '  heisst  es: 

Weil  du  folgst  falscher  Lehr 

Zu  Gotts  und  der  Kirchn  Unehr, 

So  musst  dich  Gott  auch  stürzen, 

Dein  Heginient  abkürzen. 

Das  hast  du  wohl  ürfabrcn, 

Kegierest  kaum  ein  Jahre.  (0.  p.  123.) 

Selten  wird  dem  Pfalzgraten  selbst  die  Schuld  an  seinem 
Vorhaben  zugeschrieben:  fast  alle  Lieder  .stellen  ihn  als  ver- 
fuhrt hin.  Unter  denen,  die  ihn  aufstachelten  die  Krone  von 
Böhmen  anzunehmen,  steht  in  erster  Keihe  seine  Gemahlin. 

Ehrgeitz  hat  euch  also  verblendt, 

ruft  ihr  der  ^alu  ime  Rath  Johann  riaudiu.s  zu  (Scb.  p.  102)  und 
in  ,des  Pfalzgraleu  offener  Schuld"  heisst  es  ebenso;  der  Pfalz- 
grat klagt,  er  habe  nach  der  Krone  gegriffen 

ans  Anreitniog  meines  Weibs, 
Was  sie  alles  gstift,  der  Teufel  Iwchreibs. 

(Sch.  p.  269.) 

Auch  im  «Wegweiser*  ruft  der  Pfalzgraf: 

Wann  ich  mein  KOnigin  sich  an, 

So  wil  sie  mich  auch  nimmer  han. 

Weil  ich  mein  stand  nit  f&hre^ 

Ihr  Hoffart  mich  darsu  hat  bracht, 

Dass  ich  hah  nach  der  Oron  getrseht, 

Jetzt  bin  ich  aller  jrre.         (Germ.  Mus.  Hfimberg.) 

Der  Dichter  der  «Böhmischen  Venus'  ist  derselben  Ansicht: 

Wol  diesem  Weib  zu  Lieb 
Der  Hochmuth  dich  antrieb 
Zu  sein  auch  ihres  Gleichen, 
Strebst  nach  eim  Königreiche, 


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400 


R.  Wolkftn. 


Bekommst  es  zwar  (,'ar  balde, 

Konnst  aber  nicht  erhalten.  (0.  p.  123.^ 

Andere  Lieder  beschuldigen  seine  ganze  Umgebung,  Tor- 
zfiglich  seine  R&the,  der  Verftlbning  (Scb.  p.  30);  in  «Des  Pfalz- 
grafen Hausgeeind*  heisst  es: 

Dahero  er  zu  danken  hat 

Sein  Rätheu  um  den  guten  Rath, 

Mit  den  sie  ihn  zum  Kriegen  verfuhrt, 

Daraof  er  doch  nie  bat  gstudirt         (Scb.  p.  237. j 

Darum  bekennt  der  Pfalzgraf  auch: 

Ich  widersag  dem  böf?en  Feind, 

Mein  Rathen,  die  nur  nichts  nutz  seind, 

Wie  klariich  jetzt  an  mir  erscheint.         (Sch.  p.  267. > 

und 

Denn  meine  Bftth  mich  thftten  sttrken, 

Das  thftt  der  rOmisch  Kaiser  merken.     (Scb.  p.  268.) 

Auch  in  der  «Klagschrifft"  heisst  es: 

Dahero  der  Ebrgeits  nicht  allein» 
Sondern  auch  die  aigne  Diener  mein 
Hieb  hefftig  theten  hetsn  vnd  threihn 
Also  lenger  nit  zu  bleiben, 
Sondern  mich  Eylends  begeben  thuen 
Nach  Prag  xne  der  Böhmischen  Chron. 

(Haus-,  Hof-  u.  StaatsarehiT 
Wien»  Hdschr.  108,  Bd.  Y.) 

Wiederum  andere  Lieder  meinen,  die  Böhmen  hätten  sich 
des  Pfaizgrafen  nur  als  Mitteis  zum  Zweck  bedient: 

Die  Böhmen  unterstunden  sich 
Ihr  Sachen  zu  Ähren  listiglich. 
Und  spielen  mit  dir,  o  Pfalzgraf, 
Gleich  als  mit  der  Kats  der  Äff, 
Als  er  einsmals  wollt  Küsten  braten, 
Doch  ihm  selber  ohne  Schaden, 
Erwischet  er  in  Eil  ein  Kaiz, 
Bat  sie,  sie  sollt  mit  ihrer  Datz 
Die  Kästen  nehmen  aus  der  Pfann. 


Ingleichem,  wie  wir  allbereit  sehen, 
Ist  auch  dem  Pfalzgrafen  geschehen, 


i 

i 
I 


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Der  Winterkönig  im  Ltedc  aeiner  Zeit. 


407 


Weil  er  gefolgt  der  Hr» Ii rnm  l{ath, 

So  hat  er  jetzt  den  Spott  /um  Sdiad. 

Was  ihn'  die  Bölinieü  lür>i;ennmnH'n, 

Und  sonst  nit  konnten  überkoimuen, 

Da  brauchtens  «lein  Hülf,  o  I'fahgraf, 

Als  wie  der  Kiitzi  n  Hülf  der  Äff. 

Hast  dich  verbrannt,  als  wie  die  Katz, 

Lass  dich  jetzt  blasen  in  die  Datz.       (Reh.  p.  238.) 

AucK  das  „Böhmisch  Jaghörnlein "  klagt  die  Bdhmen  der 

Treulosigkeit  an;  hier  ruft  der  Pfalzgraf: 

Zwanzig  und  etlich  König 
Vor  mir  habt  ihr  erw&hli, 

Damnier  seind  gar  wenig, 
Ein  oder  zween,  gezahlt, 
Den  ihr  nicht  habt  gelogen, 
Oder  mit  Schwert  verfolgt 
Mich  habt  ihr  auch  betrogen, 

Glück  dem,  der  mir  oacbfolgt.  (0.  p.  82.) 

W<^r!i'<''o  Lieder  nur  geben,  wie  gesagt,  dem  Pfahprrafen 
selbst  Schuld  an  seinem  UnglUck,  und  bescliuldigen  ihn  des  Ehr- 
geizes ttnd  der  Hoffart,  wie  das  nachstehende: 

0  Ehrgeitz,  du  ▼erfluchte  sucht, 

Hie  sieht  man  dein  yergiffte  fmcht, 

Die  Ehr  und  Würd  machst  manchem  süss, 

Biss  er  kompt  andern  rnder  d  Fuss. 

Wie  ansebltch  wie  zierlich  wol 

Wie  dapffer  alles  Glttcks  so  toI 

War  Pfaltzgraf  Friderich  zuTor, 

£be  das  jhn  Hoflbrt  hebt  empor. 

(Germ.  Mns.  Nttmberg.) 

Auch  im  «Pfalzgräfischen  Körauss"  wird  ihm  Uebermuth 
▼oigeworfen : 

Hie  ist  der  Pfilltzisch  Köhrauss  gar, 
Vnd  monnigklich  wirdt  offenbar, 
Was  Friderich  80  ▼nbesunnen 
Mit  seinem  vbermnet  gowunnen. 

(Germ.  Mus.  Nürnberg  H.  B.  422.) 

Aehnlich  in  «Des  Pfalzgrafen  Urlaub*: 

0  Friedrich,  wärst  ein  PfaUgraf  geblieben, 

Nit  Hocbmuth  getrieben, 
DMtscbe  Zeitaehr.  f.  Oeaddditsw.  188».  n.  s.  27 


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408 


R.  Wolkao. 


So  wärst  jetzt  nit  verlassen 

Dermassen.  (Sch.  p.  272,) 

Das  sind  so  ziemlich  die  einzigen  Lieder,  die  ihm  selbst 
alle  Schuld  beimessen.  Um  so  zahlreicher  «ind  aber  jene,  die 
ihm  gute  Rathschläge  ertheilen  wollen;  am  häufigsten  erscheint 
der  Rath,  den  Kaiser  um  Verzeihung  zu  bitten: 

0  Hetdelbergk,  folg  der  Statt  Prag 

Vnd  dass  du  gesttndiget  hast,  sag, 

Sach  Gnade  an  des  Adlers  thron. 

Bekenn  dein  sand  vnd  lass  danron, 

So  wirst  du  weisser  als  der  Schneh, 

YDd  ir  gedacht  nimmermeh. 

(Germ.  Mos.  Nürnberg  H.  B.  411.) 

Die  -Konif?!.  Hofhaltung"  rüth  ihm  das  Gleiche: 

Hast  (hl  «^t'SÜtidiLret  wider  dein  rechte  Obrif^^keit, 
Dun-h  <Ieit7.,  oder  durch  verfülirerische  Leat, 
So  knie  nider,  vnd  bitt  aläbald  vmb  Qnad, 
Ich  kau  verzeihn  dir  dein  Misset  bat. 

(Müncben,  Hot-  u.  iStaatsbibl. 
P.  0.  germ.  228/16.) 

Der  ^Gerechte  Wegweiser^  will  ihn  sogar  zu  den  Jesuiten 
schicken;  das  sei  die  einzige  Möglichkeit,  Gnade  zu  erlangen: 

£inen  einzigen  Weg, 
Doch  schmalen  steg, 
Hast  noch  hinanss  aekommeo. 
Ans  rechte  ort 
Dass  du  hinfort, 

Kanst  wohnen  bei  den  Frommen. 

Das  ist  ein  strenge  wahre  Buess, 
Die  du  noht  halber  leiden  must, 
Sonst  ist  es  schon  gefehlet, 
Dir  ymh  ein  Jesuiter  schaw. 
Demselben  deine  Sünd  vertraw, 
Der  in  der  Beicht  dir  streitet. 

Die  du  zuvor  sehr  vnbedacht 
Hast  au,ss<reiai:t  vnd  gantz  veracht. 
Die  küunen  dicli  noch  bringen 
Zu  Gnaden,  bey  dem  lieben  Gott, 
Tn  diser  deitu-r  lirndisteü  [mlit, 
Ehe  mit  dem  Todt  uiusst  n. 

^Genu.  Mus.  Nmobtrg.} 


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Der  Wiaterkönig  im  Liede  seiner  Zeit. 


409 


Andererseits  <ribt  es  aber  auch  Lieder,  die  aucli  eia  Wort 
des  Mitleids  fUr  ihn  haben,  ja  sogar  direct  an  den  Kaiser  sich 
wenden,  er  möge  ihm  verzeihen,  wie  die  häufig  gedruckte  ,La- 
mentatio' : 

0  frommer  Kaiser  Ferdinand, 

Nimm  ihn  zu  Gnaden  an, 

Stehe  nieht  an  seinen  Unverstand, 

Er  ist  ein  junger  Mann, 

Der  nicht  betrachtet  hat  yorhin 

Die  schwere  Last  der  Krön, 

Die  ihn  jtzond  drücket  sehr, 

Er  h&tts  sonst  nicht  gethan.  (0.  p.  64.) 

ja  das  Lied  ,  Königlicher  Majestät  in  Böhmen  Ehrenrettung* 
(0.  p.  102)  hat  sogar  noch  die  Hoffiiung,  es  würden  sich  die 
Verhältnisse  des  Winterkönigs  im  Laufe  der  Zeit  wieder  bessern 

und  er  sein  Ziel  noch  erreichen.  Diese  Hoffnung  ging  allerdings 
nicht  in  Erfüllung;  lieisst  es  doch  am  Schlüsse  von  „ Des  Pfalz- 
grafen offener  Schuld'' : 

O  Gott  genad  mir  armen  Sünder, 

Kein  falsch  steckt  mehr  hei  mir  dahinter, 

Mein  Lebtag  denk  ich  an  den  Winter.       (Sch.  p.  270.) 

Auch  die  Lieder  über  den  Pt'aIzL(riit"en  verstutn  iik  n  nacli  und 
nach.  Das  Jahr  lt520  und  It^'il  liat  sie  in  der  reichsten  Fülle 
hervorgebracht,  aber  schon  das  Jahr  1022  zeigt,  dass  man  fast 
allgemein  über  ihn  «asur  Tagesordnung geschritten  war.  Nur 
wenige  neue  Lieder  erschienen  noch  und  auch  diese  Eumeist 
ÜEurbloe  und  ohne  Bedeutung.  Das  letzte  uns  bekannte  daÜrt 
aus  dem  Jahre  163B. 


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Beiträge  zur  Oeschicbte  der  nordischen  Frage 
in  der  zweiten  Hälfte  des  18.  Jahrhunderts. 

Von 

Flitz  Andieiiii. 

jiWiihr(  11(1  des  ganzen  18.  Jahrhunderts  hat  es  in  der  euro- 
päischen Politik  eine  nordische  Frage  gegeben*:  so  beginnt  ein 
yor  Kurzem  veröffentlichtes,  treffliches  Werk  Über  die  nordische 
Frage  %  Umso  mehr  müssen  wir  es  bedauern,  dass  der  Ver- 
fasser in  das  Bereich  seiner  ebenso  geistvollen  wie  ergebniss* 
reichen  Betrachtungen  nur  die  Jahre  1746 — 51  gezogen,  welche 
freilich  als  ein  bestimmter  Abschnitt  der  nordischen  Frage  zu 
gelten  vermooren. 

Hier  soll  es  nun  versucht  werden,  von  der  Politik  Friedrich's 
des  Grossen  in  der  nordischen  Frage  in  ihrem  späteren  Verlaufe 
ein  Bild  zu  entwerfen,  d.  Ii.  eine  Epoche  zu  schildern,  in  welcher 
die  Verwicklungen  zwischen  Schweden  und  den  fremden  Mächten 
häufig  einen  grossen  europaischen  Krieg  zu  entfesseln  drohten, 
eine  Epoche,  in  der  sich  nicht  minder  denn  zu?or  der  geniale 
politische  Scharfblick  des  grossen  preussischen  Königs  in  dem 
glänzendsten  Lichte  zeigte 

*)  R.  Danielson,  Die  nordiadie  Frage  in  den  Jahren  1746—51. 
Helsingfon  1888. 

^)  Als  (irundlage  dienen  bei  diesen  Untersuchungen  vortugaweiae  ge- 
druckte Quellenschriften,  von  denen  die  Rchwedischen,  da  sie  theilweise  auf 
deutschen  Hibliotheken  nicht  befindlich,  in  Stockholm  von  mir  dun-hgeMheo 
wurden.  Auch  habe  ich  eini^je  von  den  Fxrrrptpn  vorwerth«n  können,  die 
ich  —  fn  iliih  zu  anderem  Zweck  —  wabrend  nirincs  Anfenthaltes  in 
•Schweden  im  Stockholmer  Keichsarcbiv,  in  der  dortigen  königlichen  Biblio- 


Beitffige  nur  Geschichte  der  nordischen  IVage. 


411 


1. 

Die  nordisclie  Politik  Friedricli^s  des  Grossen  bis  zum  Jalire  1762. 

Bereits  im  Sommer  1744,  wahrend  der  Vermahltingemhand- 
lungen  swisclieii  dem  schwedischen  Thronfolger  Adolf  Friedrich 
und  der  Prinzessin  Luise  Ulrike,  der  Schwester  Friedrich's  des 
Grossen,  war  prenssischerseits  eine  schwedisch-russisch-preussische 

Tripelallianz  in  Anregung  gebracht  worden;  doch  liinderto  damals 
der  Widerspruch  der  Kaiserin  Elisabeth  von  Uussiand  ein  weiteres 
Eingehen  auf  diesen  Plan.  Auch  der  Versuch  des  preussischen 
Monarchen,  nach  Abschluss  eines  schwedisch -russischen  Bünd- 
nisses (6.  Juli  1745)  durch  seinen  Gesandten  Finckenstein  in 
Stockhohn  auf  Wiederaufnahme  der  Verhandlungen  hinzuwirken, 
begegnete  den  grössten  Schwierigkeiten.  Denn  wie  sehr  die 
leitenden  politischen  Kreise  Schwedens  auch  geneigt  sein  mochten, 
zu  dem  Bruder  ihrer  dereinstigen  Herrscherin  m  ein  Freund- 
schaftsverbftlhiiss  in  treten  und  das  russische  Joch  abznschtlt- 
telu,  —  noch  weit  mehr  fürchteten  sie  die  Hache  der  rujisi.sclieu 
Kaiserin  und  ihrer  Verbündeten.  Wiewohl  aber  der  erste  Appell 
Friedrich's  an  .die  l)i£»-nit^  des  Königreichs  Schweden",  seine 
Verwunderung  darüber,  „dass  die  dortigen  Ministres  sich  so  ser- 
rilement  gegen  die  Russen  betrügen'*  ungehört  verhallte,  gab 
er  seine  Sache  noch  nicht  verloren  und  fuhr  aufs  eifrigste  fort, 
an  dem  Zustandekommen  eines  Bündnisses  zu  arbeiten;  weniger 
weil  er  tou  Schweden  in  einem  Kriege  gegen  Russland  oder 
andere  Machte  eine  hervorragende  Hilfsleistung  gewärtigte,  als 
^um  den  Namen  und  den  Brutt,  so  es  machte*').  Die  inter- 
essanten Vorgänge  auf  dem  schwedischen  Reichstage  174G — 47, 
die  heissen  Kämpfe  zwischen  „Hüten"  und  „Mützen",  die 
energische  Politik  der  jungen  schwedischen  Kronjninzessin  Luise 
Ulrike,  bei  deren  Anblick  allein  schon  die  nordischen  Herzen 
höher  schlugen,  die  verr&therischen  Umtriebe  der  fremden  Ge- 
sandten, namentlich  des  russischen  Freiherm  von  Korfi',  der  im 
fiinverständniss  mit  seiner  Regierung  die  Üblichen  Rücksichten 

thek,  in  der  l'niversitätsbibliothek  zu  Üpsala  und  im  Privatarchiv  des  Ober- 
kanimerherrn  Grafen  A.  Lewenbaxipt  auf  S'chloss  Sjflholm  (Södermanland) 
gesammelt.  —  Die  Daten  gebe  icli  alie  niicli  neuem  iStil ! 

')  l'olitische  Correapondenz  Friedrich  s  des  Grossen  V,  4Ü. 
rol.  Corr.  V,  58. 


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412 


F,  Arnbeim» 


auf  Mässifruiig  und  Anstand  bei  Seite  setzte,  um  ^das  schädliche 
und  Frankreich  zugetbane*"  ')  Ministeriuni  und  da>  Thronfoiii^er- 
paar  auf  verstecktem  wie  offenem  Wege  zu  bekümpfen,  —  alles 
dies  bat  in  dem  obengenannien  Werke  Uber  die  nordiscbe  Fnge 
eine  ebenso  eingehende  wie  anziehende  Daratellnng  gefunden  ^. 

Hier  mag  wenigstens  das  glänzende  Resultat  der  yereinten 
Bemühungen  Frankreichs,  Preussens  und  der  schwedischen  Kron- 
prinzessin wie  ihrer  Genossen  hervorgehoben  werden,  welches  in 
den  beiden  Deftnsivallianzen  vom  29.  Mai  und  0.  Juni  1747  luit 
Prcuss*  1.  und  Frankreich  gi])tVltt'.    Wiclitijj  war  vor  Allem  dit 
Bestimmung,  dass  der  preu.ssische  König  die  Garantie  für  die 
Thronfolge  seines  Schwagers  in  Schweden  und  dessen  Descen- 
denten  Ubernahm  und  sich  zu  gleicher  Zeit  anheischig  machte^ 
diese  Thronfolge  gegen  jeden  Angriff  nach  Kräften  zu  yerthei- 
digfen.   Hatte  doch  Schweden  hiermit  einen  bedeutenden  Schritt 
Torwärts  gethan  und  sich  wenigstens  theilweise  aus  der  russischen 
Abhängigkeit  befreit,  in  welcher  es  sich  seit  dem  Frieden  von 
Abo  1748  befunden.   Mit  gutem  Gi-undo  konnte  daher  auch  der 
schwedische  Gesandte  Karl  Rudens(  hold  in  Berlin  dicst:  Aüian?.. 
deren  Zustandekommen  nicht  /um  wenigsten  gerade  ihm  zu  ver- 
'hmkcn^).  als  .ein  Werk"  bezeichnen,  „welches,  wie  ich  hotie, 
nicht  minder  zu  unserer  Sicherheit  als  zur  Constatirang  unserer 
Unabhängigkeit  gereichen  wird**). 

Und  in  der  That  machten  sich  die  Folgen  der  beiden  Bünd- 
nisse rasch  genug  bemerkbar.  Die  schwedische  Reichstagssession 
1746 — 47t  die  mit  einem  glänzenden  Siege  der  russenfreundlichen 
Mützen  begonnen,  endete  ftlr  dieselben  mit  einer  Niederlage,  von 
der  sie  erst  nach  langen  Jahren  sich  zu  erholen  vermochten. 
Kühner  deun  zuvor  erhoben  die  Hüte  unter  ihrem  Führer  Karl 


')  Rescript  an  Koili  o.  Juli  (u.  St.)  1740^  8.  DanieUou,  1.  c.  S.  102. 

»)  Yetgl  DanieUon,  l  c  S.  101—220. 
Tergl.  die  Depeschen  R.*8  im  Stockholmer  ReichBarcbiv.  Bekannt- 
lich war  B.  persona  gratiasima  am  Berliner  Hofe»  und  alt  er  £nde  1747 
diese  Stadt  verliesB,  schrieb  ihm  Graf  Podewila  (19.  Oetober  1747):  ,L*id^ 
de  Tous  perdrc  y  repand  poiir  moi  nne  amertume  qae  je  partage  .  .  .  avec 
la  cour  et  lo  public,  mais  que  je  ressent.s  plus  vivement  encore.  si  j'ote  le 
dire.  q'un  autro  par  Tamitie  qui  a  sub.sist^  cntre  noits  et  dont  je  TOU 
demando  la  contirmation.''    Stockb.  Reiclisarch. 

^)  Rudenschöld  au  Tessin.    Berliu  19./30.  Mai  1747.  Tesidiiska  «Mil- 
lingen.   Stockh.  Reicbeorch. 


üiguizcQ  by  LjOOgl( 


Bditrftge  zur  Qwdiichte  der  nordiftchen  Frage. 


413 


Gustav  Tessin  das  iiaupt.  diiicli  gemeinsame  Interessen  eng  an 
den  «jungen  Hof  gekettet,  in  zuversichtlichem  Vertrauen  auf 
die  national  gesinnte  Majorität  des  echwedifichen  Volke». 

AUes  Bchien  den  Hoffiiungen  Ulrikens  zu  aelimeiGlieln,  die 
im  Einventändnias  mit  ihrem  Bruder  in  Preussen^)  eifrig  auf 
«ine  EiTweiterung  der  königlichen  Maclitbetugui»8e  bei  dem  Tode 
des  regierenden  Köuiqs  Friedrich  von  Schweden  hinarbeitete. 
Denn  al)p:psehen  rlavon.  dass  dieser  im  Schlepptau  der  Mützen 
befindliclie .  alte,  weibische  und  weibersüchtige  Monarch  /u  Be- 
ginn des  Jahres  1748  (März  und  Mai)  von  heftigen  Schlagan- 
fällen heimgesucht  wurde,  die  seinen  Tod  in  nahe  Aussicht  zu 
stellen  schienen,  —  weit  günstiger  noch  war  es  für  die  Revo* 
Itttionsplane  der  schwedischen  Kronprinzessin,  dass  die  Russen, 
die  bisher  drohend  an  der  Grenze  Finnlands  gestanden,  einem 
üebereinkommen  mit  den  Seemächten  zufolge  nach  dem  nieder-^ 
iiadiscben  Kriegsschauplatze  zogen. 

Wenn  es  gleichwohl  damals  zu  einer  Revolution  nicht  kam, 
so  hiir  dies  namentlich  an  dem  plötzlichen  UniÄciiwun^  der  politi- 
schen V'erhältaisse  des  Jahres  174b.  Der  Aachener  Friede  war 
nämlich  flii'  Schweden  ein  Blitzschlag,  wie  er  kaum  verheerender 
gedacht  werden  kann.  England,  Dänemark  und  vor  Allem  Russ- 
land  intriguirten  mit  erlaubten  wie  unerlaubten  Mitteln  gegen 
die  herrschende  Hutpartei  und  deren  Bundesgenossen,  das  schwe- 
dische Thronfolgerpaar.  Eine  Zeit  lang  gingen  die  Wogen  der 
Erregung  so  hoch,  dass  man  allgemein  beftlrditete,  die  nordische 
Frage  werde  sich  zu  einer  europäischen  Krisis  zuspitzen;  wie 
denn  beispielsweise  der  preussische  König  m  dieser  bewegten 
Zeit  einmal  l>itter  ironisch  äusserte:  „Meine  Schwester  in  Schwe- 
den erwartet  für  dieses  rrühjahr  einen  Besuch  (1749),  der  ihi* 
nicht  sehr  ungenehm  sein  wird"-). 

Doch  soweit  sollte  es  nicht  kommen.  Das  energische,  ziel- 
bewusste  Vorgehen  Frankreichs  und  Preussens,  die  hierdurch 
veranlasste  zögernde  Hsltimg  Englands  und  Dänemarks,  die  kluge 
Proclamation  des  schwedischen  Thronfolgers  (vom  23.  Juli  1749), 

Yergl.  Danielson,  1.  &  S.  2dO-^i  und  meine  Daratellung  m: 

,Die  Memoiren  il*  r  Königin  v.  Schweden  Ulrike  Luise,  Schwester  ftriedrich'« 
des  Grossen.*  HaU«  1888,  S.  17  ff.  (Hallesche  Abhondl.  z.  neueren  Gesch. 
Heft  22). 

Polit.  Curr.  VI,  4^1. 


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414 


F.  Aroheim. 


in  welcher  er  die  üim  ^^u]<^a>>chriebene  Absicht ,  die  Souveränität 
einzufüliren ,  in  klaren  Worten  dementirte  und  somit  Russland 
des  Vorwandes  beraubte,  eich  als  Hüter  der  bestehenden  Re- 
gierungsform  aufzuspielen  und  Finnland  milit&riscli  zu  beseteen^ 
die  Beilegung  der  holsteinischen  Differenzen  mit  Dänemark,  — 
alles  dies  wirkte  abkühlend  auf  den  Eifer  der  Petersbuiger 
Kriegspartei,  und  der  geplante  russische  Angriff  unterblieb. 

Alis  am  5.  April  1751  der  König  FriiMlrich  von  Schweden 
starb,  erregte  dieses  Ereignis^,  wtlclips  walirsc heinlich  noch  vor 
Kurzem  einen  grossen  curopiiischen  Krieir  ('nttVss<.'lt  liaheii  vvürdi-. 
nur  besrheidüiie  Aui'merksamkeit.  Ja  noch  mebr;  als  Adolf 
Friedrich  durch  seine  , Königliche  Versicherung"  vom  folgenden 
Tage  sich  toU  und  ganz  auf  den  Boden  der  alten  Verfassung 
stellte,  verstand  sich  die  russisfike  Kaisenn  ireiwillig  zu  der  Er* 
klärung,  sie  werde  fortan  mit  Schweden  in  dem  besten  Einyer- 
nehmen  leben,  da  ihre  Befürcktungen  als  grundlos  sich  keraus- 
gestellt^).  Mit  anderen  Worten:  ein  bestimmter  Abschnitt  der 
nordischen  Frage  war  beendet.  Sie  war  aus  dem  Stadium  der 
unmittelbaren  Krisis  herausgetreten:  freilich  nur  um  wälirend 
der  folgenden  Jahre  im  Vc  rliorgeneu  fortzuwuciiern. 

Es  hatte  sich  nämlich  schon  im  V'^erlaufe  des  Jahres  1750 
aufs  Deutlichste  herausgestellt,  dass  der  angebliche  RoyalismuiP 
der  Hüte  in  Wahrheit  nichts  anderes  als  eine  geschickt  aofge* 
führte  Komödie  gewesen,  dass  dieselben  keineswegs  gewillt  waren» 
auch  nur  ein  Titeicken  von  ihren  Privilegien  und  Vorrechteii  zu 
Gunsten  des  « jungen  Hofes*  aufzuopfern.  Jkr  wenig  edel- 
männisches Vorgehen  erregte  den  lebhailen  Unwillen  der  leiden- 
schaftlichen Kronprinzeijsin,  in  deren  Adern  heisses,  stolzts 
Hohenzoüernblut  rollte       Es  kam  zu  den  heftigsten  Auftritten 

•)  Aublühiiicher  bei  Danielsou,  1.  c.  S,  22:> — 417,  und  Koser, 
Friedridi  d.  Or.  im  Jahrzehnt  vor  dem  siebenjährigen  Kriege.  Leipzig  1883. 
S.  210—25  (Hitt  Taschenbuch,  hrsg.  v.  Manrenbrecher  VI,  8). 

In  dem  sn  SjObolm  befindlichen  «Memoire  telativemeat  &  la  gaerr» 
d*Alleinagne  de  1756  etc/,  dessen  Dorchsicht  Oberkammerherr  Graf  A.  Lewec- 
haupt  mir  in  liebenswürdigpter  Weise  gestattoU^,  äussert  Graf  Höpken,  da- 
mals (Juni  1757)  Leiter  der  auswärtigen  scbwedisdi» n  i^oHtik.  über  Ulrike 
u.  a. :  «C'cKt  le  earacteie  de  la  Reine  qui  donne  le  branle  et  le  monvemcnt 
[au  royaume].  K'^jiril  nudHcieux,  hautain.  imperieux.  fonin'  «l  ui-  nr^  (owr 
des  jilua  de^I)(»t  iques,  EUe  ne  connait  point  .  .  .  le  senn  vi  leniie  de  ,bieo 
de  rEtaf,  mais  croit  .  . .  que  tout  consiste  dans  la  gloire  persomielle  du 


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Beitrage  tat  Geichichle  der  nordischen  Frage. 


415 


und  CoullicteD,  so  dass  bereits  bei  dem  Thronwechsel  1751 
Königin  und  Hüte  aufs  Schroffste  einander  gegenüber  standen. 
Der  Umschwung  in  den  Parteiverbältoissen,  welcher  zur  Bildung 
einer  «Hofpartei*  und  einer  nach  unumschränkter  Adelsherrechaft 
strebenden  «Freiheitspartei*  führte,  vergrdsserte  nur  das  üebel. 
Die  beiden  Reichstage  1751—52  und  1755 --56  boten  em  Schau- 
spiel, wie  es  trauriger  und  klaglicher  kaum  gedacht  werden 
k.aiii.  Die  verfassuugsmässigen  Rechte  und  Freiheiten  des  Königs 
wurden  rih  ksichfslos  verletzt,  so  dass  ,die  mon»rchi«c}i-aristo- 
kratisch-demok raiische  Verfasi-ung'*  bald  in  ein  wideriichejs,  »un- 
haltbares Gemisch  von  Aristokratie  und  Demokratie'*^)  entartete. 
Die  Königin  wurde  als  Fürstin  wie  als  Mutter  Kränkungen  und 
DemUthigungen  ausgesetzt,  die  einen  jeden,  der  nicht  in  blinder 
Parteileidenschaft  befongen,  mit  tiefstem  Mitleid  erfüllen  mussten. 
Mochte  man  ihr  auch  in  jener  bewegten  Zeit  mit  gutem  Grunde 
ihr  stolzes,  hochfahrendes  Wesen  und  manchen  unklugen  politi- 
schen Schritt  zum  Vorwurf  machen,  —  die  erbärmliche  Brutalität 
ihrer  Gegner  wurde  hierdurch  durchaus  nicht  gerechtfertigt-). 

Eine  gewaltöunie  Katastrophe  stand  bevor,  denn  ein  Weib 
von  dein  Srhlafre  Ülrikt  ns,  eine  Scliwester  Friidriih's  des  Grossen, 
konnte  und  wollte  derartige  Kränkungen  nicht  ruhig  hinnehmen.  Mit 
der  ganzen  Kraft  ihrer  |t<>r<önlichen  Beredsamkeit  suchte  sie  ihre 
Freunde  zu  bestimmen,  durch  einen  Staatsstreich  sich  der  lästigen 
Vormundschaft  des  Reichsrathes  und  der  Stände  zu  entziehen 
und  das  souveräne  Königthum  in  neuem  Qlanze  erstarken  zn  lassen. 

Wie  aber  stellte  sich  der  preussische  Kdnig  zu  diesen  Plänen 
seiner  Schwester? 

Jkreits  früher  haben  wir  gesehen,  wie  Preussen  und  Frank- 
reich gemeinsam  und  in  f^utem  Einvernelinitn  die  Hüte  gegen 
die  Mützen  und  deren  eiigiisch-russisciien  Anhang  unterstützten. 

Roi,  dans  ses  [UlriqueJ  volontes  et  dans  son  bon  plaiair.  Cea  masduK» 
nuBee  en  oeuvre  an  mojeii  de  la  violence  d'nn  temp^ment  qui  ae  se 
trouve  point  retenu  ni  modtfr^  par  Taatorit^  de  Tlpoiue,  canaent  dans  l*^tat 
des  agitations  continaellee,  redoubl^es  et  extrteieB.* 

Bericht  an  das  engl,  tfinisieriiun  r.  2S.  Mftn  1756»  a.  Räumer, 
Beitrage  zur  neueren  Geschichte.    Leipyipr  1^36.  II,  355  n.  356. 

Paiteiisch  gefärbt  ist  neuerdings  die  Darstellung  Fryxell's  in  den 
„Rerüttelser  ur  Svenska  historien".  Bd.  XXXIX.  Wie  wolilthiit  nd  berührt 
nn'i  dn'^er^pn  Malmströiu  in  seiner  ,SYcrii,'e:-  püliti»ka  hititoria  frün 
Karl  Xil'8  död  tili  »tatuhoällningen  1772^    fctockh.  1674.  Bd.  IV! 


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416 


F.  Aroh«im. 


Der  Umschwuiig  in  den  FarteiverhUltnissen  äiulrrte  hierin  nichta. 
Vidmebr  hielt  sic)i  der  tratizösische  Botschafter  Marquis  d'HaTrin- 
court  auf  Befehl  seiner  Regierung  noch  enger  als  zuTor  zu  den 
froheren  Freunden,  welche  sich  gritosteniheils  der  Freiheitspartei 
angeschlossen  hatten,  und  auch  Friedrich  der  Grosse  ertheflie 
seinem  Gesandten  Rohd  in  StockhohoD  den  strengsten  Befehl,  sich 
„ni  en  blanc  ni  en  noir"  in  die  inneren  Parteistreitigkeiten  zu 
mischen.  Zwar  trat  er  aus  seiner  Reserve  bald  heraus,  um  im 
Namen  seiner  Schwester  die  Abberufung  des  französischen  Bot- 
schafters in  Schweden  zu  verlangen;  aber  Muf  seine  Anklagen 
antwortete  das  französische  Ministerium  mit  Anschuldigungen 
gegen  den  preussischen  Gesandten  in  Stockholm;  Anschuldigungen, 
deren  Wahrheit  keinem  Zweifel  unterliegt').  Genug,  der  eifrige 
Notenwechsel  zwischoi  Berlin  und  Paris  führte  zu  kemem 
Resultat,  ebenso  wenig  wie  der  Versuch  Friedrich's,  durch  seineD 
neuen  Gesandten  am  schwedischen  Hofe,  Maitzahn.  1755  eine 
Versöhnunn^  zwischen  seiner  Schwester  und  diluvrincourt  zu 
\\  Li  ke  zu  bringen.  Die  BefHn  litung,  Ulrike  werde  sich  in  die 
Arme  Husslands  werfen,  um  die  dem  „bon  Systeme*  zu^^etliane 
Partei  zu  Falle  zu  bringen,  schien  sich  bewahrheiten  zu  wollen: 
denn  mehr  und  mehr  näherte  sie  sich  den  „antisenatorialen* 
Mützen  und  dem  russischen  Gesandten  Panin,  «der*,  wie  sie 
selbst  in  ihren  Memoiren  äussert,  «sich  ftlr  den  Hof  sehr  inier- 
essirte* 

Friedrich  der  Grosse  musste  eine  Entscheidung  treffen,  ob 
er  Frankreich  sich  entfremden  oder  ob  er  die  Rücksicht  auf  ein 

Familienmitglied  den  Intertssen  des  preussischen  Vaterlandes  zum 
Opfer  bringen  wollte.  Natürlich  wäldte  er  das  letztere  und 
demgemiiss  hiess  es  in  der  Instruction  an  den  neuen  preussischen 
Gesandten  Solms  in  Stockholm  (20.  Mai  1755),  dass  ^nichts 
anders  übrig  bleibe,  als  dass  Ew.  Excellenz  (Podewils)  den 
Minister  Graf  Solms  instruireten,  den  schwedischen  Senat  bei 
kommendem  Reichstage  gegen  die  Hoiparfcie  mit  zu  soutenireo*^)' 

>)  Polit  CoTt,  VlII.  478. 

*)  Yerg).  meine  Dantellvng  L  c  8.  43,  Anm.  8  tmd  fOr  die  qiltv 
folgende  ScbilderunK  S.  48—07. 

')  Abgedr.  in  , Fersen*»  Uißtorigka  Skriaer,atg.  g.  filiockowetrftni*» 
btockh.  1867.  II,  105.  [Bilaga  Hr.  IJ. 

*)  Polit.  Corr.  XI.  156. 


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Beitrige  inr  Oeaeblehte  der  nordiicheo  Frage.  417 


Gleichwohl  sehen  wir  ihn  während  des  Reichstages  1755 — 56 
anfangs  eine  mehr  passive  Kolle  spielen.  Die  «Politische  Oorre- 
spondenz  Friedrich's  des  Grossen^  liefert  uns  Dutzende  von  Bei- 
spielen daf&r,  wie  er  ,zu  gedachter  Frau  Schwester  best&ndigluQ 
alle  Moderation,  Beruhigung,  Complaisance  und  Abstellun«^  alles 
Aigreurü,  M^pris  gegen  andere  und  Vermeidung  aller  Violeuces 
geprediget  und  auf  da«  Hikhstt-  danim  ^roheten"  lieber 
das  Be*?ehren  Ulrikens  nach  gros^icii  Geldtsiiiniiien  —  n:itürlirh 
zur  Austührung  ihrer  Hevolutionspläne  —  ging  er  mit  Still- 
schweigen hinweg.  Der  schwedischen  Regierung  liess  er  sein 
Interesse  an  der  Erhaltung  der  bestehenden  Verfassung  in  klaren 
Worten  yersichera  ^).  Brst  das  unwttrdige  Vorgehen  der  Reichs- 
stSnde  gegen  ihre  Königin  in  der  sogenannten  Juwelenaffaire ') 
(April-Juni  1756)  entfachte  seinen  Zom^).  £&  kam  zu  lang- 
wierigen Verhandlungen  zwischen  Berlin  und  Stockholm,  die  das 
ohnehin  schon  f^espannte  beiderseitige  Verhältniss  nur  noch  yer- 
schlechterten,  oliiu*  dass  preussischerseits  fin  greitbaros.  positives 
Resultat  erzielt  worden  wäre.  Denn  einerseits  verniotlitL  i  iicd- 
rirli  nicht  rückhaltslos  für  stinL'  Schwester  einzutreten,  wie  er 
gern  gewünscht  hütte,  da  er  sich  ja  am  Vorabend  eines  Krieges 
befand  und  die  beträchtliche  Anzahl  seiner  offenen  Feinde  nicht 
noch  yermehren  durfte;  andererseits  kannte  die  schwedische  Re- 
gierung den  Umschwung  in  der  französischen  Politik  und  die 
kritische  Lage  Preussens  recht  gat  und  verbat  sich  daher  energisch 
jeden  ,Discours  Ober  Dinge,  welche  bloss  die  innere  Reichsver- 
fassuTtg  berühren  und  allein  der  Beurtheilung  der  Reichsstände 
und  Nieniaud  anderes  unterliegen'"  j. 


«)  Polit,  Corr.  XIH.  27. 

*)  Der  schwedische  Gesandte  VV'ultwenfctiema  «elneibt  ans  Berlin  am 

27.  April  an  seine  Regierung,  c»  werde  von  den  inneren  Angelegenheiten 
Sohwedem  wenig  gesprochen,  .,et,  si  le  ministe  in^en  a  entretenu  encore, 
ce  ii*a  ^t^  que  pour  xne  t^moigner  Tinl^t  qti*on  prend  an  maintien  de 
notre  oosstitution*.  Stockh.  Keichsarch. 

*)  Targl.  die  ausführliche  Dantellang  Malmetröm's  1.  c.  IV.  182  ff. 

*)  (iraf  Podewilß  erklärte,  sein  Monarch  erscheine  ihm  «extremement 
sensil.le  ä  ratfront  qu'il  pit-tendait  avoir  rtr  fait  ä  la  Keine  8a  Soeur'. 
Bericht  Wulfwenstiema's  v.  4.  Mai,    fcjtockh.  Keichsarch. 

')  Vergl.  die  Instructionen  dp«  ranzlripriisidonton  Höpken  vom  21.  und 

28.  Mai  an  Wulfwenstierna  und  (l<-n  Bericht  W.'s  vom  0.  Juni,  dem  obiges 
Citat  entnommen.    Siockh.  Keichsarch. 


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418 


k\  AruUeim, 


Unter  solchen  Umständen  wird  mau        verstehen  kuunen, 
wenn  Friedrich  bei  der  Nachricht  von  dem  missglückten  Stock- 
holuier  Staatsstreich  (2I./22.  Juni  1750),  „der  l'uneste  cannibalique, 
so  dorten  von  Neuem  passiret" von  lebhaftem  Zorn  ge^en 
seine  Schwester  ergrifPen  wurde,  der  er  wenigsteos  die  indirecte 
Schuld  an  der  Verschwörung  beimass.  Die  Briefe  an  Wilhelmine 
TOn  Bairenth*)  und  die  Berichte  Wulfwenstienias ')  geben  ans 
ein  klares  Bild  von  seiner  Stimmung.    Zunächst  scheint  er  die 
verzweiflungsvollen  Schreiben  Ulrikens  völlig  mit  Stillschweigen 
Ubergangen  zu  haben.    Erst  bei  den  Naehriehten  seines  Ge^ainiteB 
über  das  brut:ilr  Benehmen  der  „niachthabenden"  Reichstitäiide 
gegen  die  Königiu  ')  regte  sich  in  seinem  Herzen  von  Neuem 
die  Öeschwisterhebe.    In  einem  Briete  vom  31.  Juli  beschwor 
er  sie  in  flehentlichen  Worten,  ihre  Gegner  durch  mildes,  freund- 
liches Wesen  zu  entwaffnen;  er  selbst  vermöge  ihr  keinen  Bei- 
stand zu  leisten,  da  seine  Lage  eine  äusserst  kritische  sei^).  RQck- 
haltsloser  und  unumwundener  vermochte  er  seine  Situation  nicht 
zu  schildern,  wie  die  Ereignisse  der  nächsten  Wochen  beweisen 
sollten. 

Friedrich  hatte  gehoft't,  Schweden  werde  eine,  wenn  nicht 
preussenl'reuiKlli'  lie,  so  doch  wenigstens  streng  neutrale  Haltung 
beobachten  und  sich  von  der  im  Ueichsrathe  dominirenden  -<  lifjue 
autrichienne"  nicht  umgarnen  lassen^),  eine  Hoflhung,  m  welcher 
ihn  die  Berichte  seines  Gesandten  ttber  die  friedliche,  in  Wahr- 

')  Polit.  Corr.  XIII,  20. 

^)  Oeuvres  de  Frpd»'«ric  le  Grand.  XXVIl  1.  S.  288—80. 

^)  W.  meldet  aus  l'frlin  10.  .luli.  I'ddrwils  luiht»  von  der  Ht-fürrbtim^j 
gt'8piocljt'u,  , Welche  UieM^  Natiuicht  liier  verui sucht  und  wie  «ein  köui^^IichtT 
Herr  uichU  sehnlicher  wünsche,  als  die  schwedischen  Beichsgrondgesetze 
befestigt  und  die  Freiheit  der  Nation  trots  aller  gegnerischen  Verracbe  anf- 
recht  erhalt«!  zo  sehen'  (d.  Original  in  schwed.  Sprache).  Femer  heM 
es  Berim  13.  Juli»  Friedrich  habe  in  Gegenwart  des  Marsdialls  Sdiwerin 
and  einiger  anderer  Persönlichkeiten  sich  in  fthnlichar  Weise  geiossert. 
Beide  Berichte  im  Stockb.  Reichsarch. 

Vergl.  l'uiit  (  lt.  XIH  passitn  n.  meine  Dantellnng  I.e.  S, 72— 97. 

")  Folit.  Corr.  Xlll.  154  u.  165. 

*\  IVifdi  icli  an  Solms  l;].  Ft'hr.  1757:  ,  Pour  ce  qui  conceme  la  Su»!'d>\ 
je  iit-  ( rnis  pas  a\x>ir  licu  <l"»  ii  rieu  ap)>rt'heiider  ni  d'en  rien  e!rp6rrr. 
situatiuii  actuelle  dc>  ati'aiics  de  ce  royauiüt;  ne  lui  pf-rniettiuit  guere  de 
rieu  laire  ni  contre  moi  iii  eu  ma  litveur. '    Poüt.  Corr.  XIV,  270;  vergl. 
S.  872. 


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Beitrüge  aar  Geachiehte  der  nordischen  Frage.  419 

hmt  aber  Tcrrätherische  Haltung  des  Baron  Höpken  des  Leiters 
der  auswärtigen  schwedisclien  Politik,  noch  bestarken  mussten. 
Aber  er  hatte  sich  Terrechnet! 

Im  Schosse  des  Reichsrathes,  der  nach  Schluss  des  Reichs- 
tages (21.  October  1756)  die  Regierungsgeschlfle  allein  erledigte, 
herrschte  nämhch  eine  im<^emein  krie^j^orisclie  Stiniinung.  Das 
enrrf  Frt'iniilschat'tsverhiiltniss  zwischen  Frankreich  und  der 
j^chwetiischeTi  Senatspartei  schloss  hei  dem  TTmschwung  in  der 
französischen  Politik  eine  Stellungnahme  für  Preusseu  von  vorn- 
herein aus.  Andererseits  hielt  man  —  freilich  ohne  jeden  Grund 
—  den  preussischen  König  für  den  Mitwisser  der  Revolutions- 
plSne  semer  Schwester  und  hoffte,  bei  einem  Angriff  auf  ihren 
Bruder  dieselbe  tief  im  Herzen  zu  Terwunden.  Und  schranken- 
loser Uass  war  es  ja,  der  jene  Männer  beseelte! 

Genug,  nur  kurze  Zeit  yermochte  die  schwedische  Regie- 
rung den  lockenden  Anerbietungen  Frankreichs  und  Oester- 
reichs-) zu  widerstehen.  Am  21.  März  1757  kam  es  in  Stock- 
holm zu  einer  Convention,  der  zu  Folge  Frank  reu  h  und  Schweden 
auf  dem  Regensburger  lieichstage  erklärten,  sie  wollten  den 
westfälischen  Friedenstractat  vor  jeder  Verletzung  schützen. 
Kach  weiteren  Zusicherungen  seitens  der  Alliirten  und  zeitrauben- 
den, heftigen  Debatten  wurde  endlich  am  22.  Juni  einstimmig 
im  Reichsrathe  der  Beschluss  gefasst,  dass  20,000  Mann  zur 
Garantie  des  westfälischen  Friedens  nach  Schwedisch-Pommem 
entsandt  werden  sollten. 

Am  22.  Juli  schrieb  der  Senator  K.  Fr.  Scheffer  —  der- 


')  Vergl.  die  Berichte  von  Solms  Polit.  Corr.  XIII  u.  XIV.  pn^fim.  Die 
Papiere  des  Canzleipnisiflenion  Hi^pk^n.  von  denen  t-'m  «grosser  Tbeil  im  besitz 
des  <4rafpn  A.  Lewenliau))t  auf  Sjöholui  befindlich  iiml  dort  von  luir  durch- 
gesehen worden,  zeigen  seine  wahre.  ha^serfüUte  (lesiiaiung^  Kf'cren  Friedrich. 
Das  schon  früher  erwähnte  , Memoire  rolativement  etc.'  strotzi  beispielsweise 
von  den  heftigsten  Anschuldigungen  gegen  den  preuesiscben  KAnig,  „son 
ingratitude,  ses  fa^ons  d'agir  obliques  et  peu  nettes  . . .  Elles  ne  sont  point 
ft  jnittifier;  elles  renvenent  tons  les  liens  des  grandes  et  petites  soci^täs.* 
DasUrthetI,  waches  der  schwed.  Akademiker  BVeiherrL.  de  6  e er  kfirzHch 
Uber  Höpken  geftllt,  ist  iweifellos  allzu  günstig!  Vergl.  Svenska  Akade- 
miens  Handlingar.  Bd.  57,  Stockh.  1882,  S.  24S^4H, 

*)  Verirl.  meine  Mittheilung  «Das  Urteil  eines  schwedi-schen  Diplomaf^in 
Uber  den  Wifner  Ifof  im  Jahre  in:  Mittheitnngen  des  Instituts  für 

Osterr.  Geschichtsforschung  X,  288-94. 


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420 


F.  Arnheim. 


selbe,  dem  im  spfttereo  Verlaufe  der  nordischen  Fnge  eine  so 
bervormgende  Rolle  bescbieden  — :  «Wofern  man  sich  nicht  un- 
geheuerliche Fehler  zu  Schulden  kommen  lasst,  oder  wofern  der 
Hebe  Gott  nicht  zu  Ounsten  des  preussischen  Königs  Wunder 

thut,  müssen  wir  schon  in  diesem  Winter  den  Frieden  haben  ^).'' 
Der  Optimismus,  wclclier  m  solchen  Worten  zu  Tage  tritt,  er- 
scheint ))C';^n-(  itli(h.  wenn  man  in  Erwägung'  zit-lit,  dass  wenige 
Tage  zuvor  in  Stockhuhii  die  Nachricht  von  der  Niederlage  Fried- 
rieh's  bei  Kolin  eingetroffen  war.  Voller  Siegeszuversicht  über- 
schritten daher  auch  die  schwedischen  Abtheilungen  am  V^.  Sep- 
tember 1757  die  preussische  Grenze.  Aber  die  erhofBben  £rfolge 
blieben  aus.  Schon  der  glanzende  Sieg  des  preussischen  Königs 
bei  Rossbach*)  (5.  November)  ndthigte  den  unfähigen  schwedi- 
schen Befehlshaber  Ungern  »Stembcrg,  Preussisch^Pommem  zu 
räumen  und  vor  seinen  Angreifern  hinter  den  W&llen  der  Festung 
»Stralvunrl  Scimtz  zu  suchen.  Krankheit  und  Hunger,  vor  Allem 
aber  die  strenge  Kälte,  decimirten  die  Vertheidiger^).    Erst  das 

■)  Scheffer  an  Tescin.  Drottningholm  22.  Juli  1757.  Teasunka  sam- 
lingen.   Stockh.  Reichnarcb. 

*)  Es  sei  mir  gCRtattet,  einige  schwcdiscbo  Urtbcile  Qber  diese  Sdblaebt 
hier  anzuführen.  Am  9.  Dec.  schreibt  der  Senator  N.  Palmstiema,  ein 
eifriger  Anhünprr  (Ips  fi  anzöi-isclien  Systomf,  an  To<!<?in :  .0"e>;t  \h  on  !e 
Roi  de  Prußse  a  ventie  votr»'  iixiome  qiie  Tesprit  vant  mieux  quo  '^i'OiK) 
hommes."  —  Lieutenant  A.  Jiparre,  Theilnehmer  an  der  Schlacht  im  K»*^- 
ment  , Royale  Pologne*,  schreibt  am  10.  Nov.  aus  »Neicrode  prös  de  Norti- 
hausen"  an  seinen  Verwandten  Tessin  u.  a.  Folgendes:  ^Le  5.,  jour  dont 
lee  Fran^ais  ae  devaient  jamais  parier . . .  L'enaeini ...  fit  on  feo  terrible. 
Dte  l«s  premiert  oonpe  une  ierreur  anaei  panique  que  deahonoiante  B*enipani 
tellement  de  noe  troopes  qae  «ou  avoir  Ift«h^  que  trös  pea  de  ooaps,  poor 
ne  pas  dire  im  eenl,  Us  te  mirent  &  conrir  taat  qa'Üs  avaient  des  forces. 
Lee  Fraa^aie  dane  ce  momeot  ^taient  absolument  indignee  du  nom  qu'i[l£] 
portent.  On  compte  la  perte  des  Fran9ai8  taut  tues  que  blesses  et  pri« 
entre  6000  a  7000  hommes  et  celle  des  Prussiens  toiit-nu-plus  ;\  :'.00  .  .  . 
Depuis  celn  nmr<  avons  march^  tous  les  joiir*  dans  des  fort  mauvai»  chemins 
et  les  nnits  (lans  Irs  liois  sans  avoir  un  seul  morceau  ä  mangrer.  I/a  niisrrf^ 
etait  si  graiulc  <iu"uu  jour  j'ai  pay«'-  un  petit  f'cu  pour  un  morceau  i><'  paiii 
grand  coniniu  nia  main.''  Beide  Biiele  in  Te&i>inhka  aainl.  Stockh.  Reichsarcb. 

>)  A.  Kerseu  an  CI.  Kkeblod.  Stralsund  15.  Jan.  1758 :  ,La  viUe  manque 
de  boie,  lee  maladiee  angmeatent  dans  ranu^  et  cela  n'eet  point  stupvenaBt, 
attonda  les  fatiguee  qu'elle  a  esraj^es  depnia  quriqoe  temps  et  le  freid  ex- 
oeMif  qn'ü  a  fait  dejmie  im  moie;  la  caTallerie  est  dane  un  ^t  pitoyable, 
lee  chevanx  d^^uipage  ere?^^,  la  caiMe  militaire  dane  lee  ploe  graada 
embanas."    KOnigl.  Bibl.  z.  Stockholm. 


Beitrüge  zur  Geschichte  der  nordiscbca  Frage. 


421 


Nahen  eines  russischen  HiUscorps  zwang  (18.  Jum  l75Hj  die 
Preussen  zur  Aufhebung  der  Blokade. 

Die  schwedischen  Feldzüge  1758—02  boten  ein  klägliches 
Schauspiel  von  Zerfahrenheit  und  Unkenntniss  der  elemeiitarate& 
militärischen  ErforderniBse.  Die  echwedisehe  Armee,  noch  unter 
Karl  XIl.  der  Schrecken  von  ganz  Europa,  war  zu  einer  Ziel- 
scheibe des  Spottes  geworden.  Voll  treffender  Ironie  bezeichnete 
eine  franz^ische  Denkschrift  aus  dem  Jahre  1760  als  die  einzige 
Thätigkeit  des  schwedischen  Hems,  .von  Stralsund  bis  an  die 
Feene  und  von  der  Peene  nach  Stralsund  zu  nianscliiren"  *). 
Zwar  fehlte  es  nicht  an  Männern,  die  sich  den  grossen  Feld- 
herren aus  der  Zeit  Gustav  Adolfs  würdig  an  die  Seite  stellen 
lassen  und  in  der  Geschichte  Schwedens  den  ihnen  gebührenden 
Euiunesplatz  einnehmen^);  aber  was  vermochten  sie,  die  Ein- 
zelnen, gegen  den  Krebsschaden,  an  welchem  Armee,  Staat  und 
Qesellschaft  in  Schweden  krankten? 

Im  Juni  1757  hatte  Höpken  geschrieben:  «Wenn  der  Kiieg 
uns  zum  Glücke  ausschlagt,  wird  der  Senat  dadurch  gewinnen; 
ist  er  aber  Ton  schlechtem  Eri'olge  begleitet,  was  wird  alsdann 
das  Resultat  sein?  —  Der  Umsturz  der  inneren  Verfassung  und 
des  firanmsischen  Systems"^)!  Wie  prophetisch  diese  Worte  ge- 
wesen, sollte  sich  zur  Genüge  erweisen,  als  am  15.  October  1700 
der  neue  Reichstag  in  Stockholm  zusammentrat.  Das  schwedische 
Volk  war  1757  in  seiner  Majorität  friedliebend  gewesen  und  nur 
widerwillig  in  den  Kampf  gegen  den  preussischen  König  ge- 
zogen^), dessen  Schicksal  man  allenthalben  in  Schweden  mit 
regem  AntheÜ  verfolgte.  Die  HofEnung  der  Regierungspartei, 
durch  glänzende  Siege  im  Auslande  die  Opposition  im  Inlande 
zum  Schweigen  zu  bringen,  war  an  der  Kohnheit  der  Belling- 

')  Tergl.  Arnetht  Geschichte  Maria  Theresia'«.  Wien,  1875.  VI,  198. 

*)  z.  B.  Lantingshausen.  Nicht  genug  kann  bei  dieser  Gelegenheit  auf 
den  trefflichen  Aufsats  des  schwed.  Akademikers  Malm  ström  äber  Lantings- 
hausen  hingewiesoi  werden:  in  S^enska  Akademien«  Haadlingar  LXII,  85  iL 

Stockh.  1886. 

')  ^Memoire  relativenient  ä  la  guorre  d'AUemagne  de  1756  etc.**  Archiv 

dC8  nrafm  A   T.'^wenhanpt  SjÖholm. 

*)  Memoire  (-le.  in.  üben):  ^Le  i»t'U|)le  de  Stockholm  et  de  la  campiigne 
ou  je  viß.  est  pn-vonu  pour  le  Roi  de  Prusse  et  con-siclere  sa  cause  oornme 
Celle  de  Dieu  et  «ie  la  religion  ...  Le  penchunt  de  la  nation  va  vtirä  le 
repos.* 


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422 


P.  Arnh«iiii. 


sehen  Huöiirejj  und  Pommerschen  Milizen  zu  tichanden  gewor- 
den. Bei  Beginn  des  Reichstages  herrschte  daher  auch  in  den 
Kreisen  der  Fninzosenfreunde  die  grösste  Verwirrung  und  Zer* 
fahrenheit,  während  die  numeriaeh  wie  geistig  bedeutende  Oppo* 
aition  unter  der  Führung  der  schwedischen  Königin  klar  und 
zielbewusst  den  parlamentarischen  Kampfplats  betrat. 

Leider  mQssen  wir  es  uns  hier  versagen,  auf  die  Debatten, 
Intriguen  und  Wechselfölle  des  äusserst  interessanten  Reichs- 
tages 17(5U — 1702  näher  cinzutrelion Lani^e  schwankte  das 
Zünglein  der  Wage  hin  und  her.    Siege  wct  iiselten  mit  Nieder- 
lagen.   Endlicli,  am  24.  Auf^ust  17(51.  fiel  die  Entscheidung, 
indem  der  ränkevolle  Graf  Pechlin,  «  in  pari nmentarisc  her  Oondoi- 
tiere  ersten  Ranges,  Ton  dem  noch  später  häufig  die  itede  sein 
wird,  mit  einer  Stimme  Majorität  von  den  Anhängern  Ulrikens 
aus  dem  Ritterhause  ausgeschlossen  wurde.    Hiermit  war  der 
Sturz  der  Freiheitspartei  besiegelt.  Bei  jeder  Abstimmung  mehrte 
sich  die  Zahl  der  Friedensfreunde,  wobei  preussisches  Geld  eine 
nicht  unwesentliche  Rolle  spielte').    Mit  jedem  Tage  machte 
sich  bei  den  Anhängern  des  lianzösischen  Systems  eine  Spaltung 
mehr  und   mehr  benu  rkliar.    Scliliesslit  Ii  salien  sich  dieselben 
gonöthi«xt,  der  sehwedischeu  Köni^nii  die  Hand  zur  Versöhnung 
darzubieten,  um  nicht  ein  ähnliclies  Schicksal  für  sich  herauf" 
zubeschwören,  wie  sie  selbst  es  175()  den  Freunden  des  König- 
thums  bereitet.    Am  13.  März  17(j2  stellte  der  LandmarschaU 
Graf  Axel  Fersen  ^)  im  »C^heimen  Ausschuss*  die  formelle  An- 
frage, ob  es  sieh  nicht  empfehle,  auch  ohne  Torherige  Befragung 
der  AUürten  eine  Friedensconyention  mit  Preussen  abzuschliessen. 
Den  grOssten  Triumph  aber  feierte  Ulrike,  als  sich  der  Reiclis- 
ratli  an  sie  mit  der  Bitte  wandte,  die  i  riedensverhandlungen 
mit  iiirem  Brinier  Friedrieh  brieflich  eijileiti^ii  und  vernn'ttt'ln  zu 
wollen.    Bekannt  ist  die  Antwort  des  j»reiissischen  Kuni;,^s,  er 
,  sei  aus  Liebe  zu  seiner  Schwester  bereit,  jeglichen  QroU  Über 


*)  Veri^l.  meine  Darstellung  1.  c.  S.  125—40. 

Vergl.  meine  Darslcllunf?  1.  c.  S.  Iii  11.  und  die  Briefe  Friedrichs 
au  Ulrike,  abjjedr.  aU  Beilagen  zu  Fersen'«  Hiiit  Skrifter  III,  319—23. 

"t  Nocii  um  9.  Auff.  1760  äussert  Fersen  zu  Ekeblad  seine  ,indeci,sion  . . . 
de  quitter  Tarmee  pour  aller  presider  au  malheur  de  TJ^tat*.  Kgl.  Biblioih. 
Stockholm. 


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Beitrüge  sur  Geachichte  der  nordischen  Frage. 


428 


dcbfi  ungerechte,  sonderbare  Vorgehen  der  schwedischen  Natiou 
ZU  vergessen  und  den  Feindseligkeiten  ein  £nde  zu  machen^). 

Am  22.  Mai  1762  wurde  ani  Hamhurg  der  Friede  zwischen 
Schweden  und  Preussen  unterzeichne^  der  f&r  beide  Länder  den 
«Status  quo  ante*  festeetste. 

11. 

Die  russisolL-preuäsische  Allianz  vom  11.  April  1764  und  ihre 

Vorgescluuhte. 

Die  dänische  Regierung  war  in  ihrer  schwedischen  Politik 
den  froheren  Traditionen  treu  geblieben,  d.  h.  sie  erachtete  die- 
jenige Partei  fBr  ihre  Freunde,  die  das  öleich^^ewicht  zwischen 

der  königlichen  Autorität  und  der  Sonatsgewalt  und  die  bestehende 
RpErii  rungsform  aiifn  (  ht  erlmltfii  wissen  wollte.  In  ihrem  Auf- 
tr,igo  hielten  sich  die  diinisclicTi  lievollinäehtigten  in  Storkholm 
seit  17^)1  stets  zu  der  Freiheitspartei,  und  sogar  die  Abneigung 
des  Grafen  Höpken  gegen  Dänemark  ^)  vermochte  der  Politik  des 
Grafen  Bernstorff  keine  andere  Richtung  zu  geben. 


Vergl.  Oeuvres  de  Fr^d^ric  le  Orand  V,  161.  Am  18.  Hai  1762 
echraibt  der  spfttere  Relefa^Bsler  K.  Sparre  aus  StocUioIm  an  «einen  Ver- 
wandten K.  G.  Tessin:  ,Man  erwartet  tflgUeh  die  Yeröifentlichnng  (des 
Friedens]  und  es  wird  viel  von  einem  Briefe  des  preossischen  Königs  ge- 
sprochen, der  beweisen  eoU,  dass  die  Königin  allein  es  sei,  der  hierbei  die 
Ehre  zukomme.  Scinp  prpiiss.  Mn.j.  haben  nirbt  ohne  dio  fxi'^^^'sto  riinilie 
den  IVir  Sie  iM'inliclim  (irdanken  ertm^'t-n  kTmncn,  Sich  iui  Kriege  mit  finer 
Nation  7.U  Ijt.'tinilon,  die  Sie  | Friedrieb]  elirt-a  und  bochschützen, . . .  und  iUier  die 
eine  ScbwwUir  regiert,  die  Sie  so  sehr  lieben."  —  Wenige  Tuge  spüler  ^4.  .luni) 
beisst  es:  «In  der  Plenarsitzung  des  Tages  wurde  durch  einen  Protokolls- 
aiismg  des  GebeimeiL  Ansschassea  der  Friede  pablidrt  Die  Nachricht  wurde 
mit  einem  Frendenstarm  begrfisst,  den  m  beschreiben  mir  Schwierigkeiten 
Temrsachen  würde.  Der  Geheime  Ansschnss  hatte  gdegentiich  des  Friedens' 
abschlusses  eine  Danksagungsadresse  der  St&nde  an  den  KOnifr  vorgeschlagen» 
die  auch  eineFfllle  von  Artigkeiten  für  die  Königin  .  .  .  entbält.  Die  Adresse 
ist  in  den  pomphaftesten  Ausdrücken  abgefusst  und  wird  in  der  Beichst»gs- 
zcitung  gedruckt . . Diese  Uriete  finden  sich  mitgetbeilt  bei  Ornsenstolpe. 
PortefeuiHe.    Stockh.  18:^7.  I.  8:*»— 89. 

^  Bernstorff  an  den  Herzog  v.  Cboifetil.     Kopenh.  22.  Aug.  17o9: 
Höpken  sei  ein  Mann,  ,qui  hait  les  Diinui:^  |iar  liulutnde  et  ]»ar  principe  et 
qui  ȟuhaittjrait  avec  passion  que  toul  Frau^avs  en  tlt  autant."  Correspon- 
dance  entxc  le  Cte.   J.  U.  £.  Bernstorff  et  le  Duo  de  Choiseul  1758-66 
D«nt8€he  Zeftscfar.  f.  Oeachü'btsw.  1889.  H.  t.  S8 


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424 


F.  Arabeiin. 


Unter  solchen  Umständen  musst«  „eine  geheinje  Liga  zwiscfaieix 
dem  Könige  von  Preussen,  dem  König  oder  vielmehr  der  Königin 
von  Schweden  und  den  Erben  des  russischen  Thrones"  —  und 
an  ihr  Vorhandensein  glaubte  die  dänische  Regierung  schon  £nde 
August  1759  ^)  —  äusserst  gefahrdrohend  erscheinen,  und  zwar 
nicht  nur  ftlr  Dänemark,  sondern  namentlich  auch  für  Frank- 
reich.   Denn  wenn  es  der  Königin  Ulrike  gelang,  mit  fremder 
IliJl'e  die  Zü<j;ol  der  iJerrschaft  wieder  zu  ergreifen,  so  waren 
alle  Kmiii^ensrhaften.  welche  die  französische  Politik  nach  Jahr- 
zehütelauger  mühevollpr  Arbeit  in  Schweden  aufzuwei>en  ver- 
mochte, mit  einem  JSciilage  über  den  Haufen  geworfen,  waren 
die  zahlreichen  Millionen,  die  man  zur  Aufrechterhaltung  des 
französischen  Systems  in  Stockholm  au^ewendet,  völlig  wirkungs- 
los verpufft  und  verschleudeirt  worden. 

Der  Herzog  von  Choiseul  hatte  die  drohende  Gewitterwolke 
wohl  bemerkt,  die  im 'Norden  des  europäischen  Horizontes  her- 
aufeog  und  befürwortete  desshalb  bei  den  Höfen  von  Schweden 
und  Dänemark  angelegentlich  den  Abschluss  einer  französisch- 
däniscJi-s(  iiwtdisclieii  Tripelallianz.  Alur  von  einem  Aufgeben 
der  per.sönliclien  Rikksicliten  un'l  Interessen  zu  (iuiisten  der  all- 
gemeinen Sache  konnte  bei  den  skandinavischen  BrudervtUkern 
damals  um  so  weniger  die  Rede  sein,  als  das  Bewusstsein  der 
engen  Zusammengehörigkeit,  der  Grundsatz:  «Einigkeit  macht 
stark'',  ihnen  noch  gar  nicht  geläufig  geworden.  Genug, 
Bemstoiff  wie  Höpken  verhielten  sich  dem  französischen  Vor- 
schlage gegenober  durchaus  ablehnend und  wenn  auch  die 
dänische  Regierung  später  auf  dem  Reichstage  1760 — 1762  die 


fp.  p.  P.  Vedelj.  Koppnh.  1871,  S.  1.^5.  Vi  r^'l.  Correspondance  Minist«  rit  lle 
du  Cte  J.  H.  K.  Bernstorrt,  p.  p.  P.  Vedel.  Kopenh.  1882.  .1,  158  ;  374-76; 
ä81  u.  s.  w. 

*)  B.  an  Ch.,  22.  Aug.  1759.  Comepondanoa  etc.  S.  52. 

■)  Gh.  an  B.,  29.  Juli  1759:  »Dan«  V4^t  oü  «ont  les  choaei  actuelle* 
ment,  ai  Tlmpdratrice  de  Rnsrie  monmut  et  qne  le  Ghraad-Ihic  Ini  8tteoWt> 
il  n'j  a  pa«  de  donte  qae  oe  Prinoe  s'aoirait  an  Roi  de  Pmaae  et  que  le  Boi 
et  la  Beine  de  SuMe  deviendraient  n^oessairement  deapotiqnee  dans  leor 
royaume.'    Corresp.  S.  42. 

Yfrgl.  Vedel.  Den  aeldro  Orcv  Bernstorff-?  Mini^tcniira.  Koponh, 
1882.  S.  125—27  un.l  !«r,  ff.;  Corresp  S.  20-91  u.  L.  de  Geer.  in  SvensU 
Akadoiiiion«  Handlingar.  Bd.  67,  S.  323  ff.  u.  328  ff.  (sehr  parteiisch  ZQ  Gunst«» 
BCpken's).  ätockh.  1882. 


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BeilrKge  tax  Oeadiiebto  der  nordiscben  Frage. 


425 


schwedische  Senaispartei  unterstützte,  so  Hess  sie  docli  gänzlich 
die  warme  Theünahme  yemussen,  ohne  welche  selbst  die  grösste 
Geldsumme  nur  wenig  aosasuriehten  vermag  Die  bösen  Folgen 
einer  derartigen  Handlungsweise  machten  sich  bald  genug  gel- 
tend. Wie  schon  frQher  erwähnt,  endete  der  Kampf  der  Par- 
teien mit  einem  glänzenden  Siege  der#  Königin  ühike.  Der  Tag 
schien  nahe,  an  welchem  dieselbe  ihre  Rachepläne  c^egen  den 
feindlichen  Nat  h))ar8taat  verwirklichen  und  ihre  Toiileinde,  die 
Dänen,  den  wilden  Orimm  ihres  Zornes  empfinden  lassen  würde! 
Und  gerade  in  diesem  kritischen  Augenblick  sank  die  erbitterte 
Gegnerin  Friedrich's  des  Giossen,  die  rassische  Kaiserin  Elisa- 
beth, ins  Qrab,  bestieg  Peter  lU.,  ,der  unversöhnliche  Todfeind*^  *) 
Dänemarks,  den  Herrscherthron! 

Schon  bald  nach  der  Wahl  Peter's  zum  russischen  Thron- 
folger (1742)  hatte  es  sich  herausgestellt,  dass  derselbe  den 
glüheiuleii  Hass  seiner  gottorpist  lien  Vorfahren  gegen  Dänemark 
in  vollstem  Masse  geer))f.  Ein  Versuch  der  dänischen  Regie- 
rung (1749 — 17'")"),  die  Bei)e<^un^^  des  uralten  schleswig-holstei- 
nischen Zwistes  durch  einen  Ausgleich  herbeizuführen,  scheiterte 
in  kläglichster  Weise,  indem  selbst  die  hohe  diplomatische  Be- 
fähigung des  Grafen  Ljnar  es  nicht  vermochte,  den  kindischen 
Trotz  des  Grossfürsten  zu  Überwinden Eine  drohende  Wolke 
lagerte  mithin  Uber  Dänemark,  als  Graf  Berastorff  im  Jahre  1751 
das  Ruder  ergriff,  um  das  dänische  Staatsschiff  zunächst  an  zahl- 
losen Klippen  und  Untiefen  geschickt  yorttberzusteuem.  Er  hätte 
kein  so  meisterhafter,  scharfdenkender  Politiker  sein  müssen, 
um  nicht  dem  Wolil  seines  Landes  die  eij^enen  Sympathien  und 
Antipathien  aufzuopfern.  Unbekümmert  um  l.o!»  und  Tadel  des 
Auslandes  bewahrte  er  während  des  siebenjährigen  Krieges  die 
Neutralität     obwohl  zwischen  ihm  und  dem  preussischen  König 

')  Vergl.  M  a  1  III  8  t  röm,  Sveriges  politiska  liistoria.  Bd.  V  ,  .Stockh. 
1877.  und  namentlirh  Vodel,  a.  a.  0.  S.  178 — 89  (freilich  von  national- 
dänistheip  Farteistandjiunkt). 

Corresp.  iS.  141 ;  vergl.  143. 

')  AusflQhrlicber  bei  l\  Yedel,  Grev  R.  F.  Ljnar  in:  Danitk  Historisk 
Tidskrift  Abth.  IV.  Bd.  IV,  S.  568-86  und  die  Beriefate  Lynar*«  abgedrackt 
in:  Des  weiland  Grafen  R  Lynar  hinterlMaene  Staatsschriften.  Eatnbiug 
1798.  h  298-584. 

*)  Benittorff  aa  Baron  Bachoff  in  Wien  (Kopenh.  25.  Aag.  u.  26.  Sept 
1758):  »Le  Roi  ne  se  laiwem  ^braoler  dans  aon  syatöme  et  eotrslner  hon 


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420 


F.  Aroheiin. 


zweifelsüimt;  eine  pt-idünliciie  AUiieij^ainj^  bestaudeii Freilich 
war  es  nicht  Gerechtigkeitsliebe,  welche  Hernstorü  zu  einer  sol- 
chen Haltung  bestimmte.  Vielmehr  handelte  es  sich  für  den 
däniscliea  Staat  um  Sein  oder  Nichtsein  und  galt  es  vor  Allem, 
eine  AnnlÜientiig  Rumlands  nach  Möglichkeit  zu  rerhinderii'). 

Während  der  Thioiwechael  in  Petersburg  bei  den  Danen 
die  grösste  Bestürzung  und  die  schlinunsten  Befttrditangen  her- 
vorrief, begrUsste  Friedrich  der  Gkosse  diese  Botschaft  mit  tin- 
verhohlener  Freude,  zumal  Peter  III.  bereits  als  Grossiiirst  seine 
Vorliebe  iür  alles  Preussii^che  wiederholentlich  bekundet  hatte. 
,T)ie  russische  Kaiserin  iist  todt;  der  neue  Kaiser  ist  uns  sehr 
wohlgeMunt" :  so  schrieb  er  am  11.  Februar  an  seine  Schwester 
in  Stockholm^);  und  er  war  nicht  der  Mann,  der  sich  die  un- 
verhoö't  günstige  Conjunctur  entgehen  liess,  in  ein  freundschaft- 
liches Verhiütoiss  zu  Eussland  sn  treten.  Sogleich  entsandte  er 
den  Obersten  von  der  Goltz  in  einer  ausserordentlichen  Mission 
nach  Petersburg  und  ermächtigte  ihn,  die  Garantie  Prenssens  fttr 
die  Besitznahme  Holsteins  dnreh  Peter  und  die  Neutralität  für 
den  Fall  eines  dänisch-russischen  Krieges  anzubieten.  Mit  offenen 
Armen  wurde  von  der  Goltz  am  kaiserlich-russischen  Hofe  em- 
pfangen, hie  Verhanilhintren  nahmen  einen  ebenso  glatten  wie 
schnellen  Verlauf,  und  schon  am  5.  Mai  wurde  zu  Petersburg 
der  Friede,  am  19.  Juni  ein  Allianz  vertrag  unterzeichnet,  von 
denen  namentlich  der  letztere  hier  besonders  hervorgehoben  wa 

de  sa  route  ni  par  les  reproches  qu'on  lui  teinoi|?nc  ni  par  les  e^speniiices 
si  va^^iies  et  si  incertaine«  qu'on  Ini  presente  et  par  Icsqueiles  il  eet  trop 
sage  püur  so  laisser  UMirrer."  Feiiu  r:  ,Sa  Maj.  ^Vst  rf.-oluf  a  la  neutmlit^ 
par  nmonr  pour  lajuhtice  et  par  anionr  [  our  So  peuples".  Correspondance 
Muiibterielle  etc.    Kopenh.  188*2.  I,  264  u.  2t>(i. 

')  Zahhreiche  Beispiele  bei  Vedel,  S.  22-24.  Bemstorff  an  Qtaf 
Aneburg  in  Stockholm  (Ko]>cnh.  15.  Aug.  1757) :  ,Le  roi  de  Prawe  n'a  risn 
fait  oontre  le  Daaetnarck;  de  qael  droit  {»BrtidperioD8*noiu  done  4  ooe 
gaerre  qni  ne  notw  regavde  paa  et  poorqnoi  prendrione-notis  lee  ames 
eontre  un  princc  qtii  ne  noua  a  point  attaqate .  . Corr.  Min  ist  1.  143. 

•)  Vergl.  [Vedel]:  Grcv  v,  d.  Ostens  Gesandt^kaber,  in  Dansk  Hiütoriflk 
Tidakritt.  Abth.  IV,  Bd.  1,  S.  521  ff. ;  Vedel,  a.  ä.  0.  S.  131-77.  —  Bem- 
»torff  an  Choiseiil,  Kopenh.  23.  April  llf\0:  ^Depois  que  la  Russie  8'e?t  fait 
connaitre  uu\  natlons  policees  He  rMuiupo,  eile  est  Tobjet  de  la  terrcur  de 
toutes  cellps  (lont  eile  s'approche."    Corrpsp.  S.  IHK,  verjrl.  141  ii.  143. 

^1  r>ifst'r  Hrif*f  ist  nach  dem  Orij^nua!  von  K  1  i  ii  c  k  o  w  s  t  r ö  m  in  den 
Beilagen  zu  t  eröen  s  Hiatonska  ^krifter  Iii,  32o  ubgetiruckl  wurden. 


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Beitrige  sar  Geschichte  der  nordischen  Frage. 


427 


werden  ▼erdient .  da  sich  der  preussische  König  durch  verschie- 
dene Separatartikel  uusdrQcklich  verpflichtete,  auch  das  Recht 
Peter's  auf  Schleswig  durch  nachdrOekliche  VorsteUungen  und 
erforderlichenfaUs  durch  nuHtSnsche  Hilfe  zur  Anerkennung  zu 
bringen. 

In  Dänemark  sah  man,  nachdem  der  Thronwechsel  in  Peters- 
burg erfoljt^t.  den  kommenden  Ereignissen  völlig  fassungslos  ent- 
gegen. Nur  Gnif  BernstorlV  bewahrte  in  diesem  kritischen  Augen- 
blick tleii  gewohnten  Gleichmuth  und  erf'asste  mit  klarem  Blick 
die  Sachlage.  Auf  sein  Geheiss  wurde  einerseits  nichts  verab- 
säumt, was  der  Eitelkeit  des  neuen  Zaren  schmeicheln,  wurde 
alles  rermieden,  was  der  persönlichen  Gereiztheit  desselben  gegen 
das  dänische  Königshaus  neue  Nahrung  zuführen  konnte.  Anderer- 
seits aber  traf  er  gleichzeitig  die  energischsten  Massnahmen,  er- 
schöpfte er  die  Wehrkraft  des  kleinen  Insellandes  fast  bis  auf 
das  Snsserste  Mass,  um  einem  etwaigen  Angriff  seitens  Russlands 
energisciien  und  erfolgreichen  Widerstand  h  isten  zu  können. 
Wennfrleich  die  A\  intermonat-e  verflossen,  ohne  dass  es  zu  einem 
offenen  Bruch  zwischen  jenen  beiden  Staaten  gekominen  wäre 
so  konnte  man  es  sich  doch  in  Kopenhagen  nicht  verhehlen,  dass 
die  Hoffnung  auf  einen  längeren  Bestand  des  Friedens,  die  Aus- 
sicht auf  eine  friedliche  Lösung  des  schleswig-holsteinischen  Con- 
flictes  schwacher  war  als  je  zuvor;  denn  abgesehen  davon,  dass 
der  tief  eingewurzelte  Hass  des  russischen  Regenten  gegen  Däne- 
mark froher  oder  später  eine  gewaltsame  Waffenentscheidung 
herbeifnhren  mnsste,  so  schien  gerade  jetzt  die  Befürchtung  einer 
russisch-schwedisch-preussiseheu  Liga  sich  v.u  verwirklichen. 

Die  preussische  Diplomatie  hatte  sich  zu  Petershur;Lr  im  Auf- 
trage Friedrich'»  des  Grossfü  *^itrig  zu  Gunsten  der  krmiglicheu 
Interessen  in  Schweden  bemüht,  und  zwar  allem  Anschein  nach 
mit  dem  günstigsten  Erfolge.  Konnte  von  der  Goltz  doch  bereits 
am  5.  März,  d.  h.  am  Tage  nach  seiner  Ankunft,  nach  Berlin 
berichten,  Peter  III.  habe  im  Verlaufe  der  Audienz  geäussert, 
der  russische  Gesandte  in  Stockholm,  Ostermann,  sei  angewiesen 

')  Es  ist  dies  vornehmlich  das  Verdienst  der  nächsten  Umgebung  des 
neuen  Kaisers,  die  ihren  hervorragenden  Kinflusn  zu  Gunsten  des  Friedens 
in  die  Wagschale  warf,  so  z.  B.  der  englische  Gesandte  Keith,  der  Holsteiner 
K.  V.  Saldem  und  der  Frins  Georg  Ludwig  v.  fiolstein^ottorp.  Vergl.  Vedel» 
S.  196-  204. 


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428  ArnheiiD. 

worden,  „die  ISituation  des  Königs  von  »Schwedeu  angenehmer  zu 
gestalten"  und  „ihm  die  Souveränität  zu  versdiaffen".  Unter 
solchen  Umständen  Terabsäumte  es  der  preussische  König  nicht, 
seiiie  Schwester  wiederholentlich  zu  ermahnen,  «den  Moment  zu 
benutzen*  und  sich  mit  dem  Kaiser  zu  verständigen,  «der  von 
Dänemark  aUes  zurflckzufordem  gedenkt,  was  das  Haus  Gottorp 
in  Schleswig  verloren* und  mit  dessen  Hilfe  es  ihrem  Oemahl 
ein  Leichtes  sein  werde,  über  die  frunzu.^ische  Partei  zu  triuiii- 
phiren    und   die  frühere  (ii  wall  über  den  schwedischen  Senat 
wiederzugewinnen        Immer  günstiger  hiuteten  (iie  Nachrichten 
aus  Petersburg,  so  dass  er  bald  «positiv  sagen  zu  könneu" 
glaubte,  der  neue  russische  Kaiser  sei  «von  den  besten  Absichten 
gegen  den  schwedischen  König  beseelt*  und  «alles  werde  nach 
ihren  Wünschen  ausschlagen*,  wofern  man  sich  mit  jenem  «durch 
eine  Vertrauensperson*  (par  quelque  homme  de  confiance)  in 
näheres  Einvernehmen  setze,  wozu  die  Thronbesteigung  einen 
willkommenen  Verwand  böte*). 

Die  Königin  säumte  nicht,  die  Rathschläge  ihres  Bruders  zu 
befol<]^en  und  beorderte  den  Kannnerliorm  Baron  Düben  an  den 
russiseiien  Hol  zur  Begrüssung  ihres  kaiserlichen  Neffen*)  in 
seiner  neuen  Würde,  während  gleichzeitig  Graf  Buturlin  aus 
Petersburg  eintraf,  um  die  Thronbesteigung  Peter's  officiell  zu 
notificiren,  die  besten  Freundschaftsversicherungen  mündlich  zu 
geben  und  vor  Allem  sich  der  UnterstQtzung  Schwedens  in  dem 
bevorstehenden  dänisch-russischen  Kriege  zu  versichern^).  Zwar 
äusserte  Ulrike  wegen  einer  zu  hefärchtenden  feindseligen  Hal- 
tung des  Eopenhagener  Hofes  anfangs  Bedenken;  doch  wurden 


')  Friedrich  an  Ulrike,  4.  April  1762;  abgedr.  in  Fersen 's  Hiat  SkrifU 
Iii,  327. 

Friedlich  an  l  inke,  Breslau  27.  Maxz  1702:  »Ce  que  vous  votilez 
gagner  d'ailleurs,  comptcz  quo  vous  robtiendrez  par  ratsistance  derEmpcvenr 
de  Rtissie  qui  est  tili  ponr  aa  maison,  et  qae  voua  triompherei  da  ptaü 
fnui9ai».*  Fereen^s  Hiat.  Skriffc.  in,  32S»  vergL  825  q.  827. 

*)  Friedrich  an  ülrike.  11.  April  1762.  Feraen^s  Bist  Skrift.  YIII,  890. 
Stockh.  1872. 

'*)  Peter's  Onniahlin,  Katharina,  war  die  Trx  bter  der  verwittwet«n 
Prinzessin  v.  Anhalt-Zerbst.  der  Schwester  des  Königs  .\clolf  Friodncli  von 
Schweden.   Peter  selltst  war  p^loirhfall«  mit  Adolf  FrieHri-li  iiahr  vi^rwandt. 

Siehe  dk-  Bemerkuugen  Ulriken«  in  ihren  Memoiren;  abgedr.  iu 
Fersens  Mist,  «krift.  III.  Ub. 


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Beiträge  zur  Geschichte  der  nordischen  Frage. 


429 


dieselben  durch  die  Versicherung  beschwichtigt,  Diinemiirk  sei 
durch  die  schleswig-holsteinische  Angelegenheit  völlig  in  An- 
spruch genommen  imd  werde  keinen  Einspruch  erheben,  wofVni 
König  Adolf  Friedrich  «die  ihm  nach  den  Gesetzen  und  der 
bestehenden  Regieningsform  zukommende  königliche  Autorität 
wieder  herstellen  wolle*  und  hierzu  wollte  Peter,  wie  er  in 
•einem  Handschreiben  an  den  preussischen  König  erklärte,  gern 
seinen  Beistand  leihen,  unter  der  Bedingung,  dass  die  Schweden 
,ihn  in  den  gerechten  Ansprüchen  seines  lierzoglichen  Hauses 
gegen  die  Dünen  mit  ihrer  Flotte  uutcrstütiiten,  wenn  er  sich 
gezwungen  sähe,  zu  den  Wallen  seine  Zuflucht  zu  nehmen''"). 
Ja,  es  verlautete  sogar  gerüchtweise,  Peter  habe  dem  schwedi- 
schen Gesandten  Posse  in  einem  mündlichen  Gespräch  den  Be- 
sitz von  ganz  Norwegen  als  Lohn  für  eine  Betheiligung  am 
Kriege  versprochen'). 

Graf  Bemstorff  war  sich  der  Gefahren  wohl  bewusst,  die 
ein  Bttndniss  zwischen  der  Königin  Ulrike  und  ihrem  kaiser- 
lichen Neffen  fOr  Dänemark  heraufbeschwören  musste^).  Er  be- 
mühte sich  daher  angelegentlich,  der  „guten  Partei*  in  Schwe- 
den, d.  h.  den  Anhängern  des  französischen  Systems,  Muth  ein- 
^uflös.st'ii,  ihnen  die  Kriegsgefahren  im  schlimmsten  Lichte  zu 
zeigen  und  sie  so  zu  einem  beschleunigten  lieichstagsschlusse  zu 
bestiuunen      Alles  dies  geschah  seinen  Wünschen  gemäss;  am 


*)  Friedrich  an  Ulrike,  14.  Mai  1762.  Fersen*!  Hirt.  Skrift  UI,  828.  — 
Bemstorff  tchreibt  an  den  dftn.  Gceandten  ia  Stockhohn,  Schade  (Eopenh. 

1.  Fehr.  1762):  „II  [Pt  t>-i  III.]  donnera  un  ri  grand  poids  h  la  balance  en 
favenr  des  Su^dois  royalistei;  et  de  la  Reine,  amie  de  ce  parti,  que  oette 
princesse  pourra  parvenir  a  ce  but  depuis  si  longtemps  desire  d'ecrascr  sps 
adversaires  et  avec  eux  In  lihprt(^  dr  la  Suede*^  .  .  .  Dans  ce  funeste  moment 
il  iniport»'  luoins  au  Üoi  [de  Danrniarck]  qui  domine  en  Suede  .  .  .;  il  lui 
ihipurtf  sLulement  que  la  Siiedt*  leste  libre  et  pour  vous  dire  tout  ea  uu 
luot^  (jue  la  lieiüt:  du  puit»8e  paä  joindre  les  forces  de  ce  rojauiiie  ü  celles  de 
la  Russie  pour  L'attaquer  Lui-meme."   Corresp.  Minist.  II,  3 — 5. 

Friedrich  an  Ulrike,  den  21.  Mai  1762.  Fersen'«  Bist  Skria  III,  329. 

»)  Schack  an  Bemstorff,  21.  Mai  1762.  citirt  bei  Vedel  a.  a.  0.  S.  226. 

*)  B.  an  Sch.,  Kopenh.  19.  Febr.  1762:  ,De  tous  les  projeta . .  .  celöi 
qne  le  nonveau  csar  paraH  avoir  concert^  avec  la  Reine  de  SuMe,  est  le 
pIns  fttnesie.*   Corresp.  Minist.  II,  7. 

^)  B.  an  Scli^  Traveadahl  14.  Juli  1782:  aVoas  ne  laiaseres  pas  de 
fiure  observer  aus  amis  de  la  SuMe  et  de  aa  libert^  oe  qu'ile  ont  ä  attendre 


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430 


F.  Arnheim. 


21.  Juni  fand  die  letzte  Heichstagssitzung  statt  und  am  28.  ^ 
klärte  die  schwedische  Regierung  officiell  dem  Grafen  Ostermann, 
Schweden  sei  entschlossen,  sich  während  eines  russisch-dänischen 
Krieges  durchaus  neutral  m  verhalten  und  könne  daher  weder 
den  russischen  Schiffen  freie  Fahrt  auf  der  Swine  und  den  Aufent- 
halt in  schwedischen  Häfen,  noch  dem  russischen  Heere  den 
Ihurchmarsch  durch  Pommern  und  die  Versorgung  mit  Lebens- 
mitteln daselbsf  gestatten. 

Hätte  die  Küuigin  Ulrike,  wie  sie  in  ihren  Memoiren  be- 
hauptet^), (Iber  die  „Propositionen**  Peter's  ,oft  mit  dem  Grafen 
Ekeblad   discutirt**   (dem  Leiter  der  auswärtigen  schwedischen 
Politik  nach  dem  KUcktritt  Höpken'fi  im  Jahre  1761);  hätte  sie 
ihren  EinflttSS  ZU  Gunsten  der  russischen  Vorsehläge  in  die 
Wagschale  geworfen,  —  sicherlich  würden  Httte  wie  Mfitssot 
wenngleich  mit  Widerstrehen,  ihren  Insinuationen  Qeh9r  geschenkt 
haben,  um  sich  in  ihrer  Gunst  m  erhalten*  Aber  es  war  Ulrike 
damals  nicht  sowohl  um  einen  Krieg  als  yielmehr  um  die  fried- 
liche Durehftthning  ihrer  Machterweiterungspläne  zu  thun,  woni 
sie  grosser  Geldsummen   bedurfte.    Der  abschlUgi<,'c  Bescheid, 
den  sie  von  ihrem  kaiserlichen  Neffen  erhielt,  an  den  sie  sich 
dieserhalb  frcwendet -'),   wirkte   iiatürlicli   auf  ihren  Krieg«eifer 
ausserord«}ntlicli  abkühlend,  und  völlig  wirkungslos  verhallten  die 
Ermahnungen  Friedrich'»  des  Grossen,  sieb  die  Freundschaft  de^ 
Kaisers  zu  bewahren,  seine  Worte:  «Der  Kaiser  wird  sicherUch 
Dänemark  den  Krieg  erklären.   Du  musst  Dich  darauf  gefsflst 
machen').* 

Am  12.  April  hatte  Bemstorff  der  russischen  Regierung  eins 
Oonferenz  zur  Schbchtung  der  beiderseitir^en  Streitigkeiten  vor^ 

geschlagen,  und  es  war  auch  schliesislich  den  Vorstellungen  des 

de  loi  [Peter],  oa  ses  liaiMos  avec  la  Reine  et  sa  paasion  aveugle."  CorreHp* 
Minirt.  II,  78;  ▼erffl.  S.  46  [an  v.  Wedel-Fr^«  in  Parin  (Ko|>enli.  22.  Hai  VJ^V 

>)  Abgedr,  in  Feraen^a  Hi«t  Skrift.  lU.  318. 

^  Friedrich  an  Ulrike,  25.  Hai  1762:  ,11  ne  conviendra  pas  qnft  vaut 
faasies  solliciter  la  cour  de  Rvwsie  pour  en  tirer  du  secoors  en  aigeat 
saiB  qu'elle  en  est  depourvue  ä,  prdsent  et  une  teile  demandc  ne  saurait 
qae  nuiie  a  vos  autrea  iuterets  essentiels."    Fersen's  Hist.  Skrift.  VIII,  2W 

')  Friedrich  an  Uhiko,  1L^  Juni  17'i'2:  ,11  me  scmble  qne  votrf  p<il'- 
tique  tlcvrait  f-fre  do  tirt'r  tout  le  jKirti  que  vous  pourre/.  de  i'amitif  de 
rKmix  ri'ur  de  Hvissic  pour  rt.-gaguer  toute-s  les  bniiiche»  du  pouvoir  Royal 
qa*on  a  elaguees  peu  u  peu."    Fersen's  Hist.  .Skrilt.  VIII,  296  u.  297. 


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Beiträge  snr  Qeschiehte  der  Bordiseben  Frege. 


431 


preussischen  Königs,  der  einen  Krieg  unter  allen  Umständen  ver- 
mieden  zu  sehen  wünschte,  wie  den  Anstrengungen  der  Peters- 
burger Friedenspartei  gelungen,  den  Trotz  des  Kaisers  zu  brechen 
und  seine  Einwilligung  zur  Abhaltung  einer  Conferenz  in  Berlin 
zu  erlangen.  Gleichwohl  gab  sich  die  dänische  Regierung  von 
vornherein  bezOglich  dieser  Conferenz  keinen  Hlusicnen  hin. 
Man  wusste  in  Kopenhagen,  dass  Peter  die  Verhan<llin»geii  nur 
als  ein  diplomatisches  Koniödienspiel  betrachtete,  dass  er  gewillt 
war,  durch  seine  Delegirten  B.iron  von  Korfi"  und  K.  von  Saldern 
die  bärtesten,  unannehmbaren  i^edingungen  stellen  zu  lassen^). 
Genug,  jedenfalls  war  es  das  Beste,  den  ohnehin  unTermeid- 
lichen  Krieg  mit  der  kampfbereiten  dänischen  Armee  und  der 
Flotte  so  schnell  als  möglich  zu  beginnen.  Auf  die  Nachricht 
hiUf  die  Russen  hätten  auf  ihrem  Zuge  nach  Holstein  die  schwe- 
disch-pommersche  Grenze  berührt  und  in  der  Nähe  von  Anklam 
mti  grosses  Lager  aufgeschlagen,  überschritten  am  9.  Juli  die 
Danen  die  niecklenburgisclie  Grenze. 

Aber  am  Ta^^e  vor  (iein  P^inmarsch  des  dänischen  Heeres 
hatte  sich  zu  Petersburg  ein  weUer.sehüttemdes  Ereigniss  voll- 
zogen: der  Sturz  Peter  s  III.  Seine  geniale  Gemahlin  Katharina 
war  an  die  Spitze  der  zahlreichen  Unzufriedenen  getreten  Die 
Verschwörung  gelang  voUkonunen  und  innerhalb  weniger  Stun- 
den war  die  anhaltinische  Prinzessin  AUeinherrscherin  geworden. 

Schon  am  31.  Juli  konnte  Bemstorff  den  Gesandtschaften 
m  einem  Rundschreiben  melden,  die  Kriegsgefahr  sei  überstan- 
den, und  wenige  Wochen  später  (13.  August)  erklärte  Baron 
▼on  Korfif  feierlich  in  Kopenhagen,  Ihre  kaiserliche  Hoheit  be- 

')  rL-btr  Saldern  vergl.  E.  Holm,  Caspar  v.  Saldem  og  den  tlansk- 
norske  regeriug,  in  Daosk  Hist.  Tidskr.  Abth.  IV.  Bd.  3,  S.  73  ff.  Die 
Ht-  iliner  Conferenz  trat  in  Folge  der  Ereignisse  am  8.  Juli  überhaupt  nicht 
zusammen.  In  Berlin  veilte  bereit«  seit  einiger  Zeit  im  Auftrage  Bemstorfta 
der  Uraf  v,  d.  As?irl)ur)^' .  dt'in  e*«  gelang,  den  preus«».  Minister  des  Aus- 
wärtigen, Graf  Fiuckeui^tein,  und  dt-s.'-fii  Moniiichtai  für  Uiü  friedliche  Ver- 
mittlung günstig  zu  stimmen.  Wrgl,  Denkwürdigkeiten  des  Freiherrn  von 
d.  Asseburg,  hrag.  v.  Varnhngen  v.  Ense,  Berlin  1842,  S.  III  ff.  u.  Vedel 
a.  a.  0.  S.  220—24. 

*)  Der  fraozOaiache  Gesandte  firetoofl  schreibt  sdion  am  18.  Juni  1762 
aus  Petersburg:  .LHmp^ratrice  a  da  coorage  daas  Vkmt  et  daas  Tesprit; 
eile  est  aim^e  et  respect^e  aussi  gän^lement  qae  le  Csar  est  bal  et 
m^risä."  La  conr  de  Rnisie,  il  y  a  cent  ans,  1725—88.  Berlin  1860, 
S.  190. 


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432 


b\  Ariiheim. 


trachte  Alles  als  unj^^eschelioii.  was  in  der  letzten  Zt  it  bezüglic  h 
des  holsteinischen  Zwi.stes  gesagt  und  gcthan  worden,  und  hotie 
auf  eine  Erneuerung  und  weitere  Entwicklung  der  alten,  inner- 
lichen Freundschaft,  die  Jahrhunderte  hindurch  zwischen  dem 
beiden  Höfen  bestanden. 

Der  Sturz  Peter'e  III.  und  seine  Ermordung  wenige  Ta^ 
später  (17.  Juli)  war  für  Friedrich  den  Grossen,  wie  er  in  seinen 
Memoiren  sagt,  «ein  schmerzlicher,  fühlbarer  Schlag".  Denn 
wie  konnte  er  hoffen,  bei  der  Kaiserin  Katharina  die  wohl- 
wollendü   Gesinnung  ihres   iieinalils  wiederzufinden,   wenn  die 
ersten  Nachrichteu  aus  Prcussen  und  Pommern  meldeten,  dans 
die  Russen  sich  zum  Wiedel  L»»^ginn   der  fV'indseligkeiteii  an- 
schickten, wenn  am  0.  Juli  in  Petersburg  ein  kaiserlicher  Ukas 
erschien,  in  welchem  der  preussische  König  als  der  unversöhn* 
liehe  Erbfeind  Russlands  gebrandmarkt  wurde.    Kurzum,  alle 
Anzeichen  schienen  darauf  hinzudeuten,  dass  Preussen  sich  am 
Vorabend  eines  neuen  Krieges  mit  seinem  mächtigen  östlichen 
Nachbarn  befände^). 

GlQcklicherweise  bestätigten  sich  aber  diese  Befdrchtungen 
keineswegs.  Vielmehr  entschuldigte  sich  die  Kaiserin  schon  am 
24.  Juli  wegen  der  -durch  ein  Üehermass  des  Eifers  in  l'reussen 
hcrvurgerufenen  Missverstiunimsse'',  die  sie  aut"  einen  angeblichen 
üebersetzungsfehler  zurückgettihrt  wissen  wollte  •) ;  und  wenn  sie 
auch  den  preussisch-russischen  Allianzvertrag  vom  19.  Juni  nicht 
ratüicirte,  so  bestätigte  sie  wenigst«  Tis  den  zwischen  Friedrich 
und  ihrem  Gemahl  abgeschlossenen  Friedenstractat  vom  6.  Mai. 
So  konnte  denn  auch  der  preussische  König  in  einem  Schreiben 
Tom  20.  August  an  seine  Schwester  Ulrike  die  Hauptgefahr  ab 
fiberstanden  erklären,  indem  er  ihr  versicherte:  «Für  jetzt  glaube 
ich  nichts  von  ßussland  beförchten  zu  müssen.  Der  kürzlich 
zwischen  mir  luid  ihm  abgeschlossene  Friede  ist  bestritiul  worden 
und  die  Truppen  ziehen  sich  aus  uieiueu  Staaten  zurück.  Frei- 
lich gibt  es  auch  nichts  von  jenem  Hofe  zu  erhoffen^).* 


O.Mivres  de  Fred^ric  le  Grand  V,  101. 

Katharina  an  Friedrich,  Petnrsb.  24.  Juli  17t)2;  abgedr.  in  Shoniik 
nissUa^'ü  istoritjpHka«70.  Petersb.  1S77.  XX,  152.  Vergl.  auch  Hermann, 
Geschichte  des  rn>s  Staates-.    Hambur«?  1«53.  V,  288  u.  289. 

')  Friedrich  au  Ulrike,  2U.  Aug.  17t>2.  abgedr.  in  Fersen's  Hist  Skrift. 
Vm,  297  n.  298, 


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Beiträge  zar  Geachichte  der  nordischea  Frage. 


433 


Mit  diesen  Worten  war  die  Situation  Preussens  deutlich  ge- 
karnzeichnet.  Friedrich  wünschte  sehnlichst  den  Frieden;  denn 
welchen  Vortheil  konnte  er  sich  von  einer  Fortseteung  dee  Krieges 
Tersprechen?  Das  Verhalten  der  russischen  Kaiserin  ihm  gegen- 
tther  war  zum  mindesten  ein  zweifelhaftes,  dasjenige  Englands 
ein  «unwfirdiges,  perfides*;  denn  der  Nachfolger  Pitt's,  John 
Stuart  Bute,  schloss  mit  Fnuikreich  einen  SepaniU'ricden,  näherte 
bich  dt  III  Wiener  Hofe  und  intriguirte  eifrig  in  Petersburg  gegen 
den  preiisMscheii  Ktinig,  der  somit  „neue  Zerwürfnisse  mit  Russ- 
land l)etürchten  musste''.  Der  preussische  Staat  glich  ^ude 
1702  einem  Mann  —  so  sagt  Friedrich  in  seinen  Memoiren  — , 
«der,  mit  Wunden  bedeckt,  vom  Blutverlust  geschwächt,  nahe 
daran  ist,  dem  Uebermass  seiner  Leiden  zu  erliegen**.  Fast 
allein  hatte  er  die  Kriegslast  getragen;  um  so  dringender  be- 
durfte er  der  Ruhe.  Völlig  isolirt,  von  seinen  englischen  AUiirten 
treulos  TerUssen,  ohne  auf  die  Hilfe  einer  europäischen  Macht 
zählen  zu  können,  stand  er  beim  Abschluss  des  Ilubertusburger 
Friedens  (15.  Febrnar  17r>:{)  da 

Aber  diese  kritistiu  Situation  war  nicht  von  langer  Dauer. 
Denn  Friedrich  der  Grosse  verhehlte  sieh  nicht,  dass  er  sich  an 
eine  Macht  näher  anschiiessen  müsse,  um  eine  sichere  Gewähr 
filr  den  Fortbestand  des  Friedens  zu  erhalten.  Ein  Staat  zweiten 
Ranges,  wie  z.  B.  Schweden,  konnte  hierbei  für  ihn  um  so 
weniger  in  Betracht  kommen,  als  er  die  ganze  Nichtigkeit  und 
Erl^rmlichkeit  der  dortigen  Parteiwirthschaft  im  Verlaufe  des 
siebenjährigen  Krieges  zur  OenOge  kennen  gelernt.  Unter  den 
europäischen  GrossmSchten  aber  war  die  Wahl  nicht  schwer. 
England  Latte  durch  seine  „schamlose  Infamie"  für  immer  die 
Sympathien  Preussens  sich  verscherzt,  Oesterreich  eine  direct 
entp-Hn  iiL^  'x  tzte  Interessenspliäre,  wälirend  an  t  ine  Annäherung 
au  i?'rankreich,  wenigstens  während  des  Kegimes  des  Herzogs 
von  Choiseul,  kaum  gedacht  werden  konnte.  Friedrich  sah  sich 
mithin  geradezu  auf  eine  Allianz  mit  Russiand  hingewiesen,  wo 
er  auch  bald  ein  freundliches  Entgegenkommen  fand;  und  zwar 


')  Oeuvres  de  Freflpric  le  (.rand  V,  159;  2VJ;  JJl.  Vi.  4  u.  5.  Fritnlrich 
liebt  V,  158  besonders  <lie  .infainie"  Bute's  hervor,  weil  .de«  ucüons  infames 
iloivent  etre  peinte»  daiis?  1  histoire  uvec  les  traits  diübrmea  et  aöreux  qui 
leur  conviennent". 


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434 


F.  Arnheim* 


war  es  nicht  zum  wenigsten  die  , nordische  Frage**,  die  du 
Bindeglied  bildete,  durch  welches  die  beiden  östiichen  Naeh- 
burstaaten  in  der  Folgezeit  so  fest  aneinander  gekettet  werden 
sollten 

Auch  in  Stockholm  war  man  anfangs  Ober  den  Stoiz 
Peter's  III.  ungemein,  ungehalten  gewesen.    Die  Königin  Ulrike 

befahl  nach  dvm  Hinscheiden  des  Zaren  eine  länirere  Hoftrauer 
und  scheute  sich  nicht,  ihre  kaiserliche  Nichte  mit  Ijitteren 
Worten  als  Mörderin  zu  tadeln.  Bald  jedoch  .-siegte  die  politische 
Berechnung  über  das  Rechtsgefühl  und  den  moralischen  Un- 
willen, und  so  sehen  wir  denn  schon  Ende  1762  einen  der  ge- 
schicktesten Parteigänger  des  Hofes  auf  dem  letzten  Reichstage, 
den  Obersten  Duriez,  auf  dem  Wege  nach  Petersburg,  um  im 
Namen  des  schwedischen  Ednigspaares  Katharina  zu  ihrer  neuen 
Würde  zu  beglückwünschen.  Der  zuvorkommende  Empfang,  die 
freundlichen  Auszeichnungen,  die  ihm  zu  Thefl  wurden,  erre<^n 
natürlich  die  Aufmerksamkeit  der  in  Russland  1h  «jlaubigten 
Diploniiitie  Bald  hiess  es,  die  Sendnnj;  des  Obersten  Viezwecke 
den  Abschluss  eines  schwedisch-nissist  hen  VertraL(es  zur  \\  ledt-r- 
einführung  der  Souveränität  in  Schweden,  bald  wiederum,  der 
Prinz  Karl  von  Schweden  solle  der  eventuelle  Nachfolger  des 
Grossfürsten  Paul  werden,  bezw.  dieser  sich  mit  der  einzigen 
Tochter  Ulrikens,  der  damals  kaum  zehnjährigen  Sophia  Albertina, 
yermählen Auch  der  Umstand,  dass  der  russische  Graf  Finia 

>)  VergL  die  Worte  K.  SehlWe  in:  Friedrieb  d.jOr.  n.  Katharii»  Ii 
Berlin  1859.  8.  116  u.  117. 

Der  engl.  Gesandte  Buckingbam  achreibt  an  den  Karl  o£  Hsüte 
Moskau,  2.  Dec.  1762:  „There  is  at  present  a  Swede  here,  wbose  name  is 
Colonrl  Dtinctz.  who  wa«?  sent  with  cornpHmenls  upon  tbe  Eniprcs.-'.«  acc^s- 
gion;  he  is  very  well  reccived  by  Her  Inip.  Majesty  and  Üho  has  giveo  hin» 
leave  to  coiue  tu  court  evt  ry  day  .  .  .  Tbis  has  occasioned  many  gpecul*- 
tions;  and  as  the  Queen  ot  .Su  .-den  is  known  to  be  a  woman  of  au  actiTe, 
intriguing  dispositiou,  it  haa  been  supposed  that  he  is  negociating  »om« 
private  treaty"*  Abgedr.  in  Sbomik.   Petersb,  1873-  XII,  56. 

')  Vergl.  die  Abhandlung:  Grer  d.  Oitens  toandtdcaber»  inSiBak 
Bist.  Tidakrift  lY,  1,  8.  558  n.  559;  femer  Correspondaaee  HiniitMUe.  H 
109  ff.;  HalmstrOm,  Sveriges  Palitiska  Historia  250  ff.;  FryxelU  Be> 
rilttelser  nr  Svenaka  Historien  XU,  3  n.  4.  Stoekh.  1872.  Bisweilen  waren 
diese  Gerüchte  geradezu  kindisrh  nnd  ungeheuerlich;  so  t.  B.  achreibt  der 
dänische  Gesandte  Schuck  ain  4.  Jan.  1763  au8  Stockholm  an  Bern-^tnrff. 
e»  sei  von  einer  Jianberufang  des  schwed.  KeichstageR  für  nächstes  yrät\jai^ 


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Beitrüge  sar  Oeacbicbte  der  nordischen  Frage. 


435 


während  seines  Aufenthaltes  in  Stockholm  durch  Beziehungen 
▼on  verschiedener  Natur  mit  der  schwedischen  Königin  und 
njunenilich  der  Müfczenpartei  verbunden  geweseut  wurde  nunmehr 
Ton  der  gesdtöftigen  Fama  gehörig  yerwerthet  und  ausgebeutet, 
und  68  verbreitete  sich  das  Gerücht,  Panin  und  sein  froherer 
Stockhoüner  College,  der  nunmehrige  preussische  Gesandte  in 
Petersburg,  Graf  Sohns,  befttrworteten  angelegentlich  eine  Ver^ 
einbarung  zwischen  Katharinu,  Ulrike  und  Friedrich,  der  zu 
Folge  Schweden  sich  in  den  Besitz  vou  Norwegen  setzen  und 
dafür  Schwedisch  -  Pommern  au  Preussen  abgeben  sollte^). 
Diese  wenn  auch  nicht  gänzlich  erfundenen^),  so* doch  zum 

die  Rede.  «81  ce  projet  est  vrai  . . .  il  a  presque  plus  de  donte  que 
ce  ne  eoit  im  tnariage  entre  la  Oaarine  ei  le  Prince  Uaatave  qu'on  mMite.* 
Abgedr.  bei  O.  NilsBon,  Blad  nr  Konnag  Goataf  Ul*«  och  Ihottaing  Sofia 
Hagdsleoas  giftermälshistoria.  Svenskt  Hiit  fiibUotdc,  ntg.  af.  C.  Silfrer- 
etolpe  V,  120,  Anm.    Stockb.  1879. 

*)  B.  an  Schack,  12.  Oct.  I'i62:  ,Mr.  de  Paniu  est  .  .  .  par  le  pouvoir 
que  certaine  liaison  a  Stockholm  a  eu  sur  son  coeur,  attach«»  k  la  reine  de 
Snedp."  CoiT.  Minist.  IT,  IIA,  Anin.  üeber  diese  „liaison"  Panin's  erhalten 
wir  in  (l«'n  .Menioires  stir  la  politiqtie  etranf»^re.  remis  par  Mr.  de  Broglie 
ä  Louis  du  IG  avril  a  iu  Ün  ü'aoüt  ITTJi"  tülgentlfn  interessanten  Auf- 
•ehlues:  .Un  s^jour  a  Stockholm  de  10  ou  12  onniies  [1749— 5U]  Tavait 
presque  natnntlisö  en  SuMe,  maie  tont  aneai  contribu^  k  faire  de  ce  mraistie 
le  prosäljte  et  riiistmment  d'nn  parti.  8a  cour  aoutenait  celoi  des  bonneta . . . 
L*intrigve,  la  T^nalitä  et  la  flatfcerie  entonraient  Mr.  de  Pantn;  lee  femnies 
e*en  mdldroit;  Ü  fot  aubjaga^  par  oelle  d'un  eeaateiir  [L^tweahielml.  Elle 
ant  ttrer  parti  de  cet  aoiant  diplomatique  et  pour  sa  cabale  et  pour  eile- 
möme,  pendant  que  le  ministre  rusae  crojrait  avoir  toonv^  dans  cet  attache- 
ment  un  Rrand  rex^ort  de  »a  poHfiqiio  et  faire  an  coup  d'etat  toutes  les 
fois  qu  il  se  livrait  ä  un  p-m  haut  nal  urrl."  Corres] »on dance  Secrete  inedite 
de  Louis  XV  p.  p.  Houtario  11,  25  u.  2<i.    Paris  Isiii;. 

')  Graf  Solm»  sprirlii  in  einem  Schreiben  an  Friedricli  d.  Gr.,  Moskau 
lOV^l»  Mär»  17ü3  vou  der  Sendung  des  Obersten  Duriez,  ,qui  devait 
avoir  pour  objet  l'^tablissement  d'nn  prince  Sn^oia  en  Riiaaie  on  le  manage 
de  la  princesae  de  Sndde  avee  le  Oraad'Dac  Panl.  Le  haaard  m*a  fait 
appreadre  demiöreraent  la  confinnation  de  cetavia.*  Abgedr.  in:  Sbomik« 
Pelenb.  1878.  XXH,  39.  Ftiedricb  aelbat  acfareibt  an  übrike,  Potadam 
19.  Februar  1767:  «On  ne  m'a  rien  dit  de  Petenbourg  du  projet  d*y 
marier  votro  fille;  maia  (ceci  aoit  dit  sous  le  sceau  du  plna  inviolable 
aecret)  on  parle  bien,  en  caa  de  mort  du  ürand-Duc,  de  vous  doninnder 
votre  second  tils  pour  lui  donner  ccttc  phice."  B'ersen's  Hist.  Skritt.  III, 
805  -HH.  T>a?3«!  Katharina  im  Jabrp  ITH?  an  eine  solche  Mötriit'likoit  er- 
dacht liiiben  sjolltf.  oi-r-heint  uit  icliwohl  nach  den  damaligen  gespannten 
ruHsiscb-schwediticheu  Beziehungen  völlig  ausgeachlossen. 


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430 


F.  Arnheim. 


mindesten  stark   übertriebenen  Gerüchte  vertehlten   nicht  ihre 
Wirkimg,  namentlich  bei  der  dänischen  Regierung,  welche  bei 
der  russischen  Kaiserin  eine  besondere  Vorliebe  für  diejenige 
Partei  in  Schweden  wahrgenommen  za  haben  glaubte,  die  sich 
dem  Grafen  Bemsiorff  zu  Folge  bestrebte,  «unter  der  Ftllmiiig 
und  den  Auspicien  der  Königin  Ulrike  die  von  Rassland  garan- 
tirten  Grundgesetze  in  Schweden  umzustOnsen  und  daselbst  die 
Souveränität  wieder  herzustellen'*.     Diese   , geheime  Liaison* 
zwischen  Kiilliuriiia  und  Ulrike,  der  , unversöhnlichen  Feiudin* 
Dänemarks,  erschien  dem  Leiter  der  dänischen  auswärtigen  Pf^litfk 
UDi  so  gefährlicher,  als  er  wusste.  dass  die  i*ussi.sche  Kaiserin 
sich  in  Allem  den  preussischen  König  zum  Modell  genommen, 
sowohl  in  dem  Ton  ihrer  Briefe,  wie  in  ihrem  »Geschmack  für 
die  Gelehrten  oder  vielmehr  für  die  Schöngeister* ,  in  ihrem 
„philosophischen  Jargon*  und  besonders  in  der  Politik^).  Mussten 
unter  solchen  Umstanden  nicht  die  nahen  Beziehungen  zwischen 
Friedrich  und  Ulrike  auch  die  frflheren  russischen  Gefahren 
heraufbeschworen  ? 

In  dieser  Zeit  zeigte  sich  wiederum  der  glänzende  pohtiüche 
Scharfblick  des  Grafen  BcmstorfiF  in   hellstem   Lichte.  Nach 
Petersburg  entsandte  er  den  Grafen  von  der  Osten,  der  während 
seines    InUierpn  Aufenthaltes   in  Russland   bei  der  damaHgen 
»Grossrurätin"  Katharina  persona  gratissima  gewesen.  Deriran- 
zösischen  Regierung  suchte  er  zu  beweisen,  wie  wichtig  es  set, 
«dass  Schweden  nicht  unter  dem  Joch  einer  ehrgeizigen,  von 
den  Gegnern  und  Rivalen  des  Hauses  Bourbon  abhängigen  Fürstin 
zusammenbreche*  oder  sich  gezwungen  sähe,  der  snissiachen 
Herrschaft*^  und  »den  gebieterischen  RathschlSgen  des  prensri* 
sehen  Königs,  des  einzigen  Orakels  seiner  königlichen  Schwester*, 
zu  gehorchen-).  Besonders  charakteristisch  ist  aber  die  Instruction 
vom  2.  September  17ri;>.  welche  er  an  den  nach  Berlin  desig- 
nirten  Gesandten  Dede  von  Fürstenstein  richtete,  und  in  welcher 
er  diesem  drin^^end  ans  Herz  legte,  auf  die  zwischen  Ulrike  und 
Friedrich  bestehenden  Beziehungen  genaue  Obacht  zu  geben. 


Die  Citate  ans  Bemitorff's  LMtntction  ftr  v.  d.  Osiea,  Eopenhagea, 
7.  April  17e3,  Corr.  Hinist.  II.  126  u.  127. 

*)  lastrnctioa  B.*t  an  deii  dfto.  GeM&dlen  ia  Paris,  Baroa  Olaehen^ 
Eopenb.,  10.  Jnni  170^  Corr.  Minist  II,  185  ff. 


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Beitrüge  snr  Oeachiehte  der  nordisehen  Frage. 


437 


Alle  Welt  wisse,  das»  die  Wfinscke  der  schwedischen  Königin 
auf  Wiederheistellnng  der  froheren  Souvet&iität  hinzielton,  und 
dass  ihr  zur  Erreichung  dieser  Absicht  kein  Mittel  zu  schlecht 
oder  ▼«rwerflieh  erscheine.  Es  handle  sich  daher  einzig  darum, 

den  Grad  der  geschwisterlichen  Neigung  und  Liehe  des  preussi- 
schen  Königs  festzustellen,  ob  derselbe  sich  hereit  finden  lassen 
Werde,  die  dem  iiuiiebedUrfnisse  seines  Staates  und  den  Inter- 
essen seines  Hauses  zuwiderlaufenden  Pläne  seiner  Schwester  zu 
fördern 

Die  preussischen  Minister  Finckenstein  und  Hertzberg  ver- 
sicherton  auf  eine  diesbezügliche  Anfrage  der  dänischen  Regie- 
rung, ^ihr  königlicher  Herr  denke  nicht  anders  als  seine  Vor- 
fahren und  kenne  seine  eigenen  Interessen  zu  gut,  um  die  Wieder- 
herstollnng  einer  Gewalt  zu  wünschen,  die  jenen  so  gefahrlich 
gewesen".  Trüber  lauteten  die  Nachrichten  aus  Petersburg.  Die 
Kaiserin  Katharina  sei  „in  der  That  wohlgeneigt,  der  schwe- 
dischen Königin  ihren  Beistand  zu  leihen  und  ihren  Ehrgeiz  zu 
begünstigen".  Zwar  erfahre  sie  hierin  seitens  der  treuen  Kath- 
geber  und  Minister  energische  Opposition:  doch  erscheine  es 
zum  mindesten  noch  sehr  zweifelhaft,  ob  deren  Vorstellungen 
auf  den  ^ kühnen,  entschlossenen,  zu  allem  fähigen  Geist"  der 
Kaiserin  Eindruck  machen  wQrden*).  Oenng,  Graf  Bemstorff 
blickto  nicht  ohne  Sorge  in  die  nächste  Zukunft.  Das  Jahr  1764 
schien  ein  fOr  Dänemark  unheilvolles  werden  zu  wollen.  «Nie- 
mals," so  schreibt  er  am  15.  November  1763,  «ist  der  Norden 
von  einer  schrecklicheren  Gefahr  l)edrolit  gewesen,  als  er  es  heut- 
zutage ist.  und  zwar  in  Folge  des  Ehrgeizes  und  der  Ver- 
einigung zweier  Fürstinnen  und  eines  Fürsten,  die  (sagen  wir  es 
gerade  heraus!)  nur  dazu  geschaffen,  das  Glück  des  Nordens  zu 
stören»»). 

Der  ÜiatrachUche  Stand  der  nordischen  Frage  war  zu  dieser 
Zeit  folgender:  Schon  wahrend  der  Regierung  Peter's  III.  hatto 
sich  eine  lebhafte  antibourhonische  Richtung  seitens  des  Petora- 
burger  Hofes  gezeigt,  die  sich  bald  nach  der  Revolution  yom 


<'orr.  iMiiiK-t.  If,  149-53. 
-)  Berastorff  an  Schack,  b.  November  1763,  Corr.  Minist.  II,  154, 
Aniu.  2. 

')  B.  an  Sch.,  Corr.  Minist  II,  156. 


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438 


F.  Arnheiiii. 


8.  Juli  in  Folge  kleinlicher  Etiquettefiragen  namentlich  nber 
der  den  ruanschen  Interessen  feindlichen  Hadtong  Frankreichs 
in  der  «polnischen*  und  «nordischen*  Frage  in  hedenklicher 
Weise  verschärfte.  Die  persönliche  Abneigung  des  französischen 

Monarchen  gegen  die  russische  Kaiserin  kann  kaum  besser 
cliarakterisirt  werden,  als  durch  seine  Worte  an  den  Gesandten 
Breteuil  in  Petersburg,  er  erachte  „als  das  Hauptziel  seiner 
russischen  Politik,  Uiebes  Land  so  weit  als  möglich  von  den  An- 
gelegenheiten Europas  fem  zu  halten",  ein  Bestreben,  in  welchem 
er  sogar  auf  den  thätigen  Beistand  seines  Terhassten  Gegners, 
des  preussischen  Königs,  rechnen  m  können  glaubte.  Der  Ver^ 
such  Breteuil's,  der  ihm  von  Ludwig  XV.  ertheilten  Weisung  ge- 
mäsB  sich  der  Freundschaft  der  GHlnstlinge  Eatharina's,  eines 
Orloff  und  Bestuchew,  zu  versichern  und  mit  ihrer  Hilfe  den 
russischen  Hof  den  französischen  Interessen  dienstbar  zu  machen  -). 
musste  notbgednmgen  scheitern.  Denn  der  Stern  dieser  beiden 
Männer  war  stark  im  Niederganfje  hegriÜVn,  während  sicii  vuii 
Tag  zu  Tag  das  Ausehen  des  preussenfreuudlichen  Grafen  Paniii 
hob,  was  natürlich  den  Annäherungsversuchen  Friedrichs  aehr 
zu  gute  kam. 

Das  üebergewicht  Frankreichs  in  Schweden  war  den  Hussea 
von  jeher  ein  Dom  im  Auge  gewesen.  Hit  unverhohlener  Freude 
hatten  sie  daher  auidi  die  Niederlage  der  Freiheitspartei  auf  dem 
Reichstage  1760 — 62  hegrüsst  und  das  energische  Vorgehea  der 

Königin  Ulrike  mit  lebhafter  Sympathie  verfolgt:  ja,  es  steht 
nach  dem  früher  Gesap^ten  ausser  allem  Zweifel,  dass  Pet^r  Til- 
den Macliterweiterun«,'>]»iänen  seiner  Bcliw,  H  im  \  ♦^rwaudleii 
gegenüber  eine  wohlwollende,  geradezu  eruiuntcrude  Haltung  ein- 
genommen. Wollte  man  indessen  seiner  Gemahlin  gleiche  oder 
auch  nur  ähnliche  Tendenzen  zutrauen,  so  würde  man  völlig  fehl- 
gehen, wie  dies  ein  namhafter  schwedischer  Histoiiker  vor 
mehreren  Jahren  scharf  und  richtig  betont  hat').  Das  Ziel,  auf 
welches  die  russische  Kaiserin  hinarbeitete,  war  einzig  und  allein 


')  Atisfilhrlicher  bei  Flajäsan,  Histoire  generale  et  miüiüime«!  de  la 
diploiuati.'  fViuiviiis*'.    2.  Auil.   l'ari«  1811.  VI,  3:V2— u.  352—64. 

')  Ludwig  XV.  un  iiruWuil,  10.  iSepl.  1102.    Rro^'lif».  r.f»  secret  du 
Roi  Paris  1878.  II,  20.  v«'r<^).  Boutaric:  CoiTütipondaucc  iutidite  etc.  I.  283- 

Vergl.  Malmstrdm,  Sverigea  poUÜAka  hiftoria  V.  252  o.  2ü^ 


üiyiiized 


Beitrüge  rar  Geschichte  der  nordiechen  Frage.  439 


die  Vernich timpf  des  französischen  Einflusses  in  Schweden,  bie 
flocbte  nach  einem  Bundesgenossen  und  fand  ihn  in  dem  preussi- 
ecken  Kdnige,  dem  ee  ja  nur  erwünscht  sein  konnte,  durch  einen 
Freundschaftsdienst  seine  gefOrchtete  Nachbarin  im  Osten  enger 
an  seine  Seite  su  fesseln.  Wenn  Katharina  im  Jahre  1763  ge- 
flissentlich die  schwedischen  Gesandten  am  Petersburger  Hofe 
auszeichnete,  wenn  sie  für  die  Absichten  der  ischwedischeu 
Künigiii  wanne  TheÜiiitlime  an  den  Ta«(  legie  und  es  vermied, 
die  russisch-schwedihclif n  Ailiunzgerüclite  zu  denieiiiiren,  so  war 
dies  nur  Mittel  zum  Zweck,  oder  vielmehr  eine  geschickt  ge- 
spielte Komödie,  wie  die  preussisch-russischen  Verhandlungen 
bezUglicb  Schwedens  znr  £videnz  erweisen.  In  demselben  Augen- 
blick, wo  das  Gerflcht  von  russischen  Truppenansammlungen  an 
der  Grenze  Finnlands,  angeblich  zur  Wiedereinführung  der 
Souveränität  in  Schweden,  ganz  Europa  in  Aufregung  verseiste, 
sprach  die  russische  Regierung  dem  Grafen  Solms  gegenüber 
nur  den  Wunsch  aus,  Preussen  möge  bei  der  SchaÜung  einer 
sclisvfdischen  Partei  mitwirken,  ^welche  fiihig  sei,  mit  Hilfe  der 
beiden  Hofe  der  iVauzusischeii  i'artei  das  Glfichg'ewicht  zu  bieten, 
und  zu  diesem  Behufe  den  neuen  nach  Stookholm  bestimmten 
Gesandten  dahin  instruiren",  «de  communiquer  et  de  se  concerter 
avec  celui  de  Eussie  en  tout  ce  qui  regarde  cette  affiaire*^). 
Man  siebt:  von  einer  Unterstülzung  der  Pläne  Ulnkens  ist  hier 
mit  keinem  Worte  die  Rede;  ebenso  wenig  in  der  Antwort 
Friedrich's  des  Grossen,  der  nur  betonte,  er  habe  «in  dieser  Be- 
ziehuntr  dieselben  Interessen  wie  der  russische  Hof^  und  ihm 
liege  ,iiicht  weniger  als  diesem  am  Herzen,  dass  Frankreiih  nicht 
nach  Belieben  über  Schweden  vertilgen  und  desöcn  VVatTen  bald 
gegen  den  einen,  bald  gegen  den  andern  seiner  Nachbarn  wen- 
den könne" 

Der  entscheidende  Wendepunkt  in  der  Politik  Russlands 


•)  Solrn«?  nn  Friedrich  d,  fJr.   Petersb.  12^23»  Aup.  ab^'-edr.  in 

Sbornik  XXII,  104  u.  105,  sowie  Forschungen  zur  deutäcben  Geschichte 
IX,  si  (Mitthi'ilungen  aus  dem  Nachlajwe  Ludwig  lliluf-'^or s  von  Mendels» 
8ohu  Bai  thol  dy).  lieber  die  Stellung  Friedrich's  zu  Kiitlmrinn  s.  N.  Teng- 
berg,  Ott\  Kejsarinnan  Catharina  U's  ättyftade  stora  l<iordiiika  AUianco. 
Lund  ms.  8.  14;  20  u.  21. 

^)  Kl  iedrich  an  Sulmü,  Berlin,  9.  Sept  1763.  Forschungen  z.  deutschen 
Gesell.  i\.  Ö3. 

DetttMbe  Zeitaehr.  f.  Owobielitvw.  ins.  n.  >.  29 


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440 


F.  Arnheim. 


trat  im  September  des  Jahres  176^^  ein.    Zu  Beginn  diese» 
Monats  fanden  nämlich  in  Petersburg  Staatsrnths^itzungen  statt, 
in  denen  der  alte  ßestuchew  mit  grosser  Schärfe  betoute,  wie 
sehr  es  den  russischen  Interessen  widerspräche,  wollte  man  eme 
RegierungsTerändenmg  in  Schweden  unterstützen*).   Auf  wie 
fruchtbaren  Boden  seine  Reden  gefallen,  zeigte  der  Wortlaat 
des  russisch-preussischen  Bttndnisses  von  1764,  bezw.  des  auf 
Schweden  bezüglichen  zweiten  Geheimartikels.    In  einer  Unter- 
redung mit  dem  Grufen  Solms  erklärte  Paniii,  und  zwar  uiiinittel- 
bar  nach  dem  tMu  r^^ischen  Auftreten  Bestuchew's,  es  genüge 
wohl,    nich    bezüglich   dieses   Gekeiiiiartikels    .,in  allp^pm einen, 
einigermassen  (assez)  klaren  Ausdrürken  zu  bewegen Dage^^ 
müsse  man  im  Einverständniss  handeln,  um  die  Intentionen  der 
beiden  Hdfe  bekannt  zu  geben,  und  den  schwedischen  Hof  wie 
seine  Anhänger  unterstützen  (relever),  um  der  in  Schweden 
dominirenden  Partei  Hindemisse  in  den  Weg  legen  und  das 
Gleichgewicht  bieten  zu  können.  Bezüglich  der  Art  und  Weise« 
in  welcher  man  dieses  Ziel  verwirklichen  könne,  äusserte  er  sich 
vorläufig  noch  unentschieden.    Man  müsse  allt's  den  Zeiten  und 
Umständen  aiilu'init^eben.    Besonder-  w  icliti<r  erscheint  aber  sein»» 
Srhlufsprkliirunj^ ;    Kusslaud   beHb.si('litifXi'   durchaus  nicht,  _aus 
Schweden  eine  Macht  zu  machen,  von  der  die  beiden  Hüte  im 
Falle  eines  Krieges  einen  wirklichen  Nutzen  (utilite  reelle)  ziehen 
könnten,  sondern  nur  der  Möglichkeit  vorzubeugen,  dass  in  einem 
solchen  Falle  die  augenblicklich  doroinirende  Partei  Schweden  zu 
einer  Action  gegen  uns  fortreissen  möchte«  mit  einem  Wort,  dass 
Schweden  Eurer  Majestät  (Friedrich  dem  Grossen)  und  Russland 
^r(>^(>nüber  dastände,  wie  Dänemark  gegenüber  Frankreich,  d.  h. 
bozalilt,  Ulli  iii  Unthätigkeit  zu  verharren'"*). 


M  Grev  t.  d.  Oaten's  Qesandtskaberp  in:  Danak  Hist.  Tidskrift  IV,  1. 

Ö.  564  ff. 

■)  Solms  an  Friedrich,  Petereburg,  29.  Aug./9-  Sept.  1763.  Sbomik 
XXIT ,  115.  Ks  ist  bpreichnrnd ,  dass  bei  den  AlHarszvfrhandlnnt^n 
zwisclun  Klusland  und  England  ein  auf  Schweden  bezüglicher  i.ieheini 
artikel  von  Panin  beantrajift  wurde.  Derselbe  wurde  am  22.  August  von 
dem  engl.  Gfsandteu  Huckiiigham  nach  London  f^esaudt  und  hatte  den 
Wortlaut:  .  .  Coujme  l  experience  de  beaucoup  d'annees  a  fait  voir  qut- 
quelques  antrat  Puiasanoea  s*attachent  &  entretenir  en  BMe  im  parti  qui 
inspire  contmueUemeiit  ä  cette  oatioii  Teavie  et  le  d^r  de  trouibler  le  Nord. 


Beitrige  «ir  OeBchlchte  d«r  nordiachen  Frag«. 


441 


Diese  Ideen  Panin's  fanden  umso  eher  die  ZustimmuDg 
Friedrich's  des  Grossen,  als  wenige  Tage  später  (8.  October) 
durch  den  Tod  des  Königs  August  III.  yod  Polen  die  polnische 
Frage  wieder  in  den  Vordergrund  trat,  um  bald  fast  ausschliess- 
lich das  Interesse  der  Nachbarn  Polens  zu  beanspruchen.  Die 
Annftherung  Preussens  an  Russland,  welche  bereits  durch  die 
nordische  Frage  inaugurirfc  worden,  machte  nunmehr  schnelle 
Fortschritte.  Denn  P^riedrich  verstand  es  ganz  ausgezeichnet,  die 
Dienste,  welche  er  in  Warschau  den  Plänen  und  Absichten  der 
russischen  Kaiserin  angedeihen  liess,  in  das  günstigste  Licht  zu 
stellen.  Die  Schwierigkeiten,  welche  sich  bisher  dem  Abschiuss 
eines  Bündnisses  in  den  Weg  gestellt  hatten,  verschwanden  wie 
mit  einem  2rfiuber8chlage ,  und  am  11.  April  1764  kam  die  be- 
kannte  auf  Polen  bezügliche  russisch •preussiscfae  Allianz  zu 
Stande  0- 

Es  ist  für  die  beiden  Contrahenten  recht  bezeichnend,  dass 

sie  bei  dieser  Gelegenheit  die  nordischen  Angelegenheiten  nicht 

au.^ser  Acht  liessen.  In  einem  Gelu  iiii.irtikel  verpflichteten 
sie  sich  nämlicli,  in  Ansehung  der  feinseligen  Haltung  der 
französischen  Partei  in  :::>chwedeD -)  und  ,|Um  den  bösen  Folgen 


et  employent  divers  moyens  &  oette  fin:  C'est  pourqnoi  Sa.  H^j.  Imp.  de 
toutea  les  Buniea  et  Sa.  M^'.  Britt  povur  obvier  &  oes  effort«  nmmblee  ä 
leon  sqjets  respectifs»  letquels  aont  employ^  par  d^antres  Puissanoes,  sont 
convennet  et  s'en^gent  par  le  prdsent  article  secret  de  pour\'oir  leur  ministre 

.1  Iii  eour  tlf  SHi^do  d'instructions  auffitiantes  afin  qu'ils  fassent  cause  com- 
iiinnp.  tant  pour  iiltaiHfjpr  le  dit  parti,  entretenu  par  d'autros  Puisgances, 
(|ut'  pour  maintenir  i'tH[uilibre  ^ritre  le  dit  parti  et  c»^!ui  (mh  lui  est  oppos*<>, 
atiu  que  le  prämier  ne  pume  pm  l  eniporter  siir  le  seixuul  et  vcnir  .t  l>out 
de  ses  desstuj»,  lesquels  tendent  ä.  causer  du  prejudice  aux  bujets  des  hautet} 
parties  contractantee  . .  .*  Freilich  kam  der  Vertrag  nicht  zu  Stande ,  weil 
Sandwidi  ia  einem  Schreiben  an  Buckingham,  V^bitehall,  28.  Sept.,  den- 
selben,  beeonden  den  ssweiten  Artikel,  als  putierly  inadmissible*  bezeichnete. 
S.  Sbomik  XII,  129;  124;  131. 

1)  Einen  guten  (Jeberblick  Uerflber  gibt  K.  Tengberg,  a.  a.  0. 8. 8— U. 
Vergl.  Sbomik  XXU,  117  ^tescript  von  Fiackensfcetn  und  Hettsberg  an  Sohns 
Berlin»  80.  Sept  17Ö3). 

*)  WOrtiich:  . .  Coinme  la  dite  faction  a  4M  fom^  et  entretenne 
par  certaines  pniseanceH  ('•trangeree  et  s'est  aeqnise  an  inoy<*n  de  leor  appoi 
nnp  fn"ande  stiperiorite  dans  les  nttViiics  df  sa  patrie,  en  travaillant  princt- 
p  (!»>niont  »'t  -at;'  cpshc  snivant  leur  convenaiicc  mutuelle  a  tenir  se«?  conci- 
taj^enä  danti  une  ugiUtion  contiouelle  et  4  les  ummer  a  se  mSler  daos  tous 


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442 


F.  Ainbeim. 


vorzubeugen,  die  etwa  hieraus  entstehen  könnten*,  sie  wollten 
ihre  zu  Stockholm  reaidireoden  Gesandten  anweisen,  hinfort  in 
gutem  EiDTernehmen  «durch  geeignete,  am  besten  an  Ort  nsd 
Stelle  selbst  zn  treffende  HassregelD*  an  der  Sehw&ehoiig 
dieser  «tarbolenten'  Partei  gemeinsam  zu  arbeiten  und  den- 
jenigen Schweden  beizustehen,  die  «in  Selbsterkenntnisa  der 
Wucht  ihres  Joches'  es  wagten,  Widerstand  zu  leisten  ond  den 
Versuch  zur  VViederhei-sk'lluug  der  alten  Ordnung  zu  machen. 
Sollte  gleiclivvolil  die  Tooperation  der   beiden  Gesandten   in<  ht 
,zur  Erreichun«^  drs  gewünschten  Zieles*  jrenOpen,  so  behielten 
sich  die  beiden  Mächte  vor,   „besonders  für  den  Fall,  dass  ein 
totaler  Umsturz  der  schwedischen  Verfassung  zu  befürchten'', 
Mittel  zu  vereinbaren,  die  geeignet  wären,  ,ein  so  gefahrliclies 
Ereigniss  abzuwenden  und  die  genannte  Verfassung  unverietst 
zu  bewahren,  um  so  die  allgemeine  Ruhe,  besonders  aber  die 
des  Nordens  aufrecht  zu  erhalten*^). 

Wir  sehen:  Von  einer  Erweiterung  der  königlichen  Macht- 
befugnisse ist  hier  nichts  gesagt!  Und  doch  wäre  es  gän/lKh 
ungerechtfertigt,  wollte  man  behnu])tcn,  Friedrich  der  Grnssie 
habe  seine  Schwester  schmählich  vt  rralhen.  Für  ihn  war  Schwe- 
den ein  in  Folge  der  schlechten  Partei wirthschaft  in  unaufhalt- 
samem Niedergange  begriffener  Staat,  der  sich  in  der  letzten  Zeit 
durch  seine  in  den  Bahnen  Frankreichs  wandelnde  Politik  oft 
genug  seinen  Provinzen  unliebsam  bemerkbar  gemacht  hatte. 
Die  Annäherung  seiuer  Schwester  an  die  FOhrer  der  fransOsiseli 
gesinnten  Freiheitspartei,  woTon  im  folgenden  Kapitel  ausföhr- 
licher  die  Rede  sein  soll,  musste  seine  geschwisterlidien  Sym- 
pathien ungünstig  hceitiflussen.  Der  Weg  der  preussischen 
Politik  war  klar  vorgezeichnet.  Denn  eine  durch  französi««chpn 
Einfluss  begründete  königliche  Aligi  wait  in  Schweden  war  den 
Interessen  Preussens  weit  gerähiJicher  als  ein  schwaches  Schwe* 
den,  welches  den  dänischen,  russischen  und  englischen  Intriguen 
als  Spiel  ball  diente.  Was  Russland  angeht,  so  zeigte  sich  in 
diesem  Artikel  klar  und  deutlich  die  Politik,  welche  im  Allge- 


les  troubluö  du  dehors  amsi  qut;  c*»!»  ^e  prouve  par  mm  experience  de 
pliuieors  ann^es,  et  ee  mettant  fort  peu  en  peiue  dea  väritable«  int^iöta  de 
la  SuMe,  qui  Itii  rendent  le  rdpot  n^oesNaire. . .  .* 

')  Der  ganze  Artikel  abgedr.  bei  Tengberg,  S.  I  u  II.  [Beilage  A.J 


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JBtItrig«  snr  Qeadilebte  der  nordischen  Frage. 


443 


TTieinen  fUr  die  Folgezeit  dieser  Macht  als  Richtschirar  diente. 
Die  Busaen  waren  die  geborenen  Fmnde  der  Schweden  und  ihre 
gdieime  Absicht  war  —  wie  dies  Qraf  Bemstorflf,  ohne  den 
Gang  der  preusaiach-russischen  Verhandlmigen  m  kennen,  bereits 
Ende  1763  so  trefflieh  ausgedruckt  hat  — .  «in  Schweden  unter 
dem  Vorwand  und  Namen  der  königlichen  Autorität  die  mosko- 
witische  Herrschaft  eiiizuführen  iiiui  aus  den  schwedischen 
Königen,  wie  ihnen  dies  bei  dvu  pühii.schen  beinahe  geUiUL^en. 
in  Zukunft  nichts  anderes  zu  machen,  als  von  Eussland  abhängige 
Yicekönige*  % 

')  ikmatoilt  an  Schack»  Kopenb.«  15,  Nov.  1763,  Corr.  Min.  U,  155. 


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Kleine  MittheUiuigen. 


Zur  Siteren  norweg^sehen  Gesehichte«  Im  Jahre  1880  bat  Pro- 
fessor Dr.  Gustav  Storm  unter  dem  Titel  «Monumenta  faisto- 
rioaNoryegiae*  die  ftlteren,  in  lateinischer  Sprache  geachriebeneo 
Quellen  herausgegeben,  welche  bis  dahin  theils  in  yerschiedenen,  zum 
Theil  schwer  sug&ngliehen  Werken  zerstreut,  theüs  überhaupt  noch 
nicht  yerOffentlicht  worden  waren.  Unmittelbar  nach  dem  Erscheinen 

# 

dieses  vortrefflichen  Sammelwerkes  kam  aber  bereits  von  England 
aus  eine  sehr  wichtige  Ergftnznng  desselben,  nftmlich  die  von  F.  Met' 
calfe  herausgegebene  Schrift:  ,Passio  et  ICiracula  Beati  Olavi' 
(Oxford  1881),  welche  in  ihrer  vorliegenden  Gestalt  auf  Erzbischof 
Eysteinn  von  Nidar6s  (f  1188)  zurückzufahren  ist.  Jetzt  bringt 
6.  Storm  selbst,  und  zwar  wiederum  auf  Grund  einer  englbehen 
Handschrift,  einen  weiteren  Text  zum  Abdruck,  welcher  von  nicht 
geringerer  Erheblichkeit  ist,  und  zwar  in  einem  Aufisatee  ,De 
aldste  kirkelige  Optegnelser  om  8t.  Clav*,  welchen  die 
yTidskr.  f.  d.  evang.4uth.  Kirke*  in  ihrer  dritten  Beihenfolge,  Bd. 
Heft  1  bringt.  Das  British  Museum  besitzt  eine  als  .Harley  2961' 
bezeichnete  Handschrift,  welche  seinerzeit  dem  Bischof  Leofric  gehOri 
hatte  und  von  diesem  bei  seinem  Tode  1072  an  seine  Katbedralkirehe, 
die  St.  Peterskirebe  in  Exeter,  geschenkt  worden  war;  sie  ist  offenbar 
jenes  »GoUectanenm*,  dessen  seine  Schenkungsurkunde  gedenkt  (Kemble, 
Codex  diplom.  IV,  Kr.  940,  S.  275).  Sie  enthsit  eine  Sammlung 
von  CoUecten,  Lectionen  und  Hymnen  für  das  gesammte  Kirchen* 
jähr,  und  darunter,  zwischen  den  CoUecten  für  den  Tag  der  Maria 
Magdalena  (22.  Juli)  und  fÄr  Petri  Kettenfeier  (1.  August)  einge- 
reiht, eine  solche  »In  natalicio  Sancti  Olavi  martyris",  welche  Storm 
zum  Abdruck  bringt.  Seinem  Inhalte  nach  bietet  dieses  Stftok  kein 
unmittelbares  geschichtliches  Interesse,  da  dasselbe,  ohne  irgend  welche 
geschichtliche  Thatsachen  zu  erwähnen,  nur  in  allgemeinen  frommen 
Lobsprüchen  die  Verdienste  des  heiligen  Königs  und  Märtyrers  preist; 


I 

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Zur  ilteren  norwegiMhen  Geschichte  {K,  Maarer). 


445 


mittelbar  alter  behauptet  dasselbe  immerhin  erheblichen  Werth  tür 
<lie  r.eschichtst'orschting,  und  /.war  in  mehrfacher  Richtung.  Bereits 
um  die  Mitte  des  11.  Jahrhunderts,  also  doch  wohl  von  einem  Zeit- 
gonossen  des  Könitrs  ^esclii'ieben  .  welcher  »35  Jahre  alt  im  Jahre 
1U30  fiel,  gibt  die  Handschritt,  indem  sie  das  gnatalicium"  des  hei- 
ligen Olaf  zwischen  den  22.  Juli  und  1.  August  einschiebt,  zu  er- 
kennen, dass  schon  damals  dieses  Fest  am  2i<,  Juli  gefeiert  wurde, 
ganz  wie  in  etwas  späterer  Zeit  Meister  Adam  von  Bremen  dies 
bezeugt,  und  die  spätere  kirchliche  Ueberlieterung  ebenfalls  stets 
festgehalten  hat:  da  aber  unter  dem  natalicium  bei  Märtyrern  der 
Passionstag  und  nicht  der  (irdische)  Geburtstag  verstanden  zu  werden 
pHegt,  ist  hierin  ein  weiterer  Grund  für  die  Annahme  zu  erkennen, 
duv.  der  König  an  diesem  Tage  und  nicht  erst  am  31,  August  er- 
schlagen worden  sei.  Die  Handschrift  zeigt  femer,  dass  schon  in  der 
allernächsten  Zeit  nach  der  in  Norwegen  erfolgten  Heiligsprechung 
Olafs  (Wdl)  der  Cultus  des  nenen  Heiligen  sich  auch  nach  England 
verbreitete,  wofür  freilich  auch  die  angelsächsische  Chronik  und 
andere  englische  Quellen  bereits  Helege  boten.  Endlich  lässt  dieselbe 
erkennen,  dass  die  älteste  kirchliche  Collecte  lediglich  aus  der  hei- 
ligen Schrift  (Jesus  Sirach  und  den  Psalmen)  das  Lob  des  ki^nig- 
liehen  Märtyrers  schöpfte,  während  deren  spätere  Ueberarbeituncren 
4urch  Aufnahme  weiteren  Stoffes  sich  reicher  ausgestalteten,  welchen 
sie  aus  Homilien  und  Wunderkatalogen  entlehnten;  ein  litenu> 
geschichtlich  immerhin  nicht  uninteressantes  Ergebniss. 

Zum  Schluss  erwähne  ich  noch,  dass  der  Herausgeber  anhangs- 
weise noch  eine  Messe  über  den  heiligen  Olaf  raittheilt,  welche  einer 
-anderen  englischen  Handschrift,  dtm  ,Red  Book  of  Derby",  ent- 
nommen ist,  und  weiche  gleichfalls  das  Fest  desselben  auf  ,IV.  Kai. 
Augusti*  ansetzt.  Um  das  Jahr  1061  geschrieben,  oder  doch  begrüu- 
<let,  und  wie  es  scheint  aus  Winchester  stammend,  würde  diese  Hand- 
schrift sich  zwischen  die  vorige  und  Adam  von  Bremen  in  die  Mitte 
stellen.  Ob  wohl  die  englischen  Bibliotlieken  noch  andere  ähnliche 
Texte  bieten? 

Konrad  Maurer. 

Zwei  Schriftstücke  Justus  Gruner"».  Eine  Denkschrift 
aus  dem  Jahre  1809  und  ein  Bericht  an  den  Staatskanzler 
Hardenberg  aus  dem  Jahre  1811.  Unter  den  vielen  mir  be* 
hufs  einer  Bii^raphie  des  bekannten  Justus  Gruner  im  Königl.  ge- 
beimen  Staatsarchiv  vorgelegten  Schriftstücken  befinden  sich  auch 
die  beiden  folgenden.  Das  erstere,  eine  Denkschrift  Gruner's,  deren 
Adressat  nicht  genannt  ist,  dürfte  wegen  der  in  ihr  enthaltenen  Ur- 


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44t> 


Kleine  MiUheilungeu. 


tlit'ile  über  dit-  K'itrnden  Personen  des  preusMx  ht  n  Staat von  Tnter- 
(sse  sein.  Die  Zeit  ihrer  Abfassung  ist  ni(  ht  angegeben  .  sie  wird 
aber  im  Juni  oder  Juli  lö09  niedergeschrieben  sein.  Die  Drak- 
schnft  lautet: 

,Der  König  hängt  fest  an  dem  Sistem,  mit  Rassland  in  grösst^^r 
Harmonie  zu  bleiben  und  nichts  ohne  dasselbe  Sil  thao.  Seine  iniit|^ 
Freundschaft  für  Alexander  macht  dieses  System  unverftnderlich  und 
vergebens  haben  Manche  versucht,  ihn  davon  abzubringen. 

Die  Königin  theilt  diese  Oesinnnngen  und  ausserdem  die  Be- 
sorgniss  als  Urheberin  des  Krieges  wieder  betrachtet  werden  m 
kOnnen.  Sie  sagte  noch  nealich  zu  Jemanden:  ,man  wfkrde  es  nicht 
verantworten  kOnnen  and  sich  einem  göttlichen  Strafgericht  aussetsen» 
wenn  man  die  kaum  hergestellte  Bohe  stAren  nnd  so  viele  Mensehen 
ins  Unglflok  stfirzen  wollte/ 

Es  ist  daher  an  einen  Krieg  mit  Frankreich  um  so  weniger  m 
denken,  als  die  Hinister  Sr.  Hi^estfti  denselben  nicht  wtknschen.  Der 
Kab.  Min.  Gr.  v.  d.  Goltz  wird  von  vielen  Personen,  seiner  Geain- 
nnngen  und  Erklärungen  wegen,  geradeso  ein  Anhänger  Flraok> 
reiche  genannt.  Seine  BathsehlBge  und  Handlungen  manifestiren 
überall  das  Sistem  einer  strengen  und  gerechten  Neutralität.  Der 
Finanzminister  Freiherr  v.  Altenstein  wtUischt  nichts  mehr  als  di# 
Erhaltung  der  Buhe,  weil  sein  ganzes  Sistem  darauf  gebauet  und 
dessen  Erhaltung  davon  abhängig  ist.  Er  kennt  den  grossen  Ifang«! 
aller  unserer  Ressourcen  am  besten,  und  Niemand  kann  daher  sicherer 
beurtheilen  und  bestimmter  erklären,  wie  unmöglich  jede  Krieg- 
führung von  Seiten  Preussens  ist.  Seine  eigene  Existenz  beruhet  auf 
der  höchst  mtthsamen  Erhaltung  unserer  so  sehr  gesunkene  Finanzen; 
ein  einziger  Schlag  von  aussen  wäre  hinreichend,  solche  zusammen 
zu  stflrzen. 

Der  Minister  des  Innern,  Graf  v.  Dohna,  hat  und  erlangt  keinsn 
Einfluss  auf  die  auswärtigen  Angelegenheiten.  Er  ist  zu  sehr  und 
mit  zu  lebendigem  Interesse  mit  der  Innern  Organisation  beschäftigt, 
um  Zeit  fftr  andere  Bessorts  zu  gewinnen.  Derselbe  Grund  macht 
die  Erhaltung  der  Buhe  zum  höchsten  Ziel  seiner  Wttnsche. 

Die  Gesinnungen  des  Grosskanzlers  sind  bekannt.  Als  strenger 
rechtlicher  Mann  hat  er  kein  anderes  Astern,  als  die  treue  Erfftllnng 
der  eingegangenen  Verbindlichkeiten. 

Der  geheime  Bath  Nagler,  welcher  dem  Könige  die  auswärtigen 
Angelegenheiten  während  der  Abwesenheit  des  Ministers  v.  d.  Goltz 
vorträgt,  ist  dem  russischen  Sistem  mit  Leib  und  Seele  ergeben. 

Ueber  den  General  v.  Schamhorst  traue  ich  indess  nicht  bestimmt 
zu  urtheilen.   Man  hat  gesagt,  dass  er  den  Krieg  wolle,  mit  Chasot 


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Zwei  Sebriftottteke  Juttas  Ginnerei  (J.    Grauer).  447 

und  Scbill  gemeinscfaaftlich  gehandelt  habe.  Erwiesen  ist  das  nicbt; 
indeBS  sey  ihm,  wie  da  wolle,  so  ist  gewiss,  dass  General  v.  Scharn- 
horst seit  sechs  Wochen  ausser  Einflass  und  fast  ohne  Activität  ist. 
Wenn  man  klagt,  dass  der  KOnig  nicht  strenge  genug  in  der  Schill- 
schen  Saobe  handle,  so  irergisst  man  den  persönlichen  Charakter 
8r.  Majestftt,  welche  tiberall  Strenge  nicht  liebt  und  möglichst  zu 
vermeiden  sacht.  Anoh  hielten  beide  Majestftten  persönlich  viel  auf 
Schill  nnd  haben  daher  mehr  Schmerz  als  Zorn  tiber  sein  Betragen 
empfinden  müssen.  '  Die  Personen,  welche  er  verftihrt  hat,  alle  an« 
glücklieh  zu  machen,  leaft  so  durchaus  gegen  das  Gefühl  des  Königs, 
dass  es  etwas  Unmögliches  fordern  heisst,  wenn  man  dies  von  ihm 
verlangen  wollte. 

Dass  der  bei  weitem  grösste  Theil  des  Militairs  für  den  Krieg 
ist,  hat  sich  bewiesen  und  ist  auch  sehr  natürlich,  da  es  eine  Scharte 
geg«>n  Prankreich  auszuwetzen  hat.  Nur  dürfen  die  Thorheiten  und 
Aeusserungen  Einzelner  nicht  auf  Rechnung  der  Staatsregierung 
kommen.  Wer  unsere  Geschichte  kennt,  weiss,  dass  Anno  1805  die- 
selbe Stimmung  herrschte  und  der  König  damals  doch  den  Krieg 
nicht  anfing. 

Die  Mobilmachungen  in  der  Armee  sind  kein  Gegenstand  der 
Besorgniss,  ich  werde  einen  Etat  bekommen  und  mittheilen,  woraus 
sich  ergeben  muss,  dass  die  konventionsmSssige  Anzahl  von  42000 
Mann  noch  nicht  komplett  ist  Auch  fehlt  es  der  Armee  an  Allem, 
und  man  schafft  nur  das  an,  was  selbst  im  Prieden  unentbehrlich 
ist.  Bei  der  Langsamkeit,  womit  leider  immer  bei  uns  verfahren 
wird,  und  von  der  die  französischen  Staatslenker  keinen  Begriff  haben, 
sieht  als  Viel  und  gross  aus,  was  an  sich  nichts  ist  und  mit  einem 
Mahle  geschehen  sollte.  Unsere  42000  Mann  könnten  längst  organi- 
sirt  seyn,  aber  die  Wahrheit  ist,  dass  sie  es  noch  nicht  sind  und 
bei  der  gewöhnlichen  Art  zu  attendiren,  kontrafairen  und  reguliren 
auch  sobald  noch  nicht  seyn  werden. 

So  viel  mir  bekannt  ist,  hat  Graf  v.  d.  Goltz  schon  seit  lange 
Ordre  vom  Könige  sich  über  diesen,  allerdings  wichtigen  Gegenstand 
mit  Offenheit  auf  jede  Anfrage  m  erkll&ren. 

Meine  feste  Ueberzeugnng  ist,  dass  unser  König  nur  mit  Buss- 
land handelt  und  dass  also,  so  lange  Prankreich  von  Rnssland  nichts 
in  besorgen  hat,  es  auch  Preussen  nicht  zu  berücksichtigen  braucht, 
welches  ohnehin  bei  weitem  weniger  leisten  kann,  als  Manche  im 
Wahn  der  alten  Grösse  Lebende  glauben. 

Ob  es  für  Prankreich  selbst  nicht  besser  wftre,  die  Selbststfindig- 
keit  Preussens  zu  sichern,  durch  Erlass  der  CSontribution  und  andere 
Mittel  es  sich  zu  verpflichten  und  die  Stimme  der  Nation  zu  gewinnen, 


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44Ö 


Kleine  Mittheiluugeo. 


um  aus  einem  i  ujj.siücheii  Verbündeten  einen  fran/ösisühea  £\x  macheu  — 
das  mögen  kompetente  Diplomatiker  entscheiden." 


Das  zweite  Schriftstück  ist  ein  Bericht,  oder  wenn  man  will, 
ein  Brief  Gruaer's  an  HardrM  lierg  vom  21.  August  1811.  Man  sieht 
aus  demselben,  KU  welchen  Massregeln  sich  die  preussische  itegienui^ 
hatte  entachlietaen  wollen.   Das  Schreiben  lautet: 

^Euer  Exzellenz  glaabe  ich«  die  einliegende  so  eben  decbiffriite 
Stelle  der  letzten  westphäliachen  GesandtscbaftS'Depesche  sofort  über* 
reichen  sn  müssen  0* 

Ihr  Inhalt  bestätigt  leider,  was  ich  mir  erlaubte  schon  öfter  za 
berühren,  dass  die  genommenen  halben  Massregeln  eben  so  vidi 
Anfmerksamkeit  err^en,  ak  ganze,  grosse,  nnd  dass  sie  uns  wirk- 
lieh  Terderben  kOnnen. 

Das  Aufgebot  der  inaktiven  Soldaten  nach  Spandau  hat  grosse 
Sensasion  gemacht.   Die  Stadt  ist  erftUlt  von  Kriegsbesorgnissen. 

Wenn  unter  diesen  CTmstSnden  nicht  ganze  Hassregeln  ge- 
nommen werden  und  man  dadurch  imponirt,  so  ist  viel  zu  ftrchteD, 
wenig  zu  hoffen. 

Euer  Exzellenz  haben  mir  durch  den  Obristen  t.  Gneisenau  irfther 
erO&en  lassen,  dass  dem  Grafen  v.  Obasot  das  Militair-  und  mir  das 
Civil'Goavemement  der  Kurmark  übertragen  werden  solle;  ich  habe 
mich  darauf  münd*  und  schriftlich  bereit  erklärt,  solches  au  über^ 
nehmen  und  ich  habe  diese  Erklftrung,  nicht  ohne  Einsehen  der  Ge- 
fahr, aber  mit  Ergebenheit  nnd  Freude  gegeben,  weil  ich  hoffte.  Ein 
Viel  leisten  zu  können.  Wenn  indess  dies  geschehen  soll,  so  halte 
ich  es  für  unerl&sslich  nothwendig,  sogleich  die  nöthigen  Vorkeh- 
rungen auf  dem  Papier  ganz  auszuarbeiteo,  um 

einen  Vertheidigungsplan  festzustellen,  eine  Verproviautiiungs- 

Basis  lür  30000  Mann  in  Si>andiiu  anzuordnen, 
für  BcscliatVuTiLr  der  Waffen  etc.  Einleitun^'en  zu  treiten. 
Commissarieu  für  einzelne  Gegenden  und  Gegenstände  zu  de- 

si^'niren. 
das  Lazaret  Ii  Wesen  ] 


Druckerei  / 
zu  orjjanisireu, 

Kommunikazions-Wege  mit  Deutschland  (im  Kriege)  vorzu- 
bereiten. 

Alles  dieses  erfordert  viele  Zeit-Berechnungen  und  Aaswahlen. 

*)  DieMs  Exceijit  liegt  nicht  bei  Auf  dieses  Schreiben  beruft  sich 
M.  Lehmann  in  eeinem  SchamhorBt,  Band  II,  pag.  897,  Anm.  1. 


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Zwei  Scbriftstooke  JastHB  Üruner's  (J.  v.  (iraner.)  449 


Mau  gewinnt  unendlich ,  wenn  sünimtlichc  Get"  imstande  schon  aus- 
gearbeitet sind  und  nur  vollzogen  werden  dürieu.  Dann  lässt  sich 
binnen  acht  Ta^^'en  —  aui-h  allenfalls  in  vier  —  das  ibun,  was  sonst 
dieselbe  Bearbeitunjj^szeit  erfordert. 

Wünien  Euer  Exzellenz  diese  Ansicht  genehmigeUi  so  hätte  ich 
ganz  gehorsamst  zu  bitten: 

1)  dass  der  Entwurf  der  Vollmachtea  för  die  Gouverneure  schleu- 
nigst festgestellt, 

2)  dass  mir  gestattet  werde,  mit  dem  Grafen  v.  Chasot  alles 
Nötbige  zu  bosprei^en  und  zu  reguUren, 

3)  dass  Herr  Geheimer  Staats-Rath  Saok  die  Autborisazion  er- 
halte, mir  alle  Akten  und  Nacbricbten  über  die  Provinz 
und  deren  Beamte  im  Gebeimen  mitzutbeilen,  deren  icb 
etwa  bedarf, 

4)  dass  ich  allenfalls  ein  zuverlässiges  Hitglied  des  PrSsidiums 
oder  der  Regierung  selbst,  aus  Potsdam,  für  einzelne  Gegen- 
stände zuziehen  dürfe. 

Auf  diese  Weise  würde  es  möglich  seyn,  Alles  so  auf  dem  Papier 
auszuarbeiten ,  dass  es  auf  den  Wink  von  Euer  Exzellenz  sogleich 
ausgeführt  werden  könnte.  Aufseben  Mrird  nicht  erregt,  und  eine 
unschätzbare  Zeit  gewonnen. 

Geruhen  Euer  Exzellenz  diese  Ansicht  zu  prüfen.  Sie  entspringt 
aus  der  Ueberzeugung ,  dass  man  den  Krieg  nicht  provociren,  aber 
im  Stillen  mit  Besonnenheit  sich  auf  ihn  bereiten  müsse  und  dass 
bei  seinenn  Ausbruche  Nichts  fehlen  dürfe,  was  wesentlich  ist.  Die 
Mark  zu  vertheidigen ,  ist  für  Preussen  und  Deutschland  wichtig, 
aber  ohne  Mittel  eben  so  unmöglich,  als  diese  erst  im  Augenblicke 
des  Ueberfalles  selbst  wählen  zu  können.  Dann  kann  man  für  den 
Erfolg  nicht  bürgen,  und  ich  würde  es  mir  zum  Verbrechen  anrechnen, 
Euer  Exzellenz  diese  Ansicht  nicht  dar^^n  logt  zu  haben,  da  die  gestrigen 
Nachrichten  und  alle  übrigen  Umstünde,  eben  so  viel  Beschleunigung, 
als  Ernst  und  Besonnenheit  zu  erfordern  scheinen.  Gruner. 

B.  21./8.  11.- 

Hardenberg  scheint  niebt  zu  der  Ansicht  gekommen  zu  sein, 
dass  es  gut  sei,  die  Vorsohlftge  Gruner*s  anszufübren,  da  er  wenige 
Tage  später  zu  St.  Harsan  sagte,  Preussen  rüste  f&r  Frankreich, 
wenn  dieses  jenes  zum  Verbündeten  haben  wolle.       v.  Gruner. 

Behfties  Übet  die  Anfinge  seiner  administratlTen  TliAtlg^ 
kelt  in  den  preuBsiadien  Rlieinlanden.  Zu  den  Mttnnern,  welche 
nach  der  Wendung  des  Jahres  1818  in  Württemberg  frühzeitig  f&r 


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450 


Kieiae  MiUheiluQgen. 


die  deutsche  Bache  eintraten,  «^'f^hörte  der  Tübinger  Phil  ipp  .Tose  p  h 
Rehfues'.),  der  schon  damals        Reisesehriftsteller  einen  geachteten 
Namen   hatte    und    die  Stelle   eines  iiibiiolhekars  «Ips  Krön prinsten 
Wilhelm  bekleidete.     Reine  beiden  „Reden  an  das  deutsche  Volk* 
lenkten  u.  a.  die  Aufmerksamkeit  des  Ministers  v.  Stein  auf  ihn, 
und  durch  dessen  Verwendung  kam  er  an  den  Rhein,  /.unilchst  in  fii*» 
kaiserlieh  russische  "Verwaltung.  —  Ueber  die  Erlebnisse  der  niiohsten 
Jahre  gibt  der  hier  mit^etheilte  Ihief  an  einen  seiner  vertrautesten 
Freunde,  den  hochverdienten  schweizerischen  Staatsmann  und  Härjyer- 
nieister  von  Chnr,  Joli.  Fri«Mlr.  v.  Tscharner^j,  erwünschte  Auf- 
sclilüsse.    Ni'-lit  bloss  für  En t wickln npfSfrang  und  Charakteristik  de-s 
später  Iteriihnil  i^ewordenen  Mannes,  sondern  auch  für  die  allgemeinen 
Zustünde  der  l{heinprovin7.  nach  d«'m  Uebergan;;  derselben   an  did 
Krone  Preussen  dürfte  derselbe  von  Interesse  sein. 

Vom  4.  Mai  1823  aus  Bonn  datirt,  lautet  er,  wie  folgt: 

^Meine  Reden  au  das  deutsche  Volk  err»fTneten  mir,  wie  Sie  wissen, 
zuerst  diese  neue  Laufbahn,  an  die  ich  wirklich  nie  gedacht  hatte, 
da  ich  mein  Leben  dem  Fürsten  zu  widmen  gedachte,  den  ich  1805 
in  Neapel  kennen  gelernt  habe  ^)  und  in  dessen  förmliche  üiensie  ich 
180b  getreten  war.  Da  ich  bey  dem  alten  König  einzig  und  allein 
wegen  meines  Verhältnisses  zu  seinem  Sohn  in  Ungnade  war,  und  es 
denn  doch  /u  den  mögliclien  Dingen  gehörte,  da«s  diesen  im  Jahre 
1814  eine  Kugel  traf,  so  suchte  ich  mir  eine  vorläufige  Stelluug  bey 
der  i^rovisorischen  Regierung  am  Rhein  zu  gewinnen.  Ich  ging  1814 
als  •  >i  neral-Gouvernements-Rath  zu  Orunern  naeh  Coblenz*),  wurde 
aber  nicht  gut  aufgenommen,  da  ich  nicht  von  ilim  gewühlt  worden 
war.  Er  war  froh  mich  nach  einigen  Wochen  auf  die  Kreisdirection 
nach  Bona  zu  entladen     eine  SteUe,  die  ich  annahm,  weil  ich  mir 

')  Vergl.  das  Lebensbild  in  der  ZtiUchr.  i.  preusa.  G.  u.  Ldkde.  XVIU 
(1881),  und  den  Artikel  in  der  ADB^  beide  vom  Herausgeber  dieses 

Briefes. 

Vergl.  Vineei»  v.  Planta,  Jolu  F.  v.  Tecbarner*«  Leben  n.  WirkeiL 
Clrar  1848.  —  Die  ADB  wird  einen  Artikel  Aber  ihn  aus  der  Feder  des 
Herrn  v.  Wyss  bringen. 

Yergl.  autobiograpli.  MittheUnngen  im  «Lebensbild*,  a.  a.  O, 

S.  153  ff. 

*)  Für  die  kurze  Zeit  (April  auf  Mai  1814)»  welche  Rehfues  in  Coblenz 
zubrachte,  hatte  ihm  Gruner  die  Censur  der  daselbst  erscheinenden  Bücher 
und  ZcitBcluiften,  im  Besonderen  die  des  «rheinischen Hercnr'*  von  J.  Görres 

übertragen. 

')  S.  jedoch  das  .Lebensbild"  S.  183.  Von  Gruner  slanmit  der  «ipäter 
durch  den  Minister  v.  Altenstein  wiederholte  .\u.s?pruch,  Rehfues  sei  ein 


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Rehfaes  ab.  s.  Thitigkeit  i.  d.  Rheiniaoden  (A.  EaafmoaD).  451 

einmal  zum  Lebensgrundsatz  pomücht  habe,  vor  keiner  Wirksamkeit, 
die  durch  feste  Principien,  Thätigkeit  und  Umsicht  zu  bemeistern  ist, 
anurückzuscbrecken.  So  trat  ich  in  die  practische  Verwaltung  ein, 
ohne  dasB  ich  —  ich  will  es  nicht  leugnen  —  einen  klaren  begritt' 
von  Vennütang  ttberbanpt  und  noch  weniger  von  meiner  Function 
hatte.  DennCKdi  ging  es  leicht  und  schnell.  Ich  fand  ein  gutge- 
flchultes  Bureau»  das  nur  in  der  Aengstlichkeit,  Pedanterie  und  Ge- 
mflthlofiigkeit  mein^  Vorgängers ')  erstickt  war ,  von  dem  Sie  sich 
ans  folgende  Zog  das  ganze  Bild  entwerfen  können. 

Er  war  angewiesen  und  ich  bat  ihn  sehr  darum,  mir  in  den 
ersten  Zeiten  durch  Uath  und  Erfahrung  an  die  Hand  zu  gehen.  Als 
ich  daher  installirt  war,  arbeitete  er  mit  mir,  indem  ich  in  seiner 
Gegenwart  die  eingegangenen  Dienstpapiere  erbrach  und  mit  ihm  las. 
Der  ganse  Ünterricht,  der  mir  dabey  wurde ,  bestand  darin ,  dass  er 
die  weissgebliebenen  Blätter  der  Papiere  abnss,  h&bsch  auf  ein  Häufchen 
ordnete  und  mich  Tersicberte,  dass  diese  zur  Erspamng  der  Kanzlei- 
kosten zu  neuen  Ausfertigungen  gebraucht  werden  konnten*  An 
dieser  Lection  hatte  ich  genug  und  so  suchte  ich  mir  denn  selbst  zu 
helfen ;  wobey  geraume  Zeit  meine  Hauptkunst  darin  bestand,  meine 
Unwissenheit  zu  verbergen  und  keine  BlOssMi  su  geben.  Indess  war 
durch  den  Umschwung  der  Dinge  alles  aus  dem  gewöhnliehen  lieleise 
herausgetreten,  und  täglich  bildeten  sich  neue  Verhältnisse,  die  mit 
den  Mitteln  der  Roui-nr  nicht  zu  überwinden  waren.  Menschen- 
kenntnisse allgemeiner  Takt,  Besonnenheit,  Moth  und  Entschlossenheit 
mussten  hier  das  Meiste  thun.  An  allem  diesem  fehlte  es  nicht,  wie 
ich  wohl  sagen  darf;  denn  meine  Verwaltung  nahm  gleich  einen  un- 
gewöhnlichen Schwung,  der  mich  vor  allen  meinen  Collegen  aus« 


Beanit  r  Jiöhei  er  Art".  Es  liegen  mir  auch  noch  andere  ähnliche  Aeusse- 
ruugeii  von  (.Gruner  vor. 

')  P.  J.  BooBfeld,  der  ehemalige  kurcölnische  ilofkammerratb  nnd 
spätere  finunOeuche  Ünterpr&fect  in  Bonn.  Der  Qeneral-Gouvemenr  Justus 
Grnner  schrieb  am  25./7.  Mai  18U  ans  Coblens  an  Reh fn es:  »Da  ich 
den  Henn  Ereisdireetor  Booefeld  sn  Bonn  sum  PrSeidenten  des  dortigen 
Tribnaals  bestimmt  habe,  so  ersnche  ich  Ew.  Wohlgeboren,  an  dessen  Stelle 
das  Kreisdirectoriom  su  übernehmen.  Die  n&here  Anleitung  Uber  Ihren 
QesohftflekreiB  werden  Sie  ohne  Zweifel  in  Bonn  vorfinden,  nnd  was  Ihnen 
aonst  7.n  wissen  nöthig  ist,  von  dem  Hrn.  Boos  fei  d  erfahren,  welchen  ich 
ersucht  habe,  Ihnen  so  lan^e  in  den  GefJchJiften  an  die  Hand  zu  gehen, 
biB  seine  Anstellung  als  Tribunal- Präsident  erlblgt."  üeber  Boosf  eld  vergl. 
H.  Hüffer  in  den  niederrhein.  Annalen  XIH/XIV.  S.  118— 14»>.  201—211. 
Nach  Hof  fers  Darstellung  dürfte  Rehfues'  Urtheil  über  Boosfeld's 
Charakter  etwas  zu  schroff  ausgefallen  sein. 


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452 


Kleine  Mittheilimgeii. 


zeichnete.  Ich  u'nr*lr  wirklich  meinen  94000  Administrirten  sehr 
nützlich,  gewann  schnell  Liehe  und  Zutrauen  und  bei  alledem  die 
unbedingteste  Zufriedenheit  der  Vorgesetzten,  wovon  BelobangeD  und 
Gratificationen  aller  Art  Zeugniss  gaben, 

Sie  können  denken,  das8  ich  durch  diesen  Erfolg  meine  FanetioB 
lieb  gewann,  so  dass  schnell  der  Entschlnss  bei  mir  reifte,  nie  mehr 
in  das  bloss  wissenschaftliche  Leben  zarüokawtreten ,  das  mich  bei 
nit  iium  Prinzen  erwartete.  Dennoch  waren  meine  Gedanken  noch 
auf  das  Vaterland  gerichtet,  wo  in  den  Landvogteyen  fthnliche  Stellen 
waren,  wie  meine  hiesige.  £in  Zug  meioes  Prinzen  endigte  auch 
diesen  Plan.  Ich  hatte  meine  Besoldung  von  ihm  hier  fortbezogen, 
und  es  schien,  dass  ich  sie  als  Pension  behalten  sollte,  bis  er  die 
Regierung  antreten  und  mich  dann  besser  versorgt  haben  würde. 

Er  kam  Ende  1814  aus  England  zurück  und  hielt  sich  10—12  Tage 
in  Cölu  auf.  Ich  wartete  ihra  mehrere  Male  da  auf,  wurde  immer 
mit  dem  ausgezeichnetsten  Zutrauen  behandelt  und  erhielt  die  Zusage, 
dass  er  hier  bei  mir  absteigen  würde.  Er  kam;  ich  liess  ihn  als 
einen  der  Helden  von  1814  'J  mit  einer  Feyerlichkeit  empfangen,  die 
ihm  noch  nie  zu  Theil  geworden  war,  und  er  schien  höchlichst  ver« 
gnügt  und  zufrieden.  Beim  Abschied  gab  er  mir  zu  verstehen,  dass 
ich  eine  Heise  nach  Italien  mit  ihm  machen  müsste:  worauf  ich  nichts 
erwiederte,  weil  ich  zu  dem  bloss«  n  Hofleben  nicht  zurückkehren  wollte. 
Nach  acht  Tagen  schrieb  mir  der  ()brist-Hofmeister,  dass  das  erste 
Geschäft  des  Prinzen  nach  seiner  Ankunft  gewesen  sey,  meine  Be- 
soldung zu  btreichen.  Diese  Erfahrung  war  etwas  stark.  Sie  ent- 
fremdete mein  Hei*7.  7nerst  von  ihm ;  doch  reifte  alles  erst  durch 
einen  zweyten  Zug,  der  sich  einige  Jahre  sp&ter  ergab,  und  den  Sie 
weiter  unten  lesen  werden. 

Der  1815  wieder  ausgebrochen r  Ivrieg  beschleunigte  die  Besitz- 
Ergreifung  di^er  Piovinzen.  Die  Huldigung  geschah  in  den  get^hr- 
liebsten  Momenten.  Ich  musste  mithuldigen  oder  meinen  Abschied 
SU  einer  Zeit  nehmen,  die  mich  mit  Offizieren,  die  beim  Ausbrechen 
der  Schlacht  abdanken,  auf  dieselbe  Linie  stellte.  Ich  huldigt«  also, 
nahm  meine  Entlassung  aus  dem  früheren  Dienst-VerhUltniss  und  er> 
hielt  selbst  die  Erlaubniss  des  alten  Königs  von  Württemberg  zum 
Uebergang  in  prenssiscbe  Staate-Dienste.  Kaum  war  die  Schlacht  bei 
Belle  Allianee  gewonnen,  so  warb  mich  Gruner,  der  zum  Preuss. 
General-Oouvemeur  aller  durch  Preussen  in  Frankreich  occupierten 
Provinzen  bestimmt  war,  an,  um  als  Gen.-Gouvemements-Commissar 
mit  ihm  nach  Frankreich  zu  gehen.  Meine  hiesige  Stelle  wurde  mir 


>)  Er  hatte  sich  besonders  bei  Montereau  (18.  Febr.)  ansgeseiehnet 


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Rebfaes  üb.  a.  Th&tigkeit  i.  d.  Hheinlanden  (A.  Kaufmann).  453 


dabey  vorbehalten,  und  ich  kam  wenige  Tage  nach  der  Einnahme  von 
Paris  daselbst  an. 

Hier  hatte  sich  jfMloch  schon  alles  ireilndert.  G  ru  ner  fand  J^chwierig- 
keiten,  sein  Gouvernement  zu  erhalten,  und  wollte  sich  nicht  unter 
den  neu-ernannten  Armeeminister  Hm.  von  AUenstein  stellen  lassen. 
Er  kam  nicht  in  Thfttigkeit  und  wurde  später  mit  einer  Art  von 
Policei-Direction  über  Paris  abgefertigt.  Ich  wurde  also  Hm. 
von  Altenstein  abgetreten,  aber  mit  mir  noch  manche  Andere,  und 
Gruner,  der  immer  eine  Menge  Gesindels  uro  sich  hatte »  war  eben 
nicht  der  Mann,  dessen  Wahl  Zutrauen  einilösste.  So  war  ich  mehrere 
Monate  in  Paris,  ohne  sn  wissen,  was  aus  mir  werden  sollte,  und 
mehreremale  Tersaefat,  auf  meinen  hiesigen  Posten  zurückzukehren. 
Die  Vorsehung  wendete  es  anders  und  besser.  Hr.  von  AH  enstein 
fasste  Zutrauen»  ja  selbst  Neigung  su  mir,  und  ich  trat  unter  ihm  als 
Gen.-OouT.-Commissilr  in  Function.  Darftber  war  aber  so  viel  Zeit 
▼ergangen,  dass  der  Frieden  herbeikam,  ehe  ich  noch  recht  meines 
Postens  mich  bemächtigt  hatte.  Indess  war  geschehen,  was  die 
Umstünde  erlaubten,  und  man  war  zufrieden  mit  mir.  Ich  hatte 
durch  diese  Excursion  das  Bedeutendste  an  Menschen  und  Dingen  in 
der  Nähe  gesehen  und  selbst  meinem  Prinzen,  der  damals  in  Paris 
war,  einige  Dienste  leisten  können.  Dt  r  Hauptgewinn  aber  war,  wie 
die  Zukunft  erwiesen,  die  Bekanntschaft  mit  Hm.  von  AUenstein 
gewesen. 

Ich  kehrte  nach  dem  Frieden  wieder  auf  meine  hiesige  Stelle 
xurück,  hielt  mit  h  stille  und  meldete  mich  bei  den  angefangenen 
Organisationsarbeiten  dieser  neuen  Preuss.  Provinzen  zu  nichts.  Ich 
verlies  mich  vollkommen  auf  den  guten  Buf  meiner  Verwaltung. 
In  diesem  Vertrauen  fand  ich  mich  aber  bald  getftuscht.  In  die 
Organisations-Arbeiten  traten  schnell  ganz  fremde  M&nner  ein,  welche 
das  Beamten*Personal  nicht  kannten  und  mit  den  grOssten  Vomrtheilen 
gegen  dasselbe  erfUUt  waren.  Sie  waren  nicht  gnnz  ohne  gute  Gründe, 
denn  1814  waren  fast  alle  bedeutende  Stellen  neu  besetzt  worden 
und  im  Durchschnitt  die  grOssten  Missgriffe  dabey  geschehen '}.  Unter 
meinen  Collegen  waren  die  meisten  recht  eigentliche  enfants  perdus-, 
es  war  kein  Wunder,  dass  ich,  als  Auslftnder,  mit  ihnen  in  die  nllm* 
liehe  Classe  geworfen  wurde  und  ihr  Schicksal  theilte. 

Plötzlich  (Mai  1816)  trat  die  neue  Verwaltung  ins  Leben,  und 


'f  iia  April  1814  sah  i^ich  iler  (Jeneralf?onvmieTnents-(  oinmipsar  ge- 
nötbifrt .  in  einem  Circular  den  Kreisdirectoreu  eine  scharfe  Kü^'e  wegen 
ihrer  nachJä««iguii  Verwaltung  zu  ertheilen.  Niederrh.  Annalen  XIII/XIV, 
S.  205. 


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454 


Kleine  Mitlheilungen. 


aus  meinem  Kreise  wurden  vier  landräthlifhe  Kreise  ')  dotirt.  Ich 
war  ganz  verfressen  und  rniisste  meine  P'iinctionen  abcjeben.  Ab»^r 
kaum  war  ps  «^escliehen,  so  wurde  das  IJpdauern  darül)er  allgemein, 
und  selbst  die  beydeu  HeL'ierungen  in  Coblenz  und  Luln,  zwischen 
welche  mein  Kreis  getheilt  worden  war,  fühlten  diess  und  überlrugeu 
mir,  um  mi(  h  nic  ht  pepchäfts-  und  besoldungslüö  zu  uiachen,  das 
Liquidations-(iesehiift  mit  Frankreich. 

In  dies«  I  1  iim  tion,  die  ich  bis  1819  fortsetzte,  liquidirte  ich 
sechs»  Milliuucii  1  lanken  für  meinen  alten  Kreis  iioun.  Sie  können 
denken,  wehdi  eine  Frpude  dieses  R»  ehnunfirs-Gcschtlft  für  mich  sein 
konnte,  l^ejinorli  wuide  ich  nicht  müde;  denn  es  war  für  meine 
ehemaligen  Administrirten,  die  ich  wie  meine  Kinder  lieb  gewonnen 
hatte.  Dabey  hi«  ss  von  Zeit  zu  Zeit,  dass  ich  bey  einer  rhein. 
Regierung  als  Rath  eintreten  sollte.  Ich  that  nichts  dafür,  weil  mir 
pine  solche  Stelle  nicht  behagte,  und  ich  sie  nur  im  N<ttlifalle  an- 
g<  numraen  haben  würde.  Da  ich  nicht  trieb,  so  wurde  aneli  nichts 
aus  der  Sache.  Indessen  war  dieses  gleichfalls  zu  meinem  ßeat^n 
gewesen,  wie  Sie  bald  sehen  werden. 

Kaum  war  ich  verheirathet,  so  trat  die  Hungersnoth  von  1^1T 
ein.  Hei  solchen  ('alamitaten  snchl  man  die  MiUiner,  die  sich  unter 
schwierigeu  Umstanden  zu  helfen  wissen,  leh  hatte  schon  ein  Jahr 
früher  mehrere  hohe  Iieh(irden  veri^ebens  auf  di.-  A luiiiherunij  d»>i 
Unglücks  aufmerksam  «jemacht  und  hatte  wie  natürlii  h  tauben  Olir-.  o 
gepredigt.   Ais  der  Jammer  da  war,  erinnerte  man  sich  meiner,  und 

')  Denn,  Rheiiibuch,  Ahrweiler  und  Adenau.  Unter  den  vielen  mir 
vorliegenden  Zeugnisisen  über  Rebf«««'  Amtsführung  in  Houu  theilc  ich 
nur  das  des  Minister»  v.  Stein  mit:  „Le  bieur  Rehfues,  Commis&aire  gdneral 
IK>ar  radminisiration  dee  affiures  de  police  et  de  finance,  dans  rarrondiaie- 
ment  de  Bonn,  a  4te  nomm^  par  moi  ä*  cette  place  en  Jan  vier  1814  dte 
roccupation  de  la  me  gaucbe  do  Rhin  par  lee  armto»  alli^,  et  s^esi  acqnii 
par  son  z^e,  son  activit^  et  son  intelligence,  TapprobatioQ  de  son  Chef  et 
Tattaehement  de  aea  administrea,  qui  lui  en  ont  dounes  les  marquea  les 
plua  COnvaiocaBies.  Francfort  le  *20  .lanvier  181  ti.  Le  B.  de  Stein.*  Es  liegt 
mir  noch  ein  '/weites  Schreiben  des^  Mini-'-ters,  d.  d.  Na«san.  20.  Oft.  I8l8. 
vor:  , Wohlj;el>()rner,  hocli/.ijvcrehrender  Herr!  Es  gereicht  nur  /.u  eiuem 
vorafiglichen  Vt-rg^niigen,  den  Auftrag  erhalten  zu  hat)en.  Kw.  \\  ohl^eboren 
NanieiiH  Sr.  Maje-slät  des  Kaisers  Alexander  die  Insigiiien  <U's  St.  Annen- 
ordens zweiter  Classe  zuzustellen,  da  ich  an  dieser  Krtheilung  lebhaften 
Antlieil  genommen  und  eine  VeranlasHung  erhalte,  die  Geamnun^ten  der 
ausgczeidmeteii  Hodiachtting  wiederholt  su  ftoasem,  mit  welcbet- ich  sa 
aein  die  Ehre  habe  Ew.  Wohlgeboren  ergebenster  \.  Stein/  An  aid  ein 
imbedeatcodes  GourtoiaiebiUet!  Die  Peraon  dea  Schreibenden  möge  j^lftcit 
den  Abdruck  rechtfertigen. 


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Rehfues  üb.  s.  Thätigkeit  i.  d.  Rheinlanden  (A.  Kaufmann).  455 

«0  wnrdd  mir  di«  Leitung  des  VerproTiantirangs  Qescbftfts  d«r  ProTinz 
Kiederrhein  Überträgen.  Diese  Arbeit  ist  nicht  die  kleinste  mmnes 
Lebeos  gevressa  und  demioeh  besser  ab  die  übrigen  gelungen.  Ich 
«Ige  nichts  von  den  Belobungen,  die  ich  erhalten.  Niemand,  als  ich 
selbst,  konnte  die  Schwier^keiten  ermessen,  welche  ich  vat  ftberwiaden 
hatte.  Dem  Freund  darf  ich  es  bekennen,  dass  ich  in  diesem  Oeschlft 
alles  geleistet  habe,  was  nur  immer  möglich  war.  Wlre  UHi  m 
halbes  Jahr  früher  dazu  berufen  worden,  ich  hfttte  wahrlich  das  meiste 
Unglück  verhindert.  Ich  erprobte  diesmal  wieder,  dass  das  Höchste 
durch  schnellen,  yomrtheilsfreyen  Blick  und  unermüdete  Thätigkeit 
fast  immer  errungen  wird.  Den  bloss  routinirten  Geschäftsleuten, 
wie  voi-züglich  sie  in  ihrer  Art  auch  seyn  mögen,  gelingt  selten  eine 
Stellung,  die  sie  erst  selbst  machen  sollen.  —  Indess  trag  auch  diese 
Arbeit  nichts  zu  meiner  Förderung  im  Dienst  bey.  Ich  erhielt  Be- 
lobungen :  aber  diese  waren  von  Behörden,  welche  wohl  selbst  keines 
<jn;s.sen  Credits  trenossen.  Unterdess  war  in  diesem  panzen  Geschäft 
soviel  durch  —  zum  \veni£?sten  gesai/t  Ungeschicklichkeit  verdorben 
worden,  dass  Niemand  ^crn  davon  sprechen  wollte'). 

Ich  kehrte  also  von  Cöln  nach  Bonn  zurück,  fuhr  fort  zu  liquidiren 
und  stndirte  die  französische  Militür-Adiiunistration,  da  ich  auf  einen 
Posten  der  Art  in  unserer  Kriegs-Verwaltung  visirte.  In  dieser  Arbeit 
traf  mich  eine  mir  gaa/,  unerwartete  Function  im  Sommer  1818. 
Die  längst  aneekündiijte  rheinische  Univ.  sollte  ia's  Leben  treten. 
Sie  sollte  in  Buun  gegründet  werden,  das  ich  zuerst  schon  1^14  auf 
offic.  Wejje  dafür  in  Antrag  gebracht  und  seither  wiederholt  in 
Anregung  erhalten  hatte.  Der  Oberpräsident  der  Provinz  Grf.  zu 
Solms- Laub  ach  in  Cöln  wurde  zum  Curator  ernannt  und  ich  ihm 
unter  dem  Nahmen  Localcormiussar  alsOrganisations-Gehülfe  beigegeben. 
Ich  empfand  hier  zum  erstenmal  die  nachdrückliche  Wirkung  des 
Zutrauens,  welches  mir  Hr.  von  Altenstein  geschenkt,  der  vor 
Kurzem  zum  Cultasminister  ernannt  worden  war. 

Dieses  Dienstverhält uiss  hatte  die  sehr  unangenehme  Seite,  dass 
Niemand  es  recht  zu  nehmen  wusst«,  und  Ut-r  Gf.  zu  Solms  in  mir 
einen  überlästigen  Beobachter  zu  haben  glaubte.  Meine  Ansichten 
waren  .selten  die  seinigen .  oh  er  gleich  häufig  darauf  einein?.  Die 
Sachen  dauerten  indess  nirht  lange  genug,  um  zu  einem  unangi  tiehnien 
Brach  zu  kommen.  Im  .lahr  darauf  erfolgten  die  bekannten  Bundes- 
tags-Beschlüsse, und  der  König  übertrug  mir  das  Cnratorium  der 
Universität  mit  der  neu  creirten  Stellung  ein*vs  auss.  iieg.-UevollmUoh- 
tigten  und  der  Ernennung  zum  Geheimen  Kegierungsrath. 

*)  Ganz  80  wie  Rehfuet  war  es  Tsehamer  iu  Qmubfladen  ergangen, 
als  er  1816  die  Theaerong  vorauaagte.   Yergl.  Planta  a.  a.  0.  8.  819  ff. 
DtntutH»  ZiÜMlir.  f.  OctohiflMnr.  IBM,  n,  t.  30 


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45Ö 


Kleine  Mittheilangen. 


Der  SebliuB  von  1819  nnd  die  nliolMien  Jahre  darauf  warea 
schwere  Zeiten  fftr  mich,  lüt  grosserem  Hass  ist  wohl  n'w  eine 
Function  empfwigieil  worden,  al$  die  meinige.  Der  Zeit-Geist  über- 
haupt hatte  fast  Lust,  sie  zu  fichten;  für  mich  aber  kam  noch  d^iu. 
dass  die  höhere  Beamten-WeJt  und  die  üniversitÄt  selbst  mich  tür 
einen  Glückpilz  ansahen,  welcher  durch  Spionen-Künste  eniporgescbo&&äü 
^eyn  niüsst<^.  Auf  allen  Seiten  tliiirmten  sich  mir  Ha»  und  Ver- 
liliimdun^'  entgegen;  vielen  schien  raein  Leben  selbst  iu  üusserster 
Geta,iii ,  da  ich  jede  Sicherheit.s-Massregel  tür  mich  Terschmähte.  Wahr- 
haft wüthend  waren  die  Professoren  selbst,  die  es  der  Regierung  nicht 
verzeihen  konnten,  dass  man  einem  Manu  von  hoher  Geburt  und  aus 
den  ersten  Staats-Functionen  das  Curatoriuni  .ibijenoininen  und  einem 
Beamten  gegeben  hatte,  der  aus  dem  Stande  der  Gelehrten  selbst 
hervorgegangen  war.  Sie  werden  diess  komiseh  Hnden,  wenn  Öi«  Um- 
denken, dass  meine  Stellung  gegen  die  Nivellati«)ns-Principien  geriflbtet 
war,  welche  man  auf  Universitäten  heimisch  glaubte. 

Nie  in  meinem  l.rhen  ist  mir  ein  so  reiches  Feld  gtu  inl  k  am 
das  schwerste  christliche  Gebot,  den  Feinden  nicht  nur  zu  verzeihen, 
s  ri  iern  Böses  durch  Gutes  7,u  erwiedern,  zu  erfüllen.  Ich  bin  viel- 
tach  und  schwer  c^ereitzt  worden  ;  aber  ich  kann  vor  Gott  bekennen, 
dass  if'h  allen  ua  ineii  Feinden  genützt  und  keinem  geschadet  habe  — 
so  viele  Gelegenheit,  selbst  Versuchung,  ia  vielleicht  auch  Recht  ich 
dazu  hatte.  Das  Resultat  war  nicht  unlu  Idlirn-nd.  Ich  habe  diese?^ 
Geschlecht  gezwungeji,  mich  wenigstens  zu  aciiten.  Selbst  ihre  Lielwf» 
hätti'  ich  haben  können ;  aber  es  war  nicht  der  Mühe  werth  in  meinen 
Augen,  darnach  zu  streben.  Ich  hätte  in  dem  Gelehrten  gtmz  dea 
Menschen  vergessen  müssen,  und  dazu  hatte  ich  keine  Lust.  Wo 
sich  nicht  beyde  in  gleichem  Wertlne  vereinigen  —  was  so  wunder* 
selten  ist  —  muss  ich  meine  Achtung  zurückhalten  :  denn  es  ist  in 
der  That  keine  grosse  Aufgabe,  ein  an.sgezeichneter  Gelehrter  zu 
werden.  Es  erfordert  nur  Zeit,  nicht  einmal  grosses  Talent  0-  l  eber- 
diess  lernt  man,  wenn  man  täglich  unter  mehreren  Dutzenden  der- 
selben ist,  bald  einsehen,  dass  die  Herren  der  Wissenschaft  nicht  mehr 
auf  den  deutschen  Universitäten  sind  £s  ist  alles  Mittelgut,  alles 
Einseitigkeit,  alles  Gelehrsamkeit  ans  der  zweyton  Hand,  nicht  mahr 
ans  der  Qnelle  goBohöpfi*). 

')  Wohl  nur  der  Ausdruck  einer  vorübergehenden  fil>eli3  Stimmung I 
^)  Hier  werden  Rehfues  Niebuhr  und  die  Brüder  Uumboldt  ver- 
geschwebt  haben. 

')  Graf  Gesler  schrieb  im  Spätherbst  1818  an  £.  M.  Arndt:  .So 
eine  neue  CJnivenitftt  iat  immer  ein  biMdien  wie  ein  Freikorps.  Et  mwm 
da  allerlei  an^nomiDen  werden,  das  dae  Haan  nidit  bat.  MB.:  Ich 


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Rehfaet  ttb.  s.  Tbftfcigk«H  i.  d.  RheiBlMideii  (A.  Kanflnann).  457 


Indem  ich  ntm  in  mmnem  Qffentliohen  Leben  auf  emem  Piwete 
stehe,  welofaer  meinen  Efargtts  fikr  die  Vergangenheit  wohl  befriedigen 
«nd  fftr  die  Zuknnft  reitien  kannte,  habe  ieh  aneh  in  jeder  andern 
R&ekridht  ürsache  znlHeden  sa  seyn.  Wenn  daa  Qlttok  aber  anoh 
viel  Ar  mich  gethan  hat,  so  itt  mir  doch  nicht  alles  im  Schlafe  ige- 
worden,  und  in  der  obigen  Skisae  der  letaten  acht  Jahre  liegen  mawte 
heilM  Zeiten,  wAhrend  deren  ich  wahrlich  nicht  auf  Bosen  geschlafen 
habe  und  die  die  Conoentration  aller  meiner  Kittfte  oft  anf  eine 
iebriscbe  Weise  bewirkten  und  erforderten.  loh  habe  viel  ftber  Loben, 
Mensehen,  Uber  menschliche  und  politiscbe  Yerhültnisse  erfahren  und 
eine  gewisse  Uebusg  fftr  die  Leitung  schwieriger  Verhältnisse  er- 
langt. Es  haben  sieh  auch  manche  allgemeine  Gcnnds&tBe  ausgebildet, 
—  jedodi  weniger  der  Zahl  nach,  als  Sie  vielleieht  gbmben;  denn  von 
Zeit  zu  Zeit  müssen  welche  wieder  verabschiedet  werden.  Ein  grosses 
Qlflck  aber  nenn*  ich  in  Vergleiebung  mit  dem,  was  Sie  mir  über 
Ihr  Leben  sagen  daas  ich  eigentlich  noch  keine  schwere  Erfahrung 
in  Liebe  und  Vertrauen,  das  ich  verschenkt  und  welches  mit  Undank 
erwiedert  worden  wäre,  gemacht  habe.  Vielleicht  ist  diess  auch  der 
Grund,  warum  inb  es  wahrhaft  unmöglich  finde,  Andern  nicht  nütz- 
lich zu  seyn,  wenn  man  die  Gelegenheit  dazu  hat.  Freylich  rechne 
ich  nie  auf  Dank;  denke  überhaupt  auch  nicht  mehr  daran,  so  wie 
Jemand  geholfen  ist;  aber  ich  habe  die  Lust  an  den  Menschen  doch 
auch  in  den  einzelnen  Fällen  nicht  verloren,  da  Solche,  denen  ich  für 
Stein  Brot  gepe])en  hatte,  mich  veiliiumdeten. 

Als  ich  im  .Iahte  1817  in  den  Honigmonaten  meiner  Ehe  stand, 
wurde  mir  das  Liniüdircn  mit  Frankreich  eiamal  pliitzlich  zu  lang- 
weiliir  '),  und  ich  mahlte  mir  den  Gedanken  aus,  wie  hübsch  es  wäre, 
wenn  ich  mit  meiner  Frau  in  Rom  leben  könnte.  Da  mich  um  diese 
Zeit  noch  nichts  an  Prenssen  fesselte,  so  schrieb  ich  an  den  König 


keniio  einige  ihrer  Herren  Kollegen.*  Arndt,  NothgedruDgener 
Bericht  il,  148. 

')  Vergl.  Planta  a.  a.  0.  8.  237  ti.  In  einem  Brief  an  Rehfues 
bezeichnet  sich  Tscharner  als  ein  ,Opf'»'r  «^eiries  Zutmueiu^  seines  Glaubens 
an  die  Menschen*,  u.  s.  w.  T"'nter  dein  24.  Kebr.  1823  klagt  er  über  „un- 
auflösbare Verwickelungen,  drückende  borgen,  schuldlose  Miaskennnng, 
Bitterkeiten  aller  Art". 

*}  Noch  andere  Gründe  wirkten  mit.  Die  preuBsische  Regieruogs- 
maschiue,  schrieb  er  am  23.  Febr.  1817  anTscbarner,  behage  ihm  nicht; 
aie  befinde  sich  noch  in  dem  Znitand,  worin  »ich  1805  die  Armee  befanden 
habe.  Diejenigen,  weldie  nch  in  den  Jahren  18  nnd  15  doreh  krilftige» 
Wirken  anigexeiehnet,  eeien  verdftchtig;  man  wolle  ihnen  .bleierne 
H&ntel**  anlegen,  .um  ihnen  das  Spasierengehen  an  verleiden*. 


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458 


Kleine  Mittlullaiigeo. 


yon  W.  und  bot  mich  ihm  zu  seinem  OeschAftotr&ger  in  Born  an,  im 
Fall  er  einen  Bolchen  dahin  Bchicken  werde.  8io  mflasen  dabey  be- 
merken, dan  er  «eit  seiner  Thronbesietgnng ')  mir  geechrieben,  sogar 
einmal  ein  Gutachten  über  eine  wichtige  Sache  Ton  mir  gefordert 
und  nur  meine  Bitte  um  Bftcktritt  in  seino  Dienste  su  erwart«i  ge* 
schieoen  hatte.  Ich  erhielt  snr  Antwort,  dass  man  keine  Veranlassung 
hütte,  einen  diplom.  Agenten  dahin  absuordnen.  Diess  war  denkbar. 
Aber  dass  drei  Wochen  naofaher  ein  Andrer  als  GeschlftstrHger  sn 
Bom  ernannt  wurde,  ein  Hann,  jünger  als  ich,  ohne  Geburt  und  Ausr 
leiohnung,  der  um  diese  Zeit  nicht  einmal  in  Wfirttemb.  Bieosten 
war»  und  der  frfiher  einmal  beym  alten  König  gedient  hatte,  jedoch 
später  als  ich  in  des  jetzigen  KOnigs  Dienste  getreten  war  —  das 
wird  Ihnen  unerwartet  seya;  f&r  mich  war  diess  auch  genug;  denn 
ein  dummer  Streich,  den  ich  machen  wollte,  ist  dadurch  von  mir  ab- 
gewendet worden.*  A.  Kaufmann. 


*)  Staig  FUedrich  war  am  80.  Oci  1816  geitorben. 


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Beriolite  und  Besprechungen 


PabliMtioneD  der  kgL  belgisehen  bistoricMshen  Commissioii« 

Die  königliche  histonsoha  Commiiwion  in  Belgien  hat  1888  drei 
Bände  erscheinen  lassen,  von  denen  zwei  m  der  Sammlung  „RelatiODB 
poliUqnes  des  Paye-Bas  et  de  rAngleterre'  gehören,  deren  Heraus* 
geber  Herr  Kcrvyn  de  Lettenhove  ist,  während  der  dritte  die 
lüiileitiuig  zu  Bd.  VII  der  ,Table  chronologiqne  des  chartes  et  di* 
pldmes  imprimes*  von  Herrn  Alph.  Wauters  bildete  Mehrere 
andere  wichtige  Bände  stehen  karz  Tor  ihrer  Voliendmig  und  werden 
noch  1889  erscheinen. 

Der  VI.  Bd.  der  Relations  politiques  des  Pays-Bas  et 
de  l'Angleterre  ist  dem  zweiten  Theil  der  Verwaltung  des  Her- 
zogs von  Alba  gewidmet  (vom  5.  October  1570  bis  zu  dem  Zeii- 
pnnkt,  in  dem  der  Herzog  die  Herrschaft  der  belgischen  Provimen 
aufgab,  dem  29.  November  1573).  Es  ist  ein  stattlicher  Band  von 
871  Seiten,  in  welchem  533  Docnmente  abgedruckt  sind,  man  sieht 
in  ihm  die  Ereignisse  entrollt,  welche  trots  der  Sie^e,  welche  die 
Armee  Philippus  II.  errang,  den  Sturz  der  spanischen  Herrschaft  in 
den  Niederlanden  herbeiführten.  Glücklich  auf  dem  Schlachtfelde, 
reüssirte  der  Hersog  von  Alba  nieht  in  gleichem  Masse  in  den 
diplomatischen  Unterhandlungen  nnd  seine  Bemühungen  von  der 
Königin  Elisabeth  die  Tollständige  Preisgebimg  der  Unzufriedenen 
in  den  Niederlanden  zu  erlangen,  waren  nicht  von  Erfolg  gekrönt. 
Der  englische  Hof  hütete  sich  wohl ,  Wilhelm  von  Oranien  nnd  die 
Seinen  ihrem  Schicksal  m  ftberlassen,  da  er  zugeben  mnsste,  dass 
nach  Unterdrilclciuig  des  Au&tandes  in  den  Niederlanden  Spanien 
sofort  eneigtsobe  Schritte  sn.  Oimsten  Maria  Staart's  nntemehmen 
würde.  Man  bediente  sich  daher  auf  englischer  Seite  gleich  EOnig 
Philipp  n.  und  seinen  Käthen  der  Verstellnng  und  hinterhältiger 
WinkelzOge.  Nachdem  der  Hersog  Ton  Alba  abgereist  war,  konnte 


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1 


Bwtehto  rmi  BaipreehBogen. 
au  Ve«5ta««g  .W*  «ehr  rt.ttf«d«..  obgUict  ,em  Naehfolger,  U-i. 
a«  BeqoMeM,  gemMgtet  w«r.  „,i,.her  vom  29.  Novemb« 

1578  W.  25.  Octob«  »76  mcht.  liefert  ^^".^„r. 

Iteig,  «'«•»•«""S^J  'TTungen,  .cheitern  «essen,  die 
die  Dntenwrfaiig  d«r  HoMtaaer  «a  «""8*"  •  Hafea  des 

01«n«.l  w«.  wdeh.  wrtaigte.  d.»  mdirere  a«^«^»''«^» 
i.«r«irt»  W«.  i.         HlDd.  gegeben  wurden 

L  VUI  Ud  der  T»ble  ehronologiq»«  des  chartes  et 
Der  Vlll.  ua.  aer  Wanters    wird  aus  zwei 

dipl,.mes  imprimes,  ^j^  „rfiegt.'  Die  Einleitnrg 

Bandca  be.tebeu,  voa  denett  der  e«U  taerw  ff' 
umfnsst  CXVIII  SeiteiKNwkdMii  der  VerftiMr  oei  ae  g 
zahl  bereits  veröUVn.lÄ  .«the-tUdier  J!'"*"",^ 

wirft  er  einen  Bück  auf  die  \^r  die  ErS- 

,  .   .  Sehe  VoriteUuag«  Äber  die  r^reig 

waren,  und  fast  immer  uvümmuS'^  unterscheiden 

nissc  in  BelgiPii  hervorriefen;  er  bt.^  ^*^.^  soXcheii.  m  deneo 
müsse  zwischen  den  Werken  reiner  Phaui^      ,  ^^^^g^ig^  und  desshak» 

der  Autor  sich  einer  gewissen  Genauigkeit  be.. 

»ein  Zenirniss  auch  von  crösserem  (iewicht  ist.  , 

^  1^  ?i  propoB 

In  der  Abhan«ilun^:  ^Quelques  reflexions»  iVautefS 
l'Imitation  de  .T  h sus-C h  r  i  st*,  hat  es  sich  Herr  \        von  unter» 
gelegen  sein  lassen.  Thatsacheii  darzu-,toil  Mi,  welche,  an  sii       ^  öl>er  den 
geordneter  Wichtigkeit,  doch  iTeeeiL:iu't  smd,  die  StreittVnir, 
rrs[>rirni?   fiii-s    lier   berühmtehhti    Werke   des  Mittelalters 
leuchten.  Er  lehrt  un--  die  Beziehungen  kennen,  welf^he  sich  "f  dÄB 
fang  des  15.  Jahrhunderts  zwischen  dem  Kloster  Windsheim  ,\ 
i'entrum  th >  Augustiner  Chorherrn  Orden  in  Niederdeutschland  n  ^ 
den  brabantischen  Heusern  desselben  Orden<5.  speciell  Eouee-Cloltr» 
iLiikiiüpften.    Dadurch  erklärt  es  sich,  wie  diese  letzteren. niiite  reli-^ 
giüse  Anstalt  seit  1416  den  ersten  Theil  der  Imitation  besitzen  konnte» 
welche  doch,  wie  es  scheint,  damals  kaum  redigirt  war. 

Herr  L.  Devillers  hat  im  , Bulletin*  einen  dritten  Theil  seiner 
Studien:  ^Le  Hainant  sous  le  rögne  de  Maximilien  d'Au- 
triche*  gegeben.  Indem  er  fortfährt,  sich  derselben  Quellen  zu 
bedienen,  er/Uhlt  er  detaillirt  die  Geschichte  des  Hennegau  während 
der  Jahre  1488  und  1489.  Die  Provinz  befand  sich  damals  in  der 
kritischsten  Lage.  Von  fast  allen  Seiten  von  Territorien  umgeben, 
in  denen  die  Autorität  Maximilian's  von  Oesterreich  theils  missachtet, 
theils  bestiitten  wurde,  auf  der  anderen  Seite  an  die  Frankreich 
unterworfenen  Gebiete  grenzmd,  blieb  ea  doch  dem  Könige  treu. 
Sein  Handel  war  behindert,  seine  Grenieii  wurden  oft  yoü  fremden 


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Poblieaiionen  der  kgl,  belg.  htotor.  CommlMioii  (fi.  Habert)»  401 


Truppen  ttberfaUen,  und  doch  gelang  es  ihm,  all'  diesen  Gefahren 
gegenüber  Stand  za  baiton.  Die  saUreichen  Aotenstileke ,  wdohe 
Herr  DeTillers  TerfiffantUoht  oder  Toneioknet,  lassen  uns  ein  genaues 
Bild  von  dem  Geiste  gewinnen,  welcher  damals  im  Hennegan  die  rer- 
eohiedenen  Glassen  der  BeTÖlkerang  beseelte. 

Die  Commission  ▼erdankt  Herrn  P.  G^nard  zwei  kleinere  Mitthei- 
langen.  Die  erste:  ,Les  rösolntions  des  döput^s  povr  l'nnion 
d*ütreoht,  depnis  le  29  jnillet  1579ja8qa'aa  17  novembre 
de  la  möme  annöe"  Tervollstftndigt  unsere  Kenntnisse  ftber  die 
Beschlösse  dieser  denkwürdigen  Vexsammlnng.  Man  wnsste  bisher 
nnr,  was  sich  in  der  Zeit  vom  SO.  Jaanar  bis  Ende  Juli  sagetragen 
hatte;  ob  glücklicher  Zufall  spielte  Herrn  Gfoard  ein  Heft  in  die 
Hände,  welches  snm  Archiv  der  Stadt  Antwerpen  gehört,  und  in 
welchem  die  Beschltlsse  ▼eneichnet  sind,  die  nach  der  Zulassung 
-dieser  Stadt  snr  Union  (29.  Jnli  1579)  gefasst  worden.  Die  Acten- 
stflcke,  aOe  in  Tlftmiseher  Spraohe  abgefasst,  enthalten  Binselheiten 
yoll  Interesse  über  mannigfache  Fragen,  welche  die  Deputirten  zu 
prüfen  tind  zn  ISsen  hatten. 

Die  zweite  Mittheilnn^'  des  Herrn  G  e  n  a  r  d ,  ,  U  n  p  r  o c e  s  c  e  l ö b r  e 
au  IC'  siecle,  Gilbert  van  Schoo  nbeke  contre  Gaspard 
Dozzi*,  zeigt  uns  eine  merkwürdige  Seite  der  Antwerpener  Zu- 
stände unter  der  Kecrierung  Karl's  V.  Ohne  das  werthvoüe  Acten- 
stück,  welches  Herr  Gcnard  erliiutert  und  wiedergegebea  hat,  würde 
man  sich  schwerlich  eine  Vorstellung'  von  den  heftigen,  ja  wilden 
Leidenschaften  machen,  welche  sich  in  Antwerpen  freien  Lanf  ver- 
schafften, und  von  den  unvorhergesehenen  Hindernissen,  an  welchen 
die  Beujuliungeu  des  Magistrats  zur  Aufrecbterliaiiung  der  Ordnung 
scheiterten.  Man  sieht  den  Finanzrath  Gaspard  Do/zi  sich  mit  Bravi 
umgeben,  diejenigen  angreifen,  denen  er  grollte,  sich  weigern,  dem 
Gericht  sich  zu  stellen,  und  unbestraft  weiter  leben,  nachdem  er, 
wie  Herr  Genard  mit  viel  Wahrscheinlichkeit  annimmt,  zum  Unter- 
gang und  Tod  van  vSchoonbeke's  beigetragen  hatte,  des  bedeutenden 
Mannes,  welcher  in  gewisser  Weise  die  Btadt  Antwerpen  regenerirte. 
Dem  Text  der  Mittheihing  folgt  ein  Anbang  von  Pidces  justificativ^  s. 

In  dem  wissenschaftlichen  Streit  über  den  Ursprung  und  den 
Familiennamen  des  docteur  solenuel  Henri  de  (Jand 
ist  noch  nicht  das  letzte  Wort  gesprochen.  Nach  Darlegung  der  von 
den  letzten  Biographen  des  Poctors  festgestellten  Einzelheiten  unter- 
sucht Herr  v.  Paurr  die  Frage  seines  Familiennamens,  und  nach- 
dem er  auseinandergesetzt  hat,  dass  man  ihn  bald  Hmri  de  Plaga 
und  bald  Henri  a  Mudo  nennt,  erinnert  er  daran,  dass  ein  von  A  n- 
giUis  in  seinen  Geestelyke  Uederen  veröffentUchtee  vlämisckas  Gedicht 


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462 


Bei^t«  und  BetpredutugeD. 


ihn  als  „formator"  bezeichnet  —  was  wohl  dem  vl&mucben  De 
Scheppere,  d.  i.  der  Spötter,  entsprechen  könnte. 

Ein  wert.hvoller  Codex  des  British  Museum  (Nr.  10  01^  )  lieferte 
Herrn  Sehoolraeesters  den  Stoff  zu  einer  interessanten  Arbeit  über 
jene  sehr  bewegte  Epoche  aus  den  Annalen  Lüttichs,  welche  rfnrch 
den  Aufstand  der  Bürger  gegen  den  £lecten  Johann  von  Baiern  und 
das  Schisma  des  Thierrj  de  Perwey  ▼on  1406 — 1408  gekau* 
zeichnet  wnrde. 

Lüttich,  August  1889.  £.  H. 


Neuere  Literator  zur  Geschichte  £ngland8  im  Mittolaltor. 

L  Beepreehnngen  einseliier  Werke. 

H.  Brunner,  The  sources  of  the  law  of  England.  Aa 
historical  introduction  to  the  study  of  English  law.  Translat^d  tVora 
the  German»  with  a  bibliographical  appendix  by  W.  Hastie.  Edin- 
burgh 1888.  8*.  XI  und  63  S.  Der  Uebersetzer  hat  sich  bereits 
friiht  i  das  Verdienst  erworben,  den  Juristen  englischer  Zunge  Rechts- 
bücber  von  Kant,  Puchta,  Ahrens  u.  a.  zu  übersetzen.  Ein  wie 
dringendes  Bedürfniss  er  dieses  Mal  erfüllt,  folgt  daraus,  dass 
Brunner's  Abriss  der  englischen  Kechtsqnellen  in  Holtzendorffs  Ency- 
clopüdie  —  der  beste  seiner  Art  —  jeiiM  Iis  des  Cauals,  wie  ich  oft 
hervorhob,  bisher  fast  unbea('htet  blieb.  Nur  hätte  Hastie  die  vor- 
ausgehenden vier  Seiten  über  das  normannische  Recht  mitübersetzen 
sollen:  wie  sehr  es  Quelle  des  englischen  Processes  ward,  gezeigt  zu 
haben,  ist  gerade  Brunner*s  Verdienst.  —  Deutsche  werden  dein 
Uebersetzer  dankbar  sein  für  die  Hinzufügung  eines  Capitels  über- 
das  keltische  Recht  von  Wales,  Irland  und  Schottlfui  1  und  noch 
mehr  für  die  ausgewählte  Bibliographie  des  beuliL^tTi  englischen 
Rechts.  Rechtsgeschichtliche  Werke,  die  in  den  sieben  Jahren  nach 
Brunnen'«  letzter  Auflage  erschienen,  hat  Hastie  einzeln  nachgetragen. 
Wichtige  Auslassungen  hier  zu  erwähnen,  wKre  tiVierliüssig,  da  soeben 
nie  neue  Autlage  von  Holtzendorff  erscheint.  Beim  Vergleichen  bis 
Seite  27  fand  ich  die  Uebersetzung  im  Ganzen  geglückt;  die  Ge- 
drängtheit des  Originals  hätte  Uebersetzer  noch  öfter  breit  entwickeln, 
dürfen 


^)  Im  F^inzelnen:  S.  1,  B  „Pnpnlar  laws"  wird  man  nicht  als  „Volks- 
rechte" verstehen;  diese  heisseii  dnibcii  noch  T.eges  Barbarorum;  3,  13* 
Hlothaere  and  Eadric;  4,  15  Greatanleg.  23  mutual  pledge  (st.  corporation); 
6  letzte  Z.  Welsh  (st.  Wtetphalian);  11,5  associationB  (st.  federal);  13,  9  v.  u. 


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EttglMid,  mttelilter  (F.  Ltcbermann). 


463 


Dank  dem  ernsten  gewliiehtlieheii  and  nationalen  Sinne  des 
englisdhen  Volkes  nnd  dem  hohen  Alter  seiner  fiinriehtmgai  ver- 
langen  breite  Sehichten,  anch  der  nnr  Halbgebildeten,  leicht  lus- 
lidie  knne  Gceohichtebflober.  Dies  BedMiiss  kann  nicht  besser 
befriedigt  werden»  als  durch  die  JlCpoelia  «f  BngUah  Uatcfly»** 
edited  by  the  Ber.  M.  Creighton,  die  mit  Tafoln,  Karten,  Namens^ 
Yeneichnissen,  Randnoten,  Einband  hllbech  ausgestattet,  ftr  70  Pfen- 
nig kinflich,  den  Yerfusem  historischer  Volks-  oder  Lehrbfkcher 
aneb  anderer  Lftader  som  Muster  dienen  sollten.  Duck  sie  wird 
das  ISrgebniss  des  einsamen  Forschers  in  England  schnell  Qemeingnt: 
wie  lange  danert  das  bei  nnsl  Dem  Zwecke  entsprechend  wird  die 
Moral  stark  anfgetragea  und  die  Sprache  biblisch  gefiUrbt;  nnr  so 
rettet  sich  germanischer  Wortschatz  vor  der  Latinismenflnth  des 
Zeitongsenglisch. 

Nicht  selten  betheiligen  sich  Mehrte  ersten  Banges  an  dieser 
Arbeit,  nnd  in  ihrer  Hand  wird  sie,  die  sonst  mehr  die  Pädagogik 
angeht,  anch  wissenschaftlich  werthvoll.  So  behandelt  der  Kenner 
nordischer  Sagas,  Vt.  T.  Powall:  Early  England  np  to  the  Norman 
conqnest  (7.  ed.'),  Lond.  1885)  nnd  bringt  a  70,  85,  89,  108 f. 
manche  nme  Einselheit  zu  den  Zftgen  der  Nordmanaen  in  England, 
die  er  als  wahrscheinlich  dnrch  Karl  des  Gr.  Verstoss  gegen  Norden 
mitveranlasst  annimmt.  Becht  klar  ist  der  Dünen  Erfolg  in  Eng» 
laad  begründet  mit  dem  Mangel  einheitlicher  Begierung,  guter  Wege, 
stehenden  Heeres  in  England  gegenüber  der  Geschwindigkeit  und 
seemännischen  Zncht  der  Dinensdiiffe,  endlich  mit  der  Bassenver^ 
wandtschaft,  die  Abmachung  mit  den  Einbreeheni  erlelcditerteb  Der 
eogltsche  Geist  habe  dnrch  die  DSaen  Beweglichkeit,  der  Stand  der 
Freien  Bftckhalt  gewonnen.  Dass  Eadric  Streona  so  bOee  gewesen, 
wie  ihn  seine  Feinde  geschildert,  erscheint  ihm  unglanblich,  da  er 
so  ToUes  Vertranen  besass.  —  Fftr  Merden  Markland  der  Etymolo* 
gie  sn  Liebe  xa  sagen,  dürfte  verwirren.  Dem  gelehrten  Boman 
Vita  Offae  ist  zu  viel  geglaubt,  der  FendaUsmns  unter  den  Angel- 
sachsen als  SU  vollendet  geschildert:  wohl  herrschte  Landleihe  nnd 
Hannschaft,  aber  regelmässig  verbunden  waren  sie  nicht. 

Hugo  Seililling,  KOnig  Aelfred's  angelsKcbsische  Bearbei* 
tuug  der  Weltgeschichte  des  Orosias.    Halle  1886.  8*.  IV 


asetniste;  15,  7  n.  procednre  (et.  law);  15^  in  «treichen:  Robertson 
behandelt  Verfaasnng  nnd  Charta,  nicht  das  Reehtsbach  Heinrieh's,  das  er 
nach  1181)  (!)  ansetzt;  18,  16  eleetiones;  87'  Scmtton,  Inflnenee  of  Roman 
law  (s.  oben  S.  211)  zu  erwähnen. 

^)  Die  neuere  Aufl.  habe  ich  vergeblich  ans  JBngland  bestellt. 


464 


Berichte  und  Besprechangen. 


und  62  S.   (Loips.  Dies.)   Erat  Wilhelm  yon  Malmesbnry  beaeugt, 
dass  Aelfred  den  Orosius  bearbeitete;  die  einmalige  Erwftbnung  dm 
Königs  im  Werke  braucht  an  sich  nicht  von  ihm  selbst  zu  stammen ; 
allein  Plan,  Sprache  und  Geist  seien  ausreichende  Beweise,  dass  das 
Werk  Aelfred  gehöre.   Aelfred  lioss  etwa  dio  Hälfte  des  Stoffes,  den 
er  auch  übersichtlicher  eintheilte,  fort  :  nümlich  mit  Absicht  das  viel- 
leicht moralisch  Schildliche  ( Obscönes ,  Schande  der  Herrscher  oder 
stammverwandter  Völker,  Bürgerkriege^,  die  Polemik  gegen  das  in- 
zwischen erstorbene  Heidenthum,   die  verwirrende  Menge  fremder 
Namen,  die  Beschreibung  der  entlegenen  Länder  und  seiner  Zeit  un- 
wichtigen Em/elheiten,  besonders  der  vielen  Kriege.     Er  fügt  Er- 
fahrungen (ä.  ü.  des  Küstenaawobners)  hinzu  und  neben  vielen  nur 
erklärenden  oder  moralisirenden  Einschiebseln  auch  einiges  sachlich 
Neue,  namentlich  die  historisch  wichtigen  drei  grossen  Einschalt u n^'^t  u : 
Germanien.  Ohthere  und  Wulfstan;  einiges  hiervon  erläutert  Schilling. 
In  der  Geschichte  zeigt  sich  Aelfred  in  manchem  Wichtigsten  un- 
wissend, nirgends  dringt  er  verstllndnissvoll  in  das  Wesen  der  Er- 
eignisse ein  oder  überblickt   ihren  Zusammenhang.     Hftufig  miss- 
versteht er  das  Latein  gröblich,  liest  flüchtig  und  verwechseil  ähnliche 
Namen.  Deutlich  aber  spricht  sich  auch  in  diesem  Werke  ans:  Aelfred's 
sittlicher  Ernst,  Feldherrngabe  (S.  46j,  kindlicher  Sinn,  Frömmigkeit^ 
menschliches  Mitgefühl,  dichterisches  Sinnen  (S.  50),  Verehrung  fftr 
alles  Grosse  und  <ni(e  (so  für  kriegerische  Heldenthat,  hingebende 
Vaterlandsliebe,  begeisternde  Dichtung),  Absn  Iii  sein  Volk  zu  belehren 
und  zu  bessern.    Die  häufige  Entstellung  der  Nuiueu  ialU  vielleicht 
theilwüise  dem  Schreiber,  dem  er  dietirte,  zur  Last;  dass  ein  Mensch 
mehrere  Namen  trage,  war  ilim  noch  fremdartig.  Recht  verschieden« 
Würdentriiger  )>e7eichnete  er  mil  L'on^ul,  K«">nicr,  Ealdorruan  (S.  t)Oj; 
aus  den  von  den  iiumorn  nach  der  kaud mischen  Nit'dcrhiL'-t   Lr''st eilten 
Geiseln  machte  er  Leibeigene.   Kömische  Maasse  und  Trupi  rnkorper 
rechnete  er  nach  anderweitifipr  Kenntnis«  in  angeisächbisdn  Begriffe 
um.  —  So  ergibt  Schillings  Arbeit,  die  ja  in  der  Hauptsache  der 
Literaturgeschichte  dient,  für  Einzelheiten  der  Zeit  Aelfred's  zwar 
nichts  Neues  nnd  für  die  allgemeinen  Zustande  wenig  (hlafordhyldo. 
Unf'rthanentreue  44),  aber  für  das  Bild  des  grossen  Üerröchcrs 
mehrere  bedeutende  Züge. 

Gustav  Waok,  Leber  das  VerhiiltnisB  Ton  König  Aelfred's 
Uebersetzung  der  «Cura  pastoralis*  zum  Original.  Colb. 
1889.  8^  IV  und  58  S.  Aelfred  hat  Gregor's  , Hirtenbuch«,  das 
im  Frankenreich  (durch  Kaban  und  laut  Hinkmar)  damals  viel  be- 
nutst  ward,  nachdem  es  ihm  von  GeisiUchen  vorübenetst  und  erklftri 


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England,  Mitlelaiter  (F.  Liebermann). 


465 


war,  in  einbeitUchem,  Tom  Latein  fast  gar  nicht  beeinflussten  Stil, 
selbständig  übersetzt  und  dem  Schreiber  dictirt.  Um  den  Worten 
und  dem  Sinne  treu  zu  bleiben,  Hess  er  nur  wenig  aus,  umschrieb 
aber  viel.  Er  kannte  zwar  fast  alle  Wörter  und  Constmctionen 
Gregor's  im  Einzelnen,  fasste  sie  aber,  noch  spät  ein  Schüler  im  Latein, 
im  Zusammenhang  oft  ungenau  und  missverstilndlich  auf.  Mit  Ab- 
sicht iiiss  er  u.  a.  Stellen  über  Wagenrenueu  und  Kmgspicle,  als 
den  Aagelbachsen  fremd,  und  über  Päderastie  fort:  letzteres  aus  An- 
standsgefühl —  ein  Zug,  den  er  auch  in  der  Orosiusübersetzung 
[s.  vor.  S.]  verrieth.  [Daä  Laster  hält  Verf.  für  den  Aiigelsachseu  un- 
bekannt: unrichtig;  siehe  Theodor's,  Beda's,  Egbert's  Bussbücher.] 
Dum  Verständniss  wenig  gebildeter  Leser  half  Aelfred  erfolgreich 
nach  durch  Vereinfachung  des  Perio  Irnbaues ,  durch  Klärung  und 
eindringliche  Entfaltung  der  Gedanken,  durch  Ersetzung  des  Fremden 
durch  i3ekanntes'),  des  Abstrac'ten  durch  Concretes,  durch  zahlreiche 
Zusätze:  plateae  =  .der  Könige  Heerstrassen*  —  die  Strasse  steht 
ja  bei  den  Angelsachsen  unter  besonderem  Schutz  des  K'  uigs  — ; 
purpura  =  »königlich  Gewand,  denn  es  bezeichnet  königliche  Ge- 
walt*; forum  ~  .Marktplätze  und  Biergelage":  colonus  =  „Landraann, 
der  ptianzt  und  bearbeitet,  wie  der  Ceorl  stiin  n  Garten".  Zur  See- 
und  Flussschi fVfahrt  vergl.  S.  26,  wo  Verl,  viele  Zeugnisse  für  „Be- 
griffs Vertretung"  anführt.  Für  aromatum  cellae  setzte  Aelfred,  was 
seinem  Volk*-  Macht  bedeutete:  , Schatzhaus  und  Goldhort**,  fiir 
caelebs:  ,.Goitesknecht*  (d.  i.  Mönch).  —  Die  Bibelstellen  üb^Ttrug 
er  frei,  und  dem  ganzen  Werke  stellte  er  ein  Kubrikenverzeichniss 
voran  [beides  that  er  auch  in  seinen  Gesetzen].  Dem  Werke  des 
grossen  Papstes  und  heiligen  Bekehrers  der  Engländer  schob  er  eigene 
Meinung  oder  Kenntniss  höchst  selten  ein ,  so  dass  das  Meiste  in 
Wat'k's  worthvoller  Abhandlung  nur  die  Geschichte  der  Sprache  und 
Literatur  angeht 

Die  Heiligen  Englands.  Angelsächs.  und  lat. ,  hrsg.  von  F. 
Liebermann.  Hann.,  (Hahn)  1889.  8^  XIX,  23  S.  Dieses  Werk, 
von  dem  bisher  nur  die  jüngere  Hs.  des  Originals  (ungenügend,  und 
die  Mitte  des  1  1.  Jhs.  zu  St.  Austin's,  Canterbury,  entstandene  Versio 
gar  nicht)  gedruckt  war,  ward  um  1020  zusammengesetzt  aus  zwei 
Theilen:  L  Bruchstücken  der  vielleicht  in,  joflenfalls  nahe  St.  Austin's 
um  900  verfassten  Legende  von  den  Fürsten  Kents  im  7.  Jh.,  von 
der  ich  gleichlautende  und  s«mstige  üeberbleibsel  bei  Florenz  von 
Worcester,  Gocelin  und  in  anderen  bekannten  Gesohichibwerken  nach- 

')  Statt  CittHura  setst  Aelfred:  „Harfe*;  allein  den  Angelsaehsen  war 
die  „Cytere*  nleht  gan«  nnbekaniit. 


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466 


Berichte  und  Bespredrangeii. 


weise;  die  Legende  ist  ffir  die  Königsfamilie  Kente  und  deren  Kloster^ 
stiftniifren  werthvoU.  Ii.  Dagegen  in  Westsachsen  TOr  995  begonnen 
und  bald  nach  1013  voUeodet  ist  die  Anfzftblang  der  Heiligen  und 
ihrer  Grabstätten  über  ganz  England  hin,  welche  des  Werk^  zweiten 
Theil  bildet.  Sie  ist  wichtig  für  Hagiographie  und  doreh  die,  zum 
Theil  einngtt,  £rwiihniuig  angelsttehs.  Orte  und  Flussnamen.  —  Ich 
habe  Namensverzeichniss,  ErklttniDg  möglichst  jeder  Person  Tind  Orts- 
läge,  und  denteohe  UeberMtsiing,  wo  das  AngelaSchs.  in  der  Versio 
nieht  Tollatttndig  eraehien,  angefttgt  [Nachtrag  m  XIV  ^^i  Von  Hs. 
Stow  960  gibt  Facsimile  Paleograpbical  Society,  2  ser.,  Nr.  16  f.] 

Aeta  Banetoram  HIbenilaa  ex  cod.  Salmantieensi  nunc  primum 
integre  edita  opera  Gar.  de  Smedt  et  Jos.  de  Baoker 
bagiographomm  BoUand. ;  anctore  et  «iun|itas  largiente  Jo.  Pstr. 
marchtone  Botbae  [Bäte],  Edinb.*et  Lond.,  Blackwood.  1888.  4«.  17, 
975  Sp.  Die  hier  genan  abgedrackte,  lllcken-  und  fehlerhafte  Ha.  des 
14.  Jbs.,  jetst  BrOssel  7672/4,  gebOrte  dem  irlacben  Jesnitenoollei^ 
za  Salamanca,  dann  den  BoUandisten,  die  den  Inhalt  grossentheils 
in  Acta  SS.  benntxten  oder  Colgan  för  .Acta  88.  Hiberaiae*  mit- 
tbeilten.  Die  jetzigen  Herausgeber  geben  von  den  48  Stücken  alt 
nngedmckt:  Acta  Brandani  [S.  118,  759,  954],  Cierani  Clnanensis 
[vgl.  Hardy  I,  126],  Colnmbae  Hiensis,  Finani  Kinnitiensis  [6.  Jb.], 
Cained  [IL  Oct.],  Colmanelli  [Hardy  I,  210],  Colnmbae  de  Tirda^ias 
[6.  Jh.;  durch  seine  Todtenerwecknng  bekehrt  sich  «in  Britannia 
rexSaxonam  com  plebe  sna*,  S.449  —  wohl  ohne  jeden  bistorisefaeii 
Kern],  Lanrentii  Dnblinensis  [f  1181  zu  En,  nur  einige  dortige  Wunder], 
Flannani,  LaisrianMfolassii,  f  640  [18.  Apr.],  Coemgeni  [3.  Joni], 
Lngidi  [4.  Aug.],  Mochnllei  [12.  Juni].  Doch  war  anch  darunter  vieles 
schon  excerpirt  oder  in  anderer,  z.  Tb.  nrsprttnglicberer.  Form  be- 
kannt. Die  Her.  bringen  Inhaltsanssttge  am  Rande,  Indices  der  Orte 
nnd  Personen  und  Druckstellen  der  Acta  88.;  aber  jede  Jabnabl  (Ar 
einen  Zeitraum  vom  4.  bis  12.  Jh.!),  jede  Bemerkung  sur  Kritik 
oder  Erklfiiung  fehlt,  auch  was  aus  fr&herer  Literatur  (z.  B.  Acta 
SS.  oder  Hardy  I)  leicht  abzudrucken  gewesen  wäre.  Da  von  nicht- 
keltischen  Heiligen  nur  Katharina  von  Alexandna  vorkommt,  so  ist 
die  Zusammenstellung  von  oder  für  Iren  gemacht,  und  zwar  schwer^ 
lieh  von  dem  unwissenden  Schreiber.  Dessen  Vorlage  aber  kann 
frflhestens  im  letzten  Jahrzehnt  des  12.  Jhs.  vollendet  sein.  Wie 
von  Hagiograpben  immer,  sind  die  frühesten  Jahrhunderte  am  reich- 
sten vertreten,  vom  12.  ist  Bernhard's  Malachias  aufj?enommen.  Unter 
dem  Ungedruckten  habe  ich  für  englische  oJei  deutsche  Geschichte 
nichts  bemerkt,  als  in  der  l'abuloscn  Biographie  Flaouan's  [des  ersten 


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England,  Mittelalter  (F.  Liebermann), 


467 


Bischofs  yon  KiUaloe  um  640 ;  vgl.  Hardy  l,  22H,  Acta  SS.  Aug.  VI, 
488]  einiges  den  irischen  Verfasser  (der  anglonormannisches  Latein 
schreibt  und  die  Beziehung  %a  Rom  betont)  und  seine  Zeit  Gharakte- 
risirende,  8.  653:  Zu  Lismore  geschah  ^^noviter*  ein  Wunder,  als 
dort  ein  langer  Streit  zwischen  zwei  Irenkönigen  durch  L&ndertheilnng 
beigelegt  ward,  «tempore  soiUcet  quo  Fredericns  Bomanomm  Impe- 
rator, rex  invictus,  Mediolanum  viribus  armonim  ceperat  belltqne  iure 
deleverat"  [1162].  Die  Nachkommen  Brian 's,  die  Oberkönige  von 
Irland,  werden  S.  660  hoch  gerühmt;  der  letzte,  Muriertach  (-}-  1120), 
mbte  xn  Killaloe,  wo  der  Verf.  wohl  yor  1172  geschrieben  hat. 

Willelmi  Malmesbiriensis  monachi  De  gestis  regum  An- 
glornm  libri  5;  Historiae  noveliae  libri  3.  Ed.  William 
Stubbs.  I.  Lond.  (Rolls  series)  1887.  8*.  CXLVII  und  282  S. 
Dieser  lan^r  ersehntip  Band  enthält  nur  der  , Regum*  erste  zwei 
Bücher,  bis  1066.  .Stubbs  <,nbt  Wilhehii's  letzte')  Ausgabe  (C)*j  im 
Text,  und  die  zwei  Irüheren  Kecensionen  (A,  B),  sofern  sie  abweichen, 
unter  der  Linie.  Er  benutzt  HG  Hss. ") ,  etwa  dreimal  so  viele 
als  der  vorige  Herausgeber  Hardy,  dem  er  wohlverdientes  Lob  in 
schöner  Form  spendet.  Dass  am  Kaude  Quellen  und  lnhaltsangal>en, 
im  Text  —  ausser  se  für  e  —  die  hs.  Lesarten  genauestens  ang»»- 
geben  sind,  bedarf  bei  einer  Stubbs'schen  Ausgabe  keiner  Erwähnung. 
Die  Kargheit  an  sachlichen  Anmerkungen  ist  leider  bei  dieser  Ke- 
gierungsausgabe  vorgeschrieben:  unter  ihnen ^)  beachte  man  die  Kritik 
an  der  kentischen  Regentenfolge,  S.  18,  an  der  Werbung  Ofii'as  von 
Essex  um  Cyneswithe,  S.  99. 

Quellen  dieses  ersten  Bandes  sind:  Josephus,  Jordanis,  Beda 
(Hist.  und  V.  abb.  Qirw.),  Nennius,  Angelsächs.  Annaleo  in  swei 
Versionen,  Ado,  Aimoin,  Chron.  FontaneU.,  Centulense,  Asser,  Aethel« 
weard,  Wilhelm  von  Jumi^ges;  V.  ss.  Gregorii,  Eadmundi,  Aethel- 
woldi,  Aelfegi,  EdwardiCf.;  Briefe  der  Päpste  (Sergius'*),  Formosus' 
über  westsilchs.  DiOcesen,  nur  z.  Th.  verderbt,  Johanns  XV.),  Cnuis, 

')  Aufnabme  p.  XLVIII,  wo  Wilhelm  Fehler  hineineorrigirte. 

*}  Nach  der  Jlargamer  Hb.  Reg.  IB  D.  2,  e.  XII  med.  wie  Hardf 
und  Waita,  Xon.  Oerm.  88.  2,  451. 

')  Ausser  Englieehen  drei  Pariser.  Die  awi  Onde's  Naehlass  durch 
Lelbnis  für  WoHenbilUel  erworbene  ist  jetst  in  Oxford,  AU  sools  coli.  85. 
CTii  Wolfenbüttel  liegt  jetzt  kein  Halroesbury.  Freandl.  Hltth.  von  Herrn 
Dr.  V.  Heinemann  ]  Autngrapb,  das  für  Pontifices  vorhanden,  S.  CXX XI, 
oder  Archetyp  fehlt  für  Reges.  Mehrere  Hss.  haben  swei  Recensionen 
sar  Vorlage  gehabt. 

*)  8.  131,  3  V.  u.  lies:  ..Old";  153,  3  v.  u.:  417. 

'^)  Mit  J äffe  Reg.  lt>42  meint  Stabbs,  der  Eingeladene  sei  Beda. 


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468 


Berichte  uud  BesprecbuDgen. 


Fulbert's:  Chartnlarf  von  Glastonbury  mid  Malmesbary.  [1^^''"  kommen 
die  kcntiJjche  Köuigslegende,  s.  o.  451»  und  die  uns  verliu  ene  Fabel- 
Bammlung  des  11.  Jhs.  *),  über  w«'lche  vergl.  Steindorff,  . Heinrich  III*", 
I,  515;  Mon.  (icrm,  Sj^.  XXV IH,  12.  26,  und  über  deren  Tanzwnnder 
Horätmann,  S.  Editha  sive  Chron.  Viiodun.;  Wattenbaub,  Dt.  firj.  TT, 
108.]  Von  einer  fp^leichzeitigenV"'  V.  Aethelstani  regis  erhielt  nur 
Wilhelm  Bruchstücke  [  von  bistonschon  Lie  ii  i  ii  und  Anekdoten  »us 
angelfiäcbs.  Zeit  nur  den  Inhalt].  Manches  üb*  r nahm  er  aus  diesen 
Gestis  regum  in  seine  späteren  ,Pontifices".  ^Dunstan*,  ,Glastonia*  ; 
und  umgekehrt  setzte  er  in  die  spätere  Recension  der  «Reges*"  aas 
seiner  „Glagtuniü'  höchst  unglaubwürdige  Stücke,  in  denen  Freciilf 
(8.  24)  eitirt  wird. 

Die  Vorrede  berichtet  Über  Wilhelin's  Leben  und  kleinere  ScbrifteD  : 
aus  gemischter  Ehe  —  norniannisch  scheint  der  Vater  — ,  nicht 
»rmer  Familie,  in  Wessex ,  wohl  nahe  Mabnesbury,  am  '10.  Nov. 
preboren,  ward  er  früh  diesem  Kloster  übergeben ;  ersah  dort  1095/97 
ein  Wunder  (8. 15).  [Das  Geburtsjahr  1095 ')  scheint  mir,  wie  Birch 


0  Bin  Bearbeiter  Wilhelm'«  des  12.  ihB,  kannte  dessen  Quelle  aeltMt; 
p.  LI.  Ueber  die  dänische  Ballade  Ton  der  Rettang  Ganhildens,  der  Fna 
Heinrich*s  III.,  dnrch  „Memmering*  Teigl.  Xetoelfe,  Englishnan  and 
Scandinavian,  438. 

*)  Adhne  viventis  §  132;  illius  diei  133  und  das  Präsens  in  den 
Versen.  —  Die  Schwertverleihung,  die  Wilhelm  als  Riitersehaffang  ver- 
steht, wird  die  germanische  Wehrhaftroachung  sein. 

')  S.  Xin,  CXXI.  Ks  Htüt/t  sicli  einzig  auf  den  nntcioraphcn  Jeremias- 
couimentar.,  deseen  Prolog  den  Verf.  als  quaflrngennnus  bei^eichneU 
und  in  dem  der  Strauss  beschrieben  wird  .qualcm  in  Anglia  vi<iiniH8  tem- 
pore Henrici  regis,  externorum  moustrorum  appetentissimi**.  Ist  dies  — 
was  doch  kauui  unbedingt  sicher  —  nach  Heinrichs  I.  Tode  (1135)  ge- 
schrieben, so  halte  ich  es  fOr  spätere  Znfügung:  Wilhelm  fiberarbeitete 
^ja  anch  andere  Werke  mehrfach.  Stnbbs  möchte  «qnadragenariTis'*  als 
*  »40'-50  Jahre  alt*  dehnen  [dies  geht  nicht,  weil  »medietas  SO*"  dabei 
steht]  oder  meinen,  Wilhelm  habe  dnreh  oftmaliges  Hören  des  Wnndert 
von  1096  sich  nnr  eingebildet,  Augenzeuge  zu  sein  [es  steht  aber  im  Gegea- 
sats  an  dem  vor  eigener  Brinnemng  Geschehenen  J:  einem  Fttnfuudzwancig- 
jährigen  traut  man  eben  schwerlich  solche  GeschichtswfTke  711  Ferner 
aber  im  Einzelnen:  über  Aclfgifn  fO.  pont.]  ^quondam  cecmi";  nn  Wol. 
zu  Reg.  IT  ift  Yerfs.  pueritia  lang  vergangen,  Juventus  lang  begonnen; 
Anselm  (t  110!»)  „omnes  quos  quidem  videriruus  sapientia  et  religione 
praestarei",  wo  dns  .videre"  ein  „urtheilend  Miterleben"  bezeichnet;  im 
Prol.  zu  I  verspricht  er,  als  wichtigen  Bestandtheil  des  damals  nur  Ue 
1 120  geplanten  Werkes,  ,quae  vidi**:  wie  wenig  konnte  der  Fflnfondswanilg» 
jährige  erlebt  haben  I 


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Bnglaiicl,  MitteUdlar  (F.  Uebermaon).  469 

(in  Traosactions  of  ihn  R.  Soc.  of  Iii.,  2.  Ser.,  X,  321),  um  mindMtens 
ain  Jfthrzebnt  zn  spät.]  Als  Gehilfe  oder  doch  als  mmiittelbarer 
Portsetier  de«  [1105  todten]  Abtes  Gottfried,  des  Grftndera  der  Biblio- 
tliek,  BsntmeHe  er,  z.  Tb.  auf  eigene  Kosten,  ebe  bedeutende  Bfteherei, 
u.  A.  0:  Ctear,  Livius,  SuetoB,  Aldhelm,  V.  WüMdi,  fipistoAM 
fiidonii,  Bonilaoii,  Alcnini,  Gantuarienaeg«  FCkrstenlisleB»  Marias  8co- 
tuB,  Fulcber  Gatnot.,  Hildebert,  De  situ  Romae.  Er  kopirfte  und 
exceipiite  mit  dgener  Hand  des  Kelten")  DaTid  uns  Yerlorae 
«fielatio*  über  Heinrieh's  V.  Bftmemig,  ferner  1126^87  Oomd. 
Ke|Ni8,  Cato,  Josiin,  Qros,  Sntrop,  Darea,  Jordan,  Paul  diac,  Aimoin 
Ton  Flenry,  Anselm  *)  und  eine  sonst  nicbt  erib^tene  Bearbeitnog 
des  BreTiarium  Alariei  [die  jedooh  nieht  er  verfasst  bat;  vgl.  Haenel 
Lex  Bom.  Yitigotb.  (1847),  XXX,  LT).  Nirgends  ersobeint  er  von 
römischem  Recht  beeinflusst.  —  Vor  1125  ward  er  Bibliotbekar  von 
Malmesbury '),  und  erlangte  die  Frenndsobaft  des  KMgaobnes  Robert 


0  8.  0. 6. 461  f.;  femer  8tabbs  8.  XX  ff.  Dasa  Farieii  V.  Aldelmi; 
Will.  Piciav.  §  240;  Epigramma  Serloais;  Anastas  8.  CXLVI;  Rabav 
8.  CXXIX;  Ivo  Carnot  8.  CXXX.  —  Zn  Halmesburvä  damaliger 
Literaturgeschichte:  Verse  unter  dem  Rundschreiben  über  den  Tod  Bruno's 
des  Karthänser.'J  1101;  das  bei  Hardy  I,  667  genannte  Werk  ist  später.  — 
V^on  Wilhelms  niiindüchen  Ot'währsmnnnern  nennt  einige  Waitz,  Mon. 
Germ.  SS.  X.  4oO.  n.  6.  dazu  Stul.bs  S.  XVII. 

ürderic  ntimt  ihn  »Irensis",  wns  ^Scotos'*  und  ,Scotigena"  l>ei 
Wilhelm  bez.  Ekkehard  vielleicht  nur  naher  beätimmt.  Dagegen  zum 
anderen  keltisehen  Zweige  seist  ihn  das  „Walensis"  der  späten  Annalen 
Ton  Woreeeter,  was  sie  aber  Tielleieht  aar  ans  seiner  folgenden  Ge- 
schiebte  sehloesen:  BsTkl  ward  als  Kelle  dnreh  Binflnes  des  Fttralen  von 
Gwyaedd  4.  April  1120  für  Bangor  darch  Canterbniy  geweiht^  starb  vor 
1140.  (Haddan  and  Stubbs,  ConcUs  I,  314,  845.  Basa  Henr.  Hnn* 
tingdon  ed.  Arnold  S.  10.)  Trithem's  Nachricht  wird  also  von  Watten- 
bach, Dt.  Gq.  II  (1830),  86  richtig  bezweifelt.  Die  Titel  der  BUcher  David^s 
erfand  Bale  wahrscheinlich  nur  theilweise  au.s  Mnl  mesbiiry.  Dass  David 
auch  sonst  in  der  Literatur  des  12.  Jhs.  benutzt  ward,  wies  Galeke, 
Forsch,  t.  Dt.  Gesch.  XX  (1880),  406  nach. 

^)  Da??  er  in  dessen  Briefadressen  die  initialen,  nicht  immer  richtig, 
ergänzte,  bemerkte  ich  N.  Archiv  lY,  IG. 

*)  8.  XXV,  CXXXI— XL.  Stnbbs  Terwertbet  Haeaers  Forsehnngen 
bis  1844.  [Neaeste  Literatur  bei  Conrat  (Cohn),  Gesch.  der  Qaellea  R6m. 
Recbts  im  Ra.  (1889)  I,  42.  ^  Die  von  Stnbbs  Tergeblieb  gesuchte  De 
Qnill.  Halm.  eod.  legis  Rom.  Wisig.  dies.  a.  C.  Witte,  Ittr  ihre  Zeit  recbts- 
gesehichtlicfa  werthvoll,  seitdem  Überholt,  bemerkt  8.  23*  Wilbelm's  rein 
historische,  nicht  praktisch-juristische  Absicht.] 

•)  Praecentor  heisst  er  in  später  Quelle  S.  XL.  [vielleicht  weil  ge- 
wöhnlich dieser  die  gelehrte  Arbeit  des  Klosters  besorgte]. 


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470 


Berichte  und  BeaprechuDgea. 


von  Gloiicester.  dein  er  die  ^Keges"  im  Verlauf  der  Arbeit  widni^'te. 
Diese  Gi  ^ta  regum  ')  und  die  z.  Th,  glpirhzeitiii  ^?f'?;cbriebenen  G.  poriti- 
ficum  erschienen  1125  und  wurden  sofort  weit  verbreitet  ').  An(»in 
für  das  folgende  Jahrzehnt  haben  wir  keine  ausführliche  historiscbe 
Arbeit  von  ihm,  sondern  nur  einen  nach  1187  verfassten  üeberblick, 
der  der  zweiten  Ausgabe  der  Reges  voranfrebt.  die  wahreclx  in  lieh, 
ebenso  wie  die  Neuausgabe  der  Pontifices,  kurz  vor  1140  erscliien. 
Er  mildert  oder  tiltrt  darin  die  bitteren  Klagen  gegen  Haberier  und 
Unsittlichkeit  des  Königs,  Adels  und  hohen  Klerus,  jedorh,  wie  Stubbs 
S.  XXXIII  ff. .  XLVIl  und  Hamilton,  der  Herausgeber  der  Pontifices, 
meinen,  nieht  aus  Musseren  Beweprj^ründen,  sondern  aus  verzeihender 
Gesinnung  oder  reiferem  Urtheil  des  älteren  Mannes.  [A ebnlieb  ver- 
schliff  Matheus  Paris,  als  er  höheres  Ansehen  und  damit  verbunden« 
Verantwortlichkeit  fühlte,  die  bezeichnenden  Spitzen,  das   für  uns 
gerade  Werth  volle].  Viplleicbt  aus  Wilhelm's  Randbemerkung  stammt 
der  in  1 1mm  .    Alcuin  ruhe  zu  (■ormery,   S.  LV  f.^lcnin   nahm  an 
diesem  Kloster   besonderen  Antheil].     Die  späteren  Einschaltungen 
Wilhelm's  sind  auch  sonst  z.  Th.  fabelhaft,  S.  LVIII;  vgl.  o.  S.  4G2,  11. 

Zeitweise,  zwischen  1125  und  11:^5,  lebte  Wilhelm  zu  Glaston- 
bury  ■'),  dessen  Alterthümer"  er  zwischen  112!)  Sf)  Heinrich  von 
Hlois,  dem  Bruder  des  späteren  König  St«^phan,  widmete.  Wie  Stubbs 
vermuthet,  war  er  aus  Malmesbury  ausgewandert  im  Gegensatz  zu 
Roger  von  Salisbury,  welcher  sich  diese  Abtei  aneignete.  —  In 
diesen  .Alterthümern"  bezieht  sich  Wilhelm  auf  seine  Viten  der 
hb.  Patrick,  Benignus  (die  verloren  sind),  Indract  und  Dunstan*). 
Die  Fälschungen  Glastonbnr^'s  kann  er  in  gutem  Glauben  von 
Früheren  nur  übernommen  haben.  Trotz  dieser  Beziehung  zum  Hanse 
Blois  blieb  Wilhelm  der  Partei  der  Kaiserin  tren*  Nach  jenes  Roger 
Tode  (1139)  ward  ihm  die  Abtei  Malmesbury  angeboten.  Er  lehnte 
sie  zu  Gunsten  seiner  Freunde  Johann,  dann  Peter  (1141  bis  nach 
1156)  ab.  In  voller  literarischer  Kraft  begann  er  1140  die  Historia 
Novella,  die  Weihnachten  1142  mit  dem  Hinweis  anf  ein  künftig 


V)  Er  wollte  sie  anfangs  nur  bie  1120  führen,  begann  sie  aber  etwas 
spaten  S  XIX,  XXXI.  XLIV. 

*)  ö.  XC  ff  [ond  dazu  s.  die  Indices  zu  Hnrdy  II,  Hl.  Wilhelm 
wird  (wie  H  iin  1 1  u  gd  o  n)  von  (Jahrid  von  Monmoutli  als  gleichzeitiger 
Autor  erwähnt,  bat  alou  absichlhch  den  VValliser  Fabulisten  versclimälit]. 

')  8.  XXX.  DasB  er  kein  voller  Glastonieneer  wurde,  folgl  aus  dem 
Schweigen  der  sonst  so  ruhmredigen  Adam,  Johann  und  Anonymi  (Hardj 
HI,  150,  808)  von  Glastonbury. 

*}  Zwischen  deo  beiden  Bttcbern  der  V.  Danstanl  (Uber  die  Stnbbs, 
Memorials  ofStDansten  an  vergl.)  entstand  De  aatiq.  Olaston.;  6.  XXIX. 


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Englaud,  Mittelalter  (K.  Liebermann). 


471 


folgendes  Buch  sehliesst*)-  Da»  er  ftber  1148  leibte,  davon  fiodfli 
sich  keine  Spur').  —  Di»  Udier  niebi  genannten  Werke  WiUielm'» 
fallen  grossentheils  in  die  Zeit  1126—1199:  Verloren*)  sind  .3  libelloli, 
Chronica",  die  yieUeicbt  für  die  Jahre  1120 — 35  eine  werth?olle  Er- 
zählung boten,  Itinerarium ^)  Johannis  abbatis  Meldanensis  veisin 
Bomam  [1140],  ein  Rhythmus  über  Aelfgifu^)  und  De  eerie  4  evau- 
gelistarum.  —  Aus  dem  AngeU&cbsischen  übersetzte  er  die  Vita 
Indracti ')  und  Vita  Wulfgtani '),  die  1126 — 48  entstand.  Von  Mirac  ula 
S.  Mariae  ^)  haben  wir  vielleicht  das  Autograph.  Miracula  S.  An- 
dreae')  gehören  ihm  nicht  sicher.  Der  Brief  über  Johann  Seotus  *•) 
und  die  Kaiserliste")  sind  autograph. 

Ausgezogen  uutl  gebammelt ,  doch  auch  mit  eigenen  Vorreden 
vtrsihrn.  hat  Wilhelm  ferner  Amalar'^),  Orthugraphischcs ")  aas 
Cassiüdüi  .  Agroecius,  Beda,  Alcuin  ;  \vahrs>ülitinlich  gehören  ihiD  auch 
De  dictis  philosophorum  ans  Gellius,  Macrob,  Seneca,  Cassiodor  und 
eine  Sammlung  aus  Lactaiitius  und  Tertullian:  S.  CXLII  f. 

Wilhelm  s  Stellung  als  Historiker  wird  im  folgenden  Band  be- 
handelt werden  ;  hier  erscheint  er  nur  als  der  bewusste  erste  Nach- 
folger Bcda's  iu  höherer  Geschiciitschreibung.  Vom  Localschrift«teller 
hat  dieser  weitblickende  Genius  so  wenig,  dass  er  fast  nichts  von 
Malmesbury,  seinen  Abt  Eadolf  und  seine  eigene  Abucaadidatur 
gar  nicht  erwähnt.  Seme  Bedeutung  als  Muster  für  die  folgende 
englische  Historiographie  besteht  unabhängig  von  dem  streckenweise 
geringen  Quellen werth  (8.  XX,  XXiU);  um  1141  freilich  ist  er  Ge- 


*)  Die  Hietona  (  rlm  It  noch  einige  Correctureo  vom  Verf.;  aber  die 
meisten  Varianten  gehören  den  Abschreibern. 
*)  S.  XLIII  gegen  Liverani. 
*)  8.  ZZXH,  CXV  IT. 
0  BntchBtacfc  6.  XXXVIIL 
*y  BroislistttdL  G.  pont  S.  187. 

•)  a  XXVII,  CXVn,  wo  StUcke  gedmckt  sind.  Doch  ist  dies  viel- 
leicht nur  Wilhelm's  Quelle. 
^  Birch  8.  433. 

»)  Prolog  und  Rubriken  S.  COUI. 
•)  Prol.  und  Epilog.  S.  CXX. 
Ö.  CXXXl. 

'*)  SchUeest:  .,Henricns,  lilin»  eiue.  ann,  50;  fni  d«  iectiie  a  iiiio  euo 
Henrico.  Qai  20  annis  post  patrem  r^gnuiin^  iiutxni  fiiiam  Henrici  regifl 
Angliae,  quae  post  mortem  roariti  nupsit  fllio  comitis  Andegavensis^" 

acxxxv. 

8.  XXVI,  CXXVm.  Der  angeredete  Robert  fet  ein  «rrieolier  llöneli^ 
aScht  der  Qraf.  AMMtung  geschaii  aaeh  1184»  de  Hildebeii  lodl'  wkr. 
8.  CXU  f.  Prolog  nnd  Epilog. 
Dentaehe  Zoftseiir.  f.  OmtkkMnr.  isse.  H.  t.  $1 


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472 


Berichte  und  Besprechungen. 


wUhrsmana  ersten  Rangeb,  S.  XLI  f.  Die  leichte  Pabelwaare,  die  er 
einschob,  sollte  und  konnte  den  schweren  Qebalt  des  Werkes  im  Oe- 
se hm  acke  der  Zeit  über  Wasser  halten,  S.  XCTEI. 

Noch  im  12.  Jh.  wurde  eine  [uns  verlorene]  Hs.  und  nach  ihr 
mindestens  vier  erhaltene  ')  der  ersten  Ausgabe  Wilbelm's  in  Söd- 
england  mit  Zusätzen  versehen  (die  theilweise  aus  Winchester  stammen). 
Hinter  dem  Bericht  über  den  Eroberer  brachte  dipse  Hs.  *):  dessen 
zweite  (lesetze  in  Versio ')  und  das  unter  dem  Titel  ,Prefatio  super 
eraendationes  Henrici  [T.]"  von  mir  entdeckte  Stück*)  (ohne  Rubrik 
und  Schluss).    [Die  Quelle  beider  Einschaltungen  war  vermuthlich 
der  Quadripartitub '")  ,  die  Rechtssammlung  von  1113—20,  wo  diese 
Stücke    nahe    bei    einander    stehen.]     Zwar   hat   Wilhelm    (s.  o.) 
anderswo  Kechtsquellen  copirt,  doch  schwerlich  diese  hier,  die  ja 
sonst  seinen  spiltoren  Ausgaben  nicht  fohlen  würden ;  und  dass  von 
den  übrigen  Zusiitzen  mehrere  nicht  von  Wilhelm  herrühren  können, 
beweist  Stubbs  S.  XLIX  t!'.  --  Am  Kande  der  Oxfordor  Hs.  All  souls 
coli.  35  entdeckte  Stubbs  den  Briefwechsel  des  Pariser  Magister  W. 
de  Bernham  aus  Schottland  mit  lUschofen  von  (Uasgow  und  St.  An- 
drews um   1250—70;  Bruchstücke  davon  gii)t  S.  LXXl.  —  Die  bei 
ComniHlm  luonyin  i^edruckte  Sani m lang  von  Abschnitten  aus  6.  regum 
Hndei  Stubbs  auch  in  mehreren  anderen  Hss.  wieder  (S.  XCVIII). 
Darunter  bietet  eine,  l^hilipp's   11604  au.-,  l'ournay,   12.  Jhs.,  das 
I französische V]  Gedicht  .Frequcuter  cog-itans"  über  die  Unsittlichkeit 
aller  Stände,    besonders  der  höheren    und  geistlichen;  es  schliesst 
mit  einem  Angriff  ge^en  die  neuen  [Cistercienser?]  Conversi,  welche 
mit  Verachtung  alter  Kirchen  neue  bauen  et  loca  repetant  nunc 
grata  bestiis.    Stubbs  druckt  es  S.  CVIII  ab 

Saint  Barttaolomew's  Hospital  reports.  Ed.  W.  S.  Ohurch  and 
•lohn  Langton.  XXI.  Lruidon  18b5.  H\  Darin  R.  XXIX— CTX: 
Th^  book  qi  the  toundation  oi  St.  Bartholomew  s,  hni^.  von 

')  S.  LXXII. 

*)  Ed.  Hardy  297,  Anm.  aus  Ks.  Claudius«  da«  Stubbs  p.  LXXIII 
beschreibt.  Zwei  andere  Hss.  erster  Ausgabe  lesen:  ^Desunt  lege«  eiusdeui 
(des  Eroberer»),  eontinentea  fere  1  fotlnm*,  waa  aber  «o  den  Rand  und  anch 
in  Amadel  86,  von  etwa  1180,  erst  (lant  frenndl.  Hittheilg.  von  Hein 
Thompsan,  Uhrarian  of  tbe  Britiah  Moseam)  am  190O  gaeehrieben  ist 

*)  Bd.  Sehmid,  Gesetse  der  Angelsachsen  358. 

*)  Savigny  Zs.  1883,  Germ.  132,  wo  ich  diese  theilweise  Ueber- 
lieferung  bei  Hardy  übersehen  habe. 

^)  S.  meine  Schrift  zu  den  Gesetwn  der  Angelsachsen,  S,  4. 

<j  S.  CXII,  Z.  1  lies  .omnib^ 


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Eagluid,  Miitolftlter  (F.  Liebennann). 


473 


Norm.  Moore.  Die  Geschichte  der  Gründung  (1123)  und  des  ersten 
Priors  Rahere  (+  1143)  des  Londoner  Hutholomäus- Hospitals  in 
Smithfield  schrieb  um  1180  ein  Aagustinei  Kanoniker  dieses  Stifts. 
Die  einzige  Hs.,  Vespasian  B  XI,  um  1400  geschrieben  und  einst  der 
Priorei  gehörig,  entbftlt  erst  den  lat.  Urtext,  dann  eine  mittelengl. 
Uebersetznng.  Obwohl  von  ersterem  nur  Auszüge  (im  Monastioon 
Angl.)  veröflFeiitlicht  sind,  druckt  Moore  mir  die  Uobertragung.  deren 
Sprache,  die  der  Cbancer'schen  Epoche  [oder  etwas  später?],  für 
Philologeo  wichtig  ist.  Viele  Visionen,  Wunderkuren  und  Legenden- 
sfige  werden  wortreich  berichtet,  Urkunden  Heinrich*s  X.,  der  Päpste 
Anastas  (IV.),  Hadrian  (IV,),  Alexander  (III.),  nur  kurz,  erwähnt. 
Für  Geschichte  Londons,  der  Städte,  des  Handels  (mit  Flandern 
LXXXIII,  XG)  und  der  Heilkunde  ergibt  sich  manche  bemerkensvrerthe 
Einzelheit,  aber  nichts  für  politische  Geschichte,  die  nnr  selten  neben* 
her  berührt  wird. 

Louise  Creighton,  Social  history  of  England  (Highways  of 
bistory).  London  1887.  S\  VIII,  142  S.  Dieses  Büchlein  erwirbt 
Freunde  durch  Klarheit,  edlen  Optimismus  und  Weite  der  Theilnahme. 
Die  dem  MA.  gewidmeten  &8  Seiten  beanspruchen  nicht,  Neues  in 
Einzelheiten  oder  Auffassung  zu  bringen,  könnten  aber,  dank  der 
pädagogischen  Gabe  der  durch  volksthümlicfae  Darstellung  neuester 
Forschung  auch  sonst  bekannten  Verfasserin,  mit  Leichtigkeit  zu  einer 
Einführung  in  Englands  Cultur-  fnicbt  bloss  Gesellschafts-)  Geschichte 
umgearbeitet  werden.  Eine  Beihe  offenbarer  Fehler  wäre  anssU' 
menon: 

Der  die  Gemeinden  trennende  Wald  am  500  ist  nicht  wesenUich  als 
Sehnts  der  einen  gegen  die  andere  sa  denken,  vielmehr  schon  damals  ein 
System  von  Kleinstaaten  anzuni>limen,  und  jedenfalls  jener  Urzu^tnud  nicht 
dem  Vorsitz  fines  Gerefa  ^'It  irfizeitig  anznselzjni :  die  angelsächs.  Haupt- 
halle  diente  nicht  der  Hntisarbeit;  das  tiortliunibr.  Klosterwesen  ward  be- 
dentend  von  Sooten  beeinliussf ;  ein  Law-man  i  nordischer  Gesetzsprecher?) 
war  unter  AngelpaclisjMi  nicht  voriiaiiden ;  der  erste  Handel  betraf  Vieh, 
danebeu  aniangd  ganz  uebentȊchlich  Gold-,  Seiden-,  Pelzwaaren^  Dunstau 
Betete  Aelfred*8  literarische  Bestrebung  nicht  einfiMfa  fort,  sondern  Fleory  s 
Geist  hinderte  eher  Philosophie  in  heimisehem,  laienhaftem  Gewände;  unter 
den  Domineaarfoeitem  waren  aneh  Sklaven;  villane  GebnrI  nnd  vUlaaes 
Besitereeht  sind  nieht  immer  Tertmndeni  nachdem  die  Krone  im  Innern 
Friede  gesichert  hatte,  bethitigte  der  Baron  seine  Kampflust  doch  weit 
mehr  gegen  Walliser,  Iren,  Schotten,  Fransosen  als  auf  Kreuzzügen;  das 
Vertehwinden  jüngerer  Adelskinder  im  Büi^erthnm^  zum  Unterschiede 
pej^en  feftUindisclie  Aristokratie  kann  erst  nach  1300  gelten:  die 
PriiBO^eiiitur  leidet  niunrhp  Beechrankuncr  (z  B.  Erbfolge  aller  Tuchter 
beim  Fehlen  von  (Söhnen) j  wenn  auch  der  Hofhält  des  Abte  magnatenhait 


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474 


Bnieble  uad  ficepreelMiDg«D. 


prunkte,  so  fielen  nicht  desFhalli  die  Mönciie  von  Benedictinerbtretigp  nb; 
die  Bcccent^er  hoben  die  Biidung  nicht  unbedingt,  denn  ilire  Relorm  er- 
stickte in  gallitsch-münchischem  Oeiete  heimisch -volkethümliche  Keime; 
keineswegs  jede  Abteischule  wollte  Laien  lieraubildeu;  dass  Croyland 
8000  Binde  beaMS,  ist  grobe  Filaehuug;  die  Kirche,  bei  allem  nie  genug 
SU  preisendeo  Verdienst  um  die  WisseDechalt,  mnsste  ihrer  Natur  nach 
Kritik  und  Natnrkande  ablehnen;  über  Gilden  finden  eich  8.  20  Sitae 
aas  Terachiedcnen  Theorien  nnd  daher  widersprechend;  «ein  Zwdy  den 
Hanaebnndes  exiatirte  seit  mindestens  907*  weder  in  England  noch  sonst- 
wo, noch  auch  „trieben  diese  OsterÜDge  den  Ostseebandel**  damals;  von 
Städten  um  1200  war  Winchester  mehr  hervorzuheben.  York  und  Cinque 
Ports  zu  erwähnen;  wer  den  Franciseanern  Baco  zum  Riilim  rfchnpt.  darf 
die  Verfolgung  des  Forschers  durch  heinen  Orden  nichi  u I  ri y^then  ^lic 
Kreuzzüge  beeiuilussten  die  Entstehung  der  üniversitÄten  höchstens  selir 
entfernt;  vor  1100  gab  zu  Osney  keine  Schule;  Aristoteles  ward  nicht 
im  12.  Jh.  zumeist  studirt;  1159  war  Paris  nicht  Erzbisthnm;  die  Biurger- 
scbail  befehdete  die  Studenten  nicht  ans  Hass  gegen  GelehrMunheit;  fran- 
s5sische  Mode  drang  keineswegs  erst  seit  Edward  IIL  ein;  die  beate  Ctothik 
in  England  ist  nordfimnaSsisch;  F^nsdsisch  ward  die  Sprache  auch  dea 
Beehts  nnd  einiger  Chroniken;  das  KOnigsbUd  auf  Mttnten  leigt  hanpt- 
siehlieh  Insignien  (Krone,  Scepter)« 

Besonders  gelangen  die  Sitze  ftber  fiitterihiim  (82)  und  Handels- 
beechrinkiuig  (36);  im  Ganzen  scheint  das  Uber  das  14.  Jh.  Gesagte 
dem  über  frühere  Zeit  Gebrachten  yontnziehen :  die  Verfasserin  hat  ein 
Life  of  Edward  the  Black  prince  für  Histor.  biographies  geschrieben. 

Walter  ile  Oniy  Ureh,  The  historical  charters  and  eon* 
stitntionai  docnments  of  the  citj  of  London.  Bot.  ed*  Lon- 
don (Whiting  A  Co.)  1887.  8*.  KLVIII,  888  8.  Der  ürnchtbarste  der 
archiologisöhen  Schriftsteller  bietet  hier  einmal  kein  neues  Werk: 
1884  nimlich  erschien  anonym  ,by  an  Antiquary*  ein  sonst  wie  oben 
betitelter  Quartant,  den  der  löbliche  Buchbinder  jetzt  snm  Gctaybaod 
geschnitten  hat;  wenigstens  fisad  ich  bei  50  gleich  beiifferten  Seiien 
je  die  ersten  «nd  die  letaten  WOcter  gleicblautend,  and  die  Vorrede 
tönt  die  Stimmiuig  vor  der  ümwlliung  der  StadtTwiasBiuig  noch  in 
denselben  Worten  wie  damals  ans.  Die  56  Urkonden  reichen  von 
der  normannischen  Brobenxng  bis  1750.  Ute  Üebersetmng  würde 
der  Forscher  wÖrtUeher  wünschen ');  doch  ist  das  Büch  ausdrücklich 
theilweise  der  allgemeinen  Bildung  und  dem  praktischen  Staatsmann 
bestimmt.  Dem  BedÜrfniss,  die  angeteachsiscb,  mittellateinisch,  altfran- 
zOsisch  geschriebenen  Privilegien  in  heatigem  EngUscb  zu  lesen,  war 


*)  »JUsbeodan*  in  2  eher  ,to  do  wiong''  als  •hart*;  in  8  fehlt  Z.  • 
das  lehnreehtlieh  wichtige  „of  me  and  ny  heirs^  Z.  11  ^nstieiar'';  10  u. 


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ülngJaiid,  Uitteialter  ih\  Liebermann).  475 


man  schon  im  vorigen  Jabrbundert  eotgegeugekommeB.  Kiuiges  zur 
liibliographie,  zu  den  Fundorten  und  Abdrücken  der  Originale  sam- 
melt Hir«^h ,  doch  ohne  VoUstündigkeit  zu  versuchen;  so  ist  Norton 
(Commenlani  s )  wohl  einmal  anf^efiihrt.  aber  nicht  im  Einzelnen  citirt, 
die  wichtii:?te  üeberlieferuriL^  von  Wilheiiirs  I.  Freibriet'  (Ouildhall) 
nrnl  (lern  Heinrich's  I.  (Hss  v^uildhall  und  Domitian  VIT!.,  in  Legres 
Ilrnnci  I.  in  Thorpe's  und  öchmid's  „Gesetzen  der  An^'elsachseii") 
nicht  erwähnt;  Northouck's  Hist.  of  London  (1775!)  bildet  T^'xt- 
grundlage.  Aus  gleichzeitit^a u  Copien  und  , einige  Male"  aus  ^l.  ti 
Originalen  sind  manche  Ötellen,  J>psondm  die  Namen  bedeutf  i  d 
revidirt*,  —  doch  steht  als  Zenge  Heinrich's  I.  Williclm  von  ,Alba- 
spina"  statt  ,A11  ;nl"  fd.  i.  d'Aubigny).  Die  erklärende  Einleitung 
hebt  an  jedem  einzelnen  Stücke  etwas  Merkwürdiges  hervor,  hängt 
aber  zu  sehr  von  verBlteter  Literatu?-  al)  (die  Compagnie  wird  der 
Gilde  gleich,  schon  unter  Heinrich  I.,  und  bereits  um  1067  Normannisch 
als  Urkundensprache  angesetzt!).  Hirch  schreibt  über  die  Wichti^'- 
keit  der  anglonormannischen  Privileg'ien ,  ohne  Stubb'^  /n  l'pnntzeri; 
und  doch  citirt  er  seine  Bücher.  Dankenswerth  ist  der  Hinweis  auf 
im  Texte  nicht  gedruckte  Stücke  znr  Londoner  V'crfassungsgeschichte, 
die  in  anderen  Büchern  stehen.  Einige  Hss.  mit  Londoner  Docu- 
menten  erwähnt  S.  318.  Aber  abgedmckt  ist  nns  einer  Hs.  nur 
das  Original  von  Wilhelm's  I.  bekannter  Urkunde  tür  Deorman  (wo 
,mfiii'  för  ,homini'',  aber  nicht  .hi"  [?]  für  »ihm*^  mit  ,Sic*  ge- 
brandmarkt wird).  Auch  die  Zeit  der  Urkunden  lä.sst  sich  leiciit 
genauer  feststellen:  der  späteste  Terrain  für  Heinrich's  IL  Freibrief  ist 
z.  U.  nicht  1162,  sondern  1158  (laut  Theobald 's  Tod  und  des  Königs 
Abreise  nach  Frankreich).  Der  Index  erklärt  Rechtsausdrücke  zum  Theil 
nach  juristischen  Wörterbüchern,  die  für  früheres  Mittelalter  und 
Etymologien  nur  mit  grösater  Vorsicht  zu  benutzen  sind.  —  Zur  ersten 
Einführung  oder  schnellen  Uebersicht  über  den  Stoff,  der  ja  für  die 
Geschichte  Londons,  der  Verfassung,  des  (auch  festlilndischen)  Handels 
hock  wichtig  ist,  wird  man  diese  Sammlaog  nütsiicb  finden. 

M"  J.  R.  Green,  Henry  theSecond  (Twelve  English  statesmen), 
London  1888.  8*.  VI,  224  S.  Ans  dem  Riesenstoff  hebt  Frau  Gi«eii 
die  Hauptsachen  geschickt  hervor,  stellt  sie  kni^p,  doch  durchweg,  auch 
Abstractes,  klar  dar,  öfters,  besonders  lebendige  Scenen,  mit  plastischer 
Kunst,  ohne  doch  dem  Persönlichen  und  der  Anekdote  übermttssigen 


keineswegs  bloss  ,his**  oath,  sondern  Eid  [oft  mit  Helfern)  im  Oegensate 
Ui  siideMn  [normannliehen]  Beweismitteln;  7  ▼.  n.  statt  i»aor  lodging 
deliirered  by  force**  lies:  „withont  lodging  being  paid  for**. 


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47d 


Berichie  and  Buprechnngen. 


Baum  zu  vorstatten.  Einzelheiten  und  Anmerkungen  durften  fehlen  '), 
da  sie  nicht  zum  Weiterforschen  vorbereitet.  Dennoch  fordei-t  sie  die 
Wissenschaft  durch  j^eistvolle  Verbindung  und  Beurtheüung  der  vor- 
her bekannten  Ein/elthatsft^hen :  Heinrich  TT.  schützt  zwar  Landrecht 
und  Duldung')  gegen  Kanouisten.  widersteht  al)or  prundsatzlich  keines- 
wptrs  kirchliehem  Glauben,  Gott»  sdu  nst,  Reichthum  oder  der  Theil- 
iiahme  von  Geistlichen  am  Staatsdienst  (195);  freilich  <:fe\vinnt  er 
auch  in  der  Politik  durch  sr in  Eintreten  fllr  Alexander  III.  (3G),  er- 
höht den  Einfluss  übei-  Schottland  und  Wales  durch  die  Kreuzzugj«- 
steucr  (214),  und  macht  sich  Altengland  geneigt  durch  Verehrung 
Wulfstan's  (31).  Moralisch  sinkt  er  seit  dem  Streite  mit  der  Kircht» 
(196),  welche,  die  Caiiones  für  Naturrecht  ausi^ebend  (lo"  I,  m  Heckot 
einen  Verlecht»  r  findet,  der  an  HeligiositJlt,  Bildung,  Wahl  der  Mittel 
rieht  lut  der  Höhe  der  Edel.sten  seiner  Zeit  (181)  steht;  an  dessen 
Sarge  iiüsst  Heinrich  nnr  die  Sünde,  der  eigenen  Zeit  vorauszueilen 
(173).  Anfangs  bloss  gierig  nach  Territorien  wie  jeder  tr:in7r>sische 
Dvnast,  wächst  er  später  zur  Hohe  seines  Konigsamtes  (23).  Er  leidet 
zwar  stets  an  dem  inneren  Gegensatz  im  plantagenetischen  Reich 
(15.  21),  aber  bei  schlauester  Diplomatie  scheitert  er  doch  erst  an 
der  eigenen  Familie  (200),  schafft  durch  Krönung  Heinrich's  (III.)  allen 
Unzufriedenen  einen  Mittelpunkt  (146),  und  bereitet  durch  Erhebung 
der  Söhne  zu  Herzögen  —  vielleicht  nach  kaiserlichem  Muster  —  den 
Zerfall  des  Reiches  vor  (132).  In  mancher  Beziehung  übertrifft  Hein- 
rich's  licgierung  die  des  damaligen  Festlands:  durch  geschwindes 
Reisen,  das  unsere  Post  ersetzt  (61),  überwacht  er  die  Beamten  (66j; 
er  er/ieht  das  Volk  zur  Rechtspflege  und  Selbstverwaltung,  zwar 
zwangsweise  (120),  aber  durch  Einführung  des  Geschworenen-  und 
Vertretungsgrundsatzes  pflanzt  er  den  Freiheitskeim  (124):  die  Assise 
von  1166  erschien  vieUeieht  nur  desshalb  drückender,  weil  fortan  ein 
dauerndes  System  <ler  Macht  die  persönlich-zufällige  Ungerechtigkeit 
des  Sherif  ersetzte  (122).  Ein  nationales  Recht,  das  freilich  noch 
den  Namen  Lex  nicht  wagt  (116),  erwächst  aus  steter  Berührung 
zwischen  Staatsregierung  und  Landesbrauch,  Juristen  und  Provin- 
zialen  (123).  Geldwirthschaft,  Kirchenbau,  Landbesiedlung  dehnen 
sich,  namentlich  durch  die  Orden,  aus  (42);  an  Kronbeamten  und 
Gesohichtschreibern  besitzt  England  die  besten  in  Europa  (200  f.), 
bleibt  aber  Fraakreiohs  Troubadours,  Aufklftnuig,  Scholastik  und 

')  Lücken  unseres  Wissens,  sollte  Niemand  übertuucheii :  Aur  Er- 
klärung von  Heinrich's  II.  ^ühlies^iichem  Stui-z  erscheint  eine  ,  Erschöpfung 
der  Machtmittel''  -  woher? 

*}  Stammt«  nleht  einige  Freigeitlerei  yon  den  Anjous,  Wilhelm  II., 
Mathilde?  ' 


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England,  Mittelalter  (F.  Liebermann)« 


477 


Ketzerei  Um  (49j;  d&M  das  Volk  ärmlich  und  feucht  wohnte,  schliesst 
Verfasserin  aus  den  vielen  Wundern  an  Augenkranken  (141).  Auch 
für  Irlands  UnglQck  findet  aie  die  Wurzel  schon  damals:  In  der  Halb- 
heit der  Erobenmg,  im  Gegensats  der  ersten  halbkeltisehen  Anglo* 
normannen  zu  den  spftteren  Begierungsboten  (167)  und  in  der  daraqs 
folgenden  Nichtrerschmelnuig  der  Nationalitäten  (156). 

Im  EanMlnen:  Tftn.  unteriehfttet  die  Wichtigkeit  der  geiitliehen  Krön* 
itthe,  auch  im  ptrsön liebsten  normann.  Regiment,  mid  die  römische  Be- 
ziehung der  engliacheD  Kirche;  Heinrich  betrachtete  England,  nicht  Frank- 
reich al8  Machtkern,  gewahrte  Eleonoren  wohl  Antheil  an  der  Regierong 
(2y,  196  f^efTP!!  26);  die  Darstellung  Beiner  Jugend  ist  [aus  Howlctt^ 
Chron.  ot  btephen  11,  III  Prefl  zu  verbessern.  Vfin.  stellt  H.  s  .SraaM- 
inauner  zu  sehr  als  englisi  Ii  d  ir,  vergisst  bei  der  seitdem  überlielerteu 
[meist  übrigens  recht  kühlen !j  Freundschaft  des  Engländers  liir  Deutsch- 
land, dass  erst  seit  den  Anjous  die  gesammte  höhere  Ge^^eiläcliait  iran- 
sösiaebe  Gnltnr  annahm.  Sie  aieht  die  Verfaesungsgeech.  des  12.  Jhs.  nicht 
glScklich  ans:  Lehnweeen  nnd  Loeelgericht  sind  nicht  rdmiseh  bee&nfloaat; 
nicht  jede  Domäne  ist  anter  Fotatrecht;  der  Reehtsswelkampf  nicht  anter 
ungleich  Bewaffkieten;  absolut  ist  nicht  der  König,  sondern  die  Krone  im 
Beirath  geistl.  und  weltl.  Magnaten;  der  Streit  mit  Becket  nicht  ans  der 
Kette  Anselm-Langton  zu  trennen;  Aufzeichnung  von  Gebrauchsrecht  1104 
nicht  neu;  Becket  erscheint  nur  äusperlich  und  persönlich  als  der  Ange« 
gritlHne,  will  aljcr  thatpachlich  bewusst  weitere  kanonische  Ansprüche  gegen 
den  in  der  Kircheupolitik  conservativen  Staat  durchsetzen  und  sich  an 
Anselm's  Regel  nicht  binden;  die  Rechtsreform  lieinrich's  entstammt  mehr 
dem  Geiäl  des  Königs  und  Hofratiiö  und  lianconormann.  Kronenbann  ala 
englischem  Landrecht;  der  Aufstand  von  1173  ist  nicht  Tolksthümlich ;  der 
Qeichtete  im  Walde  nicht  bloss  In  Wales  straflos  au  tödten;  der  Staats* 
einfloss  bei  der  Biscboftwahl,  well  nie  gesetalieh  befestigt,  sank  im  18.  Jh.; 
die  Absiehtf  dnrcb  englische  Qeistliehe  die  Nebenlünder  an  sich  au  knUpfen, 
war  schon  ttberUeferte  Politik;  Qlanvilla  seiehnet  weder  Wilhelm's  I.  Oesetse 
zuerst^  noch  englisches  Gebrauchsrecht  in  niederen  Gerichten  auf;  Thomas 
Brown  [sicherer  Brunus]  hinterlässt  kein  Rechtsbucb;  Pulleyn  lehrt  Theologie; 
Apokalypse  nnd  Golias  sind  nicht  von  Walter  Map;  Johann  von  Salisbury 
schreibt  auch  Briefe,  Metalogicus,  Hist.  pontificalis;  Newburgh  ist  kein 
Mönch;  Arnulf,  Stephan  von  Bouen^  Fitz  Stephen,  Boaham,  Garnier,  Fantosuie 
fehlen  unter  den  Historikern  der  Zeit;  lies  107  Calais  statt  Carilef;  193 
Alan  statt  Alban;  197  Carthusian  statt  Cistercian. 

Kaie  Morgato,  England  nnder  the  Angevin  kings.  London, 
Maemillan  A  Co.  1887.  2  Bde.  8*  XII,  506  und  VIII,  521  S.  Dem 
Andenken  Greenes,  der  dies  Bnch  veranlasste,  ist  es  gewidmet;  Stubbs 
und  Freeman  verehrt  die  Verfasserin  als  Lehrer.  Sie  verwerthet  zum 
erstenmal  im  Zusammenhang  die  Fortschritte  der  Oxforder  Schule 
in  der  englischen  Geschichte  des  12.  Jhs.,  besonders  Stubbs'  Ver- 


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478 


Baiehte  mid  BeBprcdmiigeB. 


ÜMSaDgsgMohichte,  seine  und  anderer  Vorreden  zn  den  Rollswie»- 
Ansgaben,  und  liefert  so  die  bisher  beste  Geschichte  des  Zeiüttiimes. 
Ueberau  prüft  sie  aber  das  Wort  der  Meister  nach  und  boratit  die 
hntoriograpbische  Ueberliefemng  weit  vollständiger  als  irgend  ein 
Vorgänger.  Freilich  mit  mühsamer  Quellenkritik,  wer  z.  B.  von  den 
fiecketbiographen  ZMrtt  echreibt,  hftlt  ete  sich  nicht  auf  [vieUeicht 
weil  das  Ergebniss  wenig  im  Text  Andern  würde],  ebenso  wenig  mit 
Einzdurkttnden  [viele  bei  fiigelow,  Hist.  of  procedure,  App.],  und 
fremder  Literatur,  —  von  üngedrucktem  zu  schweigen.  Mit  Becbt 
Itgt  sie  auf  Ortskande  Werth,  beschreibt  Heinrich's  II.  Bauten,  II,  196; 
unter  den  Karten  ist  die  zur  Rebellion  von  1173  neu.  Sie  zeichnet 
kriegerische  Einzelheiten  mit  ebenso  kraftigei-  Hand,  wie  sie  Klein- 
leben im  Hause  (I,  55)  fein  ausmalt.  Gelingen  ihr  Charakterköpfe, 
deren  jene  Zeit  eine  reiche  Galerie  bietet,  am  besten,  so  ver^rlr" 
sie  doch  auch  an  den  Pipe-Bollen  die  Finanzen  von  1130  und 
an  den  Klosterchartularen  die  bäuerlichen  Zustände  Abingdons  und 
P«tcrboroughs.  [Zur  Stidiegesch.  vgl.  Gross,  Gilda  mercatoria  1888.] 
8ie  erzählt  leicht,  nicht  allzu  breit  und  nimmt  der  in  Englands  Ge- 
schichtsehreibiing  noch  üblichen  directen  Bede  jede  Gefahr  durch 
Bezeichnnnif  als  Anekdote,  II,  1.  Nnr  gegen  Prophezeiung  dnrch 
Heilige,  gegen  Qodric's  Wander  etwas  mehr  Skepsis!  Die  Einleüang 
ist  überlang  geratben  —  erst  S.  407  bringt  zum  Jahr  1154  — ,  und 
vielleicht  daher  zum  Schlüsse  (1206)  geeilt.  Einzelnes  zu  finden,  !)ieten 
der  magere  Index  und  die  kurzen  21  Ueberschriften  wenig  Hilfe, 
und  Wichtigstes  steckt  oft  in  den  Anmerkungen,  z.  B.  denen  über 
den  Bund  des  Klerikalismus  mit  der  Demokratie,  über  das  Verhältniss 
zn  Deutschland  und  Frankreich  I,  489. 

Norgate  urtheilt  unbefangen  and  voniehtig:  durchlebte  Hein- 
rich II.  eine  weohselvolle  Jugend,  so  folge  nicht,  dass  diese  ihn  zum 
frühreifen  Herrscher  gebildet  habe;  eher  mochten  Freiheit  von  Vor^ 
'Urtheilen  einer  Partei  oder  ümgebnng  und  das  seit  100  Jahren  erste 
Auftreten  eines  Königs  ohne  Oegencandidaten.  ihn  begflnstigen.  Da 
Heinrieh  wenige  KlOeter,  aber  mehrere  Krankenhäuser  stiftete,  er- 
seheine er  auch  hierin  für  praktisches  Volkswohl  besorgt.  Bichard  I., 
sonst  meist  als  SUdfransose  geschildert,  tritt  hier  als  Seek5nig  Yon 
Wikingerblut  [?]  auf.  —  Immerhin  wttnsehte  man  in  der  Fftlle 
wechselnder  Einzelheiten  den  gleichartigen  Geist  der  Dinge  Öfter  ab* 
skndiirt,  Wichtiges  besser  her?orgehobai:  Schottlands  ünterwerfiiag 
sieht  so  schnell  vorflber  wie  die  Erstürmung  einer  Burg.  In  deo 
fibnpisaolien  war  Stubhe'  Anschauung  so  wohl  begrOndet,  dais  die 
Tfin.  mit  Becbi  eine  Abweiehung  su  gvossarttger  neuer  AufGusung 
nicht  Uichthersig  vemchea  durfte.  Sie  hnt  ttar  abschliessende  Ex- 


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£iiglaad,  Mittelalter  (F.  LiebenDann). 


479 


curse  nur  ausnahmsweise  Raum  und  fand  fast  keine  erschöpfenden 
Monographien  vor  über  ein  einzelnes  Jahr  oder  Territorium  oder  begriff- 
liches Hauptstück  der  plantagenetischen  Regierung  (ausser  für  Ver- 
fassung und  Becket).  So  ISsst  sie  zwar  dem  zukünftigen  Forscher  auf 
diesem  weiten  Felde  eine  reiche  Arbeit  übrig,  wird  aber  fast  jedem  einige 
Hilfe  bieten.  Freilich  zur  fremden  Geschichte  gewährt  sie,  zum  Theil 
durch  mangelhatte  Literaturkenntniss  [vgl.  Bömont,  ,Jean  1202*, 
Revue  hist.  32  (86) J  wenig,  zur  deutschen  nichts:  die  englischen  Be- 
ziehungen des  Reichs  sind  von  Deatsoben  (Winkelmann,  Huhlbaniii, 
nachträglich  Gieeebreoht  V)  weit  besser  dargestellt;  auch  die  bnrgun- 
dischen  Streitfragen  m  1198  sind  ihr  fremd;  Tgl.  Töehe,  Ficker, 
Sternfeld. 

Die  Wichtigkeit  Englands  im  plaotagenetiBchen  Länderbiindel  ist 
unterschätzt:  nur  hier  stand  der  Herrscher  souverän,  hier  als  Besitzer 
riesiger  Domänen  und  grossen  Schatzes,  in  Staatsrecht  und  öffentlicher 
Meinung,  nls  Mehrer  des  Reiclis  gegen  die  Kelten  und  Schiedsrichter  zwierhen 
Franzosen  und  Engländern,  unendlich  mächtiger  da,  als  in  einem  tranzusi- 
schen  Lehen;  diese  Thatsacbe  wurde  schon  von  Zeitgenossen  ausgesprochen. 
—  Zu  der  im  Ganzen  werthvollen  Vorgeschichte  der  Anjous  —  I,  126 
Kritik  der  Gesta  Andegav.  —  konnte  die  reiche  Berengar-Literatur  Licht 
gewähren ;  vergl.  auch  Fatigan,  Origine  aataniqae  des  Plantagenets.  —  Die 
altengliscbe  Einleiinng  birgt  manchen  Irrthnm:  Tbeningmannegemoi  hingt 
nicht  mit  Thegn«,  der  Jastioiar  nicht  mit  altem  Amt  sosamm«);  I,  233 
.oncweow^  heisst  agnovit^  nicht  Anjou.  Ans  Gemeindeland  folgt  nicht 
nraprüngliche  Freiheit  des  Ortes;  unter  den  Domänenarbeitern  fehlen  land- 
lose Hansknechte.  —  Wilhelm  II.  hatte  keine  schlechteren  Bischöfe  als 
Heinrich  I.  und  regierte  keineswegs  nur  durch  Schrecken.  —  "Nicht  Anselm 
fand  das  Concordat  von  1105;  das  Reich  emjifing  im  Kirchenstreit  tiefere 
Wunden  als  England,  weil  e.**  den  Slaiil  als  solchen  vertheidigte.  —  Die 
Gründung  Carlisle'n  diente  auch  dem  englischen  Einllnss  in  Cumbrien; 
diese  Kette  grossbritannischer  Politik,  deren  ferneres  Glied  der  hier  iiber- 
gangene  Kampf  Toriis  nm  Ola^w  und  die  schottische  Kirche  bildet,  ver- 
lohnte eingehendere  Darstellnng.  —  Bermondsey  ist  damals  nicht  Abtei. 
1,  855  lies  „Celestine  III.*  —  Heinrich's  II.  Mutter  erhielt  in  Dentsebland 
die  Krone  der  Königin,  fahrte  deren  Titel,  aucli  nachdem  Heinrich  V. 
Kaiser  geworden«  und  bewahrte  nach  dessen  Tode  die  Insignien.  Wahr- 
scheinlich nnr  aus  dieser  nicht  aasserordentliclien  Thatsache  folgerte  der 
Anglonormanne  irrig  ihre  Candidatur  für  wirkliche  Herrschaft.  Noch  als 
Orftfin  von  Anjou  urknndct  sie  als  Kimigin:  vergl.  Birrh .  Trans.  Royal 
Boc.  lit.  1878,  14,  wo  auch  Wichtii^cs  lur  lit  inricii  II.  zu  1153.  --  Da.-^s 
Heinrich  11.  in  Frankreich  eine  bloss  erhaltende  Politik  getrieben  habe, 
stimmt  durchaus  nicht  zu  den  vielen  Kämpfen  nnd  Intrignen  «m  Vexin, 
Toulouse,  Marche,  Flandern  und  den  Heirathsplänen  der  Söhne.  Dass 
Heinrich  der  Jflngere  niebt  Voranndfe  und  Anjon  zugetheilt  erhielt,  liegt 
wobl  kaum  daran,  dass  diese  nicht  an  Afterlehen  sinken  dnrflen  (nach 


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480 


BericUte  and  fieaprechimgen. 


Aquitariien  tial  difs  Loop):  vielleicht  Hellten  sie  fk'r  englischen  Krone 
enger  verbunden  bleiben.  Zur  Rebelliuu  von  1173  triebeo  wenigstens 
mittelbar  in  Frankreich  Staniuieagegensätze,  die  Politik  der  Krone,  die  Leben 
von  sieh  abbängiger  ta  macben,  und  die  Bntfremdung  Eleonoren's,  die  ans  den 
(hier  niebt  erwähnten,  doch  aneh  Philippus  II.  Hast  x.  Tb.  verarsaebenden) 
Liebsehalten  des  Königs  folgte.  Die  Krone  siegte,  weil  Soldtruppen,  Beamten- 
tbnni,  die  Kirche  (ausser  den  mit  Dynssten  verwandten  Prftlaten),  Bürger 
und  Bauer  ihr  treu  blieben.  Die  Barone  «ich  zu  Northampton  zu  verbünden, 
war  schwerlich  ein  Fehler  Heinrich'«,  sondern  eine  Nothwendigkeit;  auch 
konnte  er  den  Abfall  des  S(t}ine>.  durch  den  eie  erst  gefalirlir}!  wurden 
nicht  aditfii,  —  Die  Erobernnu'  Irlands  musst«»  als  die  Aasfiilirung  gleicii- 
>am  des  grossbritanniariien  TestamenUs  weitblickender  Vorganger,  ihre  uur 
halbe  Ausfultruntr  als  rnplnck  der  Insel  geschildert  werden.  —  Peter  von 
Uluib  kann  lUiL  dem  Anerbieten  „Italiens*  an  Heinrich  unmöglich  meinen, 
Wilbdm  habe  diesem  Sicilien  ▼ererben  wollen.  Vielleieht  denkt  er  an  eine 
uns  yerborgene  Intrigne  der  Lombarden,  za  denen  sich  Heinrich  1169  freund^ 
lieh  steUte,  oder  an  die  Verschreibung  Piemonts  für  Jobann.  In  letsterer 
„RonssUlon  mit  dem  Pyren&enpsss"  misssuTersteben,  davor  konnte  Hon. 
Germ.  68.  XXVII,  85  bewahren.  —  Der  Kirchenstreit  erklärt  sich  am 
wenigsten  aus  der  englischen  rieBchichte  allein.  Beeket's  Strauben  gegen  das 
Bißthum  ist  mindestens  z.  Th,  Heiligenschablone;  den  Erzdiakonat  von 
Canterbnry  aber  wollte  er  Jiur  nicht  dem  gegnerischen  Kunigskleriker  iu- 
%vendeu.  Kr  ist  im  Widerstande  gegen  tlie  Absolutie  kein  Freiheitsbeld. 
Jieht  für  Privilegien,  nicht  für  Staatsverfassung,  Nicht  er  hat  das  Trinitätä- 
les^L  für  die  Christenheit  eingesetzt.  Zu  Tuura  erhalt  er  einen  wichtigen 
Antrieb  in  kanonistiscber  Richtung  ^  nur  diese,  nicht  der  frttmmste  Katholi- 
dsmus  Lanfrank^scher  Art  war  mit  Heinrich^s  Rechtsaufaeicbnung  unver- 
träglich. Wilhelm  I.  hatte  keineswegs  Instaniensug  nach  Rom  odsr  welt> 
liehe  Straflosigkeit  für  erstes  Verbrechen  der  Kleriker  angegeben',  Ordi- . 
nation  Unfreier  binden  noch  Leges  fienrici  67,  4  an  des  Herrn  Erlanbnisa. 
Wenngleich  aber  die  Krone  nur  bestehendes  Recht  verfocht,  konnte  sie 
doch  unmöglich  mit  Aufrichtigkeit  den  Papst  sich  zum  Richter  wünschen. 
Ward  vielleicht  der  König  auch  von  seinem  Schwiegersohn  Heinrich  dem 
L<)wen  im  Sinne  der  Kirrlienbeherrschung  beeinflnsHt'-'  —  Dm  Königsgrab 
7A\  Font^vraud  verdiente  Beschreibung.  —  Die  Judunn  oul-  nach  Richardis 
Krünung  hängen  z.  Th.  mit  dem  Kreuzzugsgeiste  zusaninien,  Richardis 
St&dteprivilegien  entspringen  seiner  Geldgier,  nicht  aus  Bürgerfreundlich- 
keit Er  war  nicht  im  heiligen  Lande  ^heimisch*;  aber  an  seinen  Zog 
knüpft  sich  die  hier  nicht  einmal  berührte  Frage  der  Hittelmeerpolitik. 

Zum  Schlass  einiges  Literargescbicbtlicbe:  von  Caedmon  bis  Layamon 
schlummerte  höhere  englische  Poesie  keineswegs:  Cynewolf!  Kalmesbnry 
sagt  nicht,  er  sei  in  Cumberland  gewesen.  Die  Qesta  Henrid  sind  nicht 
von  Richard  Fita  Kigel,  dessen  (und  Olanvilla's)  politische  Theorie  ich  einst 
mit  der  der  Kirchenmänner  vei^lich  (£in1.  in  Dial.  de  Scacc).  Die  Auto* 
biographie  Anesty's,  die  bretonische  Assise  Gottfried's,  das  Gefangenschafts- 
lied Richardis,  Arobroise  (Quelle  des  Itinerarium  Ric.)  sind  unbenutat 


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Kogluid,  MiUelalter  (F.  Liebermann). 


481 


Die  Couquete  <1  Irlaiule  liang^t  von  Girald  ab;  Herberl  von  Boöhain  vi-r- 
dient  weniger  Glauben.  Mit  Heiuricli  II.  stirbt  Altenglisch  nicht  nur  in 
der  Literatur  der  Geschichte^  sondern  auch  der  Urkunden  aus. 

A.  Joly,  Etudes  Anglo-Noi mandes.  Gerold  le  Gallois(Girauld 
de  Barn).  Caen  1888.  8«.  68  S.  CExtrait  des  Mäm.  de  TAcad.  nat. 
des  scientses,  arts  et  belles-Iettres  de  Gaen.)  Dieser  werthvoHe  Essay 
Tertieft  die  Quellenkunde:  Giraldus  erscheint  hier  hauptsächlich  als 
Schriftsteller.  Seine  Werke  werden  richtig  als  Vorläufer  der  modernen 
Autobiographien,  Beiseeindrttcke  und  Öffentlichen  Vorträge  bezeichnet. 
Der  eitle  Autor  glänze  in  Vorreden,  gleichsam  Kunstproben,  die  er 
besonders  sammelte,  und  spreche  in  zwei  Drittel  der  sieben  von 
Brewer  [Dimock  und  Freeman]  herausgegebenen  Bände  von  sich. 
[Dazu  kommt  Instructio  princ,  vgl.  Mon.  Germ.  XXVn,  397,  jetzt 
durch  Warner  f&r  Bolls -series  vorbereitet.  Girald  hat  aber  viele 
Ahsefanitte  mehr  als  einmal  wiederholt.]  Er  heudile  nur  bisweilen 
literarische  Bescheidenheit,  wttrdige  dabei  die  eigene  Wichtigkeit  fltr 
Mit*  und  Nachwelt  ftber  alle  Massen,  glaube  sich  damals  unterschätzt, 
des  Nachruhms  aber  sicher,  sammle  und  katalogisire  seine  Qeistes- 
erzeugnisse  mit  Eifer  [er  kommt  sich  mit  einem  Wort  historisch 
vor],  erstrebe  ihre  Uebersetzung  in  die  Volkssprachen  (er  ward  wirk- 
lich mehrfach  fibertragen,  unter  Anderen  durch  den  Dichter  Jean 
de  Meung),  und  bewahre  die  ihn  preisende  Kritik  mit  manchem  Selbst* 
lob  fleissig  auf. 

Seine  weite  Belesenheit  und  die  [doch  damals  allgemeinel  Cütir^ 
wuth,  der  praktische  Sinn  auch  fär  Politik  und  Militärisches,  das 
offene  Auge  ffir  Menschen,  Dinge  und  Natur  in  vielen  von  jener  Zeit 
sonst  nie  beobachteten  Einzelheiten,  bis  zur  Jagd  nach  Anekdoten 
und  Merkwürdigkeiten,  die  Entdeokerfreude,  die  gutmüthige  Gesin- 
nung, der  heitere  Optimismus,  die  lebendige,  nur  zu  rhetorische  Dar> 
Stellung,  die  Liebe  zu  sehOner  Form,  die  zu  stets  erneutem  Feilen 
treibt,  werden  gebührend  betont.  Der  Stil  sei  von  Sallust  beeinflusst, 
die  bunte  Sprache  liebe  Antithesen  und  Wortspiele  [die  oft  anders- 
woher stammen,  wie  ,Vitae  via*].  Joly  stellt  aus  einigen  franzSsi« 
sehen  Sätzen  Girald's  Umgangssprache  her.  [Das  Sprichwort  I,  218: 
,Tant  giwe  Ii  purcel,  Come  volt  Ii  chael*  schon  im  11.  Jh.  in  meinen 
Agnorm.  Gq.  226.  Gegen  Girald  als  Historiker,  besonders  als  Be* 
urtheiler  seiner  Zeit,  scheint  mehr  Vorsicht  geboten,  freilich  nicht  im 
Sinne  der  alten  keltophilen  Angriffs.  Er  dient  schwankend  bald 
der  französischen  Begierung  und  Kirche  von  England,  bald  dem  Plane, 
Wales  kirchlich  von  jenen  loszureissen.  Dieser  innere  Widerspruch 
lag  dem  Sohne  des  Normannenritters  und  der  Walliser  Prinzessin  im 
Blute.  Er  übertreibt  stetig  die  Zahl  der  von  seinen  Verwandten  be- 


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482 


Berichte  und  Besprechung «a. 


si»'>^ten  Walliser  und  Iren:  daim  schmäht  er  wieder  die  Angelsachsen, 
die  er  als  Keltc  Sachsen  nennt.  Ein  plianLa.stischei .  theatralischer 
Zug  kommt  dazu;  und  wie  sein  Freund  Walter  Map  spielt  er  in  der 
hohen  Gesellschaft  manchmal  eine  Instifze,  fast  närrische  lioUe,  die 
ihm  ein  freit's  Wort  erlaubt. J  Joly  zeigt,  wie  einige  der  Kämpfe 
Girald  dientn,  um  auch  in  literarischer  Fehde  zu  glänzen,  wie  dessen 
Urtheile  einander  durchaus  widersprechen  [bisweilen  je  nach  den 
Adressaten],  er  dürfte  auch  die  Anklage  gegen  Heinrich's  IT.  irische 
Politik  nicht  «  infach  übernehmen,  noch  seine  Sitlnnpredigt,  ül)erhaupt 
bfinen  Charakt*  i  all/u  ernst  fassen.  |Bernardus  Silvestris  ist  d«r 
Dichterphilosuph  von  Chartres,  nicht  Bischof  von  St.  David's;  S.  66, 
Z.  21  lies:  Hubert  Walter.  Zu  G.'s-Glaubwürdigkeit  vgl.  Heinemann, 
MlOO  IX,  134.)  Das  äussere  Leben  Girald's  (vgl.  Mon.  Germ. 
SS.  XXVTI,  895],  besonders  der  Kampf  um  St.  David's  [am  besten 
in  Haddari  and  Stubbs,  Goimcils  I.  378 — 452J  scheint  einer  Fort- 
setzung vorbehalten. 

Höh.  Krautwurst*  Layamons  Hrut  verglichen  mit  Wace's 
lloman  de  Brut  in  Bezug  auf  die  Darstellung  der  Culturverhältnisse 
Kn^'lands.  I.  (Bresl.  Diss.)  1887.  8".  32  S.  Der  Engländer  erscheint 
roher,  gröber  in  den  hier  allein  behandelten  Taf»  lsitten  als  der  etwa 
40  .Jahr  ältere  Ntjrmanne  (um  lloT)),  den  er  übersetzt.  Bei  Speise  und 
iiajik  entscheidet  die  Fülle,  nicht  die  Feinheit:  Fleisch  überwiegt: 
Pferdefleiseh  zu  essen  gilt  bereits  als  un^rh  lu  i  lu  h ;  von  Vögeln  aber 
geniesst  man  viele  jetzt  verschmähte.  Trunkenheit  ist  überaus  häuHg: 
mau  trinkt  neben  Wein:  Bier,  Ale,  Meth,  Most  aus  vielerlei  Opf;..s.ii  — 
unter  denen  das  Horn  schon  fehlt  ^  -,  auch  gläsernen.  Aus  liand- 
büob<  rn  und  —  v>:>:hi  wenigen  —  i,.^uellen  dersi  Iben  Zeit  zieht  Verf. 
zu  jenen  beiden  Dichtem  einiges  Frgänzende  heran. 

Walter  Rye,  Records  and  record  searching:  A  guide  to 
the  genealogist  and  topographer.  London  (Stock)  1888.  8*.  IV,  204  S. 
Der  unermüdliche  Herausgeber  englischer,  besonders  Norfolk  be- 
treffender'), Urkunden  beschenkt  uns  mit  seinen  unschätzbaren  Notizen, 
die  er  in  einem  Vierteljahrhundert  emsigen  Forschens  gesammelt  über 
Dasein,  Fundort,  Druck,  Register,  Literatur.  In niu/.ungsgelegenheit 
der  Arcbivalien  und  über  manche  darstellende  Quellen  seit  der  £r- 

')  Die  dret  m  Korwicli  erschienenen  Werke  „Pedes  finiam  rel.  to  . . . 
Norfolk  fh>m  8  Biehard  I.  to  [1216]''  1881,  „A  thort  ealcndtr  of  the 
Fcet  of  AneB  for  Vorfolk  in  Ibo  reign»  of  Riehwd  L,  John,  fleoiy  lU.  «nd 
Edward  I.*"  1885,  and  „A  akort  caleodar  of  tha  Faet  of  finaa  for  Morfolk 
in  the  reigne  of  Edward  II.  to  Richard  III.^  1885,  habe  ich  nicht  geaalian. 


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EngUiid,  Mittelalter  (F.  Liebennanii). 


obenuiflf')  bb  zur  Q^nwart  8pttniDn,  Flei»  und  Genauigkeit 
liefern  hier  ein  Werk,  das  jedem  Bearbeiter  desselben  Feldes  unend- 
Hekea  Sueben  erspart,  aueb  wenn  dieser  sich  auf  gedmekten  Stoff 
besehitefct  oder  allgemetnere  Ziele  verfolgt,  als  der  Terf.  sunllobst  im 
Auge  bat.  Denn  wenigstens  die  Methode  zur  Verarbeitung  des  Stoib 
lebran  nur  in  engem  Sinne  Gapitel  1,2:  „Wie  man  einen  Stamm- 
baum sammelt,  Oitsgesehnchte  aebreibt**).  Rjre  ist  SoUcitor  und 
bringt  auob  dem  Rechtsbiatoriker  wichtige  Angaben  über  Beurkun- 
dung des  OeriehtsTsrfahrens,  der  Laadftbertragung  und  des  Oivil- 
staads.  Wenn  er  zu  systematischer  Darstellung  Tergeblich  ansetzt, 
so  liegt  das  gewiss  an  der  Üeberlieferung  des  englischen  Rechts  ohne 
logische  Ordnung  und  an  der  ▼ersehiedenartigkeit  des  Inhalts  mittel- 
alterlicher Rollen.  Wahrscheinlich  wftre  alphabetiscbe  Au^Efthlung 
nach  Titehi»  engÜicb  und  lateinisch,  das  Praktischste;  ihr  mtkasten 
sich  anschliessen:  eine  chronologische  nach  der  An&ngszeit  jeder 
ürknndengattung,  eine  topographische  nach  den  Grafschaften,  eine 
nach  der  Herkunft  tob  Staat  (s.  B.  Parlament,  Behörden,  Geriditen), 
Kirche,  Corporation  (Stadt,  Gilde),  Familie,  Einzelnen.  Wo  die 
Literaturangabea  über  Forsten,  Glocken  und  Grabmiler  stecken,  riethe 
Kiemand  ohne  den  Index*);  und  auch  dieser  Usst  nicht  ahnen,  was 
allse  der  Band  an  Wichtigem  birgt:  nur  bei  ToUstSndigem  Durch- 
ksSB,  das  Bye  ja  durch  manche  bumonrolle  Satire  gegen  Altertbftmler 
eckitihtert,  ▼ermag  man  z.  B.  die  werthToUe  Bibliographie  fllr  ein- 
»Ine  Landschaften,  namentlich  Norfolk,  sn  bemoriken.  Festlftndische 
Forseher,  die  freilieh  liegst  f&r  beimisdie  Zwecke  Ebglau^  Urkunden- 

Ffir  angeleftcbaiMhe  Zeit,  die  nur  obeiMehlieh  berfthrt  wird,  soUten 
ffitch*i  Cartulariom  wegen  TolletlDdlgfceit  und  die  Aneient  «harten  In 
the  British  Museum  wegen  faverUABigen  Textes  gertthnt  werden. 

*)  Nicht  gesehen  hab«  icli  WPWPhü Ii more,  How  to  write  the 
bist,  of  a  faniily  (1887,  8*J,  ICCox,  How  to  writc  the  hist  of  a  parisb  or 
other  place  ed.  1887.  8*)  nod  Üt-o.  W.  Mars  hall,  The  ^renealogista 
guide,  .  .  .  topugr.  and  Itiograph.  works  (2  ed.  1885,  8").  !n  H.Cjodwin. 
The  Knglisli  arcliaeolnf^ist'rt  haiidbook  (Uxf.  1867,  8*^/  Bind  meist  Aus- 
grabungi'D,  Bau-  und  Bildwerk  berücksichtigt,  doch  auch  alphabetisch 
Englands  Stüter  (erst  nach  Orlen,  dann  nach  Orden)  mit  Datum  und 
Ortleder  ned  Bargen  veraefcknctt.  iee.  Poster  Colleclanea  genealogica  I. 
(1688)  betrilli  mHstNenseit,  entbilt  aber  aneh  «Qraj's  Inn",  d.  i.  Ufkaadsn 
Uhr  dleee  Loadoner  Jaristeoinanng  seit  1808  und  Venelebniss  der  in  den 
Beroldfllisten  u.  a.  Hss.  entbatleaen  Stemmbionie.  Vor  P.  F.  Hodgson> 
i,H(»w  to  tiace  your  own  pedtgree  or  a  guide  to  family  deseent*  (Load. 
1889)  warm  Saturday  review  20,  VII,  88,  69. 

*)  Er  mttsste  alle  Ortonameu  bringen,  aneh  Poilaid  27;  Germany  siehe 
Almain. 


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484 


Beneble  und  BeAprechuiigeij. 


schätze  (und  zwar,  wie  unsere  Hanseaten,  aus  den  Hss.  zuerstj  ver- 
werthen,  mügen  u.  A.  Rye's  Angaben  über  Urkunden  von  Heer  und 
Flotte  S.  62  f.  dürchseheu ;  er  aber  sagt  von  IlOhlbHum'b  Urkun L  n- 
buch  (darin  manches  für  Norfolk),  Br^quigny,  Delpit,  Michpl's  Uoles 
Gascons,  den  Werken  Hiunner's,  Lechaud4  d'Anisy's,  Delislc's  u.  a. 
Normannen  nichts.  (Jap.  3  bespricht  Urkunden  über  Afterleihe,  Land* 
Übertragung,  Pipe-Rcllen  (\,der  Sheriff,  glelch^am  des  Königs  Banquier, 
komile  von  diesem  be/iogeii  werden,  sogar  übpr  des  Fiscns  liutliabfn 
hinaus,  und  mochte  sich  an  dem  (irat'schaftseinkoiauieij  künlti^^:»  n  lahr«-;, 
erholen*);  eine  Abrechnung  wird  in  moderne  ]?uchfübrun_f  unige- 
schrieben,  manche  Eintragung  couaraentirt,  ein  He(  Ii»  utehli  r  nach- 
gewiesen. [Zum  liu  )k  )!  aids  vgl.  Elton,  Tenures  ot  Kent,  App.] 
('.4:  „Ijandübertragung  unter  Lebenden ;  Fines":  C.  Tr:  , Bürgerliches 
Verfahren,  betreffend  Land";  C.  6:  «StratVerfahrpri " :  ('  7:  , Staats- 
papiere";  (J.  Ö:  „Namentlich  kirchliche  rrkuu  it  n  |  Cartulare,  Templer 
S.  68],  Gilden*  [hierfür  war  Ch.  Gro.ss ,  sidir  ben  S.  472,  zu 
rühmen];  C.  9:  ,Ffarrregister,  Kirchhöfe,  Standesamt.  Inschriften": 
C.  10:  ,Fiscus,  SubsidienroUen":  C.  11:  , Laudvererbung,  Testainente*; 
C.  12:  , Rittergüter ,  Patrimonalgerichte" :  C.  13:  .Verleihungen  von 
der  Krone,  Privilegit-n.  Titel*:  C.  14:  ^Staatsarchiv  | frühere  Literatur 
ohne  die  auswärtige  (wie  Orsiri  l*  v)  £>.  105;  Benutzungsordnung  hier 
und  für  die  folgenden  Bibliolh»  km];  Adressen  von  Antiquaren  und 
Advocaten,  die  Archivalicn  co[nren,  S.  108;  British  Museum  [unt«r 
den  Hs.-Katalogtii  tehlt  „Stow"  und  „Very  ancient  mss.*];  Probate 
registry  |  Testamente  seit  Ende  des»  14.  Jhs.];  City;  Lambetb; 
Herald's  (Jolb^go;  Bodleian  library  [fehlen  Kataloge  für  Digby,  Laud, 
Douce];  Cambridge  (fehlen  Nasmith  für  Corpus  College:  Trinity]: 
Adressen  von  Antiquar-Buchhiindiern'';  App.  1:  Forraulare;  App.  IV: 
„Titel  der  Holls  series*;  App.  V:  , Gedruckte  State  papen?*  [tur  MA. 
nur  Irland  1171 — 1307];  App.  VI:  , Liste  der  in  den  Reports  of  the 
Histor.  mss.  eommission  besprochenen  Sammlungen,  1)  nach  Orlen.' 
2)  nach  Personen*;  App.  VII:  „Adressbuch  gelehrter  Gesellschatten 
Englands*,  leider  ohne  Angabe  über  Veröffentlichungen,  wieder  ein- 
gegangene Gesellschaften  (wie  English  historical  societyj  oder  V^'eg- 
weiser  wie  ,Yearbook  of  learned  soc.*.  Es  fehlen  hier  Berkshire, 
Essex,  Glasgow,  Literature,  die  Palaeographical,  Philological,  Powys- 
land,  Antiquaries  of  Scotland-Gescllschaften.  Für  künftige  Auflagen, 
die  dies  nützliche  Werk  wahrlich  verdient,  wäre  auch  eine  Tilgte  der 
in  den  Archivreports  l)escliriebenen  oder  katalogisirten  Sammlungen, 
ferner  der  geschichtlichen  Zeitschriften  und  Inhaltsangabe  vermischlor 
ürkundenpublicationen  wir  Hunter's,  Palgrave's  und  Cole's  am  Platzo ; 
ein  Yerzeicbniss  ausländischer,  für  England  unentbehrlicher  Urkunden.* 


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England,  MiUelalier  (F.  Uebermnnn). 


485 


register  wie  JaD'e- Potthast  und  Brequigny^Pardessa«  bleibt  wohl  ein 
za  kühner  Wunsch. 

Rye  setzt  überall  fünf  Werke  voraus,  die  er  stets  anführt,  aber 
nie  ausschreibt:  Gooper,  An  account  of  .  .  records  1832;  Thomas, 
Hand-book  to  .  .  records  1858;  Ewald,  Our  Public  records  [nur 
122  S.]  1873;  Phillimore A  series  of  indexes  and  calendars  to 
British  records  I,  1887;  Tor  allen  Sims'  Buch,  das  hier  gleich  be 
sprochen  wird. 

Richard  Sims,  A  mauual  for  tbe  treneali^gist,  topographer, 
antiquary  and  legal  protessor,  consisting  of  descriptions  of 
Public  records,  parochial  and  other  registers,  wills,  county  and 
family  histories,  heraldic  coUections  in  public  libraries  etc.  Improved 
ed.  with  a  glossary  of  pbrases  and  terms  oeeurnng  in  Public  records* 
Lond.  (Awy)  188ö.  8».  XX  und  542  8.  ,Des  Britifih  Museum 
Lesezimmer  wird  Frühjahr  1857  fertig  werden"  laut  S.  449.  Diese 
Worte  yerriethen  mir  zuerst  den  wahren  Sachverhalt,  den  eine  genaue 
Vergleichung  sämmtlicher  SeitenanfUnge  und  vieler  S&tze  alsdann 
bestätigte:  der  ersten  Aufgabe')  von  1856  ist  bloss  ein  neues  Titel- 
blatt  und  eine  werthlose  Vorrede  vorangestellt  und  ein  Glossar  an- 
gehängt worden.  Letzteres  schöpft  aus  Ewald  oder  dessen  Quelle. 
Unter  54  Wörtern  bis  af-  fehlen  16  der  gangbarsten 0.  Dass  als<> 
die  Angaben  über  Benutzunc^sordnun^en,  Kataloge,  Literatur  (die  für 
Diplom atik  endet  1847),  historische  Ursprünge  völlig  veraltet  sind, 
braucht  keines  Nachweises.  Und  die  für  Chronologie  erforderliche 
Genauigkeit  fehlte  schon  fiir  I  re  Zeit  der  ersten  Ausgabe  (z.  B. 
Aber  Indiction  und  den  Jahresbeginn  mit  25.  März) :  im  Kalender 
yennisst  man  bis  Ae:  Aethelwold,  Aetheldryth.  Dennoch  war  F^ims' 
Sammlung  einst  höchst  werthvoU  und  ist  noch  in  einigen  Theilen 
nnentbehrlich ;  auch  hat  die  letzte  Generation  für  das  Mittelalter 
nnr  verbttltnissmässig  wenig  Archivalien  veröffentlicht.  Diesen  wird 
hier  der  meiste  Raum  gewidmet.  Doch  werden  auch  die  Fundorte 
von  700  meist  noch  ungedmckten  Ghartnlaren  nach  dem  Alphabet 
der  Kirchen  veneichnet»  zwar  nicht  vollständig»  aber  doch  genügend, 
nm  darzulegen,  dass  ftlr  englisehes  MA«  Registriren  der  Urkunden 

')  Dieses  werthvolle  Buch  hübe  ich  nicht  gesehen* 

*)  Die  zweite  Ausgabe  von  1861  sah  ich  nicht. 

')  z.  B.  ,abettuni  abiudicatio  abrocator  acijUK-itutn  nctJi'*. 

*)  Für  ein  einzelnes  Stift  findet  man  noch  iinmer  atn  meisten  in 
Tanner's  Notitia  monaslica,  die  der  Neuausgabe  von  Dugdale^s  Mona- 
stioon  und  den  Localgeechiehten  gewöhalich  sa  Grande  liegt,  aber  von 
Jenen  selten  völlig  anigenlltst  ward. 


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ikrichte  und  Besprechungeo. 


die  dringend.ste  Aufgrabe  wUre.  Das  liritish  Museum  bc«itzt  unter 
seinen  vorzüglichen  h^.  Class  calaloj^ues  .luch  ein  systematiscbei* 
Verzeichniss  seiner  sftrnmt  Li  eben  »St  iH.>urkundenbücher.  Dören  Masse 
und  die  Zabl  der  darin  enthaltenen  nie  verzeicbueten  Acten,  z.  Ii. 
der  Päpst«,  ist  i^'cvvaltig.  Schade,  dass  für  die  Neuausgabe  von 
Jaffe's  Regest  a  pontificum  hier  nicht  geforscht  wurde ! 

Soeben  erschien:  Bird  (Sc.)«  Manual  of  the  Public  Becords. 

Epochs  of  English  hlstory,  ed.  M.  Creighton  (s.  o.  S.  463). 
1)  Louise  Creighton,  England  a  continental  power,  1066  bis 
1216.  9.  ed.  Lond.  1886.  16  •  VT  und  68  S.  2)  James  Rowlejr, 
Eise  of  thepeople  andgrowth  of  Parliament,  1215  —  1485. 
10.  ed.  London  1887.  S*.  VI  und  112  S.  Für  Anfänger  zur  Lee- 
türe oder  für  Lehrer  als  Leitfaden  nützlich .  bpanspruchen  diese 
Büchlein  nicht  eigene  Forschung  zu  bieten  oder  in  diese  einzuführen. 
Geschickt  ist  das  Wichtigste  ausgewiiblt  und  meist  genau  dargestellt: 
immerhin  bedarf  1)  an  mehreren  Stellen  der  Verbesserung: 

8. 2, 86:  Für  die  Zeit  d«r  Tadors,  nieht  der  NonnaDBcn^  ist  ee  wehr, 
dets  iltere  VerfeMoag  formell  weiter  besteand  «nd  ser  wirUicben  Ficsheii 
ward,  alt  das  Volk  efsterlLte;  8.  5:  gegen  Wilhelm  I.  erhob  sich  nur  ein 
8obn;  Dftnemark  forderte  1060  Uerrsdiaft,  nicbt  bloss  Rache;  6:  Landbesilx 
hing  von  der  Krone  als  Oberelgentbilmerin  nicht  erst  seit  den  Anfst&nden 
ab,  und  dies  hat  mit  Nationalität  nichts  zu  thnn;  der  Name  ^^Dome^iday*'  be- 
zeichnet nicht  lange  Dauer,  sondern  Strenge  und  Autorität,  der  Beiname 
des  Rothen  iii<^ht  hIos<5  das  Haar,  sondern  djp  verhaestp  Frsrhpinung:  An- 
selm war  Burgunder;  Wilhelm  nur  nus  der  Eiie  Heinncli  «  i.  nnziger  Sohn : 
Heinricli  II.  war  nicht  so  mächtig  wie  Friedrich  I..  begn ii -t ii^te  Städte 
nicht  sehr,  wurde  von  Eleonoren  anfangs  wuiii  geliebt;  Kichard  I.  sprach 
schwerlich  englisch.  Manches  Wichtige  fehlt:  so  der  fränlcische  Ursprung 
des  engionormann.  Rechte  und  Olanyilla. 

liii  iianzen  fsteht  dies  Werkchen  zurück  gegen  2>.  Hier  wird 
das  Parlament  zu  sehr  als  von  Anfang  an  demokratisch  und  eigen- 
tbümlich  englisch,  und  die  Schwilche  der  Könige  als  Vortheil  der 
Volköfreiheit  geschildert.  Charaktere  (z.  B.  die  Bildun;^^  Hcinrich's  III. 
und  VL.  die  Advokatenkniffe  Ed  ward's  I.)  raüsbten  ausführlicher  dnr- 
gesteUt,  Wales  und  Schottland  aus  ihrem  nationalen  Standpunkt 

')  Üeöteriey'.«,  Dcu lachen  nächstliegender.  „Wegweiier  durch  .  .  . 
Ürkk.-Samml."  II.  (1886),  295,  der  im  besonderen  Theil  für  die  Zeit  seit  dem 
13.  Jh.  hOehet  dankenswerth  ist,  leidet  im  allgemeinen  Theil  weniger  an 
Unvollsttodigkeit  als  am  Ibogel  jeder  logiseben  Anordnung,  Kritilt  und 
Beschrelbang  der  veneichneten  Rtteher.  Des  snr  ersten  Binführnng  recht 
Inettchbere  Veneichniss  Hardy%  Descr.  Catal.  IIT,  829  war  so  erwfthnen, 
oder  noch  besser  tu  flberseteen. 


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EDgland,  Mittelalter  (F.  Lieberroana). 


487 


verstanden  werden.  Literatur  und  VVirtbscbalt  (Peter  der  Pflüger 
und  Weberei)  durften  nicht  fehlen.  S.  13  heisst  Wilhelm  nicht  Valence, 
sondern  ist  erwählter  Bischof  von  Valence;  17  ist  Heinrich  III.  als 
Ludwig's  rX.  Schwager,  1^  Montfort's  Fall  als  z.  Th,  von  dessea 
Söhnen  verschuldet  zu  erklären. 

William  Vollhardt,  Einfluss  d er  latein  geistl.  Literatur 
auf  einige  kleinere  Schöpfungen  der  engl,  üebergangs- 
periode.  Leipz.  Diss.  1888.  8*.  69  8.  Die  von  Morris  heraus- 
gegebenen Homilien  und  Hymnen  im  Englisch  ungefähr  der  Zeit 
1150 — 1250  sind  nicht  etwa  alle  aus  verlorenen  angelsUchsischen 
SciiiiltLn  mit  blosser  Styhnodernisirung  hervorgegangen,  sondern 
eini<T^c  benutzen  lateinische  W^erke  festlilndischer  TLeoiugeu  iheiiweise 
deb  12.  Jhs. :  Anselm.  Bernhard,  Mai  uod  von  Rennes  (nicht  Rheims!), 
Hugo  von  St.  Victor.  Auch  diese  Literatur  der  Predigten,  Gebete 
und  geistlichen  Lieder,  die  bisher  oft  aU  Biiithe  des  die  Eroberung 
üV>ei dauernden  altenglischen  Geistes  galt,  ist  also  grossentheils  nur 
ein  fremdes  Pfropfreis. 

Aug.  Jessopp,  The  eoiaing  of  the  Friars  and  other  hist. 
essays.  Lond.,  Fisher  Unwin.  1889.  8*  VI,  844  8.  Diese  gUtamidea 
Aaftfttie  des  geistroUeii  osiengl.  Cnllnrbistorikevs*)  eatsfiiskteB  in  den 
letiten  Jahren  dieLeeer  desNinetaenth  eenturj.  L  ,Die  Erecheiniing 
der  [Betiel]brflder*  findet  ibre  ErkUbrang  in  der  immbTollen 
Sehnsucht  der  Zeit,  die  in  Joachim's  Prophezeiung  erscheine  und 
herrorgehe  ans  dem  innerlieben  Verfall  der  Kirche,  besonders  der 
Unfähigkeit  des  Pfarrsystems,  dem  Elend  der  Stftdte  seelsorgerisoh 
zu  genügen.  Wenn  manche  franciscanische  Uebertreibang  an  die 
heutige  Salvation  Army  erinnere ,  so  sei  doch  Franz  der  frachtbare, 
freiwillige  Helfer  der  Kirche,  ein  Enthusiast,  wie  ihn  Rom  za 
verwenden  verstehe,  während  der  Anglicanismus  den  jenem  ver- 
wandten Wesley  abstosse:  begeistert  für  die  Bekehrung  der  gross- 
stiidtischen  Hefe,  findet  Verf.  warme  Worte  der  Sympathie  für  jene 
Prediger.  Das  Beispiel  der  , Armen  von  Lyon'  veranlasse  den 
hl,  Franz  vielleicht,  sich  als  Armer  an  die  Armen  zu  wenden. 
Sein  Erfolg  erkläre  sich  daraus,  dass  er  den  Seufzer  der  Zeit  aus- 
zusprechen und  zu  beantworten  verstehe  durch  moralisches  Leben, 
nicht  durch  theologisches  System  oder  hierarchisches  Machtwort  Dur 
Vt  fglt  ich  der  Minoritr*n  iiiil  Monclu  a  und  Dominicuncru  wird  scharf 
durchgeführt;  liest  man  zwar  das  Ergebniss  iihnlich  auch  in  früherer 

')  Seine  „Eist  of  the  dioeese  of  NomrlGh**  enebien  fBr  8oe.  for  prom. 
ChriBtisn  knowledge  1884.  Vgl.  diese  Zs.  TL,  818  f. 


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488 


Berichte  und  BesprechaDgeo. 


Literatur  —  die   Form  des  Buches  verbot  Citate  — ,  so  scheint  es 
Verf.  doch  selbst  gefunden  zu  haben.    Für  Euglands  13.  Jh.  ist  die 
Verwerthung  von  Brewer's  Mouuui.  Fraiic.  [nicht  des  II.  Bandes, 
vgl.  Mon.  Germ.  SS.  XXVIII,  561 1  wichtig:  Ingworth  erscheint  als 
Norwicher  Priester,  Esseby  als  üstunglischos  Ashby  und  iin  Auf- 
kommen der  Franciscaner  überhaupt   ein  i)rovin7,iell  ostenglisciies 
Element.    Die  Dominicaner  lehren  in  England  zuerst  Predigt,  Apo- 
logie und  Htiiekunst.    Der  päpstliche  Anspruch  auf  Besetzung  eng- 
lischer Pfründen  finde  vielleicht  theilweise  Entschuldigung  darch  die 
während  des  Interdicts  angewachsene  Menge  vacanter  Pfarren.  [?Er 
entsteht  doch  hauvt-ai  hüch  aus  Habt^ier  der  Italiener  und  Geldnoth 
der  CnrtP.]    Die  späteren  inneren  Händel  der  Franciscaner  werden 
kaum  angedeutet;  über  Bacon  s.  ol)en  S.  474;  stellt  man  sie  als 
(te;_^(  nsatz  zur  Verweltlichung  der  Kirche  dar,  so  darf  nicht  ver- 
schwiegen werden,  dass  sie,  noch  des  Stifters  Zeitgenossen,  sich 
zu  Agenten  des  Papstthums,  auch  in  dessen  weltlichsten  Hiindeln 
mit  verwerflichsten  Mitteln,  hergaben.    Ihr  schneller  Abfall  von  1er 
ursj>rünfi'lichen  Reinheit  wird  schwerlich,  wie  Verf.  will,  blot^s  aus 
menschlicher  SchwSche  der  iunger,  sondern  aus  der  unklaren,  wider- 
spruchsvollen Idee  des  Stifters  herzuleiten  sein  ').  —  II.,  S.  53,  ,l)ürf- 
leben  vor  600  .lahren",  etwa  1252—1312  im  Kirchspiel  Küugham 
(Norfolk),  dessen  mehrere  tausend  Urkunden   vom  18.  bis  IG.  Th. 
Verf.  beim  jetzigen  Grundbesitzer  North  einsah,  schildert,  das  da- 
malige Aussehen  von  Kirche *>,  Strasse,  Verkehrsmitteln,  Bauernlmusei  n 
und  Ritterlehnshof ,  Feudalwesen,  Leibeigenschaft  (mit  treffendem 
Beispiel,  wie  ein  Caplan  seinen  leibeigenen  Vater  freikaufte,  d*ssen 
Nachkommen  spÄter  Grafen  von  Sussex  wurden),  ürkundenbesie^^elung 
statt  Namensunterschrift,   Lehenserbtheilung   unter   den  Töchtern, 
päpstlitlie  Versorgung  der  Italiener  mit  englischen  Pfründen  (mit 
Familiengeschichte  der  de  Ferentino;  vgl.  Mon.  Oerm.  SS  XXVIII, 
586),  Heirath  der  Kleriker,  ihre  Exemtion  aus  dem  Landrecht  mit 
seinen  strengen  Strafen,  die  stellenlosen  (Jeistlicheu,  die  Franciscaner 
als  die  damals  fast  einzigen  Dorfprpdiger  [vergl.  S.  487],  Landbau, 
Wohnung  (die  Kunst  des  Ziegelns  schien  England  damals  s»»it  Jahr- 
hunderten vergessen  zu  haben  [verrauthlich    war  Holz  bilH^n 
Nahrung,  Viehstand,  Brauerei,  Hautkrankheiten,  Kleidung,  Zahlung 
in  Naturalien,  Münze,  Juden,   Arnu  njitleLTf  (die  dem  Pfarrhaus  un- 
möglich gewesen  und  ohne  Beweis  den  Klöstern  zum  Verdienst  ge- 
rechnet sei),  die  McnL,M>  von   Voirechen  (aus  einer  Hundertschaft 
wurden  1285  16  Personen  schwersten  Einbrachs  angeklagt,  12  er- 

')  Otto  IV.  war  1214  nicht  Johannis  einnger  Neffe;  ein  Bremer  aprach 
damals  kein  Neahoehdeatsch.  *)  Ich  folge  Jeeeopp's  Anordnung. 


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EnglMid,  MiU«lalUr  (F.  Ltobermanii). 


489 


mordet,  5  erschlagen,  5  «'iidefon  durch  Helbstmord),  Gewultthat  (wio 
Elnht  «^'ung^  in  der  Gemeimveide j,  oft  mit  Hilfe  einer  Bande,  gleich- 
milssigeren  Anthcil  fast  alter  am  Bodonbosit/ .  daher  geringeren 
üntersehi*»d  yu-isrhen  Gutsbesit/er  und  Laadarbeiter,  Vergnügungen, 
Wandersänger.  I.thensgericht,  bischöfliche  Aufsicht.  Unwetter  (die 
Ueberschwemmung  von  1287  trug  vielleieht  bei  zur  Insolvenz  ver- 
schuldeter Grundf'if?pnthümf'r  und  zur  JndenvertreibimgJ,  dir  Riscbrife 
von  Norwich  und  Edward  s  1.  Besuche  in  Norfolk,  Dieser  vor  Land- 
leuten jener  Gegend  gehaltene,  im  besten  Sinne  volksthümliche,  inhalt- 
lich durchweg  neue  Vortrag  schlies'?t  mit  der  freudigen  Versicherung 
unerraesslichen  seitherigen  Fortschritts  in  jeder  Beziehung.  —  III, 
8.113:  , Tägliches  Leben  in  einem  mittelalterlichen  |Bene- 
dictiner-jKloster",  besonders  im  13.  Jh.,  entstanden  im  Gegensatz 
zur  V^erleumdung  des  M5nchwesens ,  die  Unwissende  bei  Gelegenheit 
der  Lutherfeier  ausposaunten,  mag  zur  Einführung  empfohlen  werden, 
ohne  bedeutende  Entdeckungen  zu  bieten.  Der  grosse  Cultnrerfolg 
der  Klöster  lag  nicht  in  der  Absicht  der  Stifter,  die  nicht  auf  Reform 
der  Welt,  sondern  nur  auf  Rettung  der  eigenen  Seele  durch  Gottes- 
dienst adelten.  Die  Kirchen  bedurften  fortwährender  HerstoUnng, 
die  Bewunderung  för  damalige  Baufestigkeit  sei  also  übertrieben ; 
jede  diente  zunächst  dem  Kloster.  Fremden  nur  nebensächlich.  Einzel- 
Zellen  führten  erst  die  Karthäuser  ein,  sonst  fehlten  Sondergemächer 
gttoslicb.  Zum  System  der  Baulichkeiten,  das  genau  beschrieben 
wird,  gehörte  eine  eigene  Bücherei  damals  noch  selten,  wohl  aber 
meist  eine  Schreibstube,  in  der  man  jedoch  haapteftohlich  zum  Zwecke 
der  Giiterverwaltung  und  Ritualbücher,  erst  in  zweiter  Linie  für 
die  Bildung  arbeitete.  Lo*  algoschichte,  gleichsam  des  Klosters  Tage* 
buch,  sehrieb  im  13.,  14.  Jh.  fast  jeder  grossere  Convent,  aber  launen- 
haft und  sprungweise.  Nur  in  einem  solehen,  nidit  als  ganze  Classe, 
waren  die  Mönche  (telehrte.  Verfassung  und  Verwaltung  des  Einzel» 
klosters  zeichnet  Verf.  am  Beispiel  Evesham's,  spürt  den  Anlass  zum 
Eintritt  ins  Kloster  seelenkundig  auf  und  schildert,  oft  mit  glück- 
lichem Humor,  das  Streben  nach  Exemtion  aus  der  Gewalt  des  BischoÜB, 
die  Appellation  nach  Rom,  Proeesssucht ,  den  Streit  mit  der  auf  Kloster* 
land  erwachsenen  Stadty  die  Zänkerei  mit  Prior  und  .Abt,  Vergnügungen 
und  Werthschätzung  von  Essen  und  Trinken.  Mit  Recht  weist  er 
den  gewöhnlichen  Irrthnm  ab,  als  hätten  die  Mönche  für  Kirchen 
oder  gar  Pfarren  auf  dem  Lande  gesorgt,  während  sie  im  Qegentheü 
die  Landpfarren  der  Einkünfte  beraubten  nnd  durch  dürftige  Viea- 
riate  ersetzten.  Dennoch  schreite  im  Ganzen  das  Mönchsthum  des 
13.  Jhs.  seiner  Zeit  ▼orta.  Es  rekmttrte  sieh  damals  wahrscheinlich 
aus  der  Gentiy. 


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490 


Berichte  und  BcMiprechungen. 


IV.  (S.  167),  V.:  ,,Der  Schwarze  Tod  in  Ostanglien"  bildet 
den  historisch  werthvollsten  Abschnitt  des  Buches,  wenn  auch  die  all- 
i^emeine  Geschichte  der  Pest  (von  deren  neuerer  Literatur  nur 

Vtenut/.t  ist  )  wenig  gewinnt.  Verf.  meint,  sie  hänge  vielleicht  mit  den  da- 
inalifTen  atmosphllrischon  Störungen  und  Erdbeben  zusammen.  Im  August 
1848  erschien  sie  in  England,  doch  erst  im  März  1349  in  Ostanglieu, 
wo  sie  ira  Juli  gipfelte  und  im  November  nachliess.  Verf.  erscbliesst 
die  Sterblichkeit  und  ihre  Folgen  für  das  sittliche  Leben  der  Zeit 
(mit  Kritik  und  ('ombination ,  dif  ihn  auf  der  Höhe  der  Culturfor- 
schung  zeigen)  lu.^  üngedrucktem:  1)  dem  Register  der  Bischöfe  von 
Norwic'h  ül»«:i  Einsetzung  von  Klostervorsteheru  und  Ptarrern  (letztere 
geschah  möglichst  eilig,  weil  Patron  und  Candidal  fürchteten,  Rom 
möchte  einen  Italiener  —  trnl/   lunocenz'  IV.  Versprechen   —  in 
die  Vacanz  einschieben);  2)  aus  den   liehashofroUen  (deren  Wesen 
er  erklärt),   wo  der  Todesfa  i   :;isi  jedes  Hausbesitzers  vorkommen 
muss.  Natürlich  erhftlt  er  hin  lu^  nur  einen  Theil  der  Rterblichkeit, 
andere  TodeslüUe  folgert  hi  anderswoher,  z.  B.  aus  technischer  ün- 
voükommenheit  der  Rollen  um         das  Aussterben  geschaftsmässiger 
Gutsschreiber.    Er  schliesst,  d;iss   mindestens  die  Hlilfte  der  Land- 
bevölkerung Ostangliens  in  jtjicm  Jahre  umkam:  für  die  Städte  fehlen 
zwar  Beweisstücke ;  allein  das  höchst  ungesunde  I-ieben  der  dortigen 
unteren  Classen  im  14.  Jh.  lässt  mindcstcjus  kein  günstigeres  Ergeb- 
niss  erwarten.    Aus  den  oberen  StÄnden  traf  die  Pest  nachweislich 
mehr  Männer  als  Frauen.  —  Einige  Convente  starben  gänzlich  aus. 
so  dass  ihr  Gut  anderen  Stift.ern  zufiel.    Geistliche  starben  iu  Ost- 
anglien  1349  an  2000,    Wegen  Mangel  an  Candidaten  konnten  ihre 
Nachfolger  nicht  sorgfiiltig  ausgewählt  werden;  die  neuen  Pfarrer 
waren    bifsweilen   kurz  vorher  verwittwete  Laien,  durchschnittlich 
weniger  t^ehildet ,  aber  nicht  erweislieh  unsittlicher,  wie  denn  die 
iiettelbruder  den  Weltklerus  zu  so  heilsamem  Wetteifer  angestachelt 
hatten,  dass  die  Landgeistlichkeit  des  14.  Jhs.  in  England  besser 
war  als  die  des  13.    Nur  die  Orden  erholten  sich  nie  wieder  von 
den  Polgen  der  Pest.    Einige  Beispiele  zeigen ,  dass  grässliches  Un- 
glück  auch  damals  bisweilen  sittlich  veredelte;  sogar  die  harten 
Gutsvögte  erliessen  Strafgelder.  Dagegen  gab  es  nicht  weniger  Raufe- 
rei als  sonst:  .in  Ostangliens  Durfkrawallen  floss  im  14.  Jh.  Blut 
in  Menge,  würdig  Heidelbergs  [!]".  Wenn  bei  allem  gesellschaftlichen 
Unglück  eine  Spur  von  Rechtlosigkeit  oder  Pilicht Vergessenheit  sich 
nur  selten  findet,  so  möchte  Verf  dies  Zeichen  starker  Selbstbeherr- 
schung aus  der  emehlichen  Decentralisation  erklJlren ,  in  der  jedes 
Kirchspiel  eigene  Polizei  und  Selbstverwaltung  bcauss.    Gleich  nach 
der  Pest  kam  es  natürlich  zu  einer  Fülle  von  Processen.    Noch  im 


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England,  Mittelalter  (F.  Liebermann). 


491 


Trauerjahre  heiratbeten  viele  Wittwen  schnell  wieder,  manche,  der 
sogar  zwei  Mftnner  eben  an  der  Pest  gestorben  waren;  die  Partie 
ward  einfach  als  Geldeswertb  behandelt,  von  Liebe  war  keine  Bede. 
Eine  PaniV  herrschte  wohl  im  begüterten  Bfiigerthnm,  aber  nicht 
in  den  DOrfem.  Ueberaus  vorsichtig  stellt  Verf.  einige  Folgen  der 
Pest  hin:  1)  Die  Gandidaten  tüt  Aemter  wurden  selten  und  theuer, 
denn  nicht  nur,  dass  die  niederen  Vacanzen  schnell  wieder  besetzt 
werden  mnssten,  auch  die  höheren  Aemter,  massenhaft  frei  geworden, 
lockten  die  Streber  nach  London,  fort  von  bescheidenen  Stellen. 
Sicher  litt  darunter  des  Volkes  Achtung  vor  der  Kirche.  Ob  aber 
Wikliffe's  UmwlUsung  vom  Schwarzen  Tod  wesentlich  abh&ngt,  bleibt 
fraglich;  denn  mancher  ihrer  Factoren,  wie  der  Kampf  gegen  die 
Bettelorden,  erscheint  schon  Irfiher ;  ja  durch  die  tievölkerungsabnahme 
musste  sie  sich  sogar  verzögern.  2)  Der  Lehensbesitzer,  der  Landadel, 
wurde  plötzlich  reich,  einmal  durch  Qebtlhren  f&r  Orundübertragong 
und  Bodenheimfall  von  seinen  Hintersassen,  dann  durch  Zusammen- 
erben  mehrerer  Lehen.  3)  Dass  zwei  oder  drei  Millionen  starben, 
ist  bloss  willkttrliche  Annahme.  Die  Lohnsteigerung  nach  der  Pest 
entstand  nur  theilweise  durch  sie.  Den  Klagen  der  Grundbesitzer 
Uber  Pachtverluste  widerspricht  n&mlich  die  Thatsache,  dass  der 
Luxus  bedeutend  stieg;  und  wenn  die  Gemeinen  des  Parlaments 
von  1850  über  die  Tbenerung  der  Arbeiter  klagen,  so  bezwecken 
sie  Steuererleichterung,  sind  also  nicht  unverdttchtige  Zeugen;  auch 
verlangen  sie  ein  Lohnmaximum ,  nicht  etwa  gemäss  dem  Jahre 
1348,  sondern  1840:  also  nahm  der  Arbeitgeber  die  Pest  zum  Vor- 
wand, um  den  seit  einem  Jahrzehnt  langsam  gestiegenen  Gewinn- 
antheil  des  Arbeiters  zurückzuschrauben.  Des  Verfassers  Einspruch 
S.  258  gegen  Versuche,  eine  neae,  vielleicht  tansendföltig  beeinflusste 
Erscheinung  aus  einer  Ursache  zu  erklären,  hat  methodologischen 
Werth,  ebenso  wie  seine  Forderung  an  die  Zukunft,  Englands  Cultur- 
gesdiidite  mit  selbstlosem  Heroismus  zu  durcbforscben. 

VI.,  S. 263:  .DieOrtindung  einer  Universität*,  knüpft  an  das 
grosse  Werk  von  Willis  und  Clark,  „Architectural  hist.  of  Cambridge" 
an,  dessen  Bedeutung  Verf.  auch  für  allgemeine  Geschichte  rühmt; 
er  zieht  vieles  für  tägliches  Leben,  Gewerbe  und  Kunst  des  späteren 
Mittelalters  Wichtige  aus.  Cambridge  war  schon  vor  Römer/eit  befestigt, 
ist  also  ein  Jahrtausend  itlter  als  Oxford.  Aus  dem  römischen  Gam- 
boritum  ward  bei  den  Angelsachsen  eine  Grant  abricge,  als  man, 
statt  die  römische  Pflasterstrasse  durch  den  Fluss  zu  erhalten,  eine 
Hrflcke  über  ihn  spannte.  Beide  llniversitiiten  und  ihre  Städte  er- 
wachsen unabhängig  von  Ordenshilusern ;  in  Cambridtre  gab  es  zwar 
andere  Orden,  aber  Mönche  mi  t  ngeren  Sinne  überhaupt  nicht;  und 


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492 


Jierichte  und  BeaprechuDgen. 


die  Minoriten,   die  wohl  später  die  UniversitlU  bedeutend  hoben, 
kamen  nur,  weil  eine  solche  schon  bestand,  1225  dorthin.  Tbat^ 
sächlich  wanderten  bereita  12ül^  Studenten  «»  Oxford,  nach  einem 
Streit  mit  ihrer  Stadt,  nach  Cambridge  ans,  wenn  dies  auch  erst  Mitt^ 
des  Jhs.  als  Corporation  zttei*st*erw&bnt  wird.  Sohon  damals  bedeutete 
Universitas,  neben  seinem  früheren  allgemeinen  Sinne,  , Hochschule^, 
und  erforderte  das  Gelehrtenleben  Cambridges  eigene  Baulichkeiten. 
Der  anfangK  losen  Zacht  zu  steuern,  bauten  und  ▼eimietheten  aeit 
Beginn  des  13.  Jh.8  ernste  Leute  Studentenhäuser  fhostel),  was  die 
Bürge  i  schaft  ungern  sah.  AIh  r  von  Collegien  errichtete  das  früheste 
Merton  zu  Oxford,  mit  einer  Kegel,  die  zum  erstenmal  auf  Bildung,  nicht 
aof  Gottesdienst  abzielte.  Bald  gründete  Bischof  Hugo  Balsham  von  Ely- 
das  erste  Colleg  in  Cambridge.  Er  aber  gab  die  angehenden  Priester 
wieder  einem  Convent  in  Pension,  möglicherweise,  um  nicht,  wie  in 
Oxford,  Freidenkerei  aufkommen  zu  lassen.    Eine  ähnliche  reactio' 
nllre  Absicht,  die  Benedictiner ,  die  schon  nicht  mehr  der  Bildung 
▼oranschritten,  durch  Universitätsstudien  wieder  su  heben,  zeigt  sich 
damals  auch  in  Oxford.    Von  diesem  wird  Cambridge  im  14.  .Tli. 
weit  überholt,  obwohl  es  bereits  vor  Sdward's  III.  Tode  sieben  Col- 
legien besass.   Es  war  anfangs  zu  arm,  um  viel  zu  bauen  und  lüelt 
Feierlichkeiten  in  Kirchen  ab :  der  Baa  der  ,8ehools*  dauerte  wegen 
Geldmangel  180  Jahre.  —  Das  Vermögen  der  Collegien  war  z.  Th. 
dem  Landklerus  geraubt;  die  Patrone  schenkten  damals  Pfarren  an 
Collegien  wie  früher  an  Klöster.    Quadrangel  und  Kapelle  gehören 
nicht  zum  Wesen  der  lltesten  Collegien,  die  von  Anfang  an  dem 
Mönchswesen  entgegengesetzt,  femer  nicht  als  dessen  letzter  Best 
gelten  dfirfen.    Der  Mönch  trat  nämlich  für  ewig  ins  Kloster  und 
fand  dort  sein  Grab;  der  Student  sollte  nur  die  Jahre  der  Arbeit 
im  Colleg  verbringen:  keines  besass  daher  einen  Kirchhof.  Der 
Master  des  Collegs  wohnte  anfangs  nieht  so  kostbar  und  abgeschlossen 
wie  heute.  Im  14.  Jh.  ging  der  Costftmpnnk  auch  unter  Cambridger 
Studenten  weit.  Materiell  waren  sie  aber  zweifellos  schlimmer  daran 
als  heute,  «sittlich  und  geistig  fassten  sie  kaum  als  Terminus  ad 
quem,  was  flDlr  uns  nur  als  gewöhnlioher  Ausgangspunkt  gilt*. 

VII.,  S.  802:  ^Der  Prophet  von  Walnut-tree  Yard'  zu 
London  betrifft  Muggleton  (geb.  1610)  und  seine  Seete;  die  Lehre  er- 
schien deutsob  1666,  8.  887. 

MMBorlalf  of  tbe  chureh  of  88.  Peter  aad  Wilfrid,  Ripon 
[ed.  J.  T.  Fowler].  IL,  m.  (Surtees  soc.  vol.  78,  81.)  Durfaam 
1886.  8»,  XII  und  388  8.;  XXXU  und  878  8.  Band  H.  bringt 
1)  das  auf  Bipon  Bezfigüche  aus  den  Registern  der  Brsbisehftfe  von 


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EngUad,  MHidatter  (F.  UtberaMiin). 


49a 


York  für  1230—1538,  eine  mehe  Quelle  fUr  die  Geschichte  jenes 
Ortes,  der  Schottenkriflge,  der  englischen  Cultur')  und  Kirche.  Mit 
Becht  warnt  Herausg.,  hieraas  Torschnell  die  Sitten  der  Geistliohen 
ungünstig  zu  beurtheil^;  dean  das  Ordnungsmttssige  kam  gar  nicht 
vom  Vermerk  im  Rc  käst  er,  sondern  nur  das  Regelwidrige.  Es  be> 
gegnen  die  bekannten  Klagen,  namentlich  ttber  die  durch  päpstliche 
Provision  eingesetzten  fremden  Pluralisten,  die,  selbst  von  ihren 
Pfrftttden  abwesend,  für  den  Dienst  ungehörige  Vertreter  stellen, 
ferner  über  Scheinklerik«r,  die  mit  der  Tonsar  nur  Straflosigkeit  vor 
welUicbem  Gericht  erstreben.  Noch  1399  (vergl.  1303,  S.  42)  reinigen 
sich  die  vor  dem  staatlichen  Richter  des  Diebstahls  angeklagten 
Oeistlichen  kanonisch;  ein  anderer  des  Goncubinats  Bexicbtigter  schwOrt 
sich  1806  selbawSlfter  Hand  i«n.  ^  2)  Fasti  Ripomenses,  tuBprtlDg- 
lich  von  Ward  (f  1861)  angelegt,  geben  Namen  und  genaue  Daten, 
oft  ausfiUirUclie  Lebsosbesohrelbiiiig  der  Domherren  Bipon's,  geordnet 
nach  den  sieben  Kanonikaten,  meist  ssit  Mitte  18.  Jhs**).  Danmter 
sind  manche  (auch  in  Mon.  Germ.  88.  XXVII  f.  erwlhnte)  Verwandte 
der  Pttpste  und  der  proTenialisohen  Ktaigtn  Eleoiunre,  wie  PerdTal 
▼on  Layagna  (t  1290),  Thomas  von  SaToyen  (1301^29)  xl  a.  Fremde, 
wie  der  Schriftsteller  Peter  von  Blois,  Johann  von  Lncca  1292,  Aegi- 
dius von  Ondenarde  1291^1802,  Jaoob  Cenci  um  1295,  Johann  Barra- 
ceni  1902,  Jobann  de  ScaUngüs  1818,  Wilhelm  de  Cosanda  um 
1330,  der  MaiUnder  Arst  Georg  de  Hondellis  1408.  Hatten  war 
1486  Heinrich's  Vn.  Gesandter  an  Maximilian. 

Band  in.  [vgl.  Athenaanm  20.  IV.  1889,  497]  gibt  eine  lichi* 
▼olle  EinlMtung  Uber  die  bajQptsiohlichen  GegensUade  der  Memorials: 
1)  Verfiusimg.  Ripon's  ScbottenmOnehe  zogen  ab  vor  dem  romani* 
sireaden  WilifHd.  Wahrend  dessen  Abwesenheit  war  Ripon  knne 
Zeit  Bischoftitx,  dann,  obwohl  bisweilen  Besidena  der  IbrsbiscbOffe, 
Abtei;  kurz  vor  Mitte  des  10.  Jhs.  von  Kordminnem  lerstOrt,  ward  es 
vor  995,  wahrscheinlich  durch  8.  Oswald  (t  992),  aufgebaut,  dann 
durch  weltliche  (oder  doch  schnell  ans  etwaiger  BegolaritU  ver^ 
weltliehte)  Kleriker  bedient  Kanoniker  sind  vielleicht  seit  1060J9, 
jedenfkUs  vor  1066,  eingesetst,  und  getrennte  Pfr&adensteUen  neben 
der  Gommnnitas  (Gemeinvermdgen  des  Gapitels)  im  18,  Jh.  nach- 
weisbar. Damals  tritt  ein  Dekan  an  die  Spitie  des  Oaiiltels.  Wie 


')  A,  Viciire    nnd    ("ajjlafip    , >^[»prtfiriili«  imhlici«.    ludibriis  et 

coreis^  immo  tontriralilm-  liidi>  ititer  laicos  fr    jucin  i u?*  se  immiscent*. 

*)  Exceri>u  husi  nnderen  Urkunden  und  (Jesciiichten  für  657 — 159JH 
gab  Fowler  in  Bd.  1.  dieser  Memuriais,  Surteet»  Soc  74  (1882)  und  „Acts 
of  Cfaapter  of  Ripon  1452—1506%  neiit  8traQ>roeesse^  in  Nr.  64,  1875. 


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494 


fierichte  und  BeBpreehangen. 


Beverley  und  Soathwell  gilt  Ripon  später  zeitweilig  als  Neben  kalbe* 
drale  des  Yorker  Erzbisobofs.  Unter  dem  Capitel  stehen  besonders 
anageBtattete  Capellen,  Pfarren,  Hospitäler,  Kirchenbaufonds.  Für 
die  von  den  Domherren  schlecht  besoldeten  Vicare,  die  allein  die 
Arbeit  thun,  verwenden  sich  seit  dem  14.  Jahrhundert  die  Ersbiscfadfe. 
2)  Der  Dom  zeigt  aus  Wiifrid's  Zeit  wahrscheinlich  nichts,  aus  dem 
10.  Jh.  sehr  wenig,  das  Meiste  ans  dem  12.— 14  Jh.  Die  folgenden 
Abschnitte  (innere  Ausstattong  und  Preise)  fassen  das  gescbiebtlicb 
Merkwürdigste  zusammen  aus  den  '\m  Texte  folgenden  genauen  Ab* 
rechnnngen  dri  Dotnverwalter  1354—1542,  des  Capitelschatenwisters 
1401^84  und  des  Kämmerers  1410 — 1533.  Dazu  kommen  eiTiiL^' 
Bogen  neuzeitlicher  Kochnungen.  —  Vorzügliche  Randnoten  und  B«« 
gister  erleiehtem  die  Benutasnng  dieser  werthvollen  Sammlungen. 

Catondar  of  doetiments  TMüag  to  Irelajid,  preserved  in  H. 
M.  PabUc  Becord  Office,  London  [yoU  V.]  1802-1807.  Ed.  H.  8. 
Sweetman  and  G.  F.  Handcock.  Puhl...  nnder  the  ..Hilter 
of  the  Bolls.  Lond.  1886.  Lex.'8^  XXI  und  424  S.  Der  Ter> 
dienstyoUe  Herausgeber  dieses  mit  1171  beginnenden  Biesenwerkes, 
dessen  I.  Band  1875  erschien,  ist  Über  der  Gorrectur  dieses  Bandes 
fast  erblindet,  dann  gestorben.  Handcoek  hat  den  Index  vollendet 
und  die  —  theilweise  schon  früher  veröffentlichte  —  Taxatio  eode- 
siastica,  die  ausnahmsweise  ganz  aufgenommen  ist,  nachverglieben 
und  für  deren  120  Seiten  12  Seiten  Correeturen  vermerkt.  Die 
Urknndenaussttge  sind  sSmmtlieh  engliseh.  Als  ihre  bisweilen  fran- 
sOsisch,  nie  englisch  geschriebenen  Quellen  sind  genau  vermerkt  aus 
der  Chancery:  Patent-,  Olose*,  Charter*,  Liberate-,  Fine-Bollen,  Inqui« 
sitiones  post  mortem,  Boyal  letters;  aus  dem  engl,  und  dem  irischen 
Exehequer:  Originalia,  Miseellaaea  der  Treasury  of  Beceipt  und  Memo- 
randa des  Queens  Bemembrancer;  aus  der  Königsbank:  Coram  rege 
BoUen.  Dass  für  die  Geschichte  Edward's  I.  und  die  Lage  des  mittel- 
alterlichen Irland  dieser  Band  unentbehrlich  iBt,  braucht  keiner  Ver- 
sicherung. Aber  auch  Ittr  englische  Verwaltung  und  Wirthscbaft, 
die  irische  Kirehe,  Biographie  und  Ortsgsschichte  findet  man  hier 
reichsten  Stoff.  Auf  Deutsehland  oder  Italien  Bezügliches  begegnet 
selten:  vom  sicilianischen  Krieg  schreibt  Bonifaz  Vin.;  zahlreiche 
Italiener  holen  Geld,  besonders  (Geistliche  (s.  Index:  Alto-passu,  Ver- 
eelli,  Sabina,  Bome,  Pope,  Tenths,  Ferentino,  Wicio,  Pecoraria)  und 
Toscaner  Bankhäuser  (s.  Spini,  Frisoobaldi,  Normanni  Veluti,  Pullices, 
Mozi,  Cirenli  Nigri,  Lueca,  Senis,  Florence).  Dem  Johann  von  Bra- 
baot,  seinem  Schwiegersohn,  und  dem  John  Fitz  Thomas,  fEür  Hilfe 
im  Bandrischen  Feldzug  [1297;  vergl.  IV,  p.  XVI],  gibt  Edward  I. 


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£iiglrad,  Mittelalter  (P.  Liebermanii).  495 


Geld  und  Land  in  Irland;  des  Otto  von  Oranaee  irische  Güter  ver- 
walt.  t  Johann  von  Brügge,  lieber  answÄrtigen  Handel  (vergl.  IV, 
p.  XXVI  f.)  s.  Merchants.  —  Man  vermlsst  die  Einleitung,  wie  ne 
den  Torigen  Band  (1881)  noch  gesiert  hatte. 

rhronicon  OalfHdl  le  Baker  de  Swynebroke,  ed.  with  notes 
by  Edw.  Maunde  Thompson.  Oxford  (Clarendon  press)  1889.  4*. 
XX.  340  S.  Dieser  Hand  enthält  CTalfhd'a  Chronik,  1303-56,  nnd 
sein  anbedeutendes  „Croniculum".  Letiteres,  das  mit  der  Schöpfung 
beginnt,  schliesst  mit  den  Worten  ,Apad  Oseneye  a.  D.  1347  .  .  . 
Galfndus  le  Baker  de  Swynebroke  [Swinbrook,  Oxfords.]  clericus  ad 
rogatnm  d.  Thome  de  la  More  [Northmoor,  Oxfords.]  militis  aeriinit 
istttd  Croniculom/  In  der  Chronik,  wo  sich  der  Anior  nicht  nennt, 
redet  er  zur  Geschichte  der  Abdankung  Edward's  II.  denselben  Thomas, 
wahrscheinlich  den  Gutsherrn  seiner  Heimath,  yon  d«n  er  irgendwie 
abhing,  so  an:  .Hec  vidisti  et  in  Gallico  scripsisti,  cuins  ego  sum 
talis  qualis  interpres,  domine  Thoma  de  la  Morel*  Hieraus  folgt, 
dass  beide  Werke  Galfrid  gehOren,  wie  sie  sich  denn  in  der  (cinngen 
vollständigen)  fis.  Bodlej  761,  um  1800,  beisammen  finden.  Jener 
Thomas  aber,  der  1840,  1343,  1851  die  Graftchaft  Oiford  im  Parla- 
ment vertrat,  galt  (wohl  nur  auf  das  eben  Citirte  hin)  seit  minde- 
stens dem  16.  Jh.  irrig  als  Verf.  einer  ,Vita  et  mors  Edwardi  II", 
die  in  Wirklichkeit  nur  ein  Theil  Galfrid's  ist;  Thomas,  dessen  Bericht 
verloren  ist,  beschrieb  vielleicht  nur  jene  eine  Scene,  ftr  die  sich 
Galfrid  auf  ihn  beruft  [so  schon  Hardy,  Descr.  Catal.  III,  300].  Auch 
der  sp&tere  Theil  Galfrid's,  Edward's  III.  Regierung  bis  1356,  be- 
gegnet gesondert:  in  der  anderen  fis.  (Gotton.  App.  52)  um  1370. 
Galfrid  schreibt  zu  Anfang  meist  die  bis  1341  reichende  Ausgabe 
des  Adam  Murimuth  ab,  dessen  Familie  nahe  bei  Swinbrook  sass.  Für 
die  Bohun's,  denen  das  Hundred,  in  dem  Swinbrook  liegt,  gehörte, 
zeigt  Galfrid  lebhafte  Theilnahme,  und  aus  ihrem  Haushalt  stammt 
die  Bodley'sche  Hs.  Unter  anderen  Augenzeugen  beruft  er  sich  auf 
die  Aussage  die  .mihi  retulit  vivens  post  magnam  pestilenciam  Wil- 
lelmus Bischop,  qui  doctoribus  Edwardi  [1327]  preftiit*.  Also  auch 
über  diese  frühe  Zeit  schrieb  er  erst  nach  1349;  so  erklärt  sich 
manche  Verwirrung  in  der  Zeitfolge.  An  einer  Revision  des  Werkes 
arbeitete  er  noch  1358;  sie  blieb  unvollendet,  vielleicht  durch  seinen 
Tod.  Dass  Galfrid  zu  Osnej  Kanoniker  gewesen  sei,  hält  Thompson 
für  unwahrscheinlich.  Der  Herausgeber  ist  als  Meister  der  Paläographie 
weltbekannt,  überflüssig  also  zu  sagen,  dass  der  Text  S.  83  f.,  womit 
man  das  Facsimile  Sachvergleichen  kann,  keinen'  Fehler  zeigt  (die 
frühere  Ausgabe  bietet  fünf  grobe  !)•  Thompson  hat  aber  auch  auf 


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490 


* 

Beri4slite  and  Betprechungen. 


150  Seiten  Sachnoten  den  Autor  durch  l'arallflstt^llen  auf  R.liritt 
lind  Tritt  geprüft.  Von  Handschriftlichem  ist  der  mittelea^^l-  ,Brut* 
in  Prosa  aus  Ms.  Hariey  2279  und  Egerton  viele  Seiten  lari^ 

ahgedvuckt ,  ferner  8.  252  die  Reise-  und  Kücheubücher  zum  Feld- 
zuge von  1340.  so  dass  der  Leser  Edward  vor  und  nach  Cr»^cy  von 
Tag  zu  Tag  begleiten  kann:  auch  neueste  Literatur,  wie  Köhler's 
Kriegswesen,  ist  angegeben.  Ebenso  sorgfältig  werden  der  südfran- 
zÖsisohe  Feldzug  des  Prinzen  von  Wales  1355  und  sein  Sieg  bei 
Poitiers  1356  erklärt.  Drei  Karten,  am  f?ande  des  Textes  inhaltsauszug 
und  Namensverzeichniss  bind  beigefügt.  jSaturday  R.  27.  VIT.  89,  113 
lobt,  mit  dem  Hrsg.,  Oalfrid  als  kriegsgescbichtlicli  wichtig.  VergL 
Delisle's  Besprechung,  BÜGh  50,  466—8.] 

Albert  BoTdnsohen,  Die  QaelUn  fllr  die  BeisebDschreibung 
des  Johann  Yon  HandeTille.  Leifa.  Diss.  BerL  1888.  8^  107  & 
Auf  Ornnd  ttauneoswerther  Belesenheit  in  mittdalterUdier  Sagen- 
nnd  Bdseliteratur  weist  Verf.  nach,  daas  MandeviUe  [am  1866]  mir 
ganz  Weniges,  ftber  Aegypten,  ans  eigener  Ansshairang  beschrieb, 
seine  Reise  in  den  Orient  aber  erlog  nnd  das  angeblich  dort  Oeeehene 
znsammenlas  ans  reicher  Kenntniss  von  BAchem  und  Fabeln,  die  er 
romanhaft  verband  nnd  ausschrnftckte.  Er  entlehnte,  s.  Tli.  wOrfclidi 
(nnd  Afters  mit  'Beibehaltung  des  »ich*  ans  der  Schrift  des  Qewihrs- 
mannes,  den  er  Terechweigt)  aus:  Psendo-Oallisthenes,  Oompeadium 
de  Terra  Sancta,  Fnlcher  yon  Chartres,  Petrus  Comestor,  Oliver, 
Jacob  von  Vitiy,  Vincenz  von  Beauvais,*  Jacob  de  Voragine,  Johann 
de  Piano  Garpint,  Wilhelm  von  Tripolis,  Hayton,  Odorieh  von 
Priaul,  Wilhelm  von  Boldensele  nnd  sahlreicbea  anderen,  sieht  immer 
nachgewiesenen  Quellen.  Ausser  Beda  (De  locis  ss.)  und  Oalfrid  von 
Monroonth  (Ikber  8.  Helena)  scheint  er  Englinder  nicht  benutzt  zu 
haben,  doch  erzBhlt  er  Aehnliehes  wie  Saewulf,  Walter  Map,  nament- 
lich Gervasius  von  Tilbniy  [und  Roger  Baoo].  Auch  englische 
Kreuzzugshistoriker  hdnnen  aus  dieser  werthvollen  Untersuchung 
durch  zahlreiche  Parallelen  erklftrt  werden,  z.  B.  Mon.  Germ.  XX VIT, 
846  über  den  Golf  von  Satalia,  in  dem  (statt  im  Salef)  Friedrich  L 
ertrunken  sein  soll.  —  Verf.  identificirt  Zs.  f.  Erdkunde  23,  177 
^Handeville's  Person*  mit  dem  Ltitticher  Arzt  Jean  ä  la  Barbe  de 
Bouigogne  (f  1872),  ohne  doch  solche  Hystification  rscht  zu  eriElIren. 
MandeviUe  schrieb  uxsprttnglich  französisch.  St.  Albaums  nennt  er 
Beinen  Geburtsort.  Sonst  hier  nichts  Englisches. 

Eine  Neuausgabe  Mandeville*8  bearbeitet  Warner  Ar  den  Rex- 
burghe  Olub. 


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England,  MiUelalter  (F.  Uebermann).  497 

H.  Boos,  Jean  Froissart  (iu  Preuss.  Jahrbb.  LXXII  [Mikn  89), 
221),  schildert  die  Niederlande  des  14.  Jhs.  als  den  von  grossen 
Gegensnt^eii  belebten  Nährboden  für  bedeutende  Geschichtschreibung: 
Jeban  le  Hei,  der  die  Wahrlmt  mit  Mühe  suche,  sie  auMohtig  und  in 
kftnstlerisoher  Darstellung  sage  und  den  Stoff  kritisch  verstebe,  wird 
von  Froissart  abgesehrieben  und  dann  in  der  Fortsetzung  ftbeitroft'ii. 
Diesen  machen  Jngendeindrllfike  snm  Bewunderer  des  spllten  Bitter- 
thnms;  er  ▼erberrUoht  es  in  seinen  Schriften  voll  beteten  Lebens 
und  Terrftth  nirgends  den  Geistlichen,  Seiner  Gescbiebte  fbblt  kftnst- 
lerisebe  GUederang,  logische  oder  obronologisebe  Ordnung,  tiefeie 
M otivunung,  Entwinmng  der  diplomatischen  Politik  und  onbe&ngene 
Scfaltsnng  der  dem  Adel  entgegengesetsten  StrSmong  unter  Bttrgem 
und  Bauern.  Aber  was  dieser  scharfe  Beobachter  der  Anssenwelt 
Ton  Grossen  und  Herolden,  auf  Wanderungen  von  Schottland  bis 
Spanien  und  Rom  erfabren  hat,  das  erzShlt  er  mit  unübertroffener 
Anschaulichkeit  und,  trotz  manchen  GedSchtnissfeblern  in  Geographie 
und  Chronologie,  im  Gänsen  Staunenswerth  gewissenhaft.  Er  meint, 
nur  dem  Adel  gexieme  die  Waffenehre  und  bekennt  doch,  dass  bei 
Grecj  und  Poitiers  bttigerliches  Fussroik  jenen  besiegte.  Sngllnder 
und  Franzosen  schildert  er  unparteiisch:  nur  die  Deutschen,  die  auch 
Jehan  le  Bei  gehasst  hatte,  scbeinen  ihm  grausam  und  habgierig. 
[Zur  Erklttrnog  genügt  wohl,  dass  die  conventioneile  Lttge,  wie  Boos 
dieses  Bitterthum  nennt,  im  Westen  feiner  als  in  Deutschland  ent- 
wickelt war.]  Froissart  liefert  (fllr  1825-- 1404)  die  umfangreicbste 
Geschiebte  aller  Zeiten  und  fbilte  rastlos  an  de«  Biesenwerke  nach. 
Die  erste  Ausgabe  (bis  1872)  zeigt,  im  Gegensats  zu  Jehan,  helle 
Begeisterung  für  England;  seit  1378  aber,  im  Dienste  fhunSsisoh 
gesinnter  Herren,  schreibt  Froissart  sein  Zeitgemttlde  vom  andern 
Standpunkt  aus  uro,  wie  er  ausdrücklich  sagt,  unbestoehon,  nur  der 
Wahrheit  zu  Liebe.  Auch  berichtigt  und  erginzt  die  ümarbeitang 
den  Jehan  le  Bei  und  zeigt  reiferes  Urtbeil:  den  Mber  gesohnihten 
Jacob  von  Arteveld  vermag  dieser  Feudalist  in  der  unvollendeten 
dritten  Redaction,  die  er  um  1400  begann,  sogar  gross  und  weise  zu 
nennen.  Jetzt  erscheinen  ihm  die  einst  so  gerühmten  Engländer  ge« 
neigt  zu  Krieg  und  Vertragsbruch,  wunderlich  und  misstrauisch, 
hochfahrend  und  selbst  gegen  den  König,  der  sie  um  Rath  und  Ein- 
willigung befragen  muss,  nur  ehrerbietig,  wenn  dieser  siegreich  sei; 
die  Londoner  seien  milchtij?  durch  ihr  Geld  und  hiermit  {i^eworbene 
Söldner.  Boos  lobt  Luce's  Ausgabe,  aus  welcher  Froissart's  Arbeits- 
weise erst  klarwird.  Vgl.  Maury,  „Froissart",  Journal  des  savants 
Febr.  1889. 


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408 


Berichte  vnd  Beeprechangen. 


Life-records  of  Chaucer.  I.:  The  robberies  of  Chaucer.  .  1^0. 
Ed.  from  .  .  enrolments  by  Walford  D.  Selby  1875.  IL:  Chaucer 
as  Valet  and  Squire  to  Edward  III.  King  Edward  ir<.  Honsehold 
and  Wardrobe  ordinances  1323.  Englisbt  by  F.  Täte  in  liM)!, 
ed. . .  witb  extracts  from  Edward  IV's.  Honsehold  book  by  F.  J. 
FurniTall,  1876.  III.:  Cbaacer  as  page  in  tbe  hoosehold  of  the 
conntess  of  ülster,  wife  of  Lionel,  8^  80n  of  hing  Edward  IlL, 
1856^9.  Ed.  Edw.  A.  Bond.  Chaiicor  as  Foresier  of  North  Pether* 
ton,  CO.  Somerset,  1890—1400  by  Walf.  D.  Selby  188ü.  (Chaucer 
Society,  II  Series,  nr.  12.  14.  21.)  Lond.  S*.  38;  XX  und  135  S. 
Wikhrend  die  erste  Reibe  der  Hefte  der  Chaucer  Society  (für  1868^80: 
62)  Texte  der  Werke  Chaucer's  abdruckt,  enth&lt  die  andere  (für 
1868—86  :  21  Hefte)  sprachliche,  biographische  und  literarische  Er« 
Iftutemogen.  Darunter  sind  manche  hier  sam  ersten  Male  gedruckte 
Texte,  die  Englands  allgemeine  Geschichte  angehen. 

Bei  einer  Heise  xnr  Beaii£nehtigiing  der  königlicben  Bauten, 
welches  Amt  er  1889  erhalten  hatte,  ward  Ghancer  1890  beraubt. 
Einer  der  Wegelagerer,  als  Kronsenge  StraflosigkeLt  erhoffeod,  xeigte 
die  Bande  an,  unterlag  aber  im  gerichtlichen  Zweikampf,  auf  den 
sein  verklagter  Genosse  unter  Behauptung  der  Unschuld  bestand, 
und  ward  gehängt.  Selby  dmckt  die  hierauf  und  auf  das  gleiche 
spätere  Scbicksal  der  anderen  Räuber  besfiglicheD  Theile  ans  den 
Coram  rege  (Eron>)  Bollen  des  Kdnigsbankgerichts  und  den  CSontrol* 
mentrollen,  die  für  das  Strafrecfatliobe  DnpUcate  jener  sind,  aber 
auch  Eigenes  bieten,  fi&r  1390/i. 

Um  1867  ward  Chaucer  Kammeijunker,  1868  Schildknappe 
des  Königs.  Fumivall  erklärt  diese  HofiLmter  ans  den  Haushalts- 
bttohem  Edward's  II.  und  IV.  (da  seitlich  nähere  fehlen).  Von 
letsterem  hatte  die  Society  of  Antiquaries  unter  «Honsehold  ordi- 
nances* 1790  das  Meiste  gedruckt,  und  gibt  F.  nur  Ausifige.  Da> 
gegen  die  Hofordnung  von  1828  erscheint  hier  (in  englischer  üeber* 
setsung)  suerst:  eine  reiche  Quelle  für  Verfassung,  Geremonien,  tig^ 
Uehes  Leben  und  Kosten  des  engHschen  Hofes;  Pflicht  und  Lohn 
jedes  Beamten  vom  Truchsess  und  Schatsmeister  bis  zum  Zimmer- 
reiniger werden  genau  yerseichnet.  —  Vom  Haushaltsbnohe  Elisa- 
beth's  de  Burgh,  der  Erbin  ülster's,  deren  Page  Chancer  17jälirig 
war,  sind  swei  Blätter,  einst  am  Deckel  der  Hs.  18632  des  British 
Museum,  gerettet.    Bond  hebt  in  der  Einleitung  das  Merkwfirdigate 

*)  Heft  7  (1872),  Theil  I  der  »Originals  and  analogues  of  Chaucer** 
enthält:  ^Tale  Ol"  Constance  from  the  Frencli  clironicle  i»f  Nicliolas  Trivei* 
(vgl.  ten  Brink,  Engl.  Lit.  II.  162].  Heft  9  (1874'  Theil  11  der  „Essays 
on  Chaucer":  ^John  of  Hoveden's  Practica  Cüilindri'*^  beide  ed.  Brock. 


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£ngl»nd^  Mittelalter  (F.  Liebermann). 


499 


hervor:  z.  Ii.  Trinkgeld  für  Handwerker  «nach  Londoner  Sitte", 
manches  für  Damencostüni.  Zum  Geori^sfest  l^-^T  besuclit  d'w  Uriifin 
ihres  Schwip^ervaters  Hol'  zu  Windsor;  Ciiauct  r  Ijt  kommt  dazu  einen 
Anzug  für  7  Sfhiüiug  (heute  etwa  100  Mark  W»  rtb ).  Der  Dichter 
kam  hier  zuerst  mit  der  b(3chsten  (^ospllschatt  in  lierührung;  mehrere 
spiltere  Bt/.iehungen  zum  Könipsbause  knüpfen  sich  walirscheiniich 
an  diese  frühest*-  Stellung.  —  Ein  Enkel  dieser  iilibabeth.  Tioger 
Mortiiner  Graf  v(m  March,  setzte  ihn  zum  Forstmeister  im  Petherton- 
Park  ein ,  was  aus  OoUinson's  Hist.  of  Somerset  III ,  54  Flojd  ent- 
deckt hat.  —  Diesem  letzten  Heft  des  i^andes  angehängt  sind  zwei 
Untersuchungen  üher  Chaucer's  GroBSvater  Eobert  [s.  im  folg.  Heft 
Sharpe's  London  will»}  and  Beziehnng  zn  Lynn  in  Norfolk. 

The  Coucher  book  of  Furness  abbey.  Printed  from  the  ori- 
ginal preserved  in  the  Record  office,  London.  Ed.  J.  Atkinson 
for  the  Chetham  Soc.  Manchester  1886/7.  2  Bde.  4«.  XX,  536  S. 
Unter  den  Stücken,  die  dem  pergamentenen  Actenregister  vorgebeftet 
sind,  steht  eine  karze  Geschichte  der  1124/7  gegründeten  Abtei,  die,  ur- 
sprünglich tironensisch,  ihrem  Mutterhause  Savigny  nicht  ohne  Kampf 
mm  Cister7.erorden  hin  folgte,  sodann  eine  Liste  der  bis  Man  und 
Irland  reichenden  Filialen.  —  Der  arsprüngliche  Band  beginnt  mit 
metrischer  Localgeschichte ,  in  der  es  beisst:  , Willelmas  Dalton' 
abbas  hanc  condere  libnim  Fecit,  .  .  Anno  milleno  centum  quater 
ac  duodeno  Quem  John  Stell')  digitis  monachus  scripsit."  Es  folgt 
, Tabula  sententialis  registri  <le  Furnesio  1412  per  Will,  de  Daltona 
abbaten!  digesti*.  Doch  hat  der  Schreibor  selbst  ttuas  sptttere  Ur- 
kunden aa^enommeni  so  S.  226  die  von  1415,  während  <lie  von  1416 
(8.  484)  anderer  Hand  gebOrt.  —  Der  hier  erschienene  Theil  I  um- 
fasst  Tetschiedene  Acten,  meist  Oütenrerleihangen,  doch  bisweilen 
aneh  öffentliche  Ürknaden,  wie  die  des  Florens  von  Holland  und 
der  anderoi  Schottland  beansprochenden  Herren,  von  1291  (Mon. 
Oerm.  88.  XXVm,  635),  auch  Statuten.  Die  Ordnung  ist  nicht  nach 
der  Zeitfolge,  sondern  nach  Territorien.  Dalton,  der  Hauptort  des 
Fnmessthales,  bei  welchem  die  Klosterrainen  liegen,  macht  den  An- 
fang und  darin  wieder  die  frfiheete  Stiftsnrlninde:  die  Stepban's,  des 
spiteren  KOnigs,  von  1127.  Die  .Privilegia*  der  PKpste  bilden,  laut 
jener  Tkbnla,  als  Theil  IL  etwa  ein  Drittel  des  Ganzen;  sie  sind  nach 
dem  Alphabet  der  Papstnamen  geordnet  Das  frfibeste,  von  Hono* 
rins  TL,,  mitten  unter  solchen  von  Honorins  IH.,  scheint  angedrackt, 
ebenso  das  bei  weitem  Meiste  dieses  Chartalars.   Mindestens  die 


*)  So,  je  einsilbig,  misst  Verf.  üeiiie  Maiueii  aach  S.  122. 


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500  Berichte  and  Besprechnogeu. 

Königsurkuuden ,  seit  iieinrioh  I.,  gehen  Englands  allgemeine  f.i^ 
schichte  au.  Mancli^^s  Sfüik,  zuerst  (weua  ith  recht  sehe)  1;>47. 
lautet  französisch,  keines  engli^fh  Reirhseeschichte  kann  natürlich 
hier  wenig  holen:  das  zur  englischen  Heirath  Fiierlnch's  IT.  ge- 
zahlte Auxilium  erwilhnt  Edward  ITT.  S.  154.  —  Der  Herausgel>er 
drnelvt  sorgfHltig  und  erhellt  in  den  Anmerkungen  Genealogie  und 
Philologie  der  Ortsnamen,  besonders  des  nw.  Englands.  Er  bemerkt 
auch  S.  239  »  in  Beispiel  ixir  Uemenglage,  deren  einzelner  Schraal- 
streit'en  nordenplisch  , Wandale,  Wandel"  heisse,  und  verbindet  S,  4?»** 
Hirelage,  ein  Ortsrecht  Uber  verlaufenes  Vieh,  mit  heutigem  Bylaw 
[?!vgl.  Oomine,  Index  of  municipal  officos,  unter  ,Burieigh'].  Er  ver- 
spricht einen  Index  nach  Vollendung  der  Ausgabe  und  wird  hoffent- 
lich da  ein  Register  mit  Daten  nachtragen.  Erwünscht  wäre  auch 
eine  literarische  Geschichte  der  Abtei'),  aus  der  vom  End«»  12.  .Th&. 
Hagiographien  Joscelin's'),  vom  Ende  18.  Jh9.  Annslen')  und  Tiel* 
Urkunden^)  vorbanden  sind. 


II.  Kurze  Mittheüuagen  über  die  Literatur  von  etwa  1887—89. 

BlbUogrftphle :  Hallkett  and  Laing,  Bictionary  of  the  aao- 
nymons  and  psendonymona  literatore  of  Great  BritaänO  IV 
(1889).  —  W.  T.  Poole  andW.  J.  Fletclier,  Indei  to  periodieal 
literatare  from  1882—1887,  1888.  —  a  J.Low  and  F.  8.  Pulling, 
The  dict.  of  Engliah  liiat.  1884  genügt  manofamal  in  Bcbneller  BA- 
renz.  —  .Notes  and  quer ies:  amedinm  of  interoonmiunicatiott  Ibr 
literary  men  ete.'  TerOffentlicben  »General  Index  to  Series  VI  (1880 
bis  1885)'  1886.  4  (wie  jedesmal  nach  Vollendung  einer  swOUbliidigeo 
Reihe;  der  erste  erschien  1856),  in  welchem  kaum  ein  Zweig  der 
historiseh'philologischen  Classe  leer  ausgeht.  —  Tedder,  plant  «ine 
Bibliographie  engl.  Gesch.  (The  Library  Jan.  89). 

Methode;  GelehPtengesch. :  (libbon's  , Sinken  des  Höinerreicbs' 
habe  die  Kirchengeschichte  des  18  Jhs..  besonders  pittler 's.  beein- 
flusst  und  auf  sie  die  allgemeinen  Kegeln  der  Histonk  anzuwenden,  aber 
nicht  den  Geist  der  Zeit  zu  verstehen  gelehrt ;  Ad.  Harnack,  Red« 
auf  Neander,  Preuss.  Jahrb.  LXIII  (89),  189.  —  Das  Seminar  für 
engl.  Gesch.  zu  Oxford,  gegründet  von  Stubbs  ist  leider  eingegangen; 

')  West,  Hist.  of  Furness,  habe  ich  nicht  gesehen. 
')  Ilardy,  Descr.  Catal.  I,  34,  63,  207i  U,  286^  452. 
')  Mon.  Germ.  SS.  XXVIII,  5S5. 
*)  Report  of  the  .  .  .  Public  records  1875,  ä.  161. 

VerlagBort:  London,  wo  ich  nicht  Gegen theiliges  bemerke. 


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Eogland  bis  lOöb  (F.  Liebermann). 


501 


A<'[ad©myl  1.  VI.  bü,  377.  —  ft.  W.  Prothero,  A  mcinoir  of  Henry 
Bradsbaw,  University  iibrarian  [zu  Cambridge]  (1888)  zeigt,  wie 
dieser  selbstlosi-  Gelehrte  viele  Forscher  anrefi^e,  durch  Geld  unter- 
sttitzte  und,  ohne  selbst  viel  herauszugeben,  einigen  die  Vorstudien 
langer  Jahre  überliess,  besonders  betreffend  Mittellateiu .  kelünche 
Archüolügie,  Waldenser,  Wyclif,  Cbaucer,  Ursprung  der  Druckerei. 
Ath[enaeura]  12.  1.  89,  43.  ,The  collected  papers  of  H.  Hradsha.v* 
edirt  .Tenkinson  für  Cambridge  Univ.  jiress;  Ac.  25.  V,  89,  358. 
[Arbeiten  tür  die  Mon.  Germ.,  u.  a.  Düinmier  s  und  meine,  hat  Hradshaw 
niehi-fach  unterstüzt.]  —  Sir  H.  Maine  (1822  —  88),  dessen  Werk  der 
l'rg.  hchichte  jedes  (nam.  kelt.  und  gi  i man.)  Volkes  diente,  widmet 
eirK  it  warmen  Nachruf  Pol  1  <m  k  (Conteniporary  rev.  Febr.  265J, 
seiü  Nachfolger  als  Oxforder  Professor:  Maine's  ver<jrleii  In  nd»  Gesch. 
der  Rechtijursprünpe  bleibe,  wenn  auch  im  J^toffe  Einzelnes  veralte  oder 
manche  Folgerung  zertiiesse,  bedeutend  wegen  Methode,  Durcharbi  itung, 
Fl  Stellung,  Intuition.  ■—  Nachrufe  von  Ly  all ,  G  la sso n  ,  Hultzen- 
dorif,  Gogliolo  brachte  Law  quart.  rev.  April  1888,  129. 

Prftlüftorisefaat;  Areliftologto;  yorengl.  Mfinsen.  Das»  Zinn 
Kur  Hentollnng  altelasa.  Bronse  ans  den  brit.  Inseln  kam,  bezweifelt 
V irebow,  Gomspbl.  f.  Anthropol.  IX  (1887)  83.  —  Deber  Pitt  Bibers* 
.Bicavatioiis  in  Cranbame  CSbase*  (near  Rmsbmore  1888)  [vgL  oben 
S.  220],  dem  britiflobeii  Aayl  des  5.  Jbs.,  wo  noeb  jetzt  die  dunkle 
westliebe  Rasse  beginnt,  bandelt  Vircbow,  Z.  f.  Etbnol.  XX,  168; 
XXI,  26.  Eine  angelsäobs.  Nekropole  entbielt  mebr  eiserne  als 
bronxene  und  keine  Thon-  oder  Steingertttbe.  Von  einem  rdm.-brit 
Dorf  bei  Rotherlej  (WUts)  fand  man  brit.  SUbermftnzen  und  rOmiscbe 
bis  272;  ygl.  Antiquary  Oot.  88,  148  ;  Arcbaeol.  R.  n,  88,  877.  — 
G.  W.  Tbomas,  «Anglo-Saxon  cemetery  at  Sleaford,  Lincolns.* 
Arcbaeologia  L,  888:  Leicbonbrand,  Bronse  und  Eisen,  keine 
Schwerter,  aber  Messer,  Speere,  Aexte  lud  Schilde;  Mflnsen  nur  rOmisch 
als  Sdunnok,  meist  Constantan  und  Maxentins.  —  H.  W.  Smith, 
Antiquary,  Aug.  88,  deutet  die  su  Crayford  in  West  Kent  gefundenen 
Knoeben  und  Waffen  auf  Reste  der  Sehlaebt,  in  der  nach  Ann. 
Anglosax.  467  Hengest  und  Aesc  die  Briten  entscheidend  schlugen  [?]. 
—  lieber  alibritisobe  Mftnien  sprach  John  Evans,  Aug.  88,  su  Bonn 
in  der  Dt  aathropel.  Gesellschaft;  vgl.  Correspbl.  der  Dt.  Ges.  t  An* 
tbropol.  XL  88, 147.  —  G.  F.  Browne,  ,Basket-work  figures  [Ruthen- 
geflecht,  ahnlich  irischer  BandTersohliagung]  on  sculptured  stones* 
in  Staffordshire  werden  in  Verbindung  gedacht  mit  den  von  Caesar 
berichteten  Bildern  der  Druiden  und  den  später  bei  den  Briten  be- 
legten DenkmSlem  (bsidnischen  Pfeilern,  dann  Kreusen)  aus  Korb» 
arbeit.  [Fttr  Heinrich  IL  bauen  Ende  1171  zu  Dublin  die  iriseben 


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502 


Berichte  und  Besprechongen. 


Fürsten  »palatium  de  virgis  ad  morem  patriae*' :  Gesta  Heur.]  — 
Derselbe  veröffentlicbtf-  laioln  zu  Vorlesongen  über  Xbe  Angliao 
sealptnred  stones  of  Pre-Norman  type,  darunter  manche  Denk* 
mSler  ztim  ersten  Male,  so  besonders  die  Schreine  und  Pfeiler  zu  Chor, 
Oomo,  Beichenau,  Mailand,  an  denen  man  irischen  Ein i'u'^s  rennuthet 
hat;  Ac.  16.  V.  .^n.  18r,.  ^  W.  G.  Wood-Martin,  Thf>  rude  stone 
monuni«  nts  of  ireland:  county  Sligo  nnd  ..  Acbill.  1>^^B.  Ein 
frfthdr  als  Tempel  geltender ,  Stonehenge  ähnlicher  Steinkreis  war  in 
der  Hauptsache  doch  ein  Grab.  H.  Bradley,  Ac.  25,  V.  89.  ot;4, 
will  dem  Verf.  nicht  zugeben,  dass  die  Sage  von  Schlachten  dadurch 
Glauben  verdiene,  dass  sie  an  uralten  Denkmälern  hafte:  gerade  hier 
mochte  der  erfindende  Epiker  sie  am  leichtesten  localisiren  ;  vgl.  Satiir- 
day  Eev.  lö.  II.  89,  201.  —  D'Arbois  de  Jubainville,  ,De  Temploi 
des  bijoox  et  de  l'argenterie  comme  prix  d'achat  en  Irlande  avanf 
rintroduction  du  monnayage",  in  Bevue  aroheolog.  3e  serie,  XII 
(1888),  p.  129.  —  Joseph  Anderson  beendete  die  Rhind'Vorlesnngen 
ftber  ArchAologie  mit  einem  IV.  Bande:  »Scotland  in  pagan  timea. 
The  bronze  and  stone  ages."  Edinb.  1886.  8^  410  Bilder,  XXIII, 
897  S.  W&hreod  Bände  I  nnd  II  die  frnhchristUche  Zeit,  III  das 
£isenzatalter  betraf,  werden  hier  Gräber,  Steinkreise «  Etteiaaufhän- 
fdngen,  Waffen  und  Werksenge  der  ältesten  Mensehen  Nordbritanniens 
in  derselben  aiisfilhrlichen,  verständlichen  und  yorsichtigen  Weise  er* 
klärt,  die  diesen  Forscher  auszeichnet.  Welchem  Jahrhundert,  and 
meist  auch  welchem  Stamm,  diese  Dinge  gehören,  bleibt  unbestimmt : 
sie  sind  also  (hoffentlich  nur  einstweilen)  prähistorisch.  Aber  Verf. 
gibt  keine  zusammenhanglose  Aufzählung  der  Gegenstände,  sondern 
eine  logische  Entwicklung  der  Culturtypen.  Im  HA.  sachten  u.  a. 
Skandinaven  in  den  Grabhfigeln  Obdach  oder  Schätze  tmd  ritzten  ihre 
Bunen  ein;  S.  275  ff. 

Mythologrie;  Sagen.  Kihnische  i^^oldaten  aus  Twenthe  widmeten 
222  — öb  ihrem  Gott  dti>  Krieges  und  Versauimlungfriedens ,  Mars 
(d.  i.  Tius)  Thingsus  und  den  zwei  Persouiiicationen  des  Bod- 
und  Fimelthings  zwei  AltUrc,  die  mau  1883  nahe  Housesteads  beim 
Hadrianswall  fand:  vgl.  R.  Schröder,  Deutsche  Rechtsgesch  I,  17. 
—  Hoffory,  „Der  goiman.  Himmelsgott*,  Nachrichten  von  der 
Ges.  d.  W.  Götting.  5.  XH.  88,  426  und  .Eddastudien "  I  \^ISS9) 
[die  -gk  in  CBl.  1889,  1417  leidenschaftlich  abweist],  h  ndelt  über 
jenen  urgerman.  Sonnen-,  (  ultui-  und  liechisgott,  den  Woike,  Schwan, 
oder  SchifV  begleite.  Eine  heroisirt*»  Form  für  ihn  sei  der  angel- 
sächs.  Urkönig  Sceaf,  der  Krieg,  Seefahrt,  Ackerbau  und  Staat  lehrt 
und  auf  steuerlosem  Schiff  erscheirtt  und  abzieht.  —  Dif  SU'liung  dieses 
Culturheros  in  der  gennan.  Mythologie  erörtert  auch  V.  Rydberg, 


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England  bis  1066  (F.  Liebenoann).  503 

Teutonii  mythology,  traüsl.  from  the  Swedish  by  R.  B.  Anderson  ; 
Ath.  27.  VII.  89,  121.  —  G.  L.  Gomme,  Totem  ism  in  Britain, 
Archaeolog.  review  III  (1889),  242,  350  sammelt,  was  in  Britannien 
gedeutet  werden  kann  auf  einstigen  <^Tlanben  an  magische  Beziehung 
7.wischen  Mensch  und  bestimmter  Thierart,  defn  Hild  zum  Wappen, 
Schut/..symbol ,  Kürperzier ,  deren  Name  zum  Ötainiiieszeichen  dient. 
Seit  der  Tiitowiiiini,',  von  der  Cu^ar  berichtet,  bis  zum  heutigen  Volks- 
l)rauch.  Für  angelsilchs.  Zeit  weiss  Verf.  nur  anzuführen  die  Per- 
sonen* und  Ortsnamen ,  in  denen  Wörter  für  Wolf,  Pferd  u.  s.  w. 
begegnen,  als  Spuren  [?  |  einstigen,  sonst  schon  überwundenen  Totem- 
glaubens.  [In  vielen  Fällen  liegt  es  offenbar  viel  näher,  an  die 
den  germanischen  Gottheiten  geweihten  Tbiere  und  Pflanzen  zu 
denken,]  Das  Verzeichniss  der  Thatsachen  bleibt  werthToU»  selbst 
wenn  iriele  nicht  gerade  als  Ausflütsse  des  Totemismtu  sich  ergeben 
werden.  —  John  Rhys,  Lectures  on  the  origin  and  growth  of 
religion,  as  illustrated  by  Celtic  heathendom  (Hibbert  lectures 
1886)  1888,  will  die  altkeltiscbe  Mythologie  herstellen.  Zimmer 
(DLZtg.  d,  1874)  lehnt  bei  Anerkennung  einzelner  scharfsinniger 
Erklärungen,  diesen  [anderswo  hoch  gepriesenen]  Versuch  im  Ganzen 
als  phantastisch  ab,  weil  die  antiken  Quellen  zu  dürftig,  und  in  den 
mittelalterlichen  Sagen  die  heidnischen  Stoffe  durch  ein  Jahrtausend 
christlicher  Anschauung  getrübt  seien  ;  vgl.  anch  H.  d'Arbois  de 
JubainviUe,  Revue  crit.  16.  IX.  89,  153. 

Iroscotische  Kirche ;  allgemeine  Kirchengeschichte.    A 1  fr.  E. 

K night,  Ä  coucise  bist,  üf  the  church  from  the  apostolic  era  to 

the  establishment  of  the  reformation,  1888  89.    antiromisch,  voll 

albernster  Fehler;  Sat.  Bev.  23.  III.  89,  358.  -  Charles  E.  Savery, 

The  church  of  England:  an  bist,  sketch  (1888)  wird  ebenda  357 

nicht  ernst  genommen:  Aristobul,  von  Paulus  geweiht,  gründet  die 

britische  Kirche,  stirbt  zu  Glastonbury,  das  Joseph  gebaut  hat.  Ein 

Dutzend  tljerisü  grober  Mis8ver8tflndnibt.t  des  MAs.  folgen.  —  Hist. 

of  the  cathulic  church  of  Scctland   l)y   A.  Bellesheim.  transl. 

with  additions  by  O.  II.  Hlair  (Edinb.  1887),  dessen  Ori;_!^irial  oben 

S.  204  angezeigt  ward,  wird  mehrfach  in  Dublin  liev.  Apr.  m8,  458 

oorrigirt,  und  dabei  Skene's  Ansicht  über  die  Culdeer  abgewiesen  — 

M.  n.  .1.  K  in  loch,  X  bist,  of  Scotland'  chiefly  in  its  ecclesiast. 

aspect   Edinb.,  1889.  —  Staun  ton's  oben  S.  221  erwähntes  Werk 

(das  auch  Dublin  Rev.  Apr.  1888,  447  rühmt),  enthalt  laut  Ernglish] 

H[ist].  Rfev].  .Tuly  89.  599  Quellencitate  von  Edm.  Bishop  für  Hagio- 

graphie  aus  z.  Th.  hs,  Kalendern ,  Legenden ,  Geschichtswerken  und 

eine  Liste  von  108  h.s,  Martyrologien.    Bishop  hat ,  wie  ich  persönlich 

zu  erfahren  den  Vorzug  hatte,  Jahrzehnte  lang  im  Stillen  gesammelt^ 
Deutsche  Zettoctir.  f.  0«aohiclit6w.  1889.  II.  i.  83 


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504 


Berichte  und  Besprechüngen. 


mit  jener  selbstlosen  und  liebevollen  Sorgfalt,  der  die  Wissenschaft 
die  Collectio  canonnm  Britannica  u.  a.  Entdeckungen  verdankt.  — 
Für  die  Kirchengesch,  der  Scoten,  und  ganz  besonders  der  angel- 
silohs.  Glanbensboten  (denen  hier  Pirmin  beigezählt  wird  [?]),  bietet 
A.  Hauck,  Kirchengesch.  Deutschlands  I  [ — 753]  nicht  nur  die  sacii> 
kundige  Zusammenfassung  bisheriger  EIrgebnisse,  sondern  auf  letzterem 
Gel^ete  auch  weitergehende  Forschungen  und  höchst  beachtenswerthes 
eigenes  ürtheil.  Dem  Colimiba  »rehöre  die  Regula  monastica  und  die 
ganze  coenobialis  (nicht  aber  die  lustructiones),  und  vom  Pönitential 
berge  c.  13—37  den  Geist  wenigstens  seiner  Schule.   Seit  ihm  wirke 
das  Mönchthum  über  das  Kloster  hinaus  auf  Kirche  und  Welt:  seit 
ihm  entstehe  die  Bussdisciplin ,  von  Geistlichen  verhängt  auch  über 
Laien.  Sein  mehr  auf  die  Persönlichkeit  des  Leiters  gestütztes  Klost<er' 
wesen  trete  spüter  hinter  dem  Benedicts  zurück,  weil  das  letztere 
Verfassung  und  Verwaltung  besser  ordnete.    Die  Angelsachsen  seien 
wesentlich  Missionare,  Mellich  im  Bunde  mit  Rom,  die  Hierarchie 
werde  aber  erst  im  Gefolge  ihres  Wirkens  und  nicht  allein  durch  sie 
wichtig.    Verf.  beurtheilt  die  bonifazische  Romanislrnn^  wesentlich 
günstig.  Bonifaz  sei  schon  672/75  geboren,  nicht  vor  711  in  Nutscell 
eingetreten.  —   Möller,  GGA  1887,  740,  der  Hauck's  Buch  an- 
zeigt, betont,  dass  die  Engländer  die  scotische  Mönchstugeud  und 
Bildung  trotz  d^  Streites  nicht  verkannten.  —  Beauvois, 
Premiers  chietiens  des  lies  Nordatlantiques ,  Museon  VII,  1888  be* 
handelt  die  Mission  der  scot.  Mönche  in  Nordbritannien;  laut 
unklaren  Auszuges  in  Le  Moyen  äge  1889,  142.  —  Zu  Analecta 
BoUand.  (oben  S.  UM;)  vgl.  N.  Archiv  XIII,  397.  —  Monu- 
menta  Germ.  bist.  SS.  XV  (1.  2,  Hann.  1887  f.  fol);  enthält  hagio- 
graphiacbe  Quellen.    Darunter  betreffen  Kirche  und  Literatur  Gross- 
britanniens  und  Irlands  die  Stlteke  über  Alcuin,  Deicolus,  Findan, 
Foillan,  Kaddroe,  Leoba,  Lewlnna,  Lul,  Sualo,  Waldburg,  Wigbert» 
Willebald  und  Wynnebald,  hersg.  tou  Waitz,  Arndt,  t.  Heinemann 
und  namentUdi  Holder-Egger.  —  Die  Biographie|n  irlscher  and 
angeltilchs.  Qlaubensboten  des  6.-9.  Jhs.:  Gallus,  Willibrord,  Wille- 
had, Bonifaz,  Lioba,  Lebuin,  erschienen  in  stark  verbesserter  oder 
neuer  üebersetzung  in  «Geschichtscbreiber  der  deuisehen  Vorzeit**, 
2.  Aufl.,  unter  Leitung  Wattenbach's.  Leipz.  1888/89.  Vgl.  Holder* 
Egger,  DLZ  1889,  712;  Hist  Z.  62,  SOi.  —  F.  W.  £.  Roth, 
«Latein.  Hjmnen  des  MAs.*  (Angsb.  1888),  gibt  Hymnen  auf  die 
hh.  Brigittai  Ewald,  Helena.  —  Interpolations  in  Bede*s  Eoclesiastical 
hist.  and  other  amnent  annale  affecting  tfae  early  hist.  of  Scot  lau  d 
and  Ireland  (Peebles  1883).  Beda,  Florenz,  Huntingdon,  Wendover 
seien  interpolirt,  mit  der  Absicht,  die  alten  Scoti  (worunter,  vielmehr 


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England  bis  1066  (F.  Liebermann). 


505 


immei'  nur  Nordbriten  gemeint  seien)  zu  Iren  zu  machen.  Der 
Anonymus  schreibt  ernst;  Ref.  bedauert,  den  Leser  nicht  weiter  er* 
heitern  zu  dürfen.  —  Ch.  de  Kay,  The  monasteries  ot  ireland,  in 
The  Century,  III.  ma^^  38  (1880),  wird  als  historisch  nicht  werthlo» 
bezeichnet  von  Sfchirmer],  AogUa  Xil,  205.  —  W.  Schultze 
(Centralbl.  fiir  BibliotheksweBcn  hr^.  v.  Hartwig,  VI,  281)  be- 
schliefest  seine  werthvollen  Aufsätze  »Die  Bedeutung  der  iroschott. 
Mönche  tUr  die  Erhaltung  und  Fortpflanzung  der  ma.  Wissen- 
schaft''. Er  zUhlt  alle  auf  dem  Festland  in  irischer  [und  angelsUchs., 
sofern  nicht  sicher  nicht-irischer]  Schrift  existirenden  Codices  vor  1000 
auf.  Nicht  nur  doi  Keltist  und  Paläograph,  jeder  der  an  der  Lite* 
ratur  des  7. — 11.  Iiis.  Antheil  nimmt,  wird  für  diese  werthToUe 
Sammlung  dem  Verf.  danken.  Hinter  der  Theologie  erscheint  die 
Classik  von  den  Iren  doch  nicht  ganz  vernachlässigt.  [Unter  den 
Gegenständen  begegnet  Zeitgeschichtliches  nicht,  fttr  die  Scotencttltar 
beniehnend.  Es  fehlen  Tiele  VaticanL]  Bibliographie  von  «Ancient 
westem  saoramentaries*  steht  in  Ghureh  quart  rev.  April  1889. 
—  Routled ge  berichtet  der  British  arohaeol.  assoc.  Uber  die  vor* 
normannische  Westmauer  der  Krypta  des  Doms  zu  Ganterbury. 
Sie  sei  wahrscheinlich  rOmisch  und  ein  Theil  der  von  Angustin  Tor^ 
gefundenen  Kirche;  Ath.  16.  HL  89,  850.  —  Friedr.  Keins  druckt 
Bruchstücke  eines  mittelhochdeutschen  Gedichts  des  11.  Jhs.  über 
Patricius,  dessen  Quelle  Jocelin,  Acta  SS.  17  Mart.,  540  sei; 
Germania,  hr^g.  Bartsch  81  (1886),  66.  —  Gegen  die  neue  Meinung, 
s.  Patrick  sei  zu  Bath  geboren  (Ihiblin  Bev.  Oct.  86,  814),  spricht 
Graut  (ib.  Apr.  87  ,  834)  für  das  von  der  üeberlieferung  als  Ge- 
burtsort genannte  Kllpatrick  bei  Dumbarton.  Jener  frühere  Kritiker 
tritt  Oct  87,  887,  für  Gaerieon  on  üsk  ein.  Die  Replik  für  Kilpatrick 
folgte  Jan.  88^  158.  —  Ueber  den  Schutsheiligen  Aberdeen's  Machar 
handelt,  wesentlich  nach  der  Barbour  zugeschriebenen  sdiottischen 
Legende  des  14.  Jhs.,  Dublin  Bev.  Apr.  87,  2.70;  Der  Irrthum,  dass  er 
zu  Tours  Bischof  geworden  und  begraben  sei,  erklSre  sich  vielleicht 
daraus,  dass  er  Suffiragan  von  Tours  in  einer  keltischen  DiOcese  ge< 
worden  sei.  —  J.  Loth  (Annales  de  Bretagne  IV,  Juli  89),  St.  Tves. 
Mit  dem  german.  Kamen  seien  drei  andere  Heilige  Ewen,  Bosen, 
Ervoan  verschmolzen.  [Aus  RH  Sept.  89,  197.]  —  Die  nach  Ar- 
morica  im  5.  Jh.  ausgewanderten  Briten  betrifft  die  Biographie 
Gwenn  ole's  (Winwaloci),  die  vor  884  AbtWrdisten  schrieb,  angeb« 
lieh  nach  alten  Docunienten ,  was  RH  XXXIX  (89),  432  bezweifelt. 
Die  Vita  steht  im  Chartular  von  Landevennec ,  über  welches  A.  1  a 
Bord»-rio  in  Ann.  de  Bretafrne  IV,  Jan.  89  berichtet;  RQH  XXITI 
058.  —  A.  iji.  Laagdon  and  J.  Koui.  Allen,  Early  christiaii 


506 


Beiickte  und  BeBpracbongen. 


monuments  of  üornwail  (Journal  of  the  Hrit.  arch.  assoc.  XII. 
301).  Die  Bekehrung  Cornwalls  im  4.  Jh.  sei  unbewiesen;  vielleicht 
sprechen  die  Schutzheiligen  über  comische  Kirchen,  Martinas,  Ger- 
maniia,  Hilarius,  für  Bekehrung  aus  Gallien  zu  deren  Lebzeiten.  Ans 
dm  Namen  anderer  Schutzheiliger  erhellen  bretonische,  wallisisohe, 
irische  Beziehungen ;  femer  angelsächs.  aus  Dunstan,  Werburg,  Cuth- 
berht,  Menefrida,  und  dänische  aus  Olaf.  Com  wall  unterwarf  sieb  der 
Provinz  Ganterbury  925 — 40;  sdne  keltischen  Denkmäler  beginnen 
Cr&heetene  Mit  dem  5. ,  die  ags.  mit  dem  10.  Jh.  Jene  stehen  Bre- 
tagne und  Wales  nJthpr  als  Irland;  es  sind  17  Grabsteine  (Pfeiler  von 
3 — 9  Fuss,  die  Hübner,  Corpus  insor.  Christ,  beschrieb;  die  Capital- 
Üncialschrifb  nennt  meist  nur  den  Namen,  manchmal  mit  ,ic  iacit') 
und  220  Grenz*  oder  Andachtkreuze  mit  Bandverschlingung  onia- 
mentirt,  bisweilen  in  scotischer  Minuskel  beschrieben:  so  begegne! 
.Doniert" ,  d.  i.  wohl  der  872  ertrunkene  comische  Kleinfarst 
Dungerth.  —  S.  Columbanus,  De  saltu  lunae  e  cod.  Sangall.  250 
s.  IX I  edirte  Gabr.  Meier  In  Jahresber.  der  ..  Er/.i ebongsanstalt 
Maria-Einsiedeln  1886  f.  [NA  XIII,  406].  —  G.  Schirmer,  Zar 
Brendanus-Legende  Lpz.  Hab.-Schr.  1888  beginnt  mit  der  irischen 
Legende  und  verfolgt  deren  mehr  als  tausend  jährige  Geschichte  in 
den  Literaturen  Englands,  Frankreichs  und  Deutschlands  bis  zur 
Gegenwart.  —  Tho.  Ol  den,  The  holy  scriptnres  in  Ireland  1000 
years  ago  .  .  trom  the  Würtsburg  glosses  (Dublin  1889),  erklärt  den 
Inhalt  der  Interlinear-Glosse  zu  Epistolae  Pauli,  die  Stokes  für  Pbilo- 
log.  Soc.  1887  Kuletst  herausgab ,  culturgeschichtlioh.  Der  «Oesetz- 
lehrer* erscheint  dem  Iren  als  «beschftftigt ,  Oesetxe  mit  KOnig^  zu 
fassen*,  die  Taufe  als  drei^bes  Eintauchen.  Angeib&ngt  ist  eine 
Quellenkunde  firflbester  irischer  Theologie.  So  Ac.  4.  V.  89,  308.  — 
Wh.  Stokes  (Ac.  12.  I.  89,  26)  beschreibt  und  ooUationirt  unter 
kelt.  Hss.  des  Vaticans  auch  Palatin  880,  das  Autograph  des  Marianus 
Scotus. 

Sonstiges  Keltisches  vor  1100.  Hugo  Schucbaidt,  Roma- 
iiiMiieb  und  keltisches.  Ges.  Auf.s.  (Herl.  1886.  8")  druckt  S.  317  bis 
42()  seine  geistvollen  .keltischen  Briefe*,  zuerst  aus  Nordvvales 
1875  an  die  AUgem.  Zeitung  1876/78  geschrieben,  wieder  ab.  Sie  be« 
ziehen  sich  meist  auf  Land.  Leute  und  Sprache,  aber  auch  auf  deren 
Alterthümer.  —  Sophie  Bryant,  Celtic  Ireland  [-1172].  1881h  stotf- 
reich,  ohne  Urquellen,  oft  unkritisch;  Saturday  K.  2^.  VU.  8l>,  79; 
Ath.  215.  —  H.  d'Arbois  de  Jubainville  et  J.  Loth,  Cours  de 
litterat.  celtique  III,  IV  (Par.  1889)  —  unten  S.  507,  Z.  14,  Nr.  2. 
—  Zimmer,  GGA  1887,  158,  tadelt  d'Arbois',  Catal.  de  la 
littörature  epique  de  i'lrlande  ab  fast  nur  aus  gedruckten  Katalogen 


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England  bis  1066  (F.  Liebermtnn). 


507 


entnommen.  Er  beschreibt  die  auch  historisch  wichtige  Ha.  Bodley, 
ßawl.  B  502,  s.  XII  und  zeigt,  wie  um  1100  ein  Älterer  Sagrenkreis 
in  Irland  herrsche ,  der  seitdem  von  der  Ossianeage  verdrängt  werde. 
—  De  Vit,  Quali  Britiuuii  abbiano  dato  il  proprio  norae  all'  Armo- 
rica  in  Fiancia,  ed.  3,  ampliata  (Fir.  1889).  —  Aeltesies  irisches 
Recht,  das  besonders  dnrch  Bussbüoher  aoob  England  beeinflusste, 
behandelt  d'Arbois:  L'antiquite  des  compositions  poar  crime  en 
Irlande  (Kouv.  rey.  hist.  de  droit  XT  (1887),  67,  La  saisie,  La 
peine  du  vol,  en  Irlande  (ib.  XH,  1888,  303;  307;  729),  LaprooMure 
da  jeüne;  Note  sur  le  duel  conventionnel  dans  l'antiqne  procedure 
reltique,  (Acad.  des  Inscriptions  21.  VI.  89).  Derselbe  kritisirt  RC 
16.  IX.  89,  153:  1.  Tbe  t^xt  of  the  M abinogJon  nnd  other  Welsh 
tales  from  the  Book  of  Hergest  ed.  Rhys  and  J.  G.  Evans  (Oxf. 
1887),  2.  Les  Mabinogion  traduits  parJ.  Loth  [worin  auch  Walliser 
Triaden,  Genealogieen,  Gaueintheilung  um  1270,  Annales  Cambriao; 
R.  Oelt  X,  256.  370],  3.  Black  book  of  Garmartbon  s.  o.  8.  227. 

Allgemeine  engl,  und  angelsflchs.  Geschichte.  Von  J.  H.  (ii  er>n, 
Hist.  of  the  English  people,  t  rschif  n  eine  franzos.  Üebers.  von  Monod 
und  eine  deutsche  von  Kirchner:  ich  zeigte  beide  an  DLZ  1888, 
1564,  bez.  1889,  675.  —  Von  Winl<  elm  an  n's  Angels.  (vgl.  raeine 
Anz.  DLZ  20.  XU.  84)  erschien  eine  ital.  üebersetzung ;  s.  diese 
Zeitschr.  I,  513.  —  Von  Bierbaum's  Hist.  of  the  enplish  lant^uage 
and  liter.  erschien  2.  Aufl.  Heidelb.  1889,  die  ^^  [ulkerj  GBl.  Sp.  1116 
empfiehlt.  —  Jean  Roemer,  The  orirjins  oi  the  English  people 
and  of  the  English  language  (New  York  188H.  8°)  enthiilt  nach 
V.  Jageniann,  Modern  language  iiotes  ibbh,  p.  i:^9,  phantastische  Ein- 
falle; namentlich  der  Einflus.s  des  Hollilndischen ,  das  die  Kenter  im 
<>.  .Th.  gesprochpn  haben  sollen,  werde  übertrielien,  nnd  anf  die  an- 
erkannt besten  Bücher  englischer  Sprach wissenschufl  kt  ine  Rnoksicht 
genommen.  -  Die  nnc^'dsächs.  Könige,  deren  Name  mit  Aelhel-  be- 
ginnt, fanden  gute  Bioj^raphen  (z.  B.  Ethelred  TT  an  Hu  nt)  in  Dictio- 
nary  of  national  biography  ed,  L.  Stephen  XVIXl  (1889). 

Engl,  und  angelsielig.  Klrehen-  und  Ltteraturgesehlehte  Im 
AUgemelnen.  Will.  Hunt,  The  English  ohnrch  in  the  Hiddle 
agee  (1888,  Epochs  of  Charch  hist.  Xl)  hetrifit,  laut  der  ansführ- 
liehen  und  lohenden  Analyse  durch  S[chinner],  Anglia  XII,  1889, 
216,  daa  Verhaltnits  su  Papetthum  und  Staat  600—1877.  ^  Paleo- 
graphical  sodety  vollendete  2  Series,  ed.  Bond,  Thompson, 
Warner.  Von  den  100  Facsimiletafehi  hetreffen  Englands  HA.: 
Kr.  14--17,  20  f.,  88,  87,  89—42,  54,  56  ff.,  60,  65  f.,  69-76,  80,  91, 
94,  98  f.  —  Die  iatein.  PsalmenerhlSrung  in  irischer  Hand  etwa 


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508 


Berichte  und  Besprechungen. 


9.  Jbs.  im  Codex  Vatic  Palatin  68  bietet  north  um br.  (und  irisehe) 
Glossen  und  f.  46  a:  ,£dilberict  filins  Berictfridi  scripsit  hanc  ^loBsm*. 
8o  Wb.  Stokes,  Ae.  25.  V.  89,  861.  -  Engliecbe  Bibelilliistration 
im  9. — 13.  Jh.  besprach  R.  James,  ib.  864.  —  Biblisebe  und  pa- 
tristisobe  Quellen  sn  angelsftcbs.  Literatur  weist  nacb  Emst 
Voigt,  Z.  für  dt.  PbiloL,  bg.  Zacber  XX  (1888),  868,  als  Nachtrag 
zu  Ebert's  Oesch.  der  Lit.  des  MAs.,  III.  —  J.  Kail,  üeber  die 
Parallelfftellen  in  der  angelsftebs.  Poesie,  Anglia  XII,  21  (1889), 
warnt  mit  Becbt,  aus  gleichlautenden  Formeln  in  zwei  Terschiedenan 
DiebtuDgen  auf  Beeinflussung  durcb  den  frfiberen  Dichter  oder  gar 
auf  Identität  beider  Dicbter  zu  scbliessen.  Er  weist  vielmebr  einen 
Volksscbatz  poetischer  Wendungen  als  in  England  allgemein  benutzt 
nacb,  der  tbeilweise  dem  sScbsiscben,  ja  hochdeutschen  verwandt  ist. 
Dennoch  will  er  vorsichtig  unter  dem  Gleichlautenden  nur  weniges 
als  westgerman.  Erbe  und  das  ftbrige  auf  andere  Art  erkliren,  die 
auch  gegen  die  Voreiligkeit  der  philolog.  Nacbweiser  von  Quellen  msL 
Autoren  zur  Warnung  dienen  kann. 

Engl,  und  angelsächs.  Kunst  und  Wirthschaft.  Edw.  A.  F ree- 
in an*8  Skizze  der  Gesch.  der  engl.  Baukunst  ist  Baedeker's  ,Great 
Britain*  1887  vorgeheftet.  —  ,Is  it  ccrtain  that  the  Anglo-Saxon 
CO  ins  wt  1»'  always  stmck  at  the  towns  named  ou  Ibem?*  beantwortet 

Smith.  The  iiumi.smaüc  chroiiirlc  1888.  —  O.E.  Pell,  Ancient  and 
modern  weicht  (Archaeolog.  rev.  III,  July  89,  316),  berechnet  auf 
das  EiDL(('hcnd.sle  (It  u  icht,  Laudmass,  Bodenertrag,  /.  Th.  nach  angel- 
sächs. Miinzf'u  und  dum  Domesday  book.  —  J.  Fred.  Hodgetts,  Tbe 
smith  and  wright  (The  Antiquary  1887,  .[uly-Scpt.  1,  Öl,  96),  über- 
blickt Metallarbeit  und  Handwerk,  namentlich  in  angelsächs.  Zeit.  — 
Hans  Lehmann,  Ueber  die  Waffen  im  angelijächs.  Beowulf,  Ger- 
mania, hg.  Bai-tsch  (1S86)  48t">,  zeigt,  welchen  Werth  Waffen  für 
den  Rang  dt:5>  Mannes  hoassen.  Brünne  und  Helm  waren  selten  xxnd 
vielleirht  noch  von  Cnut  nicht  dem  mittleren  Than  als  Heergeräth 
zugemulhet.  Im  8.  Jh.  war  Schild,  Speer,  Bogen  und  Pfeil  dir  noth- 
wendige  Bewaffnung,  ein  Schwert  hatte  nicht  jeder,  Helm  u  id  jirunne 
nur  der  Vornehme.  Vert.  meint,  die  wunderbaren"  Watlen  seit  ji  voin 
Rüden  nach  dem  Nordwesten  eingefühiie  Stücket  der  fremde  Kauf- 
mann musste  selbst  mit  sulchen  versehen  sein  |der  nordische  Seefahrer 
ist  allerdings  Krieger  und  Händler]:  er  gab  also  Anlass  zu  heimischer 
Nachbildung.  Auch  ans  Beute  und  Vergrabenem  entnahm  der  .Angel- 
sachse Erzeugnisse  höherer  Schmiedekunst.  Verf.  sammelt  die  Steilen 
der  angelsächs.  Gesetze  über  Wnften  und  ihre  Namen. 

Sammlung  angelsächs.  Urkunden.  Bradley  (Ac.  12.  I.  mO, 
28),  kritisirt  Earle's  Laad-cbarters  and  other  Saxonic  documeots. 


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EngUnd  bis  10t>ö  (F.  Liebermann). 


509 


billigt  die  Verwerfung  der  Mark-  und  Gautheorie  für  England  und 
die  Annahme  der  Entstehung  des  Manoi-  .^rhou  mit  der  germanischen 
Einwanderung,  erklärt  mehrere  anapl^iich-,.  Wr.rter  in  den  Urkunden, 
V>pstätigt.  dass  Hood  der  Name  eines  Waidgeistes  war,  und  erst  spSter 
Kobin,  dem  Führer  der  Geächteten,  anhaftete.  —  W.  H.  Stevenson, 
Engl.  Hist.  R.  Ai)ril  89,  354,  kritisirt  dasselbe  Buch.  Zur  Echtheit  der 
Urkunden  werde  künftig  mehr  die  Phonologie  als  die  Geschichte 
Kriterien  liefein.  Da«:  angelsächs.  ga  ist  nicht  unser  Gau,  sondern 
Endung  des  gen.  plur.  Für  das  Dasein  der  Gutsherrschaft  schon  im 
6.  .Ih.  sprechen  die  Orte,  welche  heissen  nach  einer  Person,  doch 
schwerlich  des  wechselnden  ßauermeisters,  sondern  des  Grundherrn: 
Bamborough,  Cnobheresburg,  Tunnacsestir,  Hrofcester.  Doch  sei  Privat- 
eigeuthum  an  Dörfern  nicht  entstanden,  wie  Earle  meint.  Gegen 
dessen,  von  Goote  stammende,  Annahme  eines  Fortbestehens  römi- 
scher Golonien  spreche  der  deutsche  Name  der  Dörfer.  St.  hält  fest 
an  german.  Dorfgem  einschalten  nach  massenhafter  Austreibung  der 
Eingeborenen.  —  Earle's  Buch  zeigt  auch  an  Raturday  Rev.  23.  III. 
89,  352  und  erklärt,  Burgred's  Urkunde  für  London  a.  857  sei  frag- 
licher Echtheit  und  jedenfalls  von  Aelfred  889  ignorirt.  —  F.  Y. 
P[<>well]  kritisirt  (Law  qnart.  Rev.  April  89,  205)  Earle  und  verwirft 
dessen  Einfall,  12  hynde  und  6  hynde  bedeute  Häuptling  von  120 
und  60  Mann ;  er  rtthmt  das  Buch  im  Ganzen  mehr  als  mir,  DLZ 
1889,  167,  mögUch  war. 

Das  angelsAchs.  Recht  will  Karl  von  Amira  (GGA  1888, 
S.  41)  dem  deutschen  näher  stellen,  als  Brunner's  DRG  I,  die  er 
bespricht,  es  thut :  da  es  im  Charakter  eines  der  deutschesten  blieb, 
allein  nationales  Gewand  trug  und,  neben  dem  langobard.,  Schöpfer- 
kiati  iiiii  dcuiiichstm  erwies,  obwohl  es  ererbte  Denkweise,  selbst 
unter  neuen  Culturbedingungen,  zäh  bewührte.  Das  Dasein  der  Schwur- 
brüderschaft  [s.  u.  B.  518]  im  Wesentlichen  erhelle  auch  aus  dem 
„Wedbroder"  der  ags.  Annaien  [zu  a.  C)5ti,  aber  Interpolation  12.  Jhs.!]. 
Er  stimmt  Steenstrup  bei,  die  Angelsachsen  hätten  vor  dem  9.  Jh. 
kein  Gottesurtheil  [damals  der  früheste  Beleg:  Sweet,  Oldest  Text«, 
176};  dies  sei  überhaupt  nicht  urgerraanisch,  geschweige  indogerma- 
nisch. [Im  Glauben  daran  hat  mich  jedoch  neuerdings  befestigt 
A.  Kaegi,  Alter  .  .  germ.  (iottesurtheils,  Festschr.  z.  39  Vers.  dt.  Philol. 
Ztir.  1887.]  Dass  nur  mit  Zustimmung  des  Volkes  [die  aber  auch 
Brunner  nur  ideell  fordert]  dn>  A  olk  i  t  cht  gesetzlich  abzuändern  war, 
bestreitet  Ai^iira,  tür  die  Angelsachsen,  theilweise  mit  Unrecht.  Vgl. 
auch  Sickf^l ,  'KIA  1888,  ö,  457.  [Zu  bemerken,  dass  Brnnner'.v 
Rechts^esrh.  aucti  für  angelsSchs.  Verfassung  fortan  zur  grundlegenden 
Einleitung  zu  dienen  hat,  ist  nur  wegen  der  obigen  Zeile  25  viel- 


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510 


Berichte  nnd  Besprecirnngen. 


leicht  nicht  übertiüssig.  Dort  verstehe  ich  S.  74,  Z.  15 ;  .Zahle  er  mit 
seinem  Wergeld".] 

Polit  Vmammluiigen  und  Kdrpemhaflen.  O.  Laar.  Oomme, 
Open-air  assemblies,  ADtiqnaiy  Dee.  1887,  288.  Verf.,  der  in  .Primi- 
tive foHtmooto*  [1880]  die  archaische  Katar  der  Volksversanmlaiier 
im  Freien  nachwies,  trfigt  na^h:  aof  besonderen  Hfigeln  fanden  Geiidit 
nnd  KOnigswaU  in  Irland  statt,  Einsammlnng  des  »WrothsilTer'  (das 
er  ableitet  vom  an^ireUitehs.  ward  [cnstodia]  oder  word  [Strasse]  oder 
weordi  [Feld]  oder  rother  hiyder  [Rinder]!)  Ton  den  Hintersassen 
zn  Knightlow ,  Coartleet  and  Mnsterang  auf  Oreenhill  in  Lichfield, 
Hnndredmot  auf  Moot  Hill  Driffield,  mehrere  Handertsehaffcs* 
▼ersammlongen  in  Leieestersbire.  Als  sich  das  Handred  Qosoote 
spaltete ,  holte  das  nengebildete  Gericht  zu  jeder  Sitsong  «in  Stftek 
Basen  vom  HUi^l,  wo  das  irahere  stattgefunden  hatte.  —  Wilh. 
Sickel,  Die  meroying.  Volksversammlung  (MIÖG  II.  Ergbd.,  819), 
meint,  Beda  II,  5  bezeichne  den  angclsllchs.  KOnig  als  den  Inhaber 
der  gesetzgebenden  Gewalt;  auch  wird  ein  Beirath  der  Witan  in 
Hlothhaare's  Gesets  nicht  erwfthnt.  [Ich  finde  ihn  fflr  Aethelberht 
in  Beda's  ,cnm  consilio  sapientium' ;  die  Eiogangsseile  au  Aethel- 
berhVs  Gesetz  kann  nicht  ursprünglich  sein,  beweist  also  nicht  dagegen; 
ja,  in  der  Erwähnung  Augustin's  bewahrte  sie  vielleicht  sogar  die 
Spur  des  Ausdrucks  seiner  (jedenfalls  vorauazusetsenden)  Beistimmuiig, 
der  in  der  uns  verlorenen,  aber  wohl  von  Beda  ausgeschriebenen  Ein- 
leitung des  Gesetzes  gestanden  haben  mag.  Allerdings  könnte  Sickel 
sich  auf  Aelfired  berufen,  der  jenes  .sapientium*  durch  .SDOtera* 
(=s  Kluger)  ftbersetzt,  was  wohl  niemals  technisch  Witan  bedeutet; 
allein  Aelfred  vei*fehlt  den  Sinn  auch  sonst  durch  WOrtlichkeit.]  — 
Auf  altgerman.  Traditionen  zar&ckgehende  Schaaren  von  tau  send 
Hann  zu  finden  in  des  Ordne  Vitalis  multis  milibus  hominum  domi- 
natu  praeeminebat  Vm,  23,  hillt  Sickel,  Zur  german.  Verfassungs- 
geseh.,  HIOG  I  Ergbd.  (1885),  19,  für  möglich.  [Da  damalige 
Schriftsteller,  wo  sie  über  ihr  Laad  und  Zeitalter  (wie  hier  über 
die  Normandie  11.  Jhs.)  reden,  genau  erkennen  lassen,  ob  sie  100 
oder  Hundertschaft  meinen,  da  ausserdem  hier  von  der  Regierung^ 
vieler  Tausende,  keineswegs  von  Anführung  die  Rede  ist,  scheint 
mir  dieser  Einfall  gänzlich  abzuweisen.  Im  Beowulf  2195  versteht 
.Siebentausend"  auch  Brunner,  RG  I,  117  als  sieben  Tausendschatten, 
aber  die  letzte  Ausgabe  des  ,Beöwulf*  von  Heyne  und  Socin  (1888, 
S.  110.  278)  als  die  Zahl  von  Geldstücken,  nicht  Menschen  oder 
Hiden.  Wenn  Beda  III,  '24  das  Land  der  Rüd-  und  Nordniercier 
auf  5000  bezw.  7000  lüden  angibt,  so  benut/t  er  Schätzungen  der 
Gäuumfänge,  deren  uns  erhaltene  Liste  zwar  oft  die  runde  Suiume 


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England  bi«  1<M  (F.  Liobermuin). 


511 


von  1000  vtrweudet,  aber  audi  häutig  nur  nach  Hunderten  rechnet, 
nie  die  geringste  Spur  von  Tausendschaften  verräth.  Chiliarchus 
konnte  nicht  anders  als  durch  thusendes  ealdor  glossirt  werden. 
Vgl.  Schröder  DRG  30;  Brunner  DRG  133.  —  Will.  F.  Allen,  ,The 
village  Community  and  serfdom  in  England",  in  Transactions  of  the 
Acadtmy  of  Wisconsin  VII.  —  G.  L.  Gomme,  Malmesbury  as  a 
village  Community  (Archaeologia  L,  1887,  421),  zeigt  merk- 
würdige Spuren  uralter  Bodengemeinschaft  einer  Anzahl  von  Ge* 
schlechtem  (auch  jährlicher  Hufenverloosung) ,  die  in  mehrwen  teoh- 
nischen  ZahleuTerhältnissen  an  das  südwalliser  Dorfsystem  erinnert 
und,  da  allerdings  sich  hier  eine  britische  Feste  zwischen  Merden  und 
Wesses  besonders  lange  erhalten  hat,  auf  keltischen  Ursprung  deute. 
—  T.  W.  Shore,  Traces  of  old  agricultural  commiinities  in  Hamp- 
shire, Antiquary,  Febr.  1888,  51,  zeigt  Spuren  alter  Dorfgemein- 
Bohaften,  die  z.  Th.  im  Domesday  erscheinen  als  Bauerschaften, 
welche  allein  auf  ihrem  Manor  sitzen,  60  dass  also  eine  Herrschaft, 
wenigstens  in  territorialer  Beziehung,  nnr  dem  Namen  nach  da  ist. 

AngelsAehs.  KOnlgtliam.  Base  die  Angelsachsen  Kttnigsgnt 
und  Staatsgut  trennen,  wlihrend  bei  den  Franken,  deren  Reicbs- 
grAnduDg  den  Staatsbegriff  des  MAs.  beeinflusst,  nicht  das  Volk,  sondom 
der  König  Staatsgut  und  Herrenlotee  in  Besita  nimmt,  Ahrt  Heus  1er, 
Institutionen  des  deutschen  PriYatrechts  I,  309  aus.  [Unter  den  vielen 
fränkischen  Eäaflfitsen  der  Normannenzeit  erführt  England  im  11.  Jh. 
die  Wandlung  des  Folkland  in  Terra  regis.]  —  St  A.  Moore,  A  hist 
of  the  Foreshore  and  the  law  retating  thereto,  behauptet,  das  Recht 
der  Krone  auf  alles  jenseits  der  Hochwassermarke  an  See  gelegene 
Vorland  sei  erst  unter  Elisabeth  erfiinden ;  bis  dahin  hahe  jedes  Out 
an  der  Küste  das  Ebbeland  mitumfasst.  Die  daf&r  angeführten  Do- 
cumente  beginnen  mit  angt-lsächs.  Zeit;  die  Juristen  des  18.  und  14.  Jhs. 
stimmen  zu  Moore's  Ansicht;  nach  Ath.  22.  VI.  89,  788.  —  Hub,  Hall, 
The  king's  p  e  a  c  e ,  Antiquary  Nov.  1888,  p.  185,  zeigt,  wie  in  angel- 
sächs.  Zeit  die  Friedenserbai  tu  theils  (im  Gottesfrieden)  rein,  theite 
halb  kirchlich  basirt,  Staat  iin<l  Kirche  unauflöslich  verquickt,  die 
Befriedung  der  Kirche  und  des  Jii  /  bischot's  der  des  Königs  mindestens 
gleich  gewerthct  war.  Die  Heli>;u  aus  angelsachs.  Kecht  sind  zahl- 
reich; die  (iesainiiitanaibauung  scheint  gegen  die  (ja  allerdings  oft 
aus  Finanznoth ,  aber  heilsam ,  wirkende)  Kroue  voreingenommen. 
Uel»er  Steuer-  und  Wiithschaftspolitik  finden  sich  gute  Winke  in  diesem 
nur  zu  kurzen  üelierblick.  —  Karl  Lehmann,  Abhandlungen  /,ur 
german.,  insbesondere  uordibcheu  Kechtsgesch,  (Berl.  1888),  behandelt 
unter  ,1.  Die  6 astung  der  german.  Könige;  ein  Beitrag  zur  Urgesch. 
der  Steuern",  p.  74:  «Die  angelsächs.  Feorm''.    Die  Rundreise  des 


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512 


Berichte  and  Besprechangen. 


Königs  behufs  persönliclipr  Regierung  verpflichtet,  für  diese  Wohlthat 
der  Beamten  und  Richter-Controle ,  sämmtliche  ünterthanen  (nicht 
bloss  die  Empfänger  von  Folkland)  zur  Lieferung  von  Naturalien 
(nicht  Herberge),  die  u.  a.  pastus,  refectio,  victus,  feorra  beisst.  Diese 
Pflicht  begegnet  schon  in  der  ältesten  Literatur  als  Grbranchsrecht. 
[Amira's  überscharfe  Entgegnung  (GGA  1889.  267)  erschüttert  dies 
nicht,  weist  nur  nach,  dass  Lehmann's  Belege  filr  die  Zeit  vor  dem 
8.  Jh.  gefälscht  seien,  vielleicht  von  weniger  allgemeiner  Leistung^ 
reden  und  nicht  alle  Staaten  betreffen;  vgl.  Maurer,  Lit.  Cbl.  1838, 
1269.1  Neben  dem  König  haben  die  Fürsten,  dann  später  au(  h  Beamte 
(Gerefen,  Hofbediente,  Gesandte)  diesen  Anspruch  anf  Verpflegung. 
Eine  feste  Tio^^renrong  des  zu  erhaltenden  Gefolges  auf  12,  der  jähr^ 
lieh  zu  liefernden  Convivia  (Tagesnahmngen)  auf  2  begegnet  zwar 
nur  einzeln,  berührt  sich  aber  mit  nordischem  Rechte,  beruht  also 
wohl  auf  nmrwandtem  Brauch.  Schon  im  8.  Jh.  hängt  die  Firma  nicht 
mehr  am  persönlichen  Erscheinen  des  Königs,  sondern  kann  andere 
zugewendet,  dann  auch  mit  Geld  al^lOst  werden,  birgt  also  den  Keim 
einer  Steuer.  Cnut  schafft  die  Gastang  als  ünterthanenpfficht  ab: 
äie  TafelgutSTÖgte  sollen  des  Königs  Unterhalt  ans  dessen  Gutem 
bestreiten  und  werden,  US\b  sie  dam  ferner  Beiträge  eintreiben,  mit 
Wergeid  gestraft, 

Gilde  und  Stadt.  Corn.  Walford,  Oilds:  their  origin ,  Con- 
stitution, objects  and  later  historv  fl88S)  wird  Saturday  R.  23,  II, 
89,  227  als  Neudruck  der  Artikel  in  Walford's  Antiquarian  bezeichnet 
und  iretadelt,  weil  Verf.  die  religiöse  Gilde  von  den  anderen  trennen 
und  sie  aus  römischen  Colle^ia  opifieum  ableiten  möchte  und  überall 
in  den  Ursprüngen  ,  besonders  über  den  deutschen  Stahlhof,  unklar 
Verschiedenes  vermen^jo.  WorHivoller  seien  die  späteren  Absclmiit»', 
namentlich  die  alphabeiische  Liste  der  StUdte  mit  Gildm  und  dfren 
Hanptsatzungen.  Mit  Rerbt  lehnt  Sat.  R.  Ai)leitunpr  des  Wortes  aus 
dem  Keltischen  ab  [es  bedeutet  ursprünfrHeh  Opferschmausl-  —  In 
den  Jiltestcn  westsJSchs.  Gesetzen  beg<  gnrn  „Gegildan*  als  Wergeid 
schuldig,  falls  einer  der  Ihren  Todtschlägcr  geworden  ist;  bei  Ine  be- 
greifen sie  die  Rippe  ein.  bei  Alfred  haften  sie  hinter  ihr.  In  dies#»n 
Zahlungspflichtigen  eine  Genossenschaft  im  Sinne  der  späteren  Gilde 
(wie  u.  a.  Waitz,  Dt.  Verf.-G.  und  Salvioni,  Gilde  Tnglesi  1888,  em- 
pfahlen) zu  sehen,  scheute  man  sich  bisher,  theilweisc  weil  man  (so 
Gross, {Gilda  mercatoria')  sie  aus  dem  Gedanken  christlicher  Bruder- 

')  lü  liti>  trennt  dieser  Gilde  und  (Sindt :  inle  erhält  ein  besonderes 
Privileg  [so  lidb  für  Winchester ;  Archaeologia  XLiX  (1885),  214].  Dass 
im  Korden  die  Gilde  vor  der  Stadtverfassung  besteht,  nicht  spedfisch 


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England  bis  1066  (F.  Liebemiann). 


513 


pHicbt  entsprungen  hielt.  Nan  hat  aber  Pappenbelm,  Die  altdSn. 
Schutzgilden,  (1885)  fUr  diese  nicht  nur  heidnischeo  Ursprung,  sondern 
auch  Blutrache  als  Kern  der  Gildenpflicht  erwiesen.  [Auch  Lehmann 
(DLZ  1886,  1141),  Amira  (G6A  1886,  668),  Maurer  (Krit.  Vierteljs. 
28  ,  844),  Gierke  (Lit  Cbl.  1887  ,  210),  Jastrow  (JBG  för  1888, 
II,  415)  nehmen  dies  an.]  Baraus  folgt,  dass  die  Güde  nicht  im  Ge- 
folge angelsttchs.  Geistlicher  erst  zu  Cnut's  Zeit  aus  England  nach 
D&nemark  kam.  Solehen  Import  aus  England  weist  auch  Amira  ah 
[nochmals  GGA  1889,  263  gegen  Lehmann  DLZ  1888,  965];  und  dass 
die  Gilde  ihren  Aldermann,  der  allgemein  niederdeutsch  sei,  nicht  aus 
England  zu  holen  brauchte,  bemerkt  Krause,  JBG  VIII,  II,  141. 
Maurer  hlllt  englische  Beeinflussung  [in  späterer  Ausbildung  des  Ein- 
zelnen] hier  und  bei  Olaf  Kyrri's  Gildenumgestaltung  in  Norwegen 
für  möglich.  Die  Gilde  mit  Pappenheim  (neuerdings  in  «Altnorweg. 
Schutsgildestatut*)  aus  der  Blutsbrftderschaft  abzuleiten,  lehnt  Maurer 
allein  entschieden  ab;  nur  den  Erweis  des  üebergangs  zwischen  den 
zwei  Einrichtungen  Termissen  andere.  Das  heidnische  Opfergelage, 
nach  Maurer  die  einzige  (ihrundlage  der  (Hlde,  könnte  nach  Amira 
▼ielleieht  als  Nehenelement  gelten;  es  war  einTheil  des  heidnischen, 
auch  von  der  Schwurbrüdersidiaft  geforderten,  Todtencnlts,  der  beim 
Güdegelage  später  nachwirkte.  [Doch  betrifft  diese  Frage  mehr  die 
german.  Vorgeschichte  als  die  angelsBchs.  Verfassung.]  —  üeber  die 
englischen  Gilden,  besonders  in  religiöser  Beziehung,  handelt  G.  übl- 
horn.  Die  Christi.  Llebesthfttigkeit  im  MA.  (Stuttg.  1884),  401  ffl 
509,  518  (über  engl.  Spitäler  im  MA.  192, 211,265).  —  0.  M.  Glode, 
Ute  early  bist,  of  the  Merchant  Taylors  Company  I.  (1889),  neuerer 
Forschung  fem,  identificirt  diese,  die  Edward  I.  gründete,  mit  der 
Güde;  Sat.  £.  647,  der  letztere  vor  1216  aufgelöst  scheint.  —  Fflr  die 
Stadt  Verfassung  Englands  gilt,  wie  f&r  die  der  anderen  Länder  im 
MA.,  Haftung  der  Gemeindeglieder  für  Schulden  der  Gemeinde:  aus 
der  altdeutschen  Genossenschaft,  die  keine  Jurist.  Person  röm.  Hechts, 
deren  Vermögen  gemeinsames  Vermögen  der  einzelnen  Genossen  sei 
{dagegen  wendet  ach  Heusler,  GGA  1889,  320 ;  vgl.  auch  Jastrow, 
MHL  XVn,  824],  erklärt  dies  Sohm,  Die  deutsche  Genossenschaft 
<Sep.-A.  ans  Fes^be  ftir  Windscbeid)  Lpz.  1889,  8.  21  (159). 

Besitz-  und  Erbrecht.  Lavoleyo,  La  propriete  primitive 
dans  les  towuships  ecossais,  Kevue  80cialiste  1689,  p.  449.  —  Fustel 


städtisch  sei,  betont  Amira,  GGA  1889,  281  gegen  Lehmann,  Zs.  für  Handels- 
recht XXXII^  606.  Die  Verbindung  beider  gründe  sicli  nicht  auf  das  Ge- 
richt sondern  vielleicht  aul  den  Rath:  und  vielleicht  dedshalb  werde  di« 
Gildenhalle  zum  BAtbhaua  [z.  B.  in  London J. 


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514 


Bericlile  ond  Beaprechang«ii, 


de  Coulan^res  (Rt^H  XXTIT ,  424)  leugnet,  dass  die  Theorie  vom 
ursprünglich  gemeinschaftlichen  ( S  r  u  n  d  e  i  g  e  n  t  h  u  m  ( Marksystem  | 
geschichtlich  bewiesen  sei  oder  auf  Dörfer  in  Schottlands  Nordwesten 
sich  stützen  könne ;  denn  hier  ist  nur  der  Besitz  (die  Bebauung)  col- 
lectiv,  aber  das  Obereigenthum  individuell.  Dass  die  angelsächs.  Ge- 
setze nicht  das  geringste  Anzeichen  für  Gemeinschaft  des  Landeigen- 
thiunB  enthalten ,  kann  ich  nicht  zugeben.  Wohl  aber  bezeichnet  er 
es  richtig  als  Hypothese,  wenn  allgemein  Englands  Grossgut 
als  Zerstörer  einer  früheren  Ackergemeinschaft  freier  Bauern  ange- 
nommen wird.  —  Opet,  Die  erbrecbtl.  Stellung  der  Weiber  in 
der  Zeit  der  Volksrechte  [Untersuch,  zur  D,  St.*  U.  KG  hrsg.  v.  Gierke 
XXV.  Breslau  1888],  findet  im  angelsächs.  Erbrecht  [m.  E.  irrig] 
völlige  Gleichstellung  der  Geschlechter.  Dass  Frauen  Land  erben  und 
vererben  krmnen,  steht  fest;  richtig  bezeichnet  Verf.  ihren  Aoasohliias 
ans  Folciaud  als  durch  Schmid  nicht  bewiesen.  Die  Fragen  aber,  ob 
es  Land  gäbe,  das  nur  auf  M&nner  vererbe,  und  ob  Töchter  erst  bei 
Fortfall  von  Söhnen  Land  erben,  verneint  Verf.  Allein,  was  er  anfuhrt,, 
ist  z.  Th.  ungenau  verstanden:  in  Hlothaere  6  heisst  ,he'  Sohn;  in 
Ine  88  bleibt  der  Hauptsitz  ungethe III :  in  Hist.  Eli.  haben  Schwestern 
erst  nach  des  Bruders  Tode  geerbt  [Verf.  liest  schlechten  Text;  „dua 
nun*  steht  in  Anglia  Christ.-Ausgabe] ;  Cnut  72  betrifft  keine  Thei* 
long  und  in  Wilhelm  34  wird  nur  letztwillig  verfügbares  Vermögen 
gemeint,  also  z.  B.  nicht  Btammgat;  auch  versteht  die  alte  Yei^Io 
unter  ,enfants":  „pueri*,  wie  Young  (E8sa3r8  in  Anglos.  law,  die  Vf. 
niclit  kennt):  Söhne.  Was  gegen  Gleichstellung  der  Weiber  spricht» 
Gavelkind  und  Glanvilla  VII,  3  (Socagium),  hat  Vf.  nicht  erwähnt.  — 
Karl  Lehmann  fDLZ  1889,  1021)  rühmt  im  Qanzen  Opet's  Arbeit, 
lehnt  aber  dessen  Ergebniss  u.  a.  auch  für  das  angelsächs.  Recht  ab, 
da  dieses  der  silchsisch-langobardisch-scandi  na  vischen  Gruppe,  die  die 
Weiber  zurücksetzt,  zugehöre  und  die  Familie  vaterrechtlich  aufbaue. 
—  Edw.  Peacock  „Borough  English"  (Dublin  rev.  July  88, 48),  d.  h. 
Jttngsten-Erbrecht  in  Land.  Es  greift  (im  Gegensatz  zum  Common 
law,  wonach  der  ttlteste  Sohn  Land  erbt)  Platz  auf  einigen  Gatern 
nur  wenn  Söhne  vorhanden,  auf  anderen  hei  deren  Fehlen  auch  unter 
Töchtern,  auf  noch  anderen  sogar  hei  kinderlosem  Erblasser  unter  dessen 
ßrftdem;  an  einigen  Orten  ergreift  es  auch  Freigut,  an  anderen  nur 
Copjhold.  Der  Name  ist  nachnormannisch :  in  Nottingham  vererbte 
ein  Theil  des  Bodens  im  14.  Jh.  so,  im  Gegensats  zum  „BuTgh-Fran- 
coyes",  dem  französ.  Landhesitsrecht;  dabei  bedeutet  i»Burg"  nur 
Gutshof,  nicht  8tadt.  In  Britannien  ist  Borough  English  im  Norden 
nicht,  im  Südosten,  und  zwar  auf  Gütern  germanischen  Namens,  be- 
sonders oft  nachweisbar.  Also  erhellt  kein  Grund  es  fttr  keltisch 


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England  bie  1066  (F.  Liebermann), 


515 


zu  halten,  besonders  da  es  in  Asien  und  Europa  weit  verbreitet 
iüt.  Ebenso  wenig  darf  es  als  Rest  unfreien  oder  feudalen  Land- 
besitzes gelten  oder  gar  mit  Morcheta  muliervini  verbunden  werden: 
dies  ist  Zahlung  der  Unterthanin  an  den  Herrn  für  Heirathserlaubniss, 
keineswegs  ein  (überall  nii'bt  nachgewiesenes)  Jus  primae  noctis.  Verf. 
hält  Boroagh-English  für  arisch  und  erklärt  es  dadurch  entstanden, 
dass  nach  vielen  Erbtheilungen  jedes  Stück  Land  schliesslich  nur  Einen 
nährte,  der  Vater  je  den  älteren  Sohn,  sobald  derselbe  erwachsen  war. 
auf  Landsuche  hinausschickte  und  so  den  Jüngsten  als  Erben  des 
Heims  zurückbehielt.  —  G.  Laur.  Gomme,  On  archaic  conceptions 
of  property  in  relation  to  the  laws  of  succession  and  their  survival 
in  üngland  (Archaeologia  L  1887,  195.)  Neben  der  herrschenden 
Primogenitur  fristen  Spuren  uralten  Erbrechts  ein  Dasein  in  Orts- 
gebrauchen,  die  Rechtsvorgleichung  erhellen  soll.  [Bei  aller  Anerkennung 
f&r  Gelehrsamkeit  und  Spürainn  scheint  mir  der  Grundsatz  miasaobtet, 
Ursprünge  der  Einrichtungen  zunttchst  bei  den  Ahnen,  dann  erst 
bei  den  Veitem  des  betr.  Volkes  za  Sachen:  Gilde  und  Brantbier 
dftrfen  ans  ansserenropftiscber  Nahrungsgemeinschaft  mindestens  nicht 
unmittelbar  erklftrt  werden.]  Die  fortechreitende  Landnahme  der 
Angelsachsen  erfolgte  nicht  durch  neue  Einwanderer,  sondern  durch 
abgeschichtete  jüngere  Söhne  der  ersten  Erobererfamilien.  Von  ein- 
stigem Tödten  der  Alten  stamme  das  Setzen  auf  den  Altentheil  (Grimm) 
und  die  Keule  an  deutschen  Stadtthoren  (für  Väter  undankbarer,  ins 
Erbe  gesetzter  Kinder),  die  englische  Parallelen  hat.  Von  einstiger 
Untheilharkeit  jeden  Grundstückes  sei  das  gemeinschaftliche  Eigenthum 
am  Boden  auch  im  Domesday  ein  Best  [es  kann  doch  auch  andere 
Ursache  haben].  Die  Gilde  sei  arq>rftnglicfa  ein  Geschlecht  mit  Ge* 
meineigenthum  [?].  Der  DOrfler  unter  Ine  besitzt  sein  Bündel  von 
Ackerstreifen  untheilbar,  nicht  [gegen  Seebohm]  weil  der  Herr  es  so 
anfreobt  erhält,  sondern  weil  Ahnengnt  noch  keine  Theilnng  duldet 
Dieie  mindestens  aufiKhieben  wolle  [?]  das  Erbrecht  der  Wittwe  an 
einigen  engl.  Gütern;  von  der  ünTer&usserlicbkeit  des  Bodens  [?] 
stamme  der  Eintritt  der  Sippe  in  Vorkauf,  Vormundschaft,  Familien* 
Stiftung  durch  Landurkunde  bei  den  Angelsaohsen ;  nach  Primogenitur 
gehe  die  Erbfolge  viel  Mber  in  der  FamilienhAuptlingschaffc  als  im 
(noch  ungetheUten)  Landbesitz;  sie  entstamme  aber,  ebenso  wie  das 
Jüngstenredit,  der  Landunthälbarkeit,  von  der  selbst,  wenn  Erbtheilung 
aufkommt,  ein  Best  [?]  bleibt  in  der  Erhaltung  der  Ho&telle. 
Mutterrecht  lebt  auch  in  England  noch  Spurenhaft  Da  das  Jüngsten- 
recht  in  den  Gegenden  meist  verbreitet  ist,  deren  Ortsnamen  auf 
germanische  ürsiedlung  deuten,  so  folge,  dass  die  Engl&nder  des  8ttd- 
ostens  die  Siteren  Söhne  westwärts  zur  Neusiedlung  schickten,  wodurch 


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510 


Berichte  und  Besprechungen. 


der  Jüngste  daheim  Fauiilit  nhau))!  ward.  Dahin  wirke  auch  das  sonst 
schon  erstorbene  MutterrecUt  iiitcii  [?  V]. 

•los.  Freisen ,  G«>sch.  des  kanon.  Eherechts  bis  zum  Verfall  der 
Globsenlitteratar  (Tüb.  1888),  l)ietet  einem  kunttigen  Kirchenrecht 
der  Angelsachsen  eine  wertlivolle  Vorarbeit.  Zur  Auflösung  der  l>e- 
sponsatio  16^^,  zur  Ehe  Unfreier  28(),  ünniündifrer  310,  Impotenter  :i34. 
Verwandter  o89,  402,408,474,  511  ff.,  Büsseuder  57U,  Ungläubiger  t>4^>, 
Verwitlweter  ()'>8,  t;69,  678,  7uni  Keuschheitesrelübde  690,  Cölibat  7-^4  ff. 
und  zur  Ehescheidung  786  vergleicht  Verf.  illleste  engl.  Rechtsquelien, 
meist  aber  nur  Hussbücher,  wilhrend  er  Aetheked's  Gesetz  gegen  Ver- 
wandtenehe nicht  erwilhnt,  und  dessen  Inhalt  nur  nach  Ainira  er- 
klärt 421.  Eine  Quellen  Untersuchung  beabsichtigte  er  nicht.  Im 
ITieodor  von  Ganterbury  TT,  12,  25  erklärt  er  tertia  propinquitas  als 
germanischen  Ausdruck  für  den  rfimischen  7.  Grad ;  mit  ,in  lege"  [ein- 
fach Leviticus  XVIII  |  sei  Leo  des  Tsaurier.s  Ekloge  citirt :  f^.  108.  [VVrnn 
gleich  nicht  ganz  aus  Theodor's  Feder,  entstand  das  Buch  doch  in 
England  um  700  (laut  Haddan  aad  Stubbs,  Councils  III,  173,  die 
Verf.  leider  nicht  kennt) ,  also  sicher  von  Leo  unbeeinüusst.]  Dass 
Halitgar  den  l'seudo-Theodor  benutzte,  S.  452  —  umgekehrt  wie  mao 
bisher  annahm  — .  ist  unbewiesen.  Verf.  sucht  und  sagt  unbefangeu 
die  Wahrheit,  z.  H.  dass,  auch  in  England,  im  !\  und  10.  .Jh.  der 
(^ncubinat  als  erlaubt  galt.  Mindestens  dem  angelsächsischen  liecht 
nicht  gemäss  ist  die  [Heusler,  Instit.  II,  285  verwandte]  Ansicht 
110  f.,  dass  die  altdeutsche  Ehe  nur  durch  Bei^airev  geschlossen  ward, 
während  Verlobung  und  Trauung  nur  das  Mundium  ül)cr  die  Frau 
gäben,  welches  /.war  erst  Kechtswirkungen  schaffe,  aber  zur  Ehe  nicht 
nothwendig  sei.  Gregor's  Ii.  Briet  an  Bonifaz  erlaubte  726  dem  Gatten 
einer  zur  Ehe  durch  Krankheit  UnfUbigen  sich  anderweit  zu  verhei- 
rathen;  die  .Barbaren",  die  damit  geschont  werden  sollten,  hielten 
Gratian  und  Spätere  irrig  f&r  Engländer,  8.  331,  wohl  unter  Einfliifls 
des  [mit  Unrecht]  angesweifelten  Schreibens  von  Gregor  I.  an  Augostui 
TOn  001  und  der  daran  anknüpfenden  FäUcbangen»  S.  37i^  ff. 

Einzelnes  naeh  Zeltfbiga  vor  AelfM.  Ueber  die  Einwanderang 
der  Mercier  in  England  fehlen  Nachrichten.  Hftllenhoff  DA.  II, 
98  f.  (was  ten  Brink  Beownlf  221  billigt)  verbindet  die  Qrftndung 
Herciens  mit  der  üebersiedeliing  des  altangl.  Königsgeschleehts,  die 
um  575  die  englische  Einwanderung  abschliesse.  In  der  merciseben 
Königstafel  erscheinen  die  alten  Angelnnamen  Offa,  Waermnnd,Eomaer; 
auch  die  Sagen  festlSndischen  Ursprungs  von  Offa,  anf  die  Beowulf 
1981  und  Widsith  85  anspielen,  and  die  si)iiter  bei  den  Dinen  ange* 
nommen  wurden,  erhalten  sich  in  Mereien  lant  Vitae  Offae  des  18.  Jfas. 
—  Nach  Priesen,  die  mit  Sachsen  ans  Britannien  snrftckgewandert 


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England  bis  1066  (F.  Jüebermann). 


517 


warf  M,  sei,  Orössler  zufolge,  der  Gau  Fricsenfeld  Ijenannt ;  so  Hahn, 
JBG  tur  1886  (1889)  II,  35.  —  Gregor  des  Gr.  frühesten  Versuch, 
die  Angelsachsen  zu  bekehren,  setzt  schon  570  an  Wolfsgruber, 
Vorpäpstl.  Lebensper.  Gregor's.  Augsbuve  1^86.  —  J.  A.  Sparvel- 
Bayly,  Antiq.,  Nov.  88,  p.  208  behandelt  iSt.  Hilderferth  (672—80 
lUscbof  von  Meauxj  und  dessen  Verehrung  zu  Swanscombe  (Kent).  — 
Edw.  Consitt,  Life  ofs.  Cuthbert  (1887),  bezeichnet  Dublin  R., 
April  87,  437  als  katholisch  und  topographisch  wertbvoll;  die  B. 
bemerkt,  für  Beda's  Prosabiographie  des  h.  Cuthbert  seien  Stylvorbild 
Chregor's  Dialoge  und  Vita  Benedicti.  —  Ebenfalls  hagiographisch 
gehalten,  aber  ausführlicher  ist  Charles  [Ey  re]  archbishop  of  Glasgow, 
,Hist.  of  St.  Cuthbert",  3.  [wenig  geänderte]  AuH.  1887;  Dublin 
R.  July  87,  197.  —  Das  (nach  Wattenbach,  NA  VIII,  348  durch 
Wilfrid  von  York,  wohl  in  Italien  um  675  hergestellte)  Heinrich 
dem  VIII.  (nach  demselben  durch  Wolsey)  überreichte  Evangeliai*, 
mit  Gold  auf  Purpur  geschrieben,  das  den  Bibliotheken  Douglas, 
Hamilton,  endlich  dem  Berliner  Museum  gehörte,  wird  von  Trübner 
in  Strassburg  feilgeboten  (Voss.  Ztg  5.  V.  89).  Vgl.  neuerdings 
Wattenba  eil  (SB.  der  Preuss.  Akad.  d.  Wiss.  1889,  XI),  Evangelienfas. 
Hamilton.  Ein  Faos.  davon  in  dem  Londoner  Auctionskatalog  von 
Sotheby,  Wilkinson  and  Hodge;  NA  XV,  208.  Frankisoh-Säch- 
sische  Schrift  sieht  in  dem  Codex  Delisle  (vgl.  eb.  S.  S32)  und 
vergleicht  ihn  nordfran2tte.-niederland.  Büchern.  Wilfnd's  Kirche  zu 
Hexham,  z.  Th.  mit  rOm.  Baustoff  (wohl  aus  Corsopitnm,  Gk>rbridge) 
und  nach  röm.  Muster  erbaut,  1296  von  den  Schotten  verbrannt,  be- 
handelt Ch.  Gl.  Hodges,  ^Eoolesia  Hagustaldensis.  The  abbey . .  of 
Hexham*,  FoL  mit  64  prächtigen  Abbildung^  Der  im  MA.  A^l  ge- 
währende „Friedensstuhl'*,  einst  wohl  Wilfrid*s  Bischoäitz,  copirt  nach 
einem  römischen,  und  Theile  der  Krypta  sind  die  einzigen  frühesten 
Reste.  Das  Kloster  war  681—821  Bischo&its,  nach  der  DSnenzeit  ge- 
hörte Stadt  und  Kirche  einem  Propst  und  erblichen  Priesterstellen ; 
1112  ward  die  Augustiner-Priorei  gegründet.  So  Fowler,  Ac.  80. 
II,  89  ,  226;  Ath.  19.  1.  89,  89.  —  Die  Yerfassung  des  Concils 
▼on  Hertford  (nicht  Hereford)  678  stellt  in  Gegensatz  zu  den 
anderen  abendlBnd.  Goneilien  Lippert,  ÜA  XIV,  12.  —  Geolfrid 
Ton  Jarrow,  der  nach  Rom  pügemd  716  t>  schickte  dem  hl.  Petrus 
eine  in  England  geschriebene  Ynlgata  (die  ttlteste  vollständige  der 
päpstlichen  Bibliothek),  den  CSodex  Amiati  uns  der  Laurentiana 
[so  verbessere  oben  S.  222 ;  Faos.  in  Paleograph.  Soc.  II,  65  f.].  Darüber 
8.  Rossi,  La  biblia  offerU  da  Geolfirido  abbat«,  Rom  1888  (vgL 
Röm.  Quartalschr.  für  christl.  Altertb.  II);  Hort,  Ac.  19. 1.  89, 41 ;  Le 
moyen  «ge  1888,  17.  —  Dahmen,  Das  [Q  Pontificat  <jlregor*s  II. 


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518 


Berichte  und  BesprecüuogeD. 


(^)üfc^.  bezweifelt  mit  Unrecht,  da»&  71'.*  liomid/  /lu  i >i  aus  Rom 

abgesandt  wurde,  wiederholt  aber,  dass  Ine  die  Schoia  Angloraro  M 
und  den  Komschoss  cingeset/.t  habe.  T)if  \  erl'iüdunu:  beider  Stit- 
tungen  untereinander  und  mit  Ine  wird  erst  seit  dem  l-i  Jh.  berichtet« 
Den  Emptehlungsbriei  für  Tatwin  spricht  Vtrf,  richtig  Gregor  II.  ab, 
doch  ohne  ihn  sonst  anzuzweifeln,  und  den  Jaffe  ^  2ir»ö  verwerthet  er 
nicht.  —  Tl.  Grisar.  Di»  christl.  Inschriften  Roms  im  früheren 
MA.  iZKTh  1889,  weist  na<:li,  wie  Äldhelm,  Uonifaz  und  AlcTiin 
röm.  Inschriften  kannten,  und  Aldhelm 's  Verse  dort  angebracht  wurden, 
in  Anknüpfung  an  De  Rossi's  Inscr.  christ.  Komae  VII.  saee.  auD- 
quiores  II.  (18H8).  Die  (iral)schrift  Ceadwalla's  von  Wessex,  die  u.  a. 
Ermold  Nigelius  benutzt,  und  die  Gregor  s  I.  erklärt  S.  125.  Ueber 
die  Sylloge  röm.  Inschriften,  die  Beda  und  Aldhelm  benutzten,  s. 
S.  150.  —  Dass  Eddi  Stephan  des  Sulpic  Vita  Martini  [vgl. 
oben  1,  180]  benutzte,  behauptet  M.  Manitius,  NA  XV,  195. 
Allein  die  angeführten  Worte  entstammen  vielmehr  der  Vita  s. 
Guthberti,  wie  Raine,  in  der  neuen  Ausgai)e  des  Eddi,  Historians 
of  York  (Rolls  Ser.  1879)  I,  2  längst  angab.  —  Ein  (angelsÄchs.- ?) 
irisches  Evangeliar,  das  einst  Tours  gehörte,  beschreibt  Delisle, 
Gatal.  des  mss.  Libri  etBarrois,  Par.  1888.  —  Ueber  angelsäohs.  fiss., 
die  Bonifaz  und  seine  Schule  herüberbrachte,  bandelt  Scbepss.  Die 
ältesten  Evangelienhss.  der  Würzburger  üniv.  Eibl.  [vgl.  oben  S.  506] 
S.  22  f.,  30  f.  —  ..Die  angebliche  ünechtheit  der  Predigten  des  hl. 
Bonifatius''  hält  Nürnber<rer  (NA  XIV,  III)  durch  Hahn  nicht 
bewiesen.  Bonifaz'  Briefe  an  Eadburg  und  Ecberht  zeigen  seine 
Thätigkeit  als  Prediger.  Die  Predigten  benutEen  Beda  nicht ,  weil  sie 
verfasst  seien,  bevor  Bonifaz  ihn  las,  zeigen  anderen  Styl  als  die  Briefe, 
weil  sie  sich  nn  Ungebildete,  Neubekehrte  wenden,  sprechen  nicht 
von  Rom,  weil  lionifaz  zuerst  Heidenbekehrer ,  dann  erst  hierarch. 
Organisator  sei.  In  den  15  Sermonen  fehlt  mancher  Zng  des  Bonifaz, 
vielleicht  weil  er  in  den  übrigen  Pr«  dit^ten  gestanden  habe.  Doch 
werde  ihm  üble  Laune  überhaupt  mit  Unrecht  vorgeworfen.  —  Er- 
scheinungen von  1886  über  angelsächs.  Dichter  in  latein.  Sprache, 
besonders  insofern  sie  karolingisehe  PoMie  beeinflussten ,  bespricht 
Hahn,  JBG  IX  (1889)  II,  28.  Er  sammelt  auch  8.  30  die  in  bio- 
graph.  und  theolog.  Lexicis  Terstreuten  Artikel  ftber  Angelsachsen 

')  Dies,  hier  atis  [^o^.]  .Matth,  Westmnnnpt.  (Ende  13.  .Ths.)  citirt.  eni- 
stammt  Eog.  Wendover.  Kach  Malmettbur.  Reg.  II,  109  war  Offa  der 
Stifter. 

•)  Im  12.  Jh.  erzählt.  Gegen  beide  Nachrichten  Mon.  Geriu.  SS.  XX\  III, 
21.  Hnntingdon  l\\  21  datirt  den  Romschoss  von  Offa,  Malmcsbur.  Pont.  179 
von  Aelhelwnlf,  beide  mit  Ibeilweisem  Grand. 


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EDfflftnd  bis  1066  (F.  Liebermann). 


519 


des  7. — 9.  Jhß.  —  Traube's  KaroUng.  Dichtungen  (s.  o.  B.  Iy9  f.) 
lobt  und  ergänzt  E.  D[ümmlerl  NA  XIV  (löHU),  446.  —  Traube, 
NA  XV,  228  will  ebenfalls  Craik  nicht  als  Aethelwulf's  Heimath 
{s.  o.  S.  200)  gelten  lassen.  —  Jahrbücher  des  frftnk.  Reiches  unter 
Karl  dem  Gr.  von  8.  Abel,  bearb.  von  B.  Simson,  I:  768 — 88, 
(Lpz.  1888)  sind  besonders  für  Englands  Literatur  und  Kirche  wichtig, 
durch  die  »ngelsilchs.  Fortsetzer  der  Bonifa/ischen  Mission  (S.  114 
bis  119,  284  f.,  275  flf.,  427,  451,  541,  591,  <;08  f.,  653  ff.)  und  die 
Correspondenzen  Alkuin's  890—8  und  Lnl's  201>  f.,  580  ff.  An  diesen 
Stellen  und  486  werden  auch  ecotiscbe  Geistliche  im  Frankenreicfa 
erwähnt.  Zu  dem  falschen  Brief  an  Ofta  (S.  501)  vgl.  Mon.  Germ. 
XXVIII,  97,  506.  ~  F.  Hawkins  kritisirt  (Acad.  6.  IV.  89,  280) 
J.  I.  Mombert,  A  bist,  of  Charles  the  Great  [wo  Englisches  fehlt 
naxk  Sai.  B.  224],  und  meint,  „das  einzige  neuere  Buch  &ber  ihn 
sei  das  tob  James*'.  [Und  Abel-Simson?].  —  Der  Name  Oynedrida 
begegnet  in  Formel  98  des  Liber  dinrnns  Boman.  pont.  ed.  Sickel 
{1889),  der  ihn  auf  EOnig  Offa's  Qemahlin  deutet  nnd  die  Formel 
auf  Hadrian*8  I.  Urkunden  für  Herden  um  786  zurttckfOhrt;  OOA 
1889  ,  615.  —  Von  KOnig  Ecgberht  Ton  Kent  765—91  zeigte 
Montagn  der  Numismatic  8oc.  swei  Silberpfennige  mit  den  Mttnser- 
namen  Babba  bez.  Udd,  die  frfiher  als  Mflnzen  Eegferth*s  von  Verden 
(796)  galten;  Ath.  2.  HL  89,  284.  ^  Bmst  Dümmler,  Gesch.  des 
ostfränk.  Beiohee,  2.  Aufl.  Ldpzig  1887  f.,  unentbehrlich  f&r  die 
DAnensüge  im  Allgemeinen,  berichtet  I,  197,  802;  III,  282  f.,  852 
über  die  nach  England  (842-^92);  femer  U,  78;  III,  5,  Aber  sgs.  Bom- 
pilger,  die  weststtchs.  Königin  Judith  und  die  scot.  Geistlichen  Clemens, 
Donat,  Dnngal,  Elias,  Johann,  Israel,  einen  Laoner  (IH,  55  f.,  688), 
llark,  Martin,  Moengal,  Sedul  [I,  416, ts  lies:  Wests&disischen].  — 
Angelsiobs.  Oeseb.  betreffen  manchmal  die  .Begesten  des  Kaiser- 
reichs 751—918.  Nach  J.  F.  Böhmer  bearb.  von  E.  Mfihlbacher*  I 
<Innsbr.  1889):  z.B.  Nr.  261,  822  ff.,  428  c,  962  a,  1818  b,  1816  a. 

—  Den  Feldzng  von  851  versteht  Saturday  B.  19.  1.  89  ,  67  so:  Im 
Frühjahr  besiegte  Aethelstan,  der  UnterkUnig  von  EBSn,  die  Dttnen 
zu  Sandwich.  Darauf  landeten  die  Dänen  mit  850  Schiffen  aus 
Friesland,  plünderten  Canterbury,  fuhren  die  Themse  hinauf,  besiegten 
Beorhtwulf  von  Mercien,  der  London  schützen  wollte,  plünderten 
dieses  und  strebten  nun  gen  Winchester,  wurden  aber  bei  Ockley 
80  besiegt,  dass   sie  England   20  Jahre  [etwas!]  in  Ruhe  liessen, 

—  W.  de  Gray  Bircli,  The  Danes  m  England  to  the  hattle  of 
Brunanburh  037  and  tbe  rebuilding  of  London  886  (Journ.  British 
archaeol.  assoc.  Dec.  88,  326),  weist  auf  die  Urkunden  seines  Cartular. 
Sax.  ti32,  533  f.,  537,  561,  727  als  historisch  wichtig:  darin  erscheint 

DenUche  Zeitschr.  f.  Ueeichichuw.  1889.  II.  3.  ■  84 


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520 


Berichte  und  ]k«prechaiig«ii. 


gegen  die  Dänen  ein  sonst  unbemerkter  Tribut  und  Trinoda  necessitaa 
geleistet,  und  London  in  Stein  gebaut;  Bruningafeld  identificirt  er 
mit  Brunanburb.  Die  Zusammenstellung  ist  fleissig,  entbehrt  aber 
der  Kritik  (Chronologie  i)  und  Benutzung  neuer  Literatur.  —  J.  F. 
Hodgetts  beschloss  seine  volksthümlichen  Aufsätze  ,,0n  the  Scandi* 
navian  elements  in  the  English  race"  IV  (Antiquary  Oct.  86,  137) 
über  Haus,  Wirthscbaft,  Ehe,  Thing,  Recht —  mindestens  letzteres  nicht 
auf  der  Höhe  der  Wissenschaft 

Angelsftehs.  Epik,  Znr  Entstehung  des  Beownlf  verzeiclmet 
Wülker  (AngUa  XI,  319)  ten  Brink's  Ergebniss  (s.  o.  S.  197)  und 
lehnt  das  in  6r.  Sarrazin's  Beownlf-Stadien  (Berlin  1888)  ab 
(Anglia  XI,  586  und  GBl  2.  III.  89,  815).  Sarrazin  meint,  die 
Sage  entsprang  am  Gdta^Elf ,  ward  firtth  in  DBnemark  gedichtet  nnd 
nm  700  yom  Skalden  Starkad  überarbeitet  Der  uns  erhaltene  Beo- 
walf  sei  im  Wesentlichen  Cynewnlf  s  Uebersetznng  von  jenem  dttnischen 
Epos.  —  Hofer,  „lieber  die  Entstehung  des  angelsSchs.  Gedichtes 
Daniel",  Anglia  XU,  S.  158,  weist  nach,  dass  die  Dichter  eine 
latein.  Septaaginta^Uebersetznng  benutzten,  also  Yor  der  Alleinherr- 
Schaft  der  Vulgata  lebten,  das  römische  Brevier  brauchten,  also  Geist- 
liche waren  und,  wohl  um  750,  northumhrisch  schrieben.  —  Alb.  8. 
Cook  edirt  und  fibersetzt  Judith,  an  Cid  English  epic  fragment  (Bost 
1888),  woftlr  die  Angelsachsen  sich  vielleicht  tnteresnrt  hfttten  wegen 
Aethelwulf s  Frau  Judith  aus  Frankreich.  Daas  Aethelwulfs  Lehrer 
Bischof  Swithhun  von  Winchester  dies  Gedicht  yerfiust,  und  Aelfred 
es  von  seiner  Stiefmutter  Judith  (nicht  Osburg)  als  Belohnung 
das  Lesenlemen  erhalten  habe,  ist  leere  Phantasie.  So  auch  Ath. 
16.  n.  89,  211;  W[ülker],  Anglia  XI,  541.  —  J.  Zupitza's  Ausgabe 
von  Gynewulfs  Elene  erlebte  1888  8.  Aufl.  Der  latein.  Text  der 
Legende  ist  beigegeben  [vgL  dazu  Brenner,  Kölbing's  Engl.  St  XIll, 
480],  das  AngelsSchsiscbe  neu  coUationirt.  —  Die  früher  Caedmon 
genannte  Dichtung  paraphrasirt  die  Vulgata  so,  dass  sie  Himmel  und 
Erde  der  Bibel  in  die  Formen  des  Angelsacbsenstaats  etwa  des  9.  Jbs. 
kleidet.  Diese  bekannte  Tbatsache  beleuchtet  A1&.  Heisze,  Zur  alt- 
engl.  Genesis,  Berl.  Diss.  1889,  8.  26  ff. 

Angelsächs.  Geschichte  seit  Aelfred.   Aug.  Schmidt,  Unter- 

suchunj^rn  über  König  Aelfred's  15 e d a Übersetzung,  lierl.  Diss.  1889. 
•  Aelfred  selbst  habe  um  890,  nach  Gregor's  Cura  pastoralis  und  vor 
dem  Orosius  und  Boetius,  die  KiiLhengeschiclitc  Becla'>  übertragen. 
Sein  Buch  ist  von  den  angelsächs.  Annalen  nicht  benutz-t.  Eine  Aus- 
lassung (S.  15)  liisst  erkennen,  welche  Hs.  Beda's  er  vor  sich  hatte. 
Die  Auslassungen  bezwecken  sonst  Kürzung  und  Volk-thinnlichkeit. 
Daher  fehlen  Briefe,  Verse,  Yoreiiglisch-Britisches,  Öcoteiikjrchliches, 


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England  bia  10ö6  (F.  Li«beraiann}. 


521 


Nordenglisches,  Wiederholungen,  Etymologien  von  Ortsnamen  und  das 
nur  für  Beda's  Zeit  Interessante.  Die  nur  zu  geringen  Zusätze  ergänzen 
die  (z.  B.  südengl.)  Gesch.  nicht,  sondern  wollen  bloss  erkläi'en;  Aelfred 
arbeitet  schnell  [nicbt  flüchtig;  Wülker,  Anglia  XII,  477]  und  noch 
nicht  firei  genug,  nm  eigene  Abschnitte  wie  im  Orosius  einzuschieben 
oder  g^y  die  Vorlage  (wie  später  den  Boetius)  fast,  selbständig  um- 
zuwandeln. Die  üeberschriften  sind  bisweilen  erweitert  aus  dem 
Capitel-Inhalt,  so  dass  also  der  Uebersetzei  erst  ein  Stück  weiter  ge- 
lesen  haben  muss,  bevor  er  reproducirte.  [Verf.  meint,  Wheloc  habe 
die  Bttbrikenliste  vor  seiner  Ausgabe  nicht  in  der  Hs.  vorgefunden: 
allein  eine  solche  geht  z.  B.  Aelfred's  Gesetzen  in  den  Hss.  stets 
ToranJ  Im  Ganzen  folgt  der  Kdnig  mühsam  dem  latein.  Wortlaut,  oft 
dem  englischen  Idiom  zuwider,  manchmal  mit  MissverstSndniss.  Nur 
setzt  er  an  vielen,  aber  nicht  allen  Stellen,  wo  Beda  von  seiner  Gegen- 
wart spricht,  die  Vergangenheit  oder  lässt  die  Stelle  fort  oder  Ägt 
,sagt  Beda*  hinzu;  S.  23  f.,  31-41.  Will  er  also  Zustande,  die  er 
wie  Beda  im  Prfisens  erzahlt,  als  Dnde  9.  Jhs.  bestehend  angeben?  Bei 
mancher  Stelle  ist  es  möglich  diese  Absicht  anzunehmen,  z.  B.  bei  der 
über  noch  vorhandene  B&merreste  in  Britannien.  [Ueber  die  Bis* 
thflmer,  Kirehenreliquien,  Bestehen  der  Klosterculte,  weibliche  Thron- 
folge (Matriarchat)  bei  den  Pieten  hat  dagegen  m.  E.  Aelfred  nur  den 
Beda  wl^rtlich  oder  gedankenlos  übersetzt.  Oerade  weil  er  Aethelberht*s 
Gesetze  citirte  und  umarbeitete,  konnte  er  sie  unmöglich  als  zu 
seiner  Zeit  noch  geltend  ausgeben  wollen.]  Verf.  dient  zwar  .wesent- 
lich der  Literaturgeschichte,  besonders  Aelfred's,  hilft  aber  auch  künf- 
tiger Quellen-Untersuchung,  die  vollständig  (und  zwar  chronologisch 
verzeichnend  oder  typogi  aphisch  Eigenes  in  der  Aelfredausgabe  hervor- 
hebend) festzustellen  haben  wird,  was  der  Gescbiohtsforscher,  der  den 
Beda  kennt,  aus  Aelfired*s  Uebersetzung  hinzu  lernen  kann.  ^  Aelfred 
hat  nach  Wilhelm  von  Malmesbuty  eine  angelsBchs.  Uehersetzung  des 
Psalters  unvollendet  hinterlassen.  Wich  mann,  Aelfred's  angelsachs. 
Uebertragung  der  Ps.  I— L  (Anglia  XI,  S.  19),  beweist,  dass  dies 
Werk  mit  Theil  I  der  von  Tborpe  1885  gedruckten  Hs.  Paris  8824 
identisch  ist.  Diese  Hs.,  vom  Anfang  11.  Jhs.,  enthalt  den  lateinischen 
Text,  dem  Psalterium  Bomaaum  nahestehend,  daneben  von  anderem 
Schreiber  (and  nicht  aus  diesem  Latein,  noch  auch  aus  Hebräischem 
oder  Griechischem  übersetzt,  noch  auf  Comm«Btare  f^uaend)  eine  angel- 
sächs.  Uebertragung.  Und  zwar  alliteriren  Ps.  51  ff.,  gehOren  dem  An- 
fang 10.  Jhs.  und  bilden  das  Bruchstück  einer  einst  vollständigen 
poetischen  Paraphrase  [von  der  ein  im  12.  Jh.  geschriebenes  Frag- 
ment in  ^Eadwine's  Caiiterbury  Psalter"  (ed.  Harsley  für  Early  Engl, 
text  soc.  1889)  von  G.  Stephens  ( Ac.  6.  IV.  89,  240)  nachgewiesen  wird]. 


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522 


Beriehte  und  BeiprechQiigeii. 


Psalm  1 — 50,  hier  in  westsUchs.  Form  um  lUOO,  zeigt  Sparen  fiüheren 
Sprachzeitalters  und  ähnelt  in  Stil,  Wortschatz,  Erklärung  den  Ueber- 
tragnngen  Aelfred's.  Besonders  in  den  Zusätzen  spricht  aus  dem  Ueber* 
setner  kein  Geistlicher,  sondern  ein  adliidier  Held,  dem  jedes  zu  be- 
siegende Uebel  als  der  aus  d6m  Lande  zu  verjageDde  Feind,  der  .Fels*" 
als  Thron,  das  „Erbe"  als  .,mein  Reich,  Land"  erscheint:  also  aller 
Wahrscheinlichkeit  nach  Aelfired  selbst.  —  Ueber  die  1884  auf  dem 
Forum  Homanum  gefundenen  aogelsfichs.  Münzen,  die  englisch- 
römische  Beziehuag  um  945  beweisen,  handelt  li^teow's  Z.  XIX, 
Beibl.  7.  —  Logeman  gibt  unter  „Änglosaxonica  minora*  Anglia 
XI,  97,  ßttndenbekenntniss  vom  Ende  10.  Jbs.,  eine  Weltalterberech- 
Duog  bis  a.  1099  mit  einer  Liste  der  Bischöfe  von  Winchester  bis 
Walchelin  (1070-98),  ein  Fragment,  in  dem  St.  Grimbald  Iwon 
Winchester,  f  908J  vorkommt.  —  Die  Berechnung  der  Weltalter  TOn 
Adam  bis  Christus  steht  in  Heft  I  der  Anglia  XI.  viermal  nach  nur 
sprachlich  abweichenden  Hss.,  olmc  Versuch  das  Original  herzustellen ; 
nnd  auf  8.  174  nochmals  das  8.  4  Gedruckte  aus  demselben  Yespasian 
DVI  f.  69  b:  anf  dass  man  erkenne,  wie  verschieden  zwei  Anglisten 
drucken.  —  A.  Napier  (Anglia  XI)  druckt  angelsächs.  prosfusche 
Stücke,  Yneist  theolog.  und  physikal.  Inhalts.  S.  3:  Fasten  an  drei 
Freitagen  befreit  jeden  von  Hollenstrafe  «ausser  den  Herren verräther* 
[diesem  bestimmt  das  angelsächs.  Recht  seit  Aelfred  den  Tod] ;  S.  4  ff.: 
Berechnung  der  Jahre  von  Adam  bis  snr  Stkndflutfa,  Borns  Erbauung 
und  (8.  10)  „jetzt  von  Anbeginn  61S2  Jahre  bis  Ostern,  d.  i.  4  Non. 
Apr.,  und  ist  Sohall^ahr  und  Ind.  15',  d.  i.  also  1082.  —  Aus 
Aethelwold's  verlorenem  «De  eonsaetndine  monaohorum*  fertigte 
Aelfric  bald  nach  1005  einen  angelsSehs.  Auszag,  den  ScbrQer» 
K91bing's  Engl.  Stad.  IX  (1666),  290  edirt.  -  W.  Stokes,  Aead. 
12.  I.  69  ,  26,  druckt  aus  Vatiean  Ohristina  388  eine  angelsicfas. 
Beschwörung  (um  1100)  gegen  das  Fieber.  —  O.  E.  Klemming, 
Bymni,  sequentiae  et  piae  oantiones  in  regno  Sueciae  oltm  uettatae. 
Sancti  Sueeiae  (Holmiae  1885,  16*),  bringt  aus  liturgischen  Dmeken 
um  1500  Qesiuge  auf  die  Sngl&nder  David  [den  Apostel  Yon  Westman- 
land,  t  1082]  und  Sigfrid  von  WexiOe,  „gesandt  von  dem  mit  Olaf 
[SchosskOnig]  eng  verbflndeten  [1]  AngUe  rsK  Uildredua**  [d.  i.  Aethel- 
red  iq.  Mit  Swen  (f  1014)  fuhr  nach  England  der  Gefolgsritter 
Skarthi,  der  dann  bei  Sdileswig  fiel.  8o  erklirt  Liliencron,  Correq».- 
Blatt  fftr  Anthropol.  IV,  25  nach  Thorsen,  De  DanAe  Bnnemindet- 
maerker  104,  folgende  Rnnenschrift  eines  sftdlieh  vom  Daaewirke 
gefondenen  Sternes:  , »König  Suin  setste  SCein  nach  Skarthi,  seiuen 
Heimdegen,  der  war  gefahren  westwärts,  nun  aber  ward  todt  bei 
Hithabu.*'  —  Cnnt  nnd  Eadmund  wurden  1016  „feolagan  and  wed- 


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England  bis  l(m  (F.  Liebermaan). 


523 


brodra'*.  Diese  Eidbrüdersoliaft  bildete  Ciiut's  Hohn  Harthacnut  nacU 
in  der  Erbverbrüderung  mit  >iagnus  von  Norwegen;  Amira,  GGA 
1889,  264.  —  Dass  eine  angelsiichs.  Hand  Johann's  XIX.  Privileg 
ftir  Naumburg  von  1032  (Jafte-Löwenteld  Keg.  pont.  4099)  gefUlscht 
habe,  hält  Bresslau,  NA  XIV  («9)  442  aufrecht.  —  W.  de  G.  Birch 
edirte  „The  Anglo-Saxon  charter  of  Edward  Cf.  to  Coventry  with 
facs.  and  tranalation"  1889.  8*».  —  Um  1056  ward  zu  Deerhurst 
(Gloucesters) ,  wo  auch  die  Pfarrkirche  sächsisch  ist,  eine  Capelle 
gebautt  die  Middleton,  Archaeologia  L  (1887),  66  beschreibt.  —  Die 
Orkney-Sage  (d.  i.  Geschichte  der  Orcaden-Grafen  bis  1064  und  deren 
Nachfol|fer  St.  Magnus,  Kognwald  von  Terscbiedenen  Verfassern)  und 
andere  nordische  Stücke  über  St.  Magnus,  die  Schlachten  von  Stam* 
fordbridge  und  Senlac  und  Edward  den  Bek.  edirte  G.  Vigfusson, 
^Icelandie  sagas  and  other  bistor.  docnments  rel.  to  the  Settlements 
and  descents  of  the  Nortbmen  on  the  British  isles"  (Rolls-Ser.) 
I.  1887.  Das  Leben  Dnnstan's  von  dem  Benedictirer  Arne  (dem  8obn 
des  Bischofs  Lorens,  f  1331)  steht  im  Band  II,  der  die  Sagen  von 
Hakon  V.  und  Magnus  VIL  von  Norwegen  und  isläad.  Annalen 
1392-^1480  entbftlt«  Sir  G.  Dasent  wird  die  engl.  Vebersetxnng  io 
Band  IH  f.  liefern. 

Berlin,  im  Sommer  1889.  F.  Liebermann. 

Nuchträgo  und  Heriehtiguugeu 

SU  den  Berichten  G.  Monod's  über  die  gesohichtl.  Studien  in  Frank- 
reieb  und  H.  Yancura's  ttber  die  nenere  böhmische  Gescbichts- 
forschitng  (S.  160  £f.). 

S.  1G9  Z.  12  lies  «Verleger*  statt  „Heransgeber'. 

8.  174  Z.  12  V.  unten  war  auch  E.  Renan  zu  nennen. 
a,  175  Z.  6  ist  hinzuzafügen :  Hr.  Renan  glänzt  in  den  semitischen 
Studien  durch  Gelehrsamkeit  und  schriftstellerisches  Talent, 
8.  176  Z,  12  ist  den  Werken  über  uuswtirtige  Gesch.  anzuschliessen : 

,von  Hrn.  Zeller  über  Deutschland'*. 

Bei  dem  Artikel  Herrn  Vaiicuras  i'^t  durch  Versehen  der  Redaction 
die  Vorbemerkung  unterblieben,  das»  der  Herr  Bericht«'rsta(ter  sich  nach 
Vereinbarung  mit  der  Redaction  nul"  einen  Hericht  über  die  czechische 
Forschung  beschrankt  hat.  Dem  enlsprecluTid  ist  auch  nach  deutschem 
Sprachgebrauch  im  Titel  „czechisch"  l'ür  „bohmisctk'  einzusetzen.  Ueber 
die  denlsch-bobmisehe  Forsehnng  wird  die  Zeitschrift  ToraossiehtHch 
sehr  bald  einen  Artikel  von  anderer  Seite  briDgen. 


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I 


Nachrichten  und  Notizen. 


Die  Mfinttkener  HlttdrlMli«  G^nnilslOA  hielt  ihre  Plenarvereamm- 
lang  Vom  1.-8.  October  ab.  Den  Bericht  stellen  vir  Ar  dat  nftdiste  Heft 
sarOck.  [SOS 

Der  GesanuntTerein  der  Deatsohen  Oeeehlehtt«  und  jllterthu»> 
Tenlne  tagte  vom  8.''12.  Sept  in  Mets.  Die  6en.*yenamiiilg.  beecfalow. 
die  dt  Regierungen  wiedethalt  zu  ersuchen  im  Wege  der  Geteta gebung 
den  Beetond  n.  die  Pflege  der  DenkmUer  au  achem;  inabeeondere  empCdit 
•ie  Veileihttng  geaetil.  Sefautaes  durch  Aufhabme  in  ein  beeooderes  Vm^ 
aeiehniss.  Die  Vereine  f.  G.  Berlins  u.  f.  Mecklcnb.  G.  u.  Althk.  in  Schwerin 
wurden  mit  Ausarbeitung  eines  Gesetzentwurfes  beauftragt.  Trotokoll  der 
Versig.,  Vorträge  etc.  druckt  das  KBIGV  ab.  Die  n&chsyähr.  Gen.- Venig- 
8oU  in  Schwerin  stattfinden. 

Kgl.  Siehalseher  AlterthiuiSTereta*  In  der  am  4.  Nov.  in  Dresdn 

gehaltenen  Sitzung  machte  Prof.  Dr.  Steche  in  der  Einleitun»::  zu  e'mem 
Vortrage  über  die  Kunstalterthümer  der  Amtshanptmannschaften  Hoehlitz 
und  Glaucha«  Mittheilungen  über  den  Fortgang  der  von  ihm  im  Auftraire 
des  V.  n.  uufKosten  dorKfj;!.  St  aatsregiVnmg  herausgegebenen  Ro?!  cbreiben- 
dt  n  Darstell  urt  L'  der  ültertMi  Bau-  und  Kunstdenkmäler  des  Kgr. 
JSachsen.  (Dresden,  Meinbold.  Couiin.-Verl.)  Seit  1882  sind  12  Hefteer- 
scliicnen,  weicht'  die  Amtshaiiptmannschaften  Pimn,  Dit<|»uUlis\value.  Freiberg. 
Annabery.  i^lunenberg,  Fltiha,  Chemnitz,  Schwarzenberg,  Auerbach,  Oelsnit». 
Plauen  und  Zwickau  behandeln.  Sie  bilden  etwa  die  H&lfte  des  GesaauBt* 
werks,  das  voraussichtlich  bis  1896  od.  99  vollendet  vorliegen  wird.  \H1 

Voni  Codex  dipIomaticu)4  Haxoniae  regiae,  hrsg.  im  Auftrage  der 
Regierung  von  0.  Posse  ii.  A.  Ermisch  (Lpz.,  Giesecke  u.  Devrient).  ist 
kürzlich  der  2.  Dd.  der  i.  Abth.  (Ürkk.  der  Mkgfa.  v.  Meissen  u.  Ld^, 
V.  ThOfiagen  1100-^95),  bearb.  v.  Posse,  ersduenea.  Unter  der  Presse  sied 
der  III.  Band  von  Ermisch's  Freiberger  Urk.buch  (Ahth.  II  Bd.  14),  so* 
wie  der  HI.  Band  des  Urk.bncbs  d.  Stadt  heS^  (Abth.  Ii  Bd.  9),  leUtenr 
bearb.  von  HoficathDr.  Förstemann  in  Leipiig;  in  Vorberdtung  einUrkb. 
der  Stadt  Grimma  und  des  Klosteta  Nimbschen ,  dessen  Herausgabe  der 
Gustos  an  der  kgl.  Bibliothek  ssu  Dresden,  Dr.  Ludwig  Schmidt,  aber- 
nommen  hat. 


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Naclirichteo  und  Noiisen  Nr.  209—212.  525 

Uistorisclie  Commissiou  der  Provinz  SHchhen.  Ueber  die  Jahr(^< 
Versammlung  vom  1.  u.  2.  Juni  berichteten  wir  schon  kurz  unter  Nr.  182. 
Als  Ort  der  nftdiB^ährigen  Sitrang  wurde  Quedlinburg  gew&hlt. 

Von  den  Oeeebichtsquellen  ist  im  J.  188d<89  der  2.  Bd.  derp&pst* 
Heben  Urkk.  n.  Begasten,  die  Gebiete  der  beutigen  Prav.  Sucbeen  und  deren 
ümlande  betreffend,  encbienen.  Oenunmelt  sind  diese  tirkk.  n.  Begesten 
aus  d.  JJ.  1858-78  von  Dr.  Paul  Kehr,  bearb.  von  Gymn.-Dir.  Dr.  6. 
Schmidt.  Binnen  kurzem  wird  sodann  der  1.  Bd.  des£rforterUrk.bur}i  . 
btSg,  V.  Stadtarchivar  Dr.  Beyer,  zur  Ausgabe  gelangen.  Sogleich  be- 
ginnen wird  der  Druck  des  Registor.s  zu  dt'ii  Krfurter  Matrikeln,  welches 
Dr.  Hortzscliansky  zusammengestellt  hat,  und  demnächst  der  des  Wem i- 
geroder  rrk.buches  von  Archivrath  Dr.  Jacob«.  In  naher  Aussicht  stehen 
die  von  Dr.  (iillert  in  Barmen  verfasst^  Einleitung  zn  der  lÜn^t  gedruckten 
Correspondenz  Mutiau 's,  die  voaDr.  Nik.  Müller  in  Kiel  bearb. Correspoudeuz 
Melanchthon's  mit  Camerarius  und  die  von  Gymn.-Lehrer  Reiche  in  Königs- 
berg N.-M.  flb^ommene  Erfurter  Chronik  des  Härtung  Kammermeister. 
Auch  andere  Arbeiten,  wie  das  Ooslarer  Urk.buch  Staatsanwalt  Bode 
in  Holsminden,  sind  erbeblich  weiter  gefördert  worden,  wftbrand  ein  Zeit» 
pnnkt  für  die  Veröffentlichung  der  Urk.bficber  der  geistl.  Stiftungen  in 
Nordhausen,  von  Pforta,  des  Eichsfeldes  und  des  Stiftes  M etseburg  sich  noch 
iiiclit  bestimmen  lässt.  Die  CommiKsion  nahm  u.  a.  die  Herausgabe  von 
Urk.bachem  der  Städte  Halle  u.  Magdeburg  durch  die  Herren  Dr.  Koltl- 
manu  u.  Dr.  Hertel  in  Aussicht.  (200 

Als  Neuja Ii r.sb  1  litt  f.  1888  erschien:  Luther  in  Torgau  vom  Div.- 
prediger  Dr.  Schild  in  Torgau.  —  Von  den  Bau-  und  Kunstdenkmälern 
ist  die  (Jrfl.  Hohnstein  von  Dr.  .Tul.  Schmidt  fai?t  vollendet.  Dnickfertig' 
ist  Kr'i^  Oschersleben  von  Li.iuinsjieotor  Summer,  wälirend  Stadt-  und 
Landkreis  Erfurt  nocli  einiger  Ergai: /uiigeu  bedÜrteu.  Die  Aufnalunen  der 
Maf^deb.  Denkmuler  durch  den  Architekten  Modde  schreiten  vorwärts,  doch 
steht  ein  Abschlus»  derselben  für  die  nächste  Zeit  noch  nicht  zu  er- 
warten. [210 

Die  von  Professor  Dr.  Klopfflexsch  und  Sanitfttsratb  Dr.  Friedrieb 
flbemommenen  Arbeiten  fttr  die  Vorgeschichtlicben  Alterthttmer  sind 
nicht  bis  sur  TerOffentlicfaung  voigeschritten.  Dagegen  bsecfaloss  die  Comm. 
eine  Arbeit  des  Dr.  med.  Zscbiesebe  aus  Erfurt  Aber  die  vorgescfa.  Wall- 
buri^^en  Thüringens  in  ihren  Publl.  eracheinen  xtt  lassen.  Zugleich  wurde 
Dr.  Zschiescbe  mit  der  weiteren  Untersuchung  vorgesch.  Wallburgen  der 
Prov.  Sachsen  betmnt  —  lieber  die  Verwaltung  des  Provinzialmuseums 
lagen  Berichte  vor,  welche  die  gedeihliche  Weiterentwicklung  des  Museums 
bezeugen.  1211 

Die  Karten  zn  dem  (i  e>^c hiebt  satlas  der  Provinz  sind  zu  zwei 
Drittheilen  vollendet.  Die  ('(»mm.  beschloss,  das  von  ihr  gesammelte  Material 
dem  V.  f.  Landeskunde  in  HaUe  behufs  Vervollht.uidif^unp  durch  ortl.  For- 
schungen zur  Verfügung  zu  stellen.  Zunächst  beabsichtigt  der  V.  f.  Ldk. 
eine  um&ssende  Beschreibung  des  Saalkreiies  und  des  Hansfeld.  Seekreises 
in  Angriff  au  nehmen.  [213 


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526 


Nachrielitett  «nd  NotiMA  Nr.  filS— 217. 


Die  OeiellMliAfl  für  LcflurtarlMke  OefdMte  maä  UtorlbiBu- 
Imnde  wurde  im  Herbat  1868  In  Folge  eiaee  Aufrufes  dei  BenrkipvftsideaifceD 

Frhm.  V.  Hamm  er  stein  und  des  Berirkgarehivare  Dr.  Wolfram  gegründet. 
Besonderes  Gewicht  wird  auf  Zusammenwirken  der  Emheimiaehen  und  Em* 

gewanderten  gelegt.  Die  Oes.  gibt  ein  Jahrbuch  heraus,  dessen  1.  Jahrgang^ 

der  Gen.-Verälp:.  der  Dt.  (i.-  ii.  Alth.-Vereino  darj7»^>>r;icht  wurde.  Die  wissen- 
schnftlich  sehr  beachten«vrerthi^r!  Anfpiit?»»  pitkI  wie  die  \'ortjriige  in 
Sitzungen  theils  deutsch,  theiis  Iranzösisch,  die  Einleitung  Dr.  Wolfram"«, 
Statuten  und  Jahresbericht  doppel^prachig.  Durch  ineinere  vom  Abbt; 
Paulus  bearb.  lü^gi^ter  (Tables  alphubetiquea)  über  die  Publicationen  der 
Sod^t^  d'archeologie  et  dliistoire  de  la  Moeelle  ImOpft  die  neae  Gesdll- 
sehaft  aaeh  ftmeerlidi  an  die  Arbeiten  ihrer  Vorgängerin  an.  I^IS 

Bibliotheken,  Archlre,  Museen,  a)  Der  erste  Halbbaud  eines 
Katalogs  der  bist.  Hss.  der  »Stuttgarter  Bibi.,  bearb.  v.  W.  v.  lleyd 
ist  dem  Könige  zu  seinem  Regierung^ubiläum  gewidmet  worden.  Erst  der 
fertige  Band  aoU  in  den  Bnehbaadel  kommen.  —  b)  üebeiiaachende  Fonde, 
die  aicih  anf  die  franifleaadie  ReroLseit  besiehen,  nnd  in  d.  ZQricher 
Stadtbibl.  gemacht  worden;  n.  a.  befindet  aach  dort  ein  vollatftad^ree 
Eb;emplar  des  Ami  du  peuple  von  Marat  —  e)  Ueber  die  YereteigerMig 
der  Hss.-Sammlang  Carlo  Horbio's  (Leipsig,  24.-28.  Juni),  vgl.  CBl.  f. 
Biblw.  876-8.  Hervorzuheben  ist,  dass  die  von  Morbio  zur  Fortführung 
seiner  Storie  dei  municipii  italiani  angelegte  grosse  ürkk.sammlun'j  (400O 
Perg.-Trkk.)  fOr  die  Üniv.-Bibl.  in  Halle  erworben  wurde.  [»II 

.Archive,  a)  Das  Annuaire  des  bibll.  et  archives  pour  188l> 
(Paris,  Hachette  212  p.)  wird  im  Pulybiblion  als  unentbehrlicher  Föhrer  für 
Archivforscher  in  Frankreich  gerühmt.  Betheiligt  an  der  Herausgabe  de« 
liücbieinjj  int  besonders  U.  Chevalier.  —  b)  Aus  deui  Bericht  X.  Charmee' 
an  dae  üntwtiehteminieterinm  aber  die  franiOe.  Archive  d.  J.  1887*88  bringt 
die  RH  41, 227-8  einen  Auerag.  Den  Wortlaut  e.  BEOh  50. 494^.  [MS 

Museen,  a)  Daa  Germanisohe  Museum  in  NQmberg  hat  die  be- 
rühmte Waffensammlung  des  Fttrsten  Snlkowski  fllr  200 000  Mark 
angekauft.  Eine  nachtrtgliche  Anfechtung  des  Verkaufen  durch  den  Fttrtten 
ist  erfolglos  geblieben.  —  b)  Am  27.  Oet  wurde  das  Museum  für  deutsche 
Volkstrachten  u.  Erzeugnisse  des  Hausgewerbes  in  Berlin,  Klosterstr.,  im 
ehem.  (Tpbäutle  der  (Jewerbe-Ak.  eröffnet.  Die  Rftnme  reichen  schon  jetzt 
nicht  aus.  Gut  vertreten  sind  u.  a.  schon  Pommern,  Brandenburg.  Ob^r- 
baiem,  Schweiz.  —  f)  Das  in  Ht  rlin  im  Centr.-Postgeb&ude  betindliche 
Reichj^postmuseum  hat  einen  Katalog  seiner  für  die  G.  d.  Verkehrs- 
wesens wichtigen  Sammlungen,  bearb.  v.  H.  Th einer t,  herausgegeben.  — 
d)  Das  Museum  fflr  Völkerkunde  in  Leipzig,  das  in  erster  Linie  die 
Naturvolker  berücksichtigt,  hat  laut  seinem  letaten  Bericht  ein  Unterkommen 
in  dem  Gebäude  der  ehem.  BuchhändlerbOrse  gefimden.  —  •)  In  Pane  ist 
in  der  Nähe  des  Troeadero  ein  neues  Museum  für  Religionsgeschichte, 
nach  seinem  Begründer  Museum  Guimet  genannt^  eröffnet  worden.  [216 

Mtsehrlften.  a)  Das  von  W.  Herbst  tot  U  Jahren  begründete^ 
zuletzt  von  R.  Pf  leiderer  redigirte  Dt  Literaturblatt  ist  finde  Sept.  plOta- 


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Xachriehton  imd  Notizen  Nr.  217-221. 


527 


lieh  eint^egaiigen.  —  ii)  Die  A rchiva tische  Zeitschrift,  bisher  hi^g.  von 
F.  V.  Löher,  deren  Ein<^ehen  wir  auf  (Trund  be^iiiiumter  Mittheilnng  in  der 
Bibliügr.  Nr,  4471  uieldet^jn,  wird  von  der  Yerlagshandlung  unter  neuer 
Redaction  fortgefOhrt  —  e)  Die  Westdevtsohe  Z«it«elirift  gibt  die 
Irisber  jtthrlieh  in  ihr  erschieneoe  Bibliographie  auf,  da  eineneits  der  Pro* 
vineial-  und  Looeifofscher  in  den  neuerdiBg«  entsteadenen  Uebernohten  der 
EinseloTgftiie  dfts  OewQnachte  oft  leieUiclter  finde  md  andererteils  unsere 
Zeitschrift  demBedOrfiÜM  nnoh  einer  Bibliogmpbie  der  gesanuntdeatschen 
Oeechiehte  gerecht  werde.  [W 

Lehr-  ond  Handbücher.  R.  SehrOder*s  Lehrbuch  der  deutschen 
R e eh tsge schichte  liegt  jetzt  ToUstftndig  vor  (Lpa.,  Veit  H.  20).  Die  ernten 
16  Bogen  wurden  schon  vor  zwei  Jahren  aasg^ben,  und  die  Folge  dieser 
Ersdieinongiweise  ist,  wie  Vc«f.  hervorhebt,  eine  gewisse  Ungleichmftssig' 
keit,  schon  in  den  Ümfangsverhftltnissen  (der  Bd.  hat  ezd.  Register  884  S., 
die  fir&nk.  Zeit  endigt  S.  370).  Thitsdem  wird  man  erwarten  dürfen,  doss 
das  Werk  sich  als  das  bei  weitem  beste  der  jetzt  vorhandenen  Lehr-  und 
Handbücher  dt,  Rechts-G.  erweist.  Die  Literatur  scheint  bis  zu  Monographien 
der  letzten  Jahre  ausgenutzt  zu  sein.  Die  Gnippirun-,'  wird  beherrscht  durch 
Kintheilung  in  die  vi<^r  Periodont  Oerm.  Urzeit,  Frank.  Zeit,  Mittelalter. 
Neuzeit.  Auch  Privatrecht,  Strafrecht  u.  Gerichtsverfassung  sind  den  Perio- 
den einj^eordnet;  in  der  vierten  aber  nicht  besondere  dargestellt.  Die  Be- 
handlung der  Rechtsquellen  folgt  überall  der  aligem.  Staats-  u.  Verf.-G.  nach. 
Entsprechend  dem  Zuge  der  Zeit  u.  d.  wisaenschaftl.  Entwicklung  sucht  das 
Buch  wirthschaftl.  Yerh&ltnisse  stftrker  lu  berttdnichtigen.  Der  praht.  An- 
lage des  Oansen  entspricht  das  anscheinend  sehr  gute  Register,  das  grOssten- 
theils  Ftof.  Dr.  6.  Cohn  verdankt  wird.  —  YgL  im  fibrigen  Bibtiogr.  de« 
ttbemftchsten  Heftes  in  Gmppe  IV»  2.  (218 

Wir  notiren  noch:  n)  Von  der  Belgischen  Biographie  nationale, 
publ.  p.  Tac.  roy.,  erschien  Bd.  10,  Jansenius  bis  Jean  de  Saint- Amand.  — 
b)  Eine  Sammlung  von  Grammatiken  dt.  Mundarten  soU  unter  Redaction 
von  Dr.  0.  Bremer  bei  Breitküpt*  u.  Härtel  erscheinen;  Heft  1:  Mundart 
V.  Mülheim  a.  lih.  von  Maurmann.  —  c)  Von  einem  Historischen 
Wörterbuch  d.  ungar.  Spraclie  (Lexicon  liH-uae  Hung.  aevi  antiquioris; 
Magyar  nyelvtörteueti  szötär),  iirsg.  v.  Uabr.  Szarva«*  u.  Sign!.  Simon  vi 
(Budapest,  Homyanszky)  liegt  lid.  1  (10  Hefte  zu  2  M.)  vor,  aui  hW)i  S.  die 
Buchstaben  A-J  umfassend.  Das  ganze  Werk  ist  auf  3  Bde.  berechnet.  [219 

Frankreich.  Allgemeines.  Im  Auk^enVdick,  da  die  Sammlung  Sir 
Thomas  Phillipps'  y.erstrevit  werden  soll.  V)eeiien  sich  viele  Gelehrte  die  in 
Cheltenham  vereinigten  literar.  Schätze  zu  prüfen.  H.  Omont  v.  d.  Nat.- 
Bibl.  gibt  in  der  liECh  (1889)  ein  summarisches  Inventar  der  Mss.,  welche 
aus  Frankreich  stammen  und  die  polit.  u.  literar.  G.  dieses  Landes  betreffen. 
P.  Dnrrien  hat  ebendort  NotiBen  fiber  die  Büder-b.  derselben  Sammlung 
verOiCeatlidit.  Üebrigens  sind  diese  Hss.  mit  Ausnahme  einiger  weniger 
mehr  interessant  als  sdbOn.  (Vgl.  auch  Bibliogr.  Nr.  4520.)    A.  M.  (220 

Im  J.  1888  hat  die  Soci^t^  bibliographique  de  France  vom 
^1,  April  einen  Congress  in  Paris  g^alten.  Der  Bericht  Aber  die  Arbeiten 


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52b 


Naohriohton  and  Na|usen  Nr.  221—225. 


desselben  ist  erschienen.  Wir  nennen  hier  die  Artikel  «Palftogreplue  und 
Diplomatik*  von  A.  de  Bonrroont  nnd  ,Die  bibliogtapb.  Arbeiten  1878 

bis  88*  von  H.  Stein  (auch  sep.  Rennes,  Le  Roy  104  p.)    A.  H.  [221 

Wir  notiren  noch:  a)  Literaturberichte  s.  .IB6  9,  II,  321-56  u.  10,  IIJ. 
162-85  (K.  Desplanque  üb.  MA.  1884-85  u.  A.  Waddington  üb.  Neuzeit 
1884-87).  RH  40,  329-53;  41.  110-27  u.  348  71  (von  A.  MoHnier  und 
L.  Farges).  —  b)  Von  den  Inventaires  soiuuuiires  »les  arcli.  ih-i)art. 
(vgl.  Nuohrr.  14  'ui  erschienen:  Finistere  t.  I,  arch.  civ.  b*ir.  A-B.  hrsg.  v. 
Le  Men  uiui  Luzel  ((.juimpur,  Javoen);  Lorraine,  hrsg.  v.  Sauer  (Strassb.. 
Trübner).  Desgl.  von  den  arch.  commonales:  Pontarlier,  d^p.  Doubs  (Besan^on. 
Jacquin);  Villes  de  St-Junien,  Rocheehonart  etc.  (Limoges,  Plainemaison). 
—  e)  Anfiifttse  yerscfaiedensten  Inhalts  vereinigt  d.  Hag.  v.  Broglie  in:  Hiat. 
et  diplomatie.  Paris,  L^vy .  461  p.  7  Fr.  50.  —  4)  Ueber  den  Congress  der 
Soci^t^  savantes  v.  letzten  Juni  s.  RH  40»  448-52  u.  RQH  46.  684  f. 

Alterthümer.  a)  D*Arbois  de  Jnbainville  hat  1888-89  seine 
Studien  üb.  kelt.  Alterthümer  fortgesetat.  Gegenwärtig  beschäftigt  er  sieb 
mit  der  Bildung  der  Ortsnamen,  und  in  zahlreichen  Arbeiten  (R.  teltique, 
CR  de  l'ac.  dea  inscript.  etc.)  versucht  n  die  röni.  Oeschlechtsnanien  wieder- 
zufinden, welche  verhüllt  durch  gallische  J^ufüxt'  zur  Bildun;?  der  incMlMnu  a 
Namen  b«'ij^«'tia<,'t'n.  [A.  M.]  —  b)  S.  Reinach,  Antiquites  nat.;  iiiu-ee 
de  St.-Germaiu-en-Laye.  I:  ^puque  de«;  aliimons  etc.  Firmin-Didot.  322  |». 
M.  10.  —  c)  E.  Cartailhac,  La  France  prchistorique  d' apres  les  ^epultures 
et  les  monnments.  Pbris,  Alcan.  866  p.  M.  6.  —  4)  A.  Bertrand,  Archeo- 
logie  celtique  et  gauloise.  2e  Paris,  Leronx.  464  p.  Fr.  10.  —  e)  P.  dn 
Chatelier,  Les  ^poques  preist  et  ganloises  dans  laFinistire:  invent.  des 
monnm.  etc.  Paris,  Leehevalier.  212  p.  et  85  pl.  [228 

Mittelalter,  a)  Uebtr  mehrere  im  Nat.-A.  gefundene  Rechnungs- 
register Hz.  Johannis  T.  Berry  hat  S.  Luce  im  Corresp.  (Apr.)  *  iiu  n  inter- 
essanten (vielleicht  ein  wenig  langen)  Bericht  gegeben.  Man  wird  darin  viele 
merkwürdige  Einzelheiten  zur  d.  hohen  Gesellschaft  d.  15.  Jh.  tinden.  — 
b)  I'ie  Mittheilung  R.  de  Maul  des  (.\r.  de«*  inscr..  Apr.  3)  über  eine  von 
Louis  XI.  1471  geplante  Aussteilung  ist  gleichfalls  interessant.  Der  Plan 
scheiterte,  aber  dit*  Thatsache  des  Projectes  ist  ein  Beweis  mehr  für  die 
Intelligenz  dieses  KOnigs.  —  c)  Zur  G.  d.  Bibel  in  Frankreich  während 
des  MA«  kann  man  ans  d.  .1.  1889  eine  Abhandlung  TOn  Kaufmann  an« 
fuhren  über  die  Bibel  des  8t.  l^tienne  Harding  (1109),  die  heute  in  Dgon 
aufbewaJirt  wird  (R.  des  6t.  jnives  t.  18).  Der  Gegenstand  ist  schon  vom 
Abb6  Iforttn  behandelt  —  d)  Neuer  in  jeder  Beaiebnng  ist  der  Anlsate  von 
S,  Berger  über  Waldenser  Bibeln  (Romania  18).  Der  Autor  hat  dank  ein- 
dringendem Studium  unedirt€r  wie  rrediuckter  Texte  neue  Resultate  &ber 
die  Genealogie  der  verschied.  Bibelübersetzungen  gewonnen.  Es  Ist  nur  ein 
Essai,  aber  von  guter  Vorbedeutung  fHr  die  grosse  G.  der  Vulgata  im  MA., 
welche  Vert.  seit  langen  .laliren  vorbereitet.  A.  M.  |224 

Sechzehntes  .lahrhundert.  Die  Lücke,  welche,  gegenüber  d»r 
vielfältigen  Bearbeitung  der  Zeit  der  Religionskriege,  sich  in  der  französ. 
Geschichte  des  16.  Jb.  dem  Ausländer  empfindlich  fühlbar  machte,  beginnt 
sich  XU  füllen,  a)  Fr.  Decrue  hat  für  die  Regierung  Heinrich*8  II.  (1547 


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Nachrichten  und  Notizen  Nr.  22d — 228. 


529 


bis  1559)  reicher  als  vor  4  JJ.  für  diejeiiij^f  Fmnz'  I.  das  Acttnuniteria! 
beigebracht  und  verarbeitet.  8ein  ^Anne  (lue  de  Montmüroncy .  comu  - 
table  et  pair  de  Frauce  sous  leö  rois  Henri  Ii,  Franfoia  II  et  Charleii  TX" 
(Paris,  FloiL  gr.  8^  XVI,  512  p.  Fr.  7,50)  bedeatet  besonders  f&r  die  ge 
nannten  12  JJ.  boisahe  eme  erste  Gnmdlegung  unserer  Kenntniw.  —  In 
dnem  etwas  serfliessaaden  Buche  hat  Baron  de  Rnble  (Le  trait^  de  Cateau* 
OambrM,  Paris,  Lafitte.  8*.  IV,  347  p.  Fr.  7,50)  Torgeschichte  und  Aus- 
ftthrung  des  Yerb»^  von  1559  entwickelt  und  fttr  eine  WerthsdifttKung 
dieser  „charte  fondamentale  de  TEurope  ,jusqu*au  trait^  de  Westphalie"  ge- 
worben, die  man  schwerlich  wird  theilen  können.  £.  M.  1225 

Zur  Kevoiutionngeschichte  hat  naturgemäss  dieses  Jahr  der  Cen- 
tennarfeier  in  Frankreich  eine  weitechichtige  Literatur  erzeugt,  di«^  sich 
anrh  durch  grossen  Reii-htlium  an  Quellenpnblicationfn  auszeichnet  (v;?l. 
Nr.  14t>-Ö  und  im  nächsten  iletl  den  Literatuibericht).  Von  deutscher  Seite 
sind  fast  liui  iju^iulilre  Darstellungen  erschienen,  die  ant  den  verscliiedensten 
Parteistuudpunkteu  stehen,  oder  speciellere  Arbeiten,  welclie  mehr  lür  einzelne 
dt  Territorien  in  dieser  Epoche  oder  für  die  Kri^ereignissu  als  für  die 
innere  BevoL-Geschichte  von  Bedeutung  sind.  Eine  Ausnahme  macht  fost 
allein  A.  Stornos  soeben  erschienenes  Leben  llirabeau*s  (Berl.,  Cronbach. 
2  Bde.  XIII,  322,  330  S.  M.  10)^  Das  Werk  behandelt  eine  Aufgabe 
ersten  Ranges  und  bietet  die  £i;gebnMse  Wissenschaft],  Forschung  in  an- 
sprechender Form  histor.  Darstellung.  Die  erste  Hälfte  ist  der  Zeit  vor 
der  Revolution  j^ewidmet  und  greift  ziemlich  weit  zurück  in  die  Fiunilii?n- 
geschichte;  der  2.  Bd,  umfasst  dann  nur  die  kaum  2  Jahre  vom  4.  Mai  1789 
bis  2.  April  1791.  Das  intimere  biograph.  Interesse  wird  fas^i  mehr  an  dem 
1.  Bd.  hatten,  M'ährend  der  2.  naturgemäss  der  allgemeineren  Beachtimar 
gewiss  ist.  M.  erscheint  a!«  ein  fast  monätrösei«  Gemisch  von  gonialer  Kr- 
hebung  und  tiefer  Verworlenheit.  Die  landläufige  Auffassung  dieses  Ver- 
treters der  coDstitutionellen  Monarchie  wird  sich  »chwer  mit  dem  Bucht- 
abfinden  klbmen.  [2S6 

Im  Uebrigen  s.  die  Lit.-Banchte  ttber  Frankreich,  HA.  u.  Neuxeit,  im 
nächsten  Hefb. 

Spanien,  a)  Die  Acadcmia  re.il  de  la  historia  zu  Madrid  hat 
ilire  in  Stillstand  gerathcncn  periodihcheu  Verölientiichuiigcn  wieder  auf- 
genommen. Neben  ihren  Memorias,  von  denen  seit  1879  Band  9-11  er- 
schienen sind,  wird  jetzt  auch  das  Memorial  historico  espauol,  das 
1865  mit  dem  19.  Band  ins  Stocken  gerieth,  fortgesetst;  es  ist  kOntlich  der 
21.  Band  herausgekommen  (vgl.  EHR  4,  822).  —  b)  Auch  eine  neue  hist. 
Zeitsehrift  ist  in  Madrid  begründet  worden  unter  dem  Titel:  £1  archivo, 
revista  de  ciencias  historicas  (vgl.  RQH  46,  640).  —  e)  Dagegen  hat  die 
Revista  de  Espana  mit  dem  Oct.  1889  ihr  Erscheinen  eingestellt.  (227 

Sonst  ist  au  »otnfeii:  a)  Settier  y  Qimeno,  Vida  del  santo  rey 
D.  Fernando  III  de  Espafta.  Madrid,  Hernandez.  —  b)  G.  Desdevises 
du  Dezert,  Don  Carlos  d' Aragon,  piince  de  Viane.  Ktude  sur  TEspagne 
du  Nord  au  XVp  aiecle.  Paris,  Armand  Colin  &  Cie.  —  C)  Hinojoäa. 
Felipe  11  y  el  conclave  de  1559  segun  los  docomentos  originale«  machos 


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530 


Hacbrieliteii  und  KotiMO  Nr.  228— m 


ineditos.  —  d)  CtHvete  dt?  E.strella,  Rnbelion  i\e  Piiarro  •n  <-l  1%,'ru  j 
vida  de  D.  Pedro  Gasen  (Cül.  de  escr.  castell.  70).  Madrid,  Murillo.  — 
e)  Coleccion  de  documentos  ineditos  relativojj  al  deücubrimiento, 
conquista  y  organizacion  de  las  antiguas  posesiones  espanolas  de  UlUamar* 
Segunda  parle  IV  (II  de  Ja  lala  de  Cuba).  Madrid,  XariQo.  —  f )  A.  Kar^ 
tines  Salaxarp  EI  cerce  de  la  OornAa  en  15S9  y  Majror  Femandea  PÜa 
(Apuntet  7  docamentoe).  (Bibliot.  gallega  20.)  La  Corana.  Aadr^  Mar- 
tinez.  —  9)  Juan  Catalina  Qareia,  Enaayo  de  ima  iipognfia  Com- 
plutoiiso.  Madiii],  —  Daxu  nocli  ciniire  dt.  Publicationen :  b)  Von  Eyseeii' 
hardt's  Mittheihingen  aus  d.  Stadtl)ibl.  zu  Hambarg  ist  Heft  6  f.  apan.  Colo- 
nial-G,  Ende  16.  Jh.  zu  beachten.  —  I)  Jos.  Rübsain,  Job.  Bapt.  v.  Taxifs.  ♦*in 
i^taatsmann  und  Militär  unter  Philipp  II.  u.  Philipp  III.  1530— 1«10.  Frei- 
burg i.  B. ,  Herder.  —  k)  Noch  naohtrü^^lich  sei  auf  Justi'a  Velasquez  u. 
8.  Jh.  (Bonn,  Cohen.  36  M.)  liingHwieaen,  ein  Buch,  das,  wie  der  Titel  an- 
deutet, ein  ganzes  Z<Mtbild  in  den  Kähmen  einer  KOnstlerbiographie  bpaimt. 

—  1)  M.  Landau,  G.  K.  Karl's  VL  ala  Kg.  v.  Spanien.  Stuttg.,  Cotta. 
Wir  kommen  auf  dieeee  Buch  wie  auf  einige  aadCNte  der  gen.  Pabll.  noch 
zurück.  —  m)  Von  Indolgences  in  Spain,  als  dem  elaM.  Lande  des  sieht 
durch  Reformation  und  Gegenreformation  beeinflassten  Eatbolieismaar  handelt 
H.  Ch.  Lea  im  1.  Bd.  der  American  Cburcfa  Hirtory  Society.    J.  B.  [tSS 

Italien.  A  ll^^emeines.  a)  Literaturberiehte  (über  18Si>  u.  1887) 
von  C.  Cipolla:  JliG  U,  II,  214-<j.^  u.  10,  11,  240-66,  und  Ii.  Morsoliu: 
JBG  9.  III,  205-23  n.  10,  III,  242-68;  P.  Orsi  handelte  in:  RH  41,  145 
bis  164  ab.  Werke  a.  G.  d.  ital.  Revol.  —  b)  Von  dem  Atlanta  coro- 
grafico  etc.  e  storioo  dell*  Italia  erschienen  disp.  43-52.  Milano,  Vallardi 
1883-89.  fol.  ^  L.  1,  25.  —  c)  Indioes  ohronologici  ad  entiqnit.  ItaL 
medü  aevi  et  ad  opera  minora  L.  A.  Mnratorii  scripserunt  J.  M.  Batta- 
glino  et  Jos.  Callegaris.  Torino.  fol.  60  p.  L.  7,50.  —  d)  Gabr. 
Rosa,  Genesi  della  coltuni  italiuna.  Milnno,  Hoepli.  16^  VII,  ;^26  p.  L.  4. 

—  e)  Franc.  Rertolini,  Storia  del  m.evo.  Di.sp.  1.  Milano.  gr.  4*.  32  p. 
L.  2.  —  f)  8alvioli,  Storia  delle  iuiiuunitä,  dclle  sipmorie  c  «jiustizie 
delle  chiese  in  Italia.  Palernu».  8".  339  p.  L.  10.  —  g)  P.  Del  G i udice, 
Studi  di  storia  e  diritto.  Milaiio,  Hoepli.  8^  478  p.  L.  8.  —  h)  Gius. 
Pupiuo-Carbonelli,  i^icolu  Mignogna  nella  btoria  dell'  unita,  d'ltalia,; 
con  lettere  ined.  di  Haxsini,  Garibaldi  etc.  Napoli.  8**.  332  p.  L.  3,50.  — 
1)  Dom.  Amato,  Cenni  biogrofici  d*flliwbi  nomini  politici  e  dd  piii  duari 
oontemporanei  italisni.  Disp.  1-^12.  NapolL  8^  356  p.     L.  3.  [229 

Literatur*  nnd  Konstgesehichte.  a)  Gins.  Finsi  e  L.  Val- 
maggi,  Tavole  storioo-bibliogr.  della  letteratura  ital.  Torino.  4^  218  p. 
L.  4.  —  b)  Franc.  Novati,  Studi  critici  e  letterari.  Torino.  Loescher. 
8**.  310  p.  L.  4.  —  e)  Ad.  Bartoli.  Storia  della  letteratura  ital.  II,  2. 
(Divina  Commedia  vol.  II.)  Firenze.  l*V'.  :504  i>.  L.  o.  —  d)  Poesie  di 
inille  autori  iutorno  a  Dnnte  Alighieri,  racc.  ed  ordin.  da  Carlo  Del 
Balzo.  Vol.  1.  fasc.  6.  Koma,  Forzani.  s'l  j).  481-'>(j9.  a  L.  *?.  — 
e)  Lefebvre  de  Saint-Ogan,  De  Dante  it  l  Aretin;  la  r^ociete  ital.  de  la 
renaissance.   12^  Fr.  3,50.  —  f)P.  de  Nolhac  ist  von  der  Regierung 


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KMlmchten  und  Kottsen  Kr.  2»0-m 


531 


heauflragt  mit  e.  Samnili;.  tler  Urkk.,  die  sich  aufPf  tiJuxa  u.  <lie  AntUnge 
der  Kt-nnissance  in  Italien  beziehen.  —  g)  .^au  Ik'iii a idino  da  8iena. 
Prediche  volgari  dette  nella  piazza  del  catnpo  l'auuo  1427,  ed.  da  Luc. 
Banchi,  III.  Siena.  16"*.  498  p.  L.  3.  —  h)  Savonurola.  Prediche: 
ediz.  integra  etc..,  coUa  vita  e  nuovi  docc,  per  cura  di  Giu.  Hucciui. 
Fvenie.  16^  880  p.  L.  8.  ~  I)  D.  Berti,  OiordiBo  Bruno  daNola,  sua 
Tite  •  ftu  dottrina.  Torino.  16*.  496  p.  L.  5.  —  k)  Stef.  Stampa, 
AleM.  Maazoai,  la  «ua  fiunigUa,  i  «uoi  amid.  II«  Milaso.  I6^  464  p. 
L.  4»50.  —  I)  Ch.  Blanc»  Hitt  de  la  reBaitaaBoe  artittique  en  Italie,  p.  p. 
M.  Faocon.  2  Vol.  Paris.  Firmin-Didot.  gr.  8^  XXIII,  488;  825  p. 
JV.  lö.  (280 

Die  Beschreibniig  <Ur  Bildwerke  d.  christl.  Epoche  in  den 
Berliner  Museen,  aus  der  Feder  der  beiden  Vorsteher  der  Sculpturen- 
Abtheilung.  \V.  Bode  und  von  Tschudi  fs.  Biblio^r.  Nr.  87**5).  ist  auch 
an  diefter  Stelle  erwllhnenuwerth.  Der  Katalocj  /ertaüt  in  zwei.  Ahsolmitte: 
Grosse  und  kleine  Bildwerke.  In  lieiden  lierrscht.  wie  natürlich,  dif 
chronologische  Anordnung,  .ledes  »Stück  i^t  von  einer  kurzen  und  nieist  con- 
eisen  Beschreibung  begleitet,  sowie  von  Bemerkungen  über  Herkunft,  zu- 
gehörige Litoatiir,  Datirung,  kunstgetchichüiche  SteUung  n.  dergl.  Bei 
den  Lileraturaagaben  iat  Vollttftadigkeit  wohl  niehi  beahdchtigt.  DasB  die 
Yer&ner  vonngsweiee  die  eigenen  Arbeiten  dtiren,  iat  TeretBndlicb.  Die 
konitkntiachen  Bemericongen  Ibrdern  hftufig  Widenpmch  bexaus.  Doeh  iat 
hier  nicht  der  Ort  bh  AneeiDanderBetsungen.  Nur  eine  in  der  Tbat  kflhne 
Behauptung  verlangt  Abweisung:  Nicola  Pisano  (p.  9)  wird  kurz  als  aus 
„Puglia  bei  Lucca  stammend,  geb.  1206,  gest.  1278  xu  Perugia  (?)*  an- 
gegeben;  ferner  wird  im  AnschluM  daran  (p.  12)  von  der  ,Sage  einer 
blohenden  siiditalienischen  Plaatik"  «resprochen.  Ein»  Ortschaft  Fuglia  hat 
iiieniaLs  t-xi.stirt.  Bode  und  von  T.>^chudi  haben  die  unbewiesene,  aus  Local- 
patriotiioiiujj  vorgebrachte  Aeussserunf?  Milanesi  s  oline  I'rüfunj^  des  urkund- 
lichen Materiale«,  aber  auch  olme  Bt^rückHicUtigun^'  Htautiselier  Kun.st  und 
Cultor  in  Süditalieu  nachgedruckt.  Dcui  l\alalog  sind  zahlreiche  Abbildungen 
beigegeben.  In  dem  anerkenneDswerthen  Streben,  möglichst  viel,  besonde» 
die  besten  SpeeSmina  im  Bilde  au  reprodnciren,  hat  die  Dentiiohkeit  der 
lllastrationen  leider  sehr  gelitten.  Schon  wegen  seines  Preises  (20  M.)  wird 
das  Werk  nicht  weit  ttber  den  engen  Kreis  der  Fachgenossen  hinausdringen, 
und  diese  werden  für  wissensduifU.  Zwedce  die  Originale  oder  grossere  Ab* 
bildungen  heranziehen.  C.  Fr.  (281 

Oberitalien,  a)  D.  Carutti,  Begesta  comitum  Sabandiae,  marcbio* 
num  in  Italia,  ab  ultima  ätin^s  origine  ad  a.  1753  (Eibl.  stor.  ital.).  Torino. 
Bocca.  gr.  8**.  X.  413p.  L.  12.  —  h)  "Dom.  IVrrero,  HÜ  ultiiui  reali  di 
Savoia  del  ramo  ])riuiogenito  ed  il  ]»riucipe  Carlo  Alliertu  di  Carignano: 
»tudio  stor.  8u  ducc.  ined.  Torino.  Casanova.  8' .  4^4  \>.  L.  6.  —  c)  Canti 
popoluri  del  Piemonte,  pubbl.  da  Cost.  Ni^^ra.  Torino.  Loetscher.  gr.  8^ 
XL,  600p.  M.  12.  —  d)  Tom.  Chiuüu,  La  chie«>a  in  Tiemonte  dal  ll'Jl 
ai  giomi  noeferi.  VoL  IH,  disp.  18.  Torino,  Speirani.  8^  p.  65—128.  — 
^  Cartulaire  de  Tandenne  cath4drale  deNice,  publ.  p.  le  comte  E.  Cais 
De  Pierlas.    Turin,  Paravia.  4^  XXXIV,  173  p.  —  f)  Bibliografia 


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532 


Nachrichten  und  Notixen  Nr.  2drl—2S6. 


storica  iistese.  Torino.  Paravia.  4".  71  p.  g")  F.  Dane o,  11  comune  di 
Damiano  d'Asti;  noti/io  stor.-statirt.  Torino.  8".  560  p.  L.  10.  — 
h)  Gas.  T  u  i  l  f  t  t  i ,  8toria  di  Öavigliano,  corred.  di  docc.  Vol.  III  ta^c.  1-lti. 
8avi^?lianu.  Biesäsa.  8*.  p.  1-928.  a  L.  1.  —  I)  G.  Romano,  -Nuovi  docc. 
VibCöutei  tratti  dall'  A.  notarile  di  Pavia  (A.  stor.  Lomb.  16,  297-339). 
—  k)  Fr.  Oinrelli,  Storin  di  Piaeensa  dnUe  origim  ai  vostri  giomi.  I. 
Piacenza.  8^  500  p.  L.  5.  —  1)  L.  Lncchini,  Storia  della  civatA  dif- 
fusa dai  Benedettini  nel  Cranonese.  Caaalmaggiore,  Contini  8*.  171  p. 
L.  2,50.  —  M)  Ant.  Ciscato,  Storia  d^Esto  daDe  origim  al  1888.  Srte, 
Longo.  4*.  p.  1-76.  [2S8 

Toscana.  a)  Von  AI.  Gherardi's  Consulte  della  republ.  fiorentanft 
kamen  hcrau?  fasc.  9-12,  p.  321-480.  —  b)  Für  italien.,  besds.  tiorent., 
«».  c.  1300-1460  zu  beachten  ist  der  Artikel  von  G.  Rnchhol?  Die  Mes- 
colanze  des  Mich,  Siminetti  nnf  d.  ksrl.  öff.  Bibl,  zu  Dresden  (Z.  f.  vgl, 
Lit.-G.  u.  Ren.-Lit.  II,  340-59).  —  c)  C'ionachetta  antica  di  Firenze 
(1110-1273).  Firenze,  Cooperativa.  8".  110  p.  —  d)  Ces.  da  Prato. 
tiienze;  cenni  storici  etc.  Fasc.  1.  Firenze,  ChiesL  8*.  p.  1-80.  ä  L.  1. 

e)  Qiov.  Mini,  niustraBione  etor.  dell*  antaco  caatello  di  Oaabooato. 
Hodigliana.  8^  882  p.  L.  2,50.  —  f)  Franc.  Bonaini,  IKplomi  Piaani 
e  regesto  delle  carte  Piaane  che  m  trovaao  a  ctampa.  Firence,  Vieuaenx. 
8".  120  p.  L.  2.  —  g)  Caati  popolari  della  montagna  LuoeheM  nuse.  e 
annot.  da  Giov.  Giannini.  (Ganti  e  raoconti  del  po]>olo  italiano  pubL 
per  cura  di  Dom.  Comparetti  ed  AI.  d'Ancona  Vol.  VTTI.)  Torino» 
Loescher.  8^  LH,  384  p.  L.  5.  —  h)  Lod.  Zdekauer.  Studi  PistojesL 
Fase.  1 :  Focaccia  de'  Canceliieri,  condglio  XVI  di  Dino  di  Mngello.  Siena, 
Torrini.  8".   73  p.   I..  2.  |233 

Die  Veröffentlichung  eines  Codifp  dipl.  Pistojese  wurde  in 
dt'i  \  Hl -aimulung  der  Deputazione  di  st.  patiia  per  la  Toscana  etc.  am 
Iii.  März  1888  von  L.  Zdekauer  beantragt  u.  von  der  Deput.  genehmigt. 
Zd.»  mit  der  0.  Pistojas  schon  dnrcli  frühere  Arbeiten  vertraut  (vgl.  Nadur. 
156h),  entwickelte  den  Plan,  den  er  zn  befolgen  gedenkt,  in  einer  Denk- 
«chrift  (Propoata  alla  r.  deput.  etc.,  7  p.),  die  in  den  Atti  der  Deput  als 
Beilage  anm  8.  Bd.  des  A.  stor.  it.  abgedruckt  ist  —  Als  terminus  ad  quem 
aetst  er  das  Jahr  1296,  in  welchem  die  Unabhängigkeit  Piatojas  zu  Kudc 
war.  Die  Zahl  der  erhaltenen  Urkk.  bis  1296  berechnet  er  anf  c  10000. 
Diesen  gewaltigen,  z.  Th.  zerstreuten  Stoff  gedenkt  er  in  der  |wold  einzig 
möglichen]  Form  ausführlicher  Roj^esten  vorzubringen.  Von  den  Doec. 
vor  dem  J.  1000  will  er  den  vollstilndigen  Text  geben.  Di.«  einzelnen 
ReirffHten  werden  zwar  in  chrono].  Keihe  folgen,  jedoch  so,  dass  die  ein/.elneu 
rravoiitn/en  fi  singoli  Ibndi)  immer  ein  Ganzes  bilden.  Der  Cod.  Dipl. 
Pi^t.  wird  sieh  aut  4  Bde.  zu  50-60  Bogen ,  resp.  c  2000-2500  Diplome 
i$tellen  o.  von  e.  Einleitong  von  2-3  Bogen,  u.  ansfilhrlichen  Indices  (c. 
$  bis  7  J)nickbogen)  begleitet  sein.  Die  Regesten  des  Cap.-A.  der  Oathedrale 
St  Zeno  V.  Fistoja  sind,  wie  Zd.  angibt  bereits  druekfertig.  Diese,  sowie  die 
Docnmente  des  A.  del  vesoovado  wtirden  Bd.  I  bilden.       G.  Fr.  (2S4 

Hittel'ltalien  incl.  Romagna.  a)  Statuti  della  societä  del  popolo 
di  Bologna,  a  eora  di  Aug.  Gaudensi.  Vol.  1:  Societä  deirarmi.  (Fonti 


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Nachrichten  und  Notisen  Vr.  285-237. 


533 


per  la  itoria  d*Ita]ia  Yol  in.)  Roma,  Fonaai  8^  494  p.  L.  12,50. 

betrifft  d.  JJ.  1256-76.  —  b)  Lor.  Leönij,  Cronaca  dei  vescovi  di  Todi. 
Todi,  Franchi.  16".  V,  215  p.  L.  4.  -  c)  Introiti  ed  eeiti  di  papa  Nic- 
colö  III  (1279-80),  antichifls.  docc.  di  Hngua  italiana,  con  notr»  e  indici  di 
Greg.  Palmi*»ri.  Roma,  tip.  Vatic.  8*.  169  p.  L.  5.  —  d)  (Jins.  Fuma- 
gnlli.  Indirt;  pei  tomi  I-X  (1877-87)  ihAV  arch.  della  soc.  Hoiiiana  di  st. 
]>iitria.  Roma.  8**.  117  p.  L.  —  e)  Gioac.  Vicini,  La  rivolu/ione  dell" 
a.  1881  Hello  ütiito  roinano.  Iiflola,  Galeati.  8".  XXIV,  454  p.  L.  5.  — 
f)  Uat't'.  Cadorna,  La  liberazione  di  Roma  neir  a.  1870.  Toriuo.  8". 
610  p.  L.  0.  —  g)  Em.  Lasi,  Compendio  di  storia  Aacolana.  Aaooli.  8". 
315  p.  L.  a,50.  [2W 

Uater-Italien  tmd  SicÜien.  a)  6.  Abignente,  Le  consaetadiiii 
ined.  di  Salerno,  (Stad.  et  docc.  d.  ttor.  e  dir.  9,  805-87).  —  b)  Oiua. 
Faraone,  C^a^zo  patria  di  Pier  della  Vjgna.  Cajazzo,  Yaglividlo.  8^ 
8v'0  ]>.  L.  6.  —  c)  L.  Tosti.  Storia  della  badia  di  Montecaaamo.  IL  Borna, 
Pas(jualucci.  8".  851  p.  L.  4,50.  —  d)  Statuti  del  commune  di  Teramo 
<lei  1440:  teüto  orig.  pubM.  da  Fr.  Savini.  Firenze,  Bar>iera.  IH".  VIII. 
264  p.  L.  4.  —  e)  Vinc.  I3iiiili,  Monunionti  stor.  ed  artistici  degti  Abruzzi, 
con  prefa-/.  di  F.  Gi  egoro v ins.  Napoli.  1".  1002  p.,  con  ailante  di 
225  tiiv.  L.  200.  —  f)  Oddo  Bona  ff  de  Mal  Ilde,  Storia  popolare  della 
eitta  deir  Aquila  degli  Abruzzi.  Lanciano,  Carabba.  16".  Vll,  'S^iS  p.  L.  4. 

—  g)  Giac.  Bacioppi,  ätoria  dei  popoli  della  Lucania  e  della  Baailicata. 
Roma.  gr.  8*.  750  p.  L.  12.  ~  h)  Nie.  Nieco,  61i  Ultimi  86  amii  del 
reame  di  Napoli,  Vol.  I:  Fraoceeco  I,  1884—80.  Napoli,  Moiano.  16^ 
152  p.  L.  2^50.  —  1)  La  Sicilia  iUnstrata  nelle  eoe  graadi  epocbe  etc., 
diretta  ed  in  parle  scritta  da  Boa.  Salvo  Di  Pietraganzili.  Vol.  I, 
Faac.  1-12.  Palermo,  Salvo.  4".  ]..  M92.  ä  L.  1.  -  k)  G.  Pitre, 
Bibliot«ca  delle  tradizioni  popolari  siciliane.  Vol.  14-18.  Palermo.  16". 
ii  T-.  .j.  -  1)  0.  Galatti.  La  rivoluz.  e  rassedin  di  Messina,  1674-78. 
M's.sinH.  16°.  31.'i  \>.  L.  ;J.  —  m)  A.  Salinas,  Le  luouete  delle  antiche 
citta  di  Sicilia.   Fase.  7.   Palermo.  8".  L.  6.  1280 

pQleB«  a)  Eüne  Entgcguung  auf  die  dentBcbeB  Kritiken  seiner  Geachiehte 
der  Slaven  (Bd.  I.  Krakau.  1888.  8^  VII,  582  p.)  gibt  E.  Bo gut! aweki; 
Hutoiya  Slowian  pmd  tadem  w  Berlime.  Krakau,  Gebethner.  22  Krenaer. 

—  b)  Im  gleichen  Verlage  erschien  desselben  Verfassers:  Historya  Polski. 
8".  VII,  251  p.  IV2  fl-  —  c)  Die  Werke  des  Historikers  J.  Szujski  sind  in 
der  neuen  Auflage  vollendet»  —  d)  Das  dritte  Heft  von  A.  Sozanski  ist 
erschienen:  Wyklad  i)o1ityc7nei  geogrnfii.  rzadn  i  administracyi  dawnej 
Polski  przy  koncu  istnienia  lalcfjo  pansiwa  1H48-1772.  Krakau,  .Selbst- 
verl. 8".  p.  119—182.  75  Kr.  —  e)  Der  XIV.  liand  der  8criptores  renim 
polonicarum  enthält  die  Fortpetzuntr  des  Diarium  profossae  ^.  Bur- 
barae.   Herausgeber  ist  Prof.  Ch o l k u  w  8 k i.  Krakau,  Akad.  8".  XV,  366  p. 

—  f)  Die  Zeitschrift  Wiste,  Redacteur  J,  Karlowica,  die  in  Warschau 
bei  H.  Aret  ezeeheint,  entbftlt  Artikel  fiber  die  Weicbselliader.  Sie  steht 
im  dritten  Jahrgang  und  kostet  viertei;^lieh  1  BubL  80  Kop,  —  FOr  G. 
des  di  Ordens:  g)  F.  Konecany,  PoHtyka  xakonu  niemieddego  w 


5B4 


Kachriehlen  and  Notisea  Nr.  237—240. 


latach  laS'J  i  1390.  Krakau.  Gebethner.  8**.  H.' j>.  80  Kr.  —  Lithauen: 
b)  M.  ötankiewicz.  Hibliugraiitt  litewska  od  1547  do  1701.  Krskma, 
Gebethner.  8".  XVI,  74  p.  1  fl.  (E.«  ist  dies  das  zweit«  Heft  .^^-jm 
bibliographischen  Siudieu  über  die  Lit.  Lithaueiis.)  —  Gnesen-Poben:  i)  A. 
Lew  ick  i  veröffentlicht  im  Kwartalnik  hutoryczny  (HI.  Jalueg.  BfA  1 
Lemberg,  Verlag  der  haetor.  Oeeelkch.;  jAhri  5  fl.)  e.  Studie:  Slanaia 
Kasimiena  o  poqrikiaie  bidrapitw  kununekicgo  i  diebuAekiesD  db  aidn- 
dyleesyi  gniefauenald^  (p.  44»-468).  —  k)  Der  PhsemdBik  OMikowy  (Lenbe«) 
dmckt  Briefe  A.  E.  K os m i*n*s  im  Imafenden  Jalugange  «b.   A.  A.  (fltS 

RoBgland.   a)  UeUer  russ.  G.-Lit.  beriditet  J.  Hartinov:  RQH  44. 
$80-92  ;  45,  624-83;  46»  616-2S.  —  b)  N.  Koatom&row,  Bim  0.  io 
Biographien,  Oben.  v.  W.  Ben  ekel.  I:  10.— 16  Jh.  Lpz.»  Lerien.  560  & 
gr.  8*.  H.  8.  —  e)  Anat  LeroyBeaulien,  L*einpire  desTsars  et  leeRmMi. 
III.  Paris,  HadMtte.  8^  Fr.  7,50.  —  4)  Eine  beachtenewertfae  Ree. 
Bruckner,  Die  Enropäisirung  Russlands  (Gotha,  Perthes.  598  S.)  gab 
ächiemann  HZ  68,  181  ff.  —  e)  F.  Pierling,  Papes  et  Tsars.  dap. 
docc  nonveaux.  Paris,  Retaux-Bray.  —  f)  P.  ßrantzeff ,  G.  des  lithani^cheo 
Reiches  seit  d.  alt.  Zeiten  frtiss.].  Vilna.  8**.  XTT  »ino       M.  Ifi  —  r)  ^  ^ 
Bilbasnv,  Heziehgn.  Russlandg  zu  d.  dt.  Machthaberii  Irus."«.]  Ist^r.  Yi**iuik. 
Do».  1H88.)  —  h)  Eine  wichtige  Qn.publication  sind  die  Berichte  u.  Bf- 
.s'lilüH^e  d.  Senats  unter  Pet<»r  !.,  hr?g.  v.  Dubrovine  fniss]  Bd.  W 
Petersb.  8**.  62ü  .S.      1)  A.  Brückner,  Zur  Charakteristik  K.  Paui's,  (Norf 
«.  Süd  1889,  331—51).  —  k)  Emile,  prince  de  Sayn-Wittgensteie- 
Berlebonrg,  Sonvenin  et  eonreepondatice.  2  Vol.   Paris,  L^.  8*- 
k  Fr.  7,50.  ^  1)  S^m^noT,  handelt  Uber  die  Banembefreiong  imter  de» 
Alexander  II,  Petereb.  1889.  —  m)  N.  L.  Snworow,  Spuren  dee  alten  ▼ei*' 
kathol.  Kircbenrechts  in  d.  Denkrofilem  d.  altmn.  Rechte  [nus.}.  Jaradtv. 
8".  234  p.   M.  8.  -    n)  Droajinine,  Die  Raskolniken  am  Don  im  17. A. 
[ru88.]   Petersburg.  8*.  IX,  335  p.  —  o)  H.  Dal  ton.  Beitrr.  z.  G.  d.  e\-ang. 
Kirche  in  Russland.   II:  Urk.-bacb  d.  ev.-ref.  Kirche  in  R,  Gotha,  Pertl>^. 
8*.  429  p.   M.  7. 

P«nauli«B*  Die  Berliner  Ak.  d.  Wies,  emauita  nm  ord.  JütgüMi 

Prof.  K.  Weinhold  in  Berlin,  zu  corretp.  die  Profit  K.  v.  Kau r er  a 
München  u.  H.  v.  d.  Holst  in  Freibarg;  desgl.  die  Münchener  Ak.  Prof 
Fei.  Stieve  u.  Dr.  M.  Lossen  m  oidenU.,  und  Prof.  Alb.  Sorel  iß  P«"^ 
sowie  Heinr.  Lea  in  Pbiladeljfhia  /u  corresp.  Mitgliedern.  Die  PanVr  Ac.  i« 
Inscript.  et  Beiles  lettres  willilte  Prof.  K.  Curtius  zu  Berlin  zum  auswart.  Mil- 
gliede  mit  18  ^,'egen  Ui  Stimmen,  die  auf  Prof.  Tb.  Moniinsen  ti<'len. 

Prüf.  II.  Bauiugurten  in  Strassburg  scheidet  Osteni  IbyO  aus  sem^ 
likad.  Lehrthätigkeit  aus,  um  sicli  ganz  seinem  Werke  Aber  Karl  V.  u 
widmen;  ebenso  hat  auch  Prof.  M.  Bernays  m  München  seine  EnUHsnng 
genommen  n*  siedelt  mudi  Earisruhe  über,  um  Ibrtan  üiiiiiulilifsnilrh 
rariseh  thfttig  zu  sein.  —  Aus  andern  GrOnden  hatPtof.  J.  Pflugk-Hart- 
tung  seine  Basier  Ftofessur  aui||s«g«>bea.  Er  hat  infolge  irun  Hiahdljr 
keiten,  in  die  er  mit  der 'dortigen  Stndentenishttft  geialfaen  tvar,  eM^ 
Uebereinkommen  mit  der  Regierung  seine  Vorlasui^en  eingerteUt  nad  kM 


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Nacbrichtoi}  und  Notisen  Nr.  240—246. 


535 


z.  Z.  als  Privatgelehrter  in  Gohlis.  Vg).  seine  Schrift:  «Mein  Fortgang  von 
Basel'  (Stuttg.,  Kohlhammer.  8^  77  S.   M.  0.80).  [240 

Berufen  sind  an  die  neuerrichtete  Universität  zu  Freiburg  i.  d.  Schweiz: 
Dr.  (t.  Schnürer  in  München  als  ord.  Prof.  f.  inn.  C.  dt  si^l  l'iivdor.  Dr. 
Frz.  Joates  in  Münster  f.  JÄt.-d.  nml  W.  Effmtuin  in  Miinstor  für  Kunst-O. 

—  Prof.  Th.  Kold«^  in  Kilangen  lehnte  din  ihm  angetragen*'  rnvfessur  für 
Kuchen-Cf.  in  (iöttin<^'eii  al>.  —  Der  Tünhi -lii.storikpr  Dr.  liciiu-.  »Schuster, 
ao.  Prüf,  in  Wien,  ix.iU)  »lU  urd.  i'rol.  ti.  dl.  IwicliU  nacii  i'iug,  Privatdoc. 
Dr.  A.  B.  Schmidt  von  Leipzig  als  ord.  Prof.  d.  dt.  Recbtä  nach  Gie^sen, 
n.  Dr.  0.  Erdmann»  ao.  Prof.  in  Breslau»  als  ord.  Prof.  für  dt.  Lit.  nach 
Kiel.  Erdmann's  Nachfolger  in  Breslau  wurde  Dr.  M.  Koch,  bisher  ao.  Prof, 
in  Karburg.  —  Prof.  Dr.  W.  Schum  ist  als  ao.  Prof.  von  Halle  nach  B^iel 
versetBL  Sein  Nachfolger  in  Halle  ist  der  Götünger  Privdoc.  Dr.  W.  F ri  e d  ens- 
bürg.  Derselbe  verbleibt  jedoch  einstweilen  bei  der  j)reu.s.s.  histor.  .Station 
an  Rom.  —  Das  neu  errichtete  Extraordinariat  in  Königsberg  (s.  Nr.  115  a) 
ist  Dr.  G.  V.  Below  verliehen  worden.  —  Dr.  Ulr.  Wilcken,  bisher  l'tivdoc. 
in  Berlin,  ist  als  ao.  Prof,  für  alte  in  Breslau  anfjp.-tflH .  cndlif  h  der 
Kunst  Ii  ist  oriker  Dr.  H.  Holtziuger,  Privdoc  in  Tübingen,  zum  ao.  Prof. 
emaniii  wurdm.  [241 

ll.ii-ditirt  haben  n\i'h:  Dr.  W.  Michitci  iiu.-  Hamburg  für  (i.  in  Frei- 
buig  i.  Hr..  Dr.  VV,  .luduich  aus  Dresden  (üi  alte  G.  in  Marburg,  Dr. 
K.  Wasserab  aus Troppaa  ftir  Nationalökonomie  in  München,  Dr.  K.  J.  Fuchs 
aus  Nürnberg  für  Nationalökonomie  in  Sirassbnrg  und  Dr.  Ad.  Hauffen 
aus  Laibach  f.  dt  Spraohe  n.  Literatur  in  Prag. 

Zum  Vorstand  der  Berliner  Üniv.-Bibl.  ist  Dr.  W.  Erman,  bisher 
Bibliothekar  an  der  kgl.  Bibl.  ernannt  worden ;  zum  Bibliothekar  an  letzterer 
Prof.  Dr.  K.  Schottmüller,  der  aber  als  Secretär  ihr  histor.  Station  in 
Rom  verbleibt.  Dr.  W.  Altmann,  Cnsto?  :m  dtr  Bibl.  zu  Breslau,  ist  nach 
Greifswald  versetzt.  Bibliothekar  Dr.  Ludw.  Müller  zu  Straasburg  i.  E.  er^ 
hielt  den  Profe<f^ortitp|.  Geh.  Refj.nith  Prof.  Dr.  F.  Wüstenfeld,  Univ.- 
bibliothekar  zu  Göttingen,  tritt  in  den  liuhestand.  1248 

Kreimirchivsecretär  Dr.  (ieo.  Hansen  au«  Müncht-n  kuni  als  Krt  ii*- 
Archivar  nach  Neuburg  a.  D.  Sein  Nachfolger  bciia  Kr.-A.  i.st  Ueichsarchiv- 
accessist  Dr.  A.  Schmidt  Dr.  Job.  Majerhofer,  Secretär  beim  Kr.-A.  zu 
Bamberg,  wurde  zum  Kieisarchivar  in  Speyer  ernannt.  In  seine  Stdle  trat 
ein  Dr.  Fn.  Schneiderwirtb,  bisher  in  Amberg  (vgl.  Naohrr.  167 >  wo 
flUsehliefa:  Schneidewind),  Dr.  A.  Bauch  rückte  zum  Kr.-A.-8ecretär  zu 
Aroberg  auf.  —  Dr.  E.  v.  d.  Nahmer  ist  aus  dem  Arohivdienst  aus- 
geschieden, um  in  die  Redaction  d.  Köln.  Ztg.  einzutreten.  [244 

Bei  den  Mon.  Germ.,  Abth.  Lege?,  i.st  als  nilfs.irhfitrr  Victor  Krause 
aus  Liegnitz  eingetreten;  für  die  Abth.  Kpiütolae  hat  Dr.  Ludo  Uartmann 
die  von  P.  Ewald  hffronnene  Ausgabe  des  Ref^stmm  <!rof.'orii  übernommen. 

—  Als  2.  Assistent  \\urd*>  an  die  histor.  Station  m  Horn  Archivassistent 
Dr.  Jos.  Hansen  aus  Kobli;ui  berufen.  [246 

Dr.  C.  Ger.sti'nberg.  Oberlehrer  am  Andreasrealgymnasium  zu  Berlin, 
iöt  zumDirector  de«  dortigen  Friedrichsrealgymnasiums  ernannt.  A.  v.  Heyden 
zum  Prof.  an  der  Berliner  KuuBtakadmie,  und  pr.  Ed.  Leisching,  SecreWr 
Dentsehe  Zeitaelir.  t.  Geieldelitsw.  188».  n.  t.  35 


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NftchmhCen  und  KotfMn  Nr.  246—949. 


des  k.  k.  teterr.  Mufteomf  in  Wien,  anni  DDoenten  fllr  Kimit-G.  u  Am 

Knnstgewerbefchule  zu  Wien.  f246 

Prof.  L.  J.  Lindenschmit.  Leiter  dee  OntralmuMam»  zu  Main;, 
feierte  unlängtit  das  Fest  seine'«  ?0.  Heliurtetag«« .  P.  PiutiG«Tn«-  <^  B. 
(lf>r  vt  rdipnstvdlle  Bearbeiter  der  »t^erie-«  ef-i?coponiBi*,  am  29.  S«pt. 
goldenes  l'ri.  sterjiibilaum.    Vgl.  HPBU  104.  478-80.  (847 

Todesfälle«  Aus  Deutschland.  Oesterreich.  Schweir  etc.  .Km 
17.  Juni  der  Nationalöhonoru  Dr.  H.  Bischof,  Prof.  an  d.  Uandelsak  in 
(•rai^  u.  Docent  an  d.  üniv.  (achrieb:  Sebastian  Frank  u.  die  dt»  G.schreibaog. 
Tübingen,  1857).  —  Am  2S.  Joni  in  Bern  der  FtoL  d.  Fhiloeophie  «u  Xom^)^. 
Dr.  8,  G.  Tr&cheel,  60  J.  alt  -  Am  81.  Jnli  in  GieaMu  der  Kimt- 
historiker  Prof.  H.  J.  M.  von  Ritgen»  78  J.  alt*  bekannt  beads.  dnrA 
«eine  Reetaurirung  der  Wartbtu%.  —  Am  31.  Juli  KreiaarehiTar  K.  Korb 
in  Nenburg  a.  D.  —  Am  16.  Ang.  in  Basel,  78  J.  alt,  d.  Lit-hittoriker 
Prof.  Heinr.  (je leer.  —  Am  28.  Aug.  in  Waldbrunn  der  Alth.-Fomili€r 
Dr.  Chr.  Hostmann  aus  Celle.  —  Am  "29.  Aug.  in  Freiburg  i.  B.,  81  J 
alt,  der  bekannte  Heidelberger  Orientalij»t  Hofrath  Dr.  (i.  Weil.  Verf. 
einer  .'^bündigen  «i.  d.  Chalifen.  pinos  Iif*ben  Mohammed's.  einer  i^.  i  i-l  r^i. 
Vdlkcr  »  tc.  —  Am  1.  »Sept.  in  \Vei8«kirchlitz  der  Kiichenbistorik^^r  (-  -ü-j- 
stoiiuhiith  ViuceuÄ  Haeak.  77  1.  alt.  —  Am  3.  Sept.  in  Kissmi.'Cii  a«T 
Prof.  an  der  Berlinei  l  niv,  Dr.  J  u  1.  Weizsäcker.  61  i.  ait.  V  gl.  li« 
Nachruf  an  der  Spitze  des  Heftes.  —  Am  ö.  Sept.  Beichsiutüiivpraktikaat 
Dr.  Alex,  Bote  in  liQnehen  (1886  DiMk  Hb.  d.  KirebenlcilieB  d.  itant 
Kaiser).  —  Am  17.  Sept.  der  Oottinger  Kiroheahittoriker  Coneiatorialxaik 
Prof.  Dr.  H.  F.  Reater.  72  J.  alt.  Za  eeinen  Hauptwerken  geMra:  <*. 
d.  Papste«  Alexander  III.  etc.  (2.  Ausg.  in  3  Bdn.  186(K64);  G.  d.  rslig: 
Aufklärung  im  MA.  (2  Bde.  1875-77);  Angostin.  Studien  (1887).  -  An 
.30.  Sept.  in  Ansbach  Justizrath  Haenle,  Forscher  auf  d.  Gebiet  tränk. 
G.  (u.  a.  ein  Aufsatz  üb.  Heinr.  Topler  im  .IBHV  Mittelfrnnken  —  Am 
5.  Ort.  in  Görz  Geh.  Kath  Frhr.  Karl  v.  C/örni»;.  J.  alt.  Statistiker 
II.  Ethnograpli,  —  .Am  U.  <>ct.  /.u  Frei8in<,'  Kr/l»  Dr.  .'\nt.  v.  Stfuh'-I-». 
um  <I.  vcrciifMt  (luirli  ilif  l{(.'.*<rbreibiing  <\.  Diocfsc  Augt^biir^  (s.  Bil'ltoirr.  | 
Nr.  41711.  Am  10.  Oct.  der  Kuu.sthiätotiker  und  .^rchäolog  Prot-  H 
Heydeniann  in  Halle,  47  J.  alt.  —  Am  29.  Ort.  der  Literarhistoriker 
u.  Orientalist  Prof.  Rieh.  Gosche  in  Halle,  und  der  Kansler  der  Mr.  | 
Tübingen  Ffof.  G.  Rflmelin,  dessen  Tielseitage  liter.  Tbitigkeit  (Reden  a  \ 
AnMtse,  Shakespeare^tudien)  audi  histor.  FVagen  streifte.  fM6  ' 

Während  diese  Zeilen  eomgirt  werden»  trifft  die  Nadiridit  von  diai 
am  17.  Dee.  erfolgten  Tode  Wilhelm  you  Giesebreobt's  ein.  {MBt 

Im  Auslande:  Am  5.  Dec.  1888  G.  B.  di  Sardagna,  60  J.  am 
tenei.  u.  trentin.  G.,  besds.  Kriegs-G.  verdient  (vgl.  R  stor.  it.  207-><t.  - 
Am  8.  März  in  Lausanne,  66  J.  alt.  Henri  Carranl.  Localhii't.  fBr  <tie 
franz.  Schweiz.  —  .\Tn  4.  April  in  Sarzana  .Auj?  Heraedr.  ?2  ^ 
.Archiiolot?  u.  Numisinatikt  i'.  lif\-»ls.  t.  die  Provinz  Ma«sa.  Nachmf  v  >toiiA 
B.  A.  stor.  it.  3.  494-6.  —  Am  4.  Mai  Will.  H.  Simcox,  {40  J 
(Arbeiten  zur  ältesten  Kir<  heti  <i.  u.  angelsfichs.  G.).  —  Am  2><  Mai  in 
Movara  Ant.  Rusconi,  Novar.  Localhistoriker.  60  J.  alt.  —  Am  ;^9.  JsB 


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Nachrichten  u.  MoUi&tjn  Nr.  249.    Antiquarische  Kataloge. 


537 


iiilb.  (iovi.  62  .S.  alt,  uiüpr.  Mathematiker,  Verl",  v.  Öchiiltcu  l.  (j.  d. 
Physik  etc.  (Galilei) »  zuletat  beiGhSAagt  mit  e.  Ausg.  d.  Werke  Leonardo 
da  Viiici*8.  Nachruf  t.  Intra  s.  A.  stor.  lomb.  16,  748-54.  Am  3.  Joli 
in  Paris  Edm.  Oongay.  71  J.  alt.  (Arbeit«!  beeds.  a.  franzOs.  G.  d. 
16.  •Ib.).  —  Am  8.  Juli  au  Manehesier  Charles  Hardwiek.  72  J.  alt, 
Localfoncher  f.  Lancaebire,  edirte  auch  Thomas  de  Bimbam«  ffiet.  monasi. 
Auguxt.  Cantuar.  schrieb  e.  Kirchen-G.  d.  Reformation.  —  Am  16.  .luli  in 
Paris  der  bekannte  Literarhistoriker  M.  K.  Charlo»  Nisard,  81  J.  ult; 
mit  der  dt.  (r.forschung  berührte  sich  in  d.  letzten  Jahren  seine  Beschäf- 
tigiJnj?  mit  Fortunat.  —  I  m  dieselbe  Zeit  in  Grindehvald  der  fi-tihere  brit. 
(iesandt«'  Mr  Fr.  f>.  Ad•attl^.  mit  (^untiin^hatii  V(»rt.  ciiifa  Werkes  üb^r  di»* 
Schweiz  (s.  Bibl.  4222).  Am  :',u.  .luü  Baron  .1.  d--  Witte.  81  J.  alt.  liervor- 
ntgender  Alth.-Forscher.  Nuiui^uiatiker ,  üuch  l  ebersetzer  v.  Moiniiigen's 
röm.  Müuz-G.  —  Am  3.  Aug.  Walf.  D.  Selbj,  45  J.  alt,  Archivar  am 
Kecord  Office  in  London,  £ditor  Inventareu  u.  Urkk.*Bfiehem,  seit  1884 
Redaeteor  des  Genealogiat  —  Am  8.  Aug.  H.  de  Fontenay.  Localforscher 
von  Autna,  beeda.  Ober  E|>igr»pbik.  —  Im  Sept.  A.  Du  Boys.  Verf.  der 
Terscbiedenslen  bist.  Werke,  besde.  sur  Rechte-  u.  (engl.)  Kirehen-G.  —  Am 
8.  Sept.  in  Stookhohn  0.  v.  Peilitaen,  Arohivar  am  Reiohearcbiv,  67  J.  alt. 

—  Am  12.  Sept.  zu  Massy  der  bekannte  franiOs.  Historiker  N.  D.  Fustel  de 
Cloulanges.  59  J.  alt,  Mitgl.  d.  In.stituts.  vor  1870  Pi<»l.  in  Stransburg. 
Hauptwerke:  La  cit6  antique  (1864)  u.  Hist  des  instit,  judit.  df  l'anc. 
France  (seit  187.5:  vgl.  Hibliogr.  Nr.  1984).  EiriPn  Nncliruf  Monod's 
HH  41.  277  85.  —  Am  28.  Nept,  General  Ka  i  dli»' ri.»-  um  Ktlni' j^raphie 
Alrikas.  bfsd?«.  Hiicb  durch  }«eine  8ammluii>^  innaid.  luüclnitteii  scrdient.  •— 
Am  17.  IJct.  Nie.  Guwrilew  itsch  Tscherny schewskij,  lus.«*.  .'üuniulist 
in  Ssaratow,  zuletzt  mit  üebersetzung  d.  Weber  sehen  Welt-G.  beschäftigt. 

—  Am  28.  Nov.  Friedr.  Pesty,  06  J.  alt»  duröh  G.  mehrerer  Comitate  u. 
ein  Werk  Uber  die  rereehwundenen  alten  Gomitate  (1880-81)  um  ungar. 
OHa^G.  aehr  verdient.  [240 


Anti«|uarieehe  Kataloge. 

Nach  Mittheiiuugeu  von  W.  Koch  in  Königsberg. 


Th.  Ackermann,  München.  Kat. 
■'fs*2  (iesch.,  Geographie,  Reisen  etc. 
im  Nrr. 

Joe.  Baer,  Frankfurt  a.  M.  Kat. 

240:  Nordwestdtld.  686  Nri.  -  Kat. 
250:  G.  Prankreichß  «»*Mt  d  Revol. 
981  Nrx.  —  Kat.  254:  Werke  üb.  die 
Balkaahalbiasel.  586  Nrr. 

L.  Bamberg,  Greifswald.  Kat. 83: 
Geschirht^^.  1564  Nrr.  -  Kat.  84: 
Geographie,  Reisen,  Atlanten.  ;^2Nrr. 

C.H.  Beek,  NOrdlingen.  Nr.  190: 
(r.  Dtlds..  Oeeterretehi  u.  d.  Schweiz. 
2890  Nrr. 


F.  A.  Brotkhaus,  Leipzig-  Kat.: 
'!.  nebst  Hilf8wiss«'n.seh.  f)()()4  Nrr., 
darunter  1240  Nrr.  »pecieil  dt.  G.  — 
Kat.:  Geographie.  Ethnogr..  Reisen. 
1844  Nrr.  ~  Katalog:  Hi«i  Flug- 
blätter  des  Hl.- 19.  Jhs.    :W87  Nn-. 

B.  Ualore.  Veneaia,  Cat  17:  Bibl. 
Vmieciana.  8toriemunicipal].907Nrr. 

Cb.Fonteyn  aine, Louvain.  Cat.3: 
Livre»  aneiens :  [darunter  sehr  viel  G. 
u.  Geogr.j.    2606  Nrr. 

A.  Graff,  Brauasohweig.  Ni^  30; 
Gesch.  27  F.  -  Brunsvioenaien  u. 
Uanoverana.  14  S. 


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5S8  Antiquarische  Kataloge.    Eingelauteue  Schritten. 


8.  Kende,  Wien.  Wiener  ftntiq. 
Büchermarkt.  Nr.  10-12:  Yieiinenwa. 
Auatriaca  et'  .  fi48  Nrr. 

A.  Manipe,  beriin.  Kai.  20:  Mili- 
tam,  darunter  ca.  1400  Nrr.  O.  n. 
&ieg8-G.,  meist  Dtlds. 

G.  Müller,  Bpm.  Kat.  ;iO:  G.  u. 
Hiographien.   1331  Nrr. 

Otto.  £rfort  Kat.  397:  OeMh. 
2^77  Nrr. 

L.  Ros»>  n  t  h  a  1 ,  München.  Cut.  57 : 
Bibl.  slavicu.  Vll;  .Iconographie  «le 
laPologne.  12UNrr.  —  Cat. 58:  Bibl. 
hIuv.  VIII:  Iconogr.  de  la  RuMie. 
IÖ46  Nrr. 

R.  Sattler,  BAunedkweU.  KalSS : 
G.  SchleaieoB  u.  d.  beiden  Laoaitien. 
271  Nrr. 

H.  W.  Schmidt,  Halle,  kat.  53^: 


Tflrk«,  Holdav  n.  Walachei,  Aegyp- 
tiaca.   10  S. 

H.  Siebert.  Berlin.  Kat.  m: 
Gesch.  IL  Abth.:  Ailg.  G.  —  Kai.  193: 
Oeich.  ni.  Abth.:  DUd.  i.  AJIg.;  div 
einz.  Perioden  d.  dt,  G.   1281  Nrr. 

W.  Teller,  Prag  Kat.  131 :  Bo- 
hemica,  Moravica.  blavica.   78  S. 

A.  Ünflad,  Zürich.  Kat.  142: 
Helvetica.   10260  Nrr. 

P,  Vergani,  Milano.  ('  '  *: 
Libri  antichi  e  modemi  1781  Nn., 
worunter  450  Nrr.  ftcscli. 

K.  Th.  Völker.  Franklurt  a.  M. 
Kat.  ICti:  Biographien,  Bri^wediMl 
u.  Memoiren.    1406  Nrr. 

Weiler,  Bautzen  Kat.  137:  Au8^e^ 
deutsche  u.  aussereurop.  G.  880  Nrr. 


Elnfrelanfene  Sehiiften.  Annalen  d.  biet.  V.  f.  d.  Niederrheb  48 

u.  49,  8.  Bibl.  4103.  —  Archiv  f.  Frankf.  0.  u.  Knmt  (vgl.  Eibl.  144). 
3  F.  II.  —  A.  d.  V.  f  ^whi^-nh.  I.dk.  (Bibl  43r)l>).  22,  2.  —  A.  d.  bist.  V. 
V.  ünterfranken  32,  s.  Bibl.  4101.  —  Blasendoilf,  Blücher  als  Gutfibesitzer, 
B.  Kbl.  5062.  —  Bachholz,  Die  Mesoolanze  des  M.  Siminetti,  s.  Nachrr.  233b. 

—  M.  de  i  (f  hton,  Card.  Wnlsey.  Tionil.,  Maciuillan.  —  Dibolius.  Kin- 
führg.  .1  IM  i.  Dresden,  8.  Bibl.  4870.  -  Fr.  Dietz.  Die  polit.  stetig,  d. 
dt.  StÄdte  1421-31.  Giessen,  v.  Münchow.  —  Domeier,  Abset/.g.  Adolfs 
V.  Nassau,  s.  Bibl.  2896.  —  Ebert.  Allg.  G.  d.  Lit.  d.  MA.  (Bibl.  1198).  I. 
2.  Aufl.   Lpz..  Vogel.   M.  12.  —  G   Felix.  Die  fianz  Revol.  Lpz..  Spamer. 

—  Fiake,  Forschgn.  z.  G.  d.  Koustuuzer  Uoucils,  ä.  Bibl.  4776.  J. 
Oairdner.  Emrj  VTl.  Lond.,  Macmillan.  —  B.  Geerds,  Daa  CMiroB. 
Sundense.  Berl.,  SitteulVlii.  -  G.  H.  Gengier.  Beitrr.  z.  Rechts-6.  Baientt. 
I.  Erljjn.  u.  Lpz.,  Deicliert.  M.  .'i  (ireen,  G.  d.  «  ii^I.  Volkes,  s.  Narhrr. 
141c.  2  Bde.  —  J.  R.  Green,  Henry  U.  Lond.,  MacniUlan.  —  M.  Hoff- 
mann, O.  d.  freien  n.  Haneeatadt  Lflbeok.  t.  Lüb.,  Schmenahl.  —  Jahr- 
buch f.  Münch.  G.  (Bibl.  4276).  III.  Bamb.,  Büchner.  .Tb.  f.  lothring. 
G.  L,  8.  Nachrr.  213  Inventare  d.  Prlcf  Stadt-A.  (Bibl.  76).  U  - 
John,  Kölner  Rheinzoll,  ».  Bibl.  2993.  Köln,  Hoisser^e.  —  J.  Kaut  mann, 
üeb.  die  Anff.  d.  Bundes  d.  Adlichen  a.  d.  Bildersturmes.  Bonn,  Behrendt 
M.  1.  —  Kd.  Krause.  D.  VVeissenburger  Handel  14«0-150r,.  Greifsw., 
Abfl.  —  Landau.  G.  Karl'«  VI.,  s.  Nachrr.  2281.  —  Mahrenhoitz.  G. 
d.  1.  trnnz.  Revol.,  s.  Bibl.  2498.  —  Merx,  Th.  Münzer  u.  H.  PfeiflFer.  s. 
Bibl.  4854.  —  Chr.  Meyer,  Die  Herkunft  d.  Burggfn.  v.  Nüniberg.  Ansb.. 
Brügel  —  Mittheihinpon  .1  V  f.  G.  Dresdens  (Bibl.  1326).  9.  -  M 
a.  d.  Kölner  Stadt-A.  (Bibl.  4112).  18.  -  M.  d.  niedcrlaus.  Ges.  f.  Anthrop. 
u.  ür-0.  (Bibl.  1322).  5.  —  M,  d.  V.  f.  G.  Nürnbergs  (Bibl.  1468).  8.  - 
M.  d.  Alth.-V.  f.  Zwickau  (Bibl.  3988).  1  u.  2.  .L  Morley.  Walpole. 
Lond.,  Macmillan.  —  J.  B.  Nordhoff.  Haus  H"t  -  tc.  Nord  Westfalen«. 
Stuttg.,  Kngeihom.  —  Th.  Pyl,  Beitrr.  z.  rügisch-pomiu.  Ivunst-G.  2.  Greüsw., 
Ak.  Bndih.  —  Ringhols,  G.  d.  Stim  Einsiedeln,  s.  Bibl.  1547.  — 
Schriften  d.  V.  f.  meining.  G.  u.  Ldk.  (Bibl.  4996).  1-7.  —  Sige- 
boto's  Vita  Paulinae.  hi-sg.  v.  Mit7.?rhke,  s.  Bibl.  2825.  —  Das  Freiberger 
Stadtrecht,  hrsg.  v.  H-  Ermisch    Lpz.,  Giesecke  u.  D.    (Forts,  s.  S.  5^.) 


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Bibliographie  zur  deutschen  Geschichte 


Gruppe  I— III:  Literatur  von  Mitte  Juni  bis  finde  September  1889. 

Lfearbeiiet  von 

Dr.  Oscar  Hasslow  u.  Dr.  GuataT  Sommerfeldt* 


Y«rfe«««rkva9*  Betnlt;«  Anonluaug  und  BenuUun^  dflr  Biblio^aphie  Vf>rgl.  Vor- 
bemerkungen im  1.  u.  2.  Hoff  .  Zum  Niu  hsclilag«  II  hpachte  man  die  Columnentitel  (über 
den  Seiten  links  die  Nrr.,  iei  lit&  luhult  und  ürupponeinÜioilung).  Bei  Wrwpisongen  auf 
friihere  Hefte  sind  Krr.  1 — 17^«;  in  Heft  1  zu  Buchen,  n&t—'m;'  in  HeW  i;ti78— 449S  in 
HeH  8.  Unsere  Nummern  and  Verweisungen  führen  nur  die  )>eidcn  i)'t/.t«-n  Stellen  »n, 
wenn  die  Hantierte  and  Taaseude  «ich  unverändert  wiederholen.  —  ErsebeiitungiUahr  ist 
\H>i9,  wenn  nichts  andms  bi^merkt  ist.  —  Dan  Abkttnmnstvvnseielndttii  «.  «ied«r  »m 
Hchlan. 


L  Allgemeines. 


i.  GetcMchtsphilttsophie,  Jfe* 
$hodik,  GeschiclUe  der  Oe» 
schichtmviHsetischaft, 

ti.-niUoB.  n.  »U««meine  Stn&Udebre  -um-»?  ; 
UmoiIb  (ll«tlHMUk)  d.  O.-Wiw.  n.  d.  Unter- 

rieht«  44fl8  1503;  Oesch.  d.  G.-Wiss.,  Biogra- 
phien V.  Historikern  etc.  4&04-11. 

Labriola,  Probleme,  e.  Nr.  1  u. 
1758.  Ree:  PLZ  10,  787  i.  (Bern- 
heim). [4494 

Tomanek,  Ed.,  Analo^'i«-  in  d. 
U.  (Z.  I.  d.  Healecliulv^.  14,  Hit.  ti.)  \\ib 

Staamler,  R«il.,  0eb.  d.  Methode 
d.  geschtl.  Kechtstheorie.   (Fettg.  f. 
VVindBcheid        Halle.  Niemeyer. 
8°.  63  S.    w  iiec.:  Philoß.  Mtekiie. 
25,  497  (▼.  Kries).  [9(5 

LA^-Bruhl.  L,  La  theorie  de  l'^tat 

dftns  Uegcl.  (öep.  a.  S^ances  et  trav. 

32. 16-85  J  Paris,  Picard.  8^     p.  [97 
Zur  0.-FMtoiiop1it<>  vgl.  Nr.  .*»W5-«». 


Winter,  6eo.,  Gei>cliichte  u.  Politik. 
(\-j.-,,hr.  \-l'K  -2^.  \\\    172-^.^.'*  [98 

Kollewijn  Nz.,  A.  M.,  L)e  geschie- 
denis  als  leervak.  Ainersl'oort,  Slo- 
thottwer.  g*  4S  8.  Fl.  0,40.  [4499 

Fredericq,  P.,  De  renseignem. snpCT. 
de  riiist.  et  de  la  geogr.  en  Hollande. 
(Sep.  a.  K.  de  Tinstr.  publ.  eu  BelK- 
32.)  Gand,  Van  der  Haeghen.  8*. 
24  }  [4500 

-X-  Adams.  M  idv  of  liigt..  .-.  Nr.  30 
u.  1790.  litt..  MlüG  10,  li-50  7  (Pri- 
bram).  [4501 

Barieis,  Zweck  und  Atisw.iIi!  des 
Unlerr.atoiies  (s.  Nr.  17^4).  Forts. 
(Rhein.  Hll.  f.  Erziehg.  etc.  Uft.  3).  [2 

Riiray«  Hab.,  Der  C-Unterr.  a.  d.  * 

o^terr.  Millel-i  liulcn.   Wien,  Hölder. 
^^r.  8'\  35  Ö.  M.  0.60.  [8 
Zur  allg.  Methodik  d  G.  vgl.  Nr.  3486. 
3571.  4368:  Sl  44140. 


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540 


Bibliographie  Nr.  4504—4553. 


«3f  Broglie,  Uabillon,  h.  Nr.  1802. 
Ree:  Bull.  orit.  Nr.  5  (Perato); 
BECli  50.  114-6  (Lt'fevre-P.);  Bibl. 
univ.  42,  »iöT-OO;  DLZ  10, 585-7  (F.  X. 
(K  ra  u  s);  HZ68, 364  ( Prib  r»  m).  [4504 

Lorenz,  0.,  Zum  Uedächtn.  Schil- 
lers hist.  Lehramt  in  Jena.  (Vorlr.) 
Berlin,  UerU.  gr.  8^  26  S.  M.0,80.  [5 

6ieMbr«elit,  Nekrolog  auf  0otth. 
Vict.  T.ei  hler  u,  Joh.  v.  neilmann. 
(SBMAk  811  f]  u.  .'nO-3.)  [6 

Zwenger,  F.,  Karl  Herquet^  Nekro- 
log. (Hewenid.  U,  151;  166;  182.)  [7 

-if  Loersch,  Zur  Eriimerg.  an  A. 
V.  Reumont.  s.  Nr.  1801.  Hec:  Dt. 
Waran. le  2-  :532  f.  [8 

ienttch,  K.,  IgiiAB  V.  Döllinger. 
(Gegenw.  35.  117-9.)  f1> 

Bourdeau,  J.,  Vn  apotogiste  de 
r£tat  prussien:  H.  de  Treitschke  (R. 
d«a  2  moiide»  98,  806-32.)  ^  Vgl. 
ßerrp?  (Allg.  conserv.  lltSOhr.  46, 
»41-8  u.  1028  37.)  [10 

HaHwfg,  0.,  Michel«  Amari.  (Dt. 

Rj^.  15.  HI,  4:^-47.)  [11 

Zvr  O.  d.  li.-WiBft.  Nr.  3US.  iM. 
4MH0.  ISSAf. 


)i»  LUertUur-  u,  Queltenkunde, 

Bibliogrspbie  und  LiteraturiKimde  4.'>I«-15; 
Bibl.-wewn  (Kataloge)  and  ArokiT- 

WMen  (Repertorian)  45fif-M. 

Jahresberichte  d.  G.-WiBsenschatt 
(8.  Nr.  46:  1807  «.  2708).  Bd.  IX: 

XVI,  164;363u.46S"S.  M.2r,.  ^Rec. 
V,  Bd.  VI:  Giom.  stor.  d.  lett.  It.  11. 
285-7;  Bd.  VII:  EHR 4. 566  i'.(Boa8e); 
Bd.  VIII:  MHL  17,  213-5  (Reth- 
wisch); CBl  1101  f,;  Polyl).  30, 
354  f.  [4512 

Pastor,  L,  [  Bericht  üb.  dt.  G.-I  jt.  1 : 
RQH  tt;.  2^ii-dX  [13 

Ottenthai,  E.  v.,  [Her.  üb.  dt.  Lit.  /.. 
lua.  ital.  G.J:  A.  stor.  U.  4,  60-76.  i  14 

Ravne  de«  questiona  hietoriques; 
tables  des  tomes  I-XX  u.  XXI-XL 
(1866-76  11.  77-86).  2  Vol.  Paris, 
Palme.  8°.  367  u.  254  8.  k  Fr.  10.  [15 

Special bibliographien  vgl.  Nr.  39S8.  Aohb; 
76;  76.4l44:4«;80;Mk;nd:e.48lom;»og: 
96f.;  43  e:  48:  »4-8«;  «<li.  4801b;  34;  53b 


Centralblatt  f.  I?ihlw.  s.  in  VII. 
Bartsch,  Die  altdi.  Hbs.  d.  Univ.- 
Bibl.  in  Heidelberg.  Ree.:  Ana.  f.  dt. 
Alth.  14,  222-4.  fl6 

Staender,  Joa.,  Chirograpliorum  in 
regia  bibl.    Paalina  lIonaatenenBi 


cataiogus.  Bresl..  Koeboer.  gr.  4*. 
XIX,  197  S.  M.  12.  *Rec.:CBl.  r 
Biblw.  6,  368  l".  (Brambach);  GGA 
858-62  (Gabr.  Meier).  [17 

Hayn,  Hugo,  Theeaani«  Kbrorom 
Phil.  Ptister,  Monac. ;  catal.  bibl.  solec« 
tae.  Münch.,  Uebelen.  1888.  8<>  VIII. 
603  Ö.  M.  20.  ^  Hec:  DLZ  10.  7  (L. 
Mfiller);  CBl.  f.  Biblw.  6, 88  f.  (18 

Paolf,  C. ,  Codiri  .\sbnrnliaiuiani 
detla  r.  bibl.  Med.  Laur.  di  Firenzf. 
I,  2.  Roma,  Benrini.  1888.  8*.  p.  81 
bi8  160.   L.  1  (W 

Caatellani,  C,  i  ms3.  contpn  » 
colle».  Phillippa  in  Uheltenham.  (6ep. 
a.  A.  Veneto  87, 199-248.)  Veneria,  Vi- 
sentini.  8^  50  p.  Fr.  1,50.   ^  Ree.: 
W.  >Uir.  It.  6.  619.  RC  28.  325.  [20 

Catalogiie  g^n.  des  mse.  des  bibl. 
pabl.  de  France  (vgl.  Nr.  1819  n.  2719). 
DcparUmenlü.  T.  V,  VIT.  X  u  XII: 
XII. 545;  LX, 807 ;  .557  u,XL,423p.  [21 

Vgl.  Nr  ».IM  36«;  9«.»R.  ST«5|f.  tHOl. 
4»Di.  .  

"3f  Inventare  d.  Frankf.  .Stadt  A  !, 
8.  Nr.  76  II.  1823.  Hec:  WZ  8,  168  ff. 
(Fester).  fK 

Thöme«,  Die  vatic-.  Kataloge  d.  Ps 
iHtirtM    (Katholik  1888,  512-36.>  f?^ 

Arduini,  Fr.,  Inven^io  deil'  &.  com 

di  Qnbio.  (8ep.  a.  A.  alor.  per  l« 

Marche  e   TUmbria  IV.)  FoligDO, 

Snlvati.  8'.  66  p.  (W 
Vgl.  Nr.  ie»»-STOt.  40<4;  e»;  Taf;  g.  K; 
«8;  «0;  «7,  tlltb;  38;  «Ib-h.  «818.  i«T5. 

.V.  J^nivertmlgeschicM^'. 

«Ranke,  Weltg.,  s.  Nr.  1831  u.2721. 
Hec:  Dt.  R«.  15,  154-6  u.  16,  313-5; 
RQH  46,286 r. (P a 3 1 o  r) ;  GBl  1508.  (25 

WeltoMChlchte,  Allgem..  v  Flatiir 
etc  (8.  Nr.  1832).  Lfg.  106-115.  [SJÖ 

Weber,  Allg.  Weltg.  2.  Aufl.  (s.  Hr. 
84  u,  1828).  105.-112.  Llg.  (Bd.  XIV 
S.  865-959:  Bd.  XV,  1,  742  S.  n.  B<i. 
XV,  2  S.  M12.)  #  Hec.  v.  XIII  u. 
XtV,  1:  611.  f.  d.  baier.  Ojmnw.  25, 
304*'  ';«;-71  (Mark  hauser).  [27 
Jäger,  Weltg.  Kr.  86  u.  1836). 
13.-Ui.  (Schi.-)  Abiu.  CBd.  IV:  717  S.) 
Ree. :  DLBI 12, 55  (L  a  n  d  w  e  h  r).  [28 

Wpiss.  J.  B.,  I.ehrb.  d.  Weltg.  IX.  l. 
Graz.  Slyria.  gr.  8^  VII,  770  S.  M.  10. 
^  Ree:  Lit.  Rs.  15, 307  f.  (Haas).  (20 

Cantu,  Ges.,  Sterin  utiiv.  (s.  Nr.  87 
u.  1837).  Diflp.  141-52.  (T.IX,  1-^2- 
X,  1-64.)  -  Ot.  Uebersetag.  v.  Mor. 
Brühl,  bearb.      Febr.  3.  Anfl* 


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1,  l''6.  AUgemeine».  —  II, 

Llg.  1  (Bd.  I,  8.  1  176).  Regensburg, 
V.'rl.anst.  1890.  8".  M.  0,80.  [4530 
Stöcker,  Herrn.,  G  <].  ma  n  d. 
Neuzeit  vom  1.  Aulireteu  d.  üerm. 
bis  t,  Brriditf .  d.  dt  Reiehw.  Httneh» 


12.  MA.,  AUgeiii.,  üraeit.  541 

Franz.  gI  .8^  XII,  5208.  M.4.  *  Hand- 
buch für  d.  Lehrer.  [31 

Qalleria  stör,  iinivers.  di  ritratti 
(vgl.  Nr.  1839).  Disp.  31-43.  [32 

AUg.  hiütor.  Lexii«  s.  in  den  Nadur. 


n.  mttelalter. 


Scbra,  W.,  Publicatioii'^  *  n  Alh- 
magne  relat.  ü  l'hist.  dn  MA..  1880 
bis  1887.  (RH  36, 163-84:  40,  354-72; 
41.  874-400.1  [4588 

Scriptoree  rer.  gerni.  in  usum  schol, 
(Vgl.  Nr.  1841):  Thietmari  chronicon, 
8.  Nr.  4647.  [34 

6eaohloMMlir0lliert  Die,  d.  dt.  Vor- 
zeit (s.  Nr.  91  u.  272").  a)  Lfg.  85 
s.  Nr.  4751.  —  b)  2.  liesamnituupg. 
Bd.  22  8.  Nr.  4594.  *  Ree.  v.  Bd.  13 
bis  16:  HZ  62,  303 (Schnitze).  (35 

Mas  Latrie,  comte  de,  Tri^sor  de 
chronolog.,  d'hisU  et  de  geogr.  pour 
r^tnde  pt  Vemplol  des  doec.  du  MA. 
Paris,  Palmr.  fnl.  VI  p.,  2304  col. 
Fr.  100.  ^  Hei:.:  IMl  10,  454-6;  BECh 
50.  262-4  i  EHR  4,  770-3  (Mul- 
linger).  (86 

P^ugk-Harttung,  Hittelalter  (s.  Nr. 
18471.  I  (Allg.  Wt-lt^,  IV).  .520  7B1. 

Ree. ;  DLZ  lü,  1466 1.  (K  a  u  f  ni  a  n  n). 

#  ElekM,  Ha.  Weltanschauung,  s. 
Nr.  96  u.  I8:r,.  Ree:  HZ  02,  101  8 
( B  e  r  n  b  a r  d  i) :  Tl» LZ  n55  6 1  (  K .  M  ii  I - 
1er);  Lit.  Hß.  Nr.  1  (R  a  tüin  ger);  Z. 
f.  Yölkerpsyeh.  19,  827-34  (R.  Leh- 

iniVt;ii),  [38 

Wessel,  F.,  Lein  li.  d.  O.  f.  d.  Prima 
höh.  LehranBlalt^n.  Th.  1:  Das  MA. 
Gotha,  Perthes.  8*.  XII,  236  S. 
-K- T.ehrstolT  fast  an  reichlich,  aber 
uberistchtlich  angeordnet.  —  Ree: 

DLBl  12,  102  (Bender).  (39 
Vgl.  daxa  aUff.  Wexke  in  Orappe  IV. 


2,  Vrzeit  u,  FöikertvamU^runff, 

Oam.  UneitiMO-60 :  BerühiK.  m.  d.  Btaieni 
(KTi«e«n.T»m.B«tledelg.) 4^61-70:  Klrdipnf?. 

Udewig,  F.,  [Llt.  d.  J.  1886,  l>Hr.]: 
Germ.  Urzeit  bis  z.  Ende  d.  Volker- 
wanderg. (JBG  Bd.  9.  H,  1-11.)  [4540 

ZaebwiChe,  P.,  Die  vorgeschichtl. 

Burgen  M.  Wälle  i.  Thüringer  CJeotr.- 
Becken.  (Vorgeach.  Altiih.  d.  Frov. 


Sachsen  I,  10,  vgl.  Nr.  103.)  Halle, 
Henri.';,  fol,  26S.  in.  16  Abb.  M.IO.  [41 

^  Oppermann,  Vorgeschichtl iclie 
Landesbefestigung  im  alten  Sachsen, 
s.  Nr.  104  Q.  1858.  Ree:  AZtg  Beil. 
Nr.  172  [42 
Fressl,  Joh.,  DieSkythen-Saken: 
d  .  Urväter  d.  Germanen.  Münch.  1886. 
Hec:  Ae.  Nr.  896.  10-12  (Blind).  [43 

Henning,  Rod.,  Die  dt.  Runen - 
denkmäler.  Strassb..  Trübner.  foi. 
VII.  15»;  8.    M.  25.  f44 

Rydberg,  VIkt.,  Teutonic  mytho- 
logy;  transl.  from  the  Üwed.  by  IL 
B.Anderson.  Lond., Sonnensenein. 
8".  718  p.  8h.  21.  *Rec  :  Satnrd. 
R.  67,  713-5:  Ath.  Nr.  3222.  121  f.  [45 

Bugge,  Sophua,  Studien  üb.  d.  Ent- 
•tehg.  d.  nord.  Götter-  u.  Helden- 
sagen; übers,  v.  0.  Brenner.  1. 
Reihe,  3.  Hft.  Münch.,  Kaiser.  8*. 
S.  289-590.  *Rec.:  Litbl.  f.  gen«, 
n.  rom.  Pbil.  10, 205-10  (Golth er); 
Si.tnrd.  R  68,  47;  ThLBl  405.  [46 

Grimm,  With.,  Die  dt.  Heldensage. 
3.  AuU.  V.  R.  Steig.  Gütersloh, 
Bertelsmann,  gr.  8*.  XXIX,  536  S. 
M.  8.  -Sf  Ree:  OGA  598*7  (Edw. 
Schröder).  [47 

Heinzel,  R.,  Ueb.  d.  Wallhersa^e. 
V^^ien.Tempsky.  8*.  100  S.  M.1,40.  [48 

4{>  Knoop,  0.,  Die  dt.  Wültlier^np^e 
u.  d.  poln.  Sage  v.  Walther  u.  Hei- 
gunde.  Ree:  An«,  f.  dt.  Alth.  14, 
241-7  (Antoniewicz).  [49 

Golther,  Volkslieder  v.  Sigurd  (s. 
Nr.  1869).  II.  (Z.  f.  rergl.  Lit,ü-.  etc. 
2.  269  97.)    [50 

Reiche,  Fr.,  Chronologie  d.  letzten 
6  Bacher  d.  Amm.  Marcellinus  (Dias  ). 
■lena,Dabia.  gr.S^  76  S.  M.0,80.  [51 

Mommsen,  Th.,  Die  ä]ie,=te  H.-^.  d. 
Chronik  d.  Hieronymus.  (Hermes  24, 
393-401.)  (5fi 

^  Dahn,  Hermannsschlacht,  s.  Nr. 
1872.  Ree:  N.  phiL  R«.  III  (Dünrel 
mann);  Phil.  Wschr.  9,  936  iT.  (Geo. 


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542 


Wol  fl) :  WscIirKPh  6, 1057  (v.  Hob 
den).  (4558 

^  Schierenberg,  Kriege  d.  Römer. 
8.  Nr.  1 14  u.  2736.  Ree. :  HZ  Ö2.  2H8  f. 
—  Dazu  auch  bchierenberg.  Da« 
Rftthsel  d.TftnMSchlacht.  (KBl  d.  Ges. 
f.  Aiithrop.  rtr.    IM.  1^  Xr.  10  )  (54 

^Knoke,  Kriegszuge  U.üermaDicus. 

8.  Nr.  118  n.  1876.  Ree.:  Phil.Wachr. 

9.  499-506;  üb.  d.  Naclitr.:  Phil.  Rs. 
109-11  (DiinzelninniiV  WfichrKPh 
6,48^-8;  HC  27,  :i25(UagnaO:  Hll 
f.  haier.  Gymnw.  25,  427  f.  {-^b 

Knoke,  Fr.,  Der  ßer.  d,  Floru» 
iilj.  d.  Varusfi(  lilacht.  (Fleckeiseii  8 
Jbb.  139.  361  8.)  [56 

Oeppe,  Aug.,  Der  Tag  d.  Varus- 
8. 1,1:  I  I   I  Bonner  Jbb.  87,  53-9.)  (57 

#  Höfer,  Varusschlacht.  8.  Nr.  117. 
Ree:  CBI  909  11:  RH  41,  168-71 
(Licrivain).  [58 

Conrad,  Mark  Aurel  »Markoinn  im  t^n- 
krieg.  (Progr.)  Neu-Ruppin.4".  2 1 6.  [59 
Weltkarte  d.  Castorius,?.  Nr.  122. 
Ree:  Z.  f.  ost.  Gyuin.  39,  1109  13  (To- 
ni n  P  <■  h  e  k) ;  HZ  62, 95  f.  (C  a  u  e  r).  T^O 

^  Schneider,  Heer-  u.  Uaudelswege 
d.  Germanen^  e.  Nr.  1880.  Ree:  Phil. 
Wechr.  9,  1 005  (C  h  a  in  b  a  i  u ).  [61 
Näher,  Rom.  Mililü rst rasten  .  5. 
Nr.  124.  Ree:  MIIL  17,  232  1". 
(Liebenow).  [62 

Conrady,  Erlbrschg  d.  rom.  Lime.s. 
(Mitl)»l)  d.V.r  hr«.G.  i8ss.:57  n«  )fH:^ 

<yC-  Bequet.  La  lielgitjue  hv.  ei  pend. 
le.'i  invas.  des  Francs,  s.  Nr.  4083. 
Ree:  Bull,  de  l  ac.  des  »c.  de  Belg. 
15,  991-5  (VV auters).  |64 

Neuss,  H.  vao  et  J.  A.  Bamps,  De- 
couverte  d  une  villa  hel^fo  rom.  sur 
la  limito  des  cnmni.  (te  Neerhaeri-ii 
et  de  Reekheim.  (.Öep.  a.  Bull,  des 
comm.  rov.  d*art  et  d*arch.  27,  325 
bij>  374.)  Brüx.,  BaertH)en.  S».  [65 

Wolf,  F.,  Cast-ll  Alteburg  b.  Köln; 

gesch.  Denk  mal  d.  äU.  Römern,  a. 
;h.  Köln,  Dn  Mont-Schaoberg.  gr.  8* 
III        ^     *,  T:i\Y.    M.  1,60.  [66 
Koenen,  üonst.,  /um  V<  i>t:tmlni.«? 
d.  Bonner  Kouierlagers.  ( Bonner  Jbb. 
87,  189-91.)  [67 
Riese,  AI.,  Die  Sueben.  (Rhein. 
Museum  44,  331-46.)  [68 
Kailee,   Das  rddsch-obergerm. 
Kriegstheater, S.Nr.  is'j,').  Sep.  Stuttg., 
Kohlhammpr.Lex.-8''.VII,47S.M.2.40. 
Kec:  AZtg  BeiJ,  Nr.  169i  WschrKPh 
6,  741-5  (P-  Welasäcker).  [69 


Vaientin,  Der  heilige,  erster  Biechoi 
r.  Passau  u.  Rhätien.  Mainx^  Kirch- 
heim.  8".  47  8.  M.  1.  #R«c.:  HJb 
10, 879.    [70 

^  Rondini,  Giuramento  dei  cri- 
stiani.  Nr.  2760.  Ree:  N.  Aülol. 
22,  199  201,  R.  stor.  lt.  6,  517  t. 
(Chiappelli).  [71 
KrBffer,  Gust.,  Die  Chrietenverfol- 
'^un'^  iiiit.  Diocletian  u.  s.  Nach- 
lolgern.  (PJbb  64,  77-96.)  [72 
Zahn,  Tbd.,  G.  d.  neatest  KanoDs. 
I:  Da.s  Neue  Teötani.  v.  Origines. 
2.  Hallte.  Lpz.,  Deichen,  gr.  8*.  ITl 
n.  S.  453  968.  a  ii.  12.  i(r  Ilec  ;  Ev.  K. 
Ztg.  646-9;  Pastor.  Korr.  17,252-5.  [78 
^  Harnack,  Das  Neue  Testament 
um  d.  J.  200.  ?.  Nr.  2764.  Hec. :  ThLBl 
241  ff.  (Bonwetsch).  -  Vgl.  auch 
Zaiin,  Fjinige  Bemerkgn.  zu  Har- 
nack'» Priifg.  etc.  Krlang.,  Deichen, 
gr.  8».  37  8.  M.  0,60.  [74 
Libellum  de  aleatoribus  inter  Cy< 
priani  scripta  conservatum  ed.  A.  H. 
Hilgenield.  Freib.,  Hohr.  gr.  8*. 
87  8.  M.  2.  [75 
Anonymus  ad  versus  aleatores  (gegen 
d.  Hazardspiel)  u.  d.  Briefe  an  Cyprian 
etc..  krit.  verb.,  erl.  u.  über*!,  v  A  I 
M  i  o  d  o  n  8  k  i  i  lu. Vorw.  v.  E  d.  VV  o  i  1 1- 
lin.  Erlang..,  Beichert.  8'.  128  6. 
M.  2.  ^  Ree. :  Thl.Bl  225-9  (H  a  u  s  s- 
!«  itf>!);  Z.  f.  wiss.  Theo).  32.  507  tT. 
iil  Ilgen  leid):  A.  (.  lat.  Lex.  6.  30ö. 
DLZ  lu.  ir»L'!J  I.  (Hohringer).  -  Vgl, 
Schaft .  The  oldest  roinnn  Eiuxcliral 
etc.  (The  Independent  28  Febr.)  [76 
«X*  Harnack,  Der  ps.  Cyprian.  Trac- 
tiit  de  lileatoribus.  s.  Xr.  1907.  ECec.: 
ThLHI  41  3  u.  4!lj)l  (Hau  ? 1  ei ter»: 
AZtg  Beil.  Nr.  14i  (Wey mann);  IK 


27  ,  23  (Lejay): 
(Jij lieber);  DLZ 


ThLZ  14.  388-31 

10.  1225  f.  (Boh- 
riiigt  I).  ThQSchr71,517f  (Funk). 

Dräseke,  Joh.,  Phöbadius  v.  Agen- 
niini  n.  s.  Schrift  geg.  d.  Arianer. 
(7.  •  1  Wi.s.  335-43.)  [78 

Balkenhol.  W.,  Die  kirchenrechtl. 
Anüchuuungen  des  hl.  Anibrosiu«»., 
Bisch.  V.  Mailand^  u.  s.  Zeit.  (Katholik 
1888.  1.  113  10  rtc:  4^4-r,ll.)  (79 
Kleinen,  W.,  Kinn^hr.'  ri.  Chripten- 
thnms  in  Köln  u.  ümj^*  gt  nd  C^gL  Nr. 
1414).  II.  (Progr.)  Köln.  4M6S.  [80 
Dumermuth.  G. ,  Der  Schweizer- 
apostel St.  Beatus;  Sage  u.  G.  Basel. 
Detloft  8"*.   164  8.  Fr.  1,50.  [81 


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II.  2— d.  VölkerwaoderuDg,  Frankisches  Reich. 


548 


Heer,  6..  Die  ZfinluT  nf^ilij^en 
8t,  Felix  u.  Kt-gula  i  Vortr.J.  Zürich, 
SchnUhes«.  8^  rv,51 6.  Fr.  1,20.  [4582 

Duval-Arnould ,  Louis,  Eiudeg  du 
drnit  rom.  au  5e  siecle .  d'npr.  les 
leiires?  eic.  de  Sidoinc  Apollinaire. 
Paris.  Picard.  1888.  -^Rec.:  R.  stor. 
lt.  r,.  200  :^04  O'uUiri).  [83 

Nisard,  Gh.,  Des  rapporti«  d'intiinilc 
entre  Fortunat,  haiute  Kadegonde  et 
VabheHse  Agnet=.  (Sep.  a.  CR  4.  eer., 
17,80  fr.)  Paris,  In.p.nat.  R^  24p,  [84 

Zur  O.  d.  (>8t^ot)ieii  h.  in  Uiuppf  IT, 

Zur  G.  >\.  ZiMtraunis  Vf;!.  Nr.  ai85f ;  8^.  M'>S> 
37B«.  JkWM,  3JK>2;  ^n;  r;  «7.  417(>a.  4218a; 
d.  4390;  M. 

3,  f^änkütrfu's  Keieh 

MfTovinßtT  l58Ä  'tL' ;  KnroliDfjer,  Qn.  4.593-39 ; 
KaroliiiKfr.  Bearbeitungen  460o-4t><'9:  Ver- 
ftwisunn  4*;io-2i;:  P.ipatthum  u  Kirohf  u\>a 
4«37    !t.,ii.ii  f Langobarden)  46.'i&-4t;i:». 

Schultze,  W.,  \\At  (\.  J.  18^(>.  betr.]: 
Frank.  Ileich  uut.  d.  MtTOvingern. 
(JBG  Bd.  9.  II,  11-19.)  (4586 

Vie  'ti'  Snint  Evroult  en  vers  fran^;. 
du  Tie  »lecle  (Ms.  de  la  bibl.  nat.), 
p.  ]•  Hlui.  (Bull,  de  la  soc.  bist,  et 
Ar.       U  rOrne  VI.)  [86 

Seresia,  A.,  LVplise  et  l'etat  eons 
iefi  roie  iraucs  au  Ue  si^cIe.  Gand, 
Vay]steke.  12».  158  p.  Fr.  1,50.  [87 

BMtehsr,  R.  va»,  La  question 
franque  devnnt  le  congres  de  Char- 
leroi.    Bruxelies  S''.  84  p.  [88 

Bay«,  i.  de,  Les  Flrancs  Sailens  et 
)c5  Francs  Ripuaires  au  congr^a  de 
('haricroi.  en  1888.  Angers,  Burd in. 
8».  16  p.  [89 

Battelaer,  R.  van,  Essai  de  reeon- 
stitution  arcbeolog.  de  Tarmenient 
et  du  costnnie  des  Francsi  de  la 
Sanil»re.  Brüx.,  Deprez.  8".  15  p.  [90 

fiaudenzi,  Aug.,  Knovi  frammenti 
del'  littodi  Eurieo.  Ronrin.  I.f)0'5rhpr. 
Ibbfc.  -X-  Kec. :  NR  bißt,  de  droit  fran^. 
13,  428-35  (Efiraein).  [91 

Dahn,  F.,  Hekared  I.  :,';s-6öl  Re- 
kared  II.  ♦120-21  u.  Rekisvinth  »;40 
bis  672,  Könige  d.  Westgothen.  (ADB 
28,  180^.)   [92 

Mahn,  H.,  [Lit.  d.  .1.  1886.  betr.J: 
Karoling.  Zeit.  ^JIKJ  Bd.  9.  II.  19 
bis  35.)  [93 

Leben  d.  Erzbisch.  Anskar  n.  Rim- 
bert; übers,  v.  J.  C.  M.  Laurent,  m. 


Vorw.  V.  J.  M.  Lappen  berg.  2.  Aull., 
neu  bearb.  v,  W.  Watten  buch. 
(G.ttchr.  d.  dt.  Yora.  2.  Ausg.  22.) 
Lp/.  .  Dyck.  9-'\  \\\\  139  ä.  M  2.  [94 
Traube,  Kamlin^r.  Dichtgn.,  s. 
Nr.  1^46.  lifc:  HC  27,  126  1".,  Z.  f.  dt, 
Philol.  22,  121-5  (Althof)  DZG  2, 
1991".  (Li.  bpruiann);  M.-Age2, 148. 
—  Vi^l.  Traulie  (NA  15,  228  f.)  [95 

Manitius,  M.,  Zu  d.  Annal.  Lauriss. 
Maj.  (MIÖG  10.  419  27.)  [96 

Codice  ne'^rf>l(i;_'  liturg.  del  monnst. 
di  ö.  8alvatore  e  b.  Giulia  in  Brcscia; 
trascr.  etc.  da  Andr.  Valentin!. 
Brescia.  Apollunio.  1887.  4^  328  p.  m. 
4Fnr«.  *nec.:  MIÖG10,469-79(M  ü  hl- 
bacher);  A.  stor.  It.  4,  96-105  (Za- 
nelli).  —  Vgl.  A.  Lomb.  16,444-50.  [97 

Saxon  clironicles,  Two  ol  the,  pa- 
rallel (7^7-lOOn,  witli  jsnpplem.  ex- 
tracts  l'runi  tlte  olherst;  ed.  by  Cliarles 
Plummer  on  the  basie  of  an  ed.  by 
John  E a  r  1  e.  Lond,,  Clarend.  Press. 
XV,  136  p.  3  8li.  [98 

Earle,  J.,  A  handbook  to  the  land- 
charters  an<l  other  Saxonic  docc. 
Oxford,  Clarf!i<l.  1888.  8". III.. ■)10p. 
168h.  «X-Kec:  EHR 4,353-9 (Öteve n- 
gon);  Law  Quart.  R.  5.  205  f.:  Ath. 
Nr.  3214.  690  f.  u.  Antw.  Kar]f's  .  iul. 
758:  Ac.  1889.  12.  Jan.;  DLZ  10, 167-9 
(Liebermanu);UJblO,212l.  [4599 

«5f  Abel  (u.  Simsoni,  Jbb  >  Nr  18t. 
Ree:  HZ  62,  III  f.  (Bernhardt; 
Lit.  Hdw.  46-8  (Cüppers);  Polyb. 
29,  157  f.  (Ledos.)  [4600 

^  Wombert,  Charles  the  Gr.,  8,  Nr. 
1963.  Ree;  Ac.  883,  2S0  f.  (Uaw- 
kins).  [4601 

Dahn,  Wllh.,  Ludw.  d.  Dt.  Kampf 
um  sein  ErbtheiJ.  I.  (Frogr.)  Brühl. 
4 "  14  S.  [2 

Lampel,  Jos.,  Ueb.  d.  Mark  Ptttten. 
(Bll.  d.  V.  i.  Landeskde.  t.  Kieder- 
öBterr.  2,  1.S3  87.)  [3 

Choiay,  E.,  Fascha^e  Radbert;  ct. 
hist  snr  le  9e  siecle.  (Thtoe.  Mon- 
taub.M.  i  (Seiicvr.  Riclitf-r.      127  p.  [4 

Löher,  Frz.  v.,  l»f.  Sitt«-  zur  Karo- 
liugerzeii.  (A Zig  Beil.  Nr.  163  f.)  [5 

Rhoan,  C,  IHe  karoling.  PfaU  xu 
Aachrn ;  e.  topogr.-archaol.  l'nter- 
sucbg.  AacbenfCreutzer.gr.Ö".  1408. 
M.  2.  [6 

Arnold,  Wilh  .  1'  Kloster  Uersfeld 
i.  Kar  l  iirr.  ZA.  (ZVHess.Ü.  14.  17.)  (7 

Stein,  Henri,  La  capitaJe  du  dache 


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544 


Bibliographie  Nr.  4üOÖ — itiöT. 


de  Büurgogne  an  9e  et  lOe  sidcles. 
(RQH  46,  258-Ö4.)  [4608 
Bequet,  A.,  L*intaille  caroling.  de 
rabb&ye  de  Waulsori.  (Ann.  de  la 
aoe.  arcb.  de  Nftmur  Nr.  1.)  [9 


<X>  Legea  Alam..  vA.  Lehmann, 
t*.  Nr.  196  u.  2788.  Ree:  HZ  Ö2, 
298  f.;  SavZ  10,  I,  248-51  (Selbatan- 
zeige);  DLZ  10, 1240  f.  (Kaufmann); 
RC  28,  198-200  (VioUet).  (10 

#  Texte«  etc.,  publ.  p.  T  h  e  v  e  n  i  n, 
6.  Nr.  195.  Ree.:  HZ  62,  109  f. 
(Bernhardi);  H.  de  Tinstr.  publ. 
en  RH-   U.  182  f.  :  HC  28,  226  f.  [11 

Conrat  (Cohn),  MaXf  Die  Lex  legum 
breviter  faeta^e.  Sammlg.  v.Excerpten 
a.  d.  germ.  u.  röm.  Recht.  (SavZ  10, 
L  -^rio-s.  !  [12 

Conrat  (Cohm,  Max,  Zur  Lex  Rom. 
Curienais.   (Ebd.  10,  I,  239.)  fl3 

Conrat  fCohni.  Max,  Zur  Lex  Rom. 
Kaetica  Ouriensis.  (NA  15,  202.)  [14 

Vanderkindere ,  La  Dilatnra  dana 
lea  textea  francs.  (M^m.  eouronnög 
et  autrea  m^moirea,  publ.  p.  Tac.  de 
Belg.  XLI.)  [15 

ZMner,  K.,  Ueb.  2  wichtige  Usa. 
(SavZ  10,  1,  252  f.)  *  Betr.  d.  Eurich 
zugcscbr.  sog.  Antiqua  a.  EdictChlo- 
uro  V.  614.  [16 

#filaMOii,  Uiat.  da  droit  etc.  II. 
III,  8.  Nr.  200  u.  1985.  Ree:  HFOh 
49,  654-t>  (Aubert):  K.  orir.  de  ie- 
gisl.  18,  298-9  (Larnaude):  NR  bist, 
de  droit  fran<?.  13.  303-14  (Esniein); 
Polyl»  '2''  ",19       RQH  46.  'M\  f.  [17 

Saleiliea,  Rayon.,  Du  rdle  dea  acabins 
et  dea  notables  dana  lea  tribnnaux 
caroL  (Sep.  a.  RH  40,28ü  304.)  X()<rent- 
le-Rotrou,Daupeley  Oonv.8 19p. [18 

Vanderkindere,  La  coudition  de  la 
ttmme  et  le  mariage  k  rt-poque 
rovin^.  ( BnlL  de  l'ac.  dea  ae.  de  Belg. 
V>  ^51-93.)  [19 

Rocca,  Pietro,  •::>ui  äiälema  metrico 
e  nnmiam.  dei  Iferovin^i  rifonn.  da 
Ci:i  t()  M.  Crem^  llrlln-l  4".  ."iO  p.  [20 

Duhamel  et  Max  Legrand ,  Dern. 
considerations  sur  ies  niounaies  car- 
loT.  d4eoiiT.  k  Beanmont  (Sep.  a. 
Ann.  dp  Ifi  pnc.  hist.  etc.  du  G&ti- 
nais.)  Orl.,  Herluieon.  8**.  12  p.  [21 

Blanoard,  Loula,  La  livre  de  Charle- 
magne  d'apres  Ic  Caroli  pondus  da 
nius^'e  Kirclier.  (Annnaire  fl.  i,  soc. 
fran<^  de  num.  13,  169-7b.)  |22 


•K-GregorH  I  p.  regiatnua  1,  1,  ed. 

P.  Ewiild,  8.  Nr.  208.  Ree.:  DLZ 
10,  1Ü47-9  (Bresslau).  [23 

^Liher  diumus,  ed.  Sick  ei, 
Nr.  1995a.  Ree.:  Poiyb.  29,  517  f.; 
Bull.  crit.  Nr.  n  rDucliesne).  OGA 
606-21  (Ste  i  n  .1  o  r  t  0;  DLZ  10, 1235- S 
(Lövvenfeld).  CR  17, 129 (Delisle): 
AKKR  62,  881  (Scheidemantel): 
A.  i^tnr.  lt.  X  451-9  (Giorgi):  A.  f 
lat.  l.exic.  tj,304.  —  Vgl.  Sick  ei.  Zu 
m.  Edit.  d.Diurnu8(MIOG  10,468.)  [24 

G«rianl,  Ant.,  Notiue  di  un  aatico 
ms.  ambros.  del  „Liber  diumus  rom. 
pontil."  (Istit.  Louib.  di  sc  e  letu: 
rendiconti.  XXII,  fasc.  9-11.1  [25 

^NaMCk,  KirchpiiK-  Dild^.  I.  Nr. 
209.  Ree:  HZ  (52,  110  f.;  HFBU  104. 
52-68  (Galiaud).  [26 

•3f  Hatob,  Rirehenverf.  Weatearopu, 
s.  Nr.  1126,  wo  falsch:  HatFcli.  Ree: 
ThQSchr  71,  332  5  (Fnnk):  Pastoral- 
Correspond.  Nr.  5  (Guden);  TbLBl 
825  (Bö  lach  er).  [27 

•df  Rossi .  L'in.'^cript.  dxi  tombt  au 
d  Adri<  n  1,  s.  Nr.  1999.  Ree:  Seanoes 
et  irav.  31,  ö23  f.  (Geffroy).  [28 

4f  Branner,  Das  constitutum  Con* 
st  nitini  fvßl.  Nr.  2001).  Sep.  Berl^ 
Springer.  Lex.-8*'.  60  S.  M.  2.  Ree: 
WschrKPh  6,  773-6  (Hirsch).  [29 

*  Friedrich,  Konst.  Schenkg..  s.  Nr. 
2002.  Ree:  Ev.  Ky'i::m  f.:  HJb  10, 
439;    Bl  1107  f.;  Ggw.  36,  207.  (30 

•X* Lanprecht,  Die  röm,  Frage,  a, 
Nr.  2798a.  Ree:  CBl  1108;  HJb  10, 
654-7;  Lit.  Handw.  28,  571-8  (Nie 
hu  es).  [31 

Krif  er,  8.,  Zur  Frage  nach  d.  Ent- 
stehungszeit  d.  Konstantin.  Solienkf^. 
(TbLZ  14,  429  ;15;  455  tiO.)  |:$2 

Fournier,  P.,  De  1  origioe  dcö  l'aus- 
aea  d^cr^tales.  Paris,  aux  bureaux 
dea  ann.  de  philoe.  ehret.  8-   10  p.  [S3 

Beaaert,  G.,  Die  ürplarreieu  Würt- 
tembergs. (Bll.  f.  wttrttcmb.  Kircheng. 

8,  25-9  etc.;  4,  65-8  etc.)  [M 
Bossert,  G. ,  Die  Gründg.  d.  KL 

Eilwaugen.  (BIL  t.  Württ.  Kircheog. 
3,  67-68 etc.;  89-93.)  f85 

Gundlach,  Der  Streit  d.  Bisthh. 
Arles  u.  Vienne  (vgl.  Nr.  2801)-  II- 
(NA  15,  9-102.)  [36 

(Neuda,  Herm.),  Ueberd.  Anahreitg. 
d.  I)eut8ch-  u.  Christenthums  i.  heim. 
UfernoricuTn.  (Progr.)  Krrni-\  lHö8. 
8°.  21  S.  #Hee:  Herl.  phii.  \V»cür. 

9,  236.    [37 


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11^  ^ — 4.  FraukiscUee  K«icii.  Sächsische  u.  äalitiche  Kaiser.  545 


#  Gaydenzi,  öui  rappurti  ira  ritalia 
«  rimpero  d'Oriente.  ».  Nr.  2010. 

r.ec:  HJb  10.  »JTO  f.  [4«38 

Mommsen,  Th.,  Nachtrr.  zu  d.  ost- 
gotli.Stii.li.-ii.  (NA  15,181-8.)  *  Vgl. 
Nr.  2011.  f39 

Pflugk-Harttung ,  J.  V.,  Die  Thron- 
folge im  Heiche  d.  Ostgothen.  (8avZ 
10.  I,  203-29.)  [40 

Traube,  Lndw.,  Za  d.  Gedichten  d. 
Paulus  Dincnnns.  (NA  15, 199-201.)  [41 

-ifr  Chroust,  Langob.  Königsnrkk.,  h. 
Nr. 223.  Ree:  MIOG 10, 479-81  (Kehr): 
MHL 17,  S81*4  (11  i rsch) ;  HZ  63. 100-8 
(Rn? cum  1111.11:  rni  l:',72.  [42 

Tamassia,  6iov.,  Le  tcmtl  deit  editto 
di  Rotari.  Pisa.  Spoerri.  8*.  XVII, 
93  p.  L.  4.  •9f  Ree.:  NA  15,  217  t. 
(7.>Mmer).  [43 

•X-  06i  Giudioe,  P.,  Le  u-accie  di  dir. 
roniano  n.  leggi  loagob.  I.  II.  Ree: 
K.  it.  per  le  sc.  giar.  V,  Nr.  2.  f44 

Virchow,  R. ,  Hei?eergebni88e  auf 
d.  Wege  d.  Langobnrden.  (.Verhdign. 
d.  Berl.  anthrop^Gat.  1888,508>H2.)  [4^) 

Ygl.  Vr.  4089.  «1*1.  iWth.  44010. 

d,  SüclisiHcUe  and  SiUifiche 
Knitter  9JU—J]'ir>, 

AUg<-ineme«  u.  iO.  Jb.  4ti44>-&&;  ll.i-lü.)  Jh. 
6346-7«.  V«lf.  u.  KuftiuEsage  B.  Hilter  II,  ». 

Ilwaf,  Fr.,  [Ut.  d.  J.  1886.  betr.]: 

Konr.  1.  ti.  d.  Snchsen  bi«  1002. 
(JBG  Bd.  U.  II,  85-40.)  I4t;46 

Thietmarl  Merseburg,  episc.  cliro- 
iiicon,  post  ed.  Lappenbergii  rec.  Fr. 
Kurze.  (SS.rer.  ^prvn.)  Hann..  Hahn, 
gr.  ti*.  XV Iii.  293  Ö.  M.  3.  [47 

Saekar,  E. ,  Handwbriftlichea  attK 
Frankreich  (NA  1.5.  103-39):  a)  S.  105 
Ide    Mi     Zur  0(]()ui^  ahbatis 

Cluniac.  uuel.  Johanne.  —  b)  117-26. 
Zn  JotBaldi  Vita  Odiionia  u.  Verse 
aof  Odilo.  —  c)  126-36.  Aus  Nekro- 
logien.  1,  Nekrol.  8.  Vitoni  Virdtin. 
2.  Nekrol.  Epteruacense.  —  d)  137-9. 
Ein  Diplom  Heinrich*«  lU.  v.  1040.  [48 

BrMtlUI,H.,  Bemerkgn.  zu  d.  Papst- 
briefen  d.  hritischeD  Sammig.  (NA 
15,  189-93.)  149 

^tttrbert,  Lettres,  s.  Nr.  2817. 

(Coli.  d<'  texte»  p.  P.  :i  1%'t.  de  riust.) 
Ree:  RH  40,  :i3.5-8  (Monod);  .louru. 
des  flavnnts  .';83:  BECh  .50.  236-44 
(Lot);  CR  17.  152  (De  Ii  sie); 
M.-Age  2.  182-5;  RC  28,  228-30.  [50 
Ratil,  F.  W.  £.,  Dm  Mi.ssale  u.  Anti- 


phonarium  der  Ablei  l£chlernach  O. 

8.  B.  mev.  10  in  d.  Hofbibl.  a.  Darm- 

aUd t.  ( R < H n  a  1 1 .  Forsc hg ti .  6, 27 1  -84.) (51 

-3f  Lillencron  ,  Der  Rannenstein  v. 
Gottorp,  8.  Nr.  234.  Ree:  DLZ  10, 
1283  r.  (Henning).  [52 

Wimmer,  Frz.  P.,  Kaiserin  Adelheid, 
<»eTTiahl.  Otto's  I.  Recjenph..  Coppen- 
raili.  gr.8".  IV\  139  8.  il.  1,50.  [53 

^Ulilirz,  Erzblat.  Magdeburg,  s.Nr. 
238.  Ree:  SIHI.  17.  8  11  (Schnitze): 
HZ  62.  525  r.  iF Utile).  [.54 

Witte,  Alph.  de,  Trois  deuiers  varies 
de  Gislebert,  doe  de  Lothar.  916-940. 
(  Ann.  de  la  soc.  frang.  de  nnm.  l:', 
177-85.)  Ree:  R.  beige  de  num. 
45,  606  I".  [55 

Tgl.  Nr.  assea;  w.  49io»b. 

Breaalau,  H.,  [Lit.  d.  J.  1886,  betr.J : 
Heinr.  II.  o.  d.  Salier.  (JBG  Bd.  9, 

II,  41-7.)  [56 
<9f  Adam  v.  Bremen,  s.  Nr.  245. 

Ree:  UZ61,  491  (W.gchultze).  [57 
«9^  Baobiiail,  Eklcebard  v.  Aura, 

9.  Nr.  219.  I{ee:  CHI  341  f.;  MHL  17. 
243-5  (VolkinnrX  (.58 

Stralau,  Ernst,  Leben  u.  Werke  d. 
HOncbee  Bernold  v.  St.  Blasien.  (IMss.) 
Lpz.,  Fock.  gr.  8».  110  S.  M.  2.50. 
^  Rer    NA  15,  214  f.  [.59 

•9^  Sauerland,  Trierer  G.-Qn.,  Nr. 
2033.  H.  5.  Ree.:  MHL  17,  145 
hi;s  149  fllnogeweg):  MIOQ  10, 
481-3  (Erben);  CBl  1478  f.;  DLZ 

10.  1683  f.  (Buch holz).  [60 

Horn,  K.,  Beitrr.  z.  Kritik  d.  vita 
Heinrici  IV.  (Kost.  Difs.)  1«97.  ?r.  8^ 
120  S.  Ree:  DLZ  10,  1313CUolder. 
Egger).  (61 

Zimmermann,  J.,  Tiber  «Ii«  Vita  .<«. 
Willelmi.  Progr.  Mannh.  4".  27  8.  (62 

^  Doeberl,  Monumenta  Germ,  »e- 
lecta  III,  s.  Nr.  1842.  Ree:  CBl  972; 
MliT.  17.  326  i".  (Hirsch).  [«13 

Urkunden  d.  MkgiT.  v.  Meissen  etc., 
e.  Nr.  4679. 

•IfRaemll  dea  cbartes  de  Olwny 
IV,     Nr.  2819,   Ree.:  RH  40  ,  329 

(Mo  Im.  irr).  ^  [64 

Voigt,  Kioslerpolit.  d.  sal.  Kais»'r, 
8.  Nr.  2041.  Ree.:  HZ  62  ,  309  11 
(W.  S  .  h  ij  1  tztO.  [65 

Bessert,  6.,  Zur  Vorgesch.  d.  Kl. 
Hirsclmn.  (Uli.  f.  württb.  Kircheng. 
4,  49-52.)  f«6 

Dieckmann,  Frdr.,  Heinricii  l\ .. 
Persönlichkeit  u.  Regierungsweiae, 


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540  Bibliograpbie  Kr. 


(Progr.)  Wiesb. ,  Kvuplcr  6.  Müller. 
4*  28  S.  ^Hec.;  TbLBI  300.  [4667 

Mirbt,C.,  Dif  Absetzg.lleinridi'elV. 
(lureli  Gregor  VII,  in  d.  Publicifiiik 
jener  Zeit.  (Sep.  a.  Kirchengepcb. 
.Studien  U.  Reuter  gewidni.)  I.pz.. 
llini  l  '     1^90.  gr.  8«.  :.0  S.  M.  1.  |(>8 

Klemer,  Dt*r  Krieg  ileinnclia  IV. 
gegen  Rudolf  d.  Gegenkönip.  (Progr.) 
Küstria.  4^   28  S.  160 

Bonin,  Rud. ,  Die  IJe.-.t/^^   d.  dt. 
Bistbitmer  iu  d.  letzten  31)  JJ.  Hein 
rieh's  IV,  10774105.   (Din.)  Jens, 
Pohle,  gr.  8^  132  S.    M.  2.  [70 

Herrmann,  M.,  Sir-Lifried  I..  Erzb. 
V.  Manu  lOGO-84.  i-ii-i).  Diss.)  Lpz., 
Fock.  gr.  8«  97  8.   H.  1,50.  (71 

^Juritsch,  Adalbero  v.  VVürzburg, 
Nr.  276.    Kec. :  HZ  Öl ,  135  f. 
(Austeld).  (72 

Detarc,  0.,  8t.  Qr^goire  Vll  et  la 
reforine  de  l'eglise  au  11c  sit'cle.  I 

0.  II.  Poris,  Relaux-Bray.  Ö".  XCIX. 
402:  532  \>.  [73 

Angerstein,  Der  Conllict  d.  poln.  K. 
Hole  I  : II  II.  IU.  d.  Krak.  Iüm-Ii.  Stani''- 
laus.    c/li^Posen  4,  259  81.)  174 

Claeys,  Hect.,  St  Arnold,  ^t^iiik 
de  Soisöons,  a|M  >ti  i'  de  la  Flandre  t'tc; 
irad.  du  llamand.  Gaod,  Leliaert.  8". 
148  p.    Fr.  1.  [75 

Cait  de  Pi«rim,  E.,  Le  lle  ai^le 
dans  les  alpes  maritiruos  :  rtndes  ge 
uen).  (ße]y.  a.  Mem.  d.  r.  »c.  d.  sc. 
di  Tüi  inu,  2.  aer.,  39,  285-392).  Turin, 
Loescber.  8^  110  p.  4f  Kec. :  RC  28, 
281-3  (Roman).  [76 

S,  Staufi«v/ie  Epocl^ 

Allgt'in.  u.  12.  Jh.  1C77-M  ;  l.;  .Tli.  it>s.">-:»fi ; 
Kreuzsü2e-4tf9SM70S:  VeifasKusfiiO.  is.  Jh. 
470041.  Geistig««  LAben  10.-lS.Jll.  470T-t9. 

Schum,  W.  u.  F.  Kohlmann,  [Lit. 
d.  J.  1886,  betr.]:  Kmir.  III.  ii.  d. 
Staufer  bis  1208.  (JBü  Bd.  9,  II,  47 
bis  52.)  (4677 

Kosina,  Jar.,  Francic  a  Isemecko 
V  dobe  H(»lii-ii8tauluv  (Frkr.  n. 
%,  Z.  d.  Hohenstaufen).  Progr.  Hol«en- 
mauth.  1887.  8«.  29  8.  [78 

Urkunden  d.  Mkgtf.  v.  Meissen  u. 
LdglT.  V.  Thüringen  llOü-1195:  hrpn^. 
V.  0.  Posse.  (Cod.  dipl.Öaxon.  reg. 

1.  HanpUbth.,  II.)  Lpz.^  Giesecke  & 


Dev 


IX.  179  S.  M. 


Saiow,  W.,  Lütliar  III.  u.  d.  VVcndeu- 
land.  (Progr.)  Friedland.  4".  17  S.  [80 


Matthaei,  Geo.,  Die  lonil>ard.  Poll  ik 
K.  Frtfidr.  J.  u.  d.  Grün  dg.  v.  Ales- 
sandria. (Progr.)  (ir.-Licbterfelde.  4\ 
37  S.  -Jf  Uec:  K.  stör.  Ii,  Ö,  53844 
(Merkel).  (81 

Viola,  L,  L'ai<8edio  di  Creroa  per 
Opera  di  Fedei  ieti  Barl>aros8a.  Crem*, 
An?eirai.  8".  26  p.  [82 

Jwlefl-Prlviles.  Ein  ungedr..  Fried- 
)  u  li  H  1.  u.  II.,  mitg.  V.  P.  Scheffer 
B  o  i  c  h  o  r  K  t.  ( MIOG  1 0.  459-62.)  [8;^ 

Delehaye,  Hippol.,  Guihert.  abb*^ 
de  Florenties  et  de  Qembloux.  12e  «t 
ISe  .siecles.    (RQH  46,  5-90.)  [84 

Vgl.  Mr.  SSI».  at>n.  4iio. 


Anmam,  W.,  [Lit  d.  J.  1884i.  betr.]: 
Dild.  i.  13.  Jb,.  1208-73.  <,JBG  Bd.  9. 

II.      t:  1  (Ö5 
Chronica  mon.  Cistercienci?  eic, 
8.  Nr.  20<i0.  Ree:  R.  stor.  lt.  6.  ^'.^ 

Wl  ;  ^  .•  h  i  !Mh  10.  i;T2. 

Roger  de  Wendover,  TUe  Flower? 
of  Ilißtory  (vgl.  Nr.  805).  Vol.  III. 
(Gov.  publ.)  iO  0h.  [87 

Uber  crnpuuni  de  re«:Ii^«*  rom. 
publ.  p.  V.  Fahre.  Fase.  1.  i,i>;r'i. 
des  4co1ea  fran^.  d'Atb.  et  de  Bomf 
2  ser.  VI,)  Par.,  Thorin  V.  p.  1-144. 
Fr.  lo  w.  «Jf  Ree.:  11 H  4U,  ü 
(Monod);  Poiyb.  30,  49  f.  (Chevr»- 
Her):  CR  17.  141-S  fDnchesnei: 
Melanire.-^  '  .r  '      t     m  238-44.  [8;* 

^:  Cäsartus  v.  Heisterbach,  s.  Nr. 
313.  .Sep.  Köln.  Boieser^e.  8**.  "T^  3. 
M.4.  Ree:  Dt.  Wurande  2,  439.  189 

Rosbnch,  0.,  Die  Heiclippolitik  d. 
Trierer  Lribti.  v.  Ausg.  d.  Reg.  Fn«l- 
rieh's  1.  bis  f..  Ende  d.  Interregn. 
11:  Erzb.  Job.  l.  1189-1212.  (Progr.) 
Trier.  4".  20  S.  4f  1 :  Trierer  Walil- 
streit.  (Progr.)  Bonn.  1883.  [90 

Rypl,  Matth.,  Die  polit  VerhlUtniwe 
zw.  DUd,  u.  Böhmen  währ.  d.  Ueg 
d.  Könige  Pfemys!  .  Otnkfir  1.  u. 
Wenzel  I.  (Progr.)  liud\vei.>.  8*. 
»9  S.  191 

Winkelmann,  Ed.,  Kai.ser  F>iedr  II. 
(Jbb.  d.  dt.  G.)  Bd.  I:  1218  28.  I  l'Z. 
Duncker  d  H.  gr.  8^  .MI,  580  S. 
M.  18,20.  #  Beruht  auf  neuen  um- 
In«.«.  Studien  .  F.igebnisse  vielf. 
weiciienU  v.  VV.  8  irühereuQ  Werk.  — 
Ree:  BllLU  616  f.  (Schnitte).  [92 

Lohmeyer,  K.«  Friedr.'«  11.  go>i. 
Hiille  üb.  Prenpprn  etc..  122f>.  (MloG 
Krg.-Bd.  II.  380  420.)  K^c:  ZHO 
Posen,  4,  410-8  (Heisner).  [9$ 


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II,  5.  Staufer,  Rreuuüge,  VerfaMiiBg  q.  geist.  Leben  u  10.-13.  Jh.  547 


Kirsch.  J.  P..  D  i-  Ijilliclier  8cliisma 
V.  .1  |K(^.Scl)r3.  177  [4094 

Seelig,  F.,  Der  beiiiaim-  ^Ku*»pe'*. 
(Hessenld.  Iii,  50.)  [95 

■äf  Brentari,  Ectolino  da  Roiuano. 
P.  Nr.  2064.  Mec:  KHK  4,  558  f. 
CLea);  Ii.  stor.  It.  (y,  ;i67  f.  [9Ü 

-9^  MIelke,  Elisnlx  ih  v.  Tiiüringeti, 
^.  Nr.  808.  MHL  17.  24U  f. 

(F  B 1  c  k  1-  n  Ii  e  m  e  r).  [Ül 

BBcking,  W.,  Die  Kirche  der  hl. 
Elisnbeth  zu  Marburg.  (Hessenld.  11^ 
2:  18  i  U-..  [98 

Vgl.  Nr.  a66Hl.  HGlQi  Itf;  U;  mt.  ;»»7l. 
404«:  M.  1151;  64.  4SSlb.  UIO. 

Schindler,  Herrn.,  hie  Kreuxziigc 
III  tl.  ultprovenz.  u.  mhdl.  Dichlg. 
(Progr.)  Dresden.  4'*.  49  8.  [4699 

Bernhard  v.  Clairvaux,  AusgewsUiKc 
iTediglfii.  dt.  heurb.  v.  V.  Fern- 
barber.  (Clasisikerbibl.  d.  christl. 
Pre.iigtlit.  \  Lpz.,  Richter.  8^ 
XXIX,  153  S.    M.  l.tJO.  [4700 

Martin,  Franp.,  5t.  iiernard,  sa  vie. 
aoD  oenvre,  »n  pr^dication.  (Th^se.j 
MoDtaaban    1888.  8°.  70  p.  [4701 

Neumann,  C.  (nh-.'ii.  G.schreiber 
u.  U.-4^n.  i.  12  Jli.;  Studien  zu  Anna 
Comnena,  Tb.  Prodrom ns,  Job.  Cin- 
namns.  Lpz..  Duncker  H.  gr.  8*. 
V.  105  8.   M  2.40.   ^  Ree:  DLZ  10. 


dü2-4  (Lanibroö), 


(2 


Zar  0.  d.  gaiati.  RlttCRwdMi  s.  in  IV,  4. 
T|^.  Mr.  8«M.  3738;  8». 

^  MaHrenbrecli«r,  Dt.  Königawah- 

len.      Nr.  L'07B.   Ree:  CBl  1140-2; 
H!l  41,  172  r   (Blondcl);  M.-Age 
2,  2UU  t)  Cv.  «1.  NaiiUM  r).  (8 
Baiinann,  Zu  d.  Hoi'gerichtAurkk. 

(ZGot ,  :  rh  4.  :m^  -jf  127^.  (4 

•^Below,  Kiitslehung  d.  .Stadtge- 
tneiiide,  4?.  Nr.  2082.  Ree:  GGA 
622-8  (Baltser);  (  Bl  571  f.  [b 
Lövinaon ,  wCsital  Heichsstirt- 
etadte,  ».  Nr.  20ba.  Hec:  MIIL  17, 
254-6(K  oe  h  II  e>:  CBl  670 f.  (v.  Bei  o  w, 
ta.l.-lii.ri  :  Di;/ 10.  1579f.  (v.Below); 
UZ       ää7  (v.  Beluw).  16 


*  Prediöten,  AUdi.,  II,  s.  Nr.  2086. 
Ree.:  Lit.  Ks.  Nr.  5;  Anz.  f.  dt.  Altb. 
15.  202  7  (Schröder);  Z.  f.  dt.Philol. 
22,  115-21  (Bech);  Litbl.  1".  rom.  u. 
germ.Phil.  10,369-73  (J.vSchmidt).  (7 

fiildemelater,  H«,  Das  dt.  Volks- 
lebep  im  13.  Jh.  nach  d.  dt.  Predigten 


Herthüld'ö  v.  Regeji9burg(DibS.).  Jena. 
Dobi?.  f^r.  8".  54  8.   M.  0,80. 
Kleiner!,  P.,  Ueb.  d.  erate  Werden 

d.  dt.  Kirchenliede».   (Abhdign.  u. 

Vorti,     Xr    ••  [9 

Bindel,  Rieh.,  Die  Erkenntni:^^- 
tbeone  Hugo  v.  8t.  Victor;  e.  ßeitr. 
z.  G.  .L  TlirMl.  d.  12.  Jli.  (Progr.) 

Qun.-k.Mil.ni.  U.   4".   17  S.  [10 

Conradi  Hiraaugienais  dialug uä  bup. 
auctoreaaivedidascalon;  e.  Lit.-G.a.  d. 
12.  Jh.^  erstmals  hrsg.  v.  G.  Scliep.sj;. 
(Progr.)  VViirzb..  8tuber.  gr.  8**  ^1*-'. 
II.  1,60.  ^  Ree:  DLZ  10,  15üU  1. 
(Voigt).  (11 

LUnIng,  0.,  Die  Naiur.  ihre  Auf' 
fas?unf^  11.  p(»ct,  Vorwrndp.  in  d.  alt- 
gerni.  u.  iniidt.  K[>ik  bi^  i.  8chl.  d. 
Blütezeit.  (Diss.)  Zürich.  8".  3188.  [12 

Trojel,  E.,  .Middelalderens  Elskov?- 
hofTer;  lit.  -  liist.-krit.  undersogt  lse. 
Copenh.,  Reiizel.  1888.  8".  ^licc: 
Jduin.  des  navanta  1888  ,  664  75; 
727-36  (Paris);  Giorn.  Pt.  d  lett. 
Ii.  13,a71-84CRenier);  Nord,  lidskr. 
etc.  H.  8.  1,  445-9  (Nyrop).  [13 

Martin,  E.,  Neu»-  Fragmente  d.  Ge- 
dichts Villi  dm  Voa  Reinaerde  u.  d. 
Bruchstück  van  bere  Wisselauwe. 
(Qn.  Q.  ForBchgn.  etc.,  hrsg.  t.  ten 
Brink  etc.  He  Ii  65.)  Strassb.,  Trüb- 
ner.  gr.  8^  73  8.  M.  2.  [14 

Domanigi  K.,  Der  „Klosenaere" 
Walther*8  v.  d.  Vogelweide;  s.  Be* 
dt  utt:.  f.  d.  Heimath.^fra^'e  d.  Dichters. 
Paderb..  Schöningh.  gr.  Ö".  45  8. 
M.  1,20.  (15 

Anzolettl,  Patrii.,  Waltber  v.  d. 
Vogohv.  u.  d.  Innervogehvcider  Hof 
obcrh.  Klausen  in  Tirol,  Bozen,  Prom- 
perger, gr.  8'.  62  8.  U.  0,75.  fl6 

Walter,  Th.,  Ueb.  d.  rrsi>rung  d. 
bot.  Minnesnrippiä  11.     \  f  '    /  \'(ilk?- 

dichlg.(Gei !iiuuia34,l  i4;  141  56.j[17 

Bliehliolz,  E.,  Die  Lieder  d.  Minne- 
sangers Bernger  v.  Uorheim  nach 
Sprache,  Ver.sbau  etc.  (Progr.)  Em- 
den. 4".  S.  1-22.  (18 

^  Orendel«  hrsg.  v.  Berger,  a.  Nr. 
2(>"0  :  CBl  .582-4.  [19 

Singer,  Ludw.,  Zur  Itolher  8age. 
Lp/...  Kock.  gr.  8".  25  8.  M.  1.  |20 

Doerics,  Heary,  Bmder  W. mlnr; 

e.  lit.  hist.  üntersuchg.  (Progr)  Trep- 
tow. 4".  13  8.  [21 

NorroaehewHi,  Der  Winebeke  u. 
die  WiDsbeliin.  (Progr.)  Ddbeln.  4*. 
16  8.  [22 


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548  Hibliogrftphie  Nr.  47l»--4781. 


Vom  Interreyauttt  bis  zum 
SchistiMi  1'4*>4'1:{7S, 

latm.  Ut  Hetairfch  VIT.  rfi'i  ib;  Ludwig 
a.  B.  tt.  Kiu-I  IV.  1736  39.  VerftMnuig  elc. 

in  II.  7. 

Altmann,  W.,  [Lit.  d.  J.  ISSÖ.  betr.J: 
Dt.  Reich  y.  197S-1400.  (JBG  Bd.  9. 

II,  56  0.  *  [4728 

Holder-Egger ,  0.,  Italien.  Piophe- 
tien  d.  18.  ,)h.  1.  (NA  15.  Ul-78.)  [24 

^  Nicolai  ep.  Botront.  relatio^  s. 
Nr.  2096.  Ree:  CBl  940:  H/  R2.  .'Hü: 
BECh  50, 245- 7  (F  u  n  c  k  -  B  r  e  n  t  a  n  o) . 
R.  Btor.  It.  t),  149  f. ;  EHR  4,  804  f.  [25 

DIm Compagni,  Croni«  «  d.  Is.  del 
LnDgo.  Firpnze,  L«'  Moiinier.  8*. 
XXni,  224  p.  L.  1.  46-Hec.:  N.  Ant. 
20, 594-Ö;  R.  etor.  It.  6,  870  :  A.  stor. 
It.  3,  464  r.  (R(.ndoni1.  [26 
Registrea,  Le?,  de  Hotiorius  IV. 
p.  p.  Prou,  s.  Nr.  2098.  Ree; 
Joarn.  des  savants  S0S40  (Haa- 
re an):  M.-Age  2,  97-101  (Löwen- 
leid):  RH  40,  333  r.  rMonofl);  CBl 
l'.  Recht^w.  8,  420-2  «.Kouigj.  [27 

Ebrle,  Frz.,  Dar  Hachlasi  Cle- 
mens V.  u.  (i.  in  Betr.  dess.  v. 
Job.  XXII.  gel.  Prüt»>s8.  (A.  f.  Lit.- 
n.  Kirch.-6.  d.  MA.  5,  1158.)  [28 

Oafele,  v.,  Ueb.  e.  v.  Aventin  be- 
nüfztps  Schreiben  d.  P.  Clemens  V. 
an  Kön.  Albr.  L  (SBAlAk  271-81.)  [29 

Sleiib,  Lttdw.,  Manfired,  König  v. 
Sicilien:  liinterlass.  Siadie.  (Wester- 
jnann  66.  H24-39.)  [30 

^  Joiibert,  La  maison  d'Anjon,  a. 
Nr.  374.  (8ep.  a.  R.  de  TAnjou  15.) 
Ree:  RC  27,  29  f.  [31 

Redlich,  Osw.,  Die  Anfr.  Kön.  Ru- 
dolfs I.    {MIüG  10,  ;341-418.)  [32 

Tangi,  IN.,  Zur  Baa*G.  d.  Vaticans. 
(MlöG  K»  tL>8-42.)  «H'Nie.  III.  aus 
Kreuzzugsgeldern.  f3f? 

Wnry,  P.,  La  bulle  Unam  Sanctam. 
(R(iH  4(5,  2.53-7.)  (84 

-X-  Martens,  W.,  Das  Vaiicanum  u. 
Bonilaz  Vlll.,  e.  Nr.  382.  llec:  HZ 
«2,  121.  [35 

Vgl.  Nr  3610.  S971.  4028;  4B;  77«;  l»b; 
M.  1184.  4209  c;  4B.  4414  k. 


Finke.  Heinr.,  Ein  kirolieiipolit. 
TraciÄi  Hermann  s  v.  Öchüdesche. 
(H.Ib  10,  568-70.)  (36 

Vetter,  F.,  Die  ftltaaten  ChroniMen 
ti  Sänger  vom  Lanpenstreite ;  aus 
alten  Schrr.  gtraogen  tt.  hrsg.  z.  55(](j. 


Jubeir.  tl.  Schlacht.  Bfiii.  Scliniid. 
Francke  4  (Jo.  gr.8».  1 1 S.  Fr.  0.40.  [87 

eiiitehrider,  F.  X.,  Notisen  ut. 
Urban's  V.  Ronireise  1387-70  a.  d. 
Kloster-A.  v.  St.  Victor  zu  Manelllc. 
(RQßchr  3,  299-302.)  [38 

Birle,  Frt.,  Die  „25  MHHoneii''  in 

Schatze  Johann  s  XXII.  (A.  f.  Lii- u. 

Kirch. -G.  d.  MA.     169-66.)  #Kriak 

Villani'8.  [39 

V(L  Nr.  mi.  MM.  MflB.  aeiK;.  4an4. 
4ats:  47. 

7.  Vom  gvoH»em Schisma  bvi  zur 
Jirf'armaümt  197H'lfil7, 

AllRPiueinoa ,  Wenzel,  Sigmund  4741 6"; 
Knedrirhlll  u  Maximilian  i751-«t: ;  (H-i.stic> . 
bes.  kiniil    Kntwirklp'   rtn  13. -15.  JahziL 

iKirch'',  Kt  tzei.  Cuncilifii,  PapRtthuin. 
iuii|:,  Uumaniüiiiaa)  i7«7-«9-  V( 
WirtABolwft  etr.  im  1J..10.  Jh. 

Bucbdmck  4m)5*c. 


4TWM8M; 


Huckert.  F..  [I.if  .1.  J.  1886,  betr.]: 
l>t.  G.  i.  15.  Jh.  (JBti  Bd.  9,  II, 
60-7.)  [4740 

DocifMMrtI,  Sviaaeri,  a.  Nr.  1538. 
(Hol!.  ,^tor.  10.  33-6:  67-71:  114.) 
*  1356-1441;  zu  Wenzel  1395.  (41 

Frati,  La  lega  dei  Bologneai  eic 
(ä.  Nachrr.  156  f.).  (A.  ator.  UNnb. 
6.  5-24.)  [42 
Reiohatagaakten,  Dt.  (vgl.  ^r. 
422).  IX:  1427-31;  hrsg.  v.  Kerler. 
Ke.-.:  HZ  r,2, 317-9  (Bern  hardi).  [4^ 

Kneebusch,  Die  Politik  K.  Wenzel  ?, 
soweit  sie  mit  d.  Frankf.Sept.-ReicliH«. 
1379  in  Verbind^,  ateht  (Progr.) 

Dnrfm     ^    S.  1-27.  [44 

Heuer,  0.,  Schlacht  Lei  Cronberg 
14.  Ma;  1389.  Vortr.  (Rel.:  KßlWZ 
8,  150-2.)  [45 

Circoart,  Le  dn.-  d  Orl^ans,  se? 
entreprises  en  Italic  lf^94-96  (s.  Nr. 
2130).  II:  Savone  et  Geue«.  (RQH  46, 
91  168.)  [46 

Beyer,  C,  Die  Handel  d.  St.  Erfurt 
mit  d.  Lengenlels  u.  d.  Mkgfn.  Wilh. 
V.  Meissen  1898-1401.  (Progr.)  Er- 
(»rr.  4".  15  8.  [47 

^  Weizaicker,  Approbntinn  König 
Raprechfs,  6.  Nr.  2131.  Ree:  HJb 
10,  608-13  (San er! and).  [48 

Battiatella,  II  conte  Carraagnola, 
s.  Nachrr.  155 u.  Ree:  A.  Veneto 
37,  164-72  (LoBchi);  R.  ator.  It.  6. 
319-25  (Ran lieb).  [49 

Fremlnvllle,  Ecorcheurs  en  Bonr- 
gogne,  1435-45,8.  Nachrr.  liSh.  (8ep. 


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II,  6—7.   Vom  Intorregmim  bis  i.  ReformatiOD. 


549 


a.  Mi  hi.  «Ir  l'ac.  de  Dyon.)  4f  Kec: 
ROH  45,  672  f.  14750 
Vgl.  Nr.  393S;  48;  üO;  u5.  ni2h.  Ul9h; 
92;  »t;  146.  «W.  MUO. 


Aeneas  Silviu8,G.  K.  FrieHricirs  III., 
Uber».  V.  Th.  Ilgen.  1.  Hallte,  (ü.- 
schr.  d.  dt.  Vors.  85.  Lfff.)  Lpx.,  Dyk. 
8".  LX,  2>^5  S.   M.  4,50.  |51 

•9f  Hanse recesse,  Abth.  2,  V  n  3. 
III  (1460-ü  u.  91-7).  s.  Nr.  449  u. 
2138.  Ree:  Altpr.  Mtschr.  26,  167-9; 
CBI 1 181  3:  »1  HL17,358-60(Fi8c  1.  e  r) : 
HZ  63,  351  r.  152 

Ropp,  Eine  Hs.  hans.  Recesse.  (Mit- 
th.Mlg.  H.  d.  St.  A.  V.Köln  17, 180.)  [53 

^  Müller,  Das  magnum  clironic. 
Belgicnm,  s.  Nr.  446.  Ree.:  DLZ  10, 
«47  CH  o  1  d  e  r .  E  g  g  f  r) ;  GBl  1872  f.  [54 

<K>  Hansen.  Snestej  Fehde,  8.  Nr. 
452.  Ree:  CBI  SU  t.:  117  R2.  122  f. 
(Bernhard  i,);MH1.17,256-9(Hi)oge- 
weg).  [55 

Brunner,  Hugo,  llr  rnintii)  Ldgf.  zu 
Heesen,  Kf.  u.  Erzb.  v.  Köln.lHesfenld. 
111,127:  142;  158.  Forts,  lolgt.j  [50 

Tagtbuoh  d.  bohm.  ^esandtsch.  an 
d.  rrnri7.  Hoi;  14''  f     A.  Cosky  V'II.)  [57 

fihinzOBi,  P.,  Federico  HI.  imper. 
a  Venezla  7.-19.  Febr.  1469.  (A. 
Veneto  37,  133  44.)  [58 

Nerlinoer,  Pierre  M.-  Ilagenl.ach  et 
la  dominat.  bourguign.  en  Alsace. 
(R.  de  rSst  Nr.  2.)  #  Abtretg.  d. 
Elsasses  1469.  [59 

Wattelet,  Die  Schlacht  bei  Miirten. 
Uhuc  Druckort.  kl.  8**.  38  S.  [60 

Wmdtrli,  6.  H.,  Hans  Waldnann 
n,  s.  Zeit.  Zürich,  Meyer  &  Zeller, 
gr.  8«.  III,  71  S.  M.  2,50.  ^Kec  : 
Bibliogr.  d.  Schweiz  125  f.  |61 

Fritsohl,  Fr.,  Hans  Waldmann,  e. 
Lebensbild  a.  d.  15.  Jh.  Zürich,  Müller. 
8«.  64  S.  Fr.  1.  [62 

Waldminn,  Frz.,  Hans  Waldmann, 
Bürgermeister  vun  Zürich.  Zürich, 
Schnithess.  ^n-  8«  IV,  78  S.  M.  1.^0.  [63 

Oindliker,  K.,  Hans  Waldmann  u. 
d.  Zürcher  Revol.  1489.  Zürich. 
Schnlthese.  8«.  79 S.  M.  K80.  «Ree: 
Bibliogr.  d.  Schweiz  125.  [64 
Calvi,  Bianca  M.  Sf.  V  isconti, 
s.  Hr.  467.  Ree:  RQH  44,  648-6; 
R.  d'hist.  dipl.  3, 185  f.;  RC  27,  227  f. 

(Pi'li.-^ier)  [65 
Zeller,  B.,  a)  Louis  XII;  Anne  de 
Bretagne;  la  guerre  de  Milan  etc., 
1498-1501.  —  h}  Lonis  All  et  Phil,  le 


Heaii:  Iii  i-oiujiiete  et  la  perte  de 
Naples.  1501-4.  —  c)  La  tv''?  ?:ntife 
ligue,  le  pape  «lules  II.  et  Luiiih  XiL, 
1511-15.  Paris,  Hachette.  W.  VUI. 
170;  191;  188  p.  k  Fr.  0,50.  [66 

Vgl.  Nr.  :s<»35.  i<md:  37 q;  411«.  4»0c: 
5ua.  a:>;  i&.  44 Up;  r. 


Kramm,  Emil,  Meieter  Kckeliart  im 
reichte  f1.  Dpnille  .-^c heu  Funde.  (Progr.) 
Bonn.  4".  Ö.  1-24.  \B7 

Gebhart,  E.,  St.  Catherine  deSienne. 
(R.  1-    -2  inondes  95,  133-B4.)  [68 

Usener,  Herrn.,  Christi.  Festbrauch: 
Schrr.  d.  ausgeh.  MA.  (Religions- 
gescli.  l'ntcrsuchgn.  II.)  Bonn.  Cohen, 
gr.  8".  95  S.  I.  n.  II:  M.  9.  [69 

Literat,  üb.  Waldi>UHer  s.  in  Uruppe  IV.  ;j. 

«X-Ward,  A.  W.,  Wyclif  and  tlie 
hegiuning  of  the  refonn.  Ree:  iS» 
turd.  R.  67,  646  1.  [70 

ZBlIer,  Jlil.,  Jean  Hnss,  patriote 
Boheme.  (NR  59,  217-35.)  [71 

Zingerie,  Osw.,  Au?  d.  Sterzinger 
Miscellaueen  H8.  (MlUG  10,467  (.)  [72 

«Itefele,  Concilieng.  VUI,  s.  Kr. 
482.  Ree:  Lii.  Ks.  1888  Nr.  7 
(Ilnetzl):  Laacher  St..  3.  Nr.  475.  [73 

Tangl,  M.,  Der  vollt>(and.  über  cau- 
cellariae  d.  Dietr.  v.  Nieheim.  (HIÖG 
10,  464  n.)  [74 

^Ottenthal,  RegulaecancelLapo^t.. 
8.  Nr.  2160.  Itec:  CBI  671  f.  [75 

Fink«,  H.,  Forschgn.  u.  (^n.  z.  G.  d. 
Konstanzer  Concils.  Paderb.,  Sclu-- 
niügh.  gr.  8^  VI,  347  Ö.  M.  10.  *  Ree. : 
Lit.Handw.609-ll(Bel1esheim).[76 

•5f  Blrck,  Dietr.  v.  Moers  u.  V. 
Eugen,  8.  Nr.  •21.')S.  Ree.  Das  .Archiv 
731".  (v.Kalckstein);  ThLBl  188  f.; 
CBI  1011 ;  ThQ8chr71,475f.  (Pank). 

-d^Gherardi,  Nuovi  «locc.  int.  a 
Savonarola.  s.  Nr.  490.  Ree:  A.  <L 
soc.  Rom.  1 1 , 703-  32  (P  e  1 1  e  g  r  i  n  i).  [78 

Afinttrong,  E.,  Recent  criticism 
upon  the  life  of  Savonarola.  (EHR 
4,  441  59.)  [79 

Vgl  Nr.3.'VM.3<in;lt;S4;i7;  8s;«l.tn7. 
;  ikJd.  io.%9i;  tiia;  77a.  410S«;  lSe;SS. 
4S2Ha;  I«.  i:)04;  4;i;  44. 


^  Marc-Monnier,  Lit.-G.  d.  Ren.,  s. 
Nr.  2169.  Ree:  A.  l.  G.  d.  Philo». 
2,  4SS-5  (Stein):  HZ  62,  816  f. 

(t;.-1ili;ii  .It).  [80 
Morawski,  Casim..  Beitrr.  z.  G.  d. 
Humanism.  iu  Polen.  (Sep.e.SBWAk.) 
Wien,Temp8ky.  Iiex.-8<*.  268.  M.0,50. 
«Ree:  DLZ10a749r.(Qeiger).  (81 


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I 


550 


Bibliographie  Hr.  47ö2— 4ö54. 


Liessem,  Sehrt.  HermaDD*8  v.  d. 
Busche  (8.  Nr.  494).  Ul.  (Progr.) 
Köln.  4^  8  Bl.  -Jf  Ree.  v.  I  u.  II: 
Adq.  a.  HV  r.  d.  Mederrb.  180  i. 
(Unke!).  [4782 

Büchi,A.,  Älbr.v.Boriätetten^e.Beitr. 
z.  (j.  (j.  Hiiiuanism.  in  d.  Schweiz. 
(Münch.  Dias.)  Frauent'..^  iluUer.  8^ 
129  S.  M.  2.  <)f  Ree:  DLZ  10. 1125  f. 

■  ;i  Il»10.692f.;CBll08ir.f83 

Merstetter,  J. ,  zu  St,  Knimenm, 
rfaricr,  in  Miiin/.  um  1  »00.  (Ka'!i<»lik 
1888,  II.  659-67.)  (84 

Bury,  Richard  de,  Phllobiblun 
E.C.  Thomas.  Lond.,  rnul.  1888.  8^ 
CXXXIX.  259  p.  sh.  lO.Ü.    *  Kec: 
Ath.  Nr.  :i21(j.  752  f.  —  Vgl.:  CHI  f. 
Bibl  a  .  17  (< : .  K  <i  II  f  III ;!  11  n).  [85 

Höhibaum,  Konst,  Die  dt.  >iatioa 
auf  d.  üniv.  Orleans  i.  14.  Jh.;  zur 
G.d.  Univ.  Knill.  (.Mitthh.o.d.Stodt-A. 
V.  Kein  17    |-2:V7.)  [80 

«X-  Faucon,  Maur.,  La  librairie  des 
papeR  d'Aviunon  etc.  Ree:  RQII 
45.   ;   ■     M       Ii  .  valier).  (87 

•X-  Nolhac,  Biül.  de  F.  Orsini,  8.  Nr. 
2965.  Ke.'.:  Gioru.  stör.  11,  2aü  49 
(Cian);  HZ(j3469;KG28, 853-6.  f88 

Retchenbach,  A.,  Martin  Beliaiin: 

e.  dl.  ."rieeirtiiror  q.  d.  15.  Jh.  Wnrzen. 

Kiesler.  8".  VII,  üü  S.  M.  1.50.  «K*  Ree: 

MVÜ  Niimb.  261  f.  [89 

Vgl.  Nr.  SStl;  «8.  S7ao;  4S»;  64a;  56. 
8807  .  409*. 


Steiaherz,  $.,  Der  Kizb.  v.  Salz- 
burs;  als  ErzkapeHan  d.  röm.  Reiches. 

iMIOG  10,  4(j2  I.)  f90 
Werunsky,  Em.,  Der  ürdo  judicii 

terreBueniiae.  (SavZ  10,  98  167.)  [91 
^  6rodbBoher,  hrsg.  v.  L  eke  z  y  c  k  i 

II,  8.  Nr.  2986.  Ree.:  CBl  1386:  DLZ 

10.  ir,fw  (porlbnch).  '  [92 

Kürth,  Leon.,  De  aula  arohiepigcop. 

Coioniensi.  (Üitthh.  a.  d.  Stadt'A. 

K(dn  17  \■^]-:]^  [g?, 
Reinhoid,  V  erf.-(J.  We^elf?,  s.  Nr. 

1409.  Ree:  HZ  62, 370  f.  (v.  Below); 

MHL  17,  163-5  (v.  BeJow);  DLZ  10, 

1580  (t.  Below).  [94 


^  Bir,  Kohl.  Hauerbau,  s.  Vr.  521. 
Ree:  MHL  17.  26-8  (Hoogeweg) 
HZ  02,  54:1  l.  (HariM  u} 

Steuerbucher,  Leipziger,  i46d  1^20 
n)  Harnischbttch  y.  1466.  b)  Tarkea- 
stenerb.  v.  1481.    c)  Landsteaerbb. 
V.  1499,  1502  n.  1500     d)  Türken 
steuerb.  v.  1529.   {^In.  z.  G.  Leipxig? 
1,35-192.)  'X>Vgl.HZ68,S42  4.  [W 

^  Zoiibücher  u.  Quittgn..  Revnler, 

Nr.  524.  Ree.:  HZ  Ol.  .585  f.  iL^u 
raeyer);  Polit.  science  qiiuri.  :>.  713 
(Fa'rnain).  [97 

•K"  Schäfer.  Buch  d.  Lub.  \ogt* 
s.  Nr.  525.  Hec:  Z.  f.  d.  ge>.  Iku- 
delsr.  35,  310  3  (Pappen  heim):  HZ 
61,  .532-5  (Lohmeyer).  '98 

(Höhlbaum],  Di«-  ..Audienz''  d.  Imü«. 
Kuntors  in  Brügge.  itthh.  a.  d^Stadi- 
A.  V.  Köln  17.  180  f.)  1479» 

^  NMlWlrth,  RegenBb.  Steinnietzea- 
tag  1459.  s.  Nr.  1104.  Ree:  1>LZ  M 
948  r.  (A.  Schulz);  M VüDB.dioie.n 
27,  29  f.  [4800 

Stüve,  K.,  üeb.  einige  zu  .\ut.  d. 
15.   Jh.    in    Osnabrück  cursirentir 
fremde  Münzen.  (Progr.)  Osnabrück 
4«  16  8.  [4801 

Bangert,  Fr.,  Ein.'  »»desloer  Urk 
a.  d.  J.  1389.  (Progr.)  Oldesloe.  4«. 
10  S.        Zinstus.".  (2 

Braganer,  l/atTaire  des  Juit>  li  En- 
dingen,  de  1470  (R.  de»  6t,  juivef 
1888,  avril-juin.)  [3 

Starneberob,  Von  d.  böseo  Jaden 

folget  hier  e.  Geschieht;  niedcfdt 

Druck  V.  M.  Brnndis  i.  Lübmk  nm 
1492.  Photolith.  Keprod.  Wien.  Gil- 
hofer.  8*.  8  S.  M.  5.  (4 

Vgl.  Nr.  a.'ilH;  20;  S7;  4.S;  .^3.  »881  «6. 
»936 m;  .Mk.  i<)06.  42^8 b;  6tib.  iS35a 


•X-  Dziatzko,  Beitrr.  z.  Giitrnb(  r  fr 

H.  Nr.  2997.  Hec:  Ui.  Handw.  2e, 
390  r.  (Falk);  BJb  10,  693:  CBl 

I. 585  f.;  DLZ  10,  1643  f.  (L.  MüMer) 
K,  .1.  bibli.^t  2.  7-10fCa.-^tell!ini).  (5 

Monnoyer,  Ch.,  RecUerches  sar  les 
origines  de  rimprim.  av.  Qnteabew. 
Le  Hans,  Monnojer.  8*.  16  p.  [6 


III.  Neuzeit. 


/.  AflgemeineH. 
Philippson,  Neuere  Zeit  (s.  Nr.  5:U). 
ÜL  (Allg.Weitg.  IX.) Ö.  M92.  -X-  lue; 
RC  27,  157-9  (Chiiqnet).  [4807 


Ranke,  Leop.  v.,  Die  röm.  Päp.ne 
in  d.  letzten  4  Jhh.  9.  Aull.  I.  LpL, 
Duncker  &  H.  gr.  8^  XIV,  336  S, 
M.  6.    [S 


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U,  7.  Öchisiua  tna  Uef.   III,  1—2.   Neuaeil  (allgem.).  Ret.ieit.  551 


MUfarmaManrnteU  läirss. 

AJlfretn.  -isiv.»-!:»;  0«i8t.  Leben  u.  innere  Zu- 
stiinde  isi6-3i ;  Schriften  «nd  Leben  der  Re- 
formatoren f^tc.  ISSZ-SO;  I'olit  .  Entwicklang 
4831-65;  Territoriales  a.  LoaLlas  4866-85. 

Winter,  Geo.,  [Lit.  d.  J.  1886,  betr.]; 
Dt.  6.  1519  lt>lä.  (JBG  Bd.  9,  III, 
1-ia)  [4809 

Hollaender,  Alk.,  öleidaniana.  (ZG- 

Oberrh  4,  337-42.)  [10 
•K^JasMon,  G.  d.  dt.  Vuikes  VI,  s. 
Nr.  641  n.  S905.  Ree.:  HJb  10,  389 

bis  98  (DittricU);  Polyb.  29,449  f. 
CBernc.n);  ZKTh  374  (Michael); 
ThLBl  362  f.  CGusemann).  —  Siehe 
aoeh:  Janssen  gegeo  Klnekhohs 
(HJb  10,  343-8)  u.  Kluckhohn's; 
Antw.„ Wider  J."  (HZ63,1-17).  Desgl. 
Ä.Mooney:  J.,  Germany's  great  hist. 
(Amer.  cath.  qaart.  R.  1888).  [11 

•^f  Janssen,  I/AUemagne  et  la  ro- 
tornu'i  8.  Nr.  2205  a.  H >•(>.:  Le  Livre 
10,  iH3  f.;  HPUll  103,  398-40t>.  [12 

^  Schaff,  Hist.  of  the  Christ,  church, 
8.  Nr.  2206.  Kec:  Jb.  f.  G.  d.  Prot, 
i.  Oesterr.  Nr.  1-2  (Loeeche);  Presb. 
R.  April  (Ra  i  n y ) ;  TliLZ  14, 283  (B  e  n- 
rath):  TliLHl  327-9  (Ka  wer  au).  [13 

-Tf  Creighton,  Hist.  of  the  Papacy, 
8.  Nr.  542.  Hec:  Church  Quart.  R. 
jQl.;.ZKTh  1888,  Nr.  4  (Zimmer- 
mann). fl4 

Kolde,  Th.,  Beitrr.  z.  f.  (J.  (Sep. 
a.  Kirchengesch.  Studien  H.  Reuter 
Mwidm.)  Lpz.,  Hinriche.  1890.  gr.  8<*. 
-70  8.  M,  1,20.  [16 

•j^Oarriere,Philos.  Weltanschauung 
d.  Ker.-Z.,  B.  Kr.  544.  Ree.:  A.  f.  6.  d. 
Philo-  2,  175-9  (Stein).  [16 

Koide,  Th.,  Aus  d.  üniv.  Matrikelu 

Bologna  u.  Frank  f.  a.  0.*,  Notizen 
s.  Ref.-G.  (ZKG  10,  447-58.)  [17 

Kaweran,  Gust.,  Die  Schicksale  d. 
Jakobusbriefe^  im  16.  Jh.  (Z.f.kirchl. 
Wiss.  360-70.)  [18 

SolTner,  ioh.,  Kin  Lntherfestspiel 
a.  alter  Zeit:  Ludus  Ludenturt)  Liuium 
Ludeus«  quo  J.  Hasenbergius  Boh. 
in  Bacchanal  ib.  Lyps.  etc.  ezhiboit. 
a.  1530.  Im  Auszug.  Breal.,  Aderholz, 
gr.  8*.  IV,  26  S.  M.  0,60.  [19 

Sokaiidt,  C,  Mich.  Schütft,  geo. 
Toxilee;  Leben  ein.  Hnmanislen  n. 
Arztes  a.  d,  16.  Jh.  St r:iss!i.,  Schmidt. 
188^.  VIT.  131  S.  M.2m  *Rec.:  HZ 
62, 322-4  (t  1 1 1  n  g  e  r);  RC  28, 235-7.  [20 
DeutMihe  Zsitsdhr.  f.  Oeiddelilsw. 


Jacobi,  G.  H.,  Der  Hineralog  Geo. 
Agricola  u.  s.  Verh.  z.  Wiss.  s.  Zeit 
(Lpz.  Diss.)  Werdaa  i.  8„  Ans.  8*. 
72  S.  M.  1,20.  [21 

NasfTen,  Adf.,  Casp.  Scheidt,  d. 
Lehrer  Fisohart's:  Studien  z.  G.  d. 
grobianischen  Lit.  in  Btld.  (Qn.  u. 
Forschgn.,  hrsg.  ten  Brink  etc. 
66).  Strassb^  TMbner.  gr.  8».  VIII, 
13tj  S.  M.  3.  -JfRec.:  HZ  63, 128  f.  [22 

Gessler,  Alb.,  Der  Antheil  BümIs 
an  d.  dt.  Literat,  d.  16.  Jb.  (Sep.  a. 
nVom  Jura  i.  fichwarswald'  VI, 
Hft.  2.)  Lpz,,  Fock.  gr.  8^  IV,  69  S. 
M.  2.  [23 

Z.,  F.,  iielius  Krob.  He88us.  (Hessenld. 

a,  n.)  [24 

-Jf  Vögelin,  Tschudis  epigr.  Studien, 
s.  Nr.  686.  Ree:  Berl.  Phil.  Wschr. 
9,  ^32-6  (Siebourg).  [25 

^  Wldmana,  E.  Hainier  Presse  d. 
RetV/.eit,  s.  Nr.  2210.  Ree:  CBl  8fi2  f; 
GBl  1'.  Bihhv.  (),  209-11  (Velke);  Lit. 
Handw.  23,  301  i.  (Falk);  ßULU  474 
(Boxberger).  [26 

^*  Wedewer,  Dietetiberr,'er,  s.  Nr. 
603  u.  2211  i  auch  Maust.  Diss.  Ree; 
A.  stör.  It.  2,  ll'J  (.  (Giorgetti); 
KBIGV  37,  70  f.;  Lit.  Rs.  Nr.  1  (Pa- 
stor);  Th.Lit.-Rer.  Nr.  1  (Sch  u  1 1 /..■ :) 
GBl  541  f.;  ThLBl  245  f.  (Guaa- 
man  n);  ThQSchr  71, 476  f.  (Pank); 
HZ  63,  311-19  (VV.  Wal  Iber).  [27 

Schubert,  Ed.  u.  K.  SudhofT,  Pnrn- 
celsus-Furscbuugen.  II;  Uss.  Docc. 
z.  Lebensg.  Theophrast*s  Hohen- 
heim. Fnuikt..  Reite  4^  Koehler.  8*. 
VI    1«1  S     M.  8.  [28 

Schratz,  W.,  Einleii.  Gutachten  d. 
Regensb.  ftratl.  ColleginniB  an  den 
Raih  allda  Üb.  d.  Apotheker-Ordng., 
1548.    (KBIGV  37,  93  5.)  [29 

Schuhmacherf  Die  amencau.  L'uter- 
nebmgn.  d.  Avgsbnrger  Welser,  1525 
bis  47.  (Dt.  geogr.  Bll.XII.  Nr  1.)  [30 

Gurlitt,  Conr.,  Dt.  Turniere,  Rü;^- 
tungen  u.  Plattner  d.  IH.  Jh.  (Lpz. 
Diss.)  Dresd.,  Gilbers.  8*.  III,  1 14  8. 
M.  3.  Ree.;  DLZ  10,  1652-54 
(Schrick  er).  [31 

<df  Luther,  11  angedr.  Predigten, 
8.  Nr.  550.  Ree.:  ThLBl  1888, 
335  CWalther).  [82 

#DiNiBer,  Lutberdracke,  s.  Nr. 

551.    Ree:  TbLZ  13,  453-5  (En- 
de r  r).  [33 
Köstlin,       Luther  sehe  Predigten 

n- 36 


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552 


BibUog»phie  Nr.  4834—4895. 


au8  M(  l!U!(  hthon'sHand.  (Z.f.kirchl. 
Wiss.  M.)  [4834 
TMhMkmrt,P.,V7er  haidie  Königsb. 

Lntherpredigten  Poliander's  urspr. 
nachgesclirieben?  (El>d.  807-14).  [35 
•K*  Kolde,  Luther,  s.  Nr.  2221.  Ree: 
DLZ  10,  1079  5  (Knaake);  BIILU 
387  f.  (Sallmann);  TiiLZ  14,  499  (. 


(Bosp.rt).  [36 

Dorneth,  Lutlu  r.  (  >.  Nr.  2228J.  III. 

(6chI.-)Tlt.  247  s    M.  2.  f37 

-^Keller,  .loh.  v.  Sfaiij-iiz.  Nr. 


553  u.  2232.  Ree:  DL/.  10.  t»19  L 
u.  621  f.  CKeller  s  HLntgegng.  u.  Ant- 
wort Kaweraus):  Jb.  f.  d.  G.  (L 
Prot.  i.  Oeat«  rr.  Nr  12;  Archiv  >^8  f. 
(J.Fiacber)  ji'resb.R.Apr.^Briggs): 
Ref.  K.-Zt^  Nr.  19;  WeBterin.  267  l.: 
<;G  \  574-85  ^Kohle);  CBl  1037  f.: 
ThStK  1890.  185-94  (Lemme).  [38 

Grube,  K.,  Die  Tetzelliterat.  d.  Neu- 
2«il.  (Lii.  Rs.  r.  d.  kath.  Dtld.l$l-6>)  {89 

<X>  Gottschick ,  Luther  v.  cbristl. 
Gottesdienst,  s.  Nr.  555.  Ree:  Dl.'/ 
10,  419  l".  (Krau8s)i  Z.  f.  prakt. 
TbeoL  11,  Nr.  2  (Basserniann).  [40 

Kawerau,  6.,  De  digamia  episcopo- 
rnni :  e,  Ueitr.  z.  Lutherlorschg.  KieL 
Homaiin.  gr.  8'.  628.  M.1,2Ü.  *Hec.; 
DLZ  10,  17  (Knaake).  [41 
Franke,  ^'rhriftsprnche  Luther*?, 
s.  Nr.  2241.  Kec:  DI.'/  10.  877  t. 
(t>chr6der);  Z.  f.  dl.  Unterr.  III,  Nr.  1 
(Harich).  [42 

Hartfeldrr.  Em..  Phil.  Mflanchthon 
als  Praticeptor  Geriuaniae.  (^Moii. 
Germ,  paedag.  VII  )  Berl..  Hofmann. 
gr.  8*.  XXVIII,  687  8.  M.  20.  ^  Ree : 
WsrhrKPh  6.  74.^1  «  (Klix)-,  Philol. 
Wschr.  9,  1015-8  (.Paulsen);  ThLBI 
aOSff.  (Kawerau);  DLZ,  1411  4  (Zieg- 
ler): Orzb.48, IV,  174-84;  224-32.  [43 

-äf  Orews,  Pirkhf'irner .  Nr.  .'>6o. 
Ree;  MV(iNurnb.7,287  91  ^Hagen). 
—  Vgl.  Grenab.  48,  III.  122-7  (W. 
Pirkheimer  u.  d.  Ref.).  [44 

^Briefwechsel  Bugen hagen'8.,8.  Nr. 
.^60  und  2248.  Ree:  ThStK  801-3 
(Herifigr). —  VgL  Enders,  Nachtn*. 
SU  Vot,M  s  Briefw.  B.  F  ^  bd.787-92).  [45 

•dt»  Hering,  Bu^enhagen,  s.  Nr.  .561. 
Ree:  ThStK  803  16  (KawiM  HuJ.  [46 

^Ivini  opera  etc.  (fl.  Nr.  567  und 
3087).  Vol.  :^8-40.  (Corpns  ref.  66  68.) 
703  ;  ti46  :  722  8p.    a  M.  12.  [47 

Pasquet,  Ed.,  Essai  sur  la  predicat. 
de  Calvin  (These  Montauban).  6e- 
neve.  1888.  8^  88  p.  [48 


•X*  Baumgartner,  Calvin  hd.m -.ui*, 
s.  Nr.  3039  i^vu  falsch  Baumganeui. 
62  a  Ree.:  CBl  1257  f.  Ref.  K.-Ztg. 
Nr.32;  R      iheoLetdephil.Nr.2.  [49 

Zahn,  Adf. ,  Calvin  nls  I>ichrer 
(Z,  f.  kirchl.  Wiss.  315  19. J  (.>ü 


"Jf  Catalogue  etc.  de  Franc,  l.  8.  Kr. 
2260.  H«c. :  HC  27,  487-i*  (Rot  i\  [51 
^  Redlich,  Reichstag  lu  Närnber»;, 

8.  Nr.  580.  Ree:  ThJber.  7,  188  iBen- 
rath):  HJh  10  9«  103  (Dittrich).  (52 

^Radlkofer,  E.  \.  (inniburg,  Nr. 
689.  Ree  :  HZ61,306  f.  (KgelhaaO. 
j  Marx,  Otto,  ThoIua^  MUnzer  imd 
'  Il.'inr.  PfeifVor  l.">2:>-2o;  e.  Beitr  .* 
G.  d.  Bauernkriegea  in  Thünngeo. 
Th.  1.  Gott.,  Vandenhoeek  *  R.  8*. 
1 13  S.  M.  2,40.  —  S.  1  64  Gott.  Dies.  [54 

Elben,  Arn.,  Vr»rdern?t.  rreicVi  u. 
Schutzgebiete  i.  J.  1-524  i  e.  Beitr.  x. 
G.  d.  Baoemkriegs.  (Strasab.  Dia».t 
Stuttg..  Kohlhamnier.  8^  XII,  161  S. 
M.  2.  «JC-Ree:  Blll.r  (>>»5  (J  e n  t5c h): 
DLZ  10,  1685  (HarimanDK  [bo 

Fftl€li«iih«lmr,  W.,  Ber.  8igni»d*s 
V.  Boyneburg  an  Ldgt'.  Phil.  üb.  d. 
Kämpfe  d.  Trncli?.  (»enr^  m.  d. Bauern. 
l.>2.5.  (ZGGberrh  4.  393-5.)  [56 

NI««SII«r,  J.,  Ein  Wort  öb.  d. 
Park  frhen  Handel  etc.  (HPBll  104. 
1  24  .  te:  401-17).  [-57 

Brieger,  Th.,  Die  Torgauer  Artikel, 
e.  Beitr.  z.  Ent^tehangt^^i.  d.  AiigiabL 
Confession.  (Sep.  a.  Kirchenge*ch. 
Studien  H.  üeuter  gewidui.^  Lpz.. 
Hinrich^.  L^'Jö.  8°.  56  S.  M.  1.  [.58 

Chiesi,  LIno,  La  guerra  in  Piemonte 
tra  (  nrlo  V.  e  Franc.  I..  158t>-37. 
Re^^gio,  Calderini.  16^  42  p.  [d8 

^M«rtolill,  II  coneilio  di  Vk«iua 
(  s.  Nr.  3045).  Sep.  Venezia,  Antonelli. 
51]..   H.  r.:  IL  9tor.lt.  6.  37."  ['H 
Kannengieaser,  Kapitulation  zw. 
Karl  V.  n  Paul  in,  9.  Nr.  2898. 
ReerR.stor.lt     120f.(Cipollai  [81 

Schilling.  Alb.,  Der  schmalkald. 
Krieg  lu  s.  Folgen  f.  d.  oberoAterr. 
Donaaatftdte Mengen  etc.  u.  d.FBrateu- 
krieg  fFrcil   I»-.e-A. 20, 277- 92,^^2 

^ Kanngiesser,  Geo.  v.  Meckki  lv-.. 

9.  Nr.  601.  Ree:  GBUMagdeb.  23. 
324  (HnUi«e).  [«8 

Brissae,  Marechal  de  «  t  de  Boar> 

Ohenus,  Lottres  ä  Gui  de  Maurign>:T!: 
guerre  de  Piemont.  (Bull.  biet,  tt 
philo),  du  comit^  des  travaux  bisC 
1888,  67-101.)  «  1551  a.  52. 


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III,  2^3.  fteformationaaeit,  GegcarefonnatiOD. 


553 


•^Beytel,  Angab.  Interim,  s.  Nr. 
2280.  Lpz.,  Fock.  iM.  1.  Kit.:  11/62, 
ä2t>-9  C^awerau,  lubend).  [4tit>>> 


Heidemann,  Jul.,  Die  Rrt.  in  d.  Mark 
Brandenburg.   Btrl,,  Weidmann.  8" 
VIII,  363  Ö.    M.  5.  [06 
Hering,  H.,       Urk.  d.  Treiitowi-r 
Landtagsabschiedee  vom  Jaiir  1534. 
(TUStK.  793-7.)  [67 
FriMlenslMirg,  F.,  Studien  s.  Miinsg. 
Schlesiens  i.  16.  Jh.  I.  (ZN  16.  :H5 
bis  [68 
HUISte,  Fr.,  Card.  Alhrecht,  Kf. 
u.  ErzbiBch.      Hains  n.  Magdeb.,  u. 
Hans  Schenits.    (GBUHagdeb.  24, 
l-8*>  «  [69 
Oibeiius,  F.,  i>ie  Einiülirg.  li.  Ket*. 
in  Dresden.   Dresd. ,  Nanmann.  gr. 
8*».  '.y   so  S.    M.  1.25.  [10 
Hering,  H.,  Mitttteiign.  a.  d.  Fro- 
tukoll  d.  Kirchen-Visitation  im  sach?. 
Korkn      v.  J.  1555.  (Hall.  Progr.) 
Wiitenb.,  Herrose.  8".  32  S.  .M.0.60.  [71 
Schauenburg,  L,  Beitrr.  z.  Kde.  d. 
Uef.-G.  d.  Ofsch.  01denb.-Delmenhonit 
<  rc.  Oldenburg,  StaUing.  8*.  76  8. 
M.  0,75.  [72 
Daniel  v.  Soest,  s.  Hr.  619.  Ree: 
HJb  tO,  398-404  (Unkel);  Ans.  f. 
dt.  Alth  T.  2!)0-324  (Strauch).  [73 
-X- Höisclier,  Hef  .-G.  Herfords.  Nr. 
2'2»&.    Kec:  CBl  1067;  HZ  62.  537 
(WredeV.  [74 
Rübsam  ,  Jos. ,  Die  Chrotiik  des 
Apollo  V.  Vilbel.  (ZVhessii  14.  196 
bis  266.)    -X-Abdr.  d.  Chrou.  |75 
Steuden,  E. ,  Konr.  v.  Bemelberg, 
d.kl.  He8s.  L(Jkiu't:lit.''0 berat.  (Hessen- 
laud  m,  2;  18  etc.;  62.)  [76 
#  Chroniken,  Frankfurter,  d.  R^f.- 
xelt^  bearb.  v.  R.  .Jung.      Nr.  627. 
Ree:  CBl  603  W:  VVZ  S.  174  7.  {77 
BMaert,  6.,  Hulteuburg  a.  iieckar 
u.  die  Hft  Hohenburg  im  Ref.<ZA. 
Fort».  (Bll.  f.  Wttrtt  Kir€h.-G.  8.  29 
bis  32;  65  f.)  [78 
CiiMer,  E.  Aug.  v.,  Bernb.  Göler,  e. 
Ritierleben  a.  d.  Retseii,  nach  Orkk. 
Karlsr.,  Evang.  8chrr.-V.  1888.  8** 


i  r> 


(^  S.    M.  0.80. 


[79 

Creceliue,  Wilii.,  EUauäziäche  Briete 
d.  Brüder  Jacob,  n.  Blai^ius  Fabricius. 
(Ah  mnnnin  17.  144-51  ;  273-82).  [80 

4(>Tscbydi,  Chronik  d.  Ret.-Jahre,  s. 
Nr.  2312.  Ree:  A.  stör.  Lorab.  6, 
J7  r    rill  /  14.311f.(Stähelin).  [81 

Odinga,  Th,,  Oas  dt.  Kirchaniied 


d.  Schweiz  i.Ref.-ZA.  Fraueaf.,Huber. 
gr.8".  IV.  IM9  8.  M.2.  <dC>Ree.:  BllLU 
698  i.  CBox  berger).  [82 
Leiat,  Fr.,  Zur  G.  d.  auswftrt  Ver- 

tr  t^^  liaierns  i.  16.  Jh.;  zugleich  e, 
Beitr.  z.  G.  d.  Gesaudtsch.wesen.s 
überh.  Hamb.,  Buchner.  gr.  8'.  V, 
113  S.    M.  3.  [83 

Jäckei,  G.  d.  Wiedertäuler  inOb<  r 
ößterr.,  speciell  iu  Freistadt.  (Beiin  , 
z.  Landesk.  Oesterr.  ob  d.  E.  41, 
1-82.)  (84 

Lev  van  Rozmital,  Schrei})eii  u.  d. 
J.  1508-20.  CA.  Cebky  VlI.)  [85 

V<rl.  Nr.  3522;  47;  M.  ^601,  3743;  'Ad. 


mud-e;  Uh;  c.  4»B1.  4Mlo;  p;  «lo;  »7. 
4U0d;  58;  6S.  i»iOb;  18c;  38;  55;  Teb. 

3,  Gegenreformation  und 
mOähr,  Krieg  14^-1648. 

Oext^uret'.  4»80  :>3;  aojäiir.  Krieg  iSM^tOC; 
Ai%.  UultarKMcliioliwcli««  490S-ll;  Terri- 
toriale« n,  Loftiles  491S-9«. 

Winter,  Literaturbenclit  s.  Mr.  4809. 
lamtan,  6.  d.  dt.  Volkes  VI,  s. 

Nr.  4811. 

Weicker,  6.,  Ignatius  V.  Loyoln  ti. 
d.  papsU.  Curie.  (Dt.  evang.  Bil.  liiööy 
592  ff.)  [4886 

Heidenhain,  A.,  Htitrr.  z.  Politik 
Philipp  s  d.  Gros."' in.  v.  Hes^^en  1556 
bis  1560.  t^.VHesöG  14,  8-iyö.)  [87 

Dargm,  Die  Reception  d.  peinl. 
Hnlsgorirlitsordnung  Kais.  Karl 's  V. 
in  Polen.    (SavZ  10,  168-202.)  [88 

Müller,  Th.,  Das  Conclave  Pius  IV. 
^v^\.  Nr.  647).  Gotha,  Perthes,  gr. 
8*.  VII,  278  8.    M.  4.  [89 

Otto  V.  AuflStaurg,  Cardinal,  Schrei- 
ben Üb.  d.  Conc  Trient;  mitg.  v. 
Knonfler.  (llJb  10,  555-60.)  [90 

'^Leinz,  Ehevoi-^chrift  d.  Con.  iN 
V.  Trient,  «.  Nr.  6dl.  Ree:  TliLZ  14, 
263-6  (K.  Köhler).  [91 

Rübsam ,  los. ,  Nie.  Manieranus  u. 
s.  Büchlein  üb.  d.  Reichst,  zu  Augs- 
burg i.  J.  1566.  (HJb  10,  525-64.)  [92 

«SaM-PMoy,  Uo  de,  Hist  de 
Marguerite  de  Vuloi."^.  Paris,  Gaume, 
1887.  2  vol.  12".  546;  594  p.  Ree: 
BECh  49,  486  90  (L.  de  Grand- 
maison). 


Heidenhain,  A.,  [Lit.  d.  J.  1886, 
betr.]:  Dtld.  1618-1713.  (JBO  Bd.  9, 
III,  18  28.)  [94 

NaulMiitr,  E.,  Die  auf  Magdeburgs 


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554 


Bibliognpkie  Mr.  4895—4949. 


Blokade  i.  .h  1629  beiügl.  Flugechrr. 
(GBllMagdeb.  24,  110-^4.)  14896 

4f  Wittich,  Zur  Kataatr.  d.  10./20.  Mai 
1681,  8.  Nr.  703.  Ree.:  Jbb.  f.  d  dt. 
Armee  70,  113  f.  [96 

Irner,  6eo.,  Verhandign.  Schwedens 
m.  Wallenetein  etc.  (s.  Nr.  672),  IL 
(VnhW.  etc.  39.)  LXXXV,  431  S.  M.  14. 
^  Ree.  V.  T:  MVGD  Böhmen  27,  57 
his  59;  CHI  709-11.  197 

BMn^arteii,  P.  Maria,  Bin  Outr 

achten  v.  '>ß  Cardinn 'pn  iih.  d.  Pacte 

d.  Kf.  V.  Trier  mit  l'rkr.  o.  Schwed. 
1632.    (HJb  10,  560-64.)  f98 

Fagniez,  Pdrt«  Joseph  et  Richelieu, 
ft.  Nr.  677  u.  2^47:  d-yru  noch  RQH 
46,  461-515.  Sep.  Paris.  8^  166  p. 
^  Ree. :  S^ances  et  trav.  2, 136  f.  [4899 

Laugel,  Aug.,  Henry  de  Rohan.  son 
r6le  polit.  et  milit.  sous  I.ouis  XIII, 
1579-1638.  Paris,  Firmin-Didot.  8*. 
Vn,  445  p.  Fr.  8.  #He«.:  Polyb. 
80,  253  f.  (Ba^Qenanlt  de  Pu- 
chesse). [4900 

Catualdi,  Vitt.,  Sultan  Jahja  eto.^ 
Nnovi  doec.  alla  0tor.  della  questione 
Orientale  etc.  nel  sec.  17.  TriesLChio- 
pris.  gr.  S*.  660  p.  Fl.  540.  *Rpc.: 
CBl  1868,  1542  I.  [4yul 

Beka,  A.  11.  8.  Barabas,  I.  Rdköczy 

Györery  t^?  a  portn.  (Geo.  Rfik^czy  l. 
u.  d.  Pforte.)  Budap.,  Verl.  d.  ungar. 
Ak.  1888.  8^   X.  10.        ■  [2 
Vfl^.  Nr.  SBlO;  Wo.  4mg. 

Favaro,  Ant.,  Suppieiu.  al  carteggio 
di  Tieone  Brahe  con  6.  A.  Httini 
neir  A.  Halvezzi  De'  Hedici  in  Bo- 
logna. (Atti  e  mem.  di  Romagna  7, 
142-53.)  [3 

BerfBNMa,  P.,  L*au(obiogr.  de  Juste 

Lipse.  (Mess.  d.  sc.  hist.  133-57.)  [4 
Loeache,  Jan  Atnos  Komensky;  der 

Pädag.  u.  Bisch.  (Sep.  a.  Jb.  1".  G.  d. 

Prot,  in  Oesterr.  10,  99-125.)  Wien, 

Manz.  8«  27  S.  [5 
Stricker,  Job.,  De  dude^che  Stromer, 

e.  niederdt  Drama,  1.584;  hrsg.  v. 
Joh.  Bol  tc.  (Drucke  d.  V.  f.  niederdt. 
Sprackf.  III.)  Norden»  Soltau.  8^  76 
u.  236  S.   M.  4.  [6 

Lieder  a.  d.  Anf.  d.  17.  Jh.,  mitg. 
V.  Ant.  Birlinger.  I.  (Alemannia 
17.  191  f.'t  [7 

Zarncke,  Zur  Bibliogr.  d.  Faust- 
bnehen.  (8B  d.  aieha.  Qw.  d.  W.  40, 
IBl-'HO.)  [8 

Beck,  H.,  Coburg.  Dichter  a.  d 


Zeit  d.  Hz.  Caaimir.  (Progr.)  Cobo». 

4«.  40  S,  [9 
Dencker,  H.,  Bin  Beitr.  s.  liter. 

Würdigung  Friedrich  s  von  Logau. 
(Progr.)  Uildesheim.  8\  9(3  8.  jlO 
SeelaiaaB,  W.,  Geo.  RoUenhagen. 
(GBllMagdeb.  24,  83-109.)  fli 

^  Hoppe's  G.  d.  1.  schwed  poln. 
Krieges  i.  Preussen,  s.  Nr.  694.  Ree; 
MHL  17.  174-6  (Damne);  HZ  62, 
51 21  i  HwnldX  [12 

Ikier,  Otto,  Das  colloquium  ciiari- 
tativum  zu  Thorn  v.  1645  nach  d. 
Act.  dargest.  (Diss.)  Halle.  8'.  30 S.  [18 

<^ Ziegler,  Gegenref.  in  Sohle.«..  5. 
Nr.  699.  Ree:  Prot.  KZtg  1888,  Nr. 
48  (Webaky);  MHL  17.  396-98  <v. 
Gruner).  [14 

<$^MQIIer,  Kuraäclis.  Schulw.,  s.  Nr. 
1179.  Ree:  Plul.  Wschr.  9,953.  [15 

Paaechel,  Job.,  üeb.  M.  Christ.  Leh- 
mann's  Kriegschronik  (Hs.  d,  k  P;:  '  1. 
zu  Dresden)  u.  einige  wiederaufgrt 
andere  Lehmann'ache  Mm.  (Progr. j 
Grimma.  A*.  82  8.  116 

Speck,  Osk. ,  Zur  G.  d.  St.  Pirna 
im  30 j.  Kriege.  (Progr.)  Pirna.  8*. 
124  S.  (17 

Dletel,  Tb.,  Beitrr.  s.  iUt.  Verf.-G. 
d.  Schöppenstuhls  zn  Leipi.  Forts, 
u.  Schi.   (SavZ  10,  63-97.)  (18 

Voigt,  Geo.,  Ueb.  d.  Ramiamoo  an 
d.  Univ.  Leipz.  (8B  d.  tjlcha.  Gei». 
d.  W.  40,  31-61.)  fI9 

Briefweobsel  Spangenberg's ge^. 
a.  bearb.  v.  H.  Rembe,  155CMB4. 
(Vgl.  Nr.  4000a.)  Dresd..  Naumann. 
1888  8^  147  S.  M.  2.2r^.  ^  Her.  : 
ThLBi  473  I.  t.*luller)i  TüLZ  14, 
85-7  (Kaweraa).  f80 

"Jf  Keller,  Gegenrel".  i.  Westf.,  s.  Nr. 
705.  Ree:  MHL  17, 57-64 (Schmidt); 
UZ  62.  537-43  (Stievc).  [21 

Oatfrleelaad  n.d.  Miederi.  1568-71; 
Zur  G,  d.  W^sb- f  -i::;  naen.  (Mittlih.  a. 
d.  Stadt-A.  V.  Köln  17,  53-120.)  [22 

Isabella  Clara  Eugeala,  Fürstin  d. 
N iederlandc ;  e.  Ohara klerbtld.  (HPBII 
104  241  56;  352-64.)  [23 
Docameats  conc.  les  relatioos 
entre  le  dnc  d' Anjou  etc..  a.  Nr.  3132. 
Ree:  CBl  1263  1.;  RC  28.  304  f.  (24 

Witte,  Alph.  de,  Numismatique  bra- 
ban^. :  des  monuaiea  de  o^cesait^ 
4miMS  par  la  v.  de  Brox.,  1584B5. 
(Sep.  a.  R.  beige  de  nnm.  45.)  Brax., 
Gobbaerts.  8*.  18  p.  (25 


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III,  9-4.  Geg«nKfonn,  etc  \    w«ekf.  Frieden  bia  %,  Tode  KtVm  VI.  555 


Unkel,  K.,  Hir  Finanzlage  i.  Erzslifte 
Köln  unt.  Kt.  Krnst  v.  Bnipni  1589-94. 
CHJb  10,  498-524;  717-47.)  (4926 

Beiträge,  Urkdl.,  l.  (J.  Hanaus  i.  '60 j. 
Kr.,  a.  d.  Nachl.  Hz.  Bemli.  s  \ .  Wei- 
mar^  hreg.  v.  R  Wille.  Uanau^ 
Albcrti.  1888.  gr.  8".  X,  68  8.  M.  1,50. 
^Rec:  HZ  62,  545  f.  (Fischer).  [27 

Weber.  H.,  Job.  Gnttfr.  v.  Asch- 
hau&eu ,  FürstbUchof  v.  Bamb.  und 
Wttnb.,  Hs.  SQ  Franken.  Würab., 
Bneher.  gr.  8".  XVI,  167  S  ^1.  2. 
^  Ree. :  Lit.  Handw.  28 ,  360  f. 
(Lahn  er).  [28 

Nettle,  E.,  ZarBntmiirg.d.Tttbmger 
Kibl.  i.  J.  1625.  (Bll.  f.  württemb. 
Ki  roh  eng.  B,  87  f.)  [29 

Tournfer,  C.,  Le  prot^ätantisnie  dans 
\e  pays  de  Moutb^liard.  Besannen, 
Jcicqnin.S"  XT,439p.  Fr. 4.  *Rec.: 
Pulyb.  30,  54  (Öequanio).  [30 

Benrath,  H.  L,  Die  Vertreibg.  d. 
Evangelischen  ans  Loearno  1555  nach 
d.  H<  r.  (i.  Augenzeugen  Th  Ihmo. 
Bannen,  Klein.  8°.  29  S.  M.  0,40.  [31 

^  RmmMmIi  BehördenorganiB.  Pei^ 
dinand'i  I,  b.  Nr.  716.  Ree:  RC  2(;. 
896  f.  f!  '2 

Cnrny,  Alb.,  l>er  2tc  Bautmaui- 
stand  in  Oberösterreich  1505-97. 
Liuz,  Elxnhöch.  1890.  gr.  8^  IV, 
i^'*'?  S,    M.  8.  [S^ 

Bindely,  Ant.,  Die  Gegenrclurualion 
o.  d.  Aafetand  in  Oberösterr.  1626. 
(Sep.  a.  SHWAk.)  Wit-n.  Tempsky. 
Lex.-8*  56  Ö.   M.  u,90.  [34 

Haseibach ,  Karl ,  NiederöBterrelcli 
z.  Z.  d.  30j.  Krieges.  (Bll.  d.  V.  f. 
1  '^klr.  v.NieiUro.frr.  22,81-105.)  [35 

-äf  Landeaordnung,  Verneuerte«  Bob- 
mena,  8.  Nr.  2890.  Ree. :  C61 1067 f.  [36 

Vgl.  Nr.  8«24;  3»;  -40;  76:  96.  3785c. 
3**24;  3r>;  *a.  393«! ;  Mh.  ioood;  37b;  h; 
42;  4lh;  57c;  97.  410.^u;  t' :  H  ;  'Sic;  38  g-h. 
4206;  10c;  15;  63a;  74a;  76e;  94g.  4d3ä  f. 

4m  Vom  weglfäL  Fi^eden  bis  z, 
Te^de  MarPs  VI.  und  Friedr, 
Wühelm'ft  I,  164S-J740, 

AIlgeraeineH  4997-48:  Beziehen,  za  >>ank- 
reiäb  4943-68 :  Nofduebe  Verhältnisse  und 
Rrandcnburg-Preiiss«»  49.'>4  03;  Andere  Ter- 
ritorien 4904  71 ;  AUg.  ColturgpRchicbtUehes 
4972-82. 

Heidenhain.  I  it. -Bericht,  s.  Mr.  4894. 

Koter,  R.  u.  Waith.  Schultze,  [Lit. 
d.  J.  1886.  betr.]:  DUd.  1718-86. 
(JBO  Bd.  0.  III.  29-34.)  [4937 

Erdnaiinadbrfrer,  Dt.  (i.,  (b.  Nr.  722.) 


S.  161-320  (Oncken  Abth.  UJO.)  -X-  .: 
DLZ  10,  817  f.  (Mein ecke).  [38 

Recueil  des  instruct.  donn^  anx 
ambasB.  etc.  de  Kruncr,  Is.  Nr.  2392 
u.  3167.)  VII:  Baviere.  Palatinat, 
Deax-Pont«,  avec  intr.  p.  Lebon. 
XXXVI,  616  p.  -  *  Ree.  Abth. 
Pologne:  R.  d  hiet.  dipl.  3.  293-7 
(Walizew  Ski):  RC  27,  232-4 
(Chuquet);  Le  Livre  10,  182;  RQB 
46.  844-6  (Baudrillart):  MIÖO  10, 
489-93  (Pribram).  —  Ree.  d.  ganzen 
vSammlg.:  B.  d'hist.  dipl.  3,  447-50 
(Lefüvre-Pontalis).  [39 

Salnt-Staioii,  H4iiaoire8,  p.Ch^mel 
et  p.  Regnicr.  6d.  T.  XIX.  Paris, 
Mach.  Ttf     18".  451  p.  Fr.  3,50.  |40 

^  Sai  nt-Simon,  Merooires,  ed.  B  o  i  s- 
liale,  s.  Nr.  2394.  Ree:  Polyb.  29, 
344-6  (Kervilf  r)  HC  ^7        4.  [41 

Rahatede.  H.  Geo.,  ^Studien  zu  La 
Rochefoncanld>  Leben  nnd  Werken. 
Braunscliw  . ,  Schwetschke.  8".  Vlll, 
184  S.  M.  2.40.  -X-Rec:  Grenzb.  48, 
535  f.;  Litl)l.  f.  germ.  u.  rom.  Phüoi. 
10,  224  f.  (Koschwits).  [42 

Zwiedineck-Südenhorst,  OefTentl. 
Meinung  1650-1700,  s.  Nr.  730.  Ree: 
GB1688;BZ62,829f.(Pribram).  [48 

Pfeifer,  Marl.,  J.  Alb.  PoyselH  G» - 
dichte  wider  Ludw.  XIV.  u.  d.  Fran- 
zosen. (Progr.)  Altenburg.  4".  16  S.  [44 

Cheruel,  Ligue  ou  alHanoe  du  Bbin. 
(Meni.  de  Tac.  des  SC.  iDor.  et  poUt. 
16,  995-1028.)  [45 

Legrelle,  A.,  La  diplomatic  fran$. 
et  la  succession  d'Espagne  I:  1659-97. 
Pari-  PM-h.)i!,  1B8R.  8r  XL.  530  p. 
Fr.  10.  -Ä-Rec;  KH  41, 421-6  (Morel- 
Fatio).  [46 

Baudrillart,  Alfr.,  a)  Examen  de» 
droits  de  Philip|>e  V  et  de  ses  def- 
cendantB  au  trone  de  France.  IH. 
d*hist  dipl.  8,  161-91-,  854^.)  — 
b)  Les  pretensions  de  Ph.  V  fi  la 
cour.  de  Fr.  d  apres  des  docc.  in^dite. 
Paris,  Picard.  S\  71  p.  [47 

•K>Vagui,  de,  Villars,  s.  Nr.  2407. 
XII,  409:  452  Fr.  15.  Ree:  Polyb. 
29,  436  1'.;  Bullet,  crit.  Nr.  14; 
S^ance.««  et  trav.  31,  613-5  (Duruy); 
RQH  45,  595-600  (Baguenault  de 
Pnchessp):  RC27.  214-(i{Chuq  n  etl: 
HZ  62,  564  68  (Pribram).  [48 

#  Pirrl,  Vitt.  Amad.  II.  ed  Eugenio 
di  Savoia.  s.  Nr.  745.  Ree.:  HZ  62, 
181-3  (To petz).  [49 


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55« 


Bibliographie  Mr.  49S0— 5006. 


Witzleben,  A.  v..  Des  Fürsten  Len- 
pf'Id  1.  V.  Arihnlt  I)(-<«nu  Jugend-  n. 
Lelirjaiii*;  (Publicat.  a.  d,  Nacbl.  v. 
Witsleben'8).  1.  m.  8.  Folge.  (Beiheft 
z.  Hilit  -Wochenbl.  U9-206  <i  217 
bis  270  )  [4U50 

•3f  Relazioni  dipl.  di  Savoia^  s.  Nr. 
750.  Ree:  R(^H  44,  646  f.;  R.  d'liist. 
dipV       132-4.  \h\ 

•df  Webefi  (^uadiupelalliany«  .s.  Nr. 
761.  Ree:  HZ 61,  510  (Tu|K'tz).  |52 

Zwiedineck-SUdenhoret,  H.  v.,  Die 
S  Vilnchtv  St.  Gotthard  1ÜÖ4.  (MKKi 
lu,  44;i-i>8.j  (53 

Meinecke,  Fr..  Hi andenburg^  nn-l 
Frank r.  U>88.  (HZ  62,  19«-24l  .  i   |  ">4 

BandinUPiccolomlni,  F.,  Berlino  t 
la  sna  eorte  1696.  (Raesegna  nnxfon. 
1888.  lÜ.  Febr.  )  [55 

Frledrich'8  III.  Briefe  an  d.  Kurf, 
äuphie  V.  Hannover;  Danckelmann's 
Stuns^  mitg.  v.  Pr.  Mein  ecke.  (HZ 
ß2.  279-85.)  (56 

Friedberg,  Heinr.  v.,  Der  Ivriminal- 
procesR  wider  d.  Ungarn  Mich.  v. 
Klennent.  i .  Kpisudc  a.  d.  Rfgr..  Fr. 
Willi.  !     1  H7.  i;j  ;?Sr)-405.)  [57 

Ayerat,  W.,  Lciur.s  1706-21  («.Nr. 
2419).  8chl.  (  EHR  4.  5.89-47.)  (58 

Bonac,  F.es  affaires  du  nord  (p.  Nr. 
7H0  n.  2421).  Fin.  (R.  d'hiet.  dipl. 
a,  384-401.)  [59 

Stilte,  Artll.,  studier  öfrer  I>Bn- 
markePolit.  nnder  Kar)  XII:  s  Polska 
krin:  1700-1707.  Lnnd.  8«. 

96  S.  [60 

IMItor,  H.  L,  Kong  Kriatian  VI 
i)^  grc\  Kristian  Krn^f  rtf  Stolherg- 
Wernigerode.  (Disa.J  K  iolieniiavn. 
Gad.  8*.  ^  Ree.:  Dt.  R.  14.  127  f.  [60a 

«X*  Neyer,  Preuns.  Handwerker- 
politik, .«».  Nr.  2428.  Ree:  HZ  62. 
355-7  (Kr.rnhak).  [61 

•^{•Breysig,  Proee««  geg.  Danekel' 
mann,  b.  Nr.  242!».  Ree:  Jb.  f.  Ge- 
setsg.  etc.  13,  273-5  (Hiofcze);  BllLU 
964  (W.  .Schultie).  [62 

'Kirmls,  M.,  Die  8chiildeii  der  Stadt 
Franstadt  1681.  (ZHQPosen  4,  394 
bis  399.)    [63 

Iteoby,  Moral.  WoeheDaebrr.  Harn- 

btirg«.  ^.  Nr.  848.  Hamburg,  Herold. 
M.  2.50.  ^  Ree:  Z.  f.  vergl.  Lit.  G. 
etc.  2,  384-7  (Wohlwill).  [64 
Mathot,  L.,  üeschiedenis  des  Vader- 
landa;  Rarel  VI.  1700-1740.  N.  nit- 


gaaf.  Qand,  Leliart.  8".  1%  S   n.  3. 
*  Ree  :  Dt.  Warandc  2,  103;  RQH 
46,  298.  [65 
BrfMiiar,  Penaloo  n.  d.  Kurf.  Jos. 

Clemeiip  v  Köln.  O^athoHk  188^, 
II.  488-517.)  [66 

Hermann,  W. ,  Französ.  Religion- 
Bedrttckgn.  in  d.  dt.  I Andern  am 
Rhein:  p.  GedenkM.  z.  200j.  Erinnerj;. 
an  d.  groMe  Piaixverwiistg:.  i.  J,  1689. 
Bannen.  Klein.  12".  45  S.  M.0,10.  [67 

Rady,  Die  Zustände  d.  St.  Giessev 
zu  Anf.  d.  18.  Jh.   fMitVhh,  d. 
hees.  GV  1889.  Bd.  1.)  ^t^- 

Heigel,  K.  Th.,  Der  umschwting  d. 
l.i.ier.  Polit.  1679  83.  Sep.  a.  AbhMAk. 
Münch..  Franz  4°.  11*;  S.  M.  3.50. 
•JfRic. :  D  LZ  10. 1 723     e  1  n  e  c  k  e.;  [69 

RaHti,  M.»  Korr.  Max  Bman.  v. 
Haiern  ii.  d.  Donanetädte.  Ingoist.. 
üan.HH.i.'r  4"  Vlll.  316S.  M.  4  [70 

Kaufmann,  Dav.,  Die  letzte  Ver- 
treibg.  d.  Joden  aus  Wien  n.  Nieder- 
österr. ;  ihre  Vorgesi  )i.  1625-70  n.  ihre 
Opfer.  Wien,  Kunegen.  gr.  8".  III. 
228  S.  M.  3,60.  [71 

Geizer,  H.,  Eine  kath.  Kirchentr. 
auf  d.  index.  (Jbb.  f.  prot.  Theol. 
15,  2d6-60.1    #  Natalie  Alezuider 

1684.  [72 
Bodemann,  Ed.,  ho  iSriefwechsel 
d.  Gotlfr.  Wiih.  Leibniz  in  d.  k.  oiT. 
Bfbl.  sn  Hannover.  (Vgl.  Nr.  B906.) 

Hann  f  ex.       415p.  M.  12.  [78 

Schilling,  A.  J.,  .h,h.  .?alc.  Dillfnin^. 
1687  1747.  (Saujiujg.  gemeiiiver^i. 
wist*.  Vortrr.  66.)  Ha^b.,  Verl.-Anst. 


gl-- 


n  .s.  M.  0,80. 


[74 


Meyer,  Joh. ,  Aussprache  d.  llocli- 
dentschen  im   17.  Jh.  nach  franz. 
Auffassg.  (.Alemannia  17, 137-4^3).  [75 
Bolte,   Job.,    Geist!.   Komixfie  in 
Scbiltach,    1654.     (Alemannia  17^ 
152.)  [76 
Zarncke,  a)  Neue  Mitthh.  zu  d. 
Werken  Christ.  Reiit^r's.  (SBd.säcIts. 
Ges.  d.  W.  40,  71  136  u.  200  f.)  — 
b)  Berichtignngen  fremder  u.  eigener 
Angaben  zu  Chr.  R.  (Ebd.  1889^  h, 
28-35.)  [77 
Lemcke,  Karl,  Von  üpiu  bis  Klop- 
stoek:  e.  Beitr.  a.  0.  d.  dt.  Dichtg. 
Lp?..      Ree. :  A.  f.  d.  Stod.  d.  neuer. 
8pr.  82.  325  f.  [78 
Suphan,  Bernh.,  Shakespeare  im 
Anbriicli  dir  class.  Zeit  uns.  Lit. 
(Dt.  R«.  1.5,  III,  401-17.)  r79 


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4-5.  Weetf.  Friede  —  Kurl  VI.;  ZA.  Friedr/s  d.  Gr.  557 


Wolff,  Eug.,  Joh.  Elia^  Sclilegel. 
Ut-rl.,  Opnenlieim.    8°.    l\\  217  S 
M.  4    -X-  Hec.:  CBl  1198;  Ada.  f.  dt. 
Alth.  15,  347-56  (Ren lach):  lU  2^ 
240  f.  (Cliuquet).  I4!tsii 

Fischer,  A.,  üeber  Liederdichter  d. 
Kümh.  OesRngbuehi  v.  J.  1676.  (Bll. 
f.  Hvnjii..].  t;7  ü;«  f81 

MUller-Frauenstein,  Geo.,  Ücb.  Zicg- 
ler's  Ai>ial.  BsnUe.  (Z.  1'.  dt.  Phil.  22. 
60-98;  168-213.)  «  Vgri.  Kr.  »224.  [82 

Zur  O.  d  Zeitraums  vgl.  Nr.  a5(M.  3864; 
«7:  '>i;  98  ay2»if;  »4c;  4000c;  37e:  :>7c; 
:.Hb:  <;ib;  68;  7.'  4ir.4;  lu;  lic;  r. 
4i06;  18b;  »7h;  49b;  e;  60a;  b;  »l;  Hl. 
4sssb;  37;  69;  n;  9Sd;  951 


5.  ZeUaUer  Friedrich'»  d.  &r. 
I740-17H9. 

All^'-iu  .  7i:tlir  Krieg  etc.  49S3-H:. ;  Ki  i  ilvi'  K 
il.  Gr.  und  Preussen  4990-»5  •  Andere  Terri- 
torien  4999-99;  Oeütige»  LeMn  im  18.  Jh. 

Koser  11.  Schnitze,  Lit.  zu  1713-86, 
8.  Kr.  4937, 

#  Karge,  Die  rua-  öeterr.  AUians, 
8.  Nr.  787.    Ree.:  HZ  68,  333  f. 

(Naiid.'Y  [4983 
Aii82uge  aus  J.  ö&\.  iiiumer  8  Leipz. 
Jb.  1744-71.  CQo.  z.  Ü.  Leipz.  1,386 
I  is  442  1  -X-Knr  d.  2.  schlea.  n.  <l 
7j.  Kr.  betr.  [84 

Trttha,  v.,  Haae.'öalerr.  Coopt-r., 
s.  Nr.  2447.  Ree:  UUL  17  ,  293-6 
(F  ^  »igl).  [8.5 
vv-  Barthelemy,  Ed.  de«  liUt.  dea 
relations  de  la  France  et  da  Däne- 
mark 1751-70.  Eec:  CBl  78.  [86 
Sorel,  A.,  La  que.«ition  d'Orient  au 
Ibe  »iecle;  le  partage  de  la  Pologue 
et  le  trait£  de  Kai'nar^ji.  2  ^.  Paria, 
Plön.  18^  IV, 292p.  Fr.8s50.  ♦Ree: 
Lv  T  ivr,'  10,  439  f.  [87 

Wolf,  Auf  d.  Zeil  Mar.  Theresia  s, 
a.  Kr.  8i:>.  Ree:  HZ  61.  329-31  (Tu- 
petz);  MHL  17.  296  (Bloch).  [88 

Recueü  des  anc.  ordonn.  de  la 
Belg.,  8.  Nr.  814.  Ree:  RQH  45, 
289  r.  (Lahaye).  (89 

Correapondenz,  Polit.,  Friedr.  d.  Gr. 
(a.  Nr.  818).  XVU.  Barl.,  Dnneker. 

gr.  8".  480  S.  M.  14.  -X«  Ree.  v.  XV 
n.  XVI:  MHL  17, 177-82  (Sohultse); 
CBl  603-6.  [90 
LehfllMm,  Max,  Die  «raprfinffliehe 

Ka.'-^uiif;  (].  lüst.  ili'  nion  temps  Pried- 
rich  8  d.  Gr.  (HZ  62,  193-6.)  [91 


Friedrioh'a  d.  Gr.  musikal.  \\Vrkc 
Ibrsg.  V.  Ph.  ÖpittaJ.  1 :  Sonaten  für 
Plttte  a.  Klavier.  Nr.  1  12.  •)e>Rec.: 
Grensb.  48,  lU,  166-73.  [92 

Brünneck,  WHh.  v.,  Die  Adflipi-r 
d.  Leibeigen^chai't  durch  d.  Geset^- 
gebg.  Friedr.  d.  Gr.  u.  d.  allg.  preuaa. 
Landrocht     (SavZ  10,  24-62.)  [93 

^Zakrzewaki,  He  form  d.  ländl. 
Steaero,  8.  Nr.  839.  Ree:  Z.  f.  d. 
gea.  Staataw.  44,  573-6;  Jbb.  f. 
Natiünalökon.  17,  584  f*  (Lam- 
precht i.  [94 

Stern,  Aifr.,  Mirabeau  in  Berlin. 
(Dl.  Iis.  15.  Iii.  383-400.)  [25 

VgL  Nr.  3897.  9927  b;  &Sb.  MOOe.  49M. 


Motz,  Fr.,  Hz.  Karl  v.  Sacha.*Mei- 

ningen  ii.  A.  I,.  St  lduzer  (Sehrr.  d. 
V.  f.  meining.  G.  n.  Ldke.  Heft  5). 
gr.  8".  32  Ö.  [96 

#  Adam,  Mb,  Eng.,  J.  J.  Hoaer  ala 

württemb.  Landschaftsconsnlent  1751 
bis  91.  Stuttg.,  1887.  Ree.:  HZ  62, 
371  f.  Cl^gelbaaf).  [97 

♦  SahMlder,  Edg.,  Phil.  FMedr. 

Ric^rer,  (Am  28.  .54o-8.^  If»8 
^  Fournler,  Handel  etc.  in  L'n^rarn 
u.  Polen,  8.  iSr,  817.  Ree:  GGA  i. 
(  V.  He  low);  R.  d'hiet.  dipl.  2, 126  f.; 
MHL  17,  873-5  (Neustadt).  VV^O 

Vgl.  Nr.  S6»4.  4060  b.  4181  c.  4174  c.  4ö  .4. 


Weber,  fiit.y  Die  Jesuiten  u.  d. 
Antlilärottgaaeit  (Dt.  R.  14,  72  bis 

85.)  [5000 
Blrlinger,Ant.,  Curioaum  e.  Leichen- 

predigt  aut  Karl  VIL,  1745.  (Ale- 
mannia 17,   l:k>.)  (."r(M>l 

Weiaae,  Fei.  u.  Frdr.  Jacobi,  Bneie 
an  Lorenz  Weatenrieder  a.  d.  JJ. 

1781  R3.  mit{?.  v.  A.  Klackhohn. 
(SHMAk  237-70.)  [2 

-X-  Aua  d.  Joseph.  Wien,  s.  Nr.  2484. 
Ree:  Lit.bl.  f.  gemi.  u.  rem.  PbiIoL 
10  f.  (Schoer);  Z.  f.  österr. 

Gyiun.  40,  525-30  (Hauffen);  HZ 
62,  553  f.  (Tupetz).  [3 

DflHtSOh,  fi.,  Job.  H.  Gottl.  V.  Justi; 
e.  Beitr.  z.  G.  d.  Camorahvis^i.  in 
DUd.  (Z.  r.  d.  ges.  ötaataw.  45,  554 
bia  567.)  [4 

Norf,  H. ,  Zur  Bi(»graphit'  Peata- 
lozzi's.  IV.  Winterthor,  Ziegler.  gr. 
S\  VIII,  617  S.  Fr.  8.  Ree:  BHLU 
668  f.  (Jentaeh);  Orenab.  48.  IV, 
278-80  CJeiitscIi).  [.5 

ik  Äreyerz,  Beat  Ludw.  v.  Uuralt, 


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558 


Btbliognphie  Hr.  5006-5066. 


B.  Nr.  850.  Ree:  ThLZ  18.  468  70 
(Eck).  [bOOij 

#  Herder'«  Briefe  an  Hanann«  s. 
Nr.  2476.  Rfc:  ThLZ  14,  439  (Lin- 
denberg); HZ  Ga  182  f.  [7 

Nagel,  Wilh.,  Die  dt.  Idylle  i.  18. 
Jh.  (Diss.)  Zürich,  s'.  82  8.  [8 

Goethe's  Gespräche;  hrsg.  v,  Bie- 
dermann (8.  Kr.  3282).  II.  Lpz.., 
Biederm.  gr.  8«  XIV,  362  S.  M.  5. 

Ree.  V.  I  u.  II:  RC  28,  186  f.: 
FJbl»  64,  608  IT.  [9 

Soethe'a  Tagebucher  d.  6  ersten 
Weimar.  Jahre  1776-82,  hrsg.  t.  Hnr. 
Düntzer.  Lpz.,  Dydt.  gr.  8*.  III, 
261       M.  6.  fio 

Briefe  v.  Uoetbe»  Mutier  an  d. 
Hrsg.  Anna  Amalia;  neu  hrsg.  n.  erl. 
V.  K  Heinemani!  I  pz..  Seemann. 
8^  XV,  159  S.  M.  2,20.  #  Ree: 
CBl  lü7i)  1.;  i'Jbb  64,  608.  (11 

Rod,  Ed.,  Ijft  jeunefise  de  Goethe. 
(Bibl.  univ.  42,  568-91  a.  48,  293 
bis  314.)  [12 

DIatzer,  H.,  Goethe  n.  Kar!  August: 
Studien  zu  Goethe's  Leben,  2.  Aull. 
I-IIl.  Leipzig.  Dyck.  1888  gr.  8®. 
969  S.  M.  18.  -X-  Ree:  UZ  62,  339-41 
(Gebhardt):  Westerm.  67,  415.  — 
Vgl.  Ggw.  35,  56-8  (Bulle).  [13 

Eggers,  K.,  Ranch  u.  Goethe:  nrkdl. 
Mittheiign.  Bcrl.,  Fontane,  gr.  8*^. 
XV,  251  8.  m.  6  Taf.  M.  5.  'IfRec.: 
CBl  989  f.;  DI.7  10.  1166  f.  (l'r- 
lichs);  Ggw.  3ü.  116-J^  (Dü ntzer); 
Dt.  Rs.  15,  III,  469-71.  [14 

BrerniiRg,  En.,  Goethe  nach  Leben 
Q.  Dichtg.  Gotha,  Perthes.  8^  175  S. 
M.  2.40.  [14a 

Carel,  6eo.,  Voltaire  u.  Goethe  als 
Dramatiker;  e.  Beitr.  s.  Lit-G.  (Progr.) 
Bcri.  4"    w  s.  [15 

Gaedertz,  K.  Tbeod.,  Eduard  d  Alton, 
e.  Lebensbild,  m.  nngedr.  Briefen 
Goethe  s.  (Wegterm.  33,  239-53.)  [16 

JuriSOh,  Reinh.,  Schiller  als  Welt- 
bürger u.  Freund  »,  Vaterlandes. 
(Progr.)  Breslau.  4*.  16.  6.  [17 

Liebrecht,  L.,  Schiller  e  Verh.  zu 
Kaiit^f«   eth.  Weltansicht  CP^'^in'lg' 
gemeinverst.  Vortrr.,HeR79).  Hamb., 
Verlagsanstalt,  gr.8«  .%8.  M.0,80.  [18 

LHzmann,  Berth.,  Schiller  in  Jena. 
Jena,  Mauke,  gr.  8".  Vlll.  136  S. 
M.  1,80.  *  Ree:  AZtg  Beil.  Nr. 
149;  Granab.  48,  IV,  247  f.  [19 

Lorenz,  Zum  Gediicbtniss  v.  Schil- 
iers hist  Lehramt,  5.  Nr.  4505. 


6".   Zeitaltrr  der  frntizos. 
valution  und  Napoleon*» 
1789  1Sir>. 

AllKenK^in«"» ,  di«  lievuIutioQ  u.  ihre  iiir.- 
wirkong  auf  Kuropa  50*0-30 ;  Revol.kri«^ 
sosi  -5^Hi;  NüiK>leoDische  Kriege  yi42-505*i ; 
HrtMiHsen  50.^7-fi8 ;  andere  Staaten  &0«S-7o . 
CdltoixesclüchtUchet  •.  in  dn  cteonoL  a. 
t«nltor.  Gruppen,  ferner  in  M,  5  n.  m,  7. 

Schlitze,  Waith.,  [Ut.  d.  J.  1886, 
betr.]:  Dtld.  1786-1815.  (JBO  Bd.  W 

III  -^1  ;";8.)  [502U 
Sorel,  L'Europe  et  la  revoL,  e. 

Nr.  666.  Ree.:  Ann.  de  1*^  des  ac 

polit.  IV  ,  1  (Au bertin).  —  Bd.  II 

in  2.  Aull.:  Paris,  Plön.  8".  578  p.  [21 
Mahrenholtz,  G.  d.  franz.  RevoL. 

6. Mr. 2498.  Ree.:  BLZIO, 881  (Stern); 

MHL  17.  307  (v.  Kai ck stein).  [22 
Quinet,  Edg.,  I  a  rovolution.  I  n.  II. 

Paris.  Inipr.  iiat  4\  367;  462  p.  [2:^ 

#  Bautler,  L  an  1789.  a.  Nr.  2499. 
Ree  :  nc  27,414  f.  (Chnqnet);RQH 
45,  675  f.  [24 

Gagila,  Eng.,  Die  ConservatiTeu 
d.  Geoeralstinde  V.  1789.  (AZtf  Bril. 
Nr   \  Vl  \\}  [25 

Manzoni,  AI.,  La  rivoL  l'ranc.  dei 
1789  e  la  rivol.  ital.  del  1859,  pnbl.  p. 
Brambilla  da  R.  Bongh i.  Milaoo, 
Rechiedei.  16".  XIII,  362  p.  L.  5. 
ie>Ree  N.  Ant.  22,  198  f.  [26 

#  BleiMrlMMalt,  Fran  StaeL 
s.  Nr.  2500.  Ree:  (»uart.  R.  532  58: 
Saturd.  R.  67,  609  f.;  Bibl.  univ.  \2. 
444-6;  BIILIJ  289  93  (Speyer);  DLbl 
12,  75  f.  (Koch);  Ae.  Nr.  896.  i-Ö 
(Hawkin  V  I!7  63.  16:3-5.  [27 

Broglie,  duc  de,  Le  proccs  et  Tex«  - 
cution  du  dnc  d'Enghien.  Paris.  Plön. 
18".  31  p.  [28 

Blennerhaaaett,  lady,  Die  Dt.  n.  d. 
franz.  Revolution.  (Dt.  Rs.  15,  51 
bis  72;  216-28.)  [29 

Oowden,  Edw.,GoethL'  aud  thefreneli 
revol.  CFortn.  R.  Nr.  271,  77-96.)  [80 

4f  fialHlla,  Kriege  d.  1.  f^ansoe. 

Revol.  etc.,  s.  Nr.  2503.    Rtc:  DI  Z 
10.  lOVi;  CHI  1(h;H:  Dt.  R.  14, 378 f. [31 
Chuquet,  Arth.,  Lea  guerres  de 
la  r^vol.  iL  Ree.:  Polyb.  27,  246  f. 

(Pr   In  Ruch.  Trrit).  [32 

ConfortI,  L,  a)  Napoli  dal  1789 
al  1796.  —  b)  Napoli  dalla  pace  di 
Parigi  alla  gtierra  del  1798,  cun  docc. 
ined.  Napoli,  Anfossi.  16".  XVL  262 
u.  XVI,  303  p.  ä  L.  4.  [dS 


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III,  5-6.  ZA.  Friedr.'s  d.  Gr.,  der  Arans.  Revol.  u.  Napoleon*».  559 


•JfrZei8»berg,Erzh.Karl  u.  Pr.Hohen- 
lohe,  8.  Hr.  874.  Ree  :  RC  2ö,  431  f. 
(Chnqnet);  CBl  1088;  HZ  68, 188-5 
(Tu  petz).  (5034 

Sorel,  A..  La  yinüt.  de  Robefpierre 
(R.  d.  2  moiulcH       883-9150  [35 

LfehMMii],  M.,  Wöllner  «.  d.  anew. 
Polit.  Fr.  Wilh.  II.  fHZ  62,  285  f.) 

Immclinthf-r  v  7.  Ort.  1794.  [36 

#ZeiS8berg,  Huuujuug  Belgiens. 
1.  Hr.  878.  Ree:  BZ  61,  881-8  (Ta 
petzl  p'" 

^  Bailleu,  Preussen  u.  Fraukr.,  8. 
Nr.  879.  Kec. :  RH  40, 395-7  (S  t  e  r  n).  [38 

Zeiasberg,  H.  v.,  Zur  dt.  Kaiserpolitik 
Oc't<tt  i  reicIisi :  v.  Beitr.  z.  ü.  d.  Revolj. 
1795.  (Sep.  a.  6  B  VV  A  k .)  Wien,Tetnp8ky . 
Lex..8°.  136  S.  M.  2.  *  Qn.-mäesige 
I)arst6l]g.d.TerbdlgD.  adl  M.liogensb. 
Reichstage.  —  Ree:  er.  1  Mu'A.  [39 

Clftuaewitz,  C.  v.,  UiDterlaaseue 
Werke  tth.  Krieg  a.  Kriefsfähig.  IV: 
Feldzug  1796.  3.Aafl.BerT.,DttiniDler. 
288  S.  M.  6.  [40 

Büchner,  Flucht  d.  Univ.-Aixhivs 
V.  Qiessen,  1796.  (Ifitthh.  d.  Ober- 
beM.  OY  Bd.  U  [41 

Tivaroni,  Gar.,  L'Italiu  «iuraute  it 
dominio  fnnt.^  1789-1815.  I.  Torino. 
Roux.  16".  519  p.  L.  3.  •)(>Rec.:R. 
itor.  It.  r,  :^:n-5  (Orsi).  (42 

Santalena,  Ant.,  Vita  Trevigiana 
etc..  1793-1818.  Treviso,  Zoppelli. 
8«.  87*^  p.  L.5.  *Rec.:  N.  Aotol. 
22.  384  6.  [43 
Hogendorp,  M^moireä,  s.  Nr.  2581. 
Ree:  HZ  62,  166-73.  [44 

Stcherbatow,  I  e  iVld-mareclial  Pa.s- 
kevit«ch,  sa  vie  uoüt.  et  milit.  d  apr. 
de«  docc.  indd.  l:  1782-1826.  trad. 
Pari-,  R.inwald.   Fr.  15.  [45 

Zur  Geachlchte  d.  milit.  I.t-bens  in 
d.  Armeen  Napoleon  s  I.  (^Beiheft  z. 
Milit- Woebenbl..  277-94.)  [46 

#  Merkel,  Garlleb,  Ueb.  Dtld.  zur 
SrhillprOnethp  /cit.  RRrl.1887.  Ree: 
DLZ  10,  349  HK 1  u  c  k  h  o  h  n).  [47 

4f  Mttteinleh-WiiReburg,  Oesterr. 
Theiln.  a.  d.  Befr.kriegen,  s.  Nr.  904. 
K  PC . :  M  H  L 1 7. 1 85-90  (G  o  1  d  8  c  h  m  i  d  t ). 
RH  40,  397-400  (Stern).  [48 

UrfiiMlira,  H.,  Oneisenan^B  8endg. 
nacli  Sclivvrden  u.  England  1812. 
(H/.  ti2.  4Ü«;  517.)  —  Vgl.  d.  Nachtr. 
V.  L.  Ehrhardt.  (Ebd.  63,  192.)  [49 

^  Caapredon,  Defense  de  Dantaig, 
pabl.  p.  Aariol,  a.  Nr.  911  n.  25^ 


(identisch!).   Ree:  DLZ  10,  792  f.: 
Grenzb.  48,  III,  MO.  [50 
BMOIt,  Arlli.|  Biocos  de  ThionTille; 

corresp.  du  g^ner.  Hugo  command. 
snp^r.  avec  le  g^nir.  de  division  k 
Metz(R.d'Al8. 40,204- 25;353-86.)  [51 
Bardy,  NMry,  a)  La  demiire  cam- 

pagne  du  fjeii.  I.pcourbe-.  Beifort  en 
181'^..  St.-Di6,  Humbert.  16".  77  p. 
—  h)  Beifort  en  1815.  Beif.,  sSpiti- 
rauller.  8".  32  p.  Fr.  0,60.  [52 

Browning,  Ose  ,  Ilugh  Elliot  at 
Naples  1803  ü.  (KÜR  4,  209-28.)  [53 

Knaake,  Em.,  Forschgn.  z.  Leben 
d.  Max  V.  Schenkendorf.  (AUpr. 
Mtschr.  26,  340  9.1  fM 

Bourienne,  L.  Ant.  Fauvelet  de, 
Menoira  of  Kapol.  Bonaparte,  by  bis 
priv.  Beeret.:  ed.  by  R,  W.  Phippa. 
4  vol.  New.  ed.  New- York,  Scribner. 
12".  LUl,  422i  XV,  140i  XVI,  452-, 
Vm,  444  p.   Doli.  5.  [55 

■X»  Correap.  «I»'  Marie  Louise,  Nr, 
914.  Ree.:  R(,Ui  4:!,  :532-4  (de  Bar- 
th^lerayj;  RH  36,  140  i.\  A.  stör. 
It.  3.  475-8  (Sforaa).  [56 


4f  Clausewitz,  Preussen  i.  ».grossen 
Katastr.,  t«.  ^r.  250^5.  Ree:  CBl  816  f.: 
FliPG  2,  800:  MHL  17»  387  f.  (v. 

Kai  k  .«lein).  —  Frau/.  Foherp.  v.  de 
Vatry.  Pari.^,  Hnudoin.  H".  1-r.  4.  (57 
^  Seeley,  SUiu,  s.  Nr.  y30.  Ree; 
MHL  17.  78  81  (Krttaer);  Vjaehr 

VPK      n.  1 09-17.  f5<^ 

Delbrück,  H.,  Die  Ideen  Stein  s  üb. 
dt.  Verf.    (PJbb  64,  129-34.)  [59 

^Lehmann,  Scharnhorst,  s.  Nr. 
936.  Hee:  EHR  4.  790-802  (Ward); 
MHL  17,81-90  ((iuldschniidt).  [60 

Verwendvng  Gneisenan^a  als  Lehrer. 
(Jbb.  f.  d.  dt.  Armee  72,  222  f.)  (61 

BiaaendorfT,  K.,  BHielu  r  ab  Guts 
besilzer.  (Progr.)  Pyriiz.  S.  9-24.  [62 


^  Briefwechael  d.  Kon.  Katharina 
u.  d.  K.  Ur^im-  (s.  Nr.  943).  Stuttg. 
1887.  Ree:  MHL  17,  90 (Bloch);  HZ 
62,  841-3  (Egelhaaf);  A.  stor.  It. 
4,  116-8  (Sforza).  [68 

-X*  Hogendorp,  Gijsbert  K.  van, 
Brieven  en  gedenkschriften  MV.  s 
Oravenh.  1886-87.  Ree.:  BZ  62,  178 
bis  179  [64 

Roeachen,  Zur  0  d.  lU-vol  -  n.  Be- 
freiungskriegein Uberiiessen.  (Mitthh. 
d.  Oberheaa.  QV  Bd.  L)  [65 

4f  Ctrrstpoiidfll»  Kdn.  FHedr.'s  v. 


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560 


Bibliographie  Nr.  6066—5125. 


Württb.,  lirag.  v.  äcUlussberger, 
8.  Mr.  2578.  Ree.:  MBL  17,  Sffl  f. 
(BloclO:  DLBl  12,  89  (,  fKlein- 
B(»hmidO:  R.  d'hist.  dipl.  3,  599  f. 
(Pribram);  ZGOberrb.  4,  516  f. 
(Obser);  HZ  63, 185  f.  (Gpelhaaf); 
Nord  ü.  Süd  51,  287.  [5066 

•9^  Meter,  Friedr.  v.  Wiirttemb., 
s.  Nr.  947.  Hec:  CBl  lU  HZ  Ül, 
540  r.  (K{?elhanf).  [67 

Schloeeberger,  A.  v.,  Prinz  Karl  v. 
Württemberg,  riiss.  Gen.-Lt.,  1770-91 ; 
nach  Briefen  d.  Prinzen  etc.  Stottg., 
Kohlhammer.  XVI.  244  8.  M.8. 
*Rec.:  BULr  754-6  {Si)oyer).  [08 

Haiimanii-Lichtenfelder,  fiottfried, 
Compte  rendu  hist.  des  tronblea 
rarvenus  ä  Strasbourg  1789:  trad. 
1>  r  R eiber.  (R.  d'Aleece  40,  257 
bis  2t>9.)  [69 

HaMkergerJoe.,  DiefVencInvaeion 
in  K&mten  i.  J.  1809.  Klagenf..  Hau- 
necker.  gr.  8".  58  S.  M.  2.  [70 

V^.  Nr.  ^yt.  3«i3tt;  iKi.  4stn«;  i7,  s&b; 
e;  57;  ssa;  6<a;  ei;  ti. 


7,  Netteste  ZeU  neit  ISlü, 

AUgeinHinfs,  ßestaar.,  Revol.  und  Kt  action 
.'iOTi  Kurop  Verlialtiiiss»',  l»»>80iids.  d«'i 
lH.-)ner  Jahre  äOH4->M>;  Kriege  v.  l»«4-70: 
sow'  .'iioi;  Preussen  u.  d.  neue  Dt.  Reich 
5102-U;  Mittel-  und  Kleinstaaten  6115-81; 
0«stemieli  sltt-SS;  Oottnrg^icliiditlidiea 
(Stiuit  u.  Wirthschnfl.  Kirche,  Wigsenschafl 
u.  rntoiTi<  ht ,  Lilt-rntur  n.  Kunst)  .M2«  :»!. 

Hermann,  J.,  [Lit.  d.  J.  1886.  betr.]: 
lleueste.  insbes.  dt.  Ü.  seit  1815.  (JBG 
Bd.  9.   III.  39  44.)  [5071 

Flathe,  Th. ,  Restnnr.  i-  rivol.  (s. 
Nr.  2587  u.  8361,)  14.-15.  (öchl.J-Llg. 
p.  889-1042.  cpl.  L.  30.  [72 

7f  Bentt,  llinaoireB,  8.  Mr.  950.  Ree. : 
RH  37,  351  f.;  Polyb.  29,  166-8.  [73 

La  Motte-Rouge,  de,  8ouvenirf»  et 
campagnes  (1804-83).  MII.  Nantes, 
Orlmand.  8*.  IV,  624  ;  624;  619  p 
k  Fr.  9.  -Jf  Der  nuf  d.  Krieg  von 
187071  bezügl.  Tlieil  auch  separat 
(100  p.  Fr.  2,50).  [74 

<M>  Miililenbeok,  La  St-AUfance,  s. 
Mr.  954.  M.6.  Mec:  RH  37,  148.  [75 

Flach,  Jacq.,  .Madnrne  de  Krüdencr 
et  ies  angines  de  ia  sL-alliance. 
(Sep.  a.  R.  de  la  »oc.  de«  ii,  Irist., 
janv.-ftvr.)  Amiens.  8°.  15  p.  [76 

Sylvain,  Ch.,  Hist.  de  üregoire  XVI. 
Bruges,  DescKe.        400  p.  [77 


Pometta.  E. ,  La  rivulux.  del  183^ 
nelTieino.^onat-Ro8en23.»Hll.l  ff.)[lü 

^  Wichmann,  Denkwürdigk.,  a.  Kr. 
971.  Picc:  Lit.  Handw.  303  H  (Hüli- 
kampj;  HZ  62,  352  1.  (Fiat  be>.  (79 

8taMfl»ri,  v.,  Dae  1.  Bat.  d.  8.  kar> 
hefs.Inf.-Heg,  i.  d.Sepi.  Tagen  1*^4^  ?u 
Frankf.a. M. (ZVhessG  14.2^7  3L^.t  1 

Kunz,  L)ie  Feldzüge  Radetzk}  ^  in 
Oberital.  1848  u.  49.  (Jbb.  f.  d.  dt 
Armee  72.  18  39:  128  47 :  270  91».)  f«l 

Minghetti,  Mieiricordi  (9.  Nr.2598)U: 
1848-49.  8«.  500  p.  L.  4.  f8« 

Kleinachmidt,  Brierwecbsel  Wef)9ru- 
berg'B  mit  Mittermaier  (s.  Nr.  3877). 
Schi.  (Dt.  R.  14,  II,  343  54.)  [8S 


Vaupeli,  0.,  Kampen  for  S<indfr- 
ivlland  .  KriefTcn  1848-50.  og  64.  4.-6. 
Hft.  Kjob.,  Reiuel.  8".  288;  14Ö  S. 
Kr.  8.  <K'Reo.:lfilit.Lit-Z.70,8.  (84 

MarOlwIfGuat.,  La  gnerre  deCrim^. 
Paris,  Firmin-Didot.  8^  Fr.  12.  [^^5 

Cavour,  Cam.,  Nouvelles  lettre« 
in4d.;  ree.  et  pubL  p.  Am.  Bert. 
Turin,  Roux.  8».  X.  573  p.  L.  « 
-X-  Ree:  Bibl.  univ.  48.  162  4  (Rod  : 
R.  gtor.  lu  6,  595-7  (Rinaudo).  [bo 


Vitzthum  V.  Eckstädt.  K.  Fr.,  Lon- 
don, Gaslein  u.  badowa  1864  66; 
Denkwürdigkeiten.  Stuttg.,  Cotta,  gr. 
8«.  XX,  523  8.  M.  13.  «  Ree.:  R.  de 
2 mondee  96. 196  207  (  V  n  1  b  e  r  t) ;  Ggw. 
36,  IV,  329  f.  (Gebhardt).  [87 

6hlron,  Is.,  Annali  dltalia.  in  con- 
tinuaz.  al  Muratori  etc.  (Vgl.  Nacbrr. 
15H  r.)  II:  1864-66.  Milano.  Hoepli.  x<*. 
4uä  p.  L.  6.  ^  Ree. :  HC  28, 314  f.  [88 

Martat,  6.  v.,  Kriegswesen  n.  Kries- 
fährg.  V.  1861  bis  z.  Gegw.  5.  Aal. 
(Die  Welt  in  WalTen.  III.)  Lpi.. 
Spamer.  gr.  8°.  VU1,426  S.  M.5-50. 189 

SharMaa,  Pkll.,  Erinnergn.  a.  d.  dt- 
franz.  Kriege  (vgl.  Machrr.  159 1),  dt 
V.  rd  o  Brachvogel.  Ljtz..  Relssner. 
8".  115  S.  M.  1,50.  -Se-Rec:  Grenib. 
48,  III,  186  f.  [90 

Rothan,  6.,  SoaveBira  dipl.  (vgl. 
Nr.  2607.)  L'Allemagne  et  1  Italie 
1870-71.  I:  L'Allemagne.  3«  ed.  Paris, 
hhty,  18«.  408  p.  F1r.8,S0.  (91 

Krieg  zw.  Frankr.  u.  Dtld.  1870/71. 
Volksausg.  nach  d.  Generalstabsw. 
Berl..  Pauli. gr.8^  15  Hefte.  äM.0,3Ö. 
^Kec:  DLZ  10,  953  f.  (99 

IBoulangerj,  Dtlds.  Feldz.  geg.  Frkr. 
1870-1.  Aut.  Ausg.  1.-20.  Llg.  Wien, 


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III,  7.  Neueste  Zeit,  seit  181$. 


:>öl 


Fn.nk.  Lex.  8".  S.  1-040.  a  M.  0,40. 
*Hec.  Strefll.  Z.29,IV,  198;  Uns/Zeit 
1889,  U, 374-9  ( M  a  h reu h o  1 1  z).  [5093 

OrConnor  Morris,  Will.,  The  war 
of  1^70  1:  After  Sedan.  (EHR  4, 
417-4U.)  [94 

StärIcsvttrhSItalne,  Die,  i.  dt.-fruz. 
Kriege  (s.  Nr.  2625).  Forts.  (Kriegsg. 
Einzt^lschrr.,  hrsg.  v.< Jen. Stabe, Hft.ll. 
B(i.ll.619  702.)  -5frliec.:CBl816.  [95 

Vorpostendienst,  Der,  bei  d.  1.  baier. 
Armee-Corps  etc.  von  d.  1.  Einnahme 
V.  Orlcnn«  hi?  7.  H.  Treffen  V.  Coul- 
niier.s.  (Kbenda  591-618.)  [96 

Infanteriedienst  bei  d.  Cav.-Dlvi- 
aionen,  ineV)e9.  d.  Thatigk.  d.  Sept.- 
>^>v.  1970  rl.  4  Cav.-Div.  /n«Teth. 
baier.  Inf.  (KbenUn  Ö.  549-Ö9.)  [97 

Kunz,  Herrn.,  Der  Feldzug  d.  1.  dt. 
Armee  im  Norden  u.  Nordw.  Frank- 
reichs 1870-71.  Berl.,  Luckhardt.  gr. 
8".  III,  234  S.  M.  4.  *  Ree:  Cßl 
1408  f.;  mm.  Lit,  Ztg.  70, 190.08.  [98 

DaMbamies,  Ed«.,  La  rei  i  .u  t.  in- 
fiM-nale  (arm^o  de  la  Loire  1870  711. 
Paris,  Didot.  lb«8.8".  363 p.  Fr.  8.  [U'J 

^fWimpffen,  de,  La  bataille  de 
Sedan.  Ree:  Polyb.  27  ,  251-3.  — 
Ht.üebers.  v.  A.Ruhe  mann.  Angsb., 
RpiHip).   8".   376  S.    M.  4.  [5100 

Kayser,  Ad.,  Erlebnisse  e.  rhein, 
Dragoner»  imKriege  1870-71.  Nördl., 
Beeil.  8*.  216  8.  11.2.  [5101 


Geschichte  d.  k.preuas.  Fahnen  etc., 
6.  Nr.  8525.  Lex.-8'>.  XI,  589  u.  VUI, 
408  8.  *Hec.:  DLZ  10.  1094  f.  [2 

Der  Kronprinz  in  d.  Confiictszeit. 
(Grenib.  48.  II,  535  50.)  [3 

freytag,  G.,  Der  KronpriDS  n.  die 
fit.  Kai-'-eikinne;  Erinnergebll.  Lpz., 
Hir^i  I  1"(>  S.    M.  L80.  [3a 

<3f  Bindtng,  ^orddt.  Bund,  s.  Nr. 
2615.  Ree.:  CBl  1193  f.;  CBl  f. 
Recht  V.       452  f.  (Brie).  [4 

-X-Hahn,  Wilhelm  I.,  s.  Nr.  1017. 
Reo.:  MilL  17.  196  f.  (H.  Hahn).  [5 

R«dd,  Fried  rieb  III.  (*^.  Nr.  1020). 
Franzö.«  Ausg.  Pari?.  fV.l, üdorf.  12®. 
VIII,  285  p.  Fr.  3,50.  *  Hec:  Polyb. 
29,  533  f.  (d  Avril).  [6 

Bismarckbriefe  (vgl.  Nr.  2613),  Neue 
Folge.  I,  II.  Berl..  Hennig  &  Elgendorf. 
XV,  174;  176  S.  tt  M.  2,50.  [7 

Britfe,  Politische,  Bismarck*»,  1849 
bis  1889.  3.  Ann.  Berl.,  Steinitz.  8^ 
XV,  375  Ö.  M.  5.  [8 


^  Simon,  Bis?nHn*k  I847  ö7,  n.  Nr. 
2634.    Kec:  CBl  914  i.  (9 

«  Hartmann,  2  ^.zehnte  dt.  Politik, 
8.  Nr.  2636.  R<-r.:  Nr.nl  u.  Süd  .■",0, 
268  f. :  (5  renzb.48,ll,377-80i  Weaierm. 
67,  ilJ.  .  [10 

Bismarck  u.  England ;  f  1 .1 .  Reziehgn. 
Dlld.*».  ti.  Fji'»lands  seil  d.  Krinikriege. 
Berl.,  Eck.  t.  iu.  Ö^.  311  S.  M.  3.  (11 

Fabri,  Fr.,  5  JJ.  dt.KolouialpoHtik; 
Rilck-  u.  Ans  blicke.  Gotha,  Perthes, 
gr.  8''.  XV.  Ih-A  S.  M.  2,60.  *  l^ec: 
DLZ  10,  1244  f.  (Uiibbe-Öchlei. 
den);  Millt.  Lit.  Zt^.  70,  289  f.  [12 

Erlasse  u.  Reden  Sr.  Maj.  d  Kais, 
u.  Kon.  Wilh.  II.  (1888-81t).  Herl., 
Duncker.  gr.  8^  IV,  80  S.  31.  2.   [  13 

Simon,  Ei.,1/erapereQrGutllaume  II 
et  la  le  annee  de  son  rfegne.  Parin, 
UeinrichseD.  18".  VUi,370p.  M.3.50.  [14 

^  Melle,  Kirchenpauer,  s.Kr.  2647. 
Ree:  HllLU  86  f.  (Fr.  Walt  her); 
T>r  Cs.  59,  474-7;  Hans.  OBll  1887, 
lOo-b  (Frenadorff).  [15 

AtMr,  H.  L,  De  buitcnlandsche 
betrekkingen  v.  Nederl.,  l^GO  8'*. 
Haarl.,  Bohn.  gr.  8°.  IV,  148  rf. 
Fl.  1,50.  fl6 

Ebebarg,  Friedr.  List  u.  d.  Frlir. 
.1.  Fr.  V.Cotta.  f  A/t?  H'>il.  Nr. 216.)  [17 

Philippovich,  Eug.,  Der  bad.  Staats- 
haushält  1868-89.  Freib.,  Mohr.  fr. 
8*».  XH,  263  S.  M.  6.  [18 

Larchey,  L.,  Souvenirs  de  mifi-io-i  : 
Metz,  Strasbourg  et  Colmar  1859  00. 
(Spp.  a.  R.  alsac.)  Mancy  et  Paris, 
Ib'ifT.  r-Levrault.  8*.  32  p.  [19 

•K-  Kern,  J.  C,  Polit.  Erinnerungen 
1833  86.  Frauenf..  Hulier.  1887.  Ree: 
AZtg  Beil.  Nr.  102.  [20 

<5f  Lerchenfeld,  Aus d.Pnjjin  en  er  ,, 

S.Nr.  995.  Ree:  RH  39, 186  f.  (Stcr  u); 
Bll  f.  d.  bniei  .  Gyiiinw.  25,428  f.  |21 

Aufzeichnungen,  .^iitnbin^Tr.ii.h..  d. 
bsterr.  Viceadmirals  Frh.  v.  Wüllera- 
torf-ürban.  (Dt.  R.  14.  III,  194-809; 
339-44;  IV,  94-110.)  [22 
Krönet,  Moritz  v.  Kaiserfeld.  5. 
Nr.  990.  Ree:  HZ  61,  335-7  (Tu- 
pctz).  [28 

-X-  Wolfsgruber,  Card.  Rauscher,  s. 
Nr.  'itJ.'d.  Ree:  Laacher  Stiinnsen 
470  rt.  (Brauns berger);  iliLZ  14, 
284  6  (Reusch).  [24 

«X-Wolf,  Zi:rCi»Iturg.  etc.,  s.  Nr.  994. 
Ree:  AZtg  BeiL  Nr.  257  f.;  DLZ  10, 


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502 


Bibliograpbie  Nr.  5125-5151. 


an  (Egei-R):  CBl  1068  l.i  UZ  02. 
554  f.  (Tupeiz).  (ol26 

Schufze-Gaeverniiz,  Herrn,  v.,  Das 
preusö.  Ötuatürecht,  auf  Grund  d.  dt. 
Staatsrechts  dargestellt.  I.  u.  II.,  1. 
Lpz..  Breitkopf  6c  Härtel,  gr.  B".  600 
u.  282  S.  h  M.  5.  ^Rec  :  Z.  f.  d. 
gep.  SiMj.t^w  44.  hm  f.  (Frickei  ).  [26 

Schramm,  G.  A.,  Rodbertus,  Marx. 
Lassalle;  c.  socialpol.  Studie.  Münch., 
Virreck.  8".  Ul  S.  M.  1,20.  [27 

Dietzel,  H.,  Karl  Hodbertus.  1.  u.  II. 
Jena,  Fischer.  8".  92  u.  VU,  240  S. 
M.  6,50.  «5f  Hec:  Jb.  f.  Oesetsg.  18, 
266-8  fSclinioller).  [28 

Nach  10  Jahren ;  Material  u.  Glossen 
X.  O.  d.  SoeialifiteDgeseiMs:  I.  Hi^to* 
risches;  II.  Die  Opfer  desSoc.gesetzes. 
I.ond.,  German  Coop.  Fubl.  Co.  8". 
148  S.   M.  1.  [29 

Kahle,  C,  IMe  fahrenden  Leote  d. 
Gegen w.  u.  ihre  8j»rat  l>e;  e.  Beitr. 
z,  G.  (].  Va^abnndciitl).  u.  d.  Gaiiiier- 
we».  Gera,  Buucii.  8".  386.  M.  1,25.  [30 

fiattwiek,  loa.,  German  enltore  and 
cristianity;  iheir  controversy  in  the 
time  1770-1880.  Lond.,  Norgate.  8". 
10  8h.  6  d.  [31 

UoMeaberger,  0.  F.,  Hist.  of.  gar- 
man  tiieolof^.  in  tlie  19  conf.  transl. 
by  W.  Ha8t)p.  Ivlinb..  Clark,  gr, 
8*.  XXXLX,  629  6.  14  sh.  ^Rec: 
ThLZ  14,  899  f.  (Harnack).  (32 

Luthardt,  Chr.,  Erinncrgn.  Huf^  ver- 
^'aiigenf'n  Tagen.  Lp/,.  Dorfliing  u. 
Francke.  8".  IV  ,  25y  S.  M.  3,60.  [33 

Meinrfci,  C.  F.  fieo.,  Aug.  Tweaten 
nacli  Tagebüchern  u.  Briefen.  Berl., 
Hertz.  8".  IV,  490  S.  M.  7.  «5fRec.: 
ThLBl  300-2  i  Cßl  1602  f.  (34 

#  CNdanlierg,  F.,  Job.  H.  Wicbam. 
Hamb.  1884-87.  Ree:  HZ  62, 129-31 
(Kattenbuflch).  [35 


Briefwechsel  zw.  Goethe  u.  K. 

Göttliiig  1824-31:  hrsg.  v.  Kuno 
Fischer.  2.  Ausg.  Heidelb.,  Winter, 
gr.  8".  XI,  100  S.  M.  8.  [36 
GUnthert,  Jul.  E.  v.,  Friedr.  Th. 
Vipcher:  ein  Charakterbild.  Stuttg.. 
Bouz.  8'.  214  S.  M.  2.  *  Ree: 
Westerm.  67,  278.  fS? 


Lang,  W.,  Fr.  Theod.  Viacher.  I. 
(l>t.  Kb.  K»,  29-50.)  [38 
DIetz,  M.,  Fr.  Vischer  u.  d.  iatliet. 

Forninli'^  11  i;  ■  {^>']<.  a,  Festschr.  d. 
Keaiansiali  Stuttgart.)  Xüb.,  Foe». 
gr.  4».  58  S.  M.  2.  [38 
p,  3  Briefe  an  K.  Roacn- 


kranz.  mitg.  v.  R.  Reicke.  (AUpr. 
Mtschr.  26.  310  31.)  [40 
Laaebeni,  Joh.  Frb.  v.  n,  loh.  Ca^ 

Zellweger,  Briefwechsel;  hrsg.  v.  C. 
Ritter.  St.  Gallen,  Haber.  B».  ilL, 
204  8.    M.  4.  [41 

Taalfel,  S.,  W.  8.Teairel;  e.  Lebens- 
abriss.  TUbing.,  Fae».  gr.  4*.  47  S. 
M.  2.  [42 

Zimmer,  Heinr.  W.  B.,  Juh.  Geo. 
Zimmer  u.  d.  Romantiker;  e.  Beitr. 
z.  G.  d.  Roniftniik.  Frki".  a.  M.,  Hevder 
«.  Zimmer.  8".  VIll .  3«3  S.  M.  3. 
-äf  Kec:  AZtgBeil.  Nr.  131,  UZ  62, 
341  (Gebhardt);  HPBU  104,  116 
In?  28.  [43 

Fischer,  Herrn.,  Classicismua  und 
Romantik  in  Schwaben  ca  Anf.  tms. 
Jhs.  (Sep.  a.  Fe»^^.  d.  Univ.  Tübingen). 
Tüh..  Laiipp.  gr.  4^  22  J^.  M.  2.  [44 

Pfeitfer,  Berth.,  Ludw.  ühlaud  u. 
s.  Stellg.  im  dt.  Geistesleben.  (KB) 
f.  d.  Gelehrten-  und  Realschulen 
Württhg?=.  Jg.  36.)  Tiib.,  Fnes.  gr. 
8^  4ii  b.  M.  1,50.  [45 
SoliRiiilt,  Er.  n.  Benib.  Sealfart, 

H.s.liclu  von  n.  über  H.  v.  Kleist. 
fVj.^clir.  f.  T  it  -G.  2.  801-14.)  r46 
Freiligrath,  Bejtrr.  z.  Biogr. 
Freiligralh*s,  s.  Nr.  2666.  Ree:  OBl 
1198  f.  [47 

Schiffner,  K.,  Wilh.  Jordan;  tu. 
3  Bildnissen  d.  Dichters.  Frankf. 
a.  M.,  Osterrieth.  gr.  8*.  17,  888  S. 
M.  3.  [48 

Wehl,  Feod.,  Zeit  u.  Menschen. 
Bd.  MI.  Hamb.,  Reber.  gr.  8*.  III.  832: 
315  S.  ii  M.3,60.  Ree. :  CBI 133G  f  : 
AZtg  Beil.  Nr.  163  (Borraann).  [49 

Servaea,  Frz.,  Qoufr.  Keller.  (FJbb 
64.  1-52.)  [50 

Neumann,  C,  Christ.  Rauch:  H« - 

traclitgn   üb.  TVspr.  n.  Anff.  modern. 

(It.  Plaaiik.   i^FJbb  64,  166-95.)  [51 

Vgl.  Nr.  assA;  25;  ST.  SMY;SC:at. 
0806;  »S.  9S9s;  36h.  iSOOb;  14;  S6;  asa; 
58d:  76e;  99.  4S&1. 


Berb  htlirunfr.   In  Heft  2  S.  .522.  Nr.  1S28  ist  Statt  Rl«g«l  SB  lesi^O  GottlOb  (Fdi»r 
Beziebgn.  d.  Bisich.  Rkkebart  v.  Wnrms.) 


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Veneichniss  von  Abkämmgen. 


563 


Verzeichuiss  von  Abkiirzuageu. 


A*:  Archiv^  Arehivio,  Archives. 

Abh  .  Abhh.:  Abliandlnngfen). 
AbhBAk:  Ahlih.  d.  Berliner  Ak. 
AbhMAk:  Abhh.  d.  Münchener  Ak. 
Ac:  Academie^  The  Academy. 
ADB:  Ailg.  Dt.  Biographie. 
AG :  Archiv  für  Geschichte. 
AHV:  Archiv  des  hißt.  Vereins. 
Ak. :  Akademie. 

AKKR:  A.  f.  kathol.  Kirchenreclit. 
Alth.,  Althk.:  Alterthum (skunde). 
Ami.:  Aiina]«n. 
Anz.:  Anzeiger. 

A06:  Archiv  f.  öaterr.  Ot  -ichichte. 

ArchX:  Archivaliscbe  Zeitschrift. 

Ath.:  The  Athenaenm. 

AZtg:  Allg.  Zeitung. 

BECh  :  Hihi,  de  l'^cnlo  de?  chnrtes. 

Beil.,  Beiil. :  Beilage,  Beilagen. 

Beltr.,  Beitrr:  Beitrag,  H«n träge. 

Ber.,  Berr.!  Roridif,  Berichte. 

Bibl.,  Biblw.:  Bibliothek(&we8eD). 

Bl.,  BN.:  Blatt,  Blätter. 

BIILU:  Bll.  f.  liier.  Unterhaltg. 

Bonner  Jbb.:  Jahrbücher  d.  V.  v. 
Aith.ireunden  im  Rheinlandc. 

Boll.:  BalletiD,  Balletino. 

CBI:  Centralblnlt  ri.iterarisches). 

CR:  Compte  rendu  (de  Tacad^raie 
des  inscriptions  et  helles  lettres). 

DLBI:  Deutsches  Litentarblatt 

OLZ:  Dotitsche  Literattirzeitung. 

Dt.,  Dtld. :  Deutsch.  Dputsohlnnd. 

DZ6:  Üt.  Z.  I.  G. Wissenschaft. 

ENR:  Englisb  historieal  review. 

FBP6:  Forschnnorf n  zur  branden- 
burg.  u.  preuss.  Geschichte. 

6.:  Geschichte. 

6BII:  Geschichisbmtter. 

Ges.:  <i«'.';pll9ch.'tft. 

G6A:  Gottinger  gelehrte  Anzeigen. 

6g w.:  Gegenwart. 

GV:  Ges.'hichtsverein. 

HJb:  Hist.  .Jh.  d.  Gorre8-Oe.«f'!l«j«'h. 

HPBII :  Historisch'politischeJUiutter. 

Ito.,  Hst.v  hi.:  Handschrift,  Hand- 
schriften, handschriftlich. 

HV:  Historischer  Verein. 

HZ:  iiistor.  Zeitschrift  (v.  Sybel). 

J.,  JJ.:  Jahr,  Jahre. 

Jb.,  Jbb.:  J.ilirbuch,  Jahrbficher. 

JB:  Jahresbericht. 

JBG:  Jahresberr.  d.  G.wissenschaft. 

JMW:  Jahrbuch  für  Gesetzgebung, 
Venraltnng  und  VolkswirthscbafU 


Jh.,  Jhh.:  Jahrhundert(e). 

K.  tnU  r  Kde:  Kimdo. 
KBiGV:  Korreap.  Blatt  d.Gesammt- 
vereins  d.  dt.  G.-  u.  Alth.- Vereine. 
KBIWZ:  Korresp  Bl.  der  Westdt.  Z. 

Lit. :  Literatur. 

MA,  ma.:  Mittelalter,  Moyen-Age, 
Hiddle  Ages,  mittelalterlich. 
Mag.:  Magazin. 
Mem.:  Memoires. 

MHL:  Mittheilungen  aus  der  histo; 
riechen  Literatar  (Hiv^^^h). 

MHV:  Mittheilgn.  d.  hisl.  Vereins. 

MIÖ6  :  Mittheilungen  des  Instituts 
lür  osterr.  Geschichtsforschung. 

MUA:  Magasin  fUr  Literatur  des 
In-  uüd  .\ii?lnnde8. 

Ms.,  Mss.:  Mantt8cript(e),  Manu- 
scrit(6)  etc. 

Mtschr.:  Monatsschrift. 

MVG:  Miltheil.  d.  Vereins  f.  G. 

MVGOBöhMea:MVG  d.  Dt.i.Böhmeo. 

n.:  neo,  nonvean,  etc.;  oder:  nach. 

NA:  Neues  Archiv  (der  Gesellschaft 
fiir  riM^Tc  deutselie  (if'.^chichtskunde.) 

NASächaG:  NA  f.  suchs.  Geschichte. 

N.  F.:  Nene  Folge. 

NR:  Nouvelle  revue. 

N.  S.:  Neue  Serie,  Nuova  Serie, etc. 

Nt2tg:  Nationalzeitung. 

HZ:  Numismatische  Zeitschrift 

PJbb :  Preu^sische  Jahrbücher. 

Q.,  Gn.:  Quelle.  Quellen. 

R. :  Revue,  Review.  Rivi^ia. 

RC:  Revue  critiqne. 

Ref.:  R<  fortnation. 

RH:  Revue  historique. 

RN:  Revue  nuroisroatiqne. 

RNAIsace-Lorraliie:  Revae  nouTeUe 
d'Als.ii  t  -Lorrainc. 

ROH:  K.  des  quesUons  historiques. 

IIQSelir:  Römische  Qnartolsehrift. 

Rs.:  Rundschau. 

SavZ:  Zeitsohrift  der  Savigny-Stif- 
tung  iiir  Reciitsgeschichte. 

SB:  Sittnngsberichte. 

SBBAk:  Sn  d.  Berliner  Ak. 

SBMAk:  8H  d.  Münchener  Ak. 

SßWAk:  6li  d.  Wiener  Ak. 

SQ.:  science,  sciences. 

Sehr.,  Schrr.:  Schrift.  Srliriften. 

Sep.  a.:  Separatabdruck  aus. 

StMBCO:  Studien  u.  Mittheilungen 
aus  •!.  Uened.-  u.  CistcrtienaerwOrden. 

ThLBI:  Theolog.  Literatnr-filatt. 


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5ti4    Veneiclin.  von  Abkttnangen.  Eingelaufene  ächhüen.  Register. 


ThLZ:  Tlieüiog.  Lileralur-Zeituug. 
TMISehr:  Theolog.  QuartalBchrifl. 
ThStK:  Tlieol.  Studien  u.  Kritiken. 
Urk.,  Urkk.:  Urkaode,  Urkunden. 
V.:  Verein. 

^Tfaeaer,  Verfassung. 
Vpri..  H«n,  VerhäliDisB. 

Vhdig:  Vci,. 
Vischr.:  Viertelja*.. 
VjMbrm:  Vjschr.  f.  hIi- 

Schaft.  Politik  n.  Kulturges«  Ith 
WZ :  WesUieutsche  Z.  f.  G.  u.  K 1 1  n  ( 


Z. :  ZcitbciiiiH.   ZA.:  Zeitalter. 
ZOA:  Z.  f.  dentsehes  AlterUmm. 

ZG:  Z.  f.  (die)  Geschichte. 
ZGOberrh:  Z.  f.  G.  des  Oberrheins. 
ZHG:  Z.  d.  hist.  GeäcllschalU 
ZK6:  Z.  f.  Kirehengescbichte. 
ZKR:  /.  für  Kirchenreclil. 
ZKTh:  Z.  für  kallml.  Theologie, 
ZN:  Z.  iiir  Numismatik. 
Ztg:  Zeitung. 

ZVfi:  Z.  d.  Vereins  T.  Gegcliichte. 
" '    - .  '*  -  aterl.  G.  ( Westfalcufij. 


•      Eingelaufeue  Schriften.    iFurtaetzung  zu  Stern,  Leben 

Murabean*s,  a.  Nachrr.  226.  —  StVckel,  O.  d.  MA.  u.  d.  Neaaeii,  s.  BibL 

4531.  —  Virchow,  Reiseergebniase  auf  d.  Wege  der  Langobarden  (Ver- 
hdlgn.  d.  anthr.  (ies.)  Bibl.  4(345.  -  M  Wagner,  l'ntersuchg.  üb.  die 
Ryswijker  R^lig.-Clausel  Berl..  Weber.  M.  1,80.  —  Wessel.  Lehrbuch  d. 
G.,  s.  Bibl.  45:39.  Winkel  mann.  Friedrich  II.,  s.  BiW.  4692.  —  Zeit- 
Bclii  itt  .1.  liist.  V.  r.  Niedersachsen  1888.  s.  Bibl.  401ö.  —  Z.  d.  V.  f  <;. 
u.  Alth.  fcichleetiena  2:i,  8.  BibL  3593.  —  Z.  d.  V.  f.  thüring.  (i.  u.  Aithk. 
(BibL  14til).  6,  3-4.  -  Westdeutsche  Z.  f.  G.  u.  Kunst  8,  2,  8.  Bibl.  40r»L 
—  Z.  d.  wesl^reuss.  G.-V.  25,  s.  BibL  A191. 


Register. 

Aul'genoiiiiiieu  sind  alle  beii>pro ebenen  Schiiften  und  widitigen  »  Notizen^  dazukommt 
«  in  Sachregister  zu  Bihliogi-aphie  und  Aufsätzen,  aber  uor  nach  den  allfeiueiustf s  Schlag- 
\i orten.  .\uf  ein  bibliosrranfa.  Titelregister  ronsste  siu  RsnniTÜcksfoniini  Torlinfi«  ver- 
sichlet  werden.  Die  einfacnen  Zilleni  bezeiohnen  Seiten  des  l.,  die  nacli  einer  D  Miete 
d«B  >.  Bandes ,  die  nach  einem  N  (sowie  alle  Zirtcni  der  Penonalnachrichten,'  Nr.  4v 
Nachriehteri  innl  Notizen.  Man  suche  N  1-72  u.  7;M7.')  in  Bil  I,  .N'  iTti  ^iu  ii.  206-4$  ia 
Bd.  II.   riirsiv.'  Ziffern  bedeben  sich  auf  .Abhandlungen  nnd  Kl.  Mitth'  ilungen. 


Aberglaube  .ihi).  II  292  ;J. 

Acta  sanctorum  llibeniiae  ed.  dt- 

Siiu'dt  et  de  Backer  11  466. 
Akademien  II  ICA-T,  -  92.  N  68.  92-5. 

162-4;  96-98.  227;  üd. 
Allen,  Gr.,  Early  Britain  ü  200. 
Alterthümcr2I2;  56.  n  291.  501-2. 

N  m.  223. 
Alterlhum  N  133  8. 
Alterthnms-V.,  Kgl.  8ieh8.N98.207. 
Analecta  Bollandiana  11  196- 
Angelsachsen  II  222  :1  507-23. 
Arboia  de  Jubainville,  Abhh.  N223a. 
ArchlM>l<^e  8.  Alleiihllmer. 
Archiv  ceaky  II  178. 
—  f.  Lit.-  u.  KirchenO.  >M2;U. 
Archive  211.  510-11.  II  248;  85-6. 

540.  N39.  71.  118  a^b;  d;  19^  67; 

85.  200.  215;  44. 
Archivio  stör.  it.  N  123c. 
Ashley,  W.  J.,  Edward  III:  468. 
Association.  Frankfurter  11  15?'f). 
Atkinson.  .L  C.  s.  Cottcher  book. 
Atlanten  N  132. 


Hacker.  .Jo.".  de,  Acta. 

Baden  26^.  11309- 10.  Vgl.Commissiuu. 

Baiern  272-8;  290-2.  30$^;  29-90, 

II  314. 

Balduin  von  Trier  448-54. 
Barthole  ine  w,  St.,  Ho&p.  s.  Hospital. 
Bautzen,  HladtA.  N  185  b. 
Belreiungskriege  242.  537.  II  270-1. 
460-3.  559. 

Belgien  264.  II  908-4.  459^. 
ßellesheim.  A..  G.  d.  kath.  Kirche 

in  Schottlniul  II  204. 
Benekestiitung  N  192. 
Berger,  S.,  BiUes  vaudoiset  N  2244. 

Berlin,  Vergeh.  Institute  N  92-95.  97. 

115  b;  20  .  85  8.  216I.-C. 
Bernheim,  E.,  L,^hrb.  d.  hist.  Methode 
N126. 

Bepeliwerfli  M.  IVanzo.';.  N  :^0.  119 
Bibliograpliisciieti  210.  510.  II  24fi. 

500.  540.  N  120-2.  221. 
Hibiiotheca  historica  N  32. 
Bibliotheken  210;  53.  510.  II  248; 

85  j  540.  N 187-8.  201  j  14;  20;  43. 


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ttegiater. 


565 


Bilduiig^U.  252 '6.  II  'JÖ^^ti. 

Büek,  G.  d.  Confiscationen  I1 184-5. 

Biographie,  Allgeni.  dt.  N  127. 

Biograph. Sammelwerk«'  N  l'J'^  '2\^h\. 

Birch,  W.  de  G.,  Catul.  ui  seale  40,i- 

— Hist.  chartere  of  London  II  474. 

— .  Vita  Haroldi  II  207. 

IJo.li  u.  Tschudi.  Beschreibg.  d.  Bild- 
werke d.  Christi.  Epoche  N  231. 

Böhmen  274-5;  95-7.  307-10;  12-22. 
II  176-92.  ;;u;-7:  90-409.  N  185c. 

H»if)-.  H.,  Jean  Froissart  II  497. 

Bovenschtju,  Alb.,  Die  <iu.  d.  Joh.  v. 
Mandeville  U  496. 

Brandenburg  257.  II  294. 

Braunschweig  261.  II  299. 

Breflsiau,  H.,  Hundb.  d.  Urk.- Lehre 
N  125 

Brink,  *ß.  t.ii,  Beowulf  11  197. 
— ,  G.  d.  engl.  Lit.  II  217. 
Urunner,  H.,  Sourees  of  the  law  U  4t)2. 
Bnchdruck  u.  bandet  253  4.  U  286. 
Byxanz  N  158. 

Caleudar  ul'  docc.  rel.  tu  Ireland  ed. 
Sweetman  and  Handoock  II  494. 
L'nlendars  of  StaU  Pap.  457*8.  N4d. 

Cas'tilien         f  '^ 

(JentralcouuuiBi»ioi)  t.  wibaenschafO. 
Landeeknnde  K  176-7.  194. 

Cheltenham,  8ammlgn.  N  220. 
Chronicles  (rer.  Brit.  va.  :)f>vi  SS.i  N  41. 
Chronicon  Galfridi  le  Baker  de  Swy- 

nebroke  ed.  Thompson  II  495. 
Chronologie  fil-74.  276.  II  318  9. 
Church,  W.  S.,  h.  Hospital  reporte. 
Clarendon^  Hiitt.  of  the  rebell.  etc. 

ed.  Macray  460. 
Codex  dipl.  Saxonias  N  208. 
Codice  dipl.  Pistojese  N  2'M. 
Colleclioii  de  docc.  iuediu>  N  51. 
Commission.  Badiiche  hist.  V  26'80. 

,  Belg,  n  459  ♦?2. 
— ,  Histor.  (i.  Miincheu)  N  1  12.  205. 
 f.  Prov.  Sarhsen  N  18-23.  182. 

209-12. 

C< ...  iiii  n  226^  38.  523;  29.  U  257. 
549  i  53. 

Coneher  bock  ot  Pnmess  abbey  ed. 

Atkinson  II  49U. 
CreightOD,  L.,  England  a  oont.  power 

U  480. 

— ,  8oc.  history  of  England  II  473. 

— ,  M.,  9.  Epochs. 

Culfnr      247  .5«).  n  27Ö       N  150. 

Cutituinals  of  Battie  Abbey  ed.  Ö.  H. 

Scargill  Bin).  II  210. 
Ca^hen  8.  Böhmen, 
Dänemark  II  4W'48,  N14a 


Decrue,l:'r.,A.deMontmoreocy  M225a. 
Deoteehorden  fiS8.  II  294-5. 
Devillers^  L.,  Le  Hainaat  sona  le 

n'gne  de  Maximilien  II  460- 
Dicey,  A.  V.,ThePrivy  Council  II  2l(i. 
Diplomatar,  Böhm.  II  177. 
Diplomatik  276.  II  318. 
Dreis.'iipjähr.    Krieg  233-4. 

529  30.  U  262.  553-4. 
Dudik,  G.  Mührens  II  179. 
Elliot,U.,  Life  of  Earl  Goldolpbin460. 
ElMi.'-s  269-70.  11  310-11. 
Ebas»  lothr.  Archive  N  39.  118  b^  19. 
Elze,  K.,  Grandr.  d.  engl.  Philol.  II  195. 
Engelmann'.sches  Stipendium  N  195. 
England  174-86.  457-70.  II  19.S-23o. 

462-523.  N40  45.  141.  184  c. 
Epochs  of  Engl,  hietory  ed.Creighton. 

II  463.  48« K 

Evaogel.  Kirche  252.  II  2Ö2. 
Fälschungen  II  341-88. 
Familiengeschichten  8.  Genealogie. 
Ftlten,  J.,  Robert  GroMeteete  184. 
Ferdinand  1:  II  1-J6. 
Finanzwesen  J6-19. 249. 391-402;  23'5\ 

48  53.  II  27(i  7. 
Fitzpatiirk.  \V.  J..      '  »  Cuniudl. 
Florenz  ii-iö.  11  c^6-i>6".  Archiv  M 185  d. 
Fontee  rer.  hohem*  II  179. 
Forschungen  z.  brandb.  n.  preuBS. 

G.  N31. 
Fowler,  J.  T.,  s.  Memorials. 
FränkiscbeB  Reich  214-6.  514-7.  II 

250-51.  543  4. 
Franken  2H7.  II  ;ju8. 
Frankfurt,ArchivMU8a.— Vgl.Aasoc. 
Frankreich  4?9-42.  II  160-76.  N  46-51. 

142  50.  215.  220-6. 
Freeman,  E.  A.,  William  theC<ni(|.  1  sO. 
— ,  The  methüds  of  hist,  study  II  193. 
Friedrich'a  d.  Gr.  ZA.  238-40.  534-5. 

n  207-69.  410  13.  557-8. 
Friedrich  V.  v.  <].  Pfalz  II  390-409. 
Furuivull,  F.  J.,  o.  Manniug. 
Gairdner,  J.,  Letters  etc.  of  Henry 

VIII:  458. 
Gasquet,  A..  Henry  Vlil  and  the 

Engl,  monasteries  458. 
Gebrinche  256.  II  J92 
Gegenreformation  232-3.  529-32.  11 

261  5.  553-5. 

Gelehrten-6.  II  285.  501.  Vgl.  Gesch. 
G^'nard,  P.,  Vn  procfes  celibre  II  461. 
— ,  Lefü  rt  Solutions  des  d^puU^S  U461. 
Genealogie  278-9.  U  320-2. 
Geri&tlie  255.  H  291. 
Gesammtverein  d.  dt.  G.-  u.  Altb.- 
Vereine  N206. 


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566 


(ieachichte  <1.  G.-Wiss.  20U.  bOÜ-  Ii 
17-37.  160-92.  247-48.  387-40,  540. 

4i('soliiclit3pbilosophie  208.  507'8.  II 

J7-37.  246.  539. 
Geschichts-V.,  Uansiisctier  N  24.  183- 
Qeeelligkeit  256.  U  291. 
Oesellschaft,  Histor.  zu  Berlin  N  97. 
— .  JablODOwski"8chc  N  65.  193. 

—  f.  lothring.  G.  u.  Althk.  N  213. 
— ,  OberlauB.,  d.  Wiss.  161.  181. 
— ,  Hist.  f.  Prov.  Posen  N  66 

—  r.  rhein.  G. künde  N  25.  I<i0.13. 
Gesellschalteii  ii.  \  ereiiiü  II  1(56-8. 

N  1-30.  78-114.  176  83.  205-13. 

iihibelliiien  2'2-48.  II  38-96,  97-J&6. 

Gorres-Ges.  N129c.  178a. 

Güldschmidt  S.,  G.  d.  Juden  i.  Eng- 
land 182. 

Göll,  J..  Die  Krüder-TTniTaf  II  189. 

— ,  Hieioricky  rozbor  Ua^ni  etc.  Ii 
181-2. 

Grammatiken  dt  Handm  ten  N  219. 
Green,  J.  R.,  Henry  II;  II 475. 
Griechenland  N  135-6;  58. 
Griffith,  J.,  8.  Statates. 

Grimm,  VVinirrhiirli  131a. 
Grünberger  Hs.  II  180-2. 
Gruner,  Justus  IL  44ö-9. 
Gnalfen  11  38  96.  97-IÖ5. 

Habebnr^rpr  222  ff.  521  ff.  U  255  ff. 
312.  54y  11. 
Halle.  Üniv.-Bibl.  N214c. 
Hamburg  s.  Verein. 
HaiKicock.  G.  F.,  s.  Calendar 
Handel  249-50.  417-21;  54-6.  IL  278. 
Handachrifken- Versendung  N  188. 
Handwerk  250.  II  278. 
Hnnnover  261.  II  .300. 
HanseCstadte)  262.  U  300-1.  N.24. 183. 
Hars  261.  II  299. 
Hassencamp,  R.,  G.  Irlands  461. 
Hastif^ro  II 

Heiligen,  Die,  Englunds,  ed.  Lieber- 
maon  II  465. 
Heinrich  VII:  II97  fr>5 
Heraldik  278-9.  11  32Ü-2. 
Hessen  (Grossherxogth.)  266.  II  306. 

—  (beads.  Kfth.)  266-7.  II  307. 
Hpxpn{»rocesse  256.  II  293. 
Heyne,  M.,  Dt.  Wörterbuch  N  131  b. 
Hifrswissenschaften  275-9.  n  818*22. 
HiU,  Birkbeck,  s.  Hume. 

Hietoria  Waleiodoreusis  II  369-81. 

Holland  263-4.  302  3. 

Hospital  reports,  St.  BarthoIomew*s 

ed.  ChnreU  and  Langton  TI  472. 
Hume.   0.,  Lettera  to  W.  Strahan 

ed.  Hill  461. 


Jahrbuch  d.  Ges.  f.  lothr.  G.  N  213. 
Jahrbfieher,  Prensev  N  189b. 
Jahresberichte  d.  G.wisa.  N  122. 
Jessopp,  A.,  The  comm|^  of  the  Mars 

U  487. 
—  8.  Visitatione. 

Inderwick.  V.  A.,  Sidellghts  on  the 

Stuarts  460. 
Industrie  250.  410-7. 
Inquisition  252.  m^30.  Ii  282. 
Interregnum  167-9.    222.  521.  II. 

255.  548. 
Inventare  s.  Archive. 
Jolv,  A..^  Stades  anglo-normandea 

I1'481. 

Irland  461-2.  II  503-5.  Vgl.  England. 
Italien  lO-iH.  mSO,  273.  44&-S4; 
54-0.  II  38-06. 97-155. 314*5.  N  60^1. 

m-l.  229-36. 
Juden  250.  H  231  2;  79. 
Kttmtben  274.  U  316. 

Kalousek,  J., G.  d.  Laieukelches II  188. 
Karl  d.  Gr  75-95.  II  156-7. 
Karl  V.  Anjou  39  48.  II  38-67. 
Karl  V:  381-428,  U  1-16. 
Karolintror  2ir)-0.  -^15  0.  II251.  543-4. 
Kataloge  s.  Bil)liot lielvcii. 
— ,  Antiquar.  205-ü.  505.  II  245.  537. 
KathoHcienas  251-2.  H  279  82. 
Kaufmann .  T.n  l/ible  de  Sit,  Bti^iwe 

Harding.  N  224  c. 
Keary,  C.  F.,  Cat.  of  Engl,  coin»  II  201 . 
Kellen  II  221.  506-7. 
Kent,  Ch.  W.,  Teut.  anliquitie^  179. 
Ketzer  252.  285-330.  U  233-4  i  82. 
Kirchen  G.  251-2.  U  187-90.  221-2. 

279-82.  503-6 ;  7  8. 
Kleidung  2.%5.  II  291. 
Klöster  8.  Orden. 

Koch,  H.,  Riebard  ▼.  CornwaU  464. 

Köln  Kß-O.  443-8. 
Konifritihnfer  Hs.  IT  180-2. 
Kopke- Stipendium  N  62. 
Krain  274.  II  316. 
Krautwurst,  H.,  Lvainnirs  Brutll482. 
Kreuzzüge  221.  520.  H  253-4.  547. 
Kriegswesen  249.S4Ä-S0. 11 157-9.211. 
Kunst-G.  254-5.  U  287-91.  508. 
Landtags  verhandlangen,  Böhm.  U 
182-3. 

Land wirthsehaft  249. 40S-10,  0277-8. 

Langobarden  217.  518.  II  258.  545. 
Langtou,  J.,      Hospital  rPi>ort?. 
Lausitz  259-60.  11  297.  K  161.  181. 
Law,  F.,  Hist.  of  Hampton  Goort 
Palace  460. 

Lehr-  u.  Handbücher  Vi  37.  125-32 i 
91.  218-9. 


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Register. 


567 


Lpipzi«r,  Mnscniii  N  216  d. 
Lexica  s.  Nachschlagewerke. 
Liebennann,  F.,  9.  Heiligen. 
Ligue  V.  Cambray  346-80. 
Literatur-G.  254.  II  191.  286-7. 
Literaturkunde  210.  510.  U  248.  540. 
LocalgeschiehU»  256-75.  II  m-818. 
Loftie,  W.  J.^Hist.  of  London  II  219. 
Lombard.  Städte  TT  .07-/55. 
LothrineeD  265.  ii  a06;  341-ii9. 
Luce,  8.,  Regietree  de  eomptes  de 

Jean  de  Berry  K  224  a. 
Lncrezia  Bor^in  1ßfi-72. 
Ludwigs  XIV   ZA.   235-6.  532.  II 

265.  555. 

Lübben  u.  Walter^  Mittelniederdt. 

Hdwbuch  N  37  b. 
Luxemburg  Ii  305-6. 
Luxemb.   Kaiser  228-5.   521-2.  II 

255-6.  548. 
Macrav,  W.  D.,  8.  Clarendon. 
Mähren  II  317. 
Mailand  454-6. 

Manitins.  M..  Zu  Aldhelm  n  Hr  ln  179. 
Manning,  Robert,  of  Brunne,  Ölory 

of  England,  ed.  F.  J.  Fnmivall  467. 
Karcks,       Die  Zatammenkiinfl 

Baj'onne  N  144  a. 
Mada  ätuart  4if  60, 
Manlde,  R.  de,  ün  projet  d'exposi- 

tion,  1471:  N  224  b. 
Maximilian  I:  170-2.  346-80, 
Mecklenburg  261.  U  300. 
Hemorlftlt  of  SS.  Peter  mnd  Wilfrid, 

Ripon  ed.  Fowler  II  492. 
Merovin{3rer  214-5.  514-5.  II  250.  543. 
Methodik  61-74.  508-i*.  II  247. 

500-1  *  89. 

Mittrlalter '211-28.  511-24.  II  248-59. 

541-50. 

Monod^  Bibliugr.  de  Tliisl.  de  France 
N  46. 

Monumenta  hist.  Bohemiae  U  183. 

—  Borussica  N  17.  94. 

—  Germaniae  hißt.  N  13-14.  73-91. 
Morbio  (Hss.)  N  214  c. 
M<irel-Fado,  i^todes  sar  TKapagne 

ü  59. 

MonbacH.,  L.,  Ursprung  d.  neuengl. 

Schriftsprache  II  2\C>. 
MoBcUandschafteii  265.  II  ;{0.'»  tl 
Moyen-Age  (Zeitfichrilt)  N  33. 
MlüiBwesen  e.PinaDsw.a.Namismatik. 
Museen  N  118e.  186.  216. 
Mythologie  f..  AltPrthiimer  u.  Sagen. 
Nach  Schlagwerke  N37. 127-32;  91.219. 
Napoleon  241-3.  587-8.  II  270-1. 559. 
Nassau  266.  II  306-7. 

Deutsdie  ZeiUdir.  f.  Ocaobiohtsw.  1S88. 


Neudff^|Ter,  I'fi^r.  ■/.  'r  d.  Beliörden- 

Organisationen  N  38. 
Neueste  Zeit  244-7.  539-42.  II  271-4. 

449  53.  .558-60.  [  62- 

Neuzeit  228  47.  525  42.  II  259-74.  550 
Niederrhein  264-5.  i43-8.  II  304-5. 
Niedersaehsen  261-8.  n  299-801. 
Nordamerika  N  121.  159. 
Nordische  Frage  287.  533.  II  265-6. 

410-43.  556. 
Norgate,  K.^  England  ander  the  An- 

gevin  kings  II  477. 
Normannen  (in  England)  II  224-5. 
Norwegen  11  444-5.  N  139-40. 
Nürnberg,  Germ.  Mus.  N  216  a. 
Nürnberger,  A.,  Aus  der  Ht.  Hinter- 
lassenschaft d.  Bonifaz.  etc.  II  199. 
Numismatik  276  8.  II  319  20. 
Oberpfalz  267-8.  II  308. 
Oberrhein  269-70.  II  309-11. 
O'Connell,  Dan.,  Correspondence  ed. 

W.  J  Fitspatriek  462. 
Oesterreich  273-5:  ^C  91,9f'308\^; 

10-11;  22-28.  II  315-7. 
Orden  251-2.  II  281-2. 
Orient  N  134. 
Ostfriesland  2'l.\.  II  301. 
Ostgothen  '217.  517-8.  II  545. 
Ostseeprovinzen  (ruas.j  258.  II  295-6. 
Oxford,  Hist  Seminar  N  184  c. 
Paläographie  275  t;.  II  318. 
Pnp^tthiuri  IC-n.  tO.  i4-r).  4r,'7.  1W  4: 
251.  Ii  üO-l,  Ö6-60.  67-78.  281. 
Paris,  Archiv  N  118d.  —  Mas.  N216e. 
Paurr,  v.,  Henri  de  Gand  II  461. 
Pfalz  265-6.  II  306.  V|t1.  Friedrich. 
Phillipps,  Th.  ^^H8S.J  N  220. 
Phillips,  Dict  of  biogr.  reference 

N  191  d. 

Planiol,  M.,  L'assiae  au  comte  Geffroi 
II  209. 

Polen  3VJ-:i.  429-40.  N  287. 
Polluck,  F..  The  Land  Laws  II  218. 
Pommern  257.  II  294. 
Portugal  8.  Spanien. 

I^)seii  2')^.  II  29G. 

Powell,  Fr.  Y..  Early  England  II  463. 
Prähitftorie  212.  512.  II  501. 
Prag,  Arefaivalien  N  185  e. 
Preisausschreiben  N62-66.160-4.1 92  ^ 
Preussen  (Staat)  256-7.  II  293.  44Ü-9  , 
49-58. 

—  (Prov.)  257-8.  429-42.  U  294-5. 

Provinzial-G.  256-75.  II  293-318. 
Quellenkunde  210-1.  510.  II  248.  540. 
Rechts-G.  248.  II  190.  275-6.  509. 
Reformation  229-82. 525-9.  II  259-61. 
551-8. 

n. ».  37 


L>iyui^LLi  Ly  Google 


508 


Register. 


Kegesta  diplom.  Bob.  II  177. 

Rehfaes  II  449-5^. 

Reichsverfg.  9&-117.  248.  331-45.  11 

157-9,  276. 
Relatioii8polU.de8Pfty8Bas  II  469-00. 
Religion  8.  Kirche  and  Cultnr. 
Report«  of  thellist.  Mss.  Comm.N  40. 
Reetanrfttion  244.  689.  n  871-2. 500. 
Revolution,  Franiöf«.  240-1.  535-6.  II 

•269-70.  558-9.  N  51  h-d.  145-fi.  22G. 
Revolution  v.  Iö48:244. 539.  Ii  272..5(J0. 
Revue  bietoriqQe  K  86. 

—  de?  iiuest.  hiBt.  N  123  b. 
Rezäbek,  J.,  JiH  II :  11  192. 
Rezfk,  A..  Dejiny  prostonärodnihoetc. 

II.  190. 

—  (Abhandinngen  etc.)  II  183-4. 
Rheinlande  263-6.  II  301-7.  U9-&$, 

N  100-13.  Vgl.  Oberrhein. 

Rieherseche  443-8. 

Richey,  A.  G.,  Short  hist.  of  the  Irith 
people,  ed.  R.  R.  Kane  461. 

Riess,  J.,  Ursprung  d.  engl,  Unter- 
hauses 468. 

Robert  of  Gloaee8ter,  Metr.  chronide 
466. 

Roger  de  Wendower^  Flores  bisto- 

riiirnni.  t-d.  Hcwh'It  408. 
Rom  (Alterthuni)  N  l:'.7-.s. 
— ,  Einwirkung  auJ'Dtld.  213.  512-3. 

II  249.  541  2 

Institute  N  178  a;  86  b.  Vgl.  Station. 
Roes,  D.  W.,  Early  bist,  of  landhol- 

ding  11  195. 

RowTey,  J.,  Rise  of  the  peOfilell  486. 
Rubenow- Stiftung  K  64. 
Ruble,  Traite  de  C.  Cambr^sis  N  22öb. 
RaBBland  11410^.11288.  VgLOetMepr. 
Rve.,  W.,  Records  «ad  rec.  aeareliiiig 
II  482. 

ßach8en(Kgr.)  260.  U  297-8.  N  98. 207-8. 

—  (FK>T.)260.  II  298-9.  Vgl.  Comm. 
Sichsisofae  Kftieer  217-8.  518.  II  252. 

.545. 

6agen  Ii  292.  503. 
Saint«bury,  G.,  Hist.  of  Elizab.lit.  459. 
8nli.  r  218-9.  518-9.  II  252-8.  545-0. 
Salzburg  273.  II  314. 
Semmclwerke  27U  80.  II  322-3. 
Scargill-Bird,  S.  R.,  s.  Custumals. 
Schilling.  IT.,  Aelfreds  BearbeitDDg 

d.  Orosiue  11  463. 
echlesien  259.        13.  II  296-7. 
Schleswig-Holstein  262.  11  300. 
Schottland  49-60.  U  503-5.  N  42.  Vgl. 

England. 

Schröder,  R.,  Lehrb.  d.  dt.  Rechts-G. 
N  218. 


Schulen  253.  II  284-5.  N  116-7. 

Schwaben  268-9.  II  .308-10.  " 

Schweden  II  410-43.  N  139. 

Schweis  270-72.  II  811-13. 

Scrutton,  Th.  E..  The  inflaence  of 
the  Roman  law  U  211. 

Secten  252.  II  2^2.  Vgl.  Waldenser. 

Seminare,  Hfstor.  II  192.  N  115  b.  184e. 

Siebenbürgen  275.  II  317-8. 

Sieben].  Krieg  238.  534.  H  267.  557. 

Sims.  K..,  Manual  lor  the  genealo- 
gist etc.  II  485. 

Sitten-G.  2.^6.  II  292. 

Skandinavien  N  139-40. 

Smedt,  Car.  de.,  8.  Acta. 

Societä  Napol.  di  sloria  p.  N  öl, 

Socictc  bibliogra[)hiqiie  N  221. 

Spanien  K  52-59.  151-2,  227-8. 

Sphragistik  279.  II  322. 

Sprichwörter  II  202. 

Staatslehre  208.  .^08.  II  247.  ^39. 

Städtewesen  11-48. 249. 443-8.  II  36-96. 
97-155.  185-6.  277. 

Stände  (Geburtastände)  249.  II  277. 

Station.  PreuM.  hist.  in  Rom  N  15-16. 
96.  178. 

Statutes  of  the  nniv.  of  Ozftml  ed. 

ririffith  460. 
Staut  er  23-48.  9*J-117.  219-21.  33l'4&,  • 

519-20.  II  38-50.  253.  546-7. 
Steiermark  274.  II  316. 
8trrn.  A..,  Leben  Mirabean^s  M  220. 
Stipendien  1^  62.  195. 
Storm,  G.,  De  aldste  kirkel.  Opte- 

gnclscr  oni  St.  Olav  II  444-5. 
Stratisburg  S^O-J. 
Stubbs,  Will.,  8.  Willelmur. 
Stuttgart,  Bibl.  K  214a.- 
Sweetman,  IT.  S.,  s.  Cale  'ar. 
Territorial-G.  256-75.  II  3-318. 
Territonalverf.  u.  Verwaltong  24S-9. 

II  276-7. 

Thompson^  E.  M..,  s.  Chronicon. 
Thüringen  267.  II  807-8. 
Tiiurn,  Gr.  Heinr.  Mathias  172-3. 
Tirol  273.  II  814. 
Tomek.  (5.  d.  St.  Prag  II  179. 
Trachten  255.  II  291. 
Traube.  L. ,  Karoling.  Dichtungen. 
II  199. 

Trier,  Prüv.-Museum  N  186a. 
Tschudi  8.  Bode. 
Tfirkenkriege  237.  532*8.  II  205. 
Ungarn  312-3.  Vgl.  Sithenbürgen. 
T'ni\  ersal-G.  211.  511.  II  248.  539-40. 
Universitäten  n8-Gö.  252-3.  II  228-30. 
2834.  K69-70. 115;05-6;  84;  99.240-2. 
Unterricht  II  101-4.  K  116-7. 


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K^girter. 


569 


rrzeit  212-18.  :»12.  II  249.  501-2;  41. 
Verein  f.  Hamburff.  G.  N  99.  lÖO. 

—  f.  Rel'orinations-G.  N  179. 

-  f.  6.    Ost-  u.  Westpreasseo  N180. 
Vereine  s.  G »^Seilschaften. 
Verfas8ung8-G.  25-Ö.38'9M  117. 248-9. 

351-45. 382-91.  443-8.  II  39-43.  45.  52. 
H3'5.  73-93.  157-9.  227-8;  81;  76-7. 
.510  t;. 

Verwaliungsacten  ,  Herausgabe  der- 
Belben  N  38. 

Visitations  of  the  diocese  of  Nor- 
wicl),  t'<\.  A.  .Jp!»sopp.  II  218. 

Vita  Forannani  11  343-9. 

Vttlkerwanderoiig  214. 513.  II  249-50. 

Volkslieder  II  291-3.  389-409. 

Vollhardt,  W.  .  Kinfluw  d.  lateio. 
geistl.  Lit.  11  487. 

Wftck,  O.,  Ueber  d.  Verh.  ron  Aelfred^s 

Uebers.  d.  Cura  [»ast.  z.  Orig.  II  464. 
Waldenser  28ö-3:i0.    Vgl.  Ketzer. 
Waulsort  II  341-88. 
WftQter».,  A.,  Quelques  r^exions  k 

propos  de  rimitation  de  J^ns-Christ 

II  460. 


Wauters,  Table  ebroDol.  des  cbtfte» 

11  460. 

Wedekind-Stiltung  N  63. 
Westfalen  268.  II  801. 

Wien,  Hist.  Museum  N  118c. 
Wilhelm  v.  Holland  166-9. 
Willelmus  Malmesbiriensis  ed.Stubbs 

II  467. 
Winterkiuiig  II  :m-40V. 
Wirthschatte-G.  1Ö-21. 249-50. 391-428\ 

49-64.  II  227-8;  77-9  508. 
Wissenschaften  II  286.  V^gl.Geschichte. 
Wörterbücher  b.  cliscblagewerke. 
Wohnung  255.  II  291. 
WfIrUemberg  268-9.  II  309. 
Zdekauer,  L.,  s.  Codice. 
Zeitachrilt.  Archivnl   N  217  b. 
—  f.  G.  u.  Politik  N  32. 
— ,  Histor.  N  86.  189  a. 

  Westdt.  N  217  c. 

Zeltschriften  280-82.  Ii  171-2.  823-4. 

N  ai-6.   122-4  i  51a-b;  ,89  90.  213: 

17*  97. 
Zünfte  250.  II  89-90.  278. 
Zürich,  Stadtbibl.  H  214  b. 


Person  alnachr  leb  ton. 
Di«  ZÜbiB  bedentea  Knr.  der  NactoiCliltti  n.  Notins  (bis  175  io  Bd.  I). 


Adams^  Fr.  0.  249. 

Altmann.  W.  243. 
Amun.  Mich.  204. 
ArneUi,  A.  v.  202. 
Bagneoanltde  Pncbesse, 

F.  204. 

iJniiofrt,.  A^.  244. 
Baumgarleu,  240. 
Bav^ni^arten^     •  M.  16. 
Beauliea^f«!  «inay^C. 
V.  174. 

Below,  G.  241. 
Bemaye.  J.  195. 
Bprnays,  M.  240. 
Bernheim.t  £.  165. 
Biscbof,  H.  248. 
Biaaendorff,  K.  201. 
Bonnean -ATenant,  A. 
de  204. 
Boss,  A.  248. 
Brentano.,  1.  69. 
Kresslan,  H.  13.  90. 
Brode,  Keinh.  .166. 
Bmeker^  J.  178. 
Buchholz.  G.  70. 
Carrard.  H.  249. 
Cecchetti,  B.  175. 
Cbalon^  R.  H.  Oh.  204. 


Cicborius,  Cour.  166. 

Cinci.  Ann.  204. 
Cougny,  E.  249. 
Cristie,  R.  C.  203. 
Curtins,  E.  289. 
Czörnig,  K.  v.  248. 
Damus,  R.  178. 
Delbrück,  H.  189. 
Deschmann^  K.  '^OH. 
DeWittr.  J.  .I.A.M.249. 
Dobei,  F.  201. 
Döllinger,  J.  v.  170. 
Doniol,  H.  196. 
Du  Boys.  A.  249. 
Dummier,  £.  13.  68.  74. 
Effmann,  W.  241. 
Ehrenberg,  H.  71. 
Erben.  W.  84. 
Erdmann,  0.  241. 
Erman,  W.  243. 
Ernouf  175. 
Essen  wein.  A.  0.  68. 
Faid  herbe,  L.  L.  C.  249. 

Pale1cenber((>  R.  69. 

Feilitzen,  0.  v.  240. 
Fontenay,  II.  de  24!J. 
Fournier,  Marcel  196. 
Frieden8barg,W.16.241 . 


Fostel  de  Cotilanges,  M. 

D.  249. 
Gaberei.  .lean  175. 
Garns,  F.  247. 
Geffroy,  A.  168. 
Geizer.  H.  248. 
Gersten berg,  C.  246. 
Ghiron,  Is.  204. 
Giesebrecht,  W.  v.248a. 
Go.«clie,  R.  248. 
Gonget»  A.  204. 
Govi,  G.  249. 
Guasti,  Ces.  175. 
Hänle.  S.  248. 
Hagedorn,  A.  167. 
Hammarstand ,  Sven 

Fromhold  17.">. 
Hansen,  Geo.  244. 
Hansen,  Jos.  245. 
Hardwick,  Ch.  249. 
llarnack,  A.  69. 
llartmann,  L,  24-5. 
Hartwig,  0.  201. 
Hasak,  V.  248. 
Ha.'^se,  P.  165. 
Httuck,  A.  165. 
HaufTen,  Ad.  242. 
Heierli,  J.  199. 


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570 


Register. 


licuiemaDD,  L.  v.  13.  70. 
182. 

Hertsberg.  Ü.  199. 
Herv^'-Bazin,  F.  204. 
Hettner,  F.  201. 
Hcydemann.,  H.  248. 
Heyden,  A.  v.  246. 
Hildebrand,  H.  168. 
Holst,  H.  V.  d.  239. 
Holtzendorff^Fn.  174. 
Holtzinger,  H.  241. 
llooj^eweg,  H.  200. 
Hurawitz,  A.  72. 
Hottmann,  Chr.  248. 
Hyärne,  H.  168. 
Janicke.,  K.  71. 
Jastrow,  .T.  199. 
Jecht,  R.  181. 
Jochner,  G.  167. 
Johnsen,  Tb.  203. 
Jostes,  Fra.  241. 
Judeich,  W.  242. 
Kaufmann,  G,  68.  69. 
Kehr,  P.  166. 
Koch,  H.  241. 
Kohlmann,  K,  71. 
Kolde.  Th.  241. 
Krause,  Vict.  245. 
Krüger,  G.  165. 
Lea,  H.  239. 
Lechler,  V.  171. 
Lehmann,  M.  67.69. 189. 
Leisching.  Hd.  246. 
Leist,  F.  71. 
Lenz,  M.  69. 
landenscbmitf  L.  J.  247. 
Lindner,  Th.  60.  182. 

Löh  er.  Fr.  v.  71. 
Loriquet,  J.  Ch.  204. 
LoBsen,  If .  2S9. 
Luschan,  F.  v.  70. 
Mann.  V.  IT.  203. 
Maurer,  K.  v.  239. 
Maurer,  M.  166. 
M ayerhofer,  J.  244. 


Meyer,  Ed.  199. 
Meyer,  G.  165. 
Miiisliowski.  A.  v.  165. 
Michat'l,  W.  242. 
HiJaneäi,  Gaet  200. 
Mirbt,  C.  69. 
Monzani,  Cir.  204. 
Müller,  K.  68.  69. 
Müller,  Ladw.  243. 
Mönta,  B.  68. 
Nal)mer,  E.v.d.200.244. 
Naude.  A,  70. 
Nisard,  Ca.  249. 
Noir6,  L.  174. 
Novati-  Fr.  168. 
Odhner,  C.  Th.  Iö8. 
Oefele,  E.  v.  68. 
Oppelt,  Gu8t.  72. 
Ottenthai,  E.  v.  199. 
Pealy,  Fr.  249. 
Pfahlar,  Qeo.  208. 
Pflugk-Harttang,  J.  v 
240. 

Pitra,  J.  B.  175, 
Pohle,  Job.  168. 

Redlich,  0.  200. 
Remedi,  A.  249. 
Reuter,  H.  F.  248. 
Rianl,  P.  72. 
Riezler,  S.  HP. 
Ritgen,  M.  J.  M.  v.  248. 
Ritsehl,  A.  174. 
Rockinger,  L.  v.  71. 
Römer,  Florian  203. 
Boaseeuw  Saint-Hilaire, 
E.  F.  Aeb.  204. 
Rübsam,  J.  200. 
Riimelin,  G.  248. 
Rusconi,  A.  249. 
Rasconi,  Carlo  204. 
Sackur,  G.  13. 
.Sardagna,  G.  B.  di  249. 
Öattler,  K.  71. 
Schäfer,  D.  69. 
Sehellhaat,  K.  £.  96. 


Sebiafüno,  PI.  M.  201. 
Sehiemaan,  Th.  167. 
Schmid,  A.  244. 
Schmidt,  A.  B.  241. 
Scboürer,  G.  241. 
8chottmüller,K.  16.243. 
Sehröder.  FA.  W5. 
Scham,  W.  241. 
Schuster»  H.  241. 
Selby,  W.  D.  249. 
Sello,  G.  167. 
Sievers,  0.  20:1 
öimcox,  W.  Ii.  ^4^. 
Simonsfeld,  H.  68. 
Sorel,  A.  239. 
Öteichele,  A.  v.  248. 
Stein,  J.  203. 
Sternfeld,  R.  70. 
Stievo,  Fei.  239. 
ÖU)el>ür,  F.  13.  83- 
Strippelmann,  L  172. 
Svedelius,  W.  E.  175. 
Tabarrini,  M.  168. 
Theuner,  Th.  200. 
Thode,  H.  201. 
Trächsel,  S.  G.  248. 
Treitschke.  H.  v.  189 
Tbcberiiyschewakij  249 
V^D,  Eng.  204. 
Vigfusson.  G.  175. 
Waaserab,  K.  242. 
Wattenbaeh,  W.  13.202. 
Wehrmann,  C.  E.  169. 
Weil.  G.  24S. 
Weinhold,  K.  lt>o.  2:^9. 
Weixsieker,  J.  68.  248. 
VgL  Bd.  1!  p.  327-10. 
Wilcken,  ü.  241. 
Wiimanns,  W.  199. 
Winkelmaan,  0.  167. 
Wright,  Will.  208, 
Wülfker,  E.  71. 
Wüsteuleld,  F.  243. 
Zdekauer,  L.  168. 
Zanmer,  K.  165. 


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